Veiter dcn gur duch r felt hofften Hüter dieser ſuchts niche eübber, n. Die 1 An⸗ bons t del 7. Ar nyſbe⸗ Nite er auf 1 das dampf f lein ſchon inen Schluß duſſoß ch die Om 5 iber ** 2 F 8 Ke ufer, .— Nl, ark a. A — 0 15 n 5 Täglich, . 5 Ins Haus 0 oſi fene 1.60 Nummer 249 Volks Amlsblatt der Bür ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich M ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. otenlohn, S Dienstag ternheimer zeilun germeiſterei Viernheim 4 Verkündigungsblatt der NSd AP. Wiernheim gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. 2 den 25. Oklober 1938 Anzeigenprels: Grundpreis für 1 m Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text- reil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Bismarckſtr. 13. 27 0 dae Nr. 6 K L hafen 15101 14. Jahrgang Zur Zeit iſt Anzet Fernſpr. 153. Japan will Sicherung des Fernoſtfriedens zufammenarbeit mit China und Mandſthuluo unter Ausschluß Ifchiangkaiſcheks Aumkliche japanische Verlautbarung Die Arſachen aller Gegenſätze werden beſeiligt Tokio, 25. Oktober. Aus Regierungskreiſen hört die japaniſche Nachrichtenagentur Domei, daß Japans Politik nach dem Fall Hankaus auf Förderun g und Unterſtützung N neuen Regi⸗ mes in China gerichtet ſein werde. Mit dieſem ſollen die Beziehungen auf vollkommen neuer Grundlage aufgebaut werden. Die japaniſche Regierung, ſo heißt es in der Verlautbarung, ſehe die Zuſammenar⸗ beit mit Mandſchukuo und China als Vaſis des Fernoſtfriedens an und werde ſich be⸗ mühen, alle früheren Gegenſätze zu beſeiti⸗ gen unter gegenſeitiger Wahrung der Ho⸗ heitsrechte und des territorialen Beſitz ſtandes. Beſonders aufgeführt werden folgende drei Punkte: 1. Einſtellung aller Maßnahmen auf po⸗ litiſchem. erzieheriſchem und wirtſchaftlichem Gebiet, die bisher der Freundſchaft beider Länder hinderlich waren. 2. Kulturelle Zuſammenarbeit und Verfolg einer gemeinſamen Antikominternpolitik. 3. Wirtſchaftliche und induſtrielle Zuſa m⸗ menarbeit. Domei meldet weiter, daß die japaniſche Re⸗ gierung unter Aufrechterhaltung der Erklä⸗ rung des Miniſterpräſidenten Fürſten Konoe vom 16. Januar, mit der Tſchiangkaiſchek⸗Re⸗ gierung über eine Beilegung des Chinakon⸗ konfliktes nicht zu verhandeln. die Feſtigung des neuen Regimes in China unterſtützen wer⸗ de. Mit dieſem ſollen die Beziehungen wieder⸗ hergeſtellt werden mit dem Ziel des Wieder⸗ aufbaus Chinas. Sollte die Tſchiankaiſchek⸗ Regierung die japaniſche Regierung um Frie⸗ den bitten, ſo würde Japan niemals mit dem Tſchiangkaiſchek⸗Regime rung von China eintreten. Ferner hört Domei, daß die japaniſche Regie⸗ rung bei bei Wiederherſtellung des Friedens beſoeders darauf bedacht ſein werde. Garan⸗ tien zu ſchaffen, um eine Wieder⸗ holung von Konflikten zu vermei⸗ den. Japan betrachte es als ſeine Miſſion, die Urſachen aller Gegenſätze in Oſtaſien zu beſeitigen und ſo zum Weltfrieden beizutragen. China müſſe alle antijapaniſchen und kommu⸗ niſtenfreundlichen Ideen aufgeben und ſein Volk in dieſem Sinne lenken. Es heißt dann weiter, daß die militäriſchen Operationen bis zur Beſeitigung je⸗ der politiſchen und militäriſchen Machtäußer ung Tſchiangkaiſcheks fortgeſetzt werden. Es werde aber nötig ſein. japaniſche Beſatzungstruppen in China zu be⸗ laſſen, um alle japanfeindlichen und kommuni⸗ ſtiſchen Einflüſſe zu zerſchlagen. mit den bolſche⸗ wiſtiſchen Banden aufzuräumen und Ordnung und Sicherheit aufrecht zu erhalten. Für den geplanten Wiederaufbau eines neuen Chinas wolle die japaniſche Regie⸗ rung alle nationalen Kräfte militäriſcher, politiſcher, wirtſchaftlicher und kultureller Art mobiliſieren. Die Regierung werde ferner die militäriſchen Rüſtungen weiter ausbauen und die Produktionskapazität er⸗ höhen, um allen Schwierigkeiten begegnen zu können, einſchließlich einer möglichen Intervention dritter Mächte. Domei teilt zum Schluß mit. daß die japaniſche Regierung nach dem Fall Hankaus eine Er⸗ klärung im Sinne der obigen Ausführungen abgeben werde. Regime als Zentralregie⸗ in Friedensverhandlungen 22 Kilometer vor Hankau Japaniſcher Vormarſch an allen Fronlabſchnillen Tokio, 24 Oktober Die letzten hier von den Fronten eingelaufe⸗ nen Meldungen ergeben folgende Ueberſicht über die japaniſchen Operationen in China, die auf allen Frontabſchnitten erfolg⸗ reich voranſchreiten. Gegen Hankau ſind ſtarke motoriſierte Einhei⸗ ten eingeſetzt. Sie haben am nördlichen Jangtſe⸗ ufer die Stadt Hwangpei. 30 km nördlich von Hankau, erreicht und ſollen ſogar noch weiter vorgedrungen ſein. Die Marineſtreitkräfte, die auf dem Jangtſe vordringen, haben ſich der Stadt Hankau bis auf 22 km genähert Nordweſtlich von Hankau werden im Weſten der Peking—Hankau⸗Bahn Angriffe in ſüdlicher Richtung vorgetragen. 5 Da im Loufe des Tages eine weitere Zurück⸗ nahme chineſiſcher Truppen von der Hankau— front und vor allem der Abmarſch von Teilen der ſüdlich des Jangtſe eingeſetzten Kwantung⸗ Truppen in Richtung auf Tſchangſcha an der Hankau⸗Kanton⸗Bahn beobachtet wurde, glaubt man in militäriſchen Kreiſen Tokios mit dem Fall Hankaus vielleicht für An⸗ fang November rechnen zu können. Inzwiſchen haben Teile der japaniſchen Ar⸗ meegruppe, die Kanton eingenommen hat, zen Vormaſch in nördlicher Richtung entlang der Kanton— Hankau⸗Bahn aufgenommen. Sie ge⸗ langten bis in die Gegend von Sungfa, etwa 50 Kilometer nördlich von Kanton. Bei ihrem weiteren Vordringen werden ſie unterſtützt von Einheiten. die bereits vor der Einnahme Kantons in nordöſtlicher Richtung angeſetzt worden waren. Tokioter militäriſche Beobachter ſind der An⸗ ſicht, daß die Operationen in Südchina we⸗ ſentlich zur Schwächun'g des chine ſiſchen Widerſtandes bei Hankau beigetragen haben. Sie dürften vor allem zur Herausnahme von Teilen der ſüdlich des Jangtſe eingeſetzten Kwantung⸗Truppen ge⸗ führt haben, die nunmehr anſcheinend nach Sü⸗ den marſchieren und zum Einſatz gegen die ent⸗ lang der Kanton— Hankau-Bahn vorſtoßenden Japaner beſtimmt ſind. Japaniſche Tankwagenabteilungen im Weichbild Hankaus Nach den letzten von der Front eingetrofſe⸗ nen Nachrichten wird der Fall Hankaus für die allernächſte Zeit erwartet. Es wird gemeldet, daß japaniſche Tankwagenabterlungen ſich Hankau bereits auf Sehweite ge⸗ nähert haben. Die gepanzerten Vortrupps finden nur noch wenig Widerſtand. Weiter wird gemeldet, daß die Rückzugs bewegungen der Chineſen andauern. Wie in Schanghai eingetroffene Front⸗ meldungen beſagen, hat ſich die japaniſche Ar⸗ mee bis auf 30 Kilometer an Hankau heran⸗ geſchoben. Die motoriſierten Einheiten, die am Montag nördlich von Hankau in Swangver eindrangen, haben die von Macheng her nach Hankau führende Rückzugsſtraße der Chineſen unterbunden Nach japaniſchen Fliegerbeobach— tungen verlaſſen die chineſiſchen Truppen ihre Stellungen in den Tatieh-Bergen und ziehen ſich zurück. Tſchiangkaiſchel will nicht zurücklrelen London, 24. Oktober Der chineſiſche Botſchafter in London demen⸗ tiert heute Preſſevertretern gegenüber die Ge⸗ rüchte, daß A e ſich mit dem Ge⸗ danken des Rücktritts trage. Der chineſiſche Botſchafter erklärte ferner die Gerüchte für falſch, daß der chineſiſche Außenminiſter und der frühere Premiermini⸗ ſter Wangtſchingwai nach Hongkong gefahren ſei, um dort mit den Botſchaftern fremder Mächte die Frage einer Vermittlung im fernöſtlichen Konflikt zu erör⸗ tern. richtung der Weſtbefeſtigung beſchäftigt, der Arbeiten hat der Führer weſen, Dr. Todt, beauftragt. Dieſe erſten griff von der Größe der Anlagen. dahinter Arbeiter beim Bau bekanntlich den Generalinſpektor Bilder von den Weſtgefeſtigungen geben einen Be⸗ Oben ſieht man betonierte L von Tankhinderniſſen. geſchütz in offener Feuerſtellung innerhalb der Befeſtigungsanlagen. Belon und Slahl haben deulſchlands Weſigrenze geſicherk Seit Monaten ſind im Weſten des Reiches viele Tauſende von Volksgenoſſen mit der Er⸗ i eſt 10 N gt, die ein Rieſenbollwerk aus Beton und Stahl darſtel⸗ len und jedem Feind das Eindringen in deutſches Land unmöglich machen. Mit der Leitung für das deutſche Straßen⸗ ager für Straßenſperren und Das untere Bild zeigt ein Panzerabwehr⸗ (Scherl, Autoflex) 24. Oktober Mindeſtlöhne New Pork, Das Bundesgeſetz über und Höchſtarbeitszeit iſt am Montag in Kraft getreten. Arbeit tgeber, deren Erzeug⸗ niſſe über die Grenzen der einzelnen Bundes⸗ ſtaaten hinaus gehandelt werden, müſſen auf Grund dieſes Geſetzes einen beſtimmten Min⸗ deſtſtundenlohn zahlen und dürfen eine feſtge⸗ legte Arbeitszeit wöchentlich nicht überſchreiten. Ueberſtunden bedingen einen Lohnzuſchlag. Nach ein⸗, drei⸗ und ſiebenjähriger Tätigkeit im Betriebe verlangt das Geſetz eine Er⸗ höhung des Lohnes ſowie Verbeſ⸗ ſerung der Arbeitszeit. Das neue Geſetz iſt an die Stelle des vom Oberbundesgericht als verfaſſungswidrig Cozialgeſetze in Amerika In UA. iſt das Geſetz über Mindestlöhne und Arbeilszeil beſchloſſen außer Kraft geſetzten Induſtriegeſetzes getre⸗ ten. Durch das Geſetz dürfen insgeſamt viel⸗ leicht 750 000 Perſonen einen angemeſ⸗ ſenexen Verdienſt erhalten, da zahl⸗ reiche Berufsgruppen von den neuen als ſelbſt⸗ verſtändlich erſcheinenden Bedingungen aus⸗ genommen ſind. Induſtrieausſchüſſe können außerdem dem Arbeitskommiſſar Ausnahmen empfehlen, falls dadurch Betriebseinſchränkun⸗ gen verhütet werden. Wohl die hartnäckigſte Oppoſition gegen das Geſetz wurde ſeinerzeit bekanntlich im Kon⸗ greß ſeitens der Südſtaaten geführt, wo die Löhne und Arbeitsbedingungen erheblich un⸗ günſtiger als in den anderen Landesteilen ſind. England ſchafft neue Anruheherde der deulſche Rechksſtandpunkt zur Kolonialfrage unveränderl Berlin, 24. Oktober Die der Wilhelmſtraße naheſtehende„Deut⸗ ſche Diplomatiſch⸗Politiſche Information“ nimmt zur Frage der deutſchen Kolonien fol⸗ gende Stellung ein: Nachdem nunmehr im tſchecho⸗ſlowakiſchen Raum die Dinge einer Befriedung entgegen⸗ gehen, ſcheinen es namentlich in England gewiſſe Kreiſe darauf abzuſehen, neue Mo⸗ mente der Unruhe zu finden oder zu kreieren. Offenſichtlich auf ein beſonderes Stichwort hin werden in allen Teilen der eng⸗ liſchen Welt Kundgebungen inſzeniert, um— ohne daß von Deutſchland her irgendein Anlaß hierzu geboten wäre— die Kolonialfrage in der Weiſe aufzuwerfen, daß mit den ausgefal⸗ lenſten Mitteln und Argumenten den deutſchen Anſprüchen entgegengetreten wird. Dabei ſcheint av Teil des Imperiums etwa auf ihn fal⸗ ende Belaſtungen von vornherein von ſich abwälzen zu wollen. Andererſeits iſt ganz allgemein die Tendenz feſtzuſtellen, Deutſchland den Zeitpunkt aufzwingen zu wol⸗ len, an dem dieſe offene Frage einer von den derzeitigen Nutznießern erhofften möglichſt er⸗ gebnisloſen Behandlung zugeführt werden ſoll. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß derartige Manöver, ob ſie von maßgeblicher oder un⸗ maßgeblicher Seite ausgehen, weder Deutſch⸗ lands Standpunkt noch ſeine Handlungsweiſe irgendwie beeinfluſſen können. Im Grunde er⸗ gebt ſich ja aus dieſer Unruhe, daß man in en beteiligten Kreiſen ſelbſt das Gefühl hat, daß die Dinge ſich ſo wie ſie ſind, nicht wei⸗ ter mehr aufhalten laſſen; nur hat jeder den Wunſch, daß unter den Nutz⸗ nießern ein anderer als er ſelbſt das Opfer zu bringen habe und er dafür verſchont bleiben könne. In Deutſchland vermögen derartige Manö⸗ ver keinen Eindruck zu machen. Deutſchland be⸗ anſprucht nichts für ſich, was einem anderen von Rechtswegen gehört. Dieſe Rechtsauffaſſung iſt nachgerade häufig genug vom Führer und Reichskanzler ſelbſt Anterſtrichen worden. Dagegen beanſprucht das Reich jene Beſitzungen, die ihm auf Grund verleumderiſcher Behauptungen einſt wegge⸗ nommen worden ſind. Wem ſie damals„zu treuen Händen“ übergeben worden ſind, ſpielt dabei kei⸗ ne Rolle, auch wenn die fraglichen Ge⸗ biete gewiß für den betreffenden Nutznießer⸗ ſtaat oder Dominion als Nutznießung oder Eigentum recht verlockend erſcheinen mögen. Wenn die deutſchen Kolonien nunmehr 20 Jahre lang der Nutznießung anderer über⸗ laſſen geblieben ſind, ſo gebietet nach deut⸗ ſcher Auffaſſung ein geſunder Sinn für Rechtlichkeit je länger umſo dringlicher, daß das frühere Unrecht endlich wieder beſeitigt werde und daß der Treuhänder das Eigentum dem wieder übergibt, dem es unter falſchen Voraus⸗ ſetzungen weggenommen wurde. Dieſe Auffaſſung Deutſchlands iſt der Welt be⸗ kannt; ſie bedarf weiter keiner Erläuterung und verbietet jede Verdrehung und Mißdeu⸗ tung. Die Initiative zur Bereinigung der An⸗ elegenheit liegt nicht hei Deutſchland, ſondern ei all denen, die für die Inangriffnahme der Wiedergutmachung verantwortlich ſind. Die Tradilion der ehemaligen Schuhlruppe Militäriſche Feier beim Regiment Hermann Göring. Berlin, 24. Okt. Mit einer militäriſchen Feier auf dem Ge⸗ lände des Regiments Hermann Göring über⸗ gab dieſes am Montagvormittag die von ſei⸗ nem Reiterzug ſeit 1934 innegehabte Tradition der ehemaligen Schutztruppe von Deutſch⸗Oſt⸗ afrika an die Reiterſtaffel der Berliner Schutzpolizel. Der Regimentskomman⸗ deur, Oberſtleurnant von Axhelm, über⸗ reichte zum Zeichen deſſen das„Kreuz des Südens“ an Generalmajor von Kamplitz, den Kommandeur der Berliner Schutzpolizei. Oberſtleutnant der Schutztruppe a. D. von Böncken überbrachte die Grüße des Füh⸗ rers des Reichskolonialbundes, Reichsſtatthal⸗ ter General Ritter von Epp. Es folgte ein Vorbeimarſch einer Ehrenkompanie des Regiments Hermann Göring, der beiden Rei⸗ terabteilungen und einer Abordnung des Reichskolonialbundes in den alten Khakiuni⸗ formen. der Kampf um Paläſtinn Lockerung des Ausgehverbols in Jeruſalem— Neue Verſlärkung Jeruſalem, 25. Oktober Im Hafen von Haifa traf an Bord des Dam⸗ pfers„Teireſias“ wieder ein neues Re⸗ giment britiſcher Truppen aus Eng⸗ land ein. Das Ausgehverbot iſt in der Altſtadt Jeruſa⸗ lems inſofern gelockert worden, als es neuer⸗ dings auf die Zeit von 19 bis 5 Uhr feſtgelegt wurde. In einem Aufruf warnt jedoch der Be⸗ ſehlshaber des Diſtrikts Jeruſalems die Bevöl⸗ lerung der Altſtadt, keine weiteren Ak⸗ tionen gegen das Militär und die Polizei aufzunehmen, da ſonſt ſofort wieder ſchärfſte Maßnahmen eingeführt würden. Die arabiſche Oeffentlichkeit in Paläſtina iſt empört über die Haltung der Vereinig⸗ ten Staaten in den das Mandatsgebiet be⸗ treffenden Fragen. Außerordentlich erregt ſind die Araber insbeſondere über den ſtarken Druck, den die Juden auf die Regierung in Waſhing⸗ Im Wliderſoruch zum Geiſt von München der Rüſtungswelfllauf gefährdel ein neues und gerechleres Europa Rom, 25. Oktober Mit aller Entſchiedenheit wendet ſich der Di⸗ rektor des halbamtlichen„Giornale de Italia“ Pte die in der engliſchen und franzöſiſchen reſſe, zum Beiſpiel„Times“ und„Paris Midi, aufgeſtellte Behauptung, wonach die intenſive Aufrüſtung der großen Demokratien in Italien mit Beſorgnis verfolgt werden. Italien könne ſich des Vorhandenſeins und der raſchen Vermehrung von Waffen rühmen, die vorkommendenfalls jeder kriegeriſchen Groß⸗ macht zu denken geben würden. Außerdem kom⸗ me es in einem Krieg neben den Waffen auch auf den Mut der Soldaten, die moraliſche Wi⸗ derſtandskraft der Bevölkerung und die geo⸗ den ene Lage an. Italien könne in dieſer Hin⸗ icht ſeiner nationalen Doktrin, ſeiner Mittel⸗ meerſtellung und ſeiner ausgedehnten afrikani⸗ ſchen Beſitzungen der Macht der Waffen un⸗ 1 Kräfte ins Feld ſchicken. Im alle eines ausgedehnten Krieges ſtände Ita⸗ lien nicht allein. Italiens Freunde könnten ebenfalls noch ihre Rüſtungen erhöhen. Der Rüſtungswettlauf der großen demokra⸗ tiſchen Mächte könne alſo keinerlei Ver⸗ änderung des Gleichgewichts zu Angunſten Italiens, ſondern lediglich eine erhöhte Spannung im Rüſtungsſoſtem der Welt herbeiführen. Wenn Italien auf das Rü⸗ ſtungsfieber der großen Demokratien hinweiſe, ſo nur, da es gegen Deutſchland, Italien und Japan gerichtet ſei und offenkundig im Wider⸗ ſpruch zum Geiſt von München ſowie den ele⸗ mentarſten Vorbedingungen für eine Wieder⸗ kehr des Vertrauens und der Zuſammenarbeit in Europa und der Welt ſtehe. Dieſe Tatſache rechtfertige die realiſtiſche Politik und die Be⸗ reitſchaft Italiens. Deutſchlands. Japans und ihrer Freunde. Deutſchland habe in München. ſo ſagt der Artikel weiter, ausſchließlich ein ele⸗ mentares nationales Recht, das durch die Friedensverträge vergewaltigt worden ſei, geltend gemacht. Die Verteidigung dieſer Rechte als Gewalttat darſtellen zu wol⸗ len, heiße, daß man in dem alten und ver⸗ hängnisvollen egoiſtiſchen Geiſt von Verſailles verharren wolle, der für die Rechte der Na⸗ tionen zweierlei Maß anwende und die ge⸗ ſchichtliche Entwicklung zugunſten einer Gruppe beſitzender Mächte und gegen die Rechte anderer aufhalten möchte. Dieſe Tendenzen beleuchteten, wie das halbamtliche Blatt abſchließend betont, die neuen Rüſtungen, die nicht für Italien und Deutſchland, ſondern für die Zukunft eines neuen und gerechteren Europas gefährlich ſeien. Freiherr von Egloffftein beigesetzt Ein großer Zporksmann und kapferer Zoldat zur letlen Auhe geleilel Noſenheim, 24. Oktober. In dem freundlichen oberbayeriſchen Vor⸗ gebirgsdorf Riedering bei Roſenheim fand am Montagnachmittag die feierliche Beiſetzung des ſo jäh aus dem Leben geſchiedenen Präſiden⸗ ten des DDAC., NSKK.⸗Oberführer Gün⸗ ther Freiherrn von und zu Eg⸗ loffſtein ſtatt. Unter der großen Zahl der Trauergäſte befanden ſich der Reichsſtatthalter in Bayern, General Ritter von Epp, NSKK.⸗Obergruppenführer Herzog von Coburg, General Wagner und zahlreiche andere Offiziere, der Fübrerſtab des NSKK. und des DDC, ſowie viele führende Perſön⸗ lichkeiten aus Partei und Staat. Die Bevöl⸗ kerung Riederings. Stephanskirchens und Ro⸗ ſenheims nahm in überaus großer Zahl an der Trauerfeier teil. Pfarrer Schaudich(Dinkelsbühl) rühmte in ſeiner Trauerrede die vornehme Geſinnung Günther von Egloffſteins, ſeines ehemaligen Schülers. Im Namen des Führers, im Namen der deutſchen Kraftfahrt und des Nationalſozia⸗ liſtiſchen Kraftfahrkorps legte dann Korpsfüh⸗ rer Hühnlein je einen Kranz nieder. Tief⸗ bewegt nahm er Abſchied von einem guten Ka⸗ meraden, einem prächtigen Menſchen von vor⸗ nehmer, ritterlicher Geſinnung. Mit An⸗ erkennung ſprach der Korpsführer davon, daß Günther von Eglofſſtein die im Jahre 1933 ge⸗ ſtellte Aufgabe in vorbildlicher Weiſe gelöſt habe. Nach dem Korpsführer trat der ſtellver⸗ tretende Präſident des DDAC., NSKK.⸗Grup⸗ penführer Oppermann, an die Bahre, um im Namen des DDC. einen Kranz niederzu⸗ legen. Für den Stellvertreter des Führers legte Reichsamtsleiter Mackenſen einen Kranz nieder. Es folgten dann weitere zahlreiche Kranzſpenden. Der ausländiſche Sport hatte ebenfalls zahlreiche Krenzſpenden geſandt, ſo der Präſident des AJ T., Dr. Henneberg⸗ Genf, und faſt ſämtliche ausländiſche Automobil- und Touringclubs. ton auszuüben verſuchen. Man hebt den ſtarken jüdiſchen Einfluß in Amerika hervor und er⸗ klärt, daß eine ſolche jüdiſche Einmiſchung nicht zuletzt auch im Gegenſatz zur demokra⸗ tiſchen Auffaſſung und der Proklamie⸗ rung der nationalen Freiheit ſtehe, die beſon⸗ ders an den amerikaniſchen Schulen und Uni⸗ verſitäten gelehrt und verkündet werde. Scharfe Kontrolle am Damaskustor in Jeruſalem Die Altſtadt von Jeruſalem wurde am Mon⸗ tagmorgen von dem Oberſtkommandierenden des Jeruſalem-Bezirkes, General O'Connor, in Begleitung ſtarker Militär⸗ und Polizei⸗ abteilungen beſichtigt. geſchloſſen. Hier wurden alle ein⸗ und aus⸗ gehenden Perſonen genau durchſucht: beſonders im Hinblick auf das am Dienstag beginnende heilige mohammedaniſche Rammadanfeſt, das heißt dem Faſtenmonat. Im Bezirk Haifa wurde ein engliſcher Sol⸗ dat durch Schüſſe verletzt. Im Gerichtsgefängnis in Jeruſalem wurden drei Araber hingerichtet. Die oberſte Militärbehörde erläßt eine Anord⸗ nung bezw. einen Aufruf an die Bevölkerung. wonach es vom 1. November ab niemand mehr erlaubt iſt, in einem Kraftfahr⸗ zeug oder in der Eiſen bahn zu fah⸗ ren, wenn er nicht im Beſitz einer Sonder⸗ erlaubnis iſt, die von dem zuſtändigen Bezirks⸗ kommandanten ausgeſtellt wird. Solche Päſſe können für eine einzige Reiſe oder für dauernd gelten. Damit ſoll wohl erreicht werden, daß ſich die Bevölkerung in Paläſtina zwecks beſſe⸗ rer Kontrolle die von der Regierung geforder⸗ ten Perſonalausweiſe ausſtellen läßt. dem ſoll den Freiſchärlern, um ihre Bewegungs⸗ freiheit einzuſchränken, die Benutzung von Kraftfahrzeugen unmöglich gemacht werden. An der Straße Jeruſalem—Jericho wurde eine Brücke in die Luft geſprengt. Im Bezirk von Haifa erfolgten zahlreiche Ueber⸗ fälle auf jüdiſche Beſitzungen. In Haifa⸗Altſtadt wurde ein arabiſcher Politziſt erſchoſſen, in Na⸗ zareth ein Araber durch Schüſſe ſchwer verwun⸗ det. In Nord⸗Paläſtina wurden durch explodie⸗ rende Minen zahlreiche elektriſche Leitungs⸗ maſten zerſtört. In Nablus wurden vier Ara⸗ ber durch Schüſſe verwundet. Eine jüdiſche Farm bei Tel Aviv wurde beſchoſſen; ein Jude wurde dabei verletzt. Miniſterral in London London, 24. Oktober Unter Vorſitz von Premierminiſter Chamber⸗ lain fand am Montagnachmittag in Downing⸗ ſtreet 10 ein Miniſterrat ſtatt. Daran nahmen teil: Innenminiſter Hoare, Verteidigungs⸗ miniſter Inſkip, Kolonialminiſter Mac Donald, Geſundheitsminiſter Elliot, In⸗ dienminiſter Lord Zetland und Anter⸗ ſtaatsſekretär Cadogan. Aus der Tatſache, daß Kolonialminiſter Mac Donald noch zwei hohe Beamte des Kolonialminiſteriums zu den Beratungen zuzog. ſchließt man, daß in erſter Linie die Paläſtinafrage erörtert wor⸗ den iſt. —— Am heutigen Dienstag, 25. Oktober, ſendet der Deutſchlandſender in der Zeſt von 21.00 bis 21.15 Uhr ein Zwiegeſpräch zwiſchen dem Leiter der Preſſegruprpe des Oberkommandos der Wehrmacht, Major von Wedel, und dem Leiter des Drahtloſen Dienſtes. Oberregierungsrat Fritzſche, über Fragen des Einſatzes der Wehr⸗ macht bei der Beſetzung der ſudetendeutſchen Gebiete. Der Reichsſender Köln bringt die Sendung zur gleichen Zeit wie der Deutſchland⸗ ſender, die Reichsſender Breslau, Frankfurt a. M., Wien und Königsberg mit dem Landesſen⸗ der Danzig übertragen das Zwiegeſpräch am Dienstag. in der Zeit von 22.20 bis 22.35 Uhr. der Köler Tiergeſchichte von O. G. Foerſter Im Wartezimmer des berühmten Tierarztes Profeſſor Dr. Meinert ſchüttelten drei elegant gekleidete Damen halb verwundert, halb ent⸗ rüſtet die Köpfe, und ihre Hunde, ein hyper⸗ 875 Barſoi, ein ungemein klug dreinblicken⸗ er Schäferhund und ein äußerſt gepflegter Ter⸗ rier, äußerten knurrend ebenfalls 5 Mißfallen, als ein Mann mit einem neuen Patienten ins Zimmer trat. Der Mann ſetzte ſich den Damen gegenüber, ſein Hund legte ſich zu ſeinen Füßen nieder und winſelte unaufhörlich, leiſe zwar, aber ſeine Augen waren von Schmerzen getrübt. „So ein Köter an dieſem Ort!“ flüſterte die Herrin des edlen Barſoi ihrer Nachbarin zu. Der Profeſſor wird Augen machen, ſo ein Vieh ſieht er in ſeiner Klinik beſtimmt nicht oft!“ Nun ja, es war ſchon ein wenig ſeltſam, in der Klinik dieſes großen Arztes und Univerſi⸗ tätsprofeſſors einen Hund zu treffen, der ſo häßlich war wie dieſer. Niemand vermochte zu ſagen, mit welcher Raſſe er Aehnlichkeit beſaß. Struppig und zottelig war ſein ſchwarzes Fell, unmöglich, es mit Kamm und Bürſte zu bear⸗ beiten. Krumme Dackelbeine unter dem beinahe unförmigen Körper, unregelmäßige Ohren, von denen eins ſchlaff nach unken hing, während das andere ſich in die Höhe richtete, eine nach oben geringelte, buſchige Rute und ein pfiffiger Ge⸗ ſichtsausdruck— Gott, war der Köter häßlich! „Was fehlt denn Ihrem Hund?“ fragte ſchließlich eine Dame. Der Mann klopfte dem Köter, der beim Klang der fremden Stimme den Kopf hob, be⸗ ruhigend das Fell.„Er hat einen ſpitzen Kno⸗ chen verſchluckt, der ſich anſcheinend in die Ma⸗ genwand gebohrt hat.“ „Ja, iſt denn da noch Hilfe möglich? „Nur eine Operation kann den Hund vielleicht retten!“ erwiderte der Mann. 3 „Na, wiſſen Sie,“ ſagte die Dame,„wegen eines ſolchen Köters machen Sie ſoviel Um⸗ tände? Das iſt er doch a nicht wert. ür ein paar Mark hätten Sie ihn vergiften aſſen können, während Sie hier ſicher hundert Mark ausgeben müſſen. Ja, wenn es noch ein echter Raſſehund wäre!“ Der Mann ſchwieg und ſtreichelte.— den winſelnden Hund, der mit der Schnauze die Hand ſeines Herrn ſuchte. Eine halbe Stunde ſpäter lag Hektor— ſo nannte der Mann den Köter— auf dem Ope⸗ rationsttſch. Der Arzt wollte ihm die Füße zu⸗ ſammenbinden und einen Spezial⸗Maulkorb um die Schnauze legen.„Bitte, laſſen Sie mich bei m bleiben, Herr Profeſſor!“ bat der Beſucher. „Dann wird er ganz ruhig bleiben!“ Hektor ſah unentwegt ſeinen Herrn an. Aus ſeinen jagenden Flanken, der warmen Schnauze und dem ſtoßweiſen Winſeln ſprachen deutlich Angſt und Schmerzen, aber als ſein Herr ihm nun freundlich zuredete, ſich neben den Tiſch ſetzte und ihm ſanft den Kopf ſtreichelte, wurde er ruhiger. Er wandte nicht den Blick von ſei⸗ nem Herrn ab;: auch als die Injektionsſpritze für die örtliche Betäubung ſeine Haut durchbohrte, zuckte er nur leiſe zuſammen, aber er hielt ge⸗ duldig ſtill, während der ganzen Operation. „So!“ ſagte der Profeſſor endlich und wuſch ſen die Hände,„es iſt gut gegangen. Sie müſ⸗ en den Hund noch etwa acht Tage hiex laſſen. Dann können Sie ihn holen. Geben Sie mir Ihre Anſchrift an!“ „Ich heiße Auguſt Stanecke“, ſagte der Mann. „Wenerbelber Waldſtedlung, Straße 9.“ Der Arzt ſah ihn prüfend an. ‚Geſtatten Sie mir eine Frage, Herr Stanecke! Ihr Hund iſt, wie ich eben feſtſtellen konnte, außerordentlich gehorſam und anhänglich— aber ganz offen, eine Schönheit iſt er gerade nicht. Ich glaube nicht, 970 0 andere Leute zu einer immerhin ziemlich koſtſpieligen Operation entſchließen würden.“ Stanecke nickt lächelnd.„Auch meine Nachbarn haben mir abgeraten, ſogar der 1 Alle meinten, ich ſolle ihn vergiften laſſen. Aber ich wollte Hektor retten. Ich bin es ihm ſchuldig. Vor ein paar Monaten hat er nämlich mein Kind gerettet. Es iſt ein zweijähriges Mädchen. Wir haben in unſerem Garten einen kleinen Teich. Eines Nachmittags ſpielte das Kind im Garten, zufällig war die kleine Tür des Draht⸗ zaunes, der den Teich umſchließt, offen. Das Kind lief zum Teich und ſtürzte hinein. Hektor ſah es woht von ſeiner Hütte aus, er war an⸗ 8 aber er biß die Leine durch, ſprang in en Teich und packte das Kind mit den Zähnen an der Schürze. So trug er es hinaus, 50 meine 35 dazu kam. Ich weiß, er iſt ein häßlicher und, der Hektor, aber er iſt treuer und klüger als mancher andere. And ſehen Sie, Herr Pro⸗ feletz ich dachte mir: Er hat unſer Kind geret⸗ et, darf ich ihn da vergiften laſſen, wenn ihm noch zu helfen iſt?“ Der Arzk betrachtete nachdenklich den Hektor, der ein wenig benommen auf ſeinen mächtigen 78 50 Verband ſchaute, und kraulte ihm das Fall hinter den Ohren. Hektor brummte zufrie⸗ den und wedelte mit dem Ringelſchweif. „Herr Stanecke!“ ſagte der Profeſſor.„Ihr Einkommen iſt ſicher nicht hoch. Eine derartige Operation und die Betreuung während der nächſten Tage koſtet etwa 120 Mark...“ „Es wird ſchon gehen, Herr Profeſſor!“ Der Mann zog eine Brieftaſche hervor.„Wir woll⸗ ten eine kleine Reife unternehmen, ich hatte etwas Geld dafür geſpart. Aber nun warten wir bis zum nächſten Jahr damit!“ „Nein, mein Lieber!“ ſagte der Arzt und drückte ihm ſeſt die Hand.„Sie werden in die⸗ ſem Jahr verreiſen. Ich verlange keinen Pfen⸗ nig von Ihnen.“ Stanecke erhob Einſpruch, aber der Profeſſor ſchüttelte energiſch den Kopf.„Glauben Sie mir!“ ſagte er ernſt,„es 7 mir eine Freude, Ihnen und Ihrem Hunde geholfen zu haben. Sie haben vollſtändig recht, es kommt nicht im ge⸗ ringſten auf das Ausſehen eines Tieres an. Und es wäre gut, wenn jeder ſo viel Verantwor⸗ auſhesefüͤßt und Dankbarkeit für ſeine Tiere aufbringen könnte wie Sie.“ Drei Wochen ſpäter teiſte die Familie Sta⸗ necke ins Gebirge. Hektor, der Köter, umſprang ſie bellend und in ſtrotzender Geſundheit. Kultur und Kunſt Generalmuſikdirektor Herbert Albrecht dirigiert in Italienl Gene⸗ ralmuſikdirektor Herbert Albrecht von den Württembergiſchen Staatstheatern wurde ein⸗ geladen, am 15. Januar in Florenz und am 22. Januar in Rom(Auguſteumorcheſter) zu diri⸗ gieren. In Florenz bringt er als Hauptwerk „Ein Heldenleben“ von Richard Strauß und in Rom„Alſo ſprach Zarathuſtra“ Nach einer Beſichtigungspauſe von mehr als vier Jahren wurde in München die ſtaatliche Neue Pinakothek wieder der Oeffentlichkeit zugängig gemacht. In der langen Zeit, während der es geſchloſſen war, iſt das berühmte Muſeum einer durchgreifenden Erneuerung unterzogen worden. Auch die Gemälde der Galerie wurden zum großen Teil reſtauriert und darauf neu ge⸗ ordnet. Hauptſchriftletter und verantwortlich Teile Dr. Eduard Kun, Worms; für den übrigen Teil: Fetedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Nannen Cnyrtm. Haller 5 Co., Worms Geſchäftsſtelle: 8 Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verkagsdruckerel Hal⸗ kenhäuſer Cnyrim& Co., Worms.— DA. IX. 938 über 2000. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. r den politiſchen Das Damaskustor iſt Außer⸗ * 1 00 du eie ben vohil. elke g. Kit t in. geſen, babe i an mals d Alo Stunde fle. Giulia „Dan doch de beticte Geſange habt ba nals C an det pohl l. Et it de Fi Rücke! Auf! Zeuge! Namen Seitung ſeſt, dal einem Bild ut bandlun Auseine 1 Da 5 Verkünd Sie 1 und lau Es i tifizi 41170 in Buchdtu gegen d. beſehle misſtrafe tinnen 44170 b det wer Gin Hol echte Mein, d es ficht 470 al Vun Ca att, da Es hat der das ſtand g. Es lönt 10 Dru IN de muh fich cher 1 vie in d Jeittellu Dat das tano M det Naar tl, Renzo dung Gi Oeuithte 2 2 Nat Den letung, band tfaht⸗ u fah⸗ Sonder⸗ Deike, he Paſſe dauernd en, daß g beſe⸗ forder⸗ Auber⸗ egungs⸗ l von den. wutde gt. In Uebet⸗ Altfadt in Ni⸗ berwun⸗ wplodie⸗ eitungs⸗ et Ata⸗ jüdische in Jude llober amber ſwning⸗ ahmen igungs⸗ Mae % M⸗ Unter⸗ atlahe, 0 zei zu den erer t bot⸗ endet 100 bis Leiter 3 det Leitet Ingstat Vehr⸗ desſen⸗ 0 an 5 Ubr. — 1 And twor⸗ ö Tiete 6 Sta⸗ ſprang Oer Mann Ar. 424770 Der seltsame Fall des unbekannten bon Vollegno/ Mchara nume (19. Fortſetzung) „Du haſt es gut, Antonio, du kannſt trotz deiner Verwundung an deine Familie ſchrei⸗ ben. Aber ich kann das nicht. Ich weiß nicht wohin. Ich weiß überhaupt nicht mehr, ob ich eine Familie habe, eine Mutter oder eine Frau — Kinder—— Ich weiß nicht einmal meinen Namen mehr. Ich habe ihn ver⸗ geſſen. Alles habe ich vergeſſen. Nächtelang habe ich gegrübelt, wer ich wohl bin. Aber ich kann mich einfach nicht beſinnen.“ „Ja, faſt genau ſo hat der Hauptmann da⸗ mals zu mix geſagt. Antonio ſchweigt. Die Erinnerung an dieſe Stunde im Gefangenenlager geht ihm ſehr nahe. Auch im Saal iſt es ſtill. Der Anwalt Giulias nützt geſchickt den Augenblick: „Dann wäre feſtgeſtellt, daß mein Mandant doch der Profeſſor Canella iſt. Der Zeuge hat berichtet, daß der Profeſſor ſchon damals im Gefangenenlager ſein Gedächtnis verloren ge⸗ habt hat. Er hat heute in dem Offizier von da⸗ mals Canella wieder erkannt. Bruneri war nie an der Front und niemals Soldat. Dann dürfte wohl der Zweifel endgültig behoben ſein.“ Er iſt es leider nicht. Denn noch immer ſind die Fingerabdrücke da, die Narbe am Rücken und die Probe der Schrift. Auf Vorbehalt des Gegenanwalts muß der Zeuge Meazza anerkennen. daß er Canellas Namen zum erſtenmal vor 14 Tagen in der Zeitung geleſen habe. Giulias Beiſtand ſtellt feſt, daß der Zeuge den Profeſſor ja nicht an ſeinem Namen erkannte, ſondern an ſeinem Bild und insbeſondere jetzt hier in der Ver⸗ handlung. Ueber dieſen Punkt drohen erregte Auseinanderſetzungen einzutreten. Die Entſcheidung des Gerichts. Da vertagt der Vorſitzende den Termin zur Verkündung einer Entſcheidung. Sie wird wenige Wochen ſpäter verkündet und lautet ungefähr: Es iſt nicht gelungen, die Iden⸗ tifizierung des Mannes mit Nummer 41170 in der Irrenanſtalt Collegno mit dem Buchdrucker Mario Bruneri herbeizuführen. Die gegen den beſagten Bruneri beſtehenden Haft⸗ befehle zwecks Verbüßung mehrerer Gefäng⸗ nisſtrafen in Geſamthöhe von fünf Jahren können daher auf den unter der Nummer 44170 bezeichneten Unbekannten nicht angewen⸗ det werden. ö Giulia Canella hat geſiegt! Hat ſie das wirklich? Was bat das Gericht entſchieden? Daß der Anbekannte Canella iſt? Nein, das hat es nicht. Es hat nur geſagt, daß es nicht gelungen iſt, den Mann mit Nummer 44170 als Mario Bruneri zu identifizieren. Von Canella kein Wort. Es hat auch nicht ge⸗ ſagt, daß der Unbekannte nicht Bruneri ſei. Es hat eigentlich garnichts geſagt. We⸗ der das eine, noch das andere. Es hat den Zu⸗ ſtand gelaſſen, wie er bei Prozeßbeginn war. Es könnte Giulio Canella und es könnte Ma⸗ rio Bruneri ſein. Iſt das ein Urteil. Ja und nein. Aber man muß ſich in die Lage des Gerichts verſetzen. So ſchwer war wohl noch nie eine Entſcheidung, wie in dieſem Fall. Wohl wieſen die amtlichen Feſtſtellungen eindeutig auf Bruneri hin, aber war das vielleicht nichts, was der Zeuge An⸗ tonio Meazza erzählt? Oder die anderen, wie der Pfarrer aus Faſano, der Major di Verna⸗ ti, Renzo? Und fiel nicht die reſtloſe Ueberzeu⸗ gung Giulia Canellas faſt entſcheidend ins Gewicht? Fragt hunderttauſend Frauen, fragt * bunderttauſend Mädchen, ob ſie ſich jemals in der Perſönlichkeit des Geliebten täuſchen kön⸗ nen Nicht eine wird ſagen: Ja! Soll nun der Mann mit Nummer 44170 wei⸗ ter als der große Unbekannte herumlaufen.— Von Amts wegen weder Canella und weder Bruneri ſein? Für Giulia gibt es allerdings ſolche Frage nicht. Für ſie war es von der allererſten Se⸗ kunde nur einer. Es war Giulio, ihr Mann. Mochten die Welt und das Gericht ſich den Kopf zerbrechen. Sie braucht es nicht. Was geht ſie das an, wenn andere ſagen: Das iſt nicht dein Mann, das iſt ein anderer? Nichts! Sie braucht fremde Meinungen nicht, ſie weiß es allein. Sie hat Giulio, das iſt ihr genug. Der Mann mit Nummer 44170 kehrt wieder in das Haus am Gardaſee zurück. Die ſchweren Jahre des Kampfes haben die Liebe Canellas und Giulias nicht getrübt. Im Gegenteil. Fe⸗ ſter denn je ſind beide verbunden. Faſt zu viel Glück bricht über die beiden Menſchen herein. Die Götter müſſen neidiſch werden. Frau Bruneri klagt Es tritt etwas ein, mit dem kein Menſch ge⸗ rechnet hat. Frau Roſa Bruneri ſtellt vor Gericht den Antrag, der Mann mit Num⸗ mer 44170 möge ihr von Rechts wegen als ihr rechtlich angetrauter Gatte Mario Bruneri z.ugeſprochen werden, wobei die Berech⸗ tigung hierzu aus den amtlichen Feſtſtellungen des Erkennungsdienſtes herzuleiten ſei. Was hat Roſa Bruneri davon, wenn ihrem Antrag ſtattgegeben wird? Doch nur das eine, daß der alſo feſtgeſtellte Bruneri auf der Stelle zur Verbüßung ſeiner fünf Jahre Gefängnis abgeführt werden wird. Vielleicht will ſie ge⸗ rade das. Aber warum? Sie iſt doch fertig mit ihm, wie Doktor Marietto geſagt hat. Aber nun ſcheinbar doch nicht. Iſt ſie neidig auf ſein Glück? Will ſie ſich rächen, weil ſie in ihrem Kampf um den Mann ſchonungslos das ganze Leben der Bruneris aufgeſpürt? Sollte Frau Bruneri auf einmal nicht dulden können, daß ihr eigener Gatte als Gatte einer anderen lebt, weil es in Italien keine Scheidung der Ehe gibt? (Fortſetzung folgt.) Ein Blick über die Welt Benzin unker Paſſer- bombenſicher Intereſſante Verſuche im Thuner See Genf, 24. Okt. Vor einiger Zeit hat Nationalrat Duttweiler den Vorſchlag gemacht, Benzintanks zum Schutz gegen Fliegerängriffe in die Seen zu verſenken. Inzwiſchen wurden Verſuche zur praktiſchen Durchführung dieſes Vorſchlags gemacht. So wurde im Thuner See ein Tank mit einem Faſ⸗ ſungsvermögen von 60000 Litern verſenkt. Da⸗ bei ergab ſich die Notwendigkeit, mittels einer Kühleinrichtung das Benzin auf die Tempera⸗ tur des Waſſers zu bringen und beſondere Ein⸗ richtungen für das Verſenken und Heben der Tanks zu ſchaffen. Bei einem zweiten Verſuche konnte feſtgeſtellt werden, daß Tanks in dreißig Metern Tiefe von Fliegern aus der Höhe von 1000 und 2000 Metern nicht geſichtet werden konnten. 0 Iwei ilalieniſche Militfärflugzeuge zuſammengeſtoßen Sechs Tote Rom, 24. Oktober. Zwei Flugzeuge des Militärflughafens Lucca ſtießen zuſammen und ſtürzten ab. Die beiden Beſatzungen. im ganzen ſechs Mann, kamen ums Leben. Juſchuß gegen Fluchen und Ichwören Die Abſichten einer Stockholmer Vereinigung Stockholm, 24. Okt. U In Stockholm iſt ſoeben eine„Vereinigun gegen das öffentliche Fluchen und Schwören gegründet worden. Ihre erſte Tat iſt ein Geſuch an die Stadtverwaltung um Bewilligung eines Zuſchuſſes von 2000 Kronen zur Ver⸗ anſtaltung einer Aufklärungs⸗ und Propa⸗ gandawoche. Zur Begründung wird ausgeführt. es ſei heut utage für anſtändige Menſchen uner⸗ träglich, ſich auf Sportplätzen und anderen öffentlichen 1 5 oder in ö öffentlichen Ver⸗ kehrsmitteln aufzuhalten, weil ihr guter Ge⸗ ſchmack ſtändig durch läſterliches Schwö⸗ ren und Fluchen beleidigt werde. Die Ver⸗ einigung glaubt, dieſes Uebel durch Aufklä⸗ rungsbroſchüren beſeitigen zu können, und der Magiſtrat ſoll zahlen. Grenzkrieg auf eigene Fauſt Polizei und Grenzſchutz gegen tſchechiſche Banden Loboſitz, 24. Oktober. Die Provokationen unkontrollierbarer tſche⸗ chiſcher Banden. die anfangen. einen Grenzkrieg auf eigene Fauſt zu führen. im ſüdlichen Bezirk von Teplitz⸗Schönau. wollen nicht nach⸗ laſſen. Nachdem Freitagnacht erneut eine bewaffnete tſchechiſche Bande in Stärke von 20 Mann ſüdlich von Loboſitz einen Ueberfall auf die Ortſchaft verſuchte, und durch deutſche Ordnungspolizei zurückgetrieben worden war, wurde 24 Stunden ſpäter der Ort Lugawitz wiederum von tſchechiſcher Seite beſchoſſen. Das Feuer wurde vom deutſchen Grenzſchutz erwidert. Ein Zug Ordnungspolizei hat zuſammen mit dem Grenzſchutz die Siche⸗ rung des Grenzortes übernommen. Arbeitslager wenig beliebt Prag, 24 Okt. Die Muſterungen für die neuerrichteten Arbeitslager für Arbeitsloſe in der Tſchecho⸗ Slowakei dauern noch an. Die Meldungen der tſchechiſchen Blätter über baldige Auf⸗ nahme der Tätigkeit haben ſich als verfrüht erwieſen. Es ſind Schwierigkeiten eingetreten, mit denen man vorher nicht gerechnet hatte So berichtet„Ceske Slovo“, daß von 1250 Ge⸗ muſterten plötzlich ein Drittel erklärte, es ſei beſchäftigt. Man iſt alſo genötigt, dieſe Angaben noch zu prüfen. Offenbar haben ſich viele Leute als arbeitslos gemeldet, die Arbeit hatten, ſich aber betrügeriſcherweiſe in den Beſitz der Unterſtützung ſetzen wollten. Wie es ſcheint, drängt man ſich nicht gerade danach, in die Arbeitslager zu kommen. Jede der Ar- beitsgruppen in den Lagern ſoll 250 Mann umſaſſen Bisher konnten nur drei ſolcher Gruppen zu je 190 Mann aufgeſtellt werden. Ungarns Gegenvorſchläge überreichl Prag, 24. Oktober. Am Montag um 11 Uhr überreichte der un⸗ gariſche Geſandte dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Au⸗ ßenminiſter Chvalkovpſky die ungariſchen Gegenvorſchläge zur Löſung der tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſchen und der karpatho⸗ruſſiſchen Frage. Au⸗ ßenminiſter Cbvalkovſki beſuchte darauf den Vorſitzenden der Regierung. General Sirovy, im Miniſterpräſidium. Die Regierung hat den Vorſitzenden der ſlo⸗ wakiſchen Regierung, Miniſter Dr. Tiſo und den Vorſitzenden der karpatbo⸗ruffiſchen Regie⸗ rung. Miniſter Brodi, mit den übrigen Mit⸗ gliedern der beiden Regierungen nach Prag ein⸗ geladen, um die Antwort auf die ungariſche Note mit der größten Beſchleunigung erteilen zu können. Verſtändigung über einen anſehnlichen Teil der Forderungen Ungarns Zum Inhalt der Montagmittag in Prag überreichten Antworte Ungarns verlautet in unterrichteten Kreiſen Budapeſts, daß hinſicht⸗ lich der gebietsmäßigen Probleme un⸗ gariſcherſeits beſonders zwei Geſichtspunkte be⸗ ſonders beachtet wurden. Einmal habe die un⸗ gariſche Regierung mit Genugtuung konſtatiert, daß in Bezug auf einen anſehnlichen Teil der ungariſchen Forderungen zwiſchen den beiden Regierungen eine Uebereinſtimmung beſtehe, und habe daher den Vorſchlag gemacht, daß die ungariſchen Truppen das nichtſtrittige Gebiet innerhalb eines feſtgeſetzten Zeitpunk⸗ tes beſetzen ſollen. Zum anderen habe die ungariſche Regierung feſtgeſtellt, daß zwi⸗ ſchen den beiden Regierungen noch immer Mei⸗ nungsverſchiedenheiten obwalten, die ſich in erſter Linie auf die Wichtigkeit der der Rückgliederung entzogenen Gebiete beziehen. Die ungariſche Regierung habe ferner betont. daß Ungarn auf gewiſſe Gebiete ſelbſt im Geiſt des Münchener Abkommens nicht verzichten könne. Trotz allem aber wünſche die ungariſche Regierung noch einmal den Beweis weitgehen⸗ der Friedfertigkeit zu liefern. Sie beantrage daher, eine Volksabſtimmung in jenen Gebiets⸗ teilen abzuhalten. die ſich zwiſchen der von der ungariſchen Regierung vorgeſchlagenen ethnographiſchen Grenzlinie und der Grenzlinie des von der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung letzt⸗ hin angegebenen Gebietes erſtrecken. Polizei-Kameradſchaft an der Dreiländer⸗Ecke Ungariſche Poliziſtenabordnung beſucht deutſchen Kameradſchaftsabend Engerau, 24. Oktober. In Engerau, gegenüber von Preßburg auf neuem deutſchen Reichsgebiet an der Drei⸗Län⸗ der⸗Ecke gelegen, veranſtaltete die hier zur Si⸗ cherung der neuen Reichsgrenze ſtationierte Hundertſchaft Ordnungspolizei einen Kamerad⸗ ſchaftsabend, auf dem die deutſche Polizei mit ihren verſchiedenen Formationen, ſowie die Gliederungen der NSDAP. vertreten waren. Zur allgemeinen freudigen Ueberraſchung war auch aus dem benachbarten Grenzort eine Abordnung der ungariſchen Polizei unter Führung eines Stabskapitäns erſchienen, die über die neue Grenze hinweg eine kamerad⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit in allen volizei⸗ lichen Fragen zuſicherte. Am Sonntagabend trafen in Dresden zwölf polniſche Ingenieure des polniſchen Gebirgs⸗ landesverbandes unter Führung des volniſchen Oberſten Grabowſki ein, die auf Einladung des Generalinſpektors für das deutſche Straßen⸗ weſen, Dr. Todt, in Gemeinſchaft mit der deutſch⸗polniſchen Verbindungsſtelle eine Deutſchlandfahrt unternehmen. 1 8 3— 25 N Eure — In den nächſten Tagen kann der Mittellandkanal, an dem jahrelang gebaut wurde, entren Mitteldeutſchlands oder iſt mit ihnen durch andere Kanäle verbunden. Er hat Deutschlands nunmehr zu einem einheitlichen Netz verſchmolzen ſind. 79 2 Jule W— A n Cann Gola 255 Der Verlauf des Mitlellandlanals, der den Veſten und den oſlen des Reiches auf dem Vaſſerwege verbindel dem allgemeinen Verkehr freigegeben werden. Der K ein neues Band zwiſchen dem Wes . anal führt durch die weſentlichen Wirtſchafts⸗ ten und Oſten des Reiches geſchaffen, ſo daß die Waſſerwege Geichnung: L. Ludwig— Scherl⸗Autoflex) . —— ̃ Q—— . * 3— e Gauausſtellung für bildende Künſle Eröffnung durch Gauleiter Sprenger Wiesbaden. Gauleiter Sprenger hat am Samstagnachmittag die Gauausſtellung für bit⸗ dende Künſte 1938 im Naſſauiſchen Landes- muſeum feierlich eröffnet. Nach einem Vortrag des Nocke-Quartetts vom Städtiſchen Kurorcheſter begrüßte Oberbürger⸗ meiſter Dr. Mix den Gauleiter und die übri⸗ gen Gäſte. . Der Geſtalter der Ausſtellung, Landesleiter für bildende Künſtler Profeſſor Dr. ing Lie⸗ ſer⸗Darmſtadt, dankte ebenfalls dem Gaulei⸗ ter für ſeine Förderung des kulturellen Lebens. Gauleiter Sprenger unterſtrich den Appell des Landesleiters zur Förderung des Kunſt⸗ ſchaffens. Durch Opfer ſei heute wieder hierzu leder Deutſche in der Lage. Insbeſondere rief der Gauleiter die Behörden zur Mitwirkung auf, für die Beſſerung der Lebensbedingungen der Künſtler Sorge zu tragen. Nach der Er⸗ öffnung der Ausſtellung durch den Gauleiter ſchloß Kreisleiter Stavinoga die Feier⸗ ſtunde mit dem Dank an den Führer. Mörder wiederhergeſtellt Er ſieht der Sühne ſeines Verbrechens entgegen Wetzlar. Der 20 Jahre alte Karl Hofmann aus Burgſolms, der vor zwei Wochen in Ober⸗ biel bei Wetzlar die 15 Jahre alte Erna Schnautz aus Eiferſucht erſchoß und ſich dann ſelbſt zwei Kugeln in den Kopf jagte, iſt nunmehr aus dem Wetzlarer Krankenhaus, wo er wiederher⸗ geſtellt wurde, in die Strafanſtalt zu Freien⸗ diez gebracht worden. Nunmehr ſieht er der Sühne für ſein ſchweres Verbrechen entgegen. Jahrerflüchlling gefaßt Saarbrücken. Am 25. September Jahres wurde hier ein 30jähriger Arbeiter durch einen Perſonenkraftwagen angefahren und getötet. Der geflüchtete Kraftwagen⸗ führer blieb zunächſt unbekannt. iſt aber jetzt in einem noch jugendlichen Lehrling einer hieſigen Autoreparaturwerkſtätte ermittelt und fſeſtgenommen worden. Bei dieſer Gelegen⸗ beit ſtellte ſich heraus. daß wiederholt Lehrlinge von Autoreparaturwerkſtätten im Beſitz von Kraftfahrzeugſchlüſſeln ſind, und dadurch Gele⸗ genheit hatten, fremde Fahrzeuge zu benutzen. Der Polizeipräſident richtet an die Inhaber und Beſitzer von Autoreparaturwerkſtätten die dringende Aufforderung, im eigenen., wie im Intereſſe der ihnen zugeteilten Lehrlinge ſchärf⸗ ſtens darauf zu achten, daß dieſe nicht unbefugt in den Beſitz von Kraftfahrzeugſchlüſſeln kom⸗ 11705 und dadurch oft das größte Unglück hervor⸗ rufen. Mord verſuch an Jagdauſſeher Hanau. Als der Jagdaufſeher Gr. aus Mar⸗ köbel am Sonntag, 16. Oktober, zwiſchen 6 und 7 Uhr morgens ſich auf einem Gang durch den Wald zwiſchen Marköbel und Hüttengeſäß be⸗ fänd, börte er in ſeiner Nähe einen Schrotſchuß fallen. Er eilte in der Richtung, in der er den Schützen vermutete, und ſah alsbald vor ſich an einer Wegegabel eine männliche Perſon in ge⸗ beugter Haltung auf einen Fußpfad zueilen, der ſeitlich durch dichtes Unterholz zu einer wenige Meter entfernten kleinen Lichtung führte. Gr. war bei der weiteren Verfolgung kaum auf dieſe Lichtung herausgetreten, als von deren jenſeitigen Rande her ein Schuß auf ihn abge⸗ geben wurde, der glücklicherweiſe fehlging, aber unmittelbar neben ihm in eine Eiche ſchlug. Der Jagdaufſeher erwiderte nun das Feuer aus ſei⸗ ner Selbſtladepiſtole. Der Wilderer. der ver⸗ mutlich getroffen wurde, konnte jedoch entkom⸗ men. Iwei Juchlhäusler entflohen Butzbach. Am Freitagabend ſind in der Nähe von Oſtheim zwei Strafgefangene des Zuchthau⸗ ſes Marienſchloß, die ſich auf Außenarbeit be⸗ fanden, entflohen. Es handelt ſich um den 33⸗ jährigen Alois Buſemann aus Witten(Ruhr) und den 23 Jahre alten Bernhard Driskes aus Anrath. Der vor einigen Tagen entflohene Ge⸗ fangene Uhr konnte mittlerweile wieder ergrif⸗ fen werden. Jernlaſtzug auf dem Bürgerſteig Wiesbaden. In der Emſer Straße kam es zu einem Verkehrsunfall, der glücklicherweiſe kein Menſchenleben forderte, dafür aber großen Sach⸗ ſchaden anrichtete. Ein auswärtiger Fernlaſt⸗ zug, beſtehend aus dem Kraftwagen und zwet Anhängern, fuhr auf den Bürgerſteig, rannte zwei Straßenbäume und eine Laterne um und riß die Geländer von zwei Häuſern ein. Der hintere Anhänger ſchuß um. An dem Motorwa⸗ gen wurde der vordere Teil zerſtört. Durch den Unfall war der Verkehr an der Stelle län⸗ gere Zeit lahmgelegt der Menſch und der hund Tagung der Forſchungsſtelle der Reichsfach⸗ gruppe Deutſches Hundeweſen Köln. Als Auftakt zur 5. Reichsſieger⸗Aus⸗ ſtellung für Hunde aller Raſſen in Köln hielt die Forſchungsſtelle der Reichsfachſchaft Deut⸗ ſches Hundeweſen eine Tagung ab. Prof Dr. Mangold ſprach über die Ernäh⸗ rung und Fütterung des Hundes. Die beſte Nahrung ſei heute für den Hund gemiſchtes Futter, und zwar fleiſchliche und pflanzliche Koſt, die genügend Eiweiß, Minerale und Vi- tamine enthalte Prof. Dr. Keller⸗Berlin referierte über das Thema„Die Vermenſchlichung des Hundes“. Vom Vergnügen in den Tod 8 Brohl(Rhein). Der 23 Jahre alte Alois Kaes von hier hatte vor einigen Tagen mit einem Freund ein Vergnügen beſucht. Es vorigen Bunte Tageschronik Freund, deſſen Wohnung er morgens mit dem Bemerken verließ, daß er nach Andernach zu ſei⸗ ner Dienſtſtelle fahre. Dort traf er nicht ein und ſo galt er als vermißt. Geſtern wurde ſeine Leiche am Hafen aus dem Rhein gebor⸗ gen. Es iſt noch ungeklärt, ob ein Unglücksfall oder ob Freitod vorliegt. Durch Operation wieder ſehend geworden Kirn(Nahe). Im Naheort Brauweiler bei Kirn feierte Peter Bauer ſeinen 90. Ge⸗ burtstag. Noch nie im Leben war der rüſtige Mann ernſtlich krank. Nur vor einem Jahr wurde ſeine Sehkraft auf beiden Augen durch den grauen Star ſtark geſchwächt und im Früglahr 1938 wurde er völlig blind. rotz ſeines hohen Alters unterzog er ſich einer Operation der Augen, die vor einem Monat durchgeführt wurde und auch gelang, ſodaß der Hochbetagte ſeinen 90. Geburtstag wieder ban blich erleben konnte. Das war ſelbſtver⸗ tändlich ſein ſchönſtes Geburtstagsgeſchenk. Nachruf für eine Eiſenbahnerin Karlsruhe. Die Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe widmet der ſoeben geſtorbenen Reichsbahn⸗ ſekretärin Fräulein Wilhelmine Fautſchinſky einen ehrenvollen Nachruf. Sie hat 31 Jahre lang im Eiſenbahndienſt geſtanden. Eine Frau, die— ihren Mann ſtand. Auerhähne in Kurheſſens Wäldern Kaſſel. Bei dem Bau der Reichsautobahn durch das heſſiſche Bergland ſind in den großen Wäldern bei Bad Hersfeld und Bad Salzſchlirf ganze Rudel Auerhähne feſtgeſtellt worden. Im Herzberger Forſt kann man ſie an manchen Ta⸗ gen ſogar von der Autobahn aus auf den Wald⸗ wieſen balzen ſehen. Knabe ertrunken Ludwigshafen. Im Rhein ertrank am Samstagnachmittag in der Nähe des ſtädtiſchen Freibades ein achtjähriger Knabe, ein Volksſchüler. Die Leiche des Kindes iſt noch nicht gefunden worden. Ludwigshafen. Eine Einwohnerin des Stadt⸗ teils Rheingönheim wurde zu Anzeige gebracht, weil ſie die Briefe einer Nachbarin unbefug⸗ terweiſe öffnete und durchſchnüffelte. Mit dem Auto in den Tod Gießen. Der 21jährige Kraftfahrer Günther Neubert aus Pirmaſens verunglückte Freitag ſpätabends auf der Landſtraße Mücke⸗Grunberg mit ſeinem Auto ſo ſchwer. daß er am Samstag⸗ früh an den Folgen des erlittenen Schädel⸗ bruches ſtarb Betrügeriſcher„Uhrmacher“ Seit Mai ds. Is. bieten ſich der 29 jährige Theodor Webers aus Krefeld und der 32jäh⸗ Blick in den Jahrelang von Pump und Schwindel gelebt Trier. Nicht weniger als 40 Betrugsfälle la⸗ gen in einer Verhandlung vor der Großen Straf⸗ kammer Trier einem 42jährigen Angeklagten zur Laſt, der— urſprünglich verurſacht durch familäre Schickſalsſchläge— in verfehlten Ge⸗ ſchäftsgründungen einen Ausweg ſuchte und da— bei immer mehr ins wirtſchaftliche Abgleiten kam. Da alle Geldmittel fehlten, blieb dem aus achtbarer Winzerfamilie von der Ahr ſtammen⸗ ſchäftsleben nur die Warenbeſtellung auf Kre⸗ dit, d. h. gegen Wechſel und Nachnahmen, die allerdings nie eingelöſt werden konnten. Das beſte Bild ſeiner Lage gibt die Tatſache, daß 53 Zwangsvollſtreckungen vorgenommen wurden, von denen 40 fruchtlos waren, und daß er ſchließlich den Offenbarungseid leiſtete, aber trotzdem das ruinöſe Treiben fortſetzte. Vor Gericht wurde feſtgeſtellt, daß die Betrü⸗ gereien mindeſtens den Geſamtbetrag von 5000 RM. ausmachen. Die Schädigung der Lieferan⸗ ten wäre wohl noch größer, hätte die Feſtnahme den Angeklagten nicht eines Tages vor weiteren Straftaten bewahrt. Im Verhältnis zu ſeinem bodenloſen Leichtſinn und der Raffiniertheit ſei⸗ nes Handelns fand er noch milde Richter, die ihn unter Anrechnung der Anterſuchungshaft zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis verurteil⸗ ten. Der Angeklagte nahm die Strafe ſofort an und dankte dem Gericht für die ihm gegen⸗ über bewieſene Milde. Hanau. Das Schwurgericht Hanau hatte ſich in zweitägiger Verhandlung mit den Vorgän⸗ gen bei einem vor zehn Jahren in dem Dorf Wölf(Kreis Hünfeld) ausgebrochenen Brand zu befaſſen. Das offenbar angelegte Feuer war in der alten Scheune des Landwirts Hahn in Wölf ausgebrochen und war auf das Wohn⸗ haus übergegangen, deſſen Dachſtuhl nieder⸗ brannte. Als das Feuer gegen 19 Uhr ab⸗ gelöſcht war und eine Gefahr des erneuten Auf⸗ flammens nicht mehr beſtand, wurde eine Feuer⸗ wache beſtellt und dem Alkohol gehuldigt. Gegen 23 Uhr ſtand plötzlich der Reſt des inzwiſchen ausgeräumten Wohnhauſes in Flammen und brannte nieder. Vor einem Jahr hatte ein Gendarmeriebeamter Geſpräche über die Vor⸗ gänge bei jenem Brand vernommen und darauf⸗ hin neue Ermittlungen vorgenommen, die zur Verhaftung des 28jährigen Al. Klee in Reck⸗ rod, des 35jährigen A. Frank in Wölf und des 30jährigen J. Heinemann in Mengers führ⸗ ten, gegen die eine Anklage wegen vorſätzlicher Brandſtiftung erhoben wurde. Sie wurden be⸗ ſchuldigt, den Brand des Wohnhauſes, alſo nicht auch den Brand der Scheune, angelegt zu ha⸗ ben. Auch der Eigentümer des abgebrannten Gehöftes, Hahn, wurde am 4. November 1927 in den Manne nach ſeiner Auffaſſung von Ge⸗ rige Alexander Radermacher aus Roggendorf bei Landleuten an, reparaturbedürftige Uhren wieder herzurichten, obwohl ſie gar nicht ge⸗ lernte Uhrmacher ſind. Trotzdem die Uhren nicht repariert waren, als ſie ſie zurückgaben, forderten ſie hohe Beträge. Zum Teil haben ſie die Uhren auch unterſchlagen. Radermacher, der ſich Anton Momber nannte, wurde am 13. September ds. Is. in Mannheim feſtgenom⸗ men. Webers iſt noch nicht ergriffen. Er reiſt unter falſchem Namen. Geſchädigte werden ge⸗ beten. ſofort Anzeige zu erſtatten und beim Auftreten des Weber die Polizei oder Gen⸗ darmerie zu verſtändigen, damit er feſtgenom⸗ men wird. Trara, die Poſt iſt da! Badenweiler. Mit der, Eröffnung der Pferde⸗ Perſonenpoſt von hier nach Kandern am Sonn⸗ tag erlebte auch im Badener Land die längſt entſchwundene Romantik der Poſtkutſche eine friſch⸗fröhliche Auferſtehung. Ein ungewohntes Bild ſchaute am Vormittag Badenweiler, als unter den fröhlichen Klängen des Poſthorns die blitzblanke, mit Reblaub geſchmückte ſechsſpän⸗ nige Kutſche vor dem hieſigen Poſtamt vorfuhr. Dort hatten inzwiſchen die Vertreter von Par- tei, Staat und Gemeindebhörden und geladene Gäſte ſich eingefunden. Die Feuerwehrkapelle ſpielte einen flotten Marſch, worauf der Karls⸗ ruher Reichspoſtdirektions⸗Präſident die Bedeu⸗ tung des Tages würdigte. Dem in blauweißer Uniform hoch auf dem Kutſchbock thronenden Poſtillon wünſchte der Miniſter glückliche Fahrt. Nach weiteren Anſprachen fuhr der Wa⸗ gen unter den Klängen„Muß i denn...“ und dem Schnellfeuer der Photographen nach Bür⸗ geln zu ab, im vorderen Abteil der Reichspoſt⸗ direktionspräſident, der Bürgermeiſter und der Poſtvorſtand, im hinteren ſechs Poſtbeamtin⸗ nen in Markgräfler Tracht. Die Fahrt durch das in berbſtlicher Pracht liegende Markgräfler Land war ein Erlebnis. Auf Schloß Bürgeln wurden die Poſtreiſenden willkommen geheißen, dann ging es in flotter Talfahrt der Töpfer⸗ ſtadt Kandern zu, wo faſt die ganze Bevölke⸗ rung auf dem Blumenplatz ſtand und das Fahr⸗ zeug bewunderte. Nach Einbruch der Dunkelheit traf die Poſtkutſche im Fauſtſtädtchen Staufen ein, feſtlich empfangen. Das Spiel mik Jündhölzern 250 Fuder Getreide und Geräte verbrannt Memel, 24. Okt. Auf dem Gut Coralliſchken bei Memel brannte eine 80 Meter lange und 15 Meter breite Scheune nieder. Den Flammen fielen außer 250 Fuder Getreide wertvolle Geräte zum Opfer Die Memeler Feuerwehr konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Der Brand iſt dadurch entſtanden, daß ein achtjähriger Junge ein Zündholz in die Scheune geworfen hatte. Der Schaden iſt ſehr groß. Gerichtssaal Sechs Monate Gefängnis für fahrläſſige Tötung St. Ingbert. Jener Motorradfahrer St. aus St. Ingbert, der vor einiger Zeit in betrun— kenem Zuſtande einen gleichfalls ange— ſäuſelten hieſigen Einwohner Ries aus El⸗ versberg nach St. Ingbert mitnahm, unter- wegs gegen einen Randſtein fuhr und ſo den Tod des Beifahrers verſchuldete, erhielt vom Saarbrücker Gericht ſechs Monate Ge— fängnis. Die Beule in Vorms verjubell Bingen(Rhein). Das Amtsgericht Bingen verurteilte den 25 Jahre alten Heinrich Zeſcha⸗ neck aus Duisburg⸗Hamborn wegen Diebſtahls zu zwei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte ging im Auguſt d. J. mit ſeinem Schiffsführer in Bingen an Land und beide machten ſich einen fröhlichen Abend. Als ſie in ſpäter Nacht an Bord gehen wollten, ſchliefen ſie in den Rhein⸗ anlagen auf einer Bank ein. Bei dieſer Ge⸗ legenheit nahm 3. dem ſchlafenden Schiffsführer 30 RM. aus der Rocktaſche. Er wußte, daß der Mann Geld bei ſich hatte, weil er kurz vorher erſt einen Hundertmarkſchein wechſeln ließ. Mit dem geſtohlenen Geld fuhr der Angeklagte am Tag darauf nach Worms und veriubelte es dort mit einem guten Freund auf einem Volksfeſt. Ein Brand vor zehn Jahren Vorgänge, wie ſie nur in der Syſtemzeit möglich waren in der Verhandlung des Schwurgerichts nach ſei⸗ ner Vernehmung als Zeuge erneut in Haft ge⸗ nommen. Anter dem dringenden Verdacht der Verleitung zum Meineid wurden während der Verhandlung nach ihrer Vernehmung als Zeu⸗ gen auch ein älterer Einwohner aus Reckrod und eine ältere Frau aus Wölf vorläufig feſt⸗ genommen. Die Beweisaufnahme ergab Bilder über die damaligen Vorgänge, die heute nicht mehr möglich ſind. Das Schwurgericht er⸗ kannte, daß in ſtrafrechtlicher Hinſicht nur ein Verbrechen nach 8 265 StrV. vorliege, nach dem derjenige beſtraft werde, der in betrügeri⸗ ſcher Abſicht eine verſicherte Sache in Brand ſetze. Strafmildernd ſei berückſichtigt worden, daß die Angeklagten damals noch jung waren und ſich auch zu Vollſtreckern des böſen Willens älterer Perſonen gemacht hatten. Auch wurde vom Ge⸗ richt berückſichtigt, daß die Tat vor zehn Jahren verübt wurde und in der damaligen Zeit eine andere Auffaſſung als heute vorherrſchend ge⸗ weſen ſei. Sämtliche drei Angeklagte erhielten wegen gemeinſam verübten Verſicherungsbetrugs je ein Jahr drei Monate Gefängnis. Dem An⸗ geklagten aus Mengers, der infolge eines Un⸗ falls ſchwer leidend iſt, wurde die Unterſuchungs⸗ Unterſuchungshaft genommen, nach acht Mo⸗ wurde ſpät und daher übernachtete er bei dem naten aus er Unterſuchungshaft beurlaubt und haft voll, den beiden andern Angeklagten je Sie hören im Rundfunk Mittwoch, 26. Oktober Reichsſender Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten und Gymnaſtik. 6.15: Wiederholung der 2. Abend- nachr. 6.30: Freut euch des Lebens. 7.00: Frühnachr. 8.00: Waſſerſtände, Wetter, Marktberichte und Gym naſtik. 8.30. Muſik auf der Tenne. 9.20: Für Dich daheim. 10.00:... und geſtatten wir uns... Hör⸗ folge. 11.30: Volksmusik und Bauernkalender. 12.00: Mittagskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter. 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14.00: Fröhliches Aller- lei. 16.00: Kaffee verkehrt aus Wien. 18.00: Vor dem Vorhang. 18.30: Aus Zeit und Leben. 19.00: Herbert Ernſt Groh ſingt. 19.15: Bremsklötze weg! 19.45: Alma del Bandoneon. 20.00: Nachr. 20.10: Unſer Tanzabend. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter und Sport. 22.30: Muſik aus Wien. 24.00—2.00: Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 6.00: Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert. 7.00: Nachr. 8.00: Zeit, Waſſerſtände, Wetter. 8.10. Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30: Gaunachr. 9.40. Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00: Schulfunk. 11.45: Ruf ins Land. 12.00: Werkskonzert. 13.00: Zeit, Nachr., Wetter, Nachr. aus d. Sendebezirk. 13.15: Mittags⸗ konzert. 14.00: Zeit, Nachr. 14.10: O holde Frau Muſica! 15.00: Bilderbuch der Woche. 15.15: Politi⸗ ſcher Scheinwerfer. 16.00: Nachmittagskonzert. 18.00: Handwerker, Kaufmann und Künſtler. 18.10: Ein Arl⸗ berger Adlerjäger erzählt. 18.30. Wal⸗Wal. 19.00: Fliegendes Deutſchland. 19.15: Tagesſpiegel. 19.80: Der fröhliche Lautſprecher. 20.00: Zeit, Nachr., Wet⸗ ter, Grenzecho. 20.15: Ein wehrhaft Volk! 22.00: Zeit, Nachr. 22.10: Wetter, Nachr. aus dem Sendebezirk, Sport. 22.15: Kamerad, wo biſt du? 22.30: Muſik aus Wien. 24.00: Nachtkonzert 1. 2.00—3.00: Nacht⸗ konzert 2. Er kannte keine Eiferſucht. Frankenthal. Wegen ſchwerer Kuppelei ver⸗ urteilte die Strafkammer den 44jährigen E. aus Speyer zu zehn Monaten Gefängnis. E. hat in der Zeit vom November 1936 bis Anfang 1938 der Unzucht ſeiner eigenen Frau Vorſchub ge⸗ leiſtet, was er allerdings beſtritt. Da er nicht vorbeſtraft war, wurden ihm mildernde Um⸗ ſtände zugebilligt. Wegen ſeines Leugnens rech⸗ nete das Gericht aber die ſeit Mai d. Is. erlit⸗ tene Unterſuchungshaft nicht an. Marklberichle Roggen 70/72 Kg.“), Feſtpreiſe, geſ., tr. Durch⸗ ſchnitts-Beſchaffenheit exkl! Sack Preisgebiet R 15, per Oktober 1938 RM 18.50 R 18 18.90, R 19 19.10, R 20 19.30; Ausgl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kg. über Durchſchnitt 0.07 RM. p 100 Kg., für 2 Kg. 0.15, für 3 Kg. 0.22 RM Werzen: 75/7 Kg.) Feſtpreiſe, geſ. tr Durchſchn.⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. W 16, per Okt. 1938 RM. 20.30, W 17 20.40, W 19 20.70, W 20 20.90, Wᷣ 21 21.10; Au gl. pl. 40 Pfg. Qualitätszuſchläge: Für 1 Kg über Durchſchn. 90.15 RM. p 100 Kg., für 2 Kg. 0 30, für 3 Kg. 0.40 RM., Abſchläge je 100 Kg. 20 Pfg. Futte r⸗Gerſte: 59,60 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durchſchn.⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. G 7, per Okt. 38 RM. 16.60, G 8 16.90 G 9 17.10, G 11 17.40; Ausgl pl. 40 Pfg. Induſtriegecſte: 100 Kg. ab Erzeugerſtation, Braugerſte: Frei Erzeugerſtation je nach Preis- gebiet RM. 20/22 p. 100 Kg.), Raps, inl. ab Station 32.00 RM., Mars mit Sack—.—. 9 8 0 ter Hafer: 46/49 Kg.“) Feſtpreiſe, geſ. tr. Durch⸗ ſchnitts⸗Beſchaffenh. exkl. Sack, Preisgeb. H 11, per Okt. 1938 RM. 16.80, H 14 17.30, H 17 17.60; Ausgl. pl. 40 Pfg. Induſtriehafer: Zuläſſiger Preis⸗ aufſchlag bis zu 2.00 RM p. 100 Kg. Mühlen ⸗ nachprodukte: Roggenkleie Preisgeb. R 15 10.50, R 18 10.45, R 19 10.50, R 20 10 60; Roggenvollkleie RM. 0.50; Weizenkleie, Preisgeb We 16 10.70, W̃ 17 10.75, W' 19 10 90, W 20 1100, W' 21 11.10, Weizen⸗ vollklete pl. 0.50 RM.; Ausgl. pl. 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittl.⸗Gebühr. Gerſten futter mehl: Preis- gebiet G 7, per Oktober 1938 RM. 18 60, G 8 18.90, G. 9 19.10, G 11 19.40 RM. Weizenfuttermehl 13.50, Biertreber, ab Fabrik, Höchſtpreis 14.00, Malzleime 13.40 RM., Ausgl. pl. 30 Pfg. 0 Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpreis ab Fabrik, Oktober RM. 15.80, Sovaſchrot, prompt, 15.50, Rapskuchen, inl. 13.70, do. ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13 70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15 00, Leinkuchen 16.30 RM. Trockenſchnitzel Fabrikp, loſe, per 1. 10.31. 12. 1938 8.20, Rohmelaſſe 6.00, Steffenſchnitzel 10.40, Zuckerſchnitzel, vollw. 11.40 RM., Ausgl. plus 35 Pfg. Rauhfutter: Wieſenheu: loſes. a) Wieſen⸗ heu, handelsüblich, trocken, mit Beſatz(bis ein Drittel) an minderwertigen Gräſern 5.10. bi Wieſenheu, gut, geſund, trocken, mit unerheblichem Beſatz(bis etwa ein Zehntel) an minderwertigen Gräſern 6.10, c) Acker⸗ und Feldheu(Süßheu), angeſätes Futterheu, ohne nennenswerten Beſatz an minderwertigen Gräſern 690 RM. Luzerneheu: loſes. a) geſund, trocken, handelsübl., mit bis etwa ein Drittel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.30, b) gut, geſund, trocken, ſchöne Farbe, mit bis zu etwa ein Zehntel vollwertigem Gräſerdurchwuchs 7.90 RM. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kg. waggonfrei bad Erzeugerſtation. Stroh: je 100 Kg. Roggenſtroh: Marktpreis 2.50.00 RM., Weizenſtroh 2.50 bis 3.00, Haferſtroh 2.50270, Ger⸗ ſtenſtroh 2.40—2.60 RM. Die Preiſe gelten als preßte oder gebündelte Ware. Roggen, drahtge⸗ preßt mit 2 Drähten vom Erzeuger mit eigener Preſſe, eigenem Draht und eigener Antriebskraft ge⸗ preßt.(Marktpreis) 2.70/3.20 RM; Weizen, draht⸗ gepreßt 2.70.20 RM. Hafer, drahtgepreßt 2.70/ 2.90 RM. Gerſte, drahtgepreßt 2.60/2.80 Ro. Für Stroh, welches unter Stellung von Preſſe und Draht vom Verteiler gepreßt wurde, erhöht ſich der Stellung des Preßmeiſters. Die Preiſe für Langſtroh und Häckſer errechnen ſich nach Abſchnitt VI der Verordnung der§DGußf. vom 1. 3. Im übrigen gelten die Be⸗ timmungen über den Verkehr mit Stroh in Ab⸗ chnitt VI der Anordnung vom 1 Juli 1938. Spelz ⸗ ſpreu ab Staſion des Erzeugers oder ab Gerbmüble RM.—.— Meblnotierungen: Weizen⸗ mehl: Type 812. Preisgebiet Baden 16, per Okt., 29.25, 17 29.25, 20 29.60. Saarpfalz 19 29.25, 20 29.60 21 29.60(unter Beimiſchung von 4 pCt. Kar⸗ toffelſtärkemehl), Roggenmehl und Mais mehl ab Mühle: ab 1. Juli 1938: Preisgeb Baden 15, Type 997, 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Saarpfalz 20 23.50, Tupe 1150 minus 50 Pfg. p. 100 Kg., Type 815 pl. 50 Pfg per 100 Ka Maismebl nach Bedingungen der RfG.— Weizenmehl mit einer Bermiſchung von 10 pt ausl. Weizen RM. 1.50 p. 100 Kg. „) Zu- und Abſchläge auf Grund der reichsge lichen Regelung.—% Feine⸗ und Anstich A. ſechs Monate angeordnet. 0.70—1.50 per 100 Kg. höher. Preis um AM. 0 10 bezw. RM. 0.20 je 100 kg bei D Ahn mie bat die i einſt gich die lch gen! Zug noh terla Au ütl 155 des über de. Hint fen de Peſet tine g In Veel ein. 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Zugleich wurden ſie ſtändig bedroht von dem plötzlichen Hereinbrechen verheerender Unwet⸗ terkataſtrophen. Dadurch bildete ſich in ihrer Anſchauung die ſtrahlende Sonne. die ihnen gütig Wärme ſpendete und die Frucht ihrer Felder reifen ließ, zum erhabenen Sinnbild des Feuerrades, das im Ablauf des Tages über die Himmelsfläche ſeine Bahn zog. Wie die entfeſſelten Elemente und die Geſtirne des Himmels waren für ſie aber auch die Geſtal⸗ ten der Tier⸗ und Pflanzenwelt höher geartete Weſen, die in ihrem Götter- und Totenkult eine große Rolle ſpielten. In dieſem Zuſammenhang nahm auch die Verehrung der Bäume einen weiten Raum ein. Sah man in ihnen zunächſt nur den Wohnſitz der Seelen geliebter Verſtorbener, ſo faßte man ſpäter die hochragenden Geſtalten der Baumrieſen ſelbſt als perſönliche Weſen auf. Die Vorſtellung, daß die Seele des Men⸗ ſchen bei ſeiner Geburt aus einem Baum ent⸗ ſchlüpfe und nach dem Tode wieder in ihn zurückkehre, ließ die Bäume als Wohnſitze der Seelen heilig erſcheinen. Ihre Schändung durch Baumfrevler wurde mit den ſchwerſten Strafen geahndet. Den Geiſtern der Abgeſchie⸗ denen ſchrieb man nicht nur die Beſchützung der Familie, des Dorfes oder Thingplatzes zu, ſondern man hielt ſie auch für begabt mit einer wirkſamen Heilkraft. Das Andenken an die Baum⸗ und Waldgeiſter hat ſich in den Volksſagen bis in die Gegenwart erhalten. Seine ſtärkſte Verankerung im menſchlichen Daſein hat der Baum als Sinnbild des auf⸗ bauenden Lebens in ſeiner Verkörperung als Stammbaum der Geſchlechter gefunden. Nicht ohne Grund hat man ſeit alters den Eich⸗ baum als Vorbild für die Darſtellung des Stammbaumes gewählt. Die Eiche, die als das Urbild der deutſchen Kraft gilt, war im germaniſchen Altertum einer der am meiſten verehrten Bäume. Die Urſache hierfür iſt nicht allein in der ehrfurchterweckenden mäch⸗ tigen Geſtalt dieſes Baumes zu erblicken. Viel⸗ mehr ſpielt hierbei auch die längſt vergeſſene Tatſache mit, daß die Eiche in vorgeſchicht⸗ licher Zeit für die Ureinwohner Germaniens ein wichtiger Nahrungsbaum geweſen iſt. Die Frage, warum die Eiche in der germaniſchen Mythologie dem Gewittergott Donar geweiht war, wird erklärlich, wenn man bedenkt, daß gerade dieſer Baum— wie wiſſenſchaftlich er⸗ wieſen iſt— ganz beſonders häufig vom Blitz getroffen wird. Die Begriffe Eiche Blitz Feuer wurden darum in nahe Beziehung zu⸗ einander gebracht und daraus mancherlei ſelt⸗ ſame Bräuche abgeleitet. So verbrannte man früher im Rheinland zu Weihnachten einen Eichenklotz, deſſen Holzreſte vor Feuer ſchützen ſollten. Weit mehr als die trutzige Eiche erwarb ſich die in ihrem Aeußeren anmutigere, heitere Linde die Gunſt des Volkes. Unſere Vorfahren hatten die Linde der Erdgöttin Freya geweiht. Sie ſetzten dieſen Baum aber häufig auch als Grenzzeichen. Seit uralten Zeiten findet ſich die Linde auf Schloßhöfen, Dorfplätzen und Thingorten. In den Ortſchaften iſt ſie das Wahrzeichen der Gemeinde. Hier wurde einſt auch unter ihrem Geäſt Gericht abgehalten. Bei den Altvordern nahmen die Frühlings⸗ feſte unter dem Lindenbaum ihren Anfang., und noch heute iſt der Reigen um die Dorf⸗ linde in vielen Gegenden ein ſtets gern wieder- holter Volksbrauch. Als Freudenbaum galt den alten Germanen auch ſchon die Birke mit ihrem hellen Stamm und ihrem lichten Grün. Unter ihren Zwei⸗ gen feierten ſie das Frühlingsfeſt. Noch heute verwendet man junge Birkenſtämmchen als „Pfingſtmaten“. Als Symbol des Weihnachts— feſtes erfreut ſich der Tannenbaum, der vieler⸗ orts durch die Fichte vertreten wird allge— meiner Beliebtheit. Noch bis ins 19 Jahr- hundert hinein hatte ſich verſchiedentlich die alte Sitte erhalten den ſchon monatelang zu— vor in einem Topf eingepflanzten Kirſchbaum gerade zum Wethnachtsfeſt zum Blühen zu bringen. Heute hat der Nadelbaum als echt deutſches Weihnachtsſymbol ſchon in ſehr vielen Ländern der Erde ſeinen Eingang ge— funden. Der in Japan als heilig geltende Gingkobaum, der zu den älteſten Baumgewäch⸗ ſen der Erde zählt, kam zum erſten Male An— fang des 18. Jahrhunderts nach Europa und findet ſich jetzt auch in einigen deutſchen Parks. Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt auch der ſchöne Brauch des Maibaumes wie— der aufgelebt. Aus alten Zeiten hatte ſich dieſe Sitte nur noch in Süddeutſchland erhalten. Hier ſtellte man Anfang Mai eine Birke oder Tanne als„Maibaum“ auf, der für das ganze Dorf beſtimmt war. Junge Burſchen holten zu dieſem Zweck einen hohen, geradegewachſe— nen Baum aus dem Wald und ſchälten die Rinde ab, damit ſich unter ihr keine böſen Geiſter in der Geſtalt von ſchädlichen Infekten verbergen konnten. Den oberſten Teil des Wipfels ließ man meiſt ſtehen oder brachte an der Baumſpitze einen Hahn oder eine Fahne an. Jetzt gibt es keine deutſche Gemeinde, die nicht am 1. Mai ſich unter dem mit Kranz⸗ gewinden, bunten Bändern und Darſtellungen Photo: Bruno Stefani(M). aus dem Bauernleben reich geſchmückten Mai⸗ baum zuſammenfindet, den ſchon unſere Vor⸗ fahren umtanzten. Die Kätzchen der Weide läuten den Frühling ein, ſagt der Volksmund und prägt damit den Weidenbaum in ſeiner ſchönſten Zier zum Sinubild der wiedererwachten Natur. Im Ge⸗ genſatz hierzu iſt die dieſem Baum nahe ver⸗ wandte Trauerweide mit ihren herunterhän⸗ genden Zweigen ein deutliches Symbol ſtum⸗ men Schmerzes. Die heute in Deutſchland ſehr ſelten gewordene Eibe ſpielte einſt im Toten⸗ kult unſerer Vorfahren eine große Rolle. Ihr düſteres immergrünes Nadelkleid ließ ſie als einen rechten Frredhofsbaum erſcheinen. So wurde einſt das ganze Leben in den ragenden Geſtalten der Baume zum Sinnbild und nach ſeinem Abſterben fand der Menſch im Toten⸗ baum“, dem einfachen Baumſarg der Urzeit. ſeine letzte Ruheſtätteg Ein geheimnisvoller Gee Keiner hat bisher die Geheimniſſe des Bu⸗ ſunakueſees an der Goldküſte entſchleiern kön— nen. Nach der Ueberlieferung iſt der See vor Millionen von Jahren durch den Fall eines Meteors entſtanden. Ein kleiner Bach bringt ihm Waſſer zu, jedoch ſind die Mengen ſo ge— ring, daß ſie unmöglich das Waſſer erſetzen können, das in dem heißen Klima täglich ver⸗ dunſtet. Trotzdem hebt ſich der Waſſerſpiegel jährlich regelmäßig um 30 Zentimeter. Die Uferbewohner, meiſt Fiſcher, ſind von Zeit zu Zeit gezwungen, ihre Hütten zu verlaſſen und ſich neue Behauſungen an den ſteilen Hängen zu bauen, die den Wänden eines Kraters gleichen. Der Buſunuakueſee iſt für die Eingebore⸗ nen heilig. Dieſe Verehrung iſt ſowohl auf ſeinen myſteriöſen Urſprung als auch auf das ſtändige Anwachſen des Waſſerſtandes zurück⸗ zuführen. Man darf im See weder mit An⸗ geln noch mit Netzen fiſchen, ſondern nur mit Fiſchreuſen aus Rohr oder Binſen. Mit einem Boot den See zu überqueren, wäre ein Fre⸗ vel, der nur durch den Tod zu ſühnen iſt. Wer hinüber will, kann das andere Ufer ent⸗ weder auf einem Baumſtamm reitend oder ſchwimmend erreichen. Das Waſſer des Sees iſt genießbar, aber wehe dem der es mit Ge⸗ fäßen ſchöpfte, die nicht aus Holz oder Ton ſind. Fluch würde den treffen, der in den Buſunuakueſee irgendeinen Metallgegenſtand würfe oder auch nur das heilige Waſſer mit einem ſolchen berührte. Von Zeit zu Zeit bringen die Eingeborenen dem See in Feſten, die ihre beſonderen Tänze und Riten haben, Opfer dar. Wenn ſie von den Urſprüngen des Sees ſprechen, ſo geſchieht dies in einer Form, als hätten ſie den Meteor vom Himmel ſtürzen ſehen. Dieſer Motor iſt für ſie ein mächtiger Gott, der die Erde bis in ihre Grundfeſten ſpaltet und aus ihr Waſſer hervorquellen laſſen kann, ſoviel ihm gefällt. Infolge der beſchränkten Mittel, mit denen im See gefiſcht werden kann, enthält dieſer natürlich einen ungeheuren Fiſchreichtum. Von den Eingeborenen wird dieſe fortgeſetzte Vermehrung des Fiſchbeſtandes als Grund für das Anſteigen des Waſſerſpiegels ange— ſehen. in „Wirkſame“ Werbung. Der Reiſende beteuert:„Ich verſichere Ihnen, ohne dieſes Präparat können Sie wirklich nicht leben.“ „Na, erlauben Sie mal“, ſchränkt der Kunde ein,„ſchließlich haben ja meine Vorfahren auch ohne das Zeug gelebt.“ „Allerdings, aber was iſt heute mit ihnen? Sie ſind tot— alle tot...“ Glanz und Elend Hollywoods Sorgen des amerikaniſchen Fülms Das deutſche Kinopublikum, zumeiſt in ſei⸗ nem weiblichen Teil, macht ſich unter dem Einfluß der amerikaniſchen Filmpropaganda und ihren Märchen von Hollywood ſeine eige— nen Vorſtellungen: Hier ſcheinen ſich alle zugendlichen Hoffnungsträume zu verwirk⸗ ichen; Hollywood iſt das Filmparadies der Welt; man wird ſchnell reich und berühmt. man bekommt hohe Gagen, man lebt großartig und glänzend; alles iſt eitel Glück und Freude. Die Filmgeſellſchaften, ſo denkt man weiter, die alljährlich ſo viele und große Filme her⸗ ausbringen, ſtehen finanziell unerreicht da. Nichts wäre verkehrter, als aus den wenigen wirklich guten amerikaniſchen Spielfilmen die bei uns zur Vorführung gelangen einen Schluß auf die amerikaniſche Geſamtproduk⸗ tion zu ziehen oder mit ihnen gar einen Maß⸗ ſtab an unſere eigenen Filme zu legen Denn was wir in unſeren Filmtheatern ſehen, ſind die amerikaniſchen Spitzenerzeugniſſe, und von den Vertretern der mittleren oder gar der Maſſenproduktion, die vielfach für Zweiſchla⸗ gerprogramme hergeſtellt werden, findet(glück⸗ licherweiſe) kaum einmal einer ſeinen Weg zu uns. Man könnte an ihnen ſein Urteil über den amerikaniſchen Filmſtandard ſehr erheblich revidieren... Aber ſo ſicher es iſt, daß in der amerika⸗ niſchen Filminduſtrie, der ja ein rieſiger hei⸗ miſcher Markt und die meiſten Auslands⸗ märkte unbehindert zur Verfügung ſtehen, die in dem ſonnenreichen Hollywood ein ideales Aufnahmegelände beſitzt, Milliardenkapitalien inveſtiert ſind, ſo ſicher iſt auch, daß die Lage der amerikaniſchen Filminduſtrie alles andere als roſig iſt. Ausnahmen beſtätigen eigentlich nur die Regel. Davon zeugen ſchon die dauern⸗ den Klagen und in ihrem Gefolge die anhal— tenden Bemühungen, die Produktionskoſten von ihrer jetzigen Höhe auf ein normales Maß herunterzubringen. Die Rechnung bei der Produktion iſt echt amerikaniſch: Je mehr Geld in einem Film inveſtiert iſt, um ſo beſſer und zugkräftiger muß er ſein. Müßte er ſein! Des⸗ halb erſcheint heute ein Koſtenſatz von einer Million Dollars für einen Film als durchaus normal, und Beträge bis zu zwei Millionen für einen„Superfilm“ ſind nicht mehr ſelten. Aber zwei Millionen Dollars müſſen auch in Amerika erſt einmal verdient werden. Die Zeiten des ſtummen und die Anfangsjahre des tönenden Films, in denen ein Fiem das Vielfache ſeiner Herſtellungskoſten wieder ein⸗ brachte, ſind längſt vorbei. Es gab ſeinerzeit verſchiedene Filme, die bei erheblich geringeren Produktionskoſten als heute auf zehn Millio⸗ nen Dollars Kaſſeneinnahmen des Theaters blicken konnten! Iſt ſo auf der einen Seite ein ſtändiges An⸗ wachſen der Produktionskoſten feſtzuſtellen, dem trotz aller Unterſuchungen und Spar⸗ maßnahmen noch kein wirkſamer Einhalt ge⸗ boten werden konnte, ſo muß auf der anderen Seite ein ſtändiger Rückgang der Einnahmen der amerikaniſchen Filmgeſellſchaften verzeich⸗ net werden. Dieſer Rückgang der bereits vor einigen Jahren einſetzte, machte ſich beſonders ſtark bemerkbar im letzten Viertel von 1937 und hat ſich ſeitdem weiter fortgeſetzt. Ge⸗ meſſen an der gleichen Periode des Vorjahres dürfte dieſer Einnahmeſchwund ſich für das erſte Halbjahr 1938 auf 15—20 Prozent belau⸗ fen, bei einzelnen Geſellſchaften ſogar darüber hinausgehen. Unter dieſen Umſtänden nützen auch die opti⸗ miſtiſchen Ankündigungen der einzelnen Ge—⸗ ſellſchaften über den Theaterbeſuch nichts Es iſt eine Tatſache, daß die Rieſenbeſucherziffern in den Jahren der ‚Proſperity“ ſchon lange nicht mehr erreicht werden und daß die Be⸗ ſucherzahl immer weiter abbröckelt. Der Gründe dafür gibt es viele: einmal die große Arbeitsloſigkeit in den Vereinigten Staaten, die natürlich in erſter Linie ſich auf die Aus⸗ gaben für Vergnügungszwecke hemmend aus⸗ wirken muß, zum anderen aber das geringe Niveau der meiſten amerikaniſchen Filme— ſelbſt wenn ſie mit der größten Reklame als „noch nie dageweſen“ angekündigt werden. Von ſachverſtändigen Amerikanern wird ſogar dieſer Grund mehr als alle anderen für den Beſucherſchwund verantwortlich gemacht. Das amerikaniſche Publikum iſt der ſeichten Stoffe, der kliſchierten Handlung und des kliſchierten Happyends müde. Und wenn die Theater ver— ſuchen. über die heißen Monate mit beſon⸗ deren„Attraktionen“, mit längeren Program⸗ men, mit erheblichen Eintrittspreisſenkungen (bis zu zehn Cents!), mit Zugaben in Geſtalt von kleinen und großen Geſchenken und Lotte— rien(wobei die großen Geſchenke bis zum Auto gehen) hinwegzukommen, ſo iſt es nach den Erfahrungen der früheren Jahre mehr als zweifelhaft, ob dadurch wirklich eine Be⸗ ſuchsbeſſerung erzielt wird. Ein gewichtiges Wort für die finanzielle Lage der amerikaniſchen Filmgeſellſchaften ſprachen naturgemäß auch die Honorare, die an Spielleiter, Darſteller und leitende Män⸗ ner bezahlt werden. Für die Empfänger dieſer Bezüge ſtehen ſie zum Teil nur auf dem Papier; denn der Steuerfiskus faßt bei einer gewiſſen Höhe des Einkommens ſehr ſcharf zu. So geht aus einer Zuſammenſtellung über die Steuerbelaſtung der Hollywooder Künſtler und Filminduſteiellen hervor, daß beiſpiels⸗ weiſe im Jahre 1937 neun Darſteller(unter ihnen Gary Cooper, Claudette Colbert und Marlene Dietrich) zwar iin Einkommen von zuſammen über 2.7 Millionen Dollars hatten, daß ſie aber davon über 1,7 Millionen Dol⸗ lars an den Steuerſäckel der Bundesländer und der amerikaniſchen Regierung ſelbſt ab⸗ liefern mußten. Uebrig blieb für ſie alſo nur etwas mehr als eine Million Dollars, alſo noch nicht einmal 40 Prozent der geſamten Einnahmen. Trotzdem dürften ſich in viel ſchlechterer Lage die 20000 Extras befinden(ſie verdien⸗ ten insgeſamt im Jahre 1937 nur 2986 372 Dollars, alſo um ein geringes mehr als die oben erwähnten neun Darſteller. Und wäh⸗ rend bei einer Durchſchnittsbezahlung von zehn Dollars ſe„Job“(Tagesbeſchäftigung) gerade etwas mehr als tauſend Komparſen dauernde Beſchäftigung hätten finden können, muß man bedenken, daß ſich die Mehrzahl mit einer ein⸗ oder zweimaligen Tätigkeit im Monat— wenn überhaupt— zufrieden geben mußte. Der Prozentſatz an Statiſten, die wirklich nur von der Filmarbeit leben konn⸗ ten, iſt unverhältnismäßig gering. 2 N e este. uncl die. n stelmamne (11. Fortſetzung) Eberhart entnahm ſeiner eleganten rind⸗ ledernen Aktentaſche ein dickes Notenheft, blät⸗ terte mit wichtiger Miene darin, Ingeborg das„Duo“ zu zeigen, das er gemeinſam mit der Freundin heute abend vorzuſpielen gekom⸗ men war. Er bekümmerte ſich nicht um die Muſik, die aus der Erſcheinung des großen, ſtattlichen Boſtelhof-Bauern, aus dem mit Le⸗ ben und Seele geſegneten Antlitz des Bauern⸗ mädchens Geſine klang, er fuchtelte mit über⸗ mäßig gepflegten, zittrigen Fingern in ſeinen Noten herum, und es kümmerte ihn auch nicht, daß gleich nach ihm Gäſte gekommen waren, welchen er die Wirtin mit ſeinen Erläuterun⸗ gen unſchicklich lange zu entziehen drohte. Allein Frau Roſe ließ ihn dann einfach ſtehen und weiter in ſeinen Noten herumklau⸗ ben; ſie ging zur Tür, das Ehepaar Bock zu empfangen. Herr Profeſſor Dr. Arnold Bock, der mit ſei⸗ ner Gattin erſchien, um den Geburtstag des kleinen ſchlafenden Gunther feiern zu helfen. war Oberlehrer am Städtiſchen Realgymna⸗ ſium. Mit ſeinen fünfzig Jahren war er der militäriſchen Dienſtpflicht entrückt und ſomit der Heimat erhalten geblieben. Dennoch— Arnold Bock war ein jugendlicher Menſch; er verabſcheute die Berufsbezeichnung„Oberleh— rer“ als eine die friſche Lebensfahrt bedrohen⸗ de Sandbank, die er dann auch unter dem Schutz ſeines Doktorhutes ſo lange glücklich umſegelt hatte, bis er durch das Altersprädikat des Profeſſortitels endgültig dem Damokles⸗ ſchwert jener häßlichen und unjugendlichen Anrede entgangen war. Arnold Bock legte Wert darauf, ein ewiger Jüngling zu bleiben, der dem munter flutenden Leben grenzenlos offenſtand. Er und ſeine jugendfriſche Gattin, mit der er ſeit zwanzig Jahren in kinderloſer Ehe lebte, ſie betrieben täglich eine Morgen- ſtunde lang Zimmergymnaſtik, ſie legten ſich pünktlich mit dem Glockenſchlage entkleidet auf die Bettvorleger des hinreichend gelüfteten Schlafzimmers, hoben die Beine zur Decke em⸗ por und genoſſen bisweilen des Triumphes, daß ihre Zehenſpitzen die jugendlichen Stirnen berührten. Sie ſtanden zehn Minuten lang unter der Duſche und bearbeiteten gegenſeitig ihre Rückenſeiten unbarmherzig mit harten Bürſten. Sie vermieden den giftigen Früh⸗ trank des Kaffees und labten ihre Leiber mit einem Tee von Birkenblättern und jungen Kiefernſpitzen, davon ſie in jedem Frühling einen hinreichenden Vorrat für das ganze Jahr errafften. Sie verwarfen den Genuß des Nikotins, und die Aufgabe des heiligen Weins erblickten ſie in der weihevollen Erhöhung einer ſeltenen feſtlichen Stunde(als welche ihnen gewiß die Feier zu Ehren des ſchlafen⸗ den Knaben Roſe erſcheinen mochte), ſie mieden den gewohnheitsmäßigen Umgang mit Kolle⸗ gen und anderen durch geſellſchaftliche Tradi⸗ tion belaſteten Kreiſen und hatten ſomit den Anſchluß an die„ſoziale Einmaligkeit“ der Frau Roſe ſchön und richtig gefunden. Sie waren dem Fortſchritt auf jedem Gebiete er⸗ geben, laſen die jeweils modernſten Bücher, ließen ihre literariſche Sehnſucht expreſſioniſtiſch in„ſieben Mündungen“ verbrauſen, ſtreichelten in Ermangelung eines eigenen erſtgeborenen Sohnes zärtlich und ehrfurchtsvoll jenen dra⸗ matiſchen Erſtling, in dem„der Sohn“ recht kräftig dem Vater an den verruchten Kragen geht— kurz, ſie waren beſtrebt,„lebendige Menſchen“ zu ſein, in kameradſchaftlich gegen⸗ ſeitiger Förderung„geiſtiger Intereſſen“ zu⸗ ſammen jung zu bleiben. Wirklich, ſo nannten ſie es:„zuſammen jung bleiben“. Als ob es eine Schande und ein häßliches Verſagen be⸗ deutet hätte, in Würde zuſammen alt zu wer⸗ den. Zu den Freundinnen der Frau Profeſſor zählte Frau Henny Falkenſtein, die Gattin jenes gefälligen Kaufmanns und Kantinen⸗ pächters, dem Hinrich Boſtelmann ſeine Ruſ⸗ ſen und außerdem eine bis dahin noch nicht beachtete Heiratsofferte verdankte. Auch um Frau Roſe und Falkenſtein hatte ſich mit der Zeit das Band der Freundſchaft geſchlungen, ſo daß hier einſchließlich des in der letzten Zeit hinzugekommenen Bremer Muſikanten ein ſechsköpfiges Kränzchen entſtanden war— dem Profeſſor Bock präſidierend eine Fülle von geiſtigen Anregungen bot. Henny Falken- ſtein freilich drohte ihm bisweilen den Rang abzulaufen, denn ſie hatte dank einer zwei⸗ mal täglich regelmäßig und gründlich vorge⸗ nommenen Lektüre des Berliner Tageblattes und dank ihrem regen Briefwechſel mit Ber⸗ liner und Frankfurter Verwandten und Freunden denn doch einen freieren Ausblick in Zeit und Welt. aman van Kad aste Was Julius Falkenſtein betraf, ſo nahm er an den Vorleſungen und Debatten dieſes Kränzchens einen geduldigen und ſchweigen⸗ den Anteil, bisweilen geſegnet durch ein leich⸗ tes Nickerchen, das ihm nach ſeines unruh⸗ vollen Tages Müh und Arbeit zu gönnen war. Er hatte ſich mit dieſen Extravaganzen ſeiner gebildeten Gattin abgefunden, in der Erkenntnis, daß es weit koſtſpieligere und un⸗ bequemere weibliche Anſprüche auf Senſation gebe, und in der inſtinktiven Erwitterung eines guten und löblichen Zweckes, dem die ihm unverſtändliche literariſche Geheimſprache des Kreiſes dienen mochte. Auch Falkenſteins waren zur Feier von Gunthers Geburtstag geladen; ſie trafen bald nach Bocks ein, und der Kreis der Ge⸗ ladenen ſchien ſich nun geſchloſſen zu haben. Die Improviſation der auf Boſtelmann und Geſine ausgedehnten Einladung ward mit guter Miene aufgenommen. Herr und Frau Profeſſor Bock hegten ein geneigtes litera⸗ riſches Intereſſe für primitive Geſellſchafts⸗ formen im allgemeinen und ſpendeten nun Boſtelmann als dem anweſenden Vertreter des Bauerntums im beſonderen ein milde temperiertes Wohlwollen von der Höhe ihres ſoziologiſchen Weitblicks. Blieb dieſes Bock⸗ ſche Wohlwollen auf einer theoretiſchen Ebene, indem es etwa in des Profeſſors freundlicheer Frage nach der Anzahl von Boſtelmanns Schafen ſich äußerte, ſo wendete ſich das weit lebhaftere bekundete Wohlwol— len des Freundes Falkenſtein für Boſtelmann ſehr bald in eine praktiſche Teilnahme am Schafſtall des Bauern. Herzhaft zog er Hin⸗ rich fort aus dem Bereich edler theoretiſcher Wißbegierde. „Laſſen Sie'n Bock über die Böcke mek⸗ kern“, flüſterte er,„mich intereſſieren mehr Ihre Hammel. Haben Sie nicht ſo'n ſchönen, fetten Bengel für mich? Ich will einen ein⸗ wecken. Mit hundertfünfundzwanzig Gramm Fleiſch und zwei Pfund neue Romane pro Woche ſoll man nun durchhalten! Geben Sie mir'n fetten Hammel, Boſtelmann.“ Hinrich wand ſich und wies auf die Gefah⸗ ren der Zwangswirtſchaft hin. „Ein Mann wie Sie, ein König auf ſeinem Hofe, ein Beſitzer von zweitauſend Morgen und fünfhundert Schnucken, wird doch'n Hammel über haben! Da ſoll ſich nicht mal einer aus Verſehen das Bein brechen können und muß notgeſchlachtet werden— muß, Herr Boſtelmann! Und dann wer' ich Ihnen was ſagen: Habe ich Sie gut bedient mit den Ruſſen? Iſt der Maxim nicht eine Perle, iſt der Iwan nicht fleißig wie'ne Biene?“ Boſtelmann nickte. „Gut. Bon. Ich werde Sie genau ſo gut bedienen mit einer Frau. Pſt! Reden Sie nicht! Ein Jüngling wie Sie kann nicht als Witwer auf'm Altenteil hocken. Wer weiß, was Ihnen der Karſten für'ne Schwieger⸗ tochter ins Haus bringt. Der kriegt es fertig und bringt Ihnen eine franzöſiſche Schwei⸗ zerin mit. Spaß— ich werde Ihnen ſagen, was dem Homann in Plattenſen ſein Sohn Karl aus Lille geſchrieben hat:„Du wirſt ſtaunen, Vater“, hat er geſchrieben,„aber ich habe hier eine Braut, und die bringe ich mit.“ Wiſſen Sie, was ſie iſt, die Braut vom Karl Homann? Ich weiß es von einem Urlauber, der bei mir Socken gekauft hat: Büfettdame iſt ſie in einem Bumskaffee.— Kein Wort, Herr Boſtelmann, ſagen Sie nichts... Kar⸗ ſten wird grade keine Büfettdame mitbringen, aber was Ihnen noch mal bevorſteht, wiſſen Sie nicht Heiraten Sie ſchnell, heiraten Sie, eh' Ihr Sohn wiederkommt! Ich habe die Witwe mit den neunhundert Morgen noch immer greifbar. Seien Sie geſcheit, Boſtel⸗ mann, hören Sie, was Falkenſtein ſagt! Ge⸗ ben Sie mir den Hammel, ich werde Ihnen die Witwe geben.“ Boſtelmann ſchüttelte den Kopf, ſein Blick huſchte zu Ingeborg Roſe hinüber, die ſtolz und feſt durch das Zimmer ſchritt. Mit klu⸗ gem, ſchnellen Begreifen folgten Falkenſteins Augen der Bahn dieſer ſehnſüchtigen Blicke. „Spaß“, ſagte er leiſe,„das finden andere Leute auch.“ Der Bauer fuhr auf. „Was finden andere Leute auch?“ „Daß die Roſe zwei ſchöne Beine hat.“ „Wer denn?“ fragte Boſtelmann haſtig. „Nun— der Bock nicht und Falkenſtein nicht und der Bremer Muſikant auch nicht. Machen Sie die Augen auf. Boſtelmann: Qui vivra verra, ſagt der Prophet. Zu deutſch: Wer aufpaßt, kann was gewahr werden. Nun ſeien Sie mal vernünftig und befaſſen ſie ſich mit Ihrer Witwe, beziehungsweiſe mit mei⸗ —— ner Witwe, beziehungsweiſe ſelig ſeiner Witwe.“— Die bis dahin noch im zwangloſen Ge⸗ ſpräch umherſtehenden Gäſte ſetzten ſich nun auf die Bitte der Frau Roſe an den großen, runden Tiſch des Eßzimmers, um Bowle zu trinken. Dem bitterkalten Atem dieſes winterlichen Märzmondes entſprach am beſten eine Feuer⸗ zangenbowle— nun wohl, Ingeborg hatte ſie anrichten laſſen. Sie wurde hereingetragen, mit bläulich züngelnder Flamme, die im Windhauch über den Rand der kupfernen Faſ⸗ ſung hinüberwogte, denn der Märzwind pfiff vom Treppenhaus her über den offenen Flur ins Zimmer, als der Hausdiener ſie nun he⸗ reintrug. Jawohl— dieſe Aufgabe war von Frau Roſe dem Hausdiener zugewieſen; ſie betonte es ſelber gleich mit freundlich erläu⸗ ternden Worten:„Das iſt recht, Graf Peter, daß Sie Annemieze das ſchwere Gefäß nicht heraufſchleppen laſſen. Setzen Sie die Bowle neben meinen Platz. Das Einſchenken werde ich ſelbſt beſorgen. Sie können ſich vorläufig unten noch beſchäftigen. Vielleicht fegen Sie heute abend noch den Laden aus und putzen die Schaufenſterſcheiben, dann können Sie morgen in der Frühe gleich beim Abbrühen und Blutrühren mit zufaſſen.“ Peter nickte ſtumm, dann ſetzte er mit völ⸗ lig unbewegtem Geſicht die Bowle auf den Tiſch. Die Augen unter ſeiner breiten, kraft⸗ vollen Stirn waren niedergeſchlagen. Frau mit Heitmann Roſe blickte ihn an, ihr Mund zitterte leicht, wie in einem genießeriſchen Nachkoſten der ſoeben geſprochenen Worte ſanften Befehls. Dann verhielt dieſer ſanfte Mund noch ein wenig die Wolluſt neuer Befehle. Erſt als Graf Peter die Tür ſchon erreicht hatte, rief die Herrin mit einem Wink nach dem Büfett: „Nehmen Sie ſich noch eine Zigarre, und ein Glas Bowle können Sie ſich auch einſchen⸗ ken.“ Peter ſchüttelte den Kopf. „Danke“ ſagte er und ging hinaus. Die Roſe lachte leicht.„Wer nicht will, der hat ſchon— könnte man in dieſem Falle viel⸗ leicht ſagen.“ Sie blickte ſich beifallheiſchend im Kreiſe um, aber niemand lachte mit ihr. Der muſikaliſche Eberhart nur ſagte ernſt und mißbilligend:„Sie verwöhnen den Mann wahrſcheinlich viel zu ſehr.“ „Was ſoll man machen“, erwiderte die Roſe, „wenn man von Natur ſo gutmütig iſt wie ich!“ Wieder ſah ſie ſich im Kreiſe um— da blieb ihr Blick in Geſinens Geſicht hängen, das vol⸗ ler Entſetzen zu ihr hinüberſtarrte. Eine Weile ſtanden ſich dieſe beiden Geſichter regungslos gegenüber und muſterten ſich. Ge⸗ ſine hatte ihre Not, dieſe Art von Gutmütigkeit zu begreifen, und die Roſe erwitterte die Gründe dieſer Not. Endlich löſte ſie ſich von den Blicken des Mädchens und ſagte im Ton milder Mütterlichkeit:„Seien Sie heute abend nicht ſo traurig, mein Kindchen. Wir nehmen niemanden etwas fort, wenn wir harmlos ver⸗ gnügt ſind.“ Und dann wandte ſie ſich dem Füllen der Gläſer zu, nicht ohne das ſchaudernde Fort⸗ blicken des Mädchens zu bemerken. Da die Bowle ungemein gehaltvoll war, löſte ſie bald aller Zungen, und die in dieſem Kreiſe recht rege menſchliche Anteilnahme an den Mei⸗ nungen, Taten und Schwächen der Mitbürger begann ſich rauſchvoll zu entladen. „Haben Sie gehört, Herr Profeſſor“, wandte ſich Falkenſtein an Bock,„daß Ihr Chef neu⸗ lich in Schweinchen gekauft hat? Warum ſoll er nich'n Schweinchen kaufen? werden Sie ſagen, meine Herrſchaften. Gewiß, warum ſoll er nich. Seine Konfeſſion verbietet es ihm ja nicht, daß er's ißt. Alſo er hat'n kleines Wurſtſchwein hinten'rum gekauft, und er hat für den Abend, wo das Schwein ein⸗ traf, heimlich den Maurer und Hausſchlachter Böhme beſtellt. Um neun Uhr wird das Schwein vom Bauern bei Herrn Gymnaſial⸗ direktor Everling abgeliefert und gleich in den Keller geſchafft.— Um neun Uhr in der tiefen Dunkelheit will auch Böhme kommen. Aber dem Böhme hat einer was geſteckt, daß er ſich vorſehen ſoll: es wäre was ruchbar geworden, daß er bei Direktor Everling eine Schwarz⸗ ſchlachtung vornehmen wolle. Mein Böhme kommt alſo nicht. Und bei Everlings ſteht die ganze Familie im Keller und wartet auf die Feierlichkeit. Das Schwein ſteht in der Waſch⸗ küche und grunzt und iſt ganz zufrieden, daß es immer noch nicht losgeht mit der Feſtvorſtel⸗ lung. Mit einemmal klingelt es an der Haus⸗ tür, und wer wird kommen— ein Polizeidie⸗ Copyright by De Verlagsanstalt in Hamburg ner wird kommen und das Mädchen fragen, ob ſich hier im Keller vielleicht ein Schwein be⸗ finde, das verbotenerweiſe geſchlachtet werden ſolle. Das hören die da unten, und was machen ſie? Sie bringen, was haſt du, was kannſt du, das Schwein in die Küche, die ja auch im Keller liegt, ſchieben das Bieſt in den Speiſeaufzug und befördern es ſanft und ſchmerzlos nach oben ins Eßzimmer. Die Polizei konnte unten im Keller kein Schwein finden.— Aber nun hatten Everlings ein lebendiges Wurſtſchwein im Eßzimmer. Sie haben es die ganze Nacht drin gehabt und den ganzen folgenden Tag, denn ſie konnten es nicht wieder in den Auf⸗ zug reinbugſieren— der war zuſammengebro⸗ chen, als ſie das Schwein herauszogen, und die Treppe konnten ſie's ſchon gar nicht hin⸗ unterſchaffen. Im Eßzimmer hat es ſich be⸗ nommen wie'n Schwein, und Frau Direktor Everling hat auf ihre alten Tage das Aus⸗ miſten lernen müſſen. Ach, und das ſchöne Par⸗ kett... Die Sümpfe ſind durch alle Zimmer gelaufen,— und geſtunken hat's— Spaß, wie wird es geſtunken haben...? Wie es noch nie bei einem Gymnaſialdirektor in der Wohnung geſtunken hat. Aber das Schwein hat ja ſchließ⸗ lich nicht nur immer was von ſich geben wol- len, es hat auch was freſſen wollen, da haben ſie ihr bißchen Proviant genommen und die ganze Speiſekammer geplünd st und gefüttert und gefüttert, und es hat immer ſchrecklich laut gegrunzt und immer mehr zu freſſen haben wollen. Am nächſten Mittag hatten ſie die letzte Kartoffel und das letzte Stück Brot verfüttert, und in ihrer Verzweiflung haben ſie dem neuen Haustier Schokolade und Keks und Kornkaffee gegeben, und der Schlachter iſt am zweiten Abend wieder nicht gekommen. Frau Everling hat laut geweint und zur Nacht gebetet: Herr, erlöſe uns von dem Uebel! Am übernächſten Morgen hat Frau Everling Schreikrämpfe ge⸗ kriegt, und ihr Mann iſt von der Schule aus gleich zu Roſes gegangen und nicht wiederge⸗ kommen und hat Geſchmack am Trinken gefun⸗ den. Und wenn dann nicht am Abend Frau Roſe ſo großmütig geweſen wäre, das Schwein durch einen Geſellen in einen Reiſekorb packen und abholen zu laſſen— wer weiß, ob ſich Frau Direktor Everling nicht doch noch was angetan hätte! Was ſagt der wohlwollende Beobachter zu ſo was? Er wird ſagen: Die Not der Zeit wird noch viel ſchlimmer, Hältſt du ein Schwein im Speiſezimmer.“ „Das war nett“, beſchloß Frau Roſe das froh geſpendete Beifallsgelächter.„Aber wollen wir nun nicht Herrn Söchting bitten, uns etwas vorzuſpielen?“ Alle begrüßten gefaßt dieſen Vorſchlag. Eber⸗ hart jedoch wies beſcheiden und in ſehr wohl⸗ geſetzter Rede darauf hin, daß es hier keines⸗ wegs auf ſein bißchen Können ankomme, ſon⸗ dern daß er nur des Vorzuges für würdig be⸗ funden worden ſei, Frau Roſes Kunſt durch ſeine mangelhafte Beteiligung an einem vier⸗ händigen Spiel ein wenig dienen zu dürfen. Falkenſtein klopfte applaudierend die Dau⸗ mennägel aufeinander. „Bravo, mehr können Sie heute abend nicht leiſten, junger Mann, und wenn Sie mit Hän⸗ den und Füßen ſpielen.“ Ingeborg und Eberhart ſpielten vierhändig, und hernach mußte Ingeborg noch zur Laute ſingen. Wieder ſang ſie jenes Lied, das Hin⸗ rich Boſtelmann vor Zeiten auf ihrem Hof er⸗ lauſcht. Der Bauer blickte aus dem dunkel aufgewühl⸗ ten Gewoge ſeines Herzens zu ihr hin. Als ſie, ganz leicht gegen ihn gewendet, die Worte ſang:„Dahin, dahin möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn...“, leuchtete es in ſeinen Augen wie Schickſal auf, und er riß ſie mit den Blicken an ſich— ſo ungeſtüm, daß nur eine Frau von Ingeborg Roſes Geſchmeidigkeit hier, ohne zu erſchrecken, noch lächeln konnte. vin. Als die zweite Bowle durch den Grafen Pe⸗ ter aufgetragen wurde, ſagte Frau Roſe:„Eine Frage— Wie denken die Herrſchaften darüber, wenn ich drei liebe Freunde und Hausgenoſſen heraufbitten würde, die ſich unſerem Kreiſe vor⸗ züglich anpaſſen würden, wenn ſie freilich auch infolge eines kleinen Geburtsfehlers den Zu⸗ tritt zu dieſer Geburtstagsfeier nicht ſo ohne weiteres beanſpruchen können?“ „Na“, meinte Falkenſtein,„was iſt? Sind ſie nicht getauft?“ „O doch“, erwiderte die Wirtin,„der eine iſt griechiſch⸗katholiſch und der andere römiſch⸗ katholiſch, der dritte...“ (Fortſetzung folgt) 7 Dal deulſc deulſ find t 12 Dien wendung Ein übe Hlfte, der Hr antvort Voltzeis je M 5 6h Uneilur Verbunde lonne Grunk ſchaft muß ſein, 1 0. Inet dare fault, bug b ſtager, wen be t erden 8 machen ann du, in daler iscauſßug los nach lte unten lber un tiſchwein tze Nacht den Tag, den du lengebto⸗ gen, und ict hin⸗ ſch be⸗ Diteltor as Aus- zone Par⸗ Zimmer paß, wie noch nie Vobnung a ſchließ⸗ ben wol⸗ a haben und die gefüttert lich laut haben die letzte ktfüttert, mn neuen ornlaffee zweiten Eberling : Hert, tnächſien Ape ge⸗ ule aus iederge⸗ n gefun⸗ 1d Frau Schwein b backer ob ſich ch was wollende immer, mer.“ s ſtoh len bit elwas Eber t wohl⸗ leines⸗ le fol. dig be⸗ dutch m hier ien. r Nur. 0 icht i hin b Laute b Hin- e twüll⸗ 1 A5 Porte h meln feinen lt be r elle diet me. n fe Elue ü, noſſen h 0 5 Zu⸗ ohne ed 1 f nich Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. b Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Dienſtbefehl! Die ganze Gefolgſchaft einſchl. Spielmanns⸗ zug und Motorſchar tritt heute abend in ta⸗ delloſer Uniform und pünktlich um 7.30 Uhr im Hof der Schillerſchule an. Kameraden, wir werden geſchloſſen an der Film⸗Veranſtaltung der Partei teilnehmen. Ig., die noch keine bei den grandioſen Filmwerken Ganz Viernheim heute abend 8.30 Uh Central Film. Eintrittskarte beſitzen, haben 20 Pfg. mitzu⸗ bringen. Nur Arbeit und Krankheit gilt als Ent⸗ ſchuldigung. Ich erwarte von jedem Ig., daß er in Uniform,(ſoweit vorhanden) und pünkt⸗ lich antritt. Der Gefolgſchaftsführer. 5 5 Jungmädelgruppe Alle JM.⸗Führerinnen treten heute abend 7.30 Uhr in Uniform am Heim an. 20 Pfg. ſind mitzubringen. Die Führerin. 8 1 „Echo her Heimat“ und„der gläßerne Zug“ Eintritt 40 und 20 Pfg. Cugendl.)—— Es beginnt pünktlich! Kein Aationalſozlaliſt jehlt hierbei! Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Oktober 1938 Anſer Tages ſpruch Deutſche Freiheit, deutſcher Gott, deutſcher Glaube ohne Spott, deutſches Herz und deutſcher Stahl ſind vier Helden allzumal. 2 Familie uncl Spade Die Bedeutung der Hausfrau für die Ver⸗ wendung des Volkseinkommens iſt bekannt. Ein überaus hoher Prozentſatz, vielleicht die Hälfte, geht tagein, tagaus durch die Hände der Hausfrau. Damit iſt ihr eine hohe Ver⸗ antwortung für die Verwendung des deutſchen Volkseinkommens auferlegt. Jede Hausfrau, jede Mutter weiß aus eigener Erfahrung, wel⸗ 15 Schwierigkeiten mit einer befriedigenden Einteilung des oft knappen Wirtſchaftsgeldes verbunden ſind. Gleichviel, ob das Cin⸗ kommen groß oder klein iſt, der Grundſatz vorſorglicher Wirt⸗ ſchaftlichkeit und Sparſamkeit eit hier wie dort beherrſchend okürscheg spARTAG 28. 0HTOBER 1938. 0 7 SPARE Fg OklN k KN bkg ſchert ole Zukunſt ſeiner Kinder Der deutſche Spartag, der am 28. Oktober wiederum wie alljährlich von allen deutſchen Kreditinſtituten gemein⸗ am veranſtaltet ben macht auch die Haus⸗ 50 erneut auf den Nutzen der Sparſamkeit aufmerkſam. An dieſem Tag ergeht an alle Deutſchen in Stadt und Land die Auffor⸗ derung, ſich in das Millionenheer der Sparer einzureihen, zum beſten der eigenen Zukunft und dem der deutſchen Volksgemeinſchaft. In welcher Form geſpart wird, iſt weniger erheb⸗ lich, als daß dies überhaupt geſchieht. Auch die deutſche Hausfrau wird an die⸗ ſem Tage auf die Wichtigkeit der innerdeutſchen Kapitalbildung hingewieſen. Auch ſie wird dieſem Ruf Folge leiſten und neben der von ihr ſchon immer geübten ſpar⸗ ſamen Verwendung anvertrauter Güter nach Kräften das Ihre zur eee heimiſchen Kapitalbildung bei⸗ tragen. E Aujftieg jür alle Den neuen Winterarbeitsplan des Berufs⸗ erziehungswerkes der DAF finden unſere Le⸗ ſer in der letzten Samstagausgabe. In dieſer Einrichtung bietet ſich allen Schaffenden Ge— legenheit, ihr berufliches Können in dieſer oder jener Hinſicht zu erweitern oder zu ver⸗ tiefen. Meiſterhaftes Können iſt die Vorausſetzung für alles vollendete Schaffen, für alle Wert⸗ arbeit. Das gilt für alle Berufe gleichermaßen. Leiſtungen allein geben die Möglichkeit zu beruflichem Aufſtieg. Viele Volksgenoſſen ba⸗ ben ſchon an den Lehrgemeinſchaften und Auf⸗ baukameradſchaften des Berufserziehungswerks erfolgreich teilgenommen. In den Lehrgemein⸗ ſchaften arbeiten Lehrkräfte und Lernende ka⸗ meradſchaftlich zuſammen, um den Lehrſtoff zu meiſtern und das Unterrichtsziel zu erreichen. Dabei iſt der Lehrer immer nur der erſte Schü⸗ ler unter den anderen. Auf dieſe Weiſe macht die Arbeit an der beruflichen Ertüchtigung Freude, und das iſt die wichtigſte Vorausſet⸗ zung für ein gutes Gelingen. Alle Bereicherung von Können und Wiſſen, die das Berufserziehungswerk bietet, iſt rein auf das Praktiſche abgeſtellt, ganz gleich, ob es ſich um eine Lehrgemeinſchaft für Fremd⸗ ſprachler oder Buchhalter uſw. handelt. Aller unnötige Wiſſensballaſt wird ferngehalten. Die Lehrkräfte ſind meiſt Männer der Praxis, ſo daß ſchon die Gewähr dafür geboten iſt. daß ſie ihren Berufskameraden die rechte be⸗ rufliche Ertüchtigung angedeihen laſſen. Die Winterarbeit beginnt Anfang des näch⸗ ſten Monats. Anmeldungen ſind ſofort zu rich⸗ ten an die Ortswaltung der DAF. Adolf Hit⸗ lerſtraße, oder an den Ortsberufswalter Rich. Jakob, Hindenburgring. Aur ein Pjund Hausfrauen, richtet eure Pfundſpenbe Was iſt ein Pfund Lebensmittel? In einem Lager eine verſchwindend kleine Menge, in einem Haushalt aber ſchon eine Menge, die ins Gewicht fällt. Was läßt ſich aus einem Pfund Mehl, einem Pfund Reis oder Grieß alles herſtellen? Aber noch ſind leider nicht alle Volksgenoſſen in der glücklichen Lage, ſich mit dieſen Lebensmitteln ſich und ihre Fa⸗ milie zu verſorgen. Deshalb opfert die deut⸗ ſche Hausfrau auch in dieſem Winter wieder gerne von ihren Lebensmitteln, um auch den armen Volksgenoſſen eine ausreichende und ſtärkende Ernährung gerade in den kalten Wintermonaten zu ermöglichen. Die deutſche Hausfrau opfert nicht aus Gewohnheit, ſondern von ganzem Herzen, und ſie wird es ſich auch diesmal beſonders ange⸗ legen ſein laſſen, ihre Pfundtüten mit mög⸗ lichſt wertvollem Inhalt zu füllen. Gerade die deutſche Hausfrau und Mutter hat volles Ver⸗ ſtändnis für die Lage der unterſtützungsbe⸗ dürftigen Volksgenoſſen und nimmt gerne jede Gelegenheit wahr, ihrem Dank an den Führer Ausdruck zu geben durch die Tat, vor allem auch bei der Pfundſpende! Hausfrauen, denkt rechtzeitig an eure Pflicht! Wenn bie Kälte kommt Man muß auf die Waſſerleitungen achten Eines Morgens reibt man ſich erſtaunt die Hände und ſieht den Reif über den Dächern liegen. Dann iſt es faſt ſchon zu ſpät, an jene Pflichten zu denken, die man als Hausbeſitzer und Benützer von Waſſerleitungen zu beachten hat. Zu dieſem Zweck ſind genaue Vorſchriften erlaſſen, auf die wir heute ſchon aufmerkſam machen. Bei den Waſſerzuleitungen ſind vor allem im Keller Fenſter und Türen dauernd ge⸗ chloſſen zu halten und, wenn dieſe ins Freie ühren, mit Stroh, Tüchern uſw. zu verkleiden. Gewöhnlich denkt man nur an den eigenen Wintermantel, und erſt, wenn der Schaden hereingebrochen iſt, auch daran, daß gerade die Waſſerleitung nicht ganz widerſtandsfähig gegen Kälte iſt. Iſt es dann ſehr kalt, ſo etwa um 5 Grad minus, dann müſſen nicht nur Türen und Fenſter abgedichtet, ſondern der Waſſermeſſer ſelbſt und die Innenleitungen mit einer ſchüt⸗ zenden Hülle umgeben ſein. Geht es nicht an⸗ ders, dann ſoll man den Raum, durch den die Leitungen führen, anwärmen. Bei ſtarker Kälte ſind die Waſſerleitungen nachts abzuſtellen. Es genügt allerdings nicht, nur den Hahn abzudrehen, man muß auch das ſtehende Waſſer aus den Leitungen entfernen. Daher iſt es unumgänglich notwendig, daß beim Haupthahn ein kleiner Ablauf- oder Ent⸗ lehrungshahn iſt. Wo er fehlt, entſpricht die Anlage nicht den Vorſchriften. Hat alle Vorſicht nichts genützt und iſt die Waſſerleitung einmal zugefroren, dann ſind die bekannten Mittel zur Auftauung anzu⸗ wenden, evtl. vom Fachmann ausführen zu laſſen. Das Wichtigſte iſt, künftig für noch beſſeren Schutz zu ſorgen. Genau ſo wie die Zuleitungen, ſind aber auch die Waſſerableitungen zu betreuen. Da⸗ her ſoll man dieſe ebenfalls vor der Kälte ſchützen und bei ſtrenger Kälte auf das Ent⸗ leeren der Rohre achten. Häufiges Eingießen warmer Abwäſſer aus der Haushaltung ver⸗ hindert Eisbildung. 0 Todesfall. Geſtern ſtarb Johann Mi⸗ chelhans, Lorſcherſtraße 19. Im Alter von 75 Jahren iſt er nach längerer Krankheit ſeiner vor einem Jahr verſtorbenen Gattin in die Ewigkeit nachgefolgt. Quartiervergütungen werden aus⸗ bezahlt und zwar morgen Mittwoch, vor⸗ mittags von 8—9, bzw. 9—10 Uhr. Die in heutiger Bekanntmachung angegebenen Zeiten ſind genau einzuhalten. Gefunden wurde: 1 Paar Herrenſchuhe und 1 Baſttaſche. Die Verlierer können ſich auf dem Fundbüro der Ortspolizeibehörde melden. »Der Polizeibericht der letzten 14 Tage meldet folgende Anzeigen: 10 wegen Verſtoß gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung, 3 wegen Vergehen gegen das Maß⸗ und Ge⸗ wichtsgeſetz und 3 wegen Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe. “ Höchſtpreiſe einhalten! Wie aus dem Polizeibericht zu erſehen iſt, wurden insgeſamt 7 Geſchäftsleute zur Anzeige gebracht, weil ſie die Höchſtpreiſe überſchritten haben. Dieſes muß allen eine Warnung ſein, die vorge⸗ ſchriebenen Preiſe unbedingt einzuhalten. *Die Waagen und Gewichte eichen laſſen. Weil ſie ihrer Eichpflicht nicht nach⸗ gekommen ſind, mußten 3 Perſonen zur An⸗ zeige gebracht werden. Maße und Gewichte müſſen in beſtimmten Abſtänden dem jeweils hier ſtationierten Eichamt zur Nachprüfung vorgelegt werden. Es empfiehlt ſich alſo, die öffentlichen Anordnungen hierzu immer zu be⸗ folgen, da man ſich ſonſt ſtrafbar macht, wie es in drei Fällen, die zur Anzeige gelangten, der Fall war. Anlieferung der Bahnrüben im Herbſt 1938 Die Schwierigkeit in der Anlieferung der Bahnrüben in dieſem Herbſt zwingt dazu, ſo wird in einer Bekanntmachung des Zucker⸗ wirtſchaftsverbandes Süddeutſchlands hervor- gehoben, daß alle Rübenanbauer, die Rüben mit der Bahn an die Fabrik ſelbſt verladen, ſich ſtreng nach den von den Zuckerfabriken aufgeſtellten Lieferplänen richten und ihre Rüben pünktlich an den Tagen und in der Menge zur Verladung bringen, die ihnen von den Zuckerfabriken aufgegeben werden. Rübenanbauer, welche ihre Rüben an Abnah⸗ meſtellen liefern, müſſen ſich ſtreng an die getroffene Einteilung zur Lieferung nach Ge⸗ meinden und nach wöchentlichen Hoͤchſtmengen halten. Es wird im laufenden Jahre mehr denn je notwendig werden, die Anlieferung der Rü⸗ ben auf einen längeren Zeitraum zu verteilen. Sperrzeiten werden unvermeidlich ſein. Ferner müſſen die Rübenanbauer zur Ent⸗ laſtung der Zuckerfabriken in dieſem Herbſt die ihnen zukommenden Gratisſchnitzel nach Be⸗ ſtimmungen der Zuckerfabriken ſofort zurück⸗ nehmen; das gleiche gilt für die Abnahme der von den Rübenanbauern bei ihren Zuckerfabri⸗ ken gekauften Futtermittel. ä * Fußgänger, wahre Verlehrsbisziplin Die Fußgänger gelten als Verkehrsteilneh⸗ mer und haben ſich genau ſo, wie die Fahr⸗ zeugführer in die Verkehrsvorſchriften zu fü⸗ gen. Unbeachtet der Gefahren können oder wol⸗ len ſie ſich nicht in die Ordnung fügen, indem ſie vielfach auf der Fahrbahn laufen. Dies nicht vereinzelt, ſondern oft in der Linie neben⸗ einander. Daß ſie dabei die Fahrzeugführer und ſich gefährden, bedenken ſie nicht. Ihr Platz iſt auf dem Gehweg, wo ſolche nicht vor⸗ handen ſind, haben ſie die rechte Straßenſeite einzuhalten. Der Verkehr auf dem Gehweg richtet ſich nach dem Fahrzeugverkehr, d. h. es iſt rechts zu gehen und auszuweichen, links zu überholen. Die Gehwege ſind in gutem Zu⸗ ſtande, es kann die Ausrede, daß man auf ihnen nicht gehen kann, nicht als Eutſchuldi⸗ gungsgrund angebracht werden. Auch die Kin⸗ derwagen gehören nicht auf die Fahrbahn. Sie dürfen aber auf dem Gehweg nicht den Ver⸗ kehr behindern, indem ſie nebeneinander fahren wenn es die Breite des Gehwegs nicht zuläßt. Unterhaltungen können auch nicht auf der Fahrbahn oder an den verkehrsbehindernden Gehwegſtellen gepflogen werden, ſondern kön⸗ nen dort geführt werden, wo es der Verkehr zuläßt. Das Ueberſchreiten der Fahrbahn ge⸗ ſchieht meiſt unvorſchriftsmäßig und leicht⸗ fertig. Es iſt erforderlich, daß die Verkehrs⸗ teilnehmer alle dieſe Notwendigkeiten beach⸗ ten und danach handeln, andernfalls gegen ſie die erforderlichen Maßnahmen zur Anwen⸗ dung gebracht werden müſſen. * Die Freunde der ſchönen Turn⸗ ſache geben ſich am kommenden Sonntagabend im„Freiſchütz“ reſtlos ein Stelldichein. Sie erhalten dort anläßlich des Herbſt⸗-Schautur⸗ nens des Turnvereins einen kleinen Einblick in die Vereinsarbeit innerhalb der Turnabtei⸗ lung. Was geboten wird, iſt erſtklaſſig und verdient beſtimmt ein vollbeſetztes Haus. Lange Wochen ſchon bereiten ſich die Turner beſon⸗ ders auf die ſonntägliche Veranſtaltung vor. Auch die Turnerinnen ſind fleißig bei der Sache, um unter Aufbringung großer Mühe und Opfer ihre Aufgabe zur Zufriedenheit zu löſen. Alle ſind beſtrebt, ihr Beſtes zu tun und hegen nur den einen Wunſch, vor dem prüfenden Auge des Beſchauers beſtehen zu können. Daß dies angeſichts der in 1 Hin⸗ ſicht bei dem Viernheimer Publikum beſtehen⸗ den Verwöhntheit recht ſchwer iſt, braucht nicht beſonders betont zu werden, daß die Vorfüh⸗ renden aber trotzdem die Anweſenden begeiſtern werden, das können wir heute ſchon mit aller Beſtimmtheit verſichern. Und wer hie und da einmal ſtiller Belauſcher einer Turnſtunde war, der iſt ſicherlich der gleichen Meinung. Alſo ſtehen uns für Sonntagabend einige köſt⸗ liche Stunden bevor, die, um jedermann Rech⸗ nung zu tragen, auch noch ein kleines Tänzchen bringen werden, was beſonders die Jugend be⸗ grüßt. Aber auch die Aelteren freuen ſich dar⸗ auf. Das iſt eine bekannte Tatſache. Nicht wahr? Der erſte Nachtfroſt. Etwas ſehr früh⸗ zeitig trat er ein. Heute morgen 6 Uhr zeigte das Thermometer 1 Grad unter Null. In Kübeln und Fäſſern, die im Freien ſtanden, hatte ſich eine dünne Eisdecke gebildet. Gär⸗ ten, Felder und Dächer waren mit Reif über⸗ zogen. Man konnte ſich davon überzeugen, daß in den Gärten all die Dahlien, ungeſchützte Aſtern uſw. erfroren ſind. In einer Nacht wurde all die Blütenherrlichkeit vernichtet. Es iſt jetzt höchſte Zeit, froſtempfindliche Blu⸗ men, Knollen, Feldfrüchte in den ſchüͤtzenden Keller zu bringen. Der Winter ſcheint diesmal recht zeitig aktiv zu werden. Tagsüber heiter, nachts kalt Deutſchland iſt noch immer am Südrande eines ſtarken nördlichen Hochdruckgebietes. Während ſich dabei in Weſt- und Süddeutſch⸗ land noch heiteres Wetter gehalten hat und die Nacht zum Montag wieder verbreitete Stö⸗ rungsfröſte brachte, herrſcht in Mittel⸗ und Oſtdeutſchland verbreiteter Nebel oder Hoch⸗ nebel. Die Nebelzone hat von Oſten her be⸗ reits über die Weſer hinaus Raum gewonnen und wird auch nach und nach unſer Gebiet er⸗ faſſen. Dienstag: In den Niederungen vielfach Nebel oder Hochnebel, tagsüber noch meiſt heiter und im allgemeinen trocken, für die Jahreszeit zu kalt. Die Ausſichten für Mittwoch: Durch Nebel oder Hochnebel vielfach unfreundliches Wetter, leichter Niederſchlag nicht ſchloſſen. „Kirchliche Anzeigen der kath. Kirche Mi. 7 Uhr beſt. Amt für den in Auerbach 1. Architekten Michael Roos. —————— 5 ausge⸗ = rr 2 —————— — ——[˙4⁴ł é Verloren ging am Samstag aufd. Weinheimerſtraße brauner Beanntmachung Betr.: Büroſtunden. 6 5 Mittwoch, den 26. Oktober 1938, wer⸗ en die Büro der Verwaltung und der Kaſſe bereits um 11 Uhr geſchloſſen. Schlachtſcheine nananoner können in der Zeit von 8 bis 11 ne ai Central⸗Film⸗Palaſt Achtung! Heute Dienstag abend ½9 Ahr fordern Sie ausdrücklich MASS N Die gigantiſche Sonder-⸗Vorſtellun f 5 2 75 eug uſw. gig 9 der Kaſſe gelöſt werden ae 7 71 11 5 2 f Um Rückgab 4 Viernheim, den 24. Oktober 1938. Velsbuntg 19100 Fleischbrühwürfel Der Bürgermeiſter gebeten. eunteichen. 0 8* 1. Vefannimachung dertamt„ e ee ce 0 N f 4 ö 5 nge(5 Wörfel) 18 Pf Morgen Mittwoch werden die Quartierver⸗Hindenburgringge 11111000 0 aud! die gelb. padu¹,] NN b gütungen(für Mannſchaften und Pferde) wie Empf. auf Aller⸗ 8 g 285 folgt ausbezahlt: ie ſchön Der Führer und jein Werk a) Quartiergeber mit Anfangsbuchſtaben A—Kf blühende niedere der Kampf, der unfere Ketten bricht von 8—9 Uhr, Astern und ee 0 ſchwertgewaltig 0 8 Müde von des Lebens Sorgen 7 1 i 9. 1 S 7. 18* 9 1 U 1 7 2 b) e e Anfangsbuchſtaben 2—3 Cnrisanmemen Um ein hoch Panier geſchart. 12. 8 Morgen wit 11 W g Nik. Samstagl. Nach innen reich und vielgeſtaltig,. 3 fein. 2 Die Zeiten ſind genau einzuhalten. Waldſtraße 91 Ein jeder Stamm nach ſeiner Art.“ Deiner Unfertehn ng feln lm Gemeinde Viernheim e Dazu 7 5 Der Kaſſenverwalter futier- ſchönes Beiprogramm Der gläjerne Zug Jodes- Anzeige* 1 Auch ſind noch Karten an der Abendkaſſe zu haben. Auf Vereins⸗An ei et nariolteln allen Plätzen nur 40 Pfg. Alles beſucht heute Abend die 1 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren 8 3 gewaltige Füm-Veranſtaltung der NS Da. lieben 2 Vater, Schwiegervater, Großvater, aſe 2 S d Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. gelberüben e e ee Heute Dienstagabend 8 Uhr Jugendtraining im„Freiſchütz“. Es erwartet vollzähliges Er⸗ ſcheinen der Vorſitzende. I ꝙ T T Y 8 Aut Allerhelligen empiehle: 2. 2 . zu verkaufen. Alexanderſtr.8 Schöne gelb⸗ fleiſchige Speise- Rarioftein Natürlich, nur eine findige Hausfrau konnte auf dieſe gute Methode kommen! Ihr Mann mußte ſaubere Arbeitskleider haben— abhann chemans nach längerer Krankheit, verſehen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche, im vollendeten 75. Lebensjahre zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Viernheim, Hemsbach, Heppenheim, Mannheim, den 24. Oktober 1938 J * J auch wie ſie der ber dieſe ſchmutzigen, ſchmierigen 8. 2 8 Nunst l. Haturkränze J Acker liefert bei e eee bee, immer In tiefer Trauer: J 0 f f N Adam Helfrich wieder ſäubern-das war wirklich Die Hinterbliebenen J in geſchmackvoller Ausführung, ſowie J eee nicht leicht. Konnte* 5 1 Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 4 Uhr J Aſtern und Stiefmütterchen. J und ſchmutzlöſende dan nicht helfen? vom Trauerhauſe, Lorſcherſtr. 19, aus ſtatt. 8 Marina Beyer eubwig⸗ 8 Dick- N Gedacht- getan. Sie weichte die Be⸗ 4 i 1 iß 1⸗Lõ f kochte dann 1 J ſtraße 24 N rufskleidung in heißer u- Löſung ein und kocht— it iti nach. Heute iſt ſie froh über dieſes billige und 5 ſoeben n Tuben 5 Süſchberfaßerg, das ſie jedem empfehlen kann. 5— Hauptg 1 Wieſenſtr. 25 Zea Naumann Für Allerheiligen empfehle: dum 8 0 ineſtre aus kauen 4 Udo oödoms odd dd dindoeddem dd blühende Penſees, Erika 17 5 110 b L.. Mancl ex ken und Chryſanthemen 5 — 2 die 8 epricht durch Anzeigen is Kränz e ai 6 8 der großen Heimatzeitung in reicher Auswahl 9 100 4 3 5 VIERNH EIMER A 7 8 8 vol kszRHrTUu NG Gärinerel Grau ca b 7 zu einem groß en nach tau- 2 a 10 deut notte 8 senden zählenden kaufkräf. Ein gut eingefahrenes daupte 7 7 tigen Verbraucherkreis. Da 105 7 lohnt sich bestens Werbung 4 1 4 910 5 2 5 lerlicher Art 1 2 8 aß we 1% 5 Wer glaubt, ohne Wer · zu verkaujen ub 7 bung auszukommen, der Thing . erf enen Weinheim. Berauraße 5 Unterguſſe 4 erf 8 8, eee ee eee 43 8 8 eg 19 2 ee Dus Schaufenſter 02 10 allein macht es nicht! Kleine Anzeigen Die Waren verkaufen uch di a 8 müſſen ſofort bei ihrer ſich nicht von ſelbſt.— Ban 5 Aufgabe auf unſerer Ge⸗ Man muß ſie anbieten ili 8 cchäftsſtelle bezahlt werden, da nette Aichlet bie Pjunbjpenbe, bie be. Seren ae 45 uud in der g heute u. motgen abgeholt wir 1 Krnelme bose .— Ihen 5 N dun peſ 8 5 zöſiſt Der Räufer 5 D 10 8 as ABC guter Werbung iſt ihre vorbe⸗ hehe 8 dachte Planmäßigkeit. Sie muß aus den Not⸗ von morgen 8 8 eines Unternehmens heraus ge⸗ 5. nn 1 1 8 oren ſein und genau ſo paſſen, wie ein Maß⸗ ſizt am Abend in ſeinem Seſſel und lieſt in 8 anzug ſeinem Jihaber. Ausſchlaggebend fur Ruhe ſeine„Viernheimer Volkszeitung“. Da— die Ceſtaltung guter Werbung iſt die Auswir⸗ treten Sie vor ihn hin und ſprechen ihn an, 5 kung auf das Publikum, und weil Werbung freundlich, gefällig und hilfsbereit. Sie ſchil⸗ eine Kapital 5 3 0 9 eng 5 f apitalanlage auf lange Sicht iſt, ſo dern ihm die Vorteile Ihrer Ware, die Be⸗ muß ſie auch ſtetig wirken. Es genügt darum ſonderheit Ihres Angebots; wirklich, Sie über⸗ 8 8 nicht, ſich ein⸗ oder zweimal im Jahr bemerk⸗ deugen ihn. Ständiges und auch wirkſames— bar zu machen, wenn man gerade aus eigenem Inſerieren verdoppelt die h— und ſtei⸗ 3 1 1 1 Intereſſe den Kontakt mit dem Konſumenten gert die Wirkſamkeit Ihres Angebots, welches ſucht, um ihm plötzlich etwas verkaufen zu Sie an den Menſchen im Augenblick ſeiner f wollen, das er vielleicht momentan gar nicht größten Aufgeſchloſſenheit herangetragen ha⸗ braucht. Jeder Menſch wird aber früher oder ben. Die Umſatzſteigerung wird Ihnen bewei⸗ 8 ſpäter einmal doch Intereſſent, und darum ſen, wie ſo geweckte Wünſche ſehr bald Kauf⸗ wäre es auch falſch, die Wirkſamkeit einer handlungen wurden. 6. f. in. b. l., Mernneim planmäßigen Werbung nach Augenblickserfol⸗ Deshalb gen zu, beurteilen, die auch Scheinerfolge ſein bringt Anzeigenwerbung können. Erfolg! „Trotzkopp“ heißt der 1938er Bergſträßer Wein Heppenheim. In feierlicher Weiſe wur⸗ de am Samstagabend der neue Jahrgang des Bergſträßer Weines getauft. Ein fröhlicher Winzerzug bewegte ſich durch die Straßen zum Marktplatz. Auf den Straßen herrſchte eine weinfrohe Stimmung. Während des„Tauf⸗ aktes“ im Sitzungsſaal des Rathauſes, unter⸗ hielt ſich die auf das Ergebnis ſpannende Menge mit Lachen, Tanz und Schunkelliedern. Bürgermeiſter Dr. Köhler verkündete dann vom Rathaus aus den neuen Namen„Trotz⸗ kopp“. Er wurde mit Begeiſterung aufge⸗ nommen und nachdem ſich die nach Tauſenden zählende Menge in die verſchiedenen Lokale be⸗ geben hatte, wurde dort das neugeborene Kind in zünftiger Weiſe gefeiert.— Von 99 Vor⸗ ſchlägen wurden von der Kommiſſion 3 Vor⸗ ſchläge als treffend und tönend herausgeſtellt. Sie heißen: Trotzkopp, Sunneblitz, Gewidder⸗ verdaaler. Sie wurden zur Wahl vorgeſtellt und dabei erzielte: Trotzkopp 119 Punkte. Sunneblitz 95 Punkte und Gewidderverdaaler 61 Punkte.— Mit dem neuen Namen„Trotz⸗ kopp“ ſoll nicht nur die Tatſache Berückſich⸗ tigung finden, daß ſich der Wein trotz allen Witterungsunbilden gegenüber durchzuſetzen verſtand, ſondern auch unter Anſpielung auf das Zeitgeſchehen angedeutet wird, daß ſich unſer Vaterland allen Gefahren zum Trotz Sheen ebenfalls durch die Politik des Führers durch⸗ ſetzen konnte.— Preisträger iſt Jean Haffner. Naturſchutzgebiete rund um die Rhein⸗Neckarſtadt Auf Grund der Verordnung zum Schutze von Landſchaftsbeſtandteilen ſind im Amtsbe⸗ zirk Mannheim die Schanzenreſte beim Bahnhof Talhaus bei Hockenheim, die Friedenshöhe und der alte Friedhof bei Of⸗ tersheim, die Lindenallee an der Linden⸗ ſtraße in Schwetzingen, ſerner Feldgehölze in den Gewannen Breitwieſen und Schafäcker und Gebüſchſtreifen längs der Landesgrenze am Schwarzen Graben(in der Weinhei⸗ mer Gegend) dem Schutz des Reichsnatur⸗ ſchutzgeſetzes unterſtellt. 5 Mannheim. Sonntagmittag ſtieß auf der Straßenkreuzung Dalberg⸗ und Schanzenſtraße ein Laſtkraft⸗ wagen mit einem Kraftrad zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß wurde der Kraftradfahrer und eine auf dem Sozius mitfahrende Frau zu Boden geſchleudert, wobei beide Gehirner⸗ (Verkehrsunfälle). Am ſchütterungen und ſchwere innere Verletzungen davontrugen. Die Verletzten wurden mit dem Sanitätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. Das Kraftrad und der Laſtkraftwagen wurden be⸗ ſchädigt.„Die Schuld dürfte nach den bishe⸗ rigen Feſtſtellungen den Führer des Laſtkraft⸗ wagens treffen, weil er dem Kraftradfahrer das Vorfahrtsrecht nicht ließ.