Erklärun Bezugspreis: Ins Haus gebra durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 288 Volk Amtsblatt der Bürgermeiſterel Biernyeim Erſcheinungsweile:* ausgenommen an Sonntagen und t ch 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſteligeld. Einzelnummer 10 Rpfg. monatli eiertagen. otenlohn, Jamskag iernheimer eilun Verkündigungsblatt der NSAR. Viernheim Anzetgen pres: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 9 Rypfg., im Text⸗ i öhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzei 27 91 Nr. 7 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismaraſt eil für 1mm 5 CCCFETCCCC C ˙ T den 10. dezember 1938 7 8 5 8 1 tr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 14. Jahrgang „Ich will den Frieden mit Oeulſthland“ Munſterprüfident Daladler vor der Kammer— Stharje Abrethnung mit den Kommuniſten Verkrauenserklärung für Daladier 315 Slimmen für, 241 Stimmen gegen die Regierung 88 Paris, 10. Dezember. Die Kammer hat am Schluß ihrer Nacht⸗ ſitzung der Regierung Daladier das Vertrauen ausgeſprochen durch Annahme der radikalſozin⸗ len Entſchließung. Bei der Abstimmung wur⸗ den für die Regierung 315, gegen die Regie⸗ rung 241 Stimmen abgegeben bei 53 Stimm⸗ enthaltungen. Die Ankündigung des Ergebniſſes wurde auf der Rechten und in der Mitte mit lang anhal⸗ tendem Beifall aufgenommen. Die Kammer vertagte ſich ſodann auf Dienstagnachmittag zur Ausſprache über den Haushalt 1939. Das Haus hatte ſich lediglich über die all⸗ gemeine Entſchließung der Radikalſozialen aus⸗ zuſprechen, die folgenden Wortlaut hatte: Die Kammer nimmt die Erklärungen der Regierung entgegen, lehnt jeden Zuſatzantrag ab und geht zur Tagesordnung über. Miniſterpräſident Da⸗ ladier wies darauf hin, daß er zur Annahme der Entſchließung die Vertrauensfrage ſtelle. Gegen 1.30 Uhr ME. hatte der Häuptling der Marriſten, der Jude Leon Blum das Wort ergriffen. Der Sitzungsſaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Blum machte zunächſt einige klägliche Verſuche, die Volksfrontpolitik und den mißlungenen Generalſtreik zu verteidi⸗ gen. Als er. die Finanzpolitik Daladiers und Re⸗ nauds kritiſierte, wurde er von Rechts mit dem Zwiſchenruf unterbrochen, daß dieſe Politik nur die Folge ſeiner eigenen ſei. Die weiteren Aus⸗ führungen Blums wurden durch ſtändige bei⸗ ßende Zwiſchenrufe der Rechten immer wieder unterbrochen. Als die Rechte Blum darauf hin⸗ wies, gerade er ſei nicht befugt, gegen die Ka⸗ pitaliſten zu Felde zu ziehen, da er ſelbſt Kapi⸗ taliſt ſei, erreichte die Erregung ihren Höhe⸗ punkt, und man befürchtete eine tätliche Aus⸗ einanderſetzung. Die Sozialdemokraten ſprangen von ihren Bänken auf, um ſich auf die Rechte zu ſtürzen. Radikalſoziale Abgeordnete ſtellten ſich jedoch dazwiſchen und verhinderten ein Handge⸗ menge. Schließlich hob der Kammerpräſident die Sitzung auf und verließ den Saal. Daladier begründet ſeine Politik Paris, 9. Dezember Im Mittelpunkt der Wes ae pe der Kammer ſtand die Rede des Miniſterpräſiden⸗ ten Daladier.„Alle Parteien der Kam⸗ mer“, ſo erklärte er,„ſind einig darüber, daß ein großes Problem der allgemeinen Politik vor dem Lande geklärt werden muß. Wir be⸗ fünden uns in einer Lage, wo die brutale Offenheit beſſer iſt als alle M glaube, daß man heute ſich darüber ſchlüſſig werden muß, ob man mich ſtürzen oder mir ge⸗ atten will, meine Anſtrengungen fortzuſetzen. ch habe meinen Weg zwiſchen zwei Wegen ge⸗ wählt.“(Zwiſchenruf von links nach rechts!) Daladier ging dann auf den General⸗ ſtreik ein, deſſen politiſchen Charakter er im⸗ mer wieder unterſtrich. Der Generalſtreik ſollte ein Proteſt gegen die Außenpolitik der Regierung ſein. Auf einen A 0 en⸗ ruf von links. der die Wahrheit dieſer Feſtſtel⸗ lung des Miniſterpräſidenten bezwetfelte, ver⸗ las Daladier eine Reihe von Schriften, die ſeine Auffaſſung einwandfrei 1 l Die kommuniſtiſche Partei, ſo fuhr Daladier fort, habe die Arbeiter zum Generalſtreik ge⸗ gen die ſogenannte„Kapitulation von Mün⸗ Am Tage der Ankunft hamberlains ſeien lächerliche Kund⸗ ebungen veranſtaltet worden, die aber 3 den wundervollen Empfang der Pariſer Bevölkerung für den engliſchen Staatsmann er⸗ ſtickt wurden. Nachdem dieſe lächerlichen Kund⸗ ebungen geſcheitert waren, ſei man zu dem Streit und den Fabritbeſetzungen geſchritten, die Daladier als ungeſetzlich bezeichnete. Immer zu den e gewandt, er⸗ klärte Daladier, es habe 12 ei dem Streit dar⸗ um gehandelt das ganze Leben des Landes zu lähmen, und der Kommunismus ſei dafür ver⸗ . Aber er ſei auf die Geſetze e 23 Es handele ſich nicht um einen Sieg der egierung, ſondern um einen Sieg des fran⸗ zöſiſchen Volkes. Man habe die deutſch⸗franzöſiſche kritiſtert, als ob nicht alle Vor⸗ gänger die Verſtändigung mit Deutſchland ver⸗ 115 hätten. Dieſe Erklärung. die die beider⸗ eitigen Grenzen garantiere, enthalte nichts Entehrendes. Das Gleiche gelte für die vorgeſehenen gegenſeitigen Beratungen. Außerdem würden die Verpflichtungen dritten Staaten gegenüber bete tet. Mit lauter Stimme erklärte der Miniſter⸗ räſident:„Ich will den Frieden mit 276175 1 Und alle ehemaligen Front⸗ kämpfer wollen den Frieden mit Deutſchland!“ Hier wurde der Miniſterpräſident, wie über⸗ 4— häufig während ſeiner Ausführungen, von lebhaftem Beifall unterhrochen). Die Rede des Miniſterpräſidenten wurde von der Rechten Aue durch lebhaften Beifall un⸗ terbrochen. Als Daladier geendet hatte, ſtan⸗ den 8 e Abgeordneten von den Radikal⸗ ſozialen einſchließ 15 bis zur 2 1 Rechten full und ſpendeten ihm lang anhaltenden Bei⸗ fall. Die Verlags rung der Mebrbeit 2 führen wollen. Daladiers von der ehemaligen Volksfront nach rechts wurde damit auch äußerlich unterſtrichen. Marxiſtiſche Schimpflanonade Als der rechtsgerichtete Abgeordnete Ober⸗ kirch auf die Notwendigkeit einer Wiederauf⸗ rüſtung des Landes auf allen Gebieten hinwies., ſteigerte ſich das Intereſſe des bis dahin teil⸗ nahmsloſen Hauſes. Der Redner wies auf den Bankrott der Volksfrontpoli⸗ tik bin und ſtellte ſeit der Uebernahme der Regierung durch Daladier bereits Anzeichen einer Beſſerung feſt. Anſchließend verſuchte Oberkirch, die Unterſchiede zwiſchen dem Nationalſozialismus und dem Marxismus klarzulegen, was ihm allerdings nicht ganz gelang. Trotzdem riefen ſeine für den Marxismus wenig ſchmeichelhaf⸗ ten Ausführungen eine wüſte Schimpfkanonade der Linken hervor. Dieſer Proteſt ſteigerte ſich zu einem Orkan wilder Zurufe der Kommuniſten und Sozialdemokraten, als Ober⸗ kirch erklärte, der Führer habe auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet einen geradezu genialen Schlag durchgeführt. Er habe als erſter die wahre deutſche Volksgemeinſchaft hergeſtellt, die den Klaſſenkampf ausſchließe, und man müſſe ſich fragen, ob es nicht beſſer ſei, wenn Frankreich dieſem deutſchen Nationalſozialismus einen wahren franzöſiſchen Nationalismus gegenüber⸗ ſtelle. Die Proteſtrufe auf der Linken wurden ſchließlich ſo ſtark. daß ſich Daladier zu einer Erklärung veranlaßt ſah Berlin, 9. Dez. Unter der Ueberſchrift„Geſpräche an der Themſe“ bringt der„Popolo d'Italia“ einen Leitaufſatz in Form eines Zwiegeſprächs zwi⸗ ſchen dem Negus und Beneſch, der von Witz und Ironie ſprüht und den Stil Muſſo⸗ linis erraten läßt. Die Szene, ſo heißt es in den Eingangs⸗ worten, ſpielt in den letzten Stunden eines engliſchen Samstags in der Villa des libe⸗ ralen Unterhausabgeordneten George Sailor. Die Hausgäſte des Herrn Sailor ſind der Ras Tafari und der Expräſident Beneſch. Nach anfänglicher Verlegenheit entſpinnt ſich ein Geſpräch. Die beiden ehe⸗ maligen Staatsoberhäupter ergehen ſich in traurigen Gedanken über das Verſagen des Genfer Vereins. Tafari erklärt, ſie ſeien des Landes verwieſen, weil ſie auf das Wort der Demokratien geſchworen, deren Verantwortlichkeit vertraut und an den Ernſt ihrer Grundſätze geglaubt hätten. In den Zeiten, als Beneſch Vorſitzender der Genfer Liga⸗Verſammlung war, die die Sühnemaß⸗ nahmen gegen Italien beſchloß, habe er, der Negus, ſich in der Völkerbundsſolidarität ſtark geglaubt, zumal ſein Vertreter Jeze ihn aus Genf habe wiſſen laſſen, daß Italien vor Hun⸗ gersnot und Aufruhr ſtünde und der Anti⸗ faſchismus triumphieren werde. Wenn er da⸗ mals mit Italien verhandelt hätte, wäre das der ſchwärzeſte Verrat gegenüber der Liga geweſen. 0 Beneſch findet, daß ihm etwas ganz Aehn⸗ liches paſſiert ſei. Wenn er ſeinem Inſtinkt gehorcht hätte, dann würde er mit Henlein verhandelt und ſchließlich ſogar die acht Punkte von Karlsbad angenommen haben. Aber die Genfer Zirkel hätten ihn zum Wi⸗ derſtand ermuntert. Die Franzoſen hätten ihn Paris, 9. Dezember Der Bukareſter Berichterſtatter des„Paris Midi“ meldet, daß die Zahl der Verhaf⸗ tungen nach dem Attentat in Czernowitz ſich von Tag zu Tag erhöhe. Man ſei der Anſicht, daß bisher im ganzen etwa 12 000 bis 15 000 Perſonen feſtgenommen wurden. Am Donnerstag ſeien zum erſten Mal die Schulen, hauptfächli die oberen Klaſſen, ebenſo wie die Univerſitäten von der Polizei durchſucht worden. In Czernowitz allein ſeien 120 Studenten, die im Beſitz von Waffen geweſen ſeien, feſtgenommen worden. Auch „Geſprüche an der Themſe“ Ein erdachker Dialog zwiſchen dem Negus und Beneſch wiſſen laſſen: Wenn der galliſche Hahn krähe, werde auch der britiſche Löwe ſeine Pranken recken und der ſowjetruſſiſche Bär aufgeweckt werden, deſſen Neigung zur Lethargie ſprich⸗ wörtlich ſei. Aber der tſchecho⸗ſlowaliſche Staat ſei ſchmählich ſeinem Schickſal überlaſ⸗ ſen worden, und ohne München wäre er viel⸗ leicht von der Landkarte Europas jetzt ſchon vollſtändig verſchwunden. Tafari beteuert Be⸗ neſch gegenüber, daß auch er nach der Nieder⸗ lage bereit geweſen ſei, Frieden zu ſchließen. Aber ſeine europäiſchen Ratgeber hätten ihn einſtimmig zum letzten Widerſtand und ſchließ⸗ lich zur Flucht ermutigt. Jetzt wiſſe er, was von ſeinen früheren Freunden zu halten ſei⸗ Eines Tages, wenn es mit ihm am Aeußer⸗ ſten ſei, werde er ſich, um leben zu können, an die Großmut Muſſolinis wenden, mit dem er 1924 bereits mehrere Unterredungen gehabt habe.„Auch ich“, wirft Beneſch ein,„habe dieſen Staatsmann vor dem Kriege kennen ge⸗ lernt. Einmal, vor dem Ende des Weltkrieges, ſagte er zu mir: Stopfen Sie Ihre Taſchen nicht mit Gebieten und Bevölkerungen voll, machen Sie aus der Tſchecho⸗Slowakei kein zweites Oeſterreich⸗-Ungarn, wenn Sie nicht das gleiche Ende haben wollen wie jenes.“ Und nun folgt ein langes Schweigen. Miſter Sailor hat dem Zwiegeſpräch, ohne zu unterbrechen, zugehört und ſagt dann, wie um ſeinen Gäſten Mut zuzuſprechen:„Ihre Worte ſind außerordentlich pathetiſch. Sie ſind die erſten Gefallenen eines großen Krieges, der ge⸗ genwärtig in der Welt zwiſchen zwei Welt⸗ anſchauungen ausgefochten wird, zwiſchen der totalitären und der bolſchewiſtiſchen. Eine Schlacht iſt verloren, aber der Kampf iſt noch nicht zu Ende.“„Noch nicht zu Ende?“ wirft Beneſch fragend ein.„Das bedeutet dann ja, daß wir in Kürze Tſchiangkaiſchek und Negrin unter uns haben werden.“ Eeſpannte Lage in Rumänien Don 12 000 bis 15 000 perhaftungen wird berichkel ſeien Profeſſoren, Rechtsanwälte und andere namhafte Bürger von Czernowitz von der Polizei feſtgenommen worden. Alle dieſe Perſonen ſeien Mitglieder der von Cod⸗ reanu gegründeten Eiſernen Garde. Anfangs kommender Woche werde vor dem CTzernowitzer Gerichtshof der Prozeß gegen die„Terroriſten“ eröffnet. Man rechne damit, daß mehrere Todesurteile 9 5 werden. Im ganzen Land bleibe die Lage ge⸗ ſpannt. Man erwarte für die kommende Woche auch einen Regierungswechſel oder wenigſtens eine Veränderung innerhalb des augenblick⸗ lichen Kabinetts. Das Ge Heute wird in München die 2. Deutſche Architektur⸗ reichen Modelle des Bauſchaffens im Dritten Reich int bauten darbieten wird. Bekanntlich werden die Neub einen Blick vom Wilbelmsplat auf dis Reichskanzlei. ſamtmodell der Reichs kanzlei in der Münchener Ausſtellung u. Kunſthandwerks⸗Ausſtellung eröffnet. Die Ausſtellung iſt beſonders wegen der zahl⸗ ereſſant. Unſer Bild zeigt das Geſamtmodell der Reichskanzlei, wie ſie ſich nach den Neu⸗ auten nach einem Entwurf des Profeſſors Albert Speer ausgeführt. In der Mitte des Bildes die alte Reichskanzlei. Unſer Bild zeigt (Scherl⸗Bilderdienſt⸗ Autoflex) Memellands Wahlfront Noch niemals war das Memelland in einen ſo feſtlichen Wahlſchmuck gekleidet wie jetzt im Hinblick auf den kommenden Sonntag. Zwar iſt es nicht die Flagge, die die Memeldeutſchen am liebſten zeigen würden. Aber indem ſie Haus für Haus mit den grün⸗weiß⸗-roten Far⸗ ben des— theoretiſch!— autonomen Gebietes ſchmücken, zeigen ſie, welche Bedeutung ſie ſelbſt dieſen Wahlen beilegen. Es ſind die erſten Wahlen unter einem deutſchen Direktorium; noch die Terrorwahlen vom 29. 11. 35 wurden von einem litauiſchen Direk⸗ torium in jeder Form beeinflußt. Es ſind auch die erſten Wahlen, bei denen der vor kurzer Zeit begründete bodenſtändige Ordnungsdienſt wirkſam wird; vor drei Jahren waren Gewalttätigkeit und Terror von litauiſcher Seite bekanntlich ſo groß, daß ſogar ausländiſche Berichterſtatter eingehende Schilderungen davon gaben. Vor wenigen Tagen wurde auch das Nationaldenkmal, die Boruſſia, das 1923 von den Litauern vom Sockel geſtürzt worden war, wieder aufgerich⸗ tet. Seitdem trägt es reichen Blumenſchmuck, der ſich jetzt, am Vorabend der Wahlen, zu einem Teppich an dem Denkmal erweitert hat. Ueberall bereitet man mit Behelfsmitteln Fak⸗ keln vor, um den ſicheren Wahlſieg feſtlich zu begehen; die beſcheidenen Beſtände in den Ge⸗ ſchäften ſind längſt ausverkauft. Die Rede des Liſtenführers der memeldeut⸗ ſchen Einheitsliſte, Dr. Neumann, hat bis in das kleinſte Dorf hinein gewirkt. Unter der Führung dieſes Mannes, der vier Jahre in den berüchtigten litauiſchen Zuchthäuſern ſchuldlos verbracht hat, werden die Memel⸗ deutſchen am Sonntag in geſchloſſener Front gegen die vier Wahlliſten der Litauer aufmar⸗ ſchieren und eine Wahlſchlacht unter der Pa⸗ role ſchlagen, unter der ſie ihre Wahlſchlach⸗ ten ſelbſt im ſchwerſten Terror ſchlugen: „Wir Memelländer ſind und blei⸗ ben Deutſche“. Wie bei den rechtswidrigen Maſſeneinwan⸗ derungen von Großlitauern vor drei Jahren zum Zweck der Wahlverfälſchung, verſuchen auch jetzt wieder die Litauer, die Wahlbeein⸗ fluſſung außer durch die wiederholten blutigen Ueberfälle auf Memeldeutſche auch noch durch unberechtigte Stimmabgabe zu verfälſchen. 1935 war ihnen durch ihre üblen Manöver die Einbringung von 5 litauiſchen Vertretern bei einer Geſamtzanl von 29. Mitgliedern des Memelländiſchen Landtages gelungen. Dies ⸗ mal prüft die Wahlkommiſſion im Memeler Rathaus die litauiſchen Wahlanſprüche, ſoweit es irgend möglich iſt, und hat bereits zahl⸗ reiche Schiebungsverſuche erfolgreich verhin⸗ dern können. Der Geſamteindruck geht dahin, daß das memelländiſche Volk ſich diesmal viel enger geſchloſſen in die Wahlfront drängt als vor drei Jahren. Auf der anderen Seite liegen litauiſche Aeußerungen vor, die beſagen, daß 5 man nur ſehr geringe Erhaltung aller fünf bisherigen litauiſchen Sitze hat. In Kowno wird man ſich ſagen müſſen, daß man dem litauiſchen Zweieinhalb⸗ Millionen⸗Staat ſelbſt den ſchlechteſten Dienſt erweiſt, wenn man auch diesmal wieder durch die Anwendung unlauterer Mittel Litauen in unliebſamer Weiſe zum Gegenſtand der Auf— merkſamkeit Europas macht. Hoffnungen für die Das Ende einer Judenkrealur Berlin, 9. Dezember. In der Freitagausgabe des„Angriff“ ſchil⸗ dert der ehemalige ſtell vertretende Volkskom⸗ miſſar für Holzinduſtrie der Sowjetunion, K. J. Albrecht, in einem Geſpräch mit Haupt⸗ ſchriftleiter Kurt Kränzlein die Hinter⸗ gründe des Sturzes Jeſchows. Albrecht hat ſelbſt zum engſten Kreis der Umgebung Sta⸗ lins gehört und ſeine Erfahrungen in Sopiet⸗ rußland ſoeben in dem von der Antikomintern herausgegebenen Buch„Der verratene Sozia⸗ lismus“ niedergelegt Jeſchow iſt eine Kreatur des Sowijetjuden Lazarus Moſesſohn Kaganowitſch. Zur Durchführung der Abſchlachtung der alten Parteigarde, der unbequemen Generale uſw. wurde ein Ruſſe gebraucht. um die herrſchende Judenklique nicht unnötig zu exvonieren. Dieſe Rolle hat Jeſchow durchgeführt. Wegen ver⸗ ſchiedentlichen Verſagens. insbeſondere im Pro⸗ zez gegen Kreſtinſki. als dieſer bekanntlich programmwidrig in der öffentlichen Verhand⸗ lung erklärte, daß er zu ſeinen Geſtändniſſen gezwungen worden war, mußte er jetzt verſchwinden. Jungfernfahrt eines amerikaniſchen Aleinluftſchiffes Newyork, 9. Dezember In Akron(Ohio) führte am Donnerstag ein neues nichtſtarres Luftſchiff, das für die USA. ⸗ Marine beſtimmt iſt,* Jungfernfahrt durch. Es iſt von der Goodyear⸗Zeppelin⸗Geſellſchaft gebaut und hat ein Faſſungsvermögen für He⸗ lium von etwa 11000 Kubikmetern. Seine Länge beträgt 75 Meter. Nach der Abnahme Luft das Marineminiſterium wird das neue Luftſchiff in Lakehurſt ſtationiert. 1——.—— liche Zugangsſtraßen Alles auf Koſten des Gaſtpolkes holländiſche Jeilſchrift:„Juden das zerſehende Elemenk“ Amſterdam, 9. Dezember Die angeſehene holländiſche Zeitung„De Waag“— 545 ſich in ihrer letzten Au e ſehr eingehend mit der Judenfrage und ihren Auswirkungen für Holland. Der Publziſt Wi⸗ gerſina nennt in einem Artikel über die jü⸗ diſchen Emigranten die während der ſogenann⸗ ten„nationalen Judenſammlung“ in Erſchei⸗ nung getretene Einſtellung gewiſſer Teile des holländiſchen Volkes ſehr bezeichnend. Scheinbar empfinde man in dieſen Kreiſen nur Mitleid für die Juden, während man für die unglücklichen Opfer der jüdiſchen Tyrannen Bela Khun, Eisner, Trotzki uſw. und die unzähligen um ihres Glaubens willen in Sowjetrußland verfolgten Chriſten weit weni⸗ ger Mitgefühl an den Tag gelegt habe. Wigerſina ſpricht ſich dann ſehr entſchieden gegen jeden weiteren Zuzug von ausländiſchen Juden aus und verweiſt darauf, daß Holland mit Juden heute ſchon mehr als überſättigt ſei. Die Urſache hierzu liege nicht in der Judenreligion, ſondern in der unzuverläſſigen Haltung der Juden gegenüber ihren Gaſtvölkern, für deren Intereſſen ſie ſich niemals wirklich einſetzen werden, trotzdem den Juden heute in Holland dieſelben Rechte zu⸗ erkannt ſeien wie den Niederländern. Das könne dazu führen, daß ſie ſich zu einem zerſetzenden Element innerhalb der Bevölkerung auswirken. Jeder müſſe doch verſtehen, daß be⸗ ſonders in Fällen nationaler Not eine müchtige, außerhalb der Volksgemeinſchaft ſtehende jü⸗ diſche Gruppe höchſt unerwünſcht ſein müſſe. Holland wolle nicht die Juden des Zwei⸗ ten Deutſchen Reiches, das den Strom der Ju⸗ den aus dem Oſten nach Deutſchland herein⸗ elaſſen habe. Schon heute denken viele hollän⸗ dische Eltern voll Sorge an die Zukunft ihrer Kinder, deren Arbeitsplätze durch fremde Juden eingenommen werden. Wigerſina erinnert den holländiſchen Leſer an die traurigen Zuſtände der Judenvorherrſchaft in Deutſchland vor 1933. Im Sudetenland und in Oeſtexreich habe vor der Vereinigung mit dem Deutſchen Reich die Arbeitsloſigkeit unzählige Deutſche zum Selbſtmord getrieben, während es gleichzeitig dort unter Juden faktiſch geſprochen keine Ar⸗ beitsloſigkeit gegeben habe. Ueberall verſtehe es der Jude, auf Koſten des Gaſtvolkes ſich vorzudrängen, um eine gehobene Stellung einzunehmen. Eine weitere Judenin⸗ — 7 werde Holland bald vor dieſelben Fragen ſtellen. Ueberall werden die Juden es dann bald da⸗ hin bringen, auf Koſten der Holländer die Schlüſſelſtellung einzunehmen und durch Frei⸗ maurertum und ungezügelte Kritik die Sitten des Gaſtvolkes zu zerſetzen. Die Folge davon werde ein Ausbruch des Antiſemitismus unter den Holländern und eine Judenverfolgung ſein. In derſelben Ausgabe weiſt ein Einſender auf die verbrecheriſche Haltung der Juden während des Krieges hin und erinnert an die heim⸗ tückiſchen Flüſterkampagnen, die Sabotage⸗ und Spionageakte, die von Juden ausgingen. Der nüchterne und vorſichtige Holländer müſſe ſich daher nicht wundern, daß Deutſchland die Ju⸗ denfrage zu löſen verſuche und daß der Führer ſein Land von den 700 000 inneren jüdiſchen Feinden befreien wolle, zumal jetzt, wo die Humaniſten Eden, Blum und Jouhaux und an⸗ dere ihren zweiten Angriff gegen den Frieden vorbereiten. Verſchürfung der Lage in Tunis Der jüdiſche Pöbel ſetzt die Gewalktäligkeilen fort Rom. 9. Dezember Auf Grund des energiſchen Proteſtſchrittes des italieniſchen Generalkonſuls ſind, wie „Meſſaggero“ aus Tunis berichtet, von den franzöſiſchen Behörden Verſtär kungen an Polizeikräften und Truppen herangezo⸗ gen worden, die im Laufe des Donnerstag nachmittag und abend eingetroffen ſind. Sämt⸗ zum italieniſchen Gene⸗ ralkonſulat ſind von Polizei und Truppen geſperrt, ſo daß neue Zwi⸗ ſchenfälle vor dem Konſulat nicht mehr ſtatt⸗ gefunden haben. Dagegen wiederholten ſich im⸗ mer wieder Beläſtigungen und Gewalttätigkei⸗ ten gegen einzelne Italiener, ſo daß nach Anſicht des„Meſſaggero“ eher eine Ver⸗ ſchär fung der Spannung zu verzeich⸗ nen wäre, Die Araber nehmen nach dem glei⸗ chen Blatt auch weiterhin die Haltung unbe⸗ teiligter Zuſchauer ein, was auch für den ärmſten und arbeitſamen Teil der franzöſiſchen Bevölkerung gilt.. Aus Tripolis, wo bekanntlich am Donners tag eine Kundgebung gegen die antiitalieniſchen Zwiſchenfälle in Tunis ſtattgefunden hat, wird amtlich bekanntgegeben, daß zur Verhütung von Zwiſchenfällen das franzöſiſche Konſulat auf Anordnung der Regierung von Truppen be⸗ wacht wird. Neue Ausſchreitungen des Pöbels In Baſtia auf Korſica haben jüdiſch⸗marxiſt⸗ iſche Elemente erneut vor dem italieniſchen Konſulat randaliert und zahlreiche Fen⸗ ſterſcheiben durch Steinwürfe ein⸗ geworfen. Die Gendarmerie und die Pa⸗ lizei haben die Kundgeber zerſtreut und um das Konſulat einen verſtärkten Ordnungsdienſt auf⸗ gezogen. Die Studenten von Rom demonſtrieren Die Studentenſchaft von Rom brachte am Freitag morgen erneut ihre Empörung ge⸗ gen die zahlreichen antiitalieniſchen Kundgebun⸗ gen in Frankreich und Tunis zum Ausdruck. In dichten Kolonnen zog ſie durch die Straßen Roms und verſuchte, ſich auf der Piazza Vene⸗ zia zu ſammeln. Dort wurden die Studenten jedoch von der Polizei zerſtreut. Sie ſammelten ſich aber wieder und marſchierten unter ſtän⸗ digen Hochrufen auf den Duce durch die Via del Impero. Die Polizei, die auch die franzö⸗ ſiſche Botſchaft ſichert, nahm im Verlauf der Umzüge einige Studenten feſt. Die Kundge⸗ bungen dauern noch an. Begriffsverwirrung in Tunis.— Italiener in Haft gehalten.—„Der Ermordete iſt ſchuldig“ Havas meldet aus Tunis, daß von den ge⸗ ſtrigen Verhaftungen ſechs aufrechter ⸗ halten wurden. Unter den Verhafteten be⸗ finden ſich zwei Mitglieder des Perſonals des italieniſchen Konſulats in Tunis und der Prä⸗ ſident der italieniſchen Freizeitorganiſation Dopolavoro in Tunis. Die Anklage ſoll ihnen „Aufreizung zum Raſſenhaß“ und„Provoka⸗ tion“ vorwerfen. Die Ermordung des Prüſidenten Doumer Jenſakionelle Enthüllungen im Pariſer Skoblinprozeß Paris, 10. Dez. Der fünfte Verhandlungstag im Plevitzkaja⸗ Prozeß brachte wieder eine ganze Reihe inter⸗ eſſanter Zeugenausſagen. vor allem zahlreicher ehemaliger ruſſiſcher Generäle, die immer wieder ihrer Ueberzeugung Ausdruck gaben, daß General von Miller ein Opfer der GPU. und des Spitzels Skoblin und ſeiner Frau, der Plevitzkaja, geworden iſt. Zunächſt wurde ein Kraftwagenſachverſtän⸗ diger über zahlreiche Fragen angehört. U. a. erklärte er, daß ein Laſtkraftwagen von 22 PS., wie derjenige, der am Entführungs⸗ tag von der Sowjetbotſchaft in Paris nach Le Havre gefahren iſt, für die Strecke Paris Le Havre etwa zweieinhalb Stunden benötige, falls der Fahrer den Weg gut kenne. Hierüber kam es zu einem lebhaften Wortwechſel. Der Verteidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Schwob, behauptete, daß für dieſe Strecke viereinhalb Stunden nötig ſeien. Unter all⸗ gemeinem Gelächter der Anweſenden erklärte darauf der Sachverſtändige, daß dies die Mei⸗ nung eines Mannes ſei, der noch niemals einen Kraftwagen gefahren habe. Es wurde dann der Vertraute des Generals von Miller, der ehemalige ruſſiſche General und jetzige kaufmänniſche Angeſtellte Chatilow, auf⸗ gerufen, der in ſeiner Ausſage der Ueber⸗ zeugung Ausdruck gab, daß Skoblin den Gene⸗ ral von Miller in eine Falle gelockt habe. Frau Skoblin ſei die ſchwarze Seele ihres Mannes geweſen und habe über alle ſeine Um⸗ triebe gewußt. Sie habe auch über die Entfüh⸗ rung gewußt. 5 5 Der Verteidiger Philonenko bemühte ſich da⸗ raufhin, die Prozeßfrage auf ein ganz anderes Gebiet zu ſchieben und ſpricht von geheimnis⸗ vollen Beziehungen der Weißruſſen zu General Franco. Darauf griff der Rechtsanwalt der Nebenkläger, Ribet, ein und packte den Vertei⸗ diger bei ſeiner Ehre. Er forderte ihn auf, mit offenem Viſier zu kämpfen und erklärte: „Geſtern habe ich meine Theſe dargelegt, hier liegt ein ſowjetruſſiſches Verbrechen vor! Heute kommen Sie und wollen nun behaupten: ein ſpaniſches Verbrechen! Erklären Sie ſich darüber!“ Nach kurzer Unterbrechung der Sitzung er⸗ teilte der Gerichtspräſident dem Verteidiger Philonenko das Wort, der erklärte:„Ich habe mir die Worte des Anwalts Ribet überlegt und werde auch meine Theſe in aller Offenheit dar⸗ legen: Die Sowjets ſind in dieſer Angelegen⸗ heit voll verantwortlich!(Allgemeine Bewegung im Saal.) Sie haben dies Attentat gegen Ge⸗ neral von Miller organiſiert als Gegenſchla gegen Spanien. Aber dieſe Frau ler zeigt au die Plevitzkaſa) iſt unſchuldig!“ Er würde übri⸗ gens gar nicht die Verteidigung der Angeklag⸗ ten übernehmen, wenn er geglaubt hätte, daß ſie ſchuldig ſei. Der Rechtsanwalt der Neben⸗ klage, Ribet, dankte daraufhin dem Verteidiger für ſeine lohale Aeußerung. Genau wie Philo⸗ nenko glaube er feſt, daß es ſich hier um ein Verbrechen der Sowjets handele. Flammende Anklage gegen die Gpll Darauf wird ein Zeuge vernommen, deſſen Ausſagen die größte Ueberraſchung hervorrufen. Es iſt der ehemalige Oberſt der ruffiſchen Armee, 1 der jetzt Taxichauffeur iſt. heodoneſco erhebt eine flammende Anklage 2 en die Agenten der GPU. die für die Ent⸗ ührung der Generale Kutiepow und Miller ſiſchen 90 wie für die Ermordung des franzö⸗ iſchen Staatspräſidenten Doumer verant⸗ wortlich ſeien. Der Zeuge berichtet dann folgenden ſenſationellen Tatbeſtand: Im Jahre 1932 habe ihm der General Skoblin vorgeſchlagen, ſo zu tun, als ob er in den Dienſt der GPU. eintreten wolle. Das ſei eine ſehr einträgliche Sache. Er habe ſcheinbar in den Vorſchlag Skoblins eingewilligt, und er habe ihn mit dem ſowjetruſſiſchen Spionagechef, dem f, bekanntgemacht, der dee Beobachtung der weer 8 lei⸗ General IJwano tete. Iwanoff ſei ſowohl über alle Vorgänge in der weißruſſiſchen Emigration wie der franzö⸗ iſchen 1 5 ausgezeichnet unterrichtet geweſen. wanoff habe ihm eines Tages erklärt, daß es in Frankreich bei den Wahlen zu einem„gro⸗ 42 Coup“ kommen würde. Wer das Opfer ein würde:... Tardieu oder Doumer 2 Und General Iwanoff habe hinzugefügt, wie es ihm gefiele, wenn ein. ſo etwas an⸗ ſtellte, z. B. ein verrückter Koſale. Der Zeuge Theodoneſco erklärte, daß er ſo⸗ fort das Sonderkommiſſariat des Elyſee⸗Palais' von 1505 Enthüllungen unterrichtet und ge⸗ warnt habe. Aber trotzdem wurde am 6. Mai 1932 Staatspräſident Dou⸗ mer von dem irrſinnigen Gorguloff er⸗ e Auch den General von Miller hat er Zeuge ſeit dem Jahre 1935 vor ſeiner Ent⸗ führung gewarnt. Theodoneſco äußerte ſchließlich ſeine Ueber⸗ zeugung, daß Skoblin ein Agent der G Pu. war und den General von Miller entführt hat und Frau Skoblin ſicherlich auf dem Laufenden geweſen ſei. Der nächſte Zeuge Bezedowſki, der ſich heute als Journaliſt bezeichnet, war laut Angaben des Rechtsanwalts Ribet von 1927 bis 1929 Botſchaftsrat an der Sowietbotſchaft in Paris und vertrat bei Abweſenheit ſogar den Bot⸗ ſchafter. Bezedowſki mußte ſich ſeinerzeit, als er von der GPu. verhaftet und in der Bot⸗ ſchaft gefangengehalten wurde, über die Mauer des Botſchaftsgebäudes flüchten und den Schutz der franzöſiſchen Polizeibehörden für ſich und ſeine Familie erbitten. Bei der heutigen Ver⸗ handlung antwortete Bezedowfki nur ſehr zö⸗ gernd auf die verſchiedenen Fragen, denn offen⸗ ſichtlich befürchtet er auch weiterhin Repreſſa⸗ lien durch die GPU. Dennoch erzählt er nach mancherlei Zögern folgendes: 5 Der damalige ſowietruſſiſche Polizeichef Panowitſch habe ihm einmal in Alkohol⸗ laune anvertraut, daß er über die Tätigkeit der Weißruſſen in Paris gut unterrichtet ſei. Denn in nächſter Umgebung des Generals Kutievow ſäße ein General als ſein erſter Mitarbeiter, der mit einer Sängerin verheiratet ſei, und der die Aktivität der Weißruſſen überwache. Vano⸗ witſch ſei inzwiſchen in Moskau hingerichtet worden. Der Anwalt Ribet fragt dann den Zeugen. ob es in dem Gebäudekomplex der Sowjetbot⸗ ſchaft in der Rue Grenelle Katakomben gäbe. Bezedowſki zeigt ſich wieder recht zurück⸗ haltend, gab jedoch zu, daß es ſich bei dieſem Gebäude um einen Bau auf dem 17. Jahrhun⸗ dert handele, der zahlreiche Kellergewölbe und Gänge aufweiſe. Einer von dieſen Gängen ſei mit einer großen ſchweren Eiſentür verſchloſſen. Der letzte Zeuge dieſes Tages iſt der Redak⸗ teur Semen ow von der weißruſſiſchen Zei⸗ tung„Die Wiedergeburt“ in Paris, der den General Skoblin ſehr gut kannte. Semenow er⸗ klärte, er habe Skoblin bereits ſeit 1935 im Verdacht gehabt, daß er mit der GPU. in Be⸗ ziehungen ſtehe, mit der Skoblin in Sibirien geweſen ſei und ſpäter bei einem Pelzhändler in Berlin erſte Fühlung aufgenommen habe. Der Zeuge erklärte eindeutig. daß General von Miller von der Politiſchen Polizei der Sowjets entführt worden ſei, und daß der General Skob⸗ lin der Hauptagent dieſer Entführung geweſen ſei, während Frau Skoblin, die man in gewiſſen Sowietkreiſen„unſere rote Mutter“ nenne, auf dem Laufenden über das Verbrechen gehalten worden ſei. Damit wurde die Verhandlung unterbrochen und die Fortſetzung auf Samstagnachmittag verſchoben. 4 Wie Havas erfährt, ſoll der ehemalige Innen⸗ miniſter der beiden Volksfrontregierungen, Dormoy, bereit ſein, am Samstag nach ⸗ mittag als Zeuge in dem Prozeß aufzutreten. —— ſleine polſtſſche Nachrichten Der Führer bat auf Vorſchlag des Stellver⸗ treters des Fübrers den Stabsleiter des Reichspreſſechefs der NSDAP. Reichsamtsleiter Helmut Sündermann zum Hauptamtslei⸗ ter der Reichsleitung der NSDAP. ernannt. Mit einer Feierſtunde in der Stadthalle wurde das Langemarck⸗Studium. Lehrgang Hannover, der Techniſchen Hochſchule, eröffnet. Es ſprachen der Reichsſtudentenführer Dr. Scheel und Stabschef der SA., Lutze. Vom amerikaniſchen Schatzamt wurde be⸗ kanntgegeben, daß das Bundesamt für produk⸗ tive Arbeitsloſenfürſorge ſeit Beginn des lau⸗ fenden Rechnungsjahres vom 1. Juli bis zum 6. Dezember nahezu 1003 Millionen Dollar verausgabte gegenüber 557 Mil⸗ lionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für das geſamte laufende Rechnungsjahr wur⸗ den 2 135 Millionen Dollar für Arbeitsbeſchaf⸗ fungszwecke vorgeſehen. ſodaß eine Nachtrags⸗ bewilligung eingeholt werden muß. Der füdafritaniſche Verteidigungsminiſter Pirow verließ am Freitagvormittag London, um ſich nach Südafrika zurückzubegeben. In Newport liefen am Donnerstag zwei amerikaniſche Zerſtörer vom Stapel. deren Bau im neuen Flottenaufrüſtungsprogramm vor⸗ geſehen war. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil; Dr. Eduard Kuhn, Worms; für 7— übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cuyrim& Co., Worms.— DA. XI. 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. heute gaben 1929 Potis 8 Vot⸗ , als Bot auer Schutz und Ver⸗ t p. Offen⸗ eſſa⸗ fach geichef lohol⸗ it der Denn ſevom beiter, il der hano⸗ üchtet augen, etbot⸗ eben urüc⸗ dieſen thun e und en ei itüt fedal⸗ dei⸗ t den n er⸗ * in 1 Le⸗ bitien indlet habe. l von wiets Slob⸗ weſen viſſen ( uf galten ohen ittag men ingen, 100 rtten. leitet tslei⸗ it. halle taang nel. Dl. füinderherzen fliegen weil. Guſtar Frenſſen, der große Dichter und Seelenkenner, prägte in ſeinen Grübeleien das Wort: ein Kind kam vom Himmel, das ſollte uns helfen. Mit dieſem Hinweis ſollte eigentlich die Frage bereits gelöſt ſein: ſollen wir unſeren Kindern das ärchen vom Chriſtuskind erzählen? Ja, ihr Mütter, all ihr deutſchen Mütter in unſerem Land und Ueberſee, ihr ſollt es euren Kindern erzählen, es lebendig werden laſſen. damit es ſingt und klingt in ihren kleinen Herzen und rechten echten Weihnachtsgeiſt in die Familie trägt. Denken wir nur einmal in unſere eigene Jugendzeit zurück, wie war es doch damals? Hat nicht die Mutter Werl. in uns jenes keu⸗ ſche Geheimnis der Weihnacht geweckt, als ie uns vom Chriſtkind ſprach? Geſchah nicht urch ihre Erzählung das Wunder, jenes un⸗ begreifliche, nicht mit dem Hirn anzudeuten⸗ de Wunder, dem wir auch heute noch erlie⸗ gen, ſo ſehr wir uns dagegen verſperren wol⸗ len? War es nicht, als ob die Sterne voller ſchienen und ging nicht das ſelige Wiſſen mit uns ſchlafen: jetzt fliegt das Chriſtkind vom Himmel hernieder und alles leuchtet in glitzernder Pracht, weil es ſein Kleidchen trägt aus Mondlicht und Silber gewebt, ſo fein, ſo fein, wie wir es uns gar nicht vor⸗ ſtellen können?.. Kinderherzen fliegen weit, die Sehnſucht nach dem Märchen, nach all den Dingen, die nicht von dieſer Erde ſind, werden mit gläubig ahnenden Herzen herbeigeträumt. Wer von uns möchte alles das in ſeinem Leben vermiſſen? Niemand. Und wir ſollten es unſeren Kindern nehmen? Niemals. Befreien wir uns endgültig von dem Gedanken, 05 es ſpäter nicht den Uebergang findet. Jedes größere Kind hat ein ſtark ausgeprägtes Gefühl dafür, ob ein Erwachſener ihm aus irgendwelchen — Gründen etwas vorſchwindelte, er ob man in ſeine kindliche Vorſtellungs⸗ welt das Symbol ſetzte für etwas, das es noch nicht verſtand, und an dem man es doch teilnehmen laſſen, deſſen Freude und ſelige Erwartung man ihm ſchenken wollte. Und welche Möglichkeiten bieten ſich der Mutter durch das Chriſtkind auch auf ethiſch⸗er⸗ zieheriſcher Bahn? Weiß nicht das Kind ſehr bald, daß es des Chriſtkindleins Güte nur würdig iſt, wenn es ein reines Herz ſein eigen nennt? Wird nicht aus dieſer Forde⸗ rung der Sinn für das„Artigſein“ gepflegt und gefördert? Erwächſt nicht aus dieſem in⸗ nigen eee über die Geſchichte des Gottesſohnes, durch den ganzen Zauber der Weihnacht, das die Mutter vermittelt, jene Bindung, die man nie mehr zu zerreißen vermag? Weil ihr hiermit der ſchöpferiſche Teil der Erziehung zufällt, aus dem, den Kindern unbewußt, die ewige Liebe quillt, ohne die ſie ihren Eltern ſeeliſch immer fern bleiben würden? Iſt es ſo? Nein und noch⸗ mals nein, wir verſperren uns aus ſogenann⸗ ter moderner Aufklärung heraus unſeren kleinen Erdenbürgern die Möglichkeit, die Gnade des Weihnachtsfeſtes mit all ſeiner unbeſiegbaren Herrlichkeit zukommen zu laſ⸗ ſen. Wir wiſſen viel zu gut, daß niemals ein Kind ſpäter vor ſeinen Eltern ſtehen wird, das da ſpräche:„Ihr habt mich damals belo⸗ gen, es gibt kein Chriſtkind und es gibt kei⸗ nen Weihnachtsmann.“ Dagegen wird es ſehr viele Kinder geben, die in reiferen Jahren nicht die Selbſtverſtändlichkeit ihres Wachſens und Werdens einſchalten, ſondern die dar⸗ über nachdenken, wie haben die Eltern es eigentlich gemacht, wie haben ſie uns erzogen, wie haben ſie um unſere kleinen Herzen ge⸗ rungen? Sie werden zu tiefem Dank inner⸗ lich verpflichtet ſein, daß ein Menſch von ihnen nicht nur geboren wurde, ſondern daß Eltern ihn auch formten, daß ſie an ſeinem Charak⸗ ter arbeiteten und ſich um ſein kleines Seel⸗ chen ſorgten und es geſtalteten. Bedurften ſie dazu nicht gerade des Chriſtkindes, als Got⸗ tes Sohn, den der Herr ſelbſt auf die ſündige Welt geſchickt, damit er mit ſeiner allum⸗ aſſenden Liebe das große Licht entzünde, an em Menſchen und Völker geneſen? .. Kinderherzen fliegen weit! Drum ſorgt euch nicht, ihr Mütter, daß ſie eines Tages nicht wieder heimfänden aus dem Land der Märchen und Wunder, Charlotte Kießlich. Ein Weihnachtsgleichnis Anter den Eulenſpfegel⸗Geſchichten, die im Volke umgehen und die jedes Kind bei Back⸗ und Zuckerwerk mit innigem Vergnügen anhört, die aber auch dem Erwachſenen Freude machen, wenn er zu beſinnlicher Stunde das frohe Lachen wiederfinden will, das ihm in Haſt und Arbeit, in Alltag und Kampf verloren gegangen iſt— unter dieſen Eulenſpiegel⸗Geſchichten gibt es eine, die zunächſt wie ein harmloſer Alk an⸗ mutet, aber bei näherem Zuſehen einen tiefen und ſeltſamen Sinn enthüllt: das iſt die Ge⸗ ſchichte, die von Eulenſpiegels Gebirgswande⸗ rung mit einem Freunde berichtet. Der muß ſich, während ſie über 39 und Tal rüſtig vorwärts ſchreiten, viel über Eulenſpiegels merkwürdige Stimmungen wundern. Während andere Leute — wie auch der erſtaunte Freund ſelber— beim Bergaufſteigen ein ernſtes und angeſtrengtes Geſicht zeigen, mißgeſtimmt ſind über die Pla⸗ gerei des Aufſtiegs, iſt es bei Eulenſpiegel um⸗ gekehrt: je ſchlimmer der Weg, je größer die Mühe, umſo fröhlicher ſein e umſo ſtrah⸗ lender ſein Gemüt. Geht es aber abwärts, wo andere Leute in. zu Tal ſteigen und heiter ſind, weil die Anſtrengung vorüber iſt und der Weg ſie keinen Schweiß koſtet, da ver⸗ fällt Eulenſpiegel umgekehrt in Trübſinn, läßt die Ohren und die Mundwinkel hängen, ſchnei⸗ det ein mürriſches Geſicht und iſt zu nichts zu 1 Der Freund fragt ihn erſtaunt, wie as zugehe, und welchen Grund dieſes verwun⸗ derliche Benehmen habe.„Ja,“ ſagt Eulenſpie⸗ gel,„das verſtehſt du nicht, weil du kurzſichtig biſt.“„Nanu?“„Doch, doch, du biſt kurzſichtig, du ſiehſt nämlich immer nur, was du gerade tuſt und was unter deinen Füßen liegt. Was vor dir liegt, ſiehſt du nicht. Ich aber ſehe es. Steige ich bergan, ſo denke ich ſchon an den herrlichen Gip⸗ fel und an die wundervollen Wälder und Täler, die ich dann ſehen werde; ſo bin ich fröhlich über meine Mühe, weil ſie mich zum Gipfel trägt. Aber wenn ich von dort zu Tale ſteige, ſo denke ich, daß kein Gipfel vor mir liegt, ſondern Sumpf und Niederung und neue Mühe. Da bin ich traurig.“ Wie geſagt, die Geſchichte ſcheint der harm⸗ loſe Witz eines gewandten Schalks zu ſein. Aber es liegt mehr darin. Es liegt der ganze Unter⸗ Sonntag, den 11. Dezember 8 a5 Foto: Bilderdienſt Kießlich M. Vater erzählt vom Christkind.., SS SSS SSS CCC CCC GCC CCC CCG ſchied darin zwiſchen den Menſchen, die in den 1 5 hinein leben, und denen, die ſchon mit der Zukunft verbunden ſind; tiefer ausgedrückt: Baden den Menſchen des Seins und denen des erdens. Sie haben eine verſchiedene Art des Sehens. Das Sein iſt ſtarr, unveränderlich, be⸗ rechenbar. Das Werden aber iſt das ſich Ver⸗ wandelnde, die Welt der Gegenſätze, die ewig im Fluß bleibt, und, um mit Nietzſche zu reden, in allen Verwandlungen,„in allem Wechſel gleich, gleich⸗mächtig, gleich⸗ſelig“ iſt. Wer den Blick für dieſe Welt beſitzt, die Freu⸗ de an ihr und die Zuverſicht ihrer den Einzelnen wie alle Dinge erfüllenden Gewalt, der muß auch ſelber in ſich die Gegenſätze vereinen und bändigen, von denen die Welt in ihrem dauern⸗ den Stirb und Werde erfüllt iſt. Aus dem Spaßwort Eulenſpiegels ſpricht ein ſolches Er⸗ fülltſein: der weiſe Narr lebt zugleich auf dem Wege und auf dem Gipfel, zugleich auf dem Talmarſch und auf dem neuen Aufſtiege: er fühlt, was nacheinander kommt, als innere Ein⸗ heit, er weiß, wie die Gegenſätze ſich wechſelſeitig bedingen; er trägt ſie in ſich und lebt ſie dauernd in ſeinem eigenen Leben. Es kennzeichnet insbeſondere den Charakter der Deutſchen, daß ſie dieſes Gefühl für die Ein⸗ heit der Gegenſätze, dieſes Bewußtſein des Wer⸗ dens, dieſe Zuverſicht der Verbundenheit aller Dinge beſitzen. Sie prägt ſich auch in den deutſchen Feſten aus, insbeſondere in dem Hauptfeſte, welches von altersher bis zur Gegenwart immer als der Mittelpunkt des Jahreslaufes empfunden wor⸗ den iſt, in der Weihnacht. Die wenigſten, wenn ſie dieſes Feſt feiern, denken an den merkwür⸗ digen Gegenſatz zwiſchen der Lichterfreude und der Winterkälte. Aber es iſt tatſächlich ſo: das Volk feiert Licht und Jubel, Triumph des Le⸗ bens und der Freude, Glanz und Herrlichkeit inmitten der dunklen Nacht, inmitten von Schnee und Eis, von Kälte und Rauhreif. Das iſt ge⸗ nau der Eulenſpiegel, der ausgerechnet in der Tiefe an die Höhe denkt. Es gibt kein Volk, welches außer dem deut⸗ ſchen ſo tief die geheime Einheit der Gegenſätze empfände; es gibt kein Volk, welches im Mitt⸗ winter ſo die Herrſchaft des Lichtes feierte, wie das deutſche: durch das ſtrahlende Gleichnis des Lichterbaumes, deſſen brennende Kerzen die Nacht überfunkeln. Der Weihnachtsbaum iſt ein erſt vor hundert Jahren wieder durchgebrochenes deutſches Sym⸗ ol; die Erinnerung daran hatte über ein Jahrtauſend geſchwiegen, nachdem in der Früh⸗ zeit die Sage vom Weltenbaum den gleichen Symbolgehalt vorweggenommen hatte. Der Weihnachtsbaum iſt als mitteldeutſche Sitte ſeit dem Ende des 18. Jahrhunderts nachweislich; Goethe hat den erſten Weihnachtsbaum als Stu⸗ dent in Leipzig im Hauſe des Kupferſtechers Stock geſehen. Man muß ſich einmal überlegen, was das heißt, wenn ein Volk durch Jahrhunderte hin⸗ durch unbewußt ein Gleichnis bewahrt, welches durch keinerlei Gegenkräfte hat vernichtet wer⸗ den können, ein Gleichnis, das den eigentlichen Sinn der Weihnacht verdeutlicht: das Einbegrif⸗ fenſein des Sieges in den Untergang, die Ge⸗ wißheit, mit anderen Worten, daß in Vernich⸗ tung und Tod und Leid und Not und Elend immer doch das Leben triumphiert. Im Feſte der Weihnacht feiert das Volk, was der Dichter verherrlicht: Das Lebend'ge will ich preiſen, das nach Flammentod ſich ſehnet. Keine Ferne macht dich ſchwierig kommſt geflogen und gebannt, und zuletzt des Licht's begierig biſt du Schmetterling verbrannt. Und ſolang du das nicht haſt, dieſes Stirb und Werde, biſt du nur ein trüber Gaſt auf der dunklen Erde. Daß denen, die dieſes Stirb und Werde be⸗ ſitzen, kein Feind mehr etwas antun kann, daß derjenige, der auf dieſe Weiſe ſtirbt und wird, unüberwindlich iſt, das iſt die Freude, die Weih⸗ nachten gefeiert wird. Es iſt die Freude eines Volkes, das durch 20 Jahrhunderte immer und immer wieder geſtorben und neu geworden iſt: in den Vernichtungen der Völkerwanderung und dem Aufſtiege der Staufer und der Myſtik, in den Vernichtungen des Dreißigjährigen Krieges und im Auffſtiege der friderizianiſchen Welt und des Idealismus, in den Vernichtungen des Weltkrieges und in dem Aufſtieg. der ſich in⸗ mitten der brennenden Gegenwart überall mit tauſend Zeichen ankündigt G. Hielſcher, Ein Weihnachtsbaum wartet Von Kurt Lütgen Als die dröhnende Stimme des Gemeinde⸗ dieners Retzow den Mobil machungsbefehl im Dorf verkündete, waren Vater und Mutter Martin gerade beim Häckſelſchneiden. Trotz des Lärms, den das Schwungrad der Ma⸗ ſchine machte, hörten ſie, was auf der Straße ausgerufen wurde, und ein Gedanke der jah aufzuckte, ließ ſie in der Arbeit einhalten. Ihre Augen begegneten ſich und wichen ſo⸗ fort ſcheu einander aus. Vater Martin ließ das Schwungrad wieder hämmern, das Hafer⸗ ſtroh aber, das ſeine Frau ihm zac rutſchte nicht mehr nach. Erſtaunt aufblickend ſah der Mann gerade noch, wie ſeine Frau unſicheren Schrittes zur Tür ging. Sie hatte die Schürze vor das Geſicht gepreßt, und ihre Schultern zuckten verdächtig. In der erſten weichen Regung wollte er ihr folgen, aber ſchon beim erſten Schritt hielt er an. Er wußte, was ſeine Frau wei⸗ nen machte, und wußte zugleich auch, daß er keinen Troſt für ſie hatte. Sie dachte in die⸗ ſem Augenblick genau wie er daran, daß ihr Sohn Fritz nun in den Krieg gehen mußte, ohne ein gutes Wort von ſeinen Eltern mit⸗ zunehmen auf den ſchweren Weg. Vater Martin machte ſich hart gegen die⸗ ſen Gedanken, denn wenn einer das Recht auf ein Wort des Abſchieds verwirkt hatte, dann war es ſein Sohn, der eines Mädchens wegen im Zorn vom väterlichen Hof gegan⸗ gen war— eines Mädchens wegen, das die Eltern als Schwiegertochter nicht aufnehmen wollten und konnten. Als die Eltern nicht nachgaben, war der Sohn über Nacht fortgegangen und arbeitete nun ſeit Monaten in einer fernen Großſtadt, hatte womöglich jenes Mädchen geheiratet. „Mag er—“ ſagte Vater Martin ingrim⸗ mig laut vor ſich hin und rief mit ſchallender Stimme nach dem Pferdefungen. Bald dar⸗ 0. e das Schwungrad wieder im ta Mutter Martin kannte ihren Mann gut genug, um zu wiſſen, daß er nicht nachgab. So ſprachen die beiden denn kein Wort mehr über das, was ſie ſeit der Verkündung des Mobilmachungsbefehls dachten. Sie begehrte auch nicht auf, als ein Brief von Fritz kam, in dem der Sohn mitteilte, er komme ſofort an die Front, die Eltern möchten ſich doch, wenn er falle, ſeiner Frau annehmen. Vater Martin las ſeiner Frau dieſen Brief vor und zerriß ihn dann wortlos. Und dann kam der Tag im November, an dem Gendarm Oehlke in das Haus kam und ſtotternd vor Befangenheit den Eltern mit⸗ teilte, daß ihr Sohn ſeit Wochen vermißt werde. Es ſei nicht zu ermitteln, ob er ge⸗ fallen oder gefangen fei Vater Martin wurde weiß wie ein Laken bet dieſer Nachricht, doch als ſeine Frau ihn anderntags fragte, ob ſie ſich nun nicht doch der Frau des Sohnes an⸗ nehmen ſollten, antwortete er hart:„Nein.“ Als die erſte Kriegsweihnacht herankam, wurde es offenbar, daß Vater Martin nicht daran glaubte, daß er ſeinen Sohn für im⸗ mer verloren hatte. Seine Frau ſah mit Er⸗ ſtaunen, daß er eines Tages mit einem Tan⸗ nenbäumchen nach Hauſe kam. Bitter erſtaunt fragte ſie ihn, ob er denn in dieſem Jahr wirklich Weihnachten feiern wolle. Er ſah ſie an, als verſtehe er ihre Erregung nicht. „Fritz kommt wieder,“ ſagte er ruhig,„viel⸗ leicht bekommt er Weihnachten ſchon Urlaub.“ Scherenſchnitt: L. Berger. 1— ̃ M— Die Mutter ging aus dem Hauſe, um ſich auszuweinen Sie fürchtete ſich plötzlich vor ihrem Mann Er aber begab ſich in die gute Stube, um den Baum zu putzen, der die Heimkehr oes Sohnes beglänzen ſollte. Aber die Weihnachtstage gingen vorüber und ebenſo die Neujahrszeit, und der Sohn war nicht heimgekommen die Lichter am Baum blieben unangezündet Wartend ſaßen die Eltern Tag für Tag in ihrem Hauſe— vergeblich. Als der Januar vergangen war, hörte die Mutter eines Abends, daß ihr Mann die Stube. in der der Weihnachtsbaum ſtand, ab⸗ ſchloß. Sie hatte am Morgen dieſes Tages davon geſprochen, daß man den Baum aus dem Zimmer nehmen müſſe, weil er alle Na⸗ deln verlor. Vater Martin behielt den Schlüſſel fortan in ſeiner Taſche. Im Zimmer aber ſtand noch immer der geſchmückte Baum und wartete auf die Heimkehr des Sohnes. Es wurde Frühjahr. Oſtern kam. Noch im⸗ mer ſtand der geputzte Baum im Zimmer und wartete. Ein paar Tage vor Oſtern kehrte der Win⸗ ter noch einmal zurück. Schnee fiel dicht über das Land. An einem dieſer winterlichen Tage pochte es eines Abends an die Haustür. Die beiden Alten die ſchweigend im Dunkeln geſeſſen hatten, fuhren auf Die Mutter lief zur Tür. Vor ihr ſtand eine Frau in Schweſterntracht, die ein Kind auf dem Arm trug. Schweigend ließ ſie ſie eintreten „Sie ſind der Bauer Martin?“ fragte die Schweſter, als ſie in das inzwiſchen erhellte Zimmer trat,„dieſes Kind iſt ihr Enkel. Seine Mutter iſt vor drei Wochen geſtorben. Es war ihre letzte Bitte, das Kind zu den Großeltern zu bringen. Es heißt Fritz.“ Der Bauer rührte ſich nicht. Seine Frau ſtreckte die Arme nach ihrem Enkel aus, und die Schweſter legte das Kind in ihre alten Hände. Mutter Martin lachte und weinte in einem Atem:„Mein Fritz——“ Da begann der Enkel kräftig zu ſchreien, und die beiden Frauen bekamen genug zu tun, ihn zu beruhigen. Vater Martin ſtand eine Weile kopfſchüttelnd vor der Gruppe, dann ging er leiſe hinaus. Nach einer Weile horchten die Frauen und das Kind erſtaunt auf, denn ein Glöckchen läutete aus dem Nebenzimmer zart und ſil⸗ bern Dann kam Vater Martin wieder zu⸗ rück. Milder Kerzenſchimmer floß hinter ihm durch die Tür Er ſagte nichts, doch ſeine Frau begriff ihn. Sie ſtand auf und trug den Enkel zum brennenden Lichterbaum. Wohl waren alle Nadeln von den Zweigen abgefallen, und die Silberfäden und bunten Kugeln hingen von nackten Aeſten herab. Die Kerzen jedoch leuchteten milde wie zu jeder Weihnachts Das Kind auf dem Arme der Großmutter ſtaunte die Lichter mit großen Augen an und kreiſchte fröhlich auf, mit den Händchen nach den glitzernden Kugeln langend. Die Schweſter, die nicht wiſſen konnte, was dieſe Szene für die beiden Alten bedeu⸗ tete, zog ſich leiſe zurück Wenn ſie auch nicht wußte, daß hier im Enkel der Sohn heimge⸗ funden hatte, ſo ahnte ſie doch, daß das milde Licht dieſer verſpäteten Weihnacht den Le⸗ bensweg der beiden Alten erleuchten würde bis an ihr Ende. Im Nebel Erzühlung von Otto Sättler Man kann ſagen, was man will: Es 15 kein Sperling ohne tieferen Sinn vom Dach und kein Ziegelſtein. Alles muß ſeinen We vollenden, und wo wir einen Bruch ſehen, 10 es meiſt nur der Anfang. Das war die Mei⸗ nung des alten. Willitzer. Er wußte dafür viele Beiſpiele aus ſeinem Le⸗ ben, die ſeine nunfeſſang zu beſtätigen ſchie⸗ nen. Ein Erlebnis erzählte er beſonders gern. Und das war folgendes: Ich war damals noch hundsjung, begann er. Daß ich in dieſes gottperlaſſene Gebirgs · dorf als Lehrer gehen ſollte, behagte mir gar nicht. In der Stadt war ich aufgewach⸗ ſen, in der Stadt hatte ich die Schule beſucht. Und nun ſollte ich in einem Dorf den Kin⸗ dern Leſen und Schreiben beibringen, in dem ſich die Hunde nicht einmal Gute Nacht ſagen konnten, weil ein Haus das nächſte Haus am Hang ſuchen mußte. Nun, ich habe auch darüber anders urteilen gelernt. Aber das gehört nicht hierher. Von der nächſten Bahnſtatjon hatte ich* drei Stunden Fußweg ins Dorf. Mein Ge⸗ päck ließ ich durch ein Bauernfuhrwerk ho⸗ len und verſchmähte es, mich auf dieſem Karren durcheinanderrütteln zu laſſen. Ich hatte ſchließlich meine geraden Beine zum Laufen bekommen. Es war ein ſonniger Wintermorgen, als ich den Zug beſtieg. Aber als ich ihn verließ, lagen die Wolken tief über dem Gebirge, in das hinein ich zu wandern hatte. Ich ließ mir den Weg genau beſchreiben und zog los. Zuerſt ging's durch ein ſchmales Tal empor, in dem ſich ein kleines Kind zurechtfinden konnte, denn es gab nur den einen ſchmalen Fußpfad an einem Bach entlang. Ich war noch nicht weit gekommen, da fiel der Nebel herein und ging näſſend nieder. Ein ſchöner Empfang, ſagte ich, und meine Stimmung ſank noch um ein paar Grad. Je höher ich kam, deſto dichter wurde der Nebel, und bald war es ſo weit, daß ich den Blick überhaupt nicht mehr vom Boden erheben konnte, weil nur noch die Wegſpur unter mei⸗ nen Füßen zu erkennen war. Ein Hunde⸗ wetter, wie es im Buche ſteht. Endlich hatte ich die Höhe erreicht, und nun führte der Weg zunächſt über eine Hochfläche hin. Steingeröll, kahle Trift, da und dort eine armſelige Hecke, die ich im Vorbeigehen ſtreifte. Bisher hatte ich die menſchenleere Einſamkeit gar nicht empfunden, denn der kleine Bach war. genug geweſen. Aber nun war nichts mehr um mich als die Einſamkeit. Und dazu der undurchdringliche Nebel, daß kaum die Hand vor den Augen klar zu erkennen war. Zum erſten Mal in meinem Leben ſtand ich ſolcher Einſamkeit gegenüber, und ich muß geſtehen, daß mir garnicht wohl zumute war. Ganz allmählich ſchlich ſich ſo etwas wie Furcht ein. Ihr ſollt nicht denken, daß ich ein Haſenherz gehabt hätte. Ach nein, in der Stadt hatte ich man⸗ chen tollen Streich geliefert, zu dem Mut ge⸗ hörte. Aber hier oben verließ er mich. Ich ſtand ſtil und lauſchte Nichts. Das abfolute Nichts um mich. Wenn ich ging, 3 hin⸗ ter mir Tritte. Blieb ich ſtehen, ſo ſtand ich völliger Lautloſigkeit gegenüber. Dieſe Schrit⸗ te hinter mir wurden ſo beängſtigend für mich, daß ich meinen Stock feſter faßte und ein Stück des Weges zurück ging. Da waren die Schritte auch hinter mir. Ich lachte mich aus. Aber es half nichts. Nach einer Weile drehte ich mich doch wieder um, denn dieſe Tritte hinter mir löſchten alle Einſicht aus. Ich lief ſchneller. Es half nichts. Die Schritte blieben hinter mir. Schritte in völliger, ſtar⸗ rer Lautloſigkeit. In ſolcher Gemütsverfaſ⸗ ſung läßt man alle Vorſicht außer acht. So auch ich. Ich lief, ſo raſch ich konnte. Und im Handumdrehen hatte ich keinen Weg mehr unter meinen Füßen, ſondern ſtolperte und fiel auf ein Steingeröll. Nun ging ich vorſich⸗ tig zurück, aber ich fand keinen Pfad. Da lief ich im Kreis, den Blick ſtarr am Boden. Aber von einem Pfad war keine Spur zu entdecken. Ich ſuchte den Steinhaufen, in den ich geſtürzt war und fand ihn nicht mehr. Ich — 605 te meine Gedanken zu kaltblütiger Ueberlegung zu ſammeln. Ich mußte trach⸗ ten, den Kreis größer zu ſchlagen, wenn ich den verlorenen Weg wiederfinden wollte. So lief und lief ich, der Schweiß rann mir von der Stirn, die Angſt ließ mein Herz wie ra⸗ ſend pochen. Alles vergebens. Der Weg war nicht zu finden. Ich ſtieß auf Steingeröll, auf Hecken, ſtürzte in Löcher und Senkungen, kletterte mühſam daraus empor. Aber einen Weg fand ich nicht. Ihr könnt euch denken, was in mir vor⸗ hing, Dazu kam, daß ich bis auf die Haut urchnäßt war, denn der Nebel ging durch den Mantel und den Anzug hindurch, als 22 es dünnes Schleiergewebe geweſen wäre. In ſolcher Lage kommt man dahin, daß einem alles gleich iſt. Man möchte ſich ſetzen und auf das Ende warten, in ſich hineinhor⸗ chen und nichts denken, nicht nach der nächſten Minute und nicht nach der fernen Zukunft fragen, So völlige Gleichgültigkeit überkam mich, die nur dann möglich iſt, wenn man mitten in der Verzweiflung ſteht und keinen, auch nicht den ſchmalſten Ausweg ſieht. Ich 617 mich nicht, ſondern ich lief ganz 3 leichgültig und teilnahmslos geradeaus. Ned würde ich ſchon kommen. Stürzte ich eine ſteile Felswand hinab, dann war es eben das Ende, ein raſches Ende. Weit brauchte ich nicht zu gehen. Plötzlich hatte ich einen breiten Feldweg vor mir. Ich folgte ihm. Und nicht lange, ſo hatte ich die Fahrſtraße unter meinen Füßen. Nach wenigen Minuten hörte ich Hunde⸗ gebell vor mir, ging darauf zu und ſtand dann vor einem geräumigen Meierhof. Ich trat ein und bat um kurze Raſt, die mir ge⸗ währt wurde. Die noch junge Frau erzählte dann: „Der Nebel macht zu ſchaffen. Der junge Lehrer, der heute ankam, iſt vielleicht in den Tod gefahren. Die Pferde ſind vor einem aufſchreckenden Wild ſcheu geworden, der Kutſcher iſt abgeſprungen. Man hat bis fetzt die Pferde noch nicht gefunden. Und auch den Lehrer nicht. Als ich ſagte, daß ich der Lehrer ſei, meinte ſie:„Da haben Sie einen guten Schutzengel gehabt.“ Tags darauf habe ich mich überzeugt, daß ich ſogar zwei gute Schutzengel gehabt haben muß. Denn gerade dort, wo ich im Nebel um⸗ hergeirrt war, befand ſich ein tiefer Stein⸗ bruch. Es haben ſicher nur wenige Schritte gefehlt. und ich wäre hinabgeſtürzt und— nun— das andere iſt ja ſelbſtverſtändlich. Eine Kindertrãne In ſpäter Abendſtunde war es. Eine Mutter ſaß mir mit ihrem Kinde in der Bahn gegenüber. Zu geſchäftlichen Verhandlungen war ich verreiſt geweſen, und nach einem Tag, dem kühle Berechnungen und nüchterne Abwägungen von Vor- und Nachteil ihren Inhalt gegeben, kehrte 15 1 80 Kalt und — 05 Glanz erſchien mir dieſe Abendſtunde. ohl hat mir der Tag erfreulichen Vorteil gebracht, und doch ſchalt ich ihn, und vielleicht mit Recht Denn dieſer Tag hatte mir den⸗ noch gezeigt, wie nüchtern und kalt dieſe Welt ſein kann. Ernſt und ſtill war das kleine Mädchen, und ich ſagte mir: Es würde müde ſein. Das war auch richtig. Aber als es die Mutter zum Schlafen bettete und das Köpfchen auf dem Kiſſen lag, ſah ich im Augenwinkel eine Träne blinken. Eine Kinderträne! Nun, ſie wiegt nicht ſchwer. Denn Kindertränen ſitzen locker. Aber die Mutter gab mir eine andere Er⸗ klärung. „Das ſetzt nun jedesmal Tränen,“ 2 ſie,„wenn ſie von ihrem großen Bruder Ab⸗ ſchied nehmen muß. Er iſt bei der Wehr⸗ macht Kommt er auf Urlaub, ſo kann ſie die Zeit nicht erwarten, bis er endlich eintrifft. Beſuchen wir ihn, ſo iſt ſie ausgelaſſen und übermütig Er muß ſie führen, ſie muß neben ihm ſitzen, ſie neckt ihn und tut alles in ihrer kindlichen Weiſe, um ihm ihre Liebe zu zei⸗ gen. Sie ſchlagen ſich auch, und ſind doch un⸗ zertrennlich. Er gibt ſich herb, um ſeine Zärt⸗ lichkeit nicht merken zu laſſen; ſie verbirgt hinter kleinen Neckereien ihre zärtliche Zu⸗ neigung. Was der große Bruder ſagt, gilt, was er wünſcht, wird getan. Und wenn ſie ſich ſonſt noch ſo widerſpenſtig zeigt, ſein Wink iſt für ſie Befehl.“ „Das iſt doch ſehr ſchön,“ war meine Ant⸗ wort;„und Sie freuen ſich gewiß darüber. Es wäre wohl zu wünſchen, daß es ſolche zärtliche Liebe zwiſchen denen, die gleichen Blutes ſind, viel mehr gäbe. Häufig iſt es ganz anders.“ „Ja,“ ſagte die Frau,„ich habe leider ſel⸗ ber ſehr bittere Erfahrungen dieſer Art ge⸗ macht. Daß ich dem Manne folgte, den ich liebte und der meinen Eltern und Ge⸗ ſchwiſtern nicht genehm war, haben ſie mir nie verziehen. Selbſt dann nicht, als ich Witwe wurde. Es wäre ihnen ein leichtes ge⸗ weſen, mir helfend zur Seite zu ſtehen. Sie ließen mich in Sorge und ſahen ruhig zu, wie für mich harte, ſorgenvolle Tage, mei⸗ nen Kindern eine Zeit der Entbehrungen er⸗ wuchs. Schwer und hart habe ich arbeiten müſſen. Ich bin glücklich, daß ſie beide nichts von jenem Erbe der Kaltherzigkeit in ſich haben, ſie werden, ſo glaube ich hoffen zu dürfen, die Sprache des Herzens und des Blutes auch dann vernehmen, wenn ſie das Leben zwingt, eigenen Weg zu gehen.“ Ich ſah lange auf die im Schlaf gelöſten üge des ſüßen Kindergeſichtes und auf die ſchimmernde Träne nieder, die vom Abſchied zweier Geſchwiſter im Auge des kleinen Mädchens geblieben war, und mich dünkt, das Erbe eines warmen Herzens iſt viel mehr wert als ein anderes Erbe, ſelbſt wenn es noch ſo ſehr geſchätzt wird, während man auf das Herzenserbe häufig nur recht geringen Wert legt. S. nde, fund ge. ahlte unge 5 mem det legt den inte Agel daß aben tein⸗ itte — Ar ine ahn gen em nne ten nd de. tell icht ef⸗ ee 11 ur 1 em ie iht f= le 4 t⸗ die ft. 5 en tet ei. n⸗ kt⸗ 15 u lt, ſe 1 lt. . he 1 15 ll 7 1 e t 0 b le , 15 k I 15 1 1 15 f. 0 U 5 3 6 IEUeHTE DES LAND Copyright by Zentralverlag der NSDAP, Franz Eher Nachf. G. m. b. H., München (Schluß) Als Thomas Hoffingott die Summe auf die Bank getragen und verſchworen hatte, ſte nicht anders als für Neu⸗Pilatus zu verwenden, war er heiter, und ſie tranken beim Wendelin etwas heftiger als ſonſt. So bis wieder der Berg und das ganze leuchtende Land vor ihnen aufwuchſen dem 5 Getier b ete und dem Thomas ſeine Menſchen. Worauf ihn der Schmerz übermannte und er die Lieſl an⸗ ſtarrte, die da ſagte:„Aber, Thomas, du haſt doch die ſchöne Abfindung gekriegt!“ Die Abfindung, das eben war es. Abgefun⸗ den war er wegen Afrika. Geld hatte er nun für das erhalten, was er liebte und an das er aubte. Da ſah das alles plötzlich anders, is mit der Ene ädigung. Die paar Markeln da auf der Bank, die höhnten ihn nun aus: Ab⸗ 22 84 biſt, gar nichts mehr haſt zu ſuchen in frika! Bisher, da haſt ein Anſpruch gehabt, etzt biſt abgefunden, du und dein Chriſtoph und das gan eutſche Reich! 8 inden wie ein läſtiger Bettler.„So 5 1 Sie und laſſen Sie uns in Ruhe.“ runde hat er das Geld 2 gar nicht ge⸗ wollt, ihm wäre ſein großer Landbeſitz in der deutſchen Kolonie viel lieber geweſen, aber was 3 man tun? Das Vaterland ſelbſt hatte ja ie ganze Kolonie anderen Ländern zur„Ver⸗ waltung“ übergeben müſſen. Thomas mußte lachen, wenn er an 1 verlogenen Unſinn dachte, und ſeine Zähne knirſchten dabei 3 2. Kapitel Es waten ſchwere, kampfreiche und aufregende Jahre eee und vergangen. Der gefeſſelte Rieſe Deutſchland hatte an ſeinen Ketten zu rütteln begonnen war aufgeſtanden und hatte angefangen ſich zu regen. Der dumpfe Schlaf, die Ohnmacht jenes Niederſchlages von Ver⸗ ſailles war einer klaren Erkenntnis gewichen, s Licht leuchtete wieder, ein Trommler war kommen und hatte ſeinen Weckruf durch das Land getragen, Glaube und Mut waren auf ein⸗ mal wieder da, wo es nur Not und Bruderzwiſt gegeben hatte Es waren Jahre ver en, nun glänzten neue Fahnen über dem Reich, auf den verſteck⸗ teſten Bauernhöfen, in den kleinſten Matroſen⸗ kneipen, zur und in den großen Fabriken der Städte herrſchte nur noch ein Geiſt, ein Wille. Eine Gemeinſchaft des Volkes war er⸗ ſtanden, ein gewaltiges, göttliches Wunder war geſchehen in dieſer Zeit. Chriſtoph war jetzt zwanzig Jahre alt ge⸗ worden, er hatte die Erziehung einer neuen Jugend erlebt, im Zelt. im Wald, im Feld, im Dienſt und in der Freiheit der Berge war er ein ſelbſtändiger vollwertiger Kerl geworden. Sein Vater hatte mit ihm alle Gipfel der hei⸗ matlichen Berge erſtiegen, hatte dem Lauſchen⸗ den von dem Erbe, das in Afrika auf ihn wartete, ſo oft erzählt, daß Chriſtoph bald mehr von den Kolonien wußte als der Hackl. Im Holzſchlag, bei der Heuernte, auf der Alm und im Stall, da konnte ihm keiner ſo — etwas vormachen, da war der Chriſtoph n ſein eigener Burſch, denn was er anpackte, 57 Schwung und Schneid, und wenn er ein iedl pfiff, ſo hatte es einen Schmiß wie die Feder auf ſeinem Hut. Auch der Thomas war kein alter Mann ge⸗ worden. Wie ein zäher Lärchenbaum ſtand er trotz aller Wetter, Nöte und Sorgen, die durch ein Leben gezogen waren, aufrecht und mit 955 freundlichen Lächeln in ſeinem kantigen Konf. wie ſich's für einen ewigen Streiter. See⸗ fahrer, Dauern, Werrſahrer unv Soꝛparen ge⸗ ziemt. Sein Schritt war elaſtiſch, und ſeine treuen Augen waren voller Zuverſicht, kein Menſch glaubte ihm ſeine ſiebenundvierzig Jahre, es war eine Pracht, die beiden Hoff⸗ ingotts zu ſehen. Immer ſteckten ſie beiſammen, als ob ſie etwas Beſonderes hätten, die beiden, der Vater und der Sohn. Und ſie hatten etwas ganz Beſonderes. Iſt denn die Kolonie heute weiter fort als damals? Hatten ſie nicht ein paar Kreuzer auf der Bank? Und hatten ſie etwa kein Recht, wieder nach Deutſch⸗Oſt zu gehen und dort das wieder auf⸗ zubauen, was ihnen gehörte? Die Zeichen ſtan⸗ den gut, jetzt war es Zeit, die Segel wieder zu hiſſen, der Wind verſprach gute Fahrt! Thomas biß auf die Zähne, daß ſchier der Pfeifenſpitz knackte. Dicke Rauchwolken bließ er durch die Backen, ſeine Augen glänzten, er ſaß mit Chriſtoph oben am Pilatushügel unterm Kreuz und ſchaute wie vor vielen Jahren ins Land hinaus: „Wir fahren, Chriſtoph“, hatte er geſagt, und Chriſtoph war ſitzengeblieben und hatte nur heftig mit dem Kopf genickt An dieſem Abend ſchliefen die beiden aus⸗ 1 Der Plan lag feſt. Von Peter Pier im Antwort. Er kommt mit, auch er wolle es wieder verſuchen, für einen alten Kolonialtiger gäbe es einfach keine andere Löſung. Er werbe zwar Tag für Tag bei jung und alt für den Kolonialgedanken, aber die Menſchen, die nicht ſelbſt draußen geweſen waren, verſtünden ihn einfach nicht! Jedenfalls ſei er reiſefertig und Thomas ſolle nur kommen, je früher je lieber. Münzmann laſſe grüßen, er fahre jetzt wieder bei der Woermann⸗Linie wie früher, aber als Kapitän! An einem der nächſten Abende ſaß Thomas noch lange mit Joos beiſammen. Der Hackl war gekommen und die Liefl. Die Sabina und ihre vier Buben hockten an der Ofenbank mit Chriſtoph. Diesmal, das wußte Thomas, würde es ein Abſchied für immer ſein; ich komm' nicht mehr zurück, wohl aber der Chriſtoph, ich bleibe dies⸗ mal drüben. batte er zu Joos geſaat. Der Abſchiev wurde tym nicht leicht, aber alle großen Entſchlüſſe im Leben brennen auf der Seele und ſind nicht leicht zu überwinden, gerade darin liegt ihr Wert oder Unwert. Und als ſie aufbrachen, weil es ſpät ge⸗ worden war, begleiteten ſie den Wendelin und die Lieſl bis zum Pilatuskreuz. Alle Sterne leuchteten vom Himmel, es war eine wunder⸗ bare Ruhe um die Menſchen und die Berge. „Schau, Thomele“, ſagte der Hackl.„ſiegſcht du den Stearn“, dabei zeigte er zum Polarſtern hinauf, den ſieht man drüben genau ſo gut wie da, und wenn wir den Stearn ſehgn, nach⸗ ber arüeß'n wir uns alle mitanander!“ Nachher gingen ſte tyrer Wege. And die Sterne leuchteten bald über den ſtillen ſchlafen⸗ den Pilatushof wie zu des Vaters und Vater⸗ vaters Zeiten, als die Welt noch ruhiger war als heutzutage.. Im Hamburger Hafen ſtand ein Schiff der Afrikalinie. An ſeinem Bug flatterte eine neue Fahne, ein friſcher Seewind ſtrich über Meer und Land, ein neuer Geiſt leuchtete aus den Augen der Menſchen. Es war alles anders ge⸗ worden in den Jahren, die Thomas in der Hei⸗ mat verbracht hatte. Deutſchland war wieder jung und groß geworden. Eine unbändige Kraft und ein ſtolzer Mut ſchien über allem zu ſchwe ben ROMAN vod lis TREN KERN Das Schiff ſtand unter Dampf, es führte den ſchönen Namen„Hoffnung“. Thomas Hoffingott, Chriſtoph und Peter Pier beſtiegen das Schiff. Alle drei waren voller Ruhe, Zufriedenheit und Freude, der ia Auswanderer und die zwei Oſtafrikaner. auſende waren, wie damals vor zwanzig Jahren, im Hafen erſchienen, um den vielen Reiſenden Lebewohl zu ſagen. Es war ein er⸗ hebender, großer und ſchöner Augenblick für die drei, als ſich das Schiff langſam und in majeſtätiſcher Ruhe dem Meere zuwandte. Tauſend Kehlen riefen„Deutſchland“, und tauſend Tücher winkten frohe Fahrt!“ Die Sonne ſchüttelte ihr Licht vom Himmel weit über das Meer hin. Langſam entſchwand die heimatliche Küſte den Augen der drei Männer, die am Bug ſtanden. Voller Mut und Zutrauen zogen ſie hinaus in das leuchtende Land am Indiſchen Ozean. Sie wußten, drüben wartete eine Fahne in Eis und Schnee, in Sonne und Wind. Sie wußten, drüben warteten die Helden von Deutſch⸗Oſt, ſie wußten, drüben wartete Land, Arbeit, Segen und Licht, und ſie wußten, drüben warteten deutſche Brüder und Schweſtern. Sie wußten, ihrer ſelbſt harrte drüben ein Vermächtnis und eine große Auf⸗ gabe, ſie wußten, daß es eine Gerechtigkeit gäbe auf der Welt auch für die am härteſten geprüf⸗ ten Menſchen und Völker, und ſie wußten auch, daß es einen Herrgott gäbe und einen Himmel. In den Herzen der zwei Männer ſtand der Schwur des Berges geſchrieben und der großen deutſchen Heimat diesſeits und jenſeits aller Meere, im Herzen des jungen Chriſtoph aber brannte das Feuer und der Mut der neuen deutſchen Jugend! Thomas, Chriſtoph und Peter. Ihre Augen waren dem Meere, der niederſinkenden Sonne zugewendet. Sie brauchten nicht Abſchied zu nehmen von Deutſchland, denn Deutſchland war dort, wo ſie waren, denn Deutſchland war in ihren Herzen und 1 7* bei ihnen. nde Rad fahrt enkſcheidel über Leben und Tod Um das Alibi eines Mordverdächtigen Kann die Entfernung zwiſchen den nordfran⸗ zöſiſchen Ortſchaften Wimes und Flines, die 35 Kilometer beträgt, auf dem Fahrrad in einer Stunde, 15 Minuten zurückgelegt werden?— Von der Beantwortung dieſer Frage gang, das Schickſal eines Menſchen ab, der unter Mord⸗ verdacht ſteht. Es gilt, die Entſcheidung um Unſchuld oder Schuld, Leben oder Tod. Ein Landſtreicher namens Hervault wird bezichtigt, die kleine fünfjährige Tochter des Ehepaares Renard auf beſtialiſche Weiſe ermordet zu ha⸗ ben. Hervault beteuert ſeine Unſchuld. Zwar gibt er zu, am Tage des Verbrechens in Wimes geweſen zu ſein. Er ſeidaber am ſpäten Nach⸗ mittage auf ſeinem Fahrrad nach Flines zurück⸗ gekehrt und dort eine Stunde früher eingetrof⸗ fen, bevor die grauenhafte Tat geſchah. Zur Erhärtung des vorgebrachten Alibis iſt es not⸗ wendig, feſtzuſtellen, ob eine Fahrt auf dem Nade in der kurzen Zeit von höchſtens 75 Mi⸗ nuten überhaupt zu bewerkſtelligen iſt. Um dies zu klären, hat ſich der Unterſuchungsrichter des Tribunals zu Douai an den bekannten franzö⸗ ſiſchen Rennfahrer Lapebie gewandt. Er hat Lapébie erſucht, nach Wimes zu kommen und von dort die Fahrt auf dem Rade bis Flines zu machen. Braucht der Rennfahrer hierfür nicht länger als eine Stunde 15 Minuten, ſo würde dies weſentlich für die Glaubhaftigkeit des vorgebrachten Alibis ſprechen. Vermag ſelbſt ein Rennfahrer 35 Kilometer in fünfviertel Stunden nicht zu bewältigen, ſo wäre das Alibi wertlos und es ſtünde verzweifelt um die Ver⸗ teidigung des Beſchuldigten. Der Rennfabrer Lapébie hat ſich ungeſäumt bereit erklärt, dem Erſuchen des Unterſuchungsrichters von Douai zu entſprechen. In ganz Frankreich ſieht man. dem Ausgang der Probe mit begreiflicher Spannung entgegen. Flieger ſleckt eöwen ein „Wer kennt nicht die Geſchichte des Afrika⸗ jägers, der alles ſchießt, was ihm in den Weg kommt und ſchließlich auch Elefanten in den Ruckſack ſteckt. Der britiſche Flieger E. Spen⸗ cer erzählt von ähnlichem Jagdglück, das ihm widerfuhr, als er in der Nähe der Viktoria⸗ Fälle eine von Löwen bevorzugte Landſchaft überflog. Da er ziemlich niedrig flog, ſah er, wie drei Löwen ſich um den Kadaver einer Gi⸗ raffe rauften. Miſter Spencer iſt im Neben⸗ beruf ein eifriger Großwildjäger. Hier bot ſich vorzügliche Gelegenheit zu einer friſch⸗fröhli⸗ chen Pirſche auf Löwen. Kurz entſchloſſen, lan⸗ dete er in einiger Entfernung, von den in ihrer Balgerei verſtrickten Löwen unbemerkt. Mit einem wohlgezielten Büchſenſchuß ſtreckte er einen von den dreien nieder. Höchſt verdutzt gaben die beiden anderen mit mächtigen Sätzen. Ferſengeld. Nun ſchleppte der glückhafte Lö⸗ wenjäger die erlegte Beſtie in ſein Flugzeug und legte ſich den Kadaver als Fußbank zurecht. Oann flog er höchſt befriedigt weiter. Bandit weiſt der Polizei die spur Sie führte prompt zu ſeiner Verhaftung Bei einem Juwelier in Cambridge wurde eingebrochen. Die Polizei kam, nahm den übli⸗ chen Augenſchein, machte Notizen und wollte nach vollbrachter Pflicht wieder heimkehren. Einer der Beamten hatte beſonders ſcharfe Augen. Und dieſe Augen ſahen winzige Blut⸗ ſpuren, die über die Türſchwelle auf die Straße führten. Die Blutſpuren nahmen, wie weiter feſtgeſtellt wurde, zunächſt kein Ende. Sie ſetz⸗ ten ſich fort über die erſte Straße in die zweite, über die zweite Straße in die dritte, über die dritte Straße in die vierte, immer ſchwächer werdend, aber ſie waren noch ſichtbar an der Türſchwelle der Wohnung von Thomas Ma⸗ chale. Die Polizei klopfte zunächſt höflich an. Als niemand antwortete, brachen die Beamten die Tür auf und ſtießen tatſächlich auf den Wohnungsinhaber, der mit einem verwundeten und ſchwer bandagierten Daumen den Schlaf des Gerechten ſchlief. Es war unmöglich, den Mann zu wecken. Das war auch zunächſt gar⸗ nicht nötig, da die Polizeibeamten unter dem Bett des Schlafenden ſehr ſchnell die dem Ju⸗ welier geraubten Schmuckſachen fanden. Das Erwachen für Thomas Machale, den das Ge⸗ richt von ambridge jetzt zu 21 Monaten har⸗ ter Arbeit verurteilte, war ebenſo überraſchend wie unangenehm. Machale ſchwört, nunmehr Abſtinenzler zu werden, denn ſein„Mißgeſchick“ führt er lediglich auf das reiche Quantum Whiſky zurück, 1 damals zu ſich genommen hatte, um ſeinen Einbruch zu„feiern“. 565—. F ˙˙·ꝛn———————— PPTP—————ßxx—. ˙—. c j7jꝙ f— der Kamerad hilft Das Liebesdrama von Islington/ Lebenslänglicher in Freiheit. Man könnte hier die Geſchichte einer Liebe ſchreiben. Aber ſie wäre ein Eiferſuchtsdrama, wie es ſich faſt täglich in der Welt ereignet. We⸗ ſentlicher erſcheint es deshalb zu berichten, was Freundſchaft und Kameradſchaft zu erreichen ver⸗ mögen. Kathleen Hurn wird tot aufgefunden. Es war um die Adventszeit vor 10 Jahren, als Kathleen Hurn in ihrer Wohnung in Ifſlington— London— tot aufgefunden wurde. Zwei Revolverſchüſſe hatten ſie nie⸗ dergeſtreckt. An ihrer Seite fand man ihren Ehemann, Roland Hurn; er war ebenfalls einem Revolverattentat ausgeſetzt geweſen, aber nur ſchwer verwundet worden, Die Ver⸗ wundung wog bei ihm umſo ſchlimmer, als Roland Hurn mehrere Kriegsverletzungen hatte. Trotzdem ereignete ſich das Wunder, daß der Ehemann wieder vollſtändig herge⸗ ſtellt wurde. Er kam unter Mordanklage vor das Polizeigericht, das den Fall ſofort an Old Bailey weiter gab. Es iſt zu bemerken, daß Kathleen Hurn, eine Irin, eine außer⸗ ordentlich ſchöne Frau war, die infolge eines falſchen Lebenshungers weit über Grenzen und Maße eines ſchlichten Haushaltes zu le⸗ ben trachtete. Roland Hurn war ein einfacher Arbeiter in den britiſchen militäriſchen Wer⸗ ken. Es ſteht feſt, daß Kathleen es mit der ehelichen Treue nicht genau hielt. Die Ver⸗ gnügungen, die einer Arbeiterfrau von Haus aus verſagt ſind, beſtritt Kathleen durch ihre Liebhaber, die mehr Geld hatten, als der Ehe⸗ mann. Nach Sachlage war der Mord klar. Ro- land hat von dem Treiben ſeiner Ehefrau Kenntnis erhalten, ſchoß ſie in raſender Eifer⸗ ſucht nieder und machte dann einen Selbſt⸗ mordverſuch. Tum Tode verurteilt. So ſeltſam es erſcheinen mag, der des Mor- des A und wiederhergeſtellte Roland Hurn beteuerte vor Gericht ſeine Unſchuld. Er betonte damals— und betont es noch heute — Kathleen viel zu ſehr zu lieben, um ihr nach dem Leben habe trachten zu können. Ein „Unbekannter“ ſei der Mörder Kathleens und auch der Mann, der ihn faſt zu Tode verwun⸗ det habe. Die Geſchworenen folgten dieſer Verteidigung nicht, ſodaß auch der Spruch des Richters 7 Todesſtraſe für Mord lauten mußte. Roland Hurn verſuchte es mit einer Reviſion, aber ohne jeden Erfolg; ſein Schick⸗ ſal ſchien unabwendbar. Allerdings hatten die Geſchworenen ein Gnadengeſuch befürwortet, d die Bewilligung verzögerte ſich von Tag zu Tag. f „Du wirſt nicht in der Zelle bleiben!“ Nach der Urteilsverkündung geſtattete der Richter dem alten Freund und Kameraden Roland Hurns, einen kurzen Beſuch in der Zelle von Old Bailey. Tom Miller heißt die⸗ ſer Freund, der den Ehrennamen„Kamerad“ in jeder Beziehung verdient. Er hatte nur wenige Troſtworte für Roland Hurn, aber was er ſagte, war unendlich groß und hoff⸗ nungsvoll:„Ich werde nicht ruhen noch raſten, bis Du die Zelle wieder verlaſſen kannſt!“ Tom Miller glaubte feſt an die Unſchuld ſei⸗ nes Freundes, nicht allein in moraliſcher, ſon⸗ dern in tatſächlicher Beziehung. Er legte alle Anſtrengung und Ehre darin, ſeinem unglück⸗ lichen Freunde zu helfen. Auf der Sparkaſſe hatte er ein paar Schillinge, die er ſofort ſeinem Freundeswerke opferte. In England iſt es Sitte, zu tauſende und abertauſende Unterſchriften zu ſammeln für irgendwelche Petitionen an die jeweils maßgebende Stelle. Auch Tom Miller ging auf die Unterſchrifts⸗ ſuche, raſtloſen Eifers, von Mann zu Mann, von Frau zu Frau. Er hatte Erfolg. Der König begnadigte ſeinen Freund. Der könig⸗ liche Entſchejd traf an Ort und Stelle nur wenige Stunden vor der Hinrichtung ein. Tom Miller hatte den weſentlichen Schritt zur Befreiung ſeines Freundes getan. Noch waren zwar die Ausſichten für Roland Hurn dunkel genug, denn die Todesſtrafe wurde in lebens- längliches Zuchthaus umgewandelt, aber der Lebende kann bekanntlich immer hoffen. Nach 10 Jahren entlaſſen Roland Hurn wurde nach Maidſtone über⸗ führt und ließ ſich während der Strafhaft auch nicht einen Fehler, nicht eine Diſsiplinloſigkeit zuſchulden kommen. Die Beamten lobten ihn geradezu als einen Muſtergefangenen. In ſei⸗ nem Herzen ſtand das Vort des Freundes:„Du wirſt nicht in der Zelle bleiben!“ Das Wort war Troſt und Hoffnung zugleich. Es gab die Kraft, ein Schickſal zu ertragen, über deſſen innere Gerechtigkeit wir nicht urteilen wollen. Und Roland Hurn hatte nicht ohne Grund Ver⸗ trauen auf ein beſſeres Geſchick: ſein Freund Tom Miller arbeitete für ihn und ſeine Frei⸗ heit nach wie vor in der ſelbſtloſeſten Weiſe. Während eines ganzen Jahrzehnts— von 1928 bis 1938— ließ er nicht ab, hervorragende Per⸗ ſönlichkeiten aufzuſuchen, um die endgültige Freilaſſung ſeine Freundes und Kameraden zu erwirken. Koſtſpielige Reiſen unternahm Tom Miller, um bier oder dort das Intereſſe eines Prominenten zu erwecken. Immer wieder deu⸗ tete der Freund und Kamerad auf die Unſchuld des Mannes im Zuchthauſe von Maidſtone hin, der nicht klagte und nicht verzweifelte, weil er glaubte, immer wieder glaubte. Jetzt hat Tom Miller ſein Werk um einen entſcheidenden Schritt weitergeführt. Nach 10jähriger Gefan⸗ genſchaft werden ſich die Tore der Freiheit für Roland Hurn öffnen. Die Begnadigung iſt be⸗ reits erwirkt. Aber der letzte und größte Schritt bleibt noch zu tun. In Freiheit geſetzt, will Roland Hurn für ſeine Unſchuld kämpfen, und ſein Freund, Tom Miller, wird auch hier wie⸗ der treu an ſeiner Seite ſtehen. Kann das Ge⸗ heimnis der Mordtat von Islington jetzt gelöſt werden, nachdem dies vor 10 Jahren nicht mög⸗ lich war, bezw. durch den Urteilsſpruch in Old Bailey damals ein Fehlurteil gefällt habe. Ro⸗ land Hurn will es umſtürzen, um der Ehre ſei⸗ nes Sohne Reginald willen. Reginald war ein Kind, als ſein Vater das Todesurteil entgegen⸗ nehmen mußte. Heute iſt er ein junger Mann, den Tom Miller getreu ſchützte, und den der Freund Roland Hurns überzeugte, daß der Ver⸗ urteilte von 1928 unſchuldig iſt. Ein Doppelleben Am Tage Angeſtellter— am Abend Kavalier Das Berliner Schnellſchöffengericht verur⸗ teilte den 34jährigen Paul Klein wegen Unter⸗ ſchlagung, Betrugs und Urkundenfälſchung zu insgeſamt einem Jahr und drei Monaten Ge⸗ fängnis. Der bisher unbeſtrafte Angeklagte führte ein Doppelleben. Am Tage lief er bei der Firma, wo er angeſtellt war, mit ſchiefge⸗ tretenen Abſätzen und ſchäbigen Kleidern umher und klagte über die große Not, in der er ſich an⸗ geblich befand. Häufig kam es ſogar vor, daß er ſeinen Chef um fünf Mark Vorſchuß bat, weil er nach ſeiner beweglichen Schilderung nichts mehr zu eſſen hatte. Das Abends aber ver⸗ wandelte ſich der Kümmerling in einen elegan⸗ ten Lebemann. In tadellos ſitzendem Smoking beſuchte er dann die teuerſten Lokale und war dort ein gern geſehener Gaſt, denn er warf das Geld mit vollen Händen heraus. Leider war es nicht ſein eigenes, ſondern gehörte ſeiner Firma, wo der Angeklagte in kurzer Zeit vom Mai bis Ende Oktober dieſes Jahres— alſo in etwa fünf Monaten— annähernd 5000 Mark un⸗ terſchlagen hatte. Durch falſche Buchungen hatte K. es geſchickt verſtanden, ſeine Unterſchlagun⸗ gen zu verdecken, bis endlich eine Reviſion ſein Treiben aufdeckte. —— . . N DD 2 2 . . ausgestaltet von der Rhein- Mainischen Landesbühne mit dem fünfaktigen Drama 8b. ralt durch freude“, Muurgemongchafl Mernhem am Sonntag, den 11. ds. Mts., abends 20.30 Uhr im„FREISCHUTZ- Der Welbsteuie Beitritt zur Kulturgemeinschaft erklären von Schönherr Rauchvernot. 2. Ieaterabend Die gesamte hiesige Volksgemeinschaft wird zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen. Eintrittspreis 70 Pig. Die Mitglieder der Kulturgemeinschaft haben freien Eintritt, ebenso alle diejenigen, welche noch bis zum Sonntag ihren — feln Wiriscnantsneirien Bekanntmachungen Orisgruppe N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: Anordnung für die Groß⸗Kundgebun⸗ gen am Mittwoch, 14. Dezember, abends 8 Uhr, im Saale des„Jreiſchütz“ und „Ratskeller“. Es iſt für die Teilnahme folgendes zu be⸗ achten: l 1. Sämtliche Formationen und Gliederungen treten um 7.45 Uhr vor der Goetheſchale (Schulſtr.) an. In welchen Saal die betr. Formation bzw. Gliederung marſchiert, wird von mir beſtimmt. 2. Alle Pol. Leiter in Uniform(ſoweit nicht anderweitig eingeteilt) ſowie die Fahnen⸗ gruppen(Partei, Su, HJ, DA, NS.⸗ Bauernſchaft und RLB) treten um 7.45 vor der Parteidienſtſtelle an. 3. Parteigenoſſen und Parteianwärter, ſoweit ſie keine Pol. Leiter ſind, finden ſich voll⸗ zählig um 8 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ pünktlich ein, ebenſo die NS⸗Frauenſchaft und Deutſches Frauenwerk. 3 4. Pgg. und PA., welche Amtswalter in einer Gliederung ſind, treten bei ihrer Glie⸗ derung an. 5. HJ und BDM kſammeln ſich 7.45 Uhr an ihrem Stellplatz und marſchieren ge⸗ ſchloſſen in den Freiſchütz. Sie nehmen den Platz rechts in dem Nebenſaal ein. 6. Die Vereine ſind wie folgt eingeteilt: a) die Mitglieder des Männergeſangver⸗ eins im Ratskeller, b) alle übrigen Vereine im Freiſchütz. c) Die Vereinsführer ordnen an, wo ſich die Mitglieder /i Stunde vor Ver⸗ ſammlungsbeginn ſammeln, damit die Vereine ebenfalls geſchloſſen einmar⸗ ſchieren. 7. Die Mitglieder der NSK OV erwarte ich im Freiſchütz ſo zahlreich wie bei ihren Ver⸗ ſammlungen. Ich lade zu dieſen beiden Groß⸗Kandge⸗ bungen die ganze deutſche Bevölkerung von Viernheim ein und erwarte von ihr einen Maſſenbeſuch! Jeder einzelne iſt dies dem Führer und ſeinen Beauftragten ſchuldig, denn daß es jedem einzelnen wieder gut geht, das verdankt er ihnen allein! Jeder Mann und jede Frau bedenke dies beſonders in die⸗ ſen Tagen, wo der Beauftragte unſeres Gau⸗ leiters, der Stellvertr. Gauleiter Pg. Linder zu uns nach Viernheim kommt! Durch einen Maſſenbeſuch aller hieſigen Männer und Frauen muß dieſer Abend zu einer Kundge⸗ bung der Treue für Adolf Hitler und unſeren Gauleiter werden! Braun, Ortsgruppenleiter. Volksgenojjen! der A. S. D. A. V. Viernheim Montagabend von 20—21 Uhr. . Zie Deukſche Arbelfsfronk Am Montag, den 12. Dezember, abends 8 Uhr, findet im Freiſchütz eine wichtige Handwerker⸗Verſammlung ſtatt. Es ſpricht: Gaufachſchaftswalter Pg. Kraus, Frankfurt a. M., Kreishandwerks⸗ meiſter Pg. Gerbig, Bensheim. Zu dieſer Verſammlung haben alle Meiſter, Geſellen und Lehrlinge ſän licher Handwerks- berufe von Viernheim zu erſcheinen. Es wird reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Ortsobmann: Mögelin Der Ortshandwerkswalter: Weidner. Ae Sämtliche Amtsträger und Amtsträgerin⸗ nen beteiligen ſich an der am Mittwoch, den 14. Dezember, abends 8.15 Uhr ſtattfin⸗ denden Großkundgebung der NSDAP. An⸗ treten 7.45 Uhr in der Sckulſtraße, Stell⸗ platz an der Bezirksſparkaſſe. Die Untergruppenführer melden um 8 Uhr die Iſt⸗Stärke. Armbinde anlegen! Der Gemeindegruppenführer. N. S. K. K. Motorſturm 21/M 153 8 Trupp 1 Viernheim Morgen Sonntagfrüh 8.15 Uhr Abfahrt zum Dienſt nach Ladenburg.(Weltan⸗ ſchauungsunterricht). Sämtliche Fahrzeuge müſſen zur Stelle ſein! Der Truppführer. Montag, 12. Dezember: Schar 1 Turnen Dienstag, 13. Dezember: Schar 3: Welt⸗ anſchauung—Heimabend; Schar 4: Werkarbeit Mittwoch, 14. Dezember: Der ganze BDM. nimmt teil an der Großkundgebung Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Bejucht morgen Sonntag die Aus⸗ stellung der BM. u. Jungmäbel Die Ausſtellung iſt im Handarbeitsſaale, Seegartenſtr.(Schloſſer) untergebracht Bo Al. und Jungmäbel ſellen aus Der BDM., die Jungmädel und das BDM. ⸗Werk„Glaube und Sckönheit“ ver⸗ anſtaltet am morgigen Sonntag in dem Handarbeitsſaal der Berufsſchule, Seegarten⸗ ſtraße(Schloſſer), eine Ausſtellung, die vor⸗ mittags 11 Uhr eröffnet wird. Ausgeſtellt ſind die Arbeiten, die der BDM kund unſere Jungmädel für den Sudetengau und das WH W. angefertigt haben. Von der einfachſten bis zur künſtleriſchſten Ausführung ſind hier zu ſehen. Die gewandten und ſtets fleißigen Hände unſerer Mädel haben ſo manches ge⸗ ſchaffen, was Lob und Anerkennung fordert. Wenn nun an die Bevölkerung Viernheims die Einladung zum Beſuchke dieſer Ausſtellung ergeht, ſo darf angenommen werden, daß recht zahlreich Folge geleiſtet wird. Beſon⸗ ders die Eltern unſerer Mädels und Jung⸗ mädels werden erſcheinen. Denn hier können ſie ſehen, was ihre Töchter in den Dienſt⸗ ſtunden alles geſchaffen haben. Die Ausſtellung iſt geöffnet von vormit⸗ tags 11 Uhr bis abends 6 Uhr. Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch So wie das Reich bereit iſt, für jeden einzelnen einzutreten, ſo hat auch jeder ein⸗ zelne Deutſche die Pflicht, ſein ganzes 1 5 dieſem Reich und dieſer Gemeinſchaft zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Adolf Hitler. der Dezember ⸗Eintopj von llejer Symbolik Am Sonntag Eintopf, das muß die Pa⸗ role für die Bevölkerung des Gaues Heſſen⸗ Naſſau ſein. Eine große Familie müſſen wir mit den Volksgenoſſen des ganzen Reiches am Sonntag bilden, die ſich freiwillig und freu⸗ dig um die dampfende Schüſſel ſcharen, um ein einfaches Mahl einzunehmen. An dem ſchon zum Ehrentag der Nation gewordenen Eintopfſonntag muß der neue Geiſt zum Ausdruck kommen, der die Volksgenoſſen über die Grenzen des Reiches hinaus miteinander verbindet und ſie zu einer Schickſalsgemein⸗ ſchaft zuſammenſchweißt. In dieſem Winter gibt es viele Volksgenoſſen, die nicht mehr zu den Betreuten des Winterhilfswerkes gehö⸗ ren. Durch das Aufbauwerk des Führers er⸗ hielten ſie Arbeit und Brot. Für ſie wird dieſer Sonntag ſtets eine Mahnung ſein. Aber auch alle anderen Volksgenoſſen 17725 daran denken, daß Pflichterfüllung durch äu⸗ ßere Form niemals zur Gewohnheit werden darf, ſondern daß es gilt, mit dem Herzen dabei zu ſein. Der Dezembermonat, in den der 3. Ein⸗ topfſonntag fällt, gibt dieſem Ehrentag der deutſchen Nation noch eine beſondere Bedeu⸗ tung. Gerade die Tage, die dem deutſcheſten aller Feſte vorangehen, bringen innere Ein⸗ kehr und Selbſtbeſinnung. Der Dezember⸗Ein⸗ topf iſt darum in ſeiner Symbolik viel tiefer als die übrigen Sonntage. So wie die Fa⸗ milie in 1 55 Wochen noch näher zuſammen⸗ rückt und ihre Zuſammengehörigkeit in liebe⸗ vollen Beweiſen bekundet, ſo wollen wir uns auch in dieſer Zeit noch enger mit unſeren be⸗ dürftigen Brüdern und Schweſtern verbunden fühlen und ihnen durch unſer Opfer beweiſen, daß ſie zu uns, zur großen deutſchen Familie gehören. 5 Der„Weibsteufel“ im ene Morgen Sonntag, 11. Dezember, findet der vierte Abend der NS⸗Kulturgemeinſchaft ſtatt. Es iſt der zweite Theaterabend der Rhein⸗ Mainiſchen Landesbühne, der im Saale des „Freiſchütz“ das Drama„Der Weibsteufel“ von Schönherr, zur Aufführung bringt. Mit⸗ glieder der eint pes 10 f haben frei⸗ en Eintritt. Eintrittspreis 70 Pfg., HJ. und BDM. halbe Preiſe. Alle werden wieder er⸗ ſcheinen, um einige Stunden bei heiterem Kunſtgenuß zu erleben. f Handwerkerverſammlung. Am kom⸗ menden Montagabend findet im Freiſchütz eine Handwerkerverſammlung ſtatt, wozu alle Meiſter, Geſellen und Lehrlinge des Viern⸗ heimer Handwerks zu erſcheinen haben. Es werden ſehr wichtige Fragen behandelt. Gau⸗ fachſchaftswalter Krauß, Frankfurt a. M. und Kreishandwerkswalter Gerbig, Bens⸗ heim, werden ſprechen. Alles hat reſtlos zu erſcheinen. Tagsüber mild Das Eingreifen neuer Tiefdruckſtörangen hat auch bei uns wieder 9 8 terung und verbreitet Regen gebracht. Bei Ir⸗ land iſt ein neuer Atlantikwirbel angekom⸗ men, der bereits im Laufe des Samstag Ein⸗ fluß auf unſer Wetter nehmen wird. Das Wetter bleibt alſo auch weiterhin unbeſtän⸗ dig, wenn auch vorübergehend mit Aufhei⸗ terung gerechnet werden kann. Die Ausſichten für Sonntag: Wechſel⸗ haft und zu Niederſchlägen neigend. Groß⸗Kundgebung im Kreis Bergſtraße 60 Redner ſprechen am Mittwoch, 14. Dezember In Viernheim 2 Maſſenkundgebungen im Freiſchütz und Ratskeller OPA. Am kommenden Mittwoch ſprechen in den 58 Städten und Gemeinden des Krei⸗ ſes Bergſtraße 60 Redner der Partei. Die ganze Verſammlungswelle iſt von ſtärkſtem Ausmaß und wie in den Jahren des Kamp⸗ fes immer wieder durch die Verſammlungen der NSDAP an den deutſchen Menſchen Auf⸗ klärung herangetragen wurde, ſo iſt auch heute die politiſche Verſammlung unentbehrlich. Die Partei hat die große Verpflichtung und Auf⸗ gabe, das deutſche Volk in allen Fragen des politiſchen Lebens und der politiſchen Fragen aufzuklären, an das ganze Volk immer wieder in gewiſſen Abſchnitten heranzutreten und ihm von den politiſchen Geſchehniſſen und Ta⸗ ten all das nochmals klar vor Augen zu füh⸗ ren, es aber auch weltanſchaulich zu formen und auszurichten, es innerlich zu feſtigen. In allen Verſammlungen ſprechen namhafte und bekannteſte Gauredner zu den Volksge⸗ noſſen. In dieſen Verſammlungen werden die Redner mit beſonderem Stolz zu allen Volks⸗ genoſſen ſprechen von den gewaltigen Erfol⸗ gen, die in den letzten Jahren durch die Par⸗ tei für jeden einzelnen errungen wurden und von den großen Aufgaben, die uns noch für die Zukunft geſtellt ſind. Mitten im Volk ſtehen die Führer der Bewegung! Sie ringen inmitten des Volkes um die deutſche Seele, ſo wie ſie alle in den Jahren des Kampfes in das Volk gegangen ſind. So werden ſie jeder⸗ zeit heute und morgen im Volke ſtehen. Und ſo muß auch das ganze Volk, Mann und Frau, jederzeit bereit ſein, zu ſeinen führen⸗ den Männern hinzugehen, wenn ſie zu dem Volke ſprechen wollen! Ein Volk, das nicht mit ſeinen Führern kämpft um ſeine Beſſer⸗ N um ſeine Zukunft, wird nicht beſte⸗ en! s Zu den Männern und Frauen von Viern⸗ heim werden am kommenden Mittwoch, abends 8 Uhr, in zwei Groß⸗Kundgebungen zwei be⸗ währte und treue Kämpfer des Führers, der engſte Mitarbeiter W Gauleiters: der Stellvertr. Gauleiter Pg. Linder ſowie Gauredner Pg. Müller, Idſtein(Tau⸗ nus) ſprechen! Wir Viernheimer haben die Ehre, den ſtellvertr. Gauleiter des Gaues Heſſen⸗Naſſau in unſerer Mitte zu haben und werden ihm durch einen Maſſenbeſuch die Gewißheit für unſeren Gauleiter Sprenger geben, daß wir in Viernheim zur Stelle ſind, wenn wir gerufen wer⸗ den! Männer machen Geſchichtel Ueber dieſes Thema ſprechen die beiden Redner am Mittwochabend N 8 Uhr in den beiden genannten Sälen. Es iſt not⸗ wendig, daß ſich jeder zum Einlaß ſchon jetzt eine Karte für 20 Pfg. beſorgt, die bereits von den Blockleitern zu haben ſind. Volksgenoſſen! Männer und Frauen von Viernheim! Erſcheint in Maſſen zu den beiden Kundge⸗ bungen! anboutungsweiſe gior in Piſde viel geſaltiger ſcnon In OH] uννni SH,]Cñſorn, erſt recht ab˙ν folg ftimmenò in machiig großen Lugern und bel einer qHν,˖j,wkGęn, peſönlid rhenòen Seh 7222 Ca Me Gilhellelddei He.. un lederol, Gummi- Betsst ab 11. Mäntel und Herren-Anzüge 29. 37.— 43. 48. 33. 38. 68. 78. 98. DDD Hausjacken 11.0 18.24. Remden, Schals, Krawatten, fportstrumpfe in grober Auswahl Sport-Stutzer 19. 28.- 39. HI., Pl- u. Sa- Uniformen Stolfe oer ru. 12. 18.23. scule IV- Slusen, Sul Mosen, Hosen, Hemden, Hosen 6. 9.13. Klettetwesten, Koppel u. Schultertlemen usw. Mäntel. 1oden 24.-32.-43. Kinder-Mäntel 6.- 9.- 14. N Loden- oppen 7.0 12. 18. Mannheim . eder en fed ger iche⸗ Uns f h 6 lden ler, milie 5 der ſatt, gein⸗ des tl Mit⸗ ſtei⸗ I er⸗ dem lun⸗ 15 alle tan 65 zul ens⸗ ö zu ten⸗ dem icht ſer⸗ eſte⸗ em⸗ ds der del pie ale die lues ud Eum JAlllexnen Conntag Weihnachten rückt näher und näher, der morgige Sonntag bereits iſt der Silberne Sonntag. Die Frage:„Was ſchenke ich?“, die in dieſen Tagen manchem viel Kopfzerbre⸗ chen macht, wird immer dringender. Wer bis zum Silbernen Sonntag mit ſich ins Reine gekommen iſt, was er als Weihnachtsgeſchenk ſeinen Lieben und Freunden geben möchte, wird es begrüßen, daß an dieſem Sonntag nach altem Brauch die Geſchäfte und Läden offen ſind und wird ſeine Wahl treffen. Es iſt eine längſt bekannte Erfahrung, daß man um ſo 2 kauft, je früher man die Läden und Geſchäfte zum Einkaufen aufſucht. Man hat ja auch eine ungleich größere Auswahl in allen Dingen als ſpäter am letzten Sonntag vor Weihnachten, und kann ſeine Käufe und Beſorgungen mit aller Ruhe machen. Der Geſchäftsmann erwartet vom Silber⸗ nen Sonntag, daß er— ſeinem Ehrennamen entſprechend— viele Silbermünzen in die affe rollen läßt. Er hat ſich für alle An⸗ forderungen und Wünſche, die anſpruchsloſen wie auch für die größeren, eingedeckt. Wer es nicht glauben möchte, der braucht nur einen Gang durch unſere Straßen zu tun und ſich alle die praktiſchen und ſchönen, vielfach wun⸗ derbaren Gegenſtände anzuſehen, die hinter den Scheiben zur Schau geſtellt ſthi Weih⸗ nachtliche Dekorationen werfen auf die Gaben 77 jetzt den Vorglanz des Heiligen Abends. iele fleißige Hände waren in den letzten Tagen bemüht, die Schätze in den Ladenfen⸗ ſtern zu zieren. So werden wir am Silbernen Sonntag wieder vorweihnachtliche Freude erleben. In den Nachmittagsſtunden und abends im Schein der Lichter werden ſich frohgeſtimmte Menſchen durch unſeren Ort bewegen, werden Pakete und Päckchen in die Wohnungen an⸗ treten. Menſchen und Dinge ſtehen alle unter dem Gebot der Weihnacht: In Liebe zu ſchen⸗ ken, denn:„Geben iſt ſeliger denn nehmen!“ Der letzte Eintopfonntag im alten Jahr und.. der letzte auch vor Weihnachten! Was 150 das heißen? Ganz einfach: Je⸗ der gibt morgen 10 Pfg. mehr, und aus dieſen vielen Zehnpfennigſtücken kann das 5 den vielen Kindern in Not im Sudetengau und in der Oſtmark eine kleine Weihnachtsfreude bereiten ö Dieſes kleine Opfer, das ein jeder dieſen armen Kindern und den Familien durch ſeine 10 Pfennig mehr en bringt, iſt doch wirklich für uns alle angebracht und unterm Weihnachtsbaum, wenn die eigenen Kinder eine Freude haben, da kann dann jeder Geber in der gleichen Freude daran denken, daß er durch ſeine 10 Pfennig mehr beim letzten Eintopfſonntag im alten Jahr geholfen hat, vielen deutſchen Kindern das Weihnachtsfeſt zu verſchönern! Und wenn es ſollte vergeſſen werden, und der hilfsbereite Sammler mahnt leiſe daran, dankt dann an die vielen deutſchen Kinder, denen ihr mit dieſen 10 Pfennig mehr viel geholfen habt! pw. ö* f Elternabend Ein wertvoller Beitrag zum„Tag der Hausmuſik“ war der Elternabend der hieſigen Volksſchule im„Freiſchütz“. Die Erkenntnis für die kulturelle und gemeinſchaftsbildende Bedeutung der Muſik hat im Verein mit dem Beſtreben, ſie ſchon frühzeitig der Jugend zu⸗ gänglich zu machen, einen regen Wettbewerb der hierfür in Frage kommenden Kräfte her⸗ beigeführt. An der Erfüllung dieſer Aufgabe ſind auch die Schulerzieher beteiligt, da von ihrem Einfluß die Erreichung des edlen Zie⸗ les ganz weſentlich abhängt. Wer geſtern abend Gelegenheit hatte, die angeſpannte Aufmerk⸗ amkeit und Sangesfreudigkeit ſelbſt der jüng⸗ ſen Schüler zu beobachten, mußte zur Ueber⸗ zeugung kommen, daß man hier auf dem rech⸗ ken Wege iſt. Es war ein überaus harmoni⸗ ſcher Abend, über deſſen Verlauf wir in un⸗ ſerer Montagausgabe berichten. Wir mußten den ausführlichen Bericht unſeres FK.⸗Mit⸗ arbeiters infolge der Kürze der hierfür zur Verfügung ſtehenden Zeit zurückſtellen. Im Silberkranz Am morgigen Sonntag begehen die Ehe⸗ leute Gipſermeiſter Johann Falter mann und Anna geb. Gallei, Saarſtraße, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir wünſchen dem Silberpaar auch weiterhin beſte Geſundheit, damit es nach weiteren 25 Jahren auch das goldene Ehejubiläum feiern kann. Herzlichen Glückwunſch! Kameradſchaftsabend. Unſere Feuer⸗ wehr veranſtaltet heute Samstagabend im „Freiſchütz“ ihren Kameradſchaftsabend, wo⸗ zu alle aktiven, paſſiven und Ehrenmitglieder ſowie die Altersklaſſe eingeladen ſind. Es iſt zu wünſchen, daß ſich alle Kameraden mit ih⸗ ren Angehörigen im„Schützenhof“ einfinden, um in echter Kameradſchaft bei guter Unter⸗ haltung einige ſchöne Stunden zu verbringen. Die 65jährigen treffen ſich. Die Schulkameraden und ⸗kameradinnen, die 1888 aus der Schule entlaſſen wurden, treffen ſich morgen Sonntag nachmittag im„Schwarzen Walfiſch“. Ein kleiner Appell ſoll es wohl ſein, beim Austauſch froher Jugenderinnerun⸗ gen und werden ſich alle hierzu einfinden. Beerdigung der bei dem Laſtzug⸗ unglück tödlich verunglückten Ar⸗ beitskameraden Buſalt, Mandel und Rohrbacher. Das tragiſche Ver⸗ kehrsunglück, das am Montagabend in Enten⸗ bach bei Kaiſerslautern den Laſtzug des Fuhr⸗ unternehmers Jean Lamberth traf, wobei drei brave Viernheimer Arbeiter tödlich verun⸗ glückten, rief allgemeine große Teilnahme in unferer Gemeinde hervor. Am Donnerstag⸗ nachmittag wurden die Toten in der Heimaterde beſtattet. Ein großes Trauergefolge hatte ſich auf dem Friedhofe eingefunden, um den An⸗ gehörigen, den Kameraden und Freunden die letzte Ehre zu erweiſen. Nach der kirchlichen Einſegnung wurden unter Anſprachen mehrere Kränze niedergelegt. So widmeten ehrende Nachrufe die Reichsautobahn, Bauabteilung Kaiſerslautern, die Familie Jean Lamberth, die Schulkameraden und die Rabfahrerver⸗ einigung Viernheim. Gemeinſam mußten ſie in Erfüllung ihrer ſchweren Tagesarbeit ihr Leben laſſen und gemeinſam wurden ſie auch in einem Grabe beigeſetzt und fiel es ſichtlich jedermann ſchwer, von der Grabſtätte dieſer treuen und ehrlichen Menſchen Abſchied zu nehmen. Mögen ſie ruhen in Frieden! Dritter Eintopf⸗Sonntag. Dritter Ehrentag der Deutſchen Volksgemeinſchaft. Dieſe Eintopfſammlung muß ſich würdig an den großartigen Erfolg des Tages der na⸗ tionalen Solidarität anreihen. Wie erhebend iſt es manchmal, wenn ein altes Mütterchen vielleicht ihren letzten Groſchen in die Sam⸗ melbüchſe wirft oder wenn ein weniger gut geſtellter Arbeiter ſtolz und mit Dankbarkeit ſeine 30—50 Pfg. bereit hält, um ſie dem Sammler zu geben. Wie beſchämend muß es dann für gewiſſe Leute ſein, die mit einem Monatseinkommen von 300—400 RM. den gleichen Betrag ſpenden. Eintopfſpende ſoll kein Almoſengeben ſein, ſondern es ſoll eine dankbare und freudige Opferſpende für die deutſche Volksgemeinſchaft ſein. * Cine Nuppe gelit auf eisen Aufgeregt kommt klein Erika eines Mor⸗ gens zur Mutter gelaufen:„Mutter, ach Mutter— Lenchen iſt weg! Wo iſt denn bloß mein Lenchen hin?“ Troſtlos und fra⸗ gend blicken die großen Kinderaugen Mutter an. Mutter wiegt den Kopf:„Ja, weißt du, ich glaube, Lenchen iſt ein bißchen verreiſt. Zur Erholung nämlich, auch Puppen müſſen ſich mal erholen, gerade ſo wie Menſchen. Oder fandeſt du nicht, daß Lenchen furchtbar blaß ausſah? Sie hatte doch ſchon gar keine roken Bäckchen mehr. Und wie ihr die Haare ausgingen! Sie muß überhaupt krank gewe⸗ ſen ſein, denn die Arme und Beine baumelten doch ganz kraftlos, nicht wahr?“ Das kleine Mädchen ſieht ſehr unglücklich aus.„Ich will lieber ein krankes Lenchen als gar leins“, ſagt es leiſe. Aber da iſt nun nicht viel zu machen — die Puppe Lenchen iſt fort. Klein Erika denkt immerfort an Lenchen. Da ſteht nun der hübſche Puppenwagen, und kein Lenchen ſitzt drin. In den Schränkchen hängen alle die niedlichen Kleidchen, die man Lenchen anziehen könnte— alles iſt aus! Und klein Erika ſucht voller Trauer wenigſtens den alten Theddybär hervor, der noch aus ihren erſten Lebens⸗ jahren vorhanden iſt und ſetzt ihn in den Pup⸗ penwagen und fährt ihn ein bißchen in der Wohnung ſpazieren. Aber was iſt ſchon ein Theddy für ein großes Mädchen? Vielleicht iſt es ganz gut, daß klein Erika nicht weiß, wie es in dieſer Zeit ihrem Lenchen ergeht, ſonſt würde ihr vor Leid das Herz brechen. Die Puppe Lenchen iſt nämlich in der Puppen⸗ klinik und macht gerade heftige Operationen durch. Arme und Beine liegen zunächſt einmal loſe auf dem Operationstiſch herum und wer⸗ den nun mit neuen Gummiſchnüren befeſtigt. Dann reißt jemand Lenchen die Perücke her⸗ unter, die ja wirklich nicht mehr ſchön war, und ſetzt ihr dafür eine wundervolle neue auf, mit langem blondem Haar zum Zöpfe⸗ flechten. Und endlich holt man einen großen Schminkkaſten und Lenchen bekommt wieder roſige Bäckchen und friſche rote Lippen. Es iſt ein kleiner Puppenpatient, der hier in der Puppenklinik wieder heil und geſund gemacht wird. Und während die Puppe Lenchen alle dieſe Heilkuren durchmacht, läßt die kleine Puppenmutter den Kopf hängen und trauert ihrem Lenchen nach. Und eines Tages ſetzt ſie ſich hin und ſchreibt mit ungelenker Kin⸗ derſchrift einen Brief an das Chriſtkind:„Lie⸗ bes gutes Chriſtkind!“, ſteht darin,„ich will nichts zu Weihnachten haben, aber bringe mir mein Lenchen wieder. Und ich will auch immer ganz folgſam ſein.“ Mutter hat ver⸗ ſprochen, den Brief perſönlich beim Chriſt⸗ kind abzugeben. Und ich bin überzeugt, daß es ſich erweichen läßt. Ganz ſicher wird die Puppe Lenchen zu Weihnachten in einem neuen Kleidchen und höchſt fidel unker dem Tannenbaum ſitzen wer wird denn ſo enkläuſchen! Jedes Jahr um die Weihnachtszeit lieſt man wieder, wie ſchwer doch das Schenken iſt. Viele Menſchen überfällt in den letzten Tagen vor dem Feſt fühlbares uUnbehagen. Entweder ſie wiſſen garnicht, was ſie ſchenken ſollen, obwohl ſie im Geldbeutel genug Reſerven haben, oder Das Weihnachtsgeſchenk Zum Staubſauger hat's leider nicht gereicht, lic. Agathe, dafür ſchenke ich dir einen Teppichklopfer!“ ö Schweiz. Ill.) ſie erwarten mit Ungeduld und Spannung einen Geldbetrag, mit dem ſie ſicher rechnen, und den ſie für den Kauf mancher kleiner Dinge im Voraus eingeſetzt haben. Die Drit⸗ ten gar kennen zwar die Wünſche, die ſie befrie⸗ digen ſollen und möchten, es langt aber nur zu einem armen Erſatz. In dieſem Fall ſoll man ſich aber beſſer auf ein anderes Geſchenk umſtel⸗ len, das bei dem geringeren Preis vollwertig iſt in ſeiner Art. Unſer Bild will in dieſem Sinne nicht wörtlich genommen werden, ſondern ganz allgemein eine Warnung ſein. Das gilt der deutschen Fraul Anſer Abzeichen verpflichtet Das Abzeichen des Deulſchen Frauenwerkes iſt Sinnbild unſerer Arbeit NS. Eine jede Frau, die Mitglied der gro⸗ ßen deutſchen Frauenorganiſation iſt, hat ſich ſicher ſchon einmal überlegt, warum ſie am Mantel oder am Kleid ihr Abzeichen trägt. Die⸗ ſes kleine Zeichen gibt Kunde von ihrer Mit⸗ gliedſchaft, ihrer Zugehörigkeit zu der großen Gemeinſchaft des Deutſchen Frauenwerkes. Doch dies iſt nur ein rein äußerlicher Zweck. Es ſagt zugleich etwas über die innere Haltung aller dieſer Frauen aus, denn das Zeichen, das ſich eine Menſchengruppe gewählt hat, iſt ein knapper, klarer und eindeutiger Aus⸗ druck ihres Wollens und ihres Handelns. Es zeigt auf den erſten Blick ohne Worte, ohne Erklärungen, ohne Hinweis, wes Geiſtes Kind der Träger iſt, welches Ziel er erſtrebt und wel⸗ chen Weg er beſchreitet. Die Wahl eines Abzei⸗ chens iſt keine leere Formſache— das Abzei⸗ chen ſteht für einen geiſtig⸗ſeeliſchen Inhalt. Einen Inhalt, der das Glaubensbekenntnis, die Einſatzfähigkeit und den Zukunftswillen einer Gruppe umſchließt. Dieſer Inhalt iſt für uns der Nationalſozialismus. Das Abzeichen gibt aber nicht nur Kunde nach außen. Es iſt zugleich— und das iſt vielleicht noch wichtiger— eine Verpflichtung nach innen. Es iſt der ſtille, ewige Mahner für ſeine Trägerinnen an ihre übernommene Auf⸗ gabe, ihren geleiſteten Schwur und ihr gegebe⸗ nes Wort. Es iſt im höchſten Sinne Sinnbild und Richtſchnur, es iſt ein Zeichen für unſeren Glauben und unſer ganzes Daſein. Wenn wir uns dies einmal klar gemacht ha⸗ ben, wiſſen wir auch, was wir übernommen haben mit dieſem kleinen Abzeichen an unſerer Kleidung. Wir ſind nicht mehr Privatperſonen, ſondern ſind durch dieſes Zeichen Bekenner und Träger einer Idee. Wir zeigen damit unſerer Umwelt, für was wir uns einſetzen und für was wir zu kämpfen bereit ſind. Und wir wol⸗ len und müſſen von unſeren Mitmenſchen auch ſo genommen werden. Jede Untreue, und mag ſie auch ſcheinbar noch ſo geringfügig ſein, komme ſie nun von uns oder den anderen, muß in Gegenwart dieſes bekennenden kleinen Zei⸗ chens unterbleiben, denn es mahnt uns und an⸗ dere immer ſtumm an die Verpflichtung, für die es zeugt. Unſer Abzeichen iſt wie das Hakenkreuz ein altes germaniſches Heilszeichen: Die Man⸗ Rune. Mit ihren beiden emporgehobenen Armen iſt ſie das vereinfachte Abbild des der Sonne zugekehrten Baumes, des Lebensbaumes, ſie iſt zugleich das Zeichen des aufſteigenden Jahres und der heranwachſenden Ernte, das Sinnbild der immer neu erſtehenden Natur, des ſich erneuernden Lebens, des gläubigen Vertrauens auf die Zukunft. Können ſich Frauen ein beſſeres Symbol wählen? Iſt es nicht das Sinnbild ihrer Arbeit, ihres Weſens, ihres Daſeins ſelbſt? Wie die Natur jedes Jahr vergeht, neu erblüht und neue Frucht trägt, ſo wächſt aus ihrem Schoß eine Genera⸗ tion unſeres Volkes nach der anderen. Die Ewigkeit menſchlichen Daſeins weiterzutragen, Mutter zu werden und zu ſein, iſt ihr beſonderer und alleiniger Lebensauftrag. Um dieſe Be⸗ ſtimmung des Schickſals weitet ſich der Kreis ihrer Pflichten, Forderungen und Aufgaben. Dem Leben zu dienen, es zu ſchützen, zu hegen und zu pflegen, wird jede von ihnen als den letzten Sinn ihres Daſeins bezeichnen;— an welcher Stelle ſie auch ſtehen mag. Mag der eine Beruf, die eine Tätigkeit, die eine Stellung dies deutlicher dartun als die andere,— die innere Verbindung, die ſich im Herzen der ein⸗ zelnen Frau vollzieht, wird immer herzuſtellen ſein, falls ſie ihrem Lebensgeſetz entſpricht. Auf dieſe Weiſe deckt ſich Sinn und Ausſage unſeres Zeichens mit unſerer Aufgabe. Dieſe große Einheit, die jede Frau fühlt, läßt uns gläubig zu ihm bekennen. Wozu wir uns aber bekannt haben, dazu ſollten wir auch immer ſtehen, nicht nur nach innen, ſondern auch nach außen durch unſere Handlungen und durch das Tragen und Hochhalten unſeres Abzeichens. Am Sonntag, den Hl. und 18. Dezember ist Unser Haus von 14 bis 15 Uhr Weötha a 2 —— — ——e— ——— f 1 1 0 1 21 im Freijchütz: Stello. Gauleiter Pg. Linder Erneute Kraftprobe unſerer Handballer! 2. Oro Ku Main TB. 1846 Mannheim erjcheint zum Nückjpfel Sonntag, vormittags 10.30 Uhr, auf dem Lorſcherwegſportplatz Zunächſt ſei auf die Vorverlegung des mor⸗ gigen wie auch der künftigen Heimſpiele un⸗ ſerer Turner⸗Handballer hingewieſen. Beginn iſt nicht mehr wie ſeither erſt um 11 Uhr, ſondern ſchon 10.30 Uhr. Damit dürfte man allgemeinen Wünſchen Rechnung getra⸗ gen haben. 4 Zum erſten Spiel der Rückrunde empfan⸗ gen unſere Handballer morgen den Turnver⸗ ein 1846 Mannheim. Die Gäſte nehmen zur Zeit den fünften Tabellenplatz ein und befin⸗ den ſich mit 6 Verluſtpunkten noch mitten unter den Meiſterſchaftsanwärtern. Neben Viernheim war es als einziger Verein noch 1846 Mannheim, das dem größten Favoriten Reichsbahn Mannheim trotzte; allerdings reichte es„nur“ zu einem Unentſchieden(5:5). Aber auch dies iſt als ein Erfolg zu bezeichnen und ſpricht weſentlich für die große Spiel⸗ ſtärke der 46er. Ein Sieg über Viernheim würde ihre ohnehin guten Ausſichten noch ſtärken. Andererſeits ſteht aber auch für Viernheim viel auf dem Spiel. Während ein Sieg— da Jahn Weinheim morgen zu Rb. Mann⸗ heim muß und wahrſcheinlich dort verliert— die Tabellenführung bringen würde, hat eine Niederlage einen bedeutenden Rückfall in der Tabelle zur Folge. Vor allem wird ſich der Mannheimer Poſtſportverein(der gegen Luft⸗ waffe ein leichtes Spiel beſtreitet) über unſere Turner ſetzen; desgleichen auch Reichsbahn. Wir erkennen hieraus deutlich die Trag⸗ weite des morgigen Spielausganges, der ſo⸗ wohl für Mannheim als auch erſt recht für Viernheim von ſo außerordentlicher Bedeu⸗ tung iſt. Daß unter dieſen Umſtänden wieder ein intereſſanter und temperamentvoller Groß⸗ kampf zu erwarten ſteht, verſteht ſich von ſelbſt. In Anbetracht deſſen wollen wir hoffen, daß recht viele Viernheimer den Weg zum Lorſcherwegſportplatz finden. Welchen Wert eine große Anhängerſchar beſitzt, das hat ſich am letzten Sonntag allzu gut bewieſen. Des⸗ halb, Viernheimer Sportfreunde, erſcheint auch morgen wieder! Seid alle zur Stelle! Beginn iſt vormittags 10.30(nicht 11 Uhr!). Die Mannſchaftsaufſtellung hat gegenüber dem Vorſonntag eine Aenderung erfahren, da Ein Wuchererprozeß von 1882 Lang infolge Handverletzung(Bruch des Dau⸗ mens) nicht mit von der Partie ſein kann. Es ſpielen: Effler; Kempf, Sander; Martin 1, Herbert, Schmitt; Martin 2, Thomas, Alter, Bek⸗ kenbach, Burkert. Im Vorſpiel ſtehen ſich die 2. Mannſchaf⸗ ten gegenüber. Aufſtellung: Brechtel E.; Alter, Effler H.; Unrath, Effler J., Hoock; Schneider, Kiß K., Diehl, Bu⸗ gert Nikl. Kühlwein Hch. f 92 A-Jugend ſpielt in Friedrichsfeld wie olgt: Wiegand; Adler, Brechtel; Knapp, Hofmann, Wunder; Martin Helm., Brechtel, Werle K., Rihm, Ditſch H. Erſ.: Werle Erwin, Buſalt Osw. Turner⸗Fußballer zu aufe gegen F. Leutershaufen Zum fälligen Rückſpiel empfangen die Tur⸗ ner morgen nachmittag den FV. Leutershau⸗ ſen. Im Vorſpiel blieb Viernheim knapp mit 1:0 Sieger und ſo darf man hoffen, daß auch das morgige Spiel erfolgreich geſtaltet wird. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. uch. Beikert; Schmitt, Adler; Müller, Jakob, Pfenning; Winkenbach, Stumpf, Bergmann, Alter, Helbig. 2. M.: Schmitt J.; Adler, Kühlwein, Man⸗ del A., Kiß, Effler; Buſalt, Brandenbur⸗ ger, Mandel J., Grubert, Pfenning. A 1⸗Jugend(gegen VfR. Mannheim: Jakob; Georgi; Knapp; Schneider, Roos, Hanf; Kempf, Keck, Jäger, Adler, Stumpf 1. A 2⸗Jug. glegen Amicitia Viernheim): Bei⸗ kert; Wiegand, Flößer; Schneider, Thomas Benz; Winkler, Schmitt, Sander, Kamuff Stumpf 2. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, um ein paar Minuten zu gewinnen, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! Wie Wucherjube Zall“ bie Bauern betrog Saloman Kaufmann von Viernheim vor der Mannheimer Strafkammer Hauptſächlich beliebt war bei Salomon die Einſchmuggelung höherer, als der vereinbar⸗ ten Schuldſumme und Zinſen, wo dieſe ſchon immer vorher abgezogenen Proviſionen voraus⸗ bezahlt waren, und der Vermehrung der Pro⸗ viſionen dadurch, daß deren Prozentſatz ſtatt auf 1 Jahr auf ein Vierteljahr eingeſtellt wurde: eine Proviſion von per 100.— Mk. per ein Vierteljahr 8.— Mk. lautet die Formel, die er häufig verſtärkte durch den Zuſatz: alſo 32.— Mk. per Vierteljahr bis die ganze Schuld bezahlt iſt, alſo die volle Proviſion bis zur Tilgung der letzten Mark. Werden Termine bewilligt, ſo heißt der Beiſatz häufig: Wenn ein Ziel nicht wird eingehalten, ſo iſt das obere Kapital ganz verfallen. Damit hatte man ein Mittel, den Schuldner mürbe zu machen. Oft zahlte Salomon nur einen Teil des Darlehens aus, den Reſt verſprach er nach geſchehenem Eintrag, nur mußte der Schuld⸗ ner die Prozedur über ſich ergehen laſſen, vielleicht bekam er dann den Reſt erſt nicht, häufig aber den Gerichtsvollzieher. Wenn die Schuldſumme zu hoch war, wurde der Bauer ſo lange beſchwatzt, durch Hin⸗ und Herrechnen etc. verwirrt, bis er den über⸗ mäßigen Betrag mit den Worten: Gut für ſo und ſo viel, bekräftigte, oder noch ein Ex⸗ trablatt unterſchrieb, worin der Barempfang einer Summe, die er oft nicht zur Hälfte er⸗ halten, quittiert iſt. Beſonders intereſſant ſind die Fälle, in welchen Salomon die Schuldner durch eine Anerkennung der Schuld angeblich zum Zwecke des Eintrags vor Richter und Notar niet⸗ und nagelfeſt machte. Wenn er nur die Hälfte oder ein Drittel bezahlt und doch einen unbedingten Befehl auf den nomi⸗ nellen ganzen Betrag, ſowie den Eintrag er⸗ langt hatte und den Reſt zu zahlen ſich wei⸗ gerte, dann hatte er ja wirkſame Waffen, um jeden Proteſt verſtummen zu machen. Eine weitere Kunſt beſtand in der Fixie⸗ rung der Zahlungstermine, in der Auswahl der Zeit des Geldanforderns und Auspfän⸗ dens vor der Ernte, vor dem Tabakverkauf, wenn kein Bauer Geld hat, das waren die richtigen Zeiten zur Anſetzung der Daumen⸗ ſchrauben, zur Auspreſſung von Proviſionen; auch floſſen ſie reichlich, wenn das Haus oder die Kuh gepfändet war und es in Salomons Hand lag, zu verſteigern und auszutreiben. Wie bei der Ausfolgung der Darlehen Sa⸗ lomon immer ſchon einen Teil der Summe vorwegſtrich, ſo ſchlimm behandelte er den Schuldner bei der„Abrechlung“: längſt be⸗ zahlte Zinſen wurden nochmals berechnet, hohe „Männer machen Geſchichte“— ueber bieſes Thema pprechen in ulgebungen! Frankfurt n Viernheim - Im Nalskeller: Gaurehner 5g. Müller- Itſtein Beginn 20 Ahr— Ankoſtenbeitrag 20 Pfg.— Volksgenoſſen! Erſcheint in Maſſen zu dieſen großen Gemeinſchafts⸗Kundgebungen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arheiter⸗ Partei Gutes Rezept bei Erkältungen: Nach an- meliſengeiſt zu. eliſſengeiſt. Weiter Nach zwei Tagen war unſer Huſten weg.“ Erwachſene trinken kurz vor dem Zubettgehen möͤglichſt hei einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit etwa 7 kochenden Waſſers gut verrührt. Kindern gebe man die Halfte. So haben ſchon viele ihre Erkältungen erſolgrei e 19 aindhe en. de Beiſpiele: Herr Wilhelm Dumm, Kriminal- Sekretär, Eſſen⸗Rellinghauſen, Nee nehme ich bels Ertälkangskrantheiten, Grippe und Huſten Kloſterfrau⸗ 3 5 25 3 ähnli rankheiten un e 0 baueſſer— Emmy Wey(Bild nebenſtehend), ic datt Lubwigshaſen, 1 R icht cla 1 25 3 Di hmen wir morgens, mittags aß wir nachts ni afen konnten. Da na 5 5 und abends je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt mit heißem Waſſer. zweimal je r doppelten lt Mie ur und zur Vermeidung von Rückfällen trinke man noch einige Tage die albe Menge oder füge dreimal täglich dem Tee jeweils einen Schuß Kloſter⸗ behandelt! Wie Ver⸗ Angerſtr. 23, ſchreibt am 26. 7. 38:„Seit ute Erfolge damit— 5 o daß ich in bei chwerden jedem 8 len kann. ein Mann und ich hatten ſo den Huſten, Machen auch Sie einmal bei nächſter Gelegenheit mit Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt einen Verſuch. Exhältlich iſt er in der blauen Original⸗Packun zu RM 2.80, 1.65 und—.90. Vergeſſen mit den drei Nonnen in Apotheken und Drogerien; Flaſchen ie nicht, ihn bei Ihrem nächſten Einkauf mitzubringen. Jugendspiele der Amicnia Die A-Jugend der Amieitia ſpielt morgen auf dem TV⸗Platz gegen die A 2⸗Jugend des Turnvereins. Beginn iſt nachmittags 1.15 Uhr. Die B-Jugend tritt auf dem Wald⸗ ſportplatz gegen Feudenheim an und zwar vorm. 11.15 Uhr. A-Jugend: Bergmann; Alter, Kiß; Hoock, Schmitt, Unkelbach; Köhler, Bugert, Rhein 3 Friedel. Erſatz: Hönig. B⸗Jugend: Wohlfahrt; Winkenbach, Hofmann Bürklin, Seiberling, Ringhof; Martin, Hofmann, Burkert, Hoock Haas. Erſatz: Pfenning, Weidner. Spielzeug nur zu Weihnachten? Die ſchöne Sitte, Spielzeug nur zu Weihnachten zu ſchenken, kommt aus der al⸗ lerdings oft unbewußten Erkenntnis, daß Spiel und Spielzeug tatſächlich das ganze Leben des Kindes ausmachen. Das Kind freut ſich, weil es eben Spielzeug notwendig braucht. Spielzeug iſt das einzige kindliche Bildungsmittel, von der Naſſel des Säua⸗ lings an bis zur erſten Eiſenbahn des Kin⸗ dergartenalters und der Elektrobahn der Ju⸗ gendlichen. Wenn es früher weniger und einfacheres Spielzeug gegeben hat, wenn pri⸗ mitive ker, die in einer reichen Natur leben, keines brauchen, ſo erfordert unſere heutige komplizierte Kulturwelt eben nicht weniger, ſondern mehr Spielmittel und braucht ſie in allen möglichen, dem Spielal⸗ ter entſprechenden einfacheren oder kompli⸗ zierteren Formen. Das Kind iſt ein Weſen, das in ſtändiger Entwicklung und Umformung begriffen iſt. Jedes Kind hat auch andere individuelle Anlagen oder Fehler, jedes wächſt unter an⸗ Koſten angeſetzt, Poſten— je nach dem Zwecke der Täuſchung— zuſammengezogen oder zerteilt. Machte der Schuldner Ab⸗ ſchlagszahlungen, quittierte er oft gar nicht, oft nur zum Teil, oft als Proviſion, ſo daß es vorkam, daß jemehr bezahlt wurde, je größer die Schuld wurde. Eine Verzinſung unter 25 Prozent, die vorausbezahlte Proviſion mitberechnet, er⸗ ſchien ihm kleinlich, dagegen trieb er ſie bis auf 100, 150 und 170 Prozent, nach dem Stand zu Beginn des Geſchäftes— und bis auf 200 und 300 Prozent nach Betrachtung des Geſchäftes am Ende der Abwicklung— und des Schuldners. Ein Hauptmittel, die Schuldner willig zu machen, beſtand in Salomens rückſichtsloſem Prozeſſieren und zwar— auch in den ein⸗ fachſten, durch Urkunden belegten Fällen— durch Anwälte. Er erhöhte dadurch die Pro⸗ zeßkoſten enorm, brauchte dem Schuldner nicht vor dem Richter Aug' und Auge gegenüber zu ſtehen und imponierte unerfahrenen Leuten ſchon dadurch, daß er gewiſſermaßen ſeinen eigenen Juriſten hatte. Wie groß der ge⸗ richtliche Betrieb Salomons war, läßt 00 ungefähr ahnen, wenn man erwägt, daß neben den unzähligen, von ihm perſönlich geleiteten Beitreibungen, dem Unterſuchungsrichter noch 148 Fälle vorgelegt wurden. Wenn der Entſcheid in den Schwur des Gegners gelegt wurde, dann ſchloß er einen Vergleich. So ſehr Salomon auf bares Geld erpicht war, ſo gern nahm er doch andere Sa⸗ chen an Zahlungsſtatt und am liebſten als Proviſion: Tabak, Getreide, Pferde, Kühe, Wagen, Dungfäſſer, ſehr gerne auch Gänſe Die Jungmäbel jammeln heute mittag Kinderſpielzeug und Kinderwäſche. PCP deren ſozialen Bedingungen auf. Hier nach einem bewußten Plan Ausgleich zu ſchaffen, Eigenſchaften zu unterdrücken und andere zu fördern, iſt Aufgabe des Spielzeugs, das es deshalb in verſchiedenen Formen geben muß. Soll man nur zu Weihnachten erziehen? ein! Das Kind muß das ganze Jahr über beeinflußt und gelenkt werden. Beim weih⸗ nachtlichen Schenken ſollte man ſtets ſchon an die ſpätere Weiterförderung denken. Es gibt heute gerade ſehr viele Spielzeuge, die ſich durch Ergänzungsteile ausbauen laſſen. Sie ſind anfänglich einfach und werden all⸗ mählich durch Zutaten zu einem genauen Nachbild der heutigen, oft nicht einfachen Lebensvorgänge ausgeſtaltet. Vom puppen⸗ artigen Spiel mit Maſſeſoldaten bis zum Exerzieren mit dem wirklich richtbaren Ge⸗ ſchütz mit Aufſchlaggranate, und endlich bis zum taktiſchen Spiel auf dem Geländeplan mit modellgetreuen Schiffs⸗ und Heeresfahr⸗ zeugnachbildern. Vom einfachen Schienen⸗ kreis der Eiſenbahn bis zur großen fern⸗ ſteuerbaren Rangieranlage. Vom einfachen Metallbaukaſten zum Bau einer Brücke bis zu Ergänzungsbaukäſten, mit denen man funktionsgetreue Maſchinen bauen kann. Spielzeugkauf zu Weihnachten darf nicht nur ein flaches„Erfreuen“ beabſichtigen. Nicht in letzter Minute kaufen. Sorgfältige vorherige Ueberlegung und Wahl braucht Zeit. Alſo— über Weihnachten hinaus denken! uſw. und zwar zu Handspreiſen und oft gegen den Widerſtand der Schuldner. Mit Vorliebe ließ er ſich, namentlich in Viernheim, Pacht⸗ gelder der dortigen Allmendfelder zedieren, ja, er verſchmähte es ſogar nicht, ſich von Matth. Dewald in Viernheim den Schweins⸗ hirten⸗Gehalt abtreten zu laſſen. Wir gehen nun zu ſeinen Betrügereien über und laſſen nur die intereſſanteſten Fälle fol⸗ en: 1 Mit Schreiner Matthias Horſch, braven fleißigen Eheleuten in Schriesheim, machte Salomon folgendes Geſchäft: Horſch ſchuldete dem Ferd. Kaufmann von Ladenburg 603.— Mark. Der Gläubiger drängte, Horſch nahm deshalb den Vorſchlag des Juden Marx in Schriesheim an, ihm in der Perſon des Sa⸗ lomon Kaufmann einen anderen Gläubiger zu verſchaffen. Am 28. November 1878 erſchien Salomon mit Marx bei Horſch und wurde folgendes verabredet: Salomon Kaufmann ſollte die Forderung des Ferdinand Kaufmann mit Zinſen im Betrag von 659.— Mk. ſich zedieren laſſen und dem Horſch noch 200.— Mark Darlehen weiter ausfolgen, Horſch eine Proviſion von 150.— Mk. verſprechen und Salomon für die Geſamtſchuld oon 1000.— Mk. Aufſchub bewilligen. Der Jude verſtand es nun durch geſchickte Manipulationen— er zerriß die Urkunde, wonach er dem Horſch noch 200.— Mk. zu zahlen hatte— durch den Tauſch von Rindern gegen eine Kuh uſw. die Eheleute dermaßen zu begaunern, daß er am Schluſſe die 2 Rinder, ſeine Kuh wieder und noch 300.— Mk. verdient hatte, ohne die geringſte Gegenleiſtung. (Fortſetzung folgt). 7 1 — 17— 7 5 6 U 5 1 ul e hellen * der, minal: „Deutscher Haiser“ OEG.- Bahnhof— Fernſprecher 10 5 Sonntag 12 ab 5 Ahr Aaunnuunm A nmnnumumnmnmmmmunmuum Küche u. Keller bieten das Beſte Gel a kol. 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Dezbr., vorm. 8 Uhr, beſtellte Pflanzer der Gruppe 12 Mittwoch, 14. Dezbr., Gruppe 9 ganz und beſtellte Pflanzer der Gruppe 2 und 15 Donnerstag, 15. Dezbr., Gruppe 4 ganz, Gruppe 5 ganz und beſtellte Pflanzer der Gruppe 10 Freitag, 16. Dzbr.: Hageltabak der Gruppen 1—8. Abfall- und Hageltabak iſt ſeparat verkauft und darf im Intereſſe der Pflanzer nicht mit n Hauptgut an die Waage gebracht werden. Zuckerrübenpflanzer! Landwirte, welche Ueberrüben abliefern wollen, müſſen dies bis ſpäteſtens Sonntag vorm. 9 Uhr beim Ortsbauernführer mit An⸗ gabe der Zentnerzahl melden, zwecks gemein⸗ ſamer Ablieferung. Gleichzeitig wird auf die große Geflügel⸗ ſchau des Kleintierzuchtvereins lar be gemacht und lade ich die Landwirte zum Be⸗ ſuche ein. Helfrich, Ortsbauernführer. Gute Gäste durch Werbung in unserer Zeitung! Vereins- Anzeiger Männergeſangverein 1846 Die Singſtunde findet heute abend doch ſtatt. Der Vorſitzer. Sängereinheit Heute Samstagabend, 7.45 Uhr, Vorſtands⸗ ſitzung im Lokal. 8.15 Uhr Singſtunde. Ich bitte um pünktliches Erſcheinen. Der Vorſitzende. Gefangverein Sängerbund⸗Florg. Heute abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Lo⸗ kal, wozu der Spielausſchuß ſowie die Spieler dringend eingeladen ſind. Anſchließend Be⸗ ſprechung aller Sänger. Bitte dringend, daß alles zur Stelle iſt, da es ſich um eine ſehr wichtige Ausſprache handelt. Der Vorſtand. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute abend Singſtunde. Pünktlich und voll⸗ zählig! Der Vorſitzende. Krieger ⸗ und Soldatenkameradſchaft 18738 Schützenabteilung N Am Sonntag, 11. Dezember, findet auf den Schießſtänden am Sandhöfer Weg unſer dies⸗ jähriges Schlußſchießen ſtatt. Da dieſes gleich⸗ zeitig als Wertungsſchießen gilt, erwarte ich, daß ſich ſämtliche Kyffhäuſer⸗ und Sport⸗ ſchützen, ſowie alle Freunde und Gönner des Schießſportes daran beteiligen. Beginn des Schießens: 13.30 Uhr. Der Kameradſchaftsführer. Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Samstag 3.15 Uhr Sportdienſtgruppe gegen JV 09 Weinheim 1. hier. Sonntag 10 Uhr Priv.⸗Mſchft.— Priv.⸗Mſchft. VfR. Mann⸗ heim hier. 11.15 Uhr B⸗Jugend gegen Feu⸗ denheim hier. 1.15 Uhr A⸗Jugend gegen TV. am Lorſcherweg. Turnverein von 1893 Handball: Morgen Sonntag Pflichtſpiele auf dem Lorſcherwegſportplatz gegen TV 1846 Mannheim(Rückſpiel). Beginn: 1. Mſchft. vorm. 10.30 Uhr, 2. M. 9.30 Uhr. B⸗Jug. in Friedrichsfeld um 11 Uhr. Abfahrt 8.18 Uhr OCG. Fußball: Pflichtſpiele gegen Leutershan⸗ ſen. Beginn: 1. M. 2.30 Uhr, 2. M. 1 Uhr (Platz 2). A 1⸗Jug. gegen VfR Mannheim A 1⸗Jug. vorm. 8.45 Uhr; A 2⸗Jug. gegen Amicitia A⸗Jug. 1.15 Uhr(Vorſpiel der 1. Mſchft.)— Sportdienſtgruppe 1. M. gegen FV Weinheim, 2. M.. Viernheim 855 Laudenbach 1. Mannſchaft. Leuna Wer praktisch schenkt Für das Kind] Für die Dame 35 sd erhemd 1 ako„„„ Z.ꝗ93 Achselhemd inter. 1 45 * oder Juvena. 1.95, 1.60 Trägerhemd o. Schlupt. 1 30 El. Charm, o. Juv. 1.95, 1.60 10 Tailenrôcke LErstlingsjäckchen 17 78, 8 0 Nulneincdein..„47 doppelt Wickelteppich“ mit farbig. Umrandung 1.13. 83 Strampelhöschen in allen en 2.28, 1.50 1.10 23322„„„4 Trägerhemd] Charm. 45 N it schön. Oberjäckchen 3 95 Schlüpfer 1455 4.85 mit Mütze, Handarbeit 4.50 Tailenrock J 7.80, 6.80 Kleidchen nod Must, mit longem Arm 3.93, 2.60 1.95 nde e, 3.95 ei. el Hemdchen Rokoko od. Höschen. 78 69 Schlafanzüge fel 3 93 2 teils geblumt, 8.98, 4.78 Nachthemden aus 2 75 U e eee 4.30, 3.30 aus Charmeuse od. Wasch- seide 7.30, 6.93 4.95 Bettjäckchen ge- 11.93 steppt, gz. gef. 14.50, 12.78 Frauenhemden, Nachtjack. Schlüpfer u. Rôcke angerauht in all. Preislagen„ Muster reine Seide E h Für den Herrn CCC AA( Unterjacken 118 7 85 * oder Notmal,.. 2.38 Hosen Mako. 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Kebensjahres allſeits erwieſenen Aufmerbſambeiten, überreichten Geſchenbe und zuteil gewordenen Ehrungen, ſpreche ich auf dieſem Wege meinen herzlichſten Dank aus. Diernheim, den 10. Dezember 1938 Valentin Stumpf 1. 3 Weg. Platzmangel Uerunou ls. Bellslelle mit Unterbett ſehr billig zu verkaufen. Näh. Auskunfts- taf. d. Geſchäftsſt. mantel (12—14 Jahre) ſehr gut erhalt. zu verkaufen. Sebgarienütr. ll 5 ür die mir anläßlich meines 80. Geburts⸗ tages in jo reichem Maße zuteil gewordenen Glüchwünſche u. Geſchenbe, ſowie dem Männer- geſangverein 1846 für das mir dargebrachte Ständchen ſage ich auf dieſem Wege meinen herzlichſten Dank Valentin Wunderle 1. Strasser- taube gelb- weiß, ent. flogen. Um Rück⸗ gabe gegen gute Belohnung bittet Kirchner, Ludwigſtraße 16 Werbt neue Leſer! Danksagung an dem uns betroffenen, Für die vielen Beweise wohltuender Anteilnahme schweren Verluste unserer 8 0 Achtung, Samstag Gloria Lichtspiele und S o un t a 9 . Sonntag El- Fm. Flas 2 u b 22 47 65 Ein Spbllzeniim deutscher Filmkunst Höh hn, Ingeborg Hertel,—— Loos und Paul Wagner Auf einem von den Rotſpaniern erbeuteten Küſten⸗ dampfer geſchehen tolle Dinge. In der Nähe liegen deutſche Kriegsſchiffe. Da ſpringt ein junger Spanier Dieſer Film ſpricht zu den Herzen aller über Bord, um die Aufmerkſamkeit der deutſchen zu 9 lucht li die Situati Menſchen— dieſer Film geht jeden an erregen. Der Fluchtverſuch mißlingt, die Situation verſchäft ſich, aber die Rettung iſt nahe. Auf dem Ge⸗ Mit dieſem Film wird eines der ergreifendſten und packendſten 11 0 0 b 11 Liebesdramen der deutſchen Literatur jetzt Millionen Menſchen zu⸗ das ſeine. Der nächſte Augenblick entſcheidet alles. gänglich gemacht. Dem Zauber und der Tragik der erſten Liebe[ Der Film„Kameraden auf See“ iſt übervoll an zweier Achtzehnjährigen kann ſich niemand entziehen. Was ſich in. Nen dem ergreifenden Drama begibt, gehört zu jenen ewigen menſchlichen Film, und wir ſehen unſere blauen Jungen, unſere Erlebniſſen, die immer wieder zum Schickſal junger Menſchen werden. ſtolzen Schiffe bei dem ganzen Einſatz aller Kräfte. Dazu schöne Belnrogramme und 2 der neuesten Uia-Tonwochen Man beſuche ſchon die heutigen Vorſtellungen, da morgen Sonntag mit einem großen Andrang zu rechnen iſt——— Werktags ab 8.20 Ahr, Sonntags ſchon ab 7, Ahr ab 9.15 Ahr 2. Vorſtellung N 0 —— 3— Hauptpreis agen: 3.25. 2.30, 1.95 die ſchönſlen Oönbaume] in Apfel, Birn, Kirſchen, Quitten, Zwetſchen, frühe u. ſpäte Pflaumen, Neineclauden, Mirabellen, Pfirſich lieben Angehörigen, anläßlich des tragischen Verkehrs- unfalles, sagen wir allen, die in unserem Schmerze um die lieben Heimgegangenen ihr Mitgefühl bekunde- ten, aufrichtigen Dank. Insbesondere danken wir den Schulkameraden, ihrem Arbeitgeber jean Lamberth, der Reichsautobahn, Bau- abteilung Kaiserslautern, sowie der Radfahrervereinigung Viernheim für die trostvollen Grabesworte und die Heddesheim bei Mannheim Aprikoſenhochſtämme, ⸗halbſtämme und»Büſche, ſowie Johannis⸗ und Stachelbeeren erhalten Sie in der Baumschule dg. Fleckenstein Die Seitungs⸗Hnzeige fat arren Orten unferer Landſchaft ehrenden Kranzniederlegungen. Kranz- und Blumenspenden und den Stiftern von hl. Seelenmessen. Viernheim, den 10. Dezember 1938 In tiefer Trauer: Betichen Zusa und Rinder Auch Dank für die Frau don. Zusalt JW. und angehörige Familie deorg mandel und angenörige familien nohrnacher u. Bauer nehst angehörigen Den Tag verſtehen- die Jukunft erkennen. eitung leſen end ron Wer rare iſt Ihr beſter Derbaufs⸗ Belferl S NN AS HTUN GI Für ſämtl. Handwerker und Landwirte unterhalte ich ſtets ein reichhalt. Lager in techn. Oele U. Felle E Mannheim 651 175 pee GA& Lodwigsfhafen im pfafꝛ bab Unſere Kinder rufen tn den Nicelsgeſtalten zu: Gent unter anderem wie folgt: Wagenfett(ahwimmenb) 5(leicht beſchwert) Huffett(gelb und ſchwarz) Lederöl für Lederzeug Maſchinenfett, Naturvaſeline, Staufferfett(gelb u. rot) Kugellagerfett, Getriebefett, Waffenfettlf. Gewehre uſw.) Autoöl, Maſchinenöl, Centrifugenöl, Fahrradöl, Nähmaſchinenöl, Fußbodenbl, Terpentinöl(Erſatz), Treib⸗ riemenöl, Treibriemen⸗ wachs i. Stang.), Treibriemen⸗ verbinder uſw. e bringe ich meinen überall beſtens g bekannten Fullerhalk (gewürzt) für Schweine und Kleinvieh(Hühner), ſowie den kohlen ſauren Futterkalt für Kälber und Großvieh in em⸗ pfehlende Erinnerung. Mit deutſchem Gruß! I. Wunder chemiſche und techn. Produkte Adolf Hitlerſtraße 30. 2 tic 5 SFenſter Dann erſt ſich ſchon 8—————— * * eee 1 durch Weihnachtsanzeige. Saus. Saus Hoff er an die Haben Die Kinder e in unſerer Zeitung a Vorm ntrefen s D b t uiſchreillet Hlopfend das ganze 5 eee E ̃ * Tommt er Herein. noesese pied bun- ονοteipũnal˖nn 1 dane ee wee eee ee neee be eg)„og“ ani neh gun Inv nem np uus oi nee uenngueq rng gun ⸗snoc dig un ei ueborcpl ju ueinzg useqog n ednet e ben enen pee e uo oi une eee eee uehuglegz zda qusqvbvszeuuo c ueigef uo szequoleg usausqiz uv uelnvf upvugnegz gun Bofsn pia uecphhag ik uenvhiza uuvg gun usqungeß unvgz uu uv uognviq usul ua ue en ebe eee ee pee ent er en pen eng ne e eee eee dee alf dun zelnpc ig un ue e eee he une epueluogz nv nend s) poch ud un ebene de pen dun snoß suf a een ee ieee eee e eee eee eee e che eee eee eee ee e un venue e ee een e een eee ze ee; eee ee nec ned a ohnen dee e eee ne bee ene ee we„eee“ dee eee e ee ee eee ee u eee eee eee e ien esc e i eee er eee eue„eee“ bn 00. ee“ nen bu we e ee en ee wege dun denn age eee eee een nee en dene a een eie e ee een lee eee pu i) beggees lepfusuegz ue den n eee ee og une„eee eee“ eee ene de eg ug ee; eee g ui„epueluagz“ 200 1010 uusgʒ eee ut unwas nung aun jspfususg 1 ieee eee eee ee e hee dich ue uhr ner en wee eee bee eee udun zende spd dne dune ehe eine we Slepiusueg z mu ͤ Sed neee od ie biuubul di aqui ubgusuublng mebiuun ui japiusuogz ug nut. tpubunzckhan dozen zguefpne eee equeaozg un een enn ee wee nen ee en eee ee Si ole neee e eee ee eee e pd 00 Mac pagz siv Inv fee uf 20 h pub ingen gon ui Luvs 10 nue va nogjom ne e e een ieee eee e ben pre! e h ene eee benen eee ee enn nsn eng aun jedez z 0 uu ne ee u een eee! use eg noc spd guzehoct gun qusununzq ohe gun po ding mu z Iꝙæpnvaq uzel ne uupzch ꝛ0b. bur dennen e eee ee ee ec ep Uiegun ause snpiozng un ze nen ueusbejeb snelqv Adee uiga us ui neh ada gung gun javig ui a0 Bunzengasg z feige„uc nen ehen les geiun nog dbu did on ꝛ00 nes ueeqo 10 inu ueuuer Joche using aun quneznequg usb en siv snpiaing usul uso un ue no uo aun nogug ig umu pieilera dust 261 di ese ee e een eee eee ei e eee ieee ee e eee? ui pia g bug 2 ua ſoplusuag ad00pdq⁴¹uuνν,jł 8861 buvbagof aue d Suaqubgabomaß gun ⸗unssziag sag bunfanzag ine abo — 2 eg J — ,., e ige, fiatle en, unsere ler Kräfte eue l 5 O esso u ue„eee ien“ an usgpllnrz noa usbunquelng Bio! 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Vor 40 bis 50 Jahren kam am Nikolaus- und Weih⸗ nachtsabend der Hörnerſchvaldin meiſt von zwei Geſtalten begleitet, die leuchtende Rübenköpfe trugen. Der Vörnerſchvaldin iſt eine Bockgeſtalt. Zu ihrer Herſtellung wird ein weißes Bettuch dreieckig zuſammen⸗ gelegt und tütenartig zugenäht. In die Stofftülſe wird ſoviel Heu geſtopft, daß man ein Bündel in Größe eines Pferdekopfes erhält. Dann ſtülpt man dieſes Gebilde über eine Wendegabel, bindet das Leintuch an den Gabelen⸗ den ohren⸗ oder hörnerartig ab. Nun hängt der aus⸗ geſtopfte Kopf zwiſchen der Gabel ſchräg abwärts. Auf ihn werden ſchwarze Stoffläppchen ſo angenäht, daß Augen, Naſe und Maul entſtehen. Eine lange rote Stoff⸗ zunge wird am Maul befeſtigt. Nun ſchlüpft ein Burſche unter die überhängenden Leintuchenden und faßt mit den Händen den Gabelſtiel. Dann ſchreitet er mit dem hin⸗ und herwackelnden Pferde- oder Bockkopf dahin. Manch⸗ mal bückt ſich der Burſche und gebraucht den Gabelſtiel als drittes Bein(= dreibeinige Bockgeſtalt). Dann wieder richtet er ſich auf und hält die Gabel hoch, ſo daß der Bockkopf in die niedrigen Fenſtern der Odenwaldhäuſer hineinſchauen kann. Die gleiche Geſtalt, ebenfalls Hörnerſchvaldin genannt, kommt heute noch in ein oder zwei Familien in Affol⸗ terbach an Weihnachten mit dem Chriſtkind. Wenn in den nachfolgenden örtlichen Einzelſchilderungen das Auf- treten von bohliſchen Böcken erwähnt wird, ſo ſei hier ſchon darauf hingewieſen, daß damit die gleiche Bock⸗ geſtalt gemeint iſt. Sie heißt im oberen Alfenbachtal Hörnerſchvaldin, im oberen Weſchnitztal bis hinauf nach Lindenfels, Kolmbach, Glattbach uſw. Bohliſchbock. Im Speſſart nennt man ſie Hullebooz. 5 i Der Hernerſchnicke! in Grasellenbach. GSier kam früher mit dem Bensnickel oder dem Chriſt⸗ kind ein vogelſcheuchähnliches Geſtell, das man Hernerſch⸗ nickel nennt. Zu ſeiner Herſtellung ſtopft man ein altes, möglichſt zerlumptes Männerwams feſt mit Stroh aus. Auch die beiden Aermel werden ausgeſtopft und wag⸗ recht ſeitwärts geſtellt. Aus ihnen ſchauen weit die Stroh⸗ halme hervor. Sie werden zu Händen abgebunden. Die Daumen werden dabei möͤglichſt groß gehalten und ſenk⸗ recht nach oben abgebogen. Der Kopf trägt als Haar ein Lammfell. Aus ihm ſchauen zwei Rechen heraus, die ſo zu Hörnern, beſſer zu einem Geweih werden. Dieſe Geſtalt, die eine Kreuzung zwiſchen Menſch, Bär und Hirſch zu ſein ſcheint, wird auf einen Stecken geſpießt und hinter dem Bensnickel herumgetragen. „Der Herneſchnickel darf ebenfalls nicht mit dem Bens⸗ nickel in die Häuſer gehen. Er bleibt draußen und ſchaut von außen durch das Fenſter in die Stube und ubüzt“ ſo die Kinder. Der Hörnerſchva din in Gadern und Affolterbach U den in N Por uf erbolleu 0 U (daß der Herneſchvaldin von Grasellenbach nicht eine zufällige Einzelerſcheinung im Odenwälder Mittwinter⸗ brauch iſt verrät uns der gleiche oder ähnliche Brauch in Unter⸗Abtſteinach. Hier ſteckten nach Ausſage alter Leute früher Burſchen eine Strohpuppe auf eine Stange u. hielten ſie vor das Fenſter, um damit die Kinder zu ängſtigen. Dies geſchah an den Winterabenden in der Nikolauszeit). Das Auftreten von„bohliſchen Böcken“ an Nikolaus, (Weihnachten und Fasnacht im Odenwald und Nied. HGBeute ſind derartige Geſtalten ſehr ſelten geworden, meiſt leben ſie nur noch in der Erinnerung alter Leute. Bohliſchböcke kamen früher in Birkenau, in Lautenweſch⸗ nitz, Schlierbach, Glattbach, Kolmbach und anderen Orten des Odenwaldes. Sie waren genau ſo hergeſtellt, wie der Hörnerſchvaldin von Gadern und Affolterbach. Auch ihr Auftreten iſt dasſelbe, ſofern es den Nikolaustag oder Weihnachten betrifft. Bohliſchböcke kamen früher zumeiſt in Begleitung von Strohnickeln und Mehlweib⸗ chen. Dieſes gemeinſame Auftreten gilt auch für Fas⸗ nacht. An Fasnacht 1938 traf ich in Glattbach und Kolm⸗ bach auf einen urtümlichen Umzug. In ihm kämpften Stroh⸗ nickel, Efeumänner, Bohliſchböcke, Mehlweibchen, Teufel und He en mit i ander. Sie zogen ſo durch die Dorfſtraßen und ließen dabei ein geheimnisvolles U-u⸗u ertönen. Bohliſchböcke gab es früher auch im Ried. In Viern⸗ heim z. B. wiſſen nur noch ſehr wenig Leute von dieſer Geſtalt. Hier wurde ſie nicht mit Hilfe einer Wendegabek ſondern mit einer Axt hergeſtellt. Wie dies im Einzelnen geſchah, konnte ich nicht mehr erfahren. Man konnte ſich nur noch daran erinnern, daß der Bohliſchbock bei jedem Schritt mit der Axt auf den Boden ſtieß. Aufklärung hierüber gibt uns der Weihnachtseſel in Biblis, der dort noch vereinzelt auftritt. Zu ſeiner Herſtellung wird der Eiſenteil einer Axt mit Lappen umwickelt, ſo daß er Kopfform erhält. Dann bindet man ein Leintuch dar⸗ über, malt mit Ruß Augen, Naſe und Maul auf und bindet Ohren aus Tuch oder Pappe an. Ein Burſche ſchlüpft unter das weitüberhängende Leintuch, ergreift den Stiel der Axt und ſchreitet ſo, bei jedem Schritt die Axt aufſtoßend, einher. Der Bibliſer„Chriſtkinds⸗ oder Weihnachtseſel“ iſt ein treffliches Beiſpiel dafür, wie alte Bräuche, da ſie nicht mehr begriffen werden konnten, nur weiterzuleben vermochten, wenn ſie ihren Namen änderten. So mußte der bohliſche Bock im Ried zu einem Chriſtkindeſel werden! Der Odenwälder Strohnickel. Ueberraſchend iſt die Feſtſtellung, die wir in vielen Odenwalddörfern machen können, daß früher der Bens⸗ nickel nicht im Sackkleid oder Mantel, ſondern im Stroh⸗ kleid auftrat. So wurde früher in Lautenweſchnitz der Bensnickel in Kornſtroh eingewickelt. Zu dieſem Zweck drehte man ſich mehrere lange Strohſeile. Dieſe wickelte man zunächſt um die Beine, dann um die Arme, ſchließ⸗ lich um den Rumpf eines Burſchen. Urſprünglich trug auch der Kopf einen hohen Spitzhut aus Strohhalmen. Später ſetzte man dem Strohnickel einen ſchwarzen Tuchhut auf. Vor das Geſicht wurde ein Wergbart gehängt. Eine Kette war ſchräg über die Schulter gebunden. Statt einer Rute trug der Strohnickel einen Säuſtempel in der Hand. Er kam meiſt allein und war nach Ausſage älterer Orts⸗ einwohner der alte, echte Bensnickel. In Kocherbach ſind heute noch die Strohnickel nicht ſelten. Ihre Verkleidung wird ebenfalls aus Strohſeilen hergeſtellt, die um alle Glieder gewickelt werden. Nur der Kopf bleibt frei. Er trägt meiſt einen Schlapphut und einen Wergbart. In der Hand hält dieſer Strohnickel eine Kette und eine gedrehte Birkenrute. Ein Sack hängt ihm vom Rücken. Auch in Schannenbach gibt es noch Strohnickel. Sie halten in der Hand einen dicken Prügel. Auf dem Kopf tragen ſie einen Dreieckshut. Mit dem Strohnickel kommt 8 1* WW weißes Tuch umhängen. Beide teilen gelbe Rüben, Aepfel, Nüſſe und Hutzeln aus. Vor dem Weggehen ſagt das „Chriſtlind“:„Heute in drei Wochen komme ich wieder mit Bobbe und Haſe“. In Reiſen, Weiher und Wahlen kam früher ebenfalls der Bensnickel im Strohkleid. Heute trägt er ſtatt deſ⸗ ſen Sackzeug oder Mantel. Noch 1924 kam in Erbach bei Heppenheim ein Strohnickel, der ganz in Längsſtroh gehüllt war. Auf dem Kopf trug er einen ſpitzen Hut aus Strohhalmen. Es könnten noch weitere Beiſpiele für das einſtige Auftreten eines Strohnickels aufgeführt werden. Aus ihnen wird es wahrſcheinlich, daß in unſerer Gegend ehedem der echte Bensnickel takſächlich ein Strohnickel war. Der Hopſaſchimmel von Gras⸗Ellenbach. (Der Odenwald kennt auch das Auftreten des Schim⸗ melreiters in den Mittwinternächten. So kam in Gras⸗ Ellenbach vor Jahren noch der Hopſaſchimmel an Weih⸗ nachten oder am Nikolaustag. Zu ſeiner Herſtellung be⸗ nötigte man vier Getreideſiebe. Sie wurden zu zwei Paaren zuſammengebunden und an einem Geſtänge be— feſtigt, wie dies aus der Zeichnung erſichtlich iſt. In das vordere Siebpaar wird ein Hals- und Kopfbrett einge⸗ ſchoben und mit Stroh umwickelt. In das hintere Sieb⸗ paar ſteckte man durch ein Loch den Abſchwinger eines Pferdes. Dann wird ein Leintuch über alles geworfen. Hals und Kopf werden zur beſſeren Durchformung abge⸗ näht. Am Rücken ſchneidet man in das Leintuch einen Schlitz. In dieſen ſteigt von unten durch das Geſtänge hindurch ein Burſche, ſo daß die Längsſtangen des Ge⸗ ſtelles auf ſeinen Hüftknochen aufliegen. Faßt der Burſche die Zügel, ſo kann er nach Belieben das Pferd vornen und hinten hochſteigen laſſen. Mit lautem Wiehern raſt dieſer Reiter mit ſeinem weißen Noß durch die ſtillen winterlichen Dorfſtraßen. Dieſer mittwinterliche Brauch kam mit der Zeit in Abgang. Er verſchob ſich zeitlich. Bis vor wenigen Jahren noch wurde in Grasellenbach die Kerwe mit dem Hopſaſchimmel eingeritten. Heute iſt er hier wohl ganz verſchwunden. Auch in Winterkaſten iſt ein Hopſaſchimmel im Kerweumzug bekannt. Heute noch kommt er in Lautern bei Reichenbach mit dem Bensnickel zur Weihnachtszeit. Der Bölilſteiner Schimmelverkauf. Zwar findet, bez. fand dieſer Schimmelverkauf an Fasnacht ſtatt und zwar als Scherz bei der letzten Spinnſtube, unzweifelhaft gehört die Böllſteiner Schim⸗ melgeſtalt, vielleicht ſogar die ganze Spielhandlung, in die Mittwinterzeit. Zur Herſtellung der Geſtalt ſtellen ſich zwei Burſchen mit dem Rücken gegeneinander. In dieſer Stellung werden ſie an den Oberſchenkeln mit dem Geſäß zuſammengebunden. Dann bücken ſich beide nach vorn. Jeder bekommt in beide Hände ein kurzes Holz⸗ ſtück, womit er ſich auf dem Boden aufſtützt. So entſtehen außer den vier Füßen der beiden Burſchen weitere vier Beine. Ueber dieſe achtbeinige Geſtalt wird ein Bettuch gebreitet, unter dem auch beide Köpfe verſchwinden. Ein Pferdekopf wird nicht benötigt. Als Schwanz dient ein weißes Handtuch. Ein ſolcher Schimmel kam, wie oben bereits erwähnt, in die letzte Jahresſpinnſtube an Fasnacht. Ein Jude führte den Schimmel. Auf dieſem ſaß ein Reiter mit gro⸗ zem Hut, Mantel, Stecken und langem Wergbart. Der Jude bot den Schimmel zum Verkauf an. Von den An⸗ weſenden wurde aber zuerſt geprüft, ob der Schimmel ſich auch reiten ließe. Da ſtieg der erſte Reiter ab. Alle ver⸗ luchten es mit dem Aufſitzen. Das Pferd aber duddete niemand auf ſich, nur noch den Juden. Endlich blieb auch der Käufer auf ihm ſitzen, und der Handel konnte abge⸗ ſchloſſen werden. Der Kaufpreis wurde in Erbſen, Bohnen und dergl. entrichtet. Dieſes Scherzſpiel fand etwa bis 1890 in dieſer Form ſtatt. hier bereits am 6. 12. das„Chriſtkind“. Es hat nur ein Cine ähnliche Schimmelgeſtalt, die an Neujahr kommk und deshalb Neujahrseſel genannt wird, trat früher in Nadmühl und Niederzell(bei Gelnhauſen, bez. Schlüchtern) auf(vergl. Fuldaer Geſchichtsblätter XII/1913 S. 43). Der Neujahrseſel wurde genau wie der Böllſteiner Schim⸗ mel hergeſtellt. Auf ihm ritt ein Burſche, der ſich bis zur Unkenntlichkeit maskiert hatte. Er war mit einer Rute be⸗ waffnet und ritt mit wildem Ungeſtüm ins Zimmer, ſprang von ſeinem Eſel und verprügelte alle Anweſenden. Selbſt das Familienoberhaupt blieb nicht verſchont. Hierauz verließ der Neujahrseſel das Haus mit großem Ges polter und brach in gleicher Weiſe bei einer anderen Familie ein. Bensnickelgeſtalten im Sackgewand. Alle bisher geſchilderten Nickelgeſtalten, ob tieriſcher oder menſchlicher Art, ſind heute entweder ausgeſtorben und nur noch in der Erinnerung alter Leute lebendig, oder ſie vermögen in abgelegenen Orten und in wenigen Familien noch ein vereinzeltes Daſein zu friſten. Bens⸗ nickelgeſtalten im Sackgewand dagegen ſind noch allüberall anzutreffen. Sie gehören in eine jüngere Volkstumsſchicht und haben ſich aus den älteren Formen oft unter zäher Beibehaltung alter Eigenſchaften entwickelt. Wir wollen hier einige dieſer Nickelsgeſtalten in örtlichen Schilde⸗ rungen bringen. N Bensnickel in Hartenrod. Er trägt einen langen Mantel und großen Wergbart. Eine Kette hängt ihm ſchräg über der Bruſt und ein Sack auf dem Rücken. Auf dem Kopf ſitzt ein Schlapphut, die Hand hält eine Weidenrute. Vor dem Haus raſſelt der Bensnickel mit der Kette und ſchlägt mit der Rute an die Haustür. Die Kinder ver⸗ ſtecken ſich. Der Bensnickel tritt ins Zimmer, ſchüttet ſeine Gaben auf den Boden, mit denen er die Kinder aus den Verſtecken lockt. Bücken ſich die Kinder danach, be⸗ kommen ſie Rutenhiebe. Sehr böſe Kinder nimmt er an der Kette mit, bindet ſie draußen an einen Baum und ſchlägt ſie mit der Rute. Bensnickel und Bensnickelskätt in Würzberg(bei Erbach). Bier iſt der Bensnickel wie üblich gekleidet: Mantel, Flachsbart, Zipfelmütze, Kette ſchräg über der Schulter, Strohgürtel um die Hüfte, daran oft eine Rute hängend, die aus einem zuſammengedrehten oben geknoteten Bir⸗ kenaſt beſteht, ſtarker Haſelnußprügel und Sack. Er kommt am Nikolausabend, aber auch an anderen Abenden, faſt immer an Weihnachten mit einer Frau, die man Bensnickelskätt nennt. Heute iſt dieſe Frau weiß gekleidet. Früher aber ſoll ſie nach Lehrer Heß, der aus Würzberg ſtammt, ſchwarz gekleidet und ſchwarz ver⸗ ſchleiert geweſen ſein. Beim Kommen raſſelt der Bens⸗ nickel vorm Haus mit ſeiner Kette und ſtößt ſeinen Prügel an die Haustür. Das„Nikolausgebet“ der Kinder lau⸗ tet hier zu meiſt: Bensnickel Dickſack, ich hab gar lang auf dich gewart. Beſcher mir, was mein Wille is, Aeppel, Birn un Bohniß! Oder: Bensnickel reck die Böck, 27 Hoſeknöpp! Wenn die Kinder das Letztere ſagen, werden ſie vom Bensnickel verprügelt. Bensnickel in Olfen. Er kommt im Schlapphut oder in Pelzkappe. Er hat ein„Keep“ umgehängt und trägt als Gürtel einen Ernte⸗ ſtrick. An dieſem hängen Spielſachen: Holzgäulchen und Bobben. In dem Sack auf ſeinem Rücken ſind Nüſſe, Aepfel und Säukartoffeln. Dieſe ſind meiſt ſchön einge⸗ wickelt. In der Hand hat der Bensnickel eine Rute aus Beſenreiſig. Statt einer Kette klingelt er mit einer Schelle. . e 27d „d dq u⁰e eg bun 1d Ot A0 1% g a Snfnα,c̈iG 9 1½ον α,ꝑQw1e ,. O Moddus aun 20 1 gehenden Motoren wie na ον aun en bug 1 3 112 1 n D etH Dieins ad go 21 10¹ Jaaa nt Dasein aua g Dun ide 1¹ a ο²mreue a ue ji Woguellssvacd aa 21a P NU 1 2 0 ub sse 4216 - ussungunm na sede —8 2 SN 2 msd a0 „Auna“ 80 9 A Jed usquzs ass uss se us anu 34 5 SVO Go us n Sd qun q du Jane aun aun u= nude wuuvuss bags og ag) mes m=̃ Aοmee uon N on e ae 0 Ee u un mit 60 Droben am Himmel in zwei⸗, dreitauſend Meter Höhe macht ein kleines unerhört wen⸗ diges Flugzeug unerhört kühne Kunſt⸗ flüge. Es ſchlägt gewagte Loopings und zieht knappe Kurven; dann ſchießt es mit voll 0. 1 ein Habicht herab, fängt ſich erſt knapp über dem Erdboden wieder auf, bäumt ſich auf und ſteigt dann wieder in Aumpahrſcheinlicher Steile blitzſchnell in das Luftmeer hinauf—— Wirklich, eine verteu⸗ felte Maſchine, ein verteufelt geſchickter Flieger! Wir ſtehen nämlich im Gelände der Jagd⸗ fliegerſchule Werneuchen bei Berlin. In allen Luftflotten der Welt ſind die Jagd⸗ 8 die ſchnellſten und verhältnismäßig tärkſten Maſchinen. Bis 60 Stunden ⸗ kilom eter geht ihre durch Motore bis 1000 Pes erzeugte Geſchwindigkeit, die im Sturzflug noch weſentlich überſchritten wird. Das ſind— rechnen wir nach— 10 Kilometer in der Minute, 167 Meter in der Sekunde, und im Sturzflug vielleicht 200! Siebenmal ſo ſchnell wie unſere ſchnellſten Jagdflieger während des Weltkrieges! Geht die Maſchine aber in eine Kurve, dann verringert ſich dieſe Schnelligkeit in wenigen Sekunden um Hunderte von Stundenkilome⸗ tern. Das iſt alſo nichts für Leute, deren Ma⸗ gen vielleicht ſchon im Fahrſtuhl beim Anrücken kebelliſch wird. Es iſt nicht einmal etwas für geeichte Durchſchnittsflieger, denn der blitz⸗ ſchnelle Wechſel in der Geſchwindigkeit erzeugt bei dem, der noch nicht daran gewöhnt iſt, den ſogenannten„ſchwarzen Schlei⸗ er“, eine Art beginnender Ohnmacht, die in⸗ des bei ſofortiger Herſtellung der Normallage wieder verſchwindet. Nach Werneuchen kommt alſo nur derjenige, der an ſich ſchon ein ausgebildeter Flieger 10 Denn hier iſt ſozuſagen die Hohe Schule der Fliegerei. Hier kann nur der durch⸗ halten und durchkommen, der zu Spitzenlei⸗ ſtungen befähigt iſt. Zwiſchen dem Führer eines Großflugzeuges mit mehreren Mann Beſatzung umd einem Jagdflieger beſteht ein himmelweiter Unterſchied, ſagt uns der Kommandeur der Schule, Oberſtleutnant Oſterkamp, ſelbſt einer der erfolgreichſten unter unſeren noch le⸗ benden Kriegsfliegern, aus deſſen Halsaus⸗ ſchnitt die blauen Zacken des Pour le merite hervorleuchten. Und wer nur ein paar Stun⸗ den in Werneuchen war, der glaubt es ihm aufs Wort. Der Jagdflieger ſitzt immer allein in ſeiner Maſchine. Alles muß er ſehen, jede Situation blitzſchnell ausnützend und die Entſcheidung in Bruchteilen von Sekunden fällen. Zwar fliegt er auch im Verband, und er kann mit dem in ſeinen Helm eingebauten Kopfhörern Funkanweiſungen ent⸗ gegennehmen, kann mit Hilfe eines Kehlkopf⸗ mikrophons den Befelhsſtellen antworten. Aher im Augenblick des wirklichen Einſatzes, im Augenblick des Kampfes iſt der Jagdflieger ausſchließlich auf ſich allein, ſein Können, ſeine Geiſtesgegenwart, ſeinen Mut, angewieſen. Und der Kampf bedeutet für ihn immer An⸗ 38 Auch verteidigen kann er ſich nur durch einen Angriff. Denn ſein Maſchinenge⸗ wehr ſchießt nur nach vorn, durch den Propeller⸗ kreis hindurch. Die Großmächte beſitzen Jagd⸗ flugzeuge, die mit 2⸗Zentimeter⸗Kanonen und vier Maſchinengewehren beſtückt ſind. Es läßt ſich damit das Vier⸗ bis Sechsfache an Muni⸗ tion auf den Gegner ſchleudert wie während des letzten Krieges. Aber andererſeits ſind die mo⸗ dernen Flugzeuge ſo ſtabil, daß ſelbſt ein paar 9 Gtundenkilometern an den Feind Ein Beſuch in der Jagoͤfliegerſchule Werneuchen (Eigenbericht unſeres Sonderberichterſtatters) Dutzend Treffer in die Tragflächen dem Gegner häufig noch nicht im geringſten in ſeiner Ma⸗ növrierfähigkeit beeinträchtigen, und die lebens⸗ wichtigen Teile der Flugzeuge, das eigentliche Ziel neben der Beſatzung, ſind auch in den komplizierteſten modernen Flugzeugen ſo klein, daß der„Jäger“ bis auf 150 bis 200 Meter an den Gegner heran muß, um gute Ausſicht zu haben, dieſen mit ſeinen Schüſſen auszu⸗ ſchalten. Den Laien wird es einigermaßen über⸗ raſchen, daß die ausſchließlich auf Angriff ab⸗ geſtellten Jagdflugwaffe vor allem als Ver⸗ teidigungsinſtrument zu werten iſt. Den Jägern obliegt es in erſter Linie, zuſam⸗ men mit den Flugabwehrkanonen wichtige Ge⸗ bäude und Gebiete zu ſchützen, den Luftraum über der Front freizuhalten von gegneriſchen Flugzeugen, der feindlichen Aufklärung den Einblick in Stellung und Hinterland zu wehren und Kampfverbände, zum Beiſpiel Bomben⸗ flieger bei ihren Unternehmungen zu begleiten. Hinwiederum aber ſteht bei all dieſen Aufgaben für den Jagdflieger das Gebot des Kampfes an erſter Stelle; alles andere tritt dahinter zurück. Die Anforderungen, die an einen Jagdflie⸗ ger geſtellt werden, ſind, wie unſere kurze Dar⸗ ſtellung ſchon hinlänglich beweiſen dürfte, ganz außerordentlich. Es gehört unerhört viel und vielſeitiges Können, ein leidenſchaftlicher An⸗ griffsgeiſt und überhaupt in jeder Beziehung ein„ganzer Kerl“ dazu, um ein guter Jagd⸗ flieger zu werden. Wir haben gottlob im Drit⸗ ten Reich keinen Mangel an ſolchen Männern (das NS.⸗Fliegerkorps leiſtet hierzu wichtige Vorarbeit), und wir dürfen verſichert ſein, daß auch auf dieſem Gebiete die Sicherheit Groß⸗ deutſchlands beſtens verbürgt iſt. A. K. Halbgo oòer nur oͤergean? Ein Iatsachenbericht von Clemens Laar (24. Fortſetzung) Und plötzlich ſetzt er hinzu: „Wavran hätte ihm auch die Zunge heraus⸗ reißen ſollen!“ Morton fragt nicht weiter. Wavran weiß alſo offenbar einiges von dieſem geheimmisvol⸗ len Geſchöpf Kar⸗a⸗men. Wavran iſt der Wun⸗ derarzt Hlat Prumars, eine ſeltſame Miſchung von Scharlatan und orientaliſchem Gelehrten. Und kurz darauf hat Wavran geſprochen. Folgendermaßen verhält es ſich mit Kar⸗a⸗men, dem Spuk des Fürſtenſchloſſes von Rhorat. Kar⸗a⸗men iſt eigentlich der erſtgeborene Sohn Hlat Pummars. Doch als er zur Welt kommen ſollte, war Krieg zwiſchen den Afridis und den Rohillas. Allah, deſſen Söhne die Afri⸗ dis ſind, mußte ſein Auge dem Kampfe wid⸗ men und fortblicken von dem werdenden Erben Hlat Prumars. Allah wollte, daß es ein Sohn würde, aber da jetzt ſeine Aufmerkſamkeit abgelenkt war, bekam der Scheitan, der Teufel, freies Spiel und geſtaltete das im Mutterleib wachſende Kind zu einer Tochter. Als Kar⸗a⸗men zur Welt kam, da war es zu ſpät für Allah, noch einzugreifen. Kar⸗a⸗ men war weder Mann noch Weib, Kar⸗a⸗men war ein Zwitter ohne Augenlicht. Zu töten wagte Hlat Prumar dieſes unglück⸗ liche Weſen nicht, weil weder Wavran noch der Mullah ſagen konnten, ob Kar⸗a⸗men von Allah oder vom Scheitan beſeſſen war. Damit aber das Unglück des Herrſchers der Afridis nicht offenbar wurde, zerſchnitt Wavran auf Geheiß Hlat Prumars die Beinſehnen Kar⸗a⸗ mens am Knie und an den Ferſen. Dann aber offenbarte ſich die Güte Allahs und ſchenkte Hlat Prumar einen wirklichen Erben. Wie Schuſchnigg ſeine Märtyrer beſorgle Die heldenleichen der öurmſcharen beim Februaraufftand 1934 Berlin, 9. Dez. Bei der Niederkämpfung des marxiſtiſchen Februaraufſtandes im Jahre 1934 fielen auf der Seite des Bundesheeres, der Polizei und des Heimatſchutzes eine Anzahl von Opfern. Nur die von dem damaligen Miniſter Schuſch⸗ nigg gegründeten und befehligten„Oſtmär⸗ kiſchen Sturmſcharen“ hatten keine Todesopfer. Angeſichts der ewigen Eiferſüchteleien zwiſchen den Stützen des Dollfußſyſtems mußte Schuſch⸗ nigg fürchten, mit ſeinen„Sturmſcharen“ ins Hintertreffen zu geraten. In dieſer Klemme entſchloß er ſich, die fehlenden Toten„nachzu⸗ liefern“. Ein Mediziner wurde beauftragt, ſie zu„beſorgen“, und tatſächlich ſchaffte dieſer ehrenwerte Mann fünf Leichen heran, arme Teufel, die entweder irgendwo in den Sielen geſtorben oder auf den Barrikaden der Roten gefallen waren. In einem„flammenden“ Auf⸗ ruf forderte Schuſchnigg die Sturmſcharen da⸗ mals zyniſch auf, das Andenken der helden⸗ mütig„gefallenen“ Kameraden, von denen man nicht einmal die Namen wußte, zu ehren, um„das Sturmſcharbanner rein und makellos in ein glückliches Oeſterreich der Zukunft zu tragen“. „Rein und makellos“ machte Herr Schuſch⸗ nigg die große Trauerfeier für die unbekann⸗ ten Soldaten der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen mit, die zuſammen mit den wirklichen Opfern in Anweſenheit des Bundespräſidenten Mik- las? der geſamten Regierung, der Generalität, des Diplomatiſchen Korps, des Kardinalerz- biſchofs Innitzer und ſelbſtverſtändlich der iſraelitiſchen Kultusgemeinde mit den Herren Präſidenten Friedmann, Orenſtein, Löwenherz und Fuchsgelb begraben wurden. Im Mai des gleichen Jahres wurde jener Mediziner, Alfred Linhard, der die Leichen beſorgt hatte, verhaftet, weil er ſich zu Unrecht den Titel eines„Dr. med.“ zugelegt hatte. Aus ſeiner Haft ſchrieb er an Schuſchnigg einen Brief. In dem fakſimiliert wiedergegebenen Brief heißt es:„Ich unterſtütze meine Bitte mit einem Verdienſt, das ich mir um die OSS. erworben habe und auch Ihnen, Herr Miniſter, bekannt ſein dürfte, daß ich dem Schutzkorps der OSS aus einer Verlegen⸗ heit half, als es hieß, das Korps hätte fünf Tote, wo in Wirklichkeit nicht einmal ein wirk⸗ lich Verwundeter aus den Februarkämpfen hervorgegangen war. Auf Befehl des Rittm. Komitz habe ich die fünf Toten beſorgt und wurden dieſe. die nie Mitglied der OSS. wa⸗ ren, als ſolche beſtattet.“ Aus den ſteten Hinweiſen auf die von ihm und ſeinen Anhängern gebrachten„Opfer“ lei⸗ tete Schuſchnigg noch jahrelang die Berech- tigung ſeines mörderiſchen Kampfes gegen die deutſche Freiheitsbewegung ab. — 8—— Bekanntlich haben die jüdiſchen Kulturbünde in Deut natürlich nur jüdiſche Künſtler auftreten, ſorgen für die Unte Bemerkenswert iſt unter den Auf liebtheit unter den Juden. dreht wurde und bei der jüdiſchen in⸗ und gen zwei Szenen aus dem Film. und zwar von ſchlechteſten Seite zeigen, kann man an dieſen g jüdiſchen Schönheits⸗ und Geſchmacksanſchauungen klafft. Zwi (Ueber den Film ſelbſt berichteten wir ſchon ausführlich). Juden ganz unker ſich bei der hochzeit chland die Aufgabe, die Juden kulturell zu betreuen. Theaker und Konzerte. in denen rhaltung. Die jüdiſchen Filmtheater erfreuen ſich ebenfalls einer großen Be⸗ führungen der rein jüdiſche Spielfilm g 0 g ausländiſchen Preſſe, die es ja wiſſen muß, große Anerkennung gefunden hat. Unſere Bilder zei⸗ einer jüdiſchen Hochzeit Da die Juden ſich in ihren eigenen Filmen beſtimmt nicht von der Bildern und dem Film überhaupt den tiefen Abgrund ermeſſen, a N 1 ſchen der Welt des Judentums und der der Arier gibt es eben keine Brücke. „Jidl mit'n Fidl“, der in Polen ge⸗ der zwiſchen deutſchen und (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) 1 Conyriqht by Carl Dunker Verlag. Berlin „Und Kar⸗a⸗men?“ Wavran zuckte die Achſeln. „Er durfte leben.“ „Hlat Prumar glaubt es, alle glauben es.“ „Und du, Wavran?“ „Ich glaube es nicht. Sein Geiſt iſt vielleicht krank, aber er arbeitet. Ich glaube, daß Kar⸗ a⸗men eines Tages Hlat Prumar töten wird. Kar⸗a⸗men will die Macht. Er wird ſeine eige⸗ nen Gedanken haben, wie er ſie gewinnen will. Es iſt vielleicht gut, daß Kar⸗a⸗men nicht weiß. daß der Erbe Hlat Prumars tot iſt.“ Das erfuhr der einſtige Sergeant Seiner Bri⸗ tiſchen Majeſtät John Morton am Abend des Tages, da er zum erſten und zum letzten Male mit dem geſpenſtiſchen Kar⸗a⸗men zuſammen⸗ geſtoßen war. Er ahnte nicht, daß auch dieſer Kar⸗a⸗men mit ſeinen Ottern nichts anderes war, als ein Werkzeug der Vorſehung, beſtimmt, ſein, John Mortons, Schickſal zu formen. Ein rundlicher Herr hat Sorgen Der Nordweſtzentrale des indiſchen Intelli⸗ gence⸗Service, des Geheimdienſtes mithin, ſteht um die Mitte des Jahres 1922 der Oberverwal⸗ tungsſekretär Wyndham Baldwin vor. Er iſt ein rundlicher freundlicher Herr mit zwei her⸗ vorſtechenden Eigenſchaften. Er züchtet Blumen und beklagt lebhaft das Klima. das ihm nicht geſtattet, eine Narziſſe mit zwölf Blütenblät⸗ tern zu erzielen, nachdem er— Jahrzehnte ſind darüber vergangen— dieſem Ergebnis bereits ſo nahe gekommen iſt. Daneben hat er eine fieberhafte Paſſion für Polo— als Zuſchauer natürlich— und betrauert infolgedeſſen den Mangel an Mannſchaften. Er findet es er⸗ müdend, immer wieder das Offizierkorps der Rajput Lancers gegen die Bengal Lancers mit ſtändig dem gleichen Ausgang gegeneinander antreten zu ſehen. Das ſind die Dinge, von denen nach außen⸗ 5 im weſentlichen das Leben des Mr. Wynd⸗ am Baldwin ausgefüllt iſt. Es mögen im ganzen zwanzig Menſchen ſein, die wiſſen, daß dieſer harmloſe Mr. Baldwin mit ſeinem ewig verrutſchten gelben Schlips wenigſtens im Augenblick der wichtigſte Mann an der ganzen Nordweſtecke iſt. Die aufgeregten Tage des Vorjahres, als man in jeder Stunde die Horden Hlat Pru⸗ mars erwarten mußte, ſind zwar verebbt, aber die Lage iſt nicht leichter geworden. Gewiß, das Unheil ging zunächſt vorüber. Hlat Prumarx kam nicht, das große Feuer und die ſchwere Not in ſeinem Gefolge blieben vor⸗ läufig aus. Der Herrgott hatte ein Einſehen gehabt und ein Wunder geſchehen laſſen. Die Frage war nur, wie lange es anhielt. Der Teufel ſollte das alles holen! Seit gut einem Jahr richteten die Agenten des Intel⸗ ligence-Service ſo gut wie nichts aus. Gerüchte, Andeutungen, Beobachtungen, die nichts und ſehr viel ſagen können, Eingeborenengeſchwätz und nichts ſonſt. Nichts Feſtes bekam man in die Hand, nichts Greifbares. Bis in den Frühling des Jahres 1922 hinein war ſogar nicht einmal dies dauernd zu er⸗ reichen geweſen. Was jenſeits der Grenze ge⸗ ſchah, blieb— ſoweit es überhaupt für Eng⸗ land von Wichtigkeit war— reſtlos ver⸗ ſchleiert. Kindiſche Legenden? Gewiß, man erfuhr von Streitigkeiten und Kämpfen der Bergſtämme, man hörte, daß Hlat Prumar mit erſtaunlicher Leichtigkeit die Rohilla, Maſuds, Vakuben, alſo ſo gut wie alle, unterworfen hatte, aber das war auch alles. Die Gerüchte, die wiſſen wollten. daß Hlat Prumar von den üblichen Gemetzeln unter den Beſiegten abgeſehen hatte, daß er ausſchließlich die Stammeshäuptlinge mehr oder weniger direkt beiſeite gebracht hatte, dieſe Dinge konn⸗ ten nichts anders ſein als Märchen. Genau ſo wie die Legende von einer geheim⸗ nisvollen, überſinnlichen Perſönlichkeit, von einem Djin, der als Ratgeber Hlat Prumars dieſe ungeheure Machtſtellung des alten Geiers in Wahrheit bewerkſtelligt haben ſollte. Wirklich kindiſche Legenden. Hlat Prumar ſollte von den unterworfenen Stämmen keiner⸗ lei andere Tribute gefordert haben als die normalen Abgaben an Naturalien. die als eine Art von Steuer ohnehin von den Bergfürſten ſeit Jahrhunderten von ihren Untertanen ein⸗ gezogen wurden. Er ſollte durch mongoliſche Händler große Viehherden aus Uzbek bezogen bab dieſe unter ſeinen Kriegern aufgeteilt aben. (Fortſetzung folgt) 49 Grad Kälte in Sibirien Warſchau, 10. Dez. Wie die„Prawda“ berichtet, wurden in Werchojanſk, das im Nordoſten Sibiriens liegt, und als der kälteſte Punkt der Erde gilt, in dieſen Tagen 49 Grad Kälte gemeſſen. Das dürfte die tieſſte Temperatur ſein, die in die⸗ ſer Jahreszeit ſelbſt in Nordſibirien verzeich⸗ net wurde. Ueberſchwemmungen d im Euphrat-Gebiel 40 Tote Paris, 9. Dezember Havas berichtet aus Aleppo, daß im Norden von Djezireh durch das plötzliche Anſchwellen der Nebenflüſſe des Euphrat ſchwere Ueber⸗ ſchwemmungen hervorgerufen worden ſeien. Das ganze Gebiet ſei von den übrigen Teilen des Landes abgeſchnitten. Etwa 40 Perſonen ſollen bisher in den Wellen umgekommen ſein. Neun Leichname ſeien von Beduinenſtämmen auf⸗ gefiſcht worden. 2 160 5 11 74 1 ———. — ö 5 1 1 14 9 Ein verhängnis voller Schuß Kind getötet. Dahn(Pfalz). In Bundenthal ſpielte der 16 Jahre alte Walter Mehr mit einem geladenen Flobert im Garten, wobei ihm Kinder aus der Nachbarſchaft zuſchauten. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und die Kugel drang dem fünfjährigen Walter Fröhlich, der vor dem leichtſinnigen Schützen ſtand, in den Unterleib. Schwer⸗ verletzt brachte man den Jungen in das Kran⸗ kenhaus nach Dahn, wo ſofort eine Operation vorgenommen wurde, doch war das junge Leben nicht mehr zu retten. Eine neller 3oziusfahrer Lebach(Sg.) In der Nacht fanden Paſſanten auf der Trierer⸗Straße nahe beim Friedhof be⸗ ſinnungslos einen Motorradfahrer auf, der offenbar im Nebel gegen einen Baum gefahren und ſchwer geſtürzt war. Mit Arm⸗ und Bein⸗ brüchen und einer Gehirnerſchütterung ſchaffte man ihn ins Krankenhaus. Sein Beifahrer war unverletzt davongekommen und hatte ſich aus dem Staube gemacht, ſeinen Freund alſo im Blut liegen laſſen. Feuer auf einem Erbhof Gau⸗Algesheim(Rhh.). In den frühen Mor⸗ genſtunden brach in den Strohvorräten eines Erbhofes auf dem Laurenziberg Feuer aus. Noch ehe die Feuerwehr zur Stelle war, nahmen die Arbeiter auf dem Hof die Löſcharbeiten auf. Dem tatkräftigen Einſatz der Feuerwehr gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken und großes Unheil zu verhüten. Die Brand⸗ urſache iſt noch unbekannt. N Beim Spiel tödlich geſtürzt. „Mainz. Beim Spiel auf dem Käſtrich in Mainz ſtürzte die 10 Jahre alte Dietlind Dertſch und fiel mit dem Kopf ſo wuchtig auf einen Stein, daß ſie einen Schädelbruch er⸗ litt. Zwei Stunden ſpäter ſtarb das Mädchen im Krankenhaus. 0 6000 Liter Wein ausgelaufen. „Sprendlingen(Rhh.) In einer hieſigen Kel⸗ lerei wurde ein neugekauftes aber gebrauchtes 8000⸗Literfaß undicht. Ehe der Vorfall am Morgen bemerkt wurde, waren bereits 6000 Ltr. ausgelaufen. Der Wein hatte ſich in dem friſch ausgehobenen Grund der umgebauten Kellers verlaufen und war nicht mehr zu retten. Dem Beſitzer des Weins iſt ein Schaden entſtanden, der ſich auf einige Tauſend Mark beziffert. Selbſtmord. „Neckarſteinach. Auf dem Bahnkörper nach Nek⸗ karhauſen zu fand man die Leiche eines neun⸗ zehnjährigen Kellners, der aus unbekannten Gründen den Tod geſucht hatte. Selbſtmörderin rief um Hilfen Trier. Ein Beamter der motoriſierten Poli⸗ zei rettete in den Abendſtunden ein junges Mädchen aus der Moſel. Das Mädchen hing in der Moſel an einem Kahn und ſchrie laut um Hilfe. Es war mit Selbſtmordgedanken in die Moſel gegangen, doch muß es ſich das in letzter Minute anders überlegt haben, es ſuchte nach einem Halt und erfaßte dabei den Kahn der Fähre, der weit im Strom lag. Bad⸗Nauheim für Juden verſchloſſen. Bad⸗Nauheim. Das Heſſiſche Staatsbad hat ſich entſchloſſen, an Juden keine Kurkar⸗ ten mehr auszugeben. Dieſer Beſchluß wird von der Bad⸗Nauheimer Bevölkerung und den zahl⸗ reichen Gäſten des Herzbades einmütig begrüßt. Das aufdringliche und widerwärtige Treiben Bunte Tageschronik der Miſchpoke in Bad⸗Nauheim fiel allen un⸗ angenehm auf die Nerven. Schnee und Glatteis. Vom Weſterwald. In den Weſterwaldhöhen iſt der erſte Schnee für dieſen Winter ge⸗ fallen. In der Gegend von Grenzau ſchneite es am Morgen ziemlich heftig, doch war am Mit⸗ tag nichts mehr von der weißen Herrlichkeit zu ſehen, denn es regnete alsdann ſehr flott. In den Nachmittagsſtunden gab es Glatteis. Nur auf ganz bohen Stellen iſt der Schnee lie⸗ gen geblieben. In Breitenau ſowie in Kammer⸗ forſt wurden 5—6 Grad Kälte feſtgeſtellt. Blick in den Vie immer- ein Jude Bad Kreuznach. Das Gerberei beſchlagnahmt werden gezogen. Ueber den Alkohol geſtolpert Offenbach. Der 29 Jahre alte einrich Th. von hier war erſt vor einigen den, ſich vor dem Altohol in Acht zu nehmen. Schon am nächſten Vormittag ſchlug er dieſe in den Wind, ver⸗ wohlgemeinten Ratſchläge ließ mit einem Arbeitskameraden ſeine Arbeits⸗ ſtelle und begab ſich mit ihm auf eine Bierreiſe. Am Abend. als beide bald genug hatten, fehlte dem anderen der Geldbeutel mit etwa 18 Mk. Schöffengericht Bad Kreuznach verurteilte den Juden Manfred Levy aus Hersfeld zu einer Geldſtrafe von 87 680 RM., ſowie zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis. Levy iſt vor einem Jahr nach Kolum⸗ bien ausgewandert und war vorher in einer in Heſſen angeſtellt. In Kolumbien wollte er eine Lederfabrik gründen und ſo be⸗ ſtellte er ſich in Kirn und Frankfurt Maſchi⸗ nen. Durch betrügeriſche Manipulationen ver⸗ ſuchte er die Behörde um den Zoll zu prellen. Wegen Zollhinterziehung wurde er daher in Abweſenheit verurteilt. Die Maſchinen konnten und wurden ein⸗ ö. ochen vom Einzelrichter wegen Trunkenheit auf dem Fahr⸗ rad verurteilt und eindringlich ermahnt wor⸗ Das war verkehrter Verkehr Mannheim. Auch der Donnerstag brachte wieder neun Verkehrsunfälle, bei denen es zwei Verletzte, acht beſchädigte Kraftfahrzeuge und drei zu Bruch Kehengen⸗ Fahrräder gab. Alles Folgen der Nichtbeachtung der Verkehrsvor⸗ ſchriften. Siebzehn Jugendlichen wurden aus gleichem Grunde die Ventile der Fahrräder ent⸗ nommen. Wohin kindliches Spiel führt Wertheim. Im nahegelegenen Mondfeld ver⸗ gnügten ſich ältere Schüler damit, ſich an einem in der Dreſchhalle angebrachten Aufzug gegen⸗ ſeitig in die Höhe zu ziehen. Leichtſinnigerweiſe ließen ſie den Strick los, als ſie wieder einen Kameraden drei bis vier Meter hinaufgezogen hatten, der auf die zementierte Tenne herunter⸗ fiel. Schwerverletzt ſchaffte man ihn ins Wertheimer Krankenhaus. Gerichtssaal „Heiner, du haſt mein Geld, geb's her!“ ſchrie er. Aber Heiner wollte von nichts wiſſen. Nachdem der Wirt ſie auf die Straße geſetzt hatte, kamen ſie überein, gemeinſam mit dem nächſten Poliziſten, den ſie treffen würden zur Wache zu gehen, wo feſtgeſtellt werden ſollte, wo das Geld geblieben war. So geſchah es. Und ſiehe da, der Heiner hatte nicht nur das Geld, ſondern auch eine Rechnung und einen Garantieſchein aus der Taſche ſeines„Mit⸗ reiſenden“ einſtecken. Ja, meinte er, dieſer müſſe ſie ihm zugeſteckt haben. Die Zeugen⸗ ausſagen lauteten aber anders. Vor dem ich⸗ ter leugnete er bis zuletzt. Als er aber ſeine ſechs Wochen Gefängnis hatte, nahm er das Urteil an. Eine teure Fahrt Groß⸗Gerau. Im Mai lud ein freundlicher Kraftwagenführer auf der Landſtraße bei Mit⸗ teldick eine Radfahrerin ein, ſie ſamt dem Rad eine Strecke mitzunehmen, was ihr auch recht war. Nachher fehlten ihr aus der Handtaſche, die am Gepäckträger des Rades befeſtigt war, 15 Mark. Der Wagenführer wurde als ein ſchon wegen Diebſtahls vorbeſtrafter Mann aus Frankfurt feſtgeſtellt. Vor dem hieſigen Amtsgericht konnte aber ſeine Täterſchaft nicht einwandfrei nachgewieſen werden, weshalb Freiſpruch erfolgen mußte. Der„Dollarmillionr“ Frankfurt a. M. Vor der Großen Strafkam⸗ mer Frankfurt a. M. kam der Lebenslauf eines jetzt 75 jährigen in Ber! in anſäſſigen H o ch ſt a p lers zur Sprache, der in der Nach⸗ kriegszeit wiederholt vor deutſchen Gerichten ſtand. Der Angeklagte will 1881 nach Amerika ausgewandert ſein und dort eine ſehr einträg⸗ liche Stellung als Prokuriſt einer Großſchläch⸗ terei erlangt haben, die er 1914 aufgab. Als er dann nach Deüutſchland zurückkehrte, habe er ein Vermögen von 14 Millionen Mark beſeſſen, von dem er die Hälfte bei einer amerikaniſchen Bank ſtehen ließ. An der deutſchen Grenze, in Herbesthal, ſeien ihm ſeine Habſeligkeiten bis auf 300 000 Mark abgenommen worden. Eine Benachrichtigung, daß ihm ſein Vermögen in Amerika während des Krieges beſchlagnahmt worden ſei, hat er nicht erhalten; er hat aber auch keine Forderung angemeldet, verſicherte aber ſpäter bei einem Berliner Notar eides⸗ ſtattlich, eine Forderung von zwei Millionen Dollar zu beſitzen. Er kaufte 1914 in Neu⸗ Iſenburg eine Reihe unbebauter Grundſtücke; die Bebauung zerſchlug ſich, weil kein Eigenka⸗ pital vorhanden war. Als er dann den Ver⸗ kauf der Grundſtücke betrieb, gab er als Kauf⸗ preis 45 000 Mark an, während die Grund⸗ Rekruten des Landesverrates Aus der böchſt leſenswerten Broſchüre „Spione, Verräter, Saboteure“, herausgege⸗ geben im Einvernehmen mit dem Oberkom⸗ mando der Wehrmacht vom Reichsamt Deutſches Volksbildungswerk(Hermann Hillger Verlag, Berlin und Leipzig) geben wir folgenden Abſchnitt wieder: Die franzöſiſche Fremdenlegion hat in Wirk⸗ lichkeit mit Gefahr und Abenteuer, mit Exvtik und Wüſtenkampf ſchon ſeit Jahrzehnten nichts mehr zutun. Mag ſie im 19. Jahrhundert Kämpfe erlebt haben und beteiligt geweſen ſein an der blut⸗ und opferreichen Erſchließung Franzöſiſch⸗Nordafrikas, heute iſt ſie nur noch Stätte ſtumpfeſten Kommiſſes und ödeſten Drills. Der Auswurf Europas, die Geſcheiterten der Alten Welt, Zuchthauskandidaten, von La⸗ ſtern ſchlimmſter Art Zermürbte, Fahnenflüch⸗ tige und Deſerteure, Emigranten. die wurzellos und von allen verachtet ihr verfehltes Daſein zu Ende leben, bilden die Fremdenlegion von heute. f Es ſind Soldaten ohne Ehre, die ſich hier zuſammengefunden haben. Die Fremden⸗ legion iſt bewaffnet mit den älteſten Waffen, ſie wird an keinem modernen Gerät ausgebil⸗ det, ſie ſoll ja auch nicht mehr kämpfen, ſondern nur als Arbeiterreſerve dahinvegetie⸗ ren. Wo die Arbeitskraft der Weißen und Ein⸗ geborenen nicht ausreicht oder zu teuer iſt, wo Fieber und Malaria umgehen und wo über⸗ haupt nur gearbeitet werden kann, wenn die Piſtole des Aufſichtsperſonals zur Arbeit an⸗ treibt, da erfolgt der Einſatz der Fremdenlegion. Der Deutſche, der ſeine Volksgemeinſchaft auf⸗ gibt und Waffendienſt für eine fremde Militär⸗ macht leiſtet, ſtreift damit ſeine Ehre ab und bekundet, daß er außerhalb der geſchriebenen und ungeſchriebenen Geſetze ſeines Volkes ſteht. Er darf ſich nicht wundern, daß man in ihm, wenn er den Verſuch macht, in die franzöſiſche Fremdenlegion einzutreten, oder wenn er be⸗ reits Legionär geworden iſt, einen„Rekru⸗ ten des Vaterlandsverrats“ und ihn demgemäß behandelt. Noch ehe dieſe gefährlichen Toren ihre Fahr⸗ karte erhalten oder einem Sammeltransvport zu⸗ geteilt werden, erfolgt ihre planmäßige Aus⸗ fragung durch einen Spezialkommiſſar des aus⸗ ländiſchen Nachrichtendienſtes. Iſt der Ausge⸗ fragte gar ein fahnenflüchtiger Soldat, der ſei⸗ nen Treueid brach und damit ſein Vaterland von ſich warf, ſo wird er mit beſonderer Ein⸗ dringlichkeit ausgeforſcht. Scheint den Agenten des ausländiſchen Nach⸗ richtendienſtes der eine oder andere beſonders für ihre Zwecke geeignet, der aber ihre Anträge aus letztem Schamgefühl zurückweiſt, ſo wird ihm mit trockenen Worten erklärt, eine Weiter⸗ leitung in die Legion könne nicht erfolgen, da⸗ für aber werde er nach Deutſchland abgeſchoben. In einem zellenartigen Gelaß hat dieſes Op⸗ fer einer raffinierten Verführungskunſt dann vierundzwanzig Stunden Zeit, über ſein Schick⸗ ſal nachzudenken. Am nächſten Tag wird ihm ſchließlich eröffnet, ausnahmsweiſe wolle man es doch mit ihm in der Fremdenlegion verſu⸗ chen: vorher aber habe er noch einige Sonder⸗ aufträge auszuführen. Von deren Ausführung ſieht hänge es ab, ob er endgültig in die Legion aufgenommen und ob ihm vielleicht ſogar die Offizierslaufbahn erſchloſſen würde. Der„Sonderauftrag“— wie könnte es anders ſein— beſteht in Ausſpähungsaufträ⸗ gen gegen ſein deutſches Vaterland. Mit fal⸗ ſchem Paß und meiſtens höchſt beſcheidenen Mit⸗ teln verſorgt, um nicht entwiſchen zu können, fährt der friſchgewonnene Verräter nun nach Deutſchland zurück und beginnt ſein ſchmutziges Handwerk. Jetzt iſt er dem ausländiſchen Nach⸗ richtendienſt mit Leib und Seele verfallen. Alle Aufträge, die er ausführt, genügen nicht. Im⸗ mer wieder wird er angeſetzt. Alle Bitten, doch endlich in die Fremdenlegion weitergeleitet zu 3 einen ſolchen von mur 23 000 Mark er⸗ geben. Nach dem Kriege trat der Angeklagte als ver⸗ mögender Mann auf, der vorgab, ein Millio⸗ nenvermögen bei der Reichsbank zu beſitzen. Im Jahre 1922 wurde er wegen Betrugs zu fünf⸗ zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte ſich als braſilianiſcher Farmer mit einem Ver⸗ mögen von 6 Millionen Dollar ausgegeben und war als Geldgeber für eine zu gründende Far⸗ mergeſellſchaft, der er 4 Millionen Mark zur Verfügung ſtellen wollte, aufgetreten. Damals wurde eine Expedition ausgerüſtet, die er nach Südamerika begleitete, und die die Verhältniſſe in Braſilien prüfen ſollte. Erſt als man dort gelandet war, ergab ſich, daß man das O pfer eines Schwindlers geworden war, der keinerlei Vermögen beſaß. Im folgenden Jahr wurde er in Charlotten⸗ burg wegen Betrugs und Diebſtahls mit ſie⸗ ben Monaten Gefängnis beſtraft, weil er ſich gegenüber ſeiner Vermieterin als Far⸗ mermillionär bezeichnete, ſie um Darlehen be⸗ trog und ſie beſtahl. 1924 mußte er ſich dann in Bochum vor Gericht einfinden. Hier erhielt er acht Monate Gefängnis, weil er gegen den Gefängnisarzt eine falſche Anſchuldigung r Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 11. Dezember 1938: Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. ſche Meiſter. 9.30 Dichter unſerer nus ſingt Loewe-Balladen. nen lodert Gott“. 10.30 Chorgeſang. 11.00 Der desbauernführer für Heſſen⸗Naſſau, Dr. Wagner ſpricht über die Parole in Goslar. geſtiefelten Kater. 15.15 Volkstum und Heimat. terhaltung. 18.00 Lied, Tanz und Fröhlichkeit. Muſikaliſcher Wunſchzettel. 20.10 Die Regimentstochter, kom. Oper. Schneewetterbericht, Nachrichten. und Tanz. 24.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 6.00 Sonntag⸗Frühkonzert. feier. 9.00 Morgenſtändchen. wir in uns, nicht außer uns ſuchen. muſik. 11.00 Goethe und Zelter. 11.25 ſen. 12.00 Muſik am Mittag. mal ganz groß! 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde. Muſik am Sonntagnachmittag. brenners große Lehrjahre. tag. 20.10 Wie es euch gefällt! 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport. tungs⸗ und Tanzmuſik. 24.00 Nachtkonzert. * Montag, den 12. Dezember 1938: Reichsſender Frankfurt 6.00 Dialogue. 6.30 Frühkonzert. Garten und die Zimmerpflanzen. konzert. bauen uns einen Weihnachtsmarkt. zum Feldberg, ein Vierteljahrhundrt zuvor. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Hier ſpricht der Juriſt. 18.15 Die Haftpflichtverſicherung des Autofahrers. 18.30 Menſchen— Berufe— Schickſale. fröhliche Lautſprecher. 20.15 Stuttgart 21.00 Der Gang zum Acker. du? 22.30 Nacht⸗ und Tanzmuſik. zert. 1 Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied. 6.15 Gymnaſtik. 1 8.30 Fröhliche Morgenmuſik. eim. 11.30 Volksmuſik tagskonzert. Muſik am Nachmittag. 18.00 B mark des Reiches. 18.30 Aus Zeit und Leben. und Bauernkalender. Nachtmuſik und Tanz. 24.00 Nachtkonzert. C TTT Weitere Beſtrafungen erfolgten wegen Erpreſſungsverſuchs an der Mutter ſei⸗ erhoben hatte. nes unehelichen Kindes und gegenüber einer pharmazeutiſchen Fabrik, von der er eine Ver⸗ gütung wegen Verdienſtausfalles beanſpruchte., Der Angeklagte war dann Ende September 1936 vom Schöffengericht in Frankfurt wegen Betrugs in zwei Fällen und verſuchter Erpreſ⸗ ſung zu neun Monaten Gefängnis ver⸗ 1 in Frankfurt operiert und Darlehen erlangt, außerdem war er in einem urteilt worden. Er hatte auch mit ſeinem Millionenbermögen Hotel großſpurig aufgetreten, pumpte den Be⸗ ſitzer und den Kellner an und verſchwand bei Nacht und Nebel unter Hinterlaſſung einer Der Erpreſſungs⸗ verſuch wurde darin erblickt, daß er einen Zeu⸗ er werde ihn bei der Staatspolizei anzeigen, unter Druck hielt. Ge⸗ gen das 1936 ergangene Urteil legte der Ange⸗ klagte Berufung ein, über die jetzt verhandelt ü der an den Folgen war vom perſön⸗ lichen Erſcheinen in der Hauptverhandlung ent⸗ Zechſchuld von 700 Mark. gen mit der Drohung, wurde. Der Angeklagte, eines Schlaganfalles leidet, bunden. Das Gericht zog auf Antrag des Staatsanwalts in Berückſichtigung, daß der An⸗ geklagte auf Grund eines neuerdings eingehol⸗ ten ärztlichen Gutachtens gemäߧ 51 Abſ. 2 des StrGB. als vermindert zurechnungsfähig Es ſetzte die Strafe auf ſechs 9 zu gelten hat. Monate Gefängnis herab. werden, treffen auf hohnvolle Ablehnung. Wird der Verräter irgendwie aufſäſſig, ſo droht man ihm mit der Auslieferung oder dem Abſchub nach Deutſchland.„Du weißt ja, was du dort zu er⸗ warten haſt.“ Eines Tages iſt der„Rekrut des Vaterlands⸗ verrats“ der deutſchen Spionageabwehr ins Netz gegangen. Anſtatt in einer Seuchenbaracke oder in einer Eigeborenenſpelunke Nordafrikas endet er unter dem Beil des deut⸗ ſchen Schar'frichters. Dem ausländiſchen Nachrichtendienſt und ſeinen„Spezialkommiſſa⸗ ren“ iſt das völlig gleichgültig. Ein deutſcher Verräter weniger, was liegt daran! In der Fremdenlegion trauert man ja auch nicht jenen nach, die in der Goſſe oder am Straßenrand um⸗ kommen. Das iſt der einzige Ausweg, der aus der Legion herausführt. Er führt direkt und zuwei⸗ len auch auf einem Umweg zum Richtblock auf einem deutſchen Gefängnishof. Das gilt für denjenigen, der noch vor ſeiner Aufnahme in die Legion als Agent eingeſetzt wird, wie auch für die anderen, die aus der Legion heraus oder nach abgeleiſteter Dienſtzeit den Weg des be⸗ wußten Verrats beſchreiten. Denn wer nach fünf oder zehn Jahren Legionsſtumpfſinn ſchließlich wieder auf europäiſchem Boden ſteht, das Blut vergiftet und die Knochen gekrümmt. ein Stück trocken Brot im Brotbeutel und den Fahrſchein bis zur Grenze in der Taſche, oder aber auch wer nach der Flucht aus der Stumpf⸗ ſinnshöhle wieder eingefangen wird und eine lange und entſetzliche Strafe zu gewärtigen hat: nun, der wird kaum noch„nein“ ſagen, wenn der Verſucher an ihn herantritt und ihm den letzten Ausweg aus der Strafe, aus der Legion zeigt, den Ausweg in den Landesverrat. Den Ausweg, aus dem es kein Zurück mehr gibt. Die Ueberrumpelung Obwohl der Berliner Sprachforscher helm Schulze, ein Wiſſenſchaftler hoher Gelehrſamkeit. nicht daran, das Examen noch weiter hinauszuschieben, und ſo verging ein Semeſter nach ſich den gelehrten Studenten gerne ins Haus einluden, um anregende Plauderſtunden mit ihm zu haben, glaubten ſchließlich, den Grund ſeines Zögerns in einer nicht zu überwindenden Examensſcheu zu ſehen. gehalten und der junge Wilhelm Schulze wie⸗ der einmal zu dem Germaniſten Noethe ein⸗ geladen. Sehr erfreut begrüßte er dort auch den Geheimrat von Wilamowitz⸗Möllendorf, und bald war man beim Tee wieder in eines der üblichen tiefſchürfenden Geſpräche vertieft, in deſſen Verlauf die beiden Profeſſoren den 1 Studenten, ohne daß er es bemerkte, gründlich über ſein Wiſſen ausholten. Nach einigen Stun⸗ den brachen die Gelehrten die Unterhaltung ab, und unter großem Gelächter wurde dem ver⸗ dutzten Wilhelm Schulze erklärt, daß er ſoeben ſeine Doktorprüfung mit Auszeichnung beſtan⸗ den babe. Der Saxophoniſt iſt ein„Silberlutſcher“ Mit den amerikaniſchen Anregungen für neue Tänze, zum Beiſpiel de„Swing“, ſind zahlreiche neue Bezeichnungen für die einzelnen Inſtrumente einer Tanzkapelle nach Europa ge⸗ kommen, die zum Teil recht luſtig ſind. So nennt der amerkaniſche Slang die Poſaune „Schlamm⸗Pumpe“ und die Baßgeige„Hunde⸗ hütte“. Das Kylophon wird in dieſer Sprache zum„Haufen Holz“, mit der„Mottenkiſte“ iſt das Klavier gemeint, der Jazztrommler wird zum„Fellſchläger“ und der Saxophoniſt zum „Silberlutſcher“. 8.45 Lebendiges Volk. 9.00 Deut⸗ Zeit. 9.45 H. Schlus⸗ 10.00„In unſeren Fah⸗ an⸗ 11.30 Bach⸗Kan⸗ tate. 12.00 Muſik am Mittag 14.00 Das Märchen vom 14.45 Uns gehört der Sonntag. 16.00 Muſik zur Un⸗ 18.45 19.30 Spiegel des Tages. 22.10 Wetter, 22.30 Unterhaltung 8.30 Evang. Morgen⸗ 10.00 Religion müſſen 10.30 Morgen⸗ rohe Wei⸗ 14.00 Kaſperle dies⸗ 16.00 18.00 Friedrich Wein⸗ 19.00 Sport am Sonn⸗ Sonntagabendmuſik. 22.30 Unterhal⸗ 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.40 Kleine Ratſchläge für den 10.00 Schulfunk. 11.40 Förderung der Landbevölkerung. 12.00 Schloß⸗ 14.10„Mal dies, mal das...“ 15.00 Wir 15.45 Ein Flug 19.30 Der ſpielt pißt 22.15 Kamerad, wo bist 24.00 Nachtkon⸗ 6.30 Frühkons⸗ 9.20 Für Dich da⸗ 10.00 Endſpurt zum großen Tag der Freude! 12.00 Mit⸗ 14.00 Eine Stund ſchön und bunt. 16.00 aden— die Südweſt⸗ 0 19.00 Tücke des Objekts. 20.15 Stuttgart ſpielt auf. 22.30 Wils von ſchon als Student über⸗ aus beleſen und geiſtreich war, dachte er doch die Doktorwürde zu erwerben. Treunde und Lehrer drängten ihn zu dieſemm Schritt. aber er fand immer neue Ausflüchte, dem anderen. Die Profeſſoren. bei denen er arbeitete, und die Es wurde Kriegsrat dee! m E 10 ahllo * n Lan in m0 zettel b Wahlge fahrens b 1 det Bel in eine Das lig in Memel ihten Welti E ſteubig geſchmüi des Wa Tauſend den We Lande. daß tro det Sta * ö b ö Dee u der „Gege. kung“ deutsche lenswer a en ingen Det ein Lehnt d ſcen N. Länlic gierte ſah man chen ln 90