benz id 10 Alen, 0 b Kin⸗ 10 blatt. Geſell f 90 n gund⸗ Feogram⸗ lasten in . Won⸗ eulſce gelesene 0 10 Malligen alen noch wal zun It einez Pto⸗ 0 anteil, bechi ch edert. 7 rstelung — lück Amer 10 Vol Amisblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswetle: Tägli Bezugs durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 276 ausgenommen an Sonntagen und reis: Ins Haus* t monatlich 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ry g. eiertagen. 10 Nfg S Jamskag Jiernheimer Weilu Verkündigungsblatt der NSDAP. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 om Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ L den 26. November 1938 reil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzei 9 Nr. 7 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarcſt „ 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 14. Jahrgang Rundfunkanſprathen der Außenminijter der drei am Antikominternpakt beteiligten Staaten Das Dreieck Verlin-Rom-Tokio Anſprachen der Außenminiſter Deulſchlands, Naliens und Japans 88 Tokio, 26. November Hente, am zweiten Jahrestage des deutſch⸗ japaniſchen Antikomintern Abkommens, iſt in Tokio durch den deutſchen Botſchafter Ott und den japaniſchen Außenminiſter Arita ein deutſch⸗ japaniſches Kulturabkommen unter⸗ zeichnet worden. Das Abkommen ſieht eine enge Zuſammenarbeit und planmäßige Förderung der Beziehungen auf den verſchiedenſten Gebie ⸗ ten des kulturellen Lebens vor. Die beiden Regierungen bringen hierdurch ihren Willen zum Ausdruck, im Bereiche des Kulturlebens in engſter Verbundenheit zu ar ⸗ beiten und die Weltgefabr des Bolſchewismus auch innerhalb dieſes bedeutſamen und wichti⸗ gen Gebietes zu bekämpfen. * 0.— Wenn der deutſche Reichsaußenmini⸗ ſter in ſeiner geſtrigen Rundfunkanſprache, die er im Verein mit dem italieniſchen und ja⸗ paniſchen Außenminiſter am zweiten Jahres; tag des Antikominternabkommens hielt, mit beſonderem Nachdruck darauf hinweiſen konnte, daß das Dreieck Berlin— Rom — Tod io heute für die Welt„ein Begriff“ ſei, ein„Garant der Ordnung“, eine„welt⸗ politiſche Tatſache“, dann wird denen, die viel⸗ leicht bis jetzt noch nicht hervon überzeugt wa⸗ ren, dieſe Tatſache mit ſtärkſter Ueberzeu⸗ gungskraft durch den ſoeben vollzogenen Ab⸗ ſchluß des deutſch⸗japaniſchen Kul⸗ turabkommens vor Augen geführt. Mit dieſem Abkommen, das im gleichen Geiſte auch mit Italien abgeſchloſſen wurde, werden die kulturellen Beziehungen der beiden Völker eine Vertiefung erfahren, die ſich überaus fruchtbar auswirken wird. Wenn zwei Völker entſchloſſen ſind, die reichen Schätze ihrer jahrtauſendealten Kultur einander zugänglich zu machen, dann iſt dies allein ſchon eine An⸗ gelegenheit ernſthaften gegenſeitigen Vertrau- ens und beiderſeitigen Wohlwollens. Ge⸗ ſchieht dieſe kulturelle Annäherung aber noch aus dem Geiſt gegenwartsnaher gleichgerichteter Weltauffaſſung, dann gewinnt ein derartiges Abkommen, wie es jetzt zwiſchen Japan und Deutſchland ab⸗ geſchloſſen wurde, erhöhte Bedeutung. In dieſem Fall kommt noch hinzu, daß dieſe enge Verbundenheit gegenſeitigen Kulturaustauſches noch zum Zweck der Niederringung der bol⸗ ſchewiſtiſchen Weltgefahr zuſtandegekommen iſt. Aus dieſer Sachlage ergibt ſich die weltpoli⸗ tiſche Bedeutung dieſes Abkommens. Und wer⸗ ſen wir einen Blick auf die in Gärung be⸗ findliche Welt, dann wird offenbar, wie ſich bereits ſchon heute die Zuſammenarbeit der autoritären Staaten zum Segen aller Völker auswirkt. Wenn dem Bolſchewis⸗ mus in den letzten Jahren innerhalb Europas ſchwerſte Niederlagen beigebracht werden konn⸗ ten, ſo iſt das in erſter Linie das Verdienſt der deutſch⸗italieniſchen engen Zu⸗ ſammenarbeit, und wenn dem Bolſche⸗ wismus in Aſien und ſonſt wo ein Veto ent⸗ gegengeſetzt wurde, dann iſt das wiederum das alleinige Verdienſt der Zuſammenarbeit des Dreiecks Berlin— Rom— Tokio. Des⸗ halb konnte der Reichsaußenminiſter in ſeiner geſtrigen Rede mit Recht ſagen, daß es ſich bei dieſem Kulturabkommen um eine„welt⸗ politiſche Tatſache“ handelt. Tokio feiert den Zweijahrestag Der deulſche Bolſchafter und der japaniſche Außenminiſter ſprachen Tokio, 26. November Zur Feier des Jahrestages des Antikomin⸗ ternpaktes veranſtaltete die Deutſch⸗Italieniſch⸗ Japaniſche Antikominternvereinigung ein Feſt⸗ bankett, an dem mehr als 400 namhafte Per⸗ ſönlichkeiten des öffentlichen Lebens teilnah⸗ men, u. a. Außenminiſter Arita, Kriegsmini⸗ 3 Itagaki. Botſchafter Muſchakoji. er ſtellvertretende Kriegsminiſter Mama⸗ moto, ferner Vertreter der deutſchen und der italieniſchen Botſchaft, der Auslandsorganiſa⸗ tion der NSDAP. und der deutſchen Gemeinde. Auf die Begrüßungsanſprache des Admi⸗ rals Abos erwiederte Botſchafter Ott, mit ſtolzer Befriedigung könne feſtgeſtellt werden, aß der Antikominkernpakt zu einem Eckpfeiler des weltpolitiſchen Geſchehens geworden ſei. „Die Entwicklungsgeſchichte des Paktes“, ſo betonte der Botſchafter,„beſtätigt unwiderleg⸗ bar den politiſchen Weitblick derer, die ihn ſchu⸗ fen“ Wenn es vor zwei Jahren noch Menſchen gegeben habe, die die Lebenskraft des Abkom⸗ mens angezweifelt hätten, ſo müßten ſie ſich heute vor einer weltgeſchichtlichen Tatſache von größtem Ausmaß beugen. „Hatte das Abkommen ſeinen Entſtehungs⸗ grund in dem gemeinſamen Bedürfnis unſerer drei Völker, ihre nationalen Ueberlieferungen gegen eine gemeinſame Gefahr vereint zu ver⸗ teidigen, ſo iſt es heute in aher ich Wei⸗ terführung ſeiner urſprünglichen Abwehrauf⸗ gebe zu einem ſchöpferiſchen Faktor im euaufbau der Welt geworden“. Die Front der Antikomintern⸗Mächte habe dem Vordringen des Bolſchewismus Halt geboten und ſie habe durch die Klugheit und durch den Mut ihrer Führer der Welt neue Wege gewie⸗ ſen und den eiſernen Ring des ſtatus quo in Europa wie in Aſien geſprengt. Außenmmiſter Arita begeußt als Vertreter der japaniſchen 2 Fer en Abſchluß des Kulturabkommens, das die Beziehungen der beiden Länder noch feſter geſtalte. Im Geiſte des Antikomintern⸗Abkommens verteidige Ja⸗ pan Oſtaſien gegen den Bolſchewis⸗ mus und trage dadurch zur Sicherung und Er⸗ haltung des Weltfriedens bei. Das zweijährige Beſtehen des Antikominternpaktes habe alle Er⸗ wartungen weitgehend erfüllt in der* der kulturfeindlichen Komintern. So ſei, fuhr Außenminiſter Arita fort, der Wunſch und Wille voll gerechtfertigt, die Antikomintern⸗Front wei⸗ ter zu ſtärken und zu vertiefen. Die Rundjunk⸗Anſprathen der Außenminiſter Berlin, 26. November Aus Anlaß des zweiten Jahrestages der Un⸗ terzeichnung des deutſch⸗japaniſchen Antikomin⸗ tern⸗Abkommens hielten der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop, der italie⸗ niſche Außenminiſter Graf Ciano und der japaniſche Außenminiſter Arita im Rahmen einer deutſch⸗italieniſch⸗apaniſchen Gemein⸗ ſchaftsſendung Rundfunkanſprachen, die geſtern vormittag in der Zeit von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr vom Deutſchen Rundfunk über alle Sender verbreitet wurden. von Ribbenkrop Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop führte u. a. aus:„Heute vor zwei Jahren, am 25. November 1936, wurde zwiſchen Deutſchland und Japan das Abkommen gegen die Kommuniſtiſche Internationale geſchloſſen. das dann ein Jahr ſpäter zum Antikomintern⸗ deulſch geworden! Die Stadt Theben bei Preßburg iſt nach dem Grenzfeſtſetzungsprotokoll vom 20. Nobember 1988 jetzt ebenfalls zum Reich gekommen. Unſer Ausſchnitt zeigt die Ruine, im Vordergrund die Donau. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Abkommen zwiſchen Deutſchland. Italien und Japan erweitert wurde. Der Sinn dieſes Ab⸗ kommens war die gemeinſame kompromißloſe Kampfanſage gegen die zerſetzende Tätigkeit der Kommuniſtiſchen Internationale. Heute können wir mit Befriedigung feſtſtellen: Die Zuſammenarbeit zwiſchen den drei Staa⸗ ten gegen dieſe Zerſetzung hat ſich glänzend be⸗ währt! Weder in Spanien, noch in China iſt es den Machenſchaften Moskaus geglückt, ihre bol⸗ ſchewiſtiſche Herrſchaft aufzurichten, um von dort aus die Brandfackel in die friedlichen Län⸗ der zu tragen. Die Tſchecho⸗Slowakei ſollte ein weiterer Ausgangspunkt der Weltrevolution werden. Auch dieſe Abſichten wurden im Herbſt durch die eiſerne Entſchloſſenheit des Führers und durch die Solidarität der antibolſchewiſti⸗ ſchen Staaten und vor allem durch die enge Zu⸗ ſammenarbeit von Nationalſozialismus und Faſchismus im Keim erſtickt. In der Zeit ſeines Beſtehens hat das Abkom⸗ men gegen die Kommuniſtiſche Internationale größere Bedeutung erlangt. Das Dreieck Berlin— Rom— Tokio iſt heute für die Welt ein Begriff. Es iſt nicht nur ein Faktor und ein Garant der Ordnung, ſondern eine weltpolitiſche Tatſache. Dieſer organiſch gewachſenen ſchöpferiſchen Politik der drei im Antikomintern-Abkommen zuſammengeſchloſſenen Staaten ſteht die de⸗ ſtruktive Wirkung der Komintern und der ſie tragenden Mächte gegenüber. Nichts wäre verfehlter, als zu glauben, daß der Bol⸗ ſchewismus ſeinen Kampf aufgegeben hätte. Ge⸗ rade in dieſen Tagen erlebten wir, daß die Kommuniſtiſche Internationale eine neue Orga⸗ niſation geſchaffen hat, um die Ziele der Welt⸗ revolution propagandiſtiſch vorwärts zu treiben. Die Wirkung dieſer Propaganda zeigt ſich in einer neuen Hetze, die überallgegen die ſo⸗ genannten autoritären Staaten. das heißt alſo die Staaten der Ordnung, ent⸗ feſſelt wird. Denn was anderes als dieſe jüdiſch⸗ bolſchewiſtiſche Zerſetzungspropaganda ſteht hin⸗ ter der neuen Hetzwelle gegen Deutſchland in Amerika, mit der man verſucht, den an⸗ ſtändigen Teil des amerikaniſchen Volkes, das gar nichts gegen das deutſche Volk hat, in eine Haßpſychoſe gegen das deutſche Volk, das gar⸗ nichts gegen das amerikaniſche Volk hat, zu treiben? Trotzalledem bin ich feſt überzeugt, daß es den im Antikomintern⸗Abkommen vereinigten Mäch⸗ ten gelingen wird, das von den Kommuniſten erſtrebte Ziel der Weltrevolution zu vereiteln und damit den Kulturſtaaten einen unſchätz⸗ baren Dienſt zu erweiſen. Der Kampf gegen die Kommuniſtiſche Internationale richtet ſich gegen keine andere Nation und ſchließt keinen anderen Staat aus. Die Mächte des weltpolitiſchen Dreiecks aber werden aus ihrem harten und unerbittlichen Kampf gegen den Kommunismus in immer tieferer Freundſchaft einander verbunden und ſomit Geſtalter einer neuen und gerechteren Weltordnung. Ich grüße heute die mit uns im Antikomintern⸗Abkommen verbundenen Mäch⸗ te: Italien und Japan. 5 Graf Ciano Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano erklärte u. a.: Das Jahr, das ſich ſeinem Ende zuneigt, hat ſowohl im Weſten wie im Oſten die italie⸗ niſch⸗deutſch⸗japaniſche Solidarität am Werk geſehen. Sie hat ſich in klarſter Weiſe im Lauf der Ereigniſſe, die eine entſcheidende Bedeutung für den Frieden und die Gerechtig⸗ keit der Welt gehabt haben, erwieſen. Ich bin überzeugt, daß dieſe Solidarität auch in Zukunft ſich immer ſtärker und lebendiger zu einer Kraft entwickeln wird, die die drei großen Staaten in den Dienſt der Ziviliſation und der Gerechtigkeit ſtellt. Italien, Deutſchland und Japan ſind in der Tat nicht nur durch eine zufällige Uebereinſtim⸗ mung zuſammenfallender Intereſſen verbunden. Ihre Zuſammenarbeit beruht auf gemeinſamen Idealen, auf gemeinſamen, unverbrüchlichen Grundſätzen des politiſchen Lebens. Die Grundlage für das Zuſammenwirken zwiſchen den Staaten iſt das gegenſeitige Ver⸗ ſtändnis zwiſchen den Völkern. Das italieniſche, das deutſche und das japaniſche Volk haben, be⸗ 45 ihrer geſchichtlichen Aufgabe, ſchon zu wie⸗ derholten Malen gezeigt, von wie hohem Wert die gegenſeitige Verständigung iſt, die ſie unter⸗ einander, nicht nur auf politiſchem, ſondern auch auf kulturellem und ideologi⸗ [chem Gebiet auszubauen und zu vertiefen be⸗ ſtrebt ſein werden. Aber auch außerhalb des antikommuniſtiſchen Dreiecks hat ſich der dynamiſche Gedanke des Antikomintern-Paktes ausgewirkt und dringt in immer weitere Schichten der öffent⸗ lichen Weltmeinung ein. In dieſer neuen Einſtellung der Kulturwelt erblickt das faſchiſtiſche Italien eines der Ele⸗ mente, das für die Zukunft zu größter Hoff⸗ nung berechtigt, für die Zukunft, in die Italien, — 1 1 1 dee N — e ee e ee r ee 1 eee e — e —— f — — r 6 5 Deutſchland und Japan, kraftvoll im Geiſt und wehrhaft in den Waffen, feſt geeint durch die Bande engſter Freundſchaft, mit ruhigem Ver⸗ trauen blicken. Außenminifter Arila Der japani enmini i a 77555 1 25 ſche Außenminiſter Arita er⸗ Deutſchland Italien und Japan ſind fü Frieden der Welt verantworllich. 2. ſame Kampf dieſer drei Staaten iſt zu einer politiſchen Notwendigkeit geworden. Hen bei⸗ den befreundeten Völkern Deutſchland und Ita⸗ lien verſpreche ich, daß wir in Verfolgung un⸗ ſeres Zieles immer gerecht und ſtark ſein werden. Empfang in Tokio f Tokio, 26. November 5 Der zweite Jahrestag der Unterzeichnung des Antikomintern⸗Paktes wurde am Freitag abend mit einem großen Emp fang in der deutſchen Botſchaft abgeſchloſſen, zu dem Ver⸗ treter des Kaiſerhauſes, der Regierung, der Wehrmacht, der Kulturverbände, der NSDAP. in Japan, der deutſchen Kolonie uſw. erſchie⸗ nen waren. Bier Ködg.-Bäder ö Berlin, 26. November Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley verkün⸗ dete in einer Unterredung mit dem ſtellvertre⸗ tenden Hauptſchriftleiter der„B. Z. am Mit⸗ tag“. daß die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ insgeſamt vier KdF.⸗Bäder an der Oſtſee bauen werde. Der Papſt erkrankt 5 5 Nom, 26. November. Papſt Pius JI. erlitt beute während einer Audienz einen heftigen Schwächeanfall, der nach ärztlichem Befund auf eine Herzattack 2 rückzuführen iſt. 2 18 das Freiheifsdrama der Araber g London, 26. November. Wie aus Jeruſalem gemeldet wird, wurde eine Reihe arabiſcher Dörfer im Süd⸗ weſten von Jeruſalem am Freitag von britiſchen Truppen beſchoſſen. Der Verkehr im Weſten Jeruſalems war infolge der Operationen, die von ſieben Flugzeugen unterſtützt wurden, zeit⸗ weiſe unterbrochen. Nach einem beim Kolonialminiſterium ein⸗ getroffenen Telegramm wurde die britiſche Oelleitung nach Haifa in der vergan⸗ genen Nacht erneut angebohrt, worin man wohl eine arabiſche Maßnahme erblicke. Ferner wurde bei Ramleh ein ermordeter Araber auf⸗ gefunden, und in der Nähe von Raſelain ein Araber durch eine Bombe getötet. London proleſtierk in Tokio 5 London, 26. November. Zwiſchen dem japaniſchen Außenminiſter Arita und dem britiſchen Botſchafter Craigie fand eine neue Unterredung ſtatt. Wie verlautet. ſoll dabei Craigie die Enttäuſchung ſeiner Re⸗ gierung über die japaniſche Antwortnote vom 14. November ausgedrückt und bemerkt haben, daß der von Japan vertretene Standpunkt für England nicht annehmbar ſei. ordnungsausſchuß in Hankau . Schanghai, 26. November Freitag wurde in Hankau ein Ordnun gs⸗ ausſchuß“ eingeſetzt, aus dem ſich ſpäter die Sonder regierung in Hankau entwickeln ſoll. Funn enen wurde Chinanjen be⸗ immt. Belagerungszuſtand in Bolivien Paris, 26. November Wie Havas aus La Paz meldet. hat die boli⸗ vianiſche Regierung im Anſchluß an die Auf⸗ eckung einer gegen den General Pemaranda gerichteten Verſchwören den Bela gerungs⸗ zuſtand verhängt. Chamberlain wieder daheim Paris, 26. November Die engliſchen Miniſter haben geſtern um 10.30 Uhr Paris wieder verlaſſen. Während die Londoner Morgenpreſſe in ihren Berichten über die franzöſiſch-engliſchen Geſpräche in Paris noch ganz unter dem Eindruck der Darſtellungs⸗ weiſe der franzöſiſchen Preſſe ſtand, geht aus einem diesbezüglichen Reuterbericht aus Paris deutlich hervor, daß die Geſpräche keine über⸗ raſchenden Eraebniſſe gezeitigt haben. Miniſterpräſident Chamberlain und Au⸗ ßenminiſter Halifax trafen am Freitag⸗ nachmittag wieder in London ein. Erſter zpalenſtich im zudelenland Berlin, 26. November Am 1. Dezember 1938 wird der Reichsauto⸗ bahnbau im Sudetenland in feierlicher Form begonnen. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, wird um 15 Uhr in der nächſten Nähe von Eger den erſten Spatenſtich vollziehen. Der Gauleiter des Su⸗ detengaues, Konrad Henlein, und der Ge⸗ neralinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, werden anweſend ſein. Energie- Arbeilslagung Die diesjährige Arbeitstagung des Fach⸗ amtes„Energie— Verkehr— Verwaltung“ in der DA erreichte am Freitagnachmittag mit der im großen Saal der Kroll⸗Oper in Berlin durchgeführten Haupttagung ihren Abſchluß und Höhepunkt. Vor den Vertretern der 2.8 Mil⸗ lionen Gefolgſchaftsmitglieder, die von dieſem Fachamt in rund 250 000 deutſchen Betrieben betreut werden, ſprachen Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, und Fachamtsleiter Körne. Der Inhalt des Kulturabkommens Gegenſeilige Förderung Berlin, 28. November „Von amtlicher Seite wird zum deutſch⸗japa⸗ niſchen Kultur⸗Abkommen erklärt: Seit jeher haben zwiſchen Deutſchland und Japan enge geiſtige Bezieh⸗ ungen, vor allem auf den Gebieten der Me⸗ dizin, der Literatur, der Muſik, des Rechts uſw. beſtanden. In den letzten Jahren ſind die Be⸗ ziehungen beider Länder ganz allgemein, ins⸗ beſondere ſeit dem Abſchluß des Antikomin⸗ tern⸗Abkommens, immer enger gewor⸗ den. Als im September dieſes Jahres die Deut⸗ ſche Regierung der Japaniſchen Regierung den Vorſchlag machte, für die weitere Feſtigung und Ausgeſtaltung auch der kulturellen Beziehungen eine vertragliche Grundlage zu ſchaffen, ſtimmte die Japaniſche Regierung freudig zu. So konnte nach kurzen Verhandlungen das heute unter⸗ zeichnete und in Kraft geſetzte Abkommen über die kulturelle Zuſammen⸗ arbeit abgeſchloſſen werden. Dieſe Tatſache iſt als ein erneutes Zeichen der deutſch⸗japani⸗ ſchen Freundſchaftsbeziehungen aufrichtig zu be⸗ grüßen. Das Abkommen iſt das erſte ſeiner der geiſtigen Beziehungen 1 Art für Japan. Es bringt in ſeiner Prä⸗ ambel klar zum Ausdruck, daß die Zuſammen⸗ arbeit beider Regierungen bei der Förderung der geiſtigen Beziehungen beider Länder auf den wahren Grundlagen der Kultur beider Völker beruhen ſoll. Das Abkommen gibt die allgemeinen Grundſätze, nach denen vorzugehen iſt, an. Im Rahmen des Abkommens werden die zuſtändigen Behörden beider Staaten zu⸗ nächſt ſolgende Punkte im beiderſeitigen Einvernehmen regeln: 1. Die Einrichtung von kulturellen Arbeitsausſchüſſen, 2. die Erhaltung und Erweiterung der Kultureinrichtungen, 3. die Empfehlung von Lehrkräften. 4. Erleich⸗ terung für amtliche Studienreiſen. 5. Austauſch von Studenten und Proſeſſoren, 6. die Förde⸗ rung des freundſchaftlichen Verkehrs zwiſchen den Jugendorganiſationen beider Länder, 7. Wohlwollende Behandlung der Schulen, 8. Aus⸗ tauſch von Büchern und Zeitſchriften, 9. Aus⸗ tauſch auf den Gebieten der Kunſt, 10. Austauſch auf dem Gebiet des Films, 11. Austauſch auf dem Gebiet des Funks, 12. Austauſch auf den Gebieten des Sports und der Volksgeſundheit. Daladier kümpft gegen General ſtreik Enlſchloſſen, Skreilbewegung unler allen Umſtänden zu brechen Paris, 26. Nov. In der Pariſer Preſſe werden die ſoeben, abgeſchloſſenen franzöſiſch-britiſchen Miniſter⸗ beſprechungen weitgehend von den innerpoli⸗ tiſchen Wirren in den Hintergrund gedrängt. Am Freitagmorgen hat die Leitung der Renault⸗Werke an den Toren des Fa⸗ brikgeländes, die im übrigen geſchloſſen bleibt, Maueranſchläge anbringen laſſen, auf denen es heißt, die Fabrik bleibe bis auf weiteres geſchloſſen, da die Belegſchaft unter Verletzung der Kollektivkonvention vom Mai des letzten Jahres ihre Arbeitsverträge mit den Renault⸗ Werken gebrochen habe, Im Innern der Renault⸗Werke befindet ſich noch ein ſtarkes Aufgebot von Polizei und Mobilgarde. Der Gewerkſchaftsverband der CGT. hat einen 24⸗ ſtündigen Generalſtreik für nächſten Mittwoch beſchloſſen. Der Vorſtand der Eiſenbahnerge⸗ die ſeine Mitglieder auffordert, dieſer Parole einmütig Folge zu leiſten. Auch die übrigen Gewerkſchaften ſollen bereit ſein, den Beſchluß der CGT. zu unterſtützen. Der Beſchluß des marxiſtiſchen Gewerkſchafts⸗ verbandes, für Mittwoch. 30. November, den Generalſtreik in ganz Frankreich zu verhängen, hat die Regierung nicht unvorbereitet getroffen. Wie in unterrichteten Kreiſen bekannt wird, hat die Regierung beſchloſſen, alle notwendigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung zu ergreiſen, um das Funktionieren der öffent⸗ lichen Dienſte und Verwaltung zu ſichern. Die Regierung wird beſonders auf das im Juli vom Parlament beſchloſſene Geſetz über die Organi⸗ ſation der Nation in Kriegszeiten zurückgreifen, das einen Artikel enthält, der für den Fall von Unruhen die Mobiliſierung des geſamten Per⸗ ſonals der öffentlichen Dienſte und der großen für die Landesverteidigung arbeitenden In⸗ werkſchaft hat eine Entſchließung angenommen, Polizei rüumt Unverſchämle hehe der Paris, 26. November Ueber die Streiklage in Frankreich wird am Freitagabend bekannt, daß die Zahl der Strei⸗ kenden im Gebiet von Valenciennes rund 51000 betrage. Einige der polizeilich ge— räumten Werke ſind anſchließend wieder von Streikenden beſetzt worden. Das gleiche gilt für einen Teil der Eiſenbahnlinie. Inzwiſchen geht die Hetze der Kommuniſten und Mar⸗ xiſten unentwegt weiter. Der Vorſtand der kommuniſtiſchen Kammerfraktion verkündete eine von Anpöblungen und Angriffen gegen die Regierung ſtrotzende Entſchließung, wäh⸗ rend im Finanzausſchuß der Kammer der Kom⸗ muniſt Duclos das Verlangen ſtellte, der Miniſterpräſident ſolle vor dem Ausſchuß erſcheinen, um zur Frage der zwangsweiſen Räumung der beſtreikten Werke Stellung zu nehmen. Dieſes Anſinnen duſtrien ermöglicht. besetzte Werke inken gegen Daladier wurde jedoch von den radikalſozialen und rechts⸗ ſtehenden Ausſchußmitgliedern abgelehnt. Duc⸗ los ſprach weiter von der angeblich geplan⸗ ten Auflöſung der Kommuniſti⸗ ſchen Partei und proteſtierte ſchließlich ge⸗ gen die Ausweiſung einiger linksgerichteter Ausländer. Ein Vertreter der Radikalſozialen erwiderte, daß der Miniſterpräſident die Auf⸗ löſung der Kommuniſtiſchen Partei ſeiner An⸗ ſicht nach noch nicht beabſichtige. Die ſozialdemokratiſche Kammer⸗ gruppe hat am Freitagnachmittag eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in der der Nück⸗ tritt der Regierung verlangt wird. Bis Freitagabend iſt es dem Durchgreiſen der Polizeibehörden gelungen, in Paris ſämt⸗ liche beſtreikten und beſetzten Werke zu räumen. Auch im nordfranzöſiſchen Induſtrie⸗ gebiet ſind bis Mittag weitere 16 Werke ge⸗ räumt worden. Polen rückt vorztillg ein Ueberraſchende Beſetzung ſlowakiſcher Gebiele Warſchau, 26. November Soeben wurde folgendes amtliche Kommu⸗ nique des Außenamtes veröffentlicht: „Am 24. November wurde auf die pol⸗ niſche Delegation für den Gemiſchten polniſch-ſlowakiſchen Grenzberichtigungsaus⸗ ſchuß, die ſich im Kraftwagen zur Begegnung mit der ſlowakiſchen Delegation durch tſchecho⸗ſlowakiſches Gebiet begab, ein Ueberfall durch eine Bande unter Mitwirkung von tſchecho⸗ſlowakiſchen Behörden und aktivem Militär verübt. Dieſer Ueberfall trug das Merkmal eines wiſſentlich organiſierten Aktes.— Zwei Mitglieder der polniſchen Delegation wurden verwundet und die Kraft⸗ wagen beſchädigt. Der Ueberfall fand bei der Ortſchaft Zamki Oraravkie ſtatt, weit im ſlo⸗ wakiſchen Gebiet, das nichts Gemeinſames mit der durchgeführten Grenzberichtigung hat. Da ein ähnlicher Zwiſchenfall ſich bereits am ver⸗ gangenen Freitag in der Gegend von Zcaza ereignet hat, war die polniſche Abord⸗ nung gezwungen, nach Feſtſtellung des wiſſentlich ſchlechten Willens der ſlowakiſchen Behörden die Arbeit abzubrechen. Die polniſche Regierung hat Schritte unter⸗ nommen, um ſich Genugtuung zu verſchaffen und die Polen bei der Grenzberichtigung zuge⸗ teilten Gebiete ſicherzuſtellen.“ Im Zuſammenhang mit dieſer amtlichen Mitteilung des Außenminiſteriums über die Sabotage der Arbeiten der Grenzbe⸗ richtigungskommiſſion verlautet, daß„zwecks Sicherſtellung der Terxitorien, die Polen zuge⸗ teilt wurden“, die polniſche Armee bereits geſtern mit der Beſetzung dieſer Gebiete begon⸗ nen hat. Dieſe Gebiete ſollten am 1. De⸗ zember beſetzt werden. —ͤ—64—:b Prozeß gegen honomichl⸗Mörder Innsbruck, 26. November. In der Verhandlung gegen die Mörder des Hauptmanns Hon omichl ſtellte der Staats⸗ anwalt am Freitagvormittag den Antrag,. den Prozeß auf kurze Zeit zu vertagen, um die durch das hartnäckige Leugnen des Martin notwendig gewordene Ergänzung des Beweismaterials durchzuführen. Das Gericht gab dieſem Antrag ſtatt und vertagte die Verhandlung auf un⸗ beſtimmte Zeit. Ichneeſturm in A5 A. New Vork, 26. November. Schwere Schneeſtürme, aus Kanada kommend, fegten am Donnerstag über alle Atlantikſtaaten Amerikas. In den Staaten New York und Neuengland wurde der geſamte Schiffs⸗ und Autoverkehr ſtillgelegt. Die Temperaturen erreichten Rekordtiefen von ſechs bis zwanzig Grad unter Null. Zahlreiche vom amerikaniſchen Dankſagungsfeiertag zurückkeh⸗ rende Kraftwagen wurden eingeſchneit. In der Stadt New Vork wurden allein am Donnerstag⸗ abend 25 Perſonen durch Erfrieren oder Unfälle auf den vereiſten Straßen getötet. Valödbrände in Jüdkalifornien Los Angeles, 26. November Die rieſigen Waldbrände in Südkalifornien. die durch die heißen Wüſtenwinde angefacht und immer weiter voegetrieben werden, haben be⸗ reits einen Schaden von über 6 Millionen Dol⸗ lar angerichtet. Die Ausdehnung des Feuers; wird durch die Trockenheit des Holzes begün⸗ ſtigt. In Südkalifornien iſt ſeit dem Frühjahr kein nennenswerter Regen gelalen. f Ueber 8000 Feuerwehrleute, Poliziſten, Solda⸗ ten und auch viele Filmſtars helfen bei der Be⸗ kämpfung der furchtbaren Waldbrände. Entlang der Küſte des Stillen Ozeans bren⸗ nen 600900 Morgen Wald. Das Flam⸗ menmeer iſt beim Villenvorort Santa Monica bei Los Angeles bis 8 Meilen weit ins Bin⸗ nenland gedrungen. 300 Häuſer ſind nieder⸗ gebrannt, darunter die Luxusvillen be⸗ kannter Filmſtars. Zahlreiche andere Rieſenwaldbrän⸗ de wüten in der Nähe von Santa Barbara, Ventura, Camarillo, Escondito, im Cuyamatal n, in Mittelkalifornien und in der Nähe von Santa Roſa in Nordkalifornien. Im amerikani⸗ ſchen Weſten ſind in dieſem Sommer über 500 Waldbrände aufgetreten, die größte Zahl in der Geſchichte des Landes. Frauenmörder zum Tode verurkeilt Berlin, 26. November. Das Berliner Sondergericht verurteilte am Freitag den 53 Jahre alten Peter Zunker wegen Mordes in Tateinheit mit verſuchter Notzucht mit Todesfolge zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Le⸗ benszeit. ö Zunker hatte am 3. November dieſes Jahres, die 28 jährige Ehefrau Johanna Meyer in ihrer Wohnung in Glienicke an der Nordbahn in beſtialiſcher Weiſe mit einem Hammer er⸗ ſchlagen, als die Frau ſich gegen ſeine Zudring⸗ lichkeit mit allen Kräften zur Wehr ſetzte. Nach der Mordtat ergriff er die Flucht und fuhr nach Trier, wo er am 7. dieſes Monats feſtgenom⸗ men werden konnte. Der Glienicker Frauenmörder hingerichtet N Berlin, 26. November Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Heute iſt der am 21. Nobember 1885 geborene Pe⸗ ter Zunker hingerichtet worden, der geſtern durch das Sondergericht in Berlin we⸗ gen Mordes verurteilt worden war. 22 2. 4 K 2 66 Jünfzehnſährige„Vunderärzlin Paris, 23. November Ein intereſſanter Konflikt iſt ſoeben in Süd⸗ frankreich ausgebrochen. Dort lebt in einem Dorf des Departements Tarn, in Clairefond, ein Mädchen von 15 Jahren, Andreina Mau⸗ rel. Sie hatte innerhalb ihrer Familie wieder⸗ holt durch einfaches Handguflegen erſtaunliche Heilungen hervorgebracht. Dies iſt, wegen der magnetiſchen Strömungen, die von beſtimmten Perſonen ausgehen, keineswegs etwas Unge⸗ wöhnliches. Allmählich heilte das Mädchen auf dieſe einfache Weiſe gelegentlich auch kranke Perſonen ihres Dorfes. Welcher Art die Krank⸗ heiten waren, wird nicht genauer berichtet. Leider bekamen nun die Eltern der Andreina Maurel den Gedanken, die beſondere Gabe ihrer Tochter zu„kommerzialiſieren“, d. h. einen Gelderwerb daraus zu machen. Sie richteten in ihrem Hauſe eine Art Ambulatorium ein, und bald ſtrömten die Kranken des ganzen Departe⸗ ments in das Haus. Und nun iſt das Mädchen wegen ungeſetz⸗ licher Ausübung des mediziniſchen Berufes an⸗ geklagt und verhaftet worden. Man kann auf die Entſcheidung des Gerichts geſpannt ſein. Die Bevölkerung von Clairefond iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich zunächſt ſehr erbittert über das Vorgehen der Behörden. Sie ſchwört auf die Heilfähig⸗ keiten der jungen„Wunderärztin“. —— Kleine polikiſche Nachrichlen In der feſtlich geſchmückten Stadthalle der Reichsbauernſtadt Goslar ſand am Freitag vormittag die feierliche Eröffnung der Haupt⸗ tagungen des 6. Reichsbauerntages ſtatt. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring hat geſtern nachmittag den Generalbevoll⸗ mächtigten für das Kraftfahrweſen, Oberſt von Schell, in ſein Amt eingeführt. Der ſüdafrikaniſche Verteidigungs⸗ und Han⸗ delsminiſter Pirow ſtattete am Freitag der Luftkriegsſchule und der Luftkriegsakademie in Gatow einen Beſuch ab. Staatspräſident Lebrun eröffnete am Freitag vormittag in Paris den„Salon d' Aviation“, der diesmal 211 Ausſteller und 11 europäiſche und außereuropäiſche Länder umfaßt. Während die Sowjetunion neben anderen Ländern dies⸗ mal nicht beteiligt iſt, iſt Deutſchland auf einem Ausſtellungsraum von etwa 1000 am durch die bekannten Motor- und Segelflguzeugfirmen mit Flugmotoren, Luftfahrtausrüſtungen und einem Modell des Flughafens Tempelhof vertreten. Leni Riefenſtahl iſt auf ihrer Studien⸗ reiſe durch die Vereinigten Staaten in Holly⸗ wood eingetroffen. Beim Reichsverweſer von Horthy begannen am geſtrigen Spätnachmittag die Beſprechun⸗ gen mit den einzelnen politiſchen Perſönlich⸗ keiten. Hauptſchriftleiter und verantwortlich fär den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn. Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin, Wiernbeim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrtm. Haller & Co., Worms Geſchaftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Gerlagsdruckerei Hal- kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. X. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. e 8 z fe fen ond, der⸗ liche det ten ige auf le ml tet len J in und tte eh; 1 die d⸗ en et . 3 8 25 8 Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim NS. Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Dienſtbejehl! Sämtliche Jg. der Gefolgſchaft 21, Viernheim, treten heute Samstag abend pünktlich um 8. 15 Ahr in tadelloſer Aniform zu einem wichtigen Gefolg⸗ ſchafts⸗Appell am Heim, Schillerſchule an. Der k. Führer des Bannes 249 gez. Grieß 7 — Am Sonntag, den 27. November, nach⸗ mittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum 8 8 die nächſte Mitgliederverſammlung tatt. Alle Kameraden, Kameradenfrauen wie Kriegereltern haben reſtlos zu erſcheinen. Der Kameradſchaftsführer. Aeichsluftſchutz Montag, den 28. November, abends 8.30 Uhr, in der Luftſchutzſchule Amtsträger⸗ Appell, woran alle Amtsträger und Amts⸗ trägerinnen reſtlos teilzunehmen haben. Ent⸗ ſchuldigungen werden keine entgegengenommen. Genaue Kontrolle! Der Gemeindegruppenführer: gez.: Lammer, LS⸗Füherr. A. S. K. K. Motorſturm 21 M 153 Trupp 1 Viernheim Morgen Sonntag, punkt 8.15 Uhr, Abfahrt zum Schießen nach Ilvesheim. Sämtliche Fahrzeuge müſſen zur Stelle ſein. Der Truppführer. Alle Schaffenden treten zum Reichsberufswett⸗ kampf an! Lokale Nachrichten Viernheim, den 26. November 1938 Unſer Tagesſpruch Wer einmal die ganze Macht wahrer Her⸗ zensgüte empfunden hat, weiß auch, daß es keine höhere Freude geben kann, als durch wahre Nächſtenliebe Gegenliebe zu erwerben. A. Donders. f* 9 Mailinachtoscnntage Es weihnachtet ſchon. Wir ſind nicht weit mehr vom ſchönſten Familienfeſt. Vier Sonn⸗ tage voll des Glückes der Erwartung, der Vorbereitung, des Wünſchens und Heimlich⸗ tuns... und am fünften iſt Weihnachtstag, der ja in dieſem Jahre ſelbſt ein Sonntag iſt. Mutter wird den Adventskranz mit den vier Kerzen ins Zimmer hängen, die kleine Lore hat ihren Adventskalender vom vorigen Jahr hervorgeſucht und will ſchon ſtrahlend ſein erſtes Fenſterchen öffnen; Hans ſchreibt einen Wunſchzettel, denn es iſt beſſer, dies nicht aufzuſchieben, wo doch der Weihnachts⸗ mann ſoviel zu tun hat. Weihnachtsmann? Plötzlich fällt das Wort. Und alle Märchen⸗ poeſie deutſcher Weihnachtszeit iſt bei uns. Jetzt weiß ich, warum du geſtern Laubſägen kaufteſt, Karlemann, und in den Vorlagen lange ſuchteſt. Ich verrate nichts. Fange nur fleißig an! Jetzt weiß ich, wozu Käthe die Wolle braucht. Es wollen viele Stiche ſein. Da heißt es emſig arbeiten. Was kümmern uns jetzt die kurzen Tage, wo es doch einſame Abendstunden kaum geben kann! Man muß die langen Abendſtunden nur auszufüllen wiſ⸗ 1 denn— glaubt es nur, ihr Väter und ütter, ihr Buben und Mädel— die ſchön⸗ ſten Weihnachtsgeſchenke ſind die Handarbei⸗ ten, die Baſteleien, weil man da all die Liebe mit hineinarbeiten kann, die man für den emp⸗ findet, den das Geſchenk erfreuen ſoll. Haſt Du auch ſchon angefangen? Morgen iſt erſter Advent. Meiſterprüfung. Zwecks Durckführung der Vorbereitungslehrgänge zur Ablegung der Meiſterprüfung hatte die Kreishandwerker⸗ ſchaft die Kurſusteilnehmer von Viernheim zu einer Beſprechung auf Donnerstag in das Gaſthaus„Zum Löwen“ eingeladen. Es hatte ich eine ſtattliche Anzahl eingefunden, woraus ſic ſchließen läßt, daß für die Ablegung der Meiſterprüfung ſtarkes Intereſſe beſteht.— Kreishandwerksmeiſter Keil gab Richtlinien über die Durchführung, wies auf die Bedeu⸗ tung der Sache hin und betonte, daß die Kreis⸗ handwerkerſchaft alles daranſetzt, die Prüf⸗ linge ſo vorzubereiten, daß es jedem einzelnen möglich ſein wird, mit klarem Wiſſen zur Mei⸗ ſterprüfung heranzutreten. Als Hauptpunkt des Abends galt die Abhaltung des Buchfüh⸗ rungskurſus, wobei es zu begrüßen iſt, daß dieſer in Viernheim ſtattfinden kann, ſo daß für jeden einzelnen die Beteiligung ohne wei⸗ tere Koſten und größere Zeitverſäumniſſe mög⸗ lich gemacht iſt. Die Unterrichtsabende finden jeweils Montags und Donnerstags ſtatt. Be⸗ ginn iſt bereits am Montag, den 28. ds. Mts., im Gaſthaus„Zum Löwen“ und zwar pünkt⸗ lich um 8 Uhr. 8 Reichsberufswettkampf aller ſchaffenden Deutſchen Nicht mehr die Sorge um den Rohſtoff iſt heute das Kernproblem, ſondern die ent⸗ ſcheidende Aufgabe des 2. Vierjahresplanes iſt die Bewältigung der in Deutſchland vor⸗ handenen Arbeit! Durch den immer ſtärker auftretenden Mangel an Arbeitskräften iſt es Pflicht eines jeden deutſchen ſchaffenden Men⸗ ſchen, ſeine Leiſtungsfähigkeiten zu vervoll⸗ kommnen. Der Reichsberufswettkampf hilft Dir Dein berufliches Können zu erweitern und ermöglicht Dein Vorwärtskommen. Eib Deine Anmeldung heute noch dem Betriebsobmann! Ehrentafel des Alters Ein 75er. Am heutigen Tage kann Vg. Michael Winkenbach 9., Wieſenſtraße 11, in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 75. Geburtstag begehen. Der Jubilar, ein Bauersmann von altem Schrot und Korn, kann mit Befriedigung auf ein Leben ehrlicher und rechtſchaffener Arbeit zurückblicken. Den vielen Freunden und Bekannten, die mit Kin⸗ dern und Enkeln den Jubilar zu ſeinem 75. Geburtstag mit beſten Glückwünſchen beden⸗ ken, ſchließt ſich auch die„Volkszeitung“ an. 5. Jahrestag Ausſchneiden! Aufbewahren! Viernheim rüſtet zur großen Luftichutzübung Der örtliche Luftſchutzleiter gibt hierzu noch folgende Aufklärung, die man am beſten aus⸗ ſchneidet und gut aufbewahrt, um ſie zu ge⸗ gebener Zeit immer wieder zur Hand zu haben. An der Uebung haben alle öffentlichen und privaten Dienſtſtellen, induſtriellen und ge⸗ werblichen Betriebe teilzunehmen. Für die ord⸗ nungsmäßige Durchführung der gegebenen An⸗ ordnungen ſind in den öffentlichen und priva⸗ ten Dienſtſtellen die Dienſtſtellenleiter, in den Betrieben die Betriebsführer und Betriebs⸗ luftſchutzleiter, in den privaten Gebäuden ne⸗ ben den nach§ 2 des Luftſchutzgeſetzes laft⸗ ſchutzpflichtigen Perſonen die Luftſchutzwarte und zwar für die von dieſen zu betreuenden Häuſern. Allgemeine Anordnungen: Probeaufruf des Luftſchutzes Sofort ſind alle Häuſer auf Luftſchutz ein⸗ zuſtellen, d. h.: In jedem Stockwerk Eimer und Bütten aufſtellen und andeutungsweiſe mit Waſſer füllen. Am Speichereingang des⸗ gleichen und Feuerpatſche bereitſtellen. Luft⸗ ſchutzräume herrichten: Hammer, Beil, Schau- fel, Brecheiſen, Verbandsmaterial und Chlor⸗ kalkpuder(wenn keine Luftſchutzapotheke vor⸗ handen), ſowie Sitzgelegenheit muß in dem Schutzraum vorhanden ſein. Bei Eintritt der der Dunkelheit verdunkeln. Auch Schaufenſter, Lichtreklamen uſw. Die öffentliche Straßenbeleuchtung wird nicht eingeſchaltet. An den wichtigſten Ver⸗ kehrspunkten ſind blaue„Richtlampen“ an⸗ gebracht. An verkehrsreichen Straßenkreu⸗ zungen ſind die ſenkrechten und waagrechten Teile der Randſteine mit einem weißen An⸗ ſtrich verſehen. Bei Eintritt der Dunkelheit bis zum Wiederhellwerden am näch⸗ ſten Tag iſt ſo zu verdunkeln, daß kein Lichtſtrahl nach außen fällt. Landwirte wollen beſonders bei abendlicher Viehfütterung auf dieſe Vorſchriften achten. Verhalten bei Fliegeralarm auf der Straße f Straßenpaſſanten: Bei Ertönen des Fliegeralarms(an- und abſchwellender Sire⸗ nenheulton) begeben ſich alle Straßenpaſſan⸗ ten(ausgenommen Aerzte, Hebammen, Tele⸗ grammboten) ſofort in den Schutzraum des nächſten Hauſes. Es iſt ſtreng verboten zu verſuchen, die weitergelegene Wohnung noch zu erreichen. Fahrzeugführer: Rechts an den Randſtein heranfahren und halten. Straßen⸗ „Braft durch F reude“ ene Ein großer Erfolg— Hunderte Viernheimer bei frohem Lachen Ein überraſchend guter Beſuch des erſten Gaſtſpiels der Rhein⸗Mainiſchen Landes büh⸗ ne, bei dem das Luſtſpiel„Flitterwochen“ über die Bühne ging, bildete die Anerkennung der hieſigen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen für das Geſchenk dieſes kulturellen Ereigniſſes für unſere Gemeinde. Schon lange vor Beginn der Aufführung hatten ſich die Freiſchützſäle bis zum letzten verfügbaren Platz gefüllt, denn auch die Viernheimer Volksgenoſſen wollen an guter Theaterkunſt und an den Kulturgü⸗ tern des deutſchen Volkes Anteil nehmen. Mit Spannung ſahen dieſe Hunderte von Volksge⸗ noſſen und ⸗genoſſinnen dieſem Abend entge⸗ gen. Mit Freuden konnte Ortswart Weid⸗ ner all die Beſucher aus allen Schichten der Bevölkerung begrüßen. Er ſtellte in ſeinen Eingangsworten das vor fünf Jahren vom Führer geſchloſſene größte Freizeitwerk der Welt in den Vordergrund aus Anlaß des Jah⸗ restages von„Kraft durch Freude“ und rief zur Anmeldung in die gegründete Kultarge⸗ meinſchaft auf. Es ſollte im Hinblick auf das hohe Ziel der Darbietungen ſich jede Familie und Haushaltung zum Anſchluß an die Kul⸗ turgemeinſchaft bereit finden und auch hierbei den Gedanken der echten Volksgemeinſchaft immer mehr verwirklichen helfen. Denn die Kulturgemeinſchaft iſt ja nicht für den Augen⸗ blick ins Leben gerufen, ſondern will eine Dauereinrichtung für die kulturellen Bedürf- niſſe unſerer Einwohner ſein. Nun wünſchte Ortswart Weidner allen einen frohen Abend und gab bekannt, daß infolge anderer Ver⸗ pflichtung der Spielgruppe„Weibsteufel“ das Theaterſtück„Flitterwochen“ zur Aufführ in kommt. Und mit Paul Helwichs künſtleriſch vollendetem Luſtſpiel in 3 Aufzügen, ſtellte ſich die unter der Spielleitung von Hugo Firmbach ſtehende Theatergruppe der„Rhein⸗ Mainiſchen Landesbühne“, als dem erſten Gaſtſpiel, in der Kulturgemeinſchaft Viern⸗ heim geſtern abend vor. Es entrollte ſich ein von Willi Salzmann trefflich geſchaffenes, neuzeitlich geſtaltetes Bühnenbild, das mit all den vielen reizenden Einzelheiten zu einem ſtimmungsvollen Hintergrund und Rahmen für die Handlung vollendet war. Die Künſt⸗ lerinnen und Künſtler haben ſich ohne Aus⸗ nahme unvergeßlich in die Herzen der Zu⸗ ſchauer hineingeſpielt und ſie zu einer Freade und Heiterkeit geführt, die in rauſchendem Bei⸗ fall wärmſten Dank für dieſe Leiſtungen ſpen⸗ deten. Wer könnte dieſen„Dr. Stiebel“ und ſeine beim„happy end“ ſo glückliche„Ulla“, oder dieſes junge Ehepaar„Sabine und Wil⸗ li“ und die geſtrenge„Frau Geheimrat“ als Schwiegermutter neben der trolligen„Tini“ bald vergeſſen! Sie haben alle vollwertig ge⸗ arbeitet; ihrer Wiederkehr im Laufe des Win⸗ terprogramms ſieht man mit freudiger Er⸗ wartung entgegen. Bühnengeſtaltung und Darſtellung waren meiſterhaft.— Hoffen und wünſchen wir, daß auch die folgenden Darbietungen ein gleich ſtarkes Intereſſe unſerer Volksgemeinſchaft finden, und daß ſich viele Einwohner in die Kulturgemeinſchaft Viernheim eingliedern. im. kreuzungen freihalten, ebenſo nicht an einem Hydranten halten. Dann den Schutzraum auf⸗ ſuchen. Fuhrwerke: Pferde uſw. ausſpannen und in Höfen ſchnell unterbringen oder die Tiere am Hinterrad kurz anbinden. Fuhrmann bleibt bei den Tieren. Die übrigen Mitfahrer gehen in den Schutzraum. Fahrräder an Haas⸗ wände ſtellen und abſchließen. Verhalten bei Fliegeralarm in den Häuſern In Wohnhäuſern: Alle Fenſter öff⸗ nen, Vorhänge, Läden uſw. ſchließen. Gas, Licht abſtellen. Herdfeuer gut verwahren. Dann den Schutzraum aufſuchen. Hunde ſind in der Wohnung(nicht im Schutzraum) ſo zu verwahren, daß ſie die Kontrollorgane nicht gefährden. Ausnahmen: Bettlägerige Säuglinge verbleiben unter Aufſicht Pflegeperſon in der Wohnung. Geſchäfte und Gaſtſtätten. Wäh⸗ rend des Fliegeralarms Verkauf einſtellen. Die Käufer begeben ſich in den Schutzraum. Wäh⸗ rend der Verdunkelung darauf achten, daß beim Oeffnen dür Türen kein Lichtſtrahl nach außen dringt. Lichtſchleuſen anbringen. Alle Lichtreklamen und Schaufenſterbeleuchtungen ausſchalten. Kraftfahrzeuge während der Verdunkelung Scheinwerfer ſo abblenden, daß nur ein waagrechter 5—8 em langer und 1,5 em brei⸗ ter Ausſchnitt(Schlitz) den Lichtaustritt er⸗ möglicht. Mit abgeblendetem Licht fahren. Schluß⸗ und Bremslichter, ſowie Nummerzei⸗ chen ebenfalls abblenden. Richtungsan⸗ zeiger dürfen benutzt werden. Fahrzeuge der Polizei und Feuerlöſchpolizei fahren mit voller Beleuchtung, rechter Schein⸗ werfer jedoch mit einer grünen Scheibe ver⸗ ſehen. Fahrzeuge der Aerzte desgleichen, jedoch auf dem linken Scheinwerfer ein 3 em breiter ſchwarzer Schrägſtreifen. Entwarnung(hoher Dauerton der Sirene) Schutzraum verlaſſen, Verkehr kann weiter⸗ gehen. Verdunkelung jedoch bleibt. FEC ˙·mͥa... NSK OV. Zur morgigen Verſammlung im „Freiſchütz“ wollen alle Kameraden, Kamera⸗ denfrauen und Kriegereltern erſcheinen. Be⸗ ginn 3 Uhr. Weihnachtsgratifikationen frühzeitig auszahlen In dieſem Jahr wendet ſich wieder der Ein⸗ zelhandel an alle Betriebsführer mit dem Ruf, die Weihnachtsgratifikation ſo früh wie möglich zur Auszahlung zu bringen. Dieſe Bitte iſt begründet, denn die Erfahrungen der letzten Jahre haben es zur Genüge bewieſen, daß durch die Auszahlung der Gratifikation in letzter Stunde ein Sturm auf die Geſchäfte einſetzt, um die Weihnachtseinkäufe zu be⸗ ſorgen. Ganz davon abgeſehen, daß der Käu⸗ fer unter dieſen Umſtänden überhaupt keine Zeit findet, ſeine Geſchenke in Ruhe einzu⸗ kaufen, kann auch der Einzelhandel dieſen Käuferanſturm nur ſehr ſchwer bewältigen. In dieſem Jahr wird ſich dies noch empfind⸗ licher auswirken, da der Einzelhandel bei dem großen Mangel an Kräften nicht mehr die Möglichkeit hat, auf Hilfsperſonal zurückzu⸗ greifen. Es liegt ſowohl im Intereſſe der Käufer, als auch der Verkäufer, dieſer Bitte des Ein⸗ zelhandels unbedingt nachzukommen. Der viel⸗ fach gemachte Hinweis, man könne nicht ſo früh wiſſen, welche Gratifikation für die Ge⸗ folgſchaft vorgeſehen iſt, iſt in jeder Beziehung unbegründet. Denn in der erſten Woche des Dezember beiſpielsweiſe iſt das Geſchäftser⸗ gebnis am Ende des Jahres genau ſo gut zu überſehen wie in der letzten Woche. Wenn man ſich nun gar nicht zu einem früheren Auszah⸗ lungstermin entſchließen kann, dann ſollte man zumindeſt dem Gefolgſchaftsmitglied die Höhe ſeiner Gratifikation angeben, ſo daß es im Voraus diſponieren kann. Neichsleiſtungsſchreiben in Kurzſchrift Das Leiſtungsſchreiben in Kurzſchrift be⸗ ginnt am Sonntag, 27. November, um 9 Uhr in der Schillerſchule. Die Teilnehmer werden gebeten, um 8.45 Uhr anweſend zu ſein. Zuge⸗ laſſen zum Wettſchreiben ſind alle anerkann⸗ ten Kurzſchriftarten. Mitzubringen ſind Tin⸗ tenſtift oder Füllfederhalter und eine Schreib⸗ unterlage(Zeitung). Kranke und einer 0 1 1 . 9 1 9 1 1 1 1 1 —— —— — Das ijt das wahre Geſicht des Juben Es gibt ſo viele Leute— und es gab auch bei uns in den letzten kritiſchen Tagen man⸗ che—, die einander ſo gerne das Märchen vom vanſtändigen Judd“ erzählen, die es gar nicht begreifen konnten und glauben wollen, daß es der internatiunale Jude in ſeiner Geſamt⸗ heit iſt, der uns Deutſche, den einen wie den anderen, ob er ſich ſo oder ſo gibt, haßt, von Grund auf haßt und gegen das ganze deut⸗ ſche Volk all die Gemeinheiten und Nieder⸗ trächtigkeiten erſinnt und ſie auch ausführt. Wie zweckmäßig und heilſam für einen jeden ſelbſt wäre es geweſen, hätte er ſelbſt für ſich, ſeine Familie, für ſeine Eltern und Vorfahren ſich einmal an all das nochmals erinnert, was ihm der Jude alles angetan hat. Er brauchte nicht weit zurück zu denken, nur an die Kriegsjahre, wo es der inter⸗ nationale Jude geweſen iſt, der die Völker auf das deutſche hetzte, der der Schuldige da⸗ ran war und noch heute iſt, daß unſere Väter, Brüder, Freunde und Verwandte ihr Leben geben mußten! Der Jude war es, der das Völ⸗ kermorden verurſachtel Der Jude war es, der uns Deutſche, unſere Kinder nach dem Kriege durch ſeine Blockade zum Verhungern brin⸗ gen wollte! Und noch heute iſt es immer wie- der der Jude, der uns Rohſtoffe und Lebensmittel in aller Welt vor- enthält! Da brauchteſt du und du, Bauers⸗ mann, dich nicht für ihn ins Zeug zu legen, denn du biſt von ihm betrogen und bewuchert worden, du wurdeſt von ihm ausgeſaugt bis auf den letzten Blutstropfen, auch wenn du noch vor nicht zu langer Zeit mit ihm ge⸗ mauſchelt haſt, haſt ihm deutſches Geld hin⸗ getragen und mit dieſem deutſchen Geld hetzt und ſchürt der Jude gegen dich ſelbſt, damit du und deine Söhne in einen Krieg hineinge⸗ riſſen werden ſollen— und für wen— für Alljuda! Auch du, kleiner Spieſersmann, du ſteter Meckerer, brauchſt dich deswegen nicht aufzuregen und herumzuſchwätzen: Dein Quaken gleicht einem Unkenruf in dunkler Nacht, der nicht erhört wird! Was will denn Alljuda! Höre und leſe es, was die„anſtändigen“ Juden in Amerika wollen: Das iſt Judas Mordgeiſt! Der Jude Max Roſenfeld ſagt in ſei⸗ ner in Newyork erſcheinenden Zeitſchrift „New York Daily News“: Er macht den Vorſchlag, Amerika ſoll 10 oder 12 lebenslänglich ver⸗ urteilte Mörder freilaſſen unter der Bedingung, daß ſie Hitler und ſei⸗ ne Umgebung ermorden!“ Das iſt Alljudas Geiſt— oder glaubſt du, daß die anderen Juden beſſer wären als dieſer Jude Roſenfeld! Ihr hättet die Augen aufge⸗ macht, wenn es Alljuda gelungen wäre, über uns Ende September dieſes Jahres einen Krieg zu entfeſſeln! Euer Wahn vom„anſtän⸗ digen Judd“ wäre jäh ausgelöſcht worden! Schaue dir Spanien an, wo der Jude, der Ab⸗ ſchaum der Menſchheit, Kinder, Frauen und Greiſen die Augen ausgeſtochen hat, Hände abgehackt, den Leib aufſchlitzte und welch an⸗ dere Gir ueltaten 00 Beſtien in Menſchenge⸗ ſtalt noch alle in ſchamloſeſter Weiſe verrich⸗ tet haben! Rufe du und du und ein jeder Deutſche es ſich nochmals ins Gedächtnis, was würde aus uns, aus Deutſchland wieder werden, würde es dieſem Untermenſchentum nochmals gelingen, als Fett wieder oben zu ſchwimmen, wie es in, der Syſtemzeit war. Der Jude Roſenfeld hat das geſagt, was das internationale Judentum denkt und was es will! Es will das deutſche Volk vernichten! Auch dich— deshalbſeid wachſam! C Ein Buch als Lebensbegleiter des Menschen In jeder Familie wird heute Ahnen- und Sippenforſchung getrieben. Bei der Zuſam⸗ menſtellung unſerer Ahnen ſtellen ſich aber oft Schwierigkeiten entgegen, da alte Urkunden uſw. vernichtet ſind. Um dieſe Hinderniſſe in Zukunft zu beheben, hat Waldemar Schütz ein Buch„Mein Lebensweg“ verfaßt, das im Verlag Schirmer& Mahlau in Frankfurt a. M. erſchienen iſt. Der gegliederte Aufbau des Werkes macht es möglich, den Lebensweg jedes deutſchen Menſchen für alle Zukunft feſtza⸗ halten. Eng an das Leben des Menſchen an⸗ lehnend, werden alle Abſchnitte des Lebens, ſowie Sippen und Ahnen erfaßt. Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Robert Ley gibt dem Buche folgendes Geleitwort mit auf den Weg: „Die Lebensgeſchichte jedes deutſchen Men⸗ ſchen iſt für die Familien⸗, Ahnen⸗ und Sip⸗ penforſchung von ſolch großer Bedeutung, daß jeder deutſche Menſch beſtrebt ſein ſollte, ſie in allen Lebensabſchnitten auf das genaueſte feſt⸗ zulegen. Die von dem Junker der Ordensburg. Waldemar Schütz. in dem Buch„Mein Le⸗ bensweg“ geſchaffene Lebenschronik iſt beſtens geeignet, die Lebensgeſchichte jedes Menſchen feſtzuhalten. So wünſche ich, daß dieſes Buch zum Lebensbegleiter jedes deutſchen Menſchen wird, gez. Dr. R. Ley“. Mahnung an alle Kausfrauen! Die Sommermonate ſind nun endgültig vor⸗ über und der Winter hält ſeinen Einzug. Mit Beginn dieſer kalten Monate wird beſtimmt überall in den Familien wieder mehr Fleiſch gegeſſen. Haben Sie als Hausfrau da eigent⸗ lich ſchon daran gedacht, daß die hierbei an⸗ fallenden, für Sie nicht verwendbaren Kno⸗ chenabfälle dem Staate Deviſen ſparen hel⸗ fen? Wiſſen Sie auch, daß dieſe Knochen von unſerer Schuljugend geſammelt werden? Ge⸗ genüber dem Sommerhalbjahr laſſen ſich doch dieſe Knochen jetzt ohne Mühe aufbewahren, bis ſie von einem Jungen oder Mädel zur Schule mitgenommen werden. Fragen Sie ein⸗ mal einen Jungen, warum er überhaupt Kno⸗ chen ſammelt. Er wird Ihnen beſtimmt er⸗ zählen, daß aus dieſem Rohprodukt recht viel hergeſtellt wird, wie Seife, Stearin, Leim, Pech, Knochenfett, Hühnerfutter und noch vie⸗ les andere mehr. Der Junge oder das Mädel iſt ſich, wie ein Erwachſener, ſchon voll und ganz der Wichtigkeit der Knochen bewußt. Es ergeht daher gerade an Sie die dringende Bitte, die Jugend in dieſer Hinſicht tatkräftigſt zu unterſtützen. Es iſt dies auch für ſie von erzieheriſcher Bedeutung, wenn ſie beizeiten angehalten wird, dieſe für uns ſo wichtigen Rohſtoffe zu beachten. Bei dieſer Gelegenheit muß auch immer wieder auf die anderen kleineren und größeren Abfälle des Haushaltes hingewieſen werden. Speziell für die Küchenabfälle intereſſiert ſich das Ernährungshilfswerk der NS-Volkswohl⸗ fahrt für ſeine recht umfangreichen Schweine⸗ mäſtereien. Für Altpapier, Alteiſen, Alt⸗ metall, Lumpen, Felle, Gummi uſw. iſt der jeweilige Altmaterlalſammler zuſtänsig. Sil⸗ berpapier, Staniol, Zinntuben und dergl., was für Sie Kleinigkeiten bedeuten, wird monat⸗ lich einmal von der Hitlerjugend und dem Jungvolk geſammelt. Wenn ſich jeder Volksgenoſſe bewußt iſt, daß alles Altmaterial verwendbar und von Bedeutung iſt, ſind wir unſerem großen Ziele, der Rohſtoffreiheit des deutſchen Volkes, um einen beträchtlichen Schritt näher gekommen. Guter Stand der Winterſaalen Ueberall die Winterſaat gut aufgelaufen Die Nopemberſtürme gehen über Berg und Tal. Vor Tagen noch, als die Sonne mit mil⸗ dem Schein über der Landſchaft ſchien und ſie in ſchönſter Herbſtpracht erſtehen ließ, fiel es am deutlichſten auf, wie gut die junge Saat ſteht. Im Vergleich zu anderen Landesteilen konnte von ſachverſtändiger Seite feſtgeſtellt werden, daß bei uns in Heſſen ähnlich wie im Badener Land und in Schwaben die Saa⸗ ten recht gut ſtehen. Am beſten gedeiht bei uns der Winterraps. Ihm ſehr nahe kommt die Wintergerſte. Etwas geringer, aber immer noch gut ſtehen Winterroggen, Winterrübſen und Klee; dann folgt Winterweizen. Erfreulicher⸗ weiſe ſind bis jetzt Schäden durch Feldmäuſe oder Schnecken nicht feſtzuſtellen. * Ausſtellung„Ewiges Volk“ auch in Frankfurt a. M. Vom 15. Februar bis 19. März nächſten Jahres wird die große Reichsſchau des Deutſchen Hygiene-Muſeums Dresden„Ewiges Volk“ auch auf dem Frank⸗ furter Ausſtellungsgelände gezeigt werden. Nach völlig neuen Entwürfen iſt das Aus⸗ ſtellungsgut, das ſechs Eiſenbahnwagen füllt, unter Leitung von Prof. Dr. Ph. Pakheiſer, dem Hauptſtellenleiter der Reichsleitung im Hauptamt für Volksgeſundheit der RS Ap, in den Werkſtätten des Deutſchen Hygiene⸗ Muſeums geſchaffen worden. Die Ausſtellang wird dazu beitragen die Grundlagen der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Geſundheits- und Raſſen⸗ politik in einprägſamer Form vor Augen zu führen. Sie ſoll uns mahnen und verpflichten. das vom Führer geſteckte Ziel, ein geſundes, ewiges Volk zu ſchaffen, zu verwirklichen. Die Wehrmacht ſoll Vorbild im Straßenverkehr ſein. Um alle Maß⸗ nahmen zur Hebung der Verkehrszucht inner⸗ halb der Wehrmacht beſonders zu unterſtüt⸗ zen, iſt der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei gebeten worden, die Polizei⸗ dienſtſtellen anzuweiſen, jede von der Polizei⸗ feſtgeſtellte Uebertretung der Verkehrsbeſtim⸗ mungen durch Wehrmachtsangehörige unver⸗ züglich dem Wehrkreiskommando uſw. zur wei⸗ teren Verfolgung anzuzeigen. Wie das Ober⸗ kommando der Wehrmacht ferner bekanntgibt. muß das vorbildliche Verhalten im Straßen⸗ verkehr und richtiges und beſonders rückſichts⸗ volles Fahren erreicht werden, daß kein Fah⸗ rer eines Wehrmachtsfahrzeuges der Polizei Anlaß zum Einſchreiten gibt. Erfahrungen der Polizeibeamten werden für die Praxis nutzbar ge⸗ macht. Auf Anordnung des Reichsführers SS und Chefs der deutſchen Polizei veranſtal⸗ tet der Kameradſchaftsbund Deutſcher Polizei⸗ beamten ein intereſſantes Preisausſchreiben. Es ſoll Gelegenheit bieten, die von den Be⸗ amten der Ordnungs⸗ und Sicherheitspolizei im praktiſchen Dienſt gewonnenen Erfahrungen für die Geſamtheit nutzbar zu machen. und die ſchriftſtelleriſch und zeichneriſch befähigten An⸗ gehörigen der deutſchen Polizei zur Mitarbeit an der im Auftrage des Reichsführers SS herausgegebenen Zeitſchrift„Die deutſche Po⸗ FTangſam wird es Weihnachten Um die Schaufenſter, in denen Kinderſpiel⸗ zeug liegt, ſammeln ſich in Scharen die gro⸗ ßen und kleinen Zuſchauer und betrachten all oͤie bunten, die glitzernden und ſtrahlend er⸗ leuchteten Dinge, die jetzt ihre Anziehungs⸗ kraft wie ſonſt nie im ganzen Jahr ausüben. So mancher macht ſich auch Gedanken darüber, wie dieſe Dinge hergeſtellt werden, woher ſie kommen und woraus ſie wohl gemacht ſind. In langen. ſchmalen Kiſtchen ſtehen die Kerzen im Schaufenſter und im Ladeninnern, die dazu beſtimmt ſind, am Heiligen Abend und den Abenden nachher— in der Regel bis zum Neuen Jahr— den Raum zu beleuch⸗ ten. in dem Weihnachten gefeiert wird. Viele Arten von ſolchen Kerzen gibt es, kleinere, größere, ſchmale, dicke, rote, grüne, weiße und gelbe. Für jeden Geſchmack iſt geſorgt, für jede Freude am Bunten und Glänzenden. Die meiſten Kerzen werden von ſinnreich erdachten Maſchinen in großen Betrieben her⸗ geſtellt. Viele Tauſende werden jede Stunde fertig und von Verpackungsmaſchinen gezählt und verſandfertig gemacht. Zu Weihnachten wird viel von dieſen Lichtern umgeſetzt, die einſt die einzige Beleuchtungsquelle bildeten, bis ſie ſchließlich vom Petroleum und dann von Gas und Elektrizität abgelöſt wurden. Heute iſt Kerzenbeleuchtung, auch vom Weih⸗ nachtsfeſt abgeſehen, nur noch ſelten anzutref⸗ fen. Man nimmt eine Kerze, wenn man in den Keller geht, man hält ſich eine ſchöne, große Wachskerze zu Hauſe, um ſeine Zigarre daran anzuzünden und ſeinen Gäſten das ewige Streichholzanſtecken zu erſparen. Daß außerdem ein Abendeſſen bei Kerzenſchein einen beſonders ſtimmungsvollen Anſtrich hat, braucht nicht beſonders betont zu wer⸗ ſikahende, wie ſie da und dort veranſtaltet werden, wo Künſtler in hiſtoriſchen Koſtümen bei Kerzenſchein muſizieren, und an ein paar ähnliche Gelegenheiten, und man hat damit wohl ſo ziemlich die meiſten Möglichkeiten er⸗ ſchöpft, die es für Kerzen und Kerzenbeleuch⸗ tung heute noch gibt. Wohl die meiſten Kerzen werden aus Stearin gemacht, nur ein Bruchteil aus ech⸗ tem Bienenwachs. Aber die letzteren haben ihre beſonderen Liebhaber. Das kann nicht verwundern. Denn echte Wachskerzen haben nicht nur ein wunderbares Aroma, das ein wenig an den Geruch von Honig erinnert, ſie haben auch eine lange und ruhmreiche Ge⸗ ſchichte. Bis vor etwa hundert Jahren gab es ausſchließlich Wachs⸗ und Talgkerzen. Die echten Wachskerzen ſind nie billig geweſen, es hat Zeiten gegeben, wo ſie ſogar ſehr teuer geweſen ſind, und wenn in früheren Jahr⸗ hunderten einmal ein ausnehmend ſchlechtes Bienenfahr war, dann hat man ſchwer dafür blechen müſſen. Es hat Zeiten gegeben. in denen ſich Kirchen und Klöſter eigene Bienen⸗ zuchten auschließlich zum Sweck der Wachs⸗ gewinnung für die Kerzenherſtellung hielten. Der Honig war dabei ſozuſagen Nebenpro⸗ dukt. Auch heute erfreuen ſich gerade bei den Weihnachtsbaumkerzen die echten Wachsker⸗ zen noch großer Beliebtheit, obwohl natürlich auch oͤie anderen Kerzen nicht unter Mangel an Nachfrage zu leiden haben. Aber die klei⸗ nen, für dieſen Zweck meiſt gelben Kerzchen verbreiten einen beſonders wundervollen Duft, eine beſonders zauberhafte Stimmung. Wenn ihr warmer Schein in alle Ecken dringt und ſich in erwartungsvollen und ſeligen Kin⸗ deraugen ſpiegelt, dann klingt uralte Ver⸗ den, Man denke noch an die hiſtoriſchen Mu⸗ J heißung auf. Jetzt it es Zeit Der letzte Nopemberſonntag iſt der erſte Adventsſonntag. Vorüber ſind dann die grauen Tage der Trauer, vorüber alle Toten⸗ klage. Mit dem erſten Licht auf dem Advents⸗ kranz beginnt die Märchenzeit deutſcher Weih⸗ nacht, beginnt die Freude auf das ſchönſte Feſt. Jetzt iſt es Zeit, Junge, daß du dein Baſtelzeug hervorſuchſt und an ſelbſtgefertigte Geſchenke denkſt; denn das ſind die ſchönſten. Jetzt iſt es Zeit, mein Mädel, die Finger fleißig zu rühren 1 5 und Stricken und Schneidern und Flicken; denn Fleiß ziert ein deutſches Mädel, und was man ſelbſt ar⸗ beitete, erfreut zu Weihnachten beide, die Geberin und den Beſchenkten. Jetzt iſt es aber auch Zeit, daß die Weihnachtsan gebote herauskommen, daß in Anzeigen fürun⸗ ſere heimiſchen Geſſchäfte geworben wird, die ſich eindeckten, ihre Lager füllten, ihren Kunden alles zu bieten, was das Herz begehrt. Jetzt iſt es Zeit, daß die Druckſachen hinausflattern mit der freundlichen Einladung, zeitig zu wählen; denn wer die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual, und drängt zuletzt die Zeit, trifft man zumeiſt doch nicht das Rechte. Ja, jetzt iſt es Zeit, an den Kunden heranzutreten. Er will beraten ſein, er iſt dankbar dafür, und wer's am beſten tut, der wird mit dem Weihnachtsgeſchäft zufrieden ſein. lizei“ heranzuziehen. Jeder Polizeibeamte kann ſich an jeder der vier geſtellten Aufgaben be⸗ teiligen, die folgende Fragen behandeln: 1. Ein intereſſantes Erlebnis aus meiner Poli⸗ zeidienſtzeit; 2. Welche Vorſchläge machen Sie als Polizeibeamter zur Bewältigung des in Zukunft zu erwartenden großen Verkehrs? (Volkswagen, Verkehrsregelung, Parkplätze, Unfallverhütung uſw.); 3. Kann man Krimi⸗ nalbeamter ſein, ohne Kriminaliſt zu ſein? 4. Ein Erlebnis aus der Polizei in ſelbſtge⸗ zeichneten Bildern. Der erſte Preis beſteht aus einem Bild des Reichsführers SS mit eigenhändiger Unterſchrift, und einem 14⸗ tägigen Ferienaufenthalt. Die Ernennungsurkunde des Beamten auf Zeit Nach 8 27 des Deutſchen Beamtengeſetzes wird das Beamtenverhältnis durch Aushän⸗ digung einer Ernennungsurkunde begründet, in der die Worte„unter Berufung in das Be⸗ amtenverhältnis“ enthalten ſind. Wer keine ſolche Urkunde erhalten hat, iſt nicht Beamter im Sinne dieſes Geſetzes. Um den Schwierig⸗ keiten zu begegnen, die ſich manchmal, haupt⸗ ſächlich bei den Gemeinden bezüglich der Aus⸗ händigung der Ernennungsurkunden ergeben haben, ſieht die neue Durchführungsverord⸗ nung eine Uebergangszeit vor, indem ſie be⸗ ſtimmt, daß die Amtszeit eines Beamten auf Zeit, der eine vorſchriftsmäßige Ernennungs⸗ urkunde erſt nach ſeinem Antritt, ſpäteſtens aber am 31. 12. 1938 erhalten hat, mit dem Zeitpunkte ſeines Amtsantritts beginnt. Läuft die Amtszeit eines Beamten auf Zeit ab und wird das Amt weitergeführt, ſo iſt das Be⸗ amtenverhältnis nicht unterbrochen, es bedarf alſo keiner neuen Ernennungsurkunde. Mehr Sparſamkeit im Holzver⸗ brauch. Wir leben heute im Zeichen des Vierjahresplanes. Holz iſt Rohſtoff. Es wird nicht nur zur Holzverarbeitung oder als Bau⸗ und Nutzholz gebraucht, ſondern wir ſtellen auch Papier, Zucker(I) und Holzgas daraus her. Darum ſollen wir Holz nicht ſinnlos ver⸗ feuern(wie früher, wo man ganze Klötze in den Ofen ſteckte, um im Winter die Stube ſchön warm machen), ſondern es nur als An⸗ feuerholz verwenden. Es genügt nicht, daß wir ſolche Hinweiſe in der Zeitung oder auf Plakaten leſen, wir müſſen auch volkswirt⸗ ſchaftlich handeln. Heute, wo es gilt, alle Kräfte mobil zu machen, iſt es Pflicht jedes einzelnen, an der Durchführung der getrof⸗ fenen Maßnahmen reſtlos mitzuarbeiten. Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.] Wie wird das Wetter? Temperaturen über dem jahres⸗ zeitlichen Durchſchnitt Mit der vom Atlantik ausgehenden lebhaf⸗ ten Wirbeltätigkeit ſetzt ſich auch bei uns die ſehr wechſelhafte und unbeſtändige Witterung fort. Die Temperaturen werden ſchwanken, lich im allgemeinen über dem jahreszeitlichen Durchſchnitt halten. Samstag: Wechſelhaft mit verbreileten Niederſchlägen, lebhafte bis kräftige Winde über Südweſt bis Weſt, Temperaturen wenig verändert. Die Ausſichten für Sonntag: Noch im⸗ mer unruhiges und wechſelhaftes Wetter mit Neigung zu Niederſchlägen. e 0 105 in⸗ dt, d 1 El * be 17 0 N Uf 15 N t Nr. 48 Sonntag, den 27. November 1938 Hduents zeit Wenn die Natur den Atem anhält, wenn draußen alles ſtill und ruhig geworden iſt, wenn es am frühen Nachmittag ſchon dunkelt und blaue Nebel aufziehen— wenn das Wunder des Sterbens und Werdens in uns lebendig wird— dann kommen wohl auch in unſentimentalen Menſchen Stimmungen auf, die das Familienleben und das Beiſammen⸗ ſein mit vertrauten Menſchen wertvoll machen und Glücksempfindungen auslöſen. In dieſe Jahreszeit fällt der 1. Advent— das Warten auf das Weihnachtsfeſt. Glückliche Menſchen, die dieſen Zauber noch in ſich aufzunehmen vermögen, die nicht nur auf den Heiligen Abend warten, weil er ihnen die Erfüllung ihter Wünſche verſpricht. Menſchen, die den Stimmungsgehalt und ſeine aufbauende ſeeliſche Kraft dieſer Tage erkennen und ſie mit aller Herzenswärme ge⸗ ſtalten zu Stunden, die für immer unvergeß⸗ ſic bleiben werden. Stunden, in denen man f ſelbſt und ſeine Liebſten tiefer ſpürt als m Getriebe des Alltags, weil wir erkennen, daß unſer beſtes Teil in ihnen verankert liegt. und daß auch ſie uns ihr Beſtes anver⸗ trauen und ſchenken. Gibt es etwas Schöneres, als den ruhigen Kerzenſchimmer, den der Adventskranz ver⸗ klärend auf ihre Geſichter legt, gleichſam, als müſſe auch er bekennen, daß es hell in unſeren Seelen geworden iſt? Adventszeit kann es in 12 Hauſe geben, in dem eine Frau Mut⸗ er und Hüterin iſt. Ihre wärmende glau⸗ bende Kraft ſiegt über alle Einwendungen, der Stern von Bethlehem leuchtet auf ihrem Weg und zeichnet ihn vor. Niemand aus dem Familienkreiſe wird ſich an dieſen Abenden ihr entziehen. Sei es, daß ſie das Thema auf den Sinn der heiligen Nacht lenkt, ſei es, daß ſie über die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes vorlieſt. Immer werden ſich Ausſprachen, die vom nüchternen Alltag fortführen, daraus er⸗ geben. In dem Wunſche nach frommer Gläu⸗ bigkeit und Erlöſung der Welt, nach Liebe und Menſchlichkeit, entſteht eine feine zarte Atmoſphäre der Verinnerlichung, die dem kulturellen Aufbau des Familienlebens un⸗ endlich viel zu ſchenken vermag. Die beleſene rau ſchürft auch wohl noch 5 in der eihnachtsweisheit. Für ſie wird das Bild im Herzen nicht verlöſcht durch das Wiſſen, daß ſchon vor vielen tauſend Jahren unſere 1 Vorfahren das Weihnachtsfeſt 11 5 als Feſt der Winterſonnenwende, als eſt der Liebe und des Verzeihens, auf dem alles verbrannt wurde, was nicht lebensfähig war, Feſte wurden immer von den Völkern ſelbſt gemacht. ſie ſind von zäher Lebensdauer, der auch veränderte Religionen und Kulturen nichts anzuhaben vermögen. Mit der Ein⸗ führung des Chriſtentums in Deutſchland 5 man dem Volk neue Feſte, die in Wirk⸗ ichkeit nichs anderes als ihre alten heidniſchen Feſte waren, nur überdeckt von einem anders gearteten Rankenwerk. Wir ſagen ſo oft. die ſchnelle Gegenwart läßt keine Zeit zur Beſinnlichkeit— das iſt ein Ausweichen vor ſich ſelbſt, das in dieſen ſchönen Wochen keine Gültigkeit hat— wir können und wollen den Zauber des Advent auskoſten und genießen im beſten Sinne, in⸗ N 71 D N 22 e—— d 8 N I A e * 752 2„5 ö ö 77 8 FF. A— Foto Aufsberg e Erſtes Leuchlen Wir müſſen ein Cichiklein enkzünden — ankunflsbereit. Soll uns mil dem Jeſiglanz verbinden Der heiligen Weihnachtszeit. Wir müſſen ein Cichklein enlzünden — flammenſiell. Soll uns das Wunder verkünden. Erleuchlen den ewigen Quell. CCC ͤ wdddddddpGGGꝙðꝓßCCCõõõõõã²ðùé ͤ v0 dem wir ihn 8 werden laſſen in uns und unſeren Lieben. Haben wir Kinder im Hauſe, ſo gehört ihnen dieſe Zeit in doppeltem Sinne. Für ſie iſt Advent noch kein Begriff, der innere Sammlung gibt, für ſie iſt es ein atemloſes, Herzklopfen bereitendes Warten auf die Wunder der Heiligen Nacht. Fieberhaft ſchla⸗ fen ſie ein, erwartungsvoll und voller Span⸗ nungen erwachen ſie am nächſten Tage— ihr erſter Weg gilt dem Kalender, von dem wie⸗ der eine Vierundzwanzigſtundenzahl im Weltall verſchwindet. Das Märchen blüht auf, entfaltet ſeine ſchöpferiſche und phantaſie⸗ beflügelte Macht. Keine deutſche Mutter, die ihren Kindern nicht die Märchen ihrer eige⸗ nen Jugend lebendig macht. Welche Wonnen enthalten die Stunden, in denen ſie Märchen erzählt oder vorlieſt, während die Kleinen mit glühenden Wangen über ihren Handar⸗ beiten und Baſteleien ſitzen, die zum Feſt Ge⸗ ſchenk für Mutter und Vater, Bruder und Schweſter, Onkel und Tante ſein ſollen. Ge⸗ heimnis liegt über allem. Auch wenn Mutter vom erſten Tage an wußte, daß Klein⸗Gretel die blauen Topflappen für ſie ſtrickt— was tut's? Selig dieſes Kinderland, zu dem nur Auserwählte unter uns Erwachſenen Zutritt haben: Mütter. In dieſem Kinderland, das man auch Wunderland nennen könnte, wird geklebt, geſtickt, gebaſtelt, gehämmert, bis mit ſanftem Druck Feierabend geboten wird. Dann bekommen noch raſch die kleinen Lecker⸗ mäulchen ein Pfefferkuchenpflaſter, damit der Plappermund ſich endlich ſchließen möge, und erquickender Schlaf die erregten Gemüter gü⸗ 29 hinüberführt ins Traumland, in dem der eihnachtsmann ſich mit dem Chriſtkind ein Treffen gibt, in dem es Engel und Feen und Lichter und goldene Haare gibt und Ruten für böſe Kinder. Advent! Wie wir ihm auch begegnen, er wird immer ein menſchliches Suchen nach Weite und Unendlichkeit in ſich ſchließen. Sehnſucht wecken nach Menſchen, die ſich ver⸗ ſtehen, immer wird er Herzen und Türen öffnen. an die geklopft wird— und iſt nicht doch zuletzt alles Sehnſucht nach Gott, ſeiner Unendlichkeit, Reinheit und 15 8 80 Weihnachten beginnt Iſt es nicht wirklich ſo, daß Weihnachten eigentlich ſchon mit dem 1. Advent beginnt? An dieſem Tage ſtrahlen uns zum erſtenmal die Kinderaugen in heißem Jubel entgegen, an ſeinem ſchönen ſtillen Nachmittag findet die Familie ſich erſtmalig in vertrautem Ge⸗ —— zuſammen, das abwegig von dem des tags iſt. Und wenn die erſte Adventswoche beginnt, müſſen wir Hausfrauen und Mütter auch bereits von der praktiſchen Seite das Weihnachtsfeſt einſchalten. Denn wo kämen wir hin, wollten wir alles für die letzten acht Tage aufſparen! Nicht auszudenken wäre die Hetzjagd und die, ſeien wir ehrlich, Abſchinde⸗ rei, die wir den armen Verkäuferinnen in den Geſchäften damit zumuten, die doch ohnehin durch alle Saumſeligen faſt über ihre Kräfte beanſprucht werden. Am beſten iſt es, wenn wir unſer Notizbüchlein hervorholen und ſorgſam einteilen, was in jeder der vier Ad⸗ ventswochen zu tun iſt Da gibt es noch einen oder zwei Tage. es muß ge; backen werden, es ſollen Puppenkleider ge⸗ näht, geſtrickt und gehäkelt werden, denn die angefangenen Handarbeiten 9 leichfalls nicht erſt in letzter Minute fertig ſein. Und dann die Geſchenke! Der Einkauf! Die mit dem Herzen ſchenkende Frau hat natürlich ſchon lange die Wünſche ihrer Lieben im Ge⸗ ſpräch aufgefangen und notiert, ſie wird un⸗ ſchwer die rechte Wahl treffen. Wer noch nicht 1 weit iſt, der lauſche in dieſen Tagen auf ie unbewußt fallenden Wünſche in der häus⸗ lichen, verwandten und befreundeten Um⸗ gebung— er wird ſtaunen, wie oft und leicht ein Wunſch geäußert wird, ſo daß wir uns weder den Kopf zerbrechen, noch etwas ſchen⸗ ken müſſen, was nachher keine Freude aus⸗ löſt. Hat man alle e beieinander, macht man einen Koſtenanſchlag— das iſt wichtig— denn unſer Geldbeutel muß ſich den Wünſchen anpaſſen, ſonſt gibt es Kata⸗ ſtrophen, und die wollen wir gerade im Weihnachtsmonat vermeiden. Gut iſt es auch, wenn man rechtzeitig das Feſteſſen zuſam⸗ menſtellt, und das Wirtſchaftsgeld ſo ein⸗ teilt, daß es den Anforderungen ſtandhält— das heißt, in der Woche wird jetzt no mehr geſpart als ſonſt. Wer rechtzeitig anfängt, wird das ſchönſte Feſt erleben, deſſen darf er gewiß ſein. Denn Spannung und Erwartung ſind nicht das Gleiche wie fiebernde Hetzjagd. „Darum iſt Geben ſeliger als nehmen“! Wirklich, wenn wir es uns recht überlegen: gibt es einen Menſchen auf der Welt, der nicht das Geben dem Nehmen myſtager würde, der nicht lieber ſchenkte als empfinge? Und doch verlangt beides, das Schenken und das Empfangen, eine gewiſſe Begabung. Viele müſſen erſt lernen, ſich zu freuen, ohne fal⸗ ſchen Stolz einfach anzunehmen, und viele müſſen lernen, ſo zu geben, daß dem anderen das Nehmen leicht gemacht wird. Es gibt Menſchen, die gar keine Mühe ha⸗ ben, um herauszufinden, womit ſie ihren Lie⸗ ben eine Freude machen können, denn ſie haben einen geheimen Sack, in dem ſie alle die Wünſche geſammeſt haben. die ſo im Laufe der Monate über die Lippen ihrer Umgebung gekommen ſind und die im Rahmen des Mög⸗ lichen liegen. Von dieſen Menſchen müſſen wir anderen das Schenken lernen. Wir müſſen lernen, daß es faſt niemals auf den Geldeswert einer Sache ankommt, ſondern nur auf das Maß an Liebe, das dafür aufgewandt wurde. Daß nur die Phantaſie des Gebenden, nur ſeine Bemühungen, ſein Nachdenken dem Ge⸗ ſchenk jenen Glanz verleihen, der es erfreulich und reif zum Abnehmen macht. Und wenn wir alle ſo das Schenken gelernt haben, dann wird das Nehmen gar kein Pro⸗ blem mehr ſein. Denn wirklich annehmen, wirklich ſich freuen und es dem anderen auf gute Weiſe zeigen, kann ja eigentlich auch nur der, der weiß, was Schenken heißt. Geben und Nehmen muß mit Heiterkeit, Grazie, Offenheit und Takt geſchehen. Leicht, nicht gewichtig, fröhlich und nicht er⸗ füllt von der Größe unſeres Opfers müſſen wir die Gabe in die Hände des anderen le⸗ 8 alle unſere Freude muß aus unſeren ugen leuchten. Und e ſollen wir mit der unbeſchämten 907 chkeit, mit der ge⸗ rührten Freude eines Kindes, nur achtend der Phantaſie und nicht des Geldwertes. Denn wenn Geben ſeliger iſt als Nehmen, ſollten wir dem Geber nicht in ſeine Seligkeit pfuſchen, ein andermal eden auch wir der Gebende ſein. K. eee ae —— — e 5 — 8 —— —— — ——— Sr ee —— — ——— e e eee 13 a er * * — — ecke 1 Sturmflut auf der Hallig Von Herbert Südekum Auf den nordfrieſiſchen Inſeln läuteten die Glocken Wieder ſchrien ſie ihre Warnrufe über das Wattenmeer hin. um den Hallig⸗ leuten die drohende Gefahr zu melden. Ein harter Wind wehte Er trug den zit⸗ ternden Schall über die drängenden Wellen bis nach Kleenhörn. der fernſten der Halli⸗ gen Harro Krey reckte ſich horchend auf. Schwach nur trafen die wimmernden Töne ſein Ohr. Dann wandte er ſich um Seine alte Mutter war bei ihm Sie ſchichtete den getrockneten Kuhdung auf eine Karre, auf der er das wertvolle Hetzmaterſal die Warft hinauf in den Schuppen transportierte. „Hörſt die Glocken Mutter?“ rief Harro. Die Alte ſchob das Kopftuch von den Oh⸗ ren und horchte. Endlich nickte ſie.„Noch dreſ Karren. Jung. dann ſind wir fertig!“ Harro blickte über das kleine niedrige Ei⸗ land Außer ſeiner waren noch zwei Warf⸗ ten da. Seine war die höchſte und lag mit⸗ ten auf der Hallig Die anderen erhohen ſich nahe dem flachen Strand, eine rechts und die andere links van der ſeinen Drüben hauſte Bruder Ulf Der war ihm bitter gram. Es beſtand keine Feindſchaft zwiſchen ihnen, aber ſie ſahen aneinander vorbei. und ſeit⸗ dem Ulf die alte Fiſcherkate da bezogen hatte, war er nicht ein einziges Mal wieder ins Elternhaus gekommen Und marum? Harro wandte ſich ab und ſah nach der dritten Warft hin Dort wohnte Ebba Karſten, die junge Witfrau. Er fuhr ſich gedankenvoll über die Stirn. Wenn die Inſelglocken vor dem„blanken Hans“ warnten, war es auf Kleenhörn üh⸗ lich, daß alle Halligleute auf die hohe und feſte Mittelwerft kamen, um hier gemeinſam das Ende des Unmetters abzuwarten. Kreys Haus war geräumig und ein ſtarkes Boll⸗ werk gegen Flut und Sturm Hier erreichten die Wogen ſelten die Höhe des Werfthügels. und vergeblich umtoſten ſelbſt Orkane die Mauern des Anweſens. Am Stamm einer der alten Eichen vor Kreys Haus hing eine Eiſenplatte. Bei dro⸗ hender Waſſernot ſchlun man mit einem Holzhammer dagegen Dann hallten laute Gonaſchläge über das Eiland. um jeden zur ſchutzbietenden Einkehr zu laden. Vor gut einer Jahresfriſt war das zum letzten Mal nötig geweſen Bis dahin war nie einer aus⸗ geblieben. Die Fiſchersleute Thießen waren gekommen und die alte Wieb Dörten und auch Ebba. Aber von dieſen war jetzt nur noch Ebba auf Kleenhörn, und in Thießens Kate wohnte Bruder Ulf. Und inzwiſchen war Ebbas Trauerjahr um Holgar Karſten abgelaufen, der droben in Skagen ſein See⸗ mannsgrab gefunden hatte. Und inzwiſchen waren Ulf und Harro Rivalen geworden, und Ebba batte ſich gekränet zurückgezogen. Harro zuckte zuſommen.„Ob ſie wohl kom⸗ men, wenn die Sturmflut da iſt?“ fragte er nun die Mutter. „Mußt ſie rufen, Jung!“ Er verſtand was ſie meinte.„Ja, das will ich.“ ſagte er und half ihr wieder beim Auf⸗ laden des Brennmaterials. Als er die Karre anſchob. wandte er ſich noch einmal um:„Es kann heute ſchlimm werden mit dem Wetter, das Watt iſt ſchon ganz ſchaumig!“ Er fühlte plötzlich eine ſeltſame Unruhe in ſich. In keuchender Haſt ſchob er die Karre den Warftweg hinan lud ihre Laſt oben eilig ab und rannte gleich wieder zurück Nach einer Viertelſtunde war die letzte Fuhre geladen. Als er ſie in den kleinen Schuppen gefahren hatte, ſchleppte er aus dem Keller Sandfäcke vor das Haus. um ſie vor den Stalltüren zu feſten Wänden aufzutürmen. Inzwiſchen war der Wind heulender Sturm geworden. am Himmel jagten ſchwarze Wol⸗ ken heran, immer wütender brauſte der Wel⸗ lenſchlag vom Strand herüber. Harros Geſicht war todernſt. Er ſah, daß drüben Bruder Ulf ebenfalls Sandſäcke vor ſeinen Türen aufſtapelte Da trat er unter die Eichen und ſchlug den Holzhammer gegen die Eiſenplatte. Zehn-, zwölfmal ſchlug er. immer ſchneller, immer mächtiger. Er machte eine Pauſe und ſpähte noch Ebba aus Aber auf deren Warft rührte ſich nichts Da ſchlug er wieder gegen die Eiſenplatte, daß es dröh⸗ nend durch den Sturm klang Als er ins Haus trat, war es dunkel ge⸗ worden„Sie kommen nicht!“ ſagte er ton⸗ los zu ſeiner Mutter, die beim Anzünden der Lampe war und ſchon die Fenſterläden ge⸗ ſchloſſen hatte. Mutter Krey ſchüttelte den weißen Kopf. faſſungslos über den Unverſtand und Trotz der Jugend„Mußt ſie holen!“ riet ſie dann. „Mußt ſie holen, Jung!“ Er trat wieder vor die Tür hinaus. Die Flut überſchwemmte ſchon das flache Eiland. Er hörte das Grollen der Wogen immer näher Der Sturm riß wütend an den kah⸗ len Bäumen Das Dunkel ſenkte ſich tiefer und tiefer Plötzlich klatſchten die erſten Wel— len zornig gegen den Fuß ſeiner Warft In dieſem Augenblick ruckte Harro in jähem Entſchluß zuſammen Er ſchlug den Kraoen ſeiner Windiappe hoch und zog die Mütze feſter Dann ſtürmte er trotzig in das tobende Wetter hinaus nach Ebba Karſtens Kate! Es war ein häßlicher Weg die Flut ſtand ſchon kniehoch zwiſchen den Warften, und der Sturm peitſchte ihn mit eiſigem Giſcht. Aber was focht ihn das an? „Ebba!“ rief er, als er die niedrige Kate betrat.„Ebba!“ Keine Antwort Er tappte über den dunk⸗ len Flur und ſuchte ſie in Stube und Küche. Da ſtolperte er die enge Treppe hinan auf den Boden Hinter dem Schornſtein fand er Ebba neben einer Windtampe ſitzen Aengſt⸗ lich ſtarrte ſie ihn an.„Harro, du— d Warum kommſt du?“ Er lächelt mühſam„Ich will dich holen. Ebba Du kannſt nicht hier bleiben!“ Sie ſchüttelte den Kopf und ſtrich ſich die flachsblonden Haarſträhnen aus der Stirn. „Ich habe Streit zwiſchen Ulf und dich ge⸗ gebracht.“ ſaate ſie leiſe,„ich will nicht auf deine Warft!“ „Harro fuhr auf:„Seſ kein Trotzkopf, Eb⸗ ba! Willſt du hier ertrinken?“ Plötzlich griff er ihre Arme um ſie mit hartem Ruck aus der Schornſteinecke zu zie⸗ hen„Ich will nicht daß dich der„blanke Hans' hier holt hörſt du?“ Sie keuchte und ſtemmte ſich zitternd zurück Aber er hielt feſt. und mit einem Male warf er ſie auf ſefne Arme um ſie aus dem gefährdeten Haus nach ſeſner Warft hinüberzutragen. Wie wütend der Sturm ſetzt war! Wie wild die eiskalte Flut! Wie tief das Dunkel! Doch Harro ſtolperte ohne Zögern mit ſeiner Laſt hindurch Meterhoch umguraelte ihn jetzt das Waſſer. Die Wogen riſſen, der Sturm veitſchte der Giſcht ſpritzte Aber drü⸗ ben auf der rettenden Warft hatt Mutter Krey einen Fenſterladen geöffnet und die megweiſende Windlampe aufgeſtellt. Das ſchützte vor dem Abirren So kämpfte ſich Harro binüher, und als er endlich am Fuße ſeiner Warft anlangte, lachte er auf Ebba hatte ihren Widerſtand länaſt aufgegeben und ihr Geſicht ſammernd in den Armen verara⸗ ben. Jetzt preßte er ihren Kapf gegen ſeine Bruſt.„Ebba!“ rief er.„Dummes, liebes Mädel!“ Triefend und ausgepumpt ſchleppte er ſie den Warfthſigel hinan Mutter Kren hielt die Tir offen„Da. Mutter.“ rief er befreit.„die laſſen wir ſetzt nicht wieder raus!“ In der Stube ſank Ebba auf einem Stuhl nieder. Sie war bleich und weinte Harro hüllte ſie beſorgt in eine Decke„Gib ihr trockene Kleſder, Mutter,“ ſagte er dann. Da erbebte das Haus fählinas unter einem furchtbaren Stoß Harro ſprang an das Fen⸗ ſter und ſpöhte in den wilden Aufruhr hin⸗ aus.„Jetzt bricht die Sturmflut erſt richtig los!“ rief er erſchrocken. Mutter Krey trat neben ihn„Jung, Ebha iſt gerettet Aber Ulf— was wird aus dem?“ Harro blickte ſtumm zu Ebba hinüber. Die kauerte am Ofen und hob ſetzt den Kopf Es war das erſte Mal, daß ſie ihn nach ihrer Rettung anſah. Da ging er, um den Bruder zu holen. Doch es war zu ſpät Der Weg zu Ulfs Kate war längſt abgeſchnitten Die Flut ſpülte ſchon faſt über die Höhe ſeiner eigenen Warft, und ſo wogia und reißend war ſie, daß auch ein Boot nicht mehr hinüber konnte Harro wurde vam Sturm gegen den Schuppen ge⸗ drückt„Er iſt nerloren!“ ſchoß es ihm quä⸗ lend durch das Hirn. Da— wieder ein Erzittern der ganzen Hallig Krachen, Berſten. Brüllen! Dann ſe⸗ gelten ſchwarze Gegenſtände ſagend an der Warft vorbei— Balken. Sparren Möbhelſtücke... Harro erſchrak Hinter ihm riß der Sturm die Haustür aus den Angeln. Die Frauen erſchſenen mit der Windlampe. „Ulf! Ulf—!“ ſchrie verzweifelt die alte Mutter. „Harro! Harro!“ rief es angſtvoll hinter⸗ drein Ebbas Stimme? Harro zuckte zuſammen Er ſah wieder et⸗ was Schwarzes heronjagen Es kam von Ulfs Warft her. Ein Boot? Er ſchob ſich vor ſo weit es ging. Jetzt hörte er heiſere erſtſckte Rufe Hilferufe! Da erkannte er, daß das. was da auf den Fluten ſchwomm, der Reſt eines Strohdaches war. Ulfs Strohdach! Und Ulf hatte ſich darange⸗ klammert... Trieb er vorbei, dann gab es keine Rettuna! Harro ſtürzte vort Watete dem Floß entge⸗ gen Faßte es„Ulf“ ſchrie er,„laß los“ Hier— her!“ Ein Balken traf ihn mit ungeheurer Wucht gegen die Bruſt Er taumelte Dann hielt er den Bruder riß ſich zurück ſchleppte ſich mit ihm auf die Warft Mutter Kley ſtützte den Geretteten„Ulf!“ ſammerte ſie und drängte ihn ins Haus. „Jung komm— hier biſt du to Hus hier is dien Mudding!“ Harro kom langſam nach Er wankte, und in der Stube brach er zuſammen Sie betteten ihn auf das Sofa Als er die Augen wieder aufſchlug, ſaß Ebba neben ihm. Sie hielt ſeine Hand und ſah ihn in tiefer Sorge an„Haſt du Schmerzen Harro?“ Er lächelte„Nur da, wo mich der Balken traf“ Dann ſtärkte er ſich an heißem Grog und horchte auf das Toben der Natur Mit einem Mal ſtand Ulf vor ihm und drückte ihm ſchweigend die Hand Und ol' Mudding Krey ſah über Ebbae Schultern hinweg und ſagte:„Nun laßt's man draußen wüten— wir ſind ſa wieder af zuſammen!“ Und dann nickte ſie und holte die alte, ſchwere Bibel aus dem Schrank—— Am anderen Morgen war die Natur wie— der ruhig Aber die Sturmflut hatte auf Kleenhörn furchtbar gehauſt Fußhoch lagen Schlamm und Muſcheln und dort wo geſtern Ebba Karſtens Hous und Ulf Kreys Kate ſtanden da war nichte mehr als der zerwühlte Reſt der ſchwachen Warften, mit Balken, Mö⸗ beln Mauerſtſücken überſät. Ulf ſtand lange om Fenſter Dann ſagte er: „Ich gehe rüber nach Amrum oder Pellworm. Zum Deichbau Ich derte beim Arbeitsdienſt kann man mich gut gebrauchen.“ Harro ſah ihn dankbar on Da kam Mutter Kren herein„Seht Kinder“ rief ſie,„hier hat die Sturmflut weiter keinen Schaden an⸗ gerichtet Nur die alte Eiſenplatte hat ſie vom Baum losgeriſſen und weggeſchwemmt und den Holzhammer mit“ „Vielleicht brauchen wir das Gerät fetzt nicht mehr,“ meinte Harro und ſchielte Ebba an„Oder ſoll da drüben wieder aufgebaut werden?“ Ebba Karſten legte ihren Arm um ſeinen Nacken und ſchüttelte ſtumm den Kopf Da zog er das ſchöne junge Weib feſt an ſich, und Mutter Kren nahm Ulf ſchnell am Arm und aing mit ihm aus der Stube.„Gott ſei Dank!“ lachte ſie draußen.„Nun iſt alles, alles gut—!“ Das erſte Nundfunlonzert Von Ernſt Nee „Sechs Röhren, ſieben Kreiſe und ſelbſt ge⸗ baut!“ ſagte unſer Freupd Otto mit ſtolzer Stimme, als er uns ſeinen neuen Rundfunk⸗ empfänger zeigte, den er ſich zum Geburts⸗ tag ſelbſt geſchenkt hatte. Otto Irle Außenkaſſierer der ſtädtiſchen Elektrizſtätswerke, hatte nur einen Sport und eine Leidenſchaft den Rundfunk. Der Rundfunkbaſtelei widmete er ſeine ganze Freizeſt und opferte ei die wenigen Groſchen, die er ſich von ſeinem kleinen Gehalt erübrigen konnte Der zweite aus unſerem Freundeskreis Klaus Lammers, hatte daffir kein Nerſtändnis und nannte Otto ſcherzhaft den Radionarren. Otto wollte uns zwei Geburtstagsaäſten natürlich die Leiſtungen ſeines neuen Appa⸗ rates vorführen, und wir mußten uns der Reihe nach alle Stationen anhören, die her⸗ anzuholen waren Nebenher gab uns Otto eine techniſche Beſchreibung ſeines Wunder⸗ kaſtens Klaus unterbroch nach einer Weile den Redſtrom Ottos und fragte:„Seit wann gibt es eigentlich Radſo, Otto?“ Das ſo jäh in ſeinem Vortrag unter⸗ brochene Geburtstagskind dachte einen Au⸗ genblick nach und ſagte dann:„Ich nehme an., daß ſich deine Frage auf die drahtloſe Sendung von Worten und Muſik, den heu⸗ tigen Rundfunk, bezieht. Rundfunk gibt es ſeit 1923 Ich habe Ende 1922 in Emden mit einem ſelhſtgebouten Empfänger mit Detek⸗ tor und Kopfhörer die Küſtenfunkſtelle Bor⸗ kum zum erſten Male empfangen können. Ich war damals ſtolz und glücklich, als nach vielem Knattern und Summen zwiſchen den Morſeſignalen der auf See funkentelegrafiſch miteinander verkehrenden Schiffe die Stim⸗ me des Sprechers klar an mein Ohr tönte. Er gab Wettermeldungen und wiederholte vorſichtshalber ſeden Satz und faſt jedes Wort dreimal.“ „Dann bin ich dir als armſeliger Laie we⸗ niaſtens in Einem überlegen Ich habe die erſte muſikaliſche Uebertragung ſchon 1917 gehört,“ erklärte Klaus triumphierend. „Aber Klaus! Das iſt ja Unſinn!“ wider⸗ ſprachen Otto und ich, wie aus einem Mun⸗ de.„Da war doch Krieg und da dachte kein Wa an den Rundfunk,“ fügte Otto noch nzu. Klaus Lammers ſah unſere ungläubigen Geſichter und lächelte überlegen: Alſo, dann will euch das einmal erzählen.“ Er nahm einen Schluck von dem Geburts⸗ tagswein, den er ſelbſt geliefert hatte, und begann:„In Kiel liegen die großen Kriegs⸗ ſchiffe nicht an der Pier, ſondern an großen Boſen die in Abſtänden von etwa 400 Me⸗ tern verankert ſind. Es iſt ein großartiges Bild, wenn ſämtliche Schiffe eines ganzen Linienſchiffsverbandes auf das Signal vom Flaggſchiff:„An die Boſe gehen“ gleichzeitig in den Wind drehen und in wenigen Minu⸗ ten an den Boſen feſtzumachen,“ meinte er, in Erinnerung verſunken, und fuhr dann fort:„Ihr wißt ja, daß ich im Kriege Sig⸗ nalgaſt bei der Marine war. Ich war an Bord der„S. M.S. Helgoland“, und wir la⸗ gen an einem Sonntag im Jahre 1917 mit den acht Linienſchiffen des erſten Geſchwa⸗ ders im Kieler Hafen an den Boſen. Ich hatte Signalwache auf der Kommandobrücke und mußte als jüngſter Gaſt auch Läufer ſpielen. das heißt, ich mußte ankommende Wink⸗ ſprüche in die Winkſprüchkladde eintragen und den Offizieren melden. An dieſem Nach⸗ mittag kam ein Winkſpruch: „S. MS Weſtfalen“ an alle Schiffe im Hafen— Funkoffizier an Funkoffizier.— Verſuch hat um drei Uhr auf vereinbarter Welle begonnen.“ Ich lief mit meinem Winkſpruch los und er fuhr vom Wachoffizier: Der Ftd iſt im Funkraum Die Funkbude an Bord der Kriegsſchiffe iſt verbotenes Gebiet und darf eigentlich nur vom Funkperſonal betreten werden Für uns Signalgaſten beſtand das Verbot natürlich auch, aber die Funker und die Signalgäſte ſind in einer Diviſion. der Signaldiviſion zuſammengefaßt. und der Funkoffizier iſt gleichzeitig der Diviſionsoffizier der Signal⸗ diviſion. Deshalb wurde bei uns Signal⸗ gaſten nicht ſo ſehr darauf geſehen, daß wir das Verbot beachteten. Ich krat alſo in den Funkraum ein und ſtaunte, denn an dieſem ſchönen Sonntag. an dem ſonſt alles, was wachfrei hatte an Land war, ſaß das ge⸗ ſamte Funkperſonal in dem kleinen ſtickigen Raum und hatte alle verfügbaren Kopfhörer am Ohr. Ich legte die Winkſpruchkladde zur Unterſchrift vor dem Fid auf den Tiſch, der nebenbeibemerkt ein feiner Menſch und Vor⸗ geſetzter war. Er nahm den Kopfhörer ab und ſagte:„Na, Lammers, nun brauchen wir euch Signalgaſten bald nicht mehr.“ „Warum nicht, Herr Oberleutnant?“ Stillſchweigend reichte mir der Offizier ſei⸗ nen Kopfhörer. Ich hielt ihn ans Ohr und hörte Marſchmuſik erklingen Erſtaunt ſah ich mich im Funkraum nach der Quelle der Töne um, ohne etwas entdecken zu können. „Woher kommt die Muſik, Herr Ober⸗ leutnant?“ flüſterte ich, um die Funker nicht zu ſtören. „In der Funkſtation der„Weſtfalen“ ſpielt man Grammophon und überträgt die Töne auf den Funkſender. Alle Schiffe im Hafen, die die gleiche Welle eingeſchaltet haben, können die Muſik empfangen. Nun wird es nicht mehr lange dauern. und man kann die Befehle vom Flaggſchiff aus mit Fernſchre⸗ cher drahtlos an die Schiffe geben. Dann braucht man euch Flaggenſchwenker nicht mehr,“ erzählte er lächelnd. Er nahm den Bleiſtift und ſchrieb in meine Winkſpruchkladde: Helgoland an Weſtfalen. FtO an Ftöo. Gratuliere. Hohenfriedberger laut und klar zu hören. Beſten Dank für erſtes Funkkonzert.“ T 1 2 0 die 0 * 0 0 Un 900 S0 hel nn den 910 ſſe m er. Mdarter S * Werben ſie es jchaffen? Turner⸗ Handballer müſſen zum Poſtſportverein Mannheim Einen ſchweren Gang gehen morgen die Turner⸗Handballer. Der Mannheimer Poſt⸗ portverein, er hat ſich im Laufe der letzten Wochen Reſpekt verſchafft. Klare Siege über ſpielſtarke Mannſchaften laſſen erkennen, daß die Poſtler es mit der Erringung der Meiſter⸗ ſchaft wirklich ernſt meinen. Wir erwähnen: Gegen 1846 Mannheim in Mannheim 1516, gegen Käfertal 12:3, gegen Kurpfalz 10:8, gegen SA⸗Standarte 15:6. Im Kampf gegen Reichsbahn Mannheim mußte ſich Poſt nur knapp beugen. 8:9 war das Endreſultat. Weitere Worte erübrigen ſich. Die Spiel⸗ ſtärke des Mannheimer Poſtſportvereins, des morgigen Gegners unſerer Turner, iſt deutlich genug gekennzeichnet. Das eine ſteht feſt: reicht es den Viernheimern nicht zu ihrer beſten Form, dann werden ſie wohl oder übel die Segel ſtreichen müſſen. Doch daran wollen wir nicht denken. Es heißt: nicht die Flinte ſchon vorweg ins Korn werfen! Mit Mut und Zuverſicht in den Kampf! Alles weitere kommt von ſelbſt. Die Mannſchaft: Effler; Sander, Schmitt; Buekert, Herbert, Martin; Thomas, Martin P., Alter, Bek⸗ kenbach, Kühlwein.— Erſatz: Diehl. Das Spiel beginnt vormittags 10.45 Uhr. Um 9.30 Uhr ſtehen ſich die 2. Mannſchaften gegenüber. Viernheim ſpielt mit: Sander E.; Alter A., Effler A., Diehl, Effler J., Unrath J., Kiß K., Hoock, Kühlwein H. Helbig J., Schneider M., Bugert Nik. Die A⸗ und B-Jugend ſpielen in Viern⸗ heim gegen Hohenſachſen bzw. Oftersheim. Die Aufſtellungen: * A-Jugend: Wiegand: Effler, Schalk; Werle E. Hanf, Lammer; Martin H., Werle K., Fal⸗ termann E., Winkler K., Buſalt J. B⸗Jugend: Schalk; Adler K., Brechtel K.; Buſalt, Hofmann, Wunder; Martin Joſ., Rihm M., Brechtel W., Knapp E., Ditſch. Die Fußballmannſchaften des Turnvereins ſind mit Ausnahme zr Jugendmannſchaften ſpielfrei. Und zwar Fel die A 1⸗Jugend in Ilvesheim und die A 2-Jugend muß in Wein⸗ heim gegen 09 Weinheim antreten. Mannſchaftsaufſtellungen: A 1⸗Jugend: Jakob; Adler, Georgi; Kempf, Roos, Hanf; Lamberth, Schneider, Jäger, Keck, Knapp. A2: Beikert; Flößer, Wiegand; Heckmann, Thomas, Benz; Schmitt, Winkler, Sander, Schneider, Stumpf. Unjere Sporſoereinigung beim Sp.⸗V. 98 Schwetzingen Da morgen in Unterbaden-Weſt alle Ver⸗ bandswettſpiele abgeſetzt ſind, benützt unſere Sportvereinigung dieſe Gelegenheit zu einem Privatſpiel. Es geht in den Schwetzinger Schloßgarten, um mit dem SV 98 Schwetzin⸗ gen die Klinge zu kreuzen. Es iſt gleichzeitig als kleiner Ausflug ſür unſere Mannſchaft ge⸗ dacht und wir hoffen, daß die Frauen, Kinder und Bräute unſerer Spieler reſtlos mit von der Partie ſind. Es wird gebeten, daß alles pünktlich um 12 Uhr an der OEc iſt, um die Zahl der Teilnehmer rechtzeitig feſtſtellen zu können. Unſere Sportdienſtgruppe ſpielt heute nach⸗ mittag in Weinheim. Morgen vormittag 9 Uhr ſpielt unſere B-Jugend, um 10.15 Uhr unſere A⸗Jugend auf dem Waldſportplatz gegen SV Waldhof. Aufſtellungen: A⸗Jugend: Bergmann; Alter, Burkert; Hoock Schmidt, Unkelbach; Köhler, Bugert, Rhein Bähr, Friedel. Erſatz: Kiß. B⸗Jugend: Wohlfahrt, Winkenbach, Hofmann; Hofmann, Mandel, Ringhof; Martin, Kühlwein, Burkert, Weidner, Haas. Er⸗ ſatz: Seiberling. i Zarah Leander ſingt und ſpielt die Magda Sudermanns„Heimat“ als Film im Central-⸗Film⸗Palaſt Im Jahre 1893 erſchien Hermann Suder⸗ manns Schauspiel„Heimat“. Es gehörte zu den erfolgreichſten Stücken des Dichters. Die große Eleonore Duſe, Agnes Sorma und Adele Sandrock haben in vielen glanzvollen Aufführungen die Magda geſpielt. Der Ge⸗ genſatz der Lebensanſchauungen, das An— einandergeraten falſchgelagerter. Ehrgefühle und einer im harten Lebenskampf erprobten Moral, verleihen dem Stück die dramatiſche Spannung. Es entwirft ein Geſellſchaftsbild aus der Zeit der Jahrhundertwende, aus einer verſunkenen Zeit, von der wir heute kaum noch groß Aufhebens machen. Und dennoch hat ſich der Film des Themas bemächtigt. Warum wohl? Nun, man könnte es als Verſuch werten, ein literaturgeſchicht⸗ lich hervorſtechendes Werk ſilmiſch weiter⸗ leben zu laſſen, um auch der neuen Generation ein Abbild jener Zeiten und ihrer ſeeliſchen und geiſtigen Haltung zu vermitteln. Denn was Sudermann in„Heimat“ dramatiſch ge⸗ ſtaltete, deckte ſich um die Jahrhundertwende mit den allgemeinen Anſchauungen jener Zeit. Aber man ging einen Schritt weiter. Man paßte Sudermanns Bühnendrama von 1893 den geiſtigen und künſtleriſchen Filmerforder⸗ niſſen von heute an. Dabei iſt wohl der Grundgedanke, die dramatiſche Idee, als Kern der Handlung übernommen worden, aber in der Geſtaltung ſind, wie Profeſſor Carl Froe⸗ lich ſagte, kaum drei Sätze geblieben.. Das iſt vielleicht ganz gut ſo. Denn recht und ſchlecht verfilmtes Theater hat ſich als Wagnis erwieſen. Die drei Drehbuchautoren Otto Ernſt Heſſe, Hans Brennert und Harals Braun haben daher den Stoff außergewöhn⸗ lich großzügig nach filmkünſtleriſchen Geſichts⸗ punkten von heute bearbeitet, ohne jedoch das Zeitmilieu zu verfälſchen. Es wurden neue Perſonen erfunden und die Schickſalsfäden an⸗ ders geknüpft. a Wenn man Profeſſor Froelich bei den Auf⸗ nahmen ſah und ſeine filmiſchen Kleinmale⸗ reien bewunderte, dann ſchwand die Sorge, daß zwiſchen der Welt von damals und ihrer 45 Jahre ſpäter vorgenommenen filmiſchen Nachgeſtaltung ein ſtörender Unterſchied liegt. Wir wohnten einem Muſikfeſt im Schloſſe des Prinzen Ludwig von Ilmingen bei(das iſt eine neugeſchaffene Figur, die von Georg Alexander verkörpert wird) und blickten ſpä⸗ ter in den Dom dieſer mitteldeutſchen Reſi⸗ denzſtadt des Jahres 1885. Magda(Zarah Leander), die verſtoßene Tochter des Oberſten von Schwartze(Heinrich George), war aus der großen Welt, in der ſie ſich einen Ruf als gottbegnadete Sängerin erworben hatte, in die Heimat zurückgekehrt und als die berühmte Sängerin Maddalena dall'Orto gefeiert wor— den. Aber in dieſes Muſikfeſt trägt der kan⸗ krotte und betrügeriſche Bankdirektor von Keller(Franz Schafheitlin) die ſeeliſche Er- Erſchütterung. Scharf ſpitzt ſich die drama⸗ tiſche Handlung, bis ſich dieſer ſkrupelloſe Dunkelmann erſchießt und die Verwicklungen ſich löſen. Und ſchließlich das Schlußbild: Magda ſingt im Dom aus der Matthäus⸗Paſſion von Bach „Buß und Reu...“, auf dem Cembalo be- gleitet von ihrem einſtigen Verehrer, dem Domorganiſten Götz Heffterdingk(Paul Hör⸗ biger), der auch ihr Begleiter auf ihrem fer⸗ neren Lebensweg iſt. Zeit und Raum und der ganze werkende Filmbetrieb verſchwinden, wenn Zarah Lean⸗ ders warmdunkle Stimme ertönt. und damit verbundenen Krankheitserſcheinungen wie Schlafloſigkeit und Nervo⸗ ſität wirkt das bekannte Heilkräuter⸗Deſtillak Kloſterſrau⸗Meliſſengeiſt auf be⸗ ſondere Art beruhigend und regulierend auf Herz, Nerven- u. Verdauungstätig⸗ keit, Regelmäßig genommen, beſeitigt er dieſe Begleiterſcheinungen auf natürliche Weiſe, indem er die Tätigkeit von Herz, Nerven und Magen günſtig beeinflußt. So ſchreibt Frau Arnd Jacobs, Hausfrau, Düren, Blumenthalſtraße 14, am 8. 12. 37:„Nach einer ſchweren Krankheit blieben bei mir Herzbeklemmungen zurück. Ich litt deshalb ſehr unter Schlaflo igkeit und Nerven⸗ beſchwerden. Da nahm ich Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Mit dem Erfolg bin ich ſehr zufrieden. Ich nehme dreimal täglich einen Teelöffel voll auf einen Eßlöffel Waſſer. Bei beſonderen Anläſſen reibe ich auch die Herzgegend mit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ein. Ich kann Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt aufs wärmſte empfehlen und füge noch hinzu, daß ich ihn bereits über ein halbes Jahr regelmäßig einnehme.“ Weiter Herr Joſef Stümmel(Bild nebenſtehend), Maler, Köln⸗Ehrenſeld, Thebäer⸗ ltr. 76, am 15. 12. 37:„Ich litt ſeit längerer Zeit an Herzbeſchwerden und hakte mit Atemnot zu kämpfen. Radfahren konnte ich kaum noch. Ich nahm darauf Kloſterfrau⸗ Bei Herzſchwäche, Herzbeklemmungen erzſchwäche ſowie Meliſſengeiſt u. ſtelle heute nach einigen Monaten ſeſt, daß ich von meinem Leiden ſo gut wie faſt nichts mehr ſpüre.“ Wenn Sie auch an Herzbeſchwerden leiden, die nicht auf organiſchen Fehlern beruhen, machen Sie einmal einen Verſuch mit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Wenden Sie ihn Aoſt Monate regelmäßig nach Gebrauchs⸗ anweiſung an. Der Erſolg wird auch Sie ſicher zufriedenſtellen. Klo terfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Original⸗ Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie in Apotheken und Drogerien in Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 und 0.90, * Wer dieſes Zeichen führt, dient bewußt der Volksgemeinſchaft; alſo: Das heißt: Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront Dieses Zeichen verpflichtet den Geschäftsmann zu Qualitat und Preiswürdigkeit! Wer dieses Zeichen führt, verdient Vertrauen! Volksgenossen! Achtet auf Schreiner- Glaser — Sust old e Bau- u. Möbelschreinerei Adolf Hitlerstraße 15 Bekleidung- Tenn billig und vorteil- Kaufe ett be Eilsabaln schunmacher Textilwaren, Adolf Hitlerstr30 däckerel und Honanorel Ac. Jagen Feinstes Gebäck Verschiedene Brotsorten Spezialität: Milcheiweißbrot Schlafzimmer Rüchen Wohnzimmer in all. Preislagen. Eheſtands⸗ EAI Lenensmitel Alle Lebensmittel, friſch u. geſund darlehen und Ninderbeihilfen Schreinerei Textil-, Mode- und Kurzwaren kauft di tsfrau bein Jaga N Und Georg Grun Lebensmittel Feinkoft Lampertheimerſtraße 1 Heinrich Abler Schreinermſte.— Drehſcheibe Schreinermeister Nik. Brechtel MOBEL ALLER ART Lorscherstraße Goe decke Nachf. rr eee, een ee ee Der Fachmann im Fachgeſchäft bekannt durch Qualität und Weinheimerstraße 20 Bau- und Möbelschreinerei dernnard Dewald. Seegartenstraße 30 Die billige, gute Einkaufsquelle Nöſel Boock Nurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren Tuiſenſtraße 4 niedrige Preise Elektro- Rundfunk Elektro, Radio, Haus- und ö Küchengeräte, Glas, Porzellan Empfehle mich für saubere und gute Arbeiten lil. Ffiadr. Mag l Lorscherstraße 31 Johanna Jöſt Damen,, Herren- u. Ninder⸗ Modewaren Nurz⸗, Weiß- und Wollwaren in guten Gualitäten Matth. Faber Elektomstr.- Lorscherstr. 29 Helteſtes Fachgeſchäft Möbel aller Art Unren- Goldwaren- Opt eee eee ee und Knaben- Be- kleidungs-Spezialgeschäft gſecng ullaxtin neben der Post M. Hanf Eisenwaren- Haus- und Aug. Specht Vhrmachermeiſter Aoolf Hiilerſtraße 68 %% GGGGWW fanrrauer- Ranmascninen krsalzlelle — Billig und gut bei Adam Bugert 6. Fahrradhandlung Ecke Saar- u. Friedrichstr. Karl Steiert Damen-, Herren-, Kinderbekleidg. uchengeräte Baldur-Oefen Roe der- Herde Kessel- Oefen Jean Wunderle am Marktplatz Schlossermeister Haushaltwaren * Weinheimerstraße In sämtl. Schuhinstandsetzungs- arbeiten empfiehlt sich schumacher o lent latent Manufaktur- und Modewaren Aussteuerartikel Weinheimerstraße 53 Dawald dewald““ Eisenwaren, Werkzeuge, Bau- u. Möbelbeschläge- Glas, Porzellan borflelus Olen Schuhmachermstr.-Annastr. 34 Hari B. Winkler am Marktplatz die preisw.Einkaufsstätte Schuhreparaturen Schilder- Transparente ö werden billig und gut ausgeführt ur Hu-, Woll⸗ und Texiwaren Buchstaben Schuhinſtandſetzung Geschenkartikel- Spielwaren maler- Tüncher Anton Moe an Schuhmachermeiſter Verlobungs- und Danksagungs- karten, Trauerbriefe, Broschüren Programme u. a. liefert die „Mernneimer volkszenung“ ge einfacher die Worte Ein- und mehrfarbige 1 f und klarer der Sinn 5 Drucksachen desto fu Jeitung Geschäfts drucksachen, wirkungsvoller Lad die. Hvar. Anzeige! Nin. Hofmann am Marktplatz Mondi BDt.⸗Mädel in die Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks übergeführt. NSG. Am Mittwoch fanden im ganzen Gau Heſſen⸗Naſſau die Ueberweiſungen der Mädel des BDM., die über 21 Jahre alt ſind, in die Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks ſtatt. Die Jugend⸗ gruppen der NS.⸗Frauenſchaften, in denen ſich Mädel und junge Frauen zwiſchen 21 und 30 Jahren zuſammengefunden haben, bilden die Ueberleitung zur Frauenorganiſation. Hier werden die jungen Menſchen zu ihrem künftigen Beruf als Hausfrauen und Mütter erzogen. Da⸗ neben aber dienen die Jugendgruppen froher Kameradſchaft, und manchem Mädel zu weiterem Einſatz für die Gemeinſchaft. Die Ueberführung der BDM.⸗Mädel wurde in feierlicher Form vorgenommen. Die BDM Kameradinnen halſen zum letzten Mal einen Teil der Feierſtunde geſtalten, die neuen Ju⸗ gendgruppen⸗Kameradinnen übernahmen den anderen Teil, und hießen ihre neuen Mitglieder willkommen. Teilweiſe wurde die Feierſtunde auch allein von den Mitgliedern der Jugend⸗ gruppen getragen. Kirchliche Anzeigen Evangeliſche Kirche: So., 1. Advent. 9.30 Uhr Gottesd.; anſchl. hl. Abendmahl. Di. Frauenabend, Do. Singt. u — 1 Bunte Tageschronik Sturm forderk Menſchenleben Wiesbaden. Der ſtarke Novemberſturm hat in der hieſigen Gegend ein Menſchenleben gefordert. Als der Händler P. Bayer aus Niederwalmenach mit ſeinem Laſtwagen von Wiesbaden nach Kemel unterwegs war, riß der Sturm auf dem„Marthenroder Kopf“ in dem Augenblick eine Tanne um, als das Fahrzeug die Stelle paſſierte. Die Tanne zertrümmerte Vorderwagen und Führerhaus, wobei Bayer erheblich verletzt wurde. Trotzdem gelang es ihm, ſich noch bis nach Holzhauſen zu ſchleppen, wo er zuſammenbrach. Man brachte ihn ſofort ins nächſte Krankenhaus, wo er kurz nach der Einlieferung ſtarb. 16fähr. Holeldieb feſigenommen Frankfurt a. M. Seit einigen Wochen wur⸗ den in mehreren Hotels in Frankfurt a. M. Einbrüche und Diebſtähle in Fremden- und An⸗ geſtelltenzimmern ausgeführt. Durch die Auf⸗ merkſamkeit einer Hotelangeſtellten konnte jetzt der Einbrecher und Dieb in der Perſon des 16⸗ jährigen Fürſorgezöglings Richard Gehrke feſtgenommen werden. Gleichzeitig wurde der 3 Karl Hunleth feſtgenommen, er die Tips zu dieſen Straftaten gegeben ha⸗ ben ſoll. Gehrke wurde erſt im Mai ds. Is. von der Kriminalpolizei ergriffen und wegen mehrerer Einbrüche in Schulen und Garten⸗ häuſer dem Jugendrichter zugeführt. In weni⸗ gen Monaten gelang ihm mehrmals die Flucht bei Transporten und aus Anſtalten. Vor eini⸗ ger Zeit kam Gehrke abermals nach Frankfurt. Fun verlegte er ſich zuſammen mit Hun⸗ eth auf Kellereinbrüche, wobei ſie Lebensmittel erbeuteten, die ſie ſpäter zum Teil veräußerten. Zuletzt beging Gehrke Diebſtähle und Einbrüche in Hotels. Er machte hier reiche Beute an Bargeld, Schmuckſachen, Füllfederhaltern, Uh⸗ ren, Photoapparaten, Schreibmaſchinen, Beklei⸗ dunasſtücken uſw. Eine große Zahl dieſer Ge⸗ genſtände hat der gänzlich verwahrloſte Burſche zu Schleuderpreiſen abgeſetzt. Die beiden ju⸗ gendlichen Täter wurden dem Jugendgericht vorgeführt und in Unterſuchungshaft genom⸗ men. Die Kriminalpolizei rechnet mit weite⸗ ren Geſtändniſſen der Burſchen. Laſtwagen 25 Meler lief abgeflürzl St. Goar. Auf der Straße im Kreisort Ober⸗ fell ereignete ſich morgens ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück. Als ein Laſtwagen einem Laſtzug aus Urmitz, der Bimsſteine geladen hatte, begegnete, ſchleuderte auf der naſſen Straße der Anhänger des Laſtwagens derart. daß der Laſtwagen getroffen und zur Seite ge⸗ drängt wurde. Dabei kam er von der Straße ab und ſtürzte eine faſt 25 Meter tiefe Böſchung hinunter. Einige Meter von der Moſel entfernt blieb der Laſtwagen ſtark beſchädigt mit den Rädern nach oben liegen. Die zwei Inſaſſen krochen aus dem Führerhaus heraus und hatten wie durch ein Wunder nur leichte Verletzungen erlitten. Der Laſtzug, der ſchuld an dem Un⸗ glück ſein ſoll, fuhr weiter und konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Ein ähnliches Unglück hat ſich vor zwei Wochen auf der Straße zwi⸗ ſchen Bingen und Bingerbrück ereignet, wo ein Anhänger eine 25 Meter hohe Pöſchung hinun⸗ ter in die Nahe ſtürzte. 400 jährige Linde fiel Adenau(Eifel). Die etwa 400 Jahre alte Linde auf dem Joſefplatz vor dem Adenauer Friedhof, die unter Naturſchutz ſtand, mußte leider der Axt zum Opfer fallen. Manche Naturſchäden hatte der mächtige Baum aus eigener Kraft überwunden, aber menſch⸗ licher Leichtſinn bereitete ſeinem Daſein ein Ende. Eines Tages ſchlugen Flammen aus dem Innern des Baumſtammes. Zwar ge⸗ Iang es, den Brand zu löſchen, doch konnte ſich der Baum von den Schäden nie wieder erholen, ſodaß er jetzt auf Anordnung der Gemeindever⸗ waltung gefällt wurde. Vermutlich iſt das Feuer durch das unvorſichtige Hineinwerfen glimmender Zigaretten in den ſtellenweiſe ſchon morſchen Baum entſtanden. Kind im Rauch erſlickl Mit Streichhölzern geſpielt. Bergzabern(Pfalz). In einer Wohnung zu Staidt fand eine Mutter ihre beiden Kin⸗ der, drei und fünf Jahre alt, leblos in der mit Rauch erfüllten Küche vor. Sofort wurden Wiederbelebungsverſuche vorgenommen, die aber nur bei dem dreijährigen Kind Erfolg hatten. Das fünfjährige Kind ſtar b. Die Er⸗ mittlungen in dem tragiſchen Unglücksfall ha⸗ ben ergeben, daß die Kinder, während die Mut⸗ ter in der Waſchküche arbeitete, in der Küche mit Streichhölzern ſpielten. Sie müſſen ſich dabei auch am Ofen zu ſchaffen gemacht ha⸗ ben, ſodaß ſich die Küche ſtark mit Rauch an⸗ füllte, der zum Erſtickungstod führte. Benzinlampe explodiert Scheune niedergebrannt. Wattweiler. Morgens gegen 3.30 Uhr brach in der Scheune der Geſchwiſter Schmidt in Wattweiler ein Brand aus. Das Feuer fand in den Erntevorräten der Scheune, die als Zementlager diente, reiche Nahrung. Die Scheune brannte vollkommen nieder. Die Löſch⸗ arbeiten der einheimiſchen und Zweibrücker Wehr geſtalteten ſich ſehr ſchwierig, da es an dem nötigen Waſſer fehlte. Der Brand entſtand durch die Exploſion einer Benzin⸗ lampe, die brannte, weil zu dieſer Zeit Ze⸗ ment eingelagert wurde. Die Laſtkraftwagen konnten noch rechtzeitig aus dem Bereich des Feuers, das auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte, gebracht werden. Hochwaſſer der Lahn Bad Ems. Die Lahn führt Hochwaſſer. Die unteren Uferpartien ſind von den Fluten bedeckt. Das Steigen hielt in der vergangenen Nacht noch an. Da die Regenfälle ebenfalls fortdau⸗ erten, iſt mit einem weiteren Steigen des Waſ⸗ ſerſtandes zu rechnen. Drei Geſchwiſter feiern goldene Hochzeit. Neuwied(Rhein). Das ſeltene Ereignis, daß in einem Jahr drei Geſchwiſter goldene Hochzeit feiern konnten, iſt aus dem Dorf Rheinbrohl bei Neuwied zu berichten. Es ſind zwei Schweſtern und ein Bruder, die in alter Friſche mit ihren Ehegatten ſeit je 50 Jahren in der Ehe leben und vorhaben, weiterhin noch viele glückliche Jahre miteinander zu verbrin⸗ gen. Sprengſchuß vorzeitig losgegangen. Neuwied(Rhein). Bei Sprengarbeiten in der Nähe der Direnderhöhe ging ein Schuß vorzeitig los, was zur Folge hatte, daß der Sprengmeiſter von der Ladung getrof⸗ fen wurde u. am Körper Splitterverletzungen erlitt. Der Mann wurde ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo feſtgeſtellt worden iſt, daß die Ver⸗ letzungen zwar ſchwer aber nicht lebensge⸗ fährlich ſind. Führerratsſitzung der Vertreter des deutſchen Tierſchutzes Frankfurt a. M. Im Bürgerſaal des Frank⸗ furter Rathauſes trafen ſich am Donnerstag, dem Tag des deutſchen Tierſchutzes, die Vertre- ter von Miniſterien, um über Maßnahmen zu beraten, die in den Bereich des Tierſchutzes fal⸗ len. Der Sachbearbeiter des Tierſchutzes im Reichsminiſterium des Innern, Miniſterialrat Dr. Gieſe, erſtattete Bericht über neue Geſetze, Verordnungen und Erlaſſe, den Tierſchutz be⸗ treffend. Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs, der Leiter des Reichstierſchutzbundes, ſprach über das Thema„Tierſchutz als Gemein⸗ deaufgabe“. Die weiße Maus- und wohin ſie verschwand Darmſtadt. Weiße Mäuſe pflegen entweder ein nicht immer beneidenswertes Daſein hinter Gittern als bakteriologiſche Verſuchs-„Karnickel“ zu führen, oder aber ſie exiſtieren nur in der Phantaſie von Menſchen, die gewohnheitsmä⸗ ßig längere Zeit hindurch einen über den Durſt trinken. In letzterem Falle verſchwinden ſie, wie man von ihren„Sehern“ hört, gewöhnlich ebenſo ſpurlos wieder, wie man nicht weiß, von wannen ſie kamen. Nun gibt es auch Hexenmei⸗ ſter, die willkürlich allerhand verſchwinden und wieder auftauchen laſſen können— warum nicht auch einmal weiße Mäuſe? Ein ſolcher Schau⸗ ſteller, ein fahrender Geſell, kam zu Wochen⸗ ende in ein Darmſtädter Lokal, um ſeine Kün⸗ ſte für einen kleinen Obolus zu zeigen. Saßen da allerlei Gäſte beim Schoppen, die ſich nach der Woche Müh und Plag von ihrem Lohn mal einen mehr genehmigten als ſonſt. Unter ihnen der luſtige Muſikant F. aus dem Nachbarort Griesheim und ſein Kamerad aus Dieburg. Alle Gäſte waren mit den Leiſtungen des Mäu⸗ ſeverzauberers ſehr zufrieden, nicht ganz ſo, ſchien es die beiden luſt' gen Muſikanten, die da ſo obenhin meinten, mit der Kunſt des Es⸗ kamoteurs ſei es nicht gar ſo weit her. Lakoniſch behauptete der Dieburger, eine Maus ver⸗ ſchwinden laſſen könne er ſchließlich auch. Eine ſolche Anmaßung ließ der Künſtlerſtolz des Fahrenden nicht zu und nach einigem Hin und Her kam es zu einer Wette, der die anderen Gä⸗ ſte erwartungsvolle ihr Placet gaben. Atemloſe Spannung! Der Dieburger ergriff das weiße Spitzmäuschen, ließ es am Schwänzchen vor ſei⸗ ner Naſe baumeln, ſperrte den Mund auf und verſchlang es. Noch dachten die Zuſchauer und erſt recht der Beſitzer, er werde es bald wieder aus dem Gehege ſeiner Zähne laſſen. Aber der Griesheimer ſchrie aus Leibeskräften:„Schaff ſe ronner!“ Der Hexer aus Dieburg wurde nach⸗ einander rot, blau und bleich im Geſicht. die Augen traten ihm heraus, er würgte, druckſte u. ſchluckſte, und dann war es geſchehen. Das Mäuschen war da angekommen, von wo es nur in ſehr verändertem Aggregatzuſtand und auf dem umgekehrten Wege wieder zum Vorſchein kommen konnte. Als ſich Staunen und Gelächter gelegt hatten, goß der Würger tüchtig Bier nach. Nun aber erhob ſich groß eine juriſtiſche Frage: Die Wette hatte der Muſikant gewonnen, aber der Schauſteller erhob Schadenerſatzanſprüche. Nun, auch dieſe ſtrittige Sache wurde beigelegt, und alle Beteiligten gaben ſich die Hand dar⸗ auf, nichts weiter zu ſagen.— Was hiermit ge⸗ ſchieht Der Frankfurter Flughafen ſoll vergrößert werden Neue Peilhäuſer— Erhöhte Flugſicherung durch eine Lichtſchneiſe Der Flughafen Rhein-Main hat auch in die⸗ ſem Winter die zweitſtärkſte Streckenfrequenz im deutſchen Luftverkehr. Zahlreiche interna— tionale Strecken berühren den Flughafen im Frankfurter Stadtwald. Dieſer Stellung im internationalen Luftverkehr muß durch fort⸗ geſetzte Verbeſſerungen der techniſchen Einrich⸗ tungen entſprechend Rechnung getragen wer⸗ den. Vor allem werden die Einrichtungen aus⸗ gebaut, die auf eine Erhöhung der Sicherheit im Luftverkehr hinzielen. Eines der wichtig⸗ ſten Mittel iſt ein einwandfrei funktionierendes Peilſyſtem. Im Laufe dieſes Sommers wur⸗ den am Oſtrand des Frankfurter Flughafens zwei neue Peilhäuſer erbaut, die jetzt bis auf den Einbau der Inſtrumente fertiggeſtellt ſind. Dunkelheit und vor allem Nebel behindern die Fliegerei. Nebellandungen ſind auch heute noch, wie der Frankfurter Flugleiter Wieprich, der das 33.⸗Verfahren für Landungen bei un⸗ ſichtigem Wetter erfunden hat und einer der Wegbereiter des Blindfluges iſt, ſich in einer Unterhaltung mit unſerem Mitarbeiter äußerte, kein einwandfrei gelöſtes Problem. Aber die Verſuche, auch ausgeſprochene Nebel⸗ landungen zu ermöglichen, ſind ſeit langem im Gange und werden auch weiterhin fortgeſetzt. Das 33.⸗Verfahren ermöglicht den Flugzeug- führern durch elektriſche Peilungen den Hafen anzuſteuern. Genau 3 km vor dem Flughafen hört der Flugzeugführer in ſeinem Kopfhörer ein elektriſches Vorſignal, und 300 Meter vor dem Flughafen ertönt das Hauptſignal. Jetzt heißt es Gas wegnehmen und die Maſchine zum Landen anzuſetzen. Nachts zeigen Licht ſignale den Landeplatz an. Die Grenze des Flughafens iſt durch Neonlampen gekennzeich— net, die auf dem Frankfurter Flughafen in Pfeilform nach dem Rollfeld weiſen. In Paris hat man kürzlich eine ſogenannte Lichtſchneiſe angelegt, die dem Flieger in der Dunkelheit die Richtung nach dem Flugplatz zeigen ſoll. Eine Serie von Scheinwerfern weiſt den Weg zum Landeplatz, ſo daß nun zur akuſtiſchen auch noch die optiſche Führung bei der Landung in unſichtigem Wetter kommt. In Blitk in den ſw Guntersblum. Der 20 Jahre alte H. W. von hier hatte auf der Reichsſtraße Mainz⸗ Worms in einer Sommernacht Glasſcherben in beſtimmten Abſtänden geſtreut um, wie er vor dem Mainzer Schöffengericht ſagt, zu ſehen, was dabei herauskäme. Er erhielt in der An⸗ nahme, daß er ſich der Tragweite ſeines gefähr⸗ lichen Tuns nicht voll bewußt geweſen ſei, drei Monate Gefängnis. Unglaubliche Zuſtände in einer Metzgerei Verhaftung im Gerichtsſaal Kaſſel. Das Amtsgericht verurteilte den 30⸗ jährigen Metzgermeiſter Ludwig Lieſe aus Kaſ⸗ ſel wegen fortgeſetzten verſuchten und vollende⸗ ten Betruges und wegen Vergißen gegen das Nahrungsmittelgeſetz zu einem Jahr Ge fängnis und zu 1000 Mark Geld ⸗ ſtrafſe. Der Angeklagte, dem außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt wurden, wurde im Ge · richtsſaal verhaftet. Frankfurt am Main ſoll— wahrſcheinlich im nächſten Frühjahr— eine ähnliche Lichtſchneiſe angelegt werden. Durch dieſe Lichtſchneiſe, de⸗ ren Lampen in den Boden eingelaſſen werden, wird der Flieger ſicher über den ganzen Flug- platz geführt. In der Nähe der Gehſpitze wird vorausſichtlich der Anfang dieſer Lichtkette, die auf die Oſtecke des Flughafens zuführt, lie⸗ gen. Zunächſt ſtrahlt die Schneiſe bis zum Be⸗ ginn des Flugplatzes weißes Licht, auf dem Flugplatz leuchtet— ſolange Landemöglichkeit beſteht— grünes Licht, und im letzten Drittel ſtehen rote Lichter, zum Zeichen, daß hier keine Landemöglichkeit mehr iſt. Der Frankfurter Flughafen wird alſo die erſte Lichtſchneiſe in Deutſchland erhalten; als nächſte Stadt wird vorausſichtlich München folgen, ſofern ſich die Anlage in Frankfurt, wie man dies erwartet, bewährt hat. Ein weiteres Hilfsmittel für Blind⸗ und Ne⸗ bellandungen iſt der ſogenannte Landefüh⸗ ler. Er beſteht aus einer fünf Meter langen, vom Flugzeugrumpf abwärts gerichteten, ein⸗ ziehbaren und biegſamen Stahlſtange, die ähn⸗ lich wie ein taſtender Fühler wirkt. Sobald die Stange den Boden berührt, zeigt ſie dies an einem Gerät mit Sklala an, und der Flug- zeugführer weiß, daß er in dieſem Augenblick noch fünf Meter vom Boden entfernt iſt. Je mehr ſich das Flugzeug nun dem Boden nä⸗ bert, deſto mehr legt ſich der Landefühler um. Da ſich jede Veränderung auf das Anzeigegerät überträgt, wird ſo beim Landen jederzeit der genaue Abſtand des Flugzeuges vom Boden regiſtriert. Mit Hilfe dieſes Gerätes wurden in letzter Zeit Blindflüge in zwei Meter Höhe über dem Flughafen ausgeführt. Die Verſuche ſind indeſſen noch nicht abgeſchloſſen, ſo daß ein endgültiges Urteil noch nicht möglich iſt. Eine weſentliche Vorbedingungen bei Nebel- landungen iſt die ausreichende Länge des Flugplatzes. Als Mindeſtlänge werden 2000 Meter angeſehen. Der Frankfurter Flughafen beſitzt wohl dieſe Länge, doch ſoll er— wahr- ſcheinlich ſchon im Frühjahr kommenden Jah⸗ res— auf 2700 Meter nach Weſten zu erwei⸗ tert werden. Gerichtssaal Als einen der ſkandalöſeſten Fälle, die ihm je vorgekommen ſeien, bezeichnete der Richter die Vorkommniſſe, die zur Aburteilung ſtan⸗ den. Im Geſchäft des Angeklagten herrſchte bei der Kontrolle im September dieſes Jahres eine unglaubliche Unſauberkeit, beſonders hin⸗ ter dem Ladentiſch und in den eigentlichen Ar⸗ beitsräumen. Die Würſte, die man bei der Kontrolle aufbrach, wimmelten von Spring- maden und enthielten zum Teil Anageroben, die gefährliche und auch tödliche Erkrankungen her⸗ beiführen können. Kalbfleiſch war in Ober- flächenfäulnis übergegangen, Hackfleiſch war alt und eingekruſtet. Die Würſte rochen ſte⸗ chend, wieſen Hohlräume auf oder waren ran⸗ zig. Trotz einer polizeilichen Warnung, die zwei Tage vor der großen Kontrolle ergangen war, hatte der Beſchuldigte von ihm ſelbſt als ſchlecht erkannte Wurſt nicht entfernt, ſondern von dieſer beanſtandeten Wurſt weiter ver⸗ kauft. Ein Käufer hatte ſich nach dem Genuß von Jagdwurſt erbrochen, er hatte ein Stück die⸗ Bauernkalender. 12: Werkkonzert. 13: eine unterſeeiſche Felſengrotte. Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 27. November Stuttgart 5 Jahre NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ 6: Soantag⸗Frühkonzert. Morgenſchau aus unſerem Gau. 8.30: Evangel. Morgenfeier 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10: Da wo Du biſt, wirke was Du kannſt. Morgenfeier der HJ. 10.30: Frohe Weiſen. 11: Schlußkundgebung des Reichsbauerntages. 12: Muſik am Mittag. 13: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Mittagskonzert. 14: Zwiſchen Aetna und Verſuv. Kaſperleſtunde. 14.30: Im ſonnigen Süden. 15: Zum 5. Jahrestag der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Aus Wille wurden Werke. 16: Muſik am Sonntag nachmittag. 81:„So ziehen wir durch Stadt und Land, wie ſchon die Väter taten...“ Schwarz- waldfahrt. 18.45: Es iſt unmöglich, non mir nicht gefeſſelt zu ſein. Neue Schlager. 19.30: Sport am Sonntag. 20: Nachrichten. 20.10:„Freut euch mit uns!“ 5 Jahre „Kraft durch Freude“. 22: Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24: Nachtkonzert. Haydn⸗Zyklus der Reichsſenders Stuttgart. 2—3: Nachtmuſik. Frankfurt 6: Hafenkonzert. 8.10: Römiſch⸗katholiſche Morgen- feier. 8.45: Wahrheit ſuchen— Wahrheit finden. 9: Altmeiſter der Tonkunſt. 9.45: BDM.⸗Werk„Glaube und Schönheit“. 10,15: Geſelliges Muſizieren. 11: Schlußkundgebung des Reichsbauerntages. 12: Muſik am Mittag. 14. Für unſere Kinder. Mitternachts⸗ ſpuk im 3 14.30: Uns gehört der Sonntag! 15.15: Volkstum und Heimat. 16: Bunter Nachmittag zum 5. Jahrestag der KdF.⸗Organiſation zu Gunſten des WHW. 18: Drüben im Heſſen⸗Land. 18.45: Der Schelm Roſſini. 19.30: Sportſpiegel des Sonntags. 19.45: Am Zugſpitzplatt eröffnen wir den Sportwinter. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.10: Großes Konzert. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Aus der Feierſtunde zum 5. Jahrestag von KdF. in Worms. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. Montag, den 28. November Stuttgart 6: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Ein Tag in der Steiermark. 10: WHW.— wie helfen wir. 11.30: Volksmuſik und g Nachrichten, Wetter. 13.15: Orcbeſtermuſik ſteiriſcher Komponiſten. 14: Eine Stund' ſchön und bunt. 16: Unterhaltungs- konzert. 17: Die heimliche Reiſe. 18: 30 bunte Minu⸗ ten. 18 30: Aus Zeit und Leben. 19: Heidelberger Originale. 19.45: Conrad Ferdinand Meyer, der Lyriker. 20: Nachrichten. 20.10: Feſtliches Konzert. 22: Nachrichten, Wetter, Sport. W. 30: Nachtmuſik und Tanz. 24: Nachtkonzert. 2—3: Nachtmuſik. Frankfurt 6: Larghetto, Morgenſpruch. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30: Nachrichten. 9.40: Kleine Ratſchläge für den Garten und die Zimmer⸗ pflanzen. 10: Schulfunk. 11.45: Ruf ins Land. 12: Schloßkonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Orcheſtermuſik ſteiriſcher Komponiſten. 14: Zeit, Nach⸗ richten. 14.10: Leichtgeſchürzte Melodei'n. 15: Für unſere Kinder. Jetzt baſteln wir. 15.30: Der Förſter und ſein Freund 16: Nachmittagskonzert. 18: Hier ſrpicht der Juriſt. 18.10: Ein Dorf hilft ſich ſelbſt. 18.30: Deutſchlands junge Soldaten. 19.15: Tages- ſpiegel. 19.30: Der fröhliche Lautſprecher. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.10: Die Stadt der Volkser⸗ hebung grüßt Groß⸗Deutſchland. Feſtliches Konzert. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.15: Kamerad, 8 55 Du? 22.30: Nacht⸗ und Tanzmuſik. 24: Nacht⸗ onzert. ſer Wurſt zur Polizei gebracht. Der Richter betonte, daß gegen Perſonen, die in ſolcher Weiſe um des Profits willen die Geſundheit ihrer Mitmenſchen gefährden, mit aller Schärfe vorgegangen werden müſſe. Jude ſchob Deviſen Der 37 Jahre alte Volljude Siegfried Brück aus Kaiſerslautern wurde als Haupt einer üblen Geſellſchaft, die unter Umgehung der beſtehenden Deviſen⸗ und Zollbeſtimmungen Geld ins Ausland verſchob, vom Landgericht Kaiſerslautern am 31. Mai wegen Deviſenvergehen zu einem Jahr acht Monaten Gefängnis, 111700 RM. Geldſtrafe und 82 000 RM. Werterſatz verurteilt. Gegen dieſes Urteil legten ſowohl der An⸗ geklagte Brück wie auch die örtliche Anklage⸗ behörde beim Reichsgericht Reviſion ein. Der 1. Strafſenat des Reichsgerichts hob im Ein⸗ verſtändnis mit dem Vertreter der Reichs⸗ anwaltſchaft das angefochtene Urteil mit Aus⸗ nahme einer nicht beanſtandeten Verurteilung wegen eines gemeinſchaftlich begangenen Ver- gehens nach§ 12 er Deviſen⸗Verordnung von 1932 auf und wies die Sache zu nochmaliger Verhandlung und Entſcheidung an die Vor⸗ inſtanz zurück. Taucher kümpft mit Meeraal Savona, im November. Ein einzigartiges und höchſt gefährliches Abenteuer hatte der Taucher Marie Faſſi aus Livorno zu beſtehen. Er hatte ſich eingeſchifft an Bord des ſtattlichen Pontonſchiffes„Remo“, das im Hafen von Savona Baggerarbeiten vor⸗ nahm. Als er das erſte Mal auf den Meeres⸗ grund hinabgelaſſen worden war, ſtieß er auf Plötzlich fühlte er einen heftigen Schmerz an der linken Hand. Ein großer Meeraal hatte ſich daran feſtgebiſ⸗ ſen. Der Taucher konnte ſich nicht mit einem Meſſer gegen den rieſigen Fiſch wehren. Denn nur der Kopf des Ungetüms ragte knapp aus dem Spalt der Grotte hervor. Mit Leibes⸗ kräften ſuchte er nun den Fiſch hervorzuziehen. Nach langen Kämpfen konnte er endlich nach oben ſignaliſieren, daß man ihn heraufziehen möge. An Bord des Pontonſchiffes befreiten ihn die Matroſen von dem Meeraal, den ſie totſchlugen. Der Taucher hatte ſchwere Wunden an der linken Hand davongetragen. Beſonders übel war der Daum zugerichtet worden. Doch nach Anlegung des Verbandes verſpeiſte er am Abend gemeinſam mit ſeinen Kameraden den iMeeraal, der über anderthalb Meter lang waz und mehr als 20 Pfund wog. 14 1 bl 1— — S 2 U 0 5 Einsatz. reiche Bleſengarnſtur Kigen- minalbüro. Den Sängern zur Kenntnisnahme: Abfahrt⸗ 98 5. 1 833 e 448 8 Weitere, wichtige polizeil. An-] zeit 7.45 Uhr OCG. Sonntagskarte. Bitte s 3 ordnungen ſind im lokalen Teil zu erſehen] vollzählig! Der Vorſihende. dle unermüdliche Damast- Tischtuch 5 1 n de wochen. Enwohpeeſche Deut ſches Notes Kreuz Lelferin der Nausfrau 150/100 em, vollgebleſen t.. 304 h erwarte von der Einwohnerſchaft ge⸗ Bereitſchaft m. und w. 8 Setvlette poessend, 5/55 cm 314 naue Befolgung der gegebenen Anordnangen] ſch f 5 Martin Decker und Unterſtützung der mit der Durchführung] Sonntag nachmittag 1. Uhr Juſammenkunft ae Kunstseiden. Gedeck mand, der Uebung betrauten Amtsträger des Reichs-] in Zivil) zwecks wich tig er B ep rechung Mannheim, N 2, 12 130/160 cm, 6 Servietten, geschmeck- 690 . Nacht ⸗ luftſch bundes und der Polizei. im Gaſthaus zum„grünen N 5 Heidelb Hountstrage Un vol icnnuxß;; Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Der Zugführer— Die Führerin. War 5 und örtlicher Luftſchußlelter. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. 5 Kunstselden. Gedeck 75 Mahler 5 Samstag 2.15 Uhr Sportdienſtgruppe in Ohne le cb rc eee en 9 15 Man Schläft besser Weinheim. Sonntag 9 Uhr B-Jugend und Seitung Schwein elegante Ausfüntun g Schr 50,5 Uhr A-Jugend gegen S8 Waldhof hier.“ mmm gegen 4 f ieee eee eee ee eee 2.30 Uhr 1. Mannſchaft in Schwetzingen ge⸗ 1e Zucht Deihnachts-Derkauf bei 5 gen SV. 98. Abfahrt 12.18 Uhr. Um 12 Uhr. lebt man auf jchwein IN guten Sen muß alles an der Bahn ſein. dem Mond. N zu tauſchen geſucht fie Näh. Auskunftst Hau Deshalb sollten Sie beim Kauf von Beltstellen, Bett. eee ne ane waren und alles was dazu gehört auf beste Beschafben- Schöne 1 heil Wert legen. Lassen Sie sick von uns beraten und Läufer⸗ nin unsere große Auswahl vorlegen n: lonate Amlliche Bekanntmachungen Betr.: Steuerſprechta a. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamtes findet am Donnerstag, 1. Dezember 1938, hier im Gemeindehaus Bürſtädterſtr. 16 ſtatt Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 28 Nov. 1938 mitiags 12 Uhr, bier— 3 ö N 2— melden und genau angeben, in„Keine lästige Hitze! 1 22 welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt ge⸗ Keine schweren Gewichte am Kopf! 5 wünſcht wird. Später Anmeldende können an—— Schnellste Herstellung u* Henclerbeiten Sprechtag nicht berückſichtigt werden. gefahrlose Bedienung Markt- Viernheim, den 20. September 1938. art J. Ankle platz Betr.: Feuerviſitation in der Gemeinde Viernheim. Herr Gemeindebauinſpektor Kern wurde als Feuerviſitator ernannt und verpflichtet. Viernheim, den 25. November 1938 Der Bürgermeiſter In Vertretung: Weitzel. Bekanntmachung Betr.: Luftſchutzübung mit Flie⸗ geralarm. In den nächſten Tagen findet in Viernheim eine Luftſchutzübung mit Fliegeralarm ſtatt. Uebungsplan: 1. Probeweiſer Aufruf des Luft- ſ ich u z e S. Der Aufruf erfolgt an dem betr. Tag durch dieſe Zeitung. 2. Fliegeralarm. An⸗ und abſchwellen⸗ des Sirenengeheul. Straßen ſind ſofort von Paſſanten zu räu⸗ men. Schutzräume aufſuchen. 3. Entwarnung. Langanhaltender Dauer⸗ ton der Sirene und Böllerſchuß. Die Schutzräume verlaſſen. Straßenver⸗ kehr geht weiter. 4. Aufhebung des Aufrufes Die Aufhebung des Aufrufes wird wieder durch dieſe Zeitung bekanntgegeben. Jeuerpolizei⸗ und Sanitätswa⸗ chen: Rathaus; Schillerſchule— Erdge⸗ ſchoß links—; Saarſtr. 15, Kriminalbüro. Oertliche Luftſchutzleitung im Erd⸗ geſchoß des Rathauſes. Luftſchutzreviere: 1: Schillerſchule— Erdgeſchoß links—; 2: Saarſtr. 15, Kri⸗ Metallbettstellen mit Zugſeder· Matratze, in außerordentlich gro Her Indes-Dauerwelen sindleinzigartig! Salon Jaulertsnöler Lampertheimerstraße 10 Puppenklinik eröffnet! Sämtliche Reparaturen werden fach- männisch ausgeführt! die ſchönſten Obſtbäume in Apfel, Birn, Kirſchen, Quitten, Zwetſchen, frühe u. ſpäte Pflaumen, Neineclauden, Mirabellen, Pfirſich Apritoſenhochſtämme, ⸗halbſtämme und ⸗Büſche, ſowie Johannis⸗ und Stachelbeeren erhalten Sie in der . Männergeſangverein 1846 Heute Samstagabend, 8.30 Uhr, Zingſtunde. Der Vorſitzende. Sängereinheit Heute abend Singſtunde im Lokal. Ich bitte alle Sänger, wegen der bevorſtehenden Veran⸗ ſtaltung die Singſtunden von jetzt ab unbedingt zu beſuchen. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute abend Singſtunde. Pünktlich und voll⸗ zählig! Der Vorſitzende. Gefangverein Sängerbund⸗ Flore. Denken Sie beizeiten an June, S 22 dyrenp .* 8 Nr Eclel v eig, elie Königin der Alpen. 5 Fdelwe it das gute Fahrrad das Sie vollaut be · leicht, die Haltbar- keitjahrzehntelang, das Rußere v. groß. Schönheit. Wenn Sie dles. hübsch. Edelwei gra d sehen, werden Sie überrascht! sein von seinem nledelgen Preis. Katalog auch üb. Nanmas inen senden an 47 kos- tenlos. Ober/ Million Edelweißgräder haben wir schon selt 40 Jahren überall- hin versandt. Das konnten wir wohl nimmermehr, wenn unser Edel- weitzrad nicht 15 und billig wär. Edelwelß- Decker Fahrradbau und Vorsan 0 NN eb Manenberg 2 Die Qualität iſt entiſcheidend wählen Sie die trelcher Kurbela Eſnsatz. A jchweine zu verkaufen. Linon- Kissenbezug bewährte Qualität mit Hohlsaum und Parade- Kissenbezu mit hübscher Kloppelspitze, Einsatz und Bettgarn tur Linon mit Klöppehpſtze und Bettgarnitur Unon mit Stickerehpſtze und al, gelen Qualit, eine Selbſwerſtändlichkeit ſind. Kommen Sie zu un Rufes tt. 2 8 8 377 renn 2 5 2 — e . Föltchengernlerung 690 Kisten 32³ dezug „ Obderbettuch e ——— Austwanl. 21.30, 20.78, 16.78, 14.50 Steinſtr. 32 N A N N 1E 1 2 Matratzen, stell. mit ken Intelligente,. 5 N 8 Seegrasmatralz enn. 24.30 18.30 ehrliche* Sfeklfk STRASSE K 1, 153. Woll matratzen„„„„„„ 32,78 24.78 Kapokmatratz en.„„„„„ iô667.50 36.00 Schlaraffiamatratz Den. 83.50 74.50 Rob haarmatratzen.„„„„„„„ 170.— 150.— Verkaulerin zur Aushilfe geſucht. uf von 8 ul Beitfedern N Wor⸗ Graue Federn.„, per Pfund 3.78, 2.60, 1.40,. 68 2 Geſchäftsſt Weihe Fedem.. per Pfund 4.78, 4.28 t Weihe Gänseſedern.... per Plund 6.40, 8. 20 Turnverein von 1895 Weile Gänsehalbdaunen,, per Plund 8.10, 7.40, 7.26 F S 5 f Weihe er 5 a5 535 12.28, 11.30 Heute Samstag, 26. November, abends Bettinletts ⸗arbig, rot, blau, fraise, gold, grün Für 8.30 Uhr, im Gaſthaus„Zum Rebſtock“ be. 0 2 Vorſtandsſitzung. Ich erwarte vollzäh⸗ ſultes 80 em breit. 2.35, 2.20, 1.80. 1.60 885 liges Erſcheinen. Der Vereinsführer. ** 4—* en 9 3 3 alle Fãlle Handball: Sonntag vormittag Pflichtſpiele ft FP f N in Mannheim gegen Poſtſportverein. Beginn: — Ahlafdecken i 3 1. M. 10.45 Uhr, 2. M. 9.30 Uhr. Abfahrt: 5 te eee eee 1. M. 9.18, 2. M. 8.18 Uhr OEG.— 1 Jacquard · Decken Baumwolle) 6. 48, 8.95, 4.78, 3.28, 2.90 5 A⸗Jugend in Viernheim gegen Hohenſachſen. e 3 Decken 8.. J Beginn: 9.45 Uhr; B-Jugend in Viernheim 1 eee 8 5 21.30 27.20 gegen ehem. Beginn: l uhr. i pond. 82 Fußball: A 1 Jugend in Ilvesheim um gcbile Stepp- und daunendecken 5 10 Uhr. Abfahrt 8.30 mit dem Rad ab Dreh— 1 1 Steppden. 24 2.8 18.78 14.73 zur telle! ſcheibe. A 2-Jug. geg. 09 Weinheim in Whm. 0 Daunendechen.. 74.00 68.00 83.00 47.80 a Abfahrt 9.30 Uhr mit der OEG. Denn Bald erſcheinen ſie als erſte Vorboten zum 5 8 * Wa N er&(o Weihnachtsfeſt hier auf unſeren Märkten und AI Mare r- 25 0 9* Straßen. Vorboten auch für den Geſchäftsmann! EE Felilt a a uncl schlagt io, Das größte Spezialhaus für Betten und Aussteuern Jetzt kommen die Tage des Kaufens! Machen dann muß man werben! 1 4 MaumnkEm n 1. 13-14 Sie Stimmung für Ihr Geſchäſt durch regel Daucksaclen lreten mäßige und ſyſtematiſche Anzeigen in unſerem Die Zeitungsanzeige ist der bes te g ſie Stepp- u. Daunen decken aut eigener Fabrik in einfacher bis feinste! l a . Matratzen aus eigener Werkstät: eee Nulen 3 ung 1 Ausführung bel billig- Mittler zwischen Angebot und 1 5 N. Nr. 153, damit wir Ihnen Vorſchläge unterbreiten. ster Brechnung liefer Nachfrage! onde Ehestandsdarlehen und Kinderbeihille werden angenommen gb. unsere Buchdruck ere .——————— Ein vorzügliches Werbeorgan ist die „Vlernheilmer Volkszeitung“ hre Vermählung beehren sich anzuzeigen Adalllext Iticſi Maxta gticſi geb. Pfenning Grimmelshofen ſamkeiten den 26. November 1938 Fur die uns anläßlich unſerer Vermählung erwieſenen Aufmerk- danken herzlichſt Georg Knapp und Frau Cena geb. Fang Viernheim f 1 — —— me— — F ür die uns anläßlich unſerer Derlobung in ſo reichem Maße erwieſenen Glüchwünſche und überreichten Seſchenke danken herzlichſt Aichael Saas und Braut Diernheim, den 26. November 1938. VV — 5„Deuiscner Kaiser“ OEG. Bahnhof— Fernſprecher 10 Sonntag 1 14 1 2 ab 5 Ahr Erſtklaſſige Küche bietet das Beſte Gute Flaſchen- u. Ausſchank⸗ weine bei mäßigen Preiſen Das bekömmliche Kühnerbier Wel an Fülll. Weschmann Welnnachlts⸗Arioben-Ausstellung Sporinale g herzl ein T. Ib. Wonn- haus mit Scheune u. Grabgarten Central-Film-Palast Samstag, Sonntag u. Montag Das Afa-Spitzenfilmwerk d. J. 2 2 1. Nach dem Schauſpiel von Perm. Sudermann mit Heinrich George, Paul Hörbiger Leo Slezak und Georg Alexander Heimat— das iſt das große, ſtille Motiv einer ſeeliſch bewegten und ereignisſtarken Filmdichtung, deren tiefer und nachklingender Wirkung ſich nie⸗ mand entziehen kann! In jedem Menſchen ruht das Heimatgefühl— jeder Menſch ſoll dieſes große Filmwerk ſehen und erleben! So ein ſchönes Filmwerk war ſchon lange nicht mehr d a! die ſich auf der Yacht„Stella“ 1. bK ²˙ uQÄ——̃—ꝛ̃ Äè——ͤ—ñ—!— Gloria-Lichtspiele Achtungl Samstag u Sonntag ern Wiel's neueſtes Filmwerk Noch Mitwirkende: Hilde Welaner. Win Schur Werner Senarti u. Ursula Grabley Die geheimnisvollen und abenteuerlichen Vorgänge, Harry Piel Gelegenheit, einem dunklen Ehrenmann auf die Spur zu kommen. Wie dies geſchieht, iſt humorvoll, ſpannend und atemraubend! Beide Filmbühnen bieten dieſe Woche dem Viernheimer Publikum was ganz beſonders großartiges! Au Verkaufen. Zu erfr. Viernh'm Schulſtraße 7 Guterhaltenen, faſt neuen Kinder- Waagen (elfenbein) billig zu ver⸗ kaufen. Alfred Maſt, Kiesſtraße 27. Hausfrauen! Laßt keine Kü. chenabfälle ver⸗ derben! Für Weihnachts- Geschenke! Es lohnt sich mit beiden Hönden zuzugreifen! TLbeiclesefo ße! Extra billigt Einferbige Mleiderstoffe in Borken- Satin und Flomisol den neuesten Weborten u. cd. 95 cm br., mod. 1˙ Färben, 150 cm br., 2⁵³ Fötben. Neter nur Neter nur 4.30. 3.90. Alaatebetoſe Nantelstoffe, 140 cm breit, gute Quelſtöten, moderne 30 Webaften in den besten Farben, Neter nur 5.90. 4.30 3 Etwas ganz Besonderes! Hochfeine Nentelstoffe, erste Qualitat, ganz mod. Gewebe, schWõ tz. marine. hben] e Henenslo spe! Ein posten Anzugitoffel cd. 150 cm breit, für solide oroktische Anzug e 3⁰⁰ Ulster-Stoffe, ca. 150 em br., gute Qualitt für Herren- u. Kneaben-Höntel. ploktische Fetbstel- 4⁰⁰ „„„ Heter nur lungen. Neter nur LIE 0 5 3 kauft man bei Harl B. Wine Markt- elne Funnentlm st wieder er linel! Jetzt ſchon iſt es Zeit, die reparaturbedürftigen Puppen zu mir zu bringen. Es können alle verkratzten und abgewaſchenen Puppen ganz billig wie neu hergerichtet werden. Auch empfehle ich mich im An⸗ fertigen von Puppenperücken in allen Faconen bei nur guter Handwerksarbeit zu niedrigen Preiſen. Beſichtigen Ste meine große Auswahl in Puppen, Puppenkleidern, Puppenſchuhen u. Strümpfen, welche im Preis weſentlich herabgeſetzt ſind. Als Weihnachtsgeſchenke in Parfümerien habe ich ein platz großes Lager aller führenden deutſchen Marken in Geſchenkkartons. Beſichtigen Sie unverbindlich meine große Ausſtellung. Puppen u. abſpielen, geben Große Auswahl in Tamer dien (Allesbrenner) Ojenſchirmen und Zimmertohlenkaſlen ituns f Geſchenkpackungen lege ich bei einer Anzahlung u. wöchentl. Rate bis Weihnachten zurück. Beachten Sie mein Schaufenſter, was Sie in der Auslage nicht finden, habe ich beſtimmt am Lager. will Stein. Adolf Hitlerſtr. 79 Saftladen Morgen Sonntag bei dazu nuts Belpronramme und dle neueste bin- Tonwoche 2, f. Fille L 4e. Janz Anfang: Samstag und Sonntag ab 7 Uhr und Anfang: N N e N e lll. n 9„ 2 60 Es ladet ein 1. J 5 a 4 Uhr 2. Vorſtellung. Haus⸗ Kü äte, Eiſen: Alu ab 9½ Uhr 2. Vorſtellung a hr, 0 9 Haus⸗, Küchengeräte, Eiſenwaren V Fam. Heſch 0 WWW W W SNN nN Ar N88 9 5* NR DD 8 iu. eee Der Weiſinaclitsmaun hat nun auch bei uns seinen Einzug gehalten. Unser festlich ge- schmücktes Haus, die stimmungsvoll dekorierten Abteilungen und unsere im Lichterglanze erstrahlenden Schaufenster laden Sie zum Besuche ein. Unsere große Auswahl und bekannte Preiswürdigkeit machen Ihnen das Schenken leicht. Nachstehend einige Beispiele: * * 5 e 7 — 4 22 2 8 9. r e 2 ssen Taschentücher tür Kinder, 3 Stück im Geschenkkarton. nübsche Aufmachung Taschentücher ſor Damen, mit bestickter Ecke, 3 Stück in schönem Geschenk-Karton Kleider-Biese nönes tragfähiges Gewebe für sport- diehe Fieidef, in viel. Modefarben deter Konturen-Krepp te Qualität. für flotte Nachmittags- Naleſder, oa. 98 em breit Mieter Künstler-Decke nervorragende Krepp-Oual. aus Baum- wolle u. entdecke. Bfumemzeſch. 180 160 Tee-Gedeck aus Kunstselde, in apartef, modischer Ausführung. 130 160 mit 6 Mundtüchern 45 65 1.50 1.95 3.95 5.90 Weihnachts In den ndchsten Tagen geht innen unser 24 Seiten starker katalog gungen für ihre zu, der Ihnen viele Anre- Geschenke geben wird. geplanten Damen- Strümpfe aus Waschkunstselde, unsere beliebte Marke„Fama“, mit Kräft.Florsohle Paar bamen- Strümpfe feinfäd. Waschkunstseide,„inks gearb.“ ein eleg. Strumpf, in mod. Farben Paar Strick- Handschuhe . Damen, Wolle mit hübscher Manschette und bunter Handnaht-Verzierung Paar Herren-Handschuhe 1.25 1.65 1.75 5.90 Selbstbinder schöne lebhafte Farben und Muster, ein beliebtes Geschenk für den Herrn 35 1.45 4.30 3.90 Herren-Schal modische Gewebe, schöne Muster und Farben Sporthemd mit testem Stäbehenkragen aus be- drucktem Popelſne, kariert und gestrefft Oberhemd „„„„„„„„„„„„ S W— A W n it gutem Stricktutter, braun mit zwel Stäbchenkragen aus Popelin e ee Knoptverschluß. Paar durchgewebt, Bielefelder Fabrikat. 4 5 2 3 2 Garnitur Damen-Schirm 5 interlok mit Nadelstreifen, gerauht. aus guter Kunstseide, 16-tellig, mi 2 22 Hemd und Schlüpfer... zusammen L modernen Griffen 4 2 2 1 1 7 Garnitur Taschenschirm K 5 Charmeuse, Unterkleid mit eleg. Crep-„Boh“, das Geschenk für die Dame, 4*. Satin-Motiv., Schlüpfer mit Strickr., zus, 2 praktisch und elegant.. 2 bamen-ꝗdäackchen 2 in entzückender Ausführung, mit farb. de Querstreſf., beſiebtes Welhnàchtsgesch. 5 N 2 N NHerren-Weste 9 bewährte Qualſtät, mit 2 Taschen, ia N verschied. Farben, praktisches eschenk 5 KauFSTATTE MANMTHIEINN F 8 5 8 1 2 1 99. uu, v s e Wr Vott eine a aber 1 Anmei widet gecchlat Nit an den glaube Das Das 0 dus ringt ile 00 Auf lulturke Freude ö el z ziale — ——— — 3 fe 1 nit zu pen ganz h in Au⸗ fur guter ine große uhen 1. ö e ich en Alartons, uppen u. gate bis was Sie 1 Lager. meister flerſtr. J — alen in Sonnig 4 det ein jan. Heſc — . — 9 SSSdS˖erererereer eee — 14 32 S . — — — SSS 0 haben nur den Sinn von Halbgolſ oder nur Gergeani? Ein Iatsachenberient von Clemens Laar (10. Fortſetzung) Nichts dergleichen kommt in Frage. Eingra⸗ ben könnte man ſich auf dieſem Boden höchſtens einen halben Meter, und wenn eine Viertel⸗ ſtunde vergangen iſt, dann ſetzt 1— prompt das Staub⸗ und Geröllgemiſch in ewegung und rutſcht wieder zuſammen. e wäre es ſinnlos. Zieht Tarrant ſein Regiment in Frontlinie über die zwei Mei⸗ len auseinander, ſo wird die Linie ſo dünn, daß der Fe an irgendeinem Punkt angeſetzte An⸗ mf lat Prumars zum Durchbruch führen Nein, die Stellungen, die man hier bezieht, Bereitſchafts⸗ und Ausgangsſtellungen. Die Abriegelung kann auch nur ſo erfolgen, daß Tarrant mit ſeinem egiment in offenem Kampf Hlat Prumar zum Stehen zwingt und ihn dann zurückwirft. Immer wieder und wieder. Bis zum letzten Reiter, bis zur letzten Patrone und zur letzten Klinge. Der erſte Schuß Vorausgeſetzt, daß der 3 Befehl nicht eine andere Order enthält. ls alter Soldat aber weiß Tarrant, daß er wahrſcheinlich nur die Anweiſungen vorſieht, die notwendig ſind, falls wider Erwarten Prumar durchbricht oder aber geſchlagen zurückflutet. Mit dem erſten Fall will man nicht rechnen, an den zweiten iſt ſelbſt bei größtem Wunder- glauben nicht zu denken. Das Regiment bezieht Stellung. Das heißt, noch am Abend des 20. Auguſt löſt ich das Regiment in geſtaffelte Abteilungen auf, ringt die Maſchinengewehre in provi oriſche, flankierende Stellungen und verſucht, das allge⸗ Conyright by Carl Dunker Verlag, Berlin meine Biwak nach Möglichkeit zu tarnen. Da und dort wachſen ja wahrhaftig ein paar küm⸗ merliche Ginſterbüſche und ein paar Stauden von Alfagras zwiſchen dem Schutt. Die Feldwache am Südoſteingang des Keſſels 9 der Sergeant Morton. Im acht Uhr dreißig rückt er ab; um neun Uhr dreißig— er hat gerade die Wachen eingeteilt — fällt der erſte Schuß. Irgendein Mahſud oder Afridi feuert ihn ab; irgendein Haſſan oder Yakuv oder Alas. Er iſt ein dunkler Schattenknäuel, plötzlich aus der kobaltblauen Dämmerung geboren. Ur⸗ plötzlich ſteht er zwei Meter vor Morton. Der Sergeant ſieht wie den Rachen einer vorſtoßen⸗ den Schlange die Mündung eines alten Vorder⸗ laders vor Augen, wirft die Hände hoch, ſtößt auch den Lauf noch eine halbe Handbreit höher, und dann Es iſt, als ob eine Rieſenfauſt ihm die Schä⸗ deldecke vom Gehirn riſſe. und im gleichen Augenblick bricht die Welt in einem einzigen grauenvollen Krachen zuſammen. Vielleicht iſt Morton tot? Dies iſt der erſte Schuß, und der Sergeant Morton hört ihn noch, dieſen erſten Schuß von vielen, vielen tauſend. Die Welt beſteht aus flutender, von vielen kaum wahrnehmbaren Bewegungen durchriſſe⸗ ner Dunkelheit und ſonſt nur aus einem Zuſam⸗ menprall hämmernder, krachender Laute, von ſchrillem Geſchrei, trompetenden Angſtrufen ſter⸗ bender Pferde, von Signalpfiffen und erwürg⸗ ten Rufen. Der Schädel wird zu einem einzigen flammen⸗ 5 Schmerz vor ſo viel hölliſchem Lärm, oder er Verdammt, begreift der Sergeant Morton. Ich bin ja verwundet! Es hat ja einer auf mich geſchoſſen! Der Büchſenlauf bat mir ja direkt am Schädel geſeſſen! Damned, das ſoll einer verſtehen! Vielleicht bin ich tot, denkt der Sergeant Morton. Ich dürfte ja auch gar keinen Kopf mehr haben. To hell! Ob er noch lebt oder nicht, ob er noch einen Kopf hat oder nicht, das iſt alles gleichgültig. Er kann hören, er kann ſich bewe⸗ gen und— langſam— kann er jetzt auch ſehen. Ringsum zucken die kleinen blauweißen, tief⸗ roten und organgenen Stacheln der Mündungs⸗ feuer. Die blauweißen, die wie fauſtgroße, zit⸗ ternde Leuchtkäferchen immer an der gleichen Stelle ſtehen, das ſind die Abſchüſſe der engli⸗ ſchen Maſchinengewehre; die blaſſen Orangen⸗ blitze, das ſind die Mündungsfeuer der Kara⸗ biner. Die blutroten, armlangen Blitze aber, die in ihrem jähen Aufzucken wie von ſchwefelgelber Watte umſäumt erſcheinen, die ſtammen aus dem Schwarzpulver und den Schwaden der ur⸗ alten Gewehre der Afridis und Mahſuds. Es ſieht aus, als ſei der ganze Talkeſſel von einer einzigen ungeheuerlichen Schlange aus⸗ gefüllt, deren Schuppen leuchten und die ſich in — 5 Zuckungen hin und her, hin und her wirft. f (Fortſetzung folgt) Ein Blick über die Welt Fünf gelunden Feuerzauber Meteor⸗Erſcheinung im Vodenſee⸗Gebiet Ueberlingen, 25. November. Am Mittwochabend, etwa um 18.30 Uhr.— alſo annähernd zur gleichen Zeit, als am ver⸗ gangenen Sonntagabend der prächtige Meteor erſchien— wurde in der Gegend von Salem am Bodenſeegebiet von vier Perſonen wiederum ein ſehr auffallend rotleuchtender Meteor ge⸗ ſehen. Er bewegte ſich in gerader Bahn von Oſten nach Weſten und war ungefähr fünf Se⸗ kunden lang ſichtbar. Während der Erſcheinung. die ein intenſiv rotes Licht ausſtrahlte, war die Landſchaft für Sekunden faſt taghell er- leuchtet. Ohnmachk auf offener 3zene Zwiſchenſall in der Bukareſter Oper Budapeſt 25. November. Meldungen aus Bukareſt zufolge ereignete ſich geſtern abend in der Bukareſter Oper bei der Vorführung der„Nürnberger Meiſterſinger“ ein Zwiſchenfall, der zum Abbrechen der Vor⸗ Feſtiage volksverbundener Kunſt Gemeinſame Jahreslagung der Reichskullurkammer und der 15.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Berlin, 26. Nov. Auf der gemeinſamen Tagung der Reichs⸗ kulturkammer und der NS.⸗G.„Kraft durch 12 ſprachen Dr. Leh und Dr. Goeb⸗ E. dr. Len der, von lebhaftem Beifall begrüßt, das Wort nahm, rief die Erinnerung an die Tage wach, da vor 5 Jahren die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ gegründet wurde.„Allein das Herz und das Gefühl waren damals Taten“, ſo erklärte er.„Der Verſtand wollte dieſes gigantiſche Werk nicht begreifen. Unſere Geg⸗ ner höhnten damals und behaupteten, daß die neue Einrichtung nur dazu dienen ſollte, dem Arbeiter Sand in die Augen zu ſtreuen— und das Herz behielt doch recht. Wir begannen ein ſozialpolitiſches Werk, das heute in der geſam⸗ ten Welt einzigartig daſteht!“ f Dr. Ley wies darauf hin, daß der deutſche Arbeiter die ſchweren Kämpfe der Vorkriegs⸗ zeit nicht auf ſich genommen hatte, um ein paar lächerliche Lohnpfennige zu erringen, ſondern daß er danach ſtrebte, ſich Achtung und Ehre zu erwerben, daß er ſich ſehnte nach ſeinem Volk und ſeiner Kultur, daß er teilhaben wollte an all dem, was ſein Volk ſich geſchaffen hatte. Als größtes Werk des Führers bezeichnete es r. Ley in dieſem Zuſammenhang, daß er dem Blick des Volkes alles Häßliche entzog und ihm dafür das Schöne, das Erhabene und das Edle darbot in Theatern und Konzerten, in den Straßen Adolf Hitlers, wie in herrlichen Kunſt⸗ werken. Ja, auch in der Fahne, denn, ſo rief Dr. Ley unter langanhaltendem, ſtürmiſchem Beifall, welche Fahne der Welt wäre denn ſchöner als die unſere! Von ſtürmiſchem Beifall begrüßt ergriff dann Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort. Dr. Goebbels ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels führte in ſei⸗ ner Anſprache u. a. aus: Eine reiche und in der ganzen Welt bewunderte deutſche Theaterkultur, ein tief aufſtrebender, auf hervorragende Leiſtungen gerade in dieſem Jahr zurückblickender und im internationalen Wettbewerb rieſig ausgezeichneter deutſcher Film, eine einheitlich ausgerichtete deutſche Preſſe, die ein politiſches Inſtrument erſten Ranges darſtellt, eine neue erblühende bil⸗ dende Kunſt, ein mannigfaltiges und an Ideen und Projekten überquellendes deutſches Schrifttum, eine unter allen Kulturvölkern führende deutſche Muſik, ein vorbildlicher Rundfunk, das ſind die Ergebniſſe einer 5%7⸗ jährigen Aufbauarbeit, die vom nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staat eingeleitet und durchgeführt wor⸗ den iſt. Welches andere Volk hätte dem auch nur annähernd Gleiches gegenüberzuſtellen? Unſere vor Jahren ausgeſprochene Prophe⸗ zeiung, daß der politiſche Aufſtieg unſeres Vol⸗ kes auch eine kulturelle Zeit von ungeahnten Ausmaßen nach ſich ziehen würde, hat ſich voll bewahrheitet. g Der Nationalſozialismus iſt eine antiſemi⸗ tiſche Bewegung. Es war deshalb not⸗ wendig, ſich auch auf dem Felde des deutſchen Kulturlebens mit der Judenfrage ſofort und radikal auseinanderzuſetzen. Wir haben das getan. In einer reinlichen Scheidung zwiſchen Deutſchen und Juden haben wir nicht nur die kulturell Schaffenden, ſondern auch die Kulturempfangenden von den paraſitären Ele⸗ menten des internationalen Judentums ge⸗ trennt. Diejenigen, die ſich heute bemüßigt fühlen, nach dieſem Ausſcheidungsprozeß die„armen Juden“ zu bedauern, haben meiſtens keine Ahnung, wie tief ſich der jüdiſche Einfluß in der Vergangenheit in das deutſche Kulturle⸗ ben ſchon eingefreſſen hatte. Wie ſah es denn früher im deutſchen Kulturle⸗ ben aus? Die deutſche Preſſe wurde von Juden geſchrieben, der deutſche Film von Juden ge⸗ macht. ein Theater ohne Juden erſchien nicht mehr denkbar, das Schrifttum hatte nur Ju⸗ den als hervorſtechende Repräſentanten, Muſik⸗ ſchöpfung und Muſikkritik waren vollends in die Hände internationaler und landfremder Juden übergegangen. Das Volk der Dichter und Denker ließ ſein Kulturgebiet von Semiten verwalten, ja, Juden waren es, die vielfach zyniſch trium⸗ phierend auf dieſes allgemeine öffentliche Uebel hinwieſen. Wir haben trotz aller damit verbundenen Ge⸗ fahren dieſes Problem beim Schopfe gefaßt. Wir haben die Juden aus dem kulturellen Le⸗ ben unſeres Volkes radikal ausgeſchal⸗ tet. Wir haben den Verſuch gemacht, die von Juden beſetzten Stellen durch Träger deutſchen Geiſtes und deutſcher Kultur neu zu beſetzen. Und das Ergebnis war, daß nicht die von unſeren Kritikern prophezeiten Folgen eines allgemeinen Verfalls eintraten. Im Gegenteil: Nun erſt konnte ſich das deutſche Kulturleben zu voller Blüte entfalten. Es verſteht ſich am Rande, beirrt uns aber nicht im mindeſten, daß unſere jüdiſche Umwelt gegen die Entſemitiſierung mit aller Kraft Sturm läuft. Denn das Judentum iſt ſich klar darüber, daß es um ſeine geiſtige Vorherrſchaft in Europa getan wäre, wenn dieſes Beiſpiel Schule machte. Das Ausland nimmt die deutſchen Juden in Schutz, aber leider nimmt es ſie uns nicht ab. Die Weltkampagne gegen Deutſchland in der Judenfrage iſt eine freche Spekulation auf un⸗ ſere Angſt oder auf unſere weltberühmte ſenti⸗ mentale Weichherzigkeit. Aber das wirkt auf uns heute nicht mehr. Das alte kaiſerliche Regime iſt in dieſer Hin⸗ ſicht von einer geradezu bewundernswerten Langmut geweſen. Es hat dieſe Langmut dann am 9. November 1918 teuer und bitter bezah⸗ len müſſen. Die furchtbarſten Folgen dieſes giftigen und hohntriefenden Giftfeldzuges des jüdiſchen Intellektualismus gegen die Staats⸗ autorität haben ſich dann beim Bürgertum von Beſitz und Bildung gezeigt. Es war davon be⸗ reits ſo wund geſcheuert zum Zerbrechen, daß es in der entſcheidenden Stunde unſeres natio⸗ nalen Lebens auch nicht einen Bruchteil der Widerſtandskraft aufraffte, die notwendig ge⸗ weſen wäre, ſich gegen den allgemeinen Zerfall zu ſtemmen. Frivole Ulkereien Es blieb ein letzter Reſt ver wahrloſter Intellektueller, der heute gerne etwas Rehnliches mit uns verſuchen möchte. Ich meine hier nicht eine harmloſe, gutmütige, politiſche Ulkerei, die aus dem Herzen kommt und nie⸗ mals böſe gemeint iſt. Wir ſind nicht überemp⸗ findlich, und im Bedarfsfall verfügen wir fendt über genügend Witz, um uns entſprechend ſelbſt zur e ſetzen. Aber irgendwo iſt der Spaß zu Ende, und zwar da, wo er an die hei⸗ 10 80 Güter unſeres nationalen Lebens heran⸗ ritt. Es gibt beſtimmte Werte in einem Volke, die unantaſtbar und auch dem Zyniker heilig bleiben müſſen. Man komme uns nicht mit dem Einwand, man wolle ja nur durch poſi⸗ tive Witze unſere Politik unterſtützen. Wir haben eine ſolche Unterſtützung durch Con⸗ ferenciers und ſog. Ulkmacher nicht nötig. Im übrigen ſind die Probleme, die heute von der deutſchen Staatsführung gelöſt werden und gelöſt werden müſſen, viel zu groß und viel zu ernſt, als daß ſie mit einem harmloſen Witz ab⸗ getan werden könnten. Es gibt im öffentlichen Leben in Deutſchland genug Gegenſtände, Per⸗ ſonen und Vorgänge, über die es ſich eher zu witzeln verlohnte, als gerade über die Schick⸗ ſalsprobleme der Politik. Warum greifen dieſe frivolen Ulkmacher nicht die Juden an, wie die Juden uns angreifen? Warum ſollen die gro⸗ zen Fragen unſeres nationalen Lebens gerade Gegenſtand des Witzes ſein? Warum nicht im Gegenteil die Spießer, die Miesmacher, die fau⸗ lenzenden Geſellſchafts⸗Drohnen, die eitlen, nichtswiſſenden und verantwortungsloſen politi⸗ ſchen Gerüchtemacher, die bei jeder Kriſe die Nerven verlieren, um nach erreichtem Erfolg zu ſagen: Wie haben wir das gemacht? Die deulſche Sprache In dieſem Zuſammenhang ſcheint es mir auch notwendig au ſein, ein offenes und klärendes Wort über eine Frage zu ſprechen, die ſeit lan⸗ gem anſteht und die nur durch Sorgfalt und pflegliche Betreuung einer allmählichen Löſung entgegengeführt werden kann. Ich meine die Sache der deutſchen Spra⸗ che. Man ſagt oft, unſere Sprache ſei eine harte und grobe Sprache; zu feineren und delikateren Unterſcheidungen erweiſe ſie ſich nicht ſublimiert genug. Das iſt nicht wahr! Unſere Sprache be⸗ ſitzt das ſubtilſte Unterſcheidungsvermögen, was man ſich überhaupt nur vorſtellen kann. Aller⸗ dings muß man ſie auch beherrſchen. Und vor allem iſt es Pflicht derer, die über die Entwick⸗ lung der Sprache zu wachen haben, dafür zu ſorgen. daß ſie nicht durch leichtfertigen Miß⸗ brauch allmählich entwertet und abgenützt wird. Denn ſonſt verlöre ſie allerdings nach und nach ihren Glanz und ihre ſchimmernde Leuchtkraft. Wir können da alle manchmal des Guten etwas zu viel tun, ſetzen Worte an den falſchen Platz und ſchwächen damit die Prägnanz unſerer Mut⸗ terſprache mehr und mehr ab. Es iſt alſo Zeit, mit mehr Ehrfurcht vor der Sprache die Sprache zu gebrauchen. Der Be⸗ griff muß ſich immer mit dem Wort decken. Das Wort muß den Begriff umſchließen. Auch die Sprache iſt ein nationales Heiligtum. Man muß damit ſorgfältig und liebevoll umgehen, und gerade die geiſtigen Wortführer der Na⸗ tion haben hier den ſchreibenden Kreiſen ein gutes Beiſpiel zu geben. Der Grundſatz des Sprachgebrauches muß klar ſein! Die Sprache iſt dazu da, einen einleuchtenden Gedanken in voller Prägnanz zum Ausdruck zu bringen. Auch das iſt eine Kunſt, und auch das gehört zur Kultur eines Volkes. Der deutſche Künſtler hat die faden Theorien liberal⸗demokratiſcher Staatsauffaſſung längſt über Bord geworfen. Er iſt glücklich, an der Verantwortung dem Staat und dem Volk gegen⸗ über mitbeteiligt zu ſein. Damit ſind die deut⸗ ſchen Künſtler auch wieder geiſtige Reprä⸗ ſentanten unſeres Volkes geworden. Von ihrem ſchöpferiſchen Werk geht eine Fülle des Lebens auf die ganze Nation aus. Lohnt es ſich nicht, für dieſes Volk zu arbei⸗ ten u. zu kämpfen? Das Herz der Nation ruht mitten in dieſem Volk. Legt nun das Volk die deutſche Kunſt in dieſes große Herz hinein, dann wird ſie damit unſterblich ſein mehr noch, ſie wird zur den Aufgabe berufen, die man ihr geben kann: den Herzſchlag einer Na⸗ tion zu beſtimmen, ja, ein Stück des Herzens eines Volkes zu ſein.“ führung im driten Acht führte. Während der Vorführung war nämlich der Tenor der Oper, Apoſtolescu. auf offener Szene ohn⸗ mächtig geworden. Es ſtellte ſich her⸗ aus, daß Apoſtolescu. ein inniger Freund des kürzlich verſtorbenen berühmten Baritoniſten der Bukareſter Oper, Athanaſiu, durch den Tod ſei⸗ nes Freundes derart ergriffen war, daß er einen Herzkrampf erlitt. Der Zuſtand Apoſto⸗ lescus wird als bedenklich bezeichnet. „nur“ 6 Millionen Rockeſeller-Erbe Der dreieinhalbfache Reſt verfällt der Steuer New Vork, 25. November. Von dem Nachlaß des im vorigen Jahr ver⸗ ſtorbenen amerikaniſchen Multimillionärs John Rockefeller ſenior, der jahrelang als der reichſte Mann der Welt galt, verbleiben den Erben nach der am Dienstag den Behörden eingereichten Steuerwerteinſchätzung nur ſechs Millionen Dollar. Der Steuerwert des Nachlaſſes beträgt zwar 26950 000 Dollar, doch gehen hiervon 4% Millionen Dollar Erbſchaftsſteuer des Staates New Pork und wahrſcheinlich 16 Mil⸗ lionen Dollar Bundeserbſchaftsſteuer ab. Der Hauptteil des Nachlaſſes beſteht aus amerika⸗ niſchen Schatzamtsnoten im Werte von 17 Mil⸗ lionen Dollar, aus einer Aktie der Standard⸗ Oil⸗Geſellſchaft, die Rockefeller ſeinerzeit ge⸗ gründet hat, und aus 27 000 Aktien einer Berg⸗ baugeſellſchaft, die aber als wertlos angeſehen werden. Wie Rockefeller in ſeinem Teſtament erklärt, habe er ſeine Kinder ſchon vor ſeinem Tode reichlich bedacht, und vermache darum den Reſt ſeines Vermögens ſeiner Enkelin Mrs. Margaret Syrong Decuevas, deren Kindern und dem von ihm gegründeten Rockefeller⸗Inſtitut. Bergwelt im erſien Ichnee Winterſtürme in Bayern und in der Oſtmark München, 25. November. Seit zwei Tage brauſen durch die Täler der Alpen und um die Gipfel der Berge die erſten Winterſtürme. Durch ſtarke Schneefälle in den letzten 24 Stunden iſt mit einer leichten Schnee⸗ decke von den höchſten Gipfeln bis faſt hinunter ins Tal eine winterliche Landſchaft hervor⸗ gezaubert. Vom Allgäu bis hinüber nach Berch⸗ tesgaden bildet die Alpenkette eine einzige glitzernde Rieſenkuliſſe. Ueberall iſt die Tem⸗ veratur ſtark zurückgegangen. Die Autoſtraßen über die Alpenpäſſe ſind zum Teil nur mit er⸗ heblichen Schwierigkeiten zu befahren. Auch aus dem Salzburger und dem Innsbrucker Ge⸗ biet werden ſtarke Schneefälle gemeldet. Ueber⸗ triebene Hoffnungen zum Skifahren müſſen allerdings vorläufig noch begraben werden, denn dieſe erſte Schneedecke wird keine endgültige ſein. Immerhin meldet der amtliche Wetter⸗ bericht für das Alpengebiet, daß mit der Um⸗ ſtellung der Wetterlage auf nordweſtliche Luft⸗ zufuhr mit zunehmender Abkühlung und wei⸗ teren Schneefällen zu rechnen dt. Drei Lehrlinge durch Kohlenoryogas gekölel Schadhafter Kachelofen verurſachte das Ungluc Lyck(Oſtpr.), 25. November. Ein ſchwerer Unglücksfall, dem drei junge Menſchenleben zum Opfer fielen, ereignete ſich in der Nacht zum Mittwoch in Lyck in Oſtpreußen. Durch Kohlenoxydgaſe, die aus einem Kachelofen austraten. wurden die drei Lehrlinge einer Firma in Lyck im Alter von 15 bis 17 Jahren vergiftet. Die drei Verunglückten hatten den Kachelofen in ihrem Zimmer ſtark geheizt. Da das Abzugsrohr verſtopft war, entwickelten ſich Kohlenoxydgaſe. Wahrſcheinlich haben die drei Lehrlinge des Nachts die Gefahr bemerkt und verſucht aufzuſtehen: es war aber zu ſpät, und ſie brachen vor ihren Betten zuſammen. Reichsaulobahnbrücke 89 m hoch Kaſſel. Im Zuge der Reichsautobahnſtrecke Bad Hersfeld—Eiſenach— Gotha, die ſeit eini⸗ gen Monaten gebaut wird, iſt eines der höch⸗ ſten und impoſanteſten Brücken bauwerke vorgeſehen. Es handelt ſich um ein Bauwerk, das an der Grenze zwiſchen Kur⸗ heſſen und Thüringen in der Nähe von Kielforſt das hier über 800 Meter breite Werratal in einer Höhe von 89 Meter überſpannen wird. Die Brückenachſe wird von der Bahnlinie Warta —Eſchwege geſchnitten. Parallel der Brücken⸗ achſe führt in einer Entfernung von 150 Meter die Hauptbahnlinie Bad Hersfeld—Eiſenach. Das Brückenbauwerk wird aus einem ſteiner⸗ nen gewölbten Viadukt beſtehen. Hohe Pfeiler, die ſich aus der Talſchale erheben, tragen das Werk. Die Bauzeit beträgt 4% Jahre. 2 —— 2 8 ———— ———————— c——— 3— — LEUeHTE Copyright by Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf. G. m. b. H., Müncken (12. Fortſetzung) „Berchtesgadneriſch, woaßt, Thomas: ſteilauf die Pfetten, an ſchian Giebel und vorn an ſauberen Walm, gell? J kann's halt nit auf afrikaniſch. Es werd bei mir allweil almeriſch, i 8 8 1 8 wia i will!“ Da mußte Thomas doch lachen, was er da für eine berchtesgadneriſche Boma kriegte, völlig. Almhütten! Er rief den Hackl und deutete aufs Dach des Hauſes:„G'fallt's dir, Hackl?“ „Gefallt mir ausgezeichnet“, ſagte der Hackl ernſt,„die Jagdhütt'n is ſchon recht!“ Er brachte eben alles mit dem Jagern in Be⸗ ziehung, dem er nun nun bald ungeſtraft frönen zu können hoffte. Die Zeit bam, und er lade wirklich Böcke, Frankolinen, einen herrlichen Oryrbock(Herrgott, wie der aufhatte!), einen Schakal, einen Honig⸗ dachs, einmal auch ſchon einen ungemütlichen Gnubullen. Die Elefanten und Löwen wollte er ſich für ſpäter laſſen. Gern hätte er aber mal eins von den Viechern geſehen. Nicht ohne mich, Hackl⸗Peter, hatte das Baronle geſagt. Schön wär's könnte er den mit einer ſolchen Beute überraſchen. Wenn es die Arbeit erlaubte, begleiteten ihn die Kameraden in das Paradies ſeiner Jagd⸗ gründe. Die unberührte Naturnähe der Wildnis umfing die Pürſchgänger immer wieder aufs nue mit ihrer Größe. Ein Erlebnis wurde ihnen unvergeßlich. Im Morgengrauen hatte ſie Wendelin an die Waſſer⸗ ſtelle geführt, wohin die Tiere zur Tränke kamen. Ganze Schwärme von Tauben ließen ſich nieder. Warzenſchweine tauchten ihse Rüſſel ins Waſſer. Immer zahlreicher kamen die Tiere, Waſſerböcke und Herden von Antilopen. Ruhig und geſittet, ganz ohne Drängen ſuchten ſie einen freien Platz am Waſſerrand.„Da könnten die Menſchen was lernen davon, von ſo viel Diſziplin beim Saufen“, flüſterte Rottenpuecher bei dieſem An⸗ blick. Er ſaß mit den anderen im Gebüſch ver⸗ borgen und verfolgte geradezu andächtig das Schauspiel. Plötzlich aber kam Unruhe in die Tiere, ſie ſtoben auf und jagten davon. Was mochte da nahen? Gerade wollte der Hackl nach⸗ ſehen gehen, da ſahen ſie es: Die Tiere hatten Wind von dem Löwen bekommen, der ſchon zum Sprung geduckt gelauert hatte. Da ſtand er, un⸗ beweglich, von königlicher Haltung, trotz ſeiner Miß ſolde, drehte er ſich langſam um und ſchritt zurück. Von dem gewaltigen Erlebnis tief gerührt, war dem Hackl die Büchſe wieder herabgeſunken, die er ſchon an die Backe geriſſen hatte. Nein, er war kein zielloſer Wildſchießer, der Wendelin. ein echtes Jägerherz ſchlug ihm unterm Kittel. Nun er wußte, wo der Löwe zu finden war, hatte es keine Eile. Der lief ihm nicht mehr fort. Heute, da mußte er erſt mal den Anblick genießen. Inzwiſchen kam die große Zeit für den Bauern Thomas Hoffingott. Der ſtrömende Regen ging ſeinem Ende zu, und in ſtrahlendſtem neuen Weiß grüßte der Kilimandſcharo wieder durch die Wol⸗ ken zu den drei Einſiedlern von Neu⸗Pilatus her⸗ über. Die großen Tage der neuen Arbeit waren nun da. Hackl und Rottenpuecher ſahen einſtweilen die Arbeit nicht, ſo andächtig ſtarrten ſie d Berg an. g „Jetzt wird er gemacht!“ entſchied der Hackl, „gehſt mit Thomele?“ „Jetzt wird gearbeitet“, antwortete Thomas. „Da geh' her!“ Hackl nickte zum Rott hin, „wie a herrſchaftlicher Herr! Jetzt wird gear⸗ beitet!“ Dann hatte er etwas anderes:„Du, Thomele, Elefanten hat's da oben am Berg. Rhinozeröſſer a!“ „Ja!“ lachte Thomas,„und bal mir jetzt da aufigangen, fünf Tag' oder ſechs, und ließen das Land liegen, das aufen Pflug wartet, dann hätt's da oben noch drei Nhinozeröſſer mehr!“ Alſo packte Thomas den Pflu, und Hackl führte die Büffel. Die Erde brach ihnen förmlich entgegen, tief und voll, eine ſchwere ſchwarze Woge, die aufſchwang unter dem blanken Stahl der Pflugſchar. Erde ohne Grenzen, überall Erde, unberührt, wie neu erſchaffen. 5 „Haſt no nit bald g'nug, Thomas?“ meinte der Hackl nach langer Zeit und ſah zurück. Da hielt Thomas aufatmend inne und ſchaute hinter ſich. Ja, da lagen die Furchen, ſeine erſten im neuen Land. „Weiter!“ Wieder ging es eine Stunde. „Thomas, halt ein!“ ſchnaufte der Hackl.„Das iſt ja ſündhaft... ſolche Furchen, ſo lang! Dös gibt's gar nit!“ „J glaub', der Herrgott hat ſelber ſeine Freud mit dem Acker! Weiter. Hackl. weiter!“ Als er endlich einhielt und den Pflug wendete, liefen die Furchen ſo weit zurück, quer durch das Land, daß er freudig erſchrak, als er das ſah. 5 ir“ „A Nashornvogel könnt' was lernen von dir“, brummelte der Hackl. „A Nashornvogel?“ 5 5 „Der macht ſich a viel unnütze Arbeit.“ Thomas lachte in ſich hinein.„Los, Hackl, weiter!“ 4 Viele Tage und Wochen gaben die neuen Aecker Arbeit. Der Berg blieb ungeſtört, und auch Hackls Löwe konnte ſich weiter ſeines Lebens freuen. 1 Eine ganze Zeit noch ſchallten helle Axthiebe durch die ſonnenflirrende uft, ſtreute die Säge hellſtäubende Späne, quollen immer neue Band⸗ locken aus dem Hobel, gingen, mit hellen Glanz⸗ lichtern auf dem Metall, die Werkzeuge hin und her.— Viel Sonne war wieder dabei, und zwar aftikaniſche Sonne. Aber es war keine Fron, für die dieſer Shweiß rann, das Sacktuch glitt über beglückte Geſichter. wenn es dieſe trocknete. „Es iſt ſchon ſakriſch ſchad“, bedauerte Hackl, „daß in derer Gegend weit und breit koa Tannen⸗ bäumerl aufzutreiben iſt für den Hebauf.“ „Noch ſein wir ja net ſo weit“, meinte Rotten⸗ puecher. Die Arbeit gedieh, und auch in Thomas mußte jetzt ein Entſchluß reifen. Was half denn all das Schreinern und Zimmern, wenn das nicht unter Dach kam, was ihn am meiſten freute! Das Richtfeſt ſtand vor der Tür, da mußte ein anderes mit aufgerechnet werden. Sein Blut ung verdammt unruhig, als er hinunterritt nach Leitgebel, um die Einladung ſelber anzuſagen. Natürlich, ſie kamen mit Freuden!„Das Feſt ſteht unter dem Patronat von Auguſt und Auguſte!“ Als Thomas dann weiterritt, wunderten ſich die Leitgebel⸗Leute ein wenig, daß er ein zweites Pferd dabei hatte, und daß er nicht wieder hinaufritt zu ſeiner Siedlung, ſondern den Weg nach 1 1675 nahm. uſt 9 Frau Hübl lächelte. Stolpe war auf Jagd, was Hübl im Augenblick ſehr bedauerte. Das Spital von Moſchi ſchimmerte weiß zwiſchen dem dunklen Glanzgrün der Palmen auf. In der Halle war es kühl und ganz ſtill. Dem Thomas klopfte das Herz bis zum Halſe. Da ſtand ſie vor ihm, ſchön und leuchtend. Vor lauter Bewunderung blieb ihm das Wort im Halſe ſtecken. Immerhin brachte er ein ſchüch⸗ ternes„Grüß Gott, Lena“ hervor. Sie war von dem veränderten Weſen ihres einſtigen Patienten faſt erſchrocken. Sie hatte ihn ſchon ſeit Monaten nicht mehr geſehen. Er war langſamer gewor⸗ den in ſeinen Bewegungen, gleichſam ſchwerer. Die Erde, die ſein Pflug aufgeworfen hatte, hing ihm nun an. „Thomas, wie ich mich freue, Sie wieder ein⸗ mal zu ſehen— ja wie geht es Ihnen denn oben in der Wildnis?“ „Die Wildnis wär' ſchon ſchön, wenn i wüßt“ Ich hab' ein Haus gebaut und da hab' ich halt Tag und Nacht darüber nachgedacht, ob es Ihnen 1250 auch gefallen wird.“ Ueber Lenas Augen legte ſich ein leuchtender Schleier, die dunklen Sterne darinnen ſtrahlten noch wärmer. Der Mann merkte es, durch ſein Blut ſchoß eine freudige Welle— ja— würde ſie kommen? „Es iſt Firſtfeier, Hebauf in zwei Tagen— wenn Sie halt mit mir hinaufreiten möchten, alles anzuſchauen...!“ „Ich komme gern! Sehr gern.“ f Länger, als er es ſich zugetraut, hielt er dankend ihre ſchmale Rechte in der ſeinen. Teu⸗ fel, war das eine Freude, jetzt mußte er ſich ſchon ganz furchtbar zuſammenreißen, um ſie nicht hier in der Halle in den Arm zu nehmen und abzu⸗ küſſen vor lauter Freud und Seligkeit. * Die Firſtfeier wurde ein großes Feſt für die zehn Beteiligten. Lena war ausgelaſſen wie ein junges Mädchen. Herrlich war der Tag dahin⸗ gegangen, als ſie mit Thomas heraufgeritten war, ſie ſchwebte in dem unausgeſprochenen Ge⸗ fühl des ſtarken, geraden Mannes an ihrer Seite, und es war ſchön, daß er nicht über das ſprach, was ihn ſo ſichtlich bewegte. Sie ließ ihr eigenes Gefühl ſchrankenlos überſtrömen, fragte er ſie, nun, ſo würde ſie eben antworten. Aber er— 0 nicht den ganzen Tag daneben ihr, er fragte nicht, weil er ſie nicht überrumpeln wollte. Sie ſollte ſein Haus ſehen und ſollte ſelbſt entſcheiden, ob es auch ihr Haus ſein durfte. Schade war es, daß Farmer Hübl reichlich deutlich gezwinkert hatte. Mocht' er's doch erwarten, der Elefant. Lena kam aus dem Staunen und aus der Freude nicht heraus. Aber ganz ſo berchtes⸗ gadneriſch war die Boma doch nicht geworden, wie es ſich Hackl vorgeſtellt hatte.„Andere Kli⸗ maten, andere Bräuch', andere Häuſer“, hatte er gemeint, und ſo waren die Wände halt ganz dünn geworden, ſtatt Türen gab es einſtweilen nur Hängematten und ſtatt Fenſterſcheiben Moskito⸗ netze. Der Grundriß, von Thomas ſelber ent⸗ worfen und ausgeſteckt, war klar und praktiſch. Farmerhaus, Leutehaus. Da war eine große Diele mit einem richtigen N guten Kamin, ein paar plumpe Bänke und Stühle zierten dieſen Wohnraum, der halb tiroleriſch und halb kolonial anmutete. Lena mußte über einen beſonders ſchönen Lehnſtuhl am Kamin herzlich lachen, er war ſo ſchwer, daß ſie ihn nicht von der Stelle rühren konnte. Dann zeigten ſie ihr die Zimmer, da waren fünf einfache Räume und endlich die Küche, drü⸗ ben im kleinen Dienerhaus, wo Jokele und Cahigi ihr Regiment führten. Gedeckt war alles mit Wellblech, darauf lag eine dicke Schicht Elefantengras. Und dann gingen ſie durch die Felder, da wuchs Gerſte, Hafer, etwas Kaffee war an⸗ gepflanzt, viel Bananen, Aepfel, Kartoffeln, Bohnen und Klee. Im Stall ſtanden vier Pferde, und drüben unter dem Flugdach ſieben Kühe mit Kälbern. Mit großem— 75 zeigte Thomas die ſechzig Zuchtſchafe, die weit draußen weideten. Hack ſtieß dem Rott die Fauſt in die Rippen: „Dös iſt ſie, ganz gewiß!“ „Was iſt ſie?“ 52 „Diejenige, die er einmauern möcht'.“ Mitten im Lachen wurde Hackl ganz ernſt. „Was iſt, Wendelin?“ Der Hackl ſeufzte:„Wann i ſo an dahoam l „Hoam t er“, lachte der Rottl. Ar 9985 il“ fauchte der Hackl ihn an. Herr Hübl ging neben Lena. Ja, dieſer Tho⸗ das ſei ſchon ein Kerl, ſtill, geduldig, hartnäckig und fleißig hätte er gearbeitet, gedarbt, hätt⸗ mit ſeinen treuen Helfern ſich des Vertrauens jeines arozen Freundes mürdig erwielen und NDES LAND ROMAN vod ll TRENKER hier erſt einmat etwas Tatſachliches geſchaffen, bevor er hinuntergeritten wäre, es den anderen zu zeigen. Die kluge Lena wußte das alles zu würdigen, ſie verſtand den Thomas ſchon, den ganzen Tag faſt war ſie neben ihm ee wenn ſie auch wenig geſprochen hatten. Es waren auch zu viel Leute da, der Hübl und die Frau, der Hackl und der verdammte augenzwinkernde Rottenpuecher und der kleine Jokele und der ewig grinſende Hausdiener Cahigi mit den weißen Zähnen. b Am Nachmittag ritten ſie ab. Zu viert bis Leitgebel und dann zu zweien durch die Nacht nach Moſchi. Aber es war ſeltſam mit ihnen beiden; den Tag über waren ihnen zu viel Leute dageweſen; nun ſie allein waren, ſprachen ſie ebenſo wenig von dem, was ſie beide bewegte. Tauſend Sterne rieſelten ihr weiches Halb⸗ licht auf die weiße Mauer des Spitals in Moſchi. Sie mußten ſich trennen. Die beiden Hände lagen lange ineinander. Ein Schauer von Unwirklichkeit durchlief Tho⸗ mas mit leiſem Zittern, und ſo klangen die paar Worte faſt ſchüchtern, aber ſie enthielten alles, was zu ſagen war:„Lena...., willſt du nach Pilatus kommen?“ Sie hatte, während er ſprach, die Augen ge⸗ ſenkt, jetzt hob ſie den Blick und ſchaute ihn voll an. Grenzenloſes Vertrauen ſprach aus dieſem Blick:„Ja, Thomas!“ Nun war es ausgeſprochen, was ſie lang ſchon wußten, jeder für ſich allein, jetzt wußten ſie es miteinander, und es war ihnen, als müßten ſie ſich genieren. Beinahe erſchraken ſie, als ſie ſich küßten. Dabei war es ein einziger ſcheuer Kuß, wie von Kindern faſt, die ſich gute „Wann, Lena?“ „Bald, Thomas! Gute Nacht!“ Es lohnte ſich nicht, daß er die Leute in Müllers Hotel noch raustrommelte, um Obdach für ſich und die Tiere zu finden. Denn ſchon vor Sonnenaufgang brach er wieder auf, ſo trieb es ihn jetzt hinauf auf den Berg. Und geſchlafen hatte er überhaupt nicht, es war ihm leid um jede ihm unbewußt verlaufende Minute ſeines himmelhohen Glücksgefühls. 18. Kapitel. Anweit von der Farm Leitgebel, eingebettet zwiſchen einem meiſt ausgetrockneten Flußlauf und den großen Pflanzungen eines Hamburger Importeurs, lag die kleine Miſſion. Ein win⸗ ziges Holzkirchlein, wie man es im hinterſten Kanada oder im nördlichen Norwegen manchmal findet, zierte den palmenumſtandenen Miſſions⸗ hügel. Der ſtets ſchmunzelnde und tabak⸗ ſchnupfende⸗ Pater Ansgarius, der eigentlich Peter Zuichentaler hieß und aus der Gegend von Garmiſch ſtammte, leitete die ganze Geſchichte, zum Wohle der Schwarzen und zum Wohle der Farmer, und, wie man aus ſeinem Ränzchen ſchließen konnte, auch zu ſeinem eigenen. Thomas wäre es lieber geweſen, wenn der Pater Peter, wie er und ſeine Kameraden ihn nannten, nach Pilatus oder Leitgebel zur Trau⸗ ung gekommen wäre, aber der Pater hatte nun einmal ſeinen Stolz und wollte unter allen Umſtänden die Trauung in ſeinem von einigen bekehrten Wadſchagga reichlich mit Papierblumen geſchmückten Kirchlein vornehmen. Und es war auch ſehr feierlich, als ſie nun alle daſtanden, Dr. Hellige und Rottenpuecher als Trauzeugen, die Hübls, der Hackl, und wie der Prieſter die Hände der beiden ineinanderlegte. „Ja“, klang die feſte Stimme Thomas' durch del. Raum, und„ja“ antwortete Lena, ebenſo eſt. So waren ſie nun getraut,„bis der Tod euch ſcheidet“, wie der Pater ſagte. In einfacher herzlicher Art hatte der Hackl ein kleines Hochzeitsgeſchenk zurechtgezimmert, hatte der Rottenpuecher von daheim einen ſchönen Kalender beſorgt. Sie waren feſtlich angezogen, und obwohl die Hitze furchtbar drückte, behielten ſie ihre dicken Sonntagslodenjoppen an. Farmer Hübl ſtand da als begriffe er noch immer nicht, wie ihm das alles ſo lange hatte verborgen blei⸗ ben können. Die kleine Geſellſchaft ritt nach Leitgebel, wo Eberhardt von Stolpe am Tor ſtand und eine großartige Verbeugung machte, als ſei er der Herr und Gaſtgeber. Leider ſtörte ihm Hackl die feierliche Miene, nachdem er dem Empfangschef hart auf die Schultern patſchte:„Woaßt was, err Baron, heut' gehn mir auf die Jagd und ommen beide z' ruck mit an Affen!“ Es gab nicht nur Ananas, es gab eine große Hochzeitstafel mit Muſik und Hallo und mit reichlich Whisky, den der Hackl dringend ge⸗ wünſcht hatte. Es gab auch ein paar große Reden, vom Pater, vom Farmer Hübl und vom Wende⸗ lin Hackl. Dem Hackl ſeine Rede war nicht groß, aber ſie war inhaltsreich.„Nun haſt's geſchafft, Thomele, a liabs Weibels haſt geſchnappt. Gott ſegn“ euch bede, weil ös jetzt a Hoamat habt. A ſchiane Hoamat— und die Hoamat, die iſt weit.... Er brauchte zwiſchendurch mal einen Schluck von dem Whisky, da ihn das Heimweh gar zu ſtark anfiel bei dem Wort Heimat. Und weil er nun an die Lieſel dachte, brauchte er mehrere Schluck und ſchloß ſeine Rede kurzerhand mit den Worten:„Jo, jo, die Lieſl!“ Stolpe ſchnellte hoch und rettete die Situation: „Das junge Paar, Deutſch-Oſt, das Vaterland — ſie leben!“ Hackl riß ſich furchtbar zuſammen, ſchneuzte ſich kräftig und ſchluckte ſeine Gefühle hinunter in die Tiefe ſeines ehrlichen Bruſtkaſtens. „Kommt für jeden amol die ſchöne Zeit,“ tröſtete ihn der Pater. War man in Afrika? Man war in Afrika, aber es war Heimat geworden. Farmer Hübl ſchwelgte:„Wir tragen die Heimat in uns ſelber, Liebe, Treue, Kameradſchaft bauen ſie uns. Wo wir mit ſolchen Gefühlen hinkommen, ſei es in Polarnacht oder in tropiſche Glut. wenn wir ſtark acht ſagen. zuſammenſtehen, dann iſt da Heimat und Vater⸗ land.“ Erſt ein paar Stunden vor Tag konnten ſich die Pilatusleute auf Leitgebel verabſchieden. Hackl und Rott ſchwenkten Fackeln auf ihren Röſſern. Eine Weile noch lärmten ſie fröhlich, dann bröckelte ihr Lachen und Erzählen langſam in die Stille, und bald erfüllte nur noch das metalliſche Surren ungezählter Zikaden die Nacht. Er erinnerte an das Geſumme der Rohr⸗ flöten beim afrikaniſchen Tanz, und die klappern⸗ den Hufſchläge der Pferde auf dem klirrenden Ge⸗ ſtein klangen wie das Aufſchlagen der Stöcke auf die Kuhhörner, womit die ſchwarzen Weiber den Tanzakt begleitet hatten, den ſie zur Feier des Tages vorgeführt hatten. Nur das dumpfe Donnerſchlagen der Ngoma fehlte. Dafür meldete ſich, als die Pferde auf den weicheren Boden kamen, jene andere Stimme Afrikas, die wenigſtens in den Nächten ungebän⸗ digt geblieben war, ſo viele Farmen da auch in der Steppe und an den Urwald gebaut worden waren. In tauſendfacher Geſtalt jagte und floh das Leben durch Steppe und Urwald, weniger kämpfend um den Fraß und mehr heimtückiſch ſchleichend zum Ueberfall. Ein ſchauriger Reigen unzähliger Geſtalten durchrauſchte die nächtliche Steppe, bewegt vom natürlichſten Trieb der Kreatur und verkündet durch Schreie der Gier und Klagen der Todesangſt. Beklommen hielten die vier Reiter die Pferde an. Ein weiter und ferner Himmel ſpannte ſich kalt und abweiſend über das Land, das im fahlen Licht des Mondes aus der dunklen Wirklichkeit des Berges herab⸗ floß, und ſich nach allen Seiten in die Unendlich⸗ keit verbreitete, bis es als ſanfte Unwirklichkeit eins wurde mit dem veränderten Himmel. Die Sterne waren groß und nahe, als hingen ſie an Schnüren von der Himmelsdecke herab. Das ſil⸗ brige Klirren der Millionen Zikaden hob die auf⸗ ſtrebende Erde an die Sterne heran, und für Minuten ſchien oft die ganze Schöpfung eins zu ſein. Bis der furchtbare kurze Todesſchrei eines geſchlagenen Affen wie ein Alarmruf durch den vermeintlichen Frieden der Tropennacht fuhr, in hundert Affenkehlen ein ſchauriges Echo der Angſt und des ohnmächtigen Zornes fand, ein Schakal ſeinen ungeſtillten Hunger hinausheulte, wie erſchreckt abbrach vor dem fernen Trompeten⸗ ton eines Elefanten und die ganze Lebens⸗ und Todgemeinſchaft zu verſtummen ſchien vor dem drohenden Gebrüll eines Löwen. Unbekümmert nur geigten die Zikaden weiter; es war, als hätten ſie allein keine Feinde in dieſem Para⸗ dies, deſſen unfaßbare Fruchtbarkeit und unbän⸗ diger Lebenswille wohl nur durch einen ebenſo rer Vernichtungswillen gezügelt werden onnte. Unterſchiedlich waren die Gedanken der vier Reiter, und doch bewegten ſie ſich alle um das eine Gefühl. Schweigend ritten ſie weiter. Wie ein erfriſchendes Bad für Körper und Seele war dieſer Ritt in der Morgenkühle. Faſt unmerklich zerſetzte Morgendämmerung das Dunkel. Bis mit einem Schlag der aufleuchtende Tag ungeſtüm Beſitz von allem Land ergriff, Nur über dem üppig umbuſchten Geſicker des Luni⸗ baches webten noch dünne Nebelſchleier. Groß und feierlich ſtieg die Sonne empor. Ihr rotgoldener metalliſcher Rundſchild hob ſich ſieg⸗ haft über den ſilbrigen Dunſt der Steppe. Und wieder war über dem Berg eine Wolke; als ver⸗ künde ſie eine gigantiſche Botſchaft, ſtand ſie hoch im Blau. Noch einmal hielten die Reiter an. Geſprochen wurde nichts. Aber ſie hielten den Blick der Wolke zugewandt. Höhenwind faßte das Wolkenwunder, dichter drängten ſich die Ballen der Mitte zu, die von Minute zu Minute in reinerem Weiß auf⸗ leuchtete, immer mehr zunehmend an Schimmer und Glanz, als wollte ſie das Diamantfeuer der Sonne erreichen, die raſch auf ihrer Bahn höher geſtiegen war, um dem ſchwarzen Erdteil einen weißen Tag zu bringen. Nun ſagte Thomas es doch:„Das Schönſte ſind die Wolken.“ ö Die beiden Freunde waren langſam voraus⸗ geritten. Die Sonne hatte auch ihnen die Sprache N wiedergegeben und zuerſt dem ſonſt ſprechfaulen Rottenpuecher.„Heiß wird's wieder amol. Jetzt möcht' i a Maß Bayriſch und an Schlaf von zwanzig Stunden!“ Hackl zwinkerte den Berg an:„Bis zur Hoch⸗ zeit haben wir gewartet. Dös ſag i aber dem Herrn Farmer, daß mir vor der Kindstauf auf m Berg geweſen ſein, oder ich mach' mi ſelbſtändig.“ Die ſchwarzen Arbeiter ſtanden bereit, die Heimkehrenden zu empfangen. Stundenlang hatten ſie an der Grenze des Pilatusgebietes gewartet, die halbe Nacht über. Freude lachte von ihren Geſichtern, und aufrichtig und herzlich jubelten ſie ihr„Jambo bana! Jambo bana!“ Mit fröhlichem Geſchnatter begleiteten ſie die Einreitenden zur Boma. Hackl und Rott waren gleich verſchwunden. Thomas nahm ſeine junge Frau bei der Hand und führte ſie in das Haus. Sie waren daheim. 19. Kapitel. „Ein Dampfer löſchte in Tanga. Wieder rollte die Bahn, drückend heiß war es im Güterwagen, ſchwarze Hände waren es jetzt, von denen die Kiſte zurechtgeſtapelt wurde. Und aus dem Güter⸗ ſchuppen in Neu⸗Moſchi nahm ſie endlich das Fahrzeug der Leitgebelfarm mit, das Ananas und Rohzucker dorthin gebracht hatte. Eberhard von Stolpe war nicht mehr auf Leitgebel. Von einer Urlaubsreiſe nach Tanga war er nicht wieder gekehrt. a (Fortſetzung folgt) De WD nn