8— 2 2 führt wurde. Preisgabe des wichtigſten politiſchen und unterrichtete japaniſche Kreiſe nur dadurch er⸗ truppartige japaniſche Aktion im Anſchluß an vermutete. Schwierigkeiten in der Zuſammen⸗ ſchen Streitkräfte ſtark genug ſeien, um jedem Volks Amlsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswelle: Bezugspreis: Ins Haus* durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 247 7 ausgenommen an Sonntagen und m monatlich 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. otenlohn, S Samskag iernheimer qeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Bernheim reil für 1mm 2 den 22. Oflober 1938 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarck Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ 1 5 Höhe und 67 mm Breite 15 15 Fuß Zeit iſt Anzei e 2 baer Nr. 6 tr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 14. Jahrgang Das militärische Ereignis des Fernoſttrieges Kanton ohne jeden Widerſtand per Ehineſen von den Japanern eingenommen Tokio über den Erfolg hocherfreut Kamen die chineſiſchen Abwehrmaßnahmen zu ſpäl? Tokio, 21. Oktober Japaniſche Kampfwagenkolonnen drangen ſo⸗ eben in die Stadt Kanton ein. Tokio iſt durch den unerwartet ſchnellen Erfolg hocherfreut. Das japaniſche Hauptquartier meldet ſoeben im einzelnen, daß eine motoriſierte Einheit in ſchnellſtem Vormarſch nördlich der Bahnlinie Kanton—Tſchegklung die Außenſtadt von Kan⸗ ton erreichte Stärkere Kräfte ſeien im Nach⸗ rücken, ſodaß die Einnahme Kantons im Augenblick der Meldung bereits durchge⸗ Die anſcheinend widerſtandsloſe militäriſchen Zentrums Südchinas glauben klären zu können, daß der Gegner auf die ſtoß⸗ die Landung in der Bias⸗Bucht nicht vor⸗ bereitet war und daher ſeine Maßnahmen zur Abwehr zu ſpät getroffen hat. Außerdem ſcheinen tatſächlich wie man auch bisher ſchon arbeit des chineſiſchen Oberkommandos in Hankau mit den Befehlsſtellen in den Provin⸗ zen Kwantung und Kwangſi beſtanden zu ha⸗ ben, die die zur Verteidigung Kantons not⸗ wendigen 8 verzögerten oder über⸗ haupt nicht zur Durchführung gelangen ließen. In Tokio wird verſichert, daß die japani⸗ Widerſtand zu begegnen. Alle chineſiſchen Beamten der Provinzial und der ſtädtiſchen Verwaltung von Kanton haben die Stadt verlaſſen. Vor ihrem Rückzug 11 alle wichtigen Gebäude Kantons zer ⸗ ör Die Einnahme der Sladk Schanghai, 21 Oktober Japaniſche Truppen haben Freitagmitter⸗ nacht nach Ortszeit den größten Teil Kantons beſetzt. Nachdem am Nachmittag die erſten Panzerwagen die Stadt erreichten, ergoſſen ſich motoriſierte Abteilungen in ununterbrochener Folge in die Stadt und dehnten ihre Stellun⸗ gen innerhalb der Straßen ſtändig weiter aus. Die noch in der Stadt verbliebene Bevölkerung verhielt ſich ruhig. Das Ausländerviertel wurde von den Japanern mit in die Aktion einbegriffen. Freitag früh wurde von den Chineſen die rößte Brücke über den Perl⸗Fluß ge⸗ prengt. Dieſe Sprengung kündigte der Be⸗ völkerung den japaniſchen Angriff unmittelbar an. Der Eindruck in London London, 21. Okt. Sämtliche Londoner Abendblätter melden in duoder Aufmachung die Eroberung Kantons urch die japaniſchen Truppen.„Evening Standard“ bezeichnet den 150 Km. langen Ge⸗ waltmarſch der Japaner von der Biasbucht bis Kanton innerhalb von zehn Tagen als das rößte militäriſche Ereignis des ernoſtkrieges. Der Fall Kantons ſei Chinas größte iederlage ſeit dem Verluſt Pekings und Schanghais. Weiter berichtet das Blatt, die britiſchen und franzöſiſchen Konzeſſionen auf der Inſel Schamien in der Nähe von Kanton berei⸗ teten ſich auf die Aufnahme zahlreicher Flücht⸗ Uinge vor und hätten ihre Stellungen durch Schützengräben. Maſchinengewehrneſter und Sandſäcke geſichert „Star“ hebt hervor, daß ſich jetzt eine illton hineſifcher Truppen auf dem Rückzuge befänden Von der Kantoner Bevölkerung befänden ſich nrr noch 100 000 in der Stadt „Evening News“ unterſtreicht den Zuſam⸗ menbruch des chineſiſchen Widerſtandes und hebt hervor, daß die Chineſen vor ihrem Rückzug u. a. die Brücke über den e die einen Wert von 450 000 Pfund darſtelle, in die Luft geſprengt hätten. Amtliche chineſiſche Kreiſe machten Tſchiangkaiſchek für den Zuſammenbruch der militäriſchen Operationen bei Kanton ver⸗ antwortlich, da er bedeutende Truppenabteilun⸗ gen von Kanton zur Verteidigung Hankaus her⸗ werde din habe. Mit der Eroberung Kantons werde die Frage nach dem Schickſal der Kanton⸗ Kaulun⸗Eiſenbahnlinie brennend. die mit einer en Anleihe im Jahre 1907 erbaut worden ei. 20 Kilomeler vor hankau Kanton, 22. Okt. Wie hier verlautet, iſt es einer aus dem nörd⸗ lich der Hankau⸗Tſchangtſchau⸗Bahn verlaufen⸗ den Nangtſebogen vom Oſten hervorſtoßenden japaniſchen Kolonne am Freitag nachmittag ge⸗ lungen, bis auf 20 Km. an Hankau heranzukom⸗ men, ſodaß die Abſchneidung der Bahnlinie am Samstag zu erwarten iſt. London, 22. Okt. Der britiſche Kriegsminiſter Hore⸗Beliſha be⸗ tagabend mit der Kritik an der britiſchen Rü⸗ ſtungspolitik. Das Aufrüſtungsprogramm, ſo erklärte er u. a., eine Augenblicksſchöpfung. Unter dem gegenwär⸗ tigen Syſtem könne nichts eine wünſchenswerte Beſchleunigung des Programms garantieren, noch ſei zur Zeit die wünſchenswerte Erweite⸗ rung möglich Es herrſche Mangel an ausgebil⸗ deten Leute an beſonderen Stellen und für be⸗ ſondere Aufgaben. Jeder private Unternehmer könne heute ſelbſt entſcheiden, welche Aufträge den Vorrang hät⸗ Der Fall Kantons völlig überraschend Eine Million chineſiſcher Truppen auf dem mückzug 8 f Schanghai, 21. Okt. Der ſchnelle Fall Kantons iſt für die ganze Welt des Fernen Oſtens völlig über⸗ raſchend gekommen. Es war bekannt, daß ſich große Maſſen der Provinzialtruppen ſowie der Miliz der Kwantung⸗Provinz in Kanton ge⸗ 91 5 e um ſo unverſtändlicher iſt e⸗ aß ſie nicht zum Einſatz kamen und 15 gu wie gar keinen Widerſtand leiſteten Es ſind daher zahlreiche Vermuntungen über die Gründe der faſt kampfloſen Aufgabe Kan⸗ tons im Umlauf. Eine Verſion beſagt, daß ſich die Engländer bei den Behörden für eine Ver⸗ legung des Widerſtandes außerhalb von Kanton eingeſetzt haben, wogegen ſie von den Japanern Landes, der Gebäude ſowie des ausländiſchen Beſitzes erhielten. Die Zeitung„China Weekly Review“ wirft dagegen Kanton die Ueberſchätzung des engli⸗ ſcgen Einfluſſes in Tokio vor. Sie hätten ſich arauf verlaſſen. daß es möglich ſei, die Lan⸗ dung der Japaner in Südchina durch diplomati⸗ ſche Mittel zu verhindern. Man habe dieſe Mei⸗ nung in Kanton auch dann noch gehabt, als ge⸗ nug Anzeichen für die bevorſtehende Landung japaniſcher Truppen vorlagen. Wie aus Honkong gemeldet wird, habe ſich Tſchiankaiſchek von Hankau nach Tſchangt⸗ chau begeben. Man nimmt an, daß er weiter ſüdwärts reiſen wird, um die Lage in Südchina wiederherzuſtellen. ſchäftigte ſich in einer Rede in Cardiff am Frei⸗ ſei ein Programm und nicht „Die Maginol⸗ Linie Englands“ Eine Rede des briliſchen Kriegsminiſters hore-Beliſha ten. Für die gewünſchte Beſchleunigung und Er⸗ weiterung der Aufrüſtung müſſe man auf „Kriegszeitmethoden“ zurückgreifen. Ein Munitionsminiſterium müſſe, wenn es wirk⸗ ſam arbeiten ſolle, Vollmachten beſitzen, um Aufträge zu entſcheiden, die Materiallieferungen zu kontrollieren und die Verteilung gelernter Arbeiter zu regulieren. „Dieſe Bodenverteidigung gegen Luftangriffe iſt die Maginotlinie Englands und wird von den Heimattruppen durchgeführt“, er⸗ klärte der Kriegsminiſter weiter,„die Einberu⸗ fung der Luftabwehr⸗ und Küſtenverteidigungs⸗ einheiten in der Kriſenzeit war vollkommen im⸗ proviſiert und ſtellt eine völlig neue Erfahrung in der Geſchichte unſeres Militärs dar.“ Die Einberufung neuer Kräfte zur dauernden Be⸗ ſetzung der Luftabwehr würde eine bedeutende Verſtärkung der beſtehenden Armee bedeuten. Die Armee muſſe daher die Entwicklung der Luftabwehr im Auge behalten. Neue Kriegshafenpläne in 5 A. Hawai, Alaska und Portorico ſollen ausgebau werden a a 35 Wafhington, 21. Okt. „New Vork Times“ will aus zuverläſſiger Quelle wiſſen, daß das von Marineminiſter Swanſon kürzlich ernannte Marineamt unter Vorſitz von Konteradmiral Hepborb den weite⸗ ren Ausbau von Hawai. Alaska und Portorico beſchloſſen habe. Der Hafen von Pearl⸗Harbour bei Honolulu ſoll, obwohl er einer der größten befeſtigten Kriegshäfen der Welt iſt, noch ſtär⸗ ker ausgebaut werden. Außerdem ſei der Bau eines Militärflugplatzes in San Juan de Por⸗ torico und eines Luft⸗ und Seehafens auf der Kodiak⸗Inſel bei Alaska geplant. die Zuſage der weitgehendſten Schonung des Jubelnder Empfang des Führers in den ſüdbö Von Linz aus unternahm der Führer eine wurde Auf dem Marktplatz von Krumau waren die deutſchen Truppen angetreten. 5 roße Erfolg des Jahres 1938, mit dem rund 10 Millionen Hitler, daß der zum Großdeutſchen Reich vereinigt wurden, hmiſchen Gebielen ahrt durch die ſüdböhmiſchen Gebiete, wo er wieder mit großer Begeiſterung empfangen n ſetner Rede an die Böhmerwäldler betonte Adolf Volksgenoſſen und weit über 100 000 Quadratkilometer Land nur dadurch möglich war, daß das deutſche Voll gerüſtet und auch für den letzten Einſatz ent ſchloſſen war, wenn er notwendig geweſen wäre. [Preſſe⸗Ill uſtrationen⸗Hoffmann⸗Autoflex) Eine Probe der Führung und Gefolgschaft Goebbels über poliliſche Ereigniſſe der vergangenen Monale Hamburg, 22. Oktober. Die anderthalbſtündige Rede, die Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels am Freitagabend auf einer Maſſenkundgebung in der überfüllten Hambur⸗ ger Hanſeaten⸗Halle hielt, verſchaffte den mehr als 40 000 Zuhörern innerhalb und außex⸗ halb dieſer Kundgebungsſtätte einen grund⸗ legenden Ueberblick über die großen Ziele und die Grundideen der nationalſozialiſtiſchen Po⸗ litik. Dr. Goebbels führte u. a. aus: Wie immer, ſo habe auch in dem zur Neige gehenden Jahr bei der Staatsführung die Ab⸗ ſicht beſtanden, unſerem Volk in den Sommer⸗ monaten die wohlverdiente und notwendige Ruhe zu geben. Indeſſen habe die politiſche Entwicklung das nicht zugelaſſen. Es habe ſich in dieſen Monaten, ſo betonte der Miniſter unter dem ſtürmiſchen Beifall der Maſſen, ein ſo gewaltiges geſchicht⸗ Li. ch es Ereignis abgeſpielt, daß erſt eine ſpätere Geſchichtsſchreibung in der Lage ſein werde, die tieferen Urſachen und Auswirkungen dieſes Vorganges zu ermeſſen. Aber ſchon die Zeitgenoſſen könnten— toſender Beifall un⸗ terbricht mitten im Wort dieſe Feſtſtellung— die Tatſache, daß der Führer in dieſen Mona⸗ ten 10 Millionen Deutſche dem Reich wieder einreihte, als eines der größten Wunder der Weltgeſchichte überhaupt verbuchen. Und dieſes Wunder geſchah mitten im Frie⸗ den, ohne einen einzigen Gewehrſchuß; es wurde erreicht mit dem Einſatz einer Volks⸗ kraft, die unſere Gegner noch vor fünf Jahren überhaupt nicht wahr haben wollten. Es zeuge von grenzenloſer Dummheit, wenn gewiſſe Leute dieſen unglaublichen Erfolg darauf zurückfüh⸗ 3 der Führer habe„eben Glück ge⸗ abt“. Dr. Goebbels ging dann auf die Eingliede⸗ rung des Sudetenlandes ein. Er ſtellte in die⸗ ſem, von den Maſſen mit atemloſer Spannung Deutschland als Es könne keinem Zweifel unterliegen, betonte Dr. Goebbels weiter, daß das deutſche Volk aus der großen Spannung der jüngſten Vergangen- — endgültig als eine neue Weltmacht . iſt.„Zum erſten Male wieder ſeit 1918 haben wir wirkliche Weltpoli⸗ tik gemacht!(Begeiſterte Kundgebungen und Zuſtimmung unterſtreichen dieſe Feſtſtellungen des Miniſters). 15 Jahr lang haben wir ver⸗ pielt in der Geſchichte, haben wir nutzlos ver⸗ treichen laſſen, und fünf Jahre nationalſoziali⸗ ſtiſcher Politik haben genügt, um dieſe Ketten von Verſailles mit einemmal zu zerbrechen.“ (Erneute jubelnde Zuſtimmung der Zehntau⸗ ſende). In großen Zügen entwarf der Miniſter wei⸗ ter ein Bild dieſer beiſpielloſen, vor wenigen Jahren noch faſt für unmöglich gehaltenen Er⸗ folge. Ein Blick auf die Landkarte genüge, um feſtzuſtellen, daß unſer Reich noch nie ſo groß, noch nie ſo mächtig und noch nie ſo ſtark war wie im Jahre 1938. Biologiſche Haarſpaltereien, ſo ſtellte er feſt, würden in wenigen Jahren vergeſſen ſein, nie⸗ niemals aber werde man vergeſſen, daß in einem einzigen Jahre die Oſtmark und das Sudetenland dem Reiche angeglie⸗ dert werden konnten.“ Mit Schärfe rechnete Dr. Goebbels hierbei auch mit den Angreifern aus kirchlichen Kreiſen gegen den Nationalſozialismus ab. „Was die Herren Kardinäle in den Kirchen ſelbſt ſagen“, ſo erklärte er unter dem minuten⸗ langen ſtürmiſchen Jubel der Zehntauſende, pſoll ihre Sache ſein. Die Politik und die Straße aber gehören uns!“ Dr. Goebbels betonte dann die ausſchlag⸗ gebende Rolle der deulſchen Vehrmacht bei den entſcheidenden Auseinanderſetzungen der letzten Wochen. Deutſchland. das ohnmäch⸗ tigſte Land der Nachkriegszeit, ſei in fünf Jah⸗ ren zur ſtärkſten Militärmacht der Welt gewor⸗ den. Das Volk kenne dieſe Wehrmacht und liebe ſie, denn ſie habe nur eine Aufgabe zu erfüllen: Deutſchland zu ſchützen. Immer wieder von begeiſtertem Beifall der Maſſen in der Hanſeatenhalle unterbrochen. entrollte Reichsminiſter Dr. Goebbels dann in klaren Amriſſen ein Bild der gegenwärtigen außenpolitiſchen Lage des deutſchen Volkes, das vor fünf Jahren noch völlig iſoliert daſtand. Er wies darauf hin, wie die von den Demokratien ſo geprieſenen„Kollektiv⸗Freundſchaften“ kläg⸗ lich verſagten, als es hart auf hart ging. und wie ſich auf der andern Seite die Achſe Berlin— Rom als ſtahlhart und unzerbrechlich erwies. Hier zeigte es ſich, daß Muſſolini wirk⸗ lich ein großer Freund Deutſch⸗ lands war und iſt! „Es gibt in Europa keine Regierung“, er⸗ klärte Dr. Goebbels.„die dem Volke näher ſteht, als die Regierung Adolf Hitlers. Wo ſind denn mehr Söhne des Volkes in der Re⸗ N als bei uns? Nirgends in der Welt nn unſeren Taten der Gemeinſchaft, kann dem Winterhilfswerk, der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt oder der Organiſation„Kraft 15175 Freude“ etwas annähernd Gleiches an die ite geſtellt werden.“ Mach einer Schilderung der gigantiſchen Lei⸗ ſtungen und beiſpielloſem Erfolge, von denen jeder einzelne allein genüge, um den Namen des Führers für alle Zeiten in das Buch der Geſchichte zu ſchreiben, wandte ſich Dr. Goebbels den neuen Aufgaben zu, die nun im kommenden Winter vor dem deutſchen Volke liegen. Es gelte jetzt, den Blick verfolgten Kapitel ſeiner Rede unter ſtürmi⸗ ſchen Beifallskundgebungen feſt, daß die deut⸗ ſche Nation bis zum letzten Mann entſchloſſen geweſen ſei, das einſt ſo feierlich proklamierte Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker notfalls auch mit dem Schwert zur Durchführung zu bringen. Nur durch dieſe Entſchloſſenheit, ſo betonte er unter erneutem ſtürmiſchem Beifall, ſei der drohende Krieg überhaupt vermieden worden. Es habe ſich um eine beiſpielloſe Probe der Führung und der Gefolgſchaft gehandelt; es ſei um großer Dinge willen ein großer Einſatz mutig und entſchloſſen gewagt worden. Es habe aber einer noch viel größeren Entſchluß⸗ kraft des Führers bedurft, die Vorausſetzungen für dieſe Rückgliederung des Sudetenlandes zu ſchaffen, und zwar vor allem durch die Schaf⸗ fung einer ſtarken Wehrmacht. „Mit beißender Schärfe ſkiszierte der Miniſter die feige Haltung der Beſſerwiſſer.„Dieſe Leute“, ſo erklärte er,„arbeiten immer mit dem Argument, die Welt ſei gegen uns. Da⸗ rauf kommt es aber gar nicht an! Entſchei⸗ dend iſt— toſender Beifall war das Echo die⸗ ſer Feſtſtellung des Miniſters—, ob dieſe feindliche Welt überhaupt in der Lage iſt, etwas gegen uns zu unternehmen! Am meiſten kann ſie uns antun, wenn wir feige ſind! Am wenig⸗ ſten aber vermag ſie uns anzuhaben, wenn wir tapfer ſtehenbleiben, wo immer wir auch ſtehen!“(Mit brauſender Zuſtimmung beſtätigt die Menge dieſe Worte. Mit Stolz konnte Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels bei dieſer Rückſchau auf die hinter uns liegenden Ereigniſſe feſtſtellen, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit die Nerven be⸗ halten hat. Das Volk habe ſich als ein wahrhaft politiſches Volk erwieſen. „Dieſes Volk, erklärte Dr. Goebbels unter minutenlangem ſtürmiſchen Jubel,„war des Führers würdig, wie der Führer ſich dieſes Volkes würdig erwieſen hat.“ neue Weltmacht nach innen zu lenken. Es ſei notwendig, wie immer, die Partei als große Kraftquelle unſe⸗ res Volkes richtig in die öffentliche Betätigung hineinzuſtellen. Dr. Goebbels wies auf die großen Aufgaben hin, die in den nächſten Monaten zu erfüllen ſind. Das deutſche Volk müſſe in dieſem Win⸗ ter ein ſoziales Hilfswerk durchführen, wie es in ſolchem Ausmaß bisher noch nicht erreicht worden ſei. 10 Millionen Menſchen müßten in die ſoziale Arbeit des Reiches neu einbegriffen werden. Dieſe Aufgaben ſeien nur mit der Einheit des Volkes zu löſen. Tief beeindruckt lauſchten die Zehntauſende dem Redner, als er die gewaltige und rieſen⸗ hafte Verantwortung ſchildert, die auf den Schultern des Führers ruhte und ruht. Jubelſturm begleitet jeden Satz Dr. Goeb⸗ bels' als er feſtſtellt:„Ein neues Zeit- alter iſt angebrochen. Keine Welt des Scheins und der Schlagworte, ſondern harter, aber uns auf das tiefſte beglückender Tatſachen! Das iſt die wahre, echte Demokratie, ſo wie wir ſie meinen und verſtehen: Das Volk führt ſich ſelbſt durch ſeinen beſten Sohn! Das Volk ſelbſt hat keinen größeren Ehrgeiz, als getreu und gehorſam hinter ihm und ſeiner Fahne zu mar⸗ ſchieren! Dieſes Deutſchland hat ſich aus den tiefſten Niederungen erhoben; es iſt nun wie⸗ der eine Weltmacht!“ Als Dr. Goebbels ſeine zündende Rede mit den Worten des Liedes ſchließt, das ein junger Dichter für Deutſchlands Volk geſchaffen hat, und das jetzt für unſere ganze deutſche Nation ſeinen Wert bekommen hat:„Mit unſerer Fahne iſt der Sieg! Flieg, deutſche Fahne, flieg!“ da will der Jubel der bis ins tiefſte Herz aufgewühlten Maſſen kein Ende nehmen. „Unſer allergrößler Kamerad“ Dr. Ley ſprach über den Führer Stettin, 21. Ott. Der Lehrgang aller Gau⸗ u. Kreisſchulungs⸗ leiter der NSDAP. Großdeutſchlands verweilte am 21. Oktober vormittags auf dem Wege nach Paſewalk als Gaſt des Gaues Pommern in Stettin. Die Fahrt galt dem Gedenken des Tages, an dem Adolf Hitler vor 20 Jah⸗ ren als unbekannter Frontſoldat gasvergiftet und faſt erblindet in das Lazarett von Paſewalk aufgenommen wurde. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley war aus dieſem Grunde nach Stettin geeilt, um zu den Männern der Schulung auf ihrem Wege nach Paſewalk über den Führer zu ſprechen. „Alles, was wir heute ſind als Menſchen“, ſo rief er den Männern zu,„hat uns der Führer durch ſein Weſen gezeigt. Das Größte, was er getan hat, iſt, daß er dich und mich, daß er uns alle zu anderen Menſchen gemacht hat. Wir wollen uns heute ganz und zutiefſt dem Glücke e Zeltgenoſſen des Führers zu ſein und wollen an ihm und an ſeinem Beiſpiel täglich und ſtündlich lernen.“ „Der Führer iſt“, ſo fuhr Dr. Ley fort,„trotz aller Größe und aller Einzigartigkeit Menſch Heesen Führer iſt Kamerad ge⸗ lieben, Kamerad wie ehedem, Kamerad von uns allen. Was kann es denn Schöneres geben“, ſo fragte Dr. Ley,„als Politiker zu ſein? Der Führer iſt der größte Politiker, weil er der beſte Erzieher iſt und der beſte Künſtler darin. Er liebt ſein Volk unbändig und ver⸗ zeiht jedem einzelnen all die kleinen Dinge ſeines Menſchſeins. Es iſt die größte Tat des Führers, daß er unſerem Volke den Weg ebnete zu allem Schönen und Lichten.“ Immer wieder unterbrach der Beifall die von tiefer Verbundenheit zum Führer zeugen⸗ den Worte des Reichsorganiſationsleiters, dem Pg. Schmidt zum Schluß im Namen aller für dieſe feierliche Stunde dankte. Miinchen fand keine Fortsetzung Warum Rüfſtungswelllauf der demokraliſchen Mächle? Nom. 21. Oktober. Unter der Ueberſchrift„Man redet vom Frie⸗ den und rüſtet weiter“ erklärt das halbamtliche „Giornale d'Italia“, der engliſche Außenmini⸗ ſter habe zwar nochmals nach engliſchem Brauch darauf hingewieſen, daß die Rüſtungen Eng⸗ lands nur der Verteidigung dienten und daß ein Ausgleich und eine Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen totalitären und demokratiſchen Regimen nicht nur möglich, ſondern ſogar wünſchenswert ſeien. Man müſſe aber feſtſtellen, daß die Er⸗ klärungen nicht ganz mit der derzeitigen neuen Lage übereinſtimmten. Man frage ſich alſo, weshalb ausgerechnet nach dem Münchener Ab⸗ kommen London, Paris und Waſhington die Parole von der Notwendigkeit einer Ver⸗ vielfältigung ihrer Rüſtungen aus⸗ gegeben hätten, als ob die drei großen Demo⸗ kratien zum Gegenſchlag ausholen wollten oder ſich von den totalitären Staaten bedroht fühl⸗ ten, genau in dem Augenblick, wo deren For⸗ derungen erfüllt waren. Solange auf dieſe Frage keine Antwort er⸗ teilt werden könne, ſei, wie das halbamtliche Blatt betont, das Mißtrauen Europas gegenüber den wahren Zielen des Rüſtungs⸗ wettlaufes der demokratiſchen Mächte vollauf berechtigt, um ſo mehr. als in Frankreich, Groß⸗ britannien und den Vereinigten Staaten die Kriegspartei. die ſowohl im ſpaniſchen wie im tſchecho⸗ſlowakiſchen Problem eine völ⸗ lige Niederlage erlitten hätte, keineswegs die Waffen ſtrecke, ſondern im Gegenteil frecher den je auftrete. Man könne feſtſtellen, daß München keine Fortſetzung gefunden habe. Gegenüber den auf⸗ richtigen Geſten Muſſolinis, die bei Hitler eine ſo herzliche Zuſtimmung und Bereitſchaft zur Zuſammenarbeit gefunden haben, ſtehe über die Erklärungen der Dankbarkeit hinaus eine kla⸗ rere außenpolitiſche Einſtellung der demokrati⸗ ſchen Regierungen noch aus. Den guten Willen und den Bemühungen Chamberlains könne man anerkennen. Gegenüber einigen widerſpruchs⸗ vollen engliſchen Kundgebungen ſei es aber nur möglich, Zurückhaltung walten zu laſſen. Bereits habe der engliſche Premierminiſter im Unterhaus die Notwendigkeit betont, das engliſche Rüſtungsprogramm mit erneuter Gewaltiger Baufortſchritt in Fallersleben 4000 Arbeiter am Volkswagenwerk eingeſeßt Fallersleben, 21. Oktober Erſtmals ſeit der Inangriffnahme des Baues des Volkswagenwerkes bei Fallersleben im Februar ds. Is. und der Grundſteinlegung durch den Führer im Mai, wurde Vertretern der deutſchen Preſſe Gelegenheit gegeben, ſich von den gewaltigen Fortſchritten zu überzeugen, die dieſer jüngſte, zugleich aber grandioſeſte Induſtriebau als neuer Markſtein nationalſozialiſtiſchen Schöpfergeiſtes in knapp 8 Monaten gemacht hat. Die Fahrt von Braun; ſchweig zum Baugelände wurde im Kd.“ Volkswagen zurückgelegt, wobei auf der Auto- bahn eine Geſchwindigkeit von 110 Stun- denkilometern mühelos erreicht wurde. Dabei konnte man feſtſtellen, daß der Wagen außerordentlich gut auf der Straße liegt und ſich in den Kurven als ſehr wendig erwies. Es war ein eigenartiges Bild, das Bild der nahen Zukunft, die ſchnittigen Wagen— etwa 20 an der Zahl— über die ideale Straße da- hingleiten zu ſehen, vorbei an dem nahezu fer⸗ tiggeſtellten Vorwerk, in dem die Ausbil- dung von zurzeit bereits 250 Lehrlingen erſolgt und ſpäter auch eine Ingenieurſchule errichtet wird. Unmittelbar hinter Fallersleben ragen bereits gewaltige Eiſenkonſtruktionen und Betonbauten auf, die ein erſtes Bild von den rieſigen Ausmaßen des Werkes bieten. Das Baugelände ſelbſt iſt etwa zwet⸗ mal 1,5 Kilometer groß. Auf ihm befinden ſich zurzeit vier Hallen im Bau. Nahezu fertigge⸗ ſtellt iſt der Unterbau der Werkzeughalle, ſehr weit fortgeſchritten der Bau des Preßwerkes das im Gegenſatz zu den anderen Hallen in Eiſenkonſtruktion N wird. Das ge⸗ ſchieht mit Rückſicht auf das hohe Eigengewicht der Preſſen von zum Teil über 100 Tonnen. An das Preßwerk ſchließen ſich das Karoſſerie⸗ werk ſowie die mechaniſche Werkſtatt an. Die Höhe der Hallen beträgt rund 15 Meter. Das Preßwerk iſt im Mittelteil, wo die großen Preſſen zur Aufſtellung gelangen, noch einige Meter höher. Die größte Halle iſt das Karoſſe⸗ riewerk mit einer Bodenfläche von über 70000 Quadratmetern. Sie iſt 286 256 Meter groß, während bei den übrigen Hallen bei einer unveränderten Länge von 286 Metern die Breiten 140, 170 und 190 Meter be⸗ tragen. Sämtliche Hallen haben Keller von vier Meter Höhe, in denen alle Rohrleitungen un⸗ tergebracht ſind. Ein Teil dieſer Keller iſt zu Lufiſchuzräumen ausgebaut, während ſpiralbe⸗ wehrte Decken einen Durchmeſſer von 1,10 Me- ter beſitzen, alſo abſolute Sicherheit bieten. Für die Herſtellung des von einer zentralen Luft- ſchachtſtelle an die jeweiligen Arbeitsſtellen ge- pumpten Betons werden allein täglich 2000 Tonnen Kies und 600 Tonnen Ze⸗ ment benötigt. Dieſer Zement ſtammt aus Italien, von wo aus er in Spezialſchiffen bis nach Bremen befördert und dort in Laſtkähne umgeladen wird. Der höchſte Bau des Geſamt— werkes wird das Kraftwerk, deſſen Eiſen⸗ konſtruktion ſich bis zu 46 Meter erhebt, und das Turbinenhaus, das Keſſelhaus, Kohlen- bunker und das Schalthaus enthält. Von die⸗ ſem Kraftwerk aus ſoll im übrigen auch die Energie- und Wärmeverſorgung der im Ent⸗ ſtehen begriffenen Kd F.⸗Stadt erfolgen. Der eigens für das bekanntlich am Mittelland⸗ kanal gelegene Werk bereits vorhandene und benutzte Hafen hat eine Länge von rund 380 Metern und eine Breite von 70 bis 150 Mtr. An den Bauten werden zurzeit insgeſamt etwa 4000 Arbeiter, darunter 2500 Ita- liener ſowie einige hundert Holländer und deutſche Volksgenoſſen aus Danzig be— ſchäftigt. Dieſe ſind in einem als vorbildlich zu bezeichnenden Barackenlager in nächſter Nähe des Baugeländes untergebracht. Energie in Angriff zu nehmen. Die Organiſa⸗ tion einer allgemeinen Dienſtbereitſchaft be⸗ weiſe, wie„Giornale d'Italia“ anſchließend betont, daß zu mindeſt die dem Rüſtungsab⸗ kommen, der Abrüſtung und der Ausſöhnung mit den totalitären Regimen— d. h. Deutſch⸗ land und Italien, gegen die die Rüſtungen der Demokratie gerichtet erſcheinen— gewidmete Worte noch nicht durch entſprechende Taten be⸗ ſtätigt worden ſeien. Der Nachfolger Francois-Poncels Vor der Ernennung in Paris Paris, 21. Okt. Der„Jour“ glaubt ankündigen zu können, daß der nächſte Miniſterrat ſich mit der Ernennung des neuen Botſchafters in Berlin be⸗ faſſen werde. Dieſe Ernennung werde der Aus⸗ gangspunkt einer weitgehenden diplomatiſchen Verſchiebung darſtellen. Der bisherige Botſchaf⸗ ter in Barcelona, Labonne, werde für Moskau und ein Nachfolger für ihn ſelbſt in der kata⸗ laniſchen Hauptſtadt vorgeſehen werden. Des weiteren ſei die Regierung entſchloſſen, eben⸗ falls mit National⸗Spanien Beziehun⸗ gen aufzunehmen. Die lange Ausſprache zwi⸗ ſchen Miniſterpräſident Daladier, Bonnet und Leger am Donnerstag habe unter anderem auch dieſer letzten Frage gegolten. Kleine poliliſche Nachrichten In Dresden begann am Freitag die bis zum 23. Oktober dauernde Tagung der Deut⸗ ſchen Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung im NS.-Bund Deutſcher Tech⸗ nil. Das Thema der Tagung lautet„Die Stadt und das Land“. Am erſten Tag behandelte eine Reihe von Rednern die Auf⸗ gabenſtellung. Wie NS meldet, werden gegenwärtig von der SA. in den bayeriſchen Alpen drei Schi- hütten gebaut, auf der Winkelmoosalm, in der Nähe von Oberſtaufen und auf der Valepp⸗ alpe beim Spitzingſee. Das Richtfeſt dieſer letz⸗ ten Schihütte fand im Beiſein des Stabsfüh⸗ rers der Oberſten SA.⸗Führung, Obergruppen⸗ führer Herzog, ſtatt. Der Präſident des DD A C., NSKK.⸗ Oberführer Freiherr von Egloffſtein, iſt an den Folgen einer Blutvergiftung im Alter von 42 Jahren geſtorben. Freiherr von Egloff⸗ ſtein wurde 1933 von Korpsführer Hühnlein mit der Führung des DDAC beauftragt. Er erwarb ſich um deſſen Aufbau große Verdienſte, die ſchon im Anſteigen der Mitgliederzahl von 94000 im Oktober 1933 auf heute 175 000 zum Ausdruck kommt. 5 Die internationale Handelskam⸗ mer richtet an die Regierungen und im beſon⸗ deren an diejenigen der führenden Wirtſchafts⸗ mächte den Appell unverzüglich eine Politik freundſchaftlicher Zuſammenarbeit auf wirtt⸗ ſchaftlichem Gebiet einzuleiten. Die Prager Polizei führt täglich Razzien aus zur Feſtſtellung von Emigranten aus dem nunmehr deutſchen Gebiet. In Brünn wurden geſtern 28 Perſonen verhaftet. Premierminiſter Chamberlain verließ Freitagnachmittag Downing-Street Nr. 10, um ſich über das Wochenende nach Chequers zu be⸗ geben. Man rechnet allgemein damit, daß die Ernennung der neuen Miniſter zu Beginn nächſter Woche bekanntgegeben wird. Zur Finanzierung des von Präſident Rooſe⸗ velt angekündigten erweiterten Aufrüſtungs⸗ programms wird in Schatzamtskreiſen eine 10prozentige Erhöhung der Einkommen- ſteuer neben anderen Deckungs möglichkeiten ernſtlich erwogen. Doch iſt die endgültige Ent⸗ ſcheidung hierüber noch nicht gefallen. Hauptiſchriftleiter und verantwortlich für denk polttiſchen Teil: Dr. Eduard Kubn, Worms; für den übrigen Teil: Feiedrich Martin, Viernheim. Verlag Vereinigte Fade Cnorim. Haller K Co Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Mar 1 Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerer Hal— tenbäuſer Cnyrim& Co, Worms.— Da. IX. 1988 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. I AN Sci 1 cn n Gahter z 0 g Nene a fit gte Wa* „ Latz dab er er i bert, Fut 0 N en 0 ie Orgniſ reitſchaft hes anichliezend Nütungkab⸗ Ausſahnung „ h. Deutſch⸗ iltungen der gewidmete de Taten be⸗ Jontelz nis „ A. Okt. länter, daß Ernennung getlit bes de det Aus⸗ plomatiſchen ige Votſchafs für Moslau in der lan ⸗ eden. Des loſſen, eben⸗ 1 Veziehun⸗ yruche zwi⸗ Bonnet ud deren auch en ag die bis der Det eichs⸗ und cher Tech utet„Die erſten Lag in die Aufs wwirig von tei Sch! noosalm, il det Valebb⸗ J dieset leß⸗ 8 h: — 1938 Alarm fuͤr Feuerwache 3 Was ihm Ellen auseinandergeſetzt hatte, war wohl nicht ſchwer zu begreifen, und doch begriff er es nicht gleich. Es ſollte das letzte Zuſammentreffen, die letzte Ausſprache mit ihr geweſen ſein, weil ihre Eltern nicht wollten, daß ſie ſeine Frau werde, und weil b ſelbſt zu der Einſicht ee ſei, daß ſie nicht glücklich mit hm werden könne. Sie würde in beſtän⸗ diger Angſt um ihn leben und keine ruhige und frohe Stunde haben. Ja, wenn er einen anderen Beruf hätte! Aber Feuerwehrmann!! Sie reichte ihm die Hand und ſagte: „Leb' wohl, Karl⸗Heinz! Du wirſt 9 nicht in Groll an mich denken?“ So lie ſagte ſie es und ſo treuherzig blickte ſie ihn dabei an, daß ſein Zorn nicht ſtandhielt. „Bleib' doch noch ein Weilchen!“ bat er. Sie ſah auf die Uhr.„Ich muß mich be⸗ eilen. Du weißt, wir müſſen pünktlich ſein, ſonſt koſtet es Strafgeld.“ Aber er ließ ihre Hand nicht los. „Ellen, ich habe dir noch manches zu ſagen! Es iſt wahr, mein Beruf iſt nicht ganz ungefährlich, aber andere Berufe ſind is nicht weniger. Ich bin nun ſchon fünf Fahre dabei und habe keinen Schaden er⸗ ſitten, und bin doch niemals einer von den letzten, wenn es Ernſtes gilt. Meine beiden Auszeichnungen beweiſen es.“ „Ja, du biſt tollkühn obendrein. Schon deshalb würde ich mich immer um dich ſorgen müſſen. Leb' wohl.“ „Haſt du mich denn nicht mehr gern, Ellen!?“ „Weil ich dich gern habe, muß es zu Ende ſein!“ Kaum war Glind auf der Feuerwache angelangt, als ſchon wieder die Alarmglocke 5 Nicht lange danach lief eine neue Meldung ein. In beiden Fällen handelte es ſich nur um unbedeutende Brände. Dann trat eine mehrſtündige Ruhepauſe ein, bis plötzlich die Glocke durchdringend und an⸗ haltend läutete. Eine der direkt mit der Wache verbunde⸗ nen privaten Meldeſtellen, das Hermes⸗ Haus, ſignaliſierte„Mittelfeuer“. Dieſe Meldung wurde alsbald noch verſchärft. Im Nu waren die Löſchfahrzeuge be⸗ mannt. Sie rollten aus dem Depot und jagten im ſchnellſten Tempo durch die Straßen. Das Hermes⸗Haus war eins der bekann⸗ teſten Geſchäftshäuſer, mit zahlreichen Kon⸗ toren und Lagerräumen. Es war anzu⸗ nehmen, daß es dort ſchwere Arbeit geben würde. Glind kannte das Innere des großen Gebäudes recht gut. In einem der Kontore des fünften Stockwerks war Ellen beſchäftigt. e bewegten ſich unaufhörlich auf und nieder, und die ſteilen und ſchmalen Treppen wurden nur wenig benutzt. Dieſe Treppen und die langen dunklen Korridore tten dem Feuerwehrmann nie recht ge⸗ allen. Noch eine Straßenkreuzung, und das Ziel war erreicht. Aus einer Reihe Fenſter des zweiten Stockwerks quollen ſchwarze Rauchwolken. Man hörte das Klirren berſtender Scheiben. 7— wurden Leitern angelegt, Feuer⸗ wehrleute ſtiegen behende hinauf, während andere den Weg durch das Portal nahmen. Unter ihnen befand ſich Glind. Aus den Fahrſtühlen, die herabkamen, wankten halbbetäubte Menſchen. Die Schächte waren ſchon mit Rauch angefüllt. Dann mußten es auch die Korridore ſein. Und ſo war es. Man hatte in den Räumen, wo das Feuer entſtanden war, in der Be⸗ ſtürzung ſämtliche Türen geöffnet. Der Brand griff bereits auf das höhere Stockwerk über, da praſſelten dämpfende Waſſerſtrahlen in die Flammen. Bald war es Glind und einigen ſeiner Kameraden gelungen, bis zum Brandherd vorzudringen und dieſen zu iſolieren. „Kommen Sie, Glind wir wollen ſehen, wis es oben ſteht!“ befahl der die Löſch⸗ arbeiten leitende Inſpektor.„Ueberzeugen Sie ſich, ob alle Türen geſchloſſen ſind!“ Glind wollte den Befehl ausführen, als »Das iſt ja eine unerklärliche Begebenheit!« nugeralenst Rieter plötzlich ein junges Mädchen, laut um Hilfe rufend, die Treppe herunterkam. „Retten Sie mich, Feuerwehrmann!“ ſchrie ſie. „Warum ſind Sie nicht in Ihrem Zimmer geblieben?“ herrſchte der Inſpektor ſie an. „Soll ich vielleicht darin bleiben, bis das anze Haus abgebrannt iſt?“ antwortete ſte in weinerlichem Trotz. „Ach, damit hat's noch keine Gefahr! Machen Sie jetzt nur geſchwind, daß Sie aus dem Rauch herauskommen!“ Glind ſprang hinzu und hob ſie mit raſchem Griff auf ſeine Arme. „Karl⸗Heinz!“ rief ſie, ihn erkennend. „Du?“ Und umſchlang ſeinen Hals.„Du Lieber!“ Der junge Mann beachtete ihre Zärtlich⸗ keiten überhaupt nicht. Er öffnete die erſte beſte Tür und trug ſie hinein. „Hier biſt du in Sicherheit!“ ſagte er barſch und ließ ſie auf einen Stuhl gleiten. *. Das Feuer war gelöſcht. Nur eine Wache blieb im Hauſe zurück. Der Inſpektor hatte Glind hierzu kom⸗ mandiert. „Vergeſſen Sie Ihre Gefangene nicht!“ meinte er ſchmunzelnd.„Die Zeit wird ihr doch etwas lang geworden ſein.“ Er ſuchte Ellen vergebens, wo er ſie untergebracht hatte. Mißmutig machte er kehrt. „Herr Feuerwehrmann!“ hörte er da aus der Höhe eine ihm wohlbekannte Stimme rufen. Sie ſtand wieder auf der Treppe, wo ſie vorhin geſtanden.„Herr Feuerwehr⸗ mann, wenn Sie mich nochmals retten wol⸗ len, bedenken Sie bitte, daß ich eine Dame Fleg 1255 n 5 6 115 ecke kriegen, ſo haben Sie mich angepackt.“ „Ach Ellenl“ „Ich werde mich über Sie beſchweren und dann werden Sie die längſte Zeit Feuer⸗ wehrmann geweſen ſein. Oder wären Sie mit jeder anderen Dame auch ſo um⸗ gegangen?“ „Geradeſo. Ich war doch im Dienſt!“ „Für dieſen Beruf ſoll man noch etwas übrig haben?“ Mit zwei Sätzen ſtand er neben ihr. „Hätte ich dich denn im Rauch und Qualm umkommen laſſen ſollen? Kannſt du mir auch deshalb zürnen?“ „Nein, aber du ſollſt mich ſanfter tragen—.“ „Das werde ich, das ſchwöre ich dir!“ jauchzte er.„Ich werde dich ſo ſanft tragen — ſo ſanft!“ Er preßte ſie ungeſtüm an ſich. „O! Iſt das der Anfang?“ ſchmollte ſie. Wie ſchon einmal an dieſem Tage, ſchlang ſie wieder die Arme um ſeinen Hals. Sie war von einem Vorurteil gründlich geheilt. Christoph Walter Drey Die Blumen des Herbſtes Aſtern, Dahlien, Herbſtzeitloſen enn die letzten Blütenblätter der Roſen müde zur Erde fallen, über⸗ ziehen ſich die Gärten zum letzten Male mit einem Farbenrauſch. Es blühen Aſtern und Dahlien. Stellen die Blüten des Frühlings mehr zarte Farben zur Schau, ſo prunken die Herbſtblumen mit ſatten, reifen Farben, doch ſind alle Herbſtblumen duftlos. Oft klatſcht ſchwerer Regen auf dieſe Blüten nieder, ſie werden vom Wind hin und her geworfen, doch dies kann ihnen nichts anhaben. Erſt die Herbſtfröſte machen dem Blühen ein Ende, beſchmutzt, bereift, durchnäßt und zerriſſen ſinken die Blüten. Von keiner anderen Blume ſind ſo viele Sorten gezüchtet worden wie von der Aſter. Allein in den Blumengärtnereien von Erfurt und Quedlinburg ſind 4000 Sorten bekannt, ihre Geſamtzahl wird auf 7000 geſchätzt. Der Reichtum an Farbenabtönun⸗ gen iſt bei den Aſtern ſo groß, daß ſich kaum eine finden ließe, die nicht nachzuweiſen wäre. Die ſchönſten Aſtern kamen aus China zu uns. Ein Jeſuitenpater brachte vor ungefähr 200 Jahren die erſten chine⸗ ſiſchen Aſtern nach Europa. Mehr noch als bei uns iſt die Aſter in China die Lieb⸗ lingsblume in den Gärten. Sie wird ſeit langer Zeit kultiviert und in der Kunſt Chinas häufig als Motiv benutzt. Nach alten chineſiſchen Legenden iſt die Aſter von Göttern auf die Erde verpflanzt worden als Belohnung eines chineſiſchen Kaiſers. Dabei ſollen die Götter das Verſprechen abgegeben haben, China werde ſolange ein großes Reich bleiben, wie in den Gärten Chinas die Aſtern gepflegt werden. Wie die Aſtern blühen die Dahlien, beuſig Georginen genannt, in allen Far⸗ en, vom hellſten Weiß bis zur Purpur⸗ farbe, die ins Schwärzliche ſchillert. Die hohen Stiele tragen einfarbige und mehr⸗ farbige Blüten. Die Heimat der Dahlie iſt Mexiko. Ungefähr 150 Jahre ſind es, daß die erſten dieſer Blumen nach Europa kamen; ſie wurden damals in einem Gar⸗ ten in Madrid angepflanzt. Nach Deutſch⸗ land wurde die Dahlie im Jahre 1802 durch Alexander von Humboldt eingeführt. Erſt in Deutſchland iſt die Dahlie zu der Pracht⸗ blume geworden, die ſie heute iſt; denn erſt deutſche Blumenzüchter machten die in ihrer Heimat ungefüllte Blüte zu einer ſo ſchönen gefüllten Blüte. In Deutſchland beſteht eine beſondere Dahlien-Geſellſchaft, die elt Jahr die ſchönſten Blüten zur Schau ellt. Während in den Gärten Dahlien und Aſtern blühen, ſteckt auf feuchten Wieſen und Weiden die ſtark giftige Herbſtzeitloſe ihre blaßlila ſchimmernden Blüten auf kurzen, blätterloſen Stielen hinaus, die nur am Tage und bei trockenem Wetter ge⸗ öffnet ſind, wogegen ſie in der Nacht und bei regneriſcher Witterung geſchloſſen bleiben. Dieſe Blume hat jetzt nicht mehr die Zeit, den Samen ausreifen zu laſſen, dieſer kommt erſt im Frühjahr hervor. Die Kloſterbrüder früherer Zeiten waren der irrigen Anſicht, daß die Herbſtzeitloſe zuerſt Samen anſetze und dann blühe. Sie gaben ihr daher den Namen kilius ante patrem— Sohn vor dem Vater. Rückert dichtete über dieſe Giftblume das Verschen: Welch eine Pflanze trägt im Frühling ihren Samen, Da ihre Blüten erſt hervor im Herbſt kamen? Die Zeitloſ' iſt hierin der Blumen Widerſpiel, Daß ſie am Anfang iſt, wo jene ſind am Ziel. Nach einer griechiſchen Legende entſtand die Herbſtzeitloſe aus einem Zaubertrank, den das gefährliche Weib Medea zuſam⸗ menbraute. Ein Tropfen dieſes Zauber⸗ trankes fiel zur Erde, und daraus wurde die Herbſtzeitloſe mit ihrem in allen Teilen der Pflanze enthaltenen Gift. Nach einer deutſchen Sage war die Herbſtzeitloſe vor⸗ dem ein Mädchen, das trotz aller Verwar⸗ nungen immer von neuem große Schlechtig⸗ keiten beging. Zur Strafe wurde ſie in eine Blume verwandelt, die im Herbſt bei Nebel, Reif, Wind und Regen draußen ſtehen muß und die von Menſchen wie Tieren gemieden wird. Die Herbſtzeitloſe trägt nebenbei die verſchiedenſten Namen. Lauſeblume, Wieſenhahn, Ochſenpinſel, Peſtblume, Wieſenſafran, Wieſengitblume und Hexenſalat ſind nur einige davon. Aus den Blättern und Stengeln der Herbſtzeit⸗ loſe ſollen ſich die Hexen Salat machen. Das in der Herbſtzeitloſe enthaltene Gift, das Colchicin, iſt weder durch Trocknen, noch durch Kochen unſchädlich zu machen. Kommen Teile der Herbſtzeitloſe mit ins Heu, ſo muß dies bei Haustieren zu Er⸗ krankungen führen. Es hat ſich öfter gezeigt, daß auch Menſchen erkranken, die Milch ge⸗ noſſen haben von Kühen, an die Pflanzen⸗ teile der Herbſtzeitloſe verfüttert waren. Albin Michel „Achlung— Vochenſchauaufnahme“ Sie iſt der Spiegel des Weltgeſchehens Wir ſitzen im Lichtſpieltheater. Sehen uns die Reklame an und ſpannen aber gauptſächlich außer auf den Hauptfilm auf die— Wochenſchau. Endlich klingt uns die bekannte Muſik entgegen. Es ſind Takte don großer Eindringlichkeit. Schon flim⸗ mert das Bild faſt unmerklich auf der Leinwand. Eine Erdkugel dreht ſich im All. Filmbänder verlaufen quer durch, um eine immer größer werdende Rolle zu bil⸗ den. Der letzte Zipfel des letzten Film⸗ ſtreifens formt ſich ſo, daß er mit der Filmrolle ein„D“ bildet.„Deulig⸗Wochen⸗ ſchau“ leſen wir. Bilder von allen weſentlichen Begeben⸗ heiten rund um die Erde innerhalb der letzten Woche rollen vor unſeren Augen ab. Eine Parade der modernſten amerikani⸗ ſchen Kampfflugzeuge. Stapellauf eines roßen Ozeanrieſen. Ein internationales ußballſpiel und viele andere intereſſante Geſchehen aus allen Herren Ländern wer⸗ den uns in einer Form näher gebracht, wie ſte zu Großväterszeiten kaum denkbar war. Nicht zu vergeſſen, daß die erſten Filmauf⸗ nahmen Wochenſchauen waren. Und während wir von allen dieſen bild⸗ haft mitgeteilten Geſchehen gepackt find, ſind draußen ſchon wieder Hunderte von Männern mit der Kamera auf den Beinen, um abermals Aufnahmen für die Wochen⸗ ſchau zu machen. Was wiſſen wir ſonſt mehr? Wir haben keine Ahnung davon, welche ungeheuere Arbeit eine einzige Wochenſchau von 350 Meter Filmlänge in ſich birgt. Uns iſt das alles ſo ſelbſtver⸗ ſtändlich, wie wenn wir unſeren Rundfunk⸗ apparat anſtellen oder— tja, wir ſehen eben nur die Bilder auf der Leinwand. Wir nehmen es als gegeben hin, wenn wir Augen⸗ und Ohrenzeuge großer Ereigniſſe in allen fünf Erdteilen ſind, die vielleicht wenige Stunden zuvor hauchlebendige Wirklichkeit waren. Wir lenken unſere Ge⸗ danken nicht auf die Mühen und Gefahren, denen die Wochenſchau⸗Männer oftmals ausgeſetzt ſind. Haben keinen Einblick in die techniſche und künſtleriſche Leiſtung des Cutters, der gemeinſam mit dem Wochen⸗ ſchau⸗Redakteur aus dem rund 85 000 Meter lang anfallenden Filmmaterial allwöchent⸗ lich die neueſten und aktuellſte Wochen⸗ ſchau, jene großartige Zeitdokumenteſchau zuſammenſtellt. Wir ließen uns von er⸗ fahrener Stelle darüber Aufſchluß geben: Die Wochenſchauarbeit iſt ein ewiger Kampf mit der Sekunde. Schon dieſes Merkmal bringt in ihr Geſicht Aehnlichkeit mit dem einer Zeitung. Organiſatoriſch iſt ſie in der Tat faſt genau wie eine Tages⸗ zeitung aufgebaut. In Berlin befindet ſich die Zentrale. In ihr ſind die Hauptredak⸗ tion, techniſcher Leiter, Tonaufnahme⸗ wagen, zwei Aufnahmeleiter, eine ganze Anzahl„ſtummer“ Kameramänner, Cutter, Verſandabteilung uſw. zuſammengefaßt. An den wichtigſten Punkten im Reich ſitzen die„Korreſpondenten“, das ſind die feſt⸗ angeſtellten Kameramänner. Und außer⸗ dem ſtehen eine ganze Anzahl„freier Mit⸗ arbeiter“ zur Verfügung, die ihre Film⸗ kamera immer ſchußbereit halten für die— Wochenſchauaufnahme. Dieſes über das ganze Reich ausge⸗ breitete Netz iſt jedoch noch weiter geknüpft und umſpannt die ganze Welt. Das heißt, hier findet lediglich ein Austauſch der Auf⸗ nahmen mit den ausländiſchen Wochen⸗ ſchau⸗Unternehmen ſtatt. Genau ſo, wie die Nachrichtenbüros ſich untereinander mit Meldungen austauſchen. Tag und Nacht wird überall für die Wochenschau gefilmt. Tag um Tag laufen in Berlin die Bild⸗ und Tonberichte von den Stätten der Er⸗ fichtel ein. Sofort wird das Material ge⸗ ſichtet, geſchnitten und zum Teil für die an jedem Freitag neu erſcheinende Wochen⸗ ſchau zuſammengeſtellt. In Deutſchland aufgenommene Bildſtreifen werden zu der für das Ausland beſtimmten Tonwoche vereint und damit zu einem Faktor deut⸗ ſcher Kulturpropaganda erhoben. Ereignet ſich irgendwo etwas Wichtiges, iſt für den Wochenſchaumann jede Sekunde koſtbar. Ein Anruf bei der Zentrale und der Kameramann erfährt, ob ſich die Auf⸗ nahme lohnt. Mitten in der Nacht kann der Kameramann aus dem Bett heraus⸗ gerufen werden. Auf dem Rasgboſen iſt ſchon eine Sondermaſchine beſtellt, die ihn ſchnellſtens an den Ort des Geſchehens bringt. Dort findet der Kameramann keineswegs immer die günſtigſten Verhält⸗ niſſe vor. Und dennoch muß die Aufnahme klappen, denn die gebotenen Momente laſſen ſich nicht wiederholen, wie das bei Spielfilm in der Aufnahmehalle oder in der Landſchaft üblich iſt. Denn logiſcher⸗ weiſe ſind die Ereigniſſe nicht wegen der Wochenſchau, ſondern die Wochenſchau wegen der Ereigniſſe da. Da muß der Als das Rittertum des Mittelalters mit der wachſenden Städtebildung und der Erfindung der Feuerwaffen ſeine beherr⸗ ſchende geſchichtliche Rolle ausgeſpielt hatte, begann damit der Verfall dieſes einſt ſo be⸗ deutungsvollen ſoldatiſchen Standes, der mehr und mehr von gemieteten Söldnern und Landsknechten in Fürſtendienſten ab⸗ elöſt wurde. Aus dem Rittertum wurde o ein Raubrittertum, das in deutſchen Landen allmählich zu einer gefürchteten Landplage gedieh. Der kriegeriſche Geiſt vieler ſolcher entwurzelten Naturen ſuchte Betätigung und Lebensmöglichkeiten in Abenteuern oft zweifelhaften Charakters, und mancher dieſer Raubritter gelangte ſo zu einer bedenklichen Berühmtheit, die im Kerker oder auf dem Richtblock nicht ſelten ein unrühmliches Ende fand. Auch Klaus Störtebecker, von dem hier die Rede ſein ſoll, gehört in die Reihe dieſer umſtrittenen Geſtalten, wenn auch die Sage um ihn einen vielleicht nicht ga durchſichtigen Glorienſchein geſponnen haben mag. Ursprünglich aus adligem Geſchlecht ſtam⸗ mend— er ſoll eigentlich Klaus von Man⸗ teuffel Hegencen haben—, kam er durch ſeinen Beinamen zu jenem ſagenhaften Ruf, durch den er in der Ueberlieferung des Volkes, beſonders in Niederdeutſchland, fortlebt. Der Name Störtebecker iſt eine plattdeutſche Bezeichnung für Stürzebecher. Der gewaltige Recke ſoll nämlich den Freu⸗ den des Weines nicht abhold geweſen ſein. Einen rieſigen Humpen vermochte er in einem Zuge auszutrinken, um ihn dann umgekehrt auf den Tiſch zu ſtürzen, zum Zeichen, daß er bis auf den letzten Tropfen geleert ſei. In dieſer eigenartigen Nagel⸗ probe hat es ihm niemals jemand gleichtun Museum Kameramann mit den größten Wider⸗ wärtigkeiten fertig werden. Er muß mit Menſchenmaſſen kämpfen, muß ſich durch⸗ ringen in die nächſte Nähe des Geſchehens. Nicht immer findet er dabei einen idealen Standort. Weit lehnt er ſich in ſchwin⸗ delnder Höhe über Häuſervorſprünge hin⸗ aus, ſteht mitſamt der Kamera tief im Waſſer, und wenn er es gut hat, dann ſteht er auf dem Dache eines Autos. Dann aber ſitzt er im Motorboot, A ac die toll⸗ kühnſten Rennbootfahrten, filmt„Segel⸗ regatten auf dem Ozean bei Windſtärke 10. Der Wochenſchau⸗Kameramann miſcht ſich unter die wilden Horden der Streikenden, und er darf ſelbſt die noch größeren Ge⸗ fahren bei Kriegsereigniſſen nicht ſcheuen. Wenn ihm das Teleobjektiv auch Auf⸗ nahmen aus großer Entfernung ermöglicht, ſo vermindert dies nicht die ihn bedrohen⸗ den Gefahren. Und wenn wir einen Blick in die Liſte der Wochenſchaumänner werfen, finden wir gar manchen Namen geſtrichen, der ſeinem Beruf zum Opfer fiel. Hart und entſchloſſen muß der Mann auf der Jagd nach dem Bilde ſein. Achtung— Wochenſchauaufnahme! Ein Signal größter Einſatzbereitſchaft, die oft⸗ mals äußerſte Nervenbeanſpruchung ver⸗ langt, währenddeſſen der Filmtransport in der Kamera gleichmäßig ſummt und das Objektiv Bild an Bild reiht zu einem lebendigen Bericht, den wir uns gern an⸗ ſehen, wenn wir— heute mal ins Kino gehen——. Rudolf Hanns Gnepper Die alte trotzige Wehrkirche von Marienhafe. müchtiger Turm war seinerzeit Störtebeekers Festung. Heute befindet sich in der Kirche ein Störtebecker- Klaus Störtebecker Der größte Seeräuber aller Zeiten können. Die Legende berichtet unter ande⸗ rem weiter, daß er durch ſein zügelloſes Leben in Hamburg einſt Gefahr lief, in den Schuldturm geſteckt zu werden, dem er nur durch die Hilfe eines ſeiner Freunde, des alten Kapitäns Nynkerken, entging. Aber er vergaß der Stadt, die ihn danach ihrer Grenzen verwies, dieſe Epiſode ſeines Lebens nicht. Störtebecker ſoll aus Marienhafe in Oſt⸗ friesland gebürtig ſein, einem unſchein⸗ baren Dorf, das noch heute ein Störtebecker⸗ Muſeum beherbergt. Obwohl dies nicht er⸗ wieſen iſt, ſteht doch wohl feſt, daß er zum mindeſten einen Teil ſeines Lebens dort verbrachte, denn er war der Ueberlieferung nach mit der Tochter eines frieſiſchen Grafen, Folka vom Broke, verheiratet. Mit deſſen Hilfe führte er ſeine Rachezüge gegen die Stadt der„Pfefferſäcke“, das reiche Hamburg, deren Schiffahrt ebenſo unter einer Bedrohung zu leiden hatte, wie unter er der Vitalienbrüder und Likedeeler, jener gefürchteten Piraten der Hanſezeit, deren Hauptmqzu Störtebecker zuletzt ge⸗ weſen iſt. Sie hießen Vitalienbrüder, weil ſie in einem Kriege, den 9 von Dänemark um 1389 mit Albrecht von Schweden führte, dem belagerten Stockholm Lebensmittel zuführten und in beutereichen Kaperzügen gleichzeitig auch anderweitig auf ihre Koſten zu kommen trachteten. Likedeeler(= Gleichteiler) war ihr Bei⸗ name nach dem Grundſatz der Beutever⸗ teilung, die ihren Tatendrang nicht un⸗ beträchtlich geſteigert haben dürfte. Aus den kriegeriſchen Unruhen dieſer Zeit zog der reckenhafte, kühne Störtebecker rieſigen Gewinn. Er galt im Volksmund als unmeßlich reich, ſo daß die Sage be⸗ hauptet, die Maſten ſeiner Koggen(d. h. Kriegsfahrzeuge) 155 mit purem Gold ge⸗ üllt geweſen, ganz abgeſehen von den Schätzen, die er in ſeinen Schlupfwinkeln auf Helgoland und Rügen ver⸗ borgen haben ſoll. Als man ihn in dem Seegefecht bei Helgoland endlich gefangen hatte, bot er der Sage nach als Löſegeld eine goldene Kette an, die ganz Hamburg umſpannen ſollte. Sicher iſt, daß Störtebecker in der Hanſe⸗ zeit eine nicht unterſchät⸗ zende Macht darſtellte, die auf eigene Fauſt ihre kriegeriſchen Unternehmungen zu führen fähig war, wie es die Erobe⸗ rung Wisbys auf Gotland und die Brandſchatzung der Stadt beweiſen. Als ſchließlich der Frieden zwiſchen Däne⸗ mark und Schweden zuſtande⸗ kam und die Hanſa unter Hamburgs Führung notge⸗ drungen ernſthafte Vorkehrun⸗ gen traf, um der Seeräuber⸗ — peſt in der Nord⸗ und Oſtſee ir energiſch ein Ende zu machen, begann der Stern Störte⸗ beckers zu ſinken. Die Kriegs⸗ koggen der Hanſa unter der Ju- Jiiſu für Poſtbeamle Ein Geſpräch mit Herrn Telegraphen⸗ Inſpektor Marowfki Ji Geldzuſteller— und neuerdings wird es auch von den Bahnpoſtbeamten ewünſcht— muß ſich im Judo ausbilden aſſen. Er kann dies ſowohl in der Judo⸗ Abteilung des Poſt⸗Sport⸗Vereins, als auch in jedem anderen Jiu⸗Jitſu⸗Verein vor⸗ nehmen, muß aber in jedem Falle die Prüfung vor dem Ausſchuß des RPM. (Reichspoſt⸗Miniſteriums) ablegen. Es wird eine einheitliche Bewertung vor⸗ genommen und jeder muß dieſen Anforde⸗ rungen entſprechen. Die Ausbildung erfaßt in Berlin ſyſtematiſch alle Geldzuſteller, ſofern ſie körperlich dazu in der Lage ſind. Es ſind dort die Jüngſten(Poſteleven) mit 16 Jahren und auch die betagten Herren mit über 60 Jahren vertreten. Die Ausbildung liegt heute in den Hän⸗ den des Poſtbeamten Max Hoppe, der Deutſcher Meiſter im Judo iſt und die internationale ſchwarze Schärpe über dem Judo⸗Kittel tragen darf. Dieſer iſt ſeit etwa 1921 aktiv tätig. In Berlin beſteht der Verein ſeit 1926. In den letzten Jahren iſt ein großer Zuſtrom ſpeziell der jüngeren Beamten zu verzeichnen, o daß insgeſamt 1800 Mitglieder im Berliner Poſtbezirk den Judo⸗Sport ausüben. Jiu⸗Jitſu erzieht die Beamten in erſter Linie zur Geiſtesgegenwart, ſtärkt in hohem Maße den Mut und das Selbſtbewußtſein, Klaus Störtebecker nach einem Stich im Störtebeeker-Museum zu Marienhafe 2 Fotos Löhrich M Führung wackerer Männer, von denen Her⸗ mann Nynkerken(der Ueberlieferung nach der Beſieger des Seeräubers), Simon von Utrecht, Werner von Uelzen und andere in alten Chroniken ehrende Erwähnung fin⸗ den, fegten die Meere allmählich wieder frei. Nachdem es den hanſiſchen Seehelden ge⸗ lungen war, einen der namhafteſten Unter⸗ führer Störtebeckers, den gefürchteten und gefährlichen Likedeeler Gödete Michael un⸗ ſchädlich zu machen, fiel mit dem Seegefecht bei zelgoland und der Gefangennahme des Piratenhauptmanns die Entſcheidung in einem langen und erbitterten Ringen. In dieſer Schlacht, ſo berichten die Chroniken, enterten die Mannen der„Bunten Kuh von Flandern“ unter der Führung Her⸗ mann Nynkerkens, eines Neffen jenes Nynkerken, der Störtebecker einſt eingelöst hatte, das Admiralſchiff der Seeräuber⸗ flotte. Der rieſenhafte Störtebecker wußte, daß es ein Kampf auf Leben und Tod war. Gedeckt durch den Hauptmaſt, an den er ſich lehnte, kämpfte er wie ein Löwe mit dem Mute der Verzweiflung und ſtreckte An⸗ greifer auf Angreifer auf die blutigen Planken ſeines Schiffes. Schließlich ſelbſt ihm der junge, tapfere Nynkerken ſelbſt gegenüber, der wie die anderen die Todes⸗ wunde von der mächtigen Fauſt des bärti⸗ gen, rotblonden Hünen empfing, obwohl er ihm vorher ſelbſt noch den Arm verletzt hatte. Den Freunden des ſterbenden jungen Helden gelang dann die Ueberwältigung des Piratenhauptmanns. Mit vielen ſeiner Leute wurde er nach dem Siege nach Ham⸗ burg gebracht, wo man alle zum Tode durch Enthaupten verurteilte. Vor den Toren der Stadt, auf einem Platz, der Grasbrok hieß, endete das aben⸗ teuerliche Leben des größten Seeräubers aller Zeiten und mit ihm das vieler ſeiner Spießgeſellen. Die Chronik berichtet, daß die Scharfrichter bis zu den Knöcheln im Blut geſtanden haben ſollen und das ihr blutiges Handwerk einen ganzen Tag in Anſpruch genommen habe. Ernst Lüdtke faldaddunauauuumanadaunmaandnnaandndunandaaanneneangannmannnnndnaannnnnmmmmnmmnmnnmnmnmsmnmmmnnnmmnmnnuumnunnnnnnmnnmnnmnnnnmnnpumnnnnnmnnnnmnn denn hier hat der Beamte eine unſichtbare Waffe, die den Gegner bei Angriffen glatt⸗ weg überrennt, ihn in jedem Falle ſo zu Boden bringt, daß er das Aufſtehen zu⸗ nächſt vergißt und er dann faſt immer kampfunfähig der Polizei übergeben wer⸗ den kann. Berlin iſt führend. Aber auch im ganzen Reiche wird dieſe Sportart ſchon aus⸗ geführt, ſo beſtimmt in allen größeren Städten. Die geſamte Ausbildung erfolgt durch Gauſportwarte, die einheitlich geſchult ſind, ſo daß im ganzen Deutſchen Reich 4 ene einheitliche Ausbildung erfolgt. Es wird in der Hauptregel gelehrt: Be⸗ 190 aus Würgegriffen(von vorn oder vom Rücken); Abwehr von Stockſchlägen; Abwehr von Meſſerangriffen. In Japan kennt man natürlich noch viele Judo⸗Griffe, die keinem Fremden gelehrt werden. Durch jahrelanges Studium kann es vielleicht gelingen, hinter alle Schliche zu kommen. U. d. führt man dort den „Herzſchlag aus, der beim Gegner zum Herzſchlag führt. Man zeigte dieſen gelegent⸗ lich eines Feſtes zu Ehren der Japanischen Marine im Kroll⸗Garten zu Berlin. Der hiervon betroffene Menſch konnte aber durch beſtimmte ärztliche, nur den Japanern bekannte Wiederbelebungsverſuche ins Leben zurückgerufen werden. Es trat alſo wohl nur ein Scheintod ein. So gibt es alſo im Reich der aufgehenden Sonne Mög⸗ lichkeiten, die uns immer verborgen bleiben werden. Dem Sport ſelbſt mißt man eine Lebenszeit von 2500 Jahren zu. 05 — 1 Stich In enkale Und 1 denen her Kung ut Simon don h andete in nung fin, diedet ftei helden ge⸗ ten Unter⸗ teten und lichnel un⸗ Seegefecht nahme des eidung in ingen. J Thtonilen, ten Kuh rung her⸗ jen jenes t eingelöſt deeräuber let wußte, Tod wat. den er ſich e nit den edle An⸗ blutigen lich ſtand den felbſt ie Todez⸗ des bätti⸗ obwohl et n betletzt en jungen wältigung len ſeinet uch ham de dur i einen as aben⸗ eeräubets let ſeinet het, daß ſcheln im das it Lüdtke mm ſchthate 5 lall l ö 1 hen zu⸗ 12 en ver. anzen N 2 gröberen 0 eſchl. 1 lh bibung tt. e. 1 bel lägen a0 bil bahn al 6 el Ju t ele et ten del Gesine, uncl. cle. cus (9. Fortſetzung) Dann ging er hinaus und machte ſich im Stall zu ſchaffen. Er ſchimpfe fürchterlich laut mit Maxim und Iwan, die auf einem Krippenrande des Kuhſtalles kauerten und Zigaretten dreh⸗ ten. Das Papier für die Hüllen pflegten ſie alten Zeitungen oder Schulſchreibheften zu ent⸗ nehmen, und was ſie in ſolche Hüllen hinein⸗ füllten, war unterſchiedlichen Wertes: Es ging, wie Boſtelmanns Vater behauptete, von der Koſtbarkeit kleingehackter Zigarrenſtummel aus des Bauern Aſchenbecher bis hinunter zu der Beimiſchung zerkrümelter Roßäpfel aus ſeinem Pferdeſtall. „Ihr Ferkel“, ſchrie er,„laßt eure Satanspatro— nen gefälligſt nicht in meinem Kuhſtall losgehen! Schert euch raus, wenn ihr das Miſtzeug rauchen wollt!“ Wortlos und unterwürfig erhoben ſich die Jünglinge aus dem Oſten, um geſchmeidig wie die Katzen durch die Miſſentür aus dem Stalle zu huſchen. Boſtelmann holte aus einem Winkel der gro⸗ ßen Diele mehrere Senſenklingen und ſchleppte ſie ins Flett. „Da“, ſagte er zu Kröckel, der noch mit vollen Backen fröhlich kaute,„da iſt was zu tun für dich.“ Krökel nickte. Er wiſchte gemächlich ſein Meſſer ab, mit dem er den Speck in Würfel geſchnitten hatte, holte ſeinen Schleifſtein her⸗ vor und begann ſein Werk. Warum blieb Boſtelmann ſitzen— fünf Mi⸗ nuten, zehn Minuten, eine Viertelſtunde, immer auf den Schleifer verlangend das Auge gerich— tet...? Warum erhob er ſich nicht, da drau⸗ ßen der Sturm den oberen Flügel der Miſſen⸗ tür losriß und donnernd gegen die Dielen wand ſchmetterte, wieder und wieder...? Der Bauer blieb ſitzen und ſah auf den ſchleifenden Landſtreicher neben dem Herde. Er wartete lange, wartete, bis es den Knech⸗ ten gefiel, die tobende Tür einzuhaken, bis wieder ein neuer Ton ſtörend die Stille durch— brach, bis ein zaghaftes Pochen an der Haus⸗ tür erklang, das er mit nichts als einem Fluch beantwortete, ohne nur einen Blick vor die Tür und auf den vermuteten Hamſterer zu werfen. Er blieb ſitzen und wartete, und einmal ſeufzte er laut. Da blickte Krökel leicht auf, blinzelte in des Bauern Geſicht und ſagte:„Warte nur, wenn ſie erſt hier iſt, dann ſollſt du nicht mehr ſtöh⸗ nen, dann ſollſt du wohl lachen.“ Der Bauer hielt den Atem an; er regte ſich nicht, als wartete er noch auf mehr, als fürch— tete er, durch einen Laut, durch die leiſeſte Be— wegung den Fortgang jenes dunklen Geraunes zu ſtören, das ihm ſo ſonderbar ſüß ins Blut rann. Es pochte draußen, aber der Bauer erhob ſich nicht und lauſchte weiter dem Schleifer. „Dann ſollſt du wohl lachen, Bauer, das ſag ich dir... Aber du müßteſt mal hingehen, jetzt— jetzt müßteſt du ſie mal aufſuchen, ſage ich dir, da kannſt du was erleben.. Bauer, halte dich'ran. Da ſind zwei Grafen und ein Fürſt und noch ein ſchwerreicher Mann, die gehen aus und ein bei ihr, ich weiß es von ihrem erſten Geſellen Hermann Nolte, ich ſelbſt gehe ja nun nicht mehr'rein in ihr Haus, aber ich weiß es: Sie ſitzen jetzt oftmals zuſammen oben in ihren Zimmern und trinken Wein, und ſie ſingt und ſpielt Laute. Mit dem Für⸗ ſten tut ſie ſchön, aber der eine Graf, der muß ihr die Stiefel ablecken. Geh hin, das mußt du dir anſehen. Geh hin— ſonſt kommſt du am Ende doch zu ſpät.“ Der Bauer bezwang eine Aufwallung von Haß auf dieſen ſeltſamen Geſellen; er hätte am liebſten den Fuß erhoben, ihn zu zertreten, wie wenn er mit der Zermalmung des rätſelreich ſchillernden Künders ein drohendes Schickſal ſelber hinunterſtoßen könnte ins Dunkel des Nichtgeſchehens. „Schlange“, ſagte er heiſer,„warum habe ich dich auf meinen Hof gelaſſen?“ „Damit ich dir die Senſen ſchleife, Bauer, was ſonſt..... Aber in die Stadt wirſt du ja doch bald einmal fahren.“ Es pochte draußen zum dritten Male an die Tür, und nun erhob ſich der Bauer und riß den Riegel zurück. Der Wind pfiff ihm entge⸗ gen und riß ihm das Wort vom Munde, das erſchrockene Wort:„Geſine!“ Die kleine Geſine ſtand draußen. Klein—? Ach, wie groß ſie geworden war. Der Bauer hatte ſie lange nicht richtig zu ſehen bekommen, und auch als er nach Chriſtians Tode einen Be⸗ ſuch in Gummern abſtattete, hatte ſie fern von ihm im Dämmern der Ofenecke traurig gekauert. Nun ſtand ſie vor ihm, hoch und ſchlank, faſt ein erwachſener Menſch. Aus großen, verängſtigten Laman von Nomad este Augen ſtarrte ſie ihn an— ihr Geſicht war ver⸗ weint, das ſah er ſofort. Er zog ſie hinein ins Flett und dann gleich weiter in die warme Stube. „Geſine, mein Mädchen— was iſt, wo kommſt du her?“ Er nahm ihr den Mantel ab und klopfte ihr zärtlich auf die Schulter; ſie zitterte am ganzen Leibe. „Setz dich, Kind.“ Er drückte ſie in die Sofa⸗ ecke und warf geſchwind ein paar große Fuhren⸗ holzſcheite in den Ofen. Dann ſchob er ihr ein Kiſſen hinter den Rücken und ſetzte ſich neben ſie. „Durch das ſchreckliche Wetter biſt du gelau⸗ fen... Sei nur ganz ruhig. Hier biſt du gut aufgehoben, bei mir. Aber nun ſag doch nur, was los iſt, Geſine!“ So echt war ſeine Beſorgnis, ſo ſehr war ſeine Stimme von Angſt um das Mädchen durch⸗ zittert, daß Geſine ſich leiſe wieder aus ihrer bedrängten Kindheit erhob, die Stärke zeigend, die das Schickſal früh von ihr forderte. Sie ſchüttelte den Kopf; der ſchwache Anflug eines Lächelns ging über ihr Geſicht. „Laß nur, Onkel. Ich wollte dich nur ein⸗ mal beſuchen. Ich war ſo allein, und die Mut⸗ ter iſt ſo wunderlich ſeit Vaters Tode. Sie ſpricht kein Wort mehr und ſtarrt vor ſich hin. Chriſtian iſt bei den Großeltern im Häuschen. Da mag ich nicht hingehen, wenn ich auch noch ſo gern einmal mit einem Menſchen ſprechen möchte. Nun hat Onkel Karſten auch geſchrie⸗ ben, und ich wollte dir den Brief gern zeigen. Da bin ich gleich losgelaufen, wenn es auch kein ſchönes Wetter iſt und regnet und weht. Ich bin ja nicht von Zucker, Onkel Hinrich, und der Wind puſtet mich nicht gleich um.“ Er wurde tief gerührt durch ihre Tapferkeit, die ihn beſchämte. Faſt ehrfürchtig ſtrich er leiſe über ihr ſchwarzes Kleidchen. „Iſt man ſchön, daß du da biſt, Mädchen, ſollteſt öfters mal kommen zu deinem alten Onkel, dann wäre es nicht ſo öde hier.“ „Ja“, ſagte ſie aufleuchtenden Auges,„wenn Onkel Karſten erſt wieder zu Hauſe iſt, komme ich öfter. Bei uns iſt es ja nun gar nicht mehr ſo richtig. Mutter hört nicht mehr hin, wenn ich etwas ſage, und Chriſtian hat auch keine Zeit mehr für mich.“„Ja, ja, wenn Karſten erſt wieder da iſt... Aber dem geht's ja ſehr gut da unten in der Schweiz, der hat am Ende gar keine große Eile, wieder in die Heide zu kom⸗ men. Mir hat er wenigſtens nie geſchrieben, daß er Heimweh hat.“ „Aber mir“, ſagte das Mädchen lebhaft, „mir ſchreibt er es in jedem Brief. Er hat es ja gut da unten, kann in der wunderſchönen Ge⸗ gend ſpazierengehen, und die Luft wird ihn ſicherlich ganz geſund machen; er iſt mit ſo vie⸗ len Kameraden zuſammen, von denen er auch immer gern ſchreibt, und mancher iſt dabei, von dem er ſogar viel lernen kann. Aber er hat doch großes Heimweh und träumt jede Nacht von der Heide.“ „So— das ſchreibt er dir alles? Mir hat der Bengel davon noch nichts geſchrieben. Dann lies doch mal vor den Brief. Mir wird das Le⸗ ſen'n bißchen ſauer.“ Das Mädchen zog den Brief aus ſeinem dürf⸗ tigen Handtäſchchen und las vor mit klarer Stimme, die hell in das Dämmern der ſtillen Stube fiel: „Liebe kleine Geſine! Nun ſind es ſchon acht Tage her, daß ich die Nachricht von Deines Vaters Heimgang emp⸗ fing. Oft muß ich an ihn denken, und manchmal kommt es mir vor, als ſpräche er mit mir. Ein⸗ mal, vor Jahren, als ich mit deinem Vater abends in der Heide ein Rind ſuchte, das aus der Weide ausgebrochen war, da paſſierte es uns, daß wir ins Hahnenmoor gerieten, und wir merkten es erſt nicht, weil es inzwiſchen ganz dunkel geworden war. Das Rind brüllte nämlich irgendwo vor uns, und wir gingen der Richtung nach, wo es ſchrie. Dein Vater trennte ſich von mir, und plötzlich rief er meinen Na⸗ men; gar nicht beſonders laut rief er. Ich lief hinzu und merkte, daß er mit einem Beine ins Moor geraten war und half ihm wieder her⸗ aus. Es verwunderte mich, wie ruhig er war, und ich ſagte ihm das. „Ach', ſagte ex,„ich glaubte, ſchon ſein, daß ich fort müßte.“ Ich mochte ihn nicht weiter fragen, was er damit meinte, aber ſpäter merkte ich, daß er beſtimmt an ſeinen frühen Tod glaubte. Er wußte, was ihm beſchieden war, und er machte ſeinen Frieden mit Gott. Darum müſſen wir auch ruhig ſein, weil er ſelber ſchon hier auf Erden ſich mit ſeinem Geſchick vertraut gemacht hatte. Und drüben im anderen Leben wird es ſeinen Frieden nur ſtören, wenn er uns hier immerfort jammern ſähe. Ich habe die Ahnung, Geſine, daß die Toten unſer wildes Weinen es ſollte jetzt und Klagen verachten. Sie wünſchen nichts ſo ſehr, als daß auch wir auf der Erde unſeren Frieden finden, wenn ſie ſelbſt ihren Frieden gefunden haben im neuen Leben. Und Dein Vater hat ſeinen Frieden gefunden, das glaube mir. Sieh, das iſt der Troſt, den ich Dir zu⸗ ſprechen kann, Geſine. Wenn ich wiederkomme, dann werden wir oft noch über deinen Vater zuſammen ſprechen, den ich von Herzen gern gehabt habe. Mir geht es gut, Geſine, nur daß ich oft Heimweh habe und Tag und Nacht an die Heide denke. Ich bin nun ſchon ein Jahr hier und er⸗ hole mich immer mehr. Wenn ich wiederkom- me, werde ich ein ganz neuer Menſch ſein und will arbeiten, wie ich noch nie gearbeitet habe. Du haſt nun ſchon Deine Konfirmation hin⸗ ter Dir, Geſine, und Du wirſt Dir gewiß auch manche Gedanken machen, wie ich Dich kenne. Vielleicht verſtehſt Du, was ich Dir ſage, wenn nicht, dann wirſt Du es ſpäter verſtehen: Früher war ich ein anderer Menſch. Ich war erſt hochmütig und glaubte an meine eigene Vernunft. Dann ward ich beſcheiden und war zufrieden, wenn ich mich als ein kleines Stück der großen Natur fühlte, und konnte in ihr verſinken.— Jetzt glaube ich an Gottes Sohn, welcher geſtorben iſt, damit wir mehr werden als die Natur. Darüber ſpäter mehr, Geſine. Schreib mir bald wieder und gehe einmal zu meinem Vater, wenn es Dir in Eurem Hauſe zu traurig wird. Mein Vater wird ſich auch freuen, wenn er in ſeiner Einſamkeit Deinen Beſuch bekommt. Grüß ihn und die Deinen und ſei ſelbſt vielmals gegrüßt von Deinem Onkel Karſten.“ „So, ſo“, meinte Boſtelmanns Vater nach einer Weile des Verſtummens,„na ja, der Junge ſcheint ja ganz ſchöne Briefe ſchreiben zu können. Was der ſo für Gedanken in ſeinen Kopf kriegt... Na, die Hauptſache iſt, daß er bald zurückkommt und wieder ein richtiger Bauer wird und ſich möglichſt ſchnell'ne ver⸗ nünftige Frau holt. Die wird ihn dann ſchon zur Räſon bringen, wenn er'n bißchen auf über⸗ ſpönſche Gedanken kommt. Aber dem paßt ja ſo leicht keine. Ich habe früher ſchon immer zu ihm geſagt: Die Frau muß erſt noch gebacken werden, die dir recht wäre. Er wollte ja auch nie richtig mit irgendeiner anbandeln, und er hat ſchuld, daß ich hier ſo allein herumlaufe in dieſem gottverlaſſenen Hauſe, wo es mir doch von Rechts wegen eine Schwiegertochter ge⸗ mütlich machen müßte.“ Er ſprach mit dem Mädchen nun ſchon wie mit einem erwachſenen Menſchen, den ihm ein gütiges Schickſal geſandt, auf daß er ſich von ihm nach Noten bedauern laſſen könnte. Das Mädchen blickte den Bauern nachdenklich an. Wer möchte ſich vermeſſen, zu ſagen, was in der Seele vor ſich ging, die vielleicht in die— ſer Minute über die ſchmale Grenze zwiſchen Kindheit und Weibtum hinüberwechſelte. Sie, die vor ihrem Kummer, ihrer Angſt, ihrer Ein⸗ ſamkeit zu dem Alten geflüchtet war, ſie war mit einer ſolchen Fülle der Seele geſegnet, daß endlich ein Lächeln aufglänzte in ihrem Geſicht. „Du biſt aber auch wirklich zu übel dran, Onkel Hinrich“, ſagte ſie.„Zu leid kannſt du einem tun! Soll ich heute abend bei dir blei⸗ ben? Dann kann ich dir ja deine Joppe gleich einmal ſtopfen.“ Onkel Hinrich lachte laut und mit voll wie⸗ dererwachtem Behagen. „Du biſt doch eine famoſe Deern, Geſine! Schade, daß du nicht dreißig Jahre älter biſt, dann würde aus uns beiden vielleicht noch ein ganz glückliches Paar!“ „Na“, meinte ſie,„vielleicht wird erſt ein⸗ mal ein gemütlicher Abend daraus.“ „Ja, ja, wir wollen es uns hier ſchon ge⸗ mütlich machen in dieſer öden Bude!“ Dann ging er in das Flett. dem Schleifer neue Arbeit zu bringen Als er nach einer Viertelſtunde wieder her⸗ einkam, ging er zuerſt ein paarmal unruhig im Zimmer auf und ab, blieb dann wieder ſtehen, bewunderte die ſaubere Arbeit, mit der Geſine den dreieckigen Riß in ſeiner Joppe ſtopfte, ging wieder ein paar Schritt, zog die Uhr und ſagte dann:„Was meinſt du wohl, Geſine, wenn der Onkel dir heute abend eine kleine Extra⸗ freude machte...“ Sie blickte ihn erſtaunt an. „Na, ja Geſine, hier iſt es doch auch nicht be⸗ ſonders hübſch bei mir nicht wahr? Das findeſt du doch ſicher auch, nicht wahr? Und wenn du dich hier nicht wohl fühlſt, dann tut mir das doch auch ſehr leid, und ich möchte dir doch gern nun mal einen hübſchen Abend bereiten, damit du mal auf andere Gedanken kommſt... Das möchte ich nun gern mal.“ Copyright by Hanseatische Verlagsanstalt in Hamburg Es wurde ihm recht ſauer, weiterzureden, aber Geſine, die er immer wieder erwartungsvoll zaudernd anſah, tat ihm nicht den Gefallen, einzuſpringen, ſondern ſchwieg. „Alſo— na ja, was würdeſt du wohl ſagen, wenn wir beiden nun noch ein bißchen in die Stadt führen, Geſine? Du mußt ganz beſtimmt mal was anderes ſehen und hören, als immer die trübſeligen Geſichter bei euch zu Hauſe.“ Es dauerte nur eine kurze Weile, bis ihr witterndes Verſtehen dem alten Knaben auf den Schleichwegen ſeiner geheimen Sehnſüchte folgen konnte. Dann nickte ſie; wieder kam jenes unbegreiflich ſchöne, jenes ſchmerzlich⸗ gereifte Lächeln, als ſie ſagte:„Das iſt ja bald mehr, als ich annehmen kann, du guter Onkel... Daß du dir aber auch ſo viel Ge⸗ danken über mein Vergnügen machſt!“ Sie fuhren ſehr bald darauf los; vorn auf dem Kutſchbocke des Breakwagens ſaß Maxim Pawluk und lenkte die feurige Lotte in die Stadt. Der Onkel zeigte ſich ſo freundlich beſorgt, die Nichte zunächſt in eine Konditorei zu füh⸗ ren, wo er ſie mit Kaffee und Mhabarbertorte erfreute. Es war im vierten Kriegsjahre, und demzu⸗ folge war der Kaffee aus beſtem gebrannten Roggen zubereitet, zog der Tortenbelag auch den genügſamſten Mund zu einem ſauren Schauder zuſammen, wies der Tortenboden die an ſich ſehr ſchätzenswerten Eigenſchaften eines ſolide gearbeiteten, haltbaren Pappdeckels auf. Zum Süßen gab es kleine, weiße Pillen, die ſich mit leiſem Ziſchen in der Wohligkeit des braunen Trantes auflöſten. Hinrich Voſtelmann nahm alles dieſes mit ſtarker Mißbilligung zur Kennt⸗ nis— eine ſolche Bewirtung war er nicht ge⸗ wohnt, wie er ein paarmal nachdrücklich betonte. Nein, da wo er ſonſt einzukehren pflegte, gab es ſo was nicht! Da wußte er doch eine andere Wirtſchaft, die ſich zwar nicht„Café“ nannte, keine Marmortiſche aufweiſen konnte und kein elektriſches Klavier beſaß, dafür aber imſtande war, einem willkommenen Gaſt eine gute Taſſe Kaffee und ein ſaftiges Stück hausgebackenen Napfkuchens vorzuſetzen. Ob Geſine nicht Luſt hätte, ſich die beſagte Wirtſchaft einmal anzu⸗ ſehen ſie lag gar nicht weit von hier. 1 Geſine indeſſen war gar nicht ſo ungeduldig darauf aus, dieſen gaſtlichen Raum mit einem anderen zu vertauſchen. Die leiblichen Genüſſe hatten für ihre ſechzehn Jahre noch keine große Bedeutung. ingegen gab es in dieſem Cafsé einiges zu ſehen, was neu für ſie war und was ſie mit aufmerkſamen, wenn auch nicht eben entzückten Blicken betrachtete. Da hatten drei Jünglinge mit bunten Schülermützen, begleitet von jungen Mädchen in Geſines Alter, den Raum betreten und ſich in einer nahen Niſche niedergelaſſen, aus der nun unabläſſig das Ge⸗ kicher der Mädchen drang. Die Mädchen waren das, was man„Backfiſche“ nennt, eine Ent⸗ wicklungsſtufe des Weibes, die es in der bäuer⸗ lichen Welt nicht gibt und nicht geben kann. Dort wächſt das Weib ſehr früh in den Ernſt ſeiner Pflichten und ſeiner natürlichen Beru⸗ fung hinein, ohne daß zwiſchen einer durch⸗ ſpielten Kindheit und einem für ſpäter aufge⸗ ſparten„Ernſt des Lebens“ ein von romanti⸗ ſchen Idealen durchflattertes Zwiſchenſpiel läge. Der„Backfiſch“ iſt eine Erfindung des ſtädti⸗ ſchen Bürgertums von geſtern und nicht von morgen iſt, weil ſeines Weſens Kern zeitlos im zeitlichen Wechſel der Geſchlechter ruht, der Bauer kennt keine Lebensſtufe, die ſo ſehr des Ernſtes entriete wie die der halbwüchſigen ſtäd⸗ tiſchen Jugend. Selbſt in den Spielen ſeiner Kinder, ſelbſt in den Scherzen der Heranwach⸗ ſenden ſteht fruchtbar, von fernher ſchattend, der Ernſt ſeiner großen, natürlichen Zwecke. Geſine betrachtete aufmerkſam, gleichſam for⸗ ſchend, dieſe ihr fremde Heiterkeit der jungen Menſchen in der Niſche. Worüber die Jung⸗ frauen immer wieder in ein wildes Gelächter ausbrachen, das konnte ſie nicht begreifen. Wo⸗ rüber ſie ſelbſt freilich beinahe laut gelacht hätte, als nämlich eines der kichernden Kälber vernehmlich„gnädiges Fräulein“ angeredet wurde, das ward mit einer ſelbſtverſtändlichen, ſchier ernſten Gelaſſenheit aufgenommen. Uebrigens ließ ihr des Onkels Unmut nicht Zeit noch Muße zu weiteren Beobachtungen und Betrachtungen, denn Boſtelmanns Vater hatte dem bedienenden Fräulein gewinkt und ſchickte ſich grollend an zu zahlen. „So“, ſagte er mit der freudigen Feſtigkeit eines nach ſchweren Kämpfen endlich gefaßten, glückhaften Entſchluſſes,„ſo, mein Kind, jetzt gehen wir dahin, wo es was Beſſeres gibt.“ (Fortſetzung folgt) —— ͥ EE6k 50 Mal über den Allantik der deulſche Luftpoſtverkehr nach Nordamerika Berlin, 21. Oktober. Mit dem Rekordflug des Blohm& Voß⸗Flug⸗ zeuges HA 139 B„Nordſtern“ von Amerika nach Europa am 19. Oktober 1938 hat die Deutſche Lufthanſa ihren diesjährigen plan⸗ mäßigen Nordatlantikflugverkehr erfolgreich ab⸗ geſchloſſen. Insgeſamt wurden von der Luft⸗ hanſa bis zum heutigen Tage 50 durch⸗ gehende Flüge allein über den Nordatlan⸗ tik ausgeführt. Schon damit hat der deutſche Luftverkehr rein zahlenmäßig bewieſen, daß techniſch und organiſatoriſch alle Fragen, die mit dieſer ſchwierigſten aller Luftverkehrsſtrek⸗ ken verbunden waren, gelöſt worden ſind. Die ſchrittweiſe durchgeführte Entwicklung des deutſchen Nordatlantikluftverkehrs geht bis auf das Jahr 1929 zurück. Im Jahre 1937 wurde für die Zeit vom 13. Auguſt bis 22. November eine zweite Verſuchsreihe mit 14 Nordatlantik⸗ flügen angeſetzt und ebenſo regelmäßig durch⸗ geführt. Die günſtigen Ergebniſſe des Jahres 1937 ließen die deutſche Lufthanſa zu dem Schluß kommen, daß der Aufnahme eines regelmäßigen Luftverkehrs zwiſchen Deutſchland und den Vexeinigten Staaten nichts mehr im Wege ſtehe. Leider gelang es jedoch nicht, von der amerikaniſchen Regierung die für einen Poſtverkehr nach den Vereinigten Staa⸗ ten erforderliche Genehmigung der Poſtbe⸗ förderung zu erhalten. Aus dieſem Grunde war die Deutſche Lufthanſa im Jahre 1938 ge⸗ wungen, ihren planmäßigen Verkehr über den ordatlantik ohne jede Ladung durchzuführen. In dieſem Jahre wurde der Nordatlantik⸗ dienſt der Deutſchen Lufthanſa in der Zeit vom 21. Juli bis zum 20. Oktober durchgeführt. Wäh⸗ rend dieſer Zeit flogen die Lufthanſaflugzeuge 28mal über den Nordatlantik und legten dabei insgeſamt 141 800 Kilometer zurück. Die längſte Reiſezeit zwiſchen Horta— New Vork betrug 17 Stunden 40 Minuten. In Weſtoſt⸗Richtung liegen die Zeiten zwiſchen 15 Stunden 55 Mi⸗ nuten und 11 Stunden 53 Minuten, ſodaß ſich Durchſchnittszeiten von 15 Stunden 31 Minuten bzw. 15 Minuten ergeben. Die mittlere Reiſe⸗ geſchwindigkeit betrug demnach 246 bzw. 270 km/ Std. Das Geſamtergebnis des deutſchen Luftver⸗ kehrs über den Nordatlantik iſt 50 Flüge über insgeſamt 250 362 km. Hinzuzuzählen ſind die Vorausflüge von 1929 bis 1935. In dieſen Jahren wurden 198 Teilflüge, auf denen bereits Poſt mitgenommen wurde, ausgeführt, wobei 198 972 Kilometer zurückgelegt wurden. Rech⸗ net man die über den Südatlantik ausgeführ⸗ ten Poſtflüge— es ſind genau 400 mit,— bei denen 1220 000 Kilometer über den Süd⸗ atlantik zurückgelegt wurden. dann hat die Lufthanſa bis heute genau 1669 334 Kilo⸗ meter oder 1 Million Meilen über den Atlantik geflogen. Welche wirtſchaftliche allein die 28 Flüge dieſes Jahres haben, mögen folgende Zahlen beweiſen. Die Luft⸗ hanſa hat unter Berückſichtigung der praktiſchen Erfahrungen im Südatlantik und Zuladefähig⸗ keit der Blohm& Voß⸗Flugzeuge über 70 500 Tonnenkilometer angeboten oder 14000 Kilo⸗ gramm Poſt über den Nordatlantik befördern können. Das wären. anders ausgedrückt, 2 800 000 Luftpoſtbriefe, die in höch⸗ ſtens 35 Stunden zwiſchen Deutſchland und Nordamerika hätten reiſen können. „20 Jahre Kampf“ Erhebende Erinnerungsfeier vor der Führer⸗ gedenkſtätte in Paſewalk Paſewalk, 21. Oktober. Aus Anlaß der 20. Wiederkehr des Tages, an dem der Weltkriegsgefreite Adolf Hitler in das Paſewalker Schützenhaus⸗Lazarett einge⸗ liefert wurde, fand am Freitag eine erhebende Kundgebung ſtatt, deren Träger die Na⸗ tionalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung war. Paſewalk prangte im ſchönſten Feſt⸗ und Flaggenſchmuck. Auf dem Platz vor der Weihe⸗ Bedeutung ſtätte waren rund 3000 ehemalige Frontkämpfer aufmarſchiert. Eine viel⸗ tauſendköpfige Menge umſäumte den Platz Die Feierſtunde ſtand unter dem Leitwort„20 Jahre Kampf“. Ein Sprecher der SA. zeigte die einzelnen Jahre des Kampfes, be⸗ ginnend mit 1918. dem Jahre des Verrats und des Zuſammenbruches und endigend mit dem 1 0 1938. der Schaffung von Großdeutſch⸗ and Anſchließend ſprach der Leiter des Haupt- ſchulungsamtes der NSDAP., Pg. Friedrich Schmidt, der erklärte, daß die Fahne der Bewegung die Fahne Großdeutſchlands gewor⸗ den iſt. Heute ſei gas Großdeutſche Reich eine durch Blut und Raſſe gebundene große Volks⸗ gemeinſchaft geworden Gauleiter Schwede⸗Koburg als zweiter Redner betonte. daß der Gau Pommern glücklich ſei, die Erinnerungsſtätte Paſewalk in ſeinem Gau zu beſitzen. Vor vier Jahren noch ſei hier ein verfallenes Gebäude geweſen. Es ſei im Sinne des Führers zu einer ſchlichten und wür⸗ digen Gedenkſtätte umgebaut worden. Auch die nachkommenden Geſchlechter würden einſt ehr⸗ furchtsvoll in Paſewalk an der Weiheſtätte wei⸗ len, wo Adolf Hitler den Beſchluß faßte. Poli⸗ tiker zu werden. Reichskagſitung nach Ergänzungs⸗ wahlen Berlin, 22. Okt. In ſeiner Rede auf dem Karlsbader Adolf Hitler⸗Platz hat Reichsinnenminiſter Dr. Frick zwei wichtige Mitteilungen gemacht. Danach werden die Ergänzungswahlen im Sudetenland zum Großdeutſchen Reichstag„bereits in den nächſten Wochen“ erfolgen, und nach ihrer Durchführung ſoll der Reichstag ſelbſt zuſammentreten. Die letzten Wahlen im Reich fanden bekannt- lich am 10. April zugleich mit der Volksabſtim⸗ mung im Zuſammenhang mit der Rückgliede⸗ rung Oeſterreichs ſtatt. Wenn man bedenkt, daß damals von den 4300 177 Stimmberechtigten in Oeſterreich nicht weniger als 99,74 v. H. für die Liſte des Führers abſtimmten, dann laſ⸗ ſen ſich entſprechende Erwartungen für die Er⸗ gänzungswahlen in dem von 20jähriger Fremd⸗ herrſchaft befreiten Sudetenlande aufſtellen. Der Reichstag, der vorher 741 Abgeordnete hatte, zählt ſeit dem 10. April durch den Zu⸗ wachs der Stimmen des Landes Oeſterreich 813 Mitglieder. Genaue Zahlen aus dem Sudeten⸗ lande liegen noch nicht feſt. Wenn man aber eine Bevölkerungszahl von rund 3 Millionen ſowie die Tatſache zugrundelegt, daß auf 60 000 Wähler ein Abgeordneter kommt, ſo dürfte man für den ergänzten Großdeutſchen Reichstag mit einem weiteren Zuwachs von ungefähr 30 bis 33 Abgeordneten zu rechnen haben. Das iſt jedoch wie geſagt nur eine vorläufige Schätzung. Oer Mann Ar. 44¹ 70 Oer seltsame Fall des Unbekannten von Vollegno/ Achara nunie 16. Fortſetzung Iſt er ſo hartgeſotten? Keiner inſtinktmäßig natürlichen Regung„ iſt er ein ſo a vollendeter Schauſpieler, er ſeine ſchwierige Rolle auch bis ins kleinſte richtig ſpielt, an alles denkt und nichts vergißt? Daß er auch die ſchwerſten Auftritt mit Meiſterſchaft beſteht? Das kann Marietto nicht begreifen. Was ſagt der Polizeichef von Turin, der auf ſeiten der Canellas ſteht? Kann eine Ehefrau ſich über die Individualität des eigenen Gatten täuſchen? Nein, das kann ſie nicht, gibt er ſelbſt die Antwort darauf Gut! Dann ſtellt hier Doktor Marietto eine andere Frage: Kann ſich eine Mutter über die Perſönlichkeit des eigenen Sohnes täuſchen? Reichsminiſter Dr. Frank zu Beſuch in Budapeſt Reichsminiſter Dr. Frank ſtattete ſoeben der ungariſchen Hauptſtadt Budapeſt einen Be⸗ ſuch ab, um den Berliner Beſuch des ungariſchen Juſtizminiſters Dr. Mikecz zu erwidern. Auf dem Bahnhof waren Ehrenabordnungen der Frontkämpfer und der ungariſchen Pfad⸗ finder zur Begrüßung des Reichsminiſters angetreten. Hier ſchreitet Dr. Frank in Beglei⸗ tung von Dr. Mikecz die Front der Ehrenabordnung ab. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex.) Mit Trünengas ausgeräuchert Geiſtesgeſtörler ſchoß auf Polizeibeamle— Dramaliſcher Kampf Berlin, 21. Oktober. Am Donnerstagvormittag ſpielte ſich in der Solmsſtraße im Südweſten Berlins ein dra⸗ matiſcher Kampf zwiſchen einem Ueber⸗ fallkommando der Schutzpolizei und einem Geiſtesgeſtörten ab. Der Kranke wider⸗ ſetzte ſich der ärztlich angeordneten Ueberfüh⸗ rung in ein Sanatorium, ſchoß wild um ſich, als Polizeibeamte zur Unterſtützung herbeige⸗ rufen wurden, und mußte ſchließlich durch Ver⸗ wendung von Tränengas buchſtäblich„ausge⸗ räuchert“ werden. Der Vorfall löſte größtes Aufſehen in der ganzen Umgebung aus und lockte eine rieſige Menſchenmenge an. Schauplatz des aufregenden Kampfes war eine Kellerwohnung in der Solmsſtraße nahe der Gneiſenauſtraße. Der Geiſteskranke, ein 31jähriger Mann, ſollte gegen 10 Uhr vor⸗ mittags mit einem Krankenwagen abgeholt werden. Als nun zwei Sanitäter in der Woh⸗ nung erſchienen, zog der Kranke plötzlich eine Piſtole und drohte, die beiden Träger nieder⸗ zuſchießen. Dieſen blieb nichts anderes übrig, als ſich zurückzuziehen und das Ueberfall⸗ kommando zu alarmieren. Der Geiſtesge⸗ ſtörte, der einen wahren Tobſuchtsanfall bekam, trat den Polizeibeamten mit der ſchußfertigen Waffe entgegen. Die Mannſchaften des Ueber⸗ fallkommandos gingen befehlsgemäß mit äußer⸗ ſter Vorſicht, aber auch ebenſo entſchloſſen zu Werk. Kaum tauchte aber der erſte Tſchako in dem Kellergang auf, als der Geiſtesgeſtörte eine Kugel abfeuerte. Glücklicher⸗ weiſe verfehlte das Geſchoß ſein Ziel, aber es beſtand die Möglichkeit, daß der Tobſüchtige zu einem regelrechten Schnellfeuer übergehen würde. Die Polizeibeamten gingen auf Anordnung ihres Kommandoführers, der das Leben ſeiner Leute nicht nutzlos aufs Spiel ſetzen wollte, hinter den Ecken des Kellerganges in Deckung. Mehrfach wurde der Kranke durch laute Zuruſe aufgefordert, ſeinen ſinnloſen Widerſtand auf⸗ zugeben und ſich der Waffe zu entledigen. Der Tobſüchtige ſteigerte ſich aber in eine immer größere Raſerei hinein und ſchoß, vor ſeiner Wohnungstür ſtehend, blindlings in den Gang hinein. Jetzt entſchloß ſich der Kommandofüh⸗ rer, den Widerſpenſtigen kampfunfähig zu ma⸗ chen. Durch die Fenſter der Wohnung wurden mehrere Tränengaspatronen in die Räume abgeſchoſſen. Bald darauf wurde es ſtill. Mit Gasmasken ausgerüſtet, drangen die Beamten in die völlig vergaſte Wohnung ein. Hinter einer Zimmertür fand man den Geiſtes⸗ kranken mit einer ſchweren Kopfverletzung auf dem Fußboden liegend auf. Ob er ſich dieſe Wunde bei der wilden Schießerei ſelbſt beige⸗ bracht oder durch einen Sturz zugezogen hat, kann erſt die ärztliche Unterſuchung ergeben. Der Bewußtloſe wurde ins Urban⸗Kranken⸗ haus geſchafft. „Gummimann“ verhaflel Stettin, 21. Oktober Seit mehreren Jahren trieb ein Verbrecher, den man den„Gummimann“ getauft hatte, weil er bei ſeinen Taten ſtets Gummiſtiefel trug, in den Kreiſen Pyritz, Saatzig und Arnswalde ſein Unweſen. Er drang nachts in die Schlafzimmer von Frauen ein, verübte Sittlichkeitsverbrechen und Diebſtähle. Jetzt gelang es einem Bauern aus Reetz, den Mann feſtnehmen zu laſſen. Es handelt ſich um einen Paul Stoll aus Ram⸗ menthin(Kr. Arnswalde), der bei ſeiner erſten Vernehmung bereits 120 derartiger Verbrechen zugegeben hat. Er erbeutete bei ſeinen Dieb⸗ ſtählen auch Bargeld. Wäſche und Kleidungs⸗ ſtücke. N zchmugglerbande dingſeſt gemachl Warſchau, 21. Okt. Eine weitverzweigte Bande die aus Polen nach Rumänien Seide und in umgekehrter Rich— tung Deviſen ſchmuggelte, konnte auf der pol⸗ niſch⸗rumäniſchen Grenzſtation Sniatyn im Zuge dingfeſt gemacht werden. Die Schmuggler hatten zu dieſem Zweck im Speiſe⸗ und Schlaf⸗ wagen des Zuges beſondere Käſten eingebaut, denen ſie das Schmuggelgut entnahmen, wenn auf den Endſtationen alle Fahrgäſte den Zug verlaſſen hatten. Neue Uniform auch für die mittleren HJ.⸗Führer Berlin, 21. Oktober Wie der amtliche Preſſedienſt des Jugend- führers des Deutſchen Reiches mitteilt, wurde gleichzeitig mit dem neuen Winterdienſtanzug für die HJ.⸗Mannſchaft für die mittlere Füh⸗ rerſchaft ein neuer Winterdienſtanzug geſchaf⸗ fen, der die Verbindung zwiſchen der Mann- ſchaftsuniform und der des höheren HJ.-Füh⸗ rerkorps darſtellt. Er dient der Hervorhebung der mittleren Führerſchaft., deren Aufgabe als Mittler zwiſchen den Jungen in den Formatio⸗ nen und der Bannführung beſonders verant- wortungsvoll iſt. Wer wagt zu 2 Ja! Und was hat die alte, ſchwerhörige Frau geſagt? Das iſt mein Sohn! Die Zeugen für Canella Der Polizeichef geht zu den noch wartenden anderen Zeugen hinaus. Er hält ihnen eine Rede, klärt ſie über die Unfehlbarkeit der Dak⸗ tyloſkopie auf. Er ſagt, daß die ganze Familie Bruneri einſtimmig den früheren Unbekannten als einen der Ihrigen, nämlich als Mario Bru⸗ neri erkannt habe, darunter die eigene Mutter. Er bittet die Zeugen, ſich zu prüfen und zu er⸗ wägen, ob ſie angeſichts dieſer Tatſachen noch aufrechterhalten können, was ſie vorher ſagten und vertraten. Er weiſt noch darauf hin, mit welcher Sicherheit der modernſte Erkennungs⸗ dienſt feſtgeſtellt hat, daß der Mann mit Num⸗ mer 44 170 gar nicht Canella ſein kann, ſon⸗ dern nur Mario Bruneri. Dann kommen die anderen Zeugen einzeln herein. Major di Vernati zuerſt. Er iſt empört, weiſt auf die Bruneri hin:„Dieſe Leute haben unlautere Abſichten oder ſind ver⸗ rückt! Denn das iſt Giulio Canella, mein . Es gibt keinen Zweifel für mich!“ Renzo Canella ſagt ernſt und feierlich: „Ich ſchwöre, daß das mein Bruder iſt.“ Die drei Freunde des Hauptmanns Canella ſtehen geſchloſſen hinter ihm. Dieſer Mann kann niemand anders als Giulio Canella ſein! Der Paſtor aus Faſano lächelt gütig: „Menſchen können ſich irren. Aber ich weiß, ſo gewiß es einen Gott im Himmel gibt: das iſt Giulio Canella.“ Und dann kommt als Letzte Giulia her⸗ ein. Sie ſagt gar nichts. Sie geht weinend auf ihren Gatten zu, umarmt ihn, hält ihn ſchluchzend feſt. Canella ſtreichelt ihr behutſam ütber das Haar. So ſtehen ſie, und bleiben ſo. Zu ſprechen haben ſie nichts. Um ſie herum ſind zwei Meinungen. Menſchen. Freunde. Feinde. Wiſſenſchaft. Daktyloſkopie. Pſychiater. Pſy⸗ chologie. Was alles geht ſie das an? Und in dieſem Augenblick einer ſeltſamen Stille unter den vielen Menſchen im Zimmer ſagt der Doktor Marietto halblaut vor ſich hin: „Da kennt ſich der Teufel aus!“ VII. Eine Frau kämpft Ein ganzes Jahr vergeht. Mit einer Leidenſchaft und Hingabe, die Renzo Canella ſeiner Schwägerin niemals zu⸗ getraut hätte, kämpft Giulia vor den italieni⸗ ſchen Gerichten um die Anerkennung ihres Gatten. Die beſten Anwälte ſtehen ihr zur Seite. Es macht ihr nichts aus, daß ein zermürbender Termin den anderen jagt. Sie hält zu jeder Stunde und an jedem Tag auf ihrem Poſten aus. Wenn ſich Zeugen melden und ſagen: Das iſt Bruneri, dann bringt ſie andere her, die ſprechen: Das iſt Canella. Sie ſcheut nicht mehr die Oeffentlichkeit, ſie erläßt Aufrufe in den Zeitungen. Das kleinſte Blatt Italiens holt ſie zur Unterſtützung bei. Vergeb⸗ lich bemüht ſich Renzo, ihren Kampfwillen zu dämpfen. Es iſt ihm peinlich, wenn die Leute auf der Straße ſtehen bleiben, ſich nach ihm wenden und ſagen: Das iſt der Bruder des Mannes in Collegno! Oder: Der glaubt, daß er es iſt. (Fortſetzung folgt) das neue WH w.-Abzeichen Idar⸗Oberſtein. Die Achatſchleifer unſerer Gegend haben gegenwärtig alle Hände voll zu tun, denn ſie fertigen die Plaketten für den kommenden Winter an. In dieſem Winter wird die Plakette Motive aus der Tier⸗ welt zeigen. Die Edelſteinplakette wird im Februar 1939 verkauft, und zwar 20 Millionen Stück. Die Steine hierfür werden ſämtlich in Idar⸗Oberſtein geſchliffen. Die Metallteile werden nur zu zwei Fünftel hier hergeſtellt, der Reſt in Hanau. in Schwäbiſch⸗OHmünd und in Pforzheim. Die neue Winteruniform der HJ. Unſer Bild zeigt links die neue HJ.-Uniform und rechts die zur Uniform gehörende Regen⸗ pelerine.(Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex.) Ette bett kahn dare bei] Bete 1 nuch Fübt lun Pritt ben. etunt hire to! blieb Eine reibe det e batte Ant die eile K50 lenz 5 f neuel da del in J Neht eine wurd mehr it b d. igen große Mär angeg ten derat die 3 W.. nahn gtubt Einſa ler 1 ihm Shi c 1 Leiche bläuli nan uach geſtell Kol der 40 wattenden nen eine der Dal 5 Au , „„Dieſe ind der⸗ la, mein eifel für feierlich: H st. s Canella 1 ſo rum ſind Feinde. et. Pſh⸗ ach ihm der des la 1 b b, 1 unſeret doll zu für den ler vic Tiet⸗ vid in fillionen tlic in nallteile ellt, det und in ifo een volle Bunte Tageschronik Jührerſchein entzogen Wirkſame Strafe für betrunkene Autofahrer Frankfurt a. M. Für einen Autofahrer, der ſich betrunken ans Steuer ſetzt, iſt keine Strafe zu hart. Die Polizei geht denn auch mit aller Strenge gegen ſolche gewiſſenloſen Burſchen vor und entzieht ihnen den Führer⸗ Ichein. Im Jahre 1937 wurden in Frankfurt 57 Führerſcheine eingezogen. In dieſem Jahre beträgt die Zahl bereits über 100. In 65 Fäl⸗ len waren die Inhaber betrunken. Die Zu⸗ nahme der Führerſcheinentziehungen erklärt ſich daraus, daß die Polizei jetzt ſchärfer vorgeht und bei jedem Anfall genau feſtſtellt, ob einer der Beteiligten Alkohol getrunken hat. Wegen Trunkenheit am Steuer iſt jetzt wieder nachſtehenden Perſonen die Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen entzogen worden: 1. Eugen Faerch. Frankfurt a. M., Unter den Eſchen 10: 2. Adam Hühn. Frankfurt a. M.⸗Schwanheim, Lönsweg 6. f Eigenarfiger Unglücksfall Hermeskeil(Sochw.). Auf eigenartige Weiſe kam der 50 Jahre alte Arbeiter Zimmer aus Britten im Hochwalddorf Hausbach ums Le⸗ ben. Der Mann half mit. die Kartoffeleinſäu⸗ erungsmaſchine an einen anderen Standort zu bringen. Dabei kam der ſechs Meter hohe Schornkein der Maſchine mit der Stark ſtromleitung in Berührung und Zimmer blieb an den Eiſenteilen der Maſchine hängen. Eine danebenſtehende Frau verſuchte ihn loszu⸗ reißen, erhielt aber ſelbſt einen Schlag. Als der Starkſtrom abgeſtellt war. nahm man an dem Mann Wiederbelebungsverſuche vor, doch hatten dieſe keinen Erfolg mehr. Der Arzt ſtellte den Tod feſt. Die weiteren Arbeiter, die ſchieben halfen, hatten glücklicherweiſe Hols⸗ teile angefaßt. Ein Laſtzug in Flammen Die Bremſe verſagte Koblenz. Auf der neuen Moſelbrücke in Kob⸗ 2 geriet mittags ein Laſtzug aus M.⸗Glad⸗ ba in Flammen. An dem Anhänger ließ die neueingebaute Brems vorrichtung nicht locker, ſodaß das rechte Hinterrad glühend wurde und Feuer fing. Im Nu ſtand der Anhänger in Flammen. Bald war auch die Koblenzer Wehr zur Stelle und löſchte den Brand ab. Die eine Seite des Anhängers iſt verkohlt. Ebenſo wurde die Ladung, Bierfäſſer, angekohlt, und in mehreren Fäſſern der Inhalt verdorben. Es iſt beträchtlicher Schaden entſtanden. Krähen und Buſſard im Kampf Dauſena(Lahn). Ueber Dauſena wurde ein eigenartiger„Luftkampf“ beobachtet, der mit großem Geſchrei ſeinen Verlauf nahm. Ein Mäuſebuſſard hatte ein Schar Krähen angegriffen. Die Krähen waren nicht faul, hol⸗ ten Verſtärkung herbei und ſetzten dem Buſſard derart zu, daß dieſer ſchließlich flüchten mußte. Die Kampfbandlung dauerte viele Minuten. Zwei Familienväter tödlich verunglückt Wallmerod(Weſterwald). Bei der Inbetrieb⸗ nahme einer längere Zeit ſtillgelegten Ton⸗ grube in Berad ſtürzte ein Arbeiter bei der Einfahret aus halber Höhe in den etwa 30 Me⸗ ter tieſen Schacht ab. Ein Arbeitskamerad, der ihm zur Hilfe eilen wollte, erlitt das gleiche Schickſal. Die beiden Arbeiter— es handelt ſich um zwei Familienväter— konnten nur als Leichen geborgen werden. Da beide Leichen eine bläuliche Geſichtsverfärbung aufwieſen, nimmt man an, daß ſie erſtickt ſind. Die Unfall⸗ urſache konnte noch nicht einwandfrei feſt⸗ geſtellt werden. Betrunken am Steuer Koblenz. Im betrunkenen Zuſtand fuhr der 46 Jahre alte Reiſevertreter Karl Hilles⸗ beim aus St. Sebaſtian hier nachts einen Soldat an. der ſchwere Verletzungen erlitt. Hil⸗ lesheim wurde ſeſtgenommen. Totgeſtürzt Dauernheim(Obh.). Die junge Lehrersfrau Erdmann. die erſt ſeit kurzem hier wohnte, ſtürzte aus dem Fenſter. Der Tod trat ſofort ein. ͤ Furcht vor dem Dorfklatſch Kirchberg(Hunsrück). Als in einem benach⸗ barten Hunsrückdorf eine Frau erfuhr, daß ihre 15jährige Tochter Mutter werden ſollte, ſuchte ſie den Tod durch Erhängen. Sie glaubte, die„Schande“ vor den Dorfbewohnern nicht ertragen zu können. Lokalbahnzug überfährt neun Scha ſe Frankenthal. Auf der Heßheimerſtraße in Richtung Dirmſtein zog ein Wanderſchäfer mit ſeinen 300 Schafen. Ein aus Richtung Heß⸗ heim kommender Kraftwagen fuhr auf die Herde zu. erfaßte den Schäferhund, der ſoſort tot war. Im gleichen Augenblick kam der Lokalzug aus Heßheim und fuhr in die Herde. die auf den Schienen ſtand. hinein, und tötete neun Tiere auf der Stelle. Der letzte bayeriſche Küraſſier von 1870/71 Kaiſerslautern. Bei gutem Wohlbefinden be⸗ ging der letzte bayeriſche Küraſſier aus dem Feldzug 1870/1. Friedrich Reichert, Kaiſers⸗ lautern, ſeinen 90. Geburtstag. Er hat verſchiedene Schlachten und Gefechte des 70er⸗ Krieges mitgemacht. war bei Sedan dabei. als Kaiſer Napoleon gefangen genommen wurde. wurde bei Coulmiers mit ſeinem Pferd ver⸗ wundet. erlebte die Schlachten Orleans und Beaumont. die Belagerung von Paris und die Kaiſerproklamation von Verſailles. Nach dem Kriege war er Angeſtellter der Pfälziſchen Ei⸗ ſenbahn. Jugendliche Faſſadenkletterin Bretten. Ein 16jäbriges Mädchen wurde dabei überraſcht. als es zu nächtlicher Stunde in einem Hauſe in der Wilhbelmſtraße davon zeugen die 28 im Inland ſtehlen wollte. Um zu entkommen, ſtieg die Diebin aus dem Fenſter des zweiten Stockwer⸗ kes und verſuchte. die Faſſade hinun⸗ terzuklettern. Sie wurde aber gefaßt und der Polizei übergeben. Mit 18 Jahren verlobt und verhaftet Reinheim. Ein wenig hoffnungsvoller Jüng⸗ ling. der als Lehrling in einer größeren Schrei⸗ nerei beſchäftigt war, hielt es für die böchſte Zeit, ſich mit 18 Jahren zu verloben. Gerade an ſeinem Geburtstage wagte er den männlichen Schritt. Drei Tage ſpäter gab es aber ein bö⸗ ſes Erwachen für den jungen Verlobten. Er wurde wegen Unterſchlagung und Scheckfälſchun⸗ gen bei ſeiner Firma von der Polizei feſtgenom⸗ men. Die veruntreuten Gelder belaufen ſich nach vorläufiger Schätzung auf rund 1900 RM. Quellenſchutzgebiete in Bad Orb Bad Orb. Im Zuſammenhang mit der Ge⸗ ſamtplanung des Städtebildes erfolgte jetzt die endgültige Feſtlegung der Schutzgebiete der Rad Orber Heilquellen. Quellenſchutz⸗ bezirke ſind vorgeſehen für die Martinus⸗ die Philipps⸗ und die Ludwigsquellen. Für dieſe Bezirke ſind künftig alle Bohrungen über 10 Meter genehmigungspflichtig. Rheinſchiff feſtgefahren Vom Rhein. Bei dem Rheingauort Erbach war ein mit Zement beladenes Laſtſchiff zu nahe an das Ufer herangefahren. Es ſetzte ſich feſt und konnte trozz den Bemühungen des Dampfers, der zur Hilfe geeilt war, nicht mehr losgeturnt werden. Erſt nachdem man einen Teil der Ladung abgeladen hatte, gelang es. das Schiff wieder flott zu machen. Schaden hat es keinen erlitten. Ein Zug rollte über ihn hin Daun(Eifel). Ein aufregender Vorfall ereignete ſich auf dem Bahnhof Daun. Dort war ein Mann aus Mehren in den fal⸗ ſchen Zug geſtiegen, den er wieder ver⸗ ließ, als er ſchon im Fahren war. Beim Ab⸗ ſpringen ſtürzte der Mann unter die Trittbretter. Die Umſtehenden glaubten ſchon an ſeinen Tod, und waren ſehr über⸗ raſcht, als der Mann, nachdem der Zug vorbei war, unverſehrt und unverletzt auf⸗ ſt and. Nur ſeine Kleider hatten was abbekom⸗ men. g Aus Starkenburg Angſt vor der Operation ſw Stockſtadt. Ein Einwohner, der ſchon ver⸗ ſchiedene ſchwere Operationen, darunter eine Beinamputation überſtanden hatte, wurde in ſeiner Wohnung erhängt aufgefunden. Offen⸗ bar hat ihn die Furcht bor einer neuen Opera⸗ tion zu dieſem Schritt veranlaßt. Weiterſtadt. In der Darmſtädter Straße fuhr ein von Darmſtadt kommender Perſonenkraft⸗ wagen hinter einem mit Kies beladenen Laſt⸗ wagenzug her, der ihm die Sicht verdeckte, und ſtieß anſcheinend beim Verſuch zu überholen, mit einer Radfahrerin zuſammen. Die Frau fiel durch die Windſchutzſcheibe, die zum Glück aus ſplitterfreiem Glas beſtand, ſodaß die Radfah⸗ rerin nur leichte Kopf⸗ und Handverletzungen da vontrug. Duplizität der Ereigniſſe ſw Darmſtadt. In der Sandſtraße nahm ein Kohlenauto bei der Einfahrt in den Hof des Freundinnenheims den ſteinernen Torpfoſten amt dem Türflügel mit. Kaum war dies ge⸗ chehen, riß ein anderes Kohlenauto genau an derſelben Stelle einen Gaskandelaber um. Eine SA.⸗Siedlung in Dieburg Dieburg. An der Groß⸗Zimmererſtraße ent⸗ ſteht eine S A.⸗Siedlung. Sie ſoll zwan⸗ zig Siedlerſtellen umfaſſen. Zum Bau der erſten Siedlungshäuſer, fünf an der Zahl, haben SA. ⸗ Männer in freiwilliger Dienſtleiſtung bereits mit den Grundarbeiten begonnen. ſw Neckarſteinach. Oberhalb des Bahnhofes beim Stellwerk fand man die Leiche einer 70 bis 75 Jahre alten Frau, die von einem Eil⸗ güterzug überfahren und auf der Stelle getötet worden war. Ob Unfall oder Selbſtmord vor⸗ liegt, iſt noch nicht bekannt. Blick in den Gerichtssaal Gaſtſpiele eines Komikers Er hat ſeine„Rollen“ für immer ausgeſpielt Frankfurt a. M. Der aus Zürich gebürtige 48jährige Franz Karlbaum iſt der Sohn eines Jongleurs, der auf den Jahrmärkten her⸗ umzog und den Jungen mitnahm, ſodaß dieſer keine Gelegenheit hatte, eine Schule zu beſu⸗ chen. Der Sohn trat im ſpäteren Leben als Komiker auf. Die Rollen, die er ſpielte, hatten meiſt ein ſtark kriminellen Einſchlag: und die fünf im Ausland erlangten Vorſtrafen. Heute gilt Franz K. als gefährlicher Gewohn⸗ heits verbrecher. Als er 1936 in Wies⸗ baden zwei Jahre Zuchthaus erhielt. war es nahe daran, daß er in Sicherungsverwahrung genommen wurde, die ſchon damals in erſter Inſtanz gegen ihn verhängt wurde. Der Komi⸗ ker ritt auf dem Betrugspfad ſeine eigene Schu⸗ le, das heißt, er leiſtete ſich eine Spezialſache. mit der er leider viel Erſolg erzielen konnte. Er erſchien damals in Wiesbaden. Mainz und Ludwigshafen in Krankenhäuſern und bat aus den verſchiedenſten Gründen um Aufnahme. Einmal behauptete er, er habe im Varieté einen Sturz erlitten und ſich die Wirbelſäule verletzt., ein andermal täuſchte er einen Auto⸗ unfall vor, dann wieder wollte er im Zirkus von einem Elefanten getreten oder bei einer Schlägerei unangenehm in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen ſein. Zweck ſeines Vorbringens war aus⸗ ſchließlich der. daß er einige Tage Unterkunft fand. Dann verſchwand er meiſt. nachdem er einen Patienten um einen kleinen Betrag an⸗ gepumpt hatte. Dieſes Treiben ſetzte er auch nach Verbüßung der zweijährigen Zucht⸗ hausſtrafe fort. Nachts klingelte er bei einem Arzt, klagte über Kolik und ließ ſich eine Spritze geben. Er gab an, in einem Varieté angeſtellt zu ſein und einer Kaſſe anzugehören. was ſich als falſch erwies. Der Arzt wurde um ſein Honorar geprellt. Die gleiche Erfahrung machte ein anderer Arzt, der ihn in ein Kran⸗ kenhaus einwies. Dort klagte er über Harn⸗ beſchwerden und rückte nach zwei Tagen aus, nachdem er ſich von einem Kranken 2 RMk. ge⸗ liehen hatte, weil er keinen Brennſtof für ſei⸗ nen Wagen(den er nie beſaß) habe. Nach Zech⸗ prellereien tauchte er in Offenbach auf, klagte über Beinſchmerzen und wollte im Krankenhaus aufgenommen werden. Er wurde aber der Po⸗ lizei übergeben, die alsbald eine Serie von Betrügereien feſtſtellte. die von K. began⸗ gen worden waren. Die Große Strafkammer in Frankfurt verurteilte den Rückfälligen zu drei Jahren Zuchthaus. drei Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung. Eis mit Vanillegeſchmack iſt noch kein Vanilleeis Groß⸗Gerau. Für die Herſtellung von Sveiſe⸗ eis beſtehen beſtimmte Vorſchriften, die ſich nicht nur auf einwandfreie Beſchaffenheit,. ſondern auch auf die Herſtellungsweiſe und Güte im Einzelnen beziehen. Wer ſich damit hefaßt, muß dieſe Vorſchriften kennen. Eine bieſige Frau verkaufte nun im Sommer Eis als„Vanille-Eis“, obwohl es nur Vanille⸗ geſchmack hatte und daher auch nur als„Eis mit Vanillegeſchmack“ angeboten werden durf⸗ te. So aber lag eine Täuſchung des Pub⸗ likums vor. das für ſein Geld Ware bean⸗ ſpruchen kann, deren Herſtellungsweiſe den ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen zumindeſt entſpricht Das Amtsgericht beſtätigte den der Frau zugegangenen Strafbefehl über 20 RMk., und die Koſten der Verbandlung bat ſie nun auch noch zu trage Die eigene Frau verkuppelt Langen. Die Große Strafkammer verhandelte unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen den 48 Jahre alten Johannes Stroh von bier, der ſeit Jahren ſeine Ehefrau an andere Män⸗ ner verkuppelt hat, was er nach anfäng⸗ lichem Leugnen auf wiederholten Vorhalt auch zugab. Außerdem war er angeklagt wegen Er⸗ preſſung eines Liebhabers, dem er vielfach Geld mit der Drohung einer Anzeige entlockte. Der Angeklagte iſt zwar nicht ſchwachſinnig, aber doch geiſtig ziemlich minderwertig. Er wurde wegen Kuppelei zu einem Jahr 6 Mona- ten, wegen Erpreſſung zu vier Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt.. Meineid in einem Alimentationsprozeß Hanau. Das Schwurgericht Hanau hatte ſich mit einem Fall wiſſentlichen Mein⸗ eides zu befaſſen. den die Angeklagte, ein 27⸗ jähriges Mädchen. in einem Alimentations⸗ prozeß als Mutter eines unehelich geborenen Kindes am 16. Oktober 1936 vor dem Amts⸗ gericht Hilders geleiſtet hat. Der ärztliche Sach⸗ verſtändige bezeichnete die Angeklagte als wil⸗ lensſchwach, die mit angeborener leichter Gei⸗ ſtesſchwäche behaftet ſei. Ihr ſei der 8 51,2 Str. G. B. zuzubilligen. Das Schwurgericht ſchloß ſich dieſem Gutachten an und verurteilte die Angeklagte wegen wiſſentlichen Meineids unter Berückſichtigung der verminderten Zurechnungs⸗ fähigkeit zu einem Jahr Gefängnis und zwei Jahren Ehrverluſt. Ferner wurde auf Unfähigkeit, jemals als Zeugin oder Sach⸗ verſtändige eidlich vernommen werden zu kön⸗ nen, erkannt. Geſtändnis einer Kindesmörderin Karlsruhe. Wegen Abtreibung hatten ſich vor dem Karlsruher Schöffengericht die le⸗ dige Thereſia H. aus Baden-Baden und der Mitangeklagte Johannes M. aus Muggenſturm zu verantworten. Im Laufe der Verhandlung geſtand die Angeklagte ein, ihr un⸗ eheliches Kind, das gelebt hatte, alsbald nach der Geburt durch Erſticken getötet zu haben. Das Gericht beſchloß, die Sache an das Schwurgericht zu verweiſen, vor dem ſich die Angeklagte H. wegen Kindestötung zu verant⸗ worten haben wird. Das Schickſal einer Berführlen Trier. Das traurige Schickſal eines verführ⸗ ten Mädchens ergab ſich aus einer Verhand⸗ lung vor dem Schwurgericht in Trier. Ein 24. jähriges Mädchen aus Aach bei Trier hatte ſich wegen der Tötung ihres neugebo⸗ renen Kindes zu verantworten. Die Kin⸗ desleiche war auf einem Müllabladeplatz gefun⸗ den worden. Die Nachforſchungen nach der Kin⸗ desmutter führten nach einigen Tagen auf die Spur der Angeklagten. die ſchließlich ein volles Geſtändnis ablegte. Das Mädchen hatte im Oktober 1937 eine Aushilfsſtelle in einem Waldkaffee angenommen, ſchlief jedoch zu Hauſe bei den Eltern. Eines Abends regnete es ſo ſtark, daß die Wirtin einen ihr ſonſt fremden Gaſt bat, das Mädchen mit dem Auto nach Hauſe zu fahren. Dieſer erklärte ſich auch dazu bereit, mißbrauchte aber das ihm von der Wir⸗ tin wie von dem Mädchen entgegengebrachte Vertrauen und machte unterwegs das Mädchen ſeinen Wünſchen gefügig. Die Folgen blieben nicht aus und das Mädchen, das nun ganz auf ſich allein geſtellt war, da der Fremde ſeit dem verhängnisvollen Abend nichts mehr hatte von ſich hören laſſen, wußte vor Verzweiflung nicht ein und aus. Es ſuchte ſich eine Stelle in Trier, und verbarg ſeinen Zuſtand ſowohl vor ſeinen Eltern wie vor der Arbeitgeberin Am 21. Juli dieſes Jahres in den Abendſtunden ſchenkte es in ſeiner Kammer einem kräftigen Mädchen das Leben. Ohne jegliche Hilfe und Betreuung nahm das Mädchen in ſeiner höchſten Verzweif⸗ lung einen Wattebauſch und ſteckte ihn dem Kinde in den Mund, das nun erſtickte. Mit Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 23. Oktober. Reichsſender Stuttgart. 6: Sonntag⸗Frühtonzert. 8: Wetterbericht—„Bauer, hör zu!“. Gymnaſtit 8.30: Kath. Morgenfeier. 9: Sonntagmorgen obne Sorgen. 10: Morgenfeier der SA. 10.30: Frohe Weiſen. 12: Muſik am Mittag. 13: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Muſik am Mik⸗ tag(Fortſetzung). 14:„Pechvogel und Glückskind.“ 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.30: Chorgeſang. 16: Nachmittagskonzert. 18: Bruchſal(Stadt und Schloß). 19: Sport am Sonntag. Um 19.30—19.40: Bericht vom Kunſtturnkampf der Gaue Weſtfalen, Baden, Heſſen und Dortmund. Dazwiſchen: Neue Tanzmuſik. 20: Nachrichten. 20.10: Wie es euch ge⸗ fällt! Sonntagabendmuſik. 22: Zeitangabe, Nachrich⸗ ten, Wetter- und Sportbericht. 22.30: Unterhaltung 24—02: Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt. 6: Hafenkonzert. 8: Zeit. 8.05: Wetterberichte. 8.10: Römiſch⸗katholiſche Morgenfeier. 8.45: Vom Deutſchen. 9: Chorgeſang. 9.30: Morgenfeier der Hitler-Jugend. 10.15: Deutſche Meiſter. 11: Dich⸗ ter aus unſerer Zeit. 11.15: Wann wir ſchreiten Seit' an Seit'... 12: Muſik am Mittag. 13: Das Mikrofon unterwegs. 13.15: Muſik am Mittag. 14: Für unſere Kinder. 14.30: Uns gehört der Sonntag! 15.15: Der Früchtekorb. 16: Unterhaltung u. Sport. 18: Herbſtbilder aus dem Hotzenwald. 18 45: Ein Junggeſelle ſchüttet ſein Herz aus. 19.30: Beſchwingt und froh! 20: Zeitangabe, Nachrichten. 20.10: Sport- ſpiegel des Sonntags. 20.30: 5. Weltkonzert, darge⸗ boten von der Kanadiſchen Rundfunk-Geſellſchaft. 21: Feſtlicher Tanzabend der Jugend. 22: Zeitangabe, Nachrichten. 2.15: Sportbericht. 22.30: Unterhal⸗ tung und Tanz. 24: Nachtkonzert. 2—3: Nachtkon⸗ zert. 4+ Montag, den 24. Oktober. Reichsſender Stuttgart. 5.45: Morgenlied. Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der 2. Abendnachrichten. 6.30: Frühtonzert. 8: Wet⸗ terbericht, Gymnaſtik. 8.30: Fröhl. Morgenmuſik. 9,20: Für Dich daheim. 10: Mümmel Hoppelmanns Abenteuer. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Zeitangabe, Nachrichten, Wet⸗ ter. 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14: Eine Stund' ſchön und bunt. 16: Unterhaltungskonzert. 18: Geſungen, geſtrichen und geblaſen. 18.30: Aus Zeit und Leben. 19: Neue engliſche Unterhaltungs⸗ muſik. 19.30: Eröffnungsfeier der Reichstheatertage der Hitlerjugend. 20: Nachrichten. 20.15: Stuttgart ſpielt auf! 22: Zeitangabe, Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht. 22.30: Nachtmuſik und Tanz. 24—02: Nachtkonzert. und Tanz. Reichsſender Frankfurt. 6: Glockenläuten, Morgenlied, Gymnaſtik. C. 07 a 8: Zeit. 8.05: Wetterberichte. 8.10: ymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30: Gaunachrichten. 9.40: Kleine Natſchlage für Küche und Haus. 10: Schulfunk. 10.30: Feſtliche Muſik. 11.40: Frankfurt, die Stadt des Verkehrs. 12: In den Domen der Arbeit. Großes Konzert. 13: Zeit⸗ angabe, Nachrichten. 13.10: Platzkonzert. 14: Zeit⸗ angabe, Nachrichten. 14.10: Frankfurt: Heimat und Waldheimat bekannter Muſiker. 15: Frankfurter Komponiſten. 15.30: Mit dem FD 241038 durch die Stadt Frankfurt. 16:„... wie kann nor en Menſch net von Frankfort ſeil“ 17.50: Zeitgeſchehen. 18.40: „Die Stadt am Strom.“ 19.30: Eröffnungsfeier der Keichstheatertage der Hitler-Jugend. 20: Zeitangabe, Nachrichten. 20.10:„La Traviatg.“ 22.40: Franks furter Sport einſt und jetzt. 23: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24: Nachtmuſik. 2—3: Nachtkonzert. J d äußerſter Willensanſtrengung trat das Mädchen am anderen Morgen wieder ſeine Arbeit an. Die Kindesleiche, die die Angeklagte zunächſt im Kleiderſchrank verſteckt hatte. warf ſie dann in einen Mülleimer. Das Schwurgericht billigte der Angeklagten, die von einem Sachverſtändigen als ein unrei⸗ fes und leichtbeſchränktes Geſchöpf bezeichnet wurde, weitgehende Milderungs⸗ gründe zu und erkannte unter Anrechnung der Unterſuchungshaft auf eine Gefängnis⸗ ſtraſe von 2 Jahren und 5 Monaten. Er ſlahl ein Dutzend Aulos 18jähriger wandert zwei Jahre ins Gefängnis Neuwied. Der Neuwieder Polizei gelang es kürzlich, einen aus Oberbieber(Kreis Neuwied), ſtammenden 18jährigen Burſchen als Auto⸗ dieb zu entlarven und damit zahlreiche Auto⸗ diebſtähle zu klären, die zu Beginn dieſes Som⸗ mers die Kraftfahrer von Neuwied und Um⸗ gegend in dauerndem Schrecken gehalten hat⸗ ten. Die Wagen fand man meiſt ſpäter wieder, jedoch waren ſie entweder ſchwer beſchädigt oder der Motor war vollſtändig heruntergefah⸗ ren. Mit den entwendeten Autos machte der Burſche Fahrten bis über Siegburg hinaus. nach Godesberg und Koblenz. Einmal, als ihm das Benzin ausging. entnahm er aus einem anderen Wagen einen Erſatztank. Ein Neuwieder Kriminalbeamter, der den Dieb nachts bei der Ausraubung eines Kraft⸗ wagens auf friſcher Tat erwiſchte, macht ſeiner Verbrecherlaufbahn ein Ende. Zwölf Die b⸗ ſtähle konnten ihm nachgewieſen werden Der Burſche beſtritt vorerſt alles, ſo daß die Vor⸗ unterſuchung langwierig war. Inzwiſchen er⸗ hielt er vom Amtsgericht in Trier wegen un⸗ berechtigter Benutzung eines Kraftwagens eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. während ihm im Frühjahr dieſes Jahres das Neuwieder Amtsgericht bereits wegen eines gleichen Ver⸗ gehens einen Denkzettel von 50 RMk. zudik⸗ tiert hatte. Das Amtsgericht Neuwied war diesmal nicht mehr nachſichtig mit dem Angeklagten, der ſich als ganz berüchtigter Autodieb entpuppt hatte. Es packte ihn ſcharf an und ließ ihm zwei Jahre Zeit. im Gefängnis eine grundſätzliche Wand⸗ lung ſeiner Lebensbahn zu überlegen — Stroh Verloren Die Zeitungs- und gelbfleiſchige“ ging ein Einlege⸗ 2 anzeige Har. ofiein ein Damen⸗ a nen Haibſchuh iſt das Kernſtückſaus chweiem Bo. der Werbung u den, auch wie ſieſauf dem Wege wird es auch der Acker liefert, Hinter d. Zäunen N j verkauft b Fliedrichſtraße. mmer bleiben f Um Rückgabe 9 1 ——— Peter Belz, dem Fundbüro Luiſenſtraße 56. wird gebeten. — 3 — 2 — I Bekanntmachungen Orlsgruppe N S.⸗Beratungsſtunde jeden der N. S. D. A. P. Viernheim Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Ausſchneiden! Aufheben! Die Deuljche Arbeitsfront, Ortswallung Viernheim Ableilung Berufserziehung und Beiriebsjührung Innerhalb des Berufserziehungswerkes der DAF., folgende Lehrgemeinſchaften: Für kaufmänniſche Berufe: 1 Verkehrsſchrift— Einführung Einführung in die Grundbegriffe der Verkehrsſchrift. Geläufiges Leſen und Schreiben mit⸗ telſchwerer Texte in einer Geſchwindigkeit von 40—60 Silben in der Minute. Dauer: 20 Doppelſtunden. Tag: Montag und Donnerstag. H 2 Verkehrsſchrift— Praxis Ortswaltung Viernheim, beginnen Gebühr: RM. 8.— Wiederholung des Lehrſtoffes von K. 1. Schnellſchriftliche Uebungen. Anſage 60—100 Silben in der Minute.“ Uebertragungsaufgaben. it f 15 Dauer: 20 Doppelſtunden. Tag: Dienstag und Freitag. H 3 Eilſchrift— Einführung Einführung in die Eilſchrift. Schnellſchri der Minute. Gebühr: RM. 8.— ftliche Uebungen. Anſage bis zu 120 Silben in Dauer: 20 Doppelſtunden. Tag: Mittwoch. Gebühr: RM. 8.— H 1 Gutes Deutſch(Auch für handwerkliche Berufe) Die deutſche Sprachlehre(Rechtſchreibung, Wort- und Satzlehre) in Grundlage, Wieder⸗ holung und Uebungen. Einfache llebungen zur Stilkunde. Wiedergaben).— Dauer: 20 Doppelſtunden. H 2 Kaufmänniſches Rechnen Rechenvorteile und Kontrolle bei den Grundrechnungsarten. wandlung. Dreiſatz. Kettenſatz. Miſchungs⸗ und Reiner vermehrter und verminderter Wert. Dauer: 20 Doppelſtunden. H 3 Buchhaltung J— Einführung Die Aufgaben der Buchhaltung im kaufmänniſchen Rechnungsweſen. (Aufſätze, Berichte, Leſeſtücke, Gebühr: RM. 8.— Sortenver⸗ Prozentrechnen. Gebühr: RM. 8.— Bruchrechnen. Verteilungsrechnen. Rechtliche Beſtim⸗ mungen. Inventur- und Eröffnungsbilanz. Das Konto. Die Kontengruppen. Der Bu⸗ chungsſatz. Bearbeitung verſchiedener kleiner Geſchäftsgänge mit Abſchluß. Dauer: 20 Doppelſtunden. Gebühr: NM. 8.— u 4 Buchhaltung I— Aebungen in deutſcher und amerikaniſcher Form Durchführung von Geſchäftsgängen mit Abſchluß und eines großen Geſchäftsganges im Warengeſchäft. Behandlung der ſtillen Geſellſchaft und der offenen Handelsgeſellſchaft. Dauer: 20 Doppelſtunden. Gebühr: RM. 8.— Die Anmeldung muß möglichſt perſönlich in der Ortswaltung der DA F, Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtr., oder beim Ortsberufswalter Richard Jakob, Viernheim, Hindenburgring 24 p., während der üblichen Sprechſtunden erfolgen. Gültig iſt die Anmeldung nur nach Ausfüllung der vorgeſchriebenen Anmeldekarte und Einzahlung der Gebühren. Außer den Teilnahmegebühren werden bei der Anmeldung 20 Rpf. als Einſchreibegebühr erhoben. Der Lehrſtoff für jedes Lehrfach liegt ſeſt und kann bei der Anmeldung eingeſehen werden. Der Beginn(Ort, Zeit, Tag) wird jedem Teilnehmer ſchriftlich rechtzeitig bekanntgegeben. Die Uebungszeit iſt von 20 bis 22 Uhr. Letzter Anmeldetermin: Samstag, 29. Oktober 1938. Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Oktober 1938 Unfſer Ta lesſpruch Im Glück nicht ſtolz ſein und im Leid nicht zagen, das Unvermeidliche mit Würde tragen, das Rechte tun, am Schönen ſich erfreuen, das Leben lieben und den Tod nicht ſcheuen, und fort an Gott und beſſ're Zukunft glauben, heißt leben und dem Tod ſein Bitt' res rauben. K. Streckfuß. Cetʒte J onnentage Sonnenbäder im Oktober ſind etwas ganz Beſonderes. Man ſieht es den Menſchen an, die in dieſen letzten ſchönen Sonnentagen wäh⸗ rend der Mittagsſtunden irgendwo im Freien ein ſonniges Plätzchen gefunden haben. Son⸗ nenbänke ſind überaus gefcagt. Die Menſchen ſitzen darauf, ſchweigen, machen die Augen zu und halten das Geſicht mit friedlichem Lä— cheln der Sonne entgegen, die noch immer milde wärmende Strahlen vom Himmel ſendet. Wie ſchön ſind dieſe klaren herbſtlichen Tage. Auf den Blumenbeeten leuchtet die letzte Pracht des blühenden Sommers, und die niedrigen Büſche mit den kleinen blauen und violetten Sternblumen ſtehen in voller Blüte. Das Laub an den Bäumen leuchtet in flammen⸗ dem Rot und in klarem Gold— wie Stern- taler ſinken die Blätter zu Boden, und es iſt beinahe etwas Geheimnisvolles um dies ſtille, lautloſe Niederſinken. Man ſchreitet über die Waldwege, die ein wenig feucht ſind und atmet den herben, bei⸗ nahe ſtrengen Duft, der der herbſtlichen Erde entſteigt. Dieſe Tage ſind faſt wie im erſten Frühling. Man iſt gut Freund mit jedem Sonnenſtrahl, die Luft iſt rein und klar, und der Oktoberhimmel lacht in einer ſtrahlenden Bläue über dem bunten Laub. Wir ſollten uns dieſe letzten genußreichen Spaziergänge durch ein Stückchen Natur nicht entgehen laſſen. Freilich ſind die Tage nicht mehr lang genug, daß man noch nach der Be⸗ rufsarbeit hinausfahren könnte in den Wald oder längere Wanderungen unternehmen. Aber faſt jeder wird Gelegenheit haben, ſei es ent⸗ weder mittags oder abends, noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Ueberall, wo man hinſchaut, entfaltet ſich die leuchtende Pracht des Herbſtes. Alte Leut⸗ chen und Mütter mit Kinderwagen ſuchen die Sonne, belagern die Bänke. Es iſt ganz merk⸗ würdig, wie ſich hier im letzten Sonnenſchein Jugend und Alter zuſammenfinden. Während die Alten glücklich den letzten Sonnenſtrahl genießen, ſpielen die Kleinſten mit fröhlichem Geſchrei um die Bänke, und aus den Kinder- wagen recken ſich munter kleine Arme, um nach Sonnenſtrahlen zu haſchen. Wie ſchön iſt der Herbſt... * Achtung Geſchäftsleute! Laut Geſetz muß jedes, auch das kleinſte Geſchäft ab 1. Januar 1939 ein gut geführtes Geſchäftsbuch dem Finanzamt vorlegen kön- nen. Ebenſo muß jeder Geſchäftsinhaber einen Buchführungskurs beſucht haben. Nichtbefol⸗ gung dieſes Geſetzes kann das Schlimmſte zur Folge haben. Den Säumigen, die ſeither kei— nen Buchführungskurs beſucht haben, wird dieſe letzte Gelegenheit, den DAF-Buchfüh⸗ rungskurs zu beſuchen, dringend geraten. Man beachte den Lehrplan der DAF. Jnvalidenverſicherung. Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag der kommenden Woche findet die Nachprüfung der Quittungs⸗ karten der hieſigen invalidenverſicherten Per⸗ ſonen inbezug auf ordnungsgemäße Beitrags⸗ entrichtung ſtatt. Die Kontrolle durch den Be⸗ auftragten der Landesverſicherungsanſtalt er⸗ folgt im Gemeindehaus, Bürſtädterſtraße 16. Ferienende— Schulbeginn. Die ſchöne Zeit der Herbſtferien hat mit dem heu⸗ tigen Tage ihr Ende gefunden. Am Montag beginnt wieder der Unterricht. Die Schü⸗ lerinnen der Berufsſchule haben um 8 Uhr zu erſcheinen(nicht halb 7 Uhr). Großes Kerbit⸗Schauturnen im Freiſchütz“ am Sonntag, 30. Oktober Herbſt⸗Schauturnen! Nichts Neues und nichts Unbekanntes bedeutet es für uns. Schon oft haben wir es erlebt. Schon über ein Jahrzehnt tritt der Turnverein von 1893 alljährlich um dieſe Zeit mit einer ſolchen Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit. Herbſt⸗Schauturnen! Wir verneh⸗ men dies Wort und wiſſen es zu denten: herrliche, unvergeßliche Stunden in froher Gemeinſchaft— gute Laune— angeregte herzliche Stimmung— hochſtehende tuͤrneri⸗ ſche Darbietungen an Reck, Barren, Pferd— exakte Freiübungen— bezaubernde Reigen— — begeiſternde Tänze— herrliche Muſik— uſw.— uſw.—. Ja, ſo lebt ein Scha.l⸗ turnen in unſerem Gedächtnis. So war es ſchon immer und wir verſichern: ſo wird's auch diesmal wieder werden! Warum auch nicht? Wo doch alles getan, was fördernd, wo an alles gedacht, was nur iegendwie dien⸗ lich ſein könnte! Zwar ſind die Vorbereitun⸗ gen noch in vollem Gange, zwar ſteckt man noch mitten drin in dem großen Maß an Ar⸗ beit, und doch kann heute ſchon behauptet wer⸗ den: es ſteht ein Schauturnen bevor, das die lebhafteſte Zuſtimmung auch des verwöhn⸗ teſten Geſchmackes finden wird! Turner und Turnerinnen, ſie ſind es, dle praktiſch zu uns ſprechen, ſie ſind es, die uns begeiſtern werden für die edle Kunſt unſeres unſterblichen Turnvaters Jahn, ſie ſind es, die mit volkstümlichen, entzückenden Reigen und Tänzen unſere Herzen im Sturm erobern werden. Und wenn nach Ablauf des reichhal⸗ tigen Programms die bekannte und beliebte Kapelle Schwarz⸗Weiß zum Tanz aufſpielt, dann iſt wohl niemand unter den Beſuchern, der ihrem Lockruf nicht Folge leiſten wird. Was braucht man da mehr zu ſagen? Für⸗ wahr: dieſe Veranſtaltung wird wieder zu dem werden, was ſie ſein ſoll: zur Stätte der Ausſpannung und Erholung, zur Stätte, die unerſchöpflichen Kraftquell darſtellt, die allen das gibt, was über den grauen Alltag leichter hinweghilft. 2 Lehrgemeinſchaften der Deutſchen Arbeitsfront Die Deutſche Arbeitsfront, Ortswaltung Viernheim— Abteilung Berufserziehung und Betriebsführung— veröffentlicht in heutiger Ausgabe eine Bekanntmachung, wonach inner⸗ halb des Berufserziehungswerkes eine Reihe von Lehrgemeinſchaften für kaufmänniſche Be⸗ rufe beginnen. Die einzelnen Kurſe dauern insgeſamt 20 Doppelſtunden und ſieht der Lehrſtoff u. a. vor: Verkehrsſchrift in Ein⸗ führung und Praxis, Eilſchrift, Gutes Deutſch (auch für handwerkliche Berufe), Kaufmän⸗ niſches Rechnen, Buchhaltung 1— Einfüh⸗ rung—, Buchhaltung 2— Uebungen in deutſcher und amerikaniſcher Form. Für jeden vorwärtsſtrebenden Menſchen ſind dieſe Lehr⸗ gemeinſchaften ein Mittel, mit welchem er ſein Wiſſen weſentlich bereichern kann. Ge⸗ rade die Vielſeitigkeit der einzelnen Berufe erfordert ſtändiges Lernen und ſich-weiter⸗ Gegen ben Schlager Mit drei feſtlichen Konzerten, die Kom⸗ poſitionen lebender Künſtler galten, und einer der ſchon Tradition gewordenen Burg⸗ muſiken wurde— ſo berichtet die„Frankf. Ztg.“— die Gaukulturwoche Düſſeldorf auf Schloß Burg im Bergiſchen Land abgeſchloſ⸗ ſen. Bei dieſer Gelegenheit redete der Fach⸗ ſchaftsführer der deutſchen Komponiſten, Profeſſor Paul Graener, der deutſchen Zuhörerſchaft ernfihaft ins Gewiſſen. Da⸗ mit fänd der Appell, den zu Beginn der Woche Gauleiter Florian an die für das Konzertleben in den Städten verantwort⸗ lichen Männer gerichtet hatte, ſeine ſehr nachdrückliche Ergänzung. Graener, ſchon immer ein offener Fürſprecher derer, die er zu betreuen hat, und ſchon bei vielen Gele⸗ genheiten als Verfechter zeitgenöſſiſcher Mu⸗ ſit aufgetreten, hat auch wiederholt an die Komponiſten ſelbſt recht unmißverſtändliche Forderungen geſtellt und ſie in aller Oef⸗ fentlichkeit ſcharf kritiſiert. Aber, ſo ſagte er diesmal, das Publikum laſſe den Kom⸗ poniſten viel mehr im Stich, als es umge⸗ kehrt der Fall ſei. Auf den Reichsmuſik⸗ tagen in Düſſeldorf ſei der Verſuch zu einer Ausſtellung„Entartete Muſik“ gezeigt wor⸗ den. Beſſer und notwendiger jedoch ſei eine Ausſtellung:„Der entartete Hörer“. Weiter hieß es: Bequem ſei es allerdings, das zu hören, was man ſchon kenne, etwa Mozart und Beethoven. Aber hätten denn nicht die Lebenden auch ein Recht, in der ſchweren Exiſtenz unterſtützt zu werden und zur Gel⸗ tung zu kommen. Auch in Kreiſen, in denen Hausmuſik gepflegt werde, müſſe zeitgenöſ⸗ ſiſche Muſik mehr und mehr Eingang finden. „Ich rufe alle Väter und Mütter auf, nicht Kittler Jugend Führerbefehl! Die geſamte Führerſchaft und Nachwuchs tritt morgen Samstag, pünktlich 8 Uhr, an der Dienſtſtelle Bürſtädterſtraße an. Nicht⸗ erſcheinen zieht Beſtrafung nach ſich. B. d. Al. Die Nane ee Montag, pünktlich 8 Uh ſtatt. 7 AAA bilden. Es iſt deshalb mit einer zahlreichen Beteiligung an dieſen Lehrgemeinſchaften der DAß zu rechnen. Anmeldungen ſind möglichſt perſönlich und ſofort zu richten an die Orts⸗ waltung der DA, Viernheim, oder an den Ortsberufswalter Richard Jakob, Hindenburg⸗ ring. Der Beginn der Lehrgemeinſchaften wird jedem Teilnehmer ſchriftlich mitgeteilt. Man wolle die heutige diesbezügliche Bekanntma⸗ chung beachten. Nochmals Stromunterbrechung Bedingt durch notwendige Arbeiten am Ortsnetz findet am Montag, 24. Oktober, in der Zeit von vormittags 7.30 bis nach⸗ mittags 2 Uhr, nochmals eine Stromunter⸗ brechung ſtatt. Sie erſtreckt ſich auf die Schul⸗ ſtraße, Adolf Hitlerſtraße links, von Valentin Hofmann 6. bis zur„Starkenburg“ und Adolf Hitlerſtraße rechts von der Kirche bis zum„Löwen“. Die Stromverbraucher werden hierauf aufmerkſam gemacht und um Beach⸗ tung der heutigen diesbezüglichen Bekannt⸗ machung gebeten. Todesfall. Im Alter von nahezu 80 Jah⸗ ren ſtarb im Altersheim des Krankenhauſes Frau Cäcilia Bauer geb. Adler, nach langer Krankheit. Wann dürfen Kranke ausgehen? Die Kaſſenärztliche Vereinigung Deutſchlands ſieht ſich wieder einmal gezwungen, auf die vorgeſchriebenen Ausgehzeiten für arbeitsun⸗ fähige Kranke aufmerkſam zu machen. Nach § 39 der Allgemeinen kaſſenärztlichen Ge⸗ ſchäftsanweiſung für Berlin dürfen für die Monate Oktober bis März grundſätzlich fol⸗ gende Höchſtzeiten nicht überſchritten werden: 8-12 Uhr vormittags, 2—4 Uhr nachmit⸗ findet am r, in der Dienſtſtelle tags, oder 9—1 Uhr vormittags, 3—5 Uhr nachmittags. Ueberſchreitungen dieſer Zeiten müſſen beſonders begründet werden. Freundliches Herbſtwetter Das über dem europäiſchen Feſtlande zur Ausbildung gekommene Hochdruckgebiet hat ſich weiter verſtärkt. In ſeinem Bereiche kam es vor allem in Weſt⸗ und Süddeutſchland in der Nacht zum Freitag bei klarem Himmel zu ſtarker Abkühlung, die ſtellenweiſe bis unter den Gefrierpunkt führte. Das herbſtliche Schönwetter hält auch weiterhin an, wird al⸗ lerdings in den Morgenſtunden vielfach durch Nebel geſtört ſein. Samstag: Morgens vielfach neblig, ſonſt trocken und meiſt heiter, nachts friſch, Tages⸗ temperatur weiter anſteigend, ſchwachwindig. Die Ausſichten für Sonntag: Abgeſehen von Nebelbildung freundliches Herbſtwetter. „Entartete Hörer“ zu dulden, daß ihre Kinder Schlager ins Haus bringen. Ich fordere die Jugend auf, daß ſie ſich in Kaffee⸗ und Tanzhäuſern da⸗ gegen wehrt, daß ſolche Schweinereien ge⸗ ſpielt werden. Sie ſollen dagegen proteſtie⸗ ren und die Lokale verlaſſen. Gegen Fröh⸗ lichkeit iſt gewiß nichts einzuwenden, aber ſie muß ſauber bleiben. Vergleichen Sie ein⸗ mal mit unſerer Schlager⸗ und Tanzmuſik die Tanzmuſik zur Zeit von Strauß, Mil⸗ löcker und Suppé. Nicht daß die Muſik ſo ſchlecht geworden iſt, erſchüttert uns ſo, ſon⸗ dern daß das Volk ſie ſich gefallen läßt. Das zeigt, daß wir innerlich verkommen ſind. Sie kann nur beſtehen, weil wir zu lau ſind. Wir müſſen den Mut haben, die Kerle, die uns ſolche Muſik anbieten, zum Tempel hinaus zu jagen. Wir müſſen uns wehren, 170 Fröhlichkeit durch ſie beſchmutzt wird.“ i Recht intereſſant war die Mitteilung, daß, obgleich die Stagma für Schla⸗ germuſik an ſich ſchon niedrige Tan⸗ tiemen anſetzte, die Verfaſſer des Schlagers„In München ſteht ein Ho bräuhaus“ in einem einzigen Jahr nicht weniger als 30 000 Mark an ihrem Produkt verdient hätten. Profeſſor Graener, der ſchließlich ſagte, er wolle die letzten Jahre ſeines Lebens dazu benutzen, eine Fackel zu entzünden, um die⸗ ſen Schandfleck auszubrennen, forderte ſeine Zuhörer auf, ihn dabei zu unterſtützen. „Laſſen Sie Schloß Burg zum Ausgangs⸗ punkt werden für dieſen Kampf. Klein iſt zunächſt die Zahl de. Verſchworenen, aber ſie wird lawinenartig wachſen und eines Tages groß ſein.“, Unibet Madil ſie eiſ ſarle bein! Beippie Verul Wirk bill. Air f ot en Det in erf lerheit Trunl. Neben gioße derſtän 20; al c „ a n. Nich 0 tach 0 co n ele aich Aten den möglicht de Utz. T an den lbenburg⸗ ten wird Nun 1 ung en an Alber, b ſuch⸗ onuntere de Schul⸗ Veni dg“ und iche bis r werden u Beach Nokon. Vekannt⸗ für die lich ſl⸗ werden: hachmit⸗ 0 lr e deten ande zur in hat ice in land in nmel zu i Unter ubliche wird al⸗ 0 duch l ſſt Gegen Trunk ſucht iſt kein Kraut gewachſen Ein ernstes Work der Wiſſenſchaft an alle verkehrsleilnehmer „Ich brauch nur meinen Kopf in kaltes Waſ⸗ Jer zu ſtecken und bin ſofort wieder nüchtern!“, 5 man oft erzählen, und ein anderer preiſt für den gleichen Zweck die Wirkung ſtarken, eißen, ſchwarzen Bohnenkaffees. Aber das ſind beileibe nicht die einzigen Mittel, die für den angeſtrebten Zweck: Herſtellung der Nüchtern⸗ eit nach erfolgtem ausgiebigen Alkoholgenuß, a und dort als„unfehlbar“ geprieſen werden. a werden alle möglichen Tees empfohlen, alte Fußbäder, Schwitzkuren, reichlicher Sauer⸗ krautgenuß und das Trinken kalter Milch. Die 3 all dieſer angeblichen Gegenmittel würde viele Seiten füllen, und der erſtaunte Leſer würde bemerken, daß eigentlich faſt alles gegen Trunkenheit nützlich ſein ſoll. Wenn er ündeſſen ſelber die Probe aufs Exempel macht. verſagt komiſcherweiſe ein Mittel nach dem an⸗ dern. Am Ende bleibt ein einziges Mit⸗ tel übrig, das allerdings bei den meiſten „Räuſchen“ unfeblbar iſt: ein ausgiebi⸗ ger Schlaf. Vor kurzem hat auch die Wiſſenſchaft zu die⸗ ſem Thema das Wort ergriffen. Auf dem Kon⸗ greß für gerichtliche und ſoziale Medizin in Bonn ſprach Profeſſor Dr. Jungnickel von der Univerſität Greifswald über alle möglichen Medikamente, von denen behauptet wurde, daß ſie eine Ernüchterung. oder wenigſtens eine ſtarke Herabſetzung des Trunkenheitsgrades beim Menſchen bewirken. So hat man das zum Beiſpiel vom Inſulin behauptet. Eingehende Verſuche haben indeſſen ergeben, daß dieſe Wirkung des Inſulins nur ganz kurze Zeit vor⸗ bält. Dasſelbe gilt vom Traubenzucker, Chinin, ſpirin, Neutragol und vielen anderen chemi— chen Stoffen. die für den angegebenen Zweck oft empfohlen worden. Der Vortrag von Profeſſor Jungnickel hat in erſter Linie nicht den Mitteln gegen Trr⸗ kenheit gegolten, ſondern den Gefahren Trunkenheit für die Sicherheit des Verke“ Neben Profeſſor Jungnickel haben noch eine große Anzahl deutſcher und ausländiſcher Sach⸗ verſtändigen das Wort ergriffen, und ſie wa⸗ ren alle darin einig, daß es keinen ſchlimmeren Feind der Verkehrs⸗ ſicherheit gibt als eben den Alkohol. Jeder Verkehrsteilnehmer, mag es ſich nun um Autofahrer. Radfahrer oder Fußgänger han⸗ deln, muß ſich des Alkoholgenuſſes ſo lange ent⸗ halten, ſo lange er Teilnehmer dieſes Verkehrs iſt. Durchſchnittlich 40 Prozent aller Verkehrs⸗ unfälle werden durch Alkoholmißbrauch verur⸗ ſacht, und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ſollen es ſogar über 60 Proz. ſein. Jeder Vekehrsunfall gefährdet oder koſtet Menſchenleben. Ein Glas Schnaps, deſſen Ge⸗ nuß irgendjemand für völlig unbedenklich ge⸗ halten hat, kann eine halbe Stunde ſpäter mehreren Menſchen das Leben koſten, weil es die Fahrſicherheit des Autolenkers in einem Maße beeinträchtigt hat, daß er nicht mehr Herr ſeiner vollen Entſchlußkraft geweſen iſt. Da es alſo als wiſſenſchaftlich erwieſen gelten muß. daß kein wirkſames und zuverläſſiges Mittel gegen Trunkenheit exiſtiert, ergibt ſich für jeden Verkehrsteilnehmer als ſelbſtverſtänd⸗ liches Gebot, jeden Alkoholgenuß zu meiden, ſo lange man ein Auto zu fahren oder etwa als Fußgänger ohne zuverläſſige Begleitung ver⸗ kehrsreiche Gegenden zu überaueren hat. Auf der eingangs erwähnten Tagung wurde übrigens noch eine Feſtſtellung getroffen, die mancher Frau etwas unangenehm in die Ohren klingen wird. Die Frauen haben demnach eine ſehr viel geringere Widerſtandskraft gegen den Alko⸗ hol als die Männer. Sie ſind viel ſchneller trunken als das ſtarke Geſchlecht. Das bedeutet aber im Hinblick auf den modernen Straßenverkehr keineswegs, daß der Mann mehr trinken dürfe als die Frau. Da Alkohol auch in geringſten Mengen die Fahrſicherheit beeinträchtigt, gilt für Mann u. Frau unterſchiedslos das Gebot, den Alkohol⸗ genuß zu meiden, ſo lange man Verkehrsteil⸗ nehmer iſt. „Glaube und Schönheit“ kommt aufs Land NSG. Im Mai d. J. zeigte Obergauführerin Elſe Rieſe vor der Oeffentlichkeit die Pla⸗ nung des BDM.⸗Werkes für die Stadtgebiete auf. Heute kann der Obergau Heſſen⸗Naſſau bereits die erſten„Vollzugsmeldungen“ und praktiſchen Erfolge unterbreiten. Seit einigen Monaten arbeiten in den Städ⸗ ten Wiesbaden, Darmſtadt, Gießen, Mainz, Worms, Limburg, Offenbach und Wetzlar be⸗ reits insgeſamt 117 Arbeitsgemein⸗ aften mit 2760 Teilnehmerinnen. a die F der Themen eine freiwillige iſt, mag ein Ueberblick Aufſchluß über die Intereſſen 3 17—21jährigen geben. An erſter Stelle 1 t mit 22 Arbeitsgemeinſchaften„Perſön⸗ iche Lebensgeſtaltung und Werk⸗ arbeit“, an zweiter mit 21 Arbeitsgemein⸗ chaften„Fymnaſtik“, an dritter mit 19 Ar⸗ eitsgemeinſchaften„Leiſtungsſport“. Geſundheitsdienſt iſt ebenfalls ſehr gefragt. Die⸗ * Thema haben bereits 14 Arbeitsgemeinſchaf⸗ en gewählt. Für Auslandskunde haben ch 13 Arbeitsgemeinſchaften entſchloſſen. Es ag an der Mentalität der 1 liegen, daß Hauswirtſchaft erſt an ſechſter Stelle gefragt Ait, dafür ſei aber im Voraus verraten, daß die ädel aus Vororten oder ländlichen Bezirken ſich vorwiegend auf dieſes Gebiet feſtlegten. Die reſtlichen Arbeitsgemeinſchaften verteilen ſich auf Luftſchutz und Einſatzdienſt. Spiel und ge⸗ ellige Kultur, Muſik und verſchiedene Kunſt⸗ ntereſſen. Dieſe br und Beiſpiele ſtellen natürlich erſt den Anfang und praktiſche Verſuche für eine Aufgabe dar, die ſich im Laufe der nächſten Mo⸗ ate auf weitere 14000 Mädel und etwa 500 Ar⸗ dannen en innerhalb des Obergaues usdehnen wird. Darunter ſind 5000 Mädel, ie durch eine beſondere Planung aus jenen tandorten erfaßt find, wo rein A die ildung von Arbeitsgemeinſchaften unmög⸗ lich iſt. Entſprechend den bisherigen Erfahrungen wird das BDM.⸗Werk in den kleineren Städten und Standorten in enger Zuſammen⸗ arbeit mit Reichsnährſtand, D AF. und Frauenſchaft aufgebaut. as im inblick auf die bald einſetzende Werbung in n Landgebieten beſonders intereſſiert, iſt wohl die Frage, wie ſich das BDM.⸗Werk draußen auf em 1 Lande geſtalten wird, ja, wieweit es berhaupt ins Ländliche übertragen werden ann. Alle im BDM.⸗Werk erfaßten Mädel, die an ihrem Wohnort keine Gelegenheit haben, an einer Arbeitsgemeinſchaft teilzunehmen, werden im Laufe der Wintermonate zu mehrwöchent⸗ lichen Internatskurſen einberufen. Zur Durch⸗ führung dieſer mehrwöchentlichen Lehrgänge werden vier Landjahrheime ſowie f Schulen des Obergaues zur Verfügung geſtellt. Der Lehrplan iſt aufbauweiſe beſchränkt auf Hauswirtſchaft, Werkarbeit und Geſundheits⸗ pflege. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß z. B. die Kurſe für Hauswirtſchaft ſich ganz auf die länd⸗ liche Küche und die bäuerlichen Produkte unter Berückſichtigung der Erforderniſſe der Volks⸗ wirtſchaft einſtellen, daß der e Werk⸗ arbeit ſich ſtark auf Volkskunſt und Brauchtum aufbauen wird und die Fragen bäuerlicher Woh⸗ nung und Kleidung grundſätzlich und praktiſch behandelt. daß endlich die Schulung in Geſund⸗ heitspflege eine einfache und verantwortungs⸗ volle Hugiene der künftigen Bäuerin, ja, der den Familie, anſtrebt. So wird es dem andmädel möglich gemacht, unter Leitung beſter Fachkräfte und innerhalb der ihm einzig ur Verfügung ſtehenden Zeit denſelben Gewinn egerbetrcken, wie die Teilnehmerin einer Jah⸗ resarbeitsgemeinſchaft in der Stadt, die ſich auf monatlich drei Abende erſtreckt. Während der rigen Zeit nimmt es wie bisher am Dienſt⸗ des BDM teil. Nun bleibt noch die Frage nach Fachkräf⸗ ten für jene Standorte offen, die eigene Ar⸗ beitsgemeinſchaften aufſtellen können und die Vorausſetzungen an Fachkräften nicht ausreichen. Der Obergau hat hierfür einen beſonderen Schulungsplan für die erſten Wintermonate vorgeſehen, nach dem in enger Zuſammenarbeit mit DAF. und Reichsnährſtand die notegen Gach⸗ kräfte herangezogen werden. Das große Verſtändnis, das der Landes⸗ bauernführer dem BDM.⸗Werk entgegenbringt und der ſofortige Einſatz der Abteilung Land⸗ jugend haben es auch im Gau Heſſen⸗Naſſau er⸗ möglicht, Jungbäuerinnen, Bezirksjugendwar⸗ tinnen und Siegerinnen im RBM. in beſon⸗ deren Uebungslagern und ſpäter in den länd⸗ lichen Arbeitsgemeinſchaften zu erfaſſen. Die⸗ ſem Ziel dienten drei vor kurzem in Bad Soden und Michelſtadt durchgeführte Lehrgänge, denen Anfang November weitere in den Schulen des Obergaues folgen werden. Außerdem wird die Landesbauernſchaft geeignete Lehrfrauen für Abendkurſe zur Verfügung ſtellen. Gerade der ſchöne Erfolg der Kurſe in Bad Soden und Michelſtadt, die unter dem Gedanken einer„Ländlichen Hauswirtſchaftsübung“ auch dem Reichsnährſtand wertvolle junge Kräfte zu⸗ führten, läßt hoffen, daß das BDM.⸗Werk auch auf dem Lande— allen Schwierigkeiten zum Trotz— ſeinen ſinnfälligen Ausdruck und freu⸗ digen Widerhall finden wird. Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! Eine jozialiſtiche Forderung verwirklicht In einem tragenden Berufe unſeres Wirt ſchaftslebens, dem Ingenieurberuf, fallen da veralteten Schranken der Herkunft und des Beſitzes, die den Eintritt in dieſen Beruf oder den weiteren Aufſtieg bisher verſperrten. In Zukunft ſoll jeder Volksgenoſſe, der Veran⸗ lagung zum Techniker oder Ingenieur hat, dieſen Beruf ergreifen können. Dieſer weitere Schritt zum echten Sozialismus dient zur Vertiefung der Volksgemeiuſchaft und beſon⸗ ders auch der Betriebsgemeinſchaft. Und nicht zuletzt wird die Ausleſe nur nach dem Ge⸗ ſichtspunkt der Eignung und Befähigung eine Leiſtungsſteigerung des geſamten Berufes für unſer Wirtſchaftsleben zur Folge haben. Eine ſolche gemeinnützige Tat kann nur von einer Organiſation verwirklicht werden, die von allen ſchaffenden Deutſchen getragen wird. Das iſt einzig und allein die Deutſche Ar⸗ beitsfront. Die Gewähr für eine fachlich gute Vorbereitung für den Eintritt in die In⸗ genieurſchule gibt die Zuſammenarbeit mit der „Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Ingenieur⸗ ſchulen.“ Für die weltanſchauliche und charak⸗ terliche Ausleſe werden die Partei und deren Organiſationen bemüht ſein. Jeder, der ſich zum Ingenieur berufen fühlt, kann an dem Vorbereitungslehrgang „Weg zur Ingenieurſchule“ teilnehmen, ohne ſich ſchon für ſeine berufliche Zukunft feſtlegen zu müſſen. Nachdruck verboten Flug über der Heimat Mit einem Klemm⸗ Sportflugzeug über Viernheim Klar und warm ſteht die Spätſommerſonne über der in allen Farben leuchtenden Land⸗ ſchaft. Ein leiſer Wind ſpielt mit den Blättern der Bäume, fährt koſend durchs blühende Grün der Wieſen. Schwalben jagen in der lauen Luft. Bienen ſummen, und das Gras daftet ſo ſüß Wer iſt an einem ſolchen Tage noch nicht rücklings im Graſe gelegen und hat hinaufge⸗ ſchaut in die blauen Weiten, wo die weißen Wolken ſich zu Bergen türmen oder gleich ſtol⸗ zen Meeresſeglern ihre Bahn ziehen? Wer hat dann keine Luftſchlöſſer gebaut, auge⸗ ſichts der ſtrahlenden Natur und geträumt mit offenen Augen... Eine unwahrſcheinliche Stille liegt da über allem, nur Interbrochen von den Lockrufen der bei den weißen Wolken ſchwebenden Weihen. Eine große Sehnſucht empfindet da der Menſch: Fliegen... Ja, loslöſen von aller Schwere und Erdenkraft und es den ſtolzen Vögeln nachtun. Fliegen— über den Wäldern der Heimat, über dem Städtchen, über Berge und Täler, über blin⸗ kenden Seen. Herrlich müßte das ſein! Es hat keine Schwierigkeit mehr heute in unſerer Zeit, einem ſolchen Wunſche zur Er⸗ füllung zu verhelfen. Wer denkt ſchon einmal tiefer darüber nach, wenn täglich die Ver⸗ kehrsflugzeuge der Deutſchen Lufthanſa mit bemerkenswerter Pünktlichkeit ihren Weg über Viernheim nehmen? Wenn die ſchnellen Ma⸗ ſchinen der Luftwaffe den Wolken zu jagen? Fliegen?— Es iſt zu einer Selbſtverſtändlich⸗ keit geworden. Trotzdem, zum herrlichen Er⸗ lebnis kann ein Flug werden. Beſonders dann, wenn man zum erſten Mal im Flugzeug ſitzt. Wir fliegen. Ein herrlicher Spätſommertag. Mannheims Flughafen mit ſeinen repräſentativen Neubau⸗ ten hat Hochbetrieb. Unzählige Menſchen ſitzen auf den Teraſſen und beobachten den lebhaf⸗ ten Flugverkehr. Ueber den Rhein⸗Neckar⸗Hal⸗ len taucht ein Flugzeug auf, tiefer und tiefer ſinkt die Maſchine, dann ſanftes Aufſetzen und ausrollen. Es iſt die ſchnittige Klemm-Rund⸗ flugmaſchine. Nun ſteht der ſchmucke Vogel vor uns, der uns jetzt hinüber nach Viernheim tragen wird. Gleich wird eingeſtiegen, wir machen es uns bequem auf den Sitzen und har⸗ ren der Dinge, die da kommen ſollen. Lachend grüßt der Pilot, als er ſeinen Platz vor dem Steuerknüppel einnimmt. Einige Kommandos mit dem Monteur, laut brüllt der Motor auf und leiſe vibrierend ſetzt ſich das Flugzeug in Bewegung. Schneller und Schneller wird die Fahrt auf die Rollfeldmitte zu: 60— 70 — 80 Stundenkilometer. Fiebernde Erwar⸗ hat ſich unſer bemächtigt. Federnd nimmt die Maſchine eine kleine Unebenheit. Der Pilot dreht Gas auf. Jetzt iſt der Zeiger an der Skala auf 90, dann 100, 110— nun ein leichtes Heben: Wir fliegen.. Das brauſende Motorengeräuſch ſchluckt un⸗ ſere freudigen Zurufe. 20— 30—.40— immer höher klettert der Höhenmeſſer. Die Flugzeughallen und Häuſer ſind kleiner ge— worden, wie ein Film fliegt die Erde unter uns hinweg. Jetzt eine Linkskurve. Von 50 auf 120 Meter ſteigt die Maſchine. Ein noch nie gekanntes prickelndes Gefühl durchzieht den Körper von den Zehen bis in die Haar⸗ wurzeln. Schon liegt die Maſchine wieder horizontal, wir atmen auf. Höher und höher ſchraubt ſich der ſtolze Vogel, unter uns grüßt Mannheim, die Rhein⸗Neckar⸗Stadt. Neckarkanal, Stauwerk, im Nu ſind ſie hinter uns. Da iſt auch ſchon eudenheim mit ſeinem charakteriſtiſchen Waſ— — ſerturm. Im Oſten grüßen die blauen Oden⸗ waldberge mit der herrlichen Bergſtraße, im Weſten die Souhiletten der Mannheimer In⸗ duſtriewerke. Hell ſchimmert der Schrieshei⸗ mer Steinbruch in der Sonne.— Wir ſind reſtlos begeiſtert. Herrlich iſt das Fliegen, das Dahinſtürmen über der goldverbrämten Land⸗ ſchaft. Viernheim wird nun deutlich ſichtbar. Schon lange ſind die beiden Kirchtürme zu ſehen. Schnurgerade zieht ſich das weiße Band der Reichsautobahn, für Minuten iſt es unſer treuer Begleiter. Als ein rieſiger Teppich zeigt ſich der Wald aus 250 Meter Höhe. Nun fliegen wir direkt Kurs auf Viernheim. Der „Bierkeller“ rutſcht unter den Tragflächen vorbei, ſchon wandert der Flugzeugſchatten über das Schienengewirr des OEG-Bahnhofs, jetzt fliegen wir mitten über Viernheim. Wie ausgeſtorben liegt der Ort in der ſtrah⸗ lenden Nachmittagsſonne. 300 Meter zeigt der Höhenmeſſer, wir ſteigen immer noch. Der Pilot deutet fragend auf den Waldſportplatz, deſſen Viereck an dieſem Sonntag von Hun⸗ derten von Zuſchauern umſtanden wird. Wir bejahen freudig. Mit faſt 200„Sachen“ raſt die Maſchine über den Wald. Jetzt Linkskurve, da iſt ſchon die Freilichtbühne mit der großen Halle, raſend geht es der Erde zu, ein toller Druck preßt uns auf die Sitze, während unter uns der Waldſportplatz vorbeifliegt. Laut heult der Motor auf, ſchon ſind wir wieder 200 Meter hoch. Von neuem nimmt die Ma⸗ ſchine ihren Weg über den dunklen Kiefern⸗ wald, aus dem die grünen Pappeln wie In⸗ ſeln herausleuchten. Kurve über der Freilicht⸗ bühne, raſend ſchnell geht es wieder abwärts, größer und größer wird das Spielfeld, wir ziehen die Taſchentücher und winken aus der ſchiefhängenden Maſchine. Mit rieſiger Gewalt zerrt der Propellerwind, als wir uns aus der Glaskabine beugen. Man iſt auch unten auf das Flugzeug aufmerkſam geworden, unzählige Taſchentücher grüßen lebhaft herauf. Ob man weiß, daß es„Eingeborene“ ſind, die heute in„höheren Sphären“ ſchweben? Natürlich kurven wir noch einmal. Auch wenn wir das Gefühl haben, daß der Magen uns ins Genick„gerutſcht“ iſt. Alſo nochein⸗ mal runter, raſend geht es über das Spielfeld, nur noch 70 Meter zeigt der Höhenmeſſer, um in wenigen Sekunden wieder auf 200 Meter za ſtehen. Die Nibelungen-Siedlung taucht auf. Wie Spielfiguren wirken die ſchmucken Häuſer aus dieſer Höhe, der Kranz grüner Gärten mit den glänzenden Häuſerdächern ergeben ein anmutiges Bild. Zweimal kurven wir, eine elegante Schleife noch über dem weſtlichen Ortsteil, dann nimmt die Maſchine wieder Kurs auf Mannheim. Herrlich iſt der Fernblick aus dem nun ruhig ſchwebenden Flugzeug. Weiße Wolken ſtehen über Odenwald und Haardt. Deutlich hebt ſich im Weſten das Maſſiv des Donners⸗ berg ab. Das Grün der Felder, die dunklen Wälder und der blaue Himmel ergeben eine wundervolle Farbenſymphonie. Ein letzter Blick noch auf Viernheim, denn ſchon geht die Ma⸗ ſchine tiefer. Der Motor läuft nur noch halbe Kraft, im Gleitflug nähern wir uns der Erde. 80— 60— 30— 10 Meter zeigt der Hö⸗ henmeſſer, eine leichte Erſchütterung, das Flugzeug hat aufgeſetzt. Leider aufgeſetzt... zu unſerem tiefen Bedauern. Flug über der Heimat— niemand ſollte ſich dieſes prächtige Erlebnis entgehen laſſen. Hans Bauer. Viernheim aus der Vogelschau Aufn.: Hansa-Luftbild G. m. b. H., Alchiv, Badisch-Pfälzischer Flugbetrieb A.-G. Mannheim Freigegeben vom R. L. M. Nr. 8965 r Große Film⸗Sonbervorſtellung der Gau⸗Filmftelle geßjen⸗Aafjau / Ech oder Heimat“— dieſes gewaltige Filmwerk vermittelt in eindrucksvoller Weiſe das Werk des Führers, den wirtſchaftlichen, kulturellen und völkiſchen Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes, in all den Monaten und Jahren weittragender Ereigniſſe und Ent⸗ ſcheidungen, aus der Zeit des härteſten Ein⸗ ſatzes, um unſer deutſches Vaterland, um den deutſchen Menſchen nach innen und außen frei zu machen. Wir wandern bei dieſem Film mit der Kamera durch vier Jahre größter deut⸗ ſcher Geſchichte in all ihrer Erhabenheit. Unſer Führer, der geniale Baumeiſter ſeines Vol⸗ kes, tritt uns in dieſem Film in ſeiner ganzen Größe in Erſcheinung, an den Bauſtellen der Reichsautobahn, bei Einweihung bedeutender kulturellen Stätten, in gewaltigen Kundge⸗ bungen uſw. „Echo der Heimat“, der umfaſſendſte und beſte Berichtsfilm des nationalſozialiſti⸗ ſchen Aufbaues, wird immer wieder, wo er auch gezeigt worden iſt, den Letzten im Zu⸗ ſchauerraum erfaſſen, denn es iſt ein gewal⸗ tiges Filmwerk unſerer Zeit! „Echo der Zeit“ tritt an jeden einzelnen heran und vermittelt ihm all das gewaltige Geſchehen der vier Jahre neues Deutſchland, daß einem jeden die Größe der Zeit bewußt wird und ermahnt uns alle, unſerer Ver⸗ pflichtung zu Führer und Volk ſtets treu zu bleiben. Ein herrliches Beiprogramm ent⸗ faltet uns„Der gläſerne Zug“— ein Filmwerk, das jeden begeiſtert, denn eine Fahrt mit dem„Gläſernen Zug“ der Reichsbahn iſt voll Heiterkeit und Frohſinn und beſonders dann, wenn eine ſolche Fahrt in die Berge führt. Die deukſche Bevölkerung von Viernheim, insbeſondere die Mitglieder von Partei, Formationen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, wird eingeladen, ſich dieſe beiden herrlichen Filme anzuſchauen. Es findet nur eine einmalige Vor⸗ führung, Dienstag, 25. Oktober, abends 8.30 Uhr, im Central⸗Film⸗Palaſt hier ſtatt. Der Eintrittspreis beträgt 40 Pfg., Jugend⸗ liche 20 Pfg. Die Karten ſind im Vorverkauf bereits bei den Blockleitern der NSDAP zu kaufen. Man mache davon frühzeitig Ge⸗ brauch, denn die Nachfrage iſt eine ſehr große. Ganz Viernheim will dieſes Filmwerk ſehen. Der Leiftungskampf rollt Die Anmeldung zum Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe, deſſen Durchführung in Händen der Deutſchen Arbeitsfront liegt, ſind abgeſchloſſen. Weitere Anmeldungen können nicht mehr entgegengenommen werden. Inzwiſchen hat die Ueberprüfung der Be⸗ triebe begonnen, die zunächſt durch die Kreis⸗ waltungen der DAß durchgeführt wird. Es zeigt ſich dabei, daß noch vieles verbeſſerungs⸗ bedürftig iſt. In dieſen Fällen berät die Deutſche Arbeitsfront die Betriebe und macht Verbeſſerungsvorſchläge. Beſonders zu beach⸗ ten iſt dabei die Steuerung der ſozialen Lei⸗ ſtungen wie der Geſundheitsbetreuung(Un⸗ fallſchutz, Sport, Hilfe in Krantheitsfällen uſw.) Arbeit und Ernährung,(Werkskantinen, Werksverpflegung, warmes Eſſen in den Be⸗ trieben), Wohnung und Siedlung und Stei⸗ gerung der Lebenshaltung. Darüber hinaus findet die allgemeine Leiſtungsſteigerung im Sinne des Vierzahresplanes Beachtung, die eine Folge der Steigerung der ſozialen Lei⸗ ſtungen iſt. Beim Kleinbetrieb findet das Ver⸗ hältnis von Betriebsführern zur Gefolgſchaft (Dreiklang Meiſter, Geſelle, Lehrling) beſon⸗ Alemannia Ilvesheim- Amicitia Viernheim Wiederum müſſen unſere Amiciten morgen nach auswärts. Ilvesheim iſt diesmal der Ort, wohin ſich die Blicke richten, iſt der Ort, wohin ſich wieder hunderte von treuen An- hängern der Grünen begeben werden. Wir alle wiſſen um die Schwere des morgigen Kamp⸗ fes, wiſſen aber auch nur allzu gut um die große Bedeutung des Ausganges. Viernheim dar fden Anſchluß an die Tabellenſpitze nicht verpaſſen und um dies zu erreichen, iſt mor⸗ gen ein Sieg unbedingt notwendig. Die Tabel⸗ lenführung muß wieder erkämpft werden, um ſie dann mit allen Mitteln zu verteidigen und zu erhalten. Denn dies wäre das ſchönſte Ge⸗ ſchenk, wenn im Jubiläumsjahr 1939 die Meiſterſchaft errungen werden würde. Es muß der Ehrgeiz eines jeden einzelnen Spieleis ſein, dieſes Ziel zu erreichen, gleichgültig, ob nun Spieler der., Erſatzliga- oder Jugend⸗ mannſchaften. Alle müſſen zuſammenſtehen. die Mannſchaft morgen und auch weiterhin recht zahlreich unterſtäten, und dann wird der große Wurf gelingen. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß I., Faltermann Ph.; Hoock, Müller J., Martine; Kiß Jak., Koob, Pfenning, Fetſch, Kiß 2. Erſatz: Müller A. Erſatzliga: Rüth; Dewald, Kempf J.; Rein⸗ hardt, Krug, Weidner; Faltermann, Alter, Burkert, Wunder, Kempf K. Erſatz: Biſchler, Ehrhardt Jak. A⸗Jugend: Bergmann; Burkert, Alter; Hoock Leo, Schmidt, Unkelbach, Friedel, Bähr, Rhein, Bugert, Köhler. Erſ.: Kiß, Hönig. B-Jugend: Wohlfahrt; Seiberling, Hofmann, Hofmann V., Mandel, Ringhof, Winken⸗ bach, Martin K., Burkert, Kühlwein, Weid⸗ ner. Erſatz: Haas. Die Spiele der Hanoball⸗Bezirksklaße Turnverein Viernheim muß zur Tſchft. Käfertal Der morgige Sonntag ſieht in der Hand⸗ ball⸗Bezirksklaſſe— Staffel 1— recht in⸗ tereſſante Begegnungen vor. Im einzelnen ſte— hen ſich gegenüber: Poſt Mannheim— Jahn Weinheim MTG.— TV 1846 Mannheim Luftwaffe— Reichsbahn Mannheim SA⸗Standarte 171— Kurpf. Neckarau Tſchft. Käfertal— TV. Viernheim Einen wichtigen Einfluß auf die Geſtaltung der Tabellenſpitze hat das Treffen Poſt gegen Jahn Weinheim. Der Kampf iſt als volltom⸗ men offen zu bezeichnen.— 1846 Mannheim wird ſich die Punkte bei der MTG. er⸗ obern, wie auch Reichsbahn Mannheim als Sieger im Kampfe gegen den Luftwaffenſport⸗ verein hervorrufen dürfte. Kurpfalz Neckar⸗ au hat bei der SA- Standarte Weinheim nur wenig Ausſichten. Der Gaſtgeber wird ſich die erſten Punkte erobern. Die Viernheimer Turner* nach Kä⸗ fertal. Wir alle kennen dieſe Mannſchaft als einen zähen Gegner, gegen den Viernheim noch ſelten das beſſere Ende für ſich behalten konnte. Im Vorjahre mußte man ſich ſogar auf eigenem Platze mit 6:8 Toren beugen. Wie wird die Sache diesmal ausgehen? Es iſt möglich, daß Käfertal von ſeiner Spielſtärke etwas eingebüßt hat, denn bis heute iſt man nach drei Spielen noch punktelos. Doch iſt es gerade dieſer Umſtand, der die Mannheimer Vorſtädter alles auf eine Karte ſetzen läßt, um endlich einmal zu Punkten zu kommen. Und weſſen eine Mannſchaft fähig iſt, die mit eiſernem Willen ſich durchſetzen will, das brauchen wir hier nicht zu erörtern. Viernheim muß ſehr auf der Hut ſein, wenn es nicht beſiegt heimkehren und am morgigen Sonntag die erſte Ueberraſchung er⸗ leben will. Nur mit dem gleichen Kampfgeiſt, mit welchem die drei erſten Spiele durchge— führt wurden, wird auch dieſe ſchwere Hürde erfolgreich genommen werden können. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Effler; Sander, Schmitt; Bur⸗ kert, Herbert, Martin; Martin P., Tho⸗ mas, Alter, Beckenbach, Kühlwein. 2. Mſchft.: Brechtel E.; Alter A., Hagen⸗ burger; Hoock, Unrath, Sander E.; Hanf, Weiß, Helbig, Schneider, Effler. A⸗Jugend: Wiegand; Effler, Hanf; Lammer, Buſalt, Werle E.; Martin, Werle K., Fal⸗ termann E., Winkler K., Kühlwein E. B-Jugend: Schalk; Adler, Brechtel; Wunder Hofmann, Knapp; Brechtel, Ditſch, Rihm, Buſalt O., Werle Erw. Erſatz: Haas. W. * Turner⸗Fußballer in Leutershaufen Die Punktekämpfe gehen wieder weiter. Die Turner werden trotz der unverdienten Nie- derlage am letzten Sonntag weiterkämpfen, um die verlorenen Punkte wieder gutzumachen. Die Mannſchaften ſtehen wie folgt: 1. Mſchft.: Beikert; Kühlwein, Schmitt; Mül⸗ ler, Jakob, Pfenning; Winkenbach, Helfrich, Alter, Stumpf, Helbig. 2. Mſchft.: Hoock H.; Adler, Kühlwein; Man⸗ del, Kiß, Effler; Buſalt, Brandenburger, Mandel J., Werle J., Hofmann Kaſp. 1. Jugend in Phönix Mannheim: Jakob; Ad⸗ ler, Georgi; Hanf, Schneider, Knapp; Jä⸗ ger, Kempf, Keck, Roos, Lamberth. 2. Jugend in Sulzbach: Beikert; Flößer, Wiegand; Benz, Thomas, Schneider; Schmitt, Kamuff, Winkler, Heckmann, Sander. dere Beachtung. Der Leiſtungskampf der deuk⸗ ſchen Betriebe wird bis zum April nächſten Jahres durchgeführt und findet mit den Aus⸗ zeichnungen zum 1. Mai ſeinen Abſchluß. * Kampf den Denunzianten 81 gehen der Staatsanwaltſchaft na⸗ menloſe Anzeigen zu, die ſich bei näherer Nach⸗ prüfung als wider beſſeres Wiſſen oder leicht⸗ fertig erhoben erweiſen. Die Strafverfol⸗ gungsbehörden werden dieſem unverantwort⸗ lichen und verwerflichen Treiben des Angeber⸗ tums im Intereſſe der Beruhigung des öffent⸗ lichen Lebens mit aller Schärfe entgegentreten und es ſich bei allen offenſichtlich unbegrün⸗ deten Anzeigen angelegen ſein laſſen, ihren Urheber zu ermitteln. Das Geſetz gibt die Möglichkeit, mit ſcharfen Maßnahmen vorzu⸗ gehen. Wer einen anderen wider beſſeres Wiſ⸗ ſen einer ſtrafbaren Handlung oder der Ver⸗ letzung einer Amtspflicht in der Abſicht ver⸗ dächtigt, ein Strafverfahren oder andere be⸗ hördliche Maßnahmen gegen ihn herbeizufüh⸗ ren, wird wegen falſcher Anſchuldigung mit Gefängnis nicht unter einem Monat beſtraft. Neben der Strafe kann auf Verluſt der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte erkannt werden. * Von der Grundſleuer 4 auf dem Gebiet der Grundſteuer für den älteren Neuhausbeſitz Der Reichsſtatthalter in Heſſen— Landes⸗ regierung— veröffentlicht eine Bekanntmachung über die Richtlinien für Billigkeitsmaßnahmen auf dem Gebiete der Grundſteuer für den älteren 3 Der Reichsminiſter der Finanzen hat ſich im Einvernehmen mit dem Reichsmini⸗ 1 des Innern damit einverſtanden erklärt, daß ie Gemeinden, ſoweit die Beſteuerung des älte⸗ ren Neuhausbeſitzes für die Zeit vom 1. April 1938 ab zu einer Verminderung der Rückflüſſe aus den vom Lande Heſſen, der Heſſiſchen Lan⸗ desbank— Staatsbank— Darmſtadt und den öffentlichen Sparkaſſen in den Rechnungsjahren 1924 bis 1990 ausgegebenen Wohnungsbaudar⸗ lehen gegenüber 1937 führt, die Rückflüſſe ent⸗ ſprechend aufzufüllen haben. Die ichtlinien umfaſſen neben allgemeinen Beſtimungen den San das Ausmaß des Erlaſſes, das Verfahren, die öffentlichen Wo nungsbaudar⸗ lehen und die Erſatzleiſtungen. ls öffentliche Wohnungsbaudarlehen im Lande Heſſen gelten für die Landgemeinden die Baudarlehen, die durch das ehemalige heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft in den Jahren 1924 bis 1930(einſchließlich) bewilligt worden ſind. Für die Städte Darmſtadt, Bensheim, Offenbach, Gießen, Friedberg, Bad⸗Nauheim, Butzbach, Mainz, Worms, Alzey, Bingen und Oppen⸗ Bir gelten die Baudarlehen aus Sonderge⸗ äudeſteuermitteln, die zu den gleichen Zins⸗ und Tilgungsbedingungen(2 o. H. Zinſen und 1 v. H. Tilgung) ausgeließen warden. Wichtig für Fuhrwerkslenker, Fahrzeuge bei Dunkelheit vorſchrifſtsmäßig beleuchten. Bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel muß an in Bewegung befindlichen Fahrzeugen nach vorn ihre ſeitliche Begrenzung durch weiße oder ſchwach gelbe Laternen und nach hinten ihr Ende durch rote Laternen oder rote Nückſtrahler erkennbar gemacht werden. Die zur Kenntlichmachung nach vorn beſtimmten Beleuchtungseinrichtungen dürfen nach hinten kein rotes Licht zeigen. Die ſeitliche Begrenzung eines Fahrzeuges wird ausreichend angezeigt, wenn die zur Fahrbahnbeleuchtung beſtimmten Lampen etwa in gleicher Höhe und in gleichem Abſtand von der Fahrzeugmitte angeord⸗ net und von dem äußeren Fahrzeugrand nicht mehr als 40 Zentimeter zur Fahrzeug⸗ mitte hin entfernt ſind. Bei einem Zuge (Anhängen eines zweiten Fahrzeuges) muß die ſeitliche Begrenzung eines Anhängers er⸗ kennbar gemacht werden, wenn er mehr als 40 Zentimeter über die Begrenzungslampen des vorderen Fahrzeuges herausragt. Die Anbringung von Lampen unter dem Fahr⸗ zeug zur Kenntlichmachung der ſeitlichen Begrenzung iſt verboten. Anbeſpannte Fuhrwerke dürfen bei Dunkelheit oder ſtar⸗ kem Nebel nicht auf der Straße belaſſen werden. Kann ausnahmsweiſe ihre Ent⸗ fernung aus zwingenden Gründen nicht er⸗ folgen, ſo muß die Deichſel abgenommen oder hochgeſchlagen werden. An unbeſpann⸗ ten Fuhrwerken, die nicht durch andere Lichtquellen ausreichend beleuchtet ſind, iſt die ſeitliche Begrenzung nach vorn, wee 600 jährige Wandmalerei entdeckt. Bei Erneuerungsarbeiten in der Pfarrkirche zu Hambach an der deutſchen Weinſtraße wur⸗ de eine vermauerte Niſche freigelegt. In ihr fand man eine Reihe gotiſcher Wandmalereien aus dem Mittelalter, darunter eine mit der Jahreszahl 1350. Klaſſen werden nicht überſprun⸗ gen. Durch die neuen Unterrichts⸗ und Er⸗ ziehungsrichtlinien hat die höhere Schule, nach⸗ dem ſie auf acht Schuljahre gekürzt worden iſt, eine neue, in ſich geſchloſſene Bildungs⸗ und Erziehungsaufgabe bekommen. Der Reichserziehungsminiſter hat angeordnet, daß von der Maßnahme, einen Schüler wegen be⸗ ſonderer Leiſtungen vorzeitig in die höchſt⸗ höhere Klaſſe zu verſetzen oder zur Reifeprü⸗ fung zuzulaſſen, in Zukunft grundſätzlich ab⸗ zuſehen iſt. Nur in ganz außerordentlichen Fällen dürfen noch Ausnahmen zugelaſſen werden. Aufpassen, er schadet Ihrer Wäsche! Den Schaden, den der Kalkteufel des harten Wassers anriditet, sleht man erst nach öfterem Waschen, Die Wäsche wird grau, hart und spröde, und verliert. lo oft starkem Grade · ihre schWelgaufsau · gende Fähigkeit. 8 Früher gab es kein Mittel dagegen, heute bietet Persil wirksamen Schutz. Persil unterbindet beim Waschen die schädiſchen Kalkabl gerungen des Wassers und er- höht dadurch die Lebensdauer Ihres Waäschegutes. Es heißt nicht umsonst: Nicht nur gewaschen, nicht nur rein. penll- gepflegt soll Wäsche sein! Katholijche Kirche: 22. Sonntag nach Pfingſten: Großes Gebet. (Gemeinſame hl. Kommunion aller Männer, und Jungmänner für den Biſchof) Die Gottesdienſt-Ordnung an dieſem Tag, iſt gegenüber früheren Jahren folgende: 6 Uhr Eröffnung u. 1. hl. M.; 7, 8 u. 9 Uhr hl.“ M., 10 Uhr erſte öffentl. Betſtunde u. letzte hl. M. Die Betſtunden folgen nach der neuen Ordnung, wie ſie jeder Familie im Laufe der; Woche ſchriftl. zugeſtellt wurde. Die e. 8553 gen werden gebeten, ſich genau an dieſe Ordz nung zu halten u. auch ihre Kinder darauf; aufmerkſam zu machen. In jeder hl. M. wird die hl. Kommunion ausgeteilt. i In der Marienkirche iſt kein Gottesdienſt: alle Kinder gehen in die Apoſtelkirche. b So. morgens v. 6—8 u. nachm. v. 4—7 Beichtgelegenh. Die letzte Beſtunde iſt v. 1—7 f. d. ganze Pfarrgemeinde. Von 7—8 f. alle Frauen Anbetungsſt. u. v. 8—9 f. d. Männer. Mo. Beginn d. öffentl. Anbetung um 5 Uhr nach d. neuen Ordnung. 5 Uhr geſt. hl. M. f. Fam. Frz. Weidner u. Math. Babylon; 6 Uhr geſt. hl. M. f. Fam. Phil. Babylon u. Jam. Phil. Buſalt; 7 Uhr geſt. hl. M. für Fam. Mich. Butſch u. Jam. Phil. Schröder; 8 Uhr geſt. hl. M. f. Fam. Joh. Hofmann 4. u. Frz. Winkler 3. In jeder hl. M. wird die hl. Kommunion ausgeteilt. Ab 5 Uhr morg. Beichtgelegenheit. Nachm. v. 5—6 Uhr letzte öffentl. Betſtunde f. d. ganze Gemeinde, be⸗ ſonders f. d. Kinder. Abds. v. 8—9 f. alle Jungmänner u. Jungfrauen Betſtunde. Di. 6.30 beſt. A. f. Lehrer Pet. Joachim Kalt u. Ageh. 7 Uhr Seg. M. f. Ad. Weckbach. Mi. 5 Uhr Schluß d. Großen Gebetes; geſt. hl. M. f. Fam. Nikl. Weidner 1., gef. Krieg. Jak. Kühlwein u. Fam. Rückert; 6.30 Uhr Requiem f. Apollonia Renner gb. Butſch; 7 Uhr Requiem f. Michael Roos.. Do. Seg.⸗M. f. Nikl. Adler 9., Söhne gef. Kr. Chriſt. u. Ad., Großelt.; beſt. EA f. Kir⸗ chenrechner Joſ. Martin 3., Ehefrau Kath. geb. Winkenbach, Angeh. Fr. Beſt. EA. f. Mich. Haas 4., Ehefr. Juliana geb. Koob, Söhne Jak. u. Hans u. Angeh.; geſt. hl. M. f. Pfarrer Joh. Bapt. Kempf u. Fam. Joh. Kempf; beſt. EA. für Joh. Renner, Sohn gef. Krieg. Mich., Angeh. Sa. Beſt. A. f. Adam Ehrhardt 1., Eltern, Schw.⸗Elt., Barb. Hoock geb. Schmitt u. Agh. geſt. hl. M. f. Fam. Jak. Lammer u. Matth. Kamuff; Seg.⸗M. f. Corn. Bauer 1., Söhne Matth. u. Adam, Enkel Hans Mandel und Mich. Bauer, Ehefr. Eva geb. Wunder. Di. u. Fr. i. d. Marienkirche hl. M. um 7 Uhr; Mi. b. d. Engl. Frl., Di. u. Do. b. d. Barmh. Schweſtern 6.30 Uhr hl. M.— Nächſt. So., dem Chriſt-Königsfeſt, gem. hl. Komm. aller Frauen u. Jungfr. zum Geden⸗ ken d. Prieſterjubil. unſeres Hochw. Herrn Biſchofs; zugl. gem. hl. Komm. f. d. Erſt⸗ kommunikanten des Jahrgangs 1937.— Fr. 5—7, Sa. 4—7 Uhr Beichtgel.— Kollekte am heut. So. f. d. St. Raphaels⸗Verein. Evangeliſche Kirche: So. 9.30. Uhr Gottesd.; 10.30 Chriſtenl. u. Kinder⸗Gottesd. Di. Frauenabend. ſollt nicht wen fen U U 50 Oti 0 che! el geg Mag er che ug en. eltzeu 1 ed, eue u. en öclche ung er. er leg Umkongt; gur fein. ce zeln pes Gebel. de: 6 Uhr 9 Uhr hl, e U. lezte der neuen Aaufe der, läubi⸗ Jabhlon U. l. N. für chröder, daf. 2 * Bekanntmachung ekr.: Invalidenverſicherung. Am Dienstag, den 25., und Mitt⸗ woch, den 26. ds. Mts., von 8—12 Uhr und 14—18 Uhr, ſowie am Donnerstag, den 27. Oktober 1938, von 8—12 Uhr, erfolgt die Nachprüfung der Quittungskarten der hieſigen invalidenverſicherten Perſonen in Ns auf ordnungsmäßige Beitragsentrich⸗ ng. Die Arbeitgeber werden aufgefordert, die Quittungskarten der von ihnen beſchäftigten Arbeiter, Geſellen, Gehilfen, Lehrlinge und Dienſtboten ete. zur angegebenen Zeit im Ge⸗ meindehaus Bürſtädterſtraße 16 zur Vornah⸗ me einer Kontrolle der Markenverwendung perſönlich vorzulegen oder durch einen Be— auftragten, der über die Höhe des Lohnes uſw. Auskunft geben kann, vorlegen zu laſſen. Zu der angegebenen Zeit haben auch Hausge⸗ werbetreibende(Hausſchneider uſw.) ſowie un⸗ tändige Arbeiter(Hausſchlächter, Taglöhner, utzfrauen, Wäſcherinnen ete.) und die frei⸗ willig Verſicherten ihre Quittungskarten vor⸗ zulegen. Die Arbeitgeber ſowie die vorgenann⸗ ten Verſicherten ſind nach 88 2 und 7 der Ueberwachungsvorſchriflen der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt Heſſen vom 1. November 1929 bei Meidung von Beſtrafung(bis zu 1000.— RM.) hierzu verpflichtet. Während der Kon⸗ trolle wird auch Auskunft erteilt über alle die Rentenverſicherung der Arbeiter(Invaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung) betreffenden Neale Die Markenverwendung muß bis zum ontrolltermin reſtlos in richtiger Höhe ge⸗ tätigt und jede Beitragsmarke mit dem Datum des die Woche abſchließenden Sonntags ent⸗ wertet ſein. Viernheim, den 18. Oktober 1938. Der Bürgermeiſter Bekanntmachung Betr.: Stromunterbrechung. Wegen dringender Arbeiten am Ortsnetz muß am Montag, den 24. ds. Mts., von vormittags 7.30 Uhr bis nachmittags 14 Uhr, in der Schulſtraße, Adolf Hitlerſtraße links, von Valentin Hofmann 6. bis Gaſt⸗ haus„Zur Starkenburg“, ferner Adolf Hit⸗ lerſtraße rechts, von der Kirche bis zum Gaſt⸗ haus„zum Löwen“ die Stromlieferung noch⸗ mals unterbrochen werden. Die Stromverbraucher werden hierauf auf⸗ merkſam gemacht. Viernheim, den 21. Oktober 1938. Der Bürgermeiſter der 50 000 Lanz⸗Vulldogichlepper gelangt in dieſen Tagen zur Ablieferung Die Bedeutung des Schleppers iſt im Rah- men unſerer ganzen Volkswirtſchaft in unge⸗ ahntem Maße geſtiegen. Im Vordergrund ſteht dabei die Sicherſtellung unſerer Nah— rungsfreiheit, die Intenſivierung der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft und die Hebung des Ex⸗ portes. Die deutſche Schlepper⸗Induſtrie hat ſich mit ganzer Kraft für die Erfüllung der ihr geſtellten großen Aufgabe, nämlich mehr und hochleiſtungsfähige Schlepper zu bauen, ein⸗ geſetzt und ſie wird, wenn ihr die notwendigen Produktionsmittel in ausreichendem Maße zur Verfügung geſtellt werden, dieſe auch erfüllen. Im Zuſammenhang damit verdient die Tat⸗ ſache Beachtung, daß bei Deutſchlands größter Schlepperfabrik, den Lanz⸗Werken in Mann⸗ heim, in dieſen Tagen der 50 000. Lanz⸗Bull⸗ dog⸗Schlepper zur Ablieferung gelangt. Cl ltungeu iu dei Il fen oder Heiſerkeit 3 Rezept an: Kurz vor dem Zube en und Zucker mit der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinken; Kinder die Hälfte. Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen HPockung mit den drei Nonnen erhalten Sie in Apotheken und Original⸗ Drogerien in Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 und—.90. 12 bergang; ſollte man nicht vernachläſſigen. Der häufig kraſſe Witterungswechſel macht nicht abgehärtete oder anfällige Naturen leicht wirklich krank. Deshalb wende man ſofort bei den erſten Anzeichen wie Fröſteln, Huſten, Schnup⸗ tgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Kleider- Schotten ute Ouslitat. a8 ode Faidste ungen in teichet „Meter 9 litst. solide Süchelhest. das 1 70 em vren, Meile gosem Felbsottime Biesen-Ra) 1 10 Meet„ a 2 2 cioquè-Ray e,, 0 Gewe te. bübscbes N enden Teds, cs. V dien 0 4 Satin-Druck ten Tupfeam, ustef, ot Kleides. Suse J d Sesslze, ca om die 1 23 tretende 0 und 8ess 95 dieit Me nöne Ouslitst. hotteste. 104 ca id om dieit e 75 Auswahl. ea. 70 em drei. 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Obtober 1938 N und Kinder- Loller-Weplg 37, 36 Männergeſangverein 1846 Wen mantelstolte in groß Auswahl ee Peler Schlosser] Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. 3 55 Nibelungenstr. 6 Der Vorſitzende. 1 2 2 a „Deutscher Ralser Central-Fiim-Palsst Glorig-Lichispieie Süngereinheit 5 2 SEG. Bahnhof Fernſprecher 10 Samstag, Sonntag u. Montag hen a 3* date Guſtab Fröhlichs neueſtes Filmwert 0 ö 5 ſtunde. Alles zur Stelle! Der Vorſitzende. ab 5 Ahr TA NZ Befangverein Sängerbund⸗Flora. 1 Heute abend punkt 89.30 Uhr Singſtunde. Rebf— e S 7 89. duſebließend Vorſtandsſitzung. Unbedingt voll⸗ 7 8. 1 8 und alle ee zählig! Der Vorſitzende. 90 pikanten kalten u. warmen Speiſen. 1. Erſtllaſſige Ausſchantweine= bring Geſangverein Sängertreue Harmonie. f 75 Flaſchenweine u. das gute Kühnerbier Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Pünktlich 15 Es ladet ein und vollzählig! Vorſtandsmitglieder um 8 Uhr 8 erſcheinen. Der Vorſitzende. liche uule Weimann W Viernheim. 2 10 g Abt. Kaninchen⸗ und Selbſtverwertergruppe 1 Für Allerheiligen Sonntag, 1 Oktober, nachm. 2.30 Uhr,— 2 a 2 N findet im Vereinslokal Gaſthaus zum„Gold. f finden Sie große Auswahl in Karpfen“ die Monatsverſammlung ſtatt. Alle 4 K r ü Aſtern Mitglieder ſind hierzu herzl. eingeladen. sche Der Vorſtand. hun nzen Erika u. j. w. Nadfahrervereinigung Viernheim 07 10 Morgen Sonntag Kreistagung in Heidelberg. 1 1 N E Annabela, Lokal„Deutſche Eiche“. Abfahrt um 12 Uhr Gärtnerei 18—— die erſte vom Vereinslokal aus. Um zahlreiche Betei⸗ 1 72 2 3 4 KN F.* zan 15 Ab Sonntag, den 23. Oktober, ſind ate. 8 Aan von 1893 Der einher 1 Muſterkrän 8 bei ö ze zu ſehen Heute Samstag, abends 8.30 Uhr, 1 2 5 im Kaffee Brechtel wichtige Vorſtands⸗ b Es iſt etwas Eigenes und Wunderbares um dieſen 8 Antes ene: De — Film, der uns in der Fülle ſeiner Bilder, Er- Annabellas entzückendes, lebendiges Spiel in einer ſitz Eng: Ich erwarte reſtloſes Erſcheinen. Lan Das neue 25. 1 e gn 5 075 Er 1 Role, eee und gefühlsſtark. 0 Der Vereinsführer. nete ebnis menſchlicher Größe und mütterlicher Hoheit Ihr Zauber immerwährend. Annabella, gefühlsecht, Fuß all: Morgen Sonntag Pflichtſpiele in den wird. Ein Film, wie„Das Schweigen im Walde“. voll lächelnder Anmut. Ein Sieg der Farbe mit g f fl zur Kirenweine! Ein Film, den man een eee muß. 5 der großen Kunſt 1448 Jute ngen um 1 und 3 Uhr. Abfahrt: 2 gen Im Anfertigen ſämtlicher Spezialarbeiten, alle In beiden Theatern ſchöne Beiprogramme und die neueſte Afa-Tonwoche. M. 12 Uhr, 1. M. 1.30 Uhr per Rad ab kdarf Arten Pliſſee, Kanten, Hohlſäume, Einkurdeln von Anfang Werktags ¼9, Sonntags 7 und 9¼ Uhr 2. Vorſtellung Drehſcheibe. In Mannheim: 1. Jug. gegen man 2 80 1 e e Phönix um 9 Uhr, Abf. 8 Uhr ab O&G., die mer nopflöcher, Wäſche⸗ u. 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In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 100000 RR. 170299 2 Gewinne zu 25000 RM. 227037 4 Gewinne zu M. 1 79— 93884 2 Gewinne zu 2000 NM. 7 14 Sewinn 3 1000 RM. 18290 123031 175786 192820 234271 79785 128 10— 800 RM. 389752 44651 65742 67425 89008 162686 24 Gewinne zu 213253 222780 273556 298881 307580 398932 44 Gewinne zu 500 RM. 2995 53702 77281 90182 107107 107797 111179 135262 144158(68858 168920 180538 186913 203123 220242 285802 304784 308139 309899 326490 350866 36 1647 188 Gewinne zu 200 RM. 4888 10942 12930 13432 14802 18954 22724 30464 31692 33380 35778 38061 45949 52351 58321 63783 64992 69802 71925 78338 83138 90715 92568 9435 1 96637 106364 100586 101230 104138 105980 107369 112978 115072 117699 120430 124489 125181 129014 130430 137882 141918 145033 145358 147246 149255 152706 160539 160807 168259 171336 176525 17836 181841 182033 186901 198349 201840 204429 207453 208729 219393 225982 226258 227730 233347 234995 239889 244360 251513 252159 255435 258837 281683 271474 278904 289008 291241 289571 305047 306227 308125 314736 321559 337298 351529 351572 364466 366402 369812 375823 390327 397384 398523 398982 Uußerdem wurden 414 Gewinne 33 je 100 RM. und 4306 Gewinne zu je 60 RM. gezogen. Die Ziehung der 2. Klaſſe der 52. Preußiſch-Suͤddeutſchen(278. Preuß.) maler Kette üündet am 18. und 19. November 1938 ſtatt. platz: Amicitia A⸗Jug. gegen FV 09 Wein⸗ heim A-Jugend. Beginn: 10.15 Uhr. Ami⸗ citia B⸗Jugend gegen Jahn Weinheim B⸗Jug. Beginn: 11.15 Uhr. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten und Tageszeitungen. Der Vereinsführer. 2 9 1 1 2 ezierte un* . Frijcher Transport Aränze dune und Nader melkend, reſp. flott, evtl. z. T. gefahren Frau Maria erte ür Stadt Ernſt Ludwigſtraße 32 ab Dienstag, 25. Oktober bei Nutzviehbeſchaffung e. G. m. b. H. eee 1 Einleg⸗ Einige ſchöne ige. jchwein ffunne u. ovalen Tiſch zu verkaufen zu verkaufen J. Baus, Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt! Kreuzſtraße 9. D Deutſche Hausfraul Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! BURRa Taschenfahrnlan für Rheinhessen, Starkenburg und Vor- derpfalz mit Strecken- Uebersichtskarte Preis 30 Pfg. 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