ie, nn niche E lat dm l. Du tl dein Veh igen auch „Wie du J be Ale ien iſ daz bon einen, toßer ung und go d ſein A im eigenen Name wah Toßen, ung be eg dieſes won g Georg l aus Tun n dies Ge i für dic ie gut füt aß machen Finne hall J werd ſofort be⸗ biſt. heiter und emand an legel det um ſickert, den dunk⸗ etlennen, Nurwand, blick eines geinlichet l 0 ſcröget e Hinte Auf den eutet, al en„alt 1 Abend berwen⸗ Eintet⸗ gröbele u deulſh K vie erſteuen t beißt Schönheit — 8 L iſt. . Hej. iu Kalt 9 het Ata Aigle bun coldnetr inen lungen Gegend 4 Namaz in det Gendal⸗ f nuts ein iet, 15 i halle 1 0 96 glungel ge en dn 1 b prichen 118% bol Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Mernheim Erſcheinun Bezugs durch die s wWetle: reis: Ins Haus gebra Nummer 287 8 e e n en und na 6 einſchließli oſt monatlich 1.60 NM. ausſchließlich Beſtellgeld. e 10 Rpfg. eiertagen. otenlohn. Freitag S ternheimer Verkündigungsblatt der NS AR. Viernheim 2 den 9. Dezember 1938 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 m Höhe und 22 mm Breite 8 Rypfg., im Text⸗ teil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK. Ehafen 15101 14. Jahrgang Slapellauf des erjten Flugzeugträgers Der Führer und Generaljeldmarſchall Göring in Kiel— Feierlicher Taufakt Eine große hiſtoriſche Stunde Jubelſtürme um den Führer und hermann Göring Wiederholt, da Teil der Auflage. In Anweſenheit des Führers und im Beiſein des Generalfeldmarſchalls Göring, des Gene⸗ raladmirals Raeder und weiterer hervorragen⸗ der Perſönlichkeiten der Wehrmacht, insbeſon⸗ dere der Kriegsmarine und der Luftwaffe, des Staates und der Partei, lief am Donnerstag⸗ mittag um 13.15 Uhr der erſte deutſche Flug⸗ zeugträger glücklich und reibungslos vom Sta⸗ vel. Das Schiff wurde nach der Weiherede des Generalfeldmarſchalls Göring von Gräfin Hella von Brandenſtein⸗Zeppelin, der Tochter des Grafen Zeppelin, auf den Namen„Graf Zep⸗ pelin“ getauft. Der Führer auf der Werft Brauſende Heilrufe künden kurz vor 13 Uhr das Eintreffen des Führers. Die Stationsjacht „Nixe“ macht an der Anlegebrücke der Deutſchen Werke feſt. Beim Betreten des Werftgeländes wird der Führer und Reichskanzer vom Betriebs⸗ führer der Deutſchen Werke, Generaldirektor Middendorff, herzlich willkommen gehei⸗ ßen. Der Kommandant der Befeſtigung der Oſtſee, Konteradmiral Me wis, erſtattet dem Führer Meldung. Und nun ſchreitet der Füh⸗ rer unter den Klängen des Präſentiermarſches und der Nationalhymnen die Front der Offi⸗ ziersabordnungen, der Ehrenabordnungen der Kriegsmarine und der Luftwaffe ſowie der bei⸗ den Ehrenkompanien ab. Toſender Jubel von mehr als 60 00 0 Volksgenoſſen, die das Werftgelände bis in den letzten Winkel fül⸗ len, umrauſcht den Führer und den Generalfeld⸗ marſchall Göring auf ihrem Wege zur Taufkan⸗ nur in einem zel, an der Abordnungen der ehemaligen Ma⸗ rineluftſchiffer und Marineflieger Auffſtellung genommen haben. Lange währt es, bis Generalfeldmarſchall Göring das Wort zur Taufrede nehmen kann. (Die Rede geben wir im Innern des Blattes wieder.) Der Taufakl Die letzten Worte Hermann Görings ſind verklungen. Noch dröhnt der Beifall der Maſ⸗ ſen, da donnert der Startſchuß über den Hafen und fordert freie Bahn für den Ablauf des Schiffskoloſſes. Die Taufpatin Gräfin Hella von Branden⸗ ſtein⸗Zeppelin tritt nunmehr vor des Mikro⸗ phon und ſpricht die Tauf worte: „Auf Befehl des Führers und Reichskanzlers taufe ich Dich auf den Namen„Graf Zeppelin“!“ Klirrend zerſchellt die Flaſche am ſtählernen Bug des Schiffes. Die Haltevorrichtungen löſen ſich und unter beiſpielloſen Jubelſtürmen der Zehntauſende ſetzt ſich der Flugzeugträger„Graf Zeppelin“ erſt langſam, dann immer ſchneller in Bewegung, um unter den toſenden Sieg⸗ Heil⸗Rufen der begeiſterten Maſſen in die Waſ⸗ ſer der Kieler Förde zu gleiten. Die Lieder der Nation hallen machtvoll empor. Während die Truppenabordnungen präſentieren und die 60 000 auf der Werft in das Siegheil des Schiffs⸗ baudirektors Löflund begeiſtert einſtimmen grüßen der Führer und neben ihm Hermann Göring das neue Schiff. Während der Fahrt des Führers durch den Hafen blitzt es aus den grauen Stahlrohren aller auf der Förde liegenden deutſchen Kriegs⸗ ſchiffe auf. Donnernd fegen die Salutſalven über das Waſſer, im Widerhall ſich verſtärkend und weithin nachklingend. Deutſchlands Kriegs⸗ flotte grüßt ihren Schöpfer und Oberſten Be⸗ fehlshaber. Englands Koloniſierungsmethoden häuſerſprengungen ohne Ende— Kairo, 8. Dezember. Trotz des von der engliſchen Militärbehörde verhängten Verbotes, über Häuſerſprengungen zu berichten und trotz der rigoros gehandhab⸗ ten Zenſur dringen aus Paläſtina Meldungen durch, die beſtätigen, daß die Maſſenſpren⸗ gungen arabiſcher Häuſer einen im⸗ mer größeren Umfang annehmen. Die arabiſche Bevölkerung läßt dieſe Zerſtörungen jedoch nicht ohne Gegenwehr, ſoweit ſie dazu in der Lage iſt, durchgehen. Als im Bezirk von Namal⸗ lah von den Engländern wieder zahlreiche Härſer in die Luft geſprengt wurden, kam es in den Straßen von Ramallah zwiſchen der aufs äußerſte empörten und gereizten Bevölkerung und arabiſchen Freiheitskämpfern auf der einen, und engliſchen Truppen auf der anderen Seite, zu überaus ſchweren blutigen Kämpfen. Ueber die Zahl der Opfer dieſer Straßenkämpfe ift noch nichts bekannt gewor⸗ den. Ein bezeichnendes Lit kungsmethoden wirft die welche die ſogenannte „Jiſterne“ in Ramallah zu ſpielen hat. In dieſem verhältnismäßig klei⸗ nen und dunklen Kellergewölbe werden ſeit Wochen 300 bis 400 verhaftete Araber über Nacht eingeſperrt. um tagsüber zu Frondienſten herangezogen zu werden. Durch die jeder Spur von Hygiene völlig hohnſprechenden Verhält⸗ niſſe dieſes Loches— Schlafgelegenbeiten ſowie Latrinen ſind überhaupt nicht vorhanden— iſt es zu ſchweren geſundheitlichen Schäden bei den Verhafteten gekommen. Ne⸗ ben ſchweren anderen Erkrankungen mußte be⸗ reits ein Todesfall infolge Lungenentzündung verzeichnet werden. Licht auf die Unterdrük⸗ unglaubliche Rolle, Jrondienſt für die Verhaftelen Die engliſche Militärbehörde, ſo verlautet weiter, hat Anweiſung gegeben, von nun an in jedem„durchſuchten“ Dorf bis zur Hälfte der männlichen Bevölkerung zu verhaften, gefangenzuſetzen und zu Fron⸗ dienſten heranzuziehen. Trotzdem wird der Wi⸗ derſtand der Araber täglich ſtärker. Nachdem die ſeit Monaten ſtilliegende Eiſen⸗ bahnſtrecke von Jeruſalem nach Lydda in den letzten Wochen in mühſeliger Arbeit wieder in⸗ ſtandgeſetzt worden war, und der Verkehr auf dieſer Strecke wieder aufgenommen werden ſollte, zerſtörten arabiſche Freiheitskämpfer den Schienenweg wiederum völlig. Eine in Palä⸗ ſtina erſcheinende Zeitung, die hierüber berich⸗ tet hatte, wurde für längere Zeit verboten. Da das rieſige engliſche Truppenaufgebot in Paläſtina große finanzielle Aufwendungen er⸗ ſordert, und das Land ſelbſt längſt wirtſchaftlich ruiniert iſt, ſucht die Mandatsverwaltung an⸗ ſcheinend einen Ausweg darin, die Gehälter von Beamten weſentlich zu kürzen und Beamten⸗ poſten nicht zuletzt im Unterrichtsweſen einzu⸗ ſparen. Die arabiſche Preſſe iſt hierüber äuzerſt empört. Nachdem von den ſechs arabiſchen Stadträten Jeruſalems nur noch zwei übrig ſind — die anderen wurden verhaftet und verbannt —, beſitzt der Stadtrat von Jeruſalem nunmebr eine jüdiſche Mehrheit. Die Mehrheit der ara⸗ biſchen Bevölkerung ſteht damit unter dem Joch der jüdiſchen Eindringlinge. Bei dem Dorf Soba weſtlich von Jeruſa⸗ lem wurde ein engliſches Militärflugzeug von atabiſchen Freiheitskämpfern abgeſchoſſen. Kundgebungen der italieniſchen Studenten gegen die jüdiſch⸗marxiſtiſche Hetze in Tunis Die italienfeindlichen Kundgebungen in Tunis und Korſika haben in nifchen Städten lebhafte Gegenkundgebungen ausgelöſt. mehreren italie⸗ Dieſes Bild berichtet von einem gro⸗ ßen Proteſtumzug der Studenten in der italieniſchen Hauptſtadt. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) um die Neuordnung Ostasiens Erſie Beſprechungen zwiſchen Japan, England und Amerika Tokio, 8. Dezember. Der japaniſche Außenminiſter Arita be⸗ gann heute die Beſprechungen mit den Botſchaf⸗ tern Englands und Amerikas über eine etwaige Reviſion des Neuner⸗ Paktes im Zuſammenhang mit grundſätz⸗ lichen Erörterungen über eine Politik der offe⸗ nen Tür und Gleichberechtigung als unmittel⸗ bare Folge der von Japan angekündigten „neuen Ordnung Oſtaſiens“ auf der Grundlage eines Wirtſchaftsblockess Japan— Mand⸗ ſchukuo— Cbina. Die Beſprechungen ſol⸗ len nach einer Mitteilung der japaniſchen Tele⸗ graphenagentur Domei einer näheren Erläute⸗ rung der in dem bisherigen Notenwechſel mit London und Waſhington aufgeworfenen Fragen dienen. Während England und Amerika be⸗ ſtreiten, daß die Rechtsgrundlagen für eine Neuordnung Oſtaſiens vorhanden ſeien, und ihre aus dem Neunerpakt abgeleiteten Inter⸗ eſſen auch in Zukunft gewahrt wiſſen wollen. vertritt Japan den Standpunkt, daß die militäriſche Lage bereits die volitiſchen und wirtſchaftlichen Vorausſetzungen für eine Neuordnung in Oſtaſien geſchaffen habe und England und Amerika die notwendigen Folgerungen daraus ziehen müßten. Die heu⸗ tigen Beſprechungen haben nach dem Urteil vo⸗ litiſcher Kreiſe noch nicht die Voraus⸗ ſetzung für die Erörterung konkreter Fragen er⸗ geben. Der britiſche Botſchafter habe vielmehr zu verſtehen gegeben, daß England ſeine Inter⸗ eſſen in Oſtaſien nicht preiszugeben beabſich⸗ tige. Zunächſt ſollen beide Botſchafter ibren Regierungen berichten. zum abgeſagten Länderſpfel Abbruch der Sporkbeziehungen zu holland bis auf weileres Berlin, 8. Dezember Der Reichsſportführer hat bis auf weiteres den Abbruch der ſportlichen Beziehungen zu Holland verfügt. Dieſe Verfügung iſt zurückzu⸗ führen auf das Verbot, das der Bürgermeiſter von Rotterdam, Ou d, gegen die Durchführung des Fußball⸗Länderſpiels Deutſchland— Holland, das am 11. Dezember 1938 ſtattfinden ſollte, aus⸗ geſprochen hat. Sie bezieht ſich auf ſämtliche Sportarten und auch auf die ſchon verab⸗ redeten Begegnungen. Wenn auf eine ſcheinbare Einzelmaßnahme einer kommunalen Stelle in Holland eine ſo um⸗ faſſende Gegenmaßnahme erfolgt, ſo liegt der Grund nicht in einer Ueberſchätzung des Verbotes des Bürgermeiſters von Rotterdam, ſondern in der Tatſache, daß hinter dem Bürgermeiſter Oud die Tendenz maßgebender Kreiſe ſteht, das Gebiet des Sports. das ſonſt von den Völkern als Brücke der Na⸗ tionen reſpektiert wird, in einſeitige politiſche Auseinanderſetzungen hineinzuziehen. Wenn deshalb der Bürgermeiſter von Rotterdam ſich zum W. der Intereſſenpolitik macht, ſo muß der Reichsſportführer als Vertreter der Intereſſen auch der internationalen Sport⸗ beziehungen eindeutig den Trennungsſtrich zu einem Lande ziehen, in dem eine derartige ein⸗ ſeitige Maßnahme möglich iſt— auch wenn die oben e Kreiſe ſich hinter die Perſon des Bürgermeiſters von Rotterdam zu⸗ rückziehen ſollten. Es bleibt dann den Vertre⸗ tern einer fairen Sportauffaſſung in Holland überlaſſen, dafür zu ſorgen, daß derartige Maß⸗ nahmen auch in Holland in Zukunft unmöglich gemacht werden. der Reichlum der Florenkiner Juden Nom, 8. Dezember Ein eindeutiges Bild über die von den Ju⸗ den„erworbenen“ Reichtümer vermitteln die neueſten Erhebungen in Florenz. Hiernach be⸗ läuft ſich nur der Haus⸗ und Grundbeſitz der dortigen Juden auf nicht weniger als 110 Mil⸗ lionen Lire. Dieſe Ziffer erhält ihre wahre Bedeutung aber erſt durch den Umſtand, daß bisher nur 450 Juden den Wert ihres Grund⸗ beſitzes angaben. Reichsminiſter von Ribbenkrop wieder in Berlin Berlin, 9. Dezember Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop iſt heute nacht, um 0,15 Uhr, mit den Herren ſeiner Begleitung im Sonder⸗ zug auf dem Bahnhof Friedrichſtraße einge⸗ troffen. Beiſetzung der Königin Maud Kränze des Führers, der Reichsregierung und der deutſchen Wehrmacht . Oslo, 8. Dezember Heute mittag fand in Anweſenheit von 1600 Trauergäſten die offizielle Trauerfeier für die am 20. vorigen Monats verſtorbene Königin Maud in der Kathedrale von Oslo ſtatt. Un⸗ zählige Kränze, unter ihnen der des Führers und Reichskanzlers mit der Schleife und den 1 0 des Reiches und eingeſticktem Haken⸗ reuz, der Kranz der Reichsregierung, der deut⸗ ſchen Wehrmacht ſowie ein Kranz der Deutſchen in Norwegen, umſäumten den Sarg. Nachdem der Präſident und die Mitglieder des Storting, die Regierung und weitere offizielle Perſönlichkeiten von Land und Stadt, und das Diplomatiſche Korps Platz genommen hatten, betrat König Haakon mit der königlichen Fa⸗ milie unter den feierlichen Klängen des Re⸗ quiems von Gounod die Kirche. Die Trauer⸗ n der Biſchof von Oslo. Nach bſchluß dex kirchlichen Feier wurde der Sarg durch ein Spalier des Gardebataillons ſowie anderer Truppenteile und einer dichten Volks⸗ menge zur Schloßkirche geführt, wo die endgül⸗ tige Beiſetzung der Königin im Beiſein der näch⸗ ſten Angehörigen erfolgte. England nahm Inſeln der Fiöſchi⸗Gruppe in Beſitz . Zwiſchenlandeplätze für die Linie Kanada— Auſtralien—Neuſeeland N New York, 8. Dezember Wie aus Supa(Fidſchi⸗Inſeln) gemeldet wird, hat der britiſche Kreuzer„Leander“ auf zwei kleineren Inſeln der Ffidſchi⸗Inſeln In⸗ genieure und Geometer gelandet, offenbar um formell von den Inſeln für England Beſitz zu nehmen. Dieſe Inſeln ſind als Zwiſchen⸗ Landeplätze für die geplante Fluglinie Kanada— Auſtralien—Neuſeeland wichtig. Drei Vochen „Burgfrieden“ in Belgien Balanceakt der Regierung auf der Parteiſchaukel Brüſſel, 8. Dezember Miniſterpräſident Spaak ſetzte heute ſeine Beſprechungen zur Vermeidung einer Regierungskriſe fort. Er beabſichtigt, bis zum Jahresende einen„Burgfrieden“ mit den Regierungsparteien abzuſchließen, um in⸗ zwiſchen eine einigende Formel für das Fort⸗ beſtehen der Drei⸗Parteien⸗Regierung zu fin⸗ den. Die ſozialdemokratiſche Partefleitung teilte am Donnekskag abend nach einer gemeinſamen Sitzung mit den Fraktionsvorſitzenden mit, daß in der ge⸗ genwärtigen Lage eine Demiſſion der ſozialde⸗ mokratiſchen Miniſter nicht erwünſcht ſei. Die Ablehnung des Regierungsbeſchluſſes, diploma⸗ tiſche Beziehungen mit Burgos aufzunehmen, werde jedoch aufrechterhalten. Der rechte Flü⸗ gel der Katholiſchen Partei teilte mit, daß er ie Regierung weiterhin unterſtützen werde, daß ein Nachgeben in der Burgosfrage aber nicht möglich ſei. Es gehe nicht an, daß die Regierung ſich dem Diktat der Marxiſten nterſtelle. 19 Rücktritt des Memel⸗ Gouverneurs Kublius Kowno, 8. Dezember Der Rücktritt des Memel Gouverneurs Kublius wird jetzt auch amtlich beſtätigt. Gleichzeitig iſt der langjährige ſtellvertretende Gouverneur, Erſter Gouvernementsrat Dr. Salanſkas zurückgetreten. Zum N Gouverneur iſt der bekannte Memellitauer Vie⸗ vor Gailius aguserſehen, der jetzt u. a. Mit⸗ glied des Hauptausſchuſſes der Landtagswahlen iſt. Gailius iſt bereits in den früheren Jahren einmal ſtellvertretender Gouverneur geweſen. Die Kandidalen für die Schweizer Bundesratserſatzwahl Bern, 8. Dezember Nationalrat Dr. Wetter hat fetzt ſeine Einwilligung dazu gegeben, für die bevor⸗ ſtehende Bundesratserſatzwahl zu kandidieren. Die Wahlverſammlung der Weſtſchweiz ver⸗ zichtete darauf, aus ihren Rejhen einen Mann in Vorſchlag zu bringen, nachdem ſie in Natio⸗ nalrat Dr. Wetter einen annehmbaren Kandi⸗ daten der bürgerlichen Parteien des Bundes⸗ rats erblickt. Die Sozialdemokraten haben ihre Forderung, als zweitgrößte Partei des Landes in die Bun⸗ desregierung einzutreten, zugleich mit der Be⸗ kanntgabe des Kandidaten, des Züricher Stadt⸗ präſidenten Kloeti, öffentlich angemeldet. Falls die Frage des Nachfolgers nicht ſo raſch gelöſt werden ſollte, hat ſich Bundesrat Dr. Meyer bereiterklärt, bis zum Frühjahr noch im Amte zu bleiben. Jüdiſche Deviſenſchieber Sicherheitsverwahrung für weitere Blutegel an Italiens Wirtſchaft Nom, 9. Dezember Gegen den Deviſenſchieber Sacerdoti. der be⸗ kanntlich jüdiſchet Abſtammung iſt. und ſeine Genoſſen wurden, wie jetzt bekannt wird, vom Deviſenkommiſſar Miniſter Guarnieri Geld⸗ ſtrafen von insgeſamt 2 125 725 Lire verhängt. Sacerdoti, das Ehepaar Godi di Godio und Gio⸗ vanng Orta kamen in Sichetheitsverwahrung. Drei weitere Angeklagte, denen ein Schuld nicht nachgewieſen werden konnte, gehen frei aus. den Gewerkſchaftsſekretären und neuen Kiel, 8. Dezember Beim Stapellauf des Flugzeugträgers„Graf Zeppelin“ hielt Generalfeldmarſchall Göring folgende Taufrede: Mein Führer! Der Stapellauf des erſten Flugzeugträgers unſerer Kriegsmarine gewinnt durch Ihre An⸗ weſenheit, mein Führer, beſondere Bedeutung. Die ſtolze deutſche Wehrmacht zu Lande, zu Waſſer und in der Luft iſt Ihr Werk, dem Ihre ſtete Sorge gilt. Mit ſtahlharter Entſchloſ⸗ ſenheit haben Sie dem Reich ein Schwert ge⸗ ſchmiedet, das, wie die jüngſte Vergangenheit lehrt, ſtark genug iſt, um dem Reich inmitten einer unruhigen, zerklüfteten Welt die una b⸗ dingbaren Lebensrechte des deut⸗ ſchen Volkes und den Frieden zu wah⸗ ren. Ihr Wille allein ſtellt der Nation die Aufgabe. Kein Volksgenoſſe, der heute nicht be⸗ reit iſt, ſolcher Aufgabe zu dienen! Denn die weltbewegenden Ereigniſſe dieſes Jahres ſind allen unauslöſchliches Erlebnis und Mahnung zugleich. Ergriffen ſtehen wir vor der überwältigenden Größe Ihrer Taten, deren un⸗ ſterblicher Ruhm Jahrhunderte überſtrahlen wird, Ihnen danken wollen wir aber nicht mit Worten, ſondern allein durch erhöhten Einſatz und treue Gefolgſchaft. Dieſe Ueberzeugung be⸗ ſtimmt unſeren Lebensinhalt für alle Zukunft. Das ſtolze Schiff, das hier feſtgeſügt und ſtark emporragt, iſt Sinnbild deutſcher Kraft und Ausdruckeines Strebens zu höch⸗ ſter Leiſtung, das alle beſeelt, die es erſannen und erbauten. Als monatelang eine Flut von Verleumdun⸗ gen an die deutſchen Grenzen brandete, als ver⸗ antwortungsloſe Hetze eine gefährliche Kriegs- pſychoſe erzeugte, wurde hier in dieſer Werkſtatt mit Fleiß und doppeltem Eifer gearbeitet in dem untrüglichen Bewußtſein, daß unſer Polk ſolchet Verteidigungswaffen bedarf, um ſich zu behaupten. Hier in den Hafenſtädten, wo der Blick auf die weite See gerichtet iſt, weiß jeder, wie notwendig der Schutz der deutſchen Küſte iſt, und nirgends erkennt man klarer, daß Han⸗ del und Schiffahrt nur gedeihen, wenn ſie von der Kraft der Nation geſtützt und getragen wer⸗ den. Die Meere ſtehen nur dem Starken offen. Gemeinſchaftsgeiſt ſchuf das Schiff Das Schiff, dieſer gigantiſche Rumpf aus Eiſen und Stahl, entſtand dank der Zuſammen⸗ arbeit von Technikern und Arbeitern verſchie⸗ dener Vorbildung und mannigfaltiger Fähig⸗ keiten. Der Gemeinſchaftsgeiſt, in dem es ge⸗ ſchaffen wurde, lebt auch im Werke ſelbſt. Sein ſpäterer Einſatz in die Front der Reichsvertei⸗ digung erfordert ebenfalls gewiſſenhaftes Zu⸗ ſammenwirken vieler deutſcher Männer. Ein Flugzeugträger vereinigt Kiel, 8. Dezember Nach dem feierlichen Stapellauf des erſten deutſchen Flugzeugträgers„Graf Zeppelin“ be⸗ gab ſich der Führer und Reichskanzler mit Generalfeldmarſchall Göring und ſeiner Be⸗ gleitung an Bord der Stationsyacht„Nixe“, um durch den feſtlich geſchmückten Kieler Hafen zum Aviſo„Grille“ zu fahren. Auf der Fahrt dorthin bot ſich ein pracht⸗ volles Bild der in Paradeaufſtellung lie⸗ genden Schiffe aller Größen der deutſchen Kriegsmarine. Auf den über die Toppen ge— flaggten Schiffen waren die Beſatzungen zur Parade angetteten. Jedesmal be der Vorbei⸗ fahrt des Führers und Oberſten Befehlshabers der deutſchen Wehrmacht erklang der Präſentier⸗ marſch der Kriegsmarine, und die Beſatzungen brachten ein„Siegheil“ auf den Führer aus. Immer wieder grüßte der Führer zu ſeinen Soldaten hinüber. Vorbei ging die Fahrt der „Nixe“ an den kleinen ſchnittigen Schiffen der Begleitflottille, an den Zerſtörerdiviſtonen, dem Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ mit ſeinen mächtigen Geſchütztürmen, dem Schlachtſchiff „Gneiſenau“, dem erſten Schlachtſchiff der neu⸗ erſtandenen deutſchen Flotte, und an den ſchlan⸗ ken Kreuzern. Die ſtahlgrauen Leiber der in den Verbänden ſchnurgerade ausgerichteten Schiffe boten ein herrliches Bild, das Zeugnis ablegte von der Stärke und Kraft des neuen Deutſchland auch zur See. 5 Nach Beendigung der Fahrt begab ſich der Führer an Bord des Aviſo„Grille“, wo ein Frühſtück ſtattfand. Danktelegramme Köln, 8. Dezember Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Ribbentrop hat beim Betreten deutſchen Bodens an Miniſterpräſtdent Daladier und Außenminiſter Bonnet folgende Telegramme geſandt: „Sr. Exs. Herrn Miniſterpräſidenten Daladier. Hotel Matignon, Paris. Veim Betreten dentſchen Vodens bitte ich Sie, Herr Miniſterpräſident, meinen aufrich⸗ tigen Dank für die uns in Paris erwieſene herzliche Gaſtfreundſchaft entgegennehmen zu wollen. Es iſt mir eine Genugtuung, daß die von Herrn Bonnet und mir unterzeichnete Er⸗ klärung im Geiſte der unter Ihrer Mitwirkung „Graf Zeppelin“ ſollit du heißen Die Tauftede des Generalfeldmarſchalls Göring die Kamyfkraft der Kriegsmarine mit der der Luftwaffe. See Offizier und Flieger, Schiffs⸗ beſatzung und Mannſchaft der Flugzeuge— ſie find im täglichen Dienſt aufeinander angewie⸗ ſen. Nur gemeinſam können ſie die dauern⸗ de Bereitſchaft des Schiffes ſichern und wenn der Führer ruft, den Erfolg des Einſatzes gewähr⸗ leiſten. Darum müſſen auf dieſem Schiff ſtets vorbildlich die Grundtugenden des Soldaten herrſchen: Kameradſchaft ſoll alle eng mitein⸗ ander verbinden, in treuer und gewiſſerhafter Pflichterfüllung darf keiner zurückſtehen: opfer⸗ bereit ein jeder bis zum letzten Atemzug! Alle, die Ihr hinfort das Glück haben werdet, auf dieſem erſten deutſchen Flugzeugträger Dienſt zu tun, ehrt die Flagge, die als herrliches Sym⸗ bold des deutſchen Aufſtieges über dem Schiffe weht. Folgt dem Führer in blindem Gehorſam und unerſchütterlichem Glauben an ſeine hiſto⸗ riſche Sendung und an die ewige Zukunft un⸗ ſeres großen Volkes. Zeigt Euch ruhmreicher Tradition würdig; ſie verpflichtet. Ich erinnere daran, daß heute vor 24 Jahren ein deutſches Geſchwader vor den Falklandinſeln nach helden⸗ mütigem Kampfe gegen einen weitüberlegenen Gegner mit wehender Flagge unterging. Und ich erinnere an die heldenhaften Kriegsfahrten unſerer Luftſchiffe und beſonders an die bei den letzten Angriffen gebliebenen Helden. Tradi⸗ tionsbewußtſein iſt eine Quelle ſtarker Kraft. Darum ſollſt du ſtolzes Schiff auch traditions⸗ gebunden ſein. Du ſollſt den Namen eines großen Mannes kragen, deſſen Leben in großen, klaren Linien vor uns liegt. Er war ein guter Deutſcher und ein un⸗ erſchrockener Soldat. Als Verfechter einer Idee, als Erfinder und Konſtrukteur, hat er ſich jahre⸗ lang gegen Mißtrauen und Unverſtand durch⸗ ſetzen müſſen. Kein Rückſchlag und keine Ent⸗ täuſchung konnte ſeinen Mut brechen. Das Le⸗ benswerk dieſes leidenſchaftlichen Kämpfers galt der Eroberung des Luftraums, galt deut⸗ ſcher Größe. Seine Sorge galt bis zum letzten Atemzuge dem Vaterlande. Der erſte deutſche Flugzeugträger ſoll auf Be⸗ fehl des Führers„Graf Zeppelin“ heißen. Der Name birgt ein heiliges Vermächtnis. Fahre ſtets glücklich, ſtolzes Schiff, ſei ein Hort kühnen Fliegergeiſtes und zäher See⸗ mannsart und mehre Macht und Anſehen des Reiches! J In dieſer Stunde dankt das deutſche Volk mit heißem Herzen dem Manne, dem wir das verdanken, dem Manne, der die Wehrkraft Deutſchlands ſchuf, unſerem heißgeliebten Füh⸗ rer und Oberſten Befehlshaber Adolf Hitler! Sieg⸗Heil! Sieg⸗Heil! Sieg⸗Heil! Floltenparade vor dem Führer Jahrt durch den Kieler Hafen Ein großer und ereignisreicher Tag für Deutſchlands Kriegsmarine iſt beendet. In den Waſſern der Kieler Förde ſchwimmt der neue rieſige Flugzeugträger„Graf Zeppelin“ und Schlepper ſind dabei, das ſtolze Schiff zum Aus⸗ rüſtungskai der Deutſchen Werke zu geleiten. Immer noch harrten viele Tauſende am Hafen, voll ſtolzer Hochſtimmung erfüllt beim Anblick des grauen ſtählernen Koloſſes. Als gegen 16 Uhr die Stationsjacht„Nixe“ ſich vom Aviſo„Grille“ löſte und mit dem Führer, Generalfeldmarſchall Göring und der Begleitung des Führers zur Anlegebrücke am Kieſer Hauptbahnhof fuhr, brauſte der Jubel der Bevölkerung noch einmal auf. Uebervollen Her⸗ zens legte eine ganze Stadt ein Bekenntnis zur neuen deutſchen Wehrmacht und zum vom Füh⸗ rer geeinten Großdeutſchen Reich ab. Wieder war das Bahnhofsgebäude von Zehntauſenden umlagert, erzitterten die Bahnhofshallen unter dem Jubel der Begeiſterten. Erſt als die Schlußlichter des Sonderzuges des Führers gegen 16.10 Uhr in der Ferne ver⸗ ſchwanden, ebbte die Welle der Begeiſterung und des Jubels langſam ab. Noch einmal reckten ſich dann die Arme in freudiger Begeiſterung zum Gruß empor, als Hermann Göring, der an dieſem gemeinſamen Ehrentag der Luftwaffe und der Kriegsmarine der Kieler Bevölkerung ſo beſonders tief aus dem Herzen geſprochen hat, den Sonderzug beſtieg, um bald nach der Ab⸗ fahrt des Führers und Reichskanzlers unter lebhaften Abſchiedskundgebungen ebenfalls die Kriegsmarineſtadt zu verlaſſen. von Ribbentrops Gemeinſame Arbeit an der Verfländigung zweier Völker in München erzielten Verſtändigung zuſtande⸗ gekommen iſt.“ Joachim von Ribbentrop.“ „Sr. Exs., dem Miniſter für auswärtige Angelegenheiten, Herrn Georges Bonnet, Quai d' Orſay, Paris. Bei meiner Rückkehr nach Deutſchland bitte ich Sie, Herr Miniſter, den nochmaligen Aus⸗ druck meines aufrichtigſten Dankes für den lie⸗ benswürdigen Empfang und die herzliche Gaſt⸗ freundſchaft, die uns in Frankreich zuteil wurde, entgegen zu nehmen. Ich gedenke mit großer Befriedigung der Tage, an denen wir gemein⸗ ſam in Paris an der Verſtündigung zwiſchen unſeren beiden Völkern arbeiten konnten. Joachim von Ribbentrop.“ der Schuldnerſchut bei Hupolhekenrückzahlung Berlin, 8. Dezember Am 31. Dezember 1938 läuft das Kündigungs⸗ verbot für einen Teil der in der Nachkriegs⸗ zeit ausgegebenen Hypotheken ab. Hierzu wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß Schuld⸗ ner, die zur Rückzahlung ſolcher Hypotheken nicht in der Lage ſind, auch weiterhin geſchützt werden ſollen. Eine entſprechende Verordnung iſt in Vorbereitung. Sie wird den Intereſſen von Gläubigern und Schuldnern in billiger Weiſe Rechnung tragen und vorausſichtlich ähn⸗ lich geſtaltet ſein wie die Fälligkeitsregelung, die für Aufwertungshypotheken bereits durch die Verordnung vom 21. Dezember 1936 getrof⸗ fen war. Ungeheuerliche Unkerdrückungs⸗Melhoden Bericht aus Kairo Strafmaßnahmen in Paläſtina Kairo, 8. Dezember. Eine hier aus Paläſtina eingetroffene Mit⸗ teilung gibt Kunde von einem ungeheuerlichen Vorfall, der ſich in dem Dorfe Manſourah in Nordpaläſtina ereignet hat. Britiſche Trup⸗ pen errichteten dort rund um das Dorf einen Stacheldrahtzaun, wobei ſie lediglich eine ein⸗ zige Durchgangsſtelle freiließen. Das Dorf wurde dann eingehend durchſucht, wobei es zu ſchweren Mißhandlungen der Einwohnerſchaft kam. Die Dorfbewohner durften nur mit be⸗ ſonderer Genehmigung ſich außerhalb der Um⸗ zäunung bewegen. Als mehrere Einwohner die Genehmigung zum Verlaſſen des Dorfes erhal⸗ ten hatten und an die Durchgangsſtelle kamen, explodierte plötzlich eine Landmine. Mehrere der Dorfbewohner trugen zum Teil ſchwere Ver⸗ letzungen davon. Die Durchgangsſtelle vorher durch britiſche Truppen unter miniert worden.— In Nablus wurde ein 25jähriger junger Mann, der harmlos in einer Straße ſpazieren ging, plötzlich von einer Mi⸗ litärpatrouille angehalten und durchſucht Hier⸗ bei fanden die britiſchen Soldaten in ſeinen Taſchen eine alte und völlig vergilbte Foto⸗ grafie, die ihn mit einem alten Jagdgewehr darſtellte. Der junge Mann wurde daraufhin ohne vorherige Aburteilung auf der Stelle 70 7 den Soldaten niedergeſchoſ⸗ en. Panamerikaniſche Tagung in Lima Die lateinamerikaniſchen Staaten gegen US A.⸗Vevormundung Lima, 8. Dezember. Die Tagesordnung der panamerikaniſchen Tagung, die am Freitagnachmittag in Lima er⸗ öffnet und am 30. Dezember mit einem großen Staatsbankett abgeſchloſſen wird, enthält ins⸗ geſamt ſieben Punkte, deren Mehrzahl aller⸗ Aicg bereits auf früheren Tagungen behandelt wurde. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen natür⸗ lich die politiſchen Probleme. wie der Vorſchlag der Bildung einer Liga der amerika⸗ niſchen Nationen und der Schaffung eines interamerikaniſchen Gerichtshofes, ferner die Frage der Feſtſtellung des Angreifers im Kriegsfalle, Schiedsverfahren und Sanktionen. Mit einiger Spannung wird in lateinameri⸗ kaniſchen Kreiſen die Rede des Staatsſekretärs Hull erwartet. Man weiſt darauf hin, daß ſich der Vertreter der Vereinigten Staaten durch perſönlichen Gedankenaustauſch mit den Füh⸗ rern der mittel- und ſüdamerikaniſchen Abord⸗ nungen davon überzeugt haben dürften, daß die lateinamerikaniſchen Republiken mit weni⸗ gen Ausnahmen gegen jede militäriſche Bin⸗ dung an US A. eingeſtellt ſind und auch aus wirtſchaftlichen Gründen für eine n Politik nicht zu gewinnen ſein werden. kleine poliliſche Nachrichlen Am 1. Dezember 1938 betrug die Zahl der Rundſunkempfangsanlagen im alten Reichs⸗ gebiet 10 379 348 gegenüber 10 098 188 am 1. November. Im Laufe des November ſind mithin 281160 Rundfunkteilnehmer(2.8 v. H.) hinzugekommen. Die Zahl der Rundfunk⸗ über engliſche gebührenbefreiungen im Altreich betrun am 1. Dezember 663 450. Der Streik der Seefiſcher in La Rochelle dehnt ſich immer weiter aus. Während vor etwa einer Woche im ganzen nur zwölf Schiffe betroffen worden waren. liegen nunmehr nicht Rar als 43 Hochſeefiſchereiboote im Hafen ſtill. Wie erinnerlich, wurde Ende Oktober an⸗ läßlich eines japaniſchen Fliegerangriffs auf Tſchangtſcha das britiſche Kanonenboot„Sand⸗ piper“ beſchädigt. Nachdem die Angelegenheit jetzt Gegenſtand von eingehenden Unterſuchun⸗ gen geweſen iſt, haben die Japaner ihr Be⸗ dauern über den Zwiſchenfall und ihre Be⸗ reitſchaft eines Schadenerſatzes ausgeſprochen. Von britiſcher Seite iſt anerkannt worden, daß der Angriff unbeabſichtigt erfolgt war. Am Donnerstagvormittag kam es in den Hauptſtraßen von Tunis zu neuen ita⸗ lien feindlichen Kundgebungen. Als darauf zahlreiche Italiener ihren Unwillen zu den Vorfällen bekundeten, ſchritt die Polizei zu Verhaftungen und nahm auch den Leiter des italieniſchen Feierabendwerkes Dopola vor o in Tunis. und den Vorſitzenden des jitalieni⸗ ſchen Frontkämpferverbandes in Tunis feſt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil? Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teilt Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. XI. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Auzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. war 11 derſpt 1 00 9 ert flaſ ktulg Geg berg hat, zurn falt nic in 7 kette im il licher heit ferhei wird. Vie wird, mit gen km, Lande alle Klätu gen, 1 algen 1 ann tung der ehrgeizige Sportsmann. der 8 Max Schmeling vor der Entſcheidung Die Ent cheidung über die ſeit einiger Zeit erwartete Rückkehr von Max Schmeling in den ſebteing dürfte nunmehr in Kürze fallen. Bei ſeiner nweſenheit in Hamburg als Zuſchauer bei dem Lazek—Dudas⸗Kampf hat zwar betont, daß an ſich noch nichts entſchieden iſt, aber gleichzeitig auch hinzugefügt, daß einige Möglichkeiten ſozuſagen in der Luft lie⸗ S5 Dieſe uslaſſungen beſtätigen, daß Max Schmeling ſelbſt die Abſicht hat, wieder zu kämpfen, ſofern ärztlicherſeits keine Bedenken beſtehen und die Gewähr gegeben iſt, daß alle Feaſtze der Verletzung aus dem letzten Weltmei⸗ erſchafts⸗Titelkampf behoben ſind. Max Schmeling iſt am 28. September 33 Jahre alt geworden. Wenn er Fan entſchließt, im nächſten Jahre gegen Heinz azek oder gegen Walter Neuſel, oder auch gegen beide um den erſten Rang in der deutſchen Schwergewichts⸗ klaſſe zu kämpfen. dann ſpricht aus dieſer Hal⸗ keinem Gegner aus dem Wege geht. Man darf ja nicht vergeſſen, daß Max Schmeling es heute leicht hat, auf ſeinen Erfolgen und Lorbeeren aus⸗ uruhen und als 3 unabhängiger ann ſein Leben nach ſeinen Wünſchen zu ge⸗ ſtalten. Wenn der deutſche Exweltmeiſter dieſes nicht tut, dann iſt das auch ein Beweis, daß in ihm ein echtes ſportliches Kämpfertum ſchlum⸗ mert. Dabei würde jeder ſeiner Gegner einen Altersvorteil haben, was allerdings in dieſem 41865 bei der 1 eichneten körperlichen Ver⸗ aſſung von Max 9510 85 nicht viel bedeutet. Es iſt wirklich bewunderungswert, in welcher hervorragenden Weiſe Schmeling ſeine Lei⸗ ſtungsfähigkeit bewahrt hat. Man braucht ſich nur daran zu erinnern, daß es in dieſem No⸗ vember zehn Jahre her waren, ſeit Max Schme⸗ ling ſeinen erſten Kampf auf amerikaniſchem Boden austrug, den er in New Vork mit einem k. o. Sieg gegen Joe Monte beendete. Nun iſt es aber gewiß nicht zu viel geſagt, daß der Schmeling von 1938 durchaus einen Vergleich mit dem Schmeling von 1928 aufnehmen kann. Der ſportliche Ehrgeiz Max Schmelings iſt darum auch verſtändlich und erklärlich. Wenn der unglückliche Kampf gegen Joe Louis auch dem Anſehen des Meiſters in Deutſchland nicht Nur et hat, ſo iſt es doch zu verſtehen, daß Max Schmeling mit dieſer Niederlage nicht ab⸗ treten will. Man darf auch annehmen, daß Max Schmeling das Zutrauen zu ſich hat, unter Be⸗ weis ſtellen zu können, ſeinen Ruf als Deutſch⸗ lands beſter Boxer aller Zeiten mit Erfolg zu verteidigen. Nach den letzten Ereigniſſen hat ſich die Geg⸗ nerfrage ja inſofern geklärt, als nur Heinz azek als Inhaber der Europameiſterſchaft und Walter Neuſel als Träger der deutſchen Meiſterwürde in Betracht kommen. Der Wiener at in ſeinem Hamburger Kampf gegen den merikaner Steve Dudas zwer keinen entſchei⸗ denden k. o. Erſolg davontragen können, aber doch bewieſen, 5 er weiter im Aufſtieg iſt. Es fehlt Lazak vorerſt an der entſcheidenden Schlag⸗ kraft, die gerade Max 1 wirkſamſte Waffe iſt. Aus dieſem Grunde wird in Fachkrei⸗ ſen auch durchweg angenommen, daß Schmeling id Lazek zu einem ſicheren Siege gelangen wird. Wie Heinz Lazek, ſo ſtrebt auch Walter Neu⸗ el nach einem Zuſammentreffen mit Max Schmeling und an ſich kann der Weſtfale auch ältere Anſprüche geltend machen. Seit ſeiner Hamburger Niederlage im Jahre 1934 hat Walter Neuſel immer das Ziel im Auge gehabt, einen zweiten Kampf gegen Max Schmeling zu erhalten. Die Leiſtung, die Neuſel in in Berlin im Titelkampf gegen Kölblin geboten hat, un⸗ terſtreicht dieſen Anſpruch. Walter Neuſel dürfte im übrigen auch für Max Schmeling der gefähr⸗ lichere Gegner ſein, darf man doch mit Beſtimmt⸗ a erwarten, daß Neuſel mit Ledde Verbiſ⸗ 2750 hier den„Kampf ſeines Leben“ liefern wird. Wie die Entſcheidung nun auch ausfallen wird, eines iſt ſicher, daß der deutſche Boxſport mit den F von Max Schmeling ge⸗ en Lazek oder gegen Neuſel Höhepunkte bieten ann, wie dieſe zur Zeit in keinem anderen Lande Europas möglich ſind. Daher können auch alle anderen Pläne zurückgeſtellt werden. Die Klärung der Lage in der Schwergewichtsklaſſe verſpricht ſportlich ſo hochwertige Entſcheidun⸗ gen, daß das Zuſtandekommen dieſer Kämpfe allgemein begrüßt werden wird. Kein Kampf Neuſel-Len harven Max Baer und John H. Lewis nach England? Nach den 1 engliſchen Preſſeſtim⸗ men erfahren die Nachrichten von einem Kampf von Walter Neuſel geden den neuen britiſchen Schwergewichtsmeiſter Len Harvey vorerſt keine Beſtätigung. Allem Anſchein nach iſt dieſe Paarung den engliſchen Veranſtaltern nicht an⸗ enehm, was im Hinblick auf die früheren er⸗ e Kämpfe von Walter Neuſel in Lon⸗ don zu verſtehen iſt. Man dürfte befürchten, daß Neuſel möglicherweiſe auch in dieſem Falle wie⸗ der den Inhaber der britiſchen Meiſterſchaft beſiegen und damit alle weiteren Veranſtal⸗ tungspläne umwerfen wird. Wie gemeldet wird, ſind Verhandlungen in der Schwebe. um den amerikaniſchen Exwelt⸗ meiſter Max Baer für einen Kampf in London gegen Len Harvey zu verpflichten. Weiter wird auch an einen Weltmeiſterſchaftskampf von Len . im Halbſchwergewicht gegen den ameri⸗ aniſchen Titelinhaber John Henry Lewis ge⸗ dacht, der allerdings am 27. Januar noch in der Schwergewichts⸗Meiſterſchaft 12 ſeinen Raſſegenoſſen Joe Louis in New Vork anzu⸗ treten hat. ——— Bayerns Fußballelf zum Reichsbundpokaltref⸗ jen gegen Heſſen am 18 Dezember in Kaſſel ſteht wie folgt: Jakob(Regensburg); Streitle (München). Pfänder(Nürnberg): Kupfer (Schweinfurt). Kennemann(Fürth). Kitzinger (Schweinfurt): Lehner(Augsburg). Burger (München). Lechner(Augsburg), Fiederer (Fürth), Gorſky(Schweinfurt). Schmeling Die Vorenkſcheidung um den Pokal! 35. Frankfurt hal eine gule Chance fürs Endſpiel Rommt Bornheim ins Pokalendſpiel? Am Fonnkag Vorenlſcheidung im Tſchammer-Pokal Höhepunkt und Anfang des Tſchammerpokal⸗ Wettbewerbs liegen dicht beiſammen. Das klingt paradox, ſtimmt aber, denn der jetzige Wettbewerb iſt bis zur Vorentſcheidung gedie⸗ hen und zu gleicher Zeit ſtehen in den Kreiſen bereits die Mannſchaften zu den erſten Kämp⸗ ſen des neuen Wettbewerbs bereit. Unter Ein⸗ ſchluß der Oſtmark und wahrſcheinlich auch des Sudetengaues werden wohl am Start des neuen Wettbewerbs über 7000 Mannſchaften ſtehen, eine Tatſache, die die Volkstümlichkeit des„Tſchammer⸗Pokals“ klar herausſtellt. Während die Kämpfe der„Klenen“ vorerſt nur ein lokales Intereſſe haben, blickt ganz Fußball⸗Deutſchland am kommenden Sonntag nach Frankfurt a. M. und Wien, wo der F SV. Frankfurt. der Wiener SC., Rapid Wien und der 1. F C. Nürnberg um den Eintritt in das Endſpiel kämpfen. Bornheimer Kampfgeiſt gegen Wiener Technik Frankfurts Fußball hat, das unterliegt kei⸗ nem Zweifel, am Sonntag wieder einmal einen ſeiner großen Tage. Die Erfolge des Fußball⸗ ſportvereins haben auch bei jenen Freunden des runden Leders das Intereſſe wieder geweckt. die ſich in den letzten Jahren etwas zurückge⸗ zogen hatten. Die Volkstümlichkeit der Born⸗ heimer Elf nähert ſich wieder jenem Stand, den man vor über einem Jahrzehnt verzeichnete. als die Blau/ Schwarzen von Sieg zu Sieg eil⸗ ten und beinahe die deutſche Meiſterſchaft ge⸗ wonnen hätten. Die Zehntauſende, die am Sonntag im Frankfurter Sportfeld erwartet werden, dürften wie ein Mann hinter den Bornheimern ſtehen und ihnen in dieſem ſchwe⸗ ren Kampf eine wertvolle Rückenſtärkung ſein. Man hält am Main viel von den Wienern (ſelbſt nach ihrer hohen Niederlage gegen Na⸗ pid, die natürlich gar kein Maßſtab für dieſen Pokalkampf ist!); aber noch mehr von dem kampfkräftigen Bornheimern, deren Qualitäten ja in den letzten Wochen hinreichend in Erſchei⸗ nung traten. Ein großer Kampf in Wien:„Napid“ 5 gegen„Club“ Auch über dem Wiener Treffen liegt der Reiz der Ungewißheit. Zwar hat Rapid am Bußtag in Nürnberg gegen den„Club“ klar gewonnen. aber wir wiſſen ja, daß Nürnberg, getreu einer ruhmreichen Tradition, dann nicht enttäuſcht. wenn eine große Leiſtung verlangt wird. Und die wird am Sonntag im Wiener Stadion ver⸗ langt. Rapid wird ohne ſeinen vorzüglichen Mittelläufer Hofſtädter ſpielen müſſen, der ge⸗ ſperrt iſt, der„Club“ kann dagegen in ſeiner beſten, in den letzten Wochen bewährten Be⸗ ſetzung antreten. Trotzdem muß man rein ge⸗ fühlsmäßig mehr zu den Wienern halten, die nicht nur über eine vorzügliche Abwehr (Raftl!), ſondern auch über einen ausgezeich⸗ neten Sturm(Binder!) verfügen. Klare Favoriten gibt es jedenfalls in dieſen beiden Kämpfen nicht, aber da Frankfurt und Rapid den nicht zu unterſchätzenden Vorteil haben. in heimiſcher Umgebung kämpfen zu können, glaubt man in ihnen die beiden End⸗ ſpielteilnehmer zu ſehen. Jüddeulſche Gauliga am 11. dezember In den ſüddeutſchen Gauen iſt die erſte Serie der Gauliga⸗Meiſterſchaftskämpfe ſo gut wie ab⸗ geſchloſſen. Am kommenden Sonntag miſchen ſich in die letzten Vorrundenkämpfe ſchon die erſten Rückſpiele, wobei zu erwähren wäre, daß im Gau Südweſt die zweite Runde bereits am 4. Dezember geſtartet wurde. Wiederum ſtehen einige reizvolle Begegnungen auf der Karte. Gau Hüdweſt Wormatia Worms TSG. Ludwigsh. 3:1) FK. Pirmaſens— Eintracht Frankfurt(1:2) SV. Wiesbaden— JV. Saarbrücken(0:4) Mit Rückſicht auf den Frankfurter Tſchammer⸗ Pokalkampf ſind im Gau Südweſt nur drei Punktekämpfe angeſetzt. Wormatia Worms müßte ſormgemäß die TSG. Ludwigshafen ſchlagen und damit vorläufig die Tabellenfüh⸗ rung behaupten. Es wäre eine Ueberraſchung. gäbe die Wormatia in heimiſcher Umgebung auch nur einen einzigen Punkt ab. Bei der augenblicklich mäßigen Verfaſſung der Frankfurter Eintracht bietet ſich dem FK. Pirmaſens Gelegenheit, die Vorſpielniederlage wettzumachen. Die Eintracht hat bisher aus⸗ wärts noch kein Spiel gewonnen. ſie müßte ſchon ſehr gut ſpielen, wenn die Serie der Auswärts⸗Niederlagen in Pirmaſens unterbro⸗ chen werden ſoll. Im dritten Spiel des Tages hat der SV. Wiesbaden als Favorit zu gelten. Die Kur⸗ ſtädter ſind inzwiſchen ſo ſtark geworden, daß man den Saarländern, die das Vorſpiel hoch gewannen, wirklich keine allzu großen Hoff⸗ nungen machen kann. Gau Baden BfN. Mannheim— Pf. Neckarau Freiburger FC.— 1. FC. Pforzheim VfB. Mühlburg— JV. Offenburg SpVgg. Sandhofen— Phönix Karlsruhe Wenn der VfR. Mannheim Glück hat, be⸗ ſchließt er die Vorrunde mit einem Vorſprung von vier Punkten. Dazu wäre erſtens ein VfR.⸗ Sieg über den Pfe. Neckarau nötig und zwei⸗ tens ein Sieg Freiburgs über Pforzheim. Das erſte ſollte nicht zweifelhaft ſein. obwohl Nek⸗ karau nach der Niederlage gegen Waldhof ſicher bemüht ſein wird, ſich wieder in etwas beſſeres Licht zu ſetzen. Der große Kampf im Breisgau iſt dagegen völlig offen. Der VfB. Mühlburg wird nach einer Reihe von Niederlagen auch wieder einmal zu Punkten kommen. denn Of⸗ fenburg iſt kaum ſtark genug, um in Karlsruhe erfolgreich zu beſtehen. Im Norden Mannheims ſtehen ſich die beiden Tabellenletzten gegen⸗ über. Für Sandhofen bietet ſich ſozuſagen die letzte Gelegenheit. Anſchluß zu finden. Gau Bürktemberg Stuttgarter Kickers— Union Böckingen VfB. Stuttgart— Stuttgarter SC. SV. Feuerbach— Sportfr. Stuttgart SSV. Ulm— Ulmer FV. 94(2:2) Mürttembergs„Herbſtmeiſterſchaft“ wird im Kampf zwiſchen den Stuttgarter Kickers und Union Böckingen entſchieden. Den Kickers ge⸗ nügt ſchon ein Unentſchieden, um weiter die Tabellenführung zu behaupten. aber wahrſchein⸗ lich werden ſie in heimiſcher Umgebung zu einem vollen Erfolg kommen. Der Meiſter VfB. hat den ſchweren Lokalkampf gegen den Sportklub zu beſtreiten. In den letzten Wochen ging beim VfB. nicht alles nach Wunſch. Wenn er im Vordertreffen bleiben will, muß er auf einen Sieg bedacht ſein Die Stuttgarter Sportfreun⸗ de haben zuletzt ſo erfolgreich gekämpft, daß man ihnen auch einen Sieg in Feuerbach zu⸗ trauen kann. Die beiden Ulmer Mannſchaften tragen bereits das Rückſpiel aus. Gau Bayern Neumeyer Nürnberg— Jahn Regensburg(321) Bayern München— Schwaben Augsburg(1:4) FC. Augsburg— SpVgg. Fürth(1:1) VfB. Coburg— TSV. 1860 München Neumeyer Nürnberg hat Gelegenheit, die führende Stellung weiter auszubauen. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Jakob⸗Elf in Nürn⸗ berg zu einem Punktgewinn kommt. Bayern München ſcheint nun endlich Tritt gefaßt zu ha⸗ ben und man darf den„Rothoſen“ auch einen Sieg über die Augsburger Schwaben zutrauen. Der BC. Augsburg ſpielte am letzten Sonntag gegen den„Club“ ausgezeichnet. Vielleicht reicht es gegen die mehr und mehr abfallenden Für⸗ ther zu einem Erfolg. Die Münchener„Löwen“ werden in Coburg wohl ihren zweiten Sieg landen. In Zukunft 20 ſtalt 18 Dne.⸗Gaue? Nachdem die Oſtmark und das Sudetenland in das Großdeutſche Reich eingegliedert ſind, wurden auch die praktiſchen Aufgabengebiete des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen erweitert. Es wurde die Frage brennend, das Reichsgebiet nach ſportorganiſatoriſchen Ge⸗ ſichtspunkten neu einzuteilen. Ueber das Problem hat die Reichsſportfüh⸗ rung mit den DRL.⸗Gauführern auch bereits Beſprechungen in Berlin abgehalten. In erſter Linie iſt daran gedacht, die räumlich großen Gebiete der Gaue Bayern und Mitte ſo aufzuteilen, daß noch zwei weitere Gaue ent⸗ ſtehen. Es würde dann künftig alſo 20 Gaue geben. Mitbeſtimmend für dieſen Plan iſt, den Ver⸗ einen in den beiden genannten Gauen die lan⸗ gen Neiſewege im Spielverkehr zu erſparen. Weiterhin ſollen München als Hauptſtadt der Bewegung und Nürnberg als Stadt der Reichs⸗ parteitage ihrer Bedeutung gemäß die ſport⸗ lichen Hauptplätze neuer Gaue werden. Hierzu teilt die Reichsſportführung mit, daß mit Rückſicht auf den Spielverkehr eine derar⸗ tige Neueinteilung durchaus wünſchenswert er ſcheint; bisher haben die Pläne aber noch keine feſte Geſtalt angenommen Die Angelegenheit iſt um ſo weniger ſpruchreif, als der Reichs⸗ ſportführer, der eben erſt aus dem Sudetenland zurückgekehrt iſt, hierzu noch keine Stellung ge⸗ nommen hat. Wie man hört, wird in einer Gauführertagung des DL. anfangs Januar die ganze Angelegenheit durch den Reichsſport⸗ führer entſchieden werden. Ichollland— Angarn 3:1(3:0 Schottland 45 Minuten nur mit zehn Mann Rund 20 000 Zuſchauer wohnten am Mitt⸗ wochnachmittag in Glasgow dem Fußball⸗Län⸗ derkampf zwiſchen Schottland und Ungarn bei. Die Schotten kamen mit 3:1(3:0) zu einem verhältnismäßig leichten Siege. da ſie die ganze zweite Halbzeit hindurch nur zehn Mann auf dem Felde hatten. Nach anhaltendem Regen in der Nacht zum Mittwoch war der Platz im Ibrox⸗Park glatt und ſchlüpfrig. Beſonders den Ungarn machte der durchweichte Raſen ſchwer zu ſchaffen. Die ganzen 45 Mniuten nach dem Anpfiff ſtanden im Zeichen der Schotten, die ſchon bis zur Pauſe drei Tore vorlegten. Den Führungstref⸗ fer erzielte der Halbrechte Walker(Hearts) in der 18. Minute durch einen von den Ungarn verſchuldeten Elfmeterball. den er unhaltbar verwandelte. Der Halblinke Black(Hearts) er⸗ höhte in der 26 Minute auf 2:0. Bereits vier Minuten ſpäter wurde der ungariſche Torhüter Szabo zum drittenmal geſchlagen, diesmal durch den Linksaußen Gillick(Everton). Nach dem Seitenwechſel nahmen die Schotten den Kampf ohne ihren verletzten Innenſtürmer Black wieder auf Die Gäſte konnten nun den Kampf einigermaßen offen halten Es reichte aber nur zu einem Ehrentreffer Ein ſchottiſcher Verteidiger machte im Strafraum„Hände“ und Dr. Saroſi ließ mit ſeinem plaziert geſchoſſenen Ball dem ſchottiſchen Torwächter Dawſon keine Chancen. In Dien wird durchgegriffen Auch Hofſtädter vier Wochen geſperrt Im Fußballbetrieb des DRL.⸗Gaues Oſtmark wird jetzt mit unerbittlicher Strenge durchge⸗ riffen gegen Spieler, die ſich irgend etwas zu⸗ 1 47580 kommen laſſen. Nachdem erſt vor einer Woche der Auſtria⸗Stürmer Stroh auf vier Wochen„kaltgeſtellt“ wurde, hat Gaufachwart Janiſch jetzt die gleiche Strafe über den Mittelläufer von Rapid Wien, Hofſtädter, ver⸗ hängt, der am letzten Sonntag im Kampf ge⸗ gen den Wiener SC. wegen rohen Spieles vom Platz geſtellt wurde. Hofſtädters Poſten am nächſten Sonntag im Tſchammerpokalkampf ge⸗ gen den 1. FC. Nürnberg wird der talentierte Nachwuchsſpieler Schörg einnehmen. Uebrigens 115 auch der Wiener SC., der am Sonntag in Frankfurt gegen den FSV. anzu⸗ treten hat, Aufſtellungsſorgen. So ſſt mit dem Torwart Klimoſch und dem Läufer Vavra, die eben erſt Soldaten geworden ſind, kaum zu rechnen. Auch der im Spiel gegen Rapid ver⸗ letzte Stürmer Geiter wird bis zum Sonntag noch nicht wiederhergeſtellt ſein, ſodaß die Wie⸗ ner in Frankfurt mit Erſatz antreten müſſen. Jum zweilenmal gegen Polen Am Sonntag Turn⸗Länderkampf in Dresden Der Zirkus Saraſſani in Dresden iſt am kom⸗ menden Sonntag der Schauplatz der zweiten Begegnung deutſcher Turner mit den beſten Vertretern Polens. Vor zweieinhalb Jahren, am 6. Juni 1936, gab zum erſtenmal eine deut⸗ ſche Riege ein Gaſtſpiel in Warſchau und ſiegte mit 326.8:293,7 Punkten. Dieſes Ergebnis zeugte am beſten von der Ueberlegenheit der deutſchen Turner. Inzwiſchen haben die Polen ſelbſtverſtändlich eine Menge dazugelernt und werden einen ſtärkeren Gegner abgeben. Im einzelnen turnen in Dresden: Deutſchland: Friedrich(München), Volz (Schwabach), Hlinetzky(Frankfurt/ M), Kie⸗ fer(Bad Kreuznach). Göggel(Stuttgart), Lüttinger(Ludwigshafen), Sich(Düſſeldorf), Hauſtein(Leipzig). Polen: Kosmann, Pietrzykowſki, Bregula, Gacz. Szloſarek, Neſtkowicz(alle Warſchau). Pradella(Poln. Schleſien). Bettyna(Brom⸗ berg). Von den Deutſchen, die damals in Warſchau turnten, iſt diesmal nur der Münchener Fried⸗ rich dabei. Dagegen ſchickt unſer öſtlicher Nach⸗ bar wieder. Bregula. Pradella. Szloſarek, Bet⸗ tyna. Kosmann und Pietrzykowſki in den Kampf. Von ihnen iſt Kosmann, der volniſche Gerätmeiſter 1937/8, der weitaus beſte Mann. Auch Pietrzykowſki iſt ein ausgezeichneter Tur⸗ ner. Deutſchland entſendet nicht ſeine Spitzen⸗ kräfte nach Dresden, dürfte aber doch zu einem klaren Erfolge kommen. Ewald Kluge zweimal Europameiſter Der Internationale Motorradſport⸗Verband. die Fédératon Internationale des Clubs Mo⸗ tocycliſtes(FIC M), gibt jetzt bekannt, daß der deutſche Motorradrennſahrer Ewald Kluge (Chemnitz) auf ſeiner DKW. zweimaliger Eu⸗ ropameiſter wurde. Bekanntlich erkämpfte ſich Kluge den Meiſtertitel in der Klaſſe bis 250 ccm. Er gewann die Engliſche Touriſt Trophy, die Großen Preiſe von Europa. Belgien, der Schweiz. Frankreich und Holland Damit wurde er mit 36 Punkten auch Europameiſter im Ge⸗ ſamtklaſſement der europäiſchen Wettbewerbe. Von den beiden anderen Europameiſtern kam der Engländer Mellors in der 350 cem⸗Klaſſe auf Velocette auf 34 Punkte. Feldwebel Georg Meier. der deutſche Europameiſter der Halb⸗ literklaſſe, ſammelte durch ſeine Siege in den Großen Preiſen von Europa, Belgien, Holland und Italien 24 Punkte. — — — — — 73 1 „ 1 35 1 1 8 — bald in Ordnung kommen.“ Copyright by Zentralverlag der NSDAp, Franz Eher Nachf. G. m. b. H., München (23. Fortſetzung) 1 Thomäs lief Tage und Wochen durch Hamburg, eine Kette an den Füßen. Er konnte dieſe Stadt ja nicht verlaſſen, die einzige Hoffnung lag hier, am Hafen. Hier mußte der Dampfer angekommen ſein, hier mußte ſie den Fuß auf die heimatliche Erde ge⸗ ſetzt haben, hier müßte ſie ihn doch erwarten. Nein, ſagte der Senator, ſie kann durch die neu⸗ trale Schweiz gekommen ſein. Durch die Schweiz, nahe ſeiner eigenen Heimat, die ſie ſelber liebte? Dann wäre ſie ſchon Chriſtophs wegen nach Pilatus gegangen. l Eine entſetzliche Angſt überfiel ihn. Vielleicht war ſie gar nicht in Deutſchland? Das ſchien auch dem Senator wahrſcheinlich. Eine Frau wie Lena hätte ſich auf die Nachricht, die Afri⸗ kaner ſind zurückgekommen, ſofort mit dem Hauſe Pier in Verbindung geſetzt. War ſie aber nicht in Deutſchland. wo konnte ſie ſich denn befinden? Noch in der Schweiz? Der Senator blickte for⸗ ſchend auf Thomas. Auf deſſen Geſicht verdich⸗ tete ſich eine qualvolle Ahnung von einer grau⸗ amen Gewißheit. Lena lag irgendwo krank und ilflos. Oder ſie war noch in Afrika, und Mac Laglens Auskunft war falſch geweſen. In dieſen Tagen erſchien jeden Morgen ein chweigſamer Mann am Hafen, dort wo die frikadampfer lagen, und ſah hinüber zur Elbe, als müſſe er von dort ein Schiff herzwingen. Aber es kam kein Schiff aus Afrika, kein deut⸗ ſches und kein fremdes. Sie hatten in dieſen Wochen und Monaten anderes zu tun, die mäch⸗ tigen Herren der Erde, als die gewaltſam zer⸗ ſchnittenen Stränge des Weltverkehrs wieder zu knoten, ſie ſaßen Tag und Nacht in Paris und rechneten aus, wie ſie dieſes Deutſchland endgül⸗ tig und für immer von der Karte der großen Völker tilgen könnten. Der Senator hatte die Anſchriften vieler Afri⸗ kaner ermittelt, die meiſten antworteten auch, aber niemand wußte von einer Frau Lena Hoff⸗ ingott.„Es bleibt wirklich nur die Annahme“, ſagte der Senator reſigniert zu ſeinem Sohn,„ſie iſt in Afrika geblieben, oder ſie iſt...“ er ſprach es nicht aus. „Es wäre ſein Todesurteil,“ antwortete der Sohn. „Extrablatt! Extrablatt!! Der Friedens⸗ vertrag unterzeichnet!“ Mechaniſch hatte Tho⸗ mas das Blatt genommen. Er verſuchte zu leſen. Furchtbar war das alles. Dann erſchrak er und ſchämte ſich. War nicht auch dies furcht⸗ bar, daß er das alles leſen konnte wie ein Unbe⸗ teiligter? Daß ſich vor ihn immer wieder als einziger Gedanke und als einzige Aufgabe die Jaa ſtellte: Wo ſind Lena und Chriſtoph? a ging er nun ſeit Monaten täglich denſelben Weg zu den Behörden, die Beamten kannten ihn ſchon, ſie wußten alle, was er wollte, verwieſen ihn hierhin, dorthin— Treppen, Korridore, Bürotüren... Und hatten doch alle in den Mienen die Ueberzeugung von der Nutzloſigkeit ihres Tuns ſtehen.„Vielleicht fragen Sie ein⸗ mal auf Zimmer 124 nach, im zweiten Stock..“ „Nein, bedaure, da ſind wir nicht zuſtändig; vielleicht verſuchen Sie es beim Nachweisamt für Ueberſeevermißte..“ Man notierte wieder einmal ſeine Adreſſe, verſprach ihm Beſcheid zu geben, ſobald man etwas in Händen habe. Ein anderer Beamter kam hinzu und ſah das Extrablatt.„Darf ich es einmal leſen?“ Mechanisch hielt Thomas es ihm hin. Bald ſtanden ſechs, acht Männer beieinander und dis⸗ kutierten erregt. „Immerhin“, beſchloß der Mann, der das Blatt von Thomas genommen hatte,„es iſt Frieden in der Welt. Das iſt die Hauptſache.“ Der Beamte gab ihm das Blatt zurück.„Das iſt auch für Sie gut. Nun wird die Abwicklung Er hatte heute be⸗ ſonderes Mitleid mit dem armen Teufel. Lena Hoffingott?„Kommen Sie doch noch einmal mit in das Nachweisamt für Ueberſeevermißte, Herr Hoffingott. Mir iſt etwas eingefallen.“ Wieder das Blättern in der Kartothek, dem die oft erlebte Enttäuſchung folgen würde. Da ſah der Beamte auf:„Seit wann haben Sie einen deutſchen Paß?“ „Seit ich Soldat bin.“ N „Aber geheiratet haben Sie— als Oeſter⸗ reicher?“ Thomas nickte. Worauf wollte der Mann hinaus?„Es iſt nämlich“, ſagte der Be⸗ amte leiſe,„da ſind manche Meldungen aus der Schweiz direkt nach Wien gelaufen“ Die Miene des Beamten wurde während des Blätterns plötzlich geſpannt und dann ſehr ernſt— zitternd hing Thomas' Blick an ſeinem Mund, glitt dann auf die Finger des Beamten herab, der mit dem Blättern innegehalten hatte. 5 Er nahm eine Karte heraus, ging langſam zu einem hohen gelben Aktenſchrank. Bevor er aber hineinlangte, drehte er ſich noch einmal um: „Wollen Sie nicht Platz nehmen, Herr Hoff⸗ ingott...“ „Nein, danke ſchön...“ Thomas brennende Augen folgten unverwandt den langſamen Be⸗ wegungen des Beamten. Von einem blauen Aktendeckel wurde der Bindfaden gelöſt. „Eine Meldung iſt eingetroffen, nach langen Umwegen über Bern und Wien, von dem engli⸗ ſchen Hoſpitalſchiff„Liverpol“...“ „And?“ Weit öffneten ſich Thomas' Augen. Der Beamte ſtreckte dem abgehärmten, zer⸗ marterten Manne die Hand hin: „Ihre Frau iſt ſeit zweieinhalb Jahren tot.. Hier ſteht es, ihre Leiche iſt vom Schiff aus ins Meer verſenkt worden... aber vom Kind ſteht kein Wort da, das ſcheint zu leben...“ „Was?“ Thomas war erbleichend einen Schritt auf zitternden Knien zurückgetreten, als habe der Mann ihn geſtoßen, die Frage ſprang beifer nor. als wollte ſie eine furchtbare Gewiß⸗ 055 aus dem Zimmer und aus dem Veen ver⸗ en. „Im Sommer ſechzehn über die Schweiz ge⸗ meldet, vom Auswärtigem Amt beſtaligt, 2 glaubigt und.. Mit offenem Mund und irren Augen ſchüt⸗ telte Thomas den Kopf, nein, er konnte kaum mehr ſtehen ſo zitterten ſeine Knie. Und dann griff ſeine Hand mechaniſch nach dem Papier, das ihm der Beamte hingelegt hatte. Leſen konnte er nichts, die Buchſtaben verſchammen in later Augen zu Nebel.. Jetzt mußte er ſich etzen. Mechaniſch taſtete ſeine Hand einigemale 1250 rückwärts ins Leere, bis ſie die Stuhllene traf— der Beamte ſtand ſtill am Fenſter— aus dem Nebenraum drang Schreibmaſchinengeklap⸗ per— irgendwo in der Stadt draußen ſchlug eine Uhr... eine Jungenſtimme ſchrie:„Extra⸗ blatt! Neues Extrablatt!! Ausführlicher Be⸗ richt aus Verſailles!“ „Und— das— Kind, bitte— Herr— Herr — das Kind...“ Der Beamte überflog nochmals die Papiere. „Nein, über ein Kind liegt keine Meldung vor. Es ſoll...“ er ſchüttekte den Kopf—. „Da ſteht ein Vermerk, aus dem gar nichts zu entnehmen iſt, es ſollte einem deutſchen Waiſen⸗ hauſe überwieſen werden Wir werden uns darum kümmern, Herr Hoffingott. Fragen Sie 1 bitte in den nächſten Tagen wieder einmal nach.“ Mit wankenden Knien ſtand Thomas auf der Straße. Leute gingen vorüber— junge Frauen, 510 lachend, andere ernſt, aber ſie lebten a e „Extrablatt! Extrablatt! Wie der Friedens⸗ vertrag unterzeichnet wurde!“ Eine raſch ange⸗ Aare Bremſe knirſchte.„Können Sie denn die ugen nicht aufmachen auf der Straße? Sind wohl beſoffen, was?“ Ein wütendes Geſicht fiel zurück in den Wagen. In den nächſten Tagen, in denen Thomas Hoffingott im Pierſchen Hauſe krank lag und von Fieber geſchüttelt, nur an die Vergangen⸗ heit denkend und ohne Kraft, die Gegenwart zu erkennen, ſaß Peter Pier faſt immer bei ihm und dachte an die Zukunft. Furchtbar war alles, was da in Deutſchland und mit Deutſchland geſchah. Daß dies nimmer das Ende ſein konnte, dafür würden jene ſorgen, die das Geſchick an tauſend Gräbern hatte vorbeigehen laſſen. Mitunter, wenn Thomas klar erfaßte, was mit ihm geſche⸗ len war und wo er ſich befand, ſprach Peter Pier aut von dieſen Aufgaben der Zukunft:„Wofür, hätte uns denn das Schickſal bewahrt? Damit wir das Elend im Lande anſehen und Volk und Reich beweinen ſollen? Ich glaube nicht. Nein, damit wir das Verlorene und Vertane wieder herbeiſchaffen.“ Dann warf ſich Thomas wohl unruhig hin und her, ſeine Gedanken kehrten heim, ruhten ſich aus und begannen den Weg in die Zukunft ein⸗ zuſchlagen, auf dem ſie dem Knaben Chriſtoph Hoffingott zu begegnen hofften. „Er überwindet's, Vater“, berichtete Peter Pier,„er geſundet.“ Nach einigen Tagen ging Thomas wieder vor das Haus. Das Leuchten eines fernen Landes lag um ihn, der ſich bemühte, in die Zukunft zu ſehen. Wie wollte er auch ſeinem Sohn den Blick richten für dieſe bedeutſamen Dinge, wenn er lelbſt ſie nicht kannte? Aber es war ſehr ſchwer, er hatte ihn ja nicht, er wußte nicht einmal, ob er noch lebte. So nahm er denn das Suchen in den Schick⸗ ſalsgrüften der Aemter wieder auf. Tag für Tag und Woche für Woche ging er wieder zu den Behörden, wurde hierhin und dorthin geſchickt, ſah mit ſtets erneuter Enttäuſchung Kopfſchüt⸗ teln und e e Aber der Thomas Hoffin⸗ gott, der ſein Kind ſuchte, war ein anderer wie jener Mann, der ſein Weib auffinden wollte. Jetzt war in dem Mann wieder etwas von der liebesſtarken und erfolgreichen Hartnäckigkeit, — der er einſt um Grund und Boden gerungen atte. „Thomas, ich habe ihn.“ Der Senator, eigentlich nur noch der Konſul Pier, aber für alle die tauſend Arbeiter trotz ihres revolutionären Gebarens und aller ver⸗ ordneten Umſtürzlerei der Senator, ſtürzte ins Zimmer, das Thomas gerade verlaſſen wollte, um zum Dienſt zu gehen. Er hatte eine Arbeit übernommen, die Peter Pier im angetragen hatte: draußen das kleine Familiengut der Piers wjeder inſtand zu ſetzen. In Thomas Augen ſtand die bange Frage: Iſt es auch wirklich wahr? „Hier, zweimal zurückgefragt. Bis zur Be⸗ ſtätigung verheimlicht, um unnötige Aufregung zu vermeiden. Geſund und munter und ganz in der Nähe.“ „Marinewaiſenhaus Lübeck!“ lächelte der Senator.„Der Apparat eines guten Hauſes funktionierte noch, ſoviel Sand die Brüder in ihrem Wahnſinn ins Getriebe geworfen hatten. Wir hätten ihn ſchon länger, aber die Leitung des Waiſenhauſes konnte keinen Hoffingott in Deutſchland ermitteln.“ „Marinewaiſenhaus Lübeck!“ Thomas ſprach die Worte aus wie einen heiligen Namen. „Sie können ihn noch heute holen, Thomas! —. Sie ihn am Nachmittag her zu uns. Und dann wollen wir in Ruhe überlegen, was geſchehen ſoll.“ „Sie können ihn noch heute holen— den 9 3 in glücklicher Mann ging in Lübeck durchs Fanbelsſoe über die Travebrücke an den alten ndelsſpeichern vorbei, auf deren rotem Ge⸗ mäuer warmer Sonnenſchein lag, wie auch die Glanzlichter im Waſſer hellauf funkelten und die ſatten Farben der Schiffsbäuche bunt und froh waren an dieſem wunderbaren Tag. Alles war voll Sonne. Alles ſchien wieder hoffnungsſtark ins Leben zu ſchauen. Dem Mann. der da durch Lübecks Straßen ſchritt. LEUefEN DES LAND falle jo ruhig uno langfſum, war er feden⸗ alls ſo. Plötzlich blieb er ſtehen und lachte auf. Da wußte er wahrhaftig nicht mal genau, wie alt der Bub war, fünf oder ſechs. Jedenfalls müßte man ihm etwas mitbrirgen. lich fünf 8 in einen Laden.„Wir haben nämlich fünf Jahre Krieg gehabt“, ſagte die Verkäuferin, als der Kunde nichts Rechtes finden konnte. Dann kaufte Thomas einen alten Ladenhüter und freute ſich, als hätte er das ſchönſte Stück er⸗ wiſcht: ein Pferd mit einem Ackerwagen, einen Pflug und einen Bauern. Die Verkäuferin ſchmunzelte. Sie ſchleppte ſchnell noch Schweine und Hühner, ein Haus und Schafe herbei. „Haben S' nit auch eine Farm?“ fragte Thomas vergnügt. Nein, eine Farm hatte ſie nicht, aber ſonſt noch allerhand. Alſo nahm Thomas noch eine kleine Almhütte. Dann ſtand er vor dem Tor des grauen Ge⸗ bäudes, das die Aufſchrift„Marinewaiſen⸗ haus“ trug. Eine Schar von vierzig Kindern, von einer Schweſter geführt, kam gerade vom Spazier⸗ ang heim. Knaben von vier bis zehn 1 Je Das lachte in den Reihen und plauderte, hatte rote Backen und helle Kinderaugen und keinen Blick für den Mann, der da neben dem Tor ſtand. Thomas ſchaute und ſchaute in die Ge⸗ ſichtchen, hielt ſein Paket mit den Spielſachen vor ſich hin wie eine Koſtbarkeit, mit der man gar nicht behutſam genug umgehen konnte Da war er alſo dabei, der Chriſtoph, eines von dieſen Kindern war ſein Bub. Ein paar Augen⸗ blicke fühlte er den feinen Stich wieder in der Bruſt, der immer kam, wenn die Gedanken zu bohren anfingen. Da ſtand er alſo nun und er⸗ kannte ſein eigenes Kind nicht. Die Oberin hatte ihn ſchon erwartet, ſie war durch den Senator benachrichtigt. Und jetzt erſt war es ganz wirklich:. „Ja, der Junge iſt bei uns, und wir haben ihn gern. Aber nun werden wir ihn ja her⸗ geben müſſen.“ Sie blätterte in den Papieren, die Thomas mitgebracht hatte.„Ich gehe. ihn u holen. Wie wird er ſich freuen auf ſeinen Vater! Er weiß noch von Ihnen, obwohl er noch klein war damals.“ An der Tür kehrte ſie wieder um.„Kommen Sie in den Garten, Herr Hoffingott, dieſes Zimmer iſt düſter und gedrückt, der Bub ſoll ſeinem Vater unter freiem Himmel begegnen. Nicht?!“ Sie öffnete die Tür zum Garten und zeigte auf eine große Kaſtanie, um deren Stamm eine Bank lief.„Dorthin werde ich ihn bringen.“ „Thomas Hoffingott wartete. Ab und zu ſah eine Schweſter in den Garten hinüber zu dem Mann unter der Kaſtanir, ſie wußten wohl ſchon, was ihn hierher 2 An den Fenſtern der Veranda erſchienen Knabengeſichter und ſpähten hinunter, einer von ihnen wurde ab⸗ geholt und mitgenommen Sicher war der Vater vom Chriſtoph ein mächtiger Mann, daß er 3 herkommen und ſeinen Sohn abholen onnte. Als die Schweſter mit einem Knaben mit hell leuchtendem Blondſchopf im Garten er⸗ ſchien, ſtand Thomas auf. Es ſchien, als wolle er dem Kind entgegenlaufen; er beſann ſich aber wieder, daß er den Jungen erſchrecken könnte. So ſtand er alſo und hielt mit beiden Händen das Sypielzeuapaket. Die Schweſter blieb ſteden, deutete au den Mann, der nun neben der Kaſtanie im hellen Sonnenlicht ſtand, und ſtreichelte dem Jungen das Haar. Beherzt ging der kleine Chriſtoph los. Vielleicht war es wirklich ſo daß das Ver⸗ langen, das hier von zwei Seiten zueinander trieb, 1 heftig aufeinanderprallte, daß die Beine des Kindes plötzlich den Dienſt verſag⸗ ten. Nach ein paar Schrittlein blieb der Junge zögernd ſtehen. Thomas erſchrak und öffnete weit die Arme. Zwar fiel nun das Spielzeug⸗ paket zu Boden, aber der Knabe ſtürzte den Weg entlang und ſprang mit einem jubelnden Auflchrei Thomas an die Bruſt. Still 1 115 der Mann, den Jungen in den Armen. Chriſtophs Geſicht lag an des Vaters Bruſt. Ein beſeligender Strom durchfloß den Mann: wie war 84 das war Lena in der Klarheit ihres Weſens, wie es ihr Haar war, da auf dem Haupt des Kindes. Langſam ſtellte er den Knaben auf die Erde und eue ſanft das Geſicht zurück. Ein Paar at 9100 1 5 1 an. Da erſt 9 nieder und küßte in eine gel 9 3 8 e e „Welchen Entſchluß haben eee chluß h Sie nun gefaßt, Der Senator ging mit Garten ſeines 0 fl it Thomas dur h den Ja, das war ſchon fürs erſte eine Arbeit das Gut wieder in Ordnung zu bringen. doch eine Aufgabe war es nicht. Es war auch rich⸗ tig, daß der Chriſtoph hier oben eine beſſere Erziehung erhalten konnte, mochten ſie den Jungen doch alle gern. Aber es ging nicht „Vier Monat fall' ich Ihnen ſchon zur Laſt, Herr Senator. Ich möcht' in die Heimat!“ Der Senator drückte ihm die Hand.„Fahren Sie nach Hauſe in Ihre Heimat, Thomas. Zwar werden wir noch lange warten müſſen, aber Sie haben ja einſtweilen eine ſchöne Auf be.“ 7 2 mit dem Kopf zu dem ſpielenden naben. 3 1. Kapitel Kaum ums Kennen verwittert war die graubraune Holzverſchalung des Pilatushofes oben im Bergtal, die Aecker und Wieſen waren gleich. und gleich fruchtbraun wie ſeit alters her, da die Vorväter ſie beſtellten, und gleich den Bergen, die ſie unverrückt umſäumen, wat ihnen nichts anzuſehen von dem, was ROMAN vod lol TFRENKER draußen geſchehen war in der Welt, als dis Frau ſtatt des Bauern den Pflug führte. Gut und bedachtſam verrichtete Thomas mit Joos zuſammen die Bauernarbeit, nicht mürriſch, aber eine verhaltene Trauer begleitete ſein Tun. Und wenn das Pflugeiſen einen Stein im Acker ſchürfte dann riß es auch oft in ſeinem Innern den merz wieder auf, daß ſein Acker weit dahinten lag, weit über Land und Meer, und nicht mehr ſein Acker war. Nur im Beiſammenſein mit Chriſtoph wurde lein Geſicht heller, die Kammern ſeines Herzens öffneten ſich, er griff mit vollen Händen hinein und ſäte ſein ureigenes Saatgut aus. Da ſaßen 7 oft im Herrgottswinkel beiſammen, am bend, wenn abgeräumt war, und dem Thomas wurde vor den hellglänzenden Augen der beiden uben die Zunge gelenkig. Er erzählte von Afrika, zeigte ihnen auf der Karte, wo der große Berg lag, und Moſchi, und den Punkt, wo Neu⸗Pilatus zu ſuchen war, erzählte von den Pflanzen und Tieren, die es da gab, von der Hitze und den Schwarzen. Eines Abends hatte Joosl ſein Schulbuch gebracht, aus dem er ein Gedicht lernen mußte. „Raum für alle hat die Erde“, hieß es da drinnen, und Thomas meinte dazu:„Das Wort iſt wahr, aber die Menſchen laſſen es nicht zu, daß der Naum auch allen d ute kommt, den die Erde für alle hat!“ Un nn erzählte er dem atemlos aufhorchenden Burſchen, wie ſie dieſen Raum verteidigt hatten unter dem gaßb dr General, was ſie alles erlebt hatten und ß. der Tag kommen werde, wo die heiß ver⸗ teidigte Erde wieder ihnen gehören werde. Sie ſaßen da mit glühenden Geſichtern, aber das alles war doch ſehr weit, und ſie erfaßten es erſt und ſpürten es erſt, als er an einem Schön⸗ wettertag mit ihnen auf die Rotwand ſtieg. Da wang er die +* Blicke weiter hinaus als 155 über alle Grenzen hinaus, bis in die erne, unſichtbare Heimat. „Und was iſt hinter den Bergen?“ „Italien.“ „Und was kommt dann?“ „Das Mittelmeer.“ „Und über dem Meer?“ „Aegypten.“ 2 3 Ufrita. „Das engli a. „Und daun r „Dann kommt Deutſch⸗Oſt. Und eine Farm Neu⸗Pilatus, dort biſt du geboren. Christoph! Uns gehört von Rechts wegen das Land, ich habe es zu fruchtbarem Boden gemacht. Und ein Berg iſt da, höher als die hier alle: Der Kilimandſcharo, der Sechstauſender, der unſer . deutſcher Berg war und es auch heute 3 f. ölf Jahre alt war Chriſtoph geworden. Er 255 allerlei gelernt. „Sie haben uns doch die Kolonien weg⸗ genommen?“ „Aber der Berg ſteht da wie eine 15 und hält den Proteſt gegen das Unrecht hoch über ganz Afrika!“ Alle merkten das Geheimnisvolle in dieſer Rede, mit großen Augen ſchauten ſie auf Thomas. Und da erzählte er ihnen von der Fahne, wie er ſie hinaufgetragen hatte und eingerammt, und wie ſie da warte, bis die alten Siedler wiederkommen.„Meint ihr nicht auch, daß unſer Herrgott das will?“ „Ja, wenn wir groß find.“ Auf dem Heimweg kehrten ſie beim Wende⸗ in Hackl ein. Der hatte die Lieſl heimgeholt als ſeine Frau, und ſie war eine blitzblanke Wirtin.„Wirt deut⸗ ſchen Askari hatte Wendelin das Wirtshaus 1 Friſch gemalt vom Tuifelmaler in elsberg, glänzte der pechſchwarze Negerkopf mit dem gelben Nackenſchutzfez auf dem Schild über der Tür. Aber noch heller glänzten Hackls weiße Zähne, die ſein erfreutes Lachen breit lehen ließ, als er den alten Kameraden be⸗ . Und voll Eifer erzählte er ihm, wie er ch bereits umgetan habe nach ſo afrikaniſchen Sachen, Negerſpieße und Schilde, ausgeſtopfte Viecher und allerhand ſo Sachen von„drenten“. Einſtweilen waren von afrikaniſchen Sachen nur die zwei Nashörner da, die der Wendelin vier Jahre durch den Krieg geſchleppt hatte. Aber was er daran hing an rzählungen, wie er das ſchreckliche Untier umgelegt hatte ſo im letzten Augenblick, das erſetzte ein paar Dutzend andere Trophäen, und die guten Bergler hielten die äuler immer wieder offen, wenn die Ge⸗ ſchichte ſtieg. waren meiſt vergnügte Stunden beim Wendelin. Aber hernach nachts, wenn der n n ſollte in ſeiner Kammer, über⸗ kam es ihn qualvoll, wie eine große Liebe, von eien Kare. Jen daß 11 wohl nie Er⸗ f inden wird, und von der das nicht lassen will. 5 Dann ſchien es Thomas auch, als ſei er den Winter nimmer recht gewöhnt, Selbſt au der Ofenbank. 0 es ihn zuweilen 1 des Fröſteln. ielleicht, daß er doch irgend ein verſtecktes Fieber mitgebracht hatte, das jetzt erſt zum Ausbruch kam. In der Sonne drüben wäre das alles anders. Alles war da anders. Auch der Menſch in ſeinem Gemüt. Mit einer Zahtgtelt und 3 Zorn, der den Behörden bald auf die Nerven füng, hatte Thomas um ſeine Entſchädigung ge⸗ ämpft. Daß er ſie nach acht Jahren ſchon er⸗ hielt, war ſie auch nur klein und reichte grad für Ueberfahrt und vielleicht für eine Jahres⸗ pacht, verdankte er dieſer Verbiſſenheit. Sie wollten den zgeldgierigen Tiroler“, wie ſie ihn. nannten, endlich los ſein. Was wußten denn die inter ihren Pulten, warum ein Mann aus den tgen um jede Mark kämpfte. Am Ende hätte Heer nick gere 2 wenn der Peter ü ſeweſen wäre, der leinen Vlan mit dem Thomas. e (Schluß folgt) — — die! a 0 ſen,. Gehei Auf walt die N rell beit Auel Feel Frank Konn amen Gemen munif einge pazifi Sith i häng und keilun We. dahlte tei, il lution eiß vet, rde. Sie bet das ten es Schön üg Da dus als in die Leantini bei geß und Dr. Goebbels Ausſprache über Fragen deulſch-ifalieniſcher Beziehungen Berlin, 8. Dezember Am Donnerstag um 18 Uhr wurde der italie⸗ niſche Korporations⸗ und Wirtſchaftsminiſter Lantini in Begleitung des Reichsorganiſa⸗ tionsleiters Dr. Ley vom Stellvertreter des Führer Rudolf Heß empfangen. Vorher hatte Miniſter Lantini dem Amt für Berufserziehung und Betriebsführung in Ber⸗ lin⸗Zehlendorf einen mehrſtündigen Beſuch ab⸗ geſtattet, wo Dr. Ley intereſſante Ausführun⸗ gen über das Arbeitsbeſtverfahren machte. Am Donnerstagmittag hatte ein Empfang beim italieniſchen Botſchafter Attolico ſtatt⸗ gefunden, an dem die Reichsminiſter Funk, Darré und Seldte teilnahmen. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Donnerstagnachmittag den italieniſchen Korpo⸗ rations⸗ und Wirtſchaftsminiſter Lantini, in deſſen Begleitung ſich Exzellenz Podeſt a, der Präfekt von Arezzo, und Dr. Anſelmo An⸗ ſelmi. Miniſterialdirektor im Korvporations⸗ miniſterium, befanden. Reichsorganiſationslei⸗ ter Dr. Robert Ley war zuſammen mit ſeinem Gaſt gekommen. In Begleitung der italieniſchen Gäſte befand ſich ferner Hauptamtsleiter Claus Selzner. Dr. Goebbels gab ſeiner ganz beſonderen Freude über dieſen Beſuch Ausdruck. In länge⸗ ter herzlicher Unterhaltung wurden zahlreiche Fragen der engen deutſch⸗italieniſchen Bezieh⸗ ungen beſprochen. Da Miniſter Lantini u. a. das Winterhilfswerk in Italien leitet. wurden beſonders auch die ſozialen Probleme. die beide Länder betreffen, berührt. Die Entführung des Generals Miller Vichtige Jeugenausſagen im skoblin-Prozeß Paris, 9. Dezember. Am Donnerstagnachmittag wurde die Ver⸗ handlung gegen die Frau des Sowjetſpitzels Skoblin fortgeſetzt. Weiter Zeugen wurden vernommen. Der Generalinſpekteur der Kriminalpolizei. Mondanel. erklärte, daß er ſeinerzeit einen Beamten mit der Zuſammenfaſſung aller mit der Entführung des Generals von Miller zu⸗ ſammenhängenden Ausſagen und Informatio⸗ nen beauftragt und ſich andererſeits mit den Polizeibehörden ausländiſcher Staaten in Ver⸗ bindung geſetzt habe, um die verſchwundenen Generäle von Miller und Skoblin wieder auf⸗ zufinden. Außerdem hätte er damals einen Polizeikommiſſar nach Le Havre geſchickt, um ſich über die Inſaſſen des geheimnisvollen Laſt⸗ kraftwagens der Sowietbotſchaft in Paris näbere Aufklärung zu verſchaffen. Es beſtehen nach wie vor Anklarheiten ſo⸗ wohl über die Zahl der Inſaſſen, als auch dar⸗ über, wie lange ſich der Laſtkraftwagen im Ha⸗ fen von Le Havre neben dem ſowietruſſiſchen Dampfer aufhielt. Dieſe Anklarheiten veranlaßten den Rechts⸗ anwalt der Nebenkläger, Ribet, zu wieder⸗ holten Fragen an den Zeugen und auch an eine Reihe weiterer Zeugen, ohne daß jedoch alle Widerſprüche der Ausſagen aufgeklärt werden konnten. Rechtsanwalt Ribet verlas ſodann eine Reihe von Schriftſtücken, die bei der Angeklagten Frau Skoblin bei ihrer Verhaftung beſchlagnahmt wurden. Es handelt ſich um Briefe von in Frankreich lebenden Ruſ⸗ ſen, meiſt Leuten, die ſtark im Verdacht ſtehen. Geheimagenten der GPU. und Spione zu ſein. Auf Grund dieſer Schriftſtücke hat Rechtsan⸗ — 9 Ribet eine Reihe von Tatſachen feſtgeſtellt, le das verbrecheriſche Spiel der Sowjets in Frankreich grell beleuchten und einen Einblick in die Ar⸗ beit der Terrororganiſationen der GPU. im Ausland gewähren. Wie Rechtsanwalt Ribet feſtſtellte, hatte die GPU. ſchon vor 1936 in Frankreich einen ehemaligen ſowjetruſſiſchen Kommiſſar der Roten Diviſion von Brianſk namens Demmſer in die Kraftwagenfahrer⸗ Gewerkſchaft des damals noch beſtehenden Kom⸗ muniſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes CGTU. eingeſetzt, der hier eine große Rolle ſpielte. Die pazifiſtiſche Bewegung im Ausland, die ihren Sitz in Paris hatte, und von der Komintern ab⸗ hängig war, hatte Zellen in den Renault⸗ und Citroen⸗Werken, wo Stoßtruppab⸗ teilungen gebildet worden waren. Weiter wurden in den Schriftſtücken auch zahlreiche Angaben über die Trotzkiſtiſche Par⸗ tei, über die Rolle des ſogenannten„Nachrevo⸗ lutionären Klubs“, über Stützpunkte der Ko⸗ mintern, über eine ſpaniſche Agentur, die ihren Sitz in Paris bat, ſowie über Namen von GPU.⸗Agenten gemacht, ſo beſonders über den Ingenieur Hekheß. Auf eine Frage des Anwalts an den General- inſpektor Mondanel, was er mit den in die⸗ ſen Schriftſtücken genannten gefährlichen Leuten gemacht habe erwiderte der Polizeibeamte, er habe ſich nicht mit det volitiſchen Polizei zu be⸗ faſſen, ſondern mit der Kriminalpolizei. Der Anwalt betonte, daß man nach der Affäre Miller zahlreiche Weißruſſen. wie den Gene⸗ ral Kuſſorſky und den Admiral Kedro w verhaftet und aus Frankreich ausgewieſen hat⸗ te; wo ſeien dagegen die verdächtigen Ruſſen 4 1 5 deren Namen er ſoeben verleſen abe? Anſchließend kam es zu einem Iwiſchenfall der nicht geringes Auſſehen erregte, als näm⸗ lich der Anwalt Ribet mitteilte, daß der Vertei⸗ diger der Angeklagten. der Rechtsanwalt Schwob, am Freitag in der Loge„Groß⸗ orient von Frankreich“ vor einer Bru⸗ dergruppe, die Beamte der Polizeipräfektur und der Sicherheitspolizei umfaſſe, einen Vortrag halten werde über die Skoblin⸗Affäre unter der Ueberſchrift:„Das Komplott der ruſſi⸗ ſchen Faſchiſten“. Der Verteidiger Frau Skoblins. Rechtsanwalt Schwob, war durch dieſe Enthüllung ſichtlich in Verlegenheit gebracht. Er verſuchte, den Hieb zu parieren, indem er an Rechtsanwalt Ribet die Frage ſtellte, woher er die Ueberſet⸗ zung dieſes Schriftſtückes habe.„Sie befinden ſich bei den Gerichtsakten“, erwiderte Rechts⸗ anwalt Ribet, was allgemeines Gelächter zur Folge hatte. Im weiteren Verlauf der Verhandlung kam dann das Notizbuch zur Sprache, deſſen lich die Angeklagte zu entledigen verſucht hatte, indem ſie es der Tochter ihres Hauswarts über⸗ gab. Der Staatsanwalt betonte, daß Frau Skob⸗ lin ſich dieſes Notizbuches nur deswegen ent⸗ 1 895 wollte, weil es für ſie kompromittierend ei. Sodann wurden der Schiffsmakler Olivier aus Le Havre und zwei Zollbeamte des Hafens vernommen. Olivier erklärte, daß der ſowjet⸗ ruſſiſche Frachtdampfer„Maria Iwanova“ ſich vom 19. bis 23. September im Hafen von Le Havre befunden habe. Olivier habe ſich an dem fraglichen 23. September um 15.40 Uhr an Bord des Frachtdampfers begeben, um einige Papiere durch den Kapitän unterſchreiben zu laſſen. Um dieſe Zeit ſei der Laſtkraftwagen noch nicht dageweſen; dagegen habe er den Kraft⸗ wagen um 1615 Ahr auf dem Kai längs des Schiffes geſehen, als er wieder von Bord ging. ährend ſeiner Unterhaltung mit dem Kapitän ſei ihm aufgefallen, daß ein Mann ohne anzu⸗ klopfen in die Kabine gekommen ſei, und daß der Kapitän ſofort mit dem Mann hinaus⸗ gegangen ſei. Er(Olivier) habe geglaubt, daß es ſich vielleicht um eine Maſchinenſtörung oder dergleichen handele, über die man dem Kavi⸗ tän Meldung machen käme. Olivier berichtete weiter über die Ladun. des Sowjetfrachtdampfers der au N e an Bord hatte. Der Dampfer hatte in Le Havre 41 Tonnen Fracht⸗ gut aufgenommen, darunter zwei Flugzeuge, ein franzöſiſches und ein amerikaniſches. Der Dampfer ſollte eigentlich 800 Tonnen Fracht in Le Havre ausladen, doch ſei er ſchon vor der völligen Ausladung ausgelaufen; es ſeien bei⸗ ſpielsweiſe etwa 600 Ballen Schafsfelle an Bord geblieben. Der Kapitän hatte den Makler ſchon am Vormittag gegen 10 Uhr davon unterrichtet, daß er einen Funkſpruch aus Leningrad mit dem Befehl erhalten hätte, ſich für ein ſofortiges Auslaufen bereitzuhalten, um unterwegs Fahr⸗ gäſte aufzunehmen.(1) Danach kam die Frau des Zeitungshändlers Krivoſchieff zu Wort, die ihre früheren Ausſagen beſtätigte, wonach General Skoblin auf ſeiner Flucht in der Nacht um 2,45 Uhr zu ihr gekommen ſei, um ſich Geld zu borgen. g Skoblin habe ſehr bleich ausgeſehen und ſei ſehr aufgeregt geweſen und habe erklärt, ſeine Brieftaſche verloren zu haben. Er habe auch um ein Glas Waſſer gebeten. Nachdem er 200 Francs erhalten hatte, ſei er fortgegangen. Haſbgo i oder nut oͤergeani? Ein Iatsuchenbericht von Clemens Laar (23. Fortſetzung) Das iſt kaum noch ein Menſch, das iſt ein Gebilde aus einem Schrecktraum. Selbſt Morton hebt inſtinktiv die Hand und fährt damit ſchnell über die Augen. Nein, das iſt kein Trugbild. Sein kranker Kopf ſpiegelt ihm nicht irgendeine wüſte Phantasmagorie vor. „Kar⸗a⸗men“, ſagt Hlat Prumar leiſe. Etwas wie Ekel und Abſcheu ſteigen in Morton auf, als das unſelige Weſen ſich auf ſie zu bewegt. Kar⸗-a⸗men geht nicht, Kar⸗-a-men ſchiebt ſich vorwärts wie ein krankes Tier, dem man die Hinterläufe und das Kreuz zerſchoſſen hat. In ſfurchtbarer Lebloſigkeit ſchleifen Unterleib und Beine dem ſchwerarbeitenden Oberkörper nach. Kar⸗-a⸗men trägt einen langen grünſeidenen Kaftan, und wie er ſo die Unterarme vor— ſchiebt, mit gleitenden Schulterbewegungen den Körper nachzieht, da erinnert er in unheim⸗ licher Weiſe an ſeine Lieblinge, die grüngel⸗ ben Smaragdſchlangen, die man auch Stein⸗ ottern nennt. Er trägt keinen Turban, ſon⸗ dern nur ein weißes Stirntuch, durch das ſein ſträhniges, dunkles Haar hochgehalten wird und wie eine pilzartige Geſchwulſt um den knochigen Schädel hängt. Das Geſicht iſt von einem krankhaften Gelb, in dem mattgla⸗ ſig zwei Augen mit erloſchenem Blick wie Lö— cher ſtehen. Genau auf Morton ſchiebt ſich das furcht— bare Zerrbild eines Menſchen zu. Nur ganz entfernt wird es Morton bewußt, daß unter ſeiner ſpannungsvollen Neugier ein längſt vergeſſenes Empfinden wie Grauen oder Ent— ſetzen pulſiert. Es herrſcht eine gewitterſchwüle Stille. Nur das eintönige, ununterbrochene Surren der Mi⸗ riaden von Fliegen iſt zu hören und dazwiſchen das leiſe Plätſchern und Schnalzen der wider⸗ N 51 geſchwollenen Hände auf dem Stein⸗ oden. g 5 Morton zuckt auch nicht zuſammen, als der un⸗ förmige Kopf Kar⸗a⸗mens an ſeine Knie ſtößt und die Hände ſich taſtend an ſeinen Beinen auf⸗ wärts bewegen. 3 „Iſt er blind?“ fragt er nur leiſe Hlat Prumar Der Alte nickt. In ſeinem Geſicht ſteht ein abgründiger Haß. Morton will noch etwas fragen, ſchon öffnet er den Mund, da fällt ihm ein, daß es wohl ratſamer wäre, von ſich aus Conyright by Carl Dunker Verlag. Berlin keine weitere Notiz von dem Geſchöpf zu nehmen, das Kar⸗a⸗men genannt wird. „Komm,“ ſagt Hlat Prumar heiſer. „Hlat Prumar wird ſterben“ Morton tritt einen Schritt zurück. Faſt kraftlos fallen die weißen Hände von ihm ab. Er hat plötzlich Sehnſucht nach einem klaren engliſchen eiher, nach einem Bach in den weiten Wieſen von Shropſhire. Sie ſind noch nicht aus dem Raum, da tau⸗ melt ihnen wieder das irre, hochgepeitſchte Lachen nach. Stille, und dann, faſt vernünftig und klar, ein paar Worte im gurgelnden Sing⸗ ſang der Landesſprache. Morton kann ſich nicht enthalten, zu fragen: „Was hat er geſagt?“ Hlat Prumar zögert, und Morton weiß, daß der Alte ihn jetzt anlügen wird. „Er hat geſagt, daß er dich willkommen heißt, Ingleſi.“ 5 Der Sergeant Morton lächelt. Er weiß ge⸗ nau, daß Hlat Prumar gelogen hat. Es iſt wunderbar, welche ſelbſtverſtändliche Ueberle⸗ genheit über Menſchen, über Dinge und über alle Lagen des Lebens ihm das Schickſal nun geſchenkt hat. Er iſt ſich deſſen nicht bewußt, aber er koſtet es mit einem faſt naiven Stolz aus. Gemacht gleichgültig erklärt er jetzt alſo: „Du lügſt, Hlat Prumar!“ Er weiß, welch furchtbar ſchwere n dies für einen Mohammedaner iſt. Er iſt ſich klar darüber, daß er um ſeinen Kopf ſpielt, aber es reizt ihn mit einer unerklärlichen Gewalt, ſeine Macht zu erproben. Triumphierend ſieht er, daß er gewonnen hat. Hlat Prumar zuckt nicht mit einer Wimper. „Du biſt ein kluger Mann, Morton Khan. Nur haſt mir verheimlicht, daß du die Sprache meines Volkes kennſt. Ich hätte es wiſſen müſ⸗ ſen. Alle Ingleſi hier an der Grenze wiſſen ſie zu gebrauchen.“ „Ich nicht, Hlat Prumar. Dafür aber kann ich die Gedanken der Menſchen leſen. Was hat Kar⸗a⸗men geſagt?“ Hlat Prumar ſieht ihn müde an.„Kar⸗a⸗ men ſagt immer das gleiche. Er ſagt mir, daß ich einen furchtbaren Tod ſterben werde. Dies⸗ mal hat er mir geſagt, daß der Schatten des Todesengels ſchon hinter mir ſteht, um mich vor das Antlitz und das Gericht Allahs zu ho⸗ len. Kar⸗a⸗men hat weiterhin geſagt, daß auch du ſterben wirſt. Er hat dich für meinen Sohn. gehalten. Dann will er herrſchen, Kar⸗a⸗men. Vielleicht wird es ſo ſein. Kar⸗a⸗men iſt der Geiſt des Böſen...“ (Fortſetzung folgt) der GPA. Chef Feſchow geſtürzt Ein beſonderer Günflling Stalins zu ſeinem Nachfolger eingeſeht 88 Moskau, 8. Dezember. Nach einer kurzen Notiz. die in ſämtlichen Blättern an verſteckter Stelle erſcheint, iſt der bisherige Volkstommiſſar für Inneres(GP.) Jeſchow„auf eigenen Wunſch“ aus ſeinem Amte ausgeſchieden; er ſoll in Zukunft nur noch das ihm gleichfalls unterſtehende, volitiſch je⸗ doch unbedeutende Volkskommiſſariat für Waſ⸗ ſertransport beibehalten. Als neuer Innenkom⸗ miſſar iſt der frühere georgiſche Parteigewaltige Lawrentii Beriia ernannt worden. Der Abtritt Jeſchows kommt nicht unerwar⸗ tet. Er ſchien ſchon ſeit geraumer Zeit bevor- zuſtehen, ſeit Ende Auguſt der jetzige Innenkom⸗ Slalt Kindermädchen Kriminalbeamte kidnapperunweſen in U 5 A. Newyork, 8. Dezember. Ein neuer Fall von Kindesraub im Staate Maryland hält gegenwärtig die Vereinigten Staaten in Aufregung. So abgebrüht der ame⸗ rikaniſche Zeitungsleſer auch hinſichtlich aller Kapitalverbrechen iſt, ſo empfindlich reagiert er auf jeden Fall von Kindesraub zu Erpreſſungs⸗ zwecken. Das kann niemand verwundern. Jede Mutter und jeder Vater denkt unwillkürlich an ſein eigenes Kind, wenn er von Kidnappern hört; jedes Elternpaar iſt perſönlich daran in⸗ tereſſiert, daß man dieſem ſcheußlichſten aller Verbrechen endlich ein Ende bereitet. Man hört oft die Anſicht vertreten, daß im Grunde nur vermögende Leute von Kidnappers bedroht ſind. Das trifft ſicherlich zu einem Teile zu, aber andererſeits gibt es Fälle genug, wo durch⸗ aus mäßig begüterte Familien durch Kidnapper in Angſt um ihr Kind geſtürzt wurden. Die amerikaniſche Polizei gibt zu, daß ihr durchaus nicht alle Fälle dieſer Art zu Gehör kommen. Sehr viele Fälle werden aus Angſt davor, daß die Kidnapper ihre Drohung wahrmachen, der Polizei überhaupt nicht zur Kenntnis gebracht. Die Zuſtände, die ſich aus dieſem Kidnapper⸗ unweſen in den Vereinigten Staaten entwickelt haben, ſind bekannt. Zehntauſende von begü⸗ terten Familien leben Tag und Nacht in einer Art von Belagerungszuſtand. Privat⸗ detektive begleiten die Kinder auf Schritt und Tritt, durchſuchen nachts mehreremale den Gar⸗ ten und machen nicht viel Federleſens mit Ein⸗ dringlingen. Sie dürfen dabei der Unterſtützung der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Polizei durchaus gewiß ſein. Aber dieſe Kinder führen kein ſehr erfreuliches Leben. Sie dürfen keinen Schritt unbewacht und unbehütet tun. die leiſeſte Be⸗ fürchtung genügt, um das ganze Haus in Auf⸗ regung zu ſtürzen. Man weiß ja, daß ein Lindbergh dieſes Leben nicht mehr ertrug und die Staaten verließ, ohne zu verſchweigen. wie ſehr er ſein Vaterland liebe und wie ſehr - die wahren hinkergründe er ihm zu dienen bereit ſei. Andere Familien verbringen den größten Teil des Jahres außer⸗ halb der Staaten, meiſt an der Riviera, wo ſie ſich ſicherer fühlen und nicht beſtändig in Angſt um das Liebſte leben müſſen, was Eltern auf dieſer Welt beſitzen: ihre Kinder. Dieſes Kidnapperunweſen hängt aufs engſte mit den ſozialen und ſoziologiſchen Zuſtänden in den Staaten zuſammen. Man kann der tüch⸗ tigen und ſtets einſatzbereiten amerikaniſchen Polizei keinen Vorwurf daraus machen, daß ſie von ſich allein mit dieſem Abſchaum der Menſch⸗ heit nicht fertig wird. Dazu kommen noch die bekannten verfaſſungsmäßigen Schwierigkeiten, die es einem Verbrecher ſo leicht machen, ſich zunächſt einmal einer Verfolgung zu entziehen, indem er von einem Staat zum anderen wech— ſelt. Dann beginnt erſt ein umſtändliches for⸗ males Verfahren, bis die Verfolgung weiter⸗ gehen kann, mit dem Erfolg natürlich, daß in⸗ zwiſchen die Spuren verwiſcht ſind. Das Uebel an der Wurzel packen, hieße und bedeute, viel tiefer und empfindlicher in die Tradition ein⸗ Neeifen, als das ein Politiker, der auf ſeine arriere hält, wagen kann. Mit Neid denkt ſo manche amerikaniſche Mut⸗ ter an ein vielverleumdetes Land im Herzen Europas, wo der erſte derartige Fall, der ſich überhaupt ereignet hat, genügte, um ſo dra⸗ koniſch und abſchreckend durchzu⸗ greifen, daß jedermann, der vielleicht Luſt dazu verſpürte, an ähnlichen Verſuchen die Nei⸗ gung vergangen iſt. In Deutſchland weiß der Verbrecher, der ſich an den heiligſten Gütern der Nation vergreift, ganz genau, daß er das umgehend mit dem Verluſt ſeines Kopfes zu büßen hat. Er weiß, daß es kein Entrinnen und keine Gnade für ihn gibt. Kein deutſches Elternpaar braucht deshalb im Leiſeſten beun⸗ ruhigt zu ſein, daß ſeinen Kindern etwas zu⸗ ſtoßen könnte. Denn hinter ihm ſteht ein Staat, der ſtets das Uebel an der Wurzel packt, ein Staat, der handelt. miſſar Berija zunächſt in unbekannter Funktion ſeinen Einzug in der Lubljanka gehalten hatte. Zugleich begann es um Jeſchow mehr und mehr ſtill zu werden, während gerüchtweiſe verlaute⸗ te, daß ſich ſein Geſundheitszuſtand verſchlim⸗ ene Gpll vethaftel drei Generäle und 40 Iffiziere Warſchau, 8. Dezember „Illuſtrowany Kurjer Codziennik“(Illu⸗ ſtrierter Krakauer Kurier) meldet aus Moskau, daß auf Veranlaſſung des Chefs der ukraini⸗ ſchen GPU. drei Generäle der Roten Armee in der Ukraine, und zwar die Generäle Tara ⸗ ſinſki, Michaljow und Taſanko ver⸗ haftet worden ſind. Außerdem ſeien 40 Offi⸗ ziere in Kiew feſtgenommen worden, die einer Organiſation zur Befreiung der Ukraine angehört haben ſollen. Taifun richtet Ernleſchäden an 15 Provinzen der Mittelphilippinen betroffen 88 Manila, 9. Dezember Durch den verheerenden Taifun, der geſtern die Philippinen heimſuchte, wurden nach den letzten Meldungen insgeſamt 15 Provinzen der Mittelphilippinen betroffen. darunter am ſchwerſten die Provinzen Sorſogen. Albay und Camarineſſur. Die Berichte ſprechen von bedeu⸗ tenden Sachſchäden. Ein großen Teil der Ernte wurde vernichtet. In Manila verſpürte man nur die Ausläufer des Taifuns. zchweres Eiſenbahnunglück Brüſſel, 8. Dezember. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich am Donnerstag bei Lüttich. Ein Perſonenzug fuhr mit großer Geſchwindigkeit auf einen fahbaren Kran. Dabei wurde ein voll⸗ beſetzter Eiſenbahnwagen faſt völlig zer⸗ trümmert. Durch die Glas⸗ und Holzſplit⸗ ter und durch die aus der beſchädigten Lokomo⸗ tive ausſtrömenden Dämpfe erlitten 27 Fahr⸗ gäſte Brand⸗ und Schnittwunden. Mehrere Perſonen mußten in ſchwerverletztem Zuſtande in ärztliche Obhut gebracht werden. Ein Dach eingeſtürzt Unfall bei den Trauerfeierlichkeiten in Oslo Oslo, 8. Dezember Kurz vor Beginn der Trauerfeier 1 der Beiſetzung der Königin Maud auf dem weiten Platz vor der Kathedrale, wo die Men⸗ ſchen beſonders dicht gedrängt ſtanden, ereig⸗ neet ſich ein Unfall. Das Dach eines Häuschens inmitten des Platzes, das zahlreiche jüngere Perſonen erklettert hatten, ſtürste ein. Von den zum Teil ſchwer Verletzten ſtarb einer bald nach der Einlieferung ins Krankenhaus. —. — ä—— — 1 Am Webſtuhl der Forſchung Rotiert die Milchſtraße? Ein erfahrener Lehrer der Erdkunde ſagte mir einmal, daß er bei der Durchnahme Aſtens mindeſtens eine Stunde dazu brauche, den Kindern einen Begriff von der unge⸗ heuren Größe dieſes Erdteiles beizubringen. Die Milchſtraße, von der ich hier reden will, können wir ja nun freilich ſehen, während wir Aſien nicht ſehen können. Aber trotzdem glaube ich, daß, wenn ich in ähnlicher Weiſe verſuchen wollte, von ihrer Größe einen an⸗ ſchaulichen Begriff zu geben, mir weder der freundliche Leſer die dazu nötige Zeit, noch auch eine verehrliche Schriftleitung den Raum bewilligen würde. Und doch iſt eine ungefähre Vorſtellung davon durchaus nötig, wenn man die Bedeutung und namentlich auch die Schwierigkeit der Frage, ob ſich dieſes unge⸗ heute Gebilde um ſich ſelbſt dreht, einiger⸗ maßen verſtehen will. Es ſei alſo nur knapp bemerkt: Wir meſ⸗ ſen in der Aſtronomie nach Lichtjahren und verſtehen unter einem Lichtjahr die Strecke, zu deten Bewältigung das Licht ein Jahr braucht. Um die ganze Erde herum würde das Licht etwa den 7. Teil einer Sekunde brauchen, vom Mond zur Erde nicht ganz 14 Sekunde, von der Sonne zur Erde 500 Sekunden, alſo 8 1/3 Minuten. Ein Licht⸗ jahr iſt alſo ganz ſicher eine ſchlechthin un⸗ vorſtellbar große Entfernung. Die Milchſtraße nun, von der wir hier reden, mißt nach Zehn⸗ tauſenden von Lichtjahren. Steht auch ihr Bau im einzelnen noch nicht ganz feſt, ſo iſt doch ſicher, daß wir ſie uns als ein unge⸗ heures linſenförmiges Gebilde zu denken haben, in dem unſere Sonne nur als ein Stern neben Hunderten von Millionen an⸗ derer aufzufaſſen iſt. In der Richtung der größten Ausdehnung, alſo nach den Rändern der Linſe zu, ſehen wir die meiſten Sterne hintereinander, ihr Licht verſchwimmt in ei⸗ nem ſchwachen Schimmer, und ſo entſteht das Gebilde, das wir als„Milchſtraße“ am Him⸗ mel bezeichnen. Auch die außerhalb der ſicht⸗ baren„Milchſtraße“ ſtehenden Sterne ge⸗ hören zu dem ganzen Milchſtraßenbau, ſie ſtehen eben nur nicht gerade in der Rich⸗ tung, in der ſich dieſer in die größte Raum⸗ tiefe erſtreckt. Von allem, was wir mit blo⸗ ßem Auge am nächtlichen Himmel wahrneh— men, gehört nur der Andromedanebel— ein ſchwacher Lichtſchein im Sternbild der Andro⸗ meda— nicht zur Milchſtraße. Dem Fern⸗ rohr freilich ſind noch viele Tauſende ſolcher fernen, innerhalb der Milchſtraße liegenden Nebel zugänglich, und im ganzen ſchätzt man die Zahl dieſer„Weltinſeln“ auf einige hun⸗ derttauſend. Noch nicht endgültig entſchieden iſt die Frage, ob wir die geſamte Milchſtraße als eine Welteninſel, die aber dann freilich beſonders groß ſein müßte, oder aber als eine Art Archipel, eine Inſelgruppe, alſo als eine Anhäufung von Welteninſeln zu betrachten haben. Der Gedanke nun, daß dieſes ganze gewal⸗ tige Gebilde der Milchſtraße ſich um ſich ſelbſt dreht, iſt ziemlich nahetiegend; denn erſtens kennen wir ja von unſerem Sonnenſyſtem aus ſolche Drehungen, und zweitens ſind ſie auch bei einigen anderen Welteninſeln, na⸗ mentlich beim Andromedanebel, nachgewie⸗ ſen; allerdings nur bei recht wenigen, aber das darf uns bei der großen Schwierigkeit ſolcher Meſſungen nicht wundernehmen. Wie kann man nun eine Drehung der Milchſtraße nachweiſen? Wir ſind ja ſelber mitten in ihr, haben alſo keinerlei Vergleichs⸗ vunkte; denn die Nebel außerhalb der Milch⸗ ſtraße ſind viel zu weit entfernt und über⸗ Faupt viel zu ſchwierige Beobachtungsgegen⸗ ſtände, als daß ſie uns ſichere Vergleichs⸗ punkte geben könnten. An ſich, ohne Ver⸗ gleichspunkte, merken wir keine Bewegung, und ſo wäre es in der Tat gänzlich ausſichts⸗ los, über die Drehung der Milchſtraße etwas zu erfahren, wenn wir uns nicht gleichzeitig eine Vorſtellung über die Kräfte machen könnten, durch die ſie zuſtande kommen kann. Nehmen wir einmal für den Augenblick an, die ganze Milchſtraße mit ihren Hunderten von Millionen Sternen ſei etwas Aehnliches wie unſer Sonnenſyſtem, alſo die Sonne mit dem Schwarm der ſie umlaufenden Planeten. Beim Sonnenſyſtem laufen die Planeten um ſo ſchneller um, je näher ſie der Sonne ſte⸗ hen, weil ſich deren Anziehungskraft in ihrer Nähe ſtärker bemerkbar macht. Merkur läuft alſo ſchneller als Venus, Venus ſchneller als die Erde, dieſe ſchneller als der Mars uſw. aun eue nenn Infolge dieſer Verſchiedenheit ändert ſich für uns dauernd der Anblick der uns wohlbe⸗ kannten Planeten. Ganz ähnlich müßten die Verhältniſſe bei der Milchſtraße liegen, wenn ſie um eine ungeheure Zentralſonne liefe. Die Bewegungsgeſetze, nach denen ein ſolcher Umlauf vor ſich gehen müßte, ſind uns genau bekannt, denn andere Kräfte als im kleinen Sonnenſyſtem können auch in der großen Milchſtraße nicht wirken. Erheblich ändern würde ſich natürlich das Bild, wenn wir kei⸗ ne Zentralſonne annehmen, ſondern uns alle Sterne gleichmäßig im Milchſtraßenraum verteilt denken. Aber auch in dieſem Fall können wir berechnen, wie von uns aus ge⸗ ſehen die Bewegung der Sterne ausſehen müßte. Es ſind ſehr ſchwierige und unge⸗ heuer langwierige Rechnungen, jedoch die heutige Sternkunde läßt ſich dadurch nicht abſchrecken. Hier müſſen wir uns aber noch mit den Fixſternen beſchäftigen. Wir wiſſen, daß die Fixſterne ſcheinbar ohne Bewegung unverän⸗ dert in ihren Sternbildern ſtehenbleiben Sie bewegen ſich nämlich ſo langſam, daß die Verſchiebung für das bloße Auge erſt nach Tauſenden von Jahren ſichtbar wird, und ſelbſt Meſſungen durch die unheimlich ge⸗ nauen Rieſenfernrohre der Gegenwart große Schwierigkeiten bereitet. Aber dieſe Schwie⸗ rigkeiten werden überwunden, die Aſtrono⸗ men ſprechen von einer, wenngleich ſcheinbar winzigen„Eigenbewegung“ der Firſterne. Der Vergleich der ſo beobachteten Eigenbewe⸗ gung mit der auf Grund der einen oder an⸗ deren odet noch einer dritten Annahme er⸗ rechneten, iſt das einzige Mittel, das uns über die Drehbewegung der Milchſtraße auf⸗ klären kann. Die ſehr merkwürdigen Ergeb⸗ niſſe ausgedehnter Forſchungsarbeiten in die⸗ ſer Richtung ſind die folgenden: Eine Zen⸗ tralſonne im ſtrengen Sinn iſt zwar nicht vorhanden, aber eine mächtig große Stern⸗ anſammlung in der Mitte der Milchſtraße ſpielt doch eine beinahe gleiche Rolle. Dieſer Sternhaufen erſcheint uns als Sternwolke im Sternbild des Schützen und iſt als gewaltig⸗ ſtes Teilgebilde der Milchſtraße längſt be⸗ kannt. In ihr können wir uns die Hauptmaſſe des ganzen Milchſtraßenſyſtems vereinigt denken, aber trotzdem befinden ſich noch viele, viele Millionen von Sonnen außerhalb, und darunter auch die unſere. Unſere Entfernung von dieſem Mittelpunkt des Milchſtraßen⸗ ſyſtems wird auf ungefähr 25 000 Lichtjahre geſchätzt. Die Zeit zu einem Umlauf beträgt für uns und unſere Nachbarn(Sirius iſt z. B. nur lumpige 9 Lichtjahre von uns entfernt, er iſt alſo ſicher noch unſer Nachbar) ungefähr 200 Millionen Jahre; dabei entwickeln wir eine immerhin ganz achtbare Geſchwindig⸗ keit von etwa 300 Kilometer in der Sekunde, das Zehnfache der Geſchwindigkeit des Erd⸗ umlaufes um die Sonne. Die inneren Sterne laufen natürlich ſchneller, die äußeren lang⸗ ſamer um. Aber dieſer gewaltige, alles umfaſſende Milchſtraßenſtrude! iſt ſozuſagen nur das all⸗ gemeine Bild. Kleinere, wenn wir wollen, „lokale“ Abweichungen ſind jederzeit mög⸗ lich. So hat man ſchon ſeit langem berechnet, daß unſere Sonne mit einer Geſchwindigkeit von ungefähr 20 Kilometer in der Sekunde durch die Sternenwelt wandert und ſich da⸗ bei einem gewiſſen Zielpunkt im Sternen⸗ bild des Herkules nähert Dieſes Ergebnis bleibt auch weiterhin beſtehen, beſitzt aber keine ſo große Bedeutung mehr. Man ſieht darin nur noch eine kleine örtliche Abweichung von der allgemeinen Drehbewegung der Milchſtraße. Dieſe ſelbſt würde uns, da faſt alles Sichtbare an ihr teilnimmt, ewig ver⸗ ſchloſſen bleiben, wenn ſie ſich nicht dem auf umfaſſende, weitausgebreitete Beobachtungen und durchdringende mathematiſche Rechnun⸗ gen geſtützten Blicke des Aſtronomen offen⸗ barte. Prof. Str. TT:...—̃ ̃—b... ̃—6·———— Einmal im Jahre n werden wir alle ver⸗ wandelt, alt oder jung, Mann oder Frau, ganz gleich, was wir die zwölf Monate lang geweſen ſind: in den Adventswochen wird aus jedem von uns ein heimlicher Weih⸗ nachtsmann mit dem Gabenſack.„Wenn du wüßteſt, was ich für dich habe!“ Das ſagen wir uns mit einem kleinen Augenzwinkern, und die Vorfreude auf das überraſchte Ge⸗ ſicht des Beſchenkten iſt doch eigentlich das allerſchönſte am ganzen Weihnachtstag! Das Ueberlegen und Nachdenken: womit mache ich ihm oder ihr die größte Freude? Das Ab⸗ lauſchen geheimer Wünſche wärmt das Herz und machen es leicht— und öffnen den Beutel—. Man ſagt nicht umſonſt, daß das Schenken eine Kunſt ſei, und bei einem Ge⸗ ſchenk iſt es unerläßlich, daß die Gabe aus dem Herzen kommt und das Herz des Be⸗ ſchenkten trifft. Das„Was“ des Schenkens iſt beinahe nicht ſo wichtig wie das„Wie“, und der Preis beſtimmt noch lange nicht den Wert. Aber gerade weil man dauernde Freu⸗ de ſchenken will, wird man etwas wählen, das unverändert bleibt und nicht vergänglich iſt. Gewiß wird ſich jede Frau freuen, wenn ihr der Mann zu Weihnachten eine neue, blitzblanke Kaffeemaſchine beſchert, aber wenn er ihr eine feine Kette um den Hals legt, wird ſie glücklich ſein Das ſchönſte Ge⸗ ſchenk für eine Frau iſt immer ein Schmuck⸗ ſtück, das kann nie enttäuſchen und trifft im⸗ mer ins Herz. Daran ſollte jeder Mann den⸗ ken, der in dieſer Zeit Nikolausgefühle hat! Und noch eins muß er wiſſen: Man braucht längſt nicht mehr Millionär zu ſein, um ſchö⸗ nen und auch echten Schmuck ſchenken zu können. Gold und Brillanten ſind natürlich nur für wenige erſchwinglich, aber das braucht es ja gar nicht zu ſein. Wirklich koſt⸗ barer Schmuck iſt überdies auch anſpruchsvoll — man kann zum ſchlichten Wollkleidchen keine Brillantenbroſche und kein Armband mit Rubinen tragen. Ein glatter ſilberner Reif aber, ein Clip in Duſchel⸗ oder Blüten⸗ form ſtehen dem Kleid und der Trägerin vorzüglich. Es gibt wirklich entzückende Dinge aus Silber und Double, die ſich jeder als Ge⸗ ſchenk leiſten kann Gerade für den Doubls⸗ Schmuck muß einmal ein Wort geſprochen werden. Doublé⸗Schmuck iſt keine billige Nachahmung von Echtem, keine Vortäuſchung falſcher Tatſachen, ſondern in ſeiner Art durchaus echt und vollwertig, ſieht gediegen aus und iſt im Tragen unverwüſtlich. Das Vorurteil, das viele Frauen gegen„billigen“ Schmuck haben, iſt ganz unberechtigt und wird bald ausgerottet ſein. Wer ſeiner Frau gern eine Perlenkette ſchenken möchte— wer möchte das nicht?—, aber nicht kann, braucht nicht ſeufzend auf das Schmuckſtück als Ge⸗ ſchenk verzichten. Eine Kette aus ſilbernen Blättchen, ein mattſilbernes Armband mit leuchtenden Korallen, eine Anſtecknadel aus Doublé in Form einer zierlichen Blüte— das ſind Geſchenke die jedes Frauenherz glücklich machen— und die ihren Platz neben dem koſtbarſten Schmuck behaupten können, weil ſie ſchön und materlalgerecht verarbeitet ſind. Uebrigens— es gibt Nützlichkeitsfana⸗ tiker, die auf alle Fälle auch beim Schenken praktiſch ſein wollen. Ihnen ſoll verraten werden: Der ſilberne W in der Taſche iſt dem Herrn ſchon unentbehrlich geworden, aber auch im Tamenhandtäſchchen weiß man ihn zu ſchätzen. Ein Schreibzeug aus Edel⸗ holz mit Metallfaſſung iſt gewiß nützlich, aber in ſeiner ſchlichten, ſchönen Form ebenſo Zierde. Bei Zigaretten⸗ und Puderdoſen, ach, was gibt es da für reizende Zierlichkeiten, weiß man ſchon nicht mehrt recht, ob es Ge⸗ brauchs⸗ oder Luxusgegenſtände ſind, aber jedenfalls ſind es Geſchenke, mit denen der Geber Ehre einlegen kann Gerade zu Weih⸗ nachten paßt vorzüglich ein neuartiger Ruß⸗ knacker aus Metall, der den Nußkern nicht zerbricht, ſondern wirklich nur die Schale. Und da jeder richtige Nikolaus Nüſſe 5 3 ſoll er nur ja den Nußknacker nicht vergeſſen! Bei einer ſolchen Fülle von ſchönen, ge⸗ diegenen und erſchwinglichen Geſchenken kann einem die Wahl ſchon ſchwer werden, und man möchte ſeufzen wie als Kind: ach, wenn doch nur öfter Weihnachten wäre, einmal iſt doch viel zu wenig! 6 Aber natürlich braucht mit dieſen ſchönen Dingen das Schenken nicht erſchöpft zu ſein. Wer ſich die Mühe des Nachdenkens macht, wird ungeahnte Möglichkeiten finden. Wie wäre es beiſpielsweſſe mit einem Spar⸗ geſchenk für den zukünftigen Volkswagen? Sinnigerweiſe kann man zu Geburtstagen und zu weiteren Weihnachtsfeſten die Spar⸗ ſumme immer wieder ein wenig auffriſchen, je nachdem es der Geldbeutel geſtattet. Auch eine Anzahlung auf eine Sommer⸗ oder Winterreiſe iſt kein ſchlechtes Geſchenk. Sie kommt ganz be⸗ 4 5 ſondets für Menſchenkinder in. Frage, die ſich noch niemals 125 ſelbſtändig zu einer richtigen Reiſe haben entſchließen kön⸗ cfience mil ter nen, und die ihre Ferien immer wieder zu Hauſe bei Mutter oder bef den Verwandten auf dem Lande verbringen, weil ſie glauben, draußen ſei es für ſie zu teuer und ſie ſeien auch zu ungewandt. Hilft man ihnen jedoch mit einem Reiſeſcheck über die Grundhem⸗ mungen hinweg, ſo iſt die Freude rieſengroß, und das Leben in den kommenden Monaten iſt angefüllt mit Vorfreude. Immer wieder malt man ſich aus, wie es wohl ſein wird: Ob man eine Schiffsreiſe mit Kd. machen ſoll? Ob ſich für Norden oder Süden ent⸗ ſchelden? Ob man in glitzernden Schneeber⸗ gen Winterſport treiben oder ob man ſich in warmen Sommertagen ins blaue Meer ſtür⸗ zen möchte?— Ach, ſo viel Möglichkeiten, ſo viel Glück! Natürlich muß man bei allen Ge⸗ ſchenken eins bedenken: der Rehmende darf durch unſer Geſchenk niemals zu Ausgaben verleitet werden, die er ſonſt nicht machen würde, und wenn er ſie mit Freuden macht, muß er ſie ſich leiſten können. Mit etwas Einfühlungsvermögen in Lage und Verhält⸗ niſſe des zu Beſchenkenden— und da er uns vertraut iſt, wird das gewiß nicht ſchwer ſein — wird man ſchon keine Taktfehler begehen. Vom„Schenken mit Herz“ haben wir ge⸗ ſprochen, da wir das Schenken ohne Herz ganz und gar ablehnen, und alle Gaben nur aus der rechten inneren Wäme und aus der Anteilnahme am Leben des anderen gegeben werden ſollen. Selbſtverſtändlich wird bei je⸗ dem Geſchenk unſer Geldbeutel die letzte Ent⸗ ſcheidung treffen müſſen, denn„nur ein Narr gibt mehr als er hat“, aber leider geben die ee von uns immer noch weniger, als ſie önnen. .; und damit möchten wir ein für allemal aufräumen durch unſer Loſungswort: „Schenke mit Herz!“ Text und Fotos: Delorme. wehe eln 1 word Selunde s Er. Sterne en lang. ßer 0 bas al wollen, it mög. an ht beihung ig et. 10 ff g bet: aun auß 41 cher zu anden glauben, it feen N jedoch ndhem⸗ engtoß, ſonatef wieder u Wird: machen in elt eebet⸗ ſich in t lk ite f len Oe⸗ de datf Atgaben machen macht, etwas Nethll⸗ er ins t fell egehel. wir ge⸗ e Hetz en fllt ius det elbe hel e⸗ te Ent⸗ u Nart in die als fie alemal swott! elotme. 7 Befanmmachungen Ortsgruppe ber A. S. O. A. P. Viernheim NS. Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock 77 ** Jungvolk, Fähnlein 50 n Führerſchaft! ie geſamte Führerſchaft des Fähnleins 50 tritt heute abend 19 Uhr im Heim Schillerſchule an. s Der Führer des Jungbannes 249 m. d. W. d. G. b. Moter, Stammführer. Jung mädelgruppe Sämtliche Jungmädel treten morgen Sams⸗ tag nachm. 2.30 Uhr zur Kinderſpielzeug⸗ ſammlung am Heim Schillerſchule an. Die Gruppenführerin. Haſt du ſchon eine Eintrittskarte zum 2. Theaterabend der NS-⸗Kulturgemeinſchaft am Sonntag, den 11. ds. Mts.? Die Rhein⸗ Mainiſche Landesbühne kommt wieder nach Viernheim mit dem 5 aktigen Drama„Der Weibsteufel“. Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. Dezember 1938. Unſer Tagesſpruch Es gibt Naturen, die, den Blattgewächſen ähnlich, wie eine Blüte treiben. Goethe. Ole Cotten la mlt clem ecletsten Ewack Wo mag das Glücksſpiel mit Loſen erfun⸗ den worden ſein? Trotzdem die Geſchichte der Lotterien ſchon Forſchungsgebiet geworden iſt, fehlt doch noch die Kenntnis von öffentlichen Ziehungen des Altertums, auch im fernen Oſten, wo die größten Spielratten zu Hauſe ſind. Geſpielt hat der Menſch zu allen Zeiten. Man hat den Kürzeren oder Längeren gezo⸗ gen, mit Knöcheln geworfen, bevor es Würfel gab. Ausgeloſt wurden nicht nur Ländereien und Geſchenke. Auch der Kämpfer gegen Hel⸗ tor wurde durch das Los beſtimmt. Los im Deutſchen lot, lotinghe, lotiſſement, lotterie in den Sprachen des Weſtens, lotto im Italieniſchen— dasſelbe Wort für den Begriff deutet auf zuſammenhängende Ent⸗ wicklung der Lotterie im geſamten mittel⸗ alterlichen Europa hin. Entwickelt ſcheint ſich das Syſtem der öffentlichen Lotterie in den reichen Niederlanden des 15. Jahrhunderts zu haben. Ab 1444 ſind herzogliche Genehmi⸗ gungen verbrieft. Ergötzlich ſind die Zwecke der Lotterien. Die Herzöge von Burgund bauen aus dem Erlös Befeſtigungen, in Eng⸗ land und Amerika iſt die Anſchaffung von Batterien ihr Zweck. In Frankreich wurden arme Bräute ausgeſtattet, in Holland baute man Waiſenhäuſer. Sehr angenehm waren Lotterien, in denen man Leibrenten gewinnen konnte. Aber ſeit dem 18. Jahrhundert war der Sinn aller Lotterien, ob ſie Kaiſer, Kö⸗ nige, Päpſte oder Kurfürſten ausſchrieben, Geld für den leeren Staatsſäckel zu erhalten. Der edelſte Zweck der Lotterie blieb unſerer Zeit mit der Reichslotterie für Arbeitsbe⸗ ſchaffung vorbehalten. Dieſe dient nicht Ein⸗ zelintereſſen, ſondern ſie iſt ein wichtiger Fak⸗ tor bei der Löſung immer neuer Aufgaben, die das Aufbauprogramm Groß⸗Deutſchlands mit ſich bringt. Daß ſie ihre Gaben auf den Weih⸗ nachtstiſch legt, iſt noch ein Anreiz mehr, denn in den Tagen vor Weihnachten noch iſt Ziehung. 467652 Gewinne und 20 Prämien mit insgeſamt 1¼ Millionen Mark werden aus⸗ geloſt. Mit einem Doppellos können Sie RM. 100 000.— gewinnen. Praktlijch jchenken! Haben Sie den glück⸗ und ſieghaften Strahl im Auge eines Menſchen ſchon geſehen, der ſoeben ein Geſchenk erſtanden hat, von dem er weiß, daß es Freude bringen wird? Es iſt faſt unmöglich, für jeden auch das Richtige zu finden, und man muß ſchon froh ſein, wenn man es fertig gebracht hat, Freude zu bereiten. Hier erhebt ſich immer die Frage: Sollen wir praktiſche Geſchenke kaufen— oder ſollen wir etwas Luxus ins Haus bringen? Darauf kann es gar keine einheitliche Ant⸗ wort geben, weil eben die Wünſche der Men⸗ ſchen zu verſchieden ſind, als daß man. einfach ſeſtlegen könnte. Sicher aber iſt, da 3. B. gerade unſere Frauen für praktiſche Ce⸗ ſchenke auch ſehr empfänglich ſind. Will man anz ſicher gehen, dann bringt man eben eine leine Miſchung zuſtande, die Luxus und Praktiſches gleichzeitig befriedet, je nachdem die finanzielle Verhältniſſe es geſtatten. Es ibt dafür* viele Möglichkeiten und dem 1977 en bleibt es vorbehalten, hier das Rechte Gus dig zu machen. Nicht immer iſt das teuerſte auch das 1 Geſchenk und un⸗ ter dem Weihnachtsbaum zeugt ein ge⸗ zwungenes Lächeln davon, daß Geld allein nicht imſtande iſt, glücklich zu machen. Wir wollen aber alle mit friſchem Mut an den Ge⸗ ſchenkkauf gehen, weil es einfach nichts Schö⸗ neres gibt, als auf die Jagd nach der Freude für andere zu gehen. Bh Al. und Jungmädel ſtellen aus Der BDM., die Jungmädel und das BDM.⸗Werk„Glaube und Sckönheit“ ver⸗ anſtaltet am kommenden Sonntag in dem Handarbeitsſaal der Berufsſchule, Seegarten⸗ ſtraße(Schloſſer), eine Ausſtellung, die vor⸗ mittags 11 Uhr eröffnet wird. Ausgeſtellt ſind die Arbeiten, die der BDM kund unſere Jungmädel für den Sudetengau und das WH W. angefertigt haben. Von der einfachſten bis zur künſtleriſchſten Ausführung ſind hier zu ſehen. Die gewandten und ſtets fleißigen Hände unſerer Mädel haben ſo manches ge⸗ ſchaffen, was Lob und Anerkennung fordert. Wenn nun an die Bevölkerung Viernheims die Einladung zum Beſucke dieſer Ausſtellung ergeht, ſo darf angenommen werden, daß recht zahlreich Folge geleiſtet wird. Beſon⸗ ders die Eltern unſerer Mädels und Jung⸗ mädels werden erſcheinen. Denn hier können ſie ſehen, was ihre Töchter in den Dienſt⸗ ſtunden alles geſchaffen haben. Die Ausſtellung iſt geöffnet von vormit⸗ tags 11 Uhr bis abends 6 Uhr. Anſere Jungmädel ſammeln Kinder⸗ ſpielzeug und Kinderwäſche morgen Samstag mittag ab 3 Uhr Wie jedes Jahr, ſo gehen auch dieſes Jahr wiederum die Jungmädel von Haus zu Haus, um überflüſſiges Kinderſpielzeug und Kin⸗ derwäſche zu ſammeln. Wieviel Spielzeug und Kinderwäſche liegt noch in den Schränken ver⸗ ſtaut? Holt es hervor! Die Kinder im heim⸗ gekehrten Sudetenland und der Oſtmark wer⸗ den euch dankbar ſein. An die Bevölkerung geht die herzliche Bitte: Laßt unſere Jungmädel nicht vergebens an eure Tür klopfen! * Beachtet die Wildwechſel auf der Neichs autobahn! In der letzten Zeit iſt verſckiedentlich auf der Reichsautobahn von unvorſichtigen Fah⸗ rern Wild angefahren worden, das über die Reichsautobahn wechſelte. Es mag ſein, daß in wenigen Ausnahmefällen ein lleberfahren von Wild nicht vermeidlich iſt, wenn Wild plötzlich in den Lichtkegel ſpringt und der Wagen nickt mehr genügend abgebremſt wer⸗ den kann. Um aber den Kraftfahrer auf der Reicksautobahn entſprechend zu warnen, ſind an den wildreichen Stellen beſondere Wild⸗ Zeichen aufgeſtellt. Dieſe mit Rückſtrahlern verſehene Warnzeichen 2 5 den Kraftfahrer auf die Wildwechſelſtelle aufmerkſam machen und ihn veranlaſſen, innerhalb der jeweils angegebenen Fahrſtrecke ſeine Fahrgeſchwin⸗ digkeit auf wechſelndes Wild einzuſtellen. Wer ſo die Autobahn befährt, wird niemals ein Stück Wild überfahren und dadurch 1 3⁴ Schaden kommen oder andere Mitfahrer ge⸗ fährden. Denen aber, die vorſätzlich mit dem Kraftwagen Jagd auf gehetztes Wild machen, das ihnen in den Scheinwerferkegel geraten iſt, 5 geſagt, daß die Gerichte für ſolchen Spaß kein„Verſtändnis“ haben. Solche Jagd⸗ gelüſte werden als erſchwerter Jagdfrevel mit Gefängnis beſtraft. Daß ihnen im übrigen auch der Föhrerſchein enkzogen wird, dürfte ſelbſtverſtändlich ſein. An alle Fahrer der Reichsautobahn geht daher die Vitte, auf das Wild zu achten und es zu ſchonen, Jagdfrevler aber zur Anzeige zu bringen. Todesfall. Im Alter von nahezu 70 Jah⸗ ren ſtarb geſtern nach langem Leiden Frau Katharina Reiſchert Witwe, geb. Winkenbach, Ludwigſtraße 29. Ueber 75 000 Beſucher in der ſüd⸗ weſtdeutſchen Rundfunkausſtellung in Mann⸗ heim. Ter vergangene Sonntag brachte für die ſüdweſtdeutſche Rundfunk⸗Ausſtellung „Rundfunk iſt Freude“ wieder einen Rieſen⸗ erfolg. Die Sonderzüge, die von Offenburg, Karlsruhe und Oſterburken liefen, waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Auch aus den Nachbargauen kamen wieder viele Beſucher. Bis Sonntag abend wurden insgeſamt 75 128 gezählt.— Die NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wird am kommenden Sonntag wiederum Sonderzüge durchführen. Wie be⸗ kannt, bleibt die Ausſtellung bis 11. Dezem⸗ ber geöffnet, ſo daß jeder Volksgenoſſe die Möglichkeit hat, die intereſſante Ausſtellung — vor allem die Fernſehbühne— zu be⸗ ſuchen. Sporturlaub im Winter. Jetzt wird es Zeit, die Vorbereitungen für den Winter⸗ urlaub zu treffen. Nicht mehr lange dauert es, und es bieten ſich wieder die herrlichen Möglichkeiten zum Skiſport. Da heißt es heute ſchon, die Sportgeräte zu rüſten, die Skier und die Schlitten in Ordnung zu brin⸗ gen und die Anmeldung zur Urlaubsfahrt nicht zu vergeſſen. Die NSG.„Kraft durch Freude“ bietet wieder günſtige Möglichkeiten zu Wintererholungsfahrten. Bad Tölz, der Schwarzwald, das Allgäu, die Oeſterreichi⸗ ſchen Alpen, die Bayeriſchen Alpen, das kleine Walſertal, Tirol und Ruhpolding ſind die Ziele. Geſunde Winterluft ſchafft Erholung, Sport neue Kraft. Für die Ski⸗Sportler bie⸗ tet ſich dabei Gelegenheit, ſich weiter zu ver⸗ vollkommnen und in den Ski⸗Lehrgängen Neues hinzuzulernen. 1939 wieder Handwerkeraustauſch mit europäiſchen Ländern. Die Reichsdienſtſtelle des Deutſchen Handwerks in der Deutſchen Arbeitsfront gibt bekannt, daß im nächſten Jahr der Handwerkeraustauſch mit zahlreichen europäiſchen Ländern in allen Sparten des Handwerks durchgeführt wird. Vorbedingung ſind gutes berufliches Könner und charakterliche und politiſche Fähigkeit und ununterbrochene dreijährige Tätigkeit im Be⸗ ruf nach Beendigung der Lehrzeit. Vorſicht vor Taſchendieben. Da jetzt vor Weihnachten in den Kaufhäuſern, an Straßenbahnhalteſtellen und an andecen Plät⸗ zen ſtarker Andrang herrſcht, treten auch die Taſchendiebe beſonders in Erſcheinung. Das Publikum wird deshalb gewarnt und gebeten, auf ſeine Geldbörſen und Wertſachen beſſer zu achten. Am meiſten werden einkaufende Frauen beſtohlen; ſie ſollten deshalb ihre Handtaſchen unter den Arm klemmen und keine Geldbörſen in die äußeren Manteltaſchen ſtecken. Zuchtziel im Kleintierzuchtverein: De neue 93.-Binkeruniform in den H.⸗Einheiten Heſſen⸗Naſſaus geregelt. NSG. An die Einheiten der Hitler⸗Jugend Heſſen⸗Naſſaus iſt nunmehr eine Anweiſung der Gebietsführung über die Einführung der neuen „ J-Uniformen gegangen. Damit iſt ſowohl den Hitlerjungen wie ihren Eltern Gelegenheit ge⸗ geben, ſich bei den§.⸗Einheitsführern genaue Auskunft über alle Einzelheiten zu holen. „Das Weſentliche der neuen Dienſtbekleidung für den Winterdienſt ſind die ſowohl aus ge⸗ ſundheitlichen wie finanziellen Gründen von der Jungvolkuniform übernommene Ueberfallhoſe, Winterbluſe und Skimütze. Die neuen Uniformſtücke können bereits in den von der R3M. zugelaſſenen Geſchäften des Einzelhandels gekauft werden. Es ſei hierbei aber darauf hingewieſen, daß gemäß einem Be⸗ fehl des Gebietsführers die Winterkleidung der HJ. bei einem geſchloſſenen Auftreten der Ein⸗ beiten nur dann getragen werden darf, wenn alle Junggenoſſen der jeweiligen Einheit auch einheitlich im Beſitz der Uniform ſind. Weiter iſt noch zu erwähnen, daß die brau⸗ nen Schulterklappen der HJ. auf der dunkel⸗ blauen Winterbluſe nicht getragen werden. Bis zur Lieferung der vorſchriftsmäßigen Schulter⸗ klappen durch die R3M. wird an der Aniform der HJ. keine Schulterklappe getragen. Die Wirkung des oft ſeuchten Winterwetters auf die Bekleidung gab der Reichsjugendführung auch Veranlaſſung, das Tragen des ſchon län⸗ gere Zeit eingeführten§ J. Regenumhan⸗ ges bei ungünſtiger Witterung, bei Aufmär⸗ ſche nund Kundgebungen im Freien zur Winter⸗ uniform zu genehmigen. Bedeutet die Schaf⸗ fung der neuen 5. ⸗Uniform für die Hitler⸗ jungen bereits eine Verbilligung, ſo ſoll eine Verbilligung des Regenumhanges den Eltern die Anſchaffung dieſes notwendigen Kleidungsſtük⸗ kes ebenfalls weſentlich erleichtern. Den Eltern iſt damit zum Weihnachtsfeſt eine gute Gelegen⸗ heit gegeben, ihren Jungen eine Freude zu be⸗ reiten. Sie können dieſes umſomehr, als die Winteruniform auch als Zivilkleidung getra⸗ gen werden darf. Die Schulterklappen ſind le⸗ diglich durch eine Durchziehſchlaufe an der Win⸗ terbluſe befeſtigt, und können ohne jede Schwie⸗ rigkeit an⸗ und abgemacht werden. Guter Blumendünger für Zim⸗ merblumen. Das Waſſer, worin das Fleiſch gewaſchen wird, iſt als Gießwaſſer ein ſehr guter Blumendünger für Zimmer⸗ blumen. Wie wid das Wetter? Zu Niederſchlägen geneigt An der Nordſeite einer neuen Störungs⸗ front ſetzt zunächſt in großer Ausdehnung Aufheiterung ein, die in der Nacht zum Don⸗ nerstag vielerorts zu leichten Schauerfröſten Anlaß gab. Inzwiſchen hat ſich jedoch Wär⸗ mezunahme und im Weſten des Reiches be⸗ reits Niederſchlagstätigkeit durchgeſetzt, die oſtwärts weitergreift. Es bleibt auch weiter⸗ hin unbeſtändig. Die Ausſichten für Samstag: Wechſel⸗ haft und zu Niederſchlägen geneigt. Geſchäftliches (Außer Verantwortung der Schriftleitung) Unſerer heutigen Ausgabe iſt eine Beilage des Deutſchen Familienkaufhauſes Defaka, Mannheim, P 5— an den Planken— beigegeben, die wir der Beachtung unſerer ge⸗ ſchätzten Leſer empfehlen. Leiſtung und Schönheit Heute ſoll von der Geflügelzucht einmal das Allerwichtigſte behandelt werden. Vor⸗ ausſetzung für den Erfolg in der Hühnerzacht iſt: Leiſtungsfähige Hühner nur durch rich⸗ tigen Stall, richtige Fütterung und richtige Pflege. Es ſollen nur leiſtungsfähige Hühner gehalten werden, das heißt leiſtungsunfähige Hühner ſind zu ſchlachten und durch Hühner aus Leiſtungszuchten zu erſetzen. Das kann nur durch die Raſſezucht geſchehen. Hühner, die nur zu Sportzwecken gehalten werden, ſind zu verwerfen und zu erſetzen mit Tieren mit beſten wirtſchaftlichen Eigenſchaften. Um den Eierertrag zu erhöhen, kann nur in wenigen Fällen eine Vermehrung der Hühnerzahl emp⸗ fohlen werden. Faſt immer lautet die Auf⸗ gabe: ohne Vergrößerung des Beſtandes eine ſtarke Leiſtungsſteigerung erzielen! Um ein Beiſpiel vorweg zu nehmen: Die Erſetzung leiſtungsſchwacher Hühner in bäuerlichen Be⸗ trieben durch leiſtungsfähige Hennen bei ſach⸗ emäßer Fütterung, oder anders geſagt, die zeiſtungsſteigerung von 90 auf 140 bis 160 Eier im Jahr pro Henne ergibt eine jährliche Erſparnis von Futtermitteln im Werte von 40 000 000 RM. Die Verwertung von Ab⸗ fällen aus dem Haushalt und Garten ſchafft neue und zuſätzliche Werte ſozuſagen aus nichts. Auch vor einer Ueberalterung des Ge⸗ flügelbeſtandes muß gewarnt werden. Alte Hühner legen wenig und gehören in den Koch⸗ topf. Nur Hühner bis zu zwei, höchſtens drei Legejahren ſollten gehalten werden. Aller⸗ dings zur Nachzucht ſollen nur zwei⸗ und dreijährige Zuchttiere gewählt werden. Ein⸗ jährige ſind noch keine Zuchttiere. Durch fal⸗ ſche Fütterung(nur Körnerfutter iſt falſch!) falſche Haltung(dunkle Ställe mit keinen oder nur kleinen Fenſtern) und Ueberalterung des Beſtandes in bäuerlichen Betrieben wird noch viel verſchwendet. Durch die Abſtellung der Fehler kann wirklich viel erreicht werden. Alſo durch Leiſtungszucht wollen wir erreichen, daß die alten und auch die ſchlechten Leger in der Bratpfanne verſchwinden, durch wirklich leiſtungsfähiges Geflügel erſetzt werden, da⸗ mit eine höhere Leiſtung ohne mehr Futter erzielt wird. In unſerer Heimatgemeinde Viernheim ſind eifrige Züchter an der Ar⸗ beit, das geſetzte Zuchtziel zu erreichen. Lei⸗ ſtungsfähige Hühnerbeſtände ſind in vielen Raſſen vorhanden, die durch erfahrene Züchter zu Höchſtleiſtungen gebracht ſind. Am kom⸗ menden Sonntag findet im Karpfenſaale eine Ausſtellung ſtatt, wo dieſe ſchönen, zu Höchſt⸗ leiſtungen befähigten Hühner gezeigt werden. Auch findet eine Lehrſchau ſtatt. Durch reich⸗ haltiges Anſchauungsmaterial iſt Gelegenheit geboten, dort viel zum Vorteil jeden Geflügel⸗ halters zu lernen. Was, wie und wann ſoll ich füttern, alles wird dort gezeigt. Eier ver⸗ ſchiedener Raſſen der jetzt fleißig legenden Hennen ſind dort auch ausgeſtellt. Auch eine reichliche Taubenſchau iſt angegliedert, ſo daß der Beſuch jedermann aus eigenem Intereſſe zu empfehlen iſt. 8 ——— —. — Bekanntmachung Bekr.: Verkaufsſonntage an Weihnachten. Die Verkaufszeit an den Sonntagen vor Weihnachten(11. und 18. Dezember 1938) wird für den Kreis Bergſtraße auf die Zeit von 14—19 Uhr feſtgeſetzt. Ich verweiſe dabei ausdrücklich auf den Erlaß des Reichsarbeits⸗ miniſters vom 31. Oktober 1938 über Ge⸗ ſchäftszeit an Verkaufsſonntagen, wonach den Angeſtellten, die nach 18 Uhr beſchäftigt wer⸗ den, nach Beendigung ihrer Tätigkeit eine un⸗ unterbrochene Ruhezeit von mindeſtens 12 Stunden zu gewähren iſt. Heppenheim, den 1. Dezember 1938. Kreisamt Bergſtraße Der Kreisdirektor: Nanz. Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ amts Bergſtraße bringe ich hiermit zur öffent- lichen Kenntnis und Beachtung. Viernheim, den 7. Dezember 1938. Bex q illenne Canntag am 11. Dezember iſt auch dieſes Jahr wieder der erſte geſchäftsoffene Sonntag vor Weih⸗ nachten. Vor den geſchmackvollen, ja oftmals geradezu künſtleriſch geſtalteten Schaufenſtern wird es ſchon lebhafter. Der Wunſch nach den Dingen, die das Auge entzücken, wird immer intenſiver. Das Schaufenſter allein genügt aber nicht, ſchon deswegen, weil nur ein beſchränkter Kreis von Käufern zum Schaufenſter kommt. Die Zeitung aber kommt zum Käufer heim ins Haus. Denken Sie ſchon in den erſten Tagen dieſer Woche daran, in einer guten Anzeige auf Ihre Großauswahl an paſſenden Weih⸗ nachtsgeſchenken aufmerkſam zu machen. Den treuen Leſerkreis der„Volkszei⸗ tung“ wollen Sie doch auch in dieſem Jahr als Käufer nicht miſſen. Notieren Sie ſich bitte unſeren Fernruf: 153! e n e, Aeue Termine jür Unterbaden⸗Weſl Infolge der erneuten Aenderung der Ter⸗ mine der Gauklaſſe müſſen auch die Termine der Bezirksklaſſe, Staffel 1, für den 18. und 25. Dezember geändert werden. Es ſpielen am 18. Dezember: ö Viernheim— Neulußheim Heddesheim— Hockenheim Feudenheim— Seckenheim Ilvesheim— 07 Mannheim Phönix— Käfertal 25. Dezember: Viernheim— Heddesheim Weinheim— Seckenheim Neulußheim— Phönix Friedrichsfeld— Hockenheim Ilvesheim— Brühl. Bekanntmachung uber elne Bestandsaufnahme aller Pferde ö (Maultiere, Mauleſel) und Beſpannfahrzeuge. Auf Grund des Wehrleiſtungsgeſetzes vom 13. Juli 1938, 8 3 Abſ. 2 Satz 2 u. 8 15 Nr. 1 und 2 und der gemäß 5 33 dieſes Geſetzes erlaſſe⸗ nen Pferdeergänzungsvorſchrift vom 13. Auguſt 1938 findet eine Beſtands aufnahme aller Pferde, Maultiere und Maul- eſel(nachſtehend der Kürze halber als Pferde bezeichnet) ſowie aller Beſpannfahr⸗ zeuge ſtatt. Zu dieſem Zweck ſind die Pferde und Be⸗ ſ pa unfahrzeuge bei dem Bürgermeiſter der Gemeinde anzumelden, in der ſie am 15. Dezember 1938 ihren dauernden Standort haben. Die Anmeldung hat bis zum 22. Deze m⸗ ber 1938 zu erfolgen. Zur Anmeldung verpflichtet iſt in erſter Linie der Eigentümer. Befindet ſich das Pferd oder Beſpannfahrzeug nicht im Be⸗ ſitz oder Gewahrſam des Eigentümers, ſo iſt ſtatt ſeiner der Beſitzer oder Gewahrſamsinhaber zur Anmeldung verpflichtet. Die Anmeldung kann mündlich oder ſchriftlich erfolgen. Sie hat zu enthalten: 1. bei Pferden: a) Vor⸗ und Familienname,. Wohnort und Wohnung des Eigentümers. Beſitzers u. Gewahrſamsinhabers. b) Name, Farbe und Abzeichen des Pferdes, ferner das Geſchlecht, die Größe(Stock⸗ maß) und das Alter des Pferdes(bei gewerbsmäßigen Pferdehändlern ſind die . nur zahlenmäßig anzuge⸗ en). 2. bei Beſpannfahrzeugen: ö a) Vor⸗ und Familienname, Wohnort und Wohnung des Eigentümers. Beſitzers und Gewahrſamsinhabers. b) Art des Beſpannfahrzeuges(Kaſten⸗ Plattenwagen, gefedert— ungefedert, leichter— ſchwerer Kaſtenwagen uſw.) Anmerkung: Unter„Kaſtenwagen“ ſind alle Fahrzeuge zu verſtehen. die mit Seiten⸗ ſowie Vorder⸗ u. Hinterbrettern verſehen ſind. Unter„Plattenwagen“ ſind auch die„Tafel⸗ wagen“ zu rechnen. Fahrzeugherſteller und händler haben auch ihre Lagerbeſtände anzu⸗ melden. Treten ſpäter Aenderungen in den ge⸗ meldeten Angaben durch Zugang oder Ab⸗ gang von Pferden oder Beſpannfahr⸗ zeugen ein, ſo ſind dieſe Aenderungen gleich⸗ falls beim Bürgermeiſter, anzumelden und zwar zu Terminen die jeweils durch beſondere Bekanntmachung beſtimmt werden. Wer eine Beorderung zur Geſtellung beſtimmter Pferde erhalten hat oder erhält, hat gemäß der auf dieſer Beorderung aufgedruckten Anweiſung jede Aenderung alsbald beſonders an- zumelden. Koſten, die durch die Anmeldung entſtehen, hat der Anmeldepflichtige zu tragen. Verletzungen der Anmeldepflicht werden nach § 34 des Wehrleiſtungsgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Haft, in ſchwe⸗ ren Fällen mit Gefängnis und Geldſtraſe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. f Heppenheim, den 20. obember 1938. Kreisamt Bergſtraße. Der Kreisdirektor: Nanz. Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ amts Bergſtraße bringe ich hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Die Anmeldungen haben auf Zimmer 9— Polizeiwache— zu erfolgen. Der Termin iſt pünktlich einzuhalten. Viernheim, den 6. Dezember 1938. Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde VDiernheimer Familien⸗ Nachrichten Aus den Büchern des Standesamts Geborene November 1938: Sattler Nikl. Sax 3., e. T. Margarete Auita Bäckermeiſter Johannes Becker, e. S. Hans Rudi Maurer Johann Müller 15., e. T. Margareta Sattler und Tapezierer Georg Bauer 10. e. T. Walburga Zimmermann Nikolaus Benz 9., e. S. Hel⸗ mut Nikolaus Kraftfahrer Johannes Karl Baumgart, e. T. Chriſta Revierförſter Karl Tüncher Johannes Peter Kaufm. Angeſtellt. Lilli Ingrid Schreiner Nikolaus Gutperle 8., e. S. Hermann Deſtillateur Johann Jakob Weidner 3., e. T. Erna Eiſendreher Jakob Bugert 16., e. T. Mar⸗ got Katharina Schloſſer Georg Richard a Schloſſer Alfred Friedrich Schäfer, e. S. Helmut Friedrich f Friſeur Nikolaus Haas 9., e. S. Georg Karl Maſchinenſchloſſer Ernſt Friedrich Weinlein, e. S. Alfred Maurer Johannes Pfenning 8., e. S. Hel⸗ mut Jakob. i Prakt. Arzt Dr. Kurt Walter Georg Joſef Büttner, e. S. Heinrich Werner. Getraute November 1938: i Schneider Valentin Hofmann 8. und Anna Zimmer Bauarbeiter Adam Adler 15. u. Helena Gagg Stumpf, e. S. Gerhard Ringhof 5., e. S. Hans Willi Eugen Glaab, e. T. Mandel 24., e. S. Horſt Schleifer Heinrich Hagemann und Elſa Sofie Knapp Fabrikarbeiter Johann Bugert 23. und Katha⸗ rina Friedel Polier Karl Stephan Kirchner 1. und Eliſa⸗ betha Ringhof Maler Adam Adler 13. und Bertha Stier Maurer Edmund Siegfried und Magdalena Beikert Kaſſenangeſtellter Karl Otto Schmitt und Lina Margareta Niebler Maurerpolier Georg Knapp 20. und Mag⸗ dalena Lang Schreiner Hans Beikert und Maria Müller Elektromonteur Johannes Maas und Erika Anna Marie Ochsmann Härter Georg Roſchauer 4. und Eliſabeth Rohrbacher Schneider Peter Krug 6. und Joſepha Brechtel Fabrikarbeiter Jakob Hermann und Cleopha Sophie Sax Magazinarbeiter Johann Joſef Sterz und Juliana Klee Laborant Otto Böhmer und Eliſabetha Maria Kühlwein Säger Adelbert Stich und Anna Maria Pfenning Techniker Georg Johann Weidner 1. und Magdalena Faber. Geſtorbene November 1938: Barbara Heinz geb. Rößling Maria Oehlenſchläger geb. 25. 4. 33 Johannes Vonderheid, Oberbahnhofsvorſteher Katharina Heſch geb. Grieſemer Witwe Magdalena Dewald geb. Bugert Wilfried Wilhelm Hannemann, geb. 31. 10. 38 Frank, Philipp 2., Taglöhner Heckmann, Johann, Fuhrmann betr.: die Feſtſetzung von Verbraucherhöchſtpreiſen für Speiſekartoffeln für die Monate Dezember 1938 bis einſchl. Auguſt 1939. Vom 28. November 1938 Auf Grund von Ziffer 1 Abſ. 2 der Erſten Anordnung des Reichskommiſſars für die Preis⸗ bildung vom 12. Dezember 1936(Reichsanzeiger Nr. 291 vom 14. Dezember 1936) beſtimme ich im ö Benehmen mit dem Kartoffelwirtſchaftsverband Heſſen⸗Naſſau in Frankfurt am Main was folgt: a Anordnung f 1 Für die Abgabe von Speiſekartoffeln an die Verbraucher vom 1. Dezember 1938 bis 31. Auguſt 1939 werden nachſtehende Höchſtpreiſe feſtgeſetzt: 1 0 In den Städten, Induſtriebezirken und ſonſtigen Orten, in denen die Verſorgung mit Speiſekartoffeln nicht unmittelbar durch den Erzeuger ſichergeſtellt werden kann, und zwar in Bingen, Darmſtadt, Gießen, Mainz Offenbach, am Main und Worms ſowie in den im Kreiſe Offenbach gelegenen Orten Buchſchlag und Neu⸗Iſenburg: Dr —B für weiße, rote für gelbe u. blaue Sorten Sorten je 50 kg je 50 kg im Verkauf ab Lager oder Waggon des Empfangsverteilers:. A. 5. K. im Dezember 1938 bis zu 2.95 bis zu 3,25 „ Januar 1939 3 3,05 3 „ Februar 1939 A n 8185 5„ 3.45 „ März, April 1939 3. „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939„„ 3,45. V sung durch den Empfangsverteiler frei Lager des 40 5H teilers: 5 im Dezember 1938 bis zu 3,05„„ 3585 „ Januar 1939 41 8 3,15„ „ Februar 1939 8 3,25„ „ März, April 1939 9 3,40 5 „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 19939„„ 3,55„„ Bei Lieferung frei Keller des Verbrauchers durch den Empfangsverteiler: im Dezember 1938 bis zu 3.25„ u 3.55 „ Januar 1939 7 3,35 8 „ Februar 1939 150 85 3,45„58 2 ärz, April 1939 8 3,60„„ 90 „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939„„ 3,75 0 Bei Abgabe ab Verkaufsſtelle des Kleinverteilers: im Dezember 1938 bis zu 3,25„„ „ Januar 1939 5 3,35„ „ Februar 1939 5 3,45 5 N „ März, April 1939* 05 3.60 8.90 „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939 2 3,75 1 je 5 kg je 5 fg Bei Abgabe von 5 kg an durch den Kleinverteiler:. U. U im Dezember 1958 bis zu 9.38 bis zu 0,41 „ Januar 1939 3 0.39 0 1 „ Februar 1939 8 0,40„ 0 „ März, April 1939 3 0,42 1 ö „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939 7 0,43„„ (Weitere Zuſchläge bei Verkäufen unter 5 kg ſind unzuläſſig) (2) Auf dem flachen Lande und in den Orten, in denen die Verſorgung durch den Erzeuger n ſichergeſtellt werden kann; das ſind alle Gemeinden, die nicht unter(1) auf⸗ geführt ſind: für weiße, rote für gelbe u. blaue Sorten Sorten Bei Lieferung frei Keller des Verbrauchers durch den Empfangs⸗ je 50 kg je 50 kg verteiler oder ab Verkaufsſtelle des Kleinverteilers: M.. K im Dezember 1938 bis zu 2.80 bis zu 3,10 „ Januar 1939 5 55 2,90„ „ Februar 1939 5 3.— N „ März, April 1939 81 15 3,15„„ „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939„„ 3,30 30 je 5 kg je 5 kg Bei Abgabe von 5 kg an: N. 4 W. A. im Dezember 1938 bis zu 0,34 bis zu 0,37 „ Januar 1939 9 0,35„ „ Februar 1939 1 0,36„ 0 7 März, April 1939 2 0,37 eee e „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939„„ 0,39 33 (Weitere Zuſchläge bei Verkäufen unter 5 kg ſind unzuläſſig) 13) Bei Lieferung durch den Erzeuger an den Verbraucher frei Keller und im örtlichen Marktverkehr: 8 für weiße, rote für gelbe u. blaue Sorten Sorten l je 50 kg je 50 kg a) In den unter(1) genannten Gebieten: S. u. N.-A. im Dezember 1938 bis zu 2,95 bis zu 3,25 „ Januar 1939„„ 3,05„„ „ Februar 1939 1 3,15„ „ März, April 1939„„ 3,30„„ 360 „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939„„ 3,45„ b) In den unter(2) genannten Gebieten: im Dezember 1938 bis zu 2.80„5„ 3,10 „ Januar 1939 W 2,90 1 „ Februax 1939 1 3.— 2„ 0 „ März, April 1939 5 1 3,15„„ 3,45 „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939„„ 3,30„„ (4) Soweit der Verbraucher die Kartoffeln bei dem Erzeuger abholt: für weiße, rote für gelbe u. blaue Sorten Sorten je 50 kg je 50 kg Hu l im Dezember 1938 bis zu 2,45 bis zu 2.75 „ Januar 1939 1 2,55„* 2388 0 1 1939 1 2,65„ „ März, April 1939 2 2.80„ „ Mai, Juni, Juli, Auguſt 1939„„ 2,95„ 9 II. Die Verſandverteilerſpanne beträgt je 50 kg 0,20 N. und iſt in den feſtgeſetzten Verbrau⸗ cherhöchſtpreiſen enthalten. Sie darf weder über⸗ noch unterſchritten werden. III. 0 1 () Auf die für gelbe Speiſekartoffeln für die einzelnen Monate feſtgeſetzten Erzeugerfeſt⸗ 1 teiſe wird für die„Juli“(Nieren) ein Sortenzuſchlag von ber 1. F je 50 kg und 57. ür„Frühe Hörnchen“,„Tannenzapfen“(Rote Mäuſe) und„Eifeler Platte“ ein ſolcher von er höchſtens 2.— N., je 50 kg geſtattet. 1 5 2 (2) Für die„Juli“(Nieren),„Frühe Hörnchen“,„Tannenza fen“(Rote Mäuſe) und 4 „Eifeler Platte“ erhöhen ſich die unter J. feſtgeſetzten Verbraucherhöchſtpreiſe für gelbſleiſchige Her Speiſekartoffeln entſprechend. 1 12 Wer vorſätzlich oder fahrläſſig den Beſtim mungen dieſer Anordnung zuwiderhandelt, wird gem. 85 88 1 2 5 der Verordnung über das Verbot von Preiserhöhungen vom 26. November 80 1936(RG Bl. 1 S. 955) beſtraft. v 5 1— Dieſe Anordnung tritt mit Wirkung vom 1. Dezember 1938 in und am 31. Auguſt 1939 ö— außer Kraft.. bade Darmſtadt, den 28. November 1938. dae Der Reichsſtatthalter in Heſſen— en sbeglseung— Stelle für die Preisbildung 8 nin Vorlchende Bekanntmachung über die Feſtſetzung von Verbrauckerhöchſtpreiſen far Speiſekartoffeln bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis und Beachtung. Viernheim, den 6. Dezember 1938. Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde f Volksgenojjen! Veuch am Sounds. II. die Aus- . —— ſcellung der Böz. u. Jungmäbel Die Ausſtellung iſt im Handarbeitsſaale, Seegartenſtr.(Schloſſer) untergebracht 1 1 1 Auch au 7 IſHlein-Anzelgen Praktische, preiswerte kann man 1 Weihnachts- n ee Geschenke! Abfjchlüjje machen, man hat U ö 11. i 1 64 auf dieſes ſchon lange viele + as Spannende l. grgrefenge Fümwerk„Jugend“. 2 ah Heule frelao Im bentra * LE dingt geſehen haben muß 1 f 7775 R 15 N a aus- Kleider eine billige Rekla⸗ Gr. 40, Stichelhaartrikot, meliert me u. ſteht ſtändig 5.80 6.40 1 mit den Bolereozne nchen, Verbraucherkreiſen Peeneg, end 0 e fleet 4.28 7.20 in Verbindung, denn Anzeigen Damen- Schlüpfer 40. Y innen gerauht, Größe 3 98 1.18 bringen 22. e — gestrickt Sröse 5 8.10 4.50 — 5 0 5 2 :“,. 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Von jungem Ehe Herren- Ulster Müde von des Lebens Sorgen, 1 Wb er—.— 82.— 82.— 85.— f Gute Mutter, ſchliefſt Du ein. 1 l Knaben-Mäntel 5 Schön wird da für Dich der Morgen 5 a 5 Deiner Auferſtehung ſein. N Näh. Auskunfts⸗ 9.50 11.30 13.— 16. a Gott, der Allmächtige, hat unſere liebe, herzensgute( taf. d. Geſchäftsſt. 1 Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwä⸗. 0 f I Am Sonntag, den 11. u. 18. Dez. 1938 1 STO FFE gerin und Tante, Frau 2 axkord ö 8 nachmittags 14—19 Uhr gesftnet. ff 1 151 5 b— n 1 KLEIDpN Nalnarina Reischert ven. untendsch 3 eee N 2 eſtern mittag nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, uri 4 Ochen-oder Mon Gren WAS CHE 9 80 0— eee 2 Alter von 55 7*. 18 8 81 8 4 5 0 j 5 ö n 72 8 n in die Ewigkeit abgerufen. 1 85 2— 288 Se cen* 5 1 7 Kiel, Mühlhauſen 4. 6, Näh. Austuuftst.. in 3 großen Etagen bei Aokland(Kalifornien US.), den 9. Dezember 1938.— 1 5 Die tiefrauernden Hinterbliebenen 25 ü Die Beerdigung findet morgen Samstag, nachm. 3 Uhr domalde f 9 0 ö vom Trauerhauſe, Ludwigſtr. 29, aus ſtatt 8 E— das schone 0 a R e ˖ .——.. 1 n b Frei. feuerwehr e. v. Mernneim gn b 8 41 wann N TE. Telerehf e v. Mernnelm ander J 2 gerahmt und ö Wochen- od. Monatsraten J Samstag, den 10. Dezember, abends um 4 ungerahmt 8 8 8.30 Uhr findet unser diesjähriger 9 Heckel 1 Edgar E. Schäfer 8 03.10 1 8 5 0 zgerstraße 14 J 5 1 —— flaſerauschals-Abeno ren] Die vornehme 1 7 1 J 2 CC 3 2** 0 Leupin-Creme u. Seife N f 5 7 Ein Geſchäfts⸗ F selt d ahren bewährt bel PAce 8 1 Schützenhof statt. 2 Erweitere mann, der nicht ö ami lien⸗Druckſache 5 esicht ausschlag J a Wir laden alle aktiven, passiven 0 g den Weg der u Haullucken. Exzem. Wondsein usw. 8 und Ehrenmitglieder, und die der Deinen cee a Derlobungs/ Dermählungs/ Seburts⸗ und N e e Splegel 7 4 1 0 Altersklasse herzlichst dazu ein Kundenkreis der hat bel Ab⸗ Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens 0 7 N. 5 J durch Anzeigen ſchluß des Rech⸗ 1 i„K Wehrlei J i in der Buchdruckerei der„Diernheim 1 Die Seitungs⸗Fluzeige 2 2 Der 2 in der N 2 2 heimer iſt Ihr beſter Derbaufs⸗/ e ieruheimer nahmen ver Bolbszeitung“, Bismarcheſtr. 13, Tel. 153. 1 Helferl Sonntag, 11. Dezember: Eintof-Sonntaglsettszeitung[loren! 4 5 b