lültz a Eum⸗ daße in kaltaf⸗ ö wobei Ktaft⸗ e llun⸗ 9, Vel kl⸗ — — ö 0 * * mn 0 . SEEEFFEFEPTFCCCCCC ſandtſchaftsrats vom Rath würdig war, hatte eine Garde in Galauniform Aufſtellung genommen. die vom Babnhofseingang bis vor den Sonder⸗ zug Spalier bildeten. Die Zugangsſtraßen zum Bahnhof. die von einer zahlreichen Menſchen⸗ uf bn N N. ÜN. lb 9. * Amlsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungsweille: 3„eee Sonntagen und Feiertagen. monatlich 1. M einſchließlich e Voßt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld.. 10 Rpfg. Bezugspreis: Ins 1— Haus gebra Nummer 268 otenlohn, Donnerskag Kszell Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim S Ergrtifender Abſthied von Ernſt vom Nath —————S³Lj³ 3 mm AaŹn Frtnk—.—2 Anzetgenprels Grundpreis für 1 m Höhe und 22 mhm Breite 8 Rpfg., im Text⸗ eil für gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim den 17. November 1938 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr 7 Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153 PSK L hafen 15101 14. Jahrgang Unter militärischen Ehren wird der ermordete Geſandiithaftsrat aus Paris geleitet Die Heimkehr ins Vaterland Die deulſche Kolonie an ihren kolen Kameraden Paris, 16. November Am Dienstag um 23.15 Uhr(ME) wurde der Sarg des von jüdiſcher Mörderhand mitten aus ſeinem Schaffen für Führer und Reich her⸗ ausgeriſſenen Geſandtſchaftsrats vom Rath von der deutſchen evangeliſch⸗lutheriſchen Kirche. wo die Mitglieder der Landesgruppe die Ehren⸗ wache bielten, im Kraftwagen zum Nordbabnbof geleitet. Im Trauergefolge befand ſich der Staatsſekretär von Weizſäcker, der deutſche Botſchafter Graf Welczeck, der Landesgrup⸗ penleiter Geſandtſchaftsrat Dr. Erich und die deutſche Abordnung. die die ſterbliche Hülle des Geſandtſchaftsrates vom Rath in dem Sonder⸗ zug nach Deutſchland begleitete. Am Pariſer Nordbahnhof, der für die feier⸗ liche Ueberführung der ſterblichen Hülle Ge⸗ geſchmückt Kompanie Republikaniſche menge angefüllt waren. waren von einem ſtar⸗ ken Polizeiaufgebot abgeſperrt. Auf dem Babn⸗ hof ſelbſt, auf dem der Sonderzug mit dem mit unzähligen Kränzen gefüllten Leichenwagen ſtand, waren ſchon lange vor Eintreffen des Trauerzuges zahlreiche Volksgenoſſen eingetrof⸗ jen, die in der Kirche keinen Platz mehr gefun⸗ den hatten. Kurz vor 23.30 Uhr traf die ſterbliche Hülle des Geſandtſchaftsrats vom Rath im Leichen⸗ auto vor dem Bahnhofsgebäude ein, gefolgt von einer Staffel motoriſierter Polizei ſowie den Privatkraftwagen der Mitglieder der Deutſchen Gemeinſchaft. Die Republikaniſche Garde prä⸗ ſentierte das Gewehr, während der Sarg durch die mit Lorbeer und friſchem Grün geſchmückte Halle zum Sonderzug getragen wurde, wo die deutſchen Volksgenoſſen ihrem dahingeſchiedenen Kameraden mit dem Deutſchen Gruß die letzte Ehre erwieſen. Kurz vor Abgang des Zuges ſchritt die deutſche Kolonie zum letzten Mal an dem Sonderwagen entlang, in dem der Sarg ſtand. bedeckt von der Hoheitsflagge, und wo nochmals vier Mit⸗ glieder der Landesgruppe die Totenwache hielten. Als Vertreter des franzöſiſchen Außenminiſters war der Chef vom Protokoll. Saint Martin, er⸗ ſchienen Der ſtellvertretende Poltzeidirektor von Paris überzeugte ſich verſönlich von dem tadellos funktionierenden Ordnungsdienſt. Um 23.50 Uhr ſetzte ſich der Zug in Be⸗ wegung und rollte ganz langſam in die dunkle Nacht hinaus. In erſchütterndem Schweigen grüßte nochmals die deutſche Kolonie ihren durch feige jüdiſche Mörderhand dahingerafften iungen Kameraden. während die Garde Répu⸗ blicaine das Gewehr präſentierte und die Po⸗ lizeibeamten dem toten Deutſchen den militäri⸗ ſchen Gruß erwieſen. (Weitere Meldungen im Innern des Blattes.) Trauerbeflaggung am Donnerslag Berlin, 17. November Der Reichsminiſter des Innern und der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Prova⸗ ganda geben folgendes bekannt: Am Donnerstag. 17. November 1938, findet in Düſſeldorf die feierliche Beiſetzung des Ge⸗ ſandtſchaftsrates Pg. Ernſt vom Rath ſtatt. Die ſtaatlichen und kommunalen Verwaltungen. An⸗ ſtalten und. Betriebe, die ſonſtigen Körvperſchaf⸗ ten, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts ſowie die öffentlichen Schulen im gan⸗ zen Reich ſetzen aus dieſem Anlaß am Donners⸗ tag Trauerbeflaggung Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe zu flaggen. Abſchied von Alakürk Feierliche Aufbahrung im Palaſt Bolma Bagſchte Iſtanbul, 16. Nov. Die Leiche Atatürks iſt im Kronſaal des Pa⸗ laſtes Dolma Bagſchte feierlich aufge⸗ bahrt. Am Kopfende des rieſigen Saales ſteht der geſchloſſene Sarg. der mit einer ſeidenen Halbmondflagge bedeckt iſt. Vier Offiziere in Paradeuniform halten die Wache. Englischer Blutterror in Palüſtina Ein ganzes Dorf ausgeplünderk und in die Luft geſprengt Beirut, 16. November. Die ununterbrochen aus Paläſtina eintrefſen⸗ den Meldungen über die ſtetig ſteigende Brutalität des Vorgehens der engliſchen Truppen haben in den hieſigen arabiſchen Krei⸗ ſen größte Erregung und Entrüſtung hervorge⸗ rufen. Ungeheure Empörung hat vor allem die Strafexpedition gegen das Dorf Irtah erregt. wo die engliſchen Truppen nach den hier vor⸗ liegenden Meldungen 10 Mann ausgeloſt und ſofort erſchoſſen haben. Später wurden dann noch ein 80jähriger Greis und ein 10jähriger Knabe in den Straßen niedergeſchoſſen. Zum Schluß wurde das Dorf völlig ausge⸗ plündert und durch Dynamit in die Luft geſprengt. f In den bieſigen Araberkreiſen wird darauf hingewieſen, daß die täglichen Vorfälle dieſer Art die ungeheure Nervoſität der engliſchen Truppen widerſpiegeln, die unfähig ſeien, der arabiſchen Freiſchärler Herr zu werden und des⸗ halb ihre ohnmächtige Wut an der wehrloſen Bevölkerung ausließen. Ausgehverbol in Jaffa Jeruſalem, 16. November. Ueber die Stadt Jaffa wurde am Dienstag ſchon wieder einmal ein ſofortiges Ausgeh⸗ verbot verhängt. Den Vorwand zu dieſer entſcheidenden Maßnahme lieferte den britiſchen Militärbebörden die Erſchießung eines jüdiſchen Poliziſten durch unbekannte Täter. a Im übrigen werden die militäriſchen Aktio⸗ nen mit größter Rückſichtsloſigkeit fortgeführt Im Bezirk Galiläa wurden nicht weniger als 714 Araber„zu weiteren Ermittlungen“ ſeſtge⸗ nommen. Weitere 43 Araber, denen die Ver⸗ bindung mit Freiſchärlern zur Laſt gelegt wird. wurden in Haft genommen. Im Bezirk Ramal⸗ lah und bei Jaffa wurden zwei arabiſche Dör⸗ fer von Militär durchſucht. 16 Araber wurden verhaftet. Nach einer Meldung der„Paleſtine Poſt“ wurde die Durchſuchungsaktion in Unterga⸗ liläa bei Nazareth und in Obergaliäa in der Nähe der Libanon⸗Grenze am Dienstag von vier Bataillonen fortgeſetzt. Bei Feuerge⸗ fechten in den Bezirken Jeruſalem und Gaza ſollen die arabiſchen Freiſchärler wieder er⸗ hebliche Verluſte gehabt haben. Bei Gaza wur⸗ de eine britiſche Militärabteilung von Frei⸗ ſchärlern beſchoſſen, die vorher die Schienen der Bahnſtrecke durch eine Minenſprengung zerſtört hatten. Zwei Soldaten wurden bei dem Ge⸗ fecht verletzt. In dem Dorfe Tamra wurde ein Araber, der angeblich die Poſtenkette durchbre⸗ chen wollte, erſchoſſen. Im Dorfe Ikſal fand man bei der Durchſuchung Munition und Freiſchär⸗ ler⸗Uniformen. Großfeuer in Lille Mehrere hundert Textilarbeiter brotlos Paris, 16 November In einem großen Textilunternehmen in Lille brach in der Nacht zum Dienstag ein Feuer aus. das das ganze Gebäude in Aſche legte. Die Feuerwehr. die eine ganze Anzahl umliegender Wohnhäufer räumen mußte, wurde erſt in den Morgenſtunden Herr der Lage Der Brand⸗ ſchaden beläuft ſich auf über 15 000 000 Francs. Mehrere hundert Arbeiter und Arbeiterinnen ſind bretlos geworden. Vater Schlageters letzter Weg. f 395 In dieſen Tagen wurde der Vater des deutſchen Freiheitskämpfers Albert Leo Schlageter in ſeiner Heimat in Schönau im Schwarzwald feierlich zur letzten Ruhe geleitet. Mitkämpfer des unvergänglichen Helden Schlageter hielten die Ehrenwache an der Bahre des Toten.“ (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) neberall Ablehnung der Juden 222 Diele Länder ergreifen Maßnahmen gegen die jüdiſchen Einwanderer Holland Amſterdam, 17. November. In einer politiſchen Verſammlung in Am⸗ ſterdam wurde vor 10 000 Zuhörern unter dem lebhaften Beifall der Maſſen die Forderung er⸗ hoben, in Holland alle jüdiſchen Richter und Lehrkräfte zu beſeitigen und ſämt⸗ liche nach 1914 eingewanderten Juden aus Holland auszuweiſen. Das einzige Ziel des internationalen Judentums ſei es, das hollän⸗ diſche Volk zu verſtlaven. Aus der Verſamm⸗ lung wurden zahlreiche Rufe laut, die einſchnei⸗ dende Sofortmaßnahmen gegen das Judentum in Holland verlangten. Bekanntlich beſtimmt die Anordnung des hol⸗ ländiſchen Juſtizminiſters, daß Ausländer, die ihre Angehörigen oder Freunde in Holland be⸗ ſuchen wollen, ein Schreiben vorlegen, aus dem hervorgeht, daß ſie nach Holland eingeladen ſind. Das Schreihen müßte den Sichtvermerk der holländiſchen Polizeibehörden tragen. Die Ausländer, von denen angenommen werden muß, daß es ſich um Emigranten handelt, dür⸗ fen auch für vorübergehenden Beſuch in Holland nicht zugelaſſen werden. Wie feſtgeſtellt wurde, gehen holländiſche Juden mit dieſen Einladun⸗ gen ſehr verſchwenderiſch um. Die Polizei müſſe angewieſen werden, vor der Erteilung von Sichtvermerken dieſen jüdiſchen Einladungen 75 ganz beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwen⸗ en. Auſtralien a Sidney, 16. November. Schon ſeit Monaten wehrt ſich Auſtralien gegen die Einwanderung europäiſcher Juden. Nachdem der auſtraliſche Innenminiſter. um die Bevölkerung zu beſchwichtigen, ausdrücklich er⸗ klärt hätte, daß man keine Sonderbegünſtigung für eine ſolche jüdiſche Einwanderung gewähren könne, mußte die auſtraliſche Regierung zuge⸗ ben, daß ſie ſich durch die Flut von Anfragen, die von auſtraliſchen Bürgern wegen der jüdi⸗ ſchen Einwanderung geſtellt werden,„etwas beunruhigt fühle“, Die breite Oeffent⸗ lichkeit intereſſiert ſich dabei beſonders für die Frage der Arbeitsbeſchaffung für die Einwan⸗ derer und verſucht, ſich ein Bild davon zu ma⸗ chen, welche Auswirkungen eine Maſſeneinwan⸗ derung auf dem auſtraliſchen Arbeitsmark haben muß. f Den unmittelbaren Anlaß zu dieſen Ueber⸗ legungen, die ſchon ſeit einiger Zeit angeſtellt werden, bildet die Tatſache, daß zahlreiche jüdi⸗ ſche Einwanderungsgeſuche an die auſtraliſche Regierung gerichtet wurden. In einer Mittei⸗ lung an ſämtliche Schiffahrtsgeſellſchaften Au⸗ ſtraliens erklärte das auſtraliſche Innenmini⸗ ſterium, daß die jüdiſche Einwanderung einge⸗ ſchränkt werden müſſe. Im Zuſammenhang da⸗ mit machte das Miniſterium darauf aufmerk⸗ ſam, daß zahlreiche jüdiſche Einwanderer, die mit Touriſtenrückfahrkarten in auſtraliſchen Häfen landeten, den Verſuch machten. dauernd im Lande zu bleiben und daß in Zukunft daher Fahrſcheine nur noch an ſolche Reiſende ausge⸗ geben werden, die eine auſtraliſche Landungs⸗ genehmigung beſitzen. Die Sydneyer Zeitung „Sun“ unterſtrich die Notwendigkeit dieſer Maßnahme. Uruguay Montevideo, 15. November. Die Regierung von Uruguay hat ſich ent⸗ ſchloſſen, rigoroſe Maßnahmen gegen die Ge⸗ fahr einer wachſenden Ueberfremdung durch die Zuwanderung jüdiſcher Elemente zu treffen. Der Staatspräſident ſelbſt hat die Frage der Einſchränkung dieſer unerwünſchten Einwande⸗ rer aufgeworfen und ein beſonderer Miniſter⸗ ausſchuß nimmt die Ausarbeitung eines Ge⸗ ſetzes vor, das die notwendigen Abwehrmaß⸗ nahmen gegen die Juden zuſammenfaſſen ſoll. Vonſeiten des Landwirtſchaftsminiſteriums hat man nicht gezögert, 500 jüdiſchen Einwanderer⸗ familien, die Land in Uruguay zu kaufen beab⸗ ſichtigten, einen abſchlägigen Beſcheid zu erteilen. Vorſorglich wurde den füdiſchen Antragſtellern die Einreiſeerlaubnis verweigert. Columbien Bogota. 15. Nov. Die ſtändig wachſende Abwehrbewegung gegen das Judentum in Columbien hat fetzt zu der Einbringung eines Geſetzentwurfes geführt, in dem ein Einretſeverbot für Juden und der Schutz der einheimiſchen Induſtrie gegen die unlautere jüdiſche Konkurrenz gefordert wird. * 7 1 Köln, 16. Nov. Nach langer nächtlicher Fahrt durch fremdes Land, in dem er mit der ganzen Kraft ſeines jungen Herzens als junger Diplomat für Deutſchland wirkte, und in dem ſich unter den Kugeln eines jüdiſchen Verbrechers ſein hoff⸗ nungsvolles Leben allzu früh vollendete, iſt Ernſt Eduard vom Rath heimgekehrt in ſein deutſches Vaterland, das er Zeit ſeines Lebens ſo heiß liebte. Ernſt und feierlich, wie das Ehrengeleit, das ſeine ſterblichen Ueberreſte in die Heimat begleitete, war auch der Empfang, der ihm nach dem Grenzübertritt auf deutſchem Boden zuteil wurde. In ſtummer Ehrfurcht grüßte das niederrheiniſche Grenzvolk den toten Sohn rheiniſcher Erde, grüßte durch die Män⸗ ner und Frauen der deutſchen Weſtmark das Sanze deutſche Volk einen ſeiner beſten Söhne. Kurz nach 7 Uhr, traf der Zug im Aachener Weſtbahnhof ein. Der Bahnhof trug, wie die ganze Sadt und alle Orte, die der Zug berührt, würdigen Schmuck. Auf dem Bahnſteig war in⸗ mitten von vier tannenverkleideten Pylonen, von denen umflorte Lampen gedämpftes Licht ſpendeten, ein Katafalk, umgeben von weißen Herbſtaſtern und friſchem Grün. aufgebaut. Zu beiden Seiten des Katafalks hatten Ehrenkom⸗ panien der Wehrmacht mir Spielmannszug und Muſikzug und die Ehreneinheiten der Par⸗ teigliederungen Aufſtellung genommen. Mit Gauleiter Grohs und dem Chef des Protokolls Freiherrn von Dörnberg hatten ſich die führen⸗ den Männer der Partei, des Staates und der Wehrmacht Aachens und des ganzen Gaugebie— tes Köln⸗Aachen, des erſten deutſchen Gaues, Die Heimat grüßt Ernſt vom Rath Die Trauerfeier in Aachen— Gauleiter Grohe enkbiekel den erſlen Gruß den der Trauerzug berührte, auf dem Bahnſteig eingefunden. Auch der ſchmerzgebeugte Vater war mit den beiden Brüdern Ernſt vom Raths nach Aachen gekommen, um ſeinen toten Sohn heimzuführen in die Vaterſtadt. Als der franzöſiſche Zug in langſamer Fahrt in die Bahnſteighalle einfuhr, präſentierte die Ehrenkompanie der Wehrmacht das Gewehr. „Ich hatt' einen Kameraden“, klang es weihe⸗ voll, und in tiefer Ergriffenheit grüßten alle den Trauerzug. Die Tauſende und Abertauſende der Volksgenoſſen, die auf den Nachbarbahn⸗ ſteigen zuſammengeſtrömt waren und die die Wege am Rande der Eiſenbahnlinie ſäumten, gaben in ſtummer Ehrfurcht ihrer tiefen Trauer und ihrem Mitgefühl für den Vater Ausdruck, der ſein Liebſtes und Beſtes für ſein Vaterland gab, aber auch der tiefinnerlichen Empörung über die ſchändliche Tat jüdiſchen Verbrecher⸗ tums. Tief bewegt entbot Gauleiter Grohe dem als Held ins Vaterland heimgekehrten Toten den erſten Gruß der Heimat.„Deutſchland grüßt Dich, Du Märtyrer Deines Volkes. Heimaterde wird bald das decken, was an Dir ſterblich war. Dein Geiſt aber wird ewig wei⸗ terleben. Du fielſt für den Führer und das Reich!“ a „Wir grüßen den Führer!“ Ernſt und verhalten klang das Sieg⸗Heil auf den Führer, erklangen die Lieder der Nation in den erwachenden Morgen, nach dem Gauleiter Grohe den Kranz weißer Lilien des Führers am Sarge niederlegte. Eine einzige ergreifende Tolenehrung Die Fahrt des Trauerſonderzuges, der die ſterbliche Hülle Ernſt vom Raths durch das rheiniſche Land in ſeine Vaterſtadt Düſſeldorf brachte, geſtaltete ſich zu einer einzigarti⸗ gen ergreifenden Totenehrung. Das ganze rheiniſche Volk von Aachen bis Köln und Düſſeldorf war in ſpontaner Einmütigkeit zu⸗ ſammengeſtrömt, um den toten Sohn der rhei⸗ niſchen Erde noch einmal zu grüßen. Ueberall auf der weiten Strecke bot ſich immer wieder das gleiche, bis ins Innerſte aufrüttelnde Bild: an den Wegen entlang der Eiſenbahnſtrecke ſah man in langer Kette dichte Menſchenmengen, die in tiefer Ergriffenheit dem Toten huldigten. Unbeſchreiblich eindrucksvoll war die Ehrung, die die Gauhauptſtadt Köln in kilometerlanger Front der Hunderttauſende dem heimkehrenden Helden bereitete. Von gleich ergreifender Wir⸗ lung waren die Teilnahmekundgebungen, als der Trauerzug den Gau Düſſeldorf und bald re die Vaterſtadt Ernſt vom Raths er⸗ reichte. 1 Die Fahrt nach Düſſeldorf Der Sonderzug trifft ein. 9.50 Uhr zeigen die Zeiger der Bahnhofsuhr. Plötzlich wird es ganz ſtill, der Zug kommt in Sicht. Gedämpfte Kommandos. Die Ehrenein⸗ eit erweiſt ihre Ehrenbezeugung, die Arme der Trauergäſte erheben ſich zum Deutſchen Gruß, und unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden rollt der Sonderzug lang ⸗ ſam in die Bahnhofshalle. Der Wa⸗ gen mit dem Sarg hat die Höhe des Katafalks erreicht. Der Zug hält. Die Muſik bricht ab. Ernſt vom Rath iſt heimgekehrt. Zunächſt entſteigen dem Zuge die von Paris und Aachen mitgekommenen Ehrengäſte. Wie— der recken ſich die Arme zum Gruß. Der Sarg wird aus dem Zug gehoben und auf den von lodernden Pylonen umrahmten Katafalk getra⸗ gen. An beiden Längsſeiten des Sarges neh— men je vier Angehörige des Auswärtigen Amtes Aufſtellung. Am Fußende ſteht Gauleiter Flo— rian und neben ihm der Water und die Brü⸗ der des Ermordeten. Gauleiter Florian legte nun den großen Kranz des Führers nieder. Die Kranzſchleife trägt auf rotem Grund in goldener Ausfüh- rung das Hoheitszeichen und die Führerſtan⸗ darte und als einzige Inſchrift:„Adolf Hitler“. Gauleiter Florian ſpricht Gauleiter Florian ergreift dann das Wort zu einer Anſprache, in der er u. a. ausführte: Pg. Ernſt vom Rath! Wir grüßen Dich in der Heimat, wir grüßen Dich als Kameraden. Du trugſt trotz Deiner Jugend ſchon das Braunhemd, als es noch ſchwer war, Nationalſozialiſt zu ſein. Aus der jungen Generation kommend und im Kampf für die Idee erprobt und gehärtet, warſt Du dazu beſtimmt, als Nationalſozialiſt drau⸗ ßen in der Welt das Reich Adolf Hitlers, das nationalſozialiſtiſche Großdeutſchland, zu ver⸗ treten. Du ſollteſt gleich vielen Deiner Kameraden Helfer des Führers ſein im Kampfe um die deutſche Geltung in der Welt, politiſcher Sol⸗ dat des Dritten Reiches auf Vorpoſten in frem⸗ dem Land. f a Im Dienſt für Deutſchland haben Dich die Schüſſe des jüdiſchen Mörders getroffen. Aber Du biſt nicht tot, Kamerad. Gleich den Vielen, die in der Standarte Horſt Weſſels marſchieren, lebt Dein Geiſt in uns weiter. Neben Dir werden viele die Wache halten, die gleich Dir ihr irdiſches Leben für den Na⸗ tionalſozialismus und für Deutſchland hin⸗ gaben. Unter ihnen einer, den wir den erſten Sol⸗ daten des Dritten Reiches nennen und der hier in Düſſeldorf ſeine Liebe zu Deutſchland mit dem Tode beſiegelte: Albert Leo Schlageter. So bleibſt Du bei uns, Ernſt vom Rath, als Kamerad und Mitſtreiter im Kampfe um die deutſche Zukunft. Wenn wir Opfer Mühe und Arbeit auf uns zu nehmen haben im Dienſte des Führers. ſo wirſt Du uns zur Seite ſtehen. Wenn wir im Kampfe gegen die Feinde des Reiches, gegen jüdiſchen Ungeiſt. Härte und Entſchloſſenheit zu beweiſen haben. ſo werden wir an Dich denken und nicht zurückweichen. ſondern mutig und einſatzbereit den Weg der Pflicht und des Dienſtes für Deutſchland gehen. Mit dieſem Gelöbnis grüßen wir Dich, Ernſt vom Rath, in der rheiniſchen Heimat, der Stadt Albert Leo Schlageters. Die kurze Uebernahmefeier auf dem Bahn⸗ ſteig iſt beendet. Ernſt vom Raths Fahrt durch das Spalier der trauenden Volksgenoſſen nimmt ihren Anfang. Der große Trauerzug. Nachdem der Trommelwirbel verhallt iſt, ſetzt ſich der große Trauerzug gegen 10,15 Uhr, gefolgt von einem Spielmanns⸗ und Muſikzug der SA., in Bewegung. Ihm folgt der Fahnen⸗ block mit Standarten und Fahnen der Partei⸗ gliederungen. Ein Ehrenſturm der SA. ſchließt ſich an: nun kommen der Spielmannszug und das Muſikkorps der Wehrmacht, gefolgt von den Ehrenkompanien der Wehrmacht und der H Verfügungstruppe, der Ehrenhundertſchaft der Polizei— ſämtlich unter Gewehr— ſowie eine Ehrenabordnung des Reichsarbeitsdienſtes mit geſchultertem Spaten. Der dann folgenden La- fette mit dem mit Fahnentuch und Degen be— deckten Sarg wird der Kranz des Führers und das Ordenskiſſen mit Mütze. Armbinde, Ehren⸗ dolch und Parteiabzeichen vorangetragen. Die ſechsſpännige Lafette begleiten beiderſeits An⸗ gehörige der Auslandsorganiſation, des Aus⸗ wärtigen Amtes und des NSKK. Hinter dem Sarge ſchreiten Gauleiter Florian und Gaulei— ter Oberpräſident Terboven, der Vater Ernſt vom Raths, Gauleiter E. W. Bohle, Staats- ſekretär von Weizſäcker, Botſchafter Graf Welczeck, der Chef des Protokolls. Geſandter von Dörnberg, die Brüder des Ermordeten ſo⸗ wie Landesgruppenleiter Dr. Ehrich. Nun folgt in geſchloſſenem Block eine Abordnung des Aus⸗ wärtigen Amtes und der Auslandsorganiſation, woran ſich weitere Angehörige der Familie vom Rath und die übrigen Ehrengäſte. unter denen man auch einen Vertreter der ſpaniſchen Falan⸗ ge, bemerkt, anſchließen. Den Schluß bilden, marſchierend in Sechſerreihen, die Ehrenſtürme der Parteigliederungen und die Ortsgruppe Düſſeldorf des Fascio. Unüberſehbar ſtehen Hunderttauſende ſtumm u. unbeweglich an den langen breiten Straßen Düſſeldorfs und grü⸗ ßen ehrfurchtsvoll den toten Kameraden. Die feierliche Aufbahrung in der Rheinhalle. Kurz nach 11 Uhr hat der Trauerzug die Rheinhalle erreicht, wo gleichfalls Ehrenabord⸗ nungen Aufſtellung genommen haben. Fahnen und Standarten flankieren zu beiden Seiten den Eingang zur Halle. Unter dumpfem Trom- melwirbel wird der Sarg dann in die Halle zur Aufbahrung getragen und auf dem mit ſchwar⸗ zem Samt verkleideten Katafalk abgeſetzt. Bereits am frühen Nachmittag wird die Hal— le wieder geöffnet werden. denn bereits zu Tauſenden harren die trauernden Volksgenoſ⸗ ſen in der Nähe der Halle des Augenblicks, um dem für Deutſchland gefallenen Kameraden einen letzten Gruß zu erweiſen. „Jeugin der idealen Gemeinſchafl“ Marſchall Balbo ſchenkt ſeinem Freund Göring die berühmte Statue der Venus aus Leptis Berlin. 15. November Am Dienstagvormittag wurde Generalfeld⸗ marſchall Göring in Anweſenheit des Luftfahrt- attachés der italieniſchen Botſchaft. General Liotta,durch Prof Caputo, Oberſt Cagna und Major Vittembeſchi im Auftrage des Marſchalls Balbo die marmorne Statue der Venus aus Leptis überbracht. 7 Hiſtoriſcher Alt in Rom Die engliſch-ilalieniſchen Verein barungen werden in Kraft geſehl Nom, 16. November. Im Palazzo Chigi iſt am Mittwoch um 17 Uhr von dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano und dem engliſchen Botſchafter Lord Pertb folgende Erklärung unterzeichnet worden, mit der die italieniſch⸗ engliſchen Vereinbarungen vom 16. April d. J mit dem heutigen Tag in Kraft geſetzt wurden: „Unter Bezugnahme darauf, daß zwiſchen der italieniſchen Regierung und der Regierung des Vereinigten Königsreichs von Großbritannien und Nordirland unter dem 16. April 1938(XVI) ein Protokoll über Fragen von beiderſeitigem Intereſſe unterzeichnet worden iſt, ferner unter Bezugnahme darauf, daß die Vereinbarungen und Erklärungen, die dieſem Protokoll ange⸗ ſchloſſen und dort näher umſchrieben ſind, unter dem oben erwähnten Datum von den Vevoll⸗ mächtigten der beiden Regierungen unterzeich⸗ net wurden, und ſchließlich, daß das Protokoll vorſieht, daß die erwähnten Dokumente zu dem Datum in Kraft treten werden, das die beiden Rom, 16. November Der engliſche Votſchafter Lord Perth hat am Mittwochvormittag im Palazzo Chigi dem ita⸗ lieniſchen Außenminiſter Graf Ciano das an den König von Italien und Kaiſer von Aethiopien gerichtete Beglaubigungsſchreiben überreicht. Die durch die Ueberreichung dieſes Beglau⸗ bigungsſchreibens erfolgte Anerkennung des ita⸗ lieniſchen Imperiums in Oſtafrika falle, wie „Popolo di Roma“ betont, nahezu mit dem drit⸗ ten Jahrestag der Verhängung des Sanktions⸗ krieges zuſammen. Das engliſch-italieniſche Ab⸗ kommen. das nunmehr in Kraft trete. ſtelle die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern auf eine völlig neue imperiale Baſis. Unterſtreichen müſſe man aber, wie das Blatt abſchließend feſt⸗ ſtellt. daß die Achſe Berlin Rom unantaſtbar ſei und nach wie vor als lebendige Kraft für die Erhaltung des europäiſchen Friedens wirke. An dieſer Tatſache laſſe ſich nicht rütteln. Regierungen in gemeinſamem Einvernehmen feſtſetzen werden, erklären die Unterzeichneten, die von ihren Regierungen gebührend bevoll⸗ mächtigt ſind, daß die in dem vorerwähnten Protokoll genannten Vereinbarungen und Er⸗ klärungen unter dem heutigen Datum in Kraft treten werden.“ a Gleichzeitig haben Graf Tiano und Lord Perth dem bei der Unterzeichnung anweſenden ägyptiſchen Geſchäftsträger in Rom zwei getrennte Noten überreicht, um ihn vom In⸗ krafttreten der am 16. April 1938 unterzeichne⸗ ten Erklärungen über den Tana⸗See und den Suez⸗Kanal zu unterrichten. Der ägyptiſche Ge⸗ ſchäftsträger hat ſeinerſeits Graf Ciano und Lord Perth zwei Noten übergeben, mit denen der Empfang dieſer Mitteilungen beſtätigt wird. Die Erklärung, mit der die italieniſch— engliſchen Vereinbarungen nunmehr mit ſofortiger Wi'rkung in Kraft treten, wurde in dreifacher Ausfertigung unterzeichnet. Die erſte Ausfertigung kommt in die engliſchen, die zweite in die italieniſchen Staatsarchive, während das dritte Exemplar der ägyptiſchen Regierung zugeſtellt wird. Anerkennung des italieniſchen Imperiums Die amtliche italieniſche Verlautbarung Ueber den Beſuch des engliſchen Botſchafters im Palazzo Chigi iſt folgende amtliche Verlaut⸗ barung ausgegeben worden: „Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano bat den engliſchen Botſchafter Lord Perth emp⸗ fangen, der ihm offiziell mitteilte, daß ſeine Regierung den Beſchluß gefaßt habe, die italie⸗ niſche Souveränität über Aethiopien anzuerkennen. Zu dieſem Zweck hat er zur Weiterleitung an den Herrſcher dem italie⸗ niſchen Außenminiſter die neuen Beglaubigungs⸗ ſchreiben überreicht. die ihn als britiſchen Bot⸗ ſchafter beim König von Italien und Kaiſer von Aethiopien beglaubigen. Graf Ci ano hat von der Mitteilung Kennt⸗ nis genommen und Lord Perth gebeten, der bri⸗ tiſchen Regierung mitzuteilen. daß die faſchi⸗ —.— Regierung dieſe Mitteilung zu ſchätzen wiſſe.“ Exklürung des arabischen Komitees „die alleinige Verantwortung liegt bei England und den Juden“ Beirut, 16. Nov. Das Oberſte arabiſche Komitee, an deſſen Spitze bekanntlich der von den Engländern ver⸗ triebene Großmufti von Jeruſalem ſteht und deſſen Mitglieder im vergangenen Jahre teil⸗ weiſe nach den Seyohellen⸗Inſeln deportiert worden ſind, hat am Dienstag eine Erklärung zu dem Woodhead⸗Bericht über Paläſtina ver⸗ öffentlicht. Aus der Erklärung geht hervor, daß die Araber trotz des verſchärften Terrors der engliſchen Beſatzungstruppen nach wie vor un⸗ 3 an ihrem Standpunkt feſthal⸗ ten. Einleitend wendet ſich das Komitee gegen die verſchiedenen Bemühungen früherer Teilungs⸗ kommiſſionen, die Paläſtina in Blut und Feuer getaucht hätten, und ſtellt die Frage, ob die engliſche Regierung immer noch den gefährlichen Plänen, die jüdiſch⸗imperialiſtiſchen Vorſtellun⸗ gen entſprängen, Gehör ſchenken wolle. Jede Po⸗ litik, ſo heißt es weiter, die darauf abziele, ein Anrecht der Juden auf arabiſches Land zu kon⸗ ſtruieren, müſſe fehlſchlagen. Die Erklärung der engliſchen Regierung, daß die zu findende Lö⸗ ſung im Einklang mit den internationalen Ver⸗ pflichtungen Englands gegenüber den Arabern und den Juden ſtehen müſſe, ſei abzulehnen. Zu der Behauptung der engliſchen Regierung, daß die Wiederherſtellung des Friedens in Pa⸗ läſtina nur durch eine Verſtändigung zwiſchen den Arabern und den Juden möglich ſei, erklärt das Komitee, daß eine ſolche Verſtändigung un⸗ möglich ſei, ſolange die Juden nach einer Ein⸗ engung der arabiſchen Rechte ſtrebten. Die engliſche Regierung habe zu einer Kon⸗ ferenz nach London eingeladen, ohne die Ver⸗ handlungspunkte vorher feſtzulegen. Die Araber dagegen hätten einen nationalen Plan. der ein vollſtändiges Verbot der Einwanderung von Juden, den Abſchluß eines engliſch⸗arabi⸗ ſchen Vertrages und die Bildung einer arabi⸗ ſchen Nationalregierung vorſehe. Das Komitee befürchtet. daß England durch dieſe Zweideutig⸗ keit die Konferenz von vornherein zum Scheitern bringen wolle, um den Arabern ſpäter eine bis⸗ her noch nicht bekanntgegebene Löſung aufzu⸗ zwingen. Bezüglich der an die Juden ergange⸗ nen Einladung zur Teilnahme an der Konferenz erklärt das Komitee, daß es die Juden un⸗ ter keinen Uumſtänden als legale Partner bei der Erörterung der Palätina⸗ frage anerkennen könne. Die Araber Paläſtinas lehnten direkte Verhandlungen mit England ab, da ſie alles Vertrauen in ihr oberſtes Komitee ſetzten, Wenn England daher wirklich eine ſchnelle Löſung wünſche, müſſe es zunächſt den nationalen Plan der Araber annehmen, und den Arabern die freie Wahl ihrer Vertreter über⸗ laſſen. Zu der Erklärung der engliſchen Regie⸗ Berge daß ſie im Falle Ver andlungen die Verantwortung für die Durchführung einer ihr geignet erſcheinenden Löſung tragen werde, erklärt das Komitee, daß England von vornherein alle möglichen Schwie⸗ rigkeiten bereite, um die Verwicklung und Er⸗ ſchwerung der Löſung herbeizuführen. Daher falle die alleinige Verantwortung England undden Juden zu. Abſchließend wiederholt das Komitee noch⸗ mals die einzelnen Punkte des nationalen Pla⸗ nes der Araber: 1. Anerkennung des Rechts der Araber auf vollſtändige Unabhängigkeit in ihrem Gebiete. 2. Aufhebung der Balfour⸗Erklärung. 3. Aufhebung des britiſchen Mandats und Ab⸗ ſchluß eines ertrages auf der Grundlage der Verträge mit dem Irak und Aegypten, wodurch Paläſtinas vollſtändige Unabhängigkeit aner⸗ kannt würde. 4. Vollſtändiges Verbot der jüdiſchen Einwan⸗ derung und des Verkaufes von Land an Juden. Volkstag deutſcher Vühnenkunt Berlin, 17. Nov. Einer Anregung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goeb⸗ bels, und des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP., Dr. Ley, folgend, werden die Thea⸗ ter, die Film⸗ und Varietebühnen Großdeutſch⸗ lands am 25. November 1938, dem Jahrestag der Gründung der Reichskulturkammer und der NSG.„Kraft durch Freude“, zum erſten Mal einheitlich einen Volkstag deutſcher Bühnen⸗ kunſt veranſtalten. Die Organiſation dieſes Volkstages, der es dem ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen ermög⸗ lichen wird, zu billigſten Preiſen die Theater, Lichtſpielhäuſer und Varietes zu beſuchen, hat die NSG.„Kraft durch Freude“ übernommen. Alle Volksgenoſſen, die an den Veranſtaltun⸗ gen dieſes Volkstages teilnehmen wollen, wen⸗ den ſich rechtzeitig an die zuſtändigen Kd. Stellen. Aufruf Die Kunſt dem Volke! Dieſes Bekenntnis iſt dem Nationalſozialismus keine leere Phraſe. Am 25. November, dem Jahrestag der Grün⸗ dung der Reichskulturkammer und der NS. „Kraft durch Freude“, werden die deutſchen Theater, die deutſchen Film- und Varietebüh⸗ nen in feſtlichen Aufführungen zum ganzen deutſchen Volke ſprechen. An dieſem Volkstag deutſcher Kunſt wird das ſchaffende Volk überall im großdeutſchen Reich an den Darbietungen der deutſchen Bühnen teilnehmen. Das deutſche Volk wird ſeinen Künſtlern in Freude und Frohſinn verbunden ſein und ſeinen Dank abſtatten für die vielen Stunden der Erbauung, die ihm das deutſche Theater geſchenkt hat. gez. Dr. Goebbels gez. Dr. Ley. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil!: Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdrucke rei Hal⸗ kenhäuſer, Cyvrim& Co., Worms.— DA. X 938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. eines Fehlſchlages der ſet don Kent. er bri⸗ faſcht⸗ ſchitzen deutig⸗ heiter le bis⸗ gußu⸗ gange ſetenz Halbgont oder nur Gergeani? Ein IJatsachenberichi von Clemens Laar (1. Fortſetzung) Nichts ſprach gegen dieſe Ueberzeugung. aber dann geſchah es. wie geſagt, daß die unfaßbaren Gewalten über dem Menſchenſchickſal, von jäher Laune gepackt, den kleinen Sergeanten John Morton aus einem Menſchen der Maſſe zu einer Perſönlichkeit zuſammenpreßten. Es tat ſehr weh, nicht wahr, John Morton? Es war nicht allein das Gas. Die deutſchen Aerzte waren tüchtig. Drei Monate lang brann⸗ ten die Augenhöhlen, als fülle immer wieder der Teufel flüſſiges Blei hinein. Es verging noch eine andere Zeit, da war das Herz gefol⸗ tert von der Ungewißheit, ob dieſe ſchmerzenden Kugeln unter der Stirn noch einmal etwas vom Licht und Glanz dieſer Welt auffangen würden. Aber die Deutſchen waren ſehr tüchtig. Es lag nicht an ihnen, was der Sergeant Morton zuerſt geglaubt hatte, daß kein Brief mehr von Mabel kam. Beſtimmt lag es nicht an ihnen. Nicht etwa, daß Mabel mit ihren Briefen viel an Wärme und Herzlichkeit gegeben hätte. Wenn ſie aber von dem letzten Großreinemachen er⸗ 2 und von dem neuen Blumentiſch der Mrs. ulbert, von nebenan, dann brachte das die Welt nahe, in der der Sergeant Morton allein ſeh ic fühlte und nach der er ſich zurück⸗ ehnte. 5 Aber Mabel ſchrieb nicht. So ungefähr um die gleiche Stunde, da John Morton ohne viel Gedanken durch eine Land⸗ ſchaft des Grauens dorthin ſtürmte, wo in unab⸗ läſſigen ſpitzen Fontänen die Gasgranaten der engliſchen Artillerie in den Schlamm fuhren, vielleicht genau in der Minute, da ein finger⸗ nagelgroßer Splitter durch ſeinen Atmungs⸗ ſchlauch fuhr, ohne daß er es merkte, ſchob Ma⸗ bel Morton in der Morpeth Road einen klei⸗ nen, in Papier gewickelten Gegenſtand über die Wachstuchplatte einer Kaffeekneipe. Um zu begreifen, warum auf einen Schlag der Himmel die Marſchorder des Sergeanten Mor- ton änderte, muß man wiſſen, daß dieſer Coffee⸗ ſtatt, alſo dieſe ziemlich fehr Erfriſchungsbude, einem älteren und nicht ſehr ſchlanken Manne gehörte. Dieſer Mann wurde für die Verhältniſſe die⸗ 15 Stadtviertels reich, weil eine günſtige Fü⸗ ung ihn gleichzeitig mit einer leichten Herzer⸗ weiterung und einer Frühſtücksbude in einer Straße geſegnet hatte, durch die in unabläſſigen Schichten die Arbeiter der angrenzenden Flug⸗ eugfabrik zu ihren Werkbänken ſchritten. Die Folge davon war ganz einfach, daß auch dieſer Herr mit glücklichindisponiertem Herzen vier Schichten in ſeiner unabläſſig geöffneten Bude beſchäftigte und an jedem Kartoffelpuffer 150 Prozent verdiente.. Ja, richtig, der kleine, in Papier gewickelte Gegenſtand! Nicht wahr, Frauen haben doch die Angewohn⸗ 155 alls ihr Mann einmal dieſes notwendige equiſit vergeſſen— den Hausſchlüſſel in Pa⸗ pier gewickelt aus dem Fenſter zu werfen. Copyriant by Carl Dunker Verlag, Berlin Nur zehn Minuten Jobn Morton dachte, daß es ein Glück war. als er ſofort nach Abſchluß des Waffenſtillſtan⸗ des ausgetauſcht wurde. Er dachte auch. daß es ein Glück für Mabel ſein würde, plötzlich, ganz in der Morgenfrühe am Frühſtückstiſch von ib⸗ rem Manne überraſcht zu werden. So dachte ſich das John Morton. Er kam heim, aber er blieb nicht lange. Es waren wohl keine zehn Minuten. Um die Mit⸗ tagszeit tauchte er vor dem Sergeant⸗Major ſeiner Erſatzabteilung in Weſtham auf. Er ſah nicht gut aus. „Aber Sergeant. warum wollen Sie denn wieder hinaus?“, fragte ihn der „Die Luft riecht mir hier zu ſehr nach Kar⸗ toffelpuffern“, ſagte der Sergeant Morton, „und das... das bringt einem den Ekel auf die Zunge.“ Sergeant- Major Horne begriff dieſe rätſel⸗ hafte Bemerkung erſt viel, viel ſpäter. Und zwar erſt dann. als er auf die dringende Bitte des alten Kameraden ein Geſuch des John Mor⸗ ton befürwortete. Mit dem Morton trotz ſeiner Uneignung in beruflicher und phyſiſcher Hinſicht das Britiſche Kolonialamt um eine Poſition im äußeren Verwaltungsdienſt bat. ö Als Begründung dieſes Geſuches führte John Morton an Aber das iſt wobl überflüſſig. Der beſte MG.⸗Schütze Im Avril 1919 ſchiffte ſich John Morton auf dem„Star of Bengal“ nach Indien ein. Er war Proviantmeiſter der 12. Rajput Lancers in Barunda geworden. Vielleicht iſt es zweckmäßig, gleich bei dieſer Gelegenheit zu erwähnen, daß John Morton es ſelbſtperſtändlich nicht lange in der Schreibſtube und im Proviantdepot aushielt. Drei Geſuche zur Reaktivierung wurden zurückgewieſen. Das vierte hatte Erfolg. John Morton wurde mit dem Range eines Sergeanten wieder in den Frontdienſt übernommen. Dieſe ungewöhnliche Berufung eines Territorialen. nicht einmal eines gedienten Soldaten zudem, in eines der älteſten und vornehmſten indiſchen Kavallerie⸗ Regimenter war durch zwei Umſtände begün⸗ ſtigt worden: Indiens geſamte Nordweſtgrenze brannte. Sämtliche Grenzſtämme rebellierten gleichzeitig. Ihre Bruderſtämme jenſeits der Grenze. vor allen Dingen die Mahſuds und die Afridis. fielen in engliſches Gebiet ein. Der Kleinkrieg in dieſem Wetterwinkel des Imperiums. der wäbrend des großen Krieges für kurze Zeit zum Stocken gekommen war. brannte in einer noch nicht dageweſenen Wut. Damals jedenfalls ſah es böſe aus für die Garniſonen im Nordweſten. In aller Eile wur⸗ den auch den Reiterregimentern Artillerie und vor allem Maſchinengewehrabteilungen ange⸗ gliedert. (Fortſetzung folgt) Rentenwerbe für jüdische Vermögen Amlseinführung des neuen Leiters der Reichsgruppe Induſtrie Berlin, 16. November Im Hauſe der Flieger fand am Dienstagabend in Anweſenheit des Reichswirtſchaftsminiſters Walther Funk in einem ſchlichten Feſtakt die feierliche Amtseinführung des neuen Leiters der Reichsgruppe Induſtrie, Generaldirektor Wilhelm Zan⸗ gen, ſtatt. Der Miniſter ſelbſt vollzog die Amtseinführung. In einer längeren Rede führte er bei dieſer Gelegenheit u. a. aus: Ein Wechſel in der Leitung der Reichsgruppe Induſtrie iſt ein Ereignis. das unſer ganzes öffentliches Leben angeht. Denn Staat und Wirtſchaft ſind eine Einheit. Sie müſſen nach den gleichen Grundſätzen geleitet werden. Den beſten Beleg hierfür gibt die jüngſte Entwicklung des Judenproblems . in Deutſchland. Man kann nicht die Juden aus dem Staats⸗ leben ausſchalten, ſie aber in der Wirtſchaft leben und arbeiten laſſen. Von dem auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Ver⸗ mögens von Juden feſtgeſtellten Nettovermogen von rund 7 Milliarden Reichsmark ſind inswi⸗ ſchen ſchätzungsweiſe bereits zwei Milliar⸗ den Reichsmark in deutſchen Beſitz über⸗ geführt worden. g Die bisher getroffenen Vorbereitungen ermög⸗ lichen es nunmehr, in einiger Zeit die Juden aus dem deutſchen Geſchäftsleben reſtlos aus⸗ zuſchalten und den noch vorhandenen jüdiſchen Beſitz gegen eine Abfindung in Rentenwerten in deutſche Hände zu überführen. Hierbei wird beſonders darauf geachtet werden. daß die für uns im Zeichen des Vieriahresplanes ſo über⸗ aus wichtigen und wertvollen Warenvorrate ohne Wert⸗ und Subſtanzverminderung dem Verbrauch des deutſchen Volkes ſach⸗ und zweck⸗ gemäß zugeführt werden und es muß weiterhin verhindert werden, daß durch die Bewegung und Jeſtlegung großer Kapitalien für die Ariſie⸗ rung der Kapitalmarkt für die notwendigen In⸗ veſtitionen und die Reichsanleihezeichungen un⸗ erträglich eingeengt wird. Der neue Leiter der Reichsgruppe Induſtrie übernimmt ſein Amt in einer Zeit, wo der deut⸗ ſchen Wirtſchaft, und insbeſondere der deutſchen Induſtrie ganz gewaltige Aufgaben geſtellt wer⸗ den. Die Wirtſchaft hat bereits Hervorragen⸗ des, ja man muß geſtehen, Erſtaunliches gleiſtet. Aber jetzt gilt es, die Leiſtungen noch weiter zu erhöhen und dabei keine ungeſunden Ueber⸗ ſteigerungen zuzulaſſen. Milliarden Lire ſüdiſcher Grundbeſih in Mailand Rom, 16. November. Aufgrund des neuen Raſſegeſetzes ſind zur Zeit in ganz Italien Erhebungen imgange, um den jüdiſchen Immobilien- und Grundbeſitz feſtzu⸗ ſtellen. Aufgrund vorläufiger Erhebungen und Schätzungen ergibt ſich. daß der jüdiſche Beſitz allein in den beiden norditalieniſchen Städten Mailand und Turin über 2 Milliarden Lire beträgt. neue Nolverordnungen in Frankreich Konzeſſionen nur noch an Franzoſen. Paris, 16. November. Das amtliche Geſetzblatt veröffentlicht am Dienstag eine Reihe von Notverordnungen. von denen ein Teil in der geſtrigen Ausgabe nicht mehr untergebracht werden konnte. Eine dieſer Notverordnungen beſtimmt, daß der Staat, die Departements, die Gemeinden u. ſonſtige öffentlichen Einrichtungen in Zukunft öffentliche Konzeſſionen nur noch an Fran⸗ zoſen vergeben dürften. Das gleiche gelte für alle Aenderungen und Neuerungen für alle be⸗ reits beſtehenden Konzeſſionen und Genehmi⸗ gungen. Eine weitere Notverordnung beſtimmt. daß die zuſtändigen Stellen dem Miniſterprä⸗ ſidenten innerhalb zweier Monate eine Liſte derjenigen Probleme überreichen, die die natio⸗ nale Wirtſchaft und die Landesverteidigung be⸗ treffen und ſofort wiſſenſchaftliche Erforſchung erfordern. Eine weitere Notverordnung betrifft den Luftſchutz. Sie beſtimmt, daß der Miniſter für Landesverteidigung einen Geſamtplan zur Ausrüſtung des Landes für den Luftſchutz auf⸗ zuſtellen hat. Die Notverordnung behandelt ferner die Verteilung von Gasmasken. Drei Notverordnungen betreffen Elfaß⸗ Lothringen und bezwecken eine Geſundung der öffentlichen Finanzen, eine Angleichung der Beſtimmungen der Sozialverſicherung an das übrige Frankreich uſw. Die neuen Schüler der Kriegsſchule Potsdam ſind angekommen. In der Kriegsſchule Potsdam Bornſtedt begann ſoeben ein neuer Unterrichtslehrgang. Links ſieht man die neuen Schüler unmittelbar nach der Ankunft beim Auspacken ihrer Sachen und rechts die auf das modernſte eingerichteten Stuben der Fahnenjunker, Waſſer eine Selbſtverſtändlichkeit iſt. in denen fließendes (Scherl-Bilderdienſt⸗Autoftex) Britiſche„Befriedungsaktion“ mit Bomben und Dynamit. Die britiſchen Militärbehörden in Paläſtina ſetzen die brutalen Unterdrückungsmethoden ge⸗ gen den Befreiungskampf der Araber in immer ſchärferem Maße fort. Nachdem erſt kürzlich eine großangelegte Razzia in Jeruſalem ſtattfand, mußte jetzt abermals der Belagerungszuſtand verhängt werden. Ueberall häufen ſich die Gewaltmaßnahmen der Engländer. die, wie hier bei Niar in Galiläa, mit Granaten und Dynamit gegen die aufſtändiſchen Araber vorgehen. 60 Häuſer wurden hier zerſtört. (Aſſociated-Preß⸗Autoflex) Nolſpanier vernichtend geschlagen Umfangreiches Malerial erbenlek— Große Beſtürzung in Vartelona Sarragoſſa, 16. November. Wie aus dem nationalen Heeresbericht her— vorgeht, haben die nationalen Truppen an der Ebro⸗Front die Verfolgung des Feindes fortge⸗ ſetzt und den bolſchewiſtiſchen Widerſtand allent⸗ halben niedergeſchlagen. Das geſamte Gebiet des Fatarellas⸗ Gebirges, ſowie des Monſerrat⸗ Gebirges und wichtige Höhen zwiſchen Flix und Asco wurden beſetzt. Die Ortſchaft Asco wurde von nationalen Abteilungen erobert. Die Bol— ſchewiſten verloren 636 Gefangene und zahlrei⸗ che Tote. Im Segre⸗Abſchnitt wurden zwei bolſche⸗ wiſtiſche Angriffe auf den Brückenkopf von Se⸗ ros abgewieſen. Der Feind verlor mehrere Tanks. Nationale Bomber bewarfen die Ha⸗ fenanlagen von Valencia am Dienstag er⸗ neut mit Bomben, wodurch erhebliche Brände entſtanden. Ueber den Heeresbericht hinaus meldeten die Frontberichterſtatter in ſpäter Nachtſtunde auch noch die Eroberung des Ortes Flix, womit der geſamte Ebrobogen für die Nationalen zurückerobert iſt. Das geſamte rechte Ufer des Ebro iſt nunmehr wieder völlig in natio⸗ nalem Beſitz. Damit iſt die Ebro⸗Schlacht beendet, die in der Geſchichte des Spanien⸗ krieges als bisher größte Vernichtungsſchlacht weiterleben wird. 88 Salamanca, 17. November. Die Sowjetſpanier haben, nachdem das rechte Ebroufer jetzt völlig von den Nationalen in Beſitz genommen worden iſt, eine ihrer größten Niederlagen erlitten. Von ihnen wurden, ſo ſtellte der nationale Heeresbericht feſt, rund 20000 Mann durch die Nationaltruppen gefan⸗ gen genommen. Die Zahl der im Verlaufe der Schlacht aufſeiten der Roten Gefallenen wird mit 75000 angegeben, von denen bisher 13275 Mann beſtattet worden ſind. Die von den Nationalen gemachte Beute iſt recht erheblich. 14 Haubitzen, etwa 30000 Granaten, 45 Mörſer, 181 ſchwere und 213 leichte MG., 24000 Gewehre, 8000 Bajonette. 18 ſowjetſpaniſche Tanks, ſowie 17 unbrauchbare weitere Tanks. ferner 26000 Mörſergranaten, 36000 Handgranaten und über 30 Millionen Patronen. An feindlichen Fliegern wurden er⸗ beutet und zerſtört insgeſamt 242, bei 94 roten Flugzeugen ſteht der Abſchuß ſo gut wie ſicher feſt. Nachrichten, die aus Katalonien eingetrof⸗ fen ſind, beſagen, daß in Barcelona bei den Roten tiefe Niedergeſchlagenheit wegen der gro⸗ zen Niederlage an der Ebrofront herrſchen ſoll. Offener Brief an den Erzbiſchof von Canterbury Kairo, 17. Nov. Die ägyptiſche Frauenrechtlerin Frau Hoda Charawi veröffentlicht in der Zeitung „Douſtour“ einen offenen Brief an den Erz⸗ biſchof von Canterbury. Sie erinnert daran, daß England 1924 anläßlich der Ermordung des engliſchen Sirdars. Sir Lee Stack, trotz der ägyptiſchen Entſchuldigungen für dieſes Verbre⸗ chen Aegypten 500 000 Pfund Sterling Buße auferlegte, ohne daß der Erzbiſchof ſeine Stim⸗ me erhob. Die engliſchen Truppen töteten Män⸗ ner. Frauen und Kinder in Paläſtina, obwohl ſie unſchuldig ſeien und nur das Verbrechen be⸗ gingen, ihr Vaterland zu verteidigen. Auch hiergegen habe der Erzbiſchof keinen Einſpruch erhoben. Doch jetzt erhebe er ſeine Stimme, weil die Deutſchen den Juden eine Buße auferlegten als Vergeltung für das Verbrechen an dem deutſchen Diplomaten, bei dem der Attentäter ſelbſt Rache an Deutſchland als Grund angab. Kein Jude habe gegen dieſes Verbrechen Stel- lung genommen.„Iſt Ihre Freundſchaft, Herr Erzbiſchof, nur den Juden vorbehalten? Welche Grundſätze gelten für den Unterſchied zwiſchen gut und böſe?“ Bunte Tageschronik Schiffszuſammenſtoß im Nebel Drei Schiffe feſtgefahren Bingen. Der Sonntag war ein Nebeltas erſten Ranges. Faſt während des ganzen Ta⸗ ges lagerten dicke Schwaden gleich dem Lon⸗ doner Nebel“ im Rheintal und lähmten den Verkehr ſowohl zu Waſſer wie auf dem Lande. Als nachmittags etwa um 4 Uhr der Nebel er⸗— neut und mit ſtarker Gewalt ſich über den Rhein legte, kam es an verſchiedenen Plätzen zu Un⸗ fällen. Bei Geiſenheim wurde das bergwärts fahrende Tankmotorſchiff„Saſſa“(Straßburg) im dichten Nebel von dem auf der Talfahrt be⸗ findlichen Gütermotorſchiff„Guſtav Knepper“ Duisburg) gerammt und ihm dabei eine Seitenwand auf eine Länge von etwa 10 Meter aufgeriſſen, ſodaß Benzin auslief. Das Güterſchiff„Knepper“ ſcheint weniger beſchädigt worden zu ſein, da es am Montag ſeine Fahrt fortſetzte. Der Raddampfer„Braunkohle 3“ mit drei Anhängern auf der Bergfahrt, wurde kurz nach dem Verlaſſen des„Binger Loches“ vom Nebel überraſcht, ſodaß jede Sicht genommen war und vor Anker gegangen werden mußte. Dabei iſt der erſte Kahn„Heddy“ an der„Zollmauer“ (rechtsſeitig! auf einen Felſen ⸗gefah⸗ ren. Der Schleppzug mußte über Nacht an der Anfallſtelle verbleiben, und erſt Montag gegen Mittag. nachdem es hell geworden war, konnte der feſtgefahrene Kahn mit Hilfe des Schrau⸗ bendampfers„Braunkohle 8“ freigezogen wer⸗ den. Während dieſer Losturnungsarbeiten war das„Binger Loch“-Fahrwaſſer von 12 bis 19 Uhr geſperrt. Dadurch, daß die Schiffahrt am Montag den ganzen Vormittag wegen des Nebels ſtilliegen mußte, verlor ſie angeſichts der immer kürzer werdenden Tage beſonders ins Gewicht fallend viel wertvolle Zeit, und es war natürlich, daß am Nachmittag ein außergewöhn⸗ lich großer Betrieb herrſchte.— Zwei weitere leichtere Unfälle haben ſich ferner am Sonntag in Höhe von Aßmannshauſen zugetragen, die wie der vorherige Fall ohne jeden Schaden ab⸗ gingen. Gegenüber dem Aßmannshauſer Bahn- hof fuhr das Motorſchiff„Ahrtal“ feſt, und linksſeitig, in Höhe des„Hauſes Schöneck“, ge⸗ riet zwiſchen den ‚Gean“ auf Grund. Vater erſchießt ſeinen Sohn Oberwihl(Bd.) In einem hieſigen Sanato⸗ rium war ſeit 1992 der nervenkranke 25jährige Bruno Egloff als Patient untergebracht. Wie ſchon öfters, kam ſein Vater, der ö5ßjiährige Walter Egloff, um ihn zu beſuchen. Er nahm den Sohn zu einem kleinen Spaziergang mit und benutzte die Gelegenheit, ihn in der Nähe des Sanatoriums zu erſchießen. Dann ſlellte ſich der Vater den Behörden.— Dazu wird bekannt, daß der Vater ſich in einer finan⸗ ziellen Notlage befand, die hauptſächlich durch die großen Koſten für die Verſorgung des kran⸗ ken Sohnes verurſacht wurde, und daß er kei⸗ nen Ausweg mehr ſah, beſonders da er ſich ſelbſt auch unheilbar krank fühlte. Deshalb wollte er ſeinen Sohn und ſich ſelbſt erſchiezen. Auf den Sohn gab er vier Schüſſe ab. Als er dann wieder laden wollte. um ſich ſelbſt zu erſchießen, funktionierte die Waffe nicht. worauf er ins Sanatorium zurückging und erklärte, daß er ſeinen Sohn erſchoſſen habe. Betrunkener verurſacht Brand Saarburg. Im Stadtteil Beuern brannte bei den Dreſcharbeiten ein großer Strohha u⸗ fen ab. Die Feuerwehr hatte Mühe und Not. die gefährdete Scheune zu retten. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſich ein betrunkener Mann mit einer brennenden Ziga⸗ rette in das Stroh ſchlafen legte. Der fahr⸗ Buhnen das Motorſchiff läſſige Brandſtifter wurde von der Polizei ſeſt⸗ genommen.— In Oberzerf brannte ebenfalls abends ein Strohhaufen ab. Auch hier gelang es der Feuerwehr, größeres Unglück zu ver⸗ hüten. Martinsfeuer brannten Bernkaſtel(Moſel). Wie in anderen Ge⸗ meinden, ſo brannte auch am Moſeluſer in Bernkaſtel am Abend des Martinstages das Martinsfeuer. In den Stadtteilen Bern⸗ kaſtel und Kues führten die Jungen in den Abendſtunden Martinsumzüge durch, wobei ſie von altersher bekannte Sprüche herſagten und ſangen. Beide Umzüge trafen ſich zu einem be⸗ ſtimmten Zeitpunkt am Moſelufſer. wo das „Mertesfeuer“ abgebrannt wurde. Mit Jubel wurde das Verteilen der Martinsbrezel von der Jugend begrüßt. Die Leitung der Veranſtal⸗ tung hatte die Ortsgruppe des Hunsrückvereins. Steinblock traf Arbeiter tödlich Mazen(Eifel). In Niedermendig wurde auf dem Grubenfeld einer Steingrube ein etwa 40 Zentner ſchwerer Steinblock abgeladen. Dabei ſtürzte der ſchwere Stein plötzlich um und traf zwei Arbeiter, die ſehr ſchwere Verletzungen erlitten. Der eine, Siebenbach aus Obermendig, 32 Jahre. ſt ar b im Krankenhaus. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. Sein Arbeitskamerad Bähr aus Nickenich liegt in bedenklichem Zuſtand dar⸗ nieder. Fürs Krankenhaus genug Zeit Wittlich(Bezirk Trier). Ins Krankenhaus Wittlich wurde ein junger Mann aus Gillen⸗ feld gebracht, dem ein Fuß abgefahren worden iſt. Im Bahnhof Gillenfeld war er auf den fahrenden Zug geſprungen. Da⸗ . rutſchte er aus, fiel und ſtürzte unter den un. Keine Brandſtiftung. Gießen. Der große Brand in der Maſchinen⸗ halle des Dreſchmaſchinenbeſitzers Ernſt Bopp in Bellersheim am Montag morgen, der dritte Brand in dem Dorf innerhalb von drei Wochen, iſt nach dem Ergebnis der behördlichen Ermitt⸗ lungen nicht durch Brandſtiftung entſtanden. Als Arſache des Großbrandes kommt offenbar Fan durch Kleeheu in rage. Ins Auto gerannt. Gießen. In dem Kreisort Steinbach lief Mon⸗ tag vormittag ein acht Jahre alter Knabe na⸗ mens Pitz, der aus ſeinem elterlichen Haus ge⸗ ſprungen kam und den Fahrweg überqueren wollte, direkt vor einen herankommenden Per⸗ ſonenwagen, der von ſeinem Lenker nicht mehr rechtzeitig zum Halten gebracht werden konnte. Das Kind wurde überfahren und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß es einige Stunden ſpäter im Kran⸗ kenhaus in Gießen ſtarb. Scheunenbrand durch Selbſtanzündung. Limburg. Im benachbarten Linter entſtand durch Selbſtanzündung von Gerſtenſtroh ein Scheunenbrand. Es gelang, das Stroh ſchnell herauszuſchafſen, ſodaß das Gebäude ge⸗ rettet werden konnte. Während man ſonſt im⸗ mer annimmt, daß Gerſtenſtroh ſo leicht nicht zur Selbſtanzündung neigt, iſt durch den Kreis- feuerwehrführer und den Vertreter der Staats⸗ anwaltſchaft dieſe Urſache bei dem Linterer Brand einwandfrei feſtgeſtellt worden. Die herrenloſe Landungsbrücke Newyork, im November. Beamte der Newyorker Strompolizei waren nicht ſchlecht erſtaunt, als ſie um Mitternacht im Hudſon, auf der Höhe der 32. Straße, eine Fährboot⸗Landungsbrücke dreißig Meter lang, 15 Meter breit, dreieinhalb Meter hoch — ſteuerlos umhertreiben ſahen. Niemand befand ſich darauf. Die Brücke wurde nun nach dem nächſten Pier geſchleppt. Dort ſtellte ſich heraus, daß ſie ſtark mit Schlamm und Moos bedeckt war, alſo ſchon lange Zeit herum- geirrt ſein mußte. Niemand hat ſich bisher als Eigentümer gemeldet. So mußte man einen Aufruf erlaſſen, um die Herkunft der Brücke zu ermitteln. Auch dies blieb bislang erfolglos. SA. Nachrichtenſchein für jeden Erlaß des Slabschefs det 5A.- Erhöhung der wehrhaflen Ausbildung NSK. Der Stabschef hat in einem Erlaß an⸗ geordnet, daß der Nachrichtenſchein der SA. von jedem 39 04 Deutſchen erworben werden kann. Dieſer Erlaß hat folgenden Wortlaut: „Um jedem Deutſchen die Gelegenheit zu ge⸗ ben, ſeine Kenntniſſe im Hören und Geben von Morſezeichen nachzuweiſen, ordne ich an, daß der „Nachrichtenſchein der SA.3 mit Wirkung vom 11. 11. 1938 nicht nur mehr von Angehörigen der SA., des NSKK. und des NSF K., ſondern von jedem männlichen Deutſchen erworben wer⸗ den kann.“ Um geeignete Volksgenoſſen zum Erwerb des Nachrichtenſcheines der SA. erfaſſen zu können, bilden die beſtehenden Nachrichtenſtürme nach dem Vorbild der Sportabzeichengemeinſchaften ſogenannte„Arbeitsgemeinſchaften zur Erlan⸗ gung des Nachrichtenſcheines der SA.“ Der vor zwei Jahren im Einvernehmen mit dem Oberbefehlshaber des Heeres eingeführte „Nachrichtenſchein der SA.“ iſt in der Zwiſchen⸗ Skizze von Fred Janietz. Jim Kent war wie Marmaduke Ellington Pilot der engliſchen Luftſtreitkräfte. Die beiden verſtanden ſich ausgezeichnet. Vielleicht waren ſie Freunde. Vielleicht— denn ſollte es einer Frau je gelingen können, eine wirkliche Freundſchaft zu zerſtören? Jane Mervin war die Frau zwiſchen Jim und Marmaduke. Beide liebten ſie, und ſie liebte eigentlich beide. Und weil ſie ſich nicht teilen konnte. wartete ſie. Seit einem Jahr.. Marmaduke hatte mehr Temperament als Jim. Das war ſicher. Er hatte ſich ſchon zu mancher unbedachten Handlung hinreißen laſ⸗ ſen, und nur ſeinen bemerkenswerten fliege— riſchen Fähigkeiten dankte er es, noch nicht den Abſchied erhalten zu haben. Heute flog Marmaduke eine neue Maſchine. „Fabelhaft—“ hatte er bei ihrem Anblick nur geſagt, und den ihn begleitenden Cap— tain Roger Celden völlig vergeſſen. Eine halbe Stunde jagte er die„Kiſte“ in den ſtrahlendblauen Himmel und hörte begei— ſtert dem Motor zu, der die Kraft ſeiner tau⸗ ſend Pferdeſtärken in den Raum hinaus- brüllte. Dann nahm er die Kopfhörer und lauſchte den Inſtruktionen, die irgendwer dort unten ins Mikrophon ſprach. Es wurde ihm befoh⸗ len, mit Jim Kent zuſammen eine Uebung durchzuführen. Deſſen Maſchine ſei ſchon ge⸗ ſtartet und müßte wohl jeden Augenblick in Sicht kommen. Da Marmaduke von Jim hörte, dachte er an Jane g Und er träumte.— Er ſah ihr Geſicht ganz nah vor ſich, und ſie blickte ihn etwas nach⸗ denklich an. „Ich glaube—“ ſchienen ihre wundervollen, blaugrauen Augenſterne zu ſagen,„Jim paßt beſſer zu mir als du. Marmaduke Aber ich weiß es nicht 5 1 Auf Ellingtons Stirn bildete ſich eine ſteile Falte. Finſter ſtarrte er zu Jims Flugzeug hinüber, das inzwiſchen herangekommen war— „Sollſt ſie nicht haben“, murmelte er,„du wirſt abſtürzen, und ich werde leben und Jane beſitzen! Oh— es kann mich ja keiner ver⸗ urteilen—, ich fliege ein neues Modell! Sie müſſen glauben, was ich erzähle, ich, der er⸗ fahrene Pilot—“ Unten auf dem Platz ſtanden einige Offi⸗ ziere, unter ihnen der Geſchwaderchef, und be⸗ obachteten die beiden Flugzeuge. „Sehen Sie doch, meine Herren“, rief Sir Condyke plötzlich,„Ellington iſt verrückt ge⸗ worden! Da—“ Der ſteuerte ſeine Maſchine haarſcharf an Jims Bomber heran, eine kleine Bewegung der Steuerknüppels, und der Bomber trudelte zur Erde und zerſchmetterte irgendwo draußen in einer blühenden Wieſe Das neue Jagdflugzeug tobte erſt wie irr⸗ ſinnig ſenkrecht in die Höhe, glitt danach in unſicheren Schleifen dem Flughafen zu und landete genau auf dem Schwanz, wobei alle Steuerungsteile zerſtört wurden. „Steuerdefekt—“ rief Marmaduke den Her⸗ beieilenden zu und ſprang auf den Boden. „Ich bin ſofort wieder hier.“ Er lief, ohne ſich noch einmal umzuſehen, über den kurzgeſchorenen Raſen und ver- ſchwand im Stationsgebäude. a Dann ſtand er in der„Bude“, die er drei Jahre lang mit Jim zuſammen bewohnt hatte, und ſtützte ſich ſchwer auf den Tiſch, der Jims Bild trug. „Ich Narr!“ fa te er leiſe. meine Heißblütigkeit!“ a Er ſtöhnte.„Wie kann man nur ſo verrückt ſein, den Freund umzubringen? och, Jim — ſollſt nicht allein ſein. Wir wollen gemein ſam dem Teufel die Hölle verleiden!“ Marmaduke legte ſeine linke Hand auf das Bild Jims, während die rechte langſam den Trommelrevolvet aus dem Halfter zog. Er preßte die Waffe gegen ſeine Schläfe und ſchloß die Augen. „Marmaduke!“ „Gott verdamme zeit bereits von zahlreichen SA.⸗Führern und ⸗Männern erworben worden. Dieſe Entwick⸗ lung war nur dadurch möglich, daß ſowohl die perſönlichen wie die techniſchen Vorausſetzungen in Form van ausgebildeten Prüfern und geeig⸗ neten Uebungsräumen geſchaffen wurden. Es konnten im letzten Jahr auch bereits Abkommen mit der Führung des NSKK. und des NSF K. dahingehend getroffen werden, daß der„Nach⸗ richtenſchein der SA“ von Angehörigen dieſer Gllederungen erworben werden kann. In Erfüllung der der SA. geſtellten Aufgabe zur Erziehung des wehrhaften Deutſchen genügt es aber nicht, ſich auf dieſen Sondergebieten des der e nux auf Angehörige der SA., des NS. und NSF K. zu beſchränken. Mit dieſer Verfügung und den Maßnahmen zur Durchführung wird nun erreicht werden, daß die en i Ausbildung und Peelend der deutſchen Männer auf eine noch breitere Baſis geſtellt wird. Darüber hinaus bedeutet aber dieſes Abkommen noch, daß 1 einem ſehr wich⸗ tigen Gebiet der wehrhaften Wehrmacht ſelbſt gute arbeit geleiſtet wird. usbildung für die und umfaſſende Vor⸗ Beim Klang dieſer Stimme zuckte der Ange⸗ rufene zuſammen. Seine Arme ſanken ſchlaff herab, der Revolver polterte auf den Holz— boden. Marmaduke wandte ſich um und ſah Jim Kent, der in der Mitte des Raums leicht vor- geneigt verharrte, entſetzt mit brennenden Augen an. 5 „Du—“ flüſterte er. „Ah— ich verſtehe“, ſagte da Jim und lächelte.„Armer Kerl. Du glaubteſt mich tot unter den Trümmern meiner Maſchine?“ Marmaduke nickte. „Man vergaß“, fuhr Kent fort,„Dir zu ſa⸗ gen, daß mein Bomber ferngeſteuert ohne Pi⸗ loten flog. Das iſt alles—“ „Gott ſei Dank—“ ſagte Marmaduke leichtert. „Nur gut“, meinte Jim,„daß ich zur rech⸗ ten Zeit herkam. Du brauchteſt dir doch die⸗ ſen unglücklichen Zufall nicht ſo zu Herzen zu nehmen.“ Der andere ſenkte den Kopf. Jehnſuchk nach der heimal Zum 10jährigen Todestag Herm. Sudermanns am 21. November Hermann Sudermann, der Sohn eines Bier⸗ brauers in Matziken bei Heydekrug, hat, wie Gerhart Hauptmann, mit ſeinen Dramen nicht nur die Welt erobert, ſondern auch die größten aller Schauſpieler des In⸗ und Auslandes bis auf den heutigen Tag gefeſſelt. Wie einſt Ele⸗ onore Duſe, ſo ringen auch in der Gegenwart die Schauſpielerinnen in der Rolle der Magda in ſeinem Drama„Heimat“ um bhöchſte Kunſt. Es iſt die echte, tiefe Sehnſucht nach der Heimat, die Sudermanns Dramen jene zu Her⸗ zen gehende Wirkung verleiht. Iſt er in ſeinem geliebten Oſtpreußen, ſo beſchwingt ſich ſein Schritt, in ſeinen Menſchen lebt eine bezwin⸗ gende Friſche. Seine Parole„Zurück zur Na⸗ tur“ hat die deutſche Dichtung um viele leben⸗ dige Szenen und Geſtalten bereichert. Kein Wunder, daß ſein erſtes Drama„Die Ehre“ einen rauſchenden Erfolg erzielte. Man ſah in ihm nach ſeinem zweiten Drama„Sodoms Ende“ und ſeinem dritten„Heimat“ einen er; Erben des jungen Schiller. Wo moderne deut⸗ Sie hoͤren im Rundfunk Donnerstag, den 17. November 1938 Reichsſender Stuttgart 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ terbericht. 13 15 Mittagskonzert. 14.00 Schallplatten. 16.00„Kaffee verkehrt aus Wien“. 18.00 Aus Zeit und Leben 19.00 Kreuz und quer durchs Land der Oper. 20.00 Nachrichten. 20.15 Unſer ſingendes, klin⸗ gendes Frankfuct. 20.45 Die Kreuzelſchreiber. 22.00 Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport. 22.30 Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24.00—2.00 Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Heitere Welt der Bühne. 15.00 Für unſere Kinder. 16.00 Nachmittags⸗ konzert. 18.00 Aus Arbeit und Beruf. 18.30 Volks⸗ muſik. 19,15 Tagesſpiegel. 19.30 Der fröhliche Laut⸗ ſprecher. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenzecho. 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.15 Unſere Kolonien. 22.30 Volks⸗ und Unter⸗ haltungsmuſik. 24.00—2.00 Nachtkonzert. * Freitag, den 18. November 1938 Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeit. Wetter, Landwirtſchaftliche Nachrichten. 6.15 Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, Gymnaſtik. 8.390 Morgenmuſik. 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Hörſzene. 10.30 Kleine Helden auf großen Ma⸗ ſchinen 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Muſik nach Tiſch. 16.00 Nach⸗ mittagskonzert. 1700 Zum 5⸗Uhr⸗Tee. 18.00 Volks⸗ muſik. 18.30 Aus Zeit und Leben. 19.00 Operetten⸗ konzert. 19.45 Richard Dehmel zum Gedächtnis 20.00 Nachrichten 20.10„Die ſchwarze Witwe und andere Spukgeſchichten“. 21.00 Sinfoniekonzert. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.25 Turnländerkampf Finnland— Deutſchland 22.45 Muſik zur Unterhal⸗ 24.00—2.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 6.00 Paſtorale, Morgenſpruch Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Rat⸗ ſchläge für Küche und Haus. 10.00 Schulfunk. 10.30 Hörberichte aus der motorſportlichen Arbeit der HJ. 10.45 Platzkonzert. 12.00 In den Domen der Ar⸗ beit. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15 Im Glockenhof des Schloſſes Darmſtadt: Platzkonzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Frohe Muſik. 15.00 Darm⸗ ſtädter Komponiſten. 15.30 BDM.⸗Werk„Glaube und Schönheit“: Deutſche Hausmuſik“. 16.00 Ein fröhlicher Nachmittag. 18.00 Zeitgeſchehen 19.00 Das Tor zur Bergſtraße. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenz⸗ echo. 20.15 Sinfonie⸗Konzert. 22.00 Zeit, Nachrichs ten. 22.10 Wetter Nachrichten, Sport. 22.30 Kam⸗ mermuſik. 23.00 Wir tanzen bis Mitternacht. 24.00 — 2.00 Nachtkonzert. Gerichtszeitung Jüdiſcher Deviſenſchieber verurteilt Frankenthal. Vor der erſten großen Straf⸗ kammer des Landgerichts Frankenthal hatten ſich der frühere Arzt Dr. med. Joſefß Wolf und ſeine Mutter Anna Wolf geb. Merzbach, aus Ludwigshafen, wegen Vergehens gegen die De⸗ viſenbeſtimmungen zu verantworten. Die beiden Angeklagten hatten es vorgezogen ins Ausland zu flüchten, um ſich einer Beſtra⸗ fung zu entziehen. Die Hauptverhandlung wurde daher im Abweſenheitsverfahren durch⸗ geführt. Es handelt ſich um einen Betrag von 60 000 RM., der von Wolf und ſeiner Mutter vetſchoben wurde. Das Urteil lautete gegen Dr. Joſef Wolf auf eine Zuchthausſtrafe in Höhe von 2 Jahren 6 Monaten und eine Feldſtrafe von 165000 RM., die Anna Wolf wurde zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und 75 000 RM. Geldſtrafe verurteilt. Zur Siche⸗ rung dieſer ausgeſprochenen Strafen wurde das Vermögen der beiden Angeklagten ein⸗ gezogen. tung. ſche Kunſt da wurden Suder⸗ manns Dramen aufgeführt und noch heute ſtehen ſeine Dramen mit in der erſten Reihe deutſcher Heimatwerke. Allerdings, nach den erſten drei beiſpielloſen Erfolgen iſt ihm das Glück nicht mehr ſtetig ge⸗ weſen. Mit ſeinen Märchendramen, zu denen auch„die drei Reiherfedern“ gehören, findet er keine Gegenliebe. Und ſo geht er von den romantiſchen und ſymboliſchen Stoffen wieder zurück in die Welt ſeiner erſten Erfolge. Es entſteht ſein Drama„Johannis feuer“, die Geſchichte eines litauiſchen Findelkindes, wohl das ſtärkſte ſeiner zweiten Schöpferepoche, dagegen iſt das Werk„Es lebe das Leben“ ſchon ein Hinweis auf die erlahmende dichteriſche Kraft jener epigonenhaften und unſchöpferiſchen eit. Das Wertvollſte, was uns Hermann Suder⸗ mann hinterlaſſen hat, ſind ſeine ſchlichten ſtimmungs⸗ und anſchauungsreichen Heimat⸗ romane und Erzählungen. Hier knüpft er an die oſtpreußiſche Heimat an. Es entſteht„Frau Sorge“, die Schilderung des Kindheitslebens, ſowie der mit großer Leidenſchaft geſchriebene „Katzenſteg“, der, wie das Drama„Heimat“, vom Film aufgegriffen und noch heute von Er⸗ folg zu Erfolg geführt wird. Auf der Höhe ſeines epiſchen Könnens und ſeines echten Heimatſinnes zeigen ihn die„Li⸗ tauiſchen Geſchichten“. Sie ſind eine köſtliche Fundgrube für den, der mit heißem Herzen die Heimat ſucht. Seine letzten Romane, die er auf ſeinem ſchönen Altersſitz in Blankenſee bei Trebbin verfaßte, wo er am 21. November 1928 entſchlief, ſchildern das Königsberg der achtziger Jahre mit Geiſt und Witz und ſchließ⸗ lich den„Jollen Profeſſor“, der das Opfer ſeiner wiſſenſchaftlichen Ueberzeugung wird. Wenn Sudermann von Wilwiſchken am Haff und ſeinen Menſchen, von der Reiſe nach Tilſit erzählt, wenn er ſo garnicht grübelt, ſondern munter von der Fülle ſeiner Jugenderlebniſſe plaudert, dann vergißt man den Dramatiker und dankt dem Dichter, der ſeiner Heimat ſtets ſo viel zu danken wußte. Im„Bilderbuch mei⸗ ner Jugend“ erzählt er ſpannend, aus welchen dürftigen Verhältniſſen er ſich empor arbeiten mußte, wie ihm aber ſeine oſtpreußiſche Heimat ſtets der Born war, aus dem er neue Kraft ſchöpfte. hindrang, * e cc ö fl 8 U ien Ne, Miu 5 Zeit ang der bes, lin- , Alb 1 aas. 1d kt. ſchafliche 1 80h herchte, b babein, den Ma⸗ der. 4200 00 0 Noltz⸗ lt Stat ten ſich 1 ich aus die De⸗ wotten. gezogen Betta⸗ aldlung 1 durch fag von Mutter gegen ktafe D eine 0 Polj 1135 und Eiche⸗ de das eit * f 7(Photo: Tobis AM.) Ein echtes Zirkuskind: Camilla Horn in dem Jaques-Feyder- Film der Tobis„fahrendes Volk“ o war es doch— ſo iſt es doch: Geſtern abend erſtrahlte noch die märchenhaft — indiſche Faſſade, leuchteten noch die zehntauſend Glühbirnen über den kühn ge⸗ N Konturen des rieſigen Zirkuszeltes, und die Muſik der bunt befrackten Kapelle drang hinaus auf den weiten Platz, wo die nicht ſo vom Glück Begünſtigten ſtanden, wie jene drin⸗ nen in der Vorſtellung. Das Wiehern der Pferde, der Trompetenſchrei des Elefanten und Löwengebrüll durchbrachen die verhallende Zirkusmuſik. Unvergeßliches Märchenbild war 9 Und heute früh? Ein runder Kreis, mit Sägeſpänen ausgefüllt, auf dem weiten, kahlen Platz. Sonſt nichts— abſolut nichts Ein runder Sägeſpänekreis... Geſtern paradierte noch die„ſchönſte Schau der Welt“, das„große Gala⸗Programm der Erdteile“ auf dieſem Sägeſpänekreis, begeiſterten noch die edelſten Vollblüter in Hoher Schule und Frei⸗ heitsdreſſur, entzückten noch die reizendſten Akrobatinnen und Tänzerinnen, tollten die Clowns und dummen Auguſte— gab jeder dieſer Artiſten ſein Herzblut her— und heute: ein leeres, weiß gezeichnetes Rund auf ver⸗ laſſenem Platze! Fahrend' Volk muß Weiter! Muß weiter... Fragt nicht: Warum und wieſo? Fragt den Fahrenden nicht— er kann Er wird es es euch doch nicht beantworten! (Photo: Tobis M.) Im Tobisfilm„Fahrendes Volk“ zeigt Hans Albers wWẽeder einmal seine großen Fähig- keiten. Er ist Ansager, Organisotor und Stallmeister, alles in einer Person. Neben ihm Alexander Golling. verſuchen, aber— ihr würdet ihn nicht ver⸗ ſtehen... Es iſt jene Sprache aller Artiſten der Welt, und da gibt es dieſen feſt verankerten Satz: Fahrend Volk muß weiter!—— Wenn es nicht weiter geht Wer einmal— als Außenſeiter— darunter gelebt hat— der verſteht's. Aber erklären kann er es auch nicht! Er iſt„angeſteckt“ worden von dieſer irgendwie berauſchenden„Krankheit“ der Fahrenden. Plötzlich entdeckte er das: Es hat ihm wunderbar in der Stadt gefallen, alles war vortrefflich: das Logis, die Verpflegung, die Bekannten, die Sehenswürdigkeiten, aber plötzlich ertappte er ſich bei dem Verlangen: Fort weiter! Und iſt eines mit allen vom Zirkus, mit dem Direktor, wie mit dem letzten Stallburſchen... Denn zum fahrenden Volke gehören ja nicht nur die Artiſten, ſondern alles, was mitreiſt, der ganze Troß. Wie die Stall⸗ burſchen, ſo gehören dazu das geſamte kauf⸗ männiſche Perſonal, die Elektriker und die Muſiker, die Garderobiere und der Preſſechef. Alle wollen ſie weiter— alle müſſen ſie weiter...„Wer ſich einmal beim Zirkus die Sohlen durchlaufen hat— der gehört dazu, auf Gedeih und Verderb!— eine alte Weisheit der Tabrenden, die üch bis heute behguptet hat. Gastspiel verlängert! Ich habe es erlebt, daß wir(bei Sarraſani) einen, zwei Tage langer blieben, al« vorgeſehen war— das Gaſtſpiel fand wider Erwar⸗ ten großen Zuſpruch. Was war los? In meinem eſfesagen war die Stimmung auf Nullgrad herabgeſunken. Pauline, die erſte Sekretärin, altes Artiſtenkind, machte ein— meterlanges Geſicht. Fräulein Lucie(die zweite Sekretärin) ſah trübe drein. ritz, mein Aſſiſtent, war ſeines Lebens nicht froh— ſie wollten weiter! In der Artiſtenkantine, wo immer heitere Laune herrſchte, kam keine Stimmung auf, ſelbſt der Wirt hing melancholiſch den Kopf. Und unſer Direktor, der„alte“ Stoſch⸗Sarraſani, der ja dieſes längere Verweilen angeordnet hatte, wurde ungeduldig und böſer Laune— weil es nicht— weiter ging. Alle wollten wir weiter — auch ich— fragt nicht: Warum und wieſo? Hier iſt Irene, die liebreizende Fliegerin der atemraubenden Luftnummer, abgeſtürzt und „Artiſten⸗Lexikon“— Hindus quf die Landstraße— hincus! CC ³·ð: VG ͤ„ Fahrendes Dolle Vom Seiltänzer zum Zirkus-Direktor- Ein Streifzug durch die Zirkusgeschichte tief unter ſich die freudig erregten Schauluſtigen laſſend... Manche dieſer allererſten Turmſeil⸗ künſtler ſind bis auf den heutigen Tag noch bekannt, manche haben mit ihren Seilkünſten den Grundſtock zu einer kleinen Wanderſchau gelegt, haben ſich ſo ein ſeltſames Tier, wie es Meiſter Albrecht Dürer gemalt hat, ein Nas⸗ horn, hinzugekauft, und ſich auf dieſe Weiſe zu einem kleinen Zirkusunternehmen entwickelt. Ich denke in dieſem Zuſammenhang beſonders an den einſt in ganz Europa ſehr berühmten Zirkus Knie, an Friedrich Knie, den Begründer des berühmten Seiltänzergeſchlechts. Hier er⸗ halten wir auch gleich die Antwort auf die Frage: Wie wird ein Fahrender? Nun— dem ſeligen Friedrich Knie ward dieſes Schickſal nicht an der Wiege geſungen! Er wurde— nach Signor Saltarinos famoſem, 1895 erſchienenen 1784 als Sohn des Militärarztes Dr. Friedrich Knie in Erfurt ge⸗ boren und ſtudierte in Innsbruck Medizin. Dort ſah der junge Student eine Kunſtreiterin, ver⸗ liebte ſich in ſie und— zung mit ihr durch“; ſo ſteht es wörtlich! Er gründete einen Zirkus (Photo: Tobis M.) Nicht immer ist das Leben des ewig fahrenden Zirkusvolkes Ernst, oft dringen quch die Sonne, Glück und Liebe in die e. Wohnwagen. Hannes Stelzer und lrene v. Meyendorf in dem liegt im Krankenhaus... Da haben wir eines 8 älteſten Kameradſchaftsmitglieder, einen Stallmeiſter, in der fremden Stadt auf den Kirchhof zu Grabe getragen. Dort wurde „Agra“, unſer Elefantenliebling, erſchoſſen. Und in dieſer Stadt hatte einer von uns(oder eine) ſein Herz(oder: ihr Herz) verloren.—— In jeder Stadt hatte man irgendein Erlebnis, das ans Herz griff, aber keine Stadt der Welt ver⸗ mochte— Fahrend Volk zu halten!— Wiederſehen— zurückkehren nach Jahren in die Stadt, wo Irene abſtürzte, der Stallmeiſter begraben liegt,„Agra“ erſchoſſen wurde— herz⸗ lich gerne! Herzlich gerne wiederkommen und in Erinnerungen ſchwelgen, in ſchönen und trüben, das mögen ſie alle vom Fahrenden Volke, aber: Nur nicht bleiben, nur weiter! Einer machte den Anfang Wo kamen ſie her, die Fahrenden? Wo fahren ſie hin, wo iſt ihre letzte Station? Fragt nicht— die Antwort iſt ebenſo ſchwierig, wie das: Warum und wieſo⸗fahrend?? Einer muß den Anfang gemacht haben, muß als Erſter mit ein paar gleich Geſinnten und ein paar Tieren losgezogen ſein— aber, wer war dieſer Erſte? Wie es bis heute noch keine Geſchichte des Zirkus' gibt, ſo gibt es auch keine Geſchichte der Fahrenden. Viel iſt über ſie ſchon geſchrieben worden, aber ſo unüberſichtlich, wie es ihr über die ganze Welt verbreitetes Völkchen ja ſelbſt iſt! Man könnte beginnen: Schon die alten Aegypter zogen mit Gauklerkünſten durchs Land. Die alten Lybier produzierten ſich als erſte in der Kunſt des Reitens. Man könnte auch be⸗ ginnen: Bei den griechiſchen Wagenrennen, im Zirkus Maximus des Kaiſers Nero wurden die erſten Artiſten, die erſten„Fahrenden“ entdeckt und: ſchon die alten Römer prägten das Wort: panem et circensis(Brot und Zirkuskünſte) als Kategoriſchen Imperativ für die Befriedigung der Maſſen des breiten Volkes... * Brot und Zirkuskünſte— dieſe Deviſe wurde dann übernommen von den erſten Fahrenden, die Europa, die unſer Land durchzogen. Wer waren ſie? Da muß man ſchon in alten Chro⸗ niken, Stichen und Holzſchnitten herumſtöbern, um vielleicht den einen oder andern heraus zu finden. Die erſten Vaganten waren wohl außer Zweifel die Spielleute, die aus aller Herren Länder kamen und aller Herren Länder durch- zogen. Jahrzehnte ſpäter machten die erſten Seiltänzertruppen viel von ſich reden und ſie beherrſchten bald ein ganzes Jahrhundert das Feld ſchauluſtiger Darbietungen. Immer wieder begegnen ſie uns auf jenen alten Bildern, die Jahrmärkte und Kirmeſſe darſtellen. Idylle, auf denen ſich, von Kirchturm zu Kirchturm, das Hochſeil ſpannt, über das in ſchwindelnder Höhe die Seillünſtler tänzelnd dahinſchreiten, ommenden Jobis-Film„Fahrendes Volk“. mit vierzehn Pferden, die er jedoch alleſamt in der Schlacht bei Jena verliert... Das Zirkus⸗ blut, das Blut des Fahrenden hat er nun plötzlich bei ſich entdeckt. Seine Pferde ſind dahin, er ſieht ſich nach anderer artiſtiſcher Be⸗ tätigung um, er hat Talent zum Seiltanzen und der Tierarztſohn und Mediziner wird der klaſſiſche Seiltänzer Friedrich Knie, der Be⸗ ründer jener weltberühmten Seiltänzer⸗ ynaſtie! 4 Auch Wilhelm Kolter, Joſeph Krembſer und Ernſt Renz, um nur einige bedeutende Zirkus⸗ koryphäen des verfloſſenen Jahrhunderts her⸗ auszugreifen, ſind als Seiltänzer hervor⸗ gegangen. Kolter, am 24. Juni 1795„auf der Reiſe“ in Ungarn geboren. Krembſer, der Neſtor des ſpäteren Kunſtreitergeſchlechtes, war bei dem Seiltänzer Angelo in die Lehre ge⸗ gangen. Und Renz, Preußiſcher Kommiſſionsrat und Ritter hoher Orden, hatte bei der Seil⸗ tänzerfamilie Maxwell gelernt, ging dann zur Schulreiterei und Dreſſur über und zog nach Jahren in Berlin in den neuen Zirkusprachtbau in der Friedrichſtraße ein. Der große Barnum war der Sohn eines armen Landwirts und ging zu einem Kaufmann in die Lehre. Er wurde Journaliſt und ſchließ⸗ lich Schauſteller. Da erſt fand er ſeine Lebens⸗ ¶ Photo: Tobis M.] Hans Albers und Hannes Stelzer verkör. pern im Tobis-Film„Fahrendes Volk“ zwei echte Gestalten aus dem schicksalsreichen Zirkuslebon. linie, deren Schlußſtein jenes Denkmal iſt, das ſeine Vaterſtadt Bridgeport dem großen Sohne und showman geſetzt hat. Der Stammvater der berühmten Schumanns, Gotthold Schumann, war in Weimar— 1825— als Sohn eines Sattlermeiſters geboren. Auch Paul Buſch, der Begründer des Ber⸗ liner Zirlus Buſch, kam nicht vom Bau. Er entſtammte einer angeſehenen bürgerlichen Familie und hat wohl während des Feldzuges 1870/71, den er als Küraſſier mitmachte, ſeine Liebe zum Pferde entdeckt, die ihn dann zum Zirkus brachte. Der große Sarrasqni Der große Sarraſani entſprang einer Hütten⸗ beſitzersſamilie im Schleſiſchen aus dem be⸗ rühmten Geſchlechte derer von Stoſch. Oft hat er mir die Geſchichte erzählt, wie er zu den ahrenden kam. Durchgebrannt war er den Eltern, hatte ſich einem Wanderzirkus ange⸗ ſchloſſen und dort hat er in einer Nacht, als er zwiſchen den Pferden ſchlief und dieſe mit den Hufen ſtampften und an den Ketten raſſel⸗ ten, jenen Traum geträumt: Sarraſani!„Plötz⸗ lich flammte dieſes phantaſtiſche Wort vor mir auf, wie ich es zwanzig Jahre ſpäter mit tauſend Glühbirnen über meinen Zirkus ſchrieb!“ Andere berühmte 1 ſind indeſſen ſchon„auf der Landſtraße“ geboren, wie ſie mit beſonderem Berufsſtolz betonen. So beiſpiels⸗ weiſe Carl Krone, der als Knirps in der kleinen väterlichen Tierſchau mit anſehen mußte, wie die Bären ſeinen Bruder zerriſſen. Aus klein⸗ ſten Anfängen heraus, wie ſo viele ſeiner weit⸗ bekannten Kollegen, hat er es dann durch un⸗ ermüdlichen Fleiß und Ausdauer zu dem heuti⸗ gen Weltunternehmen gebracht. Jetzt ſitzt er in ſeinem feſten Münchener Prachtbau— aber, ſobald es draußen nach Frühling„riecht“, ſobald die erſten Knoſpen ſprießen und der Kuckuck ruft, da hält es ihn nimmer länger in den Steinmauern der Stadt — dann muß er mit ſeinem ganzen Troß wie⸗ der hinaus auf die Landſtraße,— von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt. Und wie es„Papa Krone“ macht, ſo machen ſie es alle: Hinaus auf die Landſtraße— hinaus! Fahrend Volk muß weiter— fragt nicht: Warum und wieſo? Ach, wenn man da nur noch einmal wieder mitkönnte! Alo. (Photo: Tobis M.) kine lebensgeföhrliche Situation im Llʒöwenkäfig. Fronçoise Rosy spielt in dem geuen Tobis-Film„Fahrendes Volk“ die Domateuse Flora ohne Double. —— U Copyright by Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf. G. m. b. H., München (4. Fortſetzung) Eine Weile blieb es ſtill zwiſchen ihnen. Von der Wieſe herein hörte man die kurzen Rufe des Bauern, der breitſpurig auf dem Heu⸗ wagen ſtand und angab, wie die Heubündel aufzulegen ſeien. Der Klaus warf das Heu 51 Die Lieſl, die Sabina, die Mutter heuten „J kann nit anders, Herr“ brach es aus W Naben 11 n für die Sach'!“ „Sie haben immer li ü Then. hre Pflicht erfüllt, „Pflicht woll Herr, ſo kann man's nennen. Aber es iſt doch hat. Und beſſer wird ſein, i geb' fort von da!“ Der Senator ſchwieg nachdenklich. „Die Erbſach' muß bald ausgetragen ſein. Nacher geh' i. J will zu mein Brüder fahren, zum Adam nach Eſſen, in die Stadt.“ Der Mann aus der großen Stadt ſchüttelte den Kopf:„Stadt? Thomas, wiſſen Sie, wie das iſt, die Stadt! Sie werben dort nicht leben können, Thomas. Die Enge wird einen Men⸗ ſchen wie Sie erdrücken. Sie brauchen etwas anderes. Ich will Ihnen ſagen, wie ich das alles ſehe. So, wie Sie gewachſen ſind und auf der Erde ſtehen, ſind Sie der Bauer, Tho⸗ mas, ganz wie der Vater der alte Pilater. Das ſind Sie, Sie allein. Was Sie brauchen, iſt Boden, Acker. Ihr Leben bisher war ein Suchen danach, es war ein Umweg, vielleicht manchmal ein Irrweg. Aber das Ziel iſt gleich geblieben, auch wenn Sie es ſelbſt nicht ſehen. Als Sie zu fallen drohten, damals, hab' ich Sie gehalten; denn ich kannte Sie, ohne im einzel⸗ nen zu wiſſen, wie es mit Ihnen ſtand. Nun, und jetzt? So ſehr Sie an Wald und Berg hängen, vielleicht iſt es ſo, daß Sie für den Dienſt nicht geſchaffen ſind! Dann freilich müſſen Sie Boden haben, Land...“ Er brach ab und ſah hinüber zu den im Heu Arbeitenden. Thomas hatte geſpannt hingehorcht und eine Weile den Worten nachgegrübelt. Dann ſchüttelte er den Kopf:„Es mag wohl ſo ſein, Herr, wie Ihr ſagt, und i hab' einmal ſelber glaubt, i muß es derzwingen. Aber der Brauch iſt hart. Er gibt den Hof nur einem allein, dem Aelteſten, die andern müſſen weichen. So hart der Brauch iſt, er iſt am End' notwendig und recht, das ſeh' i woll ein. Aber für andre Leut knechten, dös kann i nit. Daß i mir felber einen Hof kauf', dafür wird das bißl Geld nit langen. das mir der Vater vermacht bat..“ „Geld, Tyomas, wenn es nur das Gedd iſt!“ „Na, Herr, verſteht mi recht. Was nit ſelber verdient und derarbeitet iſt, das holtet nit. Lieber laß i die Hand davon. Der Adam war, grad ſo, grad ſo, liaber in die Stadt, in die Fremd, als bitten und danken müſſen.“ Der Senator ſah ſchweigend vor ſich hin. Im Sand. der vor den Flieſen lag, begann er mit ſeinem Stock Figuren zu zeichnen, Flächen, große rechteckige Parzellen. „wand“, jagte er dann,„Land, Thomas viel Land, das wäre wohl da...“ Wieder ſchien er nachzudenken. Und nach einer langen Pauſe ſagte er und es hörte ſich an, als müßte er erſt mühſam wieder in das Geſpräch zurückfinden. „Nein, es iſt vielleicht beſſer ſo Gehen Sie zuerſt in die Stadt. Thomas. Mir iſt nicht bange um Sie. Ich weiß, die Zeit kommt, da wir da weiterſprechen werden, wo wir heute aufgehört haben, und ich ſagen kann, was ich meine.“ Er ſtand auf.„Sie wiſſen, Thomas, wenn Sie mich brauchen..“ Thomas lachte ein wenig:„Brauchen tät' ich Euch ſchon, Herr. Es iſt wegen ihm, wegen dem andern. Wia Ihr mi als Jager eingeſtellt habt, bin i grad ſo g'weſen wia er, wia der Hackl, Ihr habt mi g'nommen wia i war, als Fremder.“ 0 Das Blut ſtieg ihm in die Schläfen. Haſtig faßte er nach der Hand des Senators. „Herr, er iſt nit ſchlecht. Dös will i Euch nur ſagen. Es iſt oft ſo a Wildnis in ihm, aber er iſt gut und denkt recht. Und es iſt not, daß ſich ein Menſch ſeiner annimmt.“ Der Senator war ſehr ernſt geworden:„Ich kann Sie auch darin verſtehen, Thomas. Auch, daß Sie den Arzt. den ich Ihnen ſandte, ihm weitergeſchickt haben. Sei haben mir da eine kleine Lehre gegeben. Ich habe begreifen ge⸗ lernt, daß bei euch eine Kameradſchaft hält, auch wenn es einmal hart auf hart geht. Aber wie ſoll ich ihm, dem andern, jetzt helfen? Ich will zunächſt ſehen, ob wir um die Gerichtsver⸗ handlung herumkommen. Denn die ſieht bös für ihn aus. Allerdings, Ihre Ausſage kann vieles zum Guten ändern. Auf die kommt es ja an. Alles weitere wird ſich dann geben.“ „J dank', Herr!“ a Nachdenklich ſtieg der Senator vom Pilatus⸗ hof hinunter zur Station. 6. Kapitel. Das Vieh kam von den Almen. Die letzten Hochwieſen wurden gemäht. Vom Seekofel herab glänzte ſchon der erſte Schnee. Thomas Hoffingott ſtand auf dem kleinen Bahnhof in Felsberg. Die blanken Schienen lagen vor iht und liefen in die Ferne, ſoweit das Auge ſehen konnte. Es wurde eine lange Fahrt, aus Oeſterreich hinaus, in das Deutſche Reich hinein, immer weiter, bis in die große Stadt. Dann ſtand an der Wand einer rieſigen rauchgeſchwärzten Hane der Name zu leſen, der nun das Ziel war: „Eſſen“. 0 Er trat durch den Ausgang. Da ſprach ihn jemand bei ſeinem Namen an:„Thomas!“ Der ihn anſprach, war ein Mann, etwas kleiner als er, eine Schirmmütze tief in die Stirn gezogen, kaum daß man das Geſicht —*. konnte, ein blaſſes Geſicht mit tiefliegen⸗ en Augen und hohlen Wangen. Thomas ſah den Mann lange an, als müßte er nach etwas ſuchen. —————— „Adam.. völlig hätt' i di nimmer kennt!“ „Nimmer kennt?“ lachte der Bruder— aber es war ein heiſeres unfrohes Lachen.„Na, komm!“ 4 Thomas konnte ſich noch gut daran erinnern. als wäre es heute zog vom Pilatushof, damals, als er ihn das leßtemal ſah. Den Rock hatte er über den Rückſack geworfen, die Hemdärmel aufgekrem⸗ pelt. draußen beim Haſelſtrauch am mad noch einen Zweig auf ſeinen Hut geſteckt und dann angefangen zu ſingen und zu fauchzen die Straße hinunter, ſolange man ihn ſehen konnte, und eine Kraft war in ihm geweſen, als zöge er aus, die ganze Welt zu erobern. Ja, und da ging er nun neben ihm her, kaum drei Jahre ſpäter, mit kleinen, haſtigen, unruhigen Schrit⸗ ten, in ausgetretenen Schuhen, und die ſchlurf⸗ ten lautlos wie ohne Tritt über das Stein⸗ pflaſter. Auf der Treppe blieb Adam ſtehen, eine Stufe höher als Thomas, und faßte den Bruder 1 Nack:„Haſt du Geld mitgebracht? Wieviel iſt es?“ „Vierhundertdreißig, Adam!“ „Mark?“ „Nein, Kronen!“ „So, nur Kronen!“ Sein Intereſſe an der Sache ſchien erſchöpft. Manchmal, wenn Adam an einem vorüber⸗ kam, der abgeriſſen und unfroh an einer Straßenecke lungerte, tauſchte er einen Blick mit ihm, tippte an den Rand ſeiner Mütze und ſagte:„Servus!“ Mitunter aber auch ſtieß er einem raſch im Vorbeigehen die Fauſt in die Rippen, ſpitzte den Mund und pfiff, als freute er ſich, daß die andern nicht wußten, was mit ihm los war. Thomas wußte es auch nicht, dachte aber auch nicht weiter darüber nach, ſie waren wohl ſo in der großen Stadt. „Komm, Thomas, die Automobile! Paß auf, jetzt ſchnell über die Straße!“ „Wenn di mi anfahr'n, die krieg'n an Achſenbruch“, lachte Thomas unbekümmert. Wieder über die Straße. Und weiter mit Lärm, Haſt und Trubel. Das ſchien gar nicht aufzuhören. Gelegentlich blieb Thomas ſtehen und wollte ſich die Sache A Doch Adam drangte weiter. Dazu wirſt du noch Zeit genu haben, Thomas.“ Er lachte pbereden 9 J er irrte ſich, imponieren tat die Geſchichte dem Thomas durchaus nicht. 8 Einmal beugte ſich Adam zu einem Keller⸗ fenſter hinab und rief hinein!„Hallo— heut abend beim„Grünen Karl“, Heut geh's dick, hallo, ganz dick!“ Dann kamen ſie durch ruhigere Straßen. Adam hatte die Hände in den Rocktaſchen und ſpreizte ſie weit von ſich, als wären ſie chwer von Geld. Thomas ſah: am Ellbogen, der abſtand war der Rock durchgewetzt, und das Futter ſtand heraus. Adam ſah nicht den prü⸗ fenden Blick des Bruders, er rechnete:„Wenn uns der Bankwucherer fünfundachtzig gibt, das wär“ ſo der Kurs, ſo iſt das fün fundachtzig mal vierhundertdreißig, wart mal, das it Adam bog in einen niederen Hausgang ein, ging quer durch einen finſteren Hof, wieder durch einen Gang in ein Hinterhaus, die Treppe empor. Es war ein enger, düſterer Raum, vier bei⸗ nahe kahle Wände, ein Tiſch, ein altes, verwetz⸗ tes Plüſchſofa, ein Stuhl, hinten das Bett. Ein einfaches Holzbrett war an der Wand befeſtigt, darauf lagen einige Bücher, und darüber war das Bild eines Mannes, aus irgendeiner Zei⸗ tung geſchnitten, an die Wand geklebt. zWer iſt das?“ fragte Thomas Adam war ſehr beſchäftigt. Er hatte den 57 hergerückt und ſtellte das Holzkofferl nieder. „Der Mann da, auf dem Bild?“ fragte Thomas. „Der! Das iſt Auguſt Bebel!“ antwortete Adam kurz und verſuchte, den Riemen aufzu⸗ machen, der um den Koffer gſchlungen war. „Wer iſt das?“ wollte Thomas wiſſen. „Der? Eigentlich ein Drechſler—“, er lachte, „der hat ſchon ganz hübſche Sachen gedrechſelt. Aber hilf mir lieber das Ding aufmachen. Gib doch mal den Schlüſſel her!“ „Schlüſſel hab' i kein'!“ „Menſch, ſo viel Geld und keinen Schlüſſel? Und dann haſt du ſicher den Koffer mal hier und da einfach ſo hingeſtellt!“ „Das Kofferl, da vergreift ſich halt keiner dran.“ Thomas zog die Erbteilungsurkunde hervor und 1 Adam. Der las: N. K. otariat, Welsberg, Tirol... Ich, Chriſtoph Hoffingott. Bauer auf dem Pilatus⸗ 9e e Er ſuchte weiter unten zu 4 5 Teilen laut amtlicher Schätzung...“ da ſtand ſein Name„Adam“, und die Ziffer: „Vierhundertdreißig Kronan!“ ö* hatte alſo feine Richtigkeit. ie 10 2 „Wo haſt Thomas blätterte in dem Buche, nahm zwi⸗ ſchen jeder Seite einen Hundertkronenſchein * viermal, dann die drei Zehnkronen⸗ ſcheine. Adam legte das Geld auf die Tiſchplatte und ſtrich mit der Hand darüber, als müßte er es glätten. Dann blickte er auf das Buch, zwi⸗ ſchen deſſen Blättern noch Scheine herausſahen. „Das andre iſt meines. Adam, gleich viel wie deines!“. Adam nahm das Geld, ſchob es in die Rock⸗ taſche und begann mit dem Bleiſtift auf der getünchten Wand zu rechnen. 8 „Dreihundertfünfundſiebgig, Mark fünfzig Pfennige!“ Er ließ ſich auf das Sofa fallen und ſchlug die Beine übereinander.„Jetzt ſind wir heraußen! Es wurde auch verdammt Zeit.“ Dann drehte er ſich zu Thomas, und nun war ſein Geſicht ganz ernſt:„Weißt du, was Hunger iſt Thomas? Das weißt du natürlich nicht. Woher ſollteſt du das auch wiſſen im⸗ mer ſo bei der Knödelſchüſſel, bei den Speck⸗ ſeiten! Aber ich. Thomas. ich weiß es derweil!“ eweſen, als der Adam aus⸗ „Ja. Abam.. Thomas vpegriſf das nicht ganz. das ſchon gar nicht.„Was bleibſt denn da in der Stadt, wenn das ſo iſt dahier?“ „Damit daß es anders wird in der Stadt, darum!“ Er trat zu dem Bild an der Wand: Aber der da, der haut uns heraus. Menſch, der, der verſteht es. Ich hab' ihn gehört. Wie der ſpricht, Thomas. Der weiß, was Elend iſt, wie es dem Volk geht. das ſich nicht ſattfreſſen kann!“ In ſeinen Augen war ein ganz anderer Blick, den hatte Thomas nie geſehen. „Jetzt haſt ja Geld. Adam!“ ſagte er voll dauern. „Ach was, Geld!“ Adam blickte verächtlich auf die Scheine, ſtrich ſie in die Hand und ſteckte ſie in die Rocktaſche. Am Abend gingen ſie zum„Grünen Karl“, Vorher wechſelte Adam ſeine Kronen um. Der Grüne Karl“ war ein Lodal in einem niederen, langgeſtreckten Gewölbe. Dicker Rauch war überall, daß Thomas kaum die Menſchen unter⸗ ſcheiden konnte, die an den Tiſchen ſaßen. „Jetzt“, ſagte Thomas leiſe,„jetzt ſieh du dich vor, daß ſie dir dein Geld nicht ſtehlen!“ Adam ſchob die Mütze aus der Stirne und Alte weiter. Er ſchien hier gut bekannt zu ſein. lle Augenblicke ſtreckte ſich ihm eine Hand ent⸗ gegen. Jemand fragte:„Wer iſt denn der da?“ „Das iſt Thomas, mein Bruder!“ 5 „Bruder? Dann ſtreck dich, kleiner Adam, daß du ihm nachwächſt!“ Adam ſetzte ſich an einen leeren Tiſch und be⸗ ſtellte Bier. Thomas ſaß lange vor dem erſten Glas. Er hatte keine Luſt zu trinken. Er verſtand auch nicht viel von den Dingen, die da geſprochen wurden. Von Organiſation war die Rede und immer von Kampf. Gegen wen ſie kämpfen wollten, wurde ihm nicht klar. Als Adam einmal nicht redete, fragte Thomas ihn leiſe. „Gegen die Kapitaliſten!“ ſagte Adam laut. Einmal kam ein Mann an den Tiſch, der Thomas auffiel. Er hatte ein hartes, ſcharf ge⸗ ſchnittenes Geſicht. Eine Narbe lief quer über die Stirne. Sobald er ſprach ſchwiegen die an⸗ deren und horchten alle auf. Adam ſchien er gut zu kennen. „Gut, daß du kommſt. Erſter“, ſagte Adam und rückte ihm einen Stuhl hin,„ich wollte eben mit dir ſprechen!“ „Du haſt heut Geld, eisen „Ja, das wollt' ich dir ſagen.“ „Da zahlſt du auch mal deine ausſtehenden Beiträge!“ Er zog ein Buch hervor und blätterte eine Weile darin. „Es ſind zwei Mark zwanzig!“ ſagte der Mann, den ſie den Erſten nannten. Adam nahm einen Hundertmarkſchein aus der Taſche und hielt ihn hin:„Kannſt wechſeln, Erſter?“ „Menſchenskind, das ſind ja hundert Mark!“ „Menſch, Hoffin!“ fuhren ſie alle am Tiſch hoch,„hundert Mark! Hundert Mark!“ „Ich hab' noch mehr von der Sorte“, te Adam ruhig, griff in die Rocktaſche und hielt eine Fauſt voll Scheine hin. Da wurde es ſtill in der Runde. Nur einige ſahen ſich vielſagend an. Adam rückte ſeinen Seſſel und rief, ſo laut er nur konnte:„Wechſeln, hallo! Kann denn hier keiner ſo einen kleinen Lappen wechſeln in dieſer Bruchbude?“ Da kam der Wirt ſelber zum Tiſch, nahm den Hundertmarkſchein auf und hielt ihn eine Weile prüfend gegen das Licht. Dann ging er wechſeln. „Lauter Silber will ich haben!“ ſchrie Adam hinter ihm her. „Bleibſt noch lang dahier?“ fragte Thomas. „Jetzt fang ich erſt an“, prahlte Adam und beſtellte neu für alle am Tiſch.„Wirt, he? Komm mal her!— Was— was koſtet eine ganze Lage für alle und eine zweite dazu, be?“ Der Wirt nahm die Kreide, ſchmierte auf den Tiſch hin, zählte zuſammen, lange, mit ſo hohen Zahlen ging es nicht ſo ſchnell. „Zwölf Mark ſechzig, Herr Hoffin!“ lachte er über ſein fettes Geſicht und wiſchte mit dem Ellbogen über die Ziffern. Er ging und farb das Bier anfahren. Adam half mit, die Bierkrüge über die Tiſche ſchieben. Sie ſangen und waren rieſig vergnügt. Bis auf einen älteren Arbeiter, der am Nebentiſch ae hatte und nun an Adam Hoffingotts iſch kam. Er ſah den noblen Spender ärgerlich 3 Hoffin, warſt du nicht lange arbeits⸗ os 11 „Ja, warum?“ Adam begriff nicht, was der Mann wollte. Gleich wußte er es. Der Mann ſagte laut: „Dann ſchäm' dich und behalt' dein Geld!“ „Brauchſt ja nicht mitzuſaufen“, begehrte Adam auf. „Mit ſolchen Kerlen trink ich auch kein Bier“, ſagte der andere, nun auch erregt. „Na na“, riefen einige von Adams Tiſch, „jeder kann ja nicht im Komitee ſitzen.“ „Das iſt kein Arbeitergenoſſe“, ervoſte ſich der Mann,„das iſt ein Prahlhans, und ein Spieß⸗ bürger iſt das! Dem fehlt wirklich bloß ein Plüſchſofa mit Regulator und Kaiſerbild!“ Adam Hoffingott ſtürzte auf den Mann los, doch einige ſeiner Freunde hielten ihn zurück. Außerdem war der Erſte zu dem Mann getreten, und ſie ſprachen erregt miteinander, man konnte ſehen, daß auch der Erſte das Benehmen Adams nicht billigte. „Proſt, Adam!“ riefen ſie von verſchiedenen Tiſchen her. Einige kamen mit ihren Gläſern und ſtießen an. „Von euch Bonzen gibt ja keiner einen aus!“ chrie ein ſchmächtiger Burſche und drohte hin⸗ iber, wo der Erſte und der entrüſtete Mann ſtanden.. 8 „ — ROMAN vo luis TaENKER Einige am Tiſch begannen zu ſingen. Blieb man fidel, war vielleicht noch eine Lage heraus⸗ zuholen. 8 i Adam zählte auch ſchon das Geld hin. Dann ſtand er auf und wühlte die Hände in die Rock⸗ taſchen. Plötzlich wurde er todernſt und warf das ganze Geld mitten auf den 1 hin. Da machten noch mehrere Männer ärgerliche Geſichter. Der Hoffin benahm ſich wirklich nicht wie ein klaſſen⸗ bewußter Arbeiter. Der Erſte kam haſtig heran. Mit einem Ruck richtete Adam ſich auf:„Ge⸗ noſſen! Ich will es nicht beſſer haben als ihr! Das Geld— ach ſo, ihr meint, das iſt unehrlich, nein, das Geld iſt ſauber! Von meinem— mei⸗ nem Vater geerbt, ehrlich erworben hat er's, Stück für Stück. Hier, die Urkunde darüber. Ja, ſchaut nur her, ich leg' ſie hier dazu. Mein Bru⸗ der da, der Thomas, iſt Zeuge! Ich will das Geld nicht, hört ihr! Ich will es nicht!“ Seine Augen flackerten, er riß mit verkrampften Hän⸗ den das Hemd auf vor der Bruſt:„Ich will elend bleiben wie ihr, arm und rechtlos, von allen Hunden gehetzt wie ihr! Erſter, hörſt du? Das Geld in den Kampffonds, alles, alles! Ich will nichts haben. Ich will nichts beſitzen... ich will ein Proletarier ſein. Es lebe, es lebe das internationale Proletariat!“ 7. Kapitel. a Thomas hätte nie gedacht, daß man inmitten einer großen Stadt, inmitten von viel tauſend Menſchen ſo einſam ſein könnte, einſamer als irgendwo im weltverlaſſenen Hochwald. Mit Adam ſprach er wenig. Er machte ihm keine Vorwürfe darüber, daß er ſein väterliches Erbteil einem Kampf ge⸗ opfert hatte, den ein Menſch wie Thomas nſcht verſtehen konnte. Zwar ſpürte er, wie Adam aufs Ganze ging, wie er das Letzte hinopferte für eine Sache, an die er ſicher glaubte, das war im tiefſten etwas, das auch in ihm ſelbſt lag, Blut von ſeinem Blute. Aber er fand leinen Sinn darin, er begriff den Bruder nicht und alle dieſe Menſchen, Wie da der Mann mit der Narbe und dem durchdringenden Blick, der Erſte ruhig das ganze Geld an ſich genommen, ſezählt und eine Quittung darüber geſchrieben halte: Jh habe nichts anderes erwartet, Adam Hoffin!“, das blieb ihm fremd. Dieſes Zuſammenſtehen mußte ja wohl einen Sinn haben, das verſtand er, aber wohin ſollte das führen. Thomas ſpürte, ohne lagen zu können, wie, daß über allen dieſen Nenſchen da, die zu kämpfen glaubten, die ihe 8 hergaben, irgendein dumpfes Verhäng⸗ nis lag. Einmal ſagte Adam, nun wolle er ihm das rechte Licht aufſtecken, er ſolle morgen mitkom⸗ men. Sie hätten da eine große Verſammlung. Thomas ging mit. Aber er wurde aus all dem Gerede auch nicht klüger. Solidarität— nun ja. Beſſere Löhne— auch gut. Klaſſenkampf— das verſtand er nicht, was ſie darunter meinten. Pro⸗ letariat— warum ſollte das richtig ſein, daß keiner etwas beſitzen ſollte? Er dachte an den Pilaterhof, nein, ſicher meinten ſie etwas anderes. Sozialiſierung, der Produktionsmittel— Tho⸗ mas war nicht dumm,* dies war beſtimmt nur etwas für Gebildete. Daß Adam das alles begriff? „Wenn einmal dein Geld zu End' iſt und du biſt ganz unten wie ich, dann wirſt du ſchon be⸗ greifen!“ meinte Adam. „Du wollteſt es ja nit anders“, gab Thomas zur Antwort. „Das verſtehſt du nicht!“ ſagte Adam. Nach der Verſammlung gingen ſie wieder zum „Grünen Karl“. Thomas ging gern mit, viel⸗ eicht war dort Näheres zu erfahren über den Kampf. Es waren viele Leute da, auch Frauen. Es wurde lange und viel geſprochen. Aber immer ſo, daß Thomas nicht weiterkam. Und ſeit dieſem Abend wußte Thomas Hof⸗ fingott, was er bisher nur gefühlt hatte: daß er wohl nie zu ſeinem Bruder und allen dieſen Leuten gehören würde. Aber die Stadt gab er deshalb nicht auf, die konnte wohl auch anders ausſehen als beim„Grünen Karl“, Er packte ſeinen Holzkoffer, um ſich eine eigene Kammer zu ſuchen, irgendwo am anderen Ende der Stadt. g Bei einer Bergarbeiterwitwe fand er ein kleines ſauberes Zimmer mit dem Blick auf die Dächer. Dann ging er, eine Arbeit zu ſuchen. Das war eine ſchwierige Sache, denn die Ar⸗ beiten, die er konnte, taugten nicht für die Stadt. Dft, wenn er von einer Stelle zur anderen ge⸗ wieſen wurde, war er der ganzen Sache herzlich überdrüſſig. Schließlich ſprach auch noch einer zus, was er ſelber ſchon dachte: Wären Sie don 3 geblieben! So unrecht hatte der gar nicht. Thomas ſann nach. Noch hatte er mehr als die Hälfte von ſeinem Geld. Aber er konnte ſich ſchon den Tag ausrechnen, an dem es zu Ende ſein mußte. Was dann? Würde er dann auch müßig mit den Händen in den Hoſenſäcken an den Straßenecken lungern und abends beim „Grünen Karl“ ſitzen müſſen und warten, bis je⸗ mand, dem es beſſer ging, ein Glas Bier zahlte? Warum bekam er keine Arbeit, der er doch ſtark war und willig, jede Arbeit anzunehmen? War keine Arbeit da, oder gaben ſie ihm aus anderen Gründen keine? Er ſuchte Adam auf. Der hatte jetzt wenig Zeit, nur ſoviel, um etwas ſchadenfroh zu fragen: „Kommſt du endlich dahinter?“ Bis er dann doch n Rat gab:„Du mußt dich organiſieren!“ Nein, das wollte er vorerſt nicht tun, er batte das Gefühl, damit einen Vertrag über ſeine Freiheit zu ſchließen, einen Vertrag, den er am End' nicht würde halten können. Endlich, nach langem Suchen, wurde er in einem Baugeſchäft als Gerüſter aufgenommen. Es war alſo auch ohne„Organiſatton“ gegangen. Man mußte nur nicht verzagen. Thomas reckte ch hoch: Nun kommt daher, 15 da aus Eſſen er Stadt. nun wird gearbeitet (Gortletzung folgtz on allen u? Das Jh will . es lebe mitten eltauſend met als bet, daß mpf ge⸗ gas ncht e Mam inopfette das war löſt lag, gen Sinn lle dieſe nrbe und hig das und eine Ic habe b, das n mußte et, aber te, ohne U Reſen de the gerhäng⸗ ihm das mitlom⸗ umlung. all dem zun ja. -das in. Pto⸗ eln, daß an den anderes. II eſtimmt i; alles und du con be⸗ Tomas det zum it, del⸗ het den Frauen. inmet a5 Hof, 1 daß et dieſen gab et andets eigene 1 Ende tt ein af de der Spork am Buß- und Bettag Juß ball ſpielle für die Dinlerhilſe— Deulſche Nalionalelf— Gau Würktemberg 1:1 Vormalia ſchlug eine Stadlauswahl 8:2— 6 Jußball⸗Wy w- Spiele Gau Südweſt d Frankfurt— Gau Südweſt 3:8 Saarbrücken— Ludwigshafen 1:8 Bor. Neunkirchen— Stuttgarter Kickers 221 ITB. Saarbrücken— Kreis Saarbrücken 0123 Stadt Kaiſerslautern— Pf. Frankenthal 4:0 Waldfiſchbach/ Clauſen— FK. Pirmaſens 2:4 Wormatia Worms— Stadt Worms 22 Bingen— Mainz 3 Kreis Mainz— Reichsb. R/W. Frankfurt 0:1 eppenheim: Bergſtraße— TSG. L'hafen Stadt Darmſtadt— Union Niederrad Kick. Offenbach— VfB./ 99 Germ. Bieber S. Wiesbaden— FV. 02 Viebrich 255 50 Gau Baden Mannheim: Nordbaden— Südbaden 0 * O d O t * 1 15 U 1:6 1. FC. Pforzheim— Eintracht Frankfurt 31:1 Heidelberg— Mannheim 22 IV. Offenburg— Achern/ Kehl 40 Eberbach/ Hirſchhorn— SpVg. Sandhofen 1:3 Schwetzingen— SV. Waldhof 25 Knielingen/ Neureut— Karlsruher FV. 011 Weingarten/ Blankenloch— Mühlburg 16 FB. Raſtatt— Phönix Karlsruhe 24 Vöcrachheinfelden— Freiburger FC. 4:4 N Gan Württemberg SSV. Reutlingen— Sportfr. Stuttgart 0:4 Göppingen— Stuttgarter SC. 2:0 Schramberg— FV. Zuffenhaufen 50 VfR. Aalen— BfB. Stuttgart 8:8 Tübingen— Feuerbach 2:4 FV. Geislingen— SpVg. Cannſtatt 121 Olympia Laupheim— Ulmer FV. 94 16 Friedrichshafen— SS. Ulm 22 Hall/ Steinbach— Union Böckingen 2:5 Heilbronn— Gau⸗Nachwuchself 48 Gau Bayern 1. FC. Nürnberg— Rapid Wien 0:8 Stadt Bamberg— FC. 05 Schweinfurt 016 Würzburg— Neumeyer Nürnberg 6:2 Städteſpiel: München— Wien 952 Bayreuth— Koburg 6:0 Landshut— Wacker München 172 b Gau Heſſen IC. Hanau 93— Vf. Mannheim 0:8 SC. 03 Kaſſel— Schwarzweiß Eſſen 216 VfB. Friedberg— SV. Großkarben 621 Stadtelf Fulda— Wehrmacht Fulda 0 8 3 Gelnhauſen— Kewa Wachenbuchen 3:4 SpVg. Langenſelbold— Dunl. SV. Hanau 0:6 SV. Somborn/ SV. Neuſes— Großauheim 311 Ergebniſſe aus dem Reich Berlin: Brandenburg— Schleſien 62 Dresden: Dresden— Leipzig 5:0 Leipzig: Leipzig— Dresden 8:0 Chemnitz: Chemnitz— Zwickau 312 Stadtelf Hagen— Schalke 04 06 Hamburg: Hamburg— Bremen 313 Neumünſter— Holſtein Kiel 473 Hannover: Hannover— Düſſeldorf 512 Köln linksrheiniſch— Köln rechtsrheiniſch 112 * Lünderſpiel England— Irland 770 555. Jrankfurk- Züdweſt⸗ Hachwuchs 3:3 Dieſes Frankfurter Treffen erfüllte vollauf ſeinen Zweck. Man ſah ein auf guter Stufe ſtehendes Spiel, bei dem man ſich gegenſeitig alles abverlangte. Die junge Nachwuchself, die ohne Remmert im Tor, ohne Jung⸗Frankenth. u. Walther⸗Kaiſerslautern, dafür aber mit Tor⸗ wart Michel⸗Kaiſerslautern und Lindner⸗Ein⸗ tracht Frankfurt antrat, ſchlug ſich ſehr gut, aber auch der FSV. mußte ſein ganzes Kön⸗ nen hergeben, um ungeſchlagen zu bleiben. Die Gauelf war anfangs ſtark überlegen, aber FSV. ſchoß durch Schuchardt das erſte Tor, das bald durch Scheuermann ausgeglichen wurde. Nach der Pauſe kam die große Zeit der Frankfurter, die nach einer Viertelſtunde durch Lore von Armbruſter und Fauſt mit 3:1 in Führung gingen. Aber die Auswahlelf kam dann immer beſſer ins Spiel und holte durch Lorenz und Lindner wieder den Ausgleich, der in jeder Hinſicht verdient war. Klees⸗Homburg, Erfurth⸗Unterliederbach und Scheuermann waren die beſten Leute der Gau⸗ elf; beide Torwächter taten ebenfalls ihre Schuldigkeit. Im übrigen war dieſe Nachwuchs⸗ elf überraſchend ſtark. München— Wien ſpielen 2:2(2:0) Der in München mit Spannung erwartete Städtekampf gegen Wiens Fußballelf hatte nahezu 20 000 Zuſchauer ins Heinrich Ziſch⸗ Stadion des SV. 1860 gelockt. Dieſe ſahen ein flottes, die Erwartungen vollauf erfüllendes Treffen, deſſen Ausgang eigentlich, für die Wiener etwas ſchmeichelhaft iſt. Die Münche⸗ ner Mannſchaft zeigte nämlich ein ſehr gutes Spiel und lag ſchon bei Halbzeit mit 2:0 mehr als verdient in Führung. Die beiden Treffer der Wiener kamen mit ziemlich Glück zuſtande, während den Einheimiſchen ſichtlich das Pech im Wege ſtand.— Beſte Leute der Wiener wa⸗ ren der Torwart Platzer, die Verteidiger Seſta und Schmaus, im Lauf der alte unverwüſtliche Hoffmann, ſowie im Angriff Ziſchek und Saf⸗ farik. Bei München gefielen diesmal beſon⸗ ders Goldbrunner, Krumm, Streitle, Scheithe und Dippold. 3 üdweſt-Rachwuchs- 38 B. Frankfurt 3:3 Nalionalelf-Würltemberg nur 11 20 O00 beim Stulkgarler Wh W.-Zpiel— lark veränderle Nalionglelf Trotz des unfreundlichen, regneriſchen Wetters waren doch ca. 20 000 Zuſchauer in die Stutt⸗ garter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn gekommen, die⸗ ſes Spiel zu ſehen. Sie erlebten einen flotten Kampf, der der württembergiſchen Auswahlelf ein völlig verdientes Unentſchieden brachte. Die Auswahl der Schwaben ſpielte mitunter der⸗ artig zügig, daß ihr Sieg durchaus möglich war. Die Nationalelf hatte ihre liebe Not in der Verteidigung, und nur die ruhige Arbeit von Janes verhinderte letztenendes den Sieg der Württemberger. Die Nationalelf hatte ſtark unter Abſagen zu leiden gehabt. So ſtellten ſich zuletzt: Jakob(Regensburg): Janes(Düſſeidorf), Müſch(Troisdorf): Männer(Hannover). Tribulſki, Gelleſch(beide Schalke): Biallas (Duisburg), Rierſch(Wien), Schön(Dres⸗ den) Fiederer(Fürth), Arlt(Rieſa). Die Württemberger ſtellten eine äußerſt kampfkräftige Elf ins Feld, deren Stützen der frühere Freiburger Müller⸗Schramberg im Tor, der Verteidiger Seibold, der Läufer Piccard⸗ Alm und im Angiff Seitz und Aubele waren. Die Mannſchaft ſchlug ſich ganz hervorragend. „Todesmuſchel“ bezwingt ſelbſt Renchen Die Nationalelf war nach etwa 18 Minuten Spielzeit durch Fiederer in Führung gegangen. Mit dieſem Erfolg kamen aber die Schwaben mehr auf und waren zeitweiſe im Mittelfeld ſtark überlegen, ohne aber die gegneriſche Ver⸗ teidigung überwinden zu können. In der zwei⸗ ten Halbzeit griffen die Schwaben, ſtark von ihren Zuſchauern angefeuert, noch intenſiver an. aber ihr Angriff konnte ſich einfach nicht durch⸗ ſetzen. Erſt etwa zwei Minuten vor Schluß fiel nach einem Eckball der längſt verdiente Ausgleich. Der Schütze des Tores war der Mittelläufer Riebke. Der Kampf war recht gut, kam aber in ſeinen Leiſtungen an das Frankfurter Vorjahres⸗ ſpiel nicht heran. Bei der Nationalelf war vor allem Janes abſolut auf der Höhe, was auch notwendig war. Gut waren weiter alle drei Läufer: Gelleſch, Tibulſki und der Hanno⸗ veraner Männer. Im Angriff klappte es nicht recht, vor allem wurde der gute Duisburger Rechtsaußen Biallas von dem Wiener Rierſch viel zu wenig eingeſetzt. Fiederer auf Halb⸗ links war hier höher zu bewerten. Jedenfalls kann man aufgrund dieſes Spieles kaum ein abſchließendes Urteil und eine Auswahl für den Länderkampf gegen Holland treffen. Eine inkereſſante Ausſlellung im Berliner Nalurkundemuſeum Im Berliner Naturkunde⸗Muſeum hat der deutſche Südſeeforſcher Kuno Schweers, der in 23 Jahren auf Java, Bali, Sumatra, Celebes, Lombok, Ceram und Neu⸗Guineg rund 18 000 ſeltene Seetiere geſammelt hat, eine Sonder⸗ ausſtellung ſeiner Schätze eröffnet. Unwillkürlich prallt man zurück, wenn man ſich beim Betreten des Lichthofes, in dem die Meereswunder untergebracht ſind, einer Mu- ſchel von der Größe eines— Elefantenſchädels gegenüberſieht. Ihr furchtbares„Gebiß“ aus armdick gezackten Schalenrändern läßt erkennen. daß es dieſem Ungeheuer ein leichtes geweſen ſein muß, ſelbſt die ſtärkſten Tieſſeetiere zu zer⸗ malmen.„In der Tat“, ſo ſagt ihr Beſitzer Schweers, indem er die beiden Muſchelhälften auseinanderklappt,„iſt es nicht einmal dem Menſchen anzuraten, ſich mit dieſem Geſchöpf anzubinden. Es wird bis zu anderthalb Metern groß und kann ein Gewicht von mehreren Zent⸗ nern erreichen. Der Taucher, deſſen Arm oder Bein zwiſchen die klaffenden Schalenränder ge⸗ rät, iſt rettungslos verloren. Die„Todes⸗ muſchel! wie das Ungeheuer in der Südſee genannt wird, vermag ihm die Gliedmaßen ab⸗ zuzwicken, als ob ſie aus dünnem Draht wä⸗ N Neben dieſer Rieſenmuſchel ſind Haie und Schwertfiſche die gefährlichſten Meeres⸗ bewohner. Erſtere ſind zwar, wie Schweers ver⸗ ſichert, von Natur aus feige, trotzdem aber noch für den Schwimmer oder Taucher furchtbare Gegner. Einmal ſtand der Forſcher in einem 64 Kilo ſchweren Taucheranzug in zwölf Meter Tiefe, als er plötzlich einen weitaufgeriſſenen Rieſenrachen auf ſich zukommen ſah. Er gehörte einem faſt 9 Meter langen Hai, der das Menſch⸗ lein als willkommenen„Gabelbiſſen“ zu ver⸗ ſpeiſen gedachte. Doch mit des Geſchickes Mäch⸗ ten... Schweers benützte den Augenblick, in dem das Ungeheuer über ihn hinwegſchwamm, um ihm ſein langes Tauchmeſſer bis an das Heft in den Leib zu rennen. Bald darauf trieb der Hai tot auf der Waſſeroberfläche. Nicht ſo leicht wie mit den„Hyänen des Meeres“ iſt mit den Schwertfiſchen fertig zu werden. Dieſe ver⸗ fügen über eine meterlange, haarſcharfe„Säge“, mit der ſie ihr Opfer aufſpießen, wenn es ſich nicht rechtzeitig davonmacht. Das einzige Ret⸗ tungsmittel iſt daher in dieſem Falle blitzſchnel⸗ les Auftauchen— natürlich keine Kleinigkeit bei dem zentnerſchweren Taucheranzug mit den Bleiſohlen an den Füßen und dem unförmigen Kopfhelm. Das„Chamäleon“ des Meeres „Andete Südſeebewohner“ erzählt Schweers dem fragenden Beſucher,„verfügen zwar nicht über„ſchwete Angriffswaffen“, ſind aber dafür durch ihre heimtückiſchen Verteidi⸗ gungs mittel umſo gefährlicher. Da gibt es zum Beiſpiel kleinere Muſcheln mit Dornen und Stacheln, deren Stiche in kürzeſter Zeit tödliche Vergiftungen zur Folge haben. Nie kann man wiſſen, wenn man ein ſolches Tier in die Hand nimmt, ob es einem nicht den Tod bringt. Viele Tiefſeebewohner ſind wahre Meiſter der Mimikry. Unter ihnen wohl an erſter Stelle ſteht eine Schnecke, die an der Grenze zwiſchen dem roten und dem weißen Meeresſand lebt. Ihr Haus iſt daher in zwei verſchtedenen Farben gehalten. Kriecht die Schnecke auf dem weißen Sandboden dahin, ſo zeigt ſie die weiße Seite, kommt ſie dagegen auf roten Untergrund, ſo wirft ſie ſich herum, um ſich durch dieſelbe Farbe gegen jeden Feind zu tarnen. Wahrlich— eine Verwandlungskünſt⸗ lerin, an der ſich das Chamäleon noch ein Bei⸗ ſpiel nehmen könnte! 5 Ebenſo bizarre Bilder bieten die Tauſende von„Korallenſträuchern“, Krebsen, See⸗ ſternen und rätſelhaften Fabelweſen, die den Meeresboden bevölkern. Da gibt es Tiere. die wie Puderdoſen oder flachgedrückte Stahlhelme ausſehen: andere gleichen feuerroten Blumen, Reiſigbeſen oder Fledermäuſen.“ Wie iſt der Südſeeforſcher zu dieſer gewalti⸗ gen zoologiſchen Meeresausbeute gekommen? „Seit Jahrzehnten, ſchon“, berichtet der For⸗ ſcher ſelbſt,„durchkreuze ich mit meinem ſchnitti⸗ gen malaiſchen Segelboot die Südſee. Dreimal habe ich damit Schiffbruch erlitten und zweimal hat mich mit meiner zehnköpfigen Beſatzung der Taifun überraſcht. Nur mit Mühe konnten wir uns ſchwimmend an Land retten... Einmal, mußten wir gar viereinhalb Monate auf einem einſamen Eiland zubringen, bis uns ein vor⸗ überkommendes Eingeborenenboot aus unſerem Robinſon⸗Daſein erlöſte. Viele andere Inſeln. die noch nie eines Weißen Fuß betrat, habe ich der 383. ſpielt in München! Nun iſt es endgültig entſchieden: Der FSV Frankfurt erhält als Gegner der nächſten Tſchammerpokal⸗RKunde im Fußball München 1860. Die Reichsführung des DRL. hat die Frage, ob München oder Blau-Weiß Berlin im Rennen bleibt, mit folgender Erklärung beant⸗ wortet:„Die Angelegenheit München 1860— Blau⸗Weiß Berlin iſt dadurch erledigt, daß Blau⸗Weiß keinen Einſpruch eingelegt hat. Die Unterſuchung aufgrund einer vorliegenden amt⸗ lichen Meldung. einer Aufſichtsſtelle, hat ein 5 Verhalten von München 1860 nicht ergeben. Nur Schmitz und Schäfer ſiegen Deutſchlands Ninger in Eſtland 5:2 geſchlagen Unter großer. Anteilnahme fand am Montag⸗ abend in Reval der erſte offizielle Länderkampf im griechiſch⸗römiſchen Ringen zwiſchen Eſtland und Deutſchland ſtatt. Vor über 1000 Zu⸗ ſchauern ſiegten die Gaſtgeber mit 5:2 Punkten unerwartet ſicher im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des Deutſchen Theaters. Die beiden einzigen Erfolge für Deutſchland holten der Kölner Federgewichtler Ferdinand Schmitz und der Ludwigshafener Weltergewichtler Fritz Schäfer heraus. Alle übrigen Begegnungen gingen verloren. Zum einzigen entſcheidenden Siege kam Eſtlands Europameiſter im Schwer⸗ gewicht, Kotkas, der den Neichenhaller Paul Böhmer in 8:30 Minuten durch Genickhebel mit Halbnelſon legte. Ueberaus knapp, mit 2:1 Richterſtimmen, unterlagen dagegen Hermann Fiſcher(Thaleiſchweiler), Fritz Weikart(Hörde), Ludwig Schweickert(Berlin) und Ehret(Lud⸗ wigshafen). deulſche Ichwimm-Meiſterſchaflen Nach Düſſeldorf und Darmſtadt werden die deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften 1939 in Ham⸗ burg ausgetragen. Als Termin iſt von der Reichsführung des DR. der gelegt worden. Mit den Titelkämpfen zuſam⸗ men werden erſtmalig die Endkämpfe um die deutſche Waſſerball⸗Meiſterſchaft durchgeführt. Ort der Titelkämpfe wird das neu erbaute Frei⸗ 8 am Kaiſer⸗Friedrich⸗-Üſer in Eimsbüttel ein. erſtmals erforſcht und dabei oft die ſeltſamſten Entdeckungen gemacht. Da gab es Korallenriffe, die gänzlich unbewohnt waren, auf anderen aber hauſten Hunderttauſende von Ratten oder Vögeln. Meinen Lebens⸗ unterhalt habe ich während der ganzen 23 Jah⸗ re. die ich in der Südſee weilte, durch das Ma⸗ len von Kolonialbildern für die holländiſche Regierung und Vorträge in vier Sprachen be⸗ ſtritten. Sowie ein Gemälde verkaufte war, gondelte ich wieder weiter, um irgendwie ein neues Abenteuer zu erleben... Im nächſten Frühjahr übrigens geht es wieder hinaus in die Südſee, die lockende Ferne, die mich immer wie⸗ der ruft.“ Natürlich iſt Schweers auf ſeinen Entdek⸗ kungsfahrten— ganz abgeſehen von ſeinen Schiffbrüchen— oft nur mit knapper Not dem naſſen Tod entronnen. Einmal geriet Luft in ſeinen Taucheranzug und drohte ihn zu erſticken. Bei einer anderen Gelegenheit aber hatte ſich unter Waſſer das Auslaßventil verklemmt, ſo daß der verbrauchte Sauerſtoff nicht mehr ent⸗ fernt werden konnte. Schweers verlor hierdurch die Beſinnung und trieb bewußtlos an die Waſ⸗ ſeroberfläche, wo er von ſeinen Leuten auf⸗ gefiſcht wurde. So hat der kühne Abenteurer, der ſchon 1930 in der Südſee an ſeinem Boot die Hakenkreuzflagge zeigte, in 23 Jahren mehr erlebt, als ſich in einem dreibändigen Roman beſchreiben oder in acht Tagen erzählen ließe. „Es iſt nicht alles Gold.“ Das verdienen Boxer und Bormanager in 115 A.? In Verbindung mit den großen boxſportlichen Ereigniſſen in Amerika werden auch immer hohe Summen genannt, entweder als Einnahme oder auch als Börſe des Boxers. Dieſe Summen ge⸗ ben dem Außenſtehenden leicht ein falſches Bild. Man vergißt nur zu oft, daß ein Boxer niemals die volle Summe ſeiner genannten Börſe, ſon⸗ dern immer nur einen beſtimmten Teil erhält, weil die zu entrichtenden Abgaben in mancher Weiſe ganz bedeutend ſind. Wirklich reich können durch Boxen nur die ganz großen Boxer werden. Es gibt nun aber auch im amerikaniſchen Box⸗ port manches„Greenhorn“ das ein bitteres Schmerzensgeld für manche Erfahrungen zahlen muß oder niemals zu Geld oder Vermögen kommt, auch bei den größten Kämpfen nicht. Das liegt meiſtens an dem Vertrag, den ein Ma⸗ nager von einem Boxer in Händen hat, und es hat Jahre im amerikaniſchen Boxſport gegeben, wo die Boxmanager die großen Räuber und z Hyänen“ des Marktes waren, während der Boxer ein Leben lang ein armer Kerl blieb. Nun hat ein Boxer gewiß von jeder Börſe Steuern und andere Abgaben zu zahlen— aber wehe ihm, wenn er einem Manager in die Hände fällt. dem das Geld über alles geht. Die⸗ ſes Pech hat der italieniſche Boxrieſe, der Ex⸗ weltmeiſter Primo Carnera gehabt, der ſich in Amerika mit 10 v. H. ſeiner eigenen Börſe nach Abzug der Abgaben begnügen mußte, während ſeine Manager ſogar bis 90 v. H. einſtrichen. So kann ein Boxer trotz der in der Oeffentlich⸗ keit genannten hohen Summen arm bleiben und tatſächlich hat Carnera, obwohl er Weltmeiſter war, keine Reichtümer in ſeine italieniſche Hei⸗ mit zurückbringen können. Andere Boxer müſſen für eine lächerlich kleine Summe boxen. Walter Neuſel mußte mit ſeinem Kampf gegen den ame⸗ rikaniſchen„Uebergewichtler“ Ray Impelletiere am 29. Dezember 1933 auch einmal eine bittere Erfahrung ſammeln. Er war nur an der Ein⸗ nahme beteiligt während ſein Gegner eine feſte Garantieſumme bekam. So erhielt Walter Neuſel, da der Kampfvertrag bei einem Winter⸗ wetter mit amerikaniſcher Rekord⸗Kälte ſchwach beſucht war. als Anteil ganze 3 Doller 19 Cent, obgleich er der Sieger im Ring war! Die Quittung über dieſe Börſe iſt gewiß ein ganz ſel⸗ tenes Andenken einer Boxer⸗Laufbahn—, aber es hat früher manchen Boxer in Amerika gege⸗ ben, der mit annähernd der gleichen Summe zu⸗ frieden ſein mußte, während der Manager ganz bedeutend beſſer abſchnitt. Erſt in den letzten Jahren iſt in Amerika, be⸗ ſonders im Staate New Pork, mehr Ordnung geſchaffen worden. In New Pork hat die„State Athletic Commiſſion“ ſtrenge Beſtimmungen er⸗ laſſen. Es gibt auch gegen die Entſcheidungen der ſtaatlichen Athletik⸗Kommiſſion, meiſt ein⸗ fach nur„Boxkommiſſion“ genannt, keine Ein⸗ wendungen, da jede Entſcheidung rechtskräftig iſt. Um mit vielen Mißſtänden aufzuräumen, hat die Box⸗Kommiſſion die Beſtimmung getrof⸗ fen, daß im Staate New Vork kein Manager mehr als 33 ein Drittel v. H. der Börſe bean⸗ ſpruchen kann. Aber auch das iſt noch ein gutes Einkommen, hat doch der Boxer für die anderen Abgaben noch beſonders aufzukommen. Amerika⸗ niſche Boxmanager verdienen daher meiſtens gut, zumal ſie außerdem meiſtens noch ſehr ge⸗ riſſene Leute ſind. Es iſt eben auch im amerikaniſchen Boxſport nicht alles Gold, was glänzt. Wie mancher hat nicht ſchon geglaubt, daß die in USA. kämpfen⸗ den Boxer überwiegend Schwer- und Großverdie⸗ ner ſind, weil ſo und ſo oft große Zahlen her⸗ überſchwirren, die den Eindruck erwecken, als hätten die Boxer ſo gut wie keine Sorgen. Aber wenn man weiß, daß es allein in New Pork tauſend Berufsboxer gibt, die leben wollen und von denen die meiſten niemals eine Chance be⸗ kommen, kann man ſich eine beſſere Vorſtellung machen. 8./ 0. Juli ſeſt⸗ Bekanntmachungen Orlsgruppe Dlenſtſtunden de 227 Ich bitte ſämtliche Straßenzellen⸗Obmän⸗ ner am Freitagabend pünktlich 20 Uhr zu Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. November 1938 Anſer Tagesſpruch Was einer in ſich iſt und an ſich ſelber hat, kurz die Perſönlichkeit und deren Wert, iſt das alleinige Unmittelbare zu ſeinem Glück und Wohlſein. Schopenhauer. Nun · ie gelit s? Menſchen, die ſich plötzlich auf der Straße treffen, die ſich über die unerwartete Begeg⸗ nung freuen, pflegen nach dem erſten Gruß ſogleich hinzuzufügen:„Nun— wie geht's?“ In den meiſten Fällen wird dieſe Frage kurz⸗ weg mit einem„Danke, gut!“ beantwortet— worauf der andere gleich beginnt, von irgend welchen Dingen zu reden, die ihm am Herzen liegen. Dies iſt aber das Merkwürdige: die Frage„Nun, wie geht's“ iſt uns ſchon ſo ſehr zu einer ziemlich inhaltloſen Höflichkeitsfor⸗ mel geworden, daß wir uns kaum noch etwas dabei denken. Und wir ſind beinahe erſchrocken, wenn der Gefragte plötzlich tiefes Intereſſe unſererſeits vermutet und ſich des längeren und breiteren über ſein Befinden ausläßt. Nun — wie geht's?„Ach, gar nicht gut“, ſagt der Gefragte,„ſeit Tagen plagt mich wieder mein Magenleiden. Geſtern habe ich zwei Stunden im Bett gelegen und mir Umſchläge gemacht. Und außerdem hat mir mein Bruder geſchrie⸗ ben, daß er einen Verkehrsunfall erlitten und dadurch beträchtlich geſchädigt wurde!“ In ſolchen Fällen, wenn die alltägliche Frage„Wie geht's?“ den Bericht ſolcher Sor⸗ gen und Nöte auslöſt, ſind wir beinahe er⸗ ſchrocken. Wir haben ſo ſelten an den Mann oder die Frau gedacht, die da vor uns ſteht. Und wir waren, als wir ſie trafen, überzeugt, es müßte ihr im Augenblick genau ſo gut gehen wie uns. Das iſt es nämlich: wenn wir einem Menſchen bei der Begrüßung gleich mit der Frage„Nun, wie geht's?“ entgegenſprin⸗ gen, ſo erwarten wir unbewußt eine freudig dankende Beſtätigung. Wir erwarten, daß es ihm gut geht. Und wir ſind beinahe enttäuſcht, wenn unſere Frage eine negativ ausfallende Antwort erhält. Es gibt da ein nettes kleines Wortſpiel:„Wie geht's denn?“, fragt einer ſeinen Freund.„Na, danke, es geht“, antwor⸗ tet dieſer.„Dann geht's ja!“, freut ſich der andere und beide lächeln zufrieden. Wir wollen uns freuen, wenn wir auf die Frage„Wie geht's“ immer antworten können: „Danke, gut!“, und wir wollen zufrieden ſein, wenn wir ſagen dürfen„Danke, es geht!“ Das Schickſal ſorgt ſchon dafür, daß zwiſchendurch auch einmal Zeiten kommen, in denen die Ant⸗ wort auf die allgemein übliche Höflichkeits⸗ frage nicht ohne die Einleitung„Leider ſchlecht!“ gegeben werden kann. Nur eins iſt wichtig: wir ſollten uns immer in einem ſol⸗ chen Augenblick bewußt werden, ob wir wirk⸗ Grund haben zu ſagen:„Leider ſchlecht!“ Und wenn wir ſagen möchten:„Na, es geht!“, dann ließe ſich bei einem frohen Lebensmut ganz ſicher auch eine frohe Antwort geben: „Sie ſehen, ich bin geſund und vergnügt— alſo geht's mir gut!“ * Ablehnung der NSV. als Entlaſ⸗ ſungsgrund. Die grundſätzliche Ablehnang der aus unſerer heutigen Volksgemeinſchaft nicht mehr wegzudenkenden, vom Führer nach⸗ drücklichſt geförderten Einrichtung der NS kann je nach den Umſtänden einen Grund zur friſtloſen Entlaſſung abgeben. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändliche Pflicht nicht nur jedes Beamten, ſondern auch eines jeden Angeſtellten, dieſes Werk des Führers nach Kräften zu unter⸗ ſtützen. Der Umfang ſolcher Mithilfe iſt aller⸗ dings, da es ſich grundſätzlich um eine frei⸗ willige Unterſtützung handelt, dem Pflichtbe⸗ wußtſein jedes einzelnen überlaſſen, doch kann eine offenſichtlich nur widerwillig gewährt: und unangemeſſene Unterſtützung, die einer grundſätzlichen Ablehnung gleichkommt, je nach den Umſtänden auch einen wichtigen Grund zur friſtloſen Entlaſſung abgeben. Soll ein Gefolgſchaftsmitglied aus Gründen, die in NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. 955 r Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock ber A. S. O. A. P. Viernheim einer dringenden und wichtigen Beſprechung auf die Dienſtſtelle zu kommen. Mögelin, Ortsobmann. Deutſche Hausfrau! Teine Mitarbeit am EpW iſt notwendig! Laſſe keine Küchenaofalle verderben! einer von ihm vertretenen, von der Auffaſſang der Betriebsführung abweichenden Anſicht zur Entlaſſung kommen, ſo muß der Betriebs- führer vorher durch eine perſönliche Rück⸗ ſprache mit dem Gefolgſchaftsmitglied etwaige Zweifel klären, ehe er ſich zu dem folgen⸗ ſchweren Schritt einer friſtloſen Entlaſſung entſchließen darf. * „Naſch tritt der Tod den Menſchen an, es iſt ihm keine Friſt gegeben“. Dieſe Dichter⸗ worte bewahrheiteten ſich an der am Dienstag⸗ vormittag verſtorbenen Magdalena Dewald geb. Bugert, der Gattin des Peter De⸗ wald 1., Holzſtraße 17. Ein Herzſchlag hat ihr im Hofe des Faſelſtalles, als ſie mit ih⸗ rem Töchterchen zum Vorführen einer Ziege angekommen war, ein jähes Ende bereitet. Der ſchnell herbeigerufene Arzt Dr. Büttner konnte nur noch den Tod der im 52. Lebensjahre ſtehenden Frau feſtſtellen. Die ſo plötzlich aus dem Leben Geſchiedene war ihrer Familie eine treubeſorgte Gattin und Mutter, und bringt man dem tiefgebeugten Gatten, der am Morgen ahnungslos zu ſeiner Arbeitsſtätte fuhr, und den ſechs Kindern, wovon zwei noch ſchulpflichtig ſind, herzlichſte Teilnahme ent⸗ gegen. Tödlicher Unglücksfall. Geſtern abend 11 Uhr wurde der 72jährige alleinſtehende Philipp Frank 2., Molitorſtraße, tot in der Dunggrube ſeiner Behauſung aufgefunden. Frank war kurz vorher nach Hauſe gekommen. Er fiel vornüber in die ſtark mit Pfuhl ange⸗ füllte Dunggrube und erlitt den Tod durch Erſticken. Verkehrsunfall. An der Straßenkreu⸗ zung„Rebſtock“ ereignete ſich am verfloſſenen Dienstag 12.30 Uhr wiederum ein Zuſam⸗ menſtoß von Kraftfahrzeugen. Ein aus der Luiſenſtraße kommender Motorradfahrer fuhr einem auf der Bürſtädterſtraße in Richtung Rathaus fahrenden Autofahrer in die Flanke. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beſchädigt, während glücklicherweiſe weder Autofahrer noch Motorradfahrer Verletzungen erlitten.— Mehr Vorſicht an Straßenübergäugen, muß die Parole aller Verkehrsteilnehmer ſein. Zweimal Himbeerernte. Das unge⸗ mein milde Klima dieſes Jahres brachte in einem Garten in der Blauehutſtraße in die⸗ ſen Tagen eine zweite Himbeerernte. Bald nach der erſten Aberntung im Juli trugen ver⸗ ſchiedene Sträucher Blüten, die jetzt vollreife, wohlmundende Früchte brachten. Nr. 2. Vor 15 Jahren Fünfzehn Jahre ſind es her, ſeit Deutſch⸗ land wieder eine feſte Währung beſitzt: am 15. November 1933 wurde die Renten⸗ mark eingeführt und dadurch Schluß gemacht mit der unglückſeligen Inflation, die die deut⸗ ſche Währung, aber auch einen großen Teil des geſamten Wirtſchaftslebens völlig zer⸗ rüttet hatte— nicht zu reden von den mora⸗ liſchen Schäden, die ſie angerichtet hatte. Mit Grauen erinnert man ſich heute jener Infla— tionsjahre. Der Wert der deutſchen Mark ſank von Tag, zu Tag, ja von Stunde zu Stande. Mit dem Geld, das man vormittags eingenom⸗ men hatte, konnte man am Nachmittag ſchon faſt nichts mehr einkaufen, weil es nicht mehr ausreichte! Die„Flucht in die Sachwerte“ ſetzte ein. Jeder kaufte möglichſt raſch Waren ſo viel er bekommen konnte; Leute, die nie daran gedacht hatten, machten Börſengeſchäfte oder kauften mindeſtens Aktien. Schieber und Spekulanten hatten ihre große Zeit. Für ein paar Dollars, Franken oder Pfunde konnte man Häuſer kaufen. Ausländer taten das in großem Umfange, beteiligten ſich auch ſonſt kräftig am„deutſchen Ausverkauf“. Seit Be⸗ ginn des Jahres 1923 beſchäftigten ſich die Fachleute mit der Schöpfung einer neuen Wäh⸗ rung. Solange das Ruhrgebiet beſetzt war und keine Einigung beſtand, mit den Sieger⸗ ſtaaten zu einer tragbaren Einigung über die Tribute zu gelangen, ſchien es aber zwecklos zu ſein, eine neue Währung zu ſchaffen, die über kurz oder lang das Schickſal der alten Mark erleiden müſſe. Die furchtbaren Verheerungen der Inflation drängten gleichwohl zur Tat. der das Parteigetriebe jener Tage im Wege ſtand. Am 14. September 1923 veröffentlichte Staatsſekretär a. D. Helfferich den Plan einer Feſtwährung auf der Baſis des Roggen⸗ preiſes. Am 16. Oktober erſchien dann die Notverordnung über die Errichtung einer deut⸗ ſchen Rentenbank. Dieſe Vorlage beruhte im weſentlichen auf den Vorſchlägen von Helffe⸗ rich. Als Grundlage der neuen Währung galt die Rentenbelaſtung der deutſchen Wirtſchaft, die ſpäter in eine grundſchuldartige Belaſtung der deutſchen Landwirtſchaft umgewandelt wurde. Der Weg der neuen Rentenmark, die am 15. November in Kraft trat, war nicht leicht, da die Belaſtungen der Reichskaſſe durch die Folgen der Ruhrbeſetzung immer noch un⸗ geheuerlich waren. Der Staat hatte aber we⸗ nigſtens die Möglichkeit, die Notenpreſſe ſtill⸗ zulegen und ſeine Finanzen wieder aufzarich⸗ ten. * Starter Spareinlagenanſtieg im Oktober Der Anſtieg der Spareinlagen war bei den heſſen-naſſauiſchen Sparkaſſen im Oktober au⸗ ßergewöhnlich ſtark. Die Beſtände erhöhten ſich im genannten Monat von 689,86 Mil⸗ lionen Reichsmark auf 698,42 Millionen RM. Der Zugang von 8,56 Millionen RM. iſt mehr als doppelt ſo hoch, wie die einzelnen Monatsergebniſſe der letzten fünf Monate. Im laufenden Jahr hat ſich damit das Spar⸗ einlagenergebnis von 636,58 Millionen auf 698,42 Millionen RM. erhöht. Bei nor⸗ maler Weiterentwicklung werden die Spar⸗ einlagen der heſſen-naſſauiſchen Sparkaſſen in dieſem Monat die 700 Millionen-Grenze über⸗ ſchreiten. Die Leiſtung gewinnt an Bedeutung, ——ů— Fot EN Terre Das Gutachten von Sachverständigen Neweramann Eduard Hssch bringt Muster von den Aufnahmen des lustigen Emofilms der Terra„13 Stühle“. Spielleiter E. W. Emo und Haupt; darsteller Heinz Rühmann prüfen sie mit Kenneraugen. „13 Stühle“ Samstag und Sonntag im„CTloria“ wenn man berückſichtigk,. daß die heſſen⸗naſ⸗ ſauiſchen Sparkaſſen Ende 1924 einen Ein⸗ lagenbeſtand von 19,79 Millionen RM. ver⸗ walteten. Hand in Hand mit dem Sparein⸗ lagenanſtieg haben ſich auch die Beſtände der Giro⸗ und Kontokorrentkonten erhöht. Ende Oktober 1938 verwalteten die heſſen-naſ⸗ ſauiſchen Sparkaſſen auf dieſen Konten eine Beſtandsſumme von 120,65 Millionen RM. gegen 118,64 Millionen RM. am Ende des Vormonats. Große Landesverbands ⸗Pferdeſchau und Hengſttörung in Frankfurt a. M. Am Dienstag und Mittwoch, den 29.380. November 1938, hat die Landespferdezucht Heſſen⸗Naſſau's ihre großen Züchtertage; denn die zweite Landesverbandsſchau wird in die⸗ ſem Jahre gemeinſam mit der Hengſthauptkö⸗ rung in Frankfurt abgewickelt werden. Die zweitägige Veranſtaltung wird zunächſt auf der Hengſthauptkörung 40 Privat- und Ge⸗ noſſenſchafts-Hengſte aus dem geſamten Ge⸗ biete der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau verſammelt ſehen, über die für die kommende Zuchtperiode 1939 für tauglich oder untauglich befunden werden wird. Allein 15 junge Hengſte aus dem Jahrgang 1936 hat die Heſ⸗ ſen⸗Naſſauiſche Landeszucht ſelber hervorge- bracht und ſteht zu hoffen, daß dies ein guter Jahrgang ſein möge. Zur Landesverbands-Pferdeſchau werden über 200 Pferde nach Frankfurt kommen. Die Schau findet in dreijährigen Zeitabſchnitten regelmäßig ſtatt, und bedeutet die notwendige Leiſtungsprobe der acht Pferdezüchtervereini⸗ gungen der Landesbauernſchaft. In rund 30 Einzel-Klaſſen wird gerichtet werden und jede Pferdezüchtervereinigung wird für den Samm⸗ lungswettbewerb das Beſte zuſammenſtellen, was ihre Züchter in den letzten drei Jahren ge⸗ leiſtet haben, um damit zu zeigen, welche Ver⸗ beſſerungen ſie ſeit der letzten Verbandsſchau 1935 haben erzielen können. Die Veranſtaltung findet auf dem Gelände der Landwirtſchaftlichen Hallen, Frankfurt a. M., Oſtendſtraße, ſtatt. Politiſche Beurteilung von Wehrmachtsbeam⸗ ten. Nach einem Erlaß des O. K. W. hat der Wehrmachtsbeamte, der als Amtsträger der NSDAP. von einer hierzu befugten Partei⸗ dienſtſtelle den Auftrag zur politiſchen Beurtei⸗ lung eines Wehrmachtsbeamten erhielt, bei ſei⸗ nem Dienſtvorgeſetzten um Befreiung von ſeiner Verpflichtung zur Amtsverſchwiegenheit nachzu⸗ ſuchen, ſofern er in ſeinem Bericht dienſtliche Vorgänge erwähnen und behandeln will. Ueber außerdienſtliche Vorgänge kann er jedoch ohne die beſondere Genehmigung ſeines Dienſtvor⸗ geſetzten der zuſtändigen Parteidienſtſtelle be⸗ richten und ſeine Beurteilung abgeben. * Hand ball⸗Vezirksklajje Reſultate vom letzten Sonntag: MTG.— Reichsbahn Mannheim 779 Tſchft. Käfertal— Poſt Mannheim 3:12 SA⸗Standarte Whm. Luftwaffe 6:7 Kurpfalz Neckarau— TV. Viernheim 10:10 Große Mühe hatte der Tabellenführer mit der Mannheimer TG. Bei Halbzeit ſtand die Partie noch unentſchieden(5:5) und nur mit viel Glück konnte Reichsbahn bis Schluß einen 9:7⸗Sieg herausholen.— Käfertal hatte ge⸗ gen Poſt Mannheim nichts zu beſtellen und verlor klar 3:12.— Hart auf hart ging es beim Spiel SA— Luftwaffe her, das letztere ſchließlich mit einem Tor Unterſchied für ſich entſcheiden konnte.— Viernheim weilte bei Kurpfalz Neckarau. 10:10 lautete hier der Schlußſtand, womit Viernheim den erſten Punkt einbüßte. Nächſten Sonntag kommt die MTG. nach Viernheim! Ein recht intereſſantes Treffen verſprichk nun das ſonntägliche Treffen auf dem Lor⸗ ſcherweg⸗Sportplatz zu werden. Die Mannhei⸗ mer TG. war gegen Reichsbahn ein zäher und tapferer Gegner, ſie wird auch in Viern⸗ heim Anſpruch auf die Punkte erheben. In⸗ wieweit dieſer Anſpruch erfüllt werden wird, das liegt letzten Endes in der Hand unſerer Turner. Jedenfalls iſt mit einem ſpannenden Punktekampf zu rechnen. Trockenes Wetter Das Eindringen kälterer Meeresluft in die auf dem europäiſchen Feſtlande vorhandene Warmluft, bei der letztere abgehoben wurde oder auch zum Aufgleiten kam, war für die ausgedehnten Regenfälle am Dienstag verant⸗ wortlich. Im Ganzen ſetzt ſich jetzt wieder Wetterbeſſerung durch, doch wird der Einfluß des ausgedehnten Hochdruckgebietes durch ver⸗ breitete Nebel⸗ oder auch Hochnebelbildung nicht voll zur Auswirkung kommen. Donnerstag: Vielfach neblig⸗trübe, ſonſt im allgemeinen trocken und zeitweiſe auch aufheiternd, Temperaturen noch über dem jah⸗ reszeitlichen Durchſchnitt, veränderliche Winde. Die Ausſichten für Freitag: Vielfach 1 ſonſt im weſentlichen trockenes Wet⸗ er. — — — 88 ———— 1 a Ein⸗ bel⸗ kein⸗ e der lade Auf tine NN. des au N. 0. ut enn die⸗ pkö⸗ Die au 0 *. eu lende aich linge e ge huler um⸗ 4 5 Ae, 1g. Ver⸗ c nde tt a. Wie hat bie Ortskrankenkajje Heppenheim in 1937 gewirtjchaftet? Von Kaſſenleiter L. Keil, Verw. Dipl. Inh. Nach den weit über den Reichsdurchſchnitt hinausgehenden Beitragsſenkungen von 1934 — 1936 brachte das Jahre 1937 eine weit⸗ gehende Stabiliſierung der Kaſ⸗ ſenlage. Einnahmen und Ausgaben änder⸗ ten ſich gegen 1936 nur wenig. 552 846 RM. Einnahmen ſtehen 554173 RM. Ausgaben gegenüber.(Mehrausgabe 1327 RM.)— Die durchſchnittliche Mitgliederzahl betrug 8689 und war um rund 100 höher als im Vorjahr. Zuſammenſetzung der Mitglieder 5815 Pflichtige, 603 Arbeitsloſe und 2271 Freiwillige. Die Anzahl der Betriebsführer ſtieg um 145 auf 1647. Auf einen Betriebs- führer kamen noch keine 4 Beſchäftigte, da faſt ausſchließlich Kleinſt- und Kleinbetriebe vor⸗ handen ſind. Der allgemeine Beitrags- prozentſatz betrug unverändert 6 Prozent und hielt ſich damit auf der durchſchnittlichen Höhe der heſſiſchen Ortskrankenkaſſen. Wenn ſich auch die Wirtſchaftslage im Kaſſenbezirk beſſerte,— bie Arbeitsloſen gingen im Jah⸗ resdurchſchnitt über ein Drittel zurück— ſo nahm dieſe Beſſerung bei dem Mangel an In⸗ duſtrie doch lange nicht den Umfang an, den andere Bezirke und Krankenkaſſen am allge⸗ meinen Wirtſchaftsaufſchwung haben. Dies zeigt ſich am beſten an der Grundlohnſumme, die mit 1020 RM. beinahe 25 Prozent unte dem Reichsdurchſchnitt lag. Die Beitragseinnahme zur Krankenverſicherung(531 889,86 RM.) war bei der Kaſſe dementſprechend mit 61.22 RM. je Mitglied im Verhältnis zu anderen Kaſſen niedrig(heſſ. Durchſchnitt: 70,95 RM.). Arbeitsloſenverſicherungsbeiträge ge⸗ langten 324652 RM. zum Einzug und zur Ablieferung an das Landesarbeitsamt Stutt⸗ gart, ſo daß insgeſamt an Beiträgen weit über eine Dreiviertel Million RM. verein⸗ nahmt wurden. Der Beitragseinzug iſt immer noch mit Schwierigkeiten verknüpft. Trotzdem konnten die Rückſtände zur Krankenverſiche⸗ rung Ende 1937 mit 13727 RM. um rund 3000 RM. niedriger wie im Vorjahre ausge- wieſen werden. Betriebskontrollen würden 474 vorgenommen und brachten Bei⸗ tragsnachzahlungen von zuſammen 8069 RM. In 12 Fällen erfolgte wegen ſortgeſetzter Nichtabführung von Verſichertenanteilen die Einleitung von Strafverfahren durch die Staatsanwaltſchaft und ſtraſgerichtliche Ver⸗ urteilung. Wegen Meldevergehen warden 17 Betriebsführer vom Verſicherungsamt mit Ordnungsſtrafen belegt und in 5 Fällen vom Kaſſenleiter Nebenſtrafen ſeſtgeſetzt. 19 627 An⸗, Ab⸗ und Ummeldungen wurden erſtattet. Leiſtungsfälle Während die Krankheitsfälle etwas weniger wurden, ſtiegen Arbeitsunfähigkeitsfälle und Krankenhauspflegetage an. Es entſtanden 18 634 Krankheitsfälle der Mitglieder, dar⸗ unter 4786 Zahnbehandlungsfälle und 13 479 Krankheitsfälle der Angehörigen, darunter 3070 Zahnbehandlungsfälle. 32 113 Kranken⸗ ſcheine(ohne Arbeitsunfähigkeitsſcheine) wur⸗ den ausgeſtellt. Die vorhandenen 3903 Ar⸗ beitsunfähigkeitsfälle der Mitglieder(davon 513 Krankenhausfälle) ergaben 74588 Kran⸗ kengeldtage und 11372 Krankenhauspflege⸗ tage. Familienangehörige befanden ſich 311 im Krankenhaus mit 5 642 Pflegetagen. Ein⸗ ſchließlich Familienhilfe kommen auf das Mit⸗ glied im Durchſchnitt beinahe 4 Krankheits- falle. Faſt jedes 2. Mitglied wurde arbeitsun⸗ fähig, und zwar für rund 22 Tage, für die durchſchnittlich 31,25 RM. Krankengeld ge⸗ zahlt wurden. Auf je 10 Mitglieder entfällt — die Angehörigenfälle einbegriffen— 1 Krankenhauspflegefall. Bei den Krankenhaus⸗ fällen der Mitglieder kommen auf jeden Fall rund 22 Pflegetage mit 102 RM. Koſten, bei den Angehörigenfällen rund 17 Pflegetage mit rund 32 RM. Koſten. Die weiblichen Mitglieder nehmen Krankenhauspflege bedeu⸗ tend häufiger in Anſpruch als die männlichen. Die Entbindungsfälle ſind mit 476 um rund 10 Prozent zurückgegangen, befinden ſich aber (55 auf je 1000 Mitglieder) erheblich über dem Reichsdurchſchnitt. Sterbegeld war in 61 Fällen zu zahlen. 160 nichtverſicherte Kriegs⸗ beſchädigte(Zugeteilte) erhielten von der Kaſſe Verſorgungsheilbehandlung im Wert von RM. 21672. Hierfür leiſtet das Reich Erſatz. Vertrauensärztliche Unter⸗ ſuchungen erfolgten in 1286 Fällen. Dazu kamen 13 Hausbeſuche, 61 Krankenhausbeſuche und 299 Begutachtungen auf Grund ſchriftlicher Un⸗ terlagen. Von 10 Mitgliedern wurden rund 2 durch den Vertrauensarzt begutachtet.(Der 0 heſſ. Durchſchnitt liegt bedeutend höher). We⸗ gen Uebertretung der Krankenordnung waren 6 Beſtrafungen nötig. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, in denen Magengeſchwürkranke uſw. durch Nichtbeachtung des Rauchverbots die Geſundung erſchweren und damit nicht nur ſich ſelbſt, ſondern auch die Allgemeinheit ſchädigen. Dagegen wird mit aller Strenge eingeſchritten. Die Verwaltungskoſten der Kaſſe ſind gegenüber 1936 um 12 Prozent auf 7,31 RM. je Mitglied geſunken und liegen um rund 15 Prozent unter dem 8,31 RM. be⸗ tragenden Durchſchnitt der Verwaltungskoſten bei den heſſ. Ortskrankenkaſſen. Hauptamtlich waren am Jahresende 15 Angeſtellte, neben⸗ amtlich(Meldeſtellen. Krankenkontrolle) 17 Perſonen für die Kaſſe tätig. Auf 579 Mit⸗ glieder kommt ein Angeſtellter. Einnahme ö In v H. d. Geſamt⸗ Einnahme Je bezw. Mitgl. RM. Ausgabe RM. Beiträge 531 889,86 96,21 61,22 Krankenſchein⸗ gebühren 6378,50 1,15—,73 Kapitalerträge 8 458,96 1,53—,97 Gewinne, ſonſtige Einnahmen 6 118,86 1,11—,70 Geſamteinnahme 552,846,18 100,— 63,62 Ausgabe Aerztl. u. zahn⸗ ärztl. Behandlg. 184 979,51 Arznei- und 33,39 21,29 Heilmittel 68 991,17 12,45 7,94 Krankenhauspflege 63 091,31 11,39 7,26 Sonſtige Krankenpflege 267,13—,04—,03 Krankengeld 104 885,73 18,93 12,07 Hausgeld 1842,83—,33—,21 Wochenhilfe 48 413,72 8,72 5,58 Krankheits⸗ verhütung 2161,94—,39—,25 Sterbegeld 3 101,58—,56—,36 Verwaltungskoſten 63 542,80 Mindereingänge aus Forderungen, Mehr⸗ bedarf b. Verpflich⸗ tung. a. d. Vorjahr 12 895,79 2,33 1,48 Geſamtausgabe 554 173,51 100,— 63,78 Die geſetzliche Rücklage(89 000 RM.) iſt vorhanden. Das Geſamtvermögen(Rücklage, Grundbeſitz, Betriebsmittel, Außenſtände uſw.) betrug abzüglich der Verpflichtungen am Jahresſchluß 355 250,09 RM. eder 40,89 RM. je Mitglied. Der Bericht über die Prüfung der Geſchäfts⸗, Rechnungs⸗ und Betriebsführung die vom 20. bis 29. April 1938 durch die Landesprüfſtelle der LVA. Heſſen— Abtei- lung Krankenverſicherung— erfolgte, ſagt auf Blatt 58:„Die geſamte Geſchäftsführung iſt zweckmäßig, zuverläſſig und ſparſam einge⸗ richtet und nur bezüglich der Abrechnung mit den Nebenſtellen waren die beſprochenen Aen⸗ derungen herbeizuführen“. Der zuſammenge⸗ faßte Schlußbericht der Prüfer lautet:„Es handelt ſich um eine gut geleitete Kaſſe mit einer ebenſolchen Buch⸗ und Rechnungsfüh⸗ rung. Die finanzielle Lage hat ſich wohl in⸗ folge der vorgenommenen Herabſetzungen des Beitragsſatzes etwas verſchlechtert, iſt aber allgemein betrachtet und insbeſondere unter Berückſichtigung der durchſchnittlichen Grund⸗ lohnſumme nicht ungünſtig. Solange die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe im Kaſſenbezirk ſo ge⸗ lagert bleiben wie ſeither, wird auch das Maß der Kaſſenleiſtungen immer ein dement⸗ ſprechend beſchränktes bleiben.“— Bei der vom 7. bis 11. Juni 1938 von der Prü⸗ fungskommiſſion des Beirates vorgenommenen Prüfung der 1937er Rechnung iſt„der Rech⸗ nungsabſchluß auf Grund der dazu gehörigen Bücher eingehend geprüft und richtig befunden worden. Beanſtandungen haben ſich nicht er⸗ geben.“ Alle Mädel und jungen Frauen über 21 Jahren ſchließen ſich zuſammen in den Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks. Auskunft erteilen alle Dienſtſtellen der NS-Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerks. Die Frijeure bes Kreijes Vergflraße tagten in geppenheim Geſtern verſammelten ſich die Friſeure des neuen Kreiſes Bergſtraße im„Goldenen Anker“ in Hep⸗ penheim zu ihrer erſten Innungsverſammlung. Der Saal, der mit den Fahnen des Dritten Reiches, ſowie mit dem Innungswappen der Friſeure ge⸗ ſchmückt war, gab der Tagung einen würdigen Rahmen. Kreishandwerksmeiſter Pg. Keil, eröffnete die Verſammlung und begrüßte dle Friſeure, die aus dem ganzen Kreisgebiet zuſammengekommen waren, um an diefer erſten Zuſammenkunft der Innung teilzunehmen. Sein beſonderer Gruß galk dem Kreishandwerkswalter der DAßF., Pg. Gerbig. Hierauf ſtellte Pg. Keil den neuen Obermeiſter det Friſeurinnung, Pg. Dünges, vor. Pg. Dünges iſt bei den meiſten der Verſammlungsbeſucher kein Unbekannter mehr, hat er doch bereits ſeit 4 Jahren die Geſchicke der Bensheimer Innung ge⸗ leitet. Hierauf erteilt Pg. Keil dem Geſchäftsführer der Kreishandwerkerſchaft, Pg. Jäger, das Wort, der über Rechte und Pflichten eines Obermeiſters ſpricht. In leicht verſtändlichen Weiſe verſteht es Pg. Jäger, den Anweſenden tar zu machen, daß auf den Schultern eines Obermeiſters heute un⸗ geheure Verantwortung ruht und es deshalb auch notwendig iſt, den Obermeiſter mit Vollmachten aus⸗ zuſtatten, die es ihm ermöglichen, ſich reſtlos durch- zuſezen. Der Aufbau der Imteung geſchieht nach dem Führerprinzip und wurde der Obermeiſter von der Handwerkskammer bestimmt. Eine Wahl, wie es früher üblich war, fällt fort. Lediglich bei der einmal im Jahre ſtattfindenden General- verſammlung wird die Vertrauensfrage geſtellt und entſcheiden dann die Mitglieder ſich für oder gegen den Obermeiſter. Der Obermeiſter iſt der geſetzliche Vertreter der Innung. Er hat ſeinen Innungsbeirat zur Seite, den er beſtimmt. Die Amtsdauer eines Beirates erſtreckt ſich jeweils auf ein Jahr. Der Obermeiſter hat das Recht, über Mitglieder, die die angeſetzten Verſammlungen nicht beſuchen, oder ſich ſonſt nicht in die Ordnung der Innung fügen, Strafen zu verhängen. In Frage kommen Mah⸗ nungen, Verweis, Ordnungs⸗ und Geldſtrafen. Pg. Jäger fordert die Mitglieder auf, dafür beſorgt zu ſein, daß ihre Lehrlinge die Fachſchule fur Friſeure in Bensheim beſuchen. Die Fachſchule Bens⸗ heim iſt die beſte und modernſt eingerichtete in gan⸗ zen Kammerbezirk. Ferner weiſt er noch auf die Buchführungspflicht hin und fordert die Mitglieder auf, an den Kurſen teilzunehmen. Pg. Keil unterſtreicht die Ausführungen ſei⸗ nes Geſchäftsführers, und legt die Leitung der Verſammlung nunmehr in die Hände des Obermei⸗ ſters Pg. Dünges. Er bittet die Mitglieder noch, dem Obermeiſter zu helfen, und gibt zu bedenken, daß der neue Kreis Bergſtraße 104 Orte umfaßt und man ſich deshalb ein Bild von der anfallenden Arbeit machen kann. Obermeiſter Düſzes begrüßt nunmehr die Gäſte. Kreishandwee walter Pg. Gerbig, In⸗ nungsehrenmitglied Gewerbelehrer Diehl, die Eh⸗ renmitglieder und Gründer der Innung von 1892, Friſeurmeiſter Kaiſer und Rhein aus Lorſch, ſowie den Geſchäfts ihrer der Kreishandwerkerſchaf! Pg. Jäger. Am Miang ſeiner Ausführungen läßt Pg. Dünges durch Erheben von den Plätzen der gefallenen Ka en, der gefallenen Brüder aus Oſtmark und Adetendeutſchland und der verſtorbenen Innungslameraden gedenkes. Er ge⸗ lobt, daß er ſich ſeiner Stellung als Obermeiſter voll und ganz bewußt iſt, und er ſich für die Be⸗ lange ſeiner Mitglieder, einſetzt. Wie von ihm Pflichtbewußtſein, Treue und Gehorſam verlangt würden, müßte er aler auch die 3 Tugenden von ſeinen Mitgliedern verlangen, um zu einer erſprieß⸗ lichen Arbeit zu kommen. Beſonderen Wert legt Pg. Dünges darauf, daß es in Zukunft keine Berufskollegen, be nur noch Berufskameraden gibt. Er verlangt peshalb eine Zuſammenarbeit aller und kein Ausejnanderarbeiten. Weiterhin gibt er das Inventarverzeichnis bekannt, worunter be⸗ ſonders als Schmuckkäſtlein die auf das vorbild⸗ lichſte eingerichtete Berufsſchule in Bensheim zu erwähnen iſt, die einen Wert von RM. 1617.35 beſizt und wie ſchon angeführt, die ſchönſte und hellſte im Handwerkskammerbezirk darſtellt. Bier⸗ auf ernennt er ſeinen Vorſtand und verpflichtet ſeine Mitarbeiter durch Handſchlag zum 100prozenti⸗ gen Einſatz. In Zukunft ſollen mindeſtens alle Viertelſahr einmal Innungs⸗Verſammlungen, die gleichzeitig zur Schulung dienen ſollen, durch geführt werden. Die Verſammlungen ſollen in verſchiedenen Gebieten ſtattfinden, und zwar für den Ueberwald in Birkenau und den anderen Bezirk in Bensheim. Die jährliche Generalverſamm⸗ lung findet in Heppenheim ſtatt. Kreisfachſchaftsbeiratsleiter, Jungmeiſter Gg. M. Friedrich, zeigte nunmehr die Herſtellung einer Tagesfriſur, wie ſie bei der Welttagung der Fri⸗ ſeure in Köln gezeigt wurden. Während der Reden der anderen Sachbearbeiter ſtellte Meiſter Friedrich auf der Bühne die Friſur her. Werberat Pfeifer hielt nunmehr zwei Kurz⸗ vorträge über unlauteren Wettbewerb, ſowie über Fragen der Werbung Er machte den Mitgliedern klar, daß auf dem Gebiet der Werbung bis jetzt von ſeiten der Betriebsführer ſehr wenig geleiſtet wurde und gab an Hand von Beiſpielen bekannt, wie manches zu machen iſt. Vor allen Dingen ſolt auf die Schaufenſtergeſtaltung der nö⸗ tige Schwerpunkt gelegt werden. Obermeiſter Pg. Dünges ſprach ſodann über die am 27. November ſtattfindende Zwiſchenprü⸗ fung. Er gab bekannt, daß bei der Prüfung mit aller Schärfe vorgegangen würde, um einen guten Nachwuchs ſicher zu ſtellen. Die Meiſter ſeien dafür verantwortlich, daß alle Lehrlinge an den zuſätzlichen Förderlehrgängen teilnehmen, zumal jetzt die Lehrzeit verkürzt würde, aber die Leiſtung geſteigert werden müſſe. Die Einſtellung von Lehr⸗ lingen geht nunmehr nur noch über die Innung, und haben die Meiſter ſofort ihre Bedarfsmeldung zu machen. Hauptgewicht ſei auf die Ablegung der Meiſterprüfung zu legen, da noch 19 266 Friſeure in Deutſchland die Prüfung nachzuholen hätten. Er appellierte an die Verſammelten, ſich ſofort zu den Vorbereitungskurſen zu melden, um das Verſäumte nachzuholen. Pg. Dünges behandelte jetzt noch einige Fragen wie Arbeitszeitaushänge, Tarifordnung, Plakate zur Weihnachtswerbung, Adolf Hitler⸗-Spende und Beteiligung am Winter- hilfswerk, Einkommen⸗ und Umſatzſteuer, Buch⸗ führung. Ein wichtiger Punkt iſt auch die Haar⸗ Sammelaktion. Von allgemeinem Intereſſe iſt es, zu erfahren, daß aus dem früheren Kreiſe Bensheim bis heute 350 kg Haare zur Ablieferung kamen und ſo am Vierjahresplan mitgearbeitet wird. ö Das Wort hat nunmehr Lehrlingswart Meiſter Treffert, der als Vater der Lehrlinge bezeich⸗ net wird. Herr Treffert ſprach nochmals kurz über die Anmeldung der Lehrlinge, ſowie über den Beſuch der Fachſchule. 1 Kreishandwerkswalter der Du., Pg. Ger⸗ big, überbrachte die Grüße der Kreiswaltung der DAF. und rief die Meiſter und Geſellen auf, ſich am Handwerkerwettkampf 1938/39 zu betei⸗ ligen. Ferner ſprach er kurz über das Jugend- ſchutzgeſetz, ſowie über die Altersverſicherung des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks. Pg. Ger- big rief die Kameraden auf, die in ihrem Beruf nicht das nötige Fortkommen haben, ſich ſofort zum Volkswagenwerk zur Umſchulung zu melden. Es bieten ſich dort ganz große Gelegenheiten. Aus unſerem Kreisgebiet haben ſich bisher ſchon 91 Meiſter und Geſellen für das Werk gemeldet. Ferner ſprach er noch über Urlaubsfragen. Nunmehr hatte Kreisfachſchaftsbeiratsleiter Gg. M. Friedrich ſeine Friſur beendet und erklärte dieſelbe. Sie fand allgemeinen Beifall bei den Anweſenden. Kreishendwerksmeifker Keil ſprach jetzt noch über Sauberkeit in den Betrieben, ſowie über Mittel und Wege, um den Betrieben wieder den nötigen Aufſchwung zu geben. Er forderte auch nochmals auf, wer Intereſſe an der KdF.⸗Wagen⸗ ſtadt Fallersleben hat, möge ſich ſofort melden und dieſe einmalige Gelegenheit, die entſcheidend ſein kann für ſein ganzes Leben, nicht an ſich vorübergehen zu laſſen. Ferner behandelte er das Geſellenwandern und bat um die nötige Bewirtung der Wanderer, ſowie um die nötigen beruflichen Ausſprachen mit den Jungkameraden. Pg. Dünges richtet jetzt nochmals an alle den Appell, aus der Verſammlung möglichſt viel An⸗ regung mit nach Hauſe zu nehmen und jetzt wieder mit vollen Segeln an die Arbeit zu gehen. Mit dem deutſchen Gruß beſchloß er die Verſammlung, der ſich eine Mitgliederverſammlung anſchloß. ſch. Die Heßjijchen Jäger jür bas WSW Darmſtadt. Wie alljährlich, ſo haben auch in dieſem Jahre die heſſiſchen Jäger, willig dem lẽũfruf des Landesjägermeiſters Gauleiter Sprenger folgend, ſich wieder in den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt und einen Teil der Jagdbeute dem WSW. zur Verfügung geſtellt. In einem feierlichen Appell, bei dem die „Strecke gelegt“ und die diesjährige Spende an Wild dem WH W. übergeben wurde, trat der„Jagdgau Land Heſſen“ der Deutſchen Jäger⸗ ſchaft am Samstagabend an die Oeffentlichkeit. In Darmſtadt wurde die Strecke, beſtehend zus 6 Stück Rotwild, 12 Stück Damwild. 2 Stück Schwarzwild, 57 Stück Rehwild, 145 Ha⸗ len, 18 Kaninchen, 4 Faſanen, 1 Wildente und 5 Rebhühnern, die auf grünem Bruch vor der Freitreppe des Heſſiſchen Landesmuſeums auf dem Paradeplatz aufgelegt war, übergeben. Landesjägermeiſter Sprenger ſchritt die Eh⸗ tenformationen ab, worauf Gaufjägermeiſter Rauſch den Appell eröffnete und betonte, daß gleichzeitig in Mainz und Gießen ähnliche Feiern der heſſiſchen Jägerſchaft mit ihren WSH W.⸗Strecken ſtattfänden. Der diesjährige Beitrag an Wild⸗ und Geldspenden der Jäger⸗ ſchaft erreiche den anſehnlichen Betrag von 32327 RM. Gauamtsleiter Haug ſprach im Namen der NSV. und der von ihr Betreuten dem Landesjägermeiſter und ſeinen Jägern dank für die große Strecke aus. In verſchiede⸗ ien Sälen der Landeshauptſtadt hatten ſich die Betreuten des WH W. zu einem Gemeinſchafts⸗ ſſen mit den Jägern verſammelt. In der Turn⸗ jalle am Woogplatz ſprach Landesjägermeiſter Hauleiter Sprenger zu den Volksgenoſſen, wäh⸗ tend die Grünröcke ſich dann im Luftſchutzhaus u einem Kameradſchaftsabend verſammelten und vom Landesjägermeiſter hören konnten, daz er ſtolz auf ſeine Jäger ſei, denn ihre WoW. ⸗Spende ſtünde im Gau an der Spitze der Gemeinſchaftsſpenden. In Mainz hatten ſich die Jagdkreiſe Alzey, Bingen, Mainz⸗Oppenheim und Worms zu⸗ ſammengefunden. Sie trafen ſich bei Einbruch der Dunkelheit auf dem Schloßplatz und mar⸗ ſchierten dann zum Adolf-Hitler⸗Platz. Hier ſchritt Kreisjägermeiſter Blumers(Bingen) die Front der in offenem Viereck aufgeſtellten Jägerſchaft ab. Nachdem die gelegte reiche Strecke in vielfältigem Hörnerſignal„Verbla⸗ ſen“ worden war, begrüßte der Kreisjägermei⸗ ſter nach Entgegennahme der Meldung über die gelegte Strecke die Vertreter der Partei, Wehrmacht und Behörden, beſonders aber ſeine Weidgenoſſen. Die Veranſtaltung habe den Sinn, in aller Oeffentlichkeit den Beweis zu erbringen, daß auch die Deutſche Jägerſchaft voll und ganz in der Volksgemeinſchaft mit⸗ marſchiere. Er übergab dann die Wildſpende an den Kreisbeauftragten des WSW. Ein Kame⸗ radſchaftsabend der vier Jägerkreiſe in der Stadthalle in Form einer Hubertusfeier be⸗ ſchloß den Appell. Von der Wildſpende der oberheſſiſchen Jäger, die am Samstagabend in Gießen dem WSW. übergeben wurde, nahm die NSV. in Ofſen⸗ bach für die dortigen Betreuten des WHW. alles Rot⸗, Dam⸗ und Rehwild ſowie über 200 Haſen in Empfang. Das Wild ſoll in den Kü⸗ chen der NSV., in Offenbach zubereitet und als Friſchmahlzeit ausgegeben werden. Für die weitere Wildſpende der oberheſſi⸗ ſchen Jäger ſind inzwiſchen ſchon wieder 50 Rehe und 50 Hafen abgegeben worden. r Heringe fahren Eiſenbahn! Die deulſche heringsernke iſt bereils im Anrollen Nicht umſonſt haben die Engländer dieſem in der Nordſee ſo maſſenhaft auftretenden Fiſch den Namen„King herring“ König Hering In dieſen Tagen laufen die deutſchen He⸗ ringslogger zur Ablieferung ihrer reichen Beute die deutſchen Heimathäfen an. Wußten Sie, wie der Maties⸗ Hering zu ſeinem Namen kam? Einſt ſchwamm ein He⸗ ring von der engliſchen Küſte über die Nordſee nach Deutſchland hinüber. Als er in die Nähe der deutſchen Küſte kam, fragten ihn die deut⸗ ſchen Heringe„Matt?“„Jes!“, ſagte der eng⸗ liſche Hering, denn es war wirklich ein weiter Weg. Heute wird die Bezeichnung„Matjes“ für Jungfern⸗ Heringe gebraucht, die beſonders zart ſind. In dieſen Wochen iſt die Hauyptfangzeit der Heringsfiſcherei. Heringe gibt es faſt in allen gegeben. Menſchen, die Achſel anſehen. nahrhafteſten, ſondern auch. ein beſonders f ſchon daraus he In Deutſchland gibt es immer noch den Hering ein wenig über die obwohl er nicht nur einer der richtig zubereitet, chmackhafter Fiſch iſt. Das geht rvor, daß ſich der Hering bereits leit Jahrhunderten größter Beliebtheit erfreut. Schon im 13. Jahrhundert zeigte die Herings⸗ fiſcherei eine großartige Entwicklung. lag der Handel 0 i Damals ganz in den Händen der Hanſe, und der Hauptſitz des Heringshandels war die ſchwediſche Landſchaft Schonen mit der Stadt handels. Im 18. Jahrhüftderxk efftwickerte ſich die ſchottiſche und die ſchwediſche Heringsfiſche⸗ rei. Die deutſche Heringsflotte deckt heute voll⸗ kommen den eigenen Bedarf. Meiſt treten die Heringe in großen Schwär⸗ men auf, die aber unregelmäßig in Erſcheinung treten. Oft gibt es jahrzehntelang ausgeſpro⸗ chene„Heringsjahre“, dann wieder bleiben die Schwärme einer beſtimmten Gegend jahrelang fern. Da das Vorkommen veriodiſch iſt, ſpricht man von„ſäkularen Heringsperioden“. Die Fi⸗ ſcher erkennen das Herannahen der großen Schwärme bereits an ſicheren Vorzei⸗ chen Scharen von Vögeln(Möwen, Alke, Lummen, Taucher), Raubfiſche wie Kabeljau, Pollack, Lenk, Köhler, Makrele, Lachs. Haie und allerlei Waſſerſäugetiere wie Seehunde, Delphine und Wale treiben die Heringe vor ſich her und machen unter ihnen reiche Beute. Wenn die Heringe dieſen Feinden auszuwei⸗ chen ſuchen, drängen ſie ſich oft an der Meeres⸗ ener Lüge FIR ZI KUrmrier an⸗ einandergehängt. Bei größeren Fängen werden über 1000 Tonnen Heringe gefangen, bei Rie⸗ ſenſchwärmen ſind ſogar ſchn Fänge von 60 000 bis 100 000 Tonnen vorgekommen. „Ab 1. Januar 1939 einheitlicher Feuerwehr⸗ dienſt. Der Reichsführer und Chef der Deut⸗ ſchen Polizei beſtimmt ſoeben in einem Rund⸗ erlaß, daß ab 1. Januar 1939 alle Angehörigen der Fenerſchutzvolizei und der Feuerwehren ein⸗ ſchließlich der für den Feuerlöſchdienſt heran⸗ gezogenen Ernährungskräfte nach einer einheit⸗ lichen, von Sachbearbeitern ausgearbeiteten Aus⸗ bildungs⸗Vorſchrift auszubilden ſind. Dieſe Ausbildungsvorſchrift gibt die Grundſätze des Löſchangriffs durch die kleinſte taktiſche Einheit, die Gruppe. Sie gilt einheitlich für alle ent⸗ Ra er taktiſchen Einheiten des Feuerlöſch⸗ ienſtes und ſtellt zum erſtenmal die Ausbil⸗ 1. oberfläche ſo dicht zuſammen, daß ihre blinken⸗ g en Meeren. der gemeine Hering kommt an der 7 8 Enaland. Deutſchland und volland den Leiber ſich im Waſſer zu ſogenannten„He⸗—— l quf eine einheitliche Nordküste Aſiens, an den Küſten des ganzen atten ſeit jeber den Hauptanteil an der He ringsbergen“ auftürmen, Die zwischen rers 9 und h 5 nordnung des Reichs füh⸗ Nordatlantiks, in beſonders großen Mengen[ ringsfiſcherei. Im 15. Jahrhundert hatten die[ den Fiſchen aufſteigenden Luftblafen erwecken und Chef der Deutſchen Polizei bedeu⸗ aber in der Nord⸗ und Oſtſee vor. Die He⸗ ringsfiſcherei bedeutet heute einen der wichtig⸗ ſten Wirtſchaftszweige, da Heringe in weitem Maße Volksnahrungsmittel ſind. 5—— 2— 58 Bereins⸗Anzeigei. much fun du 8 b gespielte 148 oau N 0575 K FF Turnverein von 1893 J 55 3 c AAnentpahrich? ons 4 E Handball-⸗ Training: heute Donnerstag⸗* 5 neige 1 ö abend und zwar: 7—8.30 Uhr Jugend f f f bur ect ſirmenſiegel ist eine Spezialität 43 2. gut erhalten Nach Gottes hl. Willen verſchied am Dienstag vor⸗ 8 meines Hauses! (Leitung: A. 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Nollmos, Bis- Die Hinterbliebenen 2. ee I 15 deine) ga gl Hofmann, Rechner. marckheringe, 8 Die Beerdigung findet heute Donnerstag nachmittag verſteigere ich in Viernheim an Ort. 0 — Bratheringe 4 Uhr vom Trauerhauſe, Holzſtraße 17, aus ſtatt. und Stelle 1 zwangsweiſe Schreibers Kaffee-Ersatz- . 55' 5 meiſtbietend gegen Barzahlung: Mischung(25% Bohnen- Die jchönft en Obſtbäume ere eng„ 1 Shaiſelongue, 1 Sofa, kaffee und 75% Malz. in Apfel, Birn, Kirſchen, uitten,, g Sees 1 Wanb she, eee 389 Zwetſchen, frühe u. ſpäte Pflaumen, 1 Vettſtelle, 1 Schreibtiſch—. Neineelguden, Mirabellen, Pfirſich 1 Fleischwurst 1 Klasler N 9 8 44 eee Apritoſenhochſtämme, ⸗halbſtämme 125 g 23 Zusammenkunft der Steiglieb⸗ Paket 22 u. 43 3 0 und Büsche, ſowie Johannis⸗ und 2 ee eie Seeligs Kornkafiee ö 9 Stachelbeeren erhalten Sie in der Landleherwurst 23 Lampertheim, 15. Nopember 1938 25 0 9 21 u. 41 358 Baumschule üg. flschenstein 1 90 N 9 t erhalten Sie auch in der Bug drtner.Juſt⸗ Aff. b. 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Der Weg ins Krankenhaus iſt kurz— der ſchaftsſtelle bezahlt werden, da . 0 j Gleichzeitig appel⸗ vor ‚gewünſch⸗ Ine i he oten. IX yvrleillufletendie gloſze Dose! Ind seine Gifts qungereichnet es bohneft einfach glimtend PPS He nacht iclie Ctimmung Manch Schaufenſter verrät es——— Holländer ein vertragliches Recht auf die Fi⸗ ſcherei in engliſchen Gewäſſern. Amſterdam,„das auf Heringsknochen erbaut“ wurde, ſpielte die wichtigſte Rolle als Mittelpunkt des Herings⸗ dann den Eindruck, als ob das Waſſer kocht. Zum Fang der Heringe werden bei der Hochſeefiſche⸗ rei Treibnetze verwendet, die 31 Meter Länge und 15 Meter Tiefe haben, ſie werden oft in tet einen weſentlichen Schritt zur Einheitsorga⸗ niſation der Feuerwehren, bei denen die Aus⸗ bildung und der Dienſt bisher nach völlig ver⸗ ſchiedenen Geſichtspunkten gehandhabt wurde. 500 9 35, Schell⸗ fiſch 500 g-. 45, Kab⸗ liaufilet 500 9-48, Goldbarſchfilet 500 956, Fetther i. Tom. u. Wein, Fettheringe i. 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