— U ö 1 1 . N 1 0 Adel Litler beſuchte Reichenberg Gewaltige Kundgebung in der großen Meſſehalle Amisblatt der Vürgermeiſterel Wernheim Erſchetnungsweile: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und eiertagen. ebracht monatlich M ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugs reis: Ins Haus durch die oſt monatlich 1.60 Nummer 282 1.50 RM. einſchließlich Botenlohn, Samskag iernkeimer e Se Das Gudetenland bekennt ſich zum Führer Verkündigungsblatt der NS AN. Vier Hun Anzei reil für 1mm Höhe und 67 mm den 3. Dezember 1938 enpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 8 Rpfg., im Text⸗ Breite 15 Rpfg. gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. ur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 . S 0 bafen 15101 14. Jahrgang Der Wahllag des 4. Dezember wird die Treue des Volkes beſtäligen Reichenberg, 2. Dezember Am Freitagmittag, kurz vor 14 Uhr, der Führer fahrplanmäßig mit dem Son ⸗ derzug in der Hauptſtadt des jüngſten Gaues Großdeutſchlands ein. Beim Einlaufen des Zuges in die Halle wurde der Führer und Reichskanzler vom Gauleiter Konrad Hen ⸗ lein und den Vertretern von Partei, Staat und Wehrmacht begrüßt. Nach einem kurzen Beſuch im Reichskommiſ⸗ ſariat fuhr der Ficker zum Gewerbemuſeum. In faſt einſtündigem Rundgang beſichtigre Adolf Hitler dieſes Muſeum. Anſchließend be · ſichtigte der Führer zuſammen mit Gauleiter Konrad Henlein das Reichenberger Theater. Begleitet von dem brauſenden Jubel der Rei⸗ chenberger Bevölkerung begab ſich der Führer ſodann zu Fuß vom Theater zum Rathaus, wo er gegen 16 Uhr eintraf. Unter den Klän⸗ gin des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel iedes ſchritt Adolf Hitler die Front einer Ehrenformation der SA.⸗Standarte„Feld⸗ herrnhalle“ ab und betrat ſodann das Rat⸗ haus. Vor den Stufen des Gebäudes dankte der Führer nach allen Seiten der Bevölkerung für die begeiſterten Huldigungen, die ſie ihm immer wieder darbrachte. Immer noch dringt der Jubel der Menſchen von draußen herein, während der Führer die Nibbentrop und Vonnet unterzeichnen Die deulſch-franzöſiſche Erklärung Berlin, 2. Dez. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop wird ſich am Montagabend auf Ein⸗ ladung der franzöſiſchen Regierung zu einem kurzen Aufenthalt nach Paris begeben. Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop und der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter Georges Bonnet werden in Paris eine die deutſch⸗franzöſiſchen Bezie⸗ hungen betreffende gemeinſame Erklärung unterzeichnen. Beitrift Italiens zum Londoner Flolfenablommen London, 2. Dezember. Der italieniſche Botſchafter Graf Grandi teilte, wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, der engliſchen Regierung den Beitritt Italiens zu dem Londoner Flottenabkommen von 1936 mit. Das Protokoll über den Beitritt Italiens wurde heute vormittag im Foreign Office vom italieniſchen Botſchafter Graf Grandi und dem Anterſtaatsſekretär im Foreign Office. Scott, unterzeichnet. Die franzöſiſchen Preſſemärchen Hartes Erwachen nach der Ciano⸗RNede Nom, 2. Dez. Die römiſche Abendpreſſe gibt auch am Frei⸗ tag den ausländiſchen Preſſeſtimmen zur Kam⸗ merrede Graf Cianos breiten Raum, wo⸗ bei wiederum die deutſchen Preſſeſtimmen über die Schlagkraft und Leiſtungsfähigkeit der Achſe Rom— Berlin im Mittelpunkte ſtehen. Beſonders Beachtung findet die Ueberraſchung. die die genauen Angaben des italieniſchen Au⸗ ßenminiſters über die italieniſche Teilmobil⸗ machung hauptſächlich in Frankreich hervor⸗ gerufen haben. Dieſe Ueberraſchung ſei, ſo be⸗ merkt dazu„Giornale d'Italia“ verſtändlich. wenn man ſich die Märchen vergegenwärtige. die vor allem nach der Septemberkriſe von der franzöſiſchen Preſſe einſchließlich des Temps über Gegenſätze zwiſchen Dynaſtie und Faſchis⸗ traf Treppen zu den eat beſchreitet. Der Oberbürgermeiſter begrüßt den ſo lang erſehn⸗ ten Gaſt in den Räumen des Rathauſes.„Ein Gefühl tiefſter Liebe und Verehrung zu Ihnen als dem Kämpfer für die nationalen Rechte unſeres deutſchen Sudetenvolkes bewegt uns in dieſer Stunde. Dankerfüllten Herzens ju⸗ belt ihnen das ganze deutſche Volk zu. das weiß, welche Sorgen Sie, mein Führer, in den letzten Wochen zu tragen hatten.“ In ſeiner kurzen Erwiderung erklärte der Führer. daß er mit großer Freude in die lüngſte Gauſtadt des Großdeutſchen Reiches gekommen ſei. Er gab ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß es gelingen werde, im Laufe weniger Jahre auch dieſe Stadt zu einem wirklich ſchönen Hort unſerer Bewegung und zu einer ſtolzen Gauhauptſtadt zu machen, und er ſagte 5 alle nur denkbare Unter- ſtützung zu, um dazu beizutragen, daß auch dieſer Gau mit ſeiner Hauptſtadt ebenſo auf⸗ blühen möge wie die vielen anderen Gaue und Städte im übrigen Reich. Als Geſchenk der Stadt Reichenberg überreichte der Oberbür⸗ germeiſter dem Führer einen wundervollen Wandbehang aus Goldbrokat. Der F verblieb dann bis zum Beginn der großen Kundgebung im Rathaus. (Siehe Innenblatt) mus ſowie Faſchismus und dem italieniſchen Volke herumgereicht worden ſeien. Die Enthül⸗ lungen des Grafen Ciano hätten denen, die an ein paſſives, ja ſogar ängſtliches Italien glaubten, ein gewaltſames und hartes Erwachen verurſacht. Der Temps und die übrigen franzöſiſchen Zeitungen müßten jetzt mit dem Ausdruck ihres nachträglichen Erſtau⸗ nens ihren Leſern geſtehen, daß ſie ſich in ihren willkürlichen Informationen gründlich ge⸗ täuſcht haben, und daß die italieniſchen Tat⸗ ſachen das glatte Gegenteil der franzzſiſchen Worte ſeien.„Heute“, ſo ſchließt das halbamt⸗ liche Blatt ſeine Polemik,„iſt die italieniſche Nation ſolidariſch mit ihrer Regierung und be⸗ reit zu allem. Sie iſt bereit zu marſchieren, wenn nötig auch gegen Frankreich“. Sie litten 20 Jahre Not und Unterdrückung Spendet für ſie am Samstag! (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Keine Judeninvaſion in Norwegen! „Eine Geſellſchaft, die wir hier nicht haben wollen“ Oslo, 2. Dez. Die in den letzten Tagen in Erſcheinung ge⸗ tretene Abwehraktion gegen die Juden in Nor⸗ wegen durch Plakate an jüdiſchen Geſchäften in Oslo und Verteilung von Flugblättern hat die linksſtehenden Blätter in großen Aufruhr ver⸗ ſetzt, dem ſie mit dem Schrei nach der Polizei in heftigſter Weiſe Ausdruck geben. Mehrere Blätter vertreten den Standpunkt, daß Ileler in die Iasdze greifen! Das Opfer am Tage der Nationalen Bolidarilät Dr. E. K. Wenn heute nachmittag die Sammler mit den roten Büchſen auf den Straßen ſtehen, in die Häuſer und in die Lokale gehen, dann hat dieſe Aktion eine Bedeutung, die über den rein materiellen Erfolg dieſer WHW.⸗Sammelſchlacht hinausgeht. Es gibt keinen ande⸗ ren Tag, der ſtärker als dieſer den grundlegenden Unterſchied zwiſchen dem Nationalſozialismus und dem„Sozialismus“ der meiſten anderen Staaten, vor allem der demokratiſchen, offen⸗ bart. Denn wie das wunderbare und in Wahrheit ſozialiſtiſche Werk der Winterhilfe ein bis⸗ her beiſpielloſer Ausdruck der Not⸗ und Brotgemeinſchaft eines rieſigen Volkes iſt, ein Ausdruck des völligen Einsſeins, ſo iſt dieſer heutige Tag der Nationalen Solidarität der Höhepunkt im Verlaufe der ganzen Aktion des WHW. „Alles für Deutſchland“ iſt das ungeſchriebene Motto und die Loſung dieſes Tages. Wenn wir an dieſem Tage die Bilanz der Wiederaufbauarbeit im Sudetenland zur beglückenden Kenntnis nehmen, dann wiſſen wir, daß dieſes Wunder nur erreicht werden konnte durch die geeinte Kraft eines 80⸗Millionen Volkes. Nur den unzähligen Spen⸗ den, die manchmal in Wirklichkeit ein Opfer waren und es dem Sinne dieſer ſoziali⸗ ſtiſchen Tat nach auch ſein ſollten, konnte das große Werk geſchaffen werden, das Bürge da⸗ für iſt, daß in dem wiederauferſtandenen Großdeutſchen Reich niemand, aber auch niemand hungern und frieren darf. Das deutſche Volk fühlt heute, da das ſchickſals⸗ reiche Jahr 1938 zu Ende geht, ſtärker denn je die tiefe und unzerreißbare Gemein- ſchaft, fühlt gerade heute wieder den großen Schlag des Herzens, der ein 80⸗Millionen⸗Volk erfüllt. ßes, deutſches Werk! Und aus dieſem Fühlen und aus dieſer Erkenntnis heraus wird jeder heute, da es beſonders gilt, etwas tiefer in die Taſche greifen. Es geht um ein gro⸗ die Juden in Norwegen nichts weniger als er⸗ wünſcht ſind. In dieſem Sinne ſchreibt„Nationen“:„Die Befürwortung der Aufnahme jüdiſcher Flücht⸗ linge in Norwegen durch gewiſſe Kreiſe hat eine ſtarke Gegenaktion ausgelöſt, weil ſchon der Verſuch, hier eine Judenfrage zu ſchaffen, für uns ſchickſalsſchwer werden würde. Sollten wir es aber eines ſchönen Tages erle⸗ ben, daß dieſe Geſellſchaft. die wir nicht haben wollen, ſich in aller Stille hier ein⸗ geſchmuggelt hat, ſo würde ſich mit Recht ein Abwehrſturm erheben. Wir haben keine Judenfrage in Norwegen, und wir wollen ſie auch nicht haben. Wir wün⸗ ſchen allerdings auch nicht, daß anderweitige Judenprobleme auf norwegiſchem Grund und Boden ausgetragen werden.“ „Aftenpoſten“ appelliert an die Behörden, daß keinerlei Judeninvaſion zugelaſſen werde, denn, wie auch dieſes Blatt erklärt:„Ein Judenpro⸗ 5 wollen wir uns in Norwegen nicht auf⸗ alſen.“ Zeſeiligung des Judenregimes Forderungen in der Slowakei Prag, 2. Dezember. Bei einer Kundgebung der ſlowakiſchen aka⸗ demiſchen Jugend ſprach der ſlowakiſche Propa⸗ gandaleiter Mach, wobei er einige Fragen der gegenwärtigen und künftigen Entwicklung der Slowakei berührte. Mach betonte, daß es wei⸗ terhin das Ziel der Slowaken ſei. mit allen Nachbarn im Einvernehmen zu leben. Es müſſe vielmehr das Ende der Vorherrſchaft in der Slowakei herbeigeführt werden. Es liege im Intereſſe der Tſchechen und aller übrigen Völ⸗ ker, daß in der Slowakei Ruhe und Ordnung herrſche. das Judenregime beſeitigt werde und Lebensmöglichkeiten für alle ari⸗ ſchen Bewohner geſchaffen würden. Reichenberg, 2. Dezember. Ss wie wer es von ganz großen Tagen poli⸗ tiſcher Verſammlungen aus dem Reich her ken⸗ nen, von den großen Führer⸗Kundgebungen, ſo iſt auch an dieſem Abend nach dem Empfang im Rathaus draußen das Meſſegelände der Rei⸗ chenberger Induſtrieſtadt das Ziel der ungezähl⸗ ten Tauſende. Schon faſt eine Stunde vor Be⸗ ginn der Kundgebung haben oben auf der Tribüne Ehrengäſte Platz genommen, Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht. Ein Orkan des Jubels brauſt auf, als Adolf Hitler, der Befreier des Sudetenlandes, mit Gauleiter Konrad Henlein die große Meſſehalle betritt. Konrad Henlein iſt Minute über Minute auf dem Podium, kommt aber nicht zu Wort. Die Menſchen geben keine Ruhe. Immer wieder dröhnt es in rhythmiſchen Sprechchören auf: „Wir danken unſerem Führer!“ und wenn man glaubt, daß nun endlich Ruhe eintreten wird, dann geht von neuem aus einer anderen Ecke der Halle die Welle der Begeiſte⸗ rung wieder hoch. Mehrere Male ſetzt Konrad Henlein an, bis er ſich dann endlich Gehör verſchaffen kann. Wenn in dieſen Stunden die Wogen der hell⸗ ſten Begeiſterung emporſchlagen, ſo führt er u. u. aus, wenn Hunderttauſende ſudetendeutſcher Männer und Frauen an den Hörgeräten ſitzen, dann wird dieſer laute Jubel und dieſe tiefe Freude übertönt von dem Gefühl der unaus⸗ ſprechlichen Dankbarkeit, die wir, man Führer, für Sie empfinden. Das. was Sie uns und unſeren Kindern getan haben, iſt ſo viel und ſo groß, daß wir niemals dieſe Dankesſchuld abſtatten können. Sie ſind für immer in den Herzen dieſer ſudetendeutſchen Menſchen. Sie gehören zu uns, und wir gehören zu ihnen. And das wird ſo bleiben bis zu unſerem letzten Atemzug. Die Rede des Führers Dann tritt lautloſe Stille ein, und klar, und hell erklingt die Stimme des Führers Adolf Hitler, des Befreiers ſudetendeutſchen Landes aus jahrzehntelanger Knechtſchaft. und während der Führer hier in der Meſſehalle Satz auf Satz prägt, während die Menſchen mit blanken Augen und heißen Wangen an ſeinen Lippen hängen, ſtehen in den Straßen Reichenbergs Tauſende, die an den Lautſprechern ſeinen Wor⸗ ten lauſchen. In tiefernſten Worten erinnert der Führer eingangs an den Zuſammenbruch vor 20 Jah⸗ ren. Andächtig hören die ſudetendeutſchen Men⸗ ſchen ihm zu. Dann zeigt er in ſeiner ſchlichten, eindringlichen Art, wie er damals in einem kleinen norddeutſchen Lazarett dieſen Zuſam⸗ menbruch erlebt hatte, der ein geſellſchaftlicher war. Zwei Pole, Bürgertum und Proletariat, ſtanden ſich damals gegenüber. Damals war es aber eine Schickſalsfrage für die deutſche Zu⸗ kunft, dieſe alten Welten, die überaltert waren, verſchwinden zu laſſen. Nur durch eine gigan⸗ tiſche Kraftanſtrengung konnte dem deutſchen Volk geholfen werden. So mußte eine neue Partei entſtehen, die nationalſozialiſtiſche Par⸗ tei, die durch 15 Jahre einen ſchweren Kampf zu führen hatte. Der Führer zeigte, wie notwendig es war. daß eine neue Bewegung auch über dieſe ge⸗ ſellſchaftlichen Gegenſätze hinweggeht. Sie hän⸗ gen an den Lippen des Führers. die Sudeten⸗ deutſchen, ſie verſtehen, wie ihnen der Führer die Grundbegriffe des Nationalſozialismus klar macht. Für beide Ideale, den Nationalismus und den Sozialismus. waren damals Menſchen eingetreten. Beide Ideen zu vereini⸗ gen, war der deutſche Frontſoldat be⸗ rufen. Er hat in 4 Jahren des Krieges kein Wort geſprochen, ſondern wie Millionen andere ſeine Pflicht erfüllt. dann aber nach dem Krieg hat er als Sprecher der Millionen da draußen dieſe Aeberprüfung vorgenommen. Wieder bra⸗ chen die Sudetendeutſchen in anhaltende Sieg⸗ heilrufe aus. And dann wendet ſich der Führer an die Ar⸗ beiter und erklärt ihnen, wie der National⸗ ſozialismus ſich bemüht, den Sozialismus in die Tat umzuſetzen. den Arbeiter emporzuheben und zu laſſen. Und die ſudetendeutſchen Arbeiter be⸗ weiſen durch ihre Siegheilruſe, ihren jubelnden Beifall, daß ſie auch in dieſem Punkt den Füh⸗ rer verſtanden haben. Der Führer unterſtreicht dann, daß die Volksgemeinſchaft, die ihm als Endziel vorſchwebe, bereits heute verwirklicht ſei. Dabei zeichnet der Führer klar die Entwicklung der Partei und den Aufſtieg des nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchlands ſeit 1933. Beſonderer Jubel dankt dem Führer, als er die Erringung der Webrfreiheit erwähnt, die auch den Sude⸗ tendeutſchen die Freiheit brachte. In minutenlangen Sprechchören kommt zum Ausdruck, daß die Sudetendeutſchen ſich der Größe dieſer Zeit bewußt ſind, dieſer Zeit, die die größte der ganzen deutſchen Geſchichte iſt. Am Schluß ſeiner Rede weiſt der Führer dar⸗ auf hin, daß der Sudetengau am Sonntag bei ſeinem Bekenntnis ebenfalls die Geburtsur⸗ kunde des Großdeutſchen Reiches mit zu unter⸗ fertigen hätte. Sie, in die ſich bereits alle deut⸗ ſchen Stämme eingetragen hätten, habe für ewige Zeiten Gültigkeit. Die Geburtsurkunde des Zweiten Reiches ſei ausgeſtellt geweſen durch die deutſchen Fürſten, die des Dritten Reiches ſei ausgeſtellt durch das deutſche Volk, nach deſ⸗ ſen Willen Großdeutſchland entſtanden ſei. Nachdem der langanhaltende Jubel verebbt iſt, dankt der ſtellvertretende Gauleiter dem Be⸗ Reichenberg, 2. Dezember. Am 1. Oktober kehrten die erſten Teilgebiete des Sudetenlandes zum Deutſchen Reich zurück. Zwei Monate ſind ſeit dieſem Tag verfloſſen. Mit den deutſchen Truppen kamen die Männer der NSV. und des WSHW., kamen die deut⸗ ſchen Verwaltungsbehörden, kamen die Partei⸗ dienſtſtellen, zog Ruhe und Ordnung ein. Von dem Tag an, an dem deutſche Truppen eine be⸗ freite Stadt, ein befreites Dorf betraten, be⸗ gann auch der Wiederaufbau, und die Bilanz von 60 Tagen, die wir heute mit ſtolzer Freude ziehen können, iſt das Ergebnis des geſchloſſe⸗ nen Einſatzes des ganzen deutſchen Volkes für das befreite Sudetenland. Gleichzeitig mit der Befreiung des ſudeten⸗ deutſchen Gebietes ſetzte auf Anordnung von Dr. Goebbels J die Arbeit des Bh. ein. Insgeſamt wurden bis zum heutigen Tag im ſudetendeutſchen Gebiet 84 Millionen ärgſte Not gelindert. Weitere 11 Millionen ſind für die nächſten Monate vorgeſehen. Dazu kommen die Aufwendungen des WH W. 1938⸗ 1939, die für das ſudetendeutſche Gebiet noch e 85 Millionen Reichsmark vor⸗ ſehen. Auch die NS V. hatte ſofort eine großzügige Aktion eingeleitet, und heute gibt es kein Dorf im Sudetengau mehr, in dem die NS. nicht tätig iſt. Allein 14,5 Millionen Reichsmark ſtehen für dieſe Aktion zur Verfügung. 15 000 Volksgenoſſen werden durch die Hit⸗ lerfreiplatzſpende verſchickt, 1500 Mütter durch die Mütterverſchickung und 70 000 Sudetenkinder durch die Kin der⸗ verſchickung. Um den Geſundheitszuſtand der Sudetenkin⸗ der, die unter den tſchechiſchen Maßnahmen ganz beſonders gelitten haben, ſogleich zu ver⸗ beſſern, wurden auf Wunſch des Führers ſo⸗ gleich 50 000 Flaſchen Vigantol her⸗ angeſchafft, um mit dieſem Mittel die Rachitis zu bekämpfen. 40 000 Kinder wurden in der Zeit vom 5. bis 12. November zur Kräftigung ins Altreich verſchickt. Der wirkſchaftliche Aufbau Auf dem Gebiet der Wirtſchaft wurden zur Förderung der gewerblichen Wirtſchaft ſogleich 150 Millionen zur Verfügung geſtellt. Durch die Einführung der Reichsmark⸗Wäh⸗ ihn am Steigen der Produktion Anteil nehmen Tſchiangkaiſchek als Friedensſtörer Sein Rücklrilt von der Nanking-Regierung gefordert Tokio, 2. Dez. Wie aus Nanking gemeldet wird, hat der Kongreß der Nanking⸗Regierung ein Telegramm an die chineſiſche Nationalregierung gerichtet. in dem der ſofortige Rücktritt Tſchiangkaiſcheks gefordert wird. In dem Telegramm heißt es. China ſtehe jetzt an der Schwelle des Unterganges infolge des Kriegs gegen Japan, der durch Tſchiangkaiſcheks japanfeindliche und kommuniſtenfreundliche Po⸗ litik herbeigeführt worden ſei. Eine Bevölkerung von 400 Millionen ſei dadurch in furchtbare Not geſtürzt worden. Tſchiangkaiſchek ſtehe jetzt vor dem Tribunal der öffentlichen Meinung, und er ſei als Friedensſtörer angeklagt, der das Land ins Verderben geſtürzt habe. Ohne Un⸗ terdrückung des Kommunismus wer⸗ de der Friede nie wieder zurückkehren. und ohne Frieden könne China keine Rettung finden. In dem Telegramm wird ſchließlich der ſofortige Rücktritt Tſchiangkaiſchets gefordert, da er ſchuld an der gegenwärtigen Lage in China ſei. Der Leiter der Exekutive der neuen Nanking⸗ Regierung. Liang Hungſchih. richtete einen Appell an die chineſiſche Nation der japanfeind⸗ lichen Idee, die ihr durch das Tſchiangkaiſchek⸗ Regime ſo mühſam eingeimpft worden ſei, ab⸗ rung im Verhältnis von 1 CS⸗Krone= 12 zuſchwören. China ſolle mit der japaniſchen Na⸗ tion zuſammenarbeiten, um eine neue Ordnung in Oſtaſien aufzubauen, die allen den Frieden gewährleiſten könne. Moskau ſtellt Forderungen Verſtärkte Bolſchewiſierung Chinas Schanghai, 2. Dezember. Chineſiſchen Preſſemeldungen zufolge iſt die⸗ ſer Tage im Hauptquartier Tſchiangkaiſcheks ein Abgeſandter der Sowjetregierung eingetroffen und hat eine Reihe von Forderungen Moskaus überbracht, die auf eine verſtärkte Bolſchewi⸗ ſierung Chinas hinauslaufen. Danach ſolle der chineſiſche Widerſtand gegen die Japaner in Zu⸗ kunft ausſchließlich auf der Grundlage des kommuniſtiſchen Bandenkriegs durch⸗ geführt werden. Ferner verlangt Moskau, daß der jetzige Präſident des chineſiſchen Reichsvoll⸗ zugsamtes Kung durch den ſowietfreundlichen Sunfo erſetzt wird. Zum mindeſten müſſe einem der Anführer der chineſiſchen Kommuniſten ein Miniſterpoſten übertragen werden. Wie hierzu weiterhin verlautet, ſoll Tſchiang⸗ Treue um Treue, die Lofung des Sonntags die Kundgebung in Reichenberg- Der überwülligende Dank der zudelendeulſchen freier des Sudetenlandes. Brauſend ſtimmen die vielen Tauſende in das Siegheil auf den Füh⸗ rer ein. Tief ergriffen ſingen alle darauf das Niederländiſche Dankgebet und die Hymnen der Nation. Aus übervollem Herzen erſchallen Sprechchöre:„Führer, wir danken Dirl“, als Adolf Hitler von ſeinen Sudeten⸗ deutſchen Abſchied nimmt. die Abfahrt des Führers Ganz Reichenberg begleitet ihn Der Weg des Führers von den Meſſehallen zum Bahnhof wird wieder zu einer binrei⸗ zenden Triumphfahrt. Die ganze Stadt, noch ganz im Banne ſeines Wortes, gibt ihm das Geleit. Der Führer fährt wieder durch das Lichter⸗ meer der Tauſende von Kerzen und Fackeln, wieder vorbei an dem im Scheinwerferlicht zau⸗ berhaft erſtrahlenden Rathaus. Der Führer dankt immer wieder für die aus tiefſtem Herzen kommenden Aeußerungen der Liebe und Ver⸗ ehrung. Sein Wagen muß Schritt fahren in dieſem Sturm der Begeiſterung. Als das lange winkende Spalier durchfahren iſt, begibt ſich der Führer, geleitet von Gau⸗ leiter Henlein, zu ſeinem Sonderzug, der kurz Reichsmark ausgegeben und damit die kaiſchek einer neuen Reiſe Sunfos nach Moskau bereits zugeſtimmt haben. nach 21 Uhr Reichenberg verläßt. Reichspfennig wurden die in den Händen der Sudetendeutſchen befindlichen CS⸗Kronen um 88 v. H. gegenüber dem normalen Kurswert höher bewertet. Vom Treuhänder der Arbeit für den Sude⸗ tengau wurde die ſofortige Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 v. H. angeordnet. Die Luxusſteuer wurde ſofort beſeitigt und die Umſatzſteuer nach tſchechiſchem Recht auf 2 v. H. ermäßigt. Der ſofortige Angriff auf die Arbeits ⸗ loſigkeit hat in dieſen 60 Tagen für 50 000 Volksgenoſſen wieder Arbeit und Brot gebracht. Allen ſchaffenden Volksgenoſſen wurde ſogleich das Recht der Reichsverſicherung gegeben. De⸗ nen, die noch nicht von der Arbeitsloſigkeit be⸗ freit werden konnten, wird eine Arbeitsloſen⸗ hilfe gegeben, die bis zum heutigen Tage weit über 10 Millionen Reichsmark ausgezahlt hat. Die Deutſche Reichs poſt hat die völlig unzureichenden Poſtverbindungen ſogleich ſtark vermehrt und über 100 Kraftpoſtlinien zur Verbeſſerung der Verkehrsbeziehungen zwiſchen Stadt und Land eingerichtet und zahlreiche Su⸗ detendeutſche in ihren Dienſt eingeſtellt. Das Fernſprechnetz iſt nicht nur, obwohl es von den Tſchechen gründlich zerſtört worden war, wieder hergeſtellt worden, ſondern bereits weſentlich ausgebaut. Die Exiſtenz der ſudetendeutſchen Land⸗ und Forſtwirtſchaft wurde durch die Einführung des Re ichsnährſtandgeſetzes geſichert. Ein beſonderer Verſorgungsapparat hat die Le⸗ bensmittelverſorgung der ſudeten⸗ deutſchen Bevölkerung ſichergeſtellt. Für etwa 5 Millionen Lebensmittel ſind aus dem Altreich die ſudetendeutſchen Gebiete geliefert wor⸗ en. Eine ganze Reihe von weiteren Hilfsmaßnah⸗ men werden in den nächſten Wochen und Mona⸗ ten zur Lieferung vollwertiger Saatkartoffeln und Beihilfen zur Förderung des Landmaſchi⸗ neneinſatzes. Dazu werden künftig Reichsbeihilfen zur Förderung der Ertragsſteigerung von Grünlandflächen und zur Umſtellung von Grünland auf Ackerbau gegeben werden. Auf dem Gebiete der Tierzucht ſind be⸗ deutende Reichsmittel zur Beſchaffung und Zuchterhaltung hochwertiger Zuchttiere bereits zur Verfügung geſtellt. Auch in der Forſtwirtſchaft ſind ſogleich alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Heu⸗ te iſt kein Waldarbeiter im Sudetenland mehr arbeitslos, ja, an manchen Stellen fehlt es ſo⸗ gar ſchon an den notwendigen, mit der Wald⸗ arbeit vertrauten, Arbeitskräften. Der Reichsarbeitsdienſt richtet in vielen Waldgebieten Arbeitsdienſtlager ein, um die notwendigen forſtwirtſchaftlichen Maßnah⸗ men, die ſo lange unter der tſchechiſchen Herr⸗ ſchaft vernachläſſigt wurden, beſchleunigt einzu⸗ leiten. Die Größen der Forſtämter werden ver⸗ kleinert und damit eine wirkliche intenſive Be⸗ wirtſchaftung ermöglicht. Auf kulturellem Gebiel wurde ſogleich das Schulweſen, das unter tſchechiſcher Herrſchaft ſo ſchwer vernachläſſigt wurde, in Ordnung gebracht. In wenigen Wo⸗ chen wird es im Sudetenland keinen einzigen ſtellungsloſen Lehrer mehr geben. Sämtliche Schulen, die bisher aus den öf⸗ fentlichen Geldern der Sudetendeutſchen vom Deutſchen Kulturverband unterhalten werden mußten, gehen in die Verwaltung des Staates über, wobei die Penſionäre des Deutſchen Kul⸗ turverbandes vom Staate übernommen werden. Eine Bücherſpende für die vollkommen entleerten Schülerbüchereien der deutſchen Volks- und Bürgerſchulen im Betrage von 50 000 RM wird zur Zeit zuſammengeſtellt. Ein Plan, der ſich über mehrere Jahre er— ſtreckt, ſieht eine vollkommene Erneuerung ſämtlicher beſtehenden Schulgebäude im Sude⸗ tenland vor. Alle dieſe beteits eingeleiteten, teils in Vor⸗ bereitung befindlichen Maßnahmen. insbeſonde⸗ te die Bauvorhaben und die Wiederherſtellungs⸗ arbeiten, werden der ſudetendeutſchen Wirt⸗ 2325 neue Voltsbüchereien Nach Abſchluß der Buchwoche wurden im No⸗ vember insgeſamt 325 Volksbüchereien eröffnet bzw. nach vollſtändiger Umarbeitung wiederer⸗ öffnet. Die feierliche Eröffnung von 160 badiſchen Volksbüchereien durch Oberbürgermeiſter Dr. Kerber erhielt ihre be⸗ ſondere Bedeutung durch die Anweſenheit des badiſchen Miniſters des Innern. der im Namen und Auftrag des Gauleiters die von den badi⸗ chen Gemeinden errichteten Büchereien den ürgermeiſtern übergab. Juda und Bolſchewismus Warſchau, 2. Dezember. Nach zweitägiger Verhandlung wurde in Warſchau ein weiterer Kommuniſtenprozeß ab⸗ geſchloſſen. Auch in dieſem Falle handelt es ſich ausnahmslos um Warſchauer Juden, die den verſchiedenen kommuniſtiſchen Kurieren Un⸗ terſchlupf gewährten, wenn ſie zu Beratungen oder um neue Weiſungen einzuholen nach War⸗ ſchau kamen. Das Gericht konnte 9 Juden bzw. Jüdinnen eine derartige Unterſtützung kommuniſtiſcher Beſtrebungen nachweiſen. Es erkannte auf Zuchthausſtrafen von 1 bis zu 8 Jah⸗ ren. Die Aufdeckung dieſer kommuniſtiſchen Ver⸗ ſtecke in Warſchau gelang der Polizei nach der Verhaftung eines Komintern⸗Agenten, der zwar einen polniſchen Paß beſaß, in Wirklich⸗ keit aber ſowjetiſcher Staatsbürger war. Dieſer Sonderbeauftragte Moskaus verriet der Polizei —— kommuniſtiſche Schlupfwinkel in War⸗ au. Ein Wiederaufbau, der an Wunder grenzt Die ſtolze Bilanz von 60 Tagen Arbeit im Sudelenland Ferner wurden vier Handelsakade⸗ mien. vier Handelsſchulen, eine Staatliche Ge⸗ werbeſhule für Maſchinenbau und eine Anſtalt zur Heranbildung von Lehrerinnen an Fach⸗ ſchulen für Frauenberufe neu gegründet. Die Rückführung ſämtlicher aus dem Sudetenland entführten Kunſt⸗ u. Muſealgüter iſt im Gang, Eine tatkräftige Förderung zur Wiederherſtel⸗ lung von Kun ſt⸗ und Kulturdenkmä⸗ lern iſt vom Reich eingeleitet worden. Der Aufbau der Landeskulturkammer iſt in vollem Gange. Für die Theater des Su⸗ detengaues ſind 750000 RM. vom Reich zu⸗ gebilligt worden, Das Prager Symphonie⸗Orcheſter iſt zu einem Sudetendeutſchen Philharmoniſchen Orcheſter in Stärke von 64 Mann umgeformt worden. Die Städtiſchen Muſikſchulen ſind zum größten Teil ſchon als„Schulen für Ju⸗ gend und Volk“ organiſiert. 5000 Rundfunkempfänger ſind an die Bevölkerung des Sudetengaues verteilt worden. Die Blätter einer volks- und deutſch⸗ feindlichen Preſſe ſind verſchwunden. So kann ſich nun frei und ungehindert das deut⸗ ſche Preſſeweſen des Sudetenlandes, das ſo . geknebelt und geknechtet wurde, entfalten. lch gewaltiges Bild entrollt dieſer kurze Ueberblick! Welche Unſumme an Arbeit iſt in dieſen 60 Tagen geleiſtet wor⸗ den! Maßnahmen, für die früher Monate und Jahre notwendig geweſen wären, wurden in wenigen Tagen und Wochen durchgeführt. Und wenn heute Tempo und Ausmaß des ſudetendeutſchen Wiederaufbaues das Ausland wie ein Wunder anmutet, ſo iſt es nicht das Wunder, das von ungefähr über das Land ge⸗ kommen iſt, ſondern das Wunder des natlo⸗ nalſozialiſtiſchen Dritten Reiches das Wunder, das dem Volke der Führer täglich neu be⸗ ſchert. f * p. Der Nationalſozialismus hat es von je abgelehnt. Propaganda mit der Phraſe zu ma⸗ chen. Seine beſte und ſchlagkräftigſte Waffe iſt die Tat. So haben die fünf Jahre Aufbauar⸗ beit in Deutſchland viel ſchneller die Herzen der Deutſchen erobert, als es tauſend Verſamm⸗ lungen vermocht hätten. Deshalb iſt auch der Aufbaubericht des befreiten Sude⸗ tenlandes die beſte Propaganda für die morgige Ergänzungswahl der Sudetendeutſchen zum Reichstag Großdeutſchlands. Was hier in 60 Tagen geſchehen iſt, das grenzt tatſäch⸗ lich an ein Wunder. Wie in der Oſtmark ſind auch hier den deutſchen Truppen die damp⸗ fenden Gulaſchkanonen der RSV. auf dem Fuße gefolgt, wie in Oeſterreich folgten den Solda⸗ ten die Helfer des Winterhilfswerkes. Es iſt eine Bilanz, auf die ganz Deutſchland ſtolz ſein kann. Wo iſt ein Land, in dem 60 Tage nach der Befreiung 50 000 Volksgenoſſen aus dem Joch der Arbeitsloſigkeit befreit und wieder in den Produktionsprozeß einge⸗ gliedert wurden? Wo iſt ein Land, das wie Deutſchland auf den erſten Anhieb für fünf Millionen Mark Lebensmittel zur Verfügung ſtellen kann? Das Sudetendeutſch⸗ tum wird die Antwort auf dieſes einzig daſte⸗ hende Aufbauwerk nicht ſchuldig bleiben. Seine Antwort wird ein einmütiges Bekenntnis zum Reichstagswahlvorſchlag der N S D A P. ſein, an deſſen Spitze der Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches ſteht. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil; Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller E Co,, Worms. Geſchäftsſtelle. Friedrich Na tittn, Biernheim— Druck: Wormſet Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. Fl. 1938 ſchaft einen weiteren Auftrieb geben. über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. eee . 0 len, det Mirllich . dieser Polizei in Par⸗ f zakade liche Ge⸗ e Anſtalt an Jach⸗ t. Die etenland n Gang, erherſtele enkni⸗ er iſt in des Sul leich zu⸗ tet it bniſchen ngeformt en ſind füt Jus ſind an bertellt deutſch⸗ . 80 8 deut⸗ das ſo falten. t dieser ne an let wor ate und rden in iht ſaß des lusland icht das and ge; natlio⸗ Lunder⸗ gen bet LPLLLPVVVVVVVVVVTTTTTTTTTTGTGTVTTTGTGVTGGGVVTVTVTVTVTVVTVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVbVbVVVVbVVVVVVbVVbbVbbbb 6 * 2 Y ie 8d. Mran durch freude“ Hunlurnemeinschan uernneim zzz zue 20 b ur J 8 Vortragsaben Es spricht Pg. KAl SER, Rüdesheim, über J„deulichiands Raum ift Deulichlands Schichlal 8 200 J— Die gesamte hiesige Volks gemeinschaft wird zur Teilnahme an diesem Vortragsabend herzlich eingeladen 0.. ee. Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: 3. Volkstumsabend. Ich weiſe alle Pgg., PA., die Mitglieder der Formationen und Gliederungen beſonders auf den nächſten Vortragsabend der NS⸗Kul⸗ turgemeinſchaft hin, der am Samstag, 3. De⸗ zember, abends 8.30 Uhr, im Saale des „Kaiſerhof“ ſtattfindet. Es ſpricht Pg. Kaiſer, Rüdesheim, über„Deutſchlands Raum iſt Deutſchlands Schickſal“. Braun, Ortsgruppenleiter. Werbe Milglieb der NS.⸗Kulturgemeinſchaft! Die DF „Die Sparmarken für den Kd. Volkswagen ſind eingetroffen und können jeden Freitag auf der DAF.⸗Dienſtſtelle abgeholt werden. Der Ortswart. F Kitier Jugend Der Führerdienſt morgen Sonntag fällt aus. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Mein Vaterland hat allezeit den erſten Anſpruch an mich. der Tag der nationalen Solibarität Wieder erleben wir den Tag der nationalen Solidarität, der wie kein anderer Tag die un⸗ geheuerliche Wende im Schickſal unſeres Vol⸗ kes d 1933 dokumentiert. In einer Ge⸗ meinſchaft bewegt ſich das ganze deutſche Volk um die Sammler aus der Führung der Par⸗ tei, des Staates und des Kulturlebens, um durch ihren Beitrag dem gigantiſchen Hilfs⸗ werk des WHW. zum unaufhaltſamen Sieg zu verhelfen. In dieſem Jahr, das im Zeichen Großdeutſchlands ſteht, hat der Tag der na⸗ tinalen Solidarität eine doppelte Bedeutung: er zeigt uns im Altreich, wie ſehr wir ſchon zu einer unlösbaren Gemeinſchaft zuſammen⸗ geſchmiedet ſind im wechſelſeitigen Geben und Sammeln durch die vielen namenloſen Glieder des Volkes und— am Tag der nationalen Solidarität— durch die führenden Menſchen des großdeutſchen Reiches; und unſeren Volks⸗ brüdern im Sudetenland und in der Oſtmark, die in dieſem Jahr durch die großen ſtaats⸗ männiſchen Taten des Führers ins Reich heimkehren konnten, bringt es den ſichtbaren Beweis der wahrhaften Zuſammengehörigkeit des ganzen Volkes im neuen Deutſchland. die Zuſammengehörigkeit aller Kreiſe, der Ar⸗ beiter der Stirn und der Fauſt, der Führen⸗ den und ihrer Gefolgſchaft. Uns alle aber im großdeutſchen Reich verpflichtet die Arbeit Adolf Hitlers für unſere Volksgemeinſchaft und für unſer Vaterland zu unverbrüchlicher Treue und Opferbereitſchaft, die wir am Tag der nationalen Solidarität mehr als ſonſt ſichtbar zum Ausdruck bringen können. Die Männer werden dich morgen um deine Gabe bitten und du wirſt, davon darf man überzeugt ſein, ganz nach deinem Vermögen geben. Jeder Sammler, dem du begegneſt, wird dich um dein Scherflein bitten, und da⸗ mit du nicht, wenn du es wirklich ſchon getan haſt, immer wieder zu ſagen brauchſt: Ich habe ſchon gegeben!, wird es ſich empfehlen, deine beabſichtigte Spende in Kleingeld, d. h. in Groſchen oder Fünfern aufzuteilen. Damit du jedem etwas geben kannſt. Wer viel hat, kann und wird viel geben! Es ſoll ja ein Opfer ſein, nicht eine Gabe vom Ueberflüſ⸗ ſigen. Es ſoll nicht ſo ſein, daß auch nur einer der Sammler vergeblich an einen Volksge⸗ noſſen appelliert. In der Weſtentaſche laſſen ſich die Groſchen und Fünfer gut unterbrin⸗ gen. Dann braucht man nicht immer die Geld⸗ börſe zu zücken. Unſere Frauen werden ſchon wiſſen, wie ſie es am praktiſchſten machen, damit ſie nicht zweimal Taſchen zu öffnen brauchen. Wenn jeder Volksgenoſſe jedem Sammler auf die vorgeſchlagene Art und Weiſe etwas ibt, dann wird's ein fröhliches Büchſenge⸗ lapper ſein. Und je ſchwerer ihr Inhalt wird, umſo lieber wirds den Sammlern ſein, und wenn ſie die Büchſe mit beiden Händen hal⸗ Mozart. ten müſſen. Das wird auf der einen Seite die Sammelfreudigkeit erhöhen, wenn man reiche Ernte für den Nächſten halten kann, und auf der anderen Seite die Gebefreudigkeit anregen. Denn: was der tut, das tu ich auch! So wird ſich in Viernheim der Tag der nationalen Solidarität zu einem großen Gemeinſchaftsfeſt geſtalten, deſſen finanziel- les Ergebnis dem Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes und hier wieder beſonders den Volksgenoſſen der Oſtmark und des Sudeten⸗ gaues zugute kommen wird. Das moraliſche Ergebnis aber, das dieſer große Tag der Volksgemeinſchaft bringt, das Gefühl der un⸗ löslichen Zuſammengehörigkeit aller Deut⸗ ſchen, dieſes Ergebnis wird ſich immer mehr als beſter Schutzwall um das geeinte Volk der Deutſchen ſchließen. 1 geule Abend Vortrag ber NS. ⸗Kulturgemeinſchaft Im Rahmen des Deutſchen Volksbildungs⸗ werkes ſpricht heute abend 20.30 Uhr im „Kaiſerhof“ Pg. Kaiſer, Rüdesheim, über: „Deutſchlands Raum iſt Deutſchlands Schick⸗ ſal“. An die Mitglieder der NS.⸗Kulturge⸗ meinſchaft geht die Bitte, dieſen Vortrag zu beſuchen. Wer dringend abgehalten iſt, ſoll ſeine Mitgliedeskarte einem anderen Volks⸗ genoſſen oder ⸗genoſſin überlaſſen. * Spendet Weihnachtspakeie jür das WSW Weihnachten ſteht vor der Tür, es iſt das Feſt des Schenkens. Noch mancher alte Mann und manches alte Mütterchen oder ſonſt vom Schickſal ſchwer betroffene Volksgenoſſen ſind nicht mehr in der Lage, zu verdienen, ſich ihr Leben ſelbſt zu geſtalten. Auch ſie haben ſich das Anrecht erworben, daß einmal für ſie ge⸗ ſorgt wird. Für ſie 1 0 das WHW eine Weihnachtspaket⸗Aktion durch. Die Block- und Zellenwalter der NSV. werden für dieſe Weihnachtspaket⸗Aktion werben. Schickt die Werber nicht fort! Schenken iſt Freude. Und iſt es nicht die ſchönſte Freude, wenn man einem bedürftigem Volksgenoſſen eine weih⸗ nachtliche Stunde bereitet! Auch in Viernheim werden alljährlich viele Weihnachtspakete an Bedürftige ausgegeben. Sorge ſich niemand darum, ob das Paket auch an die„richtige“ Adreſſe kommt; die Amtswalter der NS kennen jene, denen es nottut und führen die Pakete ſchon dem richtigen Zweck zu. So wol⸗ len wir alle dazu beitragen, daß jeder Volks⸗ genoſſe Weihnachten feiern kann. Beratung mit den Gemeinderäten. Heute Samstag, 19 Uhr, findet im Sit⸗ zungsſaale des Rathauſes eine Beratung mit den Gemeinderäten und Beigeordneten ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht die Errichtung einer Leichenhalle und Verſchiedenes. Die Errichtung der Friedhofs⸗ und Leichenhalle. Im amtlichen Teil unſerer heutigen Ausgabe iſt bekanntgegeben. daß in der Zeit von Sonntag, den 4. Dezem⸗ ber, bis einſchließlich Donnerstag, den 8. De⸗ zember, die Wettbewerbs⸗Entwürfe zur Er⸗ Zum 90. Geburtstag des Altveteranen Valentin Stumpf 1. „Unſer Leben währt 70 Jahre“, ſo ſteht geſchrieben. Unſer hochgeſchätzter Altoeteran, Herr Tünchermeiſter Valentin Stumpf 1. hat dieſes Alter um volle 20 Jahre über⸗ ſchritten und kann am morgigen Sonntag in der Familie ſeines Sohnes Nikolaus, See⸗ gartenſtraße, ſein 90jähriges Wiegenfeſt feiern. Fürwahr, ein ſeltenes Feſt das unſerem älteſten Ortsbürger von der gütigen Aufn. Privat Vorſehung beſchieden iſt. Zwar wird es all⸗ mählich elwas dunkel um den lieben Alten, denn ſein Augenlicht hat ſchwer ee und ſein Gehör nicht minder; aber immerhin iſt er körperlich auf einer noch recht beach⸗ tenswerten Höhe, die es ihm ſogar erlaubte, auf Kirchweih ein benachbartes Stammlokal aufzuſuchen, wo er ſich ſein Kerweſchöppchen recht gut ſchmecken ließ. Auch geiſtig iſt er noch ziemlich rege und gibt noch gern Erinnerungen aus alter Zeit zum beſten. Und wie reichhal⸗ tig ſind die!— Geboren im Revolutionsjahr 1848 erlernte er nach vollendeter Schulzeit das Tüncher⸗ handwerk und war dann jahrzehnte lang in Mannheim und Ludwigshafen beſchäftigt. Tagtäglich mußte er, wie er gerne erzählt, den weiten Weg auf Schuſters Rappen zurück⸗ legen. Ob's plätſcherte oder ſtürmte, morgens 4 Uhr war er auf den Beinen und kam erſt abends gegen 9 Uhr in ſein Heim zurück. Seine Militärzeit diente er bei den 117er in Darmſtadt ab. Anſchließend an dieſe treffliche Schule des Lebens machte er gemeinſam mit 126 Kameraden den Feldzug 1870/71 mit und kämpfte in den großen Schlachten bei Grave⸗ lotte, Sedan und Orleans. Wie gerne lauſcht man, wenn er in der anſprechendſten Weiſe ſeine Kriegserinnerungen zum Beſten gibt, oft gewürzt mit köſtlichem Humor. Einmal war er wegen eines Fußleidens 7 Wochen lang im gleichen Quartier. Seine Quartiergeber, die ihn anfangs mit größtem Mißtrauen aufge⸗ nommen, gewannen ihn nach und nach ſo lieb, daß ſie ihn, weil kinderlos, unbedingt adop⸗ tieren wollten. Das Angebot war verlockend, da es ſich um recht vermögende Leute drehte. Aber ſein ſoldatiſcher Geiſt und ſeine Heimat⸗ liebe ſiegten über die Verlockung. Als in den 70er Jahren der alte Krieger und Veteranenverein gegründet wurde, war der Jubilar Jahrzehnte lang ſein„Komman⸗ dant“ und in den letzten Jahren noch Rechner desſelben. Im Geiſte ſehen wir ihn heute noch, wie er bereits als Siebzigjähriger, ſtolz wie ein Spanier, mit gezogenem Degen, an der Spitze ſeiner alten Garde in Marſchkolonne zu weltlichen und kirchlichen Feiern zog. In ſeinem Berufsleben wurde der getreue Alte im Jahre 99 durch einen beim hieſigen Krankenhausbau erlittenen Unfall ſchwer be⸗ hindert, ſo daß er ſeinen Beruf nur mehr teil⸗ weiſe auszuüben vermochte. bis er ihn kurz vor dem Weltkrieg ganz einſtellen mußte. Verheiratet in glücklichſter Ehe mit ſeiner Ehefrau Katharina, geborene Bildſtein, die er im Jahre 1907 verloren, gingen aus der Ehe fünf Kinder hervor, wovon ſein Sohn Johannes mit 7¼ Jahren geſtorben, ſein Sohn Andreas aber als Familienvater von 7 Kindern im Weltkrieg gefallen iſt. Nun lebt unſer Jubilar, wie ſchon erwähnt, wohlverſorgt in der Familie ſeines Sohnes Nikolaus, wo er gern zu beten pflegt:„Herr, wie du willſt, ich eile nicht!“ Und er ſoll auch noch nicht eilen, der getreue Eckart aus alter Zeit. Wir wollen vielmehr hoffen, daß die gütige Vorſehung ſeinen Lebensabend noch um ein gut Stück verlängere und ſtellen uns morgen im Geiſte in die lange Reihe ſeiner Gratulanten, ſeiner zahlreichen Verwandten und Freunde, insbeſondere ſeiner 3 Kinder, 27 Enkel und 21 Urenkel, um ihm mit ihnen unſere herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche entgegenzubringen. Alſo noch ein paar Jähr⸗ chen, lieber Valentin, noch ein paar Jährchen im Abendſonnenſchein! M. Ein 82 jähriger Ebenfalls am 4. Dezember begeht Vg. Georg Kaiſer, Alexanderſtraße 1, die die Vollendung ſeines 82. Lebensjahres. Er erfreut ſich noch beſter geiſtiger und körper⸗ licher Rüſtigkeit, ſo daß es ihm in ſeinem ho⸗ hen Alter vergönnt iſt, noch in Haus und Hof Hand anzulegen und der erkrankten Gat⸗ tin, mit der er vor drei Jahren das goldene Ehejubiläum feierte, beizuſtehen. Zu dem Wiegenfeſte übermitteln wir dem Veteranen der Arbeit hierdurch herzlichſte Glückwünſche und wünſchen ihm auch weiterhin einen geſegneten Lebensabend. PP richtung einer Leichen⸗ und Friedhofshalle für unſere Gemeinde, im Saale des„Ratskeller“ ausgeſtellt ſind. Mithin nimmt die Errichtung der Friedhofs⸗ und Leichenhalle greifbare For⸗ men an und werden die Einwohner die Ge⸗ legenheit wahrnehmen, die Ausſtellung der Entwürfe zu beſuchen. Der Saal iſt täglich von 9—19 Uhr geöffnet. Ein geſtohlenes Auto aufgefunden Der Beſitzer konnte ermittelt werden Am Freitag vormittag nach 11 Uhr wurde auf der Umgehungsſtraße, in der Nähe der Brauerei, ein herrenloſer Perſonenkraftwagen aufgefunden, der mit eingeſchalteter Beleuch⸗ tung, in fahrbereitem Zuſtand ſchon ſeit dem frühen Vormittag dort ſtand. Auf Veranlaſ⸗ ſung der Ortspolizeibehörde wurde der Wa⸗ gen ſichergeſtellt. Durch die Mannheimer Po⸗ lizei konnte ermittelt werden, daß der Wagen einem Herrn Müller aus Frankfurt gehört, der ihm in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Mannheim geſtohlen worden war. An dem Wagen war die Türklinke abgeriſſen. Ob der Täter wohl Reue über ſeinen Tieb⸗ ſtahl empfunden hat, weil er den Wagen in fahrbereitem Zuſtand auf freier Strecke ſtehen ließ? Gemeinſchaftsabend. Am Montag ver⸗ anſtaltet der RDB., 20.30 Uhr beginnend, im „Freiſchütz“(nicht Löwen!) einen Gemein- ſchaftsabend. Eiſenzüänne müſſen verſchrottet werden! Der Reichsbeauftragte für Eiſen und Stahl hat angeordnet: Das bei der Ent⸗ fernung von eiſernen Einfriedigungen uſw. (Vorgartenzäunen, Seitengeländern, Maſten, Pfoſten für Schilder und Verkehrszeichen uſw.) anfallende Eiſen darf nicht als Nutz⸗ eiſen, ſondern nur als Schrott erworben, ver⸗ äußert und verwendet werden. Dieſe Anord⸗ nung betrifft nicht das Land Oeſterreich und die ſudetendeutſchen Gebiete. 8 Grad Kälte ſollten es jetzt im Winter⸗ monat Dezember ſein, wer aber heute früh einen Blick auf das Thermometer machte, konnte feſtſtellen, daß es 8 Grad... Wär⸗ me waren. Deine Treue zum Führer be⸗ weiſe durch dein Opfer am „Tag der nationalen Solidarität“ Wie wird das Weiter? Immer noch unbeſtändig Am Südrande der über Nordeuropa hin⸗ wegführenden Wirbeltätigkeit ſetzt ſich in Deutſchland auch weiterhin das wechſelhafte und zu Niederſchlägen neigende Wetter fort. Die Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des wechſelhaften Weſtwetters mit einzelnen Niederſchlägen. — — — —— In vielen Ländern der Erde ruhen unſere im Weltkriege gefallenen Brüder, die im Glau⸗ ben an die Ehre des Volkes und an die Unan⸗ taſtbarkeit des Vaterlandes das Höchſte, was ſie opfern konnten: ihr eigenes Leben, für dich Deutſcher hingegeben haben. Sie ſanken in der Blüte ihrer Jugend dahin und deckten mit ihren Leibern Volk und Heimat vor den Stahl⸗ gewittern des Krieges. Sie gingen in treueſter Pflichterfüllung in den Tod und ihre letzten Gedanken gehörten den Lieben in der Heimat. Ueber zwei Millionen Deutſche ſtarben im Weltkriege für Volk und Reich und davon ru⸗ hen in fremder Erde rund 1 800 000 Mann. Wo es die Kampfhandlungen nur irgendwie er⸗ laubten, ſenkten Kameradenhände die Gefal⸗ lenen in die Erde. So entſtanden die einſamen Einzelgräber am Waldesrand in den Fluren und zwiſchen den Häuſern. Ein von Kamera⸗ denhand gezimmertes Holzkreuz war oft der einzige Schmuck der letzten Ruheſtätte des ge⸗ fallenen Helden. In der Nachkriegszeit wurden — insbeſondere in Frankreich— die Gefal⸗ lenen in Einzelgräbern in die Sammelfriedhöfe umgebettet. Neben dieſen Sammelfriedhöfen blieben nur die größeren und gut erhaltenen Truppenfriedhöfe beſtehen. Der Ausbau und die Pflege dieſer Rahe⸗ ſtätten unſerer gefallenen Helden iſt die Eh⸗ renpflicht des ganzen deutſchen Volkes und nicht etwa eine Verwaltungsaufgabe des Staates. Man ſage nicht:„Der Staat muß Mittel ſchaffen und helfen.“ Der Staat tut das auch. Aber unſere Helden ſind nicht für den Staat gefallen, ſie ſtarben, damit unſere Häuſer und Dome nicht in Trümmer ſanken und unſere Felder und Gärten nicht von Gra⸗ naten zerwühlt wurden. Darum muß auch das Volk für die Pflege der Grabſtätten unſerer Gefallenen einſtehen. Die Gräber unſerer to⸗ ten Helden müſſen den hohen Charakter des deutſchen Volkes widerſpiegeln, ſie ſollen und werden die Wallfahrtsorte des deutſchen Vol⸗ kes werden, das ſich an dieſen Stätten immer wieder neue Kraft zu großen Taten holen wird. Deutſches Volk, denke daran, daß die Ruheſtätten deiner Heldenſöhne draußen vor den Grenzen des Reiches genau ſo Repräſen⸗ tanten deiner Größe und Stärke, deiner Würde und Geſinnung ſind, wie deine diplomatiſchen Vertreter im Auslande. Jede ungepflegte deut⸗ che Kriegsgräberſtätte im Ausland iſt ein Flecken auf Deutſchlands Ehrenſchild, der uns der Undankbarkeit anklagt. Du Deutſcher willſt es beſtimmt nicht, daß neben dem für den ge⸗ fallenen Gegner errichteten Prunkdenkmal ſei⸗ ner Heimat das morſche Holzkreuz der Heimat des gefallenen Deutſchen ſteht. Nein, und nochmals nein! Was würden auch alle Kul⸗ turnationen über ein Volk für ein Urteil fällen, das ſolche Tatſachen gefühl- und taten⸗ los hinnehmen würde? Hinter jedem Gefallenen ein Lebender Ein Volk, das ſeine Gefallenen vergißt, verdient es, von der Geſchichte ausgelöſcht zu werden Gewiß, es gab eine Zeit nach dem Zuſam⸗ menbruch von 1918, wo die Pflege der deut⸗ ſchen Kriegsgräberſtätten ſaſt völlig ausſetzte. Nachdem der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dem deutſchen Volke aber wieder ſeine Ehre und ſeine Stärke zurückgegeben hat, iſt in dieſem Volke wieder der heldiſche Gedanke lebendig geworden. Dieſes Volk wird ſeine in fremder Erde ruhenden Helden niemals ver- geſſen und es will bei der Pflege dieſer Ruhe⸗ ſtätten dabei ſein. Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbei⸗ terpartei fördert die Beſtrebungen des Volks⸗ bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge, der die ehrenvolle Aufgabe des Ausbaues, der Pflege und der Unterhaltung der Ruheſtätten unſerer Gefallenen übernommen hat. Rund 80 Mil⸗ lionen Deutſche leben in Deutſchland. Soll es nun zuviel verlangt ſein, wenn ſich der Volks⸗ bund deutſche Kriegsgräberfürſorge zum Ziel geſetzt hat, daß hinter jedem Gefallenen ein Lebender ſtehen ſoll? Wir wollen und können dies nicht glauben. Wir rufen dich, deutſcher, zur praktiſchen Mitarbeit dadurch auf, daß du alsbald Mit⸗ glied des Volksbundes Deutſche Kriegsgräber⸗ fürſorge wirſt. Helfe mit, die Gräber unſerer gefallenen Helden mahnen! Das deutſche Volk wird ſeine Pflicht erfüllen, es wird für ſeine Gefallenen Ruheſtätten ausbauen und unter⸗ halten, deren es ſich nicht zu ſchämen braucht. Treue um Treuel Jen gane Man Nun hängt der grüne Kranz im Zimmer, und mit ihm iſt ein Stückchen weihnachtlicher Vorfreude eingezogen. Wenn man nur die Tür aufmacht, ſo fliegt einem ſchon ein leiſer Tan⸗ N entgegen, und als gar die erſte Kerze des Adventskranzes brannte, ward der Duft noch ſtärker. Dieser Kranz iſt ein kleiner Vor⸗ bote des Weihnachtsbaumes und hat vor die⸗ ſem noch eines voraus; man kann ſich beinahe vier Wochen an ihm freuen, während der Tan⸗ nenbaum oft ſchon nach einer Woche ſein Le— ben aushaucht... Auf einmal haben alle Tage etwas Feſtliches bekommen. Wie oft am Tag bleibt der Blick an dem grünen Kranze hängen, der daran erinnert, daß das Weih⸗ nachtsfeſt nun immer raſcher näherrückt.— Manche haben den Kranz mit roten Bändern umwunden, andere haben ihn mit Silberfäͤden behängt, und immer wieder wird der Blick durch das leiſe Flimmern und Spiegeln der glitzernden Fäden gebannt, die ſo etwas Ge⸗ heimnisvolles haben und künftigen Weih⸗ nachtsglanz ahnen laſſen. Am ſchönſten iſt es eigentlich in der Dämmerſtunde. Alle Tage muß man, wenn der frühe Abend herabſinkt, die erſte Kerze anzünden, und wenn es auch nur für ein paar Minuken wäre. Dieſe kurze Zeitſpanne zwiſchen Tag und Dunkelheit, da ſich die Dämmerung wie mit grauen Schleiern über die Erde ſenkt, iſt die Stunde, in der wir nicht nur am Kranze, ſondern auch in un⸗ ſerem Herzen ein wenig die Adventslichter an- zünden ſollten. Noch iſt es ein kleiner, zag⸗ hafter Schein, den das erſte Licht um ſich ver⸗ breitet, und doch iſt dieſer Schimmer ſo tröſt⸗ lich im Dunkel der langen Abende, zu einer Zeit, da das Jahr bald ſeinen Tiefpunkt er⸗ reicht hat, da wir ſchon dem kürzeſten Tag des Jahres entgegeneilen. Iſt es nicht, als wenn dies Adventslicht uns ſagen wollte, daß auch in der tiefſten Dunkelheit noch ein ſchwa⸗ cher Lichtſchimmer leuchtet und daß aus die⸗ ſem einſamen Licht binnen Kürze aller Glanz des Weihnachtsbaumes erſtrahlen wird? Wir leben unter dem Adventskranz. Morgen ſchon werden wir die zweite, dann die dritte und die vierte Kerze anzünden. Und ſchließlich wird alle Erwartung Erfüllung werden. Im⸗ mer eilen die Gedanken voraus. Aber wir ſollten uns manchmal auch bewußt werden, welch Glück und welche Freude in der Er⸗ wartung liegt, daß manchmal ſogar die Er⸗ wartung ſchöner iſt als die Erfüllung. Wie könnten wir im Leben ſo manche Enttäuſchung ertragen, wenn wir nicht aus einer Zeit der frohen ſtarken Hoffnung und Erwartung un⸗ geheure Lebenskraft geſchöpft hätten? Erwar⸗ tung iſt ein großes Glück. Und die Zeit, da wir die Wochen und endlich die Tage bis zum Feſte zählen, iſt ſchon ein Teil der Weihnachts⸗ freude. Am 3. Dezember 1938 „Tag der nationalen Solidarität“ Du follſt nicht ſpenden, ſon⸗ dern opfern! 25 000 Eh w.-zchweine im Jahr Wie der Gaubeauftragte für das Ernäh⸗ rungshilfswerk, NSV.⸗Kreisamtsleiter Han— ſel. mläßlich des„Tages der Stadt Darm⸗ ſtadt“ im Reichsſender Frankfurt mitteilte, be⸗ ſtehen gegenwärtig im Gau Heſſen⸗Naſſau 60 größere und kleinere Schweinemäſtereien für das Ernährungshilismerk. Etwa 10 EHW.⸗ Schweinemäſtereien werden im Laufe der näch⸗ ſten Monate noch hinzukommen. Durch die Sammlung der Küchenabfälle in den größeren Städten des Gaues können jährlich im Gau Heſſen⸗Naſſau rund 25 000 Schweine zuſätzlich den Schlachtviehmärkten zugeführt werden. Dr. Ley bekämpft den Papierkrieg 15 Meter Jormulare ſind vor dem Bau eines hauſes nölig Auf der Reichstagung des DAßF.⸗Fachamtes Energie, Verkehr, Verwaltung bielt Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley vor den Tagungsteilnehmern und zahlreichen geladenen Gäſten im feſtlich geſchmückten Reichstags⸗ ſitzungsſaal der früheren Krolloper die Schluß⸗ rede. Er begann mit einem kurzen Bericht der augenblicklichen Lage Deutſchlands. Denn, ſo führte er aus, man müſſe ſeine Poſition genau kennen, wenn man planen und Ziele aufzeigen will. Deutſchlands Weg durch die Jahrhunderte ſei immer mühſam geweſen, er habe jedoch letzten Endes immer aufwärts geführt. So wichtig zu allen Zeiten die deutſchen Kampfmittel Energie, Fleiß und Gründlichkeit waren, die den Neid und die Furcht vor den deutſchen Fortſchritten bei der anderen Welt hervorriefen, ſo beſonders wichtig ſeien ſie heute. Der Kampf um die deutſche Gleichberechtigung, um den Platz an der Sonne erfordere überall die höchſte Kraftanſpannung, denn er werde mit der Leiſtung, alſo vor allem mit dem Arbeiter ausgefochten. Arbeitstempo und Anſtrengung in Induſtrie, Handel, ebenſo wie in der Verwaltung, und der Einſatz jedes ein⸗ zelnen werden dazu beitragen, Deutſchland als Sieger aus dieſer Auseinanderſetzung hervor⸗ gehen zu laſſen. Dieſer uns aufgezwungene Kampf, ſo führte Dr. Ley weiter aus, habe auch ein Gutes zur Folge: Alle Berufsſchichten und alle Betriebe würden auf Tüchtigkeit hin durchgekämmt, und jeder Leerlauf durch unſinnige bürokratiſche Maßnahmen werde rückſichtslos abgedroſſelt. Hier führte Dr. Ley ein überzeugendes Beiſpiel für Büro⸗ kratismus an: Wenn ſich heute ein Arbeiter aus ſeinem Erſparten ein kleines Haus bauen wolle, ſo ſei dies nur auf dem Wege über den Rechts⸗ anwalt und einen Haufen Formulate möglich. Er, Dr. Ley, habe ſich kürzlich einmal die erfor⸗ derlichen Formulare beſchafft. Sie ergaben beim Aneinanderlegen die ſtatt⸗ liche Länge von 15 Metern. Eine Organiſatlon neu zu ſchaffen, ſo fuhr Dr. Ley fort, ſei ein ſchwieriges Beginnen. eine Organiſation ſpäter aber wie⸗ der auf ein richtiges Maß zurückzu⸗ führen, ſei weit ſchwerer. Hier iſt eine Rangordnung der Organiſationen nach ihrer Wichtigkeit für das Volk vonnöten, und ſie ſei die unumgängliche Vorausſetzung für ſinnvolle Planungsarbeit. Hauptgeſichtspunkte ſolcher Planung ſeien z. B.: Nachwuchsausbildung, Wei⸗ terbildung im Berufe und die Unterſuchung der Arbeitsprozeſſe, wodurch mit geringſtem Kraft⸗ aufwand die höchſte Leiſtung erzielt werden könne. Die höchſte Leiſtungsentfaltung aber ſei im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nicht gleichbedeutend mit Ausbeutung, denn das geſunde Volk ſei der Staatsführung das wichtigſte Ziel. Zwar bringe die Leiſtungs⸗ ſteigerung Unbequemlichkeiten mit ſich, aber das Prinzip des Lebens ſei nun einmal der Kampf, und das deutſche Volt müſſe ſich ſeine Stellung täglich neu erkämpfen, wobei der Nationalſozia⸗ lismus es ſtets unterſtütze, indem er ihm den Mut, den Glauben, den Schutz und vor allem eine vernünftige Ordnung gebe. Mit dieſem Willen zur Leiſtungsſteigerung und zur Verantwortung zuſammen mit dem fanatiſchen Glauben an Deutſchlands Aufſtiieg gerüſtet, werde das in einem Reich geeinte Volk von 80 Millionen ſeinen Weg gehen. Ein Wuchererprozeß von 1882 Wie Wucherjube Zall“ die Bauern belrog Saloman Kaufmann von Viernheim vor der Mannheimer Strafkammer Mitte September des Jahres 1882 wurde der Jude Salomon Kaufmann von Viernheim vor der Mannheimer Strafkammer wegen ſei⸗ ner ungeheuren Wuchereien und Betrügereien zur Rechenſchaft gezogen. Dieſes jüdiſche Scheuſal verſtand es über ein Jahrzehnt, die Bauern der Bergſtraße, des Rieds und der Pfalz in einer unglaublichen Weiſe zu bewu⸗ chern und zu begaunern, bis ihn endlich ſein längſt und wohlverdientes Schickſal ereilte. Dieſer ſchmierige Jude hat ſich durch ſeine Gaunereien ein Millionenvermögen erworben, wovon heute noch ſein Sohn Iſaak Kaufmann in der Mannheimerſtraße zu Viernheim zehrt. Wie dieſes möglich war, ſoll der nachſtehende Prozeßbericht aufzeigen. Sagt man doch heute noch an der Bergſtraße und in Viernheim, wenn man die Schlechtigkeit eines Menſchen treffend bezeichnen will: Der iſt ſo ſchlecht wie der Zall! Der Prozeßbericht iſt dem Jahrgang 1882 der„Lampertheimer Zeitung“ entnommen, den der damalige Zeitungsverleger Heinrich Dennerle, ein unerſchrockener Kämpfer ge⸗ gen das Judentum, veröffentlichte. Zeitungs⸗ verleger Dennerle ließ es ſich nicht nehmen, ob⸗ wohl er einen ſehr ſchweren Exiſtenzkampf zu beſtehen hatte und von dem Judentum wegen ſeiner Einſtellung boykottiert und augefeindet wurde, die Spalten ſeiner Zeitung immer und immer wieder, dem Kampfe gegen das Juden⸗ tum zur Verfügung zu ſtellen. In der ſchärf⸗ ſten Weiſe, mit Witz und Satyre, durch Ver⸗ öffentlichung der jüdiſchen Schandtaten— wie hier der Prozeß Zall— durch wörtliche Verlautbarung des Manifeſtes der Antiſemi⸗ ten zu Dresden, die 1882 in dem erſten inter⸗ nationalen Kongreß gegen das Judentum Stel⸗ lung nahm, uſw. trat er dem Judentum ent⸗ gegen. So hat Verleger Dennerle ſchon mit weitſchauendem Blick erkannt, welche große Gefahr die Juden bedeuten und unentwegt einen bitteren Kampf gegen die Jünger Is⸗ raels geführt. Nichts hat er geſcheut, um in der Judenfrage aufklärend zu wirken. Der Wucherprozeß Zall hat ſr. Zt. großes Aufſehen erregt und große Erbitterung gegen das Judentum geſchaffen. Es wurde von dem Amtsgericht in Mannheim ſogar eine Bro⸗ ſchüre herausgegeben, in welcher der Prozeß ausgiebig behandelt wurde. Nach ſeiner Ab⸗ urteilung durch die Straftammer in Mann⸗ heim wurde das jüdiſche Scheuſal noch der Strafkammer in Darmſtadt und dann noch dem Schwurgericht in Zweibrücken über⸗ wieſen, wo auch noch eine Fülle von Straf⸗ ſachen gegen ihn vorlagen. Gerade heute, wo die Judenfrage in Deutſchland in ein ſo entſcheidendes Sta⸗ dium getreten iſt, dürfte dieſer Prozeß weite Kreiſe intereſſieren, weshalb wir dieſen in Fortſetzungen hier zum Abdruck bringen. Nun zur Sache: Salomon Kaufmann galt ſchon ſeit Jahren als einer der ſchlimmſten Wucherer der Berg⸗ ſtraße und der Pfalz. Berghoch ſchwollen bei den Gerichten, namentlich der 2 Darm⸗ ſtadt und der Pfalz, die Betreibungs- und Prozeßakten, in denen Kaufmann, unter Be⸗ rufung auf ſeinen Schein, wohlhabende Leute um Hab und Gut brachte und weniger Bemit⸗ telten den letzten Pfennig raubte. Nachdem ſchon früher von bewucherten Perſonen ge⸗ machte Anzeigen, nach nicht ſehr eingehender Prüfung des Sachverhalts, abgewieſen wor⸗ den waren, wurde gegen Ende des vorigen Jahres(1881) eine nähere Unterſuchung Kauf⸗ männiſchen Geſchäftsgepflogenheiten vorge⸗ nommen. Eine Hausſuchung ergab eine Menge von Schuldſcheinen, und die Einvernahme von et⸗ wa 200 meiſt bäuerlichen Schuldnern Kauf⸗ manns im Wege des Vorverfahrens entrollte nun ein geradezu haarſträubendes Bild von dem Treiben dieſes Mannes. Alle zuſammen, mit gar keiner Ausnahme, waren ſchwer be⸗ wuchert, gequält und geängſtigt, ein großer Teil zu Bettlern gemacht, deren Vermögen in den bodenloſen Sack des Wucherers gewandert iſt. Sehr viele Fälle ſchweren Wuchers konn⸗ ten nicht mehr verfolgt werden, da ſie vor die Zeit des Wuchergeſetzes fielen, ſehr viele gemeinrechtliche Vergehen mußten wegen Ver⸗ jährung unbeachtet bleiben und es war auch hier die unzweifelhafte Tatſache zu konſta⸗ tieren, daß auch die leidenſchaftlichſten Wu⸗ cherer mit dem 14. Juni 1880— der Wirk⸗ ſamkeit des Wuchergeſetzes— die gewerbs⸗ mäßige Wucherei aufgegeben haben. Die Fälle kriminaliſtiſchen Materials, die ſich trotz der erwähnten Ausſcheidungen darboten, waren hauptſächlich unter die Geſichtspunkte des Be⸗ trugs und der Erpreſſung zu bringen, als den Vergehen, die mit dem Wucher häufig Hand in Hand gehen, und die häufig geradezu deſſen gemeinheitliche Beſtandteile bilden. Kaufmann hat ſich dieſer Vergehen in all den Formen ſchuldig gemacht, in denen bei der Abfaſſung von Urkunden, bei der Feſtſtellung von Bedingungen bezüglich der Einhaltung ge⸗ gebener Verſprechungen, der Auszahlung von Geld, der Einklagung, der Exekution von Schuldnern Uebervorteilungen überhaupt mög⸗ lich ſind. Es zeigen ſich dabei eine Reihe von Lieblingsmanieren Kaufmanns, die ſich ihm in ſeiner langjährigen Praxis als beſonders leicht durchführbar und erſprießlich erwieſen haben. Kaufmann war gewiſſenlos in der Wahl ſeiner Mittel, herzlos, ohne Mitleid, brutal in der Be⸗ handlung ſeiner Opfer, wie von Stein gegen ihren Jammer und Elend— und alle dieſe Eigenſchaf⸗ ten im Dienſte ſeiner maßloſen jü⸗ diſchen Habgier. Alle, die er geſchäftlich faſſen kann, exiſtie⸗ ren für ihn nur als Objekte der Ausbeutung; wen er gefaßt hat, den hält das Schindluder umklammert, ſo lang er eine Mark Geldes, eine Scholle Landes ſein Eigen nennt; in der erſten Urkunde ſchürzt er die Schlinge, die er dem Opfer ſpäter um den Hals wirft; zuerſt ſcheinbar gefällig, treibt und hetzt er ſpäter mit grauſamem Behagen. Mit dieſen Charak⸗ terqualitäten hat ſich Kaufmann zu einem Millionär emporgeſchwungen. Als Objekte ſeiner Tätigkeit ſuchte ſich Sa⸗ lomon namentlich Landleute von geringer Bil⸗ dung und großer Unwiſſenheit, aber mit Ver⸗ mögen aus. Ein Hauptteil feiner Tätigkeit war die Abfaſſung von Urkunden, die ihm von den Bauern gern überlaſſen wurde. Sie unter⸗ ſchrieben 15 in der Regel ohne Prüfung, teils im Glauben an die Vertragsmäßigkeit ihres Inhalts, teils weil Salomon eilig tat und drängte, teils geblendet von dem vor ihnen liegenden Gelde, teils weil ſie überhaupt nicht leſen konnten, teils weil ſie das Geſchreibſel Salomons nicht zu entziffern vermochten. Salomon war Meiſter in Herſtellung dunk⸗ ler Urkunden, durch flüchtige, auseinanderge⸗ zogene, häufig unleſerliche Schrift, ſinnver⸗ wirrende Ineinanderſchachtelung und Wieder⸗ holung von Sätzen, und durch einen ganz ei⸗ genen Urkundenſchwindel. In der Regel er⸗ kannten die Unterzeichner zu ſpät, daß Sa⸗ lomon den Urkunden einen ganz anderen, als den verabredeten Inhalt gegeben, und daß er im Stande iſt, in vier kleinen Zeilen Z mal zu betrügen. In den dickſten Fällen konnte Salomon den Widerſpruch gegen ſeine Zah⸗ lungsbefehle auf Grund betrügeriſcher Urkun⸗ den durch die Klauſel ausſchließen: Im Falle Widerſpruchs wird die Schuld fällig. (Fortſetzung folgt). f 6 fla Beru Such fleinf nell ſcen keck den Dien geiß die! it i den dure rnb Clem len. fer und Bean ſief üt f Un Voll, Grö zeig den dem auf! zurit Zehn und erſter 2 U. in Feste 0. iK Em, Hane Irn. lte, be · Jau 0 1 fit ſütlic ö 2 Der erjte Tag der natſonalen Solidarität“ im Großbeuljchen Reich am Samstag, 3. Dezember Wieder ſteht das geſamte deutſche Volk, ſchafſende und werktätige Menſchen aus allen Berufen pflichtbewußt und helfend auf den Straßen der Städte, der Orte und in den kleinſten Dörfern,„bewaffnet“ mit der Sam⸗ melbüchſe des„Winterhilfswerks des deut⸗ ſchen Volkes 193839“ und helfen zur Er⸗ leickterung der Not, die noch hier und da in den Familien beſteht, deren Ernährer im Dienſte für Volk und Vaterland, für ſein größeres Vaterland ſeine Pflicht erfüllt hat, die über viele alte und kranke Leute gekommen iſt im Laufe jener Jahre, die dieſe Leute an den Bettelſtab gebracht haben, wo man ihnen durch Inflation den letzten Spargroſchen raubte und mit welchem Gelde ſich fremdraſſige Elemente die vollen Taſchen noch praller ſtopf⸗ ten. Für ſie alle ſtehen die bekannteſten Füh⸗ rer und Männer von Partei, Staat, Kunſt und Wiſſenſchaft, Aerzte und Betriebsführer, Beamte und Geſchäftsleute auf der Straße: ſie folgten dem Rufe des Führers für ihr Volk! Und jetzt erwartet der Führer von ſeinem Volk, daß es ſich der geſchichtlichen Größe des Jahres 1938 würdig zeigt! Viele und große Not herrſcht noch in den beiden Gebieten— der Oſtmark und dem Sudetenland—, die der Führer auf dem Schlachtfelde der Politik ins Reich zurückgeführt hat, ohne Blut zu vergießen! Zehn Millionen deutſche Männer und Frauen und Kinder kehrten heim! Ihnen gilt unſer erſter und größter Dank durch unſer Opfer 5 am„Tag der nationalen Solidarität“, der wie kein anderer geeignet iſt, dem Führer zu bekunden, daß wir alle eine verſchworene Ge⸗ meinſchaft ſind, eine große und herrliche Ge⸗ meinſchaft von nationalſozialiſtiſchen Kämp⸗ fern, die ihresgleichen in der Welt ſucht. Geht zu den Männern auf der Straße, ſie ſtehen zum fünften Male mit der Sammelbüchſe in der Hand und wollen euer Opfer für die Not des Nächſten! Größere Anforderungen ſind in dieſem Jahre an das Winterhilfswerk geſtellt, viele Millionen deutſche Brüder und Schweſtern, deutſche Kinder ſind zu betreuen, ſie ſind in 20jährigem Leiden außerhalb der Grenzen in unſagbares Elend geſtürzt worden, unter ty⸗ ranniſcher Fremdherrſchaft, ſie ſind ausgeſo⸗ gen worden bis auf den letzten Blutstropfen. Ihnen muß geholfen werden! Denkt alle nochmals, wie es euch vor Jah⸗ ren, als ihr arbeitslos geweſen ſeid, ergangen iſt und denkt und fühlt mit unſeren Volksge⸗ noſſen in der Oſtmark und im Sudetenland, und ihr werdet euch unbedingt für verpflich⸗ tet halten, nachdem es euch allen, einem jeden einzelnen, der ſeit Jahren wieder in Arbeit und Brot ſteht, beſſer geht, dieſen noch in großer Not befindlichen deutſchen Menſchen zu helfen! Reiht euchalle freudig ein in die Front der Geber und Helfer und op⸗ fert, ſo viel ihr könnt am„Tag der nationalen Solidarität!“ Der Führer dankt es euch! pw. Anorbnungen für bie Sammlungen am „Tag der nationalen Solidarität“ 1. Es wird geſammelt wie im Vorjahre an den 13 bekannten verkehrsreichen Straßen⸗ punkten in Viernheim, von 15.00 Uhr bis 19.30 Uhr. 2. Die als 1. Ahteilung ſchriftlich beſtellten freiwilligen Sammler empfangen um 14.45 in der NSV.⸗Geſchäftsſtelle die WHW.⸗Sammelbüchſen. Die Ablöſer um 16.30 Uhr und 18.00 Uhr gehen direkt an die ihnen beſtimmten Sam⸗ melplätze. Die Sammler der 3. Abteilung liefern nach 19.30 Uhr die Sammelbüchſen in der NSV.⸗Geſchäftsſtelle ab. 3. Die Hausſammlungen werden von den Blockleitern durchgeführt. Wegen Abholen der Sammelbüchſen ſetzen ſie ſich mit ihren Zellenleitern in Verbindung. Jeder Blocklei⸗ ter ſammelt in ſeinem Block und liefert nach Durchführung die Sammelbüchſe in der NSV.⸗Geſchäftsſtelle ab. 4. Die Sammlung in den Gaſtſtätten am Abend erfolgt ab 20 Uhr. Die hierzu ſchriftlich benachrichtigten Sammler holen die Sammelbüchſen eine Viertelſtunde zuvor in der NSV.⸗Geſchäftsſtelle ab, wohin ſolche auch wieder nach Beendigung der Sammeltätig⸗ keit abzuliefern ſind. 5. Dieſen Ehrendienſt nehmen alle Amtsträger der Partei, der Formationen und Glie⸗ derungen in Uniform vor. Volksgenoſſen! Bekennt euch am Samstag zu der großen Befrei⸗ ungstat des Führers durch euer Opfer! Jeder Deutſche opfert gerne und hilft mit, die Not zu lindern! Heil Hitler! Braun Ortsgruppenleiter Zöller Beauftragter für das WHW. 1938/39 Jubenvermögensabgabe Der Reichsminiſter der Finanzen teilt mit: Zur Abwehr und Sühne der feigen Angriffe des Judentums hat der Generalfeldmarſchall Göring als Beauftragter für den Vierjahres⸗ plan durch Verordnung vom 12. November 1938 den Juden die Zahlung einer Kontribu⸗ tion von einer Milliarde Reichsmark an das Deutſche Reich auferlegt. Der mit ber Durch- führung beauftragte Reichsminiſter der Fi⸗ nanzen hat eine Verordnung erlaſſen, welche die Vorſchriften über die Umlegung der Kon⸗ tribution enthält. Danach wird die Kontribu⸗ tion als Vermögensabgabe(Judenvermögens⸗ abgabe) erhoben. Abgabepflichtig ſind alle die⸗ jenigen Juden deutſcher Staatsangehörigkeit und diejenigen ſtaatenloſen Juden, die ihr Vermögen nach der Verordnung über die An⸗ meldung des Vermögens von Juden vom 26. April 1938 anzumelden hatten. Juden aus⸗ ländiſcher Staatsangehörigkeit werden in kei⸗ nem Fall zur Abgabe herangezogen. Abgabe⸗ pflichtig ſind nur natürliche Perſonen. Bei Miſchehen unterliegt nur der jüdiſche Ehe⸗ gatte der Abgabepflicht. Die Abgabe wird erhoben in Höhe von 20 v. H. des Vermögens und iſt in vier glei⸗ chen Teilbeträgen von je 5 v. H. des Vermö⸗ gens am 15. Dezember 1938, am 15. Februar, 15. Mai und 15. Auguſt 1939 zu entrichten. Die Zahlungen ſind ohne eine beſondere Aufforderung an das Finanzamt zu leiſten, in deſſen Bezirk der Abgabepflichtige einen Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat. Für Ab⸗ gabepflichtige, die ihren Wohnſitz oder ge⸗ wöhnlichen Aufenthalt im Ausland haben, iſt allgemein das Finanzamt Berlin⸗Moabit⸗Weſt Berlin NW 7, Luiſenſtr. 33/34, zuſtändig. Die Abgabe bemißt ſich nach dem Ver⸗ mögen am 12. November 1938. Grund⸗ ſätzlich wird für die Feſtſtellung dieſes Ver⸗ mögens von den Vermögensverzeich⸗ niſſen ausgegangen, welche die Abgabepflich⸗ tigen auf Grund der obengenannten Verord⸗ nung vom 26. April 1938 an die Polizeibe⸗ hörden eingereicht haben. Vermögensverän⸗ derungen, die ſeit dem Stichtag, der für die Bemeſſung des angemeldeten Vermögens maß⸗ gebend war, eingetreten ſind, waren nach der Verordnung vom 26. April 1938 unverzüglich der höheren Verwaltungsbehörde nachzumel⸗ den. Sie können bei der Vermögensabgabe daher nur dann berückſichtigt werden, wenn die höhere Verwaltungsbehörde dem Finanz⸗ amt eine ſolche Nachmeldung des Abgabepflich⸗ tigen überſendet. Eingaben der Abgabepflich⸗ tigen wegen einer Veränderung ihres Ver⸗ mögens, die an das Finanzamt unmittelbar gerichtet werden, werden nicht berückſichtigt. Vermögensveränderungen, die nach dem 12. November 1938 eintreten, können die Höhe der Abgabe nicht beeinfluſſen. Die Abgabe wird nicht erhoben, wenn das nicht abgerundete Reinvermögen den Betrag von 5000 RM. nicht überſteigt. Für die Be⸗ rechnung der Abgabe wird das Vermögen auf volle 1000 RM. nach unten abgerundet. Die Abgabe wird ſolange erhoben, bis der Betrag der Kontribution von einer Milliarde RM. erreicht iſt. Eine eutſpre⸗ chende Beſchränkung oder Erweiterung der Zahlungspflicht bleibt vorbehalten. Zahlun⸗ gen aus Verſicherungsanſprüchen, die auf Grund der Verordnung zur Wiederherſtellung des Straßenbildes bei jüdiſchen Gewerbebetrie⸗ ben vom 12. November 1938 zugunſten des Reichs beſchlagnahmt worden ſind, find von den Verſicherern unverzüglich an das für den Abgabepflichtigen zu⸗ ſtändige Finanzamt zu leiſten. Sie werden dem Abgabepflichtigen auf ſeine Ab⸗ gabe gutgeſchrieben. Eine Stundung von Teilbeträgen der Agbabe mit Rückſicht auf eine erwartete Verſicherungsleiſtung wird nicht gewährt. Der Reichsminiſter der Finanzen trifft durch Verwaltungsanordnung Beſtimmangen darüber, inwieweit die Finanzämter in ge⸗ eigneten Fällen Wertpapiere und Grundbeſitz in Zahlung nehmen können. Für den am 15. Dezember 1938 fälligen erſten Teilbetrag der Abgabe iſt durch Ver⸗ waltungsanordnung die Inzahlungnahme ſol⸗ cher Wirtſchaftsgüter in der Regel ausge⸗ ſchloſſen. Unbeſchadet ihres Weſens als Sühne wird die Abgabe von den Finanzämtern aus tech⸗ niſchen Vereinfachungsgründen nach den Vor⸗ ſchriften erhoben, die ſür Reichsſteuern gelten. Gegen Entſcheidungen der Finagzämter wegen der Vermögensabgabe iſt jedoch ledig⸗ lich die Beſchwerde an den Oberfinanzpräſiden⸗ ten zuläſſig. Das Schaujenſier Cra. Ca. C SEN allein macht es nicht! e dr wen de beige keel che; Silrand ragen Die Waren verkaufen ſich nicht von ſelbſt.— notwendige Schwitzen, ſam macht, wird dadurch begünſtigt. er Regel vermeiden. Bei häufigem Ditterungsumſchlag, vor allem bei 2 Grippewetter, trinte man dreimal täglich eine Taſſe heißen ee mit einem Schuß Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Das meiſt wohltuende und das die Krantheitserreger betämpft und unwirk⸗ Man muß ſie anbieten A eine Erkältung bereits da, wende man folgende Schnellkur an: Darum uirb in der Hiernneimerbolnszenung urz vor dem Zubettgehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinten; Kinder die Hälfte. a 1 Halten Sie in Ihrer Hausapotheke Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt ſtets vor⸗ rätig. Sie bekommen ihn in der blauen Nonnen in Apotheten und Drogerien in Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 u.—.90. riginal⸗Packung mit den drei Filme die in Viernneim lauten- im Central-Flim-Palast der Paula Wessely Film„Spiegel des Lebens“ Versöhnung Stumme Aussprache zwischen zwei Liebenden. die sich verloren hatten.(Paula Vessely und Attila Hörbiger in dem Tobis-Film„Spiegel des Lebens“). M. Foto Tobis- Vienne Nr. 16 F Schneider wundert sich, und sie hat Ursache daru. Und im Gloria der Jerra-⸗Fllm„Muslk für Dich“ Foto Patria I Terra Filmkunst Hans Söhnker, ihr Partner in dem im der erg: Filmkunst„Musik für Dich“, überrascht sie und uns mit allerhand Tollheiten. r 8 2. 8 W 1 l n A 1 EFUNKEN-SPIIZENSUPER SYS g Welche freude muß es för Sie sein, mit dem Telefunken-Spitzensuper 898 das Weihnachtsläuten aus allen Gauen zu erlebe der Wundervolle plastische Klang dieses großen Supers mit der Leuchtbends kala macht den Empfang musikalisch zu einem Erlebnis. Automatische Scherfubstimmungl Effelctlautsprecherl Deis Gert kostet RM 490,—. Der na chste Rundfunlchandler führt es lhnen gern vor. 1% — — ——ů —— e Germania Friebrichsfelb auf dem Walbſportplatz Brühl— Feudenheim 07 Mannheim— Seckenheim Reulußheim— Ilvesheim Käfertal— Heddesheim Hockenheim— Weinheim Viernheim— Friedrichsfeld Am letzten Spielſonntag ließ Brühl Wein⸗ heim ſang⸗ und klanglos untergehen. Feuden⸗ heim wird ſich auf ernſten Widerſtand gefaßt machen müſſen, wird aber auf der Hut ſein, um nicht von demſelben Schickſal erreicht zu werden.— Seckenheim wird es ebenfalls nicht leicht haben, zu ſiegen. Wenn die Neuoſtheimer Elf, die wohl als launiſchſte Mannſchaft an⸗ geſprochen werden kann, einen guten Tag er⸗ wiſcht, dann kann es Seckenheim blühen, beide Zähler zu verlieren.— Den Ilvesheimern, die es in Hockenheim zu einem halben Dutzend Tore brachten, muß man nach dieſer blenden⸗ den Leiſtung auch in Neulußheim gewiſſe Aus⸗ ſichten einrdäumen.— Käfertal hat Heddesheim zu Gaſt und ſollte gegen den Abſtiegskandida⸗ ten zu einem ſicheren Siege kommen.— Hok⸗ kenheim wird verſuchen, die Niederlage dom Sonntag wett zu machen, und wenn Wein⸗ heim nicht gut auf Draht iſt, kann dieſes Vor⸗ haben auch gelingen. Unſere Sportvereinigung empfängt Germ. Friedrichsfeld Die Friedrichsfelder liegen noch ſehr gut im Rennen und zählen ebenfalls zu den Der entſcheidende Handballkampf Meiſterſchaftsanwärtern. Ihr Unentſchieden in Seckenheim und ihr Sieg in Feudenheim laſſen erkennen, daß die Mannſchaft bei der Vergebung des Meiſtertitels ein wichtiges Wort mitreden will. Unſere„Grünen“ müſſen ſehr auf der Hut ſein, wenn ſie keine Ueber⸗ raſchung erleben wollen. Deswegen heißt es kämpfen, ſich einſetzen und vor allen Dingen das Schießen nicht vergeſſen. Und mit dem Schuß nicht warten, bis der Gegner wieder dazwiſchen gefahren iſt—, ſon⸗ dern um den berühmten Bruchteil der Se⸗ kunde ſchneller ſein als der Gegner. Dann wird der Kampf beſtimmt zu unſeren Gunſten entſchieden werden. Die Privatmannſchaft ſpielt gegen den TV. Viernheim 2. M. Heute Samstag ehe unſere Sport⸗ dienſtgruppe„Jahn“ Weinheim. * Aufſtellungen: 1. Mſchft.: Krug Kiß Faltermann Müller J. Weiß Fetſch Pfenning Koob Kiß Jak. A5 4 Kiß 2 Erſatz: Burkert. 2. Mſchft.: Rüth; Weidner J., Kempf Jos.; Reinhardt, Ehrhardt Jak., Krug; Hoock Valt., Alter, Wunder, Faltermann H., Kempf. Erſatz: Helfrich, Faltermann. TP. Viernheim- Aeichsbahn Mannheim Sonntag, vorm. 1 Uhr, Lorſcherwegſportplatz— Viernheim mit neuer Aufſtellung! Morgen vormittag fällt die Ent⸗ ſcheidung. Entweder bleibt Viernheim auch weiterhin im engeren Kreis der Meiſter⸗ ſchaftsanwärter, oder aber es ſcheidet vor⸗ erſt daraus aus! Damit iſt die große Bedeutung des mor⸗ gigen Punktekampfes unſerer Handballer kurz und bündig wiedergegeben. Wir lieben ſolche Spiele. Weil ſie alles in ſich vereinigen, was das Sportlerherz nur irgendwie begeiſtern und mitreißen kann. Punktekämpfe ſind an und für ſich ſchon von beſonderem Reiz erfüllt; umſo höher ſteigt jedoch das Intereſſe, wenn ſie in das entſcheidende Stadium eingetreten ſind. Wir finden dieſe Lage bei unſeren Hand⸗ ballern. Wird ſich die Turner⸗Elf behaupten können? Iſt ſie in der Lage, dem ſtarken Geg⸗ ner die Stirn zu bieten und ſein Siegeswille an der eigenen Energie, an der Kraft und Stärke zerſchellen zu laſſen? Ja, werden die Viernheimer ſiegen, um dadurch mit unter den jetzt noch fünf Meiſterſchaftskandidaten zu bleiben? Zum erſten Mal mit Gg. Lang Die Mannſchaft unſerer Turner hat gegen⸗ über der letzten Spiele eine weſentliche Um⸗ ſtellung erfahren. Im Angriff iſt erſtmals Gg. Lang(früher SV. Waldhof) zu finden und auch die Verteidigung hat durch die Mitwir⸗ Spiele gew. un. verl. Tore P. TG. Jahn Weinheim 7 6 0 66:32 12 TV. Viernheim 7 r Rb. M'heim 6„ r TV. 1846 M'heim 8 5„8 1 Poſt Mannheim 7 FF„2ͤ ͤ·öNN. MTG Mannheim 6 2 0 4 30968 4 Tſchft. Käfertal F dis Kurofalz Neckarau 7 11 Luftwaffe Mannheim 5 ne SA 171 8 7 Am Sonntag, 4. Dezember ſpielen in der Handball⸗Bezirksklaſſe: TV. Viernheim— Rb. Mannheim Jahn Weinheim— 1846 Mannheim MTG.— Poſt Mannheim SA.— Tſchft. Käefrtal kung von Kempf Joh. weſentlich an Stärke und Sicherheit gewonnen. Schmitt W. rückt anſtelle des immer noch abweſenden Veiner A. in die Läuferreihe vor. Das Mannſchaftsbild: Effler Kempf Joh. Sander A. Schmitt W. Herbert J. Martin N. Burkert Thomas Lang Gg. Alter Beckenbach Die Mannſchaft des Gegners iſt in ihrer Geſamtheit ziemlich ausgeglichen; mit Ausnahme von Tormann und Mittelſtür⸗ mer, die in ihren Leiſtungen über dem Durch⸗ ſchnitt ſtehen und auch ſchon mehreremale in der Gaumannſchaft mitwirkten. Mit 6 Spie⸗ len und 11. Punkten hat Mannheim ſich bis heute ungeſchlagen behauptet und iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich beſtrebt, auch in Viernheim zwei Punkte zu ergattern und damit die Herbſt⸗ meiſterſchaft zu erringen. * Man kann es ruhig ſagen: Noch nie hat Viernheims Sportgemeinde einen Handball⸗ kampf von ſolch weittragender Bedeutung er⸗ lebt. Und wir gehen deshalb auch nicht fehl in der Annahme, daß morgen vormittag der Lorſcherwegſportplatz das Ziel aller Sportbegeiſterten wird. Unſere Hand⸗ baller haben in dieſem Jahre ſchon öfters durch hervorragende Leiſtungen mit Erfolg für den Handballſport als ſolchen geworben. Möge es es ihnen gelingen, auch weiterhin erfolgreich zu ſein, damit immer weitere Kreiſe von der Schönheit dieſer Sportart überzeugt und als treue Anhänger gewonnen werden. Dazu möge der morgige Großkampf auf dem Lorſcherweg⸗ Sportplatz beitragen. Beginn iſt vormittags 11 Uhr. Die 2. Mannſchaft beſtreitet das Vorſpiel ebenfalls gegen Rb. Mannheim. Aufſtellung: Brechtel E.; Alter A., Sander E.; Unrath, Effler J., Hoock; Kühlwein Hch., Kiß K., Martin Pius, Diehl Jak., Schneider M. Auch bie Turner⸗Jußballer ind zu Hauje FJ V. Hemsbach tritt zum Rückſpiel an! Die Spiele der Fußball⸗Kreisklaſſe 1 neh⸗ men immer intereſſantere Formen an. Bis zum heutigen Tag iſt es noch keiner Mann⸗ ſchaft gelungen, ſich klar an die Spitze zu ſetzen. Vielleicht, daß der morgige Sonntag einige Klärung bringt. Es ſpielen: Wallſtadt— Edingen Schriesheim— Ladenburg TV. Viernheim— Hemsbach In Wallſtadt treffen alſo die beiden Tabel⸗ lenführer aufeinander und Ladenburg muß nach Schriesheim, wo bekanntlich die Punkte ſehr hoch hängen. Wahrhaftig, dieſer Sonn⸗ tag hat es in ſich! In Viernheim treten die Gäſte aus Hemsbach unſeren Tur⸗ nern gegenüber. Im Vorſpiel ſiegten die Hie⸗ ſigen nach hartem Kampfe mit 5:2 Toren. Theoretiſch müßte der Sieger alſo morgen wieder Viernheim heißen. Aber wie geſagt— theoretiſch! Praktiſch lann es anders aus⸗ gehen, Hemsbach iſt ſeit den letzten Spielen mächtig aus ſich heraus gegangen, ſodaß für —— unſere Turner die Angelegenheit ſehr ernſt iſt. Wie ſchnell ein Spiel(auch zu Hauſel) ver⸗ loren gehen kann, das hat man ja gegen Wallſtadt und Edingen erlebt. Es heißt des⸗ halb aufpaſſen und alles tun, um den zuletzt errungenen Erfolgen einen weiteren Sieg an⸗ zureihen. Jetzt haben es unſere Turner wieder in der Hand. Sie allein ſind der Schmied ihres Schickſals. Nur zwei bzw. 3 Punkte trennen von dem Tabellenführer. Kein Spiel darf alſo (wenigſtens daheim!) mehr verloren gehen, wenn der Anſchluß nicht verpaßt werden will. Deshalb erwarten wir morgen die Turner wieder in Front! Deshalb muß Viernheim ſiegen! Nachſtehend die Mannſchaften: 1. Mſchft.: Beikert Adler Joſ. Schmitt J. Müller Jakob Pfenning Winkenbach Stumpf Bergmann Alter Helbig 2. Mſchft.: Jakob; Kühlwein, Adler; Man⸗ del, Kiß, Effler; Buſalt, Brandenburger, Werle, Grubert, Pfenning. Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Donnerstag ereigneten ſich drei Verkehrsun⸗ fälle, wobei ſechs Kraftfahrzeuge beſchädigt wurden. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Zwei der Unfälle waren auf die ſchlüpfrige Fahrbahn zurückzuführen.—(Verkehrsüber⸗ wachung). Bei der am Donnerstag durchge⸗ führten Verkehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenver⸗ kehrsordnung 15 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an neun Kraftfahrzeughalter rotes Porfahrtsſcheine ausgehändigt Feber gibt Jebem! 0 „Tag der nationalen Solidarität“ Bringe Deinen Dank dem Führer durch Dein Opfer zum Ausdruck! FFF coco Kirchliche Anzeigen Evangeliſche Kirche: So., 2. Advent. 9.30 Uhr Gottesd.; anſchl. hl. Abendmahl. Di. Frauenabend, Do. Singſt. Wer dieſes Zeichen führt, dient bewußt der Volks gemeinſchaft; alſo: Das heißt: Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront Volksgenossen! Achtet auf Schreiner- Glaser Sunst ud bea Bau- u. Möbelschreinerei Adolf Hitlerstraße 15 Wer dieses Zeichen führt, verdient Vertrauen! Bekleidung- Text billig und vorteil- Kaufe dhe be Eissbein Schunmacher Dieses Zeichen verpflichtet den Geschäftsmann zu Qualität und Preiswürdigkeit! 5 Däckerel und Ronaltorel Acl. 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U donell ieren e I 1 te pen l Am Ebro gefangene Rotſpanier Neueſtes Bild von der Ebro⸗Front, wo die nationalſpaniſchen Truppen ihre der Nähe von Sierra de Caballs in ein Sacktal treiben und gefangennehmen konnten. Man ſiebt bier gefangene rotſpaniſche Truppen hinter der Front. roten Gegner in (Aſſociated⸗Preß⸗Autoflex) Warum damals kein Proteſt? die von Inden organiſierken Maſſenmorde der Bolſchewiſlen Rom, 2. Dez. Dem Pietätgeſchrei der ſogenannten Demo⸗ kratien zu Gunſten der Juden ſtellt„Giornale d Italia“ die ungeheueren Zahlen der Opfer gegenüber. die in Sowietrußland unter größter Mitverantwortung der Juden allein in den Jahren 1920 bis 1922 maſſakriert wor⸗ den ſind. Wegen dieſer Opfer des Bolſchewis⸗ mus ſei niemals, ſo ſchreibt die Zeitung, von den ſogenannten Demokratien proteſtiert wor⸗ den, obwohl dieſe traurige Bilanz in der Ge⸗ ſchichte der Menſchheit beiſpiellos daſtehe. Nach der von dem halbamtlichen Blatt ver⸗ öffentlichten Statiſtik wurden in den genann⸗ ten drei Jahren in Sowietrußland ermordet: 28 Biſchöfe, 1215 Geiſtliche, 6575 Profeſſoren, 6800 Aerzte, 54 850 Offiziere, 260 000 Soldaten, 105 000 Poliziſten, 48 000 Landjäger, 12 850 Beamte, 355 250 Intellektuelle, 192 000 Arbei⸗ ter und 81500 Bauern. Die Verantwortung für dieſe Bluttaten tragen, ſo ſetzt das Blatt hinzu, die Juden, die in Sowjetrußland am Nuder waren und in den leitenden Stellen mit einem außerordentlich hohen Prozentſatz vertre⸗ ten ſeien. Im Rat der Volkskommiſſare ſeien von 22 Mitgliedern nicht weniger als 18 Juden, im Kriegskommiſſariat von 43 34 Juden, im In⸗ nenkommiſſariat von 64 Beamten 45 Juden, im Außenamt von 17 Beamten 13 Juden, im Fi⸗ nanzminiſterium von 30 26. im Handelsminiſte⸗ rium von 23 21 uſw. Dieſe Statiſtik ergebe ein erſchütterndes Bild von der Verantwortung der Juden an dieſem ſyſtematiſchen Gemetzel in allen Klaſſen Sowjietrußlands. Der Hoͤhepunkt im Palüſtina-Kampf Die Araber ſollen durch Aushungerung bezwungen werden Beirut, 2. Dez. Im Hinblick auf das immer brutalere Vor⸗ gehen der britiſchen Truppen in Paläſtina wäh⸗ rend der letzten Wochen iſt man in hieſigen ara⸗ biſchen Kreiſen zu der Anſicht gekommen, daß England 5 Mittel unverſucht läßt, um noch vor Beginn der Londoner Konferenz den Frei⸗ heitskampf der Araber endgültig nieder⸗ zu werfen. In London erhofft man ſich da⸗ von eine nicht zu unterſchätzende Stärkung des Pritiſchen Standpunktes. Aus allen Teilen Paläſtinas liegen Meldun⸗ gen vor über eine zentral geleitete engliſche Aktion, bei der man überall eine Einkrei⸗ ſungstaktik in Anwendung bringt. Durch Umzingelung verſchiedener Widerſtandszentren ſollen die arabiſchen Freiheitskämpfer infolge des ſich bald einſtellenden Mangels an Ver⸗ vflegung und Munition zur Uebergabe gezwun⸗ gen werden. Da die Araber aber über ſämtliche engliſchen Truppenbewegungen ausgezeichnet informiert ſind, iſt es ihnen bisher ſtets gelungen, ſich durch entſprechende Gegenmaßnahmen der dro⸗ henden UAmklammerung zu entziehen. Hierbei iſt es gerade in der letzten Zeit immer mehr zu Nahkämpfen mit der blanken Waffe gekommen. Durch ihre beſondere Kampfesweiſe konnten die Araber den Engländern ſtets ſtarke Verluſte beibringen. Seitens der engliſchen Behörden iſt man aber bemüht, auf jeden Fall die Verluſtziffern zu verheimlichen. So verbreitet der Londoner Kurz⸗ wellenſender wiederholt Nachrichten über die „humanen Maßnahmen der Paläſtine⸗Regie⸗ rung“, die angeblich an die arabiſche Bevölke⸗ rung große Lebensmittelmengen zur Verteilung bringe. In Araberkreiſen haben dieſe Zweck⸗ meldungen des engliſchen Senders ſtärkſte Ver⸗ wunderung ausgelöſt, da die Hungerblockade verſchiedener Städte gerade. das Gegenteil be⸗ wieſen hat Täglich meldet die geſamte arabiſche Preſſe neue Grauſamkeiten bei der Ver⸗ folgung Angehöriger der arabiſchen Freiheits⸗ bewegung. Die zahlreichen britiſchen Proteſte gegen die gerechten antijüdiſchen Maßnahmen in Deutſchland wertet man in der arabiſchen Preſſe allgemein nur als einen neuen Beweis der Doppelzüngigkeit gewiſſer britiſcher Preſſeorgane. Marxiſtiſche Ausſchreitungen in Frankreich §S Paris, 3. Dezember. Der Aerger der Marxiſten über das Schei⸗ tern des Generalſtreiks hat ſich am Freitag in zahlreichen Zwiſchenfällen Luft ge⸗ macht, und vor allem in Toulouſe und im nord⸗ franzöſiſchen Induſtriegebiet größere Ausmaße angenommen. In Toulouſe kam es am Freitag wie ſchon in den Vortagen zu wiederholten Ausſchreitungen der Marxiſten und Kommuniſten. Bezeichnend iſt, daß ſelbſt das radikal⸗ſoziale Oeuvre von ſchweren Unruhen in Toulouſe ſpricht. Auch in Valencienne werden Zuſammen⸗ ſtöße zwiſchen Polizei und Streikenden ſowie zahlreiche Verhaftungen, darunter auch die ver⸗ antwortlichen Gewerkſchaftsſekretäre. gemeldet. Der ſeit zehn Tagen dauernde Streik in der Metallinduſtrie der Liller Gegend, der etwa 33000 Betriebsangehörige betrifft, dauert noch an. Wiederaufbauarbeik gewährleiſtel Das neue Kabinett von der tſchechiſchen Preſſe freudig begrüßt Prag, 2. Dezember. Die tſchechiſche Preſſe begrüßt mit warmen Worten die raſche Neubildung der Regierung und hebt insbeſondere hervor, daß faſt alle neuen Miniſter hervorragende Kenntniſſe, vor allem auf wirtſchaftlichem Gebiet, beſäßen, wo⸗ durch die raſche Inangriffnahme und erfolg⸗ reiche Durchführung der Wiederaufbauarbeit gewährleiſtet ſei. Die Regierung des Miniſter⸗ präſidenten Beran, ſo ſchreibt die Prager Preſſe, iſt ſchon durch ihre Zuſammenſetzung als eine Regierung der wirtſchaftlichen Erneuerung des Staates charakteriſiert. Ihre Aufgabe beſteht darin, ſich mit wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Problemen auseinanderzu⸗ ſetzen und rechtzeitig alle Maßnahmen zu tref⸗ fen, die vor Anbruch des Winters im Intereſſe der wirtſchaftlichen und vorzüglich der ſozialen Ordnung erforderlich ſind. Halbgott ober nur Gergeaniꝰ Ein 1 atsachenbericht von Clemens Luur (17. Fortſetzung. Es war auch nicht nötig, kein Plünderer kam, und jetzt ahnte Tarrant auch, was geſchehen war. Niemand. der das Geſetz der Blutrache vollzieht, raubt die Habe des Erſchlagenen. Nachtfroſt kam, Bewußtlosigkeit, ein junger Tag, dann wieder Schatten und Kälte und ſchließlich nach einer Zeit, die der fiebernde Kopf nicht mehr zu meſſen verſtand, die verſi⸗ ſchen Händler. Soweit der Bericht des Oberſten Tarrant. Frederick Crittenden ſchreibt ihn gewiſſenhaft nieder und ſchließt: „Oberſt Tarrant bittet, ſeiner Meinung Aus⸗ druck geben zu dürfen, daß Hlat Prumar unter allen Umſtänden die ungeheure Propaganda⸗ wirkung des Ueberfalles von Sonaji unter den eingeborenen Stämmen dies⸗ und jenſeits der Grenze ausnützen wird. Wenn er noch nicht mit ſeiner ungewöhnlich ſtarken Macht vorgeſtoßen iſt, ſo iſt nach der Meinung Oberſt Tarrants der Grund allein darin zu ſuchen, daß Hlat Pru⸗ mar vermutlich erſt die Nachricht ſeines Trium⸗ 655 1 den Eingeborenen voll wirken laſ⸗ en will. „Ich bitte, entſprechend meinen obigen Aus⸗ führungen, um Befehle. Vielleicht iſt es möglich, dem Ueberbringer neben der erforderlichen Ver⸗ ſtärkung auch einen Arzt für Oberſt Tarrant mitzugeben. In direkter Lebensgefahr ſcheint er nicht zu ſchweben, ſofern ſich das Fieber nicht verſtärkt.“ 7 Dieſer Bericht des Leutnants Frederick Crit⸗ tenden geht noch in der gleichen Nacht nach Quetta und iſt durch Funkſpruch und Telephon vier Stunden darauf im Beſitze des Brigade⸗ kommandos. Alarm im Punjab! Alarm in Waziriſtan! Alarm in Beludſchiſtan! Alarm in der ganzen Nordweſtgrenze! Englands ewige Front wartet auf die Afri⸗ dis, wartet auf einen Brand wie im Jahre 57. Doch die Afridis kommen nicht. Sie werden auch nicht kommen. Sie werden niemals wieder raubend und mordend auf eng⸗ liſchen Boden einfallen. Ein Mann hält die Grenzwacht. Er heißt John Morton. Duell mit Worten Was jetzt mit den Worten geſchildert wird, wie ſie dem Vernehmen nach gefallen ſind, iſt die erſte Unterredung zwiſchen Hlat Prumar, dem mächtigſten der afghaniſchen Bergfürſten, und dem kleinen engliſchen Sergeanten John Morton. 5 Zwei Männer ſtehen ſich gegenüber, und der eine iſt unumſchränkter Gebieter über Leben und Tod von faſt anderthalb Millionen Men⸗ ſchen. Der andere iſt ein Mann, der bisher nur in Umriſſen begriffen hat, was ihm geſchah. Zwei Männer, die aber jeder für eine eigene Welt ſtehen und es in dieſer Minute auch wiſ⸗ ſen und fühlen. 5 Es geſchieht, daß es zu einem Duell kommt zwiſchen dieſen Menſchen und dieſen Welten, und es geſchieht weiterhin das Verwunderliche. Cogyright by Carl Dunker Verlag, Berlin ja ſogar Wunderbare, daß nicht die Gewalt ſiegt, nicht die Welt der augenblicklichen Macht und des derzeitigen Triumphes, ſondern daß ſich als Stärke erweiſt, was der kleine Sergeant Morton vertritt: die Welt der Ziviliſation, die in ihrem beſten Sinne nichts anderes iſt als der Sieg der Vernunft. Nur das Leben ſelbſt kann ſolch einen Auf⸗ tritt ſchreiben: Hlat Prumar, ſechzigjährig, hochaufgeſchoſſen, ausgezehrt von Leidenſchaften ohne Erfüllung, von Haß ohne abſchließende Tat, von dem Zweifel und Widerſtreit eines zwieſpältigen Herzens, verſehen von der Natur mit einem Raubvogelſchädel. der manchmal der eines Geiers iſt, dann aber wieder mehr dem Jagd⸗ falken ähnelt, mit dem man hierzulande noch zu reiten pflegt. Barbariſch prunkhaft wie der Raum, in dem er den Mann empfängt, der jetzt für ihn Eng⸗ land iſt. ſo iſt auch ſein Aufputz. Es iſt eine bewußte Geſte Hlat Prumars, das Gewand an⸗ zulegen, das bei großen Anläſſen ſchon vor vier⸗ hundert Jahren einer der Vorfahren trug. Eine Tunika aus ſchwarzem Samt, beſetzt mit Rubinen, Smaragden und Saphiren, die in krauſer Willkür einmal das Zeichen Wiſchnus formen, am Saum aber jene des arabiſchen Tierkreiſes. g Bordüren aus Goldfäden, zuſammengefaßt zu einer Kette von Swaſtikas, zeigen, daß einſtmals auch Buddha durch dieſes Land ge⸗ ſchritten iſt. Es fehlt nicht der gelbſeidene Turban, der mehr eine Krone iſt, weil ein Geſtell aus Golddrähten und ſteif aufgereihten Perlen ihn hält, es fehlen nicht die Agraffe mit dem Rei⸗ herſtutz— für deren Gegenwert allein bequem die Staatsſchuld mancher mittelamerikaniſchen Republik abgelöſt werden könnte— und die Schnabelſchuhe, die dem Vernehmen nach im Jahre 908 von dem letzten großen Abbaſiden, Harun⸗al⸗Raſchid, in Rhorat zurückgelaſſen wurden. Vermutlich mußte der edle Herrſcher des Weltreiches der Khalifen, Herr über Afrika, Aegypten, Syrien, Perſien und Afgha⸗ niſtan⸗Indien, zu eilig aus dem Bett aufſtehn, weil im Zuge der Zeit ſich auch hier die Statthalterfamilien reichlich robuſt ſelbſtändig machten. So alſo ſteht Hlat Prumar vor dem kleinen Mann, der durch die Laune des Geſchickes mehr geworden iſt als ein bedeutungsloſer Unteroffizier in einem nicht mehr exiſtieren⸗ den Regiment. Ein wenig hat Hlat Prumar in dieſer Hin⸗ ſicht übertrieben, und das weiſt den Mann auf, wie er wirklich iſt. Er, der bereits zwi⸗ ſchen dem barbariſchen Feudalismus ſeiner Welt und der Staatsidee des Weſtens ſchwankt, der ſchon bereit war, den begon- nenen Marſch gen Weſten entſchloſſen fortzu⸗ ſetzen, iſt bewußt rückwärts geſchritten. Faſt ane Welt hat er ſich ſelbſt zurückgeriſſen in eine Welt. (Fortſetzung folgt) Codreanu im Gefängnis umgebracht? Harknäckige Gerüchte in den Kreiſen der„Eiſernen Garde“ Rom, 2. Dezember. Die Ereigniſſe in Rumänien, die nach dem tragiſchen Ende Codregnus und ſeiner Ge⸗ fährten von der Eiſernen Garde, jetzt zur Ver⸗ haftung des früheren Kriegsminiſters General Antoneſcu, Amtsenthebung zahlreicher Be⸗ amter und zu ſcharfen Regierungsmaßnahmen gegen alle Elemente, die mit der Eiſernen Garde ſympathiſierten, geführt haben, werden in aus⸗ führlichen Berichten der italieniſchen Preſſe aus Bukareſt behandelt. Die Erregung in Rumä⸗ nien über dieſe Auslaſſungen wird beſonders hervorgehoben, und es wird unterſtrichen, daß J. die amtlichen Auslaſſungen über die Vorgänge im Widerſpruch ſtehen zu den hartnäcki⸗ gen Gerüchten, die aus Kreiſen der Eiſer⸗ nen Garde ſtammen. Unter anderem wird in einem Bukareſter Bericht der„Tribuna“ darauf hingewieſen, daß dieſe Kreiſe den rumäniſchen Innenminiſter perſönlich verantwortlich machen für die„abſcheuliche Mordtat“. An⸗ hänger Codreanus behaupten ganz offen, daß ihr Führer und ſeine Begleiter nicht bei einem Frau in Hoſen ſiegt vor Gericht! dem Richter wurde gelb, grün und rok vor Augen New Pork, 2. Dezember. Eine hartnäckige Fehde hat ſoeben der Oberſte Gerichtshof von Los Angeles beendet, nämlich durch ſein Urteil gegenüber einer un⸗ botmäßigen Zeugin, die in Hoſen vor Gericht erſchienen war. Die„Frau in Hoſen“ ſiegte, und damit iſt ein wichtiger Präzendenzfall ge⸗ ſchaffen, der vermutlich rege Nachahmung im 9 der unbegrenzten Möglichkeiten finden wird. Eine junge Lehrerin aus Hollywood ſollte in einer Diebſtahlsſache vor dem Gericht Zeugen⸗ ausſagen machen. Man hatte ſie in ihrem Hauſe beſtohlen. Sie erſchien vor Gericht in einem Paar ſchöner cremefarbigen Hoſen und einer blauen Trikotjacke. Der Präſident verſchob die Zeugenausſage und befahl der Zeugin, nach Hauſe zu gehen und ſich anſtändig anzuziehen. Aber am nächſten Tage erſchien die kleine hübſche Lehrerin vor dem Gericht in einem Paar grüner Hoſen mit orangefarbenem Pullo⸗ ver. Der erzürnte Richter ſchickte ſie abermals nach Hauſe. Sie ſolle am nächſten Tag als Frau und nicht als Mann gekleidet erſcheinen! Aber das obſtinate Frauenzimmerchen wollte ſeine Weiblichkeit wohl durch Koketterie bezeugen. Sie erſchien alſo diesmal, gleichſam triumphie⸗ rend, in flammend roten Hoſen. Jetzt verlor der Richter die Geduld. Er ord⸗ nete die ſofortige Verhaftung der ungehorſamen jungen Lehrerin an, ſowie die ſofortige Verur⸗ teilung zu fünf Tagen Arreſt. Die hart⸗ näckige kleine Lehrerin appellierte jedoch an die höhere Inſtanz, und der Oberſte Gerichtshof hob darauf die erſtrichterliche Verurteilung mit einer für alle Zeiten denkwürdigen Entſchei⸗ dung auf. Er entſchied nämlich, daß ſich„H o⸗ ſentragen für beide Geſchlechter ſchickt“. So iſt eine Mode ſanktioniert wor⸗ den, die in den Vereinigten Staaten immer mehr an Boden gewinnt. Ein Glück nur, daß der Dieb der kleinen Leh⸗ rerin nicht alle die prächtigen Hoſen auch noch geſtohlen hatte! Fluchtverſuch, ſondern im Gefängnis umgebracht worden ſeien. Andererſeits wird darauf hingewieſen, daß die rumäniſche Regierung bisher noch nichts unternommen habe, um dieſe Gerüchte zu entkräften. Der Bukareſter Berichterſtatter des„Giornale d'Ita⸗ lia“ glaubt, daß eine Stellungnahme der Re⸗ gierung gegen ſolche Verſionen bei der Bevöl⸗ kerung keinen Glauben finden würde. Ungariſche Preſſeſtimmen Budapeſt, 2. Dezember. Auch in der ungariſchen Preſſe findet der Tod Codreanus lebhaften Widerhall. Das Blatt der Hungariſten⸗Bewegung„Magyarſag“ widmet dem toten Führer der Eiſernen Garde einen Nachruf, in dem hervorgehoben wird, daß Co⸗ dreanu und ſeine 13 Gefährten für die Idee „alles für das Vaterland“ ihr Leben, alſo das Höchſte, was ſie beſaßen, hingaben. Die Kamp⸗ fesweiſe der Eiſernen Garde ſei lediglich eine Reaktion auf die gegen ſie angewandten Mittel geweſen. An die amtliche Mitteilung vom Tode Co⸗ dreanus knüpfte dasſelbe Blatt folgende Be⸗ trachtung:„Zelea Codreanu iſt mit ſeinen 18 Kameraden im Walde von Jilava geſtorben. Niemand weiß es wie, und vielleicht werden es niemals ſeine Anhänger, deren Zahl ſich auf Millionen beläuft, begreifen, daß ein „wunderbarer Zufall“ es war, daß alle 14 geſtorben ſind und kein einziger Schuß der Wachmannſchaft fehlgegangen iſt in dem Nebel und in der Finſternis der frühen Mor⸗ genſtunde.“ Schiffsunfall in Le havre „Präſident Harding“ auf eine Mole geſchleudert Paris, 3. Dezember. Der amerikaniſche Paſſagierdampfer„Präſi⸗ dent Harding“ wurde am Freitag bei der Ein⸗ fahrt in den Hafen von Le Havre auf eine Mo⸗ le geſchleudert und beſchädigt. Der Bug des Schiffes wurde eingedrückt. Der Sachſchaden beläuft ſich nach einer erſten Schätzung auf etwa eine Million Franken. Man hofft je⸗ doch, daß das Schiff nach der Ausbeſſerung ſeine Reiſe fortſetzen kann. Die Ausbeſſerung der Mole wird ebenfalls auf etwa eine Million Franken geſchätzt. —— — — r Bunte Tageschronitf Großfeuer in der Offenbacher Allſladt Offenbach. In der Offenbacher Altſtadt ent— ſtand in der Nacht zum Donnerstag gegen 2 Uhr auf der Liegenſchaft Sandgaſſe 32—34 ein Großfeuer. Das Feuer wütete in einem Sperrholzlager der Faßfabrik Vogler. Da das Lager inmitten anderer Gebäude ein⸗ geſchachtelt liegt, zwiſchen einer Tabakfabrik, Scheune und Oekonomiegebäuden, ſowie den Fabrikationsräumen der Faßfabrik, beſtand große Gefahr für eine weitere Ausdehnung des Brandes. Die Offenbacher Wehr erſchien mit vier Löſchzügen am Brandherd und trug den Löſchangriff mit zwölf Schlauchleitungen vor. Außer dem Holzlager, das vollſtändig niederbrannte, wurden die angrenzende Scheune, ein Teil des Trockenraumes und das Fabrikdach in Mitleidenſchaft gezogen. Eine Reihe von Maſtſchweinen konnte aus den Stallungen bei der Scheune gerettet werden. Das brennende Holz entfachte einen ſtarken Funkenregen, der die benachbarten Altſtadt⸗ häuſer gefährdete und hochwirbelnd weit über die Stadt und über den Main hinwegzog. Die Wehrmannſchaften hatten bis gegen 6 Uhr früh mit den Aufräumungsarbeiten zu tun. Die Entſtehungsurſache des Feuers konnte noch nicht geklärt werden. Zu früh ausgeſtiegen. Darmſtadt. Auf dem Bahnhof Roßdorf kam bei der Einfahrt des Perſonenzuges P 4319 eine Reiſende durch zu frühes Ausſteigen zu Fall. Sie geriet dabei unter den noch fahrenden Zug, wodurch ihr das linke Bein am Knie abgefahren wurde. Man ſchaffte ſie ins Darmſtädter Krankenhaus Alter Jünder explodierle Trier. In Oberremmel waren Vater und Sohn mit dem Aufräumen der Schmiede be⸗ ſchäftigt. Dabei fanden ſie einen noch aus der Beſatzungszeit ſtammenden Granatzün⸗ der. Der 52jährige Mann wollte den Zün⸗ der auseinandernehmen und ſchlug mit einem Hammer dagegen, wodurch der Zünder explo⸗ dier te. Ein Sprengſtück drang dem Vater in den Leib ein. Der Sohn wurde ebenfalls ſchwer verletzt. Beide liegen in beſorgniserre⸗ gendem Zuſtande darnieder. Signal verwechſelt Völklingen. In der Nähe des Bahnhofes Völklingen wurde am Mittwoch, 30. November, der Reichsbahnrottenführer i. R. Joh. Dietſch aus Fürſtenhauſen von dem planmäßigen Eil⸗ zug Saarbrücken— Trier angefahren und zur Seite geſchleudert. Dabei riß der Bedauerns⸗ werte noch zwei Arbeitskameraden um. Dietſch war auf der Stelle tot. Die beiden anderen Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Wahrſcheinlich hatte Dietſch ein gegebenes Achtungsſignal verwechſelt und konnte nicht mehr rechtzeitig aus dem Gleis treten, als er die Gefahr bemerkte. Der Unfall iſt um ſo tra⸗ giſcher, da der Verunglückte den aktiven Eiſen⸗ bahndienſt bereits mit dem Ruheſtand vertauſcht hatte und jetzt vorübergehend bei einer Privat⸗ firma einen Aufſeherpoſten bekleidete. Von einer Blechplatte totgedrückt Braubach. Auf der hieſigen Blei- und Silber⸗ hütte ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Als drei Arbeiter mit dem Transport einer fünf Zent⸗ ner ſchweren Blechplatte beſchäftigt waren, kam dieſe ins Schwingen, ſo daß die beiden außen⸗ ſtehenden Arbeiter ſich nicht mehr halten konn⸗ ten. Der in der Mitte ſtehende Arbeiter Leg⸗ naro von hier wurde von der Platte erfaßt und gegen einen Eiſenträger gedrückt. Mit einer ſchweren Bruſtquetſchung, einem kompli⸗ zierten Beckenbruch und einem Schlüſſelbein⸗ bruch wurde er in ein Koblenzer Krankenhaus gebracht. Der Zuſtand des Verunglückten iſt ernſt. Tödlich verunglückt. Schönfeld(Bd.) Landwirt Georg Schmitt von hier wurde das Opfer eines tödlichen Un⸗ falls. Er befand ſich mit ſeinem Pferdege⸗ ſpann auf der Rückfahrt von Kirchheim nach Hauſe und ſtürzte dabei, etwa zwei Kilometer von der Gemeinde Schönfeld entfernt, ſo un⸗ glücklich von ſeinem Wagen, daß die Räder di⸗ rekt über ſeinen Kopf binweggingen. Er war ſofort tot. Reh erhielt künſtliches Bein. Tuttlingen. In der Tuttlinger Orthopädie⸗ werkſtätte wurde dieſer Tage für ein Reh, das in einem Tuttlinger Privatgarten lebt. ein künſtliches Bein angefertigt. Das Tier. das durch einen Unfall ſchwer verletzt worden war, kann nun durch menſchliche Hilſe wieder munter im Freien herumſpringen und erfreut ſich beſten Wohlbefindens. Das Reh befindet ſich im Beſitz eines Tuttlinger Augenarztes. gie kamen an die Anrechten Kaſſel. Am Montag nachmittag wollte ein Kaſſeler Metzgermeiſter mit ſeinem Sohn von einer in der Nähe von Windhauſen weilenden Schafherde eine Anzahl Tiere, die bereits ge⸗ zeichnet waren, aufladen. Plötzlich wurden ſie von 7 bis 8 jungen Männern, die wohl glaubten, die beiden Metzger ſeien als Auftäufer im Beſitz größerer Geldmittel, überfallen. Der Vater erlitt durch einen Schlag eine klaffende Kopfwunde. Er ſetzte ſich aber mit ſeinem Sohn ſo energiſch zur Wehr, daß die Angreifer ſchließlich das Weite ſuchten. Die Suche nach den unbekannten Tätern iſt aufgenommen worden. Blick in den Gerichtssaal Kind in die Jauchegrube geworfen Vier Jahre Gefängnis für eine unnatürliche Mutter und Verleumderin g Limburg. Vor dem Schwurgericht Limburg hatte ſich ein 20jähriges Mädchen aus dem Weſterwaldort Elgendorf zu verantworten, das im März d. J. heimlich einem Kind das Leben gegeben hatte und das Kind dann in die Jauchegrube des Nachbarhauſes warf, wo es Ende Juni gefunden wurde. Anfangs Juli kam das Mädchen in Anterſuchungshaft und belaſtete nun ſeinen früheren Bräutigam, ſie zur Be⸗ ſeitigung des Kindes veranlaßt zu haben. Der junge Mann ſaß darauf elf Wochen in Unter⸗ ſuchungshaft und es drohte ihm ein Verfahren * Anſtiftung zum Mord. Im September gab dann das Mädchen auf wiederholte Vor⸗ haltungen zu, die Anſchuldigung erfunden zu haben. Das Gericht verurteilte ſie wegen eindestötung und falſcher Anſchuldigung zu einer Geſamtſtrafe von vier Jahren Gefängnis, Kl Jahren Ehrverluſt und Tragung der oſten. Eine üble Keilerei ſw Obertshauſen. Mit den Kleinſten fing die Sache an. Der vierjährige W. ſchlug und trat das kleine Töchterchen der Frau K. Die ſah es und gab dem wilden Burſchen eine Ohrfeige. Jetzt ging der Streit auf die 3. Generation über, weil die Großmutter des Buben Frau K. zur Rede ſtellte, wobei letztere der 57jährigen Frau W. Schläge androhte, wenn ihr Mann heimkomme. Am nächſten Tag wurde denn auch der Streit fortgeſetzt. Als der Ehemann K. ihr drohte, ſchlug ſie mit einem Veſen nach ihm und verletzte ihn am Auge, ſo daß die Linſe durch eindringendes Waſſer ſtarähnlich getrübt iſt, was ſich nach Angabe des Augenarztes noch ver⸗ ſchlimmern kann. Er trat dafür der alten Frau in den Unterleib. Dann kam deren Sohn dazu und ſchlug auf K. ein. Dem wieder kam ſeine Frau zu Hilfe und die Frau W. ſchlug ihr mit einer Latte auf den Arm, das alles auf der Straße, die ſie hatte kehren wollen. Frau W. erhielt vom Offenbacher Schöffen⸗ gericht zuſammen 80 Mark Geldſtrafe, während ihr 27jähriger Sohn freigeſprochen wurde, da 1 nur zum Schutze ſeiner Mutter eingeſprungen ei. Die Ohrfeige im Gerichtsſaal Landau. Ein recht ungebührliches Benehmen Gef in einer Sitzung der Strafkammer die efrau eines wegen Körperverletzung Ange⸗ klagten aus Landau an den Tag, indem ſie dem als Zeugen vernommenen Verletzten unvermit⸗ telt eine ſchallende Ohrfeige verabreichte. Das Gericht duldete natürlich eine ſolche Art von Selbſthilfe“ nicht und ſprach gegen die ſchlag⸗ fertige Ehefrau wegen Ungebühr vor Gericht eine dreitägige Haftſtrafe aus, die ſofort voll⸗ ſtreckt wurde. Zuſammen mit ihrem Manne wurde ſie dann ins Gefängnis abgeführt. Todesurteil im Limburger Mordprozeß 20 jähriger Mörder eines 15jährigen Mädchens.— Limburg. Das Limburger Schwurgericht ver⸗ handelte am Donnerstag die Bluttat, die ſich am 11. Oktober in Oberbiel im Weſterwald ab; geſpielt hatte. Damals erſchoß der heute 20jäh⸗ rige Karl Hofmann aus Burgſolms in einer Gaſtwirtſchaft ein 15jähriges Mädchen. Schon nach den Tatvorgängen konnte angenommen werden, daß es ſich um einen geplanten Mord gehandelt hat. Das Mädchen war durch drei Koyfſchüſſe getötet worden, die aus unmittelbarer Nähe abgegeben worden ſind. Die Tatwaffe iſt in einer Frankfurter Hand⸗ lung erworben worden. Die Fabriknummer war ausgeſchlagen, durch mikroſkopiſche Unterſuchun⸗ gen im Werk ließ ſie ſich aber rekonstruieren, ſo⸗ daß das Waffengeſchäft, das die Waffe ohne Schein abgegeben hat, ermittelt werden konnte. Der Angeklagte hatte einer kleinen Kapelle angehört, die Sonntags im Umkreis von Wetz⸗ lar muſizierte. Der Sonntagsverdienſt war ſo reichlich, daß er davon Inſtrumente im Werte von 600 Mark anſchaffen konnte. Beim Muſizie⸗ ren hat der Angeklagte das junge Mädchen ken⸗ nen gelernt, das als Haustochter in der Ober⸗ bieler Gaſtwirtſchaft als die Seele des Geſchäfts galt. Den Eltern fiel auf, daß ſich der junge Menſch mehr als nötig um das Mädchen küm⸗ merte, und ſie hoften, durch eine unauffällige Auswechſlung der Kapelle abzuhelfen. Dabei ge⸗ rieten ſie aber an einen Bekannten des An⸗ geklagten, mit dem er ſich früher einmal in einem Verein, dem beide angehörten, überwor⸗ fen hatte. Damit war die Situation eher ver⸗ ſchärft, denn nun blieb der Angeklagte als Gaſt in der Wirtſchaft und betrachtete ſeinen Nach- folger in der Kapelle auch im Hinblick auf das Mädchen, mit dem der junge Mann entfernt ver⸗ wandt war, als einen Rivalen. Es kam in Ge⸗ genwart des Mädchens gelegentlich eines Fe⸗ ſtes, das in der Wirtſchaft abgehalten wurde, zu einer Szene. Der Angeklagte erklärte nun in der Verhandlung, er habe danach den Entſchluß gefaßt, aus dem Leben zu ſcheiden. Tatſächlich verhielt er ſich aber in einer Weiſe, die ganz andere Schlüſſe zuläßt. Er veranſtaltete mit der Waffe, die er ſich am Tage nach dem Vorfall angeſchafft hatte, regelrechte Schieß⸗ übungen in einem Steinbruch in der Nähe ſei⸗ nes Dorſes und fuhr am nächſten Sonntag nach Staatsanwalt beantragt die Todesſtraſe Oberbiehl, angeblich. um ſich mit dem Mädchen noch einmal auszuſprechen. Auf ſeine Bitte ging das Mädchen mit ihm in einen unbenutzten Saal im Haus, und wenige Augenblicke ſpäter fielen die drei Schüſſe. In der Verhandlung benahm ſich der An⸗ geklagte ſtumpf und gefühllos. Er gab an, daß er vorgehabt hätte, ſich vor den Augen des Mädchens zu erſchießen. Im letzten Augen⸗ blick ſei ihm das Mädchen in die Arme gefallen und ſei ſo in die Schußrichtung gekommen. Von dem Frankfurter Schießſachverſtändigen Bock wurde die Darſtellung des Angeklagten als durchaus unglaubwürdig bezeichnet. Nach der Tat hat ſich der Angeklagte zwei unbedeu⸗ tende Streiſſchüſſe am Kompf beigebracht. In ſeinem Plädoyer wies der Staatsanwalt die Behauptung des Angeklagten, das ganze ſei ein Unfall geweſen, das Mädchen ſei in unglück⸗ licher Weiſe bei ſeinem Selbſtmordverſuch in die Schußrichtung gekommen, als völlig gegen⸗ ſtandslos zurück. Er beantragte unter Zuſam⸗ menfaſſen aller gegen den Angeklagten ſpre⸗ chenden Indizien— die Abgabe der drei unab⸗ hängig voneinander abgefeuerten Schüſſe und die eingehende Vorbereitung der Tat— wegen vollendeten Mordes die Todesſtrafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Das Limburger Schwurgericht verkündete zu vorgerückter Nachtſtunde folgendes Urteil: Der Karl Hofmann aus Burgſolms wird wegen vollendeten Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte verurteilt. In der Urteils begründung hieß es, daß allein ſchon die von feſtſtellbaren Inter⸗ vallen unterbrochenen drei Schüſſe für eine vor⸗ gefaßte Tötungsabſicht geſprochen hätten. Dazu komme weiter, daß der Angeklagte unmittelbar nach der Tat ein umfaſſendes glaubwürdiges Geſtändnis abgelegt hat. Daß die Tat mit vol⸗ ler Ueberlegung begangen worden ſei, alſo von Anfang an nach einem beſtimmten Plan aus⸗ geführt worden iſt, habe der Verlauf der Be⸗ weisaufnahme, ohne Zweifel zu laſſen, beſtätigt. Der Angeklagte nahm das Urteil in voller Ruhe auf. Raubüberfall auf eine alte Frau Der Täter zu fünf Jahr en Zuchthaus verurteilt Frankfurt a. M. Vor der Großen Strafkam⸗ mer fand Donnerstag der ſchwere Raubüberfall, der ſich am Vormittag des 18. Auguſt in einem Hauſe der Lortzingſtraße zugetragen hatte, ſeine Sühne. Angeklagt war der 24jährige aus Schwanheim gebürtige Ernſt Alfred Kunkel. Der Angeklagte hatte ſich ſeit November v. J. mit einem gewiſſen Friedrich Feick zuſammen⸗ getan. Der Plan beider war. ſich in die Tſche⸗ cho⸗Slowakei zu begeben. Kunkel wollte ſeine Braut heiraten und verſuchen, dort Geld zu verdienen. Es kam darauf an, ſich die nötigen Mittel für die Reiſe zu beſchaffen und Feick riet dazu, die Wohnung eines Mieters in der Lort⸗ e en, wo nach ſeinem Wiſſen in der Schreibtiſchſchublade ein Geldbetrag von 1000 bis 1200 RM. zu holen ſei. An jenem Morgen gegen 9 Uhr ſtanden die beiden Flücht⸗ linge in der Nähe des Hauſes und beobachteten, wie der dem F. bekannte Ehemann das 2 verließ. Dann begab ſich Kunkel in das Haus und ſtieß auf der Stiege auf die 68jährige Ehe⸗ frau des Mieters, die ſich erkundigte, wohin er gehen wolle. Ex ſagte. er komme von der Ver⸗ ſicherung Die Frau erklärte, daß er ſich in das Geſchäft des Mannes begeben ſolle. Kunkel ging wieder fort und machte mit ſeinem Beglei⸗ tet, der unten auf ihn gewartet hatte, einen Spa⸗ iergang auf den Friedhof. Später betrat er — Haus aufs neue. Als ihm die Wohnungs⸗ tür von der betagten ahnungsloſen Frau ge⸗ öffnet wurde, ſchob er ſie in die Wohnung und rief:„Ich brauche Geld, ich weiß, Ihr habt Geld“. Er drückte die Frau zu Boden, ſtopfte ihr den Mund mit einem Taſchentuch zu und band ihr die Hände mit einem anderen Taſchentuch zu⸗ ſammen. Feick hatte ihm die Weiſung gege⸗ ben, die Frau bewußtlos zu machen. Er ver⸗ langte von ſeinem Opfer die Hergabe des Schreibtiſchſchlüſſels, aber die Frau beſaß den Schlüſſel nicht. Er beſeitigte dann die Kne⸗ bel und richtete die Frau wieder auf. Er ver⸗ langte dann irgendeinen Geldbetrag und er⸗ hielt 18 RM.„Wenn Du Dich muckſt mach ich Dich kalt“, rief Kunkel und jagte davon. Er begab ſich mit Feick in eine Wirtſchaft, wo man ſich zu Eſſen beſtellte. Dann eilten die beiden nach Offenbach. Von hier wollte man mit der Bahn nach Hanau fahren, aber der nächſte Zug ing erſt eine Stunde ſpäter. Einer machte den orſchlag, die Reiſe nach der Tſchecho⸗Slowakei auf Fahrrädern fortzuſetzen. Man ging in eine Wirtſchaft, vor der Fahrräder ſtanden. zechte kurz und nahm beim Verlaſſen des Lokals zwei der Räder mit. An der tſchecho⸗ſlowakiſchen Grenze wurde das Paar verhaftet und beide kamen wegen Fahnenflucht und Diebſtahls vor das Militärgericht, das ſie zu je drei Jahren Gefängnis verurteilte. Feick erhängte ſich in der Haft. Die Große Strafkammer Frankfurt a. M. verurteilte den Angeklagten wegen Raubs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Diebſtahls unter Einrechnung der Militär⸗ ſtrafe zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. a 6: Hafenkonzert. Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 4. Dezember. Reichsſender Stuttgart. 6: Sonntag⸗Frühkonzert. 8: Waſſerſtandsmeldun⸗ gen. 8.15: Gymnaſtik. 8.90: Kathol. Morgenfeier. 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen! 10: Morgenfeier der SA. 11: Alte oberrheiniſche Meiſter. 12: Muſik am Mittag. 13: Kleines Kapitel der Zeit. 18.15: Muſik am Mittag. 14: Unſer Kaſperl für Groß und Klein! 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.30: Chor⸗ geſang. 16. Bunter Nachmittag. 18: Seehaſen un⸗ ter ſich. 19: Sport am Sonntag. Dazwiſchen: Die Kapelle O. Jooſt. 20: Nachrichten. 20.10: Wie es euch gefällt! 20: Nachrichten. 22.30: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24—2: Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt. 8: Zeitangabe, Waſſerſtandsmel⸗ dungen. 8.05: Wetter. 8.10: Evang. Morgenferer. 8.50: Deutſche Meiſter. 9.30: Chorgeſang. 10: Er⸗ öffnung der Reichs⸗Autobahn Frankfurt⸗Kaſſel. 11: Lebenswege berühmter Künſtler. 12: Muſik am Mit⸗ tag. 13: Das Mikrofon unterwegs. 13 15: Muſik am Mittag Gortſetzung). 14: Das Weihnachtspreis⸗ rätſel für unſere Kinder. 14.30: Uns gehört der Sonntag! 15.15: Lieder, Tänze und Schwänke aus Oberbaden. 16: Bunter Nachmittag. 18: Vom Main ur Weſer. 19: Schöne Suiten. 19.30: Sportſpiegel bes Sonntags. 20: Zeitangabe, Nachrichten, Wetter⸗ bericht. 20.15: Meiſterkonzert für die Jugenn, 222 Zeitangabe, Nachrichten. 22.10: Wetter, Schneewer⸗ terbericht. 22.15. Sportbericht. 22.30: Unterhaltung und Tanz. 24—2 Nachtkonzert. * Montag, den 5. Dezember. Reichsſender Stuttgart. 6: Morgenlied, Zeit, Wetterbericht. 6.15: Gym⸗ naſtik. 6.30: Frühkonzert. 8: Waſſerſtandsmeldungen. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Fröhl. Morgenmuſik. 9.202 3755 Dich daheim. 10: Familie Storch auf Sommer⸗ friſche. Mittagskonzert. 13: Nachrichten. 13.15: Mittags⸗ konzert(Fortſetzung). 14: Eine Stund' ſchön und bunt. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Aus Zeit und Leben. 19:„Am warme Offe“. 20: Nachrichten. 20.15. Stuttgart ſpielt auf! 22: Nachrichten. 22.30 Nachtmuſik und Tanz. 24—2: Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt. ö 6: Morgenlied. 6.30: Frühkonzert. 8: Zeit, Waſ⸗ ſerſtandsmeldungen. 8.05: Wetter, Schneewetterbe⸗ richt. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.40: Kleine Ratſchläge für den Garten und die Zimmerpflanzen. 10: Schulfunk. 11.452 Ruf ins Land. 12: Schloßtonzert. 13: Zeitangabe, Nachrichten, Wetter. 13.15: Schloßkonzert Fortſet⸗ zung). 14: Zeitangabe, Nachrichten. 14.10: Deutſche Wehrmacht und italien. Faſcio ſpielen. 15: Baſtel⸗ ſtunde. 15.30: Altes Handwerk— Alte Kunſt. 162 Muſik am Nachmittag. 18: Hier ſpricht der Rechts⸗ wahrer. 18.15: Die Meiſterkette. 18.30: Guten Abend, liebes Publikum! 19.15: Tagesſpiegel. 19.30: „Der Schmetterlingstraum“. 19.40: Der fröhl. Laut⸗ ſprecher. 20: Zeit, Nachrichten, Wetterbecicht. 20.157 Stuttgart ſpielt auf. 22: Zeitangabe, Nachrichten. 22.10: Wetter, Schneewetterbericht. 22.15: Kamerad, wo biſt du? 22.30: Nacht⸗ und Tanzmuſik. 24—2 Nachtkonzert.. Aeberfall eines falſchen Ankeroſſiziers Gangſterſtück bei Hamburg— Der Räuber flüchtig ö Hamburg, 3. Dez. In Farmſen bei Hamburg wurde in der letz ten Nacht nach berüchtigten Gangſtermethoden ein ſchwerer Raubüberfall auf einen Kraft⸗ droſchkenbeſitzer ausgeführt. Der Täter, der zu Unrecht die Uniform eines Unteroffiziers der Panzerwaffe trug, hatte den Droſchkenführer zu einer Fahrt von der Hamburger Innenſtadt nach Farmſen angenommen. Dort zwang er den Fahrer unter Bedrohung mit einer Piſtole zur Hergabe ſeines Geldes und zum Verlaſſen des Wagens und entkam dann mit dem Wagen. Die Kraftdroſchke wurde ſpäter führerlos in Bramfeld bei Hamburg aufgefunden. Als Täter kommt ein 21jähriger Burſche in Frage, der be⸗ reits von der Polizei geſucht war; er ſpricht ſchleſiſchen Dialekt. Haftbefehl gegen ungelteuen Bankier Fortführung des Geſchäfts iſt ſichergeſtellt Magdeburg, 3. Dez. Die Juſtizpreſſeſtelle in Magdeburg teilt mit: „Der Bankier Hermann Zuckſchwerdt aus Mag⸗ deburg, Zollſtraße 19, wurde wegen Verdachtes des Deviſenverbrechens und Vergehens vom Zollfahndungsdienſt feſtgenoemmen und dem Richter in Magdeburg vorgeführt, der Haftbe⸗ ſehl gegen ihn erließ.“— Wie der Reichs kom⸗ miſſar für das Bank⸗ und Kreditweſen dazu be⸗ kanntgibt, iſt für einen ruhigen Fortgang der Geſchäfte des Bankhauſes Zuckſchwerdt& Beu⸗ chel Vorſorge getroffen. Zu einer Beunruhigung des Kundenkreiſes beſteht kein Anlaß. Kongo- Schätze, aber nicht für ihn Berlin, 3. Dez. Beim Verſuch, die Grenze bei Emmerich zu überſchreiten, wurde dieſer Tage der 49jährige Guſtav Mittendorf aus Berlin feſtgenommen, der ſeit langer Zeit von der Staatsanwaltſchaft wegen verſchiedener Straftaten ſteckbrieflich ge- ſucht wurde Mittendorf hatte Anfang des Jah⸗ res eine Frau kennengelernt und ihr nach kur⸗ zer Bekanntſchaft die Ehe verſprochen, obwohl er verheiratet iſt. Unter der Vorſpiegelung. daß er ſich augenblicklich in Geldſchwierigkeiten befinde, in kürzeſter Zeit aber aus ſeiner ſchrift⸗ ſtelleriſchen Tätigkeit ein größeres Honorar er⸗ halte, borgte er ſich von ſeiner„Braut“ und de⸗ ren Schweſter 800 RM. Mit dem Gelde wollte er ſich angeblich an einer Kongo⸗Expedi⸗ tion beteiligen, von der er nach einigen Mo⸗ naten als reicher Mann zurückkehren würde. Kaum batte er das Geld erhalten, als er nichts mehr von ſich hören ließ. Er begab ſich ins Ausland, kehrte aber jetzt zurück und wurd beim Grenzübertritt ſeſtgenommen.* 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 123 Crit Ver ful. ef Aust . Bett Am eile u fit und Fcden enbil lung pflicht Zegel ten E ſodie vethul geben, ber un gebare Mache kult Auch! ſeiner en, de Nerläſſ Die landw tung, Veehg nen l lichen 0 er ee et bei etſtatt oder! Gefän ſafe Auch ſtirieg deal . Mis 1 N 0 Eünger Heute Und pi Geſang Heute Gesang Heute fehligl ſcheine Arieger Ju de Hachmi ſchen ſpell hren Fund Stump Ulctste (Apfrz; he ſhetz der Räuber 15g, J. Dez lie getzelell 6, g. del. 19 teilt I 5 aus Nag 1 Werte gebens aun und den — Unterkleider Charmeuse, mit schönen Passen Stuck 4.90, 2.88, Sornituren Hemdehen od. ocalüpfer Kunstseide, gl. od. gestr., Stück 2.25, 1.80, Damen-Schlüpfer efütt. m. 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Dezember 1938, ſind die Wettbewerbs⸗Entwürfe zur Errichtung einer Leichenhalle für die Gemeinde Viernheim, im Saale des„Ratskeller“ ausge⸗ ſtellt. Der Saal iſt täglich von 9—19 Uhr geöffnet. Die Einwohner werden gebeten, die Ausſtellung recht zahlreich zu beſuchen. Viernheim, den 1. Dezember 1938. und U Betr.: Viehzählung am 3. Dezember 1938. Am 3. Dezember 1938 findet wiederum eine umfangreiche Viehzählung ſtatt. Sie er⸗ ſtreckt ſich auf Pferde, Maultiere, Mauleſel und Eſel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, Kaninchen und Bienenſtöcke(Vie⸗ nenvölker). Gleichzeitig iſt mit dieſer Zäh⸗ lung eine Erhebung über die nicht beſchau⸗ pflichtigen Hausſchlachtungen von Schafen und Ziegen, unter 3 Monaten alt, in den Mona- ten September, Oktober und November 1938, ſowie der Kälbergeburten in der gleichen Zeit, verbunden. Es iſt die Zahl aller Kälber anzu⸗ geben, die in den Monaten September, Okto- ber und November ds. Is. lebend oder tot geboren wurden, gleichgültig, ob ſie in der Viehhaltung vorhanden oder geſchlachtet, ver⸗ kauft oder ſonſtwie weggebracht worden ſind. Auch hat ſich jeder Viehhalter über die Größe ſeiner Betriebsfläche genaueſtens zu orientie⸗ ren, damit er im Zeitpunkt der Befregung zu⸗ verläſſigen Aufſchluß geben kann. Die Viehgattungen werden auch bei Nicht⸗ landwirten gezählt, alſo in jeder Haushal⸗ tung, in der auch nur eine dieſer genannten Viehgattung vorkommt. Die Erhebungen die⸗ nen lediglich ſtatiſtiſchen und volkswirtſchaft⸗ lichen Zwecken. Wer vorfätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiffentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten, oder mit Geld⸗ ſtrafe bis zu zehntauſend Reichsmark beſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein ver⸗ ſchwiegen worden iſt, im Urteil für dem Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 28. November 1938. Der Bürgermeiſter In Vertretung: Weitzel. ereins⸗Anzeiger Sängereinheit Heute abend 8.15 Uhr Singſtunde. Vollzählig und pünktlich! Der Vorſitzende. Geſangverein Sängerbund⸗ Flora. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute abend Singſtunde. Pünktlich und voll⸗ zählig! Vorſtandsmitglieder um 8 Uhr er⸗ ſcheinen. Der Vorſitzende. Krieger ⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Zu dem am Sonntag, den 4. Dezbr. 1938, nachmittags 3 Uhr, im Lokal„Zum Deut⸗ ſchen Kaiſer“ ſtattfindenden Kameradſchafts⸗ appell wollen ſich reſtlos alle Kameraden mit ihren Angehörigen einfinden. Im Vorder⸗ grund ſteht die Ehrung des Altveteranen Stumpf, der an dieſem Tage ſeinen 90. Ge⸗ burtstag begeht. Anzug: Dienſtanzug (Kyffhäuſer) oder dunkler Anzug mit Mütze. Der Kameradſchaftsführer: Roos. Kleintierzuchtverein 1916 Die Teilnehmer nach Frankfurt treffen ſich um 8.15 Uhr Sonntag vormittag bei Zucht⸗ freund Klauß(neben Engl. Fräulein). Der Vorſtand. Turnverein von 1893 Handball: Sonntag, vorm. 11 Uhr, auf dem Lorſcherweg⸗Sportplatz: Meiſterſchafts⸗ ſpiel gegen Reichsbahn Mannheim. 9.45 Uhr 2. M. 9 Uhr Trainingsſpiel: A- geg. B⸗Jug. Fußball: Punktekampf in Viernheim geggen FV. Hemsbach. Beginn: 2.30 Uhr. Vorſpiel 2. M. gegen Amicitia Privat um 12.45 Uhr. Sportdienſtgruppe: heute 3.15 Uhr TV. 2. M. geg. 09 Weinheim 2. M. Laudenbach 1. TV. 1. M.— Sonntag, 9.30 Training der neuen B-Jugend. Alle, die noch Intereſſe ha⸗ ben, können ſich bei Jugendltr. Jakob melden. Pflichtjahr⸗ Madchen ſucht Arbeitsplatz. Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. Werbk neue Leſer! Falnslag U. Sonntag eee im Lokal„Zum G 5— ——¼¼— ͤ——ę— rünen Laub“ rode drleitaupen Seger Aussee Eimritt 30 Piennig Es ladet hierzu ein Der Brieftaubenverein Jcllenke patch N Schreib- maschinen Krieg in: maschinen a Büro- Belle möbel Büro- DuRABEI bedarf von mon NS an . Neucl cage Adolf Hitlerstraße 81 „Deutscher Halser“ OEG. Bahnhof— Fernſprecher 10 Sonntag 18 N 2 ab 8 Ahr Gute und preiswerte Speiſen, warm und kalt zu jeder Tageszeit Prima offene und Flaſchenweine— Das gute Viernheimer Kühnerbräu bernt en Fall. Weschmann Die ſchönſten Obſtbäume in Apfel, Birn, Kirſchen, Quitten, Zwetſchen, frühe u. ſpäte Pflaumen, Reineelauden, Mirabellen, Pfirſich Apritoſenhochſtämme, ⸗halbſtämme und ⸗Büſche, ſowie Johannis⸗ und Stachelbeeren erhalten Sie in der Baumschule dg. Fleckenstein Heddesheim bei Mannheim Radfahrervereinigung Viernheim 07 Samstag, 3. Dezember, abends 8.30 Uhr, im „Fürſt Alexander“ wichtige Vorſtandsſitzung Um vollzähliges Erſcheinen bittet der Vorſitzende. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Samstag, 3.15 Uhr: Sportdienſtgruppe— „Jahn“ Weinheim. Sonntag, 12.45 Uhr auf dem Turnerplatz: TV. Viernheim 2. M.— Amic. Privat⸗M. 12.45 Uhr 2. Mannſchaft— 2. M. Fried⸗ richsfeld; 2.30 Uhr 1. Mannſchaft— 1. M. Friedrichsfeld. Orisbauernjchaft Tabakverwiegungstermine: Dienstag, 6. Dezbr., vorm. 8 Uhr, beſtellte Pflanzer der Gruppe 7; Donnerstag, 8. Dezbr., vorm. 8 Uhr, Gruppe 1 und 8 ganz; Freitag, 9. Dezbr., vorm. 8 Uhr, Gruppe 14 ganz und beſtellte Pflanzer der Gruppen 11 und 16. Falls am Freitag nicht alles verwogen werden kann, wird die Verwiegung am Sams⸗ tag fortgeſetzt. Weitere Termine folgen. — Betr.: Beſchaffung von landw. Arbeitskräf⸗ ten für 1939. Landwirte, welche Arbeitskräfte im kom⸗ menden Frühjahr für ihre Landwirtſchaft be⸗ nötigen, wollen dies bis Sonntag nachmittag beim Ortsbauernführer melden. Dabei iſt an⸗ zugeben, ob Knecht oder Magd, evtl. auch Ausländer. NB. Ab Montag, den 5. ds. Mts., werden Zuckerrüben verladen, beginnend am Mon⸗ tag mit den Buchſtaben A—9, Dienstag 3 25 Derjenige, der am letzten Sonn⸗ tag abend in der Wirtſchaft zum L meinen Aeberzieher verwechſelt Andernfalls muß ich es der Polizei melden. Adolf Hitlerſtr. 61. 8 0* U 2 mannheim 8 1. 8 Breitestraße Sauberkeit, das iſt der Fortſchritt unſerer Feit! ui Ein starkes Nel ist Edelweiß das kann ich be · kräftigen. Das vor 25 Jahren bezog. Edelweiß rad läuft trotz starker lnan · spruchnahm. heute noch sehr gut. 1 tudienrat, 26. 7. 1937, Andernach Rh. Ferner schrieb . am 15. 1. 1938 Landw., R. Schänke, Klein-Dreesen: Vor 24 Jahren bezog ich ein Edelweiß- rad und eine Nähmaschine. Beide sind heute noch sehr gut.— Neuer Fahrradkatalog auch über Zubehör und Nähmasch. kostenlos. Edelweiß- Decker Fahrradbau und Versand Deutsch-Wartenberg 12 Zwei 2 gent⸗ Zimmer Sieiſen mit 1 Noſt zu vermieten ſaſt neu, preis- wert zu verkauf. Hansstrage 15 Möbl. Näh. Auskunftst 4 Die große Zimmer wolnnacnts- zu vermieten[ eude- ein Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. 80 von Babolat! nechker 50 Pianolager am Wieſenweg Mann heit zu verkaufen o 2, 10 Nüh. Auskunſts⸗ Ne taf, d. 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Das Gefängnis, die elende Bretterbude, in der Thomas für dieſe eine Nacht untergebracht wird, weil ſie ihn morgen in der Frühe hän⸗ gen wollen, hat ſie ſchon von allen Seiten umſchlichen. Die Tür iſt aus zähem Holz, mit Eiſenſtangen geſichert. Da gäbe es kein Ent⸗ rinnen für Clifton. Alſo muß Sufann mit dem Sheriff verhandeln. „Wißt Ihr überhaupt, weshalb Thomas das Pferd nahm? Sein eigenes hatten ihm 8 Indianer unter dem Leib fortgeſchoſſen, als er in einen Streit mit ihnen kam. Und er hatte gehört, daß ſeine Mutter an 4 Krankheit darniederläge. Geht alſo und will den Crusby⸗Farmer um ein Pferd bitten. Der lacht ihn aus: Weiber⸗ 9155 Was braucht ein Cowboy auf einem 8 ferd eine halbe Tagereiſe zu reiten, loß um zu erfahren, daß eine alte Frau all⸗ mählich das Zeitliche ſegnen möchte? Könnt Ihr verſtehen, Sheriff, daß Thomas da ſein Blut kochen fühlte, daß er einfach hingehen mußte und ein Pferd mit Gewalt nehmen? Und weil ſein Herz ihn heimrief, wollt Ihr ihn hängen? Sheriff, denkt daran, daß Tho⸗ mas Euer Sohn ſein könnte! Würdet Ihr Eurem Kinde ſolch bittere Schmach gönnen?“ Douglas Cunning zieht die Stirn in ſtrenge Falten.„Recht und Sitte gehen über Herzensgefühle!“ ſagt er ſchneidend und ver⸗ ſucht noch einmal, Suſann über die Schwelle 2 drücken. Aber das Mädchen umklammert W̃ eine Hände, die es von ſich ſtoßen wollen. „Sheriff, Ihr dürft es ſeiner kranken Mut⸗ ter nicht antun! Laßt Euch doch dies eine Mal erweichen! Thomas gibt das Pferd doch fiehent er hat es doch nicht geſtohlen, nur ge⸗ iehen!“ Der Sheriff hat kein Herz, es iſt ihm während der langen und ſchweren Zeit des Dienſtes in der Wildnis in der Bruſt ver⸗ härtet. Thomas Clifton iſt ſchon früher, ehe er Cowboy auf Rughbells Farm wurde, ein wilder und gefährlicher Burſche geweſen. Die Sache mit dem entführten Pferd gibt den Endſtrich unter eine lange Rechnung, die der Sheriff mit Thomas Clifton noch zu erledigen hat. So erwidert er mitleidlos:„Wir haben Clifton das Urteil geſprochen. Morgen früh, wenn die Glocke von Redshall ſechs Schläge tut, legen wir ihm den Strick um den Hals, und wenn ſie ſieben Schläge tut, legen wir ihn unter den Hickorybaum in die Grube! Und nun will ich kein Wort mehr hören, ſonſt laſſe ich dich wegen Widerſtand gegen die Staatsgewalt ins Gefängnis werfen!“ Da geht Suſann Morton mit verſteinertem Ge⸗ ſicht aus dem Hauſe des Sheriffs und krampft die Hände ineinander, als müßte ſie mit dem Blut ihrer Adern das teure Leben da drüben freikaufen. g Die Nacht iſt für den Gefeſſelten grauen⸗ haft. Er hört die Stimmen aus der Wildnis 2 er hört das Heulen des Wol⸗ es, deren er allein ſchon ein Viertelhundert in den letzten Jahren erlegt hat. Nun ſehen die Leute von Redshall nur ſeine Miſſetat, aber ſie wägen nicht ſeine ehrlichen Mannes⸗ taten dagegen. Gewiß, er wußte, daß er das Pferd nicht nehmen durfte, aber wenn die Mutter den letzten Mahnruf ſchickt, kann man 4 ſtill bleiben. Iſt es auszudenken, daß er mit dem ſechſten Glockenſchlag ſein Leben verlieren— Das wilde, ſchöne Leben auf den endloſen Prärien? Das Beiſammenſein mit den Pferden, den Kühen, die ihn kennen und ſeiner Stimme folgen? Ah, wären die Feſſeln nicht ſo ſchwer, er würde ſich be⸗ freien und die Pfahltür zerſchlagen und mit dem geliebten Mädchen weit über die Berge und die Prärien jagen! Von der kranken Mutter hat er ſowieſo ſchon geſtern Abſchied genommen, als ſie ihm auf ſein Ehrenwort erlaubt haben, eine halbe Stunde in ihrem Hauſe zu verbringen. Ach, wie glücklich hat ſie gelächelt, daß ſie den Tommy noch einmal hat ſehen dürfen! Und hat ſich über die paar Dollar gefreut wie ein Kind! Wird ſie nun nicht mehr brauchen, die Aermſte... Wenn ſie nur nicht noch von dem unrühmlichen Ende ihres einzigen Kindes erfährt.. Und dann kommt der Morgen. Die Reds⸗ haller, der Sheriff an der Spitze, holen den Wefangen en, um ihn unter dem Gerichts- baum e Aber die Glocke im höl⸗ zernen Kirchturm ſchlägt nicht die ſechſte Stunde. Aergerlich lauſcht der Sheriff, hat ſich der Bill verſchlafen, oder warum tönt die Glocke nicht, die ſeit ewigen Jahren die Vollſtreckung der Todesurteile künden muß? Verflucht, muß der Sheriff ſelbſt zum Turm gehen, um den Nachläſſigen zur Pflicht⸗ erfüllung zu mahnen. Er kommt und ſieht den Glöckner, das Seil in der Hand, mächtige Schwingungen tun, aber die erzene Glocke droben ſchweigt. Und wie die Männer die enge Treppe zum Glockenſtuhl emporſteigen, ſehen ſie, daß ſich eine Geſtalt feſt um den Glockenſchwengel ge⸗ klammert hat, verwachſen ſcheint mit der Glocke. Und ſie ziehen mit Gewalt Suſann hervor, das Mädchen, das Thomas Clifton liebt. Da Gott und die Welt ihm nicht mehr Peter Amm: Als Kind weiß man ſchon, was eine Stand⸗ pauke iſt: eine mit Kalbsfell überſpannte Halbkugel aus Kupfer, die auf einem drei⸗ beinigen Schemel ruht. Davor ſteht ein Mann mit zwei Stöcken, die runde Filzköpfe haben, und ſchlägt auf das glatte ſtraffe Paukenfell, langſam und ſchwer, dann gibt es einen hel⸗ len klopfenden Wirbel. Wird man etwas älter dann begreift man, wie freundlich unſere Sprache aus etwas Wirklichem, Vorhandenem neue Bilder ſchöpft. wie eine ganz ſelbſtverſtändliche Sache eine übertragene Bedeutung bekommt. Und wenn man etwas angeſtellt hat und ei⸗ ner ſteht vor uns und ſeine Vorwürfe praſ⸗ ſeln auf uns hernieder, dann empfindet unſer unte Gewiſſen dieſen donnernden irbel... und das iſt auch eine Standpauke. Nur daß wir das Fell hinhalten müſſen und ein anderer, der das Recht dazu hat, läßt die Klöppel ſeiner Rede und Meinung ſchwingen. Es ſoll Kinder geben,— vielleicht noch mehr Erwachſene— die ſich an die Muſik des Paukenden ſehr ſchnell gewöhnen, in denen der Nachhall der harten und dumpfen Töne nicht länger anhält als das ſingende, ſummende Abſchwellen des letzten Klöppel⸗ ſchlages auf einem guten Kalbsfell. Da nützt keine Standpauke, da muß ſchon der Dirigent ſelber mit ſeinem harten Taktſtock eingreifen und ſo lange die einzelnen Noten wieder⸗ holen, bis er glaubt, ſie werden einige Zeit lang nicht vergeſſen werden. Nun gibt es gute und ſchlechte Muſtkanten und unter ihnen begabte und unbegabte Paukenſchläger. Meinen Vater möchte ich zu den Soliſten der Standpauke zählen und von ſeinem Meiſterkonzert berichten: Ich war von Kind an neugierig. Neugier ſei meine am ſtärkſten ausgeprägte Eigen⸗ ſchaft, ſagte man von mir. Das war ſicher nicht ganz gerecht, denn ich hielt mich nur für wißbegierig. Jedoch muß ich zugeben, daß meine Neugier vor nichts halt machte, daß ich jeden Schubkaſten durchkramte— bis in mein vierzehntes Jahr hinein!— daß Vaters Brieftaſche tauſendmal intereſſanter war als die Rechenbücher, daß ich Mutters Haushalts- aufzeichnungen jedem Leſebuch vorzog, daß ein Nähkäſtchen bei wildfremden Leuten mich mit magiſcher Gewalt anzog, und daß eine geräumige Bodenkammer mit Bücherkiſten, vollgeſtopften Koffern und alten Schränken mich die wichtigſten Arbeiten vergeſſen ließ. Joh. bon Kunowsli: Es iſt für das Dorf immer ein Erlebnis, wenn der Zirkus kommt. Zuerſt ſchwanken die großen Wohnwagen auf den Anger, und die Dörflerinnen nehmen die Hühner und die Wäſche ins 8 Das ſteckt von den gleichen Wagen der Zigeuner noch in den Frauen. Und während dann auf dem Platze ein rüſtiges Hämmern beginnt, lange Stangen in den Boden etrieben werden und flatterndes Zelttuch lang⸗ ang den zuſchauenden Kindern all die Herrlich⸗ keiten zu verbergen beginnt, fährt ein Wagen der Zirkusleute durch das Dorf. Zwei ſcheckige Ponys ziehen ihn, zwei Männer in bunten Hu⸗ ſarenjacken blaſen Trompeten und ganz zu⸗ hinterſt ſitzt die Frau Direktor und ſchwingt den Paukenſchwengel. Das ſchmettert bis zum fern⸗ ſten Häusler, der Paukenſchall* dumpf von den Mauern wider, und dann kommt mit hallender Stimme die Ankündigung. Der An⸗ ſager ſpart nicht mit Lob und Senſationen. Da iſt Deutſchlands beſtei Trapezkünſtler heute im Dorfe, die kleinſten Künſtler der Gegenwart * helfen wollten, hat es wenigſtens verſucht, die Todesglocke anzuhalten, die Thomas Clifton die ſechſte Stunde zum letzten Mal ins Ohr klingen laſſen ſollte. Aus vielen Wunden rinnt des Mädchens Blut, aber ungebrochen blitzen die blauen Augen den Sheriff an.„Seht, ich habe ſchon einen Teil des Todesurteils eingelöſt, Sheriff, wollet nun Thomas Clifton den übrigen Teil der Strafe ſchenken!“ Und dann tragen die Männer die Bewußtloſe zum Gerichtsbaum hinüber und erzählen 15 Geſchichte. In manchem Männerauge ſchimmern Tränen. Wen eine Frau ſo lieb hat. der muß doch noch etwas wert ſein. So kommt es, daß ein paar Stunden ſpäter Thomas Clifton mit Suſann aus Redshall fortreiten darf, nachdem ſeine Mut⸗ ter ihren Bund geſegnet hat. Die Standpauke Und immer wurde es entdeckt. Die Eltern ſchienen eine feine Naſe für meine Erkun⸗ dungsgänge zu haben, wenn ich die Spuren meines Treibens en noch ſo 2— ver⸗ wiſchte— ſie ließen ſich nicht täuſchen. Dann hieß es manchmal nach einer herzhaften Ohr⸗ feige:„Du warſt ſchon wieder an meinem Schreibtiſch? Du haſt wieder einmal Tante Bertas Friſiertiſch durchkramt? Schämſt du dich nicht?“ Es war peinlich genug, dieſe Verhöre und Zurechtweiſungen über 0 ergehen laſſen zu müſſen— aber in mir ſteckte der böſe Drang der Neugier. Mißbrauch trieb ich zwar nicht mit den entdeckten Neuigkeiten, die ich auch nur halb verſtand— es hatte ſich bei mir jener Spieltrieb fortgeſetzt, der das Klein⸗ kind zwingt, ſeine Puppe oder die Eiſenbahn zu zerlegen, nur um zu wiſſen: was iſt da drin? Ich konnte es nicht laſſen, zu kramen, zu ſuchen und feſtzuſtellen, und wenn ich ge⸗ ſehen hatte, im verſchloſſenen Schränkchen auf dem Flur ſtanden zwei neue Medizin⸗ flaſchen und ein Päckchen Kopfweh⸗Pulver, dann war ich befriedigt. Vaters Schreibtiſch übte allerdings die größte Anziehungskraft aus. Da gab es kleine Kontobücher mit geheimnisvollen Eintragun⸗ gen, Briefe in ſchweren dicken Umſchlägen, Muſterproben chemiſcher Präparate, Stem⸗ pel, Lupen und ein Käſtchen mit kleinen An⸗ denken. Waren die Eltern nicht im Hauſe, konnte ich ſtundenlang davor ſitzen und le⸗ ſen, prüfen und bewundern. Und ſo fand ich eines Tages einen Brief zwiſchen anderen, ein dickes gelbes Kuvert mit der Anſchrift meines Vaters und den blau unterſtrichenen zauberhaften Worten„Vertraulich! un ſeſſes ben!“ Auf der Rückſeite klebte ein feiſtes rotes Siegel. An der Seite war der Umſchlag ſauber aufgeſchlitzt. Mir zitterten die Hände vor Aufregung, als ich ſorgſam den Brief⸗ bogen aus der Hülle holte, und mein erſtes Erſtaunen war das über die Tatſache, daß die Zeilen auf dieſem Bogen von meines Vaters Hand ſtammten. Was ich dann las— das muß ich wohl zu den zarteſten Stand⸗ pauken rechnen, die über mein ſchuldiges Haupt gingen: „Mein lieber Junge! Mußt Du denn Deine Naſe in jeden Quark ſtecken? Gruß Vater.“ der Stelzentänzer werden die Beſucher erfreuen, nie dageweſene Senſationen und Ueberraſchungen werden vor⸗ geführt, und das alles für ein Spottgeld, heute abend, auf dem Anger! Blau-weiß geſtreift, mannshoch, ſtanden die Zeltlappen im Rund. Vor den Wohnwagen, die die eine Seite des Zirkus aus machten, ſtand das Grammophon und ſpielte unermüdlich. Alt und Jung erlegte ſeine Sechſer an der Kaſſe und füllte dann die ſchmalen Bänke, die unter dem Gewicht der vielen Menſchen leicht ſchwankten. Mädchen ſchreien auf und lachen, wenn gerade bei ihnen die ſchwanken Bretter ſich zu neigen drohen, junge Burſchen* 0. mutwillig das Uebel,— unter dem hellen Licht im Zirkusrund ſteigt ſchon die Stimmung. inten, im Wohnwagen, aber ſitzt Bellanint, der Direktor. Er iſt nun ſchon weit Über die ſechzig, und ſein Herz verbietet ihm zu arbeiten, wie et es einſt getan. Die beiden Clowns, die kleinſten Künſtler der Welt, die Reiterin und Akrobatin, ſie alle ſind ſeine Familie. Und Bel⸗ lanini hat ſeinen Ehrgeiz. So klein auch ſein Unternehmen ſein mag, im Rahmen des Mög⸗ lichen bietet er immer das Beſte. Heute aber? Seufzend ſtreift der alte Mann die Gardine vom kleinen Fenſter. Das tauſendmal gewohnte Bild: Menſchen auf den Bänken voller Erwar⸗ tung, noch immer drängen andere an die Kaſſe. Ein guter Abend, eine Vorſtellung, in der man auch nach der Einnahme noch das Letzte her⸗ ae Aber gerade heute mußten einmal zwei Nummern ausfallen, Jutta, die Reiterin, und Fred, der Kraftmenſch und ae in die Tochter und der zukünftige Schwiegerſohn. Sie benutzten die Nähe der großen Stadt, um die Papiere zu beſorgen und zu heiraten Mor⸗ 05 gbend würden ſte wieder hier ſein. Aber eute? Da ſchellt das erſte Mal die Glocke. Die In⸗ nenlichter über der Manege flammen auf. Das Summen der Zuſchauer verſtummt. Bellanini ſteht wie immer im Rund, verbeugt ſich, macht ſeine Ankündigung, führt die Pferdchen vor, läßt ſie auf Volte gehen, ſpringen, ſteigen. Dann kommen die beiden Clowns, die ſich mit einem Rieſenraſiermeſſer gegenſeitig Berge von Sei⸗ fenſchaum unter dem Beifallsgebrüll der Menge aus den Geſichtern kratzen. Drei 1 6 kleine Ge⸗ ſtalten ſtehen in der Arena. Die kleinſten Künſt⸗ ler, weißgekleidet, eine ehe dunkle Schärpe um den ſchmalen Leib. Sie ſtehen Kopf, turnen und balancieren an den Ringen, und ſchon ſtürzt wieder der dumme Auguſt herein, ſchlägt hin, 1 platzt die Schweinsblaſe unter dem Rock, auf ſeinem Kopf ſteigt jäh eine fauſtgroße Beule,— die Vorſtellung läuft, aber der Direk⸗ tor kaut nervös an ſeinen Schnurrbartenden. Das alles war das Uebliche, ſind die Durch⸗ ſchnittsnummern, Sie gefallen wie immer, wo⸗ her aber ſoll bis zum Schluß die Steigerung kommen, die Glanznummern, unter deren Ein⸗ druck die Beſucher das Pl verlaſſen, zufrieden, des Lobes voll, bereit, Bellanini zu empfehlen und ihn im nächſten Jahre wieder zu beſuchen? Da, ſchon die Pauſe! Die Kinder gehen mit dem Teller 1 die Reihen, jeder gibt den kleinen weißen Burſchen noch 1 55 Sechſer; man hat ſich bisher gut unterhalten, was würde nun in der zweiten Abteilung noch alles kommen? Und der Direktor hinten im Wagen denkt das Gleiche. Schnell ziehen an ihm die Nummern vorüber, die er heute noch bieten kann. Das Clownſolo? Seine Vorführung des Kamels und das andere? Das war ſchwach, ſehr ſchwach. Die beiden Heirater fehlten, fehlten bitter nötig. In Bellanini ſtieg es auf Fünfzig Jahre das Beſte gegeben, ein ehrenvoller Akliſtenname. durchge⸗ würgt durch alle 04 5 der Zeit,— ſollte er das 8 aufs Spiel ſetzen? Sollte ſein Zirkus kleinſter, allerkleinſter Dorffängerklamauk wer⸗ den? Nein! Bellanini war Künſtler, fühlte ſich trotz aller Dürftigkeit nur als ſolcher, er hatte ſeinen Stolz, wie nach ſeiner Art jeder Gene⸗ ral, jeder Reeder oder Fabrikherr. Bellanini,— diefer einſt von ihm gewählte Name bürgte für Qualität, ſo ſollte es auch bleiben, wenn er einſtmals nicht mehr war und die Seinen unter dem gleichen Namen weiterzogen. Rote Flecke auf den Wangen, hochſchlagenden Herzens, ſo trat er nach dem Glockenzeichen wie⸗ der vor die Menge. Kündete an, zeigte die Nummern und dann, als alles faſt vorbei, als man bei den Zuſchauern aber auch ſchon an der Schwäche des Beifalls, an dem Gehen Verein⸗ zelter merkte, wie die Vorſtellung ſchleppte, daß der innere Zuſammenhang zwiſchen den Darbie⸗ tungen fehlte, da ſpielte Bellanini ſeinen Trumpf aus! „Und jetzt, meine Damen und Herren, wer⸗ den Stelzenläufer. den Sie 22 Bellanini date en ahren nicht mehr gezeigt, eine einzig aſte ends une Heute zum erſten Male wieder auf zwei Meter hohen Stelſen, Bella⸗ nini, den Stelzenläufer und Tänzer!“ Das Publikum ſetzte ſich zurecht. Das verſprach noch etwas zu werden, etwas, was man nicht alle Tage ſah. Und hinter den Wagen ſteckten die Zirkusleute die Köpfe zuſammen. Mit zitternden Händen ſuchte Frau Bellanini die 5 r hervor. Was tat da der e Bellanini aber war nicht nur das Ober⸗ haupt ſeiner Familie, er war auch der Direktor ſeines Zirkus. Was er ſagte, geſchah. Da hal kein Bitten und Zweifeln. Der Alte lief au Stelzen. Hoch ſchwankend, brch zitternden Beinen. Den Mund zuſammengepreßt, unter Strömen von Schweiß, die 11 auf dem raſenden Herzen. Lief, tanzte, drehte, zwei Meter 5 Und wenn früher ſeine Nummer wirkli eine Glanznummer war, reif für ein Großſtadtunter⸗ nehmen, ſo war ſein Tanzen noch heute immer ein Abglanz von damals, für dieſen Abend et⸗ was Unerhörtes. Der Rixdorfer! Blechern ſchmettert das Gram⸗ mophon. Hoch oben, mit feuerrotem Kopf, dicht unter den Lampen, Bellanini auf den Stangen. Weiß flattert ſein Haar, er ſteppt im Takt, und wenn er ſeine Hände auf das ſtechende Herz preßt, glauben die Zuſchauer unten an eine der maleriſchen Zirkuspoſen und ſparen nicht mit dem Beifall. Teufel, das war was, dieſer alte Mann, und noch ſo zuwege! Und als endlich der— u Ende iſt, da bricht es los. Unten, im 70 der ſtür⸗ 10 Beifall und Dank. Ein ſchöner Abend bei Bellanini, man würde es ſich merken. Der Mann auf den Stelzen ſchwankt noch einmal in die Arena. Unter feiner Verbeugung ſinkt ihm der Kopf auf die Bruſt. Dann ſchleppt er ſich zurück, hinter dem Rücken der Davon⸗ gehenden, lehnt an der Wagenwand, fällt in die Arme der Seinen. Es iſt ſchon überirdiſcher Glanz in ſeinen Augen, wie ihm die Frau den Kopf hält. Stoßweiſe quillt es aus ſeiner Bruſt. „Sag den Kindern, wenn ich ihnen auch nicht viel mitgeben kann, ich laſſe ihnen eines, den Namen, den Ruf. Sollen ihn weiterführen, in Ehren, das Beſte, immer nur das Beſte, bis zuletzt, wie ich, Bellanini—“ Dann war der Stelzentänzer tot.“ 3 IEUCeHTEN DES HAND Copyright by Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf. G. m. b. H., München (18. Fortſetzung) „Sie drücken ſchon am Meru vorbei und wollen uns die Rückverbindung abſchneiden“, erläuterte Pier noch. „Den Berg ſoll'n mir laſſen?“ Der Rott hat es noch nicht gefaßt. „Alsdann freut mi koan Eiſernes Kreuz nit.“ Wie auf einen Befehl ſehen ſie alle hin zum Berg. Die Fahne, nun würde ſie bald nicht mehr 1175 die Feinde wehen, ſondern mitten unter ihnen 2 4. Kapitel Lena war mit Jokele, Cahigi, fünf anderen Eingeborenen und einer alten Duhagga⸗Frau auf Pilatus ceblieben. Jokele ſchien es nur ſchwer zu ert en, daß er ſeinen Bana nich hatte begleiten dürfen, und nur das Vertrauen Lenas tröſtete den ſchwarzen großen Jungen. Der Mwana und dem Toffl auf jede Art zu helfen, hatte der Befehl des Bana titola ge⸗ lautet. Getreulich mußte alles befolgt werden, was der Bana ſagte, das ſtand bei Jokele ſeſt wie Eiſen. Aber es ärgerte ihn, daß da noch der neue Bana gekommen wor. Das war der Bur Jan de Vries, der jüngere Bruder von Piet de Vries. Es war Thomas doch eine gewiſſe Sicherheit, einen erfahrenen Weißen auf der Farm zu wiſſen. Hübl hatte das auch gewollt. Jan hatte auch gleich das Kommando über Vieh, Acker und Arbeitskräfte übernom⸗ men, worüber Jokele ebenſo verdroſſen war. Be⸗ ſonders viel Arbeit war zur Zeit nicht zu tun. Die Ernte war zum größten Teil geborgen und die friſche Saat ſchon ſtellenweiſe ausgelegt. Dennoch war Jan faſt immer mit dem Pferde unterwegs. Saß er aber ſchon mal in der Stube, erzählte er allerlei erlogene und erdichtete Aben⸗ teuer aus den Buren⸗ und anderen Kriegen, bei denen er nicht dabeigeweſen war. Lena ſaß in der Diele am Bett des ſchlafen⸗ den Chriſtoph und ſtrickte. Ihre Gedanken weil⸗ ten bei Thomas und ſeinen Freunden. Zum erſten Male eigentlich empfand ſie richtig, wie leer die Pflanzung geworden war, ſeit der wilde, immer radauende, ſingende und bramarbaſierende Hackl fort war, ſeit man das gutmütige Weſen Rottenpuechers nicht mehr im Hauſe ſpürte. Der Jan de Vries war wohl ein treuer, beſorgter Kerl, aber, ſo ſeltſam das auch war, gerade heute ſchien es ihr erwünſcht, Thomas oder einen der Freunde hier zu haben. Vielleicht kam das auch daher, daß man von fern Gewehrfeuer gehört hatte. Jokele berichtete noch dazu, er habe kriegsbemalte Maſſai geſehen, ſie ſeien oſtwärts gezogen und hätten Waffen gehabt. Jan lachte den Jungen aus und foppte ihn. Dann aber ſah Lena doch, wie Jan draußen Auftrag gab, die große Burenhecke, die Thomas nach den Anleitungen Piets hatte errichten laſſen, abzuſperren, die beiden Tore zu ſchließen und das Vieh und die Leute ins Innere der Am⸗ friedung zu bringen. Se eilte hinaus.„Was ſoll das bedeuten, an? Er lächelte ſie an.„Es iſt nur, weil wir das vom Süden her ſo kennen. Hat nichts zu be⸗ deuten.“ Dann lud er mit betonter Gleichgültig⸗ keit ſein Gewehr mit fünf ſcharfen Patronen und hockte ſich damit in die Diele zu Lena und dem Kleinen. Beunruhigt ſah ſie ihn an. Doch der junge Bur begann eine umſtändliche Geſchichte von einem Leoparden zu erzählen, der einen Jäger angefallen hatte. Während des Erzählens ging er gelegentlich ans Fenſter und ſpähte hinaus. Wenn ſie an⸗ greifen, kommen ſie noch vor der Dämmerung. ſagte ſich der erfahrene Bur. Lena trat zu ihm. „Was befürchten Sie, Jan?“ Er wollte noch einmal ausweichen, da ſah er, es hatte keinen Zweck.„Erſchrecken Sie nicht, aber ich bin nun mal vorſichtig, Frau Hoffin⸗ gott.“ Lena fragte ihn, ⸗ob auch er die großen Rauch⸗ ſäulen im Oſten habe gegen den Himmel ſteigen ſehen.„Was bedeutet das?“ a „Ach, das wird wohl nichts Beſonderes ſein“, meinte er und trat ans Fenſter, um zu ſehen, ob der Rauch noch ſichtbar ſei. 1 Aber da erſtarrte für eines Atemzuges Länge ſein Blick. Das große Tor der Burenheck war geöffnet worden, und ein Haufen Maſſai rannte lautlos in den Hof. Im ſelben Augenblick hatte Jan das Gewehr an der Wange, zielte und ſchoß. Gleichzeitig aber flog ein Speer durchs Fenſter. 1. Lena beugte ſich tief erſchreckt über das Kind. Noch ein Schuß dröhnte in der Diele. „Türen verrammeln! Läden vor!“ Schon zielte Jan wieder.. Der Ueberfall ſchien dem Viehſtall zu gelten. „Verdammte Räuber!“ ſchimpfte der Bur. „da habt ihr den Schlüſſel zum Viehſtall!“ Und wieder krachte ein Schuß. 1 „Mia, Bana— bundert ſind es Herr Es zitterte doch etwas wie Angſt in Cahigis Stimme, als er die Läden ſchloß. Jokele ver⸗ rammelte das zweite Fenſter ſchmetterte dabei einen Hammer auf den Maſſaiſchädel, der über dem Fenſterſims auftauchte, daß die braunen Finger, die ſich um das Fenſterbrett gekrallt hatten, ſich löſten und abſackten. Dann riß der Junge die Tiſchſchublade heraus, ſtürzte ſie um und ſchob die umgekehrte Lade dem Buren unter die Füße, der, auf dieſe Weiſe erhöht, den Ge⸗ wehrlauf in das ausgeſägte Rund des Fenſter⸗ ladens legen konnte 5 Dann ſtürzte Jo-ele auf den Boden und kam mit dem Gewehr des Bana titola wieder. Auch Patronen hatte er gefunden. „Laß!“ wehrte Jan ab. „Bana titola hat mir gezeigt“, beharrte Jokele ärgerlich. Da gab Jan nach, und Jokele brachte das für ihn reichlich große Gewehr vom Stiegenfenſter aus in Anſchlaa. 8 ä— 1—.—— Cahigt war verschwunden. Er war in Bana Hackls Stube gelaufen und hatte dort nach einem Gewehr geſucht. Da er keine Patronen fand, legte er kalt auf die Feinde an und erſetzte die Schüſſe durch ein wildes Schimpfen. Jokele aber ſchoß. Und traf. Die Schwarzen, welche die Haustür verſperrt und mit Möbeln verrammt hatten, verbarrika⸗ dierten nun auch die innere Türöffnung. Dann bewaffneten ſie ſich in Haſt mit dem, was ſie gerade fanden. 5 Schuß auf Schuß krachte aus dem umtobten us. Das leiſe Weinen des kleinen Chriſtoph, dem die balb ohnmächtige Mutter, in eine Ecke ge⸗ kauert, mit fiebrig zitternder Hand beruhigend über Haar und Wangen ſtrich, wurde vom Krachen der Schüſſe, dem Poltern der Barri⸗ kadenſtücke und dem Gebrüll der räuberiſchen Maſſaibande vor dem Haus zugedeckt. * Peter Pier hatte Thomas vier Askaris mit⸗ gegeben. Er ſollte gleichzeitig noch eine Erkun⸗ dung machen und zwei der Askaris mit der Mel⸗ dung zurückſchicken. Als er den Berghang herabkam und die Flanken des Mawenzi überſehen konnte, blieb er beklommen ſtehen. Auch die Askaris ſtarrten nach unten. Thomas nahm das Glas vor die Augen. Da ſah man es deutlich, da brannten zwei Farmen „Was ſeht ihr?“ fragte er, dennoch unſicher. „Adui tajari!“ Der Feind iſt dal a Es war ſchon ſo: Zwei große Rauchſchwaden bauten ihre dunklen Säulen in die Luft empor, ſtiegen aus dem Grün zweier Pflanzungen. Sie ſollten ihm zu Fuß folgen, gegen die Miſſionsſtation Romvo zu! Thomas ritt davon, der Fuchs mußte hergeben, was er hatte. Waren hier wirklich Engländer, ſo ſaßen ſie beinahe im Rücken der deutſchen Front. Einmal hielt Thomas inne, ſtieg vom Sattel, bückte ſich nach dem Ding, das da am Boden lag: ein zerriſſener Farmerhut. Wie kam der daher auf den Weg?. Wieder etwas: Geſchirrſcherben. Ein paar Schritte weiter eine zertrampelter Rock. „Was bedeutet denn das um Gottes willen?“ Engländer? Wirklich ſchon bis hier herauf? Der Fuchs flog weiter. „Halt!“ „Wer da?“ Ein verſtörtes Geſicht kam hinter einem Buſch hervor, der Verſteck war. Ein Mann, bärtig, Schrecken in den weit geöffneten Augen. Ein Pflanzer. „Geflohen?“ „Schrecklich... ſchrecklich iſt das..“ „Die Engländer?“ „Nein, nicht die Engländer.“ Ein Aufatmen linderte Thomas die Span⸗ nung, aber es blieb noch Schrecken genug. Stockend, halb von Sinnen berichtete der Flüchtling: „Maſſai von drüben. Hunderte. Haben die Farm geplündert. Das Vieh weggetrieben. Mann und Weib und Kind verſchleppt, vielleicht auch erſchlagen...“ Empörung und Angſt ver⸗ flochten ſich zu würgendem Weiterfragen: „Wohin.. wohin ſind ſie...“ „Nach Nordoſten. Da hinüber...“ Die zitternde Hand wies in die Richtung, wo auch Pilatus lag. Dann wollte der Mann weiter. „Bleib doch hier! Warte hier! Vier Askarts kommen nach. Verſchaff ihnen Pferde oder Muli, wenn du kannſt. Sollen mir nach. Pilatusfarm über Rombo und Leitgebel...“ „Maultiere ſind noch da, ſie haben nur das Vieh genommen.“ g Der Fuchs kannte die Wege jetzt, die hatte er ſeinen Herrn oft getragen. Eine Bodenwelle verbarg noch Pilatus. Ein paar Augenblicke, und das Ungewiſſe würde Ge⸗ wißheit ſein. Gott im Himmel ſei Dank! Pilatus ſtand noch. Aber der Stall brannte. Die ſern ſchon gehörten Schüſſe knallten nah. Schier endlos zog ſich der Weg hin. An den dröhnenden Schüſſen maß Thomas die Zeit, 8 7 jagte der Fuchs mit ſeinem Reiter dem of zu. Die Räuber hatten ſein Kommen nicht be⸗ merkt. Sie hielten johlend die Boma umſtellt, ihres ſicheren Sieges gewiß. Achtzig aufgehetzte, jetzt blutgierige Maſſai. Einige von ihnen lagen freilich ganz ſtill auf dem Hof Aus dem Haus knallten ununterbrochen Schüſſe. Thomas erkannte ſofort, daß ſich je⸗ mand planvoll verteidigte. Die Boma brannte noch nicht, ſie hatten es noch nicht gewagt, die Brandfackel zu ſchleudern. Brüllendes Vieh rannte ziellos hin und her, aufgeregte Maſſai ſchickten ſich an, es fortzutreiben. Raſch hatte Thomas Deckung, ſo ſchnell war ſein Karabiner noch nie ans Kinn geflogen. Als er ein neues Magazin lud, lagen fünf Räuber am Boden Wieder fünf gut gezielte Treffer— dann liefen die Schwarzen mit Feuerbränden auf die andere Seite der Boma hinüber. Der erregte Mann richtete ſich etwas empor, da ſchwirrte ein Maſſaiſpeer mit voller Wucht an feiner Schläfe vorbei. Thomas ſprang auf den Affenbrotbaum, zu deſſen Füßen er kauerte, ſo hatte er beſſere Sicht und beſſere Deckung. Aus dem Hauſe krachten in regelmäßigen Zeitabſtänden weiter ewehrſchüſſe. Thomas atmete auf, ſie lebten, ſie ſparten Munition „Lena, Lena, ich bin dal“, brüllte er aus Leibes. kräften. Ein ganzer Schwarm von Pfeilen und Speeren ziſchte in der Richtung des Baumes Auf dem Bauch auf einem Aſt liegend, feuerte Thomas Schuß auf Schuß. f i Plötzlich wurde es ſtiller. Die Maſſai zogen ſich zurück. Aber Thomas kannte die Räuber ſo weit. um au wiſſen. daß der Rückzug nur daau grau⸗ dNoOMA von luis TEAK ER diente, einen anderen ungriffspian auszuobenten. Darauf deutete ſchon das Geſchrei, mit dem ſich die Horde in den Wald Sn e Mehr als zwei Dutzend Tote und Verletzte lagen im Hof. Thomas ſtieg leiſe vom Baum herunter, rannte plötzlich zum Haus und ſprang über den Vorbau aufs Dach. Aber das Dach hatte vier Seiten, und von den dreißig Patronen, die Tho⸗ mas hatte, waren ſchon fünfzehn verſchoſſen. In der Dunkelheit wurde ein ſicheres Zielen ſchwerer. Drüben brannte der Stall lichterloh. Das ganze Vieh war geſtohlen. Bald würde auch das Wohnhaus brennen. Falter kniſterten im Rauch heiß ſchwelend ſchon rüber. Da kamen die Räuber auch ſchon zurück, Feuerbrände in den Händen. Thomas wußte, daß nun alles verloren war, wenn nicht Hilfe kam. Aber ſeine Askaris konnten früheſtens in ſechs, ſieben Stunden daſein. Ein qualvoller Aufſchrei. Das Haus begann zu brennen! 5 6 knatterte ein Maſchinengewehr durch die Was war das— wieder ganz nahe das harte abſetzende Feuer... Was konnte das ſein? Nur ein paar Augenblicke ſtutzten die Maſſai, dann ſtürmten ſie in wilder Flucht davon, ſchreiend das Vieh im Stich laſſend. Die Pilatusfarm ſchien vergeſſen zu ſein. Das war kein Gefecht, das Maſchinengewehrfeuer galt den Räubern. 125. Thomas ſprang vom Dach, rüttelte am Tor, brüllte, rief, weinte vor Freude. „Lena, Chriſtoph, Jan! Gerettet, gerettet! Eine deutſche MG⸗Abteilung iſt da— Himmel — ſperrt auf!“ 2 Der Bur erſchien langſam in der Türöffnung. Ein breiter Streifen gutmütigen Lachens zog ſich auf ſeinem Geſicht von einem Mundwinkel zum andern. Die eiſerne Maske, zu der Jans Züge während des Kampfes erſtarrt waren, hatte er raſch abgelegt.. „Gliek wird de Husbord all upgahn“, wies er zur Tür,„de Kaſtens ſin man gliek weg⸗ gerümpelt“, und dabei ſteckte er ſich die lang⸗ entbehrte Pfeife zwiſchen die blanken Zähne. Wie nach einem Gewitter lehnte er ſich ins Fen⸗ ſter und ſchnupperte die Luft der Befreiung ein, die friſch heranflutete. l „Das was'n lütt' Orlog“, kaute er hinter dem Pfeifenbeißer heraus, während er den Tabak ge⸗ mächlich wie immer in Brand ſetzte. 8 Noch bebend vor Erregung ſchüttelte ihm Thomas die Hand. Freilich, das war der treue Jan de Vries. f Thomas konnte nicht erwarten, bis die Tür von den Barrikaden frei wurde. Er ſprang durchs Fenſter, rief nach Lena, nach Chriſtoph, nach Jokele, Cahigi und den braven Schwarzen. Alle lebten, Gott ſei Dank! Lena ſchlug ihre Arme um ihn, küßte ihn. Er nahm den Jungen auf den Arm und ſtam⸗ melte vor Aufregung und Glück:„Herrgott, dies⸗ mal war's aber Zeit...!“ Mehr brachte er nicht heraus. Jan de Vries räuſperte ſich: war das.“ Thomas hörte ihn nicht, ſah nur ſeiner Frau ins Geſicht.„War der Schrecken arg?“ Sie ſchüttelte den Kopf:„Du biſt ja da!“ „Gott ſei Dank.“ Er richtete ſic doch.„Aber jetzt heißt es abfahren von hier. s ſiehſt du nun wohl ein.“ 6„Ja“, antwortete ſie ſtill,„jetzt müſſen wir ort.“: Da ſah Thomas ſeinen nahezu faſſungsloſen Jokele kommen, ein Taſchentuch über die Backe gebunden. „De richten ſich man hüslich in“, bemerkte 8 mit einem Blick zum Fenſter hinaus auf die oldaten, die im Hof Poſten bezogen. Dreißig Mann etwa hatten ſich auf dem Hof verteilt, ein paar an der Zufahrt, einige beim Stall, mehrere vor der Veranda, auch drü⸗ ben am Lagerſchuppen einige Bevor Thomas ans Fenſter treten konnte, klopfte es an die Tür. Ein engliſcher Offizier trat, von zwei Sol⸗ daten begleitet, ein. Er ſtellte ſich vor:„Cap⸗ tain MacLaglen vom ſiebenten King⸗Rifles⸗ Regiment aus Nairobi!“ Thomas war wie vom Schlag getroffen Das alſo war die Rettung— das war ein eng⸗ liſches Maſchinengewehr geweſen... Er fand kein Wort der Erwiderung. Lena war bleich auf einen Stuhl niedergeſunken. Faſt bereute es der Captain, ſo bald und un⸗ erwartet in den Raum gekommen zu ſein. Auch er war überraſcht, den Farmer, deſſen Beſitz er retten wollte, in voller deutſcher Kriegsaus⸗ rüſtung vor ſich zu ſehen. Kühl faßte er ſich, und mit der dem Engländer eigenen Nüchtern⸗ heit erklärte er freundlich: „Miſter Hoffingott, J am sorry— aber es iſt meine Pflicht... Sie ſind mein Gefange⸗ 1 „Nein“, entfuhr es Thomas in unwillkür⸗ licher Abwehr. Dann ſchüttelte er den Kopf, ſtarrte wortlos den Offizier an, konnte es nicht faſſen, konnte es nicht verſtehen. Der engliſche Offizier da, das war— wo hatte er ihn geſehen, dieſe Stimme gehört— ein Ausdruck von Er⸗ ſtaunen legte ſich auf Thomas' Geſicht. Der Engländer ſah es. Der Offizier, das war jener Burenfarmer, der ihn in Lambeni hatte ausfragen wollen, da⸗ als, am Tage nach der Ermoronung des Ers— zrzogs. Thomas ſah ihn fragend an:„Sind zie denn engliſcher Offizier geworden? Sie ha⸗ en mir doch damals gar nichts davon geſagt.“ Der Offizier lächelte:„Herr Hoffingott, ich var nie etwas anderes.“ „Und damals in Lambeni?“ „Da hatte ich nur für ein paar Tage Zivil „Allerhand mehr für Deutſchland kämpfen werden. angezogen. Um nachzuſehen, was Ihre Regie⸗ rungsſtellen vorhatten. Es war Soldatendienſt.“ „Man kann ſo etwas auch anders nennen. Aber was wollten Sie auf Pilatus?“ Thomas' Stimme war voll Bitterkeit. „Ihren Beſitz vor dieſem ſchwarzen Geſindel retten.“ „Warum ſchicken Sie es erſt ins Land?“ „Haben wir nie getan!“ Der Offizier trat näher in die Stube. Natürlich intereſſierte mich Ihre Farm. Hätte ich gewußt, daß ich Sie in Uniform treffe.... Er ſchien zu überlegen. „J am ſorry... aber es iſt Krieg... ich kann nicht anders handeln, da ich Sie als Sol⸗ dat hier finde.“ Er ging dicht an Thomas her⸗ an.„Es gäbe eine Möglichkeit, Sie auf Ihre Farm zu entlaſſen. Eine einzige. Wollen Sie ſie ergreifen. Fragend, ungläubig ſtarrte ihn Thomas an. „Geben Sie mir Ihr Wort, daß Sie nicht Dann können Sie bleiben. Ueberlegen Sie ſich den Vorſchlag. Sie haben Frau und Kind, eine blühende Farm. Wägen Sie ruhig ab, überle⸗ gen Sie, ich laſſe Ihnen Zeit. So möchte ich jetzt auch nicht weiter ſtören 80 Laglen grüßte, lies Thomas und Lena allein. 5. Laſtendes Schweigen blieb in der Stube. Das Praſſeln der Flammen drang vom brennenden Stall herüber, die Soldaten Mac Laglens ſchüttelten Eimer um Eimer in das Geſchwel, ſie halfen Jan beim Löſchen. „Er hat geſagt.. wenn du nicht mehr kämpfen würdeſt, Thomas...“ Tonlos mur⸗ melte es Lena. „Jokele! Komm ber!“ „Bana?“ Jokele wendete Thomas den offenen Blick großer Aufmerkſamkeit zu, nickte verſtehend zu dem, was ihm Thomas zuflüſterte. „Geh hinaus, Jokele, hilf Waſſer holen. Aber nicht gar zu lang. Dann ſchauſt du, unbemerkt wegzukommen. Lauf auf den Sonnenbichlpfad binüber, gegen Leitgebel zu. Wart auf der Straße. Es werden dir vier Askaris begegnen von unſerer Schutztruppe. Sag ihnen, ſie ſollen nicht nach Pilatus kommen, ſag ihnen, wer du biſt, daß ich dich ſchicke. Bleib bei ihnen. Haltet euch in der Nähe, wenn es ſein kann. Aber laßt euch nicht von dem Enaländer ſeben. Haſt du mich verſtanden?“ „Ja, verſtanden, Bana.“ Thomas ſchaute ihm durchs Fenſter nach, er wagte es jetzt nicht, Lena ins Geſicht zu ſehen. Lena trat an ihn beran: „Was meint er damit: wenn du nimmer kämpfen wirſt?...“ Eine Weile war es ſtill. Dann ſagte ſie leiſe:„Du haſt recht, Thomas. das gebt nicht. um dieſen Preis nicht“ Dankbar, ſchweren Herzens, aber befreit ſah Thomas auf 's wär' nicht das Rechte, Lena... Freilich könnt' ich wieder dableiben, bei uns da und bei dir... ich glaub', es wär' aber kein Segen da⸗ bei. Schau, die andern alle, die ſind auch fort, die ſind auch dort. wo ein Mannsbild jetzt bin⸗ gehört.“ „Verzeih mir, Thomas. „Lena, man wär' ja kein Menſch, wenn einem das nicht ans Herz greifen tät'!“ Wortlos hielt ſie ſeinen Hals umfangen. Die furchtbare Ungewißheit ließ ihm keine Ruhe: „Ich will's ihm lieber gleich ſelber ſagen...“ Zwei engliſche Wachen, die vor der Tür po⸗ ſtiert waren, begleiteten ihn. „Zum Captain!“ Der ſtand vor der Boma und ſah den Löſchar⸗ beiten zu, das Feuer ließ nach. Der Stall war zwar verloren, aber das Wohnhaus gerettet. Thomas konnte ſich eines merkwürigen Ge⸗ fühls nicht erwehren. Was waren doch dieſe Engländer für merkwürdige Menſchen? Sie be⸗ ſpitzeln und bekriegen uns, dann tun ſie wieder ſo, als wollten ſie helfen. Sie haben das Wort von dem ehrlichen Spiel geprägt, hatte Peter Pier erzählt, aber was ſie ſelbſt tun.. war das immer fair plav?? Läſſig ſtand der Offizier da und betrachtete ſeine Tommies und Askaris. Thomas konnte ſich nicht helfen— irgendwie war dieſer Eng⸗ länder doch ein vornehmer Gegner. Vielleicht hatte er ihm wirklich helfen wollen. „Captain, ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Sie haben mir Frau und Kind und Farm ge⸗ rettet.“ „Das war ſelbſtverſtändliche Menſchenpflicht. Außerdem ſind wir doch alte Bekannte.“ Mac Laglen ſchaute Thomas prüfend an. „Captain, ich hab' mir's überlegt.“ „Hören Sie, Miſter Hoffingott. Wir wiſſen, daß Sie am Kilimandſcharo gekämpft haben. Sie kennen den jetzigen Standort des Detache⸗ ments und wiſſen auch, welche Orders der Oberſt gegeben hat. Wenn Sie uns Auskunft geben können, ſind Sie frei.“ Thomas ſchüttelte lächelnd den Kopf. „Bedenken Sie, wie viele Menſchen Sie durch ein paar Worte retten können. Bedenken Sie, was auf Ihrer Farm heute nacht hätte geſchehen können. Sie bauchen Schutz und Hilfe.“ „Seit wann bekommt man die vom Feind?“ „Ich gebe Ihnen die ausdrückliche Verſiche⸗ rung, daß wir Sie, Ihre Familie und Ihr Eigentum beſchützen werden, wenn Sie unſere Intereſſen vertreten... Ueberlegen Sie ſich's“ „Da gibts's nichts zum Ueberlegen. Captain. Nur eine Bitte habe ich: Gewähren Sie mei⸗ ner Frau Schutz vor den Maſſai!“ „Das können wir bier nicht. Ihr Entſchluß hindert uns daran.“ Cortſetzung folgt) rr fl .