bot⸗ wur⸗ einem Bo⸗ über dem fral⸗ wolle g b. H be⸗ id er ſihl⸗ eller, — Amisblatt der Bürgermeiſterel Alernheim nd ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. 1 monatlich 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Erſcheinungsweile: Bezugspreis: Ins Haus gebra durch die Poſt monatlich 1.60 N Nummer 239 iernheimer otenlohn, Donnerskag 8 den 13. oktober 1938 Verkündigungsblatt der NS Am. Viernheim Anzetgenpreis: Grundpreis für 1 m Höhe und 22 mm Breite 3. Rypfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei e Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. 9 SK L hafen 15101 14. Jahrgang Clowakei ſucht Freundſchaft mit Deutſchland Eine Erklärung des slowakischen Miniſterpräſidenten Or. Tiſo gegen Kein Deulſcher wird ſlowakiſiert Friedliches Juſammenleben mit allen Nachbarn Berlin. 13. Oktober. Der erſte Miniſterpräſident der Slowakei. Dr. Joſeph Tiſo, gewährte dem Sonderberichter⸗ ſtatter des„Hamburger Fremdenblattes“ und der„Leipziger Neueſten Nachrichten“ eine Un⸗ terredung. in der Dr. Tiſo über die wichtigſten Arbeiten der neuen Regierung und ihre Stel⸗ lungnahme zu den dringlichſten Fragen Auf⸗ ſchluß gab. Dr. Tiſo äußerte ſich u. a. über das Verhält⸗ nis der ſlowakiſchen Regierung zu den Deut⸗ ſchen in der Slowakei. Die Regierung habe nicht die Abſicht, auch nur einen einzigen Deutſchen zu flowakiſieren. Sie räume den Deutſchen in wirtſchaftlicher und kultureller Hinſicht alle Rechte ein. Die Regierung habe weiter grundſätzlich beſchloſſen, ein Staatsſekretariat für ſolche Ange⸗ legenheit zu errichten. Hinſichtlich der Stellungnahme zu den autoritären Staaten erklärte Dr. Tiſo, es erfülle die ſlowakiſche Regierung mit großer Genugtuung, daß die autoritären Staaten alle moraliſch und national zerſetzenden Elemente ausmerzen. Die führenden Männer der Slo⸗ wakei zeigten dieſelbe Geſinnung und wollten Ordnung und nationale Dißziplin. Aus dieſem Grunde ſuchten ſie mit allen Mitteln gute Freundſchaft mit den autoritären Staaten. Der Miniſterpräſident wiederholte: Unſer Ziel iſt ein friedliches Zuſammen⸗ leben mit allen Nachbarn. Ich, der ich in Wien mein ganzes Studium vollendete, hoffe, daß wir beſonders mit dem Deutſchen Reich recht gut auskommen werden. Japaniſcht Note an die Mächte Einmiſchung zu Gunſten Chinas dringend verbelen a Tokio, 13. Oktober. Miniſterpräſident Fürſt Konoe ließ heute in ſeiner Eigenschaft als Außenminiſter den diplo⸗ matiſchen Vertretern in Tokio eine offi⸗ zielle Note zugehen. In dieſer Note werden die betreffenden Regierungen erſucht, in Zukunft die Benutzung ausländiſchen Eigentums als Operationsbaſis durch chineſiſche Truppen in Südchina unmöglich zu machenz widri⸗ genfalls müſſe die japaniſche Regierung jegliche Verantwortung für die eventuelle Schädigung ausländiſchen Eigentums ablehnen. Im eigenen Intereſſe ſcheine es daher ge⸗ boten, daß ſich die fremden Mächte fämt⸗ licher Handlungen enthalten, die bei den japaniſchen Truppen den Eindruck einer Einmiſchung zu Gunſten Tſchiang⸗ kaiſcheks erwecken könnten. Ferner richtet die japaniſche Regierung an die in Frage kommenden Mächte den dringen⸗ den Wunſch, nach Möglichkeit von ſämtlichen Bewegungen ihrer Truppen und Schiffsein⸗ heiten in den Gebieten Südchinas während der Dauer der japaniſchen Operatio⸗ nen abzuſehen. Nur auf dieſe Weiſe könnten unvorhergeſehene Zwiſchenfälle zwiſchen dieſen Mächten und der japaniſchen Wehrmacht ver⸗ mieden werden. Sollten jedoch zwingende Gründe für Truppen bewegungen der fremden Mächte vorliegen. ſo würden in jedem Falle die japaniſchen Behörden zehn Tage vorher davon in Kenntnis zu ſetzen ſein. Die japaniſche Regierung habe im übrigen das feſte Vertrauen, daß keine der ausländiſchen Mächte den chineſiſchen Truppen die Erlaubnis zur Benutzungihrer Hoheitsgebiete und Luftzonen erteilen werde. Ein der⸗ artiges Anſinnen Chinas läge aber durchaus im Bereich der Möglichkeiten. Die Note des japaniſchen Außenminiſters er⸗ innert ſchließlich an die am 20. Juni bekannt⸗ ſegebene Gefahrenzone im chine⸗ fi chen Kriegsgebiet. Es wird nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß die Schiffe ausländiſcher Staaten deutliche Kennzeichen führen müſſen. Sämtlichen Per⸗ ſonen fremder Nationalität wird von den japa⸗ niſchen Behörden dringend nahegelegt. das be⸗ zeichnete Gebiet möglichſt umgehend zu ver⸗ laſſen. Vorſtoß auf dem Hanglſe Tokio, 13. Okt. Japaniſche Marineſtreitkräfte auf dem DYangtſe ſind zurzeit dabei, einen Vorſtoß erz aus den Tayeh⸗Gruben laden wurde. auf Schihueiyao zu unternehmen. Schihueiyao iſt der Hafen, von dem aus früher das Eiſen⸗ nach Japan ver⸗ iber deutſchen Preſſevertrelern Letzter Züldbericht von der Beſehung des Fudelenlandes Von unſerem Bildberichterſtatter, der die deütſchen Truppen bei ihrem Marſch in die letzten au beſetzenden Bezirke in Südböhmen begleitete, erhielten wir noch, dieſe Aufnahme: Ein. tſchechiſcher Offizier übergibt bei Andreasburg deutſchen Offftizieren den nächſten Beſetzungs⸗ abſchnitt. (Scherl Bilderdienſt, Zander-Multiplex⸗K.) Der Blot von 125 Millionen Menſthen Muſſolini warnk die Peſtmächle vor Prävenkivkrieg Nom. 12. Oktober. Heute mittag wurde eine neue wichtige„In⸗ formazione Diplomatica“ ausgegeben. In dem knappen charakteriſtiſchen Muſſoliniſchen Stil wendet ſich dieſe amtliche Verlautbarung gegen alle jene untauglichen Verſuche, den Block Rom— N durch eine Präventivkriegspſychoſe zu ören. Es heißt in dieſer Verlautbarung, die vor allem die Weſtmächte angeht:„In verant⸗ wortlichen römiſchen Kreiſen fin⸗ det die Saarbrücker Rede des Füh⸗ rers bedingungsloſe Zuſtimmung. Sowohl in der Form wie im Inhalt. Der Füh⸗ re hat noch einmal in der deutlichſten und feierlichſten Weiſe verſichert, daß Deutſchland den Frieden mit allen Völkern will und folg⸗ lich auch mit Frankreich und Großbritannien. Aber der Führer konnte nicht die unbeſtreit⸗ bare Tatſache mit Stillſchweigen übergehen, daß in Frankreich und England ſtarke Gruppen und Parteien exiſtieren, die den Krieg ge⸗ gen die totalitären Staaten wol⸗ len, und die es öffentlich bedauern, daß jetzt die Gelegenheit nicht wahrgenommen wurde bei der als günſtig angeſehenen ſudetendeutſchen Frage. Ebenfalls iſt bekannt. daß an der Spitze dieſer Kriegsparteien über⸗ all Juden ſtehen. Ohne Verzug hat jetzt der Führer die Auf⸗ merkſamkeit des deutſchen Volkes und der Welt auf die Tätigkeit dieſer Gruppen und Parteien gelenkt, die den Präventivkrieg gegen Deutſchland und Italien wünſchen. Und nicht weniger mit vollem Recht hat er verſtehen laſ— ſen, daß man ſich in Deutſchland nichts vor⸗ machen laſſen wird und, ſo fügt man in Rom hinzu, noch weniger in Italien. Die verantwortlichen römiſchen Kreiſe be⸗ tonen, daß die Vorkämpfer des Präventivkrie⸗ ges jetzt zu ſpät kommen. Haß, der ſie erfüllt, können ſie wohl noch von einem Präventivkrieg träumen, aber ihn wirk⸗ lich beginnen, hieße für ſie, das äußerſte Riſiko eingehen. Gegen den deutſch⸗italieniſchen Block von 125 Millionen— einen Block, der an Menſchenzahl jährlich um eine Million wächſt — gegen dieſen Block, der heute über imponie⸗ rende Kräfte und günſtige geoſtrategiſche Poſi⸗ tionen verfügt, auf dem Lande, in der Luft, zur See, gegen dieſen Block ſtärkſter Solidari⸗ tät in den Mitteln und im Geiſte, iſt nichts mehr zu machen. Zu machen iſt allein und endlich der Friede. Der wirkliche Friede! Nach Münchener Muſter!“ Schaffung von Groß⸗Wien Künftig über zwei Millionen Einwohner Wien, 13. Oktober. Der Führer und Reichskanzler hat am 1. Ok⸗ tober ein Reichsgeſetz über Gebiets veränderungen im Lande Oeſterreich unterzeichnet. Danach wer⸗ den nunmehr auch die Teile des Gaues Wien, die bisher noch nicht rerwaltungsmäßig mit der Stadt Wien vereinigt waren, zu einer Verwal⸗ tungseinheit zuſammengefaßt. Der alte Wlan 2 Schaffung von Groß⸗Wien iſt damit verwirk⸗ icht. Die Vereinigung von 97 Ortsgemeinden mit Wien, das nunmehr in 25 ſtatt bisher 21 Bezirke eingeteilt wird, bedeutet eine Vergrößerung der Fläche des Stadtgebietes von 27 800 Hektar auf 121800 Hektar. Die Bevölkerung Wiens wird durch dieſe Einverleibung um etwa 213 000 Per⸗ ſonen größer, ſodaß der Geſamtbeſtand der Be⸗ völkerung 2087 000 Perſonen betragen wird. Wien iſt nun flächenmäßig die größte Stadt des Reiches: bevölkerungsmäßig bleibt Wien weiter die zweitgrößte Stadt des Reiches. Flächenmäßig ſteht Wien an ſechſtet Stelle der Großſtädte der Welt überhaupt. Vier Geſichtspunkte ſcheinen für die Schaffung des Raumes von Groß⸗Wien vot allem ausſchlaggebend: 1. die Bedürfniſſe der 2. die Anlegung ſchließlich 4. der nunmehr den größten Teil des In dem blinden Wehrmacht in der Großgarniſonſtadt Wien, großer Hafen gelände. weshalb man Wien 20 Kilometer oſtwärts ent⸗ lang des Donauſtromes ausdehnte, 3. die Beſei⸗ tigung der ſchlechten Wohnverhältniſſe in den Arbeiterbezirken, ſowie die Erſetzung der Elendsviertel durch großräumige Sied⸗ lungen im Weſten und Süden der Stadt, und die weitere Ausdehnung des Wald⸗ und Wieſengürtels der Stadt, berühmten Wiener Waldes umfaſſen wird. Es gilt ferner, die beſtehenden Ring⸗ und Vor⸗ ortlinien der Reichsbahn auszubauen, Stichſtra⸗ zen zu dem im Werden befindlichen Reichsauto⸗ bahnring um Wien herzuſtellen, eine Reihe wich⸗ tiger innerſtädtiſcher Verkehrsprobleme zu löſen, und ſchließlich auch an das Problem einer Unter⸗ grundbahn heranzutreten Funk in Sofia Sofia, 13. Okt. Reichswirtſchaftsminiſter Walter Funk traf — von Ankara kommend— in Sofia ein. Eine große Menſchenmenge umſäumte den Weg vom Bahnhof zum Hotel und begrüßte die Gäſte auf das herzlichſte. Unmittelbar nach ſeiner Ankunft im Hotel trug ſich der Reichswirtſchaftsminiſter in das Gäſte buch im königlichen Schloß ein. Miniſterpräſident und Außenminiſter Kjoſ⸗ f empfing in den Abendſtunden ſeiwanoff den Reichswirtſchaftsminiſter Walter Funk. Die Unterredung dauerte über eine Stunde. ieee Prags Außenminiſter in Berlin Berlin, 13. Oktober Der tſchecho⸗flowakiſche Außenmjniſter⸗ Chvalkovſky wird heute früh in Ber⸗ lin eintreffen und ſich am Vormittag in das Auswärtige Amt begeben, um dem Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen von Ribbentrop einen Beſuch zu machen. „ .— Die Mürthen⸗Erzühler Dr. E. K. Nach wie vor iſt ein gewiſſer Teil der Auslandspreſſe an der Arbeit; den Erfolg der Münchener Beſprechungen immer mehr zu ſabotieren. Die linke Oppoſition in England und Frankreich verſucht mit jener Intrige, in der ſie Meiſter iſt, das Ergebnis des 29. und 30. September nicht als aus dem friedfertigen Geiſt der vier Staatsmänner her⸗ ausgeboren zu betrachten, ſondern als den Er⸗ folg der Macht, die hinter der deutſchen„Ge⸗ waltpolitik“ ſteht. Für die geſamtfpolitiſche Lage Europas iſt dabei beſonders bedauerlich daß die Nationen ſich immer mehr von der Phaſe entfernen, deren Beginn ſich nach den Münchener Tagen wenigſtens erhoffen ließ. Von einer Phaſe allgemeiner Friedens- und Verſtändigungsbereitſchaft nämlich, die in allen Staaten den Gedanken eines allmählichen Abbaues der Rüſtungspolitik erwarten ließ. Um der Oppoſition den Wind aus den Segeln zu nehmen, mußten ſowohl Englands wie Frankreichs Miniſterpräſident erklären, daß die Aufrüſtung auch nach der Münchener Vereinbarung nicht nur fortgeſetzt, ſondern ſo⸗ gar noch verſtärkt werde. Frankreich denkt ſo⸗ gar an den Ausbau einer zweiten und dritten Maginot⸗Linie. Wenn der Führer in ſeiner Rede in Saarbrücken erklärte, daß die Befeſti⸗ gung der Weſtgrenze fortgeſetzt werde, ſo war das nur eine logiſche Folge der in England und Frankreich gegebenen Tatſachen. Wird durch dieſe unerfreuliche Wendung der internationalen Atmoſphäre, die freilich typiſch iſt für das auf„demokratiſcher“ Grundlage verankerte Regime der weſtlichen Länder, ein guter Teil des internationalen Fortſchrittes von München wieder weggenommen, ſo iſt der Kreis der notoriſchen Hetzer, die um die Wende des vergangenen Monats ohne Echo blieben, wieder mit geſteigerter Intenſität am Werk. Die Hetze und Vergiftung der öffentlichen Meinung durch einen Teil der Auslandspreſſe iſt wieder auf volle Touren gebracht, und ſelbſtverſtändlich ſucht man dieſe Meinung wiederum gegen Deutſchland aufzubringen. Wir erinnern uns, daß die Tatſache von der Flucht von 243 000 Sudetendeutſchen aus der Hölle der tſchechiſchen Unterdrückung und Drangſalierung, daß der Tod von mehr als 200 Sudetendeutſchen als Folge der tſchechi⸗ ſchen Gewaltherrſchaft, daß die unſägliche Not von Hunderttauſenden nun endlich befreiter deutſcher Menſchen kein einziges Wort des Mitleides, ja nur der Erwähnung fand in je⸗ nen Blättern, die heute wieder Krokodilsträ⸗ nen vergießen darüber, daß angeblich im ſude⸗ tendeutſchen Gebiet eine Anzahl von Tſchechen unterdrückt werden. Jene Blätter triefen heute vor Mitgefühl für die Emigranten und Ju- den, die nach Prag flüchten mußten. Die ganze Skala eines pathetiſchen Sentiments wird aufgeboten, um das„Elend“ dieſer paar tauſend Flüchtlinge zu ſchildern. Von den Qualen allerdings, die Tauſende von Sude⸗ tendeutſchen in tſchechiſchen Gefängniſſen er- dulden mußten, wußte die engliſche und fran⸗ zäſiſche Marxiſtenpreſſe ſeinerzeit nichts zu be⸗ richten. Es paßt durchaus in den Rahmen, wenn die jüdiſche Front der Weltpreſſe die alte Walze wieder dreht. Was von Deutſchland kommt und ausgeht, muß auf alle Fälle ſchlecht ge⸗ macht werden. Unbeſehen, unkontrolliert und aus jener Einſtellung, die nicht den Funken von Objektivität, ſondern nur blinden Haß kennt, dem die Völkerverhetzung nur Mittel zum Zweck iſt. Die Märchen⸗Erzähler trumpfen in der Summierung ihrer Greuelberichte auch mit gi⸗ gantiſchen Zahlen auf. Sie berichten, daß durch die Beſetzung der ſudetendeutſchen Ge⸗ biete auch 800 000, ja ſogar 850 000 Tſchechen unter die Herrſchaft des Reiches kämen. Man verdreht die Tatſachen, um den günſtigen Ein⸗ druck, den nun einmal, was nicht wegzuleug⸗ nen iſt, das Münchener Uebereinkommen bei dem Volk aller europäiſchen Nationen gemacht hat, ſo raſch wie möglich wieder zu verwiſchen. Wie ſieht gegenüber dieſen Märchen die Wirklichkeit aus? Deutſchland kann ſich auf ein in dieſem Falle ſo unbefangenes Zeugnis wie die tſchechiſche Statiſtik ſelbſt berufen. Nach deren Angaben nämlich lebten im Jahre 1930 in den jetzt von Deutſchland beſetzten Gebieten nur 361 000 Tſchechen neben 2 757 272 Deut⸗ ſchen. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß durch die Art der Nationalitäten= Erfaſſung bei der damaligen ſtatiſtiſchen Erhebung die Er⸗ gebniſſe ohne jeden Zweifel zu Gunſten der Tſchechen gefälſcht wurde, wie auch die ſudeten⸗ deutſchen Kreiſe dieſe Statiſtik immer als eine ungeheuerliche Fälſchung anpran⸗ gerten. In Wirklichkeit betrug die Zahl der Tſchechen in dieſem Gebiete im Jahre 1918 nur etwa 124 000, heute ſind dort etwa 250 000 Tſchechen anſäſſig. Ein kleines Bei⸗ ſpiel, wie die tſchechiſche Statiſtik arbeitete, de⸗ ren Ergebnis von der Hetzpreſſe nun noch dreiſt ins Unendliche erweitert wird, ergibt ſich aus dem Hultſchiner Ländchen. In die⸗ . licher Elemente eingeführte ſem bis 1919 zu Deutſchland gehörigen Gebiet wurden von amtlicher tſchechiſcher Seite ſtets gegen den Proteſt der Einwohner 49 316 Tſchechen neben 4008 Deutſchen gezählt. Bei den Wahlen aber erhielt die Sudetendeutſche Partei 9 0 v. H. aller Stimmen. Will man nun dieſes nicht zu widerlegende Wahl⸗ ergebnis ſo auslegen, daß ſelbſt die Tſchechen der Partei Konrad Henleins die Stimme ga⸗ ben und damit für den Anſchluß an Deutſch⸗ land ſtimmten? Es ſind Märchen, die heute wie früher in den Redaktionsſtuben der jüdiſchen Hetzpreſſe erfunden werden. Märchen, die das Funda⸗ ment legen ſollen zu einem neuen Vergiftungs⸗ feldzug gegen Deutſchland. Man hat in man⸗ chen Kreiſen des Auslandes auch in den ſchick⸗ ſalsſchweren letzten Wochen nichts gelernt. Trotz München, trotz dem durch den Weitblick der vier europäiſchen Staatsmänner geretteten Weltfrieden, der dieſe Hetzer für einen Augen⸗ blick zu Boden warf, arbeitet man nun mit den alten Mitteln weiter. Nun haben ſich die Stehaufmännlein wieder erhoben, und nie⸗ mand leider in ihren Ländern vermag, wie es ſcheint, ihr unheilvolles Werk zu unterbinden. Pollzeiarbeit im Sudetenland Einſah für die sicherheit der befreiten Gebiele Dresden, 13. Oktober Nach der endgültigen Beſetzung der befreiten ſudetendeutſchen Gebiete telt die zuſammen mit der Wehrmacht eingerückte deutſche Po⸗ lizei die erſten Maßnahmen zur inneren Be⸗ friedung des Sudetenlandes und zur Anglei⸗ chung des öffentlich⸗rechtlichen Zuſtandes an die Verhältniſſe im Altreich. Am dem Waffenmißbrauch marxi⸗ d Elemente vorzubeugen, wurden urch die Polizei auf Veranlaſſung des zuſtän⸗ digen Heeresgruppenkommandos die in der Zi⸗ vilbevölkerung vorhandenen Waffen eingezo⸗ gen, zumal mit der Wiederherſtellung der Ord⸗ nung und Sicherheit Wehrmacht, Polizei und die aktiven ⸗Formationen alleinige Waffen⸗ träger im Sudetenlande ſind. Die Einſatzkommandos der A e Staats po izei haben in erſter Linie die Aufgabe, die Reſte marxiſtiſcher und reichsfeind⸗ n im Sudetenland aufzufinden und unſchädlich zu machen. Die Bedeutung die⸗ 2 Aufgabe wird beſonders klar, wenn man ich erinnert, daß das bisherige tſchechiſche Staatsgebiet die wichtigſten Poſitio⸗ nen reichs feindlicher Elemente er⸗ faßte, von denen auch verſucht wurde, Zer⸗ ſetzung und Zerſtörung in die großdeutſche Volksgemeinſchaft hineinzutragen. Was die Verkehrsverhältniſſe anbetrifft, ſo hat ſich die ſudetendeutſche Bevölkerung er⸗ freulicherweiſe ſchnell an die im Deutſchen Reich allgemein gültg ge, jetzt auch im Sudetenlande n echtsfahrordnung ge⸗ wöhnt. Der Straßenverkehr läuft reibungs⸗ los, trotz der leicht erklärlichen ungeheuren Ueberlaſtung der Transportwege. Die Strei⸗ fenführer der motoriſtierten Gendarmeriebereit⸗ ſchaften ſorgen in Verbindung mit den örtlichen Führern der Sudetendeutſchen Partei für eine vorläufige, den Verkehrsverhältniſſen im Reich angeglichene Beſchilderung der Orte und Stra⸗ ßen. Auf dem ſudetendeutſchen Elbſtromgebiet haben die Kräfte der Waſſerſchutzpolizei Dresden die Sicherung der Flußſchiffahrt übernommen. Die Polizei unterrichtet Da infolge der letzten Terrormaßnahmen der Tſchechen gegen die ſudetendeutſche Preſſe und gegen das Abhören reichsdeut⸗ ſcher Rundfunkſender in den auge che, nen Gebirgsgegenden die Bevölkerung des Su⸗ detenlandes über den Umfang und das Fort⸗ ſchreiten der Beſetzung durch die deutſche Wehr⸗ macht überhaupt nicht im Bilde war, iſt die Po⸗ lizei im Einvernehmen mit dem Chef der Zivil⸗ verwaltung zu einer von der Bevölkerung freu⸗ dig aufgenommenen Einrichtung übergegangen. Es wurden täglich in den Polizeidienſtſtellen Poſitionskarten zum öffentlichen Aushang ge⸗ bracht, die der Bevölkerung ein Bild von der fortſchreitenden Befreiung ihrer Heimat gaben. Darüber hinaus ſetzte die Ortspolizei ihre Lautſprecherwagen ein und gab von hier aus die mit großem Jubel aufgenommenen täglichen Poſitionsmeldungen bekannt. Polizei als Erntehelfer „Daneben bietet ſich ein für reichsdeutſche Ver⸗ hältniſſe unbekanntes Bild. Man ſieht die Männer der Polizei in der grünen und der chwarzen Uniform bei der Feldarbeit. den ſudetendeutſchen Bauern fehlt es begreif⸗ licherweiſe an ausreichenden Arbeitskräften, um die e zu bergen und um die not⸗ wendigſten Beſtellungsarbeiten zu leiſten. So haben ſich die Männer der deutſchen 0 75 zu⸗ ſammen mit den Soldaten der Wehrmacht überall in ihrer Freizeit zur Verfügung geſtellt. Am Abend vereinigen ſich Bevölkerung und Polizei zu Kameradſchaftsabenden, bei denen die Polizeikapellen konzertieren und Vorträge über die politiſchen Ereigniſſe gegeben werden. Die von der deutſchen Polizei veranſtalteten „Tage der Gemeinſchaft“ werden den Volks⸗ genoſſen im befreiten Sudetengau, die bisher unter dem Begriff Polizei Terror und Drang⸗ ſalierung verſtanden, noch lange in der Er⸗ innerung haften bleiben. Gegenſütze in Komorn Prags Gegenvorſchlag für Ungarn unannehmbar Tſchechiſcher Gegenvorſchlag Prag, 13. Oktober Das Tſchecho⸗Slowakiſche Preßbüro meldet, der amtliche Bericht über die Verhandlungen zwiſchen der tſchecho⸗flowakiſchen und der unga⸗ riſchen Delegation beſagte. daß die Delegatio⸗ nen in Komorn eine gemeinſame Sitzung ab⸗ hielten. die um 12 Uhr begonnen worden ſei und um halb 5 Uhr geendet habe. Die tſchecho⸗flowakiſche Delegation legte den Gegenvorſchlag bezüglich der ungariſchen territorialen Forderungen vor. Am Nachmittag ſtudierten Fachleute beider Delegationen. und zwar jede Gruppe für ſich, die vorgelegten Fra⸗ gen. Heute früh werden die Delegationen ihre Beratungen fortſetzen. Völlig unannehmbar Komorn. 13. Oktober. Wie von unterrichteter ungariſcher Seite zu den heute ſtattgefundenen ungariſch⸗tſchecho⸗ſlo⸗ wakiſchen Verhandlungen mitgeteilt wird, fand über die Grenzfragen eine lebhafte De⸗ batte ſtatt. Die tſchecho⸗ſlowakiſche Abordnung erhob Einwendungen, aus denen hervorging, daß weſentliche Gegenſätze zwiſchen beiden Auffaſſungen vorhanden ſeien. Die Sachverſtän⸗ digen der tſchecho⸗ſlowakiſchen Abordnung treten heute noch einmal zuſammen, um detail⸗ lierte Gegenvorſchläge auszuarbeiten, die morgen früh um 9 Uhr als Baſis für die weiteren Verhandlungen mit den Ungarn die⸗ nen ſollen. Ungariſcherſeits ſei man gewiß auf auftau⸗ chende Schwierigkeiten vorbereitet geweſen, doch ſei man über das Ausmaß der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Gegenvorſchläge den⸗ noch erheblich überraſcht geweſen. Es ſeien Fra⸗ gen vorgebracht worden, die nach ungariſcher Auffaſſung nichts mit der gegenwärtigen Debatte zu tun haben. Zuſammenfaſſend könne man feſt⸗ ſtellen, daß vom ungariſchen Standpunkt aus die bisherigen Vorſchläge der tſchecho⸗ſlowakiſchen Abordnung als völlig unannehmbar angeſehen werden müßten. Im übrigen halte es die un⸗ gariſche Abordnung weiter für wünſchenswert, wenn man endlich von tſchecho⸗ſlowakiſcher Seite zu einer Stellungnahme gelangen würde, die einen baldigen erfolgreichen Abſchluß der Ver⸗ handlungen mit ſich brächten. Wie aus Kreiſen, die der Delegation nahe⸗ ſtehen, verlautet, herrſcht dort die Anſicht vor, daß die morgigen Verhandlungen recht lang⸗ wierig werden dürften. Trotzdem hofft man, daß man am Freitag endlich zu einem 101 Teile befriedigenden Abſchluß gelanger wird. Angarns Standpunkt unerschütterlich Eine Unkerredung mit dem Ungarnführer Graf Eſterhazy Komorn, 13. Oktober. Der Budapeſter Vertreter des DNB. hatte am Dienstag eine Unterredung mit dem Vorſitzen⸗ den der Vereinigten Ungariſchen Partei in der Tſchecho⸗Slowakei. Graf Eſterhazy, der ſich über die Forderungen der ungariſchen Volks⸗ gruppe in der Tſchecho⸗Slowakei äußerte. Eſterhazy betonte, daß ſeine Partei und mit ihr die geſamte ungariſche Volksgruppe auf dem Standpunkt ſtehe, daß die überwiegend ungariſchen Gebiete bedingungslos und ſofort an Ungarn zurückgegliedert werden müßten. Da eine Grenzlinie auf Grund von wirtſchaftlichen, ſtrategiſchen und anderen Gege⸗ benheiten aber nicht gezogen werden könne, ohne daß Sprachinſeln diesſeits und jenſeits entſtehen, ſo müßten den Minderheiten wech⸗ ſelſeitig, wozu Ungarn bereit ſei, die vollen nationalen Rechte garantiert werden. Ungarn wünſche zunächſt ein völkiſches Ungarn, darüber hinaus ſei es aber auch bereit, mit den Slowaken und Ukrainern, falls ſich dieſe Volksgruppen in einer freien Abſtimmung für die Rückkehr in den ungariſchen Staatsver⸗ band entſchließen ſollten, auf Grund der völligen Gleichberechtigung und Gegenſeitigkeit Ver⸗ ECCGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGGWGGGGUVVCGGGAAAAAAA träge auzuſchließen, durch die dieſen Volksgruppen volle Eigenſtaatlichkeit, kulturelle und wirtſchaftliche Autonomie im Rahmen einer innerſtaatlichen Förderation gewährt werden. Die ungariſche Nation ſtehe daher allen Auto⸗ nomiebeſtrebungen der Slowaken und Karpatho⸗Ukrainer mit warmherziger Sym⸗ pathie gegenüber. Eine Volksabſtimmung hält Graf Eſterhazy für wünſchenswert. weil ſie einer praktiſchen Verwirklichungsmöglichkeit des Selbſtbeſtimmungsrechts der Nationen am näch⸗ ſten komme. Dieſe müßte ähnlich wie im Saar⸗ gebiet unter internationaler Kon⸗ trolle abgehalten werden, um den Willen der Bevölkerung kennen zu lernen. Jouhaux in Prag Paris, 13. Oktober Der Generalſekretär des marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaftsverbandes CGT. Jouhaux, hat ſich am Mittwoch auf dem Luftweg nach Prag begeben. DAg. kagk in Graz Wichtige Aufbaumaßnahmen beendet Berlin, 13. Oktober Nachdem nunmehr die wichtigſten organiſato⸗ riſchen Aufbau maßnahmen der D AF. in der Oſtmark durchgeführt wurden, iſt als Ab⸗ ſchluß dieſer Arbeiten eine Geſamttagung der DAF„Beauftragten, ſowie der D AF. Walter⸗ und Walterinnen vorgeſehen. Die Tagung findet in der Zeit vom 22. bis 26. Oktober dieſes Jahres in Graz ſtatt und ſteht unter Leitung des Stellvertreters des Reichs⸗ kommiſſars für die DAF. Dr. Hupfauer. Auf dieſer Tagung werden Reichsorganiſationslei⸗ ter Dr. Robert Ley und Reichskommiſſar Gau⸗ leiter Bürckel. Dr. Hupfauer und Haupt⸗ amtsleiter Selöner ſprechen. Bohle in Karlsbad Verhandlungen über die Eingliederung der Reichsdeutſchen Karlsbad, 13. Oktober Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP., Gauleiter Staatsſekretär Bohle, der ſich in Begleitung ſeiner Mitarbeiter im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Füh⸗ rers ins Sudetenland begeben hat, hatte am Mittwoch in Karlsbad ausführliche Beſprechun⸗ gen mit dem Hauptbeauftragten der Reichs⸗ deutſchen in der Tſchecho⸗Slowakei, Konſulats⸗ ſekretär Stechele, über die durch die Be⸗ freiung Sudetendeutſchlands notwendig gewor⸗ dene Eingliederung der Reichsdeutſchen und ihrer Organiſationen. Gleichzeitig hatte Gau⸗ leiter Bohle eine erſte Beſprechung mit dem zuſtändigen Kreisleiter der Sudetendeutſchen Partei in Karlsbad, Wollner. Die glowalei erwacht Kundgebungen gegen die Juden. Preßburg, 13. Okt. Die neue ſlowakiſche Regierung geht nun daran, die wichtigſten Poſten der Verwaltung, der Polizei, des Schulweſens von den Vertretern des früheren Syſtems zu ſäubern und dieſe Poſten mit nationalen Slowaken zu beſetzen. Namentlich im Schulweſen ſoll der tſche⸗ chiſche Einfluß völlig Si dee drängt werden. Es ſollen grundſätzlich nur noch ſlowakiſche Lehrkräfte angeſtellt bleiben. Auch das ſtaatliche Preſſeweſen wurde unter rein ſlowakiſche Leitung geſtellt. Gleichzeitig mit dem Verbot der Kommuniſtiſchen Partei, das im Land allgemein begrüßt wurde, wurde eine Anzahl von kommuniſtiſchen Rädelsfüh⸗ rern in Haft genommen. Mit wachſender Erbitterung wendet ſich die ſlowakiſche Bevölkerung gegen die Juden, die im Wirtſchafts⸗ und Ge⸗ ſchäftsleben eine zum Teil beherrſchende Rolle ſpielen. Bis ins kleinſte Dorf hinaus finden täglich Kundgebungen ſtatt, in denen die Slowaken die Zurückdrängung des ver⸗ derblichen Einfluſſes des Judentums fordern. Dabei wird von ihnen immer wieder die Ju⸗ dengeſetzgebung des Deutſchen Reiches als vorbildlich bezeichnet. Großfürſt Kyrill f N Paris, 13. Okt. Der ruſſiſche Thronprätendent, Großfürſt Kyrill⸗Wladimirowitſch, iſt heute im Alter von 62 Jahren in einem Pariſer Krankenhaus geſtorben. Nun wird ſein 21jähriger Sohn, Großfürſt Wladimir Kyrillowitſch. Chef des Hauſes Romanow und Prätendent des ruſſi⸗ ſchen Thrones. Kleine poliliſche Nachrichten Der internationale Volta-Kongreß in Rom hat nach mehrtägigem ergebnisreichem Gedan⸗ kenaustauſch am Mittwoch ſeinen Abſchluß ge⸗ funden. In ſeiner Schlußanſprache dankte der Präſident des Kongreſſes, Oreſtano, denn Teil⸗ nehmern für ihr Erſcheinen, vor allem aber der deutſchen Abordnung. Der Führer hat dem um die deutſche Kultur⸗ geſchichte hochverdienten Verleger und alten Parteigenoſſen. Hugo Bruckmann(München), zum 75. Geburtstage telegraphiſch ſeine herz⸗ lichſten Glückwünſche ausgeſprochen. Die von Prof. Dr. Konrad Meyer geleitete Reichsarbeitsgemeinſchaft für Raumforſchung veranſtaltet vom 17, bis 20. Oktober ihre zweite Reichstagung in Graz. Die diesjährige Hauptverſammlung der Li⸗ lienthal-Geſellſchaft für Luftfahrtforſchung wur⸗ de am Mittwoch mit einer Anſprache des Staatsſekretärs General der Flieger Milch er⸗ öffnet. Gäſte aus 24 Nakionen nehmen an der Tagung teil. Der bisherige Botſchafter Japans in Berlin, Exzellenz Togo. iſt zum Botſchafter in Moskau ernannt worden. Die Zuſtimmung der Sowijiet⸗ regierung iſt bereits im Außenamt in Tokio eingettoffen.. Herzog Alba, der nationalſpaniſche Beauf⸗ tragte für Verhandlungen mit der engliſchen Regierung. hatte in Burgos eine Beſprechung mit Außenminiſter Graf Jordana. Die Spa⸗ nienfahrt Albas ſteht wohl im Zuſammenhang mit dem Beſuch Hemmings, des Sekretärs des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, zumal von Lon⸗ don aus die Reiſe Hemmings mit beſonderem Intereſſe beachtet wird. Der Stellvertreter des Führers hat eine An⸗ ordnung erlaſſen, durch die die deutſche Kraft⸗ fahrt zu noch ſtärkerer Einſatzbereitſchaft ge⸗ führt werden wird. Korpsführer Hühnlein und Hauptamtsleiter Dr. Todt ſind mit der Auf⸗ pubs der Förderung der Motoriſierung betraut vorden. Hauptſchriftletter und verantwortlich fur den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Fetedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsvetlage Envrim. Haller 8 Co, Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer Cnyrim& Co, Worms.— DA. IX. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. P.. ,,,, 8 — 1 lun Ein organ ü der 5 ale des Reitz, mer. Auf „14 Olt. gierung Voten det Schulweſens Spftens zu tionalen 1 der tſche⸗ utücge⸗ ſätzlich nut At bleiben. urde unter Gleichzeitig en Pattei, kde, wurde Rädelsfüh⸗ det ſich die gegen „ und Ge⸗ hende Rolle aus finden in denen des ber⸗ J fordern. et die Ju⸗ Reiches 13. Ol. Großfürſ N im Alter gankenhaus Sohn c in d en Geda ha de 0 abet der he Kullut⸗* 115 alten 2 Muhen eile herz 1 geleitete forschung hte zwelle 8 ee 8 e F Italiens großes Siedlungswerk der 17. Jahteslag des Marſches auf Rom Nom, 13. Oktober. Der bevorſtehende 17. Jahrestag des Mar⸗ es auf Rom wird im Zeichen der erſten großen Siedlungsaktion des faſchiſti⸗ ſchen Italiens in Libyen ſtehen. Das faſchi⸗ ſtiſche Siedlungswerk, das in den letzten fünf Jahren unter dem Generalgouverneur Mar⸗ ſchall Bal bo planmäßig durchgeführt wurde, wird mit der Entſendung von 1800 Familien von insgeſamt 20 000 Seelen in eine neue intenſive Phaſe treten, während der weite Gebiete durch eine großzügige Beſiedlung ganzer italieniſchen Familien erſchloſſen und in den Dienſt der italienſichen wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit geſtellt werden ſollen. Insgeſamt 17 Dampfer ſind für dieſe in der Siedlungsgeſchichte einzigartige Maſſenver⸗ pflanzung von aualifizierten Landarbeitern aus allen Gauen Italiens eingeſetzt. Am erſten Tage des 17. Jahres der faſchiſtiſchen Zeitrech⸗ nung laufen dieſe Schiffe gleichzeitig aus Genua, Neapel und Syrakus aus, um am 4. November die italieniſchen Siedler in Tripolis und Bengaſi zu landen. hinaus mik den Juden-Profeſſoren! Ausmerzung jüdiſcher Lehrer in Italien Rom, 13. Oktober Einer amtlichen Mitteilung zufolge ſind ge⸗ mäß den ſeinerzeit erlaſſenen Beſtimmungen 98 jüdiſche Hochſchulprofeſſoren ihrer Aemter enthoben worden.. Jranzöſiſche demarche in Rom Rom, 13. Oktober Der franzöſiſche Geſchäftsträger Blondel hat am Mittwoch wegen des Argreements für den neuen franzöſiſchen Botſchafter in Rom eine Demarche beim italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano unternommen. Jouhaur ist wieder da Er kaun die hehe gegen die aukorilären slaaken nicht laſſen Paris, 13. Oktober Im Verlauf der am Dienstagnachmittag wiederaufgenommenen Sitzung des Vorſtan⸗ des der marxiſtiſchen CGT.⸗Gewerk⸗ ſchaften erklärte zunächſt der Vorſitzende Belin u. a., das Münchener Abkommen be⸗ deute eine Gnadenfriſt für den Frieden. Der größte Fehler würde darin beſtehen. wenn man dieſe Friſt verſtreichen laſſe, ohne eine große Bewegung der öffentlichen Meinung zugunſten der Schaffung eines wirklichen Friedens zu er⸗ zeugen. Der Friede ſei nicht im offen zugegebe⸗ nen Antigermanismus zu finden. An Hand eines großen Aufwands internationaler Ge⸗ rechtigkeit müſſe der Friede auch mit Deutſch⸗ land und mit Italien hergeſtellt werden. Anſchließend betrat der Generalſekretär der CGT.⸗Gewerkſchaften, Jouhaux, die Redner⸗ tribüne. Der Redner gab eine peſſimiſtiſche Dar⸗ ſtellung von der Lage in Zentral⸗ und Oſteuro⸗ pa und dem Balkan, wobei er es wie üblich an Angriffen gegen Deutſchland und Italien nicht fehlen ließ. Die einzige Löſung ſieht der rote Gewerkſchaftspapſt in einer internatio⸗ nalen Konferenz, zu der man nicht umhin kön⸗ ne, auch Deutſchland und Italien gnädigſt ein⸗ zuladen. Dabei dürfe die Abrüſtungsfrage aber nicht etwa zu Beginn der Konferenz geſtellt werden. Sie müſſe vielmehr die Schlußfolge⸗ rung einer ſolchen Konferenz bilden. Auch am Dienstag kam man im CGT.⸗Vor⸗ ſtand nicht zu Ende, denn es folgten abends bis in die Nacht hinein weitere Teilſitzungen, die ſich zumeiſt nur in langwierigen Verhand⸗ lungs⸗ und verwaltungstechniſchen Fragen er⸗ ſchöpften. Erſt gegen 3 Uhr morgens am Mitt⸗ woch haben die ſeit einigen Tagen anhaltenden und zeitweilig recht ſtürmiſchen Sitzungen zu einem Abſchluß, das heißt zu einer Entſchließung geführt. Dieſe Entſchließung nun weicht keinen Finger breit von der marriſtiſchen Ideologie ab. Die ſchüchternen Verſuche, die ſich bei den Referaten verſchiedener Redner hinſichtlich der Entpolitiſterung der Gewerkſchaften zugunſten einer Konzentration auf das Gebiet der ſozia⸗ len Fragen— ihre eigentliche gewerkſchaftliche Aufgabe— bemerkbar machten, haben vollſtän⸗ dig dem Einfluß des roten Gewerk⸗ ſchaftspapſtes Platz machen müſſen.„Kol⸗ lektive“ bleibt das Schlagwort und die Ent⸗ ſchließung ſteht unverblümt im Zeichen der Einmiſchung in internationale politiſche Angelegenheiten. Man verſichert dann auch in hochtönenden Phraſen die tſchechiſch⸗mar⸗ riſtiſchen Organiſationen feiner. „brüderlichen Sympathie“ und erklärt, daß die „Verteidigung des Friedens die Schaffung der internationalen Gewerkſchaftseinheit pe dert“. Die Beibehaltung der 40⸗Stunden woche. der Kollektivverträge, der Schluß der freien Ausübung des Gewerkſchafts⸗ rechts und die Durchführung der übrigen in dem Plan der CGT.⸗Gewerkſchaften enthalte⸗ nen Reformen ſollen die beſte Grundlage für einen Widerſtand gegen„die lüſternen Begier⸗ den der Arbeitgeber“ und gegen die„faſchiſti⸗ ſche Gefahr“ bilden. Demgegenüber wirkt die Feſtſtellung, daß der Frieden auf feſten Grund⸗ lagen, auf wirtſchaftlichen Abkommen, auf einer gerechten Verteilung der Rohſtoffe, ſowie auf der Achtung und Garantie der Rechte einer jeg⸗ lichen Nation— wie es in der Entſchließung heißt— immerhin grotesk und man kann ſich des beſtimmten Eindrucks nicht erwehren, daß aus dem ganzen unlogiſchen und phraſenhaften Inhalt der Entſchließung Ratloſigkeit und Un⸗ ſicherheit im marxiſtiſchen Lager ſpricht, was u. a. auch durch die Tatſache unterſtrichen wird, daß der Vorſtand der Gewerkſchaften für die Entſchließung und durch 15 Stimmenthaltungen Einſtimmigkeit erzielte. 8 Japaner drüngen nach Süden Vormarſch auf Teian— Wann fällt Hankau? Tokio, 13. Okt. Nach einer amtlichen Verlautbarung haben die japaniſchen Truppen an der Südfront, ſüd⸗ lich des Nangtſe. Stellungen eingenommen, die die Teian⸗ und die Kiukiang⸗Nantſchang⸗ Bahn einſchließen und den chineſiſchen Trup⸗ pen bei Teian eine ſchwere Niederlage bei— brachten. Die japaniſchen Truppen, die in ſüdlicher Richtung, öſtlich und weſtlich des Höhen- zuges von Luſhan vorgehen, griffen die Nach⸗ hut der chineſiſchen Truppen bei Teian an, während die japaniſchen Beſatzungstruppen von Joki das Zentrum der chineſiſchen Stel⸗ lungen zwiſchen Janghſin und Teian durch⸗ brochen haben und nun am Nordufer des Sin⸗Fluſſes auf Teian vorrücken. Großangriff in Südchina Schanghai, 13. Okt. Von zuſtändiger japaniſcher Stelle wird mit. geteilt, daß die Landung der japaniſchen Truppen in Südchina von außerordentlich gün⸗ ſtigem Wetter begleitet geweſen ſei. Die Zu- ſammenarbeit zwiſchen der Armee, der Ma⸗ rine und der Luftflotte habe hervorragend ge⸗ klappt, ſo daß das Landungsmanöver— wie vorgeſehen— völlig überraſchend durchgeführt werden konnte. Die Tatſache, daß die Operationen in Süd⸗ china noch vor dem Fall Hankaus be⸗ gonnen werden konnten, zeige der Welt, daß die finanzielle. militäriſche und wirtſchaftliche Kraft Japans noch lange nicht voll ausgenutzt ei Ueber die Aktion der Luftflotte wurde mitgeteilt, daß über 100 Jagdflugzeuge mili⸗ täriſch wichtige Plätze in der Kwantung-Pro⸗ vinz und an der Eiſenbahnſtrecke Kanton-Hon⸗ kong mit Bomben belegt haben. In japaniſchen Kreiſen iſt infolge des kraft- vollen Vorſtoßes in Südchina die Stim; mung ſehr gehoben Man hofft, daß Kanton und Hankau nunmehr in abſeh⸗ barer Zeit fallen werden. ITſchechiſche Wahlen Mitte November? Ver folgt Beneſch auf den Präſidenlenſtuhl Prag, 13. Oktober. An der Spitze des tſchecho⸗flowakiſchen Staa⸗ tes ſteht gegenwärtig eine aus 21 Mitgliedern beſtehende Regierung. Der mit dem Rücktritt Dr. Beneſchs freigewordene Präſidenten⸗ ſtuhl wird wohl noch nicht beſetzt werden, da die ungeklärten politiſchen Verhältniſſe die Einberufung des Prager Parlaments nur erſchweren und die Verhandlungsfreiheit der Regierung beeinträchtigen würden. Nach der noch in Geltung befindlichen Verfaſſung ſollte die Wahl des Staatspräſideten allerdings innerhalb von 14 Tagen nach dem Rücktritt erfolgen. Aus dieſem Grunde bilde⸗ ten die Neuwahlen auch öfter den Gegen⸗ ſtand der Miniſterberatungen. Amtlich wurde aber bekanntgegeben, daß die Regierung Si⸗ ro vy die Geſchäfte weiterführen wird und die Neuwahlen aus dieſem Grunde verſchoben hat. Wie der heutige„Expreß“ meldet. dürften die Neuwahlen Mitte November durchgeführt werden. Die Kandidatenfrage iſt noch nicht be⸗ handelt worden, möglicherweiſe dürfte der neue Präſident ein Mann des Wirtſchafts⸗ lebens ſein. Judendämmerung in Prag Prag, 13. Oktober. Aufgrund der füngſten Ereigniſſe hat die tſchechiſche Studentenſchaft eine Re⸗ organiſation der zentralen Leitung der Studen⸗ tenſchaft durchgeführt. Die füdiſchen Mit⸗ glieder, die bisher im Verein mit kom mu⸗ niſtiſchen Elementen einen großen Ein⸗ fluß beſaßen wurden entfernt. Die neue Lei⸗ tung hat Mittwoch die Geſchäftsführung der tſchechiſchen Studentenſchaft übernommen. Wie der„Vecer“ meldet. wurden ähnliche noch gründlichere Maßnahmen in der Leitung der ſlowakiſchen Studentenſchaft getroffen. ger Mann Ar. A7 1⁰ er seltsame Fall des Unbekannten von Bollegno/ liehara unde (7. Fortſetzung.) Heimliche Beobachtung Er führt Giulia die langen Gänge des Kran⸗ kenhauſes entlang. Vor einer Tür bleibt er ſtehen „Sie müſſen mir etwas verſprechen. Sie müſ⸗ ſen ganz ruhig ſein. Sei es nun Ihr Gatte oder nicht. Ja nicht ſchreien! Nur das tun. was ich ſage.“ „Ich verſpreche es.“ flüſtert Giulia, kaum daß ihre Worte zu verſtehen ſind. In der Tür befindet ſich eine kleine Oeffnung, ein Fenſterchen. Innen hängt ein ebenſo kleiner Vorhang aus dünnem, durchſichtigem Gewebe. Dr. Orſi ſchiebt das Fenſterchen auf. Dann winkt er Giulia heran. Sie iſt leichenblaß, zit⸗ tert vor Erregung, aber ſie nimmt ſich ſehr zu⸗ ſammen. Sie ſpäht durch die Oeffnung. Vier Männer ſind im Zimmer. Zwei ſpielen an einer Schachpartie. Der dritte ſchreibt eifrig in einem Buch. Und der vierte? Ja, der vierte. das iſt er! Das iſt Giulio, ihr Mann! Gerade tritt er vom Fenſter fort zu den Spielenden heran. Das Licht fällt voll auf ihn. Sie ſieht ſeine Bewegungen, ſein Geſicht. Jetzt verſchränkt er die Arme. Wie er das macht, ſo macht es nur Giulio. 5 Giulia ſchaut lange. Nicht, daß ſie noch im Zweifel wäre. Sie hat Giulio im erſten Augen⸗ blick erkannt. Aber ſie ſchaut und ſchaut, weil es wunderbar iſt, den Menſchen zu ſehen, den ihr das Schickſal endloſe Jahre vorenthalten hat. Ihn zu ſehen, zu wiſſen, daß er jetzt da iſt, nicht tot, und nicht mehr verſchollen, das iſt es. Kein häßlicher Zweifel. Beſorgt beobachtet Dr. Orſi die Frau. Er ſieht, daß es ihr ſchwer fällt, ruhig und be⸗ herrſcht zu bleiben. Und plötzlich iſt es auch da⸗ mit vorbei. Lautlos ſinkt ſie zuſammen. Doktor Orſi fängt ſie auf. Das Wiederſehen In ſeinem Zimmer kommt ſie aber bald wie⸗ der zu ſich. Das erſte: ſie lächelt glücklich und greift dankbar nach der Hand des Arztes, weint vor Freude. Doktor Orſi läßt ſie gewähren, fragt nicht neugierig herum. Er weiß ſchon ſel ber, daß dieſe tapfere Frau ihren Gatten wie⸗ dererkannt hat. Giulia fängt an zu ſprechen, Ein Zittern liegt in ihrer Stimme. „Es iſt Giulio.“ „Wenn Sie ſich erholt haben, wollen wir ihn. holen.“ 3 Freudig richtet Giulia ſich auf. Doktor Orſi muß über ihren Eifer lächeln: „Eine halbe Stunde wollen wir aber doch warten. Ihr Gatte muß eine ſtarke, tapfere Frau ſehen. Er muß ſofort wiſſen: Auf meine Frau kann ich mich verlaſſen. Er braucht das jetzt. Er iſt doch krank.“ „Wird es ſo bleiben?“ „Ich glaube nicht. Es hängt wirklich ſehr viel von Ihnen ab. Sie allein können ihm vielleicht das wiedergeben, was wir nicht kön⸗ nen: ſein Gedächtnis.“ „Ich will alles tun.“ 4 Als Giulia ſich völlig wieder erholt hat, gibt Doktor Orſi den Auftrag den Mann mit Num⸗ mer 44170 zu holen. Ein paar Anſtaltsärzte ſtellen ſich neugierig ein. Davon iſt Doktor Orſi nicht erbaut. Aber es iſt zu ſpät, ſie wie⸗ der fortzuſchicken. Die Schweſter führt bereits den Patienten berein. Und nun geſchieht etwas Unerwarte⸗ tes. Kaum, daß der Unbekannte die Frau ne⸗ ben Doktor Orſi ſieht, geht ein heftiges Schüt⸗ teln durch ſeinen Körper. Er ſchluchzt auf, be⸗ ginnt heftig zu weinen. Und jetzt, jetzt breitet er die Arme aus. Giulia will ſofort auf den Kranken zu. Die Kräfte verlaſſen ſie. Sie ſinkt in die Knie, aber auch ſie öffnet die Arme weit. Sie weint und ſtammelt: „Giulio— mein Giulio——!“ Doktor Orſi hilft ihr auf, will ſie ſtützen. Sie wehrt ſchwach dagegen, wankt auf den Unbe⸗ kannten zu, und dex ſchließt ſie laut ſchluchzend in ſeine Arme. (Fortſetzung folgt.) Eine Abfuhr für Duff Cooper deulliche Jeſlſtellungen des engliſchen Verleidigungsminiſters Inſlip §s London, 13. Oktober Eine harte und klare Verurteilung fand das unqualifizierbare Verhalten des bisherigen Marineminiſters Duff Cooper am Mitt⸗ wochabend aus dem Mund des Verteidigungs- miniſters Inſkip. In einer Rede in Graves end ſtellte Inſkip zunächſt feſt, daß ſeine Kel⸗ legen ſich ſehr gewundert hätten über den Kurs Coopers, zumal nicht allein die Re⸗ gierung. ſondern das ganze engliſche Volk der Politik Chamberlains zuſtimmten Die Zeit ſei gekommen, da man ſich fragen müſſe, ob man mit einer Nachbarnation in Frieden leben wolle, oder ob man einen Krieg beabſichtige. Es gebe einige Leute, die Deutſch⸗ land einkreiſen, demütigen und mit einer Kom⸗ bination von Staaten umgeben wollten, durch die es an ſeiner Entfaltung gehindert werde. Mit anderen Worten: Man wolle eine Politik fübren. die Deutſchland ebenſo behandele wie 19191 Noch bis vor einigen Tagen habe er geglaubt, fuhr Inſkip fort, daß niemand oder wenigſtens keine Partei länger eine derartige Politik be⸗ günſtige. Er habe niemals angenommen, daß Marxiſten gegen die er— in der Politik noch jung— den Vertrag von Verſailles verteidig⸗ ten, dieſen gleichen Vertrag ſtützen würden. während er ſich ſelbſt zu der Anſicht durchgerun⸗ gen habe, daß Klugheit, wenn nicht Gerechtig⸗ keit, erheiſche, ein neues Abkommen mit dem einſtigen Feinde zu treffen. Um dieſe Frage gehe es: Solle Frieden auf dem Verhandlungswege geſchaffen werden, oder ſolle es Krieg durch eigene Wahl der großen Demokratien geben. Der Premierminiſter habe klar gemacht, für welche Seite er ſtimme. Frieden zwiſchen uns und Deutſchland, erklärte Inkkip dann, würde das größte Geſchenk ſein, das wir als Nation einer erſchütterten Welt geben kön⸗ ten. Wenn wir aber einen Krieg beginnen wür⸗ den, ſo hieße das, daß wir einen Brand ent⸗ flammten, wie ihn die Welt nie geſehen hat. Engliſche Strafaktionen in Paliäſting 25 arabiſche häuſer in die Luft geſprengt Jeruſalem, 13. Oktober. Die Strafaktionen der Engländer gegen arabiſche Dörfer halten an. So wurden in der kleinen Stadt Medial nördlich von Ga⸗ za nicht weniger als 25 Häuſer in die Luft ge⸗ ſprengt. In Nordpaläſtina ſind mehrere Dörfer mit Kollektivſtrafen belegt worden: ſi müſſen u. a. die Koſten für die zuſätzlich in dieſe Ortſchaften gelegten Polizeiabteilungen tragen. Ausgehverbot beſteht jetzt in den Städten Na⸗ zareth. Tiberias, Jenin, Tulkarem. Jaffa, der Altſtadt von Jeruſalem. Bethlehem. Gaza und zahlreichen Dör⸗ fern. In der Nacht werden außerdem alle Land⸗ ſtraßen im Gebiet der Eiſenbahnlinie Haifa— Kantara und des Flugplatzes ydda ge⸗ ſperrt. f Der Streik der Straßenreiniger von Haifa hält an. In Jeruſalem wurde am Mittwoch ein Araber hingerichtet. Am Jaffator iſt ein Jude durch mehrere Schüſſe verwundet worden. Der zioniſtiſche Aktionsausſchuß tagte unter dem Vorſitz des Präſidenten des zioniſtiſchen Ge⸗ neralrates den ganzen Dienstag hindurch, um die neue, durch die Londoner Beſprechungen ge⸗ ſchaffene Lage zu behandeln. Jeuergefecht in Nablus Jeruſalem, 13. Oktober. Zu den Zwiſchenfällen in Nablus am Diens⸗ tag verlautet, daß die engliſchen Trup⸗ pen, die ein Haus in der Altſtadt in die Luft ſprengen wollten, von Freiſchärlern beſchoſſen wurden. Das Feuergefecht, in deſ⸗ ſen Verlauf auch zwei Bomben auf die Truppen geworfen wurden, dauerte ſaſt 2 Stunden. Die Freiſchärler zogen ſich dann zurück, worauf das Haus zerſtört wurde. Die Straße Jeruſalem— Hebron iſt ſeit Mittwoch früh für jeden Verkehr geſperrt: anſcheinend ſind hier militäriſche Operationen im Gange. An der Straße Nazareth Tiberias wurden zahlreiche Telefonmaſten zerſtört. Eine Delegation von 25 arabiſchen Frauen Paläſtinas reiſte am Mittwoch nach Kairo ab, um dort an dem am 15. Oktober beginnenden orientaliſchen Frauenkongreß teil⸗ zunehmen, der ſich lediglich mit der Paläſtina⸗ frage befaſſen wird. Brifiſche Polizeiſtalionen beſchoſſen Die Polizeiſtationen Tulkarem und Je⸗ nin lagen geſtern unter Gewehrfeuer ara⸗ biſcher Freiſchärler. Ueber Jenin, wo geſtern ein arabiſcher Angeſtellter der Bezirksverwal⸗ tung erſchoſſen wurde, iſt ein durchgehendes Ausgehverbot verhängt worden. Bei der Be⸗ ſchießung des arabiſchen Dorfes Shenali wurde ein Araber getötet. In Haifa drangen Bewaff⸗ nete in das Haus eines arabiſchen Notabel ein und verletzten dieſen durch Schüſſe ſchwer. Ein weiterer anweſender Araber wurde getötet. Ichweres Gefecht bei Jeruſalem Ein engliſches Flugzeug abgeſchoſſen Ss Jeruſalem, 13. Oktober Auf der Straße Jeruſalem Hebron kam es wieder zu einem ſchweren Kampf zwiſchen eng⸗ liſchem Militär und Arabern, der zahlreiche Opfer forderte. Eine Militärpatrouille wurde aus dem Hinterhalt beſchoſſen und der Kraft⸗ wagen dann umgeworfen. Drei Soldaten wur⸗ den dabei verwundet. Das Militär forderte Hilfe an, worauf weitere engliſche Truppen und zwei Flugzeuge in den Kampf eingriffen. Eine engliſche Maſchine wurde abgeſchoſſen, je⸗ doch ſind der Flugzeugführer und der Beglei⸗ ter angeblich unverletzt. Im Verlauf des Kampfes wurden zwei Soldaten getötet. Die Araber hatten mehrere Tote bezw. Verletzte. Auch in Jeruſalem ſelbſt kam es zu mehreren Zwiſchenfällen. So wurde in der Altſtadt ein Araber ermordet. Gegen einen Laſtkraftwagen wurde ein Bombe geworfen. Auf der Strecke Lydda⸗Gaza entgleiſte ein Güterzug, da die Schienen beſchädigt worden waren. ——ůGPb .— — — S esine· uncl die stelmdnnea aman van KM aNαu aste — . r N * ** (1. Fortſetzung) Nach der goldenen Wiege hatten ſpäter viele Menſchen ſchon halbe Nächte hindurch geſucht und ſich tief in den Berg hineingegraben, bis einmal einer ſo weit gekommen war, daß er ſchon eine der zierlich geſchmiedeten Kufen in ſeiner Hand verſpürte. Da ſtrömte es mit ſo furchtbarem Eiſeshauch in ihn hinüber, daß er jäh zurückfuhr und flüchtete. Die Hand aber erfror ihm und faulte ab, und dann hat es nie wieder einer gewagt, nach der Wiege zu ſuchen. Oder Karſten erzählte von Resko, dem rieſi⸗ gen grauen Hengſte, den einſt der Bauer in ſtür⸗ miſcher Herbſtnacht von Wodan, dem wilden Jä⸗ ger, zum Geſchenk erhielt, und der beim Nennen des Namens Chriſti ſo ſehr in Zorn geriet, daß er des Bauern Sohn mit dem Huf erſchlug, als der in ſeiner Nähe ein Kirchenlied vor ſich hin⸗ ſummte. Dann aber rettete das ſchreckliche Pferd dem Bauern und ſeiner Frau das Leben, da ſie auf ihrer Schlittenfahrt vom Begräbnis des Sohnes heimkehrten und im tiefen, ver⸗ ſchneiten Walde von ſieben Wölfen überfallen wurden. Es zerſchmetterte Resko, der Hengſt, mit ſeinen tellergroßen Hufeiſen allen ſieben Wölfen die Schädel, daß einer nach dem andern tot in den Schnee purzelte. Hernach raſte das Roß davon, und der Bauer und ſein Weib bete⸗ ten von Herzensgrund, und Wodan nahm das wilde Tier wieder zu ſich. Wenn dann Geſine, die mit großen, leuchten⸗ den Augen Karſtens Erzählungen gefolgt war, ihn am Ende bat, noch weiter zu erzählen, und ſich gar nicht beruhigen wollte bei ſeiner Be⸗ teuerung, daß er nun wirklich keine Geſchichte mehr wüßte, ſo kam es bisweilen ganz unver⸗ ſehens, daß er drauflos erzählte und Neues erfand, worüber das Kind oft in größeres Ent⸗ zücken geriet als über das Alte und oftmals Gehörte. Aber Karſten ſchüttelte jedesmal bei⸗ nahe erſchrocken den Kopf, wenn er ein Ende gefunden, und zum zweitenmal erzählte er nie eine Geſchichte, ſooft Geſine ihn auch darum bat. So lebte Karſten Boſtelmann in Einfalt und Frieden glücklich durch die Freundſchaft mit einem Kinde. Er ſchaffte tagsüber als fleißi⸗ ger Knecht unter ſeinem gutmütigen Vater, der freilich ein wenig ſtiller und verdroſſener wurde nach dem Tode der treuen Frau, Kar⸗ ſtens und ſeiner jüngeren Schweſter Erna ge⸗ liebter Mutter. Als Karten achtundzwanzig Jahre alt war, heiratete ſeine Schweſter, die bis dahin Va⸗ ter und Bruder die Wirtſchaft geführt hatte. Es kam eine fremde Perſon ins Haus, eine Haus⸗ hälterin, die ihre Pflichten vertraglich feſt⸗ legen ließ und darüber hinaus zu nichts zu bewegen war, nicht einmal zum Melken einer Kuh, wenn es dringlich geſchehen mußte. Der Vater warf ſie ſchließlich zum Hauſe hinaus. Es kam die nächſte, die zwar viel verſprach und noch mehr hielt, jedoch dem Bauern mit ihren Heiratsgelüſten bald ſo läſtig wurde, daß er ihr endlich kündigte. „Das fehlte noch“, ſagte er zu Karſten,„daß ich mit meinen vierundfünfzig Jahren noch Dummheiten machte“. Karſten fuhr auf. Wie prüfend ging ſein Blick über des Vaters hohe Geſtalt. Was für ein ſtattlicher Mann er doch war mit ſeinem friſchen, faltenloſen Geſicht, dem vollen Schei⸗ tel, den großen, jugendlich leuchtenden Augen — zum Freien wohl juſt ſo geſchaffen wie der Sohn, „Na, na...“ ſagte Karſten halben Lächeln,„wer weiß...“ „Ja ſo“, lachte der Vater,„meinſt du. Du würdeſt wohl Augen machen, wenn ich dir Stiefgeſchwiſter über den Hals brächte und dem Hofe Blutſauger anſetzte.“ Doch ernſter fuhr er fort:„Nein, da iſt wer anders dran, zu freien und eine Frau ins Haus zu bringen.“ Der Sohn erſchrak. Er wußte nun mit einem Male, daß er heiraten ſollte, heiraten mußte. Gewiß, das war Bauernart und Bauernpflicht, daß der Sohn freite, wenn die Mutter nicht mehr war. Jetzt erſt machte er ſich das ganz klar. Achtundzwanzig Jahre war er nun alt geworden. Er hatte ſich in der wunderſamen Abſeitigkeit ſeines Hofes ſo tief verkrochen, mit. den Fäden ſeiner heimlichen Sehnſucht ſo dicht ſich einge⸗ ſponnen in ſeiner eigenen Welt, daß ihm wohl der Umgang mit einer erwachenden Kindesſeele, nicht aber das handfeſte Paktieren mit einem Weibe begehrenswert ſchien, als welches er die Mehrzahl der bäuerlichen Ehen kennengelernt hatte. Wenn er von ſeltenen Beſuchen bei bekannten und verwandten Familien oder von Feſten heim⸗ kehrte und auf die Frage des Vaters, wie ihm Tietjen⸗Elfriede oder Hoyers Alwine gefallen habe, ſeine Gleichgültigkeit gegen dieſe Bauern⸗ töchter bekundete, ſo pflegte der Alte zu ſagen: mit einem r „Die Frau muß erſt noch gebacken werden, die dir recht iſt.“ Ja, ſo war es wohl auch: Die Bauerntöchter würden es nie verſtehen, auf welchem Umwege er dahin gekommen war, ſo tief ſich zurückzufühlen in Heimat und Einfalt, denn ſie waren ja dem allem niemals ſo fern geweſen wie er. Er konnte nicht richtig und redlich reden mit dieſen Mädchen. Er hatte ein Grauen vor dieſen Geſprächen junger Leute, die nur auf eine Heirat abzielten, oder aber mit ihren knalligen Anzüglichkeiten ſich gegenſeitig die Liebe als jene zweckmäßige und genußreiche Sache plauſibel machten, die auch von den Ebern und Hofhähnen beſtens beſorgt wurde. Leib und Seele waren ihm eins. Er hatte ſich einmal vor Jahren in der Stadt ver⸗ leiten laſſen, bei der käuflichen Liebe zu Gaſte zu gehen. Danach war er ſich wochenlang wie ein Verräter an ſich ſelbſt und ſeiner Sehnſucht zum Ekel geweſen. Nun mußte alſo die bäuerliche Heirat kom⸗ men. Das meinten die Worte des Vaters. „Ja, ja“, ſeufzte er und ſtand auf,„das ſoll wohl ſein, Vater. Kommt Zeit, kommt Nat.“ Er ging hinaus in die Heide. Der Mai ließ das Farnkraut lichtgrün leuchten, und die Blät⸗ ter der jungen Birke zitterten zart und freudig im Winde. Er ging langſam durch dieſe wun⸗ derbare Landſchaft, die ihm gehörte, darauf ſeine Schafe liefen, wie ſie vor fünfhundert Jah⸗ ren auf Boſtelmanns Heide gelaufen waren. Er ging auf dem hellen Sande eines ausgetretenen Weges, der ſich wie eine ſchimmernde Schlange an einem ſanften Abhang hinaufwand. Zu ſei⸗ nen Seiten erhoben ſich einzelne Wacholder, die dichter aufeinander folgten, je höher es ging. Hoch auf der Kuppe des Hanges waren ſie ganz zuſammengerückt, ſo daß ſie wie ein Riegel den Weg abſchloſſen. Ehe aber der Weg die Höhe erreichte, buchtete er auf beiden Seiten weit aus, ſo daß eine Art langgezogenen Vorraums entſtand vor der hohen, quer abriegelnden Wand der Wacholderbäume. Kerzengerade, alle in gleicher Höhe und in gleichem geringen Ab— ſtand voneinander, ſtanden ſie da. Wenn ſchon ein jeder dieſer ſeltſamen Bäume in ſeiner Ein⸗ ſamkeit wie ein Mahnruf aus einer anderen Welt dringt, ſo ſchien dieſe Reihe da oben wahrlich wie von der Hand eines zauberiſchen Bauherrn gefügt. Sie ſtand wie die Säulen des Vorhofs einer heiligen Burg, und hinter ihr flammte in ſchmalen Streifen das Abendrot aus Gottes unendlichem Burgraum... Lange ſtand Karſten am Fuß dieſes Burg⸗ berges und ſah das große Leuchten der Ferne. Er ging nicht hinauf auf die Höhe und ſchaute nicht durch die Säulen des Vorhofs hindurch in die enthüllte Weite der Welt Als ob er Weite und Zukunft gläubig in Gottes Herzen ruhen laſſen wollte, verharrte er unten, und es war ein dunkles Gebet in ihm um die Gnade des richtigen Weges. Ba'd darauf wurde Geſinens zwölfter Ge⸗ burtstag gefeiert, und der Pate erzählte dem Kinde ein neues Märchen, durch das die dunk⸗ len Pacholder geiſterten und die Moortümpel ſchillersten, aber endlich ſchmolz alle Angſt in der ſüßen Glut der Abendſonne. Es war das letzte Märchen, das er erzählte. Wenige Wochen darauf zog Karſten in den Krieg. Gleich im Auguſt 1914 war er als Freiwilliger bei einem hannoverſchen Regiment eingetreten, um im Herbſt ſchon zur Weſtfront auszurücken. Sein erſter Urlaub aus dem Felde, den er nach einem Jahr antreten ſollte, wurde durch unver— hofft ſtrategiſche Veränderungen vereitelt, und als er dann nach einem halben Jahr aber— mals vor der Beurlaubung ſtand, wurde er auf einem Patrouillengang verwundet und geriet in Gefangenſchaft. Er verbrachte ein halbes Jahr in einem ſüdfranzöſiſchen Gefangenenlager, und das war eine ſchwere Zeit. Täglich wurde er mit ſeinen Kameraden in der Frühe zur Arbeit in einen Steinbruch geführt, in dem es viel Staub zu ſchlucken gab. Das anſtrengende Schaffen in Wetter und Wind, die mangelhafte Kleidung, die magere Koſt, das Schlafen in zu⸗ gigen Baracken, dazu das wilde Wühlen des Heimwehs, das alles untergrub ſeine ohnehin nicht eben robuſte Geſundheit. Er wurde mit einer Herzmuskelſchwäche ins Lazarat eingelie⸗ fert und nach einem halben Jahr zu leichterer Arbeit bei einem Weinbauern entlaſſen. Ein Rückfall, der nach einer Zeit vorübergehender Kräftigung eintrat, gab die Veranlaſſung, daß Karſten auf die Liſte der Gefangenen geſetzt wurde, die im Austauſchwege in die neutrale Schweiz geſandt wurden. Dort verlebte er in reiner Bergesluft und in freundlicher Um— gebung mehrere Jahre, körperlich langſam er— ſtarkend, jedoch von ſtändig wachſendem Heim— weh gequält. Auch ihm blieb die ſchlimme Enttäuschung nicht erſpart, die viele aus fran⸗ zöſiſchem Gewahrſam kommende Gefangene in der Schweiz zu ertragen hatten: viele Monate nach dem Waffenſtillſtand, erſt im Jahre 1920, wurden ſie in die Heimat entlaſſen. Dieſe endlos verlängerte Zeit der Gefangenſchaft zu ertragen, erforderte viel Kraft und Glauben. Manch ein Gefangener, der lange geduldig ge⸗ wartet, ſeine Tage ruhig ausgefüllt, ſein Wiſ⸗ ſen gemehrt, ſein Herz im Umgang mit Ka⸗ meraden bereichert hatte, verfiel allmählich einer teuflich die Seele zernagenden Unraſt. Je⸗ der neue Tag der Gefangenſchaft wurde als neue, ſinnloſe Qual empfunden, ein Hadern mit dem Schickſal drängte ſich vor, und die ſtillen. Geſpräche, darin vielleicht zwei ehedem Glau⸗ ben und Hoffen ausgetauſcht hatten, entarteten oftmals in zyniſches Schwatzen. Von täglich er⸗ neuter Erwartung gefoltert und immer wieder enttäuſcht, verrieten viele auch Sehnſucht und Liebe in wüſten, zuchtloſen Reden. Viel wurde verlangt von der Faſſung der Menſchen, und viele Menſchen gerieten völlig aus aller Form, die Seelen löſten ſich auf. Auch Karſten hatte viel Anfechtung zu be⸗ ſtehen. Er geriet nicht hinein in die letzte ver⸗ zweifelte Oede der Glaubensloſigkeit, aber doch ſpürte er, daß ihm etwas fehlte, um ſein Herz wahrhaft zur Ruhe zu bringen. Sein Glaube war ehedem im Grunde nicht mehr geweſen als die Heimkehr aus dem lauten und allzu billi⸗ gen Licht der Aufklärung ins Schweigen eines Lebens, das ihm die Mutterbruſt dämmerſatter und ſeligſchwerer Ahnungen bot, auf daß er ſich erſt einmal Ruhe erſauge. Der dunkle Odem der Schöpfung hatte ihn aus der Tiefe ſeiner Erde angeweht, ſein Herz war wieder hineinbezogen worden ins Triebwerk der Natur, daraus er ſich keck gelöſt hatte. Das war viel für einen jungen Menſchen, der die vergiftete Frucht des beginnenden 20. Jahrhun⸗ derts gekoſtet hatte— viel war das, aber noch nicht alles. Er ſtand auf ſeiner Erde und ehrte ſie, und ſolange ſein Fuß dieſe Erde trat, hatte er Kraft und Ruhe gefunden. Später, im Felde und nicht mehr auf ſeiner Erde, war ihm Halt und Sinn aus dem großen und täglich erneuten Wunder eines kamerad⸗ ſchaftlich ſeſt zuſammengeſchloſſenen Lebens er⸗ wachſen. Gemeinſame Pflichten, gemeinſames Leiden, gemeinſames Lachen, gemeinſame Ver⸗ achtung des Todes— das hebt eine Seele und hält ſie in Form. Jetzt aber ſtand er in einem Leben, das ihm den dunklen Troſt der Erde nicht gab, und das ihm die rechte Einſamkeit nicht gewährte, dafür aber ihm ein Zuſammenleben mit Menſchen auf⸗ zwang, von denen ein jeder ſeinen eigenen Weg ſuchte, darauf er hoffte, verzweifelte oder mit ſtumpfem Gleichmut ſich panzerte. Hilflos treibend auf einem Meer von Ah⸗ nung, Sehnſucht und Heimweh, ganz auf ſein eigenes Fühlen verwieſen, ſuchte er ſich auszu⸗ richten in ſeiner unendlichen Einſamkeit, ſuchte er einen Grund, in den er den Anker ſeiner Seele verſenken könnte. An ſolchem uferloſem Horizont der Sehnſucht ſtieg ihm endlich das Bild des Gekreuzigten auf, das in der Tiefe ſeines Erinnerns geruht hatte, unverſehrt durch das haſtig vorgeſchobeneGerüm⸗— pel ſeines Denkens und wohlverwahrt unter der fruchtbaren Erdſchicht ſeiner naturhaften Gläu⸗ bigkeit. Endlich gelang es ihm, dem Entwurzelten: dem einſam Suchenden in einer fremden Welt. nächtens einzuſchlafen mit dem ſtarken Troſt die⸗ ſes Wortes: „Die Haare auf eurem Hauwpte ſind alle ge⸗ zählt.“ So bewahrte der Sohn Gottes ſeine Seele vor dem furchtbaren Verflattern in Höhn und Verzweiflung.— II. Heinrich Boſtelmanns große Wirtſchaft litt im Kriege ſtark unter der Leutenot. Zwei ſeiner Knechte hatten bereits den feldgrauen Rock angezogen, und wenn der Bauer nun nicht den Stallſchweizer Matti auf dem Hof gehabt hätte, ſo wäre er in eine noch größere Verlegenheit geraten. Aber Matti war als Schweizer Staatsangehöriger von keiner Militärpflicht be⸗ troffen; er blieb mit ſeiner Frau und ſeinen beiden halbwüchſigen Söhnen auf dem Hof. Die vier Menſchen arbeiteten willig weit über ihre eigentlichen Verpflichtungen hinaus und halfen wacker, die fehlenden Knechte ſo gut es ging zu erſetzen. 2 Als Boſtelmanns Vater dann im Herbſt 1916 den letzten Knecht für den Heeresdienſt abgeben mußte, ward ihm auf ſeine Vorſtellungen bedeu⸗ tet, daß er ſich von der Kommandantur des gro⸗ zen Gefangenenlagers, das in der Nähe der Kreisſtadt errichtet war, ausreichende Hilfs⸗ kräfte beſorgen könne. Copyright by 8 Verlagsanstalt in Hamburg Boſtelmanns Vater fluchte, als er das Schreie ben erhielt. Ja, er fluchte laut, obwohl er nicht einmal die Genutuung empfinden konnte, daß irgendeine Menſchenſeele ſeinen Zornesausbruch zitternd miterlebte. Heinrich Boſtelmann war ja allein, ganz allein in ſeinem großen Hauſe. Der Sohn hatte nicht geruht, bis er ſeine Knochen zu Markte tragen durfte, um dann in einem franzöſiſchen Steinbruch ſeine Kräfte zu vergeuden, die in der Heimat ſo dringend von⸗ nöten geweſen wären. Und der Heimat Krone und Inbegriff war für Boſtelmanns Hinrich der große Hof, auf dem ſeine Vorfahren ſeit 500 Jahren geſeſſen hatten. Die Tochter hatte es vorgezogen, einem frem⸗ den Mann auf ſeinen Hof zu folgen, anſtatt den Vater weiter zu verſorgen, und dafür hatte er noch ein Vermögen als Abfindung hergeben müſſen. Hinrich hatte die Luſt verloren, eine neue heiratslüſterne Haushälterin zu ſich zu neh⸗ men. Die Mägde aber, die ihn nun dürftig verſorgten, waren, grob und überbürdet mit Ar⸗ beit, wahrlich nicht imſtande, einem einſamen, von ſeiner Frau verwöhnten Manne das beſchei⸗ denſte häusliche Behagen zu ſchaffen. Kaum, daß ſie das Eſſen auf⸗ und abtrugen, ſo ver⸗ ſchwanden ſie wieder in Küche und Ställe oder aber ganz aus dem Hauſe. Niemand war um ihn, niemand.. Klaus der letzte Großknecht. war abends noch bei Pfeife und kargem Geſpräch ein leidlich ver⸗ ſtändiger Genoſſe geweſen, der, obwohl des Vorzugs gewürdigt, auch nach der gemeinſamen Mahlzeit in der Wohnſtube des Bauern verblei⸗ ben zu dürfen, doch niemals die einem„Dien⸗ ſten“ gezogenen Grenzen überſchritt. Aber nun ſollte ſich Boſtelmanns Hinrich ein paar Ruſſen holen oder Pollacken, oder wie die Völker ſonſt heißen mochte, die neben der Stadt zu Zehntauſenden hinter Stacheldraht lungerten. Boſtelmanns Vater fluchte noch einmal. Er war nicht lebendig verbunden mit einem großen. allen Deutſchen gemeinſamen Reich. Das kannte et nicht, und das konnte er nicht mit Händen greifen, ſondern das mußte er im Schulatlas auf Seite 25—27 ſuchen. Die Bauern alten Gepräges konnten ein Er⸗ lebnis des Vaterlandes bekommen, wenn ſie in der großen Schule des Heeres gelernt hatten, aber Boſtelmanns Hinrich hate als einziger Sohn ſeines Hofes nicht zu dienen brauchen. Bauern wie er waren Verwalter ihres eigenen kleinen Reiches, das ſie kannten, und dem ſie dienten als erſte Diener dieſes Reiches, dienten bis zum letzten Atemzugé, oft bis zum letzten kümmerlichen Kriechen der gichtigen Altentei⸗ lersknochen unter dem regenſchweren Himmel der oktoberlichen Kartoffelernte, klaglos auf ihr Ende wartend, unbedankt und oft ungeliebt, er⸗ ſchütternde Sinnbilder der aufopfernden Pflicht⸗ erfüllung zum Nutzen eines Größeren, als ſie ſelber waren. Boſtelmanns Vater ſchalt auf Karſtens Fab⸗ nenflucht aus dem Dienſte ſeines Hofes. Ueber dieſen Karſten, dieſen kopfhängeriſchen Burſchen, der ſeine freie Zeit mit einem Kinde verſpielt hatte, anſtatt auf die Freite zu gehen, und ſich eine rechtliche, hübſche Bauerntochter ins Haus zu holen... Das wäre wohl ſeine verdammte Pflicht und Schuldigkeit geweſen, und dann wäre auch eine Schwiegertochter ins Haus ge⸗ kommen, die den Vater verſorgt, und vielleicht gar ein Kind, deſſen frohes Geſchrei dieſes öde gewordene Haus mit Leben und Hoffnung er⸗ füllt hätte. Ein grauer Oktoberabend des Jahres 1918. Die Lampe brannte mit ſchwacher Kerze über dem nackten, ungedeckten Tiſch, von dem die Magd die Pellkartoffeln noch nicht einmal ab⸗ geräumt hatte. Das Kreisblatt, von der Speck⸗ tippe mit großen Fettflecken getränkt, lag un⸗ geleſen da. Boſtelmanns Vater ſtand auf, er töbnte vor ſich hin, zauderte, näherte ſich kopf⸗ ſchüttelnd langſam der Wand, wo über der Kommode zwiſchen zwei Fenſtern eine Lichtbild⸗ vergrößerung hing. Der Rahmen war mit bunten Immortellen umwunden, ein paar dicke Roggenähren vom letzten Erntekranz waren da⸗ bintergeſteckt— es war das Bild ſeiner ver⸗ ſtorbenen Frau. Er betrachtete die geliebten Züge des zarten. ſchmalen Geſichtes, er ſah das feine Lächeln um den halbgeöffneten Mund, den feſten Blick der warmen Augen. Eine auflöſende Sebnſucht kam über ihn, er mußte ſich haſtig umwenden, um vor ſich ſelber ſtark zu bleiben. Das Elend des Witwertums drohte ihn zu übermannen. Fortſetzung folgt) —— — Mandug 5 Shteft ler ritt inte, daß ausbruh ann war N Haufe er ſeine dann ig itäſte zu end don⸗ at Ktone rich der eit 500 n rem tutt den hatte er hergeben en, eine zu ſeh⸗ dürftig mit Ar inſamen, beſchei⸗ Kaum, 00 ber ile cher ids roch lich vet⸗ des inſamen perblei⸗ 5.7 „Dien⸗ ch ein vie die b Stadt cherten. Et bar großen, kannte händen as auf in Et⸗ un fie hatten, inziger auchen, geren m ie dienten letzten lentei⸗ immel uf iht 8 —— ö . Vorbereitende Beſprechungen der Britiſchen Legion in Prag Eine Abordnung der Führung der Britiſchen Legion, die 1200 ehemalige Frontkämpfer in verſchiedene Gebiete der Tſchecho⸗Slowakei entſendet, traf jetzt mit dem Flugzeug in Prag ein, um vorbereitende Verhandlungen zu führen. Unſere Aufnahme wurde beim Start der Abordnung in Croydon gemacht und zeigt(von links) Generalſekretär Griffin, Sir Mowat, Major dt. A. Byford vom Britiſchen Kriegsminiſterium und(in Zivil) Major Anderſon. (Scherl⸗Bilderdienſt-M.) Wiens Oberbürgermeiſter teilt Eintopfeſſen aus Wie überall im Reich begann auch in Wien die diesjährige Winterhilfsaktion mit dem Ein⸗ topfſonntag. Oberbürgermeiſter Dr. Neubacher teilte ſelbſt vor dem Rathaus an mehrere hun⸗ dert Gäſte, die die Stadt Wien aus der minder⸗ bemittelten Bevölkerung eingeladen hatte, das ſchmackhafte Eintopfeſſen aus.(Scherl⸗Bild.⸗M.) Deutſche Weinkönigin Auf dem pfälziſchen Weinleſefeſt in Neuſtadt an der Weinſtraße wurde die ſunge Winzerin Maria Potz aus Hambach zur deutſchen Wein⸗ königin gewählt, und mit einem Krain farben⸗ prächtigen Weinlaubs gekrönt.(Scherl⸗Bild.⸗M) Treue um Treue 4 — Der Führer begrüßt in der ſchleſiſchen Stadt Patſchkau ſudetendeutſche Volksgenoſſen und deutſche Grenzbeamte, die im Kampf gegen die tſchechiſchen Banden verletzt wurden. (Preſſe-Hoffmann, Zander-Multiplex-K.) b Den Soldaten folgt die NSV. In Anbetracht der großen Not, die infolge der tſchechiſchen Politik in den ſudetendeutſchen Gebieten herrſcht, wurden die einrückenden deutſchen Soldaten faſt überall von den Wagen⸗ kolonnen der NSV. begleitet, die hier ein reiches Arbeitsfeld vorfand. Unſer Bild zeigt das erſte Eintopfeſſen, das durch die Wehrmacht und NSV. auf dem Adolf⸗Hitler-Platz in Rei⸗ chenberg veranſtaltet wurde.(Scherl-Bild.⸗M.) 5 5 Der Granatwerfer Eine moderne ſchwere Hilfswaffe der Infan⸗ terie für nächſte Entfernungen.(Scherl-Bild.⸗M) . ö Deutſche Soldaten helfen den Sudetendeutſchen bei der Ernte Ein Schnappſchuß unſeres Bildberichterſtatters aus den ſüdböhmiſchen Teilen des Sudeten— landes. Durch die tſchechiſchen Maßnahmen waren die Bauern wochenlang nicht in der Lage, ihrer Feldarbeit nachzugehen, und die Ernte ſtand in größter Gefahr. Im Geiſte echter Volks⸗ gemeinſchaft hatte ſich deshalb die Wehrmacht bereitwilligſt für die Erntearbeiten eingeſetzt. Hier ſieht man deutſche Soldaten als willkommene und tatkräftige Helfer bei der Kartoffel⸗ ernte.(Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Hurra, es gab Zeugniſſe! (Scherl. Bilderdienſt) Sr . — Belannimachungen Orisgruppe ber A. S. O. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Lettung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtedterſtr. 16, 1. Sto Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. Oktober 1938 Anſer Tagesſpruch Streitfragen ſchuchen nicht Streitfragen anfangen, über Dummheiten lachen, nicht Dummheiten verdammen. 5 Ludwig Thoma. Ick ꝑreue mickł · Da iſt einer, dem es wirklich nicht gut geht. Lange hatte er nach einer feſten Poſition ſuchen müſſen; als er ſie hatte, kam der Krieg. Ver⸗ wundet, Gefangenſchaft. Lange Zeit arbeits⸗ los. Endlich wieder ein wenig Boden unter den Füßen, Zuſammenbruch des Unternehmens. Ein Unglücksfall wirft ihn erſt recht zurück. Und noch jetzt leidet er darunter, denn er hat nur verminderte Arbeitskraft einzuſetzen. 8 55 habe ich den Mann noch niemals kopfhängeriſch geſehen. Als wir einmal davon ſprachen, ſagte er:„Du wunderſt dich über mich. Ganz einfach: ich freue mich, daß ich mich freuen kann.“—„Unſinn. Man muß doch einen Anlaß zur Freude haben, wie man ja auch einen Grund zum Lachen oder Weinen haben muß, wenn man lacht oder weint.“— „Hab ich auch. Ich freue mich an allem. Wa⸗ rum ſollte ich mich nicht freuen, wenn die Sonne ſcheint. Sie könnte nicht ſcheinen, und dann wäre die Welt nur halb ſo ſchön. Ich freue mich aber auch, wenn es regnet. Den Regen braucht der Landmann, der Gärtner. Da ich ſelbſt einen Garten habe, iſt der Re⸗ gen auch mein Vorteil. Ich freue mich der kleinen Blumen am Weg, dean ſie ſind ein koſtbares Geſchenk der Natur. Ein Kind, das an mir vorübergeht, freut mich, denn Jugend iſt Zukunft, und ich werde an meine eigene Jugend erinnert. Ich freue mich auch des al⸗ ten Mannes, dem ich begegne. Es iſt ſchön, auf ein langes Leben zurückzublicken. Und ich wünſche es mir auch. Ich freue mich, wenn ich jemand ſo recht aus Herzensgrund lachen höre; denn fröhliche Menſchen will ich um mich ſehen, weil ſie fruchtbare Menſchen ſind. Wenn aber einer mit trotzigem Geſicht an mir vorübergeht, freue ich mich auch, denn ich weiß, wie wenig gut das iſt, und ich bin froh dar⸗ über, daß ich anders ſein kann. Wean ich ſo kleine menſchliche 5 ſehe, freue ich mich darüber, denn ich ſehe, daß ich ſolche Tor⸗ heiten nicht begehe. Wahrſcheinlich begehe ich andere, die ich gar nicht als ſolche anſehe, die aber anderen zur Lehre ſind. Und warum ſollte ich mich nicht freuen, wenn ich mit meigen Torheiten anderen dienen und helfen kann? Geht mir einmal etwas ganz ſchief, nun, dann grüble ich natürlich nicht, aber freuen kann ich mich immer noch, denn es gibt ſo manchen, dem auch Enttäuſchungen nicht erſpart bleiben. und es geht einem recht gut, dann habe ich ja erſt recht keinen Anlaß, unzufrieden zu ſein. Irgendwie bin ich ja doch Nutznießer, denn er kann ſeinen Reichtum nicht aufeſſen, ſon⸗ dern muß ihn irgendwie nützlich anlegen. Es iſt richtig, daß ich nicht zu den Schoßkindern des Glücks gehöre. Mein Anteil am Glück bleibt mir dennoch. Es kommt nur darauf an. daß ich ihn mir nicht nehmen laſſe. Und daran denke ich nicht.“ ö Das könnten natürlich nur leere Redens⸗ arten ſein; und ſie hätten keinen Wert. Da aber der Mann auch danach handelt und ſeine Idee nicht nur vertritt, ſondern ſie auch lebt, iſt die Sache doch etwas anders. Alſo iſt es ſchon richtig, wenn ich ſagte, daß man von ihm einiges lernen könnte. Die Deulſche Arbeitsfront eröffnet die Neichsſtraßenſammlungen Wie alljährlich, ſo eröffnet auch in dieſem Jahr die Deutſche Arbeitsfront die Reichs⸗ ſtraßenſammlungen des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes 1938-39. Am kommenden Samstag und Sonntag treten die Mägner der Organiſation aller ſchaffenden Deutſchen an und rufen die Bevölkerung zur Opferbereit⸗ ſchaft auf. Die Sammelaktion beginnt im Gau Heſſen⸗Naſſau am Samstag vormittag mit einem Appell in ſämtlichen Betrieben, indem der Betriebsführer oder der Betriebsobmann die Gefolgſchaft zur Spende auffordern wird. Plätzkonzerte, die von Werkſchar⸗ und Werks⸗ kapellen durchgeführt werden, Vorführungen der Volkstumgruppen und Sportgemeinſchaf⸗ ten der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freu⸗ de“ finden während der Straßenſammlung ſtatt. Die Straßenſammlung der DAß ſteht in dieſem Jahre wiederum unter der Parole „Schaffende ſammeln— Schaffende geben“. Sämtliche Amtswalter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Werkſcharmänner, Betriebsführer und Vertrauensratsmitglieder werden ſich mit Freude dafür einſetzen, daß die erſte Reichs⸗ ſtraßenſammlung des WSW ͤ 1938⸗39 in un⸗ ſerem Gau zu einem großen Erfolg wird. Aber auch jeder wird am Samstag und Sonn⸗ tag beweiſen, daß er den Appell des Führers zu Beginn des Winterhilfswerkes verſtanden hat. Als Abzeichen werden diesmal Buchzeichen in Form eines Büchleins ausgegeben. Die Titel der Büchlein ſind:„Der Führer und das Winterhilfswerk“,„Der Führer und ſein Volk“,„Der Führer und ſeine Heimat“, „Der Führer und Muſſolini“ und„Der Füh⸗ rer und ſeine Bauten“. Dieſe Bücher enthal⸗ ten Bilddokumente einer großen Zeit. Der Wald befiehlt der Wirtſchaft Der Reichsforſtmeiſter gibt ſoeben ſeine Ent⸗ ſchlüſſe über den Holzeinſchlag und Holzver⸗ wertung für das Forſtwirtſchaftsjahr 1939, das vom 1. Oktober 1938 bis 30. September 1939 läuft, bekannt. Der grundlegende Ge⸗ danke iſt eine Abkehr von der Theſe, daß der Wald nach dem Bedarf der Wirtſchaft zu lie⸗ fern habe. Es wird vielmehr umgekehrt feſt⸗ geſtellt, daß die Wirtſchaft ſich ſo einzurichten hat, daß ſie mit dem inländiſchen Holz aus⸗ kommt, das nach den Geſichtspunkten einer guten Forſtwirtſchaft dem Wald entnommen werden kann. Der Holzeinſchlag an Nutzholz wird feſtgeſetzt auf den Holzverbrauch des Jahres 1937, ſoweit er innerdeutſchem Ein⸗ ſchlag entſtammt. Der Holzanfall, insbeſon⸗ dere an Nadelſtammholz, wird einer Regelung und Lenkung nach der Dringlichkeit des Be⸗ darfs der einzelnen Verbraucherzweige unter⸗ worfen. Beſtimmte, für die Geſamtwirtſchaft vorwiegend bereitzuſtellende Holzſortimente ind durch Einzelumlage aufzubringen. Der onſtige Einſchlag von Nadel- und Laubnatz⸗ holz iſt, wie 1937, ein 150 prozentiger. Der Reichsforſtmeiſter wünſcht ein Zuſammenwir⸗ ken aller Kräfte der Forſt⸗ und Holzwirtſchaft zur beſtmöglichen Löſung der dem deutſchen Walde geſtellten Aufgabe. DAF.⸗Walter⸗Appell in Viernheim Kreisobmann Kehl war anweſend— Ein lehrreicher Filmvortrag Am Dienstagabend weilte Kreisobmann Kehl, Bensheim, im Kreiſe der Viernheimer DAß⸗Walter und Betriebsobmänner im Frei⸗ ſchütz. Ortssbmann Mögelin gab zu Be⸗ ginn des Appells einige kurze Mitteilungen bekannt. Die Reichsſtraßenſammlung am kom⸗ menden Samstag und Sonntag wird durch die DAß durchgeführt. 1300 Plaketten wurden für Viernheim bereitgeſtellt, die reſtlos abge⸗ ſetzt werden müſſen. Die DAß⸗Walter und Betriebsobmänner haben ſich bei Krankheits-, Urlaubs⸗ uſw. ⸗Fällen bei dem Ortsobmann abzumelden und einen Erſatzmann zu ſtellen. Bei Wiederaufnahme des Dienſtes iſt wieder anzumelden. Weiter wies er darauf hin, daß in nächſter Zeit die hieſigen Betriebsobmän⸗ ner zuſammengerufen werden, um mit ihnen die Betriebsordnung durchzuſprechen. Kreisobmann Kehl ſtreifte in ſeiner An⸗ ſprache die außenpolitiſche Lage und machte beſonders über die jüngſten Creigaiſſe ſehr aufſchlußreiche Ausführungen. Er forderte die DalF⸗Walter auf, ſich bei der 1. Reichsſtra⸗ ßenſammlung tatkräftig einzuſetzen, um ein glänzendes Ergebnis zu ſichern. Auch die Ei⸗ ſenfam este der Sa iſt weitgehendſt zu unterſtützen. Um die einheitliche und beſſere Ausrichtung der Daßß⸗Walter, Betriebdob⸗ männer und Betriebsführer zu erreichen und, um in unſerem Kreisgebit dem Ge⸗ danken der ſozialpolitiſchen Ge⸗ ſtaltung näher zu kommen und zu vertie⸗ en, finden in großeren Abſtänden gemein⸗ ſame Arbeitstagungen ſtatt. Die erſte Ar⸗ beitstagung des Kreiſes Berg⸗ ſtraße der Deutſchen Arbeitsfront wird am 6. November in Birkenau ſein. Vormittags ſind Einzeltagungen der ver⸗ chiedenen Abteilungen und nachmittags eine größere gemeinſame Tagung vorgeſehen. Hier⸗ bei ſollen die Betriebsführer des Kreiſes reſt⸗ los anweſend ſein. Das AOch gibt den Be⸗ triebsführern größere Rechte, als in der ehe⸗ maligen marxiſtiſch Uberalen Zeit, legt ihnen Für die Winterabende: Herrliche Theater⸗ und Unterhaltungsabenbe durch die Kulturgemeinſchaft der NS-⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ „Alle Volksgenoſſen ſollen nach den Mühen des Alltags Gelegenheit haben, ihren Feierabend mit der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zu verleben!“ In dieſem kurzen Satz iſt das alles enthal- ten, was Sinn und Zweck der Kulturge⸗ meinſchaft der NSG.„Kraft durch Freu⸗ de“ ſind, nämlich: allen ſchaffenden deutſchen Menſchen nach des Tages Arbeit den Feier⸗ abend zu einer Erholung zu geſtalten! Jeder ſchaffende Deutſche der Stirn und der Fauſt ſoll Anteil nehmen am gelſtigen und kulturellen Leben unſerer Zeit. Dieſe Möglichkeit verſchafft uns alle die Kulturgemeinſchaft während der lan⸗ gen Wintermonate durch ihre erſtklaſſigen Ver⸗ anſtaltungen und Vorträge, welche in jedem Monat an zwei Abenden ſtattfinden und zwar beginnend ab 1. Oktober. Aus dem aufgeſtellten Rahmen⸗Programm 19 folgende Veranſtaltungen zu erwähnen: Ein Experimentalvortrag, ein Abend voller Spannungen und Ueberraſchungen, ein Gaſt⸗ ſpiel der Rhein⸗Mainiſchen Landesbühne mit dem Luſtſpiel„Der Weibsteufel“, ſodann ein roßer Varietee-⸗Abend„Lache und ſtaune“, herrliche Vorträge namhafter Perſonen über „Die Stimme der Front“,„Iſt Krebs heil⸗ bar“,„Auf den Spuren nach unbekannten Völkern in Indien“ uſw., außerdem beſonders aktuelle Lichtbildervorträge über„Volksge⸗ ſundheit“, weitere Gaſtſpiele der Rhein⸗Mai⸗ niſchen Landesbühne, einen beſonderen„Abend voll Heiterkeit als luſtiges Wochenende mit den 5 Sorgenbrechern“, einen Abend als „In Maske und Koſtüm“ ſowie ein„Gro⸗ ßes Militärkonzert“, ausgeführt vom Muſikkorps der Fliegerkommandatur Wies⸗ baden. Es ſind insgeſamt etwa 12 ſolcher in her⸗ vorragender Weiſe ausgeſtalteten Vortrags⸗ und Unterhaltungsabende, mit denen das ſchaffende Viernheim für die nächſten ſechs Monate hier wirklich etwas, n⸗ liches geboten erhält, worauf wir alle ſchon lange warten, denn wir wünſchen uns an den Feierabenden das Beſte vom Beſten. Und dies bietet die Kulturge⸗ meinſchaft! Zum Beſuch dieſer Abende muß die Mitgliedſchaft erworben werden, zu welchem Zweck in den nächſten Tagen entſpre⸗ chende Beitrittserklärungen durch die Partei, Dad, NS u„Kraft durch Freude“ bzw. die tätigen Amtswalter zur Abgabe gebracht wer⸗ den, während ſich jeder Volksgenoſſ und jede * Volksgenoſſin bei den bekannten Dienſtſtellen 5 zur Teilnahme an dieſen Vortrags⸗ und nterhaltungsabenden anmelden kann. Der monatliche Beitrag auf die Dauer von 12 Monaten beträgt 50 Pfg., wobei die Mit⸗ gliedskarte zum freien Eintritt bei allen Ver⸗ anſtaltungen berechtigt. Dabei iſt es möglich, daß auch ein anderes Familienmitglied mit der auf den Namen eines anderen Angehörigen ausgeſtellten Mitgliedskarte an dieſen Veran⸗ ſtaltungen ohne weiteres teilnehmen kann. Um die Durchführung dieſer auserleſenen Veranſtaltungen hier in Viernheim zu ermög⸗ lichen, iſt die geſamte Bevölkerung von Viern⸗ heim eingeladen, der Kulturgemeinſchaft als Mitglied ſich anzuſchließen und die Winter⸗ abende mit der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zu verleben. pw. eee Grumpen⸗Verwiegung. Während der nächſten Woche kommen die Grumpen zur Ver⸗ wiegung. Die Tabakbauern müſſen deshalb die Speckrippen abhängen und mit vorſchrifts⸗ mäßigem Bindegarn bündeln. Gemeinſchaftsantenne. Die neuen Richtlinien der Reichsrundfunkkammer über Gemeinſchaftsantennen werfen die Frage auf, wie es mit dem Rundfunkempfang des einzel- nen Teilnehmers ſteht. Hierzu und zu anderen auf Grund der Richtlinien in der Praxis auf⸗ getauchten Einzelfragen nimmt der Heraus⸗ geber der Zeitſchrift„Rundſunk⸗Archiv“, Dr. H. G. Pridat⸗Guzatis, im Septemberheft ein⸗ gehend Stellung. Der Verfaſſer hebt hervor, daß mit den Gemeinſchaftsantennenanlagen jetzt auch in der Hausgemeinſchaft ein im be⸗ aber auch größere Pflichten gegenüber der Be⸗ triebsgemeinſchaft auf. Kreisobmann Kehl machte noch die Mitteilung, daß ſich die Da ⸗ Kreisdienſtſtelle einen Filmapparat beſchafft hat, um die DAF-⸗Walter⸗Beſprechungen in⸗ tereſſant und lehrreich zu geſtalten und ſo die Schulungsarbeit zu unterſtützen. Die weitere Beſchaffung eines Filmapparates mit leben⸗ den Bildern iſt ebenfalls vorgeſehen. So ſoll und wird alles getan, um eine umfaſſende Schulungsarbeit der DAß⸗Walter durchzu⸗ führen. Jeder Walter wird in abſehbarer Zeit auch einen Lehrgang in den Schulungslagern zu durchlaufen haben. Nachdem noch einige kurze Fragen, wie Werbung für das„Arbeitertum“, dieſer welt⸗ anſchaulich ſehr gut redigierten Zeitſchrift der Du, ſowie die Angelegenheit der Anſiedlung von Handwerkern in der Kd⸗Stadt uſw. be⸗ handelt waren, konnte Pg. Meid, Bensheim gleich ſeinen erſten Filmvortrag über„Den Aufbau der Daß“ halten. Anhand von zahlreichen Tabellen, Bilder und Tafeln, untermalt von den ſehr lehr⸗ reichen Ausführungen des Vortragenden konn⸗ ten die Abenden einen intereſſanten Blick in den feingliederiſchen Aufbau des Reiches, der Partei und insbeſondere der Deutſchen Arbeitsfront tun. Es war prächtig zu ſehen, wie ein Rad in das andere greift und ſo der ewaltige Organiſationsapparat reibungslos äuft. Als treffender Vergleich war der menſch⸗ liche Organismus und das Walten in der Natur angezogen. Die Deutſche Arbeitsfront iſt keine Gewerkſchaft, ſondern eine Kampfge⸗ meinſchaft. Sie kennt keine Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, ſondern alle ſind Arbeitsbe⸗ auftragte und verpflichtet ihr ganzes Wiſſen und Können der Gemeinſchaft des Volkes zur Verfügung zu ſtellen. Ortsobmann Mögelin ſchloß den anregend verlaufenen Appell mit dem Dank an die Redner und einem Gedenken an den Führer. 15 Sinne nationalſozialiſtiſches Gemein⸗ chaftsempfangsrecht ſeine Verwirklichung fin⸗ det. Der Elappenhaſe im Central⸗Film⸗Palaſt Es iſt noch ſelten über einen Haſen 0 ge lacht worden, wie über dieſen Etappenhaſen, der heute im Central-Film⸗Palaſt 5 15 Urſtänd feiert. Ein Kriegsfilm— einmal von der anderen Seite. Ohne eine gelegentliche Stunde der Entſpannung wären die Laſten des Krieges untragbar erſchienen— und eine ſol⸗ che Stunde ſchildert dieſer Film. Eine fröh⸗ liche, herzerfriſchende Epiſode aus dem Leben der Etappe bringt dieſer Film. Voll köſtlichen Humors— und doch ganz lebensnah und echt, und dieſe Lebensnähe ſichert auch dem Film den dauernden Erfolg und den Beſuchern ſel⸗ tenes Vergnügen. Und all das wechſelvolle Tun und Treiben im innerſten getragen vom Geiſt der großen Kameradſchaft, die alle Frontſoldaten einte. Den Leſern der„Volkszeitung“ wird es ein beſonderes Vergnügen ſein, hier die Geſtal⸗ ten des in dieſen Tagen geleſenen Romans ſo leibhaftig auferſtehen zu 1 115 Poſtſendungen mit verderblichem Inhalt. Das Reichspoſtminiſterium hat dig in Frage kommenden Beamten an die Beſtime mung erinnert, wonach Pakete und Poſtgütet mit verderblichem Inhalt(Butter, Fleiſch, fri⸗ ſchen Blumen, Fiſchlaich, Fiſchbrut uſw.) ent⸗ fernt von geheizten Oefen und warmen Heiz⸗ körpern möglichſt an kühlen, jedoch von Froſt eſchützten Stellen zu lagern ſind. Am Be⸗ indes mit oder durchnäß⸗ ter Umhüllung eingehende Paketſendüngen dürfen dem Empfänger, auch wenn l bereits unterwegs neu verpackt oder verſchloſſen wor⸗ den ſind, nicht ohne weiteres ausgehändigt werden. Sc ende ſammeln Schaffende geben zur erſten Reichsſtraßenſammlung der Deutſchen Arbeitsfront am kommenden Samstag und Sonntag Im weſentlichen freundlich Das Azorenhoch hat einen kräftigen Aus⸗ läufer auf das Feſtland entwickelt, in deſſen Bereich ſich auch bei uns Aufheiterung einge⸗ ſtellt hat. Gerd ſetzt ſich die vom At⸗ lantik ausgehende lebhafte Wirbeltätigkeit fort, wird aber nicht mehr ſo ſtarken Einfluß auf unſer Wetter gewinnen wie bisher. Immerhin iſt bei der herrſchenden Großwetterlage unbe⸗ ſiher ſtörungsfreies Schönwetter nicht ge⸗ lchert. „Donnerstag: Vorübergehend unbeſtän⸗ diger und beſonders nach Norden hin auch Re⸗ genneigung, dann wieder häufig aufheiternd, auffriſchende ſüdliche bis weſtliche Winde, „Die Ausſichten für Freitag: Im weſent⸗ lichen freundliches, doch bei weſtlicher Luftza⸗ fuhr nicht allgemein beſtändiges Wetter. eee .————— r — r 1 11111, r 5 1 e lle t burg ſcben hren balebenſe cer in herz ö dark enen ds in ſechz ißergewöhn⸗ alle ſchn s an den Ulturge⸗ der Abende weden, zi en ene, e Patti, hv. de bangt pr fe und jede 5 ctragz⸗ und lun. 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Zu ſchnell in die Kurve Bruchſal. In der Kurve bei Schwallenbrun⸗ nen zwiſchen Bruchsal und Heidelsheim, ereig⸗ nete ſich am Sonntag mittag wieder ein Ver⸗ kehrsunfall. Ein aus Richtung Heidels⸗ heim ee den fuhr mit zu großer Geſchwindigkeit in die Kurve. Der Wagen wurde nach links aus der Fahrbahn hinausge⸗ tragen und kam ins Schleudern, wobei er ſich i b erſchlug und auf der rechten Straßenſeite in entgegengeſetzter Fahrtrichtung an einem Prellſtein ängen blieb. Das 1 wurde ſchwer beſchädigt, ein Inſaſſe erlitt Verletzun⸗ gen durch Glasſplitter, während der Fahrer ſelbſt ohne Verletzung davonkam. Perſonenauto unterm Anhänger Rüdesheim(Rhein). Zwiſchen Rüdesheim und Geiſenheim fuhr ein Perſonenauto auf einen haltenden Laſtzug auf. Der Zuſammen⸗ ſtoß war ſo wuchtig. daß ſich das Auto unter den Anhänger ſchob. Dieſe„Belaſtungsprobe“ war für den Perſonenwagen zu ſtark, ſodaß er ſchwer beſchädigt wurde. Der Fahrer des Autos wurde leicht verletzt, er mußte ſich einer Blutprobe unterziehen und bekam vorerſt den Führerſchein entzogen. Opfer liegen gelaſſen Kochem(Moſel). Ein Kraftwagenführer von der Moſel blieb auf der Fahrt durch Merl Moſel) mit ſeinem Kraftwagen am Rade eines fuhrwerkes hängen. Hierdurch wurde der auf dem Gefährt ſitzende Fuhrmann auf die Straße geſchleudert und erlitt ſchwere Verletzun⸗ gen, ſodaß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der ſchuldige Kraftwagenführer ließ ſein Opfer liegen und flüchtete in Richtung Bullav. Durch die Gendarmerie wurde er jedoch alsbald feſtgeſtellt und in einer Wirtſchaft in Bullay gefunden. Gauſieger Weiſrock tödlich verunglückt Mainz. Der 17 Jahre alte Hitlerjunge Hans Weißrock aus Nieder-Olm erlitt einen töd⸗ lichen Unfall. Er hatte auf dem Feld ge⸗ arbeitet und fuhr mit ſeinem Fahrrad nach 1 Bei dieſer Fahrt wurde er von einem uto erfaßt und auf die Straße geworfen. Mit einem ſchweren Schädelbruch brachte man ihn ins Krankenhaus, wo er ſeinen Verletzun⸗ gen erlag. Weißrock war ein ſehr begabter junger Menſch und Gauſieger im Reichs⸗ berufswettkampf. Die Partei hat in ihm einen unermüdlichen jungen Pionier verloren. Lebensgefährlich verletzt Ludwigshafen. Auf der Fahrt nach Dahn hatte ein Laſtwagenführer mehrere junge Bur- ſchen auf ſeinem Laſtzug mitgenommen. In einer Kurve, die der Laſtwagenlenker geſchnit⸗ ten hatte, prallte er auf einen ihm entgegen- kommenden Leiterwagen auf, wodurch einer der jungen Leute auf den Leiterwagen geſchleudert und lebensgefährlich verletzt wurde. Er wurde ins Dahner Krankenhaus geſchafft. Die anderen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Todesfahrt Ludwigshafen. Im Stadtteil Ernſtweiler wurde der 18jährige Bachmann aus Schwar⸗ enbach mit ſeinem Fahrrad durch einen aus Zweibrücken kommenden Kraftwagen von rück⸗ wärts mitgeſchleift, überfahren und auf der Stelle getötet. Erſtickungstod Ensdorf(Saar). Der 34jährige Keſſelheizer alentin wurde vermißt. Man vermutete, daß er in den Keſſelbunker gefallen ſei, durch den der feine Kohlengrietz in die Keſſelfeuerung geleitet wird. Mit Schweißapparaten verſchaffte man ſich einen Zugang zum Bunker, in dem Valentin dann auch AN aufgefunden wurde. Anſcheinend verſuchte er durch Stocheln Luft in den Bunker zu bekommen und fiel dabei hinein. Sturm ſtellt Auto auf den Kopf Trier. Auf der Bitburgerſtraße wurde ein mit einer Frau aus Kyllburg beſetzter Perſonen⸗ kraftwagen während der Fahrt plötzlich vom Sturm erfaßt und umgeſchkagen, ſo⸗ daß er Kopf ſtand. In dieſem Zuſtand wurde er ſchwerbeſchädi t von Straßenarbeitern vorgefun⸗ den; die am Steuer ſitzende Inſaſſin war von? den Polſtern feſt eingeklemmt, ſodaß ſie ich nicht ſelbſt zu befreien vermochte. Die Frau hat glücklicherweiſe keine Verletzungen davon⸗ getragen. Von naſſem Kies verſchüllel Drei Todesopfer 8 Hamburg, 12. Oktober n einer Kiesgrube bei Cuxhaven ereignete ſich ein ſchweres Unglück, dem drei Menſchen zum Opfer fielen. Eine Gruppe von Arbeitern wurde durch plötzlich nachrutſchende Sandmaſſen, die ſich infolge der ſtarken Regenfälle gelockert hatten, überxaſcht. ler wurden von den Sandmaſſen begraben. Trotz ſchnellen Eingrei⸗ ſens eines Sonderkommandos des Roten Kreu⸗ zes und einer Marineabteilung konnte nur noch einer von ihnen lebend geborgen werden. soo Ballone explodierlen Propaganda⸗Unſall in Dänemark— 9 Verletzte Kopenhagen, 12. Oktober Bei der pe gane für eine politiſche Ver⸗ ſammlung in Odenſe ereignete ſich ein nicht all⸗ täglicher Unfall. Ein Bündel von 800 Luftbal⸗ lonen, die auf offener Straße zur Werbung für dieſe Veranſtaltung verteilt würden, explodierte aus bisher nicht feſtgeſtellter Urſache. Von den Umſtehenden erlitten acht Kinder ſchwere Ver⸗ * Auch ein Polizeibeamter wurde verletzt. * 1* Rieſenbrände in A5 A. Bisher 47 Tote und Vermißte New Pork, 18. Oktober Entlang der Grenze zwiſchen Minneſota und Ontgrio wüten ſeit Tagen große Wald⸗ brände, die ſich immer mehr ausdehnen. Bisher ſind 17 Perſonen ein Opfer der Flam⸗ men geworden. Aus Dancetowuſhip(Ontario) wird berichtet, daß man dort allein über 30 Perſonen in den in Flammen ſtehenden Wäl— dern vermiſſe. Der Schaden iſt hisher noch nicht zu überſehen; vor allem derjenige an der Ernte iſt rieſig. Das Arteil gegen Anton Gerbes 10 Monale Gefängnis wegen Maſchinenbeſchädigung des„Niederwald Worms, den 12. Oktober 1938 In der Verhandlung gegen den Steuermann Anton Gerbes vor der in Worms tagenden Großen Strafkammer wurden noch acht Zeugen vernommen, ehe ſich das Gericht zu einer Be⸗ lichtigung des Schiſſes an den Rhein begab. Darunter waren beſonders die Ausſagen des Vorſitzenden des evangelischen Volksvereins in Ladenburg wichtig. der nach Abſchluß eines Transportvertiages mit dem Schiffsbeſitzer Bopp⸗Mannheim nach Worms gekommen war, um den Niederwald zu betrachten. Der Zeuge geriet aber aus Verſehen auf den„Nibelung“ und ſprach dabei mit dem Angeklagten, der ver⸗ gebens verſuchte, mit dem Zeugen einen Ver⸗ trag abzuſchließen. Dabei hat der Angeklagte geſagt. wenn der Zeuge nicht mit Gerbes einen Vertrag abſchließen würde, könnte es paſſieren. daß ſein Verein für ſeine Fahrt gar kein Schiff in Worms bekommen könne. Der Zeuge aus Ladenburg nahm damals an, daß Gerbes unter Umſtänden die anderen Schiffsbeſitzer in Worms ſo beeinflußt hätte, daß ſie den Verein zu den gewünſchten Bedingungen nicht fahren würden. Als aber dem Zeugen die Tat bekannt wurde, nahm er ſofort an, daß der Konkurrent Webers, nämlich Gerbes, der Angeklagte, der Täter war. Ein Schiff verſunken In der Ausſage des Vaters Johann Gerbes, der nochmals behauptete, weder die Tat ſelbſt ausgeführt, noch dazu angeſtiftet zu haben, war beſonders intereſſant ſeine Annahme, daß viel⸗ leicht jemand aus der Gruppe Weber ſelbſt die Sabotage an dem Schiff verübt habe. Es kam dabei eine Geſchichte zur Sprache, die ſich vor dem Krieg ereignet hat. Damals war dem Jo⸗ hann Gerbes ein Schiff geſunken. Ger⸗ bes machte dem Weber den Vorwurf, er habe das Schiff abſichtlich verſenkt. Dieſe Behaup⸗ tung wurde allerdings vom Staatsanwalt in ſeiner Anklagerede widerlegt, denn nirgends in den Akten der beiden zuſtändigen Aemter ſin⸗ det ſich ein entſprechender Eintrag. Weber zu⸗ dem behauptet unter ſeinem Eid. daß ein Zeuge gehört werden kann, der ausſagt, das geſunkene Schiff habe ſich bei ſeiner Hebung in einem Zu⸗ ſtand befunden, der bewies, daß das Schiff ohne fremdes Zutun geſunken iſt. Dem Vater Gerbes werden dann noch einmal ſeine widerſprechenden Ausſagen über den Aufenthalt des Angeklagten vorgehalten. Bei der Polizei machte er kurze Zeit, nur wenige Stunden nach der Entdeckung der Sabotage im weſentlichen die gleichen Aus⸗ ſagen wie der Angeklagte: Der Sohn habe ſich morgens auf dem„Nibelung“ beſun⸗ den. Die geſtrige Ausſage war ſtark verſchie⸗ den von dieſer Bekundung. Gerbes ſenior bleibt nach dem Beſchluß der Strafkammer unver⸗ eidigt, da ſeine Ausſagen nach der übereinſtim⸗ menden Ausſage aller Mitglieder des Gerichts oſſenbar unglaubhaft ſind und die Ge⸗ fahr eines Meineides bei dem Zeugen ſebr groß wäre. Das Gericht beſichtigte dann das am Rhein liegende Schiff„Niederwald“ und beſonders ſeinen Maſchinenraum. wo gezeigt wurde, was an den beiden Dampfmaſchinen in der Tatnacht abgeſchraubt wurde, auch die proviſoriſch an⸗ gefertigten Hartholzlagerſchalen, mit denen der „Niederwald“ damals einige Zeit ſuhr. Auch das Aſchenloch war zu ſehen, durch das der Tä⸗ ter gekrochen ſein ſoll, und das etwas größer iſt, als ein Mannloch eines Keſſels. Die als Zeugin nochmals vernommene Braut des Angeklagten Gerbes beſtätigte erneut die Richtigkeit des von Anton Gerbes angegebenen Alibis für die Nacht der Tat. Die Gutachten der Sachverſtändigen Dann erſtattete der ſachverſtändige Maſchi⸗ nenmeiſter der Hefftſchen Kunſtmühle ein kur⸗ zes Gutachten darüber, ob der Maſchiniſt des Niederwald“ auf jeden Fall vor Beginn einer Fahrt das Fehlen der Lagerſchalen und ⸗deckel, ſowie der Oelbehälter habe merken müſſen, denn es ſei vor jeder Inbetriebſetzung der Ma⸗ ſchine Pflicht und Gewohnheit eines Maſchini⸗ ſten, die Oelbehälter in gebrauchsfähigen Zu⸗ ſtand zu verſetzen. Der Zeuge beiahte die Fra⸗ ge. Wenn gar das Fehlen der genannten Teile nicht beobachtet worden wäre, hätte der Ma⸗ ſchiniſt ſchon bei den erſten Kurbelumdrehungen durch ein heftiges Klopfen darauf aufmerkſam werden müſſen. Herr Regierungsbaurat Pabſt vom Waſſer⸗ bauamt Worms gab ein ſehr ausführliches Gut⸗ achten, aus dem den Uneingeweihten auch in⸗ tereſſieren wird, daß die Deutſche Reichsbahn noch ein gewiſſes Recht an den Dampfern„Ni⸗ belung“ und„Niederwald“ hat, die bekanntlich früher in ihrem Dienſt als Trajektboot bei Bingen fuhren. Das äußert ſich u. a. darin, daß die beiden Schiffe noch von der Reichsbahn in Bezug auf die Betriebsſicherheit der Keſſel uſw. kontrolliert werden. Nach den geltenden Beſtim⸗ mungen iſt es übrigens entgegen der vom Ge⸗ richt am Vortag vertretenen Auffaſſung nicht notwendig, daß ein an einem zugelaſſenen Landungsſteg liegendes Schiff noch einen Mann als Beſatzung zurückläßt. Dieſe Beſtimmung gilt nur für im Strom liegende Schiffe. Herr Baurat Pabſt bezeichnete die Be⸗ ſchädigung der Maſchine auf die genannte Weiſe als töricht. Aus ihr gehe hervor, daß es der Täter nur auf eine zeitweilige Außerbe⸗ triebſetzung des Schiffes abgeſehen habe. Sehr unangenehm wurde dann die durch den Eid bekräftigte Ausſage eines Zeugen, dem Perbes einmal geraten habe, auf Deck herum⸗ liegende Drahtſeile in die Schraube von Webers Sie hören im Rundfunk Freitag, den 14. Oktober Stuttgart 5.45; Morgenlind, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Froher Klang zur Arbeits⸗ pauſe. 9.20: Für Dich daheim. 10:„Der Stauſee“. 10.30: Segelflug am Alpenrand. 11.30: Volksmuſik und . 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert. 14: 60 bunte Minuten. 16: Nachmittagskonzert. Dazwiſchen: Allerlei Fröhliches und Beſinnliches. 17— 17,0: Die wunder⸗ Aus Zeit und 19.15: Die „Aida“. 22.15: Tanz und Un⸗ bare Rangordnung im Körperſtaat. 18: Leben. 19: Virtuoſe Kleinigkeiten. Opern des Reichsſenders Stuttgart: 8. Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: terhaltung. 24—2; Nachtkonzert. Frankfurt 6: Morgenlied, Morgenſpruch. 6.30: rühkonzert. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30: Nachrichten. 9.40: Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 10: Schul- funk:„Der Stauſee“. 10.30: Segelflug am Alpenrand. 11.45: Ruf ins Land. 12: Werkskonzert. 138: eit, Nachrichten, Wetter 13.15: Mittagskonzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Ewig liebe Heimat. 15; Kleines Konzert. 16: Nachmittagskonzert. 18: Bücher, von denen man ſpricht. 18.153: Sport der Woche für den Sonntag. 18.30: O holde Frau Muſica! 19.25: Tages⸗ ſpiegel. 19.35: Der fröhliche Lautſprecher. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15:„Deutſche Treue“, Hörſpiel. 21.15: Freiheit, die ich meine... 22; Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport. 22.30: Tanz und Unterhaltung. 24—2: Nachtkonzert. Schiff zu werfen. Der Rat wurde allerdings nicht befolgt. Der Staatsanwalt führte in ſeiner Anklagerede aus. das Fehlen der abgeſchraubten Maſchinenteile ſei glücklicher⸗ weiſe entdeckt worden, denn es hätte unter denkbaren ungünſtigen Umſtänden nach ſeiner und des Sachverſtändigen Baurat Pabſt Mei⸗ nung zu einem Unglück von kataſtrophalem Aus⸗ maß führen können. Er beleuchtete dann die ſich in vielfachen Formen äußernde Feind⸗ ſchaft zwiſchen den Familien Weber und Gerbes und erklärte zum Teil daraus den auf den Angeklagten gefallenen Verdacht. Dann befaßte er ſich mit dem von Anton Ger⸗ bes freiwillig abgelegten Geſtändnis, in dem der Angeklagte Dinge angegeben habe. die er nur aus eigenem Erleben wiſſen konnte. Sei⸗ nen Alibibeweis bezeichnete er als reſtlos zu⸗ ſammengebrochen. Auch die Verdächtigung des Sohnes Erwin Weber als Täter iſt hinfällig. da erwieſen iſt, daß dieſer erſt am e des auf die Tatnacht folgenden Tages um 1 Uhr in Frankfurt ſein Schiff verließ. Zur Frage der geſetzlichen Beurteilung der Tat führte Staatsanwalt Fritz aus, daß der Täter zwar durch ſeine Handlung die in§ 315 St. G. B. genannte Sicherheit der Schiffahrt be⸗ einträchtigt und eine Allgemeingefahr objektiv herbeigeführt habe, daß er aber ſubjektiv nicht dieſen Vorſatz hatte. Er ſei dagegen nach 8 305 zu beſtrafen, der u. a. in Kraft tritt, wenn ein Schiff ganz oder teil⸗ weiſe zerſtört wird. Dieſer Fall liege hier vor. Unter der ſtraferſchwerenden Verückſichtigung dos Haſſes und Konkurrenzneides, der Gewinn⸗ ſucht und der Heimtücke, die den Täter beweg⸗ ten, und ſeines Leugnens beantragte der . eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Der Verteidiger des Angeklagten hielt einen ſchlüſſigen Beweis für die Täterſchaft des Anton Gerbes nicht für gegeben. Er beantragte deshalb Freiſpruch, zum mindeſten. wenn das Gericht den noch unbeſtraften Angeklagten für ſchuldig erachte, eine mildere Beſtrafung mit Anrechnung eines Teiles der Unterſuchungshaft. Das Urteil der Strafkammer lautete nach ein⸗ gehender Beratung auf zehn Monate Gefängnis ohne Anrechnung der ſaſt dreimonatigen Unter⸗ ſuchungshaft. Die Verurteilung erfolgte wegen ſchwerer Sachbeſchädigung. Eine Verſehlung nach dem genannten§ 315 wurde nicht ange⸗ nommen. Dem Täter ſei es lediglich darauf an⸗ gekommen, den Betrieb des Schiffes zu verhin⸗ dern. Die Tat ſei außerordentlich frivol ausge⸗ führt worden. Es ſei nicht ganz auf die bean⸗ tragte Strafe erkannt worden. weil vielleicht noch eine zweite Perſon mitgewirkt habe. Wegen des konſtanten Leugnens wurde dem Angeklagten die Unterſuchungshaft nicht ange⸗ rechnet. Der Angeklagte erklärte auf Befragen, daß er das Urteil nicht anerkenne. Auf der thnepfenſuche Erzählung von Kurt Knaal, Sonderlich verheißungsvoll ſchaut der Herbſt⸗ tag nicht drein. Der Himmel iſt grau verhan⸗ gen und tief. Es weht kaum ein Windzug, und der Schall kommt nur verhalten voran, ſo reich⸗ lich iſt die Luft mit Waſſerdampf geſättigt. Es läuft ſich aber trotz der vielen Pfützen auf der alten Poſtſtraße gut, in der Heide, wo die Moosteppiche ſich in herrlichen Muſtern aus⸗ breiten und zwiſchendurch die braunen Läufer aus Nadelſtreu die Tritte dämpfen, noch beſſer. Als die Rübſenfelder mit ihrem hellgelben Blü⸗ tenſchein die Sonne vortäuſchen, ſind wir tüch⸗ tig drauf und dran, das Wetter als das denk⸗ bar beſte anzuſehen, Rauſchebart, ich und „Olala“, unſere vierbeinige Gefährtin. Wir wollen nämlich heute auf Schnepfen pir⸗ ſchen. Geſtern abend ſtrichen einige mit dem Regen dicht an uns vorbei, ohne daß wir zum Schuſſe kamen. Dafür bereitete Diana uns eine unruhige, aber kurze Nacht. Bald nimmt uns wieder Altholz auf. Mäh⸗ lich ſchreiten wir bergab und gelangen in einen Eichenwald Gelb, grün und braun erſtrahlt ſein Kuppeldach herab. Es kommt uns vor als wanderten wir durch eine Märchenwelt, in der eitel Sonne, Prunk und Heimlichkeit herr⸗ ſchen. Mannshohe Farnwedel weichen vor uns auseinander, gleichſam, als ſchlöſſen ſich ſchwer⸗ geſtickte, braune Portieren auf. Dicke Wurzeln muß unſer Fuß überſteigen, und ſchlendert man gedankenlos dahin, ſo rauchelt der Körper im Geſtrüpp, wo ſich Ranken und Wurzelwerk in⸗ einander verſchlangen. Dieſe Welt des„Jarn⸗ grundes“ will aufmerkſam erlebt werden! Faul ⸗ baum⸗ und Haſelſträucher bilden lichte Kuliſ⸗ ſen für dieſes Naturtheater, wo Rehe und Haſen die Schauſpieler, Specht und Meiſen, Buſſard und Häher die Muſikanten ſind! Wenn ein Wacholder auftaucht, freuen wir uns ſeiner, und jeder Pilz, ganz gleich, ob giftig oder ge⸗ nießbar, wirkt wie ein Kleinod an ſeinem ver⸗ träumten Platz, wo heute ſeltſame Stille herrſcht. f Solche Heimlichkeiten lieben die Herbſt⸗ ſchnepfen auf ihrem Zuge. Hier fallen ſie ein und halten Raſt. Dort zum Beiſpiel, wo die Birken das Renntiermoos mit goldenen Blät⸗ tertupfen verbrämen, könnte ſehr wohl ſolch ein beſchwingter Wanderer ruhen, Schon um⸗ kreiſt„Olala“ den hübſchen Fleck, ſchnürt ge⸗ gen den Wind und ſteht vor. Rauſchebart und ich ſind ganz Auge und Ohr, als die Hündin einen Vogel aufſtößt. Es ſcheint gar keiner, ſondern ein zickzackender Federwiſch ſuchtelt durch die Birkenkronen ſchneller als gedacht und ſtreicht, wie ein Stein fallend, dicht über dem Boden dahin. Zwei Schüſſe ſchallen. Aus den Birkenkronen fällt das Gold Die Schnepfe iſt unverſehrt davon. Unbefriedigt kehrt die Suche⸗ rin zurück, und wir verlaſſen ſtumm den mär⸗ chenhaften Grund. An der„Hirſchkuppe“ wird es ſchon beſſer klappen! iſt unſer Troſt. Langſam ſteigen wir durch n bergan. Der Boden iſt ſandig. Je höher wir kommen, deſto mehr vergehen die Kiefern auf dem mageren Sande. Selbſt die Birken, die ſich bisher geſund erhielten, wer⸗ den krüppelhaft, und oben auf dem Gletſcher⸗ bett, der„Kuppe“, hat ſie die Sonne totge⸗ brannt. Dort zwiſchen dem flechtbewachſenen Altreiſig ſtehen die ſtarken Hirſche gern zur Brunft. Da hat es auch die Schnepfen. Manche hat Rauſchebart hier ſchon geſchoſſen, aber heute macht die Hündin keine locker, obwohl wir gegen Wind gehen und ganz heimlich ſind. Ein halb Dutzend Haſen ſpringt aus den Saſſen vor uns her, Luſtig winken ihre Blumen zu uns zurück, daß wir uns eines Lächelns nicht erwehren können, aber danach verlangt uns gar nicht. Im Mooſebruch möchten wir mehr Erfolg baben, denkt der Förſter und hängt müde ſei⸗ nen Drilling um. O ja, im Mooſebruch iſt reichlich Untermaſt, gibt es Würmer und Schnecken, Käfer und Raupen im Fallaub. Dort ſteht das Seggengras ſo wirr, bildet un— auffindbare Gaſſen und Schlupfrinnen, hat tauſendfach Schlupfwinkel, und dann liegt es auch auf einer Wetterſcheide, wo ſich gern die Gewitter trennen oder unſicher werden, wohin ſie ſich wenden ſollen. An ſolcher Stätte mag es den Schnepfen wohl gefallen, und bald pat⸗ ſchen wir mit unſeren Stiefeln munter durch das kniehohe Gras, daß die Regentropfen am Schaftleder berniederrinnen und die Schuh⸗ ſpitzen weiße Ränder kriegen. Im Abſtande von zehn Schritt pirſchen wir Männer nun durch das Bruch, indeſſen unſere Helferin fleißig iſt. Plötzlich pladdert etwas haſtig durch die Faulbaumſträucher“ Wir ducken uns ſchnell, zu ehen, was herauskommen mag. Weiß der Treu, eine Schnepfe! Zum Schießen iſt aber gar keine Gelegenheit. Das Geäſt hindert da⸗ ran. Darum hängen wir ſchnell hinterher und ſuchen nach der Stelle, wo die Flüchtige wie⸗ der eingefallen iſt. Jetzt iſt allergrößte Vorſicht geboten. Eine bereits aufgeſtöberte und wieder einfallende Schnepfe hält nur ſchlecht vor dem Hunde. Behutſam gehen wir voran. Rauſche- bart hält die Hündin durch Zeichen kurz. Das Strauchwerk weicht einigen großen Erlen. En⸗ ger zieht„Olala“ ihre Kreiſe. Da ſauſt die Schnepfe auf, und links und rechts. auf und ab, zickezackezickzackzack, ſucht ſie zu entwiſchen. Schneller ſind die Schrote und ſchwanzwe⸗ delnd bringt die Hündin die reizvolle Jagd⸗ beute, wird geliebelt, und erfreut laſſen wir den bunten Vogel von Hand zu Hand wandern. Bald ſchmücken die Malerfedern den Hut des glücklichen Schützen, und während der Vogel den Hühnergalgen ziert, ſetzen wir uns zur Mittagspgauſe im herbſtlichen Herrgottsdome nieder. Schwarzbrot und Speck munden gut, der Tee aus der Feldflaſche iſt eine herrliche Labe. Mit beſonderer Freude verfolgen wir bei unſerer Unterhaltung, wie ſich wirklich der Himmel klärt und die Sonnenſtrahlen über unſeren Tiſch, den ein großer Eichenſtubben darſtellt, hinwegſpringen. 5 Eine halbe Stunde verweilen wir an die⸗ ſem ſchönen Ruheplatz, dann packen wir unſe⸗ ren letzten Reſt wieder ein, dankbar der Haus⸗ frau gedenkend, die uns trefflich ausrllſtete, und pirſchen in den farbenfreudigen Nachmittag hinein, goldene Sonne in unſeren Herzen. Bekanntmachung Betr.: S Stromunterbrechung. Wegen dringender Arbeiten am Or muß am Montag, den 17. ds. Mts von vormittags 7.30 Uhr bis nach⸗ Adolf mittags 4 Uhr in der Schulſgaße Hitlerſtraße links, von Valentin Hofmann 6. bis Gaſthaus„Zur Starkenburg“ Adolf Hitlerſtraße rechts zum Gaſthaus„Zum Löwen“ ferung unterbrochen werden. Die Stromverbraucher werden hierauf auf⸗ merkſam gemacht. Viernheim, den 12. Oktober 1938. Der Bürgermeiſter. tsnetz ferner von der Kirche bis die Stromlie⸗ Vreiwillige Feuerwehr 0 2 vormittags 6.30 Ahr findet ei eine Uebung der Freiw. Pflichtmannſchaft wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. Unentſchuldigtes Fehlen wird g Signal um 6 Uhr vormittags. Der 4 — Sonntag, den 16. Oktober, Feuerwehr mit Jahrgang 1913 ſtatt. Es gemeldet.— Stoffe an Herrenmantelsfoll Stolle und ausstanlungsware deore Hirenner bietet für Herbst und Winter erstklassige und sehr preiswerte Hammparn- u. Hochzells- Anzugsstolle p. Mtr. von 11.—3 bnbebio!stolle Mtr. v. 8. 25 an Mtr. von Große Auswahl in guten, sehr tragefähigen Söldenstoten u. Selden- Reste fur Rtelder u. Blusen zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Aussteuerware Befidamaste 130 u. 160 em breit Ueherlaken u. Schlaldecken Horst Wesselstr. 8 Sport- und Damenmanteistolle Halnleinene u. woll. Benucher RHandiucner und T.schzeug aden i ata unſere guten Marinaden und Konſerven verſucht? 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Oktober 1938 Amtsgericht Bereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute abend Training der aktiven Mannſchaf⸗ ten im„Freiſchütz“. Anſchließend ſehr wich⸗ tige Spielerverſammlung, zu der der geſamte Vorſtand mit Spie lausſchuß zu erſcheinen hat. Der Vereinsführer. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! achund 1 Fahrgelegengeit mit Omnibus z. Motorrab⸗ und Sportwagenrennen in Hockenheim(Jahrpr. 1.75) Anmeldung b. Hofmann Frz., Schreibw. u. Omnibusbe rieb [Müylhäuſer, Weinheimerſtr60 — Arulkel neuer Frnle Neue, ſchönſte Kranzfeigen 500 g 3.30 Neue braune Bohnen 500 g. 20 Neue Chile⸗Linſen 507 g 2.34 Neue ſchönſte Haſelnuß⸗ kerne 120 g 35 Neue ſchönſte Sultaninen 500 g. 70 u. 48 frnams à darts Kaftee immer ein Genug 125 g 47,. 60, 70, . 75 und 85 2 Ar. Galgte Thams& Garfs Niederlage Wirijchajt und Kolonialwaren⸗ 58 am hieſigen gejchäjt Platze günſtig zu verpachten. Angebote unter Nr. 77 an die Geſchäftsſtelle erbeten. CCC Friſch von der See eingetroffen: la. 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