E Regie, endienſt. genen. i. Geindel dee ier trat ind Leng be. Daz kunenden Anlens Heſchwel t geht 9s nut⸗ en Blit bend zu en. Abet bemerkt bichlpiad auf der begegnen ie sollen wet du Haltet ber laßt Hat du g. er u deben. rimmer es fill. Tomas. nit jah Freilich und bei gen da⸗ ich ſott, bt bin⸗ einen ſube:, gen. Lt vo⸗ Mibot, ietlet. en he⸗ 6 dieſe ie be⸗ wiede j Pott Pelet „ ot dblele lune 1 Eſg⸗ elle Hilfe. im he⸗ niht. aft. piſel. haben. Vol Amlsblatt der VBürgermeiſterei Mernyeim Erſcheinungswetle: 1 rah ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugsprels: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. ein ließlich Boten len, durch die Post monatlich 160 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 283 33 Montag iernheimer S den 5. dezember 1938 Verkündigungsblatt der Ned AB. Wernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzelgenpreisliſte Nr. 7 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK L hafen 15101 14. Jahrgang Cudetendeutjchland dankt dem Führer Die jüngſten Neichsbürger im Aufbruch zum großen Vekenntnisgang Mann für Mann für Adolf Hitler Jür Frieden, Arbeit, Brol und eine beſſere Jukunft 98,90 Prozenk Ja-Skfimmen! Das vorläufige amtliche Endergebnis einſchl. Altreich und Oeſterreich Berlin, 5. Dezember. Bei der Zuſatzwahl zum Deutſchen Reichstag wurden nach den vorläufigen amtlichen End⸗ ergebniſſen im Sudetenland, Altreich und Oeſter⸗ reich insgeſamt abgegeben: Gültige Ja⸗Stimmen 2 464 494 Gültige Nein⸗Stimmmen 27 426 Geſamtzahl der gültigen Stimmen 2491 920 Ungültige Stimmen 5 496 Geſamtzahl der Wahlberechtigten 2 525 346 Das bedeutet, daß 98,90 v. 5. Ja⸗Stimmen und 1.10 v. H. Nein⸗Stimmen abgegeben worden ſind.* p. Hand in Hand mit dem großen Sieg in der ſozialen Volksabſtimmung am„Tag der nationalen Solidarität“ geht dieſes 99 pro⸗ zentige Bekenntnis des ſudeten⸗ deutſchen Volkes zum Führer und zum Reich. Hier hat in durch nichts beeinflußter Weiſe die Stimme des Blutes geſpro⸗ chen, und das Ausland hat erfahren, daß die Grenzziehung des neuen tſchecho⸗ſlowakiſchen Staates und die Eingliederung des Sudeten⸗ gaues ins Deutſche Reich keine Sache der Ju⸗ riſten war, ſondern eine Forderung des deutſchen Blutes. Dieſe Grenzen, die durch das einmütige Ja des Sudetendeutſch⸗ tums beſtätigt ſind, werden ewig ſein und durch keinen Pariſer Vororts⸗ Vertrag je wieder aus der Welt geſchafft werden können. Das Wahlergebnis der im Altreich lebenden Sudetendeutſchen Berlin, 5. Dezember. Ja⸗Stimmen 912 238 Nein⸗Stimmen 929 Insgeſamt gültige Stimmen 313 167 Ungültige Stimmen 284 Davon entfielen auf das Land Oeſterreich: Ja⸗Stimmen 84 186 Nein⸗Stimmen 284 Geſamtzahl der gültigen Stimmen 84 480 Ungültige Stimmen 150 Geſamtzahl der abgegeb. Stimmen 84630 Wahlberechtigte lt. Wählerliſte 85 060 Abgegebene Wahlſcheine 3 194 Geſamtzahl der Stimmberechtigten 88 254 Ein ſtolzes Sammelergebnis Mehr als 15 Millionen erbrachte der Solidaritälskag Berlin, 4. Dezember Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt: Das vorläufige Ergebnis der diesjährigen Sammlung am„Tage der nationalen Solidari⸗ Reichsmark 15 060 331,40. Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1937 im alten Reichsgebiet Reichsmark tät“ im ganzen Reich beträgt 7 964 102,76. Beſonders erfreulich iſt das Ergebnis in den oſtmärkiſchen Gauen. Hier wurden insgeſamt Reichsmark 1 089 115.53 geſammelt. Nach Abzug dieſer Summe er ⸗ gibt ſich im Altreich eine Steigerung um Reichsmark 6007 117,11 oder um rund 73. v. H. Das Ergebnis des Jahres 1935 betrug Reichsmark 4084 813,49, das Ergebnis des Jah⸗ res 1936 Reichsmark 5 662 279,19. p. Das Ergebnis der großen ſozialen Volksabſtimmung des deutſchen Volkes hat alle Erwartungen übertroffen. Wenn die Sammler aus den führenden Kreiſen von Staat, Partei, Wirtſchaft und Kultur mit einer Steigerung des Sammelergebniſſes um 73 v. H. gegenüber dem Vorjahre antreten können, dann können ſie das mit Stolz tun auf das deutſche Volk, das den Ruf ſeines Führers verſtanden und ihm den Dank dafür abgeſtattet hat, daß er es vor einem Kriege mit all ſeinen Schrecken bewahrte. Adolf Hitler hat einmal das Winter⸗ hilfswerk die größte Schlacht der Geſchichte ge⸗ nannt. Der vorgeſtrige Tag der„Nationalen Solidarität“ war der größe Sieg in dieſer Schlacht, ein Sieg beſonders des⸗ halb, weil die erſt im März dieſes Jahres heim⸗ geholte Oſtmark ihren Dank an den Führer in ſo glänzender Weiſe abgeſtattet hat. Ein Ge⸗ ſamtergebnis von über 15 Millionen hätte kein Deutſcher zu alle Zeitungsartikel erhält das Ausland, das noch immer Gift und Galle gegen Deutſchland ſpeit, durch dieſen glänzenden Sieg des Füh⸗ rers den Beweis, daß in Deutſchland Volk und Führung eine untrennbare Einheit bilden. Dem 3000. Kilometer zu Wieder über 100 km Reichs aukobahnen ſerliggeſtellt Berlin, 5. Dezember Die Preſſeſtelle des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, teilt mit: Zu dieſem Wochenende werden wieder eine Anzahl von Reichsautobahnſtrecken dem Verkehr übergeben und zwar: Auf der Strecke Dresden— Berlin der Ab⸗ ſchnitt Rühnitz— Ruhland mit 39,4 km. Auf der Strecke Dresden—Görlitz der Ab⸗ ſchnitt Dresden⸗Nord—Okrilla mit 12,5 km. Auf der Strecke Frankfurt—Eiſenach der Ab⸗ ſchnitt Reiskirchen Remrod mit 34,5 km. Auf der Strecke Chemnitz—Hof der Abſchnitt Zwickau⸗Süd—Treuſen mit 16,3 fñNůu Mit dieſen 102,7 km nähert ſich das Reichs⸗ autobahnnetz weiter dem 3000. km, der noch in dieſem Monat dem öffentlichen Verkehr in einer beſonderen Feier übergeben werden wird. Geburkslagsglückwünſche des Führers für General Franco Berlin, 5. Dezember Der Führer und Reichskanzler hat dem 52 der ſpaniſchen Nationalregierung Genera Franco zum Geburtstag drahtlich ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt. 5 erträumen gewagt. Beſſer als Zum r. veröffentlicht Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels folgende Erklärung: „Der diesjährige„Tag der nationalen Soli⸗ darität“ hat ein Ergebnis gebracht, das alle daran geknüpften Erwartungen weit über⸗ trifft. Er ſtand im Zeichen der Heimkehr des Sudetenlandes und der deutſchen Oſtmark zum Reich. Während es in den vergangenen Jahren gelungen war, durch nationalſozialiſtiſche Ener⸗ gie und Tatkraft die Zahl der Bedürftigen im alten Deutſchland auf ein Minimum zu ſenken. ſind uns infolge der ſozialen und wirtſchaft⸗ lichen Notlage der heimgekehrten Gebiete ge⸗ waltige neue Aufgaben erwachſen. Der Führer hat in ſeiner Sportpalaſtrede an⸗ läßlich der Eröffnung des diesjährigen Winter⸗ hilfswerkes zum Ausdruck gebracht, daß ſich das deutſche Volk in der ſozialen Hilfsbereitſchaft der Größe dieſer Zeit würdig erweiſe. Das deutſche Volk hat dieſen Appell des Führers richtig verſtanden und ihm begeiſtert Gefolgſchaft geleiſtet. Mit allen Kräften iſt es bemüht. die Not der heim⸗ gekehrten Brüder zu lindern und auf die Dauer gänzlich zu beſeitigen. Das zeigt uns auch wie⸗ der in eindrucksvollſter Weiſe das beiſpielloſe Sammelergebnis des diesjährigen„Tages der nationalen Solidarität“. Die dabei aufgebrach⸗ ten Summen ſollen mithelfen, das ſoziale Auf⸗ bauwerk des Nationalſozialismus vor allem auch in den oſtmärkiſchen und ſudetendeutſchen Gebieten mit nationalſozialiſtiſcher Schnellig⸗ keit und Gründlichkeit durchzuführen. Es iſt mir ein aufrichtiges Bedürfnis, allen. die an dieſem ſo ſtolzen Ergebnis mitgewirkt haben, den bekannten und unbekannten Samm⸗ lern, den Organiſatoren und Propagandiſten und auch dem ganzen deutſchen Volke, das ſich wieder einmal in einer Hilfsbereitſchaft gezeigt hat, herzlich zu danken. Wir alle haben einen Nachmittag im Dienſte des nationalen Sozialismus geſtanden, der ſich nicht in ſozialen Theorien und Phraſen erſchöpft, ſondern den praktiſchen Sozialismus der Tat verwirklicht. Wir haben dann auch dazu bei⸗ getragen, den Gemeinſchaftsgedanken und die innere Solidarität unſeres Volkes zu ſtärken. und vor aller Welt wieder einmal unter Be⸗ weis zu ſtellen. Ich nehme dieſe Gelegenheit wahr, um auch den ungezählten namenloſen Sammlern und Helfern des Winterhilfswerkes und der NSV., die nicht nur einen Nachmittag, ſondern ein ganzes Jahr im ſchweren und opfervollen Dienſt Kein Ende nahm die Reihe der Spendenden — Greſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.). Der Dank an alle Sammler Eine Kundgebung des Reichspropagandaminiſters unſeres deutſchen Sozialismus ſtehen, beſon⸗ ders zu danken. Wir, die wir am„Tag der nationalen Solidarität“ in ihre Reihen eingeſchwenkt find, hatten dabei das Bedürfnis. vor unſerem Volke zu bekunden, wie tief wir uns ihnen verbunden fühlen, und wie herzlich der Dank iſt, den wir ihnen entgegenbringen. Jeder deutſche Volksgenoſſe aber ſoll an⸗ geſichts dieſes großartigen Ergebniſſes ſtolze Freude darüber empfinden, einer Nation anzu⸗ gehören, die zu ſolchen Leiſtungen fähig iſt. Mö⸗ gen die großen Tugenden des Nationalſozialis⸗ mus, Gemeinſchafts⸗ und Opferſinn. Diſziplin und Einſatzbereitſchaft, unſerem Volke weiter erhalten bleiben. Es wird dann allen Aufgaben, die die Zukunft an uns ſtellt, gewachſen ſein. Heil unſerem Führer! Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda: Dr. Goebbels.“ 15 073 370.09 Reichsmark Berlin, 4. Dezember Der Gau Main⸗Franken berichtigt ſein Sam⸗ melergebnis vom Tage der nationalen Solida⸗ rität in 229 034.69 Reichsmark. Dadurch erhöht ſich die Geſamtſumme um 13 034.69 RM. von 15 060 335.40 RM. auf 1 073 370.09 RM. und ſomit für das Altreich von 6 007 117.11 RM. auf 6 020 151.80 RM. Flaggen heraus! Berlin, 5. Dezember. Der Reichsminiſter des Inneren und der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda geben folgendes bekannt: Die befreiten ſudetendeutſchen Brüder haben ein überwältigendes Treuebekennt⸗ nis zum Führer und zum Grohdeutſchen Reich abgelegt. Aus dieſem Anlaß flaggen die ſtaatlichen und kommunalen Verwaltungen und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich ab ſo⸗ fort bis einſchließlich Mittwoch, den 7. Dezember 1938. Die Bevölkerung wird ge⸗ beten, in gleicher Weiſe zu flaggen. „Hermann, Hermann“, ſchallte es im Chor Um Hermann Göring herrſcht ein gefährliches Gedränge. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.] Frantos Aufbauwerk (Von unſerem Berliner Mitarbeiter.) An der Ebrofront errangen die nationalſpa⸗ niſchen Truppen erſt vor wenigen Tagen ent- ſcheidende Erfolge. Dieſe Siege fielen umſo mehr ins Gewicht, als ſie ohne Teilnahme ita⸗ lieniſcher Freiwilligen-Verbände erkämpft wur⸗ den. Man kann ſagen, ſie leiteten jene Epoche des ſpaniſchen Bürgerkrieges ein, in der die Gegner mehr oder weniger ausſchließlich auf ihre eigenen inneren Kräfte angewieſen ſind. Selbſt wenn die endgültige militäriſche Nie⸗ derlage der Roten noch auf ſich warten laſſen ſollte, General Franco hat dafür geſorgt, daß auch die Zeit für ihn arbeitet. Zweierlei ſetzt eine fruchtbare Mitarbeit der Heimat an den Waffentaten der Krieger an den Fronten voraus: ein geſundes Wirt- ſchaftsleben und eine Zuſammenarbeit aller Stände bei der gemeinſamen nationalen Sache, die zum Siege den Kämpfern an und hinter den Fronten Opfer auferlegt. Von An- fang der nationalen Erhebung an haben Ge— neral Franco und ſeine Mitarbeiter durch eine kluge Lenkung der Wirtſchaft die ſich ihnen bietenden Möglichkeiten ausgenutzt. Es kann als unſchätzbarer Vorteil Nationalſpaniens an— geſehen werden, daß in ſeinen Provinzen ſich ſaſt alles findet, was die Bevölkerung zum Le— ben braucht, und was ſie ſich durch Export an nicht vorhandenen, aber benötigten Gütern im Auslande verſchaffen kann. An Lebensmit⸗ teln iſt in den Landſtrichen Francos im Ge— genſatz zu denen der roten Machthaber gar kein Mangel. Es herrſcht im Gegenteil ein Ueberfluß, der eine der ergiebigſten Deviſen⸗ quellen zum Einkauf von kriegsnotwendigen Rohſtoffen und Waffen darſtellt. Krieg koſtet Geld. Rotſpanien verſchaffte es ſich trotz der ihm verbliebenen gewaltigen Gold- und De⸗ viſenvorräte durch Entwertung der roten Pe⸗ ſeten, durch Verſchleuderung der Beſtände in Frankreich oder Sowjetrußland. Nationalſpa⸗ nien dagegen führte ſeine landwirtſchaftlichen Ueberflüſſe, ſeine Mineralien, vor allem Erz, Kupfer und Schwefelkies, aus und tauſchte da⸗ für auf dem Verrechnungswege den notwen- digen Bedarf für die Kriegsführung ein, ohne auch nur in etwa den kleinen Vorrat an Gold und Deviſen zu ſchwächen. So kennen die Nationalſpanier keine Geldentwertung, Münz⸗ verſchlechterung, Inflation und Teuerung. Die geſunde wirtſchaftliche Ordnung wieder⸗ um bot den ſozialiſtiſch- revolutionären Kräf⸗ ten, der Falange, unter den Anhängern Fran- cos die Möglichkeit, tatkräftig an den Aufbau einer neuen ſozialen Ordnung her⸗ anzugehen. So ſtark auch traditionelle Kräfte, das weſentliche Merkmal am ſpaniſchen Auf⸗ bruch bleibt immer das erweckte ſoziale Gewiſ⸗ ſen. Dieſes Gewiſſen läßt den Freiheits- kämpfern keine Ruhe. Es ſieht in der Löſung der jahrhundertealten ſozialen Probleme, die weder das Königtum noch die Republik von 1931 richtig anpackten, ſeine vornehmſte Auf⸗ gabe. Die nationalſpaniſche Freiheitsbewe⸗ gung wußte von Anfang an, daß ihre Ent- ſchloſſenheit, mit den unmöglichen Zuſtänden auf ſozialem Gebiete reſtlos aufzuräumen, ihre ſtärkſte moraliſche Waffe bei der Auf⸗ nahme des Kampfes gegen die marxiſtiſch ver⸗ ſeuchte Republik darſtellte. Sie kann es als ein verdientes Geſchenk des Schickſals betrach- ten, daß geſunde wirtſchaftliche Verhältniſſe praktiſcher und ſozialiſtiſcher Betätigung wei⸗ ten Raum gewähren. Die ſoziale Gliederung des Spaniens der Royaliſten wie der ſpaniſchen Republik kannte im weſentlichen zwei Schichten: auf den rie⸗ ſigen, durch menſchlichen Unverſtand und Ge⸗ winnſtreben entblößten Landſchaften und Wäl⸗ dern einesteils die wenigen reichen und be⸗ güterten Familien, die Granden und Geiſt⸗ lichen, und auf der anderen Seite die Millio- nen von Landarbeitern, die in ärmlichen Be- hauſungen ein kümmerliches und dumpfes Le⸗ ben führten, und der Macht und dem Mitleid ihrer Herren mehr oder weniger ſchutzlos preisgegeben waren. Der Staat kam über Anſätze zur Sorge für dieſes ländliche Prole⸗ tariat nicht hinaus.„Er gab weder den Kin- dern der Landarbeiter Schulen noch ihren Kranken Pflege“, ſo hat einmal General Franco ſelbſt erklärt. Die ſchwere Schuld ver⸗ gangener Jahrhunderte und Jahrzehnte nie; mals wieder aufleben zu laſſen, das iſt das Ziel der nationalen Freiheitsbewegung Fran- cos. Viele Schritte ſind auf dieſem Wege einer glücklicheren Zukunft Spaniens ſchon ge⸗ tan worden. Aber es bleibt auch noch viel zu tun. So lange der rote Gegner nicht end⸗ gültig niedergerungen, und ſolange auch nicht die Widerſtände jener Kreiſe vollſtändig be⸗ ſeitigt worden ſind, die wie die Royaliſten nach der franzöſiſchen Revolution niemals et- was vergeſſen noch dazulernen können, warten auf General Franco und ſeine Mitarbeiter Aufgaben von hiſtoriſchem Ausmaß. Neichsaulobahn Frankfurt-Kaßſel Gauleiter Sprenger eröffnet dieſe Teilſtrecke der Straßen des Führers Frankfurt a. M., 5. Dezember Die Eröffnung der Reichsautobahnſtrecke Gie⸗ ßen— Alsfeld durch Gauleiter Sprenger und einer weiteren Strecke im Aula⸗Tal bei Hers⸗ feld durch Gauleiter Weinrich am Sonntag * ſich zu einem Feſttag für die oberheſ⸗ iſche Bevölkerung, umſomehr, als der Wetter⸗ gott entgegen aller Vorausſicht ein gnädiges Geſicht zeigte und die Landſchaft am Nachmittag ſogar in. Sonnenſchein tauchte. Aus allen Dörfern an der langen Strecke war die Be⸗ völkerung in hellen Scharen an die neu zu er⸗ öffnenden Strecken gewandert. Bei Reiskirchen begrüßte Baudirektor Kado von der Oberſten Bauleitung Frankfurt a. M. Gauleiter Sprenger und die übrigen Gäſte und gab einen kurzen Ueberblick über die auf dieſer Strecke geleiſtete Arbeit. Nach einem Gedenken der bei dem Bau der Strecke ver⸗ unglückten Arbeitskameraden dankte er dem Gauleiter für das beſondere Intereſſe, das er den Bauarbeiten ſtets entgegengebracht habe. Baudirektor Kado bat dann den Gauleiter, die neue Strecke dem Verkehr zu übergeben. Nach einem kurzen Werkſpruch eines Arbeits⸗ kameraden ergriff Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger das Wort, um N einen Rückblick auf das ſeit der Machtü ernahme Geſchaffene zu werfen. Vor der Machtübernahme habe die Entwicklung auf allen Gebieten des deutſchen Lebens einem allgemeinen Chaos zugeſteuert. Auch das Ver⸗ kehrsweſen ſei damals reſtlos gelähmt geweſen. Nur ein Mann habe damals die Dinge richtig geſehen, ein Mann, der ſelbſt underttauſende von Kilometern während der Wahlkämpfe im Auto zurückgelegt habe— unſer Führer Adolf Hitler. Im ſchwerſten politiſchen Kampf habe er ſich die Zeit genommen, ſich eingehend mit allen Problemen zu befaſſen, die gelöſt werden mußten, darunter auch dem Problem eines ge⸗ waltigen Straßenbaues. Durch den Volkswagen würden die Reichsautobahnen auch einmal zu Volksſtraßen werden. Auch die Strecke Frank⸗ furt a. M.— Kaſſel werde mit dazu beitragen, die deutſchen Menſchen und die deutſchen Stämme einander näher zu bringen. Anſchlie⸗ 1785 ſetzte ſich der große Zug der Wagen nach lsfeld in Bewegung, wo beide Gauleiter kurz vor dem Ort die Vorbeifahrt abnahmen und dann zunächſt einem geſelligen Beiſammenſein im„Deutſchen Haus“ in Alsfeld beiwohnten. Sie begrüßten die an der Herſtellung der beiden Strecken beſchäftigten Arbeitskameraden und be⸗ tonten erneut, wie ſehr das gewaltige Werk der eee dazu beitrage, die Menſchen einander näher zu bringen und die Länder⸗ grenzen zu verwiſchen. Cauleiter Reichsſtatthalter Sprenger wohnte ſpäter in der Volkshalle in Gießen einer ähn⸗ lichen Veranſtaltung bet, während ſich Gauleiter Weinrich de den Angehörigen ſeines Gaues nach Hersfeld begab. Ein Volk- ein Reich ein Führer! Alle Slädte und Dörfer im Feſt⸗ und Fahnenſchmuck Reichenberg, 4. Dezember. Der Morgen des 4. Dezember ſah das ganze Sudetendeutſchtum im Aufbruch zu ſeinem gro⸗ zen Bekenntnisgang an die Wablurne. Jeden drängte es, ſeine Dankesſchuld dem Führer und der Nation abzuſtatten. Bereits im Morgen⸗ grauen riefen in den Städten und Dörfern die Trommeln und Hörner, die Sprechchöre der marſchierenden und fahrenden Formationen zur Wahl auf. Als um 9 Uhr die bekränzten und fahnengeſchmückten Wahllokale ihre Tore öffne⸗ ten, waren ſie ſchon überall dicht umlagert. In der Gaubauptſtadt Reichenberg herrſchte ein beſonders lebhaftes Treiben. Ueberall ſieht man lange Umzüge mit Fahnen und Muſik⸗ kapellen. Laſtwagen mit großen Transparenten. dicht beſetzt mit SA.⸗Männern, rollen durch die mit Tannengrün und Fahnentuch geſchmückten Straßen. Auch die Jugend iſt wieder mit größter Begeiſterung dabei.„Die Jugend fordert Euer „Ja“, ruft es immer wieder von den Werbe⸗ autos des Jungvolks. Und vor den Wahlräu⸗ men drängen ſich die frohgeſtimmten Menſchen in ihren Feiertagsgewändern, um ihr Ja in das Bekenntnisbuch der ſudetendeutſchen Ge⸗ ſchichte einzutragen. Als ſich Gauleiter Henlein und der ſtell⸗ vertretende Gauleiter Frank zu ihren Wahl⸗ lokalen begaben, wurden ſie von der Bevölke⸗ rung mit Heilrufen überſchüttet. Die Kamera⸗ den des NSKK., unterſtützt von Männern und Frauen des Roten Kreuzes, griſſen überall hilf⸗ reich ein, um Alte und Gebrechliche behutſam an die Wahlurnen zu bringen. Will doch keiner zu Hauſe bleiben, wenn der Führer gerufen hat. Schon um die Mittagsſtunden blinken über⸗ all auf den Rockaufſchlägen und Kleidern die goldglänzenden runden Wahlabzeichen, die den Kopf des Führers zeigen mit der Inſchrift„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ Auch draußen im Lande, in den entlegenſten Dörfern das gleiche Bild. Die Bauern hatten ſich mit ihren Frauen ſchon in aller Frühe auf den oft ſtundenweiten Weg zur Wahlurne ge⸗ macht und harrten im neblig⸗kalten Dezember⸗ morgen in Scharen der Oeffnung der Wahl⸗ lokale. Auch in den kleinſten Ortſchaften hat⸗ ten zur Mittagszeit ſchon faſt alle freudig ihr Ja abgegeben. Ueberall in Stadt und Land waren die Sudetendeutſchen angetreten und ſetz⸗ ten ihre Ehre darein, vollzählig. Mann für Mann und Frau für Frau, dem Rufe Adolf Hitlers zu folgen. Eine Fahrt durch gemiſcht⸗ſprachiges Gebiet zeigt, daß auch jene Tſchechen, die durch die neue Grenzziehung unſere Mitbürger geworden ſind, in großem Maße ihrer Wahlvyflicht als loyale Bürger des Deutſchen Reiches nachkom⸗ men. Sie handeln nach dem Sinne eines Wahl⸗ plakates, das irgendwo an einem Wahllokal an⸗ gebracht iſt und lautet:„Wer mit Ja ſtimmt. ſtimmt für Frieden, Arbeit und Brot und eine beſſere Zukunft.“ Mie die einzelnen Gaue wühlten Die Ergebniſſe in den einzelnen Gauen Deutſchlands, verglichen mit denen der Jahre 1935, 1936, und 1937 zeigen folgenden Stand: Gau 1985 1986 1937 1988 Baden 140 929.95 204 295.16 342 366.49 781 412.58 Baheriſche Oſtmark 104 918.61 139 023.56 217 562.46 420 752.44 Berlin 324 324.66 545 258.25 806 705.45 1404 101.33 Düſſeldorf 119 6338.83 179 375.50 212 458.39 809 902.48 Eſſen 50 195.04 71 811.80 112 124.72 177 992.79 Franken 88 172.19 149 7438.75 218 496.63 428 680.00 Halle⸗Merſeburg 73 387.51 94 398.15 118 827.21 218 029.86 Hamburg 103 401.77 190 565.10 400 729.00 500 000.00 Heſſen⸗Naſſau 188 376.29 230 109.92 825 906.81 623 921.52 Koblenz⸗Trier 46 299.44 70 104.69 119 979.91, 300 372.12 Köln⸗Aachen 116 506.06 139 782.18 155 946.17 314 105.37 Kurheſſen 66 951.42 92 379.19 108 381.18 198 182.78 Kurmark 164 307.66 181 816.19 225 669.47 339 500.00 Magdeburg⸗Anhalt 168 659.75 195 952.36 222 264.63 381 588.03 Main⸗Franken 45 856.12 58 858.80 110 057.40 216 000.00 Mecklenburg⸗Lübeck 121 401.68 167 915.64 195 417.09 353 766.04 München⸗Oberbayern 159 330.09 264 817.86 360 373.16 651 083.50„ Oſt⸗Hannover 198 231.07 298 483.88 320 896.97 462 711.81 Oſtpreußen 98 378.86 109 066.35 132 796.81 233 688.88 Pommern 116 740.82 129 984.94 205 217.84 356 560.47 Saarpfalz 90 365.40 99 021.68 185 885.01 882 988.40 Sachſen 298 486.97 888 724.60 554 874.28 984 982.28 Schleſien 191 886.02 248 512.52 828 020.20 474 283.32 Schleswig⸗Holſtein 202 469.76 305 056.42 368 097.44 590 000.00 Schwaben 73 161.78 121 801.02 228 671.45 387 524.09 Südhann.⸗Braunſchweig 110 603.64 136 473.81 161 849.46 336 250.16 Thüringen 122 975.91 139 404.70 292 946.84 478 909.71 Weſer⸗Ems 106 010.80 136 960.35 193 056.90 374 884.96 Weſtfalen⸗Nord 113 464.79 135 422.30 197 395.14 332 572.58 Weſtfalen⸗Süd 102 728.82 117 064.87 114 670.82 218 688.85 Württemberg 189 713.78 321 644.66 899 957.58 888 389.57 Kärnten—.————.— 59 774.39 Niederdonau—————.— 206 477.78 Oberdonau—.———.— 158 872.87 Salzburg—.————— 56 813.91 Steiermark—.——.——— 156 145.84 Tirol⸗Vorarlberg—————.— 186 113.00 Wien—————.— 270 418.29 Geſamtſumme: 4 084 813.49 5 662 279.19 7 964 102.76 15 060 831,40 / VVG /c/. ³· ü Furkwängler dirigierk in Paris Paris, 4. Dezember Am Samstagabend gab Wilhelm Furtwäng⸗ ler, wie der DͤK.⸗Berichterſtatter meldet, in dem Pariſer Konzertſaal Playel mit dem Or⸗ cheſter der Pariſer Philharmoniſchen Geſellſchaft ein Konzert, das die Coriolan⸗Ouvertüre von Beethoven, die D⸗Dur Sinfonie von Brahms, Pfitzners Ouvertüre zu„Käthchen von Heil⸗ bronn“,„Tod und Verklärung“ von Richard Strauß und die Holländer⸗Ouvertüre von Wag⸗ ner umfaßte. Unter der meiſterhaften Stabfüh⸗ rung Furtwänglens fanden die Darbietungen des franzöſiſchen Orcheſters bei dem begeiſterten Publikum rieſigen Beifall, ſodaß Furtwängler die Holländer⸗OJuvertüre als Zugabe wieder⸗ holen mußte. Ein zweites Konzert Furtwäng⸗ lers findet am Montag ſtatt. „Bei Nacht und nebel erſchoſſen⸗ Eine amtliche Darſtellung der Vorfülle bei Klauſenburg Bukareſt, 4. Dezember Ueber die Erſchießung der drei weiteren Mit⸗ 537 der„Eiſernen Garde“ liegt jetzt ein richt des Regierungsblattes„Romania“ vor, der offenbar aus amtlicher Quelle ſtammt. Danach handelt es ſich nicht, wie ur⸗ ſprünglich verlautet, um die Attentäter auf den Klauſenurger Univerſitätsrektor, ſondern um Perſonen, die angeblich Anfang November in Klauſenburg mehrere Terrorakte begangen ha⸗ ben. Die Vorbereitungen dazu ſeien auf einem Dorfe getroffen worden, in das die drei Hauptattentäter zum Zwecke einer Gegenüber⸗ ſtellung mit dortigen Einwohnern transportiert werden ſollten. Dies ſei unter ſtarker Gendar⸗ meriebewachunng geſchehen. Wie das Blatt fort⸗ fährt, ſei der Kraftwagen— entſprechend der Darſtellung über die Erſchießung Codreanus— „mitten in der Nacht und bei ſtar⸗ kem Nebel“ von einer Gruppe Terroriſten mit Schüſſen angegriffen worden. Dabei hätten die Gefangenen aus dem Kampfesgedränge Nutzen gezogen und ſeien vom Kraftwagen ge⸗ ſprungen, um zu fliehen. Die Gendarmen hät⸗ ten gemäß den erhaltenen Befehlen auf die Fliehenden geſchoſſen und ſie auf der Stelle getötet. Die jüdiſche Zeitung„Le Moment“ weiß außerdem noch zu berichten, daß einige unbe⸗ kannte Mitglieder der„Eiſernen Garde“ ver⸗ wundet worden ſeien. Anderen ſei es gelungen. zu entkommen. Die Toten, Verwundeten und Feſtgenommenen ſeien nach Klauſenburg zu⸗ rücktransportiert worden. Beide Blätter be⸗ haupten außerdem, daß noch mehr Anſchläge in anderen Städten geplant geweſen ſeien. Große Mengen Munition und revolutionäre Flug⸗ ſchriften ſeien gefunden worden. Ein neuer jüdiſcher Gaunerkrick Zahlungsmittel„irrtümlich“ in einem fremden Kraftwagen geſchmuggelt Amſterdam, 5. Dezember Die holländiſche Preſſe berichtet über einen neuen raffinierten jüdiſchen Gaunertrick. Als ein Einwohner von Rotterdam am Freitag in ſeinem Kraftwagen von einer Reiſe aus Deutſch⸗ land kommend vor ſeiner Wohnung eintraf, traten zwei Juden auf ihn zu und teilten ihm mit, ſie hätten„irrtümlich“ lein Paket im Kraft⸗ wagen des Holländers vergeſſen. Bei näherer Unterſuchung ſtellte es ſich her⸗ aus, daß die Juden, die beide aus Deutſchland ausgewieſen waren, noch auf deutſchem Gebiet einen großen Betrag an Zahlungsmitteln unter den Sitzen des Kraftwagens verſteckt hatten. Sie hatten alſo den ahnungsloſen holländiſchen Automobiliſten dazu auserſehen, große Geld⸗ beträge aus Deutſchland zu ſchmuggeln. Das nationale„Dagblad“ nennt den Vorfall 5 einen Skandal und warnt die holländiſchen Kraftfahrer nachdrücklichſt vor derartigen jüdi⸗ ſchen Machenſchaften. Das Blatt meldet fer⸗ ner, daß ſich ein ähnlicher Vorfall vor einigen Tagen an der holländiſchen Grenze abgeſpielt hat. Damals handelte es ſich um den Kraft⸗ wagen eines holländiſchen Arztes, der in gleicher Weiſe durch die Juden mißbraucht worden war. Folgen des Flreils in Frankreich 20 große Paſſagierdampfer außer Dienſt geſtellt Paris, 4. Dezember Der Streik der Schiffsangeſtellten und Ma⸗ troſen in Le Havre hat dazu geführt, daß 20 franzöſiſche Paſſagierdampfer außer Dienſt ge⸗ ſtellt werden mußten. Unter ihnen befinden ſich neben der„Normandie“ die„Ile de France“,„Paris“, ſowie eine ganze Reihe anderer großer Schiffe. Man befürch⸗ tet, daß ſich der Streik auch auf andere franzöſi⸗ ſche Häfen ausdehnt. Gegen die drei verantwortlichen Gewerk⸗ ſchaftsſekretäre iſt inzwiſchen Haftbefehl ergan⸗ gen. Einer konnte bereits hinter Schloß und Riegel gebracht werden: die beiden anderen haben es vorgezogen, die Flucht zu ergreifen. Eine Abordnung der Streikenden hat den Marinebehörden erklärt, daß die Wiederauf⸗ nahme der Arbeit von dem Verzicht auf die ge⸗ richtliche Verſolgung der Gewerkſchaftsſekretäre abhänge. Der Handelsmarineminiſter hat dieſes Anſinnen jedoch zurückgewieſen. Kleine polifiſche Nachrichlen „Die franzöſiſchen Miniſter werden vorausſicht⸗ lich am heutigen Montag unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten zu einem Miniſterrat zuſam⸗ mentreten, um am Vorabend des Beſuches des Reichsgußenminiſters die außenpolitiſche Lage einer Prüfung zu unterziehen. Am Samstag wurden in Bukareſt mehrere Handels⸗ und ahlungsabkommen zwiſchen Ru⸗ mänien und Italten unterzeichnet. an er⸗ wartet, daß ſich der Umfang des egenwärtigen Handelsverkehrs auf Grund dieſer Vereinba⸗ rungen erheblich erhöhen wird. auptſchriftleiter und verantwortli für den politiſchen Nel, Dr. Edu ard Kuhn, 1 für 4* übrigen Teil: Friedrich Ma rtin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller 05 Co., Worms. Gef äftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim L Co., Worms.— YA. Xl. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. ent 11 Ati len fel 1 en br pr. Ini nber eifen Als tag in deutſch⸗ intra, en ihn Ataft⸗ h her⸗ ſchland Gebiet 1 intet en. Sie dischen Gelb⸗ Botfall dicchen fidi⸗ et fet⸗ igen eapielt Ktaft⸗ leichet pat. galelt bet Na⸗ 06 20 1 gs. it ge⸗ n nich e de Reibe gürc⸗ l werl⸗ tgall⸗ ö und deten fen. 1 des etauſ. le ge⸗ telite dieſes heit. al, 5 1 Bunte Tageschronik Grundſteinlegung in Darmſladt Die Techniſche Hochſchule Darmſtadt feiert Richtfeſt Darmſtadt. Die Bauarbeiten an dem am Nordrand des Herrengartens im Werden be⸗ griffenen Inſtitut für organiſche und phyſika⸗ iſche Chemie der Techniſchen Hochſchule ſchrei⸗ ten ſo raſch vorwärts, daß am 10. Dezember das Richtfeſt gefeiert werden kann. Gleichzeitig oll der Grundſtein zu zwei neuen In⸗ tituten gelegt werden: Das immer größere edeutung erlangende Inſtitut für Zellſtoff⸗ und Papierchemie(Profeſſor Dr. Jayme) er⸗ hält eine neue Arbeitsſtätte nach dem Entwurf von Rektor Profeſſor Dr. Ing. Lieſer, und auch das Inſtitut für Techniſche Phyſik(Kunſtſtoffe: dent er Vieweg) wird ein neues Heim nach dem Bauplan von Profeſſor Gruber erhalten. Die Beuke blieb nur gering Frankfurt a. M. Am Freitagvormittag um 5.45 Uhr wurde auf der Zeil das Schaufenſter eines Juweliergeſchäfts mit einem ſpitzen Ge⸗ genſtand durchgeſtoßen und eine Anzahl wert⸗ volle Schmuckſtücke geraubt. Als Täter kommen zwei Männer in Frage, die bei dem Einbruch beobachtet wurden. Ein vor der Scheibe angebrachtes Scherengitter hinderte die Diebe, größere Beute zu machen. Frankfurter Jüdin ſteuerflüchlig Frankfurt a. M. Gegen die Emma Gut⸗ mann geb. Weinberg, zuletzt wohnhaft in Frankfurt a. M., Telemanſtraße 12, zur Zeit in Paris, iſt vom Finanzamt Frankfurt a. M.⸗ Oft wegen geſchuldeter Reichsfluchtſteuer von 5 167.66 RM., fällig geweſen am 14. 4. 1937, nebſt Zuſchlag ein Steuerſteckbrief er⸗ laſſen worden. Es ergeht hiermit die Auffor⸗ derung, die Obengenannte, falls ſie im Inlande betroffen wird, vorläufig feſtzunehmen, und ſie unverzüglich dem Amtsrichter des Bezirks, in dem die Feſtnahme erfolgt, vorzuführen. Die Beute der Schaufenſterdiebe Frankfurt a. M. Bei dem Einbruch in das Schaufenſter eines Juweliergeſchäftes auf der Zeil fiel den Dieben Schmuck im Werte von 1000 Mark in die Hände. Es wurden vier Ringe entwendet: je 1 Brillant(Platin) von 0.38— 0,18— 0.14 und 0,12 Karat, im Werte von 500.—, 195.—, 150.— und 130.— Mark. Die Kriminalpolizei bittet alle Pfänderſammelſtel⸗ len und Inhaber von Goldan⸗ und Verkaufs⸗ flellen auf Perſonen zu achten, welche die an⸗ eführten Ringe verkaufen oder verſetzen wol⸗ en. Gleichzeitig wird gebeten, die Feſtnahme der Betreffenden zu veranlaſſen und dem Ein⸗ bruchskommiſſariat beim Frankfurter Polizei⸗ präſidium ſofort Nachricht zu geben. In den Tod gerannt Schweigen. Der 40 Jahre alte Maler⸗ und Tünchermeiſter Georg Schäffer fuhr auf der Straße Niederotterbach—Dierbach mit ſeinem Motorrad auf einen Laſtkraftwagen auf. Schäf⸗ jer wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport zum Krankenhaus ſtar b. Der Unglücksfall iſt umſo tragiſcher, als erſt am Sonntag ein Arbeitskamerad von ihm ebenfalls tödlich verunglückte. Bor den Augen des Valers zermalmt Pforzheim. Auf der Wildbader Straße vor dem Bahnhof Birkenfeld ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Das dreijährige Söhnchen Gerhard Kolb des Bahnhofsvor⸗ ſtandes von Birkenfeld, ſprang vor den Augen des Vaters, der zum Fenſter herausſah, die Treppe von der Bahnhofswirtſchaft herunter und über die Straße. Es wurde dabei von einem Laſtzug erfaßt und getötet. Die Leiche wurde gräßlich zugerichtet. Schiffsunfälle auf Rhein und Lahn Auf der Höhe von Oberlahnſtein—Kapellen⸗ Stolzenfels erlitt der franzöſiſche Raddampfer „Paris“, der 7 beladene Kähne im Anhang hatte, einen Achſenbruch im Radkaſten. Infolgedeſſen mußte der Schleppzug von Anker gehen. Die Kähne wurden durch einen anderen Schlepper übernommen, während der beſchädigte Raddampfer auf eine holländiſche Schiffswerft gebracht wird.— Als der Motorſchraubenſchlep⸗ per„Franz Haniel 25“ ein Laſtſchiff bis in die Nähe der alten Moſelbrücke geſchleppt hattte, geriet es plötzlich in den ſtarken Fluten quer zur Strömung und fuhr auf die große Kribbe zu. Glücklicherweiſe konnte das Schiff aber noch rechtzeitig vor Anker gehen.— Nicht leicht ge⸗ ſtaltete ſich die Durchfahrt durch die alte Moſel⸗ brücke für den Moſellaſtkahn„St. Nikolaus“, der ſich mit 2400 Zentner Mehl auf der Fahrt nach Trier befindet. Zwei Motorſchiffen gelang es mit Unterſtützung durch das Motorankerſpill durch die toſende Strömung des erſten Strom⸗ bogens den Kahn zu bringen.— Auf der Fahrt von Balduinſtein lahnabwärts kam dem Laſt⸗ ſchiff Lahn 15“ ein loſe im Strom ſchwimmender Baumſtamm in die Schiffsſchraube. ſodaß zwei Flügel abgeſchlagen wurden. Das Schiff konnte aber ſeine Fahrt noch bis Nieder⸗ lahnſtein fortſetzen, wo es ſich jetzt zur Ausbeſ⸗ ſerung auf der Lahnhelling befindet. Ebenfalls iſt dort auch das Laſtſchiff„Lahn 19“ zur Aus⸗ beſſerung und Inſtandſetzung aufgelegt. Nheinſchiff geſunken rechtingshauſen. Der Laſtkahn„Mannheim 1825 der 2 im Anhang des Raddampfers „Rheinfahrt 11“ auf der Talfahrt befand und mit Quarzit beladen war. ſank unterhalb Trechtingshauſen. Um ein völliges Sinken zu verhindern, mußte der Kahn auf Grund geſetzt werden. Die Schiffahrt iſt durch den Vorfall nicht behindert. Schiffszuſammenſtoß auf dem Main Auf dem Main in der Höhe von Hohen⸗ feld(bei Kitzingen) kam es gegen Abend zu einem Schiffszuſammenſtoß. Ein unbeleuch⸗ tetes Sandſchiff rannte mit einem Motor⸗ ſchiff mit Anhänger zuſammen. Dabei erlitt das Sandſchiff derart Leckage, daß es augenblick⸗ lich ſank. Die Beſatzung vermochte ſich rechtzei⸗ tig in Sicherheit zu bringen. 21 Kiſten Roſinen auf des Rheines Grund Ein eigenartiger Autounfall ereignete ſich am Koblenzer Rheinwerft. Dort befand ſich auf einer großen Landebrücke, die augenblicklich bei dem kleinen Waſſerſtand nach dem offenen Waſ⸗ ſer zu verhältnismäßig abſchüſſig iſt. ein kleines Lieferauto. das eine Ladung Güter übernahm. Ein zu Tal vorbeifahrendes Schiff bewirkte durch ſeinen ſtarken Wellengang, daß die Lande⸗ brücke in Bewegung kam und ſich auch plötzlich der Lieferwagen ſelbſtändig machte. Die mit dem Laden beſchäftigten Arbeiter konnten ge⸗ rade noch beiſeite ſpringen und entgingen ſo dem Schickſal des Ueberfahrenwerdens. Der Lieferwagen aber ſtürzte rückwärts über das Brückenſchiff in den an dieſer Stelle einige Me⸗ ter tiefen Rhein. Von den 22 Kiſten Roſinen, die bereits geladen waren, konnte bis jetzt erſt eine geborgen werden. Die anderen 21 ſind durch die Strömung wohl ein kurzes Stück ab⸗ Blitk in den Ein Ichinken, der nicht exiſtierk ſw. Darmſtadt. Beim Abteilungsleiter des Arbeitsamts erſchien eines Tages der 38 Jahre alte J. W. und erklärte, ſein Freund A. K. habe ihm erzählt, der Vermittler des Arbeitsamts habe dieſem eine gute Stellung vermittelt, weil er ihm einen Schinken geſchenkt habe. Auf eigenen Wunſch des angeſchuldigten Beam⸗ ten wurde der Fall genau unterſucht und es 199 ſich, dag auch nicht ein wahres ort an der Sache war. W. kam nun wegen leichtfertiger falſcher Anſchuldigung und der 36 Jahre alte K. wegen Verleumdung vor das Schöffengericht. Letzterer behauptete, er habe nur ſeinem guten Bekannten eine beſſere Stel⸗ lung verſchaffen wollen. Er habe nämlich wirk⸗ lich dem Beamten einmal einen Schinken ange⸗ boten, ihn allerdings niemals gebracht. Wegen * 75 falſcher Anſchuldigung wurde er zu * n o naten Gefängnis verurteilt. . wurde freigeſprochen, da er die Sa nur dem Abteilungsleiter erzählt hatte, ſich benach⸗ teiligt glaubte und in Wahrung berechtigter Intereſſen handelte. Drei törichte Jungfrauen ſw. Mainz⸗Mombach. Der 19jährige Wilhelm Ewald B. von hier gab ſich drei Mädchen gegen⸗ über als Ingenieur, als Marineleutnant oder als Diplom⸗Ingenieur aus. Bei der einen er⸗ ſchwindelte er ſich unter Heiratsverſprechen eine goldene Armbanduhr und etwas Bargeld, bei der anderen 120 Mark, bei der dritten 5 Mark ſtatt 50, die er von ihr haben wollte. Außerdem beging er ebenſo großſpurig eine Zechprellerei. Bei ſeiner Jugend kam er vor dem Amtsgericht diesmal noch mit fünf Mo⸗ getrieben worden und befinden ſich jetzt auf dem Stromgrund. Mit der Bergung des Autos iſt alsbald begonnen worden. Sprengungen mit Sauerſtoff und Holzkohle An einem alten Bahndamm der Eiſenbahn⸗ ſtrecke Krefeld Köln in Krefeld⸗Oppum, der entfernt wurde und durch einen neuen erſetzt wird, ſind neuartige Sprengungsmethoden aus⸗ probbert worden. Ingenieur Wiethüchter aus Berlin tritt mit dieſer Sprengmethode an die Oeffentlichkeit. Sie wurde in Berlin bei eini⸗ gen Sprengungen durchgeführt und hat dort, wie auch jetzt in Krefeld, befriedigt. Verwen⸗ det werden Holzkohlepatronen, die vor dem Gebrauch 15 Minuten lang in flüſſigen Sauerſtoff getaucht werden Eine Sprengkapſel mit einer beſonderen Ladung wird zugefügt. Durch einen elektriſchen Funken erfolgt die Fernzündung, während die Wirkung die gleiche — bei den bisher anerkannten Sprengmitteln iſt. Hilflos im Weichengleis ſtecken geblieben Limburg. Einem Steinbrucharbeiter in Ober⸗ hauſen ſtieß ein gräßlicher Unfall zu. Beim Ueberſchreiten der Schienen blieb er in einem Weichenſtück hängen und konnte ſich nicht be⸗ freien, obwohl ſchwer beladene Wagen langſam heranrollten. Er wurde umgeworfen und ihm ein Bein abgequetſcht. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus gebracht, wo ein Schwa⸗ ger von ihm im Sterben lag. Gerichtssaal naten Gefängnis davon. Es erging Haft⸗ befehl. Ichufle ſchändelen junges Mädchen Dafür kamen ſie ins Zuchthaus Koblenz. Zwei hieſige Einwohner, der 28jähr. Lorenz Welling und der 30jährige Anton Wieck, hatten ſich am Donnerstag vor der Großen Strafkammer wegen Notzucht zu verantworten. Ihre Tat ergab einen erſchrecken⸗ den Einblick in ein ſittlich verwahrloſtes Leben und in eine ungemein rohe Geſinnung. Die An⸗ geklagten lernten im September in einem hieſi⸗ gen Nachtlokal eine Angeſtellte kennen und veranlaßten ſie, mit ihnen in ſpäter Nacht eine Bar zu beſuchen, um noch eine Taſſe Kaffee zu trinken. Die beiden führten jedoch das Mäd⸗ chen in ein Lokal in der Altſtadt, in dem ſie das verängſtigte Opfer in einem Zimmer ein⸗ ſchloſſen und bedrohten. Als das Mädchen ſich dem ſchmutzigen Anerbieten der Unholde wider⸗ ſetzte, wurde es in der roheſten Weiſe körperli mißhandelt und mit Er⸗ ſchießen bedroht. Erſt als beide Verbrecher ſich in unbeſchreiblichſter Weiſe an dem Mädchen vergangen hatten, ließen ſie es aus dem ver⸗ ſchloſſenen Haus auf die Straße. Der erſte Weg des Mädchens war zur Polizei, wo es ſein furcht⸗ bares Erleben zu Protokoll gab. Schon am nächſten Tage konnten die Täter ausfindig ge⸗ macht und verhaftet werden. Anton Wieck als der Hauptübeltäter wurde zu zwei Jahren Zuchthaus, Welling zu einem Jahr vier Monaten Zuchthaus verurteilt. Beiden wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt. Die„Gebührenburg“ eines„armen“ Juden Aus dem Leben eines Darmſlädler Rechtsanwaltes mit 3 Luxuswagen Es gibt noch immer— man ſollte es nicht für möglich halten, Leute, die ſich in ihrem Be⸗ dauern der„armen Juden“ nicht genug tun können! Jene„mitleidigen“ Volksgenoſſen ver⸗ geſſen, daß dieſe Artfremden in ihrer Geſamt⸗ heit nur davon lebten, die deutſchen Volksge⸗ noſſen auszuſaugen und ſich als Paraſiten des Volkskörpers auf Koſten der Allgemeinheit zu bereichern. Ganz abgeſehen von dieſen rein wirtſchaftlichen Schädigungen darf nicht der tiefgehende, unheilvolle Einfluß des Juden⸗ tums auf moraliſchem Gebiet vergeſſen werden, den ſie ja mit Stolz für ſich in Anſpruch neh⸗ men. Man denke nur an den früheren Ein⸗ fluß im Theater, Kino, in der Muſik, bilden⸗ den Kunſt uſw. 5 5 Auch Darmſtadt iſt„reich“ an derartigen Perſönlichkeiten: es lohnt ſich, einzelne Beiſpiele herauszugreifen, um unſeren Volksgenoſſen die Augen zu öffnen. 5 Zu den„intereſſanteſten“ Vertretern der fü⸗ diſchen Raſſe gehört der Rechtsanwalt Dr. Fritz Mainzer. Dieſer„Anwalt des Rechts hat das Recht nur deshalb ſtudiert, um alle Spitz⸗ findigkeiten der Rechtsverdrehung für die ego⸗ iſtiſchen Ziele ſeiner Raſſe ausnutzen zu kön⸗ nen. Er machte dabei ſeiner„erblichen Be⸗ laſtung“— ſein Vater Baruch Mainzer war die gleiche„Zierde des Anwaltſtandes“—. alle Ehre. Die Skrupelloſigkeit des Fritz Mainzer kannte keine Grenzen. Seiner bewußten Täu⸗ ſchung in Prozeßſachen waren ſelbſt erfahrene Juriſten oft nicht gewachſen. Trotz me rfacher Anſätze gelang es nur einmal, dieſen Rechts⸗ verdreher im wahrſten Sinne des Wortes we⸗ en 1 vor das Strafgericht zu ringen. er in der u dene ldi ten ſeine Verdrehungskunſt und ſeine jüdiſche Geriſſenheit aus, um einen Freiſpruch„man⸗ gels Beweiſes“ zu erzielen. Die bei der Be⸗ gründung des Urteils ausgeſprochene Hoffnung, daß es einem anderen Gericht gelingen möge, dieſen unwürdigen Rechtsvertreter aus einem Stand zu entfernen, deſſen Pflichten er auf das röblichſte verletzt habe, erfüllte ſich leider nicht, 5 das zum Teil mit jüdiſchen Anwälten be⸗ ſetzte Ehrengericht erkannte entgegen der ein⸗ heitlichen Meinung der Darmſtädter Juriſten⸗ welt nur auf einen Verweis und 3000 Mark Geldſtrafe mit der Begründung, daß das Aus⸗ ſcheiden eines ſo vorzüglichen Juriſten mit ſei⸗ nen hervorragenden Kenntniſſen aus dem An⸗ waltsſtand trotz ſeiner ſchweren Verfehlung ein Verluſt für das Rechtsleben ſei. Bei einem ariſchen Angeklagten hätte der Spruch ſicher anders gelautet. Schon acht Tage nach dieſer ihn bloßſtellen⸗ den Verhandlung erſchien dieſer, jeder ſittlichen Regung bare Menſch wieder frech in Gerichts⸗ terminen und ließ ganz zufällig die„Kollegen wiſſen“, daß er für den Fall ſeines Ausſchluſſes aus der Anwaltſchaft bereits eine Stellung in einem jüdiſchen Konzern mit einem hohen Jahresgehalt in der Taſche hatte! Mainzer, der Kriegsgewinnler Weit typiſcher für dieſen„Edelmann“ war ſein Verhalten bei Kriegsausbruch. Er fand Sie hören im Rundfunk Reichsſender Stuttgart. Dienstag, den 6. Dezember. 6: Morgenlied, Zeit, Wetter. 6.15: Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Arbeitspauſe. 9.20: Für 83 daheim. 10: Von Pflanzen und Tieren und vom Brauchtum im Monat Dezember. 11.30: Volksmuſik und Bau⸗ ernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Nachrichten. 12.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14: Muſikaliſches Allexlei. 15. Mirchenpreisausſchreiben. 16: 1 weil am Nachmittag. 18: Aus Zeit und Leben. 19: Der Niklas kommt herein, s'kann auch der Pelz⸗ märte ſein. 19.30: Springerle und Hutzelbrot. 20: Nachrichten. 20.10: Abendkonzert. 21:„Der junge Goethe“. 22: Nachrichten. 22.20: Politiſche Zei⸗ tungsſchau des Drahtloſen Dienſtes. 22.35: Unter⸗ haltungskonzert. 24—2: Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt. 6: Präludium. 6.30: Frühkonzert. 8: Zeit, Waſ⸗ ſerſtandsmeldungen. 8.05: Wetter, Schneewetterbe⸗ richt. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. 9.80: Nachrichten. 940: Kleine Rat⸗ ſchläge für Küche und Haus. 10: Schulfunk. 11.45: Ruf ins Land. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nach⸗ richten. 13.15: Mittagskonzert(Fortſetzung). 14: Zeitangabe, Nachrichten. 14.10: Komponiſten der Ge⸗ genwart unterhalten uns. 15: Kleines Konzert. 15.30: Frauen der Vergangenheit 16: Kurzweil am Nachmittag. 18: Volk und Wirtſchaft. 18.15: Neues für den Bücherfreund, 18.30: Volkstum und Hei⸗ mat. 19.15: Tagesſpiegel. 19.30: Launen großer Muſiker. 20: Zeitangabe, Nachrichten. 20.15: Verdi⸗ Konzert. 21: Der junge Goethe. 22: Zeitangabe, Nachrichten. 22.10: Wetter, Schneewetterbericht. 22.20: Politiſche Zeitungsſchau. 22.35: Muſik zur Unterhaltung. 24—2: Nachtkonzert. ſofort den Weg zu den Kriegsgewinnlern. Am Vorabend ſeiner Einberufung als Vizewacht⸗ meiſter— dieſen Rang hatte er natürlich auf Grund ſeiner vorzüglichen Leiſtung beim Train⸗ Bataillon erlangt— machte er ſich zum erſten Male in ſeinem Leben eine Taſſe Tee, eine Tä⸗ tigkeit, die bis dahin ſeine ausgeſucht ſchönen ariſchen Hausangeſtellten ausüben mußten. Er hatte das„Unglück“, daß ihm„von ſelbſt“ ko⸗ chendes Waſſer über die Platt⸗ füße lief, was ihn zunächſt dienſtunfähig machte. Dann täuſchte er den Militärärzten eine Nierenerkrankung vor, bei der bekanntlich die Ueberführung eines Simulanten beſonders ſchwer iſt; er wurde gv. geſchrieben. Dieſe„günſtige Lage“ nutzte ſein Schwager, Kommerzienrat Wallerſtein, Haupt⸗Lederin⸗ duſtrieller in Offenbach aus, um den tüchtigen Juriſten in die Rohſtoffgeſellſchaft für die Le⸗ derbewirtſchaftung nach Berlin berufen zu laſ⸗ ſen. Mainzer brachte dann faſt die ganze, meiſt in jüdiſchen Händen befindliche Lederinduſtrie unter„ſeinen Hut“ und verließ bei Kriegsende Berlin als Hauptgeſchäftsführer der von ihm geſchaffenen Organiſation, für die er bis zum Jahre 1933 in Darmſtadt weiter tätig war. Wie man zuverläſſig hörte, hatte er aus dieſer Tätigkeit jährliche Bezüge von 250 000 Mark. Einſchließlich ſeiner Ein⸗ künfte aus der Praxis ſoll er ein Einkom⸗ men von jährlich 360 000 Mark verſteuert haben. Man kann alſo verſtehen, wie„wertvoll“ für dieſen gewiſſenloſen He⸗ bräer der Krieg geweſen iſt. Der reiche Jude erhielt ein Baudarlehen Daß bei der Höhe des Einkommens dieſer Jude zu den reichſten in Darmſtadt gehörte, iſt ohne weiteres klar, ebenſo, daß er mit Leich⸗ tigkeit die Koſten für den Bau einer Prunk⸗ villa aus eigenen Mitteln hätte aufbringen können. Das tat aber Herr Mainzer, wie er ſelbſt ſtrahlend erzählte, nicht, ſondern er er⸗ gaunerte ſich, auf die geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen geſtützt, ein verbilligtes Baudarlehen in Höhe von 40 000 Mark. Alſo mit fremdem Geld baute dieſer Frechling ſeine„Gebüh⸗ renburg“, wie im Volksmund ſein feuda⸗ les Haus in der Oſannſtraße genannt wurde. Die beim Bau tätigen Handwerker mußten mo⸗ natelang auf ihr Geld warten, damit der „arme Bauherr“ noch einige Mark Zinſen gut⸗ machen konnte, obwohl er mit Leichtigkeit die geſamten Baukoſten hätte im voraus bezahlen können. Bis in die letzte Zeit hatte dieſer Erz⸗ gauner drei Luxuskraftwagen für ſich und ſeine Iſche zur Verfügung. Jeder Volksgenoſſe, der die Zeit immer noch nicht verſtanden und das Judentum in ſeiner ganzen ſkrupelloſen Verwerflichkeit erkannt hat, wird ſchon aus dieſem Beiſpiel— eines unter vielen— erkennen, welcher Art dieſe Sorte von„Ehrenmännern“ iſt, die als Firmenſchild „Rechtsanwalt“ gewählt hatten. Aus der„Heſſiſchen Landeszeitung“. Es iſt zweckmäßig, bei Bewerbungen auf Kennzifferan⸗ zeigen keine ur · ſchriftlichen Zeug · niſſe einzureichen ſondern Zeugnis ⸗ abſchriften. Solche Zeugnisabſchrif⸗ ten, Lichtbilder uſw. müſſen auf der Rückſeite ſtets mit Namen und Anſchrift des Be · werbers verſehen ſein. Der Verlag 7— Todes-Anzeige Nach Gottes heiligem Willen verschied am Sonntag abend meine liebe Gattin, unsere tieubesorgte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante ran Hügdalena Nandel geb. Hoock nach kurzer Krankheit, jedoch unerwartet, versehen mit den Tröstungen unserer heiligen Kirche, im Alter von 63 Jahren. Viernheim, den 5. Dezember 1938. In tiefer Trauer: Michael Mandel 10. und Angehörige. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause, Alexanderstraße 4, aus statt. PP ——— ———. —ůĩ—— — —— IEvemkEupEs aN Copyright by Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf. G. m. b. H., Müncken (19. Fortſetzung) „Müſſen die AUnſchuldigen umkommen, weil ich kein Verräter ſein will?“ „Ihre Frau und das Kind werden wir auf engliſches Gebiet bringen laſſen. Dort ſind ſie außer Gefahr.“ „Ich danke Ihnen, Captain.“ d Nein, Miſter, man trägt nicht zuerſt eine Fahne auf einen Berg und kommt dann zurück, um ſie zu verraten. Lena kam mit dem kleinen Chriſtl heraus, es dauerte ihr zu lang, ſie hatte Angſt, ſie könnten ihn ſchon wegführen. 5 Mit ehrlichem Mitgefühl ſchaute der Englän⸗ der auf Thomas und auf das nichtsahnende Kind im Arm der erſchütterten Frau, der man die Sorgen und Schrecken der letzten Ereigniſſe deutlich anmerkte.. „Sie wollen alſo freiwillig Ihren Beſitz, Ihre Familie, Ihre Freiheit aufgeben?“ a „Nein, Captain, freiwillig nicht. Sie zwin⸗ gen mich dazu. Gerade weil ich meine Freiheit verteidigen will, muß ich dieſes Opfer bringen und auf die von Ibnen angebotene Freibeit verzichten.“ Mit ruhigem Blick, in dem ein Entſchluß un⸗ wandelbar ſeſtſtand, ſchaute Thomas den Eng⸗ länder an. „Würden Sie an meiner Stelle anders han⸗ deln?“ Langſam hob Mac Laglen ſeine rechte Hand und reichte ſie dem Deutſchen. 25. Kapitel Einförmig rannen die Stunden dem Gefan⸗ genen hin. e Er ſaß hinter der Baracke und ſah hinaus in die unendliche Weite. Der Zaun bemmte den Blick nicht und nicht die Gedanken. Die gingen mit den Blicken und ſchwebten in ferner Höhe um den zarten, wolkigen Hauch, der ſich kaum abhob von der lichtzitternden Bläue. Ein Laſtwagen ſchien am Tor vorgefahren zu ſein. Die fragende Stimme des Poſtens war zu hören, die andere, die unwirſch etwas rief. Vielleicht brachten ſie neue Gefangene. Doch dann wäre der Wagen wohl ins Lager gefahren. Ein Soldat kam mit dem Beſehl, ſofort mit zum Kommandanten zu gehen. Gaben die noch immer nicht Ruhe? Richtig, da ſaß auch wieder Hauptmann Mac Laglen. Der Poſten mußte das Zimmer verlaſſen. Thomas ſah finſter auf die beiden Offiziere. Da trat der Hauptmann zu ihm.„Miſter Hoffingott, was ich Ihnen jetzt ſage, geſchieht nicht, um etwas zu erpreſſen oder zu erſchleichen. 575 nicht, um Sie zu quälen. Ich möchte Ihnen elfen.“ »Ich ſage nichts“, antwortete Thomas,„ich bin kein Verräter.“ — 4 lächelte:„Wir brauchen von Ihnen nichts mehr zu erfahren. Wir wiſſen ſchon alles, was uns an der Gegend am Berg intereſſiert. Hören Sie: Die deutſche Truppe hat Moſchi geräumt und iſt weit nach Süden a ausgewiche „Ausgewichen, vielleicht, aber ſie kommt wie⸗ der, das iſt gewiß.“ „Vielleicht. Ich glaube es allerdings nicht. ich habe Sie nicht 1 laſſen, um mit Ihnen die Kriegslage zu besprechen. Ich ſagte ſchon, ich will Ihnen helfen.“ Mißtrauiſch ſah Thomas den Engländer an. n er nichts mehr erfragen wollte von der Front, was wollte er dann „Draußen ſteht ein Wagen mit Frauen, die wir aus dem Kilimandſcharogebiet abtranspor⸗ tieren mußten. Ihre* iſt darunter.“ 10 02 ſchwieg, als er ſah, wie der Farmer er⸗ ra „Wollen Sie nicht die Verrflichtung ein⸗ gehen, nicht mehr gegen uns zu kämpfen?“ In Thomas 2 noch einmal der ſchwere Kampf auf zwiſchen Liebe und Pflicht, den er beendet zu haben glaubte. Mühſam ſtieß er her⸗ vor:„Was iſt dann, wenn ich. „Dann kann Ihre Frau mit Ihnen zurück⸗ fahren auf die Farm, fobald die Gegend nicht 21 Kampfgebiet iſt. Was in acht Tagen der Fall ſein wird.“ Kann ſie denn nicht allein auf der Farm bleiben, wenn da keine Gefahr mehr iſt?“ Hauptmann MacLaglen ſah den Gefangenen 15„Das 60 3 ſolange 15 ann rauf wartet, daß ſeine Truppe wieder gegen das Gebiet vorrückt.“ 5 Der Hauptmann gab dem Kommandanten eine kurze Darſtellung des Geſprächs. Da wen⸗ dete ſich der Kommandant an Thomas, und Mac⸗ Laglen überſetzte ſeine Worte:„Sie ändern mit — Weigerung tatſächlich nichts. Als Ge⸗ . können Sie doch auch nicht gegen uns a. mpfen?“ Thomas Augen flirrten unruhig.„Was ge⸗ ſchieht mit meiner Frau, wenn ich nein ſage?“ Der Hauptmann zuckte bedauernd die Schul⸗ tern:„Ihre Frau und Ihr Kind kommen zu⸗ nächſt in ein Sammellager. Aber ſeien Sie un⸗ beſorgt“, fuhr er raſch fort, als er ſah, wie der 0 zuſammenzuckte,„dort wird ihnen nichts n.“ Lena und Chriſtoph in einem Lager, beengt, cht, zuſammen mit vielen anderen! Ein heißer Schmerz bäumte ſich in Thomas auf. Dann aber trat zum grenzenlosen Erſtaunen der Engländer ein hellerer Zug in ſein Geſicht: Mit vielen anderen! Das war der Entſcheid, den die Pflicht gebot, die Ehre und die Liebe zum Vaterland. Mit vielen anderen! So würde ſie ſelbſt entſcheiden, Lena, ſo hatte ſie entſchieden. Thomas Hoffingott riß ſich zuſammen und 2 das eine Wort aus, von dem er wußte, ß es ſeinem Schickſal eine harte Wendung geben mußte:„Nein!“„ Der mann blickte ihn kopfſchüttelnd an! Dann nehmen Sie Abſchied von Ihrer Familie 63 Der Poſten trat wieder ins Zimmer. Thomas wurde zu einem am Lager haltenden Laſtwagen 5 Inmitten anderer Frauen ſaß Lena. en kleinen Chriſtoph hatte ſie an ſich edrückt, er war ſo müde und ſchläfrig, daß ihm die Augen zufielen. So ſah er ſeinen Vater nicht, und Thomas ließ ihn ſchlafen. Hilflos ſtand der Mann da. Er konnte nichts ſagen, keine Worte finden, um das harte, grau⸗ ſame Schickſal irgendwie zu mildern. Er ſchaute in Lenas Augen, die ſeucht waren und in ſtum⸗ mer Gebärde von ihm Abſchied nahmen. Der Schmerz iſt zu groß— ſie konnten nicht einmal allein miteinander reden, es wurde Thomas auch nicht erlaubt, den Wagen zu beſteigen Und wie er nun ſo das ſtumme, ſchmerzdurch⸗ wühlte, entſagende Antlitz Lenas vor ſich ſah, war es ihm plötzlich, als ſei dieſe junge Mutter gar nicht mehr auf dieſer Welt, als hätte das große Leid eine Heilige aus ihr gemacht, ſo ab⸗ geklärt und ſtill ergeben ſchien ſie ihm jetzt. „Lena, liebe Lena, verzeih— was wir tun, geſchieht für unſere Kinder— für die Zukunft ..„wir werden uns wiederſehen..“ Sie reichte ſtumm die Hand hinunter, wollte ihm über die Augen fahren, ſein Haupt ſtrei⸗ cheln— da bedeckte er ſie mit Küſſen, zu denen ſich eine heiße Zähre geſellte. Lena ſpürte es wohl. So fand ſie in dieſer bitteren Minute den Troſt einer großen, unendlichen Liebe. Der Wagen fuhr an, rollte fort. Viele müde Hände winkten. Thomas ſah unverwandt der Staubwolke nach, die ſich in der Ferne verlor. Es würgte ihn in der Kehle, ſeine Augen füll⸗ ten ſich mit ſal Wan Naß... er ſchämte ſich * 2 beiden chſoldaten, die neben ihm nden „Er hätte es anders haben können“, dachte MacLaglen, aber vor ſeinem Gewiſſen hat er es vielleicht beſſer ſo...“ er Jokele hatte den Auftrag ſeines Herrn er⸗ füllt, war auf den Hof hinausgeſchlendert. hatte Eimer hergeſchleppt, bis das Feuer kleiner wurde im Stall, war dann einer Kuh nach⸗ gerannt, ſcheinbar, um ſie beizutreiben, hatte ſie aber abſichtlich immer weiter hinausgejagt. Sa war er unbemerkt vom Hof gekommen. Er ſchlug die Richtung ein, die ihm der Bana ewieſen, beg die Hügelkuppe hinauf, ſpähte inaus, ließ ſeinen Blick aufmerkſam über das Gelände ſtreifen, lief weiter. Und noch am Abend desſelben Ta ſtand er tief verſchnau⸗ fend bei den vier Askaris und berichtete ihnen das Vetrübliche: Der Mana iſt gefangen! „Wie viele Engländer?“ Dreißig ſchon... mindeſtens Unſchlüſſige Mienen. „Was ſollen wir machen?“ „Losmachen, freimachen!“, ſagte der Junge mit einem Ton, als ſei dies das Selbſtverſtänd⸗ lichſte von der Welt und auch das Einfachſte. „Vier gegen dreißig...“ „Fünf gegen dreißig!“, verbeſſerte Jokele. „Du haſt ja kein Gewehr!“ „Ich hab' ein Gewehr da“, ſagte der Junge, und deutete mit dem Finger auf ſeine Stirn. Die Askaris wollten es überſchlafen. Die 22* nötige Müdigkeit hatten ſie überreichlich. er Berg lag ihnen noch in den Knien und hinter den Lidern. „Ihr bleibt beſtimmt da?“ „Ganz beſtimmt.“ „Dann hole ich mir das Gewehr vom Bana. Und Jan iſt da und Cahigi und der Bana.“ Alſo ließ Jokele die müden Burſchen im Schatten zurück und wendete ſich wieder Pilatus zu. Aber die Nacht brach an, noch ehe der Hof vor ihm ſichtbar wurde. Er kletterte auf einen Baum und verbrachte in ſeinem Geäſt die Nacht. Bei Tagesgrauen ſtapfte er weiter. Als er an den Hof kam, nahm er einen Stecken auf und rannte wie beſeſſen hinter einer der ruhig graſenden Kühe her, als habe er ſeit geſtern und die ganze Nacht hindurch nichts anderes getan, als Kühe getrieben. Unauffällig ſchlenderte er zum Haus. Der Bana war nicht mehr da, ſie hatten ihn mitgenommen. Die vier Engländer, die zum Schutze der Boma zurückgeblieben waren küm⸗ merten ſich nicht um den ſchwarzen Lauſer, ſie kannten ihn von geſtern her. 10 82 er die Nacht über geſteckt habe, fragte n Jan. Da weihte er ihn ein. Jan wußte, wohin ſie den Herrn gebracht hatten. Dann ne Jokele zu Cahigi und wiſperte lange mit ihm. Früh am Morgen verließ Cahigi die Farm und ſtieg mit einem dicken 1 an der Waſſerzufuhr bergauf. Daß in dem Holzrohr zwei Gewehre ſteckten, das von Bana titola und von Vana Halck, konnten die beiden Engländer, die ihm das Tor der Hecke öffneten, nicht ahnen. Auch dete warum gleich darauf Jokele mit ſo viel Lebensmitteln die Boma verließ.„Damned — 54 wollt ihr das allein verſchlingen?“, ragten ſie lachend. Jokele patſchte ſich grinſend auf den Magen. Er würde ſchon hungern für ſeinen Bana, aber die Askaris mußten verpflegt werden, das wußte er. Und Cahigi liebte das Eſſen auch. Die vier Askaris waren noch auf dem alten las. Sie ſchliefen noch immer oder ſchon wieder er. Mit dem Eſſen brachte Jokele auch einen Plan, den er unterwegs ausgeheckt hatte. Er legte ihn dar. Seine Augen waren dabei be⸗ redter als ſein Mund. Er wurde begriffen, es erhob ſich kein Einwand. Nicht einmal beim klugen Cahigi. Wenn ſie es ganz ſchlau anpack⸗ ten, könnte es gehen. 1 Jokele wußte, wo das engliſche Feldlager Laa. das aenüate allen. Mas au tun war. wür⸗ ROMAN vo ll TaENKER den ihnen die Spuren ſagen, die fe zu lehen ver⸗ ſtanden, viel, viel beſſer als alle Deutſchen und Engländer Nachts marſchierten ſie. Cahigi und Jokele mit dem Gewehr, wie richtige Soldaten. zCahigi, haſt Du Streichhölzer?“ „ ſchepperte Caligi mit der Jokele kniff die Augen zuſammen; für ihn beſtand kein Zweifel, eine ganz alte Sache würde das ſein. Eine Nacht noch ging dahin, dann, am Mor⸗ Ba trug der Wind fernen Lärm zu ihnen her. ld konnten ſie die einzelnen Geräuſche unter⸗ ſcheiden: Scheppern von Eimern, Kommando⸗ rufe, Motorengeräuſch. Im dichten Buſch machten ſie halt und ruhten ſich ein paar Stunden aus. Jokele legte ſein Gewehr neben Cahigi. „Ihr bleibt da im Buſch, bis ich wieder⸗ komme!“ Jokele machte ſich auf den Weg, dem Lager zu. Es war am Nachmittag. Drei Uhr etwa, der Sonne nach. Als wäre er ein engliſcher General, nicht ein kleiner 5 ſo unbe⸗ kümmert ſpazierte Jokele dem ager zu, und in allerſchönſter Frechheit ins Lager hinein. Bald hatte ihn ein Poſten am Kragen: Was wollte der halbwüchſige Lausbub? Er wurde dem Kommandanten vorgeführt. Was wollte der Bengel? Seinen Herrn beſuchen, — 1 9 Der 1 von ſo viel egertreue gerührt, rief erſt mal Hauptmann Mac“Laglen. Der erkannte Jokele wieder. Väter. lich ermahnte der Hauptmann den kleinen Schwarzen, wieder nach Hauſe zu gehen. Gefangene dürften keine Boys haben.— „Sehen“, bat Jokele, und verdrehte die Augen, „guter Bana“. Alſo erlaubte man ihm, ſeinen Herrn zu be⸗ grüßen. Dann aber müſſe er das Lager 7— verlaſſen. Zu Jokeles Verdruß ging ein Poſten mit. „J ſein dal“, begrüßte er den über raſchten fangenen. Und wieder ſagte Jolele in der 98 Mundart ines Herrn:„J ein da!“ „Jokele!“ Der Poſten begrinſte wohlwollend die komi⸗ ſche Begrüßung. „J ſein dal“ zum drittenmal, diesmal mit eigenartiger Betonung. Wollte der Junge damit etwas Beſonderes andeuten? Thomas fragte nach den Kühen, die er hatte holen ſollen, der Jokele, damals, als die Maſſai gekommen waren. Der Poſten fand das lang⸗ weilig. „Hab' ſie gefunden“, ſagte Jokele und blin⸗ zelte. Alle und noch eine mehr, Cahigi!“, ſetzte er dreiſt hinzu. „Wo ſind ſie jetzt?“, fragte Thomas mit müh⸗ ſam verhaltener Erregung. Im Buſch“, antwortete Jokele und deutete dreiſt und gottesfürchtig hinaus.„Durch Feuer gelaufen.... Der Poſten ſah nicht her, ſchnell flüſterte der Knabe,„durchs Feuer in Nacht..“ Lange noch, nachdem Jokele ihn verlaſſen hatte, verſuchte Thomas an dem ſeltſamen Ton dieſer Worte herumzudeuten. Steckte dahinter wirklich eine Ankündigung? Gaukelte ihm dieſe Deutung nicht nur ſeine Phantaſie vor? Das Wunſchträumen des Gefangenen nach Freiheit? Nein, etwas war geplant. Er mußte lächeln: ein Negerbub, der ihn aus einem bewachten engliſchen Militärlager befreien wollte? Jokele war wieder draußen im Buſch bei den Kameraden. Für ihn brauchte bloß noch die Nacht zu kommen. Sie kam und brachte einen Wind mit, der vom großen Berg her gegen das engliſche Feld⸗ lager wehte. Jokele war ganz Feldherr, wie er daſtand mit dem Gewehr des Herrn. „Du und du und Cahigi, ihr bleibt bei mir!“ „And wir zwei?“, fragten die anderen. „Du und Buhi, ihr müßt ums Lager herum, einen großen Bogen machen, auf die andere Seite.“ „Und dort?“ „Schießen!“ „Auf wen ſchießen?“ „Ins Lager hinein! Bloß ſo ſchießen. Haupt⸗ ſache daß es kracht!“ „Daß die Engländer unruhig werden?“ Ja, daß ſie nicht ſo ſchnell merken, was wir wollen.“ Die beiden Askaris machten ſich auf den Weg. „Wird er wohl durchkommen?“ fragte Cahigi, als er den Plan ganz begriffen hatte. Jokele ſchaute ihn beinahe ſtrafend an:„Der Bana kann alles. Der Bana kann auch durchs Feuer gehen.“ Vorſichtig krochen die vier weiter vor. Der Buſch war dicht, ein verfilztes Gewirr, ſo dicht, daß ſie erſt in allernächſter Nähe die beiden Laſtautomobile bemerkten, die in einer frei⸗ gehauenen Gaſſe im Geſtrüpp ſtanden. Vor⸗ ſichtig krochen ſie ein paar Schritte zurück. Das 2 daß hier außerhalb vom Lager auch Soldaten waren. Doch es rührte ſich nichts bei den Wagen. Da krochen Jotele und Cahigi wieder vor. Und da—— des Jungen fun⸗ kelnde Augen etwas Herrliches entdeckt. An den Trittbrettern der Wagen ſchimmerte es metal⸗ liſch. Große Blechlannen, mit Riemen feſt⸗ geſchnallt. „Cahigi, da iſt brennendes Waſſer drinnen! Das Maſchinentier trinkt das!“ Lautlos krochen ſie vollends an die Wagen heran, löſten die Riemen, hoben die Kannen ab. Schwer waren ſie, und leiſe gluckſte es hinter dem Blech. Dazu das ſchwere Gewehr. Da kamen die beiden Askari Fu d. nicht ein⸗ mal Jokele hatte ſie geſehen. In den Wagen waren auch noch Kannen. 5 Hier!“ Bis es plötzlich aufſpritzte Ste ſchleppren, was pe nur ſchaffen konnten, zurück dem Streuhaufen, der allein hatte bren⸗ e nen ſollen. Wenn die bloß nicht anfangen zu ſc in. 3 af anderen.— 2 den ine lange e quer gegen 5. aus den Kannen, beſprengten das Gras, pritzten in die Sträucher. Und dann fielen jenſeits des Lagers die Schüſſe, schnell, regellos, als wäre da eine ganze große Patrouille. Hier aber flogen die Streichhölzer in das naſſe Gras. „Wie Waſſer nur ſo brennen konnte. So plötzlich, ſo mit einem Male raſch auflodernd, ſich zauberſchnell verbreitend, die Sie Gaſſe entlang! Da hätten ſie mit ihrer Streu lange warten können. Krachend kniſterte es an tauſend Stellen zu⸗ gleich im dürren Buſch. And der Wind half mit, er wehte und ſchürte, das Feuer ſprang vor⸗ wärts, erfaßte neue Nahrung, wunderbar brannte es, die Flammen ritten wie rieſige Reiter durch die Luft, über den Boden hin. Jolele hätte tanzen mögen vor Freude. Da ſah er, wie Cahigi den opf ſchüttelte: Der Bana titola, keiner kann durch ſolch gro⸗ ßes Feuer.“ Sie hatten es zu gut gemeint. Im Lager war Rennen und Tumult. Alarm! Feuer! Hornſignale! Rauchſchwaden ätzten die ſchläfrigen Augen. Feuer! Pferde riſſen ſich los, trampelten über alles 1 rannten in irrfinniger Flucht in die Nacht inaus.. Was denn retten! Sammeln? Wo denn? Wo waren die anderen? Jeder ſah ſich allein in dichtem, beißenden Nebel, der näher und nä⸗ her kroch und eine unerträgliche Hitze über das Lager legte. Die Waſſerauelle aber war jenſeits des Feuers. Das mit der Waſſerſtelle wußte auch Thomas. Er kannte die Richtung, aus der die Waſſer⸗ träger immer gekommen waren, wohin man die Pferde zur Tränke geführt hatte. War dies alles Jokeles Werk, ſo war es ein geniales Werk.„J ſein da— ins Feuer laufen— in der Nacht.... Nun wohlan, ich komme. Ein paar Engländer ſahen ihn ſchreiend da⸗ vonrennen. In die verkehrte Richtung „Damned German! Verrückter Hund.. Nenn in das Feuer Zur Vorſicht ſchickten ſie ihm noch ein paar Kugeln nach. Thomas aber lief um ſein Leben, geradewegs auf die hohe Flammenmauer zu. Dann bog er ab und ſprang an einer niedrigen Stelle hin⸗ ein. g Krachender Funkenregen praſſelte um ihn. Heiß kohlten ſeine Sohlen an. Wie wild ſchlug er mit der flachen Hand die Funken tot, die ſich an ſeinem Rock feſtſetzten. Atemraubender Stickrauch füllte ihm Kehle und Lunge. Jen⸗ ſeits, drüben, winkte die Freiheit.. Würde er ſie erreichen? Keuchend rannte er weiter, ge⸗ gen den Wind, gegen die anzüngelnde Glut, die Arme dicht vors Geſicht gepreßt. Er ſtrauchelte. ſtürzte. Auf! Nicht liegen bleiben.., heilige Muttergottes, war es denn noch nicht bald vor⸗ bei.. zu ſehen war nichts, nur zu fühlen. und er fühlte, daß er am Ende ſeiner Kräfte war. Da kam ihm eine Stimme aus dem Feuer⸗ ſchwel entgegen, eine menſchliche Stimme im Rauch, in der Nacht. „Bana! Bana! Banal!!“ Beſchwörend, gell, flehend, Jokeles Stimme... noch eine, eine Männerſtimme. ö „Bana! Hierher!“ Jokole und Cabigi hatten ſcharf geſpäht, um den Herrn zu entdecken, der doch jeden Augen⸗ blick durch die Flammenwand kommen mußte. Er konnte doch durch das Feuer geben, auch durch dieſes, das viel ſtärker geworden war, als ſie gedacht hatten. „Bana! Banal! Hierher!“ Jokele lief dicht hinter dem Feuer auf und ab, ſprang verzweifelt über den heißen Bo⸗ den. Sein Gewand wollte Feuer fangen, er patſchte es aus. Die Jacke loderte weiter auf, er warf ſie von ſich, auch das benzinbeſpritzte Hemd brannte. Da war der Tümpel, das Waſſerloch, aufſchimmernd in Nachtſchein und Rotglut. „Da her. Bana! Cahigi, da her! Das Waſſer!“ Er ſprang hinein, Cahigi. der auch ſchon brannte, mit ihm, Hackls gute Büchſe noch auf dem Rücken. Nur die Köpfe der beiden ſchauten hoch heraus und riefen immer wieder:„Bana! und eine mächtige Geſtalt in das Waſſerloch ſprang oder ſtürzte, ſo gewaltig, daß Cahigi bis auf den Grund gedrückt wurde. Wie zwei glückſelige Fröſche lachten ſie Tho⸗ mas an, als er neben ihnen ſtand, ſchwer ſchnau⸗ fend, erhitzt und abgekühlt zugleich, und kaum wußte, wie alles ſo ſchnell gegangen war. Aus dem nahen Lager hörten ſie Kommandos und Schreie, die Gefahr war noch nicht vorüber. Das Waſſerloch war in dieſem Falle ſogat das allerunglücklichſte Verſteck. Sie verließen es und eilten weiter. Am Ausgangspunkt ihres Unternehmens, im dichten Buſch, fanden ſie die beiden Askaris wieder, batten. Sie ſprangen auf und ſtanden ſtramm. als ſie in ten Geſtalt ihren weißen Unteroffizier wieder⸗ erkannten. Mit noch mehr Stolz Jokele das Gewehr des Vana auf, das die Askaris gut bewahrt hatten. Er reichte es ihm bin. So, nun war der Herr wieder ein richti⸗ ger Soldat. die mit zum Brandkommando gehört der zerfetzten, berußten, verſchmier⸗ aber nahm Gortſetzung folgt ei ia i des omas. Daſeer⸗ 1 n dies miales in det „l da⸗ en bank ewehgs og er bin⸗ ihn. ſhlug die hender Jene dde et 1. ge⸗ 1, die helle, eilige vot⸗ ihlen, kräfte euer e in gell, eine un len⸗ ſußte. auch pat/ ub Bo⸗ et i et dend loc tl ſchot ö au! en 1 eine det den Foo⸗ nau⸗ aut dos lbel. 906 115 1 115 10 n, el del⸗ bn die n hie 8 form, die ſteif verkruſtet iſt N ſtehe dich nicht. Hat man dir ein G Halbgo n oder nur dergeani? Ein Iatsuchenbericht von Clemens Laar 18./19. Fortſetzung Er bekennt ſi⸗) zu ihr, aber weil er es zu ſtark tut, ſieht man, daß er nicht ſicher iſt. Und der Sergeant Morton? Der Sergeant Morton trägt noch die Unt⸗ 0 vom Blut der längſt vergangenen Kameraden. Er hat nur am rechten Bein eine Gamaſche: die linte liegt irgendwo zwiſchen den Leichenfeldern von Sonaji. Das weiße Beinkleid und der graue, grobwollene Strumpf, ein ſpießig behäbiger Anblick, wirken abſonderlich über dem ver⸗ ſchmierten, lehmbeklebten Stiefel Irgend je⸗ mand hat ihm ohne beſondere Herzlichkeit und Kunſt ein paar Leinenſtreifen um den Kopf ewickelt. Er iſt auch gewaſchen und raſiert. Man hatte daran gedacht, als Hlat Prumar den Din zu ſich befahl. Er kann ſich kaum auf den Beinen halten. Es iſt ihm anzuſehen, daß in jähen Intervallen ein umel niedergekämpft werden muß, in dem alles rings um ihn in wildem Tanz zu kreiſen beginnt. Aber er ſteht. Er bietet kein Pon militäriſches Bild, aber aus der ſeltſamen athetik ſeiner Haltung löſen ſich groß und * alle ehernen Begriffe des Soldaten⸗ ums. Er ſteht und er iſt furchtlos, und mehr kann ein Menſch nicht leiſten. lat Prumar tritt dicht vor ihn hin. Du biſt natürlich kein Din!“ „Nein“, lächelt der Sergeant Morton,„ich in kein Din.“ „Mohd Khan hat es unſere Krieger glauben laſſen, weil es ſo gut iſt und weil ſie ihm ge⸗ en ihre eigenen Herzen gehorchen lernten, ſo⸗ 92 du an ſeiner Seite warſt“ „Auch das weiß ich. Mohd Khan hat es mir heſagt. Mohd Khan iſt ein tapferer Krieger und ein ehrlicher Mann.“ Hlat Prumar nickt. Ja, Mohd Khan iſt ein tapferer Krieger, ein ehrlicher und— was noch wichtiger iſt— ein kluger Mann. „Setz dich, Sergeant Morton.“ „Ich werde mich nicht ſetzen, Hlat Prumar, denn du wirſt mir doch gleich den Kopf abſchla⸗ gen laſſen.“ Jetzt iſt es an Hlat Prumar, zu lächeln. Du weißt, daß ich dies nicht tun werde. Du weißt auch ſehr gut, warum ich das nicht tue. Weil ich dich brauche. Du weißt auch, Sergeant Morton, daß du ſchon längſt ein toter Mann wärſt, wenn Allah in ſeiner Weisheit es nicht ſo gefügt hätte.“ „Morton ſchließt die Augen.„Ich bin ſchon kängſt ein toter Mann, Hlat Prumar. Schon länger, als ich es ſelbſt glaubte. Ich bin ſchon bor drei Jahren geſtorben.. Und krank lachend:„An Kartoffelpuffer.“ „Du mußt nicht ſcherzen, Ingleſi. Ich ver⸗ i ift gegeben?“ Morton ſieht ihn feſt aus großen und müden Augen an.„Ja, Hlat Prumar, man hat mir ein Gift gegeben. Aber das iſt nicht wichtig. Außerdem glaube ich, daß etwas von mir übrig⸗ geblieben iſt. Und das hat einer deiner Krie⸗ er damals damals in der Schlucht von onaji zerſchoſſen.“ Morton bekommt eine Rolle Hlat Prumar ſieht plötzlich nicht mehr wie 505 Geier aus. Er iſt plötzlich ein alter, müder Mann. „Allah hält ſeine Hand auch über die Un⸗ gläubigen. Wavran, der Wundarzt, hat mir ges daß du eine Wunde an der Stirn haſt, daß die Kugel aber deinen Kopf ſchonte und unter der Haut entlangglitt.“ „Ich weiß, Hlat Prumar. So etwas kommt bor. Iſt einmal einem Kameraden von mir paſſiert. Das wax im großen Krieg... weit drüben.. in Flandern..“ „In Flandern?“ 0„Nennſt du nicht. Sag Hölle dafür, dann iſt es genau ſo richtig. Eine Granate, weißt du, Hlat Prumar, eine Granate, zu der wir Rätſcher ſagten, nahm ihm beide Beine weg. Direkt unter dem Knie. Und als er dann im Feldlazarett lag, da dachte er, es wäre ja nun doch aus und warum ſolle er ſich noch lange quälen. Und da nahm er ſeinen Dienſtrevol⸗ ver... Well, er hat ihn zu nahe an den Schädel gehalten und mit der Mündung etwas zu ſchräg, und ſo glitt das Geſchoß ab, rutſchte ihm am rechten Ohr unter die Kopfhaut, fuhr am Schädel entlang und beim Scheitel wieder heraus. Er lebt heute noch, hat eine Rente und eine Hühnerfarm in Suffolk. So etwas Aehn⸗ liches wird wohl auch mit mir geſchehen ſein.“ „Genau ſo iſt es, aber nur ich, der Wund⸗ arzt und Mohd Khan wiſſen es. Für meine Krieger biſt du der Diin. Du ſollſt es auch bleiben.“ ö „Soll ich wirklich? Vermutlich, damit du deine Leute beſſer in der Hand haſt, wenn du wieder ein engliſches Regiment abmetzeln willſt.“ „Es iſt Krieg, Ingleſi.“ ichtig, es iſt Krieg, und du ſagſt Ingleſt zu. Mf Glaubſt du wirklich, Hlat Prumar, daß du mich wie einen deiner Hunde mitſchleifen kannſt? Glaubſt du wirklich, daß du mich, weil es ein irrſinniger Zufall nun einmal ſo will, ſo... ſo ganz einfach benutzen kannſt gegen „„gegen mein Volk?“ Du darfſt dafür leben... Wenn du es nicht willſt... Hlat Prumar wird auch ohne einen Djin die Ingleſi zerſtampfen. Er hat es betpieſen, glaubſt du nicht? Es wird immer ſein wie bei Sonafi!“ „Das glaubſt du doch ſelbſt nicht, Hlat Pru⸗ mar. Du weißt, daß du ein Regiment vernich⸗ ten kannſt, vielleicht zwei und drei, du weißt aber auch, daß deine Krieger darüber zerſchmel⸗ zen und dein Volk zergehen wird. Und immer noch wird England ſein, wenn längſt 5 Letzte der Afridis non den Geiern zerhackt iſt. Das weißt du doch, oder nicht?“. „Du biſt ein kluger Mann, Ingleſi. Du ſprichſt auch die Wahrheit, aber es gibt keinen anderen Weg.“ f Conyrignt by Carl Dunker Verlag, Berlin Der andere Weg Vier Marmorſäulen, mit der Hand behauen und graviert mit den Sprüchen des Korans, tützen den Raum. Dieſe vier weißen Giganten etzen ſich plötzlich in Marſch. Sie verſchieben ich, krümmen ſich und beugen ſich hernieder r den Sergeanten Morton. „ Verflucht, denkt er. Jetzt kommt wieder das Fieber. Ausgerechnet jetzt! Sine wilde Verzweiflung iſt in ihm. Da war eben ein Gedanke. ein Gedanke, der plötzlich in jubelnder Klarheit dageſtanden hatte. Etwas Großes und.. Ja, etwas ganz Großes war es.. Eine Eingebung. Ein Ge⸗ danke, der allem plötzlich Sinn und Ausweg ge⸗ geben hatte. Allem, was geſchehen war. Herrgott, was war es, das ſo ſcharf und feſt wie die Buchſtaben der Bibel vor den Augen geſtanden hatte? Was war es denn?! England, das war es. Und Afridis... und Bil und Frieden Er weiß nicht, daß er jetzt ſchreit: „Andern Weg, Hlat Prumar... Es gibt einen anderen Weg. Ich bin der Djin und ich weiß ihn. nur. nur laß mich.. erſt ein wenig... ſchlafen!“ Da weichen ihm die Knie. Was iſt los im Nordweſten? Lord d'Abernon, engliſcher Nachkriegsge⸗ ſandter in Berlin, erwähnt einmal ganz ne⸗ benbei, daß die indiſche Frage 1921 im For⸗ eign Office plötzlich die Stuhlplatten 7905 Glühen brachte, daß man ſogar ihn eiligſt nach London zitierte. So ſieht es im Sommer 1921 aus. Der Vizekönig von Indien und der Generalkom⸗ mandeur aller indiſchen Streitkräfte fliegen nach Peſhawar und von dort nach Kalat. Sämtliche Maſchinen der Indian Royal Air Force werden auf den proviſoriſchen Flug⸗ plätzen an der Grenze zuſammengezogen. Tag und Nacht rollen die Transportzüge, und nur die notwendigſten Kontingente bleiben in den vorderindiſchen Garniſonen Englands zurück In Offizierskreiſen geht das Gerücht, daß der Vizekönig gewillt iſt, mit Einſatz und un⸗ ter Aufopferung aller Mittel den zu erwar⸗ tenden Einfall der Grenzſtämme reſtlos zu zerſchlagen. Man erzählt ſich auch, daß die Männer des Intelligence Service ruſſiſche Agenten in den A des Hindukuſch entdeckt haben ollen. England weiß, was auf dem Spiele ſteht. Es geſchieht auch, daß der Oberſt Tarrant zum Bericht vor das Generalkommando nach Peſhawar berufen wird. „Aber das iſt ja unmöglich, Oberſt Tarrant. Sie glauben an einen allgemeinen Angriff der Bergſtämme? Das iſt doch wirklich un⸗ möglich!“ Oberſt Tarrant, der noch immer nur ſtockend ſprechen kann, erklärt ſchließlich: „Ich lebe ſeit einem Menſchenalter hier an der Grenze. Ich weiß, daß man drüben nur auf ein Zeichen gewartet hat, wie es die Nacht von Sonaji geweſen iſt. Seit Jahren und Jahrzehnten warten ſie darauf Noch niemand hat drüben vergeſſen, daß ihre Vorväter 1838 und 1840 die ganze engliſche Armee aufgerie⸗ ben haben. Unmöglich iſt nur eins, nämlich daß die braunen Banditen nicht kommen!“ Er ſagte es faſt gleichmütig. Sir Tarrant iſt ein Oberſt ohne Regiment. Oberſt Tarrant iſt es auch, der wild und irr⸗ ſinnig in den Tag hinauslacht, als im Feldlager bekannt wird, daß Hlat Prumar wieder einmal 1 85 ſeiner Briefe an den Vizekönig gerichtet at. 1 ee wiſſen ſogar ungefähr den In⸗ alt. In ebenſo kühler wie naiver Unverſchämtheit bat der Geier von Rhorat dem„kleinen König“, wie er den Vizekönig nennt, den Frieden an⸗ geboten. Oder beſſer geſagt, er hat ſo getan, als ſchenke er England damit eine große Gnade. Der Brief ſoll ſchließen: „Das Geſetz des Propheten, das uns aufgibt, ein Weib zu nehmen für ein Weib und einen Sohn für einen Sohn, iſt nicht erfüllt, aber wenn Hlat Prumar einmal Rechenſchaft ab⸗ legen wird vor Allah, ſo wird er hinweiſen auf die Erſchlagenen von Sonaji. und Allah in ſei⸗ ner Güte wird Nachſicht haben mit dem Fürſten der Afridis und mit den Ingleſi. Er wird ſagen, daß dem heiligen Geſetz der Gerechtigkeit Ge⸗ nüge geſchehen iſt.“ Solches alſo ſoll ungefähr in dem Briefe Hlat Prumars ſtehen, und viele Herzen ſind erleich⸗ tert an dieſem Tag. Viele lachen auch und darunter iſt der Oberſt Tarrant:„Eine neue Falle vom alten Fuchs Hlat Prumar!“ Viele ſind enttäuſcht, und das ſind in der Hauptſache die blutjungen Offiziere aus der Kadettenſchule und von der Militärakademie in Alderſhot. Der große Almanſor ſoll es geweſen ſein, der ſo um das Jabr 700 herum den Palaſt von Rhorat erbaut hat. Oft iſt er zerſtört und wie⸗ der aufgebaut worden, vieles hat ſich an ſeiner urſprünglichen Geſtalt geändert, beibehalten worden iſt ſtets das Prinzip, mit der Alman⸗ ſors Baumeiſter ſo feſtlich unwirkliche, ſchauer⸗ lich großartige Eindrücke erzielte; weißer Mar⸗ mor auf ſchwarzem Marmor. Sämtliche Fuß⸗ böden ſind mit dünnen, geſchlifenen und polier⸗ ten Platten aus ſchwarzem Marmor ausgelegt. Als ob man in der Nacht, in einer Mond- nacht vielleicht, über Waſſer ginge, das eine un⸗ heimliche, unvorſtellbare Tiefe hat.— ſo un⸗ gefähr empfindet es der Sergeant Morton. Es ſind nun ſchon Wochen her, daß er als freier Mann, ein Herrſcher faſt, durch dieſe Säle, Hallen und Gewölbe ſchreitet. Aber im⸗ mer wieder geſchieht es, daß aus der Kühle der Schatten es ibn anwebt wie leiſes Grauen. Nicht, daß es der Sergeant Morton ſehr ein⸗ dringlich empfände. So etwas iſt längſt vorbei. Der Sergeant Morton hat keine Gefühle mehr. Er iſt tot. Er weiß, daß er nur noch als ein Mittel zu einem höheren Zweck lebt, daß nichts lebendig in ihm iſt, außer dem rechnenden und plandenden Kopf. Mit Gleichmut ſieht er, daß ſeine braunhäuti⸗ gen Diener es nicht wagen, ihm in die Augen zu ſehen, daß ſie nur mit Scheu ſeine Kleidung berühren, daß ſie erſchteckt in ſich zuſammenfal⸗ len, wenn er, jählings aus dumpfem Brüten heraus, einen Befehl gegeben hat. Sie ſprechen nicht ſehr gut engliſch. Sie ken⸗ nen ein paar Vokabeln, wiſſen etwas von den Grundbegriffen der alltäglichen Ausdrucksmög⸗ lichkeiten, wie ſolches eben bei Menſchen an der Grenze hüben und drüben üblich iſt. (Fortſetzung folgt) Polizei stolpert über Milchflaſchen! Londoner verbrecherlee im Bank-Treſor London, 3. Dezember Geldſchrankknacker, die dieſer Tage in Lon⸗ don einen dreiſten Einbruch verübten, ſicherten ſich in überraſchender Weiſe gegen eine etwaige „Arbeitsſtörung“ durch die Polizei. Als die Beamten von Scotland Yard an den Tatort eines beſonders frechen Einbruchs eilten, bot ſich ihnen ein ungewöhnlicher An⸗ blick. Die ganze Treppe, die zu dem Raume führte, in dem die heimgeſuchte Firma in Kingsbury im Nordweſten der engliſchen Hauptſtadt ihre Treſors untergebracht hat, war mit— Milchflaſchen beſtellt! Die weitere Unterſuchung ergab, daß die Bande von Geldſchrankknackern, die den großen Einbruch durchgeführt hatte, ſich dieſe geradezu geriſſene„Polizeifalle“ angelegt hatte, um vor etwaigen Störungen während ihrer Arbeit ſicher zu ſein. Es iſt kein Zweifel, daß das Ver⸗ brechen von langer Hand vorbereitet war, und die Täter wußten ganz genau, daß es keine leichte Arbeit ſein würde, die ſchweren Stahl⸗ türen der Safes aufzuſchweißen. So waren ſie auf den Gedanken gekommen, die Milchflaſchen aufzuſtellen. Sie wurden— etwa drei Dußend Flaſchen— ſchön im Zickzack auf den ſteinernen Stuſen der Treppe auf⸗ geſtellt, ſodaß jeder, der etwa im Dunkeln über⸗ raſchend die Treppe heraufkommen wollte, die vielen Flaſchen umreißen mußte. Das Getöſe der ſtürzenden Milchflaſchen, ſo rechneten die Londoner Gangſter, würde ſie rechtzeitig war⸗ nen und ihnen eine ungeſtörte Flucht ermög⸗ lichen. Der Einbruch wurde jedoch erſt am nächſten Tage entdeckt. Als die Angeſtellten der Groß⸗ firma morgens das Haus betraten, ſahen ſie die Milchflaſchen wie Kegel auf der Treppe auf⸗ geſtellt. Nichts Gutes ahnend, eilten ſie nach oben, fanden die ſchweren Stahltüren der Tre⸗ ſots erbrochen und die darin aufbewahrten Gel⸗ der entwendet. 8 Die Unterſuchung des Tatortes zeigte, daß die Geldſchrankknacker, überaus ſtolz auf ihre ge⸗ niale Vorſorge mit den Milchflaſchen, ſich nun auch in vollkommener Sicherheit gewiegt haben müſſen. Denn ſie haben ſich während der Arbeit, die viele Stunden gedauert haben muß, kleine Ruhepauſen geleiſtet. Sie brühten ſich mit Hilfe eines elektriſchen Kochers, den ſie in einem der Nachbarräume fanden, Tee, und die Reſte von Kuchen und Brötchen erwieſen, daß ſie ſich rechtzeitig einen kleinen kräftigenden Imbiß mitgenommen hatten. Sie hatten, wie geſagt, Glück. Sie wurden nicht überraſcht, und die Polizei hatte am näch⸗ ſten Tag noch die Freude, ſich durch die vielen Milchflaſchen ſchlängeln zu können. Sie ſtellte feſt, daß die Arbeit an den Safes auf die ge⸗ wiegteſten Londoner ſchweren Jungen ſchließen ließ, denen bei Einbruch 200 Pfund in die Hän⸗ de fielen. Neunzehn Schillinge in Silber hatten ſie übrigens wohlwollenderweiſe liegen laſſen. Es beſteht freilich kein Zweifel darüber, daß Scotland Pard die gewiegten„Fachleute“ ſchon irgendwo in den Lokalen der Unterwelt aufſpü⸗ ren wird. Starke Neuſchneefälle im deulſchen Alpengebiel Berlin, 5. Dezember In Kärnten iſt die Großglockner⸗Hochalpen⸗ ſtraße von Ferleiten über Hochtor bis Heiligen⸗ blut ſtark verweht. Der Verkehr iſt bis auf weiteres unmöglich. Die höher gelegenen Teile der Gebirgsſtraßen in der Oſtmark ſind durch Eis und Neuſchnee bis 15 cm bedeckt. Straßen werden geräumt und geſtreut. Verkehr kaum behindert. Die Reichsautobahn München— Stuttgart hat ab Ulm und die Reichsautobahn München Salzburg ab Siegsdorf eine leichte Schnee⸗ decke. Verkehr iſt kaum behindert. Der Arl⸗ berg⸗ u. der Flerxenpaß haben 20 em Neuſchnee, die Straße wird geräumt. Auf der Straße im oberen Lechtal iſt der Verkehr von Steeg bis Warth bis auf weiteres unmöglich. Auf den übrigen Straßen im Alpengebiet iſt der Ver⸗ kehr teilweiſe durch Spurrillen, teilweiſe durch leichte Schneedecke und Vereiſung leicht behin⸗ dert, Sonſtiger Verkehr überall unbehindert. Chamberlain und Halifax fahren am 11. Januar nach Rom 85 London. 3. Dez. Das Foreign Office gab am Samstagabend amtlich bekannt, daß Miniſterpräſident Chamberlain und Lord Halifax Rom am 11. Januar beſuchen werden. Die eng⸗ liſchen Miniſter werden die italieniſche Haupt⸗ ſtadt am 14. Januar wieder verlaſſen. Das Durcheinander in Rolſpanien 80 Kommiſſare ſollen die Stimmung der rotſpaniſchen Truppen heben Bilbao, 3. Dezember Das Durcheinander und die ſich immen ſchwieriger geſtaltende Lage in Sowjetſpanien laſſen die Roten zu immer neuen Verzweif⸗ lungsmitteln greifen. Beſonders ſchlecht iſt es mit der Stimmung der roten Truppen beſtellt. Die roten Gewaltpolitiker haben daher zur „Hebung der geſunkenen Stimmung“(J), bei ihren Truppen 80 neue bpolitiſche Kommiſſare für die Zentralarmee ernannt. Den Anarchi⸗ ſten paßt es nun wiederum nicht, daß die große Mehrzahl der Kommiſſare dem Lager der Kom⸗ mune entnommen wurde. Sie legten entſpre⸗ chenden Proteſt ein(!). Rohe engliſche Uebergriffe in Paläſtina Elf Tote und 24 Verletzte Beirut, 3. Dezember Die Zeitung„Alberut“ meldet nachſtehen⸗ den Vorfall: In Haifa drangen am Donners⸗ tag engliſche Soldaten in ein Kaffeehaus ein, überfielen die ahnungsloſen Gäſte, mißhandel⸗ ten ſie und„verhafteten“ ſie ſchließlich. Vor der Tür des Kaffeehauſes hatten ſie eine Wache aufgeſtellt. N Während ſich im Innern des Kaffeehauſes die abſcheulichſten Szenen abſpielten, wurde die Wache vor der Tür plötzlich von Unbekannten beſchoſſen. Durch die Schüſſe wurden zwei bri⸗ tiſche Soldaten getötet. 300 „Graf Jeppelin“ glaft gelandel Frankfurt a. M., 3. Dezember Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Samstag um 17,47 Uhr auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main von ſeiner Fahrt in das Sudetenland glatt gelandet. Jahlteiche Ehrungen für die „Condor“-Beſatung Tokio, 3. Dezember Die Beſatzung der Focke ⸗Wulff⸗„„ Condor“ ſteht weiterhin im Mittelpunkt des Intereſſes der japaniſchen Hauptſtadt. Die Flieger waren Gegenſtand begeiſterter Kundgebungen bei Ver⸗ anſtaltungen im„Kabuki“⸗Theater und in der großen„Hibiya“⸗Halle. Bei letzterer Gelegen⸗ heit wieſen Vertreter der Regierung, Wehr⸗ macht und der Luftfahrtinduſtrie auf die ver⸗ e Auswirkung des Rekordfluges in. ö Die Rekordmaſchine auf dem Flugplatz Tacht⸗ kawa bei Tokio iſt das Ziel vieler Beſucher aus der Hauptſtadt und Umgegend. Prinz Kuni und weitere Mitglieder des Kaiſerhauſes und höchſte Stellen von Wehrmacht und Luftfahrt haben die Maſchine bereits beſichtigt. Prinz Chichi⸗ bu, der Bruder des Kaiſers, ließ ſich von Flug⸗ kapitän Henke das Flugzeug genaueſtens zei⸗ gen. Die Flieger wurden am Samstag nachmit⸗ tag durch den kaiſerlichen Flugverband mit Medaillen ausgezeichnet. Zu Ehren der Be⸗ ſatzung fanden ſich am Abend im Deutſchen Haus die Deutſchen von Tokio zu einer kleinen Feier zuſammen. Die„Condor“ verläßt Tokio vorausſichtlich am Mittwoch. Deulſche Flieger rellen Fiſcher 88 Berlin, 3. Dezember. Wieder einmal konnten fünf in Not geraa tene Fiſcher durch die Aufmerkſamkeit deutſcher Lufthanſaflieger aus höchſter Lebensgefahr ge⸗ rettet werden. ö Kurz nach dem Start in Bathurſt meldete das Poſtflugzeug„Damai v. Röh“, das etwa 100 000 Brief aus Amerika über Las Palmas, Liſſabon und Marſeille nach Deutſchland brin⸗ gen wollte. dem im Gambiafluß liegenden Flugſicherungsſchiff„Oſtmark“ der Lufthanſa, es habe ein offenſichtlich in Seenot verkehren⸗ des Fiſcherfahrzeug geſichtet. Sogleich ſetzte ſich die„Oſtmark“ in Fahrt und erreichte kurz nach Mittag auf 14 Grad 10 Minuten Nord und 17 Grad 11 Minuten Weſt die Schiffbrüchigen. Es handelte ſich um fünf Fiſcher aus Dakan, die ſich ohne Waſſer und Lebensmittel in einem ſinkenden Segler in höchſter Gefahr be⸗ fanden und ſchon völlig erſchöpft waren. Die Schiffbrüchigen wurden in Garre Isle gelandet. die„Token“ leben alle noch Veruntreuungen eines 70 jährigen Kaſſierers Remſcheid, 3. Dezember Volle ſechs Jahr lang hatte ein im ſiebzigſten Lebensjahr ſtehender Kaſſierer das Vertrauen, das ihm vom Vorſtand einer Sterbenotgemein⸗ ſchaft entgegengebracht wurde, in der ſchlimm⸗ ſten Weiſe mißbraucht. Allerdings war die Kon⸗ trolle recht mangelhaft geweſen. Anders iſt es nicht zu erklären, daß der Angeklagte nicht we⸗ niger als 27 Mitglieder„ſterben“ laſſen konnte, ohne daß auch nur einmal nachgeprüft wurde: man hätte ſonſt entdeckt, daß ſich der jeweilige „Tote“ der beſten Geſundheit erfreute. Das Sterbegeld in Höhe von durchſchnittlich 180.— Reichsmark hatte der ungetreue Kaſſierer gegen falſche Beſcheinigungen an ſich genommen. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr zwei Monaten. „Aus uuſerer Eulſchloſſenheit iſt dieſes Großdeulſche Reich enlſtanden“ In den Meſſehallen in Reichenberg lauſchten 30 000 ſudetendeutſche Volksgenoſſen den Worten des Führers, der ſich in einem letzten großen Appell zur Wahl an die Bevölkerung des Sudetengaues richtete. Ueberwältigend war der Dank, mit dem die Sudetendeutſchen ſich geſtern einmütig zu Adolf Hitler bekannten. Unſer Bild zeigt ihn während der Kundgebung. Von links Reichspreſſechef Dr. Dietrich, der ſtellvertretende Gauleiter Frank, der Führer und Gauleiter Konrad Henlein. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex.) Auslandsdeutſches Treuebekenntnis Abſtimmung auch an den Grenzen des Reiches Berlin, 5. Dezember Für die tauſende ſudetendeutſcher Volks⸗ genoſſen, die im europäiſchen und überſeeiſchen Ausland leben, war die Ergänzungswahl vom 4. Dezember der Appell, auch ihrer⸗ ſeits durch Stimmabgabe oder, wo dies nicht möglich war, durch Treuekundgebungen ihr rückhaltloſes Einſtehen für Führer und Reich zum Ausdruck zu bringen. In einer Reihe deutſcher Grenzbahnhöfe war den ſudetendeutſchen Volksgenoſſen aus dem europäiſchen Ausland Gelegenheit gegeben, in beſonders eingerichteten Wahllokalen ihre Stimme abzugeben. Die Leitung der Auslands⸗ Organiſation, deren Gauleiter Bohle vom Füh⸗ rer mit der Durchführung der Wahlvorberei⸗ tungen und der Betreuung der Auslandsdeut⸗ ſchen beauftragt war, hatte ihre Männer ent⸗ andt. In Tilſit, in Aachen, Breslau, Beuthen, ien, Graz und Innsbruck ſtanden ſie bereit, um die zum Teil in Sonderzügen eintreffenden Wähler willkommen zu heißen und in gemein⸗ 1 Arbeit mit den örtlichen Gliederungen er Bewegung für ihre Betreuung zu ſorgen. Kein Opfer und keine Mühe war den Sudeten⸗ deutſchen im Ausland zu groß, wenn ſie nur die Möglichkeit hatten, an der Abſtimmung teilzu⸗ nehmen. So kamen die Hunderte von Wahlberechtig⸗ ten aus Jugoſlawien zur Wahl nach Graz und Villach, wobei ſie zum großen Teil zwei Tage mit der Bahn unterwegs waren und die geſamte Reiſe aus eigenen itteln beſtreiten mußten. Rührend und erhebend zugleich war die Anteilnahme der Grenzbevölkerung, die unter Führung der AO. Vertreter und der ört⸗ lichen Parteigliederungen zur Verpflegung, Anterkunft, Gemeinſchaftsveranſtaltungen un die die Geſchloſſenheit der e e im Auslande und ihren Einſatz für Großdeutſch⸗ land 7 zum Ausdruck brachten. Da ge⸗ ſonderte Dankſagungen für alle dieſe Beweiſe der Treue unmöglich waren, dankte Gauleiter Bohle mit einem undtelegramm fol⸗ genden Wortlauts: „Ich danke Ihnen allen für Ihre Grüße und bin ſtolz auf Ihr Bekenntnis um Führer. Das ganze en heißt die Auslands⸗ Sudetendeutſchen in ſeinen Reihen in treueſter Kameradſchaft willkommen.“ g Erholung der Beſucher alle Kräfte einſetzten. Wahlberechtigte aus Lettland und Li⸗ tauen kamen nach Tilſit, unter ihnen eine große Anzahl, die ſeit 10 Jahren und länger nicht mehr in Deutſchland weilten. Als nach dem Erleben zweier herrlicher Tage die Ab⸗ ſchiedsſtunde kam, gaben mehrere kurz entſchloſſen die ſchon gelöſten e zurück, um trotz vielerlei Schwierig eiten noch einige Tage im Reich bleiben zu können.. Aus den polniſchen Gebieten Kattowitz, Belitz, Teſchen und Krakau kamen Hunderte von Wahlberechtigten mit Bahn und Auto, die nach dem Empfang durch Vertreter der Auslands⸗ Organiſation und der Kreisleitung„Beuthen durch die feſtlich geſchmückte Stadt geführt wur⸗ den und nach einer großen Gemeinſchaftsver⸗ anſtaltung ihre Stimme abgaben. Männer und Frauen von über 80 Jahren waren darunter, denen keine körperliche Anſtrengung zuviel war, um dem Führer ihre Stimme zu geben. Gauleiter Bohle erhielt von den Sudeten⸗ deutſchen aus Ungarn, Jugoſlawien, Italien, Mexiko und zahlreichen überſeeiſchen Haupt⸗ orten, wo eine Abſtimmung ſich nicht ermög⸗ lichen ließ, telegraphiſche Treuekundgebungen, Sudetenland an der Wahlurne Ergreifende Bilder deulſcher Belenntniskreue Welt⸗Kurort Karlsbad zieht freudig Zur Wahlurne n N Karlsbad, 4. Dez. Die Bevölkerung von Karlsbad, dieſer einſt zur Hälfte roten Stadt, in der in heute faſt ſchon vergeſſenen Tagen die größten Wahl- ſchlachten geſchlagen wurden, zeigte am Sonn- tag ein Bild, wie es ſeit Jahrzehnten nicht mehr geſehen wurde. Seit dem früheſten Mor- gen ſchon ſtehen die Menſchen Schlange bet den Wahllokalen, um ihre Pflicht zu tun. In einem Wahllokal erſchien ſchon um 7 Uhr eine 73jährige Frau, um beim Wahlbeginn als erſte ihre Stimme in die Urne werfen zu können. Dieſe Frau hatte damals, als die Tanks einer diſziplinloſen Soldateska in den Straßen herumraſten und obwohl ihre drei Söhne hatten flüchten müſſen, ihren Radio- apparat nicht abgegeben und ſicher verſteckt. Heute erſchien ſie als erſte, um dem Führer ihr Jawort zu geben. Ihre zitternden Hände konnten kaum das Kreuz in den Kreis zeich⸗ nen. Während Sprechchöre der SA. die letzten ſäumigen Wähler an ihre Pflicht mahnten, ga⸗ ben Oberbürgermeiſter Ruſy und der Heimat- dichter und einſtige Landtagsabgeordnete Jo ſef Hoffmann in einer Radiorede die Parole dieſes geſchichtlichen Tages der Eger; länder bekannt: Egerländer. halt's ent z'ſamm'! Vor jedem Wahllokal hielten NS.⸗ KK.⸗Männer mit ihren Wagen, um Kranke und Gebrechliche zur Wahlurne zu holen. Fliegende Wahlkommiſſionen eilten in das Krankenhaus und in die Wohnungen der Nichttransportfähigen, die auch ihre Dankes⸗ pflicht dem Führer durch ihre Stimmabgabe abſtatten wollten. Südmähren bekannte ſich freudig zum Führer. Znaim, 4. Dez. m ſüdmähriſchen Land begann der 4. De⸗ A 3 Heimholung der Regiments⸗ fahne des Infanterie-Regimentes Nr. 99, in deſſen Reihen die Deutſchen Südmährens kämpften, nach Znaim. dem Hauptort dieſes Landſtriches. 1918 war ſie vor dem Zugriff der Tſchechen nach Wien gebracht worden, heute kehrte ſie heim. Eine Abordnung ehe maliger gger brachte ſie in aller Frühe nach Zuaim und bezog mit ihr die Ehrenwache auf dem Hauptplatz. Tauſende zogen an ihr vor⸗ bei, eine ſtille Andacht vor dem zerſchliſſenen, kugeldurchſiebten Tuch zu halten, ehe ſie hin⸗ gingen, ihre Stimme dem Schöpfer Groß- deutſchlands zu geben. Auch die Angehörigen der kleinen tſchechit · ſchen Minderheit Znaims fanden ſich vollzäh⸗ lig an der Urne ein. Sie haben in der kurzen Zeit der neuen Herrſchaft erkannt, daß ihnen der Deutſche wohl will und nicht daran denkt, ihnen ihr Volkstum zu rauben. herr Eden konnle nicht nach Amerika fahren Streik auf der„Normandie“ verhinderte die Ausfahrt. 88 Paris, 3. Dez. Infolge des Streiks unter dem Zivilperſo⸗; nal der Transatlantik-Schiffahrtsgeſellſchaft in Le Havre hat der franzöſiſche Ozeanrieſe „Normandie“ am Samstagnachmittag ſeine Ausreiſe nach Amerika nicht antreten können. Von der Streik wurden auch zahlreiche eng⸗ liſche Reiſende betroffen, die ſich von Sou⸗ thampton aus mit der„Normandie“ nach den Vereinigten Staaten begeben wollten. Unter ihnen befindet ſich der ehemalige britiſche Außenminiſter Eden. Kraftfahrverbot für die Juden Enkziehung des Führerſcheines und der Julaſſungspapiere Berlin, 3. Dezember Der Reichsführer 6 und Chef der deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern, Hein⸗ 10 Himmler, erläßt folgende vorläufige poli⸗ eiliche Anordnung über die Entziehung der Führerſcheine und Zulaſſungspapiere für Kraft⸗ fahrzeuge von Juden: Die feige Mordtat des Juden Grünſpan, die ſich gegen das geſamte deutſche Volk richtete, läßt Juden als unzuverläſſig und ungeeignet — Halten und Führen von Kraftfahrzeugen er⸗ cheinen. Vorbehaltlich einer endgültigen Re⸗ gelung wird daher folgendes angeordnet: 1 Aus allgemeinen ſicherheitspolizeilichen Grün⸗ den und zum Schutz der Allgemeinheit unterſage ich mit ſofortiger Wirkung ſämtlichen in Deutſch⸗ land wohnenden Juden deutſcher Staats⸗ angehörigkeit das Führen von Kraftfahrzeugen aller Art und entziehe ihnen hiermit die Fahr⸗ erlaubnis 2. Den in Deutſchland wohnenden Juden deut⸗ ſcher Staatsangehörigkeit iſt das Halten von Perſonenkraftwagen und Krafträdern(mit und ohne Beiwagen) verboten. Für Laſtkraft⸗ fahrzeuge bleibt weitere Anordnung vorbehalten. 3 Die in Deutſchland wohnenden Juden deut⸗ ſcher Staatsangehörigteit haben die Führer⸗ ſcheine aller Klaſſen ſowie die Kraftfahrzeug⸗ ſcheine für Perſonenkraftwagen und Rlaftedber unverzüglich, ſpäteſtens bis zum 31. De⸗ zember 1938, bei den zuſtändigen Polizeirevie⸗ ren oder behördlichen Zulaſſungsſtellen abzu⸗ liefern; die amtlichen Kennzeichen ſind mit zulegen. lungsſcheinen zur Entſtempelung vor⸗ 4 Die zuständigen Polizei; und Verwaltungs⸗ behörden haben das Erforderliche zu veran⸗ laſſen. 5 Gegen Zuwiderhandlungen wird nach den beſtehenden Strafvorſchriften eingeſchritten. Dieſe polizeiliche Anordnung tritt ſofort mit ihrer Veröfſentlichung durch die Tages- preſſe in Kraft. Eine weitere Mitteilung an die zuſtändigen Behörden auf amtlichem ege ergeht nicht. Auch mit dieſer Abwehrmaßnahme gegen jü⸗ diſche Anmaßung hat der nationalſozialiſtiſche Staat dem geſunden Rechtsempfinden des deut⸗ ſchen Volkes Ausdruck gegeben. Der deutſche Menſch hat es ſchon lange als eine Provokation und als eine 5 des öffentlichen Le⸗ bens empfunden. wenn Juden ſich am Steuer eines Kraftwagens im deutſchen Straßenbild bewegten oder gar Nutznießer der von deutſchen Arbeiterfäuſten geſchaffenen Straßen Adolf Hit⸗ lers waren. Auch dieſer vom deutſchen Volk bisher mit unerhörter Langmut ertragene Zu⸗ ſtand haf letzt ſein Ende erreicht. Juden haben in Deutſchland am Steuer eines Kraftwagens nicht mehr zu ſuchen! Statt deſſen ſoll der ſchaffende deutſche Menſch mehr als bisher Ge⸗ legenheit haben. mit dem Kraftwagen, dem Werk deutſchen Geiſtes und deutſcher Hände, die Schönheiten ſeiner Heimat kennen zu lernen und neue Kraft für ſeine Arbeit ſchöpfen. Der nattonalſozialiſtiſche Staat erſtrebt wei⸗ ter im Straßenverkehr eine Gemeinſchaft aller deutſchen Menſchen, die ſich freiwillig den Not⸗ wendigteiten und den Geſetzen des Verkehrs un⸗ terordnen. In dieſe nationalſozialiſtiſche Ver⸗ kehrsgemeinſchaft gehört der Jude nicht hinein! Deshalb mußte der Staat in Anlehnung an die anderen Abwehrmaßnahmen unter dem Ein⸗ druck der jüdiſchen Mordtat in Paris ſchon allein aus Gründen der allgemeinen Sicherheit dieſe ſeit langem notwendige Trennung vollziehen. Ab 6. Dezember Judenbann in Verlin Juweiſung einiger Slraßen als reine Jndenſtraßen Berlin, 3. Dez. Die Polizei hat für den Landespolizeibezirk erlin zu der Reichspolizeiverordnung vom 28. November 1938 über das Auftreten der Juden in der Oeffentlichkeit eine erſte Anord⸗ nung erlaſſen, die am 6. Dezember 1938 in Kraft tritt. Sie beſtimmt, daß Straßen, Plätze, An⸗ lagen und Gebäude, über die der Juden bann verhängt wird, von allen Juden deutſcher Staatsangehörigkeit und ſtaatloſen Juden nicht betreten oder befahren wer⸗ den dürfen. Sind ſolche Juden bei Inkrafttreten dieſer Verordnung noch innerhalb eines Bezirkes wohnhaft, über den der Judenbann verhängt iſt, ſo benötigen ſie zum Ueberſchreiten der Bann⸗ grenze einen vom Polizeirevier des Wohnbe⸗ zirks ausgeſtellten Erlaubnisſchein. Mit Wirkung vom 1. Juli 1939 werden Erlaubnis⸗ ſcheine für Bewohner innerhalb der Bannbezirke nicht mehr erteilt. Der Judenbann erſtreckt ſich in Berlin auf 1. fämtliche Theater, Kinos. Kabaretts, öffent⸗ liche Konzert⸗ und Vortragsräume, Muſeen, Rummelplätze, die Ausſtellungshallen am Meſſedamm einſchl. Ausſtellungsgelände und Funkturm, die Deutſchlandhalle und den Sportpalaſt, das Reichsſportfeld, ſämtliche Sportplätze einſchl. der Eisbahnen; 2. ſämtliche öffentliche und private Badeanſtal⸗ ten und Hallenbäder einſchl. Freibäder; 3. die Wilhelmſtraße von der Leipziger Straße bis Unter den Linden einſchl. Wilhelmplatz; 4. die Voß⸗Straße von der Hermann⸗Göring⸗ Straße bis zur Wilhelmſtraße; 5. das Reichsehrenmal mit der nördlichen Geh⸗ bahn Unter den Linden von der Univerſität bis zum Zeughaus. Ausgenommen von Ziffer 1 bis 2 ſind die Einri 2 und Veranſtaltungen, die nach entſprechender behördlicher Genehmigung für jüdiſchen Beſuch freigegeben ſind. Vor 1 2 odet fahrläſſige Zuwiderhandlung zieht 1 ſtrafe bis zu 150 RM. oder Haft bis zu ſechs Wochen nach ſich. Ergänzend wird dazu u. a. mitgeteilt, daß noch weitere einſchneidende Dur ch⸗ führungsverordnungen ergehen wer⸗ den. Dieſer Judenbann erſtreckt ſich nicht a uf ausländiſche Juden. Wahrſcheinlich wird der zeitlich unbeſchränkte Judenbann in Kürze insbeſondere auf eine große Zahl Berliner Stra⸗ ßen ausgedehnt werden. Es kommen hierfür vor⸗ nehmlich die Haupt⸗ und Prachtſtraßen Berlins in Frage, da gerade in dieſen Straßen das Ju⸗ dentum auch heute noch das Straßenbild mehr oder weniger beherrſcht. Wahrſcheinlich werden die im Zentrum und Norden Berlins gelegenen Straßenzüge, in denen ſchon ſeit Jahren das jüdiſche Element vorherrſcht, ſo z. B. Mü nz⸗, Linien⸗ und Grenadierſtraße nicht zu den Bannbezirken gerechnet werden. Es emp⸗ fiehlt ſich daher für die Juden. jetzt ſchon vor⸗ ſorglich eine andere Wohnung in einem der oben⸗ genannten Teile Berlins zu ſuchen und evtl. mit dort wohnenden deutſchen Volksgenoſſen einen Wohnungstauſch vorzunehmen. Die Juden haben weiter damit zu rechnen, daß ſie in Zukunft auf rein jüdiſche Gaſtſtätten beſchränkt werden. Das war dem Juden zu teuer Streit unler Raſſegenoſſen führle zur Feſtnahme Berlin, 3. Des. Wegen Verſtoßes gegen die Verordnung zur Anmeldung des Vermögens vom Juni 1938 wurde von der Kriminalpolizei der 43jährige Jude Helmut Grunwald aus der Eiſenacher Straße 36/37 feſtgenommen. Grunwald hatte vor einigen Jahren von ſeiner Mutter Wert⸗ papiere für 8000 R M. erhalten. Um allein in den Genuß des Geldes zu kommen, verheim⸗ lichte er den Beſitz ſeinen Geſchwiſtern gegen⸗ über. Er übergab die Wertpapiere ſeinem Freund, dem 43jährigen Juden Ludwig J. aus Charlottenburg, zur Aufbewahrung. Als Grun⸗ wald jetzt die Wertpapiere zurückverlangte, for⸗ derte ſein Freund ein Aufbewahrungs⸗ geld von mehreren hundert RM. Da⸗ mit war aber Grunwald nicht einverſtanden. und beide Freunde gerieten in Streit. In ſeiner Wut erſtattete Grunwald gegen J. Anzeige we⸗ gen Erpreſſung. Wie die kriminal polizeilichen Nachforſchungen ergaben, beſaß Grunewald außer dem genannten Betrag noch weitere 2500 RM. in Bargeld. Das geſamte Vermögen in Höhe von 10 500 RM. hat er entgegen den Be⸗ ſtimmungen über die Anmeldung jüdiſchen Ver⸗ mögens nicht angegeben. Geſetesaugen blickten unlers Bell Nächtlicher Einbruch in Spandauer Kino geklärt Polizeilich feſtgenommen wurden der 298jäh⸗ rige Georg B., der 21 Jahre alte Rudolf K. und deren gemeinſamer Freund, ein 18jähriger Burſche. Die drei waren in der Nacht zum 17. November durch Einſchlagen einer Schaufenſter⸗ ſcheibe in die Räume eines Kinos an der Havel⸗ ſtraße in Spandau gelangt. Sie zertrümmerten dort mehrere Vitrinen, raubten daraus Herrenbekleidungsſtücke im Wert von 200 RW. und entkamen zunächſt unerkannt. Nach einge⸗ henden Ermittelungen kam die Kriminalpolizei auf ihre Spur. Der 21jährige K. hatte bei einer ſeiner Freundinnen in der Waiſenſtraße Un⸗ terſchlupf gefunden. Als die Beamten erſchie⸗ nen, verkroch ſich K. unter einem Bett, wurde aber dennoch entdeckt. Seine Komplicen wurden gleich darauf in Gaſtwirtſchaften am Alexander⸗ platz feſtgenommen. Jüdiſche Frechheit ohne Ende Neue ſchwere Studentenzuſammenſtöße in Warſchau Warſchau, 3. Dezember. Das unverſchämte Auftreten der jüdiſchen Studenten hat nach Schließung der Warſchauer Univerſität und der Zahnärztlichen Klinik in Warſchau am Freitag zu weiteren Zuſammen⸗ ſtözen in der Landwirtſchaftlichen Hochſchule ge⸗ führt. Die Juden hatten ſich in ihrer üblichen Dickfälligkeit wieder einmal den Anordnungen der Hochſchulbehörden widerſetzt und ſich gewei⸗ gert, ihre Sonderplätze in den Hör⸗ und Uebungsſälen einzunehmen. Sie wurden dafür von den volniſchen Studenten gehörig verprü⸗ gelt, und aus den Hörſälen, an die friſche Luft befördert. ————— — en bt. Dot Heſſt 60. Spb 80 Kite Gern 78. Amit Ol.! 80. Rule Pol Nes alten. detan. N Geh. derſität ſind dis ie nach 5 ati 05 u ſechs ft, daß dutch n wer Ftauf 0 pitd Kürze 1 Stta⸗ it bot Berlins as Ju⸗ h geht werden egenen 1 das uns, icht zu enp⸗ vol t tben⸗ l nit einen N haben t auf ghtänlt netten darts 1 einge⸗ polizet einet , l. eiſhie⸗ the hulden ander Fußball in Zahlen Gau-Auswahl- und Länderspiele Stuttgart: Württemberg— Sachſen 2:1(111) Berlin: Berlin— Wien 02(0:10 Breslau: Schleſten— Warſchan 220(0:0) Dortmund: Weſtfalen— Mittelrhein 4:0(1:0) Im Ausland Neapel: Italien— Frankreich 10 Prag: Tſchecho⸗Slowakei— Rumänien 62 Züddeulſche Meiſterſchaftsſpiele 5 Gau Südweſt eichsbahn R/W Frankf.— Eintr. Frankf. 0 8 ene— 4 55 3. 0 8 rmaſens— Boruſſia Neunkirchen 3 FV. Saarbrücken— Wormatia 9 3 Gau Baden —— 1 4 4 Bfe. Neckarau— SV. Waldhof 0:3 VfB. Mühlburg— VfR. Mannheim 011 SpVg. Sandhofen— Freiburger FC. 1·˙3 Gau Bayern BC. Augsburg— 1. FC. Nürnberg 2:3 Bavern München— FC. 05 Schweinfurt 221 Neumeyer Nürnberg— VfB. Coburg 3:0 SpVg. Fürth— TSV. 1860 München 1·˙3 Gau Heſſen SC. 03 Kaſſel— Heſſen Bad Hersfeld FC. Hanau 93— VfB. Großauheim SpV. Kaſſel— Kewa Wachenbuchen VfB. Friedberg— Kurheſſen Kaſſel Ergebniſſe der Bezirksklaſſe Gruppe Rheinpfalz VfL. Frieſenheim— VfR. Frankenthal Olympia Lorſch— Olympia Lampertheim Tura Ludwigshafen— VfR. 47 Speyer Blauweiß Worms— TS. 89 Oppau SpVg. Mundenheim— Norm. Pfiffligheim Reichsb. Ludwigshafen— VfR. Bürſtadt JV. 08 Mutterſtadt— SV. Oggersheim Gruppe Rheinheſſen Tura Kaſtel— Opel Rüſſelsheim FV. 02 Biebrich— FV. Hofheim/ Ried SV. Abenheim— SV. 09 Flörsheim Viktoria Walldorf— SV. 1911 Koſtheim 9 Weiſenau— Fontana Finthen RTSV. Mainz 05— Haſſia Bingen Gruppe Mittelpfalz Homburg Nord— FC. Rodalben 31 Reichsb. Kaiſerslautern— Vf. Homburg 2:1 Vfe. Landſtuhl— VfR. Kaiſerslautern 22 3˙1 31 c — 2288 S 828 SLK e c= 288— 8 VB. Zweibrücken— SC. 05 Pirmaſens SG. 46 Neuſtadt— SV. Niederauerbach 1. FC. Kaiſerslautern— TSG. Kaiſersl. 61 Gruppe Starkenburg Haſſia Dieburg— Germania Bieber 81 SC. 07 Bürgel— FSV. Heuſenſtamm 6˙4 — 4 Arheilgen— Kickers/ Vikt. Mühlheim 2:0 BSC. 99 Offenbach— VfB. Offenbach 21 Kickers Obertshauſen— FC. 03 Egelsbach 2:1 Germania Oberroden— Gfe. Darmſtadt 1:4 Unterbaden⸗Weſt FV. Brühl— PfTuR. Feudenheim 0.1 07 Mannheim— Seckenheim 98 52 Amicitia Viernheim—Germ. Friedrichsfeld 3:0 Ol. Neulußheim— Alemannia Ilvesheim 52 SC. Käfertal— Fortuna Heddesheim 2:0 08 Hockenheim— FV. Weinheim 0:3 Oſtpreußen: Naſenſp. Pr. Königsb.— Hindenb. Allenſt. 2:2 Pol. Danzig— Pruſſia Samland Königsb. 3:1 Maſovia Lyck— Vork Inſterburg 1:3 MSV. v. d. Goltz Tilſit— Gedania Danzig 1:4 Sachſen: Dresdner SC.— Polizei Chemnitz 82 TuR. 99 Leipzig— BC. Hartha 2-6 Konk. Plauen— Minerva 93 Berlin(GS.) 2:9 Mitte: Spielvag. Erfurt— SV. 05 Deſſau 0:5 1. SV. Jena— Cricket Vikt. Magdeburg 4:0 Fortuna Magdeburg— SV. 08 Steinach 02 SV. 99 Merſeburg— 1. FC. Lauſcha 2:0 Thüringen Weida— Wacker Leipzig(GS.) 2:2 VfL. 96 Halle— VfB. Leipzig(GS.) 2 Nordmark: Komet Hamburg— Eimsbüttel 0:5 FC. St. Pauli— Victoria Hamburg 08 Raſenſport Harburg— Hamburger SV. 1-4 Polizei Lübeck— Schweriner SV. 8:0 Holſtein Kiel— Boruſſia Harburg 0·⁰ Niederſachſen: Eintr. Braunſchweig— SV. Hannover 98 1 . Bremen— Arminia Hannover 1 ASV. Blumenthal— Jäger 07 Bückeburg 4: Algermiſſen 1911— Pf. Osnabrück 0: MSV. Lüneburg— Berliner SV. 92 2 Weſt falen: Eſſen⸗Weſt 81— C. 04 Schalte(68.) 1.1 Niederrhein: SSW. Wuppertal— Fortuna Düſſeldorf 34 Duisburg 48/9— Schwarz⸗Weiß Eſſen 2 Turu Düſſeldorf— Hamborn 07 Mittelrhein: SpVg. Köln⸗Sülz 07— SV. 08 Beuel 4.1 Tura Bonn— Rhenania Würſelen 8 Oſtmark: Rapid— Wiener Svporvklub 7 Wacker Wiener⸗Neuſtadt— Grazer AC. 8: Amateure Steyr— Auſtro Fiat 22 Berndorf— Wien. Stadtelf(WS W.⸗Spiel) 2: der Sporl vom geſlrigen Jonnlag fn. Mannheim führk weiter/ Brandenburg Sieger im hotley-Silberſchild Jüddeulſche Jußball⸗Gauliga fn. ſiegt auch in Mühlburg! „Der wichtigſte Kampf in der badiſchen Gau⸗ liga führte den VfB. Mühlburg mit dem VfR. Mannheim zuſammen. In den letzten Jahren büßten die Raſenſpieler ſtändig Punkte gegen die Karlsruher Vorſtädter ein. aber diesmal behaupteten ſie ſich knapp mit 1:0(1:0) durch ein Tor Spindlers, das nach Lage der Dinge Gold wert war. Der Meiſter führt nun mit 15:1 Punkten. alſo weiterhin unbeſiegt, die Ta⸗ belle vor dem diesmal ſpielfreien 1. Fc. Pforz⸗ heim(13:3) und dem SV. Waldhof(11:5) an. Die Waldhöfer, die auch diesmal wieder auf Siffling verzichteten, gewannen den Lokal⸗ kampf gegen Neckarau eindeutig mit 3:0 Toren, doch fielen alle Treffer erſt in der zweiten Hälfte. Im dritten Spiel des Tages verlor die Lr. Sandhofen mit 113 gegen den Frei⸗ burger FC., ſo daß alſo Sandhofen weiterhin ohne jeden Punkt das Tabellenende ziert.— Der Karlsruher FV. trug in Heidelberg gegen den 1. FC. 05 ein Freundſchaftsſpiel aus und gewann mit 4:0(3:0). Der Tabellenſtand: VfR. Mannheim i 1. FC. Pforzheim N /// SV. Waldhof S een Freiburger FC. e een e Karlsruher JV. 9 5 0 4 17:13 10:8 VfL. Neckarau on VfB. Mühlburg rin nne FV. Offenburg 8 2 0 6 14:26 412 Phönix Karlsruhe In Sp Va. Sandhofen 70 Of 2:28 14 In Bayern„Neumeyer“ vorn! In Bayern wechſelt die Führung ſtändig. Diesmal iſt zur Abwechſlung wieder die WG. Neumeyer Nürnberg vorn, die dem VfB. Co⸗ burg mit 3:0 das Nachſeben gab, während der bisber führende 1. FC. 05 Schweinfurt in München gegen die Bavern“ mit 1:2 das Nach⸗ ſeben batte. Die Schweinfurter ſpielten in München nicht ſchlecht, aber das Glück war auf Seiten der„Rothoſen“, die ſich zudem auf dem ſchweren Boden viel beſſer zurechtfanden als die Gäſte. An die dritte Stelle vorgerückt iſt der Gaumeiſter 1. FC. Nürnberg, der in Augs⸗ burg gegen den BCA. mit 3:2(3:0) zum Sieg und damit zu zwei wertvollen Punkten kam. Durch Uebelein 2.(2) und Spieß wurde in der erſten Halbzeit ein ausreichender Vorſprung „herausgeſchoſſen“, den der BCA. nicht mehr ganz gutmachen konnte. Der„Club“ hat auch weiterhin als ausſichtsreichſter Meiſterſchafts⸗ anwärter zu gelten! Seinen erſten Sieg in der diesjährigen Meiſterſchaftsſpielzeit verzeichnete der TSV. 1860 München. Er gelang aus⸗ gerechnet in Fürth(mit 3:1), wo der Gaſtgeber eine Sturmumſtellung vorgenommen batte. die ſich nicht bewährte. Der Tabellenſtand: W KG. Neumeyer F FC. Schweinfurt F 1. FC. Nürnberg 4 ig Bayern München 83 ß iin e? Schwaben Augsburg 9 3 3 3 20:19 9:9 Jahn Regensburg 10 3 3 4 19:16 9111 TSV. 1860 München 8 1 6 1 8:7 8:8 SpVgg. Fürth D e e BC. Augsburg i eee e VfB. Coburg 9 2 1 0 1112 50 Lazek klar der beſſere Mann! hoher Punklſieg des Wieners über Steve dudas Der Wiener in glänzender Form Mit je 87 Kg. brachten Heinz Lazek und Steve Dudas das gleiche Gewicht in den Ring. Der Amerikaner zeigte von der erſten Runde an, welch großes Kämpferherz in ihm ſteckt. Er i ſofort an, um ſeine Chance zu ſuchen. Der iener merkte bald, daß das Kontern hier die wirkſamſte Waffe ſei, von der er auch den beſten Gebrauch machte. In der dritten Runde hatte er Dudas ſchon einmal bis„zwei“ zu Boden. Aber der Amerikaner ſtürzte ſich wieder wild auf ſeinen Gegner, und Lazek mußte all ſein Können auf die Deckung verwenden. Mit lin⸗ ken Geraden ſtoppte er ſeinen angreifenden Geg⸗ ner. Von der ſiebenten Runde ab wurde Dudas ſchwächer. Der Wiener baute ſeinen Punktvor⸗ ſprung immer weiter aus. In der elften Runde war der Amerikaner ſo ſchwer angeſchlagen, daß er nacheinander ein Dutzend der ſchwerſten rech⸗ ten und linken Haken einſtecken mußte. Nur ſeiner unerhörten Härte hatte er es zu verdan⸗ ken, daß er auf den Beinen blieb. In der Pauſe erholte ſich Dudas wieder etwas. hatte aber jetzt nur noch die Möglichkeit, durch k. o. zu ge⸗ winnen. Lazek vernachläſſigte aber ſeine Deckung nicht, ſetzte jedoch auch nicht alles ein, um ſelbſt zum entſcheidenden Siege zu kommen. So er⸗ rang der Wiener nach fünfzehn Runden einen hohen Punktſieg, der von den Zuſchauern begei⸗ ſtert gefeiert wurde. Schöner deulſcher Ringerſieg! Belgien mit 70 geſchlagen Im Dortmunder Eintracht⸗Haus wurde der erſte offizielle Länderkampf im Freiſtilringen zwiſchen Deutſchland und Belgien ausgetragen. Vor 2 000 Beſuchern feierte die deutſche Mann⸗ ſchaft einen ganz überlegenen Sieg. Die Bel⸗ gier konnten nicht eine einzige Begegnung ge⸗ winnen und mußten ſich mit 0:7 Punkten ge⸗ ſchlagen bekennen. In den drei leichteſten Ge⸗ wichtsklaſſen gab es einſtimmige Punktſiege für Antonie. Biſchoff und Weikart, dann leitete Meiſter Nettesheim die Serie der Fallſiege ein. die über Schäfer und Ehret bis zu Liebern gin⸗ gen. Der deutſche Vertreter im Schwergewicht. Liebern⸗Dortmund feierte den ſchnellſten Sieg. allerdings ſtellten die Belgier anſtelle des ver⸗ hinderten Landesmeiſters Charlier einen ziem⸗ lich untrainierten Erſatzmann. Mattenrichter war der Franzoſe Müller., der ſeine Sache ſebr gut machte. Brandenburg wieder gülberſchildſieger Würktemberg im Endſpiel 2:3 0:2] geſchlagen Zum 13. Male wurde der Gau Brandenburg am Sonntag in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn Sieger im Silberſchildwettbewerb der Hockeyſpieler. Wieder glänzten die Berliner durch ihre feine Technik, durch ihre Kampf⸗ ſchulung und ihr geſchicktes Zuſammenſpiel und ſiegten ſo verdient gegen die tüchtige württem⸗ bergiſche„Ueberraſchungsmannſchaft“ mit 32 (2:0). Ausſchlaggebend für den Sieg der Bran⸗ denburger war ihre abgerundete, deutlich über⸗ legene Leiſtung in der erſten Halbzeit. Wenn die Schwaben trotz des 0:2⸗Rückſtands bei der Pauſe den Mut nicht aufgaben, ja noch den Ausgleich erzwangen und bei etwas mehr Glück ſogar den Sieg hätten erringen können, ſo ſpricht das deutlich für ihren ſpieleriſchen Auf⸗ ſtieg. Die Berliner drängten ſofort durch ihr ziel⸗ klares Feldſpiel die Württemberger in die Ver⸗ teidigung. Die beiden Tore der erſten Halbzeit waren die verdienten Früchte dieſer Ueber⸗ legenheit. In der vierten Minute ſchoß Schma⸗ lix den erſten Treffer, und Weiß ſchaffte in der 29. Minute durch eine feine Leiſtung das 2:0. Nach der Pauſe erwachte plötzlich die Ener⸗ gie der Schwaben. Die 5000 Zuſchauer, die zu⸗ meiſt als Vortrupp zum folgenden Fußball⸗ kampf der Gaue Württemberg und Sachſen er⸗ ſchienen waren, feuerten die Schwaben mächtig an. Das Zuſammenſpiel in der württembergi⸗ ſchen Elf klappte jetzt reibungslos. Durch zwei wunderſchöne Tore des Halblinken Wenninger wurde in der 9. und 14. Minute der Ausgleich erkämpft. Schon ſchien ein Sieg der Württem⸗ berger naheliegend. Denn ihre Angriffe rollten weiter. Aber die Brandenburger überſtanden dieſe kritiſchen Minuten, und ſchließlich neigte ſich der Sieg doch nach ihrer Seite. In der 27. Minute ſchoß Weiß den Siegestreffer. Die Berliner zeichneten ſich wieder durch länzende Mannſchaftsarbeit aus. Kennzeichen er ſchwäbiſchen Kampfart war wieder ihr un⸗ ermüdlicher Eifer und ihr entſchloſſener Wille zum Sieg. 15 Berufsfahrer- und 22 Amaleurrennen! deulſchlands Slraßenrenn⸗Kalender 1939 Ueberaus umfangreich iſt der Termin⸗Kalen⸗ der der deutſchen Straßenrennen für das kom⸗ mende Jahr ausgefallen. 122 reichsoffene Amateurrennen und 15 Wettbewerbe für Be⸗ rufsfahrer, einſchließlich der Deutſchland⸗Rund⸗ fahrt, ſind vorgeſehen. Für die Amateure ſind verſchiedene neue Rennen geſchaffen worden, ſo München— Wien, Nürnberg— München— Nürnberg. Wien— Budapeſt— Wien und die Etappenfahrt„Quer durch Oſtpreußen“. Die deutſchen Meifkerſchaften ſind im Einer⸗Streckenfahren zum 30. Juli nach Nürnberg, im Vierer⸗Mannſchaftsfahren zum 6. Auguſt angeſetzt. Das Rennjahr der Berufsfahrer wurde neu geſtaltet. Nicht mehr die traditionellen Rennen wie Berlin— Cottbus— Berlin. der Stra⸗ ßenpreis des Saarlandes. Rund um die Hain⸗ leite und die Fernfahrt Rund um Berlin ſind den Profeſſionals offen, es wurde mehr ert auf Rundſtreckenrennen gelegt, und neben der Deutſchland⸗Rundfahrt gibt es vom 28.—30. Juli die dreitägige Oſtpreußen⸗ fahrt. Neu iſt in dieſem Rahmen auch die Erz⸗ gebirgsfahrt mit Start und Ziel in Chemnitz, die an die Stelle des Sachſenpreiſes getreten iſt. Für die Meiſterſchaft zählen der Preis der Weinſtraße, Rund um Dortmund und eine Etappe der Oſtpreußenfahrt. Der Leiſtungspreis des Reichsſportführers für Fabrikmannſchaften wird auf Grund der Ergebniſſe des Schweinfur⸗ ter Induſtrie⸗Preiſes, der Erzgebirgsfahrt und der Harz⸗Rundfahrt vergeben. Die wichtigſten Veranſtaltungen des neuen Termin-Kalenders März: 26.: Werbepreis von Hannover(Ama⸗ teure); Bochum— Münſter— Bochum(A), Krit Stuttgart(A). April: 9.: Berlin— Leipzig(A), Rund um den Hegau. Singen(A); 16.: Berlin— Cott⸗ bus— Berlin(A). Rundſtreckenrennen in Neu⸗ kölln(Berufsfahrer); Straßenpreis des Saar⸗ landes(A), Frühjahrspreis von Augsburg(A); 23. Bremen— Hannover— Bremen(A), Rund um Köln(A), Rundſtreckenrennen Köln (B), Frühjahrspreis von Nürnberg(A), Stra⸗ enpreis von Hannover(A), Neuß— Aachen— euß(A), Laimer Straßenpreis, München(A), Preis der Weinſtraße, Neuſtadt(A und B, Mei⸗ ſterſchaftslauf). 5 Mai: 7.: Straßenpreis von Magdeburg(A), Rund um den Kaiſerſtuhl(A), Schweinfurter Jubiläumspreis(A und B. Induſtriepreis), Großer Preis von Bochum(A und B); 14.: Rund um den Elm(A), Erzgebirgsfahrt(A und B, Induſtriepreis), Rund um Frankfurt a. M.(A), Rundſtreckenrennen in München(A); 18.: Rund um die Hainleite(A). Rund um Stuttgart(A); 21.: Vierländerkampf in Berlin (A), Rund um den Neroberg. Wiesbaden(A), Mannſchaftsrennen in Nürnberg(A), Rund um Dortmund(A und B. Meiſterſchaftslauf); 28.: Wien— Budapeſt— Wien(A). Ueber die öſtl. Hügel in Augsburg(A). Juni: 1.—24.: Intern. Deutſchland⸗Rundfahrt (B); 3. Krit. Karlsruhe(A), Straßenpreis von Mutterſtadt(A), Ulmer Achterfahrt(A); 9. bis 11.: Großdeutſche Alpenfahrt und Bergmeiſter⸗ ſchaft(A); 11.: Preis der Kunſt⸗ und Garten⸗ ſtadt Düſſeldorf(A), Taunuspreis(A), Berg⸗ rennen am Hohentwiel(A); 18.: Rund um den Schwarzwald(A), Rund um München(A), Straßenpreis von Dortmund(A): 25.: Rund⸗ ſtreckenrennen in Fürth(A); 28.: Rundſtrecken⸗ rennen Berlin für Deutſchlandfahrer(B). Juli: 2.: Berlin— Stettin— Berlin(A), Rund um Hanau(A), Rund durch Lech⸗ und Donautal(A), Straßenpreis der Weſtmark, Aachen(A); 7.—9.: Mailand— München(A); 9.: Rundſtreckenrennen Bielefeld(A und B). Fränkiſche Rundfahrt Scheinfurt(A); 16.? Harzrundfahrt(A und B. Induſtriepreis), Puchnerpreis in München(A);: 23.: Heinrich⸗ Kleyer⸗Gedächtnisrennen(A), Krit. Stuttgart (A), Nürnberg— München— Nürnberg(A), Straßenpreis von Oberſchleſien(A und B); 28.—30.: Oſtpreußenfahrt(A und B. Induſtrie⸗ preis); 30.: Deutſche Amateur⸗Einzelmeiſter⸗ ſchaft in Nürnberg(A).. Auguſt: 6.: Deutſche Amateur⸗Mejſterſchaft im Mannſchaftsfahren(A), Straßenpreis von Klein⸗Auheim(A); 11.—13.: Kopenhagen— Berlin(A): 13.: Preſſe⸗ und Induſtriepreis München(A); 20.: Rund um Berlin(A), Straßenpreis von Frankfurt a. M.(A), Feld⸗ bergrennen in Freiburg(A), Krit. Wangen (A. Intern.); 27.: Krit. Konſtanz. Rund um die Solitude(A). September: 10.: Großer Induſtriepreis in Köln(A), Rundſtreckenrennen in Augsburg (A); 17.: München— Wien(A). Preis der Kur⸗ und Badeſtadt Aachen(A und B), Herbſt⸗ rundſtreckenrennen in München(A); 24.: Rund durch Schwaben. Augsburg(A). Oktober: 1. Krit. Freiburg(A). Acht Fabrikmannſchaflen fahren Unſere Straßenfahrer im Rennjahr 1939 Für die neue Straßenrennzeit 1939 iſt bereits jetzt alles gerüſtet. Der Terminkalender wurde bekanntgegeben, und gleichzeitig haben die Fa⸗ briken ihre Mannſchaften zuſammengeſtellt. Acht verſchiedene Firmen beteiligen ſich an den In⸗ duſtrierennen, Dürkopp. Wanderer und Phäno⸗ men mit je ſechs. Victoria. Diamant und Adler mit je fünf. Expreß und Preſto mit je vier Fahrern, ſo daß alſo 41 feſtverpflichtete Stra⸗ ßenfahrer den Kampf auf den deutſchen Land⸗ ſtraßen aufnehmen. Die Zahl der Teilnehmer wird ſich aber noch erhöhen, da nunmehr die Rennen ſämtlichen lizenſterten deutſchen Be⸗ rufsfahrern offen ſind und ſicherlich noch andere Fahrer in freien Wettbewerb treten. In der Zuſammenſetzung der Mannſchaften hat es keine allzu großen Veränderungen ge⸗ geben. Bemerkenswert iſt, daß dem Berufs⸗ ſport junges Blut aus dem Lager der Ama⸗ teure zugeführt wurde. So erſcheinen die drei Stuttgarter Weimer, Weiſchedel und Plappert, Pütter(Dortmund). Lück(Oberhauſen), Hup⸗ feld(Dortmund) und der Wiener Sßztrakati neu, und auch Huſchke iſt wieder dabei. Im übrigen wurden folgende Mannſchaften ver⸗ pflichtet: Wanderer: Fiſcher(Düſſeldorf), Roth (Frankfurt a. Main), Hupfeld(Dortmund), Ki⸗ jewſki, Pützfeld(beide Dortmund) und Seidel (Caſtrop). Adler: Heide(Hannover), Löber(Schwein⸗ furt), Ruland(Köln), Scheller und Ziegler (beide Schweinfurt); Dürkopp: Arents(Köln). Langhoff (Bielefeld)!, Lück(Oberhauſen). Sztrakati (Wien), Weckerling(Magdeburg). Wengler (Bielefeld): Expreß: Schultenjohann(Dortmund), Weiſchedel(Stuttgart), Wendel und Wölkert (beide Schweinfurt); Phänomen: Diederichs(Dortmund), Hauswald(Sebnitz), Küſter(Köln), Plappert (Stuttgart), Pütter(Dortmund). Umbenbauer (Nürnberg); Preſto: Schild. Gerber(beide Chemnitz), Meyer(Chemnitz), G. Huſchke(Chemnitz); Victoria: Hodey(Eſſen), Kutſchbach (Berlin). Neubauer(Hannover). Siebelhoff (Dortmund), Weimer(Stuttgart). Bekanntmachungen Orisgruppe N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock 86 2 I Fitler Jugend Dienſtplan für die Woche vom 5.—12. Dez. Ich gebe hiermit den Ig. und den Eltern den Dienſtplan für dieſe Woche bekannt. Der Dienſt beginnt um 8 Uhr und iſt 9.45 Uhr zu Ende. Die Ig. können alſo um 10 Uhr zu Hauſe ſein. Schar 1(17 u. 18jährige): Montag Heim, Schillerſchule, Schießlehre Donnerstag„ 5 Heimabend Schar 2(15 u. 16jährige): Montag Heim, Schiller ſchule, Sportabend Donnerstag„ 8 5 Ausbildung Schar 3(14jährige) Montag Heim, Schillerſchule, Geländekunde der N. S. O. A. P. Viernheim 9 Spielmannszug: Montag, Heim, Schillerſchule, Sport Donnerstag„* Heimabend Zur Geländekunde und Schießlehre iſt Heft und Bleiſtift und zum Sport Sportzeug mit⸗ zubringen.— Zum Dienſt außer Sport wird in Uniform angetreten.— Es wird eine genaue Kontrolle durchgeführt. Schriftliche Entſchuldigungen ſind vor dem Dienſt abzu⸗ W. Rech, Gefolgſchaftsführer geben. Morgen Dienstag abend, 8.30 Uhr, findet im„Deutſchen Kaiſer“ ein wichtiger DAF.⸗ Walter⸗Appell ſtatt, wozu alle Amtswalter und Warte zu erſcheinen haben. Mögelin, Ortsobmann. Alle Schaffenden treten zum Reichsberufswett⸗ kampf an! g Donnerstag„ 5 Liederabend Motorſchar: ö Montag, Waldheim, Heimabend Freitag 0 Techn. Dienſt e eee Vollsgenoßen! 1a. Dez. Erſcheint in Majjen in ber großen Gemeinſchafts-Kundgebung Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. Dezember 19388 Unſer Tagesſpruch Jede Arbeit trägt in ſich ſelbſt einen ge⸗ wiſſen Wert, wenn auch der äußere Erfolg nicht immer den eingeſetzten Mühen entſpricht. A. Donders. *„„* 1— Fahnen heraus! Aus Anlaß des großen Bekenntnis⸗ ganges von Sudetendeutſchlands Be⸗ völkerung, die dem Führer an der Wahl⸗ urne ihre Dankesſchuld abſtattete, hat die Reichsregierung allgemeine Beflag- gung aller Dienſtgebäude des Reiches, aller öffentlichen Gebäude des Staates und der Gemeinden angeordnet, und zwar bis Mittwoch abend. Die Bevöl⸗ kerung wird gebeten, ebenfalls ihre Häuſer zu beflaggen. Das Wahlbekenntnis unſerer ſudeten⸗ deutſchen Brüder und Schweſtern war nicht nur eine politiſche Bekundung, ſondern ein nationales Feſt. Wir alle feiern dieſes Feſt mit. Wir grüßen das Sudetenland als unlösbaren Teil der geſamtdeutſchen Nation und hiſſen die Hakenkreuzfahnen! Heil Hitler! Braun, Ortsgruppenleiter Deutjche Männer und Frauen von Viernheim! Deuljche Jugend! Der„Tag der nationalen Solidarität“ brachte durch eine 7 Opferbereitſchaft ge⸗ genüber all den Vorjahren den ſichtbacen Be⸗ weis, daß unſere herrliche deutſche Volksge⸗ meinſchaft immer mehr in alle Herzen ein⸗ dringt. An dieſem Tag hat die deutſche Be⸗ völkerung von Viernheim ſich der bedeutenden Worte des Führers bei Eröffnung des Win⸗ terhilfswerkes 193839 würdig erwieſen da⸗ durch, daß das Sammelergebnis alle früheren Sammlungen am Tag der nationalen Solida⸗ rität weit übertroffen hat. Es freut mich dabei feſtſtellen zu können, daß die hieſige Bevöl⸗ kerung ſich dadurch zu der großen geſchicht⸗ lichen Tat unſeres Führers geſtellt hat, im Zeichen des Dankes und der Treue zu unſeren Brüdern und Schweſtern in Not in Oſtmark und Sudetengau! Ich danke all den Gebern für dieſes herrliche Bekenntnis zum deutſchen Sozialismus und rufe ſie alle auf, weiter⸗ „55 N hin in dieſem nationalſozialiſtiſchen Geiſte dem Führer zu helfen, ſein großes Werk zu vol⸗ lenden! Ich danke aber auch gleichzeitig all den freiwilligen Helfern und Sammlern, ſowie den Männern der NS für ihre Einſatzbereitſchaft und tätige Mithilfe, damit dieſes herrliche Ergebnis hier in Vieruheim erzielt werden konnte. Auch jetzt zu dem bevorſtehenden Weih⸗ nachtsfeſte ſei an jeden Deutſchen die Bitte ge⸗ richtet: Helfe mit, daß alle Men⸗ ſchen, alle Kinder am Feſt der Liebe eine Freude bereitet werden kann! Der Führer dankt es Euch immer! Heil unſerem Führer! Braun, Ortsgruppenleiter. * Der erte dezember⸗Sonntag Vorweihnachtliche Straßen Der Tag der nationalen Solidarität iſt vorüber. Er war ein Feiertag des ganzen deut⸗ ſchen Volkes, und jeder von uns weiß heute, daß ſeine Spende, mit den Millionen Spen⸗ dern des ganzen Volkes zu einer ungeheuren Summe angewachſen, wieder eine gewonnene Schlacht im Wintererfolg des WHW bedeutet. Rauh und unfreundlich begann der geſtrige Sonntag. Doch um Mittag lichtete ſich der Himmel auf, ſo daß auch zeitweiſe die Sonne aus den düſteren Wolken hervorlugte. Wenn die Natur auch gar nicht ſo weihnachtlich ge⸗ ſtimmt iſt, wenn Froſt und Schnee uns bisher nicht vergönnt waren, ſo ſtehen wir heute doch ſchon wieder in den Wochen vor dem großen herrlichen Feſt Weihnachten. Der ſogenannte „kupferne“ Sonntag ſollte geſtern ſein, an dem in den Vorjahren die Geſchäfte geöffnet waren. Man hat dieſes Jahr nur die beiden letzten Sonntage vor dem Feſt zu verkaufs⸗ offenen Sonntagen beſtimmt. So hielten wir geſtern nur Umſchau, was wir eigentlich aus all den ſchönen Auslagen der Schaufenſter für uns und unſere Lieben brauchen könnten. Und die Auslagen ſind alle herrlich, verlockend. Die ſchönſten Schätze, die ſich im Laden befinden, wurden in die großen Schaufenſter gelegt, um den Kaufluſtigen ihre Geſchenkſorgen zu er⸗ leichtern. Denn die meiſten Menſchen, die mit hellen Augen die Auslagen prüfen, ſind auf der Suche nach einem paſſenden Geſchenk für „Ihn“ oder„Sie“. Für die Wunſchzettel gab es allerhand Stoff, denn gar vieles bietet un⸗ ere einheimiſche Geſchäftswelt. Selbſtver⸗ ſeärdiich hatten die Kleinen ihren großen Tag. Vor den Spielwarenfenſtern ſtanden 15 in Mengen und ſtellten die Geduld der ſie leglei⸗ tenden Erwachſenen auf eine harte Probe; ſie waren ſchier gar nicht mehr wegzubringen; es mögen 5 für den Traum der Pacht die Her⸗ Es jprach bie Tat! Viernheim opferte jreubig am Tag ber nationalen Solibarität“ Es war doch ein ſchöner Tag, dieſer 3. De⸗ zember 1938, aber nicht rein wetterlich ge⸗ ſehen, denn da war es ſo ein typiſcher Vor⸗ weihnachtstag, ſo wie er ſein ſoll, mit bei⸗ ßend kaltem Wind, dazwiſchen Regenſpritzer, die jede Minute in naßkalten Schnee ſich ver⸗ wandeln können, ſondern vor allem deswegen: weil die große Gemeinſchaft wie⸗ der marſchiertel Diesmal mit all den Marſchierenden, den freiwilligen Helfern und Sammlern, die einen treppauf, treppab von Haus zu Haus, immer die WHW⸗Büchſe ge⸗ zückt, um auch das kleinſte Opfer aufzuneh⸗ men, denn die raſſelnden Münzen machten ſich bemerkbar und ermahnten uns alle, daß drau⸗ ßen bei vielen Volksgenoſſen noch Not und Elend herrſcht, für das dieſe alten, kranken gebrechlichen Leute ſelbſt nichts können. Und deswegen verſchloß ſich auch kein Volksgenoſſe dieſer Opferbereitſchaft, denn es iſt das Herr⸗ liche an unſerer Zeit, daß der Führer uns alle, einen jeden einzelnen deutſchen Menſchen in knapp ſechs Jahren formte, uns eine andere Geſinnung gab, uns in unſerem Geiſte höher ſtellte, höher ſtellte in den Gedanken, daß wir alle aufeinander auf Gedeih und Verderb angewieſen ſind in dem deutſchen Schickſals⸗ raum, ob es dieſe oder jene Seite wahrhaben will oder nicht. Wer ſich dieſen großen Ge⸗ danken verſchließt, wer nicht freiwillig mit⸗ marſchiert, dem kann nicht geholfen werden, der ſtellt ſich ſelbſt außerhalb unſerer geſchloſ⸗ ſenen Reihen— und den laſſen wir auch nicht mehr eintreten! Am Tag der nationa⸗ len Solidarität marſchierte alles mit! Wohin man in den Straßen kam, an die verſchiedenen freien Plätze und Verkehrs⸗ punkte, überall raſſelte es in den WH W⸗ Büchſen, hier ſtanden die bekannten Männer der Partei, der Gemeinde, der ſtaatlichen Be⸗ hörden, Aerzte, Zahnärzte, Beamte, Ge⸗ ſchäftsleute, Kaufleute und hielten immer wie⸗ der mit Worten des Dankes an jeden einzelnen Geber die WHW⸗Büchſe hin.„Ich hab' ſchon“ und„mä hewe ſchun gewe, ſchunn drei mol“, das wurde uns ſo oft geſagt dabei— und es war auch ſchon ſo, denn an jedem Sammel⸗ platz, wo die Leute vorbei mußten, reckte ſich immer wieder der Arm des Sammlers ihnen entgegen und mancher konnte dabei zum dritten Male doch nicht widerſtehen, er gab immer noch einmal und wenn er auch meinte, es wäre jetzt das letzte Mal, an der übernächſten Stelle griff er doch wieder in die Taſche. So ging es auch am Abend wieder in den Gaſtſtätten, wo die vielen freiwilligen Helfer nochmals an all die Volksgenoſſen„büchſenklappernd“ heran⸗ traten und ſie von jedermann auch wieder ihren Obulus erhielten. Das war ein herrlicher Tag der [groß-deutſchen Volksgemeinſchaft — das war eine feierliche Erklärung für des deutſchen Volkes einzigen und großen Führer, der dieſes Jahr 1938 zu einer Größe führte, der 10 Millionen Deutſche außerhalb der Reichsgrenze zurückführte in unſere mächtige Gemeinſchaft und der deshalb auch bei Eröff⸗ nung des Winterhilfswerkes 1938-39 an das ganze deutſche Volk die Mahnung richtete: „Deutſches Volk, zeige dich in dei⸗ ner e e den gewal⸗ tigen Leiſtungen dieſes Jahres würdig!“ N Wie in allen deutſchen Gauen, ſo zeigte ſich auch die Viernheimer Bevölkerung ausnahms⸗ los in ihrer ſamstäglichen Opferbereitſchaft am„Tag der nationalen Solidarität“ des Führers und ſeiner Worte würdig, denn es wurde ein ganz erheblicher Betrag mehr ge⸗ ſammelt als in all den Vorjahren. Dies ſei der ganzen Bevölkerung und jedem einzelnen Geber gedankt, aber auch jedem Hel⸗ fer und Sammler an dieſem Tage ſei dieſer Dank auf dieſe Art ab 8 denn ſie be⸗ wieſen durch ihren Einſaz, daß ſie jederzeit bereit ſech zu marſchieren, wenn es der Füh⸗ rer befiehlt! f So wollen wir als Ausklang dieſes Tages der deutſchen Volksgemeinſchaft uns darüber freuen, daß ſo, wie wir millionenfach durch unſer Opfer bereit waren, unſere deutſchen Brüder und Schweſtern im deutſchen Sudeten⸗ gau ſich millionenfach in ihrem Bekenntnis zu uns, zu ihrem Führer geſtern ſtellten und mit uns in die Jahrtauſende ausrufen: Ein Volk, ein Reich, ein Führerl pw. FFP zen gefüllt haben. Schön war es in den Straßen, als gegen Abend die Lichter 0 1 flammten; es wurde mit einem Male ſo rich⸗ tig weihnachtlich, als die erſten Feſtzeichen, die weihnachtlichen Lichter, in den Schau⸗ fenſtern aufſtrahlten. Bald wird auch der „Weihnachtsbaum für Alle“ erſtellt und wird ſeine ſtrahlende Pracht des glitzernden Lichter⸗ meeres über den Rathausplatz ſenden, ſomit das Bild des weihnachtlichen Ortes vervoll⸗ ſtändigend, das die Herzen erhebt und mit Freude erfüllt. f Viele unſerer Einwohner führte geſtern ihr ſonntäglicher Spaziergang in den Ratskeller⸗ Saal, um die Wettbewerbs⸗Entwürfe zur Er⸗ richtung einer Leichenhalle zu beſichtigen. Am Sonntagvormittag, wie auch am Nachmittag und in den Abendſtunden weilte man vor den ausgeſtellten Entwürfen. Mit Kritikeraugen wurde ein Entwurf nach dem anderen mit ſei⸗ nen Außenanſichten und der inneren Raumge⸗ ſtaltung betrachtet. Bauhandwerker und Leute vom Fach konnten dem Laien die nötige Auf⸗ klärung geben, ſo daß auch er ſich zurechtfand in den geſtalteten Plänen der Architekten. Sämtliche Entwürfe wurden als ſchöpferiſche Leiſtungen angeſprochen und zeugen von dem Können ihrer Geſtalter. Es iſt zu wünſchen, daß alle Einwohner die Entwürfe beſichtigen und zwar kann dies noch bis Donnerstag, den 8. Dezember, jeweils von 9—19 Uhr ge⸗ ſchehen. Im Saale des ans Kaiſer“, der in den letzten Wochen ein auffallend ſchönes neues Innengewand erhalten hat, fand geſtern nach⸗ mittag eine kleine Ehrung unſeres Altvete⸗ ranen Stumpf aus Anlaß deſſen 90. Ge⸗ burtstages ſtatt. Unter Anweſenheit des hoch⸗ betagten Geburtstagskindes und zahlreicher Gäſte verlebte man in frohem Kreiſe Stunden echter Kameradſchaft. Wir kommen auf den Verlauf des Appells noch zurück. Die Siegerausſtellung des Brieftaubenver⸗ eins im Saftladen war reichlich beſchickt und hatten ſich viele Freunde der kühnen Luftſeg⸗ ler eingefunden. Recht lebhaft ging es geſtern im hieſigen Sportleben zu. Schon am Vormittag ſtanden die Turner⸗Handballer dem größten Favoriten Reichsbahn Mannheim gegenüber. Vor zahl⸗ reichen Handballfreunden gelang unſeren Tar⸗ nern ein knapper 5:4⸗Sieg, nachdem man bei 8 noch mit 0:4 im Rückſtand lag.— ie Amiciten trugen auf dem Waldſportplatz ihr letztes Vorrundenſpiel gegen„Germania“ Friedrichsfeld aus. Nach ſtets überlegen ge⸗ führten Kampf ſiegten die„Grünen“ ſicher mit 3:0(1:0) und behalten auch weiterhin die Tabellenführung inne.— Auf dem Lorſcher⸗ weg⸗Sportplatz ſpielten die Turner⸗Fußballer gegen FV. Hemsbach und unterlagen mit 4:5 Troen.— Wir berichten über die einzel⸗ nen Spiele in morgiger Ausgabe. Todesfälle. Am Samstagvormittag ſtarb im Alter von nahezu 85 Jahren Frau Eliſe Zöbelein Witwe, die Mutter des hier ſchon ſeit Jahren am hieſigen Zollamt tätigen Beamten Hermann Zöbelein.— Sterbegelägte gab heute früh den Heimgang der unerwartet verſtorbenen Frau Magdalena Mandel geb Hoock, Alexanderſtraße 4, kund. Sie ſtand im 63. Lebensjahre. 8 Im Silberkranz 8 Morgen Dienstag, den 6. Dezember, be⸗ geht Volksgenoſſe Adam Maas und ſeine Ehefrau Suſanna geb. Bauer das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Mit den Tivolibe⸗ wohnern und allen Freunden und Bekannten entbieten auch wir dem Silberpaar herzliche Glückwünſche und ein Glückauf auch zum gol⸗ denen Kranze. Der Jud. Es gibt immer noch unbelehr⸗ bare Zeitgenoſſen, die von dem„armen Ju⸗ den“ ſprechen und an die Exiſtenz dieſer ſoge⸗ nannten„harmloſen“ Vertreter der jüdiſchen Raſſe glauben. Die jüngſten Ereigniſſe aber haben dieſen„Gutgläubigen“ wohl die Augen geöffnet. Wie gerade das geſunde Empfinden des Volkes die Juden würcſchent und ihr falſches Weſen beurteilte, zeigt der Reichs⸗ 8 Saarbrücken am 6. Dezember in einer eiteren und zugleich aufklärenden Hörfolge von Hermann Hild unter dem Titel„Der Jud“. Sie enthält Spottverſe, Anekdoten und Szenen über die Juden und ihre Praktiken, ihre Schliche und Pfiffe, ihre Lügen und Li⸗ ſten; alles iſt dem Volk„vom Maul abge⸗ leſen“ und daher in heftiger und kräftiger Sprache dargeboten, den Hörern zur Freude und zugleich zu Nutz und Frommen. Ein Stück Volksempfinden eigener Prägung wird ö in dieſer Sendung lebendig werden. Keine Krankenſcheingebühr wäh⸗ rendeiner Wehrmachtsübung. Wäh⸗ rend einer kurzfriſtigen Ausbildung oder einer Uebung bei der Wehrmacht ruht die Beitrags⸗ pflicht. Die Krankenſcheingebühr hat nach gül⸗ tiger Auffaſſung die rechtliche Natur des Bei⸗ trages, alſo ruht auch die Pflicht zur Zah⸗ lung der Krankenſcheingebühr für die Fami⸗ lienhilfe.(Beſch. d. RBA. vom 23. 3. 38. 90 Gum Gem stb wür Hürg 1 K 4 fuld Wut 70 inſpe 15 gold Lage Leie ab b füge gehalt Beige Geleg Saale eilte Lief Darm hofsg ſch! det 5 arbei damit inder une Be Geme des füt f ſchien datun die 9 dchnt 9 ihre! zur! 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Gemeinderäte und Bei⸗ geordnete waren vollzählig erſchienen, ebenſo war Gemeindebaumeiſter Kern anweſend. Ur⸗ kundsperſonen waren die Gemeinderäte Phil. Wunder und Jean Wunderle. Die Be⸗ ratungsniederſchrift führte Verwaltungsober⸗ inſpektor Alter. Nach Begrüßung der Erſchienenen ging Bei⸗ geordneter Weitzel auf den 1. Punkt der Tagesordnung,„die Errichtung einer Leichenhalle“ auf dem Friedhofe ein und gab bekannt, daß nach der am Vormittag er⸗ folgten Tagung des Preisgerichtes für die ein⸗ gegangenen Entwürfe den Gemeinderäten und Beigeordneten anſchließend an die Beratung Gelegenheit gegeben ſei, ſich die Entwürfe im Saale des„Ratskeller“ anzuſehen. Zugleich teilte er mit, daß ſich auf Erſuchen Profeſſor Lieſer von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, dem auf dem Gebiete der Fried⸗ hofsgeſtaltung größte Erfahrungen eigen ſind. ſich uneigennützig zur Verfügung ſtellte und der Firedhofsverwaltung Architekten zur Aus⸗ arbeitung von Entwürfen namhaft machte, damit die zu erſtellende Leichenhalle den An⸗ forderungen der Gemeinde entſpricht und auch unſerer Zeit entſprechend geſtaltet wird. Beigeordneter Weitzel ſprach im Namen der Gemeinde Prof. Lieſer, der auch den Vorſitz des Preisgerichts übernahm, öffentlich Dank ür ſeine Muhewaltung aus. Inzwiſchen er⸗ ſchen auch Bürgermeiſter Bechtel zur Be⸗ ratung, der den Dank der Gemeinde auch für die Herren des Hochbauamtes Bensheim aus⸗ dehnte, die ſowohl für die Errichtung der Lei⸗ chenhalle und die Geſtaltung des Friedhofs ihre reichen Erfahrungen ohne jede Vergütung zur Feten ſtellten. 8 Die Neuplanung des Friedhofes mit allen Grabſtätten, Plätzen und Anlagen wird als dringend notwendig gefunden und wurden die hierzu erforderlichen Mittel be⸗ willigt. Unter„Verſchiedenes“ er meinderäte noch Mitteilung ü ielten die Ge⸗ die Verhand⸗ lungen mit der OEG. betr. der Aufhebung der alten Mannheimer Straße und die Ver⸗ Deuljchlands Naum it Deulſchlands Schickjal Ein herrlicher Vortragsabend im Volksbildungswerk une Raum iſt unſer Schickſal, ſo betonte der Redner Pg. Kaiſer, Rüdesheim, und bewies die Wahrheit dieſes Wortes ſchlagkräf⸗ tig in ſeinem eineinhalbſtündigem Vortrag am Samstagabend im Kaiſerhof⸗Saale. Anhand einer Karte der deutſchen Gebiete, wie ſie nach dem Verſailler Schanddiktat ausgeſehen ha⸗ ben, zeigte der Redner in trefflicher und lehr⸗ reicher Weiſe, wie wichtig der Raum für das ihn bewohnende Volk iſt und wie ſchickſalsver⸗ bunden das Volk mit ſeiner Erde 5 muß. Wir Deutſchen haben es in dieſer Beziehung nicht gut getroffen. Von 12 Staaten umgeben, im Herzen Mitteleuropas, entbehren unſere Grenzen in Oſten und Weſten eines natür⸗ lichen Schutzes, wie er in Süden durch die Alpen und in Norden durch die See zum Teil gegeben iſt. So hat unſer deutſcher Raum den Druck von 12 Staaten auszuhalten und ge⸗ rade nach dem Weltkrieg haben wir große Landverluſte von beſonders wichtigen Wirt⸗ ſchaftsgebieten, wie Lothringen und Poſen zu verzeichnen. Unſere weſentlichſten Bodenſchätze ind leider hauptſächlich an den Grenzen zu ſiden, was uns zur beſonderen Wachſamkeit verpflichtet. Nur mit größter Mühe können wir aus dem zum Teil ſehr kärglichen Boden unſere Ernährung finden. Lediglich im berg⸗ wirtſchaftlichen Vorkommen(Eiſen, Erze) ſind wir Großmacht und ſtehen hinter USA an 2. Stelle in der Welt. Der größte Reichtum, den Deutſchland hat. ſind ſeine Menſchen. Das hat der Weltkrieg bewieſen, wo wir gegen eine Welt von Feinden unſeren Raum ge⸗ chützt, ja darüber hinaus eine große Land⸗ ſrece gewonnen hatten. Kein Volk der Erde hätte dieſen gigantiſchen Kampf ſo erfolgreich beſtehen können, wie gerade das deutſche. So ſchilderte der Redner in anſchaulicher und leerer Weiſe unſere deutſche Erde mit all ihren Vor⸗ und Nachteilen, die das Volk in größte Abhängigkeit zu dem von ihm bewohnten Raum bringt. Der deutſche Raum iſt unſer Schickſal und es iſt bitter, daß weite Kreiſe unſeres Volkes dieſes noch nicht begrif⸗ fen hat und nicht erkennt, daß es auf Gedeih und Verderb mit ihm verbunden iſt. Der neue deutſche Geiſt, umgeſtellt durch Adolf Hitler, brach die Ketten von Verſailles und hat dem deutſchen Land durch die Eingliederung von legung des Ueberganges über die Geleiſe der Oe. an den Doſen. Es fanden hierüber ſchon Ausſprachen mit der OEG.⸗Direktion und Vertreter der Landesregierung an Ort und Stelle ſtatt. Die alte Mannheimer Straße ſoll von dem Uebergang aus als Radfahrerweg weitergeführt werden, deſſen baldige Herſtel⸗ lung von unſeren mit dem Rad zur Arbeits⸗ ſtätte fahrenden Volksgenoſſen nur begrüßt werden dürfte. Es iſt zu hoffen, daß die OEG die Koſten für die neue Ueberfahrt etwas weſt⸗ lich der alten Ueberfahrt übernimmt, nach⸗ dem die Gemeinde betreffs der Schaffung und Inſtandhaltung der anderen Ueberfahrten in der Feldgemarkung weiteſtens entgegengekom⸗ men iſt. Betr. der Straßenbenennung„Am Garten⸗ feld“ erfolgte eine Aufklärung. Mit Rückſicht auf die nunmehr ſich an⸗ ſchließende Beſichtigung der Leichenhallen⸗Ent⸗ würfe im„Ratskeller“⸗Saale und den im „Kaiſerhof“ ſtattfindenden Vortrag der NS⸗ Kulturgemeinſchaft ſchloß Beigeordneter Wei⸗ tzel die Beratung. Nach einem„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer erfolgte unter Führung unſeres Bürgermeiſters, des Beigeordneten Weitzel und des Gemeindebaumeiſters, die die notwendige Aufklärung gaben, die Beſichtigung der Leichenhallen⸗Entwürfe. Neun Pläne mit den Außenanſichten der Projekte und der in⸗ neren Einteilung ſind überſichtlich aufgebaut. Sämtliche Entwürfe tragen Nummer und Na⸗ mensbezeichnung des Architekten. Entwürfe haben eingereicht: Architekt Sepp Correggio, Frankfurt, Entwurf 1; Architekt Dipl.⸗Ing. Richard Buſching, Bensheim, Ent⸗ wurf 2; Architekt Reg.⸗Baumeiſter Rudolf Dörr, Wiesbaden, Entwurf 3; Architekt Hans Winkenbach, Viernheim, Entwurf 4; Architek⸗ ten Peter Müller und Dipl.⸗Ing. Heinz Kapp⸗ ler, Darmſtadt, Entwurf 5 und 6; Architekt Karl Neff, Viernheim, Entwurf 7; Architekt Michael Mandel, Viernheim, Entwurf 8; Ar⸗ chitekt Reg.⸗Baumeiſter Sixtus Großmann, Darmſtadt, Entwurf 9. Unſere einheimiſchen Architekten Mandel, Neff und Winkenbach haben ihre Entwürfe außer Konkurrenz ein⸗ gereicht. Nach der Entſcheidung des Preisge⸗ richts erhielt Entwurf 5 den 1. und Entwurf 9 den 2. Preis. Entwurf 1 und 3 erhielten je eine Anerkennung. Sämtliche ausgeſtellten Entwürfe zeugen von großen Fackkenatniſſen der Geſtalter. Oeſterreich und das Sudetenland ein neues Gefüge gegeben, das wir zu ſchützen haben, damit wir leben. Heil deutſche Heimaterde, auf dir wollen wir leben, wirken und ſchaffen, dich wollen wir lieben, hegen und ſchützen und wenn es ſein muß, freudig unſer Leben für dich hin⸗ geben, das iſt es, was ſich tief in das Herz eines jeden Deutſchen einzuprägen hat. So ſchloß der Redner ſeine herrlichen Ausführun- en. 5 KdF⸗Ortswart Weidner, der mit Wor⸗ ten der Begrüßung den Abend eröffnet hatte. ſchloß mit herzlichem Dank an den Redner und einem„Sieg-Heil“ auf den Führer. den für jeden Beſucher wertvollen Vortragsabend. war nur am erſten Tag, wie geſagt. Ze Meclinachtoscſab Kein Tag vergeht, an dem Mutter nicht wenigſtens abends ein Stündchen an einem traumhaft weichen wolligen Gebilde ſtrickte. Zuerſt ſah man nichts als zwei lange blinkende Nadeln, um die ſich geheimnisvoll ein langer Faden in krauſen Schlingen ſchlang. Aber das Bald wuchs das merkwürdige Ding, und jetzt ſieht man ſchon beinahe einen halben Meter eines wundervollen weichen Schals. Er iſt aus grauer Wolle, mit einem grünen Querſtreifen darin— unbeſchreiblich ſchön. Mutter ſtrickt, ſobald die Haushaltspflichten erledigt ſind, emſig, und man ſieht es, daß ihr dieſe Arbeit eine Freude iſt. Sogar Vater kann dem wol⸗ lenen Ding nicht ſeine Anerkennung verſagen. „Wer bekommt denn das Wunderwerk?“ fragt Vater voll Intereſſe.„Onkel Otto“, ſagt Mutter freundlich,„ich möchte ihm eine Freude machen...“ Vater zieht die Stirn in Falten:„Für Onkel Otto— na höre mal! Der ſich nie um uns kümmert? Der im Som⸗ mer in ſeinem Garten ſo viele Erdbeeren ern⸗ tet und uns nicht einmal eingeladen hat? Und dann ſetzt du dich hin, und knüttelſt für ihn wollene Schals?“„Erſtens,“ ſagt Mutter, knüttle ich nicht, ſondern ich ſtricke. Zweitens handelt es ſich nicht um Schals, ſondern um einen Schal, und drittens ſpricht der blaſſe Neid aus dir!“ Vater ſchweigt, denn er kann es nicht ganz leugnen. Er findet dieſen wach⸗ ſenden, werdenden Schal wunderbar— o weich und mollig. Und er denkt daran, daß er ſelber bloß noch den alten hat, der nun ſchon zwei Winter gedient hat und in dem die Motten waren, ſo daß man ganz genau die Stopfen ſieht.„Ich wünſche mir auch einen Schal“, ſagt Vater brummend.„Wenn die Zeit langt, meint die Mutter,„aber ich glaube es kaum“. Dann ſpricht man nicht mehr von dem Weihnachtsſchal. Aber Mutter ſteickt em⸗ ſig, und Vater wirft von Zeit zu Zeit wenig liebevolle Blicke auf das wollige Gebilde für Onkel Otto. Jeder hängt dabei ſeinen eigenen Gedanken nach. Was Vater denkt, kann man daran ermeſſen, daß er von Zeit zu Zeit, hinter ſeiner Zeitung hervorlugend, zu Mut⸗ ter hinüberſchaut, den Kopf ſchüttelt und dazu „Ausgerechnet für Onkel Otto!“, oder„Das eht doch wirklich zu weit!“ Während Mutter reizen die Achſeln zuckt, ſich innerlich kö⸗ niglich amüſiert und ſich wieder einmal ſagt, daß es wirklich das einfachſte Verfahren iſt, zu behaupten, der Schal ſei für Onkel Otto. Er iſt natürlich für Vater. Und man könnte ihn auch ſtricken, wenn Vater nicht da iſt— aber welche Hausfrau hat früher am Tage Zeit, ſich in die Ecke zu ſetzen und Handarbei⸗ ten zu machen? So wächſt der Schal. Es kommen viele„Touren“ grau, und dann wie⸗ der ein paar Touren grün, und Mutter ſieht ſich ihr Werk zwiſchendurch an und meint ſehr zufrieden. Vater lächelt wegwerfend— aus⸗ gerechnet für Onkel Otto Bauernregeln im Dezember Die Bauern⸗ und Wetterregeln des Dezem⸗ ber befaſſen ſich hauptſächlich mit der Frage, wie ſich der Winter geſtalten wird und wie lange er ſeine Herrſchaft auszudehnen gedenkt. Das Dezemberwetter ſoll für den ganzen Win⸗ ter ausſchlaggebend ſein. Die bekannteſten dieſer Bauern⸗ und Wet⸗ terregeln lauten: Dezember veränderlich und Was brachle hem Bauer das Ernteſahr 1938? Das Streben der Bauern unſeres Gebietes, die Erzeugungsſchlacht ſo gut wie möglich zu dem gewünſchten Erfolg zu verhelfen, war im abgelaufenen Erntejahr ein verhältnismäßig guter Erfolg beſchieden, wenn auch mancherlei Hinderniſſe, ſei es durch Tierkrankheiten oder ungünſtiges Wetter, eintraten. Als eine der ſchlimmſten Hemmungen in dem angeſtrebten Aufſtieg trat die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche auf, die faſt kein Dorf verſchonte und dem Bauern ungeheuren Schaden zufügte. Zahlreiche Tiere, die von ihr befallen waren, jedoch nicht erlagen, leiden noch heute an den Folgen. Dann kam der Kartoffelkäfer über den Rhein geflogen. Dank der vom Reichs⸗ nährſtand ſofort eingeleiteten Bekämpfungs⸗ aktion wurden wir vor größeren Schäden be⸗ wahrt, obgleich die Gefahr noch nicht als be⸗ eitigt angeſehen werden darf und ein wach⸗ 5 Auge diesbezüglich am Platze iſt.— Immerhin hat die Landwirtſchaft ſich redlich gemüht, trotzdem eine Steigerung der Ernte zu erzielen, was hauptſächlich beim Brot⸗ getreide gelang. Hier haben der Einſatz von Handelsdüngemittel und die Verbeſſerung des Saatgutes ihr gutteil mit beigetragen. Man wird auch wegen des Mangels an Ar⸗ beitskräften mehr als bisher maſchinelle Hilfe in Anſpruch nehmen müſſen, was als ein wich⸗ tiges Gebiet der Landw. Genoſſenſchaften an⸗ zuſehen iſt, die in der Beſchaffung ſolcher Ma⸗ ſchinen fördernd wirken können. Die Kartoffelernte blieb hinter der vorjährigen Rekordernte zurück, dafür wurde die Eindämpfung der Kartoffeln und Unter⸗ bringung in Silos zu Futterzwecken ſtärker be⸗ trieben, wodurch dem alljährlichen Verderb großer Mengen vorgebeugt wurde.— Einen böſen Streich ſpielte das Froſtwetter dem Bauern beim Obſtba u. Hier wären ſelbſt alle Maßnahmen vergeblich geweſen die Miß⸗ ernte zu vermeiden, da Nachtfröſte im April den Blütenanſatz vernichteten. Für die Zu⸗ kunft wird man immerhin auf Baumpflege und Sortenwahl ein beſonderes Augenmerk haben müſſen.— Die übrigen Feldfrüchte und Gemüſſe ergaben weſentlich größere Erfolge gegenüber den Vorjahren. Die Viehhaltung erfordert zur Lei⸗ ſtungsſteigerung eine rationellere Bewirtſchaf⸗ tung. Zwiſchenfutterbau und Schaffung von Gärfutterbehälter für Grünfutter iſt zur ren⸗ tablen Viehhaltung unerläßlich. In der Milch⸗ wirtſchaft konnten bereits gute Fortſchritte feſtgeſtellt werden.— Die Pferdezucht nimmt eine zufriedenſtellende Entwicklung.— In der Schweinezucht konnten bereits Spitzenleiſtungen erzielt werden. Jeder größere Bauernhof bzw. Erbhof muß jetzt Zuchtſauen halten, um die Nazucht zu ſichern. mild, iſt der ganze Winter ein Kind.— De⸗ zember kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder Höh.— Dezember mild mit vielem Regen, gibt nächſtes Jahr gar wenig Segen.— Im Dezember Froſt, im Januar Kälte und im Februar wieder Froſt, iſt halber Dünger.— Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbares Jahr mit reichlichem Klee.— Weht der Dezemberwind aus Oſt, bringt er den Kranken ſchlechten Troſt.— Dezemberdonner künden das nächſte Jahr mit Winden.— Wenn der Wind zu Vollmond toſt, folgt ein langer, kalter Froſt.— Chriſt⸗ mond im Dreck, macht der Geſundheit ein Leck.— Hängt zu Weihnachten Eis an den Weiden, kannſt du zu Oſtern Palmen ſchnei⸗ den.— Viel Schnee im Dezember und frucht⸗ bares Jahr, waren vereinigt ſchon immerdar. — Bleibt der Winter im Dezember fern, kommt im März und April der Nachwinter gern.— Wenn im Dezembermond nicht Froſt kommen will, ſo kommt er gewiß noch im Monat April. Als Lostag im Dezember gilt Adam und Eva: Wie's Adam und Eva ſpend', ſo bleibt das Wetter bis zum End'.— Windſtill muß es St. Stephan ſein, ſoll der naͤchſte Wein gedeih'n.— Fallen in der Chriſtnacht Flocken, wird der Hopfen ſich gut beſtocken. * gabt Ihr gehört? Es ſollen wieder eine Menge Radfahrer an den Verkehrsunfällen der letzten Wochen beteiligt ſein. Habt Ihr das gehört, das darf doch nicht ſein.— Die Kraftfahrer ſind ſchuld? Nein, das kann man nicht ſagen, das iſt übertrieben.— Die Fußgänger? Sieh einer an, das hab' ich mir gedacht, alle an⸗ deren, nur ihr Unſchuldsengel nicht! Ihr fahrt ſelten ganz rechts, ſahrt zu zweien und zu dreien nebeneinander, raſt um die Ecke, aber die„anderen“ ſind ſchuld, wenn wirklich mal was paſſiert! Euch iſt noch nichts paſſiert? Das iſt kein Beweis. Wenn ihr mit gutem Beiſpiel voran⸗ geht, dann iſt ja alles in Ordnung. Aber auch auf die Ausrüſtung des Fahrrades müßt ihr achten. Alle Fahrräder, die nach dem 1. Ok⸗ tober in den Verkehr gelangen, müſſen die Tretſtrahler haben, die man auf Grund ihrer ſtändigen Bewegung aus größerer Entfernang und deutlicher erkennt. Dann müſſen die Fahr⸗ räder zwei Bremſen haben, die jede für ſich wirkungsvoll iſt. Gutes Licht iſt auch not⸗ wendig, wenn man in der Dunkelheit fährt und für die alten Räder, die den Tretſtrahler noch nicht haben, der bisher zugelaſſene Rück⸗ ſtrahler. Außerdem iſt das Verhalten im Ver⸗ kehr wichtig, zu eurer eigenen Sicherheit. Nicht träumen, ſtets die Augen auf, nicht zu meh⸗ reren nebeneinander fahren— ſchlechte Sitten wirken anſteckend— die Kurven nicht ſchnei⸗ den und rechtzeitig Signal geben, wenn ihr eure Richtung ändern wollt. Doch nur dann einbiegen, wenn der übrige Verkehr nicht be⸗ hindert wird. Wenn ihr das alles beherzigt, dann habt ihr euren Beitrag zur„Sicherheit des Ver⸗ kehrs“ geleiſtet, dann werden die Polizeiſtrei⸗ fen und NSͤKK-Verkehrserziehungsmänner Freude an euch haben. E. V. Termine der Kreisllaßje 1 11. Dezember: f TV. Viernheim— Leutershauſen Wallſtadt— Schriesheim Ladenburg— Edingen 18. Dezember: Leutershauſen— Wallſtadt Edingen— TV. Viernheim Hemsbach— Ladenburg 8. Januar: Pokalſpiel 15. Januar: TV. Viernheim— Schriesheim Leutershauſen— Ladenburg Hemsbach— Wallſtadt Januar: Ladenburg— TV. Viernheim Edingen— Leutershauſen Schriesheim— Hemsbach * Tabelle der Fußball⸗Bezirksklaſſe Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. 22. Amicitia Viernheim 12 6 4 2 31:18. 16 0g Weinheim r Neulußheim dnnn. Seckenheim 10 4 4 2 17:14 12 Phönix M'heim 10 4 3 3 19 11 Käfertal t Friedrichsfeld EF 11 Ilvesheim 10 1 d 10 07 Mannheim FC Feudenheim c Brühl 10% nice Hockenheim FF Heddesheim 9 1. 0 9 822 2 Weinheimer Schweinemartt. Zugeführt wurden 52 Milchſchweine, 128 Läufer. Verkauft wurden 52 Milchſchweine, 89 Läufer. Milchſchweine das Stück 15— 20 RM., Läufer das Stück 25—40 RM.— Marktverlauf: gut. f Mie ſchnell können Sie leſen? Rekorde des Alllags!— Wer iſt ſchuld, wenn ein Brief verkehrt läuft? Es gibt viele ſeltſame Rekorde, und die Men⸗ ſchen jenſeits des großen Teiches legen eine ſchier unerſchöpfliche Fähigkeit an den Tag, im⸗ mer wieder neue zu erſinnen. Das Tanzpaar, das Stunden und Tage hindurch ununterbro⸗ chen im Walzerrhythmus übers Parkett ſchwebte, der„Aus⸗dem⸗Fenſter⸗Gucker“, der tagelang die Straße durch ſeinen langſam ver⸗ ee Blick verunzierte, der Mann, der ſich lebendig begraben läßt und es viele Stunden in 1,20 Meter Tiefe, mit der Außenwelt nur durch ein enges Luftrohr verbunden aushält, ſind„ſprechende“ Beiſplele dafür. Etwas we⸗ niger abſurd und grotesk— und aus dem verrückten Rekord wird eine durchaus vernünf⸗ tige Eignungsprüfung. Wie ſchnell können Sie leſen? Wie raſch nehmen Sie den Inhalt einer ſchriftlichen oder mündlichen Mitteilung richtig auf? Wieviele unzuſammenhängende Worte be⸗ halten Sie und wielange behalten Sie ſie? So und ähnlich lauten Fragen, aus deren Antwort wir heutzutage wichtige Schlüſſe auf die Eig⸗ nung eines Menſchen für dieſe oder jene Berufe siehen können. Dabei zeigt ſich nun immer wieder folgen⸗ des: Es iſt nicht allein die Begabung und die Veranlagung, die darüber entſcheidet, ob ein Menſch die eine oder andere dieſer Prüfungen beſſer oder ſchlechter beſteht, ſondern es kommt auch ſehr auf die ſonſtigen Bedingungen an, unter denen das Erperiment ausgeführt wird. Wenn man zum Beiſpiel zahlreiche Verſuchs⸗ perſonen darufhin prüft, wie ſchnell ſie leſen können, ſo erhält man je nach Alter, Geübt⸗ heit uſw. von Menſch zu Menſch ganz verſchie⸗ dene Ergebniſſe. Wenn nyan aber ein und den⸗ ſelben Menſchen als Verſochsperſon benutzt, ſo zeigt ſich, daß er keineswegs immer mit gleicher Geſchwindigkeit lieſt, ſſondern daß am Morgen ein beſſeres Reſultat erzielt wird als am Nachmittag, wenn ein Tage⸗ werk Arbeit vollbracht und der Organismus be⸗ reits ermüdet iſt. Es zeigt ſich, daß Ablenkun⸗ gen aus der Umgebung eine Rolle ſpielen, daß Himatiſche Einflüſſe wichtig werden können uſw. Und dabei treten auch Einflüſſe zutage, an die man kaum gedacht hatte. So zum Beiſpiel die Beleuchtung. Man kann feſtſtellen, daß bei ſchlechter Beleuchtung die Leſegeſchwindigkeit * Das iſt wieder kein Wunder. echt gering iſt. i fer es zeigt ſich, daß ſie mit zunehmender Be⸗ Lleuchtung raſch wächſt und daß bei etwa 150 Lux Beleuchtungsſtärke der beſte Wert erreicht Palla wessely neuestes Fumwern„Sulegel des Lebens“ eule Montag lekamats im Central Oeffentl. Ausſchreiben Die Landw. Warengenoſſenſchaft G. m. b. H. Viernheim hat ihren Kechner⸗ und Lagerhalterpoſten als getrennte Faktoren ab 1. Januar 1989 zu vergeben. Kautionsfähige Bewerber mögen ſich ſchriftlich unter Angabe ihrer Vergütungsanſprüche bis zum 10. De⸗ zember ds. Is. melden beim Vorſitzenden Julius Blaeß, Weinheimerſtraße 17. ** Sachen, die viel Freude machen, Nn Sie für die ganze Familie bei uns. Bltte einlge Anregungen: * Hlelders tele Oberen den Mantels tote Sporthenden Samte, Strümpie, Sehlafsnzuge Damenulsehe damaschen, Schals Schlalanzug-flanels BIN er, aur te! Hellmann 8 Heye Mannheim Brelte Straße Qu 1, 5 u. 6 menen Pereins⸗Anzeiger Kleintierzuchtverein Viernheim Die Mitglieder der Abtlg. Geflügel melden ihre Ausſtellungstiere bei Schriftführer P. Hofmann, Bismarckſtraße 59. Meldeſchluß: heute Montag, den 5. Dez, abends 20 Uhr l Heute Montag, den 5. Dez. 20.30 Uhr, Vor⸗ ſtandsſitzung der Geflügelabtlg. im Gaſthaus zur Sonne. Hierzu erſcheinen ſämtliche Aus⸗ ſtellungsfunktionäre. Die Ausſtellungsleitung, Abtlg. Geflügel. Tabaljachjchaft Am Dienstag, 6. Dezember, wird das Hauptgut folgender Gruppen verwogen: Vorm. 8 Uhr beginnend: Gruppe 7 ganz anſchließend(11 Uhr) Gruppe 6 ganz. Sämtlicher Hageltabak und 1 wird ge⸗ trennt an einem anderen noch zu beſtimmenden Tag verwogen. Die für Donnerstag und Freitag angeſetzten Verwiegungen bleiben beſtehen. Maum umſtändlich— wenn's doch ſo einfach geht? Es werden oft die merkwürdigſten Verſuche gemacht und als Werbung bezeichnet. Dabei bietet der Anzeigenteil der ſo bewährten und ſo weit verbreiteten Heimat⸗Zeitung, der „Viernheimer Volkszeitung“, eine ſo ausge⸗ zeichnete Möglichkeit, ſehr erfolgreich zu wer⸗ ben. Anzeigen helfen verkaufenl wird. Es miitzt nichts, das Buch noch ſtärker zu beleuchten: die Geſchwindigkeit des Leſens wird nicht weiter geſteigert. Man kann daraus ſchlie⸗ ßen, daß es hinſichtlich des Lichtes eine gün⸗ ſtigſte Bedingung gibt— eben die der Beleuch⸗ tungsſtärke 150 Lux— bei der man mit größ⸗ ter Geſchwindigkeit lieſt. Man könnte nun meinen, auch eine ſolche Rekord⸗Leſegeſchwindigkeit grenze ſchon ans Pſychopathiſche, weil es ja viel mehr darauf ankommt, das Geleſene auch zu begreifen. Aber es gibt doch manche Berufe, für die es entſchei⸗ dend iſt, kurze Worte oder Sätze zu leſen und Heilig zu regiſtrieren. Da iſt zum Beiſpiel der geruf des Brief⸗Sortierers im Poſt⸗ amt. In New Nork hat man einmal Unter⸗ ſuchungen an ſolchen Beamten angeſtellt, um feſtzuſtellen, unter welchen Bedingungen ſie am wenigſten Fehler machen. Die Beamten hatten Briefe in 84 e Fächer einzuſortieren. Als man die Beleuchtung, die 40 Lux betrug, auf 92 Lux ſteigerte, konnten die Beamten in der gleichen Dienſtzeit rund 11 Prozent Briefe mehr ſortieren. Man wiederholte dann den Verſuch mit 50 ſtatt 34 Fächern. Nun betrug, der Leiſtungsgewinn durch die beſſere Beleuch⸗ tung ſogar 17 Prozent. Es zeigt ſich alſo, daß in dem Falle, in dem das Auge. ſtärker in Anſpruch genommen wird, ü es bei 50 ſegenüber 34 Fächern der Fall iſt, der Einfluß er Beleuchtung auch entſprechend ſtärker zu⸗ tage tritt. Man hat derartige Verſuche in mancherlei Formen ausgeführt. Man hat zum Beiſpiel* ebenfalls in Amerika— zwei Setzer unter ſonſt gleichen Bedingungen auf ihre Leiſtung bei Beleuchtungsſtärken von 16 bis 300 Lux unterſucht. Das Ergebnis war völlig eindeutig: bei der ſtärkeren Beleuchtung war die Leiſtung um 20 Prozent höher, und die Satz⸗ fehler gingen um 50 Prozent zu⸗ rück. Das iſt ein recht intereſſantes Ergeb⸗ nis, das aber auch bei anderen ſein Gegenſtück findet. So iſt zum Beiſpiel die Arbeitsleiſtung von Spanierinnen, die in der Glühlampen⸗ fabrikation die Geſtelle der Lampen mit den Glühdrahtwendeln beſpannen, bei einer aus⸗ reichenden Beleuchtung um 12 Prozent höher als bei der unzulänglichen. Natürlich geht in dieſen Fällen die Lei⸗ ſtungszunahme nicht ins Ungemeſſene weiter, londern es gibt eine Grenze, an der die Höchſt⸗ Dickrüben wa bvolftenmnef, e ee vervollkommnete Beleuchtung einen höheren Stromaufwand bedingt, der durch die beſſere Leiſtung und durch die Hinausſchiebung der Ermüdungsgrenze des arbeitenden Menſchen aufgewogen werden ſoll, und in den meiſten Fällen auch weitaus wird. Leider iſt man aber von dem Zuſtand einer auch nur annähernd angemeſſenen Beleuchtung in vielen, beſonders den kleinen Betrieben, noch weit entfernt. Oft würden ſich hier mit geringen Koſten beträchtliche Verbeſſerungen erzielen laſſen. Es iſt ſehr begrüßenswert, daß das Amt„Schön⸗ heit der Arbeit“ jetzt zuſammen mit den ein⸗ ſchlägigen Fachverbänden überall Lichtbera⸗ tungsſtellen einrichtet., die in dieſer Hinſicht be⸗ ratend zur Verfügung ſtehen. Auch in Worms beſteht eine ſolche Lichtberatungsſtelle der DAF., und zwar im EWR in der e helm⸗Straße. Borſäure und Jod Zwei geſundheitliche Warnungen des Reichsinnenminiſters Der Reichsminiſter des Innern hat mit Be⸗ zugnahme auf die Verordnung des Reichsprä⸗ ſidenten zum Schutz der Volksgeſundheit zwei Warnungen erlaſſen. Die eine warnt davor, Abmagerungsmittel, die Borſäure frei oder ge⸗ bunden enthalten, ohne ärztliche Ueberwachung anzuwenden. Borſäure und ihre Verbindun⸗ en, die bei wiederholter Zufuhr wegen ihrer angſamen Ausſcheidung im Körper anreichern, ſeien auch in Zubereitung mit Harnſtoff oder Dextroſe(Traubenzucker) für den Menſchen kei⸗ nesfalls gefahrlos, ſofern ſie in Mengen von mehr als einigen Bruchteilen eines Gramms aufgenommen werden. Die zweite Warnung wendet ſich gegen den wahlloſen Gebrauch j o d⸗ haltiger Arzneimittel und mit Jod an⸗ gereicherter Lebensmittel. Jod und ſeine Ver⸗ bindungen können bei jodempfindlichen Men⸗ ſchen ſelbſt in kleinſten Mengen zu einer mehr oder weniger ernſten, ſelbſt lebenbedrohenden Störung der Schilddrüſentätigkeit und damit des Stoffwechſels und der Herztätigkeit(Jod⸗ baſedow) führen. Jod und Jodverbindungen ſeien in vielen Arzneimitteln enthalten, die gegen Arterioskleroſe oder Altersbeſchwerden angeprieſen würden, z. B. Jodbonbons, manche Badezuſätze und Schönheitsmittel, viele Erzeug⸗ niſſe gegen Schnupfen und Erkältung ſowie mit Jod angereicherte Lebensmittel, z. B. jodhalti⸗ ges Speiſeſalz, dem man in Ne eine bewiſſe Bedeutung zur Vorbeugung von Kropf⸗ rankheiten zubillige. „ Gemeinderücklagen zwei Milliarden RM. Die Rücklagenbildung der deutſchen Gemeinden bat für die Finanzierung der großen Reichs⸗ aufgaben zunehmende Bedeutung erlangt. Sichtbaren Ausdruck findet dies in der neuen Anordnung des Reichsinnenminiſters, wonach 75 Prozent aller Gemeinderücklagen in Reichs⸗ anleihen anzulegen ſind. Ueber die Höhe der damit erfaßten Gemeinderücklagen war bisher nur der Stand vom März 1937 bekannt. Bis zu dieſem Zeitpunkt haten die geſamten Rücklagen 1.4 Milliarden RM. erreicht. Erſt 28 Prozent der Gemeinden hatten den Mindeſtbetrag der Betriebsmittelrücklage und 24 Prozent den der Ausgleichsrücklage erreicht. Etwa die Hälfte der Gemeinden hatte mit der Bildung der Rücklagen überhaupt noch nicht begonnen. Nach Mitteilung der„Deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft“ hat die Rücklagenbildung im Etatsjahr 1937—38 weiter kräftige Fortſchritte gemacht. Deutſche Hausfraul Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! ranler Are tren eilte 1 01 e eee N 0 0 0 N — 9 J Z A Zeicdnugg: Hadi Fultergelbe⸗ kuͤben und Karolten zu verkaufen Wilh. Hoock N Steinſtraße 14 Nauplab am Wieſenweg zu verkaufen Näh. Auskunfts⸗ taf. d. Geſchäftsſt. es, Je jrüher Sie uns Ihren Großmutter, Anzeigen auf⸗ Die Beerdigung findet heute Montag, den S. De- trag und Ihre zember 1938, 3 Uhr nachm., vom Trauerhause, Ernst Anzeigentexte Ludwigstraße 8, aus statt. vor d. gewünſch⸗ — Gott, der Allmächtige, Mutter und Schwiegermutter unsere liebe Urgroß mutter, Schwägerin und Tante, Frau ide Tobciein We. am Samstag vormittag im Alter von nahezu 85 Jahren zu sich abberufen. Viernheim, den 3. Dezember 1938 Im Namen der Hinterbliebenen: Hermann Zöbelein Anzeige hat unsere gute Schwester, ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ bejlo beer Wr nen dun dener nn Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus- geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. S N mm, Auch auf Hlein-Anzelgen kann man—. 4, ½ od. Jahres Heute Montag ab 2 Uhr, erſtklaſſ. a 1 Läufer⸗ u. Einlegſchweine zu Abſchlüße haben in der Schweinehandlung machen, man hat Welg-anerinnen werden eingeſtellt Horsellabrik fellna Betrisn uiernneim bu o. K. i. Ganz. 500 g im Ausſchnitt 500 938 fla. Haha. ff Stets friſch wie aus dem Netz aus dem Fiſchſpezialgeſchäft Fischhalle Breiling Saarſtr. 47 Adolf Hitlerſtr. 45(Löwen Beorg Heltricn. monnestr. 9 eine billige Rekla⸗ me u. ſteht ſtändig mit den Verbraucherkreiſen in Verbindung, denn Anzeigen bringen Käujer! koſtet eine Mark Strafe.“ ihm nichts geſchehen l“ Strafe muß ſein! Lerkehrsbeamter 6u Verkehrsſün der):„Jo, das Zuſchauer:„Dafür hätte er faſt ein Jahr lang „fiampf der befahr“ leſen können. Und bann wäre Saras Fit hoffenden Herzen ſtehen ſie vor den Schau⸗ fenſtern und bewundern mit plattgedrückten Naſen all' die Herrlichkeiten, die ſie gerne ſchon heute hätten. Iſt es nicht das Schönſte und Reinſte, Kinder zu Weihnachten glücklich zu machen? Und es iſt doch ſo leicht, Wünſche— nicht nur für die Kinder— richtig zu erfüllen, wenn man vor dem Einkauf durch Anzeigen in un⸗ ſerer Zeitung unterrichtet wird. Anzeigen in unſerem Blatt machen das Kaufen und Schen⸗ ken ſo leicht. Deshalb Herr Geſchäftsmann: Geben Sie noch heute Ihr Weihnachtsangebot durch unſere Zeitung bekannt. Rufen Sie uns noch heute an unter Nr. 1931 N 9——T—Tb—C—T——————— 4 — — e führe einn tit! lichtes Keic male tung, Ete! dert Erllä dele lenigg un weil allge