1 Vils let vos ent über⸗ et de etwetben. 1 dieſem luslüßte den, md anderen. und die 1 Haus ef mit u end pinderden Kriegs tüt ale wie⸗ Vol Amlsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und reis: Ins Haus gebracht monatli oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Bezugs durch ble nummer 289 ch 1.60 RM. einſchließlich eiertagen. otenlohn, S iernheimer Seil L Montag Verkündigungsblatt der NS AR. Viernheim den 12. dezember 1938 Anzeigenprets: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für J mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 14. Jahrgang 95 b. H. der Memelländer haben gewählt Leberwälligendes Bekenntnis zu Großdeutſchland und zur nationalſozialijtiſchen Weltanschauung Ergebnis Ende der Woche Die geſtrige Landkagswahl ohne Jwiſchenfall verlaufen Memel, 12. Dez. Die Wahl zum memelländiſchen Landtag iſt am Sonntag um 20 Uhr beendet worden. Die eſchloſſenen Wahlumſchläge werden in den ahllokalen gezählt, mit den Stimmliſten ver⸗ 8 und aus allen Teilen des Landes noch m Laufe der Nacht nach Memel geſchafft, wo am Montag die N ämtlicher Stimm⸗ e Infolge des durch das litauiſche ahlgeſetz vorgeſchriebenen umſtändlichen Ver⸗ fahrens— jeder Wähler gab 29 Stimmzettel ab— iſt mit der Beendigung der Zählung und der Bekanntgabe der Ergebniſſe, erſt ungefähr in einer Woche zu rechnen. Das ganze Memelland ſtand am Sonntag völ⸗ lig im Zeichen der Landtagswahl, die für alle Memeldeutſchen ein feierliches Bekenntnis zu ihrem Deutſchtum und zur nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung bedeutet. Schon in früher Morgenſtunde füllte eine freudig bewegte Menge die Straßen der feſtlich geſchmückten Stadt Memel, und bei Eröffnung des Wahlaktes um 8 Uhr ſtanden bereits viele Tauſende von Wählern in langen Schlangen vor den Wahllokalen. Nicht anders war es auf dem Lande. Der Andrang war überall ſo ſtark. daß trotz des umſtändlichen Wahlverfahrens in der Stadt Memel um 11 Uhr bereits die Hälfte der Wahlberechtigten abgeſtimmt hatten, in den Landkreiſen im Durchſchnitt ſogar 70 v. H. Nach den im Memel,⸗deutſchen Wahlbüro vor⸗ liegenden Meldungen aus dem ganzen Memel⸗ land hatten die Wähler bereits um 15 Uhr in den einzelnen Kreiſen zu folgenden Prozentſät⸗ zen abgeſtimmt: Memel⸗Stadt 85 v. H., Memel⸗ 8 90 v. H., Heydekrug 80 v. H., Pogegen 90 v.. Die memeldeutſche Landbevölkerung veranſtal⸗ tete während des Wahltages an vielen Stellen spontane Umzüge. Sie zog mit Fahnen unter dem Geſang von Freiheitsliedern von Dorf zu Dorf. In einzelnen Dörfern iſt die geſamte Bevölkerung unter Vorantritt des Ortsgruppenleiters des Memel⸗ deutſchen Kulturverbandes geſchloſſen zur Wahl marſchiert. Eine Verſtärkung haben allerdings auch die litauiſchen Parteien erhalten: Tauſende von Juden, insbeſondere auch ſolche. die aus Großlitauen zugereiſt waren, ſind teil⸗ weiſe ſogar in geſchloſſenen Gruppen, zur Wahl gegangen. Dieſe Juden, die ſich bei der vorigen Wahl vielfach der Stimme enthielten, um es weder mit den Litauern, noch mit den Deutſchen ganz zu verderben, haben jetzt zweifellos für die litauiſchen Liſten geſtimmt. Judenrummel um u A.⸗Viſthof hetzverſummlung in newyork gegen die aulorifären slaalen New Pork, 12. Dezember. Die New Porker Juden veranſtalteten in der Carnegie⸗Halle unter der Deviſe „Gegen die raſſiſche Unterdrük⸗ kung“ wieder einmal eine der üblichen anti⸗ deutſchen Hetzkundgebungen. Beſonders bemer⸗ kenswert an dieſer Judenverſammlung war., daß an ihr neben den New Vorker Judenhäupt⸗ lingen auch zwei Biſchöfe teilnahmen. Der eine von ihnen, Biſchof Donohue. hatte ſogar die Geſchmackloſigkeit, dieſen üblen jüdi⸗ ſchen Rummel, als deſſen Hauptakteur der hin⸗ länglich bekannte Jude Laguardia fun⸗ jerte, mit einem Gebet einzuleiten! Ferner ah man bei dieſer„Maſſenverſammlung“ neben dem Landwirtſchaftsminiſter Wallace den ehemaligen amerikaniſchen Botſchafter in Ber⸗ lin, Dodd, deſſen ſeltſames Gebaren ſelbſt in den Vereinigten Staaten allmählich heftige Wi⸗ derſprüche auslöſt. Sämtliche Redner ſtimmten ihr übliches moraliſierendes Wehgeſchrei und Haßgeheul an; ſie geiferten in ohnmächtiger Wut gegen die autoritären Staaten und vor allem gegen Deutſchland. Im übrigen verlief dieſe„Maſſenverſamm⸗ lung“ höchſt undiſzipliniert. Infolge des wüſten Durcheinanders konnten ſich die ein⸗ zelnen Redner kaum Gehör verſchaffen. In katholiſchen Kreiſen der USA. wird vor allem auf das unwürdige Bild hingewieſen, das der Biſchof der Erzdiözeſe New Vork in⸗ mitten dieſer wild geſtikulierenden Judenver⸗ ſammlung bot. Rolſpanien heuchelt Frömmigkeit Verſuche der Negrin- Bonzen, ſich an den Vatikan anzubiedern Saint Jean de Luz, 12. Dezember. Die verzweifelte Lage der Rot⸗ 1 anier läßt die Dienſtbefliſſenen dieſer oskauer Filiale, an der Spitze deren Häupt⸗ ling Negrin, auf die unmöglichſten politiſchen Jongleurkunſtſtücke verfallen. Die überaus ſcheinheilige, durchtriebene A n bie derung an die Kirche, die der rote Häuptling durch die nach Fühlungnahme mit dem Vatikan durchgeführte Bildung eines„Kultus⸗Ge⸗ neral⸗Kommiſſariats“ vornahm, hat in der geſamten nationalſpaniſchen Preſſe und Oeffentlichkeit äußerſte Empörung hervorge⸗ rufen. Die zyniſche Dreiſtigkeit der roten Macht⸗ haber wird von nationalſpaniſcher Seite mit dem Hinweis auf die Maſſaker der Roten an Prieſtern und die beiſpielloſen Zerſtörungen an Kirchengut ſchlagend zurückgewieſen. Die Roten haben zunächſt 17 000 Geiſtliche viehiſch abgeſchlachtet und Tauſende von Kirchen angezündet. Nachdem nun ſowieſo kaum noch Geiſtliche und Kirchen in Rotſpanien vorhanden ſind. wollen die Ro⸗ ten die Ausübung des Gottesdienſtes wieder zulaſſen.. Zugleich bezeichnend für das Durcheinander bei den Spanienſowiets iſt, daß auch die Roten ſich trotz der Verhandlungen mit dem Vatikan noch ganz und gar nicht in dieſem Punkt einig ſind. Die„kirchenfreundlichen“ Maßnahmen ihres Häuptlings haben die rotſpaniſche Preſſe in Harniſch gebracht. In ſchärfſter Sprache wen⸗ den ſich die roten Zeitungen gegen dieſen„Stel⸗ lungswechſel“, den die rotſpaniſchen RNevolutio⸗ näre„keinesfalls dulden würden“. Frankreichs Blickfeld Eine Aeußerung im„Matin“ Paris, 12. Dezember In einer„Manſchette“ des„Matin“ lieſt man: „Unermüdlich wollen wir wiederholen, daß es für Frankreich am beſten wäre, wenn es ſich ſo wenig wie möglich in die zentraleuropäiſchen Angelegenheiten einmiſchen würde. Welche Verirrung war es für Frankreich, in dieſes Pulverſaß hineinzutreten Ehren wir die Regierenden, die ſeinerzeit ihren Blick nach Tu⸗ nis. Marokko und dem Sudan richteten. Sie haben Frankreich größere Dienſte geleiſtet als jene. die ſich in die Angelegenheit der Do⸗ nau- und der Weichſelvölker einmiſchten. Mehr denn ie führt der Schickſalsweg Frankreich gen Süden. wir werden nicht mehr länger auf dem öſtlichen Wege umherirren.“ Die feierliche Eröffnung der 2. Deutſchen Architektur⸗ und Kunſthandwerksausſtellung Unſer Bild gewährt einen Blick in die Ehrenhalle des Hauſes der Deutſchen Kunſt in Mün⸗ chen während der Eröffnungsfeier der 2. Deutſchen Architektur⸗ und Kunſthandwerks ⸗ Aus⸗ ſtellung am Sonnabendmittag. Während der Rede des Führers erkennt man in der erſten Reihe der Ehrengäſte(von links) Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner, den Vorſitzenden des Verbandes des Hauſes der Deutſchen Kunſt. Auguſt v. Finckh, Reichsſchatzmeiſter Schwarz, Frau Profeſſor Trooſt und Prof. Albert Speer. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗M.) Acht um Millers Verſchwinden Ausſage in Patis: Mitwiſſer wurden ins Meer geworfen Paris, 12. Dezember. Der„Paris Soir“ veröffentlicht eine ſen⸗ ſationelle Meldung, die unter Umſtän⸗ den geeignet ſein dürfte, dem ſich im Geſtrüyy der Zeugenausſagen und des hartnäckigen Leug⸗ nens der Plewitzkaja hinſchleppenden Skoblin⸗ Prozeß eine neue Wendung zu gben. Eine Pari⸗ ſerin, Frau Eliſe Gody, die eine chemiſche Reinigungsanſtalt und Färberei betreibt, hat dem mit der Leitung des Skoblin. Prozeſſes be⸗ trauten Gerichtspräſidenten Delegorque ein Schreiben geſandt, in dem ſie eine aufſehenerre⸗ gende Mitteilung macht und verlangt, als Zeu⸗ gin bei dem Prozeß gehört zu werden. Zwei Männer, ſo erklärt Frau Gody, ſeien heute tot. weil ſie das Geheimnis des Verſchwin⸗ dens des Generals von Miller kannten. Frau Gody, die zwölf Jahre lang mit einem weißruſ⸗ ſiſchen Emigranten in Paris namens Tehodor Senko zuſammenlebte, war ebenfalls eng be⸗ freundet mit einem ehemals ruſſiſchen Oberſten namens Tſchimerin, der gleichfalls in Pa⸗ tis als Taxichauffeur lebte. Nach der Entfüh⸗ rung des Generals von Miller teilte Tſchimerin Frau Gody mit, daß er ebenfalls Gefahren für ſein Leben fürchte, da er um das Ge⸗ heimnis der Entführung Millers wiſſe. Ende des Jahres 1937 wollte Tſchimerin Frau Gody Ein⸗ zelheiten darüber mitteilen und die in ſeinem Beſitz befindlichen Dokumente in dieſer Angele⸗ genheit zur Aufbewahrung übergeben. Er kam jedoch nicht mehr zur Ausführung ſeiner Pläne. da er auf geheimnisvolle Weiſe ſtarb. Man fiſchte ſeinen Leichnam am 22. Februar 1938 auf und die Unterſuchungsſtellen kamen zu dem Ergebnis:„Selbſtmord infolge einer gei⸗ ſtigen Störung.“ Frau Gody, verſichert, daß Tſchimerin nicht verrückt geweſen. ſondern er⸗ mordet worden ſei. Später hatte Frau Gody mit Senko Mei⸗ nungsverſchiedenheiten. weil ſie im⸗ mer ihre Ueberzeugung vertrat, daß Tſchimerin ermordet worden ſei. Eines Tages habe auch Senko geſagt, wenn man wüßte. daß er das Ge⸗ heimnis Tſchimerins kenne, wäre er ein verlo⸗ rener Mann. Einen Monat ſpäter, am 20. März 1938, habe man ihn an einem Haken ſei⸗ ner Stubentür erhängt aufgefunden. Auch hier lautete das Ergebnis der gerichtlichen Unterſuchung auf Selbſtmord. Frau Gody ver⸗ ſichert jedoch, daß Senko vergiftet worden ſei. Am Tage ſeines Todes habe er ein Zuſam⸗ mentreffen mit einem gewiſſen Baſil gehabt. der eine Garage leitet. Baſil habe ſchon ſeit langer Zeit Frau Gody mit Fragen über die Angelegenheit Miller beſtürmt. Als Frau Gody ſich an einen mit den beiden toten Ruſſen befreundeten Polizeibeamten wandte und ihm ihr Geheimnis mitteilte, hätte dieſer ihr geraten, ſich nicht weiter mit der An⸗ gelegenheit zu befaſſen, ſonſt würde ſie Gefahr laufen, auch ermordet zu werden wie die an⸗ deren. Der Berichterſtatter des„Paris Soir“, dem Frau Gody ihre Erklärungen gemacht hat, berichtet dann über ſeine perſönliche Un⸗ terſuchung, die folgenden Tatſachen ergeben habe: 1. Der Gerichtsarzt, der die Autopſie Tſchimerins vorgenommen hat, ſtellte feſt, daß in ſeinen Lungen kein Waſſer feſtzuſtellen war, wie es ſonſt allgemein bei Ertrunkenen der Fall zu ſein pflegt. Der Ge⸗ richtsarzt habe alſo auf einen verdächtigen Tod hingedeutet. Tſchimerin ſei unter dieſen Umſtänden ſchon tot geweſen, als er ins Waſſer geworfen worden ſei. 2. Der Gerichtsarzt, der den Selbſt⸗ mord Senkos feſtgeſtellt hatte, und zwar aufgrund der Lage des Leichnams und der Schnur, die zu ſeiner Erhängung diente, be⸗ finde ſich im Widerſpruch mit gewiſſen an⸗ deren Gerichtsärzten, die feſtgeſtellt hätten, daß die Erhängung auch nach erfolgtem Tode ſtatt⸗ gefunden haben könnte. Die Autopſie Senkos ſei nicht durchgeführt worden, und man wiſſe heute nicht, ob in ſeinen Adern nicht die Spu⸗ ren eines Giftes vorhanden geweſen ſeien. 1 155 1. 1 0 1 1 1 11 146% 4 1 1 1 4 * 6 . 15 10 5 1 104 . 5 1 Ausnahmezuſtand über Kowno Kowno, 12. Dez. Sonntag abend wurde ein Erlaß des litaui⸗ chen Staatspräſidenten verkündet, durch den über Stadt und Kreis Kowno der Ausnahme⸗ zuſtand, der bekanntlich erſt am 1. November aufgehoben worden war, für die Dauer von ſechs Monaten wieder verhängt. Dieſe Maß⸗ nahme wird wie es in einer Meldung des litauiſchen Propagandaamtes heißt, im In⸗ tereſſe der Staatsſicherheit und Wahrung der Ruhe und Ordnung erlaſſen, im Zuſammen⸗ hang mit Umtrieben unverantwortlicher Ele⸗ mente, die gerade im gegenwärtigen Augenblick hervortreten. Nach den Beſtimmungen des Ausnahmezu⸗ ſtandes können Perſonen durch den Innenmini⸗ ſter oder deſſen Organe unter Polizeiaufſicht 5 oder in Zwangsarbeitslager geſchickt werden, . Voldemaras wieder Mode Kowno, 12. Dezember. Nach Verhängung des Aus nahmezu⸗ ſtandes über Stadt und Kreis Kowno wurde am Sonntagabend von dem litauiſchen Propa⸗ gandaamt eine längere Erklärung veröffent⸗ licht. Darin heißt es u. a., daß im Zuſam⸗ menhang mit den Vorgängen im Memelland un verantwortliche Elemente und einzelne Hitz⸗ köpfe, die ſich teils als Woldemaras⸗ Anhänger bezeichnen, eine ſchädliche Tätig⸗ keit entfalten, die auch in der Studentendemon⸗ ſtration vom Samstag ihren Ausdruck finden. Im Namen der Woldemaras⸗Anhänger ſei in Memel ein regierungsfeindlicher Aufruf und ein Flugblatt in Form einer Zeitung verbreitet worden. Im Zuſammenhang mit den Studen⸗ tendemonſtrationen in Kowno wurden in der Nacht zum Sonntag und im Laufe des Sonntag etwa 100 Studenten feſtgenommen. Auch der Woldemaras⸗Anhänger Jwanauskas, der bei dem Militärputſch des Jahres 1984 eine führende Rolle ſpielte, wurde verhaftet. Nalien und der Zuez⸗Kanal Rom, 12. Dez. Der Direktor der„Giornale d'Italia“ prüft eingehend die Frage des Suez⸗Kanals. Das halbamtliche Blatt weiſt darauf hin, daß das„Tor von Suez“ den Schlüſſel zu den Verbindungen zwiſchen drei Erdteilen und rieſigen nationalen und imperialen Intereſſen bildet und daher vom internationaler Bedeutung ſei. Nach der Er⸗ oberung des Imperiums ſeien Ita⸗ liens Intereſſen am Suez⸗Kanal gewaltig ge⸗ ſtiegen. Das Blatt unterſtreicht, daß es ſich bei der Suez⸗Kanal⸗Geſellſchaft um eine der rückſichtsloſeſten kapitaliſtiſchen Ausbeutungen handele, die auf internationalem Gebiet nicht eduldet werden dürfe. Für die europäiſche ultur und den gerechten Schutz der Inter⸗ eſſen aller Länder, für die Freiheit der Schiff⸗ fahrt und des Handels, für die legitimen Ar⸗ beitsbedingungen aller Völker, ſei daher eine radikale und raſche Reviſion des geſamten verwaltungstechniſchen Regimes des Suez⸗Kanals notwendig. Die Verwaltung des Suezkanals ſolle nicht mehr durch eine private kapitaliſtiſche Gruppe erfolgen, ſondern durch Vertreter aller Nationen, die dort Schiffahrt trieben, und zwar im Verhältnis ihres Verkehrs. 5 Jouhaur verliert weilere Pöſichen Paris, 12. Dezember. Auf Grund einer im amtlichen Geſetzblatt veröffentlichten Verordnung iſt der Gewerk⸗ ſchaftspapſt Jouhaux nunmehr auch ſeines Poſtens als Mitglied des Aufſichtsrates des lo⸗ lonialen Liger⸗Amtes enthoben worden. ſchränkung der Ausgaben Anlideulſche jüdiſche Flüſterpropagandg Greuellüge über angebliche mißhandlungen jüdiſcher Kinder London, 12. Dezember. „Sunday Expreß“(Beaverbrook) weiſt auf eine niederträchtige Lüge der jü⸗ diſch en Flüſter propaganda in Groß⸗ britannien hin und widerlegt ſie auf das deut⸗ lichſte. Das Blatt berichtet, daß in Großbritan⸗ nien behauptet werde, daß eines der jüdiſchen Flüchtlingskinder, die kürzlich aus Deutſchland in Großbritannien angekommen ſeien, ein Ha⸗ kenkreuz auf den Rücken gebrannt gehabt habe. Eine Wochenzeitſchrift(das Blatt ſagt nicht welche, D. Red.) habe ſich ſogar nicht ent⸗ blödet, dieſe Geſchichte zu veröffentlichen. „Sunday Expreß“ habe nunmehr einwand— frei feſtgeſtellt, daß an dieſer Angelegenheit nichts Wahres iſt, daß es ſich alſo um eine Propagandalüge handelt. Daß das Blatt dieſes Märchen überhaupt erwähnt, zeigt jedoch, bis zu welchem Grade die antideut⸗ ſche Hetze im Zuſammenhang mit der Ju⸗ denfrage in England ſich verſteigt. Judengeſehe Ungarns verſchürft Budapeſt, 12. Dezember. Blättermeldungen zufolge wurde der Ent⸗ wurf des neuen Judengeſetzes, von dem man ſtrengere Beſtimmungen erwartet, vom Regierungsausſchuß fertiggeſtellt. Es wur— de feſtgeſtellt, daß die verbotenen un⸗ gariſchen Logen bis in die letzte Zeit hin⸗ ein ihre Tätigkeit fortgeſetzt und landesverrä⸗ teriſche Beziehungen zu den von Juden geleite⸗ ten Logen in Oberungarn unterhalten hatten, das bis vor kurzem ein Teil des tſchecho⸗flowa⸗ kiſchen Staatsgebietes war. deſchows Nachfolger arbeitet bereits Die erſten Verhaftungen und Eeſchießungen von Berija angeordnel Warſchau, 12. Dezember. Im Verfolg der Abſetzung Jeſchows als GPul.⸗Kommiſſar ſind, wie der„Illuſtrierte Krakauer Kurier“ meldet, von dem neuen Kom⸗ miſſar 470 Mitarbeiter Jeſchows und 130 hohe Beamte der G PU. aus ihren Amtsſtuben im Lublianka⸗Gebäude in die Kel⸗ ler des Lublianka⸗Gefängniſſes befördert wor⸗ den. Der neue GPU.⸗Kommiſſar Berija wirft ihnen vor,„wertvolle“ Mitarbeiter der Partei, verhaftet zu haben, während die eigentlichen Trotzkiſten und andere„Feinde des Volkes“ auf freiem Fuß gelaſſen wurden. Berija hat eine neue Terrorwelle angekündigt. Jeſchow ſelbſt befindet ſich im Krankenhaus unter ſtren⸗ ger Bewachung der neuen GPU.⸗Beamten. Seine Privatwohnung iſt geſchloſſen worden. Seine Frau Zenia habe ſich indeſſen in der neuen Lage raſch zurechtgefunden und habe Scheidung beantragt. Zwei der engſten Mitar⸗ beiter Jeſchows, Wolkow und Ser man aus Minſk, ſind auf Befehl Berijas bereits er⸗ ſchoſſen worden. bobo Jungkommuniſten im Kerker „Säuberung“ der ſowietruſſiſchen Jungverbände Warſchau, 12. Dezember. Nach einer Moskauer Meldung nimmt die Ausrottung der„Trotzkiſten und Staats⸗ feinde“ im Jungkommuniſtiſchen Verband hemmungslos ihren Fortgang, und täglich werden Hunderte von bisherigen Lei⸗ tern der kommuniſtiſchen Jungverbände abge⸗ ſägt und in die Kerker geworfen. Die Unruhe und die allgemeine Unſicherheit in den Reihen der bolſchewiſtiſchen Jugend ſind ſoweit gedie⸗ hen, daß niemand mehr ſeines Lebens ſicher iſt. Einer zuſammenfaſſenden Darſtellung zufolge ſind ſeit der Amtsentſetzung der leitenden Se⸗ kretäre der Jugendverbände über 6000 Ver⸗ bandsleiter in Moskau und in den Provinz⸗ organiſationen entfernt und verhaftet worden. Die Säuberungslawine rollt trotzdem ununter⸗ brochen weiter. „Flskaliſcher Wahnſinn in 48A.“ Scharfer Angriff eines Bundesſenalors New Pork, 12. Dez. Auf der Boſtoner Jahrestagung des Ver⸗ bandes der Steuerzahler-Vereinigung von Maſſachuſetts, richtete in einer Rede, die auf den Rundfunk im ganzen Lande übertragen wurde, der demokratiſche Bundesſenator Byrd von Virginien einen ſcharfen Angriff gegen die Finanzpolitik der Regierung der Vereinigten Staaten. Er erklärte, das Land leide ſeit 9 Jahren an dem„fiskaliſchen Wahnſinn“. Von der gegenwärtigen Re— gierung könnten keine Maßnahmen zur Ein⸗ erwartet werden. Das Land gehe einer gefahrvollen Lage ent- gegen, falls der Staatshaushalt nicht ausge⸗ glichen werde. Die unmittelbare Staatsſchuld werde, ſo erklärte Byrd weiter, im Juli näch— ſten Jahres 41 Milliarden Dollar, und die tatſächliche Staatsſchuld unter Einrechnung hang„Hotſchi Schimbun“ ausführt, der Verpflichtungen verſchiedener Bundes⸗ ämter annähernd 50 Milliarden Dollar betra⸗ gen. Er werde daher bei dem Kongreß eine Vorlage einbringen, die durch Reorganiſation des Bundesämter Erſparniſſe erzielen ſoll. ———— Japan warnk Moskau Wahrung ſeiner Fiſchereirechte verlangt. Tokio, 12. Dez. Heute wird, wie Domei meldet, die japa— niſche Regierung nähere Einzelheiten über die Unterredung zwiſchen dem japaniſchen Bot⸗ ſchafter Togo und Litwinow⸗Finkel⸗ ſtein, die am 8. d. M. ſtattgefunden hat, ver⸗ öſſentlichen. Moskau habe, ſo heißt es wei⸗ ter, bei dieſer Unterredung über den Fiſche⸗ reivertrag keinerlei aufrichtige Haltung gezeigt, ſondern darüber hinaus ſogar ver⸗ ſucht, die japaniſchen Rechte einfach in Ab⸗ rede zu ſtellen. Wie in dieſem Zuſammen⸗ habe der Philly emannel Bach 150. Todestag des Muſikers am 14. Dezember Es gibt in der geſamten Geſchichte der Kunſt wohl kaum einen Fall, in dem, wie bei den Bachs, ſich ein Genie durch mehrere Generatio⸗ nen ſo kraftvoll vererbt. Zumeiſt iſt alle Schöp⸗ ferkraft ſchon in der zweiten Generation ſo gut wie erſchlafft. Bei den Bachs aber ſteigerte ſich das ganze Genie von Generation zu Generation, um in Sebaſtian den höchſten Gipfel aller Muſik ſchlechthin zu erreichen. Aber auch ſeine Söhne ſind noch Begabungen, die durchaus ausreichten. auch ohne den Vater in der Muſikgeſchichte un⸗ ſterblich zu beſtehen. Freilich eine Sonne wie Johann Sebaſtian mußte auch den bedeutend⸗ ſten Sohn weit überſtrahlen.. Von den zahlreichen Kindern aus zwei Ehen des großen Thomaskantors ſind vier Söhne be⸗ deutende Muſiker geworden. Friedemann. der älteſte, der leider bei all ſeiner großen Be⸗ abung menſchlich minderwertig war und in blend verkam, Philipp Emanuel, an dem der Vater mehr Freude erlebte, Chriſtoph Fried⸗ rich, der„Bückeburger Bach“, und Johann Chri⸗ ſtian, der„engliſche Bach“, der übrigens auch mit Mozart befreundet war. Vier Jahre nach Friedemann iſt Philipp Emanuel zu Weimar 1714 in einer Zeit geboren, in der der Meiſter ſelbſt noch recht beengt und von der Engſtirnig⸗ keit ſeiner Zeitgenoſſen und kleinlichen Stadt⸗ väter bedrängt ſich kärglich durchſchlagen mußte. Philipp Emanuel ſollte eigentlich Juriſt wer⸗ den, er ſtudierte in Leipzig und kam bald nach Frankfurt a. O., wo er ſich jedoch bald ganz der Muſik zuwandte und den Spuren ſeines roßen Vaters folgte. 1740 ſehen wir ihn als r und Cembaliſt am Hofe von Potsdam. Er war auch Zeuge der Begegnung des großen Königs mit ſeinem Vater Johann Sebaſtian, die Brachvogel in ſeinem bekannten Buche ſo lebendig ſchildert. a Zwanzig Jahre ſpäter bekommt er die Stelle Telemanns in Hamburg, wo er im Gegenſatz zu ſeinem älteren Bruder in ſehr geordneten Verhältniſſen in hohem Alter geachtet und ver⸗ ehrt am 14. Dezember 1788 ſtirbt. ———ů— Philipp Emanuel Bach war ein fruchtbarer Muſiker und Schriftſteller, Neben einer Selbſt⸗ biographie hat er ein bemerkenswertes Buch über die„wahre Art, das Klavier zu ſpielen“ geſchrieben. Wir beſitzen über 20 Paſſions⸗ muſiken von ihm. Am bedeutendſten aber war ſein Einfluß auf die Nachfahren in formalem Sinn, hat er doch den erweiterten Sonatenſatz und das Rondo bedeutend befruchtet, ſo daß Haydn in großer Beſcheidenheit bekannte:„Was ich weiß, habe ich dem Philipp Emanuel Bach zu verdanken.“ Ein Wort, das aus Haydns Mund umſo wertvoller iſt, da Haydn der Vater der klaſſiſchen Sonatenform genannt werden kann.. Es iſt höchſt bemerkenswert, daß die beiden älteren Söhne Bachs bedeutend mehr unter dem Einfluß des ſogenannten muſikaliſchen Zopfes des Rokoko ſtanden als ihr Vater, der gerade aus dieſem Stil herausgewachſen iſt. Sebaſtian aber hat alle Stilarten mit Leichtigkeit über⸗ wunden und ſich ſelbſt ſeinen Stil geſchaffen, der die Muſik aller Zukunft beſtimmen konnte. Denn er ſtand wie kein Muſiker vor oder nach ihm über allen Zeiten. 8 A. Motteler. „Bernard Shaw“ als Möbelhändler Toller Interviewſpaß auf einem Dampfer Vor einigen Tagen erhielt der iriſche Drama⸗ tiker und Romanſchriftſteller G. Bernard Shaw in ſeiner Londoner Wohnung eine Zeitung aus Boſton. Darin war ein Artikel rot angeſtri⸗ chen. Er war von der ſenſationellen Ueberſchrift gekrönt:„Bernard Shaw wird Möbelhändler“. Erregte ſchon die erſte flüchtige Lektion dieſes „Interviews“, das auf einem Paſſagierdampfer im Pazifik ſtattgefunden haben ſollte, bei dem Dichter die hellſte Empörung, ſo ſteigerte ſich ſeine Entrüſtung bei genauem Studium des er⸗ logenen Artikels von Zeile zu Zeile. Denn die Boſtoner Zeitung behauptete in unverfrore⸗ ner Art und Weiſe, ihr Mitarbeiter habe mit G. Bernaxd Shaw auf einem Dampfer im Pa⸗ zifiſchen Ozean eine Unterhaltung gehabt, bei Literatur und dem Theater in Zukunft Valet ſagen und ſich ausſchließlich dem Möbelhandel widmen. Außerdem war der Artikel mit einem Porträt Bernard Shaws illuſtriert, das einen Mann zeigte, mit dem der iriſche Dramatiker keinen einzigen Geſichtszug gemeinſam hatte. Dieſer G. B. Shaw war ziemlich dick, noch ver⸗ hältnismäßig jung und trug keinerlei Bart, während Bernard Shaws Backenbart ja gerade⸗ zu weltbekannt iſt. Der iriſche Dramatiker verlor angeſichts die⸗ ſes„Interviews“ ſeinen ſprichwörtlichen Hu⸗ mor. Er ſandte einen geharniſchten Proteſt⸗ brief an die Boſtoner Zeitung, in dem er aufs ſchärfſte beſtritt, im Pazifik ein Interview ge⸗ geben zu haben. Ebenſo leugnete er ſehr ener⸗ giſch, daß er daran dächte, in Zukunft mit Mö⸗ beln zu handeln. In Boſton erregte dieſer Brief Erſtaunen. Man ſtrengte eine Unterſuchung an, die folgendes amüſante Ergebnis hatte:. Ein junger Journaliſt der Boſtoner Zeitung fuhr mit einem Dampfer die Pazifiſche Küſte entlang. Er erkundigte ſich bei dem Kapitän, ob vielleicht ein„Prominenter“ auf ſeinem Schiff mitfahre.„Ein Prominenter? Jawohl!“ erklärte dieſer.„G. Bernard Shaw befindet ſich an Bord.“ Eine halbe Stunde ſpäter war der ſenſationshungrige Journaliſt bei G. Bernard Shaw. Dieſer erklärte, er habe ſeinen Bart vor kurzem abgelegt. Nach ſeinen literariſchen und Theaterplänen befragt, erwiderte er:„Ach, wiſſen Sie, ich habe mich von Literatur und Theater vollkommen abgewandt, ich leſe über⸗ haupt kein Buch mehr. Einzig und allein der Möbelhandel intereſſiert mich noch. Ich ver⸗ kaufe nämlich Stühle en gros.“ Der Befragte hieß, wie man nachträglich feſtſtellte, in der Tat G. Bernard Shaw. Aber er war nicht identiſch mit dem iriſchen Drama⸗ tiker. Er hat nie etwas geſchrieben. Als er nun von dem Proteſtbrief aus London erfuhr, ſtellte er ſich ſeinerſeits entrüſtet. Er hätte nie behauptet, Dichter oder Theatermann zu ſein. Seine Erklärung hätte nur beſagt, daß er nicht mehr ins Theater gehen und wahrſcheinlich auch kein Buch mehr leſen wolle. So ſei ſeine„Ab- kehr von Theater und Literatur“ zu verſtehen welcher der Dichter erklärt hätte, er wolle der japaniſche Außenminiſter Arita nach Rück- ſprache mit der Wehrmacht und verſchiedenen anderen Stellen bereits neue Informationen an den japaniſchen Botſchafter in Moskau ge⸗ ſandt. Sofern Sowjetrußland nicht in letzter Stunde unterzeichnen werde, ſei Japan bereit, falls ſich die Lage weiter verſchlimmern ſollte, zu Selbſthilfs maßnahmen zu grei⸗ fen, um eine ungehinderte Ausſbung der Fiſcherei zu erzwingen. Der letzte Termin am Ende des Jahres werde die Entſcheidung über weitere Maßnahmen bringen. Blücher rehabilifierk? Warſchau, 12. Dezember. Nach einer Meldung des Krakauer Kuriers aus Moskau hat Stalin am Donnerstag den ſeit Monaten von der politiſchen Bildfläche ver⸗ ſchwundenen Marſchall Blücher in einer längeren Audienz empfangen. Blücher ſoll es gelungen ſein. Stalin von ſeiner Unſchuld zu überzeugen und die Vorwürfe zu entkräften, die der bisherigen G PU.⸗Chef. Je⸗ ſcho w, gegen ihn erhoben hatte. Unmittelbar nach der Audienz im Kreml habe ſich Blücher in das Kriegskommiſſariat begeben, wo er von Woroſchilow empfangen worden ſei. Orkan über Zydney §§ Sydney, 12. Dezember. Am Wochenende iſt Sydney von einem Orkan heimgeſucht worden, wie er ſeit 50 Jahren dort nicht mehr erlebt wurde. Der Sturm, der zeit⸗ weilig eine Stundengeſchwindigkeit von über 110 Kilometern entwickelte, richtete in der Stadt, im Hafen und in der Umgebung einen Schaden an, den man bisher auf über 600 000 Pfund Sterling ſchätzt. Darunter be⸗ finden ſich allein vier Fabriken im Werte von 150 000 Pfund Sterling, die Bränden zum Opfer fielen. Die Stadt war am Montag früh immer noch von einem Ring brennender Bäume und Büſche umgeben, die eine ungeheure Hitze ausbreiten. Zahlreiche Verletzte mußten in die Krankenhäuſer eingeliefert werden. leine poliliſche Nachrichlen Der Führer übermittelte ſeinem Adjutanten, SA.⸗Obergruppenführer Wilhelm Brückner zu ſeinem Geburtstage ſeine Glückwünſche, ebenſo dem Reichsminiſter Kerrl zu ſeinem 51. Geburtstage. „Das Segelſchulſchiff„Albert Leo Schlageter“ iſt zu einem viertägigen Beſuch in Kopenhagen eingetroffen. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat den Archi⸗ tekten Hermann Gieſeler in den Reichskultur⸗ ſenat berufen. In der Nacht zum Sonntag trat der national⸗ ſpaniſche Miniſterrat unter dem Vorſitz des Staatschefs General Franco in Burgos zu einer Sitzung zuſammen. n Am Samstag eröffnete Präſident Vargas in Begleitung ſämtlicher braſilianiſcher Miniſter und der Spitzen des braſilianiſchen Heeres auf dem Gelände der internationalen Muſtermeſſe in Rio de Janeiro die große Ausſtellung über den„Neuen Staat Braſilien“, in deren Mittel⸗ punkt die anti⸗kommuniſtiſche Ausſtellung ſteht. Wie die Preſſe mitteilt, ſoll die franzöſiſche Militärmiſſion in Prag aufgrund des Ueber⸗ einkommens der beiden Regierungen bis Ende dieſes Jahres liquidiert werden. Hauptſchriftletter und verantwortlich für den politiſchen Teil; Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich M artin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. XI. 1938 über 2000 3 3t. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. und nicht anders. Im übrigen, erklärte dieſer Kaufmann, ſei er der Anſicht, daß in einem demokratiſchen Land jedem Mann, ob bekannt oder unbekannt, das Recht zuſtehen müſſe, ein Interview zu geben. Der Kapitän als der Ur⸗ heber dieſes Streitfalles redet ſich damit her⸗ aus, er habe den Kaufmann G. B. Shaw für einen„Prominenten“ gehalten. Er ſei doch ziemlich vermögend und bekleide doch außerdem in ſeiner Firma den Poſten eines Buchhalters. Damit war nun freilich auch der echte Shaw geſchlagen! Kultur und Kunſt Großeinſatz von„Petterſon und Bendel“. Die eben fertiggeſtellte deutſche Faſ⸗ ſung des ſchwediſchen Filmes„Petterſon und Bendel“, die zum„Tag der Nationalen Solida⸗ rität“ in den Ufa⸗Theatern Kurfürſtendamm und Friedrichſtraße über das Wochenende lief, wird in einigen Wochen im ganzen Reich und auch in der Reichshauptſtadt groß eingeſetzt werden. Hünengräber unter dem Ehren⸗ ſchutz der H J. Nach einer Vereinbarung der Gebietsführung Nordſee der HJ. mit dem Lan⸗ desdenkmalspfleger der Provinz Hannover und des Staates Oldenburg werden die Einheiten der HJ. die im dortigen Gebiet liegenden Hü⸗ nengräber in ihre Obhut nehmen und künftig die Verantwortung für die Inſtandſetzung tra⸗ gen. „Erfolge Furtwänglers in Paris. In einem der größten Säle, der Salle Pleyel, dirigierte Wilhelm Furtwängler zum erſten Male das franzöſiſche Philbarmoniſche Orcheſter. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Man ſah u. a. den Botſchaftsrat der deutſchen Botſchaft, Bräuer, ſowie den gegenwärtig in Paris weilenden Chef des Protokolls im Außen⸗ amt, v. Dörnberg, ſowie ſämtliche maßgeblichen Perſönlichkeiten des Pariſer Muſiklebens. Die Zuhörer brachten Furtwängler und dem Or⸗ cheſter begeiſterte Huldigungen dar. Furtwäng⸗ ler mußte das Vorſpiel zum„Fliegenden Hol⸗ länder“ wiederholen. interne ch un. 1 N00 tagstauf ſammef. Stand Nuſitzut Suobt vaten de FDeierfur in Spie wartete det Das Fethaus eh tes wil FPflentit Tauſend FGuucbna In An ohman Belet lehten J. fete Atb 2 haft Kt Jahrze mpf fü det Nary Aational gen Begr gelehrt i Schaffen. gebaut w a muß als eiher ir wahre Dieſer haft„f Millionen lung und Vaterland Vildung ke Standes dat di weiter ſebbſderſt ſeine Ung fabren, 9 entſpricht. beit kong Vetriel Wie die 9 ufggriff in Gau beſermnge 4 366 Line beit 15 f Arbeit; erfahren einem Lei für das! 1 5 50 Ver hä ſce N bechrngen Madeitg, heute gehe ſcen Reit — in einer r soll es ſchuld zu nittäften, . mittelbare lächer o er von 65 u Archi slullur⸗ tional. ih des iW einet thus it ſünſſtet es auf meſſe ſöſiche leber⸗ s Ende 1116 del eaten hefe. füll. el ig f ußel⸗ liche Die Die Stadt Worms hatte ſich zur Fünf⸗Jahres⸗ eier der NS.⸗Gemeinſchaft 1785 2— reude“, die der Gau Heſſen⸗Naſſau in ihren auern abhielt, feſtlich mit Fahnen geſchmückt. Das Feſthaus gar, die Stätte der Feierſtunde am Nachmittag und der fröhlichen Geburts⸗ tagsfeter am Abend, hatte ſein Geſicht völlig veränder. Fahnen, Grün und Gold zier⸗ ten ſein Portal, und das Innere war von dem gleichen Schmuck belebt. Land wallten im Thea⸗ terſaal die Fahnen von den Wänden, von gol⸗ denen Streifen eingefaßt. Grün und Blumen belebten das Bild und ſchufen vom Aeußeren 5 die feierliche Stimmung, die ſich im Ab⸗ auf der Veranſtaltungen ſteigerte und im Sag zu einem feſtlichen Höhepunkt geſtaltete. Nachdem am geſtrigen Vormittag Du. ⸗ interne Sitzungen ſtattgefunden hatten. fanden ſich um die Mitiagsſtunde die Werkſcharen und das Rhein⸗Mainiſche Landesorcheſter im Mit⸗ tagsraum der Firma Hey A.⸗G., zum Eſſen zu⸗ ſammen. Am Nachmitta ſchenkten die Standkonzerte des SA.⸗ I und NSKK.⸗ Muſikzuges auf verſchiedenen Plätzen in der Stadt den Spaziergängern viel Freude. Sie waren der Auftakt zu der würdig ausgeſtalteten Feierſtunde unter dem Motto: „Arbeit und Freude“ im Spiel⸗ und Feſthaus. Ein Ehrenſturm er⸗ wartete Gauleiter Sprenger, den Gauobmann der DA. Becker und 125 Begleitung vor dem Miba daneben der Muſikzug der Standarte ibelungen, der bei der Ankunft des Gaulei⸗ ters während des Abſchreitens der Front den 4 ſpielte. Unter dem Gruß der auſend ſchritt dann der Gauleiter und der Gauobmann in den Feſthausſaal, der ſchöner als je mit Gewinden aus vergoldetem Lorbeer und goldgeränderten Fahnen geſchmückt war. Als ein muſterhaftes Beiſpiel neuer Feier⸗ geſtaltung ſchufen dann der Chor der Werk⸗ ſcharen und das Muſikkorps unſeres Wormſer Bataillons unter der Lei⸗ künſt von Muſikmeiſter Ernſt Simon einen kün tleriſchen Ausdruck der Ethik deutſcher Arbeit in einem Wechſelſpiel von Spre⸗ cher, Chor und Orcheſter, in dem Verſe unſerer deutſchen Dichter wie Lerſch, Menzel, Bröger, Baumann und Schuhmann zum Teil in Ton geſetzt und inſtrumentiert von Muſik⸗ meiſter Ernſt Simon, in ſteter Steigerung hin⸗ 99 750 zu den hohen Idealen deutſchen Schaf⸗ ns: Alle wollen wir das Eine: Deutſchland, Du ſollſt leuchtend ſteh'n! Woll'n in Deinem hohen Scheine unſer aller Ehre ſeh'n! Na dieſer Feierfolge, die von Erich Bauer und Alwin Rüffer bearbeitete iſt, und durch die tonſetzeriſche Arbeit von Muſikmeiſter Simon viel an Leben gewann, grüßte Kreisleiter Koch die Gäſte mit einem herzlichen Willkomm. Nach dem Gauleiter galt ſein Gruß den Vertretern der Partei und ihrer Organiſationen, der Wehrmacht, den Vertretern der Behörden und der Wirtſchaft. Der Kreisleiter gab ſeiner Freude über dieſen Geburtstag in Worms be⸗ a Ausdruck, da die Nationalſozialiſten es Kreiſes in der Verlegung der Geburtstags⸗ feier nach Worms eine Ehrung für ihre Arbeit wie für ihre Stadt ſehen.„Ich hoffe“ ſagte der Kreisleiter abſchließend,„daß dieſer Tag neuen Anſporn und neue Leiſtungsſteigerung gibt.“ des Gauobmanns Arbeitsbericht Im Anſchluß an den Kreisleiter gab der Gau⸗ obmann der Deutſchen Arbeitsfront Pg. Becker den Rechenſchaftsbericht über die im letzten Jahr und in den letzten Jahren gelei⸗ cha Arbeit auf dem Gebiet der NS.⸗Gemein⸗ chaft Kraft durch Freude“. Er führte u. a. aus: Jahrzehntelang führte der Arbeiter einen Kampf für ſeine ſoziale Gleichberechtigung. Was der Marxismus nicht fertigbrachte, das hat der Nationalſozialismus verwirklicht. Die bisheri⸗ gen Begriffe von Fron und Arbeit wurden um⸗ ekehrt in freudiges Dienen und opferbereites fen. Wo gearbeitet wird, wo ein Werk gebaut wird, das Jahrtauſende überdauern ſoll, muß aber auch Fröhlichkeit ſein, denn allein aus einer freudig geleiſteten Arbeit erwächſt ihr wahrer Wert. Dieſer hohen Aufgabe dient die NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ nunmehr 5 Jahre. Millionen deutſcher Menſchen ſchenkte ſie Erho⸗ lung und neue Kraft, ſie erſchloß ihnen ihr Vaterland und trug in entſcheidendem Maße zur Bildung einer Volksgemeinſchaft bei, die keine Standes⸗ und Klaſſenunterſchiede mehr kennt. Faſt die Hälfte ſeines Lebens verbringt der Arbeiter an ſeinem Werkplatz. Es iſt daher ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Arbeitsplatz und ſeine Umgebung eine würdige Ausgeſtaltung er⸗ fahren, die der Ehre des deutſchen Arbeiters entſpricht. Die Abteilung„Schönheit der Ar⸗ beit“ konnte in dem vergangenen Jahr 79 5 Betriebsbeſichtigungen durchführen. Wie die Anregungen von den Betriebsführern aufgegriffen wurden, beweiſt die Tatſache, daß im Gau Heſſen⸗Naſſau in dieſem Jahr für Ver⸗ beſſerungen im Sinne„Schönheit der Arbeit“ RM. 3 660 651.— aufgewandt wurden. Eine gewaltige Erweiterung hat die Ar⸗ beit des„Amtes für Schönheit der Arbeit“ durch die Dorfverſchönerungsaktion erfahren. In jedem Jahr treten die Dörfer zu einem Leiſtungskampf an. Bereits jetzt liegen ür das kommende Jahr wieder 120 Anmel⸗ ngen vor. i Wer hätte früher daran gedacht, daß deut⸗ ſche Arbeiter ihren Urlaub in fremden Ländern verbringen würden? Norwegen, Afrika, Italien, Madeira, Südſlavien, Griechenland gehören heute neben den ſchönſten Teilen des großdeut⸗ ſchen Reiches zu den feſten Urlaubszielen der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Dazu kommen im nächſten Jahr zwei neue Reiſe⸗ ziele, Schweden und Finnland. Während das Amt„Reiſen, Wandern, Ur⸗ laub“ im Jahre 1934 170 107 Teilnehmer er⸗ faſſen konnte, ſo hat ſich dieſe Zahl im vergan⸗ genen Jahr um faſt das Achtfache erhöht. Ins⸗ geſamt ſind im Jahre 1938 1 298 713 Volks⸗ genoſſen im Gau Heſſen⸗Naſſau erfaßt worden. Das macht im Vergleich zum Jahre 1937 mit 1173 171 Teilnehmern noch eine Steigerung um über hunderttauſend Teilnehmer aus. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß ſeit dem Sommer dieſes Jahres der größte Teil des Fahrtenprogramms geſtrichen werden mußte, da alle Beförderungsmittel, Züge und Omnibuſſe, für dringendere Aufgaben benötigt wurden. Aber bereits Ende Juni dieſes Jahres war die Zahl aller Urlaubsfahrer größer als die Ge⸗ ſamtzahl des Jahres 1937. Von ebenſo großem Erfolg ſprechen die Zahlen der Wanderungen, ſo konnten 8376 Wanderungen veran⸗ ſtaltet werden, an denen 149 00 0 Volks ⸗ genoſſen teilnahmen. Durch ſeine land⸗ ſchaftliche Schönheit iſt das Rhein⸗Main⸗Gebiet zu einem der beliebteſten Aufnahmegebiete für „KdfF.“⸗Urlauber aus allen Gauen Groß⸗ deutſchlands geworden. 328 518 Volksgenoſſen fanden in unſerem Gau eine gaſtliche Aufnahme bis zu einer 14tägigen Dauer. In dem gleichen Maße hat auch die Arbeit des Amtes„Feierabend“ eine nicht ge⸗ ahnte Steigerung erfahren. Wenn im vergan⸗ genen Jahr in 4 420 Veranſtaltungen kulturel⸗ ler und unterhaltender Art im Gau Heſſen⸗ Naſſau 2, Millionen ſchaffende deutſche Men⸗ ſchen einen ſinnvollen Feierabend erlebten, ſo iſt dieſe Zahl ſchon ein Leiſtungsbeweis, wie ihn keine Kulturorganiſation der Welt bisher er⸗ bringen konnte. Eine beſonders erfreuliche Entwicklung haben die Theatergemeinſchaften und Ringe genommen. So führte„KdfF.“ in der Winterſpielzeit 1937/38 in 1423 Theater⸗ veranſtaltungen über eine halbe Mil⸗ lion Menſchen in das Theater. Wei⸗ ter wurden veranſtaltet: 31 Werkkunſtausſtel⸗ lungen mit 30 477 Beſuchern, 37 Volksfeſte mit einer halben Million Beſuchern 220 Kon⸗ zerte mit 82 566 Beſuchern, 600 Varieté⸗ und Bunte Abende mit 225 596 Beſuchern, 267 Dorfgemeinſchaftsabende mit 111654 Beſu⸗ chern. Dieſe Zahlen ſtellen natürlich nur einen Bruchteil dar aus der Geſamtarbeit des Amtes „Feierabend“. Dazu kommen die vielen ande⸗ ren Veranſtaltungen der Volks⸗ und Brauch⸗ tumsarbeit, die Werkpauſenkonzerte, Kamerad⸗ ſchaftsabende, Kunſtausſtellungen, Filmvorfüh⸗ rungen, Veranſtaltungen in den Lagern der Reichsautobahnen und des Bauvorhabens Weſt. Der deutſche Arbeiter hatte von jeher den Drang, ſich weiter zu bilden, mehr zu leiſten und Einblick zu nehmen in die Dinge ſeiner Um⸗ welt. Das Deutſche Volksbildungswerk in der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt ihm in dieſem Beſtreben zum Helfer geworden, auch dieſe Abteilung kann auf ein Jahr reicher Arbeit und ſtolzer Erfolge zurückblicken. Die Geſamtzahl aller Vortragsreihen, Ein⸗ zelvorträge, Arbeitsgemeinſchaften, Kurſe, Füh⸗ rungen, Kulturfahrten uſw. betrug 2971 mit einer Teilnehmerzahl von 405 502 Volksgenoſ⸗ ſen. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um faſt die Hälfte. Beſonders hervorzuheben iſt die Dorfbuchar⸗ beit, die ebenfalls vom Volksbildungswerk ge⸗ tragen wird. Als neues Aufgabengebiet erſchloß ſich der Aufbau der Organiſation und die Propaganda für den Kd F.⸗Wagen⸗ Vertrieb. Da die Aktion noch im Anfang ſteht, können Zahlen nicht genannt werden. Eines ſei jedoch jetzt ſchon feſtgeſtellt: die Zahl der Beſtellungen hat alle Erwartungen übertroffen. Was in früheren Jahren unmöglich geweſen wäre, innerhalb der Belegſchaft eines Betriebes Sport zu treiben, iſt heute im Reiche Adolf Hit⸗ der Gau feierle„5 Jahre Kd.“ in Worms ürdige Feierſtunde im Feſthaus- Slolzer Arbeilsberichl- Bier Leiſtungsabzeichen Strahlende Geburkskagsfeier lers nach kurzer Zeit ſchon Selbſtverſtändlichkeit geworden. Ueberall ſind Betriebsſportgemein⸗ ſchaften ins Leben gerufen worden, überall be⸗ treiben ſchaffende Menſchen, die zum großen Teil ſeit ihrer Schulzeit an keinen Sport mehr gedacht haben, regelmäßig Leibesübungen und dienen damit der Geſunderhaltung des Volkes. Der erſtmalig im ganzen Reich durchgeführte Sportappell der Betriebe wirkte ſich auch in unſerem Gau zu einer machtvollen Kundgebung für den Gedanken der körperlichen Ertüchtigung aus. 400 Betriebe waren zu die⸗ ſem Appell angetreten, 22 Betrieben konnte der Titel„Gauſieger“ zuerkannt werden und 1 Betrieb, die Fa. Klimſch u. Co., Frankfurt, wurde mit der höchſten Auszeichnung, dem Titel „Reichsſieger“ für ihren Einſatz belohnt. An den allgemeinen Sportkurſen nahmen 167 565 Volksgenoſſen teil, an den Sportkurſen der Betriebe 356 317, ſodaß im Laufe des Jah⸗ res weit über eine halbe Million Männer und Frauen von den„Kd.“ ⸗Sportämtern erfaßt und körperlich geſtählt und ausgerichtet wurden. Das alles ſind Zahlen, die eine eindeutige Sprache reden und die nicht widerlegt werden können. Ueber dieſem zahlenmäßigen Erfolg ſteht aber noch etwas, was ſie nicht auszudrücken vermögen, das iſt das Glück und die Freude ungezählter ſchaffender Menſchen, denen„Kdß.“ einen neuen Lebensinhalt gab. Dem Gauobmann, der im Verlauf ſeines Re⸗ chenſchaftsberichtes dem Gauleiter und dem Gauwart von„Kraft durch Freude“, Rekowſki, für ihre tatkräftige Mitarbeit und den Betriebs⸗ führern und Obmännern für ihre Unterſtützung dankte, ſtimmte das Haus am Schluß begeiſtert zu. Dann ſprach Gauleiter Sprenger Er erinnerte an die Worte mit denen der Führer ſeinem Organiſationsleiter die Aufgabe der Gründung von„Kraft durch Freude“ ſtellte: „Das deutſche Volk ſoll geſunde Nerven haben“, denn nur mit einem ſolchen Volke, das ſeine Nerven behalte, könne man große Politik machen. Und ſo ſei die Idee„Kraft durch Freude“ zum Ausdruck des Willens des ganzen deutſchen Volkes geworden, ſogar muſtergültig für andere Völker. Keine Maßnahme des Füh⸗ rers war geeigneter zur Vereinigung der Ar⸗ beiter der Stirn und der Fauſt als die Führung des einzelnen auf dem Weg der Gemeinſchaft von Kd. Auf dem gleichen Weg ſtoßen wir zur neuen Geſellſchaftsordnung vor, die die Schlacken aus der Vergangenheit abſtoßen müſſe, denn die gemeinſame Arbeit bedinge auch ge⸗ meinſame menſchliche Freuden. Bier. Ball und Karneval müßten nicht in geſchloſſener Geſell⸗ ſchaft genoſſen werden. Wir ſind gut auf dem Marſch, ſtellte der Gauleiter dann feſt und dankte ſeinem DAF.⸗Gauobmann und dem Gauwart von „Kraft durch Freude“, Rekowſki. für ihr vorbildliches Arbeiten. Es wird nicht locker gelaſſen, und wo ſich Schlacken zeigen, werden ſie entfernt! Gauleiter Sprenger kam dann auf die Lei⸗ ſtungen in den Betrieben zu ſprechen. Früher galt als erſtrebenswert, die größten Gewinne und die fetteſten Dividenden zu erzielen. Heute ſehen wir in dem ein Vorbild. der die Arbeits⸗ plätze erhalten, ausgebaut und verſchönt hat. ſodaß der Arbeiter gern zu dem Arbeitsplatz zurückkehrt. Schließlich ſeien alle deutſchen Be⸗ triebe ein Ganzes, und dieſer Muſterbetrieb in Deutſchland heiße Deutſchland. Nach dem Beifall für dieſe ermunternden und belohnenden Worte verteilte der Gauleiter vier Leiſtungsabzeichen an Betriebe. die der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eine vor⸗ bildliche Förderung zuteil werden ließen. Es ſind dies: i J. G. Farben, Frankfurt am Main. Milchverſorgungs⸗G. m. b. 5., Frankfurt a. M., Rohpappenfabrik⸗A. G., Worms. Pfeiffer& Diller, Horchheim bei Worms. Urkunden über Siege im Sportappell der Betriebe 1938 erhielten u. a. die Betriebs⸗ ſportgemeinſchaften der Rohpappenfabrik Worms als 3. Gauſieger und die Kreisſieger: Gebr. Zilles, Hefftſche Kunſtmühle, Rhena⸗ nia Worms, Heinrich Doeß. E WR. Worms, C. Steuernagel, Rohpappenfabrik Worms und Corn. Heyl A. G. Nach der Entgegennahme der Abzeichen und Urkunden durch die Betriebsführer und Ob⸗ männer ſchloß der Gauleiter ſeine Rede mit dem Wort, daß auch ein einfacher Arbeiter einmal einen Gedanken haben könne, zu dem der Be⸗ triebsführer nicht emporgeſtiegen ſei. Wenn wir ſolches ehrlich bekennen, kommen wir zu dem was der Führer will? dann wird das deutſche Volk ſelbſtbewußt eine Kraft, die kein Volk der Erde zu erreichen vermag. Dem Beifall für dieſe im beſten Sinne herz⸗ haften Worte des Gauleiters folgte der Chor der Werkſcharen„Nur der Freiheit gehört unſer Leben“. Sie ernteten für ſich, den Dirigenten und für die Wehrmachtmuſiker erneuten Dank für die geſchloſſene Leiſtung. Kreisleiter Koch brachte hierauf unter den begeiſterten Rufen der Verſammlung einen dreifachen Sieg⸗Heil⸗ Gruß auf den Führer aus, worauf die Lieder der Nation dieſe Feierſtunde und Kundgebung für die Gemeinſchaft der Tat ſchloſſen. Rr. * Ein Bunter Abend der Freude und Lebens⸗ bejahung beſchloß die Geburtstagsfeier der „Freude“ in der NS.⸗Gemeinſchaft„Kd§.“ Vor geladenen Gäſten, die ſich aus allen Teilen der Partei, ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und der breiteren Volksgemeinſchaft von Worms und aus dem Gaugebiet eingefunden hatten, wickelte ſich eine auserleſene Darbietungsfolge ab, die ganz von dem Motto„Freut Euch des Lebens“ beherrſcht wurde. Unter den Zuſchauern ſah man Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger und General⸗ leutnant Ritter von Leeb. Sie reißen aus Jüdiſche Einwohner der Stadt Memel verließen vor der Landtagswahl eilig mit ihrer auf Laſtwagen verladenen Habe die Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K. eee Der Führer in der Architekturausſtellung Der Führer beſichtigte die Zweite Große Deutſche Architektur⸗Ausſtellung, die in München im Hauſe der Deutſchen Kumſt eröffnet wurde. In ſeiner Begleitung befanden ſich(von links): Prof. Ludwig Ruff, Prof. Heinrich Hoffmann, Reichsleiter Bormann. Von rechts: Prof. Albert Speer, der Direktor des Hauſes der Deutſchen Kunſt, Herr Kolb und Dr. Endres vom Haus der Deutſchen Kunſt. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) —— — — 2— — eee 1 1 1 — —————— 2 Scbilt: 1—— Roman von Hans Herbst 210 Der Herr auf Wolperode! Das war der Titel des Beſitzers des großen Gutes, das ſechzig Kilometer von Hannover entfernt lag und ſeit über dreihundert Jahren im Beſitze der Familie Brügmann war. Immer war es auf den älteſten Sohn des jeweiligen Beſitzers übergegangen, während der zweite Doktor der Rechte und etwa noch weitere vorhandene männliche Nachkommen Staatsbeamte geworden waren. Dieſe Tradition hatte ſich bis auf den heutigen Tag erhalten, um das ertragsreiche Gut in ſeinem ganzen Umfange zu erhalten. Schweren Herzens hatte ſich Walter Brügmann, der zweite Sohn des jetzigen Beſitzers Klaus Brügmann, in dieſe altherkömmliche Überlieferung eines zwar unge⸗ ſchriebenen, aber ſtets befolgten Familiengeſetzes gefügt, da er das Zeug zu einem tüchtigen Gutsherrn in ſich gefühlt hatte. Nun war er ſeit Jahren als Rechtsanwalt am Landgericht in Hannover tätig. „Der Herr auf Wolperode!“ Leiſe formten ſeine Lippen dieſe vier Worte, als er in der Dämmerung auf ſeinem Balkon ſaß und den Blick zum Abendhimmel hob, deſſen langſam aufblin⸗ kende Lichter ihm die Richtung wieſen, in der ſein Geburtshaus— Gut Wolperode— lag. „Der Herr auf Wolperode!“ kam es nochmals bitter aus ſeinem Munde. „Schmerzt es dich ſo, Walter?“ hörte er in demſelben Augenblick, als er ſinnend in das Dunkel des Abends ſtarrte, die Stimme ſeiner Frau hinter ſich. Mit einem jähen Ruck wandte er ſich um. „Ach, du biſt es, Hilde!“ ſagte er mit großer Zaͤrtlich⸗ keit in der Stimme.„Schon ſo früh zurück? Ich er⸗ wartete dich erſt gegen zehn Uhr.“ Hildegard, die ſeit einem Jahr Walters Frau war, hob die feingeſchnittenen Augenbrauen. Eine kleine Verſtimmung lag in ihren Worten, als ſie ſagte: „Du ſagſt das ſo... ſo eigentümlich. Ich finde, dieſer ſchulmeiſterliche Ton paßt gar nicht für einen jungen Ehemann, der erſt ſeit zwölf Monaten verheiratet iſt.“ „Aber, Hilde“, verſetzte Walter mit leiſem Vorwurf, „wie kannſt du nur ſo ſprechen? Nicht der geringſte Vorwurf lag in meinen Worten. Im Gegenteil... ich freue mich über dein vorzeitiges Kommen. Du mußt doch fühlen, wie gut ich dir bin.“ Er hatte ihre Hände ergriffen und ſie auf ſeinen Schoß niedergezogen. Sein Mund näherte ſich dem ihren, der ſich noch immer ſchmollend verzogen hatte. Er hatte das Bedürfnis, den ſchöngeſchwungenen Mund, der ihrem ebenmäßigen Geſicht entſprach, zu küſſen, ihr ein paar liebe Worte zu ſagen, aber der abweiſende Ausdruck ihrer Augen ließ ſein aufwallendes Zärtlich⸗ keitsgefühl jäh verflüchtigen. Mit einem Seufzer ſchloß er die Augen; die zärtlichen Worte, die er für das geliebte Weſen bereitgehalten hatte, blieben ungeſprochen.. Die junge Frau hatte ſich aus ſeinen Armen gelöſt. Sie ſetzte ſich in einen Korbſtuhl, der auf der anderen Seite des Balkons ſtand, und ſah ſchweigend zu ihrem Manne hinüber. „Du biſt heute wieder einmal ſehr intereſſant“, ſagte ſie nach einer lähmenden Pauſe und kräuſelte ſpöttiſch die Lippen. Walter ſchlug die Augen auf und wandte ihr ſein gequältes Geſicht zu. „Quäle mich doch nicht immer, Hilde!“ ſagte er bit⸗ tend.„Warum tuſt du das ſo oft?“ „Ach, ſieh einmal an! Ich quäle dich!“ erwiderte Hildegard mit kurzem Auflachen.„Daß du mich aber viel mehr quälſt, das kommt dir wohl gar nicht zum Bewußtſein?“ Sie wiſchte ſich mit dem kleinen ſeidenen Taſchentuch ein paar Tränen fort, die ihr in die Augen geſtiegen waren. Walter ſah ſie ratlos an. „Kannſt du denn wirklich nicht verſtehen, Hilde“, ſagte er dann müde,„daß mich in dieſen letzten Tagen ſo vieles bewegt hat? Erſt der Unfall meines Vaters, dann die übernahme des Gutes durch meinen Bruder Horſt! Das alles wühlt doch in mir... Da iſt es doch wohl ſelbſtverſtändlich, wenn ich laute Geſellſchaften meide. Ich kann in meiner jetzigen Gemütsverfaſſung nun einmal nicht den liebenswürdigen Geſellſchafter ſpielen... das iſt mir eine Unmöglichkeit.“ er war aufgeſtanden und ſah zu dem ſternenge⸗ ſchmückten Abendhimmel empor. „So... na, ſchön“, meinte Hildegard und ſchob die Unterlippe läſſig vor.„Das Unglück, das deinen Vater betroffen hat, will ich für deinen Gemütszuſtand gelten laſſen, trotzdem man einem Beinbruch heutzutage wahr⸗ haftig keine allzugroße Bedeutung beizumeſſen braucht. So etwas bringen geſchickte Arzte ſchon wieder in Ord⸗ nung. Warum dich aber die übernahme des Gutes durch Horſt ſo ſchrecklich bewegt, iſt mir ſchleierhaft, mein Beſter!“ Wieder legte ſich der ſpöttiſche Zug um ihren Mund. Walter ſtand mit tiefgeneigtem Kopf da und verzog ſchmerzlich den Mund. Dann blickte er nach Hildegard hin. Hilfeſuchend ſah er zu ihr hinüber, die mit kalten, abweiſenden Augen verſtändnislos ſeinem Blick be⸗ gegnete. Sekundenlang ſahen ſie ſich ſchweigend in die Augen, dann trat Walter zu ihr hin und ſagte tiefatmend: „Ich babe mit dir noch nie darüber geſprochen. was Jex teu au Molpex ode ich jahrelang in mir getragen habe und was mich bis auf den heutigen Tag nicht verlaſſen hat. Hör zu, Hilde: Seit Generationen iſt es in unſerer Familie ein ungeſchriebenes Geſetz, daß der Erſtgeborene den Be⸗ ſitz ererbt... und die anderen Söhne Juriſten oder Beamte wurden. Daran konnte ich in meinem Falle auch nichts ändern, obwohl ich nicht die geringſte Nei⸗ gung für die juriſtiſche Laufbahn verſpürte. Als ich auf die Univerſität ging, kam mir wohl noch nicht ſo der Gedanke, wie feſtverwurzelt ich eigentlich mit mei⸗ nem Heimatboden war. Das kam mir erſt während meiner erſten Ferien, die ich natürlich im väterlichen Hauſe verlebte, voll zum Bewußtſein. Dann ging ich, wie ſchon als Junge und ſpäter während meiner Schuljahre, mit der Senſe oder dem Pflug auf die Felder und arbeitete, bis ich vor Müdigkeit faſt umfiel. Horſt, der einſtige Beſitzer des Gutes, fand ſtets nur abfällige und ſpöttiſche Worte für den„Amateurlandwirt', wie er mich oft genug nannte. Er ſelbſt, der von Vater und Mutter verhätſchelte Erſtgeborene, in dem ſie den ein⸗ ſtigen„Herrn auf Wolperode erblickten, verſpürte wohl wenig Neigung zum Zupacken, dazu waren ja die Knechte und Mägde da. Er ging auf die Jagd, trank und ſpielte mit den Gutsnachbarn und Bauern. Vater drückte ein, oft auch beide Augen zu, wenn er es einmal zu toll trieb. In dieſer Zeit habe ich oft einen Haß gegen meinen Bruder verſpürt und oft genug ſtand ich vor dem Entſchluß, meine juriſtiſche Laufbahn aufs Spiel zu ſetzen und Landwirt— wie der Vater— zu werden. Aber ich kannte den unbeugſamen Willen des Vaters und... begrub meine Hoffnungen auf den Be⸗ ruf, zu dem ich mich hingezogen fühlte, der mir wirk⸗ liche Befriedigung gebracht hätte.“ Er hielt einen Augenblick inne und wiſchte ſich mit der Hand über die Stirn, dann fuhr er fort: „Aber der Gedanke an die Scholle, mit der ich mich verbunden fühle, hat mich nie wieder losgelaſſen. und jetzt, wo Horſt nun das Erbe angetreten hat, werde ich das Gefühl eines drohenden Unglücks nicht mehr los!“ „Aber, Walter“, ſagte Hildegard in einem faſt ſtrengen Ton,„das ſind doch Hirngeſpinſte! Du ſiehſt ein dro⸗ hendes Unglück... inwiefern? Trauſt du deinem Bru⸗ der nicht die Bewir. Haftung des Gutes zu?“ Walter ſchüttelte den Kopf. „Er iſt wohl ein tüchtiger Landwirt, aber haltlos und unzuverläſſig. Nein... es kann nicht gut werden!“ Hildegard zuckte läſſig die Schultern. „Und wenn es ſo wäre... was geht es dich im Grunde genommen an?“ „Hildegard...!“ Faſt ſchrie Walter das Wort hinaus, als er ihr gereiztes, beinahe feindſeliges Geſicht ſah. „Verſtehſt du denn nicht, was auf dem Spiel ſteht? Kannſt du denn nicht empfinden, wie mir zumute iſt? Es geht doch um... die Heimat, die wir verlieren..“ „. können“, fiel ſie ihm ins Wort.„Noch it es wohl nicht ſo weit.— Überhaupt biſt du in letzter Zeit in einer mir unverſtändlichen überreizten Stimmung. Ich weiß nicht, was in dich gefahren iſt? Du begleiteſt mich nicht mehr zu den Vergnügungen, hockſt hier zu Hauſe herum und bläſt Trübſal! Biſt du denn krank, Walter?“ Walter ſchüttelte den Kopf. „Nein, ich bin nicht krank, vielleicht ein wenig abge⸗ ſpannt, nichts weiter wohl.“ „Und... iſt das der einzige Grund, daß du mich jetzt ſo vernachläſſigſt, Walter?“ fragte ſie forſchend. Walter machte eine abwehrende Hand ung. „Vernachläſſigen...? Das ſtimmt doch nicht, Hilde! Ich begleite dich nicht mehr zu all den Ablenkungen, die dir Lebensbedürfnis ſind, mir aber nicht ſo wert⸗ voll erſcheinen, das geſtehe ich ehrlich ein. Sie ſind mir zu fade, zu nichtsſagend. Hildegard blitzte ihn zornig an. „Aber, mein Gott, man hat doch noch Verpflichtungen nach außen hin. Wir können uns doch nicht von allem fernhalten. Ich bin doch noch ſo jung, ich will doch mein Leben genießen.“ Walter ſah ſeine vor Erregung glühende Frau mit einem ſchwachen Lächeln an. „Ich hindere dich doch nicht daran, Hilde! Wenn du dieſer Vergnügungen durchaus bedarfſt, gut... ich gönne ſie dir von Herzen. Aber von mir verlange nicht, daß ich dich überall hinbegleite.. ich kann es nun einmal nicht!“ „So... du kannſt es nicht...? Aber du kannſt mit⸗ anſehen, daß ich wie eine Strohwitwe ohne Mann auf⸗ treten muß. Kannſt es ruhig vertragen, daß die Leute mitleidig die Achſeln zucken, wenn ich ihnen ſagen muß: „Mein Mann iſt zu abgeſpannt, er muß auf dem Balkon hocken, er kann mich nicht begleiten!“ Das kannſt du ſo einfach mitanſehen?— Wozu habe ich dich denn eigentlich geheiratet?“ Walter fuhr zuſammen und ſchleuderte den hinter ihm ſtehenden Korbſeſſel mit einem plötzlichen Ruck in die Ecke. „Wenn du mich nur deswegen genommen haſt, um mit mir zu paradieren“, rief er zornig,„ſo muß ich dir erklären, daß ich dieſe Rolle, die ich dann bisher un⸗ bewußt geſpielt habe, nicht weiter übernehme. Ich ſage dir das, Hilde, weil ich dich... liebe.“ „Das ſind ſo Worte“, ſagte Hildegard achſelzuckend. „Du ſagſt, du liebſt mich und... mißgönnſt mir dieſe kleinen Zerſtreuungen!“ „Nein, Hilde“, erklärte Walter jetzt ganz ruhig,„ich mißagönne ſie dir nicht— ich verſtehe ſie nicht!“ Urheber-Rechtsſchutz: Roman⸗Verlag Greiſer-Raſtatt „Edbenſo wie ich deine Einſtellung mir und der Ge⸗ ſellſchaft gegenüber, in der wir leben, nicht verſtehe“, gab ſie abweiſend zurück. Sie warf mit trotziger Ge⸗ bärde das blonde Haar, das ihr in einigen Strähnen über die Stirn gefallen war, nach hinten und verließ ärgerlich den Balkon. Einen Augenblick ſtand Walter wie erſtarrt da, dann aber reckte er ſeine ſehnige Geſtalt und befreite ſich langſam von der Stimmung, in die ihn dieſer unerquick⸗ liche Zuſammenprall verſetzt hatte. Ein Zug von Energie und Entſchloſſenheit ging über ſein offenes Geſicht. Er empfand keine Reue, daß er ſich hatte hinreißen laſſen, ihr in vielleicht harten Worten die Belangloſig⸗ keit ihres jetzigen Lebens vor Augen zu führen. Nun wußte er, daß es einen harten Kampf koſten würde, dieſes kapriziöſe, verhätſchelte Geſchöpf zu bän⸗ digen, aber er ſah keinen anderen Ausweg, ihren Trotz zu beugen. Er zündete ſich eine Zigarre an, ſetzte ſich in den Korbſeſſel und dachte nach. Vor einigen Monaten, als er mit Arbeit geradezu überhäuft war, hatte er ſie zweifellos ein wenig ver⸗ nachläſſigt. Damals war entſchieden eine Trübung des bis dahin harmoniſchen Verhältniſſes eingetreten. Kleine Wortplänkeleien, denen er keine große Bedeu⸗ — tung beigemeſſen hatte, waren entſtanden. Schmollen auf ihrer Seite, Nachgiebigkeit in einzelnen Fällen auf ſeiner Seite. Dann wieder herzliche Verſöhnung. Aber in der letzten Zeit hatten ſich die Zuſammen⸗ ſtöße geſteigert, oft bis zur Unerquicklichkeit. Und heute ſchien der Höhepunkt eingetreten zu ſein. Es war alſo an der Zeit, ihr mit aller Entſchieden⸗ heit entgegenzutreten, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, daß ſeine Ehe an ihrem Trotz zerſchellte. Er rauchte ſeine Zigarre zu Ende, dann begab er ſich in das gemeinſame Schlafzimmer. * Hildegard lag ſchon in ihrem Bett. Der junge Gatte betrachtete im Scheine des gedämpf⸗ ten Lichtes ihr hübſches Geſicht, auf dem noch dieſer unbändige Trotz zu ſehen war. Aber gleichmäßig und ruhig ging ihr Atem. Sie ſchien alſo ſchon zu ſchlafen. Lautlos, um ſie nicht zu ſtören, entkleidete ſich Walter und legte ſich ins Bett, nachdem er die Nacht⸗ lampe ausgeknipſt hatte. E Als Walter am nächſten Morgen allein beim Morgen⸗ kaffee ſaß— Hildegard ſchmollte noch immer und lag noch im Bett—, wurde ihm ſein Bruder Horſt ge⸗ meldet. Walter blickte auf ſeine Uhr— es war einige Minuten vor neun Uhr. Er hatte alſo noch genügend Zeit für ſeinen Bruder, da er erſt um zehn Uhr einen Termin auf dem Amtsgericht wahrzunehmen hatte; dann kamen noch verſchiedene kleinere Konferenzen und eine Auf⸗ ſichtsratsſitzung an die Reihe. Für den Reſt des Tages war er alſo reichlich beſetzt. „Ich laſſe meinen Bruder bitten“, ſagte er zu dem Mädchen, das wieder hinausging. Gleich darauf trat Horſt ins Zimmer, wie es Walter ſchien, reichlich... übernächtig. „Nimm bitte Platz, Horſt!“ ſagte er nach der Be⸗ grüßung.„Willſt du eine Taſſe Kaffee trinken?“ „Nein danke, lieber einen Kognak oder was anderes Schnapſiges. Mir iſt ein bißchen flau zumute.“ Walter betrachtete ſeinen Bruder einen Augenblick prüfend, dann holte er aus dem Schrank die Kognak⸗ flaſche und goß ein Glas voll, das er vor ſeinen Bruder hinſetzte. 5 „Bitte!“ „Na... und du, Walter?“ „Ich trinke ſo früh keinen Alkohol, Horſt! Das weißt du doch!“ „Ach ſo.. ja.. alſo dein Wohl!“ „Zur Geſundheit!“ Horſt ſtürzte das Glas hinunter. „Eigentlich müßte man auf das Wohl unſeres alten Herrn getrunken haben“, meinte er und wiſchte ſich den Mund mit dem Handrücken ab.„Kann's wirklich ge⸗ brauchen. Iſt doch ein Elend mit ihm. Wenn das Bein nun ſteif bliebe, Donnerwetter noch mal!“ „Ja, das täte mir in der Seele weh, aber nach dem Befund des leitenden Profeſſors iſt leider dieſe Be⸗ fürchtung ſehr groß.“ „Warum mußte Vater auch immer auf dieſen in⸗ famen Gaul klettern“, meinte Horſt ärgerlich,„wo er doch weiß, daß der Racker ſo bockig iſt. Nun hat er das Nachſehen. Schließlich iſt Vater doch ein alter Knacker.“ -Ich würde doch von Vater etwas reſpektvoller ſprechen, Horſt!“ ſagte Walter verärgert.„Vater iſt mit ſeinen ſechzig Jahren noch ſehr rüſtig. Er war 5 der beſten Reiter, die ich jemals kennengelernt 8 „Na. du haſt ja geſehen, wie rüſtig er iſt. Das Genick hätte er ſich brechen können. Jedenfalls wird ihm jetzt wohl die Luſt an der Reiterei vergangen ſein.“ „Biſt du gekommen, um mir das zu erzählen, Horſt?“ „Natürlich nicht! Ich wäre übrigens ſchon geſtern abend hergekommen, aber dieſer verdammte Beumelberg hat mich ja nicht losgelaſſen: die ganze Nacht habe ich mir um die Ohren ſchlagen müſſen.“ -Das war dir doch ſicher nicht unangenebme“ (Jortſetzung folgt) Vl be bels bor wähtleiſte ſehlte: di der Mitte Projelte Endlich len Johtb Städtepla scheidende mit gest hhitelen Nurt des eine ganz lich in fei Namen w Gieſele kommende der Auſtt litiſche d. bahnbteche Dr. Got Uebetblic infpeltur den eren bau Berli 1 E N 5 2 S 2 ſtatt der Oe⸗ berſeghe⸗ Ager 0e. Strähnen b belli du, dam eite ſich Anerguic⸗ ding lber hinreißen lungboſg⸗ . pf bösen zu bän⸗ ren Trog in den getadezu enig ber⸗ bung des ten, e Jeden cmollen allen auf 8. ſammen⸗ ind heute ſchieden⸗ r laufen lle * ic ramp 9 dieſer ete ſich e Nacht⸗ Norgen⸗ und lag vort gen Minuten geit für Termin n kamen ne Auf- b Lahes zu den Valter her dee * andere genblic ſognab⸗ Bruder i velzt g alten ſch den ic 9% i Bein Die großt Sthau der deulſchen Vaukunſt Großdeulſchlands Baumeiſter eröffnek die deulſche Architektur- und Kunſihandwerks⸗Ausſlellung Der Bauwille unſerer Zeit Miniſter Lanlini wohnt der feierlichen Eröffnung bei München, 11. Dezember. Es iſt ein charakteriſtiſches Zeichen für die ideenmäßige Fruchtbarkeit und die raſtloſe Schaffenskraft der nationalſozialiſtiſchen Bauepoche, daß in dieſem Jahre ſchon zum zweiten Male eine deutſche Architekturausſtellung im Haus der Deutſchen Kunſt in München ihre Pfor⸗ ten öffnen kann. Hier ſpricht das„Wort aus Stein“ zu ſpäteren Geſchlechtern. 5 Wieder verlieh die Anweſenheit des Führers, der ſchon am Entſtehen der Ausſtellung ſtärkſtes Intereſſe genommen hat, dem Eröffnungsakt die Weihe, und die Teilnahme des heute in der Hauptſtadt der Bewegung und Stadt der Deutſchen Kunſt weilenden italieniſchen Korporationsminiſters Lantini gab auch einem hervorragenden Vertreter des befreundeten faſchiſtiſchen Italien die Möglichkeit, ſich einen zuſammenfaſſenden Ueberblick über das Bau⸗ ſchaffen im Reiche Adolf Hitlers, zugleich auch über den hohen Stand unſerer kunſtgewerblichen Innengeſtaltung zu verſchaffen. Kurz nach 10,30 Uhr erhebt ſich die Feſtverſammlung und grüßt mit erhobener Rechten den Ehrengaſt des Führers, den italieniſchen Korporationsminiſter Lantini. die Ehrenhalle. Pünktlich um 11 Uhr ſchreitet Adolf Hitler durch den Vorraum und betritt Von der Empore herab erklingt feſtliche Muſik. Der Vorſitzende des Vor⸗ ſtandes des Hauſes der Deutſchen Kunſt, Auguſt von Finck, tritt vor und grüßt den Führer und ſeinen Ehrengaſt. Dann wendet ſich der Staatskommiſſar für das Haus der Deutſchen Kunſt, Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner an den Führer, der mit den Worten ſchließt: Es iſt Ihr Geiſt, der aus allem ſpricht. Aber noch größer als dieſe Ihre Leiſtung auf dem Gebiete der Architektur und allen anderen Gebieten des Lebens der deutſchen Nation iſt die Leiſtung, die Sie als der Baumeiſter unſeres großdeutſchen Vater ⸗ landes vollbracht haben. Ich grüße Sie als dieſen Baumeiſter des Großdeutſchen Reiches und glaube, Ihnen den Dank des glücklichen deutſchen Volkes ausſprechen zu dürfen, das nun in dieſem großen deutſchen Vaterhaus wohnen darf. Rede Neichsminiſters Dr. Goebbels Jetzt begibt ſich Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels vor das Mikrophon. Er führte in ſeiner Rede u. a. folgendes aus: Wir ſehen den glück⸗ lichſten Umſtand der faſt phantaſtiſch anmuten⸗ den Blüte der deutſchen Baukunſt in der Tatſache, daß der Führer ſelbſt von der Architektur herkommt und heute die eigentlich inſpirative Kraft der deutſchen Baukunſt der Gegenwart iſt. Er gibt der ge⸗ ſamten deutſchen Architektur die zuſammenfaſ⸗ ſende Planung. In ſeiner Perſon iſt das ge⸗ währleiſtet, was der Vergangenheit überall fehlte: die Einheitlichkeit, die Konzentration der Mittel und die durchſchlagende Kraft der Projekte. Endlich beginnt Deutſchland wieder nach vie⸗ len Jahrhunderten der Irrnis und Wirrnis eine Städteplanung, die von ganz großen und ent⸗ ſcheidenden Geſichtspunkten getragen iſt. Es ſei mir geſtattet, hier dem großen verſtorbenen Ar⸗ chitekten Paul Ludwig Trooſt ein ehrendes Wort des Gedenkens zu widmen Heute tritt eine ganze Reihe jüngerer Nachfahren getreu⸗ lich in ſeine Fußtapfen. Ich nenne hier nur Namen wie Profeſſor Speer oder Profeſſor Gieſeler. Weſentliche Vorausſetzung der kommenden Blüte der deutſchen Architektur iſt der Auftrag. Und da iſt nun das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland in wirklich großzügiger und bahnbrechender Weiſe vorgegangen. Dr. Goebbels gab in großen Zügen einen Ueberblick über dieſe Aufträge: der Generalbau⸗ inſpektor für die Reichshauptſtadt wartet mit den erſten Projekten für den monumentalen Um⸗ bau Berlins auf. München, die Hauptſtadt der Bewegung, Dresden, Breslau, Erfurt und Dra⸗ chenfſels zeigen Ausſchnitte aus ihren Plänen. Die Partei, die Reichsjugendführung, die Wehr⸗ macht, der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Reichsbahn und Reichspost ſind vertreten. Dr. Goebbels fuhr fort:„Es iſt ein geradezu monumentales Programm. Aber die⸗ ſes Programm iſt zum Gegenſatz zur Vergangen⸗ heit nicht dazu beſtimmt, als Modell und Pro⸗ jekt in Architektenbüros zu vermodern und zu verkommen. Das, was hier gezeigt wird, iſt be⸗ reits in der Planung oder ſelbſt ſchon im Bau. Man hat manchmal den Eindruck, als ſei Deutſchland insgeſamt ein großer neuer Bau⸗ platz geworden. Die aufſtrebende Weltmacht des Reiches bekommt ihr monumentales architekto⸗ niſches Geſicht. Die Durchführung dieſes monumentalen Pro⸗ gramms iſt dazu beſtimmt, auf Jahrhunderte weiterzuwirken. Die architektoniſche Umgeſtal⸗ tung der Städte ſoll den Ruhm der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Epoche in die fernſte Zukunft wei⸗ tertragen. Dr. Goebbels ſchloß mit folgenden Worten an den Führer: Wir alle ſind glücklich, Zeugen dieſer erhabe⸗ nen Epoche der deutſchen Baukunſt zu ſein. In Wirklichkeit errichten Sie die neuen monu⸗ mentalen Bauten für die Nation. Sie ſind dazu beſtimmt, für die Größe unſeres Volkes Zeugnis abzulegen; in fernſten Zeiten werden ſie künden von der Macht und Stärke unſeres Großdeutſchen Reiches, das Sie, mein Führer, geſchaffen haben.“ Es ſyricht der Führer Adolf Hiller:„Wir bauen für die Jukunfl“ Die Feierſtunde erreicht ihren Höhepunkt. Der Führer ſteht vor der deutſchen Künſtler⸗ ſchaft und den übrigen hohen Gäſten und ſpricht. Adolf Hitler führte u. a. aus: Wir haben in dieſem Jahr in Deutſch⸗ land begonnen, in beſonderen Ausſtellun⸗ gen Werke der Architektur und des Kunſt⸗ handwerks zu zeigen. Dieſe Arbeiten wer⸗ den aber nicht ausgeſtellt, um erſt aus der Beurteilung des Publikums Rückſchlüſſe auf die Möglichkeit ihrer Ausführung zu zie⸗ hen, ſondern um dem Volk, und zwar ſo⸗ wohl dem Künſtler als auch dem Auftrag⸗ geber und der breiten Maſſe jene Werke zu zeigen, die, zum Bau beſtimmt, ſich in der Bauausführung befinden oder ſchon voll⸗ endet ſind. Vergeſſen wir niemals: Wir bauen nicht für unſere heutige Zeit, wir bauen für die Zukunft! Daher muß groß, ſolide und dauer⸗ haft gebaut werden und damit auch würdig und ſchön. Jeder Auftraggeber, jeder Archi⸗ tekt, denen vielleicht im Augenblick irgend⸗ ein architektoniſches Mätzchen bemerkens⸗ wert oder intereſſant erſcheint, ſie mögen ſich überlegen, ob ihr Vorhaben auch wirk⸗ lich einer jahrhundertelangen Kritik ſtand⸗ halten kann. Darauf kommt es an! Es iſt das leicht auszuſprechen, aber wir ha⸗ ben zahlloſe Beiſpiele für Arbeiten, bei denen man ſich das nicht überlegt hat, die weder ihrem Zweck entſprechen und damit ihren Auf⸗ gaben genügen, noch größenmäßig in einer fer⸗ neren Zukunft ausreichen können. An die Adreſſe der Kirchen Auch dafür möchte ich nur ein Beiſpiel her⸗ ausgreifen. In Deutſchland gibt es etwa 40 Millionen Proteſtanten. Dieſer Bekennt⸗ nisproteſtantismus hat ſich in Berlin einen Dom gebaut, der als Zentralkirche der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches für die dort lebenden 3% Millionen Proteſtanten dient. Der Faſſungsraum dieſes Domes beträgt 2450 Sitz⸗ plätze, die numeriert ſind und in denen alſo die hervorragendſten proteſtantiſchen Familien des Reiches ihr Unterkommen finden ollen. Meine Volksgenoſſen! Das geſchieht in einem Zeitalter der ſogenannten demokratiſchen Ent⸗ wicklung. Dabei ſollten die Kirchen ſelber am meiſten demokratiſch ſein, denn ſie haben ja mit Seelen zu tun und nicht mit Berufsſtänden oder gar mit Klaſſen! Es iſt nun ſchwer einzu⸗ ſehen, wie in einer ſolchen Zentralkirche von 2450 Sitzplätzen der Seelennot von ungefähr 3% Millionen Menſchen abgeholfen werden ſoll. Die Dimenſionen dieſes Baues, meine Volksgenoſſen, ſind aber keineswegs techniſch konſtruktiv bedingt, ſondern es iſt das Ergebnis einer ebenſo kleinlichen wie gedankenloſen Bau⸗ geſinnung. In Wirklichkeit müßte dieſer Dom 100 000 Menſchen faſſen Man wird mir freilich lagen: Glauben Sie, daß da 100 000 Menſchen hingehen? Das zu beantworten iſt nicht meine Sache, ſondern wäre Sache der Kirche! Aber Sie werden verſtehen, daß wir, die wir nun wirklich eine Volksbewegung ſind, für unſere Bauwerke das Volk im Auge behalten müſſen, daß wir Hallen bauen müſſen, wo 150 000 oder 200 000 Wienſchen hineingehen. Das heißt: Wir müſſen ſie ſo groß bauen, als die techniſchen Möglichtkei⸗ ten dies heute geſtatten, und zwar bauen für eine Ewigkeit! Der Führer wandte ſich gegen einen Einwand gewiſſer Kreiſe:„Müſſen wir gerade jetzt ſo viel bauen?!“— Jawohl! Wir müſſen jetzt mehr bauen als ſonſt, weil man vor uns über⸗ haupt nicht oder ganz miſerabel ſchlecht gebaut hat. Und zweitens: Wir befinden uns nun einmal in einer großen Erneuerungsepoche des deutſchen Volkes! Wem das noch nicht aufgegangen ſein ſollte, der muß es trotzdem glauben! Es iſt ſchon ſo! In der Nachwelt werden einmal die Jahre 1933, 1934, 1935, 19386, 1937, 1938 ſchon als etwas mehr gelten als für manchen zurückgebliebenen Zeitgenoſſen von jetzt! Man wird damit die Epoche der größten Auferſtehung des deutſchen Voltes, der Gründung eines gewaltigen, großen. ſtarken Reiches verbinden! Dieſe Jahre werden einmal identiſch ſein mit dem Em⸗ porſtieg einer Bewegung, der es zu verdan⸗ ken iſt, daß das deutſche Volk aus einem Gemenge von Parteien, Ständen und Kon⸗ feſſtonen zu einer geiſtigen, willensmaßigen Einheit verſchmolzen wurde. Eine ſolche Zeit hat nicht nur das Necht, ſondern auch die Pflicht, ſich in ſolchen Werken zu verewigen! Wenn jemand ſagt:„Warum bauen wir mehr als früher?“— ſo kann ich nur ſagen: „Wir bauen mehr, weil wir mehr ſind, als wir früher waren.“ Alles, was die zahlloſen deutſchen Künſtler mit wirklich unendlichem Fleiß und fanatiſcher Hingabe leiſten, das können wir garnicht im Einzelnen ermeſſen. Aber wenn das deutſche Volk im Einzelnen dafür nicht den Dank aus⸗ ſprechen kann. dann will ich als des Volkes Sprecher dieſen Dank ausdrücken. Natürlich, der ewige Dank liegt im Werk ſelbſt! Damit ſichert ſich der Künſtler den Weg in die Unſterblichkeit. Daß ſich bei uns nun viele Künſtler auf dieſem Wege befinden, ihn gefunden haben und auf ihm weiterſchrei⸗ ten, wird Ihnen die Ausſtellung zeigen, die ich die Ehre habe, damit zu eröffnen. Die Heilrufe der Feſtverſammlung auf den Führer als den oberſten Bauherrn und genia⸗ len Schöpfer des neuen deutſchen Bauſtils be⸗ ſchließen mit den nationalen Hymnen die weihe⸗ volle Stunde. Gebt unſere Kolonien zurück! Ein Artikel des Generals von Epp in einer engliſchen Jeilung London, 11. Dezember. Reichsſtatthalter General Ritter von Epp legt in dem engliſchen Sonntagsblatt „Sunday Sun“, das in einem großen Teil Mit⸗ telenglands ſtark verbreitet iſt. die deutſche Kolonialforderung dar. Er räumt in ſeinem Artikel mit einer Reihe unbegründeter Einwände gegen die Rückgabe der Kolonien auf. die von gewiſſen Kreiſen in England mit durch- ſichtiger Tendenz immer wieder verbreitet wer⸗ den. Ritter von Epp betont, daß in erſter Linie Gründe der nationalen Ehre Deutſchland zu ſeiner Forderung veranlaſſen. Er wendet ſich dann gegen die im engliſchen Munde höchſt ſeltſame Behauptung. daß Kolo⸗ nien für Deutſchland wertlos ſeien. Deutſch⸗ land, ſo erklärte von Epp. habe vor dem Kriege ſeine Kolonien nicht voll ausnutzen können. weil die Kolonien ſich noch in der langen Pe⸗ triode des Aufbaues befunden hätten. Außer⸗ dem ſei der Wert von Kolonien damals nicht ſo ſtark erkannt worden. Ausführlich ſchildert der Artikel noch einmal die illegale Wegnah⸗ me der Kolonien durch den Verſailler Ver⸗ trag mit der heuchleriſchen Begründung. daß Deutſchland unfähig ſei. Kolonialvölker zu re— gieren. Heute beſtreite niemand mehr ernſthaft, daß die Behauptung jeder Grundlage entbehr— te. Deutſchland habe nie aufgehört, gegen dieſe erzwungene Uebergabe und die flagrante Ver⸗ letzung ſeiner Rechte ſowie den Verluſt ſeiner lebenswichtigen Hilfsquellen zu proteſtieren. Das deutſche Volk erwarte jetzt, daß das ihm angetane Unrecht wie'der gutge⸗ macht werde. Die Wiederherſtellung der territorialen Souveränität in ſeinen Kolonien ſei aber auch eine wirtſchaftliche Notwendigkeit. Solange Deutſchland keine Kolonien beſitze, ſei es gegenüber den Mächten mit großen Kolonial- reichen im Nachteil. Die unbedeutende Rolle, die die Kolonien vor dem Kriege für Deutſch⸗ land geſpielt hätten, ſei keine wirkſame Wider⸗ legung der wichtigen Rolle, die ſie heute ſpiel⸗ ten Es ſei engliſcherſeits verſucht worden. die Verweigerung von Kolonien mit Argumenten zu begründen, die in Wirklichkeit nur willkür⸗ liche Annahmen ſeien, zum Beiſpiel. daß Deutſchlands Kolonialbeſitz„die ſtrategiſche Sicherheit des britiſchen Imperiums gefährde“. Für eine derartige Behauptung gebe es über⸗ haupt keine Begründung. Kolonialgebiete ſeien für Deutſchland ein zuſätzlicher, aber nicht in⸗ tegraler Beſtandteil ſeiner Exi⸗ ſten z. Gerade aus dieſem Grunde ſei es ſehr gut möglich, daß Deutſchland und England ihre beiderſeitigen nationalen Intereſſen auf parallelen, ſtatt auf auseinandergehenden Linien verfolgten und ſyſtematiſch aneinander anpaßten. Die wenigen Kritiker, die immer noch an das Evangelium der Diskriminierung Deutſchlands glaubten, bewieſen nur, daß die Kriegsmentalität auch jetzt noch nicht ganz aus⸗ geſtorben ſei. Jeder Deutſche habe mit tieſer Befrie⸗ digung die zahlreichen Erklärungen verant⸗ wortlicher britiſcher Politiker und anderer Per⸗ ſönlichkeiten zur Kenntnis genommen, in denen geſagt wird, daß dem Münchener Abkommen eine reſtloſe Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und England folgen müßte. Deutſchland und England würden heute nur noch durch die Ko⸗ lonialfrage getrennt, und es würde ein Akt kluger Staatsmannskunſt ſein. dieſe Frage zu löſen. —ͤ——ͤ— Kein Verhör Dormoys Ablehnung der Jeugenausſage im Skoblin-Prozeß 88 Paris, 11. Dez. Der frühere marxiſtiſche Innenminiſter der Volksfrontregierung, Dormoy, der vor dem Gerichtspräſidenten des Skoblinprozeſſes auf Antrag des Anwaltes des Zivilklägers als Zeuge vorgeladen war, ſtattete am heu⸗ tigen Sonnabend kurz vor der Eröffnung der Sitzung dem Gerichtspräſidenten einen Beſuch ab und übergab ihm perſönlich ein Schreiben, in dem er ſeine Gründe auseinanderſetzt, warum er bei dieſem Prozeß als Zeuge nicht erſcheinen könne. Dieſer Brief wurde von dem Gerichts⸗ präſidenten zu Beginn der Sitzung verleſen. Dormoy betonte darin u. a., daß er trotz ſeiner großen Achtung vor der Juſtiz bedauere, die Vorladung ablehnen zu müſſen(9). Wenn ſeine Ausſagen dazu dienen könnten, die Wahrheit zu ermitteln, würde er nicht zögern, aber er wiſſe von dieſer„kriminellen Sache“ gar nichts. Uebrigens würde es ihm unmöglich ſein, ſich über Regierungs handlungen zu äußern. Er würde, falls es notwendig ſei, nur vor dem Parlament und ſeiner Wählerſchaft Rechenſchaft ablegen. Dieſe Regel der Regie⸗ rungsmitglied wolle er achten und ihr treu bleiben. Der Gerichtspräſident erkannte die Auffaſſung des ehemaligen Innenminiſters an. Auch der Anwalt des Zivilklägers erklärte, daß er die Vorladung nur deswegen verlangt habe, um die Wahrheit zu ergründen. Die Suche nach der Wahrheit würde man nun auch ohne Dormoy fortſetzen. Die A5 A.-Juden wüſtelen 88 Newyork, 10. Dezember In der Zeit von Mai 1937 bis Oktober 1938 ſammelten, wie aus amtlichen Mitteilungen hervorgeht, in den Vereinigten Staaten von Amerika 24 Organiſationen 1,8 Millionen Dollar für Rotſpanien. Von dieſem Betrag wurden 412 000 Dollar nicht abgeführt, ſondern angeblich für Zwecke der Verwaltung, Reklame uſw. verbraucht. Die„geſchäftstüch⸗ tigen“ Organiſatoren ſind, was nach dem Er⸗ gebnis nicht weiter verwunderlich iſt, überwie⸗ gend jüdiſche Marxiſten. Das Newyor⸗ ker Blatt„Sun“ warnt die Oeffentlichkeit da⸗ vor, weitere ſolcher Geldſpenden zu geben und empfiehlt, zunächſt einmal das Geſchäftsgebaren der Organiſationen einer näheren Unterſuchung zu unterziehen. Cſaky ungariſcher Außenminiſter Budaveſt, 11. Dez. Zum neuen ungzariſchen. iſt der 9 Kabinettschef im Außenminiſterium, Graf Stephan Cfaky, ernannt worden. Seit 1935 war Graf Claky Kabinettschef im Außen⸗ miniſterium und genoß als ſolcher das beſondere Vertrauen des früheren Außenminiſters Kanya. Juden⸗Sammlung in Lolland Und die holländiſchen Arbeilsloſen leiden Nol Amſterdam, 11. Dez. Der Führer der NSB., ii t, kommt in der Wochenſchrift„Volk en Vaderland“ noch einmal auf die kürzlich erfolgte ſogenannte „nationale Sammlung für die jüdi⸗ ſchen Flüchtlinge“ zurück. Er ſtellt feſt, daß weiteſte Kreiſe des niederländiſchen Volkes üben Erbitterung über die Sammlnug ver⸗ püren, nicht nur, weil falſche Vorſtellungen er⸗ weckt worden ſeien, ſondern weil gleichzeitig durch dieſe Sammlung für fremde Juden die Miß⸗ achtung der Not des eigenen Volkes 50 zum Ausdruck gekommen ſei. Die durch den Miniſterpräſidenten bekanntgegebenen Un⸗ terſtützungsſätze für jüdiſche Flüchtlinge ſeien bei einer fünfköpfigen Familie etwa fünfmal ſo hoch wie die Anterſtützungsſätze für die hol⸗ ländiſchen Arbeitsloſen.(9) Die Sammlung für die Juden habe angeb⸗ lich im Zeichen der chriſtlichen Nächſtenliebe geſtanden. Wenn man bedenke, daß für die Bekämpfung der Tuberkuloſe im eigenen Volk, für Hilfeleiſtung der zahlreichen Armen und der vielen unterernährten Kinder keine Mittel vorhanden ſeien, ſo habe das Wort von der Nächſtenliebe in dieſem Zuſammenhang einen ſehr falſchen Klang(die Sammlung trug den irreführenden Namen„für die wegen Glau⸗ bens und Raſſe Verfolgten!“). In Sowjetruß⸗ land, Rotſpanien und Mexiko ſeien unzählige um ihres Glaubens willen ermordet und ver⸗ trieben worden; in Deutſchland werde nie⸗ mand ſeines Glaubens wegen verfolgt. Von dort ſeien lediglich Deviſenſchieber und Sitt⸗ lichkeitsverbrecher geflüchtet. Der NSB.⸗Abgeordnete Graf Marchant et d'Anſembourg hat übrigens in der Kammer eine ſchriftliche Anfrage an den Mini⸗ ſterpräſidenten gerichtet, ob er bereit ſei, eine derartige nationale Sammlung zu unterſtützen. 1 — Bunte Tageschronik Reichsaulobahn Karlsruhe- Pforzheim Karlsruhe. Zwiſchen Durlach und Karlsruhe fand Samstag vormittag die Eröffnung der Reichsautobahn- Teilſtrecke Karlsruhe—Pforz⸗ heim durch Gauleiter und Reichsſtatthalter Ro⸗ bert Wagner ſtatt. Die Leiter der oberſten Bauleitungen in Frankfurt und Stuttgart ga⸗ ben dabei einen Ueberblick über die von ihnen getätigten Bauabſchnitte. Nach dem Vorſpruch eines Arbeitgebers wies der Gauleiter und Reichsſtatthalter auf das gigantiſche Werk des Führers hin. Dann durchfuhr er als erſter das weiße Band. Ihm folgten hunderte von Autos und Omnibuſſen. Auf dem Rückweg ließ der Gauleiter bei Karlsruhe die unüberſehbare Wagenkolonne an ſich vorbeiziehen. Iwejmal Glück im Unglück Wiesbaden. Am Sonntag ſtürzte ein 5 Jahre altes Kind aus dem 4. Stock eines Hauſes in der Kirchgaſſe in den Hof. Der Sturz wurde durch ein. Dach etwas gemildert, 10 daß das Kind mit Kopfverletzungen davon⸗ kam. Gießen. Ein Dachdecker ſtürzte am Samstag mittag bei ſeiner Arbeit vom Dach eines vier⸗ ſtöckigen Hauſes ab und fiel auf einen Haufen Dachſchiefer. Trotz des tiefen Sturzes kam der ann wie durch ein Wunder mit einigen leich⸗ ten Arm⸗ und Beinverletzungen davon. Todesopfer eines Famiſienſtreils Schallbach(Amt Lörrach). Einen folgen⸗ chweren Ausgang nahm ein Familien⸗ treit, der ſich am Freitag abend im Hauſe des Landwirts Albert Giſin zutrug. Wie ſchon öfters, ſo war es auch an dieſem Abend zwiſchen Giſin und ſeinen Angehörigen, darunter dem im Hauſe wohnenden 28 Jahre alten Schwie⸗ gerſohn Hermann Schöpflin, zu Auseinan⸗ derſetzungen gekommen. Giſin drang auf Schöpflin mit einem Metzgermeſſer ein und brachte ihm zwei Stiche in Hals und Rücken bei. In ſeiner Wut waff ſich Schöpflin auf ſeinen Schwiegervater, ſtieß ihn zu Boden und trak⸗ tierte ihn derart mit den Füßen, daß dieſer ſchwere innere Verletzungen davontrug, denen er bald nach ſeiner Einlieferung ins Lörracher Krankenhaus er la g. Die Stichverletzungen, die Schöpflin davongetragen hatte, ſind nicht ſchwe⸗ rer Natur. Für Juden kein Plat im Omnibus Friedberg. Der Verbandsausſchuß des Zweck⸗ verbandes Kraftwagenbetrieb Wetterau in Fried⸗ berg beſchloß, Juden die Benutzung der Omnibuſſe des Zweckverbandes zu verbieten, da keinem deutſchen Volksgenoſ⸗ ſen zugemutet werden könne, ſich in einem Om⸗ nibus neben einen Juden zu ſetzen. Die Om⸗ nibusfahrer ſind angewieſen, auf die Einhal⸗ tung dieſer Anordnung zu achten. Einen Kd. Wagen gewonnen Mayen(Eifel). Der junge Ludwig Albert von hier, der in Köln beſchäftigt iſt, hat bei einer Veranſtaltung in Köln mit der Losnum⸗ mer 1943 einen Kd F.⸗Wagen gewonnen. Es war der Haupttreffer der Veranſtaltung. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley überreichte dem glücklichen Gewinner einen Gutſchein, wo⸗ nach er den Wagen im Jahre 1940 bekommt. In einen 100 Meter tiefen Schacht geſtürzt Siegen(Sieg). Seit Wochen wurde ein Junge von hier vermißt. Alle Nachforſchun⸗ gen waren erfolglos, bis man auf den Gedan⸗ ken kam, einmal in dem faſt 100 Meter tiefen Schacht, der ſich im Ortsbereich befindet, nach⸗ zuſehen. Ein Mann wurde angeſeilt in den Schacht hinuntergelaſſen. Etwa in halber Höhe ſah er den toten Jungen auf einem Felsvor⸗ ſprung liegen. Darauf ſtiegen zwei Männer in den Schacht und bargen den Jungen. Der genaue Hergang des Unglücks, um ein ſolches handelt es ſich zweifellos, iſt nicht bekannt. Der Junge war von zu Hauſe weggeſchickt worden, um etwas zu erledigen. Er kam auf dieſem Weg an dem Schacht vorbei. Von einem Stein tödlich getroffen Gießen. Im Bahnhof Langgöns waren Strek⸗ kenarbeiter mit Ausbeſſerungsarbeiten an den Gleiſen beſchäftigt. Als am Freitagmittag um 15 Uhr 43 der D-Zug 185 den Bahnhof durch⸗ fuhr, wurde ein mehrere Pfund ſchwerer Stein, der wahrſcheinlich zu nahe an den Schienen lag, von der Maſchine mit aller Wucht wegge⸗ ſchleudert. Der Stein traf den Rottenführer ſo unglücklich am Kopf, daß der Mann auf der Stelle getötet wurde. f Tödlicher Hufſchlag eines Fohlens Schotten. In Langwaſſer bei Ulrichſtein wur⸗ de das ſechs Jahre alte Töchterchen des Landwirts Neeb von einem Fohlen mit dem Huf gegen den Leib geſchlagen. Dabei trug das Kind ſo ſchwere innere Ver⸗ letzungen davon, daß es im Schottener Kranken⸗ haus nach einigen Tagen geſtorben iſt. Zehnjährige Schwindlerinnen Honnef(Rhein). Auf raffinierte Weiſe be⸗ ſorgten ſich zwei zehnjährige Mädchen von hier Geld. Sie erſchienen in den verſchiedenſten Ge⸗ ſchäftshäuſern und erzählten im weinerlichen Ton, ihnen ſeien 10 Pfennig in das Kellerloch des betreffenden Hauſes gefallen. Ihr Vater ſei erwerbslos und die Mutter krank. Sie brauchten das Geld unbedingt, um Brot zu kaufen. Da die Geſchäftsleute den Mädchen Glauben ſchenkten und es zu lange aufhielt, im Keller zwiſchen Holz und Kohlen nach den 10 Pfennigen zu ſuchen, erhielten die Mädchen in allen Fällen ſo jeweils die 10 Pfennig. Erſt als ſpäter ein Geſchäftsmann dem anderen davon erzählte, daß zwei Mädchen bei ihm ge⸗ weſen ſeien und 10 Pfennig verlangten, die in den Keller gefallen wären, kam der Schwindel heraus. Gefährlicher Spaß Gerolzhofen(Ufr.). Einige Jungerns mach⸗ ten ſich einen Spaß daraus, eine Patrone in Zeitungspapier zu wickeln und anzuzünden. Dabei drang das explodierte Geſchoß einem der Knaben ins Auge und verletzte ihn derart, daß er lebensgefährlich darniederliegt. Nicht anhängen! Ludwigshafen. Am ſüdlichen Brückenaufgang wurde ein Radfahrer, der ſich an einen in Rich⸗ tung Mannheim fahrenden Laſtzug angehängt hatte und dabei zu Fall kam, durch den Anhän⸗ ger des Laſtzuges überfahren. Man ſchaffte ihn ins Mannheimer Krankenhaus. Vermißt wird Ludwigshafen. Vermißt wird ſeit 16. No⸗ vember der Elektriker Karl Schmidt, wohnhaft von der Tann⸗Straße 6, geboren am 23. Sep⸗ tember 1897. Schmidt iſt 1,76 Meter groß, hat dunkelblondes Haar, graue Augen und lücken⸗ hafte Zähne. Der Vermißte trägt ſchwarzen Filzhut und iſt bekleidet mit grauem Ueberzieher mit Trauerflor im Knopfloch, dunkel geſtreiftem Anzug, blaugeſtreiftem Hemd mit ſchwarzem Selbſthinder und ſchwarzen Halbſchuhen. Sach⸗ dienliche Mitteilungen über den Aufenthalt des, Schmidt werden von der Kriminalpolizeiſtelle Ludwigshafen am Rhein, erbeten. Ein Güterwagen lief davon Kuſel. Auf dem Bahnhof Pfeffelbach der Strecke Schwarzerden—Kuſel rollte beim Rangieren ein beladener Güterwagen in Rich⸗ tung Kuſel davon und kam immer mehr ins Rollen. Wohl ſprang ein Zugführer auf den Wagen und verſuchte, ihn zum Halten zu bringen, was aber nicht gelang. In Kuſel war es nicht möglich, den Wagen rechtzeitig aufzu⸗ fangen, ſodaß er mit Wucht auf haltende Per⸗ ſonenwagen prallte. Bei dem Zuſammenſtoß wurden zwei Perſonenwagen beſchädigt, der Zugführer erlitt ſchwere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. 0 Perſonenbahnhof für die Opelwerke Rüſſelsheim. Die Reichsbahndirektion Mainz beabſichtigt, im Einvernehmen mit der Adam Opel A., Rüſſelsheim, einen beſonderen Per⸗ ſonenbahnhof für die Opelwerke herzuſtellen. Was ein Häkchen werden will Bingen a. Nh. Kürzlich berichteten wir von einem Schuljungen, der ſchon zwei Fahrradent⸗ wendungen auf dem Gewiſſen hat. Neuerdings hat nun dieſer neunjährige Bengel abermals ein unbeaufſichtigt ſtehendes Herrenfahrrad an ſich genommen, damit wieder Spazierfahrten ge⸗ macht und abends vor ſeinen Eltern verſteckt, um es am anderen Tage erneut zu gebrauchen. Auch dieſe Sache iſt bald ans Tageslicht gekom⸗ men. Es wird nichts anderes übrig bleiben, als den Schlingel in Fürſorgeerziehung zu tun. Blitk in den Gerüchteinal Das Gewicht ſtimmle nicht Uuregelmäßigkeiten bei der Verwiegung von Fleiſch Das Gericht erklärt ſich für unzuſtändig Frankfurt a. M. Vor dem Schöffengericht ſtand Termin gegen einen Wiegemeiſter und einen Metzgermeiſter aus einer Taunusort we⸗ gen Betrugs bezw. Beihilfe an. Es handelte ſich um Unregelmäßigkeiten bei der Ver⸗ wiegung von Fleiſch bezw. Vieh. In der Verhandlung ſtellte der Vertreter der Zoll⸗ behörde den Antrag, die Anklage auch auf Amtsverbrechen und Beſtechung auszudehnen, womit Staatsanwalt und Gericht einverſtanden waren. Der Fall mußte aber wegen Unzu⸗ ſtändigkeit des Gerichts an die Strafkam⸗ mer abgegeben werden. Jüdiſcher leuerbelrüger geſchnappl 10 000 RM. Strafe Frankfurt a. M. Der Jude Simon Gold⸗ ſchmidt in Frankfurt a. M. hat in den Jah⸗ ren 1930-1937 Einkommenſteuer und in den Jahren 1931—1938 Gewerbeertragsſteuer hin⸗ terzogen. Das Finanzamt Frankfurt a. M.⸗ Oſt hat jetzt gegen den Juden eine Geldſtrafe von zuſammen 10,000 R M. feſtgeſetzt. Jud Levy verkauft tuberkulöſes Fleiſch Biſchweiler. Ein bezeichnender Vorgang, der wieder einmal ein Schlaglicht auf das verbre⸗ cheriſche Treiben der jüdiſchen Raſſe wirft, ſpielte ſich in Biſchweiler ab. Es konnte dort feſtgeſtellt werden, daß der 33 Jahre alte Viehhändler Arthur Levy aus Hochfelden tuberkuloſes Fleiſch zum Verkauf brachte. Die kranken Tiere wurden im Schlachthaus von Biſchweiler geſchlachtet und das Fleiſch dort den Metzgern zum Kauf ange⸗ boten. Dem Inſpektor der Lebensmittelkon⸗ trolle gelang es, zwei Fleiſchſtücke zu beſchlag⸗ nahmen, die von tuberkulöſen Tieren herrühr⸗ ten. Die Ware wurde unter Beihilfe eines Fleiſchbeſchauers von Levy zum Verkauf ange⸗ boten. Dieſer merkwürdige Fleiſchbeſchauer ſtempelte das Fleiſch auch dann ab. wenn es von kranken Tieren herrührte. Levy verramſchte das Fleiſch in der Hauptſache an eine Straß⸗ burger Wurſtfabrik. Levy wurde wegen Lebensmittelbetrugs und der Fleiſchbeſchauer wegen Beihilfe unter An⸗ klage geſtellt. Die Zeugenausſagen zeigten, in welch un verantwortlicher Weiſe Jud Levy vor⸗ gegangen iſt. Levy brachte es ſogar fertig, ſein Fleiſch ſelbſt abzuſtempeln, da der dafür not⸗ Halbgant odor nur oͤergeani? Ein Iatsachenbericht von Clemens Laur (25. Fortſetzung) Unſinn. oder ö Well, möglicherweiſe war dies der einzig ſinn⸗ volle Hinweis auf die künftigen Abſichten Hlat Prumars. Vielleicht dachte er wirklich an einen ausſichtsreichen Zug gegen England. Dann mochten ſich die Dinge zu einem blaſſen, aber immerhin beurteilbaren Moſaik fügen. Hlat Prumat ſchuf ſich eine Baſis, von der aus er- mit Sicherheit und ohne Furcht vor plötzlichen Ueberraſchungen operieren konnte. Er brauchte keinen Nachbarſtamm mehr zu fürch⸗ ten. In den Grenzgebirgen vom Hindukuſch bis hinunter nach Kandahar war er der Herr. Er kaufte in Rieſenmengen Vieh. Kein beſ⸗ ſerer Proviant für einen großangelegten Hee⸗ reszug in engliſches Gebiet war denkbar. Hier alſo konnte man einen Tatſachenkern unter den Gerüchten finden, der den Geſetzen der Wahrſcheinlichkeit entſprach. Was aber ſollte es bedeuten, wenn gemeldet wurde, daß Hlat Prumar die alten arabiſchen Schöpfan⸗ lagen, mit denen vor Jahrhunderten die hochge⸗ legenen Weideflächen des Plateaus von Rohilla berieſelt wurden, wieder hatte in Gang ſetzen laſſen? Das war glatter Unfug. Ein Hlat Prumat, der über die Grenze ſtoßen wollte, der erkenn⸗ bar die Abſicht hegte, ganz Indien in Brand zu ſtecken, der dachte nicht an halbverrottete Be⸗ rieſelungsanlagen. Lebendig aus Rhorat zurück Abſolutes Dunkel! Dann aber, es war im April, geſchah etwas, was einen großen Anteil an der Tatſache hatte, daß die ſpärlichen Haarſträhnen auf dem Schä⸗ del des Mr. Wyndham Baldwin zufehends dün⸗ ner wurden. Acht der beſten Leute aus dem Intelligence Service waren über die Grenze gegangen und — keine vierzehn Tage ſpäter zurückgekommen. Sie waren zwar bis nach Rhorat gelangt, aber ergriffen worden, kaum daß ſie ſich auf Stun⸗ dan innerhalb der Stadtwälle aufgehalten atten. Das mochte an ſich noch nichts beſagen. Es konnte heißen, daß der ſchlaue Hlat Prumar. der jetzt offenbar wirklich ſeinen wüſten Krie⸗ gerhaufen in eine erſtaunlich ſtraffe Organiſa⸗ tion gebracht hatte, eine dauernde Kontrolle aller Fremden, ſeien es nun Pilger oder Händ⸗ ler, durchführen ließ. 2 4 Erſchreckend und nahezu unheimlich war nur ein Umſtand. Nachdem die Agenten einmal ge⸗ faßt worden war, mußten ſie auch als Weiße und damit als Spione erkannt worden ſein. So etwas war ſchon öfter geſchehen. und in ſolchen Fällen kam bisher nur der abgeſchlagene Kopf des Agenten über die Grenze zurück. Diesmal Con yrignt by Carl Hunker Verlag, Berlin aber war den Männern kein Haar gekrümmt worden. Man hatte ſie nicht einmal geſchlagen. Man hatte ſie gebunden, etwas unfanft auf Kamele geworfen, zur Grenze gebracht und dort freigelaſſen. Wenn auch mit dem nicht mißzu⸗ verſtehenden Bemerken, daß eine Rückkehr für ſie ungeſundere Folgen haben würde. Der Teufel ſollte daraus ſchlau werden! Jetzt, wo alles von der prompten Arbeit des Intelli⸗ gence Service abhing, wo im Grunde genom⸗ men er der einzige Deich gegen eine plötzlich heraufkommende Sturmflut war, genau in die⸗ ſer Stunde ſtand er vor Fragen, für die keine Antwort zu finden war. So ſitzt der rundliche, roſige Mr. Wyndham Baldwin vor ſeinem ſchal werdenden Whisky im Armee⸗ und Verwaltungsklub, ſtöhnt laut über das Verhängnis, das über Narziſſen und —45 hängt. und zermartert ſich dabei das Ge⸗ irn: Was geht in Rhorat vor? Der kleine Captain Dricoll Wenn man dem Captain Leslie Dricoll, Schwadronsführer bei den 8. Huſaren, Heimat⸗ garniſon Worceſter, in Cambridge oder Oxford begegnete, dann würde einem dieſer Mann unter den zwanzigjährigen Lernbefliſſenen ſchwerlich auffallen. Er iſt ſechsunddreißig Jahre alt, aber wer nicht ein ſehr guter Menſchenkenner iſt. wer nicht ſcharf hinſieht und das Geäder winziger Falten zwiſchen Naſenwurzel und Jochbein ent⸗ deckt, wer die Sprache träg hängender, ver⸗ deckender Lider über Augen voll flirrender Viel⸗ falt des Ausdruckes nicht zu beurteilen verſteht, der ſieht in Leslie Dricoll keinesfalls den Mann, der bald eine bedeutungsvolle Rolle in dieſem Geſchehen an der Nordweſtgrenze über⸗ nehmen wird. Dieſet an ſich bedeutungsloſe Steckbrief des Captain Leslie Dricoll iſt nicht ſo überflüſſig, wie es den Anſchein haben mag, denn in ihm piegelt ſich bereits viel Weſentliches diefer Perſönlichkeit. Es braucht nur noch hinzugefügt zu werden, daß Leslie Dricoll nur noch formal Stammrolle ſeines Regimentes geführt wird, aus Krankheitsgründen für unbekannte Zeit als beurlaubt gilt, und daß er im übrigen dann und wann in Kalkutta oder Bombay auftaucht, einigen Bekannten die Hand ſchüttelt und ſeine Anweſenheit damit erklärt, daß es nunmehr höchſte Zeit für ihn werde, endlich ſeinen erſten Tiger zu ſchießen. Das ſei nun ſchon der vierte, fünfte, ſechſte Urlaub, den er ſtatt in London in Indien verbringe, und noch immer habe er es nicht geſchafft. (Fortſetzung folgt) in der wendige Stempel auf dem Fenſtexſims, für jedermann greifbar, herumlag. Die Tiere wur⸗ den fein ſäuberlich von allen verdächtig aus⸗ ſehenden Fleiſchteilen geſäubert, ſodaß der Ve⸗ terinär bei ſeiner Kontrolle nichts mehr auszu⸗ ſetzen hatte. Der Angeklagte verſuchte es, ſich in echt jüdiſcher Manier unter einem großen Aufwand von Worten als das Unſchuldslamm hinzuſtellen. Davon konnte er aber das Gericht, trotzdem er alle Seiten jüdiſcher Rabuliſtik ſpie⸗ len ließ, nicht überzeugen laſſen. Die beiden Angeklagten wurden zu je drei Monaten Gefängnis und zu einer Geldſtrafe von 3000 Franken verurteilt. * Auch dieſer Fall beſtätigt nun wieder, wie notwendig es war, daß in Deutſchland die Ju⸗ den aus dem Wirtſchaftsleben ausgeſchaltet wurden, damit das deutſche Volk vor derartigen verbrecheriſchen Paraſiten. denen aber auch jedes Mittel recht iſt, geſchützt iſt. Geldbuße für fahrläſſige Tötung 8 — e — —— — Frankenthal. Das Schöffengericht verurteilts den 60jährigen Hiller wegen fahrläſſi⸗ ger Tötung, Körperverletzung und Ueber⸗ tretung der Reichsſtraßenverkehrsordnung zu 300.— RM. Geldbuße anſtelle verwirkter zwei Monate Gefängnis. Hiller hatte im Sep⸗ tember auf dem Heimwege von der Arbeit durch verkehrswidriges Benehmen auf ſeinem Fahr⸗ zu bremſen rad einen Motorradler ſo ſcharf veranlaßt, daß dieſer ſtürzte und ſein Beifahrer Raſp das Leben ein büßte. Auch der radelnde Nachtwächter erlitt erhebliche Ver⸗ letzungen. ** Auch dem erfahrenen Fahrer vaſſierte es. Offenbach. Der Geſchäftsmann Franz R. aus ö Groß⸗Oſtheim kam Ende September mit ſeinem Kraftwagen von Bieber her und wollte vor der Bahnunterführung nach links in die Feld⸗ ſtraße einbiegen, ohne zu bemerken, daß ein 16⸗ jähriger Offenbacher mit ſeinem Kleinkraftrad mit Vorfahrtsrecht aus der Unterführung kam. Beide hatten geringe Geſchwindigkeit, trotzdem erlitt der Junge beim Zuſammenſtoß einen doppelten Schädelbruch und einen Naſenbein⸗ bruch und leidet heute noch. Der Autofahrer hat in zehn Jahren noch keinen Unfall gehabt und kann ſich auch jetzt noch nicht erklären, wie es kam. Er hat alles verſucht, ſchweres Verſehen wieder gut zu machen. Das f beließ es bei 100 Mark Geld⸗ ſtrafe. 8 Unanſtändig gegen junge Mädchen. um ſein folgen⸗ Biebesheim. Der 90 Jahre alte Jakob Jof von hier hat ſich mehrfach durch ſein unan⸗ ſtändiges Auftreten gegenüber in übler Weiſe bemerkbar gemacht. Schon zweimal wegen des gleichen Verhaltens jungen Mädchen 1 vorbeſtraft. wollte er vor dem Schöffengericht Darmſtadt die Zeuginnen Lügen ſtrafen, ob⸗ wohl dieſe einen durchaus glaubwürdigen Ein⸗ druck machten. Er wurde wegen Erregung öf⸗ fentlichen Aergerniſſes in zwei Fällen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und zwar ohne An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft. In zwei an⸗ deren Fällen erfolgte Freiſpruch. Wegen noch weiterer Fälle wird demnächſt wieder ihn verhandelt. diebſtahlerlös auf dem Bankkonto Neuwied. mußte baſtian aus Seeſen(Weſterwald) gegen verant⸗ Vor dem Neuwieder Amtsgericht ſich der 23. Jahre alte Oswald Se⸗ worten, der im Sommer d. J. im Kreis Neu⸗ wied und teilweiſe auch in den benachbarten Weſterwaldkreiſen in zahlreichen Gemeinden eingebrochen hat und ſich dabei größere Dieb⸗ ſtähle zuſchulden kommen ließ. Er„beſuchte“ ſo u. a. die Ortſchaften Lahrbach. Aſcheid, Ober⸗ ähren. Seifen und ſtahl hier. was ihm mitneh⸗ menswert erſchien, meiſt Geld Trotzdem er nicht in Not war und bei einem Bauvorhaben im Kreiſe Neuwied gut verdiente, ſetzte er die Diebſtähle fort, wegen der er in früheren Jahren bereits einſchlägig vorbeſtraft war. ſogar ſo gut, daß er ſich bei einer Sparkaſſe ein beträchtliches Guthaben konnte, Hätten ihm die Beſtohlenen die Diebe⸗ und Schmuck. Er„verdiente“ mit dieſen Diebſtählen anlegen reien nicht ſo leicht gemacht, wäre der junge Mann jetzt beſtimmt im Zuchthaus So kam er mit zwei Jahren und ſechs Monaten Gefängnis davon. Das Gericht hielt ihn jedoch für einen unverbeſſerlichen gelandet. Dieb und erkannte ihm über die Freiheits⸗ ſttafe hinaus auf die Dauer von die bürgerlichen Ehrenrechte ab. fünf Jahren Sie hören im Rundfunk Dienstag, den 13. Dezember 1938: Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenlied. 6.30 Frühkonzert. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 10.00 Schulfunk. 11.43 Ruf ins Land 12 00 Mittagskonzert. 13.15 Mittagskon⸗ zert. 14.10 Schallplatten. 15.00 Kleines Konzert. 15.30 Bücher auf dem Gabentiſch. 16.00 Nachmittags⸗ konzert. 1700„Aepfel im Weihnachtsmond“. 18.00 Volk und Wirtſchaft. 18.15 Neues für den Bücher⸗ freund. 18.30 Führung und Geleit. 19.15 Tages⸗ ſpiegel. 19.30 Der fröhliche Lautſprecher. 20.15 Or⸗ cheſter-Ronzert. 21.00 Konzert. 22 20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau. 22.35 Unterhaltung und Tanz. 24.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlted. 6.30 Frühkonzert, Klang zur Arbeitspauſe. 9.20 Für Dich daheim. 10.00 Paracelſus ſpricht deutſch. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. ſikaliſches Allerlei. 16.00 Muſik am Aus Zeit und Leben, etwas. 19 45 Hebbel, der Lyrfker. 20.10 Tanzmuftk. 21.00 Konzert. 22.20 Politiſche Zeitungsſchau. 22.95 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuflk. 24.00 Nachtkonzert. 8.80 Froher achmittag. 18.00 19.00 Dies und das und noch 14.00 Mu⸗ r S nr rn 4 Fr AN Pr C A ron 1 A aer Fre Pr uegehelkt 12 tber auh ft. ing beturteiltg lei d Ueber: mung betwirtter te in eey⸗ lrbeit unt dem Jaht⸗ 1 bremsen 1 Veiſahrer Aut der bliche Ver⸗ * lette es. ah N. aus mit ſeinert wollte vor 1 die geld⸗ daß ein 100 leinkraſtra tung kan. it, trotzen aß einen Maſenbein⸗ ofahtet hat gehabt und en, wie es ein ſolgen⸗ chen. Das ark Geld chen. lob Jo f nat 1 Midchen T gemacht. Verhalten fengericht fen, ob⸗ gen Ei; zegung i iu eiten ohne At zwei af⸗ bezen fog det gegen aſlegen die ieh: der lunge gelandet 10 lech Gericht 7 1 4 eli Ftelhets“ 1 tel Flüßhall In Zahlen Tſchammerpokal-Borſchlußrunde 2 Frankfurt— Wiener SC. 32(1:1) apid Wien— 1. FC. Nürnberg 2ꝛ0 446 güddeulſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt A557 0 Pirmaſens— Eintracht Frankfurt 12 ormatia Worms— TS. 61 L'hafen 2:1 SV. Wiesbaden— FV. Saarbrücken 8:0 SV. 98 Darmſtadt— Kick. Offenbach(Geſ.) 0:4 Gau Baden VfR. Mannheim— Pf. Neckarau 41 SpVg. Sandhofen— Phönix Karlsruhe 412 VfB. Mühlburg— FV. Offenburg 4:0 Freiburger FC.— 1. FC. Pforzheim 1:0 Gau Württemberg 1 Stuttgarter Kickers— Union Böckingen 512 VfB. Stuttgart— Stuttgarter SC. 10 SV. Feuerbach— Seren Stuttgart 45 1. SSV. Ulm— Ulmer FV. 94 20 Gau Bayern VfB. Coburg— 1860 München 24 Bayern München— Schwaben Augsburg 32 BC. Augsburg— Sp. Vg. Fürth 4: Neumeyer Nürnberg— Jahn Regensburg 0: Gau Heſſen Heſſen Bad Hersfeld— FC. Hanau 93 2:0 Dunlop Hanau— SC. 03 Kaſſel 1·˙8 Kewa Wachenbuchen— Kurheſſen Kaſſel 011 BC. Sport Kaſſel— SpV. Kaſſel 2:4 Jußball der Bezirksklaſſe Gruppe Starkenburg Efe Darmſtadt— Haſſia Dieburg 91 Gruppe Rheinheſſen SV 8— JV d? Biebrich 04 en inthen— Haſſia Bingen 2:5 ura Kastel— FVgg. Mombach 01 Opel Rüſſelsheim— SpVgg. Weiſenau 5:0 Gruppe Rheinpfalz VfR Bürſtadt— Tura Hiaueig l. 20 Olympia Lampertheim Blauweiß Worms 418 Vfe Frieſenheim— Spogg. Mundenheim 111 Reichsb. Ludwigshafen— Olympia Lorſch 4:3 FV 08 Mutterſtadt— VfR Frankenthal 3:0 S 90g Oggersheim— TSV 89 Oppau 113 812 peyer— Normannia Pfiffligheim 2:0 Gruppe Mittelpfalz TSG 61 Kaiſerslautern— Vfè Homburg 2:0 ä e— PfR Kaiſerslautern 111 ammgarn K'lautern— VBB Zweibrücken 10 Gruppe Saar — Diefflen— Vfe St. Ingbert 11 aar 05 Saarbrücken— Vfè Güdingen 211 SG Burbach— Pf Dudweiler 10 SWV 09 Völklingen— Bexbach 24 185 Quierſchied— VfB Theley 2:0 SW Sulzbach— VfB Dillingen 071 Unterbaden⸗Weſt Phön. Mannheim— Alemannia Ilvesheim 111 Seckenheim 98— Fortuna Heddesheim 411 V Brühl— 08 Hockenheim 570 C Käfertal— Olympia Neulußheim 41 07 Mannheim— PfTuR Feudenheim 0:0 Die Handball-Gauklaſſe Gau Südweſt Tura Ludwigshafen— Pf. Haßloch 34 Germania Mungſtadt— TSV. Herrnsheim 513 GfL. Darmſtadt— TSG. 61 Ludwigshafen 7:11 SV. 98 Darmſtadt— MSV. Darmſtadt 7 Polizei Frankfurt— Gf. Griesheim 7 Gau Baden SV. Waldhof— Tſchaft Freiburg 191 8 Ketſch— TV. Field 973 TB. Weinheim— VfR. Mannheim a TV. Leutershauſen— Tſchaft Durlach 6˙4 hocken am Vochenende TW 57 Sachſenhauſen— Berliner C Sc Frankfurt 80— Berliner H Wiesbadener ToC— Schwarzweiß Köln Frankfurter TV 60— Mainzer SC I Höchſt— Schwarzweiß Köln Offenbacher RB— SC Forſthausſtr. Frankf. TSG 61 e 46 Mannheim Heidelberger TV 46— TG Heidelberg 78 VfR Mannheim— Pfe Speyer MT Mannheim— Reichsb. Ludwigshafen — e cet 288er —— ͤ—— Badiſcher Rugbyſieg 5 Gauſpiel Südweſt— Baden 6:18(3:3) Im Frankfurter Sportfeld ſah man vor dem großen Fußballkampf um den Tſchammer⸗Pokal einen ſpannenden Rugbykampf zwiſchen den Gaumannſchaften von Südweſt und Baden. Die badiſche Fünfzehn behielt auch diesmal die Oberhand, aber der Sieg fiel ihr doch recht ſchwer und die entſcheidenden Punkte fielen erſt in den letzten zehn Minuten. Bis dahin hatte die im Sturm recht ſtarke Südweſt⸗Mannſchaft den Kampf ziemlich offen geſtalten können. Dann hatten aber die Badener ihre 1373 heit im Zuspiel überwunden und da ſich der Nationalſpieler Hübſch gerade zum Schluß ſtark tand kam noch ein hoher badiſcher Sieg zu⸗ ſtande. Durch einen Verſuch von Hübſch 1, der trotz guter Lage unerhöht blieb, ging Baden mit 3.0 in Front. Auf der Gegenſeite trat Liebmann einen Straftritt über die Stängen und ſo ging es beim Stand von 323 in die Pauſe. Nach Sei⸗ tenwechſel war der Kampf lange ausgeglichen, aber in den letzten zehn Minuten ſtellten ſich dann auf beiden Seiten noch Erfolge ein. Zwei Verſuche von Dr. Vogel und Hübſch 2, die beide von B. Pfiſterer erhöht wurden, brachten Baden mit 13:3 in Front. Dr. Dehmel holte für Süd⸗ weſt noch einen ant heraus und dann lief Dr. Vogel noch einmal für Baden ein und wie⸗ derum erhöhte Pfiſterer zum Treffer. Im Spiel der Nachwuchsmannſchaften kam Baden mit 20:3 Punkten zu einem ganz über⸗ legenen Sieg. Iranlfurt und Wien die zwei Letzlen! Jußballſporlverein und„Rapid“ Sieger der Pokalvorſchlußrunde 38. Frankfurt im Endſpiel Vie Bornheim die Wiener überwälligle Jetzt rutſcht die Sonne ſafrangelb hinter die ſchwarzgrünen Kieferwipfel des Sportfeldes in Frankfurt. Auf das Feld a die Menſchen und fallen über abgekämpfte Geſtalten in blau⸗ ſchwarzen Trikots her. Der Fußballſportverein ſteht im Pokalendſpiel. Man müßte in die Ge⸗ hirne der Menſchen hineinſchauen können. Was hätte man da nicht alles in den letzten Minu⸗ ten erlebt. Tiefſte Verzweiflung und höchſtes Glück! Das Spiel hatte ſich nicht verſchwendet. Die großen theatraliſchen Szenen der Wirklich⸗ keit, von denen manches Spiel bis zum Berſten erfüllt iſt, fehlten ſtreckenweiſe ganz. Der Kampf war ein böſes, ſchweres Tauziehen. Niemand ſchien nachgeben zu wollen. Es wur⸗ de unheimlich abgedeckt. Es wurde jeder Zen⸗ timeter Boden bitter umkämpft. Es ging ſehr ſelten bis vor die Tore hin. Faſt immer wik⸗ kelte ſich ein verbiſſenes Feldgefecht ab. In die letzten drei Minuten war dann alles hineinge⸗ packt, was es überhaupt nur in einem Spiel 8 konnte. Man denke ſich nur: es ſtand 22. ie Wiener hatten die letzte Viertelſtunde ſou⸗ verän beherrſcht. Sie hatten das Ausgleichstor geſchoſſen. Eben hatte der Frankfurter Halb⸗ rechte Schuchardt jähzornig ein foul an einem Wiener Abwehrſpieler begangen, das ihm ſo⸗ fort den Platzverweis brachte. War Bornheim nicht ganz und gar verloren? Das große, goldene Glück Bornheims lebte noch. Die Sonne von Offenbach. Die Treue der Glücksgöttin für eine tüchtige und große Mann⸗ ſchaft. Bei einem der letzten gefährlichen und verzweifelten Angriffe des Fußballſportvereins machte der Wiener Läufer Moſer Hände. Es gab Elfmeter. Der Läufer Fend ſchnickte die Haare aus dem Geſicht. Dann ſchoß er an dem blind herauslaufenden Torwart vorbei ein. Das Spiel war gewonnen. 3:2 war der Fußballſport⸗ verein Frankfurt ins Endſpiel gekommen. * Wenn man die Geſchichte dieſer letzten paar Minuten lieſt, dann könnke man leicht auf den Gedanken kommen, eine große Mannſchaft ſei ruhmlos untergegangen und der Sportverein habe„mal wieder märchenhaften Duſel“ entwik⸗ kelt. In Wirklichkeit kann davon gar keine Rede ſein. Der Fußballſportverein war nicht nur die aufopferndere und tüchtigere Mannſchaft. war auch eine Stunde lang, nämlich vom 0:1 bis Elf 2:1, ganz klar die überlegene und beſſere Wien war in Frankfurt unterſchätzt worden. Man ſtand noch zu ſehr unter dem Eindruck der Frühjahrſiege über die Wiener Mannſchaften „Admira“ und„Auſtria“. 30 000 Menſchen mar⸗ ſchierten ins Sportfeld. Sie erwarteten einen klaren Sieg. Und ſie erlebten eine erbitterte Schlacht, einen Stellungskrieg des Fußballs. So war es, auf eine Formel gebracht. * Und wie hatte dies alles begonnen? Die Mannſchaften waren komplett, nur fehlte den Wienern der Läufer Wawra. Man ſah Wolz und Landry aus Berlin. Die Stim⸗ mung um das Spiel war eigenartig geſpannt. In der letzten Minute begannen die Meinungen auseinanderzugehen. Plötzlich erkannte man in den Wienern die Sphinx plötzlich ſah man, daß das 2:7 des Rapidſpiels Schall und Rauch war und viel wichtiger war, daß dieſe ſchwarzweiß⸗ geſtreifte Elf des Wiener Sportklubs in ihren erſten ſechs Punkteſpielen dieſer Saiſon nicht ein einziges Gegentor bekommen hatte. Beifall war um ſie. aber ſchrankenloſer Jubel um Born⸗ heim. Die Sonne ſpielte auf dem Rotſchopf des Halbrechten Geiter. Er war alſo doch dabei! Es ging damit los, daß die Wiener ihre be⸗ kannten entzückenden Schnurrpfeifereien trie⸗ ben, die im allgemeinen nicht viel einbringen und die man im Tennis etwa als„Schneege⸗ 5105 bezeichnet. Diesmal brachten ſie aber ehr wohl etwas ein, nach drei Minuten nämlich ſchon die 1:0 Führung. Karczmarſk, der Halb⸗ linke, hatte mit ſtarkem Schuß eine wunder⸗ hübſche Kombination abgeſchloſſen. Es war das einzigemal in dieſer ganzen erſten Halbzeit, daß die Hintermannſchaft des Fuß⸗ ballſportvereins nicht aufgepaßt hatte. Denn was nun einſetzte, war eine gründliche und ſau⸗ bere Abſperrung der ganzen Gegend um den Strafraum. Die Wiener konnten tun, was ſie wollten: immer baute ſich ihnen ein neuer Blau⸗ ſchwarzer vor die Naſe. Nun iſt aber das Schönſte, daß von Mauern keine Rede ſein konn⸗ te. Wie darf ſich eine Mannſchaft das Mauern unterſtehen, wenn ſie ſtändig darauf bedacht ſein muß, mit allen Mitteln der Offenſive einem ſchweren Gegner die Führung abzunehmen, ja, ſie ſo bald als möglich ſelber zu gewinnen? Dieſes Wunder gelang dem Fußballſportver⸗ ein. Dieſe meiſterliche Verbindung von Defen⸗ ſive und Angriff. Wir ſaßen bei einem Mann, der das Münchner Spiel des Sportvereins ge⸗ ſehen hatte— und nun dieſes. Er meinte, wenn man zum Vergleich den Unterſchied von Tag und Nacht heranziehe, ſo reiche das bei weitem nicht aus. Nun gut, in der 31. Minute dieſer Hälfte, in der 15. der zweiten Hälfte ſchoſſen Fauſt und Wörner die Tore des Fußballſportvereins. Das Schiff ſchien in den ruhigen Hafen einzulaufen, wie ſo oft ſchon, wie ſo oft. Ja, 31 lag wirk⸗ lich nahe. Mehr als einmal Der blaue Dunſt überm Feld, gemiſcht aus Nebel und aus dem Rauch der Zigaretten, wurde langſam dichter. Von ganz weitem kam das Brauſen der Stadt, die ihren Silbernen Sonntag ſtürmiſch feierte. Da geſchah etwas Sonderbares. * Plötzlich bekam die Bornheimer Spielweiſe einen Riß. Mit einmal gab es Lücken, wo vor⸗ her eine Front war. Mit einmal ſahen die Frankfurter entſetzt, wie Böttgen, Schwein⸗ hardt und Fend Bälle von den Füßen weg⸗ getreten bekamen: ſie ſahen faſt willenlos zu. Jetzt erkannte man, um was es ging, ſah es entſetzt, daß dieſe ganze Mannſchaft grenzenlos erſchöpft war. Es war eine körperliche Flaute über die Elf gekommen. Sie war gebrochen. Im ungünſtigſten Augenblick. Die Wiener ſpielten plötzlich wieder wie die Herrgötter. Alle Geigen aus der Wachau ſchluchzten in dieſem Spiel.(Poetiſch aus⸗ gedrückt.) Aber dem Torwart Wolf der Born⸗ heimer klang die Muſik garnicht lieblich. Ge⸗ fährlicher Geſang! Der Kopf von Epp ſtieß plötzlich einen Ball unter die Latte. Das war das 212. Und immer noch erwachte der Fußballſport⸗ verein nicht aus ſeiner Lethargie. Immer noch wackelte es in der ganzen Hintermannſchaft. Der Sturm konnte keine geſchloſſene Aktion mehr zu⸗ ſtande bringen. Bornheim war dem Anglück nahe. Wer gab noch viel auf ſeinen Sieg? Noch ſechs, noch fünf, noch vier Minuten. Da machte der großartig ſpielende, aber vom Schwung des Ehrgeizes völlig verwirrte Schuchardt plötzlich eine unangenehme Sache. Er ſpielte unfair gegen einen Wiener Verteidiger. Der Ham⸗ burger Schiedsrichter Kölling ſtellte den Frankfurter ſofort vom Feld. Mit zehn Mann gegen elf Wiener und elf ſobo gut ſpielende Wiener— und in ein paar Minuten war Schluß. Da geſchah die Wende. Der Fußballſportver⸗ ein ſteht im Endſpiel des Pokal. Satt und wohl⸗ verdient. Er hat das größere Spiel geliefert. Er wird auch vor Rapid nicht raſch kapitulieren, obwohl ihm Schuchardt fehlt. Rapid Wien der andere Endſpielgegner Die Wiener ſchlagen den 1. FC. Nürnberg 2:0[1:0] Der Wiener Tſchammerpokalkampf ging bei trübem und kaltem Wetter im Wiener Stadion vor ſich Sa iſt es auch verſtändlich, daß der Beſuch mit 20 000 Zuſchauern(unter denen ſich Auch zahlreiche Nürnberger Schlachtenbummler befanden) etwas hinter den Erwartungen zu⸗ rückblieb. Rapid ſiegte mit 2:0, aber der Sieg fiel den Wienern weſentlich ſchwerer, als es vielleicht das Ergebnis beſagen mag. Der „Club“ war kämpferiſch durchaus auf der Höhe und auch ſpieleriſch konnte er überzeugen. Ein 21 für Rapid hätte dem Spielverlauf weit eher entſprochen. g Wenn den Nürnbergern aber der verdiente Ehrentreffer verſagt blieb, ſo lag das an der ungenauen Zuſammenarbeit des Sturms und der Unentſchloſſenheit im gegneriſchen Straf⸗ raum. Linksaußen Kund konnte hier allein voll befriedigen. Nach der Pauſe kam auch Gußner gut ins Spiel, aber der Innenſturm ließ viele Wünſche offen, zumal die Halbſtür⸗ mer Spieß und Uebelein 2 viel für die Abwehr, die zeitweiſe überlaſtet war, tun mußten. In der Abwehr zeichneten ſich beſonders Luber, Billmann und Stolz aus. Auf der Gegenſeite war der Scharfſchütze Binder ſo gut bewacht, daß er nicht in dem erwarteten Maße zur Gel⸗ tung kam. Im Sturm der Wiener waren dies⸗ mal Schors, der beide Tore ſchoß, und Hofer die Beſten. In der Läuferreihe machte ſich das Fehlen Hofſtädters bemerkbar, aber alles in allem klappte es in der Abwehr doch ganz gut. Skoumal tat ſich beſonders hervor. In der Verteidigung wurde ziemlich fehlerlos geſpielt. Die erſte Hälfte ſtand mehr oder weniger im Zeichen der Wiener, aber Nürnberg hatte doch deulſcher Turnerſieg über Polen Breslauer Jwölfkampfſieger der beſle Einzellurner Im Dresdner Zirkus 1 1 70 gab es vor 5000 Zuschauern im zweiten Turnländerkampf egen Polen einen neuen prächtigen Erfolg un⸗ bees Riege. Mit 691,2:657,8 Punkten wurden ie Polen ſogar noch überzeugender geſchlagen als ſeinerzeit in Warſchau. Nach der interna⸗ tional üblichen Wertung ergibt das ein Ver⸗ hältnis von 345,6:328,9 Punkten. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß in unſerer Riege diesmal dem Nachwuchs e internationale Start⸗ gelegenheit geboten war. Und dieſe jungen Kräfte haben ſich neben einigen bewährten . ſehr gut zu behaupten verſtan⸗ en. Das große Können von Friedrich und Volz, aber auch die Ausgeglichenheit der ganzen Mannſchaft ſicherten 7 12 Vertretung bereits in der erſten Uebung, dem Pferdeſprung, einen klaren Vorſprung. Der Münchener Friedrich 7. mit 19,6 die 2 Wertung erhalten. on Gerät zu Gerät verſtanden die Deutſchen ihr Punkte⸗Mehr zu ſteigern. Am Barren war Hauſtein mit 19,7, am Seitpferd Göggel mit 19,83, an den Ringen Volz mit 19,7 und am Reck Friedrich mit 19,8 Punkten der Beſte. Nur in den Freiübungen ſtellten die Polen mit Pietrzykowäki(19,7) den erfolgreichſten Turner. An die Spitze der 1 ſetzte ſich der Zwölffampffteger des Breslauer Turn⸗ und 1105 b Hans Friedrich(München), mit 116,8 Punkten, dicht gefolgt von Mathias Volk (Schwabach) 116,2 und Hauſtein(Leipzig) mit 115,4 Punkten. Göggel(Stuttgart), Rudolf Lüttinger(Ludwigshafen) und Jakob Kiefer Fita blieben gleichfalls noch vor dem eſten Polen, dem Landesmeiſter Kosmann, der mit 112,1 Punkten den ſiebenten Platz belegte. Am Barren konnten ſich alle Deutſchen vor den Polen placieren. Ausgeglichener waren die beiderſeitigen Leiſtungen nur an den Ringen und in den Freiübungen. Einzelwertung 1. Hans Friedrich(Deutſchland) 116,8, 2. Ma⸗ thias Volz(Deutſchland) 116,2, 3. Kurt Hau⸗ ſtein(Deutſchland) 115,4, 4. Eugen Göggel 7 050 114,6, 5. Rudolf Lüttinger Deutſchland) 114,4, 6. Jakob Kiefer(Kreuz⸗ nach) 112,8, 7. Kosmann(Polen) 112,1, 8. Pie⸗ trzykowſki(Polen) 110,6, 9. Hlynetzki(Deutſch⸗ land) 110,5, 10. Georg Sich(deutſchland) 109,9 Punkte. Ergebniſſe der einzelnen Uebungen Pferd⸗Sprung: 1. Friedrich(Deutſchland) 19,6, 2. Pietrzykowſki(Polen) 19,4, 3. Volz (Deutſchland) 19,2; Barren: 1. Hauſtein(D) 19,7, 2. Kiefer(D) 19,2, 3. Volz(D) 19,1; Seit⸗Pferd: 1. Göggel(D) 19,8; 2. Fried⸗ rich(D) und Kosmann(P) je 19,5 Frei⸗ übungen: 1. Pietrzykowſki(P) 19,7, 2. Friedrich(D) und Volz(D) je 19,6, Reck: 1. Friedrich(D) 19,8, 2. Hauſtein(D), Lüttin⸗ ger(D) und Volz(D) je 19,6 Punkte. in dieſer Zeit mehr als einmal Gelegenheit, zu Toren zu kommen. Kund gab viele gute Flan⸗ ken herein, die aber alle unverwertet blieben. Mitte der Halbzeit ging Rapid durch Schors, der von Binder gut bedient worden war, in Füh⸗ rung. Zwei Freiſtöße Binders brachten nichts ein und auf der Gegenſeite konnten die Club⸗ Stürmer den vorzüglichen Raftl nicht überwin⸗ den Nach der Pauſe wurde der Kampf ausge⸗ glichener, ja zeitweiſe hatte der Club deutliche Vorteile, aber die Schußunſicherheit der Stür⸗ mer blieb beſtehen. Dazu war Raftl in feiner Form. Eine Viertelſtunde vor Schluß fiel dann die Entſcheidung zu Gunſten Rapids, als Schors den Ball durch viele Beine hindurch ins Netz brachte. Auch in den ae blieb Nürnberg trotz guter Torgelegenheiten der ver⸗ diente Ehrentreffer verſagt. Spielleiter war Pfützner⸗Karlsbad. Briliſcher Fußball Bei den engliſchen Fußball⸗Meiſterſchafts⸗ kämpfen am 2 feierten Derby County und Everton wertvolle Auswärtsſiege, ſo daß ſich auf Platz 1 und 2 nichts änderte. Stark nach vorn gekommen ſind die Wolverhampton Wanderers, die vor wenigen Wochen noch dem Tabellenende ſehr nahe waren, jetzt aber be⸗ reits an dritter Stelle ſtehen. Am Samstag ſiegten ſie in London über Charlton Athletic glatt mit 4.0. Meiſter Arſenal wurde in Man⸗ cheſter 01 beſiegt, dagegen kam Aſton Villa in Bolton zu einem 2:1⸗Sieg. Einen Bombenſieg von 9:2 Toren feierte Middlesbrough über Blackpool. In der 2. Liga hat Fulham den erſten Platz an Weſtbromwich Albion abgeben müſſen. Die Londoner verloren nämlich in Coventry 13 und dieſe Niederlage warf ſie auf den vierten Platz zurück. Die Ergebniſſe: 1. Liga: Birmingham⸗Brentford 5:1; Bol⸗ ton Wanderers— Aſton Villa 1:2; Charlton Athletic— Wolverhampton Wanderers 0:4; Chelſea-Huddersfield Town 3:0; Leeds United — Sunderland 3:3; Leiceſter City— Derby County 2:83; Liverpool— Grimsby Town 22; Mancheſter United— Arſenal 1:0, Middles⸗ brough— Blackpool 9:2; Preſton Northend — Everton 01; Stoke City— Portsmouth 11; 2 Liga: Burnley— Mancheſter City 1:1, Coventry City— Fulham 31; Luton Town— Cheſterfield 5:10; Newceaſtle United⸗ Bury 6:0; Norwich City— Tranmere Rovers 2:0; Nottingham Foreſt— Sheffield Wednes⸗ day 3:3, Plymouth Adgyle— Swanſea Town 0˙0, Sheffield United— Bradford 3:1; Totten⸗ ham Hotſpurs⸗Millwall 4:0; Southampton — Blackburn Rovers 113; Weſtbromwich Al⸗ bion— Weſtham United 3.2. Sporlneuigkeilen in Kürze Roderich Menzel, der bekannte ſudetendeut⸗ ſche Tennisſpieler, iſt jetzt endgültig nach Ber⸗ lin übergeſiedelt, wo er gegenwärtig fleißig mit Heinrich Henkel in der Halle trainiert. Menzel trägt die Farben des LTTC. Rot/ Weiß Berlin. Die deutſchen Schützen haben am Opfertag des deutſchen Sports rund 25 000 Mark aufge⸗ bracht. Am fleißigſten geſammelt haben die Gaue Sachſen, Mittelrhein, Niederrhein und Bayern. —.. — — — 1 75 . f 1 Frankfurt im Freijchütz: Stello. Gauleiter Pg. Linder Ban Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dleuſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 18, 1. Stock Betr.: Anordnung für die Groß⸗Kundgebun⸗ gen am Mittwoch, 14. Dezember, abends 8 Uhr, im Saale des„Freiſchütz“ und „Ratskeller“. Es iſt für die Teilnahme folgendes zu be⸗ achten: 1. Sämtliche Formationen und Gliederungen treten um 7.45 Uhr vor der Goetheſchale (Schulſtr.) an. In welchen Saal die betr. Formation bzw. Gliederung marſchiert, wird von mir beſtimmt. 2. Alle Pol. Leiter in Uniform(ſoweit nicht anderweitig eingeteilt) ſowie die Fahnen⸗ gruppen(Partei, Sau, HJ, DA, NS.⸗ Bauernſchaft und RLB) treten um 7.45 vor der Parteidienſtſtelle an. 3. Parteigenoſſen und Parteianwärter, ſoweit ſie keine Pol. Leiter ſind, finden ſich voll⸗ zählig um 8 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ pünktlich ein, ebenſo die NS⸗Frauenſchaft und Deutſches Frauenwerk. 4. Pgg. und PA., welche Amtswalter in einer Gliederung ſind, treten bei ihrer Glie⸗ derung an. 5. HJ und BDM ſammeln ſich 7.45 Uhr an ihrem Stellplatz und marſchieren ge⸗ ſchloſſen in den Freiſchütz. Sie nehmen den Platz rechts in dem Nebenſaal ein. 6. Die Vereine ſind wie folgt eingeteilt: a) die Mitglieder des Männergeſangver⸗ eins im Ratskeller, b) alle übrigen Vereine im Freiſchütz. c) Die Vereinsführer ordnen an, wo ſich die Mitglieder/ Stunde vor Ver⸗ 1 ſammeln, damit die Vereine ebenfalls geſchloſſen einmar⸗ ſchieren. g 7. Die Mitglieder der NSKOV erwarte ich im Freiſchütz ſo zahlreich wie bei ihren Ver⸗ ſammlungen. Ich lade zu dieſen beiden Groß⸗Kandge⸗ bungen die ganze deutſche Bevölkerung von Viernheim ein und erwarte von ihr einen Maſſenbeſuch! Jeder einzelne iſt dies dem Führer und ſeinen Beauftragten ſchuldig, denn daß es jedem einzelnen wieder gut geht, das verdankt er ihnen allein! Jeder Mann und jede Frau bedenke dies beſonders in die⸗ ſen Tagen, wo der Beauftragte unſeres Gau⸗ leiters, der Stellvertr. Gauleiter Pg. Linder zu uns nach Viernheim kommt! Durch einen Maſſenbeſuch aller hieſigen Männer und Frauen muß dieſer Abend zu einer Kundge⸗ bung der Treue für Adolf Hitler und unſeren Gauleiter werden! Braun, Ortsgruppenleiter. Am Montag, den 12. Dezember, abends 8 Uhr, findet im Freiſchütz eine wichtige Handwerker⸗Verſammlung ſtatt. Es ſpricht: Gaufachſchaftswalter Pg. Kraus, Frankfurt a. M., Kreishandwerks⸗ meiſter Pg. Gerbig, Bensheim. Zu dieſer eee haben alle Meiſter, Geſellen und Lehrlinge ſämtlicher Handwerks⸗ berufe von Viernheim zu erſcheinen. Es wird reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Ortsobmann: Mögelin Der Ortshandwerkswalter: Weidner. Aelchslultichutz Sämtliche Amtsträger und Amtsträgerin⸗ nen beteiligen lich an der am Mittwoch, den 14. Dezember, abends 8.15 Uhr ſtattfin⸗ denden Großkundgebung der NSDAP. An⸗ treten 7.45 Uhr in der Schulſtraße, Stell⸗ platz an der Bezirksſparkaſſe. Die Untergruppenführer melden um 8 Uhr die Iſt⸗Stärke. Armbinde anlegen! Der Gemeindegruppenführer. Heute abend pünktlich 8 Uhr treten ſämt⸗ liche Ig. der Scharen 1, 2 und 3 ſowie Spiel⸗ mannszug, am Heim Schillerſchule an. 10 Pf. für die Kundgebung am Mittwoch ſind mit⸗ zubringen. Der Gefolgſchaftsführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Wo zum Werk ſich Hände regen, tatenfroh, im Herzen gleich, dort iſt Heimat, dort iſt Deutſchland, dorten iſt das neue Reich! J. Ritzel. * 3 9 0 25 Ole Mieilnaclitolicume 9 nc cla/ Sie wachſen nicht in allen Gauen unſeres ſchönen Vaterlandes, die hohen, ſchlanken, immergrünen Tannen. Und dennoch möchten wir alle ſie zur Weihnachtszeit in unſerem Heim nicht miſſen. Darum beginnt jetzt die Reiſezeit, die ſie in den Mittelpunkt unſerer Hoffnungen und Wünſche rückt. Es hebt ein großes Raunen an im deutſchen Wald. Ein⸗ mal im Jahr werden unzählige kleine und größere Tannenbäumchen herausgeriſſen aus ihrer gewohnten ſtillen und einſamen, oft ſchwermütigen Umgebung und verlaſſen ihre Heimat, die deutſchen Mittelgebirge. Sie ha⸗ ben einen weiten Weg zurückzulegen, um überall Freude zu bringen. Auf kleinen Bahnhöfen im Harz, Thürin⸗ gerwald, in Odenwald und Schwarzwald herrſcht jetzt zur Vorweihnachtszeit emſiges Leben und Treiben. Da kommen ſie heran von den Höhen und aus den tiefen Tälern, die ſchwerbepackten Fuhrwerke. Laftiges Peit⸗ ſchenknallen begleitet ihre Fahrt. Kräftige, harzig duftende Hände packen Bäumchen auf Bäumchen, und eines nach dem andern wan⸗ dert behutſam auf die bereitſtehenden Eiſen⸗ bahnwagen. Zahllos ſind die Gefährte, die ihre koſtbare Laſt abladen müſſen, um einen ſolchen Güterwagen zu füllen. Voller Span⸗ nung und Stolz ſind die jungen Tannenbäum⸗ chen, die ſo früh ſchon eine weite Reiſe ma⸗ chen dürfen. Langſam rollen auf einſamer Schienenbahn die Wagen zu Tal, hell klingt der Pfiff und das Geläute der Maſchine. Auf den Sckienenſtraßen des großen Verkehrs führte ſie der Weg in Dörfer und Städte. Und dann ſind ſie am Ziel, auf einem großen Güterbahnhof. Schwere Laſtwagen bringen ſie auf die Verkaufsplätze. Sie ſind auch in Viernheim angekommen. Wachgeſchüttelt, er⸗ wartungsfroh ſtehen ſie da in ihrer ganzen ſtolzen Schönheit, harren der Stunde, um im Lichterglanz jung und alt zu erfreuen. Bei ihrem Anblick ſchnuppert ſelbſt der Eiligſte und hemmt ſeinen Schritt. Es duftet wieder nach Harz— und nach Lichtern. Glücklich lacht ein jeder vor ſich hin. Die geraden, aufrechten Tannenbäumchen regen zum Träumen, zu nachdenklichem Sinnen an. Es iſt doch etwas Eigenes, Geheimnisvolles um unſeren deut⸗ ſchen Tannenwald, der wie kein anderer Sinn⸗ bild nordiſch deutſchen Weſens iſt. Und darum freuen wir uns alle auf die Zeit, wenn Weih⸗ nachtsbäume auf die Reiſe gehen und zu uns in den Ort kommen. „Alänner machen Gejchichte“— Ucter biejes Thema porechen in K 2Groß⸗ Kundgebungen in Viernheim -Im Ratskeller: Gaureöoner Pg. Müller⸗Jbſtein Beginn 20 Ahr— Ankoſtenbeitrag 20 Pfg.— Volksgenoſſen! Erſcheint in Maſſen zu dieſen großen Gemeinſchafts⸗Kundgebungen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗Partei Silberner Eintopf Am„Silbernen Sonntag“ begann das große Weihnachtsgeſchäft. Der„Silberne“ und der„Goldene“ ſind daza da, daß alle diejenigen, die in der Woche den ganzen Tag im Beruf ſind oder ſich nicht freimachen kön⸗ nen, jetzt Gelegenheit haben, in Ruhe ihre Be⸗ ſorgungen zu machen. Wer klug war, wußte aber auch, daß man am„Silbernen“ beſſer und ruhiger einkauft als am„Goldenen“, wo bereits der große Anſturm auf die Geſchäfte einſetzt. In dieſem Jahre fiel, wie auch in den vor⸗ hergehenden, der„Silberne“ mit dem Eintopf⸗ ſonntag zuſammen. Dies war eine eindring⸗ liche Mahnung. Ehe wir am frühen Nachmit⸗ tag zum Weihnachtseinkauf ſtarteten, wollten wir doppelt eingedenk ſein, daß Weihnachten ein großes Freudenfeſt für unſer ganzes deut⸗ ſches Volk ſein ſoll. Wir dachten daran, wie⸗ viel Not und Leid es in dieſem Winter in den großen Gebieten zu lindern gilt, die neu zum Reich gekommen ſind, in der deutſchen Oſtmark und im Sudetengau. Alle dieſe Tau⸗ ſende von Volksgenoſſen, die durch eine mo⸗ natelange Prüfungs⸗ und Leidenszeit hin⸗ durchgingen, ehe ſie heimkehren durften zur deutſchen Mutter, feiern zum erſten Male mit ihrem ganzen Volke zuſammen deutſche Weihnachten. Wenn daher geſtern früh die ehrenamtlichen Helfer der NS wieder von Tür zu Tür gingen, um die Spende zum Eintopf einzuſammeln, war es uns ein An⸗ laß, umſo freudiger und reichlicher unſere Ein⸗ topfſpende zu geben, aus deren Erlös auch Weihnachtsfreude bis in das fernſte Dorf an Großdeutſchlands Grenzen wird. Hoffen wir, daß auch hier der Erfolg ein großer war, als die Sammler um Mittag ihre Sammel⸗ liſten in der NSV⸗Geſchäftsſtelle ablieferten. Manche Volksgenoſſen, die vor wenigen Jah⸗ ren noch zu den Betreuten gehörten, die die Not am eigenen Leib erfahren mußten, gehören heute zu denen, die am liebſten an jedem zwei⸗ ten Sonntag ihre Spende geben. Ihnen iſt dieſer Tag zu einem Mahnmal geworden. Aber auch alle anderen ſchloſſen ſich dieſem Opfer an und gebührt allen, wie auch den Samm⸗ lern, Dank. N Am Nachmittag, als der ſelbſtverſtändlichen Opferpflicht genügt war, begann der frohe Start ins Reich des Weihnachtsmannes. Ein buntbewegtes Leben herrſchte in den ſonnigen Nachmittagsſtunden und am Abend, als Lä⸗ den und Fenſter feſtlich beleuchtet waren in unſeren Straßen. Nun geſellte ſich zu den Anzeichen des nahenden Feſtes auch wieder der Chriſt baum für Alle, wie er alle Jahre vor Kirche und Rathaus errichtet worden iſt. Er will jeden, der daran vorüberſchreitet, an das Feſt der Liebe, dieſes ſchönſte Feſt der deutſchen Familie, erinnern, an dem es Sitte iſt, ſich gegenſeitig zu beſchenken und ſich mit kleinen Aufmerkſamkeiten, mit fröhlichem Her⸗ zen gegeben, zu erfreuen. Mahnen will uns aber der Chriſtbaum für alle, auch an unſere Pflicht, all der armen Volksgenoſſen beſonders zu gedenken und unſer Bekenntnis zar Volks- gemeinſchaft umzuſetzen in die Tat. So ſchritt man nach dem Prüfen der Aus⸗ lagen und nachdem man auch den erprobten Wegweiſer— den Inſeratenteil ſeiner Zei⸗ tung— zu Rate zog, zum Weihnachtseinkauf. Mancher Gegenſtand wurde erſtanden. An der Spitze der wichtigſten Geſchenke ſtanden wie immer Kleidung und Wäſche, Haushalts- und Möbelgegenſtände uſw. Bei den Haushaltsge⸗ genſtänden richtet man ſein Augenmerk weni⸗ ger auf die Erneuerung der laufenden Haus⸗ haltsſachen, als auf das Erſtehen von Tafel- ſervicen mit guten Beſtecken und dergleichen. Was wird da von unſeren Geſchäften nicht alles geboten! Und dann kamen die Kinder daran mit ihren Sonderwünſchen, Spielzeng, Bücher, Schulſachen, Taſchen und Ranzen, Ausrüſtungsgegenſtände für die Uniform der Partei oder ihrer Gliederungen. Da bedurfte es nur wenig Ueberlegung, um große Freude zu bereiten. Wie ſelig iſt ein Pimpf, der noch keinen Sportanzug oder Affen hat, wenn er dieſen auf dem Weihnachtstiſch findet. Auch Mädchen warten auf den Spielanzug. Und war das Wichtigſte erfüllt, vergaß man nicht die kleinen Freuden, vergaß man nicht die Geſchenke, die nicht gerade lebensnotwendig ſind, aber darum beſondere Ueberraſchung be⸗ reiten, ſei es ein ſchöner Schmuck, ein Bild oder ein anderer Gegenſtand. Wir kamen und kommen alſo wirklich nicht in Verlegenheit we⸗ en der zweckmäßigſten Gaben, weil ſich die Fülle der ſchönen Geſchenke, die unſere Ge⸗ ſchäfte bieten, gar nicht aufzählen läßt. Da⸗ rum weiter friſch hinein in die Geſchäfte zum Einkauf und wohlbepackt nach Hauſe, damit ein Teil der Weihnachtsſorgen erledigt iſt. * An Veranſtaltungen bot das Wochenende ſehr vielſeitige. Am Samstagabend freuten ſich die Kameraden der Feuerwehr mit ihren Frauen bei einem Kameradſchaftsabend. Er diente neben der kameradſchaftlichen Unter⸗ haltung auch der Belehrung all der Männer, die ſelbſtlos unter dem Wahlſpruch dienen: „Einer für alle, alle für Einen!“ Bei dem guten Kühnerbräu blieb man lange im„Schüt⸗ zenhof“ beiſammen. Am Sonntag vormittag wurden zwei Aus⸗ ſtellungen eröffnet. Im Handarbeitsſaale See⸗ gartenſtraße hatten BDM und Jungmädel und das BDM⸗Werk„Glaube und Schön⸗ heit“ eine Ausſtellung veranſtaltet, die um 11 Uhr eröffnet wurde. Recht zahlreich waren die Volksgenoſſen, die während der Tagesſtun⸗ den die Arbeiten unſerer Jugend beſichtigten. Eines guten Beſuches erfreute ſich die Ge⸗ flügelausſtellung im„Karpfen“. Sie diente der Erfüllung des Vierjahresplanes, alle Hüh⸗ nerhalter für die rationelle Hühnerzucht zu gewinnen. Am Abend kam im„Freiſchütz“ das be⸗ kannte Schauſpiel von Schönherr„Der Weibsteufel“ zur Aufführung. Die reife Dar⸗ ſtellungskunſt der drei Mitwirkenden und die geſchmackvolle Bühnenaufmachung fanden den lebhaften Beifall der vielen Beſucher. Die Rhein⸗Mainbühne hat es verſtanden, den „Weibsteufel“ in ſeinem ganzen Charakter über die Bretter zu bringen. I. S. + rduenſchuff Morgen Dienstag, den 13. Dezember, 8.30 Uhr, Pflichtheimabend. Die Frauenſchaftslei⸗ terin bittet alle Mitglieder der NS⸗ Frauenſchaft ſowie des Deutſchen Frauenwerkes um ihr Erſcheinen. Zu⸗ gleich wird gebeten, auch die Großkundgebung der Partei am Mittwochabend zu beſuchen. Näheres im Heimabend. Die Leiterin. Eine Beratung mit den Gemeinderäten und Beigeordneten findet morgen Dienstag⸗ abend ſtatt. Die Punkte der Tagesordnung ſind folgende: 1. Erlaß einer Satzung ge⸗ mäߧ 3 DG. über die Entrichtung einer Konzeſſionsabgabe der öffentlichen Verſor⸗ gungsbetriebe. 2. Verwertung von Gemeinde⸗ gelände am Kirſchenweg. 3. Feſtſtellung der Jahresfahrpläne der Reichsbahn und der OEG. 4. Verſchiedenes. Handwerker⸗Verſammlung. Alle Handwerker von Viernheim, Meiſter, Geſel⸗ len und Lehrlinge ſind lt. einer Bekanntma⸗ chung der DA und des Ortshandwerkswal⸗ ters zum Beſuche einer heute Montagabend im„Freiſchütz“ ſtattfindenden Handwerker⸗ verſammlung aufgefordert. Es ſprechen: Gau⸗ fachſchaftswalter Pg. Kraus, Frankfurt a. M., Kreishandwerksmeiſter Pg. Gerbig, Bensheim. Alle werden in dieſe Verſammlung kommen. Grüße von der Kdß⸗Reiſe. Von ei⸗ ner Kd§⸗Reiſe„Rund um Italien“, grüßen vier Viernheimer Volksgenoſſen. Ihnen iſt es vergönnt, als Angehörige der Benzwerke an dieſer Fahrt teilzunehmen. Der Kartengruß kam aus Venedig, unterzeichnet von Mich. Hanf, A. Gerlinger, Friedrich Kugler und Georg Pfenning, Mitglieder der Bordkapelle auf dem„Kd ⸗Dampfer Stuttgart“, mit d m ſie ihre ſchöne Reiſe machen dürfen. einen ſcoft! (Feänder hr. gemein darüber genen Und Un Ruhen Muſi⸗⸗ Schüler zun G. bildung Ceneinf fernaber Ju! dee Erz hen Me wüten 1* 1 7 1 Wigeort det Par det ih rer M. Murnhei nan, 10 ul In ſt Har R Der di gegeben, Abeil! land ll einig fi uns heat heißt: d fein, ob wir stehe erflllen let. S5 hat, ſo! men. s — — 2 2 5 gen und en ſinde I * t die vendi, 0 1 Dil n und it be⸗ c die N Ge⸗ Da⸗ zum dun it. nende len ihren Er luter⸗ ne, knen: dem chil⸗ Aus⸗ See⸗ nädel chön⸗ an euren ſtun⸗ gen. G2 ente f 1 ö be⸗ Der da⸗ h die del Die den Aller Erzieher und Schüler in herrlicher Gemeinſchaft Elternabend der Viernheimer Volksſchulen.— Zum Tag der Hausmuſik Nur der Führer allein und die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung be⸗ ſtimmt Ziel und Weg unſerer Erziehungsarbeit.“ Wie der nationalſozialiſtiſche Staat auf allen Gebieten grundlegend Wandel geſchaffen hat, das wurde allen Beſuchern wieder ein⸗ mal mit aller Deutlichkeit beim Elternabend der Volksſchulen am Freitag letzter Woche im„Freiſchütz“ vor Augen geführt. Jawohl, das Leben iſt ſchöner geworden und die Wahr⸗ heit deſſen ſehen wir vor allen Dingen an unſeren Kindern. Mit welch einer Liebe und Verſtändnis werden dieſe heute in der Schule von ihren Erziehern betreut. Nicht nur die elementaren Grundbegriffe werden ihnen bei⸗ gebracht, ſondern auch das individuelle Eigen⸗ leben des Kindes wird gefördert, um es mit a all ſeinen Talenten und Veranlagungen zu einem nützlichen Glied in der Volksgemein⸗ ſchaft heranzubilden. Eine neue, grundlegend geänderte Erziehungsarbeit wird geleiſtet. Lehrer und Schüler bilden eine Ekziehungs⸗ gemeinſchaft, nicht nur in der Schule, auch darüber hinaus in der Freizeit arbeiten ſie gemeinſam, um den Weg zuſammen zu finden und unſere Kinder ſind es, die davon den Nutzen haben. So wurde in Viernheim eine Muſik⸗ und Singgemeinſchaft geſchaffen, wo Schüler und Schülerinnen, die Luſt und Liebe zum Geſang und zur Muſik haben, ihre Aus⸗ bildung erfahren ſollen. Und dieſe herrliche Gemeinſchaft ſtellte ſich am Freitag im El⸗ ternabend uns in ihrer ſchönſten Blüte vor. Im dichtbeſetzten Freiſchützſaale hatten ſich die Erzieher, Eltern und Kinder zu dem fro⸗ hen Abend zuſammengefunden. Als Ehrengäſte waren erſchienen: Für die Gemeinde Herr Beigeordneter Weitzel, der Hoheitsträger der Partei, Herr Ortsgruppenleiter Braun, der Führer des Jungbannes 249, Stammfüh⸗ rer Moter, Bensheim, ſowie die örtliche HJ⸗Führerſchaft. Sie alle hieß der Leiter der Viernheimer Schulen, Herr Rektor Hart⸗ mann, in ſeiner Begrüßungsanſprache herz⸗ lich willkommen. In ſeiner Sinndeutung des Abends führte Herr Rektor Hartmann etwa folgendes aus: Der Führer hat uns ein einiges Deutſchland gegeben, ein Deutſchland der Ordnung, der Arbeit und des Friedens. Und dieſes Deutſch⸗ land können wir nur erhalten, wenn wir alle einig ſind und den Glauben an das Volk in uns tragen. Unſer Dienſt und unſer Ziel heißt: das Volk. Wir alle müſſen Soldaten ſein, ob groß, ob klein, ob alt, ob jung, wo wir ſtehen, haben wir unſere heiße Pflicht zu erfüllen für Volk, Deutſchland und den Füh⸗ rer. So wie jede Organiſation ihre Aufgabe hat, ſo hat auch die Schule ihre Aufgabe be⸗ kommen. Und der heutige Elternabend ſoll Ihnen einen Ausſchnitt geben, was wir in der Schule leiſten. Die Eltern ſollen der Schule und den Erziehern ihr Vertrauen ent⸗ gegenbringen. Nicht nur Rechnen, Leſen und Schreiben, ſondern noch viel größere Auf⸗ gaben hat die Schule heute. Sie ſollen nicht nur hören, was die Kinder aus der Schule erzählen, Sie ſollen heute auch einmal ſehen und fühlen, wie Lehrer und Schülerſchaft in engem Kontakt ſind und gemeinſam ihre ſchöne Aufgabe erfüllen. Was die Kinder heute ſin⸗ gen und ſpielen, ſoll den Weg zu Ihrem Her⸗ zen finden. Und ſo iſt der heutige Abend der Hausmuſik gewidmet; er ſoll ſie mitanregen, zu Hauſe die Muſik, den Geſang zu pflegen, um ſo in ſchöner Haus⸗ und Familienge⸗ meinſchaft den Feierabend zu verbringen. Denn Muſik und Lied führt die Menſchen zu⸗ ſammen. Ein Schülerchor und eine Hauska⸗ pelle wurden geſchaffen, eine Mundharmoni⸗ kakapelle ſoll ſich noch angliedern. Und welches Inſtrument ein Kind auch ſpielen will, die Erzieherſchaft iſt bereit es anzulernen, ſein Können zu pflegen, zu erhalten und weiter⸗ zubilden. Nach den harten Jahren des Auf⸗ baues kehrt nun Friede und Ruhe bei uns ein und ſo wollen wir uns zaſammenſetzen und ſpielen und ſingen. Nun ſoll die Jugend weiter zu Ihnen ſprechen.“ Nun hub in einer zweiſtündigen Vortrags⸗ folge ein fröhlich Singen und Muſizieren an. Neuf den verſchiedenſten Inſtrumenten: Hand⸗ harmonika, Klavier, Violine,— ja ſelbſt die alte Blockflöte kam in einer kleinen Kapelle wundervoll wieder zu Ehren,— Maste die kleinen und großen Künſtler ihre Muſikſtücke auf. Bub und Mädel, gemeinſam mit ihren Erziehern, waren am Werk. Ein großer ge⸗ miſchter Schülerchor, Klaſſenchöre, ja ſelbſt ein Orcheſter aus Lehrern und Schüler traten auf und von den einfachſten bis zu den ſchwierigſten Werken wurden aufgeführt. Und all die luſtigen Volksweiſen ecklangen fröh⸗ lich an unſer Ohr. Beſonders waren es die Herren Lehrer Möller, Müller und E. Lipp, die ſich um das prächtige Gelingen des Abends beſonders verdient gemacht hatten. So iſt das nun bei uns, rief Herr Rektor Hartmann, ein warmherziger Freund der Ju⸗ gend, in ſeiner herzlichen Weiſe zum Schluſſe den Beſuchern zu und ſtellte feſt, daß er an den leuchtenden Augen der Eltern und Freunde der Schule geſehen habe, daß es ſeine Schüler und Schülerinnen verſtanden haben, ſich in die Herzen der Anweſenden hinein zu ſingen und zu ſpielen. Er dankte den Erziehern und Mitwirkenden, und betonte, daß er ſtolz dar⸗ auf ſei, eine ſolche Erzieherſchaft um ſich zu haben, die ſich auch außerhalb ihrer Schul⸗ und Dienſtzeit in ſo ſchöner Weiſe der Jagend annehme. Die Schule ſteht nicht abſeits von dem Volke, ſondern ſie ſteht mitten im völ⸗ kiſchen Leben. Der Erzieher iſt heute Freund der Jugend, wie dieſer kleine Ausſchnitt aus der Arbeit der Schule gezeigt hat. Erzieher und Schüler in einer Front. So hilft die Schule tatkräftig mit, nach dem Willen des Führers einen neuen deutſchen Menſchen zu ſchaffen. So hat die Jugend zu dacchlaufen: Elternhaus, Schule, Jungvolk, Hitlerjagend, SA, Arbeitsdienſt und Militärzeit, um zu werden; ein deutſcher Mann, eine deutſche Frau. Denn du allein biſt nichts, dein Volk iſt alles. Mit dem Gruß an den Führer, fand dieſer herrliche Abend, der das Gemeinſchaftsband zwiſchen Lehrer, Schüler und Eltern neu und feſter knüpfte, zum Wohle des Volksganzen. F. K. Eine ſchöne Ausstellung vom Bö m, Bo nl.⸗Werk. Glaube u. Schönheit“ und Jungmäbel Im Saale der Berufsſchule in der See⸗ gartenſtraße hatten BDM und Jungmädel in Verbindung mit dem BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“ ſchöne und geſchmackvolle Ge⸗ genſtände ausgeſtellt. Im Laufe des Sonn⸗ tags kamen denn auch viele, um ſich ihre Ar⸗ beiten, die ſie alle in Heimabenden und Frei⸗ zeit ſelbſt gefertigt haben, anzuſchauen. Mor⸗ gens um 11 Uhr wurde dieſe Ausſtellung er⸗ öffnet, wobei Gefolgſchaftsführer Pg. Rech die erſchienenen Vertreter der Partei, der Ge⸗ meinde, der NS ſowie der Volks⸗ und Be⸗ rufsſchule beſonders begrüßte. In ſeinen an⸗ ſchließenden Worten dankte er insbeſondere der BJM⸗Führerin und den Kameradinnen vom BD für ihre opferbereite Arbeit. Es ſei vor allem bei dieſer kleinen Ausſtellung nicht die Fülle der Gegenſtände vocanzuſtel⸗ len, denn darauf komme es weniger an, ſon⸗ dern vor allem, daß der BDM dieſe Arbeiten von ſeinen eigenen Spargroſchen gemacht hat und daß ſie damit geholfen haben, viele freu⸗ dige Kinder- und Mutterherzen im Sudeten⸗ land zu ſchaffen, denen dieſe Gegenſtände in dieſen nächſten Tagen zugeführt werden, wo⸗ mit ihnen eine ſchöne Weihnachtsfreude be⸗ reitet wird. Auch den Jungmädels galt ſein Dank, die hierbei eifrig mitgeholfen haben, denn ihre Sammlung an Spielzeugen hatte ebenfalls einen guten Erfolg, wie man an den * beiden Tiſchen ſehen konnte, wo die vielen Spielſachen ausgeſtellt waren. Zum Zeichen des Dankes übergab Gefolgſchaftsführer Rech der BDM⸗Führerin den„Mythus des 20. Jahrhunderts“ v. Alfred Roſenberg. Seine Worte klangen aus in dem Dank⸗ und Treue⸗ gruß an den Führer. Damit war die Aus⸗ ſtellung eröffnet. Bei dem Rundgang konnte man ſich von den vielen brauchbaren und nütz⸗ lichen Gegenſtänden, insbeſondere Kleidungs⸗ ſtücken überzeugen und es war beſonders er⸗ freulich, aus denſelben den neuen Geiſt un⸗ ſerer Jugend feſtſtellen zu können, die von ſich aus in die Breſche ſprang, um dem Füh⸗ rer zu helfen, der uns durch ſeine große Tat des Jahres 1938 zehn Millionen deutſche Männer, Frauen und Kinder zuführte, in ihre deutſche Heimat, von der ſie 20 Jahre ge⸗ trennt waren, zu ihrem deutſchen Volkstum, das ſie trotz größter Not und Entbehrungen niemals vergeſſen haben. So ſchlägt Deutſch⸗ lands Jugend durch ihre Opferbereitſchaft Brücken zu der Jugend in den geimgekehrten Gebieten und hilft ihrem Führer. Eine wirk⸗ lich herrliche Tat! Die kleine Morgenfeier wurde umrahmt von ſchönen Liedern der BDM ⸗Singgruppe. 8 „Der Weibsteujel“ in Viernheim Zum 2. Mal Rhein⸗Mainiſche Landesbühne Die Rhein⸗Mainiſche Landesbühne gaſtierte am Sonntag, im Rahmen einer Veranſtaltung der Kulturgemeinſchaft, zum zweiten Mal in Viernheim. Wiederum erfreute ſich das Gaſt⸗ ſpiels eines glänzenden Beſuches. Ein Beweis dafür, daß die Volksgenoſſen der Kunſt ein reges Intereſſe entgegenbringen. Zur Aufführung gelangte das Drama„Der Weibsteufel“ von Karl Schönherr. Der Dich- ter hat hier in einer ſpannenden und drama⸗ tiſchen Handlung die Komplikationen einer Frauenſeele, die zwiſchen zwei Männern ſte⸗ hend, ſchließlich, von ihren ſeeliſchen Konflik⸗ ten getrieben, zum Weibsteufel wird, glän⸗ zend gezeichnet. Das Weib hatte in Hilde Focke eine prächtige Vertreterin. In packen⸗ ckender und mitreißender Weiſe gab ſie dem Weibsteufel in all ſeinen Phaſen pulſierendes Leben. Ihr zur Seite ſtand der Mann, eine alternde, kränkelnde Figur, der in all ſeiner Schlauheit und Verſchlagenheit von Walter Grießmann hervorragend wiedergegeben wurde. Sein Gegenſpieler, der junge Grenz⸗ jäger, eine kraftſtrotzende Erſcheinung, Drauf⸗ gängertum und dramatiſchen Wucht, fand in Hans Martin Koettenich einen ſehr guten Geſtalter. So haben die drei Künſtler Über zwei Stun⸗ den hin mit ihrem glänzenden Spiel und ihrer lebendigen Verwirklichung der zu geſtaltenden Rollen, den Beſuchern das Schönherr'ſche Drama, zu einem packenden Erlebnis gemacht. Für die Spielleitung zeichnete Hans Jüngſt und für das ſehr gut geſchaffene Bühnenbild Oswald Fach verantwortlich. Die Rhein⸗Mainiſche Landesbühne hat auch mit dieſer Aufführung wieder bewieſen, daß ſie berufen iſt, die Kunſt dem Volke zu brin⸗ gen. Kdß⸗Ortswart Weidner, der zu Beginn die Beſucher willkommen geheißen hatte, ſchloß den Theaterabend mit dem Gruß an den Führer. f Alle Mädel und jungen Frauen über 21 Jahren ſchließen ſich zuſammen in den Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks. Auskunft erteilen alle ienſtſtellen der NS-Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerks. Die Beſucher ſeien beſonders darauf bin⸗ gewieſen, daß zu einem Theaterbeſuch ſelbſt⸗ verſtändlich Pünktlichkeit gehört. Es geht nicht an, daß nach Beginn der Aufführung noch Gäſte zugelaſſen werden, da dies ſehr ſtörend wirkt. Deshalb mehr Pünktlichkeit, da in Hin⸗ kunft die Zuſpätkommenden erſt nach Beendi⸗ gung des Aktes Zutritt erhalten können. Ueberhaupt muß man ſich hier mehr an Pünkt⸗ lichkeit gewöhnen, damit die Veranſtaltungen pünktlich, ohne Störung begonnen, auch pünkt⸗ lich zu Ende geführt werden können. Gejlügelausſtellung im„Karpfen“ Wie wichtig Kleintierhaltung im Zuge des Vierjahresplanes iſt, wird oft noch in weiten Kreiſen und ſelbſt von Landwirten nicht rich⸗ tig erkannt. Die Zucht hat in den letzten Jahren weſentlich zugenommen. Es könnte aber jeder, der zur Hühnerhaltung in der Lage iſt, ſeinen Eigenbedarf an Eiern ſelbſt decken. Und dazu ſollte die Geflügelſchau un⸗ ſeres Kleintierzuchtvereins am geſtrigen Sonn⸗ tag anregen. Dabei ſollte über die Raſſen und die richtige Fütterung Aufſchluß gegeben wer⸗ den. Die Ausſtellung hatte einen guten Be⸗ ſuch und dürfte manche Anregung gegeben haben. Gegacker und Hahnengeſchrei empfing einen in dem ſchön dekorierten Karpfenſaal. In lan⸗ gen Reihen ſtanden die Käfige mit den meh⸗ reren hundert Tieren. Man ſah all die Raſſen von Hühnern, ſtattliche Exemplare; es iſt nicht möglich, ſie alle aufzuzählen. Aber man darf dem Fachmann glauben, daß hier alle Raſſen gut vertreten, daß die Geflügelzucht in Viern⸗ heim einen Stand erreicht hat, der weitere Jortſchritte im Sinne der geſtellten Aufgaben verſpricht. Es ſoll alles getan werden, noch mehr die Geflügelzucht auszudehnen, das nicht etwa um Mitglieder zu kapern oder Vereins⸗ meierei zu treiben. Anerkannte Wirtſchafts⸗ raſſen ſind rebhuhnfarbige Italiener, weiße Wyandotten, Rhodeländer und Leghorn. Die Schau der verſchiedenen Zwerghühner, Tau⸗ ben und Enten, deren bunte Reihe noch durch Ziergeflügel erganzt wurde, fand ebenfalls Oe dot Mas Grob eingeteilt, beſteht ein Jahr aus Som⸗ mer und Winter. Daß es viele andere Eintei⸗ lungs möglichkeiten gibt, ſteht feſt. Ich kenne eine Dame, die das Jahr nach der Farbe der Naſe aufgliedert. Bei warmem Wetter: nor⸗ malgefärbte Naſe, bei kaltem Wetter: rote Naſe. Es gibt wenig Frauen, die die Farbe rot in ihrem Geſicht gänzlich miſſen möchten. So iſt ein leuchtendes Lippenrot ſehr beliebt. Auch rote Waugen können einer Frau gar wohl ſtehen. Aber eine rote Naſe... 2 Leider läßt ſie ſich nicht immer vermeiden. Schnupfen und kalte Witterung leiſten ſich dabei gegen⸗ ſeitig Hilfsdienſte. Die normale fleiſchfarbene Tönung verſchwindet von der Naſenſpitze, ein Rot, das von der matteſten Andeutung bis zur kräftigſten Tönung ſchattiert ſein kann, tritt an ihre Stelle. Dann iſt alſo die neue Jahreszeit gekommen. Und dann heißt es, das Schnupftüchlein immer griffbereit zu halten. Böswillige Menſchen behaupten, es bilden ſich bei Frauen, die unter dieſem bedauerlichen Uebel leiden, ſogar„ſeeliſche Rotkomplexe“. Sie behaupten weiter, daß ſogar die Herbſt⸗ und Winterkleider nach der jeweils mehr oder weniger gefärbten Naſe eingekauft werden. Eine dunkle Farbe ſchlägt das Rot nieder, kann es ſogar faſt gänzlich unbemerkbar ma⸗ chen. Eine helle Farbe oder auch das einfache Weiß bildet dagegen einen ſo wirkſamen Kon⸗ traſt gegen das rote Uebel, daß dieſes erſt in ſeiner wahren Leuchtkraft in Erſcheinung tritt. Aber die Redensart von dem„Rotkomplex“ dürfte zumindeſt übertrieben ſein. Und s dürfte auch nicht alles an der Behauptung ſtimmen, daß Frauen, wenn der rote Teufel in ihr Riechorgan gefahren iſt, ein Geſpräch ſtets damit eröffnen:„Ich bin doch jetzt wie⸗ der ſo erkältet!“ und ſogleich darauf ihr Schnupftuch an die Naſe führen. Wie geſagt: ich halte es für übertrieben. Aber ein Uebel bleibt es doch. Da haben es die Männer beſſer. Sie fürchten die rote Naſe nicht. Sie erklären frank und frei:„Das kommt von der Kälte und vom Schnupfen.“ Und als Gegenmaß⸗ nahme gegen dieſe beiden Verbündeten geneh⸗ migen ſie ſich einen Kirſch oder dergleichen. Alle diejenigen aber, die um das Geheimnis der roten Naſe wiſſen— denen Kälte und Schnupfen als Urheber bekannt ſind— wer⸗ den ſich auch beſonders ritterlich gegen ſo ge⸗ plagte Frauen benehmen. Auf die Klage von der Erkältung beiſpielsweiſe ließe ſich erwi⸗ dern:„So, das ſieht man Ihnen aber gar, nicht an!“ So kann man ſelbſt in dieſer Jah⸗ reszeit ein dankbares Herz gewinnen. Gejchäftlich an der Spitze zu marschieren erreicht man durch ſtänbige Zeſtungs⸗Aeklame! „Viernheimer Volkszeitung“ 9 . 25 ſtarke Beachtung. Die ausgeſtellten Tiere wa⸗ ren eine Ausleſe beſter Züchtungen, ſie zeig⸗ ten, daß das Beſtreben des Vereins, Leiſtungs⸗ zucht über alles zu ſtellen, von gutem Erfolg begleitet iſt. Die Ausſtellung war ſo zahlreich und vielſeitig beſchickt, daß ſie einer Großſtadt⸗ Schau alle Ehre gemacht hätte. Das einge⸗ ſetzte Preisgericht waltete bei der Bewerbung objektiv und gerecht ſeines Amtes. Die Preis- träger der ausgeſtellten Tiere laſſen wir in nächſter Ausgabe folgen.— Starke Beachtung fand die Lehrſchau über Fütterung uſw. Die Beſchreibung hierzu gab den Intereſſenten praktiſche Winke, insbeſondere die Abteilung, die uns die Fütterung im Sinne des Vier⸗ jahresplanes lehrte. Hier wurde praktiſch vor⸗ geführt, wie man anſtatt übermäßiger Kör⸗ nerfütterung, Knochen, Küchen- und ſonſtige Abfälle verwerten kann. Die Eierſckau der ein⸗ zelnen Raſſen beweiſt uns die Ertragsſtei⸗ gerung durch dieſe Fütterung von 90 auf mindeſtens 140 Eier pro Henne im Jahr. Die Veranſtaltung diente auch gleickzeitig dem Verkauf. Fleißig wurde auch dem Preis⸗ ſchießen und der Tambola zugeſprochen, die mitunter ſehr ſchöne Gewinne ausſchlülttete. So war dieſe Lehr- und Junggeflügelſchau für den Verein ein ſchöner Erfolg und hoffen wir gerne, daß die Schau dazu beigetragen hat, recht viele Geflügelzüchter zu werben und da⸗ mit die Volksernährung immer mehr zu ſichern. Die vielgeleſene Heimatzeitung — —. Unsere Pimpfengeschichie Jan, der Jirkusdireklor RIP Als Jan acht Jahre alt war, wollte er Tierzüchter werden und ließ ſich deshalb von ſeinem Vater ein Paar belgiſche Rieſenkanin⸗ chen ſchenken, die ſich jedoch im Laufe der bei⸗ den nächſten Jahre ſo ſchnell vermehrten, daß er zum Schluß nicht mehr wußte, woher er das Futter nehmen ſollte, um die ewig hung⸗ rigen Mäuler dieſer Rieſenkaninchen zu ſtopfen. Und ſo gab er alſo den Beruf wieder auf und wurde Kutſcher. Zu dieſem Zweck tauſchte er die Kaninchen gegen einen jungen Ziegenbock ein, der ihn ſchon lange intereſſiert hatte. Er legte ihm ein Geſchirr an, ſpannte ihn vor ei⸗ nen alten Kinderwagen und fuhr nun damit herum. Doch vermochte ihn auch dieſe Tätigkeit auf die Dauer nicht befriedigen. Schon allein deshalb nicht, weil ihre Wirkung auf die Au⸗ ßenwelt ganz anders war, als er es erwartet hatte. Statt daß man ihn bejubelte und be⸗ grüßte, wenn er mit ſeinem Geſpann erſchien, wurde er überall nur ausgelacht von ſeinen Kameraden. Hinzu kam dann noch, daß auch der Peter ſelbſt, wie der Ziegenbock hieß, ein recht ſtörriges Benehmen hatte. Wenn er ſich 5 B. in Gang ſetzen ſollte, tat er es gewöhn⸗ ich nicht. Kein„Hü“ und„Ho“, keine Dro⸗ hung u. keine Schmeichelei vermochten ihn zu bewegen, ſich vom Fleck zu rühren. Aber wenn er es nicht ſollte, dann galoppierte er plötzlich los und dann noch zumeiſt in eine Richtung, in die Jan unter gar keiner Bedingung wollte. Als er ihn auf dieſe Weiſe eines Tages in ei⸗ ne Kiesgrube hinuntergefahren hatte, wobei nicht nur der Kinderwagen, ſondern auch er ſelbſt erhebliche Beſchädigungen erlitten hatte, gab 575 dieſe undankbare Tätigkeit auf und tauſchte Peter gegen einen Hund ein, einen Spitz namens Fritz. Mit ihm war er für die Folgezeit ſehr zu⸗ frieden. Denn Fritz zeigte ſich ſehr gelehrig. Innerhalb von vier Wochen konnte er nicht nur auf zwei Beinen gehen, ein Rad ſchlagen und durch einen Reifen ſpringen, ſondern er ging furchtlos jeden an, der ſich Jan in den Weg zu ſtellen wagte, ſo daß ſich deſſen Anſe⸗ hen, das durch den Ziegenbock ſtark gelitten hatte, wieder ſchnell ſeinem früheren Stande näherte. Natürlich war es nach dieſen ausgezeichneten Dreſſurergebniſſen für Jan klar, daß nur noch ein Beruf für ihn in Frage kam. Er mußte Zirkusdirektor werden. Da man damit, wie er verſchiedentlich gehört hatte, ſehr früh beginnen mußte, ſo gründete er in einer Sandgrube hin⸗ ter ſeinem väterlichen Haus den Zirkus „Jan Sarottani“. Zwar gefiel ihm der Name nicht ſehr, aber ſeine ältere Schweſter, die ihn für ihn ausgedacht hatte, behauptete, daß ein Zirkus ſo heißen müßte. Die Hauptnummer des Zirkus Sarottani bildete natürlich der Hund Fritz. Allerdings ſtand er auf dem Programm nicht als Hund, ſondern als Berberlöwe verzeichnet, den Direk⸗ tor Jan Sarottani perſönlich vorführte. Außerdem gab es noch einen Bären, ein dreſ⸗ ſiertes Kamel, einge Zwergponys, die von den belgiſchen Rieſenkaninchen abſtammten, die Jan einmal beſeſſen hatte, und darüber hinaus Noch 81 28 Jfl, rares Sbüzenülnver: noch einen Clown, einen Schlangenbeſchwörer, Dinge. Im großen und ganzen konnte man alſo ſagen, daß das Programm mehr als ſen⸗ ſationell war und dem Zirkus Sarottani alle Ehre machte. Die Gala⸗Eröffnungsvorſtellung verlief denn auch über Erwarten gut. Der Zirkus war, ſoweit es die Sitzplätze betraf, die aus Feldſteinen rings um die Manege errichtet waren, bis auf den letzten Platz ausverkauft. Manche der Zuſchauer fielen ſogar vor Lachen von ihren Plätzen, beſonders als die Zwerg⸗ ponys erſchienen und der als Kamel dreſſierte Ziegenbock Peter. Aber weitere Zwiſchenfälle blieben aus. Nur brach der Berberlöwe in der Pauſe aus ſeinem Käfig und riß einem ſeiner Feinde, den er unter den Zuſchauern entdeckt hatte, ein Stück aus dem Hoſenboden. Durch das mutige Dazwiſchentreten des Direktors konnte jedoch auch dieſer Zwiſchenfall ſchnell behoben und eine allgemeine Panik verhütet werden. Der Löwe wurde eingefangen und wieder in ſeinen Käfig zurückgebracht. Das finanzielle Ergebnis dieſer Eröffnungs⸗ vorſtellung ſchließlich war mehr als ermuti⸗ gend. Insgeſamt fanden ſich 87 Pfennig in der Kaſſe, und Jan rechnete aus, daß er auf dieſe Weiſe in Jahresfriſt vielleicht ſchon ein Zelt anſchaffen könnte. Aber er hatte leider die Rechnung ohne das Publrkum gemacht. Es ſtellte ſich nämlich her⸗ aus, daß dieſes Publikum ſehr undankbar war. Nach der dritten Vorſtellung äußerte es bereits ſeine Unzufriedenheit und wollte neue Senſa⸗ tionen ſehen. Bei der vierten kam es dann ſchon zu offenen Revolten. Man warf Direktor Jan Sarottani vor, daß er ein Schwindler wä⸗ re, der mit gefälſchten Löwen, Bären, Kamelen und Zwergponys das Publikum betrog. Die meiſten wollten ihr Geld an der Kaſſe zurück⸗ haben.„Das gibt es nicht“, rief Jan jedoch und ſammelte ſeine Artiſten um ſich. Aber das betrogene Publikum nahm nur noch eine feindſeligere Haltung ein. „Ich laſſe den Löwen los“, ſchrie Jan des⸗ halb. Ein allgemeines Gelächter war die Ant⸗ wort. Zugleich rollte dem Löwen ein Stein vor die Füße. Die Lage für den Zirkus Sarot⸗ tani wurde kritiſch. Berry, der ſtärkſte Mann der Welt, der im Programm als Bärenbezwin⸗ ger auftrat, begann deshalb ſeine Jacke auszu⸗ ziehen und die Hemdsärmel aufzurollen. Zwei⸗ fellos hätte er wieder den Frieden geſtiftek un⸗ ter dem Publikum. Aber in dieſem Augen⸗ blick griff eine höhere Macht ein. Ein bärtiger, finſter ausſehender Mann, in dem Jan un⸗ ſchwer ſeinen Vater erkannte, packte den Zir⸗ kusdirektor am Kragen und ſchleppte ihn fort. „Du Bürſchchen“, rief er dabei,„ich werde dir helfen, menen Zylinderhut und meinen ſchwar⸗ zen Gehrock ſo zu mißbrauchen.“ Denn natür⸗ lich mußte doch ein Zirkusdirektor in Frack und Zylinder vor dem Publikum erſcheinen. Aber Jan hatte es leider verabſäumt, den Be⸗ ſitzer dieſer Dinge vorher um Erlaubnis zu fragen. Und ſo folgte denn nun die Strafe und die Blamage vor dem ganzen Publikum. eit der Zirkusdirektorenlaufbahn war es aus. Die Turnerhandballer übernehmen bie Tabellenjührung TV. Viernheim— TV. 1846 Mannheim 93(3:2) Die Ergebniſſe der geſtrigen Spiele hatten einige Aenderungen in der Tabelle zur Folge. Viernheims Handballer haben nun die Füh⸗ rung übernommen, gefolgt von Poſt Mann⸗ heim, das gegen die Luftwaffe einen haus⸗ hohen Sieg(20:2) herausholte. Jahn Wein⸗ heim und Reichsbahn Mannheim trennten ſich unentſchieden(5:5) und Käfertal glückte auf dem Kurpfalz⸗Platz in Neckarau ein knapper Erfolg(7:6). Wir ſehen, daß die Spiele der Handball⸗Bezirksklaſſe von Sonntag zu Sonn⸗ tag intereſſanteren Charakter annehmen und daß ſie wirklich die Aufmerkſamkeit der Sport⸗ freunde verdienen. Und nun zum geſtrigen Spiel unſerer Tur⸗ ner: Vorweggenommen ſei geſagt, daß Viern⸗ heim ſeine ganze Stärke erſt wieder in der zweiten Hälfte an den Tag brachte. Bei einem knappen 3:2⸗Vorſprung bei Seitenwechſel war der Endſieg noch ein großes Fragezeichen. Wo zudem auch der Gegner keinen Finger breit nachgab und ſchon während der erſten halben Stunde in ſeiner temperamentvollen Art der einheimiſchen Abwehr mächtig ein⸗ heizte. Erſt als Beckenbach kurz hintereinander drei weitere Tore vorlegte, ließ Mannheim den Mut etwas ſinken. Viernheim trat zu dieſem Spiel in geän⸗ derter Aufſtellung an. Im Angriff wirkte Schmitt S. auf halbrechts, Thomas ſtürmte als Rechtsaußen, während Burkert Peter an ſtelle von Schmitt W. den rechten Läuferpoſten übernahm. Die Mitwirkung von Schmitt S. wirkte ſich ſehr zum Vorteil der Mannſchaft aus. Der Angriff erhielt mächtigen Auftrieb und wenn erſt das gegenſeitige Verſtändnis gebeſſert und in wenigen Wochen auch Lang Gg. wieder dabei ſein kann, kann man noch Großes von der Viernheimer Handballelf er⸗ warten. 5 Das Spiel wird eröffnet mit mächtigem Drängen der Gäſte. Effler muß oftmals ſeine ganze Kunſt aufbieten, um ſein Heiligtum reinzuhalten, was ihm gelang. Ein ſchöner Angriff bringt dann die Viernheimer durch Thomas in Führung. Mannheim gleicht aus und dann ſtellt Schmitt im Anſchluß an eine Strafwurfabgabe auf 2:1; Thomas verbeſſert auf 3:1, ehe Mannheim zum zweiten Tor kommt. 5 Nach Seitenwechſel iſt Beckenbach hinter⸗ „aulgend“ noch Heule fonlag einander dreimal erfolgreich. Die Angriffe der Gäſte verpuffen an der aufmerkſamen Deckun der einheimiſchen Abwehr. Schmitt erhöht 5 7:2, dann kommt Mannheim zum 3. Tor. Sofort antwortet Beckenbach mit Nr. 8 und kurz vor Schluß bezwingt Martin Nikl. des Gegners Hüter zum 9. Male. Nachſtehend die Tabelle: Spiele gew. un. verl. Tore P. TV. Viernheim 9 E Poſt Mannheim 9 7 0 2 103:40 14 TG. Jahn Weinheim 8 6%% 1 is Rb. M' heim 8 S TV. 1846 M'heim 9 5. 1 3 8408 1 Tſchft. Käfertal 9 41 0 5 7270 8 Kurofalz Neckarau 9 2. 1 6 5187 8 MTG Mannheim 12 0 8 Luftwaffe Mannheim 7 1 0 6 9908 8 SA 171 9 0 0 9 53.103 0 Fuß ball⸗Aejultat bes Turnvereins TV. 1. M.— Leutershauſen 71 135 TV. A 1⸗Jug.— VfR. A 1⸗Jug. 13(11 TV. A 2⸗Jug.— Amicitia J⸗Jug. 111 Sportdienſtgruppe: TV. 1. M.— FV Weinheim 1:2 TV. 2. M.— Laudenbach 1. M. 41 .* Tabelle der Fußball⸗Bezirksklaſſe Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 12 8 4 2 31:18 16 09 Weinheim 1A Seckenheim 1 5„ dies Neulußheim 12 5 4 8 2822 14 Käfertal 12 4 3 Phönix M'heim 11 141% é 10 Ilvesheim 1„ ˖— Friedrichsfeld 11 07 Mannheim 12 4 3 5 21.26 11 Brühl 11 ů 0 Feudenheim 10 4 0 Hockenheim 111 m Heddesheim 11 m f⏑‚ ‚ ‚ ————— ö Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 35 Milchſchweine, 137 Läufer; verkauft 35 Milchſchwenei, 104 Läufer.— Milchſchweine von 17—25, Läufer von 28 bis 40 RM. Marktverlauf gut. Deutſche Hausfrau! Das Ernährungshilfswerk braucht Deine Mitarbeit! Sammelt die Küchenabfälle! anzusenen. Ein Filmwerk, das man gesenen haben mus. Velanntmachung Betr.: Schutz der Waſſerleitung vor Froſt. Ich mache die Hausbeſitzer wiederholt dar⸗ auf aufmerkſam, bei anhaltender Kälte für ausreichenden Schutz der Waſſerleitungen und der Waſſermeſſer zu ſorgen, damit Froſtſchä⸗ den vermieden bleiben. Viernheim, den 8. Dezember 1938. Der Bürgermeiſter In Vertretung: Weitzel. Zimmer zu vermieten. Näh. 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