20 0 Vol Amlsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinun A 38 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus 2 t monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 241 Jamsfag S ternheimer Seil Lerkündigungsblatt der N89 Ai. Bernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 am Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ reil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarcſt L den 15. Oklober 1938 r. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 14. Jahrgang Der Außenminſſer Progs helm Führer Adolf hiller empfing auth den früheren ungariſchen Minfterpräfidenten von Daranyl Lopale Haltung versprochen der Führer drängt auf Löſung der ungarischen Minderheilenfrage München, 15. Oktober. Der Führer empfing heute in Gegenwart des Reichsaußenminiſters von Ribbentrov den tſchecho⸗ſlowakiſchen Außenminister Chpal⸗ kowſko. Der tſchecho⸗ſlowakiſche Außenmini⸗ ſter gab dem Führer die Verſicherung ab, daß die Tſchecho⸗Slowakei eine loyale Haltung Deutſchland gegenüber einnehmen werde, wovon der Führer mit Befriedigung Kenntnis nahm. Der Führer drückte dem iſchecho⸗lowakiſchen Außenminister ſein Bedauern darüber aus, daß in der Frage der ungariſchen Min⸗ derheiten noch keine Löſung gefunden ſei: er ſprach die Hoffnung aus, daß es gelingen möge, auch in dieſer Frage baldigſt eine befrie⸗ digende Löſung zu finden. * Es iſt außerordentlich begrüßenswerk, daß der tſchecho⸗ſlowakiſche Außenminiſter bald nach Uebernahme der außenpolitiſchen Ge⸗ ſchäfte den Weg nach Berlin gefunden hat. Wenn dies der Auftakt zu einer poſitiven Ein⸗ ſtellung Deutſchland gegenüber iſt— was ſich im Verlauf der weiteren Haltung der Tſchecho⸗ Slowakei zeigen wird— dann iſt dieſem er⸗ ſten Beſuch des Herrn Chyvalkopſky eine be⸗ ſondere Bedeutung beizumeſſen. Zunächſt regi⸗ ſtrieren wir einmal die Tatſache ſelbſt und freuen uns über die tſchechiſche Erkenntnis, daß dies Land im europäiſchen Wirtſchafts⸗ raum mit Deutſchland zuſammenleben und zuſammenarbeiten muß. Wir ſind davon überzeugt, daß ſich Mittel und Wege finden werden, wie dieſe Zuſammenarbeit für beide Teile fruchtbringend geſtaltet werden kann. Im Gegenſatz zur ehemaligen tſchecho⸗ſlowa kiſchen Regierung ſcheint die jetzige Regierung ihre Stellung innerhalb Europas beſſer ab⸗ ſchätzen zu können und auch eine andere Außenpolitik treiben zu wollen. Es iſt faſt unnötig, an dieſer Stelle nochmals darauf hinweiſen zu müſſen, daß die alte Tſchecho⸗ Slowakei es 20 Jahre nicht verſtanden hat, auch nur den leiſeſten Verſuch einer Anbah⸗ nung zu vernünftigem Zuſammenleben mit ſeinem ſtärkſten Nachbarn zu machen. An die⸗ ſem grundſätzlichen Fehler iſt ſie ſchließlich ge⸗ ſcheitert. Sie ſah Wahngebilde, die den nüch⸗ ternen Anforderungen der Wirklichkeit auf die Dauer nicht ſtandhalten konnten. Falls die neue tſchechiſche Regierung durch Taten be⸗ weiſt, daß ſie dieſen Fehler vermeiden will und eine grundſätzliche Wandlung vorzuneh⸗ men bereit iſt, dann kann die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei auch ihrerſeits ihren Teil zur endgültigen Befriedung Europas beitragen. o.— Daranyi beim Führer Der Führer und Reichskanzler empfing in Ge⸗ genwart des Reichsminiſters des Auswärtigen von Ribbentrop den ehemaligen un⸗ gariſchen Miniſterpräſidenten von Daran yt zu einer Beſprechung über Fragen des un⸗ gariſchen Volkstums in der Tſchecho⸗Slowakei. Die Spannung Prag-Budapeſt Militäriſche Borſichtsmaßnahmen auf ungariſcher eilt Budapeſt, 15. Oktober Der Miniſterrat tagte geſtern nacht bis in die frühen Morgenſtunden und ſetzte ſeine Be⸗ ratungen ſpäter fort. Auf der Tagesordnung ſtehen die durch den Abbruch der Verhandlun⸗ gen in Komorn notwendig gewordenen mili⸗ täriſchen Maßnahmen. Die Sig ⸗ natarmächte des Münchener Ab⸗ kommens ſeien von dem Abbruch der Verhand⸗ lungen infolge der unannehmbaren Vorſchläge und der allgemeinen Haltung der Prager Re⸗ gierung verſtändigt worden. Eine ähnliche Mit⸗ teilung ſei auch nach Warſchau übermit⸗ telt worden. In der ungariſchen Hauptſtadt und der Provinz finden täglich nationale Kundge⸗ bungen ſtatt, die mit dem klaſſiſch gewordenen Ruf„Alles zurück!“ die Rückgliederung der ungariſch beſiedelten Gebiete der Tſchecho⸗ Slowakei mit Nachdruck fordern. Nach dem Abbruch der Verhandlungen von Komorn entfaltet die ungoriſche Regie; rung auch weiterhin eine ſtarke Aktivität. Der Miniſterrat. der Donnerstag kurz vor Mitternachn zuſammentrat und bis in die Morgenſtunden dauerte, wurde Freitagabend fortgeſetzt Freitagmittag empfing der Reichs verweſer den Miniſterpräſidenten Imredy. der dem ungareſchen Staatsoberhaupt über verſchiedee Maßnahmen berichtete, die angeſichts der geſpannten Lage notwendig ge; worden ſind. Bald darauf hatte Imredy eine Unterredung mit dem Grafen Bethlen, bei der dem Vernehmen nach Fragen der Außen- politit erörtert wurden Die Regierung hat bereits im Verlauf der vergangenen Nacht ge- wiſſe militäriſche Maßnahmen er griffen Dieſe Maßnahmen werden, wie von unterrichteter Seite verlautet, noch eine Ergän; zung erfahren. Ciano empfängt Cſaky Rom, 15. Okt. Graf Cſaky, der Kabinettschef des unga⸗ riſchen Außenminiſters, iſt am Freitagnach⸗ mittag in Begleitung des ungariſchen Geſand⸗ ten vom Außenminiſter Graf Ciano emp- fangen worden. Die Unterredung ed ſich auf die ungariſch⸗ſlowakiſchen Ver ⸗ handlungen. Obwohl von amtlicher Seite noch keine beſtimmten Angaben gemacht wer- den, will man wiſſen, daß Graf Cſaky die Notwendigleit einer Interven⸗ tion der vier Mächte entſprechend den Münchener Vereinbarungen betont habe Man nimmt an, daß Graf Cſaky auch noch vom ita⸗ lieniſchen Regierungschef empfangen wird. Paris ſchallel ſich ein Paris. 15. Okt. Außenminiſter Bonnet hat am Freitag- nachmittag den italieniſchen Geſchäftsträger in Paris, den ungariſchen und den tſche⸗ cho⸗ſlowakiſchen Geſandten empfan⸗ gen. Die Beſprechungen Bonnets mit den beiden letztgenannten Diplomaten bezogen ſich, wie man in unterrichteten Kreiſen erfährt, augenſcheinlich auf die ſchwebende Frage der Grenzregelung zwiſchen Ungarn und der Tſchecho⸗Slowakei. Ungarns keſerviſten einberufen Budapeſt, 15. Okt. Wie MTI. meldet, erläßt der Honved⸗ miniſter am Samstag eine Bekannt⸗ machung, in der die Einberufung wei terer fünf Jahrgänge angeordnet wird. Jene Militärdienſtpflichtigen, die zum Jahrgang 1908 bis 1911 gehören, haben ſich bereits am Montag bei ihren Truppenkörpern zu melden. . König Leopold en khüllt ein Denkmal für ſeinen verſtorbenen Valer In Paris wurde von dem König der Belgier ein von dem Denkmal für den tödlich verunglückten König Albert von Belgien eingeweiht,— Ein e franzöſiſchen Volke errichtetes Ueber⸗ blick über die Denkmalsenthüllung. In der Loge dorn links König Leopold von Belgien und der Präſident von Frankreich, Lebrun. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Pozu rüſtet England? hore-Beliſha will die Jivilbevölkerung an die Kanonen ſchicken London, 15. Oktober Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha ſprach am Freitagabend im Rundfunk über die an die⸗ ſem Tage vom Kriegsminiſterium verfügten neuen Luftſchutzmaßnahmen, denen zufolge wich⸗ tige induſtrielle Werke mit ihren eigenen An⸗ geſtellten Flakgeſchütze zum Schutze ihrer Fabrik⸗ anlagen bemannen ſollen. Der Kriegsminiſter erklärte u. a., daß Eng⸗ land keine Lücken in der Luftabwehr dulden dürfe. Von einem bis zum anderen Ende der britiſchen Inſel würden fünf Luftab⸗ wehrdiviſionen der Territorialarmee den Schutz übernehmen. Im April vor zwei Jahren, ſo fuhr Hore-Beliſha fort, hätte die Territorialarmee 5000 Mann zur Beman⸗ nung der Geſchütze und Scheinwerfer gehabt. Im April des vorigen Jahres ſeien es aber ſchon 20 000 Mann geweſen und jetzt ſtünden bereits 40 000 Mann zur Verfügung. In 27 Jahren habe ſich die Zahl der für die Luftabwehr zur Verfügung ſtehenden Territo⸗ rialmänner alſo mehr als verachtfacht, und in weiteren 12 Monaten hoffe man, dieſe Zabl mieder zu verdoppeln. Der Kriegsminiſter teilte dann mit, daß er an die für dieſen beſonderen Luftſchutz aus⸗ gewählten Werke ſchreiben und ſie erſuchen werde, einen gewiſſen Teil ihrer Be⸗ legſchaft für die Flakartillerie zur Verfügung zu ſtellen. Das Kriegsminiſte⸗ rium werde allmählich die notwendigen Ge⸗ ſchütze und Inſtrukteure zur Verfügung ſtellen, während die Firmen die notwendigen Mann⸗ ſchaften bereit halten ſollten. Die für dieſe neue Aufgabe zu wählenden Mannſchaften ſollten aber nur jenen Kate⸗ gorien angehören, die für den gewöhnlichen Dienſt in der Territorialarmee nicht in Frage kämen. Denn die Territorialarmee müſſe wei⸗ ter verſtärkt werden. Eine Front von 400 Millionen England verſtärkt ſeine ölreilkräfte in Paläfting Jeruſalem, 15. Oktober In Haifa wurden 1100 Offiziere und Soldaten, die aus London kamen, aus⸗ geſchifft und auf die verſchiedenen Militärlager des Landes verteilt. Der Verzweiflungsſtreik der ara⸗ biſchen Straßenreiniger in Haifa iſt nach zehntägiger Dauer abgebrochen worden, nachdem die Forderungen der Streikenden von der Stadtverwaltung erfüllt wurden. Die Straße Akko⸗Nakuro bei dem Dorf Alkabri wurde von arabiſchen Freiheitskämp⸗ fern zerſtört und unpaſſierbar gemacht. Bei der militäriſchen Durchſuchung des Dorfes Salha wurde ein Araber auf der Flucht erſchoſſen. Die arabiſche Zeitung„Falaſtin“ befaßt ſich in einem Leitartikel mit dem inzwiſchen in Kairo zu Ende gegangenen panarabiſchen Kongreß. Das Blatt ſtellt u. a. feſt, es nütze den jüdiſchen Blättern, beſonders auch der jüdiſch beeinflußten Preſſe in England, wenig, ö wenn ſie dieſe Konferenz als einen Mißerfolg hinzuſtellen verſuchten mit der lächerlichen Be⸗ gründung, daß die Tagung nicht von allen Ara⸗ bern und Mohammedanern beſucht worden ſei. Dies ſei auch überflüſſig geweſen. Außer Trans⸗ jordanien, deſſen Regierung die Löſung des Pa⸗ läſtina⸗Problems immer noch in einer Teilung gehe, hätten die übrigen nicht in Kairo ver⸗ treten geweſenen mohammedaniſchen Staaten wie Saudi⸗Arabien, Irak, Iran, Afghaniſtan und die Türkei durch den irakiſchen Außenmini⸗ ſter Sawaidi der engliſchen Regierung mitteilen laſſen, daß ſie hinter dem Plan zur Lö⸗ lung der Paläſtinafrage zugunſten der Araber ſtänden. Somit hätten 400 Millionen Mohammedaner und Araber durch die Konferenz von Kairo dem in Verbannung lebenden Großmufti von Jeruſalem ihr Ver⸗ trauen ausgeſprochen. Das ſei eine Tatſache, die auch nicht jüdiſchem Einfluß unterworfenen engliſchen Blätter hätten anerkennen müſſen, die teilweiſe ſogar verlangt hätten, daß der Großmufti als Bevollmächtigter zu Verhandlun⸗ gen nach London gerufen werden ſolle. N Eint Unterredung mit genlein der Reichskommiſſar über den Aufbau im udelengau Berlin, 15. Oktober. Reichskommiſſar Sa ⸗Gruppenführer Kon⸗ rad Henlein empfing den Hauptſchriftlei⸗ ter der„Nationalſozialiſtiſchen Parteikorreſpon⸗ denz“, Helmut Sündermann, zu einer längeren Unterredung über die beginnende Auf⸗ bauarbeit im Sudetengau. Mit herzlichen Wor⸗ ten gedachte Konrad Henlein gleich zu Beginn der Unterredung der muſtergültigen Ordnung im Sudetengebiet die durch das deutſche Heer in den vergangenen Tagen aufgerichtet wurde: „Alle Volksgenoſſen ſind des Lobes voll über unſere herrlichen Truppen, die ſich im Herzen der Sudetendeutſchen für alle Zeiten ihren Platz erobert haben.“ f g Die Ueberführung der Sdp. in die NSDAP. werde, ſo betonte der Reichskommiſſar, ſehr raſch vollzogen werden. Sie werde entſprechend den Weiſungen des Stellvertreters des Führers durchgeführt. Die Auswahl der in die NSDAP. zu übernehmenden Mitglieder werde die Sdp. ſelbſt vornehmen. Im Sudetenland iſt eine politiſche Front geſchaffen worden, die die ganze Be⸗ völkerung erfaßt. Sie hat in den letzten Wochen und Monaten ihre große Bewährungsprobe in Ehren beſtanden. Wir werden jetzt weder Raſt noch Ruhe kennen, wir werden die ganze, dem Sudetendeutſchtum innewohnende Kraft und Energie einſetzen, um aus unſerer verelendeten Heimat ſo raſch wie möglich wieder das blühende Land zu ſchaffen, das es ehedem geweſen iſt. Die Bevölkerung un⸗ ſeres Gaues, die jetzt jubelnd die Befreiung von 20 jährigem Terror erlebt, wird erſt in den näch⸗ ſten Wochen voll ermeſſen können, wie groß der Ambruch wirklich war. Es iſt meine ſeſte Ab⸗ icht. bei der Angleichungsarbeit ein ſcharfes Tempo vorzulegen. Wir Sudetendeutſchen ſind gewohnt, ganze Arbeit zu machen, und wir werden es auch jetzt ſo tun.“. Konrad Henlein wies darauf hin, daß im alten Oeſterreich⸗Ungarn drei Viertel der geſam⸗ ten induſtriellen Wirtſchaft der Mo⸗ narchie im Sudetengebiet konzentriert waren, und daß es der Wille des Nationalſozialismus iſt, dieſe alte Blüte nicht nur zu neuem Leben zu erwecken, ſondern darüber hinaus dieſen Gau zu—2 der kräftigſten Glieder des Reiches zu machen. Vorerſt ſei freilich, ſo betonte Henlein, ein furchtbares Erbe der tſchechiſchen Herrſchaft zu liquidieren. Die erſten Maßnahmen der Partei müßten da⸗ her der Bekämpfung der größten Not dienen. Konrad Henlein iſt überzeugt, daß die ſude⸗ tendeutſche Induſtrie einen ungeahnten Auſſchwung nehmen wird. Er weiſt auf die außerordentlichen Entwicklungs möglichkeiten hin, die ſich jetzt für die Ausnutzung der großen Heilquellen und anderer Bodenſchätze des Gaus eröffnen. Auch die verkehrsmäßige Erſchließung, nicht zuletzt durch die Reichs⸗ autobahnen. die von Reichenberg über Eger nach München, und von Reichenberg zur Auto⸗ bahn Berlin— Breslau führen werden, ſoll wich⸗ 1e Beiträge für die Zukunft des Sudetengaues iefern. Dr. Ley über ſeine Südoſtreiſe Kb. will bis zum schwarzen Meer fahren Berlin, 15. Oktober. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP., Dr. Robert Ley, iſt nach Abſchluß ſeiner einwöchigen Beſuchsreiſe durch Bulgarien und Rumänien am Freitag um 17.40 Uhr im Son⸗ derflugzeug wieder in Berlin eingetroffen. Be⸗ reits am Samstagvormittag wird Dr. Ley den Präſidenten der italieniſchen Arbeiter⸗Kon⸗ jöderationen, Cianetti, unmittelbar nach deſſen Ankunft auf dem Anhalter Bahnhof im Kraftwagen zur Volkswagenfabrik in Fallers⸗ leben und zu den Hermann Göring⸗Reichswer⸗ ken führen. Wie Dr. Ley ſelbſt, ſo wird ſich auch Cianetti an der erſten diesjäh⸗ rigen Reichsſtraßenſammlung be⸗ teiligen und in Braunſchweig und Goslar Spenden für das deutſche Winterhilfswerk ent⸗ gegennehmen. Dr. Ley teilte mit, daß er im Rahmen der zahlreichen Beſprechungen mit den zuſtändigen Stellen Verhandlungen über einen deutſch⸗ru⸗ mäniſchen Arbeiteraustauſch geführt hat, und daß eine erſte Fühlungnahme erfolgt iſt hinſichtlich deutſcher Kd F.⸗ Urlauber fahrten auf der Donau bis zu ihrer Mündung ins Schwarze Meer. Dr. Ley, in deſſen ſtändiger Begleitung ſich auf der ganzen Reiſe u. a. auch Hauptamtsleiter Claus Selzner befand, wies weiter darauf hin, daß ihm auch der zweite Tag ſeines Aufenthal⸗ tes in Rumänien eine große Reihe intereſſanter und bemerkenswerter Eindrücke verſchafft hat, ſo vor allem im rumäniſchen Erdölgebiet, 60 Kilometer von Bukareſt entfernt. „Ich habe dort, wiederum in Begleitung des Arbeitsminiſters, die Oelfabriken„Creditul Mi⸗ nier“ eingehend beſichtigen können. Zu meinem großen Erſtaunen und zu meiner beſonderen Freude war der Betriebsführer dieſer Werke über die ſozialpolitiſchen Einrichtungen und Maßnahmen der Deutſchen Arbeits⸗ front bis ins kleinſte unterrichtet. Er gab auch im Namen der Gefolgſchaft ſeiner großen Freude darüber Ausdruck, mich inmitten ſeiner Arbeiterſchaft begrüßen zu können. Ebenſo intereſſant war mein Beſuch am glei⸗ chen Tage in der Zentralen Führerſchule der Staatsjugend„Wacht des Landes“, wo ich einen tiefgreifenden Einblick in die Maßnahmen der rumäniſchen Jugenderziehung bekam. Der anſchließende Empfang bei König Ca⸗ rol II. auf Schloß Sinaia, der faſt anderthalb Stunden währte, zeigte mir, daß der König von Rumänien ſich vor allem auch für die Aufgaben und Ziele des internationalen Zentralbüros Freude und Arbeit außerordentlich intereſſiert. Die Ausſtellung in Sofia hat in den Balkan⸗ ländern außerordentlich viel zur Vertiefung der Kenntnis der ſozialen Verhältniſſe in Deutſchland beigetragen. Brauchilſch in der Oftmark Inſpektionsreiſe durch Südmähren Wien. 15. Oktober Der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt v. Brauchttſch, wird am 15. Oktober auf ſeiner Beſichtigungsreiſe durch die befrei⸗ ten ſudetendeutſchen Gebiete Südmähren be⸗ ſuchen. An ſudelendeulſche Polizeibeamle Dresden, 15. Okt. Der Sonderbefehlsſtab der Ordnungspolizei für das Sudetenland gibt folgendes bekannt: „Alle ſudetendeutſchen Volksgenoſſen, die ehe⸗ malige Polizeibeamte ſind und zur Zeit noch nicht im deutſchen Pollizeidienſt wie ⸗ der verwendet werden, werden erſucht, ſich un; ter Vorlage entſprechender Unterlagen ſofort bei der nächſten Dienſtſtelle der Sudetendeut⸗ ſchen Partei oder bei den nächſten Polizei⸗ dienſtſtellen zu melden. Dies gilt auch für ſudetendeutſche Volksgenoſſen, die ſich noch im Altreich aufhalten. Es iſt ſelbſtverſtändliche F 1 5 Pflicht aller ſudetendeutſchen Volksgenoſſen, für die die genannten Vorausſetzungen zutref⸗ fen, ſich mit ihren ſachlichen Erfahrungen für den vordringlichen Aufbau im Sudetenland zur Verfügung zu ſtellen.“ Virkſchaftsaufbau in Züdmähren Wien, 15. Okt. Der Aufbau der Wirtſchaft im beſetzten ſüdmähriſchen Gebiet erfordert beſon⸗ dere Maßnahmen, mit deren Durchführung die NSV. und der Reichsnährſtand im Einver⸗ nehmen mit dem Heeresgruppenkommando be— auftragt worden ſind. Bis auf weiteres iſt ein unmittelbarer wirtſchaftlicher Verkehr zwi⸗ ſchen dem Reichsgebiet und dem beſetzten ſüd⸗ mähriſchen Gebiet unterſagt. Jeder Kauf oder Verkaufsabſchluß bedarf der Geneh⸗ migung des Reichsnährſtandes oder der Reichsleitung der NSDAP., Hauptamt fiir Volkswohlfahrt Dienſtſtelle Oſtmark. Dieſe Anordnung gilt auch für das Gebiet En gerau. England— nicht die haltung Englands London, 14. Oktober. Der bekannte Londoner Geiſtliche Dr. Inge behandelt heute im„Evening Standard“ die großen außenpolitiſchen Fragen der Gegenwart und Zukunft, vor allem aber die, wie Eng⸗ land ſich in künftigen Konflikten verhalten ſoll. Einleitend behandelte Dr. Inge die tſche⸗ chiſche Kriſe. Er ſagt hier u. a., daß die Deutſchen einen anerkannten Fehler gutzuma⸗ chen gewünſcht hätten, den man in Verſail⸗ les gemacht habe. Der deutſche Teil Böhmens hätte nicht zu einem Teil der ſlawiſchen Repu⸗ blik gemacht werden ſollen. Dr. Inge ſtellt dann weiter feſt, daß das Bündnis Frankreichs mit der Tſchecho⸗Slowakei offenſichtlich ein Teil des franzöſiſchen Planes geweſen ſei. Deutſchland einzukrei⸗ ſen. Das aber gehöre nicht zur engliſchen Po⸗ litik. Der franzöſiſche Ring von Bündniſſen ge⸗ gen Deutſchland ſei in Stücke gegangen. Der Pakt mit Sowjietrußland ſei wahr⸗ ſcheinlich zu. Polen neige der deutſchen Ein⸗ flußſphäre zu Ende. Die Tſchecho⸗Slowakei beſtehe nicht mehr in ihrer bisherigen Haltung. Im Anſchluß daran führt Dr. Inge aus, daß das Clowakiſche Minderheitenpolitik Ein Slaalsſekrelariak für Volksdeulſche geſchafſen Preßburg, 15. Oktober „Der ſlowakiſche Miniſterrat hat beſchloſſen, für die Intereſſen der deutſchen Volksgruppe in der Slowakei ein Staatsſekretariat zu errichten Mit der Leitung wurde der Führer der Deutſchen Partei, Abgeordneter Karma⸗ ſin, betraut. Auch für die ungariſche Volksgruppe wird ein Staatsſektetariat geſchaffen werden. Staatsſekretär Karmaſin beſuchte in die⸗ ſem Zuſammenhang bereits am Freitag den neuernannten ſlowakiſchen Schulminiſter Cer⸗ nak und legte ihm eine Reihe von Vorſchlägen für die Regelung der Kultur- und Schulauto⸗ nomie der Deutſchen in der Slowakei vor. Miniſter Cernak nahm die Vorſchläge als Verhandlungsgrundlage an und ſagte weiteſt⸗ gehendes Entgegenkommen bei Erfüllung der deutſchen Wünſche zu. Auf Antrag des Staatssekretärs Kamaſin wurden für das Gebiet der Slowakef von der neuen flowakiſchen Regierung Adolf Hitlers „Mein Kampf“ und folgende fünf reichs⸗ deutſche Zeitungen freigegeben: Der„Völkiſche Beobachter“, die„Münchener Neueſten Nach⸗ richten“, die„Berliner Börſenzeitung“, die ieee Zeitung“ und die„Neue Freie Preſſe“. Außerdem wurden zwei polniſche Zei⸗ tungen und die bisher verbotenen italieniſchen Zeitungen zugelaſſen. Ichecho- Slowakei als Bundesſtaal Prag, 14. Oktober Die Prager Regierung hat eine Kommiſſion von Verfaſſungsfachleuten eingeſetzt, die die verfaſſungsrechtliche Lage des Staa⸗ tes überprüfen und neue Vorſchläge machen ſoll. Die Kommiſſion iſt zu der Anſicht gelangt, daß infolge des Rücktritts des Präſi⸗ denten der Republik und der Ge⸗ bietsabtretungen, durch die eine Reihe von Abgeordneten des Parlaments ihren gan⸗ zen Wahlkreis oder einen Teil verloren haben, die beſchleunigte Ausarbeitung einer neuen Verfaſſung und einer neuen Wahl⸗ ordnung notwendig iſt. Nach der neuen Verfaſſung wird— ſoviel ſteht bereits feſt— die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei ein Bundesſtaat ſein. Dieſe Tat⸗ ſache allein bedingt zahlreiche Aenderungen in der bisherigen Verfaſſung. Die Frage der Präſidentenwahl ſoll in engem Einvernehmen mit den politiſchen Führern der Slowakei u. der Karpatho⸗Akraine erfolgen. Die Vorſitzenden der Regierungspar⸗ teien haben ſich bereits darüber geeinigt, daß nur ein einziger Kandidat aufgeſtellt und ein⸗ ſtimmig gewählt werden ſoll. Hingegen iſt we⸗ der über die Perſon des neuen Präſidenten der Republik noch über den Wahltermin eine Ent⸗ ſcheidung gefallen. Man nimmt an, daß die Wahl erſt nach dem vollendeten Umbau der Verfaſſung erfolgen wird. Miniflerwechſel in ukareſt Bukaxeſt, 15. Oktober General Ciuverca, bisher Kommandant des 3. Armeekorps, wurde zum Kriegsminiſter, und General Jacobic i, bisher Kommandant des 2. Armeekorps, zum Rüſtungsminiſter er⸗ nannt. Damit iſt erneut ein eigenes Rü⸗ ſtungsminiſterium geſchaffſen worden, dem die Aufgabe geſtellt iſt, die rumäniſche Auf⸗ rüſtung mit allen Mitteln voranzutreiben. Da⸗ zu gehört:. 1. Nachdrückliches Betreiben der Ausrüſtung des Heeres, 2. Vereinheitlichung und Moderniſierung der Bewaffnung, 3. Organiſterung der Verkehrsmittel, 4. Verſorgung der Rüſtungsinduſtrie mit Rohſtoffen. Der Miniſterwechſel hat ſeine Urſache in der Unzufriedenheit des Volkes mit der Tätigkeit des besherigen Unterſtaatsſekretärs für Rü⸗ ſtungsfragen, General Glatz, der daraufhin zurücktrat. Dadurch ſah ſich auch der bisherige Kriegsminiſter, General Argeſchanu veranlaßt, ſeinen Rücktritt zu erklären. Die beiden neuen Generäle wurden vom König ſofort beſtimmt. Der Prager Staatsumbau Verſchwindel der Name„Iſchecho⸗Slowakei“? Prag, 15. Oktober In den Zeitungen nehmen die Betrachtungen über den Umbau des Staates natur⸗ gemäß viel Raum ein. So erklärt das in Preß⸗ burg herausgegebene Organ Dr. Hodzas,„Slo⸗ venſky Denik'“, es ſei ſicher, daß der neue Staat auf einer ganz neuen politiſchen und ver⸗ faſſungsmäßigen Grundlage die ſchlechten Erfah⸗ rungen der demokratiſchen Zeit beſeitigen und ohne ideologiſche Hemmungen darangehen werde, von anderen Staaten bewährte Einrichtungen zu übernehmen. Mit allen Nachbarn Roliziſt der Welt in künftigen Konfliklen franzöſiſche Volk ſich gefreut habe, einem Kriege entgangen zu ſein, und daß man ſich jetzt in Frankreich frage, warum man mit Deutſchland nicht einen ähnlichen Pakt unterzeichnen wollte, wie Deutſchland und England das in dem Mün⸗ chener Ablommen getan hätten. Wenn die Deutſchen nicht gegen uns Krieg führen wollen, warum ſollten wir dann nicht Freunde werden, ſo frage man ſich in Frank⸗ reich. Dieſer Nachkriegspakt möge vielleicht das wichtigſte Ergebnis der Kriſe ſein. Denn die Deutſchen wünſchten keinen Krieg. England habe zu wählen, und zwar richtig. Es müſſe ſich mit der Tatſache abfinden, daß, wenn der Friede das erſte Inter⸗ eſſe Englands ſei, wie das ſicherlich der Fall ſei, es nicht verhindern könne, daß andere Nationen etwas täten, was England für unbillig halte. England könne nicht der Poliziſt der Welt ſein. Im Auslande herumzufah⸗ ren, um jegliches Unrecht wiedergutzumachen, möge für Sir Lanzelot vaſſen; es mache Don Quixote lächerlich. Wenn England für unnütze Bemühungen zurückgewieſen werde, habe es keinen Zweck, die Fauſt zu ballen und zu fluchen. Große atlantiſche Luftmanöver in ASA. „Fliegende Feſtungen“ über Nordkarolina Newyork, 15. Oktober Aus Fort Bragg in Nordkarolina wird berichtet, daß die großen und ſeit einer Woche im Gang befindlichen atlantiſchen Luft⸗ manöver am Donnerstagabend ihren Höhe— punkt erreichten. Mehrere Geſchwader viermoto— riſcher Boeingbomber, ſogenannte„Fliegen⸗ de Feſtungen“ vollführten einen Angriff auf die Garniſon Fort Bragg. wobei zum er⸗ ſtenmal in großem Maßſtab Verdunkelungs⸗ manöver durchgeführt wurden. Insgeſamt wurden 67 Städte und Ortſchaft⸗ ten in 21 Grafſchaften auf 8000 Quadratmeilen Geſamtfläche von 8 Uhr abends an völlig ab⸗ gedunkelt. 2000 freiwillige Horchvoſten waren organiſiert, die in ſtändiger telephoniſcher Ver⸗ bindung mit den Flakbatterien ſtanden. Wie General Gardner erklärte, ſoll der Fteiwillige Horchdienſt demnächſt in allen at⸗ lantiſchen amerikaniſchen Staaten eingeführt werden, wobei Gardner erläuterte, daß die großen europäiſchen Hauptſtädte in der Lage wären, militäriſche Beobachter für ihre Flugabwehr zu verwenden. Die Vereinigten Staaten mit einer viel grö⸗ ßeren Fläche und geringeren Zahl ausgebilde- ter Truppen müßten ſich hingegen auf die Zu⸗ ſammenarbeit mit der Zivilbevölkerung ver⸗ laſſen. Die Abdunkelungsmanöver des frei— willigen Horchdienſtes ſollen einen vollen Er⸗ folg gehabt haben. Engliſche Großeinkäufe in USA. Waſhington, 15. Oktober Die am Freitag in Waſhington veröffentlich⸗ te Liſte des Staatsdepartements über die ame⸗ rikaniſche Ausfuhr an Kriegsmaterial im Sep— tember enthält erſtaunliche Angaben. Nach die⸗ ſer offiziellen Aufſtellung ſind im vergangenen Monat Lizenzen in Höhe von 25.3 Millionen Dollar für die Ausfuhr von Militärflugzeugen nach England erteilt worden Neben Flugzeu⸗ gen erhielt England weitere Lizenzen für die Ausfuhr von Exploſivſtoffen aus den Vereinig⸗ ten Staaten in Höhe von rund 100 000 Dollar. wolle die Tſchecho⸗Slowakei ſchnell zu freund⸗ ſchaftlichen Veziehungen kommen. Nach den bisherigen Erfahrungen mit Bündniſſen werde die Tſchecho⸗Slowakei äußerſt vorſichtig ſein. Die Volksgruppen, die im Staat verblieben, würden die ihnen zuſtehenden Rechte erhalten. Das Blatt beſchäftigt ſich dann mit der Möglichkeit einer Zuteilung von Oſtmähren an die Slowa⸗ kei und bemertt zum Schluß, daß auf Grund der neuen Lage auch der Name des Staates und die Staatshymne geändert werden würden. J Die in Prag erſcheinende Zeitung„Narodny Liſty“ ſchreibt unter anderem!„Die Grundlage unſerer Zukunft muß Wahrheit und Realität ſein, d. h, im Verhältnis zu Deutſch⸗ land alſo unſere geographiſche Situation und die geopolitiſchen Bedingungen unſerer ſtaat⸗ lichen nationalen Exiſtenz. Vielleicht hätte viel mehr abgewandt werden können, wenn wir mehr Egoismus beſeſſen hätten und weniger Anerkenfung für die, die uns zwar zur Erneue⸗ rung unſerer Staatlichkeit verhalfen, aber uns nur als Bollwerk der erſten Linie im Falle eines Angriffs betrachteten. Wir werden die Kon⸗ ſequenzen ziehen und gute Nachbarſchaft und wechſelſeitigen Nutzen mit dem früheren Gegner ſuchen.“ Freimaurerlogen aufgelöſt Wie das„Prager Tagblatt“ meldet, haben im Zuſammeſthang mit den neuen Ver⸗ hältniſſen die Freimaurerlogen in der Tſchecho⸗Slowalei die Selbſtauflöſung beſchloſſen und bereits die erforderlichen Schritte bei den Behörden eingeleitet. Zu dieſem Ent⸗ ſchluß hätten insbeſondere die angeblichen Ab⸗ ſichten der ſlowakiſchen Regierung beigetragen, die Tätigkeit des Freimautertums für ihr Ge⸗ biet zu verbieten. —— Kleine poliliſche Nachrichten Der erſte Botſchafter des Deutſchen Reiches in Brüſſel, von Bülow⸗-Schwante, überreichte am Freitagmittag in feierlicher Form dem belgiſchen König Leopold III. ſein Beglau⸗ bigungsſchreiben. a Reichspoſtminiſter Dr Ohneſorge weilte am Freitag anläßlich der Poſt⸗ und Telegraphen⸗ wiſſenſchaftlichen Woche in Würzburg, wo er zu den bayeriſchen Poſtbeamten ſprach. Geſtern begann die Feſtwoche der Hambur⸗ giſchen Staatsoper anläßlich ihres 260 jährigen Beſtehens. Die Hamburgiſche Staatsoper iſt die älteſte ſtändige deutſche Spernbühne. Der Führer und Reichskanzler hat dem König, von Afghaniſtan zum Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche überſandt. Der Streik der Londoner Bahnhofangeſtell⸗ ten beginnt ſich außerordentlich ſtörend auszu⸗ wirken. Insgeſamt ſtreiken letzt rund 6000 Mann. 8 auptſchriftletter und verantwortlich für den politische ell Dr. Eduard Kuhn, Worms: für 12 übrigen Teil: Feſedrich Martin, Viernheim. Verlag; Vereinigte Zertungsdetlage Envrim. Haller & Co, Worms Geſchaftsſtelle: Friedrich Marin, Viernheim,— Druck: Wormſer Verlagsdtuckerei Hal— kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Del. IX. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. SSS e = BED / en ne 6 15. Oft et Konnandant legsniniſter, emmandant miniter er; genes Ri: in porden, müäniſche Auj⸗ utteiben. da⸗ r Ausriftung nierung det nitel, wuftrie nit inache in der der Tätigleit ts für Ri⸗ t datauſhin der bisherige u vetanlaßt, beiden neuen tt belli. u ſteund⸗ Nach den niſſen werde tig fein. Die ben, würden alten. Das Möglichkeit ie Slowa⸗ Grund det N Staates ett werden 9 Natohny e Grundlage d Realttit Deutſch⸗ fuattol und ſetet ſtaat⸗ t htte vil wenn wir d. penkiget ur Etneue⸗ abet uns Zalle eines u die Koſ⸗ bat scha ft n ftüheten benlau dle an e g. 0 ach 6 huhu b Häopet“ hne. unt din ibu A U. cant, Nr. 42 Zu ſpät! Fred Brown ließ ſeinen großen Touren⸗ wagen mit der amerikaniſchen Erken⸗ nungsnummer draußen vor der kleinen Stadt. Zu Fuß wollte er wieder durch die altvertrauten Gaſſen gehen, unbemerkt, un⸗ erkannt. Ganz nur für ſich und daran denken, wie er hier Kind war, wie er hier heranwuchs zum Leben der Großen, bis dann die Geſchichte kam, die ihn hinüber⸗ zwang über den großen Teich und aus dem leinen flüchtenden Alfred Braun den reichen Fred Brown heute machte. Vierzig Jahre waren ſeitdem vergangen, aber es chien, als wäre es erſt geſtern ge⸗ weſen, daß er dieſe kleine Stadt verlaſſen hatte. Es war noch früh am Tage. Beim Kaufmann Stübs am Markt zog ein ver⸗ ſchlafener Junge die Laden hoch, drüben beim Bäcker ſtand ein dralles, weißes Kind im Türrahmen, aber das war nicht mehr Bölkes Annemarie wie zu ſeiner Zeit, war wohl ſicherlich deren Tochter. Nur vorm „Weißen Roß“ glänzten rot und gelb die Schilder einer Tankſtelle, ganz ſpurlos war die Zeit doch nicht an allem vorüberge⸗ gangen. So ſchritt Fred Brown durch die Gaſſen. Stand vor dem Haus, in dem er geboren war, ging durch den offenen Flur bis zum Hof, in deſſen Ecke noch immer einige Büſche und Flecken grünen Raſens um die Sonne kämpften. Vorn am Haus ſchau⸗ kelte leicht das Becken eines Barbiers, wie damals, nur war es nicht mehr der Vater, der drinnen hantierte. Schule, Kirche, Friedhof,— tauſend Erinnerungen kamen über ſein Herz. Das war die Heimat. Und wie Alfred Braun ſo durch die Straßen ging, Winkel und Plätze wieder⸗ ſah und ſein Herz ſich immer weiter öffnete den Zeiten und Menſchen, die da⸗ mals hier ſein Leben ausmachten, da kam er auch an das Haus, zu dem dies Herz einſt mehr noch als zu allem anderen ſtrebte. Hochgiebelig, mit ſchwarzen Balken zwiſchen weißen Feldern, kleinen Fenſtern, die nach außen hin in ihren Angeln ſtan⸗ den, ſo war auch das Haus der Frieda Mertens wie einſt geblieben. Friedel Mertens—, eine Welle der Erinnerungen überflutete den Mann. Hier war die Tür mit dem kunſtvollen Beſchlag, dort noch der Arm, der früher einmal den Zug der Klingel gehalten. Wie oft hatten ſie in der Niſche ge⸗ ſtanden, Abſchied genommen für die Nacht und dann Abſchied genommen für immer, damals, als ſich die Geſchichte mit dem Gelde ereignet. Hatten ſie nicht„Auf Wiederſehen“ ge⸗ ſagt, an jenem Abend, auf Wiederſehen, wenn ſich alles aufgeklärt haben würde, wenn er wieder in die Heimat zurückkehren konnte. Auf Wiederſehen? Wie anders war alles gekommen? Vierzig Jahre waren inzwiſchen vergangen. Vierzig inhaltsſchwere Jahre mit Krieg und Um⸗ ſturz hier, vierzig harte, arbeitsſchwere Jahre drüben. Und nun ſtand Alfred Braun wieder auf dieſer Schwelle, von der er einſt gehofft, daß ſie zu ſeinem Glücke führe. Friedel Mertens! Suchend hob der Mann die Augen. Dort oben, dicht unter dem Giebel, das Fenſter mit dem Blumen⸗ kaſten, das war einſt das ihre geweſen. Und als er das altvertraute Bild von neuem ſah, da ſtieg in ihm auch wieder die Erinnerung auf an ihre Abſprache, wie ſie es damals gehalten. Stand vor dem Fenſter Topf bei Topf, ganz dicht, ſo daß nirgends mehr ein Plätzchen blieb, ſo hieß das in ihrer Sprache: Ich kann nicht, hab keine Zeit. Klafften dort oben aber Lücken und ſtanden etwa nur vier Töpfe beieinander, ſo war das ein Treffen am Lindenweg zur vierten Stunde. Stand aber wieder ſo ein großes, bauchiges, abſonderliches Blumengefäß ganz leer, ganz ohne Blatt und Blüte wiſchen den Latten, ſo hieß das doch wohl: ch muß dich ſofort ſprechen. Der Mann nickte vor ſich hin. So war ihre Blumenſprache geweſen, vor vierzig Jahren. Und als er von neuem zu dem Fenſter emporblickte, da ſah er den runden, 1938 lebensfreude bauchigen Soforttopf ſtehen, wie früher ſo oft und auch damals in der Stunde, als man ihn aus der Sparkaſſe jagte und er durch die Stadt irrte, mit ſchmerzendem Kopf, mit jagendem Herzen, wußte, wohin. „Sofort, Friedel—“, es lag wie ein Träumen über dem Manne.„Ich komme.“ Er ging durch die Tür, ſtieg die Stufen, wandte ſich nach rechts und links in dem alten Hauſe. Dann ſtand er vor der Tür. Würde hinter der wohl wie einſt die Friedel ſtehen? Wie einſt? Vierzig Jahre ſind eine lange Zeit, ſie hatten inzwiſchen nichts voneinander gehört. Zögernd drückte er die Klinke nieder und trat ein. Aber nicht mehr ein luftiges, helles Mädchenzimmer umfing ihn. Eine Nähmaſchine in der Ecke, eine Schneider⸗ puppe, Schnitte und Muſter an den Wänden zeugten von der Tätigkeit der Bewohnerin. In dem Bett an der Niſche aber lag wirklich die Frieda Mertens,— eine alte, ſchwerkranke Frau. In Stunden hatte ihn niemand in der Stadt wiedererkannt. Die Frau auf ihrem Schmerzenslager fühlte, wußte, wer da in ihr Zimmer getreten. „Nun biſt du doch noch gekommen“, mühſam ſtreckte ſich ihm eine alte Hand entgegen, die unter viel tauſend Nadel⸗ ſtichen krumm und welk geworden war. „Nun biſt du doch noch gekommen.“ Tief atmend ſaß der Mann neben ihr. Der Frau fiel das Sprechen ſchwer. Aber es genügte ihr, daß er nun ſo neben ihr ſaß und ihre Hand hielt. Sie fragte ihn nichts, nur ihre Augen gingen über ihn hin, laſen in ſeinem Geſicht, und dann drückte ſie ganz leiſe ſeine Hand. „Auf dem Vertiko, in der Schale“, flüſterte ſie. Alfred Braun nahm aus der Schale ein Päckchen, vergilbt, alte Poſt⸗ quittungen. Und wie er ſie näher be⸗ trachtete, da überlief es ihn heiß, ſtieg erſt ein Ahnen und dann die Gewißheit auf. Sein Name ſtand dort als Abſender an die Stadtſparkaſſe, es war in kleinen, kleinen Summen der ganze Betrag, um den und nicht Terra Bilderdienst Kießlich M If Inu nũmunũnnũmumiunm es damals ging. Abgeſpart, abgearbeitet durch Tag und Nacht hatte dieſe Frau ſich das Geld, an das er ſpäter nie mehr gedacht, das zu erſtatten für ihn ſchon ſeit langem ein kleines geweſen wäre. „Es war nur, wenn du wiederkamſt, daß alles wieder gutgemacht war, wenn du auch keine Schuld hatteſt“, faſt wie eine Entſchuldigung kam es vom Bette der Kranken.„Aber du biſt ſo ſpät wieder⸗ gekommen, zu ſpät...“ Es warf den Mann in die Knie. Das hatte ſie für ihn getan, und ſie glaubte ihm noch immer wie am erſten Tage. Er weinte, als er ſich über ihre Hand beugte. Zu ſpät! So fanden ihn die anderen, die Nach⸗ barin, der Arzt.„Zu ſpät“, der Arzt zuckte die Schultern und ſchrieb ſeinen Schein aus. Es iſt ein unendlich Trauriges um alles zu ſpät.“ J. v. Kunowski Bildnis meiner Mutter Vielleicht ſehe ich das Bild meiner Mutter deshalb ſo deutlich vor mir, weil ich ihr im Leben ſo entfernt war. Nicht, daß eine beſondere räumliche Trennung dieſen Abſtand bewirkt hätte, eine ganze Kind⸗ heit umſpielte ja die Mutter, und auch das junge Studentlein kam oft genug in den Ferien heim. Der Abſtand zwiſchen der Mutter und mir war mehr aus der Sitte des Dorfes und der bäuerlichen Gewohn⸗ heit geworden, die die Kinder zwang, zu den Eltern„Sie“ zu ſagen, und die damit eine Schranke der Ehrfurcht zwiſchen Eltern und Kindern aufrichtete, die nicht immer gut war. Mag ſchon ſein, daß die übrigen Bauernbuben das weniger ſtörend empfun⸗ den haben, ſie waren rauhere Naturen, aber für einen jungen Träumer war es hart genug, die drängende Fülle ſeines heißen Herzens nicht in den Zärtlichkeiten der Liebe überfließen zu laſſen. So alſo ſehe ich das Bild meiner Mutter gegen⸗ wärtig in der Verklärung der ſchmerz⸗ lichen Sehnſucht. Ich ſehe es noch, wie es meine Kindheit geleitete. Da war ihr Geſicht klar und gütig und ſtand in der Reife eines erfüllten Lebens. Aber dieſes Geſicht iſt mir ſo ferne, daß ich es nicht mehr mit aller Deutlichkeit vor mein Auge beſchwören kann. Ge⸗ blieben iſt mir nur das Antlitz meiner Mutter in den alten Tagen, da es ſich ver⸗ wandelte zur letzten Klarheit, die keine Vorſtellung und keine Scheu mehr kennt, die untrüglich die Dinge in ihrer ganzen Wirklichkeit erkennen läßt. Unter dem ſchwarzen Kopftuch drängte ſich der Silber⸗ glanz der weißen Haare hervor und um⸗ rahmte das liebe Geſicht. Wieviel hatte die Mühſal des Lebens in dieſes Geſicht eingeſchrieben. Die Sorgen des bäuerlichen Werkens und Sinnens hatten die Stirne mit tiefen Falten durch⸗ zogen, um den Mund hatte der Schmerz um Wohl und Wehe der fünf Kinder ſein Rankenwerk gezeichnet. Dieſe Runen im Geſicht kreuzten ſich und liefen durchein⸗ ander wie die Wege eines Labyrints. So waren ja auch die Wege der fünf Kinder auseinandergegangen, ſich ereifernd, aus⸗ einanderſtrebend und doch wieder zuſam⸗ menfindend... Das große Mutterleid prägte dieſes Ge⸗ ſicht, aber es iſt immer ein gütiges, ver⸗ 11 und verſtehendes Angeſicht ge⸗ lieben, nur die Falten darin wurden tiefer und die Runen häufiger. Siebzig Lebensjahre kerbten ſich darin ein mit aller Bitternis und mit allem Menſchlichen. Dieſes Geſicht der Mutter iſt mir ge⸗ blieben. Geblieben über den Tod hinaus. Denn das allerletzte Geſicht war nicht mehr das ihre. Der Tod hatte einen dunk⸗ len Schatten darüber gebreitet, er hatte das mir liebe und vertraute Geſicht in ein fremdes verwandelt und die mir ver⸗ trauten Züge entſtellt. Das Bildnis meiner Mutter aber, wie ich es im Herzen trage, zu zerſtören und zu verwandeln, dazu hat auch der Tod keine Macht gehabt. Geo Hering Das flulogramm n einer kleinen Stadt war es, oben im Norden unſeres Vaterlandes. Ein be⸗ kannter Sänger, auf einer Gaſtſpielreiſe durch Deuſchland befindlich, mußte wegen einer Reifenpanne das Auto verlaſſen. Während der Schaden von ſachkundiger Hand behoben wurde, ſammelte ſich eine Anzahl Neugieriger, unter denen ſich auch einige junge Mädchen befanden, die den Sänger ſogleich erkannten. Gelegenheit macht nicht nur Diebe, ſondern auch Auto⸗ grammjäger, und ſo geſchah es, daß ſich der Sänger plötzlich vielen hübſchen, ihm flehentlich zugerichteten Mädchenaugen gegenüberſah. Nun, er ließ ſich eine Weile hübſch bitten und ſagte dann lächelnd: „Gern, meine Damen, aber ich habe auch eine Bitte, die Sie mir als Gegenleiſtung nicht abſchlagen dürfen!“ Darob Verblüffung. Einige der jungen Mädchen, beſonders diejenigen, die ihm am nächſten ſtanden, erröteten bis unter die Haarwurzeln, weil ſie annahmen, daß es ſich um einen Kuß handelte. Wenn es auch ein berühmter Sänger war, wegen eines Autogramms läßt ſich eben ein jun⸗ ges Mädchen, das etwas auf ſich hält, auf offener Straße nicht abküſſen. Der Sänger hielt bereits ſeinen Füll⸗ federhalter gezückt.„Alſo, meine Damen, für jedes Autogramm—“ Jetzt mußte es kommen!—— Alle die hübſchen Mädchenaugen waren geſpannt auf den Sänger gerichtet, als er lächelnd weiterſprach:„—— für jedes Autogramm — eine Spende für das Winterhilfswerk!“ Was nun geſchah, überſtieg alle Begriffe. Von allen Seiten drängten die Menſchen hinzu. Jeder wollte der erſte ſein, und bald war der Hut des Sängers bis zum Rande gefüllt. Er wäre gewiß mit großer Verſpätung am Ziel angelangt, wenn er nicht Kurzſchluß gemacht hätte. Der Beauftragte des Winterhilfswerks, ſchmunzelnd die reichen Spenden in Emp⸗ fang nehmend, ließ ſeine Anerkennung da⸗ hingehend ausklingen:„Endlich hat die Autogrammſchreiberei doch mal einen handfeſten Sinn erhalten,— hoffentlich kommt bald wieder mal ein berühmter Sänger durch unſere Stadt!“ Bert Brennecke E ———— 0 1 71 Denn zwei Hochzeit machen freul ſich der Dritle! Ehefrauen haben ein wunderbares Ge⸗ ſchick, gerade dann, wenn kein Geld auf⸗ zutreiben iſt, zu entdecken, daß der vor⸗ jährige Mantel an den Manſchetten aus⸗ rauhe und wirklich nicht mehr getragen werden könne, daß für das Kindlein Schul⸗ kleid und ein Paar Ueberſchuhe außer⸗ ordentlich dringend beſchafft werden müſſen und die Gasrechnung vom vorigen Monat auch noch unbezahlt iſt. Mißgeſtimmt ſaßen wir am Kaffeetiſch. Der Brotmann hatte am Morgen wieder kein Geld bekommen können und den weiteren Kredit geſperrt. Leider beſitzt er eine markerſchütternde Stimme dis Mieter im ganzen Haus mußten allmählich über unſere.— unterrichtet ſein. Es läutete— ſchreckensbleich ſahen wir uns in die Augen: wieder ein Gläubiger? Vielleicht der Gasmann? Die Wäſche⸗ rechnung? Als es nochmals belt klin⸗ gelte, wagte ich zu flüſtern:„Es wir wohl die zweite Poſt ſein—“ Gertrud erhob ſich und ging entſchloſſen zur Tür. Sie kam mit einem eingeſchriebenen Brief zurück— ha, von meinem Verleger! Aufgeregt malte ich meinen Namen auf die Beſtätigung und ſagte:„Sicher der erbetene Scheck— Als meine Frau von der Tür zurückkam, ſaß ich völlig zerſchmettert am Tiſch. Sie nahm den vor mir liegenden Brief——— „Der Abſatz Ihres Romans hat nicht den erwarteten Erfolg gehabt. Wir können Ihnen keinen weiteren Vorſchuß bewilligen. Es ſind gerade ſoviel Exemplare verkauft, daß von den bereits gezahlten fünfhundert Mark einhundertdreiundzwanzig Mark und achtzig abgerechnet werden können——“ Soweit gut, aber es kam ein Nachſatz: „Wir erſuchen Sie, den zuviel gezahlten Betrag in Höhe von dreihundertſecheund⸗ Re Mark und zwanzig innerhalb von fünf Tagen auf unſer Bankkonto zurück⸗ zuzahlen. Unſere eigene bedrängte Lage würde ein gerichtliches Vorgehen nötig machen, falls Sie in dieſer Friſt nicht zahlen.“ „So“, ſagte meine Frau,„das kann nur einem Schriftſteller paſſieren! Wozu machſt du einen Vertrag mit den Leuten, wozu gibſt du ihnen dein Buch, wenn ſie nachher noch Geld dazuverlangen!“ „Verzeihung— du weißt genau, daß kein anderer den Roman haben wollte!“ „Andere verdienen Hunderttauſende mit 45 Küchern! Warum ſchreibſt du keine ilme?“ f Jetzt ſchrillte die Fernprechglocke Ich ſagte ſchüchtern:„Hallo—“ „Hören Sie mal, erklärte eine Baß⸗ ſtimme, mir wird Ihr Name von meinem 3 Caſpar Haumi genannt. Er meint, ie ſeien der richtige Mann, um mir ein Hochzeitsſpiel zu ſchreiben.“ Der Silberſtreif! Mit Würde betonte ich: „Das iſt meine Spezialität! Ich bin zwar im Augenblick ſtark mit Arbeiten überhäuft, aber wenn Sie ſich zu mir be⸗ mühen, können wir ja ſehen, was ſich machen läßt.“ Stunde bin ich bei „Gut— in einer Ihnen!“ Wir ſtellten uns einträchtig wie ein ver⸗ liebtes Brautpaar auf den Balkon, um unſeren Auftraggeber zu erwarten. Er entſtieg pünktlich vor unſerer Haus⸗ tür einem Mietauto und kam ſchnaufend die vier Treppen hinauf. Ich ſaß am Schreibtiſch, ſämtliche abgelehnten Manu⸗ ſkripte bergehoch um mich aufgeſchichtet und war gewaltig 3 Meine Frau bot dem Beſucher im Nebenzimmer einen Stuhl an. Zehn Minuten ſpäter öffnete ich die Tür, wie es Aerzte tun, wenn ein Patient wartet und ſagte:„Bitte ſchön— ich habe mich für zehn Minuten freigemacht. Es iſt furchtbar! Mein Verleger drängt auf ein neues Werk. Sehen Sie, hier: ſiebenund⸗ wanzig Briefe von Zeitungen, die eine rbeit wünſchen, der Tonfilm hat Bedarf an Stoffen und für drei Familien ſoll ich auch noch Heimaufführungen fertigſtellen!“ „Nun ja“, meinte mein Kunde,„wenn ich nicht wüßte, daß Sie der richtige Mann ſind, wäre ich ja auch nicht zu Ihnen ge⸗ kommen. Meine Mittel ſind allerdings nicht groß! Darum möchte ich gleich fragen, ob Ihnen tauſend Mark genügen— mehr kann ich jetzt nicht aufwenden!“ „Tauſend Mark?“ Ich nickte.„Nun ja, unſer gemeinſamer Freund hat Sie empfohlen— da will ich eine Ausnahme machen. Aber ich kenne Sie nicht, eine kleine Anzahlung iſt nötig.“ a „Wenn Ihnen zwanzig Mark genügen? Ich pflege ſonſt nur per Bank zu zahlen—“ „Gut— für den Anfang. Dank⸗! Was ſoll in dem Hochzeitsſpiel vorkommen? Heiratet Ihr Sohn oder Ihre Tochter?“ 5 1 „Wollen Sie morgen Nachmittag zu mir kommen? Dann lernen Sie unauffällig die Eigenheiten meiner Angehörigen ken⸗ nen und können daraus einen netten Jux machen, ja?“ Wir verabredeten uns und ſchieden als herzliche Freunde. Meine Frau ſtürzte zum Brotmann, bezahlte großartig die Rech⸗ nung und wir ſpeiſten zu Abend, ſo einig wie noch nie. „Verzeihung“, ſagte ich an der Tür des erſtaunlich einfachen Hauſes, in dem der Auftraggeber wohnte, zu der energiſchen Dame,„ich möchte Herrn Klupp ſprechen. Wegen der Familien⸗Aufführung!“ „Ach— Sie ſind der Gauner!“ ſchrie ſie los.„Geben Sie ſofort die zwanzig Mark wieder raus! Ich habe die Quittung in ſeiner Brieftaſche gefunden, bevor er deſtern in die Irrenanſtalt transportiert wurde! Er hat zur bevorſtehenden Hochzeit meiner Tochter für vierzigtauſend Mark Sachen beſtellt— jeder mußte doch merken, was mit meinem armen Mann los war!“ So ſchnell bin ich noch niemals Treppen hinuntergeſtürmt! In einer Gaſtwirtſchaft erholte ich mich für meine letzten drei Groſchen bei einem Glas Bier und einem Telephon eſpräch mit meiner Frau, das folgendermaßen verlief: „War der Geldbriefträger da?“ „Nein— nur Gas und Licht wurden ab⸗ geſtellt und das Telephonamt hat ange⸗ rufen. Wir haben noch bis heute abend Friſt. Was haſt du 1 Meine Schilderung wirkte aufreizend auf mein Ehegeſpons. Ich zog es vor, den Hörer abzuhängen und ſämtliche in der Gaſtwirtſchaft vorhandenen Zeitungen durch⸗ zuleſen. Es gelang mir, ſ kleine Schlucke vom Bier zu nehmen, daß es Nachmittag dabei wurde. Dann wagte ich, mich meiner Wohnung zu nähern. Ich läutete— niemand öffnete. Ich der gpion/ Friedrich der Große hat das Spionieren niemals leiden können. Er war für das Offene, Ehrliche— auch in der Politit, und mancher, der ihm heimlich etwas hinterbrachte oder ſeine Pläne aus⸗ kundſchaftete und verriet, mußte dieſen lc fen des Königs hernach ſchreck⸗ i en. f Eines Tages, zum Exempel, ſtieß der König ſo heftig und ſchnell mit dem Krück⸗ ſtock auf den Boden ſeines Arbeitszimmers, daß ſelbſt die Wachen draußen vermeinten, er habe ſchon wieder einen Spion beim Schopfe und donnere ihn an:„Er ſoll füſtliert werden!“ Es war aber nicht ſo; denn noch hatte Friedrich den Verräter nicht, wohl aber einen Brief, fein ſäuber⸗ lich geſchrieben und gut verſiegelt, den eine Reiter einem fremden Kurier abge⸗ agt hatten. Indes, der genügte wirklich, es Königs heftigſten Zorn zu erregen, und es war auch noch keine Stunde vergangen, da ſchleppten ſchon zwei Grenadiere einen Fremden, den ſie auf des Königs Befehl verhaftet hatten, in das Schloß. „Kennt Er dieſen Brief?“ „Ja, Majeſtät“, antwortete der, nachdem er ſich ſchnell gefaßt hatte und dem König blank in die Augen ſchaute. „Wer hat ihn geſchrieben?“ „Ich, Majeſtät.“ „An wen war er gerichtet?“ „An meinen durchlauchten Herrn, den Dogen von Venedig.“ „Er iſt alſo ein Spion, ein nichts⸗ würdiger Spion. Er ſoll gehängt werden! Hat Er verſtanden?“ „Majeſtät, ich bin kein Spion!“ „J, der Teufel hole Ihn!“ wetterte der König.„Was iſt Er denn? Hat er nicht meine Leute ausgehorcht? Hat Er nicht Verräter gefunden, die Ihm meine Ge⸗ heimniſſe mitteilten? Und hat Er nicht ver⸗ ſucht, dieſe Geheimniſſe ſeinem Dogen zu unterbreiten? Er ſoll ſterben, Er Nichts⸗ nutz! Oder Er ſoll mir auf der Stelle ſagen, wer von meinen Miniſtern Ihm die Geheimniſſe meines Kabinetts verraten hat. Wähle Er!“ „Ich kenne keinen Menſchen in Berlin noch Potsdam. Selbſt in ganz Preußen kenne ich niemanden, außer dem Wirt, bei dem ich wohne“, antwortete der Fremde in auffälliger Ruhe.„Eure Majeſtät haben auch gewiß zu genaue Informatio⸗ nen über mich, um zu wiſſen, daß ich nirgends von Politik ſpreche und nirgends ſpioniere.“ „Er iſt ja ein ganz inſamer Kerl! Kann Er ſich immer ſo gut ausreden?“ „Ich will mich nicht ausre“ ett, läutete nochmals und immer wieder. Die Nachbarn hatten meine Frau nicht geſehen. Frau Schultze von nebenan ſchnupperte: „Riecht es hier nicht nach Gas?“ Jetzt war es mit meiner Selbſtbeherrſchung zu Ende. Ich raſte durch die Straßen, bis ich einen Schloſſer gefunden hatte. Natürlich— meine Frau war jetzt gänzlich verzweifelt und hatte den Kopf verloren. Warum hatte ich gewiſſenloſer Menſch auch einfach ange⸗ hängt? Warum war ich nicht nach Hauſe geeilt, um ſie zu tröſten? Das Sicherheitsſchloß machte dem Mann eine wüſte Arbeit. Nahezu eine Stunde murkſte er daran herum— endlich ſprang die Tür auf und zugleich hörte ich im Treppenhaus eine bekannte Kinder- und Frauenſtimme. Ich beugte mich übers Ge⸗ länder, während der Schloſſer eine ſtunden⸗ lange Ausbeſſerung der erbrochenen Tür begann. „Biſt du ſchon da, Papa?“ rief meine Tochter fröhlich.„Mutter und ich haben nur Gas und Elektriſch bezahlt, damit wir wieder Licht haben und kochen können— und auch das Telephon!“ „Ja“, meine Aru lächelte in beſter Laune.„Der Gel briefträger brachte hun⸗ dert Mark von der Dings⸗Zeitung. Und weil du nicht nach Hauſe kamſt, ſagte ich mir, du würdeſt wohl im Kaffeehaus ſitzen und deine Familie und das abgedrehte Gas und Licht vergeſſen. Bis vier Uhr mußte ich bezahlen. In einer halben Stunde wird alles in Ordnung ſein.“ „Und die Pakete?“ „Ach— darin iſt nur ein neuer Beſatz für meinen alten Mantel. Dann kann ich ihn noch tragen, und ein Kleid und Ueber⸗ ſchuhe für Karla. Hier— fünf Mark habe ich noch!“ Der Schloſſer verlangte eigentlich vier Mark, aber er hatte ein Einſehen und nahm nur drei. Beim Bäcker haben wir nun ja wieder Kredit, aber das Geld iſt und bleibt knapp. Und wenn auch dieſe Geſchichte von jenem ungeſchriebenen Hoch⸗ zeitsſpiel verſagt, dann muß ich mich doch wohl nach einem anderen Beruf umſehen. Schade— ich wäre ſo gern berühmt ge⸗ worden. Chr. Walter Drey Hiſtoriſche Skizze von Hubert Südekum Aber ich will mich auch zu nichts bekennen, was ich nicht bin!“ „Im—“, ſann der König dem der Mut ſeines Gefangenen gefiel. nn muſterte er dieſen von unten bis oben, nahm eine Priſe und fuhr etwas ruhiger fort:„Er iſt nicht übel. Doch woher weiß Er, was r in dem Briefe ſchreibt? Er muß doch einen Zuträger haben.“ „Eure Majeſtät irren. Ich habe keinen Zuträger.“ „Gut, ſo mag Er keinen haben. Er ſoll 105 ſein, aber Er ſoll mir vorher das Mit⸗ el nennen, mit dem es Ihm geglückt iſt, meine größten Geheimniſſe zu erfahren.“ Der König ſchaute ſein Gegenüber er⸗ wartungsvoll an, aber ſchlagfertig kam die Antwort:„Ich weiß ſie allein von Eurer Majeſtät ſelbſt—!“ „Den Er mich zum Narren?“ „O nein, Majeſtät. Vor ſechs Wochen haben Eure Majeſtät dieſe Nachricht in Berlin öffentli angeſchlagen; nicht lange danach ſtand dieſer Artikel in der„Nürnberger Zeitung“; ein wenig ſpäter las ich in der„Frankfurter“ und„Magdeburger Zeitung“ dieſen andern Artikel und bald darauf wieder dieſe Be⸗ kanntmachung. Da nun Eure Majeſtät nichts vergebens zu tun pflegen und immer richtig räſonnieren, ſo habe ich verſucht, dem Gang Ihrer Ideen zu folgen, und das Reſultat davon war, daß Eure Mafeſtät notwendig den von mir angegebenen Plan entworfen haben mußten...“ Der König war ſprachlos vor Erſtaunen. Er wandte ſich um und durchmaß einige Male das Zimmer, dann blieb er vor dem Fremden ſtehen:„Sag Er mir nur, wie iſt es möglich, daß Ihn ſeine Perücken nicht beſſer zu brauchen wiſſen? Aus welchem Lande iſt Er?“ „Auch dem Vaterlande Homer, aus Cephalonien.“ „Sm. Höre Er! Ich will Ihn ſogleich in meine Dienſte nehmen, ich ernenne Ihn zum Grafen, und ſobald Er ſeine Ent⸗ laſſung vom Dogen hat, geht Er als Ge⸗ ſandter nach Petersburg. Nimmt Er an?“ „Ich ſtehe Eurer Majeſtät zu Dienſten.“ „Das iſt recht von Ihm. Und nun laß Er uns von literariſchen Dingen ſprechen.“ * Wir wiſſen, daß Friedrich der Große in der Tat nichts vergebens zu tun pflegte. Der Graf Luſi hat von dieſer Zeit an zwanzig Jahre als preußiſcher Geſandter u Petersburg gelebt, und der Alte Fritz dat es nie bereut, daß er dieſem ehemaligen Spion vielleicht ſeinen wichtigſten Ge⸗ ſandtenpoſten einräumte. des armen Das ſinkende Wrack Eine laue Tropennacht lenkte ſich herab auf das Meer und auf unſer Schiff.. Wir ſaßen noch an Deck in leichten Korb⸗ ſeſſeln— der Kapitän, ein Arzt, der aus der Fremde in die Heimat zurückkehrte, deſſen Gattin, meine Frau und ich ſelbſt, in ange⸗ nehmer Unterhaltung beiſammen. Vom ſilber⸗ funkelnden Licht des ſüdlichen Mondes über⸗ ſtrahlt, lagerten um uns her alle Gegenſtände an Deck, ragte der hohe Maſt mit der Radio⸗ antenne in die laue Nachtluft, als wieſe er mahnend empor zur gewölbten Kuppel des ſtahlblauen Himmels mit ihrer zauberiſch ſchönen, glänzenden Sternenpracht. „Ja, Sie ſind ein großer Tierfreund, Herr Kapitän“, wandte ſich gerade meine Frau an den Lenker des Schiffes, der ſoeben von der Kraft und der Schönheit der Möven erzählte, die am vergangenen Abend in Scharen das Schiff umgaukelt.„Ich beobachtete geſtern— verzeihen Sie die Indiskretion—, wie Sie mit einer kleinen, hübſchen, ſchwarz und weißen Katze ſpielten. So kann nur ein Tierfreund zu einem Tier reden.“ „Sie haben recht, r Frau, beſonders Kätzlein ſind meine ieblinge“, beſtätigte er, und ein ſinnender Zug trat auf ſein von Wind und Wetter gegerbtes braunes Antlitz.„Mein Kätzlein iſt ein Nachkomme jenes Tieres, mit dem ich das grauenvollſte Abenteuer meines Lebens beſtanden habe. Soll ich es Ihnen er⸗ zählen, meine Herrſchaften?“ „Es war vor längerer Zeit. Da führte ich einen kleinen Dampfer nur mit geringer Be⸗ ſatzung und faſt leerem Raum über das Welt⸗ meer nach Europa zurück. Meine Ladung hatte ich gelöſcht und dafür gediegenes Gold in einer Kiſte an Bord mitgenommen. Außer einigen Südfrüchten, etwas Kaffee und Tabak hatte ich, wie geſagt, keine Ladung. Das Wetter war günſtig, und meine ſieben Leute, die das Schiff bedienten, waren anſtändige Menſchen, mit denen man ein vernünftiges Wort reden konnte. Liebliche Stunden auf dieſem Dampfer aber bereitete mir mein Kätzlein, das kleine ſchwarzweiße, das ich aus der Heimat mit⸗ genommen hatte. Sie lebte mit mir zuſam⸗ men in der Kapitänskajüte und huſchte nur nachts hinüber in die Kombüſe, um ſich an dem warmen Herd in dem Korb, mit Zeug⸗ fetzen ausgepolſtert, zur Ruhe zu begeben. Da ſank eines Tages das Barometer er⸗ ſchrecklich tief. Im Weſten zog dunkles Ge⸗ wölk empor, und wir bereiteten uns vor auf das, was kommen mußte: Sturm! Und er kam, kam mit beängſtigender Kraft für ein kleines Schiff in dieſem gefährlichen, klippen⸗ reichen Fahrwaſſer. Brüllend raſte er daher, aufwühlend die See in ihren tiefſten Tiefen. Heulend wuchtete er durch die Takelage, die knarrend und ächzend ſich bog vor ſeinem Regi⸗ ment. Donnernd prallten die Wogen an unſeren Rumpf, krachend wüteten ſie über den Bug und praſſelnd ſauſten weißgiſchtige Sturz⸗ wellen über das bebende Heck. Es war das . Unwetter, das ich jemals erleht. leich einer Nußſchale wurde mein Schifflein hin⸗ und hergeworfen, als ſei es ein Spielball furchtbarer Gewalten, die es verderben wollten. Da nahte wiederum ein Wellenberg. Schreckverbreitend polterten die Koloſſe über Deck, praſſelten ſie nieder auf die feſtgefügten Luken, gurgelten ſie über die blankgeputzten Planken, eilten, liefen und ſtürmten ſie in großen und kleinen Rinnſalen in die ent⸗ egenſten Winkel, krochen ſie, drängten ſie ſt hinein in die kleinſten Ritzen und Spalten. J ſtand ſelbſt am Steuer, während der Maat Aus⸗ guck hielt. Mein traniger Mantel troff von ſalziger Flut wie ein Seehundsfell. Mit ge⸗ ſpreizten Beinen ſtand ich am Steuer, die Füße ſchienen ſich hineinzubohren in den Boden, auf dem ſie ſo wenig Halt fanden. Meine Finger krallten ſich mit zuckenden Muskeln in die Speichen des Rades. So ſtand ich da im heulenden Sturm, im brüllenden, wütenden Wogenprall. Ich wollte nicht weichen. Nein, nein und abermals nein!— Doch da geſchah das Schreckliche, das Entſetzliche und doch Ge⸗ fürchtete. Ein furchtbarer Stoß erſchütterte das Schiff, ein gräßliches Knirſchen zerſchnitt die abendliche Luft, ein Berſten und Krachen. Ein Splittern und Knicken. Ich horchte. Aber nur das Dröhnen der Sturmes antwortete mir. Da kam es taumelnd, überall ſich an⸗ klammernd, zu mir heran, der erſte Offizier: Kapitän, Waſſer im Raum, ein furchtbares Leck. Der Zimmermann ſagt, es ſei unmög⸗ lich. Die Pumpen ſind zu ſchwach! Wir ſinken!— Wir ſahen den Tod vor 9 87 den wir als brave Seeleute nicht fürchteten. Das war das Meer, das wir ſo oft bezwungen. Nun hatte es uns beſiegt. Wir ſanken— aber der Himmel hatte es anders beſchloſſen. Der Donner des tobenden Wetters eilte gen Oſt. Die rauſchende See glättete ſich mehr und mehr. Aus einem Wolkenſchlitz lugte der Mond und ſandte 171595 goldenen Strahl auf die Kommandobrücke, die ich nicht verlaſſen wollte. Wieder hallten Befehle über Deck. Die Goldkiſten waren im Boot verſtaut. Alle Mann hatten das Schiff verlaſſen. Auch für mich hatte es keinen Zweck, mich nutzlos zu opfern. Ich war der Letzte, der vom Schiff Abſchied nahm. Doch plötzlich durchzuckte wie glühendes Eiſen ein Gedanke mein Gehirn. Wo iſt die Katze? Habt ihr die Katze geſehen? Alle ſchüttelten die Köpfe, Dann wenden, augenblicklich wenden und zu⸗ rück zum Schiff. Sie ſahen mich an mit eigentümlichen Blicken. Zurück zum Schiff, ich, euer Kapitän, befehle es euch! Wenige Augenblicke ſpäter befand ich mich wieder auf meinem Schiff. Und nun ſuchte ich, ſtürzte in die Kajüte, ſuchte zwiſchen gurgelnden Waſſer⸗ bächen, die von allen Seiten auf mich ein⸗ ſtürmten, watete, ſchwamm in die Kombüſe, ſuchte, ſuchte, bis ich endlich auf einer hohen Säule aufgeſchichteter Taue, kaum eine Spanne über dem gurgelnd eindringenden Waſſer meine Katze fand, die ich an mich riß, als hätte ich den größten Schatz gerettet. Nun aber galt es das Leben. Das Schiff ſank, ſank, ſank. Als ſich nach zwei Minuten die Fluten gurgelnd über ſeinem Maſte ſchloſſen, da war ich mit meiner Katze 55 in unſerem Boote.“ r. phil. Schmidt „ ̃ auI]«Af... ̃ ᷑] ⁰UEVw̃ ˙ cg . Ar ——— ͤ 2 in Tier ier b Vekſteund besonders Wind ſuliz„Mein 5 Aeres, mit teuer Reinez es Igen et; za ſtaligte er ein von da führte h heringer de⸗ c das Nel Lad 0 hatte ld in einer Uher eifrigen Tubal hatte das Netter te d ez ge Menſchen, „Wort teden ſem Dampfer 1 das leine mat mit⸗ nit zuan⸗ hüſchte zur um ſſch an int geng⸗ begeben. tometet er⸗ dunkles Ge⸗ uns vot auf i Und er aft für eln en, klippen⸗ e et daher, ten Tieſen. tlelage, die nem Regi⸗ Vogen an de übet den tige Stutz V gt das nals etlebt. Schifflen 1 Spielball derderben gellenbetg. ſe über eſtgefügten igepußten ſten ſie in 1 die eft⸗ ten ſie ſich alten. J Maat Aus⸗ ttoff von Mit ge⸗ „die Füße 1 Hoden, n. Meine wütenden e. Nein, 90 geſhah doch Ge⸗ Offizier. ihtbotes unmog⸗ Vorſicht gegenüber Frankreich! Eine italieniſche Erklärung zu Frankreichs Jialien-Polifit Rom, 15. Oktober Zu den hoch 9— Erwartungen, die man in einem Teil der franzöſiſchen und engliſchen reſſe an die Entſendung eines fran öſi⸗ chen Botſchafters nach Rom tnüpft. er⸗ klärt„Tevere“, er könne ſich abſolut nicht dem begeiſterten Chor anſchließen. Jedermann wiſſe, daß die zwiſchen Frankreich und Italien ſchweben en Fragen weit bedeutſamer ſeien, als nur die Ernennung eines Botſchafters. Ob der Beſchluß der franzöſiſchen Regierung. mit dem ja lediglich normale diplomatiſche Beziehungen wiederhergeſtellt werden, auch wirklich Früchte tragen werde, müſſe man der zan faſen Ent⸗ wicklung überlaſſen und hänge vor allem vom guten Willen der Menſchen ab. In Paris ſchienen allerdings für einen ſolchen guten Willen nicht gerade günſtige Vorbedin⸗ Site vorhanden zu ſein, denn der ſchlechte ille jener Parteien trete täglich zutage, die immerhin, obwohl ſie Daladiers Todfeinde ſeien, er parlamentariſche Grundlage bilde⸗ ten. enn die Regierung Daladier einmal nicht mehr am Ruder ſein werde, werde Frank⸗ reich ſeine traditionelle anti⸗italieniſche Poli⸗ „Zwanzig Jahre Erfahrung“, ſchließt„Te⸗ pere“,„ſind nicht umſonſt geweſen, denn Italien kennt nunmehr genau die wahre Einſtel⸗ 1 4 der Demokratien und weiß. daß die Autarkie der Achſe Rom— Berlin den ein⸗ 5 Schutzwall gegen den demokratiſchen akt bildet“. tik wieder in Angriff nehmen. Ankerredung Perfh-Ciano Rom, 15. Oktober Der engliſche Botſchafter Lord Perth hatte am Freitagnachmittag eine neue Unterredung mit Außenminiſter Graf Ciano. Munikfionsminiſter in England? London, 15. Okt. Der für die nächſte Woche angekündigte Zu⸗ ſammentritt des Kabinetts wird auch von den politiſchen Korreſpondenten der Morgen- blätter dahin kommentiert, daß die Frage eines Nationaldienſtes als eine der dringlichſten Aufgaben Chamberlains anzu- ſehen iſt. Der politiſche Korreſpondent der „Daily Mail“ glaubt, daß Chamberlain bald Schritte tun werde, um ein Min iſterium für einen nationalen Dienſt zu ſchaf⸗ fen. das ſofort die notwendige Organiſation ins Leben rufen könnte, um die Kräfte der Nation wirkſam einzuſetzen. In gut unterrichteten Kreiſen werde es auch für wahrſcheinlich gehalten, daß der Premier miniſter die Ernennung eines Muni⸗ tlonsminiſters prüfe. In einigen Kreiſen werde auch davon geſprochen, daß Lord Stanhope, der Erziehungsminiſter, als Nachfolger Duff Coopers Erſter Lord der Admiralität werde. Zypern will frei ſein Eine denkſchrift ſoll Chamberlain vorgelegt werden London, 15. Oktober. Obwohl in politiſchen Kreiſen Londons das Geſprächsthema„Zypern“ im großen und ganzen vermieden wird, ſcheint man doch den in London verſchärft ſpürbaren Bemühungen z. B. der„Zypriotiſchen Brüderſchaft“ beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Wie verlau⸗ tet, beabſichtigt das Foreign Office, zu⸗ nächſt nicht auf das dem engliſchen Geſandten in Athen überreichte Memorandum der Auslandszyprioten einzugehen. Mög⸗ licherweiſe erfolgt aber Vorlage der Denkſchrift bei Premierminiſter Chamberlain. Nach bieſigen Informationen ſoll nämlich der jetzige Regierungschef in der Denkſchrift in aller Form gebeten werden, eines jener Verſprechen zu erfüllen, welche Lloyd George zur Zeit ſeiner Miniſterpräſidentſchaft in den Jahren des Kriegsendes und der erſten Nachkriegszeit gab, ohne daß dieſe Zuſagen je erfüllt wurden. Im übrigen wird darauf hingewieſen, es ſei in London wohl bekannt. daß die 1925 erfolgte Erklärung Zyperns zur Kronkolonie Englands von Seiten der ſeit Tauſenden von Jahren auf ihrer Inſel alteingeſeſſenen Zyperngriechen als Demütigung inſofern empfunden wurde, als ſie ganz mit Eingeborenen afrikaniſcher Be⸗ ſitztümer praktiſch auf eine Stufe geſtellt ſeien. Warum über Athen? Athen, 15. Oktober. Zu der in der ausländiſchen Oeffentlichkeit aufgetauchten Behauptung, bei den Unabhän⸗ gigkeitskämpfern Zyperns handle es ſich keinesfalls um auf der Inſel Heimatberech⸗ tigte, wird aus Kreiſen des„Bundes in Grie⸗ 7 8950 anſäſſiger Zyprioten“ folgendes er⸗ ärt: Die Einwohner der Inſel Zypern können we⸗ gen eines ſtrengen engliſchen Geſetzes keinerlei Proteſte oder Geſuche auf Anwendung des Selbſtbeſtimmungsrechtes an die engliſche Regierung weiterleiten, da ein ſolches Vor⸗ gehen als Landesverrat angeſehen und dementſprechend beſtraft werden würde. Des⸗ halb müſſen dieſe Schritte von den im Auslande vorhandenen Zyprioten und zypriotiſchen Ver⸗ einigungen, die ſich in Griechenland haupt⸗ ſächlich aus Anlaß der Erhebung gegen England im Jahre 1931 als Verbannte befinden, unter⸗ nommen werden. Kundgebungen in Jevilla für die italieniſche Freundſchaft 88 Bilbao, 15. Oktober Im Laufe des Freitag trafen in Sevilla wie⸗ der neue tansporte italieniſcher reiwilliger ein, die von 1 die ückreiſe in ihre Heimat antreten werden. Mit roßer Begeiſterung und herzlicher Freude emp⸗ fing die Bevölkerung die Soldaten. Hochrufe auf Muſſolint und das befreundete Italien wechſelten ab mit Hochrufen auf General ranco und den Freiheitskampf des nationalen panien. In Sevilla fand ein Umzug der ita⸗ lieniſchen Legionäre durch die Stadt, an dem auch die nationalen eee ſowie Formationen der nationalen Arbeiterſyndikate teilnahmen, ſtatt. In Cadiz ſind nunmehr Ab⸗ ordnungen der Partei und der Behörden ſämt⸗ licher Provinzen eingetroffen, die der Einſchif⸗ fung der italieniſchen Freiwilligen, die am Samstag ſtattfindet, beiwohnen werden. Japaniſcher Fliegerangriff Schanghai, 15. Oktober Der japaniſche Sprecher gab am Freitag zum erſtenmale genauere Einzelheiten über die Landung japaniſcher Truppen in der Bias⸗Bucht bekannt. Danach erfolgte die Landung in der Aling⸗Bucht im weſt⸗ lichen tieſen Einſchnitt der Bis⸗Bucht, auf eini⸗ gen Karten auch Dummdell⸗ Bucht ge⸗ nannt. Die Japaner ſtürmten ſofort die auf dem Tienſchwang⸗Berge gelegenen Forts, die nur ſchwach beſetzt waren und ſofort genom- men wurden. Dann gingen ſie nordweſtwärts an der Landſtraße vor Tamſchui. Japaniſche Flieger ſichteten chineſiſche Trup⸗ pen entlang der Kanton⸗Bahn. Infolge des Fehlens chineſiſcher Gegenwehr können die japaniſchen Fliegerangriſſe ohne Schwie⸗ rigkeiten durchgeführt werden. So griffen auch am Freitag wieder Maſſen von Luft⸗ geſchwadern die Eiſenbahnlinie, ſowie die rückwärtigen chineſiſchen Verbindungen an. Die japaniſchen Truppen rückten jetzt in Richtung Kanton⸗Bahn und nordwärts gegen Waiyeung vor. und beſetzten heute Bomben krachen überall Jeruſalem, 15. Oktober. Aus faſt allen Landesteilen werden wieder zahlreiche Bombenwürfe gemeldet. In Nazareth explodierte eine Bombe am Adritic⸗ Hotel, wo Truppen untergebracht worden ſind. Ein Gefreiter wurde dabei verwundet. Unweit des Dorfes Yabad kam eine Landmine zur Ex⸗ ploſion und brachte zwei Soldaten ſchwere Ver⸗ letzungen bei. In Akko wurden fünf Bomben * 7055 jüdiſche Mineralwaſſerfabrik geſchleu⸗ ert. Ferner wird gemeldet, daß das Militärlager bei Jenin beſchoſſen wurde. Auf dem Flug⸗ platz von Gaza und in Khan Punis wurde von engliſchen Soldaten je ein arabiſcher Freiheits⸗ kämpfer erſchoſſen. demokrakiſche Niederkracht Die„Weinende Frau“ der New Vorker Times“ New Pork, 15. Oktober Die New Porker Abendzeitung„Times“ veröffentlichte am Donnerstag das Bild einer Frau beim Truppeneinmarſch in Eger mit dem niederträchtig gefälſchten Text. daß die Frau gezwungenermaßen den deutſchen Gruß erweiſe und über den Verluſt ihrer tſchecho⸗flowakiſchen Staatsangehörigkeit bitterlich weine. Die ſoeben eingetroffene Nummer des„Völ⸗ kiſchen Beobachters“ vom 6. Oktober zeigt die⸗ ſelbe Frau zuſammen mit anderen Frauen, wie ſie, von Freude überwältigt, die deutſchen Sol⸗ daten mit Freudentränen begrüßen. Die Originalaufnahme ſtammt vom Welt⸗ bildverlag in Berlin. Eine Rückfrage bei der Zeitung„Times“ ergab, daß ihr das Bild zuſammen mit dem gefälſchten Text von einer New Vorker JFoto⸗ Agentur ge⸗ lieſert worden ſei. Das Blatt habe die Auf⸗ nahme„im guten Glauben“ veröffentlicht. Die Zeitung weigerte ſich jedoch, den Namen der gewiſſenloſen New Porker Agentur anzugeben. Elſäſſer peoteſtiert gegen Preſſelügen Paris, 15. Oktober Der elſäſſiſche Abgeordnete Fuchs hat einen Interpellationsantrag eingebracht, um gegen die tendenziöſe und lügenhafte Agitation eines gewiſſen Teiles der engliſchen und amerikani⸗ ſchen Preſſe zu proteſtieren, die zum Ziele habe, die wiederholten Erklärungen des deut⸗ ſchen Reichskanzlers anzuzweifeln. In einem Begleitſchreiben zu dieſem Antrag erklärt det Abgeordnete Fuchs, daß es im El⸗ ſaß keine„Hitler-Propaganda“ gäbe und ver⸗ wahrte ſich gegen eine Gleichſtellung der fran⸗ zöſiſchen Elſäſſer mit den Sudetendeutſchen. Elſaß befürworte eine deutſch⸗franzöſi⸗ ſche Annäherung als einzige Garantie für die Stabiliſterung am Rhein, die der ellſäſſiſchen Bevölkerung endlich geſtatten würde, in Frie⸗ den und Wohlſtand ihre materiellen und mora⸗ liſchen Kräfte zu entfalten. Italiens Botſchafter für Paris Paris, 15. Oktober einen Botſchafter Am Donnerstagabend hat die italieniſche e beim Quai d'Orſay um die Ertetlung des Agréments für den bisherigen italieniſchen 1 8 in Buenos Aires, Guarriglia, nachgeſuche Italien wird wieder in Paris ernennen. Oer Mann Ar. 4710 Oer seltsame Fall des Unbekannten von Vollegno/ Nehara nun (9. Fortſetzung) Die Umgebung der Wohnung ſcheint Wunder zu wirken. Da iſt ein Gegenſtand und dort einer, den er erkennt, an den er ſich beſinnen kann. Und wenn das Gedächtnis nicht will, hilft Giulia. Sie überſchüttet den Gatten mit Liebe. Sie tut alles für ihn. Und wenn Canella von lin etwas von früher weiß, dann iſt ſie glück⸗ ich. Es geht vorwärts mit dem Mann, er wird ein anderer, blüht auf, wie die Frau an ſeiner Seite. Freilich, noch haftet vieles an ihm, was aus der Zeit ſeines größten Tiefſtandes ſtammt. Giulia muß Canella erſt lehren, wie man or⸗ dentlich ißt. Seine Manieren laſſen oft viel zu wünſchen übrig. Aber das iſt in der Ordnung ſo. Zehn Jahre hat er doch gelebt wie ein Tier, ohne Obdach vielleicht. Wann, und wo hatte er warmes Mittagbrot? Wie ſthnell vergißt ein Menſch getünchte Kultur, zumal wenn er von den Schlachtfeldern Mazedoniens kommt. Die Familie Canella iſt reich. Nichts geht dem Wiedergefundenen ab. Er braucht ſich um nichts zu kümmern, Giulia iſt immer da. In Faſano am Gardaſee haben die Canellas ein Landhaus. Wo könnte Canella beſſer geſun⸗ den, als dort, wo Ruhe iſt und Frieden? Mit Eiferſucht wacht Giulia darüber, daß ihr Gatte ſo 3 wie möglich von früheren Freunden und Bekannten beläſtigt wird. Würde der Polizeiarzt Dr. Marietto von Turin den damals Unbekannten wiederſehen, er müßte ſein Urteil gewaltig ändern. Was hat er damals feſtgeſtellt? Bildung und Intelligenz auf Tiefſtand. Ja, natürlich, damals war et ja krank. Aber heute iſt das ganz anders, Profeſſor Giulio Canella verfügt über das Wiſſen und Können, das ſeinem Stande gebührt. Wenn ein Bekannter oder Freund von früher mit ihm ſpricht, fühlt er den großen Ernſt, der hinter den Worten des Profeſſors ſteht. Freilich, der frühere Canella war e Scherzen ſtets geneigt. Wundert das? er behält da noch ſeinen Humor, wenn man das gleiche erlebt und durchgemacht? Niemand weiß es. Selbſt Ca⸗ nella nicht. Aber es muß ſchwer geweſen ſein. Ein Jahr vergeht. Frieden und Eintracht herrſchen im Haus am Gardaſee. Und als es wieder Frühling wird, merkt Giulia, daß ſie guter Hoffnung iſt. Das ſtimmt ſie von neuem froh, macht ſie glücklich. Es iſt ein Rauſch des Glückes, der ſie befällt. Was kann ſie noch wünſchen? Was kann die Freude noch ſteigern? Nichts. Oder doch—? Alle haben Giulio anerkannt, die ganze Ver⸗ wandtſchaft, alle Freude, alle Bekannten, vor allem die Kinder, ſogar die Polizei. Nur einer iſt ſtill, hüllt ſich in Schweigen, zweifelt. Das iſt Renzo, ſein Bruder. Seit Giulios Ankunft in Verong iſt er nicht wiedergekommen. Zum neuen Jahr hat er auf einer Poſtkarte gratuliert. Den Kindern hat er einmal Süßigkeiten geſchickt. Das iſt alles. Kein Wort: Wie geht es Giulio? Oder: Lebt er ſich wieder ein? Erinnert er ſich jetzt? Nichts. Nicht einmal ein Gruß. Doch der Himmel ſcheint das Unrecht, das er an Canella, an Giulia begangen hat, reſtlos wieder gutzumachen. Plötzlich iſt Renzo im Landhaus am Gardaſee. Von ihrem Zimmer aus ſieht ihn Giulia in den Garten kommen, ſieht, wie er die Kinder begrüßt und dann ihren Mann. Jawohl, ihren Mann. Renzo geht ſelbſt auf ihn zu. Streckt ihm herzlich die Hände hin. Dann hört ſie Giulio ſprechen:„Renzo! Welche Freude! Du biſt auch gekommen?“ „Verzeih mir, Giulio——“ Es überläuft Giulia heiß. Was ſprach da ihr Gatte? Renzo! Er hat Renzo erkannt! Von ſelber. Ohne, daß es ihm einer geſagt! Und noch viel mehr! Der Schwager, was hat Renzo geſprochen? Verzeih mir, Giulio! Ja, das hat er wahrhaftig geſagt. Renzo kommt nach wenigen Minuten allein herauf. Er iſt ſehr aufgeräumt und tut, als ſei er erſt geſtern hier geweſen. Munter ſpricht er darauf los: „Bon giorno, Giulia! Come ſta?— Giulio ſchickt mich herauf. Ich ſoll dich holen. Wir wollen Kaffee trinken. b lob Warum ſchauſt du enn ſok!“ Giulia ſtreckt ihm bewegt die Hand entge⸗ gen:„Du glaubſt, daß er es iſt.“ „Ich muß.“ „Mußt?“ „Ja, Giulia.“ (Fortſetzung folgt) Ein Blick über die Welt Sturzflug mit 890 ſtokm. Niederländiſches Jagdflugzeug vorgeführt Amſterdam, 14. Oktober Das neuerbaute Jagdflugzeug der Kool⸗ M in Amſterdam, Typ F. K. 88, ſoll bei Vorführungen auf dem franzöſiſchen Hee⸗ resflugplatz Villacoublay bei Paris im Sturz⸗ flug eine Geſchwindigkeit von 890 Stunden⸗ kilometern erreicht haben, die offizſell regi⸗ ſtriert wurde. Der Sturzflug erfolgte aus einer Höhe von 4500 Meter. Horizogtal erreichte das Flugzeug eine Geſchwindigkeit von 504 Stundenkilometern. Mord mik Meſſer und Gas Zwei Opfer einer Ehetragödie in Hannover Hannover, 14. Oktober Eine Ehetragödie hat ſich in“einem Hauſe der Vahrenwalder Straße in Hannover zuge⸗ tragen. Das erſt ſeit zwei Monaten verheira⸗ tete Ehepaar Schwarze war ſeit einigen Ta⸗ gen nicht mehr von den Hausbewohnern ge⸗ ſehen worden. Als dann die Polizei in Kennt⸗ nis geſetzt wurde und die Wohnung aufbrach, fand man den 26jährige Ehemann in der mit Blut beſpritzten Küche tot auf. Er hatte ſich mit Gas vergiftet. Die ein Jahr jüngere Ehe⸗ frau lag in ihrem Bett ebenfalls tot. Wie die Ermittlungen ergaben, hat Schwarze ſein Frau in der Küche mit einem Küchemmeſſer und mit Raſierklingen ermordet und ſie dann ins Bett gn Der Tat muß ein ſchwerer Kampf mit dem Opfer vorausgegangen ſein. Mädchen auf dem Felde vom Blitz erſchlagen Deſſau, 14. Oktober Bei einem ſchwerem Unwetter, das ſich über Coswig und Umgebung entlud, wurde ein 18 Jahre altes Mädchen in der Nähe von Groche⸗ witz auf dem Felde vom Blitz erſchla⸗ gen. Das Mädchen half dem Mühlenbeſitzer Müller, bei dem es in Stellung war, bei der Kartoffelernte. Der Mühlenbeſitzer ſtand ne⸗ ben dem Geſpann, und einige Meter davon war ſeine Gehilfin mit dem Zubinden eines Kartoffelſackes beſchäftigt, als ſie der Blitz traf. Die Kleider des Mädchens ſtanden ſofort in Flammen. Jede Hilfe war vergebens, denn der Blitzſtrahl hatte das Mädchen ſofort ge⸗ tötet. Wie durch ein Wunder ſind der Müller und ſein Pferdegeſpann unverletzt geblieben. Agnes Straub verunglückt Erſurt, 15. Oktober Auf der Fahrt von Erfurt nach Nordhauſen, wo ſie mit einer Schauſpieltruppe gaſtieren wollte, iſt am Donnerstagnachmittag die Schau⸗ ſpielerin Aanes Straub mit ihrem Kraft⸗ wagen, den ſie ſelbſt ſteuerte, kurz vor Strauß⸗ furt ſchwer verunglückt. Auf der naſſen Straße geriet der Kraftwagen ins Schleudern, drehte ſich mehrmals um ſich ſelbſt, fuhr auf einen Laſtkrafſtwagen auf und wurde mit der Rülckſeite gegen einen Telegraphenmaſt geſchleu⸗ dert. Die rechte Seite des Wagens wurde vollſtändigs zetttümmert. Frau Aanes Straub erlitt ſchwere Kopfperletzun⸗ gen und eine Gehirnerſchütterung, außerdem einen Bruch des rechten Armes. Sie iſt aber bei Bewußtſein. Lebensgefahr beſteht nicht. Von den in ihrer Begleitung befindlichen vier Perſonen erlitt Dr. von Kriegner einen Bruch des rechten Beines, die Schauſpielerin Ilſe Siegert Schnittwunden durch einen Glasſplitter an der Hand. Eine weitere Schau⸗ ſpielerin und ein Schauſpieler blieben unver⸗ letzt. Die Verletzten wurden ins Erfurter Kran⸗ kenhaus gebracht. Sie hören im Rundfunk Sonntag, 16. Oktober Stuttgart 6: Sonntags⸗Frühkonzert. Morgenſchau aus unſerm Gau. 8: Wetter. Bauer, hör' zu! 8.30: Evangel. Morgenfeter. 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10: „Der Menſch, der Gewaol' über ſich ſelbſt hat, leiſtet das Schwerſte und Größte“. 10.30: Frohe Weiſen. 12: Mittagskonzert. 13: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Mittagskonzert 14: Kaſperl lernt Anſtand. 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde. 13.50: Zeitgenöſſiſche Chor⸗ muſik, 16: Muſik zum Sonntagnachmittag. 18:„Dr Zwiebelkuache“. Schwäbiſche Szenen. 19: Sport am onntag. Dazwiſchen: A. Lutter und ſein Orcheſter. 20: Nachrichten. 20.10: Wie es euch gefällt. Schöne Abendmuſik 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. Frankfurt 6: Hafenkonzert. 8.10: Evangel. Morgenfeier. 8.45: Was dich nicht beugt, das macht dich ſtärker. 9: Deut⸗ ſche Meiſter: W. A. Mozart, Hugo Wolf, Joſ. Heydn. 9.45: Dichter unſerer Zeit. 10: Wie ſchön iſt ſo ein Feiertag. 10.30: Chorgeſang. 11: General Ritter von Epp, zu ſeinem 70. Geburtstag. 11.30: Zärtliche Ge⸗ ſchwiſter. Mozart und ſeine Schweſterdannerl. 12: Muſit am Mittag. 13: Das Mikrofon unterwegs. 13.15: Platzkonzert aus Kamp a. Rh. 14: Achtung! Achtung! Wir ſpielen Rundfunk. 14.30: Uns gehört der Sonntag! 15.15: Heimat und Volkstum. 16: Un⸗ terhaltung und Sport. 18: Eine fröhliche Weinleſe. 18: Gläubiges Herz. Hörfolge. 19.30: Sportſpiegel des Sonntags. 20: Zeit, Nachrichten Wetter. 20.10: Gro⸗ ßes Volkskonzert für die Betreuten des WHW. aus Frankfurt. 22: Zeit Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. Montag, 17. Oktober Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Fröhliche Morgenmufik. 9.202 Für Dich daheim. 10: Die Schildbürger waren gar merkwürdige Leut'. Ein Schelmenſpiel. 11.30: Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert. 14: Aus beliebten Opern. 16; Nachmittagskonzert. 18: Aus Zeit und Leben. 19: Stuttgart ſpielt auf. 20: Nachrſchten 20.15: Stuttgart ſpielt auf! 21: Wenn die erſten Blätter fallen, ſchäumt der neue Wein. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.15: Schot⸗ tiſche Tanzmuſik aus Edinburgh. 22.40: Nachtmuſik und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. Frankfurt 6: Morgenſpruch. 6.30: Frühkonzert. 8.302 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30: Nachrichten. 9.40: Kleine Ratſchläge für den Garten und die Zimmerpflanzen. 10: Schulfunk: Kinderliederſingen. 11.45: Ruf ins Land. 12: Schloükonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 13.15: Schloßkonzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Komponiſten der Gegenwart unterhalten uns. Heute: Gerhard Winkler 15: Für unſere Kinder. 16: Nach⸗ mittagskonzert. 18: Zeitgeſchehen. 18.80: Schwingt die Hammer, regt die Hände. 19.15: Tagesſpiegel 19.80: Land. 12: Schloßkonzert. 18: Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 20.15: Stuttgart ſpielt auf. 21: Italieniſche Volksmuſftk und Volkstänze. 22: Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 22.15: Schottiſche Tanzmuſit. 22.40: Nacht⸗ und Tanzmuſik. 24—2: Nachtkonzert. — — 2 3—— 0 5 * 1 Gesine (3. Fortſetzung) Er ſtand, hoch von Geſtalt und mit friſchem Geſicht, in der Nähe der Tür und beteuerte un⸗ beholfen und ſtockend zweimal, daß er nur ganz kurze Zeit bleiben wollte. Es war nämlich nur wegen der Schweine, daß er kam, Frau Roſe konnte ſich wohl ſchon denken 5 Frau Roſe lächelte fein. Oh, warum hatte Herr Boſtelmann eigentlich immer nur zehn Minuten Zeit... Boſtelmann antwortete nicht; er ließ davon ab, ſeinen Lodenmantel, den er ſchon halb geöffnet hatte, weiter aufzuknöpfen. Seine Blicke mie⸗ den die ſchöne Frau vor ihm, ſie verfingen ſich in den großen, gleichmütig ihn muſternden Augen des vornehmen Herrn. Seine Hand fuhr nach hinten, es ſchien, als ob ſie nach der blauen Schirmmütze taſtete, die er zuvor auf die Wandbank hatte gleiten laſſen. Der Fürſt ſchlug ganz leiſe an ſein großes, geſchwungenes Kornglas; er ſuchte die Auf⸗ merkſamkeit des vorbeigehenden jungen Mäd⸗ chens zu erregen, das an Stelle des ins Feld gerückten Kellners die Gäſte bediente. Sie war nicht geſchult genug, dieſes diskrete Signal auf⸗ zufangen, Frau Roſe aber hatte es bemerkt. „Fragen Sie den Fürſten Mdiwani nach ſei⸗ nen Wünſchen“, rief ſie dem Mädchen zu.„Ver⸗ zeihen Sie, Durchlaucht. Annemieze muß es erſt lernen, richtig zu bedienen.“ Der Bauer hatte bei dem Wort„Fürſt“ nun wirklich ſeine Mütze an ſich genommen, um ſie bei„Durchlaucht“ auf den Kopf zu ſetzen und die Türklinke zu ergreifen. Er murmelte etwas von„ein andermal wiederkommen“ Eine Frau, die eben noch mit einem Fürſten ſprach, konnte er wohl nicht um dieſelbe Stunde mit ſeinen Schweineangelegenheiten beläſtigen. Nun aber wuchs Ingeborg Roſe ganz ins Große, ins Mütterliche und Sorgliche: Sie wit⸗ terte die Aengſte, die dumpf die Seele des alten Knaben erfüllen mochten, der ſie bei ſeinen flüchtigen Beſuchen ſo ſcheu aus der Ferne an⸗ zublicken pflegte. Sie legte den Arm leicht auf die Schulter des Mannes und ſagte, jetzt ohne Lächeln, feſt und mit warmem Ernſt: „Wir ſind gekommen, und wir bleiben jetzt, Boſtelmanns Vater. Oder ſoll Frau Roſe erſt böſe werden auf Sie?“ Er faßte ſich, von ihrer Stimme ging eine ſüße Gewalt aus— es war lange, lange her, daß eine Frau auf ihn böſe zu werden drohte. „Na ja“, ſagte er mit wiedergewonnener Haltung,„es war eben nur, daß ich Sie nicht ſtören wollte..“ Er ſandte einen halben Blick zum Fürſten hinüber. „Ach bewahre Gott“, ſagte ſie energiſch, und nun drückte ſie ihn ſchon ſanft auf die Bank, „da, ſetzen Sie ſich mal hübſch nieder, und ich werde mich ſogar ein wenig zu Ihnen ſetzen 4 ſo.“ Sie ſaßen zuſammen auf der Bank, und er kam damit heraus, daß es ihm heute abend ein⸗ gefallen ſei, ihr noch ein paar beſonders fette Schweine anzubieten, ehe morgen ein Trans⸗ port nach Hannover ging. Wenn er wüßte, daß ſie Bedarf habe, würde er die beſten Tiere für ſie zurückhalten, zwei, drei oder ſo viel, wie ſie wollte. In Anbetracht der alten, guten Be⸗ ziehungen, die er ſchon zum Vater ihres ſeligen Mannes gehabt hatte.„ und wo doch ſein Sohn Karſten als Schüler bei Frau Roſes Mutter in Penſion geweſen war... Sie war ihm dankbar. Mit Freuden würde ſie ihm die drei Schweine abnehmen. Sie kannte ja die Erzeugniſſe ſeiner Maſt. Gleich morgen ſollte einer ihrer Geſellen anſpannen und die Tiere abholen. Aber nun nicht ſo viel von den Schweinen heute abend. Wie ging es Herrn Boſtelmann ſelber? Was machte er da draußen in der Einſamkeit des zauberiſch ſchö⸗ nen Boſtelhofes? „Das geht wohl an mit der Schönheit, was Sie da ſagen. ſo zauberiſch iſt das am Ende nicht. Heute haben die Pulkartoffeln und die Zwiebelſtippe um neun Uhr noch auf der nackten Tiſchplatte geſtanden, bis ich weg⸗ gelaufen bin.“ Sie ſchüttelt entrüſtet den Kopf; der Mund blieb ihr offen ſtehen in mitfühlendem Ent⸗ ſetzen. Er ſah es. und ihm wurde geradezu leicht ums Herz. „Jawohl“, ſagte er, eifrig beſtrebt, vor ihr noch viel beklagenswerter zu erſcheinen,„ja, und das faule Weibervolk überhaupt— glau⸗ ben Sie, daß die mir die Röcke flicken? Sehen Sie mal— ſo laufe ich herum.“ Im Bann⸗ kreis der guten Frau Roſe hatte er die Nähe des Fürſten vergeſſen: er hob den rechten Arm etwas empor und zeigte einen breiten Riß in der Naht des Aermelanſatzes. n ama van K d este „Das iſt aber..“, ſagte Frau Roſe be⸗ trübt,„da müßte man a wirklich einmal nach dem Rechten ſehen.“ Er blickte ſie atemlos an; er dachte an ſeine tote Höhle, an ſein ſeelenloſes Bauernhaus, durch das vielleicht wieder einmal ein Frauen⸗ ſchritt ſchweben ſollte. „Ja, ja“, ſagte ſie nachdenklich,„ich habe eine ſo vorzügliche, gewiſſenhafte alte Flickſchneiderin. Ich werde ſie Ihnen morgen gleich mit unſe⸗ rem Wagen mitſchicken.“ „Ach ſo“, ſagte er nach einer ziemlich langen Pauſe.„Na, das laſſen Sie man. Es gibt ja ſchließlich in Gummern noch einen Schneider, den ich bezahlen kann.“ „Ganz wie Sie denken“, ſagte ſie, und dann erhob ſie ſich bald, um am Büfett etwas an— zuordnen.— Er blickte ihr nach, wie ſie mit ſchwellenden Hüften ſtark und gelaſſen dahin⸗ ſchritt Nach einer Weile bezahlte der Mann, den ſie mit„Fürſt“ und„Durchlaucht“ angeredet hatte. Er hatte bald nach dem Genuß ſeiner Leber mit Apfelmus wiederholt und unruhig auf ſeine goldene Armbanduhr geblickt. Kurz vor 10 Uhr ließ er ſich vom Hausdiener Franz in ſeinen Pelz helfen und ging. Frau Roſe geleitete ihn zur Tür, und dann gab es ſich, daß ſie nochmals bei Boſtelmann Platz nahm. „Wer war denn das?“, fragte er gleich,„ein Fürſt?“ „Das iſt ein kaukaſiſcher Fürſt“, erwiderte ſie;„er ſaß im Zivilinternierungslager ge— fangen und hat, weil er Beweiſe einer deutſch⸗ freundlichen Haltung geliefert hat, die Geneh⸗ migung erhalten, außerhalb des Lagers in der Stadt zu wohnen und ſich im Stadtgebiet frei zu bewegen. Er muß ſich nur täglich bei der Kommandantur perſönlich melden und abends um 10 Uhr ſein Quartier aufſuchen. Es haben neuerdings noch mehrere gefangene Herren die gleiche Erlaubnis erhalten, meiſtens Polen, da⸗ runter auch zwei Grafen. Sie werden wohl alle bei mir ſtändige Mittagsgäſte werden.“ „So, ſo“, ſagte der Bauer und ſchwieg eine Weile, die er nötig hatte, das alles zu über⸗ denken.„Dann werden hier alſo ein Fürſt und zwei Grafen jeden Tag aus und ein gehen. Na ja... Ich muß mir übrigens auch welche langen aus dem Gefangenenlager. Das heißt, keine Fürſten oder Grafen, nur ganz gewöhn⸗ liche Polacken zum Kartoffelbuddeln und für die Pferde. Ja, ich muß wohl morgen früh nach der Kommandantur, um ſie mir zu lan⸗ gen.“ „Da kommen Sie nachher zum Frühſtück herein, wenn Sie im Lager fertig ſind, Boſtel⸗ manns Vater.“ „Ja, ja, wenn ich hernach noch Zeit habe“, ſagte er, nicht ganz bei der Sache. Ich meine nur, es iſt doch eine Schande, daß man ſich fremde Ruſſen auf den Hof holen muß und der eigene Sohn ſchuftet für die Feinde.“ Sie zuckte die Achſeln, dann ſagte ſie: „Wie geht es denn Ihrem Sohne Karſten? Haben Sie Nachricht von ihm?“ „Ich habe ſogar ein Bild gekriegt vorige Woche, ſehen Sie mal.“ Er zog ſeine Brief⸗ taſche heraus und holte ein kleines Lichtbild von Karſten hervor. Karſten ſtand neben einer beladenen Schiebkarre, die Hacke in der Hand, hoch aufgerichtet, den Blick in die Ferne ſen⸗ dend. Die Roſe nahm das Bild. „Wie rührend“, rief ſie,„wie gut ſieht er aus, wie lieb.... wie verhärmt, aber wie lieb!“ Der Bauer nahm das Bild wieder an ſich. Er ſchüttelte mit dem Kopf.„Der hackt nun Steine in Frankreich, wo hier die kaukaſiſchen Fürſten Leber eſſen.... Na, denn will ich man gehen.“ Er ſtand auf und ging. Ingeborg Roſe be⸗ gleitete auch ihn an die Tür.„Auf Wieder- ſehen morgen früh!“ gab ſie ihm mit auf den Weg. Er nickte. „Auf Wiederſehen!“ rief ſie ihm nochmals zu, als er mit dem Fuchs aus dem Torweg donnerte, als er zurückfuhr durch die Nacht in ſeine Heide und in ſein leeres Haus. III. Gegen zehn Uhr am anderen Morgen fuhr der Vollhöfner Boſtelmann, geradewegs von ſeinem Hof kommend, in„Roſes Gaſtwirtſchaft mit Ausſpann“ ein. Es war ein friſcher Herbſtmorgen mit Rauhreif und leichtem Froſt. Die Kälte kribbelte ihm in den Fingern— was Wunder, daß ihn danach verlangte, ſich ſchnell erſt einmal durchzuwärmen, ehe er ſein vielleicht langwieriges Geſchäft in der Kom- mandantur des Gefangenenlagers erledigte. Auch fiel ihm plötzlich ein, daß er den Wagen Es dauerte eine Weile, ehe f wüſter Kopf lugte mit Lotte nicht gut vor dem Tor des Lagers ſtehenlaſſen konnte, er hatte ja keinen Knecht mit, der auf das Geſpann achten konnte. Alſo mußte er ſchon ausſpannen, das war die klarſte Sache von der Welt. Der Hausknecht ſchirrte den Fuchs aus, und Boſtelmann faßte ein wenig mit zu. Es machte ihm Vergnügen, bei dieſer Gelegenheit das Treiben auf dem hinteren, ausgeweiteten Hof— raum zu beobachten. Es waren ſoeben mehrere Schweinen geſchlachtet worden, die nun von den Geſellen mit raſender Geſchwindigkeit einer weiteren fachgerechten Behandlung unter⸗ zogen wurden. Sie wurden aufgebrochen, der Eingeweide, der Lunge, der Leber entledigt, in hölzernen Wannen abgebrüht und dann auf breite Holzbänke geworfen, wo die Lehrlinge mit Schabeiſen die weiße, die ſchaudervoll menſchenähnliche Haut von den Borſten ſäu⸗ berten. Ein anderer Lehrling unterzog ſich des angenehmen Geſchäftes, das in einem großen Tubben geſammelte noch warme und rau⸗ chende Blut mit einem hölzernen Löffel zu rühren. Dazu ſang der muntere Knabe ein lei⸗ ſes Lied zum Preiſe des ſchönen Tirolerlan⸗ des, indeſſen an der Wand über ſeinem Kopfe zwei aufgepuſtete Schweinsblaſen luſtig im Winde ſich wiegten. Sein Geſang regte die Kollegen an, das kraftvolle Gleichmaß ihres Schweineſchabens mit einem Liede zu beglei⸗ ten, das in energiſchen Rhythmen das Lob eines anderen Landes ſang: In der Lüneburger Heide Geht die Sonnne auf und unter Der Hausdiener verſchwand mit der aus⸗ geſchirrten Lotte im Stalle, und der Bauer wollte ſich gerade anſchicken, durch die hintere Hoftür den Gaſtraum zu betreten, als über jene beiden Lieder ſiegreich ein drittes ſich er⸗ hob. Aus dem erſten Stockwerck des in die Tiefe des Hofes gehenden Roſeſchen Hausflü⸗ gels drang hinter den koſtbaren Stores eines leichtgeöffneten Fenſters jetzt Geſang und Kla⸗ vierſpiel hervor. Frau Ingeborg Roſes Pri- vatgemächer lagen dort oben, denn die Vorder⸗ zimmer waren ſeit jeher vermietet geweſen an beſſere möblierte Herren. 8 Es war kein lieblicher Anblick, der ſich der ſchönen Frau hier bot auf ausgeweidete Schweine, auf das blutige Tun ihrer Geſellen, auf den von Brühwaſſer dampfenden Hinter⸗ hof... Dennoch, oder vielleicht gerade des⸗ wegen, mochte er ſo etwas wie der Startplatz für den Aufſtieg ihrer Sehnſucht ſein, denn während des Blutrührers Seele ſich nach Tirol ſehnte, während der Schweineſchaber Lied das ſtille heimiſche Land im Norden feierte, er⸗ klang dort oben hoch über Rauch und Dunſt und Lärm das bangſüße Werben um fernere, ſchier märchenhafte Gefilde: Kennſt du das Land, wo die Zitronen blühnn Der dunkeltönende Alt der Kreisveterinärs⸗ tochter, zart unterlagert von den weichen Klän⸗ gen des Flügels, ließ den Bauern innehalten. Er ſtand und blickte ſtaunend und fremd an⸗ gerührt nach dem halb geöffneten Fenſter em⸗ por, hinter dem dieſe ſeltſame Frage erklang. er behutſam in den„Omnibus“ hineinging. Still nahm er gleich neben der Hintertür Platz, beſtellte bei Annemieze Korn und Bier und wartete. Er wartete, er wußte ſelbſt nicht genau worauf. Vielleicht nur auf die Wieder⸗ holung der heiſer raſſelnden Schläge der alten Kaſtenuhr in der Ecke. Gleich nachdem er he— reingekommen war, hatte ſie nach einem ver⸗ heißungsvollen, langſam einſetzenden Räuſpern und Schnarren zehnmal geſchlagen— nun blickte der einſame Gaſt auf die halb erloſche⸗ nen bunten Bauernblumen des Ziffernblattes und wartete, wohl auf den Halbelf-Uhrſchlag, auf was denn ſonſt. Einmal öffnete ſich ſacht die Tür, und ein herein, vorſichtig und ſpä⸗ hend, um dann, wie wenn die kleinen, un— ruhigen Augen ſich von der Gefahrloſiigkeit der Umgebung überzeugt hätten, den ganzen Menſchen folgen zu laſſen: einen geduckten, zwergenhaften Greis mit verlotterter Kleidung, einen Mann, an dem nur der Kopf groß und weſenhaft war. Das weiße Haar drängte in wirrem Gelock unter der abgegriffenen, tief ins Geſicht gezogenen Ledermütze hervor, und der Urwald des verwilderten Bartes überwucherte die Wangen ſo ſehr, daß kaum in zwei winzi— gen Lichtungen die braune, vom Wetter ge⸗ gerbte Haut noch freilag. „Krökels Guſtav“, rief der kommſt du her?“ Der Greis grinſte liſtig:„Meſſer hab' ich ge⸗ Bauer,„wo Copyright by a Hanseatische Verlagsanstalt in Hamburg ſchliffen, hinten im Schlachthaus. Roſes Mut- ter ſpielt ja Klavier, da bin ich eben reinge⸗ flitzt, habe denen die Meſſer ſcharf gemacht, daß ſie ſo bald nicht mehr zu Keunecke laufen. Haſt du keine Klinge zu ſchleifen?“ Boſtelmann zögerte etwas, ehe er in die Taſche griff und ſein großes Nickermeſſer her⸗ vorzog. „Dann aber ſchnell, ich muß es wieder mit⸗ nehmen.“ Krökel huſchte in die Ecke neben dem breit vorſpringenden Kamin. Er ſetzte ſeinen Ruck⸗ ſack ab und holte einen länglichen Schleifſtein heraus, auf den er eine Flüſſigkeit träufelte. Dann begann er ſein Werk— dieſes Werk, das ihm den Ruf eines Schwarzkünſtlers eingetra⸗ gen hatte weithin im Land. Es gab ehren- werte Leute genug, die darauf ſchworen, daß ſie ein Meſſer, das Krökel richtig mit Ernſt und Eifer geſchliffen, nie wieder hätten zum Schlei⸗ fen zu bringen brauchen. Guſtav Krökel war ein Vagabund. Er zog von Dorf zu Dorf, kam auch durch kleine Städte, wohnte nirgends und hatte doch ſtets, weſſen er bedurfte Zumal bei den Schlachtern war er ein gern geſehener, wenn auch oft heim⸗ lich empfangener Gaſt, und ſein Ruckſack war immer hinreichend gefüllt mit Würſten und Schinkenſtücken. Frau Ingeborg Roſe freilich wünſchte ſeine Tätigkeit nicht in ihren Dienſt geſtellt zu ſehen, denn ſie wußte gar wohl, was ſie dem Rufe einer in jeder Beziehung ſeriö⸗ ſen Frau ſchuldig war. Zu ſchweigen davon, daß ſie als die Tochter des Kreistierarztes, deſſen Haus ein ſtolzer Hort der Aufklärung geweſen, jegliche Art von Aberglauben als ganz beſonders peinlich empfand. Ging doch die tärichte Mär, es weckte die Arbeit des Schlei⸗ fens, das geſammelte Niederblicken auf das immer gleiche, geruhige Gleiten der Klinge über den Stein, in dieſem Landſtreicher bis⸗ weilen die Gabe des Hellſehens, daher er denn oftmals ganz unverſehens ſeine Geſichte ver⸗ riet und ſo nebenher dem Auftraggeber nicht nur ein für alle Zeiten geſchärftes Meſſer, ſon⸗ dern auch ein enthülltes Stück Zukunft lieferte. Etliche wußten die Lebensgeſchichte Guſtav Krökels zu berichten: Danach war er ein Bauernſohn aus dem Osnabrückiſchen, der älteſte Sohn eines ſtatt⸗ lichen Hofes, aber der Vater hatte ihn, da er ſo kümmerlich von Geſtalt war, niemals für voll genommen und den Hof ſeinem zweiten Sohn überſchreiben laſſen, als er ſelber ge⸗ brechlich ward und abgeben mußte. Darob ent⸗ brannte ein bitterböſer Haß wider den bevor⸗ zugten Bruder in Guſtavs Herzen. Guſtav ver⸗ blieb auf dem Hof und ließ ſich mit Worten nichts merken. Da aber der neue Bauer zum erſtenmal ernten wollte und ſich mit ſeinen Knechten anſchickte, das Heu zu mähen, fiel es nicht um, und ſämtliche Senſen wurden hernach als ſchartig und ganz verdorben erfunden und waren doch abends zuvor erſt ſorgſam geſchärft worden. Die Heumahd mußte um einen Tag verſchoben werden, und dann kam es noch ſo, daß in der Nacht ein ſchweres Gewitter nieder⸗ ging. Das walzte die Wieſen und machte ſie platt wie die Tenne. Das Gras aber richtete ſich nicht wieder auf, und die Ernte war zur guten Hälfte dahin. Vor dem Beginn der Rog⸗ genernte wurden die Senſen nächtlich bewacht und verſchloſſen, aber am erſten Tage der Ar⸗ beit fluchte alsbald einer der Mäher laut auf, denn ſeine Senſe war in eine Eiſenſtange ge⸗ ſauſt, und einem zweiten widerfuhr das gleiche. und ein dritter ſchrie Mord und Brand, denn ſeine Schneide hatte ſich kreiſchend in Stachel⸗ draht verfangen, und dann ſchrien ſie hier und da und allenthalben, und es zeigte ſich, daß dieſes ganze Roggenſtück mit roſtigen Eiſen⸗ ſtangen geſpickt und mit Stacheldraht fleißig durchzogen war. So waren denn alle Senſen— ſchneiden verdorben, und als der junge Bauer dem unbekannten Täter feierlich Rache gelobte vor allen ſeinen Leuten, trat einer von den Knechten heran und bekundete, er habe des Nachts, als er zufällig hier vorbeigekommen, Guſtavs Zwergengeſtalt beim Feldrand herum⸗ laufen und ſich vor ſeinem Herannahen ge⸗ ſchwind im hohen Korn verkriechen geſehen. Des zum Zeugnis führte er ſeine Braut an, die in ſeiner Begleitung hier gegangen ſei und ſeine Worte bekräftigen könne. Der Bauer ſtürzte nach Haus, er fand Guſtav am Bette des Vaters, der ſeit mehreren Tagen todkrank lag. Zornig erhob der Bruder ſeine Anklage wider den Bruder, ungeachtet des ſterbenden Vaters, der ſich mit letzter Kraft in den Kiſſen aufrichtete und einen Fluch über Guſtav aus⸗ ſtieß. (Fortſetzung folgt) uncl die. ctelm nnen . f.- + Un lech i fe zu ker U mit ld ö u danbug es Mut⸗ keinge⸗ gemacht, laufen. t in die er her⸗ der mit, em breit en Ruc⸗ hleiſſtein äufelte. ett, das aingetra⸗ h ehten⸗ ten, daß rnſt und n Schlel⸗ Et zog h leine och ſtetz, hlachtern ojt heim ſuck wat en und jteilich 1 Dienſt hl, was ig ſerid⸗ davon, eratztes, fllärung als ganz doch die Schlei uf das Klinge het bis⸗ et denn chte bet⸗ ger nicht ſer, ſon⸗ lieferte. 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An den furchtbaren Verletzungen iſt das ädchen 1 nach der 3 ins Kran⸗ kenhaus geſtorben. Der Junge liegt in ſehr bedenklichem Zuſtand im Krankenhaus. 30 endele eine Liebe Nimſchweiler(Pfalz). Ein 29jähriger Arbei⸗ ter, der ſchon längere Zeit erfolglos einer hie⸗ * 20 jährigen irtstochter nachſtellte, hatte eine ſchon einmal geäußerte Drohung, daß, wenn er ſie nicht bekäme, er ſie und ſich er⸗ ießen würde, zur Wahrheit werden laſſen. n der Wirtskiiche traf er das Mädchen an und ielt ihr vor, ſie mit einem Angeſtellten einer aufirma im Neben immer ſitzend beobachtet u haben.„Da das Mädchen dies beſtritt, griff er Eiferſüchtige zur 1115 und gab aus näch⸗ ter Nähe zwei Schüſſe auf ie a b. Er elbſt jagte 97 eine Kugel durch den Kop und war ſo ort tot. Die lebensgefährli — 8 wurde ins Zweibrücker Krankenhaus geſchafft. Jugunfall bei Taben Taben a. d. Saar. Am Mittwoch morgen ge⸗ gen 5 Uhr ereignete ſich bei Taben ein ſchwe⸗ rer Zugunfall Der Lokomotivführer des lagen bigen Güterzuges, der von Saar⸗ ücken aus um dieſe Zeit den Bahnhof Taben 4 ſollte, überfuhr das auf Halt ehende Einfahrtsſig nal. Auf dem Gleis anden drei zuſammengekoppelte Lokomotiven, von denen die erſte Waſſer faßte. Der Heizer der Lokomotive ſtand auf der Maſchine, um das aſſer zu regulieren. Der Güterzug fuhr nun auf die Lokomotive auf, ſodaß der Heizer her⸗ unterfiel und ſo unglücklich auf den Boden auf⸗ ſchlug, daß die Rü er der zweiten Lokomotive über ſeinen Körper hinweggingen. Er war ſofort tot. Der Sachſchaden iſt recht erheblich, denn drei Waggons des Güterzuges wurden faſt n zertrümmert; 5 ee ſind auch die vier Lokomotiven in Mitleidenſchaft gezogen worden. Rheinſchlepper geſunken Karlsruhe. Im Südbecken des Karlsruher Rheinhafens iſt in der Nacht zum Montag der dort vor Anker 2 Rheinſchlepper„Maria“ der Mannheimer Reederei Funke plötzlich 1 Menſchenleben ſind nicht zu be⸗ lagen. Wie ſich der Anfall zugetragen hat, iſt noch nicht geklärt. Im Laufe des Montags ver⸗ —5 man, den Schlepper zu heben; das Schiff ackte aber von neuem ab, geriet in größere iefe, ſo daß nur noch das Ruderhaus und der Maſt aus dem Waſſer ragen. Der Schlepper kann jetzt nur noch mit einem Spezialfahrzeug gehoben werden. Selbſtmord Baden⸗Baden. Die 30jährige Anna Wipf⸗ ler ſtürzte ſich in einem Anfall geiſtiger Um⸗ nachtung aus dem zweiten Stock ihrer in der Küferſtraße 17711 Wohnung auf die Straße und zog ſich tödliche Verletzungen zu. Von einem Unhold überfallen Bad Vilbel. Zwei junge Mädchen die nachts von Vilbel nach dem Dottenfelder Hof gingen, wurden von einem Radfahrer angehalten, der 57 unſittliche Anträge machte. Der nhold verſuchte, ein Mädchen zu vergewaltigen und riß ihm die Kleider vom Leib. Dem zu Hilfe eilenden zweiten Mädchen ſchlug er mit der Fauſt ins Geſicht und drohte, ſein Opfer zu erſtechen, wenn es ſich wehren follte oder um Hilfe rufe. Beim Nahen eines Motorradfahrers ließ der Verbrecher von ſeinen Opfern ab und entkam im Dunkeln. Tot neben dem Motorrad Bad Vilbel. Unweit des Heiligenſtockes fand man nachts einmotorrad und daneben den Fahrer tot auf; in einiger Entfernun lag der Mitfahrer ſchwer verletzt. Wie ſi der Unfall zugetreten hat, ließ ſich noch nicht feſtſtellen, da der Mitfahrer noch nicht verneb⸗ mungsfähig iſt. Sie überſchritten die Preiſe Speyer. Nach Mitteilung der Preisüber⸗ wachungsſtelle wurde die Baufirma Schenk in irmaſens wegen unzuläſſiger Er⸗ höhung ihrer Preiſe für Bauleiſtungen im Grenzgebiet in 5000 Mk. Ordnungs⸗ ſtrafſe genommen. Idar⸗Oberſtein. Ein Gemüſehändler aus Idar wurde wegen Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe bereits einmal beſtraft. Nun iſt er neuerdings dieſerhalb angezeigt worden, weil er Blumenkohl, den er für 48 Pfg. ein⸗ kaufte, mit 77 ef verkaufte. Die Schlie⸗ zung ſeines Geſchäftes iſt beantragt. „Brautfahrt“ mit Nachſpiel Michelſtadt. Als ein 1 g Kaufmann mor⸗ gens mit ſeinem in der Nähe ſeines Wohnhauſes in einem unverſchloſſenen Schuppen aufgeſtell⸗ ten 20% 6 eine Geſchäftsreiſe antreten wollte, bemerkte er zu ſeinem nicht geringen Schrecken. daß der Schuppen leer war. Wäh⸗ rend er nach Benachrichtigung der Polizei ſſic faſſungslos daſtand, hörte er plötzlich hinter ſi einen Motor brummen, der zu ſeinem Wagen gehörte. Ein junger Mann fuhr in den Schup⸗ pen, ſtieg mit der Miene eines Biedermannes, der ſeine Pflicht getan han aus, und wollte ſich mit einem freundlichen Winkewinke empfehlen. Der Beſitzer ſtellte den etwas Angeheiterten zur Rede und verſuchte ihm vorzuſtellen, wie auf⸗ regend der Verluſt für ihn geweſen ſei. Der an⸗ dere erwiderte leichtfertig, das könne er ſich wohl denken, und ging ſeines Weges. Nun hielt ihn der Kaufmann erneut an. Darauf erklärte der junge Uebermut, er habe ſeine„Braut“ von der Kirchweihe heimfahren müſſen, wie ſich das gehöre. Wo dieſe Braut aber wohnte, wollte er nicht mehr wiſſen. Selbſtverſtändlich wird die Geſchichte noch ein Nachſpiel haben, zumal der junge Mann ſchon wegen„Ausleihens“ fremder Wagen vorbeſtraft ſein ſoll. Blick in den Gerichtsſaal zchmugglerbande abgeurleilt Trier. Vier Tage lang verhandelte die 2. Große Strafkammer in Trier gegen ſechs An⸗ geklagte, die des Pferde⸗, Rindvieh⸗, Malz⸗ u. Butterſchmuggels bezw. der Mithilfe hierzu be⸗ ſchuldigt waren. Hauvptangeklagte waren der aus Euskirchen ſtammende Anton Kuhlewind und der aus Niederelvenich ſtammende Haupt, die die Haupttreiber des Schmuggels waren. wenn ſie ſich auch mehr im Hintergrund auf⸗ gehalten haben und die übrigen vier Mitange⸗ klagten die Kaſtanien aus dem Feuer holen lie⸗ zen In der raffinierteſten Weiſe wurde vor allem der Pferde- und Rindviehſchmuggel durchgeführt. Die meiſten der Angeklagten hat⸗ ten auch ſchon in dem bekannten großen Prü⸗ mer Schmuggelprozeß. der im vergangenen Jahre die 2 Strafkammer Trier ſechs Wochen beſchäftigte, eine Rolle geſpielt Da die Haupt⸗ angeklagten ſich aufs Leugnen verlegten, nahm die Durchführung der Beweisführung längere Zeit in Anſpruch. Die Zeugenausſagen geſtal⸗ teten ſich jedoch für alle Angeklagten ſehr be⸗ laſtend. Das Gericht verhängte gegen den Angeklagten Anton Kuhlewind wegen Steuer- und Abgaben⸗ hinterziehung und fortgeſetzten Bandenſchmug⸗ gels in Tateinheit mit Vergehen gegen die Deviſenbeſtimmungen in drei Fällen eine Ge— ſamtgefängnisſtrafe von 18 Monaten. eine Geſamtgeldſtrafe von 1730 RM oder erſatz⸗ weiſe weitere acht Monate und 20 Tage Ge⸗ fängnis, ſowie eine Werterſatzſtrafe in Höhe von 2260 RM. oder 1 Monat und 19 Tage Ge⸗ fängnis. Der Angeklagte Haupt wurde wegen fortgeſetzten Bandenſchmuggels in Tateinheit mit Deviſenſchiebung zu einer Gefängnisſtrafe von 9 Monaten und einer Geſamtgeldſtrafe von 2600 RM. bezw. weiteren 37 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt Während ein weiterer An⸗ geklagter manges Beweiſes freigeſprochen wer⸗ den mußte, erhielt der aus Erb ſtammende An⸗ geklagte Peter Kuhlewand wegen Beihilfe zum Schmuggel eine Geſamtgefängnisſtrafſe von 3 Monaten und 2 Wochen. ferner eine Geſamt⸗ geldſtrafe von 5250 RM. bezw. weitere 2 Mo⸗ nate Gefängnis und eine Werterſatzſtrafe von 900 RM. bezw 1 Monat Gefängnis Zwei wei⸗ tere Angeklagte wurden wegen Beihilfe zum Bandenſchmuggel ſowie wegen Verſtoßes gegen die Viehſeuchenbeſtimmungen zu Geldſtrafen von je 1700 RM. oder erſatzweiſe 6 Wochen Gefäng⸗ nis und zu einer Werterſatzſtrafe von 700 RM bezw 15 Tagen Gefängnis verurteilt Bei den beiden letzteren Angeklagten wurden die Stra⸗ Abenteuerliche Fahrt zweier Ausreißer Ulrichſtein. Von der hieſigen Gendarmerie wurden am Dienstag zwei Jungen aus Leipzig in Haft genommen und einſtweilen im hieſigen Amtsgericht untergebracht. Die beiden Buben 15 und 12 Jahre alt, hatten in Leipzig fünf Fahrraddiebſtähle begangen und waren deshalb von der dortigen Polizei feſtgenommen worden. Im Hinblick auf ihre Jugend hatte man ſie aber zunächſt wieder laufen laſſen. Dieſe Nachſicht vergalten die Buben damit, daß ſie ihrem Vater 50 Mark entwendeten und da⸗ für mit der Bahn nach Gießen fuhren, um Ver⸗ wandte in einem Dorf bei Gießen zu beſuchen. In Gießen ſtahlen ſie zwei Bene ae der und fuhren damit zu ihren Verwandten in dem Nachbarort. Dort hielten ſich die beiden Aus⸗ reißer mehrere Tage auf. Dann aber bekamen ſie es wegen des Fahrraddiebſtahles mit der Angſt zu tun, ſo daß ſie ſich heimlich aus dem Dorfe davonmachten und die geſtohlenen Räder zurückließen. Nun begaben ſie ſich nach Großen⸗ Linden, wo ſie heimlich in einer Scheune näch⸗ tigten. Am anderen Morgen wanderten ſie nach Watzenborn⸗Steinberg. Dort ſtahlen ſie wieder ein Fahrrad, mit dem ſie bis nach Ulrichſtein fuhren, wo ſie am Abend ankamen und erneut heimlich in einer Scheune übernachteten. Am anderen Tage hielten ſie in Ulrichſtein Umſchau. Dabei fiel ihr Blick auch auf ein Damenfahrrad mit einem Ruckſack, das einer Ausflüglerin aus Biskirchen gehörte. Dieſes Fahrrad wurde von den Buben ohenfalls geſtohlen, ſo daß ſie nun mit zwei Fahrrädern weiter in öſtlicher Rich⸗ tung nach Lauterbach zu fuhren. Die Radlerin aus Biskirchen, die ebenfalls nach Lauterbach wollte, mußte nach dem Verluſt ihres Fahr⸗ rades ihre Reiſe mit dem Poſtomnibus fort- ſetzen. Dabei paſſierte ſie auch den zwiſchen Ul⸗ richſtein und Lauterbach gelegenen Ort Hörge⸗ nau, wo ſie zufällig, an einem Wirtshaus ange⸗ lehnt, ihr geſtohlenes Fahrrad erblickte. Da der Poſtomnibus hielt, konnte gleich nach dem Fahr⸗ rad und ſeinen neuen„Beſitzern“ Umſchau ge⸗ halten werden. Sofort hatte man denn auch die beiden Buben aus Leipzig als Fahrraddiebe ausfindig gemacht, die mittlerweile aus dem Ruckſack der Biskirchener Ausflüglerin alles das, was ihnen nicht geeignet erſchien, ausge⸗ packt und in den Wald geworfen hatten. Die beiden Früchtchen wurden feſtgehalten und dem inzwiſchen von Ulrichſtein herbeigerufenen Gen⸗ darmeriebeamten übergeben. Bis jetzt konnten den beiden Buben neun Fahrraddiebſtähle und der Gelddiebſtahl nachgewieſen werden. ſen unter Erhöhung um je einen Monat Ge⸗ fängnis mit dem im erſten Prümer Schmug⸗ gelprozeß erhaltenen Strafen verbunden. Fer⸗ ner wurden die beſchlagnahmten Pferde ſowie ein Omnibus und ein Lieferwagen, mit denen die Schmugglerwaren transportiert wurden, eingezogen. Vergehen gegen das Blutſchutzgeſetz. Aſchaffenburg. Der Jude Sigmund Löwen⸗ thal und ſeine Ehefrau aus Hösbach wurden am 29. Juni dieſes Jahres vom Landgericht Aſchaffenburg wegen Vergehens gegen das Blutſchutzgeſetz zu je zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten haben nacheinander zwei deutſchblütige Mädchen im Alter von 11 und 12 Jahren beſchäftigt. Die Mädchen hatten das Kind der Angeklagten ſpazieren zu fahren und auch ſonſt zu betreuen: der Zwölfjährige mußte außerdem kleine Dienſte im Haushalt verrich⸗ ten. Entgegen der Einlaſſung der Angeklagten. daß es ſich nicht um ein Arbeitsverhältnis im Sinne des Blutſchutzgeſetzes gehandelt habe, ſtellte das Gericht feſt, daß das Spazierenfah⸗ ren von Kindern und deren Betreuung Arbei⸗ ten ſeien, die von den Müttern. den Kinder⸗ mädchen oder ſonſtigen Hilfskräften ausgeführt würden, alſo als mit dem Haushalt in Ver⸗ bindung ſtehend zu betrachten ſeien. Auch könne man von alltäglichen Arbeiten ſprechen. Selbſt wenn die Beſchäftigung nur ein einziges Mal erfolgt wäre, müßte das Blutſchutzgeſetz An⸗ wendung finden, denn das Blutſchutzgeſetz ver⸗ lange nicht eine alltägliche Beſchäftigung ſon⸗ dern ſpreche von alltäglichen Arbeiten. Die Angeklagten legten gegen das Urteil Reviſion ein. Der Reichsanwalt hielt die Rüge, ſoweit ſie ſich auf das Arbeitsverhältnis bezieht, für unbeachtlich. Erforderlich ſei ledig⸗ lich ein Verhältnis von gewiſſer Dauer, auf Grund deſſen Arbeiten verrichtet würden, die normaler Weiſe im Rahmen eines Arbeitsver⸗ hältniſſes zu leiſten ſeien. Dann könne es aber nicht entſcheidend ſein, ob im Einzelfall ein gül⸗ tiger Arbeitsvertrag abgeſchloſſen ſei, ob eine rechtliche Verpflichtung des Arbeitsnehmers zur Leiſtung der Arbeiten beſtand. ob insbe⸗ ſondere auch ein entſprechendes Entgelt verein⸗ bart geweſen ſei, ſondern entſcheidend ſei nur, daß die Kinder auf längere Zeit hinaus Arbei⸗ ten in der im einzelnen feſtgeſetzten Art ver⸗ richtet haben. Die Feſtſtellungen des Urteils genügten aber, um ein Arbeitsverhältnis in dieſem Sinne anzunehmen. Den weiteren Einwand der Angeklagten. daß das Vordergericht die Abſtammung der beiden Mädchen nicht feſtgeſtellt habe. hielt der Reichsanwalt für begründet: die Feſtſtellungen des Urteils hierzu ſeien nicht ausreichend. Er beantragte daher, das Urteil aufzuheben und die Sache an die Vorinſtanz zurückzuverweiſen. Der 1. Strafſenat des Reichsgerichts gab die⸗ ſem Antrag ſtatt. 5 5 Drehbleiſtift koſtet vier Monate. Karlsruhe. Wegen Rückfalldiebſtahls ſchickte die Strafabteilung des hieſigen Amtsgerichts den 38jährigen geſchiedenen Adolf Füg von hier auf vier Monate ins Gefängnis. Der 21 mal vorbeſtrafte Angeklagte hatte am 13. Auguſt in einer Bauhütte in der Oberfeldſtraße einem Arbeitskameraden einen Drehblei⸗ ſtift entwendet. Vergeblich verſuchte ſich der Angeklagte herauszureden. U. a. behauptete er, er habe den Bleiſtift in einem hieſigen Kaufhaus für 52 Pfg. gekauft. Dies wurde wi⸗ derlegt ſowohl durch die Bekundung einer Verkäuferin wie durch die Ausſagen des Be⸗ ſtohlenen, der den Drehbleiſtift in Wien für 3 RM. gekauft hat. Wie in den früheren Fällen half dem Angeklagten ſein Leugnen nichts und er wurde beſtraft, ohne die Unterſuchungshaft angerechnet zu bekommen. Paganini in Mien Von Hermann Richter Mit Genehmigung des Verlages Otto Janke, Leipzig, veröffentlichen wir nachfolgend ein Ka⸗ pitel aus dem neuen Paganini⸗Roman von ermann Richter„Dämoniſcher Reigen“, der überaus packend den ſchier unfaßbar abenteuer⸗ lichen Lebensweg des größten Geigers, den die Erde je geſehen hat, nachgeſtaltet. Redoutenſaal der Hofburg— März 1828— —. fieberhafter Erwartung richten ſich aer Blicke nach der kleinen Tür, aus der der große Unbekannte hervortreten ſoll. Doch vergebens recken ſich die Hälſe, vergebens ſuchen manche ihren ermann, den ſie zum Teufel wün⸗ ſchen, zu überragen. Ein paar Stühle poltern 5 Boden. Noch immer bleibt das Podium eer. Ein Murren, ein Ziſchen wird hörbar, ſchwillt an— da öffnet ſich die Tür— alles er⸗ ſchrickt, ſtarrt nach der grotesk dürren Geſtalt mit dem blaßgelben Geſicht, das der ſtark ge⸗ kräuſelte Backenbart und wirre Locken um; rahmen. „Ui jegerl!“ ſtöhnt Schubert,„a altes ge⸗ rupftes Geier⸗Viecherl!“ Strauß ſtößt Lanner an und ſchüttelt lachend den Kopf. Nur Grillparzer macht ein todern⸗ ſtes Geſicht. Ein Zug des Mitleids umſpielt ſeinen Mund. Totenſtille iſt im Saal., als Paganini die Geige hebt und von Bogenſtrich zu Bogen- 10 in ſein grandioſes Konzert ſich hinein- ebt. Schubert hat die Hände im Schoß verkrampft, ſtöhnt, ſchwitzt. Strauß und Lanner beugen ſich immer weiter vor, leben mit der Zaubergeige mit, die jubelt, klagt, raſt, tobt, weint, ſpringt. Unerhört, wenn der Geiger ſcheinbar verfehlte Paſſagen mehrmals wiederholt, bis er den höchſten Flageolett-Ton endlich erbaſcht, ihn dann ſörmlich züchtigt und zum Inſtrument hinauspeitſcht. Noch toller, wenn er wie im Zweikampf mit einem Unſichtbaren, ihn ſcharf fixierend, nach einer überwundenen Paſſage plötzlich mit Fuß und Bogen ausfällt, als ver⸗ ſetze er dem Feind ſieghaft Hieb oder Stich, daß der Bogen blitzſchnell ſirrend durch die Luft ſauſt! Immer dämoniſcher wird ſein Spiel, von Stück zu Stück— nach dem Andante der C⸗ dur⸗Symphonie. Ganz zwingend und alles ver⸗ hexend die Variationen auf der G⸗Saite! Und als der letzte Ton verklungen, bricht im Saal ein Toben aus, das die enthuſiaſtiſchſten Bei⸗ fallsorgien ſeiner italieniſchen Triumphe him- melweit überragt. Paganini verbeugt ſich mit dem ihm eigenen behaglichen Grinſen und wankt hinaus. „Wann i' nur wüßt', wie er dös macht!“ murmelt Johann Strauß unaufhörlich vor ſich hin.„Die Technik— die Technik— da ſan mer Fiedler, Patzer, a Schmarrn dagegen, gelt, Sepperl?“ Lanner nickt. „Wo is der Bertl?“ Grillparzer ſchaut ſich um. Schubert iſt verſchwunden. Der raſt, ohne Hut und Mantel durch die Straßen und Gaſ— ſen von Wien. Das war ein Rhythmus— ein ganz anderer als der vom Flachskopf Lanner und dem Mohrenſchädel Strauß. r ſelig machte, der die Lenzknoſpen und die Liebe ſprießen ließ— das hier war eine wilde Jagd, ſtürmender als ſein Erlkönig, ein Spuk, der verrückt, unſelig machte, der toll ins Blut ging, nicht weinſelig, nein, ein Teufelszeug, ein Wir⸗ belſturm, preſto, preſtiſſimo, ein Feuerwerk, ge⸗ gen das das Feuerwerk im Prater ein Flämm⸗ chen war— ein Komet war dieſe Melodik, die wie der Steffel in den Himmel ragte— oder in die Hölle—— Wie kann man ſo etwas in die C⸗dur⸗Sym; phonie hineinkomponieren, an der er ſeit Wo⸗ chen ſchafft? Und Beethoven—, der Teufelskerl ſpielt Beethoven— ſeinen Meiſter, den er wie einen Gott verehrt— Wer Beethoven ſpielt mit ſolcher Meiſterſchaft, iſt kein Scharlatan, ſondern ein Gottbegnadeter! Alſo nicht nur Teufelsſpuk, auch Himmelsgnade waltet in der Muſik dieſes Mannes—— Völlig erſchöpft wankt Schubert in die Him⸗ melpfortgaſſe zu ſeinem Stammlokal, dem Gaſt⸗ haus„Zur Ungariſchen Krone“. „Schwammerl, da biſt ja endlich, du Aus⸗ reißer!“ ſchreit Eduard Bauernfeld. „Champagner!“ brüllt Johann Strauß.„J hab's!“ „Was haſt denn?“ fragt Lanner und drückt den noch gänzlich geiſtesabweſenden Schubert auf einen Stuhl „Er muß die Geig'n verſtellen— um die Töne ſo greifen zu können, kapierſt', Sepperl?“ „Ah— haſt recht!“ Die Gläſer werden gefüllt. „Auf den Paganini!“ ruft Bauernfeld. Schu⸗ bert knurrt, leert das Glas und wirft es gegen die Wand. Strauß ſummt vor ſich hin, trinkt zum zwei⸗ tenmal und ergreift plötzlich den Federkiel, holt die blütenweiße Manſchette aus dem linken Aermel, zieht fünf Linien, nochmals fünf und wiederum fünf und kritzelt Noten zwiſchen die Linien. „J hab's!— da is er— der Champagner⸗ walzer ſoll er heißen— un morgen abend wird er g'ſpielt! Draußen in Hietzing! Dös is a Walzer. a ganz dämoniſcher,'nen ſolchenen Schwung hab' i mir ſchon lang' g'wünſcht! Bei deinen Walzern, Lannerl, heißt's:„J bitt' Euch ſchön, geht's tanzen!“ Bei meinen heißt's: „Geht' tanzen, i will's!“ Bei dem hier aber heißt's wie bei dem Paganini:„Fahrt's zur Hölle, i will's!“ Proſt! Es lebe Paganini!“ Schubert ſitzt ſtill in der Ecke, kneift die Augen zuſammen, ergreift einen Teller, wirft ihn zu Boden, nun das Glas, jetzt eine Taſſe. Niemand kümmert ſich um ihn. Sie wiſſen ſchon, was das bedeutet. Es rumort in ihm. Plötzlich überzieht ſein Geſicht ein Schein der Freude. Jetzt hat er's! Das Hornmotiv der Symphonie muß ſich dämoniſch ſteigern zu hell⸗ ſchmetternden Fanfaren— und das Andante muß von A⸗-moll in A⸗dur abgewandelt und mit ſtraffer Rhythmik geſtaltet werden.— Ein Seufzer der Erleichterung und Entſpan⸗ nung hebt ſeine Bruſt. Bauernfeld ſchiebt ihm ſein Glas zu. „Haſt's, Schwammerl?“ „I hab's!“ Triumphierend wirft er die Sektflaſche an die Wand. „J zahl' alles! Noch a Flaſcherl, Markör!“ „Hört zu!“ Grillparzer ſpringt auf den Tiſch. Mit welt⸗ entrückten Augen deklamiert er, was eben in ihm entſtanden: „Du wärſt ein Mörder nicht? Selbſtmörder du! Was öffneſt du des Buſens ſtilles Haus,. Und ſtößt ſie aus, die unverhüllte Seele, Und wirfſt ſie hin. den Gaffern eine Luſt? Stößt mit dem Dolch nach ihr und triffſt; Und klagſt und weinſt, Und zählſt mit Tränen ihre blut'gen Tropfen? Dann aber höhnſt du ſie und dich, Brichſt ſpottend aus in gellendes Gelächter! Du wärſt kein Mörder? Frevler du am Ich. Des eignen Leibs, der eignen Seele Mörder! Und auch der meinen— doch ich weich' dir aus!“ Er ſteigt herab, ergreift ſein Glas, leert es bis zum Grunde und wirft es zu Boden, daß es in tauſend Stücke zerſchellt. g 8 . 7 3 * 5 1 . 5 1 1 J* 5 7 5 55 ———ͤ— e ————-„— Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 183 95 Trupp 1 Viernheim Sonntagfrüh 5.30 Uhr an der Goetheſchule Abfahrt nach Hockenheim zum Abſperrdienſt. Sämtliche Fahrzeuge müſſen erſcheinen. Der Truppführer. Der Führerdienſt heute abend fällt aus. Der Gefolgſchaftsführer. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der N SV.! Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. Oktober 1938 Anſer Tagesſpruch Auch das Glück wird den Menſchen nicht ge⸗ ſchenkt, ſchwer müſſen ſie es erringen. Adolf Hitler. * Cn gute gekannte 0 9. cle ammellilicſse Lange Monate haben die Sammelbüchſen des WSW an ihren Aufbewahrungsplätzen ſo⸗ zuſagen ihren„Sommerſchlaf“ gehalten. Heute Samstag und morgen Sonntag treten ſie nun zum erſten Mal in dieſem Winter wieder in Tätigkeit. Welche Erinnerungen mögen an jeder einzelnen Sammelbüchſe hängen, die ſchon ſo manche Winterſchlacht gegen Not und Elend mitgemacht hat. Welch hohes Lied vom Einſatz des ganzen deutſchen Volkes könnten ſie ſingen, die ſo manchen tzroſchen zum ſtol⸗ zen Ergebnis der bisherigen Winterhilfswerke zuſammentragen halfen. Mit der erſten Reichsſtraßenſammlung er⸗ halten wir in dieſem Jahre wieder die im letzten Winter ſo ſehr begehrten kleinen Bil⸗ derbücher, die in ihrer netten Zuſammenſtel⸗ lung viel Freude machen. Die kleine Bilder bibliothek wird alſo fortgeſetzt. Zu den 20 Millionen Büchlein des letzten Jahres ſind diesmal noch 5,1 Millionen mehr hinzugekom⸗ men, damit ſich unſere Brüder und Schweſtern in den Oſtmarkgauen ebenfalls ihren Anteil ſichern können. Insgeſamt 25,1 Millionen Bilderbücher warten am Samstag und Sonn- tag darauf, gekauft zu werden. Im vorigen Jahr zeigten ſie uns den Führer und die Be— wegung, den Führer bei der Wehrmacht, bei ſeiner Jugend und ſeinen Arbeitern, ſowie den Führer in gen Bergen. In dieſem Jahre aber führen uns die Büchlein in die Heimat des Führers, ſie zeigen uns den Führer und Muſſolini, den Führer bei ſeinen Bauten, dem WHW und ſeinem Volk. Wenn wir dieſe neuen entzückenden Büchlein in Händen haben, werden wir uns gern nochmals die vom letzten Jahre hervorholen und Bild für Bild die große Zeit und den überwältigenden Aufbau nacherleben. 25,1 Millionen Büchlein warten auf ihren Käufer— warten auf jeden von uns, und zum erſten Male in dieſem Winter wird die längſt vertraute Sammelbüchſe wieder ihr „Danke“ klappern. Schaſfinult ſaunniein iat icriss aas sue WNERRHuFSsWEREH iss 1030 gehe. Folgt der Parole des Führers— gebt zur erſten Reichsſtraßenſammlung der Deutſchen Arbeitsfront heute Samstag und am Sonntag! 5 Stromunterbrechung. Dringende Ar⸗ el ten am Ortsnetz bedingen am kommenden Montag in der Zeit von vormittags 7.30 bis nachmittags 4 Uhr eine Stromunterbrechung. Hiervon betroffen werden die Schulſtraße, Adolf Hitlerſtraße links, von Valentin Hof⸗ mann 6. bis Gaſthaus„Zur Starkenburg“, ferner Adolf Hitlerſtraße rechts, von der Kirche bis zum Gaſthaus„Zum Löwen“. Die Stromverbraucher werden hierauf aufmerkſam gemacht und um Beachtung der diesbezüglichen Bekanntmachung gebeten. Das Bäckerhandwerk tagt. Morgen Sonntag findet in Darmſtadt eine größere Bezirks⸗ und Arbeitstagung des Bäckerhand⸗ werks ſtatt. Daran beteiligt ſind die Be⸗ zirke Darmſtadt, Bensheim, Dieburg, Erbach und Heppenheim. Im Mittelpunkt der Tagung, die von dem Bezirksinnungsmeiſter Becker geleitet wird, ſtehen Vorträge des Ge⸗ ſchäftsführers Petſch vom Getreidewirt⸗ ſchaftsverband Heſſen-Naſſau und des Hand- werkskammerſyndiuks Hans Wagner. Letz⸗ terer ſpricht über das Handwerk in der Volkswirtſchaft. Winter ⸗Saſjon⸗Eröjjnung im Central⸗Film⸗Palaſt und den N Gloria-Lichtſpielen In unſeren beiden Filmtheatern, den ſchö⸗ nen Vergnügungsſtätten für Jung und Alt, werden zu Beginn der Winterſaiſon erſtklaſ⸗ ſige Filme gegeben. Im Central⸗Film⸗ Palaſt wird der Großfilm„Ihr Leibhuſar“ gedreht. Magda Schneider, Paul Javor, Paul Kemp, Lucie Engliſch ſpielen die Hauptrollen — Im Gloria-Palaſt erſcheint„Das letzte Sklavenſchiff“, der große Senſations⸗ und Abenteurer-Film aus der Zeit der Skla⸗ venſchiffe auf der Leinwand. In den Wochen- ſchauen der beiden Filmbühnen ſpiegelt ſich das neue Zeitgeſchehen wider. Einſchränkung zuſätzlicher Hausſchlachtung von Schweinen Die Zeit der Hausſchlachtungen ſteht jetzt vor der Tür. Sie ſind und bleiben ein altes Vorrecht der Bauern und Selbſterzeuger, die das Fleiſch im eigenen Betriebe im Winter verwenden. Wenn auch an dieſe Kreiſe wegen des knappen Schweinebeſtandes die Auffor⸗ derung gerichtet wird, nur die wirklich für den Betrieb notwendigen Hausſchlachtungen vor- zunehmen, die übrigen Schweine aber reſtlos den Märkten zuzuführen, ſo können vorläufig Genehmigungen zuſätzlicher Hausſchlachtungen durch Privatperſonen, die die Schweine nicht ſelbſt gezogen haben, alſo kaufen müſſen, nicht erteilt werden. Es iſt alſo zwecklos, jetzt ſchon Anträge auf Hausſchlachtungen an die Sach⸗ bearbeiter und Außenſtellen des Viehwirt⸗ ſchaftsverbandes einzureichen, da dieſe abge⸗ lehnt werden müſſen. Die Verbraucher haben zudem Gelegenheit, überall ihren Fleiſchbedarf beim Fleiſcher einzukaufen. uſg. Zirkus Holzmüller kommt. Am Mon⸗ tag trifft der Zirkus Holzmüller in Viernheim auf dem Platze an der Induſtrieſtraße ein und gibt ein zweitägiges Gaſtſpiel. Das ſeltene Er⸗ eignis dürfte beſtimmt die allgemeine Auf⸗ merkſamkeit finden und dem Zirkus auch einen Maſſenbeſuch bringen. Der gute Ruf, den der Name„Holzmüller“ hat, bürgt für gute Lei⸗ ſtung, ſo daß man den Beſuch beſtens empfeh- len kann. Verſammlung der Geflügelzüch⸗ ter und Geflügelhalter. Am Sonn⸗ tag nachmittag, 1.30 Uhr, findet im„Fürſt Alexander“ eine große Verſammlung der Viernheimer Geflügelzüchter und Geflügelhal— ter ſtatt, in der Vorträge über alle aktuellen Fragen der Geflügelhaltung und Fütterung gehalten werden. Der Beſuch der Verſamm- lung iſt allen Geflügelzüchtern und Haltern ſowie den Frauen angelegentlichſt zu empfeh⸗ len. a Der Gauobmann zum diesjährigen WSW Der Gauobmann der DAß., Willi Becker, erläßt zum diesjährigen Winterhilfswerk folgenden Aufruf: „Deutſche Arbeiter und Angeſtellte haben die Not in bitteren Jahren des Zerfalles kennengelernt. Ungezählten wurde einſt durch das Winterhilfswerk geholfen. Sie werden das nie vergeſſen! Wenn deshalb in dieſen Wochen das ganze deutſche Volk durch den Führer wie⸗ der dazu aufgefordert wurde, ſeine Opfer⸗ bereitſchaft unter Beweis zu ſtellen, ſo wer⸗ den die deutſchen Arbeiter und Angeſtell— ten freudig dazu bereit ſein, dieſem Ruf Folge zu leiſten. Wir waren in dieſem Jahre Zeuge un⸗ vergleichlicher, geſchichtlicher Ereigniſſe. Wir haben aber auch erlebt und geſehen, welch große Not unſere deutſchen Brüder außer⸗ halb der Grenzen des Altreiches noch jahre— lang ertragen mußten, nachdem den Schaf⸗ fenden unſeres Reiches längſt durch die 11 Maßnahmen des Führers zu Arbeit und Brot verholfen war. Es gilt in dieſem Winter neben den ſonſtigen Aufgaben des Winterhilfswerkes, wozu die vorſorglichen Maßnahmen un⸗ ſerer ſozialen Arbeit gehören, die große Not in der Oſtmark weiter zu beſeitigen und für die heimgekehrten ſudetendeutſchen Brü⸗ der erhebliche Mittel bereitzuſtellen. Um den in dieſem Jahre beſonders gro— ßen Anforderungen an das WH W. gerecht werden und das Winterhilfswerk 1938/39 wiederum zu einem vollen Erfolg führen zu können, ſoll jeder Einzelne, wie auch in den Vorjahren, 109% aus ſeinem Lohn oder Gehalt berechneten Einkommenſteuer dem WH W. zur Verfügung ſtellen. Die Be⸗ triebsführer behalten dieſe Beträge ein und führen ſie an das Winterhilfswerk ab. Als Gauobmann der DA. fordere ich daher alle Schaffenden zur beſonderen Op⸗ ferbereitſchaft auf!“ 0 Die letzte Fahrt des jo plötzlich aus den Aeihen ſeiner Kameraden gerijjenen SA⸗Aoltenführers Sanber Eine große und ſelten in dieſer Zahl geſe— hene Trauergemeinde hatte ſich zum letzten Gange des in Erfüllung ſeiner Pflicht ſo ſchwer und tödlich verunglückten Volksgenoſſen Auguſt Sander am letzten Mittwoch vor dem Trauerhauſe eingefunden. Seine Sa-Ka⸗ meraden hielten an ſeinem mit der Haken⸗ kreuzfahne geſchmückten Sarge die Ehrenwache, während der SA-Muſikzug beim Verlaſſen ſei⸗ nes ſo trauten Wirkungskreiſes einen feier⸗ lichen Choral anſtimmte. Der Trauerzug ſetzte ſich in Bewegung, an der Spitze der SA Muſikzug und die Fahnengruppe der Forma⸗ tionen der SA mit ſeinen SA-Kameraden vom SA⸗Sturm 24/171, die Ehrenformation der Partei ſowie der SS, gefolgt von den vielen Viernheimer Vereinen und einer ſtattlichen Trauergemeinde. Am Grabe nahmen die For⸗ mationen Aufſtellung und als ſeine Sa-Kame⸗ raden ihren toten Mitkämpfer zu ſeiner letzten Ruheſtätte trugen, ſenkten ſich die Fahnen zum letzten Gruß. Nach dem Gebet des Geiſt⸗ lichen ſprach als erſter Ortsgruppenleiter Braun ſeinem toten Parteianwärter herz⸗ liche Worte des Dankes für ſeine Treue zu ſeinem Führer und legte zum treuen Geden— ken einen Kranz nieder. SA-Obertruppführer Fritz Schmitt dankte ſeinem ſo früh aus den Reihen der SA geriſſenen vorbildlichen und pflichtbewußten Kämpfer für das Dritte Reich für ſeine ſtete Treue und nimmermüden Ein⸗ ſatz und verſicherte ihm am offenen Grabe, daß die SA ſeiner ſtets in Treue gedenken werde. Als äußeres Zeichen der Treue widmete er ſeinem toten Kameraden ein herrliches Kranzgebinde. Namens der SS 11/33 Trupp Viernheim, deren ſteter Freund und Förderer der Verſtorbene geweſen iſt, legte SS-Truf. Bechtel mit gleichen Worten des Dankes für die bewieſene Treue an ſeinem Grabe einen Kranz nieder, woran ſich die weiteren Kranz⸗ niederlegungen anſchloſſen der Betriebsfüh⸗ rung und Gefolgſchaft der Firma Brown, Boveri& Co., Mannheim-Käfertal, der Daimler⸗Benz⸗Feuerwehr, von ſeinen Schul⸗ kameraden, den Kameraden der OE, der Eichbaum-Brauereig ſellſchaft Mannheim, von ſeinen Kameraden der Panzerabwehr, der Sportvereinigung Amicitia, dem Geſangverein Sängerbund-Flora, die ihm auch am Grabe einen letzten Scheidegruß ſangen, ebenſo die Radfahrervereinigung Viernheim, der Verein deutſcher Vogelzüchter, die Große Carnevals- geſellſchaft ſowie der Kleintierzuchtverein Viernheim. Aus allen Worten, die zu den Kranzniederlegungen erfolgten, ſprach ſo deut— lich die Wertſchätzung für den ſo früh Verſtor⸗ benen, um den ſtets ein großer Kreis von Freunden und Kameraden war, weil er ſelbſt ſtets ein guter Menſch und vortrefflicher Ka⸗ merad geweſen iſt. Während der SA-Muſikzug das Lied vom guten Kameraden ſpielte, krach⸗ ten von ſeinen SA⸗Kameraden drei CEhrenſal⸗ von über ſein Grab. Ein gewaltiger Hügel mit friſchen Herbſtblumen deckte zu früh einen auf⸗ rechten deutſchen Mann, einen treuen Kame⸗ raden, einen eifrigen Mitkämpfer für Adolf Hitler. * Das Kurpfalzrennen in Hockenheim Unſere NSKK⸗Männer leiſten bei den morgigen Rennen, die das letzte Motorſport⸗ ereignis im Reiche ſind, Abſperrdienſte. Ab⸗ fahrt morgen früh 5.30 Uhr an der Goethe⸗ ſchule. Beim Truppführer ſind noch einige Eintrittskarten zu dem Rennen erhältlich. Kein Anſchluß. So kanns gehen, wenn man ſich nicht rechtzeitig den neuen Winter- fahrplan beſorgt. Man fährt getroſt aufgrund ſeiner bewährten Sommerverbindung los und ſtaunt, daß man keinen Anſchluß in Tripps⸗ drille hat: Winterfahrplan. Wer reiſt, hat zwar mehr vom Leben; wer aber ſeine Reiſe aufgrund eines neuen Fahrplanes zuſammen⸗ ſtellt, ſpart obendrein noch Zeit. Warten geht ja immer noch, aber es kann einem auch 0 gehen, wie dem Reiſenden im letzten Jahr, der drei Stunden durch dunkle Nacht laufen mußte, weil der letzte Zug eben ein ſommer⸗ licher Zug war. Man beſorge ſich deshalb den neuen Fahrplan rechtzeitig, der auch in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle aufliegt. Auch Nablahrer jollen verſichert ſein Bei dem Millionenheer der Radfahrer, die tagaus, tagein unſere Straßen bevölkern, iſt es nicht weiter verwunderlich, daß die Rad⸗ fahrer in hohem Maße an den Verkehrsun⸗ fällen beteiligt ſind.(Rund 90 000 Radfahrer⸗ Unfälle jährlich!) Nach der Reichsverkehrsun⸗ fall⸗Statiſtik liegt in etwa 30000 Fällen die Schuld beim Radfahrer oder beim Fahrrad. Wichtig iſt daher die Kenntnis der Verkehrs⸗ vorſchriften für die Radfahrer. Im Rahmen der von der Deutſchen Ar⸗ beitsfront vor einigen Wochen in den Betrie⸗ ben durchgeführten Verkehrserziehungsaktionen gelangte in einer Millionenauflage die Bro⸗ ſchüre„Was jeder Radfahrer wiſſen muß“ zur Verteilung. Dieſes Heft war vom Deutſchen Radfahrer-Verband herausgegeben und ent⸗ hielt die wichtigſten Verkehrsvorſchriften für Radfahrer. Ebenſo wichtig wie die Kenntnis der Vorſchriften für den Verkehr iſt aber auch, daß ſich der Radfahrer nach Möglichkeit vor den Folgen eines Verkehrsunfalles ſchützt. Es iſt noch viel zu wenig bekannt, daß der Deutſche Radfahrer-Verband ſeinen Mitglie⸗ dern eine Unfall- und Haftpflichtverſicherung vermittelt, die gegen eine geringe Jahresge⸗ bühr die Radfahrer gegen Fälle von Invalidi⸗ tät und gegen Anſprüche aus ſeiner geſetzlichen Haftung ſchützt. Es muß ſich auch in Deutſch⸗ land immer mehr der Standpunkt durchſetzen, daß kein Radfahrer ohne Schutz für ſich und andere Verkehrsteilnehmer die Straße befährt. Welche Bedeutung man in anderen Ländern derartigen Verſicherungen beimißt, geht dar⸗ aus hervor, daß beiſpielsweiſe in der Schweiz vor kurzem eine Zwangshaftpflichtverſicherung für alle Radfahrer eingeführt wurde, da es ſich allgemein erweiſt, daß der Radfahrer ſelbſt nur ſelten in der Lage ſein wird, den Schaden eines von ihm verurſachten Verkehrsunfalles zu erſetzen. Die Rohſtoffſparbüchſe der Hitler⸗Jugend iſt in ſämtlichen Gaſtwirtſchaften aufgeſtellt Werft daher kein Silberpapier uſw. weg. Die Temperatur. Heute in den frühen Morgenſtunden konnte man 9 Grad plus im Freien feſtſtellen.— Dichte Nebel lagerten auf der Landſchaft, die den Verkehr auf den Straßen nicht wenig behinderten. Die Fahr⸗ zeuge mußten die Beleuchtung einſchalten. Im weſentlichen freundlich Dem ſich von Spanien über das Alpenge⸗ biet oſtwärts erſtreckenden kräftigen Hochdruck⸗ rücken ſteht äußerſt lebhafte, über Skandina⸗ vien hinwegführende Wirbeltätigkeit gegen⸗ über, und macht ſich vor allem in den nord⸗ deutſchen Gebieten bemerkbar, nimmt aber nach Süden hin ab. Verbreiteter Luftdruckan⸗ ſtieg läßt jedoch auch bei uns Wetterbeſſerung, wenn auch kein durchaus beſtändiges Schön⸗ wetter erwarten. Samstag: Morgens vielfach dunſtig, ſonſt häufig aufheiternd und trocken, abflau⸗ ende Winde aus meiſt weſtlichen Richtungen, lebhafte Abkühlung. „Die Ausſichten für Sonntag: Im we⸗ ſentlichen freundlich, wenn auch nicht allge⸗ mein beſtändig. Viel Ven ſilts 120 ib Abel, 8 van den bes cbef Joußſt en ut Jungen Hilker) en wiſſ n * 15 8 de J. de 2. die Selbſt lie ec ben Dien Der Pei vont e den Rei cer! kighe, Les it Ausgehen de dier ene n a Nane lum de eworhene wurden v Nell, Wo entſp dare 1 iſte drt Den! ub am? bubu 1 tet, die el, it e Nad⸗ tun fahrer; sun len die rad, klehrs⸗ n M⸗ Betrie⸗ iiogen Bro⸗ . iſchen ) eſt⸗ en für unttis tuch, alt vol ch Und efährt. inder Hier spricht die H] Ein Ueberblick über bie Sommerarbeit der Hitler⸗Jugend Viernheimer Hitlerjungen und Pimpfe an der Nordſee, in der Oſt⸗ mark und im Taunus Wenn man am Anfang eines neuen Ab⸗ aeg in der Arbeit der Hitlerjugend ſteht, un überſchaut man nocheinmal die geleiſtete Arbeit, man hält Rückblick über ein halbes Jahr Sommerarbeit. Zugleich aber überblickt man den neuen Abſchnitt, das Winterhalbjahr, das ebenſo reich an Arbeit iſt. Nachſtehende Zeilen dienen vor allen Din⸗ * zur Unterrichtung der Eltern, denn ihre Jungens ſind es ja, die in den Reihen der Hitler⸗Jugend ſtehen und Dienſt tun, ſie ſol⸗ len wiſſen, was ihre Jungen treiben und was bis jetzt geleiſtet wurde. Zwei Punkte waren beſtimmend für die nze Sommerarbeit der Hitler-Jugend. Es ind dies: J. die körperliche Ertüchtigung; 2. die großen Fahrtenaktionen. „Selbſtverſtändlich war auch die weltanſchau⸗ liche Schulung zu einem großen Teil mit in den Dienſtplan einbegriffen. Aufnahmen: Hans Hanf(2) Der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach wohnt dem Probeaufmarsch der HJ. auf dem Reichsparteitag 1938 im Stadion bei Bevor wir aber auf die zwei Punkte näher eingehen, muß man noch etwas hervorheben. Dies iſt die Schaffung der neuen Dienſtſtelle. Ausgehend von der Tatſache, daß ein geſun⸗ der Dienſt nur von einer gut geführten Ver⸗ waltung aufgebaut werden kann, war es klar, daß auch hier die Schaffung zweckmäßiger Dienſtſtellen unbedingt notwendig war. Hier kam die Gemeinde zu Hilfe. In dem von ihr erworbenen Anweſen, Bürſtädterſtraße 16, wurden verſchiedene Räume zur Verfügung eſtellt, deren Ausgeſtaltung dem Weſen der 8 entſprechend vorgenommen wurde. Alſo waren die Vorausſetzungen geſchaffen, prak⸗ tiſche Arbeit zu leiſten. Den Auftakt zur Sommerarbeit b am 20. April ds. Is., an Führers Ge- urtstag, die feierliche Ueberweiſung der 14 jährigen Pimpfe in die HJ. Insgeſamt 80 Pimpfe gelobten dem Führer Treue und Ge⸗ horſam. In der körperlichen Ertüchti⸗ gung im Sommerhalbjahr waren es drei Ereigniſſe, die aus dem allgemeinen Sport⸗ betrieb herausragen. 1. Der Reichsſportwettkampf; 2. das Bannſportfeſt in Lorſch; 3. der Führerzehnkampf und Unterführer⸗ fünfkampf in Viernheim. Beim Reichsſportwettkampf, der als Leiſtungsprüfung ſämtlicher Ig. dient, wurden im Juni ds. Is. auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße ganz anſehnliche Leiſtun⸗ gen vollbracht. Auf dem Bannſportfeſt in Lorſch, an dem jeweils die beſte Mannſchaft der einzelnen Gefolgſchaften und Fähnlein teilnimmt, konnte unſere Mannſchaft 3. Sieger werden. Dabei ſtellten wir im Hochſprung(1.70 m) und im 100 m⸗Lauf(11,6) den Sieger. Im Fünf⸗ kampf wurde ebenfalls ein Viernheimer Hitler⸗ junge 2. Sieger. Beim Führerzehnkampf und Un⸗ terführerfünfkampf im vorigen Mo⸗ nat auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße, waren einige hundert Führer aus dem ganzen Bann anweſend, um die Bedingungen des vom Reichsjugendführer angeordneten Führerwett⸗ kampfes zu erfüllen. Auch auf dem Gebietsſportfeſt in Mainz, an dem die beſten Ig. des ganzen Gebietes Heſſen⸗Naſſau teilnahmen, war Viernheim im Fechten, Hochſprung und 100⸗ Meterlauf durch je einen Ig. vertreten. Der allgemeine Sportbetrieb in der HJ beginnt ſich jetzt richtig auszuwirken nachdem alles in Sportdienſtgruppen einge⸗ teilt und die Ausbildung den einzelnen Ver⸗ einen übertragen wurde. Jeder Ig. konnte ſich freiwillig zu einer beſtimmten Sportart mel⸗ den, um dann den in Frage kommenden Ver⸗ einen zugeteilt zu werden. Nur ſo wird für eine ordnungsgemäße Ausbildung garantiert. Wir möchten bei dieſer Gelegenheit die Cl⸗ tern bitten, beſonders darauf einzuwirken, daß die Ig. auch regelmäßig und pünktlich die be⸗ kanntgegebenen Trainings⸗ und Uebungsſtun⸗ den beſuchen. Zumal letztere als Dienſt gel⸗ ten und dementſprechend gewertet werden. * Nun zu den großen Fahrtenak⸗ tionen. Das Jahr 1938 wird den Viern⸗ heimer Hitlerjungen unvergeſſen bleiben. Viernheimer Jungen waren an der Nordſee. Schleswig wurde durchwandert. Sie haben den Kriegshafen Kiel bewundert und über die gro⸗ ßen Hafenanlagen Hamburgs geſtaunt. Und vor allen Dingen lernten ſie die Menſchen dort kennen, die einfach und ſchlicht, als Fiſcher oder Bauer ihrer Arbeit nachgehen. Ueber 60 Hitlerjungen waren in den Mo⸗ naten Juli und Auguſt auf Heſſen-Naſſau⸗ fahrt. Bad Homburg war hier die Zielſtation. Die Pimpfe ſind in nichts zurückgeſtanden. Sie durchwanderten die Bayeriſche Oſtmark bis an die ehemalige deutſch⸗öſterreichiſche Grenze. Es iſt überhaupt erſtmalig, daß bei uns in Viernheim ſolch eine große Anzahl von Pimpfen und Hitlerjungen auf Fahrt gingen. Viernheimer Hitlerjungen auf Hessen Nassaufahrt 1938— Und nächstes Jahr sind sie wieder alle dabei! n Ein beſonderes Kapitel war die Finanzie⸗ rung der Fahrten. Doch iſt dieſes Problem glänzend gelöſt worden. Schon im Vorjahre wurden Sparkarten ausgegeben und die Jun⸗ gen zum Sparen ermahnt. In anerkennens⸗ werter Weiſe hatte die Gemeinde und die Par⸗ tei für bedürftige Ig. einen anſehnlichen Be⸗ trag zur Verfügung geſtellt. An dieſer Stelle ſei Herrn Bürgermeiſter Bechtel und Orts⸗ gruppenleiter Braun nochmals herzlichſt ge⸗ dankt, denn die Freude der finanziell nicht ſo gut ſtehenden Ig. war rieſengroß, als ſie mit auf Fahrt gehen konnten. Auch an dem diesjährigen Reichspar⸗ teitag in Nürnberg hat ein Viernheimer HJ⸗Führer teilgenommen. Die Ausbildung der Sonderfor⸗ mationen, Motorſchar und Spielmanns⸗ zug, ſchreitet rüſtig vorwärts. Hierfür wurden vom NS ſowie vom SͤA-Spielmannszug Ausbilder zur Verfügung geſtellt. Die Motor⸗ ſchar legt zur Zeit geſchloſſen die Prüfung den Führerſchein, Klaſſe 4, ab. Mit dem Gefolgſchaftsappell am 15. September, anläßlich der Gefolgſchafts⸗ übergabe durch den Bannführer, wurde die Sommerarbeit abgeſchloſſen.— Gefolgſchafts⸗ führer R. Wunder wird ſeiner Arbeitsdienſt⸗ pflicht genügen. An ſeine Stelle tritt Ge⸗ folgſchaftsführer M. Schneider. Wenn wir nun einen kurzen Rückblick über die Sommerarbeit der HJ gegeben haben, ſo ſollen dieſe Zeilen nicht ſchließen, ohne noch einen Ausblick auf das Winterhalbjahr ge⸗ tan zu haben. Denn die Winterarbeit iſt ja nur eine Vorarbeit für das Sommerhalbjahr. In den kommenden Monaten wird vor allen Dingen die weltanſchauliche Schulung und Ausrichtung im Vordergrund ſtehen. Aber auch auf ſportlichem Gebiet wird ganze Ar- beit geleiſtet werden. Jeder Ig. muß einmal in der Woche bei ſeiner Sportdienſtgruppe Sport treiben. Aber auch der Geländeſport und der Schießunterricht mit dem K. K.⸗Ge⸗ wehr wird den Ig. beigebracht werden. Ueber allem aber ſteht das Wort des Führers: „Ihr ſollt werden flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppſtahl!“ Eine neue aufgabe der hitler⸗Jugend: Aufklärung vor der Berufswahl Eine Anordnung des Neichsjugendführers Der Jugendführer des Deutſchen Reichs und Neichsjugendführer der NSDAP. hat folgende Anordnung über die Aufklärung der vor der Berufswahl ſtehenden HJ⸗An⸗ gehörigen erlaſſen: „Alljährlich verlaſſen Hunderttauſende von Angehörigen der Hitler⸗Jugend und des Bundes Deutſcher Mädel die Schulen, um in das Berufsleben einzutreten. Von ihrer Berufswahl hängt nicht nur ihr zukünftiges perſönliches Glück, ſondern auch in entſcheidender Weiſe die Zukunft unſeres Volkes ab. Wir haben die Pflicht, unſeren jungen Kameraden und Kameradin⸗ nen bei dieſer wichtigen Entſcheidung ihres Lebens zu helfen. Ich ordne an, daß alljährlich alle zur Schulentlaſſung kommenden Angehörigen der Hitler⸗Jugend und des Bundes Deut⸗ ſcher Mädel im Rahmen der Erziehungsar⸗ beit der Hitler⸗Jugend über den Sinn und die Bedeutung ihrer Berufswahl aufgeklärt werden. Die Aufklärungs⸗ und Erziehungs⸗ arbeit iſt dabei nach den Erforderniſſen des Arbeitseinſatzes auszurichten. Die erforderlichen Maßnahmen hat der Chef des Sozialen Amts in Zuſammenarbeit mit den beteiligten Aemtern der Reichsju⸗ gendführung durchzuführen. Der Jugendführer des Deutſchen Reichs: (gez.) Baldur von Schirach.“ * Dazu ſchreibt der„Reichs⸗Jugend⸗Preſſe⸗ dienſt“: Auf dem Reichsparteitag Groß⸗Deutſch⸗ lands hat der Beauftragte des Führers für den Vierjahresplan, Generalfeldmarſchall Hermann Göring, einen Appell an die vor der Berufswahl ſtehende Jugend gerichtet, ſie möge ſich überlegen, welche Berufe Deutſchland heute am notwendigſten hat; denn es ſei immer die höchſte Erfüllung eines Berufs, wenn man damit zugleich höch⸗ ſten Dienſt für ſein Volk leiſte. Dieſem Appell an die deutſche Jugend trägt nunmehr die Anordnung des Reichs⸗ jugendführers dadurch Rechnung, daß Jahr für Jahr alle zur Schulentlaſſung kommen⸗ den Angehörigen der HJ und des BDM im Rahmen der Erziehungsarbeit der Hitler⸗ Jugend über den Sinn und die Bedeutung der Berufswahl aufgeklärt werden ſollen. Die Anordnung wird in enger Zuſammenar⸗ beit mit der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung durch⸗ geführt. Für die diesjährige Aufklärungsarbeit, die gemeinſam mit den Berufsberatungsab⸗ teilungen der Arbeitsämter und unter Mit⸗ wirkung der Jugenddienſtſtellen der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront in Angriff genommen wird, hat der Chef des Sozialen Amts der Reichsjugendführung bereits Richtlinien herausgegeben. Darin wird feſtgeſtellt, daß die Berufswahl der Jungen und Mädel mit entſcheidend von ihrer inneren Einſtellung zum Berufsleben abhängt, und daß ſich dieſe innere Haltung in erſter Linie aus der welt⸗ anſchaulichen Erziehung der Jugend ergibt. Der nach ſtaatspolitiſchen Grundſätzen erfol⸗ gende Einſatz des Berufsnachwuchſes muß ſich auf eine gefeſtigte weltanſchauliche Hal⸗ tung der Jugendlichen ſtützen können. Dieſe Haltung zu formen, iſt eine der wichtigſten Erziehungsaufgaben der Hitler⸗Jugend. In den Arbeitsrichtlinien heißt es dann weiter, daß die berufliche Aufklärungsarbeit die in der HJ erfaßten Jugendlichen auf ihre Berufswahl vorzubereiten und dabei im Sinn der nationalſozialiſtiſchen Arbeitsein⸗ ſazpolitik zu beeinfluſſen habe. Dabei ſoll den Modeberufswünſchen entgegengewirkt und die Aufmerkſamkeit und Neigung der Jugendlichen auf die nachwuchsarmen und lebenswichtigen Berufe gelenkt werden. Auf den Heimabenden der Hitler-Jugend werden die Jungvolkjungen und Jungmädel bereits eingehend mit den Fragen der Be⸗ rufswahl vertraut gemacht. Beſonderes Schulungsmaterial ſteht dazu zur Verfüg⸗ ung. Rundfunk und Preſſe werden ebenfalls in den Dienſt der Sache geſtellt. Betriebs⸗ und Arbeitsplatzbeſichtigungen, die über die Jugenddienſtellen der DAF vorbereitet wer⸗ den, geben den jugendlichen Berufsanwär⸗ tern ein Bild von ihrer zukünftigen Berufs⸗ arbeit. Dem gleichen Ziel dient auch die be⸗ rufskundliche Ausſtellung, die die Hitler⸗ Jugend kürzlich in Berlin eröffnet hat. Die Anordnung des Reichsjugendführers dürfte vor allem auch von den Eltern ſehr begrüßt werden; denn ſie wiſſen am beſten, wie unendlich ſchwierig oft die Entſcheidung der Berufsfrage iſt. Okt. /ov. 38 Preis 13 pf. N fiampf um blut und Boden I. Teil: Oktober(10/8 II. Teil: november 11/38) Nuflage 3 750 000 Beꝛug nur durch die Ortsgruppen der partei 5 Zentralverlag der NS DRP, franz Eher Nachf., Berlin Letzte Vorarbeiten jür das„Kurpfalzrennen 1938“ Tribünenbauten und Lautſprecheranlagen be⸗ reits fertiggeſtellt— Erſte inoffizielle Probe⸗ fahrten im Rekordtempo Das letzte große Motorſportereignis dieſes Jahres im Reich, das am Sonntag durch die NSK⸗Motorgruppe Kurpfalz⸗Saar zur Durchführung okmmende„Kurpfalzrennen“ auf dem völlig neuausgebauten„Hockenheim⸗ Ring“ hat, wie ſchon gemeldet, mit über 100 Nennungen für die Motorrad- und Sportwa⸗ gengruppen eine Beſetzung erfahren, die einen glanzvollen Abſchluß dieſer Saiſon verſpricht. Um die letzten Vorarbeiten zu leiten, ſind be⸗ reits am Mittwoch ONS⸗-Rennleiter Diene⸗ mann, der bekannte„Regiſſeur“ der deutſchen Motorenſchlachten, Sportleiter Storck von der Motorgruppe Kurpfalz ſowie unſer interna⸗ tionaler Zeitnehmer Schäfer, Stuttgart, in Hockenheim eingetroffen. Mit ihnen lamen auch die ONS⸗Gerätewagen, während der Laut⸗ ſprecherwagenzug bereits zum Wochenbeginn mit der Kabellegung und der Montage von über 100 Lautſprechern begann, über die am Sonntag die geſamte 7,725 km lange Rund⸗ ſtrecke beſprochen wird. 1 1 1 1 e — e N * Die Spiele der Fußball- Bezirksklaſſe Amicitia Viernheim in Neulußheim Seckenheim— Brühl FJeudenheim— Weinheim Phönix Mannheim— 07 Mannheim Neulußheim— Viernheim Ilvesheim— Käfertal Der morgige Sonntag wird überall erbit⸗ terte Kämpfe bringen. Lediglich Seckenheim ſollte zu einem ſicheren Siege über Brühl kommen. Phönix Mannheim wird ſeine knappe Ta⸗ bellenführung gegen 07 Mannheim behaupten. — Geſpannt darf man ſein, wie ſich Feuden⸗ heim gegen Weinheim ſchlagen wird. Die ſechs Tore, die ſie am Sonntag gegen Hockenheim erzielten, ſind ein günſtiges Zeichen für neuen Punktegewinn.— Völlig offen iſt das Tref⸗ fen in Ilvesheim. Die Käfertaler ſchnappten in Seckenheim einen wertvollen Punkt und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſie dieſes Kunſt⸗ ſtück auch in Ilvesheim fertig bringen. Unſere Amicitia muß nach Neulußheim. Auf dem kleinen Platz iſt bekanntlich ſchwer zu gewinnen. Noch iſt es unſeren Grünen nicht geglückt, Punkte aus Neulußheim zu entfüh⸗ ren. Wir wollen keine Peſſimiſten ſein und ſchon vorher die Flinte ins Korn werfen, ſondern auf unſere Mannſchaft vertrauen. Soll ein Sieg errungen werden, ſo muß ſich jeder einzelne Spieler von Beginn an ein— ſetzen und nicht erſt ſpielen, wenn die Schlacht verloren iſt. Es darf der Anſchluß nach oben nicht verpaßt werden, denn es iſt ſchwer, ver⸗ lorenes Gelände zurückzuerobern. Unſere Sportfreunde, welche das Spiel miterleben wollen, verweiſen wir auf den Vereinsanzei⸗ ger, denn es iſt Gelegenheit geſchaffen, eine kleine Anzahl Sportbegeiſterter zu befördern. 1. Mſchft.: Rüth; Kiß, Faltermann; Hoock, Müller J., Fetſch; Pfenning, Koob, Kiß J., Kiß 4, Kiß 2.— Erſatz: Müller A. 2. Mſchft.: Biſchler; Dewald, Kempf Joſ.; Reinhard, Faltermann, Weidner; Mandel, Alter, Burkert, Wunder, Kempf Konr. Erſatz: Wörner. Handball⸗Punktekampf auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz TB. Viernheim SA⸗Standarte 171 Weinheim Sonntag, vormittags 11 Uhr— Ein Sieg bringt Viernheim die Tabellenführung! Zweimal ſtanden bisher unſere Handballer in Punktekämpfen, und zweimal waren ſie er⸗ folgreich. Ein wirklich verheißungsvoller Auf⸗ takt, der, wenn nicht alles trügt, auch weiter⸗ hin viel Gutes erhoffen läßt. Morgen vormit⸗ tag ſteigt nun auf dem Lorſcherweg-Sport⸗ platz die dritte Begegnung und unwillkürlich drängt ſich einem die Frage auf: Wird Viern⸗ heim auch dieſes Treffen ſiegreich geſtalten? Werden die Turner die günſtige Chanee wah⸗ ren, um ſich durch einen Sieg die Tabellen- führung zu erobern? Hierauf eine beſtimmte Antwort zu geben, iſt nicht gut möglich. Wohl betritt Viernheim, nach den ſeitherigen beiderſeitigen Leiſtungen gemeſſen, als Favorit das Spielfeld, doch ſtempelt dieſe Tatſache ihn noch lange nicht zum Endſieger. Die Mannen der SA haben aus den beiden verlorenen Spielen gegen 1846 und Reichsbahn Mannheim vieles gelernt. Sie werden mit friſcher Kraft und neuem Mut in den Kampf gehen, umſo mehr, da man unbedingt Punkte braucht. Dies muß den Turnern zu denken geben. Sie müſſen wiſſen, daß es vieles bedarf, um eine Mannſchaft zu beſiegen, die mit reſtloſer Hingabe und un⸗ e e Willen kämpft. Und ſie müſſen ſich letztenendes auch klar darüber werden, daß ſich hier ein Erfolg nur unter Anwendung der gleichen Waffen erringen läßt. Alſo: Eifer und nochmals Eifer— Kampf und wieder Kampf— ſo lautet die Parole zum morgigen Spiel Spiele gew. un. verl. Tore Pkte Rb. M'heim 3 0 TV. Viernheim 2 ie, TV. 1846 M'heim e TG. Jahn Weinheim 3 2 0 1 28.20 4 Poſt Mannheim 1 N Q10 35 MTG 1 0 8.6 2 Tſchft. Käfertal 3 0 3 18 Kurofalz Neckarau 3 3 9:18 0 SA 171 2. 8:24 0 Luftwrffe Mannheim 1 1 895 0 So ſehen wir mit Hoffnung dem morgigen Spiel entgegen. Wir vertrauen der Elf, die ſich bisher ſo tapfer ſchlug und morgen nun erneut einen Beweis ihrer Leiſtungsfähigkeit geben ſoll. Appell an alle Sportfreunde! Es iſt wohl jedem klar und bedarf hier keiner beſonderen Erörterung, welchen Wert eine zahlreiche Anhängerſchar für eine Mann⸗ ſchaft beſitzt. Unſere Handballer, die ſchon jahrelang mit aller Energie und Einſatz um eine gute Aufwärtsentwicklung der urdeutſchen Sportart aufopferungsvoll kämpfen, verdie⸗ nen wirklich den Zuſpruch des Publikums. Dies umſo mehr, da die Leiſtungen unſerer Mannſchaft auf beachtlicher Stufe ſtehen, was übrigens die beiden Siege gegen 1846 Mann⸗ heim und Jahn Weinheim klar beweiſen.— Wenn wir nun erneut an die Sportanhänger mit der Bitte um Beſuch der Spiele heran- treten, ſo darf erwartet werden, daß man zahlreich Folge leiſtet! Morgen vormittag muß die Parole lauten: Auf zum Lorſcher⸗ wegſportplatz! Spielbeginn: 11 Uhr. Mannſchaftsaufſtellung: Effler; Sander, Schmitt; Beiner, Herbert, Martin; Martin P., Thomas, Alter Gg., Beckenbach, Kühlwein Hch. Zum Vorſpiel— um 9.45 Uhr tritt die 2. Mannſchaft folgendermaßen an: Sander; Alter, Effler; Hoock, Hagenburger, Unrath; Hanf, Weiß, Helbig, Schneider, Kiß K. A⸗Jugend: Wiegand; Effler, Hanf; Lammer, Buſalt J., Werle E.; Martin H., Winkler K., Falter⸗ mann E., Werle K., Kühlwein. Erſatz: Hofmann, Brechtel. Die Spiele der Jußball⸗Kreisklaße Unſere Turner empfang en morgen den Tabellenführer Am letzten Sonntag gab es in Edingen eine Ueberraſchung, indem die ſpielſtarke Viktoria Wallſtadt eine 2:3⸗Niederlage hinnehmen mußte. Die Viernheimer Turner holten ſich in Hemsbach nach einem überzeugenden Spiel mit 5:1 Toren beide Punkte und Ladenburg fertigte Schriesheim mit 3:1 ab. TV. Viernheim— Fortuna Edingen Nun kommt morgen Sonntag der Tabel⸗ lenführer nach Viernheim zum fälligen Mei⸗ ſterſchaftsſpiel. Die ungeſchlagenen Edinger werden alles hergeben, um ihren Tabellen⸗ latz zu feſtigen. Für die Viernheimer Turner fich daher viel auf dem Spiel, denn durch ei⸗ nen Sieg kann ſich der Turnverein mit Wallſtadt und Edingen an die Tabellenſpitze etzen. eb g ucgchauend auf das letzte Spiel in Hemsbach kann man der morgigen Begegnung auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße mit einer gewiſſen Beruhigung entgegenſehen. Die Mannſchaft zeigte trotz Erſatz ein gutes Spiel, g weite Vorlagen auf rechts und links und ganz große Schußfreudigkeit. Wir wollen hoffen, daß unſere Fußballelf auch bei dem morgigen überaus wichtigen Spiel ebenſo dieſe erfolg⸗ reiche Spielweiſe an den Tag legt und ſo auch Edingen zwei Punkte kürzer macht. Die Mannſchaften: 1. Mſchft.: Beikert, Kühlwein Schmitt; Mül⸗ ler, Jakob, Pfenning; Winkenbach, Mandel, Alter, Stumpf, Helbig. Erſatz: Bergmann. 2. Mſchft.: Jakob; Kühlwein, Adler A.; Mandel, Kiß, Schneider; Buſalt, Branden⸗ burger, Effler, Werle, Hofmann. Jugend: Beikert; Flößer, Wiegand; Schnei⸗ der, Thomas, Benz; Schmitt, Sander, Winkler, Kamuff, Stumpf. Die erſten Kalender ſind da. Zwar iſt es noch ein wenig lange hin, bis das letzte Blatt des Kalenders das Ende des alten Jah⸗ res anzeigt! Nichtsdeſtoweniger haben ſich ſchon die erſten Kalender für 1939 in den „Ihr Leibhujar“ im Central⸗Film⸗Palaſt Magda Schneider— Paulchen Kemp— ſportbegeiſtert! Des Films großer Konkurrent in Ungarn iſt der Fußballſport. Es läßt ſich ſchwer be⸗ urteilen, wem die meiſten Sympathien ge- hören. Selbſt im Filmatelier entbrennt lei— denſchaftliche Diskuſſion darüber, wer am nächſten Sonntag das Spiel gewinnt. Hervor— ragende Spieler, an denen Ungarn nicht arm iſt, werden gefeiert wie Filmſtars, man kennt die Geſchichte ihrer Karriere, weiß um ihre Lebensgewohnheiten und macht Jagd auf ihre —— Foto: Bictura/ Märkiſche⸗Panorama⸗Schneider Magda Schneider in„Ihr Leibhuſar“ Autogramme. Ein Fußballwettkampf gleicht einem Volksfeſt, mit dem eine Schau der eleganteſten Moden verbunden iſt. Viele Firmen haben für die Dauer einer Saiſon ganze Lagerblocks auf den Tribünen großer Sportplätze gemietet, und wer in Un⸗ arn zu Gaſt iſt, wird eingeladen, am Volks⸗ fes Fußball als Zuſchauer teilzunehmen. Kürzlich weilten Magda Schneider, Paul⸗ chen Kemp und andere deutſche Schauſpieler in Budapeſt. Es wurde der Magda Schneider⸗ Film der Märkiſchen⸗Panorama⸗Schneider „Ihr Leibhuſar“ gedreht. Schon während der Dreharbeit wurden Magda Schneider und Paulchen vom Fußballfieber ihrer ungariſchen Kollegen angeſteckt, und an einem Sonntag ſah man tatſächlich die beiden auf der Tribüne der Sportarena inmitten ihrer ungariſchen Freunde. Im Nu hatte es ihnen das raſſige Schaufenſtern eingefunden. Da liegen oder ſtehen ſie nun, und ihr farbiges Aeußere zieht ſo manchen Blick eines Vorübergehenden an. Der und jener macht ſich dann wohl auch Ge⸗ danken, wie weit wir eigentlich ſchon im Jahre ſtehen. Der Zeiger der Jahresuhr ſteht auf zehn!— Kalender ſind Begleiter und Freunde. Die Menſchen haben die Kalender, ſeit ſie exiſtieren, ſchon immer gern gehabt. Namentlich vor hundert Jahren, in der Bie- dermeierzeit, ſtanden ſie hoch in der Gunſt unſerer beſinnlichen und empfindſamen Ur⸗ großeltern. Die namhafteſten Dichter ver- ſchmähten es nicht, an Kalendern mitzuwir— ken! Und heute wären unſere Urgroßeltern ſicher noch mehr begeiſtert, wenn ſie nicht nur die Literaturkalender ſähen, ſondern auch die Kunſt⸗, die Berg⸗, die hiſtoriſchen, die Blu⸗ menkalender und hundert andere dazu, die heute zur Auswahl ſtehen. Auch hier eine große Auswahl, deshalb die Qual des Wäh⸗ lens! Und doch wird ſich zweifellos der rich— tige Kalender für jeden ſinden. Der Glückliche aber, dem keine Stunde ſchlägt, braucht kei⸗ nen— oder doch? Die Kleinrentner tagten in Ludwigshafen Am Freitag, 23. September 1938, fand im großen Bürgerbräu in ee, eine Tagung der Gruppen Heſſen und Saarpfalz, des Bundesgebietes„Weſtmark“ ſowie einer Anzahl Bundesgruppen des Bundesgebietes „Suͤdweſt“ ſtatt. Der Bundesführer Herr Dr. Ballarin, nahm perſönlich an dieſer Ta⸗ gung teil; in Vertretung des Oberbürgermei⸗ ſters der Stadt Ludwigshafen, ſowie des Gau⸗ amtsleiters Lamb, war Pg. Hermann erſchie⸗ Spiel angetan— Magda Schneider und Paul⸗ chen entwickelten ein geradezu ſüdländiſches Temperament. Bald hatte jeder von ihnen einen Spieler zu ſeinem Liebling auserkoren — ſie feuerten ihn und ſeine Kameraden be⸗ geiſtert an und ſchloſſen ſchließlich Wetten ab, ob Paulchens Mannſchaft oder die der jungen Hauptdarſtellerin gewinnt. 1 Paulchens Mannſchaft verlor nach heißem Kampf. Er war untröſtlich und behauptete, daß er als Kavalier natürlich der Mannſchaft ſeiner Kollegin den Sieg überlaſſen hätte. Doch als die beiden Schauſpieler am nächſten Tag wie⸗ der mitten in der Arbeit waren— Paulchen hatte„ſeine Niederlage“ immer noch nicht uͤberwunden— ſagte er in einer Drehpauſe zu Magda Schneider:„Es war vorauszuſehen, daß deine Mannſchaft ſiegt und du die Wette gewinnſt, liebe Magda, denn ſchließlich bin ich nur der arme Burſche eines flotten Offiziers und du eine——— Dollarmillionärin— und wo ſchon viel iſt, kommt immer noch mehr dazu.“ Sprach's und überreichte ihr einen Pengö. Neben dieſen beiden beliebten Filmdarſtel⸗ lern(Magda Schneider ſpielt in der Tat eine Dollarkönigin) wirken in dem Pietura⸗Film der Märkiſchen-Panorama⸗Schneider„Ihr Leibhuſar“ noch Paul Javor, Anton Point⸗ ner, Erika von Thellmann, Lucie Engliſch, Alice Brand, Leo Peukert, Otto Stöckl, Tibor von Halmay, Willy Schur und andere mit. Foto: Pictura/ Markiſche⸗Panorama⸗ Schneider Paul Kemp— Lucie Engliſch in„Ihr Leibhuſar“ nen ſowie der Leiter der NSV Ludwigshafen, Pg. Dudenhöfer und der Vorſitzende des Für⸗ ſorgeamtes Pg. Keßler. Es waren außerdem zugegen die Gebiets⸗ leiter Diehl vom Gebiet„Weſtmark“ und Fleiſchmann vom Gebiet„Südweſt“. Die Ta⸗ gung war von ſämtlichen eingeladenen Bun⸗ desgruppenleitern zum Teil auch von deren Stellvertreter beſucht. Der Bundes führer gab einen Ueberblick über die Entwicklung des Kleinrentnerproblems ſeit der Machtübernah⸗ me bis heute. Er verwies darauf, daß man heute bei den zuſtändigen Miniſterien auch der Ueberzeugung ſei, daß die Kleinrentner nicht in den Kreis der Fürſorgeempfänger hineinge⸗ hören, ſondern einen Anſpruch haben auf eine Altersverſorgung auf geſetzlicher Grundlage. Mit beſonderer Freude und Dankbarkeit für das mannhafte Eintreten des Bundesführers für die Rechte der Kleinrentner, wurde am Schluſſe ſeiner Rede die Mitteilung vom Bun⸗ desführer entgegengenommen, daß noch vor Ende dieſes Jahres eine Erhöhung der Reichs⸗ zuſchüſſe zu erwarten ſei. Weinheim. Als Nachfolger des am 1. Auguſt ds. Is. aus Geſundheitsrückſichten in den Ruheſtand getretenen Oberbürgermeiſters Huegel, wurde durch den Beauftragten der NSDAP, Kreisleiter Schneider, Mannheim, im Benehmen mit den Ratsherren der Stadt Weinheim, in einer am Mittwoch ſtattgefun⸗ denen Ratsherrenſitzung, Pg. Dr. jura Bezler zum erſten Bürgermeiſter der Stadt Weinheim ernannt. Dr. Bezler, der im 33. Lebensjahre ſteht, iſt Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Partei und ſeit 1934 zweiter Bürgermei⸗ ſter der Stadt Pforzheim, woſelbſt er auch ſtellv. Kreisleiter war. ier usa ſil lieht u. Gu αlit aten s tat · Ku 1 1 5 10 E bei 1er Dei Suchs Ranft— RHRauft aut! [Den Ti zie nere Here. 1 eee Verpflichtung zeln! LEIHEN Aug Ea. hett, he ger M. 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M.; 10 Uhr Kin⸗ der⸗M.; 1 Uhr And. f. die Kinder. Mo. 1. und 2. SA f. Luiſe Grünewald. Di. beſt. EA f. Guſtel Kühner u. Angeh. Seg.⸗M. anſtelle eines 3. SA f. Anna M. Kühlwein geb. Schalk. Mi. 1. und 2. SA für Auguſt Sander. Do. 5 Uhr Eröffnung des Großen Gebetes; geſt. 5 M. f. Fam. Gg. Kirchner 3., Mich. Kempf 5., Ehefr. Kath. geb. Wink. 7 Uhr beſt. EA f. Jak. Winkenbach 2., Chefr. Anna M. gb. Haas, Tochter Cäcilia, Geſchw. u. Angeh.; 7.30 beſt. Seg.⸗M. f. Frz. Hof⸗ mann 6., Ehefr. Eliſ. gb. Gallei, Sohn gef. Krieger Nikl. beiderſ. Großeltern, Angeh. Fr. 3. Sa f. Luiſe Grünewald; geſt. hl. M. f. Fam. Mich. Mandel 3., beide Brüder Jakob und Matthäus Martin; 3. SA für Auguſt Sander. Sa. Beſt. A. f. Barbara Träger geb. Bu⸗ gert, beiderſ. Angeh.; geſt. hl. M. f. gef. Krie⸗ ger Martin Bauer; beſt. Seg.-M. f. Maria Hofmann geb. Ringhof, beiderſ. Angeh. Mo. u. Mi. iſt b. d. Engl. Frl., nur Di. b. d. Barmh. Schweſtern hl. M. Am nächſten So. u. Mo. findet die Feier d. Großen Gebe⸗ tes ſtatt; an dieſem Tage General⸗-Komm. f. d. kath. Männer u. Jungm.; um reſtloſe Be⸗ teiligung wird gebeten. Dieſe Generalkom. ſoll eine Dankkomm. zum 25jähr. Prieſterjubiläum unſeres Hochw. Herrn Liſchof ſein; die Gene⸗ ralkomm. d. Frauen u. Jungfr. in gleichem Sinne findet am Chriſt⸗Königsfeſte ſtatt. Zu⸗ gleich am nächſt. So. gem. hl. Kommunion f. Erſtkommunikanten, 88 1936. Di. abend 8 Uhr Verf. für alle Frauen u. Jungfr. in der Kirche. 4 Evangeliſche Kirche: So. 9.30 Gottesdienſt; anſchl. Kinder⸗Gd. Di. Frauenabend. Vereins Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Hingſtunde. Der Vorſitzende. Sängereinheit N Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Da neue Chöre in Angriff genommen werden, bitte ich um reſtloſes Erſcheinen aller Sänger. Der Vorſitzende. Geſangverein Liederkranz Sonntag nachmittag 1 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Geiangverein Sangerbund- erg. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Kein Sän⸗ ger darf fehlen! Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute abend Singſtunde. Anläßlich unſeres Konzertabends am 30. Oktober bitte ich die Sänger, heute abend pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Kleintierzuchtverein Viernheim Abteilung Geflügelzüchter Sonntag nachmittag, 1.30 Uhr, findet im Lokal„zum Fürſt Alexander“ eine Verſamm⸗ lung aller Geflügelzüchter und Geflügelhalter Viernheims ſtatt. Auswärtige Herren wer⸗ den in dieſer Verſammlung ſprechen, u. a. Herr W. Scharlach, Bensheim, über alle notwendigen und aktuellen Fragen in Geflü⸗ gelhaltung und Fütterung. Wir laden hiermit alle Mitglieder, beſonders aber alle Geflügel— halter Viernheims zu dieſer Verſammlung herzlich ein und bitten im Intereſſe der gu⸗ ten Sache um zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde Heute Samstag wichtige Monatsverſammlung. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Handball: Morgen Sonntag Pflichtſpiele auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz gegen SA⸗ Standarte 171 Weinheim. Beginn: 1. Mſchft. vormittags 11 Uhr, 2. Mſchft. 9.45 Uhr. A⸗Jugend gegen Käfertal in Viernheim. Be⸗ ginn: 8.45 Uhr. Fußball: Meiſterſchaftsſpiele gegen„For⸗ tuna“ Edingen auf dem Sportfeld a. d. Lor⸗ ſcherſtr. Beginn: 1. M. 3 Uhr, 2. M. 1 Uhr. Zu dieſem bedeutungsvollen Spiel ſind alle Sportfreunde eingeladen.— A 2⸗Jugend Freundſchaftsſpiel gegen Wallſtadt auf dem Wieſenwegſportplatz um 10 Uhr. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Sonntag, 16. Oktober 1938: 1. Mannſchaft in Neulußheim. Spielbeginn: 3 Uhr. 2. M. in Neulußheim. Spielbeginn: 1.15 Uhr. Ge⸗ meinſame Abfahrt der Mannſchaften und des Vorſtandes mit dem Omnibus halb 12 Uhr am OéëG-Bahnhof. Um 1.45 Uhr fährt der Omnibus zum zweitenmale nach Neulußheim. Es können ca. 30 Perſonen mitfahren. Der Fahrpreis beträgt 1.50 Mk. Wer mitfahren will, möge ſich unter Hinterlegung des Fahr- preiſes bei Vereinsführer Sutter melden. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Heute Samstagabend 8.30 Uhr im Vereins- lokal wichtige Monatsverſammlung. Voll- zähliges Erſcheinen der Mitglieder erwartet Der Vereinsführer. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! * Spinnen auf Herbſtfahrt. An ſon⸗ nigen Herbſttagen fliegen ſeine, weiße Fäden durch die Luft, die letzten Erinnerungen des Sommers— Altweiberſommer nennt man ſie. Feine Spinnfäden ſind es, die der Herbſtwind von den Pflanzen losgeriſſen hat. Man wußte früher nicht recht Beſcheid damit, daher ver⸗ ſuchte man allerhand Deutungen. Den Kin⸗ dern erzählte man, daß die Fäden fleißigen Spinnerinnen fortgeflogen ſeien. Nach einem anderen Volksglauben läßt Frau Holle dieſe Sonnenfäden zur Erde fliegen. Auch Marien⸗ fäden nennt man den Altweiberſommer, und manche Sage weiß man von ihnen zu berich⸗ ten. Ein Mädchen ſoll in den Mond verſetzt worden ſein, weil es am Sonntag ſpann. Seine Spinnfäden ſind es, die dann zur Herbſtzeit zur Erde niederfliegen. Noch manch rührende Erzählung behandelt dasſelbe The⸗ ma. An die fleißigen Spinnen aber, die wirk— lichen Urheber, denkt man nicht. Jene benutzen das Geſpinſt zur Wanderfahrt. Sie ſetzen ſich darauf feſt und laſſen ſich vom Winde weiter⸗ treiben. Wollen ſie ſich aber zur Erde nieder⸗ laſſen, ſo wickeln ſie den Faden und ſinken immer tiefer. Unten angelangt, beißt die Spin⸗ ne den Faden vom Fuß ab, und das Geſpinſt fliegt als Altweiberſommer in die Lüfte. Gebi zur ersten Neichsſtraßen⸗ Sammlung! kochenden Hue, be. Ent diu, Sninnegeſa. Aua: Man trinke kurz vor dem 9. möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Klo terfrau-Meliſſengeiſt und Zucker mit etwa der doppelten Menge aſſers gut verrührt. Kindern gebe man die Hälfte. Wer dieſes ausgezeichnete Mittel erprobte, wird es bei Erkältungs⸗ erſcheinungen gern wieder anwenden. Laſſen Sie ſich nicht erſt noch ein⸗ mal von einem Anfall überraſchen, ſondern kaufen Sie noch heute Kloſter⸗ ſrau⸗Meliſſengeiſt. 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Jochim gell Bekanntmachung I Ammer Dsuischer 1 Betr.: Stromunterbrechung. und Ruche 5 ö Halser 1. Wegen dringender Arbeiten am Ortsnetzſvon jungen Leuten Der große Senſations⸗. Abenteuel im e pA U eh Kun muß am Montag, den 17. ds. Mts.,ſſofort zu mieten aus der Zeit der Sklavenſchiffe. Sonntag 5 Uhr ten! von vormittags 7.30 Uhr bis nach⸗geſucht. W* A tanzt 15 0 152 71 und J Selten wurden einoringlichere Bilder von den Schrecken TAN 2 tbenſ mittags 4 Uhr in der Schulſtraße, Adolf Näh. Auskunfts⸗ acht, liebt u ſiegt mit ungariſcher Leidenſchaftlichkeit. und Grauſamkeiten der Sklaventransporte nach der Es ladet ein N a 1 fel d. Geſchäftsſt. Magda Schneider, Paul Javor, Paul Kemp, Neuen Welt gezeigt. Eine mitreißende Spielhand⸗ rde Hitlerſtraße links, von Valentin Fofmann 1 2555 2 5 Lucie Engliſch ſind die Hauptdarſteller diese lung läßt 1 Zuſchauer bis zur lezten Minute— Fam. Weſchmann nini bis Gaſthaus„Zur Starkenburg 7. ferner Jaſt neuen muſikbeſchwingten und tokaierfröhlichen Films atemlos dem Geſchehen auf der Leinwand folgen. Salti ‚0 len Adolf Hitlerſtraße rechts, von der Kirche bis Kraut⸗ Dazu ſchöne Beiprogramme und die neueſte Afa⸗Tonwoche. aden 1 zum Gaſthaus„Zum Löwen“ die Stromlie⸗ 8 Werktags ½9 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr und ab 9¼ Uhr 2. Vorſtellung in beiden Theatern. Jeden Sonnta 1 ferung unterbrochen werden. ſlänber. dun Die Stromverbraucher werden hierauf auf⸗ zu verkaufen N..— 7. an f merkſam gemacht. Näh. Auskunftst 5 V 8 a Viernheim, den 12. Oktober 1938. AAB. UN 5 10.„ e. Der Bürgermeiſter. Heckel a„ 8 5 2 E Fam. Heſch 2 N 0 D 2 Freiwillige Jeuerweht Lee oder 1175 manehen Kunststraß e 4 Sonntag, den 16. Oktober,** 77 55 Körbe 12 eee, e e e 0 22 vom Lager lieferbar! 4 Gabeln findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr mit Unit. empfiehlt Pflichtmannſchaft Jahrgang 1913 ſtatt. Es] Oel- Alle Maschinen u. Geräte! 0 3 wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. gemade Was der Landwirt braucht! al. Winkenhach. 5 Unentſchuldigtes Fehlen wird gemeldet.— Stet n 2 Weinheimerſtraße I Signal um 6 Uhr vormittags. Weeseta gung empfehlen wir in nur bester Qualitãt 1 9 N 25 Der Wehrleiter. fübobdon- Jean Wunderle 1 — 4 I Nikl. Wunderle 4 90 nſeren Nachbarn, allen Freunden brelter 5 10 und Bebannten, bei denen wir uns Gg. Stumpf 5 Nerteld nicht mehr persönlich verabſchieden ein und ausländ. 7 10 ft bonnten, rufen wir vom ſchönen All⸗ Herkunft, werden 0 1 gau ein„herzliches Lebewohl“ zu. prompt gelief. von 85 Eiberle und Frau füpust Han* Ceutkirch i. Allgäu, Baumaunſtr. 1 EBER 4 5 N 7 ner 4. 7 l end bab. gut. 5 4 1 Last. — 1 ben 55 Welch eine Frage? Aber ſicher! empfindlich! dat Qualität. Sie Natürlich umſonſt fliegt der Geldſack 9 London Kasten wagen] machen immer[nicht zu Ihnen. Sie müſſen ſich bei 4 Wir vertrogen es onen mit hoh. 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