E — N chend f. N Vol Amlsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſchelnungsweile: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus 85 monallic 1.60 RM. ein letzlich 1— durch die Poſt monatlich 160 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rp g. Nummer 259 dams tag Muſſolini an die Frontkämpfer Feldmeſſe am Grabmal des Unbekannten Joldalen Nom, 5. November. Der 20. Jahrestag des italieniſchen Sieges über die Habsburger Mo⸗ narchie wurde am Freitagvormittag in ganz Italien mit militäriſchen Feiern begangen. In Rom, wo hunderttauſend Frontkämpfer aus gans Italien zuſammengekommen waren, fand auf den Stufen des Siegesdenkmales beim Grab des Unbekannten Soldaten in Gegenwart des Königs von Italien und Kaiſers von Aethiopien und Muſſolinis eine feierliche Feldmeſſe Latt. Sämtliche Truppen der römiſchen Garniſon und Fahnenabordnungen aus ganz Italien waren mit über 8000 Fahnen angetreten. Nach der mit militäriſchem Pomp abgehalte⸗ nen Feldmeſſe und der Rückkehr des Herrſcher⸗ paares in den Quirinal marſchierten die Fah⸗ nenabordnungen vor dem Palazzo Vene⸗ dia auf, deſſen monumentale Piazza mit Front⸗ kämpfern bis auf den letzten Platz beſetzt war. Hier kam es zu ſtürmiſchen Ovationen für den Duce des Faſchismus, der ſich ſchließlich auf dem geſchichtlichen Balkon zeigte und folgende Worte an die nach Hunderttauſenden zählende Menſchenmenge richtete: Frontkame raden! Aus den 98 Provinzen Ita⸗ liens ſeid Ihr nach Rom gekommen, um den 20. Jahrestag des Sieges zu feiern. den die italie⸗ niſche Wehrmacht zu Lande, zu Waſſer und in der Luft im November 1918 davongetragen und damit das Ende des Weltkrieges gebracht hat. 20 Schlachten, 40 Monate heldenmütiger und ſchwerſter Kraftproben. Sie waren notwendig, um ein Kaiſerreich zu zerſchlagen, das der ſäkulare Feind Italiens gewe⸗ ſen war und um unſere Fahnen an die heiligen und natürlichen Grenzen des Vaterlandes zu tragen. Blut von 700000 in den Schlachten ge⸗ fallener Kameraden, deren unſterblicher Geiſt in dieſer Stunde über uns ſchwebt, iſt alſo nicht umſonſt gefloſſen. Ihr habt den Krieg Tag für Tag erlebt und tragt mit Stolz die ſiegreichen Erinnerungen daran auf Eurem vernarbten Leib, aber mehr noch in Eurem Herzen. Dieſer Stolz iſt berechtigt, denn Ihr habt nicht gegen ſeige Völker gekämpft, ſondern gegen glänzend organiſierte Heere. Unſere Gegner von geſtern haben wiederholt feierlich den Mut des italieni⸗ ſchen Soldaten bezeugt. Nach 20 Jahren hat der Sieg Italiens durch den Sieg des Faſchismus eine neue feierliche Bekräftigung erfahren, der ſich mit dem wahren Frieden nach dem Grundſatz der Gerechtigkeit für alle deckt. Das Blau des Himmels am politiſchen Horizont Europas ſcheint ſich ausdehnen zu wollen. Die ver⸗ antwortlichen Männer arbeiten für dieſes Ziel. Es wäre aber unvorſichtig und wenig faſchiſtiſch, ſich einem übertriebenen und verfrühten Optimismus hinzugeben. Es gibt Leute, die ſich durch die gradlinige, wahr⸗ haft friedliche europäiſche und humane Po⸗ litik der Achſe beſonders betroffen fühlen und von einer gewagten und unmöglichen Revanche träumen. Wir müſſen alſo immer noch mit dem Kopfe auf dem Torniſter ſchla fen, wie wir das im Schützengraben taten. Frontkameraden! Wenn Ihr nach der Sieges⸗ feier von Rom wieder zurückkehrt zu Euren Fa⸗ milien, ſo ſeid darauf bedacht, dieſen Geiſt auf Eure Söhne zu übertragen, die das unſchätzbare Glück haben, im Klima des Faſchismus und des Imperiums zu leben, damit ſie glauben an den unbeſiegbaren Geiſt des Faſchismus und an den Sieg der Ehre, des Mutes und der ab⸗ joluten Hingabe an das Vaterland.“ Der Duce, der ſeine Anſprache mit dem von der Menge ſtürmiſch aufgenommenen„Gruß dem König“ ſchloß, mußte nach dieſer immer wie⸗ der von begeiſterten Kundgebungen unterbro⸗ chenen Anſprache ſich noch wiederholt auf dem Balkon zeigen. 3000 Kilometer Neichsautobahn Dr. Todt über den planmäßigen Ausbau des deulſchen Aulobahnnetes Berlin, 5. Nov. Gelegentlich einer Beſichtigungsfahrt über die vom Berliner Ring nach Schkeuditz führende Autobahnſtrecke, die am heutigen Sonnabend gleichzeitig mit drei anderen Strecken in Weſt⸗ und Eüdbeulſchland dem Verkehr übergeben wird, machte der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt vor Preſſever⸗ tretern bemerkenswerte Ausführungen über die rundſätzliche Bedeutung dieſer bevorſtehenden n des Autobahnnetzes. Wie Dr. Todt zunächſt mitteilt, werden 805 folgende Teilſtrecken mit einer Geſamt⸗ änge von 222 Km. eröffnet: Die 116 Km. lange Strecke vom Le Ae Dreieck am Berliner Ring bis zur Einmün⸗ dung in die Autobahn 7 N und das Teilſtück München—Ingolſtadt, ſodaß dann die geſamte Strecke Berlin— München frei⸗ egeben it 10 Km. auf der Autobahn Köln le 34 Km. zwiſchen Stuttgart und Karlsruhe und 20 Km. zwiſchen Stuttgart und Heilbronn. Es ſtehen dem Verkehr am Sonnabend ſomit bereits mehr als 2500 Km Reichsautobahnen zur Verfügung. Als beſonders bemerkenswert hob der Gene⸗ ralinſpektor die 9 hervor, daß es— der ungeheuren Inanſpruchnahme der Bauwirtſchaft durch die Befeſtigungsarbeiten im Weſten mög⸗ lich geweſen iſt, die großen, bereits begonnenen Autobahnarbeiten weiterzuführen und im De⸗ ember, zum e Zeitpunkt alſo, mit 452 3000 Kilometergroße un wi ch⸗ tige e der Oeffentlichkeit zu übergeben. Dieſe Weiterführung der Arbeit an den Straßen Adolf Hitlers iſt. wie Dr. Todt mit Nachdruck hervorhob, vor allem durch den verſtändnisvollen und tatkräftigen Einſatz unſerer Autobahner ermöglicht worden. Der deutſche Autobahnarbeiter hat damit erneut ein leuchtendes Beiſpiel der Einſatzbereitſchaft für Führer und Volk gegeben. Eröffnet werden fernex am 12. November etwa 100 Km. der Autobahnſtrecke Berlin— Rheinland— ſo daß dann nur noch das kurze Bindeglied zwiſchen Bielefeld und Hanno⸗ ver fehlt— am 14. November weitere 250 und ſchließlich Mitte Dezember weitere 170 Km. Da⸗ mit iſt der 3000. Km. erreicht. Von dem gro⸗ en Ring durch Deutſchland, der von erlin über Hannover, das Rheinland, Frank⸗ furt a. M., Karlsruhe, München und Nürnberg zur„ zurückführt, werden alſo am Ende des Jahres nur noch ganz wenige Teil⸗ ſtrecken, die 1939 eröffnet werden, nicht vollen⸗ det ſein. Von der großen Fernverbindung Ber⸗ lin- Breslau wird bis zum Jahresende nur noch die Strecke vom Berliner Ring bis in die Gegend von Kottbus fehlen. S iernheimer Weilun Verkündigungsblatt der NS DAR. Viernheim veil ür mm Höhe und 67 mm L den 5. November 1938 Rom feiert den Sieg über Habsburg Der Jute am 20. Jahrestag:„Wir müſſen noch immer mit de An ie Grundpreis für 1 mm öhe und 22 mm Breite 8 Rpfg., im Text⸗ Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarck 2 13. Best. 0 Fernſpr. 153. L'hafen 15101 14. Jahrgang IN m Kopf auf dem Torniſter schlafen!“ 2 Erſtes Bild von der einnahme Kanlons Von der erfolgreichen Offenſive der Japaner in Südchina, die mit der Einnahme Kantons abſchloß, trafen nun die erſten Bilder in Europa ein. Unſere Aufnahme zeigt einen Moment vor der Einnahme Kantons, und zwar als die japaniſchen Geſchütze und Kriegsſchiffe die Stadt zu beſchießen begannen. Vor Ausbruch des Kampfes um die Stadt ſelbſt wurde dieſe bekannt⸗ lich von den Chineſen geräumt. (Aſſociated⸗Preß⸗Autoflex) Thronrede im Anterhaus Englands König gibt einen außenpoliliſchen Ueberblick London, 5. Nov. Anläßlich der Vertagung des engliſchen Par⸗ laments, das am nächſten Dienstag erneut zu⸗ ſammentritt, um eine neue Seſſion zu beginnen, wurde eine Thronrede des Königs ver⸗ leſen, in der auch auf eine Reihe von außen⸗ politiſchen Fragen wie üblich Bezug genommen wurde. In der Thronrede ging der König zunächſt einmal auf ſeinen Beſuch in Paris ein, und kam dann auf die tſchechiſche Kriſe zu ſprechen. Hierzu erklärte er u. a.: Angeſichts Das Programm vom 9. November die Allen Kämpfer marſchieren an der Ewigen Bache auf München, 5. November. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. veröffent⸗ licht durch die NS& folgende Ergänzungen zum Programm für die Feierlichkeiten am 8 und 9. November 1938: Dienstag, 8. November: 19 Uhr: Treffen der Alten Kämpfer im Bür⸗ gerbräukeller. Die Alten Kämpfer ſammeln ſich zur hiſtoriſchen Verſammlung. Der Führer ſpricht. 23 Uhr: Einmarſch der Standarten durch das Siegestor zur Feldherrnhalle. Die Standarten nehmen zu beiden Seiten des Odeonsplat⸗ zes Auſſtellung. Kampfgenoſſen von 1923 legen unter den Klängen des Präſentiermarſches die ſechzehn Kränze des Führers an den Flammenpplonen in der Feldherrnhalle nieder. Die Hitlerjugend bezieht die Ehrenwache. Die Ebrenſtürme der SA., Oſtmarkkämp⸗ fer, ſudetendeutſcher Kämpfer. des NSKK. des NSF K. die Ehrenbereitſchaften der Politiſchen Leiter, die Ehrenabteilung des Reichsarbeitsdienſtes und die Ehrenſtürme der ziehen am Mahnmal vorbei. der Marſch des 9. November 10.30 Uhr: Aufſtellung des Zuges am Bürger⸗ bräukeller: 12.10 Uhr: Marſch des Zuges durch die Straßen des 8./9. November: 12.50 Uhr: Der Zug trifft an der Feldherrnhalle ein. 16 Salutſchüſſe künden an, daß vor 15 Jahren ſechzehn Männer ihr Leben für Deutſchland ge⸗ opfert haben. Marſch von der Feldherrnhalle zur Ewigen Wache: 13.10 Uhr: Appell vor den Toten der Bewegung. der wachſenden Schwere der Kriſe beſchloß der Premierminiſter am 4. September nach Berch⸗ tesgaden zu fliegen, um dort eine perſönliche Fühlungnahme mit dem deutſchen Kanzler her⸗ zuſtellen. Auf dieſe Initiative folgte ein weite⸗ rer Beſuch des Premierminiſters in Godes⸗ berg am 22. September. In dieſem Stadium ſchien die Ausſicht für eine friedliche Regelung faſt verſchwunden zu ſein. Im letzten Augenblick machte der Premierminiſter dem deutſchen Reichskanzler den Vorſchlag einer Vier⸗ mächtekonferenz. Muſſolini unterſtützte die Anregung in begrüßenswerter Weiſe, und am 29. September kamen der deutſche Reichs⸗ kanzler, der franzöſiſche Miniſterpräſident, der Chef der italieniſchen Regierung und der Pre⸗ mierminiſter in München zuſammen und erziel⸗ ten ein Uebereinkommen. Nach kurzer Schilderung der Maßnahmen der britiſchen Regierung während der Kriſe ging die Thronrede auf das engliſch⸗italieniſche Abkommen ein. Sie verwies darauf, daß das Abkommen ſo bald als möglich in Kraft geſetzt werden ſoll. Die Thronrede äußerte dann ihre Befriedigung darüber, daß es möglich geweſen ſei, die Nicht⸗ einmiſchung in Spanien effektiver als bis⸗ her zu geſtalten und bedauerte. daß die„Feind⸗ ſeligkeiten zwiſchen China und Japan noch im⸗ mer fortdauerten“. Der König begrüßte ferner den Abſchluß des Abkommens mit Irland und gab ſeinem Bedauern über die„Gewaltakte und Geſetzloſigkeiten“ in Paläſtina Ausdruck. Die Rede behandelte ſchließlich die innerpoli⸗ tiſchen Angelegenheiten. ——————— ———.—— ———— 2 . 14 1 „Io Fahre Deulichland“ Ein Bekenntnis⸗Buch Spen Hedins Dr. E. K. Wir erinnern uns der Auguſttage 1986, da die Jugend der Welt in dem weiten Rund des Olympia⸗Stadions zu Berlin auf⸗ marſchiert war, um den Eid der Olympiſchen Spiele dieſes Jahres zu ſprechen, mit dem das roße ſportliche Geſchehen ſeinen Anfang nahm. 3 war ein großartiges Symbol, daß Sven Hedin, ein Mann, deſſen Name von der gan⸗ zen Welt mit Hochachtung und Ehrfurcht ge⸗ nannt wird, bei dieſer Gelegenheit die zu Her⸗ zen gehende Anſprache an die Jugend der Welt richtete. Dieſer in der Reife ſeiner Jahre ſtehen⸗ de Forſcher und Gelehrte hat die Schlagkraft eines jugendlichen Herzens bewahrt, ſein Appell war getragen von dem Bewußtſein der eigenen überragenden Leiſtung mehrerer Jahrzehnte und von dem Verſtändnis für die jugendliche Kraft und den männlichen Tatendrang, der ihm ſelber unverſehrt bewahrt blieb, als er längſt ſchon über die Jugendjahre hinausgeſchritten war. Sven Hedin hat mit dieſer Anſprache anläß⸗ lich der auf deutſchem Boden durchgeführten Olympiade ſicherlich einem innerſten Bedürfnis entſprochen. Denn dieſer große Schwede war zeit ſeines Lebens mit Deutſchland aufs engſte verbunden. Und nicht nur in den glücklichen Tagen dieſes Landes, das ihm wäh⸗ rend ſeiner Jugend⸗ und Studienjahre das gei⸗ ſtige Fundament vermittelte, nein, auch in den Jahren des chaotiſchen Abſinkens hat Sben He⸗ din Deutſchland die Treue bewahrt und ſehe⸗ riſch verkündet, daß einmal ein Mann käme, der dieſes Land einer großen und glücklichen Zukunft entgegenführen würde. So viel Be⸗ achtung und lebhafteſten Widerhall auch die zahlreichen Bücher Sven Hedins in Deutſchland fanden, mehr noch wird ſein neueſtes, im Verlag Brockhaus, Leipzig, erſchienenes Werk „5 0 Jahre Deutſchland“(256 Seiten, geh. 5.— RM., Leinen 6.— RM.) Aufſehen erregen. Denn dieſes Werk iſt eine Autobiogra⸗ phie edelſten Ausmaßes, würdig der großen Perſönlichkeit des Verfaſſers, aus der Sicht eines Mannes geſchrieben, dem nichts in der Weite der Welt unbekannt geblieben iſt, mei⸗ ſterhaft in der Darſtellung, aufſchlußreich in der Charakteriſierung hervorragender Perſön⸗ lichkeiten aus den letzten Jahrzehnten und damit ein grandioſer Ueberblick und eine Geſchichte Deutſchlands, angefangen von der Gründung des Zweiten Reiches bis zur lebendigen Gegen⸗ wart des Dritten Reiches. Das deutſche Volk darf gerade ob dieſes Wer⸗ kes, das eine allerweiteſte Verbreitung verdient und ohne Zweifel auch finden wird, tief erfreut und ſeinem Verfaſſer dankbar ſein. Die Freund⸗ ſchaft eines Mannes, der ſich eines ſolchen An⸗ ſehens erfreut wie Sven Hedin, wiegt um ſo ſchwerer, als ſie nicht nur auch in einer Zeit bewahrt bleibt, da ein großer Teil der Welt noch beſchämend wenig Verſtändnis für das neue Sein des nationalſozialiſtiſchen Reiches auf⸗ bringt, ſondern als ſie gerade in dieſer Zeit durch die Herausgabe eines ausgeſprochenen Bekenntnis⸗ Buches unterſtrichen und betont wird. Das Buch wird nicht nur in Deutſchland geleſen, ſondern auch in weiten Teilen der Welt Beachtung finden und damit, ſo hoffen wir, wohl bei manchem Leſer ein wenig mehr Verſtändnis wecken für das deut⸗ ſche Volk und ſein Wollen, wenn er das Urteil eines ſo über den Parteien ſtehenden und in der Größe ſeiner Perſönlichkeit unangefochtenen Mannes hört. Und auch dies iſt ein Bekennt⸗ nis, wenn Spen Hedin im Vorwort ſeines Bu⸗ ches u. a. ſchreibt:„Ein Buch über meine per⸗ ſönlichen Erinnerungen an Deutſchland müßte aus mehreren dicken Bänden beſtehen, ſollte es vollſtändig ſein.“—„In Deutſchland entrollt die Weltgeſchichte heute ihre dramatiſchen Ge⸗ ſchehniſſe und gigantiſchen Veränderungen in ununterbrochener Folge, und die Menſchen wer⸗ den ſtändig in atemloſer Spannung gehalten. Für die Ungerechtigkeit, die in Verſailles herrſchte, hat die Stunde der Rechenſchaft ge⸗ ſchlagen. Jetzt werden die künſtlichen Grenzen, die eine dauernde Kriegsgefahr bildeten, in ihre natürliche Lage gebracht. Ueber das grandioſe Schauſpiel erhebt ſich höher als alle anderen die Geſtalt Adolf Hitlers, des unbe⸗ kannten Soldaten.“ So wie dieſes Bekenntnis, das mit dem 23. September 1938 datiert iſt, aus der genauen Erkenntnis der gegenwärtigen Bedingtheiten Deutſchlands ſtammt, ſo iſt das Wiſſen des Ver⸗ faſſers um alle großen Ereigniſſe, um alle Be⸗ wegungen und um alle überragenden Perſön⸗ lichkeiten Deutſchlands aus der Zeit der letzten Jahrzehnte aus jedem einzelnen Kapitel klar erſichtlich. Und es gibt kaum ein Problem, das in dieſem koſtbaren Werk nicht erörtert und zu dem nicht Stellung genommen wird. Ein Stück deutſcher und damit ein Stück Weltgeſchichte taucht damit auf und wird lebendig, das, ge⸗ rade weil es aus der Perſpektive eines Mannes vom Rang und der Bedeutung dieſes großen Schweden ſtammt, ungemein intereſſant und feſſelnd iſt. So finden die großen Ereigniſſe der Politik eine eingehende Darſtellung, aus⸗ gehend von der Gründung des Zweiten Reiches und der wachſenden Großmacht bis zum Krieg, der Revolte von 1918, über das Weimarer Parteien⸗Syſtem hinweg bis zu dem wiederbe⸗ gonnenen und kraftvoll weitergeführten Aufſtieg im Zeichen des Hakenkreuzes. Selbſtverſtändlich ſind tauſendfältige Beziehungen da zu den gro⸗ ßen deutſchen Militärperſönlichkeiten, beſonders auch zu den großen Heerführern des Weltkrie⸗ ges. Und ebenſo ſelbſtverſtändlich nimmt das Kapitel über die deutſche Wiſſenſchaft und deren hervorragende Namensträger einen breiten Raum in dem Buche ein.„Um Deutſchland kreiſt die Weltpolitik, und auf Deutſchland be⸗ ruht in erſter Linie die Weltentwicklung“, das iſt, ſo möchte man ſagen, die ſummariſche An⸗ ſicht des großen ſchwediſchen Forſchers über Deutſchland. Ein Buch wie dieſes nimmt man mit beſon⸗ derer Aufmerkſamkeit zur Hand. Es bereichert nicht nur das perſönliche Wiſſen um die großen Zuſammenhänge einer Zeit, in der wir ſelbſt leben, es iſt nicht nur die Stellungnahme einer überragenden und in der Welt bedeutenden Per⸗ ſönlichkeit zu dem Deutſchland der Vergangen⸗ heit und der Gegenwart, ſondern auch die leben⸗ dige Lektüre, die in der wahrhaft großen Mei⸗ ſterhaftigkeit der Darſtellung das ungewöhnliche Intereſſe und die Spannung des Leſers bean⸗ ſprucht. Henlein eroͤfßnet WSW. Sudetenland „Uuſer Dank ſei die Tat, das Opfer und treue Geſolgſchafl“ Gablonz, 5 November. In ſeiner Rede anläßlich der Gröffnung des Winterhilfswerks im Sudeten⸗ land führte Konrad Henlein u. a. aus: Unſer politiſcher Kampf im tſchechiſchen Staat mußte von allem Anfang an auch ein Kampf um ſoziale Gerechtigkeit ſein. Man gab ſich der allerdings trügeriſchen Hoffnung hin, uns durch Hunger und Elend in die Knie zwingen und das Bekenntnis zu Deutſchland und zu ſeinem Führer aus dem Herzen reißen zu können. Die Rechnung war falſch. Wir gedenken in Ehrfurcht derer, die durch bange Jahre in unſäglicher Geduld ein Leben trugen, das ſo manchem nicht mehr le⸗ benswert erſchien. Ein Daſein, aus dem nur der unerſchütterliche Glaube retten konnte, wir nicht allein ſtehen in der Welt. Dieſen Glaube, im tiefſten Herzen eingegraben, war Deutſchland, war Adolf Hitler! Wir ſind nicht an der Not zerbrochen, ſondern inner⸗ lich gewachſen. Einen ſchönen Beweis für die Opferfreudig⸗ keit hat alljährlich das Ergebnis der ſude⸗ tendeutſchen Volkshilfe erbracht. Nun, da wir zum erſten Male ſchenkend und beſchenkt eingeſchloſſen ſind in das große deutſche Winter⸗ hilfswerk, erfülle ich die freudige Pflicht, dem Bunde der Deutſchen, ſeinem Bundesführer Pg. Gottfried Wehrenfennig und allen ſeinen Mitarbeitern den Dank des Sudetendeutſchtums entgegenzubringen für alle die Jahre mühevol⸗ ler Arbeit. Die Sudetendeutſche Volkshilfe iſt abgeſchloſſen. Unſer Einſatz gilt nun dem deutſchen Winterhilfswerk. Uns allen brennt noch die unausſprechliche Freude und Dankbarkeit im Herzen, mit der wir den Führer und ſeine Soldaten in unſerer befreiten Heimat begrüßt haben. Als die Truppen des Reichsheeres in unſeren Gau eingezogen waren, rollten auch ſchon in unendlichen Reihen Laſtwagen der NSV. ins Land. Es war, wie wenn man einem kranken Menſchen neues Blut in die Adern pumpt. In die Hütten der Aermſten iſt wieder Freude und Lachen eingezogen. Wir haben dieſe Hilfe mit tiefer Dankbarkeit entgegengenommen. Sie legt uns aber auch die heilige Verpflichtung auf, durch unſere Ar⸗ beit und durch unſer Opfer mitzuhelfen am gro⸗ zen gemeinſamen Werk des deutſchen Volkes. Was ich von Euch fordere und erwarte, ſind nicht Almoſen, ſondern Opfer. Ich weiß, daß Ihr, Kameraden und Kameradinnen, ſo ſchloß Henlein, meinem Rufe folgen werdet, ſo wie Ihr mir bisher in Treue gefolgt ſeid. Un⸗ ſer Führer hat uns aus tiefſter Not herausge⸗ führt zu Freiheit und Licht. Unſer Dank ſei die Tat, das Opfer und treue Gefolgſchaftt Führer befiehlt SA., Gruppe Cudeten Der Aufbau der Skurmableilungen im Gau Judeienland Berlin, 5. Nov. Der Führer hat, nach Mitteilung der NSK., durch Verfügung beſtimmt, daß im Su⸗ detengau eine SA.⸗Gruppe unter der Bezeich⸗ nung S A.⸗Gruppe Sudeten aufgeſtellt wird. In den übrigen ſudetendeutſchen Ge⸗ bieten wird die SA. unter Berückſichtigung der politiſchen Einteilung von den angrenzenden SA.⸗Gruppen aufgeſtellt und dieſen angeglie⸗ dert. In einer weiteren Verfügung hat der Führer den Parteigenoſſen Franz May mit der Führung der S A.⸗Gruppe Sudeten beauf⸗ tragt und ihn zum SA.⸗ Gruppenführer er ⸗ nannt. i Der Stabschef der SA. Viktor Lutze hat dem neu ernannten Gruppenführer dieſe Ver⸗ fügungen telegraphiſch mitgeteilt, und dabei ſeiner Freude Ausdruck gegeben, daß ein alter bewährter Vorkämpfer der ſudetendeutſchen Nationalſozialiſten an die Spitze der SA. im Gau Sudetenland berufen worden iſt. Die Verfügungen des Führers verleihen der in ſchwerſter Kampfzeit erhärteten Kamerad⸗ ſchaft zwiſchen den Männern des Sudetendeut⸗ ſchen Freikorps und den Sturmſoldaten Adolf Hitlers Ausdruck. Führer und Männer der SA. ſtellten ſich in der Notzeit des Sudeten⸗ deutſchtums in den Dienſt der Freiheitskämp⸗ fer. Dieſe Opferbereitſchaft haben der SA. Sturmführer Ernſt Woitas und der SA. Truppführer Kurt Rieger von der Gruppe Schleſien mit dem Tode beſiegelt. Wie es da⸗ nach zu erwarten war, ſind nach errungenem Siege die Freikorpskämpfer mit Begeiſterung in die Sturmabteilungen Adolf Hitlers einge⸗ treten. Der freiwillige Zuſtrom zur SA. iſt ſo ſtark, daß eine umfangreiche Gliederung von fünf Brigaden und etwa 15 Standarten auf⸗ gebaut wird. Ausſprache Chamberlain⸗Daladſer Englands Miniſterpräſidenk nach Paris eingeladen London, 5. Nov. Miniſterpräſident Chamberlain und Außenminiſter Lord Halifax haben eine Einladung der ſranzöſiſchen Regierung, Paris vom 23.—25. November einen Beſuch abzuſtat⸗ ten, angenommen. Das Foreign Office gab am Freitag folgen des Kommunique aus:„Der Premierminiſter und Lord Halifax haben die ſehr freundliche Einladung, die ihnen von der franzöſiſchen Regierung übermittelt worden iſt, um Paris vom 23. dis 25. November einen Beſuch abzu⸗ ſtatten, angenommen. Sie werden von Mrs. Chamberlain und Lady Halifas begleitet ſein.“ ſtein beſonderes Programm Zu dem offiziellen Beſuch des Mintſterpräſi⸗ denten Chamberlain und des Außenminiſters Lord Halifax wird von unterrichteter Seite darauf hingewieſen, der franzöſiſche Miniſter. präſident Daladier und Außenminiſter Bonnet ſeien im September zweimal in London geweſen, Der jetzt angekündigte eng liſche Beſuch ſtelle daher zunächſt eine Erwide⸗ rung dieſer Beſuche dar. Die franzöſiſche Re gierung habe den britiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten und den britiſchen Außenminiſter offi⸗ ziell nach Paris eingeladen, um mit ihnen Fragen der allgemeinen politi- ſchen Lage zu erörtern. Der engliſche Be · ſuch in Paris werde Gelegenheit zu einer ein⸗ gehenden fachlichen Prüfung der für beide Re ⸗ gierungen jetzt im Vordergrund ſtehenden Fra⸗ en bieten. Für die Pariſer Beratungen ſei ein beſonderes Programm vorgeſehen. Die Ausſprache zwiſchen den britiſchen und den franzöſiſchen Staatsmännern habe vor allen Dingen den Zweck. in unmittelba⸗ rer Fühlungnahme die gegenſeitigen Auffaffungen zu klären. Die Hinzuziehung von Vertretern anderer Mächte zu dieſen Verhand- lungen ſei nicht zu erwarten Leon Blum als Jongleur Paris, 5. November. Die ſozialdemokratiſche Partei hält am Sams⸗ tag und Sonntag in Paris einen Landes⸗ tag ab. Bei dem Landestag handelt es ſich darum, die außenpolitiſchen Linien der ſozialdemokratiſchen Partei feſtzulegen. Auf Grund der Ereigniſſe, die zum Münchener Ab⸗ kommen geführt haben, iſt es in den Reihen dere Partei zu lebhaften Auseinanderſetzungen gekommen. Eine Strömung vertrat den Ge⸗ danken der Zurückhaltung Frankreichs, eine an⸗ dere wollte den Kampf mit allen Riſiken gegen die„Diktatoren“. Die Aufgabe Leon Blums, dieſe beiden Strömungen unter einen Hut zu bringen und die Einheit ſeiner Partei recht zuerhalten, iſt nicht ſehr leicht. In innenpolitiſcher Beziehung iſt anzuneh⸗ men, daß der Landesrat die von Leon Blum im Frühjahr geprägte Formulierung einer„na⸗ tionalen Sammlung umdie Volks ⸗ front“ erneut bekräftigen und zu einer For⸗ 1 der ſozialdemokratiſchen Partei machen wird. Angariſche Beſetzung planmäßig Budapeſt, 5. November. Nach den letzten Vereinbarungen der in Preß⸗ burg 1 ungariſchen und tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Militärſachverſtändigen werden die unga⸗ riſchen Truppen am 9. November den größten Teil der rückzugliedernden Gebiete, darunter die Städte Leva und Sächſiſch⸗Bereg, beſetzt haben. Am letzten Tage der im Wiener Schiedsſpruch feſtgelegten Friſt, am 10. Novem⸗ ber, rücken die ungariſchen Truppen in das übrige Gebiet mit den Städten Munkaes, Ung⸗ var und Kaſchau ein. Jugoſlawiens Prinzregent in Bukareſt Bukareſt. 5. Nov. Prinzregent Paul von Jugoſla⸗ wien iſt Freitagabend in einem Sonderwa— gen, der dem fahrplanmäßigen Schnellzug an⸗ gehängt war, in Bukareſt eingetroffen. Der Rrinzregent wird einen Tag in Bukareſt blei⸗ ben und dann gemeinſam mit König Carol auf die Jaad gehen. 5 Reichenberger Feier im Rundfunk Reichenberg, 5. Nov. Die Ueberführung der Sdp. wird, wie bereits gemeldet, am heutigen Sonnabend im Rahmen einer feierlichen Kundgebung in der neuen Sauhanptſtadt Reichenberg durch den Stellvertreter des Führers vollzogen. Rudolf Heß wird zwiſchen 17 und 18 Uhr von München kommend, im Gau Sudetenland eintreffen. Um 20 Uhr wird in der Meſſehalle zu Reichenberg die hiſtoriſche Kundgebung, auf der der Stellvertreter des Führers und Gau⸗ leiter Henlein ſprechen werden, beginnen. Der Deutſchlandſender ſowie mehrere Reichs⸗ ſender werden ab 20 Uhr die Feierſtunde über⸗ tragen. Während des Sonntags wird der Stell⸗ vertreter des Führers, von Gauleiter Henlein begleitet. eine Fahrt durch den neuen, den 40. Gau der NS Del. durchführen. Rundſtedt Chef des Inf.-Agls. 18 Vom Führer zur Abmeldung empfangen. 5 Berlin, 5. November. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat Generaloberſt von Rund⸗ ſtedt zum Chef des Infanterieregiments 18 ernannt. Generaloberſt von Rundſtedt wurde Freitag mittag vom Führer zur Abmeldung empfangen. Der Führer überreichte hierbei dem Generaloberſt von Rundſtedt verſönlich die Ur⸗ kunde. die ſeine Ernennung zum Chef des Infanterieregiments 18 enthält. Der Führer benutzte die Gelegenheit, Generaloberſt von Rundſtedt. der bekanntlich auf eigenen Antrag aus geſundheitlichen Gründen am 31. Oktober aus dem aktiven Wehrdienſt ausgeſchieden iſt, in herzlichen Worten ſeinen Dank und ſeine Anerkennung für die am Aufbau der neuen Wehrmacht geleiſteten Dienſte zum Ausdruck zu bringen. i Langemarck-ölndenkenſeier 1938 Berlin, 5. November. Als der vom Führer beſtimmte Träger des Vermächtniſſes der Helden von Langemarck ver⸗ anſtaltet der NSD.⸗Dozentenbund nach Mel⸗ dung der NSK. auch in dieſem Jahre am 11. November in allen Hoch- und Fachſchulorten Gedenkfeiern, die von den örtlichen Studenten⸗ führungen in enger Fühlungnahme mit dem NS.⸗Reichskriegerbund und der HF. durchge⸗ führt werden. Im Mittelpunkt aller diefer Feiern ſteht die Rundfunkübertra⸗ gung einer Rede, die Reichsſtudentenführer r. Scheel auf dem Langemarck⸗Friedhof in Flandern hält. Gaulag in Weimar 5 Weimar, 5. November. In der thüringiſchen Landeshauptſtadt, der erinnerungsreichen Stätte deutſcher Kultur, be⸗ gann am Freitag der Gautag der NSDAP. Der Gautag Thüringens wird begangen an Stätten, die den Nationalſozialiſten teuer ſind. Hier fand die erſte Heerſchau 1926 nach Adolf Hitlers Wiederkehr und Neugründung der Par⸗ tei ſtatt. Der zweite Reichsparteitag der NSDAP., der zielbildend werden ſollte für alle Reichsparteitage. Damals vor 12 Jahren erfolgte in Weimar der denkwürdige Entſchluß. Berlin für die Bewegung zu erobern und die Hitlerjugend aufzubauen. Unter dieſen Erin⸗ nerungen ſteht der ſoeben beginnende Gaupar⸗ teitag. Den Stolz des Gautages bildet der Neubau des„Elephant“ an der Stätte, wo die größten Geiſter deutſcher Klaſſikerzeit verkehrten und wo Adolf Hitler nicht weniger als 26 mal weilte. Nun entſtand an der Stelle des 1521 errichteten ehrwürdigen Hauſes ein neues Gebäude mit Zuſtimmung des Führers. Hochverralsprozeß in der Karpalho- Ukraine Ehemaliger Miniſterpräſident Brody verurteilt Prag, 4. November Das Organ des karpatho⸗-ukrainiſchen Miniſter⸗ präſidenten„Nowa Swoboda“ meldet. daß der erſte karpatho⸗ukrainiſche Miniſterpräſident Brody, der kürzlich verhaftet worden war, wegen Hochverrats verurteilt ſei. Kleine polifiſche Nachrichlen Reichsminiſter Dr. Frank ſprach am Freitag⸗ nachmittag auf der Ausſtellung„Recht und Rechtswahrer im Spiegel der Kunſt“ über die Beziehungen von Recht und Kunſt. Der Reichsfinanzminiſter hat in den Sude⸗ tengebieten inſoweit von der Erhebung des Wehrbeitrages mit ſofortiger Wirkung Abſtand genommen, als es ſich um Frauen und um ſolche Männer handelt, die am 31. Dezember 1937 das 45. Lebensjahr vollendet haben. Die neuernannten engliſchen Miniſter wur⸗ den am Freitagvormittag auf einer Sitzung des 3 Staatsrates durch König Georg ver⸗ eidigt. „Nach den bisher vorliegenden Meldungen hat die Werbung am Deutſchen Spartag 1938 zu ſehr erfreulichen Ergebniſſen geführt. Bei den Sparkaſſen des Altreiches ſind an dieſem Tage rund 48 Millionen Reichsmark Spareinlagen in mehr als 650 000 Poſten neu eingezahlt wor⸗ den. Damit wurden rund 180 000 Einzahlun⸗ gen mehr getätigt und rund 12 Millionen RM. mehr eingezahlt als im Vorfahre. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller K. Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ lenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. X. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. ä—-—-— —— T irn Te 5 bel er fange und 5 10 mit eſtg inen enen 51 chen berg det Nau fen. ichs, bet. tell. eln 40. d ung dem Ur⸗ des hrer von frag obet it, eine euen 1 k. des ber⸗ ſel⸗ 11. kten ten⸗ dem he⸗ eſer her in bet. det be⸗ A8. U ind. dolf Pat, det füt ten laß, die tin at⸗ det itte, eit iger elle r 233 N 5 8 r —.— * „ K näckig aber erfolglos Widerſtand und erlitt da⸗ Valencia ſowie in La Selva in Katalonien. (6. Fortſetzung) Das Duell zwiſchen Prinzeſſin und Bank ging, unter Aſſiſtenz der alten Gräfin Kiſſelew, bis tief in den Mai weiter. Die Prinzeſſin hatte unerhörtes Glück: Blanc, dem Unternehmer der Bank, ſtanden die Haare zu Berge; die täglichen Verluſte 8 ins Rieſige; er erwog die vor⸗ übergehende Schließung der Bank. rſt gegen Ende Mai wandte ſich das Blatt. In zwei Sitzungen verlor die Prinzeſſin zunächſt insge⸗ amt dreihunderttauſend Franken. Der Verluſt ſtieg auf eine Million. Als die Ruſſin endlich reſignierte, hatte ſie nicht nur ihren geſamten Gewinn, ſondern auch einen beträchtlichen Teil des eigenen Vermögens dem Moloch der Bank bon Monte Carlo geopfert 1 Eine legendäre Figur Zur Zeit der Gräfin Kiſſelew ſpielte in Hom⸗ burg auch ein Pole, ein Baron von Ko⸗ ſten⸗Gentzkow, der heute in Homburg noch nicht ganz vergeſſen iſt, ſondern zu einer legendären Figur wurde. Aus guter, reicher familie, elegant und ein vollendeter Kavalier, tte er an den rheiniſchen Spielbanken ſein ganzes Vermögen verloren und ſich dann mit allerlei Mittelchen, durch Ausnützen ſeiner ein⸗ Bake Verbindungen, mit Verſeſchmieden und elegenheitsverdienſt in einer Art Bettlerexi⸗ ſtenz weitergeholfen. Jeder kannte den Mann, der einſt in einem tigen, mit vier Schimmeln beſpannten agen durch Homburg gefahren war und nun ebendort in abgetragenen Kleidern ſeine letzten Jahre verbettelte und auf einem Strohlager ſtarb. Kaum hatte er ein Stück in Händen, trug er es zur Spielbank— und verlor es Ein liebenswürdiger, gutmütiger, von allen wohlgelittener, aber ſchwacher Charakter, Typ derjenigen Leute, die zum Ruin durch das Spiel 3— prädeſtiniert ſind. In einem Gedicht⸗ chen, das er im Jahre 1871 gemacht und das, wie Feigen in ſeinen Spielbankbildern noch zu xezitieren weiß, mit den Worten beginnt: „Hab alles verſpielt, verkauft und vertan, Vertrunken, verküßt und verjubelt—“ ſchildert er einen Traum, der ihm vorſpiegelte, er habe Glück gehabt an der Bank, habe alles zurückgewonnen und könne nun wieder als rei⸗ cher nn im Schimmelwagen durch die Stra⸗ ßen fahren. Aber es war nur ein Traum— Und die Strohſchütte ſein letztes Lager. IV. Der follkühnste Spieler der Wel Unvergeſſener Haſardeur Sein Name war Thomas Garcia. Man bezeichnete ihn— ob mit Recht oder Un⸗ recht, mag dahingeſtellt bleiben— noch heute als den tollkühnſten Spieler der Welt. Auch er ſchlug ſeine Schlachten noch gleichzeitig mit „Großmütterchen“, der Gräfin Kiſſelew. Sein Sploter, von denon di welt sprach Im Zunne der rollenden Rugel glück u. Iraqi am Snielusen- von casanova bis Dostoewski Eln Tatsachenbericht von Curt c orelnth Chroniſt iſt wieder Conte Corti geworden. Spanier, ſo weiß er zu berichten, aus Barcelona Jahren war der Mann mit dreiundswanzig ahren als Reiſender einer Korkfabrik ohne Ver⸗ mögen nach Paris gekommen. Hier trat er in einen Klub ein, in dem hoch hafardiert wurde, und ſpielte mit ſolcher Leidenſchaft und kühner Herausforderung, daß er alle ſeine Mitſpieler verblüffte und auch häufig große Summen ge⸗ wann. Schlau und verſchlagen, rückſichts⸗ und ſkrupellos, verkehrte er viel in Halbweltkreiſen und machte ſich auf ſeine Art bald einen Namen als tolldreiſter Spieler. Es war nur ſelbſtver⸗ ſtändlich, 3 er, ſowie ihm ſeine Operationen ein weni 5 1 geſtatteten, die Spielbanken Weſtdeutſchlands aufſuchte: Baden⸗ Baden, Wiesbaden, We Hier, zu„Rou⸗ lettenburg“, trat er gegen Ende Auguſt 1860 auf, nachdem er gerade in Paris im Haſard⸗ ſpiel gewaltige Summen gewonnen hatte. Sein Ausſehen bot nichts Eigenartiges: ein wenig ausdrucksvolles Geſicht auf einem klei⸗ nen, verfetteten Körper. Nur ſeine Kleidung war auffallend: er trug ſich wie ein Parvenu, der er war, zeigte ſich im geſtickten Hemd und trug, wo immer nur möglich, Brillanten— an Fingern, Uhrkette, Hemdknöpfen und derglei⸗ chen; am Rock hing ein kleines Diamantkreuz, das wie ein Orden ausſah, in Wirklichkeit aber nichts anderes war als ein Phantaſieſchmuck, der ihm ein größeres Anſehen geben ſollte. 5 Er kam nie allein an den Spieltiſch, ſtets mit einer Art Gefolge, darunter auch ſeine Geliebte, eine bildhübſche junge Deutſche. Die Schlacht beginnt Garcia, der in dem Augenblick, da er ſich an den grünen Tiſch ſetzte, Ruhe und kaltes Blut zeigte, ſpielte ausſchließl. Trente⸗et⸗quarantet. Dieſes Spiel beruht darauf, daß von zwei Reihen Karten jene gewinnt, die ſich der Zahl einunddreißig am meiſten nähert, ohne die vier⸗ zig zu überſchreiten. Der Spanier ſetzte immer nur den Höchſtbetrag, der damals auf zwölf⸗ tauſend Franken für einen Spieler und auf dreißigtauſend Franken für alle Spieler zuſam⸗ mengenommen bei einem Coup feſtgeſetzt war. Da Garcia außerdem noch ſeine Freundin und einen angeblichen Bruder immer Sätze von zwölf⸗ und ſechstauſend 8 ſetzen ließ, erreichte er mit ſeinen Helfern ſchon allein die Maximalſumme für alle Spieler. 0 Die noch erhaltenen„livres du jeu“ von Homburg weiſen folgende Daten auf: Am erſten Tag ſeines Auftauchens gewann Garcia„nur“ 28 000 Franken, am zweiten ſchon 169 500 Franken, am Tage darauf 110 000 Franken. Am 27. Auguſt verlor er nicht weniger als 329 000 Franken! Aber er gab nicht nach. Am 28. Auguſt gewann er in einer Stunde 260 000 Franken, verlor wieder 44 000, um tags darauf neuerdings 240 000 Franken zu gewinnen. (Fortſetzung folgt) Nationale besetzen Ebrobrücken Jorkſchreilen der neuen Offenſive Francos Bilbao, 5. Nov. An der Ebro⸗Front wurde am Freitag nach⸗ mittag die Offenſive der nationalen Truppen mit dem gleichen Erfolg wie bisher fortgeſetzt. Die mittlere Vormarſchtiefe betrug 6 Km. Dabei wurden die Ortſchaften Miravat und Beniſanet, ferner die Brücken beſetzt, die bei dieſen Ortſchaften den Ebro überqueren. Die Verluſte des Feindes ſind noch nicht abzuſehen; beſonders groß iſt die Zahl der Gefangenen, aber auch die roten Ueberläufer nehmen zu. Allein Freitag nachmittag wurde 160 leberläu⸗ fer gezählt. Die auf dem linken Flügel ope⸗ rierenden Kolonnen rückten im gleichen Tempo vor und 1„ die Straßen von Venta Cam⸗ poſines nach Mora del Ebro. 700 Role gefangen genommen 88 Burgos, 5. November. Der nationalſpaniſche Heeresbericht meldet von der Ebro⸗Front die Fortſetzung des Vor⸗ marſches und die Verfolgung des Feindes am Ebroellfer entlang, deſſen rechtes Ufer von der Mündung bis zu dem Ort Miravet in na⸗ tionalſpaniſchem Beſitz iſt. Die Straße von Miravet nach Pinell wurde von nationalen Truppen überſchritten. Der Feind leiſtete hart⸗ bei erneut hohe Verluſte. Es wurden 727 Ge⸗ fangene gemacht und große Vorräte an Waffen und ganze Munitionslager erbeutet. Nationale Bomber belegten am Donnerstag mit Erfolg militäriſche Ziele im Hafen von Bomben auf Culera Paris, 5. Nov. Einer Havasmeldung aus Perpignan zufolge haben vier nationalſpaniſche aſſerflugzeuge am Freitag mittag Culera überflogen und auf die wichtigen militäriſchen Punkte längs der Eiſenbahnlinie etwa 50 Bomben abgeworfen. Niedergeſchlagenheit in Bartelona Bilbao, 5. Nov. Reiſende aus Rotſpanien berichten, daß eine tiefe Niedergeſchlagenheit in arcelona und unter den roten Truppen angeſichts der Niederlage am Ebro herrſche. Die roten„Gene⸗ rale“ ergreifen drakoniſche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Diſziplin. So wurden geſtern zwei Anführer und drei Unteranführer erſchoſſen weil ſie den Rückzug angeordnet hat⸗ ten. In Tor toſa wurde ein ſtän iges Kriegs⸗ ericht eingerichtet. Die Milizen werden ange⸗ 8 Anzeichen der Feigheit ſofort zu denun⸗ zieren. Aus Denunzierten Milizleuten will man Diſziplinarbataillone bilden. Rotes ſchmuggelſchiff explodierl Paris, 5. Nov. Am Freitag nachmittag iſt im Hafen von Cette auf dem engliſchen Dampfer„Cam⸗ burg“ infolge einer Ex loſion Feuer ent⸗ ſtanden, wodurch das 1 vollſtändig vernich⸗ tet wurde. Der Dampfer ſtand im Dienſte der Valencia⸗Bolſchewiſten und nahm in Cette 5 mit Benzin als Ladung an Bord. Sechs Hafenarbeiter, die mit der Verladung der Fal er beſchäftigt waren, konnten ſich nur mit napper Not retten. Mit brennenden Kleidern rpangen ſie ins Waſſer. 1 von ihnen wur⸗ en mit ſchweren Brandwunden ins Kranken⸗ — eingeliefert, der ſechſte iſt untergegangen. as Feuer brachte die ganze Hafenan⸗ lage in große Gefahr, da es auch auf die Verladerampen übergriff, wo noch zahlreiche Fäſſer mit dar lagerten. Schließlich konnte das brennende Schiff in die Mitte des Hafens geſchleppt werden, wo es ausbrannte. Judenbekämpfung in der Slowakei Preßburg, 5. Nov. Nachdem in den letzten Wochen die Erbitte rung der ſlowakiſchen Bevölkerung über die Staats- und Wirtſchaftsfeindlichkeit der Ju ⸗ denſchaſt immer größere Ausmaße ange⸗ nommen hatte ergriff heute die ſlowakiſche Regierung die erſten Maßnahmen gegen die Juden. In Preßburg wurde eine Anzahl von Juden, die ſich in ihrer ſtaatsfeindlichen Haltung und in ihren unſauberen Geſchäfts⸗ und Finanzpraktiken beſonders bemerkbar ge⸗ macht hatten, aus ihren Wohnungen geholt und in Schutzhaft genommen. Weiter wurden einige tauſend zugewanderte Juden verhaftet, um über die ſlowakiſche Grenze nach Ungarn abgeſchoben zu werden, Bei der bodenſtändigen Bevölkerung haben dieſe Maßnahmen große Befriedigung hervorgerufen. Für die wachſende e der Bevölkerung gegen das Judentum iſt der Umſtand bezeichnend, daß Aufklärungsſchriften über die Juden nicht nur bei der deutſchen, ſondern auch bei der ſlowakiſchen und ungariſchen Bevölkerung rei⸗ ßenden Abſatz fanden. In den Straßen von Preßburg ſieht man heute zum erſtenmal Geſchäfte, die als ari⸗ ſche Unternehmungen beſonders ge⸗ kennzeichnet ſind. Getragen von der Ligagarde macht 15 ereits eine Boykottbewegung gegen jüdiſche Geſchäfte geltend. 0 VDerbrennungslod einer Greiſin Hittisau(Bregenzer Wald), 3. Nov. Beim Ofenheizen fingen die Kleider der 7iährigen ledigen Maria Anna Neyer Feuer. Die alte Frau konnte ſich nicht mehr ſelbſt helfen und erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie ihnen erlegen iſt. Flüchkling in Hamburg verhaftei Lehrling war mit 700 RM. entkommen Soldin,(Neumark). 3. November. Kürzlich entwendete in einem Soldiner Hotel ein Lehrling aus der Brieftaſche eines Reiſen⸗ den 1200 RM. Am anderen Tage gab er, als ihn der Beſtohlene zur Rede ſtellte. 500 RM. zurück und erbot ſich, den Reſt in Raten abzu⸗ zahlen. Der Hotelbeſitzer erſtattete jedoch An⸗ Kir und der Lehrling wurde feſtgenommen. uf dem Wege zur Polizei gelang es ihm je⸗ doch, zu flüchten. Mit dem Reſt des Geldes fuhr er nach Hamburg und brachte dort die 700 RM. in leichtſinniger Geſellſchaft bis auf den letzten Pfennig durch. Dann ſchrieb er an ſeine Mut⸗ ter und bat ſie, ihm hauptpoſtlagernd nach Hamburg Geld zu ſchicken. Als der junge Mann das Geld abholen wollte, wurde er verhaftet. Wolkenbrüche in Indochina Paris, 5. Nov. In der Provinz Nha⸗Trang in Indochina haben 1 wolkenbruchartige Regen⸗ fälle große Ueberſchwemmungen hervorgeru⸗ fen. Die Zahl der Toten wird auf 100 ge⸗ ſchätzt. Die Hauptkolonialſtraße und die Eiſen⸗ bahnlinien ſind auf weite Strecken unterbro⸗ chen. Für die vom Waſſer eingekreiſten Sied⸗ 0 ſind Hilfsexpeditionen entſandt wor⸗ en Poſtbote niedergeſchoſſen und ſeiner Briefſachen beraubt Warſchau, 5. November. In der Nähe von Brezany in Oſtgali⸗ zien, wo unlängſt erſt ein Ueberfall auf ein Poſtamt verübt wurde, überfielen jetzt vier Per⸗ ſonen einen Poſtboten. Der Beamte wurde nie⸗ dergeſchoſſen und der Briefſachen beraubt, wäh⸗ rend die Geldſendungen unberührt blieben. Valòbrände in 15 U. New Pork, 5. Nov. In einem Gebiet, das zwölf Bundesſtaaten umfaßt, und vom Ohio⸗Fluß bis zum Golf von Mexiko und von der Atlantiſchen Küſte bis zum dae fn reicht, wüteten am Freitag hun⸗ derte von rieſigen Waldbränden, die bereits in verſchiedenen Staaten mehrere Morgen Wald zerſtört Ernteſchäden verurſacht haben. Viele tauſend Notſtandsarbeiter ſind zur Be⸗ kämpfung der Brände eingeſetzt worden, die ſie zuſammen mit den Farmern bisher vergeblich zu erſticken verſuchen. Innsbrucker Kloſter geſchloſſen Eine Stätte zügelloſeſter Unmoral Innsbruck, 5. Nov. Staatspolizeiliche Unterſuchungen im Ser⸗ vitenkloſter in Innsbruck ergaben, daß in dieſem Kloſter derart ſittenwidrige Zu- ſtände herrſchen, daß es unmöglich iſt, ſie der Oeffentlichkeit zu unterbreiten. Es handelt ſich bei dem Kloſter um eine Laſterhöhle erſter Ordnung, hinter deren Treiben das ſtaats feindliche Verhalten, das durch aufgefundene Schriften feſtgeſtellt wurde, weit in den Hintergrund tritt. Der Reichskommiſſar hat auf Grund der Unterſuchungsergebniſſe und der weitgehenden Geſtändniſſe die ſofor⸗ tige Schließung des Kloſters verfügt. Dazu er⸗ tauſend ſowie große Ein Blitk über die Welt fahren wir noch folgendes: Die Zahl der aus dem Kloſter Verhafteten beträgt zur Zeit neun. Außerdem mußte auch eine größere Anzahl Innsbrucker Bürger feſtgenommen werden. Flugzeugangriff auf Freiſchärler Jeruſalem, 5. November. Ein jüdiſcher Korporal und ein jüdi⸗ ſcher 1 die auf dem Motorrad die Stra⸗ ße von Haifa nach Jenin befuhren, wurden beſchoſſen und beide ſchwer verletzt.— einer weiteren Meldung iſt in Haifa ein Araber er⸗ ſchoſſen worden. 5 5 Bei Tarſchia wurde ein Flugangriff auf Freiſchärler unternommen, wobei ein Araber fiel. Marxiſten-Aeberfall in Varſchau Ein Toter, mehrere Verletzte Warſchau, 5. Nov. Auf die Büroräume der Leitung der Na⸗ tional⸗Radikalen Partei in War⸗ ſchau wurde in der Nacht zum Freitag ein Ueberfall ausgeführt. Am ſpäten Abend dran⸗ gen 30 bewaffnete Anhänger mar⸗ kiſtiſcher Organiſationen in die Ge⸗ ſchäftsräume ein und fielen über die Mitglie⸗ der der Parteileitung her. Nach einem Hand⸗ demenge, bei dem auch von Schußwaffen Ge⸗ rauch gemacht wurde, konnten die Marxiſten zurückgeſchlagen werden. Ein Mitglied der National⸗Radikalen Partei wurde getötet, wäh⸗ rend mehrere verletzt wurden. neue Gefechle in Züdching Tokio, 5. Nov. Dem japaniſchen Heeresbericht zufolge iſt es im Verlaufe der letzten Tage an der ſüdchine⸗ ſiſchen Front zu Gefechten in der Nähe von Tokhing, an der Grenze der Provinzen Kwan⸗ tung und Kwangſi, gekommen. Die Chineſen hatten verſucht, die japaniſchen Truppen auf ihrem Vormarſch aufzuhalten, wurden jedoch zurückgetrieben. Nach einer weiteren Meldung beſchießen die Japaner zur Zeit Sunfeng, das ſüdöſtlich von 1 605 an der Bahnlinie Kanton—Hankau iegt. 14 Todesopfer eines Flugunglücks London, 5. Nov. Ein engliſches Paſſagierflugzeug ſtürzte am Freitagvormittag kurz nach dem Start auf der engliſchen Kanalinſel Jerſen ab. 14 Menſchen kamen ume Leben. Bei der verunglücten Ma⸗ ſchine handelt es ſich um ein viermotoriges lugzeug, das nach Southampton fliegen ſollte. Unter den Opfern befindet ſich auch ein Bauer, der auf einem Acker arbeitete und er- ſchlagen wurde. Das 1 iſt eines der a das die britiſche 3 villuftfahrt je er e. 55 * Erbe des Beneſch-Zuſlems Eine halbe Milliarde Tſchechenkronen für Emigrantenblätter Prag, 5. November. Das Rechtsblatt Narodni No vin 9“ berlangt eine genaue Rechnungslegung über die Verwendung des Agitationsfonds der Preſſe⸗ abteilung des Außenminiſteriums, die bekannt⸗ lich ganz in den Händen der tſchechiſchen Linken war. Für dieſen Fonds ſei in den 20 Jahren der Beneſch⸗Politit etwa eine halbe Milliarde Tſchechenkronen bereitgeſtellt worden. Aus ihm habe man die Emgrantenblätter fi⸗ nanziert ſowie zahlreichen Linksjournali⸗ ſten„Stipendien“ und regelmäßige Unterſtüt⸗ zungen zukommen laſſen. Es wäre angezeigt, ſo ſchreibt das Blatt, wenn der frühere Chef der Preſſeabteilung, Hajek, im Oberſten Kon⸗ trollamt Rechenſchaft über die verwendeten Be⸗ träge ablegen würde. Die Verbrecherorganiſatlonen aufgedeckt Moörderhöhle im Keller eiche in Heizanlage verbrannt New Vork, 5. November. Durch die Verhaftung von drei Männern. die eines Mordes, zweier Raubüberfälle und dreier gewaltſamer Entführungen beſchuldigt werden, glauben die US A.⸗Behörden eine der ſchrecklichſten Verbrecherorganiſa⸗ tionen in der Geſchichte Newyorks aufgedeckt zu haben. Die Bundesagenten verſuchen jetzt, die Ver⸗ hafteten mit der unaufgeklärten Entfüh⸗ rnung eines elfjährigen Anwalts⸗ oh nes im letzten Februar ſowie mit der Ent⸗ führung eines Geſchäftsmannes in Ver⸗ bindung zu bringen. Der Anwalt hatte ſich ſei⸗ nerzeit bereiterklärt, für ſeinen Sohn die ge⸗ forderten 30000 Dollar Löſegeld zu bezahlen, hatte aber keine Verbindung mit den Entfüh⸗ tern herzuſtellen vermocht. Sein Sohn wurde einige Tage ſpäter ermordet aufgefunden. Der Geſchäfsmann war ſeit dem letzten De⸗ zember verſchwunden. Auch von ſeiner Familie hatten die Entführer ein Löſegled, und zwar in Höhe von 200000 Dollar verlangt. Die Behör⸗ den glauben jetzt. daß der Kaufmann ermordet worden und daß ſeine Leiche in der Heiz⸗ anlage des Kellers einer Newyorker Ver⸗ ſammlungshalle verbrannt worden iſt. Die Polizei ſand in dem Keller, der mög⸗ licherweiſe als Mörderhöhle gedient hatte. ein Maſchinengewehr ſowie Knochenüberreſte. von denen jedoch im erſten Augenblick nicht feſt⸗ geſtellt werden konnte, ob es ſich um Skelettreſte von Menſchen oder Tieren handelt. Die Unterſu⸗ 85 35 ſelbſtverſtändlich beſchleunigt durch⸗ geführt. Eine andere Verbrecherorganiſa⸗ tion, deren Aufdeckung jetzt erfolgt iſt, beſchäſ⸗ tigt ebenfalls die US A.⸗Preſſe und die Oeffent⸗ lichkeit. Dieſe Organiſation ſtand in Verbindung mit einem im letzten März aufgedeckten Racket für„Tips“ bei allen Pferderennen. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſich die Organiſation durch den Verkauf ſchwindelhafter„Tips“ jährlich ein Vermögen von 15 Millionen Dollar gemacht hatte. Die Organiſation führte ihren Schwindel noch dazu durch Mißbrauch beſtimmter Poſtein⸗ richtungen durch, weshalb die Anklage gegen mehr als 70 Mitglieder der Bande auch wegen Mißbrauchs ſtaatlicher Einrichtungen zu Be⸗ trugszwecken erhoben wurde. Gleichzeitig hob die Polizei noch eine dritte Organiſation aus, die ſich ebenfalls mit ſchwindelhaften„Tips“ befaßte. Es wurden 39 Perſonen verhaftet und 13„Tipsbüros“ geſchloſ⸗ ſen. Enlführk und verbrannt Geständnis der New Vorker Mörderbande. New Pork, 5. November. „Mit der gemeldeten Verhaftung einer dreiköp⸗ ſigen Verbrecherbande bat die New Vorker Po⸗ lizei tatſächlich den vermuteten Fang gemacht. Die Vernehmung hat beſtätigt, daß eine der ge⸗ fährlichſten Mörder Organiſationen, die New Vork je in Schrecken verſetzten, ins Garn gegan⸗ gen iſt. Im Verhör haben drei Verbrecher be⸗ reits ein Geſtändnis abgelegt. drei Perſonen gewaltſam entführt und einen Bauunternehmer aus Whiteplains 14 Tage nach der Entführung im Keller einer New Vorker Loge verbrannt zu haben, weil das Löſegeld nicht gezahlt wur⸗ de. Die Polizen nimmt an, daß die Bande noch weitere, bisher unaufgeklärt gebliebene Morde auf dem Gewiſſen hat. a — 1 ————— 3 PPP ri 17 1. N 74 be schweres Verkehrsunglück Zwei Verletzte, zwei Schwerverletzte 8s Brandenburg, 4. November Am Donnerstag nach 19 Uhr fuhr auf der Reichsautobahn Berlin Hannover unweit Leh⸗ nin der Kraftwagen des Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof, Parey ⸗Berlin, auf einen parkenden Laſtzug, der unbeleuchtet war, auf. Dabei wurden Parey und der Erſte Staats⸗ anwalt beim Volksgerichtshof, Geibel, ge⸗ tötet. Der Reichsanwalt Pariſius und der Fahrer Keller wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Unmittelbar darauf fuhr in den völlig zer⸗ trümmerten Perſonenkraftwagen, deſſen Licht durch den Unfall verlöſchte, ein anderer Kraftwagen, deſſen Inſaſſin ebenfalls ſchwer verletzt wurde. Der Fahrer dieſes Wagens trug nur geringfügige Verletzungen davon. Staatsanwalt Pariſius und die Inſaſſen des zweiten verunglückten Perſonenwagens wurden in ſchwerverletztem Zuſtand in ein Krankenhaus bei Potsdam geſchafft. Die Ermittlungen ergaben, daß der Laſtzug infolge des verheerenden Zuſtandes ſeiner Be⸗ reifung bereits über 24 Stunden auf der Autobahn feſtlag. In ungemein grober Fahrläſſigkeit hatten ſowohl ſein Fahrer wie auch ſein Begleiter. das Fahrzeug verlaſſen. ohne es in der Dunkelheit kenntlich zu machen. Beide wurden verhaftet, der Fahrer in Berlin, wohin er ſich begeben hatte. Jug überfährt Bierfuhrwerl Warnlichtanlage war in Ordnung. Karlsruhe. Auf dem durch eine Blinklicht⸗ anlage geſicherten Staatsſtraßenübergang zwi⸗ ſchen Baiersbronn und Kloſter Reichenbach bei km 48.4 der Murgtalbahn wurde ein Bierfuhrwerk der Dreikönigsbrauerei Freudenſtadt vom Perſonenzug über⸗ fahren. Der 60jähr. Bierfuhrmann Chriſt. Wößner kam dabei ums Leben und das Fuhrwerk wurde zertrümmert. Die Zugloko⸗ motive erlitt keine Beſchädigung. Die Warn⸗ lichtanlage zeigte zur Zeit des Unfalls rotes Licht, war alſo in Ordnung. Itteichhölzer in Kinderhand Zwei Scheunen abgebrannt. Hünfeld. In der Scheune des Bauern Hoh⸗ mann in Roßbach brach Feuer aus, das auch die Scheune des Bauern Käsmann er⸗ faßte. Die Hünfelder Motorſpritze ging tat⸗ kräftig gegen das Feuer vor, das dann auch bald auf ſeinen Herd beſchränkt wurde. Dem Brand fielen zwei Scheunen mit Stall⸗ ungen zum Opfer. Der Brand entſtand durch vierjährige Kinder. die mit Streich⸗ hölzern geſpielt hatten. Bom umſtürzenden Maſt gelökel Schönau(Bd.). Der Hausburſche des Bel⸗ cen⸗Hotels, der 17jährige Werner Lais aus Präg, war aushilfsweiſe beim Aufſtellen neuer Lichtmaſte beſchäftigt. Ein Maſt, der noch nicht feſt in der Erde ſtand, ſtürzte plötzlich um und traf Präg ſo unglücklich, daß er einen Schä⸗ delbruch und eine Rückenmarkverletzung er⸗ litt. Im Schopfheimer Krankenhaus iſt der junge Mann ſeinen Verletzungen erlegen. Verhängnisvolle schwarzfahrt Siegen. Einen verhängnisvollen Ausgang nahm die Schwarzfahrt eines 17jährigen jun⸗ gen Mannes aus Langendreer. Er hatte ſich in der Nähe von Dreiſtiefenbach ein Motor- rad mit Beiwagen angeeignet, das von dem Beſitzer, der in einem nahen Hauberg Ginſter ſchneiden wollte, abgeſtellt worden war. In raſendem Tempo war er dann mit der Ma⸗ ſchine auf und davon gefahren. Im Ort Drei⸗ ſtiefenbach verlor der 17jährige die Herrſchaft über die Maſchine und rannte gegen eine Hauswand. Mit lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen mußte er dem Krankenhaus zuge⸗ führt werden. Oellager brannte Baumholder. Nachts brach aus bisher unbe⸗ kannter Urſache in dem Oel⸗ und Benzinlager der Firma Czaikowſky ein Feuer aus, das raſch um ſich griff. Dennoch gelang es der Feuerwehr, den Brand auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken und weiteren Schaden zu verhüten. Der Lagerſchuppen ſammt den Vorräten, darun⸗ ter auch Erſatzteile für Maſchinen und weiter ein Aufenthaltsraum für die Gefolgſchaftsmitglie⸗ der wurden durch das Feuer vernichtet. Hilferufe in der Nacht Bitburg(Eifel). Bewohner des Eifelortes Kyllburg wurden nachts durch grelle Hilfe⸗ rufe aus dem Schlaf geweckt. Als ſie Nach⸗ ſchau hielten, fanden ſie einen Mann aus dem Ort, der in der Dunkelheit einen geſperrten Durchgang benutzt hatte und dabei eine vier Meter hohe Mauer hinuntergefallen war. Er hat ſchwere Verletzungen erlitten und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Ehering im Backofen geſchmolzen Simmern(Ost.). Auf eigenartige Weiſe kam eine Frau im Hunsrückort Gehlweiler um ihren t Ehering. Als ſie mit dem Brotbacken eſchäftigt war, vermißte ſie plötzlich den Ring. Später durchwühlte ſie die Aſche des Ofens un dabei fand ſie etwas Gold was zu der An⸗ nahme berechtigt, daß der Ring, während die Frau an der Feuerung arbeitete, ins Feuer gefallen und geſchmolzen iſt. Bunte Tageschronik Ichweres Brandunglück Föhrenbach b. Furtwangen. Die Gemeinde Föhrenbach wurde am Donnerstag durch ein ſchweres Brandunglück heimgeſucht. Aus bis jetzt noch ungeklärter Urſache brach in dem Fuchslochhof im Ortsteil Linach ein Brand aus, der ſo raſch um ſich griff, daß im Nu ſämt⸗ liche Gebäude des Hofes in Flammen ſtanden. Ein Teil der Hausbewohner war ſchon zu Bett gegangen und konnte nur noch das nackte Leben retten. Leider war es nicht mehr möglich das Vieh aus den Ställen zu bringen. So kamen dreizehn Stück Großvieh und zehn Schweine und über 30 Stück Federvieh im Feuer um. Auch das geſamte Inventar wurde vernichtet. Der Fuchslochhof, ein Erbhof, iſt einer der größten Höfe des Hochſchwarzwaldes. Der Beſitzer Albin Wehrle hatte erſt im Frühjahr ds Is. geheiratet. Im vergangenen Jahr hatte er den Hof vollkommen neu herrichten laſſen, ſodaß der Schaden außerordentlich hoch iſt. Einſturz einer Ilühmaner Iſtein b. Lörrach. In den ſüdlich von Iſtein am Hardberg gelegenen Kalkſteinbruch der Lonza⸗Werke brach unter donnerndem Getöſe eine Stützmauer, die Schutt⸗ und Erzmaſ⸗ ſen aufzuhalten hatte. auf einer Länge von vierzig Metern und einer Höhe von fünfzehn Metern zuſammen. Viele tau⸗ ſend Kubikmeter Geſteins⸗ und Erdmaſſen dek⸗ ken den Arbeitsplatz, der glücklicherweiſe zur⸗ zeit des Einſturzes von Arbeitern frei war. Der Betrieb der Kalkſteinwerke iſt bis zur Be⸗ endigung der umfangreichen Aufräumungsarbei⸗ ten, die in Tag⸗ und Nachtſchichten durchge⸗ führt werden, unterbrochen. Der angerichtete Materialſchaden iſt erheblich. 5 Ein Ueberfall im Weinberg Trier. In einem Weinberg wurde auf ein 19 Jahre altes Mädchen ein 4 0 r Ueber⸗ fall verübt. Das Mädchen hatte Weinbergs⸗ arbeitern das Mittageſſen gebracht. Als es zu⸗ rück in den Ort Konz ging, ſchloß ſich ihm ein 30 Jahre alter Mann von auswärts an, der leich frech und gemein wurde. Als er das ädchen anfaßte, ſchrie es um Hilfe und lief fort. Es wurde von dem Unhold wieder ein⸗ eholt, doch kamen zwei Weinbergsarbeiter den⸗ elben Weg daher. Als der Unhold dieſe ſah, ließ er von ſeinem Opfer ab und lief davon. Man hatte ihn aber bald gefaßt und übergab ihn der Polizei. Der Vurſche wurde inzwiſchen dem Amtsgericht Trier zugeführt, das Haft⸗ befehl erließ. Er ſtammt aus dem Hochwald und arbeitete vorübergehend in Konz bei Trier. Auf dem Motorrad in den Tod Simmern(st.). Der 31 Jahre alte Friedrich Wilhelm Wickert aus Schönborn fuhr abends mit ſeinem Motorrad auf einer Hunsrückſtraße in einen Haufen Splitt und ſtürzte. Den er⸗ littenen ſchweren Verletzungen erlag er im Krankenhaus zu Simmern. Wickert hatte abends im dichten Nebel die Sicht verloren und war dabei auf den Splitthaufen gerannt, ob⸗ wohl dieſer vorſchriftsmäßig beleuchtet war. Vom 60 Meter hohen Felſen abgeſtürzt Kochem(Moſel). In der Gemarkung des Mo⸗ ſelortes Moſelkern befinden ſich Aecker auf der Plattform eines faſt ſechzig Meter hohen Fels⸗ gebildes. Als ein Landwirt aus Moſelkern nun mit der Kartoffelerntemaſchine tätig war, kam die Maſchine dem Abhang zu nahe und ſtürzte ſamt dem Pferd ab. Das Tier erlitt ſchwere Verletzungen und blieb verendet liegen. Bei⸗ nahe wäre der Landwirt auch mit in die Tiefe geriſſen worden. Tödlicher Verkehrsunfall und Fahrerflucht Saarlautern. Nahe der Schlackenhalde, wo der 35jährige Benfeld ſeinen- Kraftwagen repa⸗ rierte, riß ein vorbeikommender Lieferwagen den über die Motorhaube gebeugten B. um und verletzte ihn tödlich. Der Lieferwagenführer fuhr weiter, ohne ſich um den Schwerverletzten zu bekümmern. Weder der Fahrer noch die Liefer⸗ wagennummer konnten feſtgeſtellt werden. Blick in den Gerichtsſall Hier kann nur die Sicherungsverwahrung helfen Karlsruhe. Das Landgericht Karlsruhe er⸗ kannte am 14. Juli gegen den 25jährigen Karl Heinz Buch h o lz aus Elberfeld wegen fortgeſetzten Diebſtahls und wegen fortgeſetzten Betrugs in Tateinheit mit ſchwerer Privat⸗ urkundenfälſchung auf eine Zuchthaus⸗ ſtrafſe von 3 Jahren und auf 100 Mark Geldſtrafe, lehnte jedoch die von der Staats⸗ anwaltſchaft beantragte Anordnung der Siche⸗ rungsverwahrung gegen den gefährlichen Ge⸗ wohnbeitsverbrecher ab. Dieſe Unterlaſſung griff die örtliche Anklagebehörde— und zwar mit Erfolg— vor dem Reichsgericht an, das das beanſtandete Urteil dem Antrage des Reichsanwalts entſprechend aufhob und die Sache zur Nachprüfung der geforderten Siche⸗ rungsmaßnahme an die Vorinſtanz zurückwies. Der Angeklagte iſt der typiſche Ge⸗ wohnheits verbrecher, der aus einem inneren Hang zum Verbrechen handelt. Ob⸗ wobl er bereits als ganz junger Burſche mit dem Geſetz in Konflikt kam, haben die vielen Strafen nicht abſchreckend auf ihn einwirken können. Als er am 20. November v. Is. die Strafanſtalt verlaſſen hatte, betätigte er ſich ſogleich wieder auf ſeinem Spezialgebiet, dem Fahrraddiebſtahl. Die Fahrräder verkaufte er ſogleich weiter und legte dabei zur Bekräf⸗ tigung von ihm ſelbſt verfertigte Rechnungen vor. Abtreihung in Notlage Jügesheim. Die Eheleute O. von hier ſtan⸗ den vor dem Schöffengericht Offenbach, weil der der Mann die Frau zu einem verbotenen Ein⸗ Neid verleitet hatte. Sie befanden ſich in einer beſonderen Notlage. Zwei Kinder waren ſchwach und kränklich und die Geburt des zweiten Kin⸗ ds lag erſt ein halbes Jahr vor der neuen Emp⸗ fängnis zurück, ſodaß die Frau nervös und ge⸗ ſchwächt war. Inzwiſchen hat das Ehepaar auch bewieſen, daß es Kinder wünſcht. Infolgedeſſen wurde das Verfahren gegen die Frau auf Grund der Amneſtie eingeſtellt, während der Mann zwei Monate Gefängnis erhielt. ſw. Groß⸗Karben. Die wegen Abtrei⸗ bung vor dem Schöffengericht Gießen ſtehenden M. Sch. und A. H. von hier, die zuerſt geſtändig geweſen waren, in der Verhandlung aber widerriefen, wurden wegen Verdunkelungsge⸗ fahr verhaftet. Volltouthes mit Geheimfäthern Eine raffinierte jüdiſche Schiebungsmethode Bad Kreuznach. Die Juden Hermann und Julius Baruch, Bad Kreuznach, die ein Polſtergeſchäft betrieben, beſuchten ſeit Anfang 1988 auswanderungsluſtige Juden und boten ihnen als beſondere Spezialität Bettcou⸗ ches mit Geheimfächern an In die⸗ ſen Geheimfächern wurden Deviſen und andere Sachen über die Grenze geſchmuggelt. Sehr raffiniert und für den Laien unſichkbar waren die Geheimfächer angebracht. Als man hinter dieſen Betrug kam, waren ſchon etwa zwanzig Stück der Couches verkauft. Bei der Verhaf⸗ tung konnte jedoch nur der Julius Baruch ge⸗ faßt werden, Hermann Baruch iſt flüchtig gegangen. Ein Johann Krämer aus Wal⸗ ertheim hat den Juden die Couchgeſtelle ange⸗ fertigt und geliefert und ſo der jüdiſchen Schie⸗ ſolche Cou bungsmethode Vorſchub n geleiſtet. Die Sache wurde jetzt vor dem Bezirksſchöffenge⸗ richt in Mainz verhandelt. Julius Baruch er⸗ hielt wegen fortgeſetzten Vergehen gegen das Deviſengeſetz neun Monate Gefäng⸗ nis und 1500 Mark Geldſtrafe oder 30 Tage Gefängnis, Krämer bekam wegen Bei⸗ hilfe drei Monate Gefängnis und 10 000 Mark Geldſtrafe oder 100 Tage Ge⸗ fängnis. Weiter wurde in der Sache der Jude Albert N aus Wallertheim, der ſich eine ' beſorgt und die Geheimfächer be⸗ reits mit Wertſachen in Höhe von 8500 RM. gefüllt, aber vor der Auswanderung noch in Oppenheim gefaßt wurde, zu vier Monaten Gefängnis und 3000 RM. Geldſtrafe oder 60 Tage Gefängnis verurteilt. Der Binger Poſtraub vor Gericht Die Strafanträge des Staatsanwalts.— Urteilsverkündung Freitag abend Wiesbaden. In dem Binger Poſtraubprozeß wurden am Donnerstag vom Staatsanwalt fol⸗ gende Anträge geſtellt: gegen Luſtenber⸗ er wegen ſchwerer Freiheitsberaubung in Tateinheit mit wiſſentlich falſcher Anſchul⸗ digung und Verleitung zum Meineid 3 Jahre Zuchthaus, gegen Schüler eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten, gegen Al⸗ brecht 1 Jahr 8 Monate Zuchthaus und ge⸗ gen Dietrich eine Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten. Darüber hinaus iſt beantragt wor⸗ den, den erſten drei Angeklagten die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren abzuerkennen. b Der Staatsanwalt hatte in ſeinem Plädoyer u. a. ausgeführt, daß die Angeklagten beſſer daran getan hätten, bei ihrer Rheinſchiffahrt zu bleiben, als ſich um Dinge der Kriminal⸗ poligei zu kümmern. Immerhin könne man ihnen zubilligen, daß ſie nicht einmal ganz er⸗ folglos gearbeitet hätten, denn es ſei ihnen ge⸗ lungen, die Mittäterſchaft des ſpäter nach Afrika geflüchteten Neubauer an dem Poſtraub in Bingen zu beweiſen und den Mann aufzu⸗ finden, der bei der Tat Schmiere geſtanden ha⸗ he. Aber darauf ſei es ihnen ja gar nicht ange⸗ kommen, ihr eigentliches Motiv war, einen völ⸗ lig Unſchuldigen, der dem Luſtenberger als Konkurrent bei ſeiner Rheinſchiffahrt unange⸗ nehm geworden war, des Poſtraubes zu ver⸗ dächtigen. Das Gericht habe den Kronzeugen Brilmayer vereidigt und dieſex hat, wie ſeiner⸗ zeit vor dem Mainzer Gericht beſchworen, an den Vorgängen des Poſtraubes völlig unbetei⸗ ligt geweſen zu ſein. Der Zeuge ſei glaubwür⸗ dig und ſeine Bekundungen würden durch die Ausſagen des einzig wirklichen Tatzeugen be⸗ kräftigt, der erklärt habe,„daß damals kein Bingener dabei war, am wenigſten Brilmayer“. Luſtenberger habe von Anfang an gewußt, welchen Wert die Zeugniſſe ſeiner Gewährs⸗ leute hatten. Den Schlüſſel für das ganze In⸗ trigenſpiel habe ſchließlich Dietrich dem Gericht ausgeliefert, der auch in dem jetzigen Prozeß wieder geſtanden habe, daß die Intereſſenge⸗ meinſchaft der Angeklagten ſich nicht für das Recht, ſondern für eine höchſt dunkle und ſchmutzige Angelegenheit zuſammengefunden habe. Sie wollten falſch anſchuldigen; Bril⸗ mayer ſollte unter allen Umſtänden wirtſchaft⸗ lich vernichtet und dazu möglichſt lange in Haft behalten werden. Allein die Freiheitsberaubung des Brilmayer, die die Angeklagten mit ihren falſchen Anſchuldigungen bewerkſtelligt hätten, laſſe nur die Exkennung einer Zuchthausſtrafe zu. Bei dem Strafmaß ſei zu berückſichtigen Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 6. November 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Sonntag⸗Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmel⸗ dungen, Wetter,„Bauer hör' zu“, Gymnaſtik. 8.30 Kathol. Morgenfeier. 9.00 Sonntagmorgen ohne Sor⸗ gen. 10.00„Das Schickſal ruht in Dir, Du ſollſt es entfalten“ 10.30 Frohe Weiſen. 11.15 Kleine Werke großer Meiſter. 12.00 Muſik am Mittag. 13.00 Klei⸗ nes Kapitel der Zeit. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 „Die Wunderlampe“. 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde. 16.00 Muſik am Sonntagnachmittag. 18.00 Ein ver⸗ geſſener ſchwäbiſcher Muſiker. 19.00 Georges Bou⸗ langer ſpielt. 19.15 Sport am Sonntag. 19.30 Ein Buch erzählt ſein Schickſal. 20.00 Nachrichten. 20.10 Wie es euch gefällt. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.80 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24.00 2.00 Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldun⸗ gen, Wetter 8 10 Evang. Morgenfeier. 8.45 Sere⸗ nade für Orcheſter von Eugen Bodart. 9.00 Morgen⸗ feier der Hitler-Jugend. 9.30 Deutſche Meiſter. 10.30 Held und Heiliger. 10.45 Chorgeſang. 11.15 Wir tragen ein Licht. 12.00 Muſik am Mittag. 13.00 Das Mikrofon unterwegs. 13.15 Muſik am Mittag. 14.00 Für unſere Kinder. 14.30 Uns gehört der Sonntag. 15.15 Winzerarbeit— Winzerfreude. 16.00 Unter⸗ haltung und Sport. 18.00 Hohenfels und ſeine Minne⸗ ſänger. 18 30 Humor regiert die Stunde! 19.30 Sport⸗ ſpiegel des Sonntags. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 20.10 Großes Volkskonzert für die Betreuten des WHW. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetterbericht, Nachrichten aus dem Sendebezirk. 22.15 Sportbericht. 22.30 Unterhaltung und Tanz. 24.00—2.00 Nacht⸗ konzert. Montag, den 7. November 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Nachrichten, land⸗ wirtſchaftliche Nachrichten, Gymnaſtik. 6.30 Frühkon⸗ zert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Gymnaſtik. 8.30 Fröhl. Morgenmuſik. 9,20 Für Dich daheim. 10.00 Zwiſchen Herbſt und Winter. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Eine Stund' ſchön und bunt. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Südlich der Alpen. 18.30 Aus Zeit und Leben. 19.00 Froher Klang— heitrer Sang! 20.00 Nachrichten. 20.10 Erfüllte Wünſche. 21.00 Goethe⸗Zyklus. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Muſik. 22.55 Nachtmuſik und Tanz. 24.00 —2.00 Nachtkonzert. Neichsſender Frankfurt 6.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für den Garten und die Zimmerpflanzen. 10.00 Schulfunk. 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Schloßkonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter 13.15 Schloßkonzert(Fortſetzung). 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Das Stündchen nach Tiſch! 15.00 Für unſere Kinder. 16.00 Nachmittags- konzert. 18.00 Das Gut in der Stadt. 18.20 Roß und Reiter. 18.30 Von der braven Infanterie laß ich all mein Lebtag nie. 19.15 Tagesſpiegel. 19.30 „Andite Nova“. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenzecho. 20.15 Buntes Unterhaltungskonzert. 21.00 Der junge Goethe. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter, Nachrichten aus dem Sendebezirk, Sport. 22.15 Kamerad, wo biſt du? 22.30 Nachtmuſik und Tanz. 24.00—2.00 Nachtkonzert. geweſen, daß ungewöhnlich niedrige Motive wie Neid und Rachſucht dieſem Prozeß zu Grunde lagen. 8 Da die Angeklagten im Verlauf der Plä⸗ doyers eine ganze Serie neuer Beweisanträge geſtellt haben, konnte das Gericht nicht in die vorgeſehene Urteilsberatung eintreten. Der Prozeß mußte noch einmal um 24 Stunden vertagt werden. Inzwiſchen ſoll der Vater des Angeklagten Albrecht darüber vernommen werden, ob der Zeuge Brilmayer nach ſeiner beſchworenen Bekundung im Jahre 1919 über⸗ haupt ſchon im Elternhaus des Albrecht ver⸗ ehrt hat, denn nur dann wäre es verſtändlich geweſen, daß er ſich in der Tatnacht an die Brüder Albrecht gewandt habe, um ſie zur Her⸗ gabe eines Kraftvagens zum Wegſchaffen der d Geldkiſten zu beſtimmen, wie das er Angeklagte in dem jetzigen und früheren Prozeß immer behauptet hat. Das Urteil wird vorausſichtlich in den Abend⸗ ſtunden des Freitag verkündet werden. Das Urleil im Binger Poſtraubprozeß Lustenberger erhält 2¼ Jahre Zuchthaus Wiesbaden. Die Wiesbadener Große Strafkammer hat nach fünftägiger Verhandlung in dem Binger Poſtraubprozeß den Haupange⸗ klagten Luſtenberger wegen ſchwerer Freiheits⸗ beraubung in Tateinheit mit vorſätzlich falſcher Anſchuldigung und Verleitung zum Meineid zu einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten verurteilt. Von den übrigen Angeklagten er⸗ hielten wegen der gleichen oder eines Teils die⸗ ſer Delikte Schüler eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 3 Monaten, Albrecht von 1 Jahr 8 Mo⸗ naten, der Angeklagte Dietrich erhielt eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 7 Monaten. Außerdem ſind den Angeklagten Luſtenberger, Schüler und Albrecht die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt worden. Sprengpatronen zum„Andenken“ Koblenz. Wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz wurde ein junger Mann aus Bad Kreuznach zu drei Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Bei einer Hausſuchung fand man bei ihm in einer Schublade eine Spreng⸗ kapſel und ſieben Karabinerpatronen. Die Mu⸗ nition will er im Walde gefunden und„zum Andenken an ſeine Soldatenzeit“ aufbewahrt haben. Das Gericht bezeichnete die Handlungsweiſe des Mannes als Diebſtahl und wies darauf hin, daß ſeine angebliche Un⸗ kenntnis über das Sprengſtoffgeſetz ihn nicht vor der Strafe ſchützen kann. Im übrigen war der Grund der Hausſuchung der, daß der An⸗ geklagte einer Frau gegenüber, mit der er Be⸗ ziehungen hatte, die aber in die Brüche gingen, äußerte, er wolle ſie erſchießen. ———Uñ—ä6 ließ ang fat l Batiger — D 5, Das ſcheukten ſie der Merſchheit 2— Wenia belannte deutſche Geiſtestaten/ von Baus goachim Frobner Märtyrer ſeiner Enidetkung der tragiſche Lebensweg Nobert von Mayers Den ganzen Nachmittag haben die Schulknaben an der Böſchung des f malen und ſeichten 15 lbaches geſpielt, deſſen leiſe ſprudelndes Baſſer ſich unweit Heilbronn in den Neckar er⸗ Hie Sie Ar Waſſerrädchen aufgeſtellt und amit allerlei zuſammengebaſtelte Holzmodelle in Bewegung geſetzt. „Nur einer von ihnen, der zehnjährige Robert tayer, kniet noch immer eifrig hantierend vor ſeiner kleinen Waſſermühle und baut ein ganzes Getriebe von Zahnrädern und Walzen zuſam⸗ men. Er dreht und prüft, daß er nicht bemerkt, wie ſein Vater herantritt. „Was ſoll denn das werden?“ fragt der Apo⸗ theker Mayer, nachdem er dem Sohn lange Zeit zugehen hat. rſchrocken reißt Robert den Kopf hoch:„Ach, du biſt es, Vater!“ Die Augen des Knaben leuchten.„Ja,— ich— ich habe nämlich das Perpetuum mobile erfunden... Ich brauche nur och eine archimediſche Schraube, dann läuft eine Maſchine ganz von ſelbſt!“ „Ein Perpetuum mobile, alle Achtung! Woher weißt du denn überhaupt, was eine archimediſche Schraube iſt?“ „Nun, in dem Phyſikaliſchen Jugendbuch, das du mir zu Weihnachten 9 78 haſt, iſt ſie doch genau beſchrieben!“ Vater Mayer überlegt:„Wenn du eine archi⸗ mediſche Schraube erſt einmal eingebaut haſt, dann läuft dieſe Maſchine hier von ſelbſt?“ „Ja, ganz beſtimmt!“ verſichert Robert, der ſich 5 1 ſeiner Baſtele ugewandt hat, „mir fehlt nur noch eine ar imediſche Schraube!“ „ Alſo ſchön, wenn du das ſo genau weißt, dann ſollſt du auch deine archimediſche Schraube haben. Komm, nimm die Maſchine mit, wir 0 zuſammen dein Perpetuum mobile auen! b e e die Maſchine wil nicht laufen! 5 einem Hinterzimmer der Apotheke„Zur Roſe“ ſitzen ſie dann zuſammen, Vater Mayer, Robert und ſeine beiden, um viele Jahre älte⸗ ren Brüder. Sie ſägen und hämmern und feilen und fügen nach Roberts Anweiſung ein kleines zehnlſcher Kunſtwerk zuſammen. Die Wangen des Knaben glühen. Alle Räder aſſen genau ineinander, die Achſen drehen ſich San leicht. So, jetzt Waſſer aufgegoſſen, das chwungrad angedreht und das Perpetuum mo⸗ bile wird arbeiten, unaufhörlich arbeiten. Doch, was iſt das? Kaum hat der kleine Er⸗ finder ſeine Hand vom Schwungrad zurückge⸗ ogen, da bleibt das Räderwerk auch 972 wie⸗ er ſtehen.— Noch einmal verſucht, und noch einmal, immer und immer wieder! Aber es bleibt dabei— das Perpetuum mo⸗ bile rührt ſich nur, ſo lange man das Schwung⸗ rad ſelbſt mit der Hand dreht! Robert macht ein immer längeres Geſicht und ließlich rollen ihm dicke Tränen über die angen. Welch' bittere Enttäuſchung. Verzwei⸗ felt blickt er zum Vater auf. Der ſchließt ihn be⸗ gütigend in 4 80 Arme: „Nun, weine nicht, Robert! Das iſt doch noch lange kein Grund zum Weinen, wenn das Per⸗ etüum mobile nicht laufen will. Schon unzäh⸗ ige Menſchen vor dir, erwachſene, gelehrte Männer, haben das Gleiche erleben müſſen. Es 734 eben kein Perpetuum mobile, das wollte ich dir nur an deiner eigenen Erfindung zeigen. * Ueberraſchung beim Aderlaß Sechzehn Jahre ſpäter, Mai 1840. Auf der holländiſchen Dreimaſtbark„Java“, die ſich mit 2 175 Segeln durch die Gewäſſer Oſtindiens ahinſchleppt, leiden ſelbſt die wetterfeſteſten und ſeebefahrenſten Mitglieder der Beſatzung ſchwer unter der ſchwülen, drückenden Hitze. Zum Glück iſt ein junger Schiffsarzt an Bord, der mit ſeinen Medikamenten und Verordnungen beinahe jedem helfen kann.— Ein tüchtiger Arzt, dieſer Dr. Robert Mayer aus Heilbronn in Deutſchland. 5 Bald wird Surabaja erreicht ſein, wo es langen Aufenthalt gibt. Man ruft den Arzt ins Vorderſchiff zum Mannſchaftslogis, Er muß mehreren Matroſen u Ader laſſen. Mit geübter raſcher Hand nimmt Mayer den erſten Eingriff vor. Da zuckt er überraſcht zurück! Hat er etwa eine Arterie und nicht eine Vene getroffen? Das Blut, das her⸗ ausquillt, müßte tiefrot ſein. Statt deſſen zeigt es hellrote Farbe, faſt wie das Blut der Ar⸗ terien. Beim zweiten und dritten Aderlaß die gleiche Erſcheinung! In ſeine Kabine r läuft Robert Mayer ruhelos auf und ab. Worauf das hell⸗ rote Venenblut zurückzuführen iſt, läßt ſich zwar nach kurzer Ueberlegung mit Leichtigkeit an⸗ geben, nämlich auf den herabgeſetzten Verbren⸗ nungsprozeß bei der verminderten Wärmeab⸗ gabe des Körpers hier in den Tropen. Aber wie mit den tauſend anderen Gedanken fertig wer⸗ den, die, angeregt durch die Beobachtung beim Aderlaß, auf den jungen Arzt einſtürmen? Da bedarf es noch langer, geduldiger Denkarbeit. Kleiner als eine Gefängniszelle. Er finnt über den Verbrennungsprozeß im menschlichen und tieriſchen Körper da und über die mechaniſchen Arbeitsleiſtungen des Körpers, die wiederum Wärme erzeugen. 3 Er erinnert ſich lächelnd an ſein* 9 Perpetuum mobile und an die Lehre, die ihm, dem Zehnjährigen, damals erteilt worden iſt, nämlich, daß ſich aus dem Nichts keine mecha⸗ niſche Arbeit erzeugen läßt. 0 0 Und da, in dieſem Sinnen, eröffnen ſich ihm plötzlich ungeahnte Juſammenhänge zwiſchen Wärme und mechaniſcher Arbeit 1 e Eine neue Welt tut ſich vor ihm auf. Immer umfaſſender, immer univerſeller wer⸗ den die Gedankengänge des ſechsundzwanzig⸗ jährigen Schiffsarztes. Und als die„Java“ end⸗ lich im Frühjahr 1841 nach Europa zurückkehrt, hat Robert Mayer das Rianzin von der Erhal⸗ tung der Energie endgültig entdeckt und iſt ſich auch über die Grundanſchauungen dieſes Prin⸗ zips vollſtändig im klaren. In einem Brief an ſeinen Freund legt er fol⸗ gende beiden Theſen nieder: 8 N f 1. Eine Kraft iſt nicht weniger unzerſtörlich als eine Subſtanz. 2. 5 88855 Bewegung dauert als Wärme ort. Ein Manuſfkript geht verloren. Der Alltag fordert wieder ſein Recht. Robert Mayer läßt ſich in Heilbronn nieder und ge⸗ winnt ſo raſch das Vertrauen ſeiner Mitbür er, daß ſie ihn noch im gleichen Jahr zum Ober⸗ ee zum Stadtarzt ernennen. Seine Zeit wird ſtark in Anſpruch genommen. e. Zeichnung: Kießlich M. „Sie leiden an Größenwahn, nichts weiter!“ In ſeinen Mußeſtunden aber arbeitet er unaus⸗ geſetzt weiter an ſeiner Entdeckung. Er bemüht ſich, ſeine Erkenntniſſe in ſtreng wiſſenſchaftliche orm zu bringen. In mathematiſche Form! „Kommen wird der Tag, das iſt ganz gewiß, daß dieſe Wahrheiten zum Gemeingut der Wiſſenſchaft werden!“ Das ſchreibt er prophetiſch an einen Studienfreund. Er iſt ſeiner Sache ganz ſicher. Nirgends ein Widerhall. Der junge Arzt und Bräutigam atmet zuver⸗ 4 auf. Die Würfel ſind gefallen. Jetzt wird eine a die Feuerprobe wiſſenſchaft⸗ 2 7 Kritit zu beſtehen haben, und wird ſie be⸗ ehen! Der Aufſatz erſcheint. Wochen, Monate, Jahre vergehen. Was Robert Mayer nie erwarten konnte und was auch heute noch unbegreiflich iſt, geſchieht. Die Arbeit, die nicht mehr und nicht weniger als das Fundament der geſamten neueren Naturwiſſenſchaft und ihrer Anwen⸗ dungsgebiete enthält, findet nirgends einen Widerhall. Die damalige wiſſenſchaftliche Welt nimmt keine Kenntnis von ihr. Nun, ſo leicht läßt ſich der von ſeinen Ge⸗ danken erfüllte Fache nicht entmutigen. Sein Erſtrecht an der Entdeckung weiß er geſichert. In Ruhe kann er ſeine G auf alle Zweige der Naturwiſſenſchaften ausdehnen, Verſuche an⸗ ſtellen, Erfahrungen ſammeln und ſein Werk ausreifen laſſen. 1845 veröffentlicht er ſeine Hauptarbeit,„Die organiſche Bewegung in ihrem Zuſammenhang mit dem Stoffwechſel“. Das Buch muß er im Selbſtverlag erſcheinen laſſen, weil er keinen Verleger dafür finden kann. Heute ſſchen man es zu den wenigen ganz roßen klaſſiſchen Schriften der Naturwiſſen⸗ aft. Kühle Ablehnung, verſtändnisloſe Gering⸗ ſchätzigteit, bleib: digen 8 die einzige Antwort der meiſten damaligen Wiſſenſchaftler, wenn ſie es nicht r das Buch ungeleſen zur Seite zu ſchieben, Was hat denn dieſer Außenſeiter, dieſer Dilettant, in den geheiligten Gefilden der exakten Naturwiſſenſchaft zu ſuchen! Robert Mayer hat einmal den Ausſpruch ge⸗ tan:„Wahrlich, ich ſage Euch, eine einzige Zahl iſt mehr wert als eine ganze Bibliothek von Hypotheſen!“ Jetzt aber muß er es ſich gefallen laſſen, daß man ihn einen leichtfertigen Hypo⸗ theſenfabrikant nennt. Zur Verzweiflung getrieben. Zäh und unbeirrbar kämpft Robert Mayer weiter um ſein Werk. Und die Zeit arbeitet ſür ihn. Auch andere Forſcher beſchäftigen ſich jetzt mit den gleichen Problemen, wenn auch nicht mit der gleichen genialen Klarſicht. Allmählich läßt ſich die Wahrheit der Entdeckungen Mayers nicht mehr abſtreiten. Aber jetzt ſoll Mayer die Entdeckungen plötzlich garnicht als erſter gemacht haben, jetzt ſoll er nur ein ganz unbedeutender Mitläufer ſein. Siedendheiße Empörung packt den ſchwäbiſchen Arzt. Schon auf der Schule haben ſeine Lehrer ſeine unbedingte Wahrheitsliebe gerühmt. Wahrheit aber iſt ſtets mit ausgeprägtem Ge⸗ rechtigkeitsſinn gepaart. Der Ungerechtigkeit, die hier an ihm verübt wird, ſteht er faſſungslos ge⸗ genüber Er ſucht* und Troſt in 925 wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeit, konſtruiert eine ſinnreiche Appara⸗ tur, mit deren Hilſe man den Druck, der auf einen Zylinder mit e ausgeübt wird, eben⸗ ſo wie die durch dieſen Druck entſtehende Wärme, meſſen kann. 1849 veröffentlicht er einen kurzen Bericht über den Meßapparat in einer ange⸗ ſehenen ſchwäbiſchen Zeitung. Dieſen kurzen ſchlichten Bericht aber nimmt ein„Wiſſenſchaftler vom Fach“, ein Dr. Otto Seyffer zum Anlaß, um in einem unverſchämten, von Unkenntnis ſtrotzenben Aufſatz über Nobert Mayer herzufallen und ihm vollkommene Un⸗ ſtandlich uch fi vorzuwerfen.— Selbſtver⸗ ſtändli ſucht ſich Robert Mayer zur Wehr zu ſetzen. Aber die Zeitung gibt ihm dazu keine Ge⸗ legenheit. 0 Da überſchreitet die Empörung und Verbit⸗ terung, die nun ſchon ſeit Jahren an Robert May⸗ ers Nerven zehrt, das Maß des Erträglichen. Per große Entdecker ſtürzt ſich aus dem zwei⸗ ten Stockwerk ſeines Hau⸗ ſes hinab auf die Straße. Auf dem Zwangsſtuhl im Irrenhaus. Schwere Ringe ſind in die Wände eingelaſſen, Ketten und lange Leder⸗ riemen hängen von der Decke. Feſt angeſchnallt, daß er weder Arme noch Beine bewegen kann, ſitzt ein Menſch auf einem unförmigen Stuhl. Ein Mann mit bleichem, leid⸗ zerfurchtem Geſicht. Eine mittelalterliche Folterkammer? Beinahe!— Es iſt „Behandlungszim⸗ in einem Irren⸗ haus vor noch nicht hun⸗ dert Jahren. K e 29 fehl em wangsſtu te der Hofrat von Zeller, der Leiter der Irrenan⸗ ſtalt Winnenthal. „Nun laſſen Sie alten ligſt die Narrengeſchichten von Ihrer angeblichen Entdeckung. Sie leiden an Größenwahn, nichts wei⸗ ter! Ihre vermeintlichen Forſchungsarbeiten ſind g genau ſo ſinnlos, wie es ein Verſuch der Quadratur des Zirkels wäre!“ — Etwa um die gleiche 1155 da ich dieſe Szene abſpielt, verteidigt jener ſchuldbeladene Dr. Otto Seyffer zum Zwecke ſeiner Habilitation an der Univerſttät zu Tübingen“ zehn Theſen. Die erſte dieſer Theſen lautet: „Die Auffindung der ſogenannten Aequivalen⸗ tenzahl zwiſchen mechaniſcher Kraft und Wärme anerkenne ich als eine vollendete Tatſache.“ Kein anderer aber, als der Unglückliche auf dem Zwangsſtuhl der Irrenanſtalt Winnenthal, Robert Mayer, hat dieſe Zahl entdeckt!—— Sechzehn Mongte währt die Gefangenſchaft Nobert Mayers im Irrenhaus. Er hat zwar an Erregungszuſtänden gelitten, nie aber an Grö⸗ . Als man ihn endlich, auf dringende orſtellungen ſeiner Familie, entläßt, iſt er an Körper und Seele gebrochen. Endlich Anerkennung. Jetzt aber zeigt es 10 daß die Zahl der ruhmneidiſchen, ſcheelſüchtigen Gelehrten in Deutſchland und jenſeits der Grenzen doch ver⸗ ſchwindend gering iſt. Die Erkenntniſſe Robert Mayers brechen ſich immer mehr Wife revo⸗ lutionieren faſt alle Zweige der Wiſſenſchaft, der Technik, der Wirtſchaft. Da fehlt es auch nicht an Ehrungen und Anerkennungen für den großen Entdecker. Die namhafteſten wiſſenſchaft⸗ lichen Akademien und Vereine Deutſchlands und der ganzen Welt ernennen ihn zum Mit⸗ glied, überreichen ihm Preiſe und Medaillen. Der König von Württemberg verleiht ihm ſei⸗ nen höchſten Orden und den perſönlichen Adel. Und als er am 20. März 1878 für immer die Augen ſchließt, da weiß man— wenigſtens in den engeren Kreiſen der Wiſſenſchaft— daß mit dem Urheber des e von der Erhaltung der Energie und des Prinzips der mechaniſchen Wärmetheorie einer der größten Männer des dan Naturmiſenſeahtaund iſt. Ein Genius, dem Naturwiſſenſchaft und Technik der neueſten Zeit ihren wichtigſten Grundpfeiler verdanken. Ein Märtyrer der Wiſſenſchaft, deſſen Name neben dem Galileis, Kepplers und Newtons immer heller ſtrahlen wird. der Nagier Pax Der Magier Pax hatte ſein ſenſationelles Gaſt⸗ piel in der Povinzſtadt beendet. Als er am an⸗ eren Morgen mit dem Packen der Koffer be⸗ ſchäftigt war, meldete ihm der Diener den Be⸗ ſuch eines Fremden.. Der Herr will ſeinen Namen nicht nennen, er wünſcht den 3 1.— in einer dringen⸗ den Angelegenheit zu ſprechen.“ „Sagen Sie dem Herrn, daß ich nur Beſucher empfange, die ihren Namen nennen.. Her Diener verſchwand, kam aber ſogleich wieder zurück und überreichte ſeinem Herrn eine Karte. a „Ingenieur Rombach“, las Pax.„Laſſen Sie den Herrn eintreten, Christian.“ Ein paar Minuten ſpäter ſaß dem fubſeſß Ma⸗ gier ein junger, bartloſer Herr im Klubſeſſel ge⸗ genüber. 2 „Ich habe geſtern abend im Hotel Atlantik Ihr Gaſtſpiel beſucht, begann der Ingenieur. „Ich komme mit einer Bitte zu Ihnen. Sind Sie in der Lage, einen Menſchen derart zu beein⸗ fluſſen, daß er ein ſorgfältig gehütetes Geheim⸗ nis ausplaudern könnte?“ „Ich bin ſehr wohl in der Lage,“ entgegnete Pax,„jedoch darf es ſich nicht um eine militä⸗ riſche und politiſche Angelegenheit handeln.“ „Es handelt ſich,“ erwiderte der Ingenieur, „um meine Schweſter Ulla. Ich vermiſſe ſeit etwa acht Tagen eine wertvolle Zeichnung, die ich in meinem Arbeitszimmer aufbewahrte. Sie lag in einem Geheimfach der Wandtäfelung. Außer mir kennt nur Ulla dieſes Verſteck. Als 9 ſie vor⸗ geſtern fragte, ob ſie wiſſe, wohin das Dokument gekommen ſei, wurde ſie rot und verlegen und gab eine ausweichende Antwort. Ich wüßte nicht, wer die Zeichnung entwendet haben ſollte, denn nur Ulla weiß von dem geheimen Fach in der Wandtäfelung. Ich bitte Sie nun, als Gaſt heute abend in meinem Hauſe zu erſcheinen; vielleicht elingt es Ihnen, meiner Schweſter das Ge⸗ heiuntis zu entlocken.“ g a „Warum beauftragen Sie nicht einen Detek⸗ tiv mit der Sache?“ 8 „Ich möchte vermeiden, daß etwas über die Angelegenheit in die Oeffentlichkeit dringt.“ 15 was für eine Sache handelt es ſich, Herr Rombach?“. „Um eine epochemachende Erfindung im Flug⸗ zeugweſen. Der Diebſtahl des Dokumentes bringt mich um die Arbeit eines Jahres.“. „Haben Sie Ihre Schweſter in die Erfindung eingeweiht?“ 7 „Nein, ich hatte keine Urſache dazu.“ „Om, die Sache iſt ſehr ſchleierhaft; ich werde alſo heute abend als Gaſt in Ihrem Hauſe wei⸗ len. Sorgen Sie vor allen Dingen dafür, daß Ihre Schweſter anweſend iſt.“ „Ich werde dafür ſorgen,“ erwiderte der In⸗ genieur. Pünktlich zur angeſagten Stunde erſchien der Roß Magier in der Villa des Ingenieurs. ombach empfing den Beſucher ſchon im Flur des Hauſes. „Damit Sie gleich orientiert ſind,“ ſagte er „ich habe Sie als Schulkamerad Karſten, friſch aus Indien zurückgekehrt, angekündigt.“ Ulla Romberg erſchien auf der Treppe und be⸗ . den Gaſt freundlich, wie es die Sitte ge⸗ ot, dennoch ließ ſie den großen, ſchlanken Mann ihr Mißtrauen ahnen. Die dunklen, unergründ⸗ lichen Augen des Fremden ruhten wie ein Alp⸗ druck auf ihr, und ſie fühlte, daß von dieſen Augen eine ſeltſame Macht ausging. Auf den Lippen des Magiers ſpielte ein überlegenes Lächeln. Er gab dem Ingenieur einen Wink, das Zimmer für einige Zeit zu verlaſſen. Rombach verſtand. Der Magier näherte ſich Ulla, um mit ſeinem unheimlichen Experiment zu beginnen. „Geben Sie ſich keine Mühe, Herr Pax,“ ſagte plötzlich das Mädchen,„was Sie mit mir vor⸗ haben, können Sie im„Atlantik“ mit Ihren Medien ausführen, nicht aber mit mir. Ich habe das Dokument, das mein Bruder ſucht, nicht im Beſitz. Bitte, überzeugen Sie ſich.“ Sie trat an den Kamin. In der Wandtäfelung ſprang plötzlich eine Klappe hoch, ein kleiner Raum wurde ſichtbar und darin lag ein blutbe⸗ fleckter Dolch. 5 „Der Dolch eines Mörders,“ ſagte das Mäd⸗ chen kalt. Der Magier ſtarrte entſetzt auf den Dolch und dann auf das Mädchen. i „Das iſt doch... was ſoll das... was iſt mit dem Dolch?“ ſtieß er hervor,„was...“ Sein Geſicht verfärbte ſich und leichenblaß trat er ein paar Schritte zurück. „Erklären Sie, Fräulein Rombach, ich..“ Er unterbrach den Satz, denn in dieſem Augen⸗ blick trat Ingenieur Rombach wieder in das Zimmer. „Ich bin Ihnen eine Aufklärung ſchuldig, gro⸗ ßer Meiſter,“ lächelte der Eingetretene,„Ulla iſt weder meine Schweſter, noch eine Diebin, Ulla Arven iſt die Schülerin Ihres größten Konkur⸗ renten, Ben Aladins, geweſen. Er wurde in ei⸗ ner Winternacht von einem Unbekannten in Amſterdam erdolcht. Wer dieſer Unbekannte iſt, das haben Sie uns ſoeben bewieſen.“ Noch hatte Rombach den Satz nicht beendet, als der Magier blitzſchnell ſich umdrehte und dem geöffneten Fenſter zuſprang. Ehe er aber den Sprung in die Nacht tun konnte, packten ihn von hinten zwei ſtämmige Männer und riſſen ihn zurück. Eine Sekunde ſpäter war Pax gefeſſelt. Die beiden Kriminalbeamten führten ihn ſofort ab. „Fabelhaft haben Sie die Idee durchgeführt,“ agte der„Ingenieur“ zu der jungen, hübſchen Ulla, als er mit ihr die Villa verließ„Sie ſoll⸗ ten meine Schülerin werden.“ Das junge Mädchen ſchien die Worte nicht ge⸗ hört zu— 75 „Ein Jahr lang hobe ich nach dem Mörder Ben Aladins geſucht,“ ſagte es ernſt,„ein Jahr lang habe ich den blutbefleckten Dolch, den ich im Garten des Alhambra⸗Theaters in Amſterdam fand, aufbewahrt Meinem Oheim bin ich dank⸗ bar, daß er mir ſein Haus heute zur Verfü⸗ gung ſtellte. Sie haben Ihre Rolle als In⸗ enieur prächtig geſpielt, Herr Mühlenfels. Ihnen und meinem Oheim verdanke ich den überraſchenden Erfolg; ſchwor ich mir doch, den Tod meines väterlichen Freundes, Ben Aladin, zu rächen. Sie ſagten vorhin, ich ſollte Ihre Schülerin werden. Ich werde es mir überlegen. Vielleicht..“ Ein halbes Jahr ſpäter fuhr ol izeiche Mühlenfels mit Ulla, ſeiner jungen Nau,— dem Süden. C. E. Vogler. — 2— 55 F estne- uncl die Qcstælmdnned aman Van Kad este 21. Fortſetzung „Ja“, ſagte er ruhig,„Frau Roſe, die iſt ja nun ſchon über zwei Monate auf dem Boſtel⸗ hof als Haushälterin.“ Geſine wußte es nicht. In der letzten Zeit, die von ihrer Krankheit, dem Tode der Mut⸗ ter, ihrer Ueberſtiedlung ins Häuschen der Großmutter und ihrem völlig abgeſchloſſenen Leben mit der Alten ausgefüllt war, hatte ſie kaum mit einem Menſchen geſprochen, die ihr Kunde vom Boſtelhof hätte geben können. Auch werden in winterlicher Zeit die ſtillen Heidedörfer und gar die Einzelhöfe zu ein⸗ ſamen Welten, die oft wochenlang nicht mit⸗ einander in Verbindung treten. Aus einem unklaren, ihr ganzes Denken be⸗ drängenden Gewoge von Angſt und Entſetzen kamen ihr endlich die Worte:„Sie muß aber wieder fort— fort muß ſie.“ „Das wird wohl ſchwerhalten, Geſine. Wir wollen erſt einmal hoffen, daß Hinrich Boſtel⸗ mann wieder geſund wird.“ Sie war gänzlich verwirrt, einem Gedanken zum andern. „Ich will ihn beſuchen, aber— ſie iſt ja da, Frau Roſe... Nein, ſie muß erſt fort, ſonſt kann ich nicht hingehen, aber ihn muß ich doch beſuchen... nein, nein, ſie würde mir etwas antun...“ Sie war verängſtigt von Grund auf; ihr flehendes Geſicht richtete ſich auf den wüſten alten Mann. Der blickte ſie immer noch for- ſchend an, ſein helles, liſtiges Auge wurde langſam beſchattet, weich überweht von Ahnung, aber er ſagte nichts. „Bring ſie fort, Schleifer, mach, daß ſie weg⸗ kommt.“ „Geſine“, ſagte er endlich, Frau?“ Sie nickte heftig mit dem Kopfe. Im Innern des Hauſes erſtand ein Ton, ein zähes Wimmern, dann ein zänkiſches Rufen — die Großmutter verlangte nach Geſine, aber die blieb. „Geſine— die dich da ruft, das iſt eine arge, alte Frau; ſie hat ſich im Hauſe ihrer ſchlim⸗ men Tante wohnlich eingerichtet, und in den vier Wänden einer Hexe, da hat ſie dein Bett aufgeſtellt. Sie iſt ſelbſt nicht viel beſſer als eine Hexe, aber ſie iſt immer noch viel beſſer als Frau Roſe. Was eine rechte Hexe iſt, die iſt böſe und ſpricht mit zwei Zungen, aber Frau Roſe, die ſpricht mit tauſend lieblichen Zungen, wenn ſie auch gebildet iſt, und lacht über alle Hexen in der Lüneburger Heide. Wie ſoll ich die wegbringen?“ Die Großmuntter rief, aber Geſine hörte nicht auf ſie. „Schleifer“, ſagte ſie,„ich will Onkel Hinrich beſuchen, aber ich habe Angſt vor Frau Roſe — geh mit mir.“ Er lächelte. „Da würden wir beide einen ſchönen Emp⸗ fang haben! Mich wird ſie überhaupt vom Hofe hetzen laſſen. Ich kann dir nicht helfen, du mußt allein gehen.“ Wieder die Rufe der alten Frau da drau⸗ ßen, lauter, zorniger. „Geſine, du wohnſt hier mit dieſer Frau, in dieſem Hauſe, du ſchläfſt in dieſer Stube, in der Voges Dorette ums Leben kam— iſt dir jemals was Böſes geſchehen?“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Dann biſt du ſtärker als alle Hexen der Heide. Dann kannſt du auch die Roſe vom Hofe bringen. Geh, du haſt einen beſſeren Bei⸗ ſtand als mich.“ Fort war er. Geſine ging zu der Großmut⸗ ter hinein; ſie ließ einen Schwall von Vorwür⸗ fen über ſich ergehen und ſagte dann ruhig, daß ſie am Nachmittag nach dem Boſtelhof gehen werde. Der Onkel Hinrich ſei ſchwer krank, und ſie müſſe nach ihm ſehen. Das brachte ſie ſo beſtimmt, ſo gelaſſen vor, daß die Alte nach einem betroffenen Schweigen nur ein paar halbe Worte lahmen Widerſpruchs fand. Am Nachmittag ging ſie hinaus nach dem Boſtelhof. Es war ſehr ſtill auf dem großen Hof. Der Hund ſchlug nicht an, als ſie kam, er winſelte nur in der Hütte. Im Flett, das ſie durch die unverſchloſſene Haustür betrat, war eine dicke Schicht Heidekraut geſtreut, die jeden Schritt dämpfte. Die Stille des Todes herrſchte hier; niemand war da, einen Eindringling zu be⸗ grüßen. Es war die vierte Stunde des Nachmittags. Das Licht, das durch die bleigefaßten Fenſter⸗ ſcheiben drang, war ſchon ganz trunken von Dämmerung; es lechzte danach, in tieferes taumelnd von „kennſt du die Dunkel hineinzuſinken. Ach— auch im Januar iſt es um dieſe Stunde nicht hell, doch das Dämmer der Januarſtunden iſt trächtig von kommendem Licht und drängt in die Aufer⸗ ſtehung hinein. Aber es war im Dezember, und das Mäd- chen Geſine ſtand auf dem düſteren Flett des Boſtelhofes. Sie erhob ihre Stimme wie in wehrender Angſt por ihrer eigenen Einſamkeit — ſie rief laut einen Gruß in das Schweigen. Die Tür der Wohndönze öffnete ſich, und ein Frauenkopf lugte heraus. Frau Roſe kam. Sie erkannte den Gaſt. „Ah, die kleine Geſine!“ ſagte ſie freundlich. „Kindchen, wie lieb von Ihnen, daß Sie nach Ihrem Onkel ſehen wollen! Sie haben ſich lange nicht blicken laſſen. Solange ich hier im Hauſe bin, noch niemals. Sie wollen wiſſen, wie es dem guten Herrn Boſtelmann geht?“ Sie hielt nur ſo kurze Zeit inne, daß Geſine gar nicht zu Wort kommen konnte. „Das iſt mal nett von Ihnen. Ich kann Sie leider nicht hineinlaſſen; er iſt noch bewußtlos. Der Arzt hat mich mit der Pflege beauftragt. Es iſt eine ſchwere Verwundung, und wir wol⸗ len nur hoffen, daß keine Infektion hinzu⸗ kommt. Es wird vielleicht ein langes Kranken⸗ lager— aber ich bin ja Gottlob hier... Ich habe eine ſchwere Aufgabe übernommen und muß Tag und Nacht um den Kranken ſein. Aber ich tue es gern, ich tue es um ſo lieber, da ſich ſonſt ja niemand um ihn kümmern würde; er würde ſonſt ganz auf bezahlte Kräfte angewieſen ſein. Denken Sie, ſeine Tochter, mit der ich heute telefonierte, kann nicht ein⸗ mal nach ihm ſehen! Sie erwartet in dieſen Tagen ein Kindchen. Nun habe ich alle Ver⸗ antwortung, alle Hände voll zu tun. Nein, ich kann Sie nicht einmal bitten, hineinzukommen, ich muß ihm gleich wieder eine Kompreſſe ma⸗ chen. Aber ich hoffe, Sie laſſen ſich ſpäter ein⸗ mal wieder blicken.... Das heißt... Ich will Ihnen was ſagen; Sie brauchen ſich die Mühe der langen Wege jetzt im Winter nicht zu machen. Wenn es ſchlimmer werden ſollte, dann ſchicke ich Ihnen Beſcheid.“ Sie glitt in die Stube zurück, und das Mäd⸗ chen verließ das Haus. Geſine war in den kommenden Wochen ſehr einſam. Es kam ein ſtrenger Winter, der alle Türen verſchloß und die Hütte der beiden Frauen noch unzugänglicher machte. Niemand kam zu ihnen ins Haus, obgleich einer hätte kommen müſſen: der Arzt. Die Großmutter wimmerte tagelang vor den Schmerzen, die ihr die Gicht brachte, und ihr Herz verurſachte ihr oft Schwindel und große Schwäche. Geſine hatte ihre Not mit der Ver⸗ ſorgung der Alten. Sie mußte ſie an⸗ und aus⸗ kleiden und ihr jede erdenkliche Handreichung tun. Aber den Arzt durfte ſie nicht kommen laſſen. Die Großmutter half ſich ſelbſt mit den Mitteln, die ſie wohl noch von der Tante Do⸗ rette ererbt haben mochte: mit Kräutertees, mit Salben und Pflaſtern und mit dem dunklen Gemurmel, das ſie über dieſe Dinge hinbrei⸗ tete. Das braute durch Geſines Winter, dieſes Gemurme; es hüllte ſie tiefer ein in Nacht und Einſamkeit.- ö f Wenn ſie zuvor in ihrer Verlaſſenheit nach etwas Licht und Hoffnung verlangt hatte, nach einem nahen Reiche des Friedens, ſo war ihr rettend das Bild des Boſtelhofes erſchienen. Nun war ihr ſelbſt dieſer erlöſende Ausblick verwehrt: Ingeborg Roſe ſtand lächelnd im Flett und ſprach freundliche Worte mit tauſend Zungen. Das mehrte die Not ihrer Seele. In dieſen Wintermonaten ſchrieb Karſten ihr ſelten, und ſie fühlte, daß in ſeinen kurzen Briefen eine Unruhe zitterte, die ihm ſonſt fremd geweſen war. Seine Worte wehten nun wahrlich wie aus der Ferne herüber zu ihr. Sie war traurig darüber, doch wenn ſie dann las, mit welcher ſtändig wachſenden Ungeduld der Gefangene die immer wieder hinausge⸗ ſchobene Entlaſſung erſehnte, wie er ſich in täg⸗ lich erneuten Enttäuſchungen zermürbte, ſo fühlte ſie ſchmerzlich mit ihm, und ſie ſagte ſich, daß es unbillig wäre, von einem ſo qualvoll hin und her geſchüttelten Herzen die alten Worte der Ruhe zu erwarten... Das ſagte ſie ſich— aber es blieb eine tiefe, ahnungs⸗ volle Angſt in ihrer Seele. Im Frühjahr ging ſie wieder einmal hinaus nach dem Boſtelhofe. Es war das erſtemal, daß ſie ihre Trauer“ kleider abgelegt hatte. Sie ging in einem blauen Jackenkleid, das ſie vor zwei Jahren von der Mutter zum Geburtstag geſchenkt er⸗ halten hatte— mehr als ein Jahr war es her, daß ſie es zuletzt getragen hatte— wie eng und wie kurz war es doch geworden Frau Roſe betrachtete ſie mit großen erſtaun⸗ ten Augen. „Mein Gott“, ſagte ſie,„das iſt ja fabelhaft, ſtumpf Köſters Marie. Sie hat zwei Ziegen zu wie Sie gewachſen ſind! Ihre Arme ſehen ja bald einen halben Meter aus den Aermeln heraus. Und wie voll Sie geworden ſind... Sie haben ja richtig einen Buſen bekommen.“ Sie hielt plötzlich inne; es ſchien, als ob ein jäher Einfall ſie bedrängte. Ihr Mund ſchloß ſich und ſchien noch kleiner als ſonſt. „O ja“, ſagte ſie ſchließlich zaudernd,„Sie ſind wahrhaftig groß und ſtattlich geworden. Was wird Ihr Onkel ſagen, wenn er Sie ſieht!“ „Dann geht es ihm alſo beſſer“, ſagte Geſine mit freudig erregter Stimme,„dann kann ich wohl hinein zu ihm?“ Ein Lächeln ſchillerte über das Geſicht der Roſe hin. „Ach— den meinen Sie... Ich meinte den anderen Onkel, Onkel Karſten meinte ich. Der wird ſich ja wundern, wenn er Sie ſieht. Aber das kann wohl noch lange dauern, bis er wie⸗ derkommt. Meinen Sie nicht auch?“ Geſine geriet in heftigen Zorn. „Ich wollte Onkel Hinrich Boſtelmann be⸗ ſuchen, ſonſt will ich nichts und ſonſt meine ich nichts.“ „Ach, was Sie ſagen...! Sie ſcheinen ja ein ganz energiſches Perſönchen zu ſein. Aber hier nützt Ihnen alle Energie nichts. Ihr On⸗ kel Hinrich hat eine ſchwere Lungenentzündung hinzubekommen. Ich kann Sie nicht vorlaſſen zu ihm.“ „Und das ſagen Sie mir jetzt erſt“, rief Ge⸗ ſine in voller Empörung,„da kriegen Sie es fertig und erzählen mir erſt Geſchichten, wie ich mich verändert hätte und was Onkel Kar⸗ ſten dazu ſagen würde!“ „Ich will Ihnen mal etwas ſagen, verehr— tes kleines Fräulein— hier bin ich Hausfrau, und hier habe ich das Vergnügen, einen tod⸗ kranken Mann zu pflegen, und darum nehme ich mir die Freiheit, zu erzählen, was ich will und wann ich es will, und wem das nicht paßt, der kann ja dieſem Hauſe ſeinen niedlichen Rücken kehren.“ Damit wandte ſie ſich ab und ging in die Stube zurück. Das war der zweite Krankenbeſuch, den Ge⸗ ſine in Onkel Boſtelmanns Hauſe machte. Sie ging nach Hauſe— kehrte zurück in tie⸗ fere Einſamkeit. Niemand ſprach zu ihrer Not, nicht einmal Karſten. Zu niemand konnte ſie ſprechen, nicht einmal zu dem kranken Onkel Hinrich, um den ihr Herz ſich ſorgte. Sie ver⸗ bitterte ſich mehr und mehr. Ihr Geburtstag kam. Sie trat ins achtzehnte Jahr ihres Lebens, frühgereift in Einſamkeit und Leid. Vielleicht war ſie gleich um ein an⸗ deres Jahr noch älter geworden, als ſie am Morgen ihres Geburtstages traurig feſtſtellen mußte, daß niemand ihrer gedacht hatte. Kar⸗ ſten hatte nicht geſchrieben— hatte er dieſen Tag vergeſſen? Von der Großmutter war ſie ſich keines Lie⸗ besbeweiſes gewärtig geweſen; ſie war nur noch beſchäftigt mit ſich ſelber und ihren eige⸗ nen Nöten Die Sorge um ihr bißchen Eſſen und Trin⸗ ken füllt ihre Gedanken aus, zu ihren körper⸗ lichen Gebrechen hat ſich ein ſeeliſches Leiden geſellt. Es iſt der Verfolgungswahn, ſo oft der Fluch eines Alters, das ein liebearmes Le⸗ ben beſchließt. Die Angſt, mit den Deputaten vom Pächter ihr Verderben ins Haus geſchickt zu bekommen, beherrſcht ihre enge, unerlöſte Seele. Dem Korn zwar und den Eiern kann er wohl kaum etwas antun, aber die Milch, die kann er vergiften. Bei Gott, das kann er und das wird er, um die läſtige Altenteilerin los- zuwerden! Und dieſe Angſt iſt ſtärker als ihr Geiz. Die Milch darf Geſine nun morgens nicht mehr holen; dafür hat die Alte eine Ziege erhandelt, die juſt gelammt hat. An dieſen blühenden Maitagen hat Geſine das Tier an die grasbe⸗ wachſenen Wegränder führen müſſen, die nie⸗ mandem gehören. Sie hat ſich anfangs ge⸗ ſchämt, als Tochter eines großen Bauern das Vorrecht der kleinen Leute ſo ſchmälern zu müſſen, aber ſie hat ſich daran gewöhnt. Auch an ihrem Geburtstag muß ſie die Ziege hinausführen. Sie geht mit dem Tier den Bir⸗ kenweg entlang, der nach dem hohen Eichkamp vor dem Dorfe führt. Es iſt eine alte Poſt⸗ ſtraße, die nun von der wuchernden Heide ſchon längſt verſchlungen iſt, nur daß an den Birken entlang ein von Gras und Kräutern geſäum⸗ ter Fußpfad läuft. Langſam weidet die Ziege den Saum ab, bisweilen bricht ſie in ihrer launiſchen Art ungeſtüm vor und reißt dem Mädchen den Halteſtrick faſt aus der Hand. Das iſt ein beſchwerliches Hüten. 985 Vor dem Eichwald ſitzt auf einem Baum; Copyright by — Verlagsanstalt in Hamburg küten, aber ſie hat ſich's ein wenig bequem ge⸗ macht und die Tiere angepfkockt, damit ſie das Gras im Bereich ihres Strickes abweiden. Ich will mich zu ihr ſetzen, denkt Geſine„ Sie geht ſchneller und zieht ihre Ziege hinter ſich her. Köſters Marie iſt das ärmſte Weſen im Dorf, von niemandem geliebt, nicht einmal beachtet von den Menſchen. Sie iſt mehr als ſiebzig Jahre alt— genau weiß es niemand und ſie ſelbſt wohl kaum... Sie iſt blind zur Welt gekommen als das uneheliche Kind einer Bauernmagd, die ſpäter in der Stadt verſchol⸗ len iſt. Bis zu ihrem zehnten Jahr iſt ſie bei der Großmutter im Dorf geweſen, und nach deren Tode hat die Gemeinde ſie in einer Blin⸗ denanſtalt zu Hannover untergebracht. Aber das armſelige Geſchöpft, das niemals in ſei⸗ nem Leben Gottes Erde hat ſchauen dürfen, niemals einen Menſchen, ein Baum, ein Haus — es hat in der Anſtalt der fremden Stadt ſo unſägliches Heimweh nach ſeinem nie geſehe⸗ nen Dorfe bekommen, daß es Tag und Nacht geweint und ſeine Pfleger angefleht hat, ſie möchten es nach Gummern zurückbringen. Und die haben an die Gemeinde geſchrieben, daß da ein kleines blindes Mädchen ſich die Seele aus dem Leibe weinte vor Sehnſucht nach ſeinem Dorfe, und ob denn dort nicht irgendein Plätz⸗ chen vorhanden wäre für dieſes Kind. Da hat die Gemeinde es ausklingeln laſſen, wer wohl bereit wäre, Köſters Marie bei ſich aufzunehmen, und wer wohl die geringſte Koſtgeldforderung ſtellte. Alsbald hat das kin⸗ derloſe Schneiderehepaar Nähſecke ſich gemeldet und ſich bereit erklärt, Marie für zehn Mark im Monat in Pflege zu nehmen, und man hat ihm den Zuſchlag erteilt. So iſt Marie wieder in Gnaden aufgenommen worden in Gum; mern. Als aber auch Nähſeckes ſtarben und das Häuschen ein auswärtiger Neffe bezog. ward Marie mit übernommen wie die Kuh und das Melkſchapp und der Stiefelknecht. Sie war da, und ſie wurde geduldet, denn ſie brachte zehn Mark im Monat ein und konnte futtern und melken und Stiefel putzen wie manche Sehende nicht.. Nun iſt ſie alt und gebeugt, hat Hände wie Sicheln ſo krumm, tief ſind ihre Augen mit den blaſſen, immer geſchloſſenen Lidern in die Höhlen zurückgeſunken. Doch kann ſie die Zie⸗ gen noch hüten, denn ſie kennt jeden Fußbreit Boden im Dorf und ſeinem nahen Umkreis. „Guten Tag, Köſters Marie“, ſagt Geſine im Herankommen. „Guten Tag, Geſine“, erwidert die Alte freundlich. Sie erkennt jeden Menſchen im Dorf an der Stimme.„Setz dich ein bißchen zu mir. Bind' deine Ziege dort hinten an.“ Geſine tut's; ſie freut ſich, daß ſie neben der Alten ſitzt, denn die iſt immer heiter und im⸗ mer dieſelbe. Sie ſitzen zuſammen und reden kaum etwas. Vor ihnen ſteht zwiſchen dem Waldrand und der Heide das Blühen eines breit wuchernden, wilden Roſenbuſches, darüber wie eine zarte, webende Wolke das Summen der Bienen ge; lagert iſt. Das Blühen der Roſen kann nur Geſine ſehen, aber das ewige Summen der Bienen, das kann auch Marie hören. Und wer weiß, was für Bilder dieſer unendliche Ton in ihrer Seele erweckt. Geſine vergißt, daß ſie nun eine Ziegenhirtin iſt, der man ſchweigend geſtattet, die Wegrän⸗ der abweiden zu laſſen, eine Ziegenhirtin, die neben der Dorfarmen auf der Erde ſitzt. Die Bienen ſummen hin und her, der Wald rauſcht leiſe auf. Das Schweigen der Heide hüllt ſie beide ein, die Siebzigjährige und die Siebzehnjährige. Die ſchreckliche Bitterkeit, die in den letzten Monaten Geſines Herz zu vergiften drohte, löſt ſich leiſe; ſie ſitzt und atmet die wundervolle Stille ein, die Gott um ſie her ausgebreitet hat. Sie hat ſich ſo oft Gedanken gemacht, was aus ihr werden ſoll, wenn auch das elende Heim, das ſie nun gefunden hat, ihr mit dem nahen; den Ende der Großmutter genommen werden wird. Bis vor wenigen Monaten noch war ſie ruhig und zuverſichtlich geweſen. Aber nun iſt 1 etwas anderes N Vielleicht iſt es das traurige Gefühl, daß der 3 in ihrem Herzen eingekehrt. Boſtelhof ihr verwehrt iſt. Vielleicht iſt es die bittere Erkenntnis, daß in Karſtens Seele eine Veränderung vorgegangen iſt; er teilt ihr a ganzes reines Denken und nicht mehr ſein Glauben mit, er behält etwas für ſich— und das, was er behält, iſt nicht das Beſte ſeiner Seele, das er ſchamhaft verbergen möchte, ſo dern es iſt etwas, was er im tiefſten Grund vor ſich ſelber verleugnen möchte. Das ſpürt ſie ahnungsvoll in mancher Stunde. GJortſetzung . der U 2 5 * *** 1 5 CCC. ˙ w e 8 2 8 2 * einer ſerſchol⸗ ſie bei 50 nach r Nlin⸗ Aber in ſeis dürfen, n Haus zuudt ſo geſehe, D Nacht hat, ſie 1. Und daß da ele aus ſeinem i Nlätz⸗ eee 8 laſſen, bei ſich ingfte as lin meldet Mark zan hal wieder Gum · n und bezog, je Kuh gt. Sie im ſie lonnte wie de wie en mit in die le gie üßbtelt tels ine in Alte en im ewas d und nden, zatle, en ge 1 nut 1 der d wel on in birtin gran 1 die Pold heide o die ehen „ löſt woll t hat. . Heim, abel r 7 Bekanntmachungen Ortsgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Die uſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſir. 16, 1. Stock Mitgliederverſammlung der Partei am Montag, 7. November Die erſte Mitgliederverſammlung findet am kommenden Montag, 7. November, abends 8.30 Uhr, im Saale des„Ratskeller“ ſtatt. Es haben daran alle Parteigenoſſen und rgenoſſinnen ſowie Parteianwärter teilzuneh⸗ men. Pol. Leiter in Uniform— Antreten um f 1985 mit Fahnengruppe vor der Parteidienſt⸗ ſtelle. Die Teilnahme an der Mitgliederverſamm⸗ lung iſt Pflicht! Die Zellenleiter melden dem Organiſationsleiter vor Verſammlungsbeginn die Stärkezahl ihrer Zellen. Braun, Ortsgruppenleiter. Am Sonntag, den 6. November, ab 9.30 Uhr, findet in Birkenau eine Arbeiſts⸗ tagung der Deutſchen Arbeits- front ſtatt. Hieran haben ſämtliche DAF ⸗Walter und Kd ⸗Warte teil⸗ zunehmen.— Irgendwelche Entſchuldigungen oder Ausreden kommen keineswegs in Frage. Gemeinſame Abfahrt 8.42 Uhr OEG. Das Mittageſſen wird von ſämtlichen Tagungs⸗ teilnehmern gemeinſam eingenommen. Die Koſten für das Mittageſſen trägt die Kreis⸗ waltung. Es finden folgende Sondertagungen ſtatt: I. Orts⸗ und Betriebsobmänner— Lokal„Birkenauer Tal“ gr. Saal; Redner: Kreisobmann Pg. Kehl. 2. Finanzwalter und ſämtliche Kaſ⸗ ſierer— Lokal„Deutſches Haus“; Red⸗ ner: Verwaltungsſtellenleiter Pg. Eberle. 3. Ortswarte und Betriebswarte der A. S. O. A. P. Viernheim „Kd“— Lokal„Birkenauer Tal“ Ne⸗ benzimmer; Redner: Kreiswart Pg. Boß. 4. Organiſations-, Preſſe⸗ und Propagandawalter ſowie Schu- lungswalter— Lokal„Birkenauer Tal“, Sing⸗Saal; Redner: Kr.⸗Organiſa⸗ tionswalter Pg. Arnsberger und Kreis⸗ Schulungswalter Pg. Meid. 5. Ortsjugendwalter u. Betriebs⸗ jugendwalter bzw. nnen ſowie Be⸗ triebsfrauenwalterinnen— BdM⸗Heim; Redner: Gaujugendwalter Pg. Dörr, Frankfurt a. M. 6. Ortswalter des Handels und Ortshandwerksmeiſter— Lokal Engel; Redner: ſtellv. Gauhandwerkswalter Pg. Krauſe, Frankfurt, und Kreishand⸗ werkswalter Pg. Gerbig. Haupttagung: Beginn 13.30 Uhr im 994 5 Saal des Lokals„Berkenauer Tal“ in irkenau. Redner: Guſtav Baden, Abteilungs⸗ leiter des Amtes Soz. Selbſtverantwortung und Geſtaltung, Gauwaltung DA, Frank⸗ furt a. M. Pg. Brückmann, Kreisleiter, Bens⸗ heim. An dieſer Tagung nehmen ſämtliche DAF ⸗Walter, Kd§⸗Warte und Betriebsfüh⸗ rer teil. Schluß der Tagung ſpäteſtens 16 Uhr. Mögelin, Ortsobmaun. 8 L Litler Jugend Sämtliche Ig., die in irgend eine Forma⸗ tion überwieſen werden, haben ſich am Sams⸗ tag, den 5. November, um 20 Uhr auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle einzufinden. Diejenigen, die nicht erſcheinen, können nicht überwieſen werden. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. November 1938 Anſer Tagesſpruch Sprich nie etwas Böſes von einem Men⸗ ſchen, wenn du es nicht gewiß weißt, und wenn du es gewiß weißt, ſo frage dich:„Warum erzähle ich es?“ Lavater. Unb diesmal SA, 56 und ASR Bei der zweiten Reichsſtraßenſammlung die⸗ ſes Winterhilfswerkes treten die Männer der Kampfformationen SA, SS und NS mit der Sammelbüchſe an uns heran und bringen ſchöne gewebte Trachtenbilder aus der Oſt⸗ mark. Der Gau Tirol iſt mit fünf Bildern, der Gau Kärnten mit vier Bildern, der Gau Salzburg mit drei Bildern, der Gau Steier⸗ mark mit einem Bild, der Gau Oberdonau mit vier Bildern und der Gau Niederdonau mit drei Bildern vertreten. Es war nicht einfach, T Su lovember Reichs- Straßenſammlung Sa- sS· NSKK · SFK. SAMMELNI aus der Fülle der ſchönen öſterreichiſchen Trachten dieſe kleine Auswahl zu treffen, denn faſt jedes Tal dieſes landſchaftlich einzigarti⸗ gen Gebirgslandes hat eine eigene Tracht. Wieder wird das ganze deutſche Volk heute und morgen ſeine Verbundenheit mit den heim⸗ gekehrten Volksgenoſſen aus Oeſterreich zum usdruck bringen und durch den Kauf der WoHW⸗Abzeichen den Dank für die Mehrung des Reiches abſatten. 6 Das Abzeichen beſteht aus deutſchen Werk⸗ t offen, und zwar das Gewebe aus Kunſtſeide und der kleine Rahmen aus einer Aluminium⸗ legierung. Kein Grundſtoff würde ſich für die Wiedergabe der kleinen Trachtenbilder ſo ge⸗ eignet haben, wie der Textile Faden, denn ſelbſt bei maſchineller Herſtellung auf dem Webſtuhl iſt es noch möglich, kleine Einheiten und Einzelheiten wiederzugeben. Der Geſamt⸗ auftrag des Winterhilfswerkes betrug 23½ Millionen Abzeichen, mit deren Herſtellung Schleſien, das Bergiſche Land und ein Teil Oſtmark(Wien) bedacht wurde. Hunderte von fleißigen Händen waren lange Zeit für dieſe ſchmuckvollen Abzeichen tätig, nicht nur in der Induſtrie, ſondern auch zu Hauſe, denn die Heimarbeiter wurden überall berückſichtigt. Wenn nun dieſe Abzeichen heute und mor⸗ gen durch die Männer der SA, SS und SͤK zum Kauf angeboten werden, dann erfüllen ſie drei Aufgaben. Sie haben zahl⸗ reichen Volksgenoſſen, die mit der Herſtellung beſchäftigt waren, einen zuſätzlichen Verdienſt gebracht. Das ganze deutſche Volk wird an dieſen beiden Tagen erneut mit der für das Reich wiedergewonnenen Oſtmark auf das ſtärkſte verbunden ſein und ſchließlich hat jeder zu Gunſten des WSW gern ein kleines Opfer gebracht, das beſonders unſeren Volksgenoſſen in der Oſtmark und im Sudetenland helfen wird. 4 Das Zollamt iſt Sammelkaſſe des Finanzamts. Nachdem vor etlichen Mo⸗ naten die Untererhebſtelle der Finanzkaſſe Heppenheim aufgehoben wurde und nunmehr auch die Zahlſtelle im„Alexander“ eingeſtellt iſt, wurde ab 1. November die Zollkaſſe— Weinheimerſtraße 9— mit dem Cinzug der an die Finanzkaſſe zu zahlenden Steuerſchul⸗ digkeiten und ſonſtiger Gefälle beauftragt. Die Büroräumlichkeiten des Zollamts, die ſchon immer etwas beſchränkt waren, wurden voll⸗ ſtändig umgeſtaltet und zu ſchönen, zweckmä⸗ ßigen Räumen eingerichtet. Die Zahltage ſind am Montag, Dienstag, Donnerstag und Frei⸗ tag und zwar nur von 8—12 Uhr, worauf wir beſonders aufmerkſam machen.— Für den in den Ruheſtand verſetzten Zollbeamten Eiberle wurde ein neuer Zollbeamter hierher verſetzt. Billige Theaterſonderfahrt nach Mannheim am Sonntag, 13. No⸗ vember. Die OCG. führt wieder in Ver⸗ bindung mit dem Verkehrsverein, Mannheim, eine der beliebten billi n ten durch. Zur Aufführung gelangt die be⸗ —— Jeber Vollsgenojje joll ben Wochenjpruch beſitzen „Was heißt ſchon„Wochenſpruch“ der Be⸗ wegung? Immer wieder was Neues. Man kommt ja überhaupt nicht mehr zur Ruhe!“ So etwa würde Herr Meckermann ſprechen, wenn man ihm von der neuartigen Maßnahme der Gaupropagandaleitung Heſſen⸗Naſſau er⸗ zählte. Jeder Volksgenoſſe aber, der mit auf⸗ geſchloſſenem Herzen unſere große Zeit erlebt und an Höhepunkten, wie die Rückkehr Oeſter⸗ reichs zum Reich, Verkündung der Wehchoheit und bei unzähligen anderen Gelegenheiten der letzten Jahre die unerhörte Freude mitfühlte, von der das ganze Volk erfüllt war, wird an dem„Wochenſpruch“ der NSDAP auf keinen Fall nichtachtend vorübergehen können. In einem geſchmackvollen Wechſelrahmen wird jede Woche ein von Künſtlerhand geſtal⸗ tetes Blatt ausgehängt, auf dem in kurzer, prägnanter Form der Führer oder führende Männer der Bewegung beſonders wichtige Ta⸗ gesereigniſſe kurz und treffend ſtizzieren. Es wird damit erreicht, daß richtungweiſende Sätze unſerer Weltanſchauung ſich jedem Volksgenoſſen einprägen, ſo daß er durch den „Wochenſpruch“ ohne große Belaſtung na⸗ tionalſozialiſtiſches Gedankengut in ſich auf⸗ nimmt. In allen Kreiſen des Gaues hat die Wer⸗ bung für den„Wochenſpruch“ eingeſetzt. Sie ſoll nicht nur die Behörden und Tienſtſtellen erfaſſen, ſondern den Wochenſpruch in alle Schichten der Bevölkerung eindringen laſſen. Jeder Kaufmann, Betriebsführer, Handwer⸗ ker, Gaſtwirt, Arzt, Rechtsanwalt, Hausbeſit⸗ zer, ja alle Volksgenoſſen überhaupt ſollen durch Aushang des„Wochenſpruchs“ na⸗ tionalſozialiſtiſches Gedankengut einem wei⸗ teren Kreis der Bevölkerung zugängig machen und ſo ſelbſt Aktivpropagandiſt für den Füh⸗ rer ſein. Bei der Entſcheidung der Frage, ob und in welcher Höhe die Beſtellung auf den„Wochen⸗ ſpruch“ zu erfolgen hat, muß nur von der vorgeſchilderten ideellen Seite her geſehen wer⸗ den. Jeder Volksgenoſſe hat Teil an den Seg⸗ nungen, die der Führer mit ſeinem Werk bis heute dem deutſchen Volke gebracht hat. Nur der eingangs erwähnte Herr Mecker⸗ mann kann die gewaltigen Erfolge auf allen Gebieten ignorieren und eine vorübergehende Butterknappheit oder ähnliches für wichtig halten. Alle deutſchen Volksgenoſſen aber, die dem Führer ihr freudiges„Ja“ bei anderer Gelegenheit gegeben haben, werden auch hier die e der Gaupropagandaleitung unterſtützen und die Verbreitung des„Wo⸗ chenſpruches“ zu ihrer eigenen Angelegenheit machen. „Was weißt Du alſo vom Wochenſpruch“ꝰ Auf jeden Fall eines, daß er möglichſt ſchnell in genügender Anzahl beſtellt wird und an den Stellen zum Aushang gelangt, die am beſten dafür geeignet ſind. eee eee eee kannte Oper„Tiefland“. Da mit einem ſehr ſtarken Beſuch zu rechnen iſt, wird ſofortige Kartenlöſung empfohlen. Es gelangen nur gute und beſte Plätze zur Ausgabe. Vorver⸗ kauf bei den Bahnhöfen. Im Kampf gegen den Kartoffelkäfer Wichtig für die befallenen Grundſtücke Vor dem Anbau der vom Kartoffelkäfer be⸗ fallenen Grundſtücke haben ſich die Grund⸗ ſtücksbeſitzer mit den Feldſchützen in Verbin⸗ dung zu ſetzen, die ihnen hierzu die näheren Anweiſungen geben werden. Auf den Feldern, wo die Befallſtelle abgeſteckt iſt, müſſen die Pflöcke und Schilder auf den Aeckern belaſſen werden. Dieſe Maßnahme iſt dringend erfor⸗ derlich, um den Kampf gegen den Kartoffel⸗ käfer erfolgreich durchführen zu können. Zu⸗ widerhandlungen haben Beſtrafung zur Folge. Viernheims Straßenbeleuchtung wird verbeſſert Straßenlampen⸗Ueberſpannungen werden angebracht Im Zuge der Verbeſſerung und Verſchö⸗ nerung unſeres Ortsbildes erfährt nunmehr auch die Straßenbeleuchtung eine grundle⸗ ende Aenderung. Nach und nach werden, be⸗ 85 in den Hauptverkehrsſtraßen, auſtelle der Wandarme Straßenlampen⸗Ueberſpannun⸗ gen geſetzt werden. Der Anfang wurde in der Adolf Hitlerſtraße gemacht, wo wir an der Poſt bereits zwei ſchöne, hellbrennende Lam⸗ pen bewundern können. Am„Ochſen“, Rat⸗ haus,„Alexander“, Uhrmacher Specht und Ecke Steinſtraße kommen ebenfalls noch dieſe neuen Lampen hin. Bis zur Kirchweihe ſoll dieſe Straße fertiggeſtellt ſein. Die neuen Straßenlampen ſind mit zwei Birnen verſehen, wovon die eine bis Mitternacht— alſo bis der Hauptverkehr vorüber iſt— erlöſcht und die andere Birne den ſpäten Heimkehrern im⸗ mer noch genügend Licht ſpendet. So wird hier mit Rückſicht auf den großen Straßenverkehr etwas Vorbildliches geſchaffen. Ehrentafel des Alters Am heutigen Tage, 5. November, kann Frau Kath. Hecht Witwe, Weinheimer⸗ ſtraße, in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag feiern. Herzlichen Glück⸗ wunſch und fernerhin alles Gute! 5jähriges Kind verbrüht. Die Che⸗ leute Leonh. Oehlenſchläger, Bürſtädterſtraße, wurden von einem ſchrecklichen Unglück heim⸗ geſucht. Die Frau hatte auf dem Ofen Waſch⸗ waſſer gekocht, den großen Topf vom Herd ge⸗ ſtellt und den Deckel darüber gelegt. Nachdem ſie das Zimmer verlaſſen hatte, wollte ſich ihr fünfjähriges Kind auf den Waſchtopf 2 zen, hierbei verſchob ſich der Deckel und das be⸗ dauernswerte Kind kam in das kochende Waſ⸗ ſer zu ſitzen. Hierbei zog es ſich ſo ſchwere Brandverletzungen am Geſäß zu, daß es unter ſchrecklichen Schmerzen den ſchweren Verbren⸗ nungen erlag.— Dieſer Vorfall iſt immer wieder ein Beweis dafür, daß man es grund⸗ ſätzlich vermeiden muß, Töpfe mit heißem oder gar kochendem Waſſer auf die Erde zu ſetzen, zumal wenn die Gefahr beſteht, daß Kinder daran kommen können. ö Berge von Laub... und die Kinder tollen darin herum. Das iſt auch ein Spät⸗ erbſtbild, wie man es bei trockenem Wetter ſe⸗ en kann. Sie können ſich garnicht genug Veröffentlichung ber kirchlichen Anzeigen Unſeren Leſern wird heute auffallen, daß ſie die kath. kirchlichen Anzeigen nicht mehr in unſerer Zeitung veröffentlicht finden, und wir ſind ihnen dafür eine Erklärung ſchuldig. Der Wegfall der kirchlichen Anzeigen in unſerer Zeitung liegt in folgender Urſache begründet. Das Beſtreben, die wirtſchaftlichen Grund⸗ lagen der Zeitungen, denen heute vom Staat ein weit größerer Aufgabenkreis zugewieſen iſt als früher, ſichern zu helfen und die rein⸗ liche Trennung vom Textteil und Anzeigenteil zu vervollſtändigen, hat dazu geführt, daß die behördlichen Bekanntmachungen und Anzeigen von Parteigliederungen nur noch gegen Be⸗ zahlung aufgenommen werden. Dieſer Grund⸗ ſatz mußte auch für die Veröffentlichung der kirchlichen Anzeigen zur Anwendung kommen. Da man jedoch in Viernheim bisher keinen Weg fand, um eine Bezahlung der kirchlichen Anzeigen ſicherzuſtellen, iſt es uns zu unſerem Bedauern nicht mehr möglich, die kirchlichen Anzeigen wie bisher in unſerer Zeitung zu veröffentlichen. Wir hoffen indeſſen gern, daß doch noch die kath. kirchl. Behörde die Möglich⸗ keit finden wird, in Zukunft die Mittel für die Veröffentlichung der Gottesdienſt⸗Ordnung aufzubringen, damit unſere Leſer ſich wieder darüber wie bisher unterrichten können. tun, es raſchelt ſo luſtig, und wie Schmetter⸗ linge fliegen die einzelnen grauen Blätter im Wind. Dem weißhaarigen Ereis, der die Blät⸗ ter fallen ſieht, iſt's wie ein Gleichnis ſeines Lebens, an deſſen Abend er ſteht; den rüſtigen Mann kümmerts nicht, daß im Wandel der Jahreszeiten nun eben auch wieder einmal Winter wird: Stürme gibt's im Leben, daß man feſtſtehen lernt; und Wechſel muß ſein, weil Gleichklang tötet; und daß es Täler und Berge gibt, iſt ihm ſelbſtverſtändlich, wie es Kampf und Sieg gibt; die Kinder aber, die glücklichen, ſie nehmen alles wie Spiel, den Frühling mit Kettlein aus Maßlieb im Haar, den Sommer im Barfußglück— den Herbſt mit ſeinen Früchten und den November mit dürrem Laub, und wenn erſte Schneeflocken fliegen, iſt halt das allerſchönſte. Ob wir Großen, die in all und jedes immer den Ernſt des Lebens hineintragen wollen, nicht von ih⸗ nen lernen ſollten? Vielleicht entdecken wir dann, daß wir noch jung geblieben ſind trotz alledem. Straßenreinigung. Durch den Laub⸗ fall iſt es erforderlich, in den verſchiedenen Straßen, wo Alleebäume angepflanzt ſind, nicht in der Woche zweimal, ſondern daß noch öfters gereinigt wird, zumal das Gehen auf den Gehwegen dadurch erſchwert wird und Un⸗ fälle vorkommen können. Die Pflichtigen wer⸗ den gebeten, ſich der Reinigung anzunehmen. Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Einem Teil unſerer heutigen Auflage iſt ein Werbeproſpekt des Schuhgeſchäftes Franz Hofmann, Adolf Fitlerſtraße 20, betr. „Neue Rheinberger Modelle für Herbſt und Winter“ beigegeben, das wir der Beachtung unſerer Leſer empfehlen. * „.....ß0⁊—Tk': 8 r Vas joll unjer Junge werben? Berufsberater Malmberg ſprach zu Eltern und Schüler Was ſoll unſer Junge werden? Dieſe Frage belaſtet die Herzen der Eltern der an Oſtern aus der Schule zu 1 Jungen recht ſehr. Iſt doch gerade die Berufswahl eme der wichtigſten Entſcheidungen im Leben. Und wie iſt doch heute in dieſer Hinſicht in einer vor⸗ bildlichen Weiſe für unſere Jugend geſorgt. Früher lernte der Junge eben das, was der Vater beſtimmte und in den weitaus meiſten Fällen wurde nicht nach Luſt und Liebe oder gar Eignung gefragt. Und wie ſo ſchmerzlich wurde 3 empfunden, daß gerade der er⸗ lernte Beruf den einzelnen nicht befriedigte, oder, was noch gefährlicher war, er konnte den Beruf nicht ausfüllen und ſank herab zum Hilfsarbeiter uſw. Vor dieſen Gefahren ſoll unſere Jugend im heutigen Staat, wo ein ewaltiger Bedarf an guten Facharbeitern be⸗ teht, bewahrt werden. Und hier ſteht an erſter Stelle der Berufsberater, welcher beim Ar⸗ beitsamt eingeſetzt iſt, der auf Grund ſeiner reichen Erfahrungen und aus einem großen Verantwortungsgefühl heraus, dem Jungen und ſeinen Eltern mit Rat und Tat zur Seite ſteht, das Leben des Jungen entſcheidend günſtig beeinflußt und ſeine Berufswahl zu ſolchen Berufen lenkt, zu denen er ſich eignet, wo dringend Bedarf an Nachwuchs beſteht und ben zugleich eine geſicherte Zukunft afft. Aus dieſen Erwägungen heraus waren am Donnerstagabend die vier Klaſſen des 7. und 8. Schuljahres der Goethe⸗ und Schillerſchule mit ihren Eltern verſammelt, um hier aus be⸗ rufenem Munde das zur Berufswahl der Jun⸗ gen Notwendige zu hören und zu ſehen. Der Leiter der Viernheimer Schulen, Rektor Hartmann, hieß in ſeiner Begrüßungsan⸗ ſprache die Schüler mit ihren Eltern und be⸗ ſonders den Sacharbeiter für die Berufsbera⸗ tung, Malmberg, den Vertreter der Ge⸗ meinde, Bürgermeiſter Bechtel, die Ver⸗ treter des Jungvolks und der Preſſe, will⸗ kommen. Er betonte in ſeiner Anſprache, daß wir gegenüber der Zeit der Arbeitsloſigkeit vor der Machtübernahme, heute nach einer kurzen Zeitſpanne, dieſes Uebel, das Not und Elend in zahlreiche Familien gebracht hatte, nicht nur überwunden, ſondern ſogar einen empfind⸗ lichen Mangel an Facharbeitern haben, ja, daß wir bereits aus dem Ausland Arbeiter herbei⸗ olen mußten, um den dringendſten Bedarf zu friedigen. Und hierdurch erwächſt für alle die, welche an der Erziehung der Jugend be⸗ teiligt ſind, die wichtige Aufgabe, mitzuhel⸗ fen, daß jeder Junge gemäß ſeinen Fähigkei⸗ ten an den Platz kommt, den er ausfüllen kann. Die körperliche und geiſtige Eignung iſt hier beſonders zu berückſichtigen. Das Ge⸗ amtintereſſe des Volkes, nicht das Eigen⸗ intereſſe, muß hier in vorderſter Linie ſtehen, 7 wir noch einen weiteren wirtſchaftlichen ufſtieg erleben werden, der ſich nicht über⸗ blicken läßt. Berufsberater Malmberg, vom Arbeits- amt Mannheim, ſprach dann in herzerfri⸗ ſchender Weiſe zu den verſammelten Buben und ihren Eltern. Neben den Entlaßſchülern wurden auch die Buben des 7. Schuljahres zu dem Elternabend zugezogen, um ihnen jetzt ſchon Richtlinien zu geben, wie ſie es anſtellen müſſen, um einmal ganze Kerle zu werden. An die Entlaßſchüler ſich wendend, betonte der Redner, daß ſich nach der Schulzeit nicht das Tor der Freiheit öffnet, ſondern erſt recht der Ernſt des Lebens beginnt. Er ermahnte ſie, bis zum Ende der Schulzeit noch zu lernen was ſie können, die ſchwachen Punkte auszugleichen, damit das Endzeugnis, dieſer Perſonalausweis für das ganze Leben, gut ausfällt. Nur wer ein gutes Zeugnis bringt, kann zu einem beſ⸗ 1 5 Beruf zugelaſſen werden. Eine beſondere ahnung galt den Eltern, ſich nicht erſt in letzter Stunde um die Kinder zu kümmern, ſondern immer auf der Hut ſein, daß ſie etwas lernen und ſich weiterbilden. Die heu⸗ tigen Geſellenprüfungen ſind ſehr erſchwert und gleichen den Meiſterprüfungen von ehe⸗ dem, und auch das muß bei der Berufswahl berückſichtigt werden. Bringt der Junge das Zeug mit, erfolgreich durchzuſtehen? Genügt er den Erforderniſſen des Reicksberufswett⸗ kampfes,* wichtigen Prüfſteins während der Lehre? Beſſer iſt es gemiß, dem Jungen einen Beruf zu eröffenen, den er ausfüllen kann, als daß er zurückfällt zum Hilfsarbeiter, oder gar Handlanger. Der Unſinn der Erler⸗ nung eines Modeberufes kommt erſchreckend zum Ausdruck in den Wünſchen, die die Jun⸗ gen auf ihren Schülerkarten äußerten. 47 0% wollen in das Metallgewerbe(Induſtrie), 11 Prozent in das Metallgewerbe(Handwerk), 20 d in die kaufm. Lehre, 21,1% übrige Berufe und nur 0,9 9% in die Landwirtſchaft. Wo bleiben die Handwerksberufe: Schuhma⸗ r, Bäcker, Schmied uſw., in denen doch auch ein großer Bedarf iſt und die gewiß ihren Mann ernähren. Maurer, Polſterer uſw. wer⸗ den geſucht und auch die Landwirtſchaft bietet heute ſehr gute Ausſichten. 15000 Berufe gibt es in Deutſchland und da wird doch gewiß für jeden Jungen einer dabei ſein, es muß nicht gerade ein Modeberuf, wie Autoſchloſſer, Ma⸗ ſchinenſchloſſer, Dreher, Kaufmann uſw. ſein. Drei Punkte ſind bei der Berufswahl beſon⸗ ders zu berückſichtigen: Luſt und Liebe zum Beruf, geiſtige Begabung und körperliche Eig⸗ nung. Aus ſeinen reichen Erfahrungen gab der Berufsberater viel Wiſſenswertes bekannt und ſeine lehrreichen Ausführungen werden den Zweck zur richtigen Berufswahl ßer Jungen vieles beigetragen zu haben, gewiß nicht ver⸗ fehlt haben. Am kommenden Donnerstag wird der Be⸗ rufsberater von 8—12 Uhr in der Schiller⸗ ſchule und nachmittags in der Goetheſchule den Jungen und ihren Eltern zur Verfügung ſtehen, um ſie zu beraten, wie es im Intereſſe der Jungen liegt. Anſchließend wurde in drei Lehrfilmen den Jungen ein Einblick gegeben, wie die ver⸗ ſchiedenen Berufe ausſehen und was alles in ihnen verlangt wird. Beherzigt alles, was ihr gehört und geſehen habt und berückſichtigt es im Intereſſe eurer Zukunft! Der Abend wurde mit Liedern und Vor⸗ trägen der Buben umrahmt und fand ſeinen Abſchluß in dem Gruß an den Führer. Jacharbeiter beſchleunigk heranbilden! gondermaßnahmen zur Behebung des Facharbeilermangels Die der deutſchen Wirtſchatf durch den Vier⸗ jahresplan geſtellten Aufgaben zwingen zu außerordentlichen Maßnahmen, um die nötige Zahl von Fachkräften ſicherzuſtellen. Die bis⸗ herigen Maßnahmen zur verſtärkten Ausbil⸗ dung Jugendlicher in Handel und Gewerbe wir⸗ ken ſich im Augenblick wegen der beſtehenden drei⸗ bis vierjährigen Lehrzeit noch nicht aus. Eine frühere Auswirkung dieſer Maßnahmen läßt ſich nur ermöglichen durch eine auber⸗ ordentliche Verſchärfung des Ausbildungsgan⸗ ges unter Zurückſtellung aller Anforderungen an die Jugendlichen, und an die mit ibrer Ausbildung betrauten Perſonen, die nicht un⸗ mittelbar der Erreichung des Ausbildungszie⸗ les dienen. Es iſt weiter dringend erforderlich, daß alle Arbeitskräfte nur auf dem ihrer Aus⸗ bildung entſprechenden Arbeitsplatz beſchäftigt werden. Auf Anweiſung des Beauftragten für den Vieriahresplan. Miniſterpräſident Ge⸗ neralſeldmarſchall Göring, ſind auf jede mögliche Weiſe Facharbeiter beſchleunigt beran⸗ zubilden. Aus dieſem Grunde ordnet der Reichswirtſchaftsminiſter folgendes an: 1. Alle mit der Berufsausbildung in der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft be⸗ auftragten Stellen, insbeſondere Ausbildunss⸗ leiter, Lehrlingswarte, Berufswarte, Obleute für Qualitätsarbeit uſw. haben. ſofort Sondermaßnahmen zu ergreiſen, um die in der Berufsausbildung ſtehenden Lehrlinge, insbeſondere des dritten und vierten Lehriahres, beſchleunigt auf einen Ausbildungsgang zu bringen, der ſie zur Ablegung der Lehrlingsabſchlußprüfung zu folgenden Terminen befähigt: a) Januar bis Februar 1939 diejenigen, die Wee ee Oſtern 1939 ibre Lehrzeit be⸗ enden; b) März bis April 1939 diejenigen, die nor⸗ malerweiſe im Herbſt 1939 ihre Lehrzeit be⸗ enden, dazu ein Teil derjenigen, die Oktober 1840 ihre normale Lehrzeit beenden: c) September bis Oktober 1939 der Reſt der⸗ ienigen, die bis Oſtern 1940 ibre Lehrzeit be⸗ enden. Die Induſtrie⸗ und Handelskammern ſowie Handwerkskammern und Innungen ſind anzu⸗ weiſen. die Durchführung dieſer Prüfungen ſi⸗ cherzuſtellen. Ich weiſe nachdrücklich darauf hin, daß die Prüfungen nach den vorgeſchriebenen Prüfungsanforderungen abzuhalten ſind. 2. Die Betriebe. namentlich Großbetriebe. beſchäftigen vielfach noch aus den Jahren des wirtſchaftlichen Niederganges Facharbeiter an ſolchen Stellen der Produktion, die Spezial⸗ arbeiter ſind und ohne Leiſtungsminderung von Spezialarbeitern wieder eingenommen werden können. Ich mache es den Betrieben in dieſen Fällen zur Pflicht, die Spezialarbeiterſtellen nur mit Spezialarbeitern zu beſetzen, und die dadurch frei werdenden Facharbeiter(Geſellen und Gehilfen) für ihr eigentliches Arbeitsgebiet freizuſtellen. Ich beauftrage die fachlichen Glie⸗ derungen der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft, die Betriebe bei der Durchführung dieſer Maßnahmen zu unterſtützen. 3. Im Zuge dieſer Maßnahmen halte ich es auch erwünſcht, daß die Spizalarbeiter, die nach den Ausbildungsrichtlinien eine ein⸗ bis zweijährige Ausbldung durchzumachen ha⸗ ben, in einer früheren Zeit zum Abſchluß dieſer Ausbildung gebracht werden können. Ich er⸗ ſuche ſie, die Förderung auch dieſer Maßnahme vorzubereiten und ſchrittweiſe durchzuführen. 4. Ich erſuche um Bericht bis zum 20. Novem⸗ ber 1938 über die Zahl der für die Prüfung im Januar und Februar angemeldeten Lehrlinge, ferner bis zum 5. Janar 1939 über die Zahl der für die Prüfungsperiode März und April 1939 gemeldeten Lehrlinge, und die Zahl der für die Prüfungsperiode im September und Oktober in Frage kommenden Lehrlinge. 5. Ich erſuche ferner, die erforderlichen Maß⸗ nahmen zu treſſen, daß ab 1. April 1939 keine Lehrverhältniſſe über eine mehr als dreijäh⸗ rige Dauer begründet werden. Nur wenn ſich das Lehrziel auch bei guter Ausbildung in drei Jahren nicht erreichen läßt, kann für einzelne Berufe einer Verlängerung von drei bis vier Monaten zugeſtimmt werden.“ a Licht in dunkler Jahreszeit Als die Pelroleumlampe noch blalle— Erinnerungen And heule? Herbſt und Winter und die dunkle Jahreszeit haben ihren Schrecken von ehedem verloren; die wohldurchwärmten und gut beleuchteten Zim⸗ mer machen uns auch die dunklen Tage ange⸗ nehm, ja, wir genießen unſer Heim in dieſer Zeit, da wir nicht ſo ſehr ins Freie ſtreben, ganz beſonders und freuen uns der Umgebung, die wir uns geſchaffen haben. Die Aelteren unter uns erinnern ſich aus ihrer Kindheit noch der Petroleumlampen, die in ganzen Scharen am Morgen auf dem Kü⸗ chentiſch aufmarſchierten, um geſäubert und neu efüllt zu werden. Denn wenn der Docht nicht auber beſchnitten war, qualmte die Lampe oder brannte trübe, und wenn die Lampe nicht gut gereinigt wurde, roch die ganze Stube nach Pe⸗ roleum. Die Vorſichtigen hatten ae was ſehr praktiſch war: denn eine Stehlampe auf dem Tiſch bedeutete immer, beſonders wenn Kinder im Hauſe waren, eine Gefahr. Um den Tiſch, über dem die Hängelampe hing, ſammelte ſich die Familie. Unvergeßliche Abende. Man las, man unterhielt ſich, die Mutter ſtopfte, flickte, ſtickte, ſtrickte oder häkelte, in unermüd⸗ lichem Fleiß regten ſich ihre lieben Hände. Eine Schale mit Nüſſen und Aepfeln ſtand auf dem Tiſch, manchmal ſchlug die Uhr... Vater rauchte die Pfeiſe. Behagen und Stille,... ach, war das ſchön! Manchmal ing die Hausglocke, dann kamen Bekannte auf eine Stippyiſite. ſchnubbernd umſtrich die Katze die Gäſte. Wenn ſie ſich überzeugt hatte, daß es „gute Freunde“ waren, zog ſie ſich wieder auf ihren Schlafplatz zurück und träumte von fröh⸗ licher Mäuſejagd, von wohlſchmeckenden Spatzen oder vielleicht auch von dem Zimmermanns⸗ kater, in den ſie ſich verliebt hatte. Ja, damals gab es noch kein Telefon, durch das man ſich bald mit dieſem, bald mit jenem in Verbindung ſetzen konnte, es gab kein Radio, das einen mit Unterhaltung verſorgte,— man mußte das alles aus ſich ſelber erausholen. Man ſchrieb ſich Briefe... lange Briefe, weit⸗ ſchweifige Briefe. Der Poſtbote war ein immer mit Spannung erwarteter Gaſt. Und es gehörte faſt zu ſeinen Obliegenheiten, alle Karten, die man bekam, ſorgfältig zu leſen, ſo daß er faſt beſſer über die Bekannten Beſcheid wußte als man ſelber. Das ſind ſo Gedanken, die einem kommen, wenn man ſich auf einmal vorſtellt, ſtatt der ſchönen elektriſchen Beleuchtung wäre man noch auf Petroleum angewieſen. Man gleitet mit Neugieri in die Vergangenheit hinein, die ſo weit, weit hinter einem liegt. So taghell wie heute waren die Stuben da⸗ mals nie erleuchtet, immer blieb in den Ecken und Winkeln ein Schatten, man konnte nicht wie heute durch einen einzigen Druck mit dem Finger die Helligkeit immer noch mehr ſteigern, und aus dem behaglichen Dämmerlicht jener Tage ſind wir in eine bewußtere Helligkeit hin⸗ eingekommen. Vieles haben wir verloren, an⸗ deres gewonnen. Wir ſtehen in einer neuen 5 die andere Anforderungen an uns ſtellt. ohl uns, wenn wir ihnen gerecht werden kön⸗ nen. Die Technik hat ſich alle Mühe gegeben, uns das tägliche Drum und Dran unſeres Le⸗ bens angenehmer und bequemer zu machen. Es bleibt uns viel mehr Zeit für unſer eigentliches Leben. Ob wir uns deſſen wohl immer ganz bewußt ſind? Und ob wir unſere Muße, die uns bleibt, da uns die Technik unendlich viele Kleinarbeit abgenommen hat, wohl immer wirk⸗ lich nutzbringend für unſeren inneren Menſchen anwenden? Es iſt nicht ſo zu verſtehen, daß wir die Mußeſtunden nun immer nur mit ern⸗ ſten, ſchweren und feierlichen Gedanken aus⸗ füllen ſollten,— auch die leichte, beſchwingte Unterhaltung will zu ihrem Recht kommen, das Lachen iſt ein ſo gutes Heilmittel für den Men⸗ ſchen. Aber wir ſollen uns hüten, unſere Zeit mit Wertloſem zu vertun; wir ſollen uns nicht mit Menſchen abgeben, die uns durch fades Geſchwätz langweilen, die uns allerlei Klatſch zutragen, mit Menſchen, die nicht in ihrem innerſten Herzen wertvoll und gediegen ſind. Wenn uns die Technik Zeit für uns ſelbſt er⸗ obert, ſo ſollen wir begreifen, daß es an uns iſt, unſer Selbſt zu pflegen und reicher und ſchöner zu machen. Umwelt und Innenleben ſollen in einer freundlichen Harmonie miteinander ſein. 1 Großer Erfolg des Deutſchen Spartages 1938 in Heſſen⸗Naſſau Der 1— 9 7 Spartag am 28. Oktober ge⸗ ſtaltete ſich für die heſſen⸗naſſauiſchen Spar⸗ kaſſen zu einem außerordentlichen Erfolg. Die an dieſem Tage auf Sparkaſſenbücher gelei⸗ ſteten Einzahlungen erreichten mit 3,03 Mil- lionen Reichsmark eine Höhe, die das Ergeb⸗ nis des Nationalen Spartages 1937(Ein⸗ zahlungen: 1,80 Millionen RM.) um 58 Prozent und das des Nationalen Spartages 1936 ſogar um 143 Prozenk überſteigk. Aehn⸗ lich iſt das Verhältnis bezüglich der Poſten⸗ zahl. Am Deutſchen Spartag 1938 erfolgten bei den heſſen⸗naſſauiſchen Sparkaſſen auf Sparkaſſenbücher rund 34 400 Einzahlungen gegen rund 19 900 bzw. 15 600 an den Na⸗ tionalen Spartagen 1937 bzw. 1936. Gegen⸗ über dem Vorjahre iſt das diesjährige Er⸗ gebnis ſomit um 73 Prozent, gegenüber 1936 um 121 Prozent erhöht. Beſonders erfreulich iſt der ſtarke Anſtieg der von den heſſen⸗naſ⸗ auiſchen Sparkaſſen neu errichteten Sparkaſ⸗ enbücher. Auch hier brachte der Deutſche Spartag 1938 Ziffern, die bei keinem der vorangegangenen Nationalen Spartage er⸗ reicht worden ſind. Mit mehr als 4 200 neuen Sparkonten liegt das Ergebnis um 117 Pro⸗ zent über dem des vorjährigen Nationalen Spartages und um 169 Prozent über dem des Nationalen Spartages 1936. Das Ergebnis des Deutſchen Spartages 1938 iſt ein Zeichen des Vertrauens, das die heſſen⸗naſſauiſche Bevölkerung den öffentlichen Sparkaſſen entgegenbringt. Deutſche Hausfrau! Deine Mitarbeit am EHW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenabfalle verderben! Kaninchenjchau bes Kleintierzuchtvereins Zuchtziel: Fleiſch und Fell Die Kaninchenzucht und Haltung iſt kein bäuerlicher Betriebszweig, ſondern ſie bildet eine Tierhaltung, die in den Händen anderer Berufskreiſe liegt und zwar beim Handwerker, dem Arbeiter und dem kleinen Beamten, die ſich nach ihrer Berufsarbeit noch als Neben⸗ beſchäftigung ihren Kaninchen widmen. Hier kann jeder Liebhaber zum Tier noch ſeine freie Zeit vorteilhaft auswerten. Kaninchenzucht ſoll und muß heute mehr als je getrieben wer⸗ den. Es gilt, Fleiſch und Felle zu erzeugen. Im Rahmen des Vierjahresplanes nimmt die Kleintierzucht eine wichtige Stellung ein. Die Kaninchenzüchter erblicken in ihr nicht nur ei⸗ nen der Wege, um dem Ziele, einer möglichſt weitgehenden Rohſtoffreiheit, nahe zu kommen, ſondern auch ein geeignetes Mittel, um die Lebenshaltung der weniger begüterten Volks⸗ genoſſen merkbar zu verbeſſern. Daß die Klein⸗ tierzucht wie kein anderer Teil der Wirtſchaft fähig iſt, aus geringſten und oftmals ſonſt un⸗ verwertbaren Mitteln große Werte zu ſchaf⸗ fen, läßt ſie im Zeitalter der Parole„Kampf dem Verderb“ beſonders wertvoll erſcheinen. Kleintiere züchten hat eine volkswirtſchaft⸗ liche und ſoziale Bedeutung und ſtellt eine ideale Feierabendbeſchäftigung für den ſchaf⸗ fenden Menſchen dar. Das Zuchtziel iſt Fleiſch und Fell. Durch die Reichsregierung finden die Kleintierzüchter weitgehende Förderung. Sie erhalten auf Antrag Zuſchüſſe für den Bau von Kleintierſtällen und für die An⸗ ſchaffung von Zuchttieren. Bei der Anſchaf⸗ fung von Angora-Wollkaninchen werden be⸗ ſondere Vergünſtigungen gewährt. Ein Kanin⸗ chenhalter, der einen Zuſchuß beanſprucht, muß ſich der Beratung eines Kleintierzuchtvereins bedienen, er braucht jedoch nicht Mitglied zu werden, obwohl ihm die Mitgliedſchaft nur empfohlen werden kann. Dasſelbe iſt auch bei den Geflügelzüchtern der Fall. Als beſonders wertvolle Kaninchenraſſen ſind 7 Raſſen als Wirtſchaftsraſſen anerkannt: Angora, weiß; Wiener, weiß und blau; Fr. Silber, Deutſche Großſilber, Groß-Chinchilla Deutſche Widder und Klein-Chinchilla. Das Zuchtziel heißt: bei Verwendung von Abfall und wirtſchaftseigenem Futter ein widerſtands⸗ fähiges Kaninchen zu züchten, das viel und ſchmackhaftes Fleiſch liefert, ein genügend gro⸗ ßes, gut verwertbares Fell mit viel Unter⸗ wolle bildet, fruchtbar iſt und dieſe Eigen⸗ ſchaften auf ſeine Nachkommen vererbt. Raſ⸗ ſen, die dieſen Anforderungen in hohem Maße entſprechen, ſind im Viernheimer Verein vor⸗ handen und werden morgen Sonntag im Karp⸗ fenſaale allen Intereſſenten in über 150 Tie⸗ ren gezeigt werden. Ein Beſuch dieſer Schau iſt ſehr zu empfehlen. Was von den guten Fel⸗ len der Kaninchen alles gemacht werden kann, wird dort überraſchen. Die Mehrzahl der Ka⸗ ninchenfelle werden durch den Verein der In⸗ duſtrie zugeführt. Es werden da für gute Win⸗ terfelle, wenn dieſe gut behandelt ſind, auch gute Preiſe bezahlt. Für den eigenen Bedarf der Züchter werden die Felle durch die Ver⸗ einsſammelſtelle von der Induſtrie auf Wunſch zu wertvollen Fellſtücken hergerichtet. Die Fellzentrale in Leipzig beſchäftigt in ihrer In⸗ duſtrie allein über 30 000 Menſchen. Verar⸗ beitet werden die hergerichteten Felle durch die Frauengruppe des Vereins zu ſchönen Pelz⸗ ſachen wie Mäntel, Jacken, Kragen, Hüte, Mützen, Vorlagen, Kiſſen uſw. Dieſe von der Frauengruppe des Vereins gemachten ſchönen Stücke wird man in der morgigen Ausſtellung bewundern können. 8 ——————— ñrF-—————— Ä——p— r———* 2—— 0 U 1 b deu lch in dell 90 let Ef mut M detl geſi gehe Vie Kun 12,1 Weit den Son Nun Veri gigen leich fahrt es g wenn er! 4 nan n große elf geren mit ſeht gevin fer nete den 9 en. ten 3 em ein det ler ar, die 1 S— 5 6B. — CC ö 4 Sanbball⸗Winterhiljsjpiel VIA. Mannheim T. Viernheim auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz morgen Sonntag, vorm. 11 Uhr— Bezirksklaſſe gegen Gauklaſſel VfR Mannheim in Viernheim! Das Herz ſchlägt einem höher. Cin Wunſch. der ſchon jahrelang alle Sportfreunde beſeelt, Kit in Erfüllung, wird Wirklichkeit ine Gauklaſſe⸗Mannſchaft ſtellt ſich uns vor— und zwar keine geringere als der VfR Mannheim! Die Mannſchaft, die gerade heuer ſo groß in Form iſt, die Mannſchaft die zuletzt von Sieg zu Sieg eilte und erſt am vergangenen Sonntag ihren Bezwinger in dem mehrfachen badiſchen und deutſchen Ex⸗ meiſter, dem SV Waldhof, fand. 516 lautete der Schlußſtand. Zwar eine Niederlage— und doch ein Erfolg! Ein Achtungserfolgl 5:6 gegen SV Waldhof— was braucht man mehr über die Spielſtärke des VfR zu ſagen? Für die Winterhilfe VfR Mannheim in Viernheim! Es iſt das Sportereignis des Tages! Nicht allein des Sportes wegen, nein, auch der gute Zweck, der zugrunde liegt, ſoll und wird dem Spiel einen Maſſenbeſuch beſcheren. Die zuſtändige Behörde hat mit der Entſen⸗ dung des VfR nach Viernheim gezeigt, daß ie unſere Heimatgemeinde als gute Pflege⸗ tätte der deutſchen Handballkunſt ſchätzt und würdigt. Zeigen wir uns dankbar. Erkennen wir dies und werben wir für dieſes Spiel! Jawohl! Wir wollen werben! Es geht um das ſportliche Anſehen unſeres Viernheim! Wer will nicht Sorge tragen, daß es in beſtem Lichte ſich zeigt? Und es gilt nicht zuletzt die Opferfreudigkeit zu beweiſen, worin unſere Die„Amicitia“ Morgen Sonntag geben unſere Grünen in Feudenheim ihre Viſitenkarte ab. Unwillkür⸗ lich muß man dabei an das letztjährige Spiel in Feudenheim denken, das uns eine 2:4 Nie⸗ derlage und den Feudenheimern berechtigte Hoffnungen auf die Meiſterſchaft brachte. Un⸗ ter einem unglücklichen Stern wurde dieſes Spiel ausgetragen, da ſchon nach wenigen Mi⸗ nuten zwei verletzte Spieler ſich vergebens Mühe gaben, mit ihren Kameraden die Nie⸗ derlage abzuwenden. Feudenheim hatte wohl geſiegt und ſich einen kleinen Punktevorſprung geholt— die Meiſterſchaft jedoch fiel an Viernheim. Wie ſind die Ausſichten in dem morgigen Kampf? Feudenheim braucht notwendig Punk⸗ te, um vom Tabellenende wegzukommen. FV. Weinheim und Friedrichsfeld konnten in Feu⸗ denheim beide Zähler mitnehmen. Aber am Sonntag gelang es den Feudenheimern, beide Punkte aus Heddesheim zu entführen und der Bericht meldete ein gutes Spiel unſeres mor⸗ gigen Gegners. Deswegen darf das Spiel nicht leicht genommen werden. Wir wiſſen aus Er⸗ fahrung, daß alle unſere Gegner ſpielen, wenn es gegen uns geht, daß ſie ihr Beſtes geben, wenn es gilt, gegen den en mehrfachen Mei⸗ ſter von Unterbaden⸗Weſt zu beſtehen. Unſere Elf hat am Sonntag ein Spiel gezeigt, an dem man ſeine Freude haben konnte. Ihr elf Spie⸗ Viernheimer bekanntlich ſchon immer vorbild⸗ 100 waren. Auch morgen ſoll's wieder ſo wer⸗ en! VfR Mannheim in Viernheim! Wie werden ſich unſere Turner ee Wir glauben zwar nicht an einen Sieg, trotzdem Viernheim zur Zeit in blendender Form iſt. Das Können der Gäſte iſt nun doch zu groß und die notwendigen Erfahrungen zu vielſei⸗ tig. Aber das eine wiſſen wir: es wird ein Spiel geben, das Begeiſterung erweckt, an dem man ſeine Freude haben wird. Und das iſt ſchließlich die Hauptſache! VfR Mannheim— TV Viern⸗ heim! Das Spiel der Spielel Wir alle ſind Zeuge! Das Spiel beginnt vormittags 11 Uhr auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz. Vorher um 9.45 Uhr Pflichtſpiel der 2, Mſchft. gegen VfR. Um 8.30 Uhr: Viernheim A-Jugend gegen S Waldhof Jugend. Für den erkrankten Effler wird morgen Werl eJ. das Tor hüten. Sonſt ſteht die Mannſchaft wie folgt: Werle J. Sander Schmitt Burkert Herbert Martin. Martin 2 Thomas Alter Beckenbach Kühlwein 2. Mſchft.: Buſalt; Beckenbach, Kempf Hans; Buſalt H., Effler, Alter; Helbig, Schnei⸗ der, Weiß, Diehl, Hanf. in Feubenheim ler, geht mit demſelben Eifer und Schneid an eure Aufgabe heran, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. An unſere Sportfreunde richten wir die herzliche Bitte, reſtlos in Feudenheim zu ſein, um dem Spiel, das wie alle folgenden von nun an um 2.30 Uhr beginnt, beizuwohnen und ſo der Mannſchaft einen kleinen Rückhalt zu geben. Heute nachmittag um 3.15 Uhr ſpielt un⸗ ſere Sportdienſtgruppe gegen die erſte Sport⸗ dienſtgruppe des Turnvereins au fdem Wald⸗ ſportplatz. Ein kleiner Spaizergang lohnt ſich, da man durch ganz herrliche Leiſtungen der Kleinen entſchädigt wird. Am Sonntagfrüh um 9.30 Uhr findet ein Trainingsſpiel Auch beiden Jugendmann⸗ chaften ſtatt. Anſchließend empfängt unſere rivatmannſchaft die Berlinghof⸗Mannſchaft des VfR Mannheim zu einem Privatſpiel. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug; Kiß, Faltermann; Hoock, Müller J., Fetſch; Kiß J., Pfenning, Bur⸗ kert, Kiß K. 2, Kiß K. 1. 2. Mſchft.: Helfrich; Dewald, Weidner; Rein⸗ hard, Weiß, Krug; Mandel 2 Faltermann Rohrbacher, Alter, Kempf K. Erſatz: Pfenning Jak. IB. Ladenburg berteiblgt den 2. Tabellenplatz Am morgigen Sonntag ſteht uns wieder ein großer Punktekampf bevor. Die erſte Fußball⸗ elf des Turnvereins hat es mit keinem gerin⸗ geren als dem FV Ladenburg zu tun, der z. Z. mit zwei Verluſtpunkten an zweiter Stelle ſteht. Die Gäſte wollen dieſes Spiel unbedingt gewinnen und damit ihre Chance für die Mei⸗ ſterſchaft wahren, andererſeits auch die Tur⸗ nerelf die Punkte notwendig braucht, um nicht den Anſchluß an die Spitzengruppe zu verlie⸗ ren. Ladenburg iſt uns übrigens aus den letz⸗ ten Pokallämpfen in guter Erinnerung, wo u. a. Käfertal und Friedrichsfeld aus dem Felde geſchlagen wurden. Alſo hat es der Turnverein morgen mit einer ausgeſprochen n Mannſchaft zu tun. Ein Beſuch des Spiels iſt zu empfehlen. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Beikert; Bergmann, Schmitt J.; Müller, Jakob, Mandel; Winkenbach, Helf⸗ rich, Alter, Stumpf, Pfenning. Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Wallſtadt s e 10 Ladenburg V Edingen ge ige 8 Tu. Viernheim 5 Schriesheim„„%%%ͤ˖Äs emsbach 8 1 0 41 48 2 Lex tershauſen 5 0 0 5 3.21 0 2. M. Jakob; Adler, Georgi; Mandel, Ad⸗ ler A., Kühlwein; Buſalt, Brandenburger, Werle, Effler, Pfenning, Kiß. Man heiratet bie Sippe Folgende nachdenkliche Betrachtungen ent⸗ nehmen wir dem erweiterten, mit Bild und Text ausgeſtatteten Abreißkalender„Neues Volk“ für 1939, den das Raſſenpolitiſche Amt der NSDAP. herausgibt: 0 Das rechte Sichkennenlernen und Sichfin⸗ den junger Menſchen hat über die rein per⸗ ſönliche Seite hinaus eine Bedeutung, deren Gewicht für Volk und Staat kaum überſchätzt werden kann. Die Geſamtſumme der vielen Millionen von Einzelſchritten, die zur Bin⸗ dung fürs Leben zueinander führen, beſtimmt in ihrem Ergebnis das Geſicht eines ganzen Volkes von morgen. Zu gleichen Teilen aus dem Erbgut des Mannes und der Frau ſetzt ſich das Erbgut der Kinder zuſammen. Mit der Wahl meines Ehegenoſſen beſtimme ich das Bild meiner Kinder. Die Ehe hat nach unſerer Auffaſſung nicht die Aufgabe, lediglich einer ſchöngeiſtigen Un⸗ terhaltung zu dienen oder ein„intereſſantes Problem“ zu bilden. Ihre natürliche Veſtim⸗ mung iſt die Lebenserhaltung. Jede Ehewahl und Eheſchließung umfaßt daher einen Akt übernachtet. Aber dafür gibt es Jugendherber⸗ weitreichender Verantworkung nicht nur gegen⸗ über dem eigenen neuen Lebensabſchnitt, ſon⸗ dern zutiefſt dem ganzen Volke gegenüber. Es iſt keineswegs ſo, als ob dies niemanden wei⸗ ter etwas anginge. Im Gegenteil, wohl nur ſelten im Leben trifft eine offenbar rein per⸗ ſönliche Angelegenheit eine ſo unmittelbare politiſche Entſcheidung. Und politiſche Hand⸗ lungen ſind keines Menſchen„Privatſache“. Die Natur hat es ſo gewollt, daß die Wahl weier Menſchen zueinander von der Liebe be⸗ ſtimmt wird. Niemand wird auf den törichten Gedanken verfallen, etwa die Liebe„vorſchrei⸗ ben“ zu können. Hier muß der Menſch ſelbſt innerlich ſo ausgerichtet ſein, daß das Ziel ſeiner Wünſche und Vorſtellungen, ſein „Ideal“, eben von vornherein im rechten Ein⸗ klang ſteht zu der Verantwortung ſeinem Volk gegenüber. Dann wird ſeine Wahl von ſelbſt dem Richtigen zufallen. Jeder muß ſich des⸗ wegen bewußt ſein, daß er mit ſeinem Ehe⸗ partner nicht einen Einzelmenſchen heiratet, ſondern eine Ahnenreihe, eine Kette von El⸗ tern und Vorfahren, eine Sippe. Aufgabe der raſſenpolitiſchen Erziehung iſt es, das Verſtändnis und den ſicheren Inſtinkt für eine lebensgeſetzlich rechte Auswahl zu wecken. Denn hier iſt die Schwelle der Entſcheidung, ob ein Volk in ſeiner Geſamtheit den Weg der Aufartung oder der Verſchlechterung ſeiner Menſchen geht. Sicherheit und Schutz vor allem anderen Der Tretſtrahler iſt eine neue Schutzvor⸗ richtung für Radfahrer. Wer ſie gebraucht (und es wird wohl nicht lange dauern, dann wird er an den meiſten Fahrrädern zu finden ein), der wird auch in der Dunkelheit auf chlecht beleuchteten Straßen von anderen hrer! A Tretſtrahler fai da here Seicnung: Habe Fahrzeugen rechtzeitig erkannt werden. Der in Der Gauleiler ruft auf zum BDM.⸗Werk„Glaube und Schönheit“ Das BDM.⸗Werk„Glaube und Schönheit“ der Keichsjugendführung 1 der weiblichen Jugend ein Ziel geſteckt, das in ſeiner praktiſchen Aus⸗ wirkung das Geſicht einer neuen Mädelgenera⸗ e nach unſeren höchſten Anſprüchen formen wird. Die Partei begrüßt dieſes Werk als neuen Weg im Werden der deutſchen Jugend und ruft alle 17⸗ bis 21jährigen Mädel auf, ſich der Or⸗ aniſation von„Glaube und Schönheit“ anzu⸗ chließen. Sprenger, Gauleiter und Reichsſtatthalter. // ccc TEXTIL SPEZIATCHAUS i, d e e, asp gelfks Tasse 3 hat ſich in zahlreichen Verſuchen in jeder Hin⸗ ſicht bewährt. Nun gibt es aber manche Volksgenoſſen, fung des Tretſtrahlers entſchließen können, weil ſie noch alle möglichen Bedenken haben. Höher als alles andere muß aber die For⸗ derung nach Schutz des einzelnen ſtehen, nach Erhaltung ſeiner Geſundheit und damit ſeiner Leiſtungsfähigkeit. In dieſem Fall, bei dem Radfahrer als Verkehrsteilnehmer, bedeutet das die Schaffung äußerer Schutzvorrichtun⸗ gen, die neben der Erziehung zur Verkehrs⸗ ſtändiger Bewegung ſich befindende und daher beſonders auffallende Gelbſtreifen am Pedal diſziplin die wirkſamſten Abwehrmaßnahmen gegen Unfälle ſind. J. A. Wanderung in den bunten Ferbſt RIP. Nicht jeder Herbſttag kann ſo ſchön ſein, wie wir es in den letzten Wochen des Sey⸗ tember erlebt haben. Aber trotzdem kann man behaupten, daß gerade der Herbſt mit eine der ſchönſten Jahreszeiten für die Fahrt iſt. Wir brauchen nicht mehr unter der glühenden Som⸗ merſonne zu ſchwitzen, wenn wir den Affen ſchleppen; die Natur erleben wir aber noch ein⸗ mal in ihrer ganzen Schönheit. Es wandert ſich beſſer und leichter, das Auge iſt aufnahmefähi⸗ ger für die Herrlichkeiten, die uns die Landſchaft bietet, und wenn der Abend auch früher herein⸗ bricht, ſo iſt die Stunde der Dämmerung doch gerade ein ſo ſchönes Erlebnis, daß wir es nicht gern miſſen möchten. „Jetzt noch auf Fahrt?“, ſo hört man manche beſorgte Mutter fragen. Mütter ſind immer be⸗ ſorgt, und das iſt ihr gutes Recht. Sie brauchen in dieſem Fall ſich aber wirklich nicht den Kopf zu zerbrechen über das Wohl ihres Jungen und Mädels. Natürlich wird jetzt nicht mehr im Zelt gen, die überall an den ſchönſten Stellen der deutſchen Landſchaft ſtehen und gaſtlich die jun⸗ gen Wanderer aufnehmen, die, ermüdet von der Wanderfahrt, in dieſen Häuſern einkehren. Sie gerade ermöglichen es den Jugendlichen, auch zu Jahreszeiten in die Natur hinauszuwandern, in denen man früher lieber zu Hauſe blieb und den Ofen feſthielt. Oſenhocker ſind unſere Jungen und Mädels in der Hitlerjugend nun einmal nicht. Sie laſſen ſich auch ganz gern mal die friſche Herbſtluft um Naſe und Ohren wehen, und ſie wiſſen, welche Schönheiten ſie dafür eintauſchen. Es gibt kaum etwas Schöneres, als jetzt hinauszuwandern und die Natur in ibrem ſchönſten Kleide zu be⸗ wundern. Man ſpricht ſo viel von den unfreundlichen Monaten Oktober und November, man nennt ſie die mürriſchen Geſellen und ſagt ihnen nach, ſie ſeien Schnupfenbringer. Aber wer ſo redet, der tut dieſer Jahreszeit bitter Unrecht und ge⸗ hört zu den erwähnten Ofenhockern. Er weiß nicht, daß im Ablauf der Monate ſtets Vor⸗ und Nachteile zu finden ſind und daß man dann am glücklichſten iſt, wenn man aus allen Dingen das Beſte zu entnehmen verſteht. Nun, der Herbſt bietet uns dafür gute Gelegenheit, von ihm wiſten Iſt es nicht wie ein Wunder, daß gerade im Herbſt ſich die Wälder in ihrem ſchönſten Schmuck zeigen? Es iſt ſo, als ob die Natur zum Abſchied von dem alten Jahr noch einmal ihr beſtes Kleid angelegt habe. In allen Farben, zwiſchen rot und gelb, mit dunklem und hellem Grün dazwiſchen, zeigen ſich uns die Laubwäl⸗ der. Sie ſtrömen einen herrlichen Duft aus, mit dem die Bäume ihre letzte Kraft veratmen. Es iſt ſo wie bei welkenden Blumen, die noch ein⸗ mal alle Kraft zuſammennehmen, um uns den Abſchied von ihnen umſo Unſere Schritte gehen über einen dicken, wei⸗ chen Teppich, den das herabfallende Laub gebil⸗ det bat. Noch ſind die Blätter feſt und gegen⸗ ſtändlich, aber bald werden ſie zerfallen und ſich der Erde vermiſchen, um ihr neue Kraft zu geben, aus denen die jungen Blätter der kom⸗ menden Jahre ihren Lebensſaft erhalten. Aber auch, wenn der Regen niederſtrömt, dann iſt es ſchön. in einen dichten Regenmantel gehüllt, zu wandern, ſich das Waſſer ins Geſicht rieſeln zu laſſen. Die Wege ſind weich und feucht, und ſo müſſen wir über große Pfützen ſpringen, um die Schuhe zu ſchonen. Dampfend ſteigen die Nebel aus den Wieſen auf, und es gibt kaum einen ſchöneren Anblick, als wenn die Sonne mit letz⸗ ter müder Kraft ſich durch die weißen Schwaden durchkämpft, um noch einmal ihre wärmenden 1 über die ſommermüde Erde zu ergie⸗ en. Wenn wir dann abends müde nach langer Wanderung in die Herberge kommen, dann haben wir ein Recht, uns um den warmen Ofen zu ſcharen. Da ſitzt es ſich dann gut um den runden Tiſch. und die Müden werden munter beim Singen und Spielen. Wir haben einen ſchönen Herbſttag hinter uns, dem noch viele an⸗ dere ſchöne Tage folgen werden. Tief haben wir unſere Lungen vollgevumpt mit der friſchen, würzigen Luft. Unſere Beine ſind müde vom Wandern, und nachher ſchlafen wir auch im hür⸗ teſten Bett gut. Das iſt der Segen dieſer Herbſt⸗ wanderungen. Darum, ihr Jungen und Mädels, wandert hinaus, auch in dieſen Wochen iſt es ſchön in der Natur. Der Winter wird noch lang genug werden. Jetzt aber wollen wir +*— o rſt. 64. 1 die ſich zunächſt noch nicht zu der Neuanſchaf⸗ ſchwerer zu machen. — — Vorſicht vor Kohlenorydgas Achtung wenn der Ofen qualmt— 2000 unbeabſichtigte Vergiftungen in einem Jahr. „Unter allen Gaſen, mit denen wir im Alltag in Beziehung kommen, iſt das Kohlenoxvd das weitaus gefährlichſte. Zwei Umſtände verleihen ihm dieſen beſonders gefährlichen Charakter: einmal der Umſtand, daß es völlig geruch⸗ tos iſt, alſo der Gefährdete nicht durch Ge⸗ ruchsreize gewarnt wird, zweitens die Tatſache, daß es ein Blutgift iſt, das ſich mit dem Hämoglobin des Blutes zu Kohlenoxvdhämog⸗ lobin vereinigt u. damit die normale Atmungs⸗ funktion des Menſchen unterbindet. Kohlen⸗ oxyd begegnet uns hauptſächlich im normalen Leucht⸗ und Kochgas, in dem es zu 15 bis 30 rozent enthalten iſt, und in den Abgaſen des ohleofens. Während aber ausſtrömendes euchtgas ſich durch den auf andere Beimengun⸗ en zurückzuführenden Geruch anzeigt u. damit ur Vorſicht warnt, find die Abgaſe eines chlecht ziehenden Ofens nur ſchwer als ſolche u erkennen. Im Zimmer riecht es unter Um⸗ ſtänden nur ein wenig nach Rauch, wenn ſchon nennenswerte Mengen von Kohlenoxyd in die Raumluft gelangt find. Hinſichtlich dieſer Mengen kann man ſagen, daß etwa 10 Prozent Kohlenoxyd in der Luft noch kaum ſchaden, bei 20 Prozent wird der Atem ſchon merklich kürzer, bei 30 Prozent tritt körperliche und geiſtige Erſchlaffung ein, bei 40 Prozent Neigung zum Erbrechen, noch höhere Gehalte führen zur Lähmung des Atemzentrums! und ſchließlich zu Herzſtillſtand und zum Tod. Da Kohlenoxyd ſchwerer als Luft iſt, lagert es ſich am Boden der Räume ab. Es erreicht alſo in den unteren Partien einen weſentlich höheren Gehalt als in normaler Atemhöhen, und es iſt lichen oft vorgekommen, daß Menſchen. die mit dem Anfachen des Ofenſeuers beſchäftigt waren, plötzlich bewußtlos wurden, wenn ſie ſich auf den Boden knieten, um nach dem Zu⸗ ſtand des Feuers zu ſehen. Die Anzeichen der Vergiftung ſind alſo, be⸗ ſonders bei kleineren Einwirkungen. nicht be⸗ ſonders kennzeichnend: Atembeſchwerden, Er⸗ ſchlaffung und Benommenheit werden von vie⸗ len Menſchen als Symptome zeitweiſer Geſund⸗ heitsſtörung betrachtet, die ſie nicht allzu tra⸗ giſch nehmen. Man ſollte alſo beim Hantieren mit dem Ofen, wenn Zugſchwierigkeiten auf⸗ treten, von vornherein die Möglichkeit derarti⸗ ger Schädigungen im Auge behalten und, wenn Beſchwerden eintreten, der Urſache nachgehen. Der Umſtand, daß im Jahr in Deutſchland al⸗ lein 2000 Kohlenoxpdvergiftungen gezählt wer⸗ den, wobei die Selbſtmorde mit Leuchtgas nicht mitgezählt ſind, zeigt, wie wenig die Gefahr in weiteſten Kreiſen erkannt iſt. Als erſte Hilfs maßnahme bei Leucht⸗ gasvergiftuncen iſt das Oeffnen der Fenſter ſelbſtverſtändlich, ebenſo liegt es auf der Hand, daß man nicht mit offenem Licht in den gaser⸗ füllten Raum eintreten darf, aber man ſollte auch nicht das elektriſche Licht an⸗ oder ausdre⸗ hen, weil dabei im Schalter Funken entſtehen können, die das exploſible Gasgemiſch zünden können. Stehen zwei Helfer zur Verfügung, ſo ſoll nur der eine in den gaserfüllten Raum eindringen und die ſcheintoten Perſonen an den Armen herausſchleppen, und ſie dann erſt mit Hilfe des zweiten in einen Nebenraum zum Fenſter tragen. Wenn Undichtigkeiten in der Gasleitung vorliegen, muß ſofort der Haupt⸗ hahn abgeſtellt werden, unter Umſtänden müf⸗ ſen alle Einwohner des Hauſes davon verſtän⸗ digt werden, damit nicht beim Wiederöffnen neue Vergiftungsunfälle hervorgerufen werden. Das weſentliche Hilfsmittel bei der Behande lung Scheintoter iſt die künſtliche Atmung unter Zufuhr von Sauerſtoff mit Hilfe von Atmungs⸗ geräten, wie ſie den Rettungswagen zur Ver⸗ fügung ſtehen. Der Arzt hat noch weitere Mit⸗ tel zur Verfügung, die das Atemzentrum an⸗ regen und das Herz beleben. Abklatſchen mit kaltem Waſſer, Bürſten der Fußſohlen. Vorhal⸗ ten von Riechmitteln uſw. ſind Maßnahmen, die erſt Sinn haben, wenn das Bewußtſein zu⸗ rückgekehrt iſt. Die Anregung des Herzens durch ſekundenſchnelle Schläge mit der loſe gefüllten Fauſt auf die linke Bruſtſeite iſt niemals ſchäd⸗ lich. Für die Weiterbehandlung gehört aber der Vergiftete unbedingt in die Hand des Arztes. Die ärztliche Praxis hat neuerdings für die Bekämpfung ſolcher Vergiftungen in der Be⸗ ſtrahlung der Haut mit den ultraviolet⸗ ten Strahlen der künſtlichen Höhenſonne ein recht intereſſantes und wirkſames Mittel zur Verfügung. Offenbar wirken die ultravioletten Strahlen, deren man ſich auch für die Zwecke allgemeiner Kräftigung und Leiſtungserhaltung beſonders in den lichtarmen Monaten bedient, in der Weiſe auf das vergiftete Blut, daß ſie die unheilvolle Verbindung des Kohlenoxyds mit dem Hämoglobin lockern und dadurch die normale Funktionsfähigkeit des Blutes für die Atmung wiederherſtellen. Bei einem Schwe⸗ ſternvaar, das gleichzeitig einer Kohlenoxyd⸗ vergiftung unterlag, hat man einen recht in⸗ ſtruktiven Vergleich durchgeführt: die eine Pa⸗ tientin bekam nur Sauerſtoff und Herzmittel, die andere wurde außerdem noch beſtrahlt. Die letztere hatte ſich weſentlich raſcher erholt als die erſte. Jedenfalls ſind die Beſtrahlungen in wirkſames Gegenmittel, und werden auch als ſolches zunehmend angewandt. Allerdings kann das nur der Arzt. Für den Laien iſt es das Wichtigſte, ſich in Fällen von Kohlen⸗ oxydvergiftungen richtig zu. verhalten und die Gefahr nicht durch ſalſche Maßnahmen noch zu erhöhen. H. A. rr Das rohige Kind Klein⸗Lieschen iſt ein trotziges Kind. Alle ſagen es: Die Eltern, die Geſchwiſter, die Onkel und die Tanten. Und da ſie flink iſt wie der Wind, auch raſch mit der Zunge, macht ſie den Beteiligten allerlei zu ſchaffen. Auffällig iſt nur, daß der Lehrer ganz andere Auffaſſung hat. Er nennt die Kleine ein ſchüchternes, ſehr zurückhaltendes Kind. Es iſt alſo ein Wider⸗ 713 vorhanden, der ſich nicht leicht erklären ißt. Eines Tages hat ihr von tauſend kleinen Anliegen und Wünſchen erfülltes Köpfchen wieder etwas zurechtgelegt, das auf ein Nein der Eltern ſtößt. Und ſchon regt ſich mit aller Heftigkeit der Widerſpruch, der Trotz, der auch vor Worten und Handlungen nicht zurück⸗ ſchreckt. Es folgt eine ſcharfe Auseinanderſet⸗ zung, eine harte Zurechtweiſung. Aber davon wird es nicht beſſer. Im Gegenteil: Die trotzige, widerſprechende Haltung verſchärft ſich. So folgt Strafe, es gibt Tränen. Und es fehlt nicht viel, ſo geraten auch die Eltern ein wenig aneinander, weil der eine Teil mehr vermitteln möchte, während der andere ſtraffe Zucht wünſcht.. Zufällig iſt eine junge Tante zugegen, die ſich durch weiches Gemüt und herzliche Haltung auszeichnet. Sie läßt erſt einmal den Sturm ein wenig vorüberziehen, dann nimmt ſie Klein⸗Lieschen vor, ſpricht zunächſt von ganz anderen Dingen, lenkt aber das Geſpräch ge⸗ ſchickt auf den Trotz, mit dem ſich die Kleine ſchon ſo viele unangenehme Stunden bereitet hat. Es ſcheint ſo, als ob auch dieſe junge Frau mit ihrem gütigen Zureden keinen Erfolg hätte. Die Kleine ſtößt ſie ſehroff zurück, und der ſo oft gerügte Trotz bricht abermals hervor. Doch die Tante läßt nicht locker, läßt ſich auch gar nicht aus der Ruhe bringen. Und mit einem Mal erlebt ſie die Ueber⸗ raſchung, daß ſich das Kind weinend an ihren Hals wirft. Nicht mehr das trotzige Kind iſt es jetzt, ſondern ein kleines, hilfloſes und liebe⸗ bedürftiges Geſchöpf, das dankbar die freund⸗ lichen Worte vernimmt und ſich ſo ſtill und ar⸗ tig benimmt, wie ſchon lange nicht mehr. Man braucht wohl nur einen kleinen Ge— dankenſprung zu machen, und hat ſchon den Schlüſſel für manches Verhalten, das man nicht verſteht. Denn ſollte es nicht auch ſonſt ſo oft geſchehen, daß gerade das zurückgewieſen wird, was man an ſich ziehen möchte, weil man es liebt? Noch einmal: die Kennkarle Es beſteht in der Bevölkerung die Auffaſſung, als ob alle Perſonen im Alter von mehr als 18 Jahren die Ausſtellung von Kennkarten be⸗ antragen müßten. Dies iſt nicht richtig. Nach der Bekanntmachung der Polizeidirektion vom 27. Oktober 1938 und einem beſonderen Artikel IU. Uiernneim großes Handball- im korckren Tefl, die in deſt Wormſet Zeitüftgen vom 29. Oktober veröffentlicht waren, ſind nur die männlichen deutſchen Staatsangehörigen verpflichtet, ſich eine Kennkarte 30 beſchaffen, die leit dem 1 Oktober 19388 ihr 18. Lebens⸗ jahr vollendet haben oder die es künftig voll⸗ enden. Wer alſo am 1. Oktober bereits 18 Jahre alt oder noch älter war, braucht ſich die Kenn⸗ karte nicht zu beſchaffen. Künftig muß die Kenn⸗ karte von den männlichen deutſchen Staats⸗ angehörigen 3 Monate vor Vollendung des 18. Lebensjahres— Eintritt in das Wehrdienſt⸗ verhältnis— beantragt ſein. Sonach müſſſen bis 31. Dezember 1938 von den männlichen Per⸗ ſonen, die in der Zeit vom 1. Oktober 1920 bis 31. März 1921 geboren ſind, Anträge auf Aus⸗ ſtellung der Kennkarte geſtellt werden. Juden deutſcher Staatsangehörigteit, ohne Rückſicht auf Lebensalter und Geſchlecht, müſſen ſich Kennkarten beſchaffen. Die Winterfliege Ach, ſo eine Stubenfliege in der kalten Jahreszeit iſt doch gar nicht ein ſo übler Hausgenoſſe. Sie ſummt ein bißchen herum, naſcht irgendwo ein wenig, aber das macht uns gewiß nicht ärmer, und wenn ſie ſich einem unverſehens auf die Naſe ſetzt, ſo ſtirbt man auch nicht gleich. Alſo laſſen wir ſie ſchon leben!— Nei ſiebe Volksgenoſ⸗ ſen, das iſt falſch! Mik. d iſt hier am we⸗ nigſten angebracht, und auch Gleichmut iſt nicht am Platz. Gewiß ſcheint die einzelne Fliege harmlos. Bedenkt ihr aber, daß die⸗ ſes Geſchmeiß, wenn es überwintert, im Frühjahr ſeine 80 bis 100 Eier legt, in Kot, in Aas, in ekelhafte Abfälle, daß dann eben⸗ ſo viele Maden auskriechen, die wieder zu Fliegen werden und euch Ruhr-, Typhus-, Tuberkuloſe-Bazillen uſw. in die Wohnung tragen, ſo werdet ihr anderer Anſicht wer⸗ den. Viermal ſchreitet jedes Fliegenweibchen im Jahr zur Eiablage, ſo daß aus einem überwinterten Exemplar gut zwei Millionen Nachkommen ent⸗ ſtehen können. Wo ſich Schmutz, Auswurf, Fäkalien und andere widerliche Stoffe vor⸗ finden, da ſtellen ſich auch alsbald die Flie⸗ gen ein. Von hier werden die Krankheitser⸗ reger auf die Nahrungsmittel der Menſchen übertragen. Alſo fort mit der Winterfliege, statt ſie au ßätſcheln und zu pflegen! Einſtellung von Freiwilligen im Reichsarbeitsdienſt Der Reichsarbeitsdienſt ſtellt bis zum 15. November 1938 noch Freiwillige mit mindeſtens einjähriger Dienſtverpflichtung ein. Als Altersgrenze für die Einſtellung iſt die Zeit zwiſchen dem vollendeten 17. und dem vollendeten 25. Lebensjahr feſtgeſetzt. Vorausſetzung für die Einſtellung iſt, daß der Bewerber Gllimein lammen mild I. körperniche Tauglichteit und ſittliche Wür⸗ digkeit für den Reichsarbeitsdienſt und „die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzt; deutſchen oder artverwandten Blutes, Johne gerichtliche Vorſtrafen und unverheiratet iſt; 6 bei Minderjährigkeit die amtlich be⸗ glaubigte Einverſtändniserklärung des geſetzlichen Vertreters und die Beſcheinigung ſeines Lehrherrn zur Lehrzeitverkürzung beibringt; a 8. die Berufsſchulpflicht erfüllt hat und 9. einem Jahrgang angehört, der im Ver⸗ lauf der Dienſtzeit im RAD. nicht zur aktiven Wehrpflicht eingezogen wird oder den aktiven Wehrdienſt ſchon abgeleiſtet hat. Die Freiwilligen erhalten Bekleidung; Verpflegung, Unterkunft und Heilfürſorge frei. Im 2. Dienſthalbjahr wird eine freie Reiſe für einen Heimaturlaub gewährt! Nach einer Dienſtzeit von einem halben Jahr werden die Freiwilligen bei Eignung zum Vormann Längerdienende. Sie kön⸗ nen dann zum Vormann, Obervormann und außerplanmäßigen Truppführer befördert werden. Folgende Unterlagen find dem Einſtel⸗ lungsgeſuch beizufügen: Der Freiwilligen⸗ ſchein(erhältlich bei der politiſchen Melde⸗ behörde), eine Geburtsurkunde, Abgangs⸗ zeugnis der beſuchten Schulen. Ausweis über die Zugehörigkeit zur SA, /, 5 uſw., zwei Paßbilder in bürgerlicher Klei⸗ dung ohne Kopfbedeckung. g e 1 Der Spender und der mitar⸗ beiter N lind die Setanten fue das 0 Selingen des Winterhilfswerkes ale 2 beoßes Werk des Tatſofialismus. (Der Fübret Abet das Winterhil fewer) — Es wird geholfen! Der Reichsarbeits⸗ miniſter hat, wie die NS-Kriegsopferverſor⸗ gung mitteilt, durch Runderlaß beſtimmt: 1. Ich ermächtige die Verſorgungsämter, Kinder⸗ zulagen oder Waiſenrenten für Kinder, die bei Vollendung des 16. Lebensjahres infolge kör⸗ perlicher oder geiſtiger Gebrechen außerſtande waren, ſich ſelbſt zu unterhalten, im Falle des Bedürfniſſes auch dann in eigener Zu⸗ ſtändigkeit zu gewähren, wenn der Antrag erſt nach Ablauf von ſechs Monaten nach Vollen⸗ dung des 16. Lebensjahres geſtellt wird.— 2. Für Witwen, die ſich dor dem 13. Juli 1926 wiederverheiratet haben und deren zwei⸗ ter Ehemann nach mehr als zehnjähriger Dauer der Ehe geſtorben iſt, kann nach dem Reichsverſorgungsgeſetz A B zu§ 39 Nr. 3 Abſ. 2(Handbuch der Reichsverſorgung) S. 134 Witwenbeihilfe nur mit meiner Geneh⸗ migung bewilligt werden. Die Befugnis zur Bewilligung ſolcher Witwenbeihilfen wird den Verſorgungsämtern übertragen. Verfügt die Witwe über ein ſonſtiges Einkommen, ſo iſt es auf die Witwenbeihilfe anzurechnen. * Bürſtadt.(Der Verſäumte wird nachge⸗ holt). Leider haben es die in Bürſtadt herr⸗ ſchenden Kinderkrankheiten nicht geſtattet, daß ein Vergnügungspark das diesjährige Kerwe⸗ leben ſteigern half. Nun ſind wir wieder be⸗ freit von der ſpinalen Kinderlähmung. Jetzt ſoll unſeren Kleinen, aber auch den Großen, Gelegenheit gegeben werden, das Verſäumte nachzuholen. Auch die Alten ſollen ſich mit⸗ freuen; wir haben allen Grund dazu. So wird in Bürſtadt morgen Sonntag auf dem alten Marktplatz ein Vergnügungspark ſich auftun, wie er größer an der Kirchweihe nicht hätte ſein können. Smel auf dem Lorscherweg- Sportplatz Sonntag vorm. 11 Unr. vorsplel: 2. I. er Spe Faconné ea. 130 em br., moderne Dessins und Farben Mtr. 4.50, 3.35, Woll-lersey e eee eee, 130 em breit, für elegante Kleider und Komplets 2.731 Spert-Mantelstoffe Mleldersteffe.- Hantelsteffe. Herrensteffe 6.25 . Meter 5.50, 7.50, 140 em br. moderne Farben und Musterungen „Mtr. 790, 5.90, r ere. klorfeste Köperware, mod. Farben. für eleg. Kleider u. Komplets, Mtr. S. 90, 6.75, 3.90 3.75 Sport-Anzugstoſfe ca. 150 em breit. 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Gerade die ſtillen dunklen Tage vor dem hellen Feſt der Winterſonnenwende, ſollen an⸗ gefüllt ſein mit beſonderen Arbeiten, die uns helfen ſollen, Freude zu machen, und die uns dadurch ſelbſt zur Freude werden.„Aber wie bereiten wir nun wirklich Freude?“ Das iſt eine Frage, die ſchon einmal das Ueberlegen wert iſt. Für unſere Handarbeiten wollen wir z. B. nicht einfach eine von den vielen vorgezeich⸗ neten Decken wählen, die in allen Läden zu haben ſind, um dann wahllos bereits aufge— zeichnete Muſter nachzuſticken, ſondern wir wollen uns einmal ſelbſt einige nette einfache Muſter überlegen. Gibt es doch ſo unendlich eine kann ſogar neue dazu erfinden. Wieviel Freude macht uns dann ein mit ſolch einfachen Zierſtichen hergeſtelltes, aber ſelbſt entwor⸗ fenes Muſter! Wir kennen die Zackenlitzen und Wäſchebor⸗ ten, die in allen Breiten zu habten ſind. Ha⸗ ben wir ſchon einmal verſucht, wie leicht ſie ſich mit vielerlei Stichen aufſticken laſſen und welch nette Muſter ſich daraus ergeben, wenn wir dazu grobes Bauernleinen und einfache Stoffe verwenden? Erfolgreich kämpft. So ſchreibt z. wieder vollſtändig geſund.“ neralagent. Köln⸗Lindenthal, Geibelſtr. 11. am 31. 12. 37: außerordentliche Heilwert der Meliſſe ſeit einer 1 1 von Jahren bekannt iſt, benutzen ich und meine Familie ſeit dieſer Zeit Grippe, Erkältungen und Kopfſchmerzen mit ausgezeichnetem Erfolg. deshalb ein dauernder und wertvoller Beſtandteil Weiter Frau Emmy Karrer, Hausfrau, 28. 5. 37:„Ich nahm Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt erſtmalig nach Gebrauchsan⸗ weiſung bei Grippe. Nach kurzer Zeit wurde mir bedeutend beſſer. Ich wurde Nehmen auch Sie bei jeder Erkältung ſofort Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. bei Erkältungen, Grippegefahr iſt folgende Schnellkur: Erwachſene trinken kurz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit etwa der doppelten Menge ko 0 Hälfte. Zur Nachtur un einige Tage die halbe Menge oder Schuß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt zu. chon viele haben nach dieſem Rezept Erkältungskrankheiten erfolgreich be⸗ enden Waſſers gut verrührt. Kindern gebe man die zur Vermeidung von Rückfällen trinke man noch füge dreimal täglich dem Tee jeweils einen B. Herr Willy Silbermann(Bild nebenſtehend), Ge⸗ „Nachdem mir der loſterfrau⸗Meliſſengeiſt bei Er iſt meiner Hausapotheke.“ Tübingen, Wilhelmſtr. 104, am Der Erſolg wird Sie gewiß be⸗ riedigen. Kloſterfrau⸗Meliſſengeift in der blauen Original⸗Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie in potheken und Drogerien; Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 und—.90. lecla Mandel cl ga. Gase Viernheim 6. November 1938 geben ihre Verlobung bekannt Mannheim-Käfertal Es it doch o wer nichts auf ſein Aeußeres gibt, wird nicht beachtet. Auch der Geſchäfts⸗ mann wird beim kaufenden Publitum keine Beachtung finden, wenn er ſich nicht zeigt. Eine anerkannt gute und ſich lohnende Repräſentation für den Kaufmann iſt das Angebot in der „Viernheimer Volkszeitung“, deren veſer bedarfsreich und kaufkräftig ſind und— was ſehr wichtig iſt— im lokalen Bezirk wohnen. Lereins⸗Anzeſgel Männergeſangverein 1846 Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Hingſtuude. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend, 8.30 Uhr, vollzählige Sing- ſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute abend gemütl. Beiſammenſein bei Mit⸗ glied Kirchner,„Zum Rheingold“. Turnverein von 1893 Handball: Morgen Sonntag, vormit⸗ tags 11 Uhr, auf dem Lorſcherweg⸗Sport⸗ platz: Großes WHW⸗Spiel geg. Vfg. Mann⸗ eim. Vorher 2. M. geg. BfR. 3.(Pflicht⸗ pie A⸗Jug. in Viernheim geg. Waldhof um 8.30 Uhr. Wir bitten im Intereſſe der uten Sache um zahlreichen Beſuch der Spiele. Fuß ball Meiſterſchaftsſpiele auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz geg. FV Ladenburg. 1. M. 2.30(nicht 3 Uhr), 2. M. 12.15 Uhr. Jugend ſpielfrei. Sportdienſtgruppe: 1. M. gegen Amieitia(Waldſportplatz); 2. M. geg. 3 1. M. Dieſe Spiele finden heute Samstag 3.15 Uhr ſtatt. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Samstag 3.15 Uhr Sportdienſtgruppe Spygg. geg. TV. 1. M.— Sonntag 9.30 Trai⸗ ningsſpiel der Jugendmannſchaften. 10.30 Spogg. Priv.⸗M.— Berlinghof⸗M. VfR. Mannheim. 2. M. in Feudenheim.—— ginn 12.45 Uhr; Abf. 11.18 Uhr OéG.; 1. Mannſchaft in Feudenheim, Spielbeginn: 2.30 Uhr; Abfahrt 12.18 Uhr Oc. Der Vereinsführer. Tabakyflanzerfachſchaft Am Montag, 7. November, werden die Sandblätter folgender Gruppen verwogen: vorm. 8 Uhr Gruppe 1 u. Reſt der Gruppe 3 anſchl. Gruppe 4 und Reſt der Gruppe 6 anſchl. Gruppe 10 und Reſt der Gruppe 12. Mittwoch, 9. November, die Grumpen der Gruppen 13—16. Dienstag, 8. Nov., nachm. 2—4, wird das Grumpengeld für die Gruppen 4—8 ausge⸗ geben. Hofmann, Rechner. Ortsbauernſchaft Berjammlung der Zuckerrübenpflanzer Am Samstagabend halb 9 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Ochſen“ eine Verſammlung der Zuckerrüben⸗Pflanzer ſtatt. Da auf der Tagesordnung wichtige Puntte ſtehen über die diesjährige Rübenabnahme und Lie⸗ ferung von Ueberrüben, lade ich alle Zucker⸗ rübenbauern hiermit ein. Helfrich, Ortsbauernführer. Empfehle zur Kirchweihe E YYY mein reichhaltiges Lager in Herren-, Damen- und Kinderwäsche Pullover, Westen, Sport- hemden, Schals, Selbst- binder, Socken, Strümpfe Handschuhe, Babykleidg. f B. Mater am Marktplatz 80 Brautleute! Lehr- sohlal- Elegante ling schune] mmer 3tür. mod. Form ſofort f. Kind, Dam. 1 Schrank 180 em geſucht und Hecren Markenartikel 1 Friſierkommd. . 2 Betten Näh. Ausk.⸗-Tfl. Klum 2 Nachtt 2005. der Geſchäftsſt. Aelteſtes Schuh⸗ H. 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Danksagung Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unſerer lieben Verſtorbenen frau Eisabeln Ham wle Diehl ſowie für die Begleitung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir unſeren innigſten Dank. Ganz beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand und den Barmh. Schweſtern für die treuſorgende Pflege, ferner Dank für die Stiftung von hl. Meſſen und die Kranz⸗ und Blumenſpenden. Viernheim, den 4. November 1938. Die trauernden Hinterbliebenen. Werde Mitglied der S. Saftladen 83 Jeden Sonntag Ein starkes gad is Janz Edelweiß Es ladet ein Sen Bas ver IN Fam. Heſch 25 Jahren bezog. Edelweißrad lau 1 trotz starker Inan · sprudmahm. heute noch sehr gut. * 3 Damen-, Herren-, Hinder Schirme in allen Preislagen, billig Ferner schrieb am 15. 1. 1938 Annahmeſtelle: Käthe Hoock, Friedrichſtr. 47 Faſt 6000 Mädel haben ſich bereits zu⸗ ſammengefunden in den Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks, Gau Heſſen⸗ Naſſau. Kein Mädel über 21 Jahren ſollte beiſeite ſtehen und ſich noch länger Hans were 7 ſtraße 36 In jede Familie die Viernheimer Landw. R. Schänke, Klein-Preesen: Vor 24 Jahren Nf ein Edelweiß- rad und eine Nähmas chi ne. Beide sind heute noch sehr gut. Neuer Fahrradkatalog auch üder Zubehör und Nähmasch. kostenlos. Edelweiß- Declcer Fahrradbau und Versand Aabio⸗ Apparat (Volksempfänger, zu verkaufen. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Einige gespielte Planos beutsch- Wartenberg 12 ausſchließen! Vollszeituns Danksagung Zurückgekehrt vom Grabe unſerer herzensguten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Barbara Heinz Witwe geb. Nößling ſagen wir für die erwieſene herzliche Anteilnahme ſowie für die Begleitung beim Gange zur letzten Ruheſtätte unſeren innigſten Dank. Beſonders danken wir der Hochw. Geistlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die aufopfernde Pflege, ferner für die Kranz⸗ und Blumenſpenden und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 4. November 1938 Die trauernden Hinterbliebenen. gut erhalten Der Furchtſame erſchrickt dor der Befahr, billig bei der Feige in ihr Hechel und der Mutige nach ihr. o 3. 10 1 filuge lieſt„Hampf der Oelahr“ Jean Pan und ver⸗