7 1 Beh unt, in at keine Stein. n did Iricden „ Wler uch don hen ud dir igt der, eute zu hen die Ninchen. gt auf f l lang. flsteſel ten! an der fallen ten ihn um ſei⸗ izt ihn Hände „packen Hände D Ente 1 diesen rei det diefes ben zu Kinder en der N Nach, taunet jichten, Mohd t zum en Be⸗ Sterb⸗ n“, in AKtie⸗ lens düſte⸗ 0 wie et jn l. Ein ei Au⸗ Er iſt ichten Din! zun id er „ und t ſein Nathe und ie an⸗ folgt) — Be 1 te durch die Nummer 280 Vol Almlsblatt der Bürgermeisterei Mernyeim Erſcheinungswetlle: : Ins Haus oft monatlich 1.60 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und ebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich M ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer eiertagen. otenlohn, 10 Ryfg. Donnerskag 8 iernheimer eillung Verkündigungsblatt der NS dA. Viernheim Anzetgen preis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mhm Breite 3 Rypfg., im Text⸗ gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim den 1. dezember 1938 zeil füt 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit it. Nr. 7 Bismarckſtr. 13 9 Fernſpr 153. SK V hafen 15101 14. Jahrgang Europas Politik der vergangenen Monat Die erſte vollſti Rom, 30. November. Außenminiſter Graf Ciano hielt am Mitt⸗ woch bei der feierlichen Eröffnung der Winter⸗ tagung der italieniſchen Kammer im Beiſein des Duce ſeine in der ganzen Welt mit größter Spannung erwartete Rede, der wegen ihrer Einzelheiten über die Entwicklung der europäi⸗ en Lage in den letzten Monaten die Be⸗ eutung eines hiſtoriſchen Doku⸗ mentes zukommt. Vor überfülltem Hauſe und überfüllten Tri⸗ bünen— in der Diplomatenloge waren Bot⸗ ſchafter von Mackenſen, die Botſchafter Frankreichs und Englands, der japaniſche Ge⸗ ſchäftsträger uſw. anweſend— ging Graf Tiano zunächſt auf die Entſtehung und Entwick⸗ lung der cchecho⸗ſlowakiſchen Kriſe ein. Er erinnerte u. a. daran, daß er ſchon am 18. Dezember 1937 dem damaligen tſchecho⸗ ſlowakiſchen Geſandten in Rom, Chvalkovfty, 7 55 Frage über die Haltung Italiens im Falle einer tſchecho⸗ſlowakiſch⸗deutſchen Kriſe erklärt habe, daß die Tſchecho⸗Slowakei in ihrer zolitiſchen Geſtalt für Italien kein Problem erſten Ranges bilde. Sie intereſſiere jedoch Ftalien wegen ſeiner Beziehungen zu Deutſch⸗ nd, Polen und Ungarn, die mit Italien durch arke Freundſchaft verbunden ſeien. Er, Graf jano, habe damals dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Geſandten den Rat gegeben, raſch nach einer 415 Verſtändigung mit Berlin, arſ und Budapeſt zu ſuchen, bevor die ſchecho⸗Slowakei von dem unaufhaltbaren Ab⸗ uf der Ereigniſſe dazu gezwungen werde. Es wäre ein großer Fehler, die Augen vor den Scherben zu ſchließen und ſich auf die kollektive Sicherheit der Genfer Entente bezw. auf Freund⸗ ſchaften von geographiſch abgelegenen Ländern zu verlaſſen. Sofort nach dem Kriege ſei es immer klarer geworden, daß die Tſchecho⸗Slowakei als Zen⸗ rum eines ſtrategiſch⸗politiſchen Syſtems habe dienen ſollen, um Deutſchland und Ungarn einzuſchließen, was das Zu⸗ ſammenleben und die Zuſammenarbeit der Minderheiten mit dem tſchecho⸗ſlowakiſchen Staat unmöglich gemacht habe. Mit dem Ab⸗ Fate des tſchecho⸗ſlowakiſch⸗ ſowjetruſſiſchen ktes im Frühjahr 1935, durch den die Tſche⸗ cho⸗Slowakei zu einem Brückenkopf im Herzen Europas geworden ſei, habe die entſcheidende Kriſe begonnen. Es habe ſich immer deutlicher ezeigt, daß die Deutſchen der Tſchecho⸗Slowa⸗ 2 das 4. 7 3— der rager Behörden nicht mehr ertragen und an⸗ dererſeits das nationalſozialiſtiſche Deutſchland dieſes unannehmbare Regime nicht mehr habe dulden können. So habe das Problem geſtan⸗ den, als im Frühjahr 1938 Henlein die For⸗ derungen der Sudetendeutſchen in Karlsbad gufgeſtellt habe. Eine raſche und ehrliche Um⸗ bildung in einen Kantonalſtaat hätte damals mindeſtens auf eine gewiſſe Zeit den ſudeten⸗ deutſchen Forderungen entſprochen. Das Un⸗ verſtändnis und die Obſtruktion der Prager Re⸗ jerung habe dann zu den Zuſammenſtößen in ger geführt, auf die ſofort die Falſchmeldung über die angebliche deutſche Mobilmachung ge⸗ folgt ſei. Graf Ciano ſprach dann von dem Alarm in ganz Europa oon den Gerüchten über eine franzöſiſche Mo⸗ dilmachung und 9 ſchließlich auf die Beſuche ein, die der engliſche Botſchafter in Rom ihm aur, ai 15 Lag pſche 9 5— 3 4 0 ſe der engliſchen Regierung mitzuteilen, —1 die Solidarität Englands mit Frankreich bekannt zu geben. Er habe damals dem eng⸗ Fiſchen Botſchafter erklärt, daß Italien die Lage mit weniger Peſſimismus betrachte und der Meinung ſei, daß die Tſchecho⸗Slowakei immer 12 den Schlüſſel des Friedens in Händen te. Mit beſonderem Nachdruck betonte der Außen⸗ miniſter, daß in jenen Tagen trotz aller alar⸗ mierenden Gerüchte und Falſchmeldungen aus Prager Quelle Deutſchland ſeinen Effektivbe ſtand um nicht einen einzigen Mann verſtärkt und keinerlei militäriſchen Verband an die tſchecho⸗flowakiſche Grenze geſandt habe. Man habe durch gewiſſe Manöver glauben machen wollen, daß Deutſchland zunächſt die Mobilmachung angeordnet und ſpäter wieder rückgängig gemacht habe, und zwar unter dem Eindruck der Rückwirkung einer ſolchen Maß⸗ nahme in verſchiedenen Ländern. Durch ſolche Falſchmeldungen ſei nicht nur die Wahrheit be⸗ leidigt, ſondern auch das militäriſche und poli⸗ tiſche Preſtige des Dritten Reiches aufs Spiel geſetzt worden Andererſeits ſei damit ſede diplomatiſche Möglichkeit zur Löſung der ſude⸗ tendeutſchen Frage verloren gegangen, die da⸗ mit auf ein völlig anderes Gebiet verſchoben worden ſei. Nach monatelangen erfolgloſen Beſprechungen habe Chamberlain den Verſuch gemacht, durch Entſendung der Miſſion Runceimans eine Klärung herbeizuführen, aber auch damit ſeien die Verhandlungen nicht einen Schritt weitergekommen. Graf Ciano erinnerte fn die⸗ ſem Zuſammenhang daran, daß der Duce be⸗ reits am 20. Auguſt, die letzte akute Phaſe der Kriſe porausſehend, ihm den Auftrag erteilt habe, ſich mit der deutſchen Regierung ins Be⸗ nehmen zu ſetzen, da der Duce ſchon damals die notwendigen Vorſichtsmaßnahmen zu tref⸗ fen gedachte. Am 30. Auauſt habe der Duce die Weltfahrt der 7. Flottendiviſion, die in die⸗ ſen Tagen beginnen ſollte, abgeſaat. Der italieniſche Außenminiſter kam damit auf die Vorgänge in Mähriſch⸗Oſt⸗ rau zu ſprechen. Angeſichts der zahlreichen Verwundeten und Verhafteten unter den Sude⸗ tendeutſchen ſeien die Verhandlungen unterbro⸗ chen worden. In internationalen Kreiſen habe man damals auf eine heftige Reaktion Deutſch⸗ lands gewartet, die aber ausgeblieben ſei. Da⸗ gegen habe der Führer am 12. September in endgültiger Form zu dem Problem Stellung genommen. Weiteres Zögern ſei alſo nicht mehr zuläſſig geweſen. Und in der Tat ſei das Drama immer raſcher in ſeine Endphaſe ge⸗ treten. Graf Ciano erinnerte daran, daß in dieſem Augenblick Italien durch zwei Noten in der Informazione Diplomatica und durch einen Artikel im„Popolo d'Italia“, betitelt„Offe⸗ ner Brief an Runciman“ Stellung genommen und gezeigt habe, daß es einen konſtruktiven Gedanken entwickele. Nach einer Schilderung der in Europa zuneh⸗ menden Spannung hob Graf Ciano den ehr⸗ lichen und mutigen Entſchluß Chamber⸗ lains hervor, der durch ſeine erſte Deutſch⸗ landreiſe einen erſten Lichtſchimmer brachte, (Fortſetzung auf Seite 2) indige und authentische Darſtellung der Sepfember⸗Krije Die große Rede des Grafen Eiano Ein bedeulſames Dokumenk zur europäiſchen Jeilgeſchichle Chana und Abraham Grünſpan zu Gefängnis verurteilt a Der Onkel und die Tante des Mörders Herſchel Grünſpan, Abraham und Chana Grünſpan, erhielten vom Pariſer Gericht eine viermonatige Gefängnis⸗ und eine Geldſtrafe, weil ſie vor dem Morde an Ernſt vom Rath den aus Frankreich ausgewieſenen Judenjungen bei ſich ver⸗ borgen hielten. 1 (Aſſociated⸗Preß⸗Autoflex) Jouhaux geplatzter Generalſtreik Böſe schlappe für die Gewerkſchaflsbonzen in Frankreich Paris, 1. Dezember. Der marxiſtiſch⸗kommuniſtiſche Gewerkſchafts⸗ verband hat am Mittwoch in ganz Frankreich eine Schlappe erhalten, wie er ſie ſich wahr; ſcheinlich nicht hat träumen laſſen. Der Gene⸗ ralſtreikbejſehl iſt ſowohl in Paris als auch in der Provinz nur von einem ganz geringen Bruchteil der angeſchloſſenen Verbände befolgt worden, ſo daß das ganze Land am Mittwoch ſein äußeres Bild kaum verändert hat. Wenn man nicht in den Hauptſtraßen der Stadt, auf den Bahnhöfen und vor den öffent⸗ lichen Gebäuden einen verſtärkten Sicherheits⸗ dienſt feſtſtellte, könnte man annehmen, daß ſich gegenüber anderen Tagen nichts verän⸗ dert hat. Paris ſelbſt bietet um die Mittags⸗ Der„Condor“ in Tokio gelandet Einzigarlige Leiſtung in der Geſchichte der Luftfahrt Tokio, 30. Nov. Das Focke⸗Wulf⸗Flugzeug„Condor“ D⸗Acon iſt um 22.30 Uhr Ortszeit(deutſche Zeit: 14.30 Uhr) auf dem Flugplatz Tachikawa, dem 30 km von Tokio entfernt liegenden Flughafen der Hauptſtadt Japans. eingetroffen. Auf dem mit deutſchen und japaniſchen Flag⸗ gen überſäten und durch rieſige Scheinwerfer taghell erleuchteten Flugplatz, der im Weſten Tokios liegt, erwartete eine rieſige begeiſterte Menſchenmenge die Ankunft des deutſchen Flug⸗ zeugs. Zur Begrüßung batten ſich Vertreter der japaniſchen Regierung und der Luftfahrtgeſell⸗ ſchaften, der deutſche Botſchafter Ott mit ſei⸗ nem Stab ſowie die Vertreter der Partei und der deutſchen Gemeinde eingefunden. Alle japa⸗ niſchen Sender übertrugen die Landung der „Condor“, die bereits von der geſamten japa⸗ niſchen Preſſe in großer Aufmachung und mit zahlreichen Bildern perſehen angekündigt wor⸗ den war. Die Begeiſterung der japaniſchen Oeffentlichkeit über die Leiſtung der deutſchen Flieger und ihre Maſchine iſt außerordentlich groß. Allgemein ſpricht man von einer einzig⸗ 149 Leiſtung in der Geſchichte der Luft⸗ abrt. Iwei Flugweltrekordel Berlin, 30. Nov. Der glänzend gelungene Verſuchsflug des deutſchen Großflugzeugs„Condor“ über eine Flugſtrecke von rund 14000 km wurde in 46 Stunden bei einer reinen Flugzeit von nur 42 Stunden zurückgelegt. Die Stunden⸗ durchſchnittsgeſchwindigkeit betrug 330 Kilo⸗ meter. Dieſe Leiſtung genügt, um je einen Flug⸗ weltrekord Berlin— Hanoi und Berlin— To⸗ tio bei der Fédération Aeronautique Interna⸗ tionale anzumelden. zeit das übliche Bild der Großſtadt. Sämtliche öffentlichen Dienſte wie Poſt, Telefon und Telegraf, Straßenreinigung und Müllabfuhr funktionieren regelmäßig. Der Eiſenbahnver⸗ kehr hat keine Unterbrechungen erfahren. In der Metallinduſtrie von Paris und Um⸗ gebung ſind nur 25 Prozent der Arbeiter der Streikparole gefolgt. Die Pariſer Bevölkerung verſpürt den Streik nur in dem Fehlen bezw. der eingeſchränkten Aufmachung der Zeitungen. Nach den um die Mittagszeit in Paris vor⸗ liegenden Meldungen aus der Provinz herrſcht auch dort überall Ruhe. Die Streikbeteili⸗ gung iſt ſehr gering. Lediglich in Marſeille kam es zu kleineren Zwiſchenfällen, die die Poli⸗ zei zum Eingreifen veranlaßte. Aus allen vorliegenden Meldungen gewinnt man jedenfalls den Eindruck, daß der rote Ge⸗ werkſchaftspapſt Jouhaux die ſchwerſte Niederla⸗ ge ſeines Lebens erlitten hat. Im Innenminiſterium wird um die Mittags⸗ zeit bekanntgegeben, daß in Paris und Umge⸗ bung 495 Verhaftungen durchgeführt wurden. 80 Verhaftete werden ſich wegen Ar⸗ beitsbehinderung zu verantworten haben. In Regierungskreiſen zeigt man ſich ſehr befriedigt über den Streikverlauf und weiſt darauf hin. daß die große Mehrheit der Arbeiter ſich dem Aufruf der Regierung zur Disziplin und Vernunft nicht verſchloſſen habe. In den öffentlichen Dienſtſtellen wurde die Streikparole mit ganz geringfügigen Ausnah⸗ men überhaupt nicht befolgt. Die Direktion der Renaultwerke teil mit, daß von Tauſenden ihrer Arbeiter Briefe eingegangen ſeien, in denen ſich dieſe mit dem rein politiſchen Streik nicht ſolidariſch erklären und darum bitten, möglichſt ſchnell ihre Arbeit in Ruhe und Ordnung wieder aufnehmen zu 1 können. ——— * e —— o. 1 N 110 14 10 In hiſtoriſcher Stunde an Deutſchlands Geite Die Darſtellung der Kriſenvorgänge durch den ilalieniſchen Außenminiſter (Fortſetzung von Seite 1) In dieſem Augenblick habe der Duee die hallung Jlaliens endgültig feſtgelegt und ihn, Ciano, beauftragt, ſie der Berliner Regierung bekannt zu geben: „Wenn der Konflikt zwiſchen Deutſchland und der Tſchecho⸗Slowakei lokaliſiert wird, ſo wird die Haltung Italiens einer neuen Prüfung un⸗ terzogen werden. Wenn ſich aber der Konflikt verallgemeinern ſollte und wenn ihn die anti⸗ faſchiſtiſchen Kräfte zum Vorwand nehmen ſoll⸗ ten, um eine Koalition ideulogiſchen Charakters gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu⸗ ſtandezubringen, dann würde es keine Alter⸗ native oder Zweifel mehr für Italien geben. Italien werde ſich in dieſem Falle ſeinerſeits bedroht fühlen und ſeine Kräfte an der Seite der deutſchen Kräfte aufmarſchieren laſſen.“— Dieſer Entſchluß ſei dem italieniſchen Volk und der ganzen Welt vom Duce in ſeiner Trieſter Rede bekannt gegeben worden. Am 22. September habe eine zweite Unter⸗ redung zwiſchen dem Führer und Chamber⸗ lain in Godesberg ſtattgefunden. Von deut⸗ ſcher Seite ſei der Regierung in Rom ſofort mitgeteilt worden, daß die Dinge ſchlecht ſtän⸗ den. Am folgenden Tage ſei keine Begegnung erfolgt, ſondern man habe ſich in Godesberg auf einen ſchriftlichen Verkehr beſchränkt. Das ſei ein Zeichen für die ernſter werdende Lage geweſen. Denn jeder habe bereits die Ver- antwortung vor der Geſchichte prä⸗ ziſieren wollen. Deutſchland habe ſeine Forde⸗ rungen geſtellt und als Zeitpunkt den 1. Okto- ber feſtgeſetzt. Zahlreiche ausländiſche Diplo⸗ maten hätten im italieniſchen Außenamt vor- geſprochen und allen habe er, Ciano, Italiens Haltung beſtätigt. Selbſtverſtändlich ſei der Meinungsaustauſch mit ſolchen Ländern, mit denen Italien freundſchaftlich oder vertraglich verbunden ſei, beſonders rege geweſen, darun- ter vor allem Japan, Südſlawien, Polen und Albanien. Am Sonntag, dem 25., habe im Zuge des Duce eine Unterredung zwiſchen ihm und einem Sonderbeauftragten des Führers ſtatt⸗ efunden, der im Flugzeug von München nach enedig gekommen ſei. Er habe ausführliche, wenn auch ſtreng vertrauliche Mitteilungen ge⸗ bracht und den Dank der Reichsregierung und des deutſchen Volkes für die von Italien ein- genommene Haltung erneuert. Am Montag, dem 26., ſei ein neuer Hoff⸗ nungsſchimmer aufgetaucht mit der Nachricht, daß Herr Wilſon auf Anregung Chamberlains eine Reiſe nach Deutſchland unternehme. Das ſei jedoch nur eine flüchtige Hoffnung geweſen, und die Lage habe begonnen, ſich zu überſtürzen. Da die Tſchecho⸗Slowakei den von Deutſchland feſtgeſetzten Zeitpunkt vom 1. Ok⸗ tober nicht abgewartet habe, um ihre Ableh⸗ nung der deutſchen Forderungen bekannt zu geben, habe der Führer den Termin auf den 28. September, 14 Uhr, vorverlegt. Von dieſer Stunde an hatte Deutſchland ſeine Handlungs- freiheit wieder und beabſichtigte unverzüg⸗ lich zu handeln. Die Nachricht ſei geheim geweſen, aber er, Ciano, habe ſie ſofort um 19.30 Uhr durch den italieniſchen Botſchafter in Berlin erfahren. In dieſem Augenblick habe ſich der Duce auf der Reiſe von Verona nach Rom befunden, wo Ciano ihn am Bahnhof empfangen habe, um ihm ſofort mitzuteilen, was vorgegangen ſei u. ſich vorbereite. Der Duce habe die äuße rſt ſchwerwiegenden Nachrichten mit der ihm eige⸗ nen unerſchütterlichen Ruhe entgegengenommen und ihm den Entſchluß mitgeteilt, bereits am kommenden Tage eine erſte Teilmobil⸗ machung vorzunehmen, obwohl er aus mili⸗ tärſtrategiſchen Gründen immer noch der Mei⸗ nung geweſen ſei, daß der nunmehr an der tſche⸗ cho⸗ſlowakiſchen Grenze unvermeidlich erſcheinen⸗ de Konflikt auch trotz der Erklärungen der mit der Tſchecho⸗Slowakei verbündeten Regierungen noch immer lokaliſiert werden könnte. Verdoppelung der ſlalieniſchen Heeresftärke Die italieniſche Mobilmachung unter der ver⸗ ſönlichen Leitung des Duce, ſo betonte Ciano, habe am 27. September begonnen. Da über das angebliche Ausbleiben militä⸗ riſcher Maßnahmen durch Italien viel geredet und diskutiert worden ſei, und man daraus ge⸗ wiſſe Schlußfolgerungen habe ziehen wollen, ſei es wohl angebracht, öffentlich bekanntzugeben. welcher Art und welchen Umfanges die von Italien getroffenen Maßnahmen tatſächlich ge⸗ weſen ſeien. Es wurden. ſo führte Ciano aus. folgende Maßnahmen getroffen: 1. Die Grenzſchutztruppen der Weſtfront wurden auf Kriegsſtärke gebracht. 2. Die Luftabwehr in Piemont, Ligu⸗ rien und an der ganzen tyrrheniſchen Küſte wurden mobiliſiert. 3. Die Einberufung der Alpentruppen zur Verſtärkung der Diviſionen von Cuneo, Tu⸗ rin und Triente. 4. Einberufung von Truppen, um die Armee⸗ korps von Turin und Aleſſandria zu verſtärken. 5. Einberufung von Truppen, um die Po⸗ Armee auf 4 Kriegsſtärke zu bringen. 6. Verſtärkung der Beſatzungen der Inſel Pantelleria, der Inſeln im Aegäiſchen Meer u. der Inſel Elba. 7. Einberufung und ſofortige Entſendung von Reſerven nach Libyen, um das dort ſtehende 20. und 21. Armeekorps auf Kriegsſtärke zu bringen. 8. Einberufung zur Verſtärkung der Armee⸗ korps von Sizilien und Sardinien. Durch dieſe Maßnahme, ſo unterſtrich Ciano, ſei der Beſtand des Heeres in wenigen Stunden von 250000 auf 550000 Mann gebracht worden. Wenn die Entwicklung der Ereigniſſe es not⸗ wendig gemacht hätte, wäre der Apparat der Generalmobilmachung mit derſelben Ruhe und Sicherheit in Kraft getreten. Keine beſonderen Maßnahmen ſeien notwen⸗ dig geweſen, um die Luftwaffe ſofort mit ihrer vollen Schlagkraft einzuſetzen. Die Marine habe begonnen gehabt, die Mannſchaften der Kreuzer, Torpedooboote und Unterſeeboote aufzufüllen. Bei Tagesanbruch des 28. September ſeien 22 Linienſchiffe und Kreuzer, 114 Torpedoboote, 91 Unterſeeboote, 337 Minenleger und kleinere Einheiten mit insgeſamt 5123 Offizieren und 84731 Unteroffizieren und Matroſen bereit geweſen, in Aktion zu treten. Dieſe Ziffern ſprachen für ſich und bedürften keiner näheren Erläuterung. Die Mobilmachung habe ſich in ſo vollkommener Ordnung und Ruhe vollzogen, daß ihr wirklicher Umfang ſelbſt den aufmerkſamſten Beobachtern entgangen ſei. Der militäriſche Apparat Italiens, den der Duce in allen Einzelheiten in ſechzehnjähriger unermüdlicher Arbeit geſchaffen habe, habe in der Stunde der Gefahr einen nicht zu überbie⸗ tenden Grad von Wirkſamkeit gezeigt. Aber nicht nur mit den Waffen, ſondern auch durch ſeine geiſtige Einſtellung habe das geſamte italieniſche Volk an jedem Tage eine ſolche bürgerliche, politiſche und kriegeriſche Gereiztheit gezeigt, wie man ſie kaum in einem Lande wiederfinden dürfte. Bis zum letzten Mann einsatzbereit Da man nun im Abſchaum der internationa⸗ len Preſſe und Politik nach der Kriſe, als mit der Furcht auch jedes Schamgefühl verloren ge— gangen ſei, zu behaupten gewagt habe, der Duce ſei bei der Durchführung ſeiner Politik auf Widerſtand verſchiedener Art geſtoßen. müſſe ein für allemal betont werden. daß ge⸗ wiſſe verleumderiſche, idiotiſche und lächerliche Lügen von Italien keiner Antwort für würdig erachtet würden, und daß ihre Urheber beſſer daran täten, ſich vor Augen zu halten. daß das ganze italieniſche Volk bis zum letzten Mann ohne jeden Unterſchied und ohne jede Schwan ⸗ kung im September dieſes Jahres bereit geſtan⸗ den habe, dem Befehl des Duce zu folgen. Das werde auch in Zukunft immer ſo ſein. g Nach der Durchführung obiger Mobil⸗ machungsmaßnahmen habe der Duce es für not⸗ wendig gehalten, die Grundlagen der politiſchen Verſtändigung mit Berlin mit der größten Ge⸗ nauigkeit feſtzuſetzen und die militäriſchen Ver ⸗ bindungsorgane zu ſchaffen. 5 Die großen Demokratien des Weſtens hätten ähnliches bereits getan gehabt, oder jeien im Begriff geſtanden, es zu tun. Deshalb ſei für den Mittag des 29. September eine Zuſammen⸗ kunft in München vereinbart worden, an wel⸗ cher der Reichsaußenminiſter von Ribben⸗ trop, er, Cia no ſelbſt, General Keitel ſo⸗ wie die italieniſchen Generäle Pariani und Valle teilnehmen ſollten. 1 2 Dieſe Maßnahmen ſeien charakteriſtiſch für den 27. September geweſen, der in erſter Linie der militäriſchen Vorbereitung in jedem Lande gewidmet geweſen ſei. Die diplomatiſche Arbeit ſei unterbrochen worden, da jeder weitere Ver⸗ ſuch nutzlos geſchienen habe. Obwohl die Vor⸗ verlegung des Termines nicht bekannt geweſen ſei, habe die Menſchheit jede Minute auf den erſten Kanonenſchuß gewartet. Auch die Rundfunkanſprache des engliſchen Premier⸗ miniſters habe keine neuen Hoffnungen aufkei⸗ men laſſen. Ciano ſchilderte die Ereigniſſe des 28. September, an dem der engliſche Botſchaf⸗ ter in Rom ſich an den Duce wandte, damit er beim Führer eine nochmalige Erörterung des Problems erwirke. Als er, Ciano, dem Duce dieſe Mitteilung ſofort in den Palazzo Venezia gebracht habe, habe der Duce ſich unverzüglich und perſönlich mit dem italieniſchen Botſchafter in Berlin, Attolico, verbinden laſſen und ihm folgenden Auftrag gegeben: „Begeben Sie ſich ſofort zum Führer und erklären Sie unter Vorausſchickung, daß ich in jedem Fall mit ihm ſein werde, daß ich ihm vorſchlage, den Beginn der Operationen um 24 Stunden zu verſchieben. In der Zwiſchenzeit werde ich nach Mitteln und Wegen für eine Löſung des Problems ſuchen und ſie in Vorſchlag bringen.“ Der italieniſche Botſchafter habe ſofort den Führer aufgeſucht, der gerade eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Botſchafter gehabt habe, und habe von ihm die Zuſtimmung zum Vor⸗ ſchlag des Duce erhalten. Es ſei kein Zweifel, ſo ſetzte Ciano hinzu, daß ein ähnlicher Vor⸗ ſchlag von irgendeiner anderen Seite beim Füh⸗ rer auf ſchroffſte Ablehnung geſtoßen wäre. In⸗ zwiſchen ſei Lord Perth erneut nach dem Pa⸗ lazzo Chigi gekommen. Diesmal habe er einen konkreten Vorſchlag zu einer Vierer ⸗Kon⸗ ferenz zur ſofortigen Löſung der Angelegen⸗ heit gebracht. N 5 Der Duce, der bereits die Antwort Hitlers auf den Vorſchlag, den Beginn der Operatio⸗ nen um 24 Stunden zu verſchieben, kennt, rich⸗ tete, ſo erklärt Ciano weiter, durch Vermitt⸗ lung des italieniſchen Botſchafters eine zweite perſönliche Bolfſchaft an den Führer, die folgenden Inhalt hat: 1. Danken Sie dem Führer, meine Einla⸗ dung angenommen zu haben, die Mobilmachung um 24 Stunden zu verſchieben. 2. Durch eine mir von Chamberlain geſandte Perſonaldepeſche, womit er mir den Schritt bei Hitler vorſchlug, iſt mir der Text des Briefes bekannt, den Chamberlain heute, den 28., an Hitler gerichtet hat. 8. Dieſer Brief, der vielleicht veröffentlicht wird, und wovon ich Ihnen jedenfalls den Text gebe, enthält Vorſchläge, die ich für annehmbar halte, und zwar Rückkehr Chamberlains nach Berlin, um das Problem in nicht mehr als ſie⸗ ben Tagen in Gegenwart der Tſchechen und, wenn Hitler es wünſcht, auch der Franzoſen und Italiener löſen. Italien iſt natürlich be⸗ reit, teilzunehmen. Bin überzeugt, daß Hitler diesmal einen Erfolg erreichen werde, den ich vom konkreten Standpunkt wie vom Standpunkt des Preſtige grandios zu nennen nicht zögere. Um 15 Uhr telefoniert Botſchafter Attolico, daß der Führer den Vorſchlag annimmt, jedoch unter der grundſätzlichen Bedingung der Gegenwart des Duce als einzi⸗ ger Gewähr des Gelingens. Er überlaſſe dem Duce die Wahl, ob die Konferenz in München oder in Frankfurt am Main ſtattfinden ſolle. Der Duce nimmt an und wählt München. Die F F. 4! wird für 11 Uhr vormittags des folgenden Tages feſt⸗ geſetzt. Um 18 Uhr fährt der Duce fort. Nie wurde eine Reiſe von der Welt mit ängſtlicherer Sorge und mit einmütigeren Wünſchen verfolgt wie dieſe, Genau ein Jahr vorher ſagte der Duce auf dem Berliner Maifeld:„Der Faſchismus hat ſeine Ethik, der er treu zu bleiben ge⸗ denkt, und die auch meine perſönliche Moral iſt, und zwar offen und klar ſprechen, und wenn man Freund iſt, bis zum Ende zuſam⸗ menmarſchieren. Dieſes Prinzip der faſchiſtiſchen Ethik iſt es geweſen, das aus der Achſe ein ſicheres und mächtiges Inſtrument gemacht hat, das ſein Gewicht in entſcheidender Weiſe mit der Ent⸗ wicklung der Geſchichte geltend macht. Mün⸗ chen bedeutet nicht nur die Löſung einer vor⸗ übergehenden Kriſe, ſondern hat einen viel weiteren politiſchen Wert, den zu ermeſſen heute vielleicht noch zu früh iſt. In München ſind nicht nur Deutſchlands nationale Rechte gegenüber den ſudetendeutſchen Provinzen wiederhergeſtellt worden, in München iſt nicht nur das italieniſche Preſtige durch das Werk des Duce und durch die Haltung des Volkes rieſenhaft vergrößert worden, ſondern viele Tatſachen, Lehren und Inſtitutionen ſind von dieſen ſo außerordentlichen Ereigniſſen ſtark In Wien iſt das von beiden Ländern der Achſe im Geiſt voller Solidarität und voller Verſtändnis getan worden. Auch bei den darauf folgenden Ereigniſſen in der Karpatho⸗Ukraine beſtand eine abſolute Identität der Geſichts⸗ punkte, was auch immer die Preſſe Gegen⸗ teiliges geſagt haben mag. Italien und Deutſchland ſind— unter Zu⸗ ſtimmung der Intereſſierten— der Meinung geweſen, daß eine Grenze, die vor 20 Tagen feſtgelegt und feierlich angenommen wurde, nicht wieder zur Diskuſſion geſtellt werden könne. Der Schiedsſpruch iſt die Frucht einer geruh⸗ ſamen Prüfung und iſt von Grundſätzen ſtrik⸗ ter Unparteilichkeit diktiert worden. Ein großes Unrecht iſt wieder gutgemacht worden, und es iſt nicht ohne beſondere Bedeutung, daß Italien dazu berufen worden iſt, gerade in jenem Wien, das ſolange die Verneinung der Rechte der ita⸗ lieniſchen Nationalität verkörpert hatte, als Schiedsrichter eine Streitfrage zu löſen, die auf den Streit der Nationalitäten zurückging. Wir Italiener, die die Stimme des Duce zur Verteidigung des verſtümmelten Ungarn hörten und verſtanden, haben mit tiefer Rührung die alten ungariſchen Fahnen, in die dem Vaterland durch einen ungerechten Vertrag entriſſenen Städte zurückkehren ſehen und haben an das ungariſche Volk gedacht, das uns in ritterlicher Weiſe nahe war. als eine nicht vergeſſene Koa⸗ lition von Regierungen Italien nach Art Genfs zu erdroſſeln verſuchte. Die Entwicklung der europäiſchen Lage nach München und Wien erlaubte die Feſtſtellung einer Aufhellung am politiſchen Horizont. Der Faſchismus hat in den Stunden des Sturmes ſeine unabänderliche Ruhe durch die Tat be⸗ wieſen und ändert ſeine Haltung auch dann nicht, wenn nicht zu unterſchätzende Anzei⸗ chen einer Beſſerung zu erkennen ſind. Ebenſo wie wir uns nicht von Alarmkri⸗ ſen aus der Ruhe bringen laſſen, ſo wollen wir auch nichts von einem gefährlichen Optimismus wiſſen. Wir erinnern dabei in dieſem Zuſammenhang in erſter Linie an das unlängſt erfolgte In⸗ krafttreten des Oſterpaktes, der die poli⸗ tiſchen Beziehungen Italiens und Großbritan⸗ niens auf einen Boden feſter und freundſchaft⸗ licher Zuſammenarbeit bringt. Die engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Vereinbarungen, die mit dem Namen und dem Werk von Neville Chamberlain, Lord Halifax und Lord Perth ſo eng verbunden ſind, ſtellen keineswegs nur eine Rückkehr zur tradi⸗ tionellen Freundſchaft dar, wie ſie in früheren Zeiten aufgefaßt wurde. Sie ſind vielmehr eine Geſamtheit von Vereinbarungen unter Berück⸗ ſichtigung der neuen Tatſachen in Europa, im Mittelmeer und in Afrika auf der Baſis der abſolut moraliſchen, politiſchen und militäri⸗ ſchen Parität, die die Beziehungen zwiſchen den beiden Imperien regelt. Das Inkrafttreten des Oſter⸗Paktes hat einen tatſächlichen und obwohl ſchon die Teilnahme des Duce jedem die größte Sicherheit des Erfolges gegeben hätte. In Kufſtein erfolgte die Begegnung mit dem Führer. Während einer langen Unterredung politiſch⸗militäriſchen Charakters im Kanzler⸗ N10 wird ein Punkt feſtgelegt, und zwar die otwendigkeit, zu einem unmittelbaren Ab⸗ ſchluß zu kommen, und nicht zuzulaſſen, daß ſich die Konferenz in den unſicheren Winkel⸗ gängen der Dialektikt und der Prozedur ver- irrt. In München ſind ſchon die Herren Dala⸗ dier und Chamberlain eingetroffen. Die Konferenz beginnt. Das übrige iſt bekannt. Es lohnt ſich aber, noch einmal daran zu erinnern, daß es der Duce war, der den Meinungsaustauſch auf den praktiſchen Boden führte, indem er einen Vorſchlag brachte, den die deutſche Regierung ſchon prinzipiell angenommen hatte und der, unter unvermeidlichen Aenderungen der Form, als endgültige Löſung angenommen wurde. Es iſt jedenfalls der Duce geweſen, der die Diskuſſion der polniſchen und ungariſchen Minderheiten auf den Plan brachte und die ſofortige Bildung der exekutiven Kommiſſion n die ſich nachträglich bei der Inkraft⸗ ſetzung der Uebereinkommen als höchſt nützlich erwies. Die Streitfrage, die ſeit Jahren Ge⸗ genſtand von Studien und Polemik war, die umſonſt Juriſten und Staatsmänner ermüdet hatte und die Befriedung Europas lange Mo- nate aufs Spiel ſetzte, war gelöſt worden. Nach dem nur zwölfſſtündigen Aufenthalt in München konnte der Duce am ſelben Abend, vom Beifall des deutſchen Volkes begrüßt, nach Italien zurückfahren. Münthen Ausgangspunkt engſter zufſammenarbeit beeinflußt worden und werden noch immer be⸗ einflußt werden. Unter dem Geſichtspunkt von München müſſen auch die nachfolgen den Ereigniſſe in Europa den. Nach der direkten Regelung der tſchecho⸗ ſlowakiſch-polniſchen Streitfrage blieb noch die zwiſchen der Tſchecho- Slowakei und Ungarn offen. Die Verhandlungen der Be⸗ vollmächtigten beider Länder waren mehrmals geſcheitert. Die Frage erſchien tatſächlich allzu heikel, um eine Löſung durch diplomatiſche Unterredungen zu finden. Die Spannung zwi⸗ ſchen Ungarn und der Tſchecho-Slowakei war ſehr ſtark geworden und erlangte einen beſorg⸗ niserregenden Aſpekt, als die Achſe in die Lage verſetzt wurde, dem Frieden einen neuen Dienſt zu erweiſen. Nur Italien und Deutſch⸗ land konnten wegen des Preſtiges, das ſie in Oſteuropa genießen, wegen der großen Zahl der Intereſſen, die beide in jenen Ländern ha⸗ ben und wegen des identiſchen Willens, dort einen gerechten Frieden zu ſichern, die ſchwere Aufgabe übernehmen, einen Schiedsſpruch zu fällen, der dieſe Streitfrage beendete. Abſolute Identität der Geſichtspunkte konkreten Beitrag zur Feſtigung des Friedens 8 Dieſe Feſtigung iſt und wird das ohe Ziel unſerer Politik ſein, und wir werden es mit jener Hartnäckigkeit und jenem Realis⸗ mus und mit jener Umſicht verfolgen, die uner⸗ läßlich ſind, wenn man die Intereſſen und die natürlichen Anſprüche des italieniſchen Volkes mit unbeugſamer Feſtigkeit gewährleiſten will. Das Deal eines geeinten. gerüſteten, kriegeri⸗ ſchen Italiens, das ſein Imperium erobert, das den Völkern die gerechten Grenzen zieht, das von Rom aus den Weg des Wiederaufbaues weiſt, hat das Leben unſerer großen Männer und das Sterben unſerer Helden verklärt. Die⸗ ſes Ideal iſt von uns übernommen und unter dem Duce zu Macht und Gerechtigkeit geworden. Dieſe Schlußworte des italieniſchen Außen⸗ miniſters Graf Ciano werden vom ganzen Hau⸗ ſe mit nichtendenwollenden minutenlangen Ovationen aufgenommen. Mit dieſer Kundgebung ſchloß die Kammer ih⸗ re Eröffnungsſitzung Donnerstag nachmittag. Nach Schluß der feierlichen Eröffnungsſitzung der vorausſichtlich letzten Seſſion der gegen⸗ wärtigen Kammer marſchierten die Abgeordne⸗ ten geſchloſſen zur Piazza Venezia, um dem Du⸗ ce des Faſchismus neue Huldigungskundgebun⸗ gen zu bereiten. Muſſolini dankte durch wieder⸗ holtes Erſcheinen auf dem geſchichtlichen Balkon des Palazzo Venezia. und vertagte ſich auf betrachtet wer⸗ einer ungeheuren Realität an Aus öchiebern werden Geſchobene Mexiko lehnt jüdiſche Paraſiten ab Mexiko⸗Stadt, 30. November. Wie aus Veracruz gemeldet wird, haben die mexikaniſchen Einwanderungsbehörden vor 14 Tagen mit dem Dampfer„Iberia“ dort ange⸗ kommene jüdiſche Ein wanderer mit dem gleichen Schiff am Dienstag wieder abgeſchoben. Sie hatten die üblichen Ein⸗ wanderungsproben nicht beſtanden.— neigt hier überhaupt immer mehr der Anſicht zu, daß die ſcheinbar ſo außerordentlich juden⸗ freundlichen Staaten die Juden in ihren Gren⸗ zen aufnehmen ſollten. Vor kurzem erſt er⸗ klärte auch bekanntlich der Innenminiſter, die mexikaniſche Bevölkerungspolitik würde ſich lä⸗ cherlich machen, wenn ſie es zuließe, daß die Mexikaner durch Vermehrung der zwiſchenhänd⸗ 8 7 Paraſitenklaſſe verdrängt wür⸗ en. 8 Hauptſchriftletter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, übrigen Teil: Friedrich Martin, Verlag: Vereinigte Man orms: für den 1 Viernheim. ettungsverlage Cnyrim, Haller & Co. Worms Geſchäftsſtelle: 4 8 Martin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckeret Hal⸗ kenhäuſer, Cyyrim& Co., Worms— DA. X. 938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzetgenprertzliſte Nr. 7 gültig. hatle ken tt Hall. ſah ei ſcwat Hall E kreuzt ſehend Füße. traue ſchtis ſprang ſturtt! ten nit vat d. vat de Sie und be Gioſelt vor ih glänzte pen we iht Le glänzte fieſen die get Det als ni Weile! ann! „Vet felber! Rott wat lo. karl. Et ft Thon eine M —— regeln dieſer Lung 705 tiger und ſch. eine l aus. W. 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Alſo hieß Hackl den Schwarzen die Schube ausziehen und ſah eine Zeitlang zu. wie Cahigi wohlig die ſchwarzen Floſſen räkelte.„Jetzt gib acht!“ Hackl nahm in jede Hand einen von Cahigis Schuhen, reckte die Arme weit gegen den Berg. kreuzte ſie dann und ſtellte dem geſpannt zu⸗ ſehenden Cahigi die Schuhe wieder vor die Füße.„Jetza anziehen.“ Mit bodenloſem Miß⸗ trauen ſtieg Cahigi in ſeine Kähne, machte vor⸗ ig ein paar Schritte, hopſte in die Luft,. rang auf einen Stein und ſah dann wie er⸗ ſtarrt den weißen Bana an. Die Schuhe drück⸗ ten nicht mehr. Nun war es ganz klar, das war der gewaltigſte Zauberer in Afrika, dem war der Berg untertan. Sie ließen den Mawenzi ſchließlich hinter ſich und betraten den Sattel zwiſchen den beiden Gipfeln. Nun lag das Eiswunder des Kibo vor ihnen im Licht der Morgenſonne und glänzte in tauſend Feuern. Seine Gletſcherrip⸗ ven wechſelten jetzt andauernd die Farbe, nur ihr Leuchten blieb ſich gleich. Meiſt jedoch glänzten ſie in einem hellen Grün oder in einem tiefen Blau, und immer ſah es aus, als wären die gewaltigen Rippen durchſichtig. Der lange Hans war etwas vorausgegangen, als müßte er ſchneller da heran. Aber nach einer Weile blieb er ſtehen.„Herrgottſakra, mi hat's! Wann i nur wüßt', was dös iſt, was mi hat?!“ „Bergkrank biſt“, antwortete Thomas, dem ſelber der Kopf wirbelte. Rott machte ein verächtliches Geſicht.„Dös war koa Blamaſch für an Bergführer, berg⸗ krank. Daß i net lach'! Auf geht's!“ Er ſtapfte weiter. Thomas ſah es als ein Glück an, daß nun eine Weile der ebene Sattel vor ihnen lag. Seltſam freilich, daß dennoch das Herz ſo un⸗ regelmäßig ging. Bald merkte auch er den Trug dieſer Ebene. Sie war durchaus nicht eben. Langſam hob ſie die Wanderer höher und höher. Grauſam war ſie auch ſonſt in ihrem rügeriſchen Boden. Er war mit blauem, rotem und ſchwarzem Geröll und Staub bedeckt. wie eine Bie ie Wüſte ſah das Sattelplateau aus. Wie eine Abwehrzone vor der Pracht des 1 a oſua war immer ſchweigſamer geworden. Er war viermal auf dem Kibo geweſen, das heißt, nicht gerade auf dem Gipfel, aber er wußte doch, was es bedeutete, wenn die Weißen hier oben anfingen ſtillzuſtehen, nach dem Kopf und nach der Bruſt zu faſſen und langſam zu ſchwan⸗ ken, als hätten ſie zuviel Pombe getrunken. Immer noch hatte das bedeutet, daß die Her⸗ ren ſich den Gipfel geſchenkt und dann auch mit dem Lohn nicht ſo freigebig geweſen waren wie diejenigen, die alles geſchafft hatten. Was er 1 nur einmal erlebt hatte. Das waren die Gedanken, die Joſua in der Einſamkeit zwi⸗ ſchen den beiden Gipfeln bewegten, wo nun auch das letzte Reſtchen pflanzlichen und tieriſchen Lebens erloſchen war. Hoch, wie eine gewaltige auſt, reckte ſich der Berg aus der von wildem eben und Sterben erfüllten glühendheißen Steppe in die Todeskälte des unendlichen Wel⸗ tenraums. Schweigend gingen die Männer wei⸗ ter, jeder mit ſeinen Gedanken. Als ſie eine längere Naſt machten, verſpürten ſie den eis⸗ kalten Hauch, der das Licht der Sonne durch⸗ wehte. s Als endlich die Hans⸗Meyer⸗Höhle vor ihnen lag, hatte der Rott ſeinen Humor wieder. Ueber ewaltige Steinquadern krochen ſie in die Hohle und als die Suppe kochte, Antilopen⸗ rückenſuppe, mit der Thomas die ſpäter Kom⸗ menden überraſchen wollte, fand auch Joſua die Sprache wieder. Er erzählte von den Wun⸗ dern des Kraters und noch mehr von dem Ex⸗ tralohn, den die beglückten Reiſenden immer gezahlt hätten. Aber ſie kamen nicht, die anderen. Als die Suppe zu 2 drohte, entſchieden ſich die drel in der Höhle erſt mal für einige Näpfe Suppe. Das klemmende Gefühl auf der Bruſt legte ſich, es wäre ja auch gelacht, wenn da ſo fünftauſend Meter genügen ſollten. Sie zogen ſich die Mäntel über und ſetzten ſich mit der Pfeife vor die Höhle. Joſua hockte am Feuer und bemühte ſich, Holz zu ſparen und aber auch es ſchön warm zu haben. „Magſt dableiben in Afrika?“ fragte Thomas plötzlich. „Jo!“ Rott ſagte es, ohne zu überlegen.„J werd mir Geld ſpar'n, und wenn i amol a Beihilf' kriag, nacher wird gefarmert, grad wie bei dit!“ „Wo willſt denn farmern, Hans?“ Rott ſah ihn verwundert an:„Fragſt du dumm. In dein' Nachbarſchaft, Thomele.“ Er dachte nach, wurde ernſt, machte dann aber ein glückliches Geſicht:„Woas tuet die Reiſ' koſten von dahoam?“ „Willſt jemand herkommen laſſn?“ forſchte Thomas lächelnd. Da ſagte der Rott langſamer noch als ſonſt: „Wann i nit wieder komm' aus dem Krieg. Thomas, alsdann ſchreib der Burgl, daß i im⸗ mer denkt hab' an ſie. Und hab' woll'n a Haus baun da im Land... Er ſprang auf und drohte nach der Gegend, in der er wohl den Feind vermutete:„Dös ſag' ich euch, ös malefiz⸗ ſakriſche Engländer: Dös ſag' i, der Rottenpue⸗ cher⸗Hans: Wenn ös Geizkragen, ös magere Teifl, uns da aus m Land treib'n wollt, nacher hat's aber pfiff'n!“ Sein Zorn war ſo ehrlich wie der ganze Kerl. Nach einer Viertelſtunde ſchon verſteckte ſich die Sonne hinter einer Wolke. Sofort wurde es noch kälter, und ein ſcharfer Wind pfiff über den Sattel. Dann wurde die Wolke vor der Sonne größer, unheimlich raſch wuchs ſie an, barſt und ſchüttelte einen Sack voll feiner Eis⸗ nadeln mitſamt einem ſchmerzenden Nebelſtaub über die Wandernden. Es war beinahe dunkel. Da ſahen ſie auch die anderen ankommen. Eine halbe Stunde verging noch, bevor ſie mit ihnen zuſammentrafen. Nichts war weiter los, als daß den Cahigi noch weit unten die Berg⸗ krankheit ſo erwiſcht hatte, daß er aus der Naſe blute wie bei einer Kirchweih und angefangen hatte zu torkeln wie eine krankgeſchoſſene Gams, und ſchließlich ſich hingelegt hatte, einen Arm aufs Geſicht gedeckt, und hatte ſterben wol⸗ len. Es war wohl auch wirklich keine Beſinnung mehr in ihm geweſen. Ja und dann hatte der Hackl nach dem Fehlſchlagen vieler anderer Mittel ſeine geheime Whiskyflaſche opfern müſ⸗ 9 er erſt auf dem Gipfel aufmachen wollte. In der Nacht froren ſie alle ſchändlich. Trotz der Mäntel und Decken und des Feuers. Ein furchtbarer Sturm ſchien Hagel und Schnee um den Berg zu jagen. Dazu heulte es in den Fels⸗ blöcken vor dem Eingang, als ſei der Gott des Berges wirklich zornig auf die Menſchen, die da in 5 Wohnung eingedrungen waren, wie Joſua das trotz ſeines Chriſtentums behauptete. Alle vier Schwarzen waren nicht zu bewegen, auf der einen Seite des Feuers zu bleiben. Sie krochen immer dichter an die Europäer heran. Gegen Mitternacht ließ der Wind mit einem Schlage nach, und Thomas verließ die Höhle. Er hatte wegen der Kälte kaum geſchlafen. In unendlicher Einſamkeit ſtand klar der grüne Eishelm des Kibo vor ihm, ſeine Rippen floſ⸗ ſen gleich Gießbächen flüſſigen Silbers herab. Der Mawenzi ſchimmerte heute blau, ſenkrecht ſtürzten ſeine dunklen Wände ab, aber ſeine Poe verloren ſich in einem ſchwarzen Nichts. om Land in der Ebene war nichts zu ſehen; ein feiner Dunſt deckte alles zu, nur die beiden Gipfel des Berges und der verbindende Sattel hoben ſich daraus hervor. Rot ſtand der Mond im dunklen 8 und um den Berg her⸗ um hingen Sterne. Groß ſtanden ſie da und ſo nahe, als könnte man ſie greifen. Unter der weißen Schicht, die wohl Wolken waren, lag fern die Pilatusfarm, dort ſchliefen jetzt die Lena und der Bub Um zwei Uhr weckte Thomas ſeine Freunde und Joſua. Als ſie vor die Höhle kamen, ſtand der Mond ſchräg und rot über dem Berg, doch es war hell faſt wie am Tag. Mit viel Bangen hatte Cahigi die weißen Männer abziehen ſe⸗ hen. Nur die Ausſicht auf den nahenden Tag, an dem er nichts zu tun haben würde, als zu eſſen, hielt ihn davon ab, das Lager in der Höhle aufzugeben und mit auf den Gipfel zu ſteigen. Deutlich erkennbar zog der Pfad durch Ge— röll und Sand bergan. Der Himmel war klar und wolkenlos und die Luft ſtill. Schweigend ſchritten die Männer aus. Dem Hackl fiel auf, daß der Thomas wieder ſeine Stange auf der Schulter trug. Mit einem Male war der Mond verſchwun⸗ den. Als hätte ihn der Berggott in den Sack geſteckt, ſo war er mit einem Male weg. Und etwas von dem Sack war nun auch über den Berg gebreitet. Bloß daß die Sterne noch hel— ler leuchteten und der Kibokopf nun aufſchwoll in bläulichem Licht. Grad als ſie den Gletſcherabbruch erreich⸗ ten, kam die Sonne auf. Eine Weile quälte ſie ſich wohl durch einen Wall voll Wolken. Dann machte ſie einen Sprung in die Höhe und blieb am Himmel hängen, rieſengroß und feuerrot. Sie hatten manchen Sonnenaufgang in den Hochbergen geſehen, die drei, dies Wunder einer unbegreiflichen Schönheit noch nicht. In dem Augenblick, in dem die Sonne ſprang, erloſchen auf einen Schlag die Sterne. Weg- gewiſcht waren ſie vom Himmel, der blau er— glänzte und hart wie polierter Stahl. Aber die Kuppel des Kibo unter ihm funkelte, nun ſie dicht davor ſtanden, als ſei ſie ganz aus großen Brillanten zuſammengeſetzt, jeder ein⸗ zelne ſo groß wie ein Haus. Meergrün und Kobaltblau und wie Gold dazwiſchen und Sil⸗ ber. Und kein Laut war in der Luft, und kein Vogel rief, und kein Grashalm regte ſich, und nicht einmal ein Wort von einem Menſchen war zu hören. Und auch nicht der Laut von einem Schritt, denn ſie alle ſtanden ſtill und ſchauten und waren ſo klein wie ein Lava⸗ ſplitterchen, ein Stückchen Stein, kleiner Reſt aus einem einſt ungeheuren Strom von feu⸗ riger Glut, vor einer Ewigkeit ausgeworfen aus dem Rieſenkrater da oben. Das Ueberqueren der Gletſcher war leichter, als ſie ſich das gedacht hatten. Bis es dann wieder ziemlich ſteil aufwärts ging, durch har⸗ tes Geröll und dann mühſam durch ein Aſchenfeld, in das ſie oft tief einſanken. Oben vor ihnen leuchtete der ſchneebedeckte Krater⸗ rand. Es war ein Wunder in der Fülle die⸗ ſer Naturwunder umher. In einem Umkreis von einigen Kilometern umſchloß er das Rie⸗ ſenausmaß des Kibokraters. Auf dem letzten Reſt des Aſchenfeldes blieb Joſua ſtehen, deu⸗ tete auf den hohen Rand und dann hinüber zu einer beſonderen Erhöhung. Danx packte ROMAN vod ll TRENKER er ſich in ſeine Decke und ſetzte ſich, das Ge⸗ ſicht der Sonne zugewandt. Sie hatten jetzt Eis und Schnee unter den Füßen, der ganze Kraterrand war Eis und Schnee. Als riſſe ihn etwas nach oben, als ging er an einem Seil, das der Herrgott ſel⸗ ber zog, ſo ſetzte Thomas langſam und feſt Schritt für Schritt. Bergſteigeriſche Gedanken hatte er wohl gar keine, es war nur noch alles Gefühl in ihm. Ein herrliches Gefühl, daß er da auf dem höchſten Berg in Afrita, auf dem höchſten deutſchen Berg in der Welt, Tho mas Hoffingott vom Pilatushof daheim, und daß dieſer Berg ſein Freund war, der ſein Haus behütete, ſein Weib und ſein Kind und das ganze Deutſch-Oſt. Da ſtanden ſie nun ſchwer atmend, über ſechstauſend Meter hoch, und ſahen ſtumm umher. Thomas ſtellte mit einer faſt feier⸗ lichen Gebärde den Ruckſack nieder und löſte langſam die Schnur:„Aufpaſſen, Maul halten und Hut herunternehmen von eure Holzköpf'!“ Dann nahm Thomas wie eine Verheißung die vorſorglich mit Leder eingefaßte Fahne aus dem geheimnisvollen Dunkel des Ruck⸗ ſacks und ließ ſie im ſcharfen Gipfelwind wehen. Schweigend ſtanden die drei Männer in den Wolken zwiſchen Himmel und Erde. „Los, aufſtell'en die Fahn'!“ Dem Hackl glänzten die Augen voller Freud', faſt war es Thomas, als ſähe er ſie ein bißchen feuchter als ſonſt. Der Lange hatte ſchon die ſchwarze Stange vor ſich liegen, geduldig und ordentlich wurde die Flagge befeſtigt, ſachgemäß natür- lich, daß auch der heftigſte Wind ſie nicht leicht vom Maſt reißen konnte. Und dann wurde die Stange eingerammt. Probierend rüttelte Thomas den feſten Schaft. Er war zufrieden. Im jagenden Kommen und Fliehen der Wolken und Nebelfetzen flatterte das Tuch, jauchzte die Fahne über den Köpfen der drei Männer ihr Lied in die Fernen. Thomas ſchaute zuerſt einige Atemzüge lang dem Spiel der Flagge zu, dann ſchlug er nach altem Bauernbrauch die Hände ineinander, wie wenn er beten würde. Eine feierliche, eindringliche Stille trat ein, die nur vom Flattern des Fahnentuches und vom Brauſen des Windes unterbrochen wurde. „Mander“, ſagte jetzt Thomas, den Blick in die Richtung hinunter gegen Pilatus gewen— det,„wir ſind da heroben jetzt die höchſten Deutſchen auf der Welt. Wir wollen dem Berg, auf dem wir ſtehen, die Treue halten unſer Leben lang, und der Berg wird und muß ſie uns halten. Dös wollen wir verſpre— chen für alle Deutſchen in der Welt drüben und herüben.“ Der Hackl ſtellte ſich breitbeinig gegen den Wind und ſagte in ſeiner gottſeligen Freude, Wort für Wort betonend:„Woaßt, dös magſt du mir glabn oder nit, ober dös iſt oanfach der allerſchianſte Tag in mein' gonzn Leb'n, heunt da heroben. Und“— jetzt warf er in einem Anfall von Begeiſterung ſeinen treuen, fleckigen, alten Lodenhut hoch in den Himmel: „Mander, auf, auf! Die Hoamat ſoll leben, die alte, die guete, und die neue, alle ſollt's lebn! Und wenn i an Engländer derdwiſch, nacher mueß er mir ſein Huet geb'n...“ Den ſeinen trug gerade der Wind weit über den Kraterrand, wo er unwiederbringlich ver- ſchwand. Ein ſchwarzer Haarſchopf ſtand vom Wind zerzauſt auf einem tiroleriſchen Schädel wie die Federn auf dem Kopf eines wilden Vogels. Es war, als hätte der Herrgott ein Lächeln bereit gehabt für die braven Burſchen. Faſt in dem Moment, in dem ſie fertig geworden waren mit ihrer Fahne, machte er ein Loch in der Wolkendecke unter und ober ihnen und ließ in ſeinem warmen, goldenen Sonnenlicht bis fernhin Berghänge und Ebene des herr— lichen Landes überſehen. Untergegangen in dem Ganzen, untrennbar verbunden mit ihm war die ſchöne junge Siedlung Neu-Pilatus Als ſie die Hütte wieder erreichten, war es ſchon dunkel. Sie waren müde zum Umfal⸗ len. Und doch nicht ſo hin, als daß ſie nicht kurz vorher noch ganz ſeltſame Fährten auf dem Hochmoor bemerkt hätten. Thomas glaubte ſie als Nashörner feſtſtellen zu können. Es war für die europäiſchen Jäger unfaßlich, daß ſolche gewaltige Tiere in dieſer Höhe über den Berg gegangen ſein ſollten, waren es doch immerhin viertauſend Meter, Die Schwarzen hatten ſich vor der Hütte ein gewaltiges Feuer angemacht; ſie erzählten noch lange ſchnatternd von dem großen Abenteuer, das ſie ihrer Meinung nach beſtanden hatten. Ein gewaltiges Brauſen erſt brachte ſie zur Ruhe. Wieder einmal fegte ein mächtiger eis⸗ kalter Sturm den Berg herunter. Früh am Morgen war Hackl verſchwunden. Mit ihm Cahigi. Hackl glaubte zwar nicht an Nashörner hier oben, aber nachſehen konnte man ſchon. Woran er glaubte, das waren Elefantenantilopen, deren Fährten hatte er auch geſehen. Cahigi wieder glaubte an kei⸗ nerlei Gefahr in der Nähe von Bana Hackl. Wenn der jetzt wieder in das verdammte Hochmoor hinausging, bergan dazu, ſo würde es ſicher einen guten Elefanten geben. Als ſie den Wildwechſel hatten, überlegten ſie lange. Cahigi war für rechts abſeits, Hackl für links aufwärts. Schließlich gab Hackl nach. Die Fährten waren nicht zu verlieren. Das Riedgras wurde zu richtigem Elefantengras. und eine breite Gaſſe deutete an, daß hier tatſächlich Großwild gegangen war. Plötzlich hörte das hohe Gras wieder auf, und hüft⸗ hohes Heidekraut ſäumte einen von Wachol— derbüſchen durchſetzten Plan, der ſich nach un⸗ ten in die Anfänge des Urwaldes verlor. Ein paar nackte graue Felsblöcke ſtanden umher. Hackl ſteuerte auf den größten zu, dicht gefolgt von Cahigi. Von dem Felsblock aus wollte Hackl den Platz mit dem Glas abſuchen. Er hatte ihn faſt erreicht, als ſich zu ſeinem Erſtaunen und zu Cahigis Entſetzen ein benachbarter dunkler Block in Bewegung ſetzte. Auf ein paar lang- ſame Schritte entfernte er ſich, warf ſich blitz ſchnell herum und brauſte wie eine wildge⸗ wordene Steinlawine auf die beiden zu.„Ki⸗ faru! Nashorn!“ Mit einem Schrei ſchreck⸗ licher Todesangſt ſprang Cahigi hinter den Felſen und verſuchte ihn zu entern. Hackl wollte es ihm nachmachen, blieb aber doch noch einen Augenblick ſtehen und ſprang eigentlich erſt beiſeite, als die Beſtie dicht heran war. Vielleicht war das gerade die Rettung. Denn der Bulle war ſo in Fahrt, daß er wohl zehn, zwölf Meter vorbeiſchoß, bevor er wendete. Da aber hatte Hackl begriffen. Auf acht Meter warf der Schuß den Rieſen in die Knie, ſo jäh, daß er ſich ſeitlich überſchlug. Aber un⸗ faßlich ſchnell für ſeine Größe war er wieder hoch. Hackl ſah erneut das furchtbare, rotunter⸗ laufene Auge auf ſich gerichtet. Der raſche zweite Schuß hatte wohl das boshafte Auge getroffen, aber nicht das Gehirn. Nur im Gleichgewicht ſchien das ſowieſo kurzſichtige Rieſentier verloren zu haben, denn ſein wüten⸗ der Anprall traf nicht den Platz, wo der nach dem Schuß zur Seite geſprungene Hackl ſo⸗ eben noch geſtanden hatte, ſondern den Felſen, auf dem der ſchlotternde Cahigi ſtand und dauernd„Kifaru“ murmelte. Es krachte, als würden zwei Rieſenfindlinge gegeneinandder⸗ geſchleudert. Dann ſank das Untier endgültig zuſammen, und Hackl konnte es mit dem drit- ten Schuß auf die Seite legen. Da erſt merkte der ehemalige Wildſchütz. wieviel die Uhr eigentlich geſchlagen hatte. Und er kratzte ſich 5 dieſer Erkenntnis lange hinter dem rechten Ohr. Cahigi wartete ſo lange auf ſeinem Felſen, bis ſich unten auch wirklich nichts mehr rührte. Und dann ſuchten ſeine ſcharfen Augen erſt noch ſorgfältig das ganze Plateau ab, ob nicht am Ende noch ein anderer Stein lebendig wer⸗ den könnte. Als er ganz ſicher war, daß keine Gefahr mehr drohte, ſetzte er los, hin zur Hütte. Gewaltige Dinge mußte er dort erzählt haben, denn in ziemlich kurzer Zeit kamen ſie alle aufgeregt an, die Weißen und die Schwar⸗ zen, ſogar der philoſophiſche Joſua. Im letzten Augenblick beſann ſich auch Hackl, ſtützte ſich auf ſeine Büchſe und ſtellte den rechten Fuß dem Nashorn auf den Kopf, ſo wie er das auf vie⸗ len Bildern von Afrikajägern geſehen hatte. Der Rott zerſprang ſchier vor Neid. „Mei Liaber, dös wird Geld koſten, bal dös herauskommt! Wo es verboten iſt dahier auf Nashörner.“ Der Hackl richtete ſich auf.„Zuerſt kommt nit alles heraus, was verboten iſt mit der Jagd. Und überhaupt: Soll i mi vielleicht von ſo einem engliſchen Höllenvieh umbringen laſſen?“ Die Schwarzen waren außer ſich vor Freude über das begehrte Nashornfleiſch. Im Augen⸗ blick war der Bulle ausgenommen. Gewaltige Fleiſchſtücke wurden auf dicke Stangen gezogen und zum Abtransport geſchultert. Die Stan⸗ gen hatten die Mohren gleich vorſorglich mit⸗ gebracht. Die zwei Hörner ſchlug ſich Hackl heraus, leider war das vordere und größere bei dem Zuſammenſtoß mit dem Felſen arg be⸗ ſchädigt worden. Ja, und dann ging es zurück zur Hütte, und es blieb zweifelhaft, wer auf dem Weg die aufregendſte Schilderung des Er⸗ eigniſſes gab. Cahigi ſeinen ſchwarzen Freun⸗ den oder Hackl ſeinen weißen. Noch einmal umfing am Morgen die grün⸗ liche Unwirklichkeit des Urwaldes die Wan⸗ derer. Und es war, als hätten die Kolobus⸗ affen auf den langen Rott gewartet, plötzlich waren ſie alle wieder da und ſprangen aus⸗ gerechnet über ſeinem Kopf durch die Bäume. Bis er Wut kriegte, vielleicht auch, weil er an das Jagdglück des Hackl dachte, und was der einmal alles erzählen würde daheim Und von Elefanten war diesmal nichts zu ſehen. Alſo ſchoß ſich der lange Hans einen der prächtigen ſchwarzen Kerle, und Cabhigi bekam ihn auf⸗ gepackt. Er ſollte ausgeſtopft werden für je⸗ mand in Tirol. In Marangu wurden Joſua und die beiden Wadſchagga entlohnt. Und da brach Joſua des Schweigen und hielt eine kleine Rede, und der Sinn war der, daß alle Wadſchagga treue Wad⸗ ſchagga ſeien, kämen auch noch ſoviel Englän⸗ der daher. Was die Pater auf der Miſſions⸗ ſtation, wo die Pferde untergebracht waren, den erfreuten Männern beſtätigten. Und ſie bedauerten auch in Marangu alle nur, daß es keine ſo große Fahne gäbe, die vom Kibo herab zu ſehen wäre im ganzen afrikaniſchen Land. Ganz tief in der Nacht, während die Sterne ſchienen, kamen ſie heim nach Pilatus. Lena war auf, ſie hatte gewartet. „Wie war es?“ frug die treue Kameradin. „Schön“, antwortete Thomas. Dann gingen ſie alle ſchlafen, ſie waren ſehr müde vom langen Weg, aber ihre Herzen waren froh und ihre Seelen glücklich. Gortſetzung folgt) eee ——— ee — ͤ— 1 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 1, 1. Stock 5 . ** Standortbefehl Am Donnerstag, 1. Dezember, pünktlich 8 Uhr, tritt die geſamte Führerſchaft der HJ, ſämtliche Führerinnen des BDM, die Füh⸗ rer des Jungvolks ab Jungzugführer und die Führerinnen der Jungmädel ab Scharfüh⸗ rerinnen, in tadelloſer Uniform im Heim, Schillerſchule, an. Wimpel und Fahne ſind mitzubringen. W. Rech, Standortführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 1. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Wenn unſer deutſches Volk zugrunde geht, geht jeder einzelne mit zugrunde! Wenn unſer großes Deutſches Rei chaber wieder mächtig und ſtark emporblüht, wird ein Schimmer die⸗ ſes Glückes auf jeden einzelnen Deutſchen fal⸗ len. Adolf Hitler. Führende Männer jammeln! Zum Tag der nationalen Solidarität Am Samstag, den 3. Dezember 1938, fin⸗ det der„Tag der nationalen Solidarität“ ſtatt. Das deutſche Volk begeht dieſen Tag nun zum fünften Male ſeit der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus und zum erſten Male im Großdeutſchen Reiche Adolf Hitlers. Alle führenden Männer der Partei, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände, Männer der Wirtſchaft, Vertreter der Behör⸗ den, der freien Berufe(Aerzte, Kaufleute uſw.) Mitglieder der Reichskulturkammer(Schrift⸗ leiter uſw.) werden für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes ſammeln. Und wie ſie ſich mit freudigem Herzen in den Dienſt für den armen, noch notleidenden Volksgenoſſen ſtellen, wie ſie ſich hilfsbereit zeigen durch ihre Sammeltätigkeit, ſo wird auch in dieſem Jahre von allen Volksgenoſſen ein aufgeſchloſſenes. gebefreudiges Herz erwartet und eine Gebe⸗ freudigkeit, die es zuwege bringen muß, daß das Ergebnis der bisherigen Tage der nationa⸗ len Solidarität bei weitem übertrofſen wird. Die Not in dem jüngſten zum Großdeutſchen Reich hinzugeſtoßenen Gau iſt groß. Sie ſoll und muß gelindert werden. Wer möchte da zu⸗ rückſtehen, wo es gilt, dem Befehl des Führers zu folgen und ſein Wort wahrzumachen, daß das Ergebnis des Winterhilfswerkes würdig ſein müſſe der Größe des geſchichtlichen Ge⸗ ſchehens des Jahres 1938? Unſere Opferbe⸗ reitſchaft wird umſo größer ſein, als wir unſere Spende in die Sammelbüchſe werfen wo allüberall in den Straßen der Zauber der weihnachtlichen Vorbereitungen erſtrahlt. Da wird, da muß ſich das Herz jedes Viernheimer Volksgenoſſen zur Solidarität mit allen är⸗ meren deutſchen Brüdern und Schweſtern be⸗ reit finden, und dieſe innere Bereitſchaft, von der Liebe zum Nächſten diktiert, zur Tat wer⸗ den laſſen. Und wenn jeder ſich drängt, ſein Opfer und ſeine Spende zur Linderung der Not in die Sammelbüchſen zu werfen, und wenn jeder auch nur Pfennige gibt, ſo wird durch das Gemeinſchaftsopfer doch ein ſchönes Ergebnis erzielt. Laſſe ſich gerade an dieſem Tag der nationalen Solidarität niemand in ſeiner Opferfreudigkeit übertreffen! Möge jeder daran denken, was ihm der Friede, der uns erhalten worden iſt durch des Führers große Staatskunſt, wert iſt und die Tatſache, daß wir ein Weihnachtsfeſt im Frieden feiern können. Von dieſen Gedanken ſollte ſich jeder leiten laſſen beim Opfern und danach ſeine Spende bemeſſen am Tag der nationalen So⸗ lidarität. Dee Sen Malſnacſitsmonat Der letzte Monat des Jahres hält heute ſeinen Einzug. Schon iſt der Kalender dünn und dünner geworden, und ſo wie von den letzten Blättern eines nach dem andern 42 ſo eilen die Tage geſchwinde dem Ablauf des Jahres entgegen. Mit dem Monat Dezember beginnt der erſte ausgeſprochene Wintermonat, der uns den kalendermäßigen Winteranfang und den kürzeſten Tag des ganzen Jahres bringt. Der dunkelſte Monat beginnt. Und doch empfinden wir dieſe Dunkelheit nicht, weil der Glanz der Weihnachtskerzen ſein ſchimmerndes Licht über dieſe Tage wirft. Es gibt wohl keinen Menſchen. dem nicht ſchon bei dem Worte Dezember eine ſtille Freude im Herzen ſchwänge, jene Freude, die untrennbar mit dem Duft von Weihnachtstannen, von brennenden Kerzen und Pfefferkuchen ver⸗ knüpft iſt. Auf einmal iſt Weihnachten greif⸗ bar nahe gerückt. Eben waren es noch vier Wochen bis zum Heiligen Abend, ſchon wieder ſchwindet eine Woche— bald kann man die Tage zählen! Damit aber beginnt in jedem Hauſe jene emſige Betriebſamkeit, die immer der Vorbote des Weihnachtsfeſtes iſt. Ueber⸗ all gibt es Heimlichkeiten. In Kiſten und Kaſten raſcheln geheimnisvolle Pakete, und jeder hat vor dem anderen irgend etwas zu verbergen. Aus der Küche aber zieht ein un⸗ widerſtehlicher Duft von allerlei Backwerk durch die Wohnung, denn ſchon hat die große Weihnachtsbäckerei begonnen. Honigkuchen und kleine Plätzchen, Marzipan und Baumbehang werden von geſchickten Hausfrauenhänden ge⸗ zaubert und entſteigen lecker dem Ofen. Die Kinder ſprechen ſchon lange von nichts anderem mehr als von Weihnachten. Auch ſie haben ihre kleinen Ueberraſchungen für Eltern und Großeltern oder lernen Gedichte und bereiten kleine Aufführungen vor. In den Geſchäften beginnt in dieſer Zeit der Weihnachtsverkauf einzusetzen. Zuerſt noch zögernd, dann ſtetig ſteigernd bis zum Hei⸗ ligen Abend, wo natürlich alle Läden bis zur letzten Minute vor der Beſcherung brechend voll ſind. Welche Freude iſt das, in dieſen Vorweihnachtswochen durch die hellerleuchteten Straßen zu wandern und alle die vielen Dinge einzukaufen, mit denen man anderen eine Freude machen will. Dieſer ganze Monat ſteht im Zeichen der Freude. Sie wirft ihren ver⸗ klärenden Schein über die Adventszeit, ſie überſtrahlt das Weihnachtsfeſt und die Weih⸗ nachtswoche, bis das Jahr mit einer fröhlichen Silveſterfeier ausklingt. Der letzte Monat des Jahres hat begonnen. Es iſt der dunkelſte von allen Monaten— und doch der lichteſte. * Deutſchlands Naum iſt Deutſchlands Schickſal 5 Hierüber ſpricht am Samstag, den 3. ds. Mts., im„Kaiſerhof“, 20.30 Uhr, Pg. Kaiſer, Rüdesheim. Beſucht alle dieſen wichtigen und intereſſanten Vortrag. * Fleiſchbeſchauſtunden. Wir verweiſen nochmals auf die heute in amtlicher Bekannt⸗ machung veröffentlichten Fleiſchbeſchaaſtan⸗ den; ſie finden ſtatt: vom 16, Oktober bis 31. März,(Winterhalbjahr) von 8—17 Uhr, und vom 1. April bis 15. Oktober(Sommer⸗ halbjahr) von 7—19 Uhr. Gewerbliche Schlachtungen an Samstagen(lticht: Sonn⸗ und Feiertagen, wie irrtümlich in der letzten Bekanntmachung gleichen Betr. ange⸗ geben war!) ſind verboten. Damenuhr gefunden. Gefunden wur⸗ de eine Damenuhr. Die Verliererin kann dieſe auf dem Fundbüro der Ortspolizeibehörde in Empfang nehmen. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Verſtoß gegen die Bauordnung, 2 wegen Vergehen ge⸗ gen die Straßen⸗ und Verkehrsordnung, 1 wegen Verſtoß gegen das Gaſtſtättengeſetz und 1 wegen Vergehen gegen das Einzelhandels⸗ ſchutzgeſetz. 50 gebührenpflichtige Verwarnun⸗ gen. Im Monat November wurden durch die Beamten der Ortspolizeibehörde wieder 50 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgeſpro⸗ chen. Wer nicht hören will, muß— 1 RM. zahlen, da iſt eben nichts zu ändern. Bulldog und Dreirad. An der Stra⸗ ßenüberfahrt Hofmannſtraße— Blauehut⸗ ſtraße ereignete ſich geſtern ein Zuſammenſtoß zwiſchen Bulldog mit Anhänger und einem kleinen Dreirad⸗Lieferwagen. Der Zuſammen⸗ ſtoß ging noch glimpflich ab, es gab lediglich einige weiche Eier, die auf dem Dreirad⸗Liefer⸗ wagen verfrachtet waren und geringe Hautab⸗ ſchürfungen der Beifahrerin. Das Deutliche Note Kreuz ruft! Durch den Erlaß des Führers vom 9. De⸗ zember 1937 iſt das Rote Kreuz zu einem geſchloſſenen Verband vereint worden. Schirm⸗ herr des Deutſchen Roten Kreuzes iſt unſer Führer Adolf Hitler. Im Zuge dieſer Um⸗ organiſation ſind die leitenden Stellen des DRK. von bewährten Männern der Bewe⸗ gung beſetzt worden, ſo daß jederzeit die er⸗ ſtrebte politiſche Ausrichtung gewährleiſtet iſt. Still und von der Oeffentlichkeit unbemerkt hat ſich in der Organiſation eine Wandlung vollzogen, die für den Staat und unſer Volk von ungeheurer Bedeutung iſt. Das Dol. iſt heute in der Lage, die in ihren Reihen befind⸗ lichen ſelbſtloſen Helfer und Helferinnen nicht nur fachlich auszubilden, ſondern es ſetzt gleich⸗ falls eine nationalſozialiſtiſche Ausbildung ein, die den DRK.⸗Helfer und die Helferin zu weltanſchaulich gefeſtigten Menſchen erzieht. Dem DRK. wurden vom Führer Aufgaben zu⸗ gewieſen, die im Krieg und Frieden nur den charakterfeſten, ſelbſtloſen Nationalſozialiſten gebrauchen kann. Gerade im Endkampf des li⸗ beraliſtiſchen⸗jüdiſchen Zeitalters, in dem das Judentum der ganzen Welt gegen das Deutſch⸗ land Adolf Hitlers hetzt, gilt es bereit und gerüſtet zu ſein. Wie ungeheuer wichtig ein gut ausgebildetes und arbeitendes Sanitätsweſen iſt, hat der Frontgeneration gerade der Weltkrieg gezeigt. Mancher Frontſoldat verdankt dem ſelbſtloſen Einſatz der Sanitäter ſein Leben. Heute, wo die Gefahren im Kriege noch größer ſind, heißt es auch hier, aufgebaut und bereit ſein. Aber auch im Frieden wird die Zahl der täglich ge⸗ brauchten Helfer und Helferinnen immer größer. DRK.⸗Helfer und DRK.⸗Helferinnen werden, hat mit liberaliſtiſcher Humanitäts⸗ duſelei nichts zu tun. Helfer und Helferinnen ſind Kämpfer, die ſozialiſtiſch handeln durch ihre Tat, und national, indem ſie ihr ganzes Selbſt hergeben, dem Volke zu helfen und un⸗ ſerem Führer Adolf Hitler an dem Platz, an den ſie geſtellt ſind, zu dienen. Um aber allen Aufgaben gerecht zu werden, iſt es notwendig, daß das DRK. ſich ſtärker ausbaut als bisher. Darum geht der Ruf des Deutſchen Roten Kreuzes auch an Dich, deut⸗ ſcher Volksgenoſſe. Du deutſcher Mann, Du deutſche Frau, wenn Du gewillt biſt, in Not⸗ zeit dem Volke zu helfen, wenn Du bereit biſt, Dich ſelbſtlos einzuſetzen, trete in die Reihen des Da. Werde Helfer und Hel⸗ ferin des Deutſchen Roten kreuzes, Du hilfſt Deinem Führer und Deinem Volk. Du Volksgenoſſe, der Du nicht in der Lage biſt, aktiv mitzuarbeiten, die Arbeit des DRK. jedoch unkerſtützen willſt, werde Mitglied der Kreis⸗ bzw. Ortsgemeinſchaft des DRK.— Anmeldungen unter derſelben Adreſſe, wie bel aktiven Mitgliedern. f Neichsbundfachlehrer Nuchay kommt nach Viernheim Der Deutſche Reichsbund für Leibesüban⸗ gen hat eine Anzahl Fachlehrer für alle ſport⸗ lichen Gebiete zur Verfügung, welche durch die einzelnen Gaue reiſen, Kurſe und Lehr⸗ gänge abhalten und in den Wintermonaten dann in Abendlehrgängen den Vereinen, wel⸗ che Intereſſe für die Sache zeigen, zur Ver⸗ fügung ſtehen. So iſt es der Leitung der hieſigen Spork⸗ vereinigung gelungen, den Reichsbundfachleh⸗ rer Ruchay im Dezember an vier Abenden zur Verfügung zu haben. Am Freitag abend wird er im„Freiſchütz“ das Training der Jugend und anſchließend das Training der aktiven Mannſchaften leiten, während er am Samstagnachmittag für unſere Sportdienſt⸗ gruppe zur Stelle iſt. Es iſt an dieſen beiden Tagen eine Selbſtverſtändlichkeit, daß alle Sporttreibenden des Vereins reſtlos dieſe Ge⸗ legenheit wahrnehmen und zum Training er⸗ ſcheinen. Deswegen fällt am heutigen Tage das Training aus und wird auf den morgigen Abend verlegt. Am kommenden Samstag Sammlung „Tag der nationalen Solidarität“— Be⸗ weiſt durch Eure Spende die Ver⸗ bundenheit zum Führer! 0 Wie wird das Weites? Tagsüber mild Im Bereiche einer ſich oſtwärts verlagern⸗ den Tiefdruckrinne ſtellte ſich bei uns mit dem Eindringen feuchter Meeresluft zunächſt ein⸗ mal in großer Ausdehnung neblig⸗trübes Wet⸗ ter ein. Inzwiſchen iſt ein neuer kräftiger At⸗ lantikwirbel vorgeſtoßen und hat Großbrita⸗ nien bereits verbreitet Regen und ſtürmiſch auffriſchende Winde gebracht. Er wird mit der Verſtärkung des Druckgefälles auch bei uns wieder etwas größere Lebhaftigkeit und damit das Verſchwinden der ſtarken Hochnebeldecke bringen. Ausgedehntere oder ſtärkere Nieder⸗ ſchlagstätigkeit iſt dagegen kaum wahrſchein⸗ lich. Die Ausſichten für Freitag: Wechſelhaf⸗ tes, im weſentlichen aber trockenes Wetter, tagsüber mild. Verjammlungen ber Elektro⸗Innung und Spengler⸗ und Inſtallateur⸗Innung in Keypenheim Die Elektro-Innung für den Kreis Bergſtraße, die eine Stärke von 39 Elektro⸗Meiſtern hat, rief ihre Mitglieder zu einer Verſammlung auf Dienstag, im mittleren Saal im Gaſthaus„Zum goldenen Anker“ zuſammen. Schon beim Betreten des Saales merkte man, daß man ſich bei den Elektrikern befindet, denn auf einem langen Tiſch waren allerhand ſchöne Geräte, angefangen beim elektriſchen Bügeleiſen, elektr. Kocher, Staubſau⸗ ger uſw. aufgebaut, alles Gegenſtände, die ſich jede . gern wünſcht. Der Hauptgrund der Verſamm⸗ ung war, wie bei allen in den letzten Tagen ſtatt⸗ gefundenen Innungsverſammlungen: Einführung des Obermeiſters und des Innungsbeirates. Eine Zuſammenlegung von zwei Innungen, be⸗ dingt durch die Verſchmelzung der beiden Kreiſe Bensheim und Heppenheim, war hier nicht nötig, da für beide früheren Kreiſe ſeit April 1937 nur noch eine Innung beſtand. Der komm. Innungs⸗ meiſter, Pg. Robert Thon, Waldmichelbach, er⸗ öffnete die Verſammlung und begrüßte beſonders den Kreishandwerksmeiſter Pg. Keil und den 0 der Kreishandwerkerſchaft, Pg. ä ger. Kreishandwerksmeiſter Keil, der gleichzeitig in Vertretung der Handwerkskammer 0155 ergriff nun das Wort und ſprach über Sinn und Zweck einer Innung, außerdem über den Handwerker- und Reichsberufswettkampf, ſowie über das KdF.⸗Werk in Fallersleben und Umſchulung von Handwerkern. Gleichzeitig überreichte er dem neuernannten Ober⸗ meiſter der Elektroinnung, Pg. Thon, die Beſtel⸗ lungsurkunde der Handwerkskammer und verpflichtete ihn durch Handſchlag. Obermeiſter Thon, ſprach Worte des Dankes für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde und gelobte, auch weiterhin in gleicher Weiſe wie bisher zu arbeiten, zum Wohle der Innung und des deutſchen Vaterlandes. Als Innungsbeirat beſtimmte Obermeiſter Thon folgende Meiſter: Stellv. Obermeiſter Hch. Brü⸗ cher, Bensheim, Werbe- u. Preſſewart Hch. Brü⸗ cher, Bensheim, Schriftwart Mich. Hanf, Viern⸗ heim: Kaſſenwart Ferd. Vock, Heppenheim, Lehr⸗ lingswart Guido Löther, Auerbach, Geſellenwart bleibt vorläufig unbeſetzt. Geſellenprüfungsausſchuß: Vorſitzender Karl Weidenbach, Heppenheim, ſtellb. Vorſ. Guido Löther, Auerbach. Ausſchuß für Lehrlingsſtreiligkeiten: ee Thon, Lehr⸗ lingswart Löther, Beiſitzer: Fritz Reiche. Außer den Elektro⸗Meiſtern waren auch 17 Jung⸗ geſellen anweſend, die bei dieſer Gelegenheit ihre Geſellenbriefe ausgehändigt bekamen. Obermeiſter Thon appellierte an die Junggeſellen, daß wohl mit der Ueberreichung der Geſellenbriefe die Lehr⸗ zeit beendet ſei, aber nicht die Lehre, und legte jedem ans Herz, jede Gelegenheit wahrzunehmen und ſich weiter auszubilden, denn kein Lehrling lerne für den. Meilter. Iondern für lich kelblt. Nach Erledigung von einigen Mitteilungen, ſprach am Schluß noch ein Vertreter der Siemens⸗Schukert⸗ Werke, Frankfurt, und führte verſchiedene anfangs erwähnte Apparate vor, und machte den Anweſenden klar, daß durch Umſtellung auf Verkaufsgeſchäft 8 manche Verdienſtmöglichkeit geſchaffen werden ann. 5 Die Spengler⸗ u. Inſtallateur⸗ Innung lage im Sſarken⸗ burger gol“ Kreishandwerksmeiſter Keil, der z. Zt. alle Hän⸗ de voll zu tun hat, eilte, nachdem er bei der Elektro⸗ Innung geſprochen und den Obermeiſter in ſein Amt eingeführt hatte, zu den Spenglern und Inſtallateu⸗ ren, die ihre Innungsverſammlung in den„Star⸗ kenburger Hof“ einberufen hatten. Hier galt es, die zwei beſtehenden Innungen zu einer zuſammenzu⸗ ſchließen, unter dem Namen Spengler⸗ und In⸗ ſtallateur⸗Innung für den Kreis Bergſtraße. 0 Kreishandwerksmeiſter Keil dankte dem ſeit⸗ herigen Obermeiſter Heling der Spengler und Inſtallateur⸗Innung Bensheim, für die geleistete Arbeit. Obermeiſter Heling, der viele Jahre das Amt als Obermeiſter ausgefüllt hat, verzichtete in⸗ folge ſeines Alters auf eine Wiederbeſtätigung und wurde der ſeitherige Obermeiſter des Kreiſes Hep⸗ penheim, Pg. Hans Weiſt, Heppenheim, als Ober⸗ meiſter der Spengler⸗ und Inſtallateur⸗Innung für den Kreis Bergſtraße vom Kreishandwerksmeiſter Keil als Vertreter der Handwerkskammer, in ſein Amt eingeführt und verpflichtet. ö Obermeiſter Weiſt dankte für das ihm entgegen⸗ gebrachte Vertrauen und beſtimmte folgende Meiſter zu ſeinem Beirat: Stellv. Obermeiſter Heling, Auerbach, Werbe⸗ und Preſſewart Gg. Seeger, Auerbach, Schriftwart Andes, Heppenheim, Kaſ⸗ ſenwart Hillenbrand, Bensheim, Lehrlings⸗ wart Jean Denig, Bensheim, Geſellenwart Sto d, Bensheim. Geſellenprüfungsausſchuß: Vor⸗ ſitzender Jean Denig, Bensheim, ſtellv. Vorſ. Weimar, Reichenbach, Beiſitzer: Valt. Koo b, Heppenheim. Der Ausſchuß für Lehrlingsſtreitig⸗ keiten ſetzt ſich zuſammen aus dem Obermeiſter, Ge⸗ ſellen⸗ und Lehrlingswart. Nach Ernennung des Breirats brachte Obermeiſter Weiſt verſchiedene Nundſchreiben zur Kenntnis. Eine rege Ausſprache bildete das Kalkulations⸗ und Submiſſionsweſen. Weiter wurde bekannt gegeben, daß im Winter wieder ein Schweißkurs in Heppen⸗ heim, unter Leitung des Obermeiſters Groh, Of⸗ fenbach abgehalten wird, wozu ſich verſchiedene junge Meiſter meldeten. Gegen 6 Uhr wurde die Verſammlung mit dem Gedenken des Führers ge⸗ ſchloſſen. G 66 — 12 W 90 5 2 I ve lf ach m übel ale pat, ach dar und Lehr⸗ 1 mmnaken 1 eine 1 ellen, Wel⸗ „bur Ver: gen Eon, ande, r Abechen üg aun ning Rey. aning r ab e m badi eden beben daß alle diefe ce, Niang c gen Tage nurgigen — derlagerr⸗ d nit dem licht ein⸗ übe Wetz her A Roßbrith⸗ ſürniſch b nit der bei uns id damit helbeck Meder ahiſchein aa ſehaf⸗ Wer, 1 1 fuß Sh afſangs meſerden geshäft u betden 1. fle; ale H t leltto⸗ ein An ſalata⸗ 1 Etut, t 6s di mme d J. 3 an fell ler nd gelte ahte das tete N. — 10 des Her che ig ft kene in fen gegen, N e eli 05 i 85 t lender 5 Vol⸗ . Hotſ. Eine vorweihnachiliche Sielzeugschau Vomit ſpielen wir 19392 die Technik eroberl das Spielzeug Die erſten Weihnachtsbäume ſind längſt ge⸗ gefällt und die Kinder beginnen ſchon die Tage zu zählen, bis der Nikolaus kommt. Die Ge⸗ ſchäfte haben ihre Weihnachtsſchauen aufgebaut und vor allem die Spielzeugläden ſind Ziel der erſten Intereſſenten und Käufer. Wandert man durch die Spielzeugausſtellung eines großen Spielzeuggeſchäftes, ſo wird einem auf den erſten Blick klar: die Gegenwart und der Hinweis auf die Zukunft hat die Spielzeu⸗ ge maßgeblich beeinflußt. Die Ankurbelung der Bauwirtſchaft, die Motoriſierung, das Vorwärtsſtürmen der Technik und die wieder vorhandene Wehrmacht des deutſchen Volkes — dieſe vier Faktoren haben auch der kleinen Welt der Jugend ihren Stempel aufgedrückt. Zwar hat es früher ſchon Baukäſten. Automobi⸗ le. Dynomomaſchinen und Zinnſoldaten auf dem Spielzeugmarkt gegeben, aber es gab ſie nie in ſolch umfaſſender Vollſtändigkeit wie heute. Anſere Jugend ſpielt anders als etwa die der Vorkriegszeit, wie ſie ja auch ein anderes Ver⸗ hältnis zu den Dingen hat, die mit der Technik der Zeit zuſammenhängen. Selbſtverſtändlich muß das Spielzeug, wenn es ſolche Aufgaben erfüllen ſoll, verſchiedene Forderungen erfüllen: es muß naturgetreu und dabei in techniſcher Hinſicht voll⸗ endet ſein. Trifft beides zu, ſo ſtellt ſich ein Drittes von ſelbſt ein: das Spielzeug muß a b⸗ wechſlungsreich ſein, muß verſchiedene Möglichkeiten zulaſſen, muß— ganz grob aus⸗ gedrückt— auch dann noch zum Spiel und viel⸗ leicht erſt recht zum Baſteln anregen, wenn es hinſichtlich ſeiner eigentlichen Zweckbeſtimmung ſchon längſt als erledigt angeſehen werden muß. Kommt dann als Viertes noch die Preis⸗ würdigkeit hinzu, ſo ſind alle Vorausſet⸗ zungen gegeben, daß das Spielzeug ſeinen Weg machen und ein Schlager werden wird. Slalomfahrt des Autos Da gibt es ein ſogenanntes„Fernlenk⸗ Auto!. Vier verſchiedene Fahrgeſchwindigkei⸗ ten ſind mit ihm einzuhalten. Geſteuert wird es durch eine Stahldroſſel. Mit ihrer Hilſe kann das Auto bei wechſelnden Geſchwindigkei⸗ ten gelenkt werden; beim Langſamgang iſt das kinderleicht, beim ſchnellſten Gang ſchon recht ſchwer. Große Anforderungen aber werden an die Intelligenz des Spielenden geſtellt, wenn er nach dem Muſter eines Slalomlaufs auf Skiern kleine Hinderniſſe aufbaut, durch die dann das — 2 mit der Stahldroſſel ferngelenkt werden muß. Da gibt es weiter ein Anrufauto. Ruft man dem baltenden Auto zu„Los!“, ſo be⸗ ginnt es zu fahren, gebietet man ihm„Halt!“, ſo bleibt es auf der Stelle ſtehen! Eine kleine Membrane, die in das Auto eingebaut iſt, be⸗ wirkt dieſes Wunder. Ein Freilaufauto hat die angenhme Eigenſchaft, daß das Ubr⸗ werk erſt dann abzulauſen beginnt, wenn beim Aufſetzen auf den Boden der Startauslöſer automatiſch betätigt wird. Iſt aber das Uhr⸗ werk abgelaufen oder etwa gar entzwei gegan⸗ gen, ſo kann das Auto dennoch weiterſahren— eine Eigenſchaft, die bei der Demontierfreudig⸗ keit unſerer Jugend von den Eltern ſicherlich freudig begrüßt werden wird. Eine ganz„tolle Kiſte“ aber iſt ein neues Rennauto. Stößt dieſes Auto irgendwo an, ſo wird dadurch ein Feuerſtein in Tätigkeit geſetzt: während eine kleine Flamme anzeigt, daß das Auto in Brand geraten iſt, fliegt der Fahrer in hohem Bogen aus dem Auto heraus. Ferngeſteuerte Eiſenbahn Es iſt eine bekannte Tatſache: Väter ſchenken ihren Jungen gern eine elektriſche Eiſenbahn. Bekannt iſt aber auch, daß die Väter dann an den Weihnachtstagen länger und intenſiver mit der Eiſenbahn ſpielen als die beſchenkten Jungen, die lediglich zuſeben dürfen. Das war immer ſchon ſo und wird auch ſo bleiben. Kunſt⸗ ſtück aber auch bei ſolchen Wunderwerken von Eiſenbahnen, wie ſie jetzt überall zu haben ſind. Während früher die elektriſchen Oberleitungs⸗ lokomotiven ihren Bügel nur als Dekoration auf dem Dach hatten und wie die Dampfzüge von der Stromleitungsmaſchine zwiſchen den Gleiſen geſpeiſt wurden, iſt das jetzt zum erſten Male anders geworden: die elektriſchen Trieb⸗ züge fahren wirklich als Triebzüge! An dem Gleiſe ſind Maſten befeſtigt, die eine elektriſche Oberleitung tragen, genau ſo wie die elektriſchen Züge, die in Süddeutſchland ver⸗ kehren. Es gibt Eiſenbahnanlagen für ſieben Züge auf einer Tiſchplatte. So war auch das Modell, das auf der Pariſer Weltausſtellung ausgeſtellt war und einen„Grand prix“ ein⸗ brachte. Bemerkenswert iſt, daß die Anlage auf kleinen Schienen aufgebaut war, wie ja über⸗ haupt das moderne Spielzeug weitgehend dar⸗ auf Rückſicht nimmt, daß für die Spiele der Jugend in den Kleinwohnungen nicht mehr der Raum der früher üblichen Großwobnung zur Verfügung ſteht. Biegeſoldat und Rücklauftanone Der Grundſatz der Naturtreuheit des Spiel⸗ zeugs zeigt ſich am deutlichſten bei den Spiel⸗ ſachen aus der Welt des Militärs. Man kennt ja hier ſchon ſo einiges: Aufſchlaggrana⸗ ten. Bombenflieger, die während des Flugs ihre Bomben fallen laſſen und die dann beim Auſſchlagen knallen. Sturzflieger, die ſenkrecht zur Erde ſtürzen und einen ſchar⸗ ſen Knall hervorrufen. Aber es gibt mehr! Schwere Kanonen, die nach dem Abfeuern einen Rücklauf des Geſchützrohres aufweiſen wie die richtigen Kanonen auch; wir ſahen Soldaten, die liegend, kniend und ſtehend mit Gewehren richtig ſchoſſen! In ihrem Torniſter iſt ein Zündplättchen untergebracht u. aus dem Ge⸗ wehr iliegt beim Schuß ein Stückchen Holz ber⸗ aus. Die Steigfähigkit des Tanks iſt bedeutend vergrößert worden. Die Zahl der Spielſoldaten endlich iſt Legion. Alle Truppengattungen ſind vorhanden, an ihrer Spitze die militäriſchen Führer. Neu ſind die ſogenannten„Biegeſoldaten“; ſie laſſen ſich in faſt allen Gelenken bewegen. Neu ſind auch die Miniaturſoldaten, die weſentlich kleiner find als die gewöhnlichen Spielſoldaten. Ihre Herſtellung wurde notwendig durch die Schaf⸗ fung von Miniaturfahrzeugen, in denen die ge⸗ wöhnlichen Figuren nicht mehr untergebracht werden können. Zu Richard Strauß, unſerem bedeutendſten deutſchen Komponiſten der Gegenwart, kam einmal ein junger Muſiker. Na, was will ein junger Muſiker, wenn er zu Richard Strauß kommt? Natürlich, er legt ihm ſein erſtes zartes Kind der Muſe, eine Erſtlingsoper vor und bittet um des Meiſters ungeſchminktes Urteil. Mein ungeſchminktes Urteil?, fragte Richard Strauß, als er die Partitur durch⸗ blättert hatte:„Junger Mann, geben ſie's auf! Sehen Sie ſich nach einem anderen Beruf um.“ Völlig gebrochen raffte der junge Muſi⸗ ker ſeine Sachen zuſammen und wollte ſich verabſchieden, aber Strauß hielt noch ein wenig ſeine Hand feſt und ſagte lächelnd:„Machen Sie ſich aber aus meinem Urteil rein gar nichts, zu mir hat man nämlich früher genau dasſelbe geſagt.“ Und damit hat der Meiſter nicht übertrieben, denn er hatte einen ſehr ſchweren Kampf um Anerkennung durchzufech⸗ ten. Den größten Widerſtand leiſtete ihm da⸗ bei die Kritik, die ſich oft ganz abfällig und vernichtend über ſeine Werke äußerte. Aber Strauß verſtand es ſehr gut, ſich über dieſe Schwierigkeiten mit einer ganz eigenen, faſt aus der Ueberlegenheit herausſtammenden Ironie hinwegzuſetzen. Und was iſt aus Strauß geworden? Die Antwort erübrigt ſich. Erinnern wir uns nur des erſten Satzes. Wa⸗ rum nun dieſe kleine Erzählung? Es gibt im Leben Fälle, wo der eine oder andere etwas Außergewöhnliches unternimmt, beſſer geſagt, wo er einen großen Schritt in die Zukunft macht. Wo ſeine Nachbarn oder Verwandten, bzw. ſeine Umwelt mehr oder weniger zu ſei⸗ nem Wohle oder Uebel intereſſiert iſt. Und nun bleibt es nicht aus, daß verſchiedene, aus ſeiner Umgebung ſich veranlaßt fühlen, ihm dieſen oder jenen Rat zu erteilen, vielleicht auch einen ſolchen, der den Zweck hat, ihn von ſeinem Vorhaben abzubringen, ihn gewiſſer⸗ maßen kapitulationsfähig zu machen. Kapitu⸗ lation? Zeigt ſich da der Menſch nicht von ſeiner ſchwächſten Seite? Und noch viel ſchlim⸗ mer iſt es, wenn es ſich um die Kapitulation eines Mannes dreht. Es gibt viele Männer. die kapitulieren, weil es ihnen am nötigen Bekanntmachung Betr.: Feſtſetzung von Fleiſchbeſchauſtunden. Das Kreisamt Bergſtraße in Heppenheim hat im Einvernehmen mit dem Veterinäramt Bensheim die Fleiſchbeſchauſtunden in der Ge⸗ meinde Viernheim wie folgt feſtgeſetzt: Im Winterhalbjahr, vom 16. Oktober bis 31. März, von 8—17 Uhr, im Sommerhalbjahr, vom 1. April 15. Oktober, von 7—19 Uhr. Dieſe Beſchauzeit iſt ſowohl bei gewerblichen wie auch bei Hausſchlachtungen unter allen Umſtänden einzuhalten. Gewerbliche Schlachtungen an Sams ta⸗ gen ſind verboten. Viernheim, den 28. November 1938. Der Vürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Fereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. 3. Das Training findet, da Reichsbundfachlehrer Ruchay uns morgen zur Verfügung ſteht, morgen abend ſtatt. Turnverein von 1893 Achtung Turnerinnen! Heute abend keine Turnſtunde. Das Geld für die Turnkleidung iſt bei mir in der Wohnung abzuliefern. Bis Donnerstag, 8. Dezember, muß jeder Anzug bezahlt ſein. achabsatzgenosssnsgcnal Morgen Freitagabend von halb 6 Uhr bis 7 Uhr Auszahlung des Milchgeldes und Ein⸗ zug der Ausgleichsbeiträge. „Gleichzeitig wird die„Reichsſtützung“ für November ausbezahlt. Die Zeit muß un⸗ bis bedingt eingehalten werden, da wir ſofort ab⸗ rechnen müͤſſen. Hofmann, Rechner. Archiv der Familien Kaiſer.(Keiſer, Kayßer u. ä.) Eine familienkundliche Kartei aller Namensträger Kaiſer(in allen Schrei⸗ bungen einſchl. der geadelten Zweige) iſt im Aufbau. Das Archiv hat heute ſchon Unter⸗ lagen über 30 000 Namensträger Kaiſer von 1271 an bis heute aus allen deutſchen Gauen. Zweimonatlich erſcheint ein Familienblatt „Kaiſer⸗Archiv“ mit Forſchungsergebniſſen, Stammtafeln, Wappen uſw. Auskünfte für Zwecke der Familienofrſchung werden erteilt. Mit Anfragen iſt die betr. Stammreihe Kai⸗ ſer(mit Ehegatten und den Kindern aus dieſer Ehe, ſowie der Eltern des Angeheirateten) mit allen bekannten Daten einzuſenden.— An⸗ ſchrift: Archiv Kaiſer, Waſungen, Werra, Haus Kaiſer. „Junge Mann, gelen des aug Willen mangelt, der in die Tat umgeſetzt wer⸗ den ſoll. Und ſchließlich iſt der Wille auf et⸗ was, was zur Charakteriſtik des Mannes ge⸗ hört. Wille! Was iſt eigentlich Wille? Wille iſt jene Kraft im Menſchen, die einen Gedan⸗ ken in die Tat umſetzt, gedachte Ziele verwirk⸗ licht und jeder Handlung Richtung gibt. Auf den Willen hat alſo die Tat zu folgen. Um ſich aber Ziele auszudenken, die das Motiv zur Tat werden ſollen, bedarf es da nicht auch ſchon eines Willens? Den Willen zum Den⸗ ken, ſich zum Denken zu zwingen? Jedenfalls junger Mann, wenn du Ziele haſt, um deret⸗ willen du kämpfſt, entbehrſt und entſagſt, für die du bereit biſt zu hungern und zu darben, dann biſt du reich und darfſt dir dieſe nicht nehmen laſſen durch die weisheitsvollen Rat⸗ ſchläge deiner Umwelt. Dann iſt das Leben kein Kampf wie es die meiſten Menſchen nen⸗ nen,„Kampf iſt Leben“, heißt dann die Pa⸗ role, es erſchließt ſich dir daraus eine Philo⸗ ſophie der Brauchbarkeit, dann ſtehſt du über dem Leben, und kein Menſch wird imſtande ſein, dich auch nur ein Jota von deinem Vor⸗ haben abzubringen. Dann wird dieſer gute Rat jedes Mal fehlſchlagen:„Junger Mann, geben ſie's auf“. Beherzige dann nicht ihren Rat, beherzige den deinen, laſſe dein„Selbſt⸗ bewußtſein“ zu ſeinem Rechte kommen und: „den Glauben an dich ſelbſt“. Betunde deinen Willen durch die Tat und„kückſichtsloſe Selbſtdurchſetzung“ und das geſteckte Ziel iſt dir ſicher. Bedenke aber immer eines, daß Wille, verbunden mit dem eiſernen Fleiß das iſt, was man Genie nennt. Alle Käͤmpjer jprechen zur Jugend Vor wenigen Tagen erſt wurde vereinbart, daß die im Sommer durchgeführte Aktion: „Alte Kämpfer ſprechen zur HJ!“ im Winter ihre Fortſetzung in den Verſammlungsräumen als„Verſammlung der Jugend“ finden würde. Bereits am 8. Dezember wird in Gießen uns unter 1 —— 1 Familien- „ein geleimmis Was mögen ſie ſich wünſchen? Und wie ſchön iſt es, die Wünſche der Kinderherzen erfüllen zu können. Gibt es etwas ſchöneres, als leuchtende Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum? Alſo, heißt hier die Parole: Wünſche erfüllen! Jetzt ſollte kein Geſchäftsmann auf die alles er⸗ ſaſſende Anzeige verzichten. Wir haben moderne Spezialentwürſe für Ihr Geſchäft! Rufen Sie der Reichsſtoßtruppredner Fritz Madel ſpre⸗ chen. Damit findet in unſerem Gau erſtmals eine Kundgebung ſtatt, in der die Reichspro⸗ pagandaleitung einen Redner nur zur Jugend ſprechen läßt. Für den 10. Dezember iſt eine weitere Jugendkundgebung mit dem Stoß⸗ truppredner Hamacher in Bensheim a. d. B. vorgeſehen. Mehr als hunderttauſend junge Menſchen gehörten vor der Machtübernahme der Hitler⸗ jugend an. Sie hatten trotz ihrer Jugend ſchon ſelbſt Anteil an dem aktiven Ringen der Be⸗ wegung um die Macht, ſie mußten für ihren Glauben an den Führer oft unter ſchwerſten Opfern einſtehen. Viele von dieſen alten Kämpfern der HJ. ſind aus dieſer in der Zwiſchenzeit herausgewachſen. Sie dienen in der Partei und den aktiven Formationen der Bewegung weiter, wenn ſie nicht eine Füh⸗ rungsaufgabe innerhalb der zur Millionen⸗ organiſation herangewachſenen Hitler-Jugend übernommen haben. Es bleibt nach wie vor die höchſte Ver⸗ pflichtung der Bewegung, die Angehörigen der Nachwuchsorganiſation mit in die vorderſte Front des revolutionären Kampfes der Ge⸗ genwart des Ringens um die weltanſchauliche Durchdringung auch des deutſchen Menſchen zu ſtellen. Es iſt klar, daß dieſe Aufgabe vor allem von den Männern erfüllt werden kann, die trotz raſtloſem Einſatz vor der Machtüber⸗ nahme nicht die Ruhe ſuchen, ſondern nach wie vor in vorderſter Front ſtehen. Die Jugend der Gegenwart hat das Dritte Reich weiter zu bauen und muß darum von den Männern, die ſeine Fundamente mit errichtet haben, Aus⸗ richtung und Stärkung erhalten. Den Kundgebungen in Gießen und Bens⸗ heim werden weitere folgen. Selbſtverſtändlich, und dies ſei zur Beruhigung allzu ängſtlicher Gemüter geſagt, werden nur Angehörige der HJ und des BDM an den„Verſammlungen der Jugend“ teilnehmen, die über 14 Jahre alt ſind. nſg. Ueberall ſehen wir den lachenden Mädel⸗ kopf auf Plakaten und Flugblätter, der für die Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks wirbt. Wer näheres wiſſen will, erhält jederzeit Auskunft bei der NS-⸗Frauenſchaft und dem Deutſchen Frauenwerk Weinheim a. d. B.(Eine Freudenberg⸗ Schenkung an Weinheim). Gelegentlich des feierlichen Betriebsappells der Gefolgſchaften aller drei Werke zur Feier des 90. Geburts⸗ tages von Dr. Friedrich Carl Freudenberg und zum ie Beſtehen des Unternehmens wurde bekannt, daß das Unternehmen der Stadt Weinheim eine Schenkung von 200 000 Reichsmark gemacht hat, aus deren Zinſen hilfsbedürftige Klein⸗ und Sozialrentner von Weinheim, Schönau und Neckarſteinach Unter⸗ ſtützungen erhalten ſollen. Das Kapital iſt nach 20 Jahren auf Kündigung an die Stadt Weinheim auszahlbar. Weiter wurden die Renten an ehemalige Gefolgſchaftsmitglieder, die länger als 25 Jahre tätig waren. erhöht. Jum geheuern ö und putzen stets Ala benutzen“ Drucksachen Verein Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauer bildchen us W. lie fe rt die Druckerel der Mernnelmervolkszellung Ihr bebe! 70 gesunde 2 ö Damen-Ada-Schube in den neues MANNHEIM Schwetzinger Str. 48- MI Neckarau Rheingoldst 2 gerade Beine und seid glückliche Kinder! 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In ſeiner Rede wandte ſich Rudolf Heß in einem mitreißenden Appell an die Schaffenden des ganzen udetenlandes, die zur gleichen Stunde zum erſten großen Gemeinſchaftsemp⸗ fang in allen Betrieben verſammelt waren. In den einleitenden Worten ſprach der Stellvertre⸗ ter des Führers von der Verbundenheit der Führerſchaft der Partei und von—5 eigenen perſönlichen Kameradſchaft mit dem deutſchen Arbeiter,„Ich kenne den deutſchen Arbeiter von der Front des Welt⸗ krieges“, Ihr Arbeiter dieſes Gebietes hier, auch Ihr ſeid ja deutſche Arbeiter! Habt Ihr auch außer⸗ halb unſerer Grenzen gelebt, ſo habt Ihr doch im Weltkrieg gekämpft wie der Arbeiter des Altreiches, und Ihr ſeid würdig der Arbeiter des Altreiches! Wir waren und wir ſind— die gleiche Front!“ In großen Zügen entwickelte Rudolf Heß ein Bild von der Verbundenheit des Schlee der Nation mit der Arbeit ihrer 9 1 Volks⸗ 1 Er ging dabei auch auf Fragen ein, ie die Schaffenden des Sudetenlandes beſon⸗ ders berührten. Mit beſonderer Spannung und begeiſterter Zuſtimmung wurden die Ausfüh⸗ rungen aufgenommen, die der Stellvertreter des Führers der 1 8 Judenfrage Die jüdiſche Raſſe hat Eigenſchaften, die zu den ſchlechteſten der Welt gehören. Dies K. auch nicht anders ſein, denn womit wäre es ſonſt zu erklären, daß nicht etwa nur 1933 bis 1938 im inst: ad, onder Deutſchland die Juden unerwünſcht ſind, ſondern 1 durch die Jahr⸗ tauſende in allen ölkern, unter denen ſich Juden befanden, immer wieder A ufſtände gegen ſie ausbrachen— wie wäre es zu erklären, daß immer wieder die Völker ſich erhoben, um ſie zu dene— freilich meiſt nur mit b der len rfolg. Und dieſer Haß war in den Völkern nicht etwa auf obere Schichten beſchränkt, ſondern gerade die unteren Klaſſen ſtanden auf gegen ſie. Und in der neuen und neueſten Zeit: Wie⸗ derum in allen Ländern Klagen über das Un⸗ weſen der Juden ſeitens klarblickender Män⸗ ner, die den Mut hatten, die Wahrheit zu ſagen. Amerika ſcheint völlig vergeſſen zu haben, 12 einer ſeiner bedeutendſten Prominenten, Frank⸗ lin, in einer Kongreßrede warnte:„Die Ju⸗ den, meine Herren, ſind fremdſtämmige. Sie bedeuten eine dauernde Bedrohung dieſes Lan⸗ des. Ihre Ideen entſprechen nicht jenen eines Amerikaners. Selbſt wenn ſie durch zehn Gene⸗ rationen unter uns leben ſollten. Ein Leopard kann ſeine Flecken nicht ändern.“ Er, der damalige Präſident der Ver. Staaten, 4 555 den Ausſchluß der Juden durch die Ver⸗ aſſungsurkunde, andernfalls würden ſie in weniger als 200 Jahren das Land beherrſchen und alles auffreſſen. Die 200 Jahre ſind noch nicht vergangen, aber mutige Amerikaner geben zu, daß die Ju⸗ den ſchon heute daran ſind, das Land zu be⸗ herrſchen und alles aufzufreſſen. Wir haben erlebt, wie die Juden Deutſche egen Deutſche hetzten, wie ſie Unglück über deut⸗ che Familien brachten, während ihr Geſchäft immer mehr blühte, bis endlich auch unſerem nur zu geduldigen Volk die Geduld riß. und ſelbſt dann war die Behandlung der Juden in Deutſchland noch— weiß der Himmel— milde, verglichen mit dem, was ſie uns angetan hatten. Aber gerade dieſe Milde mißbrauchten ſie dann wieder. Als es den Anſchein hatte, als ob unſer Eintreten für Euer Recht und Eure Freiheit, Sudetendeutſche, zum Krieg führen würde,* ſie bereits wieder unter der Hand zu hetzen, ließen ſie die Bemerkung fal⸗ len: Das habt Ihr nun von Eurem Hitler!“ und dergleichen mehr. Selbſt der jüdiſche Mord an Wilhelm N an dem Betreuer aller 7 8 und kranken Deutſchen in Davos— ſelbſt ieſer Mord ließ das deutſche Volk noch nicht die Beherrſchung verlieren. Als dann aber wie⸗ der ein deutſcher Hoheitsträger im Ausland durch einen Juden niedergeknallt wurde, wobei die Hintermänner wohlweislich einen Jugend⸗ lichen als Mörder auserſahen, gegen den die Landesgeſetze nur eine geringe Strafe vorſehen, da war das Maß voll! Da ſind nun die Folgen für das Judentum in Deutſchland eingetreten. Man ſage nicht, unter dieſen Juden, die betrof⸗ en wurden. ſind doch ſo viele, die unſchuldig ind. Sind etwa die Ara ber in Paläſtina, eren Häuſer in die Luft geſprengt werden, deren ärmliche Habe vernichtet wird, weil ein Schuß aus ihrem Dorf gefallen iſt— ſind etwa alle dieſe Betroffenen ſchuldig? Will jemand behaupten, daß ſeiner Zeit, als Aegypten eine ſchwere Geldbuße auferlegt erhielt, weil ein engliſcher Kommiſſar ermor⸗ det wurde, nur Schuldige dieſe Laſt zu tragen hatten? Waren etwa die Burenfrauen und Burenkinder, die England einſt in ſeine o berüchtigten Konzentrationslager zu Tauſen⸗ en und Zehntauſenden 15 ſchuldig? Nein, ſie waren unſchuldig. Und feſt ſteht, daß wir unſchuldige Frauen und Kinder nicht in Konzentrationslager geſperrt haben. Waren etwa alle die Hunderttauſend Ruſ⸗ len ſchuldig, die durch die Tſcheka hingemor⸗ det wurden? Waren etwa alle die ſpani⸗ chen Männer und Frauen, ja ſelbſt Kinder ſchuldig, denen von Rotſpanien die Augen ausgeſtochen, die 1 abgeſchnitten, die Haut bei lebendigem Leibe abgezogen wurde, die unter den fürchterlichſten Martern ſtarben? Wenn von Schuld die Rede iſt— ſo waren es die Juden, die in Rußland wie in Spanien, wie in Räteungarn die maßgebenden Führer und limmſten Terroriſten waren, eine nur zu augenfällige Tatſache, die ſelbſt fremde Be⸗ richterſtatter, die nicht im Verdacht ſtehen, Na⸗ tionalſozialiſten oder Faſchiſten zu ſein, zugeben mußten. Aber über all dieſe Greuel, über all dieſe Maſſenmorde, hat ſich das demokratiſche Welt⸗ 8 nicht aufgeregt, hat auch kein ameri⸗ aniſcher Präſident ſich ſchaudernd entrüſtet. Sie — geſchwiegen, die Abgeordneten in den arlamenten, die heute eine empörende Anfrage nach der anderen richten, wenn auch nur ein paar Juden in Deutſchland in leidenſchaftlicher Empörung über einen Mord die Fenſterſcheiben eingeworfen werden. Zum Schluß dieſer Abrechnung mit dem Ju⸗ dentum rief der Stellvertreter des Führers un⸗ ter begeiſterter Zuſtimmung aus:„Wir haben nun einen Riegel vorgeſchoben und werden ihn nicht wieder zurückſchieben!“ Rudolf Heß erinnerte an die Zeiten, in denen Juden an der Spitze der Arbeiterbewegung in Deutſchland ſtanden. Damals war das Los der Arbeiter ein unſagbar trauriges. Dieſes Los hat ſich erſt gebeſſert, als der deutſche Arbeiter Adolf Hitler die Führung der Nation und da⸗ mit die Führung der deutſchen Arbeiterſchaft übernahm: denn dieſer Adolf Hitler iſt aus den Reihen der Arbeiter hervorgegangen. Er iſt einer der Euren, deutſche Werktäti⸗ ge, und ich weiß, daß Ihr unendlich ſtolz dar⸗ auf ſeid. Er hat Euch wieder eingereiht in die deutſche Volksgemeinſchaft. Er hat Euch zu gleichwertigen und gleichberechtigten Gliedern Eurer Nation gemacht!(Minutenlange Bei⸗ fallskundgebungen). Er nahm und nimmt täg⸗ lich eine Laſt der Verantwortung auf ſich, wie ſelten ein Mann der Geſchichte. Das deutſche Volk ſteht zu ihm, ſeinem einzigen Führer, in grenzenloſem Vertrauen. Und mit ihm geeint im gemeinſamen Glauben an Deutſchland. Die Maſſen in der Fabrikhalle erhoben ſich tiefergriffen und legten in minutenlangen Kundgebungen eine Treuebekenntnis der ſude⸗ tendeutſchen Arbeiterſchaft zum Führer ab. Für die jüdiſchen Ziele mißbraucht De jnudenfreundliche Hallung des Rollerdamer Bürgermeiſters Amſterdam, 1. Dezember. Das völlig unverſtändliche Verbot des tradi⸗ tionellen Fußballänderſpiels Deutſchland— Holland durch den Bürgermeiſter von Rotter⸗ dam Oud hat in der holländiſchen Oeffentlich⸗ keit ſtärkſtes Befremden hervorgerufen. Man empfindet es vor allem in nationalden⸗ kenden Kreiſen als völlig unerträglich, daß es in Holland möglich iſt. daß jüdiſch⸗ marxiſtiſche Kreiſe in ihrem blinden Haß gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland die Durch⸗ führung einer ſportlichen Veranſtaltung ver⸗ hindern können, die der Vertiefung der freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden ſtammverwandten Nachbarvölkern dienen ſollte. Man weiſt mit aller Schärfe darauf hin, daß die anſtändige Bevölkerung der Niederlande es ablehnt, ſich für jüdiſche Ziele miß⸗ brauchen zu laſſen, und bedauert es aufrich⸗ tig, daß ſich der Bürgermeiſter der Großſtadt Rotterdam dazu hergegeben bat. in vollſtändi⸗ der Nichtachtung der Intereſſen dieſer großen Hafenſtadt derartigen Wünſchen bedenkenlos zu willfahren. Wie nicht anders zu erwarten war, iſt die anſtändige Bevölkerung der Niederlande von den jüdiſch ⸗ marxiſtiſchen Hetzern energiſch abgerückt und hat die judenfreundliche Hal⸗ tung des Rotterdamer Bürgermeiſters gebüh⸗ tend angeprangert. Es bleibt abzuwarten, ob lich dieſe eindeutige Stellungnahme in Zukunft auch bei den maßgebenden Männern der Rot⸗ terdamer Stadtverwaltung auswirken wird. Gerade die bedeutende Seeſtadt Rotterdam, de⸗ ten Hafen in weiteſtem Maße von dem Um⸗ ſchlagverkehr mit dem Rhein⸗Ruhrgebiet lebt, hätte allen Grund, die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zum Deutſchen Reich in jeder nur er⸗ denklichen Weiſe zu pflegen. Angeſichts des äußerſt ſcharſen Wettbewerbs zwiſchen Rotter⸗ dam. Amſterdam und Antwerpen könnte ſonſt der Fall eintreten, daß die arbeitende Bevöl⸗ kerung Rotterdams die Zeche für die juden⸗ freundlichen Anwandlungen ihres Stadtober⸗ bauptes bezahlen müßte. der neue Prüſident der Dithechen Dr. hacha mil großer Mehrheit gewählt §§ Prag, 30. Nov. Dr. Hacha, der bisherige Präſident des Oberſten Verwaltungsgerichtes in Prag, wurde am Mittwoch um 11.53 Uhr in der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Nationalverſammlung mit 273 Stimmen zum Präſidenten der Republik ge wählt. Es wurden 39 leere Stimmzettel abgegeben, die von den Kommuniſten ſtammen. Von den 343 Parlamentariern haben an der Wahl 313 teilgenommen, davon 64 Slowaken. Die Slo- waken haben ihre Stimmzettel in einer be⸗ ſonderen Urne abgegeben, da nach dem Auto- nomiegeſetz der Präſident der Republik die qualifizierte Mehrheit auch der flowakiſchen Parlamentarier aufweiſen muß. Die deutſchen nationalſozialiſtiſchen Ab⸗ geordneten und Senatoren ſind der Wahl ferngeblieben, da ſie ſie als eine Ange⸗ legenheit der Tſchechen, Slowaken und Kar⸗ pathoukrainer betrachten. Um 12,15 Uhr begab ſich der neugewählte Präſident Dr. Hacha in Begleitung des Mi⸗ niſterpräſidenten Sirovy in das Abgeordneten⸗ haus, um den Eid auf die Verfaſſung abzule⸗ gen. Beim Betreten des Abgeordnetenhauſes wurde der neue Präſident mit großem Jubel begrüßt. Dr. Hacha leiſtete dann den Eid auf die Verfaſſung. Deulſche Erzeugniſſe unentbehrlich Braſilien will nicht unter das Joch der U A.⸗-Juden Rio de Janeiro, 1. Dez. Ungeheuren wirtſchaftlichen und moraliſchen Druck wenden die Vereinigten Staaten zur Zeit an, um die ſüd⸗ und mittelamerikaniſchen Län⸗ der unter das Joch des Dollars zu bringen. Die Kreiſe um Hull und Rooſevelt ſehen mit größten Erwartungen der Konſerenz in Lima entgegen, die ſie ihrem Ziele ein bedeutendes Stück näher bringen ſoll. Die Macht des Dol⸗ lars, von den Juden Wallſtreets ſkru⸗ pellos zur Geltung gebracht, iſt ſeit Anbeginn die gefährlichſte Waffe des US A.⸗Imperialis⸗ mus geweſen. In dem Augenblick, da von Newyork und Waſhington aus die unerhörteſte Hetze gegen die autoritären Staaten lanciert wird, um die⸗ ſe alten imperialiſtiſchen Ziele zu verwirklichen. erſteht ihnen ein Gegner, der mit nüchterner Sachlichkeit Tatſachen ins Feld führt. Die be⸗ deutendſte Wirtſchaftszeitſchriſt Braſiliens, auf das ſich mit in erſter Linie die Beherrſchungs⸗ geluſte der Wallſtreetleute richten, der„Ober⸗ ſervador Economico“, unterſucht die Außen⸗ handelsbeziehungen des Landes. Das Blatt kommt dabei zu der Feſtſtellung, daß die ASA. von Braſilien lediglich Kaffee kaufen. wobei die Preiſe durch die engen handelsvertraglichen Bindungen der Vereinigten Staaten mit den übrigen ſüd⸗ und mittelamerikaniſchen Kaffee⸗ vroduzenten beträchtlich gedrückt würden. Auch England ſei durch die Empirereferenz ein ge⸗ ringer Kunde Braſiliens. Im Gegenſatz zu die⸗ ſen beiden Ländern ſtehe Deutſchland, das als hochentwickeltes Induſtrieland zur Ergän⸗ zung der Agrarwirtſchaft Braſiliens in der La⸗ ge ſei und außerdem als großer Warenverteiler für den europäiſchen Kontinent in Frage komme. Deshalb beſtehe ein erhebliches braſilianiſches Intereſſe auf Aufrechterhaltung und Erweite⸗ rung der Handelsbeziehungen zu Deutſchland, das gerade für die von USA. und England nicht verlangten agrariſchen Erzeugniſſe Braſi⸗ liens einen bedeutenden Markt darſtelle und im Austauſch ſchwerinduſtrielle Erzeugniſſe lie⸗ ere, die zum Wirtſchaftsaufbau Braſiliens un⸗ entbehrlich ſeien. Ruhe an allen ſpaniſchen Froulen Bilbao, 30. November. Der nationale wie auch der rote Heeresbericht melden, daß an allen Fronten Ruhe herrſche. Die nationale Luftwaffe griff die militäriſchen Ziele im Hafen von Barcelona an, wobei ein Benzindepot in Brand geriet, zwei rote Flieger wurden an der atlantiſchen Küſte abgeſchoſſen. Die Lage der Roten in Spanien wird immer ſchwieriger. In der letzten Zeit macht ſich allenthalben insbeſondere Nahrungsman⸗ ge! bemerkbar. Nach einer im roten Madri⸗ der Sender verbreiteten Aufſtellung der Ma⸗ drider Aerzteſchaft beläuft ſich in dieſer Stadt die Zahl der durch die unzureichende Ernährung erkrankten Einwohner auf 40 000. Es iſt zu⸗ gleich bezeichnend für die Verhältniſſe in Rot⸗ ſpanien, wenn in derſelben Sendung die Ma⸗ drider Aerzteſchaft an die roten Machthaber die Aufforderung richtet, ſchnellſtens die Nahrungs⸗ mittelfrage zu löſen, weil ſonſt mit einem wei⸗ teren Anſteigen der Krankenziffern gerechnek werden muß. g 5 Die Roten bemühen ſich in der letzten Zeit in geſteigerter Nervoſität krampfhaft um inter⸗ nationale Unterſtützung bei ihren roten Freun⸗ den in England und Frankreich. Inzwiſchen iſt auch der Sekretär des rotſpaniſchen Gewerk⸗ ſchaftsverbandes UGT. von ſeiner Bettel⸗ reiſe nach London und Paris wieder zurück⸗ 1 Er brachte die Mitteilung mit, daß ie„Führung“ des engliſchen wie franzöſiſchen Proletariats, alſo die dortigen Häuptlinge der Kommune, feſte Zuſagen bezüglich einer inten⸗ ſiveren Unterſtützung Rotſpaniens gemacht hät⸗ ten. Daladier im Rundfunk Paris, 30. November. Miniſterpräſident Daladier erklärte am Mittwochabend in einer Rundfunkanſprache, durch den Generalſtreik habe die brutale Oppo⸗ ſition des Landes gegenüber einer Politik der Vernunft und des Friedens, wie ſie die Regie⸗ rung in außen⸗ und innenpolitiſcher Hinſicht betreibe, gekennzeichnet werden ſollen. Die Va⸗ terlandsliebe des franzöſiſchen Volkes ſei aber wieder einmal in das hellſte Licht gerückt wor⸗ den. Dieſer Tag werde in die Geſchichte ein⸗ gehen, denn er kennzeichne den völligen Mißerfolg des Generalſtreiks. Er habe dieſen Zuſammenbruch ſchon im Voraus gewußt, ſo führte Daladier aus, als er im An⸗ ſckluß an ſeine letzte Rundfunkrede vom ver— gangenen Sonntag die Tauſende und Abertau⸗ ſende von Briefen und Telegrammen geleſen habe, die ihn in ſeiner Aktion beſtärkten. Man werde immer von den Franzoſen verſtanden, wenn man richtig franzöſiſch ſpreche. Arbeil für Drückeberger Straßenhändler werden einer nützlichen Beſchäftigung zugeführt Berlin, 80. November. Nach den Althändlern, die bekanntlich einer nützlicheren Beſchäftigung zugeführt wer⸗ den ſollen, kommt jetzt eine andere Spielart von Drückebergern an die Reihe, die es bis⸗ her verſtanden hat, ohne eine nützliche Arbeit ihr Daſein zu friſten, die ſogenannten wil⸗ den Straßenhändler und Hau⸗ Herst. 25 Der Reichsführer h und Chef der Deutſchen Polizei ſtellt in einem Runderlaß an die Poli⸗ zeibehörden feſt, daß beſonders in größeren Städten auf den Straßen immer noch junge, kräftige Perſonen beim Handel mit Kurzwaren, Selbſtbindern uſw. anzutreffen ſind. Meiſt ſind dieſe Straßenhändler nicht im Beſitz der erfor⸗ derlichen Genehmigung. Die Polizeibehörden werden erſucht, die im Straßenhandel tätigen Perſonen verſchärft zu kontrollieren und Per⸗ ſonen, die ohne Erlaubnis das Wandergewerbe betreiben oder hauſieren, den Arbeitsämtern namhaft zu machen, um ſie einem zweckvolleren Arbeitseinſatz zuzuführen. Luftſchiff„Graf Zeppelin“ beſucht das befreite Sudetenland Frankfurt a. M., 30. November. Wie die Wahlpropagandaleitung für die ſudetendeutſchen Gebiete mitteilt, wird das Luftſchiff LZ. 138„Graf Zeppelin“ am Frei⸗ tag, dem 2. Dezember, und am Samstag, dem 3. Dezember, eine über das geſamte Sudeten⸗ land ausgedehnte Fahrt durchführen. Zum erſtenmal wird dadurch allen Volksgenoſſen des Sudetengaues Gelegenheit gegeben, dieſes einzigartige Wunderwerk deutſcher Genialität und Technik zu ſehen. Schneefall in den Weſtalpen a Mailand, 30. November. Im Val d'Aoſta iſt nach den ſchönen Herbſt⸗ wochen ausgeſprochenes Winterwetter ein⸗ getreten. Reiche Schneefälle haben den Markt von Aoſta ſtark beeinträchtigt. Alle hochgelege⸗ nen Ortſchaften in den Weſtalpen ſind tief verſchneit. Im Cognetal beträgt die Schneehöhe 80 Zentimeter. In La Thuile wurde faſt ein Meter Schnee gemeſſen. Am Großen und Kleinen St. Bernhard ſind 1% Meter Schnee gefallen.— Bei einem hef⸗ tigen Sturm auf dem Gardaſee kenterte ein Boot, wobei ein Mann ums Leben kam. Fünf Toke bei einem Verkehrsunfall Bielefeld, 30. November. Vor dem Fernfahrerheim Gaſtwirtſchaft Klo⸗ ſtermann an der Straße Gütersloh— Bielefeld fuhr in der Nacht zum Mittwoch ein mit fünf Perſonen beſetzter Privatkraftwagen auf einen parkenden Laſtkraftwagen auf. Der Anprall war ſo ſtark, daß die fünf Inſaſſen des Privat⸗ kraftwagens— es handelte ſich um junge Leute aus Gütersloh— auf der Stelle getötet wurden. Die Oberſtaatsanwaltſchaft Bielefeld nahm kurz nach dem Unfall die Ermittlungen auf. Wie es zu dem Unfall kam, iſt zunächſt kaum erklärlich, da der vor dem Fernfahrerheim par⸗ kende Laſtzug vorſchriftsmäßig beleuchtet war und die Sichtverhältniſſe auf der Straße gut waren. Fünf Todesopfer Das Flugzeugunglück bei San Franzisko San Franzisko, 30. November. Ueber den Unfall eines Paſſagierflugzeuges der United Air⸗Lines, das in der Nähe der Küſte auf den Pazifik niedergehen mußte, wer⸗ den jetzt Einzelheiten bekannt. Von den vier Fluggäſten und den drei Beſatzungs mitgliedern konnten ſich infolge der hochgehenden See nur ein Fluggaſt und der Pilot retten. Die übri⸗ gen fünf Perſonen wurden, wie die Geretteten berichten. nacheinander von den hohen Wogen vom Rumpf und den Flügeln der Maſchine, worauf ſie geklettert waren. ins Meer geſpült und gingen unter. Den beiden Ueberlebenden iſt es ſchließlich gelungen, ſich an Land zu retten. — —————— — „ Dr. Ley auf der Uunglücksgrube in Schleſien Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley unterbrach ſofort ſeine Wahlreiſe durch das Sudetenland, als er von dem furchtbaren Grubenunglück in dem Hans-Heinrich-Schacht in Weinsſtein hörte, wo 20 Bergleute beim Grubenbrand ums Leben kamen. Unſere Aufnahme zeigt Dr. Ley bei der Beſprechung der Lage mit dem Generaldirektor Tintelnot. (Scherl-Bilderd.-Autoflex.) zufammenſpiel jfidiſcher Welthetzer Die franzöſiſchen Komplizen von„News Chronitle“ Paris, 1. Dezember. Das genügend bekannte engliſche Lügenblatt „News Chronicle“ ſtartete, wie bereits berich— tet, eine neue Hetzmeldung über Mobiliſation dreier deutſcher Armeekorps. Dieſe Phantaſiepro⸗ dukt ſtellt ſich den alten Hetzmärchen des„News Chronicle“ über Deutſchland würdig an die Seite. Wie nicht anders zu erwarten war, wird getreu der altbewährten Methode der jüdiſchen Welthetzer auch dieſe plumpe Erfindung von dem Pariſer Komplizen wiedergegeben. So erdreiſtet ſich das marxiſtiſch⸗kommuniſtiſche Abendblatt„Ce Soir“, die neue Lüge des „News Chronicle“ in großer Aufmachung nach— zudrucken.„Ce Soir“ veröffentlicht ſie auf der erſten Seite unter der Ueberſchrift„Das Reich ſoll Truppen in Richtung auf Karpatho⸗Ukrai⸗ ne zuſammenziehen“ ohne jeden Kommentar, obwohl dieſes neue Märchen deutſcherſeits be⸗ reits ausdrücklich dementiert worden iſt. Auch die Agentur Fournier nimmt von den lügneriſchen Behauptungen des„News Chro— nicle“ Notiz und die„Information“ ſchämt ſich nicht, dieſe Meldung der Agentur bedenkenlos zu übernehmen. Hier zeigt ſich in ſeltener Klarheit das verderbliche Spiel der jüdiſchen Kriegshetzer, die ſich von Land zu Land die Bälle zuwerfen und alle Verſtändigungsbemühungen der Völker zu ſabotieren verſuchen. Rumänien gegen die Juden Neue Aktionen in Temeſchburg Belgrad, 30. November. Ueber die Kundgebungen gegen die Juden in Temeſchburg, der Hauptſtadt des rumäniſchen Banats, bringen die Belgrader Blätter wei⸗ tere Einzelheiten ihrer Sonderberichterſtatter. „Vreme“ berichtet, daß in der Stadt größte Verwirrung herrſche und alle Kaffeehäuſer leer ſeien. Der Juden habe ſich eine Panik⸗ ſtimmung bemächtigt. Während die Polizei nur drei Tote und elf Verletzte bei dem Bom⸗ benwurf im Theater zugebe, wiſſe man, daß bereits die Zahl der Toten bedeutend höher ſei. „Politika“ meldet, daß die Polizei zunächſt 200 Perſonen verhaftet hatte. die aber der Reihe nach wieder freigelaſſen werden mußten. Inzwiſchen ſeien in Temeſchburg neue Aktionen gegen die Juden unternommen worden. Die Farbengroßhandlung des Juden Adolf Cohn und das Holzlager des Juden Auguſt Reich ſeien in der Nacht zum Dienstag niederge⸗ brannt. In dem bekannten Kaffeehaus Lloyd ſeien die Seile des Fahrſtuhls angefeilt wor⸗ den, ſo daß dieſer mit drei Perſonen abge⸗ ſtürzt ſei. Moskauer Agenlen verhaflel Helſinki, 30. November. Die finniſche Polizei teilt mit, daß ſie in der Provinz an verſchiedenen Orten zehn fin⸗ niſche Kommuniſten wegen hochver⸗ räteriſcher Umtriebe verhaftet habe. Die Ver⸗ hafteten ſollen ihre Ausbildung, wie die Po⸗ lizei mitteilt. in Sowjetrußland erhalten ha⸗ ben. Im übrigen jedoch weigert ſich die Po⸗ lizei, zunächſt weitere Auskünfte zu geben. 14 Gefangene auf der Flucht erſchoſſen Angehörige der ehemaligen Eiſernen Garde in Rumänien Bukareſt, 30. November. Die rumäniſche Militärſtaatsanwaltſchaft teilt amtlich mit, daß in der Nacht zum 30. Novem⸗ ber mehrere Strafgefangene von Rimnik-Sarat in das Militärgefängnis von Jilava bei Buka⸗ Codreanu (Aſſociated⸗Preß⸗Autoflex.) reſt übergeführt werden ſollten. Auf der Straße zwiſchen Plojeſchti und Bukareſt ſeien die Kraftwagen, in denen die Gefangenen befördert wurden, von Anbekannten angegrif⸗ fen worden, bei welcher Gelegenheit die Ge⸗ fangenen zu entfliehen ſuchten. Da den Aufforderungen der den Transport begleitenden Gendarmen, ſtehen zu bleiben, keine Folge geleiſtet worden ſei, hätten dieſe von der Schußwaffe Gebrauch gemacht. Hierbei ſeien insgeſamt 14 Strafgefangene er⸗ ſchoſſen worden, und zwar der Führer der ehemaligen Garde. Zelea⸗ Codrea nu, ferner Conſtantineſcu. Caranaſche und Belimace, die im Dezember 1933 den da⸗ maligen Miniſterpräſidenten Duca ermordet hatten, und ſchließlich weitere zehn Strafge⸗ fangene, die wegen Ermordung des ehemaligen führenden Mitgliedes der Eiſernen Garde Ste⸗ leſcu, der ſpäter aus der Garde austrat, verur⸗ teilt worden waren. Die 14 Getöteten ſeien, wie es in der amtlichen Mitteilung weiter heißt, am Mittwoch bereits begraben worden. Die amtliche Mitteilung weiſt daraufhin, daß der Angriff auf den Gefangenentransport am Mittwoch um 5 Uhr früh erfolgte, daß es alſo noch Nacht geweſen ſei und daß dichter Nebel geberr'““ babe. Der Weg von der Gefangenen⸗ anſtalt in Rimnik⸗Sarat. das etwa 120 Klm. nordöſtlich von Bukareſt liegt, führt über Plo⸗ jeſchti. Auf der Chauſſee von Plojeſchti nach Bukareſt in der Nähe eines Waldes ſei der An⸗ griff erfolgt. Die Transportwagen ſeien offen geweſen, und die Gendarmen hätten. als die Gefangenen von den Wagen geſprungen ſeien und ihre Schritte zum Walde gelenkt hätten. nach den geſetzlichen Mahnungen von der Waffe Gebrauch gemacht. Die Militär⸗ und Zivilbehörden ſeien zum Tatort gekommen und hätten den Tod der 14 feſtgeſtellt. Auf Anord⸗ nung des Militärkommandos ſeien die Leichen noch am gleichen Morgen, alſo am Mittwoch, auf dem Friedhof des Militärgefängniſſes Ji⸗ lava bei Bukareſt begraben worden. 0 Weitere amtliche Mitteilungen liegen nicht vor. In Bukareſt iſt eine ſtarke Bewachung durch Polizei und Gendarmerie zu bemerken. Es herrſcht eine ſpürbare Erregung in der Bevölkerung. Halbgott oder nur Gergeani!? Ein Jatsachenberichi von Clemens Laar (15. Fortſetzung) Das iſt gefährlich für den Diin, denn verliert er ſein Auge, ſo verliert er auch die Kraft, die der Teufel ihm verliehen hat. Die Macht gebt über an den, der das Auge findet. Die Ingleſi haben viele unter ſich, die das Auge eines Djin gefunden haben oder es ihm durch Liſt nahmen. Deshalb ſind ſie ſo mächtig. die Ingleſi. Schaut aus nach dem Diin! Geht er unter euch, ſo ſeht zu, daß ihr ihn nicht unwiſſentlich kränkt! Ungeheuer iſt die Macht des Djin. Er erhöht die Völker und vernichtet ſie. Er befiehlt dem Regen und dem Hagel. Will er es, ſo ändert die Sonne ihren Lauf. Ein Gebirge von Leichen liegt am Südende der Schlucht, aber als die erſten der Afridie und Mabſuds zugreifen wollen, als ihnen die Knie brechen vor dem Anſturm der anderen Männer, da geſchieht es, daß es ſich regt unter den Toten, daß ſie zur Seite gleiten und ein Geſicht erſcheint, das bleich iſt wie der Schnee auf den Bergen, das umrahmt iſt von ſtarr ab⸗ ſtehenden, weißen Haaren und in dem zwei gro⸗ ze, helle Augen lodern und. inn! Da ſitzt es, auf der Stirn, das Auge des Diin! Es iſt gewaltig, auch wenn es der Ditn verbergen will unter der Hand, die er vor den Kopf legt. i e Mit zerriſſenen, blutverkruſteten lächelt der Sergeant Morton. „Los doch. Ihr feiges Pack! Haut doch zu! Los doch... Ich bin nämlich gar nicht tot Ich bin bloß... ſchrecklich müde!“ Die Hölle von Laska Von Quetta aus haben die Engländer eine Feldeiſenbahn einige Meilen in die Steppe hin⸗ eingetrieben, haben an der Grenze den Schie⸗ nenkopf befeſtigt und damit einen Außenpoſten geſchaffen, zu dem kommandiert zu werden unter den betroffenen Offizieren erhebliche Zweifel * ob dies nun eine Ebre oder eine Strafe iſt. Um das engliſche Fort an dieſer letzten Grenze der engliſchen Weltmacht— es beſteht im weſentlichen aus Sandſäcken, Drahtverhauen und einem geſchickt angelegten Grabenſyſtem— haben ſich ein paar Hütten angefunden, in do⸗ nen die chineſiſchen und malaiiſchen Keche und Wäſcher der kleinen Garniſon mit den Miſch⸗ lingsweibern hauſen, und da das Ganze nun⸗ mehr eines Namens bedurfte, hat man es Laska genannt.. In den erſten Oktobertagen des Jahres 1921 hat die 4. Kompanie der Black Rifles aus Hai⸗ derabad das Kommando bezogen. Es iſt eine Ehre, überlegt ſich der Leutnant Crittenden, einen der wichtigſten Aufmarſch⸗ punkte der Nordweſtgrenze zu befehligen. Es iſt aber die Hölle ſelbſt, hier zu leben. Laska, das ſind ein paar Lehmhütten, das ſind die Zelte innerhalb des Drahtverhaus; das ſind ein paar Schmalſpurgleiſe, die in einer ſterbensmüden Eintönigkeit dort hinten im Steppendunſt verſchwinden. wo irgendwo das Leben liegt, das iſt eine roh zuſammen⸗ gehauene Laderampe und ſonſt— ſtändige Todesnähe. Der Teufel ſelbſt hat es in einer böſen Laune vollbracht, gerade hier bei Laska, und nur hier in der ganzen weiten Steppe, Kalk in den Boden zu ſtreuen, und das iſt genau der Untergrund, den die Rhizinusſtaude braucht. Die jungen Keimlinge der Rhizinusſtaude aber ſind die köſtlichſte Nahrung für die gelb- braune Wühlratte, und dieſe Rattenart ande- rerſeits wird von den Kobras aus unerfind⸗ lichen Gründen für die ſchätzenswerteſte Deli⸗ kateſſe gehalten. An der ganzen Nordweſt— grenze gibt es infolgedeſſen nirgends ſo viel Kobras wie hier in Laska. Zum Teufel mit Rhizinus Man kann ſich ihrer nicht erwehren. Unge⸗ niert machen ſie nachts im Lager Jagd auf ihre vierbeinigen Leckerbiſſen, und ſchlägt man fünf tot, ſind am nächſten Tag ſtatt deſſen zehn da. Offenbar hat das Schlangengezücht ganz Laska untereinander in Reviere aufgeteilt, und wird eines frei, ſo ſtürzen ſich gleich in Scharen die Neuanwärter heran. Wenn man morgens aufwacht, liegen ſie einem über dem Geſicht auf dem Moskitonetz, wenn man einſchläft, muß man ſie erſt aus den Matratzen jagen, wenn man ißt, rollen ſie ſich einem zwiſchen den Füßen zuſammen. Den ganzen Tag knallt es, und wenn man glaubt, die Poſten hätten auf eine Kobra ge⸗ ſchoſſen, dann iſt es beſtimmt ein Haufen Kumtil⸗-Krieger geweſen, die in mehr oder we— niger regelmäßigen Zwiſchenräumen dafür ſorgen, daß nicht ausſchließlich die Kobras der Beſatzung von Laska die Zeit vertreiben. Den ganzen Tag knallt es aber wenn man dann Alarm gibt, weil man die Kumtils vor den Drahtverhauen glaubt, dann war es na— türlich nur eine Kobra. Dann die Patrouillen an der Strecke ent⸗ lang, und die reizenden Ueberraſchungen, die man dabei erlebt! Es iſt ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß man jeden dritten Tag die Strecke aufgeriſſen findet, und die Frage iſt immer nur: wieweit haben ſich die Eingeborenen die Mühe genommen, die Schienenſtücke zu ver⸗ ſchleppen? Zum Teufel mit dem Rhizinus, zum Teu⸗ fel mit den Kumtils, mit dem Menſchenmiſch⸗ maſch, das hier herumkreucht, zum Teufel mit ganz Laska! Zum Teufel aber auch mit dem Leutnant Seiner Britiſchen Majeſtät, Frederick Critten⸗ den, wenn er nicht trotzdem ſeine Pflicht tut Lippen 8 Conyright by Carl Dunker Verlag, Berlin und dem Imperium dieſen hölliſchen, aber nun einmal notwendigen Flecken Erde erhält. Das ungefähr ſind die Gefühle des jungen Kommandeurs von Laska. Er iſt gerade dabei, den letzten Kobrabiß auszuſchwefeln, denn wer kann wiſſen, ob ſich in dieſer unirdiſchen Hitze das Serum wirkſam erhalten hat, da kommt ſein eisgrauer eingeborener Sergeant in das Zelt getrabt und ſchlägt die Hacken zuſammen, daß es bis nach Kalkutta dröhnen würde, wenn er Stiefel trüge: „Melde Sahib Leutnant, Händler. Viele Händler, viele Tiere!“ „Alarm“, ſagt der Leutnant Crittenden gleichmütig und wirft den Schwefelſtift, an dem noch ſchwach die weißblaue Flamme gei⸗ ſtert, in das gräßliche Durcheinander des Me⸗ dizinkaſtens. Ein alter Seehund? Es kann ja ſein, daß es ſich wirklich um perſiſche Händler handelt, die mit ihren Dro⸗ medaren auf dem Wege von Kandahar zum Markt nach Kalat ſind, aber ſeit ſich einmal eine ſolche Karawane— das war ungefähr vor vierzehn Tagen— als Maskierung einer Kumtil-Bande entpuppte, die man damals nur mit Mühe zurückſchlug, ſeit dieſem Tage läuft man in Laska kein Riſiko mehr. Diesmal aber ſind es wirklich perſiſche Händ⸗ ler, und als ſich ein paor hundert Meter vor dem Drahtverhau einer der bunt aufgeputzten Kerle von der Spitze löſt und mit wild herum⸗ fuchtelnden Armen herangelaufen kommt, da muß der Leutnant Crittenden laut auflachen: „Wird der ſich wundern. Das iſt ein An⸗ fänger, der glaubt noch daß er mit uns Ge⸗ ſchäfte machen kann. Nicht zu machen, alter Knabe, ſpar dir deine Puſte. Unſere Löhnung geht in Whisky drauf, und den haſt du nicht.“ Er winkt ab, aber der Händler läßt ſich nicht aufhalten. Crittenden ſieht jetzt, daß dem Manne das Laufen Mühe machen muß. Manchmal faßt er mit beiden Händen nach ſeinem Hals. „So ſpar dir doch die Mühe, du alter See⸗ hund!“ Die eingeborenen Soldaten neben Critten⸗ den lachen. Im Zoologiſchen Garten von Bom⸗ bay haben ſie alle ſchon Seehunde geſehen. Ge⸗ nau wie ein Seehund, ſo ſteht dem Alten, der da angehaſtet kommt, eine Wirrnis weißer Borſten auf der Oberlippe. „Na, dann nicht.“ (Fortſetzung folgt) Bolſchaft hermann Görings an das japaniſche Volk Generalfeldmarſchall Hermann Göring hat durch die Beſatzung des Flugzeuges„Condot“ an das japaniſche Volk eine Botſchaft gerichtet, die über die Domei⸗Agentur verbreitet wurde. Die Botſchaft hat folgenden Wortlaut: Zu einem Zeitpunkt, in dem das japaniſche und das deutſche Volk den feſten Willen zum gemeinſamen Kampf gegen den bolſchewi⸗ ſtiſchen Weltfeind erneut bekunden und als Bekräftigung dieſes politiſchen Zieles ver⸗ beißungsvolle Schritte zur Vertiefung der kul⸗ turellen Beziehungen unternehmen, ſtartet in der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches ein deut⸗ ſches Flugzeug zum Flug nach Tokio. Es iſt nicht fliegeriſcher Ehrgeiz allein, der die be⸗ währte Beſatzung anſpornt, dieſen Weg in einer möglichſt kurzen Zeit zurückzulegen, die deutſchen Flieger ſind zugleich Sendboten des deutſchen Volkes. Sie wollen durch dieſe fliegeriſche Tat zeigen, daß auch die räumliche Entfernung zwiſchen den beiden befreundeten Nationen zuſammengeſchrumpft iſt. In dieſem Geiſte habe ich meinen Fliegern den Auftrag gegeben, dem japaniſchen Volk meine aufrichti⸗ gen und guten Wünſche zu überbringen. (gez.) Hermann Göring“ Nach der Ankunft des Flugzeuges hielt Vot⸗ ſchafter Ott eine Anſprache, in der er auf die deutſch⸗japaniſche Freundſchaft hinwies. 0 Roſenberg über die Judenfrage Berlin, 30. November Am Donnerstag ſpricht, wie NS. meldet, Reichsleiter Alfred Roſenberg in Karlsbad, der ehemaligen Hochburg des Judentums, zum ſudetendeutſchen Wahlkampf. Die Rede be⸗ handelt das Thema„Die Judenfrage im Welt⸗ kampf“. Sie wird am Donnerstag, dem 1. 12., um 20 Uhr vom Deutſchlandſender und den Reichsſendern Wien und Breslau einſchließ⸗ lich Troppau übertragen. Dr. Todt Major der Reſerve Berlin. 30. November. Wegen hervorragender Leiſtungen bei dem Ausbau der Luftverteidigungszone Weſt iſt mit dem 1. 10. 38 bei den Offizieren des Beurlaub⸗ tenſtandes der Luftwaffe angeſtellt worden als Major der Reſerve der Leutnant der Reſerve a. D. Dr. Todt, Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen. Ueber ſeine bevorſtehende Romreiſe befragt, erklärte Miniſterpräſident Chamberlain im Unterhaus. er habe mit Vergnügen dieſe Gelegenheit ergriffen. um den perſönlichen Kontakt wieder aufzunehmen. den er kürzlich in München mit Muſſolini hergeſtellt habe. Auf eine Frage, ob die Einladung von Muffolini oder von der britiſchen Regierung komme, ant⸗ wortete Chamberlain. Muſſolini habe in Mün⸗ chen mit ihm über einen Beſuch in Rom ge; ſprochen. r,.