0 Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſchetnungswelle: durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 273 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezugspreis: Ins Haus 1 monatlich 1.60 RM. einſchließlich M ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. otenlohn, S Viernheimer Seil Verkündigungsblatt der NS d AP. Viernheim Mittwoch 2 Anzeigen preis Grundpreis für 1 am Höhe und 22 mm Breite 8 Ryfg., im Text⸗ gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim den 23. November 1938 teil für i mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Jur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr 7 Bismarckſtr 19. Fernſpr 153 PSK V bafen 15101 14. Jahrgang Mir verbilten uns Einmischung anderer! Reichsminister Dr. Goebbels ſprach vor den Propagandiſten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung An Englands Adreſſe gerichtet Das Indenproblem iſt unſere eigene Angelegenheil Berlin, 23. Nov. Am Dienstagabend ſprach Gauleiter und Reichspropagandaleiter Reichs miniſter Dr. Goebbels auf einer Tagung der Berliner Propagandiſten in der Krolloper. Vor 2000 Propagandiſten der Bewegung, den Hoheitsträgern der Partei, den Führern ihrer Gliede; rungen und Verbände des Gaues Berlin gab der Reichspropagandaleiter einen eingehenden Ueberblick über die ſchwebenden Probleme und die ſich daraus ergebenden Aufgaben für die Propagandiſten. S A.⸗Standarte„Feldherrnhalle“ unter Gewehr angetreten, deren Front dem Betreten der Kundgebungsſtätte abſchritt. Ueber dem Rund der Krolloper liegt jene erwartungsvolle Vor der Krolloper war ein Ehrenſturm der Dr. Goebbels vor Spannung und Hoch⸗ ſtimmung, die uns von den Veranſtaltungen der Partei her ſo vertraut iſt, und die ſich in einem Begrüßungsſturm der anweſenden 2000 Männer und Frauen der Bewegung aus- löſt, als der Gauleiter und Reichspropagandaleiter ſchreitet. den Mittelgang des Raumes durch- Nachdem ſich der Beifallsſturm gelegt hat, erklingt zunächſt die Leonorenouvertüre Nr. 3, die vom Landesorcheſter Gau Berlin unter der Stabführung von Heinrich Steiner ge ⸗ ſpielt wird. Wächter Dr. Goebbels das Wort. Dann ergreift nach kurzen Begrüßungsworten des Bevor er mit ſeinen Ausführungen beginnen kann, Gaupropagandaleiters muß er noch einmal begeiſterte Ovationen von ſeinen propagandiſtiſchen Kämpfern hinneh⸗ men. (Siehe auch Innenblatt) Dr. Ley rechnet mit Juda ab Rein falſches Milleid mit den ſüdiſchen Paraſilen Wien, 23 November Im großen Feſtſaal der Wiener Hofburg ſprach am Dienstag im Rahmen der Poſt⸗ und Telegraphenwiſſenſchaftlichen Woche der Reichs⸗ organiſationsleiter der NSDAP. Dr Ley. zu 1500 Poſtbeamten aus allen Gauen des Rei⸗ ches. An der Kundgebung nahm auch eine Ab⸗ ordnung italieniſcher Poſtbeamter teil. Die zweiſtündige Rede Dr. Leys war eine leidenſchaftliche Auseinanderſetzung mit dem Judentum und den dabinter ſtebenden Mächten. „Unſer Kampf gegen das Judentum muß bis zu dem vom Führer gewieſenen Ziel kompeomiß⸗ los durchgeführt werden. Würde der Jude in dieſem Kampfe ſiegen, dann könnte ſich der Ver⸗ ſailler Vertrag ſehr leicht als ein Kinderſpiel gegenüber den Auswirkungen eines jüdiſchen Sieges erweiſen. Deshalb laſſen wir uns auch von niemanden auf eine falſche Ebene in dieſem Abwehrkampf ſchieben. Wir haben dazu umſo weniger Anlaß. als wir von einer Großzügigkeit geweſen ſind, die anſcheinend falſch verſtanden worden iſt. Viel zu lange haben uns die jüdiſchen Fir⸗ menſchilder in Leuchtbuchſtaben anmaßend und herausfordernd die Ueberheblichkeit eines Paraſitentum's vor Augen ge⸗ führt. das ſkrupellos über Leichen ging. Wenn uns einmal falſches Mitl'eid gegenüber den Schmarotzern an unſerm Volkskörper über⸗ kommen ſollte, dann wollen wir an Horſt Weſ⸗ ſel und all die Blutopfer unſerer Bewegung denken!“ Dr. Ley wies auf die in Wien vom alten Re⸗ gime übernommenen Elendsviertel hin. die in ihrer Troſtloſigkeit allein ſchon eine flam⸗ mende Anklage gegen das Judentum und deſſen politiſche Gefolgſchaft darſtellten. „So wie wir früher geruſen haben: Deutſch⸗ land erwache!, ſo werden wir jetzt rufen: Welt erwache, ehe es zu ſpät ift!“ Keine Aufregung über die Juden⸗Milliarde England gab das Beiſpiel für Kolleklioſtrafen Berlin, 23. November Unter dem Titel„Kollektivſtrafen“ veröffent⸗ licht der Rechtsanwalt Profeſſor Dr. Grim m in der„Berliner Börſenzeitung“ einen ſehr be⸗ merkenswerten Aufſatz, in dem es u. a. beißt: Die Kollektipſtrafe von einer Mil⸗ liarde Reichsmark, die dem deutſchen Ju⸗ dentum auferlegt wurde, iſt zum Mittelpunkt einer neuen gegen Deutſchland gerichteten Welt⸗ propaganda geworden. Man bezweifelt, ob die Auferlegung ſolcher Kollektivſtra⸗ fen überhaupt zuläſſig ſei, vor allem aber, ob die Höhe dieſer Strafe im Verhältnis zu dem Delikt ſtebe, deſſen Sühne damit beabſichtigt ſei. Alle dieſe Betrachtungen zeigen. daß auch die Gegenpropaganda erkannt hat, daß es ſich um außergewöhnliche Maßnahmen ban⸗ delt, die nur im Geſamtrahmen einer großen Auseinanderſetzung behandelt werden können, die ſich heute zwiſchen dem Weltiudentum und Deutſchland vollzieht: und es ſind jüdiſche Zei⸗ tungen, die von dem jetzigen Kampf des inter⸗ nationalen Judentums gegen das neue Deutſch⸗ land zuerſt den Ausdruck des„iüdiſchen Krieges“ gebraucht haben. Man gibt alſo zu daß es ſich um eine Art von Krieg handelt. der von dem internationalen Judentum gegen Deutſchland geführt wird. Nur ſo wird man auch die richtige Einſtel⸗ lung zu Vergleichen bekommen, die aus der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit berangezogen wer⸗ den. Im Weltkrieg iſt das deutſche Privat- engentum nicht geſchont worden. England war es, das zuerſt die feierliche Ver⸗ pflichtung der Haager Abkommen, daß das Pri⸗ vateigentum unantaſtbar ſei, verletzte und das deutſche Privateigentum im Auslande beſchlag⸗ nahmte und ſpäter liquidierte. Der Artikel 297 des Verſailler Vertrages beſiegelte dieſe Kon⸗ fiskation des deutſchen Privateigentums im Auslande. Das bedeutete, daß man den Aus ⸗ landsdeutſchen, alſo einer relativ kleinen Kol⸗ lektivität eine Sonderkontribution von 10 Mil ⸗ liarden Goldmark auferlegte. Viele Tauſende von Auslandsdeutſchen ſind damals in unerhör⸗ tes Elend, in Not und Verzweiflung getrieben worden. Aber die Welt hat ſich mit dieſem Un⸗ recht abgefunden. Auch in der Nachkriegszeit ſind Fälle von Kollektivſtrafen gegen Deutſche vorgekommen. Man denke nur an die Kollektipſtrafen gegen deutſche Gemeinden, Städte und Dörfer wäh⸗ rend der Beſatzungszeit im Rhein⸗ lande, an der Ruhr und in der Pfalz, die damals aufgrund der Verordnung 9 des Gene⸗ rals Degoutte als Repreſſalie gegen„Sabotage⸗ akte“ verhängt wurden und oft eine erhebliche Höhe und großen Umfang annahmen. Es wäre gewiß nicht gut, alle dieſe Fragen der Kriegs⸗ und Nachkriegspropaganda wiederaufzunehmen. Wenn aber dieſe Erörterungen wieder begin⸗ nen ſollten, würde es nötig ſein, auch den deut⸗ ſchen Standpunkt zu dieſen Fragen entſprechend zur Geltung zu bringen.. a f Das Memelland gedachte ſeiner gefallenen Helden 72 4 Zum erſten Mal ſeit vielen Jahren, nachdem der Kriegszuſtand aufgehoben iſt, gedachte man in Memel mit beſonderer Feierlichkeit der im Weltkrieg geſallenen Helden. deutſche Haus zeigte die Fahne des Memellandes. und weit über Unſer Bild zeigt den Einzug der memeldeut⸗ ſchen Fahnen in den Ehrenhof der Memeler Gedenkſtätte, deutſche wallfahrten zu den Gedächtnisſtätten. erhielt. Jedes memel⸗ hunderttauſend Memel⸗ die den Namen Hindenburg⸗Hain (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Sigi Voſel ſchob Millionen Beziehungen eines Juden zum Ichuſchnigg-Regime Wien, 23. November Vor dem Wiener Zivillandesgericht begann am Dienstag ein Prozeß, den die Deutſche Reichspoſt als Nachfolgerin der früheren öſterreichiſchen Poſtſparkaſſe gegen den berüch⸗ tigten jüdiſchen Finanzſchie er Sigi Boſel angeſtrengt hat. Boſel der während des Weltkrieges aus dem Oſten nach Wien gekommen war, hatte in der 16 0 und Nachkriegszeit durch ſkrupel⸗ loſe Schiebungen ein ungeheures Ver⸗ mögen angehäuft. Im Zuge ſeiner betrügeri⸗ ſchen Finanzgeſchäfte trat er dank ſeiner Be⸗ iehungen zu den damaligen öſterreichiſchen Rachthabern auch mit der Poſtſparkaſſe in Ver⸗ 9 der er 5 Millionen Dollar ſchuldig ieb. Im Jahre 1933 kam es zwiſchen der Poſt⸗ ſparkaſſe und dem Juden zu einem Vergleich, aufgrund deſſen der jüdiſche Schieber dank ſeiner ausgezeichneten Beziehungen zu maßgebenden Politikern ſtatt der 5 Millionen Dollax nur 360 000 Schilling zu 5 hatte. Im Jahre 1936 wurde dann Bo⸗ el endlich vor Gericht geſtellt und und wegen Betruges und Meineides vom 1 Wien nach einjähriger Unterſuchung zu 18 Mo⸗ naten Kerker verurteilt. Doch N es Bo⸗ ſel, ſich der Verbüßung dieſer Strafe zu entzie⸗ hen. Erſt nach dem Umbruch wurde Boſel neuerlich feſtgenommen und zur Verbüßung ſei⸗ ner Strafe in die Strafanſtalt Stein gebracht. Die Deutſche ir 315 0fh hat nun beim Wiener Landesgericht für Zivilrechtsſachen eine Klage eingebracht, in der die N des Schiedsſpruches vom Jahre 1933 verlant wird, der nur aufgrund einer falſchen Bilanz und eines Meineides des Millionenſchiebers über ſeine angebliche Mittellofigkeit() zu⸗ ſtande gekommen ſei. Die Folgen der britiſchen Palüſtina⸗Politik 1,7 Millionen Pfund Beſatzungskoſlen— Vorm Juſammenbruch Jeruſalem, 23. November. Der nun ſchon ſeit vielen Monaten andau⸗ ernde Kriegszuſtand, der das Wirt ⸗ ſchaftsleben des Landes fast ganz zum Erliegen gebracht hat, hat für die Finanz ⸗ lage des britiſchen Mandates Paläſtina die verheerendſten Folgen gehabt. Blättermeldun⸗ gen zufolge belaufen ſich die Koſten für die britiſche militäriſche Beſat⸗ zung. die vergeblich verſucht, den Freiheits⸗ willen des nationalen Arabertums im Intereſſe jüdiſcher Herrſchaftspläne zu unter⸗ drücken, bis jetzt allein auf 1,7 Million Pfund. Dieſe völig unproduktiven Ausgaben laſten erdrückend auf dem kleinen und von der Natur wenig begünſtigten Lande. So iſt es nicht verwunderlich, daz ſich der im Rechnungs⸗ jahre 1935/36 vorhandene Einnahme⸗Ueber⸗ ſchuß des Staatshaushaltes von 1.5 Millionen Pfund im Rechnungsjahr 1937/8 in einen Fehlbetrag von faſt 2,5 Millionen Pfund ver⸗ wandelt hat. Die im Jahre 19388 noch vorhan⸗ dene Neſerve von 6 Millienen wurde inzwiſchen völlig aufgebraucht. Angeſichts der weiteren Verſchärfuns der militäriſchen Maßnahmen Eng⸗ lands iſt die Gefahr eines völligen Zuſammen⸗ bruches der Wirtſchaft und der Finanzen des ſchwer geprüften Landes nicht von der Hand weiſen. a S e b en 2 3 ere re 8s N 12 unſere eigene Angelegenheit i Dr. E. K. Die Vorwürfe gegen die deut. ſche Judenpolitit in einem gewiſſen Bereiche der engliſchen Oeffentlich— keit ſind beinahe ſchon an der Tagesordnung. Daß es bei der letzten Ausſprache im eng- liſchen Unterhaus in der Rede einiger Abge⸗ ordneten, die offenſichtlich der Greuelhetze der engliſch-jüdiſchen Preſſe zum Opfer fielen, wiederum zu wüſten und unverſchämten Be- leidigungen Deutſchlands kam, iſt bei der hin- länglich bekannten Einſtellung dieſer Clique ſchon faſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Wie ſehr dieſe Herren ſich auf einen gefährlichen Weg begeben, gefährlich deshalb, weil er ſich auf Meldungen gründet, die eine hahnebüchene Verlogenheit darſtellen, wies Dr. Goebbels in ſeiner Rede nach, die er geſtern vor den Berliner Propagandiſten hielt. Die Beiſpiele, die er zitierte, ſprechen für ſich ſelbſt. Ihre Auswahl genügt, um das ganze durch und durch verlogene Syſtem der Hetze gegen Deutſchland im Zuge der jüdiſchen Debatte darzulegen. Im übrigen brachte aber die Ausſprache im engliſchen Unterhaus keinerlei Senſation. Sie beſtätigte neuerdings die Tatſache, daß man ſich auch in England wie überall in der Welt wehrt, die Maſſen der deutſchen Juden aufzu⸗ nehmen, was doch das Billigſte wäre, nachdem man ſich mit ſo herzlichen Worten des„Elen— des der armen, verfolgten Juden“ annahm. Intereſſant iſt, daß eine ſo weit linksſtehende engliſche Zeitung wie„News Chroniele“, ſich ſelbſt gegen den Vorſchlag wehrt, einen Teil der Juden in dem ehemaligen Deutſch⸗Oſt⸗ afrika, alſo unſerem rechtmäßigen Beſitztum, unterzubringen. Es beſtünde, ſo meint die engliſche Zeitung, die Gefahr, daß bei einer künftigen Rückgabe dieſer deutſchen Kolonie in dieſem Falle auch dort die Judenfrage erneut auftreten würde, und damit hat„News Chro⸗ niele“ durchaus recht. England ſelber will, auch das iſt ein intereſſantes Eingeſtändnis, in ſeinem Lande keine jüdiſche Invaſion ha⸗ ben, da ſonſt die Möglichkeit beſtünde, daß dort der antiſemitiſche Gedanke einen„unheil⸗ vollen Auftrieb“ bekäme. Daß dieſe Befürch⸗ tung von einem Mitglied der Regierung des Empires geäußert wird, macht ſie doppelt in⸗ tereſſant. Mit eindeutiger Klarheit hat Reichsminiſter Dr. Goebbels noch einmal feſtgeſtellt, daß ſich Deutſchland unter keinen Umſtänden eine gou⸗ vernantenhafte Bevormundung in der Rege⸗ lung einer durchaus innerdeutſchen Frage ge⸗ fallen ließe. Selbſt England, das ſich von je⸗ her in dieſer Rolle ſo ſehr gefiel, muß ſich allmählich daran gewöhnen, daß mit dieſer Methode kein Erfolg zu erzielen iſt. Die Zei⸗ ten, da ſich das deutſche Volk das Geſetz des Handelns von Anſichten des Auslandes vor— ſchreiben ließ, ſind nun wirklich ein für alle⸗ mal vorbei. Wir wiſſen wie kein anderes Land und Volk, wie unheilvoll ſich der Jude, wenn er erſt zur Herrſchaft gelangt, wie dies in der Zeit des Syſtems in Deutſchland der Fall war, auswirkt. Und aus dieſer Kenntnis und aus dieſem Wiſſen heraus treffen wir Zug um Zug die Maßnahmen, die uns als die allein richtigen erſcheinen. Wir befolgen damit konſequent den Weg, der von den ele— mentaren Grundſätzen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung vorgeſchrieben iſt, einen Weg, den wir praktiſch vom erſten Tage der Macht⸗ ergreifung an beſchritten. Daran iſt nichts, aber auch abſolut nichts zu ändern. Und wenn man im engliſchen Unterhaus noch ſo toben mag und dabei von einigen Seiten die ganze Würde des Parlamentes vergeſſen wird, und wenn ein Teil der Preſſe ſich noch ſehr er⸗ eifern ſollte: die Löſung der Judenfrage in Deutſchland, die durch das eigene Verſchulden der Juden in Deutſchland und im Ausland in den letzten Wochen weſentlich beſchleunigt wurde, geht uns allein an! Jenſeits des Kanals gibt es, ſo will es uns bedünken, genügend engliſche Probleme, zu deren Lö⸗ ſung man eher die ganze im Falle der Juden⸗ f frage nutzlos aufgewandte Kraft benötigt. —— Coulondre beim Führer Berchtesgaden, 23. November. Der Führer und Reichskanzler empfing am Dienstag im Berghof auf dem Oberſalzberg den neuernannten franzöſiſchen Botſchafter Coulondre zur Entgegennahme ſeines Be⸗ glaubigungsſchreibens. Anſchließend nahm der Führer das Beglaubigungsſchreiben des neuen lettiſchen Geſandten Kreewinſch entgegen. — Der Geſandte des Irak in Rom ſuchte den italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano auf, um ibm mitzuteilen. daß ſeine Regierung das Im⸗ perium anerkennt. Mas wir tun, das ist unsere Cathel Goebbels gibt den engliſchen hetern eine deulliche Anlwork Berlin, 22. Nov. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Leiter der modernen nationalſozialiſtiſchen Propaganda, erinnerte zu Beginn ſeiner Berliner Ausfüh- rungen daran, wie er ſchon ſeit feiner Be⸗ rufung zum Berliner Gauleiter der NSDAP. immer wieder von Zeit zu Zeit die Amtswal⸗ ter und Propagandiſten der Partei um ſich verſammelt habe, um vor ihnen als den für die öffentliche Meinung verantwortlichen Amtsträgern der Bewegung alle wichtigen Probleme der Zeit auseinanderzuſetzen und ſie von der Richtigkeit der nationalſozialiſti⸗ ſchen Gedankengänge zu überzeugen. Dr. Goebbels geht eingangs auf die Ar⸗ beit in den zurückliegenden fünf Jahren ein. Er ſchildert, wie der Nationals ſozialismus die dringendſten Probleme in An⸗ griff genommen hat und nach dem Grundſatz handelte, daß es in der Politik darauf ankommt, nicht nur das Richtige zu tun, ſondern es auch im richtigen Augenblick anzufaſſen. Das nationalſozialiſtiſche Aufbauwerk, ſtellt er unter der Zuſtimmung der Anweſenden feſt, ſei ſo Zug um Zug in einem allmählichen Infunk⸗ tionſetzen des nationalſozialiſtiſchen Programms vorgeſchritten. Die Verbindung und das Ver⸗ ſtändnis zum Volk dabei zu erhalten, ſei die Aufgabe der Propaganda geweſen. 5 Der Reichspropagandaleiter ging dann in großen Zügen näher auf die Grundſätze, die Er⸗ fahrungen und die d Propaganda unter⸗ ſtützten Aufgaben ein Anhand einer Reihe von Beiſpielen zeigte Dr. Goebbels das Wirken der nationalſozialiſtiſchen Propaganda in den politiſchen Situationen der vergangenen Zeit auf. Stürmiſche Beifallskundgebungen erhoben ſich jedesmal, wenn Dr. Goebbels in geſchliffe⸗ ner Rede die grundſätzlichen Unterſchiede der nationalſozialiſtiſchen Propaganda zenüber der des Auslandes herausſtellte. Die Judenfrage Reichs miniſter Dr. Goebbels wandte ſich dann dem zweiten wichtigen Thema des Abends zu, der Judenfrage. Jeder Parteigenoſſe ſei ſich im Klaren darüber geweſen, daß der Mord an Wilhelm Guſtloff in der Schweiz eine Kampfanſage des internationalen Judentums gegen das deutſche Volk war. Er habe genaue Nachrichten darüber, daß je⸗ der Zug des Mordes an dem Parteigenoſſen vom Rath auf das Haar dem entſprechenden Zuge des Mordes an dem Parteigenoſſen Guſt⸗ loff gleiche. Es gebe für ihn keinen Zweifel darüber, daß beide Morde von langer Hand vor⸗ bereitet waren, um das deutſche Volk zu provo⸗ zieren. Nun habe Deutſchland damals bei dem Atten⸗ tat auf Wilhelm Guſtloff geſchwiegen. Das in⸗ ternationale Judentum habe wahrſcheinlich die⸗ ſes Schweigen falſch ausgelegt und Langmut für Schwäche gehalten. Nun habe ſich in Paris derſelbe Vorgang wiederholt. Da aber ſei die deutſche Regierung mit harten Geſetzen und Verordnungen einge⸗ ſchritten. Im Auslande ſpreche man von den „armen Juden“ und behaupte wider beſſeres Wiſſen, daß geplündert worden ſei. Einen die⸗ ſer ſogenannten„Plünderungsfälle“ könne er, der Miniſter, genau rekonſtruieren. g 4 In der Straße Unter den Linden ſei das jü⸗ diſche Juweliergeſchäft Markgraf& Co. geplün⸗ dert worden. Man habe dabei für über eine Million Juwelen geſtohlen. Nun ſei man der Sache auf den Grund ge⸗ gangen und da habe ſich zur allgemeinen Ueber⸗ raſchung folgendes herausgeſtellt: 0 Bei der Aktion raffte der in dieſem Geſchäft angeſtellte Jude Jwan Bloch aus den Safes des Geſchäfts Juwelen in einem Verkaufswert von etwa 1 130 000 Reichsmark zuſammen. Er ſtellte dieſe Juwelen ohne Wiſſen ſeines jüdi⸗ ſchen Chefs in einem Berliner Hotel ſicher. Das Ganze nennt ſich dann„Plünderung“. So ſind die Juden! Man ſagt: Ihr habt die Juden in den letzten fünf Jahren ſchlecht behandelt. Die Juden be⸗ ſitzen jetzt noch 60 v. H. des Berliner Hausbeſit⸗ zes. Die Juden nennen jetzt noch ein Kapital von rund 8 Milliarden ihr eigen. Das würde bei gleicher Kapitalhöhe etwa 900 Milliarden Mark für das deutſche Volk ergeben, während das deutſche Volk nur 200 Milliarden Natio⸗ nalvermögen beſitzt. N Das heißt alſo, die Juden haben es fertig⸗ gebracht, nach 5% Jahren nationalſozialiſtiſcher Araber⸗Abwehrkampf verſtärkt Derhandlungen mit den Juden werden abgelehnt Beirut, 23. November Die Paläſtina⸗Arabiſche Verteidigungspartei, voran ihr Führer Ragheb Naſchchib i, be⸗ harren weiterhin auf ihrer Ablehnung des engliſchen Vorſchlages einer Konferenz in London zuſammen mit den Juden. Die Beiruter Zeitung„Annahar“ berichtet über große Demonſtrationen in Jeruſalem und Jaffa ſowie anderen Städten Paläſtinas, an denen Zehntauſende von Männern und Frauen und vor allem die geſamte mohammeda⸗ niſche und chriſtliche Geiſtlichkeit teilgenommen hätten. Es wurden bei den Umzügen Schilder mitgeführt, auf denen z. B. zu leſen war:„Wir Araber wollen keinen anderen Führer als den Mufti von Jeruſalem!“ Viele Tauſende von Flugſchriften wurden in verſchiedenen Städten verbreitet, in denen das einmütige Feſthalten der Araber an ihrer bisherigen Ein⸗ ſtellung zum Ausdruck kommt. Der Mufti von Jeruſalem wird ſtets als der einzige rechtmäßige Wortführer der Paläſtina⸗Araber bezeichnet und jedes Abweichen von ſeinen Richtlinien wird ſcharf verurteilt und energiſch abgelehnt Jüdiſche Terror⸗Garde Jeruſalem, 23. November Nachdem es der mit allen techniſchen Mitteln ausgerüſteten britiſchen Militärmacht bis⸗ 35 nicht gelungen iſt, den Widerſtand der ara⸗ iſchen Freiſchärler zu brechen, ſind die Juden offenbar der Meinung, 15 den Ein⸗ ſatz einer eigenen Terror⸗Garde zu dieſem Ziele beitragen zu können. Der Stadt⸗ rat der Judenſtadt Tel Ap iv hat daher, einer Meldung der jüdiſchen Zeitung„Davar“ zu⸗ folge, beſchloſſen, eine Truppe zu bilden, die irreführender Weiſe als„Bürgerſchutzorganiſa⸗ tion“ bezeichnet wird und der alle jüdiſchen Einwohner zwiſchen 30 und 50 Jahren angehö⸗ ren ſollen. Wie ſich 1 55 Streitmacht bei den bekannten militäriſchen Zuſtänden der füdiſchen Raſſe bewähren wird, bleibt allerdings abzu⸗ warten. Unterdeſſen geht der arabiſche Abwehr⸗ kampf gegen die vereinigte engliſch⸗jüdiſche Uebermacht unvermindert weiter. Auf einer Grenzſtraße in Nordpaläſtina geriet ein mit britiſcher Poltzei beſetzter Panzerwagen auf eine Landmine, während die das Fahrzeug begleitende Polizeiabteilung gleichzeitig von arabiſchen Freiheitskämpfern unter Feuer ge⸗ nommen wurde. Der Panzerwagen wurde ſchwer beſchädigt. Die britiſchen Poliziſten, von denen einige verwundet wurden, ergriffen die Flucht.— In Haifa wurde ferner ein Jude von unbekannten Tätern erſchoſſen und in Jaffa explodierten in einem jüdiſchen Haus 50 Bomben, die erheblichen Schaden anrich⸗ eten. eibanon-Gebief für Araber Beirut, 23. November Am die Anteilnahme der Araber des Li⸗ banon am Schickſal ihrer Raſſegenoſſen in Pa⸗ läſtina zum Ausdruck zu bringen, hat der Mufti von Beirut alle öffentlichen Veranſtaltungen anläßlich des Beiram⸗Feſtes für das ganze Li⸗ banon⸗Gebiet abgeſagt. Das Feſt wird von der mohammedaniſchen Bevölkerung aller arabi⸗ ſchen Staaten alljährlich während mehrerer Tage mit großem Pomp Heuunf und die Ab⸗ lachen der öffentlichen Veranſtaltungen zeigt aher mit größter Eindringlichkeit die Trauer und das Mit efühl faſt der geſamten Einwoh⸗ nerſchaft des Libanon für die härteſtem Terror unterworfenen Araber Paläſtinas. Schamloſer Judenüberfall auf Araber Acht Einwohner niedergeſchoſſen— Die engliſche Preſſe ſchweigl Beirut, 23. November. Die ſpriſche Preſſe meldet einen Ueberfall von 150 ſchwer bewaffneten Juden auf das Araberdorf Kafr Miſr bei Nazareth. Die jüdiſchen Angreifer trieben die Bevölkerung mit vorgehaltener Waffe auf dem Dorfplatz zuſammen und ſchlugen wahllos auf Männer, Frauen und Kinder ein. Bei Andro⸗ bung von„Todesſtrafe“ ſtellten ſie ultimative Forderungen. Nach Ablauf einer Viertelſtunde zwangen die jüdiſchen Eindringlinge die Be⸗ völkerung, ſich in einer Reihe aufzuſtellen, loſten acht Einwohner aus und ſchoſſen ſie rücklings nieder. Der Scherif el Zeghba reichte eine ins einzelne gehende Veſchwerde über dieſen ſchwe⸗ ren jüdiſchen Uebergriff beim zuſtändigen Di⸗ ſtriktgouverneur ein, die jedoch in Paläſtina nicht veröffentlicht wurde. Die ſyriſchen Blät⸗ ter fügen dem obigen Bericht hinzu, daß es ſich bei ihm um einen der vielen ähnlichen Fälle handele, über die nichts veröffentlicht werden dürfte. — hacha wird kſchechiſcher Slaalspräſidenk Prag, 23. November Ueber die Perſon des neuen Staatspräſiden⸗ ten iſt am Dienstag die Entſcheidung gefallen. Tſchechen, Slowaken und Karpatho⸗Ukrainer haben ſich auf den Präſidenten des Oberſten Verwaltungsgerichtes Dr. Hacha geeinigt, der die Kandidatur auch angenommen hat. Ueber den Termin der Präſidentenwahl iſt bisher noch nicht entſchieden worden. Regierung den 435ſachen Wert des durchſchnitt⸗ lichen deutſchen Nationalvermögens zu beſitzen.“ Eine Parallele laſſe ſich zwiſchen der täglichen Verleumdung Deutſchlands draußen und der Verleumdung zum Beiſpiel in der SA. in der Kampfzeit durch die Kommuniſten ziehen. Wer damals ſeine Kenntnis über die SA. nur aus der„Roten Fahne“ geſchöpft habe, dem ſei manchmal angſt und bange geworden. Das habe der Bewegung zuerſt geſchadet, ſpäter aber ge⸗ nützts(Stürmiſcher Beifall.) So zeige ſich trotz der jüdiſchen Hetze draußen täglich der Reſpekt und die Achtung vor Deutſchland und dem nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerk. Reichsminiſter Dr. Goebbels behandelte dann die engliſche Unterhausdebatte über die Juden⸗ frage. Dabei habe ſich der Labour⸗Abgeordnete Baker in einer längeren Anſprache an das Unterhaus mit Deutſchlands antiſemitiſtiſcher Politik im allgemeinen und mit ſeiner— Dr. Goebbels'— Perſon im beſonderen auseinan⸗ dergeſetzt. 5 „Ich fühle mich deshalb veranlaßt, ihm einige Antworten herüberzureichen. Der eng⸗ liſche Abgeordnete ſagt: Man könne die Ver⸗ zweiflungstat des Judenjungen ein wenig beſ⸗ ſer verſtehen, wenn nicht ſogar entſchuldigen. Er, Dr. Goebbels, verſuche ſeit Jahren, den Antiſemitismus in anderen Ländern aufzuſta⸗ cheln, um die Unordnung in der Welt zu ver⸗ mehren. Höher geht der blühende Unſinn nicht mehr. Für den Antiſemitismus in der Welt habe ich noch nie Propaganda gemacht. Das be⸗ ſorgen die lieben Juden ſelbſt. Wir haben nur alle unſer Teil dazu beigetragen, die Juden aus dem öffentlichen Leben in Deutſch⸗ land zu beſeitgen. Der Labour⸗Abgeordnete Baker ſagt:„Wenn Dr. Goebbels ſeine Drohungen gigen die Ju⸗ den verwirklicht,— wo habe ich überhaupt Drohungen ausgeſprochen?— könne man dann wenigſtens hoffen, daß es bei Deutſchland ſein Bewenden habe? Würden nicht Polen und Ru⸗ mänien vielleicht auch ihre 4 Millionen Ju⸗ den herauswerfen? Lord Zetland habe recht, wenn er ſagt, das alles, was das Gewiſſen der Menſchheit aufrüttelt, eine internationale An⸗ gelegenheit ſei. ſind wir auch. Deshalb intereſſiert das Gewiſ⸗ ſen der Menſchheit ſich in Deutſchland z. B. ſo eſhr für das Paläſtinaproblem, für die Araber und viele andere Völler. Baker erklärt ſchließlich, man müſſe leider klarmachen, daß herzliche Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland unmöglich ſeien, ſo⸗ lange das„Martyrium“ der Juden, Katholi⸗ ken, Proteſtanten und Sozialiſten— hier wäre man verſucht einzuſchalten: und der Radfahrer — andauern. Mache Deutſchland etwa ſeine Beziehungen zu England von Englands Verhältnis zu den Arabern, Indern und Negern im engliſchen Weltreich abhängig? Der Abgeordneten Hammersfield ſagte: Ich habe vorgeſchlagen, da den Juden in England große Finanzmittel zur Verfügung ſtehen, dieſe aus aller Welt herangeholt werden ſollen, um einen Teil der Umſiedlungskoſten zu bezahlen. (Stürmiſche Zuſtimmung). Was die Juden nicht ſelbſt bezahlen, das wird das britiſche Volk aufbringen. Damit ſind wir abſolut ein verſtan⸗ den. Ich bin der Ueberzeugung, auch das bri⸗ tiſche Volk wird zweifellos große Genugtuung darüber empfinden, mit ſeinen gewaltigen Fi⸗ nanzmittel für die in England ſehr verehrten Juden einſpringen zu dürfen. Der linksradikale Abgeordnete Maxton da⸗ gegen machte einen ſehr wichtigen Vorſchlag: Die 500 000 deutſchen Juden ſollten in Schott⸗ land aufgenommen werden. Dazu ſollen ſich nun die Schotten äußern. Der Innenminiſter Sir Samuel Hoare ſagt: Es gibt eine Tatſache, die ich ganz offen be⸗ handeln muß. Unter der Oberfläche gibt es auch in England— das weiß ich aus Erfahrung— eine entſchloſſene antijüdiſche Be⸗ wegung, die im Entſtehen begriffen iſt Ich tue mein beſtes, um dieſes Uebel auszurotten. Dieſe Feſtſtellung iſt auch für uns ſehr inter⸗ eſſant. Immerhin möge man in England aus⸗ rotten, ſo viel man will. Das geht das eng⸗ liſche Volk an. Was wir tun, das iſt unſere Sache! Als letztes Problem behandelte Dr. Goebbels vor den Berliner Propagandiſten dann das des Wohnungsbaues in Berlin. Zur Beſeitigung der Mißſtände würden in Berlin etwa 30 000 Wohnungen im Jahr neu erbaut. Dieſe Zahl ſolle in abſehbarer Friſt auf 35 000 erhöht werden. Die vom Führer ge⸗ lante Errichtung der 1 im Zuge der f eugeſtaltung Berlins ſolle 1950 abgeſchloſſen ein. Darüber hinaus habe ich nun eine Sofort⸗ maßnahme angeordnet. Unter Zu ilfenahme der Partei und der NS⸗Volkswohlfahrt wird im Laufe der nächſten zwei Monate eine behelfs⸗ mäßige Wiederherſtellung der Elendswohnungen in Angriff genom⸗ men werden. Wenn wir hier nicht kapitulie⸗ ren, ſondern mit vereinter Kraft an dieſes ſo⸗ 129 Problem! herangehen, dann bin ich der eberzeugung, daß es gelöſt werden kann, weil es gelöſt werden muß.(Stürm. Beifall.) Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr.„Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friede ch Martin, Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim. Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: Friedrich Ma rin, Viernheim.— Druck: Wormſer Berlagsdruckerei Hal⸗ tenhäuſer, Cuvrim& Co., Worms.— DA. X. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Dr. Goebbels fährt hier fort: Der Meinung — Ju erl. geb! Sti det nit ſtän die teift Zwe ell Mi blut deut kunt auff Dutt glül don seht ber Sta erſtel publ. ſchon det din Da det! ſchaſt Ale lia dame ſite den Unab it ei don lichen In d eine kedet tung den verde met und del f Hong aht ger“ glichen a der In der en. Net Hur aus en et as habe ber ge⸗ ic trotz Neſpekt 5 dem lte dun an das lſtiſcher — Or ngen den ſchen ite: land dieſe len. lden Volk 11 ung Fi⸗ tten e ee . ———— 8 e . 2 54. r 8 2 ßen Juden als Betrüger, heute wie geſtern Wer die Geſchichte durchblättert, ſtößst immer wieder auf zahlloſe große und kleine Betrü gereien der jüdiſchen Raſſe, und immer wieder haben ſich die Völker 94851 die Sed r verbrecheriſche Geſchäftstaktik empört. 2 7 2 Unſer 3 zeigt, wie damals diebiſche Juden beſtraft wur e ieee Kupferſtich aus dem Jahre 1715 en. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Als ſie uns beherrſchten Judas Triumph über das deulſche Volk Deutſchlands Zuſammenbruch Ende 1918 war Judas Triumph. Am 27. Dezember 1918 erklärte der unabhängig⸗ſozialdemokratiſche Ab⸗ geordnete Cohn im„Vorwärts“ mit frecher Stirn:„„Meiner Tätigkeit als Rechtsbeiſtand der ruſſiſchen Botſchaft in Berlin werde ich mich mit Genugtuung erinnern. Bedarf es alſo um⸗ ſtändlicher Erklärung und Begründung, daß ich die Geldmittel, die mir die ruſſiſchen Par⸗ teifreunde durch den Genoſſen Joffe für die Zwecke der deutſchen Revolution zur Verfügung ſtellten, gern angenommen habe? Nein, einer Begründung bedurfte es nicht! Die blutigen Aufſtände in Berlin und in Mittel⸗ deutſchland, am Niederrhein und an der Waſſer⸗ kante, die unter der Führung des Spartakus aufflammten und Deutſchland auf Jahre hin⸗ durch im Bürgerkrieg verzehrten, waren Be⸗ gründung genug. Die erſten Regierungen des Novemberſtaates von 1918 waren überwiegend von Juden durch⸗ ſetzt. Dem„Rat der Volksbeauftragten“ gehör⸗ ten an leitender Stelle Haaſe und Lands⸗ berg an, dazu kamen noch ein halbes Dutzend Staatsſekretäre, mit Preuß und Wurm Die erſten parlamentariſchen Regierungen der Re⸗ publik waren nicht anders beſchafſen. Zu den ſchon genannten Juden traten noch Gothein, Dernb'urg, Rathenau und Hilfer⸗ ding. Das politiſche Leben des Reiches während der Revolution und während der roten Herr⸗ ſchaft wurde ausſchließlich von Juden beſtimmt. Alles andere galt als„reaktionär“. Selbſt das ſozialdemokratiſche Blatt in Frankfurt ſchrieb damals:„Der vielfache Millionär Paul Caſ⸗ ſirer hat einen eleganten Klub gegründet, in dem der elegant gekleidete Teil der Berliner Unabhängigen ſich ein Stelldichein gibt. Dort iſt ein Raum, deſſen luxuriöſer Stil der Geiſt von Caſſierers graziöſer Gattin, der unvergleich⸗ lichen Schauſpielerin Tilla Durieux beherrſcht. In der Bellevueſtraße hat der Klub Caſſirer eine ganze Etage gemietet, in der jüngt verab⸗ redet wurde, wer die neue Revolutionsregie⸗ rung übernehmen ſolle. Im Club Caſſirer, von dem gewöhnliche Proleten ſo fern gehalten werden wie ein Kompoſthaufen vom Speiſezim⸗ mer des Königs von England, verkehren Herr Dr. Breitſcheid, Exminiſter Simon, Dr. Hilferding und H. von Gerlach..“ Kein Wunder, daß das deutſche Volk in Not und Elend verſinken mußte, wenn dieſes Geſin⸗ del ſich anmaßte, hinter den Kuliſſen Revolu⸗ tionsſchieber zu ſpielen. Als Folge der Mißwirt⸗ ſchaft und der Zerſtörung der Produktionsmit⸗ tel mußte, im Bunde mit den Maßnahmen der Kriegsgegner, die Inflation mit raſender Schnelligkeit über Deutſchland hereinbrechen. Dabei verdienten die jüdiſchen Geldhändler wieder Rieſenſummen. Geldwechſelſtellen und Goldankaufsläden beherrſchten in Berlin das Straßenbild. Als nach der Annahme des Da— wes⸗Planes fremde Anleihen ins Land floſſen. brach für die gleichen Geſchäftemacher eine an⸗ dere Zeit an. Jetzt gab es Proviſionen zu ſchau⸗ feln, wenn irgend ein Betrieb Geld ſuchte, um ſeine heruntergewirtſchafteten Anlagen zu mo⸗ derniſieren. Das war die Zeit, in der das Schlagwort umging„Die Wirtſchaft iſt das Schickſal“. Wie im Reiche, ſo in den Ländern. Preu⸗ erfreute“ ſich lange Zeit des jüdiſchen Miniſterpräſidenten Hir ſch, der hier auf dem Stuhle Bismarcks ſaß! Den Ton und die Rich⸗ tung gab der rothaarige Heilmann an. Die Preſſepolitik dieſes Landes wurde gemacht von den Zioniſten Goslar. Peiſer und Hir ſch⸗ feld. die ihre aus Steuergeldern wohlgefüllte Fonds der jüdiſchen Clique und ihren Helfern willig zur Verfügung ſtellten. In Bayern hatte ſich der Galizier Eisner blutigen Ruhm erworben. Levine⸗Niſſen, Tol⸗ ler und andere Verbrecher führten ſein Werk weiter. Die Ermordung der Geiſeln der Tha⸗ liageſellſchaft in München iſt eine ihrer größ⸗ ten Schandtaten geweſen. Da es ſich aber um Mitlieder einer völkiſch eingeſtellten Vereini⸗ gung handelte, die hier brutal niedergeknallt wurden, ſo hat das Weltjudentum dagegen nicht das geringſte einzuwenden gehabt. In Sachſen waren die Gradnauer und Li⸗ pinſki die Nutznießer des Novemberverbrechens von 1918. Der geiſtig minderwertige Marxiſt Männern mit Zeigner ging 1923 als Miniſterpräſident ein offenes Bündnis mit den Moskauern ein und machte den Kommuniſten Brandler zum Chef der Staatskanzlei. Die Reichswehr mußte mit Waffengewalt eingreifen. um Sachſen und Thü⸗ ringen vom Terror zu befreien. Im Reichstag aber ſtürzte die Reichsregierung, die es gewagt hatte, gegen den roten Aufmarſch einzuſchreiten! Die jüdiſchen Drahtzieher der marxiſtiſchen Par⸗ teien waren dabei von dem heißen Beſtreben geleitet, jeden Verſuch der Neuaufrichtung der Staatsautorität zu vereiteln. In Baden ga⸗ ben die jüdiſchen Advokaten Haas und Ma⸗ rum den Ton an, der letztere war Juſtizmini⸗ ſter, der niemals vergeſſen konnte, daß er als Einjähriger keine Karriere gemacht hatte, und deshalb zu den Sozialdemokraten ging. Dieſe Reihe der Regierer und politiſchen Schieber aus der Zeit des Verfalls unſeres Vaterlandes ließe ſich noch endlos fortſetzen. Die roten Par⸗ teien waren nichts anderes als eine Juden⸗ ſchutztruppe. Die Namen der Herz, Cri⸗ ſpien, Löwenſtein, Moſes, Roſenfeld, Bernhard, Stampfer, Koenen u. a. m. bleiben für alle Zeiten in trauriger Erinnerung. Dieſe Geſell⸗ ſchaft hat den letzten Rahm von den Töpfen des deutſchen Volkes abgeſchöpft. Das Parla⸗ ment war nichts als ihre Schacherbude. Die„Horde“ hatte ſo gehauſt, daß ſich das Vermögen der Juden von 4 Milliar⸗ den RM. im Jahre 1914 auf 8 Milliarden RM. im Jahre 1938 vermehrt hatte. Jeder Jude hat in Deutſchland im Durchſchnitt 4% mal ſo viel Beſitz als der Arier. In Bayern haben 42 000 Juden einen Beſitz von 700 Millionen RM.(nach den eigenen Angaben), in Frank⸗ furt a. M. meldeten 7 200 Iſraeliten nicht we⸗ niger als 493 Millionen RM. Vermögen an. Das deutſche Volk hat das alles erkannt und daraus die Lehren gezogen. Wer in aller Welt könnte ihm das verdenken? —— Aalieniſcher Flieger verunglückt Klagenfurt, 23. November Am Dienstagmittag verunglückte bei Wink⸗ lern in der Nähe von Klagenfurt das auf dem Fluge von München nach Rom befindliche ita⸗ lieniſche Flugzeug S 73 J TüOg aus bisher ungeklärten Gründen. Vier Angehörige der fünfköpfigen Beſatzung kamen dabei ums Leben, während der fünfte ſchwer verletzt wurde. Berlin-Wien 11/ Stunden Wien, 23. November Die neue Durchgangszugverbindung von Ber⸗ lin über Annaberg(Oberſchleſien)—Lundenburg nach Wien wurde am Montag von der Deut⸗ ſchen Reichsbahn eröffnet. Damit iſt die Reichs⸗ hauptſtadt mit der Metropole der deutſchen Oſtmark durch eine neue Bahnlinie verbunden, auf die Fahrzeit der Schnellzüge nur etwa 11% Stunden beträgt. ——— Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Großdeutſchen Reich,(ohne die ſudetendeutſchen Gebiete) betrug am 1. November 10 753 179. — (7. Fortſetzung) Meine Herren— der König Wenn es nach Oberſt Tarrant ginge, dies wirklich alles, was ſeine Herren von den bevorſtehenden Ereigniſſen erfahren würden. Er weiß aber auch, daß er es nicht verhindern kann, wenn ſie näheres erfahren. Bei der ſchrift⸗ lichen Beſehlsausfertigung mit Marling muß er ſtärker in die Einzelheiten hineingehen, und das läßt— leider— keine Unklarheiten mehr beſtehen. Eine Stunde ſpäter heben ſie in der Offiziers⸗ meſſe das Glas. Sie ſind jetzt alle ſehr ernſt. „Gentlemen, the King!“ Schweigend leerten ſie alle ihr Glas. Viel⸗ leicht iſt es das letzte, denkt jeder dabei. Hlat Prumar, Englands unverſöhnlichſter Feind, iſt mit 15 000 Mann über die Grenze geſtoßen. Das Diviſionskommando hat den Plan, ein⸗ für alle⸗ mal mit dieſem ewigen Störenfried Schluß zu machen. Das Diviſionskommando iſt auch bereit, jeden Preis dafür zu zahlen. Beiſpielsweiſe den ganzen Grenzſtreifen bis zu einer Tiefe von 200 Kilometern, die Garniſon und den Palaſt von Barunda und— die 2. Rajput Lancers. Es iſt ein guter Plan. Man hält Hlat Pru⸗ mar in der Erwartung, jeden Augenblick auf den nichtsahnend anrückenden Tarrant ſtoßen zu müſſen und läßt ihn weit ins Land hinein; läßt ihn und ſeine Leute in Barunda den Sieges⸗ rauſch des vermeintlichen Triumphators aus⸗ koſten und nimmt ihn dort, der allzuweit von ſeiner Baſis entfernt iſt, von drei Seiten aus in die Zange. Hlat Prumar wird an eine allgemei⸗ ne Umfaſſung glauben und wird mit äußerſter Schnelligkeit die letzte Chance auszunutzen ſu⸗ chen, die ſich ihm noch bietet: das Loch im Nord⸗ weſten. Er wird annehmen müſſen, daß dieſes Loch durch die Rajput Lancers verſchloſſen werden ſollte, die aber auf ihrem Tarnungsmarſch(denn da Tarrant für ihn von der Erdoberfläche ver⸗ ſchwunden iſt. muß er auch dies annehmen) durch irgendwelche Verzögerungen heimgeſucht worden waren und nicht rechtzeitig genug den Ring ſchließen konnten. Stehen bis zum letzten Mann Es war tauſend zu eins zu wetten, daß Hlat Prumar, der ein auskochter, alter Fuchs iſt, ſo denken mußte, weil es für ein ſtrategiſch den⸗ kendes Gehirn die naheliegendſte und einzig logiſche Ueberlegung war. Ebenſo war zu wetten, daß er in den erſten zwei Tagen ſeines Rückzuges damit rechnete, doch noch auf Tarrant zu ſtoßen, daß aber dann unter dem Einfluß dieſes beſchleunigten Zurück⸗ flutens die Aufmerkſamkeit u. die Diſziplin ſei⸗ ner ohnehin nicht ſehr feſt zuſammengeſchweiß⸗ ten Kriegerhorden ſich lockern und auflöſen mußte. Genau an dem Tag, an dem im ganzen Heere des Hlat Prumar auch nicht ein Kriegerherz mehr an Kampf und Tod und Beute dachte, ge⸗ Halbgolt ooͤer nur oͤorgeanl? Ein Iafsachenbericht von Clemens Laur wäre Conyright by Carl Dunker Verlag. Bern nau an dieſem Tag mußte der alte Bergtiger völlig überraſchend auf Tarrant ſtoßen. Und dann? Es war äußerſt ſimpel. In vorſichtiger Fühlung hatten die 8., 12. 16. und 20. Infanterie⸗Brigade, die berittenen Kings Rifles und die 7. Dragoner aus Peſcha⸗ war, dazu acht Abteilungen Feldartillerie, und zwei motoriſierte 15- m⸗Batterien die Verfol⸗ gung aufgenommen. Es kam nur darauf an, daß Tarrant im Berg⸗ keſſel von Sonaji ſo lange als Riegel aushielt, bis die Truppen und Geſchütze heran waren und die Schrapnells ihr Werk getan hatten. Es kam nur darauf an, daß die 12. Rajput Lancers unverbrüchlich ihrem Befehl gehorch⸗ ten: zu ſtehen bis zum letzten Mann und bis zur letzten Kugel. Die einzige Rückzugsſtraße Prumas in ſeine Berge und in ſeine uneinnehmbaren Felsbur⸗ gen mußte abgeriegelt bleiben, bis von den 15 000 Afridis und Rohillas nichts übriggeblie⸗ ben war, als ein jämmerlicher Reſt hilfloser. verzweifelter und demütiger Menſchen. Es war ein guter Plan und eine gute Sache. England bezahlt nicht zu hoch mit ſeinem beſten Regiment auf indiſchem Boden. „Genlemen, the King!“ Es kommt nur darauf an. daß die Flagge im⸗ mer im Glanz und in der Sonne weht. Der tote Fürſtenſohn Nein, Hlat Prumar iſt kein Bergfürſt⸗ wie er in Bilderbüchern engliſcher Kinder, in Fil⸗ men oder abenteuerlichen Romanen vorkommt. Von urſprünglichen elementaren Grauſamkei⸗ ten, die man den Fürſten und Häuptlingen der afghaniſchen Grenzſtämme nachſagt, iſt bei ihm nichts zu merken. Er wird niemals Blut aus einer Laune her⸗ aus vergießen. Er jagt nicht, und wenn er das tut, dann höchſtens, um mit Schlinge und Netz neue Stücke für ſein Tiergatter in Rhorat zu fangen. Er liebt den Krieg nicht um des Krie⸗ 5 willen, aber er benützt ihn ohne zögern als etzte politiſche Möglichkeit. Es bereitet ihm kein Vergnügen, Untertanen, die im Verdacht ſtehen, von England Geld zu nehmen, martern zu laſſen. Er tut es aber ohne Bedauern und ohne Bedenken, wenn es ihm zweckmäßig erſcheint. Er iſt völlig Orientale mit überaltertem Blut. Es ſchützt ihn vor der Freude an der Brutalität, weil es allen Primitiven fern iſt, es hindert ihn aber auch an allen Empfindungen des Er⸗ barmens, weil es zu ſchwach iſt, gegen den zu ſtarken Anruf des Intellekts. Hlat Prumar wird Frauen und Kinder nieder⸗ metzeln laſſen, wenn es ihm vorteilhaft er⸗ ſcheint oder vielleicht auch nur ſinnvoll für ſeine eigene befriedigte Ruhe, er wird aber ebenſo jeder kriegeriſchen Unternehmung ſich enthalten, für die ihm ſein Kopf keine genü⸗ gende Rechtfertigung zu geben vermag. (Fortſetzung folgt) Schuhinduſtrieller Bala verhaftet Et wollle Deviſen in die Iſchechei ſchmuggeln Reichenberg, 22. November Wie das amtliche Organ der NSDAp. im Gau Sudetenland,„Die Zeit“, aus Leitmeritz meldet, iſt der bekannte Schuhinduſtri⸗ elle Bata, mit dem wir uns wegen ſeiner deutſchfeindlichen Ausfülle noch vor einigen Wochen beſchäftigen mußten, wegen verſuchten Deviſenſchmuggels von Organen der deutſchen Finanzgrenzwacht verhaftet worden. Bata hatte zuſammen mit ſeinem Neffen in Leitmeritz ge⸗ weilt und fiel beim Grenzübertritt durch ſein nervöſes Gebaren auf. Eine ſofort vorgenom- mene Unterſuchung führte zu der erſtaunlichen Feſtſtellung, daß er 164 000 engliſche Pfund bei ſich trug, die er in die Tſchecho⸗ Slowakei zu ſchmuggeln beabſichtigte. Die De⸗ viſen ſollen bisher in einem Treſor des frühe⸗ ren Batahauſes in Leitmeritz verborgen gehal⸗ ten worden ſein. Bata wurde in das Gefängnis des Landgerichts Leitmeritz eingeliefert. Ausgehverbol über Paläſtina Jeruſalem, 23. November Durch eine Verfügung des Oberſtkommandie⸗ renden der engliſchen Streitkräfte in Paläſti⸗ na iſt über das geſamte Land mit f ſo⸗ fortiger Wirkung für die Zeit von Nüchllicher Banditenüberfall bei Linz drei Männer ermorden einen öſterreichiſchen Bauern Linz, 23. November. In der Nacht zum Dienstag wurde in der kleinen Ortſchaft Unteregelſee bei St. Florian ein Bauernhaus von Banditen überfallen, und der Beſitzer durch einen Schuß ermordet. Zwei ſeiner Söbne er⸗ litten ſchwere Verletzungen. Kurz vor Mitternacht wurde der Bauer Matthias Mayer durch verdächtige Ge⸗ räuſche aus dem Schlaf geweckt. Er ſah ſich drei geſchwärzten Geſich⸗ tern gegenüber, die nach Ausheben eines Fenſterkreuzes in das Haus gelangt waren, und von dem Bauern in barſchen Worten Geld for⸗ derten. Als der Bauer noch zögerte, ſtürzten ſich die Männer auf ihn. Es entſtand ein ODand⸗ gemenge, durch das auch der 14 jährige Sohn des Beſitzers im Nebenzimmer geweckt wurde. Da er ſeinem Vater zu Hilfe eilen wollte, ſeu⸗ erte einer der Einbrecher einen Schuß ab. Schwer getroffen ſtürzte der Junge zu Boden. Auch auf ſeinen 4 Jahre älteren Bruder, der hinter ihm erſchien, eröffnete die Bande das Feuer und verletzte ihn lebens gefährlich. Der Bauer war inzwiſchen aus der Schlaſſtube entkommen und wollte ſein Jagdgewehr holen. Im Stall entſpann ſich abermals ein Kampf, bei dem der Bauer einen tödlichen Schuß erhielt. Hier⸗ auf ergriffen die Banditen die Flucht. Von dem unerhörten Gangſterüberfall wurde ſoſort die Gendarmerie verſtändigt, die im Ver⸗ ein mit der Linzer Kriminalpolizei die Nach⸗ ſorſchungen aufnahm. 6 Uhr nachmittags bis 5 Uhr früh ein allge⸗ meines Ausgehverbot verhängt wor⸗ den. In den Städten wurden die jeweiligen Ortskommandierenden angewieſen, zu dieſem allgemeinen Verbot nach eigenem Ermeſſen noch beſondere Beſtimmungen zu erlaſſen. Unter die⸗ ſes Ausgehverbot fällt auch jeglicher Fahrver⸗ kehr auf den Landſtraßen Paläſtinas.. Ferner wird gemeldet, daß britiſches Mili⸗ tär in dem Dorf Ainkarem bei Jeruſalem, einem beliebten Ausflugsort der Bevölke nung, 56 Araber verhaftet hat. Canenne-ölräflinge revollierken Wärter behielten die Oberhand— 20 Verletzte Paris, 23. November Im Zuchthaus der Inſel San Martin de Ré, das als Sammellager für die nach der Verbre⸗ cherkolonie Cayenne verbannten rückfälligen Sträflinge dient, kam es nachts zu einer Meu⸗ terei, als die Verbrecher erfuhren, daß ſie am Montag an Bord des ſchwimmenden Zuchthau⸗ ſes„Martinière“ nach Cayenne überführt wer⸗ den ſollten. Der Ficherheilsdienſt des Reichsführers. Nachrichtenorganiſation für Partei u. Staat. Berlin, 23. Nov. In einem Runderlaß über die Zuſammen⸗ arbeit der Verwaltungsbehörden mit dem Sicherheitsdienſt des Reichsführers 1. SD.) erklärt der Reichsminiſter des Innern: Der Sicherheitsdienſt des Reichsführers 1. (SD.) hat als Nachrichtenorgani⸗ ſation für Partei und Staat— insbeſon⸗ dere zur Unterſtützung der Sicherheitspolizei — wichtige Aufgaben zu erfüllen. Der SD. iſt damit im ſtaatlichen Auftrage tä⸗ tig. Das erfordert ein enges und verſtändnis⸗ volles Zuſammenarbeiten zwiſchen dem Sd. und den Behörden der allgemeinen und in⸗ neren Verwaltung. Der Reichsminiſter des Innern weiſt die Verwaltungsbehörden an, dem Sicherheits- dienſt auf Anfragen im gleichen Umfange Auskunft zu erteilen wie einer ſtaat⸗ lichen Behörde gegenüber. Ebenſo ſind auch die Dienſtſtellen des Sicherheitsdienſtes zur Auskunftserteilung gegenüber den Behör⸗ den der allgemeinen und inneren Verwaltung J verpflichtet. —— . Bunte Tageschronik ichwere ökurmſchäden in Mannheim „Mannheim. In der Nacht auf den Dienstag richtete ein orkanartiger Sturm aller⸗ lei Schäden an. Dachziegeln wurden abgehoben, in den Anlagen gab es Windbruch. Im Vorort Neckarau warf der Sturm einen großen Baum quer über die Straße, ſodaß die Berufsfeuer⸗ wehr Abhilfe ſchaffen mußte. Selbſt Plakat⸗ ſäulen fielen-um. Schwer ſetzte der Sturm auf dem Mannheimer Meßplatz dem gaſtieren⸗ den Zirkus Barlay zu. Als nach Aufhören der Niederſchläge die Näſſe von dem Zeltleinen raſch abgetrocknet war, erhöhte ſich die Gefahr. Die Berufsfeuerwehr beſpritzte deshalb nach Schluß der Abendvorſtellung das Dach des Spielzeltes und gab ihm wieder die nötige Schwere. Am Faſſadenaufbau des Zirkus hat der Sturm einigen Schaden angerichtet. Stark mitgenommen wurde auch der aus einer Zelt⸗ halle beſtehende Vorbau an der Rhein⸗Neckar⸗ Halle, der für die am Samstag beginnende Südweſtdeutſche Rundfunk⸗Ausſtellung vor der Fertigſtellung ſtand. Durch rechtzeitiges Ein⸗ greifen der Berufsfeuerwehr konnte das bereits Iosgeriſſene Dach geſichert werden. Am Mann⸗ beimer Rathaus riß der Sturm ein Ge⸗ rüſt ein, das zur Vornahme von Dacharbei⸗ ten erſtellt war. Bei dem Herabſtürzen wurden an dem gegenüberliegenden Haus in N2 ver⸗ chiedene Stücke der Hausfront beſchädigt und enſterſcheiben eingeſchlagen. Jechbrüder fahren heim Pirmaſens. Eine große Pirmaſenſer Geſell⸗ aft hatte auf dem zu Pirmaſens gehören⸗ en Neuhof Einkehr gehalten und dann bis zum Morgen durchgezecht. Der grö⸗ ßere Teil der Geſellſchaft vertraute ſich für die Heimfahrt einem Poſtauto an. der andere fuhr mit einem Perſonenkraftwagen voran. Zwiſchen Pirmaſens und Neuhof fuhr der Wagen, der zuvor ſchon eine Bahnſchran⸗ ke durchbrochen hatte, an einen Baum. Die mitfahrende Frau Ebelshäuſer wurde mit Schädelbruch und ſonſtigen lebensgefährlichen Verletzungen ins Pirmaſenſer Krankenhaus eingeliefert, die anderen Inſaſſen erlitten we— niger ſchwere Schäden. Der Fahrer wurde feſtgenommen und dem Gefängnis zugeführt. Sonntagabend wurde hier der Fabrikarbei⸗ ter Daniel durch einen Laſtkraftwagen an⸗ gefahren und ſehr ſchwer verletzt. Der Fah— rer fuhr unbekümmert weiter und entkam durch die Flucht. Ungleiches Kräfteverhällnis Eine aufſäſſige Kuh Stein bei Säckingen. Eine Kuh riß ſich auf dem Wege ins Schlachthaus Möhlin los, raſte durch Stein auf den Bahndamm bei Münch⸗ wihlen und ging mit geſenkten Hörnern gegen den daherkommenden Zug an, der die Kuh aber zur Seite ſchleuderte und dabei ſo kampf⸗ unfähig machte, daß ſie abgeſtochen wer⸗ den konnte. Tod beim drachenſteigen In Möhringen a. F. kam der 45jährige Platzverwalter Eugen Wille auf tragiſche Weiſe ums Leben. Er wollte ſeinem 12jähri⸗ en Jungen einen ſelbſtgebauten Drachen vor⸗ führen. wobei er ſtatt Schnur einen umwickel⸗ ten Draht benützte. Der Drachen berührte die Ueberlandleitung und Wille wurde 3 den Starkſtrom auf der Stelle getö⸗ et. Kind totgefahren Müllheim(Bd.) Das fünfjährige Töchter⸗ chen der Familie Bergmann wurde beim Ueberqueren der Straße von dem Kotflügel eines Lieferautos erfaßt und kam unter das Hinterrad, ſodaß es tödliche Verletzungen erlitt. Der Vater hatte es noch im letzten Augenblick zurückreißen wollen, doch gelang es nicht mehr. Kräftige Denkzettel. Birkenfeld. Auf der Nahetalbahnſtrecke bei Wallhauſen wurden nachts zwei Beamte der Bahnvolizei bei ihrem Streifendienſt mit Stei⸗ nen beworfen. Die Täter, junge Burſchen, hatten ſich auf der Straße verſteckt und ließen einen regelrechten Steinregen auf die Be⸗ amten niederraſſeln. Als dieſe verſuchten, die Perſonalien der Burſchen feſtzuſtellen. wurden die Täter frech und tätlich, ſodaß die Be⸗ amten in der Notwehr von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen mußten. Dabei bekamen zwei der Täter gehörige Denkzettel. Der eine wurde am linken Oberarm verletzt, der andere am Geſäß. Beide fanden Aufnahme im Kranken⸗ baus Birkenfeld. Im Moraſt erſtickt Rot(Bd.) Der ſeit einigen Tagen vermißte 8ljährige Landwirt Friedr. Heinzmann 1. wurde von den Suchenden abſeits von einem Feldweg im Moraſt eines Grabens er⸗ ſtickt aufgefunden. Offenbar iſt er im Nebel ſtür, Weg abgekommen und in den Moraſt ge⸗ türzt. * 66* die„Iparkaſſe“ im heuſchuppen Aus der Eifel. Ein Landwirt des Eifelortes Schmid bewahrte ſeine Erſparniſſe, einen Betrag von über 3000 RM. in einem Heuſchup⸗ pen unter dem Dachſparren auf und glaubte, dort ſei das Geld ſicher. Einer ſeiner Arbeiter kam aber kürzlich hinter das Verſteck und holte ſich zunächſt 30 Mark. Er erzählte ſeinem Freund davon und beide nahmen auch dann den Reſt des Geldes, alſo faſt 3000 Mark. Sie kauften ſich ein Motorrad und lebten gut. Als der Landwirt ſeine„Sparkaſſe“ geplündert ſah, war der Fall bald geklärt. Die Diebe wurden ver⸗ haftet und ins Gefängnis nach Monſchau ge⸗ bracht. Dieſer Diebſtahl wäre dem Geſchädigten erſpart geblieben, hätte er ſein Geld auf eine Sparkaſſe gebracht. Ichleppdampfer geſunken Vom Rhein. Im Rhein bei Duisburg iſt ein Schleppdampfer geſunken. Die Mannſchaft. dtei Mann, konnte ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen, die Schiffahrt iſt durch den Vorfall nicht gehemmt. Das Unglück ereig⸗ nete ſich, als der Dampfer einen mit Kies be⸗ ladenen Prahm anziehen wollte. Holländiſcher Matroſe ertrunken. St. Goar. Im Bopparder Hamm wurde durch einen Lotſen eine männliche Leiche aus dem Rhein geländet. An Hand der Paviere ſtellte die Polizei feſt, daß es ſich um einen holländi⸗ ſchen Matroſen handelte, der am 1. November ertrunken war. f Er ſchoß auf Spatzen— und traf eine Frau. Koblenz. In Weißenthurm erhielt durch die Unvorſichtigkeit eines Schützen die Frau Böcking einen Schuß ins Kinn und wurde ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dort iſt die Kugel bei einer Operation entfernt worden. Zuerſt war der leichtſinnige Schütze unbekannt, die Polizei hat ihn inzwiſchen ermittelt. Der Mann gab an, er habe mit einem Klein⸗Kaliber⸗Gewehr auf Spatzen geſchoſſen. Der Schuß verfehlte ſein Ziel und traf die Frau, die in der Küche arbeitete. Kerzenlicht kein Kinderspiel. Bernkastel(Moſel). Ein dreijähriges Kind ſpielte hier mit einer brennenden Kerze. Dabei gerieten die Fenſtervorhänge in Flammen, die augenblicklich lichterloh brannten. Ein junger Mann konnte das Feuer löſchen, bevor weiterer Schaden entſtand. 35 Jahre„verſchollen“. Trier. Der Eiſenbahnbedienſtete i. R. Paul Kohley in Ehrang fand auf ſeinem angeſteiger⸗ ten Acker den Ehering ſeiner Frau. Der Ring war vor 35 Jahren, ſechs Wochen nach der Hochzeit, bei Arbeiten im Wald verloren gegangen. Er muß damals mit der Waldſtreu in die Scheune des K. gekommen und von dort über den Weg Stall, Dunghaufen wieder auf den Acker gekommen ſein. Er war noch gut er⸗ halten. 5 Baum zerſägte Omnibus. Bitburg(Eifel). Auf der Straße bei Bitburg rannte ein Omnibus mit ſolcher Wucht gegen einen ſtarken Straßenbaum, daß ſich der Stamm in das Innere des Wagens hineindrückte und das Fahrzeug förmlich ſpaltete. Der Fahrer, der von dem Stamm erwiſcht worden wäre, ret⸗ tete ſich im letzten Augenblick durch einen Sprung. Die wenigen Fahrgäſte, die alle auf der Seite ſaßen, blieben unverletzt. In den Hof geſprungen. Ludwigshafen. Im ſüdlichen Stadtteil hat ſich ein 31jähriger lediger Mann aus einem Fenſter des 4. Stockes eines Hofes in den Hof geſtürzt. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er auf dem Transport in das Städtiſche Kran kenhaus geſtorben iſt. Der Grund zum Selbſtmord dürfte in einem Nervenleiden zu ſuchen ſein. Im Zuge erhängt Mainz. Als der Eilzug E 106 am Sonntag gegen 18 Uhr in Ludwigshafen einlief, wurde in der Toilette eines Abteils die Leiche einer 56jährigen Frau gefunden, die ſich mit einem Handtuch erhängt hatte. Der Eiſenbahnwagen wurde auf ein Nebengleis geſtellt und die polizeilichen Ermittlungen aufgenommen. Wieder ein Toter auf den Schienen. Ingelheim a. Rh. Zum drittenmale innerhalb kurzer Zeit wurde auf dem Bahnkörper in der Nähe von Nieder⸗Ingelheim eine Leiche aufge⸗ funden. Bei dieſem neuen Fall handelt es ſich um einen 18⸗Jährigen, den Sohn achtbarer El⸗ tern aus Nieder⸗Ingelheim. Es iſt noch nicht ge⸗ klärt, ob Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt. Was ein Häkchen werden will Bingen a. Rh. Letzten Samstag vermißte ein Lehrfräulein eines hieſigen Friſeurbetriebes ihr in der Neugaſſe abgeſtelltes Fahrrad. Es blieb verſchwunden. Ueberraſchend ſchnell wurde in⸗ deſſen der Diebſtahl aufgedeckt. Ein achtjähriger Knirps hatte das Damenfahrrad entwendet u. unternahm damit am Samstag nachmittag Spa⸗ zierfahrten am Naheufer. Erſt bei einbrechen⸗ der Dunkelheit begab er ſich mit dem Rad nach Hauſe, ſodaß die Eltern nichts merkten. Sonntag entfernte er ſich dann wieder heimlich und be⸗ nützte dann wieder den ganzen Tag über das Rad, bis der Vater aufmerkſam wurde, ſeinem hoffnungsvollen Sprößling zunächſt den Hoſen⸗ boden ſtraffte und dann die Sache der Polizei meldete. Es ſtellte ſich nun heraus. daß der gleiche Junge unlängſt ein an der Volksſchule abgeſtelltes Herren⸗Fahrrad an ſich genommen und ebenfalls damit vorübergehend„eigene Fahrten zu ſeinem Vergnügen“ gemacht hatte. An Ermahnungen und Warnungen der Erzie⸗ ber gegenüber dem Jungen hat es bisher nicht gefehlt. Nach dieſem neuen Fall hat der kleine Sünder verſprochen, ſich ernſtlich zu beſſern. Blick in den Unfall auf der Schiffsſchaukel Der Benutzer war mitſchuldig Vor dem Oberlandesgericht München wurde die Haftpflicht eines Schiffsſchau⸗ kelbeſitzers behandelt, der auf Meſſen und Märkten in kleineren Orten ſeine Schau⸗ kel aufſtellt. Der Kläger hatte eine der Ueber- ſchlagsſchaukeln beſtiegen. Nachdem er ſich ſchon mehrmals überſchlagen hatte, blieb das Schiff oben ſtehen, drei Stangen brachen, und der Kläger ſtürzte ab, wobei er ſchwere Ver- letzungen erlitt. Auf ſeine Klage wurde ent⸗ ſchieden, daß der Beſitzer an ſich für den Scha⸗ den haftbar iſt. Er habe ſeine Pflichten da⸗ durch perletzt, daß er die Schaukel nicht auf ibre Tauglichkeit durch Fachleute prüfen ließ. Sehr häufig ſeien es gerade kräftige junge Leute, die bei dem Schaukeln ihrer Kraft freien Lauf laſſen. Das müſſe ein vorſichtiger Schiffsſchaukelbeſitzer mit in Rechnung ſtellen. Durch die Beweisaufnahme habe ſich aber ergeben, daß auch den Kläger erhebliches Mit⸗ verſchulden trifft. Trotz Warnungen habe er die Schaukel in plumper Weiſe benutzt, und mit aller Gewalt arbeitend an den Stangen hin und hergeriſſen, ſodaß eine ruckartige Er⸗ ſchütterung durch das Schiff ging. Bezeich⸗ nend ſei ſeine Aeußerung:„Rum muß ich, und wenn alles verreckt!“ Das Ge⸗ richt entſchied deshalb, daß der Schaden von beiden Parteien gleichmäßig zu tragen iſt. Da mußken flarke Männer her ſw. Gadernheim. Seit Jahren iſt die alte Katharina Kaffen berger der rau Uchtegen der Ortsbehörde einſchl. der Polizei und Gendarmerie, erſt recht aber der Hausbe⸗ ſitzer, von denen keiner mehr an ſie vermieten will. Es blieb alſo dem Bürgermeiſter nichts übrig, als ihr Unterkunft in ihrer Heimatge⸗ meinde zu verſchaffen, obwohl ſie ihn im vori⸗ gen Jahre beleidigt hatte. Dafür war ſie zu vier Wochen Gefängnis verurteilt worden. Vor⸗ her hatte man ſie ſchon einmal amneſtiert. Durch ein Gnadengeſuch hatte ſie erwirkt, daß ſie nur acht Tage der Strafe zu verbüßen brauchte. Als ſie aber zur Strafverbüßung ge⸗ laden wurde, erſchien ſie nicht. Nun kamen die Gendarmen, denen ſie ſich jedoch mit unvermu⸗ teten Kräften widerſetzte. Nicht genug damit, erſtattete ſie Anzeige gegen die Beamten mit der Behauptung, ſie ſei von ihnen die Treppe hinabgeworfen worden. Vor der Großen Straf⸗ kammer Darmſtadt beſtritt ſie jede Widerſetz⸗ lichkeit. Wie käme ſie auch dazu? So eine ſchwache, alte, kranke Frau. Von einer organi⸗ Scheinwerfer aus dem Weltenraum Alarm in der slernwarle Dom Meleorwunder und ſeinen Arſachen Unruhe auf den Großplanelen Zwiſchen München und Frankfurt a. Main iſt am Sonntag ein Meteor geſichtet worden, deſſen Spur für kurze Zeit weithin ſichtbar war. Ein Grund, daß es unter ſolchen Umſtänden in den Sternwarten eine Art Großalarm gibt. Mitteilungen und Anfragen überſtürzen ſich, und nicht ſelten fällt gerade den Sternwarten die Aufgabe zu, die leicht erregten Gemüter zu beruhigen, und ſie über die Harmloſigkeit jenes Naturſchauſpiels aufzuklären. Meteore, die aus dem Weltraum der Sterne und Planete kommen, leuchten bekanntlich beim Eindringen in die Lufthülle der Erde auf. Die Aſtronomie erklärte das bisher ſo, daß die Oberfläche dieſer Körper infolge der ſtarken Reibung mit der Luft ſo erhitzt wird, daß ein Teil der Meteormaſſe verdampft. Außerdem wurde die Luft, gegen die das Meteor anprallt, erwärmt. Berührt dieſe Luft nun die heiße Oberfläche des Meteors und die ihn umgebende Dampfwolke, ſo entſteht jenes Aufleuchten, das auch am Sonntag wahrgenommen werden konnte. Eine zweite, allerdings noch junge Me⸗ teor⸗Theorie von J. Hoppe, erklärt das Auf⸗ leuchten der Meteore in der Erdatmoſphäre als eine Luminiſzenzerſcheinung. Das Leuchten ent⸗ ſtehe— ſo beſagt die Theorie— dadurch, daß die Atome des Meteors ioniſiert werden. Bereits Ende September dieſes Jabres wur⸗ den in den Sternwarten Beobachtungen ge⸗ macht, denen zufolge auf den Großplaneten eine ſeltſame Unruhe vor ſich geht. Wie weit ſie mittelbar mit dem Sonnenfleckenmaximum, das ſo intenſip iſt, wie ſeit ſiebenzig Jahren nicht, zuſammenhängt, bedarf noch näherer Klä⸗ rung. Die Sonnenflecken ſelbſt bewirkten ja vor garnicht langer Zeit, daß Milliarden von Elek⸗ bei dieſem Gebilde um eine tronen in die Weltatmoſphäre geſchleudert wur⸗ den, die zu der ſogenannten Nordlichtbil⸗ dung auch in unſeren Breitengraden führten. Jedenfalls zeigen die Großplaneten ſeit etwa ſechs Wochen eine ſehr merkwürdige Unruhe. Ueber der Planetenoberfläche des Saturns iſt ein ſelbſtändiges Randgebilde er⸗ ſchienen, wie es in der Geſchichte der Planeten⸗ beobachtung noch nicht zu vermerken war. Die Wiſſenſchaft iſt der Meinung, daß es ſich Exploſions⸗ wolke handeln könne, die durch den Aufſturz jenes großen meteoritiſchen Körpers erzeugt worden iſt. Es müßte ſich dabei um einen Kör⸗ ver von ungewöhnlicher Größe ge⸗ handelt haben. In dieſem Zuſammenhang erinnern wir uns jener Meteore, die einſt auf die Erde herunter⸗ gingen, und durchaus nicht ſo ungefährlich wa⸗ ren. In Arizona ſchlug ein Rieſenmeteor einen Krater von 1200 Meter Durchmeſſer und ein Loch von 170 Meter Tiefe in den Erdboden. Bei einem Meteorfall, der 1908 in Sibirien be⸗ obachtet wurde. nahm man eine Explo⸗ ſionswolke von zwanzig Kilo⸗ meter Höhe wahr. Selbſtverſtändlich braucht niemand zu befürchten, daß ſolch ein Meteorgebilde auch auf unſere Gaue berab⸗ fällt, denn erſtens würden ſich hierfür lange Zeit Voranzeichen im Weltraum bemerkbar machen, und zweitens ſind Meteorfälle in dieſem Ausmaße höchſt ſelten Der Meteor vom Sonn⸗ tag war eine durchaus harmloſe und ſchöne Na⸗ turerſcheinung, von der man noch nicht einmal ſagen kann, ob ſie aus dem Sonnenſyſtem oder aus weiter Ferne des Himmels ſtammt. Sie hoͤren im Rundfunk Donnerstag, 24. November Stuttgart 6: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Obne Sorgen jeder Mor⸗ gen. 9.20. Für Dich daheim. 10: Volksliedſingen. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12: Mittags- konzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mit⸗ tagskonzert 14: Muſik nach Tiſch. 16: Nachmittags- konzert. 17: Nachmittagskonzert. 18: Aus Zeit und Leben. 19: Mit dem Koffer um die Welt. 20: Nach⸗ richten. 20.15: Unſer ſingendes klingendes Frankfurt. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24—2: Nachtkonzert. Frankfurt 6: Morgenſpruch. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30: Nachrichten. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10: Schulfunk. Volksliedſingen 11.45: Ruf ins Land. 12: Mittags- konzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Komponiſten der Gegenwart unterhalten uns. 15: Für unſere Kinder. 16: Nachmittagskonzert. 18: Aus Arbeit und Beruf. 18.30: Fröhlicher Feierabend. 19.15: Ta⸗ gesſpiegel 19.30: Der fröhliche Lautſprecher. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.15: Unſere Kolonien 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24—3: Nachtkonzert. Gerichtssaal ſchen Erkrankung konnte aber der ärztliche Sachverſtändige nichts feſtſtellen, wohl aber ſei ſie eine Pſychopathin, die in dem Wahn lebe, daß ſie überall Verfolgungen ausgeſetzt ſei. Darin wurde ſie noch von ihrer Tochter unterſtützt. Die Straflrnammer verwarf die Berufung der Angeklagten gegen das Urteil des Schöffengerichts, das auf ſechs Monate Gefängnis gelautet hatte, und ließ ſie ſo⸗ fort abführen, was unter großem Geſchrei der Mutter und Tochter durch zwei Beamte geſchah. Angelrunken am Sleuer Die Sühne für den ſchweren Autounfall bei Hanau a Hanau. Mit einem ſchweren Verkehrsunfall hatte ſich in zwei Verhandlungstagen die Große Strafkammer Hanau zu befaſſen. Am 6. Auguſt war ein Frankfurter Autofahrer mit ſeinem Wagen, in dem drei Leute ſaßen, zwi⸗ ſchen Rückingen und Hanau gegen den An- hänger eines Fernlaſtzuges gefahren, wobei ſich das Auto überſchlug. Sämtliche Inſaſſen wurden verletzt. Der 26jährige Dr. med. Hein⸗ rich aus Oberurſel hatte einen Schädelbaſis⸗ bruch davongetragen und ſtarb einige Stun⸗ den nach dem Unfall. Der 49 Jahre alte Fah⸗ rer und Beſitzer des Perſonenkraftwagens wurde nun von der Großen Strafkammer Ha⸗ nau ſchuldig befunden der fahrläſſigen Tö⸗ tung mit einer Uebertretung der Straßenver⸗ lehrsordnung und zu fünf Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Die Fahrläſſigkeit des Angeklagten iſt darin erblickt worden, daß er in angeheitertem Zuſtande ſich ans Steuer ge⸗ ſetzt und eine hohe Fahrgeſchwindigkeit ein⸗ gehalten hatte. Er wollte ſogar Luftſchiffe bauen Frankenthal(Pf.). Vor der Großen Straf⸗ kammer begann am Montag der vorausſichtlich vier Wochen dauernde Prozeß gegen den 44jähr. Fabrikanten Otto Brinkmann aus heit delberg. Auf etwa 100 Seiten Anklageſchrift werden B., der ſich ſchon ſeit dem 7. Februar v. J. in Anterſuchungshaft befindet, erſchwerter Betrug, Betrugsverſuch, einfacher Betrug, er⸗ chwerte Untreue, erſchwerte Genehmigungser⸗ chleichung, einfacher Bankerott und wiſſentlich alſche Verſicherung an Eidesſtatt vorgeworfen, Handlungen, die fachlich mit Vergehen gegen die Deviſenbeſtimmungen zuſammentreffen. Achtzig Zeugen, zwei Ankläger und vier Sach⸗ verſtändige ſind. Der Richtertiſch iſt mit Stößen von Aktenmaterial belegt. Als Laie in Tabak gründete B. 1919 eine Tabak⸗ fabrik, die Schiffbruch machte, wurde dann Großſchieber in Sprit, Kognakfabrikant, alles mit geliehenem Geld, ſchwindelte und betrog und hatte 1925 bereits 233 000 Mark Schulden, gründete 1924 eine Geſellſchaft zur Fabrikation non Kölniſch Waſſer, die zu Bruche ging, und verſchwand 1925 nach Amerika. Dort verunglückte gleichfalls ſeine Gründung, worauf er im Ge⸗ heimhandel mit Spirituoſen, ſpäter in Luft⸗ ſchiffbau„machte“. Von 1930 bis 1933 machte er wieder in Deutſchland Betrügereien und Schul⸗ den, bewog trotz ſeiner halben Million Schul⸗ den einen Stettiner Juden zur Hergabe von einer Million für eine Luftſchiffbaugründun in Speyer. Der ſchlaue Jude jedoch blieb dur Rückverſicherung bei Lloyds vor dem Verluſt von 900 000 RM. bewahrt. 1934 kaufte B. Speyerer Grundbeſitz eines Heidelbergers und erlangte durch Verſchweigung ſeiner Verſchul⸗ dung die Hergabe von 1,2 Millionen Mark Kredit, fälſchte und betrog, daß es eine Art hatte. Der Speyerer Betrieb hatte ſchon na vier Monaten Geldſchwierigkeiten und bra ſpäter völlig zuſam men, nachdem weitere Gelder verſchleudert waren. Der unerhörte Aufwand des B. verſchlang rieſige Summen für die Le⸗ benshaltung. Der erſte„ war mit dem Durchſprechen einzelner Fälle ausgefüllt. Die Verhandlung geht naturgemäß ſehr ſchleppend vor ſich Wir werden nur über beſondere Vor⸗ uche und über die Verurteilung des B. be⸗ richten. Marktberichte Mannheimer Produktenbörſe Alle Preiſe unverändert. Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 186 Ochſen, 113 Bullen, 317 Kühe, 184 Färſen, 511 Kälber, 32 Schafe, 2269 Schweine, 185 Hammel.— Preiſe: Ochſen 43,5—46,5, 39,5 42,5, 37.5; Bullen 41,5—44,5, 37,5—40,5, 35,5; Mannheimer Pferdemarkt 3 0 e bo 1„. Schlachtpferde. %, Arbeitspferde 650, Schl. 35—200. Verlauf: ruhig.„ ch che anffurt. Vollz. woher beine ulfenl. itlichz er ſei Wahn gesetzt ochter die Urteil nate ie ſo⸗ i der che. al unfall die Am mit zwi An⸗ obe ſaſſen Hein aſis⸗ ötun⸗ Jah⸗ gens Ha ⸗ Tõ⸗ nber Ge⸗ des b et ge ein et le n die 0 or he⸗ Neulich ſaßen wir zuſammen, bei einem Glaſe oder auch zwei. Alles Leute, die in dieſem Sommer und Herbſt für ein paar Wochen„wieder bei Preußens“ waren. Viel zu erzählen gab es, und der Strom der Er⸗ innerungen ſchien ohne Ende. Es war merk⸗ würdig: Vom Dienſt auf dem Truppen⸗ übungsplatz oder im Manöver haben wir natürlich auch erzählt, aber immer wieder drängten ſich in die Berichte von Stoßtrupp⸗ unternehmungen und Tieffliegerangriffen auf marſchierende Kolonnen Zeugniſſe eigentlich privater Natur, Erlebniſſe menſchlicher Art, die am eheſten und beſten ihre Erklärung und Deutung vom Gedanken der Kameradſchaft her finden, ohne daß dieſes Wort nun ſtändig laut wurde. Aber vieles, was wir taten und leiſteten in jenen unvergeßlichen Wochen, als wir wieder den grauen Rock trugen, mit und ohne Treſſen, wäre nicht denk⸗ bar geweſen ohne die Kame⸗ radſchaft derer, die mit uns marſchierten, mit uns hinterm MG. lagen, mit uns zur Be⸗ dienung des Flakgeſchützes ge⸗ hörten, mit uns die Bohlen zum Brückenſchlag ſchleppten. Soldaten— Kameraden: Das gehört zuſammen, und Sol⸗ daten, die keine Kameradſchaft halten, ſind eben keine Sol⸗ daten, ſondern beſtenfalls in Uniform geſteckte Ziviliſten, die nur die Kraft des Ellenbogens kennen, oder„Radfahrer“.; Manch einer, der noch nicht wußte, daß am Kaſernentor ein Abſchied gefeiert wird von allen Untugenden und Un⸗ arten des Daſeins, hat es ſehr ſchnell gelernt, wenn er in eine Stubenkameradſchaft eingeord⸗ net wurde. Da kann niemand den Außenſeiter ſpielen oder ſein liebes, kleines Ich in den Vordergrund ſchieben. Es bleibt bei Verſuchen, die ſpäteſtens eingeſtellt werden. wenn man auf den Kaſernenhof, und zwiſchen zwei Alle nehmen teil an dem See das der eine von zu Hauſe „Warte mal, ich helfe bir! Allein kriegt man den Dreck nie runter.“ 5 Rechts: Kurz vor dem Antreten. Schnell hilft noch der Kamerad dem anderen bei der ordnungsgemäßen Herrichtung des Koppels. Wieder bei„Preußens“ Männer rücken zuſammen Vorbild und Beiſpiel erziehen ein Volk „Komm mit!“ Hilfsbereit tra⸗ gen ſie Gewehr und Gepäck des Kameraden. „Menſch, mach' deinen Knopf oben links zu, ſonſt biſte reif!“ Der Korporal hätte beſtimmt aus der ganzen Gruppe her⸗ aus die nicht zugeknöpfte Feldbluſen⸗ taſche entdeckt, und dann wäre der Knopf totſicher mit ein paar Drehungen kaſſiert worden. ſo daß man nach Dienſtſchluß beim Nähen hätte darüber nachdenken können daß der Soldat nun einmal der beſtangezogene Mann der Welt ſein ſoll. ab. Gepäckmarſch iſt auf dem Dienſtplan angeſetzt Endlos dehnt ſich die Land⸗ ſtraße. und ſpäter geht es auf Wald⸗ wegen und durch Felder weiter. Beim dritten Zug macht einer ſchlapp. Sagt kein Wort, aber jeder ſpürt, daß der Mann nicht durchhalten kann. Schwei⸗ ſelbſt einmal hereingefallen iſt Acht Tage auf einer Stube mit zehn oder fünfzehn Kame⸗ raden zuſammen, und die letzten Reſte egoi⸗ ſtiſcher Veranlagung ſind beſeitigt. Das Zu⸗ ſammenleben laßt die Männer zuſammen⸗ rücken. und jeder erkennt, daß er auf die ande⸗ ren angewieſen iſt und umgekehrt. Morgens beginnt es. Gellend zeigt die Signalpfeife des Uv D. an, daß die Kompanie zum Dienſt raustreten ſoll. Da macht ſich die Tücke des Objekts bemerkbar in Geſtalt eines widerſpenſtigen Hakens, der ſich nicht unter das Koppel ſchieben läßt. Der hilfreiche Griff eines Kameraden beſeitigt die Gefahr des „Platzens“, wenn man— nach der Auffaſſung des Feldwebels—„halb nackt“ zum Dienſt er⸗ ſcheinen würde. Oder man ſtürmt hinunter Treppenabſätzen ſchreit ein Kamerad uns zu: erhã Feldmarſchmäßig rückt die Kompanie gend nehmen ihm die Nebenleute Gewehr und Torniſter ab. Der alſo Erleichterte will erſt abwehren. dann aber geht ein Lächeln über ſein zuſammengekniffenes Geſicht und er ſtützt ſich willig auf die Kameraden. Die Kompanie aber erreicht ohne Ausfälle das geſetzte Ziel. Die Poſt iſt verteilt worden. Karl hat ein dickes Freßpvaket von Hauſe bekommen. Wenn er es allein verzehren würde, dann würde er wohl“ Wochen mit dem Inhalt des Liebes⸗ gabenpaketes auskommen, aber kein Wurſt⸗ ende und kein Stück Schokolade würden ihm recht ſchmecken. Selbſtverſtändlich wird redlich geteilt, und alle nehmen Anteil an dem häus⸗ lichen Segen. Auf ihrer Stube ſind ſie alle eine große Familie. Wenn die Kantine geſchloſſen iſt, dann wird eben die letzte Zigarette geteilt, und leder, den ſo unſagbar„rauchert“, bekommt Alle Mann am Ruder— ſo bezwingen ſie den reiſſenden Fluß. Auch das iſt Kameradſchaft. Photo: Mauritius(4), Preſſe⸗Bildzentrale— M. ſeine Kippe oder noch einen Zug aus dem letzten„Sargnagel“, der wie eine indianiſche Friedenspfeife herumgeht. Das iſt wohlgemerkt etwas ganz anderes als öde Naſſauereil Wehe dem, der die Kameradſchaftlichkeit ausnutzen will— aber wenn Not am Mann iſt, dann iſt auch der Mann da, der die Not überwindet. Soldaten— Kameraden: Akkord, den niemand in ſeiner ganzen Tiefe begreifen kann, der ihn nicht ſelbſt erlebt hat. Das mag überheblich klingen und iſt doch nur der Stolz über unvergeßliche Eclebniſſe der Kameradſchaft, die mehr ſind als ſchöne Erinnerungen, weil ſie fortwirken, auch wenn man nicht mehr den grauen Rock trägt. Die Kameradſchaft ſoll unſer ganzes Volk durchdringen und uns alle immer feſter zuſammenſchließen, damit die ganze Nation ein ſtählerner Block iſt, wenn beſondere Belaſtungs⸗ proben auf ſie hämmern. Vorbild und Beiſpiel aber iſt uns ſtets fene ſtumme, wortloſe und immer bereite Kameradſchaft des deutſchen Frontſoldatentums, die ſich auch noch am letzten Geſchütz und hinter dem letzten MG. vor 20 Jahren am erhabenſten und erſchütterndſten und darum unvergäng⸗ lichſten offenbarte. Unter Soldaten iſt der Tugenden höchſte die Kameradſchaft. Ein Zuſammenklang, ein Dr. Hannay. — 7 3—— — ren . ———— m r—— . —— ä—— e . ri — e Copyright by Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf. G. m. b. H., München (9. Fortſetzung) Um jedoch einen Ueberbli zu gewinnen, veſtieg er einen Vorgipfel 1 Mawenzi und durchforſchte die Waſſerläufe, die von der Höbe berabkamen. Die ganze große Er⸗ gung, die ihn auf dem Schiff und auf der Eiſenbahnfahrt gepackt gehalten hatte, und die in der harten, heißen Arbeit auf Leitgebel ſich als ſchöner, ſachlicher Eifer niedergeſchlagen hatte, nun brach ſie wieder hervor. Dies war chon was, dies Ausſuchen im nie bebaut gewe⸗ ſenen Land. Aus vielen, vielen Meilen Url and ſollte ex ſich nun ſein Land wählen, den Platz leiner Arbeit, ſeines Hauſes. Seines eigenen Hauſes. Wie wäre er glücklich geweſen, hätte ihm daheim jemand nur ein paar Fetzen von ſolchem Land angewieſen, viel ärmlicher hätte der Boden ſein können, viel, viel kleiner. Hier ſtand er nun und war wähleriſch. Weiter unten mochte es nicht übel ſein, nun ja, aber er wollte halt am Berg wohnen. Als Thomas nach Leitgebel zurückkehrte, 1 das Licht des Landes auf ſeinem Geſicht. Hübl begriff ſofort: Stolpe, ſtellen Sie doch mal die 1 1 ab“, rief er in die Halle, zes ſind ja doch immer nur die alt lage die ſchon alle Wameru ſingen!“ N Frau Hübl kam eilig heran, Stolpe kaute an ſeiner Pfeife. „Da, ſeht ibn an!“ Der Farmer deutete auf homas. „Nun kommt eine neue Platte in den Laden. Garantiert Original, noch nie in Oſtafrika ge⸗ ſpielt! Feierliche Haupt⸗ und Staatsaktion. Ein Bergler führt ſeine erſte deutſch⸗oſtafrikaniſche Hochgebirgsfarm vor!“ Er ſchob die Whisku⸗ zlaſche beiſeite und lehnte ſich zurück. Thomas breitete die Karte über den Tiſch und zeigte die Geländeſtufen und Waſſerläufe, die er erkundet hatte. Die Karte war ungenau, er hatte ſie, ſo gut er vermochte, mit eigener Hand ergänzt. Das Land, das er begehrte, war noch völlige Wildnis. Es hatte nicht einmal einen Namen. Freie, unberührte, herrenloſe Hochſteppe. Auguſt Hübl ſtudierte die Karte. Dann lehnte er ſich wieder zurück:„Brrr, Menſch! Alſo wirklich ſo hoch hinauf? Der Berg, ja! Ich ver⸗ ſtehe. Das wird wohl ſo ne Farm ‚Heimweh⸗ was!? Guſtl, ſiehſt du, da hinauf will er. Höher als wir alle. der ungeſchickte Kerl, Nur immer 155 hinaus— das endet dann gewiß ganz tief unten.“ Herr von Stolpe grinſte, Thomas ſah es nicht, aber Hübl ſah es.„Sie haben es nötig, zu grinſen, Stolpe. Sie ganz beſtimmt. Sie können ja nicht unten enden. Sie werden näm⸗ lich nie oben anfangen.“ Stolpe nahm die Pfeife aus dem Mund. „Nur immer zu, Herr Hübl. Immer nur los auf mich. Der Hoffingott kann den größten Un⸗ finn machen, der bleibt für Sie doch ein richtiger Farmer.“ Hübl nickte blos.„Du haſt wahr geſprochen, mein Sohn. Unſinn macht er, großen Unſinn. 9 ein richtiger Farmer wird er deswegen 0 0 Er beugte ſich wieder über die Karte und wurde ganz ernſt: „Hoffingott, ich bin Ihr Freund und muß Ihnen daher offen ſagen: Was Sie da vor⸗ haben, iſt heller Wahnſinn! Von Kaſſee oder ſo etwas überhaupt keine Rede. aber auch keine Erdnuſe, keine Ananas, wenn es gut geht, etwas Mais.“ „Weizen, Herr Hübl, Weizen!“ Da ſchob der Farmer die Unterlippe vor: „Weizen? Was iſt das ſchon? Weizen hat jeder Bauer!“ Stolpe nickte eifrig, und da es von den ännern niemand ſah, nickte er Frau Hübl zu. „Aber nicht jeder Farmer hat Weizens“ ſagte Thomas. ſeſt,„und aus Weizen macht man Brot auch in Afrika!“ „Weiß ich, mein Junge, aber aus Ananas macht man Geld!“ „Es kann aber ſein, daß man gute Vieh⸗ farmen und Weizenland nötiger brauchen kann als Ananas und Geld. Das tägliche Brot iſt halt alleweil das erſte. Von Ananas kann kein Menſch nit leben!“ „So,“ fauchte der Farmer und bekam einen roten Kopf.„So? Von meinen Ananas kann keiner leben, Menſch, haſt du ſchon mal Ananas gefreſſen, Hoffingott? Na, alſo! Gibt's etwas Beſſeres? Dieſer Duft, dieſes Aroma! Para⸗ dieſiſch iſt das! und da meint ſo ein Kerl, wenn er einfach Weizen baut, ſimplen Weizen, dann wäre das dasſelbe! Die ganze Welt will lieber Ananas freſſen, jawohl!“ Er ſtapfte mit dröhnenden Schritten im Raume auf und ab. „Vielleicht verſucht es Herr Hoffingott mal mit Noſinen?“ Herr von Stolpe wollte feinen Chef durchaus unterſtützen. Es half ihm nichts. Der Farmer drehte ſich wütend zu ihm:„Halten Sie Ihren Mund, wenn ernſte Männer reden. Sie verſtehen von Roſinen ſoviel wie von Ana⸗ nas und Weizen. Abgeſehen von den Roſinen, die ſie im Kopf haben.“ e „Nicht ſo heftig, Auguſt!“ beſchwichtigte Frau Hübl,„du ſelbſt wirſt jedenfalls der letzte Menſch auf der Welt ſein, der Ananas ißt, ſeit Jahren haſt du keine mehr angerührt. Sei doch froh, daß der Hoffingott ſich nicht auf Ananas wirft. Oder möchteſt du ihn zum Konkurrenten haben?“ „Wen? Den hier? . „Na, ſiehſt du, Auguſt. Ueberhaupt dies ganze Ananasexperiment. Die Siſalpflanzung bringt doch viel mehr ein. And erſt der Zucker.“ „Ex—veri—ment?“ Der Farmer ſchien am Zerſpringen zu ſein.„Experiment ſagt meine eigene Frau zu meinem Lebenswerk?] So, das auch noch! Endlich erfährt man deine wahre Geſinnung!“ 2 Er aing. die Fäuſte auf dem Rücken. zum Nee, das gar nicht, Tiſch vin, regte dre Wytsryflaſce mit raſcdem Griff in die Rocktaſche und ſtapfte die Stiege hinauf. Auf dem Podeſt blieb er ſtehen:„Wenn das ein Experiment iſt, Auguſte, dann kannſt du ja mit dem Weizenapoſtel in die Berge ziehen und dir ſein Experiment anſehen.“ Fünf Stufen weiter blieb er wieder ſtehen:„Nehmt auch gleich den Stolpe mit, der iſt auch ein Experiment. Von ſeinem Vater, mein' ich.“ Die Tür knallte hinter ihm zu. „Ananas iſt ſeine Schwäche“, entſchuldigte ihn Frau Guſtl. „Von mir aus!“ Stolpe grinſte wieder. „Bloß das mit dem Weizen.“ N „Niemand in Deutſch⸗Oſtafrika erwartet ſich etwas von Ananas, fuhr Frau Hübl fort.„Ein halbes Vermögen haben wir ſchon in die Sache hineingeſteckt. Ananas— da ſind eben die Amerikaner dahinter, und dagegen kommen wir nie auf!“ „Weizen in Afrika.... Herr von Stolpe fing nochmal an. Da ſah Frau Hübl eine Falte auf Thomas' Stirn. Raſch ſagte ſie:„Ich glaube, Herr von Stolpe, das überlaſſen wir ganz ruhig Hoffingott.“ „Ja, ja, wenn einer nicht hören will, kann man nichts machen.“ Stolpe zuckte die Achſeln und ging zum Grammophonſchrank. Tagelang fiel kein Wort mehr über Ananas oder Weizen. Am dritten Morgen meinte der Farmer, er wolle ſich einmal die Geſchichte ſelbſt anſehen, da oben vom Hoffingott. Eine Expedition wurde ausgerüſtet, Hübl, Thomas und ſieben Träger rückten aus. Eber⸗ hard von Stolpe wäre zwar gerne mitgegangen, da ſie ihn aber nicht aufforderten— zu lernen war ja dabei ſowieſo nichts. Ganz gegen ſeine Gewohnheit ſprach der Farmer auch auf der Fahrt ſehr wenig Erſt am nächſten Abend, als die Träger vor den Zel⸗ ten das Feuer machten, meinte er:„Natürlich kann kein Menſch von Ananas leben. Der müßt ſich ja zu Tode kotzen. Aber ſo lange es Leute gibt, die dieſes Zeug gern eſſen, muß man es ihnen doch lieſern, nicht?“ Thomas pflichtete ihm durchaus bei. Noch in den Hängematten een ſie von Ananas. Von Weizen kein ort. Um die Mittagszeit des nächſten Tages kamen ſie auf die Hochfläche. Thomas nahm ſeinem Träger den Spaten ab und grub ein Loch. Er nahm eine Handvoll Erde auf und hielt ſie empor. Der Farmer zerbröckelte ſie und beroch ſie. „Na ja, die Erde iſt gut. Da ſehlt nichts. Aber nun die andere Frage: Waſſer?“ Thomas führte ihn zu einem Gerinne, das er erkundet hatte:„Es kommt von einer Quelle, die höher oben liegt!“ Hübl zog die Naſe kraus:„Viel Waſſer iſt's ja nicht. In der Trockenzeit wird es ver⸗ ſiegen. Aber wenn Sie ſparen, läßt ſich viel⸗ leicht leben damit!“ Dann ritten ſie nochmals die ganze Fläche ab. „Das Graszeug kriegt ein bißchen Feuer“, meinte der Farmer von ſeinem jungen Maſſai⸗ hengſt herüber, und es klang wie ein Auftrag, „Die Aſche wird dann gleich eingepflügt. So etwas hat der Boden gern. Das Buſchwerk nebenan wird nicht brennen. das muß mit dem Meſſer friſiert werden. Rundherum kommt eine Burenhecke, verſtanden? Haushoch Dornen, daß Ihnen keiner von den Herren draußen darüber⸗ ſpringt und ins Schlafzimmer hineinbrüllt. Dann noch einen vernünftigen Fahrweg hin⸗ unter nach Leitgebel, und der Laden hier kann aufgemacht werden. Viel wird's ja nicht geben. Na, Zucker, Kaffee und Ananas erhalten Sie ja von mir, und ich nehme dafür etwas aus Ihrem Laden: gelbe Rüben, Radieschen, grünen Salas Thomas lachte ſtill vor ſich hin, ſtreckte ihm die Hand bin und ſchüttelte ſie kräftig. Er hatte genug verſtanden.„Gilt, Herr Hübl!“ Der alte Dickkopf gab ihm im Grunde recht, das war klar. Nur wollte er ſich nichts an⸗ mesken laſſen. „Ja, da will i bleiben!“ wiederholte Thomas und ſprang aus dem Sattel,„iſt's da nit ſchön? Alles ſo frei und weit und der Himmel ſo groß! Da heroben bin i mit dem Herrgott ganz alloan!“ Nun hatte er vor ſich, was er ſich ſo lange er⸗ ſehnt hatte. Soweit er ſchauen konnte, Land, nichts als Land, unberührt wie am erſten Schöpfungstage und grad aus der erſten Hand, vom Herrgott. Dahinter, hoch in die Wolken ragend, wie ein ſtummer Wächter, der mächtige Berg. Aber der würde nun doch etwas warten müſſen. Er reckte die Arme, daß es krachte in den Ge⸗ lenken. Raufen möcht er jetzt am liebſten, ſo ein Kraftgefühl war in ihm und weitete ihm die Bruſtſ Nun würde er ihnen allen zeigen, was er vermochte, welche Kraft in ihm ſteckte. Eine Farm mußte das hier werden, ein Stolz ür das Land. 5 f„Und wie wird der Betrieb hier heißen, he?“ Herr Hübl ſchreckt den Träuster auf. Der hatte richtig ſchon den Weizen geſehen, wie er unab⸗ ſehbar ſchwer und golden wogte. „Farm Pilatus!“ „Von mir aus!“ Hübl lachte:„Ich waſche jedenfalls meine Hände in Anſchuld!“ 14. Kapitel Jetzt gab es kein Halten mehr für Thomas Hoffingott, in kurzer Zeit mußte die Farm ſtehen, koſte es, was es wolle. Nach einem kurzen Auf⸗ enthalt in Leitgebel war er wieder oben am Berg. Außer Jokele hatte er noch zehn Schwarze mitgenommen und ſein neues Gebiet auszuroden und einzugrenzen begonnen. Todmüde war er ſpät alends in das Zelt gekrochen, um noch die Eingabe an das Gouvernement zu ſchreiben. Nun war der Tag heraufgekommen, klar und leuchtend wie immer, und Jokele war beſchäftigt, das Waſchwaſſer herzurichten. Der Bana tilola ſchien lich heute ausruben zu wollen. Achtlam hob ROMAN vod luis TEN KER Jokele das Schlafnetz aß und ſägte wie immer: „Glids Gott!“ Doch ſein Herr erwiderte nichts, ſah nur mit müden Augen auf. Da blieb Jokele ſtehen und blickte erſchrocken auf ſeinen Herrn. Nach einer Weile ſchüttelte er den Kopf und zog die linke Schulter hoch. Plötzlich wandelte ſich ſein Er⸗ ſtaunen in Angſt, er fegte aus dem Zelt und rannte, als ſei ein Löwe hinter ihm her, den Berg hinunter nach Leitgebel. Vollſtändig erſchöpft und verſchwitzt traf er dort ein. Der Farmer erwiſchte ihn ſofort. „Was bringſt du?“ „Woas nid!“ rief der Junge mit allen Zeichen des Schreckens. „Red deutſch, du ſchwarze Katze!“ Auguſt Hübl ſchüttelte den Jungen ein wenig. „Bana tilola, wezi, ſana wezi!“ Hübl wendet ſich zu ſeiner Frau:„Der neue Herr Farmer iſt krank, Guſtl! War ja zu er⸗ warten. Der hat ſich zu viel zugemutet.“ Er ſchien nicht beunruhigt:„Na, das Fieber kann jeden erwiſchen!“ Guſtav Hübl rief nach Eberhard Stolpe.„Los, Stolpe, wir machen eine Nachtpartie.“ Der war nicht erbaut, als er hörte, für wen er ſich die Nacht um die Ohren ſchlagen ſollte. Aber viel⸗ leicht gab es etwas zu ſchießen unterwegs. Eine neue kleine Genugtuung konnte er ebenfalls nicht unterdrücken:„Bei kleinem lernt der junge Mann das Langſamgehen.“ Diesmal antwortete der Farmer nicht, er hatte zu tun, die Schwarzen, die er für alle Fälle mitgenommen hatte, zur Eile anzutreiben. Als ſie in der Morgendämmerung ankamen, fanden ſie Thomas furchtbar müde. Um dem Far⸗ mer die Hand zu reichen, brauchte er ſeine ganze Kraft, und der Schweiß trat ihm aus allen Poren. „Schnell, erſt mal'n Schluck Whisky!“ meinte der Farmer. 5 Er fühlte den Puls. Der Kopf war heiß. Er maß die Temperatur, Nein, der Anfall war nicht ſchlimm! Alſo vielleicht doch keine Malaria, nur ſo'n bißchen übliches Tropenfieber, das jeden Neuling einmal anfaßte. Stolpe, an der anderen Seite des Bettes, reckte ſich:„Nicht gleich verzagen, lieber Tiroler. Jeder macht mal ſchlapp.“ „Geh weg, Junge“, verwarnte ihn der Farmer, „und mach du lieber mal ſtark!“ Er legte Tho⸗ mas die Hand auf den Kopf:„Das erſte Fieber. Das iſt der richtige Abſchied von Europa. Da wird mal der ganze ehrenwerte Kadaver gründ⸗ lich durcheinandergeſchüttelt, das Unterſte zu oberſt gekehrt und gründlich durchgeſtöbert, damit all die eklen Bieſter, Anopheles, Moskitos, Gloſſinen, Amöben und wie das Teufelszeug alles heißt, ja, alſo damit einem die Bieſter keinen Dreck mehr anhaben können. Und aus der ſchönen Prozedur kommt dann erſt der richtige Afrikaner heraus, ausgepicht und ausgeſchwefelt wie ein Weinfaß. Und nun die Therapie: Feſt ſchwitzen, mein Junge, und dann Whisky!“ Er ſah e um: „Ob das aber Ihre ſchwarzen Jungs verſtehen?“ Eberhard von Stolpe richtete ſich gerade:„Ich kann ja hier bleiben, Herr Hübl. Sie ſchicken mir ein Zelt herauf, Futter, Medizin, na, das übrige ſchieße ich mir zuſammen.“ „Jawohl, und gegen die Anſteckungsgefahr nimmſt du tüchtig Whisky, und den Tiroler läßt du zugucken.“ „Sie, Herr Hübl, das war ein ganz ſelbſtloſer Vorſchlag. Im übrigen iſt die Frage durchaus nicht geklärt, ob Alkohol bei Malaria ange⸗ bracht iſt.“ Der Farmer fuhr auf:„Angebracht iſt augen⸗ blicklich“— er brach ab, als er ſah, wie Thomas müde lächelte—„alſo am beſten iſt, wir nehmen ihn nach Leitgebel mit. Hier oben iſt es doch zu einfach, da unten hat er richtige Pflege.“ Thomas wollte etwas dagegen ſagen, aber er unterließ es. Sie hatten ſicher recht, und ſo konnte er nur dankbar ſchauen. Auf einem Zeltbett trugen ſie ihn mit viel Mühe und Schweiß nach der Farm. Verlaſſen lag die mit ſo viel Freude, Fleiß und Mut begonnene Pilatus⸗Siedlung. Auf Leitgebel wurde es ſtill. Selbſt der ewig polternde Farmer ging auf Zehenſpitzen, wenn er in die Nähe des Krankenzimmers kam. Nur auf dem Hof rumorte es, dort zeigte jetzt Eberhard von Stolpe, daß er auch etwas verſtand. Frau Hübl kam von dem Kranken. zun?“ Mehr fragte der Farmer nicht. Sie ſchwieg, zog nur die Schultern hoch. „Gefällt mir nicht“, brummte der Farmer und ſtieg hinauf, ſelbſt nachzuſehen. homas ſchlug die Augen auf und ſchaute um 1 aber nur ſeinen Boy, der ſtill am aß. „Das Fenſter, Jokele!“ Jokele zog behutſam den Vorhant auf. Der Kranke wendete ſich zum Licht das in blendender Fülle in das Zimmer fiel. Da drau⸗ ßen lag ſein neues Land, der Berg. Er konnte den Schnee des Gipfels ſehen, wie er glänzte und ſtrahlte. Hätte er ihn doch nicht ausgelaſſen, den Berg als es noch Zeit war. Nun lag er hier, und das Licht, dem er am liebſten nachgelaufen wäre, ſchmerzte in den Augen. f Der Farmer trat näher, ſo behutſam, als hätte er niemals zwei Zentner mit ſich herum⸗ geſchleppt. Und noch behutſamer war feine Stimme:„Bin beruhigt, Thomas. Geht in Ord⸗ nung. Hatte ſchon ordentlich Angſt. Na“— er ſtrich ihm übern Kopf—„das wär' geſchafft, mein Sohn.“ „Danke ſchön, Herr Hübl. Auch für die Frau herzlichen Dank!“ ö „Ouaiſch. It doch ſelbſtverſtändlich. Nun aber ſchlafen, immer ſchlafen. Und morgen komm! ich mit einer Medizinpulle.“ Auf Zehenspitzen ging er hinaus. Jokele war ganz verſtört vor Freude. Sein Herr hatte geſprochen, da würde alles wieder gut. Er wiſchte die Tränen aus den Augen und ſchneuzte ſich ein paarmal heftig. Der Herr ſchlief nicht. Jah mit-axoken Augen aus dem Fenſter auf den Berg. Jotele verſtano ven Blick, er kannte die Sehnſucht ſeines Herrn, und im Beſt reben, ihm zu dienen, begann er mit ſeiner weichen Knabenſtimme, die ſo dunkel war wie ſeine ſamtenen Augen, die Geſchichte vom Schnee auf dem Gipfel des Kilimandſcharo und vom frevel⸗ haften Maſſaikrieger, der nicht glauben wollte, daß der Berg den Göttern gehört, zu ſingen. Es war eine ſehr ſchöne Geſchichte und Tho⸗ mas konnte ihr einigermaßen folgen: „Was iſt das eigentlich, das Weiße, das da oben auf dem Gipfel des Berges liegt und ſo glänzt? fragte einmal ein junger Wadulggga ſeinen Vater. Das iſt die Speiſe der heiligen Götter“ ſagte der Vater. Das hörte ein Maſſai, der daneben ſtand. Speiſe der Götter! gackerte er, welch ein Unſinn iſt das! Denn er war ein Maſſai, frech und ohne Glauben. Da erzürnte der Vater. Doch der Maſſai lachte nur verächtlich und rief: Gebt mir nur einen Topf, ich werd' euch etwas davon berunterholen!“ Sie gaben ihm einen Topf, und er mar⸗ ſchierte los; denn er war ein Maſſai, der alles, was er ſieht, holen muß und rauben. In ſechs Tagen war er oben. Da füllte er raſch ſeinen Topf und lief damit den Berg herunter.„Nun kommt nur alle, ihr Dummköpfe!“ rief er ins Dorf; denn er war ein Maſſai, zu jedem Spott bereit und bös bis ins Herz. Da ſtanden ſie aue um iyn herum. Und nun hob er triumphierend den Deckel vom Topf hoch. Doch wie riß er plötzlich das kecke Maul auf Die Götter hatten ihm ihre Speiſe, die weißer iſt als friſch geſchälter Reis, herausgenommen. Und was batten ſie ihm dafür in den Topf ge⸗ tan? E in bißchen trübes Waſſer Dem Kerl aber geſchah recht, dem Gackerer, denn es war ja ein Maſſai!“ Jokele ſchwieg wieder vor ſich hin und war⸗ tete. Dann hob er ſich auf die Zehen und lauſchte. Der Herr ſchlieſ woht, doch er ſah nicht gut aus, und der Knabe bekam Angſt. Er ſchlich nach unten und faßte nach Frau Hübls Hand. Eine ſeltſame Bangigkeit lag über dem Hauſe die ganze Nacht. Am Morgen ging der Farmer wieder nach oben. Sehr raſch war er wieder unten. Mit beiden Händen an der Klinke, ſchloß er bebutfam die Tür, als er eintrat:„Du haſt recht, Guſtl, es iſt doch Malaria.“ „Wenn nicht gar Schlimmeres!“ ſagte die Frau bewegt,„das hohe plötzliche Fieber, der ſtarke Kopſſchmerz Du willſt doch nicht ſagen..“ Frau Hübls Geſicht war noch blaſſer als ſonſt. Bange Sorge ſtand in ihren Augen. „Ich bin zu Ende“, ſagte ſie und weinte,„er verträgt. kein. Chinin mehr.“ „Grutzer wum..„, ver Hurmer war nun doch aufgeſprungen und ſtarrte ſeine Frau an. Zum erſtenmal fiel das Wort, das niemand von ihnen bisher auszusprechen gewagt hatte: „Schwarzwaſſer!“ ie Transvortmöglichkeit hatte Eberhard von Stolpe ausgeklügelt. Auf den Kastenwagen wurden zwei kräftige Schwarze geſetzt, breit⸗ beinig, ſie hatten lange, elaſtiſche Bambusſtan⸗ 15 1700 den n der Hängematte geknüpft war. In der Matte lag, in Decke. büllt. Thomas Hoffinaott- 88. „Das war eine Idee. Stolpe“, lobte der Farmer,„ich wär' nicht drauf gekommen.“ Stolpe machte ein ernſtes Geſicht voll Ver⸗ antwortlichkeit und fuhr mit einer Sorgfalt, die den Farmer in neues Erſtaunen ſetzte. „Menſchenskind, Sie verſtehen ja doch was?!“ „Nicht ablenken jetzt“, verwies ihn der Fahrer. Es war der ſchwerſte Augenblick in Jokeles Leben, als ſie mit ſeinem Herrn losfuhren ins Spital. Das Schluchzen würgte ihm ſchier die Kehle ab, wie er da ſaß auf den Stufen des Hauſes und mit ſeinen guten, treuen Samtaugen em Wagen nachſchaute, bis er an der erſten Biegung des Weges verſchwunden war. Dann aber heulte er los aus Leibeskräften. „Er kommt ja wieder, dein Bana tilola! Wieder!“ tröſtete ihn Frau Hübl. Wenn ſie es nur ſelbſt glauben könnte. Noch war kaum einer wiedergekehrt, den das Schwarz⸗ waſſerfieber ergriffen hatte. Der Leiter des Regierungsſpitals in Moſchi, Doktor Hellige, der als erfahrener Tropenarzt galt und unter den Farmern ſehr angeſehen war, zog nur die Falten über ſeine Stirne und ſchwieg. Da brauſte Farmer Publ auf:„Da möcht' man auf die ganze Wiſſenſchaft pfeifen, Herr Doktor! Kommt da ſo ein Kerl zu uns, friſch aus den Bergen, Qualität hochprima, ganz erſt⸗ klaſſig, ein Kerl, ſag' ich, auf und auf geſund und ſtark— mein Leben hab ich ſo etwas nicht geſehen, ſo ein Exemplar von einem jungen ge⸗ ſunden Menſchen. Kommt zu uns, eine Freude iſt das für uns, eine Hoffnung für Deutſch⸗Oſt, und dann ſetzt ſich irgendeine Gloſſina palpalis auf ſeinen Nacken“ „Von der Palpalis kann keine Rede ſein, Herr Hübl“, ſagte der Arzt, der dem Kranken vrüſend das Augenlid gehoben hatte und ſich wieder aufrichtete.„Sie meinen die Anopheles.“ „Wurſcht! Iſt doch anes das gleiche Dreck⸗ zeus! Und dann plötzlich, ganz ahnungslos klappt der Bärenkerl, der einen vollbeladenen ollwagen aus den Schienen hebt, zuſammen, macht ſchlapp und liegt hier zum Sterben Er hatte noch einen tiefen Gedanken:„Und das alles wegen eines Luders von einer Fliege die man mit zwei Fingern zerdrücken kann. * 1170 gerecht? 1—* And daß Ihr Aerzte noch immer nichts dagegen gefunde 5 Wie iſt das überhaupt möalic 881 Jortſetzung folgt) N lum ſt lt. 1 . Ni m Auf rich Kull 5 deren. die he Cierku die he ie u 0 V. 1 Ein! den wollt aber unh, faſt i Ubetho Mofa hatte, Hrenſ ſchwere zwar in ent gen. 2 heißt a * enen liegel, fucung E84 ben dl welcher kereſin ein. 3 laben b Ee Tune fung b nerlan ccf Vahrn, ſch ihr gehörig ulgeen eiligen fund. Unfnn 0 und Doch Eebt davon mar⸗ alles, als nun an. rand atte: hard agen teit⸗ tan⸗ latte ge⸗ 822 r 5 e 3 N * . 3 e 8 5 Bekanntmachungen Orisgruppe 8 NS.⸗Beratungsſtunde leden Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags Betr.: Veranſtaltung der Kulturgemeinſchaft. Am Freitagabend findet der 2. Volks⸗ kumsabend der NS⸗Kulturgemeinſchaft hier ſtatt. Es ſpielt die Rhein⸗Mainiſche Landes⸗ bühne. An alle Parteigenvſſen, Parteiauwärter, Mitglieder der Formationen, Eliederungen und angeſchloſſenen Verbände richte ich die Aufforderung, dieſe Veranſtaltung recht zahl⸗ reich zu beſuchen und die Mitgliedſchaft zur Kulturgemeinde noch zu erwerben. Braun, Ortsgruppenleiter. Alle Schaffenden treten zum Reichsberufswett- kampf an! Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. November 1938 Anſer Tagesſpruch Seid treulich verbunden, nur Eintracht macht ſtark, ſo könnt ihr geſunden im innerſten Mark. H. Gutberlet. * 9„ Ole enũgsamen „Aber ich habe doch...“, ſagen die einen —„Das genügt aber nicht!“, ſagen die an⸗ deren. Die einen, das ſind die Genügſamen, die haben zu Mittag geſpeiſt, wenn ſie einen Eierkuchen gegeſſen haben, und die anderen, die haben erſt dann Mittag gegeſſen, wenn ſie wirklich ſatt ſind. Was ich damit ſagen will? (Ich beobachtete kürzlich folgenden Vorfall: Ein Wagen kam die Adolf Hitlerſtr. daher. Vor dem Wagen fuhr ein Radler. Der Fahrer wollte vorſchriftsmäßig links überholen. Da aber ein parkender Wagen am Straßenrande ſtand, mußte der Radfahrer links herüber, faſt im gleichen Augenblick, da der Wagen überholte. Der Platz wurde zu knapp, und der Radfahrer, der den leiſen Wagen nicht gehört hatte, kam in die Klemme. Nur durch ſcharfes Bremſen des fahrenden Wagens wurde ein ſchweres Unglück verhütet.— Der Fahrer fuhr zwar nicht unvorſichtig; er konnte den Wagen im entſcheidenden Augenblick zum Stehen brin⸗ gen. Das genügt aber nicht! Denn Vorſicht heißt auch: vorherſehen! Der Fahrer hätte un⸗ bedingt vorausſehen müſſen, daß der Rad⸗ fahrer vor dem parkenden Wagen in die Fahr⸗ bahn einſchwenken würde. H. M. Nachwuchs für die Verfügungstruppe In faſt allen Gauen Großdeutſchlands, in denen Einheiten der SS-Verfügungstruppe liegen, finden in dieſen Tagen Aufnahmeunter⸗ ſuchungen ſtatt. Für die Einſtellung in die SsS-Verfügungstruppe werden die nachſtehen⸗ den Ausführungen zur Ausſchaltung irgend⸗ welcher irrtümlicher Auffaſſungen für alle in⸗ tereſſierten jungen Männer von Bedeutung ſein. Zu den SS⸗Verfügungstruppen gehören neben der SS⸗Leibſtandarte Adolf Hitler die SS⸗Verfügungstruppen„Vi“ und die SS⸗ Totenkopfſtandarte„TV“. Sie ſind zur Lö⸗ ſung beſonderer Staatsaufgaben als ſtaatlich anerkannte und bewaffnete Einheiten der SS eſchaffen worden und ſind weder ein Teil der Wehrmacht noch der Polizei. Der Führer hat ſich ihren Einſatz perſönlich vorbehalten. An⸗ gehöriger dieſer Truppen zu ſein, iſt Ehren⸗ dienſt am Volk und ſomit eine Auszeichnung. Infolgedeſſen werden beſondere Anforderun⸗ gen verlangt. Es ſind dies: Volle SS⸗Taug⸗ lichkeit; volle geiſtige und körperliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit; volle Bejahung der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung; Verpflichtung auf vier bzw. zwölf Jahre Mindeſtalter 18 Jahre, Höchſtalter 22 Jahre. Geboten werden: Anrechnung der Dienſtzeit bei der SS⸗Leib⸗ ſtandarte Adolf Hitler und der Verfügungs⸗ truppe auf den Wehrdienſt. Günſtige Beför⸗ derungsausſichten, bei beſonderer Tüchtigkeit Aufſtieg zum SS⸗Führer— Offizier— ohne Reifeprüfung. Nach zurückgelegter Dienſtzeit übernahme in den Zoll⸗ bzw. Po⸗ lizeidienſt. Aufſtieg zum mittleren Beamten. Beſondere Unterſtützung bei Uebernahme einer Siedlung. Weitere Auskünfte, insbeſondere über die Anſchrift der zuſtändigen SS⸗VTeinheit, er⸗ teilt jede SS⸗Dienſtſtelle. der A. S. H. A. P. Biernheim Montagabend von 20—21 Uhr. 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Die ganze Gefolgſchaft tritt am Donners⸗ tagabend 8 Uhr am Heim der Schillerſchule an. Der Gefolgſchaftsführer. rauenfchaft Donnerstag, den 24. November, 8.30 Uhr, Pflichtheimabend. Ich bitte die Frauenſchafts⸗ mitglieder vollzählig zu erſcheinen. Die Leiterin. 65 Ehrentafel des Alters Den 82. Gebuctstag feiert morgen Donnerstag, 24. November, in guter Rüſtig⸗ keit Herr Georg Philipp Bauer 1., Moltkeſtraße 12. Der Jubilar kann auf ein Leben voller Arbeit mit Zuverſicht zurück⸗ blicken. Arbeit und Sorgen füllen ein gut Teil des Lebens dieſes Mannes aus. Erſt voriges Jahr verſtarb ihm ſeine Ehefrau nach einem jahrelangen Leiden. Ein Sohn fiel auf dem Felde der Ehre. Dem betagten Jubilar, der trotz der vielen Schattenſeiten des Lebens ſich einen ſeltenen Humor bewahrt hat, wün⸗ ſchen wir noch einen langen, geruhſamen Le⸗ bensabend im Kreiſe ſeiner Lieben. Unſere herzlichſten Glückwünſche zum Geburtstag! 9 Höchſtpreiſe einhalten! Was der Polizeibericht meldet: Wegen Ueber⸗ ſchreitung der Höchſtpreiſe für Oel mußten in der Berichtswoche 3 Geſchäftsinhaber zur An⸗ zeige gebracht werden. Weiter ſind folgende Anzeigen zu melden: 2 wegen Vergehen gegen das Hundeſteuergeſetz(Faltung von Hunden ohne Anmeldung), 1 wegen Vergehen gegen die Gewerbeordnung, 1 wegen Verſtoß gegen das Gaſtſtättengeſetz(Ueberſitz), 2 wegen Ver⸗ gehen gegen die allgemeine Bauordnung und 1 wegen Zuwiderhandlung gegen die Reichs⸗ meldeordnung. Amgehungsſtraße noch nicht befahren Die neue Umgehungsſtraße Viernheim— Weinheim iſt zwar ſchon zum weitaus größ⸗ ten Teil fertiggeſtellt(geſtückt und aſphaltiert) aber noch nicht dem Verkehr übergeben, zumal an der Unterführung der Staatsbahn auf Viernheimer Gebiet immer noch gearbeitet wird. Trotzdem wird dieſe Straße jetzt ſchon vielfach von Radfahrern und Fußgängern be⸗ nutzt. Hierbei wird der Damm der Reichsbahn der Bahnſtrecke Viernheim— Weinheim über⸗ Bei der Hauptguteinſchreibung am 18. No⸗ vember in Heidelberg wurde auch der Viern⸗ heimer Tabak(Hauptgut) mitangeboten und verkauft. Der Verkauf erfolgte an nachſtehende Firmen wie folgt: Qual. Haupt⸗ Gr. gut Ztr. Käufer Ztr. Noe. 1 300 64.— M. Brinkmann, Bremen 2 150 64.— Oeſterr. Tabakregie, Wien 150 64.— Vogelſang, Bremen 3 150 64.— Gebr. Crüwell, Bielefeld 150 64.— Oldenkott, Rees/ Rh. Gr. 4 300 60.— A. Braun, Köln 5 150 60.— Rotmann, Burgſteinfurt 150 60.— C. A. Ringwald, [Schifferſtadt 6 150 60.— Niederehe, Mannheim 150 60.— Cramer, Bochum 7 150 60.— Wittig& Co., Mannh. 150 60.— Borel& Co, Friedrichstal 8 300 60.— M. Brinkmann, Bremen 9 300 60.— Vogelſang, Bremen 10 150 60.— Stricker& Co., Bruchſal 150 60.— Fuchs, Merzig Saar 11. 150 60.— Rotag, Karlsruhe 150 60.— M. Brinkmann, Bremen 12 150 60.— Oeſterr. Tabakregie, Wien 150 60.— P. J. Landfried, Heidlbg. 13 300. 60.— Bönninger, Duisburg 14 300 60.— M. Brinkmann, Bremen 5 150 60.— Vogelsang. Bremen ſtiegen und das Gleis überſchritten. Andere benützen den Bahnkörper der Nebenbahn und deren Unterführung unter der Reichsbahn. In jedem Falle liegt hierbei eine Uebertretung der §§ 78 und 79 der Eiſenbahn⸗Bau⸗ und Be⸗ triebsordnung vor und die Polizeibeamten ſind daher angewieſen, gegen jedermann vorzuge⸗ hen und zwar unnachſichtlich, der gegen dieſe Beſtimmungen verſtößt. Keine Feuerwerkskörper in Kinderhände Es ſind noch einige Wochen bis Neujahr, doch ſchon kann man wieder die unliebſame Feſtſtellung machen, daß auf Straßen und öf⸗ fentlichen Plätzen eine ungehörige Knallerei be- ginnt. Es ſei hier in erſter Linie an die ein⸗ ſchlägigen Geſchäftsleute appelliert, den Ver⸗ kauf von Feuerwerkskörpern noch zurückzu⸗ halten und hierbei ſei beſonders darauf hinge⸗ wieſen, daß die Abgabe von Feuerwerkskörper an Kinder verboten und ſtrafbar iſt. Es iſt gewiß ein ſchöner Brauch und eine alte Sitte, das neue Jahr mit Schießen und Böllern zu begrüßen, aber jetzt ſchon iſt dieſe Knallerei gewiß nicht am Platze und wirkt nur ſtörend und unangenehm. Deshalb: Laßt die Knal⸗ lerei ſein! Wann geht die Viernheimer Poſt ab? Für unſere Geſchäftsleute und all dieſe, welche mit dem Verſand von Poſtſachen zu tun haben, iſt es gewiß intereſſant zu wiſſen, wann die Poſt hier abgeht, damit ein flotter Verſand ſtattfinden kann. Aus Viernheim gehensverktags folgende Poſtzüge ab(und zwar wird der geſamte Ver⸗ kehr aus Zweckmäßigkeitsgründen mit der OCG. weitergeleitet): Nach Weinheim: 7.15 Uhr— letzte Annahme ei der Poſt 7 Uhr; nach Mannheim 7.51 Uhr— letzte Annahme bei der Poſt 7.45 Uhr; nach Weinheim 11.42 Uhr— letzte An⸗ nahme bei der Poſt 11.25 Uhr; nach Weinheim 16.21 Uhr— letzte An⸗ nahme bei der Poſt 16.05 Uhr; nach Mannheim 18.48 Uhr— letzte An⸗ nahme bei der Poſt 18.30 Uhr; nach Mannheim 19.19 Uhr— letzte An⸗ nahme bei der Poſt 19.00 Uhr. Mit den Poſtzügen 16.21 Uhr und 18.48 Uhr werden auch Pakete befördert. Sonntags: Nach Weinheim 6.38 Uhr— letzte Annahme bei der Poſt 6.20 Uhr; nach Mannheim 7.18 Uhr— letzte Annahme bei der Poſt 7.00 Uhr; nach Mannheim 12.18 Uhr— letzte Annahme bei der Poſt 12.00 Uhr. Die Leerung der Poſtkäſten innerhalb des Ortsbereichs geſchieht Werktags 4 mal und zwar je vor⸗ und nachmittags 2 mal, und Sonntags nur vormittags 2 mal. Die Reichsautobabubrücke bei Sandhofen wird gebaut Zur Durchführung der Reichsautobahn⸗ ſtrecke Mannheim— Saarbrücken iſt der Bau einer großen Reichsautobahnbrücke über den Rhein bei Mannheim⸗Sandhofen erforderlich. Mit den Vorbereitungen zu dem Bau dieſer Rheinbrücke iſt ſchon längſt begonnen worden, ſo daß nunmehr der eigentliche Brückenbau in Angriff genommen werden kann. Die Schiff⸗ Der Viernheimer Tabab iſt verkauft Viernheim erntete 5580 Zentner Hauptgut 150 60.— Bönninger, Duisburg 16 230 60.— M. Brinkmann, Bremen 70 60.— Neuhaus, Welſchen⸗Enneſt Von den 300 Zentnern Abfalltabek erhiel⸗ ten je 100 Zentner die Firmen Scherer, Walldorf, Wittig& Co., Mannheim, Mettler, Morbach. Die angefallenen 480 Ztr. Hagel⸗ tabak teilten ſich in zwei gleichen Loſen die Firmen Ringwald, Schifferſtadt und Firma Jäger& Co., Mannheim. Bei dieſer Einſchreibung wurde an heſſi⸗ ſchem Tabak weiter verkauft: Lampertheim 3015 Zentner, Hüttenfeld 1130 Ztr., Lorſch 1900 Ztr. und Einhauſen 524 Zentner. Von unſeren Nachbarorten wurden folgende Mengen Tabak verkauft und Preiſe erzielt: Heddesheim 12 940 Ztr., Durchſchnitt 63.— RM.; Seckenheim 9 358 Ztr., 60.— Rad.; Feudenheim 1 200 Ztr., 59.— RM., Laden⸗ burg 1151 Ztr., 60.— RM.; Käfertal 1 140 Ztr., 59.— RM.; Wallſtadt 1020 Ztr., 61. RM. Der Tabak iſt zum weitaus größten Teil bereits abgehängt und gebüſchelt, ſo daß um⸗ gehend mit der Hauptverwiegung begonnen werden wird, zumal das Beſtreben beſteht, daß die Tabakbauern noch bis zu Weihnachten in den Beſitz ihres Hauptgeldes kommen ſollen. Viernheim ſteht mit ſeinem Anfall von Hauptgut mit 5 580 Zentnern neben Heddes⸗ heim und Seckenheim an 3. Stelle der tabak⸗ bautreibenden Gemeinden in Baden und Heſſen. fahrttreibenden ſind davon verſtändigt wor⸗ den, daß die Brückenbauarbeiten am 20. No⸗ vember beginnen. Da die. Saarbrücken — Mannheim zwiſchen Viernheim und Lorſch auf die beſtehende Reichsautobahn einmünden ſoll, erhält dieſe Strecke einen direkten Zu⸗ bringer von Mannheim aus. Die neue Zufahrt wird die Bezeichnung Mannheim Nord erhal⸗ ten. Mit dem Vau der erforderlichen Zubrin⸗ gerſtraßen dürfte im Laufe des Winters noch begonnen werden, wie überhaupt Ausſicht be⸗ ſteht, daß der Ausbau des geplanten rob zügigen Netzes der Mannheimer Ausfallſtra⸗ ßen nicht mehr lange auf ſich warten laſſen wird. 8 Erjolg ges Spatlages auf dem Lanbe 91200 neue Sparer an einem Tage Der Aufruf der Ländlichen Kreditgenoſſen⸗ ſchaften zum Deutſchen Spartag hat im hi⸗ ſtoriſchen Jahre 1938 einen Widerhall auf dem Lande gefunden, wie nie zuvor. Aus Meldungen von bisher 15 894 Raiffeiſenkaſſen ergibt ſich folgendes Bild: Spar⸗ Zahl der Zahl der tag Einzhlr. Einzahlungen 1 Neue Sparer 1936 426 762 17254972 nicht ermittelt 1937 681.996 286 278 763 nicht ermittelt 1938 876 762 37099001 91 232 Die Zahl der Einzahler bei den Raifſeiſen⸗ kaſſen ſtieg alſo gegenüber dem Spartag 1937 um 195000 Menſchen, der Betrag der Ein⸗ zahlungen um 10,8 Millionen Mark. Die Sparkraft des Landvolkes läßt noch zu wün⸗ ſchen übrig, wie ein Vergleich mit dem um 8,5 Millionen Mark höheren Ergebnis der Städte zeigt. Der Sparwille, der ſich in der Einzahlerzahl und vor allem im Neuzugang von Sparern zeigt, iſt dagegen vorbildlich. Das erfreuliche Ergebnis, das nach den ein⸗ heitlichen Richtlinien der Reichsgruppe Ban⸗ ken nur die Einzahlungen von Spar⸗ und Kündigungsgeldern am 28. Oktober berück⸗ ſichtigt, wird ſich durch Meldungen der reſt⸗ lichen 3 746 Raiffeiſenkaſſen insbeſondere aus der Oſtmark noch weiterhin abrunden. Das vorläufige Ergebnis zeigt aber ſchon eindeu⸗ tig, daß das Landvolk den Weg zur Spar⸗ pflicht bejaht und entſchloſſen iſt, die Mittel zur Intenſivierung der Erzeugungsſchlacht aus eigenen Kräften aufzubringen. In unſerem Heimatgebiet ſind bei den ört⸗ lichen ländlichen Kreditgenoſſenſchaften, die dem Ländlichen Genoſſenſchaftsperband Rhein⸗ Main⸗Neckar e. V. in Frankfurt 155 an⸗ gehören, nach dem bisherigen Ergebnis über 30 500 Einzahler am Deutſchen Spartag am Zahltiſch erſchienen. Der Geſamtbetrag dieſer Einzahlungen beläuft ſich auf rund Reichs⸗ mark 1100 000.—. Vor allen Dingen iſt aber die erfreuliche Tatſache feſtzuſtellen, daß am Deutſchen Spartag 3950 neue Sparer den Weg zu den genoſſenſchaftlichen Dorfkaſ⸗ ſen gefunden haben. Das endgültige Erfolgs⸗ ergebnis ſteht noch nicht feſt, da eine größere Anzahl von Meldungen noch ausſteht. In unſerem Gau iſt demnach auch gelegentlich des Deutſchen Spartages wieder das wachſende Vertrauen zu den ländlichen Genoſſenſchafts⸗ kaſſen und das zunehmende Verſtändnis für die Bedeutung genoſſenſchaftlicher Arbeit feſt⸗ zuſtellen geweſen. g 18 40 abends orodont pfhütet 2 dlste 1 1 sat Unruhige Witterung Der Vorüberzug eines beſonders kräftig entwickelten Sturmwirbels brachte am Mon⸗ tag auch in unſerem Gebiet leichte Nieder⸗ ſchläge und ſtarke Luftverteilung, die ſich in vollem Sturm zeigten. Einzelne Böen erreich- ten dabei Geſchwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometer, während die Tempe⸗ raturen beachtlich zurückgingen. Da ſich am Südrande des ausgedehnten europäiſchen Tiefdruckſyſtems immer wieder neue Störun⸗ gen entwickeln, bleibt das Wetter auch für die Folge ſehr unbeſtändig und Spee Im Ge⸗ birge wird es zeitweiſe zu Schneefall kommen. Mittwoch: Wechkſelhaftes Wetter mit Niederſchlägen, Temperaturen in den Nie⸗ derungen etwa um 5 Grad, lebhafte, zeit⸗ weiſe böig auffriſchende Winde aus weſtlicher Richtung. Die Ausſichten für Donnerstag: Fort⸗ dauer der unruhigen und zu Niederſchlägen neigenden Witterung, Temperaturen wenig ge⸗ ändert. 1 1 —— Bergitraße vor Hundert Jahre bedeuten in der Geſchichte der Menſchheit eine nur geringe Zeitſpanne, und wenn wir frühere Jahrhunderte in Betracht ziehen, jo finden wir hinſichtlich der Größe unſerer Heimat⸗ orte nur wenig Veränderungen. Anders dagegen verhält es ſich in den letzten 100 Jahren. In ihnen vollzog ſich, bedingt durch den Bau von Eiſenbah⸗ nen, Verkehrsſtraßen und Brücken, ſowie durch die aufblühende Induſtrie und andere Umſtände, eine Entwicklung von geradezu gigantiſchen Ausmaßen. Am deutlichſten ſpiegelt ſich dieſer Aufſchwung in der Bevölkerungszahl und der Anzahl der Wohn⸗ häuſer wieder. Um einen Vergleich mit den heutigen Verhältniſſen in dieſer Hinſicht zu ermöglichen, ſeien die diesbezüglichen Angaben unſerer Kreis⸗ orte aus dem Jahre 1830 nachfolgend angeführt. Die Aufzählung erfolgt in alphabetiſcher Reihenfolge der Bürgermeiſtereien, unter denen die zugehörigen Orte zu finden ſind. Affolterbach: 499 Einwohner. Aſchbach: 31 Häuſer, 232 Einwohner, darunter 209 kathol., 17 reformiert, 6 lutheriſch. Dürr⸗Ellenbach: 5 Häuſer, 52 Einw.; darunter 51 kath. 1 ref. Auerbach: 202 Häuſer, 1574 Einw.; 1485 luth., 4 ref., 6 kath., 79 Juden. Bab⸗Wimpfen: 269 Häuſer, 2213 Einw.; 2000 luth., 4 ref., 161 kath., 6 Mennoniten, 42 Juden. Wimpfen i. Tal: 62 Häuſer, 400 Einw.; 342 luth., 58 kath. Seimhof u. Forſthaus: 20 Häuſer, 184 Einw.; 176 luth., 4 ref. 1 kath., 3 Mennoniten. Hohenſtadt: 29 Häuſer, 219 Einw.; 218 luth., 1 kath. Finkenhof: unbekannt. Teedenkirchen: 33 Häuſer, 251 Einw.; 243 luth., 8 kath. a Wurde bach: 7 Häuſer, 51 Einw.; ſämtl. luth. Staffel: 11 Häuser, 79 Einw.; ſämtl. luth. Bensheim: 497 Häuſer, 3977 Einw.; 3805 kath., 90 luth., 8 ref., 74 Juden. Birkenau mit Kallſtadt: 152 Häuſer, 1172 Einw.; 677 luth., 398 kath., 31 ref., 66 Juden. 8 5 6 Säuſer, 50 Einw.; 48 luth., ref. Einhauſen— Kleinhauſen: 126 Häuſer, 921 Einw.; 908 kath., 4 luth., 9 Juden. Großhauſen: 79 Häuſer, 525 Einw.; 513 luth., 2 ref., 10 kath. Ellenbach: 37 Häuſer, 287 Einw.; 261 ref., 9 luth., 17 kath. 8 11 Häuſer, 75 Einw.; 73 ref. 2 5 Eimshauſen: 50 Häuſer, 363 Einw.; 350 luth., 3 kath., 10 Juden. W 15 Häuſer, 103 Einw.; ſämtlich luth. Eclenbach: 18 Häuſer, 144 Einw.; 137 ref., 6 luth., 1 kath. Lauten⸗Weſchnitz: 15 Häuſer, 103 Einw.; 76 ref., 21 luth., 6 kath. Die ſchönſten Obſtbäume in Apfel, Birn, Kirſchen, Quitten, Zwetſchen, frühe u. ſpäte Pflaumen, Reineelauden, Mirabellen, Pfirſich Aprikoſenhochſtämme, ⸗halbſtämme und Büſche, ſowie Johannis⸗ und Stachelbeeren erhalten Sie in der Baumschule dg. Flechenstein Die Größe der Orte des Kreijes hundert Jahren Fehlheim: 47 Häuſer, 408 Einw.; ſämtl. kath. Fürth: 130 Häuser, 1101 Einw.; 1022 kath., 63 luth., 16 ref. Fahtenbach: 22 Häuſer, 179 Einw.: 174 kath., 3 luth., 2 ref. Lörzenbach: 18 Häuſer, 169 Einw.; 133 kath., 34 luth., 2 ref. Steinbach: 10 Häuſer, 106 Einw.; 88 kath., 17 luth., 1 ref. Gabern: 24 Häuſer, 203 Einw.: 201 kath., 2 ref. Hartenrod: 14 Häuſer, 147 Einw.; ſämtl. kath. Kocherbach: 15 Häuſer, 147 Einw.; 146 kath., 1 luth. Gadernheim: 72 Häuſer, 595 Einw.; 590 luth., 4 ref., 1 kath. aide bach: 9 Häuſer, 77 Einw.; 68 luth., 9 ref. Gorxheim: 11 Häuſer, 95 Einw.; 89 kath., 5 luth., 1 ref. Unter Flodenbach: 19 Häuſer, 170 Einw.; ſämtl. kath. Gras-Elleubach: 45 Häuſer, 324 Einw.; 287 ref., 21 luth., 16 kath. Grein: 9 Häuſer, 79 Einw.; 72 proteſt., 7 kath. Gronau: 67 Säuſer, 469 Einw.; 485 luth., 8 ref., 3 kath. Hambach— Unerhambach: 92 Häuser, 874 Einw.; 870 kath., 2 luth., 2 ref. Obe. Hambach: 11 Häuſer, 89 Einw.; 71 kath., 17 luth., 1 ref. Hammelbach: 94 Häufer, 712 Einw.; 533 ref., 45 luth., 134 kath. Litzelbach: 9 Häuſer, 64 Einw.; ſämtl. kath. Heppenheim: 487 Häuſer, 3654 Einw.; 3508 kath., 62 luth., 7 ref. 77 Juden. Hirſchhorn: 201 Häuſer, 1507 Einw.; 1424 kath., 24 luth., 1 ref., 58 Juden. Hochſtädten: 27 Häuser, 201 Einw.; ſämtl. luth. Kirſchhauſen: 32 Häuser, 303 Einw.; 298 kath., 3 luth., 2 ref. Erbach: 21 Häuſer, 197 Einw.; 195 kath., 2 luth. Sondecbach: 16 Häuſer, 114 Einw.; ſämtl. kath. Wald⸗Erleubach: 10 Häuſer, 68 Einw.; alle kath. Kolmbach: 13 Häuſer, 96 Einw.; 67 kath., 22 ref., 7 luth. Glattbach: 25 Häuſer, 206 Einw.; 192 ref., luth. Seidenbuch: 23 Häuſer, 162 Einw.; 78 kath., 65 ref., 19 luth. Kreidach: 27. Häuſer, 231 Einw.; 216 ref., 12 luth., 3 kath. Krumbach: 27 Häuſer, 237 Einw.; 217 kath., 10 luth., 10 ref. i Brombach: 11 Häuſer, 82 Einw.; 74 kath., 7 luth., 1 ref. Kröckelbach: 15 Häuſer, 110 Einw.; ſämtl. kath. Weſchnitz: 15 Häuſer, 137 Einw.; 114 kath., 17 luth., 6 ref. Möbliertes Langental: 34 Säuſer, 235 Einw.; 199 proteſt., 36 lath. Langwaden: 34 Säuſer, 216 Einw.; 210 luth., 1 ref., 1 kath., 4 Juden. Laudenau: 37 Häuſer, 286 Einw.; 283 luth., 1 ref., 2 kath. Lautern: 29 Häuſer, 208 Einw.; 205 luth., 1 ref., 2 fath. Lindenfeis: 99 Häuſer, 880 Einw.; 453 ref., 61 luth., 365 kath., 1 Jude. Linnenbach: 13 Säuſer, 108 Einw.; 85 ref., 12 luth., 11 kath. Lorſch: 314 Häuſer, 2459 Einw.; 2353 kath., 43 luth., 63 Juden. Löhrbach: 30 Häuſer, 309 Einw.; ſämtl. kath. Mitiechtern: 17 Häuser, 140 Einw.; 65 luth., 52 a ref., 23 kath. Igelsbach: 4 Häuſer, 28 Einw.; 24 kath., 4 ref. Mittershauſen: 20 Häuſer, 142 Einw.; 106 ref., 28 luth., 8 kath. Scheuerberg: 11 Häuſer, 80 Einw.; 40 ref., 19 luth., 21 kath. Wörlenbach: 83 Häuſer, 683 Einw.; 659 kath., 21 luth., 3 ref. Groß⸗ Breitenbach: 11 Häuſer, 98 Einw.; 94 kath., 3 luth., 1 ref. Klein Breitenbach: 6 Häuſer, 58 Einw.; 55 kath., 3 luth. Ober⸗Liebersbach: 9 Häuſer, 64 Einw.; alle kath. Ne larſteinach: 143 Häuſer, 1271 Einw.; 909 proteſt., 315 kath., 47 Juden. Darsberg: 26 Häuſer, 218 Einw.; 177 proteſt., 41 kath. Nedarhauſen: 16 Häuſer, 157 Einw.; 145 pro- teſt., 12 kath. Nieder Liebersbach: 64 Häuſer, 485 Einw.; 357 kath., 126 luth., 2 ref. Ober- Abtſteinach: 48 Häuſer, 358 Einw.; ſämtl. kath. Madenheim: 7 Häuſer, 58 Einw.; ſämtl. kath. Ober⸗Lau denbach: 44 Häuser, 340 Einw.; 176 kath., 164 proteſt. ce, g 39 Häuſer, 270 Einw.; 242 re 5 4 10 4. Reichenbach: 104 Häuſer, 830 Einw.; 768 luth., 5 ref., 5 kath., 52 Juden. eee 12 Häuſer, 84 Einw.; 83 luth., Reiſen: 32 Häuſer, 178 Einw.; 107 luth., 41 ref., 30 kath. Hornbach: 14 Häuſer, 144 Einw.; 136 luth., 5 ref., 3 kath. Ober⸗Mumbach: 22 Häuſer, 149 Einw.; 77 luth., 53 ref., 19 kath. Vöcke sbach: 10 Häuſer, 79 Einw.; 63 ref., 14 luth., 2 kath. Rimbach: 129 Häuſer, 1229 Einw.; 1022 luth., 23 ref., 55 kath., 129 Juden Nodau: 27 Häuſer, 168 Einw.; ſämtl. luth. Schannenbach: 15 Häuſer, 102 Einw.; 56 luth., 46 ref. Schlierbach: 34 Häuſer, 252 Einw.; 238 ref., 13 luth., 1 kath. Seidenbach: 10 Häuſer, 78 Einw.; 69 ref., 9 luth. Winkel: 17 Häuser, 151 Einw.; 146 ref. 5 luth. möglichſt mit Koſt ſofort zu mie⸗ ten geſucht. Näh. Gärtnerei Eiſele. Verſtorbenen, Herrn Danksagung Für die uns beim Heimgange unſeres lieben Philipp Frank 2. uberg: 78 Häuſer, 538 Einw.; 447 klufß., a 8 5 ref., 10 kath., 13 Juden. Schwanheim: 77 Häuſer, 480 Einw.; 457 luth., 1 ref., 8 kath., 14 Juden. 1 Sie delsbrunn: 33 Häuſer, 293 Einw.; 276 ref., 2 luth., 15 kath. Tröſel: 41 Häuſer, 299 Einw.; ſämtl. kath. Unter Abtſteinach: 43 Häuſer, 336 Einw.; alle kath. Unter⸗Scharbach: 32 Häuſer, 204 Einw.; 123 ref., 81 kath. Ober⸗Scharbach: 25 Häuſer, 197 Einw.; 154 ref., 10 luth., 33 kath. Unter⸗Schönmattenwag: 101 Häuſer, 835 Einw.; 815 kath., 17 luth., 3 ref. 5 Viernheim: 373 Häuſer, 2483 Einw.; 2412 kath., 14 luth., 57 Juden. Wahlen: 44 Häuſer, 285 Einw.; 123 kath., 120 ref., 42 luth. Walomichelbach: 220 Häuſer, 1694 Einw.; 903 ref., 127 luth., 658 kath., 6 Mennoniten Weiher: 39 Häuſer, 354 Einw.; 346 kath., 7 g luth., 1 ref. Winterlaſten: 60 Häuſer, 480 Einw.; 465 luth., 15 ref. Zell: 72 Häuser, 554 Einw.; 464 luth., 1 ref., 69 kath., 20 Juden. Zotzenbach: 64 Häuſer, 563 Einw.; 540 luth., 13 ref., 10 kath. Zwingenberg: 191 Häuſer, 1445 Einw.; 1387 luth., 14 kath., 5 Mennoniten, 39 Juden. J. Pfeifer Verurteilte Schwarzhörer. Im Vier⸗ teljſahr Juli bis September 1938 ſind 173 Schwarzhörer gerichtlich verfolgt worden. Da⸗ ner Woche bis zu zwei Monaten und 87 zu Geldſtrafen von 3 RM. bis zu 150 RM. verurteilt; zwei Jugendliche wurden auf an⸗ dere Weiſe beſtraft. In einer Anzahl von Fäl⸗ len wurde das Verfahren auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes eingeſtellt. Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Montag ereigneten ſich in Mannheim fünf Verkehrsunfälle. Hierbei wurden drei Kraft⸗ fahrzeuge, ein Fahrrad und eine Straßenla⸗ terne beſchädigt. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. Die Verkehrsunfälle ſind teils auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften, teils auf die naſſe Fahrbahn zurückzuführen.—(Ver⸗ kehrsüberwachung). Bei den am Montag vor⸗ genommenen Verkehrskontrollen wurden we⸗ gen verſchiedener Uebertretungen der Straßen⸗ verkehrsordnung 12 Perſonen gebührenpflich⸗ tig verwarnt und an fünf Kraftfahrzeughal⸗ ter rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Außerdem wurden vier jugendlichen Radfah⸗ rern die Ventile abgenommen. Freter 2 ,'— Me Zaucksacllien cnc Me Neæpadsentanten Empfehle billigſt! Heddesheim bei Mannheim Zwangs verſteigerung. Bäckermeiſter Morgen Donnerstag, den duluo fldcler 24. 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Michel erwieſene herzliche Anteilnahme ſowie für die zahl⸗ reiche Begleitung beim Gange zur letzten Ruhe⸗ ſtätte ſagen wir innigen Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für, den troſtreichen Beiſtand, dem Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie für den erhebenden Grab⸗ geſang und die Kranzniederlegung, für die Kranz⸗ ſpenden und den Stiftern von hl. Meſſen. Viernheim, den 22. November 1938 Die trauernden Hinterbliebenen. mit Scheune u. Grabgarten A verkaufen. 5 8 Zu erfr. Viernh'm Schulſtraße 7 2 Hecker zu verpachten. Am Lamperthei⸗ merweg links 27 Ar Vaudenfeld (Grenzgew.) 14 Ar Adolf Hitier⸗ ſtraße 10. cher 25 Ar, in der Nähe des Ortes ſofort zu verpachten. eundulerlir. 28 Beſtellſchein Der Unterzeichnete beſtellt hiermit die Viernheimer Volkszeitung mit Wirkung vom— zum monatlichen Bezugspreis von RM. 1.60. Die Zeitung erſcheint 6 mal wöchentlich. Name: 2 Beruf: Straße: Nr. 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