ein he 0 Etho⸗ chen im bor ih t ditt. en Crho⸗ . Etho⸗ Sbeſſalz lndenden ien ln. stella U Mein⸗ würtige abend ö geladen. schen chte Art r Es jährt ſich jetzt zum 20. Male, daß an die⸗ daß eine Tat erfolgen mußte, ein Fanal in Volks Amlsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Saane 3 ausgenommen an Sonntagen und t monatlich 1.60 RM einſchließlich M ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Nyfg. Bezugs pr: Ins Haus gebra durch die Bol monatlich 1.60 N Nummer 262 N etertagen. otenlohn, Niltwoch ternheimer elluno Ver kündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzetgenprels: Grundpreis für 1 m Höhe und 22 mm Breite 5 Rypfg., im Text⸗ teil für 9 mm Höhe und 67 mm Breite 15 1 5 Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13 2 den 9. November 1938 13. Fernſpr. 153. PSK. Lo hafen 15101 14. Jahrgang Das ſtete Vermüchltnis des 9. November Zwingende Verpflichtung aus dem Geiſt einer heroiſchen Tat Unſer Gedenken gilt heute den Toten des 9. November 1923. Draußen aber, über Straßen und Plätzen des weiten Großdeutſchen Reiches, flattern die Fahnen nicht auf Halb⸗ maſt. Denn dieſer Gedächtnistag an den Opfer⸗ tod der ſechzehn Deutſchen, die vor fünfzehn Jahren ihr Leben hingaben, damit ein beſſeres Vaterland werde, iſt kein Trauertag, ſo ernſt und würdevoll ſeine Feier auch iſt. Es iſt nicht mehr die ſtumme und ſchmerzverbiſſene Trauer, die uns bewegt, wenn wir unſer Ge⸗ denken jenen unvergeſſenen Menſchen widmen, die in Wahrheit eine heroiſche Tat vollbrachten. Die Trauer iſt vielmehr der beſtimmten Feſtig⸗ keit des Willens und der Bereitſchaft gewichen, das Erbe dieſer Toten immer wieder aufs Neue zu übernehmen und es in ihrem Sinne zu ver⸗ walten. Der 9. November iſt zu einem Schick⸗ ſalstag für die Deutſchen geworden. ſem Tage der von einer Handvoll von Verbre⸗ chern begangene Verrat am Vaterland, der lange vorbereitet war, ſichtbar Ausdruck und Geſtalt annahm. Die Würdeloſigkeit feierte ihren höchſten Triumph und ſchien eine ewige Periode des Zerfalls eines Volkes emzuleiten. Und dieſes Volk hat ein Schickſalserlebnis von wahrhaft erſchütternder Größe unmittelbar hin⸗ ter ſich. Millionen ſeiner beſten Söhne hatten Gut und Blut dahin gegeben. Scheinbar nutzlos! Es iſt auch noch im Rückblick und von der Perſpektive der Ueberwindung jenes unheilvollen Zuſammenbruches aus grauenvoll, daran zu denken, daß dieſes gigantiſche Opfer ohne höheren Sinn hätte geweſen ſein können. Wir wiſſen heute, daß das unerhörte Rin⸗ gen unſeres Volkes während der vier harten Jahre des Weltkrieges nicht ohne Sinn war und daß die Opfer nicht nutzlos gebracht wurden. Aber dieſe Wandlung von der ſchmerz⸗ lichſten völkiſchen Niederlage einer Nation und von dem Abſturz aus ſteilſter Höhe der Macht zur Machtloſigkeit und Rechtloſigkeit zum neuen Sieg und zum Wiederaufbau auf der größeren Ebene des weiteren und in Wirklichkeit ganzen Reiches ſchien damals auch manchem von jenen eine völlige Unmöglichkeit, die wahrhaftig oft genug in den Gewittern des Weltkrieges ihren Mann geſtanden hatten, deren Herz unverzagt und deren Seele feſt geblieben war. Lähmende Ohnmacht ſchien weite Teile des Volkes erfaßt zu haben. Das Chaos des Weltkrieges hatte ſcheinbar jedem die Kraft genommen, Wider⸗ ſtand zu leiſten in einem Augenblick, da un⸗ deutſches Weſen das deutſche Weſen gänzlich zu überſchatten drohte. Wir wiſſen dennoch, daß in jener Zeit des Verfalls Männer da waren, deren Herz nicht ausgeblutet war und die über die Not des Augenblicks hinaus die Rettung Deutſchlands aus dieſer Zeit des Niedergangs vor Augen hatten. Wir wiſſen, daß der Einfachſte, aber auch der Größte unter ihnen, daß ein unbe⸗ kannter Soldat des Weltkrieges, daß Adolf Hitler mitten im Wirrwarr jenes Zerfalls den Entſchluß faßte, Deutſchland zu ret⸗ Ten Das Chaos jener Jahre ſchritt zunächſt wei⸗ ter. Der gänzliche Zuſammenbruch ſchien un⸗ aufhaltbar, bis die Ereigniſſe ſich ſo zuſpitzten, letzter Minute. Die junge Bewegung Adolf Hitlers glaubte, als der ſchickſalhafte Tag des 9. November ſich zum fünften Male näherte, den Augenblick zu dieſer Tat gekommen. Es war der 9. November 19231 Alfred Roſen⸗ berg ſchreibt über dieſen Tag:„Die Tat des Führers an dieſem 8./9. November 1923 mußte getan werden, ganz gleich, wie ſie ausgehen mochte. Die Not der deutſchen Na⸗ tion war durch Korruption und Inflation furcht⸗ bar geſtiegen; in Bayern drohte die Gefahr, daß die mehr konſervativen Gefühle zu einer ſeparatiſtiſchen Hanndlung ausgenutzt werden könnten, und das Volk ſelbſt erwartete ſehn⸗ ſüchtig einen entſcheidenden Angriff auf die Kataffrophenpolitte dieler Zeit. Der Gedenkmarſch des 9. Der Marſch zur Feldherrnhalle führte damals nicht zum Sieg. Auch das war Schickſal. Das deutſche Volk, vor allem aber die Bewegung, die 10 Jahre ſpäter in entſchei⸗ dender Stunde die Geſchicke des Reiches über⸗ nehmen ſollte, war noch nicht reif für die Größe des Entſchluſſes, das Fundament war noch nicht geſchaffen, um aus dem Elan des Augenblicks heraus das Steuer des Reiches mit Macht an ſich zu reißen und umzuſtellen auf die entgegen⸗ geſetzte Seite. Es war vom Schickſal beſchloſ⸗ ſen, daß der nationale Aufſtand des 9. Novem⸗ ber ſcheitern mußte, noch tiefer mußte die Nation fallen, noch ſteiler mußte das Abgleiten werden, um das Wunder des Wiederaufer⸗ ſtehens deſto größer zu geſtalten. Daß die Bewegung des Führers nach dieſem Ereignis nicht völlig zerſtört war, ja, daß ſie nach Jah⸗ ren aus erneuten Anfängen heraus und über alle tauſend Hinderniſſe hinweg einen neuen und größeren Siegeszug antrat, bezeugt, daß die Tat des 9. November ihre innere Berech⸗ tigung hatte. Die Nation hatte geſehen, daß Führung und Gefolgſchaft der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei in der Tat entſchloſſen war, Gut und Blut für die Errei⸗ chung ihrer Ziele einzuſetzen. Der Tod von ſechzehn deutſchen Männern war die Saat für das neue Aufkeimen und die reiche Ernte, auf die wir heute, fünfzehn Jahre ſpäter, zurück⸗ blicken können. 1 (Scherl⸗Archiv Auoflex) November in München Dieſe ſechzehn Männer waren die erſten und entſcheidenden Blutzeugen auf dem Wege von ſchlimmſter Ohnmacht zu höchſtem Glanze. Ihr Beiſpiel hat in den Jahren der ſchlimmſten Be⸗ drückungen und Unterdrückungen der Partei, in den Augenblicken, da die Lage mehr als hoff⸗ nungslos ſchien, vielen Männern den Mut ge⸗ geben, auszuharren. Wir dürfen heute, zwan⸗ zig Jahre nach dem Zuſammenbruch, fünfzehn Jahre nach dem Marſch zur Feldherrnhalle, ſagen, Deutſchlands junge nationalſozialiſtiſche Bewegung hat die ſittlichen Kräfte des Volkes geweckt, die Volksgemeinſchaft aufgebaut, die Gefahren der Fremdherrſchaft und Anarchie beſeitigt und das Vaterland emporgeführt. Wenn wir in dieſem Jahre den jahrhunderte⸗ langen Traum des Großdeutſchen Reiches ver⸗ wirklicht ſehen, dann wiſſen wir, daß auch zu dieſer weltbedeutenden Tat der Grundſtein am 9. November 1923 gelegt wurde. Und wenn heute der traditionelle Marſch zur Feldherrn⸗ halle erfolgt, dann ſteht er erſtmals im Zeichen dieſes neugegründeten alten Großdeutſchen Rei⸗ ches. Wir alle aber, die wir dieſen Marſch nur aus der Entfernung und im Geiſte miterleben können, wollen uns mit ganzem Ernſt und vol⸗ ler Würde dieſer geſchichtlichen Stunde erinnern und der Toten gedenken, die damals ihr Leben hingaben für die Größe und die Macht des Drit⸗ ten Reiches unter der Führung Adolf Hitlers! Dr. Eduard Kuhn. zur Feldͤherrnhalle Von Alfred Roſenberg Fünfzehn Jahre ſind nun ſeit einem Tag ver⸗ gangen, det für die Geſchichte des Nationalſo⸗ zialismus und ſomit für die Geſchichte des ge⸗ ſamten Deutſchen Reiches eine entſcheiden⸗ de Wende bedeutete. Die Tat des Führers an dieſem 8./9. Novem⸗ ber 1923 mußte getan werden, ganz gleich, wie ſie auch ausgehen mochte Die Not der deutſchen Nation war durch Korruption und Inflation furchtbar geſtiegen; in Bayern drohte die Gefahr, daß die mehr konſervativen Gefühle zu einer ſeparatiſtiſchen Handlung aus⸗ genutzt werden könnten, und das Volk ſelbſt er⸗ wartete ſehnſüchtig einen entſcheidenden Angriff auf die Kataſtrophenpolitik dieſer Zeit. Und ſo entſchloß ſich der puch e den Sprung zur Macht zu verſuchen. So⸗ weit ich an dieſen Tagen beteiligt war, ſei das in nachſtehenden Zeilen kurz ins Gedächtnis zu⸗ rückgerufen: Am 12 Uhr mittags am 8. November kam Adolf Hitler in mein Zimmer im„Völkiſchen Beobachter“ und teilte mir mit, daß ſein Ent⸗ ſchluß nunmehr gefaßt ſei, an dieſem Abend loszuſchlagen. Er werde die Veranſtaltung des errn Kahr im Bürgerbräu dazu benutzen. Er ragte mich, ob ich mit ihm hinkommen wolle. Ich bejahte das ſofort und traf die notwendigen Vorbereitungen für die Sonderausgabe unſeres Zentralorgans. Am Abend kam der Führer dann erneut zum „Völkiſchen Beobachter“ und holte mich in ſei⸗ nem Wagen ab. Ich ſteckte die Piſtole zu mir, und wir fuhren zum Bürgerbräu. Der Saal war außerordentlich beſetzt, doch konnten wir unerkannt am Eingang ſtehen bleiben. Vor uns ſtand bereits Dr. v. Scheubner⸗Nichter. Kahr ſprach monoton und ohne jeden inneren Schwung in ſeinen Ausführungen. Dann wurde plötzlich die Tür aufgeriſſen, unſere SA.⸗Kame⸗ raden in Feldgrau ſtürzten herein, und ſchoben ein Maſchinengewehr vor ſich vor den Eingang des Saales. Das war das Signal! Adolf Hitler ging durch den Gang zum Podium, vo Kahr faſſungslos mit ſeiner Rede aufgehört hatte. Wir hinter ihm mit entſicherten hoch er⸗ hobenen Piſtolen. Es waren dies außer dem Führer Alrich Graf, Dr. v. Scheubner⸗Richter und ich. Und ſo begann dieſer entſcheidungsvolle Abend mit dem geſchichtlichen Verlauf. Nach den erſten Beſprechungen, die der Füh⸗ rer mit Kahr und Genoſſen gehabt hatte, fuhr ich in den„Völkiſchen Beobachter“, um Sonder⸗ ausgaben, Aufrufe und dergleichen zu veran⸗ laſſen. Als ich laß einiger Zeit zum Bürger⸗ bräu zurückfuhr, ſah ich gerade, wie Loſſow und Seiſſer das Bürgerbräu verließen. Ich war höchſt erſtaunt und beunruhigt über dieſe Tat⸗ ſache und erfuhr, daß der Führer zwecks Unter⸗ handlung über Uebergabe einer Kaſerne das Bürgerbräu verlaſſen hatte mit der Inſtruktion, die Kahr und Genoſſen zurückzuhalten. Man hatte aber auf ihr„Wort“ vertraut und ſie frei⸗ gelaſſen, als ſie verſprachen. entſprechend ihren Erklärungen„alles Notwendige“ einzuleiten. Damit begann die„ die Mobiliſie⸗ rung aller ſchwarzen Kräfte, und in den frü⸗ hen Morgenſtunden wußten wir, daß die Ent⸗ ſcheidung gegen uns gefallen war. Ich war am Vormittag nochmals im„V. B.“ und fuhr dann über den Odeonplatz(an dem die Feldherrnhalle liegt) wieder zum Bürger⸗ bräu. Hier ſchwärmte bereits die Landespolizei mit automatiſchen Gewehren aus, ein Panzer⸗ wagen fuhr auf die Kreuzung der fünf Stra⸗ ßen, jedoch kam ich ungehindert durch. Im Bürgerbräu hatte der Führer ſich ent⸗ ſchloſſen, nunmehr einen Warſch des Vol ⸗ kes durch die Stadt zu machen. Ich ſtellte mich einen Schritt hinter ihn in die zweite Reihe, und wir marſchierten los. Mit uns ging trotz des ſcheinbaren Sieges von Kahr und Ge⸗ noſſen ein großer Teil der Münchener Bevöl⸗ kerung leidenſchaftlich mit.. Dann bogen wir ab zur Reſidenzſtraße. Zehn Schritte vor uns brach einem Fahnenträger der Schaft ab— und ſchon ſtanden wir vor der ausgerichteten Kette. Schüſſe fielen. Bei dem dichten Ge⸗ wühl wurden alle heruntergeriſſen. Neben mir wurde Parteigenoſſe Körner, der damalige 2. Vorſitzende der Partei, durch Kopfſchuß getötet. Ich kam erhöht auf einem mir bis heute Unbe⸗ kannten zu liegen, und ſo ſchnell ſich auch alles abſpielte, ind mir dieſe Augenblicke plaſtiſch — —— —— r . — —— .. SS— —— 3——————————————— — Der Führer inmitten ſeiner Allen Garde Erinnerungsſtunden des heroiſchen Opferganges vom 8./9. November 1923 Im Bürgerbräukeller München, 8. November Die Erinnerungsſtunden des Opferganges der nationalſozialiſtiſchen Bewegung am 9. Novem⸗ ber 1923 wurden auch in dieſem Jahre wieder eingeleitet mit dem Bierabend der Alten Garde im hiſtoriſchen Bürgerbräu⸗ keller.„Wieder ſitzen die kampfgewohnten Män⸗ ner beiſammen, die ſich vor 15 Jahren in dieſem Saal um Adolf Hitler ſcharten, als er den Ver⸗ ſuch machte, das deutſche Schickſal zu wenden, die dabei waren, als der Schickſalsmarſch vor den Gewehren der Reaktion an der Feldherrnhalle ſein Ende fand. Saal und Galerien des Bürgerbräukellers ſind bis auf den letzten Winkel vollgepfropft mit Männern im Braunhemd. Kämpfer ſind es, die hier beiſammen find. Kämpfer der erſten jun⸗ gen Bewegung Männer und Wegbereiter des nationalſozialiſtiſchen Dritten Reiches. Im ſchlichten Braunhemd ſitzen ſie da, die Männer des 9. November 1923, ohne jedes Rangabzeichen. Sie ſind heute nicht Gauleiter, nicht Gruppenführer, nicht Miniſter, nicht Block⸗ warte, ſie ſind, was ſie immer waren und immer ſein wollen: politiſche Soldaten und treue Gefolgsmänner des Führers. Stattlich iſt der Block der Offiziere und Sol⸗ daten der Wehrmacht und der Polizei, die aus der Bewegung kommen. Auch ſie tragen das rote Band des Blutordens, das ſichtbare Zei⸗ chen ihres männlichen Einſatzes von damals. In nächſter Nähe des Rednerpultes ſteht der Tiſch, um den ſich die Kämpfer des Stoß⸗ trupps Hitler ſammeln. Karl Fiehler iſt unter ihnen, wenige Schritte weiter Adolf Wagner. Hermann Eſſer. Kriebel, Sepp Dietrich. Dr. Weber. Eben kom⸗ men Amann Dr. Frank, Dr. Frick und Bouhler. Ihnen gelten herzliche Grüße. Dann ſetzt wieder lauter Beifall ein. Er gilt diesmal dem Muſikzug der Leibſtandarte, der den Egerländer Marſch ſpielt. Mitten im Saal Fran wir die Schweſter Ria, die einzige rau mit dem Blutorden. Wieder geht ein freudiges Rufen durch den Sagal. Franz aver Schwarz und Hühn⸗ lein ſind gekommen. Bald darauf erſcheinen, herzlich begrüßt, Julius Streicher und Hein⸗ rich Himmler. Ein paar Tiſche weiter ſitzen die Reichsleiter und Reichsminiſter, unter ihnen Dr. Goeb⸗ bels, Lutze, Hierl, Darré und Bor⸗ mann, die Reichsminiſter v. Ribbentrop und Dr Lammers, die Gauleiter, die ſtell⸗ vertretenden Gauleiter, die Obergruppenführer und Gruppenführer, die Obergebietsführer und Gebietsführer. Eine Anzahl Tiſche im großen Saal gehört C ͤ vc deutlich in Erinnerung geblieben. Göring wälzte ſich verwundet hinter ein Poſtament, das den Bayeriſchen Löwen trägt. Von oben flatſchten die Geſchoſſe auf den Aſphalt oder fuhren in die Körper unſerer Kameraden. Vor uns lagen iele— es iſt nicht klar, wie viele davon tot oder verwundet. Hinter mir hat ſich ein Schütze niedergelaſſen und gibt, mich als Kugelfang be⸗ nutzend, einen Schuß nach dem anderen ab. Der Führer hebt den Arm: Es iſt zwecklos gewor⸗ den, hier noch an Einzelabwehr zu denken... Dann verſtummte auch das Schießen auf Seiten der Landespolizei. Ich erhob mich und ging langſam durch die Reſidenzſtraße zurück. Hier lag noch ein Kamerad mit zerſchoſſener Hirnſchale. Als ich an der Hauptpoſt vorüber⸗ gehe, kommt über den Platz der Führer in einem Wagen, bleich und unbewegt— hinter ihm auf dem Sitz ein blutender Knabe. Den Nachmittag verbrachte ich bei verſchiede⸗ nen Parteigenoſſen, bei denen Adolf Hitler ver⸗ kehrte, um feſtzuſtellen, wo der Führer eigent⸗ lich ſei. Es war nicht möglich, das zu erfahren. Dann trafen wir uns wieder im„V. B.“ Viele mußten fliehen, viele wurden gefangen⸗ geſetzt. Der„Völkiſche Beobachter“ wurde ver⸗ ſtegelt. Ich blieb in München bei alten Partei⸗ genoſſen am Rande der Stadt verborgen und bemühte mich im Laufe der ſpäteren Zeit, mit vielen Verſprengten zuſammen in irgendeiner Form wieder mit dem Aufbau zu beginnen. Auf das Weiterführen der Partei ſtanden fünfzehn Jahre Zuchthaus. Und ſo entſtanden unter ver⸗ 67 Namen erſt nach und nach wieder Urbeitsgemeinſchaften nationalſozia⸗ liſtiſcher Kämpfer. So niedergedrückt und ver⸗ zweifelt auch hier und da die Stimmung gewe⸗ und über das Mißlingen der erſten Revolution, ſo war doch nirgends bei uns von einem Auf⸗ geben unſeres Kampfes die Rede. Was die NSDAP. aber damals geſchichtlich zu beweiſen hatte, hat ſie bewieſen. Sie hat bewieſen, daß ſie bereit war, mit ihrer geſamten Führerſchaft, wenn notwendig, eine entſcheidende Verantwor- tung zu tragen und ſich auch den Gewehren un⸗ ſerer herrſchenden Gegner zu ſtellen. Darum iſt dieſes Opfer und dieſer Entſchluß vom 8./ 9. November 1923 nicht vergebens ge⸗ weſen, ſondern bedeutete eine Tat des Mu⸗ tes und begründete den Glauben und das Ver⸗ trauen aller aktiven Kämpfer Deutſchlands auf den harten Willen des Führers. Alle Taktik der kommenden Jahre konnte mutig getragen wer⸗ den, weil jeder von uns wußte— und weil die ganze Nation es wußte— daß wir die Prü⸗ fung eines erſten Entſchluſſes überſtanden hat⸗ ten und gewiß auch in der Zukunft nie mehr ſchwankend in unſerem Kampfe werden würden. Das Opfer vom November 1923 wurde des⸗ halb mit zu der Kraft, die unſere Kameraden im ganzen Reich— ſpäter auch in Oeſterreich und im Sudetenland— in ihrem Ausharren beſtärkte. So wurde der 8./ 9. November, da⸗ mals der Tag einer Niederlage, zugleich das Unterpfand des nationalſosiali⸗ ſtiſchen Sieges. wie immer den Hinterbliebenen der Ermorde⸗ ten vom 9. November 1923. Die Geſpräche verſtummen. Es iſt 20.25 Uhr, 795 erheben ſich die Männer und grüßen mit er⸗ obener Hand das heilige Zeichen, die Blut— fahne, die Grimminger in den Saal trägt und hinter dem Rednerpult aufſtellt. Der Badenweiler Marſch rauſcht auf. Man hört aber nur die erſten Takte. Die weite⸗ ren Klänge gehen unter in einem Sturm des Jubels, in einer grenzenloſen, ſich förmlich über⸗ ſchlagenden Begeiſterung. Der Führer hat den Saal betreten. Eine einzige Woge des Jubels brandet auf. Mitten durch die Reihen der Kämpfer öffnet ſich eine ſchmale Gaſſe für den Führer. Hinter ihm ſchlägt die braune Woge wieder zuſammen. Nur langſam erreicht der Führer, dem Rudolf Heß, Brückner, Julius Schaub und Ullrich Graf folgen, ſei⸗ nen Platz in der Mitte des Saales. Nach einigen Minuten, in denen die alte Garde dem Führer unabläſſig zujubelt, nimmt Chriſtian Weber das Wort. Er gibt den Ge⸗ fühlen Ausdruck, die die alten Gefolgsmänner Adolf Hitlers in dieſer Stunde beſeelen und gelobt im Namen dieſer Kämpfer dem Führer ſo wie bisher auch weiterhin unerſchütterliche Treue und Gefolgſchaft zu leiſten. Dann ſteht der Führer vor dem Mikrophon. Sein Blick geht über die Reihen ſeiner Getreuen. Immer wieder dankt Adolf Hitler für die Jubel⸗ ſtürme, die ihm entgegenbrauſen. Dann ſpricht der Führer. Ein Jahr großer Geſchehniſſe Die große Rede des Führers im Bürgerbräukeller München, 9. November In ſeiner Rede im Bürgerbräu ſagte der Füh⸗ rer u. a.:. 1 Meine Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Das Treffen in den Tagen des 8. und 9. No⸗ vember zu München bedeutet für uns, die wir den geſchichtlichen Weg der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung und damit Deutſchlands geſtal⸗ teten, unendlich viel! Heute feiern wir die Er⸗ innerung an dieſe Zeit des Jahres 1923 mit be⸗ ſonderer Ergriffenheit. Das Jahr 1938 wird in die Geſchichte eingehen als ein Jahr großer hiſtoriſcher Geſchehniſſe und großer geſchichtlicher Erfolge. Vor 20 Jahren vollendete ſich in dieſen Tagen die deutſche Kataſtrophe! Vor 15 Jahren haben wir zum erſten Male ver⸗ ſucht, ſie zu wenden! Das Ausland weiß ganz genau, warum es den demokratiſchen Ideen nachweint. Wenn heute wieder einmal ein engliſcher Oppoſitions⸗ führer erklärt. wir Deutſchen ſollten doch un⸗ ſere Weltfreundlichkeit dadurch beweiſen, daß wir die inhaftierten Staatsfeinde auf freien Fuß ſetzen ſo erkläre iſt: Auch ich bin einmal ein inhaftierter Staatsfeind geweſen. Ich habe aber nicht gemerkt, daß die engliſchen Oppoſi⸗ tionsführer auch nur ein einziges Mal für mich das Wort ergriffen hätten. Ich weiß genau, warum ſie für dieſe deutſchen Staatsfeinde ein ⸗ treten: ſie waren damals und ſie ſind heute die Verbündeten des Auslandes!(Stürmiſche Zu⸗ ſtimmung). Wenn einer der entſcheidenden Gründe des Zuſammenbruchs das ſoziale und geſellſchaftliche Verſagen unſeres vom Hochmut und Standes⸗ dünkel erfüllten Bürgertums war. ſo war die N zweite große Urſache das Verſagen der führen⸗ den politiſchen und militäriſchen Schichten un⸗ ſeres Volkes gegenüber den Elementen der De⸗ ſtruktion, der Unordnung und des Aufruhrs. Es zeigte ſich damals Feigheit, Haltloſigkeit und Falſchheit in allen Entſchlüſſen. Es gab ſehr viele, die das erkannt hatten und ſich dagegen zur Wehr ſetzen wollten. Der ſtärkſte dieſer Exvonenten wurde we⸗ nige Wochen vor dem Zuſammenbruch von ſei⸗ nem Poſten entfernt. Es war der Mann, der dann ſpäter in unſeren Reihen mitmarſchierte. (Die Alten Kämpfer brechen bei dieſer Feſtſtel⸗ lung in ſtürmiſchen Beifall aus.) Dieſes Verſagen der geſamten politiſchen Füh⸗ rung war in ihrer falſchen Ausleſe begründet. Die„Führerausleſe“ von damals hat, das kann wohl nicht beſtritten werden, in der kritiſchen Stunde reſtlos verſagt!(Mit langanhaltendem Beifall ſtimmen die alten Kämpfer dem Führer zu.) Das war daher meine größte Erkenntnis: Wenn man die Nation überhaupt noch retten wollte, mußte man den mühſeligen Prozeß des Aufbaues einer neuen Führungsaus⸗ leſe in Angriff nehmen! Deshalb war der Kampf der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung im weſentlichen der Kampf für eine neue deutſche Volksgemein⸗ ſchaft, wobei die Partei den Kern dieſer Volksgemeinſchaft zu bilden hatte, bereit, um neuer Ideale willen alles andere zu opfern. (Ein minutenlanger Jubelſturm ſchlägt dem Führer von ſeinen alten Kampfgenoſſen ent⸗ gegen.) Ich glaube und bekenne, daß ein Volk nichts höher zu achten hat, als die Würde und Frei⸗ heit ſeines Daſeins: daß es dieſe mit dem letz⸗ ten Blutstropfen verteidigen ſoll, daß es keine heiligere Pflicht zu erfüllen hat, keinem höheren Geſetz zu gehorchen; daß der Schandfleck einer feigen Unterwerſung nie zu verwiſchen iſt; daß dieſer Gifttropfen in dem Blute eines Volkes in die Nachkommenſchaft übergeht: daß ein Volk aber in den meiſten Verhältniſſen unüberwind⸗ lich iſt in dem heldenmütigen Kampf um ſeine Freiheit: daß ſelbſt der Untergang dieſer Freiheit nach einem blutigen und ehrenvollen Kampf die Wi⸗ dergeburt des Volkes ſichert und der Kern des Lebens iſt, aus dem einſt ein neuer Baum die ſichere Wurzel ſchlägt: i und ich erkläre und beteuere der Welt und Nachwelt, daß ich die falſche Klugheit, die ſich der Gefahr entziehen will, für das verderblichſte halte, was Furcht und Angſt einflößen können.“ Ich erkläre und beteure der Welt und Nach⸗ welt, daß auch ich 1923 nach zeugung gehandelt habe!(Ein ungeheurer Bei⸗ fallsſturm brandet zum Führer bei dieſen Worten empor.) Und auf dem damaligen Zu⸗ ſammenbruch iſt tatſächlich jener Baum gewach⸗ ſen, den wir hente als Großdeutſchland bezeich⸗ nen!(Der Beifall ſteigert ſich zu einem Orkan begeiſterter Heilrufe.) Das Jahr 1923 war der Beginn der deutſchen Wiederauferſtehung, die damals die Schwächlinge nicht begreifen wollten und die ſelbſt heute viele noch nicht verſtehen. Ich hatte vor dem Marſch zur Feldherrnhalle vielleicht 70 oder 80 000 Anhänger. Ich erhielt nach dieſem Marſch zwei Millionen! Heute nun können wir auf einen großen geſchichtlichen Erfolg zurückblicken! Es iſt ſehr ſelten einer Genera⸗ tion beſchieden, einen ſo gewaltigen Kampf zu kämpfen und den Erfolg noch zu erleben.(Die alten Kämpfer bereiten abermals des Führer eine minutenlange ſtürmiſche Huldigung.) Das iſt ein beſonderer Lohn der Vorſehung für uns alle. Mit dem Blick in dieſe Vergangenheit wol⸗ len wir deshalb heute mehr denn je den Ent⸗ ſchluß faſſen, von unſeren alten Prinzipien und Tugenden nicht zu laſſen! Das heißt: Wir wollen wachſam und aufmerkſam ſe in.(Wieder brauſt jubelnde Zuſtimmung durch den hiſtoriſchen Saal des Bürgerbräu⸗ kellers.) Es wäre ſehr ſchön, wenn die Welt in ſich ginge und einen neuen Weg einſchlagen würde, einen Weg allgemeiner friedlicher Gerechtig⸗ keit. Zunächſt aber ſehe ich nur eines: eine ſich rüſtende und überall drohende Welt. Man ſagt: „Wir haben nunmehr eine neue Baſis für eine friedliche Entwicklung gefunden, deshalb muſſen wir aufzüſten!“ Mir iſt dieſe Logik nicht ganz verſtändlich, allein ich proteſtiere nicht dagegen. Man ſoll mich nicht mißverſtehen. Wenn ich jeden Tag in den ausländiſchen Zeitungen leſe, daß unſere Rüſtungen die Umwelt auf das tiefſſte erſchüttern, dann kann ich nur eines verſichern: Erſchüttern würde mich nur das Nichtauf⸗ rüſten der deutſchen Nation! Die Rüſtung der anderen erſchüttert mich nicht!(Die alten Kämpfer antworten mit einem Orkan jubeln⸗ den Beifalls.) Denn über eines kann es gar keinen Zweiſel geben: Wenn die Welt ſich in Waffen kleidet, wird das deutſche Volk nicht allein mit einer Friedenspalme bewaffnet auf dieſer Erde wandeln!(Stürmiſche Heiterkeit und brauſende Zuſtimmung.) Wir werden in dieſem Falle alles das tun, was notwendig iſt, um uns den Frieden zu ſichern!(Wieder er⸗ neuert ſich der ſtürmiſche Beifall.) * Ich bin aber als deutſcher Staatsmann ver⸗ pflichtet, im Intereſſe meines Volkes die Maß⸗ nahmen der anderen Welt zu ſtudieren, die ſich daraus ergebenden Fragen zu prüfen, und et⸗ waige Fragen zu berückſichtigen. Und hier laſſe ich mir nicht von einem britiſchen Parlamen⸗ tarier Vorſchriften machen.(Wieder bricht ſtür⸗ miſcher minutenlanger Beifall los.) Wenn man nun ſagt:„Allerdings, wir haben gemeint, daß die Diktaturen, nicht aber das deutſche und das italieniſche Volk vernichtet werden ſol⸗ len“, ſo kann ich nur zur Antwort geben: So etwas konnte man nur vor dem November 1918 ausſprechen, nach dem November 1918 nicht mehr! Damals haben die gleichen Kreiſe er⸗ klärt, es handele ſich nur um die Beſeitigung des„preußiſchen Militarismus“, nur um die Beſeitigung der Dynaſtie. nur um das Haus Hohenzollern, aber nicht um das deutſche Volk. Das deutſche Volk werde man dann ſeiner Frei⸗ heit im Rahmen der internationalen Demokra⸗ tie entgegenführer Dieſe„Freiheit“ haben wir dann auch ten⸗ nengelernt! Das deutſche Volk hat daraus ſeine Lehren gezogen. Ein Zuſammenbruch, wie ihn Deutſchland dank ſeiner Gutgläubigkeit erlebt hat, wird ſich im nächſten Jahrtauſend nicht mehr wiederholen.(Wieder jubeln die alten Kampfgefährten dem Führer in ſtürmiſchem Beifall zu.) Das kann ich auch allen jenen verſichern, die lauben, gegen das deutſche Volk eine Kriegs⸗ 1 entfachen zu können! Mit ſolchen Phra⸗ ſen kann man Deutſchland nicht mehr täuſchen! Ich werde als verantwortlicher Führer die Na— tion auf Gefahren aufmerkſam machen, und ich ſehe eine Gefahr darin, daß in anderen Län⸗ dern eine ununterbrochene Kriegshetze getrie⸗ ben wird. Wer das nicht wahrhaben will, braucht ſich nur einige Vorkommniſſe der letzten Zeit vor Augen zu führen. Führer mit ſtürmiſchen Heilrufen zu, dieſer Ueber⸗ Ankworl an die engliſchen heher Es iſt noch nicht lange her, daß man im eng⸗ liſchen Unterhaus Fragen der zivilen Luftfahrt beſprach und dabei ein neues ziviles Flugzeug als beſonders verwendbar und gebrauchsfähig erklärte. Damals hat ein Mann der Oppoſition ausgerufen:„Hoffentlich kann dieſes Flugzeug auch Bomben nach Berlin tragen!“ Wir verſtehen, was das heißt! Man wird mir vielleicht zur Antwort geben:„Das iſt nur ein Mann der Oppoſition.“ Demgegenüber ſage ich: Nach der Verfaſſung der Demokratien kann die Oppoſition von heute die Regie⸗ rung von morgen ſein! Im allgemeinen pflegt dies ja auch einzutreten. Wir ſind ſehr dankbar. wenn ſich in Frank⸗ reich und England die führenden Männer von ſolchen Ideen abſetzen und mit Deutſchland auf gutem Fuße leben wollen. Wir haben öfter als einmal erklärt, daß wir von dieſen Ländern garnichts wollen als die Rückgabe der uns einſt widerrechtlich weggenommenen Kolonien. (Ein Beifallsſturm jubelnder Zuſtimmung brauſt zum Führer empor.) Ich habe aber im⸗ mer verſichert, daß das ſelbſtverſtändlich keine riegs angelegenheit iſt. Eines aber muß ich im Auge behalten: in Frankreich und England ſind heute ſicher Män⸗ ner am Ruder, die den Frieden wollen, allein andere Männer machen kein Hehl daraus, daß ſie den Krieg gegen Deutſchland wünſchen. Ich bin gezwungen, dies ganz nüchtern vor der Na⸗ tion auszuſprechen und daraus die Konſequen⸗ zen zu ziehen. Morden kann Herr Churchill Mi⸗ niſterpräſident ſein! Und wenn ein britiſcher Oppoſitionsführer erklärt, wir wollen nicht das deutſche Volk vernichten, ſondern nur das Re⸗ aime, ſo iſt das genau dasſelbe, denn das Regime vernichtet niemand, außer er vernichtet das deutſche Volk! Wenn jemand erklärt, er wolle das deutſche Volk vom Regime befreien. ſo ſage ich ihm:„Für das deutſche Volk ſind Sie nicht zuſtändig!“ Wenn es überhaupt einen Menſchen gibt, der für das deutſche Volk zuſtän⸗ dig iſt, meine Herren britiſchen Parlamentarier, dann bin das ich!(Ein ſtürmiſcher Beifall bricht los, der ſich zu minutenlangen Ovationen ſteigert.) Das deutſche Volk wird verſtehen, warum ich es warne und warum ich ſelbſt entſchloſſen bin, alle Vorkehrungen zu treffen, um gegen jeden Uebergriff ſicher zu ſein!(Aufs neue unterbricht brauſender Beifall den Führer.) Dabei kann ich übrigens verſichern, das deutſche Volk wird nicht in Angſt, ſagen wir vor Bomben vom Mars oder Mond zerfallen!(Langanhal⸗ tendes ſtürmiſches Gelächter.) Wir werden auch hier nach deutſcher Art maßhalten. Ich bin aber entſchloſſen, die Sicherheit des Reiches auf das Aeußerſte zu befeſtigen, und ich weiß, das ganze deutſche Volk wird mir hier zuſtim⸗ men.(Die alten Parteigenoſſen jubeln dem die die Zuſtimmung des ganzen deutſchen Volkes brau⸗ ſend ausdrücken.) Das bedeutet Opfer ohne Zweifel. Aber es iſt beſſer, wir nehmen dieſe Opfer auf uns, als ſie eines Tages in Form von Kontributionen oder, wie man damals ſagte, von Reparationen an das Ausland abzu⸗ liefern.(Aufs neue bricht toſender Beifall los.) Es kann daher für uns nur einen Entſchluß ge⸗ ben, den ich in Saarbrücken ausſprach: Jeder⸗ zeit ſind wir zum Frieden gewillt! Wir haben ihn auch nicht gebrochen. Allein, auch jederzeit ſind wir bereit zur Abwehr, und zwar zur männlichen und entſchloſſenen Abwehr!(Der Beifall ſteigert ſich zu minu⸗ tenlangen Kundgebungen.) Etwas muß man ſich merken: Das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland wird niemals nach Canoſſa gehenl Das ha⸗ ben wir nicht nötig! Wenn eine andere Macht ſich beharrlich gegen den Verſuch verſchließt, auf dem Verhandlungsweg Recht Recht werden zu laſſen, dann ſoll man ſich nicht wundern, daß wir uns das Recht auf einem anderen Wege ſichern, wenn wir es auf dem normalen Wege nicht finden können. Demokratie iſt in unſeren Augen ein Regime, das vom Willen des Volkes getragen wird. Ich bin nach den Regeln der parla⸗ mentariſchen Demokratie einſt in Deutſchland Kanzler geworden.(Brauſende Bravorufe.) Und zwar als der Führer der weitaus ſtärk⸗ ten Partei. Nach den Regeln der parlamen-⸗ tariſchen Demokratie erhielt ich dann die un⸗ bedingte Mehrheit, und— Herr Churchill kann es ja bezweifeln— heute die einmütige Zuſtimmung des deutſchen Volkes! (Stürmiſch ſetzt langanhaltendes Händeklat⸗ ſchen ein.) Ich habe nun in dieſem Jahre nicht zwei Demokratien beſeitigt, ſondern ich— ich möchte ſaſt ſagen— als Erzdemokrat habe zwei Diktaturen beſeitigt!(Immer toſender wird der Sturm des Beifalls, in den lch ju⸗ belnde Heilrufe und brauſendes Händeklatſchen miſchen.) Nämlich die Diktatur des Herrn Schuſchnigg und die Diktatur des Herrn Beneſch. Ich habe friedlich verſucht, dieſe beiden Diktaturen zu bewegen, auf dem Wege der Demokratie endlich für die Betroffenen das Selbſtbeſtimmungsrecht her⸗ beizuführen. Dieſer Verſuch iſt mir mißlun⸗ gen. Dann erſt habe ich die Kraft des großen deutſchen Volkes eingeſetzt, um die Demokratie in dieſen Ländern herzuſtellen, d. h. um unter⸗ drückten Menſchen die Freiheit zu geben!(Wie⸗ Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: 2 Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenbäuſer, Crvrim& Co., Worms.— DA. X. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. —— 13 1 1 ̃ o c. r „err gemeinen f Frank⸗ met von and a ter als Länder lber ins einſt bien. immung ber in keine lten: in et Män⸗ , allein 118, daß en. J der Na neuen hill Mi⸗ hitiſcher icht das dus Re⸗ enn das ernichtet ſätt, er jeſreien, ind Sie t einen zuſtän⸗ ntarier, Beifall ationen um ich ſen bin, 1 jeden terbticht unn ich id nicht 1 oon kwanbal⸗ perde . 30 Reiches h weiß, ulli An dem die die b btau⸗ t ohne n diele n Jorn damals d abhu⸗ il los.) luß ge⸗ ſedet⸗ ville! * J auf dden d 15 daß 1 Vege 1 Vebe 1 eit etragen patla⸗ ſchland olf 1 amel“ die U 1 bn, Teig 11% ledlich pegel, fit, d ˖ her ſüßlul, 5 Veiſpter folgt) der ſetzen nicht endenwollende Heilrufe jubelnd ein.) Die Herren engliſchen Parlamentarier werden im britiſchen Weltreich ſicher ſehr zu Hauſe ſein, allein in Mitteleuropa ſind ſie es nicht. Hier fehlt ihnen jede Kenntnis der Zu⸗ ſtände, der Vorgänge und der Verhältniſſe. Sie werden und dürfen dieſe Feſtſtellung nicht als etwas Beleidigendes anſehen, wir kennen uns ja auch am Ende nicht ſo genau in In⸗ dien aus oder in Aegypten oder gar in Palä⸗ ſtina,(Heiterkeit und Händeklatſchen erfüllen für Minuten den Saal.) Ich würde es aber für richtig halten, wenn dieſe Herren ihre enorme Kentnis, die ſie be⸗ ſitzen, und die unfehlbare Weisheit, die ihnen zu eigen iſt, etwa in dieſem Augenblick auf— ſagen wir— gerade Paläſtina konzentrieren würden. Sie könnten dort ſegensreich wirken. Denn das, was dort ſtattfindet, das riecht ganz verdammt ſtark nach Gewalt und ſehr wenig nach Demokratie!(Die alten Kampfgenoſſen be⸗ ſtätigen dieſe Worte des Führers mit brauſen⸗ den Heilruſen, denen langanhaltendes Hände⸗ . Aber ich führe das nur als eiſpiel an, keineswegs etwa als Kritik(La⸗ chen), denn ich bin ja nur der Vertreter meines deutſchen Volkes, nicht der An⸗ walt anderer. Darin unterſcheide ich mich von Herrn Churchill, Herrn Eden, die Anwalt der ganzen Wel: sind. Ich bin nur der Vertreter meines Volkes! Hier tue ich alles das, was ich für notwendig halte, und wenn Herr Churchill mir ſagt:„Wie kann ein e eau mit einem britiſchen Parlamentarier überhaupt die Klinge kreuzen?“ 1410 antworte ich ihm Herr Churchill, fühlen Sie ſich dadurch geehrt! (Brauſender Beifall) Sie können daraus, daß in Deutſchland ſelbſt das Staatsoberhaupt ſich nicht ſcheut, mit einem britiſchen Parlamenta⸗ rier die Klinge zu kreuzen, erſehen, wie hoch das 3 7 engliſcher Parlamentarier im deut⸗ ſchen Volke iſt. Im übrigen bin ich nicht Staatsoberhaupt im ee eines Diktators oder eines Monarchen, ondern ich bin deulſcher Volksführer! (Die alte Garde der Partei bereitet dem Füh⸗ rer eine ungeheure toſende Ovation jubelnder Zuſtimmung.) Ich hätte mir, davon kann man überzeugt ſein, ganz andere Titel beilegen kön⸗ nen. Ich hin bei meinem alten geblieben und werde bei ihm bleiben, ſolange ich lebe, weil ich garnichts anderes ſein will und nie daran denke, etwas anderes zu werden. Das befriedigt mich, Herr Churchill und dieſe Heren ſind Abge⸗ ordnete des engliſchen Volkes, und ich bin Ab⸗ geordneter des deutſchen Volkes.(Brauſende Heilrufe branden zum Führer empor.) Der Unterſchied liegt darin, daß auf Herrn Churchill nur ein Bruchteil der engliſchen Stimmen gefallen iſt, während ich, ich darf es ſagen, das ganze deutſche Volk re⸗ präſentiere!(Neue brauſende, immer ju belnder werdende Kundgebungen im Bürger bräuſaal.) Liebe Kameraden, das was Ihr damals er⸗ ſehnt und erhofft, iſt nun erfüllt worden. Da⸗ rüber hinaus iſt auch das, was Ihr damals noch nicht für möglich gehalten habt, jetzt Wirk⸗ lichkeit geworden. Nicht nur das Dentſchland von damals iſt geeint, ſondern es ſteht jetzt vor Euch Großdeutſchland mit ſeiner ſtarken Wehr. Ihr habt mitgeholfen, daß dieſes Werk gelin⸗ gen konnte! Als erſte Blutzeugen habt Ihr den ſpäteren Weg der Bewegung ermöglicht, habt es mir ermöglicht dann den legalen Kurs zu ſteuern und trotzdem als eine mannhafte Bewe⸗ gung im deutſchen Volk angeſehen zu werden. So kann ich Sie nur bitten, immer inbrünſtig im Kampf um unſer Reich an unſer Volk zu glauben. an dieſes ewige deutſche Volk. Dieſe breite Maſſe des ſchaffenden Volkes war einſt der Träger unſeres Kampfes, ſie iſt der Träger des heutigen Reiches und ſie wird Deutſchland auch in der Zukunft halten! Unſer Deutſchland Sieg⸗Heil! Unbeſchreiblich ſind die Kundgebungen, die die alten Parteigenoſſen dem Führer zum Schluß ſeiner Rede bereiten. Brauſendes Hände⸗ klatſchen und jubelnde Heilrufe miſchen ſich zu einer Ovation, die unvergleichlich iſt. Sie zeigt dem Führer die Liebe, die Verehrung, die Dank⸗ barkeit und die unwandelbare Treue. die dieſe Männer der erſten Stunde beſeelt. In ihrer heiligen Glut. mit der ſie dem Führer unauf⸗ hörlich zujubeln, ſchwingt das Gelöbnis des ganzen deutſchen Volkes mit., das dem Führer für dieſe große und gewaltige Rede dankt. v * Er führt den DR. Gau Sudetenland Im Einvernehmen mit dem Reichstommiſſar Konrad Henlein hat Reichsſportführer vo Tſchammer und Oſten 1 ⸗Oberfübrer Wien Brandner zum Kommiſſariſchen Gauführer des DRL.⸗Gaues Sudetenland beſtimmt. (Schirner ⸗Autoflex) —* 7— * Folgerungen der Parlſer jüdischen Vlütter Mit dem verbrechen wurde den Juden in deulſchland kein Dienft erwieſen Berlin, 8. Nov. „Das Maß iſt jetzt voll!“— ſo ſchreibt der„Weſtdeutſche Beobachter“ und verleiht da⸗ mit dem Empfinden des geſamten deutſchen Volkes berechtigten Ausdruck.„Die unter- irdiſche Tätigkeit des Volljudentums“, ſo fährt das Blatt dann fort,„iſt eine einzige Kette von Verbrechen. Wenn auch die franzöſiſchen Behörden ſicherlich in keiner Weiſe dafür ver⸗ antwortlich gemacht werden können, daß ſich dieſer Vorfall ereignen konnte, ſo iſt es doch eine ebenſo i Tatſache, daß Paris ſeit langem das Zentrum des ſowohl aus Deutſchland wie aus Italien geflüchteten jüdi⸗ ſchen Emigrantengeſindels iſt. Der Mordüberfall in den Räumen der deut⸗ ſchen Botſchaft in Paris beweiſt aber auch, Anlwork auf die Mordlat Spontane Demonſtrationen der Bevölkerung in Kurheſſen. Berlin, 8 Nov. Als Antwort auf die Provokation von Pa- ris, die feige jüdiſche Mordtat, iſt es in Kur⸗ heſſen zu erheblichen ſpontanen Demonſtratio— nen der Bevölkerung gegen die Juden gekom— Ernſte Beſorgniſſe Das Befinden des Verletzten. Paris, 8. Nov. Profeſſor Dr. Magnus und Dr. Brandt ha⸗ ben über das Befinden des Legationsſekretärs der jüdische Mordbube herſchel zeibel Grynſzpan nach ſeinem Berhör Wieder hat ein Jude auf einen deutſchen Vertreter im Ausland die Mordwaffe erhoben. Der erſte Jude hieß David Frankfurter, der Wilhelm Guſtloff meuchlings ermordete, der zweite iſt Herſchel Seibel Grynſzpan, der den nichtsahnenden Legationsſekretär vom Rath in der deutſchen Botſchaft in Paris durch Revolverſchüſſe ſchwer verletzte. Unſer Bild zeigt den jü⸗ diſchen Verbrecher nach ſeiner Feſtnahme im Pariſer Polizeibüro. daß die Geduld und die Nachſicht des deutſchen Volkes vor allem gegenüber dem in Deutſch⸗ land lebenden ausländiſchen Juden⸗ tum— aus deſſen Kreiſen der Pariſer Atten⸗ täter ſtammt,— zu groß und vor allem zu un⸗ berechtigt waren. 5 d Wer den Mord als erlaubtes„Demonſtra⸗ tionsmittel“ zur Unterſtreichung einer verbre⸗ cheriſchen Lügenkampagne braucht, kann mit keiner weiteren Schonung mehr rechnen. Ver⸗ brecher werden in Zukunft als Verbrecher be; handelt werden müſſen!“ Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt hierzu u. a.: „Dieſer Anſchlag zeigt blitzartig den Franzo— ſen die Gefahren, die durch die Emigration hervorgerufen werden. Der Anſchlag in der deutſchen Botſchaft in Paris hat den Ju⸗ den in Deutſchland keinen Dienſt erwieſen Die Folgen werden, auch für die ausländiſchen Juden in Deutſchland, kaum ausbleiben.“ Auch die Wiener Preſſe nimmt leidenſchaft⸗ lich gegen das verabſcheuungswürdige Attentat auf den Legationsſekretär vom Rath Stellung. Alle Blätter weiſen darauf hin, daß es ſich hier nicht um die Tat eines einzelnen, ſondern um ein von intereſſierter Seite wohlorga⸗ niſiertes Verbrechen handelt. (Aſſociated⸗Preß⸗Autoflex) 3 Rath folgendes Kommuniqus ausgege⸗ en: Das Befinden des Legationsſekretärs vom Rath hat ſich bis zum heutigen Abend nicht gebeſſert. Es beſtehen ernſte Beſorg⸗ niſſe. Die Temperatur iſt geblieben. Es finden ſich Anzeichen einer beginnenden Kreis⸗ laufſchwäche. (gez.) Dr. Magnus. * Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop hat an den Legationsſekretär vom Rath ein Telegramm mit Wünſchen für baldige völlige Wiederherſtellung gerichtet, desgleichen telegraphierte Ribbentrop an die Eltern des Verletzten. Regierungsrat a. D. vom Rath, der Va⸗ ter des von jüdiſcher Hand ſchwer verletzten Legationsſekretärs, iſt in Paris eingetroffen und hat ſich an das Krankenlager ſeines Soh- nes begeben. Aus Deutſchland und Frank- reich ſind zahlreiche Sympathietelegramme an Legationsſekretär vom Rath und an die deut⸗ ſche Botſchaft eingegangen. Die berüchtigte„Internationale Liga gegen den Raſſismus und Antiſemitismus(LI CA)“ veröffentlicht einen„Proteſt“ gegen die ten— denziöſe Interpretierung des bedauerlichen Attentates(11). g (gez.) Dr. Brandt. Die unzühligen Abrahams in Paris eiberte über den Ichmuggel mit polniſchen Päſſen Paris, 8. November. Auch die Pariſer Abendblätter beſprechen ausführlich den feigen Anſchlag des Juden Grynſzpan. Die„Liberté“ weiſt darauf hin, das Grynſzpan auf keinen Fall überſehen habe. daß der Mörder des Hetman Petliura. der Jude Moſes Schwarzbard, nach einer geſchickten Verteidigungsrede des Rechtsanwalts Campinchi(ietzigen Kriegsmarineminiſters) freigeſprochen wurde. Auf Grund eigener Unterſuchungen hat das Blatt intereſſante Feſt⸗ ſtellungen gemacht, die einen ſeltſamen jüdiſchen Schmuggel mit polniſchen Päſſen enthül⸗ len. So hat die„Liberté“ im Anzeigenteil einer großen Pariſer Zeitung in der Sparte „Gefunden— Verloren“ in der Zeit vom 15. Februar bis zum 13. Oktober dieſes Jahres 16 Inſerate feſtgeſtellt, in denen der Ver⸗ luſt von polniſchen Päſſen angezeigt wurde. Intereſſant iſt. daß am 9. Juni 1938 eine Anzeige erſchien, in der ein gewiſſer Grynſzpan um Wiederbringung ſeines verlore⸗ nen Paſſes bittet.„Liberté“ fragt, ob das der Attentäter Grynſzpan geweſen ſei. Das Blatt weiſt dann darauf hin. daß der bei dem Atten⸗ täter gefundene Paß falſch ſei und fragt. wer ihm dieſen Paß beſorgt habe, und was hinter dieſer Serie von Inſeraten angeblich verlorener nolniſcher Päſſe ſtehe? Sei es nicht ſonder⸗ bar. daß man in Paris ſo viele polniſche Päſſe verliere. Der Leitartikler der„Liberte“ betont. daß Grynſzpan, ehe er zum Mörder geworden ſei. jener Armee heimlicher Emigranten angehört habe, die in Tauſenden von Pariſer Wohnun⸗ gen Komplotte ſchmieden und aller⸗ lei Untaten vorbereiten. Man be⸗ haupte, daß die franzöſiſche Polizei nur die in den Hotels lebenden Ausländer überwachen und unmöglich alle die unzähligen Abra⸗ hams entdecken könne. Das ſei nicht weſentlich. Dagegen ſei aber weſentlich, daß weder die franzöſiſche Regierung noch franzöſiſche Politiker es vermocht oder gewollt hätten, bei den Fran⸗ zoſen ein nationaliſtiſches Bewußtſein zu ſchaf⸗ fen, um all dieſen Abſchaum der Herſchel und Co. aus ihren Schlupflöchern zu vertrei⸗ ben. und zwar allein ſchon durch den franzöſi⸗ 255 Zorn und durch die franzöſiſche Verach⸗ ung. „Temps“ fordert eine ſchärfere Ueberwachung der Ausländer und Ausweiſung derjenigen, die ſich als Schädlinge erweiſen ſollten. Vor allem müſſe ſich Frankreich gegen die Zulaſſung neuer Fremder wehren. Ein regelrechles Komploll Stärkſte Empörung der italieniſchen Preſſe Rom. 8. November. Das feige Attentat des jüdiſchen Mordbuben auf Botſchaftsſekretär vom Rath. das in Rom ſofort nach ſeinem Bekanntwerden in politiſchen und journaliſtiſchen Kreiſen ſtärkſte Entrüſtung und lebhafteſtes Bedauern bervorgerufen hatte, bildet am Dienstag eines der Hauptthemen der römiſchen Preſſe. In den Aeberſchriften kennzeichnen die Blät⸗ ten den hinterliſtigen Anſchlag als eine neuerliche Provokation des Welt⸗ judentums und betonen, daß die internatio⸗ nale Judenclique, die zweifellos hinter dem Mörder ſtehe, wieder eine ungeheure Schuld auf ſich geladen habe. Ein achlfacher Mörder Prag, 8. November. In Tabor verhafteten die tſchechiſchen Sicher⸗ heitsbehörden einen gewiſſen Anton Stanel unter dem Verdacht, in Prag vor einigen Mo⸗ naten die Straßendirne Anna Kindl ermordet zu haben. Nach längerem Verhör geſtand der Verhaftete, die Tat begangen zu haben. Außer⸗ dem bekannte er ſich zu ſieben weiteren bisher un aufgeklärten Morden. In der Mehrzahl handelt es ſich auch hier um Luſt morde. Der Sprung in den Kleinen Bell Selbſtmord des Blitzzugführers Hadersleben, 8. November. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, litt der Führer des Blitzzuges„Mittel⸗Jüte“, der ſich in 1 vergangenen Woche in den Kleinen Belt ſtürzte, nachdem er ſeinen Zug auf der Brücke zum Stehen gebracht hatte, ſeit längerer Zeit an einer Krankheit, die ihm zeitweiſe unerträg⸗ liche Schmerzen bereitete. Wahnſcheinlich hatten ihn dieſe Schmerzen wieder überfallen und zu dem Entſchluß getrieben, ſeinem Leben ein Ende zu bereiten. Da die Frage aufgetaucht war. ob ein plötzlicher Ausfall des Zugführers den Motorblitzzug gefährden könne, wurde von ver⸗ antwortlicher Seite mitgeteilt. daß— wie auch in anderen Ländern— ſtets ein Reſerveführer mitfahre. und ferner der Fahrer, um den Zug in Bewegung zu halten, mit ſeinem Fuße auf einem Knopf ſtehe. Werde der Fuß herunter⸗ 5 bleibe der Zug ſofort automatiſch ſtehen. Fellſamer Unglücksfall Von einem toten Fiſch gebiſſen Kapſtadt. 8. November. Das Opfer eines ganz ſeltſamen Unglücks⸗ falles wurde ein Bildberichterſtatter in Durban (Südafrika). Dort hatte man einen Hai von rieſigen Dimenſionen gefangen, getötet und an Land gebracht. Um das gewaltige Gebiß des Tieres auf dem Bilde recht deutlich ſichtbar zu machen. öffnete der Photograph mit einigen Hilfskräften den Rachen des toten Haifiſches und bemühte ſich. ihn mit einem Stock auf⸗ geſperrt zu erhalten, Dabei widerfuhr ihm das Unglück, daß der Stock ausglitt und der Rachen mieder zuſchnappte Das ſcharfe Gebiß traf den rechten Arm des Bildberichterſtatters ſo ſchwer, daß der ganze Arm amputiert werden mußte. Role Bomben auf Jiviliſten 99 Tote, 180 Verletzte in Cabra. Bilbao, 8. Nov. Die Zahl der Todesopfer des ruchloſen Bom⸗ benangriffs ſowjetſpaniſcher Flieger auf die Zivilbevölkerung des Dorfes Cabra in der Provinz Cordoba hat ſich weiterhin erhöht, nachdem verſchiedene Schwerverletzte ihren Verwundungen erlegen ſind. Wie die letzten Meldungen beſagen, ſind 99 Tote zu beklagen, und zwar 18 Frauen, 8 Kinder, 70 Männer ſowie drei rote Gefangene, die ſich in Haft beſanden. 10 Dorfbewohner ſind ſo ſchwer verletzt, daß man jederzeit ihren Tod befürchtet; weitere 20 ſind ſchwer und 150 leichter verletzt. 5 Die roten Bomber nahmen bei ihrem An⸗ griff vor allem das Wohnviertel als Ziel, in dem die Arbeiterſchaft beſonders ſtark vertre- ten iſt. Dort hat es allein über 50 Opfer ge⸗ geben. Nachdem der Ort mit Bomben belegt war, überflogen die Maſchinen die umliegen⸗ den Felder, wo ſie Bauern, die ihrer Arbeit friedlich nachgingen, mit Maſchinengewehren niedermähten. Sie hören im Rundfunk Donnerstag, den 10. November Stuttgart 6: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. 9.20: Für Dich daheim. 10: Volksliedſingen. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 113.15: Mittagskonzert. 14: Große Soliſten berühmter Orcheſter. 16: Weißt du noch, wie's damals war? 17: Zum 5⸗Uhr⸗Tee. 18: Das deutſche Lied 18.30: Nette Kleinigkeiten. 18.45: Aus Zeit und Leben. 19: Mr ſollt's net für möglich halta! 20: Nachrichten. 20.15: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24—2: Nacht⸗ konzert. Frankfurt 6: Morgenſpruch. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30: Nachrichten. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10: Schulfunk. Volks⸗ liedſingen 11,45. Ruf ins Land. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15. Mittagskonzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14 10. Komponiſten der Gegen⸗ wart unterhalten uns. 15: Für unſere Kinder. Hänschen und Fränzchen haben Geburtstag. 16: Nach⸗ mittagskonzert 18: Aus Arbeit und Beruf. 18.30: Frauen im Rampenlicht. 19.15. Tagesſpiegel. 19.30: Der fröhliche Lautſprecher 20: Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 20.15: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22: Zeit, Nachrichten. Wetter. 22.30: Den Siegern von vangemarck. 23: Volks- und Unterhaltungsmuſik. 24—2;: Nachtkonzert. i — B.——————————————— — 88 — ———— W bee 5 9 N = — — 4 Mlinchen iſt würdig geschmückt Endloſe Pylonenreihen mil den Namen der Gefallenen München, 9. November Der ernſte und würdige Schmuck, den die Hauptſtadt der Bewegung alljährlich am 9. No⸗ vember anzulegen pflegt, iſt am Vorabend des Feiertages, dem Abend des traditionellen Tref⸗ ſens der Alten Kämpfer im Bürgerbräukeller, vervollſtändigt worden. Der Bürgerbräukeller trägt auch in dieſem Jahre nur ganz einfachen und ſchlichten Schmuck: wenige Hakenkreuzfahnen ſind an den Wänden des Saales angebracht: ein dichtes Fahnenſpalier aber, leuchtendes Rot, flammend wie die Begeiſterung derer, die am 9. Novem⸗ ber 1923 für das deutſche Volk den Marſch zur Feldherrnhalle antraten. zieht ſich vom Bürger⸗ bräukeller hinab zur Marſchſtraße des 9. No⸗ vember. Zur Erinnerung an den hiſtoriſchen Marſch iſt das Eingangstor zum Bürgerbräu⸗ keller ganz in friſches Tannengrün gekleidet, in das in goldenen Lettern die Zahlen 1923—1938 eingebettet ſind. Wo ſich die Roſenheimer Straße zu den Lud⸗ wigsbrücken ſenkt, beginnt nun wieder die end⸗ los ſcheinende Zahl der Pylonen mit den Namen all der Männer, die ihre Treue zu Adolf Hitler und ihren Kampf für ein neues Deutſchland mit dem Leben bezeugten. Es ſind ihrer noch mehr geworden, denn nun ſind auch die Märtyrer der Oſtmark dazu gekom⸗ men. Den ganzen Marſchweg begleiten auer über die Straße geſpannt breite Fahnentücher mit dem Hakenkreuz auf goldenem Grund und den Opferrunen. Beſonders eindrucksvoll iſt das Bild von der Theatinerſtraße ab, wo die Häuſer eng zuſam⸗ menrücken und die beiden Pylonenreihen den Strom der Alten Kämpfer in ihre Mitte neb; men. Wie anders aber das Bild. das der zweite Teil des Zugweges durch die Brienner Straße zum Königlichen Platz und zu den Ehrentem⸗ peln bietet. Auch hier hängen breite Hakenkreuz⸗ fahnen über den Straßen: aber es iſt nicht mehr das ſtumpfe Rot des Opferweges, es iſt das leuchtende Rot des Sieges der Bewegung, den die Vorkämpfer und Weg⸗ bereiter des heutigen Reiches eingeleitet haben. und den der Führer nunmehr vollendet hat. Vom Braunen Haus ſind es nur wenige Schritte zum Königlichen Platz und zu den Ehrentempeln mit den Sarkophagen der Sech⸗ zehn vom 9. November 1923 und zu den monu⸗ mentalen Führerbauten— zu den erſten Op⸗ fern des geiſtigen Aufbruches der Nation und zu den ſteingewordenen Denkmälern ihres von Adolf Hitler zur böchſten Erfüllung geführten Siegee! Die Veranſtaltungen des 8./9. November wur⸗ den mit einem Empfang der in⸗ und ausländi⸗ ſchen Preſſe eingeleitet, bei dem Oberbürger⸗ meiſter Reichsleiter Fiehler über den Sinn des 9. November ſprach und der 16 Toten von 1923 gedachte. Beförderungen zum 9. November In den Gliederungen der 15 DAB. Berlin, 8. November Die Nationalſozialiſtiſche Partei⸗Korreſpon⸗ denz gibt folgende Beförderungen in den Glie⸗ derungen der NS DAP. bekannt: SA. Anläßlich des 15. Jahrestages des 9. No⸗ vember 1923 ſprach der Oberſte SA.⸗Führer Adolf Hitler folgende Beförderungen aus: Oberſte SA.⸗Führung: 1. SA.⸗Führerkorps: Zu Obergruppenführern: der Ver⸗ bindungsführer der SA. zur deutſchen Polizei, Gruppenführer Graf von Helldorf; der als SA.⸗Führer z. V. eingeteilte Gruppenführer Artur Rackobrandt; der dem Führungshaupt⸗ amt zugeteilte Gruppenführer Wilhelm Frei⸗ herr von Schorlemer; zu Gruppenführern: der Chef des Gerichts⸗ und Rechtsamtes, Brigadeführer Leopold Damian; der Chef des Amtes Soziale Fürſorge, Brigadeführer Franz Bock; zu Brigade führern: die Oberführer Friedrich Klähn, Karl Horn, Hans von Helms, Julius Goerlitz, Guſtav Behrens; zu Ober führern: die Standartenfüh⸗ rer Erich Neidigk, Theodor Hartig, Erwin Kübler, Erich Beck, Arnold Lentzen, Otto Güm⸗ bel, Ernſt Alms, Artur Ledy, Werner Trzebia⸗ towſky, Cäſar Siebe, Richard Suchenwirth, Karlheinz Pintſch, Werner Kropp, Martin Seidel, Heinz Pernet. 2. Sanitätsführerkorps: Zum Sanitätsobergruppenfüh⸗ Zum Sanitätsobergruppenführer der Beauf⸗ tragte der Oberſten SA.⸗Führung zum Reichs⸗ ärzteführer, Sanitätsgruppenführer E.Ketterer; zum Sanitätsbrigadeführer; Sanitätsoberführer Ernſt Wegner; zum Sanitätsoberführer: Sa⸗ nitätsſtandartenführer Rudolf Holzgrave. SA.⸗Standarte Feldherrnhalle: 1. SA.⸗Führerkorps: Zum Brigadeführer: der ſtellvertre⸗ tende Führer der Standarte Feldherrnhalle, J Oberführer Max⸗Joachim Wienandt: zum Oberführer: der mit der Führung des Sturmbannes II der Standarte Feld⸗ herrnhalle beauftragte Standartenführer Joſef Bimeslehner. Es wurden befördert zu S A.⸗Ober⸗ gruppenführern: die SA.⸗Gruppen⸗ Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen, Prinz Philipp von führer 15 0 Fritz von Pfeffer, Heſſen, Ludwig Siebert, Gauleiter Karl Roever, Gauleiter Franz Schwede⸗Coburg, Chriſtian Mergenthaler, Kurt Günther, Gau⸗ leiter Alfred Meyer.. Es wurden befördert zu Gruppenfüh⸗ rern: der Gauleiter des Gaues Oberdonau Auguſt Eigruber, die SA. ⸗Brigadeführer Achim von Arnim, Michaelis, Heinz Haake, Max Linsmayer, Walter Nibbe, Siegfried Uiberreither, Walter Köhler, Jonathan Schmid, Stellvertretender Gauleiter Artur Görlitzer. Es wurden befördert zu Brigadefüh⸗ rern: der SA.⸗Führer Heinrich Hofmann, die SA.⸗Oberführer Hans Zöberlein, Hans Höflmayr, Alfred Raabe, Ernſt Porath, Willi Veller, Helmut Seifert, Walter Zähle, Erich Haucke, Walter Schmidt, Friedrich Voigt. * Der Reichsführer h beförderte zum 9. No⸗ vember 1938: Zu ⸗Brigadeführern: Dr. Artur Gütt, Walter Oberhaidacher, Franz Breithaupt, Theo Croneiß. 880. Der Führer beförderte zum 9. November: Zu Hauptbannführern: eichsjugendführung: Werner Heß, Franz Peppe; Gebiet Kurmark: Oskar Bartſch; Ge⸗ biet Nordſee: Paul Reck; Gebiet Thüringen: Hans Siegel; Gebiet Bayeriſche Oſtmark: Karl Schäfer. Keine Waffen in jüdiſche Hände Eine erfolgreiche Aklion des Berliner Polizeipräſidenlen Berlin, 8. November. Angeſichts des geſtern erfolgten jüdiſchen Mordanſchlages in der deutſchen Bot⸗ ſchaft in Paris gibt der Polizeipräſident von Berlin der Oeffentlichkeit das vorläufige Er⸗ gebnis bekannt, das eine allgemeine poli⸗ tiſche Entwaffnung der Juden Berlins, die in den letzten Wochen in An⸗ griff genommen wurde bisher gehabt hat. Der Poltizeipräſident hat ſich, um die öffent⸗ liche Sicherheit und Ordnung in der Reichs- hauptſtadt aufrechtzuerhalten. auf Grund eini⸗ ger Einzelfälle veranlaßt geſehen, eine Waffen⸗ kontrolle bei der jüdiſchen Bevölkerung Berlins durchzuführen. Dies iſt den Juden durch die Polizeireviere kürzlich zur Kenntnis gebracht worden— worauf, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, bei denen ein ausdrückliches Verbot des Waffenbeſitzes ausgeſprochen werden mußte die in jüdiſchem Beſitz bisher befindlichen Waffen bei der Polizei von den Juden, die kei⸗ nen Waffenſchein haben, freiwillig abgegeben wurden. Das vorläufige Ergebnis zeigt deutlich, welch eine Unmenge von Waffen ſich noch bei den Ju⸗ den Berlins bisher befanden und noch befinden. Die Aktion erzielte bis zum heutigen Tage die Sicherſtellung von 2569 Stich⸗ und Hiebwaffen, 1702 Schußwaffen und rund 20 000 Schuß Mu⸗ nition. Sofern nach Abſchluß der Waffenaktion noch ein Jude im Beſitz einer Waffe angetroffen wird, wird der Polizeipräſident in jedem einzel⸗ nen Falle mit größter Strenge vorgehen. Roler Gegenangriff am degre Der bolſchewiſtiſche Vorſtoß geſcheitert. Bilbao, 9. Nov. Für den Einbruch am Segre⸗Fluß ſüdweſt⸗ lich von Lerida hatten die Bolſchewiſten etwa 20,000 Mann konzentriert. Die na⸗ tionale Heeresleitung warf ſofort nach Be— kanntwerden des roten Vorſtoßes auf das rechte Ufer des Fluſſes Kavallerie aus Fraga in das bedrohte Gebiet, der es in überraſchen⸗ dem Huſarenſtreich gelang, die bolſchewiſtiſchen Vorbuten zurückzutreiben. Heller Mondſchein machte es in der darauffolgenden Nacht mög- lich, das Feuer der inzwiſchen herangezogenen Artillerie auf die roten Stellungen zu konzen— trieren. Am Dienstagmorgen griff dann die nationale Infanterie vom Norden und Süden an. Es gelang ihr, die feindliche Einbuchtung einzudrücken, wobei die Roten ſchwere Ver⸗ luſte erlitten. Verſchiedene bolſchewiſtiſche Ab⸗ teilungen wurden abgeſchnitten, und daher iſt die Zahl der Gefangenen— über die noch keine genauen b vorliegen— außer- ordentlich groß. Rückerobert wurden auch die Ortſchaften Aytona und Soſes. Die nationa— len Truppen ſind nahezu in ihre alten Stellun⸗ gen zurückgekehrt, ſo daß der Vorſtoß der Bolſchewiſten am Segre als geſcheitert zu gel⸗ ten hat. 1 Eln Tatsachenbericht (9. Fortſetzung) ſchien der Teufel loszuſein! höchſtſätzen ſpielend, war er in ſtarkem Ver⸗ Aber heute Immer mit den abends um 10 Uhr plötzlich luſt. Er ſchnaufte erregt— die Bankdirektoren atmeten beſeligt auf und freuten ſich ſchon, daß eine Anleihe bei Rothſchild überhaupt nicht mehr nötig ſein werde. Da packte den Prinzen der Galgenhumor. Er drückte grinſend einem der ihn umdrängenden kleinen Schnorter eine Hand voll Scheine in die Fauſt: „Nun ſpielen Sie einmal!“ Der Mann ſetzte. Gewann. Und dieſer Ge⸗ winnſt war die Wendung in dieſem Giganten⸗ kampf gegen die Bank. Der Prinz gewann fort⸗ an Schlag auf Schlag; er hatte ein derart un⸗ ſinniges Glück, daß die Bank in kürzeſter Zeit am Ende angelangt war. Ein letzter Satz von 10 000 Franken ſtand— der Prinz gewann auch ihn— und man konnte den Gewinnſt nicht mehr auszahlen— Das Chaos brach los im Spielſaal: „Die Bank iſt geſprengt!“ Da zog ſich Prinz Charles Lucian Bonaparte mit einem Tagesgewinn von nicht weniger als 560 000 Franken befriedigt zurück. Vorſicht iſt die Mutter der Weisheit Noch in der Nacht wurden von der Direktion die Aktionäre der Spielbank zuſammengetrom⸗ melt. Niemand wußte Rat. Man ging damit um, kurzerhand die Bank überhaupt zu ſchlie⸗ ßen— denn am nächſten Tag würde man nicht mehr imſtande ſein, auch nur unerhebliche Gewinne auszuzahlen. Sollte man das dem„guten Ruf“ von Hom⸗ burg antun? Man raufte ſich Haare und Bär⸗ te. Der 1 tagte. Noch immer war man auf keinen Ausweg gekommen. Da ſtürzte ein Agent keuchend herein zu der verſtörten Ver⸗ ſammlung und meldete atemlos: „Unbegreiflich! Vor einer Stunde iſt Prinz 2 Lucien Bonaparte vom Homburg ab⸗ gereiſt!“ 5 Tableau! Man ſtarrte ſich an. Man konnte die Nachricht nicht faſſen. Aber ſie ſtimmte. Der Prinz war in ſich gegangen, plötzlich weiſe ge⸗ worden: anſtatt weiter ſein Glück zu verſuchen und vielleicht Kataſtrophen zu erleben, hatte er es vorgezogen, ſich mit ſeinem Rieſengewinn ſtill heimwärts zu begeben. Die Verſammlung atmete erlöſt auf. Die Bank wurde nun nicht geſchloſſen. Das Spiel konnte weitergehen, man rechnete nicht zu Un⸗ recht auf neue Betriebsmittel aus den Verlu⸗ ſten der übrigen Spieler. Aber gleichzeitig eufzte man melancholiſch auf— weinte heim⸗ lich dem Rieſenvermögen blutige Tränen nach, das der Prinz davongeſchleppt und das bei grö⸗ ßerer Verbiſſenheit ſeinerſeits vermutlich doch eines ſchönen Tages wieder in die Säckel der Bauk zurückgefloſſen ſein würde Nun, noch wat nicht aller Tage Abend. Je⸗ der wußte, daß nichts ſo ſehr zum Weiterſpie⸗ len reizt wie ein Gewinn, der die Phantaſie zu Träumen anregt, die dem Spieler die mühe⸗ loſe, raſche Exrraffung uferloſer Schätze vor⸗ piegelt. Und doch: es war der Abend aller Tage, in dieſer Hinſicht wenigſtens: Prinz Die Thronrede des Aklive Förderung des London, 8. November. König Georg VI. eröffnete am Dienstag in traditioneller Form unter großem Gepränge das Parlament. Die Straßen. durch die das Kö⸗ nigspaar zum Parlament fuhr, waren von Menſchenmaſſen dicht umſäumt. Im Weſtminſterpalaſt wurde das Königspaar von den höchſten Beamten des Staates empfan⸗ gen. Von hier aus begaben ſich der König und die Königin in das Oberhaus, wo der König vom Thron aus an die Mitglieder beider Häu⸗ ſer die Thron rede hielt. „Meine Beziehungen zu ausländiſchen Mäch⸗ ten“, ſo führte der König einleitend aus,„ſind weiter freundlich, und meine Regierung wird alles in ihrer Macht liegende tun, um die Ent⸗ wicklung eines, guten Verſtehens im Geiſt der emeinſamen engliſch⸗deutſcher Erklärung. die n München am 30. September abgegeben wurde, zu fördern. Das Abkommen, das im April zwiſchen meiner Regierung und der ita⸗ lieniſchen ausgehandelt wurde, wird jetzt in Kürze in Kraft geſetzt werden. Ich glaube, daß dieſe Handlungen die traditionellen guten Be⸗ ziehungen, die in ſo glücklicher Form und ſo lange zwiſchen unſeren beiden Ländern beſtanden haben, bekräftigen, und ſomit die Sache des europäiſchen Friedens för⸗ dern werden.“ Der König wies dann darauf hin, daß er den König von Rumänien zu einem Beſuch noch in dieſem Monat, und in den franzöſi⸗ ſchen Staatspräſidenten zu einem Beſuch im Frühjahr eingeladen habe. Weiter teilte der König mit, daß er vor Abſchluß ſeiner Kanada⸗Reiſe im Sommer nächſten Jahres auf Einladung des Präſidenten die Vereinig⸗ ten Staaten beſuchen werde. Auf den Spanienkonflikt eingehend. erklärte— VI., die engliſche Regierung werde, während ſie weiter an der Politik der Nichteinmiſchung feſthalte, in jeder Weiſe die Wiederherſtellung des Friedens in jenem Land unterſtützen. Sie werde ebenfalls jederzeit be⸗ teit ſein, falls die Parteien im fernöſt⸗ lichen Konflikt das wünſchten, an einer Regelung mitwirken. die in dieſem Gebiet einen dauernden Frieden ſicherſtelle Weiter ſtellt der König feſt, daß die Maß⸗ men zur Aufrüſtung und zur Ausdehnung der Verteidigungsſtreikräfte beſchleunigt und duch u. Tragik am Spieltisch- Von Casanova his DostoewsR von Curt Corrinth Bonaparte kehrte nicht mehr nach Homburg zu⸗ rück! So tat man das Einzige, was übrig blieb: man nützte die Bankſprengung zu ungeheuer⸗ licher Reklame für Homburg aus:„Seht her, was hier alles möglich iſt! Verſucht euer Glück!“ Bunter Reigen aus allen Ständen Der Kurfürſt von Heſſen verſpielt ſeine Orangerie Das war noch in den Anfangszeiten der be⸗ rühmteſten Spielbank des 19. Jahrhunderts, nämlich der zu Homburg. Hier kehrte Jahr für Jahr unter anderen Gaſten auch der Publitiſt Varnhagen von Enſe ein und entrüſtete ſich weidlich über die im Kurſaal angetroffenen Fürſtlichkeiten, unter denen er vor allem den Kurfürſten von Heſſen, Wilhelm II., übel vermerkte. „Im Spielſaal“, ſchreibt er in ſeinen Tage⸗ büchern,„den Kurfürſten von Heſſen bei der Arbeit zu ſehen; er ſpielt den ganzen Tag, ſitzt krumm vorgebogen auf die Karten ſehend und ſchiebt das Geld hin und her; ein widerwärti⸗ ger Anblick, der deutſche Fürſten mit dem Spie⸗ lervolk und mit dem Golde nochmals das Blut ſeiner verkauften Untertanen ſchnöd vergeu⸗ dend.“ Damit ſpielte Varnhagen auf die Tatſache an, daß die Fürſten des nachmaligen Kurheſſen in der vornapoleoniſchen Zeit ihre Landeskin⸗ der als Soldaten gegen ſchweres Geld insbe⸗ ſondere nach England verkauften, das mit ihnen zum Beiſpiel ſeinen beſchwerlichen Krieg gegen die aufſtändiſchen Kolonien in Nordamerika führte. Und nun wurde dieſer Reichtum am Spieltiſch leichtſinnig vertan. Varnhagen be⸗ richtet ſogar von einer Ohrfeige, die der Kur⸗ fürſt von einem Spieler, der ſeinen Platz ein⸗ genommen hatte und ihn nicht kannte, erhalten haben ſoll. Aber nicht dieſe Ohrfeige war es, die dieſen Kurfürſten unter die berühmten Spieler ein⸗ gereiht hat. Sondern: Der Fürſt verlor einfach Unſummen. Und eines Tages war er ſo weit, daß er ſich von der Spielbank tauſend Napoleonder zum damaligen Kurs von 9 Gulden 27 Kreuzer das Stück leihen mußte. Er verlor die ganze Summe prompt— und mit der Rückzahlung haperte es bedenklich. Nach einiger Zeit bezahlte er 3450 Gulden, erbat aber die Erlaubnis, den Reſt mit den Bäumen ſeiner damals ſehr berühm⸗ ten, Orangerie bezahlen zu dürfen. Die Bank ging darauf ein— und von da ab ſtanden zu beiden Seiten des Eingangs zum Kurhaus die mit den goldroten Früchten behangenen Bäume aus der fürſtlichen Orangerie— eine Tatſache, die beträchtliches Aufſehen in Europa erregte. Als dieſer Spieler-Fürſt ſtarb, forderte ſein Nachfolger von der Spielbank die Herausgabe der damals koſtbaren Bäume, da dieſe zum Fi⸗ deikommis gehörten und dem Vermögen daher von ſeinem Vater auf widerrechtliche Weiſe ent⸗ nommen worden ſeien. Die Bank verweigerte dieſe Herausgabe— ſie ſei unſchuldig daran, daß der Kurfürſt eine dem Hausgeſetz zuwider⸗ laufende Veräußerung vorgenommen habe. Und ſo blieben die verſpielten Bäume im Beſitz der Bank.(Fortſetzung folgt) engliſchen Königs Friedens in Europa ergänzt würden. Die Probleme der zivilen Verteidigung einſchließlich der einer wirkſamen Nutzbarmachung der Quellen der Nation für einen freiwilligen Dienſt würden in Zukunft die ungeteilte Aufmerkſamkeit des Lordſiegelbewah⸗ rers finden. In dieſem Zuſammenhang gab der König der Hoffnung Ausdruck. daß die aktive Förder ung des Friedens in Eu⸗ ropa, die das ſtändige Ziel ſeiner Regierung ſei, zu einem größeren Vertrauen führen und der Ausweitung von Handel, Induſtrie und Be⸗ ſchäftigung einen neuen Impuls geben werde. Schließlich kündigte der König eine Reihe von Reformmaßnahmen auf dem Gebiet der Geſundheitsfürſorge. des Strafgeſetzes und der Induſtrie an. weiter Maßnahmen zur Abände— rung des Verſicherungsgeſetzes und der Arbeits⸗ loſenverſicherung. Schließlich ſollen Schritte ge⸗ tan werden, um mit den Slums aufzuräumen und der Ueberbevölkerung Schottlands zu ſteuern. Kleine poliliſche Nachrichlen Sudetendeutſche, die am 1. 11. 1938 das 17. Lebensjahr vollendet haben, nicht älter als 24 Jahre ſind und noch nicht gedient haben, können ſich, falls ſie das Reifezeugnis einer höheren Lehranſtalt beſitzen oder es vorausſicht⸗ lich bis zum Frühjahr 1939 erlangen werden, in der Zeit vom 10. 11. bis 15. 12. 1938 zum 8 als Fahnenjunker im Herbſt 1939 mel⸗ en. 5 Die Polizeidirektion in Prag hat die Tätig⸗ keit der„Liga für Menſchenrechte“ in der Tſchecho⸗Slowakei mit dem Sitz in Prag eingeſtellt. Die Freimaurerloge„Ludwig Piette zur Aufrichtigkeit und Treue in Pilſen hat ſich freiwillig aufgelöſt. Am Vorabend des 15. Jahrestages des 9. No⸗ vembers 1923 marſchierte zum erſten Male eine Abteilung der S A.⸗Standarte„Feld herrnhalle“ unter Gewehr durch die Hauptſtadt der Bewegung. Bei dem Marſch durch die Straßen der Stadt wurden die Män⸗ ner der Standarte, die in ihrer braunen SA.⸗ Uniform und unter Gewehr einen vorzüglichen Eindruck machten, von der Bevölkerung f i begrüßt ng freudig * 8 111 n bolt ma dür bon dabe it wah det Hebe zu d 0 5 burt re * 7 Jeder muß verſtehen, daß ſein Geben überhaupt nur dann im Sinne der Her- ſtellung einer wirklichen Volksgemeinſchaft einen Wert hat, wenn dies ſein Geben für ihn ein Opfer bedeutet. Adolf Hitler. kintopf ja— aber kEinlopf wie? f Wenn wir uns am Eintopf⸗Sonntag ein⸗ mal die Mühe machen würden, unſeren guten Freunden und Bekannten ein wenig in den Topf zu gucken,— es kämen ſicher allerhand Ueberraſchungen dabei heraus. Auf die Frage: Ja, haltet ihr euch denn nicht an die Be⸗ ſtimmung, daß feder deutſche Volkzgenoſſe einen Tag im Monat ſeinen Eintopf ißt, un⸗ abhängig davon. ob er ſein Scherflein ge⸗ geben hat oder nicht?“, bekommt man die verſchiedenſten und nicht unintereſſanten Ant⸗ worten:„Ach weißt du, ich eſſe doch die ganze Woche Eintopf. da will ich es mir Sonntags einmal gut gehen laſſen. Und im übrigen zahle ich ja,— alſo?“ Eine zweite Intwort lautet:“ Gott, ſo iſt das doch garnicht ge⸗ meint, Hauptſache iſt, wir zahlen.“„Glaubſt du denn, die anderen halten ſich doran?“— Weiter:„Ooch nee, unſer Vati kriegt ja im⸗ mer Zuſammengekochtes, das darf ich ihm nicht antun, Sonntags auch noch!“ Beliebig zu ergänzen ſind dieſe Auffaſſungen und Aeußerungen unſerer lieben Freunde, die— im Licht eines echt ſozjalen Gefühls betrachtet, verraten, daß doch noch mancher unter uns iſt, der den wirklichen Sinn des Eintopfes nicht begriffen hat. Nicht allein auf die Spende, auch auf die innere Haltung kommt es an. An dieſem Tage ſind wir alle gleich. Wir Verdienenden bringen ein kleines Opfer, indem wir unſerem Gaumen einmal etwas weniger ſchmeſcheln. Wir beweiſen dadurch, daß wir Volksgenoſſen ſind, Kin⸗ der eines Blutes. die durch Pech und Schwefel zuſammenhalten, von denen keins das andere hungern oder leiden läßt und bei denen die Grenzen der Stände und Ge⸗ ſellſchaftsſchichten immer ſtärker ineinander⸗ fließen, aus dem Gefühl der Verbundenheit heraus. Wie es um die eigene Haltung beſtellt iſt, erfährt man am ſicherſten bei der Vorſtel⸗ lung, daß am Eintopfſonntag der Gänſebraten lieblich auf dem Tiſche duftet und ganz un⸗ verhofft würde der Führer uns einen Beſuch machen. Ich glaube, wir würden uns dann doch ſehr beſchämt und ſehr klein vor⸗ kommen. Vergeſſen werden darf bei dieſen Fragen auch nicht die moraliſche Wirkung auf die Kinder. Sie müſſen zu ihren Eltern aufſehen können, ſie müſſen und wollen gläu⸗ big ſein, um für ihre Idee ſich ſelbſt ein⸗ zuſetzen— wie ſtehen die Eltern da, wenn ſie aus Egoismus kläglich verſagen? Alſo für die Zukunft: Die Sünden, die wir gemacht haben, ſollen noch einmal ver⸗ geben und vergeſſen ſein, aber fortan wiſſen wir nicht nur, warum Eintopf, ſondern auch „wie“ Eintopf. Iris ſtindergeſellſchaft Einmal im Jahr, zum Geburtstag oder 1 irgend einer anderen feſtlichen Gelegenheit, ſollte die Mutter dem Töchterchen die Freude machen, eine kleine Geſellſchaft geben zu dürfen. Sicher wurde das Mädel ab und zu von einer Mitſchülerin eingeladen und hat dabei den Wunſch verſpürt ſelber einmal Wirtin ſpielen zu können. Die Mutter ſieht wohl ein, daß es nur nützlich ſein kann, wenn die kleine Tochter ſich früh an die Rolle einer Gaſtgeberin gewöhnt, und ſo wird ſie mit liebevoller Umſicht bei den Vorbereitungen zu dem Feſt helfen. An der Mutter liegt es ja vor allen Dingen, wenn aus einer Ge⸗ burtstagsgeſellſchaft ein wirklich feſtliches Ereignis wird. Das iſt eine Aufregung, bis die Liſte der Einzuladenden feſtſteht, denn die ganze Klaſſe kann nun einmal nicht zu Gaſte ſein. Dann müſſen die Einladungen geſchrieben werden, und natürlich beſorgt das die Kleine allein. Mit der Mutter wird dann eifrig be⸗ ſprochen. was man an dieſem Nachmittag alles anſtellen kann. Papier und Bleiſtifte werden zurechtgelegt für die Schreibſpiele. für eine kleinere Geſellſchaft ſind vielleicht ein aar Würfelſpiele gut am Platze, und dann bleibt der Mutter noch eine Hauptſorge: die Bewirtung der kleinen Gäſte. Das Mittageſſen ſoll an dem Feſttag mög⸗ lichſt einfach und leicht ſein denn Schoko⸗ lade und Kuchen werden nachher noch genug verzehrt. und ein verdorbener Magen iſt nicht ſo ſchnell wieder zu kurieren. Die Schularbeiten ſind nach Möalichkeit ſchon am Tage vorher zu erledigen, denn die Schule darf natürlich unter einer Kindergeſellſchaft nicht leiden So hat das Mädel auch genü⸗ gend Zeit, der Mutter beim Tiſchdecken und bei den übrigen Vorbereitungen zu helfen. Die Mutter ſoll das Kind ſelbſtändig die Tiſchordnung machen laſſen und ſeine kleinen Einfälle für die berückſichtigen. Die Aufgabe der Mutter iſt aber noch nicht damit erſchöpft, daß ſie die Vorbereitungen erledigt und darauf aufpaßt, daß die Schoko⸗ lade nicht umgegoſſen wird und keins der Kinder ſich den Magen verdirbt, ſie muß auch mit ihnen ſpielen können. Es ge⸗ hört ſchon ein wenig Begabung dazu. den richtigen Ton zu finden. Mit Anregungen und Vorſchlägen muß ſie bei der Hand ſein, mit klugen, freundlichen Worten muß ſie Aus⸗ einanderſetzungen ſchlichten können und ſoll Ausſchmückung des Tiſches Cloquéjerſey iſt das anziehende Material dieſes Laufkleides, das dekorative Schienen⸗ nähte aufweiſt. Foto: Niebuhr M doch nie von den Kindern als„ſtörend“ emp⸗ funden werden. Andererſeits darf ihr Ton nicht gewollt naiv klingen. denn Kinder ha⸗ ben ein ſcharfes Urteilsvermögen daſür, ob der Ton bei Erwachſenen echt iſt oder nicht. Luſtig und lebhaft und wirklich ſung muß die Mutter ſich zeigen, und wenn ſie ſich beim Spiel auf den Boden ſetzt wie die anderen, wenn ſie ihr Pfand genau ſo mühevoll wie⸗ der einlöſen muß wie die Kinder— dann hat ſie im Umſehen alle Sympathien gewonnen. Aber auch das ſchönſte Spiel muß abge⸗ brochen werden, wenn es Abendbrotzeit iſt, denn Mutter trägt die Verantwortung dafür, daß die kleinen Gäſte rechtzeitig eſſen und danach nicht zu ſpät nach Hauſe gehen. Wie man ſieht, ſind die Pflichten, die der Mutter durch eine Kindergeſellſchaft er⸗ wachſen, recht zahlreich, aber ihrem Kinde zu⸗ liebe wird ſie ſich gerne mit ihnen befaſſen. Cuxus— ein Problem, das unſere Leſer intereſſieren wird Die Anſichten darüber, was in dieſem kar⸗ en Daſein als Luxus anzuſprechen ſei, gehen ſehr auseinander.„Das Angenehme, das man ſich niemals wird leiſten können.“— ſagt der Peſſimiſt.„Das Schöne. das man ſich zu⸗ weilen leiſtet, wiewohl es Herzklopfen und ſchlechtes Gewiſſen verurſacht,“— meint der glücklichere Optimiſt.„Luxus iſt das jeweils Entbehrliche.“— ſo erklärt der Philoſoph Und wenn man auch glaubt, den Begriff mit dieſer 0 70 klar umriſſen vor ſich 0 ſehen, ſo ſind wir im Grunde doch genau o ſchlau, wie zuvor. Denn was das jeweils Entbehrlichſte iſt—— alſo in dieſer Frage ſtimmen wohl nicht zwei Menſchen auf oem Erdenrund überein. Und dennoch 2 es eine allgemeingültige Erklärung für Luxus— allerdings nur für den Luxus einer beſtimmten Epoche. Denn es 804 kaum etwas was ſo bezeichnend für eine Zeit wäre, wie das, was 5 für Luxus, für unentbehrlich, für himmelſchreiend übertrie⸗ ben hält.— Die Butter— das Volksnahrungsmittel. ohne das wir uns das Wirtſchaften und Kochen kaum vorſtellen können, war ſahr⸗ hundertelang, ja, faſt jahrtauſendelang den Völkern des Altertums unbekannt. Dabei handelt es ſich nicht um primitive, die es ſich am Genuß rohen Fleiſches genug ſein ließen, ſondern um ſo hochkultivierte Nationen wie die Griechen und Römer. Was die Kleidung betrifft, ſo verändert ſich der Begriff von Luxus ungemein. In Spanien beiſpielsweiſe war das Tragen von Unterwäche bis ins 17. Jahrhundert hinein höchſter Luxus Man trug goldgeſtickte Ober⸗ gewänder. an den ungereinigten Händen die koſtbarſten Juwelen, man aß von goldenem Geſchirr— aber ein Hemd. wer beſaß ſchon ein Hemd? Und leiſtete ſich wirklich mal ein überſpannter Grande ſo ein überflüſſiges Kleidungsſtück, ſo trug er es, bis es in Fetzen vom Leibe fiel— unter dem goldſtrotzenden Gewande. Und was für ein Geſchrei erhob ſich, als die Kreuzfahrer aus dem heiligen Land die Sitte des Strümpfe⸗ und Handſchuhtragens mitbrachten.„Ihre Hände waren von der Sonne ſo verweichlicht(). daß ſie ſich einer Handhülle bedienen mußten.“ ſo ſchrieb ein Chroniſt—„und gar bald mußte ein jedes Weyb. und ſogar die Unverehelichten, den Schuh über der Hand tragen. wiewohl ſie ihn doch nicht einmal brauchten.“ Und wenn man ſchon im alten Rom Ge⸗ ſetze gegen den Luxus gekannt hatte, ſo ver⸗ ſchärften ſie ſich im Mittelalter in den mittel⸗ europäiſchen Ländern Dieſe Geſetze, die in Form von„Reichspolizei⸗Ordnungen“ und „partikularrechtlichen Beſtimmungen“ auf⸗ tauchten, richteten ſich vorwiegend gegen den „verweichlichenden, entſittlichenden Aufwand bei— Begräbniſſen, Gaſtmählern und Kleidungsſtücken“. Die Mode 12 0. Streifen, denen in Kreuzungen und chrägſtellungen immer neue öglichteiten abgewonnen werden, Unſer Jerſeykleid zeigt eine beſonders raffi⸗ nierte Verwendung des Streifmuſters in ſchönen, gedeckten Herbſtfarben. Foto: Hoffmann M Mit dem Aufblühen der Stände boten ſich geſteigerte Möglichkeiten untereinander. Und wehe der Bauersfrau, die ſich in einer ge⸗ wiſſen Zeit den Luxus erlaubt hätte, den ge⸗ ſchweiften Gürtel zu tragen, der allein der Bürgersfrau zukam Und dieſe wieder hätte nicht gewagt den Hut zu tragen, der das Vorrecht der adligen Dame geworden war. Denn es iſt nun ſchon einmal ſo— nichts iſt ſo unentbehrlich wie der Luxus, ſagt Ana⸗ tole France. Wir Lebenden wiſſen, daß ohne ein gewiſſes Luxusbedürfnis der Maſſe, man kann es noch beſſer mit Kulturbedürfnis aus⸗ drücken, ein 70⸗Millionen⸗Volk keine Mög⸗ lichkeiten findet, ſeine Hände voll zu beſchäf⸗ tigen. Darum ſchmähe uns niemand den Luxus, welche Formen er ſich auch ausſuchen möge Geſunder Menſchenverſtand ſorgt ganz von ſelbſt dafür, daß ſeine Ausſchreitungen nicht zu ſtark werden. Wie man Groschen einſpart Wußten Sie ſchon. daß man für deutſche Beeſteaks Frikandellen, Klopſe und falſchen Haſen kein Ei zum Binden braucht? Ein we⸗ nig eingeweichte und gut ausgedrückte alt⸗ backene Semmel und 1 Eßlöffel Waſſer auf 1 Pfund Fleiſch, erfüllen den gleichen Zweck. Wußten Sie ſchon, daß man friſche Heringe — ſogenannte 4 Heringe— ganz ohne Fett wundervoll braun und knuſprig braten kannd, einerlei ob Sie den N ſofort verſpeiſen wollen oder ob Sie ihn in Mari⸗ nade einlegen. Sie laſſen eine große Eiſen⸗ pfanne ſehr, aber wirklich ſehr heiß werden und legen dann die trockengewiſchten He⸗ ringe hinein. Wenn eine Seite braun 15 wird gewendet. Die Heringe ſind ſelbſt ſo fettreich. daß ſie zum Schluß noch Soße ge⸗ bildet haben. Wenn es wieder einmal ſoweft iſt, daß wir den Groſchen zweimal umdrehen— eigent⸗ lich ſollten wir es ſa immer tun— kann man den Hering für den Königsberger Klops da⸗ durch einſparen, daß man an die Soße die Marinade von eingelegtem Hering gießt(Na⸗ türlich muß man den Speiſezettel ſo einrich⸗ ten, daß es am Abend vorher oder zwei Tage vorher eingelegte Heringe gegeben hat). Hus Groß mütterckhens Rezeptbüchlein Reiß mit Corinthen oder Roſinen. welche man gut gewaſchen dem mit Waſſer oder Milch kochenden Reiß beifügt. nachdem dieſer ein Weil⸗ chen gekocht hat Stat“ mit Zucker und Zimmt zu ſtreuen, gibt man meiſt eine Sauce von ge⸗ ſchmolzener, zur Hälfte mit Milch vermiſchter Butter, ſowie geſtoßenem Zucker apart dazu. und dieſe beiden Gerichte— wie Miſchreiß— ſtatt Gemüſe, mit Beilagen von allerlei in der Pfanne Gebratenem, vorzugsweiſe Bratwurſt. auch kaltem Aufſchnftt keſonders Schinken und dergleichen Reſte von beiden Gerichten könne wie Milchreiß verwendet werden. f Hirſe. Nachdem dieſelbe mehrmals— um den bisweilen bitteren Geſchmack zu benehmen — mit kaltem Waſſer abgeflößt worden. läßt man ſie entweder mit Fleiſchbrühe, oder mit Waſſer. Butter und Salz— im letzteren Falle momöglich mit etwas Fleiſchertrakt— oder mit Milch wie Milchreiß ausqnellen. und gibt ent⸗ weder braune Butter und dorin gebratene Zwie⸗ beln oder Speckwürfelchen. oder braune Butter, Zucker und Zimmt darüber. Auch wird in manchen Gegenden zu der in Milch gekochten Hirſe. Backobſt und Milch ge⸗ reicht, und kann der Hirſebrei ganz in der bei Milchreiß angegebenen Weiſe auch zu Pud⸗ dings und Aufläufern verwendet werden. Maccaroni auf verſchiedene Arten. In etwa 1 fingerlange Stücke gebrochen. werden dieſel⸗ ben in Salzwaſter etwa 20 Minuten gekocht. auf einem Siebe abgetropft und ſodann weiter gar verſchieden zubereitet. Man ſchüttelt ſie entweder mit reichlich friſcher Butter und geriebenem Parmeſan-, Schweizer⸗ oder ähnlichem geeianeten Käſe und etwas wei⸗ ßem Pfeffer auf dem Feuer durcheinander. bis ſie genau damit vermiſcht und heiß genug ſind oder ſchwingt auch bisweilen noch etmas Sardellen⸗ butter, auch wohl einige Löffel Rahm, oder ein Gläschen Madeira, oder Tomatenbrei oder auf⸗ gelöſte⸗Conſerve, oder auch wohl apart bereitete Tomaten⸗ NRahm⸗ oder kräftige braune Sauce mit durch. und vorzugsweiſe etwas guten Bra⸗ tenfond oder beſonders kräftige Fleiſchbrühe. und pflegt alle dieſe Schüſſeln dick mit Käſe be⸗ ſtreut zu ſervieren. Eine empfehlenswerte entfeitungskur, die ſich ohne Berufsſtörung anwenden läßt und lange Zeit durchgehalten werden kann. Das Gewicht vermindert ſich um zwei bis drei Kilo pro Monat. Morgens: Tee oder Kaffee 100 Gramm mageres Fleiſch(Rohgewicht) 50 Gramm Gurke Vormittags: 200 Gramm friſches Obſt Mittags: 200 Gramm leere Fleiſchbrühe 150 Gramm mageres Fleiſch 200 Gramm Gemüſe(Rohgewicht) 200 Gramm Kartoffeln 10 Gramm Butter(zu Fleiſch und Gemüſe) 200 Gramm gekochtes Obſt mit Sacharin 100 Gramm friſches Obſt Veſper: Tee nach Belieben, 1 Ei Abends: 2. etwa gleichwertig 150 Gramm eiſch) 200 Gramm Gemüſe(Rohgewicht) 10 Gramm Butter zur Bereitung 200 Gramm Kartoffeln 5 50 Gramm Radieschen g 100 Gramm friſches Obſt(roh oder gekocht) 50 Gramm Magerkäſe 4 Für den ganzen Tag: 100 Gramm Schrotbrot. Durch körperliche Bewegung kann die Wir⸗ kung dieſes Koſtzettels geſteigert werden. Nach Möglichkeit iſt täglich ein Spaziergang von zwei Stunden vorzunehmen. Jur Beherzigung Die Welt iſt ein Spiegel, in welchem ein leder ſein eigenes Antlitz erblickt. Wer mit aurer Miene hineinſchaut, ſieht darin ein aures Geſicht: und wer hineinlächelt, findet arin einen fröhlichen Gefährten. Thackeray Die Jugend, wenn Du alterſt, zu beneiden, Verjüngt Dich nicht und mehrt des Alters Leiden. J. Hammer. . Die Frauen können in der Welt Durch Sanftmut nur regieren. Ein Antlitz, das der Zorn entſtellt Wird jeden Reiz verlieren . —— — — 2 0 34 0 1 1 14 ben, daß er dieſes Gesine. uncl. die. te lmamne (24. Fortſetzung) Sie ſah ihn an und lächelte leicht.„Onkel Hinrich, nun muß ich dir aber ſagen, daß du auch nicht grade kurz biſt, und zeitweilig biſt du ſogar recht lang geweſen.“ Er lachte laut auf, und es klang wie eine Befreiung. „Du biſt doch Aber Geſine— das iſt nun vorbei. meine Prügel gekriegt und meine Augen wieder. Siehſt du, nun iſt der Junge dran, und das darf nicht ſein, Geſine. Das will ich nicht haben, daß er auf ſie reinfällt. Siehſt du, ſo wie ich damals beſchaffen war, da wär ich für ſie grad recht geweſen. Ich hätte ſie verdient ghabt, und es iſt die pure Gnade, daß ich vor ihr bewahrt geblieben bin. Aber der Junge, der iſt zu ſchade für ſie, der darf ihr nicht ins Garn gehen, Geſine, und ſie darf nicht Bauersfrau auf dem Boſtelhofe werden, wo mal meine Frau die Herrſchaft gehabt hat. Ich weiß ja nun jetzt, daß ſie es von vornherein nur auf den Jungen abge⸗ ſehen hatte: mit mir hat ſie ſo'n bißchen ſchön getan, zu mir hat ſie ſich auf den Hof geſchli⸗ chen und wollte gleich da ſein, wenn Karſten zurückkommt. Das mit dem Skandal von we⸗ gen der Prügelei in ihrem Hauſe, das iſt ihr ein verflixtes Schandmaul. ſehr gut zupaſſe gekommen, und mit dieſen Redensarten, daß ich ihr ſchon mal das Ob— dach geraubt habe, da hat ſie mich in Schach gehalten, wenn ich mal mit ihr ein vertrautes Wörtchen reden wollte. Na, darüber wollen wir nicht reden, und das brauchen wir ja auch nicht zu tun. Jetzt müſſen wir daran denken, daß der dumme Bengel ſie heiraten will, wenn er wiederkommt. Das hat er mir heute mit⸗ geteilt. Ihr hat er das noch gar nicht geſchrie⸗ im Willen hat. Nein, ſo weit hat er es noch nicht getrieben in ſeinen Briefen. Aber nun hat ihm was anderes den Kopf total verdreht, daß er vor Aufregung halb wahnſinnig geworden iſt und nicht mehr an ſich halten kann. Sie haben ihn nämlich mitgeteilt, daß er nächſte Woche entlaſſen wird. In ein paar Tagen kann er hier ſein, und dann iſt das Unglück da.“ „Haſt du denn vorher nie was davon ge— merkt? Sie haben ſich doch N ſchon ſeit langem geſchrieben.“ „Ja, Geſine, die Poſt, die nimmt ja Frau Roſe immer gleich in Empfang, wenn der Briefträger kommt; da habe ich nie darauf geachtet. Sie hat mir wohl ab und zu mal ge⸗ ſagt, Karſten hätte ihr auch ein paar Zeilen ge⸗ ſchrieben, aber da habe ich mir nie was bei ge⸗ dacht. Und der Bengel ſelbſt, der hat ſich na⸗ türlich nichts merken laſſen in ſeinen Briefen. Aber nun iſt mir ja das klar geworden, daß ſie dauernd von ihm Briefe gekriegt hat, und an wen ſie immer die langen Sendſchreiben los- gelaſſen hat, die der Milchwagen mitnehmen mußte. Kurzum— dies hat er ihr nun noch nicht geſchrieben, was er vorhat; er will ſie überraſchen mit ſeiner Ankunft und ſeinem An⸗ trag, das hat er ſich ausgedacht. Wenn er hier iſt und in ihre Maſchen gerät, dann iſt alles vor⸗ bei. Dann kann ich mich ruhig hinſtellen und ihm erzählen, was ſie für'ne Marke iſt, und daß ich ſie ſchon geküßt habe, und daß ſie mir Hoffnungen gemacht hat— das wird alles nichts verſchlagen, die wird ihm mit ein paar Worten alles ſo friſieren, daß er nur ihr glaubt und ſeinen alten Vater für einen eiferſüchtigen Verleumder hält. Nein, fort muß die, ehe er kommt. Aber— die hat es fertiggebracht, daß ich ihr Dank ſchuldig bin, und ich bin ein großer Bauer, und ich kann es nicht auf mir ſitzen laſſen, daß ſie in aller Welt erzählt, erſt hat Hinrich Boſtelmann mich um meine Heimat gebracht, und dann habe ich ihm das Leben ge⸗ rettet, ſodann hat er„danke ſchön!“ geſagt und mir den Stuhl vor die Tür geſetzt. Das kann ich nicht auf mich nehmen, Geſine. Und dann könnte es immer noch ſein, daß ſie entweder ſagt:„Nein, ich gehe nicht“, oder daß ſie wohl ginge, aber hernach ſich hintenrum an Karſten wieder ranmachte und ſagte:„Ihr Vater hat mich ſchnöde behandelt und mir mit Undank gelohnt“, und er fällt erſt recht auf ſie rein. Nein, Geſine, das ginge nur ſo, daß ich alles abwüſche mit Geld, mit'nem großen Haufen Geld. Dann könnt ich ihr ſagen:„Ich danke Ihnen für alles, aber nun müſſen Sie aus meinem Hauſe gehen. Hier haben Sie Geld zum Dank Da können Sie ein neues Leben mit anfangen, ganz wie Sie wollen.“ Aber ich kann ihr ja kein Geld geben, Geſche. Mein ganzes Vermögen habe ich in Kriegs- anleihe angelegt, und was Kriegsanleihepapiere wert ſind, davon wollen wir gar nicht reden. Ich müßte Land verkaufen, aber das möchte Ich habe klaren, Naman van Kad aste mir das Herz abdrücken, wenn ich deshalb den Hof verſtümmeln wollte, und außerdem darf ich das auch nicht tun ohne Karſtens Zuſtim⸗ mung. Dann muß Erna noch abgefunden wer⸗ den, das macht eine große Summe aus und wird mir womöglich noch Kopfſchmerzen ma⸗ chen, da kann ich doch jetzt den Hof nicht an⸗ greifen, um mich von meinen Dummheiten los- zukaufen! Ja, wenn ich noch Gold hätte..! Ich hatte über zehntauſend Mark in Goldſtücken liegen, die habe ich im Kriege alle abgegeben und Papier dafür gekriegt. Ich habe es ja nicht ſo gemacht wie manche Bauern, die unten auf dem Boden ihrer Futterkiſten heute noch ganze Meßſäckchen mit Goldſtücken unter dem Hafer liegen haben! Ich weiß nicht, was ich ihr geben ſoll. Aber ich könnte ſie wahrhaftig nur rausſetzen, wenn ich ihr mit der Linken die Haustür und mit der Rechten'n Haufen Gold zeigte. Gold lacht, und die iſt habgierig.“ Geſine ſagte nichts. Er ſah, wie ſie in tiefes Nachdenken verſank, Ihr junges Geſicht, über das ſo viel Leid und Sorge hinweggegangen war, und das doch ſo fröhlich aufſtrahlen konnte aus den geſegneten Tiefen des Herzens — es war wieder ernſt und unbewegt. Geſine ſah das Gold, das der alte Mann er⸗ ſehnte, als einzigen Ausweg aus ſeinen Nöten. Und für eines Gedankens Länge ſchien es ihr, als ob das Schickſal ihr das Gold hingeworfen hätte, um dieſen Weg zu beſchreiten. Sie ſah ihn vor ſich, den Berg von Gold, von einer Hexe auf ihren Hof geſchafft— war es ihr nicht in die Hand gegeben, um eine andere Hexe von Karſtens Hof zu ſchaffen...? Das Gold ſtieg lockend vor ihr auf; ſie brauchte es nur emporzuheben aus ſeincer ſchmutzigen Tiefe, und die Frau würde ſeinem Machtſpruch gehorchen. Da lag das Gold, zu Säulen geſchichtet. Ge⸗ ſine ſah es funkeln im Licht der Hängelampe, die von der niedrigen Decke des alten Bauern⸗ hauſes friedlich herabdämmerte. Sie ſah es liegen, ſie ſah die zitternden Hände des alten Mannes es aufſchichten, und ſie ſah ſeine Blicke erwartungsvoll auf die Frau ſich richten, die erſt mit abgewandtem Geſicht daſtand, mit einem hochmütigen Lächeln, um langſam ange⸗ zogen zu werden vom Gleißen des Goldes und es endlich mit einem halben, verräteriſchen Lächeln an ſich zu reißen und aus dem Hauſe zu fliehen. Und dann— was dann? Dann ſah ſie Kar⸗ ſten in dieſes Haus heimkehren und die Frau ſuchen, nach der ſeine verirrte Sehnſucht ver⸗ langt hatte— ſie war fort. Warum iſt ſie fort? fragte er, und ſie ſah, daß der Alte die Augen niederſchlug und zu ſtottern anfing und halbe Worte brummte. Der Heimkehrer aber lief fort, ſeinem Wahne nach, der mit Liſt und Gold aus ſeinem Hauſe her⸗ ausgekauft worden war, ohne aus ſeinem Her⸗ zen herausgebetet zu ſein. Sie ſah ihn ſort⸗ laufen, auf neuen Wegen ins Ungewiſſe hin⸗ ein. Und das wäre ſeine Erlöſung aus Irrtum und Gefahr... Denn erlöſt mußte er doch werden! Das ſpürte ſie plötzlich mit brennen⸗ der Klarheit. Er hatte ihr einmal geſagt, daß er an dem Tage, da ſie zur Welt kam, mit ſei⸗ nen ſiebzehn Jahren aus der Verirrung des hochmütigen Verſtandes heimgefunden habe in die Ruhe ſeines Hofes. Siebzehn Jahre darauf war er wieder ein Verirrter, wieder ein Ab- trünniger ſeines Hofes geworden. Wie ihn da⸗ mals des Hofes gewaltige Stimme aus dem Munde eines ſchlichten Schäfers zurückgerufen hatte in ſein ſchweigendes Reich, ſo mußte er auch jetzt die Stimme dieſes Hofes erhorchen, oder ſeine Seele mußte zugrunde gehen. Aber es war eine Sünde, ein vermeſſenes, unweiſes Beginnen, ihm auf Schleichwegen die Entſchei⸗ dung fortzuſtehlen mit dem Golde der Hexe. „Nein“, ſagte ſie endlich laut,„ich habe mir das überlegt. Sie darf nicht weg. Sie muß da ſein, wenn er kommt. Er iſt kein dummer Junge, er iſt ein Mann. Er muß es ſelber merken, was mit ihr los iſt. Sonſt iſt er den Hof nicht wert.“ „Aber was ſollen wir denn dabei machen, Geſine?“ „Wir wollen gar nichts machen. Ich meine, wenn er wirklich auf ſeinen Hof gehört, dann wird er auch wiſſen, was er mit ihr anzufan⸗ gen hat. Und dann kannſt du immer noch mit ihm darüber ſprechen, wie du das gutmachen willſt, was du der Roſe ſchuldig biſt.“— Es waren ſtille Tage, die Geſine mit dem alten Bauern verlebte. Sie redeten nun nicht mehr viel miteinander; ſie wußten beide, was ihr Herz erfüllte, und es war wie eine Angſt, das auszuſprechen, was als ſtummes Gebet in ihnen lebte. Am dritten Tage ihres Aufenthalts auf dem Boſtelhof kam eine ſtarke Unruhe über Geſine. War es der Abſchied, der ihr ſchon in den Glie⸗ dern zitterte... Frau Roſes Rückkehr wurde erwartet— alſo war Geſines Bleiben hier nicht länger. Sie wollte vorerſt in ihr Häuschen nach Gummern zurückkehren und dort die Be⸗ ſchlüſſe des Vormunds abwarten. Wahrſchein⸗ lich würde er es für richtig finden, auf das Anerbieten der Tante Hermine einzugehen, wenngleich Onkel Hinrich oft genug gegen die⸗ ſen Plan gemurrt und gar ſchon angekündigt hatte, er würde Geſine bei der nächſten Gele— genheit der Tante wieder fortnehmen. Aber das alles war es nicht, was ſie ſo ſehr er⸗ regte— es war ein großes Geſchehen, das ſie herannahen fühlte: die unabwendliche Entſchei⸗ dung, die in der Luft lag, war es, vor der ſie zitterte Während Geſine Lampe auf dem Boſtelhofe in der mittäglichen Stille des Hauſes ſo der Entſcheidung entgegenharrte, kam langſam ein Mann durch die Wälder, in denen der ſchwei⸗ gende Hof ſich verbarg. Karſten Boſtelmann, der Erbe des Hofes, war auf ſeiner Erde an⸗ gelangt. Mehrere Tage früher, als er erwartet hatte, war er entlaſſen; ſo war er losgefahren, nichts denkend als dieſes eine: Auf ſeiner Erde ſeiner Frau zu begegnen. Die lange Bahnfahrt war ganz erfüllt ge⸗ weſen von den Blldern dieſer zwiefachen Sehn⸗ ſucht, die ſich in ſeinem einſamen Denken ſo ſeltſam vereinigt hatten. Seine Erde— ſie war ihm in dieſen langen Jahren des fremden Lebens langſam zu einer Sage geworden, zu einem fernen Land, um welches die Worte der Freundin ſchwebten. In ihren Briefen ſchien ihm dieſe verſunkene Hei⸗ mat ſchöner aufzuſteigen, die ſtillen Dinge er⸗ hielten Namen und feierten ein glänzendes Auferſtehen aus dem Dunkel ſeiner in Qual und Entbehrung hilflos gewordenen Erinne- rungen. Auf der Bahnfahrt noch hatte er wie⸗ der und wieder ihren letzten Brief geleſen, in dem ſie von ſeinem Hofe ſchwärmte, und wie ſie ihn liebte, dieſen Hof, Alles, was ſie ſchrieb, war gewiegt von Muſik, und ſeine wider⸗ tönende Sehnſucht erhob ihre Worte zu einem brauſenden Liede der Hoffnung, darunter das ewige Rattern der Räder des Heimfahrerzuges ſich lagerte. Nun aber war er auf ſeiner Erde angekom⸗ men. Nun war der wahrhaftige, bleibende Bo⸗ den da, aus dem er gekommen, über den er ſchweigend viele Jahre gegangen war; nun trat er ihn mit ſeinen Füßen, anſtatt ihn, be⸗ ſchwingt von den Worten der Freundin, mit der Seele zu ſuchen. Schon als er die ſtille Heide zu Seiten der Kleinbahnſtrecke liegen ſah, begann eine Ver⸗ änderung ſich in ihm zu vollziehen. Die Heide im Winter, das iſt eine ungeheure Mahnung zum Ernſt und zur reinſten Beſinnung, End⸗ los iſt die weiße Ebene ausgebreitet, und den unruhvoll ſchweifenden Blick lädt nichts zum ſpielenden Verweilen, es findet das Herz kei⸗ nen lockenden Weg, ſich ſelbſt zu entweichen in das blühende Weben der Wieſen, in die ah⸗ nungsvolle Schwellung der Hügel, in die ver⸗ führeriſch weit geöffneten Arme winkender Täler. Da iſt nichts als das Land mit ſeiner dürf⸗ tigen Decke aus Heidekraut, mit ſeinen ſchlich⸗ ten Fuhrengehölzen am Rand des geſammelten Blickes. Da iſt, wie eine ſteile, reine Kerze zum Himmel ſtrebend, ein Wacholderſtrauch mitten in die Unendlichkeit geſetzt, feierlich ſchweigt er und löſcht alles unnütze Denken. Nun iſt der Wanderer mitten in der Heide: ſchnell hat er die kleine Stadt ſeiner Ankunft verlaſſen, und mit einemmal wird er von einem heißen Glücksgefühl befallen, daß niemand da iſt, der ihn abholt. Wie gut, daß er ſich nicht angemeldet hat, daß er allein dieſen Weg gehen kann ins Herz ſeiner Heimat! Er ſteht ſtill in der winterlichen Heide. Der erſte betäubende Rauſch der Heimkehr iſt ge⸗ ſchwunden, nun geht durch ſeine Bruſt ein ruhevolles Atmen, das eins iſt mit dem ſtarken Odem des Landes— dieſes Landes, das wie lein anderes geſchafſen iſt, den Verwirrten und Gehetzten zu ſich ſelber zu führen. Das Leben der letzten Jahre, das Leben auf fremder Erde und in den entrückten Gefilden der Sehnſucht wird blaß und bläſſer und ver⸗ ſinkt ins Weſenloſe. Er weiß nicht, wie es kommt, daß er ſich ſelber ſieht, wie er vor ſieb⸗ zehn Jahren hier gegangen iſt. Er ſieht ſich als Jüngling über die Heide gehen, die Stadt klebt noch an ſeinen Gliedern, er will ſie fortwerfen, Co ht by 5 Verlagsanstalt in Hamburg das fremde, hochmütige Denken herrſcht noch in ſeinem Hirn, und er will es ausſcheiden. Er iſt ſchwach und ohne Ziel, und ſo führt ihn der Ruf des Hofes unter den blühenden Apfel“ baum in der Mondnacht, und plötzlich iſt er nichts als ein Menſch, ein einfältiger Menſch, der da lauſcht und ſich hingibt den ſchweigen⸗ den Kräften der Tiefe. Wie ein heilſam⸗dunkler Trank ſtürzt die Er⸗ innerung an dieſes große Heimfinden ſeiner ſiebzehn Jahre in ſein Herz hinein. So war ich einmal, denkt er, ſo war ich ſchon einmal, ganz erfüllt mit Glück und mit Ruhe. Und lebte ſtill für den Hof und für mich, und was mir noch übrigblieb an Verlangen, das ging in die Märchen, die ich dem Kinde ſchenkte. Ein unendliches Heimweh nach jener Zeit er⸗ griff ihn. Mitten in ſeiner Heide, ſchon auf der Feldmark des eigenen Hofes, am winken den Rand ſeiner Wälder, ergriff ihn das Seh⸗ nen nach jenem geſegneten Leben, in dem ſein Herz rein und ſtark geſchlagen hatte Er kam in die Wälder, und ſein Schritt wurde langſamer. In dem breiten Gezweig der frei wuchernden Kiefern, die über den Schafſtall hinweg einander berührten, verweilte ſein Blick— ihm war, als ob eine große Welle von Kraft von fern auf ihn zuwogte. Karſten Boſtelmann kam zu den Eichen, die ſeinen Hof ſo weit umlagerten, daß die Ge⸗ bäude unter der Wacht dieſer Bäume ſich bar⸗ gen wie kleine Vögel unter den ausgebreiteten Federn der Mutter. Er kam, und das erſte was er betrachtete, war ein alter hölzerner Speicher; er ſtand und las den gemalten Spruch am Querbalken dieſes Speichers: „Es ſei denn, daß Ihr umkehret und werdet wie die Kinder, ſo werdet Ihr das Reich Got⸗ tes nicht ererben.“ Er zitterte einen Augenblick, dann ging er weiter ins Innere ſeines Gehöftes. Er ging über den leeren Hof auf das Haus zu. Der Hund ſchoß aus der Hütte und ſprang laut bellend an ihm hoch— es war eine alte Schäferhündin, die er vor elf Jahren vom Wurf eines Nachbarn erhalten und ſelbſt groß gezogen hatte. Sie bellte in unſinniger Freude — nach beinah ſechs Jahren des Fortſeins er⸗ kannte ſie ihn; ſie legte die haarigen Vorder⸗ pfoten auf ſeine Schultern Nun aber würde ſie kommen, die Frau, nun mußte er den ſchweren Gang tun vor ihr Ge⸗ ſicht, nun würde er dieſem beredten Munde be⸗ gegnen müſſen, er, der ſich umgewandt hatte in ſeine Kindheit. In die Haustür trat jetzt ein junges Weih, ein hochgewachſenes Mädchen, das er nicht kannte. Aber er ſah, daß ſie ſchön war. Die herbe Sonne des Januartages lag auf ihrem blonden Haar, das ernſt von der klaren Stirn zurückwich; die großen, grauen Augen blickten ihn an, und plötzlich hob ihre Hand ſich gegen die Augen und ſank wieder herab, und der Mund öffnete ſich, als wollte er rufen, aber es kam kein Wort. „Geſine“, ſchrie er plötzlich,„Geſine“, ſchrie er noch einmal,„iſt das denn wahr, iſt das denn möglich?“ Sie blickte ihn nun ganz ruhig an. „Onkel Karſten“, ſagte ſie,„du haſt dich aber gar nicht verändert.“ Nein— er hatte ſich gar nicht verändert, Er war der alte geblieben, der er war, als ſie zur Welt kam, als er ſie ihre erſten Schritte lehrte, als er ihr die Märchen der Heimat erzählte — derſelbe, der den Keim des Glaubens in ihr Herz gelegt hatte, den Keim, der nun aufgegan⸗ gen war in Herrlichkeit. Er ging auf ſie zu und faßte ihre Hand; ſa⸗ gen konnte er nichts. Da ſpürte ſie, daß doch ein Anderes eingekehrt war in ihn und in ſie; ſie erſchauerte und entzog ihm ihre Hand Sie wandte ſich ab und huſchte ins Haus hin⸗ ein... Er ſtand noch eine Weile ſtill, dann trat auch er ins Flett. Er ſuchte ſie, aber er fand ſie nicht.„Geſine“, rief er leiſe. Sie ant⸗ wortete nicht. Nur eine Kuh brummte und raſſelte mit ihrer Kette. Warm wehte der Ge⸗ ruch des Stalles herüber... Er ſtand im Dämmern und ſah ſeinen Schatten lang auf das Pflaſter aus eirunden Steinen geworfen. „Geſine!“ rief er noch einmal. Die Tür der Wohnſtube ging auf, der Vater trat heraus, „Vater“, rief er,„wo iſt ſie geblieben?“ Der Alte kam heran; der Sohn ſah kaum, wie langſam die Schritte waren, wie hager ge⸗ — die Glieder, wie eingefallen das Ge⸗ icht „Biſt du ſchon da, Junge...“, ſagte der Vater und gab ihm die Hand;„ſo früh hatten wir dich noch gar nicht erwartet. Na, is ja man gut. Komm rein.“ ö (Schluß folgt.) f 8 r Pre, S ns 2 u noch in en. Er hit ihn Apfel⸗ itt ex Nenſch weigene die Et⸗ ſeiner c ſchon t Ruhe. c und en, das ſchenlte delt et⸗ on auf winken⸗ 3 Seh⸗ m ſein Schritt eſweig er den teilte Belle * en, die e Ge⸗ c bar⸗ lileten s erſte lzerner malten det b Gol ing et Haus ſprang ie alte volt gtoß⸗ nude is et; order; 1 Hun ö abet t. Er 2 zul htte, jählle 1 ih gan n ſe⸗ doch f ſiei = dont et et i ant⸗ ö und 1 d im J auf um/ t ge⸗ Ge⸗ ee ee — mit neuem E e 5 S Vunie Tageschronil Gefährliches Spiel mit„Käpſele“ Gammertingen, 8. November. Eine Anzahl Schuljungen vergnügte ſich da⸗ mit, mit ſogenannten Piſtolenkäpſele einen möglichſt großen Lärm zu verurfachen. Sie kamen ſchließlich auf den Gedanken, ein Eiſenrohr mit dieſer ſonſt nur für Kinder⸗ piſtolen beſtimmten„Munition“ zu füllen. Als ſie durch einen Steinſchlag die Ladung zur Ex⸗ ploſion brachten. wurden durch die Splitter zwei Jungen ſchwer verletzt. Der eine erlitt innere Verletzungen. während der weite durch eine Verletzung der Halsſchlagader einen größeren Blutverluſt erlitt und ſofort im Ebinger Krankenhaus operiert werden mußte. Ein dritter Junge kam mit leichteren Brandwunden davon. Auf einen Laſtzug gerannt Limburg(Lahn). Ein im Limburg beſchäf⸗ tigter Arbeiter aus Dorndorf, der frühmorgens auf dem Motorrad zur Arbeit fuhr, rannte in der Weſterwaldſtraße in voller Fahrt gegen einen haltenden Laſtzug. Der Arbeiter wurde dabei tödlich verletzt. a Das todbringende Bonbon Siegburg. Das eineinhalbjährige Söhnchen eines jungen Ehepares in Niederpleis hatte ein Bonbon verſchluckt, das in die Lunge geraten war und dort ſtarke Blutungen hervorrief. Zwar brachten die Eltern das Kind eiligſt zu einem Arzt nach Siegburg und auf deſſen Anraten in die Bonner Klinik, jedoch war es nicht mehr zu retten. Das Kind iſt innerlich verblutet. ſw. Hainſtadt a. M. Als der aue rg Hans Stenger von hier ein Stück Großvieh auf den Frankfurter Schlacht⸗ und Viehhof trieb, wurde ein anderes Tier ſcheu und nahm ihn auf. und ſchleuderte ihn hoch, ſodaß er mit dem Kopf auf das Pflaſter fiel. Erſt nach mehreren Stunden kam er im Krankenhaus wieder zum Bewußtſein. Sein Be⸗ finden hat ſich inzwiſchen gebeſſert. b Ein neunfacher Einbrecher gefaßt Sigmaringen. Der freche Einbrecher, der in den letzten Tagen in der lungebung insgeſamt neun Einbruchs diebſtähle verübt hat, konnte verhaftet werden. Es handelt ſich um den ledigen Karl Glatz aus Konſtanz, der die Einbrüche bereits zugegeben und einen Teil des geſtohlenen Geldes zurückerſtattet hat. Bei ſeiner Feſtnahme hatte er einen geladenen Revolver bei ſich. Der Brand auf dem Theodorenhof Einbach(bei Wolfach). Wie bereits berichtet, iſt der 300 Jahre alte, ſehr gut erhaltene Theo⸗ dorenhof im hinteren Sulzbach durch Feuer afl worden. Es ſind zahlreiche landwirt⸗ chaftliche Maſchinen mitverbrannt, außerdem fielen 300 Zentner Kartoffeln und 2800 Garben Getreide dem verheerenden Element zum Opfer. Neben dem ſtattlichen Hofgebäude iſt auch das zwölf Metex entfernt ſtehende Speichergebäude Wagenſchuppen ein Raub der Flam⸗ men geworden. Es ſteht nur noch die Waſch⸗ und Backküche. Auf der falſchen Seite ausgeſtiegen Heidelberg. Auf der falſchen Seite ausgeſtie⸗ gen iſt ein Autofahrer aus N a. M., der ſich auf der Reichsautobahn nahe bei Hei⸗ delberg befand. Er wurde von einem anderen Perſonenkraftwagen angefahren. Mit einem Oberſchenkelbruch mußte der Mann, der durch ſeinen Leichtſinn das Unglück ſelbſt verſchuldet hat, in die Heidelberger Klinik gebracht werden. Todesſturz auf der Treppe Bruchſal. Am Montag morgen um 4 Uhr wurde im Hausflur ſeiner Wohnung der 67ähr. Uhrmacher Friedrich Kleiſer tot aufgefun⸗ den. Die Ermittlungen ergaben, 5 der alte Mann die Treppe heruntergeſtürzt iſt und ſich dabei das Genickgebrochen hat. Schmarotzer am Volkskörver Ludwigshafen. Eine 4ljährige Witwe wurde zur Anzeige gebracht, weil ſie in den letzten zwei Jahren das Wohlfahrtsamt hier um 750 RM. betrogen hat. Das Alte ſtürzt Lambsheim(Pf.), Der hieſige 25jährige Ein⸗ wohner D. gab auf einer Weiſenheimer Tanz⸗ muſik einen nicht mehr gültigen Zwanzigmark⸗ ſchein in Zahlung, der im Wert auf den Null⸗ punkt geſtürzt iſt. Das brachte ihn vor den Dürkheimer Richter. Weil D. in guten Verhält⸗ niſſen lebt und niemand ihm einen Betrug zu⸗ traut, wurde er freigeſprochen, da er angab ohne beſtimmte Abſicht gehandelt zu ha⸗ ben. Nebel behindert den Verkehr Frankfurt a. M. Der dichte Nebel, der Montagmorgen und ſtreckenweiſe auch während des ganzen Tages über dem Maingau und dem Taunus lagerte, hatte erhebliche Ver⸗ kehrsſtockungen zur Folge. Auf dem Main und Rhein konnte die Schiffahrt erſt ge⸗ gen mittag aufgenommen werden und die Schleppzüge mußten zeitweiſe unterwegs noch einmal beidrehen und ankern weil es un: möglich war, bei der geringen Sicht weiterzu⸗ fahren. Auf den Landſtraßen ſah man mit⸗ unter nur fünf Meter weit, ſodaß die Kraft; wagen nur mit äußerſter Vorſicht vorwärts ka; men. Die Fernlaſtzüge unterbrachen vielfach ihre Fahrt und warteten beſſeres Wetter ab, das ein ſichereres Fahren ermöglichte. Der un⸗ tere und mittlere Teil des Taunus lag eben- falls im dicken Nebel, wer aber auf den Feld; berg ſtieg. hatte mitunter klares Wetter, wo⸗ bei man das Nebelmeer im Maintal ſehr ſchön beobachten konnte. Das Genick gebrochen Aſchaffenburg. Ein von Miltenberg kommen⸗ der Motorradfahrer ſtürzte in einer Kurve kurz vor Eichenbühl ſo unglücklich, daß er das Ge⸗ nick brach. Nach den Feſtſtellungen der Be⸗ hörde hatte der Mann in Miltenberg einen Schoppen Wein und ein Glas Bier getrunken; dies hat ihm anſcheinend die Fahrſicherheit ge⸗ nommen. Er ſtreifte in der Kurve mit der Fußraſte den Boden, ſtürzte und wurde von der Maſchine einige Meter weit mitgeriſſen. Auerhähne in Kurheſſens Wäldern Kaſſel. Bekanntlich iſt die Reichsautobahn im Zuge der Strecke Hannover—Kaſſel— Karlsruhe innerhalb Kurheſſens bereits ſoweit fertigge⸗ ſtellt, daß Kurheſſen in nord⸗ſüdlicher Richtung vom Werratal bis nach Alsfeld auf der Auto⸗ bahn durchfahren werden kann. Bei der Fer⸗ tiaſtellung der letzten Teilſtrecke von Statlon Aulatal bis zur Gaugrenze ſind in den dich⸗ ten Wäldern bei Salzſchlirf größere Scharen Auerhähne und Hühner feſtgeſtellt wor⸗ den. Wer die Strecke befährt, kann die Tiere an manchen Tagen von der Reichsautobahn aus auf den Waldwieſen balzen ſehen. Da in den letzten Jahrzehnten in den heimiſchen Wäldern die Tiere ſelten geſehen worden ſind, iſt anzunehmen, daß ſie aus den norddeutſchen Wäldern herüberwechſelten und ſich nun ſtark vermehrt haben. Bekanntlich werden von ihnen dichte Laub. und Tannenwälder ganz beſon⸗ ders bevorzugt. Die Tiere werden von ſeiten der Forſtverwaltung eine ganz beſondere Hege erfahren. Todesſturz Pforzheim. Hier ſtürzte ſich ein 27jähriges lediges Dienſtmädchen aus dem Dachzimmer eines Kaffees in der Hohenzollernſtraße auf die Straße und blieb mit zerſchmetterten Glie⸗ dern liegen. Kurz darauf iſt die Unglückliche, die man in den Verdacht eines Gelddiebſtahls gebracht hatte, im Krankenhaus geſtorben. Der angebliche Diebſtahl iſt bisher unaufgeklärt geblieben, denn eine polizeiliche Hausſuchung verlief ergebnislos. Das Mädchen genoß den beſten Leumund. Eroͤbebenſchäden bel Wien Der Herd vermutlich ſüdöſtlich von Wien Wien, 9. November Während das Nahbeben, das am Dienstag zwiſchen 4 und 5 Uhr in Wien und Umgebung zu verſpüren war, in Wien ſelbſt nur gering⸗ fügigen Schaden anrichtete, werden aus Eb⸗ teichsdorf. Deutſch⸗Brodersdorf und anderen kleinen Ortſchaften im ſüdöſtlich von Wien ge⸗ legenen Gebiet Zerſtörungen in größerem Aus⸗ maß gemeldet. In dieſer Richtung dürfte auch der Herd des Erdbebens liegen. Die älteren Baulichkeiten weiſen dort 2—5 em breite Riſſe auf. Bei einigen Häuſern ſind Stücke bis zu 1 am aus den Mauern ausgebro⸗ chen. Zahlreiche Kamine ſtürzten ein und auch die Dächer wurden zum Teil ſtark beſchädigt. Blick in den Eine gefährliche Koſtprobe Saarbrücken. Die Saarbrücker Strafkammer verurteilte die 30jährige Margarete Rösler wegen Vergiftungsverſuches zu zwei Jah⸗ ren Zuchthaus. Die Angeklagte unterhielt mit dem Ehemann M. ein„freundſchaftliches Verhältnis“. Damit dieſer länger des Abends ausbleiben konnte, verfiel ſie auf die Idee, die Frau des M.„krank zu machen“, Durch einen kleinen Jungen ſchickte ſie ihr Streuſelkuchen, den ſie mit Kleeſalz überſtreut hatte. Der Junge wurde beauftragt zu ſagen, daß der Ku⸗ chen von Gersweiler komme. Da der Kuchen aber ſauer ſchmeckte, hat Frau M. nur eine kleine Probe davon genoſſen und den Reſt der Kriminalpolizei übergeben. Die Ermittlungen nach der Täterin verliefen zu⸗ nächſt im Sande, bis ſchließlich bei der Frau M. eine Wurſtſendung eintraf, die auch ein verdächtiges Ausſehen hatte. Es kam her⸗ aus, daß auch hier die R. die Abſenderin war. Auf entſprechende Vorhaltungen gab ſie zu, auch den Kuchen geſchickt zu haben. Die An⸗ geklagte war bei ihrer Vernehmung geſtändig. Der ſachverſtändige Chemiker ſtellte feſt, daß die angewandte Menge Kleeſalz nicht nur genügt hätte, um ernſtliche geſundheitliche Störungen hervorzurufen, ſondern daß dadurch auch ein Menſch getötet werden konnte. Der Staatsan⸗ walt ſtellte daher feſt, daß dringender Verdacht beſtehe, daß die Angeklagte die Frau des M. habe töten wollen. Ein übler Jecher Ludwigshafen. Seinen elften Beſuch vor Ge⸗ richt machte der verheiratete 32 Jahte alte E. Wilhelm aus Ludwigshafen, faſt durchweg wegen Eigentumsvergehen vorbeſtraft. Erſt im Auguſt war er in Neuſtadt wegen Zechbetruges zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden, und verſprach hoch und heilig, daß er das letzte Mal Gaſt vor Gericht geweſen ſei. Aber ſchon vier Tage danach beging er neue Schwindeleien, verübte Zechbetrügereien, erſchwindelte und Mehrere Wohnungen mußten geräumt werden, da Einſturzgefahr beſteht. Verletzungen der Be⸗ wohner ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen, wenn die Schlafenden auch mit Mörtelſtücken, die ſich von den Zimmerdecken loslöſten, bedeckt wurden Auch in Chemnitz verſpürk 88 Chemnitz, 9. November Wie in Wien und Prag wurde auch in Chem⸗ nitz am Dienstagmorgen etwa um 4.15 Uhr ein Erdbeben verſpürt. Das Beben verlief in meh⸗ teren Wellen von Oſten nach Weſten. Die Er⸗ ſchütterungen waren ſo ſtark, daß in verſchiede⸗ nen Wohnungen des Stadtgebietes ein Kniſtern in Möbelſtücken wahrgenommen wurde. Gerichtssaal ſtahl Fahrräder, um ſie zu verkaufen oder zur Deckung von Zechſchulden zu verwenden. Wei! es ſich in allen Fällen nur um kleine Beträge handelte, kam Wilhelm diesmal noch am Zucht⸗ haus vorbei. Zur Warnung gab es aber eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren. Schwere Strafen für rückſichtsloſen Einbrecher und Betrüger Frankenthal(Pf.). Das Landgericht hatte am 8. Juli den am 27. Juli 1898 in Ludwigshafen Nies Robert Butz gy wegen fortgeſetzten iebſtahls im Rückfall begangen in Tat⸗ einheit mit fortgeſetztem Betruge im Rückfall 17 wei Jahren Zuchthaus verurteilt. leſes Urteil griff die örtliche Anklagebehörde vor dem Reichsgericht an mit dem Ziele der Anordnung der Sicherungsverwahrung gegen den gefährlichen Gewohnheits verbrecher. Der 1. Straſſenat des Reichsgerichts hob das angefoch⸗ tene Urteil in Uebereinſtimmung mit dem An⸗ trage des Reichsanwalts im Strafausſpruch nur inſoweit auf, als es das Vordergericht unterlaſſen hat, für das fortgeſetzte Verbrechen des Betruges im Rückfall eine Geldſtrafe zu verhängen. In dieſem beſchränkten Umfange wird ſich alſo die Vorinſtanz noch einmal mit der Sache zu befaſſen haben. Im übrigen wurde die Reviſion als unbegründet verworfen. Der elfmal vorbeſtrafte Angeklagte fand Ende 1935 einen Arbeitsplatz. Da er mit ſeiner Kleidung vollkommen herunter war, kaufte er ſich Wäſche und Oberkleidung auf Kredit. Anfang Januar 1838 wurde ex wieder erwerbslos. Da ſeine Gläubiger auf Zahlung drängten. war ihm jedes Mittel recht in den Beſitz von Geld zu kommen. Seine Geliebte, ein bei einer Fa⸗ milie angeſtelltes Dienſtmädchen, war ihm da⸗ bei behilflich. Sie verſchaffte ihm mehr⸗ fach Zutritt zur Wohnung ihrer Dienſtherrſchaft und gab ihm Gelegenheit, einen Teil dieſer ge⸗ hörenden Sachen— meiſtens Kleidungsſtücke— im Werte von rund 300 Reichsmark zu entwen⸗ den. Die Ware veräußerte er bei einem Alt⸗ warenhändler, einen Teil verpfändete er auch auf dem Leihhaus. Auf die Geliebte geſchoſſen Die Verzweiflungstat eines jungen Menſchen Mainz. Unter dem Vorſitz von Landgerichts⸗ direktor Dr. Krug verhandelte das Schwurge⸗ richt gegen den 20 jährigen H. B. in Planig, dem zur Laſt gelegt wird, am 9. September, nachts 2 Uhr, auf ein Mädchen gleichen Alters in Planig aus einer Schreckſchußpiſtole, die da⸗ zu präpariert war, um Kugelpatronen, Kaliber 6 mm, aus ihr zu ſchießen, geſchoſſen zu ha⸗ ben, in der Abſicht, ſie zu töten, alſo ſich des verſuchten Totſchlags ſchuldig gemacht zu haben. Glücklicherweiſe ſtreifte er ſie nur an der rech⸗ ten Kopfſeite, ſodaß kein größeres Unheil ent⸗ ſtand. Der Angeklagte, der gleich nach der Tat geſtändig war, verſuchte nun, ſeine Tat dahin in einem milderen Lichte erſcheinen zu laſſen, daß er behauptet, er habe gewußt, daß er mit der Viſtole niemand töten könne, er habe das Mädchen nur erſchrecken wollen. Er findet mit dieſer Erklärung aber keinen Glauben. B. ſteht nicht ſonderlich gut mit ſeinem Stiefvater. Er lernte am 1. Mai 1987 das Mädchen kennen und lieben. Sie aber wollte keinen kleinen Landwirt heiraten, ſie hatte eine gute Schulhil⸗ dung genoſſen und wollte höher hinaus. Sie waren einander ſehr geneigt, und er wollte ihr zuliebe etwas„Beſſeres“ werden. Er wollte die techniſche Hochſchule beſuchen. Aber nicht nur ſein Vater war dagegen, ſondern auch die Eltern des Mädchens. enn lr die Lie⸗ benden treffen wollten, mußten ſie das heimlich tun, und das Mädchen kam entweder des nachts zu ihm, oder er zu ihr. Dennoch machten die Vorwürfe ihrer Eltern das Mädchen mürbe, und ſie wollte das Verhältnis löſen, nachdem ſie mit ihren Eltern eine heftige Auseinanderſet⸗ zung hatte, weil ſie mit dem Angeklagten den Kreuznacher Jahrmarkt beſucht hatte. Als daher die Planiger Kirchweihe nahte, teilte ſie ihm mit, daß ſie verreiſe. In der Tat aber blieb ſie in Planig und tanzte auch mit anderen. Der Angeklagte erfuhr dies, und nachdem er während der zwei Kirchweihnächte keinen Einlaß bei ihr fand— er hatte Stein⸗ chen zu ihrem Fenſter emporgeworfen, ohne daß ſie ihm öffnete— ſchlich er ſich am 6. Septem⸗ ber in ihr Zimmer ein, indem er über eine Mauer auf das Dach ihres Elternhaufes ſtieg und von da aus in ihre Stube gelangte, wo er ſich unter dem Bett verſteckte, Als ſie nach Mit⸗ ternacht nach Hauſe kam, kleidete ſie ſich aus und belächelte einen Brief, den ſie in ihren Schrank legte, wobei der Angeklagte glaubte, es ſei der Brief, den er ihr durch einen Dritten daſteehn ließ, worin er ſie um eine Ausſprache bat. Als ſie ſich zu Bett legen wollte, ſah ſie ihn unter dem Bett und konnte kaum einen Aus⸗ ruf des Schreckens unterdrücken. Als beide hörten, daß die Eltern des Mäd⸗ chens, die gegenüber der Stube der Tochter ihr Schlafzimmer hatten, ſich zur Ruhe begeben hatten, drang der Angeklagte in das Mädchen ein, ihm doch zu ſagen, warum ſie auf einmal ſo verändert zu ihm ſei— er halte diefe Un⸗ gewißheit nicht mehr aus. Da habe ſie, wie er behauptet, den Kopf geſenkt und geſagt:„Her⸗ mann, ich bin dich nicht wert, ich habe dich be⸗ trogen, ich habe dir die Treue gebrochen.“ Als er auf den Oeſterreicher riet, den ihre Eltern der Gauleiler zum 5A.-Obergruppenführer ernannt NSG. Aus Anlaß des 9. November hat der Führer und Oberſte SA.⸗Führer Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger zum S A.⸗Ober ⸗ gruppenführer ernannt. Bei den zahlrei⸗ chen Ortsgruppengründungen während der An⸗ fangszeit der Bewegung im Gau Heſſen⸗Naſſau war es der Gauleiter, der zugleich mit dieſen Gründungen den Befehl zur Formierung der Sturmabteilungen gab. Mit der Ernennung zum Obergruppenführer der SA. erfährt die ſchon aus der Kampfzeit herrührende enge Verbundenheit unſeres Gaulei⸗ ters mit der S A. beredten Ausdruck. ſeit Auguſt beherbergten und deſſen Zimmer neben dem der Marie lag, habe ſie ihm geſtan⸗ den, daß ſie bei dieſem in den beiden Nächten geweſen ſei. Da habe er ſich in einen ſolchen Zorn und Schmerz hineingeſteigert, daß er den Entſchluß faßte, ſie und ſich zu töten. Aber noch wollte er ſich mit ihr verſöhnen, er hing zu ſehr an ihr. Als ſie ihn jedoch aufforderte, lie zu verlaſſen und ſeine Schuhe nahm, um ſie ihm hinunter ins Erdgeſchoß zu tragen, damit er aus dem Fenſter ſpringen könne, packte ihn die Wut neuerdings. Als er ſchon am Fenſter ſaß und ſie ſich mit einem Kuß von ihm tren⸗ nen wollte, habe ex ihr die Piſtole an die Schlä⸗ fen gedrückt— als ſie rief:„Schuft, du willſt mich erſchießen!“, habe er geſagt:„Brauchſt keine Angſt zu haben, es war nur Spa 1 ſei ihr aber nachgelaufen und habe auf ſte ge⸗ ſchoſſen; als er ſie auf dem Boden liegen ſah, glaubte er, er habe ſie getroffen und floh Zur einem Nachbar, zu dem er ſagte, er habe die Maria totgeſchoſſen, man ſolle ihn verhaften. Er behauptet aber heute, er ſei zuerſt in den Weinberg, um ſich ſelbſt zu töten, als er das Mädchen aber um Hilfe rufen hörte, und er inne wurde, daß ſie alſo noch lebe, wollte er 42 85 Mutter das Leid nicht antun, daß er ſich ötete und daß er von den Leuten geſchmäht wurde, ſondern man ſollte wiſſen, daß ſie ihm die Treue brach. 5 5 Die Verhandlung ergab auch, daß ſich die beiden vor ihrer Entfremdung heimlich verloben wollten und daß der Angeklagte da ſchon den Vorſchlag machte, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden, wenn ſich ihnen dauernde ernſtliche Schwierigkeiten in den Weg ſtellten. Aber das Mädchen verneinte das ſofort, ſie ſei zu lebens⸗ luſtig, um freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Dagegen leugnet ſie ernſtlich, daß ſie ihm ge⸗ ſtanden habe, daß ſie mit einem Anderen Ver⸗ kehr habe, denn das ſei nicht der Fall. Sie bleibt auch trotz der eindringlichſten Mahnun⸗ gen durch den Vorſitzenden und den Staatsan⸗ walt und trotz Hinweiſes auf die ſchlimmen Folgen eines Meineides auf ihrer recht zweifel⸗ haften Aussage. Sie wurde deshalb auch nicht beeidigt. Durch den von dem Angeklagten als Nebenbuhler betrachteten Zeugen gewann die Ausſage des Mädchens allerdings wieder an Glauben, denn der Zeuge ſtellt übereinſtim⸗ mend mit ihr unter Eid den intimen Verkehr in Abrede: er habe nicht das Allergeringſte mit dem Mädchen gehabt, nie ſei ſie nachts in ſeinem Zimmer oder er bei ihr geweſen. Wenn alſo der Angeklagte in der Eiferſucht und Auf⸗ regung nicht Geſpenſter ſah, ſo bliebe nur die Möglichkeit, daß ihm das Mädchen eine Untreue eingeſtand, die ſie nicht begangen, nur um ibn los zu werden. f Dex Waffenſachverſtändige erklärte, daß eine tödliche Verletzung mit dieſer Waffe überhaupt nicht erfolgen könne. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Heinrichs, bejaht die Tötungsabſicht bei dem Angeklagten, daß er nur Komödie geſpielt habe, wie er es heute hinſtellen will, ſei un⸗ glaubhaft: er müſſe wegen verſuchten Tot⸗ ſchlags beſtraft werden, doch ſeien ihm weiteſt⸗ gehend Milde rungsgründe zuzubilligen. Der Antrag lautete auf fünf Monate Gefängnis. Das Gericht verurteilte ihn wegen verſuch⸗ ten Totſchlags im Sinn der Paragraphen 212 und 213 unter Annahme weiteſtgehender Milde zu vier Monaten Gefängnis, abzügl. ſechs Wochen verbüßter Haft. Es wertete die Tat des Angeklagten als Verzweiflungs⸗ tat. Aber in einem Staat der geordneten Sitten verlange ein ſolcher Exzeß Sühne, auch ſchon im Intereſſe der Volksgemeinſchaft. ——j——k—— Weihnachtsbaumdiebſtahl kein Mundraub. Das Hanſeatiſche Oberlandesgericht verur⸗ teilte einen Mann zu Gefängnis, weil er im vorigen Jahre einem Händler einen Tannen⸗ baum weggenommen hatte. Der Angeklagte wandte gegen die Diebſtahlanklage ein, daß es ſich nur um einen„Mundraub“ handelte. Dem⸗ gegenüber erklärte das Oberlandesgericht(Jur. Wochenſchr. S. 2808/38), daß Mundraub nur dann vorliege, wenn jemand Nahrungs⸗ oder Genußmittel oder andere Gegenſtände des hauswirtſchaftlichen Verbrauchs entwendet. Bei der Verwendung eines Tannenbaumes zur Ausſchmückung der Weihnachtsſtube handele es ſich aber nicht um die Befriedigung eines ma⸗ teriellen, ſondern eines ideellen Bedüfniſ⸗ ſes. Der Weihnachtsbaum ſei alſo inſoweit nicht als Gegegenſtand des hauswirtſchaftlichen Ver⸗ brauchs anzuſehen, ſeine Entwendung ſei Dieb⸗ ſtahl. Marklberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 197 Ochſen, 100 Bullen, 228 Kühe, 277 Rinder, 585 Kälber, 81 Schafe, 1819 Schweine.— Preiſe: Ochſen 43,5—46,5, 39,5—42,5, 37,5; Bullen 41,5—44,5, 37,5—40,5; Kühe 41,5—44,5, 36,5—40,5, 25,5—34,5 18—23; Rinder 42,5—45,5, 38,5—41,5; Käl⸗ ber 65, 59, 47,5, 40; Hämmel 44—45 43; Schafe 31 40; Schweine 59, 58, 57, 53, 50, g1) 38. Marktverlauf: Großvieh, Schweine. geteilt, Schafe mittel. Mannheimer Pferdemarkt Zufuhr: 13 Arbeitspferde, 15 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 300—650 RM., Schlachtpferde 65—250 RM. Marktverlauf: flau. Kälber zu⸗ 7 10 — — —— —— Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. d. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock M eicslutint Alle Amtsträger und Amtsträgerinnen be⸗ teiligen ſich heute Mittwochabend 8.30 Uhr an der Feierſtunde zum 9. November im Freiſchütz. Der Gemeindegruppenführer: gez. Lammer, LS⸗Führer. 7 W 8 Aitler Jugend Die ganze Gefolgſchaft tritt anläßlich der Feierlichkeiten des 9. November einſchl. Spiel⸗ mannszug(ohne Inſtrumente) und Motor⸗ ſchar am Mittwoch, 9. November, abends pünktlich um 8 Uhr, in 1 Uniform am Heim Schillerſchule an.— Die Führer⸗ ſchaft tritt bereits um 7.15 Uhr am Heim an. Ich erwarte von jedem Ig., daß er an⸗ tritt. Der weitere Dienſt dieſer Woche fällt aus. Der Gefolgſchaftsführer. ll Am Mittwoch, 9. November, treten ſämt⸗ liche BDM⸗-Mädels zur Teilnahme an der Feier des 9. November pünktlich um 8 Uhr im Hof der Schillerſchule an. Die Führerinnenbeſprechung findet Don⸗ nerstag, 10. November, 8.30 Uhr in der Ge⸗ ſchäftsſtelle Bürſtädterſtraße ſtatt. Die Gruppenführerin. Wie lange noch Judengejchäne in Viernheim? Hilf mit, deutſcher Mann, deutſche Frau, daß wie ſie bald los werden, denn es war jüdiſcher Wucher, der ſo viele Familien von Haus und Hof brachte— Viernheim muß bald frei von Juden ſein! Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. November 1938 Anſer Tagesſpruch Ueber den Frieden wacht die Vernunft. Dr. Goebbels. Sie ſinb nicht umzonſt gefallen Tot iſt nur, wer vergeſſen wird, und ihrer wird nie vergeſſen werden, die ihr Leben ga⸗ ben um ihres Glaubens willen an ein neues Vaterland. Sie leben! Sie leben in dieſem größten deutſchen Jahre, da ihr glühender Traum nach Großdeutſchland Erfüllung ward, mitten unter uns. Sie ſind nicht mehr die Toten ihrer Bewegung, ſie ſind die Toten des ganzen deutſchen Volkes geworden.— An dieſem 9. November ſtehen wir nicht nur im Geiſte an den Ehrenſtätten am Königlichen Platz, wo Deutſchland ewige Wache hält; in dieſem Jahre ſtehen wir an den friſchen Grä⸗ bern derer auch, die ihr Leben gaben über den Grenzen, die ihr Tod auslöſchte, daß deut⸗ ſcher Heimatboden auf immer vereinigt ſei mit dem Mutterland.— In eine wahrhaft roße Zeit der Geſchichte unſeres Volkes mi⸗ 55 ſich die ernſten Trauerklänge des 9. No⸗ vember. Im Sturmlauf des Geſchehens halten wir eine Minute inne. Iſt's nur, um zu trauern? Iſt's nicht vielmehr dazu. um den Ruf aus der Ewigkeit zu vernehmen: Sei ſtark, deutſches Volk! Halt treue Wacht! Wir ſtarben, damit ihr lebt! Wir ſäten, damit ihr erntet! Verdoppelt die Kräfte! Denn es iſt oft nicht ſo ſchwer zu ſiegen, als die Früchte des Sieges zu ſichern denen, die nach uns kommen!— Das iſt der tiefe Sinn des 9. November: Ihr Opfertod verleihe uns neue Kräfte zu neuer Tat! Zum Gedenken jener erſten Blutzeugen fin⸗ det heute abend 8.30 Uhr im„Freiſchütz“ eine Feierſtunde ſtatt, wozu neben den Partei genoſſen, Parteianwärtern, den Mitgliedern der Formationen, Gliederungen und ange⸗ ſchloſſenen Verbände alle Voltsgenoſſen und Volksgenoſſinnen herzlichſt eingeladen ſind. Zum Ausdruck des Dankes flattern von allen Häuſern die ſiegreichen Banner des Haken⸗ kreuzes. Der zweite Eintopfjonntag jindet uns bereit Am kommenden Sonntag wird ſich wieder das deutſche Volk beim Eintopf zuſammenfin⸗ den. Beim Dampfen der Schüſſeln wird es ſich der großen Verpflichtungen bewußt, die es in dieſem Jahr durch die Taten unſeres Führers erfüllen muß. Der erſte Eintopfſonntag dieſes hiſtoriſchen Jahres erbrachte einen Erfolg, wie er bis dahin noch nicht zu verzeichnen war. Alle Volksgenoſſen, begeiſtert von dem unver⸗ gleichlichen Werk unſeres Führers, bewieſen einen Opfergeiſt, der der geſamten Welt er⸗ neut die große Schickſalsgemeinſchaft des deut⸗ ſchen Volkes deutlich vor Augen führte. Ein Beiſpiel von der Opferwilligkeit möge folgende Begebenheit zeigen, die ſich am Tage „Anb Ihr habt boch geſiegt!“ Feierfunbe 5 Orisgruppe Viernheim zum 9. November f im Saale des„Freiſchütz“ 1. Beginn: 20.30 Uhr— Fahnenein⸗ marſch— 2. Muſikſtück: Trauermarſch 3.„Ihr habt doch geſiegt“, Gedicht v. Anacker 4. Totenehrung durch den SA⸗Führer 5. Das Lächeln auf dem Antlitz unſerer Toten“, Gedicht v. Anacker 6. Muſikſtück: Trauerchoral 7. Feieranſprache des Ortsgruppenlei⸗ ters a . Fahnenausmarſch. Das Rauchen iſt verboten. Die Plätze ſind bereits 10 Minuten vor Beginn ein⸗ zunehmen.— Saalſchließung pünktlich 20.30 Uhr. Zu dieſer Gedenkſtunde lade ich die geſamte deutſche Bevölkerung von Viern⸗ heim, insbeſondere alle Pg. und PA., die Mitglieder der Formationen, Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände ein. Heil Hitler! Braun, Ortsgruppenleiter. D vor dem letzten Eintopfſonntag zutrug: Auf einer Ortsgruppe der NSV in Darmſtadt er⸗ ſchien eine betagte Frau, die dem Ortsbeauf⸗ tragten des WHW als unterſtützungsbedürf⸗ tige Kleinrentnerin bekannt war. Die Frau legte mehrere Markſtücke auf den Tiſch und erklärte auf den verwunderten Hinweis des Ortsbeauftragten, daß ſie ihr Geld doch ſelber brauche:„Die Tat des Führers habe dem deutſchen Volke den Frieden erhalten und ſie ſehe ſich deshalb aus vollem Herzen veranlaßt, eine beſondere Spende am Cintopfſonntag zu entrichten.“ Nicht genug damit, die alte Frau legte neben die Eintopfſpende noch eine an⸗ ſehnliche Summe für unſere ſudetendeutſchen Brüder und Schweſtern. Dieſes Beiſpiel der Opferbereitſchaft möge auch beim kommenden Eintopf im Herzen un⸗ ſeres Volkes weiterwirken und Nachahmung finden! 3 nſg. Wieber 9. November Weltkrieges führten zu jenem 9. November 1918, des Tages der 8 und der Schmach in der deutſchen Geſchichte, während draußen an der Front deutſche Frontſoldaten von 1914 ſtanden, um ihr Vaterland, das Vaterland der Ehre, zu verteidigen, jener deutſche Front⸗ ſoldat, der mit dem Deutſchlandlied auf den Lippen in den Tod ging. Er hatte mit den be⸗ kannten vaterlandsloſen Geſellen ſchwarz⸗roter Prägung nichts gemein, die hinter der Front in ſicherer Stellung ſogenannte„Politik“ machten, dabei hörige Judendiener des inter⸗ nationalen Freimaurertums und beſtimmter Kreiſe geweſen ſind, die die großen Nutznießer an dieſem großen Weltkampf geweſen waren. Sie ſind vergeſſen, es waren die ſchlechteſten, aber keine deutſchen Männer! d Das Gedächtnis des deutſchen Frontſol⸗ daten, all der Frontkämpfer, die in vorbild⸗ licher Pflichterfüllung den-Heldentod ſtarben, lebt aber weiter in uns als ewiges Mahnmal! In einem Frontſoldat blieb der Geiſt des deutſchen Frontkämpfers wach! In einem beiſpielloſen und ausſichtslos ſcheinenden Kampf ging er mit einer handvoll Getreuen an die Erneuerung des Reiches. Der Geiſt des deutſchen Front⸗ kämpfers ſchuf das neue Reich! Fünf ſchwere Jahre waren über deutſches Land und deutſches Volk hereingebrochen, bis zu jenem 9. November 1923] Ein unbekannter Soldat, ein namenloſer Gefreiter trug dem deutſchen Volk das Banner der Freiheit und der Auferſtehung voran! Auf dem Wege zur deutſchen Ein⸗ heit, zu der Weltanſchauung des National⸗ ſozialismus fielen 16 deutſche heldiſche Männer! Vor ihnen neigt ſich in Ehrfurcht und Dankbarkeit ein ſtarkes, einiges Volk! Durch ihr Blut wurde die heilige Flamme ent⸗ zündet— im Herzen aller Deutſchen loderte das Feuer weiter, getragen von dem Ver⸗ trauen zu dem einen Manne, der heute nicht mehr der unbekannte Gefreite des Welt⸗ krieges, ſondern des Reiches aller Deut- Ueber vier Jahre großen und re Gejchaßte mit Juden Kann ein deutſcher Volksgenoſſe einen Ver⸗ trag anfechten, den er mit einem Juden ge⸗ ſchloſſen, ohne daß ſich dieſer als Jude zu er⸗ kennen gab? Dieſe Frage wurde früher von den Gerichten nicht einheitlich beantwortet. Meiſt vertreten ſie den Standpunkt, der Jude ſei nicht ſchlechthin zur Angabe ſeiner Abſtam⸗ mung verpflichtet. Beſondere Umſtände könn⸗ ten aber eine ſolche Angabe erheiſchen und dann das Verſchweigen der jüdiſchen Abſtam⸗ mung die Anfechtbarkeit des Vertrages wegen argliſtiger Täuſchung oder Irrtums begruͤn⸗ den. Die 2. Durchführungsverordnung zam Geſetz über die Aenderung von Familienna⸗ men und Vornamen brachte endgültig Klar⸗ heit. Danach dürfen Juden nur jüdiſche Vor⸗ namen führen oder müſſen ſie, falls ſie ſolche nicht haben, ſich vom 1. Januar 1939 ab zu⸗ ſätzlich den Vornamen Iſrael, Jüdinnen den Vornamen Sarah zulegen. Sofern es im Rechts- und Geſchäftsverkehr üblich iſt, den Namen anzugeben, iſt der jüdiſche Vorname ſtets zu führen. Es iſt damit den Juden zur Pflicht gemacht, ſich ſtets, wenn ſie mit deut⸗ ſchen Volksgenoſſen in Berührung treten, als Juden zu erkennen zu geben. Tun ſie es nicht, ſo machen ſie ſich ſtrafbar. Ein Vertrag, den ein Jude mit einem Deutſchen ſchließt, iſt we⸗ gen argliſtiger Täuſchung anfechtbar, wenn der Jude ſeine jüdiſche Abſtammung verſchwieg. Der Jude iſt alsdann ſchadenserſatzpflichtig. 8 Mondfinſternis ohne uns. Die Mondfinſternis, die vorgeſtern abend ſtatt⸗ fand, war infolge des unſichtigen Wetters nicht zu beobachten. Das himmliſche Schauſpiel vollzog ſich hinter einer dichten Wolkendecke. Lediglich an der Dunkelheit, die gegenüber der hellen vorangegangenen Nacht zu bemerken war, ließ ſich die Verfinſterung des Mondes feſtſtellen. Wandergewerbeſcheine rechtzeitig erneuern! Da die Wandergewerbeſcheine, 4 und Legitimationskar⸗ ten immer nur für das laufende Jahr bis zum 31. Dezember Gültigkeit beſitzen, iſt es zweck⸗ mäßig, ſchon jetzt die Neuerteilung dieſer Aus⸗ weiſe bei den zuſtändigen Bürgermeiſtereien zu beantragen, da die Prüfung längere Zeit in Anſpruch nimmt und ſonſt die Gefahr entſteht. daß die Ausſtellung der neuen Legitimationen nicht rechtzeitig mehr möglich iſt. ſchen geliebter Führer, der Oberſte Befehls⸗ haber einer ſtarken Wehrmacht iſt. Das Vermächtnis der zwei Millionen Toten, die für Deutſchland ihr Leben ließen, jener 16 Blutzeugen für das Dritte Reich, hat Adolf Hitler erfüllt! Fünfzehn Jahre neun⸗ ter November im Geiſte des Mannes mit einem glühenden Glauben an Deutſchland, mit einer nie erlahmenden Tatkraft! Was wären wir heute, du und du, ohne die große Tat eines Adolf Hitler, ohne die ſtummen Zeugen unſerer toten Helden, die im Kampfe um Deutſchlands Erneuerung ihr Beſtes, ihr Leben gaben! Möge uns alle dieſer 9. November wieder an all das erinnern, was in den 20 Jahren des Kampfes unſeres Führers für ſein deut⸗ ſches Volk, für deutſche Ehre und Freiheit in uns lebendig geblieben iſt und wir werden dann erſt das Große und Gewaltige ſeiner Tat ermeſſen. Mögen die Fahnen des neuen, des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland an dieſem Tage ihm unſeren Dank, den Dank eines ſtolzen und freien deutſchen Volkes zu ihm an die Stätte tragen, wo er vor nunmehr 15 Jahren inmit⸗ ten ſeiner Getreuen ſeinen Kampf um die deutſche Seele aufnahm. In dieſem Gedenken wollen wir an dieſem Tage immer wieder unſerem geliebten Führer und ſeinen Getreuen, die an zenem 9. Novem⸗ ber vor 15 Jahren den Marſch in ein Groß⸗ deutſchland antraten, das der Führer in die⸗ ſem in die Weltgeſchichte eingehenden Jahre 1938 durch die Einverleibung von Oeſterreich und des Sudetengebietes vollendete, Dank ſa⸗ gen durch unſere innere Verpflichtung, mitzu⸗ helfen an der Vollendung ſeines Werkes als aufrechte deutſche Menſchen, durch die Uner⸗ ſchütterlichkeit unſeres Glaubens. So ehren wir durch unſere Treue ihre ge⸗ ſchichtliche Tat, denn ihr nationalſozialiſti⸗ ſches Bekenntnis hat ganz Deutſchland er⸗ obert, weil ſie die erſten und beſten Kämp⸗ fer waren im Ringen für die große Volks⸗ gemeinſchaft, verkörpert durch unſeren Volksführer Adolf Hitler! pw. Deuljcher Aeichsbund für Leibesübungen Die Mitglieder der hieſigen ſporttreibenden Vereine nehmen laut Anordnung unſeres Kreisführers reſtlos an der heutigen im Frei⸗ ſchütz ſtattfindenden Feierſtunde teil. Ortsgruppe Viernheim des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen a Sutter. PPP Vertretungen bei„hohem Ver⸗ dienſt“. Nicht ſelten ſind in Tageszeitungen Anzeigen zu leſen, in denen in verlockenden Verſprechungen Vertreter geſucht werden. Wenn ſich dann ſolche melden, ſo werden ſie veranlaßt, Haushaltsapparate und ähnliche Gegenſtände auf feſte Rechnung zu überneh⸗ men. Da die Erzeugniſſe nicht, oder zum Teil ſchwer abſetzbar ſind, ſind geldliche Einbußen unausbleiblich. Bei der Uebernahme ſolcher „Vertretungen“ handelt es ſich nicht um Han⸗ delsvertretungen, ſondern um Händlerverträge, bei denen eine käufliche Uebernahme der Wa⸗ ren ſtattfindet. Da ein Rücktritt vom Kauf⸗ vertrag nicht möglich iſt, iſt beim Abſchluß ſolcher getarnten Handelsvertreterverträge al⸗ lergrößte Vorſicht geboten. Firmen, die Män⸗ ner und Frauen bei„hohem Verdienſt“ zur Uebernahme einer„erſtklaſſigen Vertretung“ ſuchen, in Wirklichkeit aber allein ein Ver⸗ kaufsrecht vergeben, verſtoßen gegen die Grundſätze von Klarheit und Wahrheit. Die Dienſtſtellen der DAß werden gegen derartige Firmen mit allen ihnen zu Gebote ſtehen⸗ den Mitteln vorgehen. Todesfall. Geſtern ſtarb Frau Katha⸗ rina Heſch geb. Grieſemer, Wein⸗ heimerſtraße 13. Nur wenige Tage nach der Vollendung des 80. Lebensjahres wurde ſie in die Ewigkeit abberufen. Die Verſtorbene hatte einer großen Kinderzahl das Leben ge⸗ ſchenkt; ihr Leben war ein arbeitsreiches und opfervolles. FV Brühl kommt. Am kommenden Sonntag empfängt die Sportvereinigung Ami⸗ citia O9 den JV Brühl auf dem Waldſport⸗ platz. Zum erſten Mal tritt der Neuling in der Bezirksklaſſe hier an. Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchatfalef 1 ee 0 der Wel ung cher ren ell⸗ t in den iner ul⸗ ihm und itte lit⸗ die ſem er en⸗ ken en des ei el⸗ 1 7 — CCC 7 —— * r Arbeitstagung ber DAF. Kreiswaltung Vergſtraße in Birkenau Herbſtlicher Wald begrenzt in einer wunder⸗ baren Symphonie der Farben zu beiden Seiten die Eingangspforte von Weinheim ins Bir⸗ kenauer Tal. Unzählbar die Zahl der Mar⸗ ſchierer, Radfahrer und der Kraftwagen, die am Sonntagmorgen zur Arbeitstagung der Kreiswaltung Bergſtraße der DAß ſich nach Birkenau begeben. Das Straßenbild von Birkenau ſelbſt wird an dieſem Tag vollkom⸗ men von den Trägern der ſchmucken Uniformen der Werkſcharen beherrſcht. Die Volksgenoſſen der an die Tagungslokale angrenzenden Wohnhäuſer, hatten dieſelben mit den Fahnen der nationalſozialiſtiſchen Revolution ge⸗ ſchmückt. Die Arbeitstagungen begannen jeweils vor⸗ mittags 9.30 Uhr. Die Orts⸗ und Betriebs⸗ obmänner im großen Saal des„Birkenauer⸗ Tal“, wo Kreisobmann Pg. Kehl über die allgemeinen Aufgaben der DAF und ihrer Gliederungen zu den verſammelten Ob⸗ männern und Waltern ſprach. Die Finanz⸗ walter und ſämtliche Kaſſierer tagten im Deutſchen Haus, deren Aufgabengebiet von dem Verwaltungsſtellenleiter Pg. Eberle be⸗ handelt wurde. Vor den Orts⸗ und Betriebs⸗ warten der„Kd“ referierte im Nebenzimmer des„Birkenauer Tal“ Pg. Boß über das Thema Feierabendgeſtaltung. Ueber Fragen der Organiſation, der Preſſe und Propaganda ſowie Schulungsaufgaben, ſprachen Kreisorga⸗ niſationswalter Pg. Arnsberger, Kreis⸗ Preſſe- und Propagandawalter Pg. Pfeifer, und Kreisſchulungswalter Pg. Meid. Zu den Ortsjugendwaltern, Betriebsjugendwaltern ſo⸗ wie zu den Betriebsfrauenwalterinnen der Gaujugendwalter Pg. Dörr aus Frankfurt a. M. Die Ortswalter des Handels und Orts- handwerksmeiſter tagten im Lokal Engel unter der Leitung des ſtellvertretenden Gauhand⸗ werksmeiſters Pg. Krauſe und Kreishand⸗ werksmeiſter Pg. Gerbig. In den Arbeits⸗ tagungen am Vormittag wurden wertvolle und erſchöpfende Referate gehalten, eine Aus⸗ ſprache, die vielen etwas Neues und Anre⸗ gung brachte, ſchloß ſich an. Die Haupttagung begann nachmittags um 2 Uhr im großen und ſeſtlich geſchmückten Saal des„Birkenauer Tals“. Sie wurde durch eine Abteilung der Weinheimer SA-Kapelle unter Leitung des Muſikzugführers Burk⸗ hard, mit ſchneidigen Märſchen eingeleitet und umrahmt. Nach dem Fahneneinmarſch ſprach vor über 700 Obmännern, Betriebs- warten, Betriebsführern und Amtswaltern Pg. Kehl, Kreisobmann des Kreiſes Berg⸗ ſtraße der DAß, in großangelegten Ausfüh⸗ rungen über die beſonderen Aufgaben der DAF. Anſchließend ſprach der Gauſchulungs⸗ walter Pg. Chriſtian in ebenfalls hervor⸗ ragender Weiſe über die Aufgaben der DA, von der weltanſchaulichen Seite aus geſehen. In einem Schlußwort faßte dann Kreislei⸗ ter Pg. Brückmann alles das Gehörte und Vorgetragene zuſammen. Er gab einen ge⸗ ſchichtlichen Ueberblick auf die Aufba larbeit der vergangenen Jahre ſeit der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Machtergreifung, auf die beiſpiel⸗ loſen inner- und vor allem außenpolitiſchen Erfolge der Staatsführung Adolf Hitlers. Aus dieſer Erkenntnis erwächſt uns die Verpflich⸗ tung, dieſen Staat, der mit unzähligen Op⸗ fern erkämpft wurde, zu wahren und zu er halten. Unſere Stärke iſt unſere Volksgemein⸗ ſchaft und eine unzerſtörbare Schickſalsgemein⸗ ſchaft, die den Wunſch des Führers nach einem ewigen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland in Erfüllung gehen laſſen wird. Die Kundgebung wurde mit einem begeiſtert aufgenommenen Sieg⸗Heil auf den Führer, ſo⸗ wie dem gemeinfamen Geſang der Lieder der Nation beendet. N Immer wieder Mein lieber Freund. dir will es nicht recht gefallen, daß nun weiter mit aller Schärfe gegen Verkehrsſünder vorgegangen wird, weil du ſelbſt kein ganz reines Gewiſſen haſt? Na⸗ türlich wußteſt du, daß du hier und dort nicht ganz vorſchriftsgemäß gefahren biſt, und auch das Vorfahrtsrecht haſt du nicht ſo genau ge⸗ nommen. Bis der Wagen heran war, hatteſt du längſt die Seitenſtraße verlaſſen und warſt ſchon eingegliedert in den Verkehr der Haupt⸗ ſtraße. Wenn der andere ſein Tempo ein wenig verringern mußte, ſo hat ihm das ja nicht ge⸗ ſchadet. So ungefähr denkſt du, auch wenn du vielleicht ein wenig ſchuldbewußt an die eigene Bruſt klopfſt und dir ſagſt: Man hätte natür⸗ lich auch ein bißchen mehr rückſichtsvoll fahren können. Ja, darauf kommt es nämlich an. Sehr viele haben immer noch ähnlich gedacht wie du. Und daher kam es, daß die Unfallziffer bei weitem nicht ſo niedrig wurde, wie ſie gewünſcht wurde und wie ſie beſtimmt auch zu erreichen iſt. Einer verließ ſich auf den andern. und vor allem ver⸗ ließ man ſich auch auf das eigene Glück. Es wird ſchon nichts paſſieren! Es iſt ja ſo oft ſchon gut gegangen! Und überall ſteht nicht der Schutzmann, der eine kleine Sünde vermerkt. Nur wenn wirklich etwas paſſiert war, dann war der Teufel auch bei dir los. Natürlich warſt du ſelbſt nicht ſchuld, beſtimmt aber nicht in dem Maße ſchuld wie der andere. Doch damit iſt gar nicht gedient. Der Scha⸗ den iſt doch geſchehen. Materialverluſt. Ver⸗ luſt durch Schädigung der Geſundheit. Und ſo fort. Alles Verluſt an Gütern der Nation. Und da unſerm Staat jedes Gut wertvoll iſt, gleich⸗ viel ob es ſich um Menſchenleben. Menſchenge⸗ ſundheit oder Material handelt, ſo iſt es eine Maß natürliche Folge, daß hier mit weiteren aßnahmen vorgegangen werden muß. Sie treffen dich ja nicht, wenn du dich richtig ver⸗ hältſt. Sie treffen nur den Sünder. Und biſt du nicht darunter, ſo kannſt du dich im Grunde nur herzlich darüber freuen, denn je mehr jeder Rückſicht übt, deſto weniger kommſt du ſelbſt in Gefahr. Es wird dir aber doch wohl nichts daran gelegen ſein, für den Leichtſinn eines andern zu büßen mit deiner Geſundheit oder gar mit deinem Leben.— Selbſtverſtändlich iſt es nicht angenehm, wenn dein Wagen plötzlich auf höheren Befehl einen Plattfuß bekommt. Aber das kannſt du ja ſehr leicht verhüten, wenn du dich richtig verhältſt. Bekommſt du aber einmal eine ſo handgreifliche Be⸗ lehrung, ſo kann es gar nicht ſchaden, daß dir auf dieſe Weiſe ganz deutlich nahegebracht werd, daß es vorteilhafter iſt, eine halbe Stunde froh und guter Dinge zu ſpät zu kom⸗ men, als eine halbe Stunde früher als toter Mann in der Leichenhalle Aufnahme zu finden. In die Ewigkeit wirſt du noch immer rechtzeitig genug abberufen. Du haſt es wirklich nicht nötig, dahin zu drängeln.— Und darum in Zukunft nicht mehr: Immer wieder Verkehrs⸗ unfall durch Leichtſinn. ſondern niemals mehr Sparſame Berwendung von holz im hochban Im„Anzeiger der Heſſiſchen Landesregie⸗ rung“ vom 2. 11. 38 iſt ein Merkblatt des Reichsarbeitsminiſters über das Einſparen von Holz im Hochbau veröffentlicht Die Baugeneh⸗ migungsbehörden ſind darin angewieſen, auf Grund der Verordnung des Reichsarbeitsmini⸗ ſters über baupolizeiliche Maßnahmen zur Ein⸗ ſparung von Bauſtoffen im, Sinne dieſes Merk⸗ blattes auf Bauherren. Architekten und Bau⸗ ausführende durch Bauberatung oder durch ſonſtige geeignete Maßnahmen dahin einzuwir⸗ ken. daß ſie Hols im Hinblick auf die Rohſtoff⸗ —— Höchſtleiſtung durch Fandwerkerweltkampf Von Rudolf Schäfer, Leiter des 5WK. Immer wieder erfüllen uns die Werke unſerer alten Meiſter mit ehrfürchtiger Bewunderung Bei ihrer Betrachtung erhebt ſich unwillkürlich die Frage, ob dieſe hohen handwerklichen Lei⸗ ſtungen eine einmalige und nicht wiederkehrende Erſcheinung in der Geſchichte der menſchlichen Kultur darſtellen oder ob nicht doch für das Handwerk nach den ſchweren Zeiten des Nieder⸗ gangs ein neuer Aufſtieg und eine Wiederkehr der alten Blütezeit möglich iſt. Zwar hat es in den vergangenen Jahrzehnten nicht an Ver⸗ luchen gefehlt, das Handwerk nicht nur lebens⸗ fähig zu erhalten, ſondern auch einer neuen Blüte entgegenzuführen. Dieſe Verſuche ſind aber alle ſehlgeſchlagen, weil man von falſchen Vorausſetzungen ausging. Man hatte da ge⸗ glaubt., die Handwerksfrage ſei vom wirtſchaft⸗ lichen Standpunkt aus zu löſen. In der vergan⸗ genen liberaliſtiſchen Epoche, in der das Stre⸗ ben nach Gewinn die einzige Richtſchnur des Denkens und Handelns wurde, war der Sinn für das eigentliche Weſen des Handwerks voll⸗ kommen abhanden gekommen. Das Handwerk, das im rein materiellen Denken aufging, konnte natürlich keine Großtaten wie unſere alten Mei⸗ ſter mehr hervorbringen, denn es war nicht mehr von dem Geiſte beſeelt, aus dem dieſe alten Meiſterwerke geſchaffen worden waren. von dem Drang nach Formgebung einer Idee aus innerſter Schaffensfreude ohne direkte Aus⸗ ſicht auf einen materiellen Vorteil. Man war ſich nicht mehr deſſen bewußt, daß das Weſent⸗ liche bei der handwerklichen Erzeugung der ſchaffende Menſch iſt. wie dann das charakteriſti⸗ ſche jeden guten handwerklichen Erzeugniſſes die perſönliche Note, das Schöpferiſche, das Ein⸗ malige iſt. Erſt der Nationalſozialismus hat dem Hand⸗ werk wieder den richtigen Weg gezeigt und es gemahnt, ſich auf ſeine wahrhafte Sendung zu beſinnen. Es hat ihm die Aufgabe geſtellt, die kulturelle Geſtaltung und Durchdrinung der Dinge, die uns im Alltag umgeben, durchzufüh⸗ ren. Es gilt alſo, den Sinn für die kultu⸗ relle Sendung des Handwerks zu wecken, die dem Handwerker bei ſeinem täg⸗ lichen Schaffen immer vor Augen ſtehen ſoll. Darin beſteht auch die vornehmſte Aufgabe des Handwerkerwettkampfes, die kulturelle Durch⸗ dringung und Befruchtung einer wahrhaft handwerklichen und nationalſozialiſtiſchen Volks⸗ kultur zu erreichen. Der Handwerkerwettkampf iſt im Grunde genommen eine dauernde Erzieh⸗ ungs aufgabe. Es kommt hierbei in erſter Linie darauf an, den deutſchen Handwerker durch beſtändiges Anſpornen zu höchſtem fach⸗ lichem Können und zum Denken und Handeln in nationalſozialiſtiſchem Sinne zu erziehen. In den alljährlich ſtattfindenden Ausſtellungen der beſten Arbeiten des Handwerkerwettkampfes ſehen wir weiter eine wertvolle Hilfe bei der Durchführung dieſer Erziehungsaufgabe. Wie das Handwerk den Wert dieſer Einrichtung einſchätzt, können wir daraus erkennen, daß die Zahl der Teilnehmer an den Handwerkerwett⸗ kämpfen im Jahre 1938 ſich im Vergleich zu 1937 verzehnfacht hat. Die ſtarke Beteiligung am letzten Handwer⸗ kerwettkampf beweiſt uns auch, wie der Natio⸗ nalſozialismus der Arbeit einen tiefen ſittlichen Inhalt gegeben hat. Daß das Handwerk wieder neuen Mut und neues Selbſtvertrauen gefaßt hat, ſehen wir an der Fülle von neuen For⸗ men, Erfindungen und Geſtaltungsverſuchen, die uns der letzte Handwerkerwettkampf brachte. Er brachte aber auch den Beweis, daß im Hand⸗ werk noch viele ſchöpferiſche Kräfte vorhanden ſind, die in den vergangenen Jahren ſchluni⸗ keiten und nicht zur Entfaltung kommen kona⸗ en. So rufen wir nun zum dritten Handwerker⸗ wettkampf alle Handwerker auf. Mögen ſich alle ihres Könnens bewußt dein und die ſittliche Pflicht erkennen, einmal um der Ehre willen eine Höchſtleiſtung hervorzubringen. 60 000 Handwerker ſind der Aufforderung zum zweiten Handwerkerwettkampf gefolgt. Dieſe Zahl wird, das ſteht ohne Zweifel feſt, dieſes Mal bei weitem noch übertroffen werden, wenn der Handwerker den Sinn des Wettkampfes ver⸗ ſtanden hat, das heißt, er ſich deſſen bewußt ge⸗ worden iſt, daß er eine beſondere kulturelle Sendung im Volksganzen zu erfüllen hat. FC lage ſparſam verwenden. Holz ſoll nur da vor⸗ geſehen werden. wo es techniſch unbedingt not⸗ wendig und wirtſchaftlich voll ausgenützt iſt. Ebenſo wird bei Schal⸗ und Rüſtholz größte Sparſamkeit geboten. die auch durch entſpre⸗ chende Organiſation des Baubetriebes(ausrei⸗ chende Bautermine) und durch zweckmäßige Einrichtung der Bauſtelle wirkſam gefördert werden kann. Ueberall ſehen wir den lachenden Mädel⸗ kopf auf Plakaten und Flugblätter, der für die Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks wirbt. Wer näheres wiſſen will, erhält jederzeit Auskunft bei der NS⸗Frauenſchaft und dem Deutſchen Frauenwerk Ich bin unmuſibaliſch“ Von Dr. Günter Schab Dieſer Satz iſt ſo oft zu hören, wenn der oder jener den Rundfunkapparat ausſchaltet, ſobald die Anſage einer gewichtigeren inſtru⸗ mentalen Sendung eine„Sinfonie“ oder auch nur ein„Opus“ verheißt.„Ich verſtehe nichts von dieſen Dingen“, ſagt der„Unmuſikali⸗ ſche“, wenn man ihn auffordert, mit in einen Quartettabend oder etwa zum Gaſtſpiel eines hervorragenden Pianiſten zu kommen. Einige bedauern es vielleicht ſo ohnehin, in der Ju⸗ gend nicht genügend oder gar nicht für die Aufnahme„ſchwerer Muſik“, wie ſie es nen⸗ nen, vorbereitet worden zu ſein, geſchweige denn dafür, ſelbſt richtig zu ſingen oder gar ein Muſikinſtrument mit einiger Sicherheit zu beherrſchen. Sie haben nicht unrecht mit dieſer Feſtſtellung des Bedauerns. Denn aus dem Nichts erwächſt kaum je eine Verbunden⸗ heit mit künſtleriſchen Werten. Es müſſen ſchon Anregungen vorhanden geweſen ſein, und die Erziehung muß darauf hingewirkt haben, daß dem jungen Menſchenkind die Au⸗ gen, die Ohren und das Herz aufgingen für Werte, welche das Leben zu ſteigern vermögen. In der Tat hat ſich früher die Schule all⸗ zuwenig um den Muſikunterricht gekümmert, und nicht jedes Elternhaus war bereit, dieſen Mangel auszugleichen; ganz abgeſehen davon, daß die Väter und Mütter ſich die zuſätzlichen Ausgaben hierfür auch gar nicht immer lei⸗ ſten konnten. Hier greifen die Reichs- und Parteidienſtſtellen jetzt tatkräftig ein. Alles, was in der kommenden Zeit zur„Errichtung von Muſikſchulen“ für Jugend und Volk ge⸗ plant iſt, läuft auf eine großzügige Förderung unſerer an ſich ſo muſikfreudigen Jugend hin⸗ aus. Das Volk ſoll von Jugend auf an eines der ſchönſten Kulturgüter herangeführt wer— den, die wir beſitzen: an die deutſche Muſik! Finanzielle Hinderniſſe gibt es nicht mehr. Schon das Schulkind im 8. Lebensjahr lernt die Grundlagen allen Muſizierens ken⸗ nen. Und die Noten! Jeder kommt an Inſtru⸗ mente heran— ſei es das Klavier, die Geige, die Blockflöte, Handharmonika uſw.— die ihm perſönlich liegen. Und wer ſich beſonders bewährt hat, wird in die ſchon etwas höheren Geheimniſſe der muſikaliſchen Kunſt einge- führt. Im übrigen haben wir zahlreiche Mög⸗ lichkeiten, uns in der Gemeinſchaft bzw. im Muſikunterricht evtl. bis zur künſtleriſchen Reife weiterzubilden. Das iſt der richtige Weg, Fähigkeiten, die ſo ungefähr in jedem Deutſchen ſchlum⸗ mern, erſt einmal locker zu machen. Denn wir ſind im Grunde ein ſehr muſikaliſches Volk! Und wer niemals angeregt wurde, natürliche Anlagen auch zu betätigen und zu entwickeln, der läßt etwas Schönes in ſich verkümmern. Es iſt ſehr erfreulich, daß dieſer allgemeine Wandel ſich nunmehr vorbereitet. Die junge Generation hat es beſſer als die Aelteren! Sie erfährt nun eine Betreuung auch auf künſtleriſchem Gebiete, die es früher nicht gab. Die deutſchen Muſikerzieher und die ausüben⸗ den Künſtler werden etwas davon haben, weil ſich in abſehbarer Zeit naturnotwendig die Schicht der Aufnehmenden weſentlich verbrei⸗ tern und vergrößern wird. Auch die Hörer von muſikaliſchen Veranſtaltungen ſelbſt haben et⸗ was davon, weil ſie ja alle ſelbſt ſich, je nach Neigung, Können und Veranlagung betätigen und dann wiſſen werden, daß ſelbſterarbeitete Muſik die Sinne ſchärft und die Kraft der Einfühlung in Kunſtwerke wachſen läßt. Die Werke der großen Meiſter aber werden in viel höherem Maße zum Alllgemeingut des Volkes werden. Denn niemand, er ſei denn wirklich unfähig zum Mitſchwingen— aber das iſt einer der ganz ſeltenen Ausnahmefälle— darf dann noch ſagen:„Ich bin unmu⸗ ſikaliſch.“ .. und die reſtlichen jünj zur Wleberholung Fünf Pflichten wiederholten wir geſtern. Zehn auf einmal zu lernen, ſoll ausnahms⸗ weiſe mal keinem Radfahrer zugemutet wer⸗ den. Aber die letzten fünf, die eigens auf ihn zugeſchnitten ſind, ſollte er im eigenen In⸗ tereſſe noch mitnehmen. „Radfahrer winken ab, wenn ſie einbiegen!“ Als ob das ſo ſchwer wäre! Von anderen Ver⸗ kehrsteilnehmern wird es auch verlangt, nur der Radfahrer machte bislang nicht recht mit.“ Warum eigentlich nicht? Es geſchieht doch nur zu ſeiner eigenen Sicherheit! „Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen vor⸗ fahren laſſen, wenn du nicht auf gekennzeich neter Hauptſtraße fährſt!“ Das iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, denn immer die ſchnel⸗ leren Fahrzeuge haben Vorfahrt, und ſo ſchnell wie dieſe, lieber Freund, biſt du nun einmal nicht und ſollſt es auch nicht ſein! „Nicht anhängen, kein Vieh vom Rade aus führen!“ Das erſtere gilt für Jung und Alt gleichermaßen. Und das letztere, Pferde oder Kühe vom Rade aus zu führen, iſt wirklich ein unbeſchreiblicher Leichtſinn. „Nur ein Erwachſener darf ein Kind bis zu ſieben Jahren auf einem beſonderen Sitz mit⸗ nehmen!“ Wer von den Radlern es jetzt noch nicht begriffen hat, daß ein Fahrrad keine Fa⸗ milienkutſche iſt, auf der die ganze Familie unterkommt, lernt es nie. Und die zehnte Pflicht:„Dein Fahrrad ſtets in verkehrsſicherem Zuſtand halten!“ Das iſt ein eſo dringliche Selbſtverſtändlich⸗ keit, daß jeder, der ſie außer Acht läßt, Kopf und Kragen riskiert. H. u. * Termine der Handball⸗Bezirlsklaße Am kommenden Sonntag ſpielt Viernheim in Neckarau 13. 11.: Reichsbahn Mannheim— MTG. Käfertal— Poſt Mannheim SA⸗Standarte— Luftwaffe Kurpfalz Neckarau— Viernheim 20. 11.: Poſt Mannheim— SA-Standarte Luftwaffe— 1846 Mannheim TV Viernheim— MTG. Kurpfalz Neckarau— Jahn Weinh. 27. 11.: Poſt n— Viernheim 1846 Mannheim— Reichsb. Mhm. Käfertal— Luftwaffe MTG.— SA⸗Standarte Weinheim 4. 12.: TV Viernheim— Reichsbahn Luftwaffe— Kurpfalz Neckarau MTG.— Poſt Mannheim Jahn Weinheim— 1846 Mannh. SA⸗Standarte— Käfertal he 5* ährt ſeit 31 Jahren! * 1 — zr celle empfehle mein reichhaltiges Lager in allen Sorten„ Schuhwaren Für den Herrn: Herrenhalbſchuhe in Lack, Mattcalf, Boxcalf u. Chevreauxiſchön. modern. For- men ſowie Herrenſtiefel ſehr bequem Für die Dame: Damenpumps, Binde- u. Oeſen⸗ ſchuhe in ſchwarz, blau u. braun in eleganter Ausführung, ſehr preiswert. 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Nur wer ſich in Erinnerung bringt und durch Anzeigen dem Publikum die Einkaufs⸗ vorteile darlegt, wird beachtet. Wer es unter⸗ läßt, wird vergeſſen und geht des Kirchweih⸗ geſchäftes verluſtig. Darum, Geſchäftsleute, bringt Euch der Einwohnerſchaft in empfeh⸗ lende Erinnerung.— Anzeigen in unſerer Zeitung haben ſtets beſten Erfolg, weil die⸗ ſelbe in jedem Haus geleſen wird— Darum: jollte jeder injerieren! SGS esse zur Klrehweilhe! Im Anfertigen ſämtlicher Spezialarbeiten, alle Arten Pliſſee, Kanten, Hohlſäume, Einkurbeln von Spitzen u Einſätzen, Stoff⸗Dekatur, Stoffknöpfe, Knopflöcher, Wäſche⸗ u. Kleider⸗Stickereien, Kleider⸗ garnituren, ſowie Stoffblumen nach jedem Bild liefern ſchnell und billig Geschw. Me, Mannneim 1.240 Annqhmeſtelle: Käthe Hoock, Friebrichſtr. 47 Fereins⸗Anzeiger Kath. Kirchenchor Cäcilia Die Geſangprobe beginnt heute abend erſt nach der Gedenkfeier. Einige in die Ewigkeit genommen. Todes-— Anzeige Gott, der Allmächtige, hat unſere liebe Mutter, Groß⸗ mutter, Urgroßmuiter, Schweſter und Tante Frau Katharina Hesch geb. Grieſemer nach kurzer Krankheit, verſehen mit den hl. Sterbeſakra⸗ menten, im gottbegnadeten Alter von 80 Jahren zu ſich Viernheim, Mannheim, den 8. November 1938. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Weinheimerſtraße 13, aus ſtatt. gespielte Panos Empfehle billigſt! Eß⸗ und Batkäpjel ſowie Bananen und Trauben 1935er Ruppertsb. Hof⸗ Grund's Schaulenster zeigen Ihnen die hervor⸗ ragenden aus der geſegneten Pfalz: 1936 er Edenkobener 1 Ltr.⸗Fl. o/ Gl. 1.10 1936 er Dürckheimer Feuerberg 1 Etr.⸗Fi. o/ Gl. 1.30 1936 er Wachenheimer rot, 1 Ltr.⸗Fl. o/ Gl. 1.40 1937 er Freinsh. Gold⸗ berg, 1 Lt.⸗Fl. o/ Gl. 1.50 1937er Moſel⸗Ries⸗ 5 ling, 1Lt⸗Fl v/ Gl. 1.65 1936 er Kallſt. Kobnert 1 Vtr.⸗Fl. o/ Gl. 1.75 1937er Liebfraumilch 1 Ltr.⸗Fl. o/ Gl. 1.75 1934er Sauſenheimer Goldberg L. 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Mittwoch: Vielfach Nebel oder Hoch⸗ nebel, doch zeitweiſe auch aufheiternd, höch⸗ ſtens vereinzelt geringfügiger Regen, mild. Meiſt ſüdliche Winde. Die Ausſichten für Donnerstag: Abge⸗ ſehen von Nebel oder Hochnebel zeitweiſe auf⸗ heiternd und meiſt trocken. Sie uns Ihren trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ len, beſto beer werde mnoled der 180. wird der Satz Ihrer Anzeigen Das Aeußere Dasselbe 8 0 Il te a uch für Ihres Vertreters ist der erste Ausdruck sei- ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ VBiernheimer Familien⸗Nachrichten Aus den Büchern des Standesamt Geborene Oktober 1938: Maurer Friedrich Rudolf Ritter, e. S. Ha⸗ rald Friedrich Tüncher Heinr. Faltermann 4., e. S. Heinrich Zimmermann Karl Arthur Eichin, e. S. Ernſt Auguſt Schriftſetzer Adolf Rudolf Edmund Brink⸗ mann, e. S. Walter Ernſt Zimmermann Jakob Sax 3., e. T. Katharina Maſchinenarbeiter Jakob Hoock 16., e. T. Maria Fabrikarbeiter Adam Alter 2., e. S. Adolf Müller Adam Oskar Berg, e. T. Anna Spengler und Inſtallateur Auguſt Wilhelm Jakob, e. S. Georg Theo Fabrikarbeiter Georg Aloys Mandel 1., e. T. Hedwig Eva Maurerpolier Michael Herbert 5., e. S. Karl wichtigste Mitt big u. unmoder treter hinaus- zusenden, son- dern Sie wer- den darauf achten, daſ er Sie auch im Außze- ren gut ver- tritt. ner Persönlichkeit und ge- wissermaßen das Sym- bol ihrer Firma, der Vertrauens zwischen Ihnen u. der Kund- schaft. Es wird Ihnen deshalb nicht ein- fallen, einen schã- gekleideten Ver- ihre Druck- sachen u. Ge- schãttsformu- lare gelten, de- ren erster Ein- druck oft grund- legend ist für den Zweck, dem sie die- nen sollen. Sie han- deln darum richt ig, wenn Sie Geschäfts- drucksachen aller Art dort herstellen lassen, wo erfahrene Fachleute mit modernsten u. vielseitigen Ausstattungs mitteln u. neu- zeitlich gepflegtem Ge- schmack für die Lieferung ler des 2 sauberer, ansprechender Ar- beit Gewähr bieten. Deshalb wenden. S N kolaus . 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Bauarbeiter Guſtav Niebler und Maria Büh⸗ ler Schneider Heinrich Winkler 1. und Margareta Müller Maſchiniſt Philipp Lohfink und Katharina Ratz geb. Gärtner Kaufmaann Johannes Bähr 3. und Anna Maria Knapp Spengler und Inſtallateur Kurt Adam Beiner und Martha Margarete Hoock Maler Johannes Joseph Haas 1. und Mar⸗ gareta Gutperle Maler und Tüncher Karl Schmitt und Katha⸗ rina Sax Feuerungsmaurer Wilhelm Buſalt und Eli⸗ ſabetha Jöſt Maſchinenſchloſſer Adam Beckenbach und Sa⸗ bina Jöſt Geſtorbene Oktober 1938: Landwirt Adam Kühlwein 2. Anna Maria Kühlwein geb. Schalk Witwe Luiſe Grünewald, geb. 29. 7. 1854 Cäcilie Bauer geb. Adler, Witwe Heinz Nikolaus Reinhardt, geb. 21. 10. 1938 Landwirt Johann Michelhans 1. Eliſabeth Hanf geb. Diehl, Witwe Wenn einem Gastwirt fehlen Gäste So ist es immer noch das Beste, Er kündet durch die Zeitung an, Wie nett man bei ihm sitzen kann —— ——— . A w ͤ S „ A ——