ö ſenmii⸗ bon del ge diylo⸗ aufteigt. tofleſ ten — 1 in en 0 Feitsnge tet den r dn ſagte ſe dun Seligkeit te. 5 15 2 mahnte ien Eil ſwiegele misvolle ach det eißeten wurde ißt en wal. Lufling ih daß warte. runde Igo id Ul Den un bes tele he en 9 dat uit e 56 tel 1 17 h U fteſt⸗ te le Vol Amisblatt der Bürgermeisterei WMernyeim Eerſchetnungswetſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und ffeierta Bezugspreis: Ins Haus 1 t monatlich 1.60 RM. einſchlleßlich 72 7565— durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Nummer 291 90 Mittwoch ternheimer ellung Verkündigungsblatt der NS AR. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Text⸗ reil für 1 mm Höhe und 57 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpteisliſte Nr. 7 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153. PSK V hafen 15101 den 14. dezember 1938 14. Jahrgang Prag ündert seinen außenpolitiſchen Kurs Die Grundlage des ganzen Lebens für die Tſchecho-Slowakei ijt anders geworden Freund ſchaft mit Deutichland Jahlreiche Verte der Veltpolifik der Großmächle erſchüllert Prag, 14. Dezember. Am Dienstag um 15 Uhr verlas Miniſter⸗ präſident Beran im Prager Abgeord⸗ netenhaus ſeine mit Spannung erwartete MRegierungserklärung. Zum Eingang ſeiner Erklärung betonte der Miniſterpräſident, daß ſich die Grundlage des ganzen Lebens für die Tſche⸗ cho⸗ Slowakei geändert habe. Es ſei daher ſicher, daß weder im Programm noch in den Methoden jene Politik fortgeſetzt werden könne, die bis zur Septemberkriſe durchgeführt wurde. „Unſere internationalen Beziehungen ſind heute von der neuen geographiſchen Lage und von den neuen Machtverhältniſſen in Europa beſtimmt, unſere innere Ordnung iſt ebenfalls verändert. Das Verhältnis zwiſchen den tſchechiſchen, ſlowakiſchen und karpatho⸗ukrainiſchen Ländern wird auf neuer Grundlage geregelt. Die nationalen Ideale der Slowaken und Karpatho⸗Ukrai⸗ ner, die ſie in der Vergangenheit anſtreb⸗ ten, ſind in vollem Umfange verwirklicht worden. Wer fähig iſt, die einzelnen Feh⸗ ler einzuſehen und aus ihnen auch unlieb⸗ ſame Schlüſſe zu ziehen, gibt damit kein Beiſpiel der Schwäche.“ Der Miniſterpräſident umriß dann kurz die bereits erfolgten Aenderungen und fuhr dann fort:„Jeder Verſuch der Rückkehr zu den alten Verhältniſſen würde vom Volk ſchärfſtens abge⸗ lehnt werden. Wir ſind uns bewußt, daß wir Fe ine politiſche Bewegung bilden kön⸗ nen, die nicht heimiſchen Wurzeln ent⸗ ſprungen iſt. Unſere Außenpolitik iſt hinſichtlich ihrer Ziele, Mittel und des Inhaltes neu. Im Zuge der Ereigniſſe dieſes Jahres wurden nicht nur unſere Grenzen erührt, ſondern es wur⸗ den zahlreiche Werte der Weltpolitik der G roßmächte erſchüttert, die bis⸗ her als unantaſtbar galten. Wir ſind nicht und wollen auch nicht blind ſein gegenüber dieſen Veränderungen. Wir werden unſere Außen⸗ politik den Tatſachen anpaſſen, ebenſo die Wirt⸗ ſchafts⸗ und ſozialen Verhältniſſe. Das klare Ziel der Regierung iſt: dem Staat und den Nationen den Frieden zu retten! Wir werden alle Staaten und alle Völker achten, aber in erſter Reihe werden wir unſere Intereſſen mit dem klaren Be⸗ wußtſein vertreten, wie es die internatio⸗ nale Lage erheiſcht. Es handelt ſich hier vor allem um die Herſtellung eines Freund⸗ ſchaftsverhältniſſes mit unſerem größten Nachbarn, mit dem Deutſchen Reich. Die⸗ ſes für uns ſo wichtige Verhältnis wartet auf eine Verbreiterung. Ausblick nach allen Seiten Prag freibt keine Politik der Bereinſamung mehr Wir ſind der Anſicht, daß durch die letzte eee der Staatsmänner beider Län⸗ er dieſe Löſung beſchleunigt und vertieft wird. Der Präſident der Republik, der Außenminiſter und ich ſelbſt haben ſchon öfter erklärt, wie wir das Verhältnis zum Deutſchen Reich und zum deutſchen Volk zu geſtalten wünſchen. Ein gutes Verhältnis wollen wir ſowohl mit Polen als auch mit Ungarn anſtreben. Der Verlauf der Verhandlungen mit beiden Staaten während der letzten Tage feſtigte bei uns den Glauben, daß auch der gleiche Wille in Warſchau und Budapeſt herrſcht. Rumänien und Jugoſlawien ſchulden wir Dank für Freundſchaft und Loyalität. Wir werden alles kun, um die traditionellen Freundſchaftsbande mit dieſen beiden Staaten zu vertiefen. Ich bin erfreut, daß ſich unſer Verhältnis zu Italien ſo entwickelt, wie es dem Wunſche unſeres Vol⸗ kes und der Tradition auf beiden Seiten ent⸗ ſpricht. g Wir werden beim Aufbau unſeres Staates keine Anhänger der Vereinſamung ſein; wir werden daher die Beziehungen mit allen anderen Staaten, beſonders aber mit Frankreich, England und den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika er⸗ halten und vertiefen.“ Die Armee, die der dauernde Ausdruck der Einheit der Tſchechen, Slotvaken und Karpatho⸗Ukrainer bleiben wird, bereitet die Rückkehr in die normalen Verhält⸗ niſſe vor. Zu den innerpolitiſchen Fragen übergehend, erklärte Miniſterpräſident Beran: „Der Erfolg des Staatsumbaues ſetzt eine ge⸗ ſunde und geordnete öffentliche Finanz⸗ wirtſchaft voraus. Die Regierung wird ſorgfältig darauf bedacht ſein, durch eine ver⸗ nünftige Währungspolitik die Stabilität der inneren Kaufkraft und damit den Lebensſtan⸗ dard der Bevölkerung aufrechtzuerhalten und zu ſichern. Die nationale Wiedergeburt und die Erneuerung des Staates iſt ohne eine neue Schul⸗ und Kulturpolitik nicht denkbar. Es iſt notwendig, daß wir die neue Generation vor allem für das praktiſche Leben vorbereiten. Wir müſſen die Ueberpro⸗ duktion von Beamtennachwuchs einſtellen, für den in 1 Zeit keine Anſtellungsmöglich⸗ keit ſein wird. Die Freiheit des künſtleriſchen Aus⸗ drucks und der wiſſenſchaftlichen Forſchung wollen und werden wir nicht be⸗ wirkliche ſchöpferiſche nationalen Tradition ſchränken, ſoweit ſie Kräfte beſitzen, die der und dem heimiſchen Boden entſpringen. Außerdem bereite die Regierung eine Re⸗ form der Arbeitsloſenunterſtüt⸗ zung vor und werde alles tun, um durch Ent⸗ faltung des privaten Unternehmertums und durch Inveſtitionen der möglichſt großen Zahl von Angeſtellten die Beſchaffung von Arbeit zu ermöglichen. Das heutige außerordentlich ge⸗ gliederte Syſtem der Sozialverſicherung werde vereinfacht werden. Zur Emigrantenfrage erklärte der Miniſterpräſident, daß dieſe Ele⸗ mente ihren dauernden Aufenthalt in Staaten mit größerer Wirtſchaftskapazität ſuchen müß⸗ ten. Auch die Judenfrage werde gelöſt werden. Gegen Ende der Erklärung kündigte Beran die Förderung von Landwirtſchaft und Aus⸗ fuhrhandel ſowie den Ausbau der Ver⸗ kehrswege vor allem den Bau von Autofernſtraßen für die Karpatho⸗ Ukraine— an. „Ich bin mir bewußt“, ſo ſchloß Beran ſeine mehrſtündige Rede,„daß die Regierung nur dann ihre Aufgabe mit Erfolg erfüllen wird, wenn ſie von dem guten Willen und dem Ver⸗ trauen des Volkes unterſtützt wird. Dieſes Ver⸗ trauen will ich mir durch Taten erkämpfen, durch raſche und gut erwogene Taten, wie ſie unſere heutige internationale Lage und die in⸗ neren Verhältniſſe erfordern.“ Afene Slellen zu beſetzen Nur noch 152 000 Arbeitsloſe Berlin, 14. Dezember. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat die Zahl der Arbeitsloſen im Mo⸗ nat November um rund 12 000 auf 152 00 0 abgenommen. Die Zahl der offenen Stel⸗ len iſt gewachſen. Der Monat November zeigt damit ein Bild, das wohl zum erſtenmal in der deutſchen Wirtſchaft bei Beginn des Winters feſtzuſtellen iſt. Nicht allein in der Induſtrie, die einen hohen Auftragsbeſtand aufzuweiſen hat, ſondern auch in der Landwirtſchaft ſind offene Stellen in großer Zahl gemeldet. wird am 23. Dezember geſeiert. Kinder aufgeſtapelt ſind. Am 23. Dezember Volksweihnacht mit Dr. Goebbels in Verlin Die diesjährige Volksweihnacht als ſichtbarer Ausdruck der Volks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft Auf 196 Veranſtaltungen werden allein in der Reichshaupt⸗ ſtadt nicht weniger als 120 000 Kinder beſchert. Im Saalbau Friedrichshain wird Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels eine Weihnachtsanſprache an das ganze deutſche Volk richten. zeigt die Vorbereitungen für die Weihnachtsbeſcherung in Berlin. warenlager der Gauführung des WW. beſchäftigt, wo die Geſchenke für die 120 000 Berliner Unſer, Bild Mädchen ſind im Spiel⸗ (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Memel, 14. Dez. Die bisherigen Teilzählungen der bei den vorgeſtrigen memelländiſchen Land ⸗ tags wahlen abgegebenen Stimmen laſſen erkennen, daß die memeldeutſche Liſte in allen Teilen der Landes einen überwäl⸗ tigenden Sieg erzielt hat. Die Zählung iſt ſehr langwierig, weil jeder Wähler bis zu 29 Stimmzettel abgegeben hat. Eine Zählung der bis Dienstagmittag errech⸗ neten Teilergebniſſe zeigt folgende Aufteilung der Stimmen: Landkreis Memel: abge⸗ gebene Wahlumſchläge 374, davon Stimmen für die memelländiſche Liſte 9989, für die Paris, 14. Dezember. Im Schwurgerichtsprozeß gegen die Frau des ehemaligen ruſſiſchen Generals Skoblin beantragte der Generalſtaatsanwalt am Schluß ſeiner heutigen Anklagerede die Höchſtſtrafe, das heißt lebens längliche Zwangsar⸗ beit. Der Vertreter der Nebenklägerin, Rechtsan⸗ walt Ribet, unterſtrich im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen vor allem die dunkle Rolle, die der ehemalige marxiſtiſche Innenminiſter Marx Dormoy ſpielte, und legte noch ein⸗ mal klar, daß dieſer eifrig bemüht war, die Aufmerkſamkeit von der Sowjetſpur abzulenken. Es handele ſich hier um einen eigentümlichen Synchronismus zwiſchen dem Verſagen der Po⸗ lizei und gewiſſen telephoniſchen Anrufen, von denen er zu Beginn der Verhandlungen geſpro⸗ chen habe. Trotz dieſes Verſagens und trotz aller An⸗ ſtrengungen eines Miniſters, der in dem Ver⸗ Memellands deutſches Bekenntnis Die Landtagswahl— eine einmülige Enkſcheidung für das Deulſchlum litauiſchen Liſten 232, alſo 97,7 v. H. für die memeldeulſche Liſte, Kreis Heydekrug: abgegebene Wahlumſchläge 1187, davon Stim- men für die memeldeutſche Liſte 32,614, für die litauiſchen Liſten 1646, alſo 95,1 v. H. für die memeldeutſche Liſte, Kreis Pogegen: ab⸗ gegebene Wahlumſchläge 1155, davon Stim- men für die memeldeutſche Liſte 28 912, für die litauiſchen Liſten 1877, alſo 93,5 v. H. für die memeldeutſche Liſte. Aus der Stadt Me- mel liegen noch keine Zählungen vor. Hier wird natürlich das Wahlergebnis durch die in den letzten Jahren zugewanderten Litauer und Juden beeinflußt werden. Trotzdem wird auch die Stadt ihren deutſchen Charakter unzwei— deutig beweiſen. Skrafantrag gegen die Plevitzkaſa kebenslängliche Jwangsarbeit für die GBA.⸗Agenkin beanfragt brechen nur das geſehen und zurückgehalten habe, was ſeinen politiſchen Plänen dienlich ſein könnte, habe man einen Schuldigen gefun⸗ den und vor Gericht gebracht. Die Anklagerede Der achte Tag des Schwurgerichtsprozeſſes gegen die Plevitzkaja iſt den Anklage- und Ver- teidigungsreden vorbehalten. Der Schwur⸗ gerichtsſaal war zu Beginn der Sitzung bre— chend voll Der Ordnungsdienſt vor dem Saal mußte verſtärkt werden, da mehrere hundert Neugierige verſuchten, ſich trotzdem Eingang zu verſchaffen. Selbſt der Schwurgerichtsprä⸗ ſident, der von den neuen Polizeibeamten nicht erkannt wurde, mußte erſt einige Minu- ten verhandeln, ehe er die Polizeikette paſſie⸗ ren durfte. Zu Beginn der Sitzung ergriff der Vertreter der Nebenklägerin, ein ehemaliger weißruſſi— ſcher Offizier, das Wort, und erklärte, die ruſſiſche Emigration in Frankreich ſtelle die Ueberreſte eines Verbündetenheeres dar, das auf den Boden einer verbündeten Macht ge⸗ flüchtet ſel. Die Geſchworenen dürften nicht vergeſſen, daß die Urheber der Entführung Ge⸗ neral von Millers nicht unbeſtraft bleiben dürften. Während der Ausführungen des Rechts⸗ anwalts blieb die Angeklagte, den Kopf in beide Hände geſtützt, vollkommen teilnahmslos ſitzen, was den Vertreter der Nebenklägerin zu der Feſtſtellung veranlaßte, ſie ſei ihr gan⸗ zes Leben eine Komödiantin geweſen und bleibe es auch vor dem Schwurgericht. Zu Beginn ſeiner Anklagerede kam der Ge⸗ neralſtaatsanwalt über die Entführung Kutje⸗ pows auf diejenige des Generals v. Mil⸗ ler zu ſprechen. Beide ſeien am hellichten Tage mitten aus Paris verſchwunden. Aber auch General Skoblin ſei verſchwunden. Bei ihm handele es ſich jedoch um die Vorſichts⸗ maßnahme eines Verbrechers, der ſich den Fol⸗ gen ſeines Verbrechens entziehen wollte. Ge— neral von Miller habe wirklich das alte Ruß- land der Zarenzeit repräſentiert, während Skoblin ein Abenteurer und Verbrecher ſei. Der Vertreter der Anklage warf dann die Frage auf, wem Skoblin durch dieſes Verbre⸗ chen habe helfen wollen, etwa der GPu., oder ob er damit ſeinen perſönlichn Ehrgeiz be⸗ friedigen wollte? Die Beantwortung dieſer Frage ſei gleichgültig. Der Generalſtaatsanwalt beſchäftigte ſich ſo⸗ dann mit der Perſönlichkeit der Angeklagten. f Sie ſei ruhig, lächelnd, verſichere ihre Un⸗ ſchuld. Aber es wäre eine abſurde Annahme zu glauben, daß ſie wirklich unſchuldig ſei. Es ſtehe vielmehr feſt, daß ſie über alle politiſchen Intrigen ihres Mannes unterrichtet geweſen ſei. Sie ſei die teufliſche Seele im Hauſe ge⸗ weſen. Sie habe General Miller gehaßt, und ſie ſei ſehr wohl über ſeine Entführung un⸗ terrichtet geweſen. Der Generalſtaatsanwalt ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit der Forderung an die Geſchwo⸗ renen, ſie möchten die Angeklagte zu lebens⸗ länglicher Zwangsarbeit verurteilen. Die Sitzung wurde daraufhin auf Mittwoch vertagt, wo der zweite Verteidiger der Ange⸗ klagten das Wort ergreifen wird. Das Urteil wird in den Nachmittagsſtunden erwartet. 3 einheit der deulſchen Erziehung Berlin, 14. Dezember. „Die Preſſe der Reichshauptſtadt und die Ber⸗ liner Vertreter der Preſſe des Reiches waren mit Vertretern des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda in der Reichspreſſeſtelle der NSDAP. am Dienstag⸗ nachmittag von der Reichsjugendführung in das Hotel Adlon gebeten worden. Den Anlaß bil⸗ dete die ſoeben erfolgte Herausgabe eines neun Werkes des Reichsjugendführers Baldur von Schirach„Revolution der Erziehung“, das im Reichsparteiverlag Franz Eher Nachf. erſchienen iſt. Stabsführer Hartmann⸗Lauterbacher wandte ſich bei dieſer Gelegenheit mit einer kurzen An⸗ ſprache an die verſammelte Preſſe. „Einheit der Erziehung“, ſo ſagte er,„heißt kurz geſagt: In Schule und Hitler⸗Jugend ſoll dasſelbe erzieheriſche Geſetz gelten. Der Vorge⸗ ſetzte in der Schule ſoll nicht anders betrachtet werden als der Vorgeſetzte in der HJ. Die Treue und das Pflichtbewußtſein ſollen hier wie dort Gültigkeit beſitzen. Es iſt undenkbar um unſerer Jugend willen, daß hier eine dop⸗ velte Moral länger fortbeſteht, es darf in Zu⸗ kunft nicht mehr ſo ſein, daß der forſch und ſchneidig iſt, der in der Schule am beſten abzu⸗ *. und ſeinen Lehrer zu betrügen ver⸗ eht.“ „Deulſche Vollsweihnachl“ Dr. Goebbels hält die Weihnachtsanſprache Berlin, 14. Dezember. Auch in dieſem Jahre wird am 23. Dezember die„Deutſche Volksweihnacht'“ gefeiert, bei der Millionen bedürftiger Kinder mit ihren Eltern in allen deutſchen Gauen zu großen Weihnachtsbeſcherungen vereint ſind. Allein in der Reichshauptſtadt werden rund 120 000 Kinder auf 196 von der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Partei und ihren Gliederungen ver⸗ anſtalteten Feiern beſchenkt. Im Mittelpunkt wird wieder die Feier im Saalbau Friedrichs⸗ hain ſtehen. bei der ſich Reichsminiſter Br. Goebbels in einer Weihnachtsanſprache an das deutſche Volk wenden wird. Alle Veran⸗ ſtaltungen beginnen um 18 Uhr. Die Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels wird über alle deutſchen Sender auf ſämtliche Weihnachts⸗ feiern im Reich übertragen. der 3000. Aukobahnkilomeler Breslau, 14. Dezember. Wie von der Oberſten Bauleitung der Reichs⸗ autobahnen Breslau mitgeteilt wird. werden am 15. d. M. gleichzeitig mit der Freigabe des 3000. Kilometers der Straßen des Führers auch in Schleſien drei neue Teilſtrecken mit insgeſamt 108 Klm. Streckenlänge dem Verkehr freigegeben. Es handelt ſich um die Teilſtrecken Forſt⸗Oſt— Forſt⸗Meſt einſchließlich der Brücke über die Neiße. Breslau— Brieg und Gleiwitz— Hubenland. Damit beläuft ſich die fertiggeſtellte Reichsautobahnſtrecke Beuthen — Oberſchleſien— Breslau— Berlin auf ins⸗ geſamt 264 Klm. Außer dem nicht mehr zur Zuſtändigkeit der OBR. Breslau gehörenden Streckenabſchnit von Forſt⸗Weſt bis Berlin feh⸗ len an der Geſamtſtrecke Berlin— Beuthen— Forſt⸗Weſt nur noch 95 Klm., von denen 15 Klm. zwiſchen Biſchofsthal und Groß⸗Strehlitz liegen. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majeſtät dem König von England zum HGe⸗ burtstag drahtlich ſeine Glückwünſche über⸗ mittelt. Schutz der deutſchen Minderheit Miniſterpräſidenk Beran ſchreibt an den Abgeordnelen Kundt Prag, 14. Dez. Miniſterpräſident Beran hat an den Füh⸗ rer der deutſchen Volksgruppe in der Tſchecho⸗ Slowakei, Abgeordneten Ernſt Kundt, ein Schreiben gerichtet, in dem er ſich für das Glück⸗ wunſchſchreiben bedankt, das ihm Abgeordneter Kundt im Namen des parlamentariſchen Klubs der dan cen nationalſozialiſtiſchen Abgeordne⸗ ten und Senatoren anläßlich ſeines Amtsan⸗ tritts ſandte. In dem Schreiben heißt es:„Ich ſagte in meiner Rundfunkkundgebung, wie ich meine ſchwere und verantwortungsvolle Auf⸗ abe auffaſſe und wie ich ſie zu erfüllen gedenke. Ich nehme gern zur Kenntnis, daß ſie ſich um ein loyales Verhältnis und um eine ſachliche Mitarbeit bemühen werden. Ich ſelbſt habe ja klar erklärt, daß wir die Stellung der deutſchen Mitbürger regeln werden. Die⸗ ſer unſer feſter Wille wird es uns auch gewiß ermöglichen, feſte Grundlagen für den inneren Völkerfrieden und ſelbſt das beſte Verhältnis zwiſchen den beiden Völkern zu ſchaffen.“ Abwehr der Juden Der Verband der Hörer der Philoſophie an der ſlowakiſchen Univerſität in Preßburg hat die Forderung erhoben, daß künftighin Juden vom Studium an der Preß⸗ burger Univerſität überhaupt Serbe ellen werden. Gleichfalls verlangt der Verband, daß in den Hörſälen das Bild Hlinkas angebracht wird. Auch in Brünn wächſt die Abwehrbe⸗ wegung gegen die Juden. Wie eine Brünner tſchechiſche Zeitung mitteilt, befinden ſich dort unter den Hörern an der landwirtſchaftlichen Hochſchule mindeſtens 40. v. H. Juden. Dieſer Andrang der Juden hat unter den Brünner techniſchen Studenten große Beunruhigung und Empörung e a 2 Ferner haben die Slowaken, wie„A⸗Zet meldet, der Regierung vorgeſchlagen, die Ju⸗ denfrage möge in allen drei Bundes⸗ ländern einheitlich geregelt werden. Man müſſe auch dafür ſorgen, daß der Grund⸗ ſatz der Proportionalität in den einzelnen Be⸗ rufszweigen eingehalten wird. a 5 Die Jugendorganiſation der Nationalen Ein⸗ heitspartei fordert, daß Emigranten und Ausländer ſofort ausgewieſen wer⸗ den. Prager Jeifungsweſen geſäuberk Prag, 14. Dez. Im Prager Zeitungsweſen gehen große Ver⸗ änderungen vor ſich Nicht nur das bisherige ſozialdemokratiſche„Pravo Lidu“ ſtellt am 1. Januar ſein Erſcheinen ein, ſondern auch das „Prager Tagblatt“ und die bisher regie⸗ rungsoffizielle„Prager Preſſe“ werden verſchwinden. Im Orbis⸗Verlag, der bisher die „Prager Preſſe“ herausgab, wird ab 1. Januar eine neue Tageszeitung in deutſcher Sprache er⸗ ſcheinen. Das neue Blatt ſoll auch einen neuen Titel erhalten und wird der Prager Regierung naheſtehen. In der Chefredaktion ſind bedeu⸗ tende Aenderungen vorgeſehen, die vor allem die Entfernung der jüdiſchen Redak⸗ teure betreffen. Judenmord von Moskau gedeckt Die Mörder Codreanus und die Fowjels— eine Clique . Moskau, 14. Dezember. Wieder einmal haben die Sowjets ſich in Gegenſatz geſtellt zur ganzen geſitteten Welt. Ihnen blieb es vorbehalten, ſich mit den Mör⸗ dern Codreanus ſolidariſch zu erklären. Das„Journal de Moscou“, das in franzöſiſcher Sprache in Moskau erſcheint und beſtimmt iſt, die Anſichten der bolſchewiſtiſchen Machthaber vor ausländiſchen Kreiſen zu ver⸗ treten, unternimmt die Rechtfertigung der feigen jüdiſchen Mordtat. In einem Artikel beſchäftigt es ſich mit der Lage in Rumänien und begrüßt darin die hinter⸗ hältige Erſchießung jener Män⸗ ner, deren oberſter politiſcher Leitſatz war: „Alles für das Land“. Dieſes Moskauer Su⸗ delblatt verſucht die Toten noch zu beſchimpfen, indem es ſie„faſchiſtiſche Unruheſtifter“ nennt. Bisher ſteht dieſe ſowjetiſche Leichenfledderung einzig da, denn in der ganzen übrigen Welt hat der Mord an Codreanu und ſeinen Gefähr⸗ ten tiefes Mitgefühl ausgelöſt, und ſelbſt die jüdiſchen Zeitungen zogen es vor, ſchamhaft über die offen zu Tage liegenden Hintergründe zu ſchweigen.* Die Erklärung des Moskauer Blattes bringt keine Ueberraſchungen. Bei der engen Verbin⸗ dung, die zwiſchen der kommuniſtiſchen Zentrale und dem Judentum beſteht, iſt es ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß jeder jüdiſche Mord von Moskau als Etappe der Weltrevolution geprieſen wird. Die Juden hetzen in Jugoflawien hinkerhällige Püßlarbeit gegen die Regierung Belgrad, 14. Dez. In weiten Kreiſen der Regierungspartei hat die Haltung der Juden bei den Skupſchtina⸗Wahlen am Sonntag Empö⸗ rung ausgelöſt. Nachdem mehrfach maßgebende Männer der Regierungspartei, wie Innenmini⸗ ſter Koroſchetz, der Verkehrsminiſter Spaho und der ehemalige Poſtminiſter Ka⸗ Lludjertſchitſch erklärt hatten, daß es in Jugoſlawien keine Judenfrage gäbe, und die Juden auch keine Sondergeſeze zu befürchten hätten, fühlten ſich dieſe ſo ſicher, daß ſie zum Dank dafür am Sonntag ihre Stimmen meiſten⸗ teils gegen die Regierung abgaben. An und für ſich wäre man in Belgrad darüber vielleicht hinweggegangen, wenn ſich die Juden nicht auch noch aktiv in die jugoſlawi⸗ ſche Innenpolitik eingemiſcht und in regierungsfeindlichem Sinne betätigt hätten. So löſte es in maßgebenden Belgrader Kreiſen größte Empörung aus, daß am Wahltage in Agram der Jude Leo Abra m, der die Stelle eines Richters am dortigen Appellationsgericht einnimmt, in öffentlichen Anſprachen zur Stimmabgabe gegen die Regierung aufforderte. Beſonders frech benahmen ſich die Juden in 5erajewo, wo ſie ſich durch ihre ſtarke Zahl (in dieſer Stadt leben bei 70000 Einwohnern über 10 000 Juden, die im Wirtſchafts⸗ und Fi⸗ nanzleben vorherrſchen) doppelt ſicher fühlten. Sie unterſtützten alle regierungsfeindlichen Be⸗ wegungen mit reichlichen Geldmitteln. So wurde ein Fall bekannt: Der Jude Schalom Abra, welcher allein in Serajewo 60 Häuſer beſitzt, gab noch am Vorabend des Wahltages erneut 100 00 Dinar für Agitation gegen die Regie⸗ rung. Der„Leibgardiſt“ des Serajewoer oppoſitio⸗ nellen Hauptkandidaten, ein i W Jude namens Lakatoſch, ſchoß am Wahltag auf mehrere Mohammedaner und verletzte dabei einen ſchwer und einen zweiten leicht. Die Em⸗ pörung unter den ſtrenggläubigen bosniſchen Mohammedanern gegen die jüdiſchen Mitbür⸗ ger iſt ſchon vorher wegen der Paläſtinafrage groß geweſen und wurde durch dieſe Provoka⸗ tion begreiflicherweiſe noch geſteigert. In Sera⸗ jewo ſollen übrigens auch Flugzettel in hebräi⸗ ſcher Schrift und Sprache gegen die Regierung verbreitet worden ſein. In Ziſternenbrunnen eingesperrt Unglaubliche Mißhandlung der Araber durch die Engländer Beirut, 14. Dezember. Die Jeruſalemer arabiſche Zeitung„Al La⸗ hab“, die kürzlich— wie bereits gemeldet— wegen einer Karikatur gegen den arabiſchen Ab⸗ trünnigen Fakhri Naſhaſhibi auf die Dauer eines Monates verboten wurde, gibt unter der Ueberſchrift„Iſt das wahr?“ ein Telegramm der mohammedaniſchen geiſtlichen Gelehrten an den britiſchen Oberkommiſſar in Paläſtina wie⸗ der, worin es heißt: 5 1 „Wir proteſtieren ſchärfſtens gegen die Miß⸗ handlung des Scheikhs Abdul el Rihawy, eines Lehrers der iflamiſchen Religion, der durch die engliſche Polizei verhaftet wurde. Wir fordern Nachforſchungen und ſchärfſte Beſtrafung des Täters.. Gleichzeitig proteſtieren wir energiſch gegen das polizeiliche Vorgehen gegen Dorfbewohner von Ramallah, die in einen Ziſternenbrunnen eingeſperrt wurden. Wir verlangen Einſtellung ſolcher Miſſetaten, die jeder Menſchlichkeit Hohn ſprechen.“ f Das Proteſttelegramm iſt unterzeichnet: Scheikh Said el Budeiri, Oberverwalter und Lehrer am heiligen Felſendom F Jeruſalemer Omar⸗Moſchee), Said el Khatib, Prediger am Heiligen Felſendom, Said el Iman, Vorbeter u. Lehrer an der heiligen Akſa⸗-Moſchee, Jakoub el Boukhary, Direktor des iſlamiſchen Muſeums u. der Bibliothek des heiligen Akſa⸗Moſchee, Mo⸗ hammed el Madi, Vorbeter am heiligen Felſen⸗ dom, Faik el Anſari, der ſtellvertretende Scheikh an der heiligen Akſa-Moſchee. Wirrwarr in Paläſting Juden hetzen gegen Londoner Konferenz Jeruſalem, 14. Dezember. Die hieſige Judenpreſſe ſetzt ihre heftigen An⸗ griffe auf die britiſche Haltung gegenüber den Arabern hinſichtlich der Londoner Kon⸗ ferenz fort. Der jüdiſche Generalrat Vaad Leumi verlangte in einer Jeruſalemer„Maſſen⸗ verſammlung“ von der Jewiſh Agency die ſofor⸗ tige Reviſion der jüdiſchen Einſtellung zur Lon⸗ doner Konferenz. Dies bedeutet demnach, daß die Juden ſich nunmehr gegen dieſe Konferenz wenden, nachdem die Engländer unter dem Druck der Tatſachen den Arabern gewiſſe Zuge⸗ ſtändniſſe in Ausſicht geſtellt haben. Omar⸗Moſchee beſchädigt Die Omar⸗Moſchee in Jeruſalem, eine der größten Heiligtümer des Iſlams. iſt durch britiſches Maſchinengewehrfeuer ſo ſtark beſchä⸗ digt worden. daß ihr Dach die Regenfälle der letzten Tage nicht abhalten konnte und im In⸗ nern der Moſchee ſchwere Waſſerſchäden ent⸗ ſtanden ſind. 4 Jüdiſche Bordelle ausgehoben Mit den ſchmutzigſten Mitteln zur Raſſenſchande gezwungen. Warſchau, 14. Dezember. Die engen Gaſſen des jüdiſchen Viertels in Warſchau ſind nicht nur die Stätten allerhand betrügeriſcher Geſchäfte, ſondern auch der ſchmutzigſten Bordelle. Nachdem der Warſchauer Polizei vor wenigen Tagen erſt die Aushebung von acht ſolchen öffentlichen Häuſern gelungen iſt, bat ſie jetzt in der Judenſtadt zwei weitere Bordelle ausfindig gemacht und verſiegelt. Die jüdiſche Beſitzerin dieſer verbotenen Unterneh⸗ mungen wurde verhaftet. Die bisherigen Er⸗ mittlungen ergaben, daß ſich dieſe Zuhälterin darin ſpezialiſiert hatte, ahnungsloſe und uner⸗ fahrene polniſche Mädchen vom Lande aufzu⸗ greifen, unter den verſchiedenſten Vorwänden in ihre Wohnungen zu locken und dort mit gemein⸗ ſten Mitteln zu zwingen, den faſt ausnahmslos jüdiſchen Kunden dieſer Unternehmungen ge⸗ fällig zu ſein. Ungarn verbielel Jndenpreſſe Budapeſt, 14. Dez. Das Blatt der Hungariſten⸗Bewe⸗ gung„Magyarſag“, deſſen verantwortlicher Schriftleiter der hungariſtiſche Abgeordnete Hubay iſt, wurde für die Zeit vom 12. De⸗ zember 1938 bis einſchl. 8. Januar 1939 verbo⸗ ten, weil es ſich am 6. und 10. Dezember in zwei Artikeln in ſcharfen Worten gegen die Regie⸗ rung und die ungariſche Polizei gewandt hatte und dadurch, wie es in der Begründung heißt, die innere Ruhe und Ordnung des Landes ge⸗ fährdete. Weiter hat die Regierung in Durchführung der Verordnung über die Genehmigungsfriſt für Zeitſchriften u. Zeitungskorreſpondenzen das Erſcheinen ron weiteren 48 derartigen Preſſeer⸗ zeugniſſen verboten, nachdem in letzter Zeit be⸗ reits insgeſamt 87 Geſuche abgelehnt worden waren. Auch diesmal handelt vom Verbot betroffenen Blättern um ſolche, die ſich in jüdiſchem Beſitz befanden. Ihr Inhalt war vorwiegend wirtſchaftlicher und ge⸗ meindepolitiſcher Natur. Jeparaliſtenprozeß in Paris Bretoniſche Separatiſtenbewegung vor Gericht Paris, 14. Dezember. Dem„Paris Midi“ zufolge werden heute die Führer der bretoniſchen Separatiſtenbewegung ſich vor dem Strafgericht in Rennes wegen „Verletzung der Integrität des Nationalterri⸗ toriums“ zu verantworten haben. Zum dritten⸗ mal werde das Renner Srafgericht diejenigen abzuurteilen haben, die ſich bretoniſche Sepa⸗ ratiſten nennen. Bei dem heute nachmittag beginnenden Pro⸗ zeß haben ſich der Separatiſt de Beauvais und ſein erſter Mitarbeiter Mordel. Chefredak⸗ teur des„Breiz Ato“, wegen„antifranzöſiſcher f es ſich bei den Propaganda“ zu verantworten. Sie hatten in der Septemberkriſe in den meiſten Städten der Bretagne in Maueranſchlägen und Flugzetteln 1 ſich dagegen aufgelehnt, daß es der Tſchecho⸗ Slowakei wegen zum Krieg kommen ſollte und ſich dabei auf den Willen des bretoniſchen Vol⸗ kes berufen. 5 „Paris Midi“ bemerkt hierzu. daß das bretoniſche Separatiſtenblatt noch nicht abge⸗ rüſtet habe und ſeine Kampagne fortſetze. In der Nummer vom 11. Dezember einem langen Artikel unter „Von Ajaccio bis Tunis“ den hall gegeben. England und Italien Marſchiert England an Frankreichs Seite? Nom, 14. Dezember. Im Zuſammenhang mit Chamberlains im Unterhaus. wonach im Falle eines nichtprovozierten Angriffes durch Italien keine beſondere Verpflichtung an der Seite für Großbritannien beſtehe, Frankreichs zu marſchieren. unterſtreicht der Di⸗ rektor des„Giornale d'Italia“ das Erſtaunen der Pariſer Kreiſe über dieſe Erklärung, deren habe es in der Ueberſchrift italien i⸗ ſchen Anſprüchen am Mittelmeer Wider⸗ einer Erklärung Bedeutung ſich aus ihrem Weſen und dem Zeit⸗ punkt ergebe, zu dem ſie erfolgt ſei. Dieſes auf den Ein⸗ druck, den die ſofortige und entſchiedene Hal⸗ gegen die jüdiſch? Erſtaunen erfolge unmittelbar tung der deutſchen Preſſe marxiſtiſchen antiitalieniſchen Ausſchreitungen in Tunis gemacht habe und ſollte zumindeſt zu einer Befriedung der Geiſter führen, die nicht 1 ohne Gefahr auf einen unmöglichen Grad der Ueberhitzung gebracht worden ſeien. Moskau umwirbl Prag Vergebliche Liebesmüh' der Sowiets. Warſchau, 14. Dezember. Preſſemeldungen aus Moskau zufolge, hat die Regierung der Sowietukraine acht neue Rundfunkſender errichtet, die vor allem die Aufgabe haben, die tſchecho⸗ſlowakiſchen Sen⸗ der zu ſtören. Die neuen Sowietſender werden auf der gleichen Wellenlänge und zu den gleichen Sendezeiten ſenden wie die tſchecho⸗ ſlowakiſchen Sender und in der Nacht gegen Prag gerichtete Uebertragungen in tſchechiſcher Sprache verbreiten. Die übrigen im Weſten des Landes liegenden zwölf Sowjetſender ſind be⸗ auftragt, eine ähnliche Tätigkeit zu entfalten. Die Regierung der Sowjetukraine hat ferner auf das Abhören der tſchechiſchen Sender eine 3 Gefängnisſtrafe von 20 Jahren geſetzt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil; Dr. Eduard Kuhn, Worms: übrigen Teil: Friedrich Martin & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. XI. für den 5 1 Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller 19388 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 4 = S 2 2 2 E 2 2 1 9.. dewe⸗ her De hung heißt, J 8 Landes ge⸗ U ucführung igungsftit J Denzen das en Preſeer⸗ er Jeit be- lt porden ſich bei den um ſolthe, funden. Ihr. her und ge- 7 s or Gericht deenber. n heute die enbewegung nes pegen enden Pto⸗ eauvais Cheftedal⸗ J franziſſcher hatten in b ſollte uud ichen Vol⸗ . daß das nicht abg⸗ klſete. be es in leberſchtift talieni⸗ Adder, Erklätuns in dale igtiffes pflichtung er El. 10 E Ertaunen un dn den Hei- Dieſes 15 ir dene bal je nh freitungel niet u 1. Grad der Roman von Hans Herbst Zen te (2. Fortſetzung) Ader das deſte war wohl, ſich nicht länger damit zu beſchäftigen; einfach den Arger des heutigen Tages von ſich abſchütteln mußte er. Damit kam man am weite⸗ ſten. Welche Gefühle die beiden ihm entgegenbrachten, welche Meinung ſie über ſeine Fähigkeiten und Eigen⸗ ſchaften hatten, ihm ſollte es gleichgültig ſein. Er konnte ohne ihren Rat weiter exiſtieren, und ihre Ermahnun⸗ gen und überhebliche Kritik an ſeiner Perſon konnten ſie ſich erſparen. Deshalb blieb er doch, was er war— der Herr auf Wolperode! Schließlich war zum Glück nach dieſen beiden Unter⸗ redungen die Sachlage geklärt. Sollten die beiden ſeinetwegen zuſammenhalten, was ging es ihn an. Er war jetzt vor eine Aufgabe geſtellt, deren reſtloſe Be⸗ wältigung ihm ſchon gelingen würde. Er genoß das vollkommene Vertrauen ſeines Vaters— das genügte ihm durchaus. Was andere, ihm weſensfremde Menſchen 8 N dachten, ſollte ihn nicht kümmern. Alſo Schluß mit! Er ſah nach der Uhr. Gleich neun Uhr! Aha, dann mußte der Inſpektor antreten! g Er ſuchte ſein geräumiges Arbeitszimmer auf. Einige Minuten ſpäter erſchien Alferding, ein großer, derbknochiger Menſch, Anfang der Dreißiger. „Nehmen Sie Platz, Alferding!“ lud Horſt ihn freund⸗ lich ein.„Und ſtecken Sie ſich eine Zigarre an. ſo und nun zeigen Sie mal her. Wie ſieht denn die Kal⸗ kulation für die vorausſichtliche Ernte aus?“ Er nahm die Aufzeichnungen, die der Inſpektor ge⸗ macht hatte, entgegen und warf einen flüchtigen Blick hinein. „Sehr gut, ausgezeichnet, Alferding... das wäre alſo in dieſem Jahre eine Steigerung der Erträgniſſe um ungefähr zwanzig Prozent!“ „Schätzungsweiſe zweiundzwanzig Prozent, Herr Brüg⸗ mann! Etwaige Wetterſchäden ſind ſchon berückſichtigt!“ „Fabelhaft, Alferding!“ Horſt ſtrahlte über das ganze Geſicht; ſein Arger war wie weggeblaſen. „Reparaturen ſind ſo gut wie ausgeſchloſſen“, fuhr der Inſpektor fort.„Auch der Viehbeſtand iſt in dieſem Jahr beſonders günſtig, ſo daß die Einnahmen noch eine weſentliche Steigerung erfahren dürften.“ „Großartig, lieber Alferding!“ meinte Horſt aufge⸗ räumt und ſchlug ſeinem Inſpektor leutſelig auf die Schulter.„Das ſind ja ſehr erfreuliche Mitteilungen, die Sie mir machen, um ſo erfreulicher, als ich heute eine recht ekelhafte Auseinanderſetzung mit meinem Bruder gehabt habe.“ „Oh.„ ſagte Alferding nur. „Na. einmal mußte der Bruch ſowieſo kommen. Ich habe es doch immer vorausgeſehen.“ „Sie haben ſich mit Ihrem Bruder wirklich ernſtlich veruneinigt, Herr Brügmann?“ „Ja... wegen des Geldes... Sie wiſſen ja!“ „Natürlich verlangt er die Auszahlung des Geldes?“ „Natürlich... ſagen Sie? Na ja, meinetwegen... es iſt ja ſein gutes Recht. Aber ich hätte doch von ihm ein wenig Entgegenkommen erwartet.“ „Von Verwandten Entgegenkommen?“ Alferding lachte kurz auf.„Das iſt eine ſehr ſeltene Erſcheinung. Wenn ich bei meinem Bruder nur ein wenig Unter⸗ ſtützung gefunden hätte, ſtünde ich jetzt anders da. Wäre mein eigener Herr. Ein eigener Beſitz iſt doch die Sehnſucht aller Menſchen in meiner Lage. Aber welchem Inſpektor gelingt denn das?“ „Gewiß.. kann ich verſtehen, lieber Alferding! Aber dann muß es auch'ne Sache ſein. Wenn Sie ſo eine kleine Klitſche auf dem Halſe haben, was haben Sie dann? Nee, da laſſen Sie man die Finger von weg. Lieber heiraten Sie mal in eine gute Sache rein. Das iſt geſcheiter. Da wiſſen Sie, was Sie haben.“ Alferding ſah vor ſich hin. „Hier in der Umgegend wüßte ich nur ein Mädchen, das überhaupt für mich in Frage kommen könnte. aber... ſchloß er mit einem Seufzer,„... das Mädchen dürfte für mich unerreichbar ſein.“ „Wieſo denn? Sie ſind doch ein ganz anſehnlicher Menſch, Alferding!“ „Aber ich bin nur.. ein Inſpektor... das iſt aus⸗ ſchlaggebend.“ Er war aufgeſtanden, da er bemerkte, daß ſich Horſt mur mühſam das Gähnen verkneifen konnte. „Ich darf wohl jetzt gehen, Herr Brügmann?“ ſagte er.„Ich muß um drei raus.“ „Gute Nacht, lieber Alferding!“ Horſt gab ſeinem Inſpektor die Hand.„Ich bin, ehrlich geſagt, auch abgeſpannt. Alſo bis morgen!“ „Gute Nacht, Herr!“ Horſt ahnte nicht, daß Alferding mit dem Mädchen ſeine Schweſter Elſe gemeint hatte. Hätte er es ge⸗ wußt, dann hätte er ſeinen Inſpektor wohl für größen⸗ wahnſinnig gehalten, denn bei aller Wertſchätzung des tüchtigen Inſpektors würde eine Heirat zwiſchen dieſen ungleichen Menſchen niemals in Frage kommen können. Aber Horſt dachte überhaupt über die Herzensange⸗ legenheit Alferdings nicht nach. Ihn beſchäftigten ganz andere Gedanken, denn trotz der Ausſicht auf die guten Ernteerträgniſſe machte ihm die Zahlung der Abfindung an ſeinen Bruder erhebliche Kopfſchmerzen. Er hatte da eine Menge Spielſchulden zu erledigen, die auf jeden Fall beglichen werden mußten. Er hatte, das geſtand er ſich ſelbſt ein, doch zu toll gewüſtet. Na, da half es eben nicht. ex mußte füx die nächſte Zeit jalide jein und reicht.— Alſo au Molpexccle Urheber⸗Rechtsſchutz: Roman⸗Verlag Greiſer⸗Raſtatt ſich ausſchließuch um ſein Gur rummern, da er ſonſt Gefahr lief, in Schulden zu geraten. Und das mußte er auf jeden Fall vermeiden, um ſeinem Bruder zu beweiſen, daß er doch ein ganzer Kerl war und keines⸗ wegs ein Schlappſchwanz, für den ihn Walter hielt. Die Sache mit ſeiner Schweſter Elſe würde ſich auch ſchon wieder einrenken, und wenn nicht— na. cn dann würde er auch allein fertig werden! 2 Walter Brügmann hatte Anfang Juli eine längere Reiſe nach Hamburg unternehmen müſſen, da er die Angelegenheit eines ihm befreundeten Kunſtmalers, der in Wolferheide ein ſtattliches Haus beſaß, übernommen hatte. Hinrich Rasmus, ſo hieß der Freund, hatte als ein⸗ ziger Sohn begüterter Eltern, ſeinen Neigungen ent⸗ ſprechend, den Malerberuf erwählt. Da Hinrich Rasmus in Geldangelegenheiten ziemſich ſorglos war, hatte er ſich von einigen Geldleuten be⸗ ſchwatzen laſſen, einen erheblichen Geldbetrag für die Finanzierung eines Bauprojektes herzugeben. Jetzt war die Baugeſellſchaft in finanzielle Schwie⸗ rigkeiten geraten. In ſeiner mißlichen Lage hatte ſich Hinrich Rasmus an den Freund, deſſen außerordentliche juriſtiſche Kennt⸗ niſſe er bewunderte, gewandt, um ſeinen Rat und Bei⸗ ſtand zu erbitten. 5 Walter hatte ſelbſtverſtändlich, da er ſowieſo vierzehn Tage ausſpannen wollte, telegrafiſch ſein Kommen zu⸗ geſagt und war abgereiſt. Mit ſeiner Frau hatte er deswegen eine ſehr heftige Auseinanderſetzung gehabt, die das inzwiſchen wieder einigermaßen eingerenkte gute Einvernehmen zwiſchen den Eheleuten von neuem trübte. Tränen waren gefloſſen, Vorwürfe waren nur ſo auf ihn niedergepraſſelt, und an harten Worten hatte es auch nicht gefehlt. Selbſt ſein Einwurf, daß er ſicher nur ein paar Tage benötigen würde, um das notwendige Material in der Angelegenheit ſeines Freundes zu ſichten, und der Hinweis, daß er als Freund dieſes prächtigen Menſchen verpflichtet war, die Sache zu verfechten, hatten nichts gefruchtet. Sie hatte wutentbrannt mit den Füßen aufgeſtampft und ibm den Rücken gekehrt. Da hatte er ſich turzentſchloſſen auf die Bahn geſetzt und war abgefahren, ohne ihr Lebewohl zu ſagen. Wutentbrannt war Hildegard am gleichen Tage nach Norderney gereiſt. N Hinrich Rasmus erwartete ſeinen Freund auf dem Hamburger Hauptbahnhof. Die Begrüßung war ſehr herzlich, da die Freunde ſich während des letzten halben Jahres nicht geſehen hatten. „Zunächſt wollen wir einmal das freudige Wieder⸗ ſehen mit einer Flaſche Rotſpon begießen“, meinte der hochgewachſene, blondhaarige Frieſe und ſchob ſeinen Arm in den ſeines Freundes. „Eigentlich möchte ich von dir zunächſt alles Weſent⸗ liche über deinen Fall hören, Hinrich“, wehrte Walter lächelnd ab,„denn ich huldige noch immer dem Grund⸗ ſatz: Erſt die Arbeit. dann das Vergnügen'!“ Ste waren inzwiſchen vor vem großen Hauſe des „Atlantik⸗Hotel“ angelangt und gingen in das ſehr vornehme Lokal. a In einer Niſche nahmen ſie Platz, um möglichſt un⸗ geſtört plaudern zu können. Hinrich beſtellte eine Flaſche Rotwein. „Willſt du etwas eſſen, Walter?“ fragte Hinrich den Freund. „Nein, danke, ich habe im Zuge gefrühſtückt.“ Hinrich ſchenkte ein: ſie tranken ſich gegenſeitig zu. „Alſo, nun ſchieße mal los, mein Junge!“ meinte Walter darauf.„Die üblichen Fragen nach Geſundheit und Wohlergehen kann ich unterlaſſen, denn ich ſehe an deinem blühenden Ausſehen, wie gut dir die Luft da draußen bekommt. Bei mir iſt es ebenſo, trotzdem die Berliner Luft nicht im entfernteſten an die eure heran⸗ was hat man dir getan?“ Hinrich berichtete: „Vor genau zwolf Monaten, kurz bevor wir uns beide kennenlernten, trat ein Konſortium von Baumenſchen an mich heran, um mich für das Bauprojekt einer großen Künſtlerkolonie zu gewinnen. Ich war ſofort für das wirklich großzügige Unternehmen zu haben und zeich⸗ nete ſofort einen Betrag von zweihundertundfünfzig⸗ tauſend Mark. Zur Hälfte ſtehe. die Bauten, aber die Fortſetzung der Bauarbeiten ſcheitert daran, daß an⸗ ſcheinend einige Unbekannte im trüben gefiſcht haben. Ich bin ja nun leider kein Kaufmann, um beurteilen zu können, ob eine nochmalige Hergabe einer größeren Summe riskiert werden kann. Ich jedenfalls kann es nicht, aber du biſt der richtige Mann dazu. Du kennſt dich in ſolchen Sachen aus. Hier ſind die Unterlagen. Prüfe einmal alles genau, damit du dir ein klares Bild ſchaffen kannſt. Ich ſelbſt vermag es nicht.“ Er holte aus ſeiner Aktentaſche ein umfangreiches Paket heraus und übergab es Walter, der es prüfend in der Hand wog. „Das iſt ja allerhand Zeugs! Da habe ich mindeſtens einen halben Tad zur Sichtung des Materials nötia. Wahrend diefer Zeit mußt du dich ſchon auf eigene Fauſt vergnügen.“ i Hinrich rief den Kellner und zahlte.. Dan ſuchten ſie das von Hinrich für die Dauer ihres Aufenthaltes in Hamburg gemietete Hotelzimmer auf. Walter ſah nach der Uhr. 5 1 „Um drei 2 85 kannſt du wieder erſcheinen, Hinrich! Ich hoffe, bis dahin mit der Prüfung der Unterlagen fertig zusſein. Du haſt wohl inzwiſchen die Freundlich⸗ keit und erkun. dich im Büro der Geſellſchaft, ob wir gegen... na, ſagen wir mal... gegen ſechs Uhr, einige Herren des Direktoriums ſprechen können. „Gemacht, Walter.. viel Spaß! Soll ich dir noch i laſche Rotſpon raufſchigen?“ g 9 W bei der Arbeit trinke ich nicht!“ „Ach ſo, ja.. erſt die Arbeit und ſo weiter. Alſo, auf Wiederſehen!“ „Wiederſehen!“ 4 Walter war allein. Er machte ſich ſofort an die Arbeit, ſichtete zunächſt das Material und las dann aufmerkſam Zeile für Zeile. Ab und zu machte er ſich Notizen und ſtellte Berechnungen auf.— Als Heinrich pünktlich um drei Uhr erſchien, hatte ſich Walter ſchon ein ziemlich klares Bild gemacht. Das Projekt an und für ſich ſchien ihm durchaus rentabel zu ſein. Die ganze Sache war ſo gedacht, daß man aufſtreben⸗ den Talenten die Möglichkeit einer künſtleriſchen Ent⸗ wicklung geben wollte und gleichzeitig unbemittelten Malern während des ganzen Jahres unentgeltlichen Aufenthalt und Verpflegung in geſunder Gegend an⸗ gedeihen ließ. Von namhafter induſtrieller Seite wurden erhebliche Geldmittel für dieſen Zweck zur Verfügung geſtellt, ebenſo hatten ſich bemittelte Künſtler und Malerver⸗ einigungen zu laufenden Zuſchüſſen verpflichtet. Verſchiedene Malergilden hatten während des ver⸗ gangenen Winters Künſtlerfeſte veranſtaltet, deren Überſchüſſe einem Fonds zugeführt worden waren, der genügte, um mindeſtens fünfzig Maler während eines ganzen Jahres aufzunehmen und unentgeltlich zu ver⸗ pflegen. Ein Teil der kleinen Häuſer war von bedeutenden Malern und Kunſtverlegern gepachtet worden, die dort während der Sommermonate ſchaffen oder ſich erholen wollten. Nach der durchaus klaren Kalkulation war, wenn ſich alle Angaben bewahrheiteten, ein Fehlſchlag nicht zu befürchten. Die in das Projekt geſteckten Kapitalien mußten ſich mit ungefähr ſieben Prozent verzinſen. * „Na, wie ſteht's, mein guter Walter?“ erkundigte ſich Hinrich, nachdem er das Zimmer betreten hatte. Walter war aufgeſtanden. „Alſo das Bild, das ich mir in den paar Stunden machen konnte, iſt ein durchaus gutes, vorausgeſetzt natürlich, daß alle Angaben der Wahrheit entſprechen... die ganze Sache kein aufgelegter Schwindel iſt.“ „Oh... das glaube ich nun doch nicht.“ „Ich eigentlich auch nicht, aber darüber können wir uns wohl in Kürze Gewißheit ſchaffen. Können wir die Herren ſprechen?“ „Ja, um ſechs Uhr... wenigſtens einige Herren des Vorſtandes, die der Geſchäftsführer ſchnell zuſammen⸗ trommeln wird.“ „Wir wollen alſo ſehen ‚was ſich machen läßt. Nimm bitte Platz.“ „Ich würde dir aber zunächſt vorſchlagen, erſt einmal Mittag zu eſſen.“ „Einverſtanden!'“ gab Walter trocken zurück und klappte die Mappe mit den Unterlagen zuſammen. Dann begaben ſie ſich gemeinſam in den Speiſeſaal des Hotels. 1 Als ſie ihre Mahlzeit eingenommen hatten, begaben ſich die beiden Freunde wieder in das Hotelzimmer zurück und ſprachen an Hand der Unterlagen alles noch einmal durch. Um ſechs Uhr trafen ſie dann mit einigen Herren des Direktoriums zuſammen; auch einige Herren vom Auf⸗ ſichtsrat waren in der Eile zu der Sitzung gerufen werden. Walter ließ ſich zunächſt genaue Auskunft über die ihn am meiſten intereſſierenden Fragen erteilen. Der Syndikus der Geſellſchaft, Juſtizrat Fahlbuſch, gab ihm bereitwillig Antwort. So erfuhr Walter, daß erhebliche Summen unterſchlagen worden waren. Der Haupt⸗ kaſſierer war unter Mitnahme einer großen Summe ins Ausland geflohen. Man nahm auch noch an, daß er zahlreiche Lieferanten und Handwerker betrogen hatte. Die Feſtſtellungen waren in vollem Gange. Sorg⸗ loſigkeit und falſch angebrachte Vertrauensſeligkeit der in Frage kommenden Vorgeſetzten hatten die Unter⸗ ſchleife des flüchtigen Kaſſierers verſchuldet. Stundenlang debattierte man: Vorſchläge wurden gemacht und wieder verworfen. Walter bekam ſchließ⸗ lich ein vollkommenes Bild der jetzigen Lage und ent⸗ wickelte in mehrſtündigem Vortrag ſeine Anſichten für Bebebuna der augenblicklichen Kriſe. (Jortſetzung folgt) — ——— Bekanntmachungen Orisgruppe N S.⸗Beratungsſtunde ſeden Männer machen Geichichte der A. S. O. A. P. Viernheim Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſt unden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: Anordnung für die Groß⸗Kundgebun⸗ gen am Mittwoch, 14. Dezember, abends 8 Uhr, im Saale des„Freiſchütz“ und „Ratskeller“. Es iſt für die Teilnahme folgendes zu be⸗ achten: 1. Sämtliche Formationen und Gliederungen treten um 7.45 Uhr vor der Goetheſchale (Schulſtr.) an. In welchen Saal die betr. Formation bzw. Gliederung marſchiert, wird von mir beſtimmt. 2. Alle Pol. Leiter in Uniform(ſoweit nicht anderweitig eingeteilt) ſowie die Fahnen⸗ gruppen(Partei, SA, HJ, Daß, NS.⸗ Bauernſchaft und RLB) treten um 7.45 vor der Parteidienſtſtelle an. 3. Parteigenoſſen und Parteianwärter, ſoweit ſie keine Pol. Leiter ſind, finden ſich voll⸗ zählig um 8 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ pünktlich ein, ebenſo die NS⸗-Frauenſchaft und Deutſches Frauenwerk. 4. Pgg. und PA., welche Amtswalter in einer Gliederung ſind, treten bei ihrer Glie⸗ derung an. „HJ und BDM kſammeln ſich 7.45 Uhr an ihrem Stellplatz und marſchieren ge⸗ ſchloſſen in den Freiſchütz. Sie nehmen den Platz rechts in dem Nebenſaal ein. „Die Vereine ſind wie folgt eingeteilt: a) die Mitglieder des Männergeſangver⸗ eins im Ratskeller, b) alle übrigen Vereine im Freiſchütz. c) Die Vereinsführer ordnen an, wo ſich die Mitglieder/ Stunde vor Ver⸗ ſammlungsbeginn ſammeln, damit die Vereine ebenfalls geſchloſſen einmar⸗ ſchieren. 7. Die Mitglieder der NSKOV erwarte ich im Freiſchütz ſo zahlreich wie bei ihren Ver⸗ ſammlungen. Ich lade zu dieſen beiden Groß⸗Kandge⸗ bungen die ganze deutſche Bevölkerung von Viernheim ein und erwarte von ihr einen Maſſenbeſuch! Jeder einzelne iſt dies dem Führer und ſeinen Beauftragten ſchuldig, denn daß es jedem einzelnen wieder gut geht, das verdankt er ihnen allein! Jeder Mann und jede Frau bedenke dies beſonders in die⸗ ſen Tagen, wo der Beauftragte unſeres Gau⸗ leiters, der Stellvertr. Gauleiter Pg. Linder zu uns nach Viernheim kommt! Durch einen Maſſenbeſuch aller hieſigen Männer und Frauen muß dieſer Abend zu einer Kundge⸗ bung der Treue für Adolf Hitler und unſeren Gauleiter werden! . 5 * Achtung, Mitglieder im ND. Sämtliche Mitglieder im Reichsbund der Deutſchen Beamten e. V. ſammeln ſich am Mittwoch zur Kundgebung der NSDAP. um 19.45 Uhr an der Goetheſchule. Die Ver⸗ trauensmänner melden dem Pg. Franzke die Stärke der Fachſchaft. * Betr.: Ausbildung der Polit. Leiter. Der nächſte Ausbildungsausmarſch findet am Sonntag, 18. Dezember, ſtatt. Es haben daran alle Polit. Amts⸗, Zellen⸗ und Block⸗ leiter in Uniform oder Civil mit Hakenkreuz⸗ binde anzutreten. Abmarſch von der Partei⸗ dienſtſtelle um 9.30 Uhr. Antreten/ Stunde früher. Der Ausmarſch iſt Pflicht! Entſchul⸗ digung bei Krankheit oder Arbeit bis 17. 12. ſchriftlich an den betr. Zellenleiter. Braun, Ortsgruppenleiter. Stanbortbefehl Sämtliche Hitlerjungen, BDM⸗Mädels ſo⸗ wie die Führerſchaft des Jungvolks und der Jungmädel tritt heute Mittwoch pünktlich um 7.30 Uhr zur Parteikundgebung am Heim Schillerſchule an. 10 Pfg. ſind mitzubringen. Es wird eine genaue Kontrolle durchgeführt. Der Standortbeauftragte der HJ. „W. Re ch. Der Dienſt für morgen Donnerstag fällt aus. 8 Sämtliche Kameradſchaftsführer treten am Donnerstag, 8 Uhr, zur Beitragsabrechnung auf der Dienſtſtelle an. Gleichzeitig Ausgabe der neuen Marken. 1 Jungmädel! Die Führerinnenbeſprechung der Jungmä⸗ del findet am Mittwoch, von 7— 7.45 Uhr im Heim Schillerſchule ſtatt. 5 8 III Sämtliche Mitglieder der NS-⸗-Frauen⸗ ſchaft und die Angehörigen des Deutſchen Frauenwerkes bitte ich, an der heutigen Groß⸗ kundgebung der Partei teilzunehmen. Wir treffen uns um 7.45 Uhr im Heim der Frauen⸗ ſchaft. Die Leiterin. Vorſicht auf der Straße bewahrt dich und deine Mitmenſchen vor drohenden Gefahren! Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Im ſchweren Kampf ums Daſein, im ern⸗ ſten Ringen nach Fortſchritt, im großen gei⸗ ſtigen Wettſtreit haben alle insgeſamt und jeder einzelne eine Bedeutung. A. Donders. Männer und Frauen von Viernheim! Arbeiter, Bauern, Beamte, Handwerker und Geſchäftsleute! Ich rufe Euch alle nochmals auf: Heute abend in die Maſſen⸗ tktundgebung der Partei in den „Freiſchütz“ und„Natskeller“! Bewoeilſt euere Treue zu Führer, Vol und Vaterland durch e eren Beſuch! Kein beutſcher Mann und keine deutſche Frau bleibt heute abend zu Haus! Hört die großen geſchichtlichen Taten des Führers in unſeren Kundgebungen! Heil Hitler! Braun, Ortsgruppenleiter. Wohin heute abend? Natürlich in die große Partei⸗ Kundgebung pünktlich 20 Uhr im Freiſchütz oder Ratskeller! Wie das möglich iſt— das iſt doch ſehr einfach— an dieſem Abend bringt einmal die Frau ihrem Manne, der von Mannheim von der Arbeit kommt, ganz pünktlich das Abendeſſen, dann weiſt ſie ihn auf die Zei⸗ tung hin, was drinſteht und daß die Kund⸗ gebung pünktlich 20 Uhr beginnt, weil die Redner des Abends— im Freiſchütz: der Stellvertr. Gauleiter Pg. Linder, Frank⸗ furt a. M. und im Ratskeller: Gauredner Pg. geute abend 8 Ahr- pünkllich- jpricht im„Frebſchütz“ Stello. Gauleiter Pg. Linber⸗ Frankjurt⸗Main und im„Natskeller“ Gaurebner Pg. Müller⸗Ibſtein über -Der letzte Appell ergeht hiermit an alle deulſch denkenden Männer und Frauen von Viernheim: Veweiſt durch Euer Erjcheinen Eure Treue und Dankbarkeit jür bie großen Taten bes Führers! Müller, Idſtein— ganz pünktlich um 20.15 Uhr beginnen! Ja, ſo pünktlich geht das los! Denn der Arbeiter, der morgens früh wieder heraus muß, um nach Mannheim zu fahren, der kann ſpäteſtens um halb 10 Uhr, alſo lange vor Mitternacht, wieder im Bett liegen und er hat gut ausgeſchlafen! Es liegt alſo kein Grund vor zu ſagen, ich muß wieder früh heraus, denn du kommſt genau ſo früh ins Bett wie ſonſt auch, wenn du zu Haus ſitzen bleibſt. Und der Bauersmann— der geht eben einmal eine halbe Stunde früher in den Stall zum Füttern und Melken, denn die Milchzentrale nimmt heute abend aus⸗ nahmsweiſe die Milch eine halbe Stunde frü— her ab: weil ſie alle in die Kund⸗ gebung wollen! Genau ſo iſt es beim Geſchäftsmann, weil ſie jedem Kunden ſagen, der lange Zeit braucht, um ſich etwas auszu⸗ ſuchen, daß er und ſeine Frau, Tochter und Sohn heute abend in die Kundgebung wollen! Und ſo wird es auch der Handwerksmeiſter machen, der zuvor ſeine Geſellen und Lehr⸗ linge, der Betriebsführer ſeine Arbeiter und Arbeiterinnen verpflichtet hat: heute abend in die Kundgebung zu gehen! So ſagt das noch der eine dem anderen Volks⸗ genoſſen, denn unſer ſtellvertr. Gauleiter Pg. Linder und Gauredner Pg. Müller ſpre⸗ chen zu allen Frauen! Kein Volksgenoſſe, der deutſch denkt, bleibt zu Haus! In Maſſen in die Kundgebungen! * Bunte Kinderjigürchen, die Freude bereiten Zur 3. Reichsſtraßenſammlung des WSW. Sie ſind wirklich luſtig, dieſe Holzabzeichen. Man müßte wirklich ſchon ein alter, unver⸗ beſſerlicher Griesgram ſein, wollte man an ihnen nicht ſeine helle Freude empfinden. 12 Abzeichen ſind es, 12 unterſchiedliche Kinder⸗ figürchen, von denen jedes ſymboliſch einen Monat darſtellt. Schlicht und für jeden ver⸗ ſtändlich iſt dieſe humorvolle Darſtellung. Schon das erſte: der ſchlitſchuhlaufende Jun⸗ ge mit wehendem Halstuch und Pudelmütze — kein Zweifel, er ſymboliſiert den Winter⸗ mond, den Januar! Und ſo geht es die Mo⸗ natsreihe durch: da iſt der Faſchingsnarr des Februar mit ſeiner Schellenkappe, der kleine Sämann des März, das windzerzauſte Mä⸗ del, das ſich mit dem rieſigen Regenſchirm gegen das böſe Aprilwetter ſchützen will, das mit dem Maienkranz tanzende kleine Mädel und die Heubündel tragende kleine Bauern⸗ dirn, die den Juni verkörpert. Wenn ein blonder Bengel im bunten Badeanzug ſeinen Sandeimer zum Badeſtrand trägt, kann damit der Juli gemeint ſein; köſtlich iſt das einen rieſigen Erntekranz tragende Mädel als Sinn⸗ bild des Auguſt. Fröhlich beißt ein paus⸗ bäckiger Junge in einen Apfel, als Symbol der Obſternte im September und im Oktober ſitzt ein Mädel übermütig auf einem abge⸗ fallenen roſtbraunen Blatt. Wenn aber die Novemberſtürme über das Land brauſen, dann muß jung und alt ſich warm 0 wenn auch der Sturm an Mantel und Kapuze zauſt, tapfer ſchreitet doch das kleine Mädel durch Wind und Wetter. Der Dezember aber iſt doch der köſtlichſte Monat für große und kleine Kinder, fällt in ihn doch das Weihnachtsfeſt mit ſeinem ſtrahlenden Lichterbaum, unter dem die lockenden Gaben ausgebreitet liegen. Beſſer kann dieſer Monat nicht verſinnbild⸗ licht werden als durch das ein Tannenbäum⸗ chen tragende Kind. Wer wollte ſich ausſchließen, wenn am 17. und 18. Dezember die von HJ und BDM ge⸗ ſchwungenen Sammelbüchſen klappern? Dieſe Abzeichen werden ſicher reſtlos verkauft wer⸗ den. Gibt es einen ſchöneren Schmuck für den Weihnachtsbaum als dieſe luſtigen Abzeichen? Wenn ſie durch das Tannengrün und durch die ſilberglänzenden Lamettafäden, beſtrahlt vom Kerzenflimmer, bunt hindurchleuchten, ſo werden jung und alt daran ihre helle Freude haben. Ihr Holz ſtammt aus dem deutſchen Walde wie der Weihnachtsbaum. Und Freude bereiten ſie beide, der Lichterbaum und die WH W⸗Abzeichen, und beide ſind ſie Symbole Viernheimer Männer und Die Mitglieder der Partei, Formationen, Gliederungen und angeſchl. Verbände nehmen vollzählig an dieſen Kundgebungen teil einer echten deutſchen Volksgemeinſchaft am erſten Weihnachtsfeſt im gemeinſamen vom Führer geſchaffenen großdeutſchen Reich! Schulfrei für BH m.⸗-Arbeit am Samstag für die an der WSW.⸗Sammlung teilnehmenden J.⸗ und VDM. ⸗Angehörigen Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in einem a Erlaß angeordnet, daß die an der Sammlung und den Werbemärſchen für das Winterhilfs⸗ werk in der Zeit vom 16.—18. Dezember 1938 beteiligten ſchulypflichtigen Angehörigen der 5 J., des DJ., des BDM. und der JM. für den Nach⸗ mittag des 16. Dezember von den Hausauf⸗ gaben befreit ſind und der Anterricht am Somgtag. dem 17. Dezember, für die Beteilig⸗ ten ausfällt. 5 Gemeindekapelle. 7.30 Uhr im„Freiſchütz“ anzutreten. Die Mitglieder den Gemeindekapelle werden gebeten, bereits um Beſtandsaufnahme aller Beſpannfahr⸗ zeuge. Die Beſitzer von Pferden und Be⸗ ſpannfehrzeugen ſind, wie heute nochmals urch Bekanntmachung angezeigt wird, ver⸗ pflichtet, dieſelden in der Zeit bis 22. De⸗ zember bei der Ortspolizeibehörde anzumel⸗ den. Todesfall. Im Alter von 56 Jahren ver⸗ b ſchied in Mainz unerwartet ſchnell Lehren Otto Walter infolge einer Lungen⸗ und Rippenfellentzündung. Herr Lehrer Walter war nahezu zwei Jahrzehnte an der hieſigen Volksſchule tätig und genoß allgemein den ge Ruf eines trefflichen Lehrers und Erziehers. Auch im Felde ſtellte er ſeinen Mann. Er kehrte als Leutnant d. L. und Inhaber des Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe u. a. Or⸗ den aus dem Weltkrieg zurück. Seine zahl! reichen Schüler und Schülerinnen hingen mit kindlicher Liebe an ihm und werden ſein An⸗ denken für immer hochhalten. Durch ſein leut⸗ ſeliges Weſen erwarb er ſich auch ſonſt zahl⸗ reiche Freunde, in deren Herzen er ſich ein bleibendes Andenken geſichert hat. Er ruhe in Frieden! Ausloſungsrechte des Deutſchen Reiches. Die Ziehungsliſte über die am 5. Dezember erfolgte Verloſung der Ausloſungsrechte der Ablöſungsſchuld des Deutſchen Reiches(Kriegs⸗ anleihe⸗Altbeſitz) kann in unſerer Geſchäftsſtelle eingeſehen werden. „NSG. Altersverſorgung bei Wehrmachts⸗ übungen. Wird ein nichtbeamtetes Gefolgſchafts⸗ Anleihe⸗ mitglied aus den Verwaltungen und Betrieben des Reiches zu Uebungen der Wehrmacht beur⸗ laubt, ſo ſind nach einer Anordnung des Neichs⸗ finanzminiſters im Reichshaushalts⸗ und Beſol⸗ dungsblatt die Beiträge zur zuſätzlichen Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung durch die Dienſt⸗ ſtellen weiter zu entrichten, und zwar beſtimmt der Erlaß, daß die Zahlung der Beiträge ſo⸗ wohl für den Fall der Weitergewährung der Dienſtbezüge als auch für den Fall des Ruhens der Dienſtbezüge zu erfolgen hat. Werden dieſe während der Uebung weitergezahlt, ändert ſich nichts an der Beitragsaufbringung zur zuſätz⸗ lichen Altersverſorgung. Dagegen zahlt das Reich den geſamten Beitrag, alſo auch den Ge⸗ folgſchaftsanteil, wenn die Dienſtbezüge in die⸗ ſer Zeit ruhen. In anderen öffentlichen Ver⸗ waltungen und Betrieben iſt es geſtattet, in gleicher Weiſe zu verfahren. Es wäre zu wünſchen, wenn das Veiſpiel auch bei den betrieblichen Zuſatzverſorgungs⸗ einrichtungen der privaten Wirtſchaft Rach⸗ ahmung finden würde. 1 PET Durch Sozialismus zur Nation!“ Am 17. und 18. Dezember ſammelt die HJ. für das großdeutſche WSH W.! Wie wird das Wetter? Dunſtig oder neblig Deutſchland liegt noch immer zwiſchen dem 1 ſtarken oſteuropäiſchen Hochdruckgebiet reger Wirbeltätigkeit über dem und Atlantik. Während ſich in größeren Höhen Abkühlung eingeſtellt hat, herrſcht auf unſeren Bergen noch ungewöhnlich milde Witterung. So hat⸗ ten geſtern früh der kleine Feldberg des Tau⸗ nus plus acht Grad, die Waſſerkuppe in den Röhn plus ſieben Grad und der Feldberg im Schwarzwald plus 6 Grad Celſius. Eine durchgreifende Umgeſtaltung der Geſamtwet⸗ terlage iſt zunächſt noch nicht zu erwarten. Die Ausſichten für Donnerstag: Ab⸗ geſehen von dunſtiger oder nebliger Witterung trocken und zeitweiſe aufheiternd, leichte Nacht froſtgefahr, mittags ziemlich mild. 1 1 ö walt Ille Ven Zu kaun ſizen einen 300 9 15 Kir Offe mit und dem der Jir b a fegte * dd e Mich 0 Eimnlung igehörigen k ehen, Fammlung Unterhilfs⸗ enber las en der 93, t hen Nach⸗ cht am e Vetellig leber der bereits un len. eſpannfahr⸗ und Be kochnals wird, ver- 5 N. Dr; : alzunel⸗ jahren ber⸗ 1 1 Lehrer! ingen⸗ und er Walter, er hieſgen den lan, Er haber des 1. 4.% ine zahl⸗ hingen nil en, ein laut⸗ font zahl dusauf⸗ 60 0 N ö er ſich en er ne Unter dem Vorſitz von Herrn Bürgermeiſter Bechtel wurde in der Dienstagſitzung der Viernheimer Gemeinderäte die aufgeſtellte Tagesordnung wie folgt durchberaten. Zu Ur⸗ kundsperſonen wurden die Herren Gemeinde⸗ räte Braun und Franzke beſtimmt. Die Verhandlungsniederſchrift führte Herr Verw. Oberinſp. Alter. Punkt 1: Erlaß einer Satzung gemäß 8 3 der Deutſchen Gemeinde⸗Ordnung über die Entrichtung einer Konzeſſionsabgabe der öf⸗ fentlichen Verſorgungsbetriebe. Aus ſteuer⸗ techniſchen Gründen iſt es erforderlich, daß die gemeindeeigenen Werke— Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerk— anſtelle der ſeit⸗ herigen Ueberſchußabgaben mit einer Konzeſ⸗ ſionsabgabe(Wegbenutzungsgebühr) belaſtet werden. Der hierzu erforderlichen Satzung, die rückwirkend ab 1. 4. 37 in Kraft tritt, wird zugeſtimmt. Hiernach haben die werben⸗ den Betriebe 15 Prozent des Jahresumſatzes — etwa 38 000 RM.— an die Gemeinde als Konzeſſionsabgabe zu entrichten. Im Zu⸗ ſammenhang hiermit wurde von dem Vor⸗ ſitzenden mitgeteilt, daß die Werke unter der Bezeichnung„Gemeindewerke“ ab 1. Januar 1939 von der übrigen Gemeindeverwaltung zu trennen und ſelbſtändig zu führen ſind. Das hat zur Folge, daß die geſamte kauf⸗ männiſche, techniſche und kaſſenmäßige Ver⸗ waltung ſelbſtändig durchgeführt wird, aber dem Bürgermeiſter unterſtellt bleiben. Es iſt hierzu ein Beirat zu beſtimmen, der bei der Ueberleitung und auch bei der künftigen Ver⸗ waltung mitbeſtimmend iſt. Weiter ſind, im Intereſſe einer zentralen Leitung, eigene Verwaltungsräume zu beſchaffen, die zum Zwecke der Werbung auch einen Ausſtellungs⸗ raum erhalten ſollen. Die Gemeindewerke be⸗ ſitzen eine Kapitalanlage von 1 Million RM. einen Umſatz von 300 000 RM. und haben 3000 Konſumenten zu betreuen. Punkt 2: Verwertung von Gemeindegelän⸗ de am Kirſchenweg. Für das Sandgelände am Kirſchenweg links zeigt eine Gärtnerei aus Offenburg Intereſſe, die dort eine Gärtnerei mit hauptſächlich Topfpflanzen errichten will, und für ihre Erzeugniſſe zum Teil Export nach dem Ausland vorgeſehen hat. Nach eingehen⸗ der Beratung beſchließt der Gemeinderat, der Sitzung der Viernheimer Gemeinderäte Firma den nördlichen Großteil des dort zwi⸗ Eintritt als Freiwilliger in die Wehrma Frühzeitige Meldung im perſönlichen Inkereſſe eines ſeden Bewerbers Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Da im allgemeinen die Bewerbungen für den Eintritt als Freiwilliger in die Wehr⸗ macht zur Einſtellung im Herbſt 1939 bis zum 5. Januar 1939 bei den Annahmetruppenteilen bezw. Wehrbezirkskommandos eingegangen ſein müſſen, und da ferner ſeit dem Dezember 1938 die Beſtimmungen in einigen Punkten abgeändert ſind, wird noch einmal auf die jetzt geltenden Beſtimmungen hingewieſen. Da eine Einſtellung nur im Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Stellen möglich iſt, liegt eine möglichſt frühzeitige Meldung im perſönlichen Intereſſe eines jeden Bewerbers. Bei ſpäterer Meldung muß der Bewerber da⸗ mit rechnen, daß ſein Wunſch hinſichtlich Zeit oder Truppenteil nicht berückſichtigt werden kann. Ein Anſpruch auf Einſtellung bei dem gewünſchten Wehrmachtteil, bei der ausgeſuch⸗ ten Waffengattung oder bei einem beſtimmten Truppenteil beſteht grundſätzlich nicht. Für den freiwilligen Eintritt werden unter⸗ ſchieden: f 1. Länger dienende Freiwillige. Das ſind Bewerber, die über die Dauer det aktiven Dienſtpflicht von 2 Jahren hinaus freiwillig länger dienen wollen. Bewerbungen. ſind an die Truppenteile zu richten, von de⸗ nen auch die Annahme erfolgt. 2. Vorzeitig dienende Freiwil⸗ lige. Das ſind Bewerber, die einem noch nicht polizeilich erfaßten Geburtsjahrgange an⸗ gehören und die vor der Aushebung ihres Ge⸗ burtsjahrganges aus beruflichen oder anderen anerkannten Gründen 2 0 ihre zweijäh⸗ rige Dienſtpflicht erfüllen wollen.(Meldung muß vor dem feſtgeſetzten Stichtag der Erfaſ⸗ ſung ihres Geburtsjahrganges erfolgen.) Bewerbungen ſind an die zuſtändigen Wehr bezirkskommandos zu richten, von denen auch die Zuteilung zu einem Truppenteil bei der 1 ebung erfolgt mit folgenden Ausnah- men: Es erfolgt die Annahme vorzeitig dienender Freiwilliger für: a) Küſtendienſt der Kriegsmarine durch den 2. Admiral der Oſtſeeſtation(Einſtellung) in Kiel bezw. 2. Admiral der Nordſeeſtation (Einſtellung) in Wilhelmshaven: b) Fliegertruppe durch die Fliegererſatz⸗ abteilungen; c) Luftnachrichtentruppe im Bereich des Luftwaffenkommandos See durch die 6.(Lg. Nachr. Erſ.) Luftgau⸗Nachrichtenregiment See; d) Fallſchirmjägerregiment(Regiment Gene ral Göring) durch das Regiment. Vorausſetzung für die Annahme als länger dienender Freiwilliger iſt, daß der Bewerbe am Einſtellungstag das 17. Lebensjahr vollen det und das 25. Lebensjahr— für die Kriegs marine(Flottendienſt) das 23. Lebensjahr ſchen den zwei Wäldern gelegenen Geländes zum Preiſe von 40 Pfg. je qm anzubieten. Der reſtliche Raum, gleich hinter dem Wald, gegenüber des Sportplatzes, ſoll evtl. für Kleintierzüchterſiedlungen vorgeſehen bleiben. Punkt 3: Feſtſtellung der Jahresfahrpläne der Reichsbahn und der OEG. Im Intereſſe eines beſſeren Anſchlußverkehrs zwiſchen OEG und Reichsbahn hat die Gemeindeverwaltung bei den zuſtändigen Inſtanzen Vorſtellungen erhoben. Dem Gemeinderat wurde von einem Schreiben des Reichs bevollmächtigten für den Bahnverkehr in Karlsruhe Kenntnis gegeben, wo ausgeführt iſt, daß die OEG durch ihr ſogenanntes ſtarres Syſtem, das heißt der Verkehr von Zügen in regelmäßigen Zeitab⸗ ſtänden, dem erforderlichen Bedarf weitge⸗ hendſt Rechnung getragen haben und dem An⸗ ſchlußverkehr mit der Reichsbahn in Wein⸗ heim und Mannheim immer beſtmöglichſt Rechnung tragen werde. Unter Punkt Verſchiedenes wurde feſtgelegt, daß wegen Abänderung des im ſchiefen Win⸗ kel liegenden Schienengleis-Ueberwegs an der alten Mannheimerſtraße, was auf Grund der beſtehenden landespolizeilichen und eiſenbahn⸗ techniſchen Beſtimmungen nicht mehr ſein darf, das Bauamt beauftragt wird, den neuen Ueberweg, der im rechten Winkel gerade über den Schienenſtrang geht, abzupflöcken, damit die Abänderung mit tunlichſter Beſchleuni⸗ gung erfolgen kann.— Weiter wird beſchloſſen die Erſtellung der Leichenhalle nach dem preis⸗ ekrönten Entwurf des Architekten Müller⸗ armſtadt, vorzunehmen. Die entſprechenden Verhandlungen werden aufgenommen.— Bei⸗ eordneter Blaeß referiert kurz über eine 0 mit dem Leiter der Pflanzen⸗ ſchutzſtelle in Heppenheim wegen zweckmäßi⸗ gerer und beſſerer Schädlingsbekämpfung an Obſtbäumen. Hierbei wurde, um eine gründ⸗ liche Bekämpfung durchführen zu können, die Gemarkung Viernheim in zwei Hälften, eine öſtliche und eine weſtliche, eingeteilt, wo nun in dieſem Jahre öſtlich mit der Winterſprit⸗ zung begonnen wird. Die Privatbaumbeſitzer ſind auf die Durchführungspflicht der Be⸗ kämpfungsmaßnahmen beſonders hinzuweiſen. Hiermit war die öffentliche Sitzung been⸗ det, die von dem Vorſitzenden mit dem Gruß an den Führer geſchloſſen wurde. noch nicht uverſchritten hat. Vorausſetzung für die Annahme als vorzeitig dienender Freiwil⸗ liger iſt, daß der Bewerber am Einſtellungs⸗ tag das 17. Lebensjahr vollendet hat und wehrfähig iſt. Vor der Meldung zum freiwilligen Eintritt aben bei der zuſtändigen polizeilichen Melde⸗ örde perſönlich zu beantragen: a) Nicht gemuſterte Bewerber: Die Ausſtel⸗ lung eines Freiwilligenſcheines zum Eintritt in den aktiven Wehrdienſt. Hierzu melden ſie ſich perſönlich bei der zu⸗ ſtändigen polizeilichen Meldebehörde zur An⸗ legung des Wehrſtammblattes. Perſonal⸗ papiere und von Minderjährigen die ſchrift⸗ liche, amtlich beglaubigte Erlaubnis des geſetz lichen Vertreters zum freiwilligen Einttin ſind zur Anmeldung mitzubringen, b) Bereits gemuſterte Bewerber: Die Aus- ſtellung eines polizeilich beglaubigten Aus; zuges aus dem Wehrpaß. Vordrucke ſind bei der polizeilichen Melde behörde erhältlich. Einſtellungsanträge bei höheren militäri⸗ ſchen oder ſtaatlichen Dienſtſtellen ſind zweck— los. Sie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. Das für den dauernden Aufenthaltsort des Bewerbers zuſtändige Wehrbezirkskommando oder Wehrmeldeamt erteilt auf Anfrage wei⸗ tere Auskünfte. Dort iſt auch ein Merkblatt für den Eintritt in den gewünſchten Wehr⸗ machtsteil(Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe), das alles Wiſſenswerte enthält, koſtenlos zu erhalten. * Wie ſollen Kinder helſen? Die Mutter, die zu Hauſe alles macht, und abends mit weinerlicher Stimme und mit ſchmerzendem Rücken müde in ihren Seſſel ſinkt, iſt heute eine überwundene Erſcheinung. Denn immer mehr hat ſich doch die Anſicht bei der heranwachſenden Jugend durchgeſetzt, daß man eine ſolche Hausmutter in weiteſtem Maße ent⸗ laſten muß. Kinder können übrigens viel früher zur aktiven Mitarbeit und zur wert⸗ vollen Hilfe erzogen werden, als man gewöbn⸗ lich glaubt. Es kommt nur darauf an. einem jungen heranwachſenden Menſchen rechtzeitig das Gefühl der Verantwortung innerhalb der vier Wände, alſo in der Familie, beizubringen. Wenn mehrere Kinder in einer Familie ſind, dann iſt es nicht ſchwer, einen regelrechten Kü⸗ chendienſt einzurichten, der genau funktioniert und mit„wechſelnden Schichten“ arbeitet. Die Belaſtung muß dann natürlich für alle Kinder gleichartig ſein. Sehr wichtig iſt auch, den Kindern in anderer Beziehung eine gewiſſe Selbſtändigkeit nahezulegen. Wenn man es nur milchwurzel auch im Winter lebensfähig bleibt und „Im Herbst tief umgraben— iſt halb gedüngt“, das iſt eine alte Bauernweisheit, die nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Der Boden wird gründlich aufgelockert und von reichlicher Winter⸗ feuchtigkeit tiefgehendſt durchdrungen. Bei dieſer Arbeit iſt es aber auch ein Leichtes, die Wurzeln der Unkräuter zu entfernen und ihren Samen zu zerſtören. Somit iſt der erſte Kampf gegen das läſtige Unkraut eingeleitet. Mit jedem Grashalm, den man auf dem Gartenland duldet, wird der nährſalzhungrigen Kulturpflanze Nahrung, Platz und Licht entzogen. Darüber hinaus aber leiſten wir auch einer großen Gefahr für den Gartenbau Vor⸗ ſchub, wenn wir dieſe Eindringlinge dulden. Mit ihnen geſtatten wir das Gedeihen gefährlicher Wirts⸗ pflanzen für alle möglichen tieriſchen und pflanz⸗ lichen Krankheitserreger. Denken wir an die jungen Erbſen die häufig von braunen Pilzflecken befallen ſind und die ganze Erbſenernte unbrauchbar ma⸗ chen können. Den Urheber dieſer Erſcheinung, den Erbſenroſtpilz, beherbergt die Wolfmilch an ihren Wurzeln. Das iſt doppelt gefährlich, da die Wolfs⸗ der Pilz dann im Frühjahr wieder auftritt. Die gefürchtete Kohlhernie, eine Bakterienkrankheit, die ſich verheerend im Kohlanbau auswirkt, ſucht ſich das Hirtentäſchelkraut und den Hederich als Gaſt⸗ ſtätte(Wirtspflanze).. Auch viele Grasarten müſſen als Pilzträger gefürchtet werden, ganz beſonders die ſaueren Grä⸗ ſer. An ſolchen kann man z. B. häufig den Stachel⸗ beerroſtpilz beobachten. Ebenſo werden die Unkräuter von tieriſchen Schädlingen als Brutſtätte und als Ausgangspunkt ihrer zerſtörenden Raubzüge auser⸗ wählt. So beherbergen die Gänſefußgewächſe die Aaskäferlarven. Von dort aus befallen dieſe ge⸗ fräßigen Inſekten die Zuckerrübenpflanzen und kön⸗ nen die ganze Ernte vernichten. Einen großen Pilz- und Schädlingsherd bilden auch die Ernte⸗ rüdſtände im Gerten und alles abgeſtorbene Holz wenigſtens einen Teil eines Zimmers, als eigenen Wohnraum zuzuweiſen, dann iſt alles viel leichter. g Die Kinder werden ſchnell lernen, ſelbſt ihre Betten zu machen. Wenn ſie dann an Wan⸗ derfahrten teilnehmen, oder in eine Ferien⸗ kolonie gehen, werden dieſe gutgeſchulten Kin⸗ der ſich wundern über die Kameraden, die nicht einmal eine Bettdecke richtig auf ein Nachtlager zu legen vermögen. Manche Mütter haben mit geſchickter Diplo⸗ matie ihre Kinder während der Ferienzeit zur aktiven Arbeit bekommen. In den erſten Fe⸗ rieren„ den Kindern völ⸗ lige Freiheit. Sie ſollen ſich ausſchlafen, ſie ſollen ſich entſpannen. Aber nach drei oder vier Tagen ſtellt ſich eine gewiſſe Langeweile ein. Und in dieſem Augenblick muß die Mut⸗ ter ſich einſchalten. Wenn dann im voraus ein Tagesprogramm entworfen wird, in dem gewiſſe Hausarbeiten, Erledigung von Gartenarbeiten, Generalreinigung eines Speichers oder eines Kellers enthalten ſind, werden die vom Schul⸗ unterricht entbundenen Kinder mit Wonne da rangehen, dort ihre überflüſſige Energie aus⸗ zulaſſen. Iſt erſt einmal in ein Kind die Idee der Zweckmäßigkeit ſeines Schaffens hineingelegt, erkennt das Kind, daß es einen tieferen Sinn hat, dieſe oder jene Arbeit zu er⸗ füllen.— dann wird es ſeine Hilfsarbeit im Hauſe und zur Entlaſtung der Mutter gern verrichten. 4 Einſatz des 5D. für das hw. Gauamtsleiter Haug übernimmt in Darmſtadt a die Arbeiten des Obergaues NSG. Im Rahmen einer kleinen Feierſtunde in den Dienſträumen des Untergaues Darmſtadt übergab der BDM.⸗Obergau am Sonntag die für das WH W. gefertigten Arbeiten an den Gauamtsleiter der NSV., Haug. Im Rahmen von Darbietungen der Muſikſpielſchar Darm⸗ ſtadt ſprach für den BDM. die Jungmädel⸗ beauftragte des Obergaues, Erika Deſch, und gab der Genugtuung aller 150 000 Kameradin⸗ nen Ausdruck, ihren Teil zur Weihnachtsfreude der Beereuten im Reich und beſonders im Su⸗ detengau und der Oſtmark beitragen zu dürfen. Die umfangreiche Schau der Arbeit⸗ en: die Kleider. Wäſche und Spielzeug umfaßte, und zum Teil aus eigenen Mitteln der Mädel beſtritten waren, war wohl der beſte Beweis für den Einſatz, den Gauamtsleiter Haug als doppelt lo groß wie im Porjahre be⸗ eichnete. Es ſei ihm ein ſtolzes Gefühl, er⸗ lärte er, zu ſehen, wie die Gemeinſchaft ein lolch Überzeugendes Werk vollbringt; ſie iſt das höchſte Gut, das wir zu verwalten haben. Der Uebergabe in Darmſtadt wohnten Kreis⸗ leiter Schilling, Gaufrauenſchaftsleiterin Weſter nacher, Vertreter der Parteiorgani⸗ lationen und 40 ſudetendeutſche 5 J.⸗Kameraden bei, die zur Zeit einen Lebrgang der Verwal⸗ tungs ührerſchule Niedernhauſen beſuchen. Anſhließend lud der Obergau nach ſeiner Haush ltungsſchule auf Schloß Heiligenberg ein, wo Gauamtsleiter Haug die Arbeiten der Schule übernahm. Gleichzeitig übergaben ſämtliche Untergaue ihre Arbeiten an die Vertreter der NSV. Ein umfangreicher Rechenſchaftsbericht, den der BDM. noch geben wird, berechtigt ihn, in we⸗ nigen Tagen ſelbſt mit Bitten an die Oeffent⸗ lichkeit heranzutreten: zur Reichsſtraßenſamm⸗ lung der 53. am 18. und 19, Dezember. Sie ſoll ein ſtolzer, würdiger Abſchluß ihres Ein⸗ ſatzes im Jahre 1938 ſein. im Dienſte der gro⸗ zen deutſchen Schickſalsgemeinſchaft. Alle Mädel und jungen Frauen über 21 Jahren ſchließen ſich zuſammen in den Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks. Auskunft erteilen alle Dienſtſtellen der NS⸗-Frauenſchaft und einrichten kann, jedem Kind ein Zimmer. oder Kampf bem Unkraut burch intenjive Vobenpflege gefunden Abfälle verkompoſtiert werden und alles übrige weggeräumt und verbrannt wird. Der er⸗ folgreichſte Kampf gegen alles Ankraut iſt die Pfle⸗ ge der Kulturpflanze. Je rationeller und intenſiver die Bodenbearbeitung, deſto weniger Lebensmög⸗ lichkeit iſt für die Unkräuter vorhanden. Grundbe⸗ dingung für flottes Wachstum iſt ein humusreicher, loderer Boden. Einen völlig unkrautfreien Hu⸗ musträger haben wir im Torf. Dieſe an und für ſich tote verfilzte Maſſe der deutſchen Hochmoore kann durch Entfäuerung und völlige Durchfeuchtung zu einem wertvollen Stallmiſterſatz verarbeitet wer⸗ den. Die hohe Waſſer⸗ und Luftfaſſungskraft und ein großes Bindevermögen der Nährſalze macht fertigen Torfdünger für den Gartenbau ganz beſ⸗ ſonders wertvoll. Die leichten Böden werden bindig und die ſchweren luftdurchläſſig. Faſt jeder Gartenbebauer kennt das Verfahren des Schnelltorfkompoſtes und viele ſtellen ihn unter Verwendung ihrer Kompoſterde und den zuſätzlichen Sandelsdüngern ſelbſt her. Ebenſo bürgert ſich der Vollhumusdünger„Huminal“ immer mehr ein und erfreut ſich größter Beliebtheit. Fleißiges Gießen, Hacken und Jäten wird die beſtmöglichſte Pflege⸗ arbeit bedeuten. Unſere Kulturpflanzen ſind gerade in der erſten Entwickelungszeit oft ſehr anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge. Eine Kopfdüngung mit aufgelösten Handelsdüngern wie Nitrophoska, Hakaphos⸗Neu Uſw. fördert daher zu dieſer Zeit beſonders das Wachstum und ſomit auch die Widerſtandskraft. Allerdings darf man die Löſung nicht zu ſtark machen, fondern lieber öfters eine ſchwächere flüſ⸗ ſige Düngergabe verabreichen. Zur Förderung des Garten- und Gemüſebaues wartet die Landesbauernſchaft mit anſehnlichen Prei⸗ ſen auf— für beſonders ſaubere und Unkrautfreie Gärten werden dann noch beſondere Zuſatzpreiſe ge⸗ ſtiftet. Auch die Bezirksgartenbauverbände ſchalten ſich bier mit ihren Anregungen, Unterweiſunger und ähnliches. Hier iſt es erforderlich, daß alle und Preiſen ein.. m Humor Großvaters Antwort Mein Großvater iſt geſtern neunzig Jahre alt geworden. Ich gratuliere ihm: „Großvater, neunzig Jahre ſind ein ſchö⸗ nes Alter—“ Er unterbrach mich: „Unſinn, Junge! Zweiundzwanzig ſind ein ſchönes Alter!“ Dialog um einen neuen Hut Hilde hat einen neuen Hut. Hildes Hut gefällt Hugo wenig. „Noch dazu Kirſchen am Hut! Wozu trägſt du Kirſchen am Hut, noch dazu um dieſe Jah⸗ reszeit?“ „Ich liebe Kirſchen!“ Hugo knurrte: „Ich liebe Zigarren! Aber ſtecke ich mir deswegen Zigarren auf meinen Hut?“ Die Venus und das naive Mädchen Wir hatten ein neues Mädchen. Beim erſten Staubwiſchen blieb ſie vor der Statue der Venus von Milo ſtehen, betrachtete die Stellen, wo oer Kopf und die Arme fehlten, ergiebig und ſagte zu meiner Frau: „Na, gnädige Frau, ſehr zufrieden dürf⸗ ten ſie mit dem vorigen Mädchen auch nicht gerade geweſen ſein——“ Der Erfolgsroman Richard hat einen Roman geſchrieben. Das war vor einem Jahr. „Was macht dein Roman, Richard?“ „Er iſt in ö ieſem Jahr ſehr viel geleſen worden.“ „Wirklich?“ „Ja. Bis jetzt ſchon von achtzig Ver⸗ legern.“ Sinniger Vergleich Der Notar hatte Verſe verfaßt. Der Notar wollte ſie gern gedruckt ſehen. Der Notar ging zur Zeitung. „Wie gefallen Ihnen meine Verſe?“ fragte er,„taugen ſie etwas?“ Der Verleger lächelte: „Ungefähr ſo viel wie ein Pachtvertrag, den ein Dichter aufſetzt.“ Des Quartaners Logik Der Quartaner Hippe ſollte Engliſch ler⸗ nen. Der Quartaner fand keine Freude daran. „Warum muß ich eigentlich Engliſch ler⸗ nen, Vater?“ „Die halbe Welt ſpricht engliſch, mein Sohn.“ „Genügt das nicht?“ Unerwarteter Nachklang Schimſcha hat ſeine Stenotypiſtin geheira⸗ dach Jahren bekam Schimſcha Beſuch. „Ihre Frau ſoll ja früher eine ganz wun⸗ derbare Stenotypiſtin geweſen ſein, Schim⸗ ſcha?“ Schimſcha nickte:„Das war ſie. Sie ſoricht heute noch ihre dreihundert Silben in der Mi⸗ nute.“ tet. Zeiigemäßer Vergleich Der Boxer erholte ſich von ſeinem Knock⸗ out. Die Freunde fragten ihn: „Als du den Schlag erhielteſt, haſt öͤu im Geiſt die Engel ſingen hören?“ Der Boxer brummte: „Alter Hut! Ich hörte im Geiſte ein gan⸗ des Deutſchen Frauenwerks. zes Orcheſter!“ — — —.. 15 . 1 9 1 vorerwähnte Rentenerhöhung geltend machen. Bekanntmachung Bekr.: Rente für Kriegsteilnehmer aus der Invalidenverſicherung. Kriegsteilnehmer oder Hinterbliebene von ſolchen die Rente aus der Invalidenverſi⸗ rung beziehen, erhalten für Zeiten der Teil- nahme am Weltkriege 191418 vom 1. Ja⸗ nuar 1938 ab eine Rentenerhöhung. Zu dieſem Zwecke ſind die Militärpäſſe der in Frage kommenden Rentenbezieher bei der Lan⸗ desverſicherungsanſtalt ſofort vorzulegen, ſo⸗ weit dies noch nicht geſchehen iſt. Wer be⸗ reits Rente bezieht und bis zum Ende dieſes Jahres einen Antrag auf Erhöhung nicht ge⸗ ſtellt hat, kann keinen Anſpruch mehr auf die Ich mache die Rentenbezieher, ſoweit ſie die erforderlichen Anträge noch nicht geſtellt ha⸗ ben, aufmerkſam und empfehle ihnen, das Verſäumte ſofort nachzuholen. Viernheim, den 12. Dezember 1938. Der Bürgermeiſter Belanntmachung Auf Grund des Wehrleiſtungsgeſetzes vom 13. Juli 1938,§ 3 Abſ. 2 Satz 2 und 8 15 Nr. 1 und 2 und der gemäß 8 33 dieſes Ge⸗ ſetzes erlaſſenen Pferdeergänzungsvorſchrift vom 13. Auguſt 1938 findet eine Beſtands⸗ aufnahme aller Pferde, Maultiere und Maul⸗ eſel(nachſtehend der Kürze halber als Pferde bezeichnet) ſowie aller Beſpannfahrzeuge ſtatt. Zu dieſem Zweck ſind die Pferde und Be⸗ ſpannfahrzeuge bei dem Bürgermeiſter der Ge⸗ meinde anzumelden, in der ſie am 15. Dezem- ber 1938 ihren dauernden Standort haben. Die Anmeldung hat bis zum 22. Dezember 1938 zu erfolgen. Zur Anmeldung verpflichtet iſt in erſter Linie der Eigentümer. Befindet ſich das Pferd oder Beſpannfahrzeug nicht im Beſitz oder Gewahrſam des Eigentümers, ſo iſt ſtatt ſei⸗ ner der Beſitzer oder Gewahrſamsinhaber zur Anmeldung verpflichtet. Die Anmeldung kann mündlich oder ſchriftlich erfolgen. Sie hat zu enthalten: 1. bei Pferden: a) Vor⸗ und Familien⸗ name, Wohnort und Wohnung des Eigentü⸗ mers, Beſitzers und Gewahrſamsinhabers; b) Name, Farbe und Abzeichen des Pferdes, ferner das Geſchlecht, die Größe(Stockmaß) und das Alter des Pferdes(bei gewerbsmä⸗ ßigen Pferdehändlern ſind die Handelspferde nur zahlenmäßig anzugeben). 2. bei Beſpannfahrzeugen: a) Vor⸗ und Familienname, Wohnort und Wohnung des Eigentümers, Beſitzers und Gewahrſams⸗ inhabers; b) Art des Beſpannfahrzeuges(Ka⸗ ſten⸗Plattenwagen, gefedert— ungefedert— leichter— ſchwerer Kaſtenwagen uſw.) Anmerkung: Unter„Kaſtenwagen“ ſind alle Fahrzeuge zu verſtehen, die mit Seiten- ſowie Vorder⸗ und Hinterbrettern verſehen ſind. Un⸗ ter„Plattenwagen“ ſind auch die„Tafelwa⸗ gen“ zu rechnen. Fahrzeugherſteller und ⸗händler haben auch ihre Lagerbeſtände anzu⸗ melden. Treten ſpäter Aenderungen in den ge⸗ meldeten Angaben durch Zugang oder Abgang von Pferden oder Beſpannfahrzeugen ein, ſo ſind dieſe Aenderungen gleichfalls beim Bür⸗ germeiſter anzumelden und zwar zu Terminen, die jeweils durch beſondere Bekanntmachung beſtimmt werden. Wer eine Verordnung zur Geſtellung beſtimmter Pferde erhalten hat oder erhält, hat gemäß der auf dieſer Beor⸗ derung aufgedruckten Anweiſung jede Aen⸗ derung alsbald beſonders anzumelden. Koſten, die durch die Anmeldung entſtehen, hat der Anmeldepflichtige zu tragen. Verletzungen der Anmeldepflicht werden nach§ 34 des Wehr⸗ leiſtungsgeſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Haft, in ſchweren Fäl⸗ len mit Gefängnis und Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Heppenheim, den 26. November 1938. Kreisamt Bergſtraße. Der Kreisdirektor: Nanz. Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ amts Bergſtraße bringe ich hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Die Anmeldungen haben auf Zimmer 9— Polizeiwache— zu erfolgen. Der Termin iſt pünktlich einzuhalten. Freiw. Feuerwehr Heute Mittwoch abend halb 8 Uhr Antreten am Spritzenhaus. Es wird vollzähl. Erſcheinen erwartet der Wehrführer. Vereins⸗Anzeiger Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Die Kameraden werden hiermit aufgefordert, ſich an der am Mittwochabend ſtattfindenden Großkundgebung vollzählig zu beteiligen.— Kyffhäuſeranzug. f Der Kameradſchaftsführer. Turnverein von 1893 Unſere Mitglieder nehmen an der heutigen Partei⸗ Großkundgebung im„Freiſchütz“ teil. Beginn 20 Uhr. Ich erwarte reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. Der Vereinsführer. Handball⸗Training: Morgen Donnerstag abend; 7 Uhr Jug., 8 Uhr 1. und 2. Mſchft. Große Karnevals. Geſellſchaft Viernheim Unſere Mitglieder beteiligen ſich reſtlos an der heute Mittwoch ſtattfindenden Kundgebung. Der Vorſtand. N Ein Geschenk für's Leben eine 2— Nähmaschine die unermüdliche Helferin der Hausfrau Manin Decker Dielenmöbel beim meiſtbietend gegen Barzahlung: in F 2, 2 Narktstraße da gibi's auch die schönen Zwangs verſteigerung. Morgen Donnerstag, den 15. Dezbr. 1938, nachm. 1 Uhr, verſteigere ich in Viernheim an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe 1 Schreibtiſch, 1 Sofa mit 7 Umbaus 1 Klub ſeſsel⸗ 1 Kla- vier, 1 Standuhr, 1 email⸗ lierter Zimmerofen, 1 Photoapparat, 2 Schweine. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber vor dem Gaſthaus„Zum Pflug“. Lampertheim, 14. Dezember 1938 Hillgärtner, Gerichtsvollzieher. Als Gruß aus ber Heimat ſenden Sie am beſten Ihren Verwandten und Bekannten im In- und Ausland die weit verbreitete und überall gern geleſene Viernh. Volkszeitung G. m. b. H. Mannheim, N 2, 12 Zurückgenomm. Orient. Brücken sind Geschenke von hohem Wert und zeugen von grobem Kunstempfinden g Heidelberg Anlage 7 Orienl. Teppiche Bauer&. Veicher Ruf 3856 Wonnung f Schlafzimmer m. Friſ.⸗ 5 250. 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NEUHEITEN! 2 KCGroße Auswahl! e dDillige Preise Hans Werte se tuell gezahlte Die Seitungs⸗Unzeige Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Helfer! Der Ariaub im Baugewerbe. Aus gege⸗ bener Veranlaſſung wird darauf hingewie⸗ Sinne der Urlaubsmarkenregelung für das Baugewerbe d ſchließlich etwa anfallender Mehrarbeitszu⸗ ſchläge, Erſchwerniszuſchläge und ſonſtiger Zuſchläge anzuſehen iſt. Nicht anzurechnen ſind hierbei etwa gezahlte Trennungsent⸗ ſchädigungen oder Wegegelder auf Grund von Sondertarifen für Wehrmachtbauten, Reichsautobahnen uſw. Keinesfalls darf nur der reine Stundenverdienſt als Maßſtab für die Berechnungen dienen. Auch even⸗ 5 der N zugrunde gelegt werden. . Kurz geſagt: Der Brutto⸗Wochenverdienſt iſt Ihr beſter Berkeaufs, iſt der gezahlte Arbeitslohn zuzüglich aller Zeit- und Erſchwerniszuſchläge. Winkenbach. Brutto⸗Wochenverdienſt im er Geſamtwochenverdienſt ein⸗ übertarifliche Löhne müſſen Euls Dez ember Reichs⸗Straß enſammlung 2Gohabzrichen FSpgenuer füt das Südeiendcütſcnt Hilfswerk Die NS.⸗Volkswohlfahrt hat die Se⸗ treuung der ſudetendeutſchen Flüchtlinge, insbeſondere der Mütter und Kinder, übernommen. Bei allen Dienſtſtellen der Sv. und bei allen Banken und öffentlichen Geld⸗ anſtalten werden Spenden auf das Sonderkonto„Sudetendeutſches hilfs⸗ werk“ entgegengenommen. Jahlungen können auch mit Jahlkarte oder Poſtüberwelſung unmittelbar auf das poſtſcheckkonto Berlin Nr. 307 6s der Nationalſozialiſtiſchen volkswohlfahrt e. v., Reichsführung, Berlin SO 36, mit dem hinweis„für das Sudetendeutſche Filfswerk“ geleiſtet werden. Ueberall ſehen wir den lachenden Mädel⸗ kopf auf Plakaten und Flugblätter, der für die Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks wirbt. Wer näheres wiſſen will, erhält jederzeit Auskunft bei der NS⸗Frauenſchaft und dem Dentſchen Der Tod lauert im Nebel Tödlicher Unfall auf der Reichsautobahn Geſtern morgen, kurz nach 6 Uhr, ereignete ſich auf der Reichsautobahn in Höhe Fried⸗ richsfeld, bei Kilometer 74,6, ein ſchwerer Verkehrsunfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein Motorradfahrer, der anſchei⸗ nend in hohem Tempo die Strecke geraſt kam, fuhr auf einen fahrenden Laſtzug von hinten auf. Vermutlich verfing ſich der unglückliche Fahrer in der rückwärtigen Beleuchtungsan⸗ lage des Laſtzuges, wurde unter ſein Rad ge⸗ worfen und noch eine ziemliche Strecke weit geſchleift. Der Fahrer muß ſofort tot geweſen ſein. Schuld an dem ſchweren Unglück dürfte die bei dem ſtark unſichtigen Wetter,— es herrſchte in den Morgenſtunden dichtet Nebel auf der Reichstautobahn—, übermäßige Ge⸗ ſchwindigkeit des Motorradfahrers geweſen ſein.— Infolge des in den Morgenſtunden des geſtrigen Tages herrſchenden Nebels ge⸗ riet beim Haltepunkt Käfertal ein Laſtkraft⸗ wagen in den Schienenweg der Straßenbahn, ſackte in das Erdreich hinein und blockierte ſo als peinliches Verkehrshindernis die Strecke. Nahezu eine dreiviertel Stunde lang wirkte ſich dieſe ärgerliche Geſchichte auf die hier verkehrenden Linien aus. Verdichtungswagen, die eingeſetzt werden mußten, ſorgten für die Aufrechterhaltung des Verkehrs, ſo gut es eben ging. de d. ſiche nicht on Halb gab einen hafte geſolt Un, meiſt in in wegs Lell prüft wiede weite ſchein ert. 15 6 Koll det! Shui die J. detet minal in der Gaſttt Falle Unbel Klätu zwei einem Vetha nacht Diebst 5 gegen feln i geſchof Ktan einen Schmu Diebsg ort. wagen Mhe letlen terbett Perüc Schl von e ſchwer Iran fuht, wagen! ſteinyf einen das A vier J mende andere fahter 2070 0 leigleb, ahi. ber 108g licht, 88 II u Iren kannten die weit U gen tung 2 — * Nobel e Ge⸗ esel del 3 9 fruf⸗ ahl, 1 f nee. lle hier gell, r be 1 0 Bunte Tageschronik Der„Kriminalist“ und ſein Anhang Eine reichlich myſteriöſe Angelegenheit Dieburg. In dem Kreisort Heubach spielte ſich ein Vorgang ab. nicht ganz geklärt iſt. Ein Unbekannter fuhr von Groß⸗Umſtadt mit einem Kraftwagen nach Heubach, wo er in einem Gaſthaus abſtieg. Dort gab er ſich als„Kriminalbeamter“ aus. der einen Fall„ermittelte“. Um ſeine Rolle glaub⸗ bafter zu ſpielen, führte er auch einige Telefon⸗ geſpräche und begab ſich ins Rathaus, um mit dem Bürgermeiſter zu konferieren. Der Bürger⸗ meiſter war aber zu dieſer Zeit überhaupt nicht im Rathaus. Der„Kriminaliſt“ ließ ſich wieder im Kraftwagen abholen und ſpielte dann unter⸗ wegs zur Abwechſlung auf der Landſtraße den Verkehrspoliziſten. Er hielt Fahrzeuge an und prüfte ſie auf ihre Fahrſicherheit. Dann wurde wieder in einigen Wirtſchaften angehalten, um weitere„Unterſuchungen“ anzuſtellen. denn ſcheinbar war der Fall gar nicht ſo leicht gela⸗ gert. Mißtrauiſche verſtändigten aber inzwiſchen die Gendarmerie in Groß⸗Umſtadt, die dann den „Kollegen von der Kriminalpolizei“ verhaftete, der nichts anderes als ein gewöhnlicher Schwindler war. Am nächſten Morgen machte die Polizei einen zweiten Fang. Denn ein an⸗ derer Mann hatte ſich eingehend nach dem„Kri⸗ minaliſten“ befragt, in der gleichen Wirtſchaft, in der der verhaftete Betrüger am Vortage ſeine Gaſtrolle geſpielt hatte. Man zögerte in dieſem Falle nicht lange und nahm auch den zweiten Unbekannten in Haft. Die Polizei iſt mit der Klärung dieſes Falles beſchäftigt, zumal noch zwei weitere unbekannte Perſonen, die mit einem Kraftwagen in Heubach weilten, mit den Verhafteten unter einer Decke ſtecken ſollen. Sie machten ſich aber rechtzeitig aus dem Staube. Diebsgut im geſtohlenen Koffer weggeſchleppt ſw Darmſtadt. In den letzten Tagen drangen gegen Abend unbekannte Täter mit Nachſchlüſ⸗ ſeln in Abweſenheit der Bewohner in Erd⸗ geſchoßwohnungen der Liebigſtraße und der Kranichſteiner Straße ein und entwendeten einen Anzug, ein Koſtüm, Wäſcheſtücke und Schmuck. In der Liebigſtraße ſchafften ſie das Diebsgut in einem 9. 7 Vulkankoffer fort. Es iſt möglich, daß die Einbrecher Kraft⸗ wagen oder Motorrad mitführten, das in der Nähe wartete. Weiter wurden in einer der letzten Nächte vom Zuchtplatz des Kleintierzüch⸗ tervereins in der. Faſanen und Perückentauben geſtohlen. Aukounglück bei Steinau 2 Tote Schlüchtern. Auf der Reichsſtraße 40, unweit von Steinau, ereignete ſich am Montag ein ſchweres Autounglück. Ein Perſonenauto aus Frankfurt am Main, das mit einem Anhänger fuhr, geriet beim Ueberholen eines Laſtkraft⸗ wagens auf dem durch Reif glitſchigen Kopf⸗ ſteinpflaſter ins Rutſchen und rannte gegen einen Baum. Der Anprall war ſo heftig, daß das Auto nach innen zuſammenbrach. Von den vier Inſaſſen wurden zwei aus Frankfurt ſtam⸗ mende Männer getötet, während die beiden anderen, in Neu⸗Iſenburg wohnenden Mit⸗ fahrer ſchwer verletzt wurden. Verkehrsunfall in Bad Nauheim Der Fahrer geflüchtet Frankfurt a. M. Am Sonntag, den 11. 12. 38, um 21,45 Uhr, wurde in Bad Nauheim ein Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen an⸗ gefahren und ſchwer verletzt. Der Fahrer fuhr in Richtung Frankfurt am Main wei⸗ ter. Es ſoll ſich um eine alte Opel⸗Limouſine bandeln. An der Unfallſtelle wurden Scherben deſſen Hintergrund noch einer blauen Sonnenſchutzſcheibe aufgefunden. Der rechte Scheinwerfer brannte nicht. Frankfurt a. M. Dem Architekten Friedrich Wilhelm Roy, Frankfurt am Main, Kronber⸗ gerſtraße 20, iſt wegen Trunkenheit am Steuer die Erlaubnis zum Führen von Kraft⸗ fahrzeugen entzogen worden. Im Auko verbrannt Altenkirchen. Der Gaſtwirt Franz Ortheil aus Niſterbrück fiel einem ſchweren Auto⸗ unfall zum Opfer. Ortheil, der ſich auf der Heimfahrt von Düſſeldorf befand, wo er geſchäft⸗ lich zu tun hatte, fuhr auf der Reichsautobahn bei Ratingen gegen einen Laſtwagen. Der Per⸗ ſonenwagen geriet dabei in Brand. Orthbeil, der ſich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit brin⸗ gen konnte, verbannte bei lebendigem Leibe, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. Blühender Ginſter im Dezember Biedenkopf. Die milde Witterung der ver⸗ gangenen Herbſtmonate hat im Hinterland man⸗ cherlei Abſonderlichkeiten zur Folge. So fand man in der benachbarten Gemeinde Allendorf dieſer Tage blühenden Ginſter mit jungen Trieben, eine Tatſache, die man im De⸗ Lee als eine große Seltenheit bezeichnen ann.. Die Trierer Porta nigra 1738 Jahre alt Trier. Vor der Geſellſchaft für nützliche For⸗ ſchungen ſprach der Leiter der römiſchen Abtei⸗ lung des Landesmuſeums. Dozent Dr. H. Koe⸗ the, anhand von Lichtbildern über die Ergeb⸗ niſſe der diesjährigen Grabungen an der Porta nigra und über andere Neufunde. Die Ausgrabungen erſtreckten ſich auf den öſt⸗ lichen Durchgang des Tores und auf das Ge⸗ lände unmittelbar hinter dem Tor auf der Stadtſeite. Die Fundamente, die in Bruchſtei⸗ nen ausgeführt ſind und 5 Meter tief in den gewachſenen Boden hineingehen, wurden inner⸗ halb des Weſtturmes und im öſtlichen Tordurch⸗ Blick in den der verlorene Jocken als Verräter Nach der Kirchweih zu einer fremden Frau ins Schlafzimmer ſw. Wallerſtädten. Am 9. Oktober wurde in Wallerſtädten Kirchweihe gefeiert. Ein junges Ehepaar, das erſt ein Vierteljahr zuvor aus Mainz zugezogen war, machte zum erſtenmal hier mit, und es ging recht vergnügt zu. Dabei wurde ihm auch der 27jährige Karl Roth von hier vorgeſtellt, der jetzt in Frankfurt wohnt. Gegen 4 Uhr früh waren die Eheleute zuſam⸗ men nach Hauſe gegangen und, reichlich müde, ſofort eingeſchlafen. Beſonders„ſchnell ſchlafen“ mußte der Ehemann, weil es ſchon gegen 6 Uhr früh für ihn zur Arbeit gehen hieß. Da ſeine Frau noch ſo ſchön ſchlief, weckte er ſie nicht erſt, ſondern ging ſtill und leiſe davon. Später merk⸗ te die Frau im Halbſchlaf, daß ſie umarmt und geküßt wurde. Sie murmelte, ob er denn noch nicht fortmüſſe und erhielt zur Antwort: Nein, er ſei ſo müde und wollte noch ein bißchen ſchla⸗ fen. Erſt dieſe Pflichtvergeſſenheit des Mannes und der Aerger über den dann entſtehenden Verdienſtausfall riß die Frau aus ihrer Schlaf⸗ trunkenheit. Sie öffnete die Augen und ſah, daß ein fremder Mann ſie umarmt hielt. Entſetzt ſprang ſie aus dem Bett und ſchrie um Hilfe. Der Fremde wickelte ſich nun ebenfalls aus der Decke, ergriff ſeine Kleider und ent⸗ ſprang. In größter Aufregung lief die junge Frau zu der Hauswirtin hinab und beide ver⸗ ſuchten, noch etwas von dem Eindringling zu haben Sie Wetterſchmerzen? Der Menſch und die Jahreszeiten Die Statiſtik zeigt, daß jahraus jahrein die Diphtherie-Erkrankungen im Herbſt auf etwa das Doppelte der Sommerziffern anwachſen, daß jahraus jahrein im Frühjahr etwa 60 Prozent Menſchen mehr an Tuberkuloſe ſterben als im Herbſt, daß in den vier Srätſommer⸗ und Herbſtmonaten fünfmal ſoviel Menſchen an ſpinaler Kinderlähmung erkranken wie in den übrigen 8 Monaten des Jahres. Wenn nicht die Medizin ſeit Jahrhunderten um die Zu⸗ ſammenhänge wüßte, die zwiſchen den Jahres- zeiten und der menſchlichen Krankheitsbereit⸗ ſchaft beſtehen, ſie würde durch dieſe Feſtſtel⸗ lungen nachdrücklich darauf aufmerkſam ge— macht. Nun— die Medizin weiß zwar davon, aber je mehr ſie in die Einzelheiten eindringt, um⸗ ſo verwickelter wird das Bild; denn die Ein⸗ flüſſe überſchneiden ſich in einer manchmal kaum entwirrbaren Weiſe. Es gibt zum Bei⸗ ſpiel, wie Prof. Dr. Rudder kürzlich auf der Naturforſcher⸗ und Aerztetagung in Stuttgart darlegte, eine Reihe von Erſcheinungen, die keineswegs durch die Klimafaktoren unmittel⸗ har, ſondern lediglich durch die beſonderen Le⸗ bensumſtände in den verſchiedenen Jahreszet⸗ ten hervorgerufen ſind. Die im orthodoxen Rußland ausgangs des Winters gehäuft auf⸗ tretende Nachtblindheit iſt eine Folge der vita⸗ minarmen Ernährung während des Oſter⸗ faſtens. Das gehäufte Auftreten der Maſern im Winter iſt durch das engere Beiſammen— ſein der Menſchen während der kalten Jahres- zeit und die dadurch vermehrte Anſteckungsge⸗ fahr durch Berührung zu erklären. Und die akuten Darminfektionen, die im Sommer ge⸗ häuft bei uns auftreten, finden ihre Erklärung in den durch ſommerliche Lebensumſtände(Ge⸗ nuß ungekochter Nahrungsmittel, Auftreten von Fliegen und Mücken, Vermehrung von Bakte⸗ rien durch Sommertemperaturen uſw.) vergrö⸗ ßerten Uebertragungsgefahren. Daneben gibt es aber zweifellos jahreszeit⸗ lich bedingte Klimaſaktoren, die den Menſchen unmittelbar treffen. Man weiß heute, daß die innerſekretoriſchen Vorgänge, die den Stofſ⸗ wechſel regeln, durch ſolche Faktoren nachhaltig beeinflußt werden, ja daß dieſe Vorgänge di⸗ rekt einem Jahreszyklus unterworfen ſind. Der wichtigſte Faktor, der hier mitſpielt, iſt der winterliche Mangel an ultravioletten Licht⸗ ſtrahlen. Beiſpielsweiſe iſt die winterliche Ruhe des kindlichen Wachstums, wie wir heute wiſ⸗ ſen, eine unmittelbare Folge dieſes Ultravio- lettmangels. Und ganz allgemein muß man den Winter in dieſem Sinne als eine Zeit der Stoffwechſeldroſſelung und ruhe anſehen. Ge⸗ rade bei den früheſten Altersſtufen des Men- ſchen, in denen Stoffwechſel und Wachstum am ſtärkſten ſind, führt dieſe Droſſelung bisweilen zu tiefgreifenden Schädigungen, wie wir ſie als engliſche Krankheit, aber auch als erhöhte An⸗ tee gegen Diphtherie, Scharlach uſw. ennen. Mit der Rückkehr des Ultraviolettlichtes etwa Anfang März ändern ſich dann die Stofſwech⸗ ſelverhältniſſe wieder grundlegend, und dieſer Gegenſatz zur voraufgegangenen Jahreszeit iſt es, der nach unſerer heutigen Auffaſſung die bekannten Erregbarkeitszuſtände des Nerven⸗ ſyſtems, aber auch die geſteigerte Anfälligkeit für Krankheiten im Frühjahr(Frühjahrs- katarrhe uſw.) zur Folge hat. Es iſt daher nur ſinngemäß, dieſen Gegenſätzen dadurch ihre Ge⸗ fährlichtkeit zu nehmen, daß man ſich im Win⸗ ter die von Natur fehlende Ultraviolettſtrah⸗ lung auf künſtlichem Wege zukommen läßt. Das iſt Ziel und Zweck der Beſtrahlungen mit der künſtlichen Höhenſonne, die heute nicht nur in allen Krankenhäuſern, insbeſondere den Kinder⸗-Krankenhäuſern, eine zunehmende Rolle ſpielen, ſondern auch im Privathaushalt in ſteigendem Maße Eingang finden. Wobei üb⸗ rigens keineswegs die Behandlung von Krank- gang unterſucht. Schuttſchichten mit reichen Ein⸗ ſchlüſſen. überwiegend aus dem zweiten Jahr⸗ hundert, liegen überall unter den Abfällen von Weißſandſtein, die beim Bau der Porta nigra an Ort und Stelle entſtanden ſind. Sie datieren den Bau der Porta nigra und damit die ganze Stadtmauer früheſtens in die Zeit um 200. Aber auch in anderer Hinſicht waren die Aus⸗ grabungen auſſchlußreich. Ein älterer Straßen⸗ zug wurde angetroffen, den das Fundament des Oſtturmes der Porta nigra durchſchneidet. Sodann ſprach der Redner noch über wichtige Arbeiten des Baurats F. Kutzbach aus Trier im Bereiche der Baſilika. Die Entſtehung der Baſilika nach dem Jahre 305 ſei durch den Fund einer Münze des Severus II. im Fundament⸗ bauwerk jetzt endgültig feſtgelegt. Auf dem Pa⸗ laſtplatz ſei vorübergehend ein ſchöner Moſaik⸗ 5 des 3. Jahrhunderts aufgedeckt wor⸗ en. Kommerzienrat Karl Dyckerhoff geſtorben Wiesbaden. Kommerzienrad Karl Dycker⸗ hoff, der über 40 Jahre lang ſeine Arbeit dem Aufbau der Dyckerhoff⸗Portlandzement⸗ werke A. G. gewidmet hatte, iſt im Alter von 69 Fahren unerwartet aus ſeinem arbeitsreichen Leben geſchieden. Während er am Samstag auf der Jagd weilte, befiel ihn ein Unwohlſein, und ſpäter iſt er in ſeiner Wohnung bverſchieden. Der Verſtorbene ſtand bei der Gefolgſchaft in hohem Anſehen, weil er jederzeit ſein ſoziales Empfinden durch die Tat bewies. Wegen ſeines mannhaften nationalen Verhaltens war er 1923 durch die Beſatzung ausgewieſen worden. Eichhörnchen verurſacht Kurzſchluß „Altenkirchen. Auf merkwürdige Weiſe wurde dieſer Tage in den Baſaltwerken Klein in Her⸗ dorf die Stromzufuhr der Brecheranlage unter⸗ hrochen. Ein Eichhörnchen war durch das Fenſter des Transformatorenhauſes nahe am Walde eingedrungen und auf den Drähten he— rumgeklettert. Es entſtand dadurch ein Kur z⸗ ſchluß. Als man nach der Urſache forſchte, fand man das Eichhörnchen verkohlt im Trans⸗ formatorenhaus liegen. Der Betrieb der Bre- cheranlage erlitte eine anderthalbſtündige Un⸗ terbrechung. Gerichtsjaal erwiſchen. Ihn ſelbſt ſah man zwar nicht mehr, aber im Garten hatte er einen Strumpf verloren. Außerdem hatte die fröhliche Kirchweihrunde eine Photoaufnahme machen laſſen, auf der auch der ihr am Abend zuvor vorgeſtellte Roth zu ſehen war. Sofort rief ſie ihren Mann an ſeiner Arbeitsſtelle an, und als dieſer mittags heimkam, machte er ſich mit dem Socken auf den Weg zu dem Abgebildeten, bei dem man denn auch den paſſenden„Bruder“ des Strumpfes fand. Da es nun mit dem Leugnen nichts mehr war, redete der Unrechtmäßige ſich dahin aus, er ſei ſo betrunken geweſen, daß er ſich verirrt habe. Er iſt nämlich ſelbſt verheira⸗ tet und Vater zweier Kinder. Er habe ſich tat⸗ ſächlich eingebildet, zuhauſe bei ſeiner Frau zu ſein. Später und auch noch in der Verhandlung vor dem Schöffengericht Darmſtadt änderte er die Taktik ſeiner Verteidigung und verſuchte, die Sache ſchnöderweiſe ſo darzuſtellen, als habe ihn die fremde Frau ſelbſt ermutigt, nach dem Weggang ihres Mannes zu ihr zu kommen, ſie habe ihn ſogar am Hoftor erwartet und mit hinaufgenommen. Dieſe üble Verdrehung ver⸗ ſcherzte ihm vor Gericht jede Milde, ja, ſie wur⸗ de als faſt noch ſchlimmer gewertet als die Tat des Vorgehens gegen§ 179 Str GB. ſelbſt. Das Urteil lautete wegen Hausfriedensbruchs, Be⸗ leidigung und ſchweren Sittlichkeitsverbrechens auf 1 Jahr Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, denn gar zu frivol habe er mit der Ehre ſeiner Mitmenſchen geſpielt und dadurch die eigene Ehre eingebüßt. heiten im Vordergrund ſteht, ſondern noch viel ſtärker der Wunſch nach allgemeiner Kräfti⸗— gung, Beſeitigung des Ermüdungsgefühls und Vorbeuge gegen Erkrankungen, die der Ueber- gang zum Frühjahr mit ſich zu bringen pflegt. Es iſt alſo gewiſſermaßen ein Training auf den kommenden Frühling, das hier mit gro- ßem Erfolg und in ſtändig ſteigendem Umfang betrieben wird. Ganz anderer Art ſind die rein meteorologt⸗ ſchen Einflüſſe, wie ſie in den„Wetterſchmer— zen“ zum Ausdruck kommen. Man weiß, daß ſich nicht nur an Narben, ſondern auch an krankhaft veränderten Geweben bei chroniſch Rheumakranken, Gelenkleidenden, Steinleiden⸗ den uſw. ſolche Schmerzen bei Wetteränderun⸗ gen einſtellen und daß ſich auch gewiſſe Krank- heitsbilder tageweiſe häufen. Lange Zeit blie⸗ ben dieſe Erſcheinungen ungeklärt. Erſt die umfaſſende Betrachtungsweiſe der Meteorolo⸗ gie, die heute als Fronten- oder Luftkörper⸗ meteorologie bekannt iſt, brachte eine Klärung, die allerdings heute noch keineswegs vollſtän⸗ dig iſt. Feſt ſteht heute nur erſt, daß die Wet⸗ terſchmerzen mit den Wetterfronten zuſammen⸗ hängen, und daß offenbar raſche Aenderungen des Dampfdruckes in der Luft, wobei Tempe— ratur, Trockenheit oder Feuchtigkeit und ſon⸗ ſtige Zuſtände der Luft ganz belanglos ſind, ſie bedingen. Ob aber damit ſchon der letzte wirk— lich maßgebende Faktor erfaßt iſt, ſteht dahin. Trotzdem iſt auch ſo ſchon viel erreicht; denn man vermag heute eine ganze Reihe von bio⸗ logiſch wirkſamen Wettervorgängen unter einem gemeinſamen Geſichtspunkt zu betrachten. Kunterbunt Kleine Anekdoten um große Leute Er hat's eilig! Detlev von Liliencron wurde auf ſeinen Vortragsreiſen immer ſehr ſtark von Autogrammſammlern beläſtigt. Als ihm einſt ein allzu aufdringlicher Herr ſein Album mit der Bitte um Eintragung zu dicht unter die Naſe bielt, meinte Liliencron:„Keine Zeit, Sie hören im Rundfunk Donnerstag, 15. Dezember Stuttgart 6: Morgenlied, Zeit, Wetter, landw. Nachrichten. 6.30: Frühkonzert. 7: Nachrichten 8.30: Ohne Sor⸗ gen jeder Morgen. 9.20: Für dich daheim. 10: Volks⸗ liedſingen. 11.30: Volksmuſtk und Bauernkalender. 12: Mittagskonzert. 13: Nachrichten, Wetter. 14: Muſik nach Tiſch 162 Muſik am Nachmittag. 17: Streifzug durch den Opernführer. 18: Aus Zeit und Leben. 19:„Uff Chunſcht und Ofebank“. 19.45: Goethepreisträger: Hans Caroſſa. 20: Nachrichten. 20.15: Großes Konzert aus Worms. 21: Durch die Wälder, durch die Auen. 22: Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik. 24: Nachtkonzert. Franz Schubert.„ Frankfurt Tag der Stadt Worms 6: Morgenlied, Morgenſpruch. 6.25 Glockenläuten und Gruß der Stadt Worms. 6.30: Aus dem Städt. Spiel⸗ und Feſthaus: Frühkonzert. Muſikkorps III. Inf.⸗Regt. 115 Worms unter Muſikmeiſter Simon. 7: Nachrichten. Zeit, Wetter. 8.30: Froher Klang zur Werkpauſe. Einl.: Schönheit der Arbeit. Soziale und kulturelle Arbeiterhetreuung in Worms. 9.40: Kleine Ratſchläge für Küche und Haus 10: Schulfunk. 10.30: Aus dem Mozartſaal: Das Wormatiaquartett ſingt. 11: Wormſer Künſtler muſtizieren. 11.40: Volk und Wirtſchaft. 12: Aus dem Gefolgſchaftshaus der Lederwerke Cornelius Heyl A.-G. In den Domen der Arbeit. Großes Konzert. In Verbindung mit der NS.⸗G.„Kraft durch Freude“ 13: Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter. 13.15: Aus dem Garten des Städt. Spiel⸗ und Feſthauſes Worms: Militärkonzert. 13.45: Geſpräch mit dem Standortälteſten Major Mowitz. 14: Zeit, Nachrichten. 14.10: Aus dem Wintergarten des Feſthauſes in Worms: Muſik nach Tiſch. Kapelle Jul Dewald. 15: Aus dem Mozartſaal: Kleines Konzert. Wormſer Komponiſten. 15.30: Aus dem Mozartſaal in Worms: Wormſer Jungen und Mädel ſingen und ſpielen. 16: Aus dem Feſthaus in Worms: Bunter Nachmittag. 18: Zeitgeſchehen. Vorträge und Berichte über Worms. 19: Worms, die Burg des Reiches. Hörbild mit Muſik. 20: Zeit, Nachrichten, Wetter. 20.15. Aus dem Städt., Spiel⸗ und Feſthaus in Worms: In Zuſammenarbeit mit der NS.⸗G. „Kraft durch Freude“:„Singendes, klingendes Worms“. 22: Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.15: Der Sport in der Stadt Worms. 22.30: Aus dem Mozartſaal in Worms: Und jetzt zum Abſchluß Freude und Rhythmus. 24: Nachtkonzert(Stuttgart). Das lieſſte Kino der Belt 609 Mtr unter Tag in einem ſtillgelegten Schacht. Oberhauſen, 14. Dez. Da tiefſte Kino der Welt iſt in Oberhauſen auf den Schachtanlagen der Gutehoffnungshütte entſtanden. Hier wurde in einem im Jahre 1931 ſtillgelegten Schacht eine moderne Filmvorfüh⸗ rungsanlage eingerichtet, und zwar in einer Tiefe von 609 Metern. Die Länge dieſes eigen⸗ artigen Raumes beträgt 100 Meter, die Breite 10 Meter. Sitzgelegenheit iſt für 100 Beſucher vorhanden. Dre geſamte Schacht wurde weiter⸗ hin zu einer„Beſuchsanlage“ umgebaut, die an⸗ ſchaulicherweiſe Wiſſenſchaftlern, Technikern und ausländiſchen Fachleuten einen Ueberblick über 05 hohen Stand des deutſchen Bergbaues geben oll. Markiberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt. dub. Anfuhr: 73 Ochſen, 151 Bullen, 298 Kübe, 181 Färſen, 635 Kälber, 11 Schafe, 2750 Schweine, 40 Hammel. Preiſe: Ochſen: a) 43,5—46,5, b) 39,5 bis 42 5, c) 37 d) 41. Bullen: a) 41.5—44,5, b) 37,5—40, 4, c); Kühe: a) 41,5—44,5, b) 36,5 bis 40,5, e) 25,5— 34,5, d) 15—25; Färſen: a) 42,5 bis 45,5, b) 38.5—4 1,5; Kälber: a) 65, b) 59, c) 50, d) 33—40; Hammel: bi) 44,5—45; Schafe: a) 31-40; Schweine: a) 59, bl) 58, b2) 57, e) 53, d) 50, g1) 58. Marktverlauf: Großvieyh und Schweine zugeteilt, Kälber flott, Schafe mittel. mein Lieber, ich muß noch ſchnell zu einer Weihnachtsfeier. Heute kann ich Ihnen nur meinen Vornamen geben. Aber, wiſſen Sie was, kommen Sie in einem Jahr wieder, dann holen wir den Reſt nach!“ Die dünnen Waden Friedrich Wilhelm III. beſuchte Rom. Sein Führer war B. G. Niebuhr, der Ver⸗ faſſer der„Römiſchen Geſchichte“, damals Ge⸗ ſandter beim Päpſtlichen Stuhl. Niebuhr er⸗ ſchien in Hoftracht: mit kurzen Beinkleidern und langen ſeidenen Strümpfen. Der Gelehrte wirkte mit ſeinen dünnen Waden einfach gro⸗ jesk. Der König lächelte und meinte zur Gat⸗ tin des Gelehrten und Diplomaten:„Eigentlich ein wenig kühl heute. Ich fürchte, Ihr Gatte wird ſich in den ſeidenen Strümpfen einen or⸗ dentlichen Schnupfen holen. Wollen Sie ihn nicht veranlaſſen, ſich wärmer anzuziehen?“— „O Cott“, erwiderte da Frau Niebuhr,„wenn Ste müßten. Majeſtät, was er ſchon alles unter den Strümpfen angezogen hat!“— Entgegenkommen Als Victor von Scheffel in Heidel⸗ berg wohnte, hauſte nebenan ein raſender Flö⸗ tiſt, der vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht gefühlvoll und mit allen Varianten das ſchöne Lied blies„Nach Sevilla— nach Sevilla ——“ Scheffel hörte ſich das eine ganze Weile geduldig mit an, dann aber ſetzte er ſich hin und ſchrieb dem unentwegten Muſikus:„Werter Herr Nachbar, daß Sie nach Sevilla wollen, kann ich begreifen. Weshalb zögern Sie noch? Machen Sie ſich ſo ſchnell wie möglich auf den Weg! Bis zur nächſten Station will ich Ihnen gerne das Fahrgeld bezahlen!“ Kleines Mißverſtändnis In einer Geſellſchaft wurde einmal wackeren„Papa Wrangel“, der damals ſehr geſchätzte Dichter Guſta v zu Puttlitz vorgeſtellt. Um den Generalfeldmarſchall ins Bild zu ſetzen, flüſterte man ihm zu:„Exzellenz, der berühmte Verfaſſer des Buches„Was ſich der Wald erzählt“—!“ „Ab, freut mir ſehr“, ſagte Wrangel.„ſchon lange im Forſtſach tätig, mein Lieber?“ dem — — — — — 9—— 1 4 Kaliforniens Girls ſpielen Eishocken— auf Soda Ewiger Sonnenſchein iſt langweilig, das finden auch die Mädchen von der ſonnenbeſchiene⸗ nen Küſte Kaliforniens. Neidiſch blicken ſie offenbar nach den Weltgegenden, Eis und Schnee gibt. Aber die dortigen geſchäf Sie haben nunmehr eine„Eisfläche“ aus Soda hergeſtellt, auf der die wo es wirklich tstüchtigen Unternehmer wiſſen ſich zu helfen. vergnügungsſüchtigen Mädchen Eishockey ſpielen. Oder muß man nun,„Soda⸗Hockey“ ſagen? (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Der„Anglücksfall“ im Pferdeſtalf Spüle Aufklärung eines Verbrechens Berlin, 13. Dezember. Am 2. September 1937 war in Dallgow der 25 Jahre alte Bauernſohn Ernſt Euent auf dem väterlichen Gehöft im Pferdeſtall mit ſchweren Kopfverletzungen beſinnungslos aufgefunden worden. Man brachte ihn ſofort ins Kranken⸗ haus, doch trotz aller ärztlicher Bemühungen verſtarb er dort bereits am nächſten Tage, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Auf Grund der damaligen Feſtſtellungen kam man zu der Annahme, daß der junge Menſch durch den Hufſchlag eines Fohlens tödlich verletzt worden war. In mühevoller Kleinarbeit iſt es nun aber einem Beamten der Berliner Kri⸗ minalpolizei gelungen, den angeblichen Un⸗ lücksfalls als ein Verbrechen aufzuklären. Als äter wurde ein 24jähriger Otto G. aus Brunne bei Fehrbellin entlarvt und feſtgenom⸗ men. G. war früher auf dem Bauernhof des E. beſchäftigt geweſen. Am 2. September vori⸗ gen Jahres kam es zwiſchen ihm und dem Bau⸗ ernſohn im Pferdeſtall plötzlich zu einer hef⸗ tigen Auseinanderſetzung, in deren Verlauf G. ſeinem Widerſacher einen wuchtigen Stoß ver⸗ ſetzte, ſo daß dieſer zu Boden ſtürzte und mit dem Kopf auf eine Futterkrippe aufſchlug. G., der erſt nach hartnäckigem Leugnen zu einem umfaſſenden Geſtändnis gebracht werden konnte, iſt inzwiſchen in das Berliner Polizeipräſidium eingeliefert worden. Aliens Bahnhöfe umgebaut Nom, 14. Dezember. Muſſolini hat am Dienstag unter Füh⸗ rung von Verkehrsminiſter Benni die gro⸗ zen Um⸗ und Ausbauarbeiten beſich⸗ tigt, die an ſämtlichen Bahnhöfen der italieniſchen Hauptſtadt zur Zeit vorgenommen werden. So vor allem die im Zuſammenhang mit der Weltausſtellung 1942 in Angriff ge⸗ nommenen rieſigen Erweiterungsbauten des an der Adolf⸗Hitler⸗Straße gelegenen neuen Bahn⸗ hofs Oſtienſe. Bei dieſer ausgedehnten Beſich⸗ tigungsfahrt wurde dem Duce allenthalben von den insgeſamt 4000 Arbeitern begeiſterte Kund⸗ gebungen zuteil. Der verkannte Thealermord Nio de Janeiro, 13. Dezember. Ein aufregendes Erlebnis hatte eine Schau⸗ ſpielertruppe, die ſich auf der Fahrt von Bello Horizonte nach Rio de Janeiro befand, um dort noch am gleichen Abend die erſte Operettenvor⸗ ſtellung ſteigen zu laſſen. Einer der Hauptdar⸗ ſteller der Operette„Roſemarie“ war plötzlich erkrankt, ſo daß ein anderer Schauſpieler die Rolle übernehmen mußte. Da die Zeit knapp war, wurde ſofort während der Reiſe im Zuge geprobt. Die Operette enthält nun eine Szene, in der ein Mann ſeine Frau erſticht. Gerade in dieſem Augenblick hielt der Zug auf der Sta⸗ tion Belem. Die Leute auf dem Bahnſteig be⸗ obachteten die Mordſzene, ſtürmten in den Wagen und im gleichen Augenblick war der größte Skandal fertig. Fenſterſcheiben zerſplit⸗ terten, Vorhänge wurden zerriſſen und der Schauspieler windelweich geſchlagen. Die Bahn⸗ hofspolizei marſchierte auf und nahm die ganze Geſellſchaft gefangen. Erſt während dieſes un⸗ freiwilligen Aufenthalts löſte ſich die„ſchaurige Wahrheit“ in Wohlgefallen auf. Die Geſell⸗ ſchaft bezahlte großzügig den Schaden an die Eiſenbahn. Dann konnte ſie weiterreiſen und kam doch noch zurecht zur Vorſtellung. Halbgol ooͤer nur oͤergean!? Ein Iatsuchenberichi von Clemens Laar 9 (27. Fortſetzung) Sicher iſt, daß Captain Dricoll über die Grenze gegangen und nicht mehr zurückkommen wird. Sicher iſt, daß es blutiger Unſinn im wörtlichen Sinne wäre, einen andern ihm nachzuſchicken. Wo ſelbſt Dricoll verſagt, hat niemand ſonſt eine Chance. Warum, zum Teufel, züchtet man nicht wirk⸗ lich Narziſſen, und nicht in dieſem Land, das nur mit dem Blut der Beſten gehalten werden kann, ſondern drüben auf dem Erd⸗ und Kreide⸗ klecks in der Nordſee. Drüben, wo man ja doch ſein Herz zurückgelaſſen hat, wo alle von„un⸗ ſerm Indien“ ſprechen und nur jeder Hundertſte ahnt oder weiß, womit dieſes„unſer“ bezahlt werden muß. Zum Teufel, warum tut man das nicht? Zum Teufel Da meldet der eingeborene Diener, der ein Graukopf iſt und einmal Sergeant bei den 132. Sepoys war, gleichmütig murmelnd: „Sahib Bridle iſt da, ob Sahib Baldwin vielleicht Zeit für ihn hat?“ Der kleine, einſtmals ſo rundliche und roſige Mr. Wyndham Baldwin ſchluckt ein paarmal, als er die Hand des Verwaltungsaſſiſtenten Vincent Bridle in die ſeine nimmt. „Well“, ſagt Baldwin nach dem erſten Whisky.„Sie leben alſo.“ „Offenbar.“ „Hat es Mühe gemacht, dieſen angenehmen Zuſtand zu bewahren?“ „Gar keine.“ „Und was haben Sie mitgebracht?“ „Das da“, ſagt der Captain Dricoll und placiert mit ſelbſtbewußtem Krach einen Gegen⸗ ſtand auf den Schreibtiſch, den er bisher unter dem Arm getragen. Das Palet iſt in Leinwand verſchnürt, wie es hierzulande üblich iſt, und Baldwin macht ſich nicht ohne ein gewiſſes Miß⸗ trauen daran, es aufzuſchnüren. Dieſe verdächtigen, rundlichen Pakete in Packleinen Nicht zu zählen, wie oft er ſchon ſolche Sen⸗ dungen ausgepackt hat. Immer enthielten ſie das gleiche: einen verzerrten, blutig verkruſteten Menſchenkopf. ö Er ſchlägt das grobe Hanfleinen auseinan⸗ der und macht runde, blüffung. in „Richtig!“ „Ein deutſcher Stahlhelm?“ „Falſch“, ſagt der Captain Dricoll harmlos lächelnd.„Falſch.“ „Reden Sie keinen Unſinn, Dricoll. Ich bin zwei Jahre in Flandern geweſen. Ich ſollte doch einen Heini⸗Stahlhelm kennen!“ „Umdrehen“, nickt Dricoll freundlich ſeinem Chef zu. Verſtändnislos tut es Baldwin. Erſt ſtarrt er ſekundenlang mit dem ale ichen Ge⸗ ſichtsausdruck vagen Nichtbegreifens hinein, dann aber verſteht er.„Ach ſo!“ und lieſt laut: „Karel Czybulka. 218. K. und K. Erſatzregi⸗ ment, 3. Bataillon, 2. Kompanie, Brünn.“ Er nickt Dricoll zu.„So ſieht das alſo aus. Ein öſterreichiſcher Stahlhelm, oder beſſer ge⸗ ſagt. ein tſchechiſcher.“ 8 Sehr richtig. Stammt offenſichtlich aus den Beſtänden der tſchechiſchen Erſatzregimenter, die damals direkt von den Garniſonen zu den Ruſ⸗ ſen überliefen und dann ſpäter die berüchtigte „Tſchechiſche Legion“ bildeten. Ende 1917 leg⸗ ten ſie ihre Stahlhelme ab, die in irgendein ruſſiſches Waffenamt eingelagert wurden. Aus dieſen Kammern num ſind auf reichlichen Irr⸗ wegen die Kruppſchen Helme zu unſeren braun⸗ häutigen Freunden gelangt.“ „Die beiden Männer ſehen ſich mit einem vielſagenden Blick an. Bedächtig meint Baldwin: große Augen vor Ver⸗ 1 Conyright by Carl Bunker Verlag. Berlin „Mehr brauchen Sie nicht zu berichten, Dri⸗ coll. Ich weiß ſetzt eigentlich ſchon genug. Aber fahren Sie fort.“ Dricoll iſt ernſt geworden. Ein paar Tatſachen „Alles können Sie unmöglich wiſſen, Bald⸗ win. Es ſtimmt, Hlat Prumar hat zu Geld ge⸗ macht, was an irdiſchen Beſitztümern ſich nur irgendwie in ſeinem Tortenaufguß von Schloß herumtrieb. Er hat ſich auch mit Sowjetagen⸗ ten eingelaſſen und durch ihre Vermittlung ziemlich bedeutende Mengen an Maſchinenge⸗ wehren und Gewehren, meiſtens Typ Nagan 1912, gekauft. Auch Seitengewehre und Stahl⸗ helme, wie Sie ſehen. Soweit haben Sie die Dinge erraten Was Sie aber nicht wiſſen, Colonel Baldwin, das iſt der beſcheidene Umſtand, daß Hlat Pru⸗ mar ſchon ſeit ungefähr einem halben Jahre tot iſt und daß ſein Nachfolger, auf den i gleich eingehend zu ſprechen kommen werde, der eigentliche Drahtzieher iſt. Sie wiſſen auch nicht, daß dieſer Mann unſere lieben Gegenſpieler aus Moskau zwar benutzt, dann aber kaltblütig an die Wand geſtellt hat. Einer der wenigen Männer, der nach einem bekannten Wort— es ſoll wohl von Goethe ſtammen— die Geiſter wieder los geworden iſt, die er rief.“ Man hört Baldwin ſichtlich aufatmen.„Alſo nicht ganz ſo ſchlimm, wie ich zuerſt dachte.“ (Fortſetzung folgt) Zwei weitere GPU.⸗Morde in Paris Vor dem Pariſer Schwurgericht, das den Pro⸗ zeß gegen die Plewitzkaja durchführt, trat als Zeugin eine Frau Gody, eine Pariſerin, auf, die ausſagte, daß wahrſcheinlich durch die GPU. noch zwei weitere Perſonen ums Leben gebracht wurden. Der eine iſt ein ehemaliger weißruſſiſcher Oberſt Tſchimerin. der Taxi⸗ chauffeur war und der wichtige Einzelheiten von der Entführung v. Millers wußte; der andere iſt ein Weißruſſe namens Senko, der ebenfalls Taxichauffeur war, und der ſich ſehr eingehend mit dem Fall v. Miller befaßt hatte. Beide ſind durch vorgetäuſchte Selbſtmorde ums Leben gekommen. Die Umſtände laſſen jedoch darauf ſchließen, daß die GPU. auch dieſe beiden Menſchen auf dem Gewiſſen hat. Unſer Bild zeigt Frau Gody während ihrer ſenſationel⸗ len Ausſage.(Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Frankfurt erwirbt das drilte Thealergebände Das früher unter anderem Namen als jü⸗ diſches Privattheater betriebene„Kleine Haus“, das mit der Spielzeit 1935/36 den Städtiſchen Bühnen angegliedert wurde, war von der Stadt Frankfurt am Main zunächſt auf Grund eines Pachtvertrages übernommen worden. Oberbür⸗ germeiſter Staatsrat Dr. Krebs hat ſich nun⸗ mehr entſchloſſen, das Kleine Haus in den Be⸗ ſitz der Stadt zu übernehmen. Seit dem 1. De⸗ zember iſt das Haus Eigentum der Stadt. Durch Bereitſtellung entſprechender Mittel iſt nunmehr die Möglichkeit gegeben, das geſamte Haus mit Bühne und Zuſchauerraum ſo zu überholen, daß es bald in bühnentechniſcher Beziehung und hinſichtlich der äußeren Ausſtat⸗ tung ein Schmuckkäſtchen darſtellen wird. Das Kleine Haus wird damit den geeigneten Rah⸗ men abgeben für die Pflege des klaſſiſchen und modernen Kammerſpiels ſowie des Geſellſchafts⸗ ſtückes. Zu Weihnachten wird das Kleine Haus eine neue Komödie von Lope de Vega heraus⸗ bringen(„Die unbekannte Geliebte“), deſſen Stücke in der Uebertragung von Dr. Hans Schlegel in Frankfurt ſchon große Erfolge er⸗ lebt haben. Die weiße dame und der ſchwarze Kaler Im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landes⸗ theaters in Darmſtadt hat man vor einigen Tagen Boieldieus komiſche Oper„Die weiße Dame“ wieder in den Spielplan aufgenommen. Bei dieſer Oper ereignete ſich vor einigen Jah⸗ ren, ebenfalls im Kleinen Haus in Darmſtadt, ein vielbelachter Zwiſchenfall. Gerade hatte ſich im zweiten Akt der junge engliſche Offizier Ge⸗ org in dem hohen Lehnſeſſel niedergelaſſen, um ſeine Arie„Komm, o weiße Dame“ anzuſtim⸗ men, da ſchritt, langſam und bedächtig aus der Kuliſſe kommend, ein pechrabenſchwarzer Kater über die Bühne. In der Mitte vor dem Kaſten des Souffleurs machte er halt, ſtreckte das eine interbein in die Luft und miaute kläglich. Er Nate einen donnernden Heiterkeitserfolg beim Publikum, den Darſtellern und dem Orcheſter. Georg ſchüttelte ſich vor Lachen, und der Kapell⸗ meiſter mußte abklopfen, bis einigermaßen Ruhe eingetreten war, was ziemlich lange dauerte. Der ſchwarze Kater aber ſchlich ſich ſeitwärts zur Bühne hinaus, gemächlich und erhaben, wie er auf das Stichwort hin gekommen war. Das Aukogramm an der hoſe Einmal guckte Peter Roſegger aus einem Fenſter des Schulhauſes heraus, das er in ſei⸗ nem Heimatdorf Alpl gebaut hatte. Er wohnte auch in dieſem Haus, wenn er einmal daheim war. An dieſem Tage war er ganz allein. Da ſah er, wie ein Mann die Straße heraufkam, der ein grimmiges Geſicht machte und ſich krampf⸗ haft die Seiten hielt. „He“, rief er den Unglücklichen an,„wo fehlt's denn?“ „Ach, das verfluchte Bieſt“, grollte der Mann. „Jagt mich doch der Stier über alle Wieſen, über Gräben und Zäune, ich hab! um mein Le⸗ ben laufen müſſen, und nun...“ „... ſind Ihnen die Knöpfe von der Hoſe geplatzt“, ergänzte Roſegger lachend und for⸗ derte den Mann auf, hereinzukommen. Da Roſegger früher Schneider war, nähte er eins, zwei, drei die fehlenden Knöpfe wieder an, und der Beſucher ſah ſich erſtaunt in der Stu⸗ be um, denn er hatte in einer Schneiderwerk⸗ ſtatt noch niemals ſoviel Bücher geſehen. „Was wollten Sie denn hier?“ fragte Roſeg⸗ ger während der Arbeit. „Ich wollte den Dichter Peter Roſegger auf⸗ ſuchen, der ſoll hier herum wohnen! Um ein Autogramm wollte ich ihn bitten.“ Da lachte Roſegger leiſe, und nun erkannte ihn ſein Gaſt. Ihm war die ganze Situation furchtbar peinlich, er wollte ſich vielmals ent⸗ ſchuldigen, daß er den Dichter nicht gleich er⸗ kannt und dafür ſolchen abſonderlichen Dienſt von ihm angenommen habe. Aber Roſegger be⸗ ruhigte ihn mit den Worten, das Autogramm habe er jetzt an der Hoſe, und es ſei eines der wenigſten Autogramme, die zu etwas nutze ſind. Kultur und Kunſt Spaniſches Nationaltheater. In Burgos fand in feſtlichem Rahmen die erſte Aufführung des neuen ſpaniſchen Nationalthea⸗ ters ſtatt, das von der Falange gegründet wur⸗ de und der Propagandaabteilung des Innen⸗ miniſteriums unterſtellt worden iſt. Der Erſt⸗ aufführung wohnten zahlreiche Mitglieder der Regierung und Vertreter der Wehrmacht bei, die von den Beſuchern des Theaters lebhaft be⸗ grüßt wurden. Aufgeführt wurde bei dieſer erſten Vorſtellung das Schauſpiel Calderons „Das Leben ein Traum“. Ufa dreht Blumen⸗ Farbfilm. In den weitbekannten Anlagen der Alfelder Cykla⸗ men⸗Züchtereien(Alpenveilchen) in Alfeld ſelbſt wird die Ufa demnächſt ihren erſten Blumen⸗ Farbfilm drehen. Ferner will ſie in Alfeld in etwa Jahresfriſt noch zwei andere Kulturfilme aufnehmen,„Tiere auf der Reiſe“ und„Der Kanarienvogel“. Alfeld hat man für dieſe Kul⸗ turfilme gewählt, weil es einerſeits viele Zoologiſche Gärten des In⸗ und Auslandes mit Tieren beliefert, andererſeits Aufkaufzentrale für den Handel mit Kanarienvögeln iſt. Internationales Muſikfeſt in' Frankfurt am Main. Der Ständige Rat für die internationale Zuſammenarbeit der Komponiſten hält ſein nächſtes Muſikfeſt in der Zeit vom 15. bi. 20. Juni 1939 in Frankfurt am Main ab. Das Programm, das vom deut⸗ ſchen Vertreter im Ständigen Rat, Profeſſor E. N. v. Rezincek, zuſammengeſtellt wird, füllt drei Orcheſterkonzerte, drei kammermuſikaliſche Veranſtaltungen und ein Chorkonzert. Außer⸗ dem kommen drei zeitgenöſſiſche Opern zur Auf⸗ führung. Schon jetzt haben faſt ſämtliche im Ständigen Rat vertretenen Länder ihre Teil⸗ nahme am Frankfurter Muſikfeſt angemeldet. Das diesjährige Muſikfeſt des Ständigen Rates fand im November in Brüſſel und Antwerpen ſtatt. 170 Jahre Hanauer Stadttheater. Das Stadttheater Hanau kann in dieſem Monat das 170jährige Beſtehen als älteſte, dauernd be⸗ ſpielte Bühne Süddeutſchlands begehen. Viele Jahrzehnte ſtädtiſcher Kulturarbeit und insbe⸗ ſondere die Leiſtungen der letzten Jahre geben das Recht, Rückſchau zu halten. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet die Stadt Hanau in Ge⸗ meinſchaft mit der Intendantur des Stadtthea⸗ ters vom 18. bis 21. Dezember eine Reihe feſt⸗ licher Tage mit Aufführungen von„Der Frei⸗ lter„Was ihr wollt“ und„Der Hochver⸗ räter“. b Ein Bach⸗Denkmal in Eiſenach. Die Thüringiſche Landeskirche hat den Berliner Bildhauer Paul Bier mit der Schaffung eines Bach⸗Denkmals für den Vorraum der St. Geor⸗ gen⸗Kirche in Eiſenach betraut. In dieſer e iſt Johann Sebaſtian Bach getauft wor⸗ den. Der größte bisher bekannte Stern. Die Anterſuchungen des bekannten Aſtronomen Otto Struve haben jetzt als größten bekannten Stern den Begleiter des Epſilon Aurigae feſt⸗ geſtellt. Bisher galt als größter Stern der An⸗ tares im Sternbild des Skorpion. Der neue Rieſenſtern iſt für das Auge nicht ſichtbar. In den Maßen des Planetenſyſtems gemeſſen, in dem die Sonne im Mittelpunkt ſteht. würde der Stern in ſeinem Umfang noch um Hunderte Millionen Kilometer über die Bahn des Sa⸗ turn hinausreichen. Nur durch die ſtärkſten Teleſkope kann er photographiſch wahrgenom⸗ men werden. Walzer ⸗ Preisausſchreiben der Stadt Wien. Anläßlich des erſten Wiener Faſchings im Großdeutſchen Reich veranſtaltet die Stadt Wien ein Preisausſchreiben für einen Wiener Walzer. Der Preis für die beſte Walzerkompoſition beträgt 1000 Mark, darüber hinaus ſind auch zwei Preiſe in Höhe von je 300 Mark vorgeſehen. Ein neues Werk Mascagnis. Pietro Mascagni, der am 7. Dezember ſein 75. Lebens⸗ jahr vollenden konnte, arbeitet gegenwärtig an einem neuen Werk. der Renaiſſance⸗Tragödie „Die Weißen und die Schwarzen“ nach der Handlung von Mario Ghiſalberti. g uoaten unit z Genus, ſen in Hebiete richt, die Er 1 fordert . Der ge J orgsborf Heutſchl eneralin 100 bis lender be von Dr in Theate . die Re Arbeite 1 1 4 Fir die chm inittertat 1 5 Me den denen Nechungz Unter Veri Sigetheit dalienicher “Bnigte 5 10880 bei 225 2. N 5 . — 77 — — 2 S