— . . . S e einen Schiedsſpruch zu regeln, ſowie auf ———— Volks Amlsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim ausgenommen an Sonntagen und monatlich 1.60 RM. einſchließlich e durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer ren Täglich, Bezugspre. s: Ins Haus gebracht Nummer 257 tiernheimer eiertagen. otenlohn, 10 Rpfg. Donnerslag S zeilung Verkündigungsblatt der NSd A. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. 25 FCC. ͤĩ ͤ bbb den 3. November 1938 teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei enpteisliſte Nr. 6 Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK L baſen 15101 14. Jahrgang Sthiedsſpruch Nibbentrop-Ciano iſt gefällt Die Karte über die ron der Dichc tho Slewakei an Ungarn abzutretend Veſetung beginnt übermorgen Genaue Grenzziehung durch ungariſch⸗iſchechoſlowakiſchen Ausſchuß Wien, 3. Nov. Das deutſch⸗italieniſche Schiedsgericht trat Mittwoch um 12.15 Uhr im Schloß Belvedere zuſammen. Zu Beginn der Sitzung ergriff Reichsaußenminiſter von Ribbentrop das Wort zu einer Anſprache, in der er die Aufgabe der Schiedsrichter noch einmal kurz zuſammen⸗ faßte. Anſchließend ſprach Außenminiſter Graf Ciano. Nach Darlegungen der Außenmini⸗ lter Ungarns und der Tſchecho⸗Slowakei wurde die Vormittagsſitzung nach 14 Uhr geſchloſſen. Der Sthiedsſpruth Um 7 Uhr abends erfolgte der Schieds⸗ Ipruch der Schiedsrichter in dem tſchecho⸗ ſlowakiſch⸗ungariſchen Streitfall. Der Schiedsspruch hat folgenden Wortlaut: „Auf Grund des von der Königlich⸗ungari⸗ ſchen und der Tſchecho⸗Slowakiſchen Regierung an die Deutſche und die Königlich⸗tita⸗ lieniſche Regierung gerichteten Er⸗ luchens, die zwiſchen ihnen ſchwebe Frage der an Ungarn abzutretenden Gebiete durch Grund der daraufhin zwiſchen den beteiligten Regie⸗ rungen gewechſelten Noten vom 30. Oktober 1938 ſind der deutſche Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen, Herr Joachim von Nibben⸗ trop, und der Miniſter des Auswärtigen Sr. Majeſtät des Königs von Italien und Kaiſers von Aethiopien, Galeazzo Ciando, heute in Wien zuſammengekommen und haben im Namen ihrer Regierungen nach nochmaliger Ausſprache mit dem Königlich⸗ungariſchen Wit⸗ niſter für die Auswärtigen Angelegenheiten, Herrn Koloman von Kan ya, und dem tſchecho⸗lowakiſchen Miniſter für die Auswär⸗ tigen Angelegenheiten, Herrn Dr. Franz e folgenden Schiedsſpruch ge⸗ 1. Die von der Tſchecho⸗Slowakei an Ungarn abzutretenden Gebiete ſind in der anliegenden Karte bezeichnet. Die Festlegung der Grenze an Ort und Stelle bleibt einem deutſch⸗ ihr möglichſtes ungariſch⸗tſchecho⸗ſlowatiſchen Ausſchuß ene laſſen. 2. Die Räumung der abzutretenden Ge⸗ biete durch die Tſchecho⸗Slowatei und ihre Be⸗ ſetzung durch Ungarn beginnt am 5. No⸗ vember 1938 und iſt bis zum 10. November 1938 durchzuführen. Die einzelnen Etappen der Nau⸗ mung und Beſetzung ſowie deren ſonſtige Mo⸗ dalitäten ſind unverzüglich durch einen unga⸗ riſch⸗tſchecho⸗ſlowakiſchen Ausſchuß feſtzuſetzen. 3. Die tſchecho⸗flowakiſche Regierung wird da⸗ für Sorge tragen, daß die abzutretenden Ge⸗ biete bei der Räumung in ordnungsmä⸗ zigem Zuſtande belaſſen werden. 4. Die ſich aus der Gebietsabtretung ergeben⸗ den Einzelfragen, insbeſondere die Staatsan⸗ gehörigteits⸗ und Optionsfragen, ſind von einem gal ite echo ſlomafiſchen Ausſchuß zu re⸗ geln. 5. Ebenſo ſind von einem ungariſch⸗tſchecho⸗ ſlowakiſchen Ausſchuß nähere Beſtimmungen zum Schutze der im Gebiet der Tſchecho⸗Slowa⸗ kei verbleibenden Perſonen mag yariſcher Volkszugehörigkeit und der in den ab⸗ getretenen Gebieten nichtmagyariſcher Volkszuggehörigkeit zu vereinbaren. Dieſer Ausſchuß wird insbeſondere dafür Sorge tragen, daß die magyariſche Volksgruppe in Preßburg die gleiche Stellung wie die anderen dortigen Volksgruppen erhält. 6. Soweit ſich aus der Abtretung der Gebiete an Ungarn Nachteile und Schwierigkeiten wirt⸗ ſchaftlicher oder verkehrstechniſcher Art für das der Tſchecho⸗Slowatei verbleibende Gebiet er⸗ geben, wird die Königlich⸗Ungariſche Regierung tun, um ſolche Nachteile und Schwierigkeiten im Einvernehmen mit der tſchecho⸗flowakiſchen Regierung zu be⸗ ſeitigen. 7. Falls ſich bei der Durchführung dieſes Schiedsſpruches Schwierigkeiten oder Zweifel ergeben. werden die Königlich⸗ungariſche und die tſchecho⸗ſlowakiſche Regierung ſich darüber unmittelbar verſtändigen. Sollten ſte ſich dabei über eine Frage nicht einigen können, ſo werden ſie dieſe Frage der deutſchen und der Königlich⸗italieniſchen Regierung zur endgülti⸗ gen Entſcheidung unterbreiten. Wien, den 2. November 1938. gez. Joachim von Ribbentrop gez. Galeazzo Ciano (Weiteres im Innern des Blattes) Eemeinſamer Block gegen Moskau Japans Pläne mil China und Mandſchukuo Tokio, 3. November. Die japaniſche Regierung veröffentlichte am Mittwoch ihre mit größter Spannung erwartete Erklärung zum Chinakonflikt im Anſchluß an die Beſetzung Kantons und Han⸗ kaus. Die Bedeutung der Erklärung wird da⸗ durch noch unterſtrichen, daß ſie an dem zum Nationalfeiertag erklärten Geburtsta ge des großen Kaiſers Meiji bekanntge⸗ geben wurde. Die Erklärung lautet: „Geſtützt auf die kaiſerliche Tugend, haben die tapfere Armee und Marine nunmehr Kanton und Hankau erobert und ſo die wichtigſten Ge⸗ biete Chinas in ihren Beſitz gebracht. Die nationale Regierung iſt ſchon jetzt nur noch eine Provinzialregierung. Wenn dieſe Regierung noch weiter auf ihrer komintern⸗ E und antijapaniſchen Politik beſteht, ann wird Japan ſolange ſeinen Kampf gegen China fortführen. bis der Widerſtand änzlich zuſammengebrochen iſt. Der unſch Japans beſteht darin, eine neue Ord⸗ nung, die zur Aufrechterhaltung des ewigen Friedens im Fernen Oſten beiträgt, zu ſchaffen. Das Hauptziel der zu ſchaffenden Neuordnung iſt, daß Japan, Mandſchukuo und China Hand in Hand auf allen Gebieten, in Politik, Wirtſchaft und Kultur, einen geſchloſſenen Block bilden. Dabei iſt die Aufrechterhaltung der internatio⸗ nalen Gerechtigkeit im Fernen Oſten und die Durchführung der gemeinſamen Abwehr gegen die Komintern, die Schaffung einer neuen Kul⸗ ſur und die Verwirklichung einer wirtſchuft⸗ lichen Gemeinſchaft beabſichtigt. So ſoll der Friede im Fernen Oſten zuſtandekommen und gleichzeitig zum Frieden der Welt beitragen. Japan wünſcht, daß China an der Schaffung dieſer neuen Ordnung im Fernen Oſten teil⸗ nimmt und erwartet, daß das chineſiſche Volk die wirklichen Abſichten Japans verſteht und mit Japan zuſammenwirkt.“ der Führer in Nürnberg Nürnberg. 3. November. Der Führer weilte am Mittwoch auf der Durchreiſe in Nürnberg, wo er ſich vom Fort⸗ ſchritt der Bauarbeiten auf dem Märzfeld und an der Kongreßhalle überzeugte. Der Führer beſichtigte ferner in der Meiſterſingerkirche aufbewahrten Neichs⸗ kleinodien. Anſchließend beſuchte der Füh⸗ rer die auf der Burg eingerichtete Reichs⸗ iugend⸗Herberge„Luginsland“, die zu den ſchönſten Jugendherbergen Deutſchlands zählt. Auf der Fahrt nach Nürnberg benutzte der Führer erſtmals die nunmehr vollſtändig fertig⸗ geſtellte Teilſtrecke München— Nürnberg der Reichsautobahnlinie München— Berlin, die in Kürze dem Verkehr übergeben wird. die Mittwochvormittag in begrüßt. London, 3. November. Miniſterpräſident Chamberlain brachte am Mittwochnachmittag im Unterhaus den An⸗ trag über die Inkraftſetzung des en g ⸗ liſch⸗italieniſchen Abkommens ein. Der Antrag lautet:„Das Haus begrüßt die Ab⸗ ſicht der Regierung, das engliſch-italieniſche Ab- lommen in Kraft zu ſetzen.“ Er glaube, ſo fuhr Chamberlain fort, daß es ſeit dem Abſchluß des Abkommens am 16. April zwiſchen England und Italien keinerlei Differenzen mehr gebe. Die Inkraftſetzung des Abkommens, die nun bereits über ein halbes Jahr hinausgeſcho⸗ ben worden ſei, könne nicht auf unbeſtimmte Zeit aufgeſchoben werden, wenn die Beſſerung der Beziehungen anhalten ſollte. Der Inhalt des Abkommens ſei im Mai mit großer Mehrheit angenommen worden. Man habe jetzt die Lage zu prüfen, ob die Zeit gekommen ſei, das Abkommen in Kraft zu ſetzen und ob die Vorausſetzungen hierfür erfüllt ſeien. Er habe früher darauf verwieſen, daß ſeiner Anſicht nach die formelle Anerkennung der Oberhoheit Italiens über Abeſſinien ſich rechtfertigen laſſe, ſobald er der Anſicht ſei, daß dieſe Anerkennung einen wichtigen Fortſchritt für die Befriedun 9 Europas bedeuten würde. Das habe er erklärt, weil er damals der Anſicht geweſen ſei, daß bei den gegebenen Umſtänden der Kon- flikt in Spanien eine beſtändige Bedro⸗ hung des Friedens in Europa darſtelle. Wenn der britiſche Plan für die Jurückziehung der Freiwilligen jetzt noch nicht in Kraft ſei, ſo ſei das nicht die Schuld Italiens. In München habe Muſſolini ihm mitgeteilt, daß er die Ab⸗ ſicht habe, zehntauſend Mann oder die Hälfte der italieniſchen Infanterie⸗Legionäre aus Spa⸗ nien zurückzuziehen und das ſei inzwiſchen tat⸗ ſächlich erfolgt. Er habe aber von Muſſolini folgende poſitive Zuſicherung erhalten: 1. Daß der Reſt der italieniſchen Legionäre, und zwar alle Katego⸗ rien, zurückgezogen würde, ſobald der Nichteinmiſchungsplan in Kraft trete. 2. Daß keine weiteren italieni⸗ ſchen Legionäre nach Spanien kommen würden. en Gebiele ft fertiggeſtellt Nibbenkrop und Graf Ciano von der Wiener Bebölkerung herzlichſt begrüßt Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano und die Herren ſeiner Begleitung trafen am Wien ein, wo ſie u. a. Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop aufs herz⸗ ch im Wagen zum Hotel Imperial begaben, die die Straßen umſäumte, mit großer Freude lichſte begrüßte. Als die beiden Außenminiſter ſi wurden ſie von einer großen Menſchenmenge, (Bildtelegramm Scherl-Bilderdienſt⸗Autoflex) Differenzen Rom-London beſeitigt Chamberlain krilt für Anerkennung des ilalieniſchen Imperiums ein 3. Daß die italieniſche Regierung niemals daran gedacht habe, die zurückgezogenen Legionäre durch Luftſtreitkräfte zu erſetzen. Dieſe drei Zuſicherungen ſeien ſeiner Anſicht nach ein Beweis für die gute Abſicht der italieniſchen Regierung und ſie ſtelle einen be⸗ trächtlichen Beitrag zur Befriedung der ſpani⸗ ſchen Frage dar. Die Anſichten der Oppoſition, daß Deutſchland und Italien ſich ſtändig in Spanien feſtſetzen wollten, halte er für gänzlich unbegründet. In München habe er über die Zukunft Spaniens ſowohl mit Hitler wie mit Muſſolini geſprochen. Beide hätten ihm auf das beſtimmteſte verſichert, daß ſie keinerlei territorialen Ehrgeiz in Spanien hätten. Chamberlain kam dann auf die Bemühungen Muſſolinis zu ſprechen, die zum Mün⸗ chener Abkommen führten und betonte in dieſem Zuſammenhang, daß die Initiative Muſ⸗ ſolinis nicht erfolgt ſei, wenn die Beziehungen Englands zu Italiens die gleichen geblieben wären, wie ſie vor 18 Monaten waren. Chamberlain betonte ſodann, daß die Aner⸗ kennung der italieniſchen Souverä⸗ nität in Abeſſinien nach dem letzten Beſchluß des Völkerbundes vom Mai für jeden einzelnen Völkerbundsſtaat zuläſſig ſei. Hier⸗ von hätten lediglich bisher Großbritannien und die Sowjets keinen Gebrauch gemacht. Zuletzt habe Frankreich das italieniſche Kaiſerreich an⸗ erkannt. Er beabſichtige, das gleiche Verfahren wie Frankreich einzuſchlagen. Der britiſche Bot⸗ ſchafter in Rom werde daher ein gleiches Be⸗ Alaubigungsſchreiben erhalten, das feſtſtellt, daß England die italieniſche Souberäni⸗ tät über Abeſſinien geſetzlich an⸗ erlehnt. Ralifizierung beſchloſſen Antrag mit 345:138 angenommen London, 3. November. Das Unterhaus hat nach ausgedehnter Aus⸗ ſprache am Mittwoch ſpät abends den Regie- rungsantrag auf Ratifizierung des engliſch⸗ italieniſchen Abkommens mit 345 gegen 138 Stimmen angenommen. VCC— 8 — 7 —— 3 5 4 55 g 7 Dr. E. K. Drei Ereigniſſe von internationaler politiſcher Bedeutung beherrſchen das Thema des Tages: der Schledsſpruch von Wien, mit dem das ungariſch⸗tſchechiſche Problem ge⸗ klärt wurde, die neue Erklärung Cham⸗ berlains mit dem Vorſchlag an das Unter⸗ haus, die Anerkennung des römiſchen Impe⸗ riums nunmehr offiziell zu beſtätigen, und die Erklärung der japaniſchen Regierung über die neue Ordnung im Fernen Oſten. Die Achse des Friedens Nur ein weitblickender Optimiſt konnte in den entſcheidenden Tagen vom Ende September daran Nowa* in 95 160 fünf Wochen das tſchecho⸗flowakiſche Problem, das zwanzig Jahre indurch Europa beunruhigte, völlig aus der elt zu ſchaffen wäre, und zwar mit friedlichen Mitteln. In Deutſchland ſelbſt iſt der Strom der Freude und tiefen Genugtuung über die Heimkehr des Sudetenlandes ins Reich noch nicht verebbt. Polen hat das Gebiet und jene Landsleute zurückerhalten, auf die es einen be⸗ rechtigten Anſpruch hatte; in der Karpatho⸗ Ukraine und der Slowakei wurde ein Modus geſchaffen, der dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Nationalitäten zur Erfüllung verhilft, und nun 8 das deutſch⸗italieniſche Schiedsgericht in ien auch die noch zuletzt offen gebliebene ſchen Ua Frage der neuen Grenzziehung zwi⸗ en Ungarn und der Tſchecho⸗Slowakei berei⸗ nigt. Wir freuen uns, daß Ungarn gegenüber ein Unrecht wieder gut gemacht wurde. Wir empfinden aber auch die lebhafteſte Befriedigung darüber, daß Deutſchland zuſammen mit der ihm befreundeten italieniſchen Nation in einer für das Schickſal Europas ſo wichtigen Frage die Rolle des internationalen Schiedsrichters mit Erfolg zu Ende führen konnte. Nichts vermöchte die Tatsache mehr zu beweiſen, daß die beiden großen autoritären Mächte Europas, die ſich u der Achſe Berlin—Rom vereinigt haben, in er Tat heute einen Machtfaktor erſten Ranges darſtellen als die Uebernahme dieſer internatio⸗ nalen Schiedsrichterrolle. Der Geiſt des Wiener Abkommens ſtraft alle jene Hetzer Lügen, die bis zuletzt geglaubt hatten, daß die Verpflich⸗ tung aus dieſer Schiedsrichteraufgabe eine Ver⸗ ſtimmung zwiſchen Deutſchland und Italien her⸗ beizuführen vermöchten. Der betonte Hinweis, der während der Anſprache in Wien gemacht wurde, daß der Schiedsſpruch im Hauſe des Prinzen Eugen gefällt werde, unterſtreicht 9 die ſchickſalhaften Verbindungen der beiden Nationen, die eine gemeinſame Beziehung K. dem großen Feldherrn und ſeinen hiſtoriſchen aten haben. Die Achſe Berlin- Rom hat ſich in einem internationalen Konflikt, die beide unmittelbar betroffenen Parteien ausgedehnte kriegeriſche Vorbereitungen treffen ſah, als eine Bürgſchaft des Friedens bewährt; ſie iſt damit in Wahrheit eine Achſe des Frie⸗ dens geworden. 5 Es iſt ganz klar, daß zufolge der ſelbſtverſtänd⸗ lichen Vorausſetzungen Deutſchland die erſte Rolle in dem—.. auch von dem Schieds⸗ leute betroffenen ſüdoſteuropäiſchen Raum eute und in Zukunft ſpielen wird, eine Tat⸗ feige die auch der engliſche Miniſterpräſident in einer vorgeſtrigen Unterhausanſprache apoſtro⸗ ohierte. Die Reiſe des Reichswirtſchaftsminiſters Funk und die dabei getroffenen. und nunmehr der Wiener Schiedsſpruch, haben die deutſche Vormachtſtellung in Südoſteuropa nachhaltig beſtätigt. Darüber hinaus bedeutet die Uebernahme und erfolgreiche Durchführung eines an ſich immer undankbaren Schiedsrichter⸗ amtes, das keiner der Parteien eine abſolute Erfüllung ihrer Forderungen zubilligen kann, ein dul eerfolg für die Schiedsrichterſtaaten — Deutſchland und Italien—, der in ſeiner Be⸗ deutung nicht überſchätzt werden kann. Chamberlains neue Erklärung Es zeigt ſich immer mehr, wie ſehr der 29. und 30. September in München der Ausgangspunkt einer neuen Aera in der Poli⸗ tik Europas geworden iſt. In der Tat wurde in München nicht nur die damals unmittelbar drohende Gefahr eines neuen Weltenbrandes beſchworen, ſondern auch der Beginn gemacht zur Löſung der unglückſeligen ſpaniſchen Frage, die nunmehr ſeit über zwei Jahren Europa und die Welt aufs Heftigſte beun⸗ ruhigt. Chamberlain hat in ſeiner geſtrigen Unterhaus⸗Erklärung offen zugegeben, daß in der ſeinerzeitigen Ausſprache mit dem Führer und dem Duce das Fundament gelegt wurde, auf dem die endliche Befriedung Spaniens be⸗ gründet werden ſoll. Die Zuſäge Muſſolinis, einen großen Teil der italieniſchen Freiwilli⸗ gen aus Spanien zurückzuziehen, wurde inzwi⸗ ſchen eingelöſt. Damit ſchreitet die Befriedung Sen um Zug weiter. Chamberlain ſprach ſeine enugtuung über die italieniſche Maßnahme aus und beſchloß die Anerkennung des römi⸗ ſchen Imperiums und damit die Ratifizierung des flalieniſch⸗engliſchen Abkommens. Sein Hinweis, daß Frankreich dieſen Schritt Unterſtützt, verdient beſondere Betonung. Die Polemik der Kreiſe um Eden und der Labour⸗ Party war zu erwarten. Sie ſcheint den Tat⸗ ſachen gegenüber ohnmächtig genug und keines wegs in der Lage zu ſein, die mächtige Welle der neuen politiſchen internationalen Befrie⸗ dungsaktion aufzuhalten. Der Konflikt in Spanien iſt nun wenigſtens in jenes Stadium gerückt, von dem aus eine Beendigung des Bürgerkrieges erwartet werden kann. Was die weitere Entwicklung nun auch bringen möge, ſie kann nur darin beſtehen, daß die in Mün⸗ chen begonnene machtvolle n des zerſetzenden bolſchewiſtiſchen Einfluſſes onſe⸗ quent weitergeführt wird mit dem Ziel, die aufbauende Kraft Francos zur freien Entfal⸗ tung in einem neuen, nationalen Spanien zu bringen. Japans Ziele Der Fall Kantons und Hankaus hat der la⸗ paniſchen Regierung die Möglichkeit zu der vor einiger Zeit ſchon angekündigten und in der ganzen Welt mit Spannung erwarteten Er; klärung über die neue Ordnung im Fernen Der Frieden der Welt gefeſtigt Viener Schiedsspruch— England/ Italien— Der Ferne Oſlen Oſt gegeben. Auch hier dreht es ſich um die Zurückdrängung des Moskauer Einfluſſes, der auch den Fernen Oſten nicht zur Ruhe kommen ließ. Japan will jene Kräfte in China ſtabili⸗ ſieren, die aus eigener nationaler Initiative und geſtützt auf der Baſis der Zuſammenarbeit mit Japan endlich den Weg frei machen für eine Sanierung des in Jahrzehnten immer mehr in ſich verfallenden großen Reiches des Oſtens. Es iſt völlig klar, daß eine ſolche Zu⸗ ſammenarbeit nur dann möglich iſt, wenn die Bande zwiſchen China und Sowjetrußland völlig zerſchnitten werden, vor allem auch die perſonellen Bindungen, die in der Perſönlich⸗ keit Tſchiangkaiſcheks gegeben ſind. Der mächtige Block des Antikominternabkommens zwiſchen Japan, Deutſchland und Italien hat ſich auch im Fernen Oſten bewährt. Sobald die japaniſche Politik ihr Ziel erreicht hat, mit ſtrategiſchen Mitteln oder mit Hilfe der Ein⸗ ſicht der chineſiſchen Kreiſe, wird die Sanie- rung der Wirtſchaft im geſamten japaniſch⸗ chineſiſchen Raum in Angriff genommen. Die Produktionskapazität Chinas wird mit Hilſe von japaniſchen Geldern und Rohſtoffen auf ein geſundes Maß geſteigert werden, Hand in Hand damit wird eine politiſche Geſundung in China herbeigeführt werden, die ſeit vielen Jahren für das chineſiſche Volk ſo bitter not⸗ wendig iſt. Es iſt nicht daran zu zweifeln, daß dieſes hoch geſteckte Ziel bald erreicht wird, die japaniſche Erklärung läßt die ernſtliche Ent⸗ ſchloſſenheit dazu nicht vermiſſen. Auf alle Fälle zeigen die drei internationa⸗ len Ereigniſſe des geſtrigen Tages die große und weite Perſpektive einer neuen Politik auf, die letztlich nichts anderes als die Befrie⸗ dung der Welt zum Ziele hat. Mag es auf dieſem Wege da oder dort noch Hinder⸗ niſſe genug geben: dieſes Ziel iſt ſo erhaben, daß kein Opfer groß genug iſt, es zu erreichen, die Ausſichten aber dazu ſind nach den jetzigen Ereigniſſen ſo verheißungsvoll, daß man hof⸗ fen darf, die Erfüllung werde nicht ausbleiben. Ungarns neue Staatsgrenze Rückgabe des geſamlen geſchloſſenen Siedlungsgebieles Wien, 3. Nov. Die neue Staatsgrenze zwiſchen dem Königreich Ungarn und der tſchecho⸗Slo⸗ wakiſchen Republik, die durch den am 2. November 1938 durch den deutſchen Reichsmini⸗ ſter des Auswärtigen und den Königlich⸗Ita⸗ lieniſchen Miniſter für auswärtige Angelegen⸗ heiten gefällten Schiedsſpruch feſtgelegt wurde, hat— wie das Deutſche Nachrichtenbüro er⸗ fährt— folgenden allgemeinen Verlauf: Von der alten Staatsgrenze ſüdlich Preß⸗ burgs ausgehend, verläuft die neue Grenze nördlich der Bahnlinie Preßburg— Neuhäusl, biegt nordweſtlich Neuhäusl nach Nordoſten um und geht nördlich von Vrable bis unmittelbar an die Eiſenbahnlinie Lewenz—Alt⸗ Sohl heran. Die Städte Neuhäusl und Le⸗ wenz fallen wieder an Ungarn. Oeſtlich Lewenz zieht ſich die Grenze quer durch das Eipel⸗Ge⸗ biet, etwa 30 km nördlich der bisherigen Staats⸗ grenze. Ihr weiterer Verlauf iſt unmittelbar nördlich der Städte Lutſchenetz und Groß⸗Stef⸗ 3 die gleichfalls wieder ungariſch wer⸗ W Hierauf wendet ſich die Grenze nach Nord⸗ oſten, ſchließt die Stadt Jolſchwa ein und reicht in der Nähe von Roſenau bis unmit⸗ telbar an die deutſchen Siedlungsgebiete der Unter⸗Zips heran. Sie biegt ſodann nach Norden um, ſchließt Kaſchau in das unga⸗ riſche Staatsgebiet ein und geht in ſüdöſtlicher Richtung weiter bis etwa 30 km nördlich des Eiſenbahnknotenpunktes Satoraljauely an der alten ungariſchen Grenze. Hierauf verläuft ſie in genau öſtlicher Richtung bis an einen Punkt unmittelbar nördlich von Ungvar weiter, das Ungarn zugeſprochen iſt. Sodann wendet ſi die Grenze ſcharf nach Südoſten. In ihrem wei⸗ teren Verlauf geht ſie hart nördlich an Mun⸗ kacs vorbei, weiterhin in ſüdöſtlicher Richtung verlaufend, erreicht die neue Grenzlinie nord⸗ öſtlich der rumäniſchen Grenzeiſenbahnſtation Halmei die alte Staatsgrenze. Der Schiedsspruch angenommen das Prolokoll zum Schiedsspruch von Bien 5 Wien, 3. Nov. Auf Grund des von der Königlich⸗Ungariſchen und der tſchecho⸗flowakiſchen Regierung an die deutſche und die Königlich⸗italieniſche Regie⸗ rung gerichteten Erſuchens. die zwiſchen ihnen ſchwebenden Fragen der an Ungarn abzutreten⸗ den Gebiete durch einen Schiedsſpruch zu regeln, 117705 auf Grund der dargufhin zwiſchen den be⸗ eiligten Regierungen gewechſelten Noten vom 30. Oktober 1938, ſind der deutſche Reichsminiſter des un ee Joachim v. Ribben⸗ trop und der Miniſter des Auswärtigen Seiner Majeſtät des Königs von Italien, Kaiſers von Aethiopien, Graf Galeazzo Ciano, heute in Wien im Schloß Belvedere zuſammengekom⸗ men, um im Namen ihrer Regierungen den er⸗ betenen Schiedsſpruch zu fällen. Sie haben zu dieſem Zweck den Königlich⸗ Ungariſchen Miniſter für die auswärtigen An⸗ gelegenheiten, Herrn Koloman v Kanya, und den tſchecho⸗flowakiſchen Miniſter für die auswärtigen Angelegenheiten, Herrn Dr. Franz Chvalkopſky, nach Wien eingela⸗ den, um ihnen Gelegenheit zu geben, zunächſt nochmals den Standpunkt ihrer Regierungen darzulegen. Dies iſt in einer Ausſprache zwiſchen den vier Miniſtern geſchehen. Der deutſche Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen und der Königlich⸗ Italieniſche Miniſter des Auswärtigen haben alsdann, nachdem ſie 85 eingehend darüber be⸗ raten hatten, den dieſem Protokoll beigefügten Schiedsſpruch beſchloſſen. Dieſer Schiedsſpruch mit der in ſeiner Ziffer 1 bereits erwähnten Karte iſt dem Königlich⸗ Ungariſchen Miniſter für die auswärtigen An⸗ gelegenheiten und dem tſchecho⸗flowakiſchen Mi⸗ niſter für die auswärtigen Angelegenheiten ausgehändigt worden. Dieſe haben ihrerſeits davon Kenntnis genommen und namens ihrer Regierungen nochmals die von ihnen am 30. Oktober 1938 en Erklärung beſtätigt, daß ſie den Schiedsſpruch als endgül⸗ tige Regelung annehmen und daß ſie lic verpflichten, ihn vorbehaltlos und unverzügli durchzuführen. Ausgefertigt in deutſcher und Sprache in je vierfacher Urſchrift in Wien, am 2. November 1938. . Ribbentrop Graf Ciano von Kanya Chvalkopſky italieniſcher „Das Berdlenſt der Achſt Rom⸗Verlin“ Erklärung des deulſchen und ilalieniſchen Außenminiſters Wien, 3. Nov. Im Belvedere, in dem das deutſch⸗italie⸗ niſche Schiedsgericht am Mittwoch ſeinen Spruch fällte, wurde folgende gemeinſame Erklärung des deutſchen Rei ne des Auswärtigen, Joachim von Ribbentrop, und des Mini⸗ ſters des Auswärtigen Seiner Majeſtät des Königs von Italien und Kaiſers von Aethyo⸗ ien Graf Galeazzo Ciando, vor den Ver⸗ retern der reichsdeutſchen und der ausländi⸗ ſchen Preſſe abgegeben: Die Achſe Rom— Berlin hat ſich heute in einem internationalen Streitfall von großer Bedeutung und außerordentlicher Kompliziert⸗ 3 als erfolgreicher Schiedsrichter etätigt. Sie hat damit erneut den Beweis ge⸗ liefert daß ſie in der europäiſchen Politik ein Faktor des Friedens und der Ordnung iſt. In dieſem ſüdoſteuropäiſchen Raum war durch das Unrecht der Verträge von 1919 ein dauernder Unruheherd entſtanden. Dieſem Zuſtand iſt durch den nach eingehender Anhörung beider Parteien und Beratung zwi⸗ ſchen den beiden Außenminiſtern Deutſchlands und Italiens gefällten unparteiiſchen Schieds⸗ ſpruch nunmehr ein Ende bereitet worden. Der Schiedsſpruch iſt aus dem Geiſte beider⸗ ſeitiger Freundſchaft zwiſchen Italien und Deutſchland und dem Verantwortungsbe⸗ 9 5 gegenüber dem Frieden Europas ent⸗ anden. Wir hoffen, daß ſich nunmehr die Beziehungen zwiſchen Angarn und der Tſchecho⸗Slowakei im Geiſte friedlicher und guter nachbar⸗ licher Zuſammenarbeit neu geſtalten werden, was um ſo eher möglich ſein wird, als die neue Epoche in den Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſich auf dem Grundſatz voller Gerechtigkeit aufbaut. Freudenkundgebung in Budapeſt Ungarn erhält 12 400 Quadrallilomeler Land zurück Nach dem Eintreffen der Nachricht von dem Wiener Schiedsſpruch 177 die Buda⸗ peſter Bevölkerung eindrucksvolle Kundgebungen. Zehntauſende verſammel⸗ ten ſich am Freiheitsplatz vor Standbildern, die die abgetrennten Gebiete darſtellten. Dann zog die Menge mit Fackeln zum Landesfahnen⸗ denkmal und von dort ſchließlich zum Mini⸗ ſterpräſidium Auf eine Begrüßung durch Vertreter der ungariſchen Hochſchuljugend ant⸗ wortete Miniſterpräſident Imredy mit einer Anſprache, in der er erwähnte, daß Ungarn um 12400 Quadratkilometer mit rund einer Million Einwohner größer geworden ſei. Nach begeiſterten Ova⸗ tionen zog die Menge in den Hof der König⸗ lichen Burg, um dem Reichsverweſer zu hul⸗ digen. Auf Anordnung des Bürgermeiſters wird die ungariſche Hauptſtadt vom 3. bis 10. No⸗ vember beflaggt werden. Durch den Wiener Schiedsſpruch vergrößert ſich das Gebiet Ungarns um rund 12 400 qkm mit 1064 000 Einwohnern, ſodaß die Einwoh⸗ nerzahl des Landes 10 Millionen, der Flächen- inhalt 100 000 qkm überſchreiten werden. Imredy verkündel den Schiedsspruch Den Wiener Schiedsſpruch erfuhr die unga⸗ riſche Oeffentlichkeit durch Miniſterpräſident Imredy ſelbſt, der unmittelbar nach dem Eintreffen der Nachricht ſich zum ungariſchen Rundfunk begab, um dem Lande den Schieds⸗ ſpruch perſönlich mitzuteilen. 4 Von den umſtrittenen Städten verbleiben alſo die Hauptſtadt der Slowakei Preßburg ſelbſt, ferner die alte Biſchofsſtadt Neutra ſowie in der Karpatho⸗Ukraine die Stadt Sevl⸗ juſch mit den umliegenden Gemeinden inner⸗ halb der tſchecho⸗lowakiſchen Republik. Dem Königreich Ungarn wurden die Städte Neu⸗ häusl, Lewenz, Lutſchenetz, Kaſchau, Uzhorod und Munkaes zugeſprochen. Die neue Regelung bringt das geſamte geſchloſſene ungariſche Siedlungs⸗ gebiet wiederum an das Königreich Ungarn zurück. Dort, wo die Verhältniſſe eine genaue volksmäßige Grenzziehung nicht zuließen, hat eine ſorgfältige Abwägung der beiderſeitigen Intereſſen ſtattgefunden. Achkung! Alle Garde! Bekanntmachung für die Träger des Goldenen Ehrenzeichens München, 3. November. Am Dienstag, dem 8. November 1938, nach⸗ mittags 15.30 Uhr, findet im Zirkus Krone am Marsfeld in München die Tagung der Führer⸗ ſchaft des Traditionsgaues München⸗Ober⸗ bayern ſtatt. Anſchließend iſt die Uebertragung der Führerrede aus dem Bürgerbräukeller. Die Karten für die beiden Veranſtaltungen ſowie die Tribünenkarten zum Appell vor den Toten der Bewegung am 9. November 1938 auf dem Königlichen Platz in München kommen für die Träger des Goldenen Ehrenzeichens am Sonntag. dem 6. November 1938, zwiſchen 9 und 14 Uhr im Haus der Nationalſozialiſten, München, Prannerſtraße 20/1 zur Ausgabe. Die Träger des Blutordens erhalten die Tribünenkarten vom Amt 8./9. November 1923 im Hauptbahnhof, Saal 51. in den bekannt⸗ gegebenen Zeiten ausgehändigt. Blutordens⸗ träger, die zugleich Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens ſind, erhalten die Karten eben⸗ falls in der Ausgabeſtelle Hauptbahnhof. 150 Millionen für Iudelenland Berlin, 3. November. In einem im Reichsgeſetzblatt verkündeten Geſetz zur Kreditverſorgung der ſudetendeut⸗ ſchen Gebiete vom 31. Oktober 1938 werden auf Veranlaſſung des Reichswirtſchaftsminiſters zur allgemeinen Kreditverſorgung und zur Förde⸗ rung der gewerblichen Wirtſchaft in den ſude⸗ tendeutſchen Gebieten Garantien bis zum Höchſt⸗ betrage von 150 Millionen Reichsmark bereit⸗ geſtellt. Damit wird eine großzügige Hilfsaktion des Reiches eingeleitet, welche dem ſudetendeut⸗ ſchen Eiſtzelbandel, dem Handwerk und der In⸗ duſtrie ſofort ausreichende reichsgarantierte Kreditmöglichkeiten eröffnen wird. 17 000 Remeldeulſche marſchieren Pogegen(Memelland), 3. Nov. Aus Anlaß der Aufhebung des Kriegszuſtandes fand am Mittwochabend auch in Pogegen eine große Kundgebung ſtatt. An der Feier beteiligten ſich rund 17 000 Memeldeutſche aus dem Kreiſe Pogegen. Halifax bei Griechenlands König London, 2. November. Außenminiſter Lord Halifax hatte heute nachmittag eine Unterredung mit König Ge⸗ org von Griechenland in deſſen Londo⸗ ner Hotel. ———— Kleine poliliſche Nachrichken Korpsführer Hühnlein begab ſich am Mitt⸗ woch in Begleitung des Inſpekteurs für Tech⸗ nik, Ausbildung und Geräte. NSKK.⸗Obergrup⸗ penführer Krauß, zu einer Beſichtigung des im Entſtehen begriffenen Volkswagenwerks nach Fallersleben. . Die Kreditbeanſpruchung der Reichsbank hielt ſich Ende Oktober in durchaus normalen Gren⸗ zen, beſonders wenn man die zuſätzlichen Be⸗ 7 8 der ſudetendeutſchen Wirtſchaft berück⸗ ichtigt. Am Dienstag wurde in Anweſenheit des Bundespräſidenten die Einweihung des vom braſilianiſchen Nationalamt für Zivilluftfahrt erbauten Waſſerflughafens von Rio de Ja⸗ neiro vorgenommen. Dieſer in der nächſten Nähe des Stadtzentrums erbaute Waſſerflug⸗ hafen wird zuſammen mit dem zur Zeit im Bau befindlichen Landflughafen zu den modernſten Flughafenanlagen Südamerikas zählen. Der Präſident der Republik. Lebrun, hat die ihm vom Miniſterpräſidenten Daladier vorge⸗ legten Dekrete über die Ernennung Marchan⸗ deaus zum Juſtizminiſter und Reynauds zum Finanzminiſter unterzeichnet. Die Beiſetzungsfeierlichkeiten für die Opfer der Brandkataſtrophe von Marſeille ſind auf Montag feſtgeſezt worden.„Paris Midi“ be⸗ ziffert die zur Zeit feſtſtehende Zahl der Todes⸗ opfer auf 72. auptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen el: Dr. Eduard Kubn, Worms; für 2 übrigen Teil: Fetedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Envrim, Haller & Co, Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei— kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. IX. 1988 über 2000. Z. St. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. — hoher, ſtreben Solel ſatzung det K denbut hurt! dun ber 10 ſtraße Muy ler! Glees. värts zu die den 1 Datleh als gi don 15 ſcöäſtsg Aich batte il Kinder nun hi. luſen, Gegen die Be wutde. geheuer und die lenz zu mesure ſilſchun Kirn parf Sulhbte uutde dar. Molide 0 Holle ittern — 272 2 * 75 2 0 e eee e 45 1 * Bunte Tageschronik 4 2 Staf Zeppelin“ grüßt ſeine loten Kameraden Frankfurt a. M. Als das neue Luftſchiff „Graf Zeppelin“ am Dienstagmittag ſeinen neuen Heimathafen, aus der Richtung Fried⸗ erg kommend. anſteuerte, überflog es in mä⸗ ziger Fahrt, trotz der geringen Höhe wegen des Nebels aber nur in großen Umriſſen er⸗ kennbar, die Gräber der ſieben Be⸗ ſatzungsmitglieder des in Lakeburſt zerstörten Luftſchifſfes Hindenburg“ auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Es war ein ſtiller, aber eindrucksvoller Gruß des„Graf Zeppe⸗ lin“ und ſeiner Beſatzung für ihre in Frank⸗ urt ruhenden Kameraden, nachdem in den etzten Wochen bei den verſchiedenen Werk⸗ ſtättenfahrten des neuen Luftſchiſſes auch die Gräber der anderen tödlich verunglückten Be⸗ ſutzungsmitglieder, die in Deutſchland beigefetzt ſind, überflogen worden waren. Die Grab⸗ ſtätte der Zeppelin⸗Leute war zum Allerbei⸗ ligentag mit Weißtannen und Blumen ge⸗ ſchmückt. Augenblicklich wird das Gra b⸗ und Erinnerungsmal errichtet, ein hoher. mächtiger, viereckiger, zum Himmel aur⸗ ſtrebender Stein, der auf einem breiteren Sockel ruht. Er wird die Namen der Be⸗ ſatzungsmitglieder tragen und der Nachwelt von der Kataſtrophe künden, die das Luftſchiff„Hin⸗ denburg“ und ſeine tapfere Beſatzung in Lake⸗ burſt getroffen hat. Beide Jüße abgefahren Frankfurt a. M. Am Montag, den 31. Okto⸗ ber 1938, gegen 22 Uhr, wurde auf der Ufer⸗ ſtraße ein Fußgänger, dem beide Fü ß e abgefahren waren, tot aufgefunden. Rach dem Tatbefund iſt der Mann von einem in Richtung„Frankfurt am Main fahrenden Kraftwagen überfahren worden. An der Un⸗ fallſtelle wurden Glasſplitter(Riffelglas) auf⸗ gefunden, das aller Wahrſcheinlichkeit nach von einem zertrümmerten Scheinwerfer(rechten) dieſes Autos herrührt. Beſitzer von Reparatur⸗ werkſtätten,, Garagen und Ladengeſchäften werden dringend um Angabe gebeten, wo Wa⸗ gen mit zertrümmerten Scheinwerfern ſtehen oder ſolche repariert, oder wo Scheinwerferglas gekauft wurde. Wer hat um die fragliche Zeit Kraftwagen mit einem zertrümmerten Schein⸗ werfer geſehen oder wer kann ſonſt ſachdienliche Angaben machen? Ein tolles Belrugsmanöver Maven(Eifel). Das Opfer raffinier⸗ ter Betrüger wurde ein Landwirt in Glees. Er war mit einem Mann von aus⸗ wärts gut bekannt und hatte großes Vertrauen zu dieſem. Eines Tages gab der Landwirt dem Mann einen größeren Geldbetrag als Darlehen für eine dritte Perſon und erhielt als Sicherung einen Grundſchuldbrief in Höhe von 15 000 RM. Kurze Zeit nach dieſem„Ge⸗ ſchäftsabſchluß“ war der Grundſchuldbrief nicht mehr vorhanden. Der Mann hatte ihn geſtohlen, der Landwirt glaubte, ſeine Kinder hätten ihn zerriſſen. Als der Landwirt nun hinging, um ſich einen neuen ausſtellen zu laſſen, wurde er wiederum betrogen, denn die Gegenſeite wußte darum und ſorgte dafür, daß die Behörde hinters Licht geführt wurde. Der Polizei war die Sache aber nicht geheuer. Sie hat jetzt die Betrüger ermittelt und die Hauptſchuldigen dem Richter in Kob⸗ lenz zugeführt. Sie werden ſich wegen Er⸗ preſſung. Diebſtahls. Betrugs und Arkunden⸗ ſälſchung zu verantworten haben. a Vor den D⸗Zug geworfen Kirn(Nahe). Eine Perſon von auswärts warf ſich in der Nähe des Bahnhofs Kirn⸗ Sulzbach vor den ankommenden D⸗Zug und wurde ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſofort tot war. Ermittlungen über den Vorfall und die Motive der Tat wurden eingeleitet. Ein„Geſpenſt“ auf dem Aſterſtein Koblenz. Seit einigen Tagen wurde um die Mitternachtszeit am Wald eine weiße Geſtalt geſehen. Ueber das„Geſpenſt“ wurden allerlei Dinge erzählt. Beherzte Män⸗ ner machten dem Spuk ſchnell ein Ende. Als ſich die weiße Geſtalt wieder nachts zeigte, ſprangen ſie hinzu und packten das Geſpenſt in leibhaftiger Geſtalt. Ihr Erſtaunen war nicht gering, denn das„Geſpenſt“ war eine ältere Frau aus der Umgebung, die öfters geiſtige Störungen hat, und die ſich ein Bettuch über⸗ gehängt hatte. Der Schrank war leer Niederlahnſtein(Rhein). Nachts wurde in eine hieſige Wohnung eingebrochen. Der Dieb ſtieg durch ein Fenſter ein und ſuchte in der Küche in einem Schrank nach Geld. Da er ſol⸗ ches nicht fand, zog er wieder ab, ohne ſonſt etwas mitzunehmen. Die Frau des Hauſes hatte das Geräuſch gehört. Als ſie nachſah, ſtand die Küchentür offen, was ſonſt nie der Fall iſt, weiter fehlten der Schlüſſelbund und der Schlüſſel zum Küchenſchrank. Kleinbahn⸗Lokomotive abgeſtürzt Braubach(Rhein). Ein Eiſenbahn⸗ unglück ereignete ſich auf der Strecke zwi⸗ ſchen Bogel und Naſtätten. Dort war plotzlich ein Schienenbruch eingetreten, ſodaß der Perſonenzug der Kleinbahn. der aus der Rich⸗ tung St. Goarshauſen kam. entgleiſte und die Lokomotive eine Böſchung hin unter⸗ ſtürz tte. Die Reiſenden blieben alle unver⸗ letzt. das Perſonal der Lokomotive dagegen wurde verletzt. Der Tod am Straßenrand Neuwied(Rhein). Unter eigenartigen Um⸗ ſtänden kam der 16 Jahre alte Heinz Her⸗ Puderbach ums Leben. Er enrand und wollte einen Kraftwagen vorbei⸗ ſſen. Dabei wurde er von dem Fahrzeug an⸗ gefahren und zur Seite geſchleudert, wobei er 0 aus 2 2 75 auf der Straße nach Raubach am Stra⸗ gegen einen Baum prallte und ſo ſchwere Kopf⸗ verletzungen erlitt, daß er tot zuſammenbrach. Tragiſche Folgen Wöllſtein(Rbeinb.) Karl Schuckmann von bier, 39 Jahre alt, hat ſeinem Leben ein Ende gemacht. Vor einigen Wochen ſtarb ſeine Frau. Darauf verkaufte er ſein Vieh und begab ſich mit ſeinen beiden Kindern nach Ober⸗Hilbers⸗ heim. Von dort kehrte er jetzt zurück und er⸗ bäng te ſich in ſeiner Wohnung. Geiſtige Ver⸗ wirrungen dürften den Mann zu dem Schritt veranlaßt haben. Brennende Pfeife in der Nocktaſche Simmern(ösr.). Von einem recht eigen⸗ artigen Unglück wurde ein Mann aus dem Hunsrückort Liebshauſen betroffen. Als er mit dem Motorrad unterwegs war, hatte er in leichtſinniger Weiſe ſeine brennende Pfeife in ſeine Rocktaſche geſteckt. Nach einiger Zeit verſpürte er an der Seite heftige Schmer⸗ zen, ſodaß er anhalten mußte. Erſt dann be⸗ merkte er, daß ſeine Kleidungsſtücke an der Stelle völlig verkohlt waren, und die Glut auch die Haut verletzt hatte. Durch den Wind bei der Motorradfahrt hatte der bren⸗ nende Tabak der Pfeife den Rock ins Glim⸗ men gebracht. Wenn der Kamin nicht in Ordnung iſt Prüm(Eifel). In Eifelſcheid wurde bei einem Feuer eine Scheune mit Heuvorräten ſo⸗ wie ein großer Schuppen vernichtet, ſodaß dem Beſitzer ein Schaden von 8000 RM. entſtand. Als Brandurſache wurde feſtgeſtellt, daß der Kamin am Wohnhaus ſchadhaft war. Von dort aus flogen Funken durch Ritzen in den angrenzenden Schuppen, wo das Feuer entfacht wurde. Die Feuerwehr hatte Mühe, das Wohnhaus zu retten. Affenjagd in Uſingen Uſingen. Auf dem Saufacker, wo ein Zirkus gastierte, ſtürzte abends der Wagen, in dem ſich die Affen befanden, um. Die Tiere wur⸗ en dadurch frei und rannten in der Dunkel⸗ heit davon. Einer von ihnen flüchtete in das Zirkuszelt und konnte nach einiger Zeit wieder eingefangen werden. Andere raſten ins Freie und verſchwanden in einigen benachbarten Wohnhäuſern. Die Bewohner wurden natürlich durch das Erſcheinen der ungewohnten nächt⸗ lichen Beſucher in Aufregung und Schrecken verſetzt. Erſt nach und nach konnten die Aus⸗ reißer von dem Zirkusperſonal wieder aufge⸗ griffen und in ihre Behauſung zurückgebracht werden. Die Affenjagd fand erſt am anderen Morgen, nachdem das letzte Tier wieder einge⸗ fangen war, ihr Ende. Blick in den Abermals Frankfurler Schlachlhofprozeß Frankfurt a. M. Der im September nach Ablehnung eines Sachverſtändigen wegen Be⸗ ſorgnis der Befangenheit abgeſetzte Schlachthof⸗ prozeß erlebte nunmehr eine Neuauflage. Vor der Dritten Strafkammer ſind am Dienstag 13 Angeklagte erſchienen, von denen ſich nur der Hauptbeſchuldigte, Arnold Schön ewolf., in Haft befindet. Bekanntlich war die Zahl der Angeſchuldigten urſprünglich höher. Das Ver⸗ fahren gegen vier Beſchuldigte wurde abge⸗ trennt und ſie ſind inzwiſchen geſondert abge⸗ urteilt worden. Der jetzt begonnene Prozeß wird mehrere Tage dauern. Der Verhandlung wohnt ein Sachverſtändiger aus Wiesbaden bei. Die Angeklagten ſind teils des Diebſtahls, teils der gewerbsmäßigen Hehlerei und ver⸗ ſchiedene auch des Vergehens gegen das Le⸗ bensmittelgeſetz beſchuldigt, wobei es ſich um die Verwendung verworfener Lebern dreht. Mit 69 Jahren ins Zuchthaus Frankfurt a. M. Vor der Großen Strafkam⸗ mer hatte ſich unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit ein 69jähriger Familienvater zu verantwor⸗ ten, der an zwei kleinen Mädchen unzüchtige 3 vornahm, wobei ſtraferſchwerend in etracht kam, daß er Pflegevater der Kinder war Der wegen Blutſchande vorbeſtrafte An⸗ geklagte, der aus zwei Ehen 18 Kinder hat, wurde zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jah⸗ ren Ehrverluſt verurteilt. Das Gericht ord⸗ nete ſeine Entmannung an. Jum Meineid verleitet ſw Darmſtadt. Der 61 Jahre alte Peter Kil⸗ burg von hier, der in letzter Zeit mehrfach vor der Großen Strafkammer ſtand und zuletzt in zweiter 2 wegen Betrugs des Wohlfahrts⸗ amts zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt wor⸗ den war, hatte ſich nun zuſammen mit ſeiner frü⸗ heren Untermieterin, der jungen Frau Helene Oppermann vor dem Schwurgericht zu verant⸗ worten, dieſe wegen Meineids, er wegen Ver⸗ leitung dazu. Kilburg, der keine d unterſtützung mehr erhalten ſollte, weil er ſeine Wohnung bis auf ein Zimmer untervermietet hatte, machte ſich im Frühjahr 1937„einkommen⸗ frei“, indem er angab, ſeine Untermieterin, die Ehefrau Oppermann, habe die Miete einzukaſſie⸗ ren und behalte ſie auch dafür, daß ſie alles in⸗ ſtand halte. Das wurde vertraglich feſtgelegt. In einer Verhandlung vor dem Schöffengericht, die auf Veranlaſſung des Wohlfahrtsamtes ſtattfand, beſchwor die Frau demgemäß, daß ſie das ganze Mieteinkommen des Kilburg erhalte. Die Sache wurde damals abgeſetzt, da noch weitere Zeugen vernommen werden ſollten und die Ausſage der Oppermann verdächtig er⸗ 1 Im nächſten Termin geſtand ſie dann un⸗ er Zittern und Schluchzen, daß ſie früher die Unwahrheit geſagt habe. Sie wohne ſchon ſeit Jahren umſonſt im Haus, und Kilburg habe ihr gedroht, ſie mit ihrer Familie hinauszuwerfen, wenn ſie die WVahrheit ſage. Er werde ſie auch wegen Meineids anzeigen, denn ſie habe ja keine Generalfeldmarſchall Göring Ehrenpate Nidda. In dem Nachbardorfe Wallernhausen wurde der Einwohner Otto Luft 2. durch die Geburt eines neunten Kindes, ſeines ſiebenten Sohnes, erfreut. Generalfeldmarſchall Göring hat die Patenſchaft bei dieſem ſie⸗ benten Jungen übernommen.— Intereſ⸗ ſant iſt, daß die älteſte Tochter Lufts eben⸗ falls ſchon verheiratet und Mutter eines Kin⸗ des iſt. Dadurch liegt hiert der ſeltene Fall vor, daß der neugeborene Bube als Onkel jünger iſt als ſein ſchon vor längerer Zeit geborene Neffe. Neue Volksſchule in Koblenz Koblenz. In einer Ratsherrenſitzung wurde berichtet, daß auf dem Oberbergplatz eine neue zwölfklaſſige Volksſchule errichtet werden ſoll. Die Schule wird mit Turnhalle, Brauſebad und mit Werkraum für Handfertigkeitsunter⸗ richt ausgeſtattet. Wieder ein Stück Reichsautobahn Stuttgart. Die Reichsautobahnteilſtrecken von Stuttgart nach Ludwigsburg und von Stutt⸗ gart nach Pforzheim werden am 5. Nov., mittags, dem Verkehr übergeben. Varenhausbrand in Straßburg Straßburg(Elſaß). Am Montag um 14,15 Uhr franzöſiſcher Zeit brach in dem in den Ge⸗ werbslauben gelegenen Warenhaus Bo- ka ein Brand aus. Angeſtellte und Käufer konnten auf den ſofort gegebenen Alarm hin das Gebäude ruhig und in Ordnung verlaſſen. Die Straßburger Feuerwehr riegelte durch Entzug der Luft den Brandherd zunächſt ab. An dieſem heranzukommen war unmöglich, da die Kohlenvorräte, das Packmaterial, Kiſten und Holzwolle, Segeltuchleinwand und Jute— hallen im Kellergeſchoß brannten. Auch mit Gasmasken war nichts auszurichten. Erſt nach ſtundenlanger Bekämpfung war es ſechs Mann mit Hilfe von Sauerſtoffaparaten möglich, in das brennende Gebäude einzudringen, das bis in das vierte Stockwerk hinauf mit Rauch und Qualm angefüllt war. Die Urſache des Bran⸗ des ſteht noch nicht feſt. Bemerkenswert iſt je⸗ doch die Tatſache, daß der Brand um die gleiche Mittagsſtunde ausgebrochen iſt wie der Marſeiller Großbrand. Ergänzend wird noch mitgeteilt, daß der Warenhausbrand leicht noch ſchlimmere Folgen hätte zeitigen können als das Großfeuer in Marſeille, da die Straßen in den Gewerbs⸗ lauben ſehr eng ſind und das Feuer in den Gaſſen ſehr ſchnell um ſich gegriffen hätte. Wäre das aus Stahl und Glas konſtruierte Warenhaus völlig abgebrannt, ſo hätte die ausſtrahlende enorme Hitze für die ganze Um⸗ gebung ſchlimme Folgen gehabt. Gerichtssaal Zeugen degon ihn. Sie mußte damals im Ge⸗ richtsſaal verhaftet werden. Jetzt vor dem Schwurgericht blieb die Frau bei ihrem Ge⸗ ſtändnis, während Kilburg nach wie vor be⸗ ſtritt. Sie erklärte, ſie habe ſolche Angſt gehabt, auf die Straße geſetzt zu werden, weil ihr Mann damals noch ſo wenig verdiente, daß ſie eine an⸗ dere Wohnung nicht hätte bezahlen können. Heute, wo ihr Mann beſſer verdiene, ſei ſie aus⸗ gezogen und habe mit der Wahrheit nicht mehr zurückhalten können. Kilburg iſt u. a. ſchon we⸗ gen Meineids und wegen Verleitung dazu vor⸗ beſtraft. Das Gericht erkannte daher gegen ihn auf eine Zuchthausſtrafe von dreieinhalb Jah⸗ ten, die mit der letzten Strafe wegen Betrugs zu einer Geſamtſtrafe von fünf Jahren Zuchthaus zuſammengezogen wird, unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 55 Jahre. Frau Oppermann, der zugute ge⸗ alten wurde, daß ſie ſpontan die Wahrheit bekannte und daß ſie damals vollkommen unter dem Einfluß Kilburgs ſtand, kam mit einer Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten davon, auch wird ihr die Unterſuchungshaft voll angerechnet (etwa 2 Monate) und der Haftbefehl aufgeho⸗ ben. Kilburg, der ihr Geſchick auf dem Gewiſ⸗ ſen hat, beruhigte ſich nicht und erklärte, Revi⸗ ſion einlegen zu wollen. Vielleicht noch zu beſſern ſw Darmſtadt. Der 40 Jahre alte Otto Schmidt aus dem Stadtteil Eberſtadt ſtand we⸗ gen Vergehens gegen das Heimtückegeſetz vor dem Sondergericht. Als er wegen ſeiner üblen Reden feſtgenommen wurde, war er zwar betrun⸗ ken, er hatte aber ſchon geiz als er noch nüchtern war. Er hatte als Alkoholiker ſchon mehrfach mit der Polizei zu tun An dem frag⸗ lichen Tag hatte er ſchon von morgens an in der Wirtſchaft geſeſſen und durch ſein Geſchwätz die Gäſte vertrieben, bis ihn der Wirt hinauswarf. Feſtgenommen wurde er erſt, als er abends mit ſeinem Motorrad eine Abſperrung in der Rhein⸗ ſtraße über den Haufen fuhr, ſo daß dem dienſt⸗ habenden Beamten die Abſperrblöcke um die Ohren ſauſten Als er zur Blutentnahme dem Krankenhaus zugeführt wurde, begann er wieder zu ſchimpfen Das Gericht kam zu der Auffaſ⸗ ſung, daß der Angeklagte durch eine längere Enthaltſamkeit und planmäßige Erziehung viel⸗ leicht noch zu beſſern ſei, und erkannte auf ein Jahr und einen Monat Gefängnis Die Strafe ſoll der Angeklagte möglichſt in einem Arbeits⸗ lager verbüßen. Jüdiſcher Deviſenſchieber vor Gericht Trier. 12 beſonders ſchlau wollte es der Jude Fränkel aus Sobernheim anfangen, um einen möglichſt großen Teil ſeines Ver⸗ mögens hinter dem Rücken der Zollbehörde über die Grenze zu ren Als willkommene Helfer ſollten dabei drei Raſſegenoſſen, das Ehepaar Salomon Aaron aus Eller a. d. Moſel und der Händler Levy aus Bollendorf a. d Sauer, be⸗ teiligt werden. Merkwürdig, für die Große Strafkammer kaum ein Rätſel, war, daß Frän⸗ kel auf der Fahrt einen 1 7 5 von 2700 RM. in ſeinen Kleidern verſteckt bei ſich hatte und die Ehefrau Fränkel ein Geldpaket mit Banknoten im Werte von 5600 RM. mitgenom⸗ Sie hören im Rundfunk Freitag, den 4. November 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Nachrichten, Gym⸗ naſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldun⸗ gen, Wetter, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.30 Morgen⸗ muſik. 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Gott zur Ehr, dem Nächſten zur Wehr. 10.30 Wir ſind das Volk der Flieger. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit. Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Eine Stund' ſchön und bunt. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18 00 Kleines Konzert. 18.45 Aus Zeit und Leben. 1900 Muſikaliſche Per⸗ len 20.00 Die Schale der Menſchheit. 21.00 Sym⸗ phonie⸗Konzert. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.15 Uebertragung aus Oslo. 22.45 Unter⸗ haltungskonzert. 24.00 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nacht⸗ muſik. Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 10.00 Schulfunk. 10.30 Wir ſind das Volk der Flieger. 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Werkskonzert. 13.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Dem Opernfreund. 15.00 Kleines Konzert 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Sport der Woche und für den Sonntag. 18.15 Bücher, von de⸗ nen man ſpricht. 18.30 Mit Jagdgeſang und Hörner⸗ ſchall. 19.15 Tagesſpiegel 19.30 Der fröbliche Laut⸗ ſprecher 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenzecho. 20.15 Erzählung 20.30 Die Winterreiſe. 22.00 Zeit⸗ angabe, Nachrichten, Sport. 22.20 Zur Woche des deutſchen Buches 22.30 Unterhaltungskonzert. 24.00 —2.00 Nachtkonzert. men hatte. In der Hauptverhandlung gab die Jüdin Aaron zu, daß ſie einen Teil des Geldes mit Hilfe von Levy habe über die Grenze brin⸗ gen wollen. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Die An⸗ geklagten werden wegen verſuchten Deviſenver⸗ gehens zu je zehn Monaten Gefängnis und zu je 12 000 RM. Geldſtrafe verurteilt, an deren Stelle im Nichtbeitreibungsfalle eine Gefängnis⸗ ſtrafe von vier Monaten tritt Die beſchlag⸗ nahmten 8300 RM. und der Kraftwagen, mit dem das Geld ins Ausland gebracht werden ſollte, werden eingezogen. 1 Jeine Frau ſtand Schmiere Spachbrücken. Der jung verheiratete Hugo F. von hier hatte über ein Jahr bei dem Nachbarn einer Gaſtwirtſchaft in Neunkirchen gear⸗ beitet und kannte daher die Räumlichkeiten der Wirtſchaft. Als nun dort ein Ein bruch ver⸗ übt worden war, bei dem mehrere Doſen mit Fleiſch und Wurſt, zwei Flaſchen Apfelſaft und Tabakwaren verſchwanden, kam man noch nicht gleich auf den Täter, der damals, im Juni, nicht mehr in Neunkirchen beſchäftigt war, wohl aber als er ſechs Wochen ſpäter mit ſeiner Frau nachts wieder hinfuhr und einſtieg, wobei ſeine Frau auf der Straße blieb. Das erſte⸗ mal war er durch den Keller eingeſtiegen, das zweitemal durch ein Fenſter. Er iſt auch ſchon zweimal wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Das junge Paar hatte ſich jetzt vor der Großen Straf⸗ kammer Darmſtadt zu verantworten. Die Frau will auf der Straße nicht aufgepaßt haben, ſon⸗ dern nur ſpazieren gegangen ſein. Dieſer Spa⸗ ziergang bedeutet Beihilfe zum Diebſtahl und Hehlerei. Allerdings ſtand ſie unter dem Ein⸗ fluß ihres Mannes. Dieſem billigte das Gericht wegen ſeiner Jugend ein letztes Mal mildernde Umſtände zu und verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis, die Frau kam mit einem Monat Ge⸗ fängnis davon. Prokuriſt als Raſſenſchänder Hamburg. Von der Großen Strafkammer des Hamburger Landgerichts wurde der 27 Jahre alte Volljude deutſcher Staatsange⸗ hörigkeit Erwin Feder wegen fortgeſetzter Raſſenſchande zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Da die Verhandlung ergeben hatte, daß es ſich bei dem Juden Feder um einen gefährlichen Gewohnheits⸗ verbrecher handelt, ordnete das Gericht weiter die Sicherheitsverwahrung an. Der Angeklagte ſaß ſeit Anfang 1935 als Prokuriſt und Teilhaber in der väterlichen Wäſchefabrik. In dem Betrieb waren etwa 50 weibliche Angeſtellte beſchäftigt. Mit neun die⸗ ſer deutſchblütigen Frauen oder Mädchen trieb der Jude raſſenſchänderiſchen Verkehr, wobei er auf raffinierte Weiſe vorging, und nicht einmal vor Mädchen von kaum 16 Jahren Halt machte. Auch der Widerſtand der Ange- ſtellten ſchreckte ihn nicht ab. Jude Feder rich- tete es immer ſo ein, daß er mit dem jeweils auserſehenen Opfer allein im Geſchäft war. Die Frechheit des Verbrechers ging ſogar ſo weit, daß er eigenhändig das Krankengeld ſeinen Angeſtellten brachte, nur, um ſich Gele⸗ genheit zu verſchaffen, Und dies alles obſchon der Hebräer verbetratet war. Der Fall Feder beweiſt, daß grundſätzlich ein Jude nicht die moraliſchen Qualitäten beſitzt, Be⸗ triebsführer zu ſein. heiteres Skandinavien Albert ſchrie fürchterlich. „Was iſt denn los?“ fragt die Mutter. „Huhu“, weint der Junge,„ich habe meine Zehe in die Mauſefalle geſteckt!“ „Ach, das ſchadet dir gar nichts!“ ſagt die Mutter ohne alles Erbarmen,„wozu mußt du auch deine Naſe in alles ſtecken!“ (Morgenbladet.) Herr Nimrod prahlte:„Erſt kam ein Haſe — paff— da lag er. Dann flogen einige Schneehühner auf,— piffpaff, vier Stück weg auf zweimal einen Schuß. Und dann, was glaubt Ihr wohl, was da paſſierte?“ „Daͤnn biſt du wohl aufgewacht?“ (Hiemmet.) Auf dem Baugerüſt:„Gehſt du mit den dreckigen Beinen zu Bett?“ „Natürlich, oder glaubſt du, ich ſchraube die Beine ab?“(Hiemmet.) ——— — 2 — 825 (4. Fortſetzung) „Zero!“ rief der Croupier. Zuerſt begriff ſie nicht, was es damit auf ſich hatte; als ſie ſah, daß der Eroupier, zu⸗ ſammen mit allem, was ſonſt auf dem Tiſche lag, auch ihre viertauſend Gulden zu ſich her⸗ anharkte, und als ſie zu der Erkenntnis ge⸗ langte, daß dieſes Zero, das ſolange nicht ge⸗ kommen war, und auf das wir über zweihun⸗ dert Friedrichsdor verloren hatten, wie mit Ab⸗ ſich nun gerade in dem Augenblick erſchienen war, wo ſie eben darauf geſchimpft und es nicht mehr beſetzt hatte, da ſtöhnte ſie laut auf und ſchlug die Hände zuſammen, ſodaß man es durch den ganzen Saal hörte. Die Leute um ſie herum lachten. „Ach herrjeh, ach herrjeh, gerade jetzt iſt die⸗ ſes nichtswürdige Ding gekommen!“ jammerte ſie.„So ein verfluchtes Ding! Daran biſt du ſchuld! Nur du biſt daran ſchuld!“ fuhr ſie grimmig auf mich los und verſetzte mir Stöße in die Seite.„Du haſt mir abgeredet.“ „Großmütterchen, was ich geſagt habe, war ganz vernünftig; aber wie kann ich für alle Chancen einſtehen. „Ich werde dich lehren, Chancen!“ flüſterte ſie wütend.„Scher dich weg von mir!“ „Adieu, Großmütterchen!“ Ich drehte mich um und wollte weggehen. „Alexei Iwanowitſch, Alexei Iwanowitſch, bleib doch hier! Wo willſt du hin? Na, was iſt denn? Iſt der Menſch gleich ärgerlich ge⸗ worden. Du Dummkopf! Na, bleib nur hier, bleib nur noch, ärgere dich nicht, ich bin ſelbſt ein Dummkopf. Na. nun ſage, was ich jetzt tun ſoll!“ „Nein, Großmütterchen, ich laſſe mich nicht mehr darauf ein, Ihnen Rat zu geben; denn ſie würden mir nachher doch wieder die Schuld beimeſſen. Spielen Sie ſelbſt! Geben Sie mir Ihre Anweiſungen, und ich werde ſetzen!“ „Nun gut, gut! Na, dann ſetze noch viertau⸗ ſend Gulden auf Rot! Hier iſt meine Brief- taſche, nimm!“ Sie zog ſie aus der Taſche und reichte ſie mir.„Na, nimm nur ſchnell hin; es ſind zwölftauſend Gulden Bargeld darin.“ „Großmütterchen“, wandte ich ſtockend ein, „ſo große Einſätze—“ „Ich will nicht am Leben bleiben, wenn ich es nicht wiedergewinne! Setzt!“ Wir ſetzten und verloren. „Setze, ſetze; ſetze gleich alle achttauſend Gulden!“ „Das geht nicht, Großmütterchen; der höchſte Einſatz iſt viertauſend!“ „Na, dann ſetz viertauſend!“ Dieſes Mal gewannen wir. Die Alte faßte wieder Mut. „Siehſt du wohl, ſiehſt du wohl“, ſagte ſie mit einem Puff in meine Seite.„Setze wieder viertauſend!“ Wir ſetzten und verloren: darauf verloren wir noch einmal und noch einmal. „Großmütterchen, die ganzen zwölftauſend Gulden ſind hin“, meldete ich ihr. „Das ſehe ich, daß ſie alle hin ſind“, erwi⸗ derte ſie mit einer Art von ruhiger Wut, wenn man ſich ſo ausdrücken kann.„Das ſehe ich, mein Lieber, das ſehe ich“, murmelte ſie vor ſich hin, ohne ſich zu rühren und wie in Gedan⸗ ken verſunken.„Ach was, ich will nicht am Le⸗ ben— ſetze noch einmal viertauſend Gulden!“ „Aber es iſt kein Geld mehr da, Großmüt⸗ terchen. Hier in der Brieftaſche ſind nur noch ruſſiſche fünfprozentige Staatsſchuldſcheine und außerdem einige Dokumente; Geld iſt nicht mehr da.“ „Und in der Börſe?“ „Es iſt nur noch Kleingeld darin Großmütterchen.“ „Gibt es hier ein Wechſelgeſchäft? Ich habe mir ſagen laſſen, hier könne ich alle unſere Pa⸗ piere umwechſeln“, fragte die Tante in ent⸗ ſchloſſenem Ton. „Oh, Papiere können Sie hier umwechſeln, ſo viele Sie nur wollen! Aber was Sie beim Umwechſeln verlieren werden— da würde ſelbſt der Wechſeljude einen Schreck bekommen.“ „Unſinn, das gewinne ich alles wieder! Bring mich hin! Rufe dieſe Tölpel, die Dienſt⸗ männer, her!“ Sie ſpielte nur einmal am Tag Die tolle Gräfin Kiſſele w, Doſtojewſkis „Großmütterchen“, ſpielte faſt täglich von dem Augenblick der Eröffnung der Bank bis zum ſpäten Abend. Dann erhob ſich die alte Dame, ließ ſich in ihre Wohnung bringen, um dort im Kreis einiger Bekannten das Spiel bis in die übrig, Spleler, von denen die Weit sprach Im Banne der rollenden Ruge! Gluck u. Tragik am Spieltisen- Von Casanova bis Dostoſeuski Ein Tatsachenbericht von Curt Corrinth Frühſtunden fortzuſetzen. Am nächſten Mor⸗ gen aber war ſie pünktlich wieder an ihrem Platz. Man ſagte ſcherzweiſe von ihr, ſie ſpiele nur einmal am Tage, da allerdings von elf Uhr vormittags bis zwölf Uhr nachts. Auf und ab gingen die Schickſale der Sum⸗ men, die ſie wagte, und ſie war eine der Weni⸗ gen, der die Bank von Homburg zuweilen auch Geld lieh, weil ſie wußte, daß ſie es wieder⸗ erhalten werde.. Im Verlauf ihres Lebens iſt es der Gräfin, die ſpäter ihr Schlachtfeld von Homburg nach Monte Carlo verlegte, nicht gelungen, ſich gänzlich zu ruinieren.. III. Rings um die Gräfin Kisseleu Ein Spielſaal zu„Großmütterchens“ Zeiten Doſtojewſki hat ihn aus eigener Anſchauung lebendig gezeichnet: „Um die Roulettetiſche und den Tiſch mit Trente et quarante, der am anderen Ende des Saales aufgeſtellt war, drängten ſich vielleicht hundertfünfzig bis zweihundert Spieler in mehreren Reihen hintereinander. Diejenigen, denen es gelungen war, ſich bis unmittelbar an einen Tiſch durchzudrängen, behaupteten ihre Plätze mit zäher Energie und gaben ſie nicht früher auf, bis ſie alles verſpielt hatten; denn nur ſo als bloße Zuſchauer dazuſtehen und nutz⸗ los einen Platz innezuhaben, an dem geſpielt werden konnte, war nicht geſtattet. Wiewohl um den Tiſch herum Stühle aufgeſtellt ſind, ſetzen ſich doch nur wenige Spieler hin, beſon⸗ ders bei ſtarkem Andrang des Publikums. Denn im Stehen nimmt man weniger Raum ein und kann darum leichter einen Platz ergattern; auch ſeine Einſätze macht man mit mehr Bequemlich⸗ keit, wenn man ſteht. Gegen die erſte Reihe drückt von hinten eine zweite und dritte, in der die Menſchen darauf lauerten, wann ſie ſelbſt herankommen würden: aber mitunter ſchob ſich aus der zweiten Reihe ungeduldig eine Hand durch die erſte hindurch, um einen Einſatz zu machen. Sogar aus der dritten Reihe prakti⸗ zierte der eine oder andere auf dieſe Weiſe mit beſonderer Geſchicklichkeit ſeinen Einſatz auf den Tiſch; die Folge davon war, daß keine zehn oder auch nur fünf Minuten vergingen, ohne daß es an einem der Tiſche zu Skandalſzenen wegen ſtrittiger Einſätze gekommen wäre. Uebrigens iſt die Polizei des Kaſinos ſehr gut. Gegen das Gedränge läßt ſich natürlich nichts tun; im Gegenteil freut man ſich über den Andrang des Publikums wegen des damit verbundenen Vorteils, aber die Croupiers, die an den Tiſchen ſitzen, paſſen mit angeſtrengter Aufmerkſamkeit auf die Einſätze auf: ſie ſind es auch, die die Gewinne auszahlen und, falls Streitigkeiten entſtehen, dieſe entſcheiden. Im ſchlimmſten Falle rufen ſie die Polizei herbei, und dann wird die Sache im Umſehen erledigt.“ (Fortſetzung folgt) der Führer fliflek eine Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 §8 Berlin, 2. November Der Führer und Reichskanzler hat durch Ver⸗ ordnung vom 18. Oktober 1938 als Ausdruck ſeiner Anerkennung und ſeines Dankes für Ver⸗ dienſte um die Wiedervereinigung der ſudeten⸗ deutſchen Gebiete mit dem Deutſchen Reich die „Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938“ geſtiftet. Dieſe Erinnerungsmedaille bleibt in ihrer Form der vom Führer und Reichskanzler für Verdienſte um die Wiedervereinigung Oeſter⸗ reichs mit dem Deutſchen Reich geſchaffenen gleich; ſie zeigt auf der Vorderſeite dieſelbe ſymboliſche Darſtellung wie dieſe. zwei männ⸗ liche Geſtalten mit der Flagge des Dritten Rei⸗ ches und den Hoheitszeichen, die Rückſeite trägt die Inſchrift„Ein Volk, ein Führer“ und das Datum vom 1. Oktober 1938. Die Medaille des 1. Oktober 1938 iſt in Bronze ausgeführt und wird an einem Bande in den ſudetendeutſchen Farben ſchwarz⸗rot⸗ſchwarz getragen. Nach der im Reichsgeſetzblatt vom 1. Novem⸗ ber veröffentlichten Satzung erfolgt die Ver⸗ leihung durch den Führer aufgrund von Vor⸗ ſchlägen, die vom Reichsminiſter des Innern, für Angehörige der Wehrmacht vom Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, ausgeſtellt werden und durch den Staatsminiſter und Chef der Präſidialkanzlei des Führers und Reichs⸗ kanzlers zur Vorlage gelangen. Trauerfeier in Genthin Hlabschef Lutze bei der Beiſetzung der zwölf 5 A.⸗Männer Genthin, 3. Nov. Die zwölf S A.⸗Ränn'er, die am Sonntag auf dem Wege zur Einweihungsfeier des Mit⸗ tellandskanals auf ſo tragiſche Weiſe den Tod fanden, wurden am Mittwoch zur letzten Ruhe geleitet. Die Särge, auf denen die Fahne der Bewe⸗ gung, die SA.⸗Mütze und der Dolch lagen, wa⸗ ren in der Genthiner Turnhalle aufgeſtellt. Reichsminiſter Dr. Goebbels. der Reichsver⸗ kehrsminiſter, der Reichsorganiſationsleiter, der Oberbefehlshaber des Heeres und der Reichs⸗ ſportführer hatten Kränze niederlegen laſſen. Kranzſpenden der, der HJ. und des Reichs⸗ arbeitsdienſtes reihten ſich an. Leiſe Trauermuſik ertönte, als Stabschef Lutze den Raum betrat und an jedem Sarg einen rieſigen Lorbeerkranz mit dem Hoheits⸗ zeichen und dem Namen„Adolf Hitler“ nieder⸗ legte. SA.⸗Obergruppenführer Kob verlas zu⸗ nächſt die Namen der Toten und dann ſprach Gauleiter Jordan.„Wir wiſſen“, ſo ſagte er u. a.,„daß dieſe SA.⸗Männer weiterleben im Geiſte aller derjenigen,„die für das gleiche große Ideal kämpfen, für das dieſe Männer in den Tod gingen.“ Anſchließend ergriff Stabschef Lutze im Na⸗ men des Führers das Wort.„Ich habe Euch“, ſo ſagte er,„die Kränze und Grüße des Füh⸗ rers und die der SA. überbracht. Es ſind nicht die letzten Grüße von uns, wenn Ihr auch kör⸗ perlich nicht mehr in Reih und Glied mit uns marſchiert, ſo ſeid Ihr doch nicht tot. Euer Geiſt wird ewig leben und ewig mit uns mar⸗ ſchieren. Ihr ſeid nur verſetzt zur Standarte Horſt Weſſel dort oben.“ Die Fahnen ſenkten ſich, das Lied des Sturm⸗ führers Weſſel erklang. Die Särge werden aus dem Saal getragen und von Stabschef Lutze u. zahlreichen Männern der Bewegung bis zur Stadtgrenze geleitet. Von hier aus wurden die SA.⸗Kameraden in ihre Heimatorte gefahren, wo ſie ihre letzte Ruheſtätte finden werden. Reichsführer 1 Himmler beim- Anwärter Appell in Reichenberg Der Reichsführer h und Chef der deutſchen des 1⸗Oberabſchnitts Elbe im Sudetengau Beſichtigungen der in mehreren Orten Polizei Himmler nahm vor. Ueberall Anwärter wurde Reichsführer) Himmler mit großem Jubel begrüßt. Unſere Aufnahme zeigt ihn in Reichenberg beim H-Anwärter⸗Appell. Scherl-Bilderdienſt Autoflex.) Muſſolini verabſchiedete die 20 000 Koloniſten für Libyen Von Bord des Kriegsſchiffes„Trieſte“ verabſchiedete der Duce auf der Höhe von Gaeta die 20 000 n die von Genua aus nach Koloniſationsau eit auf afrikaniſchem Boden durchzuführen. Libyen fahren, um hier die neue großzügige (Aſſociated⸗Preß⸗Autoflex.) Nalionale Ebro⸗Offenſive ſchreitet fort Vichlige Höhenſlellungen von Francos Truppen erobert Bilbao, 3. November. Die nationalſpaniſchen Truppen ſetzten die Ebro-Offenſive am Mittwoch mit Er⸗ folg fort. Sie vollzogen am Caballos⸗Ge⸗ birge eine Rechtsſchwenkung und beſetzten im erſten Anſturm zwei wichtige Höhen⸗ ſtellungen. Sodann eroberten ſie die ſo⸗ genannte„Liga⸗ Stellung“, die von den ſowjetſpaniſchen Abteilungen ſtärkſtens ausge⸗ baut war. Die Stellung befindet ſich unweit der Straße Gandeſa-⸗Tortoſa und ſoll den natio⸗ nalſpaniſchen Truppen als Ausgangspunkt für künftige Operationen dienen. g * Laut Mitteilungen von ſowjetſpaniſchen Ge⸗ fangenen haben die Sowjetſtreitkräfte dringend um Verſtärkungen ge⸗ beten. Es ſollen auch bereits ſtarke Abtei⸗ lungen im Anmarſch ſein, um ihre wankenden Reihen zu ſtützen. Außerdem wird bekannt, daß die Roten die Ortſchaften Mora del Ebro, Miravet und Pinello räumen. 17 role Flieger abgeſchoſſen Bilbao, 3. November. Wie die Frontberichterſtatter von der Schlacht am Ebro melden, nahmen die Operationen auch am Mittwoch einen für die Nationalen äußerſt günſtigen Verlauf. Bolſchewiſtiſche Stellungen von großem taktiſchen Wert konnten erobert werden und die Demoraliſierung des Gegners nimmt, wie die zunehmende Zahl der Ueberläu⸗ fer beweiſt, ſtändig zu. Im Pan dol⸗Ge⸗ birge ſind die Nationalen in 8 Kilometer Frontbreite vorgerückt. Die Bolſchewiſten er⸗ litten hohe Verluſte und 500 Feinde wurden gefangen genommen. Auf dem Caballos⸗ Gebirge konnten verſchiedene Stellungen be⸗ ſetzt werden. Die nördlich Pinel operierenden Abteilungen vermochten die Verbindungen des Gegners mit Mora del Ebro abschneiden. Im Laufe des Nachmittags gab der Feind jeden Widerſtand auf und zog ſich zurück. Die Natio⸗ nalen ſind durchweg 4 Kilometer vorgedrungen. Wieder kam es zu einer heftigen Luft⸗ ſch lacht mit bolſchewiſtiſchen Fliegern, die in die Bodenoperationen einzugreifen verſuchten. Wie das Kommando der nationalen Truppen in den Abendſtunden des Mittwoch bekannt gab, liegen die Ebro-Brücken unter dem Feuer der nationalen Artillerie, ſodaß der Nachſchub für die Bolſchewiſten außerordentlich erſchwert iſt. Die Anerkennung Nalionalſpaniens 18 Staaten haben Franco anerkannt Burgos, 3. November. Wie amtlich bekanntgegeben wurde, iſt die nationalſpaniſche Regierung nach dem Abſchluß des Abkommens mit Norwegen vom 4. Okto⸗ ber über die Entſendung diplomatiſcher Vertre⸗ ter und dem mit Dänemark vom 29. Oktober nunmehr durch 18 Staaten anerkannt. Aufrüſtung überall Auſtralien kauft Bomber in USA. Sydney, 3. November. Nach einer Mitteilung des auſtraliſchen Pre⸗ mierminiſters Lyons hat die auſtraliſche Re⸗ gierung 50 Lockheed⸗Hudſon⸗Bomber in den Ver⸗ einigten Staaten beſtellt. Der Premierminiſter begründete dieſe Beſtellung mit der möglichen Nichtlieferung von britiſchen Maſchinen, die vor einiger Zeit in Auftrag gegeben worden waren. WWeiter kündigt der Premierminiſter an, daß die Stärke der Freiwilligenmiliz ver⸗ doppelt und auf 70000 Mitglieder gebracht wer⸗ den ſolle. Auch Holland kündigt Aufrüſtung an. Den Haag, 3. November. Die niederländiſche Regierung hat im Zu⸗ ſammenhang mit den Ausſprachen über den Staatshaushalt in einer an die Zweite Kam⸗ mer des Parlaments gerichteten Denkſchrift die Ziele ihrer Politik dargelegt. Der Rüſtungs⸗ ſtand zu Waſſer und zu Lande ſoll wei⸗ ter im beſchleunigten Tempo erhöht werden. Es gelang den nationalſpaniſchen Kampfflie⸗ gern, 17 Gegner abzuſchießen. 8 45 Die Denkſchrift ſtellt ſchließlich ſehr bedeuten⸗ de Steuererhöhungen in Ausſicht. ———— Frau Maulwurf nur zur Liebeszeit verſchont. in jeder, der ſich eingehend mit Tieren beſchäftigt, kann mühelos ſtundenlang von Tierfreundſchaften und Tierfeindſchaften erzählen. Wir wiſſen von der Unverträglichkeit der Hamſter und Dachſe; denn nicht umſonſt führt in der deutſchen Tierfabel der Dachs den Namen Grimbart. Ebenſo iſt uns die Kampfluſt der Maulwürfe bekannt, die, ſobald ſie auf einen Artgenoſſen ſtoßen, ſich auf Leben und Tod befeinden. Ja, ihr Zorn iſt derart vernichtungswütig, daß Herr. atur⸗ gegebene Feindſchaften können jedoch in der Hausgemein⸗ ſchaft mitunter zu Freundſchaften umgewandelt werden. Hierher gehört das Aneinandergewöhnen von Hund und Katze und die oft enge Lebensgemeinſchaft zwiſchen Stuben⸗ katzen und Kanarienvögeln. Bären wirken immer ungemein ulkig, und doch ſind ſie in Gefangenſchaft oft unleidlich untereinander. Die Regungen zur Freundſchaft und Feindſchaft liegen im Tier, und der Einfluß des Menſchen iſt trotz aller auf⸗ gewendeten Mühe für gewöhnlich gleich Null. Eine präch⸗ tige Mutter iſt die Braunbärin Betty von den Tiergrotten in Bremerhaven. In rührender Sorgfalt zieht ſie ihre Kinder groß. Obwohl zwei Bärenmänner Betty den Hof machen, bleibt ſeit Jahren ihr Verhältnis zu diefen Petzen das gleiche, hat ſie doch ihre Wahl ſo getroffen, daß Ali ihr Freund, hingegen Bubi ihr Mann iſt. Eisbären ſind dem Menſchen gegenüber eine beſonders tückiſche Geſellſchaft. Jedoch ahnte may kein Unheil, als einmal Eisbären recht drollig miteinander ſpielten. Dabei aber riß plötzlich ein Eisbär dem andern die Zunge her⸗ aus. Man wollte das Tier töten, merkte jedoch, daß es ohne Zunge lebensfähig war. Da machte ſich der Domp⸗ teur Orth die Mühe und pflegte das Tier vollends geſund. Und als er, hocherfreut über ſeinen Erfolg, zu dem weißen Herrn ſagte:„Na, Liebling, nun haben wir es aber ge⸗ ſchafft, du biſt noch mal mit dem Leben davongekommen“, da durchrieſelte auch wohl den Eisbären neue Lebenskraft; denn im gleichen Augenblick fiel er ſeinen treuen Pfleger an und zerfleiſchte ihm den rechten Oberſchenkel. Dennoch gewöhnen ſich zuweilen Bären an andere Tiere recht gut. So tat ſich im Zirkus Carl Hagenbeck ein Bär hervor, der zwei auf einer Wippe ſitzende Löwen ſchaukelte, indem er ſeine Tatze auf den Kopf der Löwen legte und erſt den einen und dann den anderen Wüſten⸗ mit ihm in den Zentralkäfig zu gehen. Die Löwen beach⸗ teten das Pferd nicht weiter, das Pferd zeigte keine Spur von Furcht, und er konnte mit der Dreſſur beginnen. Jahrelang hat er dann Löwen vom? zferde aus vorgeführt, bis auf einmal aus unerklärlichen Gründen Schluß war. Die Löwen mochten das Pferd nicht mehr, und Kaden mußte, um das Tier nicht zu gefährden, die Löwen wieder zu Fuß vorführen. Es frißt je Natürlich— Hund und 1— Und doch beſtehen zwiſchen Hund und Katze Freundſchaften. Darunter: Hier wird nicht geſpielt, ſondern hart ge⸗ . kämpft. richtige tzt ſein Gnadenbrot, umgeben von der Glorie, einmal der Freund von einem Dutzend Löwen geweſen zu ſein. Das berühmteſte Löwen⸗ pferd aller Zeiten aber iſt Negro, ein kugelrunder, kuh⸗ ruhiger Schimmel. Er geht als Panneaupferd in der Ma⸗ nege, nur daß keine anmutige Stehendreiterin auf ihm hüpft, ſondern ein gewichtiger Löwe auf ihm reitet. Negro iſt ſtämmig, er ſchleppt die ſchwerſten Gewichte, kein Löwe bringt ihn auf die Knie. Als nun Löwe Nummer 8 auf ihm als Reiter ausgebildet werden ſollte, benahm der ſich ziemlich läppiſch. Er ſprang immer wieder ab und quirlte Negro zwiſchen den Beinen herum. Der Schimmel ſah in dem Löwen den Störer ſeiner Ruhe, beugte ſich unerwartet tief zur Erde und— Oben: Meiſter Petz und Sohn machen ein Spielchen. Im allgemeinen geht es gut aus, aber der Bär wird ſelten Freund der anderen Tiere. Darüber: Iſt es Scherz oder Ernſt, dieſe Kampfſtellung der Pferde. Rechts: Löwe und Tiger vertragen ſich gar nicht ſchlecht. Unten: Elefantenduell in Indien. Hier geht es verhält ⸗ 4 harmlos zu, denn es handelt ſich um eine Kraft⸗ probe. Photo(6): Scherl⸗Archiv⸗M. könig niederdrückte Das ging ohne jedes Uebelnehmen vor ſich. Dieſer Trick gefiel derart in Japan, daß man die bei⸗ den Löwen und den ſie ſchau⸗ kelnden Bären als Kinder⸗ ſpielzeug herſtellte. Noch heute ſpielen die japaniſchen Kinder mit dieſer eigenartigen Lö⸗ wenſchaukel. f Obzwar in der Gefangen⸗ ſchaft die Löwen faſt aus⸗ ſchließlich mit Pferdefleiſch gefüttert werden, iſt ſchon manche Freundſchaft zwiſchen Pferd und Löwe zuſtande ge⸗ kommen. Wochenlang vorher band der Dompteur Kaden das Pferd neben dem Löwen⸗ käfig an, damit die Tiere ſich aneinander gewöhnten. Als die Löwen nie mehr nach dem Pferde ſchlugen, wagte er es, Naturgegebene Feindſchaft wird Freund— ſchaft— Baͤren und Löwen ſchaukeln Seltſamer Reiter— Tiere untereinander biß dem Löwen ins Genick. Der trottete peinlich über⸗ raſcht verſchüchtert davon. Ein ſo erfahrener Raubtier⸗ dompteur wie Peters jedoch war baff, und es dauerte eine geraume Zeit, bis er Negro ſtreicheln und ihm ins Ohr flüſtern konnte:„Negro, alter Zigeuner, alſo ſo ver⸗ ſchaffſt du dir Achtung! Man darf es ja kaum einem Menſchen ſagen, daß ein Pferd einen Löwen gebiſſen hat.“ Viel Aufſehen machte der vor einigen Jahren ver⸗ ſtorbene Gorilla Bobby des Zoologiſchen Gartens in Berlin. Kein Zoologe ließ es ſich entgehen, den Gorilla in Augenſchein zu nehmen. Jahre hindurch erwies ſich Bobby als ſehr gutmütig, bis er einmal ſeinen Wärter anfiel. Da geſchah etwas ganz Abſonderliches. Der Schim⸗ panſe Toto nämlich, der Spielgefährte von Bobby, ergriff im kritiſchen Augenblick eine auf dem Boden des Käfigs liegende Peitſche und verprügelte ſeinen Affenfreund. Da⸗ durch kam er dem Ueberfallenen zu Hilfe. Ob bewußt oder nur aus erwachter Raufluſt, wer will das entſcheiden? Ein ewiges Geheimnis umwebt die Elefanten, ſie, die ein Stück Urgewalt ſind, das ſich von der Urwelt zu uns herübergerettet hat. Die Inder fagen von den Elefanten: „Sie ſind die weiſeſten aller Geſchöpfe.“ Wollen ſie aber ein junges Mädchen in hohem Maße loben, rühmen ſie ihm nach:„Es geht wie ein Elefant.“ Das geräuſchloſe Gehen dieſer ſchweren, wuchtigen Tiere iſt und bleibt für uns ja auch ſtaunenswert. Sie haben Fähigkeiten, die wir nicht voll erfaſſen, deren Grundbedingungen wir bloß ver⸗ muten können. So ſchrieb Hans Stoſch⸗Sarraſani jun. als ſein Zirkus im Februar dieſes Jahres in Porto Alegre durch einen Pampero vom Erdboden hinweggefegt war. Elefanten vertragen ſich untereinander ſehr gut. Das geht ſchon daraus hervor, daß in Indien gezähmte Elefan⸗ ten zum Zähmen der Wildlinge benutzt werden. Elefanten⸗ ſtreit in den Zoologiſchen Gärten oder Tiergruppen iſt ſehr ſelten, dagegen kann man oft genug beobachten, daß ein Tier dem anderen beiſteht. So löſten ſich in der Elefanten⸗ gruppe des Zirkus Buſch die Tiere wie verabredet ein⸗ ander die Feſſeln, und war ein Elefant erſt frei, dann ging er nicht etwa auf und davon, ſondern bemühte ſich zuerſt um die Befreiung ſeines Nebenmannes. Erna Büſing 224 ͤ 25 FFT —— 5 1 1 1 5 1 0. 2 15 3 0 1 A — 2.2 . 7 Fesine uncl. dle. stelmd mne 19. Fortſetzung. „Beſſer ein Speckjäger kommt als ein Land⸗ jäger— für euch wenigſtens..., rief Boſtel⸗ mann laut. „Edler Herr Jäger... knickſte Marie Dor⸗ nedde mit einem aufreizend beſcheidenen Lä⸗ cheln,„darf ich Euere Befehle entgegenneh⸗ men?“ „Von mir aus bring Bier..., ſagte Boſtel⸗ mann,„wenn noch eine Runde reinpaßt in die ſchwuppvollen Schnapsflaſchen da.“ Nun, es paßte noch eine Runde hinein, eine Runde guten, hochprozentigen Bieres, das Herr Papecpyck bei der Auflöſung eines Offizier⸗ kaſinos erworben— oder gewiß doch an ſich ge⸗ bracht hatte. Vor dem Hallo, mit dem dieſes Bier ent⸗ gegengenommen wurde, drückte Boſtelmann ſich in die dunkelſte Ecke der Gaſtſtube: er bekam ein großes Glas Steinhäger auf das wacklige Tiſchchen vor ihm geſtellt. und trank es in einem Zuge aus. Er genoß die lange entbehrte Koſtbarkeit des edlen Bieres, durch deſſen feſten, ſahnigen Schaum er ſich mühſam hindurcharbei⸗ ten mußte, leerte das von Marie Dorndee hur⸗ tig gebrachte zweite Glas Schnaps... Ah— das zweite Glas Steinhäger rann feurig über die Zunge, rann löſend langſam die gramver⸗ ſchnürte Kehle hinunter. Er ſchlug die Augen nieder. erhob er ſie kurz, als Marie ihm das dritte Gläschen brachte. Nun gab er ihr unaufgefor⸗ dert die Weiſung, noch eine Lokalrunde Bier einzuſchenken. Er trank Schnaps und Bier, verſank in die vorgegaukelte Seligkeit des erſten Rauſches. Boſtelmann war den Trunk nicht gewöhnt. Jahre hindurch kam in der von Frieden u. Ar⸗ beit erfüllten Einſamkeit ſeines Hofes kein Tropfen berauſchender Getränke über ſeine Lip⸗ pen, und auch im Omnibus hatte er nur das Aufkeimen von Hoffnung und kindhafter Fröh⸗ lichkeit mit einigen heiter verſchwendeten Glä⸗ ſern beträufelt. Nur Unglück, Zweifel und Angſt ließen ihn den ſchweren Rauſch jetzt ſu⸗ chen, der eine falſche verräteriſche Sicherheit gibt, ein unheilvolles Verkennen deſſen, was droht, auch deſſen, was mangelt. Er ſaß lange da, verſunken in ſich, und er fuhr erſt empor, als ihn jemand leiſe am Aermel zupfte. Sein Blick fiel auf Guſtav Krökels Zwergen⸗ geſtalt. „Was willſt du hier?“ fragte er, faſt feind⸗ ſelig ſchroff. „Steinhäger trinken. großmächtigen Bauern.“ Boſtelmann antwortet nicht: er blickte böſe den Schleifer an. Der lachte:„Siehſt mich an, als ob du mich freſſen wollteſt. Und dabei geht's dir ſo gut, daß du Runden ausgibſt...“ „Du Schandmaul..., ſagte der Bauer, und ſeine Stimme war heiſer vor Zorn,„mir geht's gut. 7“ „Geht's dir wirklich nicht gut, Hinrich. Sag doch— vielleicht weiß ich Rat.“ Seine Stimme war ernſt und ruhig, ſie hatte das Schillern des Hohnes verloren. „Du Rat wiſſen... Das war ein ſauberer Rat, den du mir gegeben haſt, damals im Früh⸗ jahr. Du haſt mich hingehetzt in ihr Haus Du. du biſt ſchuld Der Schleifer ſchwieg eine Weile, indem er aufmerkſam des Bauern Geſicht betrachtete. „Hinrich...“ ſagte er dann,„das iſt alles Unſinn, was du redeſt. Das glaubſt du auch ſelbſt nicht. Du redeſt wie ein kleiner Junge, der Aepfel geſtohlen hat und hernach vom Nach⸗ barn den Hoſenboden vollkriegt.. Da war nämlich ſo ein wunderlicher Goldrarmänenbaum im Garten nebenan, und der Junge hat tage⸗ lang ſchon immer mit den Aepfeln geliebäugelt Noch einmal Und Lokalrunden vom und hat keine Ruhe gehabt, wenn er ſich ſelbſt auch manchmal weisgemacht hat, er dächte gar nicht mehr daran. die Aepfel zu klauen Wenn er nicht daran gedacht hat, dann hat er davon geträumt, das war noch ſchlimmer. Ruhe hat er nicht gehabt, und Ruhe hätte er nie im Leben gekriegt, wenn er nicht endlich über den Zaun geklettert wäre. Vielleicht war da noch ein anderer Junge, der hat ihm einen Schubs gegeben und geſagt:„Menſch, ſei doch nicht ſo feige, hab' endlich mal die Courage und tue das, was du möchteſt... Jawohl. Ruhe, die hat er erſt gekriegt. wie er die Aepfel abgeriſſen hat, und eine höhere Gewalt hat ihm dann ſeine Prügel verabfſolgt. Da war ihm der faule Zahn gezogen „Glaubſt du vielleicht. daß ich Ruhe habe, du Hanswurſt...!“ Der Bauer ſchrie es un⸗ gebärig heraus, ſeine Augen funkelten unſtet und ſtürzten ſich auf den Zwerg. Qaman von K⁊omacl aste „Siehſt du..., ſagte der ganz ruhig,„dann haſt du wohl die Aepfel geklaut, aber deine Prügel, die haſt du noch nicht bezogen.“ „Nun quatſch nicht ſo überſpön'ſch! Nun ſoll ich dir wohl noch danken, daß du mir einen Schubs gegeben haſt, und dich womöglich noch bitten, mich zu verhauen...!“ Irgend etwas hinderte ihn daran, nachdrück⸗ licher zu widerſprechen. Der Schleifer erwiderte freundlich und ernſt: „Ich will dir mal was ſagen, Hinrich: Ich habe immer nur deine eigenen Gedanken ausgeſpro⸗ chen, ſonſt nichts. Und verhauen kann ich dich erſt recht nicht, denn das iſt nicht meine Sache.“ Hinrich riß der Wirtin, die eben vorüberging, zwei volle Biergläſer aus der Hand:„Für meine Rechnung!“ ſchrie er. „Proſt, Krökel, du alte Itſchenſeele, kannſt weiter unken.. I“ Sie taten einen tiefen Zug. dann legte ſich Hinrichs Blick beinahe erwartungsvoll auf den Zwerg. So ſo..., ſagte der,„nun geht's dir alſo immer noch nicht gut. Wo fehlt's denn?“ „Ich will dir was ſagen, Schleifer, hör gut zu — und der liebe Got ſoll dich ſtrafen, wenn du jemals zu einem Menſchen darüber redeſt, was du jetzt hörſt. Aber ſprechen muß ich einmal mit einem Menſchen darüber, und du— du biſt mir wieder über den Weg gelaufen. Nein, ſiehſt du, wenn ich dich da ſo ſitzen und blinzeln ſehe, dann kommt es mir vor, als wenn ich mit mir ſelber ſpräche. Du altes, verkniffenes It⸗ ſchengeſicht, hör zu: Sie iſt nu da, jawohl, ſie iſt bei mir, unter meinem Dache. Erſt war ich halb blöſinnig vor Vergnügen, Menſch, und ich konnte es gar nicht glauben, daß ſie immer da war, jede Stunde... Aber es kam bald ſo, daß ich Angſt kriegte. Ich bin oft weggelaufen, in die Ställe und aufs Feld, da gab es ja im Oktober gott⸗ lob noch was zu tun, und hernach habe ich im Walde noch mitgearbeitet, ich mußte ja einen Knecht erſetzen, das paßte ſich gut. Ja, ich hatte einfach Angſt, weil ſie in meiner Stube ſaß, und wenn ich reinkam, wußte ich nicht, wie ich wit ihr dran war. Sieh mich an, Schleifer, ſieht mich an... Bin ich ein Waſchlappen... 2“ Das ſchien ihn zu beruhigen: er blickte auf und wartete, was der Zwerg dazu ſagen würde. „Nein“, ſagte der ernſt,„das biſt du nicht. Sprich weiter.“ „Ja— wie war ich mit ihr dran——? Ich weiß es ſelbſt nicht. Guſtav. Menſch, jedes an⸗ dere Weib, das ich ſo gern gehabt hätte wie dieſe, das hätte ich einfach genommen und gar nicht gefragt, nach Dod und Deubel hätte ich nicht gefragt, ſo kennſt du mich doch, ich bin doch ein Kerl und keine Tränenſuſe... Aber ſie— ſie war immer ſo höll'ſchen freundlich— ja du, die hat ſo' nen verflixten Verſtehſtemich, 1 man gar nicht weiß, wo ſie drauflos will. Als ſie zu mir auf den Hof kam— na ja, da hatte ich ihr böſe in die Suppe geſpuckt gehabt von wegen ihre Reputation und ihr Geſchäft und ſo weiter, da mußte ich ja erſt mal kuſch ſein, aber ich ſagte doch zu mir, Menſch, ſagte ich. wenn die nun zu dir auf den Hof kommt. dann hat ſie doch was für dich übrig. Aber die ſitzt da, macht alles hübſch ordentlich und gemütlich, und die Pulkartoffeln die bleiben nun nicht mehr auf dem Tiſch ſtehen, bis daß die kalte Zwiebelſtippe ſtinken tut, und auf dem Tiſch liegt überhaupt ein weißes Tiſchtuch— na, das iſt alles ganz recht... Und ſchöne Gardinen hat ſie anmachen laſſen, und die Blumen ſtanden immer auf dem Tiſch, ſolange wie die letzten Aſtern im Garten waren— das iſt alles ſo ähn⸗ lich wie—— na, wie damals Gottverdammich, Guſtav, und es iſt doch ganz anders! Um keinen Finger breit bin ich näher an ſie herangekommen... Guſtap, ich bin ver⸗ liebt, daß ich mich manchmal ſchäme mit meinen achtundfünfzig Jahren, und ich möchte ſie haben — Herrgott, zur Frau haben, wenn's nicht an⸗ ders iſt... Warum denn nicht. Aber die ſitzt da und lächelt einem was ins Geſicht, und man kann nichts ſagen. Einmal, da habe ich ſie an mich ziehen wollen und ſie küſſen, weil's mich ſo überkam— aber da machte ſie ſo'n verflucht ernſtes Geſicht und ſagte:„Sie haben mich mit dieſen Dummheiten ſchon ein⸗ mal beinahe um alles gebracht— wollen ſie mich jetzt auch noch zwingen, daß ich dies letzte Obdach verlaſſe?“ Na, was willſt du da machen, Menſch! Nicht, daß ſie faul wäre und die große Dame ſpielen wollte, beileibe nicht! Die geht ſogar in den Kuhſtall und paßt ſcharf auf, die hat helle Augen hat die Und das iſt grade das Unglück! Denn heute, da hat ſie folgendes an⸗ gerichtet: Da iſt ihr ſchon lange aufgefallen, daß die Frau von meinem Schweizer Matti frühmorgens immer mit ihrem weiten dicken Wintermantel in den Kuhſtall geht und beim Melken mithilft. Und ſo nach'ner kleinen Viertelſtunde, da geht ſie jedesmal retour in die Schweizerwohnung. Das war mir ſchon be⸗ wußt, Guſtav, daß ſie das tat, und ich habe ſie da auch mal nach gefragt. Ja, ſagte ſie, ſie ginge eben früh um fünfe gleich nach dem Wecken erſt mal mit in den Stall und melkte die beiden beſten Kühe mit, die wären bei ihrem Mann immer ſo unruhig, wenn der ſie an den Euter käme, das ſind manchmal ſo ner— viöſe Bieſter ſind das, da hat ſie recht. Na, und denn ginge ſie gleich wieder rüber in ihre Wohnung und lochte Kaffee, damit daß ihr Mann und ihre Jungens nach dem Melken gleich ihren Kaffee trinken könnten, was man den Leuten auch ſchließlicherweiſe nicht verden⸗ ken kann. Ich trinke auch gern bald Kaffee, wenn ich aufgeſtanden bin, Guſtav. Aber Frau Roſe, die iſt helle iſt die... Mit dem Mantel das hat ſie alſo gleich nach ein paar Tagen ſpitz gekriegt und ſagt mir das auch. Ich ſage, von mir aus kann die Schwei⸗ zerſche mit einem Hermelinpelz melken, der Mantel hat mir bis jetzt noch keine Kopfſchmer⸗ zen gemacht. Da ſagt ſie, ich wäre eben ſo'n großes Kind, und mir täten die Leute viel leicht auf der Naſe rumtanzen. Gut. Was macht ſie heute in aller Herrgottsfrühe? Sie geht in die Geſchirrkammer neben dem Kuhſtall und guckt durch eine Ritze und ſieht, wie die Schweizerſche nach dem Melken zwei Literflaſchen aus den Manteltaſchen zieht und macht die ſchnell voll, ehe daß ſie die Milch⸗ eimer in die großen Blechkannen gießt, die her⸗ nach der Milchwagen immer gleich abholt, und die Flaſchen ſteckt ſie wieder bei, in den Man⸗ tel rein. Wie ſie nun durch die Miſſentür rausgehen will, kommt Frau Roſe aus der Geſchirrkam⸗ mer ſpaziert und ſagt ſo recht freundlich zur Schweizerſchen:„Ach, wollen Sie mir nicht bitte mal die beiden Milchflaſchen geben, die Sie da im Mantel haben...“ Die Frau iſt ſo vor den Kopf geſchlagen, daß ſie auch die Flaſchen hergibt, und läuft zu ihrem Manne in ihr Haus rein. Frau Roſe geht dann in unſer Haus und ſchließt wieder hinter ſich ab. Ich ſchlief währenddem noch, aber mit ein⸗ mal wache ich auf davon, daß einer an der Haustür rumort und will rein. Ich raus aus den Federn und aus dem Fenſter geguckt. Da ſteht mein Schweizer mit'ner großen Miſt⸗ grepe und ſchimpft wie nichts Gutes und ſagt, als ich ihn frage, er wollte gewiſſen Herrſchaf— ten mal ſchön guten Morgen ſagen. Ich wäre nicht gemeint, ich könnte ruhig weiterſchlafen. Er hätte nun ſchon fünf Jahre auf meinem Hofe gearbeitet und wäre immer in Frieden mit mir ausgekommen, und das Vieh wäre muſterhaft gepflegt, und die Milch hätte die meiſten Prozente Fettgehalt im ganzen Kreiſe, und was er mir ſchon mehr eingebracht hätte, das wäre wohl tauſendmal ſoviel als die paar Flaſchen voll Milch, die ſeine Frau neben dem Deputat noch mal mitgenommen hätte.. Das ſtimmte ſoweit: er iſt der beſte Schweizer, den ich jemals gehabt habe, und meine Milch iſt bekannt geworden. Ich wollte ihn im Guten zur Ruhe bringen und ging raus zu ihm, aber da ſtürzte er gleich zur offenen Haustür rein und nach der Roſe ihrer Kammertür hin und will ſie in ſeiner Wut eintreten. Er iſt ſo'n rabiater Kerl, rohe Burſchen, das ſind die Schweizer ja durch die Bank, aber dieſer iſt noch ſo viel gewalttätiger, wie er tüchtiger iſt als die anderen. Ich konnte ihn nur mit Mühe zurückreißen— aber da wichſt die Roſe raus aus ihrer Kammer und hat gar keine Bange und ſchreit ihn an, was er von ihr wolle. „Ich will Sie das Rumſchnüffeln und Spicke⸗ lieren austreiben!“ ſchreit der und ſtürzt in ihre Kammer und fuchtelt mit ſeiner Grepe. „Ach nein..., ſagt ſie und grient ihm ſo richtig frech ins Geſicht,„denn man los, ich warte nur drauf!“ Indem holt ſie ihre Rechte hinter dem Rücken weg und zeigt dem Schweizer einen Revolver hin und ſagt:„Ich bin ſchon mit wild gewor⸗ denen Schlachtergeſellen fertiggeworden, und mit Ihnen werde ich wohl auch noch fertig⸗ werden. Wenn Sie jetzt nicht ſofort mein Zim⸗ mer verlaſſen, drücke ich ab. Das iſt Notwehr.“ Das ſagt ſie ſo ruhig, daß es mir durch Mark und Bein ging, und ich winke Matti ab, und wirklich— er geht raus, und ich gehe auch, und draußen ſagen wir kein Wort mehr zuein⸗ Co — Verlagsanstalt in Hamburg ander; ich glaube, wir den alle beide ein bißchen Angſt gekriegt. Er ſchwieg und blickte 3 ſich hin. „Und dann...?“ fragte der Schleifer nach einer Weile. o „Dann...? Den Schweizer ſamt Frau und Söhnen be ich rausgeſchmiſſen. Friſtlos ent- laſſen. Das hat ſie verlangt. Das Recht ſteht ja auch auf meiner Seite. Trotzdem— ich ſelbſt hätte es vielleicht nicht getan. Denn was Matti iſt, der war nun mal wild geworden wie ein Bulle und war auch wieder ruhig geworden, wie ein Bulle auch wieder ruhig wird. Gegen Mittag, wie ich mit der Roſe gerade beim Eſſen ſitze, kommt die Schweizerſche und beult und ſagt, ſie hätte nun mal ein bißchen Milch nebenbei mitgenommen, weil ihr einer Junge, was ſo'n ſchmächtiger Kerl iſt und nicht ganz feſt auf der Lunge, ordentlich Milch trin⸗ ken müßte, da wäre ſie mit ihrem Deputat nicht ganz ausgekommen und hätte weiter nicht viel Worte machen wollen und gedacht, ich wäre weiter wohl nicht böſe... Aber nun wollte ſie es auch gewiß nicht wieder tun, und ich ſollte es auch Matti nicht nachtragen, daß er ſo rabiat geworden wäre— er wäre doch nun mal ein bißchen jähzornig. Und ich möchte doch dran denken, wie mir ihre ganze Familie über die ſchwere Leutenot im Kriege mit weg⸗ geholfen hätte, und nicht etwa auf den Gedan⸗ ken kommen und eine vierköpfige Familie ob⸗ dachlos machen. Ich ſage, na ja, ſage ich, darüber a ſich wohl ſchließlich noch reden, ſage ich. Und da ſteht die Roſe auf und ſagt: e über läßt ſich reden? Aber nur, wenn ich nicht mehr hier auf dem Hofe bin. Wenn Sie hier Leute behalten, die einen regelrechten Ueberfall auf mich vornehmen, nachdem ſie vorher ge⸗ ſtohlen haben, dann machen Sie mich zum zwei⸗ ten Male obdachlos.“ Ich ſage der Schweizerſchen, ſie ſollte man nach Hauſe gehen, ich wollte ihr hernach ſchon Beſcheid geben, und bringe ſie noch auf das Flett raus und rede ihr gut zu. Wie ich wieder reinkomme, ſteht die Roſe mitten im Zimmer und guckt mich an. Menſch, ſchön ſah ſie aus, ein ganz feuerrotes Geſicht hatte ſie, und ihre Augen funkelten wie noch nie. Ich ſah ſie an und konnte kein Wort raus⸗ bringen, und nach einer Weile ſagt ſie:„Sie wollen alſo mit dieſen Banditen noch weiter verhandeln? Ich kann mir nicht denken, daß Sie ſo ein Waſchlappen ſind.“ Sie guckte weg, und da ſah ſie noch ſchöner aus. Mir ſtieg das Blut in den Kopf; ich dachte: „Jetzt oder nie!“ und ſagte kein Wort und ging auf ſie zu und packte ſie und riß ſie an mich und hob ſie hoch und wollte ſie forttra⸗ gen. Sie machte plötzlich ein Geſicht, als ob ſie vor mir noch viel mehr Angſt hätte als vor dem Schweizer ſeiner Grepe, ſo wild mag ich wohl ausgeſehen haben, weil ſie mich Waſch⸗ lappen nannte. Den Mund machte ſie vor Schrecken auf— verdammt ſchön ſah ſie da aus. Ganz klein war ſie geworden und zitterte am ganzen Leibe... Und wie ich ſie nun küſſen will, da ſchüttelt ſie den Kopf und ſagt leiſe:„Aber erſt den Schweizer vom Hofe. Ich nicke und laſſe ſie los und ſie ſtreicht über meine Schulter und geht hinaus.. Hinrich Boſtelmann hielt inne und zündete ſich langſam ſeine Pfeife an. Seine Hand zit⸗ terte ſtark. „Und dann..?“ fragte der Schleifer. „Dann habe ich die Schweizersleute rausge⸗ ſchmiſſen. Die ganze Familie. Das war ein böſes Stück Arbeit; das habe ich nicht gern ge⸗ tan.“ Wieder verſtummte er; ihm zu ſchaffen. „Und dann...?“ fragte nach einer Weile noch einmal der Schleifer. „Dann— ſiehſt du, dann, als ich mit der ſchlimmen Arbeit fertig war, dann konnte ich es nicht... Dann bin ich nicht wieder zurück⸗ gegangen in mein Haus und zu ihr... Dann bin ich nach Gummern gegangen und habe Ge— ſine Lampe beſucht... Und nun bin ich hier gelandet... Aber hier habe ich jetzt lange 15 nug geſeſſen— dann gehe ich nach Haus. Warum denn nicht, iſt ja doch ein wunderbares Weib, wenn ſie auch die Banditen vom Hofe geſchafft hat...“ Er ſtürzte ein Glas Schnaps hinunter und lachte laut und qualvoll auf. „Natürlich— erſt recht iſt ſie ein feines Weib! Das ſage ich dir, alte Itſchenſeele, nachher gehe ich nach Haus. und dann— dann endlich, end⸗ lich... Willſt du nicht lachen, dun nun lach doch bloß mal...!“ Gortſehung folgt) ſeine Pfeife machte ——— dt itz al Die bonne 9001 6 f ſ — 9 8 Uhr fell. r. lung i b Degen die Et J. Ort. An As, f. tagun ftont DAß⸗ zunchm ber A Gem Mitlag Feilnehn osten walun 65 Holl Kreis 2. Fin. ſiet let; Vir ert de d. 80 gur? Ave die Iwan, hen und ö lan 00 Ager bl dull 9 und ich ud aus fuenf el in 185 Di idle 9 uus ſen. Aurech 0 uiſe des erwachen Uns zu ung g deuſſcen 0 i ufa, aalen a Alle Schon 0 19 4 zuſcln donne. ale eu win 8 Hulk dose lichen; zus fai in seen et ben du in na re — N —— 5 . Belannimachungen Orisgruppe ger A. S. D. A. P. Viernheim g 0 NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Mitgliederverſammlung der Partei am Montag, 7. November Die erſte Mitgliederverſammlung findet am kommenden Montag, 7. November, abends 8.30 Uhr, im Saale des„Ratskeller“ ſtatt. Es haben daran alle Parteigenoſſen und -genoſſinnen ſowie Parteianwärter teilzuneh⸗ men. Pol. Leiter in Uniform— Antreten um 8 4 mit Fahnengruppe vor der Parteidienſt⸗ telle. a Die Teilnahme an der Mitgliederverſamm⸗ lung iſt Pflicht! Die Zellenleiter melden dem Organiſationsleiter vor Verſammlungsbeginn die Stärkezahl ihrer Zellen. Brau 1. Ortsgruppenleiter. 27 beilsfront Am Sonntag, den 6. November, ab 9.30 Uhr, findet ken Birkenau eine Arbei ts⸗ tagung der Deutſchen Arbeits- front ſtatt. Hieran haben sämtliche DAF⸗Walter und Kd⸗Warte teil⸗ zunehmen.— Irgendwelche Entſchuldigungen oder Ausreden kommen keineswegs in Frage. Gemeinſame Abfahrt 8.42 Uhr OCG. Das Mittageſſen wird von ſämtlichen Tagungs⸗ teilnehmern gemeinſam eingenommen. Die Koſten für das Mittageſſen trägt die Kreis⸗ waltung. n Es finden folgende Sondertagungen ſtatt: I. Orts- und Betriebsobmänner— Lokal„Birkenauer Tal“ gr. Saal; Redner: Kreisobmann Pg. Kehl. 2. Finanzwalter und ſämtliche Kaſ⸗ ſierer— Lokal„Deutſches Haus“; Red⸗ ner; Verwaltungsſtellenleiter Pg. Eberle. 3. Ortswarte und Betriebswarke „Kd“— Lokal„Birkenauer Tal“ Ne⸗ benzimmer; Redner: Kreiswart Pg. Boß. 4. Organiſations⸗, Preſſe⸗ und Propagandawalter ſowie Schu- lungswalter— Lokal„Birkenauer Tal“, Sing⸗Saal; Redner: Kr.⸗Organiſa⸗ tionswalter Pg. Arnsberger und Kreis⸗ Schulungswalter Pg. Meid. 5. Ortsjugendwalter u. Betriebs- jugendwalter bzw. innen ſowie Be⸗ triebsfrauenwalterinnen— Bd M⸗Heim; Redner: Gaujugendwalter Pg. Dörr, Frankfurt a. M. 6. Ortswalter des Handels und Ortshandwerksmeiſter Lokal Engel; Redner: ſtellv. Gauhandwerkswalter Pg. Krauſe, Frankfurt, und Kreishand⸗ werkswalter Pg. Gerbig. Haupttagung: Beginn 13.30 Uhr im Puten Saal des Lokals„Berkenauer Tal“ in irkenau. Redner: Guſtav Baden, Abteilungs⸗ leiter des Amtes Soz. Selbſtverantwortung und Geſtaltung, Gauwaltung DAß, Frank⸗ furt a. M. Pg. Brückmann, Kreisleiter, Bens⸗ heim. An dieſer Tagung nehmen ſämtliche DAF ⸗Walter, Kd⸗Warte und Betriebsfüh⸗ rer teil. Schluß der Tagung ſpäteſtens 16 Uhr. Mögelin, Ortsobmann. Motorſchar Morgen Freitag, punkt 8 Uhr, tritt die Mo⸗ torſchar im Waldheim an. Mitzubringen iſt: Heft, Bleiſtift und Geländekarten. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. November 1938 . Anſer Tagesſpruch Wir ſind alle Soldaten und Arbeiter un⸗ ſeres Führers und marſchieren mit ihm in die d. wſche Zukunft. Konrad Henlein. Zwanzig Trachten unb iht Werdegang Zur 2. Reichsſtraßenſammlung In wenigen Tagen iſt es ſoweit; werden wir die zwanzig verſchiedenen Webabzeichen zu ſe⸗ 135 und— was viel wichtiger iſt— auch zu aufen bekommen. Es ſind Abzeichen, die den Jäger von Salzburg, den Bergſteiger aus Tirol, Bauern und Bäuerinnen aus Ober⸗ und Nieder⸗Donau, Kärnten, Salzburg, Tirol und aus der Steiermark darſtellen, es ſind farbenfreudige, hübſche kleine Seidenweberei⸗ en in Leichtmetallrahmen gefaßt. Dieſe Trachtenbilder ſollen ein Symbol für uns ſein. Sie ſollen uns mahnen, daß dem Altreich durch die großen geſchichtlichen Ereig⸗ niſſe des Jahres 1938 ſoziale Verpflichtungen erwachſen ſind, ſoziale Aufgaben, die jeder von uns zu löſen mitverpflichtet iſt. Es gilt den Kampf gegen Hunger und Kälte auch in der deutſchen Oſtmark und im Sudetenland zu führen und— zu gewinnen. Es iſt keine leichte Aufgabe, die Wunden zu heilen, die den zehn Millionen Deutſchen vor ihrer Heimkehr in das Altreich geſchlagen wurden. Schon viele Monate vor dem Beginn des WHW 1938⸗39 wurde mit den Arbeiten zur Herſtellung dieſer 20 Trachtenabzeichen be⸗ gonnen. So kam ein großer Auftrag nach Schleſien, ein zweiter nach Wuppertal und ein dritter Auftrag nach Wien. So kam es, daß Hunderte von Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen für Monate hinaus einen beträcht⸗ lichen zuſätzlichen Verdienſt fanden, ſo kam es weiterhin, daß das Winterhilfswerk bereits ſeine ſegensreiche Hilfe wirkſam machte, lange Zeit bevor es eröffnet wurde. Zur Anfertigung der Trachtenabzeichen wa⸗ ren drei Arbeitsgänge nötig: es mußten aus den Rohmaterialien die Seidenwebereien und auch die Metallrahmen hergeſtellt werden, und es galt ſchließlich, beide Teile zuſammenzu⸗ ſetzen. Eine Arbeitsteilung war nicht vorgeſe⸗ hen, alle drei Arbeitsgänge mußten in jedem Auftragsgebiet durchgeführt werden. So fügten in Schleſien, in Wuppertal, wie * fla in Wien die Webſtühle unter den vielen, fleißigen und geſchickten Händen Seidenfaden um Seidenfaden zu farbenprächtigen Trachten⸗ bildchen zuſammen, Jo waren andererſeits in allen drei Auftragsgebieten täglich Hunderte von Volksgenoſſen damit beſchäftigt, die Leichtmetallrahmen aus dem Blech zu ſtanzen und in die gewünſchte Form zu prägen. Dann wurden die erklärenden Inſchriften in die Rah⸗ men gepreßt, wurden dieſe Rahmen zweimal gebeizt und jedesmal in beſonderen Oefen ge⸗ trocknet, bis ſie endlich durch ein Spritzverfah⸗ ren ihre vorgeſchriebenen Farben erhielten. Wenn am 5. und 6. November die SA⸗, SS⸗ und NSKK⸗Männer mit ihren Sammel- büchſen an uns herantreten, wollen wir den Oſtmärkern und Sudetendeutſchen an Opfer⸗ bereitſchaft nicht nachſtehen. * Buchführungskurs für den Einzelhandel Am Freitag, 4. November, beginnt abends 8 Uhr in der Schillerſchule der Buchfüh⸗ rungskurs für den Einzelhandel. Zur ſelben Zeit beginnt auch der Kurz⸗ ſchriftkurs für Anfänger. Für beide Kurſe kön⸗ nen an dieſem Abend noch Anmeldungen abge⸗ geben werden. 4 Nur noch öffentliche Mahnung. Nach einer heutigen Bekanntmachung erfolgt die Mahnung zur Zahlung der Gemeindeaus⸗ ſtände bis auf weiteres nicht mehr durch Mahnzettel, ſondern durch eine öffentliche Mahnung des Kaſſenverwalters der Gemeinde, wie dies bereits geſchehen iſt. Es wurden ge⸗ mahnt: 1.—5. Ziel Gemeindegrundſteuer 1938 und Gewerbeſteuer 1938, 1. und 2. Rate. Bei Nichtbeachtung der Zahlungsfriſten haben die Säumigen Mahngebühren und Säumniszuſchläge zu bezahlen. Es liegt nun an den Zahlungspflichtigen, zur Vermeidung von Zuſchlägen die diesbezüglichen Bekannt⸗ machungen des Kaſſenverwalters zu beachten und innerhalb der geſtellten Friſt Zahlung zu leiſten, wenn dieſe noch nicht auf Grund der auf den Beſcheiden angegebenen Zahlungs⸗ terminen bereits erfolgt iſt. Schutz von Bußtag und Totenſonntag nur bis 19 Ahr Die Verordnung über den Schutz der Feier⸗ tage enthält auch für den Bußtag und den Totenſonntag beſondere Schutzvorſchriften. So ſind in Räumen mit Schankbetrieb muſikali⸗ ſche Darbietungen jeder Art vollkommen ver⸗ boten, alle anderen der Unterhaltung dienen⸗ den öffentlichen Veranſtaltungen, wie Theater Kino uſw., ſofern die Darbiekungen nicht dem ernſten Charakter des Tages angepaßt ſind. Aehnlich der ſchon für das letzte Jahr getrof⸗ fenen Regelung hat jetzt der Reichsinnenmini⸗ ſter 1 eine Verordnung den Schutz der In pfreſen Tagen ſind punderttauſende wehrpflichtige junge Deutſche aus ihren Truppenteilen ausgeſchieden und in ihre Be⸗ rufe zurückgekehrt. Dieſe nun in den Reſer⸗ viſtenſtand eingerückten jungen Männer ha⸗ ben das Glück gehabt, daß in ihre Dienſt⸗ zeit zwei große Ereigniſſe von bleibender geſchichtlicher Bedeutung fielen: der Anſchluß der Oſtmark und die Heimkehr des Sude⸗ tenlandes in das Großdeutſche Reich. Und ſo können denn die Soldaten dieſer Jahr⸗ gänge das ſtolze Bewußtſein mit in das bür⸗ gerliche Leben nehmen, dem Führer die Be⸗ freiung von zehn Millionen deutſcher Brü⸗ der und Schweſtern und die Schaffung eines deutſchen Volksreiches ermöglicht zu haben. Sind nun dieſe Soldaten, die jetzt nach Hauſe zurückkehrten, mit der Ableiſtung ihrer zweijährigen Dienſtpflicht endgültig aus dem Heeresdienſt ausgeſchieden? Das iſt keineswegs der Fall. Sie gehören nun⸗ mehr dem Beurlaubenſtand, und zwar der Reſerve J, an. Bei ihrer Entlaſſung iſt ihnen das ausdrücklich mitgeteilt worden, und man hat ſie auf das genaueſte unterrichtet, wie ihr weiteres Dienſtverhältnis geregelt iſt oder geregelt wird. Sie ſtehen zur Verfüg⸗ ung der Wehr⸗Erſatzdienſtſtellen, die ihren neuen Stand im Wehrſtammbuch und im Wehrpaß vermerken. Dieſer vervollſtändigte Wehrpaß wird ihnen ausgehändigt. Sol⸗ daten, die ins Ausland entlaſſen werden, er⸗ halten an Stelle der Wehrpaßnotiz eine Dienſtzeitbeſcheinigung. Neben dem Wehr⸗ paß erhält jeder zur Entlaſſung gelangende Soldat ein Führungszeugnis, in dem die ge⸗ ſamte in⸗ und außerdienſtliche Führung in genannten Feiertage aufgelockert. Danach be⸗ ſchränkt ſich der Schutz für den Bußtag künf⸗ tig auf die Zeit von 6—19 Uhr. Das gleiche gilt für die kirchlichen Totengedenktage im November, die landesrechtlich geſchützt ſind. Nach 19 Uhr beſtehen keinerlei Beſchränkungen mehr. Auch Tanzveranſtaltungen ſind geſtat⸗ tet. Die Verordnung gilt nicht für Oeſterreich und die ſudetendeutſchen Gebiete. * Heiratsgenehmigung für Wehrpflichtige Vereinheitlichung des Rechts zur Cheſchließung Im Anſchluß an das Geſetz zur Vereinheit⸗ lichung des Rechts der Eheſchließung hat das Oberkommando der Wehrmacht Richtlinien für die Heiratsgenehmigung erlaſſen, der Wehr⸗ pflichtige vor Ableiſtung des Reichsarbeits⸗ dienſtes und des Wehrdienſtes bedürfen. Die endgültige Regelung ſoll im Wehrgeſetz erfol⸗ gen. Zuſtändig für die Erhebung der Beden⸗ ken gegen die Befreiung vom Erfordernis der Ehemündigkeit ſind die für den dauernden Aufenthalt des Wehrpflichtigen zuständigen Wehrbezirkskommandos. Bedenken ſind grund⸗ ſätzlich in der Regel dann zu erheben, wenn der betreffende Wehrpflichtige wehrfähig iſt und für eine Einſtellung in den Reichsarbeits⸗ dienſt und in die Wehrmacht in Frage kommt. Wehrpflichtige von Geburtsjahrgängen, die noch nicht zur Muſterung herangezogen wa⸗ ren, müſſen vorher auf ihre zukünftige Wehr⸗ fähigkeit und Anordnung des Wehrbezirkskom⸗ mandos unterſucht werden. Bedenken brauchen nicht erhoben zu werden bei allen völlig Un⸗ tauglichen ſowie bei den Wehrunwürdigen und Juden. Von der Erhebung der Bedenken kann im übrigen in Ausnahmefällen abgeſehen wer⸗ den, wenn die Ehe aus zwingenden Gründen geſchloſſen werden ſoll. In dieſem Falle iſt der Antragſteller ausdrücklich darauf hinzu⸗ weiſen, daß eine Befreiung vom Arbeits- und Wehrdienſt oder eine Verkürzung dieſes Dien⸗ ſtes nicht erfolgen kann. Die Arbeitspapiere und ihre Be⸗ deutung. In der Sendung„Aus Arbeit und Beruf“ bringt der Reichsſender Frank- furt heute Donnerstag um 18 Uhr die Be⸗ handlung wichtiger Fragen über die Arbeits⸗ papiere und ihre Bedeutung. Kleine Leidenſchaft. Ich ſchwärme für Bücklinge. Jetzt iſt die Zeit, wo ich kaum wi⸗ derſtehen kann, wenn die geräucherten fettglän⸗ zenden Fiſche aus den ſauberen Kiſten gold⸗ braun locken. Es iſt jetzt hohe Bücklingszeit. Man ſoll jeden Tag einen Bückling eſſen. Wiſſenſchaftler ſingen ein Lob wegen ſeiner Nahrhaftigkeit, ſeines Vitamingehaltes, ich wegen ſeines Geſchmackes. Das Vorrecht, den Bückling zu zerlegen, habe ich als Hausherr. Dafür gehört die ſauber abgezogene Schale mir, mir allein. Der Kenner weiß, warum. Unter dieſer Schale ſitzt das Koſtbarſte, das Fett. Wenn Bücklinge nicht ſo reichlich auf dem Markt und ſo wohlfeil wären, könnte ich mir denken, daß„feine Leute“ dieſes Fett wie Kaviar genießen würden. Aber ſo iſt's ja nur vom Bückling.— Man muß den Fiſch kunſt⸗ voll zerlegen, daß man die Gräte auf einmal entfernen kann. Haben Sie überdies ſchon ein⸗ mal Bückling mit Rührei gegeſſen? Dann aber ſchnell, liebe Hausfrau! Und laden Sie mich ein. Das iſt ein Göttermahl. Wieber im bürgerlichen Leben einer gemeinſamen Führungsnote beſchei⸗ nigt iſt.. 8 Selbſtverſtändliche Pflicht der Wehrpflich⸗ tigen des Beurlaubtenſtandes iſt es, die während ihrer aktiven Dienſtzeit erworbe⸗ nen Kenntniſſe zu vervollkommnen und ihre körperlichen Fähigkeiten zu erhalten. Dazu iſt ihnen vor allem in den Gliederungen der Partei die Möglichkeit in reichſtem Maß ge⸗ geben. Eine der weſentlichſten Pflichten der Soldaten des Beurlaubtenſtandes iſt auch die weitere Wahrung der Verſchwiegenheit über die dienſtlichen Angelegenheiten, deren Ge⸗ heimhaltung erforderlich iſt und ihnen zur Pflicht gemacht wurde. Aber nicht nur Pflichten hat der ausge⸗ ſchiedene Soldat, ſondern er kann auch ge⸗ wiß ſein, daß man alles tut, um ihm die Rückkehr ins bürgerliche Leben zu erleichtern und den wirtſchaftlichen Aufbau ſeiner Exi⸗ ſtenz zu fördern. Hier iſt es Pflicht aller Unternehmer, Meiſter und Betriebsführer, bei der Einſtellung von neuen Kräften be⸗ ſonders entlaſſene Soldaten zu bevorzugen, und es kann geſagt werden, daß man ſich von ſeiten der hier in Frage kommenden dieſer Pflicht gern unterzieht. Und ſo gliedern ſich denn die jungen deut⸗ ſchen Männer, die ſoeben das Ehrenkleid des Vaterlandsverteidigers ausgezogen haben, mit Freude wieder ein in unſer tägliches Leben. Sie gelten mit Recht als beſonders verläßliche Kräfte, denn ſie haben eine aus⸗ gezeichnete Lebensſchule hinter ſich und tra⸗ gen in ſich jenen natürlichen Stolz, den nun einmal das Soldatgeweſenſein hervorbringt, eee eee Der Monat November bringt eine Reihe bemerkenswerter Tage. So iſt der 3. November der Tag der Jäger— Hubertus— der als Patron der Jagd gilt. Gegen Mitte des Monats, am 11. November, iſt der Mar⸗ tinstag— St. Martinus, der„Schim⸗ melreiter“, der in vielen ſeiner Züge an Wo⸗ tan, den„Herrn der wilden Jagd“ erinnert. Am Martinstag ſoll die altbekannte Martins⸗ gans im Ofen ſchmoren.— Einige alte Bau⸗ ernſprüche für dieſen Tag lauten:„An Mar⸗ tini Sonnenſchein, tritt ein kalter Winter ein“ oder„Wolken am Martinstag, der Winter un⸗ beſtändig werden mag“. Der Bauer kennt noch folgende Novemberregeln:„Im November viel Naß, auf den Wieſen viel Gras“.— Nur Regen und Froſt dürfen im November nicht zuſammen auftreten, denn dann iſt es fatal: „Wenn der November regnet und froſtet, dies meiſt der Saat das Leben koſtet“;„Wenn im November die Blumen blühen neu, dauert der Winter bis zum Mai“.— Mit Sturm, Re⸗ gen und oft Schnee, geht der November lang⸗ ſam ſeinem Ende zu und ſo kommt der 21. November heran, von dem der Bauer ſagt, „Wenns um Mariä Opferung trüb und naß, iſt auf den Winter kein Verlaß; iſt's aber klar und hell, kommt der Winter als eiſiger Geſell.“— Auf den 25. November fällt dann „Kathrein“, und ein alter Spruch, der ſich auf dieſen Tag bezieht, heißt:„Kathrein ſtellt den Tanz ein.“ Endlich iſt noch der Andreas⸗ tet und von dem er ſagt:„Andreas Schnee, tut dem Korn weh“. Das Auto im Sudetenland. Im Su⸗ detengau muß die Motoriſierung noch nach⸗ geholt werden.„Die Kraftverkehrswirtſchaft“ hat nämlich berechnet, daß es in Sachſen und Thüringen— alſo einem Gebiet von der Größe des Sudetengaues— doppelt ſo viel Perſonenwagen gibt, wie im vergangenen Jahre in der Tſchechoſlowakei. Nur jeder 144. Einwohner beſaß in der Tſchechoſlowakei ein Auto, während in Deutſchland jeder 43. Ein⸗ wohner Beſitzer eines Wagens iſt. Nun ge⸗ hörten allerdings Böhmen, Mähren und Schle⸗ ſien zu den Gebieten, die bisher am ſtärkſten motoriſiert waren, denn drei Viertel aller Kraftfahrzeuge, Prag nicht eingerechnet, hat⸗ ten hier ihre Heimat. Im Sudetengau werden aber bald ſoviel Kraftwagen fahren, daß er ſich neben den vergleichbaren Gauen des Rei⸗ ches ſehr gut ſehen laſſen kann. Weiterhin unbeſtändig Der zum Nordmeere vorgeſtoßene Sturm⸗ wirbel verlagert ſich nur langſam nordwärts. Der Durchzug einer mit ihm in Verbindung ſtehenden Störungsfront brachte unſerem Ge⸗ biet hauptſächlich in der Nacht zum Mittwoch verbreitete Regenfälle. Am Südrande des Wirbels kann auch für unſer Gebiet mit der — Jortdauer des unbeſtändigen, aber nicht durch⸗ weg unfreundlichen Wetters gerechnet werden. Donnerstag: Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt veränderlich mit zeitweiliger Aufheite⸗ rung und nur vereinzelten Niederſchlägen. Tagestemperaturen zwiſchen etwa 5 und 10 Grad. Winde meiſt um Weſt. Die Ausſichten für Freitag: Wechſel⸗ haft und unbeſtändig, aber nicht durchweg un⸗ freundlich. Morgens vielfach neblig. tag(30. November) da, den der Bauer fürch⸗ Der Deutjche Aunbjunk Funk Poſt Das große illuſtrierte Programmblatt. Verlag der Buch⸗ und Tiefdruck⸗Geſell⸗ ſchaft m. b. H.— Einzelheft 15 Pfg. Poſtbezug monatlich 59 Pfg. zuzüglich 6 Pfg. Beſtellgeld. Jeder Rundfunkhörer hat ſeine Lieblings- inſtrumente. Im neuen Heft der Rundfunk- programmzeitſchrift„Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ finden wir einen großen, reich⸗ illuſtrierten Artikel zu dem Thema„Lieb⸗ lingsinſtrument“.— Das Rundfunkproͤgramm der kommenden Woche ſteht hauptſächlich im Zeichen des 9. November, des 15. Jahres- tages des nationalſozialiſtiſchen Befreiungs⸗ marſches zur Münchener Feldherrnhalle. Die neue Nummer der vorgenannten Zeitſchrift enthält auch eine Seite für die Filmfreunde: neueſte Aufnahmen aus kommenden Tonfil⸗ men.— In der Rubrik„Technik“ wird einer der modernſten großen Rundfunkempfänger be⸗ ſprochen; ein derartig ausführlicher Artikel iſt ein guter Berater für Hörer, die ſich einen neuen Groß-Empfänger anſchaffen wollen. Mannheim.(Ein Fußgänger totgefah⸗ ren). Am Montagabend wurde auf der Käfer⸗ taler Straße ein 56 Jahre alter Mann beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem Perſo⸗ nenkraftwagen angefahren und auf die Fahr- bahn geſchleudert. Der Mann erlitt Kopfver⸗ letzungen, an denen er in der geſtrigen Nacht im Städtiſchen Krankenhaus verſtorben iſt. Ueber die Schuldfrage ſind die polizeilichen Erhebungen noch im Gange.— Bei drei wei⸗ teren Verkehrsunfällen wurde eine Perſon ver⸗ letzt und drei Kraftfahrzeuge beſchädigt.— (Verkehrsüberwachung). Wegen verſchiedener vom 6.— 13. November auf dem Festplatz am Rhein. : ͤ ͤ VPP ˙ Ueberkrekungen der Straßenverkehrsordnung wurden 17 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an acht Kraftfahrzeughalter wur⸗ den rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Alle Mädel und jungen Frauen über 21. Jahren ſchließen ſich zuſammen in den Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks. Auskunft erteilen alle Dienſtſtellen der NS-Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerks. Appelle zum RBW. Am Montag und Dienstag, den 7. und 8. November, finden in den Betrieben des Gaues Heſſen-Naſſau Betriebsappelle ſtatt. In dieſen Appellen wer⸗ den die Gefolgſchaftsmitglieder auf Sinn und Bedeutung des Berufswettkampfes aller ſchaf⸗ fenden Deuiſchen hingewieſen und zur geſchlof⸗ ſenen Teilnahme an dieſem einzigartigen Wett⸗ bewerb aufgefordert. Pereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amicitia 0 9e. V. Heute abend 7.30 bis 8.30 Uhr Jugend⸗ training. Ein ſchwarzes Trikot, das von der Sportdienſtgruppe gebraucht wird, iſt noch im Beſitz eines B⸗Jugendſpielers. Es muß ſofort abgeliefert werden. Ab 8.30 Uhr Training der aktiven Mann⸗ ſchaften. Es ſind noch einige grün⸗weiß ge⸗ ſtreifte und gelbe Trikot im Beſitz der Spieler, die heute abend abgeliefert werden müſſen. Während des Trainings Spielausſchußſitzung. Der Vereinsführer. FFC d Wormser Allerhelgenmarht e sansige EIHausgelebennel kur Herdst und dgter Großer Vergnügungspark und Verkaufsmesse. Die Ladengeschäfte sind am Sonntag, den 6. November von 1318 Uhr geöffnet! Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Beitreibung der Gemeindeausſtände. Die jeweils fälligen Gemeindeausſtände werden bis auf weiteres nicht mehr durch Zuſtellung eines Mahnzettels, ſondern durch öffentliche Mahnung angemahnt. Mit dem Erſcheinen der diesbezüglichen Bekannt⸗ machung des Kaſſenverwalters werden die vor⸗ geſchriebenen Mahngebühren fällig. Bei wei⸗ terer Zahlungsſäumigkeit ſind alsdann die durch Verordnung feſtgeſetzten Beitreibungs⸗ koſten mit der Hauptſchuld zu erheben und zu bezahlen. Ein Erlaß der durch Verſchulden der Zahlungspflichtigen entſtandenen Koſten kann nicht erfolgen. Die Gemeindeeinwohner mache ich auf dieſe notwendig gewordenen Aenderun⸗ gen beſonders aufmerkſam und empfehle Be⸗ achtung. Betr. Verſteigerung von Dung im Faſelſtall. Am Montag, den 7. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, wird in dem Nebenzimmer des Rats⸗ keller der Dung im gemeinh. Faſelſtall in 7 Loſen öffentlich verſteigert. Viernheim, den 2. November 1938. Der Bürgermeiſter für Herren Burschen 48.-, 38.-, 33.„ Knaben 22.-, 18.-, 14.-„ moderne Farben 0 neben 69. der Post Zur Kirchweiln für Damen, Herren und Kinder nur den guten Martenschun randa bekannt für beſte Qualität und la. Paßform em, /// /// Weiter finden Sie bei mir in Winterschunen sowie arheltssllefein große Auswahl. Schungelchän Penang Seegartenſtraße 10 Ortsbauernſchaft Verjammlung der Zuckerrübenpflanzer Am Samstagabend halb 9 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Ochſen“ eine Verſammlang der Zuckerrüben-Pflanzer ſtatt. Da auf der Tagesordnung wichtige Punkte ſtehen über die diesjährige Rübenabnahme und Lie⸗ 2 5 Vackſiſche, Not Winter-Mänte!!? Feinſchmecker) 79.-, 59.-, 39.— RM. bücktinge u. ale in großer Aus wa h Iſempfehle . Tüchtigen be Ae frlsch Mann eingetroflen! für Freitags u Samstags geſucht. Näh. Auskunſts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Gelbe Speije⸗ kartoffeln u. 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T. 1 Grund's Schaufenster zeigen Innen die hervorra⸗ genden Schlachtgewürze aus der Nubaſſa⸗Ge⸗ würzmühle.— Stets muhlenfriſch biete ich an: Pfeffer, gemahlen, 125 gr. 35 Koriander, gemahlen, 125 gr. 25 Nelken, gemahlen, 145 gr. 70 Muskat, gemahlen, 125 gr. 60 Mutter, Gott, der Allmächtige, hat unſere liebe, treubeſorgte Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau Barbara Heinz We nach längerem Leiden, verſehen mit den hl. Sterbeſakramen⸗ ten, im 77. Viernheim, Mhm.⸗Waldhof, den 2. November 1938. Die Beerdigung findet heute Donnerstag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Ernſt Ludwigſtr. 32, aus ſtatt. Anzeige Großmutter, Urgroßmutter, geb Rößling Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit abberufen. Die trauernden Hinterbliebenen. Majoran, gerebelt, 125 gr. 35 Reines Siedeſalz grob u. ſein, 500 gr. 14 Junger Knoblauch St. 03,„06 f Mann Wurſtgarn Knäuel 10. ſucht leeres 2 1885 i oder möbl. Heute 45 trisch von der 808: dagen 4 o/ Kopf, 50% gr. 30% Rabatt 55 g. 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