lung dee U au ſwörtk. u deen, r pritert tand. N Erſcheinungsweiſe: Tägli Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 253 5 Amisblatt der Bürgermeiſterel Viernheim ausgenommen an Sonntagen und bracht monatlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. eiertagen. 1.50 RM. einſchließlich Genn. Samslag reil für I mm Höhe und 67 mm den 29. ober 1938 Wurſeiller Warenhaus ſieht in Flammen Verkündigungsblatt der N89 Ai. Blernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm i Breite 15 Rpfg. gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 14 Fernſpr. 158. öhe und 22 mm Breite 8 Rulg im Text- ux Zeit iſt W. keisliſte Nr. 6 SK. L baſen 15101 14. Jahrgang Ein ganzer Gebäudekomplex niedergebrannt— Viele Tote und Verletzte Auch das Hotel Daladiers brennt Ununkerbrochen Exploſionen im brennenden Warenhaus Paris, 28. Oktober In Marſeille brach in dem großen Waren⸗ haus„Nouvelles Galeries“ am Freitagnach⸗ mittag ein Brand aus, der ſich bei dem ſtar · ken Wind auch auf das auf der anderen Stra⸗ ſtienſeite gelegene Hotel„de Noailles“ und auf das benachbarte Bankhaus ausdehnte. Unauf⸗ hörlich ereignen ſich in dem brennenden Wa ⸗ renhaus Exploſionen. Decken der Stock⸗ werke fallen ein. Die Straßenfront des Wa⸗ renhauſes iſt bereits eingeſtürzt. Im In ⸗ nern brennt alles aus. Einige Ver⸗ käufer mußten aus dem vierten Stockwerk in die Sprungtücher der Feuerwehr ſpringen. Die Löſcharbeiten waren bisher völlig erfolg⸗ los, obwohl ſämtliche Löſchzüge von Mar⸗ ſeille und Umgebung eingeſetzt ſind. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Das Großfeuer, hat trotz der angeſtrengten Löſcharbeiten ſämtlicher Feuerwehren von Mar⸗ ſaille immer größere Ausdehnung an⸗ genommen und auf eine Reihe von benachbar⸗ ten N übergegriffen, darunter auch das Hotel, in dem Miniſterpräſident Daladier. Außenminiſter Bonnet und eine Reihe von anderen Mitgliedern der. ſowie viele Delegierte des Marſeiller Kongreſſes der Ra⸗ dikalſozialen Partei abgeſtiegen waren. Das Hotel mußte vollſtändig geräumt wer⸗ den. A1 unbeſtätigten Meldungen ſollen be⸗ reits mehrere Todesopfer und eine große Anzahl von Verletzten zu ver⸗ zeichnen ſein. Die 4— des Miniſterpräſidenten, des Außenm* M und der anderen Kongreßteil⸗ nehmer ſtehen in Flammen. Das Aktenmaterial der Miniſter konnte nur mit Mühe und Not in Sicherheit gebracht werden. Wie Havas aus Marſeille meldet, ereigneten ſich in dem brennenden Hotelgebäude un⸗ unterbrochen Exploſionen, die das uſammenbrechen der Decken der verſchiedenen tockwerke zur Folge hatten. Der ſtarke Miſtral, der ſeit Tagen über Marſeille fegt, machte es den Feuerwehren unmöglich, das — 70 einzudämmen. das im Gegenteil vom ind immer wieder neu angefacht wird und be⸗ reits ein großes benachbartes Bankgebäude ergriffen hat. Von dem Sonderkommiſſariat der Polizei, das zur Ueberwachung des vom Miniſterpräſidenten und ſeinen Freunden be⸗ wohnten Hotels eingeſetzt worden war, ſind Pitt kten und A ſofort auf die olizeipräfektur in Sicherheit gebracht worden. Die ganzen Gebäude des Boulevard Garri⸗ baldi bis zur Arbeitsbörſe von Marſeille ſind bereits vom Feuer bedroht. Die Feuerwehr des Marinearſenals von Toulon iſt bereits her⸗ beigerufen worden. Neben dem vom Miniſterpräſidenten bewohn⸗ ten Hotel„Noailles“ ſteht ebenfalls das Hotel „Aſtoria“, das Café„La Canebiére“, die Büros der Transatlantic⸗Geſellſchaft und der Air France in Flammen, weiter zwei Kinos, die noch rechtzeitig von den Zuſchauern geräumt werden konnten. In Paris werden bereits die verſchiedenſten Mutmaßungen über die Urſachen des gewaltigen Brandes laut. Der Rieſenbrand in Marſeille dehnt ſich immer weiter aus. Der Rieſenbrand wirft uber die ganze Stadt einen geſpenſtiſchen Lichtichein, der von weitem ſichtbar iſt. In der Umgebung des Brandes iſt der Verkehr vollſtändig unterbrochen. Von dem funfſtockigen Warenhaus. in dem der Brand ſeinen Ausgang nahm, iſt nur noch ein Haufen von brennenden Trummern und verbogenen Eiſenkonſtrukttonen übrig. Das Feuer hatte ſich ſo ſchnell ausgebreitet. daz die Verkäuferinnen des Warenhauſes zum Teil aus dem Fenſter ſpringen mußten, um ſich zu retten. Nach den bisherigen Angaben baben 1 vier Angeſtellte des Warenhauſes hierbei den Tod gefunden. Das Warenhaus grenzt auf der einen Seite an das Hotel„Noailles“ ſowie das Varieté⸗ Kaſino, auf der anderen Seite an ein ſechs⸗ ſtöckiges Gebäude an der Ecke des Boulevards Dugommier. Auf dieſen Gebäuden befindet ſich das Café Noailles. Dieſe beiden an das Wa⸗ renhaus angrenzenden Gebäudekomplexe ſind durch Brand beſchädigt worden, konnten aber vor der Vernichtung gerettet werden. Gegenüber dem Warenhaus zwiſchen dem Boulevard Dugommier, dem Marché des Ca⸗ puzines und der Rue Longue de Capuzines liegt das Hotel Noailles, das Hotel Dala⸗ diers, ſowie das Grande⸗Hotel und das ſechs⸗ ſtöckige Bankhaus der Societe General. Dieſer Gebäudeblock ſteht zur Zeit in Flammen. Die oberen Etagen ſind bereits mehr oder weniger ausgebrannt. Die Faſſade des Hotels Noailles, in dem Da⸗ ladier wohnte, iſt bereits völlig ſchwarz. Aus dem Fenſter ſieht man keine Flamme mehr her⸗ ausſchlagen. Das Feuer breitet ſich jetzt im Innern des Hotels aus. Die Feuerwehr ver⸗ ſucht, von außen und innen den Brand nieder⸗ zukämpfen. f 5 (Fortſetzung im Inneren des Blattes) Keine klare Linie in ASA. heule verurleilt Rooſevell das Münchener Ublommen New Pork, 28. Oktober In Preſſeſtimmen zu den letzten Erklärun⸗ gen des Präſidenten Rooſevelts wird allgemein die Verwirrung, die Inkonſequenz und der Mangel an klarer Linie kritiſiert. durch die die zamerikaniſche Außenpolitik gekennzeichnet wer⸗ de.„New Pork Times“ teilt zwar Rooſevelts Anſichten über die angebliche Notwendigkeit einer amerikaniſchen Aufrüſtung, erinnert je⸗ doch gleichzeitig daran, daß Rooſevelt vor einem Jahr in Chikago eine Quarantäne⸗Rede gehalten habe, während gleichzeitig das ameri⸗ kaniſche Neutralitätsgeſetz in Kraft getreten ſei. Das Blatt weiſt ferner darauf hin, daß Rooſevelt ſeit ſeinem Telegrammwech⸗ ſel mit dem Führer von dem hiſto⸗ riſchen Dienſt geſprochen habe, den eine Zuſtimmung zur friedlichen Löſung der tſchecho⸗ lowakiſchen Frage darſtellen würde. Heute, vier Wochen ſpäter, verurteilt Rooſe⸗ velt das Münchener Abkommen. Das ſeien alles, ſo ſagt die„New Nork Ti⸗ mes“, unvereinbare Gedanken, Bis zu einem gewiſſen Grade ſeien, wie das Blatt weiter feſtſtellt, die Weitſchweifigkeiten und Widerſprüche der amerikaniſchen Außenpolitik die Folge von gerade gebotenen Zweckmäßig⸗ keiten und politiſchen Erwägungen. Andexer⸗ Kümpfer und Schirmherr Dr. Goebbels wird 41 Jahre Am 29. Oktober vollendet Dr. Goebbels ſein 41. Lebensjahr. Zu den Glückwünſchen ſeiner Mitarbeiter in Partei und Staat geſellen ſich auch die Glückwünſche von Millionen Volksgenoſſen aus allen Schich⸗ ten und Berufskreiſen der deut- ſchen Nation. Das deutſche Volk hat gerade in den vergangenen zwölf Monaten, dem 41. Le⸗ bensjahre des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro- paganda, erfahren können, wel⸗ che unermeßliche Bedeutung Propaganda und Volksaufklä⸗ rung für die Geſtaltung der nationalen Zukunft beſitzen. Die geſchloſſene deutſche Einheits⸗ front, welche die Vorausſetzung für unſere erfolgreiche Welt⸗ politik und die Befreiung und Heimkehr von zehn Millionen Deutſchen jenſeits der ehemalt⸗ gen Reichsgrenzen bildete, iſt nicht zum letzten das Werk ziel⸗ bewußter und umſichtiger Volks⸗ aufklärung. Wie hätten ſich die noch in den erſten Jahren nach der Machtübernahme abſeits ſtehenden Volksgenoſſen ohne die unermüdliche Werbung, ohne das Hineintragen des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Gedanken- gutes durch Rundfunk. Preſſe und Film in jedes kleinſte Haus, in jede deutſche Stube, in der großen Einheitsfront zu⸗ ſammenſchließen können! Der Kämpfer und Propa⸗ gandiſt in Dr. Goebbels hat in der Taz die ſchönſten Früchte ſeines nun bald ſechsjährigen Wirkens als Miniſter in die⸗ ſem Jahre ernten können Aber wenn auch das 41. Lebensjahr des Reichspropagandaminiſters in erſter Linie vom n e er De erfüllt geweſen iſt, ſo hat Dr. Goebbels ſeine Verpflichtungen als Schirmherr des geſamten „ ulturſchaffens in keiner Weiſe verſäumt. Die kulturelle Aufbauarbeit, der perſönliche Einſatz des Miniſters für die Güter des deutſchen Schrifttums, wie er in die⸗ ſen 5 4 während der großdeutſchen Buchwoche ein weiteres Mal zum Ausdruck kommt, die För⸗ Führer Reichsminister Dr. Joſef Goebbels mit ſeiner Familie beim (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander K.) derung des deutſchen Films und des deutſchen Theaters haben niemals aufgehört, trotz aller Inanſpruchnahme im geſchichtlichen Ringen des letzten halben Jahres. Unvergängliche Zeug⸗ niſſe dieſes perſönlichen Einſatzes für den deut⸗ ſchen Film und das deutſche Theater ſind in die⸗ ſem Jahre in das Buch der Kulturentwicklung des Reiches eingetragen worden. Sowohl der Kämpfer wie der Schirmherr Goebbels können mit den Erfolgen des vergangenen Jahres zu⸗ frieden ſein. ſeits ſpiegelten ſie aber auch die inneren Spal⸗ tungen und Ungewißheiten der amerikaniſchen Meinung bezüglich des einzuſchlagenden Kurſes wider. ö Amerikas Jolle„unzureichend“ Der ſtellvertretende Marineminiſter Edinſon ſprach am Donnerstagabend im Rundfunk. Sei⸗ ne Rede wurde im ganzen Lande verbreitet. Er erörterte die amerikaniſche Marinevolitik, wobei er betonte, daß es das Ziel der amerika⸗ niſchen Regierung ſei. eine unbeſiegbare Flotte zu ſchaffen. Die gegenwärtige USA. Flotte ſei zwar zum ſoſortigen Einſatz bereit und ihre Schießleiſtungen ſeien erſtaunlich gut. aber ſie reichen nicht aus. um die Vereinigten Staaten und ihre Beſitzungen vollſtändig zu ſchützen. Ob man ſich weiterhin auf internatio⸗ nale Abmachungen hinſichtlich der nationalen Sicherheit verlaſſen könne, ſei zweifelhaft. Edin⸗ ſon erwähnt dann den Waſhingtoner Flotten⸗ vertrag zur Begrenzung der Rüſtungen und nannte ihn die größte Geſte, die je ein Land im Inteteſſe des Friedens gemacht habe. Der Vertrag habe die Vereinfgten Staaten 300 Mil⸗ lionen Dollar an verſchrotteten Kriegsſchifſen gekoſtet. 4 ˖ Annäherung Brafiliens un Us A. Nio de Janeiro 29. Oktober Gelegentlich eines Eſſens an Bord des ame⸗ rikaniſchen Dampfes„Braſil“, das von amerika⸗ niſcher Seite zu Ehren des braſilianiſchen Präſi⸗ denten gegeben wurde, bielt Außenminiſter Oswaldo Aranha eine für die ſtarke Annäbe⸗ rung Braſiliens ar USA. bedeutſame Rede. Er kündigt darin den Abſchluß von Abmachungen mit den Vereinigten Staaten an. die für die Warenbeförderung im Handel zwiſchen bei⸗ den Ländern den nordamerikaniſchen und den braſilianiſchen Reedereien das Frachtmonopol vorbehalten. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Ab⸗ machung im Rahmen eines braſilianiſch⸗nord⸗ . re Schiffahrtsvertrages erfolgen wird. f Ribbeukrop bei Muſſolini Eine zweiſtündige Unterredung. Paris, 28. Okt. Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop hat am Freitag mit dem italieniſchen Regierungschef im Palazzo Venezia in An⸗ weſenheit des Grafen Ciano eine annähernd zweiſtündige Unterredung gehabt. Wie verlautet, werden die Beſprechungen am Samstagvormittag fortgeſetzt. Briliſche Mandalspolitit Häuſerſprengungen und Todesurteile in Paläſtina. f Jeruſalem, 28. Okt. In der Nähe des Dorfes Sirquin wurde ein Kraftwagen der britiſchen Militärmacht durch eine Mine zerſtört. Ein Leutnant und ein Gefreiter wurden ſchwer, vier Mann leicht verletzt. Die Engländer unternahmen darauf⸗ hin eine Strafaktion gegen das arabiſche Dorf Rantija, wo ſie vier Häuſer in die Luft ſprengten Ob dieſes Dorf und insbeſon⸗ dere die Bewohner der vier Häuſer etwas mit der Minenexploſion zu tun hatten, iſt nicht mitgeteilt worden. ZJwei Einwohner, die vor den engliſchen Truppen die Flucht ergriffen, wurden erſchoſſen. Auch gegen Araber, die in irgendeiner Ver⸗ bindung mit den Freiheitskämpfern ſtehen, en die Engländer weiter mit äußerſter igoroſität vor. So verurteilte das Militärgericht in Jeruſalem am Freitag wie⸗ der mehrere Araber, die ihre kämpfenden Stammesbrüder mit Munition verſorgt hat⸗ ten, zum Tode. In der Umgebung von Haifa iſt der be⸗ kannte arabiſche Schriftſteller Ibrahim Ab⸗ dullah erſchoſſen aufgefunden worden. Er war für die Sache der Freiheitskämpfer jour⸗ naliſtiſch und durch Veröffentlichung von Bro⸗ ſchüren ſtark hervorgetreten und hatte ſich da⸗ durch den Haß der Juden zugezogen. 1 — * r —— ————— eng verbündeter die Vrandſtifter Dr. E. K. Der verheerende Warenhausbrand in Marſeille hat auch eine bedauerliche politiſche Folge inſofern, als die Arbeit des Kongreſſes der Radikalſozialen Partei Frank⸗ reichs, zu der ſich bekanntlich der Miniſterprä⸗ ſident Daladier bekennt, unterbrochen wer ⸗ den mußte. Vermutlich wird es ſogar not⸗ wendig ſein, dieſen Kongreß heute vorzeitig abzubrechen.— Daladier hat in Marſeille ſeine Außenpolitik verteidigt. Er hat beſon⸗ ders noch einmal die Gründe dargelegt, die ihn zu ſeinem Entſchluß bewogen hatten, dem Münchener Abkommen beizutreten. Wenn auch von der Gruppe um Herriot lebhafter Wider- ſpruch erfolgte, ſo konnte der franzöſiſche Mi⸗ niſterpräſident doch unter dem Beifall der ent⸗ ſcheidenden Mehrheit des Kongreſſes die Er⸗ klärung abgeben, daß er eine wirkliche Ver ⸗ ſtän digung mit Deutſchland wolle und daß er es als Fehler betrachte, daß man in Frankreich in zwanzig Jahren nichts getan habe, um dieſe Verſtändigung zu verwirk⸗ lichen. Der Zuruf des Innenminiſters Sar— raut:„Marſchieren Sie vorwärts. Wir folgen Ihnen alle!“ iſt dabei be⸗ zeichnend und ermunternd In gleichem Maße aber wie die außenpolitiſche Ausrichtung der Kongreßarbeit intereſſiert die Debatte und die Beſchlußfaſſung in innenpolitiſcher Richtung. Daladier hat für ſich und ſeine Partei in der Tat den Bruch mit den Kommuniſten, gegen deren Demagogie er äußerſt ſcharfe Formulie- ren gebrauchte, vollzogen und damit die Exi⸗ ſtenzfrage der Volksfront in Frankreich aufge⸗ worfen. Es iſt für die Befriedung Europas ein hoffnungsvolles Zeichen, wenn man in Frankreich von Regierungsſeite aus allmählich einſieht, daß ein Zuſammengehen mit dem Bolſchewismus nur ein Weg ins Verderben iſt. Moskau wurde während der entſchei⸗ dungsvollen Tage der Tſchechenkriſe aus der Politik Europas in einer eklatanten Weiſe ausgeſchaltet. Es bedeutet die konſequente Fortſetzung dieſer Verneinung der Prinzipien ſowjetruſſiſcher Herkunft, wenn ein bisher ſo Staat die gemeinſamen Bande zu löſen verſucht, wie man die Aus⸗ ſprache von Marſeille wohl werten darf. Wir ſagen, daß deshalb die Brandkataſtrophe des ſüdfranzöſiſchen Hafenorts auch politiſch be⸗ dauerlich iſt, wenn ſie den vorzeitigen Ab⸗ ſchluß dieſes Kongreſſes herbeiführt, deſſen Richtung und Ziel immerhin in der vorher⸗ gehenden Ausſprache in genügender Weiſe aufgeklärt wurden. Die Konſolidierung Frankreichs ſchreitet demnach offenbar in poſitivem Sinne weiter. Daladier ſcheint ſich mit ſeinen innen⸗ Qund außenpolitiſchen Zielen durchzuſetzen. Um ſo bedauerlicher und befremdlicher aber iſt die Entwicklung in England, wenigſtens ſo weit es die Machenſchaften der Regierungs- Oppoſition angeht. Nach wie vor ſind die ewigen Querulanten und Hetzer gegen Deutſch⸗ land am Werk. Die Herren Eden, Chur⸗ chill und Duff Cooper glauben wieder einmal ihre Stunde für gekommen, nachdem ihnen durch das Ereignis von München die Felle fortgeſchwommen waren. Mit aller Ge⸗ walt verſuchen ſie, wieder Einfluß auf die Weltöffentlichkeit zu gewinnen, um ihr altes Spiel fortſetzen zu können. Die auf dem Fun⸗ dament der Vernunft aufgebaute Politik Chamberlains ſuchen ſie zu ſabotieren, wo und wie ſie nur können. Ihr Ziel iſt allein die Vernichtung Deutſchlands, und dazu iſt ihnen jedes Mittel recht, auch jene Hetze, die allein in dem Chaos eines Krieges münden kann, der durch die Weitſicht der vier Staats⸗ männer Europas eben erſt vermieden werden konnte. Herr Eden geht ſogar ſo weit, ſich in einer Rede gewiſſermaßen ſelbſt als neuer Mi- niſter anzubieten. Eine ganze Reihe der ihm und ſeinen Geſinnungskollegen Duff Cooper und dem Deutſchenhaſſer Churchill naheſtehen⸗ den Zeitungen propagieren unermüdlich den Eintritt dieſer drei Herren in das eng⸗ liſche Kabinett. Deutſchland iſt ſich klar darüber, daß die Namen dieſer Männer ein Programm bedeu- ten, das mit völliger Eindeutigkeit gegen das Dritte Reich gerichtet iſt. Der Eintritt auch nur eines dieſer Anhänger einer ewiggeſtrigen politiſchen Richtung müßte als ein folgen ſchwerer Einbruch in die Front des Friedens bezeichnet werden, die in München begründet wurde und zu der ſich auch heute noch trotz aller ſeltſamen Foreterung der engliſchen Auf⸗ rüſtung die leitenden Männer der engliſchen Regierung bekennen. Deutſchland ſteht dieſen Männern, die Brandſtifter in dem euro- päiſchen Gebäude des Friedens ſind, mit äußerſtem Mißtrauen gegenüber, ja mehr noch, mit ſchärfſter Ablehnung, weil ſie die Träger all der Grundſätze ſind. die der Münchener Vereinbarung konträr ge⸗ genüberſtehen. Es iſt wahrhaftig nicht erfreu⸗ lich, daß wenige Wochen nach München in England Überhaupt die Frage erörtert werden Die große Brandkataſtrophe in Marſeille Ein Haufen brennender Trümmer zahlreiche Feuerwehren in 5onderzügen herbeigeholl Dichter Rauch und Qualm lagert über allen benachbarten Straßen und erſchwert die Arbeit der Löſchzüge. Die Polizei hat Mühe, das ſchau⸗ luſtige Publikum aus den gefährdeten Straßen⸗ zügen fernzubalten. Der Ordnungsdienſt wird von Garde mobile, Gendarmerie und Polizei wahrgenommen. Die Feuerwehr verſucht von den Dächern der Nachbarhäuſer ein weiteres Ausbreiten des Brandes zu verhindern. Ihre Arbeit wird nach wie vor durch den ſtarken Wind außerordentlich erſchwert. Die Feuerwehr hat eine lange Schlauchlei⸗ tung bis zum alten Haſen gelegt, um genügend Waſſer zur Verfügung zu haben. Die Feuer⸗ wehr von Lyon iſt mit einem Sonderzug nach Marſeille abgereiſt. Außerdem ſind noch die Wehren aus Toulon und der Flugſchulen von Iſtres und Salon herangezogen worden. Nach bisher unbeſtätigten Meldungen aus Marſeille iſt mit i 20 Todesopfern zu rechnen. Vei dem allgemeinen Durchein⸗ ander, das der Rieſenbrand hervorgerufen hat, laſſen ſich zur Zeit noch keine genauen Angaben hierüber beſchaffen. Der ſtellvertretende Miniſterpräſident Chau⸗ temps. der ebenfalls im Hotel Noailles ab⸗ geſtiegen war, ſoll verſucht haben, während des Brandes in ſein Zimmer vorzudringen. um noch einige wichtige Akten vor dem Brand zu retten. Er mußte den Verſuch jedoch wegen der ungeheuren Hitze und der drohenden Einſturz⸗ gefahr aufgeben. die Polizei unkerſucht Pariſer Preſſe⸗Kritik an Feuerwehr und Ordnungsdienſt Paxis, 28. Oktober. Die Polizei hat bereits die erſten Unter⸗ ſuchungen über die Urſache des Brandes ein⸗ geleitet. Es ſteht bisher ſeſt, daß gegen 14.15 Uhr aus dem Zwiſchenſtock oder aus dem erſten Stockwerk des Warenhauſes, wo bedeutende Umfſormungsarbeiten im Gange waren, Flam⸗ men durch eines der Fenſter der Hausfaſſade herausſchlugen. Der Perſonalchef ließ ſofort Alarm zur Räumung des Gebäudes geben: denn das Feuer breitete ſich mit einer auf⸗ fallenden Schnelligkeit aus. Die Feuerwehren waren kaum angekommen, als bereits alle Stockwerke brannten. und der Stur m, der ſeit heute früh mit unver⸗ minderter Stärke tobte, ſachte das Feuer wei⸗ ter an. Der Marſeiller Sonderberichterſtatter des „Petit Pariſen“ rügt mit ſcharſen Worten die durch die undiſziplinierte Menge hervorgerufene Unordnung in den Straßen, durch die die Löſcharbeiten der Wehren ſtark behindert ſeien, weil Autos und Löſchzüge ſich durch die Maſſen der Neugierigen nur ſchwer einen Weg bahnen können. Ganz Marſeille ſei auf den Beinen geweſen und habe die Zufahrtsſtraßen verſtopft. Auch bei den Feuerwehren habe es an verſchiedenen Dingen gefehlt. Beſonders hinſichtlich der Vorſichts⸗ maßnahmen des Ordnungsdienſtes findet der Berichterſtatter ſcharfe Worte. Noch nicht gelöſcht Paris, 29. Oktober Nach dem neueſten Bericht der Agentur Ha⸗ vas aus Marſeille ſoll das Feuer zwar an Hef⸗ tigkeit verloren haben, es iſt jedoch nicht davon die Rede, daß der Brandherd von den Feuer⸗ wehren eingedämmt werden konnte. Das große Warenhaus iſt vollſtändig zerſtört. Es beſteht leider die Ungewißheit, ob nicht außer den gemeldeten Angeſtellten auch Beſucher des Watrenhauſes unter den Trümmern der verſchiedenen eingeſtürzten Stockwerke lie- gen. Obwohl kurz nach Ausbruch des Brandes Alarm zut ſchnellen Räumung geſchlagen wur⸗ de, iſt es möglich, daß Kunden von Rauch und Flammen überraſcht worden ſind. Familien, deren Angehörige bis zum Abend noch nicht nach Hauſe gekommen ſind, haben auf der Po⸗ lizei und bei den Krankenhäuſern um Auskünf⸗ te gefragt. Es konnte ihnen jedoch kein Beſcheid gegeben werden, und es muß erſt der morgige Tag abgewartet werden, um mit der Entwir⸗ rung und Abtragung der Trümmerſtätte zu be⸗ ginnen. Die Teilnehmer des radikalſozialen Par⸗ teikongreſſes, die in den drei ebenfalls in Brand geratenen Hotels ihre Wohnung hatten, haben auf zwei im Hafen liegenden Dampfern Unter⸗ kunft gefunden, wo ihnen 300 Kabinen zur Ver⸗ fügung geſtellt wurden. * Der Rieſenbrand in Marſeille hat eine Vertagung des radikalſozialen Parteikon⸗ greſſes auf Samstag verurſacht, da der Herd des Großfeuers, das Warenhaus„Nouvelles Galeries“, in unmittelbarer Nähe greßgebäudes der Radikalſozialen liegt. Die Arſache noch nicht geklärt Das Feuer wülel noch immer weiker 88 Paris, 29. Oktober Havas meldet aus Marſeille: Die Feuers⸗ brunſt auf der Rue Cannebiére hat im Ausland zu verſchiedenen Deutungen Anlaß gegeben. Einige Zeitungen haben A verſichern zu können, daß es ſich um ein Werk extremi⸗ ſtiſcher Elemente handelt; ſie glaubten zwiſchen der Feuersbrunst und den entſchloſſe⸗ nen antikommuniſtiſchen Erklärungen des fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten Daladier einen Zu⸗ ſammenhang herſtellen zu können. Dieſe 8 erſcheint mit den erſten Feſt⸗ ſtellungen nicht übereinſtimmend. Das Feuer iſt talſüchlich nicht in dem Hotel ausgebrochen, in dem die meiſten Regierungsmitglieder wohn⸗ ten, ſondern in einem Gebäude auf der gegen⸗ überliegenden Straßenſeite der Rue Cannebiére, der 7 als 30 Meter breiten Hauptſtraße von Marſeille. Erſt infolge des heftigen Miſtral⸗ windes ſchlugen ſpäter die Flammen von dem Kaufhaus auf das Dach des Hotels Noailles über und breiteten ſich in den oberen Stock⸗ werken dieſes Gebäudes aus, das normalerweiſe von dem Brand hätte verſchont bleiben müſſen. Wie über die Kataſtrophe von Marſeille wei⸗ ter berichtet wird, wehte der Miſtral in den ſpäten Abendſtunden noch ſchärfer als am Nachmittag. Die Unglücksſtelle bot in der Nacht einen tragiſchen Anblick. Von dem Kaufhaus iſt nur noch eine Grundmauer übrig⸗ geblieben. Man ſieht ferner ein Trümmerfeld von rauchenden Steinen und verbogenen Eiſenträgern, auf das die Schlauchleitungen fortgeſetzt Ströme von Waſſer ſchleudern. Das feuer frißt ſich aber immer noch weiter. Das Hotel Nailles, in dem Miniſterpräſident Daladier gewohnt hat, bietet ebenfalls einen traurigen Anblick. Die e. Vo erſtört, die Zimmer ſind vollſtändig ausge⸗ drang. Vom Balkon des erſten Stockwerks, auf dem der franzöſiſche Miniſterpräſident noch am Freitag vormittag von der begeiſterten Menge jubelnd begrüßt wurde, weht zwar noch die Trikolore, ſie iſt aber rauchgeſchwärzt und flattert zerfetzt in den Windſtößen des Mi⸗ ſtrals. Vor dem Hotelgebäude iſt eine große Feuerwehrleiter aufgeſtellt. Das Dach und die Manfarden leuchten zeitweilig im roten Feuer- ſchein auf. 1 Zwei benachbarte, ebenfalls geräumte Hotels, haben vor allem in ihren höheren Stockwerken ſtark unter dem Feuer gelitten und ſind darüber hinaus von den Waſſerſtrömen der Feuerwehr⸗ gläſerne Vorhalle iſt pumpen beſchädigt worden. Scheinwerfer er⸗ leuchten die Faſſaden, um die Brandbekämpfung zu erleichtern.. Neben den Feuerwehren von Marſeille ſind die alarmierten Wehren von Toulon ſowie der näheren und weiteren Städte wie Salon, Avig⸗ non und Tarascon eingetroffen. Der Sonden zug mit einer Abteilung der Feuerwehrtruppe von Toulon iſt gegen Mitternacht in Marſeille angekommen. Die Marineabteilung vom Luft⸗ flützvunkt Berre hat einen ſtarken Militärſchein⸗ werfer aufgeſtellt. Zahlreiche Schlauchleitungen ſind die Rue Cannebière hinunter bis zum alten Hafen ge⸗ legt worden., um das Waſſer in genügenden Mengen zur Brandbekämpfung heranpumpen zu können. In den Zugangsſtraßen zur Rue Cannebière werden die Maſſen der Neugie⸗ des Kon⸗ rigen hinter Sperrketten von Senegalſchützen vom Brandherd ferngehalten. Um 22 Uhr 15 wurde neuer Alarm ge⸗ eben: Feuer im Thiers⸗Lyzeum. ie Seu teilte— davon. Der rand war durch Ueberſchlagen der Flammen von dem brennenden Kaufhaus und Hotelblock auf das Haus des Schulgebäudes entſtanden. Das Feuer konnte jedoch verhältnismäßig raſch wieder gelöſcht werden. n den Kran- kenhäuſern iſt der Zuſtand einiger Verletzter ſehr ernſt. Zwei oder drei haben derartig ſchwere Brandwunden erlitten, daß mit ihrem Ableben zu rechnen iſt. Auf der Polizei laufen immer noch Anfra⸗ gen beſorgter Eltern ein. Etwa 10 Angeſtellte des Kaufhauſes, die in den Bürvs der oberen Stockwerke arbeiteten, waren bis Mitternacht noch nicht in ihre Wohnungen zurückgekehrt. Prags neue Unkwork an Ungarn Prag, 28 Okt. Der Miniſter für auswärtige Angelegenhei⸗ ten Dr. Chvalkowſki übergab heute um 19 Uhr dem Königlich Ungariſchen Geſandten Wett- ſtein de Weſterheimb die Antwort der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Regierung auf die Note der un- gariſchen Regierung vom 27 Oktober, die nach der Beratung mit den Mitgliedern der ſlo— wakiſchen und karpatho-ukrainiſchen Regierung heute Nachmittag im Miniſterrat vereinbart wurde. Der Name kul es nicht Die„Nationale Partei des arbeitenden Volkes“ ein ſozialdemokratiſcher Bluff Prag, 29. Oktober Die tſchechiſchen Sozialdemokraten hatten vor einigen Tagen beſchloſſen, ihre alte Partei auf⸗ zulöſen und eine neue Partei als„Nationale Partei des arbeitenden Volkes“ zu bilden. die mit dem Marxismus nichts mehr gemein haben ſollte. Am Freitag veröffentlichte nun das „Pravo Lidu“ einen von dem Vorſitzenden der ehemaligen ſozialdemoktratiſchen Partei, Abg. Hampl, dem ehemaligen Fürſorgeminiſter Necas und dem Abg. Prof. Macek gezeichneten Aufruf über die Grundzüge der neuen Partei. Nach alten marrxiſtiſchen Grundſätzen wird je⸗ doch die Bildung nur einer Partei abgelehnt. da eine öffentliche Kontrolle zu den Grundvor⸗ ausſetzungen einer guten Regierung gehöre und es daher mindeſtens zwei Parteien im Staate geben müßte. Die neue Partei wolle alle Bürger vereinigen, die ſich für eine Feſtigung der demo⸗ kratiſchen Einrichtungen im Staate einſetzen wollten, und wolle das arbeitende Volk aller Zweige und Richtungen auf völlig neuer Grund⸗ lage vereinigen Prag arbeilel Prag, 29. Oktober Heute, am Nationalfeiertag der Tſchecho⸗ Slowakei, wird überall gearbeitet. Während dieſer Tag früher feierlich begangen wurde, bie⸗ tet Prag heute das Bild eines normalen Ar⸗ beitstages. Die tſchechiſchen Blätter weiſen in ihren Artikeln darauf hin, daß dieſer Tag der Ausgangspunkt zur neuen Arbeit ſein müſſe. Man müſſe von neuem beginnen. ſchreibt das „Ceſke Slowo“, und zwar gründlicher als vor 20 Jahren. Die„Narodni Liſty“ befaſſen ſich in dieſem Zuſammenhang auch mit dem Verhältnis zum Deutſchen Reich und ſchreiben. die Nachbarn müßten gut nebeneinander leben und zueinan⸗ der gegenſeitiges Vertrauen haben. In der Tſchecho⸗Slowakei müßte eine neue Lage her⸗ geſtellt werden, um die Förderung des neuen Vertrauens nicht zu behindern. Aeber 18 Millionen Faſchiſten Hlarate überreicht Muſſoli ni den Parleiausweis Ur. 1 Rom, 28. Oktober In ganz Italien iſt der XVI. Jahrestages des weltgeſchichtlichen Marſches auf Rom, mit dem der Faſchismus ſeine neue Zeitrechnung begann, unter Anteilnahme des ganzen Volkes in ſchlichten, aber eindrucksvollen Feiern began⸗ gen worden. Wie alljährlich wurden auch am Schlußtag des Jahres XV! der faſchiſtiſchen Zeitrechnung die in den letzten 12 Monaten fertiggeſtellten öffentlichen Arbeiten ihren Beſtim⸗ mungen übergeben. Beſonders feierlich geſtalteten ſich die Kund⸗ ebungen in Rom, wo Parteiſekretär Mini⸗ ter Starace dem Duce den Parteiausweis Nr. 1 überreichte und ihm zugleich meldete, daß 18 396 498 italieniſche Männer und Frauen in den Parteiorganiſationen zuſam⸗ mengefaßt ſind, was gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 2 880 182 darſtellt. In einer ergreifenden Feier gedachte das ita⸗ lieniſche Volk in allen Städten der für die fa⸗ ——————— kann, ob Männer jemals in das Kabinett zu⸗ rückkehren können, deren Politik vor der gan⸗ zen Welt ſo kläglich Schiffbruch erlitten hat wie ſpeziell die des Mr. Eden. Die Miniſter⸗ ernennungen, von denen man ſchon ſo lange ſpricht, ſind inzwiſchen in London mit einer Ausnahme noch nicht erfolgt. Deutſchland iſt an dieſer Frage lebhaft intereſſiert. Wir hof⸗ fen, daß die Erkenntnis der Notwendigkeiten des Augenblicks in England ſo weit geht, daß ſie dem Geiſt von München, der von der ge⸗ ſamten engliſchen Oeffentlichkeit mit ſo ele mentarer Begeiſterung begrüßt wurde, Rech⸗ nung trägt! ſchiſtiſche Revolution gefallenen Helden, denen das heutige Italien nicht zuletzt ſeinen glanz⸗ vollen Aufſtieg zu ſeiner heutigen Weltgeltung verdankt. Den Höhepunkt der Kundgebungen in der italieniſchen Hauptſtadt bildete der Auf⸗ marſch der Schwarzhemden auf der Piazza Venezia, und die dem Duce als dem Gründer des faſchiſtiſchen Imperiums darge⸗ brachten begeiſterten Huldigungen, die zu einem ſymboliſchen Treuebekenntnis des geſamten faſchiſtiſchen Italiens wurden. Jubelnde Zu⸗ ſtimmung fanden die kurzen und treffenden programmatiſchen Worte des Duce, der betonte, daß das faſchiſtiſche Italien mit der gleichen unbeugſamen Energie vorwärtsſchreiten werde, mit der die Faſchiſten einſt an jenem denkwür⸗ digen 28. Oktober 1922 mit dem Marſch auf Rom die Macht eroberten. auptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen eil: Dr. Eduard Kubn. Worms; für den übrigen Teil, Feiedriich Martin Viernbeim. Verlag Vereinigte Lear e Cnuvrim. Haller & Co, Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhauſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IX. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. MN U —— e ber ten img Fdbene 1 Wert tchel gefor kufen Volle it geit Jeiter nitd Anfta⸗ eſtele oberen letnacht lehrt. Okt. enhei⸗ 0 Uhr Vett⸗ ſchecho⸗ der un⸗ de nach er ſlo⸗ derung einbatt Volles“ lobe ten dot el auſ⸗ tionale en, die haben in das en det „Abg. niniſter chneten Pattei. ird je⸗ gelehnt. indbor⸗ te und Stücle Bürger deno⸗ ebe Aller Hund ober ſchechb⸗ aähtend e, hie⸗ en Ar⸗ den in ug det nüſe. bt daz 1 bot diesem um ichbarn tinaſ⸗ del e het⸗ Helen Sonntag, den 30. Oktober Zur Reichsbuchwoche 1938 Dichter und schrifttum im nationalſo ialiſtiſchen ſieich Von Sebaſtian Loſch, Referent im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda Dem geiſtigen Leben eines Volkes ſteht eine Fülle von Ausdrucksformen zur Verfügung, um den in ihm ruhenden Kräf⸗ ten Geſtalt zu geben. Das Schrifttum nimmt deren weſentlichſten Platz ein. In einem Bereich ſammeln ſich die geiſtigen erte ſchöpferiſcher Menſchen, pulſt das geheime Leben des Volkes, in der Sprache geformt und zur Wirkſamkeit gebracht, rufend und 8 und alle Glieder des Volkes vereinend. Im Schrifttum erkennen wir das lebendige, ſtändig wachſende Jeden Denkmal unſerer Nation, das alle eiten überdauert, ein gewaltiger Baum, mit den Wurzeln im Herzen Deutſchlands und mit ſeinen vielgeſtaltigen Zweigen im klaren Blau des Himmels. Die Jahre der Not und Armut haben fle Sinngebung nicht erkannt. Als die tieſſten Erkenntniſſe von Volk und Volks⸗ tum verſchüttet waren, verſank auch dem Dichter der Blick auf die Weite ſeines Volkes und ſeines Landes hinter dem Trümmerfeld zerbrochener Vorſtellungen und begrabener Hoffnungen. Anter dem Einfluß dieſes Geſchehens wandte er ſich don ſeiner eigentlichen Aufgabe, der Ge⸗ meinſchaft zu dienen, ab und begnügte ſich mit der Aufzeigung menſchlicher Unzuläng⸗ lichkeiten. Statt als Mitbaumeiſter an der Errichtung eines neuen Hauſes für die deutſche Seele zu wirken, beſchäftigte er ſich mit Putzarbeiten an der Rückfront eines morſchen Gebäudes. Erſt das Neuerwachen der innerſten Lebenskräfte der Nation hat auch das Schrifttum wieder auf ſeinen Platz geführt und den Dichter in die Front eingereiht. Aus dem erſchütternden Erlebnis unſerer Tage ſchöpft er Grundlage und Kraft zu di teriſcher Geſtaltung und vermittelt uns, den Hungrigen nach dichteriſchem Wort, eine Deutung unſerer Zeit. Darüber hin⸗ aus aber iſt ihm das Erlebnis unſerer Volkwerdung Werkſtoff für ſein ganzes Schaffen. Er deutet es nach ſeiner Art und ſchenkt es der Volksgenoſſenſchaft zurück in den Geſtalten ſeiner Werke, in ihrem Leben und Handeln. So ſpiegelt ſich alles völkiſche Geſchehen in Wort und Werk des Dichters: das neue Geſicht unſeres Volkes in ſeinem Umbruch alter Werte zu neuer Geſtalt, der gewaltige Herzſchlag unſerer Arbeit, der Aufmarſch unſerer Mannſchaft, das Werden unſerer Bauten, das Wachstum völkiſcher Gemeinſchaft. Dies ſei ſtets erſtes und heiligſtes Gebot des deutſchen Buches und ſeines Geſtalters: das Leben Deutſchlands und ſeiner Men⸗ ſchen widerzuſpiegeln in ſeiner tauſend⸗ fältigen Geſtalt, in innerer und äußerer Wahrhaftigkeit und nur verantwortlich dem Weſen der Nation und ihr nutzbar. Dem einzelnen ſei das Buch treuer Weiſer und Leiter auf dem Weg zu ſeinem Bilderdienst Kießlich M Dem einzelnen ſei das Buch treuer Weiſer und Leiter auf dem Weg zu ſeinem Volke Volke. Es führe ihn in die Vergangenheit des Glücks und der Not, deren Kenntnis uns bereichert, und zu den Quellen unſerer Herkunft. Aber auch über die größeren Räume der Gemeinſchaft muß ſich der Einfluß des deutſchen Schrifttums ſpannen. Es muß Mittler ſein zwiſchen Mutterland und 8 denen, die in der Ferne Deutſch⸗ and eine heiße Sehnſucht bewahren. Aus Rundfunk und Preſſe hören ſie von dem Tagesgeſchehen in der Heimat. Aus dem Buch aber ſpüren ſie die große Welt der Stadt Eger im Sudetenlande Rechts im Bilde die alte Kaiſerpfalz Foto Löhrich M Gedanken, die weltanſchauliche Sinngebung der Bewegung und die ewigen Werte unſeres Volkstums. Dieſer Nachhall iſt reiner, klarer und dauerhafter. Das Buch unterſtützt Vater und Mutter im Kampf um die Seele des Kindes, die die fremde Schule ihnen zu entreißen droht, es iſt ihnen aber auch ſelbſt Stütze und Rückhalt bei täglichem Angriff fremdvölkiſcher Mächte. Darüber hinaus vertritt das deutſche Buch unſer Weſen in aller Welt. Als klarſter Niederſchlag der geiſtigen Kräfte unſeres Volkes iſt es Brücke von Land zu Land über die Schlingen alter Vorurteile hinweg und wirbt um Ver⸗ fetal für Weſen und Art der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Aus dieſer ſchönen Aufgabenſtellung erwächſt eine große Verpflichtung: dem eigenen Volke egenüber, deſſen Vertreter es iſt, und dem remden Volkstum gegenüber, deſſen Lebensgeſetze es zu achten hat. Aus der Erfüllung dieſer Verpflichtung aber erſteht dem Schrifttum die ſchönſte Frucht ſeiner Aufgabe: gute Nachbarſchaft zwiſchen den Völkern. So ſehen wir das Bild des Buches und die Aufgabe des Dichters im Dritten Reich deutſcher Nation: Spiegel des wahren Lebens und des heimlichen Weſens unſeres Volkes, Mittler in dieſem Sinne von Menſch zu Menſch und Bindung der völki⸗ ſchen Gemeinſchaft aller Deutſchen. Darüber hinaus aber ſind beide, Buch und Dichter, wie alles in unſerer Zeit, Bauſtein in der Hand und nach dem Willen des großen Baumeiſters, dem die Verehrung aller Deutſchen gehört. 1938 — die Frau und das Buch Fragt man heute berufstätige Mädchen, ob ſie gern leſen, ſo lautet die Antwort von faſt allen:„Natürlich, ſehr gern, aber ich komme nur leider ſelten dazu.“ Womit ſte nicht unrecht haben. Denn tatſächlich nimmt heutzutage die Berufsarbeit alle Kräfte in Anſpruch. Zumeiſt kommt das berufstätige Mädchen erſt am ſpäten Nach⸗ mittag oder erſt abends nach Hauſe, müde und abgeſpannt. Beſorgungen müſſen ge⸗ macht werden. Dann wird gegeſſen— ein Blick in die Zeitung getan; dazu kommen Beſuche, Sport, Verpflichtungen aller Art. Mäſche und Garderobe müſſen in Ordnung gehalten werden. So iſt ſchnell die Zeit um Schlafengehen da. Auch der viel⸗ beſchäfligten Hausfrau bleibt oft nicht viel Zeit zum Leſen. Und doch: mit gutem Willen iſt es ſicher trotz aller Haſt und Unruhe dann und wann möglich, ſich ein Buch vorzunehmen. Ja, es iſt um ſo notwendiger, je kleiner die Ruhe⸗ pauſen ſind; denn was wäre geeigneter, uns eine ſeeliſche Entſpannung zu bringen, als das Buch, das uns in eine Welt ver⸗ ſinken läßt, in der wir uns von uns ſelbſt ausruhen können. Welches ſind aber nun die richtigen Bücher für die Frau? Abgeſehen von rein praktiſchen Büchern, wie über Kochkunſt, Ernährungsfragen, Mutterwerden, Erziehung der Kinder, Haus und Hof uſw., deren ſich heute jede Frau dank der gewonnenen Klarheit über dieſe Fragen bedienen kann und ſoll, wird man in erſter Linie ſolche Bücher aus⸗ wählen müſſen, die uns aus dem alltäg⸗ lichen Einerlei befreien und uns Auf⸗ ſchwung und Kraft geben. Und das kann eine leichte, oberflächliche Unterhaltungs⸗ lektüre auf die Dauer ſicherlich nicht. Ohne Zweifel kann ein landläufiger Liebes⸗ roman, der mit Verlobung und Hochzeit endet, die Hausfrau, die jeden Tag an dem⸗ ſelben Arbeitsplatz dieſelbe oft recht ein⸗ tönige Arbeit verrichten muß, nicht ge⸗ nügend aufrichten. Sie wird eher Bücher bevorzugen, in denen ungewöhnliche, ſtarke Charaktere geſchildert werden oder die andere Menſchen und fremde Länder nahe⸗ bringen. Auch beſinnliche Bücher, in denen die tiefſten und höchſten Fragen des Lebens be⸗ handelt werden, werden ihre Leſerinnen ebenſo finden, wie wirklich gute heitere Dichtung, die uns innerlich froh macht und damit für das tägliche Leben ſtärkt. fjerbſt O mildes Lächeln der Oktoberſonne, Wie ſchmeichelſt du dem Abſchied, der uns droht: Du ſtärkſt die Herzen noch einmal mit Wonne, Indes das Land in Feuerbränden loht. So lächeln Frauen, wenn ſich in der Jahre Kreiſendem Spiel ihr Sehnen hat er⸗ füllt Und in ſich tragen jenes wunderbare Geheimnis, das in ihrem Herzen quillt. Wem nie der Frühling blühte und der Sommer reifte, Der ſteht im Herbſt erſchrocken ohne Troſt, Als ob ihn ſchon ein dunkler Flügel ſtreifte, Und es erſtarrt ſein Herz im kalten Froſt. Wir aber geh'n getröſtet unſre Pfade, Durch welkes Laub und letztes Sommer⸗ grün, Und freuen uns, daß uns als letzte Gnade Des Herbſtes purpurrote Feuer glüh'n. Geo Hering r 3 8 2 — 8 Das ſchenkklen ſie der Menſchheit Wenig bekannte deutſche Geiſtesfafen/ Von Hans Joachim Froh ner Ein deulſcher erfindel das„Ichwediſche Zündholz“ Chriſtlan Bölkgers Kampf gegen die Phosphorvergiftung „Was— ſchon wieder beim Experimen⸗ tieren—?“ Der Forſtmeiſter von 8 blickt ſich nachdenklich im Zimmer ſeines Hauslehrers Chriſtian Böttger um. Eine Voltaſche Säule lend auf der Kommode, neben allerlei elek⸗ triſchen Gerätſchaften. Den Tiſch bedecken Tiegel, Töpfe elbrenner, Flaſchen mit hemikalien, Apparaturen aus Glasröhren und Glaskolben. Wie in der Hexenküche des Namenvetters! „Es ſieht hier etwas unordentlich aus“, ent⸗ ſchuldigt ſich Christian Böttger leicht errötend. Aber laſſen Sie das doch!“ winkt der Forſt⸗ meiſter ab.„Von Unordnung kann doch hier das keine Rede ſein. Merkwürdig genug mutet as Zimmer trotzdem an. Man glaubt ſich hier eher in die Hexenküche ihres berüchtigten amensvetters Johann Friedrich Böttger, des Alchimiſten, verſetzt, als in das tille Studier⸗ R eines Kandidaten der Gottesgelehrt⸗ e 10 f Chriſtian Bzttger nickt zuſtimmend. „Ich kann und will das nicht abſtreiten, Herr Forſtmeiſter. Seit Jahren zieht es mich un⸗ widerſtehlich zur Naturwiſſenſchaft. Chemiſche und phyfitaliſche Unterſuchungen und Experi⸗ mente ſind meine ſtille Leidenſchaft. Sehen Sie hier, dies Döbereinerſche 140 115 An dieſem Maſchinchen habe ich eine leine Entdeckung gemacht. Ich habe gefunden, daß Ammoniakgas die Zündkraft des Platin⸗ ſchwamms aufhebt. Nachdem ich das nun aber wußte, iſt es nicht ſchwer geweſen, das Feuer⸗ zeug zu verbeſſern und 8 Zuverläſſigkeit er 912 7 erhöhen.“ n ehrlicher Bewunderung läßt der Forſt⸗ meiſter die Flamme des Feuerzeugs wieder und wieder aufleuchten: „Ich meine, Sie müßten doch ein kleines Vermögen mit einer ſolchen Erfindung ver⸗ dienen können!— Und Ihre theologiſche Lauf⸗ bahn?“ 0 blickt der Kandidat den Forſtmeiſter feſt an:„Gott will keine Halbheiten! Wenn er mich zum Naturforſcher beruft, dann verlangt er auch, daß ich ſeinem Willen ohne Vorbehalt olge. f Bie kleine Entdeckung mit dem Ammoniak⸗ as aber gibt mir die Gewißheit, daß mi ott wirklich zum Naturforſcher berufen hat Und darum muß ich Ihnen fetzt erklären, daß ich nach langem Ringen zu dem feſten Entſchluß gekommen bin, meine theologiſche Laufbahn aufzugeben. Meine heutige Predigt wird für immer meine letzte bleiben!“—— Chriſtian Böttger, der ehemalige Kandidat der Theologie, iſt eben nicht nur ein begnadeter Forſcher, ſondern zugleich auch ein Lehrer, wie es ſeinesgleichen nur wenige gibt. Seit langen Jahren wirkt er nun ſchon als Dozent im Frankfurter Phyſikaliſchen Verein. Einen Freund gewonnen Wohl ſeine bedeutendſte 4 iſt 8 die Entdeckung der Schießbaumwolle. Es hat ſich hierbei zwar der in der Geſchichte menſch⸗ licher Geiſtestaten nicht ſeltene Fall ereignet, daß ein ganz fremder Forſcher, nämlich Pro⸗ feſſor Schönbein in Baſel, gleichzeitig zu der leichen Entdeckung gekommen iſt, aber das chmälert nicht deren Wert. 5 In vorbildlicher Kameradſchaftlichkeit haben Böttger und Schönbein von vornherein auf jeden Streit um das Erſtrecht verzichtet und ſich zuſammengeſetzt, die gewonnene, weit⸗ tragende Erkenntnis gemein am wiſſenſchaftlich zu verarbeiten. Darüber ſind ſie Freunde ge⸗ worden— immerhin ein Gewinn; denn ande⸗ ren Gewinn hat ihnen ihre epochale Entdeckung nicht eingetragen. Der Urheber der Phosphorvergiftung An dem Abend. von dem hier die Rede iſt, ſpricht er wieder einmal von einer eigenen Erfindung. Vor 9 auf den Experimentier⸗ tiſch, ſchichtet er mehrere Häufchen kleiner und größerer Holzſtäbchen auf, und dann blickt er mit ſonderbar ernſtem Geſicht ins Auditorium. Alles wartet voller n „Meine Herren, kennen Sie die entſetzliche chroniſche Phosphorvergiftung?“ beginnt er, „wiſſen Sie, daß 1 von Arbeitern in Deutschland an dieſer Krankheit leiden, die mit eitriger Knochenhautentzündung beginnt, zur Phosphornekroſe, dem brandigen Abſterben des Unterkiefers führt und in qualvollem Tod endet?! Stellen Sie ſich vor, Hunderte von Arbeitern leiden an dieſer Krankheit!“ 5* Böttger hält ein Schwefelhölzchen och. 9855 brauche Ihnen nicht zu erläutern, daß gat 3 chwefelhölzchen an der grauen⸗ a 0 en Zahl der chroniſchen Phosphor⸗ 1 chuld iſt! Ferner nzählige Menſchen, namentlich Kinder, ſterben alljährlich, weil ſie den gif⸗ tigen Kopf des Schwefelhölzchens abſichtlich oder unabſichtlich in den Mund genommen haben. Auch hier, bei der akuten Phosphor- beſanftens. ein ganz beſonders qualvoller Tod! erner! Unzählige Brände entſtehen all⸗ jährlich, weil ſich das Schwefelhölzchen ſelbſt entzündet hat. Unzählige Menſchen kommen bei dieſen Bränden ums Leben!“ Nicht ein Körnchen Gift „Ich habe das Problem lange mit mir her⸗ umgetragen und es nach jeder Richtung hin durchdacht. Hier—.“ Jetzt hält Profeſſor Böttger ein anderes Hölzchen hoch.—„das iſt das Ergebnis meiner Verſuche und Ueberlegungen! Bemerken Sie, wie raſch die Flamme aufziſcht. Einmal mit dem Köpfchen über die Reibfläche geſtrichen, und ſchon brennt der Holzſpan. Wenden wir uns nunmehr der chemiſchen E eee des Zündköpfchens und der eibfläche zu!“ Es ergibt ſich, daß von dem Zündköpfchen der 1 vollkommen verbannt iſt, und daß ſich nur noch an der Reibfläche roter Zelehnung Kleßlich M Der berbhmte Professor, der Anführer der»Schwefelbandece, verblöfft seine Fachgenossen mit allerlei neuen physikalischen und chemischen Kunststöckchen! Phosphor befindet. Roter Phosphor aber iſt im Gegenſatz zum gewöhnlichen, weißen Phos⸗ phor, vollkommen ungiftig! Der Menſchenpflicht genügt Profeſſor Böttger legt die Kreide, mit der er die chemiſchen Formeln an die Tafel ge⸗ ſchrieben hat, zurück in ihren Behälter. „So, damit wären wir zum Abſchluß des Problems gekommen. Ich denke, der Menſchen⸗ pflicht iſt Genüge getan; denn von jetzt ab braucht es keine 9— iftungen durch Zündhölzer mehr zu geben. Hoffen wir, daß meine Abhandlung über dieſes Thema in meinem„Polytechniſcheen Notizblatt“ von den Herren Zünd olzfabrikanten recht ſorgſam ge⸗ leſen wird, zum Wohle der in den Fabriken beſchäftigten Arbeiter und zum Wohle der Verbraucher!—-——. Profeſſor Böttger hat die Gewohnheit ſeiner Studentenjahre, ſchon früh um vier Uhr auf⸗ zuſtehen, Zeit ſeines Lebens beibehalten. Die Augen des Schalks Er 5705 ein Leben raſtloſen Schaffens aber auch vollkommener innerer Befriedigung. Mit dier inneren Befriedigung ſteht es wohl auch im Zuſammenhang, daß er mit zunehmendem Alter einen immer ausgeprägteren Sinn für Humor beweiſt. Wo er geht und ſteht, führt er kleine Mengen Schießbaumwolle mit ſich in der Taſche, um ſie mit Krachen abbrennen zu laſſen, wenn ſich gerade eine dafür geeignete, oder vielmehr möglichſt ungeeignete Situation findet. Immer in brauſt frohes Lachen bei ſeinen Vor⸗ eſungen durch den Hörſaal. So zeigen dann auch die Photographien aus ſeinen letzten Jahren das ſtrenggeformte Geſicht des ernſten Geiſtesarbeiters und die Augen des Schalks. Er arbeitet und arbeitet, bis ins hohe Alter, ohne je krank zu ſein und ohne ſich je Urlaub zu gönnen. Doch jedes Jahr, immer in der zweiten Hälfte des Monats September, packt ihn das Reiſefieber. Dann ſetzt er ſich in den 390 und fährt zur Verſammlung der Deutſchen Natur⸗ forſcher und Aerzte. eien Der Anführer der„Schwefelbande“ Faſt immer kann er auf dieſen Verſamm⸗ lungen von neuen Entdeckungen berichten, die ihm gelungen ſind, oder von neuen, durch ihn ausgearbeiteten Verfahren. Aber wenn der Ernſt gebührend zu ſeinem Recht gekommen iſt, dann läßt der berühmte Profeſſor ein wenig Schießbaumwolle ver⸗ puffen und verblüfft ſeine Gaal mit allerlei neuen phyſikaliſchen un emiſchen Kunſtſtückchen! Er gilt auch als Anführer der „Schwefel bande“, jenes Kreiſes wiſſenſchaft⸗ licher Freunde, die ſich jedes Jahr auf dieſer Verſammlung treffen. Nach ſeinem Tode— er ſtirbt im Alter von 75 Jahren am 29. April 1881— werden ſeine großen Verdienſte um die Wiſſenſchaft und da⸗ mit um die Menſchheit anerkannt, aber daß er es war, der das Sicherheitszündholz erfand, das hat man vergeſſen. In Schweden wird ſeine N uerſt aufgegriffen. Von hier aus treten„ chwediſche Zündhölzer“ ihren Schwache an. Ueberall glaubt man, daß die Schwedenhölzer“ in Schweden erfunden wur⸗ en. Das Zündholz in ſeiner heutigen Geſtalt und chemiſchen e e iſt aber von dem deutſchen Gelehrten Chriſtian Böttger ge⸗ ſchaffen worden. (Weitere Artikel folgen) i Was iſt Papier? Auf dieſe Frage hat ſeinerzeit—— der alte Kanzelredner, Wiener Hofprediger und ſatiriſche Schriftſteller Abraham a Santa Clara(1647—1709), der mit ſeinem miliennamen eigentlich Hans Ulrich egerle hieß, eine hübſche Antwort ge⸗ geben. Sie heißt:„Ein Papier iſt ein Werk⸗ Bug des Gelehrten, iſt ein Vorrat der ücher. Ein Papier iſt ein Hausrat der Kanzlei, iſt ein Schatz der Schüler, eine Er⸗ halterin der menſchlichen Freundſchaft; ein Papier iſt der größte Nutz der Welt.— Mein Papier, wer ſind, bekenn es recht, deine Eltern geweſt? Mein Vater, ſagt es, war ein Lumpen, meine Mutter eine Bend — Von einem ſo ſchlechten Lumpengeſind eine ſo herrliche Sach!“ Leipzig bei Göſchen Ums Jahr 1800 war Göſchen in Leipzig einer der bekannteſten Buchhändler Deutſch⸗ lands. Viele Bücher trugen ſeinen Namen auch über Deutſchlands Grenze hinaus. Im „Leipziger Tageblatt“ aus dem Jahre 1825 ſteht folgendes Geſchichtchen: „In einer Londoner Schule tat der Lehrer der Geographie bei einer öffentlichen Prü⸗ fung die Frage:„Wo liegt Leipzig?“— „Bei Göſchen“ war die Antwort eines viel⸗ leicht beleſenen Schülers, der wahrſcheinlich Bücher geſehen hatte, welche in„Leipzig bei Göſchen“ erſchienen waren.“ Die humorige Behörde 9 Wie vielerorts herrſchte in der zweiten —. des 18. Jahrhunderts auch in der reien Schweiz ein enger und bigotter Geiſt. nter den verbotenen freiheitlichen Schrif⸗ ten befanden ſich auch die Werke zweier franzöſiſcher Autoren: das Buch„Ueber den Geiſt“ des Claude Adrien Helvetius und Voltaires„Jungfrau von Orleans“, Die Schweizer Regierung ließ überall im Lande nach ihnen fahnden und beauftragte die Anterſtellen mit Konfiskation und Erfolgs⸗ bericht. Damals ſchrieb, wie der franzöſiſche Schriftſteller Chamfort erzählt, eine Berner Behörde kurz und bündig an den Rat:„Im ganzen Kanton ſind weder„Geiſt“ noch „Jungfrau“ aufzufinden.“ Buchjungfern Bei Zuſammennennung von Jungfrau und Buch fällt uns das folgende ſchöne Wort des Philoſophen Ludwig Feuerbach ein:„Es geht den Büchern wie den Jung⸗ frauen. erade die beſten bleiben oft am längſten ſitzen. Aber endlich kommt doch einer, der ſie erkennt und aus dem Dunkel der Vergangenheit an das Licht eines ſchönen Wirkungskreiſes hervorzieht.“ Sprachgenies Die Bibel, mit etwa 500 Millionen Exemplaren immer noch das„Buch der Bücher“ auf dem Erdenrund, iſt in 630 Sprachen und Mundarten, das Neue Teſtament ſogar in 835 Sprachen überſetzt worden. Erſtaunlich auch iſt, was zuweilen ein 1 Menſch an fremdem Sprachwiſſen und Sprachvermögen leiſten kann. Freilich hat es nicht zu allen Zeiten Sprachgenies gegeben. Das Altertum kannte ein einziges. Das war Mythridates VI., König von Pontos, der Große genannt(120 bis 62 v. Chr.). Dieſer gefürchtete Gegner der Römer, der ihnen in drei Kriegen böſe zu ſchaffen machte, bis er endlich durch den Verrat ſeines eigenen Sohnes unterlag, ſprach 22 Sprachen.— Aber das geſamte Mittelalter wies keinen einzigen derartigen Mann auf. Wenigſtens ſchweigen vie e darüber die Annalen der Geſchichte. Erſt iu Ende des 18. Jahrhunderts tritt wieder ein olches Rane auf: der italieniſche Kar⸗ inal Giuſeppe Mezzofanti 1774 Kings ums Buch winde Ernſte und heitere Gloſſen und Anekdoten Geſammelt und erzählt von F. A. Zimmer in Bologna geboren und 1849 in Neapel geſtorben). Er kannte ungefähr 70 Sprachen und beherrſchte völlig davon 58.— Bei den vielen fremden Beſuchen aus aller Herren Länder am Vatikan ſpielte er den Aller⸗ weltsdolmetſcher. Sein Name wurde ſprich⸗ wörtlich: ein Beherrſcher vieler Sprachen wird heute noch„ein Mezzofanti“ genannt. Doch auch die Gegenwart kennt ſolche Sprachwunder und noch viel größere, Auch auf dieſem Gebiete würde unſer Deutſch⸗ land führend ſein, wenn— das Nachkom⸗ men nicht ſo ſchwer wäre!— Vor ſteben Jahren, 1930, ſtarb in Berlin der Geheime Legationsrat am Auswärtigen Amte Emil Krebs, der etwa 100 Sprachen und Mundarten verſtand und 60 davon völlig meiſterte, 45 wie ſeine. Er war der Sohn eines einfachen Zimmer⸗ meiſters aus Esdorf in Schleſien und ſprach ſchon als 17jähriger Gymnaſiaſt in Schweid⸗ nitz bereits 12 Sprachen. Als Rechtsſtudent in Berlin erlernte er am Orientaliſchen Seminar in zwei Jahren bis ins kleinſte und feinſte die ſchwerſte Sprache der Welt: das Chineſiſche und lernte„nebenbei der Sicherheit halber“ noch eine Reihe öſtlicher Sprachen gleich mit: Japaniſch, Perſiſch, Afghaniſch, Syriſch, Armeniſch in drei Mundarten, Aethiopiſch, Koptiſch und eine Anzahl indiſcher Sprachen!— 21 Jahre lebte er als Dolmetſch und Legationsrat an der Deutſchen Botſchaft in Peking. Er hat daſelbſt nicht nur ſich in die chineſiſche und morgenländiſche Kultur, ihr Volkstum und ihr öffentliches Recht vertieft und darüber auch zahlreiche Vorträge gehalten und völ⸗ kerkundliche Abhandlungen geſchrieben, ſon⸗ dern„nebenbei“ auch noch die reſtlichen europäiſchen Sprachen und Mundarten erlernt: Däniſch, Schwediſch, Norwegiſch, Finniſch, Eſtniſch. Litauiſch, Lettiſch, Hol⸗ ländiſch. Portugieſiſch. Ungariſch, Rumäniſch, Bulgariſch, Tſchechiſch, Sloweniſch, Serbo⸗ kroatiſch, Albaniſch.— Nach dem Weltkrieg, den er, heimgekehrt, halb verzweifelt im Studierzimmer verbrachte, trat er im Jahre 1919 in den Sprachendienſt des Auswär⸗ tigen Amtes und erſetzte da nach dem Urteile ſeines Chefs dreißig Außenmit⸗ arbeiter. Aber doch erlernte er noch, neben ſeiner amtlichen Rieſenarbeit und den privaten fremdländiſchen Mythen⸗, Litera⸗ tur⸗ und Geſetzesſtudien, das Reſtliche: Is⸗ ländiſch, Irländiſch, Gäliſch, Javaniſch, Suaheliſch und Baskiſch.— 62 Jahre alt iſt er geworden.— Sein Nachfolger im Amte iſt Dr. Taſ⸗ ſilo Schultheiß. Der ſpricht ſogar 120 Sprachen: 53 europäiſche, 25 aſtatiſche, 5 amerikaniſche, 23 afrikaniſche und 14 kau⸗ kaſiſch⸗kleinaſiatiſche. Und doch wird er noch von einem andern Zeitgenoſſen übertroffen, von einem wahren „Ueber⸗Mezzofanti“. Das iſt Dr. Ludwig Harald Schütz in Frankfurt am Main. Der kann ſich in mehr als 200 Sprachen wie ein gebürtiger Landsmann dieſer Staaten unterhalten. In ſeinem berühmten Werk„Die Entſtehung der Sprachen“ be⸗ ſchäftigt er ſich mit nicht weniger als 203 Sprachen und Dialekten, und er hat auch das einzige exiſtierende Werk über Kolonialſprachen veröffentlicht. Er, der Sechziger, iſt wenig gereiſt, nur während des Weltkrieges iſt er einmal in Rumänien und der Türkei geweſen. In ſeinem Heim in Frankfurt aber hat er ſich ſchon öfters mit dem bunteſten Sprachengemiſch der Welt unterhalten: Indier und Araber, Chineſen und Türken, Zigeuner, Tſcher⸗ keſſen und Tartaren, Samoaner und Sin⸗ ghaleſen, Sudaneſen und Golaneger, Tibe⸗ taner und Malaien, Isländer und Grön⸗ länder, Druſen und Pawnee⸗Indianer und andere Völkertypen ſaßen an ſeinem Tiſch. — Seine Bibliothek hat den ſtattlichen Um⸗ bach von 15 000 Bänden meiſt an Wörter⸗ büchern, Grammatiken und Handſchriften von Sprachen der ganzen Welt. iber 7 perles g fetten 2 in del cer Glas tt de Dr. 60 N pettindl U bewuten geitigen bernöbel un mil chene d überlaſſe Eingeh bunt! daß die Na Lorausſt Maßnahn eie babe Warnung eine Ette ben, N Ort. Goeb! derten de ben fit, den bonn und eit den.. dientes 0 mae miſchet konnte d et ſich ie deutschen „as lätte t gebungen icht für bat. Es odere L Führets ern m holen! In ein zeigte dt det Geſch nationale imenvoli ungen. andert, 8 Niniſt am Fteit läßlich d er u. f. 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Dr. Goebbels ſprach zu Anfang von der ſelbſt⸗ verſtändlichen Pflicht einer verantwortungs⸗ bewußten Staatsführung, zu den vorhandenen geiſtigen und materiellen Reſerven des Volks⸗ vermögens nach Möglichkeit neue hinzuzufügen, zum mindeſten aber den Nachfolgern im Amt ebenſo viel an zukunftsſichernden Werten zu überlaſſen, wie ſie ſelbſt vorgefunden habe. Eingehend legte Dr. Goebbels vor der ge⸗ ſpannt lauſchenden Gefolgſchaft der AEG dar, daß die Regierung auch auf unpopuläre Maßnahmen nicht verzichtet habe, in der Vorausſicht, daß ſich die Zweckmäßigkeit dieſer Maßnahmen in jedem Falle erweiſen würde. Sie habe dabei, unbekümmert um Angriffe und Warnungen zu ſolchen Methoden gegriffen, die eine Erreichung des Zieles am eheſten verſpra⸗ chen. Mit allem Nachdruck betonte Gauleiter Dr. Goebbels, daß die Fragen, die in Jahrhun⸗ derten der deutſchen Geſchichte ungelöſt geblie⸗ ben find, nur dann mit Erfolg angepackt wer⸗ den konnten, weil ſich in Deutſchland Führer und Gefolgſchaft in Uebereinſtimmung befan⸗ den.„Kein Wunder iſt geſchehen, kein unver⸗ dientes Glück wurde der deutſchen Staatsfüh⸗ rung zuteil,“ ſtellte Dr. Goebbels unter ſtür⸗ miſcher Zuſtimmung feſt,„ſondern der Führer konnte die entſcheidenden Fragen löſen, weil er ſich ſtets der Mithilfe und Gefolgſchaft des deutſchen Volkes bedienen konnte.“ „Das Wunderbare in dieſer Zeit war,“ er⸗ klärte Dr. Goebbels unter ſtürmiſchen Kund⸗ gebungen der Zuſtimmung,„daß unſer Volk nicht für eine Sekunde ſeine Haltung verloren hat. Es wäre bereit geweſen, wenn ſich keine andere Löſung gezeigt hätte, auf Befehl des Führers unſere deutſchen Brüder und Schwe⸗ ſtern mit dem Schwert beimgu⸗ holen!“ In einer überzeugenden Gegenüberſtellung zeigte Dr. Goebbels die Unmöglichkeit, die in der Geſchichte einzig daſtehenden Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung in der innenpolitiſchen Zerriſſenheit von 1932 zu er⸗ ringen. Das habe ſich heute grundlegend ge⸗ ändert.„Arbeit, Fleiß. Mut, Intelligenz und Glück“, ſtellte Dr. Goebbels unter jubelnder Zuſtimmung der Zuhörer feſt,„haben uns dazu verholfen, dieſen in der Geſchichte einzig⸗ daſtehenden Erfolg für die deutſche nationale Politik zu erringen. Wir ſtanden auf dem Standpunkt, daß es eines 80-Millionen⸗ Volkes unwürdig ſei, dauernd der Taktwedel für die Welt zu ſein.“ Wenn das deutſche Volk in den vergangenen ſechs Monaten ſpannungsreiche Tage durch⸗ gemacht hatte,„verantwortungsvollere Tage hat noch der Führer durchgemacht.“ Es wäre natürlich leichter geweſen, eine ſolche Verant⸗ wortung auf eine Parlamentsmehrheit oder auf einen Ausſchuß abzuwälzen. Das konnte die Führung des Reiches nicht. Der Führer ganz allein habe dieſe Verantwortung getragen, er habe ſich ganz allein vor die Na⸗ tion geſtellt und eine übermenſchliche Bürde auf ſich genommen. Nach den vergangenen Monaten der vpoliti⸗ ſchen Spannung ſtehe er, ſo betonte Dr. Goeb⸗ bels, heute vor den deutſchen Arbeitern, um den Dank des Führers auszuſprechen für die Haltung, die das Volk in dieſer Zeit eingenom⸗ men habe. Dieſe Haltung des deutſchen Volkes habe die Welt auf das tiefſte beeindruckt. Jetzt könnten wir den Blick von den großen außenpolitiſchen Fragen der vergangenen Mo⸗ nate wieder mehr nach ib en richten, auf die Fülle der ſozialen und wirtſchaftlichen Pro⸗ bleme.„Jetzt beſchäftigen wir uns wieder un⸗ mittelbar mit Ihrem Schickſal, Fragen zu löſen, die Ihnen unter den Nägeln brennen. Wir wünſchen nur, daß unſer Volk ſo bleiben möge, wie es heute iſt, ſo ehrlich und vor allem ſo mutig. wenn es zur Entſcheidung geht. Dann, davon bin ich überzeugt, wird vor uns eine große nationale Zukunft ſtehen. Wenn wir zuſammen einen Bund ſchließen. Führer und Gefolgſchaft, und in Treue einander verſchwören. und keinen brennenderen Ehrgeiz kennen, als dieſes Land groß, ſtark, mächtig und glücklich zu machen— dann geht Deutſchland einer glorreichen Zukunft entgegen. Dann werden wir unſer Schickſal meiſtern. Und wenn wir dann einmal die Bühne des Le— bens verlaſſen, dann werden wir, glaube ich. das Land in beſſerem Zuſtande den Händen un⸗ ſerer Nachfolger übergeben, als wir es aus den Händen unſerer Vorgänger entgegengenommen haben.“ Mit minutenlangem Beifall dankten die Ar⸗ beiter und Arbeiterinnen der AE dem Mini⸗ ſter für ſeine packende Rede. die ihnen neue Kraft für des Tages Arbeit gab. Siropy über den neuen Skaatsaufbau „das iſchechiſche Voll hegt leine Rachegedanlen“ Prag, 29 Oktober Miniſterpräſident General Sirovy hielt am Freitag über den tſchechiſchen Rundfunk an⸗ läßlich des 28. Oktober eine Anſprache, in der er u. a. erklärte, die Regierung bereite eine Aenderung der öffentlichen Rechte der Repu⸗ blik vor, die die ruhige Entwicklung des Staa⸗ tes garantieren werde. Die Regierung ſei ſich bewußt, daß das öffentliche Leben in der neuen Republik auf einer neuen Grundlage aufgebaut werden müſſe. Dieſe Aenderungen könnten je⸗ doch ohne perſönliche Reibereien und Angriffe vor ſich gehen. Die Tſchechen müßten weiter in ruhiger Ordnung den Staat aufbauen. Wenn die Regierung ihre überaus ſchwere Aufgabe erfüllen ſolle, ſo habe die ganze Bevölkerung die Pflicht, ſie darin zu unterſtützen. Jeder habe auf ſeinem beſonderen Poſten ſeine Pflicht zu er⸗ füllen. Nicht der, der redet, ſondern der, der arbeitet, werde ſeinem Volke einen Dienſt erweiſen. Das tſchechiſche Volk werde keine Rachegedanken hegen. Auch dürfe es ſeine Sendung nicht in der Verfolgung unerreichbarer Ideale ſuchen. In der Politik müſſe man jetzt zur Zuſammenarbeit gelangen. Denn nur ein ſtarkes und einiges Volk könne mit den Nach⸗ barn zuſammenarbeiten. Japans größler Lalernenzug Hunderttauſende huldigen begeiſtert dem Kaiſerpaar Tokio, 28. Oktober Tokio erlebte heute abend zur Feier der ent⸗ ſcheidenden Erfolge der Truppen in China den größten Laternenumzug in der Geſchichte Japans. Hunderttauſende ogen mit Flaggen, Lampions, Laternen und Transparenten durch die Straßen Tokios zum Kaiſerpalaſt. Von den Maſſen unerwartet— in der japaniſchen Geſchichte zum erſtenmal bei einer ſolchen Gelegenheit— erſchien das Kai⸗ ſerpaar auf der berühmten Palaſtbrücke, wo es eine halbe Stunde lang verblieb und die Hul— digungen der begeiſterten Menge entgegen- nahm. Kaiſer und Kaiſerin trugen Lampions in den japaniſchen Nationalfarben und dankten der„VBanzai“ rufenden Menge mit erhobenen Lampions. Die rüſtungsſreudigen Marxiſten Hetz⸗Manifeſt der Labour Party. London, 29. Okt. Die marxiſtiſche Labour⸗Partei hat ein Maniſeſt veröffentlicht, in dem aber auch kei⸗ ner von den Vorwürfen fehlt, die ſeit dem Münchener Abkommen von der kriegshetze⸗ riſchen Oppoſition gegen die Regierung er⸗ hoben worden ſind. Die Labour-⸗Partei zeigt ſich im folgenden Teil betont auf⸗ rüſtungsfreudig. Es wird die Einſet⸗ zung eines Munitionsminiſteriums verlangt, dagegen die 3 eines„Zwangsdien⸗ ſtes“ abgelehnt, vielmehr lediglich die Organi⸗ 8 ſierung der für die Rüſtung zur Verfügung ſtehenden Kräfte gefordert. In ſeiner Vorſchau auf die bevorſtehende Parlamentseröffnung ſchreibt Reuters Parla- mentskorreſpondent, die Oppoſition werde ſich wahrſcheinlich weniger auf die Rüſtungsmaß⸗ nahmen als auf die Außenpolitik der Regie— rung konzentrieren; vorausſichtlich werde ſie hier die Inkraftſetzung des engliſch⸗-italieni⸗ ſchen Abkommens auf der Grundlage der Zu— rückziehung von 10000 Freiwilligen ſcharf ablehnen. Mit der„Verordnung über die Sicherung der Geſetzgebung über die Deviſenbewirtſchaf⸗ tung und den Zahlungsverkehr in den ſudeten⸗ deutſchen Gebieten vom 26. Oktober 1938“ iſt die geſamte deutſche Deviſengeſetz⸗ gebung in den ſudetendeutſchen Gebieten einſchließlich der der Oſtmark vorgelagerten Gebieten des Sudetengaues ein⸗ geführt worden. Damit iſt die Deviſengrenze zwiſchen dem bisherigen Reichsgebiet und dem Sudetengau vollſtändig gefallen. ſuchen wieder Oer Mann Ar 0 27 70 Oer seltsame Fall des Unbekannten von Bollegno/ Hicharu uunle (Schluß) Die Löſung des Rütſels Die Zeit vergeht. Der Fall des Mannes mit Nummer 44170 gerät langſam in Vergeſſenheit. Jahrelang hat er die Oeffentlichkeit Italiens beſchäftigt, aber nun iſt es ſtill geworden. Das Tempo der Zeit verlangt ſein Recht.. 5 Nur zwei Menſchen kommen nicht zur Ruhe, geben ſich nicht zufrieden, grübeln faſt täglich über die Ereigniſſe nach. Einer iſt Giulia. Und der andere— Doktor Marietto. Wohl hat das Gericht den Schlußſtrich unter eine menſchliche Tragödie geſetzt, aber iſt damit alles entſchieden und bewieſen? Beſteht nicht das unerklärliche Rätſel weiter fort? Gibt es überhaupt etwas, womit man das Unbegreif— liche begreiflich machen kann, das Unbegreif⸗ liche, das Giulia heißt? 1 Dem Unbekannten in Collegno iſt, nicht Un⸗ recht widerfahren, als das Gericht in Florenz ihn mit dem Buchdrucker Mario Bruneri iden⸗ tifizierte. Die Beweiſe ließen keinen Zweifel zu. Es iſt auch zweifelsfrei, daß Bruneri ein⸗ mal ſein Gedächtnis verlor, nicht wußte, wer er war. Und es iſt mit ſehr großer Wahrſchein⸗ lichkeit anzunehmen, daß Mario Bruneri ſelber glaubte, der Profeſſor Canella zu ſein, nach⸗ dem man ihm das ja ununterbrochen eingeſagt. Zumindeſt kann dies in der erſten Zeit ſo ge⸗ weſen ſein, ob auch ſpäter, das ſteht auf einem anderen Blatt. Unbegreiflich ſchien, daß der Buckdrucker Dinge und Daten, ja ſelbſt Menſchen aus ſich ſelbſt heraus erkannte. Dinge erkannte er, die nur Canella geläufig waren. Aher auch dafür findex Marietto einen handareiflichen Grund. Bruneri konnte aus Aeußerungen ſeiner Um⸗ gebung Schlüſſe ziehen und aus vorhandenen Aufzeichnungen Canellas. Und half ihm nicht Giulia, ſich überall zu erinnern? Legte ſie ihm nicht oftmals die Antworten unmittelbar in den Mund? War er nicht immer entſchul⸗ digt? Er war doch krank, hatte ſein Gedächtnis verloren. Und konnte Bruneri ſich nicht nach und nach im Haus am Gardaſee die Bildung anerziehen, die zu ſeinem Leben nötig war? Nein. der Mann mit der Nummer 44170 iſt das große Rätſel nicht. Das Rätſel iſt allein die Frau. Es dauert faſt ein halbes Jahr, bis Doktor Marietto auf eine Löſung kommt, zu kommen glaubt. Vielleicht iſt ſie die einzig denkbare, die es gibt und die der Wahrſcheinlichkeit noch am nächſten kommt. Giulia Canella hat mit ihrem Gatten bis zum Kriegsausbruch in glücklichſter Ehe gelebt. Da traf ſie der furchtbare Schlag. Ihr Mann wurde an der mazedoniſchen Front vermißt. Von Woche zu Woche, von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr hoffte ſie auf ſeine Wieder⸗ kehr,, glaubte feſt daran, ließ ſich durch nichts beirren, glaubte ein ganzes Jahrzehnt. Und während der ganzen Zeit hat ſie mit dieſem Glauben im Herzen und ihrer Vorſtellungs⸗ kraft die Geſtalt ihres Herzens zum Leben geformt, ſo, wie ſie ihn wünſchte, nicht, wie er war. Sie verklärte ſein Weſen. ſchliff un⸗ bewußt die Ecken und Kanten ab. Und ganz unbewußt wurde ſo der Verſchollene in ihrer Erinnerung ein anderer Menſch, eine Geſtalt, die unwirklich war, ein Schemen, das mit dem leiblichen Hauptmann Canella nur noch die Aeußerlichkeiten gemeinſam hatte. Und gleichzeitig hat ſie ſich zehn Jahre lang in den Gedanken hineingelebt: Giulio lebt u. kommt wieder. So ſehr, daß der Gedanke dar⸗ an ihr ganzes Weſen und Denken beherrſchte, reſtlos von ihr Beſitz ergriff. Als dann der Unbekannte von Collegno auf— tauchte und eine geradezu unerhörte Aehnlich— keit mit dem Verſchollenen beſaß. war es da nicht begreiflich, daß das Bild ihres Gatten, wie ſie es in ihrem Herzen geformt, mit dem des Unbekannten zu einer Einheit zuſammen⸗ 0 Cfalin ſein eigener Anklüger Völlig unhallbare Juftände in Jowfelrußland Warſchau, 29. Oktober Stalin hielt geſtern auf dem Kongreß des Kommuniſtiſchen Jugendverbandes eine Rede, in, der er in überraſchender Offenheit, ſichtlich unter dem Druck der völlig unhaltbaren Zuſtände in Sowietrußland, nicht nur die Leitung der Jugendverbände und der Partei ſcharf angreift, ſondern auch die bolſche⸗ wiſtiſche Mißwirtſchaft in Grund und Boden kritiſiert. Stalin geht davon aus, daß die völlig unge⸗ nügenden Vorbereitungen der Lebensmittelver⸗ ſorgung der ſtädtiſchen Bevölkerung für den Winter Anlaß zu den ſchlimmſten Be⸗ fürcht ungen geben. Daran ſei die Leitung ſowohl des Staates wie der Partei ſchuld. Insbeſondere gegen die Parteileitung erhebt Stalin den Vorwurf des Verfalls und des Bü⸗ rokratismus! Auch den kommuniſtiſchen Jugend⸗ verbänden ſei der Geiſt des wirklichen Kommu; nismus fremd geblieben. Dort gebe es zwar Anhänger Aſſarews oder anderer Funktionäre. aber keine Marxiſten. Zum wirtſchaftlichen Ge⸗ biet übergehend. rügt Stalin ſcharf die Lot⸗ terwirtſchaft. In der Landwirtſchaft gebe es unendliche Mißſtände. Beſonders ſcharf wirke ſich der Mangel an vorgebildeten Kräften aus. Um die Induſtrie ſei es freilich nicht beſſer beſtellt. Der chroniſche Mangel an geeigneten Kräften ſtelle auch hier der erfolg⸗ reichen Durchführung der bolſchewiſtiſchen In⸗ duſtrialiſierungsprogramme immer größere Schwierigkeiten in den Weg. Ueberall, beſonders aber in der Induſtrie, beſtehe die wichtigſte Aufgabe für den Bolſchewismus darin, zu ler⸗ nen.„Wir müſſen auch bei unſeren Feinden lernen!“ rief Stalin aus und machte zum Schluß die intereſſante Feſtſtellung: „Bis wir eine genügende Zahl von gelern⸗ ten Kräften haben, wird überhaupt nicht die Rede davon ſein können, die anderen Länder einzuholen oder gar zu überholen.“ Eine vernichtendere Kritik an dem ganzen Syſtem iſt ſchlechterdings nicht denkbar, zumal ſie hier von dem oberſten Bolſchewiſtenhäupt⸗ ling ſelbſt geübt wird. Der Verfall der Partei und der Jugendverbände, kurz, der völlige Zu⸗ ſammenbruch der aufgeblähten Hoffnungen, mit denen die Bolſchewiſten einſt die Macht an⸗ traten, dieſe Feſtſtellungen im Munde Stalins ſind eine furchtbare Anklage gegen das Sy— ſtem. Wie groß die Ernüchterung iſt, die aus dieſen Worten ſpricht, ermißt man in Erinne- rung an die Tatſache, daß am Kopf des erſten Fünfjahresplanes vor nunmehr über zehn Jah⸗ ren zu leſen war: „Wir wollen Europa und Amerika einholen, ja überholen!“ Heute iſt Stalin ſelbſt gezwungen, einzu⸗ ſehen, daß von einem Ueberholen gar keine Rede iſt, daß vielmehr auf allen Gebieten nur ein furchtbares Verſagen feſtgeſtellt werden muß. Es iſt blutiger Hohn, daß dieſem Shſtem Millionen von Verhüngerten und Hin— gemordeten geopfert wurden und noch täglich geopfert werden, und daß der in Sowjfetruß⸗ land herrſchende jüdiſche Klüngel trotz Er⸗ kenntnis der eigenen Unfähigkeit weiter ſein blutiges Terror⸗Regime über 170 Millionen Menſchen ausübt. floß? Getrieben von dem zehn Jahre lang zu übermächtigem Verlangen angewachſenen Wunſch, der Gatte möchte endlich, endlich wie⸗ derkehren und Erfüllung bringen Sie ſah in ihm den Verſchollenen. Nicht nur, Weil er ihm ſo unglaublich ähnlich ſah, ſondern weil die wirkliche, lebensechte Perſönlichkeit ihres Gat⸗ ten im Laufe des Jahrzehntes in ihrem Her⸗ zen verblaßt war und dem unechten unwirk⸗ lichen Canella ihrer Wunſch⸗ und Erinnerungs⸗ träume den Platz hatte abtreten müſſen. Dazu kam dann noch, daß der Unbekannte krank war und der Hilfe bedurfte. Und da⸗ zu kam, daß ſich ihre in den Jahren einge⸗ dämmte Liebe hemmungslos über den ſchein⸗ bar Wiedergefundenen ergoß. Sie mußte den Kranken mit Aufopferung und Hingabe pflegen. Aus dem Dunkel der Er⸗ innerungsloſigkeit wieder in ein neues Leben führen. Und dieſes neue Leben lebte ſie mit. Sie lebte ſich ſo ſtark hinein, daß es für ſie unter Einſatz ihrer ganzen Perſönlichkeit nur einen einzigen Glauben gab. Eine einzige Ueberzeugung. Einen Begriff. Ein Geſetz: Das iſt Giulio, mein Mann. Er iſt wiedergekehrt. Begnadigt.* Im Jahre 1932 erläßt der italieniſche Regie⸗ rungschef Muſſolini eine allgemeine Am ne⸗ ſtiſe. Unter den Begnadigten befindet ſich' auch der Mann mit der Nummer 44170. Nun ſcheint endlich doch das Glück und der Frieden im Haus am Gardaſee einzuziehen. Jetzt gibt es nichts mehr. das die beiden Menſchen trennen kann. Nach dem Geſetz iſt Giulia nicht mit ihrem Mann verheiratet. Für das Geſetz iſt er Bru⸗ neri. Und Bruneri iſt mit einer anderen Frau verbunden. Eine Scheidung der Ehe gibt es in Italien nicht. Das mag wohl der Grund ſein, daß Giulia mit ihrem Mann und Kindern außer Lan⸗ des zieht: Niemand weiß wohin. Ein paar nur wiſſen Beſcheid, aber ſie ſprechen nicht da⸗ von. Man erzählt, die Canellas ſind über das Meer, in ein fernes Land, wo ſie Ruhe und Frieden haben, wo ſie niemand kennt. Bis heute hat man von ihnen nichts wieder gehört. Sie ſind verſchollen, verſchollen, wie einſt der Hauptmann Canella an der mazedoniſchen Front. — Ende.— Jarah Leanders Rillergut Stockholm, 26. Oktober „Die große Filmkünſtlerin Zarah Leander iſt nun ebenſo wie ihre Kollegin und Lands⸗ männin Greta Garbo Beſitzerin eines Gutes in ihrer ſchwediſchen Heimat geworden. Die Trieb⸗ feder für den Erwerb des zum Verkauf geſtell⸗ ten Rittergutes Samsvik war für Zarah Leander wohl die Tatſache, daß das alte mit allem Inventar übernommene Herrenhaus des Gutes eine große Sammlung alter Kunſtſchätze enthält, darunter auch eine beſonders reichhal⸗ tige Sammlung alter Kupferſchmiedearbeiten. Samsvik, das einſt dem Freiherrn Nils Gyllen⸗ ſtierna gehörte, liegt einſam im Küſtengebiet inmitten großer Wälder, durch die nur wenige und für Kraftwagen ſchlecht geeignete Wege füh⸗ ren. Die günſtigſte Lage für eine Künſtlerin, die ihre Ferienruhe nicht durch zu viele Beſuche von Bewunderern geſtört wiſſen möchte. kleine poliliſche Nachrichlen Der Führer und Reichskanzler hat dem tür⸗ kiſchen Staatspräſidenten Kemal Atatürk anläßlich des 15jährigen Gründungstages der Republik drahtlich ſeine Glückwünſche übermit⸗ telt. Zugleich hat der Führer ihm ſeine beſten Wünſche für baldige völlige Geneſung zum Aus⸗ druck gebracht. Der Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, hielt an⸗ läßlich der Tagung der Geſellſchaft für deut⸗ ſches Strafrecht in der Univerſität München einen Vortrag über das Strafrecht des Dritten Reiches. Die beiden Kd. ⸗Schiffe Guſtloff“ und„Stuttgart“ ſind am Freitag vormittag in Neapel eingetroffen. Den 2500 Urlaubern wurde von ſeiten der Behörden, der Abordnungen der italieniſchen Dopolavoro⸗ Organiſation und der Bevölkerung ein über⸗ aus herzlicher und kameradſchaftlicher Empfang zuteil. Zu ihrer Begrüßung hatten ſich auch der „Wilhelm Neapel der Auslandsorganiſation der NSDAP. am Hafen eingefunden. Belgiens Juſtizminiſter machte vor dem außenpolitiſchen Senatsausſchuß die Mitteilung. daß die belgiſche Regierung einen offiziellen Handelsvertreter nach Burgos entſenden wolle, Präſident Rooſevelt und der katholiſche Erzbiſchof von Chikago, Kardinal George Mundelein, nahmen, wie gemeldet wird, am Donnerstag das Mittageſſen miteinander ein. Im Weißen Haus wird darauf hingewie⸗ ſen, das dem Beſuch des Kardinals keine poli⸗ tiſche Bedeutung beizumeſſen ſei. Der bisherige franzöſiſche Botſchafter in Moskau, Coulondre, iſt am Freitag nach⸗ mittag von Moskau abgereiſt. Er wird ſich zu⸗ nächſt für einige Tage nach Paris begeben, um von dort aus in kurzem ſeinen neuen Poſten in Berlin anzutreten. Das flowakiſche Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung der ſlowakiſchen Regierung über die Auflöſung und Entwaffnung ſämtlicher halb⸗ militäriſchen Wehrformationen. Die Hlin ka⸗ Garde wird künftig als einzige Wehrforma⸗ tion auf dem Gebiet des Landes Slowakei am erkannt. g deutſche Konſul und Vertreter der Ortsgruppe —— —— —— — —— ———— —— 3 — ——— — (15. Fortſetzung) Da raffte ſie ſich auf aus ihrer peinvollen Er⸗ ſtarrung: lachend erwiderte ſie ſein Nicken, ſetzte geſchwind einen Knicks hin, verſchwand mit flat⸗ terndem Kleide und wehendem Haar Das Bild, das Karſten erſchaut hatte, war verſunken: wieder ſchloß ſich die Stille ſchwer über dem Gärtchen, lag brütend weiter auf den Dächern der Stadt. Er trat fort von dem Fenſter, das ihn ein Stück Leben hatte erſpähen laſſen, glitt zurück in die zauberiſche Welt ſeiner Dichtergeſtalten. Das Mädchen, das er in jener Stunde geſehen, ward bald zu ſeinem ſtillen Standbild im wei⸗ ten Saal ſeines Herzens. Da ſtand es, glänzte erſt eine Zeitlang, verblaßte langſam, der Staub verlöſchte es ſchließlich, die Spinnen kamen und woben es ein, aber es ſtand und veränderte nicht ſeine Züge unter der dichten Schicht des Ver⸗ geſſens. Wenn Karſten ſie nunmehr ſah, war er höflich zu ihr. Er blickte nicht mehr an ihr vorbei, wie ex das bislang getan hatte— doch ſchien es, als ob ſeine Augen durch ſie hindurchgingen. um ſich in eine aufleuchtende Erinnerung hineinzufin⸗ den, für welche ſie nichts als ein freundlicher Anlaß war. Das kränkte das Mädchen ſehr. Sie wuchs ſichtlich hinein in die ihr vom Schickſal be⸗ ſtimmte Geſtalt und Schönheit, ſie beſah ſich häufig im Spiegel, der ihr beſtätigte, was die ſchwache Mutter ihr redſelig wieder und wieder verſicherte:„Du wirſt mit jedem Tag ſchöner, meine Ingeborg.“ Aber Karſten ſah das nicht, was die Mutter und ihre Freundinnen und wohl auch die üb⸗ rigen jugendlichen Koſtgänger des Hauſes ſa⸗ hen... Und doch lag dem Mädchen nichts an dieſer allzu willi geſpendeten Bewunderung, ſie wollte von Karſten bewundert werden— doch der war freundlich, und ſeine Blicke gingen in eine ungewiſſe Ferne. Im Herbſt kam es dann ſo, daß er gänzlich entrückt ward in eine andere und völlig un⸗ erreichbare Welt. Hermann Propfe nämlich, ſei⸗ nes Zeichens Unterprimaner, Sohn eines aus⸗ wärtigen Schulmeiſters, und dem aufgeweckten jüngeren Mitpenſionär in milder Ueberlegenheit geneigt, empfahl Karſten eines Tages dringlich die Anſchaffung eines gar aufſchlußreichen Büch⸗ leins. Es war für eine Mark wohlfeil zu haben und nannte ſich„Die Welträtſel“. Ein deutſcher Univerſitätsprofeſſor, ein berühmter und mit Recht gefeierter zoologiſcher Forſcher, ein Gehei⸗ mer Regierungsrat, ein Mann, der von einem deutſchen Fürſten mit dem Titel„Exzellenz“ aus⸗ gezeichnet war, ein Strahlender alſo, ein weit⸗ hin Leuchtender, hatte dieſes Büchlein verfaßt, und demzufolge las es der Sekundaner Karſten Boſtelmann, Sohn des Vollhöfners Hinrich Bo⸗ ſtelmann, mit Eifer und gläubiger Hingabe. Las es, erſt langſam und ſtockend, oftmals über den fremden Worten noch ſinnend, und endlich mit heißen Wangen die halben Nächte hindurch ſitzend, berauſcht von dem großen Gefühl, dem Wunder des Lebens endgültig auf die Schliche gekommen zu ſein. Nein— da gab es kein Aufmerken mehr für halbwüchſige Mädchen, die ſich mühten, ſchön zu werden, aus ihrem eckigen Körper herauszu⸗ wachſen, ihre krabbenhafte Eitelkeit zu ſühnen durch eine beſinnliche Schlichtheit... Da gab es nur die hohe Wonne neuer ungeſtümer Er⸗ kenntniſſe. 5 N- Ein Jahr, nachdem Karſten Boſtelmann die Tochter ſeiner Koſtmutter zum erſten Male be⸗ trachtet hatte, ſchied er hochgemut aus dem alten Hauſe an der Brauergildenſtraße. Er dankte der guten Frau Engelbrecht, er verab⸗ ſchiedete ſich auch freundlich von ihrer Tochter Ingeborg. Er ſah ſie durch das Viſier ſeines ſtolzen Verſtandes, er gab ihr die Hand und er ſpürte nicht die werbende Wärme, mit der ſie den flüchtigen Druck ſeiner Finger er⸗ widerte. Dann nahm ihn der Hof wieder in Beſitz. Seine Arbeit kam und ſeine leibliche Schwäche, es kam das wunderſame Auferſtehen aus der häßlichen Verdammnis des Hirnes, ſeine Ge⸗ ſundung und Kräftigung kam, ſein Patenkind kam, es kamen die langen Jahre friedlichen Dämmerns. Nur ſelten fuhr er in die Stadt, ſelten ſah er Ingeborg. Er ſah eine ſtädtiſche Dame, vor der er zurückwich, weil er verſtum⸗ men mußte vor ihrem gewandten Geplauder Dann war ſie fort eines Tages, als er bei ihrer Mutter vorſprach, fort, in Penſion— ja⸗ wohl, in Weimar, wo ſie in allen Fächern der Bildung vervollkommnet wurde. Und dann, als er ihr nach Jahren wieder auf der Straße be⸗ gegnete, war ſie ihm ſo fremd erſchienen, daß er wegſah, um nicht gar zu kläglich dazuſtehen vor ihr, die im weißen Tennisdreß, ein Racket aman van Namacl G aste in der Hand, an der Seite irgendeines Refe⸗ rendars oder vielleicht auch nur eines Steuer⸗ ſupernumerars zum Sportplatz am Stadtgra⸗ ben ſchritt. Aber dann, als noch ein paar Jahre verſtrichen waren, während deren er ſie nur ſelten und flüchtig ſah, war ſie ja doch nur die Frau des Schlachtermeiſters, Wurſtfabrikanten und Gaſtwirts Albert Roſe geworden, der mit Karſten auf den Bänken der Untertertia geſeſ⸗ ſen, jedoch zurückgeblieben war und nach einem vierjährigen, ebenſo geduldigen wie vergeblichen Aufenthalt in den beiden Tertien die Schule verlaſſen hatte, um ſich auf das väterliche Ge⸗ ſchäft vorzubereiten.... Das war, ſo wenig er immer ihrer gedachte, nun doch nicht gerade das, was er dunkel von ihr erwartet hatte. Und nun ſchrieb ihm der Vater dieſes Der Mann, deſſen Leben kaum mit einem Weibe zu tun gehabt hatte, ſtürzte ſich plötzlich auf das erinnerte Bild einer Frau, wie ein Verarmter ſich auf ein Goldſtück ſtürzt, das er in Zeiten des Reichtums achtlos in eine Ecke der Lade gelegt und deſſen er nun mit jähem Einfall als eines lange vergeſſenen Schatzes wieder gedenkt. Ueberreif war ſein Verlangen nach einer Frau. Nun ging es ihm wie den Vielen, die aus der Wüſte der Schützengräben, aus der Verlaſ⸗ ſenheit der Gefangenenlager ihre Gedanken gusſandten nach den Begegnungen glücklicherer Zeiten. Viele durchſtöberten ihre Vergangen⸗ heit, fanden ein Mädchen darin, das ſie in den Tagen der Fülle und Freiheit kaum beachtet, verliebten ſich in eine Erinnerung, knüpften längſt gelöſte Bande wieder an, ſteigerten ſich in Sehnſucht und Liebe hinein, verlobten ſich, um nur ein Ziel zu haben, dem ſie zuſtrebten, aus der Qual der Entbehrung und Ungewißheit heraus. Karſten Boſtelmann wiſchte den Staub und die Spinnenweben vom Bilde eines Mäd⸗ chens, das er in den Tagen ſeiner heimlichſten Seligkeit einmal erſchaut hatte. Schön war dieſes Mädchen geweſen, und vielleicht hatte ſie ſeiner begehrt... Sie war herangewachſen, ſchöner und reifer geworden, immer noch über⸗ ſehen von ihm, endlich die Frau eines anderen Mannes, ſie war wieder frei geworden— nun war ſie als Hausfrau auf ſeinem Hoſe Was für ein ſeltſames Winken des Schickſals. Er erhob ſich von ſeiner Bank, ging langſam am Ufer des Sees bin. In der Nacht ſchlief er ſehr wenig. Seine Natur, der er lange widerſtanden hatte, brach mächtig durch— ſie hatte plötzlich ein Ziel ge⸗ funden, nach dem ſie hindrängte mit großem Ungeſtüm Der Traum von Ingeborg, den ihm die Nacht gebracht hatte, wob mächtig noch durch den folgenden Morgen. Er ging in ein ſüß durchſchleiertes Land hinein, als er den Gaſt⸗ hof verließ. er nahm mit unbewegtem Geſicht einen Brief entgegen, deſſen länglicher gelber Umſchlag eine fremde Frauenhandſchrift trug. Langſam ging er zur Bank. Er öffnete den Brief; ein Hauch feinen Parfüms ſchlug ihm entgegen. Dann las er: Lieber Karſten. darf ich Sie noch ſo nennen, ſo wie ich Sie als Kind genannt habe? Ich denke, Sie wer⸗ den mir nicht böſe ſein, wenn ich die paar Ju⸗ gendiabre, die wir unter einem Dache verleb⸗ ten. noch immer nicht vergeſſen habe.„Herr Boſtelmann“— das klingt mir nicht recht im Ohr als Anrede für Sie. und das iſt auch eine Anrede, die nun ſchon mal einem anderen ge⸗ hört, nämlich Ihrem lieben Vater. Ihr lieber Vater— das iſt wirklich kein lee⸗ res Wort. Wiſſen Sie, daß ich ihn von Her⸗ zen liebgewonnen habe, den auten Boſtel⸗ manns Vater... Wie ein großes Kind er⸗ ſcheint er mir oft, manchmal hilflos, manchmal brav und treuherzig. manchmal ein bißchen böſe und unvernünftig, ſo daß man recht ſtreng ſein müßte mit ihm. Müßte— wenn er nicht eben ſolch rührende Kindesſeele wäre und ich nicht eine— nun eben eine Mutter. Wirklich, ſeit ich mit Ihrem Vater öfter zuſammen bin, kommt es mir vor, als ob ich zwei Kinder hätte. Denn ich habe ja auch noch meinen Gunther, einen ſüßen Jungen von ſieben Jah⸗ ren, dem ich Mutter und Vater zugleich ſein muß. Sie wiſſen vielleicht, daß ich Witwe bin; mein Mann fiel im Herbſt 1915 an der Weſt⸗ front. Haben Sie nicht ſogar mit ihm zuſam⸗ men noch eine Zeitlang dieſelbe Schulbank ge⸗ drückt? Nun, für die Wiſſenſchaften war er nicht gerade geboren, er war eine ganz un⸗ komplizierte Natur, aber ein braver. treuer Menſch Ich muß mein Lebensſchifflein nun ganz allein durch alle Stürme des Daſeins lenken, und das iſt für eine Frau ja nicht immer ein⸗ fach. Gerade jetzt habe ich mich wieder durch einen tüchtigen Sturm hindurchzukämpfen, und das iſt auch der Grund, weswegen ich Ihnen ſchreibe, lieber Karſten. Vielleicht hat Ihr Vater Ihnen ſchon ge⸗ ſchrieben, was ihn und auch mich bewegt— dann laſſen Sie mich es noch einmal berichten, ſo wie ich alles ſehe, wie ich es erlebt habe. Ihr Vater kam im Laufe des Krieges zeit⸗ weiſe häufig in meine Gaſtſtube, und ich freute mich immer, wenn ich ihn ſah. Ich merkte wohl, was ihn immer wieder hintrieb in mein Haus: es war das Verlangen nach etwas Be⸗ hagen, nach etwas Geſelligkeit, nach etwas weiblicher Fürſorge. Das alles fehlte ihm in ſeinem verlaſſenen Hauſe, in dem keine Frau und keine Tochter ihn mehr umgab. Er ſelbſt hatte es mir einmal geſagt, was er empfand. Er ſagte:„Ein Haus ohne Frau iſt ein Menſch ohne Seele.“ Ich war ihm gern, was ich ihm ſein konnte bei ſeinen flüchtigen Beſuchen. Nie habe ich mir mehr gedacht, als daß es ihm wohl tat. die Nähe einer Hausfrau zu ſpüren, und daß es mir Freude machte, ihn ein bißchen zu ver⸗ wöhnen. Es war nicht anders, als wenn ich meinen kleinen Gunther verwöhnte. Ein ganzes Jahr beinahe ließ ſich Ihr Vater kaum bei mir ſehen. Vielleicht ſtörte es ihn, daß er in meinem Gaſtzimmer bisweilen mit Menſchen zuſammentraf, denen ich eine gute Hausmutter zu ſein bemüht war, die ich gleich ihm wohl etwas verwöhnte, wie es nun ein⸗ mal meine Art iſt... Ich hatte in meinem Hauſe einige Inſaſſen des hieſigen Zivilinter⸗ nierungslagers aufgenommen. Sie waren zwar an ſich feindliche Ausländer, jedoch wegen er⸗ wieſener deutſchfreundlicher Haltung aus dem Lager beurlaubt und hatten die Erlaubnis er⸗ halten, ſich im Stadtgebiet privatim einzu⸗ mieten. Sie wohnten in meinem Hauſe, weil meine Vorderzimmer ohnehin leer ſtanden und weil ſie ſich bei mir ja gleich in volle Koſt ge⸗ ben konnten. Es waren ein kaukaſiſcher Fürſt, zwei polniſche Grafen und ein großer polni⸗ ſcher Lederhändler, letzterer allerdings moſai⸗ ſcher Konfeſſion. Lieber Karſten, Sie, der Sie ſelber ſo lange in der Fremde ſchmachten und jeden kleinen Beweis von unvoreingenommener Freundlich⸗ keit dankbar empfinden werden, Sie werden wohl Verſtändnis dafür haben, daß ich dieſe Fremden als Menſchen behandelte und ihnen auch bisweilen mein eigenes Heim öffnete. Aber ich hatte das Gefühl, daß Ihrem Vater das nicht recht war— auch hier zeigte er ſich wieder als ein großes Kind, das eiferſüchtig wird, wenn auch andere Kinder einmal ver⸗ wöhnt werden. Er ließ ſich alſo lange nicht bei mir ſehen, was mir aufrichtig leid tat, beſonders wenn ich an ſeine Einſamkeit auf dem an und für ſich ja bezaubernd ſchönen Boſtelhof dachte. Ich will Ihnen hier nur geſtehen, daß der Boſtel⸗ hof ſeit den paar Beſuchen, die ich vor langen Jahren mit Mutter dort ausführen durfte, der Gegenſtand meiner geheimſten Träume geblie⸗ ben iſt. Sie wiſſen vielleicht, was für eine Naturſchwärmerin iſt ſeit jeher war. Wenn ich an dieſe ganze geheimnisvolle Welt denke, die da plötzlich aufſteigt aus der ſchweigenden Heide, an den rauſchenden Wald der hohen Eichen, an dieſes unbeſchreibliche Dämmern des großen Hofes, an dieſes herrliche Haus mit dem alten Flett, deſſen bleigefaßte Schei⸗ ben ein ſpärliches Licht eher abzuwehren als einzulaſſen ſcheinen— dann kommt es wie An⸗ dacht über mich, und ich denke, wer dort woh⸗ nen könnte, müßte ein guter, reiner Menſch werden. Sehen Sie: ich wohne im Hofflügel eines ſtädtiſchen Hauſes, blicke auf ausgeweidete Schweine, höre frühmorgens das Todesſchreien der Tiere und ſpätabends das Knallen der Knobelbecher. Ach— dachte ich oft, warum muß ich ſo le⸗ ben, ſo meine Sehnſucht begraben und jeder⸗ manns Diener ſein, und andere wohnen in einem Reiche des Friedens, unter dem Rauſchen ihrer Eichen und ſind Freiherrn auf ihrem Boden... Wiſſen Sie, was ich finde, Kar⸗ ſten... So ein Bauernhof in der Heide, wie Sie ihn beſitzen, hat etwas Feudales. Ja, ich kann es nicht anders bezeichnen, etwas Groß- artiges hat ſo ein Hof, man ſpürt ſofort, die Menſchen, die auf ihm leben, ſind unabhängig von der ganzen Welt, nicht einmal zu einem Dorf gehören ſie, ſie gehören allein der Erde, und die Erde gehört ihnen. Alſo— ich komme vom Hundertſten ins Tauſendſte, während ich hier in meinem Hof⸗ zimmer an Sie ſchreibe, der Sie am Genfer See ſitzen und mich vielleicht lange vergeſſen haben. Aber ich habe Sie nicht vergeſſen. Ich Copyright b7 Hanseatische Verlagsanstalt in Hamburg weiß, wie Sie als Sechzehnjähriger ausſahen, als Sie unſer Haus verließen. Sie ſahen an ders aus als damals, wie Sie bald nach Ihrer Konfirmation meine kindiſche Eitelkeit belauſch⸗ ten, und ſpäter ſahen Sie wieder anders aus, wenn ich Ihnen einmal auf der Straße begeg⸗ nete... Und doch iſt es immer dasſelbe Ge⸗ ſicht, das wie durch Schleier durch Ihre ver⸗ ſchiedenen Mienen hindurchſieht. Wo bin ich nun wieder hingeraten... Ich ſchwärmte von Ihrem Hofe, auf dem Ihr Va⸗ ter ſich ſo verlaſſen fühlte, daß ich ihn oft be⸗ dauerte. Im März dieſes Jahres kam er ganz unver⸗ hofft wieder einmal zu mir in die Gaſtſtube. Nicht allein. Er kam in der Begleitung ſei⸗ ner Nichte, eines gewiſſen Fräuleins Geſine Lampe aus Gummern. Er hatte ihr eine kleine Freude machen wollen und ſie in die Stadt gefahren; ihr Vater war kurz zuvor gefallen, in Litauen glaube ich. Aber— das wiſſen Sie ja viel beſſer als ich, denn mir fällt ein, daß Geſine Lampe Ihr Patenkind iſt. Ein liebes Kind, etwas ſchüchtern noch und etwas ſtreng überhaupt, etwas bitter möchte ich ſagen Aber ſie hat ja auch Schweres durchgemacht. Sie tat mir leid, beſonders mit Rückſicht auf das, was ſie im Laufe des Abends noch er⸗ leben mußte in meinem Hauſe. Ich werde es Ihnen erzählen. Sie haben ein Recht darauf. es zu erfahren. An jenem Abend, als Ihr Vater mit Geſine Lampe zu mir kam, hatte ich einige Gäſte zu mir geladen. Ich habe hier einen Kreis von geiſtig regſamen Menſchen, der ſich mehr oder weniger regelmäßig zuſammenfindet: Profeſſor Bock und Frau— ihn kennen Sie ja wohl noch aus Ihrer Schulzeit— Herr und Frau Falkenſtein(von welch beiden allerdings weni⸗ ger er als ſie den Anſpruch auf ein eigenes geiſtiges Leben erheben kann) und ein gewiſſer Herr Söchting, Korreſpondent in einem Bre- mer Ex⸗ und Importhaus, ein ſehr muſikali⸗ ſcher Menſch, mit dem ich bisweilen vierhän⸗ dig ſpiele. Sie waren an jenem Abend, als Ihr Vater mit Fräulein Lampe zu mir kam, oben in mei⸗ ner Privatwohnung meine Gäſte, und was lag näher, als daß ich nun auch die beiden Ge⸗ nannten mit herauf bat! Wir tranken ein Gläschen Bowle, muſizier ten ein wenig und waren harmlos vergnügt zuſammen. Später beging ich dann einen Feh⸗ ler, der ſo verhängnisvoll werden ſollte für mich. Ich erlag wieder einmal meiner Gut⸗ mütigkeit, die oft ſtärker iſt als meine Ver⸗ nunft. Ich ließ die bei mir wohnenden Ge⸗ fangenen, den Fürſten Mdiwani, den Grafen Patek und Herrn Pomper bitten, gleichfalls heraufzukommen. Glauben Sie wohl, daß dieſe Gäſte Ihrem lieben Vater von Anfang an ein Dorn im Auge waren? Ich verſichere es Ihnen. Be⸗ ſonders bemerkte ich, wie er dem Fürſten Mdi⸗ wani mit einer kaum verhohlenen Abneigung begegnete. Mdiwani iſt ein Kavalier von aus⸗ geſuchter Höflichkeit gegen Damen; er liebt das, was man vielleicht„courtoiſie“ nennen könnte. Die Ariſtokratie ſeines Landes pflegt den Da⸗ men wahrſcheinlich um einige Tonarten lebhaf⸗ ter zu huldigen, als es dem Geſchmack eines älteren Vollhöfners aus der Lüneburger Heide entſpricht. Ich habe immer gelacht über ſeine Extravaganzen, z. B. wenn er mich mit ſeinen Gitarreliedern ein bißchen feurig anſang, ähn⸗ lich wie über diejenigen der polniſchen Grafen, von denen mir der eine an jenem Abend ſogar den Schuh abſtreifte, um Sekt daraus zu trin⸗ ken. Derartige Scherze und Huldigungsgepflogen⸗ beiten, die einem fremden Volke etwas Selbſt⸗ verſtändliches ſind und mit denen auch ich mich als gute Hausmutter abgefunden hatte, wie eben eine Mutter ſich mit den Eigenarten ihrer Kinder abzufinden pflegt, erregten das ſtarke Mißfallen Ihres Vaters. Ich beobachtete das mit einiger Sorge während der ganzen kleinen Feier. Ich will Sie nicht mit den Einzelheiten der traurigen Vorgänge behelligen, die ſich ſchließ⸗ lich infolge des leider ſehr unbeherrſchten Be⸗ nehmens Ihres Herrn Vaters entwickelten. Ich will hier auch nicht zu Gericht ſitzen über ihn, zumal da er mir verſichert hat, daß er ſelbſt es tief bereue, mein Haus zu einem Schauplatz wüſter Prügelſzenen gemacht zu haben, welche für meine ganze Exiſtenz von unabſehbar ver⸗ hängnisvollen Folgen werden mußten. Ich will Ihren Vater nicht anklagen. Er hatte getrun⸗ ken. zuviel, wie ich mit leiſer Beſorgnis den ganzen Abend über bemerkte. Er ſtürzte Bowle und Sekt glasweiſe hinunter. Fortſetzung folgt.) 88 88 — Gesine, uncl. die.; stelma mne Fuuff hatte dem 2 Als ft ſche ar Sohn Sie li telts Die L ausdel Kopf er es le, blit perlot * Mies bat ſiege einen As di lw 92 groß un lurbe e. Sie aber fal einen el mit ein dunklen Mantel gleiche! lu, ei * Junk in Jau en drei — fr angen Miel liegt an fal 5 andung ausſahen, ſahen an duch Jet it baauf ders aus, aße begeg elbe ge. Ve der .„ . It Da⸗ in oft be. anz unber Gaſſtube ing fe us Geſne eine lleine die Sudt r gefalen, wiſſen Sie t ein, daß Ein liebes vas ſtreng agen. ichgemacht icht auß nog er⸗ werde es ht darauf, nit Geſine Gifte zu ſtteis von mehr oder Profeſſor e hn wohl und Ftau gs weni⸗ n eigenes u gewiſer nem Bre⸗ muſtlali⸗ bierhän⸗ r Valet uin hei⸗ was lag den Ge⸗ muſtzier bergnügt inen eh ſolle füt net Gut⸗ eine Ler- nden Ge⸗ u Gtaſen gleicfals e Mrem Dorn in nen. Be⸗ den W bneigung von aus lebt das, . tönnle. den do; u lbhaf⸗ ac eines er heide zer ſelle it feinen ng ähr⸗ Grafen, 1d ſogtt 1 tin logen“ Selbſt ic uh 1 ni en iet Bunte Tageschronik Fahrſtuhl drei Stock kief abgeſtürzt Sieben Schwerverletzte Mannheim, 28. Oktober. Im Warenhaus Vollmer in Mannheim berſagte heute morgen plötzlich der Mechanis⸗ mus eines Fahrſtuhles.„Der mit neun Perſo⸗ nen beſetzte Fahrſtuhl ſtürzte aus dem 3. Stock nab in die Tiefe. Sieben Perſonen mußten ſchwerverletzt ins Krankenhaus übergeführt werden. Mannheim. Die bei dem Fabhrſtuhlunglück im Warenhaus Vollmer Schwerverletzten ſind der Fahrſtuhlführer und drei Angeſtellte des renbhauſes, ſowie drei Perſonen aus dem Publikum. Sechs von ihnen wurden dem Städtiſchen Krankenhaus, eine dem Diakoniſſen⸗ Krankenhaus zugeführt. Aus Vverſehen erhängl aber rechtzeitig gerettet. Frankfurt a. M. Ein aufregender Vorfall ſpielte ſich am Mittwoch in einem Hauſe in Frankfurt am Main⸗Höchſt ab. Die Hausfrau batte ihren erwachſenen Sohn beauftragt, auf dem Dachboden die Wäſcheleinen anzubringen. Als nach kurzer Zeit die Mutter mit der Wä⸗ ſche auf den Trockenboden kam, fand ſie den Sohn an der Wäſchleine erbängt auf. Sie löſte ſofort die Leine und nahm an dem be⸗ reits Bewußtloſen Wiederbelebungsverſuche vor. Die Verſuche batten auch Erfolg. Wie ſich her⸗ ausſtellte, hatte ſich die Wäſcheleine um den Kopf des jungen Mannes geſchlungen, ohne daß er es bemerkte. Als er vom Stuhl ſpringen woll⸗ te, blieb er in dem verwirrten Seil hängen u. verlor ſofort das Bewußtſein. Große Juwelendiebſlähle Vor dem Ankauf der geſtohlenen Schmuckſachen wird gewarnt. Frankfurt am Main. Nach Meldungen aus ien und Dresden ſind dort in der letzten Nacht zwei Einbrüche in Juweliergeſchäfte verübt worden, bei denen den bisher unbekannten Tä⸗ tern wertvolle Beute in die Hände fiel. In Wien drangen die Einbrecher in ein Goldwa⸗ rengeſchäft ein und entwendeten ca. 600 Bril⸗ lantringe verſchiedener Art, goldene Herren⸗ und Damenuhren, Anhänger und andere wert⸗ vollen Schmuckſachen. Der Geſamtſchaden be⸗ trägt 60 000 bis 80 000 Mark. In Dresden wur⸗ den bei einem Schaufenſtereinbruch etwa 200 goldene Herren⸗ und Damenringe mit verſchie⸗ denen Steinen, Ohrringe mit Brillanten und Perlen, wertvolle Armbänder und ſonſtige Schmuckſachen geſtohlen. Auch in dieſem Fall iſt der entſtandene Schaden erheblich. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß es ſich in beiden Fällen um reiſen⸗ de Einbrecher handelt, und daß die Schmuckſa⸗ chen in einer Großſtadt zum Verkauf kommen. Bei Angebot bittet die Kriminalpolizei um Mitteilung. Juwelendiebin in Wiesbaden Wiesbaden. In einem bieſigen Juwelierge⸗ ſchäft iſt dieſer Tage ein wertvoller Platin⸗ ſiegelring geſtohlen worden, der mit einem Lapislazuli und Brillanten beſetzt iſt. Als Diebin kommt eine Frau in Frage, die etwa 32 bis 35 Jahre alt, etwa 1.70 bis 1.75 m groß und vollſchlank iſt: ſie hat friſche Geſichts⸗ farbe, hellblondes Haar und gut gepflegte Zäh⸗ ne. Sie nannte ſich von Möller(der Name iſt aber falſch), trat ſehr gewandt auf und machte einen eleganten Eindruck. Sie trug einen Ring mit einer ovalen Uhr. Bekleidet war ſie mit dunklem Kleid, grauſchwarzgewürfeltem Sport⸗ mantel und modernem hohem Hut. Da ſie das gleiche Manöver vielleicht auch anderswo ver⸗ ſucht, ſei vor ihr gewarnt. Der erſie öchnee im Taunus Frankfurt a. M. Auf dem Großen Feldberg im Taunus bis herunter zum Fuchstanz fiel am Freitag bei geringem Froſt der erſte Schnee, recht frühzeitig allerdings, denn das aus jahre⸗ langen Beobachtungen feſtgeſtellte allgemeine Mittel für den erſten Schneefall im Taunus liegt am 15. November. Daß der erſte Schne⸗ fall ſchon Ende Oktober eintritt, kommt ver⸗ hältnismäßig ſelten vor, denn nur acht Mal in den letzten 30 Jahren tanzten im Oktober über der Kuppe des Feldbergs die erſten Flok⸗ ken. Schnee im September wurde in vielen Jahrzehnten nur am 23. September 1931 bei 0,1 Grad Kälte auf dem Feldberg beobachte. Oft läßt der Schnee im Taunus aber auch auf ſich warten. So gab es im Jahre 1913 erſt am 8. Dezember das erſte Schneetreiben. Heißes Oel floß über das Kind. Bad Hönningen(Rhein). Eine Hausfrau von bier hatte ein Gefäß mit heißem Oel, das ſie zum Backen von Kartoffelkuchen Ler- wenden wollte, auf einem Stuhl neben dem Herd ſtehen. Ihr fünfähriges Kin d. das ſich in der Küche aufhielt, patſchte mit den Händen in das heiße Oel, wobei das Gefäß umſchlug und der heiße Inhalt ſich über das Kind ergoß. Mit ſchweren Verbrühungen wurde es ins Krankea⸗ baus gebracht, doch ſtarb es dort unter großen Schmerzen. Mit dem Meſſer auf den Gaſt. Boppard(Rhein). In einer Gaſtwirtſchaft wurde ein Mann von auswärts, der ſchon ziemlich dem Alkohol zugesprochen hatte, abends zu ſpäter Stunde frech und geriet mit einem Gaſt in einen Wortwechſel. Auf der Straße artete das Wortgefecht in Tätlichkeiten aus, wobei ein Meſſer eine Rolle ſpielte und der eine der Kampfhähne mehrere Meſſerſtiche er⸗ hielt. Der Täter wird ſich demnächſt wegen fabr⸗ 1 Körperverletzung zu verantworten ha⸗ n. Verſpäteter Storchenb' ſuch. Limburg(Lahn). Im Lahnort Lehrheim iſt ſeit einigen Tagen mittags ein Storch zu ſe⸗ hen, der ſich Futter ſucht. Mit Vorliebe ſtolziert er hinter dem Pflug her und bolt ſich in den Furchen die Würmer. Was Freund Adebar zu ſolch ungewohnter Zeit in das Lahndorf ver⸗ ſchlagen hat, iſt unbekannt. Auf einem Scheu⸗ nendach übernachtet er. Kuh kam unter die Lokomotive Bernkaſtel(Moſel). Auf der Bahnſtrecke zwi⸗ ſchen Bernkaſtel und Lieſer ſcheute eine Kuß, die auf einer Wieſe am Bahndamm weidete. vor dem herankommenden Perſonenzug und ſprang vor die Lokomotive. Das Tier kam unter die Räder, wurde übel zuge⸗ richtet und war ſofort tot. Sandbänke an der Ahrmündung. Vom Rhein. Die Rheinſchiffahrt wird gegen⸗ wärtig an der Ahrmündung durch die dort her⸗ vorgetretenen Sandbänke infolge des niedrigen Waſſerſtandes wieder be⸗ hindert. Die Schleppzüge müſſen im großen Bo⸗ gen mit großer Vorſicht die gefährlichen Stellen umfahren. Der Verladebetrieb leidet ebenfalls durch das niedrige Waſſer.— Der vor einigen Tagen bei Königswinter ſeſtgefahrene und ſchwer beſchädigte holländiſche Laſtkahn wurde jetzt wieder flottgemacht. Er mußte dabei zum großen Teil ausgeladen werden. Am Fleuer irrſinnig geworden „Amokfahrt“ eines Automobiliſten Lübeck, 26. Oktober In Ribnitz in Mecklenburg fuhr der Kraftfah⸗ rer Sch. aus⸗Roſtock vor ein ohnhaus vor, ſtürzte ſich ohne jede Veranlaſſung ſchreiend und wutentbrannt auf den hinzukommenden Haus⸗ wirt und ſchlug ihn nieder. Auf die Hilferufe einer Frau ſchwang ſich Sch. wieder in den Wa⸗ Ri und fuhr davon, um einige 175 darauf nach ibnitz zurückzukehren. In raſendem Tempo fuhr er, unausgeſetzt hupend, durch die Stadt. rannte einen auf der Straße ſtehenden Hand⸗ wagen über den Haufen und hielt dann vor dem Rathaus. Dort meldete er ſich, und da man die furchtbare Aufregung des Mannes zunächſt für ſtarke Trunkenheit hielt, benachrichtigte man einen Arzt Dieſer ſtellte vollkommenen Irrſinn feſt, der am Steuer des Autos wäh⸗ rend der Fahrt ausgebrochen war. Sch. wurde in eine Heilanſtalt übergeführt. 92 000 Mark Belohnung Glück eines Wanderburſchen Erfurt, 27. Oktober Eine bisher am Starnberger See wohnende Holländerin, die jetzt in die Heimat zurückkehren will, verunglückte vor drei Jahren mit ihrem Kraftwagen zwiſchen Murnau und Weilheim. Die Holländerin, die durch Glasſplitter erheb⸗ liche Verletzungen erlitten hatte, war in Gefahr, zu verbluten, da an der einen Hand ihre Puls⸗ ader durchſchnitten war. Rettung brachte ihr ein Wanderburſche, der ſich das Hemd vom Leibe riß und Notverbände damit anlegte. Dieſer Tage wurde der junge Mann, der in einem Arbeitsdienſtlager des Thüringer Waldes Dienſt tut, von einem Rechtsanwalt nach Ober⸗ hof beſtellt, wo er auch die Holländerin antraf, der er das Leben gerettet hatte. Der Rechts⸗ anwalt überreichte dem Arbeitsmann eine Schenkungsurkunde über 100 000 Mark die in zwei Jahren zahlbar ſind. Nach Abzug der Steuern und Gebühren erhält der Beglückte 92 000 Mark von der dankbaren Hol⸗ länderin. Blick in den Gerichtssaal der Pförtner des Kolpinghauſes Er verführte Jugendliche Mainz. In einer 7 von mehreren Tagen befaßte ſich die Jugendſchutzkammer mit einer Reihe von Angeklagten, die ſich im Sinne der 88 175, 175 und 176 UI, zum Teil ſchwer, vergangen haben. Als Haupttäter hat ich der Pförtner des Kolpinghau⸗ es, Peter Winterer, Mainz, zum Teil der er führung Jugendlicher im Sinne des§ 175, zum Teil im Sinne des 8 175 in etwa 13 Fällen, meiſt in fortgeſetzter Tat, an den Inſaſſen und Beſuchern des Hauſes vergan⸗ gen, Er iſt unnatürlich veranlagt. In Fällen, in denen ihm ernſtlicher Widerſtand entgegen⸗ geſetzt wurde, ließ er auch von ſeinem Treiben ab. Aber die Intenſität und die jahrelange Fortdauer ſeiner verwerflichen Handlungs⸗ weiſe, der ſchwere ſeeliſche Schaden, den der An⸗ 1 8 0 60 ſeinen zum großen Teil jugendlichen pfern zugefügt hat, forderten eine ſtrenge Sühne. Der Vertreter der Anklage hatte vier⸗ einhalb Jahre Zuchthaus gegen ihn beantragt. Das Gericht verurteilte ihn unter Berückſichti⸗ gung der laut Gutachten vorliegenden Nui verminderten Zurechnungsfähigkeit im Sinne des 8 51 I zu vier Jahren Gefängnis, abzüglich der verbüßten Haft von drei Monaten. Im Laufe der Ermittelungen gegen Winterer ſtellte ſich heraus, daß ſich auch der 28jährige ilhelm Engelmann, ehemals katho⸗ liſcher Kirchenhilfsdiener in St. Bonifaz, in einer ganzen Reihe von Fällen im Sinne der 88 17a, 175 und 176 UI teils der vollendeten teils der verſuchten Tat ſchuldig machte. Er beging die Taten während einer langen Zeit und meiſt fortgeſetzt, zum Teil ſchon ſeit 1934, in der Kirche oder deren Nebenräumen (Glockenturm. Sakriſtei). Er war im Weſent⸗ lichen geſtändig. Wegen einiger Fälle mußte das Verfahren abgetrennt werden. Der Ange⸗ klagte wurde zu dreieinhalb Jahren . veturteilt, abzüglich vier Mo⸗ nate verbüßter Haft. Auch ihm mußte zum Be⸗ wußtſein gebracht werden, daß der heutige Staat mit allem Nachdruck die Jugend vor dem Ver⸗ derben durch ſolche Unholde ſchützt. Auch der 39fährige Auguſt Wacker aus Offenbach hat ſich in neun Fällen, teils fort⸗ eletzt, in der gleichen verwerflichen Weiſe ſchul⸗ ig gemacht. Er wurde zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, abzüglich drei Wochen verbüßter Haft. Die übrigen drei⸗ dan Jugendlichen und jüngeren Angeklagten, ie von den Vorgenannten verführt wurden oder ſich freiwillig mit ihnen einließen, und ſich un⸗ tereinander vergingen, wurden je nach Umfang und Schwere ihrer Straftaten zu Freiheitsſtra⸗ fen von einigen Monaten verurteilt, deren . bei den Jugendlichen auf Grund des Art. 3 des Jugendgeſetzes ausgeſetzt wurde mit fünfjähriger Bewährungsfriſt. Bei den Er⸗ Personenzug überführt Laſtkraftwagen Von drei Schwerverletzten ſtarben zwei Mainz. Ein ſchweres Verkehrsunglück ereig⸗ nete ſich am Donnerstagabend an dem Ueber⸗ weg der Straße Gauodernheim nach Worms bei Kilometet 1.4 der Eiſenbahnſtrecke Gauodern⸗ deim— Hillesheim— Dorndürkheim. Der 19.30 Uhr von Gauodernheim abgehende Per⸗ ſonenzug P 4279 überfuhr an dieſer Stelle einen Laſttraſtwagen obne Anhänger, Sierbei wur⸗ den die drei Inſaſſen des Laſtwagens ſchwer verletzt, ſodaß ſie in das Krankenhaus Alzey verbracht werden mußten. Dort ſind inzwiſchen der Fahrer des Laſtkraftwagens, Friedrich Braunwell aus Oberhilbersheim, und ein noch Unbekannter geſtorben. Der Laſtkraſt⸗ wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Der Ueberweg der Straße iſt durch Kennzeichen vor⸗ ſchriftsmäßig gezeichnet. Vermutlich triſſt die Schuld an dem bedauerlichen Unfall den Fahrer des Laſtkraftwagens. wachſenen waren die verhängten Strafen zum 750 durch die erlittene Unterſuchungshaft ver⸗ üßt. der Dieb als lyriſcher Dichler Neuwied(Rhein). Vor dem Gericht in Neu⸗ wied hatte ſich ein zwanzigjähriger junger Mann wegen Fahrraddiebſtählen zu verantwor⸗ ten. Er war kürzlich aus dem Gefängnis entlaſ⸗ ſen worden, hatte einen Tag ſpäter einem Arbeitskameraden das Fahrrad geklaut und verſilbert und machte an den folgenden Tagen nochmals zwei geſtohlene Räder zu Geld. Als man ihn wieder faßte und ins Gefängnis zur Unterſuchung ſteckte, ſandte er, laufend lyri⸗ che Gedichte an den Richter und an den mtsanwalt. um damit kundzutun. daß er kein gefährlicher Dieb, ſondern ein gefühlvoller Menſch ſei Damit kam er aber nicht an, ſon⸗ dern er erhielt jetzt für ſeine Straftaten 18 Monate Gefängnis.“ Körperverletzung mit dem Preßluftſchlauch Frankfurt a. M. In einem Frankfurter Werk brach vor einiger Zeit ein Kleinfeuer aus. Um das Feuer zu löschen, warf man auf die vom Feuer ergriffenen Gegenſtände Sand. Das führte ſpäter dazu, daß man die Maſchinen uſw. mit Preßluft reinigen mußte. Ein in dem Werk beſchäftigter 22jähriger Handwerker ſäuberte mit dem Preßluftſchlauch eine Drehbank und wandte ſich dann der Bormaſchine zu, an der eine 28jährige Arbeiterin hantierte. Der Hand⸗ werker hielt den Schlauch in der Richtung nach der Arbeiterin, die durch den großen Druck, dem ſie ausgeſetzt wurde. gegen die Bohr⸗ maſchine flog. Der Luftdruck bewirkte fer⸗ ner, daß ihr ein Teil der Kopfhaare her⸗ ausgeriſſen wurde. Die Verletzungen der Arbeiterin waren derart, daß ſie etwa drei Wo⸗ chen arbeitsunfähig war. Wegen der von ihm begangenen fahrläſſigen Körperverletzung wurde der Handwerker vom Einzelrichter zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte ſechs Wochen Gefängnis be⸗ antragt. Deviſenvergehen eines jüdiſchen Bankiers Frankfurt a. M. Wegen Deviſenvergehens verurteilte die Große Strafkammer den im Ausland weilenden 60jährigen jüdiſchen Ban⸗ kier Leopold Kaufmann, der zulegt in Frank⸗ furt a. M. anſäſſig war, zu Jahren 3 Monaten Gefängnis und 1300 000 RM. Geldſtrafe. Der Angeklagte war in Deutſchland Vertreter einer Schweizer Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft und beſaß bei dieſer ein Guthaben von 187 00 Mk. das er im Februar dieſes Jahres vor ſeiner Auswanderung einem Sohn in Lon⸗ don abtrat der als Ausländer gilt. Die zur Ab⸗ tretung erforderliche Genehmigung beſaß der Angeklagte nicht. Das Frankfurter Bankunter⸗ nehmen des Angeklagten hatte bei verſchiedenen Banken im Ausland Wertpapiere im Betrage von 73 500 Mk. lagern, die er nach ſeiner Aus⸗ wanderung im Ausland verkaufen ließ. Auch hier fehlte ihm die Genehmigung, über die For⸗ derungen verfügen zu dürfen. Geſchäftsgründung mit unterſchlagenen Geldern Kaſſel. Nach zweitägiger Verhandlung vor der Großen Strafkammer ging am Mittwoch der Prozeß gegen die 29jährige Antonie Artus und die 43 Jahre alte Klara W. zu Ende. Die Artus war Kaſſiererin bei der Milchvertei⸗ lungsſtelle in Kaſſel, die W. war dort Buchhal⸗ terin und ſpäter Kaſſiererin. Die Angeklagte Artus geſtand. 10,000 RM. im Laufe der Jahre unterſchlagen zu haben, um das Geſchäftihres Bräutigams zu grün⸗ den und zu finanzieren Dieſer„Bräutigam“ Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 30. Oktober Stuttgart 6: Sonntag⸗Frühkonzert. 8.30: Evangel. Morgen⸗ feier. 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen! 10: Werkfeier anläßlich der Reichstheatertage der Hitlerjugend. 10.30: Frohe Weiſen. 11: Feierliche Eröffnung der erſten Großdeutſchen Buchwoche in Weimar. 12.30. Muſik am Mittag. 13: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Muſik am Mittag. 14: Kaſperle als Kapellmeiſter. 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde. 16: Nachmittagskonzert. 18: Spiel um die Meersburg. 19: Sport am N 20: Nachrichten. 20.10: Wie es euch gefällt, 22: Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24—3: Nachtkonzert. Frankfurt 6: Hafenkonzert. 8.10: Römiſch⸗kathaliſche Morgen⸗ feier. 8.45: Kleines Morgenkonzart. 9: Werkfeier. 9.30: Deutſche Meiſter. 10.15: Um den Glauben der Jugend. 10.30: Cborgeſang. 11: Feierliche Eröff⸗ nung der erſten Großdeutſchen Buchwoche in Weimar. 12.30. Mufik am Mittag. 13: Platzkonzert. 14: Für unſere Kinder. 14.30: Uns gehört der Sonntag! 15.30: „Ich hab' gebaut nach meinem Sinn“, heſſiſche Haus⸗ inſchriften 16: Nachmittagskonzert. 18: Tanz, Spiel und Muſik. 18.30: Bericht von der Beſichtigungsfahrt der e des Heimſtättenamtes. 18.40: Klingender Moſaik. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.10:„Carmen“, Oper in 4 Akten. 23.25: Unterbal⸗ tung und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. Montag, den 31. Oktober Stuttgart 5.43: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.301„e 8.30: Fröhliche Morgenmuſik. 9.20: Für Dich daheim. 10: Der Trommler. 11.30: Volks⸗ muſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: .— Nachrichten, Wetter. 13.15: Werkkonzerk. 14.15: Jauber der Stimme. 16: Muſik am Nachmittag. 18: 30 bunte Minuten. 18.30: Aus Zeit und Leben. 19: Blauer Dunſt. 20: Nachrichten. 20.15: Stuttgart ſpielt auf. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.80: Nachtmuſik und Tanz. 24: Nachtkonzert. 2—3: Nacht⸗ muſik. Frankfurt 6: Morgenſpruch. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.40: Kleine Ratſchläge für den Garten und die Zimmerpflanzen. 10: Kinderlieder⸗ ſingen. 10.30, Die deutſche Miſſion Martin Luthers. 11.45: Ruf ins Land. 12: Schloßkonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Schloßkonzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Tonfilm im Hauſe. 15: Für un⸗ ſere Kinder. 16: Nachmittagskonzert. 18: In einem Vorarlberger Heimatmuſeum. 18.15: Ueber Kimme u. Korn. 18.30: Olympialand 1940— Finniſche Reiſe bis zum Polarmeer. 19.15: Tagesſpiegel, 19.30: Der fröhliche Lautſprecher. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15: Stuttgart ſpielt auf. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter. 22.15: Kamerad, wo biſt Du? 22.30: Nacht⸗ und Tanzmuſik. 24—2: Nachtkonzert. erklärte am zweiten Verhandlungstage, daß er ſich nicht mehr als verlobt betrachte, daß er von der ſchlechten n ie ſeines Geſchäftes nichts und noch weniger davon etwas gewußt habe, daß die Artus hohe Beträge 7 1 habe; er habe ſich ganz auf ſeine damalige Braut ver⸗ laſſen. Die Artus bemerkte dazu daß ſie das Geſchäft habe erhalten wollen und gerade des⸗ halb ihrem früheten Verlobten von den vorhan⸗ denen Schulden nichts erzählt habe. Die Angeklagte Artus wurde unter voller Anrechnung der Anterſuchungshaft wegen Un⸗ treue und Unterſchlagung zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldſtrafe von 1000 RM. oder weiteren 100 Tagen Gefängnis verurteilt; gegen die W., der keine Unterſchla⸗ gung nachzuweiſen war, die aber trotz ihrer Kenntnis von den Unterſchlagungen der Artus dieſe Verfehlungen zu verdecken verſucht hatte, wurde wegen Beihilfe auf 2 Monate Gefäng⸗ nis und eine Geldſtrafe von 100 RM. oder hilfsweiſe 10 Tagen Gefängnis erkannt. In der Urteilsbegründung hob der Vorſitzende hervor, daß moraliſch der frühere Bräutigam der Artus auf die Anklagebank ge⸗ höre. Er habe den Kopf in den Sand geſteckt, um nicht zu ſehen, was er ſehen mußte. Jude ſchädigte Branntweinhandel Er ergaunerte Millionenvermögen Landau(Pfalz). Der 1881 geborene Jude Emi ai aus Landau wurde wegen fortge⸗ etzten Vergehens des Betruges in ateinheit mit Vergehen gegen das Wein⸗ und Lebensmittelgeſetz zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monaten, weiter zu einer„ von 100 000 Mk., erſatzweiſe ein weiteres Jahr Ge⸗ fängnis, verurteilt. Außerdem wurde ihm die Berufsausübung für Wein⸗ und Branntwein⸗ handel auf die Dauer von fünf Jahren unter⸗ ſagt. 40 000 Liter reiner Alkokohl, der beſchlag⸗ nahmt war, wurde eingezogen. Jud Mai hat, wie der Staatsanwalt in ſeiner Anklagerede ausführte, zwanzig Jahre hindurch die Volksgemeinſchaft betrogen und ſich ein großes Vermögen zuſammenge⸗ rafft, das ſich nach einer Erh des Fi⸗ . Ende 1935 noch a u 1434885 R bezifferte. Vorbeſtraft iſt er auch. S0 hat er unter der falſchen Be e Herr⸗ gott Spätleſe“ gezuckerten in verkauft, was ihm bereits früher eine hohe Geldſtrafe ein⸗ brachte. Jetzt hat er ſich in der Hauptſache we⸗ gen eines Brannntweinſchwindels zu verant⸗ worten. Durch die Zollfahndungsſtelle Lud⸗ wigshafen wurde feſtgeſtellt, daß der Nachweis über die Verwendung von 247 000 Liter neu⸗ tralen Branntwein in den Büchern des Betrü⸗ gers fehlte und außerdem ein 2 1 9 0 von 284 000 Liter Weinbrand gegenüber den Auf⸗ eichnungen vorhanden war. Die verkauften Weindeſtillate des Juden haben durchſchnittlich über 50 Prozent hochgradigen Branntwein ent⸗ halten und waren gewiſſenlos gefälſcht. Der reelle Branntweinhandel wurde durch die⸗ ſen Schädling ſtark de e Die Betrüge⸗ reien des Juden führten zur Anzeige bei der Fachſchaft wegen Preisunterbietung uſw. Der Jude bot echt franzöſiſchen Cognac“ an, zu Prei⸗ ſen, die dem reellen Handel unmöglich waren. Die l des Juden fanden bit ihren gerechten Richter. Der Staatsanwalt hatte eine 9— von Geld 9 und echs Monaten ſowie eine traſe von 100 000 M. beantragt. — — — 8 Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Fſernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: Bereitſchaftsdienſt für alle Pol. Leiter. Alle Pol. Leiter(Amts⸗, Zellen⸗ und Block⸗ leiter) treten am nächſten Sonntag, 30. Ok⸗ tober, morgens 9.15 Uhr, zum Bereitſchafts⸗ dienſt an. f Uniform: Dienſtanzug oder Civil mit Ha⸗ kenkreuzbinde. Abmarſch: 9.30 Uhr. Der Ausmarſch iſt um 11 Uhr beendet. Stellplatz: an der Par⸗ teidienſtſtelle. Der Bereitſchaftsausmarſch iſt Dienſt.— Entſchuldigungen ſchriftlich ſofort nur bei Ar⸗ beitsleiſtung im Betrieb oder ſchwerer Er⸗ krankung. Betr.: Ablieferung von Erntehilfs⸗ karten. Die Partei- und Volksgenoſſen müſſen ihre Erntehilfskarten bis ſpäteſtens Montag⸗ abend in der Parteidienſtſtelle abliefern. Braun, Ortsgruppenleiter. Allen Eltern und Arbeitgebern von BDM⸗ Mädels zur Kenntnis, daß die Heimabende im Winterhalbjahr pünktlich um 20 Uhr begin⸗ nen und um 21 Uhr beendet ſind, ſo daß die Mädels bis um 9.15 Uhr zu Hau- ſe ſein können. Dienstag: Schar 3 und 4(15⸗ und 16⸗ jährige) von 8—9 Uhr; Mittwoch: Schar 5 und 6(14 7jährige) von 8-9 Uhr; Mittwoch: Schar 1 und 2(17jährige und älter) von 8—10 Uhr. Die Gruppenführerin. A. S. K. K. Motorſturm 21/ M 153 Trupp 1 Viernheim Morgen Sonntagvormittag 7 Uhr Abfahrt mit Fahrzeug nach Ilvesheim zum Schießen. Nichtableiſtung dieſer Uebung hat die Ent⸗ ziehung des Sportabzeichens zur Folge. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. Oktober 1938 Anſer Tagesſpruch Wir kennen nur ein Ziel auf der Welt: Nicht Haß andern Völkern, ſondern Liebe zur Deutſchen Nation. Adolf Hitler. Jex Fa Er iſt das verhätſchelte Schoßkind, das leib⸗ haftige Paſſe⸗Partout aller öffentlichen Cin⸗ richtungen. Wo immer ſeine bekannte Erſchei⸗ nung ins Geſichtsfeld tritt, verdoppelt das Perſonal ſeine Anſtrengungen. Die reichlich⸗ 105 Trinkgelder von Zufallsgäſten ſind plötz⸗ lich vergeſſen, wenn Seine Majeſtät, der Herr Stammgaſt, geſichtet wird. Da kann unſer⸗ einer nur die Fauſt im Sack ballen, einen ſchon forte angeſetzten Fluch an den Lippen ſanft wieder verhauchen laſſen: Gegen ſeine Bevorzugung und unſere Zurückſetzung— ſo ſcheint es wenigſtens— kommt nichts und nie⸗ mand auf. Oder iſt es dir ſchon paſſiert, daß du, ortskundig, in der gemütlichſten Ecke eines Lokals Platz genommen haſt, ohne in deinem armloſen Gemüte zu ahnen, daß eben da der Fer Stammgaſt ſeine ſozuſagen erbgeſeſſene Leibesfülle niederzulaſſen pflegt? Wenn Blicke töten könnten, lägſt du jetzt zerſchmettert am Boden— geſetzt den Fall, daß zufällig der rechtmäßige Inhaber deines Platzes auf der Bildfläche erſchiene. Da kann die unſchuldige Bedienung nur beide Hände zur Abwendung eines gemurmelten Unwetters erheben, wenn nicht gar furchtbare Repreſſalien, wie inskünf⸗ tige Meidung des Lokals, angedroht werden. Erſt recht im Gaſt⸗ oder Kaffeehaus treten die Sonderrechte des Stammgaſtes in Erſchei⸗ nung. Da gibt es beſtimmte Journale und Zeitſchriften, deren Fährte unſereiner wochen⸗ lang wie ein Jagdhund verfolgen kann, ohne auf das zu erlegende Wild zu ſtoßen. Dagegen der Stammgaſt, er braucht nur erſt in Umriſ⸗ ſen geſichtet worden zu ſein, findet er ſie in ganzen Stößen übereinander an ſeinem Platz, noch bevor er ſich richtig geſetzt hat. Da kannſt du nur neidiſch ein Auge hinüber riskieren, ſo du nicht vorziehſt, den dienſtbaren Geiſt dir anderweitig gefügig zu machen. Ob Stammgaſt im Kino, im Theater, bei der Elektriſchen oder wo immer— ſtets findet dich der Schaffner, der Portieur aus dem Dutzend oder hundert fremder Geſichter her⸗ aus, begrüßt und behandelt dich wie einen alten Bekannten. Weshalb er es als ſein gutes Recht betrachtet, ſich eingehend nach deinem Befinden zu erkundigen und manchmal ſogar die werte Frau Gemahlin— die er ja auch das Vergnügen hat zu kennen— ins Geſpräch miteinzubeziehen. Iſt dir auch jetzt noch kein Licht aufgegan⸗ gen, wie du deine Lage verbeſſern kannſt, ſo höre meinen Rat: Werde Stammgaſt! Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! Mit frijchen Kräften gehen wir Menſchen in den Herbſt und Win⸗ ter. Die melancholiſche Weiſe, daß Herbſt mit Blätterfall und Ernte und letzten Blüten ans Sterben mahne, iſt nicht echt. Gehen wir nicht mit Kräften, die uns Lenz und Sommer gaben, geſtärkt in den Herbſt? Gab uns nicht die Natur in den vergangenen Monaten aus ih⸗ rem reichen Füllhorn alles, was dem Aufbau eines jungen und ſtarken Lebensgefühls diente: Sonne und Wärme und Waſſer und Luft, in denen Körper und Seele ſich erneuen und kräftigen konnten? Lieferten Garten und Feld nicht immer geſunde Koſt voller Lebensſtoffe, die das Blut erneuerten und Schlacken in uns abbauten? Nein, wir gehen mit einem Ueber⸗ ſchuß an Kräften in dieſe„Zeit des Sterbens in der Natur“, und das neue ſtarke Lebensge⸗ fühl ſucht ſich auszuwirken in Taten und Plänen und Vorſätzen. Wir wollen nur ein⸗ mal die neuen Arbeitspläne unſerer Vereine und Organiſationen für das kommende Win⸗ terhalbjahr einſehen: iſt's nicht, als ob man ſich überbieten wolle mit Veranſtaltungen? Größere Geſelligkeit herrſcht in den Vereinen. Die Sänger ſcharen ſich wieder vollzaͤhlig um ihren Chormeiſter und Dirigenten, die Turner und Sportler finden ſich regelmäßiger wieder zu ihren Uebungsabenden. Ja, es geht mit friſchen Kräften ans Werk. Mit erhebendem Auftakt begann das neue Hilfswerk des Win⸗ ters, und niemand iſt„herbſtlich-müde“, wie das ſo falſch heißt, im Gegenteil, jeder iſt zu helfen und zu wirken bereit, wo immer er auch gebraucht wird. Von ſolchem Geſichtspunkt aus wollen wir in den Herbſt und Winter ſchauen, und wir wünſchen ſchon jetzt allen Veranſtal⸗ tungen, allen Unternehmungen für die Zeit, wo die Natur ruht, den ſchönſten Erfolg. * NS-Kulturgemeinde Im Rahmen der für das kommende Winter⸗ halbjahr vorgeſehenen Veranſtaltungen ſpricht am kommenden Mittwoch, 2. November, im Ratskeller um 20 Uhr Pg. Polſter in einem Experimentalvortrag über das The⸗ ma:„Schickſal und Lebensplan“.— Wir machen hierauf aufmerkſam und bitten um einen zahlreichen Beſuch. Inhaber von Erntehilfskarten. Der Ortsgruppenleiter erſucht alle Partei- und Volksgenoſſen, die im Beſitze von Erntehilfs⸗ karten ſind und auf Grund ihres Einſatzes bei den Erntearbeiten von Bauern und Landwir⸗ ten ihre Arbeit beſcheinigt erhielten, dieſe Kar⸗ ten bis Montagabend auf der Parteigeſchäfts⸗ ſtelle abzugeben. Es wird auch an dieſer Stelle gebeten, dieſen Termin einzuhalten, damit die Karten weitergeleitet werden und das Aus⸗ ſtellen der Urkunden erfolgen kann. Einbruch im Jägerhaus Der Dieb deckte das Dach ab Anfang dieſer Woche, ſcheinbar des Nachts, wurde in dem einſam gelegenen, unbewohnten Jägerhaus im Viernheimer Walde, ein Ein⸗ bruch verübt. Im 2. Stock ſtand ein Fenſter offen, durch welches der Täter eindrang. Um Aujruj an alle Ackerbautreibenben! Auch in dieſem Jahre werden hiermit alle Bauern, Landwirte und Acekerbautreibenden aufgefordert, zur Durchführung des Winter- hilfswerkes Naturalſpenden zu zeichnen, wenn in den nächſten Tagen die Beauftragten vor⸗ ſprechen. a Ich nehme an, daß ſich kein Bauer und Landwirt der Notwendigkeit verſchließt, der Leiſtungsfähigkeit entſprechend ſeinen Teil zur Verwirklichung der wahren Volksgemeinſchaft beizutragen. Für die Naturalſpende gelten lt. Mitteilung der Landesbauernſchaft folgende Richtſätze: pro Morgen bebauter Ackerfläche 10 Pfund Kartoffeln und 1 Pfd. Getreide. Wenn alle Volksgenoſſen zur Erfüllung der großen Aufgabe ihr Scherflein beitragen, wird auch der Bauer nicht fehlen! Heil Hitler! Helfrich, Ortsbauernführer. Der ſpielt mit ... in der neuen Semeinde⸗Rapelle Viernheim iſt ohne Muſik! So kann man es wirklich ſagen und daher iſt es ſicherlich nicht allein von allen Laien⸗ muſikſpielern, ſondern auch von allen muſik— und kunſtliebenden Freunden in dieſen Tagen begrüßt worden, als bereits bekannt wurde, daß in Verbindung mit der Reichsmuſikkam⸗ mer in allen Gemeinden ſogenannte Ge⸗ meindekapellen ins Leben zu rufen ſind und gerufen werden. Ein ſolcher Aufruf an anderer Stelle durch den Herrn Bürgermeiſter wendet ſich daher auch an alle Freunde der Muſik und der Kunſt, an alle Laienmuſikſpieler, ſich zur alsbaldigen Gründung und Schaffung dieſer Gemeindekapelle zur Verfügung zu ſtellen, die hier bei uns bisher als Muſizierende tätig ge— weſen ſind. Dabei ſei beſonders betont und darauf hingewieſen, daß es ſich bei dieſer Ge⸗ meindekapelle nicht um eine reine Blasmuſik andeln ſoll, ſondern auch alle Streichmuſik⸗ pieler mögen ſich durch ihre ſofortige Anmel- dung zur Verfügung ſtellen, denn neben einem Blasorcheſter ſoll auch eine Streichmuſik im Rahmen der Gemeindekapelle geſchaffen wer⸗ den. Die Förderung der Laienmuſik iſt das Beſtreben, das in dieſen Gedanken der Reichsmuſikkammer in Verbindung mit den glieder dieſer Gemeinde-Kapelle müſſen ſich rückhaltlos für den nationalſozialiſtiſchen Staat einſetzen und ſich verpflichten, ſich nach Kräften dem Staat, der Partei und der Ge⸗ meinde zur Geſtaltung von nationalen und gemeindlichen Feiern zur Verfügung zu ſtellen. Viernheim kann eine ſchöne Muſik⸗ kapelle ſchaffen! Wir haben hier ſo viele gute Kräfte im Muſikleben, viele muſikverſtändige und maſik⸗ ſchaffende deutſche Volksgenoſſen, die, in dieſer Gemeinde-Kapelle zuſammengeſchloſſen, im Laufe der Zeit unbedingt Großes leiſten wer⸗ den, wie auch andererſeits bereits muſikali⸗ ſche Kräfte zur Leitung und zum Ausbau die⸗ ſer Kapelle ſich zur Verfügung geſtellt haben. Mögen ſich nach dem erlaſſenen Aufruf alle muſikaliſchen Kräfte in unſerer Gemeinde mobiliſieren zur Schaffung einer großen und bedeutungsvollen Gemeinde-Kapelle. Das iſt der Wunſch aller deutſchen Männer und Frauen von Viernheim, dann hätten wir neben unſeren guten Vereinen der deutſchen Sanges⸗ kunſt und auf anderen Gebieten auch noch das Fehlende in Viernheim. Nicht durch kleinliche Gedanken, ſondern in der Erkenntnis, daß es ſich dabei um Höheres und Größeres handelt, möge der Aufruf verſtanden werden, insbeſon⸗ dere aber als im Dienſte der Volksge⸗ deutſchen Gemeinden begründet iſt. Die Mit⸗] meinſchaft. 1 FFP zu dieſem Fenſter zu gelangen, das ſich in einem ſchrägen Dach zwiſchen den Ziegeln befindet, deckte der Dieb ein Teil des Daches ab und warf die Ziegel, etwa 60 Stück, zur Erde, ſo daß dieſe zerbrachen. In dem Zim⸗ mer befanden ſich jedoch nur Geräte, die an⸗ cheinend für den Dieb wertlos waren, da er fe liegen ließ. Das Zimmer war verſchloſſen und ſo konnte er nicht in den unteren Stock eindringen,— wo es allerdings auch nichts zu holen gibt—, und ſo mußte er ohne Beute wieder abziehen. Schon oftmals wurde an dem idylliſch ge⸗ genen Jägerhaus, das ein beliebtes Ausflugs- ziel der Spaziergänger iſt, durch Aufbrechen der Schlöſſer uſw. grober Unfug verübt. Es muß deshalb für alle Waldfreunde eine be ſondere Pflicht ſein, wenn ſie einen derartigen Schädling faſſen, dieſen gleich der Polizei zur Beſtrafung zu übergeben bzw. zu melden. . Ein herrliches Anbenken — das Sonderheft des„Illuſtrier⸗ ten Beobachters“— zum ewigen Andenken für unſere Kinder und kommende Generationen „Das befreite Sudetendeutſch⸗ land“— unter dieſem Titel erſcheint dieſer Tage der„Illuſtrierte Beobachter“ in allen deutſchen Gauen, ein Sonderheft mit 48 Seiten bisher unveröffentlich⸗ ter Bilder aus dem befreiten Sudetenland: nur 48 Seiten Bilder aus dem befreiten Sudetengebiet, u. a. ein anſchauliches Kartenmaterial und neben vielen Stimmungsbildern herrliche Aufnahmen von dem Einzug unſerer Soldaten und beſonders die gewaltige Triumphfahrt des Führers aller Deutſchen! In dieſen Bilderſeiten werden wir bekannt gemacht mit den Weltbädern im Su⸗ detendeutſchland, mit Land und Leuten ſowie der Volkskultur. Das Heft koſtet nur 30 Pfg. und ſollte zum ewigen Andenken für unſere Kinder in keinem Haushalt fehlen, kann man ſich doch daran ſtets die Größe unſerer Zeit vor Augen halten, in die wir hineingeſtellt ſind und all das Gewaltige nochmals in den Bildern mit⸗ erleben, was uns durch die einzige und herr⸗ liche Tat unſeres Führers erſchaffen wurde: ein großdeutſches Reich mit 80 Millionen deutſcher Menſchen im Herzen Europas! pw. Neue Zenfuren Nach den Herbſtferien, der kurzen Raſt, während unſere Schulen ihre Pforten ge⸗ ſchloſſen hielten, wird Bilanz gezogen, und aus dem großen Bilanzbuch der Schule be⸗ kommt jeder ſeinen Kontoauszug, der da Zeug⸗ nis oder Zenſurbuch heißt. Der Lehrer wägt ſorgſam Soll und Haben ab und buchte dann Gewinn oder Verluſt in die einzelnen Spalten. Diesmal gibt es im ganzen Reichsgebiet ein⸗ heitliche Bewertungsſtufen zwiſchen 1 und 6, und der Vergleich wird dort nicht leicht ſein, wo bisher andere Ziffern galten. Die Bewer⸗ tungsgrundſätze ſind jedem Zeugnis beigege⸗ ben, und ſo wird diesmal weniger aus den vorhergehenden Zenſuren als nach dieſen neuen Grundſätzen über die Leiſtung eines Kindes im Schulhalbjahr zu urteilen ſein. Der Weg von der Schule zum Elternhaus wird diesmal mit guten Vorſätzen gepflaſtert ſein, wenn das Zeugnis manchen ſchlechten Punkt aufweiſt. Bis zu Oſtern iſt dann reich⸗ lich Zeit, ſich zu bewähren; denn gerade heute gilt das Schulzeugnis etwas, wo Deutſchland fähige Jungen und Mädel braucht, die im Berufsleben ſpäter zu höchſten Leitungen für ihr Volk geeignet ſind, die aber vor allem willens ſind, ſich ganz und voll einzuſetzen für das Ziel, das ſie ſich geſteckt haben. Ehrentafel des Alters Am heutigen Tage wird Volksgenoſſe Jo⸗ hann Heckmann, Saarſtraße 4, 80 Jahre alt. Wir beglückwünſchen den Jubilar und wünſchen ihm fernerhin alles Gute. Der Geſangverein Sängertreu⸗Harmonie der unter der tüchtigen Leitung des Chormei⸗ ſters Albert Kloßa-Großſachſen ſteht, hält morgen Sonntag abends 8 Uhr, ſeinen Kon⸗ zertabend in Verbindung mit einer Theater- aufführung(„Kein Heimatland, kein Mutter⸗ haus“, Heimatſehnen) ab. Die Muſik mit Violin⸗ und Kilophon⸗Solo ſtellen die beſtbekannten Gebrüder Hanf.— Auch der Männerchor, der über ein gutes Stimmaterial verfügt, hat nur auserleſene Chöre gewählt, die unſerer neuen Zeit entſprechend angepaßt ſind. Auch der verwöhnteſte Beſucher wird auf ſeine Rechnung kommen. Die Eintritts⸗ preiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß jedem Voltsgenoſſen die Gelegenheit geboten iſt, die⸗ ſen herrlichen Abend zu beſuchen. Die Parole für alle Sangesfreunde lautet: Auf zum Kon⸗ zertabend im„Schützenhof“ 100, M. Das lend Lecaff Kindern ds Bet „Hufe mite 1 nenne nu del, de Schume Klit, der Gro Hunden. Ewers möfall Valk dat A ehen fi das Ein geringe volle n wüchſe d ärzten Muöſprn handeln, binn einen G ib fehl Künderge nicht ers Sinne le in ihrer du, ein Wer die Kik harsche nate. 7 nin Vazicth Ganzheit 1 uche cr N Echn wo Vanmeſe dem in! de fir lich We Mer! Schenken Nacken un, der dare I. de ß det iter; ls 0 0 um ein Net zu t 10 0 ehe 0 elle ſen ſich liſtſcen ſch nac der Ge⸗ en und fell. Nu L lfte in 9 mii in dieser u, im ien wer⸗ luſitall⸗ ban die⸗ t haben, Aufruf meinde den und Dab it r und ir nchen ange ch dal leiſliche daß e hnndelt, when lallege du, n ge⸗ N, nd lle be⸗ a gg * wigt le dann allen. ſet elle und ö, bt eil, Bewer⸗ baagege⸗ 5 den Apaſf Wenn auj jede Ehe nur zwei Kinber kämen 8 Gefahren des Zweikinderſyſtems Von Prof. Dr. A. Mayer, Direktor der Frauenklinik Tübingen Wenn auf jede Ehe nur zwei Kinder kä⸗ men, wären viele bedeutende und große Männer nicht geboren worden. Ganz tö⸗ richt iſt jedenfalls das Vorurteil, daß der Wert der Nachkommenſchaft abnehmen müſ⸗ ſe, wenn die Zahl der Kinder anſteigt. Sol⸗ che Vorurteile zu zerſtören, iſt der Verfaſſer als bekannter Frauenarzt und Geburtshelfer berufen. Wir entnehmen den folgenden Ab⸗ ſchnitt mit Genehmigung des Verlages J. F. Lehmann, München, ſeiner kürzlich erſchie⸗ nenen Schrift„Deutſche Mutter und deutſcher Aufſtieg“(Preis kart. Mk. 1.50, 10 Stück je Mk. 1.25, 100 Stück je Mk. 1.10.) Das Zweikinderſyſtem iſt nicht nur eine zahlenmäßige quantitative Unterbilanz, es ge⸗ 3 in hohem Maße auch die qualitative eſchaffenheit eines Volkes. Je größer die Kinderzahl, deſto wahrſcheinlicher die Ausleſe des Beſten. In der Tat, viele der ſogenannten „Köpfe“ der Weltgeſchichte waren erſt das dritte oder ſpätere Kind ihrer Eltern. Ich nenne nur wenige: Dürer, Luther, Bach, Hän⸗ del, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Richard Wagner, Leſſing, Kant, Kleiſt, Fraunhofer, Friedrich Koch, Friedrich der Große, Freiherr vom Stein, Bismarck, Hindenburg. Sie würden uns alle beim Zwei⸗ kinderſyſtem fehlen und zeigen, welchen Wert⸗ ausfall dieſe„ungeborenen“ für das Volk darſtellen. Auch viele Eltern, die glauben, mit dem einen Kind dieſem und ſich zu nützen, wird das Einkind ein„Sorgenkind“. Schon bei der geringſten Erkrankung befällt ſie die qual⸗ volle Angſt, das Kind zu verlieren. Die Aus⸗ wüchſe dieſer Angſtkomplexe ſind den Kinder⸗ ärzten ſattſam bekannt und haben zu dem Ausſpruch geführt: Kinder wären gut zu be⸗ handeln, wenn es keine Eltern gäbe. Darüber hinaus bedeutet die größere Geſchwiſterzahl einen Gewinn für das Kind ſelbſt. Dem Ein⸗ kind fehlt etwas, was es braucht, nämlich die Kindergemeinſchaft, die ihm der Erwachſene nicht erſetzen kann; Erwachſene ſind in dieſem Sinne keine„gute Geſellſchaft“ für das Kind; in ihrer Umgebung kommt das Cinkind nie da⸗ zu, ein richtiges Kind zu ſein. Aber vom Spielgefährten abgeſehen, hat die Kindergemeinſchaft auch eine große erzie⸗ heriſche Bedeutung und bringt charakterliche Werte. Die größere Geſchwiſterzahl erzieht zur ung an die Eigenart des anderen, zur Verzichtbereitſchaft, Kameradſchaft und zur Ganzheitseinſtellung. Dieſe fehlt ſo oft den ich⸗betonten Einzelkindern oder gar den an⸗ ſpruchsvollen und verwöhnten„Mutterſöhn⸗ chen“. Nicht in den Häuſern mit dem einzigen Sohn wohnt jener Opfergeiſt, der die ſittliche Vorausſetzung deutſchen Wehrwillens iſt, ſon⸗ dern in den Häuſern, in deren Kinderſchar je⸗ des für das andere ſein Opfer bringt(Völ⸗ kiſche Wacht 1933, Nr. 9). f Aber trotzdem hört man immer wieder das Bedenken, daß der Nachkommenwert mit der Nachkommenzahl abnimmt. Das iſt ein Irr⸗ tum, der uns praktiſch hauptſächlich in zwei Formen gegenübertritt: 1. Der eine Irrtum liegt in der Anſicht, daß der Nachkommenwert mit dem Alter der Mütter fällt. Manche Frauen mit etwas mehr als 30 Jahren meinen, ſie ſeien ſchon zu alt, um ein wertvolles und geſundes Kind zur Welt zu bringen. In ſchroffem Gegenſatz dazu lehrt die ärzt⸗ liche Erfahrung, daß die Neugeborenen der Reihe nach bis zum 5. und 6. Kind körperlich immer kräftiger werden, obwohl das Alter der Mutter immer höher wird. Auch die geiſtige Begabung der Kinder braucht keineswegs mit der fortſchreitenden Kinderzahl abzunehmen. Das zeigen ſchon die oben erwähnten klangvollen Namen. Unter ihnen waren z. B. Friedrich der Große, Na⸗ oleon und Bismarck das vierte Kind ihrer Eltern, Freiherr v. Stein das fünfte, van Dyck das ſechſte, Blücher das ſiebente, Joh. Seb. Bach das achte, Richard Wagner das neunte und Oscar v. Miller, der Begründer des Deutſchen Muſeums in München, ſtand an zehnter Stelle. Im Hinblick darauf wurden ſogar Stimmen laut, die für die Thronfolge, wofür man ja die Beſten ſucht, die Ultimo⸗Genitur empfeh⸗ len anſtatt die Primo⸗Genitur. 2. Der andere Irrtum beſteht in dem weit verbreiteten Standpunkt: Lieber wenigen Kin⸗ dern eine gute Mutter, als vielen eine ſchlechte. — Das iſt an ſich nicht unrichtig, 5 man kann auch vielen Kindern eine gute Mutter ſein, das haben unſere Mütter mit ihren 6 bis 8 und 10 Kindern gezeigt. Die Kinder waren dabei nicht ſchlecht, denn ſie waren die Helden des Weltkrieges. Aber unſere Mütter waren unübertrefflich in Anſpruchsloſigkeit und Opferbereitſchaft. Sie hielten auch Zigarette, Tanztee, Lippen⸗ ſtift, Schönheitskonkurrenz und manches an⸗ dere, das hinter uns liegt, nicht für lebens⸗ notwendig. Für ſie gab es auch keine„Kon⸗ kurrenz der beſtangezogenen Frauen“, wie ſie Paris vor einigen Jahren ſah, und doch ſtan⸗ den ſie an innerer Schönheit und Mutterqaa⸗ litäten unſerer Zeit nicht nach. Sei dem, wie dem wolle, wir brauchen nicht nur viele, ſondern viele geſunde und der Allgemeinheit nützliche Kinder. * Leiſſätze zur Propagierung der Einkellerung von Kartoffeln 1. Rechtzeitige Einkellerung von Kartoffeln er⸗ leichtert eine private Vorratswirtſchaft und unterſtützt darüber hinaus die Maßnahmen der ſtaatlichen Vorratswirtſchaft. 2. Einkellerung von Kartoffeln bedeutet Ent⸗ laſtung der Lagerräume der Landwirtſchaft und beim Großhandel. 3. Wichtig iſt: Rechtzeitige und ausreichende Einkellerung! Man ſoll mit dem Einkellern ſchon im Oktober beginnen und nicht erſt im November. 4. Rechtzeitige Einkellerung bringt Erſparniſſe für die Hausfrau, da in den ſpäteren Win⸗ Die Jünger Jahns rufen termonaten Zuſchläge bezahlt werden müſ⸗ ſen. Darüber hinaus iſt der Großeinkauf bei der Einkellerung billiger als der tägliche Kleineinkauf. 5. Rechtzeitige Einkellerung ſichert einheitliche Sortenwahl. Je einheitlicher die Sorten, deſto leichter die Verwendungsmöglichkeit im Haushalt. Kartoffeln verſchiedener Sor⸗ ten können Schwierigkeiten ergeben durch e ee der Kocheigenſchaften u. ſ. w. 6. Rechtzeitige Einkellerung iſt empfehlens⸗ wert, weil dann in jedem Falle ein ein⸗ wandfreier Transport geſichert iſt. Während der Froſtperioden ſind bekanntlich die Transportmöglichkeiten für Kartoffeln ge⸗ ring. 7. Die eingelagerten Kartoffeln ſollen mög⸗ lichſt bis Ausgang März reichen. 8. Einkellerung von Kartoffeln bedeutet für die Hausfrau eine Erleichterung des täg⸗ lichen Einkaufs. Eingelagerte Kartoffeln machen das Heimtragen von mehreren Pfunden Kartoffeln täglich unnötig. 9. Zur Vermeidung von Verluſten muß aber die Hausfrau vor allem eine richtige La⸗ gerung der Kartoffeln ſicherſtellen. Der Keller muß ſauber und trocken ſein. Die Kartoffeln müſſen ſo gelagert ſein, daß ſie gut gelüftet und regelmäßig durchgeſehen werden können, damit faule Kartoffeln rechtzeitig entfernt werden. * Schach Der hieſige Schachklub hat den Beginn der Meiſterſchaft 193839 um acht Tage verlegt. Die Meiſterſchaftsſpiele beginnen daher am kommenden Dienstag, den 1. November 1938, abends 8.30 Uhr. Folgende Spieler werden ſich beteiligen. Adler H., Adler N., Breiling, Frank, Haas W., Hanf N., Hofmann, Merkel A., Rech K., Reinhardt H., Rockenſtein, Theo⸗ bald und Walter. Als jüngſtes Schachtalent nimmt der 14jährige Haas W. teil. Er ver⸗ zichtete auf die Jugendmeiſterſchaft, die er wahrſcheinlich errungen hätte. Man dürfte ſehr geſpannt ſein, wie er die Meiſterſchaft durch⸗ .. da bleibt niemand zu Hauje! Das große Herbſt⸗Schauturnen wird zum Ziel aller Viernheimer!— Glanzvolle turneriſche Vorführungen, bezaubernde Reigen und Tänze! Nun iſt es ſo weit. Das große Herbſt⸗ Schauturnen 1938, der Tag, auf den ſich alle Volksgenoſſen, inſonderheit jedoch die Freunde der ſchönen Turnſache ſo ſehr freuten, ſteht dicht vor der Tür. Morgen Sonn⸗ tagabend wird dieſes große turneriſche Ereignis in den Sälen des„Freiſchütz“ von Stapel laufen. Und wir glauben im voraus behaupten zu können: Wo deutſche Turner ſind und öffent⸗ lich für die Idee unſeres Turnvaters Jahn, für die Körper und Seele geſund erhaltenden Leibesübungen werben, wo kunſtvolle Barren⸗, Reck⸗, Pferd⸗ und Freiübungen helle Begei⸗ ſterung erwecken: da bleibt niemand zu Hauſel Wo fröhliche Jungturner Zeugnis von ihrer vielſeitigen Jahresarbeit geben, wo luſtig ſie ſich tummeln und, für ihr Ideal einſtehend, in ihrer Art das deutſche Turnen dem deutſchen Menſchen näher zu bringen verſu⸗ chen: da bleibt niemand zu Hauſe! Wo gar Turnerinnen im Mittelpunkt der Darbietungen ſtehen, wo bezaubernde Rei⸗ gen das Auge erquicken und herrliche Tänze zur Vorführung gelangen: da bleibt nie⸗ mand zu Hauſel Und ſchließlich: Wo mitten in der Gemeinſchaft Sol⸗ daten des Führers weilen, wo friſch ent⸗ laſſene„Zweijährige“ aus ihrer ſoeben been⸗ deten Dienſtzeit erzählen, und ſo manchen humorvollen Erlebnisbericht wiedergeben— wo junge, in wenigen Tagen zum Arbeitsdienſt oder Militär einrückenden Rekruten ſich noch einmal zuſammenfinden, um in herrlichen Stunden ihr„ziviles Leben“ für längere Zeit zu beſchließen: da bleibt niemand zu Hauſe! Da wollen alle dabei ſein! Sage niemand:„da gehen ſo viele hin, ich bekomme dort doch keinen Stuhl mehr!“ Keine Sorge, für jeden findet ſich ein Plätzchen, und wenns notwendig wird, ſetzen 105 eben zwei auf einen Stuhl. Jedenfalls: Raum für alle iſt im„Freiſchütz“! Und wir verſichern: jedem wird es dort gefallen, alle werden ſich wohl⸗ fühlen und in angeregter Stimmung die Dar⸗ bietungen verfolgen. Ueberdies wird ſo man⸗ cher„alte Herr“, der ſich ſchon lange zum „alten Eiſen“ zählt, plötzlich wieder jung, für die Leibesübungen begeiſtert, und heimlich bei ſeiner„beſſeren Ehehalfte“— ſoweit notwen⸗ dig— die künftige Erlaubnis zum Turnſtun⸗ denbeſuch erbitten Wichtig, überaus wichtig ſind die Leibes⸗ übungen in unſerem heutigen aufwärts und wärtsſtrebenden Deutſchland. Mehr denn je erfahren ſie die Förderung und Unterſtützung der behördlichen Stellen.„Nur in einem ge⸗ ſunden Körper wohnt ein geſunder Geiſt!“ Dieſes Wort ſteht heute im Vordergrund allen Schaffens und deſſen unbedingte Befolgung und Verwirklichung iſt es, was uns Deatſche zu tüchtigen, lebensfrohen Menſchen macht. Dieſem Zweck dient neben allen anderen Sportarten auch die Turnerei. Immer machen ſie auf uns beſonderen Eindruck, die ſehnigen Geſtalten unſerer Turner, die in bewunderns⸗ werter Weiſe jedes Gerät, ſei es nun Pferd, Barren oder Reck beherrſchen. So findet das Herbſt⸗Schauturnen des Turnvereins morgen Sonntagabend den Zu⸗ ſpruch aller Viernheimer. Vater, Mutter, Bruder, Schweſter, auch alle, die unterm Jahr weniger„aus dem Haus“ kommen, werden es ſich nicht nehmen laſſen und Zeuge des dies⸗ jährigen größten turneriſchen Ereigniſſes wer⸗ den. Die Jünger Jahns rufen! Niemand über⸗ hört den Ruf! Niemand will fehlen! Nie⸗ mand bleibt da zu Hauſel Herbſt⸗Schauturnen— Rekruten⸗ Abſchiedsball In der Vorkriegszeit war es immer der Fall, daß mit dem Herbſtſchauturnen die Ab⸗ 0 ſchiedsfeier der einrückenden Rekruten verbun⸗ den war. So ſoll es wieder werden. Alle unſere jungen Soldaten, die anfangs November unter die Fahne gerufen werden, geben ſich morgen abend im„Freiſchütz“ ein Stelldichein. Mit ihnen erſcheinen auch alle diejenigen, die während der beiden letzten Jahre dem Vaterlande dienten und nun wie⸗ der die Soldatenmütze mit dem Zivilrock ver⸗ tauſchten. Gemeinſchaftlich wird man einige Stunden der Freude und des Frohſinns ver⸗ bringen, zu deren guten Gelingen auch unſere alten gedienten Soldaten, denen allen die frü⸗ heren mit dem Herbſtſchauturnen verbundenen Rekrutenabſchiedsfeiern noch in guter Erin⸗ nerung ſind, beitragen werden. Alles in allem: es iſt ein Abend, wo ſich alles zuſammenfindet, ein Abend, der alles in ſich vereinigt: Frohe Lieder— herrliche Muſik— deutſches Turnen— volkstümliche Reigen und zum Schluß noch ein gemütliches Tänzchen. Da fragen wir nochmals: Wer will fehlen? Wer will zu Hauſe bleiben? Lehrlingseinſtellung im Handwerk an Ostern 1939 Nach einer Anordnung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung dürfen in privaten und öffentlichen Betrieben und Verwaltungen(mit Ausnahme der im„Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 202 angeführten Betriebe) männliche und weibliche Perſonen unter 25 Jahren nur mit vorheriger Zuſtimmung der zuſtändigen Ar⸗ beitsämter eingeſtellt werden. Wer alſo einen Lehrling(Anlernling) Prak⸗ tikanten oder Volontär einzuſtellen beabſich⸗ tigt, hat zuvor die Genehmigung zu beantra⸗ gen. Der Antrag zur Einſtellungsgenehmigung eitens der Betriebsinhaber hat auf einem da⸗ far beſtimmten Vordruck zu erfolgen. Schrift⸗ liche Anträge anderer Art, ſowie mündliche oder fernmündliche Antragſtellungen ſind nicht ausreichend und werden nicht berückſichtigt. Antragsvordrucke ſind für Handwerkslehr⸗ linge bei dem zuſtändigen Innungsobermeiſter erhältlich. Es wird darauf hingewieſen, daß trotz der mit Wirkung vom 1. November 1938 in Kraft tretenden Auflöſung des Kreiſes Bensheim und Zuſammenlegung der Innungen mit denen des Kreiſes Heppenheim Anmeldekarten jeweils bei dem Obermeiſter anzufordern ſind, der bis zum 1. November 1938 die Innung des Kreiſes Bensheim oder Heppenheim geführt bzw. ge⸗ führt hat. Der ausgefüllte Antragsvordruck(Doppel⸗ karte) zur Genehmigung von Lehrſtellen, die Oſtern 1939 beſetzt werden ſollen, muß bis ſpäteſtens 10. November 1938 bei dem vorbe⸗ zeichneten Innungsobermeiſter eingereicht ſein. Verſpätet eingereichte Anträge können eine Berückſichtigung nicht erfahren. Im Hinblick auf die ungeheure Bedeutung der Nachwuchsſicherung im Handwerk, die ebenſo ſehr im Intereſſe des Meiſters und der Meiſterin, wie in dem der Volksgemeinſchaft liegt, ſind die Einſtellungsvorſchriften ge⸗ naueſtens zu beachten. Kreishandwerkerſchaft Bensheim und Heppenheim. . d hält. Eine ſehr gute Theorie und ein ſtarkes Spiel beſitzt er. Die übrigen Teilnehmer ſind alle ſehr ſtarke Spieler und dieſerhalb dürf⸗ ten ſehr ſchöne Spiele zu erwarten ſein. Die Jugendmeiſterſchaft beginnt am Dienstag, den 8. November, um 17 Uhr. Es können ſich alle jugendlichen Schachſpieler und Spielerin⸗ nen bis zum 18. Lebensjahr hierzu bis ſpä⸗ teſtens zum 1. November 1938, 18 Uhr, mel⸗ den. Sechs Preiſe gelangen zur Verteilung. Der erſte Sieger erhält außerdem den Titel Jugendmeiſter von Viernheim 1938⸗39 zu⸗ erkannt. Jugendliche, die das Schachſpiel er⸗ lernen wollen, können ſich am Dienstag, den 1. November, um 17 Uhr im Klublokal mel⸗ den. An allen Spielabenden findet von 8— 8.30 Uhr theoretiſcher Unterricht ſtatt. * hausgehilfin— Haus angeſtellle? Eine Abgrenzung der Bezeichnung Hausge⸗ hilfin und Hausangeſtellte hat der Reichs⸗ finanzminiſter in der 2. Lohnſteuerdurchfüh; F In der Zeit⸗ ſchrift für Standesamtsweſen wird nun emp⸗ fohlen, dieſe Beſtimmungen auch beim Stan⸗ desamt anzuwenden. Manche Standesbeamte ließen im Heiratsregiſter bei der eheſchließen⸗ den Frau grundſätzlich den Beruf weg, weil ſie die Frau nicht für ihr ganzes Leben damit belaſten wollten, daß ſie zur Zeit der Ehe⸗ ſchließung Arbeiterin oder Hausgehilfin war. Das ſeien liberaliſtiſche. die im Dritten Reich keine Geltung mehr hätten, denn es ſei im nationalſozialiſtiſchen Staat erſte Pflicht jedes Staatsbürgers, geiſtig oder kör⸗ perlich zu ſchaffen. Die RS.⸗Frauenſchaft wie⸗ derholt betont, daß im Dritten Reich kein Raum für Frauen ſei, die keinen Beruf erlernt hät⸗ ten. Nach der Difinition des Reichsfinanzmi⸗ niſters(RGBl, I S. 149/38) gelten als Haus⸗ gehilfinnen ſolche weibliche Arbeitnehmer, die häusliche Arbeiten einfacher Art verrichten, z. B. Stubenmädchen, Köchinnen, Zofen, Kindermäd⸗ chen uſw., wenn ſie in einem Haushalt beſchäf⸗ tigt werden. Zu den Hausgehilfinnen gehören in der Regel auch Haustöchter, d. h. Arbeitneh⸗ merinnen, die bei gehobener perſönlicher Stel⸗ lung zur Verrichtung einfacher Arbeit in einen Houshalt aufgenommen werden, ferner haus wirtſchaftliche Lehrlinge und die weiblichen Jugendlichen, die ſich in der Ausbildung des Hauswirtſchaftlichen Jahres für Mädchen be⸗ 33 Haustöchter, die nur für kurze Zeit zur us- oder Fortbildung in die häusliche Ge⸗ meinſchaft aufgenommen werden, ohne dabei in ein Dienſtverhältnis zu treten, fallen dagegen nicht unter den Begriff der Hausgehilfinnen. Auch ſind Erzieherinnen, Geſellſchafterinnen und alle ſonſtigen weiblichen Arbeitnehmer, die eine mehr leitende als ausführende Tätig keit ausüben, keine Hausgehilfinnen, ſonderi Hausangeſtellte. ——ů—ů——. 0 —— —— — — A —— — 4 — 5 —— 1 1 1 1 9 07 Mannheim auf bem Walbſportplatz Viernheim— 07 Mannheim Friedrichsefld— Brühl Weinheim— Käfertal Phönix— Neulußheim Heddesheim— Feudenheim Hockenheim— Seckenheim Am morgigen Sonntag herrſcht in Unter baden⸗Weſt Hochbetrieb. Nicht weniger als 6 Spiele ſtehen auf der Tagesordnung, darunter eine Reihe bedeutender Spiele. So allmählich ſchälen ſich doch recht deutlich die Favoriten heraus, ohne daß es dem einen oder anderen gelungen wäre, ſich einen größeren Punkte⸗ vorſprung zu erobern. Deswegen wird man auf den Ausgang der morgigen Spiele wieder geſpannt ſein. Auf den erſten Blick ſieht es faſt aus, als ſollten die Platzvereine überall ſiegreich blei⸗ ben. Doch werden ſich Seckenheim, Käfertal und 07 Mannheim nicht ohne weiteres aus dem Felde ſchlagen laſſen und in Hockenheim, Weinheim und Viernheim wird man erſt beim Schlußpfiff den Sieger ſagen können.— 07 Mannheim, das in Viernheim gaſtiert, iſt eine der techniſch beſten Mannſchaften des Kreiſes und iſt eine Mannſchaft, die ſchwer zu ſchla⸗ en iſt. Im vergangenen Jahre gelang es uns knapp mit 1:0 dieſe Elf zu beſiegen. Erſt vor 14 Tagen hat 07 den Tabellenführer Phönix auf deſſen Gelände beſiegt und damit für ei⸗ Doch dürfte es unſeren Grünen aufgrund der nen Wechſel in der Tabellenführung geſorgt. Leiſtungen in den beiden letzten Spielen ge⸗ lingen, das Spiel für ſich zu geſtalten. Ge⸗ ſellt ſich zu dem techniſch guten Spiel vom Sonntag noch ein geſunder Schuß, dann wer⸗ den beide Punkte in Viernheim bleiben. 1. Mſchft.: Krug; Kiß, Faltermann; Hoock, Müller J., Fetſch; Kiß J., Pfenning, Bur⸗ kert, Kiß 4, Kiß K. Erſatz: Müller A. Erſatzliga: Rüth; Dewald, Kempf J.; Rein⸗ hardt, Weiß, Weidner, Mandel Hch., Fal⸗ termann, Rohrbacher, Krug, Kempf K. Erſatz: Alter W. Morgen Sonntag vormittag 10 Uhr füh⸗ ren die Jugendmannſchaften Trainingsſpiele durch. Turner⸗Jußballer in Schriesheim Zum fälligen Verbandsſpiel müſſen morgen unſere Fußballer nach Schriesheim. Wir wiſ⸗ ſen alle, wie hart die Vereine an der Berg⸗ ſtraße ſpielen und daß dort die Punkte nur mit vollſtem Einſatz eines jeden Spielers er⸗ rungen werden. Aber wir vertrauen auf un⸗ ſere Mannſchaft, die wohl dadurch etwas ge⸗ ſchwächt iſt, daß Kühlwein in der Verteidi⸗ gung erſetzt werden muß, da er zum Arbeits- dienſt einrückt. Heute nachmittag beginnen die erſten Run⸗ denſpiele unſerer Schüler(Sportdienſtgrup⸗ pen). Und zwar ſpielt unſere 1. Schüler⸗M. gegen 09 Weinheim auf unſerem Platze und die 2. Mannſchaft gegen Amicitia auf dem Waldſportplatz. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Beikert E.; Pfenning, Schmitt; Müller, Jakob, Mandel; Winkenbach Joſ., Stumpf, Alter, Helbig, Hofmann. 2. Mſchft.: Keck; Adler, Kühlwein; Mandel, Effler, Schneider, Buſalt; Brandenburger, Werle, Georgi, Roos. 8 Die Arbeitsſchußausſtellung fährt NSG. Anläßlich der Hauptverſammlung der Deutſchen Geſellſchaft für Arbeitsſchutz wird in Frankfurt in den Römerhallen eine Wander- ausſtellung über Arbeitsſchutz, Unfallverhütung und Gewerbehygiene gezeigt als Muſterbeiſpiel für eine gute Propaganda auf dem Gebiete des Arbeitsſchutzes in den Betrieben. Die Ausſtellung umfaßt etwa 400 Quadrat⸗ meter Fläche und iſt in jedem Kameradſchafts⸗ haus, jeder größeren Betriebs- oder Montage- halle aufzuſtellen. Das geſamte Material hier- zu. alſo die Wände, Geſtelle, Stützen und Aus⸗ ſtellungsobjekte ſelbſt werden im Autozug mit- geführt. Der Autozug enthält außerdem alle Einrichtungen. die zur modernen Propaganda Schulkinder. und Belehrung notwendig ſind, ſo einen Pro- jetionsapparat für Lichtbilder, eine Verdunke⸗ lungseinrichtung für Säle, ein Stebfilmappa⸗ rat, eine vollkommene Tonfilmanlage und eine Lautſprecherübertragung, die ſowohl direkt be- ſprochen als auch von Schallplatten oder Rund⸗ funk verſorgt werden kann. Fahrſtuhlunglück im Warenhaus Mannheim. Am Freitag vormittag kurz nach 10 Uhr ereignete ſich im Kaufhaus Voll- mer am Paradeplatz ein folgenſchweres Fahr⸗ ſtuhlunglück, wobei alle in dem Fahrſtuhl be⸗ förderten Perſonen einſchließlich des Fahr⸗ ſtuhlführers Verletzungen erlitten, die zum Teil ſehr ſchwerer Natur ſind. Die Unfall⸗ ſtelle ſelbſt bot ein erſchütterndes Bild. Der Fahrſtuhl, der aus bis jetzt noch ungeklärter Urſache aus dem oberen Stockwerk nieder⸗ ſauſte, ſchlug im Partere mit anerhörter Wucht auf, und zwiſchen den Trümmern la⸗ gen die unglücklichen Teilnehmer dieſer Schrek⸗ kensfahrt. Durch raſche und geſchickte Zuſam⸗ menarbeit konnten die Verletzten nach An⸗ legung von Notverbänden raſch in das Kran⸗ kenhaus gebracht werden.— Entgegen anders⸗ lautenden Gerüchten ſind bis jetzt glücklicher⸗ weiſe keine Toten zu verzeichnen. Kirchliche Anzeigen Kalholijche Kirche: 21. Sonntag n. Pfingſten: Chriſt⸗Königsfeſt (Gemeinſame hl. Kommunion für alle Frauen und Jungfrauen) Apoſtelkirche: 6.30 Uhr 1. hl. M.; 7.30 2. hl. M.; 9.30 HA.; 1 Uhr And. f. alle 2 Uhr Andacht für Er⸗ wachſ. 8 Uhr Chriſt⸗Königsfeier mit Predigt. Marienkirche: 8 Uhr hl. M.; 10 Uhr Kin⸗ der⸗Meſſe. Mo. 6.30 beſt. A. f. Gg. Hofmann 10., Ehefr. Marg. geb. Köhler, Tochter Anna M., Großeltern; u. f. Pet. Joſ. Friedel, Chefr. Anna M. gb. Englert, Tochter Apoll. geehl. Lammer; geſt. hl. M. f. Fam. Mich. Weinlein und Valt. Kirchner; 7 Uhr Seg.⸗M. f. Valt. Winkler 4., Ehefr. Thereſia geb. Georgi und Kinder; Schluß des Roſenkranzgebetes. Um 5 Uhr Beichtgelegenheit. Di. Allerheiligen. 6.30 hl. M.; 8.00 hl. M. ohne Predigt; 10 Uhr HA. mit Pred. Marienkirche: 8.30 hl. M. m. Pred.; 10.30 hl. M. nur f. Kind.; 1 Uhr And. f. d. Kind. 2 Uhr feierliche Veſper; Predigt, Armenſeelen⸗ And., dann begeben ſich die Gläubigen ohne Prozeſſ. auf den Friedhof. Dort Einſegnung der Gräber, am großen Friedhofskreuz kurze And. f. d. Verſtorbenen; die Gläubigen mögen ſich ordnungsgemäß um das Kreuz aufſtellen. Von 12 Uhr Allerheiligen mittags bis Aller⸗ ſeelen⸗Abend kann nach Empfang der hl. Sak⸗ ramenten ein vollk. Ablaß f. d. Armen Seelen gewonnen werden. Ab 5 Uhr Beichtgelegenheit bis gegen 7 Uhr. Mi. Allerſeelen. 6 Uhr hl. M. in der Apoſtelk.; 7 Uhr Requiem in beiden Kirchen für alle Verſtorbenen d. Pfarrei. Dieſe See⸗ lenämter ſollen beſonders d. Kinder beſuchen; abends 7.30 Uhr Allerſeelen-And., in der ganzen Woche. Do. 1. u. 2. SA. f. Cäc. Bauer geb. Adler Fr. Seg.⸗M. für Joh. Sommer, Ehefrau Maria geb. Pfenning, Kind. Jak. u. Marg., Enkelkind Hans Grammig; geſt. hl. M. für Bürgermſtr. Gg. Pfützer; beſt. EA. f. Jonas Schmitt, Ehefr. Kath. gb. Hoock, Tocht. Barb. geehel. Schneider und Angeh. Sa. 1. u. 2. SA. für Johannes Michel⸗ hans; geſt. hl. M. f. Joh. Müller 7., Ehefr. Marg. geb. Gärtner. Nächſt. So. gemeinſ. hl. Kommunion f. d. diesjähr. Erſtkommunik. Do. 5 Uhr Veichtge⸗ legenh. weg. Herz-Jeſu-Fr. Mo. b. d. Engl. Frl., Do. b. d. Barmh. Schweſt., Fr. in der Marienkirche hl. M. Evangelſſche Kirche: So. 9.30 Gottesd.; anſchl. Kind. Gottesd. Mo. 9.30 Reformationsfeier. Di. Frauen⸗ abend. Do. Singſtunde d. Kirchenchors. Um vollzähl. Erſcheinen wird gebeten. 3 iſt die übliche Reihenfolge. Erkältungen und den erſten Grippean⸗ Achern ſofort wirkſam begegnen, heißt deshalb ſchwere Erkrankungen in 10 Regel vermeiden. Bei häufigem Witterungsumſchlag, vor allem bei ogenanntem Grippewetter, trinte man dreimal, täglich eine Taſſe heißen Tee mit einem Schuß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Das meiſt wohltuende und notwendige Schwitzen, das die Krantheitserreger betämpft und unwirk⸗ lam macht, wird dadurch begünſtigt. * älfte. Waſſers gut verrügrt trinten; Kinder die H t eine Ertältung bereits da, wende man folgende Schnellkur an: 3 dem eden möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Wafer wen ant und Zucker mit der doppelten Menge kochenden Halten Sie in Ihrer Hausapotheke Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ſtets vor⸗ cada. Sie detommen ihn in der blauen Original ⸗ Packung mit den drei Nonnen in Apotheten und Drogerien in Flaſchen zu NM 2.80, 1.65 u.—.90. Als Gruß aus ber Heimat ſenden Sie am beſten Ihren Verwandten und Bekannten im In⸗ und Ausland die weit verbreitete und überall gern geleſene Viernh. Volkszeitung te und empfindliche Haul des Kindes iſt perſi⸗ g richtige Ergänzung der täglichen Körperpflege. Aujruj. nach einer Dereinbarung zwiſchen der Reichsmuſikkammer und dem Deulſchen bemeindetag ſollen in be— meinden bis zu 20 bod Finwohnern Gemeinbekapellen eingerichtet werden. Demzufolge wird, wie bereits verlaut— bart, auch in der Gemeinde Diernheim die flufſtellung einer fapelle erfolgen. Alle kfluſiker, die gewillt ſind, der neuen fapelle beizutreten, werden ge- beten, ihre ffleldung ſchriſtlich oder mündlich bis 2. November 1938 auf dem Rathaus, Zimmer 17 abzugeben. fjeil fHjitler! Bechtel, Bürgermeiſter. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Stromunterbre chung. Wegen dringender Reparaturarbeiten wird von Seiten des Badenwerkes am Sonntag, den 30. Oktober 1938, von vormit⸗ tags 8 bis 12 Uhr, die Stromlieferung unterbrochen. Die Stromverbraucher werden hierauf auf⸗ merkſam gemacht. Betr.: Sammelkaſſe des Finanzamts Hep⸗ penheim. b Ab 1. November 1938 wird die Sammel- kaſſe des Finanzamts Heppenheim durch die Zollkaſſe Viernheim übernommen.— Zahltage find: Montag, Dienstag, Donners⸗ tag und Freitag, von 8—12 Uhr. Betr.: Dienſtſtunden. Die Dienſtſtunden der Verwaltung und der Kaſſe ſind für die Zeit vom 1. November 1938 bis auf weiteres wie folgt ſeſtgeſetzt: Montags bis Freitags einſchl. 7.30 bis 13 Uhr, 15 Uhr bis 18.30 Uhr. Samstags: 7.30 Uhr bis 13.30 Uhr. Die Sprechſtunden finden nach wie vor von 9—12 Uhr ſtatt und ſind einzuhalten. Viernheim, den 27. Oktober 1938. Ter Bürgermeiſter Dejfentliche Mahnung Unter Bezugnahme auf meine öffentl. Er⸗ innerungen werden hiermit gemahnt: a) Gemeinde⸗Grundſteuer für 1938 1.—5. Rate; b) Gewerbeſteuer für 1938 1. und 2. Rate. Ich mache darauf aufmerkſam, daß außer den Mahnkoſten, bei höheren Beträgen auch ein Säumniszuſchlag in Höhe von 2 v. H. zu entrichten iſt. Der Schuldner hat außerdem in 10 Tagen die Zwangsvollſtrek⸗ kung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung an die einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter ereins⸗Anzeiget Männergeſangverein 1846 f Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Singſtunde. Der Vorſitzende. Sängereinheit Heute Samstag abend Singſtunde im Lokal. Bitte vollzählig und pünktlich. Der Vorſitzende. Gefangverein Sängerbund⸗ Flora. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Sing⸗ ſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertrene Harmonie. Die Abfahrt nach Großſachſen heute Sams⸗ tagabend zwecks Darbringung eines Ständ⸗ chens erfolgt 8.12 Uhr ab O&G.⸗Bahnhof. Rückfahrt per Omnibus. Fahrpreis 1.— Mk. Es iſt für leden Sänger eine Ehrenſache, ſich an dieſer Fahrt zu beteiligen.— Morgen Sonntagnachmittag um 1 Uhr Geſamt⸗Chor⸗ probe. Alle Sänger pünktlich und vollzählig! Der Vorſitzende. Deutſches Notes Kreuz i Bereitſchaft m und w. Die Verſammlung fällt aus. Am Sonntag, 30. Oktober, nachmittags 2 Uhr, in Birkenau Geländeübung. Abfahrt in Dienſttracht 12.42 Uhr mit der OEG., per Rad 12 Uhr am Rathaus. Der ſtellvertr. Führer— Die Führerin. Brieftauben⸗Neiſegruppe Morgen Sonntag, nachm. 2 Uhr, Gruppen⸗ verſammlung im Lokal„Saftladen“. Anſchl. Prämiierungsvortrag an ausgeſtellten Tau⸗ ben. Erſcheinen aller iſt erwünſcht. Der Gruppenvorſitzende. 1 Kleintierzuchtverein Viernheim Sämtliche Kaninchen und fertige Pelzſachen der Selbſtverwertergruppe, die auf die Aus⸗ ſtellung am 6. November 1938 kommen, müſ—⸗ ſen bis Sonntag bei Schriftführer J. Baus angemeldet werden. Standgeld 1.— RM. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Fußball: Morgen Sonntag Pflichtſpiele in Schriesheim. Abfahrt: 1. M. 1.40 Uhr, 2. M. 11.42 Uhr. Jugendmannſchaften ſpielfrei. Schülerſpiele(Jungvolk) heute Samstag 3.15 Uhr: Turnverein 1.— FV. Weinheim 1.; Amicitia 1.— Turnverein 2. Mſchft. Handball: Sämtl. Mannſchaften ſpielfrei. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Samstag 3.15 Uhr Sportdienſtgruppe der Spogg. gegen Sportdienſtgruppe v. TV. auf dem Waldſportplatz.— Sonntag, 1.15 Uhr 2. Mſchft. Spogg. gegen 2. M. 07 Mannh. auf dem Waldſportplatz; 3 Uhr 1. M. gegen 07 Mannheim auf dem Waldſportplatz.— Sonntagmorgen 10 Uhr Trainingsſpiele der Jugendmannſchaften. Die Vereinsführung. JA, DAS SIND i SUTE ARNxrkt: Quofitsts-Möntel noch neuestem Schnitt, ouf die men stolz sein dorf, denn so e Gutes 20 80 kleinen Preisen— ja, dos ist Leistung bester Art! 80 koufen Sie bei uns, 30 wollen wir Sie kleiden. 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Ihr Zuſammentreffen mit von Oſten und Südoſten her vordringen⸗ den milderen Luft gab auch bei uns zu Wet⸗ terverſchlechterung, vielfach auch ſchon zu Nie⸗ derſchlägen Anlaß, die in den Gebirgen als Schnee fielen. Da in größerer Höhe eine Weſt⸗ ſteuerung beſteht, werden die über Nordeuro⸗ pa hinwegziehenden Wirbel für unſer Wetter beſtimmend ſein, ſo daß dieſes wohl wieder etwas freundlicher, aber keineswegs beſtändig werden wird. Die Ausſichten für Sonntag: Wechſel⸗ haftes Wetter mit Neigung zu einzelnen Nie⸗ derſchlägen, milder. züchtet, züchtet, beginnt ze. G 10 er an tilige R Luc Eclat beachtel. chen bg al K len 2 Kaninche und Sie dN Uh, 2 1 9 heim J. 1 1 . J. 33 K 2 2 2 „Der Umgang mit den quicklebendigen Ka⸗ ninchen gehört zu den freundlichſten und unter⸗ haltſamſten Beſchäftigungen. Aber man kann nicht beſtreiten, daß ein ſolches Tierchen auch als Braten Freude macht. Es iſt eine Regel, die ſich jeder Kaninchenzüchter merken ſoll: Am wirtſchaftlichſten iſt es, die Tiere in einem Alter von ſechs Monaten abzuſchlachten. Und eine zweite Regel: Ueber den Winter ſoll man nur die Zucht⸗ und die Ausſtellungstiere be⸗ halten. Da die erſten Würfe etwa im März und April fallen und der Winter jetzt vor der Tür ſteht, heißt es alſo für den Kaninchen⸗ züchter, nun Schlachtfeſt zu halten. Für ihn beginnt ſozuſagen in dieſen Wochen die Ernte⸗ zeit. Cs kann ihm darum nicht ſchaden, wenn er an einige Vorſchriften ermahnt wird und einige Ratſchläge erhält. Auch der Kaninchenzüchter muß beim Schlachten ſeiner Tiere die Tierſchutzgeſetze beachten. Unnötig zu ſagen, daß die Kanin⸗ chen möglichſt ſchnell und ſchmerzlos zu töten ſind! Betäubung der Tiere vor der eigent⸗ lichen Tötung iſt Vorſchrift. So werden die Kaninchen alſo am beſten durch Genickſchlag und Stechen geſchlachtet. Kinder unter 14 Schlachtjeſt beim Kaninchenzüchter Jahren dürfen bei der Schlachtung nicht zu⸗ gegen ſein. Man nehme ſorgfältig Bedacht auf das Fell! Es ſtellt einen wichtigen Rohſtoff für unſere Rauchwaren⸗, Filz⸗ und Textilinduſtrie dar. Das Fell muß von allen anhaftenden Fett⸗ und Fleiſchreſten geſäubert und ſofort geſpannt werden. Das Ausſtopfen mit Stroh oder Papier genügt nicht. Das Fell muß trok⸗ ken und kühl aufbewahrt und darf nicht der Sonnen⸗ oder Ofenwärme ausgeſetzt werden. Es iſt beſſer, das Fleiſch nicht unmittelbar nach dem Schlachten zur Mahlzeit zuzuberei⸗ ten, ſondern es mindeſtens eine Nacht, mög⸗ lichſt ſogar zwei Tage hängen zu laſſen; es wird dann herzhafter und würziger. Viele Hausfrauen kennen nur eine oder zwei Arten, Kaninchenfleiſch herzurichten. In Wirklichkeit aber kann man aus dieſem Fleiſch ebenſoviel verſchiedene Gerichte kochen und braten, wie aus anderem Fleiſch auch. Bei den Kochlehr⸗ gängen, die von der Reichsfachgruppe Kauin⸗ chenzüchter im vorigen Jahre an den ver⸗ ſchiedenſten Plätzen im Reich abgehalten wor⸗ den ſind und in dieſem Jahre fortgeſetzt wer⸗ den, wurde die Zubereitung von zwanzig und mehr Kaninchenfleiſchgerichten gezengr, Vie Ab⸗ wechslung verhindert, daß ſich die Hausge⸗ noſſen an Kaninchenfleiſch übereſſen. Zudem kann man ſelbſtverſtändlich auch das Fleiſch einkochen und als Konſerve aufbewahren. Was dieſe„Erntezeit im Kaninchenſtall“ dem Züchter einbringt, darüber ein paar Zah⸗ len: Es werden Herbſt um Herbſt im Reiche etwa 30 Millionen Kaninchen geſchlachtet, ſie liefern ebenſo viele Felle, die heute faſt reſt⸗ los der Verwertung zugeführt werden. Das Fleiſch hat einen Wert von rund 105 Mil⸗ lionen Reichsmark, die Felle von etwa 12 Millionen Reichsmark, Alſo bringen uns die Kaninchenſtälle allein an Fleiſch und Fellen, in runden Zahlen geſagt, 115 bis 120 Mil⸗ lionen Reichsmark. Es iſt nun einmal der erſte Sinn und Zweck der Kaninchenzucht, daß uns die Tiere durch die Lieferung von Fleiſch und Fell nütz⸗ lich werden, und der Weg zu dieſem Ziele führt über den Tod der Tiere. So mag das große Schlachten anheben! In einem ordent⸗ lich geführten Kaninchenſtall findet man An⸗ fang Februar nur noch die Tiere, die man unbedingt zur Zucht braucht und die man zu Die Polizei ſingt. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei im Reichs⸗ innenminiſterium hat durch Crlaß angeordnet, daß der Marſch- und Chorgeſang in der uniformierten Ordnungspolizei beſonders in den geſchloſſenen Polizeikörpern, im Rah⸗ men des Dienſtes zu pflegen und zu fördern iſt. In jedem Standort, in dem ein Muſik⸗ korps der uniformierten Ordnungspolizei als dienſtliche Einrichtung oder freiwillige Ver⸗ lich einzurichten. Das Auftreten der Sänger⸗ grüppen in oder ohne Verbindung mit den Muſitkorps der uniformierten Ordnungspoli⸗ zei bei öffentlichen Veranſtaltungen, deren Träger eine polizeiliche Dienſtſtelle iſt, z. B. bei Polizeiſportfeſten, Großkonzerten, Veran⸗ ſtaltungen zugunſten des WH W, insbeſondere am„Tag der deutſchen Polizei“, iſt Ausſchluß des Dienſtes und nicht den Beſtimmungen im Reichskulturkammergeſetz unterworfen. Den Reichsführer SS beſtimmt zum Schluß, daß die allgemeine Ausbildung und polizeiliche Weiterbildung der Angehörigen der unifor⸗ mierten Ordnungspolizei durch die dienſtliche Einführung des Singens nicht beeinträchtigt Ausſtellungen ſchicken will. werden darf. 8 id 5 nenes Rle 6 augen fame T0 eee, ſoneclenne tragen farb Gürtelge nes Kleid 2 12 echte e n mute elde cane Jin Moesle u spefte fn“ 0 eld 9 3— 5 ugs endes 90 1 orenkensplen, 7 5 * e 500 ah mit Biesen . astoff, re ie 4 f Geer eld ener d 0e debe 5 use f 8 A. rl vet ebe tet, n 884880 0b tagen bbb. 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Derſtärbtes Orcheſter, ausgeführt von Gebrüder Banf.—— Eintritt 40 Pfg. Der Vorſtand. Turnverein v. 1893 e. V. Viernheim Sonnntag. 30. Ouioher 1938, ends 8.00 Uhr in den Sälen des„Freischütz, großes krbstsehaulurnen Anschließend TANZ Hierzu laden wir unsere werten Mitglieder mit ihren Angehörigen, Freunde und Förderer der schönen Turnsache, insbesondere auch alle die- ser Tage aus der Wehrmacht und dem Arbeitsdienst aus- geschiedenen und alle anfangs November neu einrücken- den Soldaten herzlichst ein. Der Vorstand. Eintrittspreise: Mitglieder, Damen und Militär—. 30, Nichtmitglieder—. 60 RM. 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