empfehle „ Erika emen swahl I7ü N 0 ue Wee I L verkaufen ſelbſt.— e anbieten f N l Volk Almlsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweile: Bezugspreis: Ins Haus gebra durch die b Nummer 250 8 ausgenommen an Sonntagen und t monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. S Mittwoch iernheimer Weilung Verkündigungsblatt der NS d AP. Viernheim 2 den 26. klober 1938 Anzelgenprels: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Text. teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzet ſenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153. PSK L hafen 15101 14. Jahrgang unerwartet raſche Einnahme Hankaus Nathlaſſen des chineſijchen Widerjtandes— Die letzten zufahrtsſtraßen Tſthiangkaiſcheks gesperrt Bildung einer Slüdchina⸗Negierung? Achklägige Feiern in Japan— Tokio, 25. Oktober Die Meldung über den Fall Hankaus wird ſoeben durch eine Mitteilung des Kaiſerlichen Hauptquartiers beſtätigt, die beſagt, daß Truppenabteilungen der Heeres⸗ und der Ma⸗ rineſtreitkräfte in die Hankauſtadt eindrangen und bereits Teile des Stadtgebietes beſetzt haben. Die unerwartet ſchnelle Einnahme Hankaus wird in militäriſchen Kreiſen auf das Nach⸗ laſſen des ineſiſchen Widerſtan⸗ des, hervorgerufen durch den Fall an⸗ tons und die damit verbundenen inneren Schwierigkeiten des Tſchiangkaiſchek⸗Regimes, zu⸗ rückgeführt. Aus Südchina eintreffende Meldungen be⸗ haupten ſogar, daß führende chineſiſche Perſön⸗ lichkeiten der Provinz Kwantung bereit 2 die Bildung einer Südchina⸗ egierung zu unterſtützen. Militäriſche Kreiſe Tokios betonen, daß weder die Einnahme Kantons noch Han⸗ kaus das Ende der japaniſchen Operationen in China bedeuten könnte. Japan werde weiter⸗ kämpfen, bis der letzte militäriſche Wi⸗ derſtand Tſchiangkaiſcheks gebro⸗ chen und damit ſein politiſcher Machtanſpruch erledigt ſei. Japan habe ſich deshalb vorberei⸗ tet, über Kanton hinaus alle weiteren Zu⸗ a abzuſchneiden, die Tſchiang⸗ kaiſchek noch heute für die Verſorgung mit Kriegsmaterial zur Verfügung ſtänden. Wenn auch die Bedeutung der über e china und Pünnan erfolgenden Zufuhren nicht beſonders hoch für die Aufrechterhaltung des militäriſchen Widerſtandes Tſchiangkaiſcheks ge⸗ wertet würden, ſo werde Japan doch nichts un⸗ terlaſſen, um auch dieſe letzten Ver⸗ bindungen ITſchiangkaiſcheks zu ſprengen. Allerdings hingen die weiteren Operationen Japans gegen die Provinzen Kwangſi und Pün⸗ nan weſentlich von der Haltung gewiſſer fran⸗ zöſiſcher Kreiſe ab, die durch die Verſor⸗ gung Tſchiangkaiſcheks mittelbar gegen Japan gerichtet ſei. Begeiſterung in Tokio Tauſende ſtrömen zum Kaiſerpalaſt Der Fall Hankaus, der große Begeiſterung in Tokio auslöſte, wurde dur e ent ange⸗ kündigt. Während alle Häuſer mit Flaggen ge⸗ ſchmückt wurden, ſtrömten Tauſende zum Kaiſer⸗ palaſt, um dem Kaiſer ihre Ehrfurcht zu er⸗ weiſen. 2 LD. ADA e N.. 2 /TALCTHHF NS, 1 2 3 Sc ονιαμ2 e „ ogOrscheEs S AH FAK AN Sc e νε,ðEsscugs 7 SA scHν ese 2 Scl ee Tao us o gοονεεννννs IOnoͤn uli nascuuit Hankau gefallen (Kartendienſt E. Zander, M.) Vormarſch im Kankon-Abſchnilt Es ſind achttägige Feiern vor⸗ geſehen; die größten Laternenumzüge. die Japan je geſehen hat, werden mit Hundert⸗ tauſenden von Teilnehmern ſtattfinden. Sämt⸗ liche Schulen und Univerſitäten werden eben⸗ falls Umzüge veranſtalten, bei denen jeder Schü⸗ ler eine Flagge tragen wird. Der Tag der Ein⸗ nahme Hankaus gilt als allgemeiner Feiertag. Vuchang eingenommen Ein Großteil von Hanklau bereits in japaniſcher Hand 88 Tokio, 26. Okt. Die am Südufer des Pangtſe vordringenden japaniſchen Truppen haben auf ihrem raſchen Vormarſch Wuchang in Beſitz genommen. Die Beſetzung Hankaus geht weiter⸗ hin ſchnell vor ſich. Große Teile der Millionen⸗ ſtadt ſtehen bereits unter japaniſcher Kontrolle. Raſcher Vormarſch auch in Hüdching Die Stadt Sungfa eingenommen Tokio, 25. Oktober Ungeachtet der erfolgreichen japaniſchen Ope⸗ rationen in. Zentralchina, die zur Einnahme Hankaus führten, geht auch der Vormarſch in Südchina raſch vorwärts. Japaniſche Truppen, die nach der Landung in der Bias⸗ Bucht in nördlicher Richtung vorſtießen und die an der Einnahme Kantons nicht beteiligt wa⸗ ren, überquerten den Oſtfluß 20 Kilometer ſtrom⸗ aufwärts von Waitſchau. Sie beſetzten inzwi⸗ ſchen die bedeutende Stadt Sungfa, 52 Kilo⸗ meter von Kanton. Eine weitere japaniſche Ab⸗ teilung, die nördlich von Tſiengſching vor⸗ gedrungen war, erreichte gleichfalls Sungfa. Ueber die Operationen der fapaniſchen Kriegsſchiffe in Südchina berichtete eine von der Marineſektion im Kaiſerlichen Haupt⸗ quartier ausgegebene Verlautbarung, daß die Kriegsſchiffe auf dem Hauptarm des Perl⸗ Fluſſes bis Haiſinſcha angelangt ſind, das etwa in der Mitte zwiſchen dem Bocca⸗Tigris⸗Fort und Kanton liegt. Unterwegs dahin hatten die Schiffe Minenſperren zu beſeitigen. Eine eee Marine⸗Landungsabteilung hat bei Tſchuanpitſchin ein Minenfeld entdeckt und beſeitigt. Dortſelbſt machte ſie reiche Beute, ſie gelangte u. a. in den Beſitz von acht 24 cm⸗Geſchützen, vier 8 em⸗Geſchützen, einem 15 cm⸗Geſchütz, einem 12 cm⸗Geſchütz, zwei Scheinwerfern und 1500 Schuß Munition. Mit den Marinelandungstruppen beteiligten ſich auch Marineflugzeuge an den Operationen in Südchina. zeigt Japaner beim Sturmangriff. Abſchuitt aus dem Fern oft Kampf Viele Hinderniſſe mußten die Japaner nehmen, ehe ſie Hankau erobern konnten. Unſer Bild (Scherl⸗Bild K.) Berlin. 25. Okt. Die am 24. ds. Mts. beendete Zeichnung auf die obigen Schatzanweiſungen hat ergeben, daß der vom Reichsanleihekonſortium über⸗ nommene Betrag von 950 Millionen Reichs- mark erheblich überzeichnet worden iſt. Um die Zeichner, die mit einer vollen Zu⸗ teilung gerechnet und dies überwiegend be— reits bei der Zeichnung zum Ausdruck ge⸗ bracht haben, befriedigen zu können, iſt das Reichsanleihekonſortium an das Reich wegen nachträglicher Ueberlaſſung des mehr gezeichneten Betrages herange⸗ treten. Das Reich hat, um den dringenden Anforderungen zu entſprechen, dem Anleihe⸗ konſortium weitere 250 Millionen Reichsmark gleichartiger Schatzanweiſun⸗ gen überlaſſen, ſo daß der durch das Reichs- Vermutungen über Daladiers Plüne VBierjahresplan— Oberkommiſſare für Rüſtungen und Flugzeugbau Paris, 25. Oktober. Ueber die Pläne Daladiers beſteht nach wie vor keine Klarheit. Die Abendpreſſe fährt fort. die verſchiedenſten Vermutungen zu beſprechen. wobei dieſe ſich insbeſondere mit der Unter⸗ redung Daladiers mit Marin befaßt.„Pa⸗ ris Soir“ will wiſſen, daß Marin dem Miniſter⸗ präſidenten eine Art Vierjahresplan vorgeſchlagen habe. Der„Intranſigeant“ glaubt, daß Daladier die Regierung nicht durch neue Miniſter oder Staatsſekretäre. ſondern durch zwei Oberkommiſſare erweitern wolle. und nennt in dieſem Zuſammenhang die Namen von Dautry für Rüſtungen und Caquot für Flugzeugbau. Dautry hat ſich einen Namen als Generaldirektor der franzöſiſchen Staats⸗ bahnen gemacht. wurde aber von einer der Volksfrontregierungen abgeſetzt. Er wurde von Laval ſeinerzeit als techniſcher Berater der Re⸗ gierung herangezogen. Caquot iſt Vorſitzender der Aufſichtsräte der nationalen Flugzeugbau⸗ geſellſchaften. Ihm ſoll angeblich eine Ueber⸗ wachung auch über die nichtverſtaatlichten Flug⸗ zeugwerke übertragen werden. Berleidigungsfragen vor dem brikiſchen Miniſterrat London. 25. Oktober. An dem Miniſterrat. der, wie gemeldet, am Dienstagvormittag in Downing⸗Street Nr. 10 ſtattſand, nahmen auch der Chef des General- ſtabes, Viscount Gort und der Chef des Stabes der Luftwaffe. Sir Cyrill Newall. teil. Der volitiſche Korreſpondent der„Daily News“ will wiſſen, daß auf dem Miniſterrat wichtige Verteidigungsfragen er⸗ ärtert worden ſind. Zu den neuen Regierungs⸗ vlänen gehöre 3 B. die Schaffung einer beſon⸗ deren Verſorgungsabteilung und die Feſtlegung der Einzelheiten eines Planes für den freiwilligen Dienſt im Ernſt⸗ fall. Die Vollmachten zur Aufnahme von Anleihen zu Verteidigungszwecken, die jetzt für fünf Jahre auf 1.5 Milliarden Pfund be⸗ grenzt ſeien, würden wahrſcheinlich erweitert werden. Keichsanleihe erheblich überzeichnet Geſamtbelrag der Anleihe 1850 Millionen Reichsmark anleihekonſortium untergebrachte Betrag ſich nunmehr auf 1200 Millionen Reichsmark be⸗ läuft. Hiernach kann im allgemeinen mit einer vollen Zuteilung der Reichs⸗ ſchatzanweiſungen gerechnet werden. Da ſich auch der Betrag der außerhalb des Konſortiums fe ſt untergebrachten Schatzan weiſungen über die 550 Mil⸗ lionen Reichsmark hinaus um 100 Millionen Reichsmark erhöht hat, beläuft ſich der Ge⸗ ſamtbetrag dieſer Emiſſion einſchließlich der von den Gemeinden und Gemeindeverbänden übernommenen Poſten auf 1850 Millionen Reichsmark. * p. Nichts kann den ewigen Beſſerwiſſern und Kritikaſtern beſſer das Handwerk legen, als die Meldung von der Ueberzeich- nung der Reichsanleihe. Wenn jetzt der Zeichnungsbetrag erhöht werden mußte, weil die deutſchen Zeichner in überreichem Maße dem Rufe der Reichsregierung Folge geleiſtet hatten, ſo iſt das ein untrüglicher Be⸗ weis, daß das deutſche Volk Vertrauen zu ſeiner Staatsführung beſitzt und gern bereit iſt, ihr die zum Aufbau notwendigen Mittel zur Verfügung zu ſtellen. Gerade jetzt, nach Abſchluß der erſten Halbzeit des Vier- jahresplans, iſt es notwendig, auf dieſe Tatſache hinzuweiſen. Das Ausland erkennt nun, daß hinter den wirtſchaftlichen Maßnah- men der Regierung das ganze deutſche Volk ſteht, und daß von einer Zwangswirtſchaft, wie man ſie im Ausland gern vom Deutſchen Reich behauptet, keine Rede ſein kann. Den Verzagten aber, die in den kritiſchen Septem- bertagen den Glauben an den Führer ver⸗ loren hatten, iſt die Ueberzeichnung der Reichs⸗ anleihe eine Lehre, künftig etwas vorſichtiger zu ſein in der Beurteilung der politiſchen Dinge und die Entſcheidung denen zu über— laſſen, die am beſten wiſſen, wie ſie dem Wohle des deutſchen Volkes dienen können. r r —— nalſozialiſtiſche Weltanſchauung an. Wien, 26. Oktober „Am Dienstagvormittag traf der Reichspreſſe⸗ Hel Dr. Dietrich mit feiner Begleitung in Wien ein. Im Mittelpunkt des Beſuches des Neichs⸗ preſſechefs ſtand am Nachmittag eine Kund⸗ gebung im feſtlich geſchmückten großen Konzert⸗ bausſaal. auf der Dr. Dietrich im Rahmen einer Veranſtaltung des NSL B. vor dem Fo⸗ rum deutſcher Geiſtigkeit der Oſtmark über die Grundlagen des nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ bildes ſprach. Dr. Dietrich ſchnitt in dieſer Re⸗ de, die ſich mit der Perſönlichkeit in der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftsidee befaßte, ein geiſtiges Zentralproblem der natio⸗ das auch das brennendſte geiſteswiſſenſchaftliche Prob⸗ lem unſerer Zeit iſt. 5 Der entſcheidende Punkt ſeiner Rede war die Entlarvung jenes philoſophiſchen Denk⸗ fehlers, der auf dem individualiſtiſchen Denken beruhte und der praktiſch unſer phi⸗ loſophiſches Denken in eine Sackgaſſe geführt hat, die in Wirklichkeit nichts anderes als die Bankerotterklärung des individualiſti⸗ ſchen Denkens iſt. Dieſem Denkfehler hat Dr. Dietrich die große epochale Enkdeckung des Nalionalſozialismus entgegengehalten, daß die Welt aber nicht individualiſtiſch erklärt werden kann, weil nicht das Individuum, ſondern die Gemeinſchaft das Primäre iſt. Anſtelle der falſchen Vor⸗ ausſetzung der individuell ausgerichtete Philo⸗ ſophie muß eine Philoſophie treten, die von der Gemeinſchaft ausgeht und deren Auswir⸗ kung ebenſowenig vorausgeſchaut werden kann, wie das bei allen Erkenntniſſen der Fall war. die für die Jahrhunderte von ausſchlaggeben⸗ dem Wert waren. Zwangsläufig erſchließt das auch einen neuen Begriff der Perſönlichkeit und die dahin zielenden Angriffe auf die natio⸗ nalſozialiſtiſche weltanſchauliche Auffaſſung ſind ſelbſt in ihren Vorausſetzungen falſch, weil ſie mit überkommenen Begriffen werten, die für uns und bei uns eben nicht mehr angewandt werden können. Das gilt auch für den Begriff der Freiheit, dem Dr. Dietrich aus der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Idee heraus eine Löſung gab. wie ſie richtiger und fruchtbarer nicht gedacht werden kann Es gibt keine abſolute individuelle Freiheit, es gibt nur eine Freiheit der Völker, an der die Individuen Anteil haben, weil ſie ihre Glie⸗ der ſind. Der Leerlauf, in den das philoſophi⸗ ſche Denken geraten war, hat bewieſen, wie not⸗ wendig eine Neuordnung der Begriffe des Le⸗ bens iſt, wie ſie der Nationalſozialismus voll⸗ zogen und Dr. Dietrich nun philoſophiſch ſtich · haltig und klar formuliert hat, um die menſch⸗ liche Erkenntnis vorwärts zu treiben. Reichsleiter Dr. Dietrich leitete ſeine Stellungnahme zu den geiſteswiſſenſchafllichen Fragen unſerer Jeit mit der Feſtſtellung ein, daß wir in dieſem Jahre ſozuſagen einen naturgewaltigen gran⸗ dioſen Anſchauungsunterricht erlebt hätten, wie das Gefühl der Gemeinſchaft. die Stimme des Blutes ſtärker ſei als jede willkürlich aufgerich⸗ tete Grenze. Die deutſche Oſtmark und das deutſche Sudetenland ſeien nach jahrhun⸗ dertelanger Trennung in den Schoß des gro⸗ zen Deutſchen Reiches zurückgekehrt. Volk habe ſich zu Volk gefunden mit einer Macht und einer Dynamik, die mit unwiderſtehlicher Ge⸗ walt Trennendes und Hinderndes überwunden babe.„Wir leben“, ſo erklärte Dr. Dietrich, „in einer wahrhaft großen Zeit. In einer Zeit, wie ſie Jahrhunderte vor uns nicht beſchieden geweſen iſt. Wir vermögen ſie in ihrer ganzen Bedeutung heute deshalb noch nicht zu begreifen, weil wir weder die Diſtanz zu ihr noch einen Maßſtab beſitzen. um ihre Größe zu erfaſſen. Das Geſchehen unſerer Tage verläuft faſt ſchneller, als der menſchliche Geiſt ihm zu folgen vermag: Jahrhunderte, teils ruhmvoller, teils trauriger Geſchichte werden mit einem Schlage ausgelöſcht. In nur wenigen Tagen wird der Traum von Generationen ver⸗ wirklicht, entſteht wie von Zauberhand errich⸗ tet, ſtark und mächtig das einige Großdeutſche Reich. Gedankengebäude, die gewaltig und un⸗ erſchütterlich ſchienen, ſtürzten zuſammen, Ideen, die weltumſpannend waren, verblaſſen und neue Denken Die Philosophie der Gemeinſthaft Reichspreſſechef r. Dielrich ſprach in Wien über die Grundlagen des nafionalſozialiſtiſchen Welkbildes als unabänderlich gilt, wird heute über Nacht geändert. Und aus all dieſen Wandlungen, aus dem Zuſammenbruch des Alten und Vergange⸗ nen ſteigt immer mächtiger und ſieghafter ein neues Weltbild auf. Dr. Dietrich wandte ſich dann un die Erzieher unter ſeinen Zuhörern, die Künder und Ver⸗ mittler dieſer Ideen ſeien und das national⸗ das er bekanntlich ſchon mehrfach vor Ver⸗ tretern des deutſchen Geiſteslebens behandelt hat, und das er nun auch in der deutſchen Oſt⸗ mark in ſcharf geprägten Erkenntniſſen und in vertiefter Durcharbeitung darlegte. Dr. Diet⸗ rich hob hervor, daß die Größe der geiſtes⸗ geſchichtlichen Tat, die nationalſozialiſtiſche Re⸗ volution, als eine Revolution des Denkens da⸗ rin beſtanden habe, daß ſie das individua⸗ liſtiſche Denken durch das gemein⸗ ſchaftsbewußte Denken erſetzte und damit in der Welt des Geiſtes einen Durch⸗ bruch vollzogen babe, der einen Denkfehler von Jahrhunderten korrigierte. Er ſchilderte, wie der Individualismus die Philoſophie in ein Labyrinth der Gedanken verſtrickte, das ſie im⸗ mer mehr von der Wirklichkeit entfernte und zu jenem grotesken Zuſtande führte, der auf dem letzten Philoſophenkongreß in Prag als Dauerkriſe der Philoſophie gekennzeichnet wur⸗ de. Das ſei das bittere Ende einer Epoche, die das Fundament ihrer Philoſophie ſtatt auf dem naturgewachſenen Boden der Gemeinſchaft auf dem Sandhaufen der individuali⸗ ſtiſchen Erkenntnistheorie errichtet hatte. Dr. Dietrich ſchilderte dann, wie ſich von der Grunderkenntnis des raſſiſch bedingten ge⸗ meinſchaftsbewußten Denkens aus uns die Be⸗ griſſe des Lebens auf allen Gebieten neu ge⸗ ordnet hätten. Reichsleiter Dr. Dietrich wandte ſich dann den beiden Problemen zu, die uns als die Säulen des individualiſtiſch⸗liberaliſtiſchen Denkens bezeichnet wurden, der Frage der Perſönlichkeit und der Freiheit Ueberzeugend widerlegte er die Argumente, die bei dieſen Problemen aus den Kreiſen der li⸗ beraliſtiſchen Geiſteswelt immer wieder der Auffaſſung des Nationalſozialismus entgegen⸗ 981 werden. Er umriß die Löſungen, die ie Philoſophen aller Zeiten von Plato bis zu den Modernen gefunden zu haben glaubten, um dann nachzuweiſen, daß eine Löſung in der Ebene des individualiſtiſchen Denkens über ⸗ haupt nicht gefunden werden kann. Er hob den entſcheidenden Unter⸗ ſchied zwiſchen der Perſönlichkeit und der indi⸗ viduellen Eigenheit heraus und kam zu dem Schluſſe, daß Perſönlichkeit nicht durch natur⸗ Berlin, 25. Oktober Im Deutſchen Reichsanzeiger und in der Wiener Zeitung gibt der Reichsminiſter der Finanzen ein Angebot der Reichsregierung be⸗ annt, nach dem den Inhabern der ſtaatlichen und ſtaatsgarantierten öſterreichiſchen Schuld⸗ verſchreibungen gegen Einreichung ihrer Schuldtitel 46 prozentige mit 2 v. H. ugzüglich erſparter Zinſen künd⸗ are Anleihe des Deutſchen Rei⸗ ches gewährt wird. Das Angebot ſtellt eine Entſchädigung für die Inhaber der ge⸗ nannten öſterreichiſchen Schuldverſchreibungen dar, aus denen das Reich bekanntlich eine Ver⸗ pflichtung nicht anerkennt. Die von dem Angebot erfaßten öſterreich⸗ iſchen Schuldtitel können ab 2. Novem- ber 1938 durch Vermittlung der Kredit⸗ unternehmungen bei der Haftprüfungsſtelle 1 des öſterreichiſchen Miniſteriums für Finanzen eingereicht werden. Effektenumſatz⸗ und Bör⸗ ſenumſatzſteuer ſind aus dieſem Anlaß nicht zu entrichten. Auch wird eine Proviſion den Ein⸗ reichenden von den Kreditunternehmungen nicht berechnet.. Für die Einreichung iſt eine Ausſchluß⸗ friſt bis, zum 81. Januar 1939 werden als Irrlebren verworfen. Was bisher Halbe Maßnahmen rüchen ſith Die ſſchechiſchen Kommuniſten hetzen die Arbeilerſchafk auf Prag, 25. Okt. Die tſchechiſche Regierung hatte zwar die Kommuniſtiſche Partei in den ſogenannten hiſtoriſchen Sendern eingeſtellt, doch hatte ſie ſich noch nicht dazu entſchloſſen, die Partei vollkommen aufzulöſen, ihr Vermögen zu be⸗ ſchlagnahmen und die führenden Funktionare unter Poltzeikontrolle zu ſtellen Dieſe halbe Maßnahme rächt ſich jetzt; es liegen jetzt be ⸗ reits Anzeichen vor, daß die Kommuniſten durchaus nicht gewillt ſind, ihre Tätigkeit ein⸗ zuſtellen. Bei einer am Montagabend abgehaltenen Verſammlung der tſchechiſch⸗ſlowakiſchen Ge⸗ werkſchaftsvereinigung ſtellte es ſich plötzlich heraus, daß die ganze Verſammlung von An⸗ feſtgeſetzt worden. Nach Ablauf der Friſt gehörigen der ehemaligen Kommuniſtiſchen Partei beherrſcht wurde. Es wurde beſchloſ— ſen. am 28. Oktober, dem Nationalfeiertag der Republik, der bekanntlich in dieſem Jahr nicht 1 begangen werden wird, die Belegſchaft er Prager Betriebe aufzubetzen, ihre Arbeits- ſtätten zu verlaſſen und in den Straßen ge- gen den„Faſchismus“ zu demon; ſtrieren. Die Kundgebungen ſollen ſich auch gegen die im Gange befindlichen Eini⸗ gungsbeſtrebungen im tſchechiſchen Parteiweſen richten. da dieſe auch„faſchiſtiſcher Natur“ ſeien. Wie man weiter erfährt, hat ſich der berüchtigte Kommuniſtenhäuptling Gott wald nach Moskau begeben, und wird dort die Leitung der mitteleuropäiſchen Abteilung Die Perſoͤnlichkeit im Drilien Reich, E ſozialiſtiſche Weltbild verſtändlich machen ſol⸗ len. Deshalb empfinde er es als beſonders wert⸗ voll, gerade zu den Erziehern, die die deutſche Jugend in ihren Händen haben, über den We⸗ ſenskern der nationalſozialiſtiſchen Idee zu ſpre⸗ chen und ihnen die tiefſten Grundgedanken des nationalſozialiſtiſchen Weltbildes, das uns der Führer geſchenkt hat, herauszuarbeiten und in Leitſätze zu faſſen. Reichsleiter Dr. Dietrich ging dann zum Kernproblem ſeiner Ausführungen über: wiſſenſchaftliche Denkmethoden oder pſycholo⸗ giſche Zergliederungen, ſondern nur vom Ge⸗ ſichtskreis der Gemeinſchaft aus erkennbar und begreiflich und daß für ſie entſcheidend ſei, daß ſie aus innerer Notwendigkeit im Sinne der Gemeinſchaft wirke. Nur in der Ge mein⸗ ſchaft habe die Perſönlichkeit ihren Lebensraum. Auch dem Problem der Freiheit ging Dr. Dietrich erkenntnistheoretiſch an die Wurzel. Er ſtellte dem kalten Freiheitsbegriff des In⸗ dividualismus, der die Befreiung des einzel⸗ nen von ſeinen Pflichten gegenüber der Ge⸗ meinſchaft wolle, den ſchöpferiſchen Be⸗ griff der Freiheit gegenüber, der Freiheit für die Gemeinſchaft, die allein die wahre Freiheit ſei und dieſen Namen verdiene. Dieſen echten Begriff der Freiheit habe die nationalſozialiſtiſche Revolution klar in unſer Bewußtſein treten und lebendige Wirklichkeit werden laſſen. Was der Individualismus Frei⸗ heit nenne, ſei nicht Freiheit, ſondern Ver⸗ antwortungsloſigkeit. Aus dieſer inneren Einheit und Verbunden⸗ heit mit dem Volke ſchöpfe der Führer die Kraft zu ſeinen Entſchlüſſen und das Volk den gläu⸗ bigen Mut, ſich wie ein Mann hinter ihn zu ſtellen. Nachdem Dr. Dietrich die Schlußfolgerung ſeiner Ausführungen gezogen hatte, verwies er darauf, daß in der organiſchen Entwicklung aus der Gemeinſchaft auch die Löſung des ſo⸗ zialen Problemes eingeſchloſſen liege. Die Schöpfung des klaſſenloſen Staates, in dem das gleiche Leiſtungs⸗ prinzip für alle gilt, habe zum erſten Mal dem Wort Sozialismus einen praktiſchen lebens⸗ ſtarken Inhalt und der ſozialiſtiſchen Sehnſucht von Jahrhunderten Erfüllung gegeben. Die Verwirklichung dieſer großen Idee, die der Führer dem deutſchen Volke geſchenkt habe, ſo ſtellte Dr. Dietrich am Ende ſeiner pro⸗ grammatiſchen Ausführungen feſt, hänge da⸗ von ab, inwieweit ſie in ihrer geſtaltenden Kraft, ihrer Größe und ihrer Bedeutung er⸗ kannt und ſo durchgeführt werde, wie es dem Willen ihres Schöpfers entſpreche. Es ſei der Schritt über die Schwelle eines neuen Zeitalters den wir tun, und die Auf⸗ gaben des Geiſtes, die für uns daraus erwach⸗ ſen, ſeien zu keiner Zeit der deutſchen Geſchichte Amkauſch öſterreichiſcher Schuldtitel Einreichungsfriſt bis 31. Januar 1939 der Dritten Internationale übernehmen. größer und gewaltiger als heute geweſen. dürfen Kreditinſtitute Einreichungen nicht mehr annehmen, Gleichzeitig wird bekanntgegeben, daß der Kapital⸗ und Zinſendienſt der einzu⸗ reichenden öſterreichiſchen Schuldverſchreibun⸗ gen mit dem 2. Oktober 1938 aufhört und die Börſennotierungen entfallen. Das Angebot erfaßt ſämtliche in der Be⸗ kanntmachung aufgeführten auf Schilling und auf ausländiſche Währung lautenden öſterreichiſchen ſtaat⸗ lichen und ſt aats garantierten Schuldverſchreibungen. Chaiſe Com⸗ mune⸗Werte fallen unter das Angebot nur in⸗ ſoweit, als ſie am 14. April 1938 einer Per⸗ ſon gehört haben, die ihren Wohnſitz(Sitz) oder gewöhnlichen Aufenthalt im Deutſchen Reich hatte, und noch einer Perſon gehören, die ihren Wohnſitz(Sitz) oder gewöhnlichen Aufenthalt im Deutſchen Reich hat. Als Be⸗ weis für den Inlandsbeſitz gilt u. a. der Nachweis der Anmeldung gemäß 8 8 der Deviſen verordnung für das Land Oeſter reich. Mit dem Angebot wird gleichzeitig eine An⸗ gleichung an den im Altreich ſchon leit langem erreichten Zinsſatz von 4½ v. H. durchgeführt. Bei der Feſtſtellung der Entſchädigungsſätze iſt die Verſchiedenheit der öſterreichiſchen Schuld⸗ verſchreibungen berückſichtigt worden. Um Här⸗ ten auszugleichen, die ſich bei der Umſtellung der auf fremde Währung und auf Schilling mit Goldklauſel lautenden Wertpapiere erge⸗ ben könnten, behält ſich der Reichsminiſter der Finanzen vor, Zuſatzentſchädigungen zu ge⸗ währen. Solche Entſchädigungen werden für die genannten Wertpapiergattungen ſoweit ſie ſich im Beſitz von natürlichen Perſonen befin⸗ den nur für einen den Gegenwert von 50 000 Schilling nicht überſteigenden Beſitz an derar⸗ tigen Wertpapieren gewährt werden. Alles nähere bleibt weiteren Verlautbarungen vor⸗ behalten. Die neu auszugebende Reichsanleihe trägt die Bezeichnung„44 prozentige An ⸗ leihe des Deutſchen Reiches von 1938, Zweite Ausgabe“ und iſt vom 1. Oktober 1988 ah mit jährlich 475 v. H. ver⸗ zinslich, Die Zinſen werden halbjährlich am 1. April und 1. Oktober jeden Jahres bezahlt, erſtmalig am 1. April 1939. Zur Tilgung der Anleihe werden vom 1. Oktober 1938 ab jährlich 2 v. H. ihres ur⸗ nung der durch die Tilgung erſparten Zinſen verwendet. Die Tilgung erfolgt durch Rück⸗ kauf oder Ausloſung. Die ausgeloſten Schuld⸗ verſchreibungen werden an dem auf die Aus⸗ loſung folgenden 1. Oktober zum Nenmwert eingelöſt. Die erſte Einlöſung findet im Falle der Ausloſung am 1. Oktober 1939 ſtatt. Die neue Reichsanleihe iſt mündel⸗ fächer und reichsbanklombard⸗ ähig. Der geringſte Nennbetrag der neuen Reichsanleihe ſtellt ſich auf 100 Reichsmark. Zum Ausgleich der ſich er⸗ gebenden Spitzen gibt das Reich unverzinsliche Teilbeſcheinigungen über 10 Reichsmark und 5 Reichsmark aus. Dieſe Beſcheinigungen kön⸗ nen noch bis zum 31. Dezember 1939 in Reichsanleihe umgetauſcht werden. Barzah⸗ lungen irgendwelcher Art werden darauf nicht geleiſtet. Spitzenbeträge von weniger als fünf Reichsmark werden durch Auszahlung oder Zukauf bar ausgeglichen. — der Führer in Wien Wien, 25. Okt. Im Anſchluß an den Aufenthalt in Engerau traf der Führer auf der Durchreiſe unerwartet zu einem kurzen Beſuch in Wien ein. Im Laufe des Nachmittags beſichtigte der Führer das Kunſthiſtoriſche Muſeum und die Wiener Hofburg. Die Wiener Bevölkerung bereitete dem Führer, deſſen Anweſenheit in Wien ſich ſchnell in der ganzen Stadt herum⸗ geſprochen hatte, bei ſeiner Fahrt durch die Straßen der Stadt überall begeiſterte Kundgebungen. Jalienreiſe des Reichsaußenminiſlers Berlin, 26. Okt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop trifft am Donnerstagabend zu einem kurzen Aufenthalt in Rom ein. Muſſolini grüßt deukſche Arbeiter Deutſche Abordnung in Tripolis Nom, 25. Okt. Der Vizepräſident des Internationalen Zen⸗ tralbüros„Freude und Arbeit“ Hauptamts⸗ leiter Claus Selzner, der Leiter des Re⸗ ferats Ausland, Reichsamtsleiter Langer und Paulus von der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ ſind von Rom zum Emp⸗ fang der deutſchen KdF.⸗Schiffe nach Tripolis abgefahren. In Begleſtung der deutſchen Ab⸗ ordnung befanden ſich der ſtellvertretende Prä⸗ ſident der italieniſchen Induſtriearbeiterkonföde⸗ ration, Clavengani, ſowie ſeitens des ita⸗ lieniſchen Dopolavoro, Conte Fagdavia. „Der italieniſche Regierungschef Benito Muſſo⸗ lini, der ſich beim Abflug der Abordnung zu⸗ fällig auf dem Flughafen befand, richtete herz⸗ liche Worte an Claus Selzner und er⸗ kundigte ſich eingehend nach den Reiſezielen und Plänen der deutſchen Abordnung. Er trug ihr ſeine Grüße an die nach Tripolis kommen⸗ den deutſchen Arbeiter auf. i„Giornale d' Jalia!:? zum deulſchen Kolonialanſpruch Rom, 25. Okt. Große Beachtung findet in der italieniſchen Preſſe die in ausführlichen Auszügen veröffent- lichte Stellungnahme der„Deutſche Diploma⸗ tiſch⸗Politiſche Information“ zum deutſchen Ko⸗ lonialanſpruch.„Giornale d'Italia“ betont, daß der Standpunkt Verlins ſowohl rechtlich wie politiſch unanfechtbar ſei. Nach⸗ dem endlich alle Fragen gelöſt worden ſeien, die für das Reich in Europa offen ſtanden, müſſe 4557 auch die Kolonialfrage von einem rea⸗ iſtiſchen Standpunkt aus betrachtet werden. Verarmung Jowjelſpanjens 88 Paris, 25. Oktober. In Cerbsre ſind aus Rotſpanien auf dem Schienenweg 350 Tonnen Gold⸗ und Silberbarren eingetroffen, die in ſchwe⸗ ren, mit Eiſenbändern beſchlagenen Kiſten ver⸗ packt waren. Dieſe Sendung ſoll über Le Havre nach Nordamerika weiterverfrachtet werden, um dort als Zahlung für Lieferungen an Sopwjet⸗ ſpanien zu dienen. Kleine poliliſche Nachrichlen Die in der Elbe⸗Reederei⸗Vereinigung zuſam⸗ mengeſchloſſenen Schiffahrtsgeſellſchaften haben mit dem 25. Oktober 1938 den regelmäßigen Schiffsverkehr von und nach dem Sudetengau und der Tſchecho⸗Slowakei wieder aufgenommen. Damit iſt die Elbeſchiffahrt in ihrem alten Um⸗ fange wieder voll in Betrieb. Der irakiſche Außenminiſter kehrte am Diens⸗ tag vormittag von einer zweimonatigen Europa⸗ Flugplatz das geſamte Kabinett, das Diploma⸗ tiſche Korps und viele Freunde des Miniſters erſchienen. Die am 5. Oktober in Belgrad begonnenen deutſch⸗jugoſlawiſchen Wirtſchaftsbeſprechungen wurden erfolgreich abgeſchloſſen. Das umfang⸗ reiche Schlußprotokoll wurde deutſcherſeits von Miniſterialdirigent Dr. Spitta und auf jugo⸗ ſlawiſcher Seite vom Leiter der Außenhandels⸗ abteilung im Außenminiſterium, Staatsſekretär Ulia, unterzeichnet. Anſchließend wurde eine Preſſemitteilung ausgegeben. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kubn. Worms; für den übrigen Tetl: Fetiedrich Martin„Vternheim. Verlag: Vereinigte eitungsveclage CEndrim. Haller & Co, Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ ſprünglichen Nennbetrages unter Hinzurech⸗ kenhäuſer. Cuyrim& Co., Worms.— Da. IX. 1938 über 2006. 8. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. reiſe zurück. Zu ſeinem Empfang waren auf dem 9011 men, i lg 80 9 dagegen nente den. 00 Alert d. dieſet 1 kinn und n Pebölle! pählen. „05 1 für in meiſte ſchwie ander. dh! großer „Dee Fu die Kegi es nichl peit übe neiben! det fran direkte! der Tic icht hat beifübru dere Ni jetzt dat vermied die Vert gröbere hätten. Das n Offenhei um eine gen: N natibe niemande Krieg le teich E wenn ſic einigt vot ei die viel! weſen wi Vit hätt ten könn alle and Vernicht ſame! tetial würde n ben in einen Kr gab es. ſcen All Krieg un die ande dingunge nicht daf Aung bielleicht den iſt. Nach! lands ge Lord gn es in 6E. wünſch: mals eine offen he liche Vol daß B. 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Auf der einen Seite ſtand die Forderung einer wirklich homogenen Bevölkerung, ihr politiſches Schicksal ſelbſt zu wählen. „Es war für das britiſche Volk, das ſich da⸗ für in der einen oder anderen Form in den meiſten Teilen der Welt eingeſetzt hatte, ſchwierig, ſich dem zu widerſetzen. Auf der anderen Seite habe die Tatſache geſtanden, daß dieſe Forderungen unter dem Einſatz großer Macht von Deutſchland vertreten worden ſeien.“ „Die Frage“, ſo ſagte Lord Halifax,„über die die Regierung zu entſcheiden hatte, lautete, ob es richtig oder falſch war, Europa und Länder weit über Europa hinaus in einen Krieg treiben zu laſſen, oder ob es richtig war, mit der franzöſiſchen Regierung, die natürlich durch direkte vertragliche Verpflichtungen gegenüber der Tſchecho⸗Slopakei gebunden war(die wir nicht hatten) verſtärkten Einfluß auf die Her⸗ beiführung der beſtmöglichen Löſung durch an⸗ dere Mittel auszuüben. Es hat keinen Zweck, jetzt darüber zu ſtreiten, ob Nachteile hätten vermieden werden können oder nicht, wenn die Verantwortlichen der Tſchecho ⸗ Slowakei größere Vorausſicht und Planung verfolgt bätten. Das mag ſo ſein. Ich muß aber in aller Offenheit diejenigen. die die Wahl kritiſieren, um einen allgemeinen Krieg abzuwenden, fra⸗ gen: Wie lautete tatſächlich die Alter⸗ native? Es war die klare Tatſache, die von niemandem beſtritten worden iſt, daß kein Krieg, keine gemeinſame Anſtrengung Frank⸗ reichs, Sowjetrußlands und Englands, ſelbſt wenn ſich noch andere mit unſerer Sache ver- einigt hätten. die Tſchecho⸗Slowakei vor einer Zerſtörung bewahrt hätte, die viel umfaſſender als die großen Opfer ge⸗ weſen wäre, die von ihr verlangt worden ſind. Wir hätten in einen allgemeinen Krieg eintre⸗ ten können, in dem die Tſchecho⸗Slowakei wie alle anderen in einer allgemeinen gänzlichen Vernichtung des menſchlichen Lebens gran ſame Verluſte an Menſchen und Ma⸗ terial erlitten haben würde Und ſchließlich würde niemand ihre Grenzen neu gezogen ha⸗ ben in der Form, in der ſie offenſichtlich durch einen Krieg geſchützt werden ſollten. Vielmehr gab es nur und immer eine harte Wahl zwi⸗ ſchen Alternativen. Die eine davon bedeutete Krieg und 1 der Tſchecho⸗Slowakei, die andere bedeutete die uns bekannten Be⸗ dingungen für die Tſchecho⸗Slowakei. Ich kann nicht daran zweifeln, daß der Beſchluß, eine Löſung herbeizuführen, durch die der Krieg vielleicht von der halben Welt abgewendet wor⸗ den iſt, richtig iſt. Nach Kennzeichnung der Dankesſchuld Eng ⸗ lands gegenüber dem Premierminiſter fuhr Lord Halifax fort, er habe ſagen hören, daß es in England Leute gebe, die Krieg wünſchten. Er wolle verſichern, daß er nie⸗ mals eine verantwortliche Perſönlichkeit ge⸗ troffen habe, die ſo verrückt war. Das eng⸗ liſche Volk wünſche keinen Krieg. Er glaube, daß man in England in überwältigendem Maße dieſer Anſicht ſei, ebenſo in Frankreich. „Dasſelbe Gefühl ſei in Deutſchland und Ita⸗ lien zum Ausdruck gebracht worden.„Unter die⸗ ſem Impuls“, ſo erklärte Lord Halifax weiter, „ſchreiten wir vier Mächte zu einer gemeinſa⸗ men Aktion zur Abwendung des Krieges, und ſie haben, wie wir zuverſichtlich hoffen. einen Grundſtein gelegt, auf dem wir vielleicht noch beſſere Dinge aufbauen werden.“ Zu der von Adolf Hitler und Chamberlain gemeinſam unterzeichneten Erklärung ſagte Lord Halifax:„Es mag einige Leute geben. die den Wert dleſer Erklärung herabſetzen möch⸗ ten Wenn aber ihr Geiſt verlebendigt werden und ehrlich zur Grundlage einer gegenſeitigen Annäherung gemacht werden kann— dürfte ſie ſich dann nicht als eine größere Sache für die Welt erweiſen, als manche Zweifler heute anzunehmen bereit ſind?“ Lord Halifax ſtimmte ſodann General Smuts zu, der feſtgeſtellt hatte:„Verpaßte Gelegen⸗ heiten ſind in ſtarkem Maße für die Verſchlech⸗ terung der Lage Europas in den letzten Jah⸗ ren verantwortlich geweſen. Dieſer Irrtum ſollte nicht wiederholt werden“ n „Wir ſprechen heute viel von Garantien“, ſagte dann der Außenminiſter,„ich zögere nicht, zu erklären, daß, wenn Deutſchland und Eng⸗ land wirklich zu einer Verſtändigung gelangen würden, dieſes die ſtärkſte Garantie wäre, die es gegen die Gefahren gibt, denen die Welt ſo nahegebracht worden iſt. Ich hoffe in der Tat, daß die Grenzberichtigungen gemäß der Vertei⸗ lung der Bevölkerung, die ſelbſt in Mittel⸗ und Südoſteuropa vor ſich geht, zu Stabilität und Frieden beitragen wird. Wir ſind jetzt Zeugen der Reviſion des Verſailler Ver⸗ trages.“ Lord Halifax unterſtrich in dieſem Zuſam⸗ menhang die Hoffnung auf eine gerechte Löſung des ungariſch ⸗ tſchecho⸗ſlowakiſchen Problems: „Wir erkennen an, daß Ungarn geſetzmäßig Forderungen hat, und wir vertrauen darauf, daß Mittel gefunden werden, ihnen zu ent⸗ ſprechen“ 5 Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wandte der Außenminiſter ſich nochmals entſchieden gegen das Gerede ſeiner Landsleute vom Kriege:„Das ſcheint mir ein Evangelium des reinen Fatalismus zu ſein, das zwangs⸗ läufig dazu führen muß. ſich durch Verteidi⸗ gungsmaßnahmen nach altem Muſter gegen den ſicheren Krieg zu waffnen. Unter den e genwärtigen Umſtänden muß das aber wie⸗ derum dfrekt zur Aufteilung Europas in gegneriſche Blocks führen und die Kata⸗ ſtrophe näherbringen, gegen die es ſich vorzu⸗ bereiten behauptet. Ich bin der Anſicht, daß ſtarke Kräfte am Werke ſind, die dafür ſorgen werden, daß jedes Land es ſich einmal und zweimal überlegt, bevor es ſeine Zuflucht zum Kriege nimmt. Es ſind alſo meiner Anſicht nach viele einflußreiche Kräfte, und ich glaube, daß es wohl die mächtigſten den Frieden zu arbeiten. Lord Halifax bekannte ſich dann zu der alt- modiſchen Idee, wie er ſagte, daß ein Schirm oft den Regen abhalten hilft. Damit begrün⸗ dete der Miniſter die abermalige Rüſtungs⸗ welle Englands, um ſich dann Einzelfragen der perſönlichen und finanziellen Bereitſchaft des britiſchen Bürgers zuzuwenden. Die drei Möglichkeiten Lord Halifax ſtellte dann ſchließlich u. a. feſt: „Wir wünſchen eine Welt, in der alle Natio⸗ nen nebeneinander exiſtieren können, in der alle ihre billigen Rechte achten und in der Mei⸗ nungsverſchiedenheiten durch freie Ausſprache beſeitigt werden. Wenn wir aber die Welt mit Erfolg in ruhigere Gewäſſer bringen wollen, ſo müſſen wir freimütig die drei Möglichkeiten ins Auge faſſen. Die erſte iſt Krieg, die zwei⸗ te iſt ein bewaffneter Friede, die dritte iſt ein Friede der Verſtändigung. An der erſten möchten wir vorbeikommen, und die dritte wünſchen wir zu verwirklichen. Unſere eigene Linie iſt klar, wir dürfen keine Gelegen⸗ heit verſäumen, die Ergebniſſe der perſönlichen 11 zwiſchen Deutſchland, Italien, rankreich und uns in München ſo zu fördern, daß ſie vielleicht weſenhafte Geſtalt annehmen. ſind, dabei, für Wenn wir das tun, ſo werden wir alte Freunde bei der Suche nach etwas neuem nicht aufgeben. Denn wir haben die Abſicht, nach Möglichkeit unſere Beziehungen zu allen zu verbeſſern, die bereit ſind, ihre Walne e mit uns zu ver⸗ beſſern und nach Möglichkeit für eine allge⸗ meine Verſtändigung zu arbeiten, unter die ſich alle auf der gemeinſamen Grundlage gegen⸗ leitiger Duldſamkeit und Ach tung ſtellen können.“ Die halifar⸗Rede in der franzöſiſchen Preſſe Paris, 25. Okt. Die Rede des engliſchen Außenminiſters Lord Halifax findet in der franzöſiſchen Frühpreſſe am Dienstag ſtarke Beachtung. Die Blät⸗ ter druckten die Ausführungen Lord Halifax zum Teil im ausführlichen Wortlaut ab, ent⸗ halten ſich jedoch vorläufig eigener Stellung⸗ nahmen, mit Ausnahme des„Oeuvre“. Mehrere Zeitungen heben in ihren Ueber⸗ ſchriften Sätze aus der Rede des britiſchen Au⸗ ßenminiſters hervor.„Excelſior“ und„Jour“ zitieren die Worte: Man müſſe ſich aus den Ergebniſſen der perſönlichen Fühlungnahme von München Kapital ſchlagen. Der„Matin“ unterſtreicht, daß der Chef des Foreign Office auf eine Verſtändigung mit dem Reich großen Nachdruck gelegt habe. Die rechts⸗ ſtehende“„Epoque“ erklärt, Halifax verſuche, die engliſche Politik gegenüber der Tſchecho⸗Slowa⸗ kei zu rechtfertigen und empfehle ein Abko m⸗ men mit Deutſchland. Das„Jour“ ſchreibt, Lord Halifax ſpreche vom Frieden. Die Rede des engliſchen Außen⸗ miniſters erhalte ein ganz beſonderes Intereſſe wegen des Umſtandes, daß Lord Halifax einer der drei Miniſter ſei, die an der Seite TChamber⸗ lains ſtündlich die Entwicklung der kürzlichen europäiſchen Kriſe mit⸗ erlebt hätten. Der„Figaro“ über⸗ ſchreibt:„Eine ernſthafte deutſch⸗engliſche En⸗ tente würde die ſicherſte Friedensgarantie ſein, erklärt Halifax in Edinburg“. Echt jüdische Heldentat Jünf Deulſche in Anlwerpen von 50 Inden überfallen und beraubt Brüſſel, 28. Oktober In Antwerpen wurde am Montag eine harm⸗ loſe deutſche Reiſegeſellſchaft das Opfer eines gemeinen und hinterhältigen Über⸗ falls durch eine jüdiſche Bande. Fünf deutſche Paſſagiere des Hapagdampfers„Cordille⸗ ra“ wurden bei einem Spaziergang durch die Stadt Antwerpen in der Nähe des Hauptbahn⸗ hofes von einer großen Anzahl Juden bedroht und tätlich angegriffen. Den Juden gelang es. einen der Deutſchen, den Leiter der deutſchen Kolumbien ⸗Cordilleren⸗Expedition 1938 von den übrigen abzudrängen und ihm durch Fauſt⸗ ſchläge und Fußtritte ſchwere Verletzungen des linken Auges und des Rückens beizubringen. Eine wertvolle Kamera wurde ihm vom Körper geriſſen und geſtohlen. Von Seiten des deutſchen Generalkonſulats ſind die erforderlichen Schritte eingeleitet worden. Die beiden jüdiſchen Haupttäter ſind bereits verhaf⸗ tet worden. Der Ueberfall in Anlwerpen Eine echt jüdiſche Heldentat.— Befremdendes Stillſchweigen eines Teiles der belgiſchen Preſſe Brüſſel, 26. Oktober „Zu dem frechen Ueberfall von Juden auf deut⸗ ſche Reiſende in Antwerpen werden noch wei⸗ tere Einzelheiten bekannt. Bei den jüdiſchen Angreifern handelt es ſich in der Hauptſache um oſtjüdiſche Diamantenhändler, die die deutſchen Reiſenden in der Nähe der Antwerpener Dia⸗ mantenbörſe überfielen. Etwa 50 Juden ſtürzten ſich auf die fünf Deutſchen, wobei ſie ſchrien:„Schlagt die Nazis tot!“ Der Leiter der deutſchen Co⸗ lumbien⸗Cordilleren⸗Expedition, der Münchener Forſchungsreiſende Dr. Pichſer. wurde da⸗ bei durch die jüdiſchen Rohlinge ſchwer verletzt und außerdem beſtohlen. Er wurde ſofort von dem Schiffsarzt des deutſchen Dampfers„Cor⸗ dillera“ in Behandlung genommen. Auch ein zweiter deutſcher Reiſender wurde durch die jü⸗ diſchen Rohlinge verletzt. Nur durch das Ein⸗ ſchreiten von Polizeibeamten und einiger an⸗ ſtändiger Belgier konnten weitere Mißhand⸗ lungen vermieden werden. Die zwei Rädelsführer der jüdiſchen Bande wurden verhaftet und werden ſich vor Gericht zu verantworten haben. Der deutſche General⸗ konſul, Schmidt⸗Roellke, hat Proteſt⸗ ſchreiben an den Gouverneur der Provinz Antwerpen und den Antwerpener Oberbürger⸗ meiſter geſandt, in denen er eine Beſtrafung der Schuldigen fordert. Er hat ſerner verlangt. Sorge dafür zu tragen, daß deutſche Reiſende ſich künftig in Sicherheit in Antwerpen bewes gen können. Feierstunde des NS. Lehrerbundes Die Berkeilung der„Hilf mil“ und hans chemm-Preiſe Im Rahmen der Oſtmark⸗Tagung des NS. ⸗ Lehrerbundes fand am Dienstag mittag in der Wiener Hofburg die„Hilf mit“⸗Feierſtunde des NS.⸗Lehrerbundes ſtatt. Der Reichstvalter des NS.⸗Lehrerbundes, Gauleiter Wächt⸗ ler, gab dabei die Verteilung der„Hilf mit!“⸗ und Hans⸗Schemm⸗Preiſe 1937/88 bekannt. Den„Hilf mit!“⸗Preis für die beſten noch un veröffentlichten Jugendgedichte und Jugend⸗ erzählungen des Jahre s hat der NS.⸗Lehrer⸗ bund folgenden Preisträgern zuerkannt: a) für die beſten Jugenderzählungen: 1. Preis:(750 RM.) Max Breuel, Königs⸗ hofen über Eiſenberg, Thüringen, 2. Preis:(600 RM.) Georg A. Oedmann, Niederwieſa, Sachſen, 3. Preis:(400 RM.) Karl Hans Watzin⸗ ger, Linz(Oberdonau), für ſeine Arbeit„Dank es, o Deutſchland“, 4. Preis:(300 RM.) Heinrich Riepe, Vox⸗ trup⸗Lüſtringen bei Osnabrück, 5. Preis:(200 RM.) Irma Lühmann, Berlin, 6. Preis:(150 RM.) Herbert Lange, Dresden, 7. Preis:(100 RM.) Alfred Frank, Flet⸗ ſchenreuth(Oberfranken). b) für die beſten Jugendgedichte! 1. Preis(200 fan R. A. Wiemer, Bad Fran⸗ kenhauſen(Kyffhäuſer), zwei zweite Preiſe (75 RM.) Heinrich Hanitza von Bazan, Berlin, Luiſe Pfeilſtücker, Bonn, drei dritte Preiſe(je 50 RM.) Artur Dumke. Berlin, Luci Rohmer, Heilſchir, Hofheim(Taunus), Auerswald, Hei⸗ ligengrabe bei Techo(Oſtprignitz). Den„Hans⸗Schemm⸗Preis“ für die 1 er⸗ ſchienenen 9 des Jahres erhielten: 1. Preis(2000 RM.) Gottfried Rothacher(Dr. Bruno Nowak), Berlin, 2 Preis(1000 RM.) Alfred Zacharias(Cautin bei München), 3. Preis(500 RM.) Alfred Weidenmann, Fulda. Die Preisträger aus dem Wettbewerb„Lei“ ſtungsberichte deutſcher Lehrer“ über das Thema„Der Erzieher im Dritten Reich“ ſind: 1. Preis(1000 RM.) Willy Illingen, Köln⸗ Nippes, 2. Preis(500 RM.) Heinrich Engel, Naum⸗ burg an der Saale, 3. Preis(300 RM.) fiel auf Willi Dralle, Oldenburg i. Oldenb. und Heinrich Steger (200 RM), Schloin b. Grünberg i. Schleſien. Nach der Bekanntgabe der Preisträger un; terſtrich Wächtler die Bedeutung des Jugend- ſchrifttums für die nationalſozialiſtiſche Ju⸗ genderziehung. Dabei verwies er beſonders auf die Schülerzeitſchrift„Hilf mit!“, die mit einer Auflage von 3½ Millionen zu einem nicht mehr wegzudenkenden Erziehungsmittel unſerer Schule geworden ſei Alle jene aktuel⸗ len Probleme, mit denen ſich die Schule und die Schuljugend auseinanderſetzen müßten und die in keinem Lehr- und Leſebuch hin- länglich behandelt werden könnten, würden in dieſer„Hilf mit!“ Schriftenreihe berührt. Sie ermögliche es jedem Erzieher, neuen leben⸗ digen Stoff in beſter Geſtaltung in ſeinem Unterricht zu verwerten. Erſle Großdeulſche Buchwoche Berlin, 25. Okt. Die kommende Woche wird in ganz Groß⸗ deutſchland zu einem macht vollen Appell für das deutſche Schrifttum werden. Vom 30. Oktober bis 6. November begeht das deutſche Volk in allen Gauen in den großen Städten wie in den kleinſten Dörfern gemein⸗ ſchaftlich die erſte Großdeutſche Buchwoche. In Weimar, in Wien und in München werden bedeutungsvolle Kundgebungen für das deutſche Schrifttum ſtattfinden. In 250 Ausſtel⸗ lungen wird dem deutſchen Volk eine Jahres⸗ ſchau des deutſchen Schrifttumes geboten wer⸗ den. In Weimar wird im Zeichen der Woche des deutſchen Buches zum erſtenmal ein Groß⸗ Sie hören im Rundfunk Donnerstag, den 27. Oktober Stuttgart 5.45: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. 9.20. Für Dich daheim. 10: Volksliedſingen. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittagskonzert. 14: Muſik nach Tiſch. 16: Muſik zum Nachmittag. 17: Zum ö⸗Uhr⸗Tee 18: Aus Zeit und Leben. 19: Georges Bizet. 20: Nachrichten. 20.10: Friſcher Morgen, friſches Herz. 21.20 Heitere Klaſſik. 22: Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport. 22.30: Volks⸗ und Unterhal⸗ tungsmuſik. 24—2: Nachtkonzert. e Frankfurt ee ee 6: Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6 30: Frühkonzerk. 8.30: Froher Klang zut Werkpauſe. 9.40: Kleine Rat⸗ ſchläge für Küche und Haus. 10: Schulfunk: Volks⸗ liedſingen. 1145: Ruf ins Land. 12: Mittagskon⸗ zert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mittags- konzert. 14.10: Komponiſten der Gegenwart unter⸗ halten uns. 15: Für unſere Kinder. 16: Nachmittags- konzert. 18: Aus Arbeit und Beruf. 18.30: Kam- mermuſik. 19 15: Tagesſpiegel. 19.30: Der fröhliche Lautſprecher 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15: Unſer ſingendes klingendes Frankfurt. 22: Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Spott. 22.15: Unſere Kolonien. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24: Nachtkonzert. 2—3: Nachtkonzert.* 8* deutſches Dichtertreffen werden. Als Auftakt zur Woche des deutſchen Buches 1938 veranſtalteie die Reichsſchrifttumsſtelle im Hotel Kaiſerhof einen Empfang der in⸗ und ausländiſchen Preſſe. a 5 Nach Begrüßungsworten des Geſchäftsführers der Reichsſchrifttumsſtelle Genſel ſprach der ſtellvertretende Leiter der Abteilung Schrifttum im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda, Regierungsrat Schlecht, über den Sinn der Woche des deutſchen Buches und verkündete das Programm dieſer W deutſchen Buchwoche. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels habe, ſo führte er aus, der Buchwoche die Parole„Das Buch ein Kraftquell der Nation“ vorangeſtellt. Dieſes Wort bringe den eigent⸗ lichen Sinn und Zweck der Buchwoche klar zum Ausdruck, der darin liege, ſieben Tage hindurch das deutſche Volk in allen ſeinen Schichten zum wertvollen Buch unſerer Dichter und Denker der Nation hinzuführen. Er teilte mit, daß am traditionellen Staatsakt in Weimar, in deſſen Mittelpunkt wieder eine große kulturpolitiſche Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtehe, in dieſem Jahre alle namhaften Dichter Groß⸗ deutſchlands teilnehmen werden und daß für den 27. bis 29. Oktober zum erſtenmal ein groß⸗ deutſches Dichtertreffen in Weimar geplant ſei. Reichsminiſter Dr. Goebbels werde auch die diesjährige Jahresſchau des deutſchen Schrifi⸗ tumes eröffnen. Den zweiten Höhepunkt der diesjährigen Buchwoche bedeute die Eröffnung der umfaſſen⸗ den Buchſchau„Großdeutſchland im deutſchen Buch“ und eine Feſtkundgebung in Wien, bei der Reichsjugendführer Baldur von Schirach und Gauleiter Globotenik ſprechen werden. Ein Verfreler Dänemarks gehl nach Burgos Kopenhagen, 25. Oktober. Der Chef der Handelsvpolitiſchen Abteilung des däniſchen Außenminiſteriums, Hjalmar Colin, wird ſich dieſer Tage von hier nach Burgos begeben. Mit ſeiner Entſendung wird die offizielle Vertretung Dänemarks bei der Regierung des Generals Franco ein⸗ geleitet. Eine ſolche iſt von der däniſchen Wirt⸗ ſchaft unter Hinweis auf die Entwicklung der Lage in Spanien und die Erſorderniſſe einer zulänglichen Wahrnehmung wichtiger wirt⸗ ſchaftlicher Intereſſen Dänemarks ſeit Jahr und Tag gefordert worden. Wie erinnerlich. hat als nichtoffizieller Repräſentant Dänemarks ſeit einiger Zeit der frühere däniſche Konſul in Ma⸗ drid. Hedegard, in Burgos gewirkt. a Vom däniſchen Außenminiſterium iſt die jetzt getroffene Regelung als ein Schritt bezeichnet worden, die den zuletzt von Norwegen getroffe⸗ nen Maßnahmen entſpreche. Als erſte Auf⸗ gaben, mit denen ſich der nach Burgos gehende Vertreter Dänemarts beſchäftigen ſoll. werden von zuſtändiger Seite außer Fragen des Warenaustauſches Verhandlungen über Erſatz für verſenkte däniſche Schiffe und über Freigabe von durch Trup⸗ pen des General Franco gefangengenommenen däniſchen„Freiwilligen“ angekündigt. abgehalten 2 Die Engländer in Alt⸗Jeruſalem „Engliſche Soldaten und Poliziſten drängen die jüdiſche Bevölkerung in ihr Wohnviertel zurück, als ſie verſucht, ſich in die gefährdeten Straßen des arabiſchen Viertels zu begeben. (Preſſe-Hoffmann, Zander-Multiplex-K. J — — h a— 8 gebracht geweſene, mit der an Stelle des bisher Oer seltsame Fall des Unbeła (20. Fortſetzung) . Aber Frau Roſa Bruneri iſt nicht verpflich⸗ tet, dem Gericht die dunklen Gründe ihres An⸗ trages anzugeben. Sie will ihren Mann zu⸗ geſprochen haben. Damit Schluß. Das Appellationsgericht in Florenz ſchaltet von vornherein alle Gefühle aus. Damit kommt man bei dieſem Prozeß nicht weit. Das Urteil der erſten Inſtanz hat es bewieſen, wie ſchwer da eine Entſcheidung war. In Florenz läßt man nur gelten, was bewieſen werden kann. Nicht bewieſen mit Vertrauen, Glauben, Liebe, nein, mit dem— und nur mit dem—, was man greifen, faſſen kann! Es iſt gleichgültig, ob eine tapfere Frau mit allen Faſern ihres Herzens ſchwört, ob ein Sol⸗ dat, wie di Vernati, ſeine Ehre zum Beweiſe bietet, ob ein ernſt zu nehmender Gelehrter, wie es Renzo Canella iſt, feierlich verſichert, daß das gewiß ſein Bruder iſt! Das alles iſt hier ohne Belang. Jetzt dürfen keine Empfin⸗ dungen mehr in die Waagſchale geworfen wer⸗ den, nur noch Beweiſe. Beweiſe ſind Finger⸗ abdrücke, Lichtbildvergleiche, Graphologie, ana⸗ tomiſche Meſſungen. Und die ſagen und bewei⸗ ſen einwandfrei, daß der Mann mit Nummer 44170 niemand anderer als Bruneri iſt. Als Bruneri identifiziert! Die Familie Canella mit allen ihren Zeugen hat nicht vermocht, auch nur einen einzigen . Gegenbeweis vorzulegen. So wun⸗ ert ſich denn in Italien niemand mehr, daß das Gericht in Florenz am 6. Juni 1931, ge⸗ ſtützt einzig und allein auf die ermittelten und unanfechtbaren Beweiſe der Daktyloſkopie, des Erkennungsdienſtes, der Graphologie, des ana⸗ tomiſchen Meßverfahrens und unter Ausſchal⸗ tung jeglichen unkontrollierbaren und unbeweis⸗ baren Gefühles, auf weſſen Seite es auch ſei, endgültig zu Recht verkündet: Der in der Irrenanſtalt in Collegno unter⸗ nicht ermittelten Namens als Nummer 44170 geführte Unbekannte wird als der Buchdrucker Mario Bruneri identifiziert. Die gegen Mario Bruneri erlaſſenen Haftbefehle zur Ver⸗ büßung ſeiner rechtskräftig gewordenen Ge⸗ ſamtgefängnisſtrafen von fünf Jah⸗ ren aus früheren Urteilen ſind ſofort zu vollsiehen. Weder Giulia noch ihr Gatte ſind bei dieſer Verkündung dabei. Sie ſind in Faſano und wiſſen noch nicht, daß ein Spruch nach beſtem menſchlichen Wiſſen und Ermeſſen ihr eben erſt aufs neue blühendes Glück erbarmungslos ver⸗ nichten will. Eine Tragödie iſt vorbei. Das Gericht hat geſprochen. VIII. Aber das letzte Wort ſpricht doch die Liebe Am frühen Morgen des 7. Juni— einen Tag nach der Gerichtsentſcheidung in Florenz — macht ſich Giulia im Garten ihres Hauſes am Gardaſee zu ſchaffen. Sie iſt voller Un⸗ ruhe, denn ſie wartet auf den Briefträger, der den Bericht ihres Anwalts vom geſtrigen Ter⸗ min bringen ſoll. Telegraphiſchen Beſcheid hat ſie abgelehnt, weil Depeſchen für ſie zu auf⸗ regend ſind. Plötzlich ſieht ſie zwei Männer auf ihr Haus zukommen. Eine unerklärliche Angſt befällt ſie. Sie will hinauf in das Zimmer, wo Giulio iſt, aber ſie kann keinen Schritt gehen. Wie ange⸗ wurzelt ſteht ſie da, ſtarrt die beiden Männer an. Was wollen ſie ſo früh am Tag? Es iſt erſt ſieben vorbei. Jetzt ſtehen ſie an der Um⸗ friedung. Jetzt werden ſie läuten. Aber das tun ſie nicht, denn ſie ſehen Giulia. „Sind Sie Frau Profeſſor Canella?“ fragt der eine und lüftet ſeinen Hut. Giulia glaubt eee ee völlig. Oer Mann Ar. 4770 unten von Vollegno/ Achern none zu antworten. Sie bringt aber keinen Laut aus der Kehle. Da bejaht ſie erregt mit dem Kopf. „Dann öffnen Sie uns bitte.“ Haftbefehl! Giulia zögert. Ihre Füße ſind ſo ſchwer wie Blei. Endlich gelingt es ihr, die Gartentür zu öffnen. Sie läßt die beiden Männer ein. Dieſe weiſen Legitimationen vor. „Wir wollen zu Mario Bruneri.“ Schreckliches ahnt Giulia. Sie iſt kreidebleich. „Der iſt doch nicht hier!“ „Es tut uns leid, Frau Profeſſor. Wir haben einen— Haftbefehl.“ Giulia weiß genau, daß die Männer ihren Gatten meinen. Trotzdem klammert ſie ſich 22 eine Ertrinkende an den Namen Bruneri eſt: „Verſtehen Sie denn nicht?! Hier gibt es keinen Bruneri!“ Prag, 25. Oktober. Die Antwortnote der ungariſchen Regierung auf die tſchecho⸗flowakiſche Note. deren Text vor⸗ läufig noch nicht veröffentlicht wird, ſei, wie in unterrichteten Prager Kreiſen verlautet, ruhig und maßvoll gehalten. Darin werde erklärt, daß die ungariſche Regierung das tſchecho⸗ſlo⸗ wakiſche Angebot in der Form der letzten Note noch nicht annehmen könne. Zur Begründung dieſer teilweiſen Ablehnung werde feſtgeſtellt, daß Ungarn noch Anſpruch auf einzelne Stadtgemeinden erheben müſſe, die außerhalb des Gebietes lägen, zu deſſen Abtrennung ſich die Tſchecho⸗Slowakei bereit erklärt habe. Die ungariſche Note werde jetzt vom Prager Außenminiſterium in engſter Zuſammenarbeit mit der ſlowakiſchen und der karpatho⸗ukrai⸗ niſchen Regierung genau geprüft werden. Ent⸗ ſprechend dem ungariſchen Wunſche, die Frage der neuen Grenzziehung zwiſchen beiden Län⸗ dern mit möglichſter Beſchleunigung auf dipla⸗ matiſchem Wege zu löſen, werde dann nach Prü⸗ 18 Tole bei einem Flugzeugunglück Sydney, 25. Okt. Ein Paſſagierflugzeug der Auſtraliſchen Nationalen Luftfahrtgeſellſchaft iſt am Diens⸗ tag auf dem planmäßigen Flug von Ade⸗ laide nach Melbourne verunglückt. Das Flugzeug flog bei nebligem Wetter etwa 28 Meilen von Melbourne entfernt gegen einen Gebirgszug und ſtürzte ab. Sämtliche . Bord befindliche Perſonen kamen ums eben. herbſtnebel über England Erhebliche Verkehrsſtörungen London, 25. Okt. England erlebte am Dienstagvormittag den erſten dicken Herbſtnebel, der ſich beſonders über Südengland ausbreitete und hier erhebliche Verzögerungen im Luft⸗, Eiſenbahn⸗ und Stra⸗ ßenverkehr verurſachte. In London konnten die Kraftwagen teilweiſe nur im Schrittempo fah⸗ ren und der Schiffsverkehr auf der Themſe ruhte Die ungarische Note an Prag Budapeſt forderk Ablretung weilerer Gebiete „Doch, das iſt der, den Sie für Ihren Gal⸗ ten halten!“ „Mein Mann iſt nicht Bruneri!“ „Es iſt uns nicht leicht, hier unſere Pflicht zu tun, aber vielleicht kennen Sie noch nicht den Gerichtsentſcheid.“ „Was hat das Gericht entſchieden?“ Giulia leiſe. Ihre Stimme zittert. „Daß er Mario Bruneri iſt.“ „Nein! Das iſt nicht wahr!“ „Faſſen Sie ſich, Frau Profeſſor!“ Sie will etwas ſagen, ſieht aber plötzlich ein, es iſt zwecklos. Ihre ſchon erhobenen Hände ſinken matt zurück. Sie weint nicht, aber ſie iſt innerlich vollkommen zuſammengebrochen. Mit troſtloſen Augen ſtarrt ſie die Beamten an. Sie tut den Männern leid. Am liebſten mächten ſie ihr helfen, aber das geht leider nicht. Sie ſind im Dienſt, ſie haben zu tun, was man ihnen befohlen hat. „Führen Sie uns zu ihm.“ Giulia regt ſich nicht. Der Beamte muß ſeine Worte wiederholen. Da fährt ſie wie aus düſteren Träumen auf, ſenkt ergeben den Kopf und ſchreitet, gefolgt von den Beamten, dem Hauſe zu. fragt (Fortſetzung folgt.) fung der einzelnen tſchecho⸗flowakiſchen Inſtan⸗ zen ſo raſch wie möglich eine Antwort an Un⸗ garn erteilt werden. die Antwort Prags Prag, 25. Oktober Die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung hielt heute unter Teilnahme aller ſlowakiſchen und kar⸗ patho⸗ukrainiſchen Miniſter eine Sitzung ab, in der die Regierung die Antwort auf die geſtern in Prag überreichte ungariſche Note vorberei⸗ tete. Außenminiſter Dr. Chvalkopſky wird die Antwort der tſchecho⸗ſlowakiſchen Regierung dem ungariſchen Geſandten in Prag im Laufe des morgigen Tages übergeben. Die amtliche Meldung über die Sitzung des Miniſterrates beſagt, daß der Miniſterrat die Grundſätze für die weiteren Verhandlungen über die Grenzregelung mit An⸗ garn feſtlegte. Mit Rückſicht auf die diplomatiſchen Gepflogenheiten wird die Ent⸗ ſcheidung des Miniſterrates nicht vor dem Ein⸗ Ein Blick über die Welt treffen der Antwort publiziert werden. Kommune-Rebellion in Pern niedergeſchlagen Paris, 25. Oktober Nach franzöſiſchen Meldungen aus Lima (Peru) hat eine Gruppe von Kommuniſten in Uniform verſucht, ſich in der Nacht vom Sams- tag zum Sonntag eines Gebäudes zu be⸗ mächtigen, in dem das 3. Kavallerie⸗Regi⸗ ment in San⸗Pedro(Provinz Pascamayo) un⸗ tergebracht iſt. Die Rebellen ſind, wie das Kom⸗ muniqué des Kriegsminiſteriums mitteilt, zu⸗ rückgeſchlagen worden und haben zwei Tote und einen Verletzten verloren. Das Kommuniqué fügt hinzu, daß der Befehl erteilt worden ſei. die Angreiſer und ihre Anſtifter feſtzunehmen. Aus Newyork meldet Havas, nach offiziellen Informationen aus Lima habe ſich die Auf⸗ ſtandsbewegung auf ein Scharmützel in der Ka⸗ ſerne von San Pedro beſchränkt. Man erkläre. daß die Aufſtändiſchen als Soldaten verkleidet waren. Der Chef der Aufſtandsbewegung ſei verhaftet worden. In ganz Peru ſei die Zenſur eingeführt worden. Die drei Manellis! Kurzgeſchichte von 5. B. Scharnke Auf dem Programmzettel des„Orpheums“ ſtand in außergewöhnlichen fetten Lettern die Attraktion des Abends„Die drei Manellis⸗ Meiſterjongleure“ verzeichnet. Die drei Ma⸗ nellis waren die Sproſſen einer alten Ar⸗ tiſtenfamilie, zwei Männer von vierundzwanzig und ſechsundzwanzig Jahren und ein Mädchen von ſiebenzehn Lenzen, in deren Adern ſich das Artiſtenblut von Eltern und Voreltern wieder⸗ fand. Das Varietépublikum und die Artiſten⸗ welt ſchätzten dieſe junge Truppe wegen ihrer unerhörten Geſchicklichkeit allgemein. Das Mäd⸗ chen jonglierte auf den Köpfen ihrer Brüder gleichzeitig mit fliegenden Hüten und metalli⸗ ſchen Kugeln, während die Männer auf kleinen Kavalierſtöckchen eine Anzahl von unbehauenen Mauerſteinen balancierten. Schon ein paar Jahre lang war der Truppe dieſe Arbeit in Fleiſch und Blut übergegangen. Sie brauchte ſich um Engagements nicht zu ſorgen, und die Gagen der Spitzenvarietes waren gewiß recht hoch. 5 Aber eines Tages gab es unter den Geſchwi⸗ ſtern eine arge Verſtimmung. Fred, der jüngere von den beiden Männern, drohte aus der Truppe auszubrechen. Nicht, daß er ſeinen Be⸗ ruf an den Nagel hängen wollte, aber er hatte ſein Herz für eine Kollegin vom„Zahnkraft⸗ akt“ entdeckt. Die Liebe war ſo gewaltig, daß Fred beſchloſſen hatte, ſich fortan der krafter⸗ probten Dame im wahrſten Sinne des Wortes an die Zähne zu hängen und als rotierendes Gewicht ſeine jonglierenden Eigenſchaften direkt unter dem Bühnenhimmel zur Schau zu ſtellen. Seine Verliebtheit ließ ihn kleine Fehler bei der eigenen Truppe machen. Einmal plump⸗ ſten die Steine vom Spazierſtock, und ein ande⸗ res Mal wäre ihm das Schweſterchen um Haa⸗ resbreite vom Kopf gefallen. Immer dachte Trapez herunterhängen ließ und mit der Kraft ihrer Zähne einen Muſikclown hielt, der bäuch⸗ lings auf einer ſchlechten Geige herumfiedelte. „Fred! Iſt das Dein letztes Wort, daß Du Dich von uns trennen willſt?“ Anſelm, der ältere Bruder, fragte ihn jetzt in der Garderobe danach. Das Schweſterchen warf ſich dem Fred an den Hals:„Du darfſt nicht von uns gehen. Du weißt, es gibt Artiſtendynaſtien. und eine ſolche ſind die Manellis. Denke an Deinen Großvater, an unſere Eltern. denke daran, daß wir immer von ein und demſelben Holz ge⸗ ſchnitten waren!“ Aber alle dieſe Vorhaltungen konnten Fred in ſeinem Entſchluß nicht beeinfluſſen. Er eilte nur, daß er mit dem Umkleiden fertig wurde, um mit der Geliebten zuſammen zu ſein.„Ich habe mich feſtgelegt“, antwortete er nur, und damit war er hinaus aus der Garderobe. Die Geſchwiſter beſchloſſen Rache. Sollte man die Zahnkette anfeilen oder das Trapez der „Konkurrentin“ beſchädigen? Das wäre unter Umſtänden vorſätzlicher Mord. Man würde den Bruder opfern, den man gerade für die eigene Truppe erhalten wollte! Muſikalclown, der ſich fortan ſeiner Partnerin beraubt ſah, gehörte mit zu der Verſchwörung, und er war es auch, der den ungefährlichſten aber zugleich wirkſamſten Plan erſann. Am nächſten Abend mußte„Frau Roſany— equilibriſtiſcher Zahnkraftakt“ vom Programm des„Orpheums“ abgeſetzt werden. Die Con⸗ ference ſagte an, daß Frau Roſany erkrankt ſei. Für ſie würde der bekannte Muſikalclown„Mi⸗ chael“ allein auftreten. Aber in der Künſtler⸗ garderobe erzählte man ſich, die Roſany habe plötzlich entſetzliche Zahnſchmerzen bekommen und könne deshalb nicht arbeiten! Die Roſany war nicht beliebt, darum vermerkte man dieſen Umſtand mit einer gewiſſen Schadenfreude, wo⸗ hingegen Fred wie ein angeſchoſſenes Wild durch die Gegend rannte und Flüche über Flüche Der Fred nur an die muskulöſe Frau, die ſich vom dr. Goebbels in Babelsberg Berlin, 25. Oktober. Am Dienstagnachmittag ſtattete Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels der Stadt Babelsberg einen Beſuch ab. Er beſichtigte unter Führung von Bürgermeiſter Dr. Benz die Modelle zu dem Umbau von Babelsberg. Dieſe Modelle. die das Ergebnis eines Preisausſchreibens ſind, zeigen insbeſondere die geplanten Neubauten der Reichsfilm⸗ und der Reichstheater⸗Akademie. des Verwaltungsgebäudes des Roten Kreuzes, fer⸗ ner Neubauten einzelner Filmgeſellſchaften ſo⸗ wie großzügige Neubaupläne der Stadt Babels⸗ berg ſelbſt. Bei dieſer Gelegenheit wurde die Frage er⸗ örtert, ob neben der Film⸗Akademie auch die Theater⸗Akademie nach Babelsberg gelegt wer⸗ den ſoll. Anſchließend beſichtigte der Miniſter die pro⸗ in den nächſten Tagen mit dem Lebrbetrieb be⸗ ginnt. Erſtes Schulungshaus des Meichskolonialbundes Berlin. In Ladeburg bei Bernau iſt das baus“ für die Schulungsarbeit des Kolonial⸗ politiſchen Amtes der NSDAP. und des Reichs⸗ kolonialbundes entſtanden, das in den nächſten Tagen feierlich eröffnet wird. Das ſtarke An⸗ wachſen der kolonialpolitiſchen Schulungsarbeit hat die Schaffung dieſes eigenen Heimes not⸗ wendig gemacht. Seine Aufgaben ſind andere als etwa die der Kolonialſchule in Witzenhau⸗ ſen und Rendsburg. In Ladeburg ſteht die Willensbildung im Vordergrund. Mehr als 50 Lehrgangsteilnehmer werden jeweils für etwa zwei Wochen dort eine wirkliche Hei⸗ mat finden. Als erſte Bewohner des neuen Heimes werden die Teilnehmer des 6. Reichs⸗ lehrganges des Kolonialpolitiſchen Amtes in Ladeburg eintreffen. Die Erlebniſſe der Le⸗ bens⸗, Kampf- und Schickſalsgemeinſchaft der al⸗ ten Kolonialpioniere werden den jungen Teil⸗ nehmern Vorbild ſein, das Erlebte und Erarbei⸗ tete weiterzugeben an die Kameraden im Reich. Amtsträger des Reichskolonialbundes aus allen Gauverbänden, Mitglieder der Partei und aller ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bände, insbeſondere auch der Deutſchen Arbeits⸗ front, werden künftig durch die bewährten Kräfte der durch Perſonalunion verbundenen Schulungsämter des Kolonialpolitiſchen Amtes der NSDAP. und des Reichskolonialbundes bei den Lehrgängen in dem neuen zentralen Schu⸗ lungsheim einheitlich zu Wiſſens- und Willens⸗ trägern des deutſchen Volkes geſchmiedet werden für das große Ziel: Dem deutſchen Volke ſeine Kolonien! Viſſenswerles Allerlei Das Wort Knickerbocker, das aus dem Engliſchen ſtammt, kam in England 1859 auf. Damals erſchien nämlich unter dem Pſeudonym Knickerbocker ein Buch, das von W. Irving ver⸗ faßt war. Es war eine Geſchichte von New Pork mit Illuſtrationen, von denen einige auch hol⸗ ländiſche Einwanderer mit halblangen, weiten Beinkleidern darſtellten. Daß der Höcker des Kamels ein Vor⸗ ratsſpeicher iſt, zu dem das Kamel in Hunger⸗ zeiten ſeine Zuflucht nimmt, iſt bekannt. Wenige aber wiſſen, daß der Schwanz des Alli⸗ gators einem ähnlichen Zweck dient. Es iſt ein feſter Fettklumpen, und wenn der Alligator in Not kommt, braucht er ſich keine Sorge zu machen. Er kann eine lange Zeit von dem Fett ſeines Schwanzes leben. Von engliſcher Seite wurde eine neue Form der Luftverteidigung gegen Bomben⸗ angriffe vorgeſchlagen. Eine kleine, leichte, ſchnellfliegende Maſchine wird unbewaff⸗ net gegen das angreifende Flug⸗ zeug ausgeſchickt und rammt dieſes, ſo daß es abſtürzt. Der Führer des Verteidigungsflug⸗ zeuges muß kurz vor dem Zuſammenſtoß mit dem Bombenflugzeug ſich von ſeinem Sitz ganz hinten im Flugzeug in den Fallſchirm retten. gung des Schickſals oder das Werk des Muſi⸗ kalclowns Michael ſeien. Auch an den nächſten Abenden konnte die Roſany ihr Engagement nicht erfüllen. Sie hatte einen Zahnarzt zu Rate gezogen, der einen ſchadhaften Backenzahn ziehen wollte, aber da kam er bei Frau Roſany ſchön an.„Meine Zähne ſind mein Kapital, und jeder Zahn iſt unbezahlbar!“ ſagte ſie. Darauf machte der Doktor eine Spritze, mit dem Erfolg, daß die Wange wie ein Kinder⸗ ballon anſchwoll. Das mußte ausgerechnet paſſieren, als Fred und Frau Roſany einen neuen Gaſtſpielvertrag für das„Colloſſeum“ abſchließen wollten. Da⸗ mit war's nun Eſſig, und Fred mußte vorläufig bei ſeiner Truppe bleiben. Am vierten Tage aber ſchlich ſich der Muſi⸗ kalclowun Michael in die Garderobe der beiden Manellis und ſagte:„Kinder, ich habe Euch aus der Patſche geholfen, jetzt müßt Ihr mir helfen! Meine Bedingung: Ich arbeite in Eurer Truppe mit. Paßt auf, wir haben zu Viert einen Bombenerfolg!“ „Einverſtanden, Michael!“ ſagte Anſelm. „Aber Du mußt uns verraten, wie Du das mit den Zahnſchmerzen gemacht haſt!“ „Das war nicht ſchlimm, Kinder. Ich weiß, daß die Roſany an ihren Zähnen genau ſo eine verwundbare Stelle wie Siegfried an ſeiner Haut hat. An ihrem Weisheitszahn kann ſie nichts Kaltes vertragen. Darum ißt und trinkt ſie für gewöhnlich nicht kalt. Dieſen Umſtand habe ich ausgenutzt. Vor drei Tagen habe ich die Roſauy für meine Erſparniſſe zu einer Flaſche Tokayer eingeladen. Den trinkt die Roſany für ihr Leben gern. Aus einer Flaſche wurden zwei und ſchließlich waren es dreil Da hatte die Gute einen mächtigen Schwips, und ich beſtellte ihr eine doppelte Portion Speiſe⸗ eis hintennach. Sie hat ja garnicht mehr ge⸗ wußt, was ſie aß. Als ich ſie nach Hauſe brachte, klagte ſie über ihren Weisheitszahn. Das ſchallende Gelächter in der kleinen Gar⸗ derobe rief die Stepptänzer, die Schlangenbe⸗ ſchwörerin, den Zauberkünſtler und das ganze „Orpheum⸗Ballett“ herbei. Viele Male mußte der Clown Michael noch ſeine Geſchichte zum beſten geben. Fred war den drei Manellis wieder gewonnen, und Michael war fortan der Vierte im Bunde. Dreſſierle Fpinnen Der Kammerjäger im Santé⸗Gefängnis. Paris, im Oktober. Seit undenklichen Zeiten erzählt man ſich von berühmten Gefangenen, die in Einzelhaft ſaßen werdendes Spiel mit Zellengenoſſen aller Art gem Getier. Ein beſonders vertrauter Zellenka⸗ merad iſt von altersher die Spinne geweſen. So erzählt man, daß der„Mann mit der Eiſer⸗ nen Maske“ in einem Geduldſpiel ſondergleichen große Spinnen ſo lange dreſſiert hat, bis ſie, zahm und anhänglich aus ſeiner Hand fraßen. Jetzt ſitzt im Santé⸗Gefängnis ein junger Mann namens Pierre Locuty. daß er alle Dreſſierkunſtſtücke der hier geſchilder⸗ ten Art zu übertreffen verſtand. Auch Locuty hat ſich im Laufe der den Spinnen gewöhnt. Wie die Zuſtände im Santé ⸗ Beurteilung, nen dort— was bei dem alten Gebäude kaum verwunderlich— mitunter von Ungeziefer ge⸗ quält werden. recht unerwünſchten Beſuch von Wanzen ſehr zu leiden. Er brachte es angeblich dahin, die Spin⸗ nen auf die Jagd trainieren und ſoll ganz außerordentliche Erfol⸗ ge dabei gt. einen ruhigen Schlaf. Die Dreſſur ſeiner Spinnenfreunde von dem man erzählt, Zeit an die ihn beſuchen⸗ Gefängnis ſind, entzieht ſich unſerer aber es ſcheint, daß die Gefange⸗ Locuty hatte unter dem ihm nach ſeinen Quälgeiſtern zu erzielt haben. Locuty hat jetzt, wie er ſei übrigens gar nicht ſchwer ausſtieß. Die Geſchwiſter Manelli aber frag⸗ ten ſich, ob dieſe Zahnſchmerzen wohl eine Fü⸗ Und dabei iſt es nun geblieben! Das iſt die ganze Geſchichte!“ ö 3 da ſie n die Taptenflundrn als ein eckerbiſſen gerne begehrtn. 72 7 7 viſoriſchen Bauten der Reichsfilm-Akademie, die erſte„Kolonialpolitiſche Schulungs⸗ und in ihrer Einſamkeit ein immer vertrauter anfingen. So mit Mäuſen. Ratten oder ſonſti⸗ bett! etttül dul ploſion ſolt UI alſo al rom d 11 keits“ n N ſionef te det des gil fen. 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Sit gan) tettell. 1 Vunte Tageschronik Großfeuer in Mannheim Mannheim, 25. Oktober In dem Kohlenſtaubwerk Uebel, Diffensſtra⸗ Be, erfolgte im Zyklon des Kohlen walz⸗ werkes, vermutlich durch Selbſtentzündung, eine Exploſion, die den Zyklon auseinan⸗ derriß und alle Fenſterſcheiben des Werkes sertrümmerte. Das Dach wurde durch den Luft⸗ druck zum Teil abgedeckt. In Verfolg der Ex⸗ ploſion brach ein Brand aus. der durch die ſo⸗ fort herbeieilende Feuerwehr auf ſeinen Herd. alſo auf das fragliche Gebäude, beſchränkt und vom danebenliegenden Lager mit Kohlenſtaub abgewendet werden konnte. Da die Arbeiter be⸗ reits Feierabend gemacht hatten, ſind Verluſte an Menſchenleben nicht zu beklagen. Die Explo⸗ ſionsſtätte jedoch bietet den Anblick einer Stät⸗ te der Verwüſtung Nach Ablöſchung des Bran- des ging man ſofort an die Aufräumungsarbei⸗ ten. Autounfall bei Friedrichsfeld. Ein Toter, ein Verletzter. Mannheim. Ein von Heidelberg nach Mann⸗ heim fahrender Omnibus aus Speyer hatte auf der Eiſenbahnüberführung Friedrichsſeld⸗Nord mehrere Wagen überholt. Als er im Begriff war, wieder auf die rechte Seite zu fahren, auch dementſprechend den rechten Winker heraus— ſtellte, wollte ihn ein anderes Auto überholen, ſtreifte aber den vorderen Kotflügel des Om⸗ nibuſſes, wurde herumgeſchleudert und ging in Trümmer. Dabei wurde eine Perſon getötet u. eine verletzt. FPeklrunken am Sleuer! Den Führerſchein für dauernd entzogen. Hanau a. M. Der Landrat teilt mit, daß dem Kraftfahrer Karl Bender in Biſchofsheim der Führerſchein auf dauernd ent⸗ zogen und auch das Führen von Kleinkraft⸗ rädern unterſagt worden ſei, weil er am 11. September 1938 gegen 24 Uhr anläßlich des Berger Marktes in betrunkenem Zuſtande einen Perſonenkraftwagen geſteuert hat. Auch dem Schärfner Hans Staudinger in Ber⸗ gen⸗Enkheim wurde das Führen von Klein⸗ krafträdern für dauernd unterſagt, weil er auf der Straße Dörnigheim⸗Frankfurt am Main in betrunkenem Zuſtand ein Kleinkraftrad geſteuert hat. die größte Sleckdoſe der Welt Wiesbaden. In einer Werkſtatt zu Wies⸗ baden baut ein Oberingenieur die größte Steckdoſe der Welt. Dieſes Meiſterwerk wird ſechsundſechzigpolig, iſt etwa acht Meter lang, bekommt einen Durchmeſſer von 1,20 Meter und ein Gewicht von 1,5 Tonnen. Der Stecker wird für eine Stromſtärke von maximal 200 Ampere gebaut, und zwar für ein Kabel der neuen beweglichen Pontonbrücke, die die deut⸗ ſche Firma MAN. bei Iſtambul in der Türkei errichtet. Unzählige Leitungen ſind in dem Kabel zuſammengefaßt. Wird die Brücke aus⸗ gefahren, nimmt man auch das Kabet ausein- ander, wird ſie eingefahren, wird das Kabel ebenfalls wieder zuſammengefügt, was mit dem Stecker, der in Wiesbaden erſteht, ge⸗— ſchieht.. der„Fliegende Rheinländer“ kommt Koblenz. Für den Sommerfahrplan 1939 hat die Deutſche Reichsbahn eine neue Schnell- triebwagen verbindung auf der Rhein- linie Dortmund— Baſel angekündigt. Dabei werden die Fernſchnelltriebwagen F Dt. 50 und F Dt. 49 eingeſetzt, die u. a in Düſſel⸗ dorf, Köln, Koblenz. Mainz, Mannheim, Karlsruhe, Baden-Oos und Freiburg i. Br. halten und günſtige Anſchlüſſe haben. Der „Fliegende Rheinländer“, wie man die Verbindung nennt, legt von Dortmund bis Baſel 657 Kilometer zurück und fährt dabei 580 Kilometer am Rhein entlang. Von der Bahnſchranke erfaßt Nackenheim(Rhh.). An einem Bahnüber⸗ gang, deſſen Schranken fernbedient werden, urde das Pferdefuhrwerk des Anton Ark von dem niedergehenden Schrankenbaum erfaßt. Die zwei Pferde waren ſchon durch, ſcheuten aber im gleichen Augenblick, ſodaß die Schranke von dem Wagen abgeriſſen wurde. Ark fiel von dem Fuhrwerk und erlitt ſchwere Verletzungen am Arm. Ein vorrömiſcher Friedhof entdeckt Alzey. In der Gemarkung der Gemeinde Frei⸗Laubersheim, Gewann„Auf dem Brücken⸗ tück“, wo zur Zeit eine Umgehungsſtraße ge⸗ baut wird, wurde ein größeres Gräber⸗ feld angeſchnitten. Die unter Leitung von Dr. Lurſt aus Alzey fortgeſetzten Ausgra⸗ bungen ergaben, daß man es mit einem Fried⸗ hof vorrömiſcher Zeit zu tun hat. Unglücksfahrt einer Dreſchmaſchine Wallertheim(Rhh.). Die Dreſchmaſchine des W. Gläſer aus Schiersfeld machte auf der Straße nach Gau⸗Bickelheim eine wahre Un⸗ glücksfahrt. Zuerſt wurde ſie von einem Fernlaſtzug aus Karlsruhe angefahren und ſtark beſchädigt. Als der beſchädigte Dreſch⸗ wagen weggebracht wurde und kaum zweihun⸗ dert Meter weit gekommen war, kam es zu einem Zuſammenſtoß mit einem Laſtwa⸗ gen aus Bad Kreuznach, bei dem der Dreſch⸗ wagen umgeworfen und völlig zerſtört wurde. In beiden Fällen erlitten auch die Kraftfahrzeuge Beſchädigungen, der Laſtwagen mußte ſogar abgeſchleppt werden. Weiter wur⸗ den der Beifahrer des Laſtwagens ſowie der Landwirt Ph. Göllner 1. verletzt. Scheunenbrand vernichtet die Ernte Wittlich. Im Kreisort Lüxem brach in einem landwirtſchaftlichen Anweſen Feuer aus, dem eine große Scheune ſamt Futtervor⸗ räten und der diesjährigen Getreide ⸗ ernte zum Opfer fiel. Der Feuerwehr ge⸗ lang es, andere bedrohte Gebäude, darunter das Wohnhaus, zu retten. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Fußgänger totgefahren Hermeskeil(Hochw.). Auf einer hieſigen Straße wurde ein Fußgänger von einem Auto, das ein Fuhrwerk überholte, angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er auf der Stelle tot war, Der Fahrer des Autos erlitt ebenfalls Verletzungen, das Auto wurde beſchädigt. Die Schuldfrage des Unglücks bedarf noch der Klä⸗ rung. Ein Kranker im Rhein ertrunken Neuwied(Rhein). In Fahr⸗Irlich ſtürzte der 16 Jabre alte H. Rockenfeller in den Rhein und ertrank. Der Junge muß auf der Stein- böſchung am Rhein ausgerutſcht und dann ins Waſſer gefallen ſein. Da er leidend war, konnte er ſich nicht mit eigener Kraft retten. Man warf ihm noch ein Seil zu, doch konnte er dieſes nicht greifen. Kurze Zeit ſpäter wurde ſeine Leiche geborgen. Todesſturz von der Haustreppe Idar⸗Oberſtein(Nahe). In ſeinem Haus rutſchte der Bäckermeiſter Jak. Jung auf der Treppe aus und ſtürzte die Stufen hinunter. Dabei erlitt er einen ſchweren Schädel ⸗ bruch ſowie ſonſtige Verletzungen, an deren Folgen er nach einigen Stunden ſtarb. Raubüberfall auf die Dorflkaſſe Mayen(Eifel). Im Eifelort Kalt wurde nachts ein Raububerfall auf die Dorfkaſſe verübt. Die Täter drangen in die Wohnung des Kaſſenverwalters ein, nah- men den Treſorſchlüſſel an ſich und plünder⸗ ten die Kaſſe aus. Obwohl ſofort umfangreiche Ermittlungen aufgenommen wurden, ſind die Täter noch nicht gefaßt. Durch einen Werkſchlüſſel tödlich getroffen Pfullendorf(Bd.) Das Opfer eines tragischen Unfalls wurde der 191ährige F. Ganter von Waldbeuren, der als Bahnarbeiter beſchäftigt war Er wurde auf der Strecke von dem ab⸗ ſpringenden Werkſchlüſſel eines Arbeits- kameraden ſo unglücklich am Kopf getroffen, daß er eine Gehirnerſchütterung erlitt, an deren Folgen er bald darauf ſtarb. Sthwere Bluttat auf dem gothwald 32jähriger Mann aus Eiferſucht erſchlagen Heidenburg(Hochwald), 25. Oktober „Die Bewohner von Heidenburg ſind durch eine ſchwere Bluttat, die ſich in der Nacht zum Montag abſpielte, in höchſte Erregung verſetzt worden. Ein 28jähriger Mann lebt ſeit län⸗ gerer Zeit mit ſeiner 26jährigen Frau nicht im beſten Einvernehmen. Die Frau hatte ihren Mann ſchon einmal verlaſſen. Da der Ehemann von großer Eiferſucht geplagt iſt, kam es ſchon öfters zwiſchen den beiden Ehe— gatten zu ſchweren Auftritten. Am Sonntag ſuchte der Ehemann eine Gaſtwirtſchaft in Hei⸗ denburg auf und verließ dieſe wieder gegen 11 Uhr, ohne daß er auch nur etwas unge⸗ heitert geweſen wäre, um ſich nach Hauſe zu begeben. Als er in die Wohnung kam, fand er ſeine Frau und das Kind nicht vor. Er ſtellte ſich in die Nähe des Hauſes auf die Lauer. Die Frau, die eine bekannte Familie im gleichen Ort beſucht hatte, ging erſt gegen 51 Uhr von der betreffenden Familie fort in der Blitk in den Ichlechler Icherz mil üblen Folgen Frankfurt a. M. Am 1. Mai trug ſich in Fe⸗ chenheim eine Geſchichte zu. die ſpaſſig ſein ſollte, aber ſehr bittere Folgen zeitigte. Kam da ein ſiebzigjähriger Mann in eine gegen⸗ über ſeinem Haus gelegenen Wirtſchaft. Er ſetzte ſich mit dem Rücken nach der Schankſtelle an einen Tiſch, wo ſchon andere Gäſte weilten, denen es dann darauf ankam, den Alten zu hän⸗ ſeln. Einer der Gäſte ſtellte unbemerkt eine brennende Kerze unter den Stuhl des betagten Mannes, der nach einiger Zeit ſpürte, daß es ihm auf einem gewiſſen Körperteil ſehr warm wurde. Er glaubte zunächſt, daß jemand Juck⸗ pulver geſtreut hatte. Als es immer wärmer und wärmer um ihn herum wurde und er auf⸗ ſtand, ſah er noch gerade, wie ſein Nachbar die Kerze ſchnell entfernte und dem Wirt gab. Der Alte, der alsbald feſtſtellen konnte, daß ihm die Hoſe verbrannt, das Hemd aber unbeſchädigt war, begab ſich in ein anderes Lokal und ver⸗ weilte dort noch einige Zeit. Im Verlaufe der nächſten Tage machten ſich bei ihm immer hef⸗ tigere Schmerzen am Geſäß geltend. Er konnte laum noch ſitzen und mußte ſich ſchließlich am 12. Mai ins Spital begeben, wo er fünf Wochen verblieb. Heute iſt der Mann noch nicht wie⸗ der völlig hergeſtellt. Der Gaſt, der ihm den Schabernack antat, endete inzwiſchen ange b⸗ lich durch Freitod, ohne daß das Motiv hierzu bekannt wurde, das aber in den vorlie⸗ genden Fall gelegen ſein kann. Gegen den Gaſt, der die Kerze wegnahm, kam es zu einer An⸗ klage wegen Körperverletzung, weil er zuſah und einverſtanden war, daß das böſe Spiel vor ſich ging. Die Sache fand vor der Pri⸗ vatklageabteilung einen gütlichen Abſchluß. Der Angeklagte verpflichtete ſich, mit acht Mark die Hoſe zu erſetzen und die Prozeßkoſten zu tragen, womit der Privatkläger einverſtanden war. Tragik einer unehelichen Muller Gießen. In dem Vogelsbergdorf Schwickarts⸗ hauſen knüpfte vor einem Jahr ein verheirate- ter Mann mit einer Witwe, die Mutter meh— rerer Kinder iſt, ein Verhältnis an. Als die Frau nach einiger Zeit der Geburt eines Kin- des entgegenſah, ließ der Liebhaber ſie im Stich und ließ ſich auch durch nichts bewegen, ſich um die Frau und das kommende Kind zu bekümmern. In ihrer Bedrängnis und aus Angſt vor dem Dorfklatſch verfiel die Frau auf den unglückſeligen Gedanken, das Kind zu beſeitigen. Sie ließ es denn auch ſo⸗ fort nach der Geburt im Bett erſticken. Nun⸗ mehr ſtand die Frau vor dem Gießener Schwur— gericht unter der Anklage der Kindestötung. Im Hinblick auf die ganze Sachlage und auf das reuevolle Geſtändnis billigte das Gericht der Frau mildernde Umſtände zu und erkannte auf 2 Jahre Gefänanis. Der Ge⸗ richtsvorſitzende nahm ſich aber noch beſonders den als Zeugen vernommenen Vater des Kin- des vor, den er als den Hauptſchuldi⸗ gen an dieſem tragiſchen Vorfall gebührend kennzeichnete und ſein Verhalten unmißver⸗ ſtändlich ins richtige Licht rückte. Ein„vergeßlicher“ Liebhaber ſw. Darmſtadt. Das Schwurgericht begann ſeine diesmalige Tagung mit der Verhandlung einer Anklage gegen den 45 Jahre alten Karl Landzettel aus Darmſtadt wegen Mein⸗ eids. Der bereits 27mal vorbeſtrafte Ange⸗ klagte hatte als Zeuge in einem in Wiesbaden verhandelten Eheſcheidungsprozeß wahrheits⸗ Annahme, daß auch ihr Mann ſpät nach Hauſe komme. Um ſie nicht zu der ſpäten Nachtſtunde allein den Heimweg antreten zu laſſen, be⸗ gleitete ſie ein 3 2 jähriger Mann aus Neuß, der vorübergehend in Heidweiler ar⸗ beitet. Als die Frau mit ihrem Begleiter am Hauſe angekommen war, trat plötzlich mit einem dicken Knüppel bewaffnet, der Ehemann der Frau aus dem Dunkel hervor und ſchlug mit furchtbarer Wucht auf den Be⸗ gleiter ſeiner Frau ein. Dieſer brach direkt zu⸗ ſammen. Als auf die Hilferufe Bewohner des Ortes hinzukamen, fanden ſie den Niederge— ſchlagenen blutüberſtrömt und mit zerſchmet⸗ tertem Schädel auf der Erde liegend auf. Der ſofort herbeigerufene Arzt ordnete nach An⸗ legung von Notverbänden die ſofortige Ueber- führung ins Krankenhaus an. Einige Stunden nach ſeiner Einlieferung iſt er dann zeſtor⸗ ben. Der Täter wurde feſtgenommen und dem zuſtändigen Amtsgericht zugeführt. Gerichtssaal widrig beſchworen, mit der klagenden Ehefrau kein Liebesverhältnis gehabt zu haben. Als ihm vorgehalten wurde, daß die Frau doch ein⸗ mal ſechs Wochen bei ihm in einer Ein⸗ zimmerwohnung zugebracht hat, meinte er, das ſei ſo nebenſächlich, daß man der⸗ gleichen wohl vergeſſen könne. Er ſei durch erbliche Belaſtung und eine Kriegsverletzung ſo nervös, daß ihn ſein Gedächtnis oft gerade in Stich laſſe, wenn er es brauche. Die unver⸗ frorene und zyniſche Art, mit der der Ange⸗ klagte alles beſtritt, trug natürlich nicht zu einer milderen Auffaſſung bei. Er wurde zu zwei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrver⸗ luſt und dauernder Eides unfähig⸗ keit verurteilt.. Zuchthaus für einen gewiſſenloſen Abtreiber Gießen. In mehrtägiger Verhandlung hatten ſich vor dem Schwurgericht vier Angeklagte we⸗ gen Abtreibung bezw. Beihilfe zu verant⸗ worten. Der Hauptangeklagte Karl Franz aus Nidda erhielt 2 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, eine Frau aus Schotten 2 Monate Gefängnis, ein Mann aus Gie⸗ ßen 3 Monate und eine Frau aus Bad Salzhau⸗ ſen 6 Wochen Gefängnis. Höchſtſtrafe für Radau ſw. Gießen. P. R. verträgt keine Gardinen⸗ predigten und er hätte ſie doch manchmal ſo nötig, da er einen leichtſinnigen Lebenswandel führt und oft mit einem kleineren oder größe⸗ ren Affen heimkommt. Es gibt dann Krach, der durch die vor Angſt ſchreienden Kinder noch ver⸗ mehrt wird, und die Nachbarſchaft beſchwert ſich. Damit dergleichenn künftig leiſer vor ſich geht, wurde der Angeklagte, der ſchon 15mal vorbe⸗ ſtraft iſt, für zwei Radaufälle in die höchſtzuläſ⸗ 0 Wiesbaden. Das Schwurgericht in Wiesbaden hat die 59 Jahre alte Johannette Bondorf wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen, Ehrenrechte verurteict. Die Verurteilte hatte bekanntlich am 29. Auguſt eine 61jährige penſionierte Lehrerin. bei der ſie in Untermiete wohnte. in ihrer Wohnung in der Oranienſtraße in Wiesbaden mit 17 Beilhieben ſo zugerichtet, daß der Tod alsbald eintrat. Als Grund hat ſie in der zweitägigen Verhandlung Verärgerung angegeben. Das Gericht hat dieſes Motiv auch in die Urteilsbegründung übernommen. Die durch Jugendkrankheiten körperlich be- hinderte Frau hatte viele Jahre als Küchen- hilfe in Hotels verbracht und war, als ſie auch dieſe Arbeiten nicht mehr ausführen konnte, als Leichenfrau tätig geweſen, bis ihr ſchließ⸗ lich eine kleine Rente gewährt wurde. Sie lebte von da ab als Untermieterin in einer Manſar⸗ de der Ermordeten, für die ſie kleine Boten⸗ gänge übernahm. Im Haus ging man ihr we⸗ gen ihres unfreundlichen Weſens möglichſt aus dem Wege, zumal ſie durch allerlei Bosheiten Verdruß erregte. Sie rupfte Blumen aus den Fenſterkäſten und ſtreute ſie vor die Türen, goß abſichtlich Waſſer auf den Fluren aus und hielt aus geringfügigem Anlaß Schimpfreden vor den verſchloſſenen Türen der Mitbewohner Ge⸗ gen ihre Wirtin, die übereinſtimmend als eine gütige, kluge, alte Dame geſchildert wird, hegte Marllberichle ö Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: Ochſen 210, Bullen 70, Kühe 170, Fär⸗ ſen 162, Kälber 492, Schafe 100, Schweine 1228, Ham⸗ mel 55— Preiſe: Ochſen 43,5—46,5, 39,5—42,5, 37,5; Bullen 41,5—44,5, 37,5—40,5; Kühe 41,5—44,5, 36,5—40,5, 25,5—34,5, 30,5; Färſen 42,5—45,5, 38,5 41,5 36.5; Kälber 65, 59, 43—50, 40? Hammel b1) 44—45, c) 42—43, Schafe a) 31-40, c) 25—30; Schweine an 59, bi) 58, b2) 57, e) 53, d) 50, gl) 58. Marktverlauf: Großvieh, Schweine und Kälber zu⸗ geteilt, Schafe mittel Mannheimer Pferdemarkt Dem Mannheimer Pferdemarkt waren 17 Arbeits⸗ pferde und 25 Schlachtpferde zugeführt. Es koſteten Arbeitspferde 300—650 RM., Schlachtpferde 65—240 RM. das Stück.— Marktverlauf: ruhig. L ſige Haftſtrafe von je ſechs Wochen genommen. Das macht mehr als 16 Mark ſw. Mommenheim. Eine ſchon mehrfach vorbe⸗ ſtrafte Witwe von hier fand eine Geldbörſe mit 16 Mark, die ein Kraftfahrer aus Oppenheim verloren hatte, und lieferte ſie nicht ab. Da ſie trotz einwandfreiem Beweis hartnäckig leugnete, wurde ſie vom Amtsgericht Oppenheim zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Da⸗ zu kommen natürlich die Verfahrenskoſten. Der ausgelratle Veinjude Bingen a. Rh. Der Amtsanwalt beim Amts- gericht Bingen hat öffentliche Ladung in der Strafſache gegen den jüdiſchen Wein⸗ händler Max Paul Mayer(geboren in Langenlonsheim a. d. Nahe), früher in Bingen. wohnhaft, jetzt flüchtig in England, we⸗ gen Vergehens gegen das Weingeſetz und Betrugs ergehen laſſen. M. P. Mayer iſt angeklagt, innerhalb nicht rechtsverjährter Zeit zu Bingen vorſätzlich Wein unter irreführen⸗ der Bezeichnung, Angabe oder Aufmachung an⸗ geboten, zum Verkaufe vorrätig gehalten, feil⸗ gehalten, verkauft und ſonſt in Verkehr ge⸗ bracht, im gewerbsmäßigen Verkehr mit Wein unzuläſſige geographiſche Bezeichnungen ver⸗ wendet und Verſchnitte aus Erzeugniſſen ver⸗ ſchiedener Herkunft falſch benannt zu haben, in Tateinheit damit in rechtswidriger Bereiche⸗ rungsabſicht das Vermögen anderer dadurch beſchädigt zu haben, indem durch Vorſpiege⸗ lung falſcher und durch Entſtellung und Unter- drückung wahrer Tatſachen ein Irrtum erregt und unterhalten wurde. Im einzelnen handelt es ſich um folgende Vergehen: Mayer lieferte am 7. April 37 an eine Firma in Landshut zum Preiſe von 146,15 RM. ein Faß(139,2 Ltr.) 1936er ge⸗ zuckerten Harxheimer„Lochſteig“ an Stelle des beſtellten höherwertigen 1935er Weins, wobei zur Verſchleierung dieſes Mangels in der an den Abnehmer überſandten Rechnung die Jahrgangsbezeichnung weggelaſſen wurde. Ein Verſchnitt aus 730 Ltr. 1935er gezuckertem Laubenheimer„Vogelſang“(Nahe) und 500 Ltr. 1935er gezuckertem Laubenheimer„Linden⸗ berg“(Nahe) wurde gleichzeitig unter den drei verſchiedenen Bezeichnungen als„Laubenheimer(Nahe)“,„Rüdesheimer (Nahe)“,„Laubenheimer Affenberg“ verkauft. Ein 1935er Weinolsheimer„Hohberg“ wurde fortgeſetzt als Nierſteiner„Domthal“ verkauft. Ein Verſchnitt aus 1192 Ltr. 1935er gezucker⸗ tem Laubenheimer„Platte“ Riesling(Nahe) und 80 Ltr. Auffüllwein(Laubenheimer Platte) wurde unter den verſchiedenen Bezeich⸗ nungen als Laubenheimer„Vogelſang“, Langenlonsheimer, Laubenheimer und Lauben⸗ heimer„Keilenberg“ in Verkehr gebracht. Schließlich wurde ein 1935er Weinolsheimer „Hohberg“(gezuckert) fortgeſetzt als Oppenhei⸗ mer„Krötenbrunnen“ verkauft und 2670 Ltr. 1936er Portugieſer Verſchnitt aus Bretzenheim und Laubenheimer(Nahe) Weinen ſowie ita⸗ lieniſchem Deckwein wurde als„Laubenheimer rot“,„Langenlonsheimer rot“ und„Ingelhei⸗ mer Rotwein“ in den Verkehr gebracht. Wei⸗ terhin hat der Angeklagte Schaumwein mit einem Zuſatz fertiger Kohlenſäure ge⸗ werbsmäßig verkauft und feilgehalten, ohne daß die Bezeichnung die Herſtellungsart erken⸗ nen ließ. Es liegen hier alſo Vergehen gegen §§ 5. 6, 7, 17. 26 Abſ. 1 des Weingeſetzes ſo⸗ wie gegen§8 263, 73, 74 StGB. vor. Sollte der Angeklagte zu der am Freitag, 18. Nov. vor dem Amtsrichter in Bingen anberaumten Hauptverhandlung nicht erſcheinen, ſo wird dieſe trotzdem durchgeführt; das Urteil iſt voll⸗ ſtreckbar. Todesurteil im Wiesbadener Mordprozeß ſie einen beſonderen Groll. Wie ein Wackerſtein habe dieſer Haß auf der Bruſt gelegen, hat ſie in der Verhandlung einmal geſagt. Aus den Umſtänden der Tatbegehung folgerte das Ge⸗ richt, daß ſie ſich ſchon lange mit der Mord⸗ abſicht getragen hat. Sie ging am Tatmorgen einen Stock tiefer an die Wohnungstür ihrer Wirtin. Unter dem einen Arm hatte ſie eine Beilſchneide, unter dem anderen ein Päck⸗ chen Pfeffer. Sie bot ihrer Wirtin freundlich die Zeit und folgte der Nichtsahnenden in das Wohnzimmer. Dort ſchlug ſie plötzlich auf die Ueberraſchte ein, im übrigen ließ ſie die Woh⸗ nung unverſehrt. Dem ganzen Sachverhalt nach und infolge der völligen Reueloſigkeit der Angeklagten im Ver⸗ lauf der Vorunterſuchung und jetzt in der Ver⸗ handlung warf ſich die Frage der Zurech⸗ nungsfähigkeit auf. Die Sachverſtändi⸗ gen beiahten ſie mit der Begründung. daß eine noch ſo minderwertige Erbmaſſe und Milieu— ſchäden nicht von der Einhaltung der natürlich⸗ ſten Sittengrenzen entbinden können. Die An⸗ geklagte ſei zwar als moraliſch defekt, aber als im Beſitz normaler Geiſteskräfte anzuſprechen. Die Urteilsbegründung nahm ſie völlig ruhig hin. Auf die Frage des Vorſitzen⸗ den, ob ſie das Urteil anerkenne, ſchüttelte ſie den Kopf und erklärte nun plötzlich wieder, daß ſie die Tat nicht begangen habe. — ———— — — — — ———— — r 8 ——ů— (12. Fortſetzung) Sie zögerte, aber ihr Freund Falkenſtein fuhr fort:„Der dritte iſt jüdiſch⸗katholiſch. Wie ich meine Freunde Bock kenne, können Sie Seine Durchlaucht den Fürſten Mdiwani, Seine Erlaucht den Grafen Patek und Seine Knoblaucht Herrn Pomper ruhig hier an den Tiſch ſetzen.“ Herr und Frau Bock beteuerten, daß ihnen nichts ferner liege, als irgend eine Voreinge⸗ nommenheit gegen den Umgang mit Angehöri⸗ gen fremder Raſſen und Völker. Und Brunhilde Bock, die mit ihrem Tiſchnachbarn, dem Heide⸗ bauern, kaum mehr als ein Dutzend auf Stelzen gehender Worte zu ſprechen vermochte, fügte eif⸗ rig hinzu, wie gern und wie mühelos ſie den Umgang mit bretoniſchen Fiſchern gepflogen habe, als ſie vor dem Kriege in einem nord⸗ franzöſiſchen Seebade geweilt.„Der menſchliche Kontakt war ſofort da“, krähte ſie wonnig in einer durch die Bowle illuminierten Erinne⸗ rung. „Bon“, ſagte Falkenſtein,„Sie ſollen Kontakt herſtellen. Und hat etwa Herr Söchting was da⸗ gegen? Was wird er ſchon dagegen haben... Herr Gutsbeſitzer Boſtelmann hat ſchon lange nichts dagegen. Oder laſſen Se doch abſtimmen.“ Es hatte niemand etwas dagegen, daß die drei Herren, die übrigens ſeit einigen Monaten die infolge der Einberufung ihrer bisherigen Be⸗ wohner leer gewordenen möblierten Vorderzim⸗ mer in Frau Roſes Hauſe bezogen hatten, an der Feier teilnähmen. „Es iſt ja nur für ein halbes Stündchen“, lächelte die Roſe,„dann müſſen ſie doch alle in ihr Bettchen gehen.— Peter—“ rief ſie dem Grafen zu, der ſich anſchickte, das Zimmer zu ver⸗ laſſen,„ſagen Sie dem Fürſten Mdiwani, dem Grafen Patek und Herrn Pomper, ich ließe ſie bitten, ein wenig zu uns heraufzukommen.“ Gleich darauf kamen die drei Herrn, und der Abend erhob ſich zu neuer, rauſchvoller Höhe. Der Fürſt Mdiwani, ein Kavalier von über⸗ legener Haltung, ließ im Geſpräch zwar eine Stimme vom harten, ſpröden Klang einer höl⸗ zernen Kinderknarre vernehmen— als er je⸗ doch ſeine Gitarre herbeiholte und mit ihr Zi⸗ geunerromanzen begleitete, da ward ſeine Stimme weich und werbend... Boſtelmann ſah es wohl, wie aus dem geſenkten Geſicht des Fremden einmal ein jäher Blick voller Glut hin⸗ überſchoß zu Frau Roſe, die ihm vorſichtig aus⸗ wich. Der Bauer geriet in eine zitternde Erregung, er ſtürzte ein Glas des ſtarken Getränkes her⸗ unter, er wünſchte den Fürſten zum Teufel, er wünſchte die ganze Geſellſchaft zum Teufel. Sein Blick irrte im Kreiſe umher, da ſah er Ge⸗ ſinens Auge, das ſich mit einem Ausdruck unend⸗ licher Angſt auf ihn gerichtet hatte. Ach— was für ein gutes, liebes Mädel das war...! Er trank ihr zu, er leerte das von der Roſe ſchleu⸗ nigſt wieder gefüllte Glas. „Sollſt leben, Geſine!“ rief er. Geſine ſtand auf und huſchte zu ihm hin, fort von der Seite des manikürten Muſikanten, deſ⸗ ſen unabläſſig niederpraſſelnden Wortſchwall ſie widerwillig über ſich hatte ergehen laſſen. Sie flüſterte flehentlich: „Laß uns nach Haus fahren, Onkel.“ „Ja“, ſagte er laut und hart,„iſt auch wahr, wir fahren.“ Da ſtand er, hoch, breit und jugendlich ſtraff, mit einem Geſicht, daraus zornig⸗entſchloſſen die großen Augen leuchteten. Die Roſe erhob ſich, trat zu ihm und blickte ihn eine Weile ſtau⸗ nend an. „Nein, wie Sie ausſehen, heute abend!“ ſagte ſie leiſe.„Sie ſind noch viel breiter als Kar⸗ ſten... Aber auch viel unliebenswürdiger.“ Und lauter:„Sie werden es doch nicht auf ſich nehmen, jetzt Unruhe in unſeren ſchönen Abend zu bringen! Bitte, ſetzen Sie ſich. Sie legte die weichen Hände auf ſeine Schul⸗ tern, er blickte über ſie hinweg geradewegs in Mdiwanis Augen, die drohend und dunkel ge⸗ ſpannt über einem gewaltſamen Lächeln lauer⸗ ten. Jetzt, da der Kaukaſier den Blick des Bauern ſpürte, erhob er ſein Glas und rief:„Wie iſt das ſchade, daß Sie wollen fort, wie tut mirr leid das“! Der Bauer fühlte den Hohn dieſer Worte. Auch er lächelte nun, dann ſetzte er ſich und ſagte langſam:„Wenn's Ihnen ſo leid tut, dann kann ich ja man noch'n bißchen bleiben.“ „Gutt, gutt“, rief der Fürſt und trank ſein Glas mit einem Zuge aus. „Bravo“, klatſchte die Roſe und dann tätſchelte ſie Boſtelmanns Arm..„„Bravo, Onkelchen! Und wenn die kleine Nichte müde wird, packen wir ſie in Guntherchens Zimmer auf den Diwan. Die Mama in Gummern habe ich ſchon telepho⸗ niſch benachrichtigen laſſen, das das Kleinchen hier in guter Hut iſt. Cſſen Sie noch eine Pra⸗ line, mein Kind.“ Damit packte ſie auf Geſines Teller ein paar erleſene Stücke von dem Konfekt, das ſich auch in dieſen Tagen des Darbens auf dem Tauſchwege regelmäßig in„Roſes Wurſt⸗ fabrik und Gaſthof“ einzufinden pflegte. Die Stimmung wuchs. Aus Frau Roſes Kel⸗ ler kamen ungeahnte Koſtbarkeiten. Der Haus⸗ knecht erſchien mit einem großen Kübel, aus deſ⸗ ſen Eisblöcken der Sekt ſeine goldenen Hälſe reckte. Allgemeiner Jubel, Pfropfengeknall und ſchäumender Sturz in die Gläſer, die Peter füllte und herumreichte. Zur weiteren Ausübung die⸗ ſes Dienſtes befohlen, blieb er im Zimmer. Herr Pomper, ein ſehr gepflegter Mann von mittle⸗ ren Jahren, ein großer Lederhändler aus Lodz und Beſitzer von etlichen Millionen, wie akten⸗ kundig bei der Lagerkommandantur, ein Mann von Welt, der deutſchen Sprache durchaus mäch⸗ tig, brachte einen Trinkſpruch auf die Frau des Hauſes und die von ihr ſo vorbildlich geübte Gaſtfreundſchaft aus. Graf Stanislaus hatte bis jetzt dunkel brü⸗ tend und in ſich verſunken den Frohſinn der Runde auf ſeine Art genoſſen. Während nun alle Gäſte, die vollen Gläſer in der Hand, ſich erhoben, fuhr Stanislaus in jähem Erwachen nicht hoch, er fuhr vielmehr unter den Tiſch, ſtreifte der Roſe einen ihrer Lackpumps vom zierlichen Fuß, hob ihn jubelnd hoch, goß den Inhalt ſeines Glaſes hinein und ſetzte den Schuh zu einem tiefen Zug an die Lippen. Dann reichte er ihn mit einer Verbeugung der Roſe zurück. „Danke“, ſagte ſie.„Das war galant, Graf Stanislaus. Aber naſſe Füße will ich mir lieber doch nicht holen. Peter“, rief ſie laut und her⸗ riſch,„wiſchen Sie mir mal den Schuh aus.“ Peter nahm ſchweigend den Schuh und trock⸗ nete ihn mit einer Serviette aus. Die Roſe hielt ihr Bein ein wenig empor und reckte dem Grafen den Fuß hin. „Zielen Sie mir den Schuh an“, ſagte ſie läſſig. Der Hausdiener zögerte. er ſich erſchrocken hätte. „Ziehen Sie mir den Schuh an“, ſchrie Inge⸗ borg Roſe laut. Die Adern auf Peters breiter Stirn ſchwollen an, es war ihm anzuſehen, daß er ſich mühſam beherrſchte. Aller Augen lagen auf ihm. „Nun...“ ſagte die Roſe in drohend ge⸗ dämpftem Ton. Ehe Graf Peter ſich entſcheiden konnte, ob er der Frau den Schuh ins Geſicht ſchlagen oder ihn ihr an den Fuß ziehen würde— eine Ent⸗ ſcheidung, die, wie immer ſie ausgefallen wäre, in jedem Falle für ſein inneres oder ſein äuße⸗ res Wohl verderblich geweſen wäre—, ehe ein Entſchluß in ihm aufkam, war Geſine, die angſtvoll an ſeinen Zügen gehangen hatte, ſchon aufgeſprungen. Sie riß ihm den Schuh aus der Hand und zog ihn der Roſe an. Tränen ſtanden in ihrem Geſicht, ſie hatte ſie nicht verbergen können. Die Roſe ſtand auf. Sie warf dem Haus- diener einen böſen Blick zu, dann legte ſie ge⸗ ſchwind mit freundlichem Lächeln den Arm um das zitternde Mädchen. „Sie ſind ja todmüde, Kleinchen. Ich bringe Sie jetzt ſchnell hinaus und packe Sie ein Stündchen auf Guntherchens Diwan.“ Willenlos, mit dem Schluchzen kämpfend, ließ ſich Geſine von ihr hinausführen. Die Roſe brachte das Mädchen in ein kleines, auf die Straße führends Gemach, Spielſachen ſtan⸗ den umher, Zinnſoldaten, eine Burg, ein klei⸗ nes Schreibpult. „So“, ſagte Frau Roſe,„da legen Sie ſich mal hübſch auf die Chaiſe und ſchlafen. Gute Ruhe, mein Kind, ich ſehe hernach mit Onkel Boſtelmann mal nach Ihnen!“ Geſine ſank in die Kiſſen. Noch hörte ſie fern und gedämpft ein Lachen, ein Gläſer⸗ klingen, einen Lautenklang, dann glitt ſie er⸗ löſt in die Tiefe ihrer Müdigkeit hinein. Was Wunder, ſie war früh um fünf Uhr aufge⸗ ſtanden, ſie hatte die Kühe gefüttert und ge⸗ molken, ſie hatte den Hausſtand verſorgt, um den die Mutter in ihrer Verſtörtheit ſich kaum mehr kümmerte, hatte geſchafft und geſorgt in der unendlichen Einſamkeit ihrer ſechzehn Jahre. Sie hatte den Weg durch Wind und Wetter zum Oheim bewältigt, um Troſt zu ſuchen, und ſie hatte ein altes Kind gefunden, dem ſie folgen mußte auf die Wege ſeiner ſpäten, gefährlichen Torheit. Sie hatte viel Neues geſehen am heutigen Abend: Menſchen, die ihr fremd und unheimlich waren, und eine Frau, die ſie in tiefſter Seele verab⸗ Es ſchien, als ob ama van TOA este ſcheute— nun war ſie müde. Aus der Qual und Wirrnis dieſes Tages ſammelte ſie ihre Seele, ſie betete zu Gott, und dann ſchlief ſie ein. Schlief ſtill über die Grenze dieſes Tages und ihrer Kindheit hinüber. Sie erwachte von einem Geräuſch, das in die ſüße Tiefe ihres Traumes ſtörend herein⸗ brach: Jemand lachte in ihrer Nähe. Geſine Lampe hatte geträumt, ſie auf einer lichten, blühenden Wieſe am Ufer eines großen Waſſers. Fern winkten die wei⸗ ßen Zacken eines hohen Gebirges in den blauen, kaum bewegten Frieden des Sees, deſſen Wellen ihr Spiegelbild zitternd zer⸗ pflückten. Geſine beugte ſich zu den fremden, leuchtenden Blumen der Wieſe hinunter, wie⸗ der und wieder, und fügte ſie zu einem Strauß. Viel Qual war jedes einzige Mal dieſes Beu— gen und Bücken; immer ſah ſie, während ſie die Blumen aus der Erde zog, das Dunkel, aus dem die Schäfte kamen, ſah Würmer und Schnecken, ſah das zähe Geklammer der Wur- zeln, die unwillig knirſchend ſich wehrten wi— der den Griff, der ihre Ruhe bedrohte. Aber je größer die Qual, je härter der Widerſtand, den ſie beſiegte, deſto bunter und leuchtender ward dieſer Strauß, den ſie endlich vollendet emporhielt ans Licht. Wie ſie nun aufſchaute, ſtand plötzlich Karſten vor ihr; er lächelte glück⸗ lich, ſtreckte die Hand aus und wollte den Strauß ergreifen. Eine neue, nie geahnte Se⸗ ligkeit kam über Geſine; alles in ihr drängte danach, den Strauß in die Hände zu legen, die Karſten ſo ruhig ihr hinhielt. Da— während die Hand mit den Blumen ſchon ſich ſenkte, fuhr ſie plötzlich zurück: Ein feindlicher Laut drang an ihr Ohr, ein ſcharſes, kurzes Lachen, davon ſie erwachte. Sie öffnete blinzelnd die Augen und beſann ſich bald darauf, daß ſie in Guntherchen Roſes Zimmer lag. Ein ſchwacher Schimmer von Licht fiel durch die halbgeöffnete Tür. Sie ſah in dieſem Schimmer ihren Onkel Boſtelmann ſtehen, wie er Frau Roſe an ſich riß und ſie küßte. Ent⸗ ſetzt ſchloß das Mädchen die Augen wieder, Angſt und Grauen kamen über ſie; ihre Seele war ganz erfüllt von der Ahnung der furcht⸗ baren Gefahr, welcher der Alte entgegentrieb. Frau Roſes Lachen war erſtorben, von fern her drang Geſang, Lautenſpiel, Lärmen und Rufen. Das Gelage dauerte wohl immer noch an. Eine Uhr ſchlug jetzt auf dem Korridor, einmal, zweimal, dreimal.. Geſine dachte flüchtig an unter deſſen Dache ihr Elternhaus, die tiefen Atemzöge der ſchlafenden Menſchen und Tiere um dieſe Stunde zuſammenfloſſen zu ſchwerer und laſtender Ruhe; ſie dachte an das Haus, in das ihre Einſamkeit verbannt war, ohne den Frie— den der Seele dort zu finden— ach, der Ge⸗ danke an ihre Heimat brachte ihr keine Erlö⸗ ſung, ſo ſehr ſie auch ſchauderte unter dem Dach der Frau Roſe. Sie hörte die Stimme des Onkels ſich heiſer losringen aus tiefer Er⸗ regung. „Willſt du auch wirklich kommen zu mir, in mein Haus...?“ Die Roſe lachte leiſe; ſie ſchüttelte den Kopf, als wollte ſie leichthin verleugnen, was eben geſchehen:„Was ſind das für Fragen...! Was ſind das überhaupt für Dummheiten, die Sie da machen...! Sie haben getrunken. viel zuviel, Sie haben ſich vergeſſen und mich überrumpelt, das dürfen Sie nicht.“— Sie wollte ſich losmachen, aber er gab ſie nicht frei. „Sag“, fragte er jetzt mit drohend erhobe⸗ ner Stimme,„willſt du zu mir kommen!“ Er riß ſie ſo feſt an ſich, daß ſie aufſchrie und ſich wie hilfeſuchend zurückwandte nach dem dämmernden Flur hin. Geſine hatte jetzt widerwillig die Augen geöffnet; ſie ſah deut⸗ lich den Blick, den die Roſe zurückwarf. Es war kein Blick ins Ungewiſſe..„ o nein. Denn nun ward die Tür ganz aufgeriſſen, und Mdiwanis Kopf ſtand hinter dem Paar, das jäh auseinanderfuhr. Aus den dunklen Augen des Kaukaſiers brach eine trübe Welle von Haß und Gier, der Weinrauſch hatte ſein gan⸗ zes Geſicht aufgelöſt und ihm die edle Haltung genommen. Er ſtand da, geduckt und ſprung⸗ bereit; der Mund hatte ſich geöffnet und ließ die Zähne ſehen. Wortlos drohend ſtarrte er den Bauern an. Hinrich Boſtelmanns ganzes Denken ertrank in der Wut des Urmenſchen. Hochaufgerichtet ſtand er da, mit eiſernen Armen ein Stück Beute umklammernd, nach dem er lange ge⸗ ſahndet, und das er nun endlich an ſich ge⸗ ſtünde Copyright by Hanseatische Verlagsanstalt n Hamburg riſſen hatte. den Kaukaſier an und riß die Beute feſter an ſich. Ein kurzer Aufſchrei der Roſe, ein Vor⸗ ſtoß des Fürſten, ein Griff nach der Schulter der Frau, als wolle er ſie befreien aus der Umklammerung des Bauern. Boſtelmann ließ los; er ſchob die Roſe ge⸗ ſchwind beiſeite und ſtürzte auf den Feind mit furchtbaren Fäuſten. Der Kaukaſier war be⸗ hend, er huſchte nach unten, umſchlang die Beine des Bauern, brachte ihn unverſehens zu einem ſchweren Sturz auf den Boden, kniete auf ihm. Die Roſe ſchoß zu ihm hin, beugte ſich zu ſeinem Ohr. „Still, ſtill!“ raunte ſie.„Wollt ihr hier ſtandalöſe Szenen machen, mich blamieren und euch ins Lager zurückbringen?“ Der Fürſt ſah auf. Ihre Worte wirkten er⸗ nüchternd auf ihn. Er verſchnaufte kurz, ſtand auf und gab den Feind frei. Der aber teilte nicht des Kaukaſiers Angſt vor einem Skandal und vor dem Lager; er ſprang auf und ſtürzte ſich von neuem auf den Gegner, überrannte ihn mit der Wucht ſeines Körpers, begrub ihn unter ſich und bearbeitete ihn mit unbarm⸗ herzigen Händen. Vergeblich ſuchte die Roſe ihn zurückzureißen. Mdiwani röchelte beängſti⸗ gend unter der preſſenden Laſt dieſes Leibes. Die Frau fing an zu ſchreien, unbeherrſcht in ihrer wilden Angſt. „Laß los, laß los!“ Geſine war aufgeſprungen, zum Onkel hin⸗ gelaufen, ihre Bitten mit denen der Roſe zu vereinen— aber Boſtelmanns Jähzorn war noch nicht verrauſcht. Er rauſchte auch weiter, als nun auf die Schreie der Roſe die übrigen Gäſte herbeige⸗ ſtürzt kamen. Profeſſor Bock zeigte Mannes⸗ mut; er rüttelte den Bauern hart an der Schulter und riß ihn zur Seite. Boſtelmann ließ ab von dem Fürſten; er ſtürzte ſich auf Bock und verſetzte ihm einen Tritt, der ihn lang auf den Flur ſchleuderte. Der Profeſſor grölte vor Schmerz. Brunhilde ſchrie„Mord, Mord!“. Boſtelmann aber ſtand tatenfroh da⸗ hielt Ausſchau nach neuer Arbeit. Der muſi⸗ kaliſche Jüngling wagte ſich vorwitzig weit aus dem Kreis der ängſtlich und unentſchloſſen im Hintergrund ſtehenden Gäſte vor; er verſuchte, den Bauern mit überlegener Rede zur Ver⸗ nunft zu bringen. Boſtelmann aber nahm auf ſeine Weiſe Vernunft an: Er betätigte ſchwei⸗ gend die lebhafte Abneigung, die ihm dieſer Jüngling, kaum daß er ſeiner unſichtig gewor⸗ den, ſogleich eingeflößt hatte. Er verabfolgte ihm eine Tracht Prügel, nach allen Noten, die ihm die rauſchend erwachte Muſik ſeines In⸗ nern vorzeichneten. Die Wirkung dieſer Prü⸗ gel auf Eberhart wer höchſt eigenartig, denn die Schmerzensſchreie, welche die auf ſeinen eleganten Reithoſenboden niederklatſchenden Schläge von Boſtelmanns flacher Hand ihm entlockten, gingen disharmoniſch vom höchſten Diskant unbeherrſchten Wehegeſchreis immer wieder jäh hinunter in das dunkle Knurren einer mannhaft gebändigten Schmerzentladung. Vielleicht war dieſe poſſierliche Skala der Töne für Boſtelmann ein Grund, die Züchtigung des Jünglings ein wenig über Gebühr aus⸗ zudehnen— gewiß hatte der Gute viel Qual zu erdulden, ehe er ſich endlich der Umarmung des Bauern entringen konnte. Er war ſo be— wegt von der Furcht, der ſchreckliche Mann könnte ſeiner wieder habhaft werden, daß er ans Fenſter ſtürzte und laute Hilferufe auf die Straße hinausſandte. Die Entwicklung von einer Geburtstagsfeier zur Kataſtrophe vollzog ſich ſchnell. Der Nacht⸗ ſchutzmann Bähſecke war innerhalb einer Mi⸗ nute oben im Zimmer, denn er hatte, ange⸗ lockt durch den Lärm, ſchon längere Zeit lau⸗ ſchend vor dem Hauſe geſtanden. Es war kein Glück für Frau Roſe, daß gerade Herr Bäh⸗ ſecke an dieſem Abend Dienſt ausübte, denn ſie hatte mit ihm vor kurzem einen ſcharfen Zuſammenſtoß gehabt. Seinem Einſpruch ge⸗ gen die Ueberſchreitung der Polizeiſtunde in ihrem Lokal war ſie, juſt ſchlecht gelaunt, un⸗ verzeihlicherweiſe mit den falſchen Mitteln be— gegnet, das heißt, nicht mit den Argumenten einer Leberwurſt und zweier großer Stein⸗ häger, ſondern mit ſtreitſüchtigen Behauptun⸗ gen über Bähſeckes tolerantes Vorgehen in anderen Lokalen. So hatte ſie ſich außer ihrem Strafmandat auch einen Gegner zugezogen, der ſtändig mit ſcharfem Auge über das Trei⸗ ben in ihrem Hauſe wachte. (Fortſetzung folgt) .. Er ſagte nichts, er blickte böſe 5 Ver vo i ai ſchen ber 6 it, Motgelf man die Garten, Weiche Licht ül Und v Gebräu. bier dum Schritt h Mangel. noch die während und die Dine am Fel kaun u ziehen. Der No Micen ſich nit dem Dun Dies ld ö um Mort kälte Lu Reude, rä 1 „ dye g end mit war be⸗ ang die chens zu u, kniete „ beugte ir hier den und tllen er ti, ſund er keilte Elandal 9 ſtürzte ektannte ub ihn unbarm⸗ ie Nose beängſt⸗ Lelbes. cht in fel hin⸗ Rose zu n war auf die erbeige⸗ ſunnes⸗ an der elmann ich auf er ihn ofeſſot Nord, doh da t nuſt⸗ eit aus ſen in tſuchte, t Ver⸗ in auf ſchdbei⸗ dieſer fee gewor⸗ folgte mung ſo he. Mann ß er f die geiet Nacht N ange⸗ 1 l Bekanntmachungen Orisgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dilenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtt. 16, 1. Stock Betr.: Bereitſchaftsdienſt für alle Pol. Leiter. Alle Pol. Leiter(Amts⸗, Zellen⸗ und Block⸗ leiter) treten am nächſten Sonntag, 30. Ok⸗ tober, morgens 9.15 Uhr, zum Vereitſchafts⸗ dienſt an. Uniform: Dienſtanzug oder Civil mit Ha⸗ kenkreuzbinde. Lokale Nachrichten Viernheim, den 26. Oktober 1938 5 Anſer Tagesſpruch Leichter iſt das Haus der Freundſchaft ab⸗ gebrochen, als gezimmert. 1 Jinniſcher Spruch. Zen Nellel steigt. Wer draußen vor dem Ort wohnt, irgend⸗ wo in einem der kleinen Siedlungshäuſer zwi⸗ ſchen verträumten Gärten, der weiß, wie ſchön es iſt, in dieſen ſpäten Herbſttagen in der Morgenfrühe dem Ort zuzuſchreiten. Wenn man die Tür öffnet und hinaustritt in den Garten, iſt die ganze Welt eingehüllt in weiche graue Nebelſchleier. Dann liegt ein Licht über den Gärten, wie es nur dieſe Herbſttage kennen, wenn bereits der Oktober zur Rüſte geht. Man fühlt, der Tag iſt hell, und doch kommt die Sonne noch nicht durch und verbirgt ſich hinter dem dichten ziehenden Gebräu. Früh am Morgen iſt es ganz ſtill hier draußen in der Siedlung und nur der Schritt hallt über die Straße in den kalten Morgen. Man ſchaut in die Gärten, in denen noch die letzten blaſſen Herbſtblumen blühen, während das Laub bereits gelb geworden iſt und die Zweige der Bäume ſchon kahl in den Himmel ragen. Dann läuft der Weg ein Stück am Felde vorüber. Nun liegen die Aecker braun und kahl, und nur ein paar Krähen ziehen mit trägem Flügelſchlag darüber hin. Der Morgen iſt kalt. Aber es iſt, als wenn die weichen Nebelſchleier der Frühe die kleinen Häuſer und Gärten freundlich einhüllten. Die Welt iſt enger geworden, die Ferne ver⸗ ſchwimmt in undeutlichen Schatten. Drüben, hinter den Aeckern, hebt ſich die dunkle Linie des Waldes ab, und die Obſtbäume, von denen der Wind die goldenen Blätter ſchüttelt, heben ſich mit ihren Stämmen ſeltſam feierlich aus dem Dunkel. Dies ſind die Tage, an denen man, früh am Morgen, zuerſt den warmen Hauch in der kalten Luft ſieht. Faſt macht es eine kindliche Freude, recht tief zu atmen und die Luft kräftig in die Kühle des Morgens zu hauchen. Dann weht der Hauch wie ein zartes Wölkchen in der Windrichtung vom Munde und ver⸗ fliegt in der Luft. Man ſchreitet durch den Morgen und atmet den Duft des Herbſtes, den ſtrengen Odem des 3 und des welkenden Laubes, den Hauch der Nebelſchleier, die über die Gärten ziehen. Allmählich werden die Schleier lichter, es iſt, als flattern ſie in die Höhen des Himmels. Dann plötzlich zerreißt das brauende Gewölk, blitzend fährt ein Son⸗ nenſtrahl herab und gleich darauf ſchaut ein leuchtend blauer Herbſthimmel auf die Erde herab! An ſolchem ſtrahlenden Tag auf der Wende des Herbſtes mag Theodor Storm ſein Herbſtlied geſchrieben haben:„Und es leuch⸗ ten Wald und Heide, daß man ſicher glauben mag, hinter all dem Winterleide liegt ein fer⸗ ner Frühlingstag... Ein herrliches Andenken e das Sonderheft des„Illuſtrier⸗ ten Beobachters“— zum ewigen Andenken für unſere Kinder und kommende Generationen „Das befreite Sudetendeutſch⸗ land“— unter dieſem Titel erſcheint dieſer Tage der„Illuſtrierte Beobachter“ in allen deutſchen Gauen, ein Sonderheft mit 48 Seiten bisher unveröffentlich⸗ ter Bilder aus dem befreiten Sudetenland: nur 48 Seiten Bilder aus dem befreiten Sudetengebiet, u. a. ein ans gauliches Kartenmaterial und neben vielen Summungsbildern herrliche Aufnahmen von dem Einzug unſerer Soldaten und beſonders die gewaltige Triumphfahrt des Führers aller Deu ſchen! In dieſen Bilderſeiten werden wir LAlanat gemacht mit den Weltbädern im Su⸗ d labeutſchland, mit Land und Leuten ſowie der Volkskultur. Das Heft koſtet nur 30 Pfg. und ſollte zum ewigen Andenken für unſere Kinder ber A. S. H. A. V. Viernheim Abmarſch: 9.30 Uhr. Der Ausmarſch iſt um 11 Uhr beendet. Stellplatz: an der Par⸗ teidienſtſtelle. Der Bereitſchaftsausmarſch iſt Dienſt.— Entſchuldigungen ſchriftlich bis 27. 10. nur bei Arbeitsleiſtung im Betrieb oder ſchwerer Erkrankung. Braun, Ortsgruppenleiter. in keinem Haushalt fehlen, kann man ſich doch daran ſtets die Größe unſerer Zeit vor Augen halten, in die wir hineingeſtellt ſind und all das Gewaltige nochmals in den Bildern mit⸗ erleben, was uns durch die einzige und herr⸗ liche Tat unſeres Führers erſchaffen wurde: ein großdeutſches Reich mit 80 Millionen deutſcher Menſchen im Herzen Europas! pw. * Lehrlingseiaſtellung 1939 Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamts Heſ⸗ ſen teilt mit: Nach der Verteilungsanordnung in der Faſſung vom 1. 3. 1938 dürfen in privaten und öffentlichen Betrieben und Ver⸗ waltungen— ausgenommen Betriebe in Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Haushaltungen und die Schiffe der See⸗, Binnen⸗ und Luftſchiffahrt — Lehrlinge, Praktikanten und Volontäre nur mit vorheriger Zuſtimmung der zuſtändigen Arbeitsämter eingeſtellt werden. Der Antrag zur Genehmigung der Einſtel⸗ lung von Lehrlingen(Anlernlingen) in der gewerblichen Wirtſchaft hat auf einem eigens dafür beſtimmten Vordruck zu erfolgen. Dieſe Vordrucke ſind außer bei den Ar⸗ beitsämtern auch bei den Induſtrie- und Han⸗ delskammern erhältlich. Für das Handwerk werden ſie auch von den Kreishandwerker⸗ ſchaften und Innungsgeſchäftsſtellen ausge⸗ geben. i Der ausgefüllte Antragsvordruck iſt nicht unmittelbar an das Arbeitsamt, ſondern zu⸗ nächſt an die zuſtändige Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer zu richten; Betriebe des Hand⸗ werks reichen ihren Antrag zunächſt bei ihren Innungen ein. Dort müſſen die ausgefüllten Anträge bis zum 15. November 1938 eingereicht ſein. Verſpätet eingereichte Anträge können eine Berückſichtigung nicht erfahren. * Die Seuche wieder rückgängig. Nach den ſoeben amtlich bekanntgegebenen Ziffern nimmt die Maul⸗ und Klauenſeuche im Ge⸗ biet des Reiches immer mehr an Umfang zu. So wurde am 15. Oktober nur noch 57208 verſeuchte Gehöfte in 9 246 Gemeinden ge⸗ zählt, während vierzehn Tage vorher, am 1. Oktober, noch 73 148 befallene Gehöfte in 10 534 Gemeinden verzeichnet werden mußten. Im Lande Oeſterreich iſt die Seuche von 8 569 Gehöften am 15. September auf 7598 Gehöfte am 1. Oktober zurückgegangen. Alarkiumjchau jür die Hausfrau Zu ihrer ſicher großen Befriedigung ſtellt die Hausfrau jetzt wieder eine helle Farbe beim Brötchen, wie bei ihrem Hausgebäck feſt, die das Weizenmehl der Beimiſchung von Kar⸗ toffelſtärkemehl anſtelle von Maisbackmehl ver- dankt. Auch das Roggenbrot iſt heller gewor⸗ den, ſeitdem die günſtige Getreideverſorgung die Vermahlung eines weniger aſchenreichen Roggenmehles ermöglichte. Dem ſollten die Verbraucher jetzt mehr Rechnung tragen durch ſtarken Verzehr von Roggenbrot, deſſen Roh- ſtoff ja ausreichend in der Heimat reift, im Gegenſatz zu Weizen. Kartoffelmehl bewährt ſich auch anderwärts im Haushalt immer mehr, wie der allſeitig erfolgreiche Abſatz von deutſchem Puddingmehl, aber auch Sago be⸗ weiſt. Die für die nächſte Zeit notwendige Umſtel⸗ lung im Fleiſchverzehr— das zurzeit nur be⸗ ſchränkt verfügbare Kalbfleiſch ſoll vornehm⸗ lich den Kranken vorbehalten bleiben, dafür und anſtelle von Schweinefleiſch iſt aber ge- nügend zartes Schaffleiſch vorhanden— ſetzt ſich immer mehr durch. Als Beikoſt wird neben deutſchen Graupen in dieſen Wochen häufig der feine Herbſtblumenkohl genommen, der ebenſo wie Spinat nach dem günſtigen Herbſt⸗ wetter reichlich von den Gärtnereien geerntet wird. Leider iſt es vorläufig nicht möglich, hierzu die beliebten Eier zu empfehlen, da die inländiſchen Anlieferungen nur ſehr klein ſind, und die Kühlhausbeſtände zur Sicherung einer „Echo ber Heimat“ im Central⸗Film⸗Palaſt Ein herrliches Programm begeiſtert die Beſucher Die Partei hatte geſtern abend die Viern⸗ heimer Bevölkerung zu dem gewaltigen Film⸗ werk„Echo der Heimat“ im Central-Film⸗ Palaſt aufgerufen. Durch eine große Beteili⸗ gung— der Central⸗Film⸗Palaſt war über⸗ füllt— bezeugte die Volksgemeinſchaft, daß ſie Anteil nimmt an den gewaltigen geſchicht⸗ lichen Ereigniſſen unſerer Zeit. Wie auch Ortsgruppenleiter Braun zu Beginn der Vorführung, nachdem die Hitler-Jugend das Lied„Nun laßt die Fahne fliegen“, geſungen hatte, betonte, daß heute kein Volksgenoſſe und keine Volksgenoſſin mehr unintereſſiert an dem Zeitgeſchehen ſein kann. Vielmehr muß alles einen Block bilden, denn nur geſtützt auf ein geſchloſſenes Volk und auf ſeine Waffen konnte der Führer in dieſem Jahr 110 000 qkm Land und 10 Millionen Deutſche wieder zarück⸗ holen ins Reich. Aber allzu ſchnell werden die großen Ereigniſſe wieder vergeſſen, und ſo ſoll dieſer Film heute abend uns zurückführen in die Zeit von 1933—37, den Volksgenoſſen ſoll nocheinmal vor Augen gehalten werden der Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes. „Echo der Heimat“— dieſes gewaltige Filmwerk vermittelte in eindrucksvoller Weiſe das Werk des Führers, den wirtſchaftlichen, kulturellen und völkiſchen Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes, in all den Monaten und Jahren weittragender Ereigniſſe und Ent- ſcheidungen, aus der Zeit des härteſten Ein⸗ ſatzes, um unſer deutſches Vaterland, um den deutſchen Menſchen nach innen und außen frei zu machen. Wir wandern bei dieſem Film mit der Kamera durch vier Jahre größter deut⸗ ſcher Geſchichte in all ihrer Erhabenheit. Unſer Führer, der geniale Baumeiſter ſeines Volkes, tritt uns in dieſem Film in ſeiner ganzen Größe in Erſcheinung. Wir erleben die Reichs⸗ tagsſitzung, in der der Führer feierlich die Unterſchrift von dem Verſailler Diktat zu⸗ rückzieht. Wir ſehen den Führer als Be⸗ ſchützer der Kunſt bei der Einweihung des Hauſes der Kunſt in München. Und wir ſehen vor allen Dingen den deutſchen Menſchen, wie er in grenzenloſer Begeiſterung dem Führer zujubelt bei der Einweihung der Teilſtrecke der Reichsautobahn, auf dem großen Sängerfeſt in Breslau, und überall, wo ſich der Führer zeigte. Alles in allem iſt dieſer Film der umfaſ⸗ ſendſte und beſte Berichtsfilm des national⸗ ſozialiſtiſchen Aufbaues. Ein herrliches Beiprogramm entfaltete uns „Der gläſerne Zug“— ein Filmwerk, das jeden begeiſterte, denn eine Fahrt mit dem „Gläſernen Zug“ der Reichsbahn iſt voll Hei⸗ terkeit und Frohſinn und beſonders dann, wenn eine ſolche Fahrt in die Berge führt. In der neueſten Wochenſchau, die der Cen⸗ tral⸗Film⸗Palaſt in anerkennenswerter Weiſe vorführte, erlebten wir noch einmal die Tage der Spannung, die Godesberger Beſprechun⸗ gen, das Eintreffen der vier Staatsmänner in München und die Unterzeichnung des Ab⸗ kommens, ſowie das Flüchtlingselend an der tſchechiſchen Grenze. Ein jeder verließ den Central⸗Film⸗Palaſt in dem Bewußtſein, ein herrliches Filmpro⸗ gramm geſehen und erlebt zu haben. Wir haben 9 0 Verſorgung geſchont werden müſſen. Die zukünftige Obſtverſorgung wird durch die von den zuſtändigen Stellen den Impor⸗ teuren vorgeſchlagene Einlagerung von Kühl- hausvorräten ſichergeſtellt, 5 daß die Haus⸗ frau trotz des Ausfalls in der Inlandobſt⸗ ernte ihren Bedarf wie bisher im angemeſ⸗ ſenen Rahmen erhalten kann. Die zum Schutze der landwirtſchaftlichen Erzeugung nötig gewordenen Preiserhöhungen für Vieh und Milch ſind bereits wirkſam ge⸗ worden, aber ohne Belaſtung des Verbrau- chers; denn die Erhöhung konnte mit wenigen Ausnahmen auf die Verteilerſpanne über⸗ nommen werden, deren Höhe bei den wichtig⸗ ſten Funktionen der Verarbeitung und Ver⸗ teilung neu geregelt wurde. Die Angleichung der landwirtſchaftlichen Erlöſe an die geſtie⸗ genen Erzeugungskoſten wird aber ſicherlich in kurzem ein Mehr an Milcherzeugniſſen und Vieh bringen, ſo daß die vorerſt mit Marga⸗ rine überbrückten Kürzungen in der Fettzu⸗ teilung wieder aufgehoben werden können. Es ſei endlich darauf hingewieſen, daß die An⸗ landungen von Seefiſchen nach dem Abflauen des Sturmwetters wieder den normalen Um⸗ fang erreicht haben. Die Hausfrau wird alſo jetzt wieder außer den immer im Ueberfluß vorhandenen grünen und geſalzenen Heringen auch die anderen Konſumfiſche kaufen können. nur den Wunſch, daß es der Ortsgruppenlei⸗ tung gelingt, noch mehr ſolcher Filmwerke der Bevölkerung zugänglich zu machen. * * Möbel mit dem Gütezeichen der DA Die Möbel, überhaupt die meiſten Einrich⸗ tungsgegenſtände der Deutſchen Wohnſtätten entſprechen längſt nicht mehr dem Weſen und Charakter der deutſchen Menſchen und der deutſchen Landſchaft. Gewiſſenloſe Geſchäftig⸗ keit und der jüdiſche Wille, auch auf dieſem Gebiet wertvolles Verlag Kulturgut zu ver⸗ nichten, haben zur Verflachung unſerer Wohn⸗ kultur geführt. Zeugnis dafür iſt die nur für kurze Zeit„moderne“ Ausſtattung der Haus⸗ haltungen der weniger Begüterten. i Aus dieſer Erkenntnis haben das Reichs⸗ heimſtättenamt der DAF und die Reichsar⸗ beitsgemeinſchaft„Deutſcher Hausrat“ Möbel und andere Ausſtellungsgegenſtände für deut⸗ ſche Haushaltungen entwickelt, die mit einem Schutz⸗ und Gütezeichen der DA ausgezeich⸗ net ſind. Die Schaffung dieſes„Deutſchen Hausrates“ war aber nicht nur in erſter Linie allein eine künſtleriſche und ethiſche Frage, ſondern auch mit in erſter Linie ein ſoziales Problem. So wurde vor allem Wert darauf gelegt, daß kein Zimmer mehr als RM. 500.— koſtet. Handwerk, Möbelindu⸗ ſtrie und 3 Frauenſchaft und HJ haben dieſer Arbeit des Reichsheimſtättenam⸗ tes der DA ihre Förderung tatkräftig an⸗ gedeihen laſſen. Um weiten Volkskreiſen dieſen kulturell wertvollen und doch preiswerten, formſchönen „Deutſchen Hausrat“ zu veranſchaulichen, wird er auf der Berliner Ausſtellung„Ge⸗ ſundes Leben— Frohes Schaffen“ gezeigt. In Verbindung mit der Reichsarbeitstagung des Reichsheimſtättenamtes der DA in Frankfurt a. M. vom 24. bis 31. Oktober 1938 findet eine wohnkulturelle Sonderveran⸗ ſtaltung ſtatt, in der der„Deutſche Hausrat“ in ſeiner Vielfältigkeit beſichtigt werden kann. Wiedereröffnung der Siedlungsſtraße Gelegentlich der in der Zeit vom 25. bis 31. Oktober ſtattfindenden Tagung des Reichs⸗ heimſtättenamtes wird auch die Siedlungs⸗ ſtraße mit ihren Siedlerſtellen, Eigenheimen und Mietwohnungen nochmals geöffnet wer⸗ den. Sie wird dann wiederum, wenn auch für kurze Zeit, nämlich vom 27. Oktober bis ein⸗ ſchließlich 6. November, neue Gäſte ſehen. Zu⸗ nächſt wird die Siedlungsſtraße ſelbſtverſtänd⸗ lich für die Teilnehmer an der Reichsarbeits⸗ tagung von allergrößtem e ſein und den Gäſten aus dem ganzen Reichsgebiet viele wertvolle Anregungen geben. Aber auch die Bevölkerung von Frankfurt und Umgebung iſt erneut eingeladen, die Straße und ihre Häuſer zu beſuchen und man darf annehmen, daß viele dieſer Einladung Folge leiſten werden. Die politiſchen Ereigniſſe während der Zeit der Ausſtellung haben manchen von einem Be⸗ ſuch abgehalten, der dies jetzt nachholen möchte. Auch diesmal ſtehen in den beiden Häuſerrei⸗ hen der Siedlungsſtraße wiederum Führer zur Verfügung, die Auskunft über die beiden Heime und deren Hausrat geben können. Die Leiſtungsſchau der Gauheimſtättenäm⸗ ter aus dem ganzen Reich im Haus der Moden wird ſicherlich großes Intereſſe finden. Das Gauheimſtättenamt Heſſen-Naſſau iſt in der Lage, mit ſeiner Siedlungsſtraße eine Lei⸗ ſtungsſchau eigener Art zu zeigen, auf die der Gau mit Recht ſtolz ſein kann. In den Räu⸗ men des Gemeinſchaftshauſes wird aus Anlaß der Arbeitstagung des Reichsheimſtättenamtes noch eine kleine Sonderausſtellung gezeigt wer⸗ den. Wir finden hier Modelle, Bebauungsplä⸗ ne, Grundriſſe und Anſichten aus der Arbeit des Gauheimſtättenamtes, u. a. auch einen Plan über die künftige Umgeſtaltung des Reichsſiedlungshofes. Allgemeines Intereſſe dürfte es auch finden, daß die Wohnungsein⸗ richtung ſowie der geſamte Hausrat nach Be⸗ endigung der Ausſtellung zum Verkauf ge⸗ ſtellt werden. Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! Etwas milder Die Geſamtlage iſt wenig geändert. Deutſch⸗ land ſteht im Weſentlichen noch unter Hoch⸗ druckeinfluß, wobei vor allem der Weſten und Süden des Reiches überwiegend heiteres Wet⸗ ter mit verbreiteten nächtlichen Strahlungs⸗ fröſten hatten, während in Mittel⸗ und Oſt⸗ deutſchland bewölktes Wetter überwiegt. Eine durchgreifende Aenderung der Wetterlage iſt noch nicht zu erwarten. Mittwoch: In den Niederungen vielfach Nebel, ſtellenweiſe auch Hochnebel, ſonſt heiter bis wolkig, Nachtfroftgefahr nachlaſſend, Winde meiſt um Oſt. Die Ausſichten für Donnerstag: Viel⸗ fach neblig, ſonſt noch trocken und zeitweiſe auch heiter. Etwas milder. —ů ů— — ——⏑ũ— — —— ———— Erjolg burch Fleiß Länbliche Hauswirtichaftsle Im Kampf um die Nahrungsfreihei unſeres Volkes ſteht der Einſatz n — in Küche, Haus, Hof und Garten neben em des Bauern und Landwirtes im geſam⸗ ten Betrieb. Für unſere Höfe brauchen wir tüchtige Bäuerinnen, für ſie aber auch leiſtungsfähige, treue Mitarbeiterinnen. Das Landfrau Mannes, gewaltige Arbeitsgebiet der als Mitarbeiterin de s Das abgeerntete Beet wird zur Ausſaat umgegraben als Erzieherin und Mutte der Kinder und Betreuerin der Ge⸗ folgſchaft kann von ihr nur geſchafft werden, wenn ſie tatkräftige Unterſtützung durch Wirtſchafterinnen und Haushaltspfle⸗ gerinnen hat. 5 Hier bieten ſich für jedes deutſche Mädel, beſonders aber für Landmädel Berufsmög⸗ lichkeiten von großer Bedeutung. Gerade die Landmädel erfüllen die beſten Vorausſetzun⸗ gen für die Tätigkeit in der Landwirtſchaft. Von Jugend auf ſind ſie mit den ſich hier er⸗ gebenden Aufgaben groß geworden. Es fehlt ihnen meiſt nur eine geregelte Ausbildung. Dank der Beſtrebungen des Reichsnährſtan⸗ des iſt hier ein grundlegender Wandel einge⸗ treten. Durch Bereitſtellung von guten Lehrſtellen können junge Mädchen eine vielſeitige, gründliche hauswirtſchaftliche Aus- bildung erhalten, die ihnen eine befriedigende Berufstätigkeit ermöglicht. Für die Mehrzahl der Berufe wurde eine einheitliche Grund⸗ lehre in der„Ländlichen Hausar⸗ beitslehre“ geſchaffen. Hierauf aufbauend kann nach einer weiteren Lehrzeit die Prü⸗ fung für die ländliche Hauswirtſchaftsgehilfin, die ländliche Wirtſchafterin uſw. abgelegt werden. g Zu den diesjährigen Herbſtprüfungen der „Ländlichen Hauswirtſchaftslehre“ fanden ſich in dieſen Tagen Mädchen mit den verſchie⸗ denſten Berufszielen zuſammen. Die einen hre zum Abſchluß gebracht ſpäter eine tüchtige, ſelbſtwirt⸗ ſchaftende Bäuerin und Lehrfrau ſein zu können; andere beabſichtigen Lehrerin in der Landwirtſchaktlichen Haushaltskunde zu werden oder in der Praxis als geprüfte Wirtſchafterin und Ländliche Haushaltspflegerin ihre Fähigkeiten und Kenntniſſe auszuwer⸗ ten. Zum erſten Mal wurden die neuen Prü⸗ fungsbeſtimmungen angewendet. Hiernach iſt es den Prüflingen geſtattet, allgemein-geſtellte Aufgaben ſowie die praktiſchen Arbeiten in ihrer zeitlichen Aufeinanderfolge ſelbſt zu be⸗ ſtimmen. So konnte der Nachweis geliefert werden, daß die Mädchen gelernt haben, mit genauer Ueberlegung ihre Arbeiten aus- zuführen. Dieſe Tätigkeiten erfordern Ent⸗ ſchlußkraft, praktiſches Können und Organiſa⸗ tionsvermögen, um zu einem glücklichen Ende geführt werden zu können. Während der praktiſchen Arbeiten zur Löſung der Aufgaben, geben die Mädchen noch Begründungen über ihr Tun und den Ein⸗ ſatz der verſchiedenſten Maſchinen und Geräte. beantworten Fragen, die das Arbeitsgebiet der Bäuerin und Landfrau: den Garten, die Viehhaltung und die Hausarbeit betreffen. Nach einem gemeinſomen Mittageſſen, bei dem die Speiſen einer genauen Kritik unter- liegen, werden am Nachmittaa die Merk⸗ bücher der Lehrlinge, in die von den Mädchen grundſätzliche Fragen der ländlichen Haus- wirtſchaftsführung, verbunden mit Erfah⸗ rungen aus den zwei Lehrjahren aufgezeich- net worden ſind, gründlich beſprochen. In dem Fach„Politiſches Wiſſen“ hatten die Prüflinge dann weiterhin agrarpolitiſche Aufgaben und Reichsnährſtandsfragen, ſo⸗ Ein Mittageſſen iſt zu bereiten wie Fragen der Frauenarbeit im Dritten Reich zu löſen. Es war eine Freude, zu ſehen mit welchem Eifer und Verſtändnis und mit welcher Verantwortung die Mädel ihre Aufgabe anfaßten und löſten. Außerdem iſt es erfreulich feſtzuſtellen, daß neben den Jungbäuerinnen immer mehr Mädel aus der Stadt, deren Voreltern meiſt vom Lande ſtammen, über die ländliche Haus- wirtſchaftslehre den ländlichen Frauenberu⸗ fen zugeführt und ſomit dem Lande wieder zurückgewonnen werden.— Auskunft über Ausbildungsfragen zu ländlichen Frauenbe⸗ rufen erteilt die Lehrlingsabteilung der Landesbauernſchaft Heſſer e deu. Frankfurt a. M., Bockenheimerlandͤſtr. 25. die auch die hatten dieſe Ausbildung durchgemacht, um Lehrſtellenvermittlung durchführt. Termine ber Bezirksklaße Anterbaben⸗Weſt 20. Oktober: Viernheim— 07 Mannheim; Friedrichsfeld— Brühl; Weinheim gegen Käfertal; Phönix— Neulußheim; Heddes⸗ heim— Feudenheim; Hockenheim— Sek- kenheim. 6. November: Seckenheim— Friedrichsfeld; Brühl— 07 Mannheim; Feudenheim— Viernheim; Neulußheim— Hocken⸗ heim; Ilvesheim— Weinheim; Käfertal gegen Phönix. 13. November: Viernheim— Brühl; Friedrichsfeld— Käfertal; Weinheim— Neulußheim; Heddesheim— Ilvesheim; Hockenheim— Phönix; 07 Mannheim— Feudenheim. 20. November: Seckenheim— Viernheim; Brühl— Weinheim; Friedrichsfeld— 07; Phönix— Feudenheim; Neulußheim— Heddesheim; Hockenheim— Ilvesheim. 27. November: Feudenheim— Seckenheim; Weinheim— Friedrichsfeld; Ilvesheim— Brühl; Käfertal— Neulußheim; Heddes⸗ heim— Phönix Mannheim. Seckenheim; Viernheim— Friedrichs⸗ feld; Neulußheim— Ilvesheim; Hocken⸗ heim— Weinheim. 11. Dezember: Phönix— Ilvesheim; Secken⸗ heim— Heddesheim; Brühl— Hocken⸗ heim. * Hand ball⸗Vezirksklaße TV. Viernheim und Reichsb. Mannheim noch ungeſchlagen Die Reſultate vom letzten Sonntag: Poſt Mannheim— Jahn Weinheim 5:76 MTG.— TV. 1846 Mannheim 5:12 Luftwaffe— Reichsbahn Mannheim 2116 SA 171— Kurpfalz Neckarau 7:8 Tſchft. Käfertal— TV. Viernheim 6110 Ueberraſcht hat die Niederlage des favori⸗ ſierten Poſtſportvereins gegen Jahn Wein⸗ heim, umſomehr, als die Punkte auf eigenem Platze entriſſen wurden. Der Sieg der 46er gegen MTG. iſt, auch in dieſer Höhe, voll⸗ kommen verdient. Außergewöhnlich hoch konnte ſich Reichsbahn beim Luftwaffenſportverein durchſetzen, während Kurpfalz Neckarau auf dem Platze der SA mit 7:8 Toren knapp die Oberhand behielt. Unſere Turner wahrten gleichfalls ihre Chance und beſiegten Käfertal mit 6:10 Toren. Nachſtehend die Tabelle: Spiele gew. un. verl. Tore Pkte. 4 TV. Viernheim 4 0 4121 8 Rb. M'heim 4 1 8 TG. Jahn Weinheim 5 M TV. 1846 M'heim 5„ Poſt Mannheim 3 Cl in Kur falz Neckarau 4 1 MTG Mannheim 3„ Tſchft. Käfertal 4 0 0 4 24.39 0 Su 171 4 e eee e Luftwaffe Mannheim 2 9 5:25 0 4. Dezember: Brühl— Feudenheim; 07— Verkehrsſünder—phokographiert und ausgehängt. In Magdeburg wird jeder— gleichgültig ob Kraftfahrer, Radfah⸗ rer, Fußgänger oder Geſchirrführer—, der infolge Trunkenheit einen Verkehrsunfall ver- ſchuldet, durch die Polizei photographiert. Das Bild wird in einem Schaukaſten am Haupt⸗ gebäude der Polizei mit Angabe von Namen und Wohnung des Beteiligten ausgeſtellt. Ge⸗ nau ſo werden Perſonen behandelt, die verſucht haben, ſich der Feſtſtellung ihrer Perſon durch die Flucht zu entziehen. SS-Oberführer Joſt aus Lorſch Befehlshaber im Sudetenland Lorſch. Wie berichtet wird, iſt der Sohn des Apothekers Joſt von Lorſch, Heinz Joſt, SS-Oberführer und Oberregierungsrat in Berlin, zum Befehlshaber der Sicherheitspo⸗ lizei im Sudetenland ernannt worden. Lorſch iſt ſtolz auf die ehrenvolle Berufung ſeines Landsmannes und wünſcht ihm Glück zu ſei⸗ nem Auftrag. Mannheim.(Kein Richtungszeichen ge⸗ geben). Am Dienstag vormittag gegen 10 Uhr fuhr ein Radfahrer an der Kreuzung Kron⸗ prinzen⸗ und Langerötterſtraße infolge Nicht- abgebens eines Richtungszeichens gegen einen Perſonenkraftwagen. Der Radfahrer wurde durch den Anprall vom Rade geſchleudert und erlitt einen Schädelbruch. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus verbracht. Beide Fahr- zeuge wurden bei dem Unfall beſchädigt.— (Unfall beim Umbau der Friedrichsbeücke). Am Montag nachmittag erlitt ein 38 Jahre alter Vorarbeiter aus Eppelheim bei den Um⸗ bauarbeiten an der Friedrichsbrücke dadurch einen Unfall, daß ein etwa 5 Meter hoher Dreibock umſtürzte und den Mann am Kopf verletzte. Der Verletzte mußte mit dem Kran⸗ kenwagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden. Ein Verſchulden dritter Perſonen liegt nicht vor. —(Verkehrsunfälle). Am Montag nachmittag wurde eine 8 Jahre alte Volksſchülerin beim Ueberqueren der Fahrbahn bei der Straßen⸗ einmündung Luiſenring⸗Dalbergſtraße von ei⸗ nem vom Luiſenring in die Dalbergſtraße ein⸗ biegenden Perſonenkraftwagen angefahren. Die Schülerin wurde zu Boden geworfen und trug einen linken Oberſchenkelbruch davon. Sie wurde von der Führerin des Perſonenkraft⸗ wagens nach dem Diakoniſſenhaus verbracht. Die Schuld an dem Unfall trifft die Schülerin ſelbſt, weil ſie beim Ueberqueren der Straße die nötige Vorſicht außer acht gelaſſen hat.— Bei 6 weiteren Verkehrsunfällen wurden zwei Perſonen verletzt und 7 Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt. Sämtliche Verkehrs⸗ unfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehen⸗ den Verkehrsvorſchriften zurückzuführen.— (Verkehrsüberwachung). Bei der am Montag durchgeführten Verkehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Stra⸗ ßenverkehrsordnung 17 Perſonen gebühren⸗ pflichtig verwarnt. Mauopauen, Cegt clie Pęunclspencle lexeit Für Allerheiligen finden Sie große Aus wahl in Kränzen Afern, Erika u. j. w. Gärtnerei Ei Sele Ichutg⸗ und Gütezeichen der DAf für deutſchen Fausrat Vom RNeichsheimſtätten⸗ amt der D Af, Abteilung Deutſcher Hausrat, ſind Mö⸗ bel und andere Gegenſtände des täglichen Bedarfs für deutſche Haushaltungen ent⸗ wickelt worden. Dieſer vom „Reichsheimſtättenamt“ entworfene und anderer gleichwertiger Hausrat aus deutſchen Werkſtoffen wird nach Prüfung durch das Reichsheimſtättenamt mit einem Schutz- und Gütezeichen der DA verſehen. Zweck dieſer Maßnahme iſt, insbeſondere den mit Ehe⸗ ſtandsdarlehen aufgebauten Haushaltungen den Erwerb kulturell wertvollen und preiswerten aber trotzdem guten Haus rals u erwöalichen. P The Kaskur Na e Sie kaufen Umschlaghosen gut und ſehr 5.90, 7.50, 9.50 preiswert Weghosen ö bei 4.50, 5.90, 8.50 Arbeltshosen 5.70, 6.75, 9.50 in bekannt großer Auswahl Aelteſt. Schuh⸗ 5 d. ade, g. 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