gerd. beit in in Ein⸗ ellen ungzbe⸗ aht be⸗ che Et⸗ hr als eit auf et det em be⸗ ntniſſe fswett⸗ zwittz In det e Ein⸗ durch⸗ allula⸗ en ein, datun⸗ Rella⸗ lachten ſten 1. det ndern bt nut gleich⸗ ewinn⸗ her die letbin⸗ lung des Lan finde aber weder die Zuſtimmung der ſchen Freiwilligen Amtsblatt der Vürgermeiſterel Mernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreks: Ins Haus* t monatlich 1.60 RM. einſchließlich otenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 244 — N An Mittwoch In Fiel 6 5 Verkündigungsblatt der 8d AR. unden eigen preis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 8 Ryfg., Im Text, reil für Imm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismaraſt 2 den 19. tober 1938 r. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 14. Jahrgang Palästina vor dem Kriegs zuſtand Die Paläjtina Poltzei den britiithen Militärbehörden unterstellt Clarke Beunruhigung in London Dill England jetzt mit aller gchürſe vorgehen? Jeruſalem, 18. Okt. Im Amtsblatt gelangt ein Erlaß des briti⸗ ſchen Oberkommiſſars zur Veröffentlichung, wo⸗ nach der Chef der geſamten Polizei in Paläſtina mit ſofortiger Wirkung dem Oberbefehlshaber der engliſchen Militärſtreitkräfte unterſtellt wird. Damit wird praktiſch die Zuſtändigkeit der Zivilbehörden außer Kraft ge⸗ ſetzt. Dieſe Maßnahme bringt klar zum Aus⸗ druck, daß es Abſicht der Regierung iſt, durch eine Konzentrierung der Macht in den Händen des britiſchen Militärs nun mit aller Schärfe gegen die arabiſche Freiheits⸗ bewegung vorzugehen. Die Londoner Abendpreſſe berichtet mit allen N der 1 in größter Aufma⸗ ung über die Entwicklungen in Paläſtina, vor allem aber über die letzten Vorgänge in Jeru⸗ alem. Nach den A in London vorliegen⸗ en Meldungen haben die Araber ſich in der — 2 verbartikadiert. Dieſe iſt dar⸗ aufhin von britiſchen Truppen, und zwar zwei 9* worden. Wie Evening Standard wiſſen will. ſoll am Mittwoch in Paläſtina der Krieg 9 u ſta nd erklärt werden. In ſeinem Leitartikel ſchreibt das Blatt, im Augenblick habe ſich die britiſche Ni Paläſtina auf eine Tei⸗ ess feſtgelegt. Dieſe 5 raber, Mit Bomben oder mit Güterzug? In Paläſtina Ausrolfung- auf dem Balkan Juſammenarbeil Von unſerem Berliner Mitarbeiter Es gibt gerade heute weite Kreiſe in den weſtlichen Demokratien, die nicht müde wer⸗ den, die ſogenannten faſchiſtiſchen Staaten, voran das Deutſche Reich, der Eroberungsſucht, des Imperialismus, der Unterdrückung und der Gewalttätigkeit zu bezichtigen. Selten konnte ein Zeitpunkt zu ſolchen Verdächtigun⸗ gen ſchlecher gewählt werden. Denn gegenwär⸗ tig geben die deutſche wie die engliſche Poli⸗ tik einmal mehr Beiſpiele für die Art und Weiſe ab, in der ſie die Löſung internationaler Fragen der Zuſammenarbeit anſtreben. Eng⸗ land plant die Wiedereroberung Paläſtinas, die Ausrottung der arabiſchen Freiheitskämpfer. Deutſchland plant die wirtſchaftliche Erſchließung des Donau- und Balkanraumes, die Bil⸗ dung einer Donau- und Balkan⸗-Achſe. Für das engliſche Verfahren zeugt die Ent⸗ ſendung von neuen Truppen in das Heilige Land, die Ergreifung einer regelrechten Offen ſive des engliſchen Oberſtkommandierenden Ge— neral Haining mit Polizeitruppen und jüdi⸗ in der Stärke von 25 000 Mann. All das deutet auf die Abſicht Eng⸗ lands hin, mit allen Mitteln den Widerſtand gegen die engliſche Politik niederzuwerfen und vor der Anwendung brachialer Gewalt nicht zurückzuſchrecken. Es iſt keineswegs die Aufgabe Deutſchlands, und auch nicht ſein Wunſch, ſich in die engliſche Paläſtina⸗Politik einzumiſchen. Was dagegen die deutſche Aufmerkſamkeit erregt, das iſt nichts anderes als die Feſtſtellung, daß die Engländer nun ſchon einige Jahre lang nicht in der Lage ſind, mit den viel geprieſenen Mit⸗ teln diplomatiſcher Verhandlungen und inter⸗ nationaler Zuſammenarbeit dieſen immer hel ⸗ ler auflodernden Brand zu löſchen, vielmehr das den faſchiſtiſchen Staaten angedichtete Ver⸗ fahren der unbarmherzigen Gewalt, der äußer⸗ ſten Entfaltung militäriſcher Kräfte anwenden. Seit Jahren wird in England das Für und Wider des ſogenannten Paläſtina-Tei⸗ lungsplanes erwogen. Und das Er⸗ gebnis? Trotz aller Teilungspläne und u mit ſchweren— 4* auf beiden Seiten. noch der Juden. Tatſächlich gehe es aber um eine weitere Frage, nämlich die geſamte Mandatspolitit, die durch die Balfour⸗ Erklärung von 1917 eingeleitet worden ſei. Das Kabinett habe zwei Möglichkeiten. Es könne an dieſer Mandatspolitik feſthalten und die Tei⸗ lung Paläſtinas erzwingen. Das bedeute aber ſtändigen Guerillakrieg und einen langen Feld⸗ ußerdem werde dieſer Feldzug unter den Ara⸗ bern ein Gefühl der Bitterkeit hinterlaſſen. Die andere Möglichkeit aber biete die einzige Frie⸗ densausſicht und entlaſte die britiſche Regie⸗ rung von einer Verantwortung, die ſie niemals hätte übernehmen ſollen. Dieſe Politik beſtehe darin, daß man bei gleich⸗ ban Niederſchlagung des Auf⸗ tandes die Ausſicht bieke, mit dem arabiſchen Nationalismus zu einem Abkommen zu gelangen. Die Araber ſeien nicht gail ſie leiſteten aber der Mandatspolitik der britiſchen Regierung Wider⸗ tand. Sie würden ſich zu einem Waffenſtill⸗ tand bereit finden, und zwar auf der Grund⸗ lage einer Aufgabe des Teilungsplanes und der ſofortigen Feſtſetzung einer füdiſchen Ein⸗ wanderungsbegrenzung. Bei dieſer Politit müßte die britiſche Regierung ſich aller⸗ dings auf eine heftige Oppoſition in England ban, gefaßt machen. Dennoch würde es klüger 4 ein, ſich dieſer Oppoſition zu ſtellen und ſie urch Beweisführung zu ſchlagen. ſtatt einen Kampf im nahen Oſten fortzusetzen, der nur mit dem Bajonett entſchieden werden könne. aller Kommiſſionsreiſen herrſcht heller Auf— ruhr, und England weiß zur Wiederherſtellung ſeines Anſehens ſich keinen anderen Weg mehr als den Rückgriff auf Guerillakrieg, auf Gra⸗ naten und Bomben. Fürwahr, man kann es niemandem, der von gewiſſen demokratiſchen Kreiſen fortlaufend der Eroberungsſucht und der Gewaltanwendung verdächtigt wird, ver⸗ denken, wenn er künftig ſolch falſch angebrachte Vorwürfe ganz energiſch zurückweiſt und auf den augenſcheinlichen Unterſchied zwiſchen dem Geiſt dieſer Vorwürfe und dem Geiſt der Pa⸗ läſtina-Politik hinweiſt. Deutſchland fühlt ſich zu einer ſolchen Betrachtungsweiſe doppelt berechtigt, als ge- rade gegenwärtig ſeine Anſtrengungen zur wirtſchaftlichen Förderung des Donau- und Balkanraumes Zielſcheibe vielfältiger Angriffe und kränkender Verleumdungen ſind. Die Balkan⸗Achſe, von der Reichswirtſchafts⸗ miniſter Funk nach ſeiner Rückkehr aus den Hauptſtädten des europäiſchen Südoſtens ſprach, wird von manchen Politikern des Weſtens als Ausgeburt eines herrſchſüchtigen Imperialis— mus bezeichnet, obwohl gerade ſie das ein⸗ prägſamſte Beiſpiel für das Verfahren fried⸗ licher und geſunder Zuſammenarbeit zwiſchen den Völkern abgibt. Weder wollen der für Berlin delegierte tſchechi⸗ ſche Miniſter, noch die aus Ankara, Sofia und Belgrad nach Deutſchland reiſenden Wirt- ſchaftsminiſter dem Deutſchen Reiche etwas vorſchlagen, was den deutſchen wie den ihri⸗ gen Intereſſen abträglich ſein könnte. Noch ſoll auf der anderen Seite den tſchechiſchen, den jugoſlawiſchen, bulgariſchen und türkiſchen Sachverſtändigen etwas aufgezwungen werden. Was die Bildung der Balkan⸗Achſe beſtimmt, ſo iſt das nichts anderes als der freie Wille und der weiſe Entſchluß aller beteiligten Politiker und Volkswirtſchaftler, den Lebensſtandard ihrer Völker zu erhöhen, den Warenaustauſch zu vermehren, kurz, die Bedürfniſſe der beteiligten Volkswirtſchaften zu erfüllen. Wie im finſlerſten Mitlelaller 5 f Soeben erreichte uns dieſes Bild aus dem roten Spanien, das nationalſpaniſche Gefan⸗ gene eingeſperrt in kleine Weintonnen zeigt. Dieſe Art von Gefangenenhaltung erinnert an die finſterſten Zeiten des Mittelalters und wirft ein neues bezeichnendes Licht auf die roten Machthaber in Barcelona. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex.) Tugtsbeſehl Görings an die Luftwafe Dank und Anerkennung für die Arbeil der letlen Vochen Berlin, 18. Oktober. Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe. Generalfeldmar⸗ ſchall Göring, hat nach Abſchluß des Ein⸗ marſches der deutſchen Truppen in Sudeten⸗ deutſchland folgenden Tages befehl an die Luftwaffe erlaſſen: Kameraden! Zum zweiten Male in dieſem Jahre hat un⸗ ſer Volk einen Zeitabſchnitt gewaltigen geſchicht⸗ lichen Ausmaßes erlebt. Nach der Oſtmaxk iſt nun das Sudetendeutſchland nach jahrzehnte⸗ langem Kampf ins Großdeutſche Reich heim⸗ gekehrt.. Der Kampf wurde gewonnen, als unſer Füh⸗ rer ſeine und des ganzen deutſchen Volkes Kraft auf der Seite des Rechtes einſetzte, und er wurde friedlich gewonnen. Garant für die Erhaltung des Friedens in den entſcheidenden Tagen war aber die ſtarke deutſche Wehrmacht. Als Oberbefehlshaber der Luftwaffe ſage ich meiner Fliegertruppe, Flaktruppe und der Luft⸗ nachrichtentruppe Dank für die in den letzten Eine überraſchende der polniſche Außenminiſler Warſchau. 18. Oktober. Der polniſche Außenminiſter hat Dienstagnachmittag um 6 Uhr Warſchau ver⸗ laſſen, um ſich nach Rumänien zu einer Begeg⸗ nung mit dem rumäniſchen König in Galatz zu begeben. In den politiſchen Kreiſen Warſchaus mißt man dieſer überraſchenden Reiſe beſon⸗ dere Bedeutung bei. Man erklärt, daß die Reiſe das polniſche Intereſſe für den Do⸗ nauraum und für die Verhältniſſe ſüdlich der Karpathen zum Ausdruck bringt. Die⸗ ſes Intereſſe Polens ergebe ſich aus ſeiner geo⸗ graphiſchen Lage und aus ſeinen geſchichtlichen Erfahrungen. Polen ſei um eine endgültige Stabiliſierung der Verhältniſſe im Donauraum, und zwar auf friedlichem Wege, durch die völ⸗ lige Beſeitigung der beſtehenden Kriſenzuſtände bemüht. 3 Monaten geleiſtete Arbeit zur Sicherung un⸗ ſeres Reiches und Anerkennung für ihren Einſatz und ihre vorbildliche Haltung bei dem Einmarſch in die befreiten Sudetenlande. Die⸗ ſer Dank und dieſe Anerkennung gilt aber auch allen denen, die in ſtiller Pflichterfüllung auf ſcheinbar unbeachtetem Poſten ihren Teil zur Hebung der Einſatzbereitſchaft der Luftwaffe und zur Sicherung des deutſchen Lebensraumes beigetragen haben. Unſer Volk, unſere ſudetendeutſchen Brüder, aber auch unſere Gegner haben die imponie⸗ rende Stärke unſerer ſtolzen Luftwaffe geſehen. Für unſer Volk ein Gefühl ſtolzen Selbſtbe⸗ wußtſeins, für die Umwelt ein Gefühl achtung⸗ gebietender Ueberlegenheit. Unſere Friedensarbeit geht weiter zur Ver⸗ vollkommnung dieſer Waffe, die, getreu unſe⸗ rem Führer, Volk und Reich gegen jeden Geg⸗ ner ſchützen wird. Unſer Führer und Oberſter Befehlshaber, Adolf Hitler, Siegheil! (gez.) Hermann Göring. Beck beim rumäniſchen König Polens Beziehungen zu den Staaten dieſes Raumes ſeien bekannt: mit Rumänien unter⸗ halte es z. B. günſtige Beziehungen. Polen wahre die Lebensrechte des tſchechiſchen und des lowakiſchen Volkes wohlwollend und poſitiv. Polens Beziehungen zu Ungarn ſeien traditio⸗ nell unverändert freundſchaftlich. Man höre heute auch Stimmen,. die eine Regelung der Verhältniſſe im Donauraum auf rein politiſcher Grundlage zu erreichen wünſch⸗ ten. Man ſpreche in dieſem Zuſammenhange von Bollwerken. die gegen einen dritten Staat errichtet werden ſollen. Die Ziele der pol⸗ niſchen Politik ſchlöſſen derartige Tendenzen aus. Die polniſche Politik ſtrebe nach einer geſunden und dauernden Ordnung der Ver⸗ hältniſſe dieſes Gebietes. Seine Probleme könn⸗ ten aber ohne die Beteiligung Polens nicht ge⸗ löſt werden. S 1 ———— Als völlig unrichtig bezeichnet. Franzoöſiſche Regierungskreiſe warnen vor Jalſchmeldungen Paris, 18. Oktober. Eine Reihe von Blättern, wie das radikal⸗ ſoziale„Oeuvre“ und der ſozialdemokratiſche „Populaire“, bringt am Dienstagmorgen an ſichtbarer Stelle ein Dementi zu einer Reihe von Falſchmeldungen wäh⸗ rend der letzten Tage, und zwar beginnend mit dem Hinweis, daß man in Regierungskreiſen die öffentliche Meinung vor der Falſchnachrich⸗ tenkampagne warne, die beſorgniserregend an⸗ gewachſen ſei. In dieſem Dementi werden Meldungen über angebliche Reiſepläne ausländiſcher Staats⸗ männer nach Frankreich, über Projekte verſchie⸗ dener Regierungen, über Auswirkungen der deutſch⸗tſchechſſchen Beziehungen und gegen Deutſchland gerichteten Lügenmeldungen in aller Oeffentlichkeit als völlig unrichtig bezeichnet. Zum Schluß des Dementis heißt es, die Häufigkeit von Informationen dieſer Art, deren Quelle nicht kontrolliert werden könne, ſei geeignet. Polemiken gegen die guten internationalen Beziehungen zu nähren und im Innern einen Zuſtand des Unbehagens zu unterhalten, der ſich auf dem Geldmarkt ungün⸗ ſtig auswirken könne. Das„Oeuvre“ druckt dieſes Dementi auf ſeiner erſten Seite ohne Kommentar ab. Der ſozialdemokratiſche„Populaire“ verſucht in einem gewundenen„Kommentar“ zu der amt⸗ lichen ſtichtigſtellung die Verantwortung wenig⸗ fte für einen Teil der Falſchmeldungen von ich auf andere abzuwälzen. Empfänge beim Führer Die Verabſchiedung Francois⸗Poncets Berchtesgaden, 18. Oktober. Der Führer und Reichskanzler empfing heute im Berghof auf dem Oberſalzberg in Gegen⸗ wart des Reichsminiſters des Auswärtigen v. Ribbentrop den Beſuch des bishekigen fran⸗ Poe Botſchafters in Berlin Frangois⸗ oncet aus Anlaß ſeines Abſchiedes. Der Führer drückte dem ſcheidenden Botſchaf⸗ ter in Worten aufrichtiger Würdigung den Dank aus für deſſen loyale Bemühungen zur Herbeiführun franzöſiſchen Beziehungen und damit zur Siche⸗ rung des Friedens. a Verabſchiedung des japaniſchen Botschafters Berchtesgaden, 18. Oktober. Der Führer und Reichskanzler empfing heute auf dem Berghof den von ſeinem Berliner Po⸗ 25 ſcheidenden kaiſerlich⸗japaniſchen Botſchafter og o zur Verabſchiedung. Bei dieſer Gelegenheit überreichte Botſchafter Togo dem Führer als perſönliches Ge⸗ ſchenk S. M. des Kaiſers von Japan einen mit kunſtvollen Lackmalereien gezierten Tiſch(Kwantaku mit räuchergefärbtem Koro und Kobako). Der Botſchafter betonte, daß dieſe Gabe ein Zeichen der freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen ßwiſchen Japan und dem Deutſchen Reich darſtelle. N Der Führer und Reichskanzler nahm das Ehrengeſchenk mit Worten herzlichen Dankes und mit dem Ausdruck ſeiner beſten Wünſche für das Wohlergehen des Kaiſers und des japa⸗ niſchen Volkes entgegen. Als Abſchiedsgeſchenk übergab der Führer dem ſcheidenden Botſchafter Togo ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift. Ehrung für Dr. Meißner Berlin, 18. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat dem Staatsminiſter und Chef der Präſidialkanzlei, Dr. Meißner, das Goldene Treudienſtehren⸗ zeichen für 40jährige reue Dienſte verliehen und ihm heute mit herzlichen Glückwünſchen und einer künſtleriſch ausgeſtatteten Ehrenurkunde auf dem Berghof perſönlich überreicht. Gedenkſtunde in Paſewalk Berlin. 18. Oktober. Am 21. Oktober, an dem Tage, an dem vor 20 Jahren Adolf Hitler nach Paſe⸗ walk ins Lazarett kam, findet vor der ſeit einem Jahre beſtehenden Weiheſtätte eine Feierſtunde ſtatt. die von der nationalſozialiſti⸗ ſchen Frontkämpferorganiſation, der NSKOV., durchgeführt wird. An dieſem Tage werden gemeinſam mit den Frontkämpfern über 2000 Männer der Bewegung die Erinnerung an die Stunde feierlich begehen, in der der Frontſoldat Adolf Hitler gasvergiftet und erblindet in das Lazarett eingeliefert wurde. Gedenkfeier der Völkerſchlacht Abſchluß der 125⸗Jahrfeier in Leipzig Leipzig, 19. Okt. Der n der Jahrestag der Entſcheidung des* ölkerringens vor 125 Jahren, brachte den glanzvollen Höhepunkt und Abſchluß der Gedenktage. Erhebend war das Bild am Denkmal, deſſen Wälle, Umgänge und Plattform von den über⸗ aus zahlreichen Feſtteilnehmern belebt wurden. Unter dem Jubel der Maſſen betraten Gauleiter Reichsſtatthalter Mutſchmann, der Kom⸗ mandierende General des IV. Armeekorps Gene⸗ ral der Infanterie von Schwedler und der Reichsſportführk!? von Tſchammer und Oſten das von Fackeln erleuchtete Denkmal⸗ elände, Nach einführenden Worten des Kreis⸗ eiters Wettengel nahm Gauleiter Mutſchmann das Wort. 5. Unter dem Jubel der Maſſen 40 dann der letzte Läufer der Grenzſtaffel Breslau⸗Leipzig. in das Oval ein und meldete dem Reichsſpork⸗ einer Beſſerung der deutſch⸗ führer die Beendigung der Staffel, die Botſchaf⸗ ten aus Breslau, Görlitz und Bautzen nach der Stadt der Völkerſchlacht brachte. Der Reichsſportführer verlas die mit Jubel aufgenommene Botſchaft der Hauptſtadt des deutſchen Oſtens und erinnerte dann 4 75 an die Bedeutung der letzten geſchichtlihen age. Noch immer beſehll Die deutſchen Kliniken in Prag Prag, 18. Oktober. Die deutſchen Kliniken ſind noch immer widerrechtlich beſetzt. Trotz der verſchiedenen Zuſagen der Behörden werden die Inſtitute nicht frei gegeben. Der tſchechiſche Rundfunk betonte vor eini⸗ gen Tagen, daß die Beſetzung vorübergehender Natur und nur auf einen erheblichen Perſonal⸗ mangel zurückzuführen ſei. Das iſt eine be⸗ wußte Verdrehung der wahren Tat⸗ lachen, da heute allgemein bekannt iſt, daß ſchon einige Tage vor der Mobilmachung von einigen chauviniſtiſchen tichechiſchen Profeſſoren, vor allem von dem bekannten Hetzer Prof. Ziraſek, ferner von dem füdiſch verſippten Direktor des allgemeinen Krankenhauſes, in dem die Kliniken untergebracht ſind. Dr. Puch⸗ wein, und von mehreren Prager jüdiſchen Aerzten der Plan gefaßt wurde, die deutſchen Kliniken. die ihnen wegen ihres guten Rufes ſchon immer ein Dorn im Auge waren, in der für ihr ſchändliches Vorhaben ſo günſtigen Zeit der politiſchen Hochſpannung zu beſetzen. Der vorgeſchützte Perſonalmangel iſt nur eine ab⸗ ſichtliche Verſchleierung der widerrechtlichen Be⸗ ſchlagnahme, da jederzeit durch deutſche Kli⸗ niken in Prag die Krankenpflege voll und ein⸗ wandfrei garantiert worden iſt. Stop⸗Straßen ſchon ab 1. November Verſchürfte Ueberwachung des Straßenverkehrs ab ſofort Im Reichsgeſetzblatt und im Reichsminiſte⸗ rialblatt für die innere Verwaltung werden die vom Chef der Ordnungspolizei, General Da⸗ luege, angekündigten verſchärften Maßnah⸗ men zur Ueberwachung des Straßenverkehrs im einzelnen an Die Einführung der Stop⸗ Straßen iſt demnach zum 1. No⸗ vember vorgeſehen. Die Inkraftſetzung die⸗ ſer Anordnung für die ſudetendeutſchen Gebiete bleibt noch vorbehalten. Die Polizeibehörden werden erſucht, unverzüglich alles Erforderliche zur Aufſtellung des neuen Verkehrszeichens „Halt. Vorfahrt auf der Hauptſtraße achten!“ in Verbindung mit der zuſätzlichen Kennzeich⸗ nung durch unterbrochene rote Linien und durch einen roten Querſtrich auf der Fahr⸗ bahn zu veranlaſſen. Eine Zurückſtellung der Durchführung dieſer Maßnahmen aus finan⸗ ziellen Gründen wird ausdrücklich unterſagt. Die Anordnung, nach der zugsbeamten— alſo nicht nur die beſonders ein⸗ e Verkehrspolizeibeamten— auch Beamte außer Dienſt und ſolche, die Zivilklei⸗ — tragen, zur ſtändigen Ueberwachung des Verkehrs verpflichtet ſind, tritt ſofort in Kraft. olizeibeamte in Zivil, die ein Kraftfahrzeug nutzen, führen einen An halteſtab mit dem Hoheitszeichen der Polizei und der Aufſchrift „Halt“ mit ſich. Erforderlichenfalls haben ſich dieſe Beamten auch durch Vorzeigen ihrer Per⸗ ſonalausweiſe zu legitimieren. 5 „Die Anhalteſtäbe ſind mit dem Dienſtſtempel der Behörde, welcher der Beamte angehört, ver⸗ ehen. Das Zeichen zum Anhalten der Kraft⸗ ahrzeuge wird von den 149 tragenden olizeibeamten durch Hochheben oder Seit⸗ wärtsſtrecken des Anhalteſtabes gegeben. 115 iſt in jedem Falle Folge zu leiſten, wenn ſich der betroffene nicht unnötiger Beſtrafung aus⸗ ſetzen will. Jüdische Antifaſchiſten unschädlich gemacht Judenverhaffungen in Florenz und in Trieſt Mailand, 18. Oktober. Die Verhaftung jüdiſcher Antifaſchiſten, die von Trieſt und Florenz aus mit Raſſegenoſſen im Auslande in Verbindung ſtanden, gegen das aſchiſtiſche Regime hetzten und kommuniſtiſche ellen aufzuziehen verſuchten, wirft ein grelles ſchlaglicht auf die unterirdiſche Wühlarbeit, die die Juden auch in Italien gegen das Volk, 22 ihnen freiwillig Gaſtrecht gewährte, ent⸗ alten. Der in Trieſt 1 8 30jährige Profeſſor Color ni war der Leiter einer faſt ausſchließ⸗ lich aus Juden beſtehenden Gruppe von Anti⸗ faſchiſten. Er ſelbſt hielt es für geboten, außer⸗ halb der„Zelle“ zu arbeiten, um die Aufmerk⸗ * der Polizei von ſich abzulenken. Co⸗ orni, der in einem Mädcheninſtitut Philoſo⸗ phie⸗Unterricht gab, führte ein nach außen hin ſehr zurückgezogenes Leben, begab ſich aber öfter ins Ausland, vor allem nach Paris. Bei einer r wurden bei ihm mehrere Koffer mit Schriftſtücken und Dokumenten be⸗ ſchlagnahmt. Der ehemalige Stadtverordnete Philip⸗ ſon in Florenz iſt der Sohn eines eingewan⸗ derten jüdiſchen Emigranten. Seine ihm reich⸗ lich zur Verfügung ſtehenden Mittel benutzte er dazu, als fanatiſcher Feind des fa⸗ ſchiſtiſchen Italien dieſes dem inter⸗ nationalen Judentum in die Hände zu ſpielen. Die aufgedeckten Fälle beweiſen, ſo betont man hier, mit aller Deutlichkeit, daß die in Italien kürzlich erlaſſenen Raſſegeſetze nicht willkürliche Maßnahmen zur Unterdrückung lohaler Staatsbürger ſind— wie die inter⸗ nationale demokratiſch⸗freimaureriſche Preſſe ſo gern zu behaupten pflegt— ſondern nichts an⸗ deres als ſ eine berechtigte Notwehr gegen zerſtörende und auf den Umſturz der Seltehe nden Ordnung gerichteter Kräfte. „Regime Faſeiſta“ ſchreibt, Italien habe ſeine guten Gründe gehabt, außergewöhnliche Maßnahmen gegen die Juden zu ergreifen. Für die Juden, die in ihrer Mehrheit dem Regime immer feindlich geſinnt geweſen ſeien und rück⸗ ſichtslos für die Internationale gearbeitet hät⸗ ten, ſei eine andere Behandlung nicht möglich geweſen. Niemals werde man die Haltun 2 katholiſcher Kreiſe verſtehen, die no eute für dieſe dem italieniſchen faſchiſtiſchen und katholiſchen Volk feindlichen Juden Lanzen brächen und Tränen vergöſſen. Englische Kommiſſion in Spanſen AUallfonalſpaniſche Luftangriffe galten milikäriſchen Jielen London, 18. Oktober. Die bolſchewiſtiſche und bolſchewiſtenfreund⸗ liche Preſſe benutzt bekanntlich für ihre Hetze gegen General Franco beſonders gern das Ar⸗ gument, daß die nationalſpaniſche Luftwaffe abſichtlich zivile Anlagen bom⸗ bardie re. um Blutbäder unter der Bevöl⸗ kerung anzurichten. Um dies zu„beweiſen“, haben ſich die Machthaber in Barcelona groß⸗ ſprecheriſch bereit erklärt, eine engliſche Kommiſſion an Ort und Stelle die Wir⸗ kung nationalſpaniſcher Bombardements unter⸗ ſuchen zu laſſen. Der im folgenden veröffent⸗ lichte, in London gedruckte Bericht einer eng⸗ liſchen Unterſuchungskommiſſion erweiſt jedoch das genaue Gegenteil: „Eine Einladung, den Umfang der Bom⸗ bardements feſtzuſtellen, deren Ziel die Stadt (Alicante) war, ging der Miſſion in Tou⸗ louſe am 17. 8. 1938 zu. Die Unterſuchung der Luftangriffe wurde in Alicante am 19. und 20. 8. 1938 durchgeführt. In Barcelona bat die Miſſion die dortigen Behörden, deutlicher zu erklären, welche Luft⸗ angriffe ſie unterſucht haben wolle. Sie erwi⸗ derten, ſie wünſchten, daß die Miſſion die Frage der Luftangriffe auf Alicante insgeſamt prüfe, da ihrer Meinung nach hier der Beweis für ungerechtfertigte Grauſamkeit vorliege. Nach der Ankunft in Alicante wurden die Einzelheiten von 46 Luftangriffen unterſucht. Bezüglich der 46 unterſuchten Angriffe kann die Miſſion nichts anderes feſtſtellen, als daß wenigſtens 41 davon klar das Ziel hatten(were deliberate attempts), das Hafengebiet oder die Eiſenbahnſtation zu treffen.“ Damit iſt von der engliſchen Kommiſſion ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die Luftangriffe der Nationalen militäriſche Ziele haben, eine Erklärung, die um ſo ſchwerer wiegt, als ſie nach einer Unterſuchung erfolgte, die von den Machthabern in Barcelona zum Be⸗ weis des Gegenteils inſzeniert wor⸗ den war. Ordensburgen erhalten Motorflugſchulen Eine Anordnung des Führers— Berlin, 18. Oktober Der Führer hat angeordnet, daß die Stamm⸗ führer und Junker. den Ordensburgen der NSDAP. auch im Motorfliegen ausgebildet werden. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat da⸗ raufhin mit dem Korpsführer des NS.⸗Flie gerkorps, Generalleutnant Chriſtianſen, ein Abkommen getroffen, daß das NS.⸗Flieger⸗ korps auf den drei Ordensburgen Sonthofen, Vogelſang und Cröſſinſee je eine Schule für Motorflugſport errichtet, auf denen die Stamm⸗ führer und Junker im Motorfliegen ausgebil⸗ det werden. Die für die Ordensburg Sonthofen vorge⸗ ſehene Schule iſt nach dem Flugplatz Kempten Durach gelegt worden. Sie iſt dort bereits an⸗ gelaufen. Das NS.⸗Fliegerkorps hat Flug⸗ zeuge ſowie fliegendes und techniſches Perſo⸗ nal dorthin beordert, ſodaß die Ausbildung in Sonthofen in dieſer Woche beginnen kann. Ausbildung durch das NJ. Da der für die Ordensburg Vogelſang vor⸗ geſehene Flugplatz z. Zt. noch nicht fertig iſt, wird die Schulung für die Angehörigen dieſer Ordensburg vorausſichtlich zunächſt auf der Reichsſchule für Motorflugſport Köln des NS. Fliegerkorps ſtattfinden. Für die Ordensburg Cröſſinſee iſt die flie⸗ geriſche Ausbildung ebenfalls vorgeſehen, je⸗ doch iſt auch hier der Flugplatz noch nicht fer⸗ tig. Die Schulen auf den Ordensburgen ſind demnach Schulen des NS.-Fliegerkorps. Durch dieſe Ausbildung der Stammführer und Jun ker bei den Ordensburgen wird zwiſchen dem NS.⸗Fliegerkorps und der heranwachſenden Führerjugend des deutſchen Volkes eine innige Kameradſchaft entſtehen und dadurch wiederum ein weiterer und beſonders wirkſamer Weg, um den Fluggedanken im Laufe der nächſten Zukunft dem ganzen deutſchen Volke auf das eindringlichſte zu vermitteln. alle Polizeivoll⸗ Ebenſo tritt auch die Anordnung, nach des die Polizeibeamten angewieſen ſind in geeig⸗ neten Fällen bei Befahrung des Straßenver⸗ kehrs den Kraftfahrzeugen genau ſo wie den Fahrrädern die Luft aus der Bereifung an Ort und Stelle abzulaſſen, mit ſofortiger Wirkung in Kraft. Eine Ausnahme wird ledig⸗ lich auf den Reichsautobahnen gemacht. um Störungen des Verkehrs bei der Durchführung dieſer Anordnung zu vermeiden, werden die Fahrzeuge Fe vorher an einen geeigneten Platz, beiſpielsweiſe in eine Neben⸗ ſtraße verwieſen. Gegen etwaige Widerſtände bei der Durchführung dieſer Anordnung wird von der Polizei ſchärfſtens vorgegangen. Auch die vorübergehende Entziehung der N r er auf die Dauer von einer oche bis zu drei Monaten iſt eine Sofortmaß⸗ nahme. Den Betroffenen wird der Führerschein vorläufig abgenommen. Durch eine polizeiliche Verfügung unter Angabe der Gründe wird ihm ſchriftlich mitgeteilt, daß ſein Führerſchein für die Dauer des Verbotes bei der Polizeibehörde I wird. Gleichzeitig wird die völ⸗ ige Entziehung der Fahrerlaubnis angedroht, falls der Betroffene ſich über die im Intereſſe der allgemeinen Verkehrsſicherheit angeordnete Maßnahme der Polizei hinwegſetzt und ſich ſo als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeu⸗ gen im Sinne der geſetzlichen Vorſchriften er⸗ weiſen würde. i Himmler in Italien Rom. 18. Oktober. Reichsführer i und Chef der deutſchen Po⸗ lizei Himmler und ſeine Begleitung wohn⸗ ten am Dienstagnachmittag den die 13. Jahres⸗ feſet der Gründung des italieniſchen Polizei⸗ korps abschließenden militäriſchen und göomna⸗ ſtiſchen Vorführungen bei. nachdem ſie bereits Gäſte der Parade am Vormittag waren. Mit den Darbietungen legten die Polizeitruppen vor dem Duce ein neues Zeugnis ihres voll⸗ kündigen Ausbildungsgrades und ihrer hohen eiſtungsfähigteit ab. Der deutſchen Abord⸗ nung wurden wie am Vormittag wieder von der zahlloſen Zuſchauermenge beſonders herz⸗ liche Sompathie⸗ und Freundſchaftskundgebun⸗ gen zuteil. 1 Am Mittwochvormittag findet ein Beſuch des Lidos von Rom ſtatt, dem ſich ein Empfang der ausländiſchen Polizeiabordnungen durch den Gouverneur von Rom anſchließt. Am Abend gibt Staatsſekretär im Innenminiſterium Duf⸗ farini Guidi ein offizielles Galadiner, an dem alle führenden Persönlichkeiten von Partei und Wehrmacht teilnehmen werden. Noch am glei⸗ chen Abend wird Reichsführer) Himmlei ſich als Gaſt des Chefs der italieniſchen Polizei nach Benevent begeben. Errichtung von heimbüchereien Berlin, 18. Oktober. Die Reichsſchrifttumsſtelle beim Reichsmini⸗ ſterium für Volksaufklärung und Propaganda ſchreibt zuſammen mit dem Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte einen Wettbewerb aus der zur Erlangung von Ent⸗ würfen den Heimbüchereien dienen ſoll. Der Zweck dieſes Wettbewerbs ſolle ſein, Vorſchläge zu erbringen, die durch die Errichtung einer Heimbücherei dem deutſchen Buch in ſedem Heim eine würdige Pflegeſtätte en Die Wett⸗ hewerbsaufgabe bezieht ſich ſowohk auf die Schaffung es einfachen Bücherbretts bis zur eingebauten Bücherwand. Zugelaſſen zum Wett⸗ bewerb, ſind ſowohl Architekten und Innen⸗ raumgeſtalter wie auch Angehörige des Tiſch⸗ ler⸗Handwerks, der Möbelinduſtrie, Lehrer und Schüler aller einſchlägigen Anſtalten der bil⸗ denden Künſte. Es wurden Preiſe ausgeſetzt in der Geſamthöhe von 3000 RM. Ueber die Einzelheiten des Wettbewerbs gibt die Reſchs⸗ ſchrifttumsſtelle beim Reichsminiſterſum für Volksaufklärung und Propaganda— Referat Buchpropaganda— Berlin W 8, Friedrichſtr. 194/199 Auskunft, jedoch müſſen dieſe 9955 en bis in die erſten Dezembertage Fell ein, a ſie nur bis zum 15. Dezember beantwortet werden. Ablieferungstermin für die Arbeit iſt ae bis zum 31. Januar 1939, 12 Uhr, chloß Niederſchönhauſen⸗Pankow. Deulſchland und der Balkan Die friedlichen Abſichten Deutſchlands von franzöſiſcher Seite beſtätigt Paris, 18. Oktober. Ein Sonderberichterſtatter des Paris Soir befaßt ſich von Sofia aus mit der ſogenannten wirtſchaftlichen Einflußnahme Deutſchlands in den Balkanſtaaten. Der Berichterſtatter gibt eine Unterredung mit einem deutſchen Kauf⸗ mann in Sofia wieder, der ihn fragte, weshalb ſich Deutſchland und Frankreich nicht verſtän⸗ digen und ob die Welt etwa glaube, daß Deutſchland im europäiſchen Südoſten andere als nur rein wirtſchaftliche Abſichten habe. Der Berichterſtatter des Blattes ſchreibt daran an⸗ ſchließend, es ſei eine Tatſache, daß der Rei⸗ ſende, der heute den Balkan durchſtreife, nicht den Eindruck bekomme, daß Deutſchland den Balkanſtaaten gegenüber irgendwelche Erobe⸗ rungsabſichten hege. Deutſchland habe ſeinen Weg auf dem Gebiet der Wirtſchaftsausdeh⸗ nung gefunden. auptſchriftletter und verantwortlich den politiſchen del Dr. Eduard Kubn, 2— für den übrigen Teil: Fetedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enbrim, Haller & Co, Worms Geſchäftsſtelle: friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdtuckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— Dal. IX. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 9 kreig der ein m! be an de ab un * 0 Obacht dung Nas Bad Hon u tern nahm I de lolten le dc den ian geig, keaßerder 4 dle den 0 1 f un poortige bird 1 ac Un ccfihung erden die an eine dle Rüben erſände ung pig igen. Auch ug det don iner oſortnaß⸗ ihren volthellche wird ihn ſchein für ſeibehäce die völg gedroht, Itereſſe geotdnete 0 ſich le ſfahrzeu⸗ tiſten er⸗ Olober. ſchen Po ug wohn⸗ 3. Jahres; Polizei⸗ 11 e beteits en. Nit eltruppen tes boll⸗ et hohen 1 Abotd⸗ ddet don ets herz 2 euch des fang der uch den n Abend un Duf⸗ en dem attei und am glei⸗ inlet ſih Polizei * 1 alen faber. chemini⸗ asanda fen der b ellen on Eſt⸗ . Der orſchläge g einer 5 Heim E Pet auf die 1. kommenden Laſtwagen. Bunte Tageschronik das Geſländnis einer Muller Vor elf Jahren hatte ſie ihr Kind ausgeſetzt. Köln. Der Kölner Polizei gelang es jetzt, einen ſchon elf Jahre zurückliegenden Fal! non Kindesausſetzung aufzuklären. Vor elf Jahren hatte in Stuttgart ein Mäd⸗ en ein Kind geboren, von dem ſeit dieſer eit jede Spur fehlte. Staatsanwaltſchaft und ormundſchaft konnten trotz eifrigſter Nach⸗ ſorſchungen nichts über den Aufenthalt des Kindes in Erfahrun bringen. Die Kindes⸗ mutter hatte ſich nach der Geburt nach Köln⸗ Ehrenfeld zu ihren Eltern begeben. Die Mut- ter erklärte ſtets bei ihren mehrfachen Verneh⸗ mungen, daß ihr Kind in guten Händen ſei⸗ Wenn man ſie nicht unbehelligt laſſe, werde ie in den Rhein ſpringen. Mehrfach ſtellte le Kindesmutter, die inzwiſchen geheiratet hat, Behauptungen über den Aufenthalt des Kindes auf, die ſich bei Nachprüfung ſtets als 3 herausſtellten. Man ging nunmehr energiſch gegen ſie vor und nahm ſie feſt, Es ergab ſich, daß die Frau das Kind nach ihrer Ankunft in Köln in einer verzweifelten Stimmung in den Flur eines Hauſes in Köln⸗Ehrenfeld gelegt hatte. Damit das Kind auch ſofort entdeckt wurde, hatte ſie aber bei Bekannten geſchellt. Was nach der Ent⸗ deckung des Kindes geſchah, wußte die Frau nicht anzugeben. Weitere Nachforſchungen be⸗ ſtätigten 1 die Richtigkeit dieſer Behauptun⸗ en. Im Waiſenhaus war ein Kind eingelie⸗ ert worden, das in der fraglichen Zeit in Ehrenfeld in einem Hausflur aufgefunden worden war. Das Kind iſt inzwiſchen a do p⸗ Esel. worden und lebt jetzt in einem Ort der Todesfahrk im Aulo Trier. Auf einer Straße bei Trier verun⸗ glückte der 53 Jahre alte Johann Kaſpar⸗ aus Rheinbach bei Bonn tödlich. Der Mann hinterläßt Frau und 14jähriges Kind. Er be⸗ fand ſich mit einem ſchwerbeladenen Laſtwagen unterwegs. Auf der abſchüſſigen Straße müſſen die Bremſen an dem Fahrzeug verfagt haben. Der Wagen fuhr immer ſchneller und zerſchellte ſchließlich an den Straßenbäumen. Kaſpar erlitt ſchwere innere Verletzungen und ſtarb noch vor ſeiner Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus. Juſammenſloß im nebel Ein Toter. Wetzlar. Am Sonntagmorgen kurz nach 9 Uhr ereignete ſich zwiſchen Groß⸗Nechten⸗ bach und Niederkleen ein folgenſchwerer Autounfall. Ein mit vier jungen Leu⸗ ten aus Siegen beſetztes Auto fuhr im Nebel in der Kurve gegen einen entgegen“ Dabei wurde die Karoſſerie des Perſonenautos teilweiſe einge⸗ drückt und einem der jungen Leute der Schä⸗ del zerquetſcht. Die drei anderen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Beim Drachenſteigenlaſſen in die Nidda geſtürzt. 8 Frankfurt a. M. Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich am Sonntagvormittag am Nie⸗ der Wald hinter dem Strandbad. Dort ließ ein Schüler ſeinen Drachen ſteigen und lief. um den Drachen hochzubringen, rückwärts mit der Drachenkordel davon. Dabei kam er bis an den ſteilen Uferrand, ſtürzte rückwärts hin⸗ ab und fiel in die ziemlich hochgehende Nidda. Ein Radfahrer hatte zum Glück den Sturz be⸗ obachtet und konnte in letzter Minute den Jungen vor dem Ertrinken ketten. Was iſt dem Kraftwagenführer zugeſtoßen? Bad Homburg v. d. H. Der Wagen einer Homburger Speditionsfirma ſtand von mor- gens neun bis mittags zwei Uhr mit Stück⸗ gütern beladen vor einer Gaſtſtätte. Zunächſt nahmen die Anwohner an, daß der Fahrer ſich in der Wirtſchaft aufhalte. Schließlich aber. holten ſie die Polizei, die feſtſtellte, daß der Mann ſpurlos verſchwunden war, nur das bereits einkaſſierte Geld und die Pa⸗ piere für die reſtlichen Güter lagen auf dem Sitz im Führerhaus. Auch die telefoniſch ver⸗ 1 te Firma konnte keine Auskunft über en Verbleib des Fahrers geben und mußte den Wagen durch einen anderen Fahrer ab⸗ holen laſſen. Bis jetzt iſt der Aufenthalt des Mannes noch nicht feſtgeſtellt. Betrunken und ohne Führerſchein. Pforzheim. Auf der Anſelmſtraße ſtieß ein Laſtauto mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei beide Fahrzeuge beſchädigt wurden. Der Lenker des Laſtautos ließ ſein Fahrzeug ſtehen und ergriff die Flucht, konnte aber ſpäter ſeſtgenommen werden. Es wurde feſtgeſtellt, daß er betrunken und außerdem nicht im Beſitze eines Führerſcheins war. Nach der Blutentnahme wurde er ins Gefängnis ein⸗ geliefert. Autofahrer tödlich verunglückt Bad Kreuznach. Zwiſchen den Naheorten Monzingen und Martinſtein. in der Nähe einer Brücke, rannte ein älterer Autofahrer aus Mains⸗Gonſenheim gegen einen links ſtehenden Telearaphenmaſt. Bei dem Zuſammenſtoß ſchlua das Auto um, der Fahrer wurde mit ſchweren Verletzungen geborgen, denen er kurze Zeit ſpäter erlag. Man brachte den Toten zunächſt nach Bad Kreuznach. Eine mißglückte Flucht Wiesbaden. Ein Mann. der bereits 25mal mit dem Strafgeſetzbuch in Konflikt geraten war, batte ſich erneut gegen das Geſetz vergan⸗ gen. Er wurde feſtgenommen und dem Unter⸗ ſuchungsrichter vorgeführt. Wegen Verdunke⸗ lungsgefahr wurde Haftbefehl gegen ihn erlaſ⸗ ſen. Bei der Ueberführung nach der Haftzelle griff er, den ihn begleitenden Beamten tätlich an, es entſpann ſich ein Handgemenge, in deſ⸗ ſen Verlauf der Feſtgenommene dem Beam⸗ ten die Schlüſſel entriß., ihn in die Zelle ſtieß, die ſchwere eiſerne Tür zuſchlug und abriegelte. Der Täter verſuchte, da alle Aus⸗ wege verſchloſſen waren, durch das Zimmer des Unterſuchungsrichters zu entweichen. Hier wur⸗ de er von dem Protokollführer, der ihn ſofort wieder erkannte, angehalten und feſtgenom⸗ men. Die Leiche auf dem Bahnkörper Vallendar(Rhein). Auf dem Bahnkörper bei Vallendar wurde morgens die Leiche eines älteren Mannes aufgefunden. Nach den bisherigen Ermittlungen liegt Selbſtmord vor. An der Leiche war der Kopf vom Rumpf getrennt. . Todesſturz aus dem vierten Stock Neuwied(Rhein). Eine Fra u. die zur Heil⸗ behandlung in der Anſtalt in Waldbreitbach untergebracht war, ſtürzte ſich nachts aus einem im vierten Stockwerk gelegenen Fenſter. Sie erlitt dabei ſchwere Verletzungen und ſtarb im Krankenhaus Neuwied. Entſetzliches Autounglück Chepaar im Aulo verbrannt Lahr(Bd.) Nachdem erſt am vergangenen Freitag an der Ueberquerung der Reichsſtraße Nr. 3, die über die Bahnlinie von Lahr— Dinglingen nach Lahr⸗Stadt führt, ſich ein töd⸗ licher Unfall ereignete, wurde in der neunten Abendſtunde des Montags ein Kehler Kraft⸗ wagen, der ſich auf der Fahrt in ſüdlicher Rich⸗ tung befand, von dem aus Lahr— Dinglingen kommenden Perſonenzug mitten auf dem Geleiſe erfaßt und zur Seite geſchleu⸗ dert. Das Auto geriet in Brand, wo⸗ bei zwei Inſaſſen, ein Referent Dr. Fuelles aus Berlin und deſſen Frau Dr. med. Fuelles, den Verbrennungstod erlit⸗ ten. Der Kraftwagenfahrer, der aus Kehl ſtammt, wurde im letzten Augenblick durch einen Berufskameraden aus dem brennenden Auto geriſſen und ſchwerverletzt in das Lahrer Bezirkskrankenhaus gebracht. Die beiden Lei⸗ chen waren nahezu völlig verkohlt. Der motoriſierte Löſchzug der Freiwilligen Feuer⸗ wehr löſchte den Brand des Autos. Staatsan⸗ waltſchaft und Erkennungsdienſt Offenburg erſchienen alsbald an der Unglücksſtelle, die einen furchtbaren Anblick bot. Kongreß für Singen und Sprethen Abſchlußtagung des Internationalen Kongreſſes — Gründung eines Ständigen Rates der Internationalen Kongreſſe mit dem Sitz in Frankfurt am Main Frankfurt a. M. Mit einer feierlichen Schluß⸗ ſitzung wurde am Sonntagvormittag in der Aula der Johann⸗Wolfgang⸗Goethe⸗Univerſität der Internationale Kongreß für Singen und Sprechen beendet. Der Präſident des Kongreſ⸗ ſes, Prof. Don iſch, und die ebenfalls für das Zuſtandekommen des Kongreſſes verantwort⸗ lichen Profeſſoren Boruttau⸗München. Roede⸗ meyer⸗Frankfurt und Dr. Boſe⸗Berlin betonten in ihren Anſprachen, die Organiſation der Ta- gung ſei ſo geweſen, daß der praktiſche Sprecher und Sänger engſtens zuſammengeführt wurden. nicht allein mit den Sprech⸗ und Geſangsleh⸗ rern, ſondern auch mit den reinen Theorekitern, den Wiſſenſchaftlern, die ſich um die Erforſchung der Stimmwerkzeuge als phyſiologiſche Erſchei⸗ nungen, als biologiſche Organe, als Erbmerk⸗ male uſw. befaſſen und damit den Stimmbild⸗ nern Anregungen und Unterlagen für die Wei⸗ terarbeit geben. Dazu hätten ſich die Hiſtoriker geſellt, die aus zum Teil bisher kaum erſchlof⸗ ſenen Quellen das Erfahrungsgut früherer Ge⸗ ſangsepochen heben, die Aerzte. die Stimmungs⸗ ſtörungen beſeitigen und ihnen vorbeugen wol⸗ len. Der Chordirigent kam ebenſo zu Wort wie der Opernregiſſeur oder der Leiter großer Feſt⸗ ſpiele. Endlich ſeien von den Vertretern aus aller Welt die Fragen des großen Kulturträ⸗ gers über alle Grenzen, des Rundfunks, be⸗ handelt worden. So habe der Kongreß eine bahnbrechende Arbeit geleiſtet, und es gelte jetzt die gemachten Erfahrungen zu verwenden, die angebahnten Verbindungen aufrechtzuerhal⸗ ten und zu vertiefen und den zahlreichen An⸗ 1 nachzugeben, die gemacht worden eien. Für die ausländiſchen Teilnehmer an dem Kongreß dankten Fr. Frans⸗Holland. Prof Scolari-Rom, Dr. Wicart⸗Frankreich für die ausgezeichnete Gaſtfreundſchaft. die ſie in Deutſchland gefunden hätten und gaben dem Wunſche Ausdruck, daß ſich noch mehr Auslän⸗ der davon überzeugen möchten, daß die kultu⸗ rellen Beſtrebungen in Deutſchland frei von volitiſchen Bindungen ſeien und daß das große deutſche Geiſtesgut ein leuchtendes und nach⸗ ahmenswertes Beiſpiel ſei. Schließlich teilte Prof. Cairati⸗Italien noch mit, daß von Kongreßteilnehmern aus Deutſch⸗ land. Italien. Dänemark, England, den Nie⸗ derlanden und den Vereinigten Staaten ein⸗ ſtimmig der Beſchluß gefaßt worden ſei, einen „Ständigen Rat der Internationalen Kongreſſe für Singen und Sprechen“ mit dem Sitz in Frankfurt am Main zu gründen. Der Präſident des Kongreſſes teilte darauf in ſeinem Schlußwort mit, daß, nachdem nun⸗ mehr die Fortführung des Kongreſſes geſichert ſei, der jetzt zu Ende gegangene Kongreß nach⸗ träglich den Namen:„I. Internationaler Kon⸗ greß für Singen und Sprechen“ erhalte. Für die Abhaltungen des nächſtjährigen Kongreſſes liegen Einladungen nach Rom und Lüttich vor. Sie hören im Rundfunk Donnerstag, den 20. Oktober 1938: Reichsſender Stuttgart 5.45 Morgenlied, Zeit, Wetterbericht, Landwirt⸗ ſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.15 Wieder⸗ holung der 2. Abendnachrichten. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Markt⸗ berichte, Gymnaſtik. 8.30 Ohne Sorgen jeder Morgen. 9.20 Für dich daheim. 10.00 Volksliedſingen. 11.30 Volksmuſit und Bauernkalender. 12.00 Mittagskon⸗ zert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittags⸗ konzert. 14.00 Zur Unterhaltung. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.00 Zum 5⸗Uhr⸗Tee. 18.00 Aus Zeit und Leben 19.00 Wir zogen um..! 20.00 Nach⸗ richten. 20.15 Singendes, klingendes Frankfurt. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00—2.00 Nachtkonzert. 5 Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werk⸗ pauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00 Schulfunk. 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Mittagskonzert 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zeit, Nachrich⸗ ten. 14.15 Muſikaliſche Kurzweil. 15.00 Für unſere Kinder. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Aus Ar⸗ beit und Beruf 18.30 Volk ſingt, ſpielt und plaudert. 19.15 Tagesſpiegel. 19.30 Der fröhl. Lautſprecher. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter Grenzecho. 20.15 Un⸗ ſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22 00 Zeitangabe. Nachrichten 22.15 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.20 Unſere Kolonien. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungs- muſik. 24.00—2.00 Nachtkonzert. Gerichtszeitung Die Mordſache Brabender „Darmſtadt. Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: Der Oberſtaatsanwalt in Mainz hat nunmehr nach Abſchluß der Ermittlungen und insbeſondere nach eingehender Prüfung der kriminellen Verantwortlichkeit gegen den 25⸗ jährigen Heinrich Brabender aus Mainz⸗ Ginsheim Anklage wegen Mordes erhoben. Brabender hat am 19. Auguſt 1938 ein ſie⸗ ben jähriges Mädchen aus Mainz⸗Gins⸗ heim aus ſexuellen Motiven getö⸗ tet. Die Hauptverhandlung findet demnächſt vor dem Schwurgericht in Mainz ſtatt. Straferhöhung 2 auf Berufung des Staatsanwalts Bensheim. Der 42 Jahre alte Bensheimer K. V. hatte vor einigen Monaten unter der An⸗ klage der Untreue und Unterſchlagung vor dem Schöffengericht geſtanden, das aber eine Unter⸗ ſchlagung— es handelt ſich um insgeſamt 600 Reichsmark— zu ſeiner eigenen Bereicherung nicht für erwieſen hielt und nur wegen Untreue auf einen Monat Gefängnis erkannte. Damit wäre die Sache unter die Amneſtie gefallen und das Verfahren eingeſtellt worden, wenn nicht der Staatsanwalt Berufung ein⸗ gelegt hätte. Nun ſtand der Fall erneut vor der Großen Strafkammer an, die durch die Beweis⸗ aufnahme und die eigenen Ausſagen des An⸗ geklagten für erwieſen erachtet, daß er das Geld für ſich verbrauchte. Erſchwerend fiel ſeine Verſchleierungstaktik durch falſche Bucheintra⸗ gungen und die in der Verhandlung verſuchten Beſchönigungen ins Gewicht. Unter Aufhebung des erſtinſtanzlichen Urteils wurde er zu vier Monaten Gefängnis und 50 RM. Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Marklberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 372 Ochſen, 80 Bullen, 151 Kühe, 209 Färſen, 563 Kälber, 37 Schafe, 818 Schweine. Preiſe: Ochſen: 43,5—46,5, 84,5 bis 42,5, 37,5; Bullen: 41,5—44,5, 37,5—40,5; Kühe: 41,5 44,5, 36,5—40,5, 25,5— 4,5, 20—25; Färſen: 42,5—45,5, 38,5—41,5, 36,5: Kalber: 65, 59, 46—50, 35—40; Hammel: bl) 44—45, e) 43; Schafe: be) 31 bis 40, c) 25—30; Schweine: a) 59, b1) 38, be) 57, c) 5, d) e) und f) 50, g1) 58. Marktverlauf: Schweine und Kälber zugeteilt, Großvieh und Schafe mittel. Das billige gothzeitsgeſchenk Heitere Skizze von Paul Bliß. Als Onkel Ewald ſein Stammlokal betrat, machte er ein recht ſorgenvolles Geſicht. Von der Stammtiſchrunde war bis jetzt nur der alte Kapitän da. 4 Auch das trug nicht dazu bei, Onkel Ewalds Falten zu verſcheuchen; er war ja ein ganz netter Kerl, dieſer Kapitän, immer voller Witz und Laune, aber ein recht windiger Geſelle, der die ſaloppen Seemannsallüren nicht ab- legen wollte. Sorgenvoll trank Onkel Ewald ſeinen Schoppen und paffte dicke Rauchwolken um ich Greiling, der Kapitän, ſah ihn ſchmunzelnd an. Jeder Blick war eine Frage, aber ausge⸗ ſprochen wurde ſie nicht. Endlich ſagte Onkel Ewald, und zwar recht bärbeißig:„Ja, Sie haben gut lachen.“ „Gott ſei Dank!“ nickte der dicke Weißkopf und grunzte. Faſt wütend goß Onkelchen ſein Bier run⸗ ter und ſagte kurz:„Haben Sie ſchon mal ein Hochzeitsgeſchenk gekauft?“ 5 Das alſo war es. Der Kapitän nickte ſchmunzelnd:„Ungefähr kann ich mir jetzt alles denken. Ganz leicht iſt das auch nicht, wenn man eben ein praktiſch denkender Menſch iſt.“ Das richtige Wort! Sofort griff Onkel Ewald mit beiden Händen zu.„Sehen Sie ſich doch mal ſo'n Ausſtellungstiſch von Hoch zeitsgeſchenken an! Alles vier-, fünfmal und öfter vertreten! Ein halbes Dutzend ſilberne Nußknacker! Fünf Obſtſchalen! Sechs Zucker ⸗ doſen! Teekannen ſo viel, daß man damit handeln kann! Tafelaufſätze, von denen alles kunterutſcht! Patent⸗Schuhauszieher, in denen man ſich die Füße brechen kann! Und ſo weiter! Meiſt Gegenſtände, die man achtlos in die Ecke ſtellt!“ 88 Der Weißkopf grinſte behaglich:„Natürlich, wenn zwei Leute aus gutem Hauſe heiraten, iſt ja alles da, was in dem neuen Haushalt gebraucht wird.“ „Na alſo! Weshalb denn ſein ſchweres Geld für ſolchen Plunder hinauswerfen, nur weil der„gute Ton“ von mir ein Geſchenk fordert!“ Ganz kribbelig wurde Onkel Ewald. Da holte der alte Seebär tief Atem, lachte übers ganze Geſicht und begann:„Eigentlich ſollte ich es Ihnen ja nicht ſagen, denn ſo einen Trick behält man am beſten für ſich allein. Aber na, ich will mal nicht ſo ſein. Alſo paſſen Sie mal auf.“ f Er tat einen tiefen Trunk und ſprach dann, bedeutſam lächelnd:„Kürzlich hatte ein Neffe von mir Hochzeit. Ich war alſo ganz in Ihrer Lage. Was tun? Ich ſann und grübelte nach über ein praktiſches Geſchenk. Vergeblich. Alles, alles ſchon vertreten. Da, als ich an dem bewußten Tiſch vor den endloſen Ge. ſchenken ſtehe— natürlich auch alles vier- und fünffach und öfter—, da kam mir blitzartig eine Idee. Ich ſah zwiſchen all den Geſchen' ken die Viſitenkarten der Geber. Eine lag oben, eine unten, die andere war abgerutſcht. Zu welchen Geſchenken die Karten gehörten, war eigentlich gar nicht mehr feſtzuſtellen. Das war ja aber auch nicht mehr nötig, das junge Paar hatte die Geſchenke geſehen, hatte ſie abgeſtellt, und damit war die Sache ja nun erledigt. Kein Meuſch kümmerte ſich jetzt mehr darum. Da ſagte ich mir: Weshalb jetzt noch dein Geld hinauswerfen?! Und ich zog meine Viſitenkarte und legte ſie fein ſäuberlich zu den anderen.— irgendwohin, ganz gleich.“ Schmunzelnd ſah er den lieben Onkel Ewald an. Der aber, ganz hochrot und erregt, ſtrahlte vor Verſtehen, griff ſich an die Stirn, rieb ſich die Schläfen und fuhr ſich durch die paar Haare. Und endlich rief er, laut lachend: „Donnerwetter!“ Sie grinſten ſich an, hoben die Gläſer und tranken aus. „Aber dann?“ Lauernd ſah Onkelchen den Seebären an.„Wie ging es aus?“ „Wie es zu erwarten war! Man hatte meine Karte gefunden und hat ſich gar nicht erſt gefragt, zu welchem Geſchenk ſie gehörte — es waren ja ſo viele—, und man hat ſich für das entzückende Geſchenk herzlich bedankt.“ Onkel Ewald war geradezu begeiſtert. Die Idee war grandios. Einfachſte Löſung der ſo nn Frage— und man ſparte ſein e In ganz erregtem Zuſtand begab er ſich an⸗ dern Tags in das Haus der Hochzeiter. Herz- lich begrüßte ihn der Vetter. Auch Tante Ju⸗ lie war da, die Litfaßſäule der Familie. Er machte einen Bogen um ſie. Und nun ſtand er vor den Tiſchen, die alle über und über beſtellt waren mit den Gaben. Er ſchüttelte den Kopf. Alles drei-, vierfach⸗ und öfter, und ſo vieles, was man doch wirk- lich nicht haben mußte. Das einzig Praktiſche war ein Staubſauger. Und überall die Viſitenkarten dabei. Und wirklich, oft ließ ſich beim beſten Willen nicht feſtſtellen, zu welcher Gabe die Kaxte gehörte. Ganz erregt wurde er, faſt zitterte ſeine Hand. Schnell blickte er um ſich; es war nie⸗ mand da. Und plötzlich, ſchnell entſchloſſen, hatte er ſeine Viſitenkarte in der Hand— und ſchon lag ſie da— irgendwo. 1 g Er lächelte jetzt verſchmitzt; ein hübſches Sümmchen hatte er geſpart. Aber die Karte war doch wohl zu leicht hingeworfen. Sie kam ins Rutſchen und fiel auf den Staub- ſauger. 5 ö Donnerwetter! Das nobelſte Geſchenk jetzt von ihm. Plötzlich ſtand Tante Julie neben ihm. Er wurde zur Salzſäule. Und das Tantchen lächelte. Er wandte ſich nach ihr um und lächelte liebenswürdig.. „Oh, haſt dich aber nobel gemacht, lieber Ewald. Einen Staubſauger! Das laß ich mir gefallen!“ Und er ſtand da und lächelte überlegen, Aber im ſelben Augenflick kam das Dienſt⸗ mädchen herein, und hinter ihr ein Bote. Er⸗ ſtaunt ſahen Onkel und Tante auf. Da ſprach das Mädchen:„Der Bote hat ge⸗ ſtern den Staubſauger bei uns aus Verſehen abgegeben, er kommt in die dritte Etage.“ Die Poſaune des Jüngſten Gerichts, dachte Onkel Ewald und hielt ſich am Stuhl. Doch Tante Julie ſah nur erſtaunt, ſtumm, fragend, zum Onkel. Der aber begriff ſofort. Und kalt lächelnd ſagte er:„Nee, nee, es ſtimmt ſchon. Den Staubſauger habe ich gekauft. Laſſen Sie ihn nur hier; er gehört hierher und bleibt auch hier!“ Der Bote wollte etwas erwidern. Aber Onkel Ewald— jetzt ganz und gar Herr der Situation— ſchob ihn ab.„Kommen Sie nur, ich fahre mit Ihnen ins Geſchäft und bringe die Sache gleich in Ordnung.“ Heraus war er. Und verblüfft ſah Tante Julie ihm nach Er aber fuhr mit dem Auto ins Geſchäft und bezahlte den Staubſauger. Ein„billiges“ Geſchenk! dachte er wütend und biß die Zähne zuſammen. Aber gut, daß er ſich noch ſo herausgeredet hatte! Doch auf den Kapitän Greiling hatte er eine Wut— der ſollte ihn jetzt mal kennenler⸗ nen! „ Der Mann Ar. 4770 Oer sellsame Fall des Unbekannten bon Vollegno/ Aber nenne 5(13. Fortſetzung) Die Glocke geht nicht. Marietto muß ziemlich lange klopfen, bis geöffnet wird. Ein übler Ge⸗ ruch von Speiſen, untermiſcht mit Waſſerdampf von lang gekochter Wäſche wallt ihm entgegen. Im Rahmen der Tür ſtebt eine dicke Frau. Sie wiſcht ſich die Hände an einer ſchmutzigen Schürze ab. „Sind Sie Frau Roſa Bruneri?“ „Jawohl, die bin ich. Was wollen Sie?“ „Polizei.“ „Schon wieder mal? Na, kommen Sie rein.“ Noſa Bruneri führt den Doktor in die Küche. Auf dem Boden ſpielen zwei Kinder. Am Fenſter ſitzt eine alte Frau, ſie ſcheint nicht gut zu hören. Auf dem Ofen brodelt ein rieſiger Topf mit Wäſche. Frau Bruneri geniert ſich weiter nicht. Sie nimmt eine Schüſſel vom Tiſch. putzt emſig gelbe Rüben. Den Doktor läßt man ſteben, wo er ſtebt, fragt nicht, was er will. Man tut, als ſei er gar nicht da. Endlich nimmt Marietto ſelbſt das Wort:„Sie können ſich denken, weshalb ich komme.“ Frau Bruneri lacht ſchallend heraus:„Sind Sie ihm endlich daraufgekommen?“ „Auf was?“ „Das wiſſen Sie ſo gut wie ich. Hier iſt er jedenfalls nicht.“ 5 Marietto zieht die Nummer der Mailänder Zeitung aus der Taſche und hält Frau Bruneri das Bild des Unbekannten hin. Sie wirft nur einen kurzen Blick darauf, iſt nicht im mindeſten überraſcht. Dann lacht ſie beluſtigt los: „Quatſch! Gedächtnis verloren!“ „Wer iſt der Mann?“ Fragen ſtellen Sie! Natürlich meinerl“ „Sie täuſchen ſich! Schauen Sie genauer hin.“ „Wozu? Das Bild da haben wir alle genü⸗ gend beſtaunt.“ „Und es iſt Ihr Mann?“ „Ich hab's doch gerade geſagt.“ 1. haben Sie ſich damals nicht gemel⸗ e* „Ach ſo, ich ſollte ihn wohl verzeihend wieder in die Arme ſchließen? So iſt es doch?“ „Reden Sie nicht ſolchen Unſinn. Sie hatten die Pflicht, uns zu ſagen, daß Sie in dem Bild Ihren Mann erkannt haben.“ „So? Hatte ich! Ich will aber von dem Kerl nichts mehr wiſſen.“ „Aber wir von der Polizei.“ „Das kann ich mir denken. Ich hätte mich auch gemeldet. Aber da iſt eine andere gekom⸗ men und hat erklärt, er gehört ihr. Schön, hab ich mir gedacht, ſoll ſie ihn behalten, wenn er ihr gefällt. Mir jedenfalls nicht. Die iſt wohl nicht ganz richtig im Kopf?“ Marietto überlegt. Warum ſchwieg die Frau? Warum läßt ſie zu, daß ihr Mann einen an⸗ lenen Profeſſor ſpielen, deren ſpielt? Um Geld herauszuſchlagen? Ma⸗— rietto ſagt es Frau Bruneri ins Geſicht. Sie lacht ihn einfach aus. „Geld? Von dem? Hätt ich Ihnen dann ge⸗ ſagt: Jawohl, das iſt mein Mann?“ „Aber Sie mußten ſich ſchließlich bei der Sa⸗ che doch irgend etwas denken.“ „Nun ja, was man ſo denkt. Ich dachte, es wäre vielleicht eine Liebſte von ihm.“ „Hatte er eine?“ Eine? Ein halbes Dutzend! In jeder Stadt.“ Die anonyme Briefſchreiberin Marietto nimmt den anonymen Brief aus der Taſche Zeigt ihn der Frau. Sie lieſt und gibt ahn Ii zurück:„Das ſieht dem Frauenzimmer ähnlich.“ „Sie kennen die Briefſchreiberin?“ „Die Schrift. Das iſt eine Verfloſſene von ihm. Wegen der iſt er ja damals hier auf und davon“ „Und wie heißt ſie?“ „Maria Meſtito. Wo ſie wohnt, das weiß ich nicht. In Mailand aber beſtimmt. Iſt das nicht dreckig von ihr?“ So unſympathiſch Marietto im Anfang Frau runeri war, ſo ſympathiſch wird ſie jetzt. Die Frau iſt derb, ſie reißt das Mundwerk gehörig auf, aber ſie kennt keine Gehäſſigkeit, nicht das Gefühl der Rache. Es iſt ihr gleich, wie ſchlecht oder gut es ihr Mann, der Buchdrucker, jetzt hat. Sie will nichts von ihm. Soll er den ver⸗ in der Irrenanſtalt ſitzen oder im Kittchen. Das iſt ihr alles gleich. ie iſt vollkommen fertig mit ihm. Die Narbe auf dem Rücken Bevor der Doktor geht, fragt er die Frau Bruneri, ob ihr Mann nicht irgendwelche Zei⸗ chen habe, ein Körpermal, an dem man ihn er⸗ kennen kann. Frau Bruneri ſchüttelt den Kopf. Dann fällt ihr etwas ein. Sie ſagt, man habe ihn im Krankenhaus vor einigen Jahren ope⸗ riert, er habe Rippenfellentzündung gehabt. Von jener Zeit ſtamme eine große Narbe am Rücken. Was hat Doktor Marietto vor einem Jahr bei der erſten körperlichen Unterſuchung des gedächt⸗ nisloſen Friedhofdiebes zu allererſt entdeckt? ie Narbe auf dem Rücken! Nun iſt wirklich kein Zweifel mehr möglich! Die Lichtbildvergleiche! Die Fingerabdrücke! And jetzt noch die Narbe von der Operation! Bedarf es überhaupt noch eines weiteren Bewei⸗ ſes? Selbſt der Polizeichef, dem Marietto das bisherige Ergebnis ſeiner Ermittlungen bringt, muß nun einräumen, daß der Fall damit voll⸗ kommen aufgeklärt iſt. Aufgeklärt wäre! rau (Fortſetzung folgt) Wenn nicht da eine Ein Blick über die Welt Zechs Tole 88 London, 19. Okt. Die britiſche Luftwaffe wurde am Dienstag abend von einem ſchweren Flugzeugunglück heimgeſucht. Zwei der modernſten Vomber ſtie⸗ zen über dem Flugplatz von Dunmow in der Grafſchaft Eſſex zuſammen und ſtürzten bren⸗ nend ab. Fünf Inſaſſen verbrannten, während ein ſechſter infolge Verſagens ſeines Fallſchirms zerſchmettert in der Nähe der Unglücksſtätte auf⸗ gefunden wurde. Großes Nätſelraten hat ein Zettel hervorge⸗ rufen, den man neben einem der beiden abge⸗ ſtürzten Flugzeuge gefunden hat. Auf ihm ſtand geſchrieben:„Wie wird das Flugzeug in ein paar Minuten ausſehen?“ Man nimmt an, daß 17 ſich um die Notiz eines Vordfunkers han⸗ delt. Todesſtrafe für Galtenmörder Mittäterin erhielt zehn Jahre Zuchthaus Hagen, 19. Oktober. Das Hagener Schwurgericht verhandelte am Montag gegen den 43 Jahre alten Hermann Dickhagen aus Droeſchede und ſeine Ge⸗ liebte, die 36 Jahre alte Frau Carolina Brinkmann aus Iſerlohn. Beide waren angeklagt. die Ehefrau Dickhagen gemein⸗ ſchaftlich ermordet zu haben. Dickhagen hatte in der Nacht zum 8. Januar ſeine kranke Frau im Bett mit einem Bindfaden erdroſſelt. Frau Brinkmann wurde der Mittäterſchaft an die⸗ ſem Verbrechen überführt. Das Urteil lautete gegen Dickhagen wegen Mordes an ſeiner Ehe⸗ frau auf Todesſtrafe und gegen die Frau Brinkmann auf zehn Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt.“ Der Staatsanwalt hatte gegen beide Angeklagte die Todesſtrafe beantragt. 20 Seeleule erlrunken? Der norwegiſche Dampfer„Havmand“ überfällig Oslo, 18. Oktober Der norwegiſche 2600⸗Tonnen⸗Dampfer„Hav⸗ mand“, der Mitte September Rotterdam mit einer Kohlenladung nach Charlottentown auf Prinz⸗Eduard⸗Inſel bei Neufundland verließ, iſt ſeit Beginn dieſes Monats überfällig. Man befürchtet, daß der Dampfer mit ſeiner 20 Mann ſtarken Beſatzung bei den Stürmen, die während der letzten Zeit in außerordentlicher Stärke über dem Atlantik herrſchten, unterge⸗ gangen iſt. Rieſenbefrug in Rumänien Den Staat um 42 Millionen Lei betrogen Bukareſt, 19. Okt. Der frühere Generalſekretär im Landwirt⸗ ſchaftsminiſterium, Fianu, wurde im Zuge einer großen Unterſuchung, die durch eine Rieſenbe⸗ trügerei in Beſſarabien notwendig geworden iſt, verhaftet. Fianu war Leiter der Abteilung für Agrar⸗ reform und hat durch Geſchäfte mit den Beſitzern eines großen Gutes, das aufgeteilt worden iſt, den Staat um 42 Millionen Lei(über 1 Mil⸗ lion RM) geſchädigt. Mehrere andere in die Affäre verwickelte Perſonen ſind gleichfalls verhaftet worden. Reichsinnenminifter Dr. Frick in Eger Dem Reichsminiſter Dr. Frick wurde auf ſeiner Dienſtreiſe durch das Sudetenland überall ein jubelnder Empfang der Bevölkerung entgegengebracht. Unſere Aufnahme zeigt die Be⸗ grüßung Dr. Fricks in Eger, wo er ſich im Rathaus ins Goldene Buch der Stadt eintrug. f Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Jagdflieger beim Tiefangriff Die Ufa machte jetzt Außenaufnahmen auf dem Truppenübungsplatz Döberitz für neuen großen Soldatenfilm„Drei Unteroffiziere“. Der Film ſchildert das Schickſal dreier junger Unteroffiziere unſerer Wehrmacht. Dieſes Bild von den Außenaufnahmen zeigt den Angriff von Jagdfliegern auf eine im Marſch befindliche Kompanie, die ſofort ausgeſchwärmt war, um den Angriff abzuwehren.(Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autofler) ihren 50 hallen die Engländer Belhlehem geſicherk, das aber in die hände der Araber ſiel Obwohl die Engländer in Bethlehem umfangreiche militäriſche Vorbereitungen getroffen haben, um die Stadt gegen die arabiſchen Frei⸗ heitskämpfer zu ſichern, mußte ſie doch von der Weltmacht aufgegeben Juden und Engländern den Zutritt verwehren, während aber der chriſtliche Gottesdienſt unbehelligt abg, werden. Bethlehem iſt jetzt feſt in den Händen der Araber, die ehalten werden kann. Unſer Bild, das noch vor der Einnahme durch die Araber gemacht wurde, zeigt motoriſierte britiſche Truppen bei der Geburtskirche in Bethlehem. (Aſſociated⸗Preß⸗Autofler] überall ie Be⸗ 9. let) —— on den Höhen des Teutoburger Wal⸗ des grüßt uns mit ſieghaft erhobenem Schwert die Heldengeſtalt des Ger— manenfürſten Arminius. Das erzene Standbild ſchaut hin über die dunklen Berg⸗ ſchluchten, in denen vor faſt zweitauſend Jahren der Befreier das Schickſal der frem⸗ den Eindringlinge in Germanien endgültig beſiegelte. Ernſt von Bandel, der Schöpfer des Denkmalbaues, von dem die aus Kupfer geſchmiedete Figur bis zur Schwertſpitze nahezu 27 Meter mißt, hat in aufopferungs⸗ voller Weiſe für die Ausführung ſeiner 1 nationalen Idee ſein ganzes Vermögen zu⸗ geſetzt. Die Arbeit, mit der er 1838 begann, mußte acht Jahre ſpäter nach der Vollen⸗ dung des Unterbaues infolge der politiſchen Verhältniſſe unterbrochen werden. Erſt 40 Jahre nach Baubeginn fand am 16. Auguſt 1875 die feierliche Enthüllung ſtatt. Zur fünfzigjährigen Wiederkehr der Er⸗ innerung an die Befreiungskriege wurde am 18. Oktober 1863 bei Kehlheim in Nieder⸗ bayern die im griechiſchen Stil errichtete Be⸗ freiungshalle auf einem hohen Bergvor⸗ ſprung über der Altmühl in die Donau ein⸗ geweiht. Zum Andenken an den entſcheiden⸗ den 18. Oktober 1813 weiſt die Rotunde mehrfach die Zahl 18 auf. So wird das Dach von 18 Strebepfeilern getragen, 18 Siegestrophäen ſchmücken das Geſims, an der Außenfront tragen 18 Jungfrauen in ihren Händen die Namen der deutſchen Volksſtämme. Das Innere des Baues ſchmücken Siegesgöttinnen, deren vergoldete Bronzeſchilde, aus eroberten franzöſiſchen Kanonen gegoſſen, die Schlachten der Be⸗— freiungskriege aufzählen. In dem prunk⸗ vollen Marmorfußboden ſind die Worte ein⸗ gelaſſen:„Mögen die Teutſchen nie ver⸗ geſſen, was den Befreiungskampf notwendig machte und wodurch ſie geſiegt.“ Als den„deutſchen Freiheitsdom“ be⸗ zeichnet man das Leipziger Völkerſchlacht⸗ denkmal, deſſen Weihe im Jahre 1913 den Höhepunkt des Jahr⸗ hundertsfeſtes der deut⸗ ſchen Erhebung bildete. Schon Ernſt Moritz Arndt hatte einſt für die Stätte des Völker⸗ ringens ein Erinne⸗ rungsmal gefordert. Das Denkmal, das ſich heute vor den Toren Leipzigs erhebt, über⸗ trifft nicht nur ſeine kühnſten Hoffnungen, es iſt zugleich ein ſtau⸗ nens wertes Rieſenwerk, das ſich in ſeiner Mo⸗ numentalität und ſeiner künſtleriſchen Geſtal⸗ tung den Schöpfungen des Altertums würdig an die Seite ſtellt. Durch die Stille eines heiligen Haines ſchreitet man zu dem Waſſerſpiegel eines Sees, in dem ſich das neunzig Meter hohe Denkmal mit ſeinen rauen Granitmauern ſpiegelt. Das 60 Meter lange und 25 Meter hohe Relief an der Vor⸗ derfront zeigt in der Reichsehrenmal Tannen; berg, urſprünglich er ⸗ richtet zum Gedenken der Schlacht von Tannenberg, wurde es durch den Wil⸗ len des Führers Reichs⸗ 1 ehrenmal. Reihen wachzuhalten. Hlögen die Teutſchen nie vergeſſen Deutſche Wahrzeichen und ihre Geſchichte In allen deutſchen Gauen erinnern uns mächtige Denkmals ſchöpfungen an die nationalen Ruhmestaten unſeres Volkes. Oft genug wurde das deutſche Schickſal auf dem Schlachtfeld entſchieden und unſer Vaterland durch Tapferkeit und Opfer ⸗ mut, Manneszucht und Treue vor dem Untergang gerettet. Die Kunde von dem ſiegreichen Ringen pflanzte ſich durch die Jahrhunderte von Geſchlecht zu Geſchlecht fort, und die blut ⸗ getrünkte Wahlſtatt wurde zur Weiheſtätte, zu der das Volt hinſtrömte, um das Gedächtnis der für die Gemeinſchaft ge · fallenen Helden zu ehren und ihren Geiſt in den eigenen Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald, errichtet zum Gedenken an die Befreiung von der Herrſchaft der Römer. Mitte die Geſtalt des Erzengels Michael, Die Ewige Wache in München. das Mahn ⸗ und Ge ·; denkmal für die Gefallenen der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung und des Dritten Reiches. Links: Die Be. freiungshalle bei Kehlheim an der Donau. Sie wurde errichtet zur Er⸗ innerung an die Befreiungskriege. Unten: Das Völkerſchlacht · dem zu Häupten der alte Schlachtruf„Gott mit uns!“ eingemeißelt iſt Ueber mächtige Treppenanlagen gelangt man ins Innere des Denkmals, wo im Halbdunkel der Krypta geſenkten Hauptes Krieger in ſtum⸗ mer Trauer die Totenwacht halten. Ueber der Heldengruft wölbt ſich die Kuppel der Ruhmeshalle, vor deren Pfeilern die Sinn⸗ bilder der Glaubensſtärke, des Heldenmutes, der 8 und der Opferfreudigkeit hocken, während an der hohen Decke germaniſche Heldengeſtalten gen Walhall reiten. Außen um die Kuppel herum halten zwölf Meter hohe ſteinerne Rieſen, ins Land ſpähend, Wacht als Hüter deutſcher Art und Größe. Von der oberſten Plattform des Denkmals, die 80 Perſonen Platz bietet, hat man einen umfaſſenden Rundblick auf die Stadt Leip⸗ zig und das einſtige Schlachtfeldgelände— ein unvergeßlicher Eindruck, der den Be— denkmal zu Leipzig. Photos: (5) Scherl— M. Schilling aus Mittweida in Sachſen ge⸗ ſchaffen wurde, vereint alle Vorzüge echter deutſcher Weiblichkeit, und iſt trotz der Rieſengröße der Ausführung— die Figur iſt zehneinhalb Meter hoch— bis in alle Einzelheiten künſtleriſch geſtaltet. Das lorbeergeſchmückte ſiegreiche Schwert neigt ſich friedlich zur Erde, das lange faltenreiche Gewand iſt mit Adlern und Juwelen beſetzt. Der Guß der Germania, für deren Anferti⸗ gung 700 Zentner Erz benötigt wurden, nahm vier Jahre in Anſpruch. Ueber dem Hauptrelief des Denkmales, das am 28. Sep⸗ tember 1883 ſeine feierliche Einweihung er⸗ lebte, iſt in Bronzebuchſtaben zu leſen: „Zum Andenken an die einmütige, ſiegreiche Erhebung des deutſchen Volkes und an die Wiederherſtellung des Deutſchen Reiches 1870/71.“ Unweit des oſtpreußiſchen Städtchens Hohenſtein ragt auf dem Schlachtfeld vom ſucher unwillkürlich zurückverſetzt in jene ent⸗ ſcheidenden Kampftage, die der deutſchen Not ein Ende bereiteten. In den vorangegangenen Jahren deut⸗ ſcher Schmach war es geſchehen, daß Napo⸗ leon Bonaparte ſogleich nach ſeinem Einzug in Berlin am 2. Dezember 1806 die Siezes⸗ göttin mit dem Viergeſpann vom Branden⸗ burger Tor herabnehmen ließ, um ſie als Siegesbeute nach Paris zu ſchicken. Bald nach dem Einzug der deutſchen Truppen in der franzöſiſchen Hauptſtadt trug Blücher Sorge dafür, daß die Siegesgöttin mii der Quadriga wieder in die Heimat zurückkehrte. Am 7. Auguſt 1814. dem Einzugstage der ſiegreichen Regimenter wurde das zurück⸗ eroberte Standbild wieder enthüllt. Die Trophäe, die die Siegesgöttin in der Hand hielt, war jetzt geſchmückt mit einem eiſernen Kreuz und einem Adler mit ausgebreiteten Schwingen und entbot ſo den vom Schlacht⸗ feld Heimkehrenden ihren Gruß. Das Bran⸗ denburger Tor, das Wahrzeichen Berlins, wurde in ſeiner heutigen Form an Stelle des 1788 abgebrochenen alten Tores von dem Breslauer Baumeiſter Langhans errichtet. Gegenüber Bingen am Rhein erhebt ſich inmitten berühmter Weinorte, über den Reb⸗ hügeln aufſteigend, der Sandſteinbau des Niederwalddenkmals mit der edlen und er— habenen Geſtalt der Germanta als Symbol des deutſchen Volkes. Dieſes Meiſterwerk der Plaſtik, das von dem Künſtler Johannes Auguſt 1914 das burgartige von Türmen bewehrte Tannenberg-Denkmal auf, das am 16. September 1927 in Anweſenheit des Ge⸗ neralfeldmarſchalls von Hindenburg einge⸗ weiht wurde. Die einzigartige Gedenkſtätte, die die Ruhmestat des großen Soldaten und ſeiner heldenhaften Streiter in uns wach⸗ hält, iſt von Anbeginn an ein Wallfahrtsort aller Deutſchen geweſen. Seitdem der Feld⸗ marſchall hier ſeine letzte Ruheſtätte gefun⸗ den, hat dieſer hehre Platz eine beſondere Weihe erhalten. Der Führer beſtimmte dieſes Denkmal zum Reichsehrenmal. Zwei Jahre ſind vergangen, ſeit in der Hauptſtadt der Bewegung die ſechzehn ge⸗ treuen Helden Adolf Hitlers von den Mün⸗ chener Friedhöfen, auf denen ſie beſtattet lagen, in feierlichem Zuge zu ihrer endgülti⸗ gen Beiſetzung auf dem„Königlichen Platz“ übergeführt wurden. Der Führer ſelbſt ge⸗ leitete ſeine toten Kameraden zu den Ehren. tempeln der„Ewigen Wache“. Zwanzig ſieben Meter hohe Säulen tragen den Dach⸗ kranz der beiden Tempel, in denen je acht der Toten beigeſetzt ſind. Ihre in Eifen ge⸗ goſſenen Särge ſtehen im Tempelinnern in einer Vertiefung unter freiem Himmel. Das Andenken an dieſe Helden des Dritten Reiches, das fortlebt in den Herzen des deutſchen Volkes. hat in der„Ewigen Wache“, dem neuen Wahrzeichen Münchens, ſein unvergängliches Denkmal erhalten. H. W. Ludwig. —— 7 ˙ . — Fes ine- 16. Fortſetzung.) Keiner von den drei Menſchen ſprach ein Wort, es ſchien, als ob alle auf etwas Außer⸗ ordentliches warteten. 7 Nach einer Weile öffnete ſich die Tür. ven Emil kam herein, angetan mit ſeinen Sonntagskleidern, mit einem Hut auf dem Kopfe und mit einem Köfferchen in der Hand. Der Bauer erhob ſich langſam, als er den Knecht ſah, der Schrecken ſtand ihm auf dem Ge⸗ ſicht geſchrieben, die Bäuerin ſtand gleich nach ihm auf, und nur die Tochter blieb ſitzen. „Was willſt du?“ fragte der Bauer mit hei⸗ ſerer Stimme. „Ich will mir nichts erſchleichen hier“, ant⸗ wortete Emil,„ich will nicht in einem Hauſe bleiben, wo man ſo übel von mir denkt. Adiö Voges Vater, Adiö Voges Mutter.“ Er ſtreckte den Bauersleuten die Hand hin, aber ſie erhoben nicht ihre Rechte zur Erwide⸗ rung ſeines Abſchiedsgrußes. Des Bauern Zorn war längſt verrauchc, längſt der Reue gewichen, er brachte es nur nicht über ſich, den Knecht um ſein Bleiben zu bitten. Er ſtand und ſah ver⸗ legen zur Seite, indeſſen die Frau verſchüchtert wieder zu ſeiner Ratloſigkeit aufblickte. Nun wandte ſich Emil mit einem letzten kur⸗ zen Nicken des Kopfes entſchloſſen von beiden ab. Sein Blick glitt zu Emma herüber, er reichte ihr die Hand— ſie aber, anſtatt ſie zu ergreifen, ſchrie auf und warf ſich an ſeine Bruſt, verbarg an ihr das Geſicht, lag lange ſo, ſchluchzte und klammerte ſich feſt an den Mann. Ihr armes, verzweifelndes Herz hatte ſich einmal geöffnet, einmal nach einem Men- ſchen geſchrien, ihre dünnen Finger krampf⸗ ten ſich um ſeinen Beſitz, von dem ſie nie mehr laſſen würde. Das ſahen die Eltern mit plötzlich erhellten Augen. Nun war es geſchehen. Nein, niemand ver⸗ mochte das Kind wieder fortzureißen von dem breiten Geſellen, der immer noch auf⸗ bruchsbereit daſtand. Sein Hut war ihm un⸗ ter dem Anſturm ihrer Umarmung vom Kopf gefallen, aber das Köfferchen hielt er immer noch in ſtarker Hand. Zunächſt kam Voges Vater, nahm ihm den Koffer aus der Hand und ſtellte ihn bedeu⸗ tungsvoll laut auf die Bank. Dann wagte die Mutter es, näherzutreten und der Tochter über den Rücken zu ſtreicheln. „Schaſt uphörn tau weenen, Mäken“, ſagte ſie leiſe,„hei bliwwt ja nu in Huſe.“ Das durfte ſie ſagen, denn ſie hatte kurz zu⸗ vor in das Geſicht ihres Mannes geblickt. Sie kannte den Mann. Es braucht nun nicht mehr viel geredet zu werden über den Fall. Emil ließ ſich herbei, im Hauſe zu bleiben. Das Aufgebot wurde he⸗ ſtellt, die Hochzeit zum kommenden Herbſt ge⸗ rüſtet. Lampen Emil war ein Einheirater. Er war nicht hineingeboren in dieſe Welt, er hatte keinen Hof, der ſeine Seele geweſen wäre, der weite bergende Vorraum ſeines Herzens, wie es bei echten Bauern wohl iſt— er war ein Enterbter, als Knecht hinausgeſtoßen ins Un⸗ gewiſſe und gierig nach anderer Erbe, gierig danach, einen Hof zu beſitzen, aber nicht ge⸗ willt, einen Hof zu erwerben, ſo, daß er ihm gedient hätte als Glied einer Folge von Ge⸗ ſchlechtern, die vor ihm waren und nach ihm ſein würden. Nein, ſo ſtand es um Lampen Emil wohl nicht. Nachdem der junge Mann als Schwieger⸗ ſohn den Hof übernommen hatte, führte er bei kleinem ein ſtrenges Regiment ein. Was er den Altenteilern ſchuldete, ward vertraglich bis ins geringſte feſtgelegt, ſodann peinlich genau erfüllt. Darüber hinaus gab es für ihn kein ungeſchriebenes Geſetz des Herkommens, des heimiſchen Herdes, des Herzens. Es war gewiß nicht von ungefähr, daß Emil bald nach ſeiner Beſitzübernahme umbauen ließ. Das Blett mit dem Herdfeuer der Sach⸗ ſen verſchwand, es ward durch eine gegen die Diele errichtete Wand zum Hausflur, deſſen rundes Feldſteinpflaſter einem vernünftigen Bohlenfußboden weichen mußte. Voges Vater und Mutter murrten wohl machtlos dazu. Was wollte das ſagen.. Das wäre noch läſtig geweſen, wenn ſolcher Groll leiſe widergetönt hätte in Weſen und Worten der jungen Frau, aber die junge Frau ſchien nur noch ein Widerhall von ihres Mannes Willen, nur noch ein Schatten ſeiner breiten Geſtalt. Sie. die zuvor ſich feindlich verſchanzt und behauptet hatte in ihrer leiſe verrufenen Welt, ſie gab ſich ſelber nun ungeſtüm und ohne Vorbehalt auf, ſie hatte bedingungslos die Waffen geſtreckt vor ihm, der den Schlüſ⸗ Lam⸗ aman van MNomacl aste ſel zu ihrer finſteren Feſte in ſtarker und klu⸗ ger Hand trug, demütig betete ſie Lampen Emil an. Was er tat, war recht, was er ſagte, neues Geſetz, ſtand außerhalb jeglichen Strei⸗ tes um Für oder Wider. So war Emil ein vergötterter Gatte, ein ge; fürchteter Schwiegerſohn, ein harter Herrſcher auf einem fremden und ungeliebten Hofe. Er hatte dieſen Hof nun einmal auf kluge Weiſe erobert— und er wollte, daß er ihm und nur ihm allein gehörte. Jahrelang ſah es denn auch ſo aus, als ob dieſes Ding, dieſer Hof, dem jungen Bauern für alle Zeiten allein verbleiben ſollte: Das dürre Weſen an ſeiner Seite ſchien ſeine Hoff⸗ nungen niemals austragen zu können, ihr schwacher Leib gab dreimal wieder von ſich, was er empfangen hatte. Das machte die verheerende Nähe der Hexe, raunten die Leute, der Tante, zu welcher die, junge Frau bisweilen hinüberzuhuſchen liebte⸗ Wenn die Schwiegereltern über die Un⸗ fruchtbarkeit der Ehe klagten, ſo ſchwieg Emil. Es ſchien, als ob er, der ſelber nie Erbe ge— weſen, nicht gar ſo ungeſtüm danach verlangte, für den mühſam erworbenen Hof gleich wie— der den Erben heranreifen zu ſehen, der ihm in wenigen Jahren ſeinen Beſitz ſtreitig ma⸗ chen würde. Dennoch ward ihm der Erbe geboren. Das ſchmalhüftige Hexlein an ſeiner Seite brachte im vierten Jahre der Ehe einen Knaben zur Welt. Es war kurz nach dem Tode des Alt⸗ vaters Voges. Chriſtian Lampe wuchs heran, nachdem er als ſchwächliches Kind lange gekränkelt hatte. Er überſtand die Gefahren, die ihm die Nach- barn weisſagten, er blieb am Leben ſelbſt im feindlichen Bannkreis der Tante Dorette, und er war ſchon zwölf Jahre alt geworden, als die arme, einſame Hexe in ihrem Blute tot aufgeſunden wurde. Daß er hernach erſt recht eigentlich aufblühte, das, meinten die Leute, war wohl der klarſte Beweis für das Unheil, das ſich unentwegt aus der Hütte Dorettes verſtrömt hatte. Genug, Chriſtian gedieh, und nun wurde es Lampen Emil klar, daß die- Tage ſeines Be⸗ ſitzertums gezählt waren. Der Hof war von der Mutter Seite gekommen, ſo würde der Sohn eine frühzeitige Ueberſchreibung des Be⸗ ſitzes auf ihn mit weit mehr Recht verlan⸗ gen, als wenn der Vater ſelber ihn ererbt ge⸗ habt hätte. Emil erkannte beizeiten den ganzen Ernſt im Weſen des ſtillen, verſchloſſenen Knaben. Er ſagte ſich, daß es einen zähen Kampf um den Hof ſetzen würde, einen Kampf, in dem er am Ende doch unterliegen würde. Er zog da⸗ raus ſeine weiſen Folgerungen: Solange der Hof ihn gehörte, mußte er ihm dazu dienen, ihm einen neuen Beſitz zu liefern, der ihn un⸗ abhängig machte von den Folgen bäuerlichen Brauches, welcher zum Wohl des Hofes den Altenteilern ein beſcheidenes Daſein auferlegte. Solange der Hof ihm gehörte, mußte er ihm reichen Ertrag bringen. Aber dieſer Ertrag würde nicht wieder in die Wirtſchaft zurück⸗ fließen, alſo ihre innerſte Lebenskraft erhal⸗ tend und mehrend zum Nutzen der neuen Ge⸗ ſchlechter, ſondern der Ertrag ſollte zum Ge⸗ winn werden, der ihm, dem Beſitzer allein un⸗ terſtand, ihm, Lampen Emil gehorchte— zum Golde. g In voller Klarheit faßte Lampen Emil dieſe Pläne, als er am Konfimationstage Chriſtians in der Kirche ſaß. Der ernſte Knabe, der da im ſchwarzen Konfirmationsanzuge, zum erſtenmal mit langen Hoſen bekleidet, an den Altar trat, er würde vielleicht in zehn Jahren ſchon dem Vater die Zügel aus der Hand zu winden ſuchen. Nun wohl— in zehn Jahren konnte aus einem unverſchuldeten Hofe viel Geld herausgeholt werden, wofern man nur nicht allzu zimperlich immer nur an die Zukunft der Wirtſchaft dachte. Mochte der kommende Herr des Hofes ſelbſt ſeine Kraft beweiſen, ſelbſt ſeine Wirtſchaft aufs neue zur Blüte bringen. Es war wohl gar nicht zum Guten für einen jungen Menſchen, wenn er ſich gleich an die reich beſetzte Tafel ſo nieder⸗ ließ. Mochte er ſelber ſie decken. In der Verfolgung ſo weiſer und auf das wahre erzieheriſche Wohl ſeines Sohnes ſo ernſt⸗ haft bedachter Beſchlüſſe ging Lampen Emil in den folgenden Jahren daran, eine Wirtſchaft zu führen, aus der er viel Geld herausholte, ſoviel wie ihm möglich war, um die Henne nicht ver⸗ hungern zu laſſen, die ihm die goldenen Eier legte. Als dann der Sohn und Erbe, der ſtets ſeine eigenen Wege gegangen, ſich frü verfreite mit Buſſen Lene, einem ſtillen, beſcheidenen Mäd⸗ chen aus einem kleinen Anbauernhofe des nahen Dorfes Everſen, da nahm die Wirtſchaftsweiſe des Vaters ein Tempo an, das keinesfalls lange durchzuhalten war, das vielmehr deutlich die Abſicht erkennen ließ, ſie ſelber bald zu beenden. Uebelmeinende Beurteiler nannten es „Raubbau treiben“, wenn Lampen Emil von dem Ertrag ſeiner reichen Ernten nicht einen Pfennig für die Inſtandhaltung der Ställe und Scheunen verwendete, wenn er bei guter Gele⸗ genheit zwanzig Morgen beſten Ackers für ſünd⸗ haftes Geld verkaufte, wenn er die alten Kühe dem Schlachter gab, ohne für neue zu ſorgen, wenn er die Pferde klapprig werden ließ, um die Tauſende für friſche Gäule zu ſparen. Das alles beſtärkte den Sohn darin, die Ueber⸗ gabe des Hofes nachdrücklich zu verlangen. Der Alte erwiderte ſchließlich, niemand könne ihn zwingen, den Hof abzugeben; wenn er es frei⸗ willig täte, ſo verlangte er ein monatliches Altenteilergeld von hundert Mark, dazu freie Koſt und Wohnung im Hauſe. Der Sohn willigte zähneknirſchend ein, um nur ſein Erbe vor dem drohenden Verfall zu retten. Es war ein ſchwerer Anfang, den Chriſtian Lampe in den nächſten Jahren zu überwinden hatte. Der Kuhſtall mußte nahezu ganz neu aufge⸗ baut werden, denn das Fachwerk war eingeſun⸗ ken, und durch das alte Strohdach kam vielen⸗ orts der Regen herein. Vier Kühe mußten ge⸗ kauft werden und mindeſtens ein neues Pferd. Er mußte alles in allem eine Summe von achttauſend Mark in die Wirtſchaft hineinſtecken; das machte ihm viel Kopfzerbrechen, viel ſchlaf— loſe Nächte. Seine Frau hatte dreitauſend Mark mitbekommen, die wollte er als einen Notgroſchen nicht anrühren; er war ein ge⸗ wiſſenhafter und ſchwerblütiger Menſch, der viel an die Zukunft dachte. Die brave Frau Lene, die ihm die beſte Gefährtin in Arbeit, Sorge und Hoffnung war, bat ihn herzlich, die Mitgift zu nehmen, aber er ſchüttelte den Kopf. Es war ein kleiner Junge angekommen, Chriſtian genannt wie der Vater; der hatte wohl mehr Recht auf das Geld. Er konnte krank werden, wie er ſelber es geweſen war in ſeiner Kindheit; die Aerzte konnten dann am Ende viel Geld verlangen. Auch ward die Frau bald wieder guter Hoffnung, dann würden zwei Kin⸗ der daſein— wer wußte, was kam. Und aus der Wirtſchaft, ſo heruntergekommen wie ſie jetzt war, konnte für unvorhergeſehene, größere Ausgaben kein Geld mehr herausgezo⸗ gen werden. Eines Tages ging Chriſtian zu ſeiner Mut⸗ ter in die Altenteilerſtube und fragte ſie, ob ſie wohl glaube, daß der Vater ihm jene Summe, welche die Wirtſchaft ſo dringend brauche, zur Verfügung ſtellen würde. Die Mutter ſah ihn faſſungslos an und ant⸗ wortete nicht. Er mußte zum zweiten Male fragen. Und er fügte hinzu, daß es doch der Hof wäre, aus dem der Vater das viele Geld gezogen habe, das er nun beſitze. Oh— ſagte die Mutter endlich—, das viele Geld... Das wäre ein ſchlechter Dank und eines Sohnes nicht würdig, dies zu verlangen. Das viele Geld...? Nachdem der Vater für dieſen Hof Jahrzehnte gerackert und geſchuf⸗ tet und ihn auf die Höhe gebracht habe, ſollte er im Alter nun wohl auch noch um die Spar⸗ groſchen gebracht werden, die er ſich mühſam zurückgelegt habe. Nicht nur, daß die beiden armen Alten im dunkelſten Stübchen det Hau⸗ ſes knapp noch geduldet würden— nun ſollten ſie auch noch ganz arm gemacht werden, bettel⸗ bettelarm. Chriſtian ſah ſich in dem„dunkelſten Stüb⸗ chen des Hauſes“ um. Es war das größte Wohnzimmer, das den Alten eingeräumt wor⸗ den war, die Fenſter der weſtlichen Wand gin⸗ gen auf den Fichtenhain hinaus, und die ſchö⸗ nen Bäume warfen einen traulichen, im Som⸗ mer angenehm kühlenden Schatten nach dieſer Seite. Die Einrichtung war neu, denn Lam— pen Emil war nicht geizig, wo es die Bedürf⸗ niſſe ſeiner Behaglichkeit zu befriedigen galt. Er hatte gediegene Wohnzimmermöbel gekauft, und die alten dem Sohn überlaſſen. Hier ſtand ein geräumiger, runder Tiſch, ein neumodiſches Sofa mit buntem Plüſchbezug und zwei dazu paſſende weiche Seſſel. Auf der Sofalehne lag ein Kiſſen, das die Schwiegertochter als Braut den Schwiegereltern gearbeitet hatte. Ein man⸗ dolinenſpielender Pierrot war darauf zu ſehen, der zu einem rebenumſponnenen Fenſter hin⸗ aufſchaute. Darunter ſtand ſauber mit roten Fäden geſtickt:„Leiſe flehen meine Lieder.“ Chriſtian ſagte nach einer Weile:„Ich will euch nicht bettelarm machen. Behaltet euer Geld.“ „Das bißchen Geld wird wohl früh genug alle ſein. Beſſer wäre es geweſen, wenn deine uncl. de. o stalmdnne Copyright by 5 Hanseatische Verlagsanstalt in Hamburg Frau etwas eingebracht hätte.“ Das hörte er die dünne Stimme der Mutter noch ſagen— dann war er draußen auf dem Flett, das längſt keines mehr war. Es war alſo nichts mit der Hilſe der Eltern. Er ſchämte ſich bitterlich, daß er dieſen Schritt getan hatte, von dem er ſich gleich hätte ſagen können, daß er vergeblich ſein würde. Nein, wenn er die Heimlichkeit richtig bedacht hätte, in der die beiden Alten zuſammen hauſten, die deutlich betonte Eintracht, in der ſie alsbald nach den gemeinſamen Mahlzeiten aufbrachen in ihre Stuben, dann hätte ſelbſt ſeine ver⸗ zweifelte Sorge ihn nicht in dieſe Gemächer treiben dürfen. Dieſen Vater— er hatte ihn ja niemals wahrhaft kennengelernt. Stets war er freund? lich gegen Chriſtian geweſen, von jener uner⸗ ſchütterlichen und unnahbaren, von jener ſurcht⸗ einflößenden Höflichkeit, wie ſie die Bauern wohl zeigen, wenn ſie ſich Fremde vom Leibe halten wollen. Manchmal hatte der Sohn ganz unverſehens gemerkt, wenn des Vaters Auge auf ihm lag, ruhig und forſchend, kühl und beobachtend— dann kam es wohl, daß ihn ein unerklärlicher Schauer durchfuhr, ein Schauer, vor dem er hätte flüchten mögen, irgendwohin . Er. wußte nur nicht, wohin, denn zur Mutter konnte er nicht gehen, die war ja nur noch ein Schatten des Vaters. So war er früh vereinſamt, ähnlich wie es die Mutter geweſen in ihrer Jugend, doch ohne den Haß und das Mißtrauen, damit ſich ihr Herz vergiftet hatte. Chriſtian war ernſt und verſchloſſen, doch lebte in ihm ein heimlich-ſchlichtes Verlangen nach Liebe und wahrer Gemeinſchaft, das hatte ihn ſchon in jungen Jahren zu Buſſen Lene ge⸗ trieben, deren ſtille, ſanfte Güte ſeinem darben⸗ den Herzen gab, was es brauchte. Sie war flei⸗ ßig und geſchickt, war ſparſam und häuslich, das ſchien ihm ſchon hinreichend Mitgift zu ſein. Durch ein ödes Heiratsgeſchäft die Liebe⸗ loſigkeit ſeines Lebens zu mehren, dazu hatte er keine Neigung. Er hatte damals Furcht davor gehabt, ſeine Heiratspläne dem Vater zu eröffnen; doch hatte er ſie dann mit einer Feſligteit vorgetragen, die er in einer Stunde ſtiller Sammlung zu⸗ vor vom Himmel empfangen haben mochte. Genug, der Vater hatte wohl dieſe Entſchloſ⸗ ſenheit geſpürt. Er hatte mit ſeinen ſtahlblauen Augen ſtaunend den Sohn angeblickt, dann ruhig geantwortet:„Du mußt es ja wiſſen“. Feſt ſtand allerdings, daß er ſelber es wußte, was er zu tun hatte, nachdem er des Sohnes Beſchluß erfahren. So feſt ſtand es, daß der Sohn es jetzt wieder zu ſpüren bekommen ſollte, als er des Vaters Schatten, die Mutter, um Hilſe zu bitten ſich hatte verleiten laſſen. Der junge Bauer wollte ſich helfen, indem er an dreißig Morgen Fuhrenwald abgab. Er fuhr zum Sägewerk vor der Stadt, aber er mußte ſich darüber belehren laſſen, daß Lampen Emil den Waldbeſtand kurz vor der Uebergabe geſchwind noch auf Abruf verkauft hatte. Nur hatte es dem Sägewerk bislang noch nicht ge⸗ paßt, zu holen, was ihm gehörte. Wie ſehr hatte Lampen Emil es doch gewußt, was er zu tun hatte.. Da Chriſtian den Hof auf keine Weiſe be⸗ laſten wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als zwölf Morgen Weide zu verkaufen. Er ging dann bald daran, ein tüchtiges Teil ſei⸗ nes Oedlandes urbar zu machen, um es lang⸗ ſam zu brauchbarer Weide umzuwandeln. Halbe Nächte hindurch mußte er mit ſeinen 3 Leuten ſich quälen, um neben den eigentlichen Wirtſchaftsarbeiten das Urbarmachen bewälti⸗ gen zu können; aber es wurde ein gutes Weideland aus der Heide. Allmählich gelang es Chriſtian, die ausge⸗ ſogene Wirtſchaft wieder geſund zu machen. Sein Weib unterſtützte ihn mit allen Kräften des Leibes und der Seele, und oft dankte er Gott für das Glück, ſie gefunden zu haben. Das Leben mit ihr und den Kindern war Troſt für ſein Herz. Daß Vetter Karſten oft⸗ mals hinzukam, mehrte das Glück der kleinen Familie, die ſtill und bedürfnislos fröhlich, ein jeder nur für den andern, dahinlebte. Die Alten führten ihr Leben für ſich. Sie teilten zuerſt den Tiſch mit den Kindern, wie es ja auch vertraglich vereinbart war. Bald aber begann die Mutter zu murren über die dürftige Küche, welche die Schwiegertochter führte, über die mageren Suppen, den dünnen Kornkaffee, die vielen Kartoffeln und das we⸗ nige Fleiſch. Es hob eine neue Heimlichkeit in den Zimmern der Alten an: Emil wollte auf ſeine alten Tage nicht in die Dürftigkeit ſeiner eigenen Jugend zurückſinken, er wollte das Gut genießen, das er für ſich und nicht für den Er⸗ ben erübrigt— er wollte„ſein Geld leben“, Fortſetzung folgt) Dan zu fi das i Kiöfte 05 L flieger Abe uus 9 Ein lasen einge oder Dult 56 uns höhere kleinen boten fen st Baut mant Sie nch der J ofen licht em nicht 90 kriſte inſun ſanen u len Rant nber 2 3 lugt Aer. 1 Echt te ſagen „ Min, 1 hitte, en, die alsbald brachen ine ber⸗ ſemächt niemals freund⸗ r uner⸗ t furcht⸗ Bauern m Leibe hn ganz 5 Auge ühl und ihn ein Schuler, Adwohin m zut ja nut er früh geweſen ud das t hatte. ch lebte n nach itte ihn ene ge⸗ darben⸗ ar flei⸗ juslich, giſt zu Liebe⸗ u hatte t, ſeine c hatte tagen, g M= mochte. ſchloſ⸗ ſblauen dann wiſſen wußte Zohnes aß der ymmen utter, ſen. dem er „ Et ber er ampen ethabe „ ur ct he⸗ aut iſe be übrig, e. l ſei⸗ lang deln. ſeinel. lichen wältl⸗ gutes msge lachen. Hüfte lle et haben. war U ot feinen 0 el le ple bald 1 die ohe nen f we 00 il af inet Gut 16 b ches Heim bieten kann, da iſt es für die Ju⸗ Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: Filmvorführung am 25. Oktober. Die Führer der Formationen, Gliederungen und e Verbände weiſe ich ſchon jetzt auf die obige Veranſtaltung der Gaufilm⸗ ſtelle Heſſen⸗Naſſau hin, wozu ſie bei den nächſten Appellen ihre Mitglieder ent⸗ ſprechend aufmerkſam machen bzw. durch ihre Amtswalter ſolche dazu beſonders hinweiſen wollen. Näheres bezügl. der Vorführungen wird noch bekanntgegeben. Betr.: Erntehilfekarten. Die Erntehilfekarten müſſen bis längſtens 25. Oktober in der Parteidienſtſtelle oder bei Geſchäftsführer Hofmann abgeliefert werden. Braun, Ortsgruppenleiter. Morgen Donnerstag Pflichtheimabend. Bit⸗ te alle Frauen, auch die vom Frauenwerk, pünktlich 8 Uhr zu erſcheinen. Es ſpricht un⸗ ſere Kreisleiterin, Frau Menges. Die Leiterin. Y ꝙę=T YYY ß Deutſche Hausfraul Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. Oktober 1938 Anſer Tagesſpruch Edle Menſchenliebe ſucht alles Harte zu lindern, alles Scharfe zu mildern, alles Mühevolle zu erleichtern, kennt nicht Eigennutz und Eigendünkel. A. Donders. * + Uellex clen Jag ſuinau Den Tag zu nutzen, ihn mit beſtem Inhalt zu füllen, der ſich geben und gewinnen läßt, das iſt ſchon eine Aufgabe, die Einſatz der Kräfte fordert. Denn gar zu leicht macht es das Leben keinem, und die gebratenen Tauben fliegen nur im Märchen. Aber iſt damit ſchon die Aufgabe erfüllt, die uns geſtellt iſt? Eine Vergangenheit hat ſich damit begnügen laſſen. Jeder war in das geſamte Kräfteſpiel eingefügt, wie er ſich ſelbſt eingefügt hatte oder wie ihn die Laune des Schickſals ſchob. Dort tat er, was er für richtig und notwen⸗ dig hielt. Der Umbruch der Zeit aber hat uns gezeigt, daß eine andere Ordnung, eine höhere Zielſetzung auch für den Ablauf des kleinen Tages nicht nur möglich, ſondern ge— boten iſt. Nicht in dem Sinn, daß jeder beru⸗ fen ſei, mit ſeinem täglichen Wirken goldene Bauſteine für die Ewigkeit zu ſetzen. So ro⸗ mantiſch iſt unſere Zeit nicht. Im Gegenteil: Sie ſteht den praktiſchen Bedürfniſſen recht nüchtern gegenüber. Aber in dem Sinn, daß der Blick des einzelnen immer wieder auf die großen Aufgaben der Nation gelenkt wird. Und nicht nur der Blick, ſondern auch das Wollen. Denn mit der Erkenntnis allein wäre noch nicht gedient. Viel wichtiger iſt der Einſatz der Kräfte und die zweckentſprechende Leitung, die imſtande iſt, auch die ſcheinbar wenig bedeut⸗ ſamen Willens⸗ und Schaffenskräfte dorthin zu lenken, wo ſie fruchtbar werden für das geſamte Leben des Volkes. Es genügt uns nicht, daß wir nur gerade das tun, was der Tag fordert. Der Blick eines jeden Volksgenoſſen, der nicht ſtumpf im Zeit⸗ geſchehen ſteht, geht voraus, ſucht die Zu⸗ kunft planend zu umfaſſen und ſein Teil dazu beizutragen, daß dieſe Zukunft noch mehr gebe, als ſich von der Gegenwart abeingen läßt. Denn ſo wichtig der raſche Augenblick iſt, den man nutzt zur Tat und zum Elück, es gibt etwas, das nicht weniger wichtig iſt: die Sorge um die Kommenden, denen wir nicht Ruinen hinterlaſſen wollen, ſondern frucht⸗ bares Ackerland. * Die Zeit der langen Abende. Blät⸗ tert man alte und längſt verſtaubte Jahrgänge deutſcher Familienzeitſchriften durch, ſo trifft man immer wieder auf Bilder, die die ganze Familie, um den Hausvater geſchart, zeigen und ſo recht den Eindruck der Gemütlichkeit im häuslichen Kreiſe wiedergeben. Nun iſt mit der rauheren Jahreszeit und den immer frü⸗ her kommenden Abenden jene Periode des Jah⸗ res wiedergekommen, in der auch heute noch ſolche Familienbilder zu beobachten ſind. Am Abend, wenn alle Familienangehörigen zu⸗ hauſe ſind, mag wohl der Vater in aller Ge⸗ ruhſamkeit die Zeitung leſen, die Mutter gibt ſich einer leichten Beſchäftigung hin und die Kinder ſpielen oder leſen. Alles iſt ſo von der Behaglichkeit der häuslichen vier Wände er⸗ füllt. Wo ein Elternhaus den Kindern ein Jol gend nicht ſchlecht beſtellt! Und dennoch hat die Gegenwart mit ihren gegenüber vielfach ge⸗ ſtiegenen perſönlichen Aufgaben dieſes Idyll an den langen Abenden zum Teil aufgehoben. Väter und Söhne, aber auch Frauen und Mädchen tun in ihrer freien Zeit aufopfer⸗ ungsvollen Dienſt zum Wohl der Geſamtheit und ſtehen in Organiſationen und Verbänden inmitten der Volksgemeinſchaft. Perſönliches Wohl tritt zugunſten des Allgemeinwohles zu- rück; dieſe Abende ſtellen wir noch über jene des gemütlichen Beiſammenſeins, denn von ihnen geht ein ungeheurer Segen aus für das Ganze! Und iſt nicht dann, wenn zufällig ein⸗ mal ſolcher Dienſt nicht zu erfüklen iſt, ein Abend im Kreiſe der Familie doppelt ſchön? Im Silberkranz Am geſtrigen Tag begingen die Eheleute Peter Joſef Koob und Maria geb. Pfenning, Kreuzſtraße, das Feſt ihrer Sil⸗ berhochzeit. Nachträglich herzliche Glückwün⸗ ſche und Glückauf zur goldenen Hochzeit! Verkehrsunfall. An der gefährlichen Straßenkreuzung„Rebſtock“ ereignete ſich ge⸗ ſtern vormittag ein Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtzug und Perſonenkraftwagen, glücklicher⸗ weiſe jedoch ohne größeren Sachſchaden und ohne Verletzung von Perſonen. Der aus der Luiſenſtraße kommende Laſtzug kreuzte in dem Augenblick die Bürſtädterſtraße, als ein Per⸗ ſonenkraftwagen auf derſelben in Richtung Rathaus fuhr. Der Perſonenwagen wurde von dem Laſtzug gerammt und in die freie Ge⸗ ländeecke an der Schulhofmauer gedrückt. Glücklicherweiſe war die Straßenſtelle frei von Menſchen, ſo daß es nur bei den Fahrzeugbe⸗ ſchädigungen blieb. Mehr Vorſicht an ſolch gefährlichen Straßenkreuzungen, ſei die Mah⸗ nung an alle Verkehrsteilnehmer.„Noch vor⸗ ſichtiger fahren“, muß die Loſung aller Kraft⸗ fahrer ſein.— Kraftfahrer, beachtet den Ar⸗ tikel„Verkehrsſünder ohne Luft“. Reichsausſtellung„Lebendige Vor⸗ zeit“ ab 1. November in Dar mſtadt. In den Räumen des Heſſiſchen Landesmu⸗ ſeums in Darmſtadt wird am 1. November 1938 die Reichsausſtellung„Lebendige Vor⸗ zeit“ eröffnet. Die unter Förderung des Am⸗ tes Roſenberg aon dem Reichsbund für deut⸗ f — Feber Volksgenoße Hörer der Volksbilbungsſtätten Das Volksbildungswerk der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ im Gau Heſſen⸗ Naſſau hat ihrer Arbeit in dieſem Winter einen großen Rahmen gegeben. Beſonders reichhaltig iſt der Winterplan der Volksbil⸗ dungsſtätten, die in unſerem Gau in Frank⸗ furt, Darmſtadt, Gießen, Mainz, Oberlahn⸗ ſtein, Offenbach, Wiesbaden und Worms be⸗ ſtehen. Als die Zentralen des Bildungsweſens un⸗ ſerer Gemeinſchaft wollen ſie das Wiſſen der Volksgenoſſen auf allen Gebieten erweitern und vertiefen. Die Arbeit der Volksbildungs⸗ ſtätten iſt in dieſem Winter in zehn Gebiete gegliedert, in„Blick in die Welt“,„Blick in die Natur“,„Deutſches Kultur- und Geiſtes⸗ leben“,„Geſchichte und Politik“,„Geſundes Volk“,„Wehrhaftes Volk“,„Volk an der Arbeit“,„Volkstum und Heimat“,„Ein Volk erobert die Freude“ und„Wir ſteigern die Leiſtung.“ Erſtmalig werden in dem diesjährigen Win⸗ terarbeitsplan der Volksbildungsſtätten auch Arbeitsgemeinſchaften gebildet, in denen die Grundlehren des Nationalſozialismus behan- delt werden. Durch den Beſuch dieſer Arbeits⸗ gemeinſchaften wird allen Volksgenoſſen die Möglichkeit gegeben, ſich planmäßig in poli⸗ tiſch⸗weltanſchauliche Fragen einzuarbeiten. Beſondere Beachtung wird die Arbeitsgemein⸗ ſchaft bei den Teilnehmern am Berufswett⸗ kampf aller ſchaffenden Deutſchen finden, de⸗ nen dadurch die Möglichkeit zur Vorbereitung auf die politiſch⸗weltanſchauliche Prüfung of⸗ fenſteht. Die Arbeitsgemeinſchaften, nach de— ren Abſchluß den Teilnehmern auf Wanſch eine Beſtätigung über einen regelmäßigen Be⸗ ſuch vom Leiter der Arbeitsgemeinſchaft aus⸗ gehändigt werden kann, ſteht jeweils unter der Leitung eines Kreisſchulungsleiters der NS⸗ DAP. Für die einzelnen Volksbildungsſtätten hal jetzt das Volksbildungswerk in der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ ein ge⸗ ſchmackvolles Heftchen herausgegeben, das die Volksgenoſſen über die Arbeit der Volksbil⸗ dungsſtätten unterrichtet. Mit ſchönen Bildern ausgeſtattet, enthält das Heft alle Vorträge, Kulturfahrten, Führungen uſw., die im Rah⸗ men der Winterarbeit der jeweiligen Volksbil⸗ dungsſtätte durchgeführt werden. Die Bedeu⸗ tung der Volksbildungsarbeit wird durch ein Geleitwort unterſtrichen, das der Reichsmini⸗ ſter des Innern, Dr. Frick, geſchrieben hat und dem Heftchen vorangeſtellt iſt. Es lautet: „Im Rahmen des von der Deutſchen Arbeits⸗ front getragenen großen„Kraft durch Freu⸗ de“-Werkes bieten die Veranſtaltungen des Deutſchen Volksbildungswerkes jedem ſchaf⸗ fenden Deutſchen die Möglichkeit, ſich auf allen Gebieten des geiſtigen und kulturellen Lebens fortzubilden. Die geiſtigen und ſchöp⸗ feriſchen Anlagen finden hier ein weites Tätig⸗ keitsfeld, das im geſunden Ausgleich zu der täglichen Berufscligkeit ſteht. Möge daher kein Erwachſener an dieſem ſo wichtigen Feier⸗ abendwerk achtlos vorübergehen, das gerade dem Werktätigen im Gegenſatz zu früher die geiſtigen und kulturellen Beſitztümer unſeres Volkes erſchließt und ſie zum Gemeinbeſitz al⸗ ler Deutſchen macht.“ Die Parole in dieſem Winter muß lauten: Jeder Volksgenoſſe Hörer in den Volksbil⸗ dungsſtätten und damit Mitarbeiter am kul⸗ turellen Aufbau des Vaterlandes. r ſche Vorgeſchichte ausgearbeitete Ausſtellung. die ſchon mit Erfolg in Berlin, Düſſeldorf und Hannover gezeigt wurde, wird in der heſſiſchen Landeshauptſtadt von der Gauvertretung des Reichsbundes für deutſche Vorgeſchichte, von der Gauwaltung des NS⸗-Lehrerbundes und dem Landſchaftsbund Volkstum und Heimat im Gau Heſſen⸗Naſſau e. V. durchgeführt. Die Ausſtellung ſoll die Barbarenlüge über die Germanen in ihren letzten Reſten und Aus⸗ wirkungen beſeitigen, darüber hinaus aber auch die Werte, die uns die Vorgeſchichte übermit⸗ telt, zu einer geſtaltenden Kraft der Gegenwart werden laſſen. Die echte Haltung, die aus jedem der ausgeſtellten Stücke über die Jahr⸗ tauſende hinweg unmittelbar zu uns ſpricht, führt uns zu weltanſchaulicher Klärung und politiſcher Ausrichtung, denn ſie iſt aus der heimiſchen nordraſſigen Wurzel entſprungen. Der Geltungsbereich der Verord⸗ nung über Reiſepäſſe von Juden. Zur Behebung von Zweifeln wird von zu- ſtändiger amtlicher Stelle darauf hingewieſen, daß die Verordnüng des Reichsminiſters des Innern über Reiſepäſſen von Juden, die am 7. Oktober 1938 im Reichsgeſetzblatt, Teil I, veröffentlicht worden iſt, ſich auch auf ſolche Päſſe erſtreckt, die Juden deutſcher Staatsangehörigkeit nach den früheren öſter⸗ reichiſchen Paßvorſchriften ausgeſtellt worden Verkehrsfünder ohne Luft! gie lönnen dann ſehen, wie ſie den schaden in Ordnung bringen Der neue Kampf, den die deutſche Polizei gegen die noch immer viel zu zahlreichen Ver⸗ kehrsunfälle auf unſeren Straßen und Land⸗ ſtraßen aufgenommen hat, darf auf lebhafte Zuſtimmung in allen Kreiſen unſerer Ver⸗ kehrsteilnehmer rechnen. Zunächſt iſt ja durch⸗ aus erfreulich, aus den ſtatiſtiſchen Angaben des Generals der Polizei Daluege zu ent⸗ nehmen, daß die gewaltige Vergrößerung un⸗ ſeres Kraftfahrzeugbeſtandes nicht automatiſch zu einer Erhöhung der Unfallziffern der letzten drei Jahre geführt hat. Die Unfallziffer dürfte im Jahre 1938 aller Vorausſicht nach nicht höher liegen als im Jahre 1936. Die umfaſ⸗ ſende Aufklärungspropaganda der Verkehrs- polizei, des Propagandaminiſteriums und der Preſſe hat alſo gewirkt. Man fährt vor⸗ ſichtiger. Und wenn man die Zunahme der Autos in Rechnung ſtellt, kann ſogar von einem erheblichen Rückgang der Verkehrsun⸗ fälle geſprochen werden. Trotzdem ſind die tragiſchen Verluſte von rund 267 000 Schwerverletzten und Toten in einem Jahr nach wie vor ein nationgler Aderlaß, den keine Nation mit Stillſchweigen wie etwas Unabänderliches hinnehmen kann. Es 7 weiterhin alles getan werden, um 9 dieſe ſchweren Verluſte zu verringern. Die Erziehung der Führer von Kraftfahrzeugen, die nach der Statiſtik weitaus die meiſte Schuld an ſchweren Verkehrsunfällen tragen, muß mit allem Eifer fortgeſetzt werden. Wir kön⸗ nen nur dankbar ſein, wenn der Chef der deutſchen Polizei nicht vor Maßnahmen zurück⸗ 3 die zunächſt etwas verblüffen. Gerade ie draſtiſche Art der Bekämpfung hat Erfolgs⸗ ausſichten für ſich, wie ſie durch die üblichen polizeilichen Ordnungsſtrafen im alten Stil nie erreicht werden können. In Zukunft werden alſo die Angehörigen der deutſchen Polizei auf die Innehaltung der Verkehrsvorſchriften auch dann achten, wenn ſie nicht im Dienſt ſind. Jeder Kraftfahrzeug⸗ führer wird auf das vorſichtige Ausſpähen nach einer Polizeiuniform verzichten können, weil jeder Ziviliſt bei Verkehrsverſtößen ſich als Poliziſt in Zivil entpuppen kann. Die „Polizeikelle“ in der Manteltaſche erhält den⸗ ſelben Rang wie der geſchwungene weiße Arm eines weithin ſichtbaren Verkehrsſchutzmannes. Wo ein ſolcher„Anhalteſtab“ auftaucht, iſt ir⸗ gend etwas nicht in der Ordnung. Die Auto⸗ fahrer werden gut tun, ſich ſchleunigſt auf dieſe nur Dauerüberwachung bei Tag und Nacht ein⸗ zuſtellen. g Eine beſonders wirkſame pädagogiſche Maß⸗ nahme gibt den ſchärferen Verkehrsvorſchriften aber noch einen erfreulich humoriſtiſchen Zug, der in dem bisherigen Polizei-Knigge, dem „Umgang mit Verkehrsſündern“, noch fehlte. Da die broßen Geldſtrafen und Warnungen die Autofahrer mit dem dicken Portemonnaie nur wenig ſtörten und auch die gelegentliche Anwendung eines zwangsweiſen Nachhilfeun⸗ terrichts vielfach nur als ein kleiner Spaß be⸗ trachtet wurde, wird in Zukunft der polizei⸗ liche Bannſtrahl„mittemang ins Kontor“ treffen. Fahreren, die die Vorſchrift nicht be⸗ achten, Jelſe überholen oder einbiegen und eine übermäßige Geſchwindigkeit entwickeln, wird am Ort ihrer Sünden die Luft aus den Reifen gelaſſen. Sie können dann ſehen, wie ſie den Schaden wieder in Ordnung bringen. Ganz ohne Schweiß voll⸗ zieht ſich alſo dieſe neue Lehrſtunde der Schul⸗ digen in keinem Fall. Mit ſolcher Pädagogik wird der deutſche Verkehr gewiß gut fahren. Sie trifft nur Schuldige. Der verantwortungs⸗ freudige Fahrer bleibt ungeſchoren. ſind und die an ſich noch bis zum 31. Dezem⸗ ber 1938 als deutſche Reiſepäſſe angeſehen werden. Landflucht macht namenlos. In ei⸗ ner bemerkenswerten Notiz weiſt der„Zei⸗ tungsdienſt des Reichsnährſtandes“ darauf hin, daß ſich junge Aerzte, Rechtsanwälte, Ar⸗ chitekten uſw. durchaus auch an Mittelpunkten des ländlichen Lebens niederlaſſen könnten. Eine ſichere Kundſchaft würde ihnen infolge des ſtändig wachſenden Bedarfs an ſolchen Lei⸗ ſtungen auf dem Lande zuwachſen und über⸗ dies kämen alle perſönlichen Leiſtungen viel deutlicher zur Geltung als in der großen Stadt.„Mögen ſeine Leiſtungen auch groß ſein, mag das eigene Können ſich als recht wertvoll erweiſen— in ſtädtiſchen Verhält⸗ niſſen wird es unweigerlich nivelliert. Ganz anders auf dem Lande, dort tritt die berufliche Tüchtigkeit eines Menſchen ſehr ſchnell und in weitem Umkreiſe deutlich in Erſcheinung und gewinnt bereits mit dem erſten echten Erfolg auch Anerkennung. Wenn die Stadt namenlos macht, dann ſchafft das Land um ſo eher dem Tüchtigen einen Namen.“ Der Bauer kaufte mehr Maſchi⸗ nen. Zur Durchſetzung der aus volkswirt⸗ ſchaftlichen Gründen erforderlichen Mehrer⸗ zeugung und zur Ueberwindung des Landar⸗ beitermangels hat die Landwirtſchaft während der letzten Jahre in immer ſtärkerem Maße Maſchinen und Ackergeräte eingeſetzt. Die in dieſer Hinſicht gemachten Ausgaben der Land⸗ wirtſchaft betragen allein 5 das Wirtſchafts⸗ jahr 193738 460 Millionen RM. Gegen⸗ über dem Wirtſchaftsjahr 1936-37 bedeutet das eine Erhöhung um 50 Millionen RM. Im Durchſchnitt der Jahre von 1928 bis 1932 hat der Abſatz von Maſchinen und Ak⸗ kergeräten 195 Millionen RM. ausgemacht, gegenüber 340 Millionen RM. im Durch⸗ ſchnitt der Jahre 1933 bis 1937 Es iſt alſo eine Steigerung um 74 v. H. eingetreten. Leicht unbeſtändig Die Belebung der vom Atlantik gusgehen⸗ den Wirbeltätigkeit hat nun auch in unſerem Gebiet zum Aufkommen unbeſtändigeren Wet⸗ ters und ſtrichweiſe auch ſchon zu Regenfällen geführt. Eine durchgreifende Verſchlechterung iſt mit dieſer Entwicklung aber nicht verbun⸗ den, vielmehr wird immer wieder freundlicher Witterungscharakter zum Durchbruch kommen. Mittwoch: Morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt veränderlich mit Aufheite⸗ rungen und nur vereinzelten Niederſchlägen, tagsüber mild, Winde aus Süd bis Weſt. Die Ausſichten für Donnerstag: Leicht unbeſtändig, aber doch im weſentlichen freund⸗ lich. Morgens vielfach neblig. Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Unſerer heutigen Ausgabe iſt das Fewa⸗ Proſpekt„Kannſt Du waſchen, Jo⸗ hanna?“ beigegeben, das wir der Beachtung unſerer geſchätzten Hausfrauen empfehlen. —— — 55 —— — ———ůůůů— N 2— ä die von Franz Mende, dem Leiter des Sozial⸗ „Das Veſtt ist gerade gut genug“ Die ſoziale und kulturelle Belreuung der schaffenden durch die 9 Ag. NSG. Als der Führer in ſeiner Schlußan⸗ Fracke auf dem Parteitag Großdeutſchlands auf ie gigantiſchen Befeſtigungsbauten im Weſten des Reiches zu ſprechen kam, konnte er einer aufhorchenden Welt verkünden, daß es ſich hier um den gewaltigſten Arbeitseinſatz aller Zeiten handelt. Und Hermann Göring hatte zwei Tage vor der großen Führerrede auf der Jahres⸗ tagung der Deutſchen Arbeitsfront in Nürnberg die Frage aufgeworfen, in welchem anderen Lande der Erde es ſonſt wohl noch möglich ſei, in einer ſo kurzen Zeit derartig viele Arbeits⸗ kräfte plötzlich für eine ſtaatspolitiſch wichtige Aufgabe einzuſetzen. Faſt gleichzeitig mit dem Einrücken der erſten Arbeiter, und das dürfte auch als einmalige Leiſtung in der Welt da⸗ ſtehen, ſetzte die ſoziale und kulturelle Betreu⸗ ung der Männer ein, die hier für die Sicher⸗ heit des Vaterlandes arbeiten. An Ort und Stelle haben wir uns einmal von dem Ausmaß und dem Arbeitstempo in der ſozialen und kul⸗ turellen Betreuung überzeugt. Alle Fäden dieſer Vetreuungsarbeit laufen in Wiesbaden zuſammen. 1 Als Zentralbüro iſt hier die Verbindungsſtelle er Deutſchen Arbeitsfront eingerichtet worden, umtes der DA F., als dem vom Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley eingeſetzten Reichsbeauftrag⸗ ten, geführt wird. Ein Stab von Gau⸗ und kreisbeauftragten ſorgt dafür, daß draußen an en Arbeitsſtätten die in der Zentralſtelle ge⸗ troffenen Maßnahmen praktiſche Verwirklichung erhalten. Die ungeheure Fülle der Arbeit wurde nach einzelnen Referaten eingeteilt, von denen eute die Betreuungsgebiete„Unterkunft und erpflegung“ ſowie„Kraft durch Freude“ ⸗Ein⸗ las behandelt ſeien. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man ſich bei der Errichtung und Erſtellung der Lager ſowie bei llen Fragen der Unterkunftsgeſtaltung jene Erfahrungen zunutze machte, die beim Reichsarbejtsdienſt, bei der Wehr⸗ macht und bei den Reichs autobahnen ereits geſammelt werden konnten. Schlagartig erſtanden die Barackenlager, die heute ebenſo en Forderungen nach Schönheit der Arbeit ent⸗ prechen, wie die meiſten unſerer Betriebe in der Heimat. Blumenkäſten an den Fenſtern geben dem Lager ein freundliches Ausſehen. In den Baracken iſt überall peinlichſte Sau⸗ erkeit anzutreffen. Selbſtverſtändlich fehlt mirgends die Rundfunkanlage. Und in den La⸗ gern, die beſonders weitab vor der nächſten rtſchaft liegen, hat man dafür geſorgt, daß der Friſeur, Schuſter und Schneider nicht feh⸗ len. Jeder Arbeitskamerad hat ein ordentliches Bett mit Decke. Alles 1 ſo eingerichtet, daß der neuankommende Ar⸗ eitskamerad bereits nach den erſten Stunden n der neuen Umgebung das Gefühl des Gebor⸗ enſeins und der Zufriedenheit hat. Selbſtver⸗ ſtändlich hat man auch für Gemeinſchaftsräume Fele und Wirtſchaftsbaracken mit Kantinen⸗ etrieb ſorgen für das leibliche Wohl. In den einzelnen Lagern trifft man bereits auf Brauſe⸗ räume und Warmwaſſerverſorgung. Mit Argusangen wird darüber gewacht, daß die Verpflegung in jedem Fall erſt⸗ klaſſig iſt. Wer viel und ſchwer zu arbeiten hat, muß gut eſſen. Das iſt ein Grundſatz, der hier an der Weſtgrenze ganz beſonders beachtet wird. So wurde ganz allgemein eine vierte Mahl⸗ zeit für alle Arbeitskameraden eingeführt. Die Grundſätze der guten Unter⸗ kunft und tadelloſen Verpflegung werden auch überall dort durchgeſetzt. wo aus techniſchen Gründen kein geſchloſſenes Lager beſteht, ſon⸗ dern die Arbeitskameraden entweder in Privat⸗ quartieren oder in Gaſthofſälen, Schulen oder Handball: Heute Mittwochabend Hallen⸗ Einen Zweiſpänner⸗Vordwagen Pflug, eine eiſerne Egge, eine Oberbruchweide pachten. ging auf dem alten Darum ſendet ihnen dieſtaſche mit Inhalt. Bereins⸗Anzeiget . training: 7 Uhr Jugend, ab 8.30 für Aktive. mit Heuleitern, eine Häckſelma⸗ Saategge und ein Kultivator.(gut gedüngt) 7 amilienangehörige, die weit Näh. Auskunſtst. von der Heimat in der möchten ſo gerne auch was Mannheimer Weg Heimat Zeitung, welche Um gefl. Rückgabe Turnverein von 1893 Sofort zu verkaufen: f 0 ſchine, eine NRübenmühle, ein 0 br. Jon. Mandel 28., Sleinsirage 28 ſofort zu ver⸗ Fremde weilen, von der trauten Heimat hören eine karierte Baſt⸗ denſelben große Freude be- wird gebeten. reitet.. Heimatklänge. 8 runhildſtraße 2 Moderne f Familien- Attttttttttutttttt Drucksachen leine Verlobungs karten Anzeigen Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen in dieſer Trauerkarten 8 Trauerbildchen Zeitung 2 ſind Ihnen ſtets :. 9 5 8 Druckerel der Jule Holler Vlernnelmervolxszellung apnpnpnpppmng anderen Bauten untergebracht werden mußten. Wo es die Betreuung unſerer ſchaffenden Menſchen bei den Befeſtigungsarbeiten erfor⸗ dert, iſt man auch gänzlich neue Wege gegan⸗ gen. So z. B. bei der techniſchen Löſung der Geldüberweiſung an die Familien. Der einzelne Arbeitskamerad braucht am Zahl⸗ tag nicht zum nächſten Poſtamt zu laufen, um⸗ ſtändlich die Poſtanweiſung auszufüllen und dann ſtundenlang zu warten,— alles wird für ihn beſorgt, ohne daß er ſelbſt den Federhalter in die Hand zu nehmen oder auch nur einen Schritt zu gehen braucht. Auf Anregung der Deutſchen Arbeitsfront hat ſich die Poſt damit einverſtanden erklärt, daß an Stelle der einzel⸗ nen Poſtanweiſungen Sammelein zah⸗ lungsliſten ausgegeben werden, die der Betriebsführer nach einer freiwillig abgegebenen Verpflichtungserklärung des Lohnempfängers je⸗ weils von ſich auf der Poſt aufgibt. Iſt ſo alles getan, um für das leibliche Wohl der Männer zu ſorgen, ſo hat ſich die NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ mit ungeheu⸗ rem Schwung eingeſchaltet, um dafür zu. ſorgen, daß nach der harten Tagesarbeit auch Froh⸗ ſinn und Entſpannung zu ihrem Recht kommen. In Trier prangte kürzlich an den Lit⸗ faßſäulen ein großes Plakat, das den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Grundſatz verkündete:„Für den deutſchen Arbeiter iſt das Beſte gerade gut genug!“ Unter dieſem Leitſatz wurde ein gro⸗ ßer Varietéabend mit Spitzenleiſtungen deut⸗ ſcher Artiſtik in dem größten Saal der Stadt angekündigt, der den größten Beifall der Ar⸗ beitskameraden fand. — In welcher Weiſe„Kraft durch Freude“ für die geiſtige Koſt ſorgt, ſei an dem Beiſpiel eines Lagers gezeigt, Das Programm in einem Ba⸗ rackenlager im Gau Koblenz⸗Trier ſah in der Zeit vom 10. Auguſt bis 6. September folgen⸗ des vor:„Gaſtſpiel des Reichsthea⸗ terzuges“, am 12. Auguſt Aufführung des Films„Verräter“, 18. Auguſt„Bunter Va⸗ rietkabend“, 25. Auguſt der Film„Weiber⸗ regiment““, 1. September„Bunter Abend“, 6. September der Film„Olympia“, 1. Teil. Grundſätzlich kommt„Kraft durch Freude“ in jeder Woche einmal in jedes Lager mit einer beſonderen Veranſtaltung. Darüber hinaus iſt alles getan worden, um den Arbeits- kameraden nach der Arbeit eine eigene Freizeit⸗ geſtaltung zu ermöglichen. Erſt jetzt ſind neue Spiel⸗ und Sportgeräte zuſammen⸗ geſtellt worden, die von Berlin aus an alle La⸗ ger gehen. Ein ſolcher Spielſatz beſteht aus zwei Fußbällen, mehreren Boxhandſchuhen, Stoßkugeln, Medizinbällen, Tauen zum Tau⸗ ziehen, Tiſchtennis und Bällen zum Handball⸗ ſpielen. Außerdem gehen Handharmonikas hin⸗ aus, denn in jedem Lager gibt es irgendwo einen muſikaliſch beſonders begabten Kamera⸗ den. Schachſpiele und Bücher fehlen jetzt be⸗ reits in keinem Lager mehr. Jedes Lager ver⸗ fügt über einen Grundſtock von 44 Werken der unterhaltenden Literatur. Intereſſant iſt, daß des Führers Buch„Mein Kampf“ von den Arbeitskameraden immer wieder verlangt wird ſo daß die bis jetzt vorhandenen Exemplare dauernd vermehrt werden müſſen. Um den aus allen deutſchen Gauen hier zuſammengekomme⸗ nen Arbeitskameraden die landſchaftl. Schön⸗ heiten der Weſtmark zu erſchließen, hat man mehrfach Wochenendfahrten mit Omnibuſſen i die nähere Umgebung der einzelnen Arbeitsſtel len gemacht. Melde Dich als Mitglied Ortsgruppe der NS. ei der . 8 Aarktumſchau für die Hausfrau Die Obſternte in Deutſchland fällt zwar gering aus, etwas günſtiger in der Oſtmark, ſo daß mit dem Bezug dieſer geſchmackvollen Tafeläpfel auch unſere Hausfrauen einen be⸗ ſcheidenen Wintervorrat zu angemeſſenen Preiſen einlagern können. Viel wichtiger wird jedoch in der lden Zeit die Einkellerung von Speiſekartöffeln ſein, wobei man mög⸗ lichſt bis Ende März vorſorgen ſollte, zumal die ausgeſprochenen Winterſorten eine lange Haltbarkeit verbürgen. Die Einlagerung von Gemüſe aber wird ſich nur da empfehlen, wo geeignete Vorratsräume in kühlen, luftigen Kellern vorhanden ſind, ſonſt wird man ſich lieber auf den laufenden Bezug einſtellen, der ja durch die reichlichen Vorräte in beſter Be⸗ ſchaffenheit ſichergeſtellt iſt. Vorerſt gibt es noch in reichen Mengen Herbſtgemüſe wie Blumenkohl, Tomaten, Endivien und endlich Spinat, den unſere Gärtner bis zum Jah- resende an den Markt bringen werden. Wenn in den letzten Wochen einzelne Kä⸗ ſe ſorten wie Edamer und Limburger etwas knapper geworden ſind, ſo beruht dies darauf, daß bei dem einen die Einfuhr eingeſchränkt werden mußte, in dem anderen Fall aber in den ſüddeutſchen Käſereigebieten eine Umſtel⸗ lung auf Kaſeinherſtellung nötig wurde. Aber die Hausfrau kann ſtatt deſſen unbeſchränkt die nicht weniger nahrhaften Sauermilchkäſe und auch Friſchquarg einkaufen. Kinder⸗ Klapy⸗ wägelchen billig zu verkaufen Näh. Auskunfts- taf. d. Geſchäftsſt Große, guterhalt. zu verkaufen. Näh. Auskunftst. Gelbe Speise- Rarfolteln u Dickruben zu verkaufen Anton Fiſcher Ernſt Ludwigſtr. Speije⸗ kartojjeln zu verkaufen Mich. Herſchel Adolf Hitlerſtr. 87 Lichruden und Futter- gelberüben 5 hat laufend abzu⸗ geben Wilh. Hoock* Steinſtraße 14 vausfrauen! Laßt keine Kü. chenabfälle ver⸗ derben! Im Fleiſch bezug wird es ohne kleine Um⸗ ſtellungen in dieſen Herbſtmonaten kaum ge⸗ hen, da ſowohl die Schweinebeſtände noch nicht auf volle Höhe gebracht ſind und auch Kälber infolge der Maul- und Klauenſeuche nur be⸗ ſchränkt angeliefert werden. Hier müſſen Hammel- und Schaffleiſch, das auch auf den rhein⸗mainiſchen Märkten durch die Vermeh⸗ rung der Schafzucht in Heſſen überall zu be⸗ ſter Beſchaffenheit zur Verfügung ſteht, zur Verwendung kommen, wie es in anderen Lan⸗ desteilen ſchon immer üblich war. Auch Ge⸗ frierfleiſch kommt jetzt zur verſtärkten Aus⸗ gabe, nicht nur ſehr preiswert, ſondern auch in beſter Beſchaffenheit. Vom Metzger wird jetzt auch wieder regelmäßig Rindertalg angeboten, deſſen Verwendung im Haushalt wieder häufiger werden ſollte, wenn auch jetzt zum Ausgleich für fehlende Butter Spitzen⸗ margarine gegeben wird. Die Anlandungen von Fiſchen haben in den letzten Wochen un⸗ ter den heftigen Stürmen gelitten, ſo daß oft nicht alle Wünſche befriedigt werden konn⸗ ten. Abgeſehen von Heringen, die nach wie vor in der verſchiedenſten Form friſch oder konſerviert überall erhältlich waren. In den nächſten Wochen wird auch Seefiſch in den verſchiedenen Sorten in Stadt und Land vor⸗ handen ſein. Seefiſche erfreuen ſich bereits ſteigender Beliebtheit, trotzdem ſie auf dem Lande erſt in wenigen Haushalten zur regel⸗ mäßigen Speiſe gehören. Kanbball⸗Bezirksklaſſe TV. Viernheim führt die Tabelle an Reſultate vom vergangenen Sonntag: TV 1846 Mannheim— Poſt Mannh. 5716 Jahn Weinheim— Mannheimer TG. 19:3 TV Viernheim— SA-Standarte 13:3 Etwas überraſchend kommt die hohe Nie- derlage der 46er gegen Poſt Mannheim. Man kann dies jedoch verſtehen, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß die Mannheimer Turner ihren etatsmäßigen Torhüter nicht zur Stelle hatten und die wurffreudigen Poſtler den Erſatzmann leicht überwinden konnten.— Ebenfalls ſehr hoch ſiegte auch Jahn Weinheim. Mit 19:3 Toren wurde die MTG. überfahren.— Un⸗ ſere Turner ſetzten gleichfalls ihren Siegeszug fort und zwar war es diesmal die SA-Stan⸗ darte 171 Weinheim, der man mit 13:3 Toren das Nachſehen gab. Nachſtehend die Tabelle: Spiele gew. un. verl. Tore Pkte. TV. Viernheim 3„ Rb. M'heim 3 F TG. Jahn Weinheim 4 8%% v& 8 Poſt Mannheim 2 a TV. 1846 M'heim 4 2 0 2 35.34 4 MTG 2 10 1 Luſtwaffe Mannheim 1 G 39 0 Tſchft. Käſertal TTF Kur falz Neckarau 8 9 0 9:18 0 Su 171 VV Zuſammen mit Reichsbahn Mannheim lie- gen unſere Turner nun an der Spitze, gefolgt von Jahn Weinheim und dem Mannheimer Poſtſportverein, der ebenfalls noch ohne Ver⸗ luſtpunkte iſt und ein ernſtes Wörtchen in der Meiſterſchaftsfrage mitſprechen will. Jeden⸗ falls ſcheint die Sache bei unſeren Handballern recht intereſſant zu werden, zumal heute noch vier Vereine ohne Punkte ſind und dieſe den favoriſierten Mannſchaften erbitterte Kämpfe liefern werden. Einen ſolchen harten Kampf haben unſere Turner ſchon am nächſten Sonntag zu beſte⸗ hen. Käfertal iſt der Gegner, der auf eigenem Gelände unbedingt die Punkte retten will. Wie werden ſich da die Viernheimer ſchlagen? (Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Montag nachmittag wurde auf dem Neckarauer Uebergang ein 50 Jahre alter Mann beim Ueberqueren der Straße von einem Laſtkraft⸗ wagen angefahren und zu Boden geworfen. Der Mann erlitt einen Schädelbruch und wur⸗ de mittels Krankenwagen der Feuerlöſchpoli⸗ zei nach dem Städtiſchen Krankenhaus ge⸗ bracht. Ueber die Schuldfrage ſind die polizei⸗ lichen Erhebungen noch im Gange.— Bei ei⸗ nem weiteren Verkehrsunfall, der ſich am Nachmittag auf dem Friedrichsring ereignete, ſtieß ein Radfahrer gegen einen Straßenbahn⸗ zug. Auch hier trug der Radfahrer ſchwere Verletzungen davon und mußte nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden. Die Schuld dürfte nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen den Radfahrer ſelbſt treffen, weil er dem Straßenbahnwagen das Vorfahrtsrecht nicht eingeräumt hat.— Außerdem ereigneten ſich zwei weitere Verkehrsunfälle, wobei eine weitere Perſon verletzt und zwei Kraftfahr⸗ zeuge beſchädigt wurden. Denn: Doppelter Umſatz— doppelter Gewinn! Unaufhörlich werden Waren erzeugt, verkauft und verbraucht. Um einen ſchnellen Waren⸗Umſatz zu erzielen, benutzt der Kaufmann das Werbemittel, das den Käufern ſchnell und regelmäßig den notwendigen Überblick über die ſtets wechſelnden Warenangebote gibt: die Zeitungsanzeige! Es gibt heute für den Kaufmann keine ſchnellere und billigere Möglichkeit als Zeitungsanzeigen, um eine Viel⸗ zahl von Käufern und Kaufwilligen über ſeine Angebote zu unterrichten. Umfaſſende Verkaufserfolge werden vorbereitet burch Anzeigen in her„Viernheimer Volkszeitung“ A —