* de k wie ungen E Ge⸗ 1 zvei⸗ . J l his 4 11 4 „ ft aa N t 4 d am O0. de. e. funde. . lde. 97 uch bdel⸗ h in lung um 142 be⸗ ilien⸗ D. 1938. cht. lh. zu. ſheim e l⸗ kuun⸗ 5 0. t al ſtoſt P. 0. Volk Amisblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: 8 90h ung ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. t monatlich 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugspreis: Ins Haus gebra durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 236 otenlohn, Monkag S iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS D AR. Viernheim veil den 10. Oktober 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 um Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ für mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. ur Zeit iſt Anzei 84. 0 dae Nr. 6 SK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Feierstunde auf dem Caar⸗BVefreiungsfeld Eroße Rede des Führers über den Aufbau und die Aufgaben des Großdeutſthen Reiths Henlein löſt das Freikorps auf Allzeit mit Adolf Hiller für Großdeulſchland! Das Gautheater wurde geweiht Aufmarſch der Weſtmark zur Belennknisſtunde Ein einzigartiges kulturelles Friedenswerk Adolf Sitlers, das Grenzlandtheater der Weſtmark, empfing am Sonntag durch den Beſuch des Führers und mit der feier⸗ lichen Eröffnung des Gautheaters Saarpfalz durch Reichsminiſter Dr. Goebbels ſeine feſt⸗ liche Weihe. Freudige Hochſtimmung beberrſchte an dieſem bedeutungsvollen Tage die Bevöl⸗ terung Saarbrückens und des ganzen Saarpfalz-Gaues. Frohbewegte Menſchen ſtrömten ſchon am frühen Morgen in dichten Scharen durch die vom Marſchtritt und Geſang der Formationen erfüllten Straßen. Ueberaus prachtvoll und raum noch zu überbieten war der Schmuck der Gir⸗ landen und Fahnen, die die Häuſer und Straßen, Gaſſen und Plätze der Stadt zierten— Aus⸗ druck dankerfüllter, jubelnder Freude, mit der das Saarvolk der Ankunft ſeines Befreiers ent⸗ gegenfiebert. Feſtalt im neuen Thealer Schon am Vormittag traf Reichsminiſter Dr. Goebbels, herzlich begrüßt von dem ſtellver⸗ tretenden Gauleiter Leyſer. Oberbürgermei⸗ ſter SA.⸗ Gruppenführer Schwitzgebel und den führenden Männern der Partei, des Staa⸗ tes und der Wehrmacht aus dem Gau Saarpfalz auf dem Saarbrücker Hauptbahnhof ein. Der Miniſter, mit dem auch SA.⸗Obergruppenführer Bückner nach Saarbrücken gekommen war, ſchritt die Front der vor dem Hauptbahnhof aufmarſchierten Formationen ab und begab ſich durch das dichte Spalier der Bevölkerung, die ihm herzliche Begrüßungskundgebungen berei⸗ tete, zu ſeinem Hotel. Stürmiſcher Beifall wurde dem Betreuer und Förderer des deutſchen Theaters auch zuteil, als er, geleitet von Gauleiter Bürcke l. dem Ober⸗ bürgermeiſter der Stadt Saarbrücken und dem Intendanten von Nießen das feſtlich geſtimmte Haus des neuen Theaters betrat. Minutenlanger Beifall empfing Dr. Goeb⸗ bels, als er ſeine Anſprache begann, in der er Sinn und Aufgaben des deutſchen Volkes und des Nationaltheaters kennzeichnete. Der Miniſter würdigte die Tatſache, daß das Gau. theater Saarpfalz ein Geſchenk des Führers an das befreite Saarland ſei. (Die Rede von Dr. Goebbels bringen wir an anderer Stelle.) Reichsminiſter Dr. Goebbels übergab unter dem lebhaften Beifall der Feſtverſammlung das Haus in die Obhut des Oberbürgermei⸗ ſters der Stadt Saarbrücken und des Inten⸗ danten mit der Verpflichtung, es im beſten Sinne des Wortes zu einem wirklichen Theater des Volkes zu machen, das auch die Jugend als das ihre und eigene be⸗ trachten könne. Mit dem Gruß an den Führer als den Be⸗ ſchützer und großen Freund der deutſchen Saarbrücken, 10. Oktober. Kunſt eröffnete Reichsminiſter Dr. Goebbels im Namen und im Sinne des Führers das Gautheater Saarpfalz und übergab es ſeiner Beſtimmung. Die weihevollen Klänge der Siebenten Symphonie Ludwig van Beethovens gaben der Feierſtunde ihren würdigen Ausklang. Reichenberg, 10. Okt. Der Reichskommiſſar als Führer des Su de⸗ tendeutſchen Freikorps erläßt folgen- den Befehl: 5 Mit dem heutigen Tage löſe ich das Sude⸗ tendeutſche Freikorps auf. Mit der Durchfüb⸗ rung dieſes Befehls und der Entlaſſung der Freikorpsmänner in ihre Heimat beauftrage ich meinen Stellvertreter Karl Hermann Frank Reichskommiſſar Henlein hat ferner folgenden Aufruf erlaſſen: „Männer des ſudetendeutſchen Volkes! Adolf Hitler, unſer Führer. hat uns aus Knechtſchaft und Not errettet. In ſeiner Tat hat ſich auch Euer Einſatz erfüllt Nur wer bereit iſt, für die Freiheit ſein Leben aufzuopfern, iſt der Befreiung wert. Ob Ihr diesſeits oder jenſeits der alten Reichsgrenze auf Wacht ſtandet und auf dem Boden unſerer deutſchen Vaterheimat, wann es die Stunde forderte, Ihr wart die erſten Soldaten Sudetendeutſchlands! Mein Dank an Euch iſt auch der Dank der befreiten Heimat Ich danke Euch, Kameraden, die Ihr auftraggemäß oder unter dem Druck eines gegen Euch erlaſſenen Haft oder Ein⸗ rückungsbefehls in das Sudetendeutſche Frei⸗ korps einrücktet. Ich danke allen Kameraden, die auftraggemäß oder freiwillig in der Heimat verblieben und unſere wehrloſen Volksgenoſ⸗ ſen ſchützten und immer wieder aufrichteten. Eure toten Kameraden werden vor Euch und vor uns allen als erſte Mahnung ſtehen: Die Idee Adolf Hitlers zur ewigen Kampfesidee Sudetendeutſchlands zu machen. 5 wir marſchieren. werden die Toten mit uns ein. „Das Sudetendeutſche Freikorps hat ſeine Auf⸗ gabe erfüllt. Es iſt mit dem heutigen Tage auf⸗ gelöſt. Der Kampf aber geht weiter. Die Pa⸗ role heißt: Allezeit mit Adolf Hitler für Großdeutſchland!“ Auftakt zum Winterhilfswerk 1938/30 Gauleiter Sprenger ſprach am Sonnlag in einer Großkundgebung zu Mainz Am erſten Eintopfſonntag eröffnete der Gau Heſſen⸗Naſſau den neuen Feldzug des Win⸗ terhilfswerks mit einer Großkundgebung in der reich geſchmückten Stadthalle zu Mainz. Der große Saal und ſeine Tribünen waren von An⸗ gehörigen der Partei und ihrer Gliederungen. ſowie von Volksgenoſſen dicht beſetzt. Als Gau⸗ leiter Sprenger in Begleitung des Mainzer Kreisleiters Fuchs und der Führer der Par⸗ teigliederungen den Saal betrat, begrüßten ihn ſchmetternde Fanfarenklänge des Jungvolks. Nach dem Fabneneinmarſch eröffnet Gauamfsleiler Haug die Veranſtaltung, die von muſikaliſchen Darbie⸗ tungen des Rhein⸗Mainiſchen Landesorcheſters unter Cujés Leitung und eines aus zwei Mainzer Vereinen gebildeten gemiſchten Chores unter Leitung von Kapellmeiſter König feſt⸗ lich umrahmt wurde. Der Gauamtsleiter wies auf die Bedeutung des 6. Winterhilfswerks, des erſten großdeutſchen, hin, das im Gau Heſſen⸗ Naſſau traditionsgemäß vom Gauleiter Spren⸗ ger eröffnet werde. Der Redner gab dann einen Ueberblick über die Leiſtungen des WSW. im Gau Heſſen⸗Naſ⸗ lau. Während des verfloſſenen Winters 1937/8 betrugen die Geldspenden 9.3 Mill. RM., das find gegenüber dem Vorjahr 1 Mill. RM. mehr. In den fünf Jahren des WH W. ſpendete der Gau Heſſen⸗Naſſau 36,5 Millionen RM. Im vergangenen Winter wurden 249 000 Zentner Kartoffeln von den im Reichsnährſtand zuſam⸗ mengeſchloſſenen Bauernſchaften des Gaues ge⸗ liefert, in den fünf Jahren des WSW. 1684 000 Zentner. An Kohlen kamen im vergangenen Winter 1081000 Zentner, in fünf Jahren 8 058 000 Zentner zuſammen. 78 000 Meter Kleider⸗ und Wäſcheſtoffe wurden verteilt. Die⸗ ſen materiellen Leiſtungen entſprechen auch die ideellen: 238 000 Eintrittskarten zu Theater⸗, Konzert⸗ und Kinoveranſtaltungen wurden ver⸗ ausgabt. Dieſe Bilanz. ſo führte der Gauleiter weiter aus, iſt und verlangt das Bekenntnis national⸗ ſozialiſtiſcher Weltanſchauung und die erneute Bereitſchaft zur Löſung der vom Führer geſtell⸗ ten Aufgaben, wie er ſie in ſeiner Eröffnungs⸗ red zum diesjährigen Wi W. ſo eindringlich vor Augen geführt hat. Es gibt deshalb nur eins: Die Leiſtungen des WSW. zu ſteigern. Dagu ſind wir alle bereit. Der Gauamtsleiter bak abſchließend den Gauleiter, das Winterhilfswerk 1938/39 im Gau Heſſen⸗Naſſau zu eröffnen. Gauleiler Sprenger, ſtürmiſch begrüßt, ſtellte zunächſt die Aufgaben des erſten WH W. überhaupt und die des dies⸗ jährigen erſten großdeutſchen WSW. einander gegenüber. Damals waren 7 Millionen Men⸗ ſchen in Deutſchland ohne Arbeit und Brot. Im Gau Heſſen⸗Naſſau mußten 800 000 Menſchen betreut werden. Wenn deren Zahl inzwiſchen auf 300000 geſunken ſei, ſo bedeute das bei den geſteigerten Leiſtungen des WSW. lediglich, daß nicht die Betreuung des Einzelnen geſtie⸗ gen iſt, ſondern der Kreis der Aufgaben erwei⸗ tert worden ſei. Das WH W. ſtelle heute eine Dauerleiſtung dar. An der Spitze ſchreite die NSV. mit dem Hilfswerk„Mutter u. Kind“ das heute zu einer Hauptaufgabe geworden ſei. Zehn Heime in den ſchönſten Gegenden des Gaues ſeien bereits dafür erſtellt, vier weitere werden dieſes Jahr ſolgen, ſodaß der Gau in der Betreuung und Geſunderhaltung unſere⸗ Volkes mit an der Spitze marſchiert. Mehr als Der Gauleiter grüßt die Front der angetretenen Formation Aufn.:. 2 Der Canleiter zwischen ſeinen Mitarbeitern. Lins ven ihm der Gaubeg für bas W W Ps. Sau g, rechts der stellvertretende Gauleiter Lindner und 9 Neat N N——————— rr ä 1.5 Mill. RM. konnten im vergangenen Jahr dieſem Hilfswerk zugeführt werden. Weiter ſei das für die Sicherſtellung der Ernährung des Volkes in ſchweren Zeiten ſo wichtige Ernäh⸗ rungshilfswerk zu nennen. Die Tatſache, daß das diesjährige WSW. das erſte großdeutſche iſt, in das unſere Brüder in der Oſtmark und in dem vom ſchwerſten Elend beimgeſuchten Sudetendeutſchland einbezogen ſeien, verlange, daß alle bisherigen Anſtrengun⸗ gen weit überſchritten werden müßten. Der Gauleiter. vielfach von lebhaftem Bei⸗ fall unterbrochen, erinnerte an die weiſe Hal⸗ tung des Führers in den letzten ſchweren poli⸗ tiſchen Kriſentagen, die dem Einzelnen mancher⸗ lei Opfer erſpart hat. Das WH W. verlange von jedem einzelnen ein kleines Opfer, aber es müſ⸗ ſe derart ſein, daß es auch wirklich ein Opfer iſt. Der Gauleiter rief weiter zum perſönlichen Einſatz für das WSH W. auf. Dieſes habe nur 577 bezahlte Kräfte im Gau, benötigte aber 42000 Mitarbeiter, die heute durch den geſtei⸗ gerten Menſchenbedarf der Wirtſchaft nicht mehr ſo wie früher zur Verfügung ſtehen. Den Geiſt des Nationalſozialismus erfüllen, heiße für jeden, ſein ganzes Sein in den Lebenskampf ſtellen. Des Gauleiters Appell ging beſonders an die Beamten und Angeſtellten in der Ver⸗ waltung und der freien Wirtſchaft. Er bat die Führer der Partei, der Wehrmacht, die Behör⸗ denleiter und die Leiter von Großunterneh⸗ mungen, dieſen Gedanken in die Gefſolgſchaft zu tragen. Die deutſchen Menſchen, rief er aus, ſind ſo gut, daß ſie ſich einer Sache, von der ſie überzeugt ſind, nicht verſagen. Wir werden den Führer nicht enttäuſchen. Alle Amtswalter und Mitarbeiter der NSV. und des WH W. werden ihre Pflicht tun. Unter eindringlichem Hinweis auf die nimmermüde Arbeit des Füh⸗ rers im Dienſte und zum Schutze des geſamten Volkes richtete der Gauleiter ſeinen Appell an alle, den großen Erwartungen des Führers zu entſprechen, auf daß wir vor ihm allezeit be⸗ ſtehen können. Stürmiſcher Beifall war das Gelöbnis der Maſſen, das Gauamtsleiter Haug noch einmal unterſtrich. Mit dem Horſt⸗Weſſellied ſchloß die packende Kundgebung. b 8 Tagesziel des Sonnlags erreicht Berlin, 10. Oktober In den Mittagsſtunden des Sonntag ſetzten die Truppen des Generals von Reichenau ihren Einmarſch in das Abſtimmungsgebiet fort. Am Sonntag wurde von ihnen in dem von uns beſuchten Abſchnitt Brüx⸗Saaz erreicht. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ annt: Unſere Truppen haben ihre Tagesziele in allen Abſchnitten erreicht. Einmarſch in Jone Deutſche Truppen als Garanten von Frieden und Sicherheit Troppau, 10. Oktober Die im erſten Abſchnitt der V. Zone liegenden mähriſchen und ſchleſiſchen Gebiete ſind von der Wehrmacht planmäßig und unter un⸗ beſchreiblicher Begeiſterung der Sudetendeutſchen beſetzt worden. Dem Einzug der deutſchen Trup⸗ pen ins Marchtal nach Mähriſch⸗Schönberg geſtaltete die Bevölkerung ebenſo herzliche Will⸗ kommenskundgebungen wie dem Einmarſch nach „Römerſtadt, in das Hultſchiner Ländchen und nach Troppau, wo Gene⸗ raloberſt von Rundſtedt mit ſeinen Truppen um⸗ jubelt wurde. Ueberall in den überreich ge⸗ —* und ern illuminierten Städten und Dörfern klang der Tag mit Fackelzügen und Konzerten der Wehrmacht aus. Nikolsburg iſt frei Nikolsburg. 10. Oktober Südmähren erlebte am Sonntag ſeinen erſten Tag der Befreiung. Die Nikolsburger Zone wurde ab 12 Uhr von deutſchen Truppen beſetzt, und hier, wie überall im Sudetenland, wurde — deutſche Soldat, ja jeder einzelne Reichs⸗ eutſche aus übervollem Herzen begrüßt. In den Laſtzügen der Wehrmacht befinden ſich Brot, Wurſt. Schokolade und andere Nahrungs⸗ mittel, die das Heeresverpflegungsamt für die Bevölkerung des befreiten Gebietes bereitſtellt. Die deutſche Wehrmacht kommt nicht nur als Schützer vor weiterer fremder Unterdrückung, ſie kommt auch als Freund der armen, in Not geratenen Volksgenoſſen. Und praktiſch, wie die Wehrmacht nun einmal iſt, führt ſie in ihrem Wagenpark das Notwendige leich mit.„Die Wehrmacht hilft“— welch eine ſchöne Parole. Ichechen⸗Rache vorm Abzug Zwei Sdpß.⸗Angehörige und ein Knabe ermordet Troppau, 10. Oktober Wenige Stunden vor dem Einmarſch der deut⸗ ſchen Truppen in Troppau wurden in dem einige Kilometer ſüdlich der Stadt gelegenen Ort Gilſchwitz zwei ſudetendeutſche Män⸗ ner von tſchechiſchen Soldaten auf beſonders heimtückiſche Weiſe erſchoſſen. Der Ortsleiter Fenzel und das SdP.⸗Mitglied Kubanek wollten ſich am Samstagvormittaa mit drei Mann Begleitung von Troppau aus in ihren Heimatort Giſſchwitz, der erſt am Sonntag von den deutſchen Truppen beſetzt wurde, begeben, um die Uebergabe der Gemeinde einzuleiten. Sie waren dazu ausdrücklich von der tſchechi⸗ ſchen Stelle in Gilſchwitz gufoefordert worden. uf der Maeoe dorthin erhielt ihr Pagen von tſchechiſchen Poſten Neuer Die drei Begleiteter wendeten ſofort und fuhren zurück, während Fen⸗ 5¹ und Kubadek aus dem Wagen ſprangen und eckung ſuchten. Man fand ſie ſpäter etwa 500 Meter von der Straße auf einer Wieſe er⸗ ſchoſſen auf. 3 In Schillersdorf im Hultſchiner Ländchen fiel ein 14jähriger Junge iſchechiſchen Kugeln zum Opfer. Er wurde erſchoſſen, als die Tſchechen am Samstagfrüh den Ort räumten. Cudelen⸗Gauleitung in Reichenberg Befreiungskundgebung in Reichenberg— Konrad henlein ſprach Reichenberg, 10. Oktober. Die Stadt Reichenberg beſchloß den Tag ihrer Befreiung mit einer Maſſenkundgebung auf dem heutigen Adolf⸗Hitler⸗Platz vor dem Rathaus. Unter dem nächtlichen Him⸗ mel ſäumten Tauſende und Abertauſende von Reichenbergern und Sudetendeutſchen aus der Umgebung den Platz. Um 21 Uhr traf Konrad Henlein in Be⸗ gleitung des Generaoberſten von Bock, mit lautem Jubel empfangen, ein und ſchritt unter den Klängen des Präſentiermarſches die Front der Ehrenkompanie ab. Aus der Menge börte man immer wieder die Rufe:„Unſer ſchönes Jeſchkental dankt dem Führer tauſendmal!“ Dann betrat Konrad Henlein das Rathaus. wo er von Kreisleiter Oberlik mit einer herzlichen Anſprache begrüßt wurde. Anſchlie⸗ ßend ergriff der Reichskommiſſar vom Balkon des Rathauſes aus das Wort zu bedeutſamen Ausführungen, die immer wieder vom Jubel der Maſſen unterbrochen wurden. Als er dann einleitend ſagte, ihm ſei der ehrenvolle Auftrag geworden, die Grüße des Führers zu übermitteln, da glich der Marktplatz einem Hexenkeſſel. Die Jugend rief immer wieder im Chor:„Wir danken unſerem Führer! Dem Führer unſer Leben! Dem Führer unſer Land!“ Henlein erinnerte weiter an die ſchweren Blutopfer der Sudetendeutſchen im Weltkriege. Am 10. d. M., ſo erklärte der Reichskommiſſar u. a. in ſeiner Rede, wenn das Gebiet voll be⸗ ſetzt ſei, dann werde das ſüdmähriſche Land an Heſterreich fallen, das ſüdböhmi⸗ ſche Land an Bayern. Das übrige werde ein großer Reichsgau werden, und dieſer Gau werde den Namen Sudetengau tragen. Als Henlein dann mitteilte, der Führer ha⸗ be ſeinen Vorſchlag gebilligt, daß der Sitz die⸗ ſes Gaues Reichenberg ſein ſolle, da kennt der Jubel keine Grenzen. Ergänzungswahlen im Judekenland Als dann zum Schluß ſeiner Ausführungen Konrad Henlein mitteilte, der Führer werde in kürzeſter Zeit Ergänzungswahlen zum Deutſchen Reichstag im Sudetenland durchführen und dann ſelbſt zu den Reichenber⸗ gern ſprechen, dankten ihm die Sudetendeutſchen 17 0 befreiten Stadt mit minutenlangem Ju⸗ el. Konrad Henlein ſchloß:„Wir wollen dem Führer in tieſſter Dankbarkeit und Volks⸗ verbundenheit geloben, jederzeit opferbereit und einſatzbereit zu ſein; denn wir wiſſen, daß wir unſeren Dank nicht in Worten aus⸗ drücken können. Wir wollen die Treueſten ſeiner Gefolgſchaft ſein. So grüßen wir un⸗ ſeren Führer, unſer großdeutſches Vaterland mit dem Ruf„Adolf Sitler, Siegheil.“ Nichllſchechiſche Volksgruppen autonom Regierung der Slowakei zieht ein Stürmiſche Begrüßung im feſtlich geſchmückten Preßburg Preßburg, 10. Oktober. Die erſte ſlowakiſche Regierung mit Miniſter⸗ präſident Dr. Tiſo an der Spitze, zog am Samstag ſpät abends in feierlicher Weiſe in Preßburg ein. Am geſtrigen Tag, der ein Sieg⸗ datum in der Geſchichte des flowakiſchen Frei⸗ heitskampfes darſtellt, wurde die Stadt mit Fahnen reich geſchmückt. Vom Bahnhof bis zur Innenſtadt hinein bildete eine zahlreiche Men⸗ ſchenmenge Spalier. Zur Begrüßung der neuen ſlowakiſchen Regierung hatten ſich am Bahnhof die Spitzen der Behörden und Abordnungen eingefunden. Dr. Tiſo und die übrigen Mitalie⸗ der der Regierung fuhren vom Bahnhof aus durch die Menſchenmenge in das Landesamt, wo der feierliche Akt der Uebernahme der Regie⸗ rungsgewalt durch die neue ſlowakiſche Landes⸗ regierung ſtattfand. Gegen Mitternacht veranſtalteten in der inne⸗ ren Stadt, wie ſchon am Tage vorher, Slowaken antijüdiſche Kundgebungen, bei denen die Kampfſtimmung der Slowakei gegen das inter⸗ nationale Judentum, die Freimaurerei und den Marxismus unterſtrichen wurde. Proklamation der flowakiſchen Regierung Prag, 10. Oktober. In Preßburg verlas Dr. Joſef Tiſo eine Proklamation der erſten ſlowakiſchen Regierung. Die Uebernahme der Regierungs- und Exekutiv⸗ gewalt kröne den 20jährigen Kampf für die Rechte der ſlowakiſchen Nation unter der Fahne der Autonomie.„Unſer Nationalismus“, beißt es u. a., bedeutet keinen Haß gegen die Tſchechen. Aber auch in Zukunft werden wir unſere und nur unſere Intereſſen wahren. Frem⸗ des wollen wir nicht, und wir gönnen jedem. was ihm gehört.“ 1 Den Mitbürgern deutſcher und unga⸗ riſcher Nationalität verſichert die Proklamation. daß das ſlowakiſche Volk bisher ſtets beſtrebt geweſen ſei. mit allen Nachbarn in Ruhe und Eintracht zu leben. Dieſes Be⸗ ſtreben werde es auch in Zukunft leiten. Die Slowaken böten den Deutſchen und Ungarn die vollen ſtaatlichen und bürgerlichen Rechte. Regierung der Karpalho-Akrainer Prag. 10. Oktober. In Azhored wurde am Samstag eine karpatho⸗ukrainiſche Regierung mit dem Ab⸗ geordneten Brody. der auch zugleich das Schul⸗ miniſterium übernimmt. an der Svitze, gebildet. Es wurden Wahlen zu einem autonomen Landtag angekündigt. Und Ungarns Grenze? Prag, 10. Oktober. Am Sonntagabend um 19 Uhr begannen in Komorn die Verhandlungen zwiſchen der un⸗ gariſchen und der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung über die Grenzziehung. An der Spitze der tſchecho⸗ſlowakiſchen Abordnung ſteht der ſlowakiſche Miniſterpräſident Dr. Tiſo. Der Abordnung gehören weiter an der ſlowakiſche Miniſter Dr. Durcanſky, der karpatho⸗ukrai⸗ niſche Miniſter Dr. Parkany ſowie der Ge⸗ neral Vieſt und der tſchechiſche Geſandte Kruo(Chef der volitiſchen Sektion des Pra⸗ ger Außenamtes). Schließlich gehören der Kom⸗ miſſion Anton Straka und Dr. Joſef Cie⸗ ker an. Die ungariſche Delegation ſteht unter Leitung des Außenminiſters von Kanya. Ihr gehören der Unterrichtsminiſter Graf Telek und eine Reihe von Fachreferenten an. Achſe Berlin-Rom beſtüätigt Ein Beſchluß des Großen Nales des Faſchismus Nom, 10. Oktober Der Große Rat des Faſchismus hat in ſeiner Nachtſitzung von Samstag auf Sonn⸗ tag einen mehr als zweiſtündigen dokumentariſch belegten Bericht des italieniſchen Außenmini⸗ ſters Graf Ciano über die internatio⸗ nalen Ereigniſſe ſeit März dieſes Jahres entgegengenommen. Nach dem amtlichen Com⸗ munique hat der Duce verſchiedene Punkte des Berichtes unterſtrichen, worauf der Große Rat des Faſchismus durch Zuruf folgende Erklärung angenommen hat: „Nach Entgegennahme des Berichtes des Außenminiſters Ciano, des getreuen Vollſtrek⸗ kers der auf der italieniſch⸗deutſchen Achſe be⸗ ruhenden Außenpolitik des Faſchismus, erklärt der Große Rat ſeine volle Zuſtimmung zu dieſer Politik, die mit der Intervention des Duce beim Münchener Treffen die feierlichſte Bekräftigung in Europa und in der ganzen Welt gefunden hat.“ Zu Beginn der Sitzung hat der Große Rat des aſchismus„ſeinen kameradſchaftlichen Gruß den reiwilligen entboten, die nach 18 Monaten arten Frontdienſtes im Begriffe den aus Spanien in die Heimat Adlige ren, eines Frontdienſtes. bei dem ſie zahlloſe Beweiſe ita⸗ lieniſchen Mutes gegeben u mit Entbehrungen und mit ihrem Blute den Entſchluß bekräftigt 3 die Sache des Faſchismus mit den Waf⸗ en und überall zu verteidigen. Vor dem Abſchluß der Sitzung hat der Große Rat des Faſchismus, der ſich auf Pienstaa den 18. Oktober, vertagte, eine Entſchließung an⸗ genommen, in der er im Hinblick auf die bevor⸗ ſtehende erſte Tagung des Oberſten Autarkie⸗ Ausſchuſſes in der kategoriſchſten Form die Nol⸗ wendigkeit betont, daß„die Schlacht für die wirt⸗ ſchaftliche Unabhängigkeit der Nation mit äußerſter Tatkraft und mit Tempo zu führen iſt.“ Wende in Spanien Der Beſchluß zur Zurückziehung italieniſcher Freiwilliger aus Spanien rd von der pa riſer Preſſe allgemein lebhaft begrüßt, wenn man von den bolſchewiſtiſchen Blättern abſieht. Der Außenpolitiker des dem Quai d'Orſay naheſtehenden„Petit Pariſien ſchreibt u. a.! Die große internationale Entſpannung, deren erſte Kundgebung das Münchener Abkommen war, beginnt ihre Früchte zu tragen. Der ita⸗ lieniſche Beſchluß bildet eine entſcheidend Wen⸗ dung in der ſpaniſchen Angelegenheit. beſchleunigtem Kundgebungen für Bonnet 100 Paris, 10. Oktober Außenminiſter Bonnet war am Samsta in dem Wahlbezirk Bonnets, Periauex,—— ſtand einer ſtürmiſchen Sympathiekundgebung ſeitens der dortigen Bevölkerung. Schon am Bahnhof wurde er mit lebhaftem Beifall emp⸗ fangen. Sparkommiſſar in Prag Sparſamkeit vor allem in der Armeeverwaltung angeordnet Prag, 10. Oktober „Das Prager Heeresminiſterium hat für alle Zweige der Armeeverwaltung größte Sparſam⸗ keit angeordnet. Zum Zwecke der Einſchränkung der N wurde ein Sparkommiſſar ernannt. Mit einem feierlichen Akt, in deſſen Mittel⸗ punkt die Rede des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley ſtand wurde am Sonntagvormittag die Ausſtellung„Arbeit und Freude“ eröffnet. Bereit ſein! Dr. E. k. In den Stunden, da ſich deutſche Truppen anſchicken, gemäß den Beſchlüſſen der Münchener Vierer-Beſprechungen und der In⸗ ternationalen Kommiſſion die letzten Etappen des ſudetendeutſchen Landes zu beſetzen, hielt der Führer in Saarbrücken eine große politiſche Rede, in der er zum äußer⸗ lichen Abſchluß einer geſchichtlichen Wende noch einmal die Stellung Deutſchlands gegenüber der Welt klarlegte. Zehn Millionen Deutſche ſind nunmehr in ihr Reich zurückgekehet, 110 000 Quadratkilometer deutſchen Bodens ſind wieder einbezogen worden in die Grenzen des alten Reiches. Deutſchland hat ſein Recht vor aller Welt erhalten, und das ohne Blutvergie⸗ ßen. Der 10. Oktober 1938 ſchließt eine Etappe in der Geſchichte des jungen neuen Deutſchlands ab, die nicht nur das bedeu- tendſte außenpolitiſche Ereignis des Jahres 1938 bildet, ſondern in der Geſchichte des nationalſozialiſtiſchen Reiches überhaupt. Denn nicht nur die Heimkehr Sudetendeutſch⸗ lands iſt ein Ereignis dieſes Jahres, ſon⸗ dern auch die Rückgliederung Oeſterreichs. Ein Wort wie dieſes, das Adolf Hitler in Saarbrücken ſprach, kann nur von einem wahr⸗ haft großen und überragenden Staatsmann geſprochen werden:„Am Beginn dieſes 20. Jahres nach unſerem Zuſammenbruch habe ich den Entſchluß gefaßt, die zehn Millionen Deut⸗ ſchen, die noch außerhalb unſerer Grenzen ſtanden, zurückzuführen in das Reich!“ Der Führer hat dieſes Verſprechen eingelöſt, 10 Millionen geknechteter Deutſcher die Freiheit gebracht und ſich in Wahrheit als„Mehrer des Reiches“ erwieſen. Es war ein verheißungsvoller Auftakt, daß dieſe friedliche Befreiungstat, zu deren Vol⸗ lendung auch andere Staatsmänner ihre Hand reichten, unter der Zuſtimmung der Völker Europas ſtattfand, die die Beſeitigung eines unerträglich gewordenen Unrechtes ohne neue kriegeriſchen Konflikte aus tiefſtem Herzen be⸗ grüßten. Wir wieſen ſchon darauf hin, daß ſich, nachdem die Geſchichte ſelbſt ihr ehernes Wort geſprochen hatte, wiederum die Ewig⸗ geſtrigen meldeten, die vor der Gewalt der Ereigniſſe verſtummt waren und hinterher erſt wieder die alte Sprache der Hetze und des Mißtrauens fanden. Wir hoffen darauf, daß der unbeilvolle Einfluß dieſer Meute nicht groß genug iſt, um an der Stellung jener Staatsmänner mit Erfolg rütteln zu können, die ihr Wort für den Frieden und die Ver⸗ ſtändigung in Europa in die Waagſchale war⸗ fen. Die politiſch-demokratiſche Struktur aber jener Länder läßt Entwicklungen zu, die auf lange Sicht unberechenbar ſind. Der Führer ſelbſt wies in ſeiner Rede in Saarbrücken darauf hin, daß gegenüber ſolchen Möglichkei- ten Vorſicht am Platze ſei. Deshalb auch wird die deutſche Außenpolitik ſo geleitet ſein, daß ſie auf alle Gegebenheiten des Augenblicks ein⸗ geſtellt iſt. Deutſchland iſt, das kann nicht oft genug ge⸗ ſagt werden, zu einem dauernden Frieden be— reit. Es iſt aber auch bereit, ſeine Grenzen mit der ganzen Kraft ſeiner politiſchen Ge⸗ ſchloſſenheit und den daraus fließenden Macht⸗ mitteln zu ſchützen. Der 29. und der 30. Sep⸗ tember 1938 ſind Tage voller Entſcheidungen geweſen, an deren Ausreife auch heute nicht zu zweifeln iſt. Wir blicken der Zukunft deshalb mit der ganzen Hoffnung entgegen, die die Größe der zurückliegenden Tage erwachſen ließ, aber auch in der Bereitſchaft, die die Größe dieſes Reiches als unabdingbare Vor⸗ ausſetzung fordert. Kleine poliliſche Nachrichlen Die Gauarbeitswoche der NSDAP. in Danzig fand ihren Abſchluß mit einer Führertagung im Staatstheater, auf der Gauleiter Forſter Stand⸗ punkt, Marſch und Ziel für das kommende Ar⸗ beitsfahr der Partei in Danzig feſtlegte. Als geſtern früh um 7.35 Uhr die am Freitag mit der Lufthanſa aus Südamerika abgegan⸗ gene Luftpoſt in Frankfurt a. M. eintraf, befand ſich das Nordatlantik Erkundungsflugzeug „Nordwind“ von Horta nach Newyork unter⸗ wegs. Die Beſatzung Blume, von Engel, Roeſel und Stein, die Horta um 1 Uhr nachts verlaſſen hatte, traf bereits um 15.35 Uhr in Newyork ein. Sie benötigte alſo nur 14½ Stunden. Das mexikaniſche Oberſte Gericht verwarf den am 18. März erfolgten Einspruch der Oelgeſell⸗ ſchaften gegen die Durchführung der Enteig⸗ nungsverordnung, weil die Geſellſchaften noch andere Verfahren, in denen das Enteignungs⸗ 2 für ungeſetzlich erklärt werden ſollte, lau⸗ en hätten.„ r und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil! Friedrich Martin, Viernheim. Verlag Verrimigte Zeitungsveclage Enbrtm. Haller . Co, Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin 5 Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ lenhäuſer, Cnvrim& Co., Worms.— DA. IX. 1938 über 2000. 8. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. innert an de Tteue feine lämpf Meng gend deulſche ſen der der Ir⸗ Aahpen n, hielt meine üußer⸗ de noch genüber. deulſche 6 gelehte us ſind zen des echt bor ſpergie⸗ dt eine neuen eden Ichres le des „ ſon⸗ ichs. et M waht⸗ 1 mann es N. abe ich 1 Deut grenzen er b, 10 teiheit Nahtet 5 1 5 9 2 12 5 t, daß 1 WVol⸗ Hand Voller 0 eines e fue 10 en be⸗ 1 u, daß hetues Ewig⸗ lt det jenet önnen, Vet- e war⸗ t aber 6 10 t „Den utſch⸗ Treueſchwur Gauleiter Bürckels das Jaarvolk ſteht geſchloſſen hinter Adolf hiller Saarbrücken, 10. Oktober. Eine unübersehbare Menſchenmenge harrte eit dem Vormittag zu beiden Seiten der zur dolf⸗Hitler⸗Straße herabführenden Reichs⸗ ſtraße und in den Nebenſtraßen der Ankunft des Führers. Auf dem Bahnſteig hatten ſich mit Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels und Gauleiter Bürckel die Adjutanten des Führers SA.⸗Obergruppen⸗ führer Brückner und Korvettenkapitän Al⸗ brecht. General der Infanterie Adam, die drei öſterreichiſchen Gauleiter Globocnik (Wien). Eigruber(Oberdonau) und Uiberreither(Steiermark) ſowie die füh⸗ renden Männer der Partei, des Staates und der Wehrmacht aus dem Saarpfalzgau einge⸗ funden. Auf die Minute pünktlich um 13.45 Uhr rollte der Sonderzug des Führers in die Bahnhofs⸗ halle ein. Als die Menſchenmenge, die die übri⸗ en Bahnſteige füllte, den Führer am Wagen⸗ enſter ſtehend erblickte, brach ſie in immer neue ſtürmiſche Jubelrufe aus, und nur mit Mühe konnten die Abſperrmannſchaften die Begeiſter⸗ ten zurückhalten. Gauleiter Bürckel begrüßte als erſter den Führer, in deſſen Begleitung ſich Reichsführer/ Himmler, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Reichsleiter Bormann. der General⸗ inſpektor für das deutſche Straßenweſen, SA.⸗ Obergruppenführer Todt, Generalmajor Boden⸗ ſchatz und die Adjutanten des Führers 6⸗Grup⸗ penführer Schaub, Oberſtleutnant Schmundt und Hauptmann Engel befanden. Mit überwältigenden Kundgebungen unbe⸗ ſchreiblicher Begeiſterung machte das zu Zehn⸗ tauſenden und aber Zehntauſenden in den Straßen Saarbrückens zum Empfang des Füh⸗ rers verſammelte ſaarländiſche Volk ſeinem heißen Gefühl des Dankes und der Treue, der Liebe und der Verehrung zu dem Schöpfer des Großdeutſchen Reiches Luft, der auch ihr Befreier war. Auf dem weiten, von hohen Fahnenmaſten umſäumten Befreiungsfeld der Stadt Saarbrücken, das mit ſeinem Namen die Er⸗ innerung wachhält an jenen 13. Januar 1935, an dem das Saarvolk mit ſeinem einmütigen Treuebekenntnis zu Führer und Vaterland ſeine Wiedervereinigung mit dem Reich er⸗ kämpfte, harrten in ſchier unüberſehbarer Menge die Männer und Frauen und die Ju⸗ gend Saarbrückens und aus dem ganzen Saar⸗ land mit den Männern der Formationen aus dem Saarpfalzgau. Auch ſie bereiteten dem Führer nach ſeiner Triumphfahrt durch die — 4225 Saarbrückens einen jubelnden Emp⸗ ang. Die Wogen der Begeiſterung aber, die dem Führer heute bei ſeiner Fahrt durch die Stadt Saarbrücken bei ſeiner Ankunft auf dem Befrei⸗ ungsfeld von den Hunderttauſenden entgegen⸗ brandeten, ließen alles bisher Erlebte hinter ſich. Die minutenlangen Freudenkundgebungen bezeugten dem Führer, wie ſtark und dankbar gerade die Menſchen der deutſchen Weſtmark, die ſelbſt Not und Leid der Fremdherrſchaft dulden mußten, die aber auch den gewaltigen Aufſtieg ſeit ihrer Heimkehr ins Neich erleben durften, von dem Glücksgefühl beſeelt ſind, daß nun auch die Brüder der deutſchen Oſtmark und des Su⸗ detenlandes zum Reich gehören. Das Volk an der Saar dankte dem Führer in dieſer Stunde auch dafür. daß er nach den ent⸗ ſcheidungsſchweren Zeiten, in denen er mit höchſtem perſönlichen Kräfteeinſatz deutſches Schickſal geſtaltete, gleichſam als Krönung ſei⸗ nes Werkes in das Saarland zurückgekehrt iſt, mit dem er vor wenig mehr als dreieinhalb Jahren den Grundſtein zum Großdeutſchen Reich legte. Es dankte dem Führer für ſein ge⸗ waltiges friedliches Aufbauwerk, das hier in der Grenzmark ſelbſt in den kritiſchen Tagen der jüngſten Vergangenheit nicht geſtockt hat, ſondern unter dem Schutz eines unüberwind⸗ lichen Grenzwalles ungehemmt weitergeführt wurde. Unter dem immer wieder ſich erneuernden Jubel der Menge fuhr der Führer das weite Oval des Befreiungsfeldes ab. Mit ihm ent⸗ ſtiegen dem Wagen Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels und Gauleiter Bürckel. Gauleiter und Reichskommiſſar für Oeſterreich Bürckel begrüßte, immer wieder von ſtürmi⸗ ſchen Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen, in einer kurzen Anſprache den Führer. Er ver⸗ ſicherte dem Führer unter ſtürmiſcher Begeiſte⸗ ung, daß das Saarvolk ein Herz und eine Seele mit ihm ſei und ihm aus vollem Herzen für ſeinen Beſuch danke. Das Saarvolk werde immerdar geſchloſſen und treu zum Füh⸗ rer ſtehen. Begeiſterte Zuſtimmung und Rufe „Führer, wir danken Dir!“ und„Wir danken unſerem Führer!“ bekräftigten die Worte des Gauleiters. Deulſchlands Friedens⸗ und Aufbauwerk Die Ehre iſt das höchſte Gut der Nation Als dann der Führer zu ſprechen begann, lie⸗ ßen ihn zunächſt minutenlange Begeiſterungs⸗ ſtürme kaum zu Worte kommen. Und immer wieder unterbrach ihn der Jubel der Menge, als er von der Heimkehr Oeſterreichs u. des Sudetenlandes in das Reich ſprach, die Deutſchland nur aus eigener Kraft und durch das Zuſammenſtehen des ganzen deut⸗ ſchen Volkes erzwungen habe. Ergriffen lauſchte die Menge den Worten des Führers über die Rot und das Elend der 10 Millionen deutſcher Menſchen, die außerhalb des Reiches leben mußten. Bitterkeit packte das Volk an der Saar über die Taubheit der Welt gegen alle die Drangſal jener Zeit und böswilligen Ent⸗ ſtellungen gegen Deutſchland. Begeiſtert wiederum ſtimmte die Menge dem Führer zu, als er in herzlichen Worten des Freundes Deutſchlands. Muſſolini, gedachte, als er die Ehre als das höchſte Gut der Nation bezeichnete, und als er erklärte, daß nur ein geſchloſſenes und mannhaftes Volk wie das deutſche Volk unſerer Tage die Inangriffnahme und Durchführung des nationalſozialiſtiſchen Friedens⸗ und Aufbauwerkes ermöglicht habe. Dankbare Freude ſtrömte dem Führer ent⸗ gegen als er auf die friedliche Er⸗ reichung des Sieges hinweiſen konnte und als er erklärte, daß zum Schutze der deut⸗ ſchen Weſtmark und ihrer ſchaffenden Menſchen der Befeſtigungsgürtel im deutſchen Weſten künftig auch das Aachener und Saarbrücker Ge⸗ biet einbeziehen werde. Freudig vernahm die Menge den Dank des Führers an die Männer. die das große Befeſtigungswerk zur Sicherung des Friedens ſchufen. und an das ganze deutſche Volk, das ſich ſo mannhaft be⸗ wieſen hat. Gelöbnis für Deulſchland Einem überwältigenden un vergänglichen Ge⸗ löbnis gleich klang das Sieg⸗Heil über das weite Feld, das der Führer zum Schluß ſeiner Anſprache auf Deutſchland und das wiederer⸗ 3 Reich ausbrachte. Begeiſtert ſtimmte die Menge in die Lieder der Nation ein, als Gauleiter Bürckel die Kundgebung mit dem Sieg⸗Heil auf den Führer ſchloß. Bei ſeiner Abfahrt von der Kundgebungs⸗ ſtätte grüßte der Führer noch einmal im Wagen ſtehend die ihm mit unbeſchreiblicher Begeiſte⸗ rung zujubelnde Menge, um dann im wahren Triumphzug in die Stadt zurückzufahren. Jeſtaufführung als Abſchluß Saarbrücken, 10. Okt. Den glanzvollen Abſchluß des Führerbeſuches in der Weſtmark bildete die Feſtaufführung der Wagner-Oper„Der Fliegende Hol⸗ länder“ in dem neuen Gautheater Saar⸗ pfalz. Als ſich der Führer mit Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels und Gauleiter Bürckel ſowie ſeiner Begleitung zum Thea⸗ ter begab, bereitete ihm die Bevölkerung Saar⸗ brückens und des Saarlandes gewaltige Hul⸗ digungen. Das Volk bleibt ewig Dr. Goebbels bekennt ſich zum Volks- und Nalionalthealer §S Saarbrücken, 10. Okt. Bei der Eröffnung des„Gautheaters Saar⸗ pfalz“ in Saarbrücken am Sonntag, dem 9. Ok⸗ tober führte Reichsminiſter Dr. Goebbels u. a. aus: „Das Theater will nicht nur die Bühne, ſondern auch die Tribüne der Zeit ſein. Dann nur beſitzt es die Kraft, zu einem Thea⸗ ter für das Volk und für die Nation, im be⸗ ſten Sinne des Wortes alſo zu einem Volks⸗ und Nationaltheater zu werden. Von dieſen Forderungen und Grundſätzen ſind wir ausgegangen, als wir im Jahre 1933 eine tief⸗ greiſen Reform unſeres deutſchen Theater⸗ lebens in Angriff nahmen. In dieſem Sinne iſt es für die Stadt Saarbrücken und für den ganzen Gau Saarpfalz ein bedeutungsvoller und erhe⸗ bender Tag, an dem das neuerbaute„Ga u⸗ theater Saarpfalz“ aus der Taufe ge⸗ hoben und ſeiner eigentlichen Beſtimmung, dem kulturellen Dienſt am Volke, zugeführt wer⸗ den ſoll. Dr. Goebbels ſchilderte dann im einzelnen die wechſelvolle Theatergeſchichte der Stadt Saarbrücken, die vor 150 Jahren mit der Einweihung des„Großen Komödienhauſes“ be⸗ gann Wenn die Geſchichte vieler Theater im Reich dasſelbe Bild bot. ſo müßte man in Saarbrücken, daß es ſich um ein deutſches Theater an der Grenze handelte. „Nirgendwo aber“, ſo ſagte Dr. Goebbels, „ſteht die Kunſt in einer ähnlich ſtarken, un⸗ bedingten Wechſelbeziehung zum volitiſchen Geſchehen einer Zeit wie die des Theaters. Die Bretter der Bühne bedeuten tatſächlich die Welt. Aus dieſen Erkenntniſſen heraus hat der Nationalſozialismus zur Kunſt und insbeſon⸗ dere zum Theater ein ganz anderes Verhältnis geſucht und gefunden, als das frühere Zeiten konnten oder überhaupt auch nur wollten. So iſt es für uns etwas anderes, ob hinter einem Theater und ſeinem Exiſtenzwillen ein noch ſo kunſtliebender Fürſt ſteht. oder ob das Volk ſelbſt ſich zum Träger des Theatergedankens u. des Willens zum Theater macht. Fürſten kom⸗ men und Fürſten vergehen. Das Volk aber bleibt ewig. Es iſt deshalb nur logiſch u. verſtändlich. wenn der Nationalſozialismus vom Volke her zur Kunſt vorſtößt und von der Kunſt wieder zum Volke zurückfindet. Das ſind auch die eigentlichen Triebkräfte, die uns zum Bau dieſes neuen Thea⸗ ters beſtimmten. Der Führer ſelbſt hat den Befehl und die finanzielle Möglichkeit dazu gegeben. Jetzt, wo es fertig iſt, ſtellt es ſein ureigenſtes Geſchenk an die Stadt Saarbrücken und an den Gau Saarpfalz dar, ein Geſchenk an die erſte neu zurückgewonnens Landſchaft unſeres Großdeutſchen Reiches und damit eine Ehrengabe des deutſchen Volkes durch ſeinen Führer an das wiedergewonnene deutſche Volk an der Saar. Als Deutſch⸗ lands neueſtes und modernſtes Theater ſoll es von nun ab den Namen„Gautheater Saarpfalz“ tragen. Neben den Theaterneubauten in Zittau und vor allem in Deſſau iſt dieſes Haus tatſächlich eines der erſten, das den völlig veränder⸗ ten und ausgeweiteten Anſprüchen der Gegen⸗ wart an das Theater allein ſchon räumlich zu entſprechen verſucht. Dr. Goebbels dankte in herzlichen Worten dem Erbauer, Prof. Paul Baumgarten, der auch das deutſche Opernhaus und das Schil⸗ lertheater in Berlin neu geſtaltet hat, und Prof. Kurt Hemmerlin, der die vorbild⸗ liche Bühnentechnik ſchuf, und fuhr fort: „Es iſt in der Tat das modernſte Theater, das wir heute in Deutſchland beſitzen. Die⸗ ſes Haus iſt ein Zeugnis des kulturſchöpfe⸗ riſchen Willens des Nationalſozialismus. Aufgabe wird es ſein, dafür zu ſorgen, daß es nun wirklich zu einem Theater des Volkes im echten Sinne des Wortes wird, daß insbeſondere die Jugend dieſes Haus als das ihre und als das eigene betrachtet. Denn ein Theater iſt auf die Dauer nicht lebensfähig, dem der ſtarke Impuls der Jugend fehlt. Was wäre ein Theater, das ſich dem kämpferiſchen Aktivismus verſchlie⸗ zen wollte! Der erſte Gruß in dieſem ſchönen Hauſe ſoll an den Führer gerichtet ſein. Er, der Beſchützer und der große Freund der deutſchen Kunſt, iſt auf das engſte mit allen Ideen und Projekten des deutſchen Theaterlebens verbunden. Er hat auch zu dieſem Haus den Gedanken, die Pla⸗ nung und die Mittel gegeben. Das Haus ſtellt im wahrſten Sinne des Wortes ein Geſchenk des Führers an ſein Volk im Gau Saarpfalz dar. Ihm danken wir dieſes Haus. In einem be⸗ freiten und glückerfüllten großdeutſchen Reiche übergeben wir es dem Volke, dem wir alle ſo feſt verbunden ſind, das wir aus tiefſtem Her⸗ zen lieben und dem wir unſere ganze Kraft u. Arbeit weihen. Im Namen des Führers eröffne und weihe ich dieſes Haus, übergebe es einer glücklichen Zukunft und bringe dabei den Wunſch zum Ausdruck, daß es immer ein Theater des Volkes im beſten Sinne des Wortes ſein und bleiben möge. Des Führers Rede auf dem Befreiungsfeld Vir bekennen uns zum Frieden, aber wir ſind vorſichlig geworden Saarbrücken, 10. Oktober Auf der Kundgebung in Saarbrücken hielt der Führer folgende Rede: „Deuiſche! Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Wenn ich inmitten dieſer großen Tage und Ereigniſſe in Euren Gau komme, dann geſchieht es in der Ueberzeugung, daß niemand mehr Verſtändnis für die letzten Wochen aufzubringen vermag als ihr. r, meine Männer und 1 der Saarpfalz, habt es einſt ſelbſt er⸗ ebt, was es heißt, vom Reich getrennt zu ſein, ihr habt aber 55 die 0 0 7 9 vereinigung empfunden. Auch ihr t dur faſt zwei Jahrzehnte das ganze Leid der Tren⸗ nung erduldet und ſeid dann glücklich, überglück⸗ lich geweſen, als endlich die Stunde der 1 ſchlug, die Euch wieder zurückkehren ließ in unſer gemeinſames großes deutſches Reich. Das leiche haben alle die Millionen deutſcher Men⸗ chen im Sudetenland durchgemacht, und der⸗ elbe Jubel, der einſt euch bewegte, hat in dieſen agen nun ſie erfaßt! Des Führers eiſerner Entſchluß Am Beginn dieſes 20. Jahres nach unſerem Zusammenbruch habe ich den Entſchluß gefaßt, die 10 Millionen Deutſchen, die noch außerhalb unſerer Grenzen ſtanden, 88 in das Reich.(Brauſend bricht der Jubel der Zehn⸗ tauſende auf dem Befreiungsfelde bei dieſen Worten des Führers los). Ich war mir dabei vollkommen bewußt, daß dieſe Rückkehr nur durch unſere eigene Kraft erzwungen werden konnte. Die andere Welt hat es weder geſehen noch ſehen wollen, daß hier im Gegenſatz zum ſogenannten Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Völker 10 Millionen Menſchen vom deutſchen Reich getrennt und wegen ihres Deutſchtumes unterdrückt wurden. Und ſie hat es weder verſtanden, noch verſtehen wollen, daß dieſe Menſchen nur eine einzige große Sehnſucht hatten: zurück zum Reich! Dieſe internationalen Weltbürger, die zwar Mitleid mit jedem Verbrecher haben, der in Deutſchland zur Rechenſchaft gezogen wird, wa⸗ ren taub gegen das Leid von 10 Millionen Deutſchen! Auch heute noch iſt dieſe Welt er⸗ füllt vom Geiſt von Verſailles. Man ſage uns nicht, daß ſie ſich davon gelöſt hat. Nein: Deutſchland hat ſich von ihm gelöſt!(Aufs neue erhebt ſich ſtürmiſch brauſender Beifall minuten⸗ lang auf der Maſſenkundgebung). Es mußte ein harter Entſchluß getroffen wer⸗ den. Es hat auch bei uns Schwächlinge gegeben, die das vielleicht nicht verſtanden hatten. Allein es iſt ſelbſtverſtändlich, daß es zu allen Zeiten die Ehre wirklicher Staatsmänner war, eine ſolche Verantwortung zu übernehmen.(In ſtürmiſchen Kundgebungen jubeln die Maſſen dem Führer zu.) Wir ſind glücklich, daß dieſes Werk des Jahres 1938, die Wiedereingliederung von 10 Millionen Deutſchen und von rund 110 000 Quadratkilometern Land in das Reich ohne Blutvergießen vollzogen werden konnte, trotz der Hoffnungen ſo vieler internationaler Hetzer und Profitmacher.(Immer ſtürmiſcher werden die Heilrufe der Zehntauſende.) Wenn ich die Mitarbeit der anderen Welt an dieſer Friedenslöſung erwähne, dann muß ich zuerſt immer wieder von dem einzigen wah⸗ ren Freund ſprechen, den wir heute beſitzen: Benito Muſſolini.(Bei dieſen Worten erhebt ſich ein Sturm der Begeiſterung.) Wir alle wiſſen, was wir dieſem Mann zu verdanken haben. Ich möchte auch der beiden anderen Staatsmänner gedenken, die ſich mühten, einen Weg zum Frieden zu finden und die mit uns jenes Abkommen geſchloſſen haben, das vielen Millionen Deutſchen ihr Recht und der Welt den Frieden geſichert hat.(Wieder erhebt ſich don⸗ nernd der Beifall der Zehntauſende.) Allein, gerade die Erfahrungen dieſer letzten acht Monate können und müſſen uns nur be⸗ ſtärken in dem Entſchluß, vorſichtig zu ſein und nichts von dem zu verſäumen,. Schutze des Reiches getan werden muß.(Von. zu Satz werden Beifall und Jubel immer ſtärker.) Immer auf der gut ſein Die Staatsmänner, die uns gegenüberſtehen, wollen— das müſſen wir ihnen glauben— den Frieden. Allein, ſie regieren in Ländern, deren innere Konſtruktion es möglich macht, daß ſie jederzeit abgelöſt werden können, um anderen Platz zu machen, die den Frieden nicht ſo ſehr im Auge haben. Und dieſe anderen ſind da. Es braucht nur in England anſtatt Herrn Chamberlain Herr Duii Caoner oder Herr Eden oder Herr Churchill zur Macht zu kommen, ſo wiſſen wir genau, daß es das Ziel dieſer Män⸗ ner wäre, ſofort einen neuen Weltkrieg zu be⸗ ginnen. Sie machen gar kein Hehl, ſie ſprechen as offen aus. Wir wiſſen weiter, daß nach wie vor drohend im Hintergrunde jener jüdiſch⸗ internationale Feind lauert. der im Bollchewismus ſeine ſtaat⸗ liche e und Ausprägung erfahren hat. Und wir kennen ferner die Macht einer wiſſen internationalen Preſſe, die nur von ügen und Verleumdung lebt. Das verpflichtet uns, wachſam und auf des Reiches Schutz bedacht zu ſein! Jederzeit zum rieden gewillt, in jeder Stunde aber auch zur bwehr bereit!(Begeiſtert ſtimmen die Zehn⸗ tauſende dem Führer zu.) Ich habe mich deshalb entſchloſſen, den Aus bau unſerer Beſeſtigungen im Weſten, ſo wie ich dies in meiner Nürnberger Rede ankündigte, mit erhöhter Energie fortzuſetzen. Ich werde nunmehr auch die beiden großen Gebiete, die bisher vor unſeren Befeſtigungen lagen, das Aachener und das Saarbrücker Gebiet, in dieſe Befeſtiaungen einbeziehen. (Hier bricht ortanartig ver Beifall los und unabläſſige Heilrufe wogen über das weite Kundgebungsfeld.) Neſerviſten kehren heim Im übrigen aber bin ich glücklich, nunmehr ſchon in den nächſten Tagen jene Maßnahmen aufheben zu können, die wir in den kritiſchen Monaten und Wochen durchführen mußten. Ich lreue mich, daß dann aue die vunderttauſende unſerer Männer wieder nach Hauſe gehen und unſere Reſerviſten wieder entlaſſen werden kön⸗ nen, und ich danke ihnen für die Art, in der ſie ihren Dienſt erfüllten und ihre Pflicht taten. Insbeſondere danke ich den Hunderttauſen⸗ den deutſcher Arbeiter Ingenieure uſw., von denen heute zehntauſend in Eurer Mitte ſtehen, die bier an unſeren Beſeſtigungen gearbeitel haben. Ihr habt mitgeholfen, meine Kamera⸗ den, Deutſchland den Frieden zu ſichern!(Mit jubelnden Heilrufen und einer toſenden Freu⸗ eee* Saarpfälzer und die getretenen Arbeiter der Befeſtigun dem Führer für dieſe Worte.) e Mein beſonderer Dank aber gilt dem ganzen deutſchen Volk, das ſich ſo mannhaft benommen hat.(Stürmiſch feiern die Maſſen den Führer, der lange nicht weiter ſprechen kann, weil im⸗ mer erneut die Heilrufe zu ihm emporſteigen.) Als ſtarker Staat ſind wir jederzeit zu einer Verſtändigungspolitik mit unſeren Nachbarn bereit. Wir haben keine Forderungen an ſie. wir wollen nichts als den Frieden. Nur eines wünſchen wir, und das gilt beſonders für unſere Beziebungen zu England: Es würde gut ſein, venn man in Großbritannien allmählich gewiſſe Allüren der Verſailler Epoche ablegen würde. Gouvernantenhafte Bevormundung vertragen wir nicht mehr!(Stürmiſch ſtimmen die Maſſen dem Fübrer zu.) Erkundiaunaen britiſcher Voli⸗ 1 1 ——— *—— — —— —— 2 rer wer das Schicfar don Deutſwen dver von Reichsangehörigen innerhalb der Grenzen des Reiches ſind nicht am Platze. Wir kümmern uns auch nicht um ähnliche Dinge in England. Die übrige Welt hätte manchesmal Grund genug. ſich eher um ihre eigenen nationalen Vorgange zu vetummern beer zum Vettel um die Vorgänge in Paläſtina.(Eine Woge der Zuſtimmung geht über den Platz.) Wir jeden⸗ falls überlaſſen das jenen, die ſich vom lieben berufen fühlen, dieſe Probleme zu löſen. Dieſe Worte des Führers wecken ſtürmiſche Hei⸗ 3 4 12 nur ſtaunend, wie ſchnell e ihren Löſunge i ö BA gen fertig werden.(Erneute Wir möchten all dieſen Herren den Nat geben, ſich mit ibren eigenen Problemen zu be⸗ Icäftigen und uns in Ruhe zu laſſen!(Der Führer findet bei den Maſſen ein ſtürmiſches Echo der Zustimmung.) Auch das gehört zur Sicherung des Weltfriedens. Wir ſelbſt haben große Aufgaben vor uns. Gewaltige kulturelle und wirtſchaftliche Probleme müſſen gelöſt wer⸗ den. Kein Volk kaem mehr den Frieden brau⸗ chen als wir, aber kein Volk weiß auch beſſer als wir, was es heißt ſchwach und der Gnade oder Ungnade anderer ausgeliefert zu ſein. Deutſches Bekenntnis Meine Volksgenoſſen! In dieſem Jahre it ein großes nationales Einigungswerk vollzogen worden: die Wiederaufrichtung eines ſtolzen, ſtarken und freien Deutſchen Neiches! Zum zwei⸗ ten Male ſtehe ich heute bier in Eurer Mitte. Damals war Euer Jubel der Ausdruck der Freude über unſere eigene Heimkehr. Heute erlebt Ihr den Jubel anderer Millionen Deut 2 die gleichfalls wieder heimgekehrt ſind ins e Mit ihnen wollen wir uns alle vereinen im gläubigen Bekenntnis zu unſerem herrlichen einigen deutſchen Reich: Deutſchland Sieg⸗Seil! Prachakitz unterm Hakenkreuz a Prachatitz, 10. Oktober Die deutſchen Einheiten marſchierten am amstag in die erweiterte Zone J im Abſchnitt Eiſenſtein Winterberg ⸗Prachatitz⸗Böhmiſch⸗ Krumau vor. Schon 300 Meter hinter Wallern mußte noch eine Straßenſperre aus mächtigen Holzſtößen beſeitigt werden. In allen Dörfern ſtanden die deutſchen Bauern an den Straßen mit Hakenkreuzfähnchen und jubelten den deut⸗ ſchen Soldaten zu. Erſt in der Nacht wa⸗ ren die Tſchechen abgezogen, aber ſo⸗ fort hatten die ihrer Befreiung harrenden Deut⸗ ſchen Triumphbgen mit den Inſchriften„Sieg Heil“ und„Wir danken unſerem Führer“ er⸗ richtet. Und ſeitdem hängen auch die ſchon lange heimlich vorbereiteten Blumengebinde und Gir⸗ landen an den ärmlichen Häuſern. Die alte, etwa 5000 Einwohner zählende Stadt Prachatitz, die auch als Kurort einen Namen hat, iſt eine uralte deutſche Stadt, eine typiſche deutſche Stadtanlage in runder Form mit gut⸗ erhaltenen Stadtmauern aus dem 14. Jahrhun⸗ dert. Schwer hatte ſie in den Huſſitenkriegen zu leiden. Dreimal wurde ſie erobert und wieder verloren und hatte dabei eine Brandkataſtrophe 6 erdulden. Aber trotz der wütenden tſchechi⸗ 45 Welle der Huſſitenzeit haben ſich die Deut⸗ ſchen in ihr unüberwindlich behauptet, Pracha⸗ titz blieb bis in die 9her Jahre des vorigen Jahrhunderts eine rein deutſche Stadt. Kaum ein Ort Südböhmens war in den letzten 20 Jah⸗ ren ſo der Tſchechiſierungswut der Prager Machthaber ausgeſetzt wie Prachatitz. Mit aller Gewalt ſollte dieſe etwas vorgeſchobene deutſche Stellung tſchechiſch gemacht werden Nun wehen die Hakenkreuzfahnen von allen Häuſern und die ganze Stadt iſt von einem Freudentaumel er— griffen. Auch ſie iſt ja nun frei. Zu der von einigen engliſchen Blättern ver⸗ breiteten Nachricht, die Vereinigten Staaten hätten der italieniſchen Regierung eine ener⸗ iſche Note in Bezug auf die Juden amerikani⸗ ſcher Staatsangehörigkeit zukommen laſſen, wird amtlich erklärt, daß derartige Gerüchte phan⸗ taſtiſch ſeien. Süuberung im Eudelenland deulſche Polizei wird ſoſork eingeſehl 88 Berlin, 9. Oktober Im Zuge der Beſitzergreifung der ſu⸗ detendeutſchen Gebietsteile durch die deutſche Wehrmacht haben auch die Vor⸗ arbeiten zu einer umfaſſenden Neugeſtal⸗ tung des Polizeiweſens in dem von der tſchechiſchen Fremdherrſchaft befreiten Su⸗ detenland begonnen. Gegenwärtig ſind Kräfte der Ordnungspolizei und der Sicherheitsvolizei einſchließlich 1y⸗Totenkopfverbände zum ſoforti⸗ gen Einſatz aus allen Gauen des Rei⸗ ches zuſammengezogen. Der Einſatz der Ord⸗ nungs polizei gebt vorerſt in geſchloſſenen Verbänden vor ſich. zu denen auch Einbeiten der I⸗Totenkopfverbände gehören. Sie unter⸗ ſtehen der Wehrmacht. ſind entſprechend in vier Abſchnitte eingeteilt und wurden unter den zuſtändigen Armeebeſeblsbabern zum Teil ſogar in der vorderſten Linie eingeſetzt. Zur einheitlichen Löfung aller der deutſchen Polizei im befreiten Sudetenland er⸗ wachſenden Aufgaben hat der Reichsführer und Chef der deutſchen Polizei. Heinrich Himmler. für die Schutzſtaffel. Ordnungs⸗ polizei und Sicherheitspolizei gemeinſam unter ſeinen Hauptamtschefs. I⸗Obergruppenführer General der Polizei Dalugue, ⸗Gruppen⸗ führer Heydrich und 1 ⸗Obergruppenführer Heißmeyer in Dresden Sonderbefehlsſtäbe— eingerichtet. nach deren Weiſungen die Ueber⸗ nahme der Polizeigewalt im Einvernehmen 50 8 Befehlshabern der Wehrmachtsteile erfolgt. In den beſetzten Städten und Ortſchaften wird ſofort zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit der polizeiliche Streifen⸗ dienſt aufgenommen, der durch ausgewählte Einzelbeamte der Reichsnolizei verſehen wird Gleichzeitig haben innerhalb der Sicherheits⸗ nolizei die Männer der Geheimen Staatsvpoli⸗ zei in engſter Zuſammenarbeit mit den vor⸗ rückenden Wehrmachtsteilen ſofort mit der Säu⸗ berung der befreiten Gebiete von marxiſti⸗ ſchen Volksverrätern und anderen Staatsſeinden begonnen. die durch Denunzia⸗ tion und durch Terror der tſchechiſchen Gewalt⸗ herrſchaft Vorſchub leiſteten. Die Kräfte der Reichsvolizei werden ergänzt aus den Reihen des ſudetendeutſchen Freikorps, deren Angehörige ſchon jetzt Schulter an Schulter mit den Kameraden der reichsdeutſchen Polizei Ordnungsdienſt ver⸗ ſehen. Die geſamten Kräfte der Polizei ſind auf fünf Polizeiabſchnitte verteilt. Ordnungspolizei und Sicherheitspolizei haben gemeinſame Befehlsſtellen. Sie geben dem lange genug geknechteten Sudetenland den Zuſtand der Ordnung und Sicherheit. So ſehen die Männer im grünen Polizeirock und in der ichwarzen Aniform der Schutzſtaffel ihre vor⸗ nehmſte Aufgabe darin, dem befreiten Sudeten⸗ land Träger und Künder des praktiſchen Natlonalſozialismus zu ſein. Das jahrzehntelang unter dem tſchechiſchen Polizeiterror geknechtete ſudetendeutſche Volk ſieht nun zum erſtenmal die deutſche Polizei. die Freund und Helfer jedes Volksgenoſſen iſt. Deutſche Truppen in Reichenberg Einmarſch in die größte Fladt Indeiendenkſchlands 88 Reichenberg, 8. Oktober Am Samstagvormittag wurde der Vormarſch der deutſchen Truppen unter Führung von Ge⸗ neraloberſt von Bock im Bereich der Zone II fortgeſetzt. Von Kratzau aus marſchierten die deutſchen Soldaten auf Neichen ber g zu, wo ſie in den frühen Nachmittagsſtunden eintraſen und mit einem wahren Jubelſtuem von der Bevölkerung begrüßt wurden. Der überſchwengliche und feſtliche Empfang, den dieſe kerndeutſche Stadt ihren Befreiern bereitete, läßt ſich kaum mit Worten ſchildern. Die Straße von Kraßzau nach Reichenberg label durch eines der ſchönſten Gebiete des udetendeutſchen Landes. Im Südweſten zieht ſich das Jeſchkengebirge hin mit dem über 1000 Meter hohen Jeſchken. Wie eine dunkle Silhouette hebt ſich der 3 von dem be⸗ wölkten Himmel ab. Das tiefe Tal, das nach 1 führt, iſt überſät mit kleinen Dör⸗ fern und kleinen Häuschen, deren rote—.— dächer bis zur Straße hinauf im Flaggenſchmuck 1 Im Nordoſten ſteigt ein dunkles mit adelwald beſtandenes Maſſiv, das Iſer⸗ gebirge, auf. Gerade zwiſchen den Ausläu⸗ 5 3 beiden Gebirgszüge liegt das chmucke Reichenberg, das die deutſchen Truppen um die Mittagszeit erreichten. Aufbau Eudetendeutſchlands eingeleitet Erſte Berwallungsmaßnahmen— Perhandlungen mil Prag Derwaltungsaufbau in Judelenland §§ Berlin, 9. Oktober. Nachdem vom Reichsminiſterium des Innern die notwendigen Vorbereitungen für den Auf⸗ bau der erwaltung in den ſudeten⸗ deutſchen Gebieten getroffen ſind, begibt ſich im Auftrag des Reichsminiſters Dr. Frick Staats⸗ ſekretär Dr. Stuckart in Begleitung von Miniſterialrat Dr. Hubrich am 10. ds. Mts. in das ſudetendeutſche Gebiet, um zuſammen mit Reichskommiſſar Henlein die notwendi⸗ gen organiſatoriſchen Maßnahmen zu treffen und die Verwaltung in Gang zu ſetzen. Virkſchaftsverlehr mit Prag §s Berlin, 8. Oktober. Auf Veranlaſſung des Ausſchuſſes, der von dre Internationalen Kommiſſion zur Behandlung der ſich aus der Wiederverei⸗ nigung des Sudetenlandes mit Deutſchland er⸗ gebenden wirtſchaftlichen und finanziellen Fra⸗ 75 eingeſetzt iſt, ſind am Samstag unmittelbare erhandlungen zwiſchen dem Reichs wirt⸗ ſchaftsminiſterium und dem tſche⸗ cho⸗ſlowakiſchen Wirtſchaftsmi⸗ niſterium aufgenommen worden. Das Ziel dieſer Verhandlungen iſt die Herbeiführung einer möglichſt baldigen vorläufigen Rege- lung des gegenſeitigen Wirt⸗ ſchaftsverkehrs. Das gilt insbeſondere für die Betriebe in den abgetrennten Gebieten, deren Weiterführung von der Zuſammenarbeit mit Werken in der Tſchecho⸗Slowakei abhängig ⸗ iſt und umgekehrt. Um die Weiterleiſtung der Zahlungen tſchecho⸗ſlowakiſcher Sozialverſi⸗ erungsanſtalten an Bewohner der ſu⸗ detendeutſchen Gebiete herbeizuführen, hat auf Veranlaſſung des Ausſchuſſes am Samstag eine erſte Fühlungnahme zwiſchen dem Reichsarbeitsminiſterium und einem Vertreter des tſchecho⸗ſlowakiſchen Fürſorgeminiſteriums ſtattgefunden. Die auf Veranlaſſung des Aus⸗ ſchuſſes von den beiderſeitigen GEiſenbahn⸗ verwaltungen ſchon ſeit einigen Tagen geführten Verhandlungen über die Wiederauf— nahme des gegenſeitigen Eiſenbahnverkehrs ha⸗ ben am Freitag zu einer Vereinbarung geführt, die eine ordnungsmäßige Uebergabe der ſudetendeutſchen Eiſenbahnſtrecken und Eiſenbahnanlagen zum Ziele hat. Da eine vorzeitige Zurückziehung der Beam⸗ ten und leitenden Angeſtellten großer Betriebe, wie Kohlengruben, Elektrizitätswerke und che⸗ miſcher Fabriken, die Gefahr von Zerſtörungen oder Beſchädigungen mit ſich bringen kann, iſt eine Verſtändigung zuſtande gekommen, wonach die Beamten und Angeſtellten der in Frage kom⸗ menden Werke unter Zuſicherung ihrer perſönlichen Freiheit und des Rech⸗ tes der ſpäteren freien Rückkehr nach der Tſchecho⸗Slowakei auf ihren Po⸗ ſten verbleiben, bis eine ordnungsmäßige Ue ex⸗ gabe der Werke und die erforderliche Einarbei⸗ tung des Erſatzperſonals möglich ſind. a Die zwiſchen den beiderſeitigen Poſtmini⸗ ſterien ſeit Freitag geführten Verhandlungen uber die Wiederingangbringung des gegenſei⸗ tigen Poſtverkehrs werden fortgeſetzt. Der Luft⸗ poſtverkehr iſt bereits am 6. ds. Mts. wieder aufgenommen worden. Zwiſchen den Vertretern der Reichsregierung und der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung iſt wei⸗ terhin heute eine Verſtändigung darüber herbei⸗ eführt worden, daß unverzüglich die erforder⸗ ichen Weiſungen ergehen, um bereits von mor⸗ gen ab mit der Rücklieferung der durch die tſchecho⸗ſlowakiſche Militärverwaltung requirier⸗ ten Kraftwagen, Pferde und Fahrzeuge an die Bewohner der ſudetendeutſchen Gebiete zu be⸗ ginnen. Ozeauflieger Köhl 5 München, 10. Oktober. Im Nomphenburger Krankenhaus iſt, wie erſt jetzt bekannt wird. am Freitag der bekannte Ozeauflieger Hauptmann a. D. Dermann Köhl im Alter von 30 Jahren entſchlaſen. Köhl war ſchon ſeit mehreren Monaten an einem Nierenleiden ſchwer erkrankt. Die Bei⸗ letzung des Fliegers wird vorausſichtlich am Dienstag in Pfaffenhofen bei Neu⸗Ulm, in ſeinem Heimatort, erfolgen. Hermann Köhl konnte in dieſem Frühjahr ſeinen 50. Geburtstag feiern. Am 15. April 1888 in Neu⸗Ulm geboren, blieb er der Familientradition treu und wurde Offizier. Eine Verwundung bald nach Beginn des Welt⸗ krieges war entſcheidend für ſeinen ſchickſalsrei⸗ chen und erſolgbringenden Lebensweg. Zunächſt Flugzeugbeobachter, legte er ſpäter die Piloten⸗ prüfung ab und wurde bald darauf Flugzeug⸗ führer bei einem Bombengeſchwader. deſſen Kommando er nach ſeiner Beförderung zum Hauptmann übernahm. Für ſeine hervorragenden Leiſtungen vor dem Feinde er⸗ bielt Hermann Köhl den Pour⸗le⸗merite, nach⸗ dem er bereits vorber das E K. 1 und 2. den Hohenzollernorden und verſchiedene andere mili⸗ täriſche Auszeichnungen erhalten hatte. Bei einem dramatiſchen Luftkampf wurde er abge⸗ ſchoſſen und geriet in franzöſiſche Geſangenſchaft. Es gelang ihm jedoch. als Arbeiter verkleidet, über die Schweiz nach Deutſchland zurückzukeh⸗ ren. Nach Beendigung des Krieges wurde Köhl Leiter der Abteilung„Nachtflug“ bei der Lufthanſa. Weltbekannt wurde Hauptmann Köhl durch den kühnen erſten Oſt⸗Weſt⸗Flug über den Atlantiſchen Ozean im April 1928 mit dem ſchon vor Jahren verſtorbenen Freiherrn von Hünefeld und dem iriſchen Commander Fitzmaurice. Die Techniſche Hochſchule Braunſchweig verlieh ihm für dieſe damals große Leiſtung den Titel eines Ehrendok⸗ tors. Hermann Köhl hat dann ſein ganzes Können und ſeine großen Erfahrungen für die Organiſation des deutſchen Flugweſens zur Ver⸗ fügung geſtellt. In den letzten Jahren ſtand er im Dienſte der katholiſchen Fliegenden Miſſion. EA————.——. ͤ—ò————— x[ ··—ð— Die lachende Relorte Anekdoten um berühmte deutſche Chemiker Der„erkrankte“ Gelehrte Zu den originellſten Gelehrtenerſcheinungen des verfloſſenen Jahrhunderts zählt Robert Bunſen, der bahnbrechende Chemiker, um deſſen Geſtalt ſich ein ganzer Kranz hübſcher Anekdoten rankt. Der Gelehrte hatte in ſeinem Alter unter allerlei kleinen körperlichen Gebre⸗ chen zu leiden, die nicht weiter tragiſch waren, deren er ſich aber geſchickt bediente, um unan⸗ genehme Einladungen abzulehnen. So hatte er auch eines Tages die Einladung zu einem ſolen⸗ nen Abendeſſen unter dem Vorwand hochgradi⸗ gen Siechtums abgelehnt. Aber er war als paſſionierter Kartenſpieler denn doch zu ſeinem LHombrekränzchen ausgegangen, und zwar un⸗ vorſichtigerweiſe zu einer befreundeten Geheim⸗ rxätin, die die obere Etage eben jenes Hauſes bewohnte, in das zu kommen er ſich geweigert hatte. Ungeſehen gelangte er an ſein Ziel und freute ſich im kleinen, vertraulichen Kreis der gelungenen Kriegsliſt. Aber der Zufall wollte es, daß der Hausherr der unteren Etage im Laufe des Abends heraufkam, um von ſeiner Hausgenoſſin irgendeine kleine Gefälligkeit zu erbitten. Da mußte er denn den ſchmerzlich im Kreiſe ſeiner Gäſte vermißten Gelehrten harm⸗ los und munter am Spieltiſch erblicken. Die Vorwürfe, die es nun ſetzte, waren allerdings nicht ernſthaft gemeint, denn man wußte ſchon, weſſen man ſich von dem originellen Gelehrten zu verſehen hatte. Der indeſſen erfaßte die Situation blitzſchnell, er ſetzte eine trübſelige Miene auf und ſeufzte mit ſchmerzvollem Blick: „Ja, ich habe mich auch nur mit der äußerſten en meiner Kräfte hierher geſchleppt! Ein verkappter Graf Eine hübſche Epiſode erlehte Juſtus gon Liebig auf einer Reiſe nach Wien. Die Zoll⸗ piſitation, die auch heute noch eine recht unan⸗ enehme Beigabe des Reiſevergnügens ſein ann, war damals noch weſentlich umſtändlicher als jetzt, und von den Inhabern aller an Bord befindlichen Gepäckſtücke war ein ſchriftliches Verzeichnis hergeſtellt worden, in dem Liebig als„Prof. Liebig“ angeführt war. Ob nun die Abkürzung des Profeſſorentitels weniger leſer⸗ lich oder dem biederen Zollbeamten nicht geläu⸗ fig war— jedenfalls erſcholl plötzlich, als die Paſſagiere zur Gepäcköffnung für die Reyiſion erufen wurden, der Name„Grof Liebig“. Liebig trat vor, glaubte aber die ihm oktroyierte Grafenwürde ablehnen zu müſſen und bemühte ſich vergeblich darzutun, daß der vermeintliche „Grof“ nur ein abgekürzter Profeſſor ſei. Der biedere Zöllner hingegen war kurzerhand fer⸗ tig:„Wann es der Grof Liebig net ſeids, nach⸗ her geht Eahne d' Sach nir an..“ und ruft erneut nach dem„Grof Liebig“, bis der Ge⸗ lehrte ſich, um ſein Gebäck beforgt, wohl oder übel zum Grafen bekennt. Anna muß umlernen Chemiker gelten oft in den Augen der Oeſ⸗ fentlichkeit als ein ganz beſonderer Menſchen⸗ ſchlag, und wenn dies auch beute nicht mehr in Erſcheinung tritt, ſo darf man doch von vielen der alten, bahnbrechenden und führenden Che⸗ miker getroſt behaupten, daß ſie höchſt originelle Naturen waren. Da war beiſpielsweiſe Ber⸗ zelius, der berühmte ſchwediſche Chemiker, der— abgeſchloſſen von der Umhelt— in einem kleinen Laboratorium ſeine klaſſiſchen analypti⸗ ſchen Arbeiten vollendete, unterſtützt von ſei⸗ nem einzigen Laboratoriumsdiener, den ſeine Köchin und Haushälterin Anna darſtellte. Es war um die Zeit, da die Auffaſſuns des Chlors als eines chemiſchen Elements allmählich allge⸗ meine Geltung gewann. Berzelius war jahre⸗ lang ein heftiger Gegner dieſer Chlortbeorie geweſen, er mußte ſich aber ſchließlich eines beſſeren überzeugen und zugeben, daß das, was man bisber als orypdierte Salzſäure angeſehen batte, in Wirklichkeit ein ſelbſtändiges Element, 4 r LPLPLULBLB rr nämlich das Chlor, ſei. Und als einſt Anna beim Ausſpülen eines Glaskolbens bemerkte. er rieche nach oxpdierter Salzſäure, da antwor⸗ tete der Gelehrte trocken:„Anna, du mußt jetzt nicht mehr von oxvdierter Salzſäure ſprechen, von beute ab mußt du Chlor ſagen!“ Wonach riecht das Benzol? Jahraus, jahrein trockenen Wiſſensſtoff ver⸗ zapfen müſſen, gehört nicht immer zu den be⸗ ſonderen Annehmlichkeiten eines Profeſſoren⸗ daſeins. Je nach Charakter und Veranlagung finden ſich die verſchiedenen Gelehrtennaturen in verſchiedenſter Weiſe mit dem ſanften Zwan⸗ ge ihres Lehramtes ab. Manche verſtanden und verſtehen es ausgezeichnet, ihre Zuhörer durch geiſtreiche und humoriſtiſche Einſtreuungen vor der Ermüdung zu bewahren. Ein Meiſter da⸗ rin war der Chemiker Prof. Auguſt Wilhelm von Hofmann, einer der Altmeiſter der deutſchen Chemie. Kam er auf das rauchloſe Pulver zu ſprechen, ſo bedauerte er die Schlach⸗ tenmaler, die nunmehr durch den techniſch⸗che⸗ miſchen Fortſchritt eines ihrer wirkſamſten Ef⸗ fekte, des das Schlachtfeld erfüllenden Pulver⸗ dampfes, verluſtig gegangen ſei. Sprach er von Benzol, ſo pflegte er zu ſagen, es habe einen eigenartigen Geruch.„Eine Dame hat mir einmal geſagt, es röche nach gewaſchenen Hand⸗ ſchuhen.“ Da dieſer Scherz ſich mit einer gewiſ⸗ ſen Regelmäßigkeit in der Anfangsvorleſung wiederholte, konnte es vorkommen. daß er dem einen oder anderen der Zuhörer bereits be⸗— kannt war, Als Hofmann ihn eines Tages wie⸗ der einmal vor ſeinem Auditorium zum beſten geben wollte und ſchon die Worte ausgeſprochen datte„Eine Dame hat mir einmal geſagt, es töche..., da ſchallte es, noch bevor er en⸗ den konnte, von der Galerie berab:„nach ge⸗ waſchenen Handſchuhen!“ Erſtaunt blickte der Gelehrte zu dem Zwiſchenrufer empor und frag⸗ te intereſſiext;„Ach, Sie haben die Dame wohl auch gekannt?“ Imporlen aus Jugoſlawien An der Grenze erkundigt ſich der Zollbeamte, ob man etwas zum Verzollen habe. Ich habe nichts“, antwortet der Reiſende. Der Beamte bemerkt aber einige verdächtige Pa⸗ kete.„Was haben Sie da drinnen?“ Futter für meine Stallhaſen.“ Der Beamte öffnet ein Paket und findet da⸗ rin Kaffee.„Was Ihre Haſen freſſen Kaffee?“ „Warum ſollen ſie nicht Kaffee freſſen?“ „Weil 05 es nicht vertragen und daran zu⸗ grunde gehen würden.“ „Koloſſal! Sie ſind mein Retter. Die Haſen machen mir ſowieſo zuviel Schaden in meinem Gemüſegarten!“(Oſiſani Jez.) Frau Gowanowitſch bereitet ihrem Mann nach dem Eſſen ſchwarzen Kaffee. „Mach ihn nicht wieder ſo ſtark“, ſagt Herr Gowanowitſch,„geſtern im Bürg konnte ich kein Auge zutun.“(Oſiſani Jez.) Der Redakteur:„Ihre Handſchrift iſt voll⸗ kommen unleſerlich. Warum ſchreiben Sie Ihre Gedichte nicht mit der Schreibmaſchine?“ Der junge Mann:„Ja, glauben Sie, daß ich Gedichte ſchreiben würde, wenn ich Schreib⸗ maſchine ſchreiben könnte?“(Koprive.) * „Was koſtet denn dieſer ſprechende Papagei?“ „O, der ſpricht ſo gut, daß Sie den Preis ſelbſt mit ihm ausmachen können. Goprive.) * Zwei ältere Mädchen unterhalten ſich:„Stel⸗ len Sie ſich vor, unter meinem Bett fand ich einen Einbrecher liegen!“ „Wie aufregend! War er jung und hübſch?“ „Das konnte ich nicht feſtſtellen— er hat mich zuerſt erblickt.“(Oſinſani Jez.) * — ſ:2—«ů—.—.— W 1 88 1 Ut den mer 1 6 tnint⸗ ndlungen gegenſei⸗ er Luft⸗ „ Nieder derung it wei⸗ b herbei erforder⸗ on mor⸗ urch die eguirier⸗ e an die zu be⸗ flobet. wie eiſt bekannte rann ſchlaſen. ten an ie Vei⸗ ich an Jekellln, Iühhabr f. An b er det Oſſtzier. es Welt⸗ Halstei⸗ Zunächt Piloten lugzeug⸗ deſſen etung it ſeine inde er⸗ t, Hac⸗ 2. den te mili⸗ e. Bei it abe eſchaſt. leidet, er 1 5 FEE ͥ 1 Oer Mann Ar. 447 70 Der seltsame Fall des Unbelannten von Vollegno/ Achern nume (3/4. Fortſetzung.) II. Profeſſor Renzo Canella verliert die Nerven. An einem Apriltag des Jahres 1926 nimmt ſich Profeſſor Renzo Canella ein Taxi. Das iſt gegen ſeine Gewohnheit, denn er iſt ſpar⸗ ſam und geht ſeiner Geſundheit wegen mit Vorliebe zu Fuß, aber heute muß er wohl eine Ausnahme machen. Ein Freund von ihm,. Ma⸗ jor di Vernati von der Kriegsakademie, wird um zehn Uhr in der Kirche San Zeno Maggi⸗ ore in den Stand der Ehe treten. Als ſich Ca⸗ nella in die eine Ecke des Wagens ſetzt, ſieht er am Boden eine illuſtrierte Zeitung liegen Ein früherer Fahrgaſt ſcheint ſie vergeſſen zu haben. Er hebt ſie auf, blättert darin herum und ſieht ſich die Bilder an. Plötzlich gibt es Canella einen förmlichen Riß. Auf einer Seite, im oberen Eck, iſt die Photographie eines Mannes. Canella überläuft es ſiedend heiß. Er kennt dieſen Mann, weiß genau, wer er iſt. trotzdem es ihm unfaßbar erſcheint, denn ſein Bruder iſt tot, verſchollen, vermißt. Die mazedoniſche Front des Weltkrieges hat ihn verſchluckt. Zehn Jahre iſt das ber. Und nun auf einmal iſt er wieder da, da ganz einfach da, als ſei das ſo und könnte nicht anders ſein. Da ſtebt es: Wer kennt dieſen Mann? Wer weiß, wie er beißt? Er hat durch ein ſchweres Ereignis ſein Gedächtnis verloren. Wer An⸗ gaben machen kann, wird gebeten, ſich bei der Direktion der Irrenanſtalt in Collegno unter Berufung auf die Nummer 44170 zu melden. Irrenanſtalt? Gedächtnis verloren? Schwe⸗ res erlebt? Canellas Gedanken überſtürzen ſich. Iſt das ſein Bruder? Iſt er es nicht? Zwei⸗ fel kommen. Aber dann Ueberzeugungen. Doch! Er iſt esl Zehn Jahre ſind eine lange Zeit Die krempelt die Menſchen um. ändert ſie, macht ſie fremd. Schweres erlebt! Iſt der Weltkrieg nicht etwas Schweres geweſen? Sein Bruder trug einen Vollbart. Der Mann auf dem Bild da trägt ihn nicht. Trotzdem aber: In der erſten Sekunde beim Anblick des Bil⸗ des hat Canella ſofort an ſeinen Bruder ge⸗ dacht, trotz des fehlenden Bartes, trotzdem zehn Jahre verſtrichen ſind, ſeit er ihn das letz⸗ temal geſehen hat, und trotzdem in ſeinem Be⸗ wußtſein bisher ein übermächtiger Gedanke war: dein Bruder iſt tot. Dieſes Bild hat den Gedanken einfach überrannt, in einem einzi⸗ gen Augenblick. Giulia Die Frau ſeines Bruders. Wie ein Blitz durchzuckt der Gedanke Canellas Hirn. Weiß Giulia ſchon davon? Weiß ſie von dem Bild? Was hat ſie immer geſagt? Er iſt nicht tot! Er lebt! Ich weiß, ich fühle es! Und nun iſt o. Da klopft Canella wie beſeſſen an der vor⸗ deren Scheibe des Autos an:„Nicht in die Kirche San Zeno Maggiore! Chauffeur! Via Francoforte quindici! Faccia preſto!“ Frau Giulia Canella ſitzt in der Morgenſonne auf dem Balkon ihrer Wohnung. Da ſieht ſie unten ein Taxi vorfahren. Renzo ſteigt aus, in größter Haſt. Schon will er ins Haus, da bleibt er auf einmal ſtehen, mitten auf dem Bürgerſteig. Giulia weiß nicht, was Canella bewegt, was ihn zögern läßt und was ihn ganz plötzlich wieder in die wartende Droſchke treibt. Sie hört ſeine Stimme herauf:„Alla chieſa San Zeno Maggiore!“ Sie weiß, daß ein Freund Renzos, der auch einmal der Freund ihres Mannes war, heute Hochzeit hält. Aber was wollte der Schwager zuerſt bei ihr? Warum rennt er zurück? Wes⸗ halb kommt er nicht herauf? Was iſt paſſiert? Canella ſteht ſchon halb auf dem Trittbrett. Da hört er den Ruf., ſieht zur Wohnung hin⸗ auf, lacht ſchallend, ſchwingt grüßend den Hut. Wann hat Profeſſor Canella dies je getan? Wann war er ſo unentſchloſſen, wie in dieſem Augenblick? Schwere Bedenken ſind über ihn gekommen. Darf er der Frau des Bruders ſagen: Dein Mann iſt aufgetaucht. Hier, ſieh das Bild. Da iſt er. Ja, er würde ihr die größte Freude des Lebens bereiten, aber auch zugleich den größ⸗ ten Schmerz. Denn der Aufgetauchte iſt krank, hat das Gedächtnis verloren, iſt im Irrenhaus. Iſt das nicht ſchlimmer als tot? Und was dann, wenn der Mann auf dem Bild vielleicht gar nicht der Bruder iſt, wenn er ihm nur ähnlich ſieht? Was dann? Nein! Nein! Jetzt darf es Canella nicht ſagen, jetzt noch nicht! Erſt muß er ſich ſelber überzeugen. ſehen, prü⸗ fen, erkennen: Ja, das iſt Giulias Mann! Nur dann, dann kann er Giulia die freudige Nach⸗ richt bringen. Als er wenige Minuten nachher vor ſeiner Schwägerin ſteht. empfindet er den Augenblick als den ſchwerſten ſeines Lebens Er muß lü⸗ gen, harmlos erſcheinen, ein guter Schauſpie⸗ ler ſein. „Kannſt du dir vorſtellen: Jetzt bin ich ganz in Gedanken zu dir, ſtatt in die Kirche gefah⸗ ren. Erſt unten vor dem Hauſe habe ich es ge⸗ merkt. Iſt das nicht komiſch?“ Giulia muſtert Renzo. Sie merkt, es ſtimmt nicht, was er ſagt. Sie ſieht die illuſtrierte Zeitung in ſeiner Hand. Wann hat ſich Renzo je eine gekauft? Was nimmt er ſie in die Kir⸗ mit? Anwillkürlich prägt ſie ſich das Aeußere des Blattes ein. Den Titel kann ſie nicht leſen. Renzo ſieht ihren forſchenden Blick. Haſtig ſteckt er die Zeitung ein, hat es plötzlich eilig, iſt ganz verwirrt. f g „Nimm mir's nicht übel, Giulia. Ich bin ſpät daran. Ich komme morgen wieder. Be⸗ ſtimmt!“ 3 Schon rennt er davon, kaum daß er ihr die Hände drückt. Im Auto iſt er noch ganz ver⸗ wirrt. Was ſoll er jetzt machen? Es muß ſo⸗ fort etwas geſchehen. Nach Collegno! Ja ge⸗ wiß! Aber die Hochzeit. Richtig! Di Vernati! Das war ja auch Giullios Freund. Er war mit ihm an der Front, hatte ihn zuletzt geſehen. Das Auto fährt vor der Kirche vor. Di Ver⸗ nati ſteht wartend da.„Na endlich! Daß du nie pünktlich biſt?“ „Ich muß mit dir ſprechen“, ſtößt Canella hervor. „Jetzt?“ a „Ja, jetzt! Hier! Sieh dir das an.“ Er hält di Vernati die Zeitung hin.„Kennſt du den?“ „Giulio“, ſagt di Vernati betroffen. „Iſt er's—?“ 1* er iſt's! Wahrhaftig! Mein Gott! Er ebt! Canella atmet auf. Di Vernati iſt faſſungs⸗ los. Immer wieder ſtarrt er das Bild des Frem⸗ den an. Canella läßt ſich von der Erregung des Freundes packen: „Ich muß ſofort zu ihm. Giulia weiß es noch nicht. Ich war dort. Aber ich habe es nicht ge⸗ ſagt. Erſt muß ich ſelber wiſſen———“ „Natürlich, fahr hin! Du biſt ſelbſtverſtändlich entſchuldigt! Dein Bruder geht vor! Du er⸗ reichſt noch den Mittagzug. Und wenn du ihn geſehen haſt, dann devpeſchiere mir gleich.“ „Aber deine Hochzeit. Deine Braut—— Man wird mich vermiſſen.“ „Das laß nur meine Sorge ſein.“ Da preßt Canella des Freundes Hand. Er fährt heim, zieht ſich um und kommt gerade recht zum Zug. Es iſt drei Uhr nachmittags, als ſich Profeſ⸗ ſor Renzo Canella beim Oberarzt Doktor Orſi in Collegno melden läßt. Die Schweſter wirft einen mißbilligenden Blick auf die Uhr. Es iſt noch keine Sprechſtunde. Aber als Canella ſagt, er komme des Bildes wegen, es ſei ſein Bru⸗ der, läßt ihn die Schweſter ſofort vor. Die Begegnung Doktor Orſi empfängt Renzo mit großer Anteilnahme. Renzo berichtet. Es kommt ihm auf einmal lächerlich vor, hier vor dem Arzt zu ſitzen, ihm zu ſagen: Das iſt mein Bruder. Zehn Jahre war er fort, verſchollen, tot geſagt. noch ſchlimmer, tot geglaubt. Plötzlich iſt das nicht wahr. Plötzlich iſt der Vermißte da. Iſt das nicht dumm? l „Sie ſprechen ja nicht“, ſagt Doktor Orſi lä⸗ chelnd. Canella fährt erſchrocken zuſammen: „Verzeihung. ich dachte— vielleicht iſt er es nicht. Man bildet ſich das ſo ein——“ „Natürlich müſſen Sie ihn erſt mal ſehen“. Doktor Orſi geht ans Haustelefon.„Schweſter, bringen ſie mal Vierundvierzighundertſiebzig herauf. Ja, zu mir ins Zimmer.“ Dann wendet ſich Orſi wieder Canella zu. „Bleiben Sie jetzt beſonnen, vor allem ru⸗ hig. Beherrſchen Sie ſich auf jeden Fall. Wenn der Mann Ihr Bruder iſt und er erſcheint Ih⸗ nen trotzdem fremd, dann vergeſſen Sie nicht: Zehn Jahre haben Sie ihn nicht geſehen. Er hat in dieſer Zeit vermutlich Schweres erlebt. Das ändert die Menſchen und macht ſie ſelbſt den Verwandten gegenüber fremd. Prüfen Sie ſehr genau. Nicht nur den Mann, ſondern auch ſich ſelbſt.“ Es klopft an der Tür. Canella iſt äußerlich ganz ruhig. Aber in ihm tobt alles. Das Blut ſtrömt zum Herzen. Er will etwas ſagen, aber da geht ſchon die Tür auf, und die Schweſter führt den Mann mit der Nummer 44170 herein Seltſam, in dem Augenblick, da Canella den Menſchen ſieht, geht eine eigenartige Verände⸗ rung in ihm vor. Die Erregung, die, ſeit er die illuſtrierte Zeitung im Auto fand, nicht mehr von ihm wich, iſt plötzlich fort. Und jetzt iſt kühle Beherrſchung da, Erwägung. Mißtrauen. beinahe ein feindliches Gefühl. Sogar Empö⸗ rung befällt ihn, daß dieſer Menſch da im Krankenkittel ihn ſo aus dem Gleiſe gebracht. Trotz dieſer plötzlichen inneren Abwehr aber der erſte Gedanke: „Er iſt esl Er iſt mein Bruder!“ Aber dann gleich hinterher: Er iſt es nicht! Der Mann mit der Nummer 44170 ſieht ſich den Beſucher ruhig an. Er weiß nicht, was er mit ihm anfangen ſoll. Fragend blickt er zum Arzt. Dr. Orſi beobachtet jede ſeiner Bewe⸗ gungen. Doch der Patient ſcheint ganz unbetei⸗ ligt. Dr. Orſi ſpricht:„Sehen Sie ſich dieſen Herrn an. Haben Sie ihn früher nicht ſchon einmal geſehen?“ „Ich weiß es nicht.“ „Aber er iſt doch Ihr eigener Bruder!“ „Mein Bruder 3 „Erkennen Sie ihn nicht?“ Der Unbekannte ſchüttelt traurig den Hopf. Plötzlich rafft er ſich auf, tritt vor Canella hin: „Sie ſind mein Bruder....“ Canella rührt ſich nicht. Der flackernde Blick des Patienten peinigt ihn, bereitet Qual. Jetzt hebt der Mann flehend die Hände zu ihm hin: „So ſprechen Sie doch! Sie müſſen mich doch kennen, wenn ich Ihr Bruder bin. Ich kann es nicht! Helfen Sie mir!“ Faſt unmerklich ſchüttelt Canella den Kopf Aber der Unbekannte ſieht es doch. Sofort tut es Canella leid. Der Mann läßt die erhobe⸗ nen Hände ſinken, wendet ſich langſam ab, mit 9 entſetzlich troſtloſen Geſte. Canella ſpringt auf. „Ich weiß es im Augenblick nicht. Es iſt zu lange her. Verzeihen Sie mir.“ Der Kranke ſchüttelt traurig den Kopf. Jetzt ſteht er dicht vor Dr. Orſi. „Kann mir denn niemand helfen?!“ Er faßt ſich ſtöhnend an den Kopf. „Es iſt alles ſo leer da drinnen. Nichts iſt da! Ich ſuche.. und ſuche Dr. Orſi ſpricht ihm zu:„Nur Geduld, mein Freund. Es wird ſchon noch werden. Nur nicht den Mut verlieren. Gehen Sie jetzt mit der Schweſter in den Garten. Machen Sie einen kleinen Spaziergang.“ Der Vollbart Die Schweſter nimmt den Patienten freund⸗ lich unter dem Arm. Willig und gehorſam geht er mit. Die beiden Männer ſind wieder allein. Sie ſehen ſich an. Canella macht eine bedauern⸗ de Geſte. Sprechen kann er nicht gleich. Der Auftritt hat ihn ſehr erregt. Dr. Orſi fragt ge⸗ dehnt:„Alſo nicht?“ „Allerdings— eine ganz auffallende Aehn⸗ lichkeit. Zumal jetzt, wo ihm der Vollbart wächſt“ Dr. Orſi horcht auf. „Der Vollbart? Bart?“ „Ja, gewiß. Erſtaunlich, daß der Mann auch ohne Bart ſo große Aehnlichkeit mit meinem Bruder beſitzt?“ „Wiſſen Sie, daß der Patient ſich plötzlich nicht mehr raſieren laſſen wollte? Sonderbar?“ Doktor Orſi denkt nach. Er ſcheint aber zu keinem rechten Ergebnis zu kommen, denn er fragt plötzlich ohne Zuſammenhang: „Sie ſind vollkommen überzeugt, daß es nicht Ihr Bruder iſt?“ „Ueberzeugt—? Das iſt vielleicht nicht das richtige Wort. Ich glaube wenigſtens, daß er es nicht iſt. Statur, Geſicht— alles ſcheint zu ſtimmen, vielleicht auch die Stimme. Aber die Sprache iſt anders, dann auch der Gang und die Bewegungen——?“ „Schade. Es lag hier eine große Möglichkeit vor.— Aber vielleicht irren Sie ſich doch.“ „Kaum.“ „Sagen Sie, Herr Profeſſor, können Sie mir nicht aus Ihrem Kreis ein paar Menſchen nen⸗ N früher Ihren Bruder gut gekannt ha⸗ en? „Genügt Ihnen nicht, was ich ſage?“ „Es klingt ein wenig unſicher. Man täuſcht ſich leicht, Herr Profeſſor. Sie haben Ihren Bruder anders in Erinnerung. Vergeſſen Sie nicht, daß er vielleicht Schweres erlebt hat u. deshalb ein ganz anderer geworden iſt.“ (Fortſetzung folgt.) Ihr Bruder trug einen Talſozialismus im Sudetenland Die 15. folgt den deulſchen Truppen auf dem Juße Karlsbad, 9. Oktober. Auf den Landſtraßen des Egerlandes ſieht man häufig Militärlaſtkraftwagen, die einen Beifahrer in der braunen Uniform der Partei haben. Es ſind dies die Fahrzeuge, mit denen in Zuſammenarbeit zwiſchen NS V. und Heer Lebensmittel für die not⸗ leidende Bevölkerung des Sudetenlandes herbei⸗ geſchafft werden. Unmittelbar mit dem Einmarſch der deutſchen Truppen haben in vollem Umfang die Arbeiten zur Beſeitigung der materiellen Not der ſude⸗ tendeutſchen Bevölkerung eingeſetzt. Nach einem genauen Plan haben NSW. und Heer gemeinſam Vorſorge getroffen, um dem ſchweren Mangel an den notwendigſten Bedarfsmitteln zu ſteuern. Vor allem haben ſie dafür geſorgt, daß denen geholfen wird, die in den letzten Wochen oft kaum ein Stück Brot auf dem Tiſch hatten, den Arbeitsloſen und den Ausgeplünderten. Die NSV. hat an der ganzen Grenze des Altreiches 10 Reichsverpflegungsla⸗ ger errichten laſſen, in denen in Zuſammen⸗ arbeit mit dem Reichsnährſtand rieſige Lebensmittelvorräte und andere lebenswichtige Waren aufgeſtapelt wurden. Im hieſigen Abſchnitt waren derartige Lager in Hof und in Plauen, in den erſten Ta⸗ gen des Vormarſches auch in Furth. Allein im Lager Hof harrten 2000 Tonnen Lebensmit- tel der Verteilung, darunter Fleiſchkonſerven, Mehl, Erbſen, Hülſenfrüchte. Salz. Kaffee, Zuk⸗ ker, Reis, Schmalz und Gemüſe. Für die ordnungsgemäße Verteilung in den Ortſchaften ſorgten die Beauftragten der Sdp. Die Heeresverwaltung hat ihrerſeits für dieſe Aktion 200 000 Brotrationen zur Ver⸗ fügung geſtellt. An die Aermſten der Hilfs⸗ bedürftigen ließ ſie bis jetzt eine große Anzahl Eſſenvortionen verteilen. * Mit herzlicher Dankbarkeit hat die ſudeten⸗ deutſche Bevölkerung dieſe für ſie überraſchend ſchnell einſetzende Hilfe angenommen. Nichts konnte ihr den Gegenſatz zwiſchen der Vergan⸗ genheit, in der ſie von den Tſchechen aus den Arbeitsplätzen vertrieben und dem Elend preis⸗ gegeben wurden, und der hoffnungsvollen Zu⸗ kunft unter dem Dritten Reich deutlicher zeigen, als die bewundernswerte Tatkraft, mit der hier alle Stellen des Altreiches bei der Linderung ihrer Not helfen. Die Sudetendeutſchen haben damit den erſten praktiſchen Beweis der Volks⸗ gemeinſchaft empfangen. die im Reich Adolf Hitlers verwirklicht worden iſt. Göring ſorgk für Arbeilseinſaßz Berlin, 9. Oktober. Ein wichtige Hilfe, die den Sudetendeutſchen gebracht werden muß, beſteht darin, ihnen nach jabrelanger Arbeitsloſigkeit ſobald wie möglich Arbeit und Brot zu verſchaffen. Mini⸗ ſterpräſident Generalfeldmarſchall Görings 111 deshalb angeordnet, daß die Reichsanſtalt fü Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung im geſamten ſudetendeutſchen Gebiet ſo⸗ fort damit beginnen ſoll, die arbeitsloſen Su⸗ detendeutſchen in den ſudetendeutſchen und auch in den angrenzenden Reichsgebieten vornehmlich bei volkswirtſchaftlich und ſtaatspolitiſch wich⸗ tigen Arbeiten des Vierjahresplanes einzuſetzen. Jollerleichlerungen im Judelengau Berlin, 9. Oktober Um den Warenverkehr zwiſchen dem ſude⸗ tendeutſchen Gebiet und dem Alt! reich reibungslos zu geſtalten, ſind mit ſofor⸗ tiger Wirkung die folgenden Maßnahmen ges troffen worden: Waren, die ihren Urſprung in dem von deutſchen Truppen beſetzten ſudeten deutſchen Gebiet haben, bleiben bei ihrer Ein fuhr in das Altreich vom Einfuhrzoll und von der Umſatzausgleichsſteuer befreit. Werden Was ren, die einem Ausfuhrzoll unterliegen, aus dem Altreich in das von deutſchen Truppen be⸗ ſetzte ſudetendeutſche Gebiet eingeführt, ſo wird bei ihrer Ausfuhr der Ausfuhrzoll nicht er⸗ hoben. Ichüden anmelden! Aufruf des Wirtſchaftsbeauftragten Henleins an die Sudetendeutſchen 1 88 Berlin, 9. Oktober Der Wirtſchaftsbeauftragte des Reichskom⸗ miſſars für die ſudetendeutſchen Gebiete, Inge⸗ nieur Wolfgang Richter erläßt folgenden Aufruf: N Die Bewohner der ſudetendeutſchen Gebiete werden aufgefordert, ſofort bei ihren zuſtändigen Gemeindeämtern alle Schäden an 5 0 b und Gut anzumelden, die ihnen von den Tſchechen nach dem 20. September dieſes Jahres zugefügt wurden.. Solche Schäden, wie zum Beiſpiel Vernich⸗ tung oder Beſchädigun jeder Art an beweg⸗ lichem oder unbeweglichem Gut; Wegnahme von Maſchinen, Geräten, Vieh, Fahrzeugen, Wa⸗ ren, Rohſtoffen, Kohle und ſonſtigem Material, Bargeld uſw., ſind von dee oder ſonſt glaub⸗ würdig zu belegen. Die Gemeindeämter werden aufgefordert, in enger Zuſammen⸗ arbeit mit den Amtsſtellen der Sdp. dieſe Schadensanmeldungen auf ihre W zu prüfen und ſie ſofort dem Wirtſchaftsbeauf⸗ tragten des Reichskommiſſars für die ſudeten⸗ deutſchen Gebiete, Ingenieur W. Richter, derzeit Berlin C2, Am Zeughaus 1—2 vorzulegen. Vird Beneſch Jowjelbürger? Schweiz nur geſchäftlicher Zwiſchenaufenthalt? 88 Warſchau, 9. Oktober Verſchiedenen Warſchauer Blättern iſt zu ent⸗ nehmen. daß der frühere tſchecho⸗flowakiſche Staatspräſident Beneſch demnächſt zu einem mehrmonatigen Erholungsurlaub in einem der Kurorte der Krim, einer Einladung der Sow⸗ jetunion folgend, eintreffen wird. Demnach gilt der augenblickliche Aufenthalt Beneſchs in der Schweiz vermutlich geſchäftlichen Zwecken. Rom und die Freiwilligenfrage Eine Erklärung der Informazione Diplomatica. Rom, 10. Okt. Zu der Heimſchaffung italieniſcher Freiwilliger aus Spanien veröffentlicht die Informazione Diplomatica am Montag- früh eine Verlautbarung, der wir folgendes entnehmen: „Die Heimſchaffung eines beträchtlichen Kon⸗ tingents italieniſcher Freiwilliger ſteht nicht im Zuſammenhang mit beſonderen poli⸗ tiſchen Vorausſetzungen internatio⸗ naler oder mittelmeerländiſcher Art, wie das von der üblichen ſchlechtinformierten Infor⸗ mationspreſſe behauptet worden iſt. Als ein⸗ ſeitige Maßnahme ſteht ſie e in Verbindung mit den Beſchlüſſen des Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes, von deſſen Tätigkeit man übrigens nur vage und ziemlich ſtockende Meldungen erhält. 8 unabhängig von der Entwick⸗ lung der italieniſch-engliſchen Beziehungen, handelt es ſich doch um eine ſubſtanzlelle Maßnahme. n M den verantwortlichen römiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß ſie England die Gelegenheit bieten könnte, jene Vereinbarungen vom 16. April, die bereits ſeit vielzuvielen Monaten in den Archiven des Foreign Office ruhen, zur Ausführung zu bringen. Wenn das geſchehen wird, um ſo beſſer. In den verantwortlichen römiſchen Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß, wenn dieſe nicht ſymboliſche, ſondern tatſächliche Heimſchaf⸗ fung der Freiwilligen durchgeführt iſt, Italien einſeitig nichts anderes mehr unternehmen wird, gühne für Mordbuben Urteil gegen die Mörder des Pg. Riedle in Buenos Aires Buenos Aires, 9. Oktober Nach 1 Jahren wurde am Samstag gegen die Mörder des Reichsdeutſchen, Pg. Joſef Riedle in letzter Inſtanz das Urteil verkün⸗ det. Der Haupttäter Bu cc i. der den Todes⸗ ſchuß abgegeben hatte, erhielt 25 Jahre Ge⸗ fängnis, der Jude Pinkus Kreiner wurde wegen Mittäterſchaft und Raubs zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Pg. Riedle, der der Landesgruppe Argenti⸗ nien der Auslandsorganiſation der NSDAP. als Blockleitet angehörte, war bekanntlich am 16 April 1937 vor ſeiner Haustür von den beiden feigen Mordbuben hinterrücks erſchoſ⸗ ſen worden. 3 ——— e „ e r — 3 8 . ̃ 7˙ — — 7 — .. Urheber- Rechtsschutz: Roman · Verlag Grelser · Rastatt (26. Fortſetzung.) „Hein, haſt du die Katze umgebracht?“ brach Dierk die Stille. ö „Ich?“ tat Hein erſtaunt.„J wo! Das hat doch der Haſenfuß getan!“ Er zeigte auf Ferdinand. „Lüg nicht ſo frech!“ ſagte Dierk ſtreng.„In dem Paket war das da!“ Er wies zum Tiſch. Neugierig eilte Hein dorthin, verblüfft ſah er den Rock und unterſuchte ihn. Blitz⸗ ſſcchnell begriff er und ſchadenfroh blickte er den ge⸗ knickten Ferdinand an. „Meine Freſſe!l Wenn das der Major ſieht!... Menſch, Haſenfuß, dann ſetzt es aber mehr als vierzehn Tage Dicken!“ „Hein Lammers!“ fuhr ihn Leutnant Dierk ſcharf an. „Ich bin nicht zum Spaßen aufgelegt! Raus mit der Wahrheit. Haſt du die Katze umgebracht?“ Hein zuckte zuſammen. Unwillkürlich nahm er Hal⸗ tung an. Auge in Auge ſtand er ſeinem Vorgeſetzten gegenüber. „Nun! Wird's bald!“ drängte Dierk.„Ja oder nein!“ „Ja!“ geſtand Hein. Er kannte ſeinen Leutnant. Wenn der ſo blickte, dann gab's kein Ausweichen, dann mußte man Farbe be⸗ kennen. Genau ſo blickte er vorne, wenn es„heraus“ hieß, wenn es hart auf hart, Mann gegen Mann Durch und durch aing dieſer Blick. „und haſt du die Katze gebraten?“ fragte Dierk weiter. „Ja!“ quetſchte Hein heraus. Immer mulmiger wurde ihm zumute. Was er mit Ferdinand unter vier Augen hatte erledigen wollen, das kam jetzt hier an die große Glocke und verlor damit ſeine Wirkung als Druckmittel. Fieberhaft überlegte er hin und her, wie er ſich am beſten dieſer neuen Lage anpaſſen könnte. „Und dann haſt du unverſchämter Lümmel uns hier den Katzenbraten vorgeſetzt?“ fragte Dierk drohend. Jetzt mußte Hein doch grinſen. Alſo hauptſächlich darum ging es! Das glaubte man von ihm! In dieſer Hinſicht konnte er ſie beruhigen.. „Nee!“ feixte er. e: „Raus mit der Sprache!“ befahl Dierk ungeduldig. „Wer hat den Katzenbraten gegeſſen?“ „Der Blingg“ Hein verbeſſerte ſich raſch:„ich meine, der Herr Major und der Haſenfuß da und. ich!“ Nun konnte ſich Dierk doch das Lachen kaum noch verbeißen. Franz und Klaus und die Mädels atmeten erleichtert auf. a Ferdinand aber widerſprach: „Das ſtimmt nicht! Der Herr Major hatte den Haſen, denn der hatte einen richtigen Haſenkopf!“ „Das ſtimmt!“ gab Hein zu und zwinkerte liſtig mit den Augen.„Der Haſenkopf war echt! Den habe ich von unſerm Haſen kunſtgerecht an den Katzenbraten heran⸗ praktiziert. Und ich muß geſtehen, Herr Leutnant, im Geſchmack war wirklich kein Unterſchied zwiſchen den beiden Braten. Weil ich ſo gut gekocht habe, hat der Herr Major mir eine Portion von dem Katzenbraten zu eſſen gegeben, und ſie hat mir ebenſo gut geſchmeckt wie ihm ſelber!“ Bei dieſem Geſtändnis Heins gab es kein Halten mehr. Alle, mit Ausnahme von Ferdinand, brachen in ein unbändiges Gelächter aus. Als es ein wenig ver⸗ ebbte, ging Hein, der ſich wieder Herr der Lage fühlte, ſtracks zum Angriff gegen Ferdinand vor. Ein Blick auf den verbrannten Rock des Majors hatte ihm plötzlich die Erleuchtung gebracht, daß er Haſenbein ſo in den Zange hatte, wie er ihn nach ſeinem urſprünglichen. Plan nie gehabt hätte. Hein trat auf ihn zu. a „So, Haſenfuß! Nun lauf zum Herrn Major! Kannſt mich ja verpfeifen wegen dem Haſen! Aber dann fliegſt du zuſammen mit mir in den Kahn!“. Er zeigte auf die Weinflaſchen, die Ferdinand aus dem Keller Grothes geholt hatte. „Dann erfährt er nämlich auch das da! Und dann“, Hein griff nach dem verbrannten Rock und hielt ihn Ferdinand unter die Naſe.„Und dann das da!“ Haſenbein erbleichte. Er war ſich wohl bewußt, was dieſe Drohung bedeutete. Wenn der Major das alles erfuhr, ſchickte er ihn zum Regiment zurück, und das hieß Front! Damit drohte ihm dieſer Hein. Und plötzlich ſchoß Ferdinand das Blut in den Kopf. Wie erbärmlich war er, daß man ihm damit drohen konnte! Alle feigen Hemmungen fielen, ſein männliches Ehrgefühl kam zum Durchbruch. Mit einem ironiſchen, überlegenen Lächeln ſchob er Hein zur Seite und trat mit feſtem Schritt vor Leut⸗ nant Dierk. „Herr Leutnant!“ ſagte er und ſah Dierk entſchloſſen ins Auge:„Ich melde mich freiwillig an die Front!“ Ganz ſtill war es in der Stube. Schweigend blickte Dierk Ferdinand eine Weile an, dann ſprach er: „Nein, Haſenbein, das nehme ich nicht an!... Sie ſitzen jetzt unter Druck. Überlegen Sie ſich's bis morgen früh, und wenn Sie dann noch wollen, ſo ſind Sie mir willkommen!“ „Verr Leutnant, ich habe es mir überlegt!“ blieb Ferdinand feſt.„Mir ſoll keiner nachſagen, daß ich mich gedrückt hätte. An meiner Stelle hier kann der Klaus leiben der gehört bei ſeinem Alter entlich.“ „Erlaub mal, Haſenfuß!“ miſchte ſich Klaus ein.„So alt bin ich nun doch noch nich! Hab ich ſo lange mitge⸗ macht. dann kann ich's auch noch weiter!... Nee. nee. EIN LUSrleER MILITAR- ROMAN VON BUNIE- C ORTAN dat könnt ich mir gar nich vorſtellen, var ich von der Kompanie fort ſollte! Dat nehm ich nich an!“ „Und deine Familie?“ fragte Franz.„Denkſt du nicht an die?“ 5 Verlegen blieb Klaus die Antwort ſchuldig. Hein aber wandte ſich jetzt an Ferdinand: „Menſch, wennſte dat täteſt! Dann nähm ich alles auf mich! Für einen Frontſoldaten tu ich alles, für einen Etappenhengſt nix!“ So herzlich ſprach Hein, daß Ferdinand ordentlich warm ums Herz wurde. Ehe er aber etwas ſagen konnte, ergriff Leutnant Dierk wieder das Wort: „Schluß damit, Hein! Der Mann muß ſelber wiſſen, was er zu tun hat! Sie werden ſich das beſchlafen, Haſenbein! Und auch ihr anderen: marſchmarſch jetzt in die Klappe! Gute Nacht!“ Draußen auf dem Flur ſtanden Franz und Marie am Treppengeländer, Hand in Hand. Im Flüſterton ſprachen ſie miteinander. „Das alſo war dem Ferdinand ſeine Gefälligkeit, daß er die Sache mit dem verbrannten Rock auf ſich nehmen wollte?“ fragte Franz. a Marie nickte. N i „Jetzt kann ich ja darüber reden. Ich war ihm ja ſo dankbar dafür!“ „Und dafür du ihm den Kuß gegeben?“ „Er hat mich drum gebeten und da mocht ich nicht ſo ſein. Und es war nicht ſo ein Kuß, wie wie du ihn kriegſt! Es war gar kein richtiger Kuß!“ „Aber den bekomme ich jetzt?“ Er zog ſie an ſich und ſie küßten ſich, wie es nur junge Liebesleute tun. „Franz... du... haſt mich wirklich lieb?“ „Ja, Marie!“ „Aber... wenn du wieder fort biſt, wirſt du.. mich dann auch ſo vergeſſen, wie die anderen... vergeſſen wurden?“ „Ich hab' nie ein Mädel vergeſſen brauchen, Marie!“ „Nicht, Franz?“ Eine glückliche Verlegenheit ging über ihr Geſicht und heller brach es aus den braunen Augen. „Und doch... Franz... die Trennung... wenn du auch an mich denken wirſt! Es ſteht ſoviel zwiſchen uns! Der Krieg! Aber ich will alle Tage beten, daß er bald vorüber iſt und daß du wieder geſund heimkommſt, Franz! Du, das werd' ich immer denken, auch wenn ich weiß... daß du nicht wieder zu mir kommſt... zu der Marie... die froh iſt, daß ſie ſo lange gewartet hat! Auf dich, Franz! Als ich dich anſah, da wußt' ich, daß ich auf dich gewartet hatte!“ Franz' Herz ſchlug bis zum Hals.„Marie... Marie!“ ſagte er heiſer.„Der Krieg... ja, der ſteht noch zwiſchen uns! Wir ſind Soldaten... und die haben... keine Zukunft. Das ſagt unſer Leutnant... und er hat recht! Aber... Marie... nur der Krieg ſteht dazwiſchen hörſt du, Marie... nur der Krieg! Ich... ich bin keiner von den Leichten... Und ich will dich holen, Marie! Hörſt du? Wenn's das Schickſal gut mit mir meint, dann wird's... gut mit uns beiden! Bei mei⸗ ner Mutter, Marie.. ich will, daß du meine Frau wirſt!“ „Deine. Frau. Oh, Franz!“ ſtammelte das Mädchen verwirrt. „Ja, Mädchen! Wenn Frieden iſt! Wart auf mich! Meint's das Schickſal ſchlecht mit mir, dann... behalt mich im guten Gedenken, aber... ſolange dir nicht eine Botſchaft... die ſchlimmſte... ins Haus kommt, ſolang halt zu mir, Marie! Das heißt, wenn du mich überhaupt willſt? Ich bin nicht mehr als ein kleiner Buchhalter in einem Bremer Handelsgeſchäft und...“ Sie legte ihm die Hand auf den Mund. „Und ob ich dich will!“ lachte ſie glücklich.„Ich warte auf dichr⸗ Sie küßten ſich wieder und vergaßem die ganze Welt. Plötzlich ſchreckten ſie auseinander. Bernehmlich räu⸗ ſperte ſich jemand hinter ihnen. Es war Hein, der Antje über den Hof gebracht hatte. „Gute Nacht, Franz!“ hauchte Marie und rannte die Treppe hinauf. „Gute Nacht, Marie!“ Er ſah ihr nach, dann wandte er ſich nach dem grinſenden Hein um. „Das ſollte mir aber leid tun, wenn ich dich geſtört habe“, ſagte Hein mit gutgeſpieltem Bedauern. „Eſel!“ ſagte Franz und begab ſich in das Zimmer, das er mit Leutnant Dierk teilte. „Träume ſüß von deinem Engel!“ rief Hein ihm nach. * Hein verſchwand in ſeinem Zimmer. Aber dort über⸗ zeugte er ſich nur, daß Klaus ſchon tüchtig ſchnarchte, und leiſe ſchlich er wieder hinaus auf den Hof. Antjes Zimmer war noch erleuchtet. Hein verſuchte vergeblich, durch eine Spalte des Vorhangs einen Blick ins Zimmer zu tun. Behutſam klopfte er an die Scheibe. Jetzt zeichnete ſich auf dem Vorhang ein Schatten ab, dann wurde der Vorhang ein wenig zurückgeſchlagen, und im Nachthemd ſah Antje heraus. „Da bin ich!“ flüſterte Hein.„Wuleh wuh?“ Er machte eine bittende Handbewegung, daß ſie ihn durchs Fenſter hereinlaſſen möge. Aber Antje ſchüttelte den Kopf. Der Vorhang fiel wieder. Enttäuſcht ſtand Hein da. Im Zimmer ging das Licht aus. „So in Luder!“ ſchimpfte Hein vor ſich hin. Schon wollte er gehen, da hörte er das Knarren des Fenſterriegels. Vorſichtig wurde das Fenſter geöffnet. Als es bald darauf wieder geſchloſſen wurde, war Sein nicht mehr auf dem Hof. ee 8—— 8 14. Grau dämmerte der Morgen eines Herbſttages. Hinter feuchtem Dunſt verbarg ſich die Sonne, fahl und matt. Wenn der Dunſt ſich ſenkte und ſetzte, dann würde es ſchön werden, wenn er aber ſtieg und ſich zu Wolken ballte, dann würde es trübe und regneriſch ſein. Feldwebel Schlüter ſchlief tief und feſt, ſo daß ihn Unteroffizier Ramdohr, der mit ihm das Quartier teilte, tüchtig rütteln mußte. Als er die Augen aufſchlug, ſtand Ramdohr an ſeinem Bett, zuſammen mit Haſenbein. „Befehl von der Diviſion! Die Kompanie iſt ſofort in Marſch zu ſetzen!“ Der Feldwebel richtete ſich auf und tat einen tiefen Seufzer. Dann wechſelte er einen langen Blick mit dem Unteroffizier Ramdohr und erhob ſich. „Warten Sie einen Augenblick draußen! Ich komme gleich!“ 1 Haſenbein verließ das Zimmer. die beiden Freunde waren allein. Schlüters Geſicht verzerrte ſich, als er den Befehl geleſen hatte. „Herrgott, zwei ganze Tage läßt man den armen Kerls! Nicht mal eine ſchmale Woche! Zum Teufel, ſind wir denn allein da, um die Front zu halten! Aber ich hab's ja geahnt! Zwei ganze Tage Ruhe!“ Ramdohr nickte ſtumm und machte eine Handbewe⸗ gung, als ob er ſagen wollte:„Iſt doch alles gleich!“ Schlüter erſchrak vor dieſem Übermaß von Bitterkeit in dem Geſicht des Freundes. a Dann aber riß er ſich wieder zuſammen und war die alte, pflichtgetreue Kompaniemutter. über den leeren Marktplatz des noch verſchlafenen Städtchens eilte der Kompanie⸗ Feldwebel. Neben ihm der Horniſt mit der Trompete. Vor der Kommandantur blieben ſie ſtehen. Der Horniſt ſetzte ſein Inſtrument an und blies. „Alarm!“ hallte aufreizend das Signal in den Mor⸗ gen hinein. Hallte hinein in die Quartiere und gellte in die Ohren der Schläfer, die aus dem Schlaf auf⸗ fuhren. Leutnant Dierk war noch nicht ganz angezogen, als der Feldwebel zu ihm ins Zimmer trat. „Befehl von der Diviſion, Herr Leutnant!“ meldete er.„Kompanie ſoll ſofort abrücken. Trifft ſich mit dem Bataillon am Vexladungsort, wo der neue Erſatz be⸗ reits eingetroffen iſt und weitere Befehle vorliegen werden. Schwere Angriffe vorne! Alle verfügbaren Re⸗ ſerven werden herangezogen!“ „Alſo doch!“ ſagte Dierk.„Man hat mir geſtern auf der Diviſion ſchon ſo was angedeutet. Meine armen Kerle! War verdammt kurz, die Ruhe! Aber das hilft nichts! Kompanie ſoll in fünf Minuten ſtehen!“ „fehl, Herr Leutnant!“ Dee Feldwebel wollte gehen, doch Dierk hielt ihn noch einmal zurück. „Aber die Leute müſſen erſt was in den Magen aben!“ 5„Die Feldküche kocht bereits Kaffee, Herr Leutnant. Kann bei der erſten Raſt ausgegeben werden. Ich laſſe die Küche und Bagage vorausfahren.“ „Gut ſo! Danke ſchön!““ Der Feldwebel eilte 1 0 Jochen Bötters wurde an dieſem Morgen aus ſeinas Lebens ſchönſtem Traum geriſſen. Er hatte geträumt, daß ſein Bauer lebe und bei ihm ſtünde neben einer rieſenhaften Schar von Schnucken. Und jetzt riß ihn das Alarmſignal los. Er ſprang aus dem Bett und weckte Pott, der nur ſchwer zu ſich kam, denn er ſchlief immer tief und feſt. „Alarm, Hinnerk! Los, aus den Federn!“ Pott nickte gottergeben und kletterte aus dem Bett. Sie waren noch beim Anziehen, als Otto fix und fertig angezogen eintrat. Aller drei Laune war entſprechend, und die kleine Frau Vandamme, die längſt in der Küche am Herde ſtand, fuhr zuſammen. So wild hatten ſie nie gefluch.. Aber ſie kannte das Signal zu gut, ſie wußte, wie es im Innern der Männer ausſah, denen man glücklich zwei ganze Tage Ruhe geſchenkt hatte, und die man jetzt wieder vorſchob, dorthin, wo das Leben nur einen Pfifferling und doch alles wert wart. Das Herz krampfte ſich ihr zuſammen. Sie dachte an ihren Jungen, der jenſeits von Blut und Tod war. Es dauerte nicht lange, da kam auch der Lehrer ganz verſtört in die Küche. „Müſſen... unſere Soldaten ſchon wieder fort?“ fragte er erſchrocken.„Sie ſind doch erſt!...“ „Zwei ganze Tage da, ja, Karl! Mir dreht's immer das Herz um, wenn ſie wieder fort müſſen! Und noch keinen habe ich wiedergeſehen!“ „Aber uns werden Sie wiederſehen, Mutter Van⸗ damme!“ klang jetzt Ottos Stimme von der Tür her. „Ganz gewiß, Mutter Vandamme, wir kommen wieder!“ In aller Eile aßen ſie ein paar Happen, tranken Kaffee, ſie ſtürzten ihn mehr herunter. Dann gab's einen kurzen, ſchmerzlichen Abſchied. Jochen konnte kaum ſprechen, ſo nahe ging's ihm. „Haben Sie mal allen Dank“, ſagte er ſtockend.„Und ... und wir werden wiederkommen... denn.. denn freu! ich mich heut ſchon auf die Blumens! Und.. und wir haben was dagelaſſen... auf dem Tiſch ſteht's. Das „. laſſen Sie ſich man aut ſchmecken! Denn Adiüs!“ (Schluß folgt) ————— ter at. len ihn lte l — —— n U 1 0 üddeulſche Erfolge im Polallampf Noch alle unſere Verlreler im Rennen. 35 U. Frankfurt ſchallet auch Forlung Düſſeldorf aus Tag der Hheimmannſchaflen Die lehlen Acht im Iſchammer-Pokal Füshball In Zahlen Iſchammer⸗-Pokal SV. Frankfurt— Fortuna Düſſeldor 8 V. Waldhof— Weſtfalia Herne f 6 BfB. Mühlburg— VfB. Stuttgart 2 TSB. 1860 München— Dresdner Sc. 8: 1. FC. Nürnberg— VfR. Mannheim 1 Rotweiß Eſſen— Hertha⸗Berliner Sc. 3 SC. O5 Brandenburg— Vorw. Raſ. Gleiwitz 0: Phönix Lübeck— Blauweiß Berlin 92 Züddeulſche Meiſterſchaſtsſpiele f Gau Südweſt Kickers Offenbach— Wormatia Worms 2: TSG. 61 Ludwigshaf.— Eintr. Frankfurt 1: Bor. Neunkirchen— Reichsb. Frankfurt 0: SV. Wiesbaden— FK. 038 Pirmaſens* Gau Baden 228828 0 Freiburger FC.— Vf. Neckarau 12 IFC. Pforzheim— Phönix Karlsruhe 1:1 JV. Offenburg— Karlsruher FV. 1:4 Gau Württemberg 1. SSV. Ulm— Stuttgarter Kickers 12 Sportfr. Stuttgart— FV. Zuffenhauſen 2:2 Stuttgarter SC.— SV. Feuerbach 18 Sp.⸗Vgg. Cannſtatt— Ulmer FV. 94 0:0 1 Gau Bayern eumeher Nürnberg— Sp.⸗Vgg. Fü 921 ahn 3— BC. Augsburg 8 4:2 waben Augsburg— VfB. Coburg 4:2 Gau Heſſen VfB. Friedberg— Sc. 03 Kaſſel 1: Furbeſſen Kaſſet— Bix. Groß Aubeim 4: BC. Sport Kaſſel— Heſſen Bad Hersfeld 1: Kewa Wachenbuchen— FC. Hanau 1893 2: Bezirksklaſſe im Gau Südweſt Gruppe Rheinpfalz VfR. Bürſtadt— Olympia Lorſch Olym. Lampertheim— Spog. Oggersheim BfR. Frankenthal— Oppau 89 VfL. Speyer— FV. 08 Mutterſtadt Reichsb. Ludwigshafen— Tura Ludwigsh. Blauweiß Worms— Spogg. Mundenheim Vf. Frieſenheim— Norm. Pfiffligheim Gruppe Rheinheſſen Spogg. Weiſenau— F. Hofheim(Ried) Fontana Finthen— TSG. Abenheim FV. Biebrich— Viktoria Walldorf Tura Kaſtel— SV. Koſtheim FSV. Mainz 05— FV. Flörsheim Haſſia Bingen— Fogg. Mombach Gruppe Main c 022880 5 EES id d 80 O 8 Union Niederrad— Germ. Schwanheim 5:0 Spogg. Neu⸗FIſenburg— Germ. 94 Frkf. 6:2 Vikt. Eckenheim— Sportfr. Frankfurt 0:8 IG. Frankfurt— Vf. Rödelheim 22 Spog. 02 Griesheim— VfB. Unterliederb. 8:2 Spog. 03 Fechenheim— Bergen/ Enkheim 5:2 Gruppe Starkenburg BSC. 99 Offenbach— Spogg. Arheilgen 1:1 Germania Bieber— VfB. Offenbach 6:0 SC. Bürgel— Germania Oberroden 31 Kickers Obertshauſen— 98 Darmſtadt 3:8 FC. Egelsbach— FSV. Heuſenſtamm 3:4 DR. Darmſtadt— Kick. Vikt. Mühlheim 0:1 Gruppe Mittelpfalz Reichsb. Kaiſerslautern— Vf. Landſtuhl 6: SG. 46 Neuſtadt— Kammgarn Kaiſersl. 1:1 1. FC. Kaiſerslautern— FC. Rodalben 7: Gruppe Unterbaden⸗Weſt Seckenheim 98— SC. Käfertal 2 JV. Brüthl— Fortuna Heddesheim 2 VfTugk. Feudenheim— Hockenheim 08 6: Mannheim 07— FFV. Weinheim 0 Amicitia Viernheim— Phönix Mannheim 1 Germania Friedrichsfeld— Neulußheim 1: 222828 E Handball am Vonnlag Gau Südweſt Vfe. Haßloch Gf. Griesheim 6·13 TS. 61 Ludwigshafen Pol Frankfurt 10:5 Germ Pfungſtadt— Tura Ludwigshaſen 1112 SW 9s Darmſtadt— DR. Darmſtadt 8:10 TSV. Herrnsheim MSV. Darmſtadt ausgef. Gau Baden Freiburger FC.— Freiburger Tſchft. 1 VfR Mannbeim— Tamde Ketſch 75 TV g? Weinbeim— SV Waldhof 4. TW Leutersbauſen Tſchit Durlach 5: TV Seckenheim— TSV. Oftersheim 14 * hocken-Ergebniſſe Gau Südweſt: Mainzer C.— TSG 61 Kaiſerslautern Wiesbadener ToC.— Mainzer RV. SC. Frankfurt 80— Offenbacher RV. 74 Sc Forſth. Frankfurt TV 60 Fechenheim JG. Söchſt—Do5cC. Wiesbaden Allianz Frankfurt- DR. Darmſtadt FSV Frankfurt— Frankfurter TV. 60 Reichsbahn Frankfurt- J Frankfurt Vfe 47 Speyer- TSG 61 Ludwigshafen IG. Höchſt Ds. Wiesbaden(Frauen) Gau Baden MT Mannheim—Tade. 78 Heidelberg 20 Heidelberger TV. 46— Germania Mannheim 112 teten 28150908808 amburgs Fußballer gewannen den in der 8 ausgetragenen Städtekampf Rei tſtadt 3 überzeugend mit 5:2(2:2) Toren. „Im Mittelpunkt der fußballſportlichen Er⸗ eingiſſe des Sonntags ſtanden die Spiele der dritten Tſchammerpokal⸗ Hauptrunde, bei der die„letzten Acht“ des Wettbewerbs ermittelt wurden. Neben der Tatſache, daß in der Haupt⸗ ſache die Heim⸗Mannſchaften gewannen, iſt noch der ſchöne Erfolg der ſüddeutſchen Ver⸗ treter zu nennen, die ſich durchweg behaupteten. Einen bemerkenswerten Erfolg errang der FSB. Frankfurt, der den borjährigen Pokal⸗ Endſpielteilnehmer Fortuna Düſſeldorf in einem kampfbetonten Treffen dank der Durch⸗ ſchlagskraft ſeiner Stürmerreihe mit 31 (070) ſchlug. Ueberzeugend fiel der Sieg des badiſchen Altmeiſters SV. Waldhof über den Vertreter Weſtfalens, Weſtfalia Herne, aus. Die Mannen um Siffling gewannen mit 610 (1:0). Höher als erwartet, nämlich mit 3:0 (2:0), behielt 1860 München über den Dres⸗ dener SC. die Oberhand, knapp und glücklich 1:0(1:0) ſiegte dagegen der 1. FC. Nürnberg über den erſatzgeſchwächten Vfg. Mannheim. Knapp war ſchließlich auch das Ende im Karls⸗ ruher Treffen, wo der VfB. Mühlburg mit 2:1(1:0) über den VfB. Stuttgart gewann. Der rheiniſche Liga⸗Neulinga Rotweiß Eſſen bezwang Hertha⸗BScC. Berlin 3:0(1:0), Schleſiens Meiſter Vorw. Raſ. Gleiwitz ſiegte in Brandenburg an der Havel mit 1:0(0:0) und mit dem gleichen Ergebnis behauptete ſich Blauweiß Berlin als Gaſt von Phönix Lübeck. Eine wie wichtige Rolle der Platzvorteil bei dieſen Pokalkämpfen ſpielt, iſt aus der Tat⸗ ſache erſichtlich, daß in ſechs Spielen die Gaſt⸗ geber ſiegten und nur zweimal die Gäſte knappe Erfolge verzeichneten. Am 6. November ſtehen alſo zur vierten Hauptrunde bereit: FSV. Frankfurt, 1. FC. Nürnberg, TSV. 1860 Münechn, VfB. Mühl⸗ burg, SV. Waldhof, Rotweiß Eſſen, Blauweiß Berlin und Vorw. Raſ. Gleiwitz. Süddeutſch⸗ land iſt in der nächſten Runde noch mit fünf Mannſchaften vertreten. Auf der Strecke blie⸗ ben Badens und Württembergs Meiſter, VfR. Mannheim und VfB. Stuttgart, aber wahr⸗ ſcheinlich nur, weil ſie es mit ſüddeutſchen Gegnern zu tun hatten. Iweile Miederlage der Eintracht 256. Ludwigshafen-Einkracht Frankfurk 1:0 Ohne Stubb, Lindemann und Linken trat der Gaumeiſter Eintracht Frankfurt in Ludwigs⸗ hafen bei der TSG. 61 an, Die Pfälzer boten eine prächtige Energieleiſtung und kamen mit 10(0:0) zu einem knappen, aber nicht unver⸗ dienten Siege. Maſar war in der 15. Minute der zweiten Spielhälfte der Schütze des ein⸗ digen Tores. Während der erſten 45 Minuten war der Kampf ausgeglichen. Auf beiden Seiten er⸗ gaben ſich zahlreiche Torgelegenheiten. die aber durch die Unentſchloſſenheit der Stürmer nicht verwertet wurden. Nach dem Wechſel klappte es auf einmal bei der Platzmannſchaft bedeutend beſſer. Vor allem der Angriff bekam mehr Zug nach vorn und in der 15. Minute glückte der einzige Treffer des Tages. Aus einem Gewühl vor dem Eintracht⸗Tor heraus lenkte Maſar das Leder ins Netz. Die Frankfurter ſtürmten nun mit größerer Entſchloſſenheit. Aber die Pfälzer hielten ihren Strafraum ſauber. Auch die Läuſerreihe wurde zur Abwehr noch zurück⸗ gezogen; ſo glückte es einer vielbeinigen Ver⸗ teidigung, das knappe Ergebnis bis zum Schlußpfiff von Urnau(Saarwellingen) zu halten. Während bei den Gäſten die Verteidiger Groß und Gramlich recht gut gefielen, klappte es im Sturm gar nicht. Vor allem das Zuſam⸗ menſpiel ließ viel zu wünſchen übrig, und auch der nötige Druck fehlte. Der beſte Mann bei den ſehr eifrigen Ludwigshafenern war Mittel⸗ läufer Hübinger. 3000 Zuſchauer hatten ſich zu dem Kampf eingefunden. Glänzende Frankfurler Deckung Boruſſia Neunkirchen— Reichsbahn Frkft. 0:0 Der Frankfurter Gauliga⸗Neuling Reichs⸗ bahn Rot⸗Weiß gab in Neunkirchen gegen die gefürchtete Boruſſen⸗Elf eine großartige Vor⸗ ſtellung. Dank ihres aufopfernden Spiels ge⸗ lang es den Frankfurtern, vor 1500 Zuſchauern ein Unentſchieden von 0:0 zu erzielen und damit einen wertvollen Punkt mit heim zu nehmen. In erſter Linie iſt dieſes Ergebnis das Ver⸗ dienſt der eiſernen Hintermannſchaft der Rot⸗ Weißen. Mittelläufer Herz und die beiden Ver⸗ teidiger Eufinger und Herchenhahn bildeten ein unüberwindliches Bollwerk. Hinter ihnen ſtand der jüngſte Frankfurter Nationalſpieler. Jakob Remmert. zwiſchen den Pfoſten und er⸗ wies ſich auch bei den ſchwerſten Bällen als ein wahrer Meiſter ſeines Faches. Im Sturm ge⸗ fiel vor allem der linke Flügel Theis⸗Weller. der die Hintermannſchaft der Boruſſen oft in Verwirrung brachte. Die Neunkirchener Elf war nicht etwa ſchlecht. In der Abwehr klappte es wie immer, und auch der Angriff hatte den nötigen Druck. Aber die glänzende Deckung der Gäſte machte alle Anſtrengungen der Platzelf zunichte. Unvarteiiſcher war Scheel⸗Pirma⸗ ſens). Kampf der Tabellenletlen SV. Wiesbaden— FK. 03 Pirmaſens 1:2(0:1) Mit einem knappen 2:1(1:0)⸗Sieg kamen die Pirmaſenſer in Wiesbaden gegen den SV. zu mit Erſatz antreten mußten. ihrem erſten Punktgewinn. Die Kurſtädter, die hatten zwar mit 613 das beſſere Eckenverhältnis für ſich, konnten 55 0 die knappe Niederlage doch nicht vermei⸗ en. Nach zwölf Minuten zogen die Gäſte in ſchö⸗ nem Zuſammenſpiel nach vorn. Der Halbrechte Wagner ſchloß den Angriff mit dem Führungs⸗ treffer für Pirmaſens ab Wiesbaden drückte jetzt mächtig auf das Tempo, aber die Gäſte blieben weiter gefährlich. Beſonders der rechte Flügel Weinkauf⸗Wagner machte den Kurſtäd⸗ tern viel zu ſchaffen. Nach dem Wechſel kam Wiesbaden beſſer in Fahrt., nachdem es im Sturm eine Umſtellung gegeben batte. Die Gäſte kamen eine Viertelſtunde lang aus ihrer Hälfte nicht heraus. Aber erſt nach 30 Minuten glückte der Ausgleich, den Mittelſtürmer Fuchs erzielte. Zum Schluß hatten die Pirmaſenſer ſtärkere Reſerven., und Brückler überwand aus einem Gedränge heraus den Wiesbadener Tor⸗ hüter zum zweitenmal. Vor 2000 Zuſchauern leitete Fuchs(Saarbrücken). Glücklicher Kickers ⸗Zieg Kickers Offenbach Wormatia Worms 2:1(1:0) Vor den 4000 Zuſchauern begann der Punkte⸗ kampf zwiſchen den Offenbacher Kickers und Wormatia Worms recht vielverſprechend für die Platzelf. Bereits in der 5. Minute glückte es Novotny, durch Nachſchuß ſeine Mannſchaft 1:0 in Front zu bringen. Mitte der erſten Halb⸗ zeit flaute aber das Tempo der Offenbacher ab. Die Gäſte, die ſich erſt langſam gefunden hat⸗ ten, kamen jetzt beſſer ins Spiel, ſodaß der Kampf ausgeglichen wurde. Eine Viertelſtunde nach Wiederbeginn kamen die Wormſer durch Freeſe wieder zum verdienten Ausgleich. Gegen Schluß wurde der Kampf noch einmal recht auf⸗ regend. Ein Gewühl entſtand vor dem Gäſte⸗ Tor, und der Ball fand von einem Fuß der Kickers— es war nicht genau zu erkennen. ob Novotny oder Staab ſchoß— den Weg ins Netz der Wormatia. Damit war der Kampf entſchieden, und die Offenbacher hatten einen wichtigen, wenn auch ſehr glücklichen Sieg er⸗ rungen. Nachdem ſich die Gäſte einmal gefun⸗ den hatten, klappte es bei ihnen in der Deckung und auch mit dem Zuſammenſpiel im Sturm recht gut. Den Kickers kam ſehr zuſtatten, daß Staab wieder mit von der Partie war. Fritz (Oggersheim) leitete das Treffen. Die Lage im Gau Südweſt Nach dem 9. Oktober 1938 Wormatia Worms 5 4 0 1 9:3 8 FSW. Frankfurt 3 3 0 0 8:5 8 Eintracht Frankfurt 5 3 0 2 9 26 6 Kickers Offenbach n Reichsbahn Rotweiß 4 1 1 1 86 5 Boruſſia Neunkirchen 3 2 1 7 4% TS. Ludwigshafen 5 2 0 3 6:28 4 FV. Saarbrücken. FC. Pirmaſens I Sportverein Wiesbaden 4 0 0 4 2:10 0 Hocken-sieg über Dänemark Mit 6:3(3:1) gewann die deutſche Mannſchaft Die deutſche Hockey⸗Ländermannſchaft eröff⸗ nete die neue Spielzeit in Hamburg mit einem überzeugenden 6:3(3:1)⸗Sieg über Dänemark. das beim ſechſten Treffen auch die ſechſte Nie⸗ derlage hinnehmen mußte, und nun mit 5.34 Toren ſehr in Rückſtand geraten iſt. Unaufhör⸗ licher Regen ſtellte die Spieler auf dem ſchlech⸗ ten Platz vor eine ſchwere Aufgabe. Ein Spiel der Hockey⸗Frauen von Den Haag gegen Harve⸗ ſtehude 0:2 und eine Begegnung der BdM.⸗ Obergaumannſchaft von Berlin und Hamburg 1:3 bildeten den Auftakt zum Länderſpiel. Die Deutſchen eröffneten ſofort mit ſchnellen Angriffen. Lange tat ſich ſofort mit gefährlichen Schüſſen hervor. Der Hamburger Halblinke wor mit 4 Toren auch der erfolgreichſte Stürmer Der erſte Treffer gelang ihm ſchon nach einer Viertelſtunde, und kurz darauf wurde auch das zweite Torx geſchoſſen. Der Eſſener Rechtsaußen Huffmann ſchoß vor der Pauſe noch ein drittes Tor. ehe Kirkegard zum erſtenmal für Däne⸗ mark erfolgreich war Nach Wiederbeginn kam Dänemark durch F. Jenſen mit 413 noch einmal in bedrohliche Nähe, aber jetzt ſetzte ſich die techniſche Ueber⸗ legenheit Deutſchlands, die während des ganzen Spieles erkenntlich war, deutlich durch. Durch Lange und den Mittelſtürmer Käßmann wurde der zahlenmäßig hohe, aber verdiente 613⸗Sieg ſiche rgeſtellt Das Spiel, das eine Generalprobe für das Vierländerturnier am 15. und 16. Oktober in Amſterdam ſein ſollte. offenbarte nur in der Hintermannſchaft Schwächen. Lichtenfeldt im Tor war nicht ſehr überzeugend. Der linke Ver⸗ teidiger befriedigte noch weniger, ſodaß er in Amſterdam durch den Kölner Bleßmann erſetzt werden wird Der Berliner Mittelläufer Ger⸗ des lieferte ein feines Spiel, im Sturm war der Halbrechte der techniſch beſte Mann. Sehr gefährlich war Lange. Jußball im Reich Gau Oſtpreußen Pr. Samland Königsb.—Hindenbg.⸗Allenſt. 2:3 VfB. Königsberg—Raſ. Pr. Königsberg 32 Gedania Danzig— Buck V. Danzig 2:1 Vork Inſterburg— Polizei Danzig 5 Maſovia Lyck MSV. v. d. Goltz Tilſit 6˙0 Pommern Pr. Bor. Stettin—Pfeil Lauenburg 5˙2 Greifswalder SC.— Stettiner SC. 474 Viktoria Stolpy— Polizei Stettin 6˙4 LSV. Pütnitz— MTV. Pommerensdorf 2:3 Nordring Stettin— Germania Stolp 4:1 Schleſien Sportfreunde Klausberg— Ratibor 03 4·˙2 Hertha Breslau Breslau 06 1 SV. Klettendorf— Preußen Hindenburg 3:4 Sachſen Tura Leipzig— Berliner SV. 92(GS) 2:6 VfB. Leipzig— Minerva 93 Berlin(GS.) 4:0 Polizei SV. Chemnis— BC. Hartha(GES.) 5:2 SC. Planitz— Guts Muts Dresden 2:0 Mitte SV. 08 Steinach— Cricket Vikt. Magdeburg 1:0 FC. Thüringen Weida— SV. 99 Merſeburg 2:0 VfL. 96 Halle—1. FC. Lauſcha 412 Nordmark FC. 93 Altona— Polizei Lübeck 2:4 Boruſſia Harburg—Raſenſport Harburg 0:4 Niederſachſen Arminia Hannover— Eintracht Branſchweig 02 MSW Bückeburg— MSV. Lüneburg 21 Weſtfalen Arminia Marten—Spogg. Röhlinghauſen 410 Arminia Bielefeld— Preußen Münſter 42 Spogg. Herten—Boruſſia Dortmund 1 Niederrhein Hamborn 07— Weſtende Hamborn 1:4 Schwarzweiß Eſſen Union Hamborn 6:0 Turu Düſſeldorf— Vf. Benrath 4:1 Mittelrhein Troisdorf 05— Tura Bonn 1:6 Rhenania Würſelen— fd. 99 Köln 31 TuS. Neuendorf— Köln Sülz 07 11 SV. 08 Beuel— Alemannia Aachen 1:0 VfR. Köln— Mülheimer SV. 1:0 Oſtmark Wacker Wien— Vienna Wien 111 Rapid Wien—Auſtro Fiat 272 Sportklub Wien—Auſtria Wien 40 Amateur Steyr—Wacker Wiener Neuſtadt 3:2 Grazer AC.— Admira Wien 2:0 heuſer— Shucto ohne Enlſcheidung Beſchluß der Sportaufſicht des BD. Offiziell wird vom Berufsverband Deutſcher Fauſtkämpfer mitgeteilt: „Das Urteil im Kampf Tony Shucco gegen Adolf Heuſer am 7. Oktober in der Deutſch⸗ landhalle Berlin, welches„Sieger durch Dis⸗ qualifikation Adolf Heuſer“ lautete, vom BDF. aufgehoben. Der Kampf wird nun als„ohne Entſchei⸗ dung“ gewertet und iſt mit dieſer Bezeichnung im Rekord beider Boxer zu führen. Die un⸗ ſaubere Kampfesweiſe des Boxers T. Shucco hätte nach der Sportordnung des BDF. für den Ringrichter Veranlaſſung ſein müſſen, ent⸗ ſprechend der Sportordnung wiederholt einzu⸗ greifen. Das iſt nicht geſchehen. Die die Kampf⸗ unfähigkeit des Boxers Adolf Heuſer aus⸗ löſende Urſache iſt nach Art. 65 Abſ. 4 der Sp.⸗O. ein ſtrafbarer Regelverſtoß. Da alſo durch einen nicht geahndeten, ſtrafbaren Regel⸗ verſtoß in Verbindung mit einem unglücklichen Zwiſchenfall die Kampfunfähigkeit des einen Boxers eingetreten iſt, mußte der Kampf„ohne Entſcheidung“ abgebrochen werden.“ Adolf Heuſer geht es beſſer Adolf Heuſer, der ſofort im Anſchluß an 2. Kampf ins Krankenhaus gebracht und ort geröntgt wurde, leidet immer noch an gro⸗ ßen Schmerzen. Die Verletzung bedeutet jedoch keine große Gefahr für den Europameiſter, der ſich ſchon wieder auf dem Wege der Beſſerung befindet und in abſehbarer Zeit das Kranken⸗ bett verlaſſen kann. Everton bleibt vorn! Fußball auf dem Inſelreich Bei den engliſchen Fußball⸗Meiſterſchafts⸗ ſpielen konnte die Mannſchaft von Everton ihre Spitzenſtellung behaupten, da ihr gegen die Wolverhampton Wanderers ein 1:0⸗Sieg ge⸗ lang. Auf gleicher Höhe blieb aber auch Derby County, die in London gegen Brentford mit 38:1 erfolgreich war. Aſton Villa ſchaffte in Huddersfield ein 1:1, mußte aber den dritten Tabellenplatz an die Bolton Wanderers ahge⸗ ben, die in Birmingham 2:0 gewannen. Mei⸗ ſter Arſenal London ſchlug Grimsby Town mit 2:0 und rückte vom 14. auf den 8. Platz vor. Die Tabellenſpitze: 1. FC. Everton 9207 186 2. Derby County 10 18:9 16 3. Bolton Wanderers 9 16:10 12 In der 2. Liga beanſpruchte der Londoner Lokalkampf Fulham und Millwall das Haupt⸗ intereſſe, weil es hierbei um die Führung ging. Die Elf von Millwall gewann auf des Gegners Platz mit 1:0 und ſetzte ſich damit an die Ta⸗ bellenſpitze, da gleichzeitig die Blackburn Ro⸗ vers zuhauſe von Sheffield United beſiegt wur⸗ den. Die Spitzengruppe: 1. Millwall 9 21:7 14 2. Fulham 10 18:9 14 3. Blackburn Rovers 10 23:16 13 In Schottland fiel der wichtige Kampf zwi⸗ ſchen Celtic Glasgow und Queen of the South aus, da Celtic zahlreiche Spieler in die Länder⸗ elf abſtellte. Dadurch kamen die Glasgow Ran⸗ gers zur Tabellenführung, obwohl ſie gegen Falkirk nur ein 2:2 erzielten. Die Spitzen⸗ gruppe: 1. Glasgow Rangers 11 40:23 16 2. Celtic Glasgow irres 3. Queen of the South 10 24:19 15 wurde „ ä 2— — A —— ——— . . — Bunte Tageschronſk * 82 2. Drei Stück Vieh erſtickt Bergfelden(Württemberg). Von einem ſchwe⸗ ren Schadenfeuer wurde die Gemeinde Bergfelden heimgeſucht, als die meiſten Orts⸗ einwohner auf dem Felde arbeiteten. Aus noch ungeklärter Urſache brach im Haus von Kühne, in dem ſich nur einige Kinder befanden, ein rand aus, der ſchnell auch auf das angebaute Wohnhaus der Witwe des Jakob Kühne über⸗ griff. Beide Gebäude, in denen auch beträcht⸗ liche Erntevorräte untergebracht waren, brann⸗ ten vollſtändig nieder. Die Kinder konnten aus dem brennenden Hauſe gerettet werden, dagegen ind drei Stück Vieh, die nicht mehr in Sicherheit gebracht werden konnten, er ſtickt. Ein Papagei pfiff— und der Jug fuhr an Im„Tageblatt für Kreis und Stadt Habel⸗ ſchwerdt“ wird folgende kurioſe Begebenheit feſt⸗ gehalten: Als auf dem Stadtbahnhof der Eilzug um 9,56 Uhr in Breslau⸗Mittelwalde eingelaufen war, wäre es beinahe zu einem bedauerlichen Unfall 1 Die Fahrgäſte waren noch beim Ein⸗ und Ausſteigen, als plötzlich ein greller Pfiff das Signal zum Abfahren gab. er Zug ſetzte ſich in Bewegung, wurde aber ſofort wieder angehalten, da der Maſchiniſt im nächſten Augenblick erkannt hatte, daß ein Ver⸗ ſehen vorliegen muß. Die erſchrockenen Reiſen⸗ den überfiel allgemeine Heiterkeit, als feſtgeſtellt wurde, daß nicht der Zugführer das Signal zum Weiterfahren gegeben hatte, ſondern ein Pa⸗ pagei, der von einem Fahrgaſt in einem Korbe mitgeführt wurde. Zind die Trierer vergeßlich? 9948 offene Türen Trier. Im Halbjahresbericht der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Trier iſt zu leſen, daß in der eit vom 1. April bis 1. Oktober 1938 in 9948 ällen offene Türen abgeſchloſſen werden mußten. Weiter wurden 357 unverſperrte Büro⸗ türen angetroffen, 559 brennende Lichter, 225 unverſperrte Lager, 23 unabgeſchloſſene Gara⸗ en, 8 Tank⸗ und Benzinſtellen, die nicht abge⸗ chloſſen waren und in 587 Fällen hatten ſpäte Heimgänger den Schlüſſel ſtecken laſſen. Sind nun die Trierer vergeßlich oder nicht? Jeden⸗ falls ſteht feſt, daß die Beamten der Wach- und Schließgeſellſchaft nicht umſonſt ihren verant⸗ wortungsvollen Beruf ausüben und ſicherlich ätte mancher der Vergeßlichen am Morgen eine öſe Ueberraſchung erlebt, wären nicht in der Nacht Türen uſw. geſchloſſen worden. Wenn man rechts überholt Eine Frau totgefahren Trier. Auf der Straße zwiſchen Niederemmel und Tonkopf wurde eine 52 Jahre alte Frau von einem Motorrad umgerannt und ſo ſchwer verletzt, daß ſie einige Stunden ſpäter in einem Krankenhaus zu Trier ſtarb. Die Frau ſaß auf einem Fuhrwerk. Sie war gerade abgeſtiegen und ging rechts neben dem Fahr⸗ abe Im gleichen Augenblick kam ein Motor⸗ radfahrer, der links wegen eines Steinhaufens nicht vorkam und daher in verbotswidri⸗ er Weiſe rechts das Fuhrwerk über⸗ olte. Dabei wurde die Frau erfaßt, die einen ſchweren Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen erlitten hatte. Radfahrer unlerm Jug Kaſſel. Auf dem unbeſchrankten Fußwegüber⸗ gang zwiſchen Bettenhauſen und Waldau der Strecke Kaſſel—Bettenhauſen wurde ein Rad⸗ fahrer vom T 1230 angefahren und ſchwer verletzt. Es handelt ſich um den 22 Jahre alten Schloſſer Karl Gläſer aus Bettenhauſen. Kurz nach ſeiner Einlieferung in ein Krankenhaus iſt Gläſer ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Wagenkurbel drang in den Leib Sobernheim(Nahe). Der Landwirt Phil. Gebhardt verunglückte im Wald tödlich. Er wollte mit einem Fuhrwerk Holz heimfahren. Als er den Wagen zur Seite hob, rutſchte er aus und ſtürzte mit dem Leib in die Kur⸗ bel der Wagenbremſe. Schwerverletzt brachte man ihn nach Bad Kreuznach in ein Krankenhaus, wo er bei der Operation ſtar b. Diebesſagd über Dächer Koblenz. Nachts wurde in Mülheim ein Mann erwiſcht, als er eine Wirtſchaftstüre auf⸗ brach. Man holte Hilfe, doch gelang es in die⸗ ſer Zeit dem Einbrecher, der ins Haus lief, durch einen Saal das Dach zu erſteigen. Es begann eine aufregende Jagd, die über einige Dächer führte. Dabei ſprang der Verfolgte plötzlich etwa 6 Meter tief in einen Garten. In der Dunkelheit gelang es ihm, zu entkommen. Am Tatort ließ er zwei große Stemmeiſen zurück. Vermutlich handelt es ſich bei ihm um den Einbrecher, der in den letzten Monaten in der Umgebung wiederholt Einbrüche in Gaſtwirt⸗ chaften ausführte und die aufgeſtellten Spar⸗ chränke plünderte. Straßenwärter tödlich überfahren Andernach(Rhein). In Brohl wurde der Straßenwärter A. Odenthal von einem Kraftwagen erfaßt und zur Seite geſchleudert. Er ſchlug mit dem Kopf auf dem Bürgerſteig auf und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er einige 9 ſpäter im Krankenhaus zu Andernach arb. Schweres Schadenfeuer in einer Mühle. Groß⸗Zimmern. Aus bisher ungeklärte Ut⸗ ſache entſtand kurz nach Mitternacht in der Obermühle an der Klein⸗Zimmerner Straße ein ſchweres Schadenfeuer, das erhebliche Wer⸗ te vernichtete. Den energiſchen Maßnahmen der Feuerwehren gelang es, die angeſchloſſene Holzſchneiderei und das Wohnhaus zum Teil vor der Vernichtung zu bewahren ſowie das Vieh zu retten, während die Mühle ſelbſt ſchwe⸗ ren Schaden erlitt. Durch eine Mütze in den Tod. Aus der Pfalz. Unter eigenartigen Umſtän⸗ den verunglückte in Knittelsheim ein Mann tödlich. Er ſaß auf einem Pferdefuhrwerk. Als der Wind ſeine Mütze vom Kopfe jagte, ſprang er vom Wagen, um ſie zu ho⸗ len. Dabei rannte er in einen Laſtwagen, der das Fuhrwerk überholen wollte, und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ſofort tot war. Er hinterläßt Frau und Kind. Kinder verurſachen Ingunglück Kochem(Moſel). Ein verhängnisvolles Spiel betrieben zwei Kinder im Alter von 6 und 9 Jahren, die zwiſchen den Bahnhöfen Utzerath und Ulmen in einer ſcharfen Kurve Steine auf die Schiene legten. Nur einem glücklichen Zuſtand iſt es zu verdanken, daß bei dem folgenſchweren Unglück keine Menſchenleben zu beklagen ſind. Die Lokomotive eine Güter⸗ zuges entgleiſte und brach die Schienen an vier Stellen, bevor es gelang, den Zug zum Halten zu bringen. Infolge der ungeheuren Wucht des fahrenden ſchweren Zuges, die gerade in den Kurven beſonders ſtark auf das Gleis wirkt, wurde zudem das Gleis ein großes Stück bis zu 1,50 Meter ſeitlich verſchoben. Der ent- ſtandene Sachſchaden iſt ſehr groß, die Strecke war etwa acht Stunden geſperrt. Die Folgen wären unabſehbar geweſen, wenn das Unglück einen Perſonenzug betroffen hätte. Aus dieſem Anlaß wird an Eltern und Er⸗ zieher die Bitte und Mahnung gerichtet, den Kindern immer wieder einzuprägen, wie ge— fährlich ein derartig verwerfliches Spiel iſt, und es muß den Kindern immer wieder vor Augen geführt werden, wie groß und ungeheuerlich die Folgen des Spieles auf dem Bahnkörper ſein können. Zwiſchen zwei Fahrzeugen totgequetſcht Fulda. In Fulda ereigneten ſich zwei Ver⸗ kehrsunfälle, bei denen jedesmal ein Laſtwagen in ein Pferdefuhrwerk hineinfuhr. Während bei dem einen Zuſammenſtoß lediglich das Pferd verletzt wurde, geriet bei dem anderen Ver⸗ kehrsunfall der Lenker des Pferdefuhrwerks ſo unglücklich zwiſchen die beiden Fahrzeuge, daß er totgequetſcht wurde. Vor einem kalten Winter? Neckarſulm(Wtg.) In dieſen Tagen zogen die erſten Schneegänſe nach Süden, was, wenn der Zug ſo früh im Herbſt einſetzt, nach altem Volksglauben auf einen kalten Winter ſchließen läßt. Feſter Verlaß iſt da⸗ rauf freilich nicht, da andererſeits eine alte Bauernregel beſagt:„Sind Zugvögel nach Michaelis noch hier, haben bis Weihnachten mil⸗ des Wetter wir.“ Und gar viele Zugvögel ha⸗ ben, abweichend von den wärmegierigen Schnee- gänſen, noch keinerlei Anſtalten getroffen, ihren Wohnſitz nach dem ſonnigen Süden zu verlegen! Warten wir alſo vorerſt ab, ob der Winter wirk⸗ lich ſo kalt wird.. Gemeine Tal eines Aukodiebes Bühl(Bd.) Ein Reiſender, der mit ſeinem Kraftwagen unterwegs war, wurde von dem des Weges daherkommenden verheirateten Johann Seybold aus Bühl um Mitnahme erſucht. Dies wurde ihm gerne geſtattet. Als der Geſchäfts⸗ mann jedoch ſeinen Wagen vor einem Haus in Echlishauſen abſtellte, um dort einen kurzen Be⸗ ſuch zu machen, ergriff Seybold mit dem Auto die Flucht. Die raſende Fahrt des Auto⸗ diebes dauerte jedoch nicht lange. Am Ortsaus⸗ gang fuhr er— im übrigen links und ohne Licht— gegen einen Telefon maſt und danach in einen Straßengraben. Hierauf flüchtete er in den nahen Wald; er konnte jedoch durch Gendarmeriebeamte aus Leipheim eingefangen werden. f Jugendlicher Schwarzfahrer kam nicht weit Niederlahnſtein. Hier wurde ein junges Bürſchchen von der Polizei angehalten, der durch ſein Benehmen auffiel. Er hatte ein Kraftrad bei ſich, doch verſtand er nicht richtig damit umzugehen. Die polizeilichen Ermittlun⸗ gen ergaben, daß der Junge 14 Jahre alt iſt und aus Koblenz ſtammt. Er hatte ſich das Kraftrad ſeines Vaters angeeignet und damit eine Schwarzfahrt angetreten. Weit kam er allerdings nicht, und es iſt auch gut, daß man ihn ſchon in Niederlahnſtein faßte, denn bei der Weiterfahrt hätte der unſichere Fahrer noch gro⸗ ßes Unbeil anrichten können. Soldat als Lebensretter Neuwied. Ein 5jähriger Junge von hier fiel beim Spielen in den Rhein. Der in der Nähe weilende Feldwebel Mesko vom Pionierbatail⸗ lon 34 ſprang in voller Uniform in den Strom und rettete den Jungen im letzten Au⸗ genblick unter eigener Lebensgefahr vom ſicheren Tode des Ertrinkens. Raub der Flammen Kaiſerslautern. Die neben dem Fabrikhof ſtehende Garage der Firma Gelen wurde durch ein auf noch ungeklärte Weiſe zum Aus⸗ bruch gekommenes Feuer heimgeſucht. Drei Kraftfahrzeuge fielen den Flammen zum Opfer. Bis die Feuerwehr zur Stelle war, war der Brand ſchon ſoweit vorgeſchritten, daß nichts mehr gerettet werden konnte. Motorſchiff auf Grund gefahren. Bingen(Rhein). Bei Frei⸗Weinheim, in der Nähe des dortigen Strandbades, fuhr ein ſchweizeriſches Motorſchiff auf Grund und ſetzte ſich feſt. Zunächſt verſuchte man mit eigenen Kräften und mit Hilfe eines anderen Schiffes das Boot wieder flott zu machen. Das gelang aber erſt, nachdem es geleichtert worden war. Im Weinrauſch ertrunken. Bingen(Rhein). Am Rheinufer in Bingen wurden morgens Kleidungsſtücke des 34 Jahre alten Joh. Fiſcher aus Rüdesheim gefun⸗ den. Der Mann war am Abend vorher in ſtark betrunkenem Zuſtand in den Rheinanla⸗ gen geſehen worden. Es beſteht die Möglich⸗ keit, daß er in ſeinem Rauſch ſich ſeiner Klei⸗ der entledigen wollte und dabei in den Rhein gefallen und ertrunken iſt. Die Leiche iſt bis jetzt noch nicht geborgen. Sie iſt bekleidet mit ſchwarzgeſtreifter Hoſe, blauge⸗ ſtreiftem Hemd, ſchwarzen Strümpfen und ho⸗ hen ſchwarzen Schnürſchuhen. Blick in den 4 8* Beim Schäferſtündchen ermordet Gerechte Strafe für die beſtialiſche Tat eines Ehepaares Die Eheleute Erich und Lucia Bräuer aus Breslau wurden am 10. Juli 1938 vom Schwurgericht Breslau wegen gemeinſchaftlichen Mordes in Tateinheit mit Diebſtahl zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Die von den Angeklag⸗ ten eingelegten Reviſionen wurden jetzt vom Strafſenat des Reichsgerichts mit der Maßgabe verworfen, daß die Verurteilung wegen gemeinſchaftlichen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub erfolgt iſt. Das Todesurteil hat damit Rechtskraft erlangt. Das aus ſchnöder Gewinnſucht begangene Verbrechen erregte ſeinerzeit großes Aufſehen. Die Angeklagten, von denen der Mann, ein Halbjude, 44 Jahre und die Frau 27 Jahre alt iſt, betrieben eine Darmhandlung und befanden ſich in Geldſchwierigkeiten. Sie faßten daher den Entſchluß, den 49jährigen Viehhändler Fritz Pohl, mit dem die Frau durch ein von ihr auf⸗ gegebenes Heiratsinſerat in Verbindung getre⸗ ten war, zu töten und zu berauben. Der erſte am 2. März 1938 mit Zyankali durchgeführte Mordverſuch mißlang. Einige Tage ſpäter, und zwar am 9. März, empfing Frau Bräuer in Abweſenheit ihres Mannes, jedoch mit deſſen Wiſſen, Pohl wieder in ihrer Wohnung und betäubte ihn mit Chloroform. Als ihr Ehe⸗ mann ſpäter nach Hauſe kam, ſchafften ſie den Bewußtloſen in ihr Auto und fuhren an den Stauſee der Weiſtritz-Talſperre, wo ſie ihn über die Sperrmauer in den See warfen, wo er er- trank. Das Geld und die Papiere hatten ſie ihm vorher abgenommen. Wegen Beſtechung ins Juchthaus Frankfurt a. M. Wegen paſſiver Beſtechung, erſchwerter Urkundenbeſeitigung, Betrugs und Untreue verurteilte nach zweitägiger Verhand⸗ lung die Große Strafkammer des Landgerichts Amberg den 44 Jahre alten geſchiedenen Hein⸗ rich Beyer aus Frankfurt a. M. zu zwei Jahren 34601 46, 300 RM. Geldſtrafe, er⸗ ſatzweiſe 30 Tagen Gefängnis, ferner zu zwei Jahren Ehrverluſt und Haftfortdauer. ier Monate Unterſuchungshaft werden ihm auf die Strafe angerechnet. Mit Beyer wurde vom gleichen Gericht ver⸗ urteilt der 45 Jahre alte Georg Schleicher von Amberg zu drei Monaten und 14 Tagen Gerichtssaal Gefängnis, 700 RM. Geldſtrafe, N 70 Tagen 8 und deſſen Ehefrau Maria Schleicher zu ſieben Monaten Gefängnis und 100 RM. Geldſtrafe, erſatzweiſe 10 Tagen Ge⸗ fängnis wegen aktiver Beſtechung, Verwah⸗ rungsbruchs, Betrugs und Beihilfe zur Un⸗ treue. l Es handelt ſich dabei um Anterſchleife, die Beyer in ſeiner Eigenſchaft als Bautechniker bei der N eines Teils der Arbeiten am Lazarettbau in Amberg, zu der er vom Heeres⸗ bauamt Nürnberg⸗Fürth betraut war, began⸗ gen hatte und bei denen ihm das Ehepaar Schleicher, das ein Bauunternehmen betreibt, behilflich war. Der von Beyer durch Beſtechung erlangte Betrag von 1100 RM. wurde vom Gericht als dem Reiche verfallen erklärt. Den Bock zum Gärtner gemacht Neuwied. Ein Neuwieder Kegelklub mußte in dieſem Sommer die Enttäuſchung erleben, daß vor Beginn der geplanten Herrenpartie, die Kaſſe trotz eifrigen Sparens leerer denn je war. Der Kaſſierer hatte in ſeine eigene Taſche gearbeitet; von den 500 RM., die auf einem Sparbuch ſtehen ſollten, war nichts mehr vorhanden. Der Kaſſierer hatte ſich, um ſeine Machenſchaften zu verſchleiern, über dieſe Höhe kurz vor der Fahrt von einem Kegel- bruder ein Darlehen erbeten und als Sicher⸗ heit ein Sparbuch auf eine Engerſer Kaſſe ge⸗ geben, das angeblich 1400 RM. enthielt. Wie ſich nach Rückfrage bei der Kaſſe herausſtellte. waren nicht nur die Daten und Zahlen ge⸗ fälſcht. der„ehrliche“ Kaſſierer hatte darüber hinaus noch Schulden in Höhe von 2500 RM. Das Gericht erkannte gegen den Mann, der übrigens wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und Betrugs ſchon einmal vorbeſtraft war, auf ſechs Monate Gefängnis.— Hier war wirklich der Bock zum Gärtner gemacht worden. Ueble Melhoden eines Bäckermeiſters Das Soziale Ehrengericht tagte in Fritzlar. Fritzlar. Das Soziale Ehrengericht verur⸗ teilte einen Bäckermeiſter in Fritzlar zu 600 Mark Geldſtrafe. Der Beſchuldigte, der im Oktober 1936 eine Bäckerei gepachtet hatte, beſchäftigte einen Lehrling, der ſich bei dem Vorbeſitzer gut geführt hatte, von dem Ange- ſchuldigten aber unbotmäßig behan- erſatzweiſe Sie hören im Nundfunk Dienstag, den 11. Oktober 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetter, Landw. Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Marktberichte, Gymnaſtik 8.30 Morgenmuſik. 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Mit lautem Jubel brin⸗ gen wir den ſchönſten Erntekranz. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Muſikaliſches Allerlei. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Aus Zeit und Leben. 19.00 Aus der Welt der Oper. 20.00 Nachrichten. 20.10 Herz auf der Waage. 21.00 Tanzmuſik. 22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 W. A. Mozart: Streichquartett C⸗Dur. 23.00 Unterhaltungskonzert 24.00—2.00 Nachtkonzert. Reichsſender Franlfurt 6.00 Largo aus dem Orgelkonzert in D⸗Moll, Mor⸗ genſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtand, 8.05 Wetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Was können wir Frauen noch beſſer machen? 10.00 Schulfunk 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Mittagskon⸗ zert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittags- konzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Dem Opern⸗ freund 15.00 Kleines Konzert. 16.00 Nachmittags⸗ konzert. 18.00 Volk und Wirtſchaft. 18.15 Neues für den Bücherfreund. 18.30 Der fröhl. Lautſprecher. 19.15 Tagesſpiegel. 19.30 Freude, Zucht und Glaube. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenzecho. 20.15 Ne⸗ benan und Gegenüber. 21.00 Orcheſterkonzert. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter, Nachrichten, Sport. delt wurde. In zahlreichen Fällen wurde der Lehrling ohne oder ohne vernünftigen Anlaß erheblich durch Schläge auf den Kopf mißhandelt. Einmal bekam er Schläge, weil er nachts ein Fahrrad vor der Bäckerei hatte ſtehen laſſen. Es ſtellte ſich heraus, daß die Züchtigung vollkommen zu Unrecht erfolgt war, weil ein anderer und nicht der Lehr⸗ ling das Rad dort hatte ſtehen laſſen. Schläge gab es auch, wenn die Brötchenteilmaſchine nicht funktionierte und der Teig ungleich ab⸗ geteilt wurde. Einmal warf der oft in Wut geratene Angeklagte dem Lehrling den Teig an den Kopf. Als der Teig dann zur Erde gefallen war, wurde er wieder aufgeho— ben und verarbeitet. Der Angeſchuldigte machte ſich auch der Ueberſchreitung der Ar- beitszeit ſchuldig, indem er den Lehrling von morgens 3.45 Uhr bis gegen 9 Uhr abends beſchäftigte oder dem Lehrling zumutete, ſich bis zu dieſer Abendſtunde dienſtbereit zu halten. Pauſen wurden ihn nur inſoweit geſiattet, als er ſeine Mahlzeiten einnehmen. ſich aber nicht ausruhen konnte. Die gegen den Angeklagten verhängte Strafe konnte nicht milde bemeſſen werden, da ſie eine erziehe⸗ riſche Wirkung haben ſoll. Mit 19 Jahren in Sicherungsverwahrung Groß⸗Zimmern. Der 19jährige Philipp Gru⸗ ber aus Wendelsheim(Kreis Alzey), der ſchon vor zwei Jahren wegen fortgeſetzter Blutſchan⸗ de mit ſeinen Geſchwiſtern zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden war, hat ſich in Groß⸗Zimmern fortgeſetzt gegen 8 175 vergan⸗ gen und bildet in ſeiner Hemmungsloſigkeit eine ſtete Gefahr für ſeine Mitmenſchen, ſodaß auch nach dem Sachverſtändigengutachten ſeine Unterbringung in Sicherungsverwahrung not⸗ wendig erſchien. Dieſe wurde denn auch neben einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten von * Großen Strafkammer Darmſtadt ausgeſpro⸗ en. Ein haltloſer junger Mann ſw. Darmſtadt. Der 24 Jahre alte Siegmar Q. aus Dahme in der Mark ſtammt aus gu⸗ ter Familie. Schon in früher Jugend ließ er ſich im Internat zu homoſexuellen Ver- fehlungen hinreißen und wurde aus der An⸗ ſtalt ausgeſchloſſen. Auch in dem Gymnaſium, das er dann beſuchte, blieb er nicht bis zum Abitur. Vor 4 Jahren brachte er es beim Ar- beitsdienſt zu einer Charge, aber auch hier wie ſpäter im Heeresdienſt betätigte er ſich wieder homoſexuell. Nach der Militärzeit ging er wieder zum Arbeitsdienſt, wurde aber aber wegen leichtſinniger Schuldenmacherei entlaſ- ſen. In Odenheim bei Bruchſal hatte er einer Bäckersfrau vier ungedeckte Schecks in Zahlung gegeben, irrte dann hilf⸗ und haltlos umher und kam ſo nach Viernheim, wo er von einem Gaſtwirt Quartier und Ver⸗ pflegung erhielt, obwohl dieſer alsbald merkte, daß der junge Mann keinen Heller beſaß, aber annahm, es handle ſich nur um eine augen⸗ blickliche Notlage und der Vater ſeines Gaſtes werde ſchon für dieſen aufkommen. Anſcheinend hat damals auch der Angeklagte ſelbſt, der jetzt vor der Großen Strafkammer 2 ſtand, noch daran geglaubt. Guten Glauben konnte er aber nicht mehr für ſich in Anſpruch nehmen, als er ſich darauf auch in Zwin⸗ genberg in einem Gaſthaus einmietete, wo er 13 Mark ſchuldig blieb. Er forderte dort ſchließlich die Wirtin ſelbſt auf, ihn we⸗ gen Betrugs verhaften zu laſſen, was auch Anfang Junt geſchah Geſchädigt wurde niemand, da der Vater nachträglich alle Schul⸗ den bezahlte. Wegen des Zwingenberger Falles wurde er zu einer Geldſtrafe von 50 Mark und wegen der beiden Vergehen ge⸗— gen§ 175 zu fünf Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt, wovon nur noch zwei Wochen zu verbüßen ſind. Alles hat ſeine Grenzen, Idar⸗Oberſtein(Nahe). Im Jagdrevier Eckelshauſen ſtieß der zuſtändige Pächter auf zwei Burſchen, von denen er glaubte, ſie hät⸗ ten gewildert. Der Pächter und ſein Beglei- ter griffen zu einer Art„Selbſthilfe“, was ihnen ſpäter ein Verfahren wegen gemein- ſchaftlicher Körperverletzung einbrachte. Das Amtsgericht Nohfelden verurteilte den Päch⸗ ter dafür zu einer Geldſtrafe von 200 RM., und den Begleiter, der wegen Jagdvergehen bereits vorbeſtraft iſt, zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis. Beide legten Berufung gegen das Urteil ein, die aber jetzt von der in Idar⸗ Oberſtein tagenden Kleinen Strafkammer Kob⸗ lenz verworfen wurde, und zwar koſtenfällig. Sie haben das Recht zur Jagdaufſicht überſchritten. n wurde lünſtigen en Kohf Schläge, Bäckerei dus, daß t erfolgt er Lehr⸗ Schläge maſchine leſch ab. in Nut Teig un zut aufgeho⸗ culdigte der At⸗ ing von abends ſic 1 inſopeit nehmen, gegen ite nicht etziehe⸗ ö tung d Gtu⸗ et ſchon lulſchan⸗ Nonaten ſich in detgan⸗ lofgleit — —— .—.— 2 D ee —— 5 —— 2 —9 e 2 2 Maſchinelle Kartoffelernte Auch für den kleinbäuerlichen Beirieb eine wertvolle Entlaſtung bel dem Mangel an Arbeitskräften Oer Einſatz techniſcher Hilfsmittel bel der Hackfruchternte iſt erſt in den letzten Jahren verſtärkt zur Geltung gekommen. Er wurde einerſeits durch die fortlaufende Verbeſferun g der Geräte gefördert, mehr aber noch durch den Landarbelter- mangel, der gebieteriſch die Uebernahme von Arbeiten auf die Maſchine fordert. Man darf dabei nicht überſehen, daß die Ent- wicklung der Maſchinen für die Hackfruchternte unter weitaus ſchwierigeren Verhältniſſen als bei den für die Getreideernte be⸗ ſtimmten Maſchinen erfolgte. Der Siebroſtroder, eine Sonderbauart, ermöglicht auch noch im mittleren Lehmboden zufriedenſtellende Vorrats arbeit. Für den kleinbäuerlichen Betrieb ſteht die Frage im Vorder- grund, ob es ihm beim Einſatz von Maſchinen bei der Kartoffel- ernte möglich iſt, auf Vorrat zu arbeiten. Dieſe Forderung iſt diktiert durch die Notwendigkeit, einerſeits Leute einzuſparen, die einfach nicht da ſind, andererſelts aber auch für eine beſtimmte Zeit des Tages das einzig vorhandene Geſpann für die Herbſt⸗ beſtellung freizubekommen. Bei der Möglichkeit, auf Vor- tat zu roden, ergibt es ſich ohne weiteres, daß das Geſpann nach kurzer Arbeit vor dem Kartoffelroder, alſo nach dem Freilegen einer beſtimmten Anzahl Kartoffelreihen, für andere Arbeiten frei wird, um ſowohl zur Mittags- als auch zur Abendzeit die inzwiſchen von den vorhandenen Arbeitskräften aufgeleſenen Kar- toffeln nach Hauſe zu fahren. Wir müſſen hiernach alſo verſchledenartlge Bedin- gungen an einen Kartoffelroder ſtellen. Der Roder muß die ſtartoffeln gut freilegen, die Zudeckverluſte mäſſen möglichſt zering gehalten werden, und die Streubreite darf ein beſtimmtes Maß nicht überſchreiten. Die Kartoffeln ſollen möglichſt ſchmutz⸗ frei zum Aufleſen frei liegen, und ſchließlich darf der Roder auch aur ſoviel Kartoffeln in der Furche zurücklaſſen, daß ein bis zwel Perſonen in der Lage ſind, dieſe reſtlichen Kartoffeln hinter dem Roder mit Hilfe eines Holzrechens beiſeite zu werfen. Es wirft ſich nun die Frage auf, in welchem Maße die z. gt. auf dem Markt befindlichen Roder den geſtellten Anforderungen enügen. b Durchgeführte Arbeitsverſuche auf den verſchſedenartſgſten Böden und Verhältniſſen haben die Feſtſtellung ermöglicht, daß Schleuderradroder im allgemeinen die Kartoffeln gut freilegen und beſonders dann die freigelegten Kartoffeln der vor- hergehen en Reihe, wie auch die Kartoffeln der gerade gerodeten Reihe, um ſo weniger zudecken, ſe weniger raſch man fährt und ſe weniger Schaufeln am Schleuderrad vorhanden ſind. Dies gilt in noch höherem Maße bei ſchwierigeren Boden- und ſtärkeren Krautverhältniſſen. Kartoffelroder mit 8 Schleuderſchaufeln haben ſich hierbei beſſer bewährt als ſolche mit 12 Schaufeln Kartoffel- roder mit Grabgabeln, geführt durch ein Planetengetriebe oder durch Stäbe, befreien die Kartoffeln zu wenig von Schmutz und decken bei ſchwierigeren Verhältniſſen etwas mehr zu als Schleu— derradroder. Abhilfe kann hierbei ſedoch durch Verringerung der Zinkenzahl an den Grabſchaufeln geſchaffen werden, wobei je- doch die Zahl der in der Furche zurückbleibenden Kartoffeln zu- nimmt. Siebroſtroder arbeiten im allgemeinen befriedigend bei günſtigen Boden- und Krautverhältniſſen, insbeſondere bei leich- teren und mittleren gut krümelnden Böden. Krautverſtopfungen treten hier weniger ein als bei den übrigen Rodern, doch iſt bei ſtärkeren Krautberhältniſſen die Vorratsarbeit eine ſchlechtere und ähnelt beſonders in ſchwereren Böden der des Rodepfluges. Die Zahl der in der Furche zurückbleibenden Knollen iſt gering bel trockenem Boden, ſteigt dagegen bei naſſen Böden ſtark an. Kraut- verſtopfungen treten im allgemeinen immer dort zuerſt auf, wo der Scharſtiel zu weit nach vorne ſitzt. Zweckmäßig iſt es Roder zu benutzen, deren Scharſtiel hinter den Grabgabeln oder dem Schleuderrad ſitzt, weil hier ſchon die Schleuderwerkzeuge der Verſtopfung vorbeugen. Zuſatzgeräte zum Zweck der Vorratsarbeit bewähren ſich im allgemeinen auch nur auf leichteren und mitt— leren Böden und bei guten Verhältniſſen, ganz abgeſehen davon, daß ſie erhöhte Zugkraft beanſpruchen. Im allgemeinen ſind die vorhandenen Schleuderrad- und Grab gabelroder als bedingte Vorratsroder anzuſprechen, wenn ſie mit der richtigen Gangart gefahren und gut eingeſtellt werden. Hier- für gilt, daß auch das Schar mit ſeiner Spitze genau unter der Mitte des Dammes läuft und nicht zu tief eingeſtellt wird, das heißt, die Einſtellung muß ſo erfolgen, daß das Schar keine Kartoffelknollen zerſchneidet, aber auch nicht mehr Erde aus dem Damm aushebt, als gerade notwendig iſt, weil ſede vermehrte Erdbewegung die Gefahr des Zudeckens der Kartoffelknolle ver- größert. Es ſoll bei dieſer Gelegenheit auch nochmals darauf hin- gewieſen werden— und es hat ſich dies auch bei den vor kur— Oben: Das Vielfachgerät ſchafft die Vor⸗ ausſetzungen für den Einſatz der Maſchine zur Kartoffelernte; man beachte die geraden Rei- hen.— Links: Ein Schleuderradroder bei der Vorführung. Die Pfähle begrenzen die Arbeitsbreite der einzelnen Kartoffelroder, um ſpäter Vergleiche zu ermöglichen. zem veranſtalteten Vorführungen in unſerer Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau erwſeſen— daß die Vorausſetzungen für den erfolgreichen Einſatz der Kartoffelroder ſchon bei der Beſtellung der Kartoffeln geſchaffen werden müſſen. Das bedeutet, daß die Kartoffeln zumindeſt nach der Pflanzloch- maſchine gelegt und nach Möglichkeit auch mit mehrreihigen Geräten zugedeckt und bearbeitet werden ſollen. Letztere gewähr- leiſten eine gleichmäßigere Lenkung, wobei die Kartoffeln, gleich tief und in gerade Reihen gelegt, nicht mehr im Boden ſchwim- men und ſomit den erfolgreichen Einſatz des Kartoffel-Roders im Herbſt zulaſſen. Die Düngung des Wintergetreides Eine Maßnahme für den berbit An ſich ſollte eine unmittelbare Stallmiſtdüngung zu Winter- getreide immer eine Ausnahme ſein Denn Hackfrüchte, Raps, Grünland uſw. verwerten den Stallmiſt bedeutend beſſer, und außerdem konnen Höchſterträge beim Getreide ſchon durch die Verwendung von Handelsdünger allein erzielt werden. Iſt aber dennoch nach der Befriedigung der erwähnten Kulturen im land- wirtſchaftlichen Betrieb Stallmiſt übrig, dann kann dieſer Reſt dem Wintergetreide verabfolgt werden, aber nur in geringen Gaben(etwa 140—160 dz/ ha). Den Weizen ſtellt man in An- betracht ſeiner hohen Nährſtoffanſprüche gern in zweiter Tracht. Iſt der Boden nicht ungewöhnlich reich, dann erfordert er un- bedingt eine Kallphosphatdüngung im Herbſt, die auf die geſchleppte oder geeggte Saatfurche ausgeſtreut und durch die nachfolgende Bodenbearbeſftung gut eingebracht wird. Während zu Weizen und Wintergerſte mit Vorliebe Superphosphat genommen wird, iſt bei Roggen, beſonders auf Sand bzw. leicht ſaurem Boden, Thomasmehl und Rhenanfaphos- phat am zweckmäßigſten. Hinſichtlich der Kalidüngung, die auf Standfeſtigkeit, Geſundheit und gute Kornqualität fördernd ein wirkt, erwelſt ſich der Roggen etwas anſpruchsloſer als Weizen und Wintergerſte. Für die Stärke der Kalidüngung iſt der Kall- gehalt des betreffenden Bodens maßgebend. Wenn zwar auch Superphosphat und 407 iges Kal noch als Kopfdünger gegeben werden können, iſt doch die Sicherheit bei der Anwendung vor der Saat größer. Bei Winterroggen verabfolgt man an Nein— nährſtoffen 40—60 kg/ ha Phosphorſäure und 60—100 kg/ha hohere Noggenernlen Ein Fundament der bäuerlichen Vetriebseinnahme Aus den Erträgen an Brotgetreide und den Erzeugniſſen des Viehſtalles fließen die weſentlichen Einnahmen des bäuerlichen Betriebes, ſo daß reiche Ernten an Brotgetreide und Futter für eine erfolgreiche Betriebsführung grundlegend ſind. Wenn der Noggen ſelbſt in dieſem günſtigen Getreideſahr neben den ande- ten Getreidearten manchmal noch nicht entſprechend gute Erträge gebracht hat, ſo dürfte dies auf immer noch nicht ganz verſchwun- dene techniſche Anbaufehler zurückzuführen ſein. Zur guten Er- tragsſicherung, auch bei weniger günſtigen Witterungsbedingun- gen, ſind Fehlmaßnahmen bei der Roggenbeſtellung unbedingt zu vermeiden. Eine Vorausſetzung für hohe Roggenerträge iſt es, daß die für die gegebenen natürlichen Verhältniſſe geeignete Frucht angebaut wird. In erſter Linie iſt die Bodenart entſcheidend, ob Roggen oder Weizen angebaut werden ſoll. Winterroggen iſt auf allen Böden und unter allen klimatiſchen Lagen in Deutſchland anzubauen, während Winterweizen und Wintergerſte an den Standort höhere Anforderungen ſtellen und daher nicht überall angebaut werden können. Auf zu leichten, dürren Sandböden muß meiſtens durch den Vorbau von Gründüngungspflanzen(Lupine] die waſſerhaltende Kraft des Bodens verbeſſert werden, und zwar wird zweckmäßig nach der Jründüngung Kartoffelbau eingeſcho- ben, um auch auf dieſen Böden ſichere Roggenerträge erhalten zu können. Der Auswinterung des Roggens kann durch ackerbau— liche Maßnahmen, die auf dem Gebiete der Saatbettvorbereitung, Beizung, Düngung und der Ausſaat liegen, mit Erfolg vorge- beugt werden. Der Roggen verlangt durchaus ein geſetztes Land, ſo daß die Saatfurche in der Regel ſchon drei bis vier Wochen vor der Ausſaat erfolgen muß. Im anderen Fall muß die ſchwere Walze zum Setzen des Bodens oder der„Untergrundpacker“ für die Verdichtung des Roggenſaatbettes eingeſetzt werden. Roggen⸗ ſaat auf friſch gepflügtem Land führt zu Mißernten. So erwͤͤnſcht die bodenlockernde und ſchwammartige Wirkung von Stallmiſt bel unſeren Hackfrüchten iſt, ſo unerwünſcht iſt ſie im Hinblick auf die Auswinterungsgefahr für unſere Wintergetreideſchläge. Auch ver werten die Getreidearten bekanntlich den Stallmiſt in erſter Tracht nicht gut. Die eigentliche Nährſtoffverſorgung des Wintergetreides beruht auf der Mineraldüngung. Eine Vollernte in Noggen von 24 dz/ ha Korn mit etwa 48 dz Stroh entzieht dem Boden ſe ha etwa 60 kg Kalk, 30 kg Phosphorſäure und 60 kg Stickſtoff. Beſonders in dieſem niederſchlagsreichen Jahr müſſen wir dem Nährſtoffentzug durch Nährſtofferſatz Rechnung tragen. Die ſtarke Herbſtdüngung mit Kalt und Phosphorſäure verleiht dem Getreide Abwehrkräfte gegen Schäden tieriſcher und pflanz⸗ licher Art und einen wirkſamen Schutz gegen die Auswinterung und die in naſſen Jahren zu befürchtende Lagerung. An normalen Gaben müſſen dem Roggen 4—6 dz/ ha Kainſt oder 1,8—2 dz 40er Kaliſalz oder entſprechend weniger 50er Kaliſalz, ſe nach möglicher Ausſtreuzeit, beſonders bei vorgerückter Zeit, am beſten etwa 2—4 dz/ ha Superphosphat und von der zu gebenden Stick- ſtoffdüngung im allgemeinen etwa ½ bis zu 8 11* 5/ ha eines 20% igen Stickſtoffdüngers im Herbſt und der Reſt im Früh⸗ jahr verabreicht werden. Zur Frühſahrskopfdüngung ſind etwa noch 40 kg/ ha Reinſtickſtoff 8 2 dz/ ha Kalkammonfalpeter oder 1/5 dz Leuna-Montan oder 2,5 dz Kalkſalpeter zu geben Reich- liche Stickſtoffdüngung ſetzt auch ſtarke Kalſphosphatdüngung zwecks harmoniſchen Ausgleichs in der Düngung voraus. Auch die Kalkverhältniſſe im Roggenſchlag müſſen einigermaßen in Ordnung ſein, wenn die Handelsdünger voll zur Auswirkung kom- men ſollen. Neben der ſachgemäßen Bodenbearbeſtung und Düngung ſind ferner Verwendung von gereinigtem und gebelztem Saatgut ſo⸗ wie Beſchaffung neuen Hochzuchtſaatgutes vor allem bel dem raſch abbauenden Roggen unbedingt erforderlich, wenn die Er- träge nicht nachlaſſen ſollen. Es iſt auch darauf zu achten, daß die Saatkörner nicht zu tief in den Boden kommen, höchſtens 0,5—2 em tief; ſe ſpäter die Saat erfolgt, deſto flacher muß gedrillt werden. Der Roggen will bekanntlich„den Himmel ſehen“. Bef lockerem Boden leſſten Druckrollen aute Dienſte. Betriebe, die ſich die techniſchen Erfahrungen im Brotgetreſdebau, insbe⸗ ſondere des Winterroggenbaues, zunutze gemacht haben, über- treffen auch bei ungünſtigen Klima- und Bodenverhältniſſen in Höhenlagen den ſonſt in dieſer Gegend üblichen Ertragsdurch⸗ ſchnitt um das Doppelte. Kali, bel Winterweizen 40—70 kg/ha Phosphorſäure und 60 bis 100 kg/ ha Kalf und kei Wintergerſte 40—70 kg/ ha Phosphor- ſäure und 80—100 kg/ ha Kali. Wle ſieht es nun aber mit der Gtlckſtoffdün gung aus? Die Höhe der Stickſtoffgabe iſt recht wechſelnd. weil Klima und Boden doch recht verſchieden ſind. Die Wintergerſte braucht ſeden- falls am meiſten Stickſtoff, während der Roggen in dleſer Hin- ſicht wohl am anſpruchsloſeſten ſein dürfte. Unter mittleren Ver- hältniſſen benötigt er etwa 40 kg/ ha Reinſtickſtoff, während Welzen 45—50 kg/ ha und Wintergerſte unter günſtigen Bedingungen ſo- gar 60 kg/ ha verwertet. Selbſtverſtändlich wird man hier auch die örtlichen Erfahrungen mitſprechen laſſen müͤſſen. Erſcheint es auch durchaus geboten, dle Hauptmenge des Stick- ſtoffs erſt im Frühſahre bzw. im Vorfrühling zu verabreichen, ſo wird man doch, beſonders wenn wir es mit ungüͤnſtigen armen Böden zu tun haben, auch im Herbſt eine Stickſtoffgabe von 15 kg/ ha Reinſtickſtoff in Form von ſchwefelſ. Ammoniak, Kalk- ammonſalpeter oder Ammonſulfatſalpeter(Leuna-Montan) geben müſſen. Beſonders bel Weſzen iſt gewöhnlich die Regel zu be achten, daß ein Drittel der Geſamtſtickſtoffgabe bereſts im Herbſt verabfolgt wird. Aber auch, wenn das Betreten des Ackers im Frühſahr öfters auf Schwlerſgkeſten ſtößt, muß dle Herbſtſtſck⸗ ſtoffdüngung ganz entſchieden etwas mehr in den Vordergrund treten. —— —— —— — 3 7 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Betatungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Otenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ude— Dienſtſtelle Bürſiädterſtr. 16. 1. Stod SA. Sturm 24/171 Der Sturm beteiligt ſich geſchloſſen an der Beiſetzung unſeres verſtorbenen Kameraden Rottenführer Auguſt Sander. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit und Eh⸗ 5 renpflicht, daß ſich jeder Sturmangehörige ieran beteiligt und ſich rechtzeitig freimacht. Der Führer des Sturmes 24/171 m. d. F. b. Schmitt, Obertruppführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. Oktober 1938 Anſer Tages ſpruch Das Ziel, für das unſer Volk ſeit Jahr⸗ tauſenden kämpfte, viele Generationen litten und Millionen ſterben mußten: Cin freies deutſches Volk in einem ſtarken Deutſchen Reich! Adolf Hitler. Maxum? Es gibt ein„Warum“, das an die Geund⸗ feſten des Weltgebäudes rüttelt. Warum iſt das Menſchenweſen ausgeſtattet mit dem ewi⸗ gen Drang zur Vollendung. Warum fühlt es in ſich die Sehnſucht, über ſich hinaus zu bauen? Und warum muß er ſich ſtets an den Grenzen ſtoßen, die ſeinem Weſen geſetzt ſind? Selbſt in dem engen Leben, das er ſich doch mit Einſicht geſtalten lönnte, daß es ihm das Glück ſchenkt, das ſein Herz in jungem Flügel- ſchlag der Sonne zuwendet, bereitet er ſich das Ungemach, wirft ſich und anderen Steine in den Weg, an denen ſich der Fuß wund ſtößt. Warum? Iſt dies und alles andere dennoch vorgeſehen im Buch der Schöpfung, ein großes Müſſen, das Wirrnis ſcheint und dennoch die große Harmonie begründet, durch die alles iſt und wird? Wieviel Leid wird auf der Welt bereitet, von dem ſich klare Einſicht ſpäter ſagt, daß es nicht nötig war! Und doch hat dieſes Leid meiſt etwas geboren, das beſſer, größer, wertvoller war als das, was es zer⸗ ſtört hat. So wäre alſo doch die Wirrnis nötig, um einen Schritt vorwärts zu tun? Selbſt unſer Volk mußte die ungeheure Kraft⸗ probe des Weltkrieges ablegen und durch Nie⸗ derlage und jene Dunkelheit gehen, die es ſich elbſt noch vermehrt hat, um zu dem hinzu⸗ eh was heute iſt. Und wenn einſt mancher Fluch dieſe harte, ſinnlos ſcheinende Zeit traf, iſt nicht doch ein unendlicher Segen aus ihr hervorgegangen? Ohne ſie wäre nichts gewor⸗ den, was heute iſt. Ohne ſie gäbe es nicht den feſten Bau in der Gegenwart und den ſtolzen Willen zur Geſtaltung einer Zukunft, die viel mehr und viel Beſſeres in ſich trägt, als je eine Vergangenheit barg. Was will es denn in einem kleinen, engen Leben bedeuten, wenn es auch einmal das Leid befällt? Gewiß, man ſtellt leicht das ungedul⸗ dige und vorwurfsvolle Warum? hin. Antwort wird kaum im Augenblick. Aber die Rückſchan könnte ſolche Antwort geben, und mit der Antwort verbände ſich wohl auch ein Dank. Aber für eine Wohltat danken, die durch ein Leid bezahlt werden mußte, iſt nicht Men⸗ ſchenart. Det zwelle Oklober⸗Sonntag war ein annehmbarer Herbſtſonntag. Es blieb trotz Wind und ziehenden Wolken den ganzen Tag regenfrei. Und war es einer jener Okto⸗ bertage, die zu Spaziergängen und Wanderun⸗ gen wie geſchaffen ſind. Es ſetzte dann auch. beſonders am Nachmittag, ein ſtarker Verkehr ein und überall in Viernheims Umgebung ſah man viele Spaziergänger. Noch am frühen Abend ſah man die Menſchen durch die Stra⸗ ßen wandern. An den hellerleuchteten Schau⸗ fenſtern unſerer Hauptgeſchäftsſtraße bewun⸗ derten Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen die ſchönen Warenauslagen der Geſchäfte.— Auf dem Waldſportplatz wurde im Beiſein einer großen Zuſchauerzahl— die Viernheimer Sportgemeinde war vollzählig erſchienen— ein ſpannendes Treffen ausgetragen. Einen noch glücklichen Ausgang nahm das Spiel in der letzten Minute, wodurch die Niederlage vereitelt und wenigſtens ein Punkt gerettet werden konnte. Phönix Mannheim war ein zäher und nur ſchwerlich zu beſiegender Geg⸗ ner.— Die Handballer des Turnvereins waren pflichtſpielfrei und trugen am Vor⸗ mittag ein Trainingsſpiel aus, während die Turner⸗Fußballer zu ihrem zweiten Punkte⸗ kampf in Hemsbach weilten. In ewigen Geſetzen vollzieht ſich, wie all⸗ jährlich, das Leben in der Natur. Wir brau⸗ chen Sonnenzeit und Lenz und Lachen und Glück, aber wir brauchen auch die Herbſttage voll Wolken und die Sturmtage, ehe der Winter kommt. Was wäre das menſchliche Leben, wenn es glatt verliefe wie ein träger Strom in geregeltem Bett, wenns nicht das ſtarke Jungſein gäbe mit dem ſchnellen, hur⸗ tigen Lauf über Felſen und Klüfte, wenns nicht Wellen gäbe und ſchäumende Brandung und dann wieder Blauhimmel in geglätteten Wogen? Was wäre das Leben der Völler, wenns geruhſam dahinginge durch den Wan⸗ del der Zeiten, wenn es nicht kraftvolle Tage gäbe der Begeiſterung für ein großes Ziel und Jahre des Kampfes, an dem ſich die Kräfte des Lebens proben? Stürme des Herbſtes ſind dasſelbe im Wandel des Jahres. Haltet aus, ihr Bäume, im Gebraus der Stürme; was morſch iſt, falle! Halte aus, Menſch, im Kampf des Lebens; und haſt du ihn wieder einmal beſtanden, biſt du größer als zuvor; halte aus, deutſches Volk, in Sturmzeiten dei⸗ ner Geſchichte, und du gehſt jung hervor und ſtark, und nur junge und ſtarke Völker werden leben. Der Sonntag war der erſte Eintopf⸗ ſonntag des Winters 1938. Wieder trat die einzigartige Selbſthilfeeinrichtung des deut⸗ ſchen Volkes in Kraft. Einmal im Monat legt ſich jeder Volksgenoſſe ein kleines und gern getragenes Opfer auf, um das, was er durch den Eintopf ſpart, der Volksgemeinſchaft zur Verfügung zu ſtellen, damit keiner, der der Gemeinſchaft des deutſchen Volles angehört, Not leidet. So eilten am Vormittag des Sonntags all die hierzu beſtimmten Männer und Frauen durch die Straßen unſeres Or⸗ tes zu all den Familien, um die Spenden ein⸗ zuholen. Von Haus zu Haus ging es, treppauf und treppab und hoffen wir, daß der Betrag ein recht anſehnlicher und ein für unſere große Gemeinde würdiger iſt, den man in der Mit⸗ tagsſtunde im NSV-Geſchäftszimmer abgab. Es war Dank durch die aufopfernde Tat. Denn unſer Viernheim hat bei allen den ver⸗ floſſenen Winterhilfswerken ſeine Pflicht ge⸗ tan. Und galt es diesmal noch mehr zu tun, wie„nur die Pflicht!“ Denn in der Oſtmark herrſcht die Not. Im Sudetenland iſt es noch weit ſchlimmer. Dort fehlt es an allem! Was uns im„alten Reich“ als ſelbſtverſtändlich erſcheint, iſt dort unerhörter Luxus. Und dann mahnte noch eines zum Opfer: Entſetz⸗ lich ſind die Nöte des Krieges, die die meiſten von uns ja bereits kennen gelernt haben. Um ſo beſſer wiſſen wir was es heißt: der Führer hat den Frieden Europas auf lange Zeit hin⸗ aus geſichert. Schon allein dies freudige Wiſ⸗ ſen war wohl ein Anlaß williger zu opfern, als das WHW geſtern mit der Eintopfſamm⸗ lung begann. War es nicht auch eine Freude für den, der zum Heere der Crwerbsloſen zählte, nun, da ihm der Führer Arbeit und Brot gab, ſeine Dankbarkeit durch eine Ein⸗ topfſpende zu beweiſen. Nur die helfende Tat entſcheidet, muß für uns alle in dieſen Win⸗ termonaten die Parole ſein. Jede Straßen⸗ ſammlung, jede Veranſtaltung für das WH W. muß die Viernheimer vollzählig auf dem Plan finden. Den 10 Millionen deutſcher Brüder und Sckweſtern, die nach langem, hartem, ihnen aufgezwungenen Fernſein zu der deutſchen Familie zurückgekehrt ſind, ihnen, denen es ſehr ſchlecht gegangen iſt in der Fremde, wollen wir helfen in ſtetem Bereit⸗ ſein. * Wieber ein Verkehrsunfall Der 41 jährige Feuerwehrmann Auguſt Sander tödlich verunglückt Wiederum hat Viernheim das Todesopfer eines Verkehrsunfalles zu beklagen. Am Samstagabend gegen halb 6 Uhr verunglückte der 41 jährige Feuerwehrmaun Auguſt Sander mit ſeinem Motorrad auf der Fahrt von Mannheim nach Viernheim, auf der Um⸗ gehungsſtraße, kurz vor der Autobahnüberfüh⸗ rung, ſo ſchwer, daß er bald nach ſeiner Ueber⸗ führung in das Thereſienkrankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Sander überholte kurz vor der Unfallſtelle ein Pferdefuhrwerk, ſtreifte gleich dahinter einen rechts fahrenden Rad⸗ fahrer aus Mannheim-Wallſtadt an, ſo daß der Radfahrer etwa 4 Meter weit geſchleudert wurde und ſtark blutende Rißwunden am lin⸗ ken Bein davontrug. Der Motorradfahrer fuhr noch etwa 20 Meter weiter und ſtürzte dann mit voller Wucht von dem Motorrad, wobei er eine ſchwere Kopfverletzung und wohl innere Verletzungen davontrug. Die erſte Hilfe leiſtete dann der an der Waldesruh ſtationierte Sanitäter Adam Weiß. Sander wurde beſin⸗ nungslos und ſtark blutend nach dem The⸗ reſienkrankenhaus gebracht, wo er bald darauf, ohne noch einmal das Bewußtſein zu erhal⸗ ten, verſtarb. Der Radfahrer mußte ſich eben⸗ falls in Krankenhausbehandlung begeben. So hat der Moloch Straßenverkehr wiederum ſein Opfer gefordert. Es iſt erſchreckend, wie ſich 1 hier die Verkehrsunfälle mit tödlichem usgang mehren und ſollte dieſe Tatſache doch allen, die irgendwie am Straßenverkehr beteiligt ſind, eine Warnung ſein und ſie ver⸗ anlaſſen, auf der Straße doch alle mögliche Vorſicht walten zu laſſen.— Der ſchwerge⸗ Der land wirtjchaftliche Markibeobachter Die Landwirtſchaft wird in dieſer Woche von der Kartoffel- und Zuckerrübenernte ſtark 5 in Anſpruch genommen. Der Druſch iſt man⸗ cherorts noch im Gange. Aber die Unterbrin⸗ gung von Brotgetreide iſt durch ver⸗ ſchiedene Umſtände, wie Mangel an Lager⸗ raum, Transportſchwierigkeiten uſw. vorerſt noch gehemmt. Infolgedeſſen müſſen die Bau⸗ ern und Landwirte wie die Verteiler Getreide auf Lager nehmen, wobei feuchtes Getreide ſorgfältig getrocknet werden muß. Die Erhö⸗ hung der Vermahlungsquote wie auch die Be⸗ lebung im Mehlgeſchäft durch die verſtärkte Vorratshaltung beim Bäcker dürften jedoch bald eine Beſſerung bringen. Futterge⸗ treide, wie Hafer und Gerſte, wurde nur in kleinen Mengen angeliefert, fand aber gute Aufnahme. Für Braugerſte zeigten die Mäl⸗ zereien lebhaftes Intereſſe, ſofern die Qua⸗ lität befriedigte. Außer der Reichsſtelle kauf⸗ ten auch die Heeresverpflegungsämter auf den Getreidemärkten auf. In Futtermitteln ſteht es zur Zeit ſehr günſtig, viele Betriebe haben noch eigenes Futter, aber auch der Zukauf iſt in allen Sorten möglich. Der dies⸗ jährige Kartoffel ertrag iſt entgegen den Erwartungen recht befriedigend. Das Herbſt⸗ einkellerungsgeſchäft kommt erſt allmählich in Gang, da die Hausfrau möglichſt die abgela⸗ gerten Kartoffeln einkellern will. Der derzei⸗ tige Verſand dient der laufenden Verſorgung ſowohl im Rhein⸗Main⸗Gebiet als auch in den angrenzenden Bezirken bis zur Saar und am Rhein. Die O bſt märkte ſind in dieſen Tagen noch reichlich mit ſüdländiſchen Trau⸗ ben beliefert, denen nun öſterreichiſche und auch franzöſiſche Aepfel folgen dürften. Bul⸗ gariſche Zwetſchen waren in den größeren Städten käuflich, während in den kleineren Or⸗ ten vielfach noch hieſiges Steinobſt zugeführt wurde. Auch Weichobſt, wie Preißelbeeren und Heidelbeeren konnten beſchafft werden. Die Kürbiſſe finden dieſes Jahr Verwendung in der Induſtrie, deren Verſorgung mit Rohſtof⸗ fen wegen der knappen Obſternte bisher be⸗ kanntlich Schwierigkeiten machte. Die Ge⸗ mü ſe verſorgung iſt ohne Schwierigkeiten aus der eigenen Ernte ſichergeſtellt. Sommer⸗ gemüſe, wie Bohnen, Tomaten uſw. werden zwar jetzt weniger, dafür ſtehen aber reichliche Mengen von Kohl, Wurzelgemüſen, Salaten uſw. zur Verfügung. Auf den Vieh märkten hat der Auftrieb von Weidetieren bereits den Höhepunkt über⸗ ſchritten, aber die Schlächter erhalten ihr vol⸗ les Kontingent durch Friſch⸗ und Gefrier⸗ fleiſch. Kälber ſind knapper geworden, da die infolge der Maul⸗ und Klauenſeuche nur ſpär⸗ lich anfallenden Jungtiere für die Nachzucht benötigt werden. Der Verbraucher findet jedoch einen guten und wirtſchaftlichen Ausgleich in Hammelfleiſch, da jetzt der Zutrieb von Hammeln und Schafen verſtärkt einſetzt. Die Schweineauftriebe unterlagen in dieſen Wo⸗ chen beträchtlichen Schwankungen infolge des urſprünglich vorgeſehenen Preisabſchlags.— Vorläufig deckt jedoch der Lebendzutrieb nicht den vollen Bedarf, ſo daß aus den Beſtänden der Reichsſtelle Gefrierſchweine abgegeben wer⸗ den. Infolge der Maul⸗ und Klauenſeuche iſt auch die Mil cherzeugung zarückgegangen, was zwar eine ausreichende Verſorgung der Friſchmilchmärlte noch nicht beeinträchtigte, aber doch die Buttererzeugung ſchmälert. Die Verbraucher werden daher nur die ihnen kon⸗ tingentmäßig zuſtehenden Buttermengen erhal⸗ ten, dafür aber mit mehr Margarine, deren e durch die günſtigen Ergebniſſe im lfang erweitert wurde, bedacht werden. Käſe iſt in den meiſten Sorten genügend vor⸗ handen, beſonders auch in den preiswerten Sauermilchkäſen und Quarg. Die Eier⸗ verſorgung ſtützt ſich jetzt mehr und mehr auf Kühlhauseier, die überall vorſorglich und reichlich eingelagert wurden. Friſcheier ſind nur in kleinem Umfange aus eigener Erzeu⸗ gung und Auslandseinfuhr vorhanden. prüften Gattin, dem Vater und den Ange⸗ hörigen des ſo unerwartet heimgegangenen Kameraden Auguſt Sander bringt man ob des ſchmerzlichen Verluſtes herzliche Teilnahme entgegen. * Todesfall. Am Samstag ſtarb im gott⸗ begnadeten Alter von 84 Jahren Luiſe Grünewald, Saarſtraße 19. Holzhauer geſucht. Auch für den Holz⸗ einſchlag 1938/39 werden noch ca. 40 Holz⸗ hauer geſucht. Meldung morgen Dienstag, 11. Oktober 1938, 3 6 Uhr, beim Für⸗ ſorgeamt(Rathaus). Es können ſich auch Kleinlandwirte melden, nachdem viele der frü⸗ heren Holzhauer wieder ihrer beruflichen Be⸗ ſchäftigung nachgehen dürfen. Drachenſteigen verboten. Nach den beſtehenden Vorſchriften iſt das Drachenſtei⸗ genlaſſen auf den Straßen innerhalb des Ortes und in der Nähe elektriſcher Leitungs⸗ drähte verboten. Außerdem iſt das Steigen⸗ laſſen von Drachen jeder Art, die mit Draht oder Drahtſeil oder mit einem mehr als hun⸗ dert Meter langen Seil gehalten werden, un⸗ zuläſſig. Kauf in einem jüdiſchen Geſchäft iſt Scheidungsgrund Eine Ehefrau hatte trotz ausdrücklichen Ver⸗ botes ihres Mannes wiederholt in jüdiſchen Geſchäften eingekauft. Der Ehemann reichte die Scheidungsklage ein und machte geltend, es ſei zwiſchen ihm und ſeiner Frau dadurch zu chweren Auseinanderſetzungen gekommen, daß eine Frau immer wieder in einem Judenladen ihre Einkäufe tätigte. Seine Ehe ſei dadurch ſo zerrüttet, daß er eine richtige eheliche Ge⸗ meinſchaft mit der Frau nicht mehr führen könne. Die Ehefrau wurde aus alleinigem Verſchulden der Ehefrau geſchieden. In der Begründung wurde ausgeführt:„Wenn die Ehefrau eines Nationalſozialiſten trotz Ver⸗ botes ihres Mannes in Kaufhäuſern und jü⸗ diſchen Geſchäften einkauft, ſo iſt es dem Manne nicht zu verargen, daß ſeine eheliche Geſinnung erkaltet. Dieſes Urteil iſt zu Recht ergangen. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt eine Ehe unmöglich, in welcher der eine Teil dauernd und bewußt gegen weltanſchauliche Grundan⸗ ſchauungen handelt und der andere Ehegatte dieſe als ſchwere Eheverfehlung empfindet. Sie konnten das Gold nicht mit einem Mal tragen Die Anordnung zur Ablieferung der 10⸗ und 20⸗RM.⸗Goldſtücke bringt auch in un⸗ ſerem Gau manchen Betrag an das Tageslicht, der bis jetzt irgendwo in einer Truhe oder in dem bekannten Strumpf lag. Manche Volksgenoſſen laſſen ihr Gold eben lieber ir⸗ gendwo verſtauben und ſetzen ſich der Gefahr aus, daß es geſtohlen wird, als daß ſie es der Wirtſchaft zur Verfügung ſtellen. Dies zeigt im Zuſammenhang mit der An⸗ ordnung ein Fall in Worms. Bei einem dor⸗ tigen Inſtitut lieferte dieſer Tage eine Frau ihren geſamten Vorrat an Zehn⸗ und Zwan⸗ zigmarkſtücken ab, der aus nicht weniger als 32000 M. beſtand. Wegen des großen Ge⸗ wichts mußte ſie fünfmal zur Bank laufen. Die Frau war bezeichnender Weiſe noch der Anſicht, daß ſie ſich trotz der Ablieferung ſtrafbar machte. Bei dieſer Gelegenheit wird nochmals darauf hingewieſen, daß alle Gold⸗ münzen, die im Beſitz der Volksgenoſſen ſind, abgeliefert werden müſſen. Die Nichtbeachtung der Anordnung wird mit Strafe geahndet. Ein Jahr Brückenſperre Umbau der Mannheimer Friedrichsbrücke beginnt Nachdem in den letzten Monaten vorberei⸗ tende Arbeiten an den Brückenköpfen und Widerlagern der Friedrichsbrücke vorgenom⸗ men worden ſind, ſoll nun mit den eigentlichen Umbauarbeiten an der Eiſenkonſtruktion be⸗ gonnen werden. Es iſt deshalb erforderlich, daß der geſamte Fahrzeugverkehr über die Brücke am 13. Oktober 1938 geſperrt wird. Die Umleitung erfolgt über die Adolf⸗Hit⸗ ler⸗Brücke und die Hindenburg⸗Brücke. Zu gleicher Zeit wird auch der Fußgänger⸗ verkehr auf dem öſtlichen Gehweg der Friedrichsbrücke geſperrt, ſo daß vorerſt Fuß⸗ gänger nur noch den unterſtrom gelegenen Gehweg benutzen können. Die Fahrzeiten der OEG. ſowie der Stra⸗ ßenbahn werden durch die Brückenſperre eine Aenderung erfahren.— Die Sperrung der Brücke wird vorausſichtlich 1 Jahr dauern. ——— Wechſelhaftes Weſtwetter Montag: Veränderlich mti zeitweiliger Aufheiterung, aber auch wiederholten Nieder⸗ ehen Bei kräftigen Winden um Weſt wie⸗ der kühler. Die Ausſichten für Dienstag: Fort⸗ dauer des unruhigen und wechſelhaften Weſt⸗ wetters mit zeitweilgien Niederſchlägen. — — 1 f N 0 55 it An Ein Unentjchieben gegen Phönix Amicitia Viernheim— Phönix Mannheim 111(0:0) Einen raſſigen Kampf erlebten die Zuſchau⸗ er, die geſtern den Waldſportplatz beſuchten. Ein unheimliches Tempo, vornehmlich von den „Grünen“ diktiert, gab dem Spiel die Note eines typiſchen Kampfes um Punkte. Die Amicitia hatte aus den letzten Spielen eine Lehre gezogen und ſchickte eine verbeſſerte Mannſchaft in den Kampf. Um es gleich vor⸗ weg zu nehmen, geſtern war kein ſchwacher Punkt in der Elf. Daß nicht beide Punkte hier blieben, war unglaubliches Pech vor des Geg⸗ ners Tor. Allerdings war auch die Taktik des Innenſturms oft falſch, immer in der Mitte den Durchbruch zu verſuchen, anſtatt durch raumgreifendes Flügelſpiel die übrigens vor⸗ zügliche Deckung des Gegners auseinanderzu⸗ ziehen. Man hat wieder deutlich geſehen, daß Pfenning in die Mitte gehört. Die einheimi⸗ ſche Mannſchaft ſpielte in folgender Aufſtel⸗ lung: Krug; Kiß 1, Faltermann; Hoock, Mül⸗ ler J., Fetſch; Pfenning, Koob, Kiß 3, Kiß 4, Kiß 2. Krug war noch kurz vor Spielbeginn eingetroffen und betrat erſt nach Spielanfang das Spielfeld. Er ſtellte ſein Können erneut unter Beweis. In der Abwehr waren Falter⸗ mann und Kiß, hauptſächlich erſterer, nicht zu überwinden. Kiß hatte allerdings etwas mehr Mühe, den flinken linken Gäſteflügel zu halten, als ſein Partner. Die Läuferreihe Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Phönix M'heim 8 10˙8 7 Seckenheim 13 10.6 6 Amieitia Viernheim 5 2 2 1 15.11 6 Ilvesheim n 5 09 Weinheim 050 5 07 Mannheim Die de een 5 Käfertal r Brühl. Friedrichsfeld 3 4 Neulußheim n** 4 Hockenheim rl ie 4 Feudenheim„ N ran 3 Heddesheim ö nie 0 * demen-Kleiaung Eleganter Mantel sus veſout kragen Form Step: perei. gan auf Kuhstsside gefött Flotter Mantel. aus gutem Velcuf, 92 aut Kseſde BDevets d. Voigerteilm.Seglbeselz 5 2 5 N 5 Fesches Kostüm ns Noobenbousle mit modischen ve hen, ache gut Rünstse de Me Sportl. Damenkleid 21. aus best Woll-detseg m.tlottet Blehdengern, zum Durchknopfen dugendliches Rleid aus Könstssidenem Cloque, mit schone Nragen- u, Kpoplgarnſtut Kleider-Stoffe Kleider- Melange ( oem, beit, solide Kleldefwate eine besop dete Leistung Mete Konturen KRrepp en agemmteit, schone weichfliebende Ware, in delen farben. Mete Versey- Stickerei Hotte, Stckestef-Motiyve auf, def, be tiefen Modebin dung. Meter Mantel-Dbiagon al c 0 em ber das mod. 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Kiß 3, welcher ſich kräftig einſetzte, drehte manch gefährliches Ding. Kiß 4 wirkte etwas langſamer, ohne aber abzufallen. Er hat ſich ebenfalls redliche Mühe gegeben. Kiß 2 iſt immer noch der ge⸗ fährliche Dränger. Er zeigte ſich auch heute wieder von ſeiner beſten Seite. Gleich vom Anſpiel weg übernahm Viern⸗ heim das Kommando, ſo daß alle Zuſchauer von dem forſchen Spiel angenehm überraſcht waren. Mit aller Macht verſuchten die Grünen gleich zu Beginn die Entſcheidung zu erzingen, aber auch die beſteiegefädelten Sachen verlie⸗ fen erfolglos. Immer wieder ſetzte unſere Läu⸗ ferreihe den Sturm unter Dampf, ſo daß Phönix zeitweiſe völlig in ſeine Hälfte einge⸗ ſchnürt war. Sogar Kiß 1 und Fäaltermann tauchten verſchiedentlich im Sturm auf, aber vergebens. 85 Minuten verliefen torlos, ob- wohl ſich vor dem Phönixtor oft dramatiſche Szenen abſpielten. Phönix konnte nur durch Durchbrüche ſeiner Außen verſchiedentlich ge⸗ fährlich werden. Viernheim war wohl zwei Drittel der Spielzeit überlegen. Und doch er⸗ zielte Phönix das erſte Tor, als Krug heraus⸗ lief, aber den Ball nicht erreichen konnte. Der Gäſtemittelſtürmer war früher am Ball und linkte ihn ins Tor. Beſtürzung unter allen 7 „Feudenheim— Amicitia-Anhängern. Man glaubt bei der nur noch 5 Minuten währenden Spielzeit kaum an den Ausgleich. Und doch gelang derſelbe zwei Minuten vor Schluß. Einen Eckball verwan⸗ delte Kiß J. durch Kopfſtoß. Und derſelbe Spieler köpfte abermals einen Eckball wenige Sekunden vor Schluß ganz knapp über die Latte. Ein Sieg der Amicitia wäre mehr als verdient geweſen.— ube— Weitere Ergebniſſe in Unterbaden-Weſt: Seckenheim 98— SC Käfertal 28 FV Brühl— Fortuna Heddesheim 2:1 Hockenheim 08 62 Mannheim 07 FV Weinheim 111 Germania Friedrichsfeld— Neulußheim 171 * Handball⸗Bezirksklaße Reſultate vom geſtrigen Sonntag: Poſtſportverein Mannheim— Neckarau 10:3 Tſchft. Käfertal— Reichsb. Mannheim 719 Luftwaffenſportverein— Jahn Weinheim 3:9 Allmählich beginnt ſich nun das Dunkel um die Spielſtärke der einzelnen Mannſchaf⸗ ten zu lichten. Der Poſtſportverein griff zum erſten Mal in die Runde ein und beſiegte die Neckarauer überlegen mit 10:3 Toren. Der große Favorit und letztjährige Staffelſieger Reichsbahn Mannheim gab den Käfertalern mit 7:9 das Nachſehen und auch Jahn Wein- ließ den Luftwaffenſportverein, der ebenfalls um erſten Pflichtſpiel antrat, ſeine Stärke fühlen. Im Großen und Ganzen gab es geſtern alſo durchweg Favoritenſiege und man darf wahrlich geſpannt ſein, wie ſich die weiteren Dinge entwickeln. Unſere Viernheimer Turner waren geſtern ſpielfrei. Nach den beiden erſten ſieg⸗ reich geſtalteten Treffen ſteigt nun am kom- menden Sonntag das dritte Spiel und zwar tritt in Viernheim die SA-Standarte 171 Weinheim an. Handball⸗Jugendſpiele: TV Viernheim— Jahn Weinheim Poſt Mhm. A⸗Jug.— 10:11 Viernh. B⸗Ig. 22:7 Die kiljchigen Gartenfiguren Ich kehrte in einem Landgaſthofe ein und laß in dem herbſtlichen Wirtsgarten zu geruh⸗ ſamer Raſt. Ein gepflegter Garten war es, nur das eine ſtörte mich: verſtreut in den Anlagen waren Terrakottagnomen aufgeſtellt. bundfar⸗ big und— nun eben kitſchig, wie ſolche Figuren ſind. Die Verfertiger hatten zwar nicht unge⸗ ſchickt gearbeitet, denn es war in den Figuren trotzdem ein freundlicher Humor, den man ſich gefallen laſſen konnte, nur war et etwas zu auf⸗ dringlich und ſüßlich, als daß er hätte wirklich angenehm wirken können. Da kam ein Ehepaar mit einem Kinde.„Ach, ſieh mal, Mutti, die ſchönen Zwerge!“ jubelte das Kind.„Ja“, ſagte die Frau.„es ſind wirk⸗ lich reizende Figuren, Hier der mit der Schürze und der Schaufel, wie verſchmitzt er lacht, als ob er ſagen möchte: Nee, jetzt laß ich die Arbeit ruhen.“„Und hier der unter dem Pilz“, bewun⸗ derte das Kind,„wie er behaglich die Beine von ſich ſtreckt und die Pfeife ſeſthält.“„Furcht⸗ barer Kitſch!“ ſagte der Mann,„ich verſtehe nicht, wie man ſo etwas noch aufſtellen kann.“ Es kamen noch mehr Leute und die Meinun⸗ gen waren ebenfalls geteilt.— Ich mag nicht Schiedsrichter ſein und erſt recht nicht urteilen: das iſt unmöglicher Kitſch. Schließlich geht mich der Schmuck des Gartens nichts an. Wenn er da iſt und von dem Wirt dagelaſſen wird, dürfte es ſeinen Grund haben. Ich weiß nut, daß ich vor vielen Jahren mit einem Jungen in dem⸗ ſelben Gaſthauſe war, daß wir uns ſchon da⸗ mals über dieſe Gnomen unterhalten hatten und daß auch der Junge dieſe Figuren als ſyie⸗ leriſch und unkünſtleriſch abgelehnt hatte. Da⸗ raus iſt alſo zu ſchließen, daß es auch ein wenig von der Erziehung abhängt, ob einer den Kitſch als Kitſch empfindet oder nicht. Der Garten wäre wohl ohne dieſe Figuren ſchöner, min⸗ deſtens genau ſo ſchön. Aber ich weiß auch, daß ich etwas vermißt hätte, wenn ich jetzt dieſe Fi⸗ guren nicht wiedergefunden hätte. Sie gehörten in das Erinnerungsbild, das ich damals mit⸗ genommen hatte. Das Kind von damals iſt er⸗ wachſen und weit draußen in der Welt. Wenn dieſer Junge vielleicht nach weiteren Jahren wieder einmal in dieſen Garten kommt. er wird ſich genau ſo erinnern, daß er damals dieſe Fi⸗ guren dort gefunden hat. Und das iſt vielleicht die eigentliche Stütze des Kitſches. Es hängt ein wenig Erinnerung daran. Trotzdem kann der Wunſch beſtehen, das Ge⸗ ringwertige aus unſerem Leben ſoweit wie möglich zu verbannen. m Rahmen unseres eigenes Lieferaienstes werden alle gekauften Artikel frei Haus zugestellt es Post- und Bahnsend beim Einkauf von 20 Al. kachttrel, mit Ausnahme von Sperrgütern, wie Möbel. Teppiche usw. e Teief. oder schriftl. Bestellungen werden schnell u. zuverlässig ausgeführt e Ruf 21296 6 Poststheckk. Karlsruhe 18970 — ²˙ m ²˙r˙¹ůͥdu m 1...]ꝗ¾ͥↄ.];. ⁶. f ⅛ chen destek teiitatven * 1 7 oder 8 N. n K 6. ce pc 8 120 em bt stofle, dengggg em viell We TODES-ANZEICE Panzer-Abwehr-Kameraden! Du warst so gut, du starbst so früh, 8 5 Wer Dich gekannt, vergißt dich nie. Durch einen tragischen Motorrad-Unfall wurde f Mein innigstgeliebter Gatte, unser guter Sohn und Schwiegersohn, ö K d lieber Bruder, Schwager und Onkel, unser lieber Kamera d Sunn 1 8 fol Unelückskal aus unserer Mitte gerissen. Durch sein kamerad- 1 wurde am Samstag nachmittag infolge eines traurigen Unglücksfalles im j i ö N i f allen stets ein gel Alter von 41 Jahren plötzlich aus unserer Mitte gerissen. schaftliches Benehmen war er uns 5 Viernheim, den 9. Oktober 1938 Vorbild.— In tiefer Trauer: Maria Sander Wwe. geb. Wetzel Die Kameraden werden gebeten, sich bei seinem 1 e ver 3 3. letzten Gange restlos zu beteiligen. udwig Wetze und Angehörige Kameraden Die Beerdigung findet voraussichtlich am Mittwoch nachmittag 5 Uhr vom der Landwehr-Panzer-Abtlg. 36(l. IV. Zug) Trauerhause, Hindenburgring 44, aus statt. Amtliche Vetanntmachungen e 8 Fer e 2. Alle Kameraden treffen sich heute Montag abend 8.30 Uhr bei e ee bee 0 5 a; i flen sich di i ömker, ö ca. 40 Holzhauer benötigt. Um den Bedarf Unſer lieber Kamerad eee Aan VVV hihel ſicherzuſtellen, ſollen in dieſem Jahre vor⸗. Landwehr Homnanle Fanzer-aAhwenr-ahüg. 36 die Ha wiegend Kleinlandwirte zugelaſſen werden. Aollenjührer Augujt Sanber Diejenigen Kleinlandwirte, die Holz ſchla⸗. a 1 0 5. nale, wien 115 17 an 1 1 n 8 einen tragiſchen Unglücksfall von uns i zummer 4 „den 11. ober 38, 8. 12 5 b 18 Uhr, auf dem Fürſorgeamt, hier, einfinden. Er war ſtets ein aufrichtiger und pflichtbe⸗ und Ruche 5 dus Viernheim, den 8. Oktober 1938 wußter SA⸗Mann. Sein Andenken wird in von fungen Leuten 1 gehen b i unſeren Reihen weiterleben.. e ſodes- Anzeige* Anſprüche auf Vergütung für die erfolgten Näh. Auskunfts⸗. 1 11 f Quartierleiſtungen ſind 90 Nücgnbe 9 SA⸗Sturm 24/ 171( afel d Geſchäftsſt. Am Samstag entschlief sanft im Herrn 9 4 Quartierzettel im Nebenzimmer des Rats⸗ Kaute unsere liebe, herzensgute Tante lar w keller geltend zu machen. Mis! 71— Die Anträge auf Vergütung werden ame e eee, 875 L 0 8 Id g Dienstag, den 11. Oktober 1938, 8. 3 uiſe Grune wa 0 in der Zeit von 9—12 Uhr und 3—6 U t⸗ a In zu tauſch. 5 a l ee ee 8 Keren..— Freiwillige Feuerwehr e. V. Viernheim eg. nach kurzer Krandcheit, versehen mit den dien z i erückſichti* t 10% Bl. Sterbesakramenten, im Alter von 84 Jahren. 1 können nicht berückſichtigt werden. NMachrut ſtraße 10 bahn lo Viernheim, den 10. Oktober 1938 8 8 f 1 Werdet Viernheim, Lampertheim, 9. Oktober 1938 teitz ieh Der VBürgermeiſter Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, Mitglied 10 5 r e der NS Die trauernden Hinterbliebenen fun ö amerade— 2 7 25 Die Beerdigung findet heute Montag nachm. Vereins 1 Anzeiger f Auguſt Sander Speise: 5 Uhr vom Trauerhause, Saarstr. 19, aus statt. . in Kenntnis zu ſetzen. Wir werben unſerem treuen Mit⸗ Zimmer 0 5 Gefangverein Sängerbund⸗Flora. gliede 3 dauerndes Andenken bewahren. Die Beerdigung Schöne, moderne Reithsge 5 8 zusmitali f indet Mittwoch„5, Uhr ſtatt und ich reſt⸗ orm, Bülett m. 8 25 3 Unſer treues Vereinsmitglied Auguſt Sander. der Altersklaſſe. Selen Naben 1 5 5 dhl wurde plötzlich durch einen tragiſchen Unfall auch vollſtändig zur Stelle. Antreten eine halbe Stunde* 19* Leupin-Creme u. Seife un erb aus unſerer Mitte geriſſen. Die Sänger tref⸗ zuvor am Lokal. Der Wehrleiter. Fa K U elk. i i n selt 2 ahren bewährt hel Pickel ax 0 E E über di fen ſich heute abend 8 Uhr im Lokal zu einer komplet 5 1 10 unte kurzen Singſtunde, woſelbſt auch die Beet— ä. autjue el-ATen und Gabeln rr telt i i ö ben wird. Erſcheinen e Stots pie. S üne Gesichtsausschleg, Wundsein usw. 5. 55 abe h e E. aller iſt Ehrenpflicht. Der Vorſitzende. g Heckel aun 110 10 Rathaus Hg g tes eg, 1 lee Kartoßielkörbe n ö Nadlanrervereinigung 1907 mannneim e J nur beſte Güte, biligſ, bet mal Kunststraß 3 1 5 1 Durch einen tragiſchen Unglücksfall ver⸗ 0 3, 10 7 ehestenddatleben Ju jede Familie dean underie 4. 30 KRA 9 00 n unſer längjähriges Das Haus ler Teilzahlung! die Diernheimer Dolbsztg. am Marktplatz n. eitglied, Herr eee e Hunt u. fflullk ende Taschenfahrnlan August Sander 1 0 Oel- ee 5 für Rheinhessen, Starkenburg und Vor- Wir ehren unſeren lieben Sportskame⸗ mälde dee 9. derpfalz mit Strecken ⸗Uebersichtskarte e ene. e 1 1 Zuſammenkunft zur Teilnahme an der Neueingang Jai Preis 30 Pfg. Beerdigung Mittwoch nachmittag 4.30 Uhr bunt im Vereinslokal. Ohne. j K 15 dat dt l Menbels erbiitlia 01 Der Vorſtand. ist nachgewiesenermaßen das Kernstück fit h 5 f u f 1 I pll Seitung der Werbung und wird es auch immer riedric arun mmm bleiben l U lh Geschäftsstelle der Viernheimer Volkszeitung D eutſche Hausfraul Das Ernührungsbülfswerk braucht Deine(e dt man auf 15 f Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle![dem Mond! Ribs 1 8 in dem köſtlichen* 0 18 deb Uor de MHowa u. Gusu Huber re- awer„ielner Mann- ganz groß“ Heute Hontag nochmals im wentral late e z 5 3 31 0 Geſtorbene die Erwerbsfähigkeit ſoweit beſſert, daß eine wun 1 Diernheimer Familien Dachrichten ueber ogg bann 2e l l. de ede, e Aus den Büchern des Standesamtes Katharina Müller, geb. 29. 2. 1924; Ria* e 115 n 7 Inh.— 3* Geborene Müller Michael Faltermann 10., e. S. Horſt 0 W Witwe: drei Kinder 1 5 5 1.59 0 September 1938: Adam; Magd Ehrhard 1 geb 1 Wi. belli ee 9 15 7 7 8 ö 5 i a mei in as 4., e. S. Theodor 5. big, Witwe; erlich ſein. Das iſt regelmäßig dann anzuneh⸗ 5 Jakob Ringhof 1. 1 Philipp Haas 4., e. S. Th Geurg Gern ban 1. che nich b ene un ben f Mata f. chu Drcher Lenhard Marlin F., e, S. Harald;] Gipfer ant Friedrich Babylon 1. e. T. 90 eee Sn ac uh ne ee 11 N e. a. q. in Zuſchuß wird ferner nicht geleiſtet für Go W Aſobech; Dewald 12., e. T. Ka⸗ Nollenarbeller Aloiſts Guſtav Fröhner, e. S. Anna Vonderheyd geb. Schweinsberger; S Vecguleeng, r 1 Holzſetzer Michael Klee, e. Sohn Otto; Wilhelm Guſtav. ben fur die Bewilligung von Zahn⸗ W e dgergeßeilt t. Gesch Schreiner Peter Paul Breier, e. S. Karl Getraute Kiepe 6 5 g unde des Ständiſchen 28. 8. 38.. 0 irt J 5 N K s Reichsverb Deutſ a eee Lech, e T. Mala September 1938. dergeheruggsanftaften it beſgloſen warden, been mien Per dlenchsland paß Nau Tüncher Michael Hoock 18., e. S. Manfred Zimmermann Jakob Bugert 17. und Su⸗ fol e: 3a„ Handwerks hat eine Erhebung über die Zahl z 1 1 bann e e e een n e l. n ere de,, 5 9 2 j i. 3. 5 1 a run eber⸗ i Maurer Jakob Helbig 3., e. S. Erich; nn 5. Anna Winkler:] faber wid. Nen nach vertrauens- gangsbeſtimmungen 1 Dritten Handwerks⸗ 1 0 8 Fabrikarbeiter Karl Kettner, e. T. Elſa; W 1 7 Samstag und Maria ene 105 9 bis zum 31. Dezember 1939 die A. Bipſer Jalob Kempf 11., e. T. Irmgard; ah enn] eines Kurerfolges iſt. Juſchüſſe zu ne eee eee. lll dard Bait, e E. Gere? Mae Atlan dude 7. un dine Mate ff g f e u. ee. de n de ee eta ebe Evelyn: Helbig geb. Bugert; g ie Wartezeit erfüllt und die Anwartſchaft auf⸗ 5 W deut Landwirt Jatob Bugert 13., e. T. Maria Packer 3 Weiß und Eliſabetha Katha⸗ de d Angeſtellten⸗ Weinheimer Schwe inemarkt 0 5 g 5 rina Bugert: 1 lichtverſichert ſind); 2. an Witw 1 0: 5 1 9 2 8 81 Jakob Schneider, e. T. Hildegard] Maurer Jchantes Hahl 1. und Anna Katha⸗ von erſcherken, wenn der verſtoibene ehenaan] Jiugeführt 188 Milchſchweine, 82 Läufer. ka Hausmeister ö ö ae eee ur Zeit ſeines Todes die Wartezeit erfüllt und Verkauft 73 Milchſchweine und 36 Läufer. e Gipſer Philipp Bergmann 6., e. T. Kunigunde rin 7 ie Auge aft aufrecht erhalten hat. Renten⸗ I; 3 Wiz 1 e d Gipſer Heinrich Rihm, e. T. Helga; Feger; g 1 95„ empfängern kann ein Zuſchuß bewilligt werden, Milchſchweine das tück von 12 15 Mark, gl Bauhilfsarbeiter Heinrich Jakob Winkler I.,] Schloſſer Hans Martin und Kunigunde Eli-⸗]“ wenn nach vertrauenstaztlichem Urteil mit Läufer das Stück von 25 bis 50 Mark.— 4 e. T. Margot; ſabeth Kiß. Sicherheit anzunehmen iſt. daß ein Zabnerſatz 1 Marktverlauf mäßig. E —