Amlsblatt der Vürgermeiſterel Mernheim Erſchetnungswetle: dutch die Nummer 286 ich 1.60 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und e e Ins Haus 2 8 monatlich 1.60 RM. einſchließlich oſt monatl. RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. eiertagen. otenlohn. S Donnerstag Anzetgenpreis: Grundpreis für 1 am Höhe und 22 mm Breite 8 Ryfg., im Text, teil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzetgenpreisliſte Nr. 7 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153 den 8. dezember 1938 PSK V hafen 15101 14. Jahrgang Die Araber glauben an den Endſieg Aufruf der arabiſchen Freiheitskämpfer— Brufalt englische Gewallmaßnahmen Große englische Verlufte Beirut, 7. Dez. Am Dienstagabend überfielen, wie die in Beirut erſcheinende Zeitung„Alyom“ mel⸗ det, arabiſche Freiheitskämpfer ein in der Nähe von Nablus gelegenes Militär⸗ lager, wobei die Engländer 8 Tote und 17 Verwundete verloren. Die Engländer umzingelten darauf 15 Dörfer in der Nähe von Nablus und verhafteten völlig grund⸗ 1os 1500 Araber, die einfach zuſammen⸗ getrieben und für 24 Stunden zurückgehalten wurden. Anverwandte wurden daran gehin⸗ dert, die Verhafteten mit Lebensmitteln zu verſorgen. Die Mehrzahl der Gefangenen be⸗ ſtand aus Greiſen, Frauen und Kindern. „Die Leitung der arabiſchen Freiſchärler ver⸗ öffentlicht, wie das genannte Blatt ebenfalls berichtet, einen Aufruf, in dem die arabiſche Bevölkerung von Paläſtina aufgefordert wird, ſich durch die engliſchen Vergewaltigungen und Bedrohungen nicht beeinfluſſen zu laſ⸗ ſen, da der Endſieg der arabiſchen Sache in Paläſtina nicht— 4 fern ſei Die Gewalt- maßnahmen der Engländer ſeien nur ein Zei⸗ chen für die auf den Tod daniederliegende engliſche Macht. Ein Trupp arabiſcher Freiheitskämpfer über⸗ fiel am Dienstagabend ein jüdiſches Lager⸗ deſſen Inſaſſen ſich an Terroraktionen gegen Araber beteiligt hatten. Lagers wurden getötet, drei verwundet und zehn Juden gefangengenommen. Die Frei⸗ heitskämpfer zündeten ſchließlich das Lager an, nachdem ſie die dort befindlichen Waffen und Sprengſtoffe ſichergeſtellt hatten. Gewehrſalven auf Araber⸗-Kaffee Beirut, 7. Dez. Berichte, die hier aus Haifa eingetroffen ſind, beſagen, daß es dort zu einem em pörenden blutigen Zwiſchenfall gekommen iſt. Britiſches Militär eröffnete plötzlich gegen das Araber⸗Kaffee„Royale“, in dem zahlreiche Araber einem Erzähler lauſchten, wie das in den Kaffeehäuſern dort üblich iſt, heftiges Gewehrfeuer. Als Opfer der Schießerei blieben 4 Araber und 19 weitere zum⸗ teil ſchwerverletzt am Orte. Die bri⸗ tiſchen Soldaten ſollen der irrtümlichen Auf⸗ faſſung geweſen ſein, daß es ſich um eine ara— biſche Kundgebung gehandelt habe. Die Em⸗ pörung der Araber in Haifa über dieſen blu⸗ tigen Vorfall iſt ungeheuer. Ueber die Stadt wurde völliges Ausgehverbot ver⸗ hängt. Auch an anderen Orten haben ſich wieder neue, teilweiſe blutige Zwiſchenfälle zugetragen. Eine Meldung aus Jeruſalem beſagt, daß im dortigen Viertel acht Juden in einen Laden drangen, in dem arabiſche Ziga⸗ retten verkauft wurden, und Vorräte und Ge⸗ ſchäft mit Hilfe von Benzin in Brand ſteckten. Bei einer Kampfhandlung zwiſchen bri⸗ tiſchem Militär und Freiſchärlern wurden zwei Araber getötet und zwei ver⸗ Fünf Wächter des von Ribbenkrop und Bonnet unlerzeichnelen in Paris die geſchichlliche deulſch ftanzöſiſche Erklärung In dem hiſtoriſchen Uhrenſaal des Quai d'Orſay unterzeichneten Reichsaußenminiſter von Ribbentrop und der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet die deutſch⸗franzöſiſche Erklärung, die von grundſätzlicher Bedeutung für den Frieden Europas iſt. Kurz nach der Unterzeichnung gaben die beiden Außenminiſter der Preſſe Erläuterungen über die Vereinbarungen. Man ſieht auf unſerem Bild Reichsaußenminiſter von Ribben⸗ trop während der Anſprache, rechts von ihm der franzöſiſche Außenminiſter Bonnet und links der deutſche Votſchafter in Paris, Graf Welczeck letzt; auf britiſcher Seite trug ein Mann Verwundungen davon. Der Mufti auf der Londoner Paläſtina⸗Konferenz? Jeruſalem, 7. Dez. Die in Jaffa erſcheinende Araberzeitung „Addiffa“ meldet aus London, daß der Lon- doner Vertreter der Paläſtina-Araber, Dr. Tannous, mit Kolonialminiſter Moc Donald eine Unterredung hatte, in der die Beteiligung des Mufti oder ſeines Vertreters an der nach London einberufenen Paläſtina-Konferenz er- örtert wurde Zur Zeit befindet ſich Dr. Tan⸗ nous auf dem Wege nach Beirut, um dem Mufti das Ergebnis dieſer Beſprechung vor⸗ zulegen. Das britiſche Kolonialamt ſoll mit der Teilnahme einer rund 20köpfigen Abord- nung der Paläſtina⸗Araber an der Londoner Paläſtina⸗Konferenz einverſtanden ſein. Proleſt gegen die Tunis⸗Zwiſchenfälle Römiſche Preſſe gegen die Parleinahme für jüdiſch⸗marxiſtiſchen Mob Paris, 8. Dezember. Neue ſpontane Proteſtkundgebungen gegen die anti⸗italieniſchen Demonſtrationen in Tunis und auf Korſika ereigneten ſich am Mittwoch, wie in Mailand Turin und Bergamo, auch in zahlreichen Städten Nord⸗ und Süd⸗ italiens.. g Florenz erlebte am Mittwochvormittag wie⸗ derum lebhafte Solidaritätsbeweiſe für die ita⸗ lieniſchen Brüder in Tunis und Korſika, die vor dem ſtark bewachten franzöſiſchen Konſulat in lebhaften Proteſtkundgebungen gegen die Unter⸗ drückung der italieniſchen Landsleute in den franzöſiſchen Beſitzungen zum Ausdruck kamen. In Neapel zogen Tauſende, darunter auch viele Studenten, unter dem Geſang der Natio⸗ nalhymnen und vaterländiſchen Lieder durch die e. um gegen die Zwiſchenfälle von unis und Korſika zu proteſtferen. Als deut⸗ ſche Kdß.⸗Arlauber von den dort liegenden Schiffen auf ihrem üblichen Landausflug in den Straßen Neapels mit dem Zug der italieni⸗ ſchen Kundgeber zuſammentrafen, gaben ſie ihrer Sympathie für das italieniſche Volk leb⸗ haften Ausdruck. Der italieniſche Generalkonſul hat wegen der wiederholten Zwiſchenfälle in Tunis von neuem bei der Generalreſidenz Frankreichs proteſtiert. Nach hier vorliegenden Meldungen kam es auch in den Abendſtunden des Mittwoch in Tunis wieder zu italienfeindlichen Ausſchreitungen, die ganz offenſichtlich von den bekannten jüdiſch⸗marxiſtiſchen Hinter⸗ männern der Provokationen, die ſchon ſeit Sonntag inszeniert wurden, veranlaßt ſind. Ein Haufen von etwa 1000 Perſonen zog vor das italieniſche Generalkonſulat in der Nähe des Bahnhofes. Er war vorher mit blauen und roten Tintenfäſſern ausgerüſtet worden, mit dene er eine regelrechte Bombar⸗ dierung des Gebäudes vornahm. Auch die Fen⸗ ſterſcheiben wurden zertrümmert. Die Demon⸗ ſtranten zogen dann vor das italieniſche Heim. Erſt jetzt griff die Polizei ein und verhinderte weitere Ausſchreitungen. Den ganzen Abend über berrſchte Unruhe in der Stadt, (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Der Kräfteblott zentraleuropas die Achſe Rom-Berlin Mittelpunkt aller Politik in Europa Nom, 8. Dezember Die deutſch⸗italieniſche Solidarität als be⸗ ſtimmender Grundfaktor für die Entwicklung der internationalen Lage und das Echo, das die klare Stellungnahme der deutſchen Preſſe in den wichtigſten europäiſchen Hauptſtädten gefunden hat, bilden auch am zweiten Tage des Pariſer Beſuchs des Reichsaußenminiſters von Ribben⸗ trop das Hauptthema der italieni⸗ ſchen Preſſe. Die römiſchen Abendzeitun⸗ gen veröffentlichen die wiederum ausführlich itierten deutſchen Preſſeſtimmen unter Ueber⸗ ſchriften wie„Kräftige deutſche Entgegnung auf die Offenſive der antifaſchiſtiſchen internationa⸗ len Preſſe— Die moraliſche Kraft und die mi⸗ litäriſche Stärke der Achſe Rom— Berlin in Europa.“ Der Direktor des halbamtlichen„Giornale d'Italia“ beſtätigt die klare Sprache der deut⸗ ſchen Preſſe unter der Loſung:„ſEinheits⸗ front“. Gegenüber gewiſſen Kombinationen des Auslandes habe, ſo führte er aus, die deut⸗ ſche Preſſe von neuem bekräftigen wollen, daß „die Achſe Rom— Berlin intakt und lebens⸗ ſtark ebenſoſehr im Mittelpunkt der deutſchen wie der italieniſchen Außenpolitik bleibt.“ Dieſe Unterſtellungen hätten gezeigt, daß gewiſſe Kreiſe des Auslandes auch jetzt noch nichts von dem eigentlichen Weſen der Achſe Rom— Berlin verſtehen.„Dieſes Syſtem iſt nicht eine der vie⸗ len veränderlichen diplomatiſchen Kombinatio⸗ nen des Augenblicks, die ſich auf dem Boden Europas ableſen. Die deutſch⸗italieniſchen Be⸗ ziehungen ſind nicht aus Einzelfragen, ſondern aus einer Geſamtheit heraus entſtan⸗ den, nicht aus dem vergänglichen Augenblick, ſondern aus der anhaltenden Gegenwart ge⸗ meinſamer Intereſſen und Ideale von geſchicht⸗ licher Kraft, die ſich Berlin und Rom aus ver⸗ wandten Gründen ſtellen. da ſie dem Bewußt⸗ ſein., den Notwendigkeiten und der gegenwärti⸗ gen Entwicklung der beiden großen Nationen entſprechen. Gerade daraus erhält die Solida⸗ rität zwiſchen Muſſolini und Hitler, zwiſchen Rom und Berlin eine ſtarke gradlinige Kon⸗ tinuttät“. Der Direktor des halbamtlichen Blattes weiſt in dieſem Zuſammenhang darauf hin, daß in der Außenpolitik heute die großen inneren Probleme, die ſozialen, die natio⸗ nalen und raſſiſchen zuſammenwirken mit den großen elementaren Problemen der Welt⸗ geſchichte, die ſich in der Forderung nach Gleich⸗ gewicht zwiſchen Bedürfniſſen, Rechten und 5 der verſchiedenen Volksmaſſen zuſam⸗ menfaſſen laſſen. Gerade aus dem Zuſammen⸗ 83 dieſer Probleme, die in Italien und in eutſchland mit dem gleichen Verſtändnis und mit einem größeren verantwortunasbewußten Willen als in vielen anderen Nationen empfun⸗ den werden, ſei die natürliche ſtarke Solidari⸗ tät zwiſchen den Führern der beiden Revolu⸗ tionen entſtanden. Europa, ſo ſchließt das halbamtliche Blatt, muß alſo mit der Feſtig⸗ keit und der funktionellen Kraft der Achſe Rom-— Berlin nicht nur als allgemeines Werk⸗ zeug der europäiſchen und der Weltpolitik rechnen, ſondern auch als Kräfteblock für den ſolidariſchen Schutz der Intereſſen der beiden Nationen im Rahmen jenes gerechten Gleich- gewichts der Rechte und der Stellungen, das zu dem Geſetz des neuen Europa und ſeines Auf⸗ baues gehört. Das war die Lehre des Jahres 1938, die im Jahre 1939 von neuem beſtätigt werden wird. 41 ſudekendeulſche Abgeordnele Berlin, 7. Dezember Der Reichswahlleiter gibt ſoeben die Vertei⸗ lung der Mandate bekannt, wie ſie der Reichs⸗ innenminiſter auf Grund der Ergänzungswah⸗ len in den ſudetendeutſchen Gebieten vorgenom⸗ men hat. 41 ſudetendeutſche Abge⸗ ordnete, an ihrer Speitze der Gauleiter Konrad Henlein und der ſtellvertretende Gauleiter Karl Hermann Frank, treten da⸗ mit neu in den Reichstag ein. Die Geſamtzahl der Mitglieder des Großdeutſchen Reichstages erhöht ſich damit auf 85 5. 3——————— f — — — ———— 8„——T—T—T—T—́—T—————— — 5—— 5————— 5— .——..————„—.—..—— 8 2 —— Zum Skapellauf des erſlen Flugzeuglrägers Berlin, 7. Dezember Das Oberkommando der Kriegsmarine teilt mit: Am 8. Dezember findet in Kiel bei den Deutſchen Werken der Stapellauf des erſten Flugzeugträgers tatt. Wegen der erfahrungsgemäß unbeſtän⸗ igen Wetterlage in dieſer Jahreszeit mit zum Teil erheblichen Windſtärken iſt gegebenenen⸗ falls damit zu rechnen, daß das Schiff, bedingt durch die Eigenart ſeiner hohen Aufbauten und Angriffsflächen für Querwinde, nicht unmittel⸗ bar anſchließend an die Stapellauffeier und Taufe zu Waſſer gelaſſen werden kann. Das Schiff wird dann bei günſtigeren Verhältniſſen vom Stapel laufen. Die angeſetzten Feierlich⸗ keiten finden in jedem Fall termingemäß am 8. Dezember ſtatt. Eufjudungsmaßnahmen in Neapel N Rom, 7. Dezember Die planmäßige Entjudung Italiens macht auf allen Gebieten Fortſchritte. Wie aus Mai⸗ land und anderen italieniſchen Städten liegen jetzt auch Nachrichten über eine Säube⸗ rungsaktion aus Neapel vor, wo die künſtleriſchen und kulturellen wie auch die ſportlichen Vereine die ſofortige Aus⸗ ſchließ ung der Juden beſchloſſen. Auch jetzt wird die durchgreifende Säube⸗ rungsaktion von allem Jüdiſchen auf ſportlichem Gebiet fortgeſetzt. Nach dem Segler⸗ und Fuß⸗ ballverband hat jetzt auch der Tennisverband ſämtliche jüdiſchen Spieler und Mitglieder aus⸗ geſchloſſen und ſämtliche Vereine angewieſen, ihre Satzung durch einen Arierparagraphen zu ergänzen. die Enlgleiſung Lord de la Warrs Chamberlain ſtellt richtig London, 7. Dezember Premierminiſter Chamberlain gab am Mittwoch auf verſchiedene Anfragen im Unter⸗ haus eine Erklärung zur Rede des Erziehungs⸗ miniſter. Lord de la Warr ab, der es bekannt⸗ lich am vergangenen Sonntag für nötig gehal⸗ ten hat, Deutſchland in ſchulmeiſterhafter Form Belehrung zu erteilen. De la Warr habe — ſo erklärt Chamberlain— inzwiſchen klar⸗ geſtellt, daß ſeine Rede keine programmatiſche rklärung hätte ſein ſollen. Im übrigen be⸗ ſtehe, wie er(Chamberlain) bei früheren Ge⸗ legenheiten bereits feſtgeſtellt habe, zwiſchen einer Politik, die danach ſtrebe, vorhandene Schwierigkeiten zwiſchen zwei Ländern zu be⸗ reinigen, und zwiſchen der Verſtärkung der Ver⸗ teidigung Englands, auf die der Erziehungs⸗ miniſter im letzten Teil ſeiner Rede eingegan⸗ gen ſei, kein Widerſpruch. Auf eine weitere Frage des Labour⸗Abge⸗ ordneten Shinewell, ob die Erklärung Lord de la Warrs, daß England nichts tuen könne, was Deutſchland zufriedenſtellen würde, die Anſicht der Regierung darſtelle, erklärte Chamberlain, daß dies nicht die Anſicht de la Warrs ſei. Bleibt die Regierung Spaak doch? Brüſſel, 7. Dezember Das belgiſche Kabinett trat am Mittwoch abend zu einer Sonderſitzung zuſammen, um über die politiſche Lage zu beraten. In den po⸗ litiſchen Kreiſen und in den Wandelgängen der Kammer hatte man allgemein mit der Demiſ⸗ ſion des Kabinetts Spaak nach dem Mi⸗ niſterrat gerechnet. Dieſe Vermutung wurde je⸗ doch nicht beſtätigt. Vielmehr wurde nach der Kabinettsſitzung eine Verlautbarung ausgege⸗ ben, in der ſeitens der Regierung davon keine Rede iſt. Eine weitere Kabinettsſitzung iſt auf Freitag anberaumt worden. Ueber die weitere Entwicklung der Lage herrſcht zur Zeit völlige Unklarheit. Spaak hatte im Lauf des Tages zahlreiche Unterredun⸗ gen mit ſeinen ſozialdemokratiſchen Parteikol⸗ egen und mit führenden Perſönlichkeiten der belgiſchen Sozialdemokratiſchen Partei. Die Möglichkeit eines Verſuchs, einen Ausgleich zwiſchen Spaak und ſeiner Partei herbeizufüh⸗ — erſcheint nicht völlig ausgeſchloſ⸗ en. der deutſchen Kriegsmarine Gelreu dem Geiſt der Frontkümpfer Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop Gaſt des Comile Frante-Allemagne Paris, 7. Dezember. Das Comité France Allemagne gab am Mittwoch zu Ehren des Reichsminiſters des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop ein Frühſtü ck unter dem Vorſitz des Präſiden⸗ ten Scapini. Neben den Miniſtern de Mon⸗ zie und Pomaret, dem deutſchen Botſchafter in Paris und dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, dem ſtellvertretenden Vorſitzenden des Comité France— Allemagne, Graf de Bri⸗ non. Bonpoiſin und Profeſſor For neau, ſowie den Frontkämpferführern Henry Pi⸗ chot und Jean Goy nahmen an der Ver⸗ anſtaltung zahlreiche Vertreter aus Politit, Kunſt und Geiſtesleben teil. Präſident Scapini gab der Freude des Comité Ausdruck, den Reichsaußenminiſter und Frau von Ribbentrop in Paris empfangen zu können, und wies auf die vom Comité France Allemagne und der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft geleiſtete Ar⸗ beit zur Herſtellung guter Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich hin. Der Beſuch des Reichsaußenminiſters ſtelle ſich als eine be⸗ deutſame Etappe dar. Scapini ſchloß, indem er die Anweſenden aufforderte, ihr Glas auf 3 N 0 des Führers und Reichskanzlers zu erheben. Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop erklärte in ſeiner Antwort, das Comité France— Allemagne und die Deutſch⸗Franzöſiſche Geſellſchaft, aus dem Geiſt der Frontkämpfer⸗ generation geboren, hätten im Laufe ihres Be⸗ ſtehens den Geiſt der gegenſeitigen Achtung der Soldaten des Weltkrieges auf weite Kreiſe der Bevölkerung, insbeſondere die junge Genera⸗ tion der beiden Länder zu übertragen verſtan⸗ den. Die Beziehungen von Volk zu Volk bil⸗ deten einen weſentlichen politiſchen Beitrag für die Beziehungen von Staat zu Staat. Reichs⸗ außenminiſter von Ribbentrop erhob dann ſein Glas auf das Wohl des Präſidenten der Fran⸗ zöſiſchen Republik. Im Goefhehaus und im deulſchen Haus Paris, 7. Dezember. Der Reichsminiſter des Auswärtigen v Rib⸗ bentrop beſichtigte nach der Kranzniederlegung am Grabmal des Unbekannten Soldaten das Goethebaus, das der Pflege der deutſch⸗ franzöſiſchen kulturellen Besie⸗ hungen dient. Der Reichsaußenminiſter wurde vom Leiter des Goethehauſes. Dr. Frei⸗ herr von Münchhauſen, begrüßt, der ihm die anweſenden namhaften Vertreter der größten franzöſiſchen wiſſenſchaftlichen Inſtitute vor⸗ ſtellte, mit denen ſich der Reichsaußzenminiſter zwanglos unterhielt.. Anſchliezend ſtattete der Reichsminiſter des Auswärtigen dem Deutſchen Haus einen Beſuch ab, wo die Mitslieder der Landesgruppe Frankreich, der Ortsgruppe Paris, und die Leiter der deutſchen Einrichtungen in Paris angetreten waren. Nach der Meldung des ſtell⸗ vertretenden Landesgruppenleiters Geiger bielt der Landesgruppenleiter, Geſandtſchaftsrat Dr. Ehrich, im Namen der 48 000 Reichsdeutſchen in Frankreich eine Begrüßungsanſprache an den Reichsminiſter, in der er den Dank der deutſchen Volksgenoſſen in Frankreich für den Beſuch und ihren Stolz über die Anweſenheit des Reichsminiſters des Auswärtigen zum Aus⸗ druck brachte. Der Reichsaußenminiſter von Ribbentrop be⸗ tonte in ſeiner Antwort die Bedeutung der nach manchen Enttäuſchungen jetzt angebahnten gutnachbarlichen Beziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Frankreich und hob den Wert der einſatzbereiten Zuſam⸗ menarbeit der Auslandsdeutſchen mit dem Mutterlande und den Reichsvertretungen her⸗ vor. Mit dem Sieg Heil auf den Führer Adolf Hitler und das Reich ſchloß dieſe eindrucksvolle Kundgebung der Auslandsdeutſchen. Der Reichsaußenminiſter ließ ſich ſämtliche anweſenden Parteigenoſſen vorſtellen und un⸗ ternahm einen Rundgang durch die Räume des Deutſchen Hauſes. „Dokument gulnachbarlicher Beziehungen“ Bolle Handlungsfreiheik hinſichllich der Jonderabkommen beider Länder Paris, 7. Dezember. Auch am Mittwoch zeigt ſich die Pariſer Abendpreſſe über den Beſuch des Reichsmini⸗ ſters des Auswärtigen, die Unterzeichnung der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung ebenſo wie die Kommentare, die ſowohl der Reichsaußenmini⸗ ſter als auch der franzöſiſche Außenminiſter im Anſchluß an ihre Unterhaltung abgegeben ha⸗ ben, ſehr zufrieden, weil ſie in allen dieſen Handlungen einen ehrlichen und erſten Verſuch für die Beſſergeſtaltung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen und darüber hinaus für die allgemeine Befrie⸗ dung Europas erblickt. Der„Temps“ widmet dieſen Bemühungen zum dritten Male ſeinen Leitartikel und ſtellt einleitend feſt, daß der erſte Tag des Beſuchs des Reichsaußenminiſters ſich in einer At⸗ moſphäre abgewickelt habe. zu der man ſich wegen der Ausſichten, die ſie für die Weiter⸗ entwicklung der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen erlaube, beglückwünſchen dürfe. Die Erklä⸗ rungen, die die beiden Miniſter im Anſchluß an ihre Unterredung abgegeben haben, ſtellten einen ausgezeichneten Kommentar für das diplomatiſche Schriftſtück dar, das ſie kurz vor⸗ her unterzeichnet hatten. Zu der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Erklärung ſelbſt ſchreibt das Blatt, daß es ſich um ein Dokument gutnachbarlicher Beziehungen handele, das die friedliche Ent⸗ wicklung der beiden Völker erlauben ſolle, die den Hauptfaktor für die Feſtigung des Friedens in Europa darſtellen. Der„Intranſigeant“ beezichnet es als ſehr bedeutend, daß die deutſch⸗franzöſiſche Grenze in Zukunft nicht mehr Gegenſtand zu Streitig⸗ Das Vorgehen gegen die Eiſerne Garde „die amtlichen Verlaulbarungen verfehllen das Jiel.“ Warſchau. 7. Dezember Die Vorgänge in Rumänien finden in der polniſchen Preſſe weiterhin eine unvermindert ſtarke Beachtung.„Kurjer Warſzawſki“ weiſt da⸗ rauf hin, daß ſich bereits zahlreiche Vertreter der Auslandspreſſe über Prag nach Rumänien begeben haben, wo man umwälzende Ereigniſſe erwarte, die die Politik dieſes mit Polen ver⸗ bündeten Staates von Grund auf ändern ſollen Der rechtseingeſtellte„Wieczor Warſzawſki““, der ſich mit dem letzten Anſchlag auf Oberſt Chriſtescu beſchäftigt, ſchreibt, die amtlichen Verlautbarungen über die andauernde Aufdek⸗ kung neuer terroriſtiſcher Organiſationen ver⸗ fehlten inſofern ihr Ziel, als ſie die Kraft der eiſernen Garde ſtärkten, anſtatt Entrüſtung über die von Codreanu⸗Anhängern angewandten Me⸗ thoden hervorzurufen. „Die Kreuzbrüderſchaft“ Bukareſt, 7. Dezember Nachdem jetzt den Zeitungen geſtattet worden iſt, über das Czernowitzer Attentat zu berichten, wird dieſes jetzt mit allen Einzelheiten aus⸗ fübrlich geſchildert. Dabei iſt volitiſch intereſ⸗ ſant, daß nach der rumäniſchen Preſſe die ju⸗ gendlichen Attentäter, wie überhaupt eine größ⸗ ßere Zahl der älteren Schüler der„Kreusbrü⸗ derſchaft“ angehören, der Jugendorganiſation der Eiſernen Garde. Der verhaftete Anſtifter des Czernowitzer Attentats, der Student Sta⸗ neſcu, ſei der Leiter der„Kreuzbrüderſchaft“ für das Buchenland und das nördliche Beßara⸗ bien geweſen. Obwohl ſeit dem Verbot der Eiſernen Garde die Zugehörigkeit zur„Kreuzbrüderſchaft“ mit Gefahr verbunden iſt und auch bereits des⸗ wegen im ganzen Lande zahlreiche Schüler von der Schule oder ſogar von allen Schulen des Landes ausgeſchloſſen worden ſind. ſcheint die Anziehungskraft der Organiſation nicht nach⸗ gelaſſen zu haben, zumal ſie häufig von den Lehrern begünſtigt wurde. Die jugoflawiſche Preſſe rückt von der Codreanu⸗Affäre ab Belgrad, 7. Dezember Die jugoflawiſche Preſſe legt ſich in der eige⸗ nen Berichterſtattung über die Vorgänge in Ru⸗ mänien größte Zurückhaltung auf, wobei aller⸗ dings ausländiſche Agenturmeldungen über das ungünſtige europäiſche Echo veröffentlicht wer⸗ den. 7 Beſonders auffallend iſt jedoch ein Aufſatz des Bukareſter Vertreters der„Politika“, der eine wahre Hymne auf den rumäniſchen Innenmini⸗ ſter Kaliniscu, den„ſtählernen Mann Ru⸗ mäniens“ anſtimmt.„Politika“ veröffentlicht ſeinen Bericht unter dem Namen Naſta. Es ſoll fich aber um einen Rumänen namens Popescu handeln, der mit dem Kreis um Maniu in enger Verbindung ſteht und ſeine Oppoſition gegen König Carol durch ſeine Heirat mit einer Jüdin überwunden hat. Dieſe Tatſache erklärt die Tendenz ſeines vom Haß gegen die„Eiſerne Garde“ triefſenden Aufſatzes zur Genüge. keiten ſei. Man müſſe es ferner begrüßen, daß zwiſchen beiden Ländern nunmehr gutnachbar⸗ liche Beziehungen aufrecht erhalten würden. Die deutſch⸗franzöſiſche Erklärung könne nicht als eine jener abſeits gelegenen Abkommen be⸗ zeichnet werden, die häufig den Frieden mehr gefährdeten, als ſie ihm dienten. Im Verlauf der offiziellen Beſuche, die der Reichsaußen⸗ miniſter abgeſtattet habe. habe die Pariſer Be⸗ bölkerung außerdem die Verſtändigung zwiſchen den beiden Regierungen ratifiziert. Man müſſe außerdem hervorheben, daß die deutſch⸗fran⸗ zöſiſche Erklärung auf dem Fuß abſoluter Gleichheit abgegeben worden ſei, und daß ſowohl Frankreich als auch Deutſchland ihre volle Handlungsfreiheit hinſichtlich ihrer Sonderabkommen beibehielten. Es könne keine Rede vom Bruch der Achſe Berlin— Rom ſein, ebenſowenig wie von einer Spaltung des Blockes zwiſchen Frankreich und England. Man könne aber hoffen, daß Europa in Zukunft nicht mehr in zwei Teile geteilt, ſondern die Aktion der beiden Achſen einander angeglichen werde. „Paris Soir“ iſt der Meinung, daß über zahlreiche politiſche Fragen ſicher noch Mei⸗ nungsverſchiedenheiten beſtehen. Aber die bei⸗ den Regierungen ſeien der Anſicht, daß dieſe Meinungsverſchiedenheiten nicht zu einem Kon⸗ flikt führen dürften, und daß ſie auch nicht die aufbauende Zuſammenarbeit auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet verhindern könnten. Der marrxiſtiſch⸗kommuniſtiſche„Ce Soir“ verſucht natürlich weiterhin, die Tragweite der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung und des Beſu⸗ ches des Reichsaußenminiſters berabzu⸗ mindern und durch an den Haaren herbei⸗ gezogene Argumente zu ſchmälern. Auch das rechtsſtehende„Journal des Débats“ macht ge⸗ wiſſe Vorbehalte. Der Außenpolitiker des „Liberté“ dagegen wendet ſich gegen alle Mies⸗ macher: Wenn man auf alle dieſe Kritiker hö⸗ ren wollte, würde man die wahre Sprache aus den Augen verlieren. Die deutſch⸗franzöſiſche Erklärung und die anſchließenden Kommentare ſchafften eine pſychologiſche Entſpan⸗ nung zwiſchen dieſen beiden Ländern. Man ſei bemüht, zwiſchen Paris und Berlin eine Fe⸗ ſtigung des Friedens herzuſtellen. Dieſes Be⸗ mühen beginne Exſolg zu haben. Man dürfe nicht vergeſſen, daß es ſich ausſchließlich um eine franzöſiſch⸗deutſche Regelung handele, und aus⸗ ſchließlich um die Anerkennung der deutſch⸗ franzöſiſchen Grenzen. Die Einladungen zur Paläſtina-Konferenz London, 7. Dezember. Im Unterhaus teilte Kolonialminiſter Mac⸗ Donald mit, daß bisher die Regierungen von Aegypten, dem Irak. Saudi⸗Arabien und die Jüdiſche Agentur für Paläſtina die Einladun⸗ gen zur Teilnahme an der geplanten Paläſtina⸗ Konferenz in London angenommen hätten. Dem König des Jemen ſei ebenfalls eine ſor⸗ melle Einladung zugegangen. Die britiſche Regierung ſei bereit, eventuell arabiſchen Ver⸗ tretern, die zur Zeit aus Paläſtina ausgewie⸗ ſen ſeien, Erleichterungen zur Teilnahme an der Konferenz zu gewähren. Auf eine Zwi⸗ ſchenfrage antwortete MacDonald. daß die Araber ihre Vertreter ſelbſt wählen müßten. da dies nicht Aufgabe der britiſchen Regie⸗ rung ſei. 5 9 8 1 Reichsaußenminiſter v. Nibbenkroy im Louvre Paris, 7. Dezember Der Reichsminiſter des Aeußeren beſichtigte am zweiten Tag ſeines Pariſer Aufenthalts eingehend die Kunſtſchätze des Louvre. Nachdem er am Vormittag etwa anderthalb Stunden in der Gemäldegalerie geweilt hatte, hatte er Ge⸗ legenheit, am Nachmittag ebenfalls etwa an⸗ derthalb Stunden die Skulpturen und Plaſtiken des erleuchteten Louvre zu betrachten. Zihung des Reichsbahn-Beirales 5 5 Volle Anerkennung für die Großleiſtungen der Gefolgſchaft Wk Berlin, 7. Dezember m 7. Dezember 1938 trat der Beirat der Deutſchen Reichsbahn zu einer Sitzung unter dem Vorſitz des Reichsverkehrsminiſters Dr. ante zuſammen. Bei den Beratungen wurde die Finanzlage der Reichsbahn, die Per⸗ ſonal⸗, Sozial⸗ und Beſchaffungspolitik erör⸗ tert. Die außergewöhnelich hohen Leiſtungen der Reichsbahn⸗Gefolgſchaft bei der beiſpiello⸗ ſen Verkehrsſteigerung und den gewaltigen An⸗ forderungen an den Reichsbahnbetrieb fanden volle Anerkennung des Beirates. der Kampf der ruſſiſchen Bauern gegen Slalin Dörfer in Flammen.— Genickſchüſſe für die Verteidiger ihrer Scholle 1 Warſchau, 7. Dezember ieweit die Rache des ruſſiſchen Bauern geht und mit welchen Mitteln er gegen das ihm weſensfremde jüdiſch⸗ bolſchewiſtiſche Syſtem kämpft, geht aus einem Prozeß hervor, der nach Sowwjetmeldungen im Gebiet von Gorki ſtatt⸗ gefunden hat. Dort waren zwei Bauern de* Sabotage und der Brandſtiftung angeklagt, und aus dem Verlauf des Prozeſſes ging hervor, daß ſie mehrere Kolchosdörfer in Brand geſteckt haben, um ſich gegen die Aus⸗ ſaugung des Dorfes durch die bolſchewiſtiſchen Emiſſäre zu wehren. Bei dieſer Gelegenheit ſind nicht weniger als 850 Gebäude, da⸗ runter die Schule und die ſowjetiſchen Ver⸗ waltungsgebäude, niedergebrannt. Auch große Mengen Getreide ſind ein Raub der Flammen geworden. Die beiden Bauern wur⸗ den zum Tode verurteilt und erſchoſſen. öchließung einer jüdiſchen Giflküche Bundespräſident Baumann begründet das zeitliche Verbot eines jüdiſchen Hetzblattes Baſel, 7. Dezember Vor dem Schweizer Nationalrat äußerte ſich Bundespräſident Baumann auch zum Verbot des jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Hetzblattes„Jour⸗ nal des Nations“ für die Dauer von drei Mo⸗ naten. Er erklärte, daß ſich die eidgenöſſiſchen Behörden wiederholt mit dem Blatt zu befaſſen hatten wegen ſeiner ſcharfen Schreib⸗ weiſe, beſonders wegen ſeiner Ausfälle gegen Deutſchland und Italien. Es handele ſich um ein ausländiſches Produkt, das den Ideen der Volksfront zugetan ſei und in ſeiner Kampfes⸗ weiſe keinerlei Rückſichten auf die Beziehungen der Schweiz zum Ausland nehme. Seine Hal⸗ tung habe 1936 ſchon dazu geführt, daß das Genfer Juſtizdepartement die Aufenthaltsbewil⸗ ligung des Mitarbeiters Prato widerrief, bald darauf ſei ein abermaliges Einſchrei⸗ ten notwendig geweſen. Es gehe nicht an, daß ein in der Schweiz er⸗ ſcheinendes ausländiſches und vom Ausland un⸗ terſtütztes Blatt andauernd die Beziehungen zum Ausland belaſte durch Beleidigungen aus⸗ ländiſcher Regierungen. Die an ſich ſehr milde konſultative Preſſekommiſſion habe ſich einſtim⸗ mig bei einer Stimmenthaltung dem Antrag —— zeitweiliges Verbot des Blattes angeſchloſ⸗ en. 7s bolſchewiſliſche Flugzeuge abgeſchoſſen Bilbao, 7. Dezember Nach einer amtlichen Mitteilung des Kom⸗ mandos der nationalen Luftwaffe wurden im November 73. bolſchewiſtiſche Flu 9 zeuge abgeſchoſſen. Im einzelnen handelt es ſich dabei um 41 Curtis⸗Jäger, 29 Boeing⸗Maſchinen und einen Martin⸗Bomber. Von zwei Jagdflugzeugen war der Herkunft nicht mehr feſtzuſtellen. Von der Flak wurden vier Flieger abgeſchoſſen und von Jagdflug⸗ zeugen 61. Die reſtlichen acht Feindflieger wur⸗ n Bomben⸗ und Kampfflugzeuge ver⸗ nichtet. Bei 19 bolſchewiſtiſchen Flugzeugen erſcheint der Abſchuß wahrſcheinlich, konnte aber nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt werden, da die Maſchi⸗ nen auf ſowjetſpaniſchem Gebiet nieder⸗ gingen. Kleine poliliſche Nachrichlen Der Führer hat der SA.⸗Standarte in Dux (SA⸗Gruppe Sudeten) den Namen„Hans Knirſch“ zur Erinnerung an den am 6. Dezem⸗ ber 1933 verſtorbenen nationalſozialiſtiſchen Vorkämpfer im Sudetenland verliehen. Der Führer und„ übermit⸗ telte dem Präſidenten des Reichskriegsgerichts, General der Artillerie Heitz, Berlin, anläß⸗ lich ſeines 60. Geburtstages telegraphiſch ſeine herzlichſten Glückwünſche. In unterrichteten Kreiſen verlautet, daß der Innenminiſter Calinescu vor kurzem das von ihm mitperwaltete Amt des Unterrichtsminiſters zur Verfügung ſtellte, um ſich ganz der Ausrot⸗ tung der Eiſernen Garde widmen zu können. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für 1 übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller K. Co, Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Märkten, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. Kl. 938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. re E ieſer Eindruck verdichtet ſich ſymbolhaft in der Grenz⸗ ſtadt Narwa. Dieſer alte f feſte Platz hat bereits ſeine Erfahrungen aus viel hundert⸗ jähriger wechſelvoller Grenzge⸗ chichte. Dänen, Schwertritter, weden, Ruſſen, Deutſche waren nacheinander die Herren der wehr⸗ haften hochragenden Hermanns⸗ burg und der gewaltigen Baſtionen um die alte Stadt. Drüben, auf dem anderen Ufer der Narowa, liegt breit hingebaut wie ein alt⸗ koſakiſcher„Oſtrog“ und gewaltig ausgedehnt die Burg Iwan„Gro⸗ ſnis“, des„Gewalttätigen“. Gut 10 birgt ſie in ihren ſtarken auern die zwiebeltürmige ruſſiſche Burgkirche. Hermannsburg und JIwans Feſte liegen ſich gegenüber gleich den zwei Welten, die ſich nie verſtehen werden: Der Norden ſteht hier gegen Aſien. Hüben wie drüben liegen heute eſtniſche Truppen, und die Stäbe er Narwaſchen Diviſion haben ge⸗ wiß kein beſchauliches Daſein. Die jeden Beſucher begleitenden Poſten achten ſorg⸗ ſam darauf, daß die Kameraverſchlüſſe nicht verbotenerweiſe klickern. Hier und da wird geſchanzt. Narwa ſah den Auftakt zu den eſtniſchen Freiheitskämpfen, und hier auch wurde das glückliche Ende entſchieden. Einen beacht⸗ lichen Brückenkopf von noch zehn Kilometer Tiefe konnten die Eſten öſtlich der Narowa vorſchieben. Dort ſtehen auch heute noch die blau⸗ſchwarz⸗weißen Grenzpfähle des freien Nordbaltenlandes. Hier iſt das Abendland u Ende. Wie glücklich mögen ſich die auern diesſeits der Stacheldrahtzone ſchätzen, wenn ſie ihr Los mit dem des völlig rechtloſen Kolchosbauern in der UdSSg. vergleichen. Kaum irgendwo längs der einige tau⸗ ſend Meilen langen ruſſiſchen Weſtgrenze mag man ſo ſtark das Gefühl der Hoch⸗ ſpannung empfinden, der ſcharfen Schneide wiſchen zwei fremden Welten wie hier. Wo er eine— zudem noch ſo ſtark unterlegen— immer gewärtig ſein muß, daß der andere u vernichtendem Schlage ausholen wird. nd das Geſetz des Handelns liegt offen⸗ Stacheldrahtverhau vor dem„Paradies“ Oeſtlich von Narwa in Eſtland hat Europas ziviliſierte Welt auch ihre Grenze, ſie iſt höchſt einfach ſtacheldrahtverſperrt nach Oſten hin. Jenſeits Mißtrauen, Argwohn, bewußte hermetiſche Abſchließung gegen alles, darin die übrigen Völker ihr Heil ſehen, diesſeits aufgeſchloſſene Menſchen im ganzen tiefen Ernſt ihrer ſchweren Verantwortung, einſame Grenzer, die einem gerne zeigen, wie man ſich zu ſchützen verſucht gegen den Geiſt der Verneinung und Vernichtung all deſſen, was man hier verehrungswürdig findet. Links: Der eſtniſche Poſten auf ſeinem Wachtturm. Rechts: Vom Finniſchen Golf bis zum Peipusſee iſt die Grenze von einem Stacheldrahtverhau hermetiſch verſperrt. Unten: Hier iſt die Landſtraße nach Leningrad unterbrochen. Hoch wächſt das Gras auf der Straße Links im Bild ein ruſſiſcher Wachtturm, rechts ſpaniſche Reiter, die von den Eſten „ verwendungsbereit gelagert wurden. Photo:(5) Vitalis Pantenburg— M. ſichtlich drüben bei den Roten. Es wird diktiert von dem niemals unterdrückten Wunſch, wieder einmal an die baltiſchen Küſten zu kommen. Dieſes„Rote Paradies“ aber lockt heute kaum noch Gutgläubige oder Verbohrte an, mag auch der rieſige, eben etwas verblichene hölzerne Triumphbogen über der hier linealgraden Eiſenbahnlinie mit dem Transparent„Proletarier aller Länder vereinigt euch“ noch ſoviel verheißen. Zweimal am Tage gehen Züge herüber, wobei zahlreiche GPIU.⸗Patrouillen eine un⸗ glaublich ſcharfe Kontrolle ausüben. Selten aber nur kommen Menſchen. Ab und zu ein paar Diplomaten oder Leute, die mit den Ruſſen glauben, Geſchäfte machen zu können. Die wenigen Güterzüge bringen faſt aus⸗ ſchließlich eſtniſche Milch nach Leningrad. Um ein für allemal Ruhe vor den höchſt unerfreulichen Grenzzwiſchenfällen zu haben, errichteten die Eſten ein dichtver⸗ ſponnenes 1,5 Meter hohes und etwa drei Meter breites Stacheldrahthindernis längs der ganzen Grenze vom Finnengolf bis hinunter an den Peipus. Ständig wird der Laufdamm vor dem Verhau von Poſten des als Elitetruppe geltenden Grenzſchutzes kon⸗ ier Europa— hier Aſien. Der Narowafluß in Narwa, links die Hermannfeſte, 8. rechts die Burg Iwans des Schrecklichen. 8 Züge herüber, wo trolliert. Indeſſen zeigen ſich die Ruſſen nur ſelten und ungern. Hinter dem Eſtenzaun iſt erſt„Niemandsland“ von vielleicht hundert Meter Tiefe, und dann kommt die ruſſiſche Sperre von vierfach geſtaffelten dichten Stacheldrahthinderniſſen. Damit nur ja kein„Unbefugter“ hineinſchlüpfen oder auch 1 7 8 illegal das Reich Stalins verlaſſen önnte. Die eſtniſchen Poſten berichten, daß „drüben“ eine Zone von 20 Kilometer Tiefe vollkommen von der Zivilbevölkerung geräumt ſei. Ueberall in der unüberſichtlich wildverwachſenen Grenzzone ſeien gut ge⸗ tarnte MG.⸗Neſter, betonierte Geſchütz⸗ ſtellungen ſchachbrettartig und tief geſtaffelt verteilt. Nie würden die ruſſiſchen Poſten allein, ſondern ſtets als Doppelpoſten Pa⸗ trouille gehen— damit einer der anderen ſtets kontrollieren könne. Eine Maßnahme, die zu beſtimmten Schlüſſen anregt. Ewa 500 Meter vor den Bahnpforten haben die eſtniſchen Grenzer eine eigenartige Schienen⸗ ſperre eingerichtet. Es iſt ein ſchwerer ge⸗ nieteter Stahlträgerbalken, der denkbar ſchnell über das Gleis gezogen werden kann. Für den Fall, daß ein ruſſiſcher Panzerzug einen plötzlichen Durchbruchsverſuch unter⸗ nehmen wollte. Man kann nie wiſſen Eine halbe Wegſtunde nördlich der Bahn überquert eine Landſtraße die Grenze. Aber auch hier iſt ſie plötzlich hermetiſch abge⸗ riegelt durch Stacheldrahthinderniſſe. Ein einziger Kraftwagen hat dieſen Eingang ins Moskauer Reich in dieſem Jahre benutzt, es war ein eſtniſcher Diplomat, der nach Lenin⸗ grad fuhr. Eben iſt ein Trupp Männer da⸗ bei, die zackige Hecke noch dichter zu ver⸗ flechten. Argwöhniſch betrachten ab und zu die von ihren hohen hölzernen Wachttürmen herunterſpähenden ruſſiſchen Poſten durch ihre Gläſer, was hier vor ſich geht. Allzu ungewohnt iſt der Beſuch eines Kraft⸗ wagens mit Fremden gerade hier an dieſer Stelle. Auch die Eſten haben einen hohen Aus⸗ lug unmittelbar neben den Weg gebaut. Weit kann man von hier aus die ſchnur⸗ gerade gezogene Straße überblicken, gen Weſten endet ſie genau im„Langen Her⸗ mann“, dem Bergfried der Narwafeſte, nach Oſten verliert ſie ſich in der endloſen Ferne der ruſſiſchen Ebene. Gerade brauſt drüben eine Kolonne grauer ſchwerer Kraftwagen daher, eine gewaltige Staubfahne hinter ſich herziehend. Truppenwechſel, Munitions⸗ transporte? Wer weiß das? Sie haben doch Ehrgeiz, dieſe Ruſſen, im Bau ihrer Wachttürme. Erſt errichteten ſie einen 25 Meter hohen, dann fühlten ſich auch die Eſten zu einem Ausguckturm ver⸗ anlaßt; der iſt wohl an die 35 Meter hoch. Kurz darauf wuchſen aus dem ruſſiſchen Wald drüben zwei weitere, mindeſtens 50 Meter hohe Türme. Und bei dieſem Rekord iſt es vorläufig geblieben. a Vitalis Pantenburg. Die. zwiſchen Eſtland und Sowjetrußland. Zweimal am Tage gehen die ei zahlreiche GPU. Patrouillen eine ſehr ſcharfe Kontrolle ausüben. LEUeHTEN DES LAND Copyright by Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf. G. m. b. H., Mündien (22. Fortſetzung) „Das draucdte nicht Schmach und Sande fur ein Land und ein Volk zu bedeuten. Und ſchon, um den lächelnden Mienen der Eng⸗ länder zu begegnen, wenn von dieſem Vater⸗ land die Rede war, lehnten ſie alle es ab, den ſchlimmen Meldungen zu glauben. Endlich, am 17. Januar neunzehnbundert⸗ neunzehn, ſtach der deutſche Dampfer„Feld⸗ marſchall“ in See Eine große Menſchenmenge wohnte der Abfahrt bei, vor allem die zahlreich berbeigekommenen treuen Schwarzen konnten ſich nicht genug tun mit Winken und Rufen: „Kommt wieder, kommt wieder!“ Langſam löſte ſich das Schiff vom Kal. Peter Pier ſtand mit Thomas und Hackl an der Reling. „Zum erſten Mal eigentlich ſeit langem muß ich ich wieder an die Fahne denken, Tho⸗ mas, die wir am Kilimandſcharo gehißt haben.“ Hackl ſah in die blauen Pugeberge, als müßte er durch ihren Schimmer hindurch die Fabne erblicken. „Die hat kein Engländer niedergeholt. Eben⸗ ſowenig wie uns.“ „Es iſt etwas Wunderbares um die Fahnen⸗ biſſung, Thomas.“ Peter Pier ſaßte die Hand des ſchweigſamen Thomas.„Nun ſteht ſie da als unverrückbarer Beſitztitel. Kein. britiſcher Soldat bat ſie heruntergeholt, vielleicht, daß ſie —& ein engliſcher Kaufmann mit vom Berge r ng 3 Es war vor Dämmerung, ſchräg fielen die Sonnenſtrahlen und tauchten den entſchwinden⸗ den Küſtenſtreifen in farbiges Fluten. Die grüne Stunde nennen ſie das, wenn die warme Luft vom grün⸗goldenen Widerſchein des Mee⸗ res und des Urwaldes ſatt erfüllt iſt. Im Schimmer diefer grünen Stunde blieb das Land dahinten, in dem ſie Heimat, Arbeit, Erfolg. Kampf und Ehre gefunden batten. Im letzten Schimmer leuchtete die Küſte, glühte noch einmal auf, wurde ſchmäler und ferner— und endlich verfank im tiefen Dunkel der tropiſchen Sternennacht das leuchtende Land. Das verlorene Land. Das wartende Land. f 5 29. Kapitel. 5 Das alſo war die Heimat, das Vaterland. Aus dem trüben Schleier von Dunſt und Regen ſchälten ſich links die Blankeneſer Hügel, grau und gleichgültig an dieſen Märztagen und ſah einer ſchon einen Gruß der Heimat in dieſem erſten deutſchen Land nach achtwöchiger See⸗ fahrt, ſo ſah er doch nur ein verlegenes Will⸗ kommen. Grau und trübe zogen die Waſſer der Elbe binaus ins Meer, wie in beharrlichem Abwehren drängten ſie auf das Schiff ein. Die hundert deutſchen Soldaten aus Oſt⸗ afrika ſahen das nicht und fühlten das nicht. Das langerſehnte Vaterland kam ihnen ent! gegen. War es gleich arm und getreten, ſie kamen zurück aus fernem Land, unbeſiegt und gewillt, die eigene Ehre und die eigene Hoff⸗ nung mitten in ihrem Volk weiterzutragen. Allmählich wurde es belebter auf der Elbe. Schlepper huſchten bin und her, auch ein paar kleine Dampfer kamen und gingen. Beklommen ſaben Peter Pier und Thomas auf das Bild. Was ſich da im Hamburger Hafen bewegte, an den verwahrloſten Kais an leeren Speichern und auf verrotteten Werften, das war das letzte armſelige Zucken eines gefeſſelten und durch Not, Hunger und Verbrechen geſchwächten Gi⸗ ganten. Zum erſten Male ſahen ſie der Heimat ins wahre Geſicht. und eine Ahnung von der Größe des Unglücks ſprang ſie an. Thomas war traurig und niedergeſchlagen. Sie war nicht da. Er konnte es nicht glauben. Immer wieder ſchweiften ſeine Blicke ſuchend umber, indes er ſich mechaniſch der Marſch⸗ kolonne einfügte, die ſich formierte. Auf dieſe erſten Schritte auf dem Boden Deutſchlands batte er ſich unſagbar gefreut, alles wäre leich⸗ ter geworden, das Perſönliche und das Allge⸗ meine— nun war ſie nicht da, nun ging er wieder allein 25 5 Die Menge am Hafen begleitete einige Zeit die marſchierende Kolonne. Die wirklich Inter⸗ eſſierten wurden von neugierigen Schauluſtigen und beruflichen Nichtstuern abgelöst, und bald zerſtreuten und verloren ſich auch die wieder in die Straßen Groß⸗ Hamburgs. Die Truppe wurde in die Kaſerne geleitet. Pier wollte ſeinen alten Vater begrüßen, es war ja niemand für ihn am Hafen geweſen, weil die Ankunft des Schiffes verheimlicht wor⸗ den war. Münzmann, der zweite Offizier der 2Uſambara“, hatte Frau und Kind in Bremen drüben, hatte ſeit über vier Jahren nichts mehr gehört und geſehen von ihnen. Weißgärber wollte nach München. Weber nach Schleſien, Hackl nach Tirol. Thomas ſah ſich hilflos um. als ſie da alle ihre Pläne machten. Er wußte noch nicht, wobin er ſich wenden ſollte. Lena und Chriſtoph mußte er ſuchen, das war die erſte Aufgabe. Ob Lena beim Joos auf dem Hof ſein mochte? Thomas fragte ſeinen Haupt⸗ mann, was zu tun ſei. „Wir gehen heute abend zu meinem Vater, Er wird ſich freuen über ſeinen alten Jäger. „J freu' mich wirklich auf den Herrn Seng. tor! Könnten wir auch den Hackl mitnehmen? „Natürlich kommt Hackl mit! Und Müngz⸗ mann und Weißgärber! Die übrigen ſind für heute frei, ſollen ſich die Stadt anſehen! Senator Pier war weiß geworden, die harte Zeit des Krieges mit dem furchtbaren Zuſam⸗ menbruch hatte ihm manche Sorgenfalte in das nun ſchmale, ernſte Geſicht gegraben. Seine Schiſſe lagen ſtill oder waren ſeit Kriegsbeginn in fremden Häfen beſchlagnabmt. ſeine Kontore befanden ſich in den Händen von Betriebsräten— ſeine unerhörte Zähigkeit aber trug die ae— in dieſen Zeiten der offnungsloſigkeit weiter.. 2 Als* die unperhoffte Nachricht von der AMuiunit teinas Fahnes Peter erhielt. blieb er doch eine Weile ſtin ntzen. Va levte er ano noch, der Peter, ſein Stolz— was bedeuteten dagegen die wirtſchaftlichen Verluſte. Männer brauchte das Land, Männer, wie dieſen Jun⸗ gen, wie Thomas, hunderte, tauſende— dann würde es wieder aufwärts gehen Ein Lächeln legte ſich auf ſein Geſicht. „Vater! Wir kommen abends ſechs Uhr. 9 Dich nicht auf, wir ſind alle geſund. Den Hoffingott babe ich bei mir und den Wendelin Hackl, den Du auch gut kennſt, und noch zwei Freunde. Weißt Du, wo Frau Hoffingott iſtꝰ 82 afübe Dich und Mutter von Herzen. Dein eter! Nur mehr eine Stunde trennte ſie von dem Glück des Wiederſehens. Feierliche Stimmung des freudigen Wartens erfüllte das Patrizier⸗ baus am Alſterufer, in kleinen Schlägen ſchlug die ſilberne Barockuhr auf dem Kamin fünf Uhr. Der Weg führte ſie vom unteren Hafen an die große Straße, am Bismarck vorbei hinauf in die innere Stadt. Viele Blicke trafen ſie, meiſt freundliche, aber auch ängſtliche, ver⸗ ſchüchterte. Allerhand Geſichter ſahen ſie. Piers Herz klopfte ein wenig raſcher als ſonſt, als er dachte, daß dies nun ſeine Vaterſtadt ſei. Einige Ma⸗ troſen hatten ſie angepfiffen, waren ibnen nach⸗ gelaufen. Als ſie zum Bahnhof kamen, wo es viel Gedränge gab, mußten ſie ſich den Weg zur Alſter hinüber freim ichen. Die Gruppe der Matroſen batte ſich inzwiſchen um eine Schar balbwüchſiger Burſchen vermehrt. Nach verſchie⸗ denen gehäſſigen, aufwiegelnden Rufen aus der Menge ſtellte ſich ein vierſchrötiger Kerl mit noch einigen anderen dem Hauptmann in den eg. Eine Sekunde lang herrſchte erwartungsvolle Stille— da griff die Fauſt des Vierſchrötigen dem Offisier an die Achſel, wollte die Nang⸗ abzeichen faſſen— im ſelben Augenblick ſah Pier alles ſchwarz vor den Augen, er wußte nicht, was er tat, aber ſeine Fauſt ſchmetterte dem Kerl an das Kinn, daß es knallte und der Getroffene niederſank... Wieder kurz dieſelbe lautloſe Stille... aber dann das Ende. „Pier ſah und ſpürte nur mehr den Hagel der Fäuſte., Er fiel zu Boden, Hackl riß ihn hoch. Thomas ſprang vor, erhielt aber im ſelben Augenblick einen ſchweren Hieb mit einem Schlüſſel ins Geſicht, alles war ein einziges Keu⸗ chen, Würgen, Schlagen, Stöhnen. Dann ſauſte ein Gewehrkohlben durch die Luft, krachte auf einem Schädel nieder.— Hackl brach lautlos zuſammen. „Schlagt ſie tot! Schlagt ſie tot!“ gellte es aus der Menge. ö Das geſchah, während der Senator, durch das lange Warten unruhig geworden, bei der Stadtkommandantur telephoniſch anfragte, wo die angekommenen Schutztruppler untergebracht ſeien. Doch man konnte ihm keine Auskunft geben. So wartete der alte Herr an dieſem Abend enttäuſcht und ſchwer beſorgt, Stunde um Stunde verraun. Bis tief in die Mitternacht hinein wartete er, ſchweren Herzens vergeblich. Eine Stelle freilich hätte Au kunft geben können: das Sondergericht. Dort war eine kurze Meldung eingetroffen: „Gefährliche Provokateure, ein Offizier, zwei Unteroffiziere und zwei Mannſchaftsperſonen dingfeſt gemacht. Ob ſofortige Verurteilung durchgeführt werden ſoll oder ob vorher Ver⸗ hör nötig iſt, wird gefragt. Geben an, aus den Kolonien zu kommen. Schwadiska Soldatenrat, Schleichbofkaſerne.“ Der Wiſch war mit Bleiſtift in ſchwer leſer⸗ licher Schrift verfaßt. Es lag am andern Mor⸗ gen auf dem Tiſch des Sekretärs Breslauer, der die Akten vorbereitete, der alle dieſe Schreibtiſcharbeiten erledigte als die rechte Hand des Vorſitzenden. Er legte den Zettel in den Aktendeckel zu den anderen. „Könnte Folgerungen haben...“ Unſchlüſſig kratzte er ſich hinter den Ohren—„ſind zu popu⸗ lär— wenn die Berliner Krach ſchlagen ſollen am nächſten Verhandlungstag— Don⸗ nerstag, neunundzwanzigſten März— vor das Sondergericht geführt werden.. * Im düſteren, feuchten Kellerloch eines alten Depots hatte man die fünf Afrikaner einge⸗ kerkert, Hinter vergitterten Fenſtern, ohne Licht, ohne Luft, ohne die Möglichkeit, mit jemand ſprechen zu können. Kaum war es gewährt worden, daß ihnen ein Arzt die Wunden ver⸗ band. Auf einer halbverfaulten Schütte Stroh und Holswolle in einem finſteren Winkel lag Hackl. Der Kolbenhieb hatte einen Schädelbruch zur Folge gehabt, den nur ſeine bärenſtarke Verfaſſung unter ſolchen Verhältniſſen über⸗ winden konnte. Pier war ſchwer zugerichtet worden, ebenſo Thomas, dem das Naſenbein zerſchlagen worden war, und auch Münzmann litt ſehr unter der — Fußverletzung, die er davongetragen atte. Tag um Tag verrann. Auf alle Fragen und Vorſtellungen gab es keine Antwort. Nichts ge⸗ ſchab. Sie verzweifelten an Deutſchland, an allem. Und ein abgrundtiefer Haß gegen die Urheber dieſes Elends. in dem ſie jetzt das Elend des Vaterlandes ſahen, erfüllte ſie. In Thomas Seele fraß noch die verzweifelte Angſt um Lena. Nun irrte ſie vielleicht in Hamburg umber und ſuchte ihn, den Jungen an der Hand. Bis dann endlich doch der Verhandlungstag eſtgeſetzt wurde. Zwei Poſten führten die Ge⸗ fangenen einzeln ab. Man ſtieß ſie mehr, als man ſie führte, in ein vergittertes Auto, auf dem wieder zwei Mann mit ſcharf geladenen Knarzen ſtanden. Der Jammerwagen hielt vor RoMax von ins TaEMKER einem alten Schulgebäude, man herrschte ſte an, auszuſteigen und führte ſie in eine Kammer. Dort hieß es wieder warten. Schritte hörten ſie über den Korridor tram⸗ veln. Türen zuſchlagen, Rufe, Fernſprecher klingeln. Dieſes alte Schulgebäude war eine der Zentralen der Nebenregierung, die eigent⸗ lich die Hauptregierung war. In vielen Büros und mehreren Sitzungsſälen lieſen bier die Fäden zuſammen, die aus Deutſchland einen Räteſtaat machen wollten. Indeſſen in Weimar eine ſogenannte Nationalverſammlung ſaß. „Die vierzehnte Verhandlung des Sonder⸗ gerichts zum Schutze der Errungenſchaften der Revolution iſt eröffnet“, ſchnarrte der Sekretär Breslauer. Der Sitzungsſaal war ein ehemaliges Klaſſen⸗ zimmer, Der Lehrertiſch wurde als Gerichtspult benutzt, die Bänke boten den wenigen zutritts⸗ befugten Preſſeleuten und einigen anderen Neu⸗ gierigen halbwegs gute Sitzgelegenheit. Es wa⸗ ren ungefähr vierzig Perſonen im Saal. Zettel um Zettel wanderte aus dem blauen Aktendeckel zwiſchen die Finger des Kommiſfars jeder ſchwer voll Schickſal. Fall um Fall rollte ab. Peter Pier, Thomas Hoffingott, Hackl, Münzmann und Weißgärber warteten in qual⸗ voller Ungewißheit ſchon die dritte Stunde. Endlich holte man ſie. An ihren Geſichtern, an ihren notdürftigen Verbänden ſah man deutlich genug die Spuren jenes furchtbaren Kampfes am Bahnhofplatz in Hamburg. So traten ſie nun ein der Reihe nach, bleich, abgemagert, zerſchunden, mit großen Augen in tiefen Höhlen, mit ohnmächtiger Wut und ge⸗ ringen Hoffnungen. Der müde, nervöſe Vorſitzende hob das Ge · ſicht mit Anſtrengung hoch. Sofort waren ſeine Mienen wieder beherrſcht und hart. „Der erſte vortreten! Sie waren Haupt⸗ mann. Name? Und woher?“ Peter Pier ſchaute verdroſſen auf, dann ging er einen Schritt nach vorn: „Ich bitte vor ein ordentliches Gericht ge⸗ ſtellt zu werden. Ich werde das Urteil diefes pronfſoriſchen Sonder⸗, Geheim⸗ und Partei⸗ gerichts nie anerkennen. Der Vorſitzende überhörte es. „Name?“ Peter Pier gab keine Antwort, aber Bres⸗ lauer war befliſſen, den Vorſitzenden nicht war⸗ ten zu laſſen: Peter Pier aus Hamburg, angeblich wäh⸗ rend 1 Krieges in den Kolonien gewefen.“ elikt? „Volkswehr angefallen, Volk gegen Ord⸗ nungsorgane aufgewiegelt. Schwere Provoka⸗ tion der Staatshoheit, Meuterei N Der Vorſitzende hob den Blick, um den An⸗ geſchuldigten ins Auge zu faſſen: Was baben Sie bier vorzubringen?“ Schon während der vorhergegangenen Worte des Vorſitzenden war Thomas aufmerkſam ge⸗ worden. Jetzt tiß es ihn hoch. Die Stimme kannte er doch, ſo brüchig ſie geworden war! Dieſe Art zu reden, den abgeſetzten, etwas haſti⸗ gen Tonfall, die künſtlich gefärbte Sprache, den leiſe mitſchwingenden Dialekt! Und jetzt, da der vorn aufſchaute, jetzt bohrte Thomas ſein Auge ſcharf in das zerfallene Ge⸗ ſicht dieſes blaſſen, kränklichen Mannes, der da zu Gericht ſaß über ſeinen Hauptmann und ſeine Kameraden, und der ihm dieſe Erinnerung wachrief, der dieſe große Aehnlichkeit hatte. Der Vorſitzende bemerkte den Blick, der ihn durchbohrte wie eiskaltes Eiſen. Anſicher wen⸗ dete er ſich zu ſeinem Sekretär. „Der Kerl da binten ſoll vortreten!“ ſchnitt 5* ſchon Breslauers Stimme durch den aal. Thomas ſprang auf, die Wachtpoſten an der Tür griffen unwillkürlich an die Gewehre— aber mitten im Saal ſtand da auch ſchon eine unheimlich geſpannte. ſich reckende Geſtalt, wie zum Sprunge geduckt, mit zwei geballten Fäuſten, plötzlich wieder regungslos. Alle Augen waren auf ihn gerichtet, er ſah es nicht, ihm war, als ſtünde er allein im Saal. Sein blut⸗ unterlaufenes Auge, ſeine zerſchlagene Naſe. das in die Stirn fallende Haar gaben ihm etwas Drohendes und Unheimliches. Geſpannt ſahen alle auf den Mann, jeder fühlte, daß da etwas ſchickſalbaftes ſich entſcheiden mußte, ge⸗ waltig, elementar. Es war vollſtändig ſtill ge⸗ worden. Die Stimme Hoffingotts gellte durch den Naum: „Bruder!... Du!“ Eine Stimme voll Ver⸗ achtung. Schmerz und Hohn ſprang dem Vor⸗ itzenden ins Geſicht.„Das iſt ein ſchönes Wie⸗ derſehen!“ Entſetzt war Adam Hoffingott zurückgewichen, als ſpringe ihm ein Geſpenſt entgegen. Da gellte die Stimme ſchon wieder:„Wo warſt du denn in den vier Jahren, daß du hier ſitzen 9 und uns richten? Wo?“ reslauer richtete ſich etwas auf, in der rechten Hand ein zuſammengerolltes Papier wie ein Schwert. Der Menſch da im Saal ſchrie weiter:„Du ein Richter über Leben und Tod? Erſt habt ihr die Soldaten, die euch verteidig⸗ 5 2 gemacht und jetzt wollt ihr ſie noch richten?“ Breslauer baute zornig auf den Tiſch, der Vorſitzende ließ ſich zuviel gefallen. „Wird das eine Ehre ſein für unſer Ge⸗ ſchlecht Adam Hoffingott aus Welsberg. Sohn vom Pilaterbauern Chriſtoph Hoffingott, rich⸗ tet den eigenen Bruder..“ Thomas zitterte am ganzen Körper, ſeine Augen waren weit gufgeriſſen. Jetzt brach er jäh ab und wankte. Pier ſprang auf und ſtellte ſich neben ihn. Adam hatte ſich weit vorgeneigt. Faſt un⸗ merklich winkte ax den anderen ab. die dat zwiſchen ſayren wouten, tarrte nur immer zu Tbomas binuntet, als ſei alles Viſion. Aber die Worte des vor ihm ſtebenden Bruders wa⸗ ren Wirklichkeit und packten ihn, daß er bis ins Innerſte erſchrak. „Wenn das deine Arbeit iſt, dann wird — Mutter ſich ſchämen, daß ſie dich geboren at.“ Thomas reckte ſich auf und trat noch zwei Schritte gegen den Richtertiſch:. „Fälle dein Urteil, Bruder!“ Und mit einem Blick tieſſter Verachtung:„Wenn du alzubſt, im Namen des deutſchen Volkes zu handeln Der Vorſitzende hatte die Augen geſchloſſen. Was ſollte er tun? Es mußte etwas geſchehen: aber die Kraft zu einem Entſchluß war ihm erlahmt, er war überwältigt, erſtarrt und bleich bis unter die Haare. Peter Pier war herumgefabren. Er kannte den Hoffingott doch ſchon lange; er hatte ihn geſund und krank, luſtig und nachdenklich, über⸗ mütig und in Todesgefahr geſehen, im Feld, im Lager, zornig auch manches Mal— aber das batte er an ihm noch nicht erlebt. Selbſt die Wachen batten fürs erſte wie ge⸗ lähmt geſtanden. bis der Sekretär einen Be⸗ ſehl in den Saal rief. Dann ſprangen ſie vor, wollten Thomas packen, aber er ſchlug ſchäu⸗ mend vor Zorn und langverhaltener Empörung um ſich. Schon hob einer die Piſtole, da ſprang der Vorſitzende auf und ſchrie mit heiſerer Stimme:„Loslaſſen! Sofort!“ Als die Ma⸗ troſen verwundert den Auffäſſigen freigegeben batten, ſah der Vorſitzende in den Saal. Ge⸗ waltſam beherrſchte er ſeine Stimme, ſo daß ſie nur leicht flackert:„Es gibt in dieſem Saal keine Brüder und Verwandten.“ „Bravo!“ rief der Sekretär laut. „Es gibt hier nur Revolutionäre und Gegenrevolutionäre.“ Bravo, bravo!“ ſchrien nun auch die Bei⸗ ſitzer und die Wachen. „Um die Wahrheit zu ermitteln, ſind wir bier. Dadurch, daß einer einen Soldatenrock trägt, iſt er uns noch nicht verdächtig. Für wen et ihn jetzt trägt, das iſt es. Um das in dieſem Talle ganz genau feſtzuſtellen, vertage ich die Sache. Alle Akten ſind mir zuzuleiten. Ab⸗ ſübren!“ Obne einen Blick noch auf Adam zu werfen, verließ Thomas den Saal. Die Gefangenen wurden auf demſelben Fahrzeug, das ſie ge⸗ bracht hatte, in ihr Verließ zurückbefördert. Breslauer ſchüttelte ärgerlich den Kopf. „Aber, Genoſſe Vorſitzender...“ Adam ſah ihn kalt an, Haß lag in dem Blick: „Beſtimme ich hier oder Sie?“ Thomas war trotz der tiefen Erſchütterung dieſer Begegnung etwas wohler ums Herz. Stumm, ohne ein Wort weiter zu ſagen, waren Peter und die drei anderen gefolgt. „„Aber allen ſchien an dieſem Tage im Ge⸗ fängnis das Kellerloch weniger dumpf, die Finſternis weniger dunkel, ihr Schickſal weniger traurig zu ſein. Am anderen Morgen wurden ſie freigelaſſen. Zu ihrer eigenen Verwunderung, zu der ihrer Wachen und zum Verdruß des Sekretärs Bres⸗ lauer, der den Beſcheid in die Kaſerne gebracht hatte. Unterſchrieben:„Adam Hoffingott, Vor⸗ ſitzender des Sondergerichts zur Verteidigung der Errungenſchaften der Revolution.“ Nicht „Hoffin“ ſtand da, wie üblich, ſondern Hoffin⸗ gott, ſo daß Breslauer zuerſt vorhatte, die Gül⸗ tigkeit des Scheins zu bezweifeln. Et unterließ es in der Erwartung, dieſe reichlich willkür⸗ liche Freilaſſung von Staatsfeinden werde auch einem prominenten Mann wie Hoffin einen Knüppel zwiſchen die Beine ſchmeißen. Viel⸗ leicht, daß dann der Weg für ihn ſelber frei wurde. Als er am Nachmittag wieder zu ſeinem Vorgeſetzten kam, war die Wohnung verſchloſ⸗ len. Auch noch am andern Morgen. Da ließ der Sekretär öffnen. 30. Kapitel. Wohin? Die 8 Erbitterung, die in Thomas Hoffingotts Seele aufgebrochen war gegen ſeinen Bruder Adam hatte ihren Arſprung nicht allein in der Schmach der unverdienten Haft. Sie hatte ſich genährt an ſeiner brengenden Unge⸗ duld, zu den Menſchen zu kommen die ein bruta⸗ les Geſchick von ihm geriſſen, zu Weib und Kind. Endlos dehnten die quälenden Gedanken die Stunden und peitſchten das Gefühl auf, irgend⸗ wo im Lande ſitze Lena mit dem Jungen und warte, warte, ſei 2 und von ſchweren Be⸗ fürchtungen geplagt. ie der geſtaute Strom durch ein raſch geöffnetes Schleuſentor ſtürzt, ſo ſtrömten all die Gedanken und Empfindungen Hoffingotts aus der Haft in die Freiheit, faſt körper os, in einer ihm ſelbſt unverſtändlichen Weiſe gelöst von den Kameraden, ihren Worten und Plänen. Alles in ihm trieb nur zwei Men⸗ ſchen entgegen. Bis die unbeengte Freiheit, das weite offene Land vor ihm einen feſteren und ſchmerzlicheren Wall aufbaute. Wohin nun, Thomas Hoffingott? Tauſend und mehr Wege gingen von Hamburg aus nach Deutſchland hinein, hunderttauſend Orte und Millionen Häuſer ſtanden da, wo aber war das Ziel ſeiner Sehnſucht? a Der Senator wußte von nichts. Da die An⸗ kunft der Oſtafrikaner inzwiſchen in Deutſchland bekanntgeworden war, mußte eigentlich ange⸗ nommen werden, daß Lena ſich an den Senator wenden würde. Thomas ſchrieb an Lenas Ver⸗ wandte, die Antwort ſtürzte ihn in Unruhe und Angſt, man hatte ſeit Jahren von Lena nichts mehr gehört. Vom Joos kam der gleiche Be⸗ ſcheid, gutmütig geäußerte Befürchtungen und dazu die herzliche Einladung. nach Hauſe zu kom⸗ men. Nach Haufe. Gortſetzung folgt) — 30 1 det Bett. 14. aber der E Fran Lie Die ink, beuſſch „Deut den A nch ben le obe u lutz bat! ben . d n aft ben 6e cr de und na te N 2 kob. Ku „r im Freijchütz: Stelo. Gauleiter Pg. Linder Nan Beginn 20 Ahr— Ankoſtenbeitrag 20 Pfg.— Volksgenoſſen! Erſcheint in Maſſen zu dieſen großen Gemeinſchafts⸗Kundgebungen N der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗Partei ü 40 Bekanntmachungen ö Orisgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. onnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock dielfkun den der Pol. Leitung nur GWetr.: Großkundgebung am Mittwoch, N ö 1 ö N 1 1 1 U 1 U 0 U 0 1 14. De ember, im„Freiſchſitz ⸗ und „Natskeller“(2 Kundgebungen) abends 8 Ahr. Der Stellvertr. Gauleiter Pg. Linder⸗ Frankfurt kommt nach Viern heim! (Die Führer der Formationen, Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände/ wollen ſich Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Dezember 1938 Unſer Tagesſpr euch Rein wie das feinſte Gold, ſteif wie ein Felſenſtein, ganz lauter wie Kriſtall ſoll dein Gemübe ſein. Nicht im letzten Augenblit einkaufen! Die Reichsfrauenführerin, Gertrud Scholtz⸗ Klink, richtet, wie die NS. meldet, an die deutſchen Hausfrauen folgenden Appell: „Deutſche Hausfrauen! 900 richte an Euch den Appell, mit Euren Weihnachtseinkäufen nicht bis zur letzten Woche oder gar bis zu den letzten Tagen zu rwparten, ſondern die r zum techtzeitigen Einkauf u nutzen. Der Kaufmann und ſeine Gefolg⸗ ſchaft haben dann die Möglichkeit, Euch gut zu beraten, und Ihr ſelbſt ſpart Euch viel Zeit. Denkt an die Berufstätigen, die nur an den offenen Sonntagen und in den Abendſtun⸗ den Gelegenheit zum Einkauf haben. Natzt Ihr deshalb die ruhigen Vormittagsſtunden und macht damit Euchtz und allen anderen das Einkaufen leichter.“ 0 Heute Führerbeſprechung. Sämtliche Führer der Formativnen, Gliederungen und angeſchloſſenen Verhände erſcheinen heute Donnerstagabend 8.30 Uhr pünktlich in der Parteidienſtſtelle zus einer wichtigen Beſpre⸗ chung. Feuerwehr⸗Kommandant und der Leiter der Gemeindekapelle werden gebeten zu erſchei⸗ nen. Die Beſprechung gilt den Vorbereitungen betr. Großkundgebung mit dem ſtellver⸗ tretenden Gauleiter Pg. Linder, Frankfurt, am 14. Dezember 1938 im„Freiſchütz“ und der Kundgebung im„Ratskeller“ am gleichen Abend. Es iſt daher mehr als Pflicht, bei der heutigen Führerbeſprechung anweſend zu ſein. Landesbauernführer Dr. Wagner im Nundfunk Die Parole zur neuen Erzeugungsſchlacht in Heſſen⸗Naſſau ſollte auf dem Kreisbauern⸗ tag in Bingen gegeben werden. Nachdem jedoch infolge des ſtarken Wiederauflebens' der Maul⸗ und Klauenſeuche dieſer Bauerntag abgeſagt werden mußte, wird Landesbaueruführer Dr. Wagner am Sonntag, den 11. Dezember, von 1111.30 Uhr vom Reichsſender Frankfurt aus ſprechen. Er wird die grundlegenden Er⸗ kenntniſſe und Richtlinien des diesjährigen Reichsbauerntages und ihre Auswirkung für Heſſen⸗Naſſau ſeinen Hörern vermitteln und vor allem zu dem Problem der Landflucht ein⸗ deutig Stellung nehmen. f Auswärts verſtorbene Viernhei⸗ merin. In Rockenberg in Oberheſſen ſtarb geſtern Frau Eliſabeth Klara Nau⸗ heimer geb. Kempf im Alter von erſt 55 Jahren. Sie war eine Tochter des in die⸗ ſem Jahr verſtorbenen Sattlermeiſters Frz. Wilh. Kempf und wurde plüktzlich abberufen. 2. Theaterabend der NS⸗-Kulturgemeinſchaft am Sonntag, den 11. ds. Mts., 20.30 Uhr, im„Freiſchütz“, ausgeſtaltet von der Rhein⸗ Mainiſchen Landesbühne mit dem 5 altigen Drama„Der Welbszteu kel“ 11 her N. S. D. A. P. Viernheim heute Donnerstag abend 8.30 Uhr pünktlich in der Parteidienſtſtelle einfinden zu einer wichtigen Beſprechung. Im Ver⸗ hinderungsfalle iſt ein Vertreter unbedingt zu entſenden. Der Kommandant der Feuerwehr, der Leiter der Gemeindekapelle wollen eben⸗ falls erſcheinen. Braun, Ortsgruppenleiter. Die biesſaͤhrigen Weihnachtsjeier Da das deutſche Weihnachtsfeſt in erſter Linie ein Feſt der Familie iſt, beſteht die ſinn⸗ vollſte Feſtgemeinſchaft an Weihnachten aus den Eltern und Kindern ſowie den Hausgenof⸗ ſen. Weihnachten wird daher nach altem Brauch vor allem in und von der Familie gefeiert. Keine vorweihnachtliche Gemein⸗ ſchaftsfeier darf daher den eigentlichen Sinn des Feſtes als Feſt der Familie beeinträch⸗ tigen.. Als vorweihnachtliche Veranſtaltungen kom⸗ men die Volksweihnachtsfeiern und die Win⸗ terſonnenwendfeiern in Frage. Die Volksweih⸗ nachtsfeiern ſind der Ausdruck der Volksge⸗ meinſchaft und ein Bekenntnis zum ſozialiſti⸗ ſchen Gedanken der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Sie werden für die vom WH W. betreuten Volksgenoſſen und deren Kinder einheitlich am 23. Dezember durch⸗ geführt. Die Winterſonnenwendfeiern, die am 21. Dezember ſtattfinden, erwachſen aus dem kämpferiſchen Geiſt der Bewegung und künden vom ewigen Sieg des Lebens und Werdens. Sie ſind der Ausdruck der nationalſozialiſti⸗ chen Kampfgemeinſchaft. Sie ſollen nur in den kleinſten Einheiten der Partei und ihrer Gliederungen möglichſt vielgeſtaltig an den verſchiedenſten Plätzen in der Umgebung der Städte und Dörfer begangen werden. Von der Durchführung weiterer Weihnachtsfeiern iſt möglichſt abzuſehen. nſg. 4. Landesfachgruppen⸗Kaninchenſchau Heſſen⸗Naſſau Wie alljährlich, fand auch in dieſem Jahre am 3. und 4. Dezember auf dem Feſthallen⸗ e 5—— „Männer machen Geſchichte“— Aoeber biejes 4b jprechen in b nögebungen in Piernheim „Im Nalskeller: Gaureöner Pg. Müller⸗Iiſtein gelände zu Frankufrt a. M. die große Kanin⸗ chen⸗Schau der Landesfachgruppe Heſſen⸗Naſ⸗ ſau ſtatt. Was bei einer ſolchen Schau in we⸗ nigen Tagen geleiſtet werden muß, kann nur der ermeſſen, der aktiv tätig oder mit ſolchen Arbeiten ſchon betraut war. Hier in dieſer Ausſtellung hatten die heſſiſchen Kaninchen- züchter ihre beſten Tiere zur Schau gebracht und den Preisrichtern wurde ihre Arbeit nicht leicht gemacht, wo doch 2 300 Kaninchen zu bewerten waren. Bei der Eröffnung der Schau durch den L. F.⸗Gruppenvorſitzenden, Herrn Kraus, Darmſtadt, wurde beſonders erwähnt, daß die Züchter von Heſſen⸗Naſſau gewillt, ind, mitzuhelfen, bei Durchführung des Vier⸗ jahresplanes, denn 90 Prozent aller ausge⸗ ſtellten Kaninchen gehörten zu den Wirtſchafts⸗ raſſen; und wirtſchaftlich heißt, mit wenigen Unkoſten(Fütterung von oft ſonſt nicht ver⸗ wertbaren Futtermitteln) viel Fleiſch, Felle und Wolle zu erzeugen, um dadurch große Werte zu ſchaffen zum Aufbau unſeres deut⸗ ſchen Vaterlandes. Es möge auch hier noch erwähnt werden, daß auch die hieſigen Kanin⸗ chenzüchter des Kleintierzuchtvereins ſich ſehr ſtark an dieſer Schau beteiligten und alle konnten mit ſehr guten Noten ausgezeichnet wurden. So erhielten die beiden Vereinsſamm⸗ lungen, Fr. Silber 1.10 einen 1. und bl. Wiener 1.10 einen 2. Preis zuerkannt. Be⸗ ſonderes Lob verdient die hieſige Selbſtver⸗ wertergruppe, denn ihre Arbeit konnte von den 115 Nummern als eine der beſten Leiſtun⸗ gen ausgezeichnet werden. Wir wollen alle wünſchen und hoffen, daß dem Kleintieczucht⸗ verein und Selbſtverwertergruppe Viernheim auch fernerhin ſolche Erfolge beſchieden ſein möge. a N. W. DN Y„ 9 EINTOPP Hültengemeinſchaft ber NSG. Kraft burch Freude“ iſt ein eingetragener Verein und hat ſeinen Sitz in Frankfurt a. M. Sie iſt herausge⸗ wachſen aus dem Bedürfnis, den wandernden und erholungſuchenden Volksgenoſſen eine Stätte zu ſchaffen, an der ihnen die Möglich keit geboten iſt, für wenig Geld ſich in den Ferien und am Wochenende zu erholen, neue Kraft und Lebensfreude zu ſchöpfen an den ſchönſten Orten unſerer großen beutſchen Hei⸗ mat. Es iſt ein eingetragener Verein nicht um ſeiner ſelbſt willen, ſondern er will auf recht⸗ licher Grundlage der Gemeinſchaft unſeres Volkes dienen, indem er die Menſchen hinaus⸗ führt an den Geſundbrunnen der Natur, an den Urquell unſeres Volkstums. Daß der Gedanke der„Hüttengemeinſchaft“ auf einen guten Boden gefallen iſt, beweiſt die Tatſache, daß im Laufe von kurzer Zeit allein in unſerem Gau Heſſen⸗Naſſau bereits 7 Wandererheime und-Hüͤtten eingeweiht wurden. Es ſind dies folgende Heime: Ferien⸗Wandererheim Borſtein, Kreis Bergſtraße; Tages⸗Wandererhütte Waſchenbach, Kreis Darmſtadt; Tages⸗Wandererheim„Jagdhaus“, Kreis Dieburg; Tages⸗Wandererheim Egelsbach, Kreis Offenbach a. M. f Wandererhütte„Steinkopf“ bei Köppern, Kreis Ober⸗Taunus; Tages⸗Wandererheim Dillenburg, Kreis Dillenburg. Wie rege der Beſuch in dieſen Heimen und Hütten iſt, zeigt uns deutlich das in unſerem Kreiſe gelegene Ferienheim auf dem Vorſtein bei Reichenbach(Odw.) Dort haben ſich im Laufe dieſes Jahres über 4000 Volksgenoſſen aus dem ganzen Gaugebiet aufgehalten. Eine große Zahl verbrachte ſogar ſchon ihre Ur⸗ laubszeit in dem landſchaftlich ſehr ſchön ge⸗ legenen Heim. Daß dieſes Werk noch weiter ausgebaut und erfolgreich ſortgeſetzt werden kann, deshalb rufen wir Dich, Wanderfreund, und Dich, Arbeitskamerad, auf, dieſem Ver⸗ ein beizutreten und mitzuarbeiten. Der feſtgeſetzte Beitrag iſt ſehr gering, er beträgt für Einzelmitglieder monatlich min⸗ deſtens 50 Pfg. Dafür ſtehen ihm die be⸗ reits vorhandenen Wandererheime nach Maß⸗ gabe der für die einzelnen Heime geltenden Richtlinien zur Benutzung offen. Betriebsgemeinſchaften und Organiſationen können für die Geſamtheit ihrer Angehörigen die körperſchaftliche Mitgliedſchaft gegen Zah⸗ lung eines Mindeſt⸗Monatsbeitrages von 10.— RM. auch erwerben. Werdet Mitglied der„Hüttengemeinſchaft!“ Helft am Gelingen dieſes Werkes! Am Sonntag kommt 1846 Mannheim Erſtes Spiel der Rückrunde Bei unſeren Handballern reißt die Span⸗ nung nicht ab. Noch haftet das dramatiſche Geſchehen vom letzten Sonntag in unſerem Gedächtnis— und ſchon ſtehen wir vor einem neuen Großkampf! T V. 1846 Mannheim iſt dieſesmal der Gegner. Jahr für Jahr ſchon haben die Mannheimer Turner auf die hieſige Sportgemeinde eine beſondere Zugkraft aus⸗ geübt; am Sonntag wird dies erſt recht der Fall ſein. Warum? Die Antwort iſt nicht ſchwer: Jedermann weiß um die Rolle unſerer Turner bei der Vergebung der diesjährigen Meiſterſchaft, in welcher Frage übrigens auch der TV. 1846 Mannheim noch ein Wörtchen mitſprechen will. Die klare Folgerung: Ein Handballkampf ganz großen For⸗ mats ſteht wieder zu erwarten. Da werden wieder alle Viernheimer Sportfreunde an⸗ weſend, der einheimiſchen Mannſchaft Unter⸗ ſtützung und Rückhalt ſein. Beginn iſt vor⸗ mittags 11 Uhr. Reſultate vom letzten Sonntag: TV. Viernheim— Reichsb. Mannh. 54 MTG.— Poſt Mannheim 2•9 SA-Standarte— Turnerſchaft Käfertal 6:12 Luftwaffe— Kurpfalz Neckarau 6:8 Die Tabelle: Spiele gew. un. verl. Tore P. TG. Jahn Weinheim 8! TV. Viernheim 8„ Poſt Mannheim 8 6 S388 12 Rb. M'heim*„ TV. 1846 M'heim 9 tit Tſchft. Käfertal 8 3 ͤ q 5 Kur falz Neckarau 8 e MTG Mannheim 7 e Luftwaffe Mannheim 6 e SU, 171 9 0 0 9 58.103 0 Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Dienstag ereigneten ſich hier zwei Verkehrs⸗ unfälle, wobei eine Perſon leicht verletzt und zwei Kraftfahrzeuge und ein Straßenbahnwa⸗ gen beſchädigt wurden.—(Verkehrsüberwa⸗ chung). Bei der am Dienstag vorgenommenen Verkehrskontrolle wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 42 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an drei Kraftſahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Es wird kälter Die Großwetterlage befindet ſich in Um⸗ geſtaltung, doch iſt damit zunächſt noch keine durchgreifende Wetterbeſſerung zu erwarten. Die Ausſichten für Freitag: Wechſelhaft und unzuverläſſige Witterung. Vereins⸗Anzeiger Deutſches Notes Kreuz i Bereitſchaft w. Freitag, 9. Dezember, abends 8.90 Uhr, im Kaffee Brechtel Zuſammenkunft der Kamera⸗ dinnen zwecks wichtiger Beſprechung. Die Führerin. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Donnerstag von 7—8 Uhr Jugend⸗ training. Ab 8 Uhr Training der aktiven Mannſchaften. 5 Nadfahrervereinigung Viernheim 07 Heute Donnerstagabend 8 Uhr im Vereins⸗ lokal kurze Beſprechung. Die Vorſtandsmit⸗ glieder werden hierzu vollzählig und dringend erwartet. Der Vorſitzende. Schweinemaſtverlträge Wer Schweinemaſtwerträge abſchließen will, ſoll ſich bei mir melden, gebe gern über alle Fragen Auskunft. Es werden verbilligte Futtermittel zur Verfügung geſtellt, die erſt nach der Mäſtung des Schweines in Abrechnung kommen. Die Meldung muß ſofort erfolgen, da bis 15. 12. 1938 die Aktion beendet ſein muß.(Maisſchrot gibt es ſehr wahrſcheinlich ab 1. 1. 1939 nur noch gegen Maſt verträge). Fritz Wiegand, Vieh verteiler Viernheim, Weinheimerſtr. 14, Fernſpr. 132 — ———— — — —— NSG.„Kraft durch Freude“ H enen t I.. d.„ — Mainischen Landesbühne dem fünfaktigen Drama fdddanminumnnummmmnmmmmuummannummuununmmummmmmmnmmmammmunmmnmmanaunuſ Eintrttsgreis 70 Pfennige. Die Mitglieder der Kulturgemeinschaft haben freien Eintritt, ebenso alle diej bis zum Sonntag ihren Beitritt zur Kulturgemeinschaft erklären. J 2. heaterabend u N ausgestaltet von der Rhein- am Sonntag, den 1. ds. Mts. 20.30 Uhr im„Freischütz“ Der Weibsteufel“ L Schönherr Die gesamte hiesige Volksgemeinschaft wird zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen. däldadanup unmnumnanmmaumnunumununmmmmmmmmmnnmmmmmmnmmnnnmmſmmmnlmimn nm enigen, welche noch Raucuv-rOl. Hein unrischansb trieh. Schenkt prakusch! schennt Schuhe! 157 Suchen Sie für Ihre Angehörigen D 2 ein paſſendes Weihnachtsgeſchenk, S dann nur den guten Markenſchuh Miranda“ bekannt für beſte Qualität und 1a. Paßform In Winterjchuhen daa aa Sehungeschal Penig Seegartenſtraße 10 NB. Beachten Sie bitte meine Schaufenſter Weizengriess Tür das Tnapigeriehl. Erbsen, geschälte + 1 leg 26 u. 323 Weisse Bohnen 9 ½ kg 20 3 Wachtelbohnen 7 g ½ kg 20 3 insen 1% kg 28, 32,34 1 kg 23, 26 u. 273 7½ kg 30 3% i** kg 243% Speisehaferflocken 0 1 ½ kg 260 —— Belanntmacung Betr.: Verkaufsſonntage an Weihnachten. Die Verkaufszeit an den Sonntagen vor Weihnachten(11. und 18. Dezember 1938) 55 wird für den Kreis Bergſtraße auf die Zeit von 14—19 Uhr feſtgeſetzt. Ich verweiſe dabei ausdrücklich auf den Erlaß des Reichsarbeits⸗ miniſters vom 31. Oktober 1938 über Ge⸗ ſchäftszeit an Verkaufs ſonntagen, wonach den Angeſtellten, die nach 18 Uhr beſchäftigt wer⸗ den, nach Beendigung ihrer Tätigkeit eine un⸗ unterbrochene Ruhezeit von mindeſtens 12 20 Stunden zu gewähren iſt. Heppenheim, den 1. Dezember 1938. Kreisamt Bergſtraße Der Kreisdirektor: Nanz. — Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ N lichen Kenntnis und Beachtung. 4 Viernheim, den 7. Dezember 1938. Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Schreibers Fleischbrüh- 1 Würfel 103 Knorrs Eintopfgericht. Würfel 103 Maggis Eintopfgericht 18 Würfel 1533 Gemüsesuppe(Julienne) Beutel 18 3 Schreibers Erbswürste Rolle 25 3 Knorrs Erbswürste 8 Rolle 19 u. 283 5 Eier · Spaghetti f ½ kg 36 u. 449 Hörnchen ½ kg 38 u. 48 0 5 Eiersehnittnudeln 8 ½ leg ab 44 5 Griess- Spaghetti 15 1 kg 88 3 5 leg 48 u. 523 riess-Makkaroni 5 amts Bergſtraße bringe ich hiermit zur öffent⸗ Eler- Makkaroni Heines Jägerwurst 5 Dose 48 u. 9539 Heines Delikateſß würsteh. vom 21.—29. Oktober 1938 die Bezirksſpar⸗ kaſſe Lorſch einſchließlich ihrer Zweigſtellen einer eingehenden Prüfung durch die unter⸗ zeichnete Prüfungsſtelle unterzogen worden iſt. Die Prüfung hat ſich insbeſondere auf die Feſtſtellung des Kaſſenvorrats der Bankgut⸗ haben, der Wechſel und Wertpapiere, ſowie die Uebereinſtimmung der Aktiven und Paſ⸗ ſiven mit dem Buch-Soll erſtreckt. Lorſch, den 29. Oktober 1938. gejliſcher Sparkajjen⸗ und Giroverband— Prüjungsſtelle gez. Macholdt gez. Kitzinger Reviſionsdirektor Verbandsoberreviſor. Zwangsberſteigerung Die Grundſtücke des Nikolaus Wilhelm Kempf 2. in Viernheim ſollen Donnerstag, den 12. Januar 1939, nachm. 3 Uhr durch das unterzeichnete Ge⸗ richt, im Gaſthaus zum Ratskeller in Viern⸗ heim verſteigert werden. Bezeichnung der Grundſtücke: Orundbuch für Viernheim, Band XXXV, Blatt 1689 Betrag der Schätzung: 1. Flur 1 Nr. 353 ¼ Hofreite Blauehutſtraße 364% m 3700 Rm. Einheitswert 3600 Rm. 2. Flur 1 Nr. 354 ½¼10 Grabgarten daſelbſt 362 qm 300 Rm. Lampertheim, den 6. Dezember 1938 Amtsgericht 4 [Gute Gäste durch Werbung in unserer Zeitung! Dose 72 ꝙ u. 1.36 Bekanntmachung Auf Grund Artikel 3 Abſatz 3 des Heſſi⸗ f ſchen Sparkaſſengeſetzes vom 8. Auguſt 1902 wird hiermit bekanntgemacht, daß in der Zeit Seelachs ger. 250 g 2.25 Schellfiiſch ger.„„ 26 Makrelen ger.„ 8 a Lachsheringe 125„13 Limburger ohne Rinde 500 g 5.60 Streichlaje ohne Rinde 500 g„60 Dreierlei⸗Käje 200% F. i. Tr. Schachtel. 23 Frühſtücksfaße Stück 15 Allg. Schmelzräße Stück 10 Aahm⸗Camembert 500% F. i T. Schacht. 25 Camembert 45% F. i. T. Schacht. 20 Elite⸗Kaje 450% F. i. T. Schacht. 20 Saflig. Emmentaler 45% F. i. T. 125 g 5 Handklaje Stu 08 Mainzer⸗Käje 4 Stück⸗Rolle 10 3% Rabatt Herm. Gansze Thams& Garfs Niederlage Radianrer vereinigung 07 Unſer treues Mitglied Phillnn Rohrbacher iſt durch einen traurigen Unglücksfall aus unſeren Reihen geſchieden. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren u. bitten um zahlreiche, Beteiligung beim letzten Gange Der Vorſtand. auf deen dag Nälutherjijch! Wir empfehlen: Echte Kieler Sprotten„ 1 22 250 g Kiſtchen 42 Bücklinge 250 g 22 Kabliau, Filet von Kabliau, Filet von Schellſiſch, Schellfiſch Bratſchellſiſch Saarſtr. 47 Adolf Hitlerſtr. 4,(Löwen) 1 Seeirſche wr. fiöche führt die hervorragenden Fiſchfilet Aubaßa⸗ 91 Schlachtgewürze f Hemg r. Pfeffer 125 g 35 Friſche Koriander„ 28 0 80 be Nelken„ 70 Muskat„ 0 Majoran„ 35 Reines Siedeſal N PELLE ſind immer beliebt u. begehrt! Preisw. Modelle in großer Auswahl finden Sie bei Ak. Drechlel z. 500 g. 14 U Wurſtgarn Knäuel 10 57 e Kranzdärme unBer Mitteldärme Blauehutſtr. 28 Ninderbutten 5 Schweinemägen Schulentlaſſenes Heute friſch von der See Mädchen Kabelau 45 für kleinen Fijchfilet! J Vansbale zu 2jährig. Kind g. Sun ſofort geſucht. Lebensmittel— Feinkoſt Näh. Auskunfts- tafel d. Geſchäftsſt. Lampertheimerſtr. 1 Madchen für Haushalt, das etw. ſelbſtänd. Denjenigen, der am Dienstag im] arbeiten kann Schulhof meinem Sohn das ſofort geſucht. fahrrad entwendet hat. Lorschepslr. l. fordere ich auf, dies ſofort abzugeb. bei.— 2 G* Joh. Helfrich, Jahnſtraße 6 5 8 Frllche Fllene Herd Kabliau, Schellfiſche, Gold- umzugshalb ſofort barſch, Filet in betannt. Qualität zu verkaufen. 5 f Hansſtr. 15 fl. Adler. Vismarckſtraße r e e p Ein ſtartes ia Hanliau.., 32 Einleg⸗ Kanllau-Fliet„ u- ſchwein Lebensmittelhaus ee Uinkenbach, Lorſcherſtr. 10 ſtraße 62 Kleine Anzeigen müſſen ſofort bei ihrer Erjolg Aufgabe auf unſerer Ge⸗ 5 chuſtsſtelle bezahlt werden, da urch ſonſt ihr Erſcheinen iafrage gestellt ift mjerſere n Statt Karten! Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme beim Heim gange unserer lieben Ver- storbenen sagen wir allen, die sie auf ihrem letzten Gange begleitet haben und den Kranz- und Blumenspendern unseren innig- sten Dank. Insbescindere danken wir Herrn Pfarrer Werner für seine trostreichen Worte am Grabe, den Barmherzigen Schwestern für ihre liebevolle, aufopfernde Pflege, sowie unseren werten Nachibarn. Viernheim, 7. Deuember 1938 Zurückgekehrt vom Grabe meiner unvergeßlichen, nun in Gott ruhenden Gattin, unſerer lieben Mutter, Groß⸗ mutter, Schwiegermutter, Schwiſter, Schwägerin und Tante frau Mabdalena mandel ſagen wir für die uns uns entgezengebrachte aufrichtige Teilnahme herzlichſten Dank. Beſonderen Dank dem Hochw. Herrn Kaplan Scholz für den troſtreichen Beiſtand, ſowile für die zahlreichen Kranz- und Blumenſpenden und hen Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Nicht zuletzt der Firma und Gefolgſchaft L. Weil& Reinhard für die ehrenden Kranzſtiftuugen u. allen denen, die der Verſtorbenen das letzte Geleite gaben. Viernheim, 8. Dezember 1938. III schneit. mit KINESSA-Holz-. balsam behandelte Böden machen Ihnen keine Sorge. weil sie naß wischbar sind. Der Balsam wird wie Boh. nerwachs aufgetragen u. Ihre Böden erhalten Nahrung. Anstrich und Hochglanz mit KINE SIN HOLZ BALSA M Emit fliohter, Flora-Drogerie Abonniert die Heimatzeitg. Danksagung Hermann Zöbelein und Angehörige Danksagung geb. Hooch In tiefer Trauer: Michael Mandel 10. nebſt Kindern u, Angehörigen. Die Tage bis zum Feſte ſind gezählt. Wenige Schritte noch. Halten Sie durch und machen Sie auch noch dieſe 1 Schritte Machen Sie letzt täglich durch ein; Anzeige ihre Firma be⸗ kannt, jetzt wo die Könſer gerade in beſte Weih⸗ nachtsſtimmung kommen und Ihre Vorſchläge zur Erfüllung weihnachtlicher Wün er e 9 chtliche ſche Denn vielbeſchäftügt iſt man heut', Es fehlt gar manchem oft die Zeit, So durch die Straßen hinzugeh'n Und ſich die Fenſter anzuſeh'n. Drum iſt ein jeder froh. Sagt's ihm der Kaufmann ſo: Durch eine Weihnachtsanzeige in dieſer [Zeitung. Rufen Sit ung unter 1531 e ee 6¹ ſw. fel fegen dem me Enaze bah 0 ur bet dern, ſt in eile ren 15 Hilfe a aner! ſete. Damit Einet el. 1 ihn abe bethaft bettuntt lente A imuf genen nicht m Lin zu ſtebl hen. Trier ſolge 2 Det F. ſchen z. Etraher in gleic 1 dabei einen Vun, und er ferauto Naman en Et aber be beta ſcne ſchwere ben. und de der Fa wird i J bolgm 6 Ven Reich ſührun baues ne tücke der Re nun in pen un werden, „Gumſſe die Rei holpung Bern derſucht beſchäſt volltee lich leg Sho dechnete betagter deen d U 4. A. e donn 1 Bunte Tageschronil Gewalkfäfige Jirkusgeſellſchaft ſw. Nieder⸗Hilbersheim(Rhh.) Eine Zirkus⸗ geſellſchaft kam nach der Vorſtellung in einer hieſigen Gaſtwirtſchaſſt in Streit, den ſie, nach⸗ dem man ſie vor die! Tür geſetzt hatte, auf der Straße fortſetzten. Teilweiſe wurde auch im Wohnwagen gekämpft, wobei Knüppel und Meſſer eine Rolle ſpielten. Einer der Män- ner verletzte ſeine Frau. Mutter von 14 Kin- dern, ſchwer an Kopf und Hals. Sie flüchtete n einen Laden und brach dort zuſammen. Die rauen und Kinder liefen ſchreiend durch die traßen und riefen den Bürgermeiſter um Hilfe an. Schließlich traf ein Gendarmeriebe⸗ amter aus Gau⸗Agesheim ein und verhaf⸗ tete die männlichen Mitglieder der Truppe. — Damit gab es aber noch lange keine Ruhe. Einer der Männer hetzte bei der Vernehmung ſeinen Hund gegzen den Beamten und entfloh. Der Beamte ſchoß ihm mehrmals nach, konnte folge ereignete ſich Der Fahrer eines Lieferautos verſuchte zwi⸗ ſchen zweit parkenden Kraftwagen und einem Straßenbahnwagen hindurch zu kommen. Etwa in gleicher Höhe befand ſich ein Radfahrer, der Dies war nicht rechtzeitig bemerkt ihn aber erſt gegen Morgen im Wohnwagen verhaften. Den Meſſerſtecher., der ſtark betrunken war. hatte man vorerſt in den Bul⸗ lenſtall geſperrt, aus dem er aber ſchon bald darauf ausbrach. Der Poliziſt ſetzte ſeinen eigenen Hund auf die Spur, konnte ihn aber nicht mehr auffinden Ein Dritter hatte in der Wirtſchaft do Küchenfenſter eingedrückt, um zu ſtehlen, konnte aber in der Küche feſtgenom⸗ men werden., Ein Vierter kam nach Ingelheim ins Gefängnis. den schädel zerſchmeller »Ein Unglück zieht das andere nach ſich Trier. Ein eigenartiges Unglück mit Todes⸗ im Trierer Stadtgebiet. dabei vom Kaſtenaufbau erfaßt und gegen einen ziüveiten Radfahrer, einen 30jährigen Mann, geſchleudert wurde. Letzterer ſtürzte und erlitt ſchwere Verletzungen. Der im Lie ferauto ſmitfahrende 51jährige Bauführer Aug. [Kamang [dem Schwerverletzten umſehen, wurde dabei aus Herford i. W., wollte ſich nach aber bei der ſchnellen Fahrt aus dem Auto herausgeſchleudert und blieb mit zer ⸗ ſchmettertem Schädel und anderen ſchweren Verletzungen tot auf der Straße lie⸗ gen. Obwohl die Schutzſcheibe zertrümmert und der rechte Türgriff abgeriſſen wurde, nahm der Fahrer des Lieferwagens Reißaus. Er N wird indeſſen der ſofort aufgenommenen Ver⸗ ſolgung nicht entgehen. Hängebrücke über den Rhein Bendorf(Rhein). Im Zuge des Baues der Reichs autobahn erfolgt die Rheinüber⸗ führung in Bendorf, Hinſichtlich des Brücken⸗ baues iſt bei den zuſtändigen Stellen die Ent⸗ ien dahingehend ergangen, eine Hänge⸗ rücke auszuführen. Mit dem Baubeginn der Reichsautobahn und der Brücke rechnet man in etwa 1—2 Monaten. Zahlreiche Stra- ßen und Wege müſſen im Baugebiet verlegt werden, u. a. wird vom Gemeindewald im „Gumſchlag“ eine Fläche von 6 Hektar durch die Reichsautobahn beanſprucht, mit deren Ab⸗ holzung begonnen wurde. Nicht auf den Leim gegangen Bernkaſtel⸗Kues. Ein 15jähriger Lehrling verſuchte in einem Bernkaſteler Schreibwaren⸗ geſchäft einen plumpen Betrug. Angeblich wollte er ein Notizbuch kaufen. Auf den Laden⸗ tiſch legte er ein mit Silberpapier umwickeltes Schokoladen ⸗Fünfmarkſtück. Dabei rechnete er mit der mangelhaften Sehſchärfe der betagten Ladeninhaberin. Dieſe bemerkte in⸗ deſſen den Betrug, worauf der Burſche das Schokoladen⸗Geldſtück wieder an ſich riß und ſchleunigſt davon lief. Er konnte jedoch von der Polizei ermittelt und feſtgenommen werden. ichluß mit jüdiſcher Lolterwirlſchaft Oberurſel. Als vor rund einem Jahre die Bergerſche Fabrik in der Hohemarkſtraße in ari⸗ ſche Hände überging, ſtand die neue Betriebs⸗ führung vor nicht leichten Aufgaben. Betriebs- räume und Gebäude befanden ſich in einem der⸗ art verwahrloſten Zuſtand, daß einzel⸗ ne Teile des Betriebs überhaupt nicht mehr zu betreten waren. Hunderte von zentnerſchweren Dreckhaufen lagerten an vielen Stellen, und die Arbeitsbedingungen der Gefolagſchaft waren ſo troſtlos, daß der Uebergang in ari⸗ ſchen Beſitz und die völlige Neuordnung und Säuberung des Betriebes ein dringendes Ge⸗ bot der Stunde war. Mit dieſen jüdiſchen Me⸗ thoden, die in dem Betrieb lediglich ein Profit⸗ objekt ſahen, während für die ſchaffenden Men⸗ ſchen nicht einmal die allerprimitivſten hygieni⸗ ſchen Einrichtungen vorhanden waren, hat die neue Betriebsführung grundlegend aufgeräumt. Zur Zeit werden neue Betriebsräume geſchaffen, moderne Entlüftungsanlagen eingebaut, ferner Waſchräume und eine Werkkantine erſtellt. Nach Beendigung der Arbeiten im kommenden Früh⸗ jahr ſoll die Gefolgſchaft. die inzwiſchen bereits über 60 Köpfe zählt, bis auf 100 geſteigert wer⸗ den. Auch bier iſt nach endgültiger Ausſchaltung jüdiſcher Profitgier der Grundſtein für einen ſauberen Betrieb ſchaffender deutſcher Menſchen gelegt roorden. Leichtfertigteit gefährdet Menſchenleben Waldmohr. In der Schön'ſchen Gaſtwirt⸗ ſchaft— ein unvorſichtſger Gaſt eine Tiſch⸗ decke beim Rauchen in Brand geſetzt. N a 99 Nachts, als ſchon alles ſchlief, bemerkten Nach Jae W auſe ſtarke Rauchentwick⸗ lung. Die herbeigeeilte Feuerwehr mußte alle Einſvohner aus dem völlig verqualmten zwei ⸗ ten Stockwerk über Leitern herunterholen. Die Tochter des Gaſtwirts hatte ſich im Rauch ver⸗ irrt und wurde mit einer ſchweren Rauch ⸗ vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Die Gaſtwirtſchaft und das anſchließende Ne- benzimmer waren ſchon völlig ausgebrannt. Krammetsvogelſchwarm verurſacht Kurzſchluß Daun(Eifel). An einem der letzten Abende wurden plötzlich alle Orte des Kreiſes Daun in tiefes Dunkel gehüllt. Die Stromzufuhr auf der Ueberlandleitung der elektr. Lichtverſorgung ſetzte für längere Zeit aus. Während der un⸗ freiwilligen Verdunkelung kamen— aus alter Zeit noch vorhanden— Laternen und Petro⸗ eumlampen und Kerzen wieder zu Ehren. Nach etwa einer halben Stunde hatte man die Stelle und die Urſache der Stromunterbrechung feſtgeſtellt Zunächſt glaubte man wohl an den gefürchteten Rauhreif, deſſen ſtarkes Auftreten im ſpäten Herbſt oder zeitigen Frühjahr im Höhengebiet mimnter große Schwierigkeiten mit ſich bringt. Er kam aber dieſes Mal nicht in Frage, ſondern ein ſtarker Krammetsvogel⸗ ſchwarm. der ſich nach Einbruch der Dunkel- heit auf der Hochſpannungsleitung bei Liſſen⸗ dorf niedergelaſſen und dabei Kurzſchluß ver⸗ urſacht hatte. Fabrikbrand in Schotten. Schotten. In der bieſigen Wollwaren⸗ und Tuchfabrik von Schütz und Weitz brach am Dienstag früb um 4 Uhr Feuer aus, durch das die Büroräume, das Lagerhaus und der Ma⸗ ſchinenraum ſchwer betroffen wurden. Die Bü⸗ roeinrichtungen und die Stoffvorräte wurden von den Flammen vernichtet, während die Ma⸗ ſchinen ſchwer beſchädigt wurden. Die Gebäude ſind gleichfalls nahezu vollſtändig den Flam⸗ men zum Opfer gefallen. Der Schaden iſt groß. die Brandurſache iſt noch unbekannt. Schwerer Unglücksfall. Meßkirch(Bd.) Der 171jährige Kaufmanns⸗ lehrling Otto Bücheler von hier wurde beim Abladen von Salzſäcken durch den Autoanhän⸗ ger an eine Hauswand gedrückt, da der Anhän⸗ ger infolge Verſagens der Bremſe noch einmal ins Rollen kam. Der Lehrling erlitt ſtarke Bruſtquetſchungen. Man ſchaffte ihn mit ſchwe⸗ ren inneren Verletzungen ins Krankenhaus. Singener Er gönnt es ihr auch. Ludwigshafen. Der gegenwärtig der Freiheit beraubte Ehemann einer Einwohnerin im Stadtteil Nord hielt es für angebracht, auch ſeiner Eheliebſten zu koſtenloſer Unterkunft zu verhelfen, zeigte ſie alſo an, weil ſie n den letzten Jahren mehrere Ladendiebſtähle Blick in den i Mißalückte Reviſion im Konkursprozeß der Patentmatratzenfabrik Bensheim. Bensheim. Im Vorſommer erregte das Straf⸗ verfahren im Konkurs der Bensheimer Patent- matratzenfabrik J. A. ir. gegen fünf Angeklagte großes Aufſehen. Während die übrigen ſich mit dem Urteil zufrieden gaben, legte der eine der beiden Angeklagten, der Geſellſchafter Fritz Trippel, der wegen Konkursvergehens und Ver⸗ gehens gegen das Geſetz über den Wettbewerb, wegen Untreue und Gebrauchs einer falſchen Urkunde, wegen Einreichung einer falſchen Bi⸗ lanz bei einer Kreditanſtalt in Tateinheit mit verſuchtem Betrug, wegen fortgeſetzten, teilweiſe gemeinſchaftlich mit dem anderen Geſellſchafter begangenen Betrugs und wegen Pfandbruchs zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren zwei Mo⸗ naten Gefängnis und 800 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt worden war, Reviſion beim Reichsge⸗ richt in. Er hatte auch inſoweit Erfolg, als das Urteil teilweiſe aufgehoben wurde. nämlich ſofern in der Strafe vier Monate Gefängnis für den Einzelfall der Untreue(zum Nachteil des anderen Geſellſchafters) angeſetzt waren. Dieſe Teilſtrafe hätte, da ſie unter ſechs Mo⸗ naten blieb, unter das Straffreiheitsgeſetz von 1934 fallen müſſen. Nach Zurückweiſung der Sache an die gleiche Strafkammer II des Land⸗ gerichts Darmſtadt, wurde erneut verhandelt mit dem Ergebnis, daß die Einzelſtrafe für die Untreue nun auf ſieben Monate bemeſſen wur⸗ de, alſo nicht unter die Amneſtie fällt. Damtt bleibt es bei der früheren Geſamtſtrafe, nur jetzt gelten außer der Geldſtrafe 14 ſtatt vor⸗ her 10 Monate als verbüßt. Unmuſikaliſcher„dirigiert“ mit dem Bierglas. Bürſtadt. Der 32 Jahre alte A. W. von hier ſaß abends in der Wirtſchaft, wo ein anderer Gaſt laut ſang. Das mag ihm nicht ſchön ge⸗ klungen haben, aber der ſchon zweimal wegen gefährlicher Körperverletzung vorbeſtrafte W. reagierte gleich gar zu handgreiflich, indem er ohne jeden ſonſtigen Anlaß dem anderen ſein B'ierglas über den Kopf ſchlug, ſodaß dieſer blutüberſtrömt zuſammenbrach. Das Schöffengericht Darmſtadt erkannte gegen den Täter auf eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten. Der Grabſtein für die Hauswirtin Mannheim. Das Schöffengericht Mannheim verurteilte den 49 jährigen Emil Schmitt aus Edigheim wegen Betrugs in Rückfall und in Tateinheit mit Urkundenfälſchung zu einem Jahr und zwei Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Die ausgeſpro⸗ chene Geldſtrafe von 400 Mark gilt als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Schmitt hatte im Gefängnis den in einer Abtreibungsſache verurteilten Inhaber eines Grabſteingeſchäftes kennen gelernt und bei dieſem nach der Straf⸗ verbüßung Einſtellung als„Verkaufs⸗Kanone“ gefunden. Als ſolche ſchoß er verbotene Böcke. Auf„Geſchäftsreiſen“ erhielt er durch einen früheren Mitgefangenen einen Grabſtein für 204 Mark in Auftrag, obwohl der Beſteller nur 16 Mark Wochenlohn vereinnahmte. Der in ſo fürſtlicher Weiſe durch ein jüdiſches Unter⸗ ausgeführt und für annähernd 50 RM. Wa⸗ ten geſtohle'n hat. Auf dem nächtlichen Heimweg überfahren und getötet Frankfurt a. M. In der Nacht zum Dienstag ereignete ſich auf der Bergerſtraße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Eine Frau, die mit einer Angehörigen nach dem Beſuch eines Kinos und eines Lokals nach Hauſe zurückkehren woll⸗ te, wurde beim Ueberſchreiten der Straße von einem ſchnellfahrenden Auto erfaßt, etwa 30 Meter mitgenommen und dann auf den Bür⸗ gerſteig geſchleudert, wo ſie tot liegen blieb. Der Fahrer des Wagens hat ſich der Feſtſtel⸗ lung ſeiner Perſon durch die Flucht ent⸗ sogen. Max Schmeling als rheinheſſiſcher Jagdgaſt Bad Kreuznach. Max Schmeling weilte in dieſen Tagen im Kreis Bingen als Teil⸗ nehmer an einer Treibjagd. Dieſe wurde zwiſchen Wöllſtein(Rhh.) und Gau-Bickelheim durchgeführt und brachte eine Strecke von 565 Haſen. Davon konnte Schmeling, der bald ein erklärter Freund der Jugend war und ſich vor ihr nur Ruhe durch Namensunterſchriften ver— ſchaffen konnte, allein 26 der„Meiſter Lampe“ für ſich buchen. Wo er auf dem Lande und in Bad Kreuznach erkannt wurde, ſtand er bald im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit und der Begrüßung. In Bad Kreuznach wurde die zweitägige Treibſagd mit dem traditionellen Jagdeſſen beſchloſſen. Mar Schmeling war erſt am Abend vorher in Kreuznach eingetroffen und äußerte ſich ſehr begeiſtert über die rhein⸗ heſſiſche und Nahetal-Landſchaft. Kraftwagen kopfüber in die Kinzig geſtürzt. Wolfach(Bd.) Nahe der Stadtbrücke ereig⸗ nete ſich ein Unfall, der noch gut ablief. Ein In⸗ genieur aus Gaggenau, der mit vier Familien⸗ mitgliedern auf einer Probefahrt mit einem von ihm zum Kauf vorgeſehenen Mercedeswagen er war, geriet beim Paſſieren der Stadt⸗ rückenkurve über dieſe hinaus. Der Wagen fuhr über den Bürgerſteig hinunter, durchbrach das Ufergeländer und ſtürtzte kopfüber die drei Meter tiefe Mauer hinab Während die Ingenieursehefrau eine Gehirnerſchütterung er— litt, kamen die anderen Inſaſſen mit leichteren Verletzungen davon. Einbruch in ein Juweliergeſchäft Kaſſel. In der Nacht zum 5. Dezember wurde in ein Juweliergeſchäft am Friedrichs⸗ platz eingebrochen. Den Tätern fielen eine größere Anzahl Herren-Taſchenuhren und Herren⸗ und Damen⸗Armbanduhren, ſowie 40 goldene Herren- und Damenringe in die Hände. Die Polizei warnt vor dem Ankauf dieſer ge⸗ ſtohlenen Sachen. Gerichtsfaal nehmen bezahlte Beſteller ſtiftete den Grabſtein angeblich für eine Hauswirtin. So kam Sch. zu ſeinen 10 Prozent Proviſion, die Hauswirtin für kurze Zeit zu einem Grabſtein, das Grab⸗ ſteingeſchäft zu einem Verluſt und der Ange⸗ klagten zu ſeiner Strafe. Durch Aenderung des Preisvermerks hatte Schm. zu dem auch noch eine Irreführung begangen. Juchthaus für Molorraddiebe Frankfurt a. M. Anfangs Mai 1936 wurde von dem 34jährigen Karl Wick und dem 38jäh⸗ rigen Hans Breitenbach in Frankfurt ein Motorrad mit Beiwagen geſtohlen, das ſie zu dem ihnen bekannten Georg Kreß nach Kleinheubach fuhren. Dieſer hatte dort eine Reparaturwerkſtätte. Er modelte das Rad um, ſodaß es ein anderes Ausſehen und den An⸗ ſchein bekam, als ſei es eine ganz andere Marke, als es früher war. Das Motorrad wanderte dann wieder nach Frankfurt und wurde hier verkauft. Die beiden Diebe ſind wiederholt vor⸗ beſtraft. Die Große Strafkammer verurteilte Breitenbach zu anderthalb Jahren Zucht⸗ haus und Stellung unter Polizeiaufſicht, Wick zu zwei Jahren Zuchthaus und Sicherungs⸗ verwahrung. Der Hehler kam mit einem Jahr Gefängnis davon. Falſch verſlandenes Mitgefühl Frankfurt a. M. Als vor mehreren Jahren ein Angeklagter eine private Fürſorgeſtelle auf⸗ ſuchte, lernte er dort eine als Fürſorgerin tätige Zeugin kennen, die ihn ſehr entgegenkommend behandelte und deren Mitgefühl er erweckte. Daraus zog er den Schluß, daß die Zeugin wei⸗ tergehende Sympathie für ihn habe. Er irrte ſich indeſſen und fing nun an ruppig zu wer⸗ den und die Perſon zu beläſtigen und zu be⸗ leidigen. Das ging ſo weit, daß die Frau ihres Lebens nicht mehr ſicher war und polizeiliche Hilfe in Anſpruch nahm. Der Angeklagte wurde polizeilich vernommen und auch zur Verneh⸗ mung zur Amtsanwaltſchaft beſtellt, wo er ein⸗ dringlich ermahnt wurde, ſich von der Zeugin fern zu halten. Der Angeklagte tat das nicht und offenbarte ein ſchier unglaubliches Verhal⸗ ten gegenüber der Zeugin. Er bedrohte ſie mit Mord und Totſchlag, er werde ihr nach und nach die zehn Finger glied⸗ weiſe abſchlagen, erſchien in den Räumen der Fürſorgeſtelle, packte ſie mit Gewalt am Halſe und verletzte ſte, verfolgte ſie auf der Straße, nannte ſie, als ſie in einer Kirche weilte, eine Heuchlerin und ſpie ſie an, bezeichnete ſie an anderer Stelle als Dirne uſw. Die Frau hatte keine ruhige Stunde vor dem ärztlicherſeits als hyſteriſch bezeichneten Mann, der in Haft ge⸗ nommen werden mußte, um die Zeugin vor ihm zu ſchützen. Das Schöffengericht hielt den Tä⸗ ter der Bedrohung, der Beleidigung und der Körperverletzung ſchuldig und verurteilte ihn zu ſechs Monaten Gefängnis. In Sicherungsverwahrung gelandel Koblenz. Der 51jährige Georg Din ies aus Kandel in der Rheinpfalz, der ſchon in früheſter Jugend(kaum 15 Jahre alt) auf die Bahn des Verbrechens geraten war, und eine lange Kette von Verbrechen und Beſtrafungen Sie hören im Rundfunk Freitag, den 9. Dezember Stuttgart 6: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Morgenmuſik. 10: Der Werk⸗ meiſter der Geſchwindigkeit. 10.30. Leiſtungsſteigerung auf dem Gebete des Sports. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Nachrichten, Wetter 13.15: Mittagskonzert 14: Schöne Stimmen. 16: Und nun klingt Danzig auf 17: Zum 5⸗Uhr⸗Tee. 18: Im Märchenlande. 18 30: Aus Zeit und Leben. 19: Mit dem Kopf durch die Wand 20: Nachrichten. 20.15: Die Opern des Reichsſenders Stuttgart:„Boris Gonunoff“. 23.10: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24—2: Nachtkonzert. Frankfurt 6: Morgenlied. Morgenſpruch. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Frober Klang zur Werkpauſe. 9.30: Nachrichten. 9.40: Muter turnt und ſpielt mit dem Kind. 10: Schul⸗ funk. 10.30 Leiſtungsſteigerung auf dem Gebiete des Sports. 11.40: Paroleausgabe für die landwirtſchaftl. Betriebe. 12: Mittagskonzert. 13: Zeit, Nachrichten, Wetter. 13.15: Mitktagskonzert. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: O, Wein, zerſtreu' unſere Sorgen... 15: Kl. Konzert. 15 30: Nur was gewerkt die Meiſterhand, iſt preiswert, ſchön und hat Beſtand 16: Nachmittagskon⸗ zert. 18: Sport der Woche und für den Sonntag. 18.15: Bücher, von denen man ſpricht. 18.30:„Heimweh“, Hörfolge mit Muſik. 19.15: Tagesſpiegel. 19.30: Der fröhliche Lautſprecher. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15:„Das glückhafte Schiff von Dorkum“. 21.15: Aus Verdis„Don Carlos“. 22: Zeit, Nachrichten. 22.10: Bücher auf dem Gabentiſch. 22.30. Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24—2: Nachtkonzert. in ſeinem wilden, unſteten Leben aufweiſt, ſtand vor der Großen Strafkammer in Koblenz. Als der Weltkrieg ausbrach, war ſein Sündenregi⸗ ſter derart, daß man ihn als Soldat nicht brau⸗ chen konnte. Nach dem Kriege ließ er ſich zur franzöſiſchen Fremdenlegion anwerben; drei⸗ zehn Jahre verbrachte er in Syrien, Marokko und Indochina. 1933 kehrte er nach Deutſch⸗ land zurück, arbeitete 9 Monate ehrlich, um dann wieder ins alte Fahrwaſſer zu geraten. Er verdingte ſich auf einſamen Höfen als Knecht, um hier Diebſtähle ausführen zu können. So war er an der Moſel, er entwendete in Kirch⸗ heimbolanden einem Mädchen das Fahrrad, mit dem er nach Dieblich radelte, und in Koblenz⸗ Metternich wurde er dann auf friſcher Tat er⸗ tappt. Seine abenteuerliche Laufbahn dürfte damit für immer ihren Abſchluß gefunden ha⸗ ben. Das Gericht verurteilte den geriebenen Gewohnheitsverbrecher zu ſechs Monaten Zuchthaus. Die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte werden ihm für 5 Jahre abgeſprochen, außerdem wurde die dauern⸗ de Sicherungsverwahrung angeord- net. Mörder Boos zum Tode verurkeilt Kaiſerslautern, 7. Dez. In der heutigen Son⸗ dergerichtsverhandlung in Kaiſerslautern wur⸗ de das Urteil gegen den Mörder Boos nachts 12 Uhr gefällt. Es lautet wegen vorſätzlichen und überlegten Mordes auf Tod mit den üblichen Nebenſtraſen. In der Verhandlung wurde der der Anklage zugrunde liegende Sachverhalt noch einmal erörtert. Aus der Erörterung und durch die Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß Boos. nachdem er ſich aus ſeinem Dienſt entfernt und ſich einige Wochen bei Verwandten und in der Gegend herumgedrückt hatte, etwa am 25. November bei ſeinen Eltern in Eiſenberg landete. In der Nacht zum 27. November wurde er von mehreren Beamten der in Eiſenberg ſtationierten Gendarmerie geſtellt und feſtgenommen. Während des Ankleidens im Schlafzimmer ſeiner Eltern ließ er eine Piſtole, die er bis dahin mitgeführt hatte, in die Unterhoſe gleiten. Nach mehrſtündiger Vernehmung auf der Gendarmerieſtation be— nutzte er einen Augenblick, wo der ihn verneh⸗ mende Gendarmeriebeamte Linnebacher ſich mit ſeinen Papieren befaßte, um dieſen zu er⸗ ſchießen. Er hat nach minutenlangem Ueber⸗ legen bewußt den Schuß auf den Kopf des Beamten abgegeben. Boos iſt dann geflüchtet, wurde ſpäter in Worms feſtgenommen und ſchließlich ins Amtsgerichtsgefängnis Kaiſers⸗ lautern eingeliefert. In der Urteilsbegründung wurden die Tat⸗ ſachen noch einmal feſtgelegt und nach dem Plä— doyer des Staatsanwalts dem Angeklagten keine mildernden Umſtände zugebilligt. Der Verurteilte hat die Tat mit voller Ueberlegung ausgeführt; es muß ihn nun die ganze Schwere des Geſetzes treffen. Gegen die Deviſenvorſchrift verſtoßen. Landau(Pf.) Die 67 Jahre alte Maria Mag⸗ dalena Schafft aus Kleinſteinfeld bei Berg⸗ zabern hatte entgegen der Vorſchriften ihre in franzöſiſcher Währung erhaltene Rente in Wei⸗ ſenburg in deutſches Geld umgetauſcht, um einen höheren Kursgewinn zu erzielen Das Schöffen⸗ gericht Landau verurteilte ſie zu drei Monaten Gefängnis und 350 Mark Geldſtrafe. Betrug an der Ehefrau eines zum Tode Verurteilten Stuttgart. Die Fünfte Strafkammer des Landgerichts verurteilte den 27 jährigen ledigen Willi Rexhauſen aus Thale am Harz we⸗ gen zweier Verbrechen des Betrugs zu drei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehr⸗ verluſt. Der wegen Eigentumsdelikten ſchon vielfach vorbeſtrafte Angeklagte, der in Stutt⸗ gart in Stellung war, hatte ſich an die Ehefrau eines zum Tode Verurteilten herangemacht und ihr vorgelogen, er könne durch Vermittlung ein⸗ flußreicher Freunde bei der Reichskanzlei in Berlin die Nichtvollſtreckung des Urteils erwir⸗ ken, brauche zu dieſem Zweck aber 50 bis 60 Mark. Die in tiefſter Seelennot befindliche Frau überlegte ſich die Unfinnigkeit dieſes Vor⸗ bringens nicht lange, ſondern händigte dem ver⸗ meintlichen Retter ihres inzwiſchen hingerichte⸗ ten Mannes 50 RM. aus, die dieſer dann für ſich verbrauchte. 2 Jahren und — — —— — 8. Rotporakionsmiuiſter Lankini beſuchle das Reichsſporlfeld Der als Gaſt des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley in Berlin we rationsminiſter Lantini beſichtigte in Beglei⸗tung von Dr. Le v. Tſchammer und Oſten das Reichsſportfeld in Berlin Cenſakionen im Ekoblin⸗Prozeß der ehemalige Innenminiſter ſſt unauffindbar Am dritten Tage des ſes gegen Frau Skoblin übte der Vertreter der Nebenkläger äußerſt heftige Kritik an gewiſſen Methoden, die von hoch⸗ ſtehenden politiſchen Perſönlichkeiten ange⸗ wandt worden ſeien, um eine raſche Durchfüh⸗ rung bei der Unterſuchung der Entführung des Generals von Miller zu verhindern. Dieſe Kritik richtet ſich in erſter Linie gegen den da⸗ Schwurgerichtsprozeſ⸗ maligen ſozialdemokratiſchen Innenminiſter Dormoy, der zwar als Zeuge geladen iſt, ſich aber entſchuldigt hat. Der Vertreter der Nebenkläger betonte, daß er, ohne einen Widerruf zu befürchten, ver⸗ ſichern könne, daß der damalige Miniſterpräſi⸗ dent den ſowjetruſſiſchen Botſchafter am Tage nach der Entführung General Millers zu ſich gerufen habe. Er habe ihm den dringenden Rat gegeben, ſich ſofort mit Moskau in Ver⸗ bindung zu ſetzen, damit der ſowjetruſſiſche Dampfer, der nach Uebernahme der verdäch⸗ tigen Ladung den Hafen von Le Havre ver⸗ laſſen hatte, durch Funkſpruch angewieſen werde, ſofort nach Le Havre zurück⸗ zukehren, um ſich einer Durchſuchung durch die franzöſiſche Polizei zu unterziehen. Der Miniſterpräſident habe damit den Verdacht be⸗ ſtätigt oder beſeitigen wollen, der auf dem Schiff laſtete. Eine Stunde ſpäter, ſo fuhr der Vertreter der Nebenkläger fort, ſei Innenminiſter Dor ⸗ moy beim Miniſterpräſidenten erſchienen, um ihm zu erklären, daß der Laſtkraftwagen der ſowietiſchen Botſchaft, den man in Le Habre geſehen hatte, bereits um zwei Uhr nachmittags dort eingetroffen ſei und daß die Nachforſchun⸗ gen auf dieſer Spur deshalb aufgegeben wer⸗ den müßten, weil die Zeitſpanne zwiſchen der Entführung General von Millers in Paris und dem Eintreffen des Autos in Le Havre viel zu kurz ſei. Erſt am Abend des gleichen Tages, ſo erklärte der Vertreter der Nebenkläger wei⸗ ter, habe man ſich davon überzeugt, daß dieſe Ausführungen Dormohs falſch geweſen ſeien. Er wiſſe ferner, daß ſich der Sowjetbot⸗ ſchafter ſofort, nachdem er den Miniſter⸗ präſidenten verlaſſen hatte, telefoniſch mit ſeinem Freunde Vincent Auriol in Verbindung geſetzt habe, um ihn zu bitten, bei Dormoy darauf zu dringen, daß die Nachforſchungen auf der Spur ilende italieniſche Korpo⸗ Y. und des Reichsſportführers (Scherl-BilderdienſtAutoflex) Dieſe Erklärungen des Rechtsanwaltes riefen natürlich eine große Senſation im Saale und bei den Geſchworenen hervor. Der Schwur⸗ gerichtspräſident ſah ſich zu der Erklärung ge⸗ zwungen, daß die Ausſage Dormoys für un⸗ umgänglich erachtet werde. Er werde ihn des⸗ halb erneut zitieren laſſen, und wenn er nicht erſcheine, werde er die ſich aus dem Geſetz er⸗ gebenden Maßnahmen anwenden. Großes Ge⸗ lächter entſtand im Zuhörerraum, als der Ge⸗ richtsſchreiber erklärte, es falle ihm ſchwer, dem ehemaligen Innenminiſter eine Vorladung zu ſchicken, weil er ſich in Paris unter unbe⸗ kannter Adreſſe aufhalte. Es wurde nichtsdeſtoweniger beſchloſſen, Dormoh für kom⸗ Als nächſtet Zeuge wurde ſodann der ehema⸗ lige ruſſiſche General Kuſſorgſty vernom⸗ men, der aus Frankreich ausgewieſen iſt und mit einem Geleitbrief zur Verhandlung kam. Kuſſorgſkey hat mit zwei anderen Generalen Skoblin am Abend der Entführung General von Millers aus dem Bett geholt und in dem Büro der Vereinigung ehemaliger ruſſiſcher Front⸗ kämpfer eingehend vernommen. Ob⸗ gleich Skoblin alles leugnete, hatten die drei Generale einen ſo großen Verdacht, daß ſie ihn aufforderten, mit zum Polizeipräſidenten zu kommen, um dort ſeine Ausſagen zu wieder⸗ holen. Skoblin tat ſo, als ob er dieſer Auf⸗ forderung Folge leiſten wolle und verließ als erſter das Zimmer. Als die anderen nach einem kurzen Meinungsaustauſch ebenfalls heraustra⸗ ten, war von Skoblin keine Spur mehr zu ſehen. Der Gerichtspräſident machte dem Zeugen bit⸗ tere Vorwürfe. Als General habe er wenig ſtrategiſches Verſtändnis gezeigt, aber auch der Umſtand, daß er den von General von Miller zurückgelaſſenen Brief erſt um 11 Uhr abends öffnete, machte ihn zum mindeſten moraliſch mit verantwortlich an der Flucht Skoblins General Kuſſorgſky gab ſeinen tak⸗ tiſchen Fehler zu und drückte ſein Bedauern aus. Er erklärte im übrigen, daß Frau Skoblin über das Tun und Treiben ihres Mannes ſehr wohl unterrichtet ſei. Skoblin ſei ihm von jeher als ein großer Agent erſchienen, und er ſei über⸗ eugt, daß General von Miller durch die Machen⸗ ſchaften Skoblins ein Opfer der Bolſchewiſten geworden ſei. Zwei andere ehemalige ruſſiſche 6 gaben der gleichen Ueberzeugung Aus⸗ ruck. des Sowjetdampfers aufgege⸗ ben würden. Wrack⸗Geſpenſt nach 26 Jahren aufgetaucht Eine merkwürdige Geiſterüberraſchung auf der Themſe London, 7. Dezember. Der merkwürdige Fall, daß ein Schiff. das vor 26 Jahre unterging, plötzlich wiederauf⸗ tauchte, ereignete ſich dieſer Tage in England. Der Beſatzung zweier Leuchtſchiffe, die in der Grafſchaft Kent nachts die Gewäſſer der Themſe kontrollieren, bot ſich in einer der letz⸗ ten Nächte ein höchſt merkwürdiger Anblick. Vor ihren Augen tauchte plötzlich ein ſonder⸗ bares Fahrzeug auf. das anſcheinend führerlos und ohne jegliche Beleuchtung auf dem dunklen Gewäſſer trieb. Als ſich die beiden Wachboote vorſichtig näherten, ergab ſich. daß es ſich um ein völlig von Lehm und Schlamm überzogenes Wrack handelte, das ſteuerlos dahintrieb. Die nähere Anterſuchuag dieſes Falles. nun die überraſchende Tatſache ergeben, daß in dieſem ſchlammüberzogenen Wrack ein Schiff wiederaufgetaucht iſt, das vor genau ſechundzwanzig Jahren in einer dunklen De⸗ zembernacht auf unerklärliche Weiſe verſchwand. Die Eigentümer des Schiffes, eine Themſe⸗ Schleppdampfer⸗Geſellſchaft hat in dem Wrack einen Laſtkahn namens„Freiheit“ wieder⸗ erkannt, der vor 26 Jahren verlorenging. Aus den Aufzeichnungen der Reederei geht bervor, daß damals in einer Dezembernacht ein Schleppdampfer dieſer Geſellſchaft mit ſechs Kähnen voller Ladung ſtromaufwärts fuhr. Die„Freiheit“ war der letzte der ſtromauf ge⸗ ſchleppten Laſtkäbne und hatte einen Kranfüh⸗ hat Die Fortſetzung der Verhandlung wurde auf Donnerstagnachmittag angeſetzt. rer zur Wache an Bord. Als in der frühen Dämmerung des nächſten Morgens der Ka⸗ pitän des Schleppdampfers Umſchau hielt ſtellte er zu ſeiner größten Ueberraſchüng feſt, daß nicht mehr ſechs Kähne ſeinem Schlepp⸗ dampfer folgten, ſondern nur noch fünf. Der ſechſte hatte, wie man zunächſt glaubte, ſeinem Namen Ehre gemacht. die Freibeit geſucht und war verloren gegangen. Sonderbarer Weiſe blieben in den nächſten Tagen alle Nachforſchungen nach dem verloren⸗ gegangenen Schleppkahn vergeblich. Stromauf ſtromab durchforſchten Suchboote der Waſſer⸗ polizei die Gewäſſer der Themſe— die„Frei⸗ heit“ blieb auf geheimnisvolle Weiſe ver⸗ ſchwunden, und auch von dem an Bord befind⸗ lichen Kranführer wurde keine Spur wieder gefunden. 5 Nun endlich ſcheint ſich das Rätſel zu löſen Niemand weiß freilich, auf welche Weiſe der letzte Schleppkahn vor 26 Jahren im Dunkel der Nacht geſunken iſt. Sechsundzwanzig Jahre ruhte er auf dem Grunde der Themſe und be⸗ wahrte ſein Geheimnis. Irgendwie iſt nun der große Kahn plötzlich wieder an die Oberfläche getrieben worden. Man hat zunächſt das Schiff zum Ufer gebracht und feſtgelegt. Wenn die dicke Schicht von Schlamm entfernt ſein wird, wird es vielleicht möglich ſein, in die Ka⸗ jüte einzudringen und dort eine Erklärung für die Kataſtrophe zu finden, die ſich vor 26 Jah⸗ 4 (22. Fortſetzung) Anſonſten entdeckt Morton bei flüchtigem Ueberblick eine Nähmaſchine aus den Kinder⸗ tagen des Maſchinenzeitalters, ein Bataillon von Trichtergrammophonen, eine Schreib⸗ maſchine von der Größe eines mittleren Web⸗ ſtuhles, noch mit Hebeldruck zu bedienen, die Bruchſtücke eines Marionettentheaters, ein Drei⸗ rad ohne Bereifung, eine euro äiſche elektriſche Stehlampe mit verſchoſſenem Seidenſchirm, ein Heer von Petroleumlampen aller Preis⸗ und Altersklaſſen, zwei wirklich ſchöne Kutſchlater⸗ nen, deren tatſächlichen Wert auch Morton nicht einzuſchätzen vermag, weil er nicht ahnt, daß der Hofſilberſchmied Jacobs. ſie herſtellte, Stapel von Regenſchirmen und verſchiedenem ähnlichen Ramſch, wie ihn eben die Woge der Ziviliſation als erſtes Strandgut an die Ge⸗ ſtade ſogenannter Kolonien zu ſpülen pflegt. Tafelgeſchirr aus reinem Gold Eine Ecke des ungeheuren Raumes iſt bis zur Decke hin mit zuſammengerollten Teppichen ausgefüllt, und hier vermutet Morton nicht zu Unrecht die erſten bezifferbaren Werte. Langſam kommt er auch dahinter, daß die grauverdreckten Stapel von 8 oder Blech⸗ geräten etwas ganz anderes find, nämlich Rie⸗ ſenmengen reingoldenen Tafelgeſchirrs, von de⸗ nen manche Stücke fünf⸗ oder ſechshundert Jahre alt ſein mögen. Nebeneinander aufgereiht ſtehen an zwei Wän⸗ den entlang Zedernholzkiſten. Sie tragen ver⸗ blaßte arabiſche Bemalungen und ſind ohne Deckel. Anter der zolldicken Staubſchicht ſtellt Morton Rieſenmengen von geprägten Münzen feſt. Eine nimmt er heraus, wiſcht ſie ab und entdeckt, daß ſie aus purem Silber iſt. Er ſieht einen Frauenkopf und entziffert mit einiger Mühe einen Namen wie Maria. Das eine weiß Morton, ſeit er im Orient iſt, daß nämlich das n ente der arabiſchen 3 noch immer der Maria⸗Thereſien⸗ Taler iſt Nun, er kann ſich vorſtellen, was die ausgekochten arabiſchen Krämer für ihr billiges Silber an hundertfach größeren Werten davon⸗ getragen haben mögen. In ein paar Tonkrügen iſt noch etwas übrig⸗ geblieben von der alten Herrlichkeit der Afriden, wie ſie 10 in ihrem Beſitz an Geſchmeiden und Perlen Ausdruck verſchafft hatte. Es ſind min⸗ derwertige Stücke, viele Halbedelſteine darun⸗ ter, ungleichmäßig geformte Perlen, und Mor⸗ ton ſchätzt mit dem Gleichmut des abſoluten Laien: Aue Pfund gibts immer noch, und für Moni fund kriegt man ſchon ein leichtes G. mit tauſend Schuß Munition dazu. „Dies alles iſt mein Beſitz“, ſagt Hlat Pru⸗ mar ſtolz. „Nein, es iſt auch mein Beſitz.“ Er ſieht, wie Hlat Prumars Geierhals ſich ſpannt. Berlin, 6. Dezember. Auf dem Gebiete der weiblichen Haartracht iſt allen„Verlockungen“ zum Trotz jetzt ein un⸗ beſiegter Zug nach oben ausgebrochen. Immer, wenn ſich an der Schwelle der Win⸗ terſaiſon die neue Mode vorſtellt, zeigt auch die Friſurenmode wieder ein anderes und, zum Stil der neuen Kleider paſſendes Geſicht. Auch in dieſem Jahre iſt es nicht anders. Aber die Frauen, die jetzt die neue Haarmode vor ſich ſehen, ſetzen ſich zunächſt vor Schreck hin— von den Männern garnicht zu reden! Denn die neue Linie der Haartracht dieſes Winters be⸗ deutet allerdings eine Senſation, die die liebe Gewohnheit der letzten Jahre im wahrſten Sinne des Wortes„auf den Kopf“ ſtellt: die Haare werden nämlich plötzlich hochge⸗ bürſtet! Wo noch eben weiche Locken in den Nacken wallten— da iſt buchſtäblich nichts mehr! Rauh fährt die Bürſte ins Genick und bürſtet alles, was da iſt, nach oben. Und oben? Ja, das iſt es eben— oben auf dem ſchönen Haupte der Frau, ringelt ſich nun in weichen Locken und Löckchen alles, was auf dem Hinterkopf und im Nacken keinen Platz mehr hat und nicht mehr geduldet wird! Um es offen zu ſagen: es geht um den Kopf! Denn der ganze Kopf wird, wie ge⸗ ſagt, von unten nach oben gekehrt und bekommt eine neue Linie. Warum ſollten nur Kleider eine Linie haben? Wir wiſſen es ſchon ſeit mehreren Jahren, daß das Friſeurhandwerk heute ein Teil des modeſchaffenden Handwerks iſt. Deshalb be⸗ faßt es ſich gründlichſt mit modiſchen Fragen und iſt daruf, bedacht, die Friſurenmode in voller Harmonie mit Kleidern und Hüten ſo zu geſtalten, daß ſie ein Ausdruck des Zeit⸗ geſchehens iſt. Die Kleider⸗ und Hutmode die⸗ ſes Winters, die ihre Anregungen aus der Zeit der Jahrhundertwende ſchöpft, hat auch die Modefriſuren dieſes Winters beeinflußt. Aus der damaligen glücklichen Verbindung zwiſchen der reich verzierten Form des Kleides, dem Schulterdekollets und den nackenfreien Friſu⸗ ren, ſind die Richtlinien für die anſtsigende Li⸗ nie der neuen Friſuren 1988/39 entſtanden. Die Linie der neuen Friſur iſt anſteigend. Sie wird durch große Locken beherrſcht, und ihnen gegenüber tritt die Ondulation ein wenig in den Hintergrund Es iſt ſo gut wie unmög⸗ lich. ohne Dauerlocken eine gute Modefriſur dieſes Jahres zu erreichen. Es wäre falſch an⸗ zunehmen, daß die Haare nun einfach hoch⸗ Halbgon oder nur oͤergeani? Ein Iatsachenbericht von Clemens Luaur Conyright by Carl Bunker Verlag, Berlin“ „Denn, was tuſt du mit deinem Beſitz, Hlat Prumar? Du läßt ihn vom Schmutz der Jahre überdecken. Welche Freude haſt du von ihm? Du ſiehſt ihn dir an. Dasſelbe tue alſo gehört er mir genau ſo wie dir.“ Was hat der Ingleſi im Sinn? lang ſtumm an, dann lacht er.„Das iſt wahr und auch nicht.“ Und triumphierend:„Nein, du haſt doch unrecht. Wenn ich wollte, könnte ich das alles fortgeben. Du aber nicht.“ f „Das iſt wahr und auch nicht, Hlat Pru⸗ mar. Du willſt es ja nicht ſortgeben. Du tuſt es ja nicht, und deshalb gehört dir dein Beſitz eigentlich gar nicht. Weißt du übrigens auch, was man bei uns im Weſten, wo, wie du ja weißt, die Kinder ſchon die Weisheit der Alten Wohlempfinden ſeines Volkes!“ „Denken ſo eure Regenten?“ „Manche. Der Satz ſtammt ſogar von einem, Er war kein Ingleſi, aber ein großer und mächtiger Freund meines Volkes, und noch heute wird er bei uns geliebt und ſein An⸗ ſehen geehrt, genau ſo wie bei ſeinem eigenen.“ Er war ein Preuße, und ſein Name war er handelte ſo, wie er ſprach. Ich weiß geſchrieben hat.“ „Und wozu ſagſt du mir das?“ „Damit du Händler kommen läßt aus Tur⸗ keſtan und Perſien. rümpel hier geben, das ohne Nutzen für dich iſt, und wirſt dafür Dinge kaufen, die gut für dein Volk ſind, die es ſtart und groß machen werden.“ „Ich weiß nicht, was du im Sinne haſt, Ingleſi Khan.“ 1 „Du wirſt es ſehen, Hlat Prumar. Ich werde es dir erklären, und du wirſt es ſofort be⸗ greifen, weil du ein kluger Mann biſt.“ 4 „Biſt du vielleicht doch ein Diin?“ Schrecktraum? ö „Möglich“, ſagt Morton beinahe heiter und wendet ſich zum Gehen, da hört er jemand an der Tür irre und ſchrill auflachen. b Morton ſteht direkt in dem Lichtkegel, der aus dem Deckenfenſter in den Raum ſickert, und im erſten Augenblick kann er in den dunk⸗ len Schattenwällen ringsum nichts erkennen. Dann aber formt ſich das Bild der Türwand, 7 und, bingekauert am Poſten, der Anblick eines Geſchöpfes von verzerrter, unwahrſcheinlicher Winterbürſte streicht nach oben! Modekrieg auf dem weiblichen hinkerkopf gekämmt werden, das würde beſtimmt einen ren im Dunkel der Nacht vollzog. ſehr unſchönen Hinterkopf ergeben. Eine leichte fordert und die Truppen an der Libanon grenze verſtärkt haben. 5 Häßlichkeit. f (Fortſetzung folgt) i 1 Wellenführung dagegen, häufig in ſchräger Form, bewirkt. daß der ſchlicht friſierte Hinter⸗ kopf dennoch graziös und ſchön wirkt. Auf dem Vorderkopf iſt der Scheitel nur angedeutet, an ſeine Stelle treten duftige Lockentuffs. ö Wenn am Tage die Locken ſozuſagen„nackt und bloß“ ihr Leben friſten, wird am Abend 7 ö eine Fülle verſchiedenſten Haarſchmucks verwen⸗ det. Blumen, Federn, Schleifen und Einſteck⸗ kämme zieren das Haupt der Frau. größere Schmuckkämme und Straßbänder(zu deutſch „Bandeaus“ ſchmücken den Hinterkopf. 3 Und die Haarfarbe? Die Haarfarbe iſt wie⸗ der friſch und leuchtend, rötliche Töne erfreuen ſich beſonderer Beliebtheit, und es iſt keine Frage, daß die Häupter der Frau in Schönheit erſtrahlen. 9 Alauiken-Auffland in 3yrien Der Paläſtinakrieg zieht weitere Kreiſe. Kairo, 7. Dez. Nach Zeitungsmeldungen. die hier in Kairo vorliegen, ſcheint der Freihektskampf der Ara ber in Paläſtina auch den Unabhängigkeits⸗ beſtrebungen der Alauiten neue Nahrung gegeben zu haben. im Parlament zu Damaskus, Murchid. f von Freiſchärlern auf, die ſich in der Gegende von Lattakie gegen die Regierung in Damas⸗ kus erhoben. Straße Beirut-Lattakie wurden drei Gendar⸗ men von Freiſchärlern ſchwer verletzt, fünf Gendarmen wurden gefan⸗ gengenommen und 35 wurden entwaffnet, und dann mit einer Botſchaft troniſchen Inhaltes nach Lattakie zurückgeſchickt. chid erklärte ſich zu Verhandlungen mit den Behörden nur bereit, wenn hohe Zahlungen als Schadenerſatz für würden, die ſpriſche Gendarmen in einem von Freiſchärlern beherrſchten Dorf angerichtet ha⸗ ben. Gerüchtweiſe verlautet, daß die ſyriſchen Behörden 2 121 Der Alauiten-Abgeordnete Sulimein ſtellte bewaffnete Abteilungen 1 3 In einem Feuergefecht an der Sulimein Murchids Sulimein Mur⸗ Zerſtörungen geleiſtet g franzöſiſche Hilfe ange⸗ haben, ſagt: Der Beſitz eines Regenten iſt das ich jetzt, ö Der. Afridi ſieht ihn entſetzt eine Setunde Friedrich. Man nannte ihn den Großen, und es nicht genau, aber es heißt, daß er dieſes vom, Beſitz der Fürſten an unſeren König Georg 1 Du wirſt ihnen dies Ge⸗ 22 det ten dur men Bet ohn ſſ, la dn uz nd ein, Sei Stt den kun vel