— & 10 1 Volks Aimlsblatt der Bürgermeiſterei Mernheim Erſcheinungswelſe: Be. s: Ins Haus gebra durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 294 2488 ausgenommen an Sonntagen und t monatlich 1.60 RM. einſchließlich M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. etertagen. otenlohn, S Jamslag tiernheimer zellung Verkündigungsblatt der NS D Ap. Viernheim Anzeigenprels: Grundpreis für imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Texk⸗ gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. den 17. dezember 1938 L reil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. 8 Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 14. Jahrgang Palüſtina- das elendeſte Land der Erde“ Schwere Anklagen des arabiſchen Paläſtina⸗Ausſchuſſes gegen die briliſchen Grauſamkeiten Araberpiertel von Nablus geſprengt Jeden Tag immer ſchärfere britiſche„Aklionen“ ö London, 17. Dez. Mit welcher Rückſichtsloſigkeit von britiſcher Seite die„Säuberungsaktionen“ in Paläſtina durchgeführt werden, wird von neuem in einem aus Kairo hier eingetroffenen Te⸗ legramm des arabiſchen Paläſtina⸗ ausſchuſſes beſtätigt. In dem Telegramm Pall es u. a., obwohl die britiſche Regierung im arlament die in Paläſtina begangenen Grau⸗ ſamkeiten dementierte, ereigneten ſich täglich immer ſchärfere„Aktionen“. Erſt kürz⸗ lich hätten die Engländer das arabiſche Viertel Jaſchmineh in Nablus in die Luft geſprengt, ſämtliche führenden Perſönlichkeiten verhaftet und mißhandelt. Es heißt in dem Bericht dann weiter:„Wir können Bemühungen der Engländer um den rieden und die Londoner Konferenz für die egelung det Paläſtinafrage nicht verſtehen, ſolange ſie Paläſtina terroriſieren, Dörfer und Städte verwüſten, die Bevölkerung ausplün⸗ dern, Wohnungen zerſtören und Paſſanten maſſakrieren. Es wäre beſſer, wenn dieſen un⸗ vernünftigen Graufamkeiten ein Ende gemacht würde, bevor man Konferenzen einberüft, um das heilige Land zum Frieden zurückzubringen, das 1300 Jahre lang unter arabiſcher und iſlamitiſcher Herrſchaft in Frie⸗ den gelebt hat, unter britiſcher Herrſchaft aber eine Hölle und das elendeſte Land der Erde ge⸗ worden iſt.“ Fünf Dörfer durchſucht Im Zuge der planmäßigen Ein⸗ ſchüchterungsmaßnahmen gegen die arabiſche Bevölkerung Paläſtinas wurden am Donnerstag wieder fünf Dörfer von briti⸗ ſchem Militär„durchſucht“. Im Verlaufe dieſer Aktionen wurde in dem Dorfe Rafidja ein Araber, der angeblich einen Fluchtverſuch unter⸗ nommen haben ſoll, erſchoſſen. Auf der Straße von Nablus nach Tulkarem ſtieß ein mit briti⸗ ſchen Truppen beſetzter Militärkraftwagen auf eine Landmine. Ein engliſcher Soldat wurde ge⸗ 3 während vier weitere verwundet wur⸗ en. Verfehlle engliſche Spekulalionen Beirut, 17. Dez. In den in der letzten Zeit von verſchiedenen Seiten verbreiteten Gerüchten über eine angeb⸗ liche Spaltung unter den Paläſtina⸗Arabern verlautet in hieſigen zuſtändigen Kreiſen, daß dies nur ein engliſches Manöver ſei. Die Engländer, ſo glaubt man hier, halten ſich trotz der chaotiſchen Lage in Paläſtina auch des⸗ halb zurück, weil ſie auf die Möglichkeit rech⸗ nen, zwiſchen dem Arabiſchen Oberkomitee und den arabiſchen Regierungen eine Spaltung her⸗ beiführen zu können. Die arabiſche Preſſe warnt die arabiſche Welt vor dieſem Manöver. Ande⸗ rerſeits übt die arabiſche Oeffentlichkeit aller Araberländer einen Druck auf die Regierungen aus, damit dieſe nur den arabiſchen National⸗ pakt als einzige Verhandlungsbaſis anerkennen, wie dies bereits durch den Bludan⸗Kongreß im Vorjahr ſowie auf dem interparlamentariſchen Kongreß in Kairo geſchehen iſt. Das Hebräerblatt„Haaretz“ meldet, die Welt⸗ zentrale der jüdiſchen Misrachi⸗Partei habe ſich durch einen Beſchluß dagegen ausgeſprochen, daß die zioniſtiſche Weltoxganiſation und die Je⸗ wiſh Agency an der Londoner Paläſtina⸗Kon⸗ ferenz teilnimmt, bevor die jüdiſchen Vorbedin⸗ gungen nicht erfüllt ſind. Bekanntlich iſt in den jüdiſchen Bedingungen das Feſthalten an der Balfour⸗Deklaration und die Fortſetzung der Judeneinwanderung gefordert worden. Diplomaten vom Führer empfangen Chinas Bolfſchafter und Hollands Geſandler bei Adolf hikler Berlin, 17. Dezember Der Führer und Reichskanzler empfing am Freitag im„Haus des Reichskanz; lers“ den neuernannten chineſiſchen Botſchafter Chen Chie zur Entgegennahme ſeines Be⸗ glaubigungsſchreibens und des Abberufungs⸗ ſchreibens ſeines Vorgängers Dr. Tien ⸗ Fong Cheng. Botſchafter Chen Chieh überreichte dem Führer und Reichskanzler das Schreiben des Präſidenten der Nationalregierung der chine— ſiſchen Republik mit einer in chineſiſcher Sprache gehaltenen Rede, in welcher er aus- führte: Die freundſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen unſeren beiden Ländern haben bereits ge- ſchichtlich feſte Grundlage und ſie haben ſeit Beſtehen der chineſiſchen Nationalregierung insbeſondere auf dem Gebiete der Wirtſchaft eine merkliche Vertiefung erfahren Die deut⸗ ſche Einfuhr nach China iſt in den letz ten Jahren an die zweite Stelle gerückt. Auf dem kulturpolitiſchen Gebiet ſtehen gewiſſe neue Geſetzesbeſtimmungen des Dritten Reiches wie das Erbhofgeſetz und die von dem Staat geforderte Ahnenfſor⸗ ſchung im Einklang mu der in China ſeit altersher hochgehaltenen Abnenverebrung und der geſunden Grundlage des chineſiſchen Bauerntums Derartige agaemeinſame Auf- faſſungen tragen zur engeren Geſtaltung der Verbundenheit beider Völker bet. In der Außenpolitik verfolgt meine Regierung das Ziel, die Beziehungen mit allen befreun⸗ deten Nationen nicht nur aufrechtzuerhalten, ondern auch zu fördern. Dieſer Geiſt deckt 0 mit dem Beſtreben der unter Eurer Exzel⸗ lenz ſtehenden Regierung und des deutſchen Volkes. Der ührer und Reichskanzler ſagte in ſeiner Erwiderung: Ich begrüße es Herr Botſchafter, daß Sie es als Ihre vornehmſte Aufgabe betrachten. die guten und freundſchaftlichen Beziehungen wiſchen unſeren Ländern weiter auszugeſtal⸗ ten. Sie können verſichert ſein, daß Sie hier bei meine und der Reichsregierung Unter ſtützung finden werden. Die beiderſeitigen Be⸗ mühungen um eine weitere Vertiefung unſerer kulturellen Beziehungen werden, wie ich hoffe, auch in Zukunft mit Er⸗ folg fortgeſetzt werden können. Ebenſo wie Sie, ſehe auch ich in den durch die verſchleden⸗ artige wirtſchaftliche Struktur unſerer beiden Länder gegebenen Ergänzungsmöglichkeiten günſtige Vorbedingungen für eine weitere Aus- geſtaltung der gegenſeitigen wirtſchaftlichen Beziehungen. Die freundlichen Wünſche, die Seine Exzel⸗ lenz der Präſident der Nationalre⸗ atierung der chineſiſchen Republik in ſeinem Handſchreiben für das Gedeihen Deutſchlands und für mich perſönlich zum Aus⸗ druck gebracht hat, nehme ich mit Dank ent- gegen. Ich erwidere ſie aufrichtig und heiße Sie, Herr Botſchafter, herzlich willkommen. Später empfing der Führer und Reichskanz⸗ ler den Königlich⸗Niederländiſchen Geſandten Dr. jur. Jonkheer van Haersma de With, der an Stelle des durch einen Auto⸗ unfall aus dem Leben geſchiedenen Geſandten Ritter van Rappard die Niederlande in Berlin vertreten wird. Der Geſandte wurde durch den ſtellvertretenden Protokollchef im Kraftwagen des Führers zum„Haus des Reichskanzlers“ geleitet, wo ihm die Ehren⸗ wache des Heeres bei der Ankunft und Abfahrt — wie vorher dem chineſiſchen Botſchafter— Ehrenbezeugungen durch Präſentieren des Ge⸗ wehrs erwies. 5 Bei der Ueberreichung ſeines Beglaubigungs⸗ ſchreibens hielt der neuernannte Ge⸗ ſandte eine Anſprache. in der er den Willen ſeiner Regierung bekundete, die beſten freund⸗ ſchaftlichen und nachbarlichen Verbindungen, die zwiſchen dem Königreich der Niederlande und dem Deutſchen Reich ſeit alters her beſtehen, auch künftig zu pflegen und auszubauen. Der Führer und Reichskanzler ge⸗ dachte in ſeiner Erwiderung zunächſt des tragi⸗ ſchen Todes des früheren Geſandten und ging dann auf die freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern ein, deren Erhaltung und engerer Geſtaltung das Deutſche Reich in leicher Weiſe größtes Gewicht beimißt. Moorſprengung bei Saarmund 20 000 Kg. Sprengſtoff in 378 Minen eingeſetzt Berlin, 17. Dezember. Die 3000 Autobahnarbeiter, die anläßlich der Fertigſtellung des 3000. Kilometers der Reichs⸗ autobahnen als Gäſte des Führers in der Reichshauptſtadt weilen, hatten am Freitag⸗ vormittag Gelegenheit, vor den Toren Berlins der größten Moorſprengung beizuwohnen. die jemals für den Bau der Straßen Adolf Hitlers ſtattgefunden hat. Um 11 Uhr vollzog ſich an einer Bauſtelle für den Avus⸗Zubringer bei Saarmund, unweit der Südtangente des Autobahnringes, dieſe gewaltige, mit nicht we⸗ niger als 20000 Kilogramm Spreng⸗ ſto ff durchgeführte Moorſprengung. Auch viele Ehrengäſte ſind erſchienen. Man ſieht an der Seite des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt die Reichsminiſter Dr. Frick und Dorpmüller, Reichsſtatthalter Reichsleiter Ritter von Epp. den Gauleiter der Kurmark Stürtz, den Staatspräſidenten der Reichshauptſtadt Dr. Lippert, viele hohe Offiziere der Wehrmacht, führende Männer der Gliederungen der Par⸗ tei und des Reichsarbeitsdienſtes, der Polizei und der Techniſchen Nothilfe. Generalinſpektor Dr. Todt und Prof. Dr.⸗ Ing. Caſagrande, der Sachverſtändige des Generalinſpektors für alle Moorſprengungen und der Bodenkunde, gaben Erläuterungen. Sie erwähnten dabei, daß in den letzten vier Jah⸗ ren in Deutſchland beinahe zwei Millionen Ku⸗ bikmeter Moor und Schlick geſprengt worden ſind, wodurch mehr als fünf Millionen RM. Koſten für die Reichsautobahnen erſpart wur⸗ den.— Es iſt fünf Minuten vor elf. Die Span⸗ nung iſt aufs höchſte geſtiegen. Geſchäftig eilen die Sprengkommandos um das Feld. Plötzlich iſt der große Augenblick, den 5000 Menſchen u. nicht zuletzt die Ingenieure ſelbſt fieberhaft er⸗ wartet haben, da: ein gewaltiges Beben läßt das Erdreich ringherum erzittern, der Boden ſchwankt unter den Füßen, ein dumpfes Grollen, ſchwarze und weiße Rauchwolken ſteigen rake⸗ tenartig aus dem Sandberg in die Höhe, gold⸗ gelbe Phosphorſchwaden mengen ſich dazwiſchen — die Hölle ſcheint ſich da unten aufgetan zu haben. Viel zu ſchnell iſt das phantaſtiſche Schau⸗ ſpiel zu Ende, denn das Ganze iſt das Werk von höchſtens zwei Sekunden. Der ſcharſe Wind hat die Rauchſchwaden ver⸗ trieben. und nun glaubt man ſeinen Augen nicht zu trauen: der ganze 320 Meter lange und ſechs bis acht Meter hohe Sandberg iſt verſchwunden, iſt abgeſackt, eine ſchwarz⸗ graue, von Moor durchwühlte Maſſe liegt jetzt zu ebener Erde. Die Sprengung iſt geglückt. Die bisher größte Moorſprengung für die RNeichsautobahn In Gegenwart der 3000 Reichsautobahnarbeiter, die als Gäſte des Führers in Berlin weilen, fand em Freitag mittag an der Reichsauto⸗ bahnſtrecke Berliner Ring— Avus in der Nähe von Saarmund die bisher größte Moorſprengung ſtatt, um einen feſten untergrund für die Reichsautobahn zu ſchaffen. Unſer Bild zeigt den Augenblick der Sprengung, bei der 20 000 Kilogramm Sprengſtoff gleichzeitig echgingen. Man erkennt deutlich in der Mitte die aufgeſchütteten Sandmaſſen die nun das Fundament für die Straße bilden werden. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex.]) 25 memeldeulſche Abgeordnete Das endgültige amtliche Wahlergebnis Memel, 16. Dezember Die aus Memeldeutſchen und Litauern be⸗ ſtehende Wahlkommiſſion hat am Freitagnach⸗ mittag das endgültige amtliche Wahlergebnis der memelländiſchen Landtagswahl bekanntge⸗ geben. Das bereits betanntgegebene vorläufige amtliche Wahlergebnis wird damit endgültig beſtätigt. Die Errechnung der Mandate ergab. daß die memeldeutſche Liſte, wie be⸗ reits angekündigt, im neuen Landtag über 25 Abgeordnete verfügt, während ſich die litaui⸗ ſchen Parteien mit vier Abgeordneten begnügen müſſen. Die Litauer haben alſo trotz der künſtlichen Zuwanderung Tauſender von Groß⸗ litauern und Juden ein Mandat an die memel⸗ deutſche Liſte abgeben müſſen. Ein weiteres Mandat, das ſonſt auch noch der memeldeut ſchen Liſte zugefallen wäre, konnten die Litauer nur mit knapper Mühe durch die Verrechnung der Reſtſtimmen für ſich retten. Aufmarſch des Memeldeulſchlums Memel, 17. Dezember. Mit einer Kundgebung von ſpontaner Ge⸗ walt haben die Memelländer nach Bekanntgabe der endgültigen Ergebniſſe der Wahlabſtim⸗ mung ihr deutſches Bekenntnis noch einmal be⸗ kräftigt. 1 Am Freitagabend vereinte ſich die geſamte memeldeutſche Bevölkerung zu einem gewalti⸗ gen Aufmarſch, wie ihn Memel noch nie geſehen hat. Unter unbeſchreiblicher Begeiſterung der Maſſen, die zu vielen Tauſenden die Straßen umſäumten, nahm der Führer der Memeldeut⸗ ſchen, Dr. Neumann, den Vorbeimarſch des Ordnungsdienſtes und der Sportverbände ab. die mit brennenden Fackeln durch die Stadt marſchierten. So wurde dieſer Tag für Memel zu einem erneuten Bekenntnis von ſo elemen⸗ tarer Kraft, daß niemand mehr dieſes Bekennt⸗ nis überhören kann. Ungarnreiſe Cianos Rom, 17. Dezember Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano trifft— einer Einladung des Reichsverweſers olgend— am Montag, den 19. ds. Mts., zu N kürzlich angekündigten viertägigen Ungarnbeſuch hier ein. Der Aufenthalt Tta⸗ nos iſt— wie die ungariſchen Blätter überein⸗ ſtimmend melden— privater Natur. Außen- miniſter Graf Ciano empfing am Freitag den engliſchen Botſchafter Lord Perth, um, wie man annimmt, mit ihm vor ſeiner Abreiſe nach Budapeſt nochmals über die allgemeine politiſche Lage und insbeſondere über den Be⸗ ſuch des engliſchen Miniſterpräſidenten in Rom zu ſprechen. Dr. Todt Haupkdienſtleiter zugleich Generalbevollmächtigter der Bau⸗ wirtſchaft. Merlin, 17. Dezember. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. gibt be⸗ kannt: Der Führer hat auf Vorſchlag des Stellvertreters des Führers Pg. Nudolf Heß den Generalinſpektor für das deutſche Straßen⸗ weſen Pg. Dr.-Ing. Fritz Todt zum Haupt⸗ dienſtleiter der NS DAP. ernannt. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring hat als Beauftragter für den Vierjah⸗ resplan durch Erlaß vom 9. d. M. den General⸗ inſpektor für das deutſche Straßenweſen Dr. Todt zum Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtſchaft ernannt. Durch die⸗ ſe Beſtellung ſoll für die Zukunft eine Ordnung der geſamten Bautätigkeit, des Hochbaues ſo⸗ wohl wie des Tieſbaues, geſichert werden, die insbeſondere den Erforderniſſen der Rohſtoffbe⸗ wirtſchaftung und des Arbeitseinſatzes Rech⸗ nung trägt. Braſiliens beſler Kunde Deutſchlands Anteil am Warenaustauſch Berlin, 17. Dezember Auf Einladung des Ibero⸗Amerikaniſchen e ſprach in den Räumen des Deutſchen Wirtſchaftsverbandes für Süd⸗ und Mittel⸗ amerika der bekannte braſilianiſche Wirtſchafts⸗ politiker Prof. Dr. Mario Sergio Card im, Ord. Profeſſor für„öffentliche Verwaltung“ an der Hochſchule für Soziologie und Politik von Sao Paulo, über die wirtſchaftlichen Mög⸗ lichkeiten Braſillens und ſeine Beziehungen zur deutſchen Wirtſchaft, ſowie über die Stellung des Staates Sao Paulo in der braſilianiſchen Wirtſchaft. Dabei wies er auf den deutſch⸗ braſilianiſchen e hin. In dieſem Zuſammenhang erhebe ſich die Frage, ob Braſilien auf den gewaltigen deut ⸗ ſchen Markt verzichten könne, zumal Deutſch⸗ land ſeit über 30 Jahren der beſte Kunde Bra⸗ ſiliens in Europa ſei. Prof, Gardim ſchloß mit Dankesworten fur die gaſtliche Aufnahme, die er in Deutſchland gefunden hat. Franto rehabilifiert Alfons XIII. San Sebaſtian, 17. Dezember In einer Sitzung der ſpaniſchen Regierung wurde ein Geſetz angenommen, das den Kö⸗ nig Alfons XI. wieder in ſeine Bürger rechte und ſeinen Familienbeſitz einſetzt. Die Wiederherſtellung der Bürgerrechte und der Beſitzrechte braucht keineswegs eine unmittel- bare politiſche Wirkung nach ſich zu ziehen; die Einleitung des Geſetzes erklärt lediglich, daß ein Unrecht wieder gutgemacht wird In anderen Ländern, vor allem in England, wünſchen manche Kreiſe, daß in Spanien nicht ein ſtrenges totalitäres Regime entſtehe, das ſich ſtärker an die Staaten mit ähnlichen Re⸗ gierungsformen anſchließen könnte. In dieſen Ländern wird man wohl der neuen Maßnahme eine ſtarke außenpolitiſche Bedeutung beilegen. In Spanien iſt aber die Frage der Monarchie, ſolange der Krieg und die ſoziale Neuordnung im Vordergrund ſtehen, nicht gegenwartswich⸗ tig. Die Juden in Fialiens Wirtſchaft Nach deukſchem Beiſpiel Zonderbeſlimmungen für Landesverleidigung Rom, 17. Dezember. Der italieniſche Mintſterrat hat am Freitag auf Vorſchlag des Duce den vom Gro⸗ zen Rat des Faſchismus angenommenen Ge⸗ jſetzentwurf über die Vereinigung der vier liboſchen Provinzen mit dem Mutter⸗ lande und Gewährung einer beſonderen italieni⸗ ſchen Staatsangehörigkeit an die muſelmaniſche Bevölkerung zugeſtimmt. erner wurde auf Vorſchlag des Finanzmini⸗ ſters die Ausführungsbeſtimmung zu dem Ge⸗ ſetzdekret über den immobilen Beſitz und die induſtrielle und kommerzielle Tätigkeit ita li⸗ eniſcher Staatsangehöriger jüdi⸗ ſcher Raſſe genehmigt. Danach ſind die itali⸗ eniſchen Juden verpflichtet, ihren geſamten Grundbeſitz anzumelden und anzuge⸗ ben, welche Betriebe ihnen gehören. Der über das den Juden geſtattete Maß hinausgehende Teil ihres Grundbeſitzes muß an eine neue Ge⸗ ſellſchaft abgeführt werden, deren Aufgabe dar⸗ in beſtehen wird, den Grundbeſitz zu kaufen, zu verwalten und nach und nach zu veräußern. Der Wert des abzutretenden Grundbeſitzes wird nach der Steuerveranlagung berechnet und der Er⸗ trag dem Beſitzer in Form beſonderer von der neuen Geſelllſchaft auszugebender vierprozenti⸗ ger Obligationen zur Verfügung geſtellt. Be⸗ triebe, die die Landesverteidigung angehen oder in denen 100 oder mehr Perſonen beſchäf⸗ tigt ſind, werden unter beſondere Kontrolle ge⸗ ſtellt. Die Inhaber dieſer Betriebe können in einer beſtimmten Friſt ihren Beſitz veräußern oder unter beſtimmten Bedingungen umſtellen. Nach Ablauf der Friſt kann der Staat die die Landes verteidigung itntereſſierenden Betriebe übernehmen, während für die anderen eine proviſoriſche Verwaltung eingeſetzt und gegebenenfalls zur Liquidation geſchritten wird. Der Reinertrag aus dem Verkauf wird den Be⸗ ſitzern in Staatspapieren zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Beſondere Maßnahmen ſind für den Schutz der Intereſſen Dritter vorgeſehen, auch wenn dieſe nicht hypothekariſch geſichert ſind. — „Schandfleck franzöſiſcher Juſtiz“ Italieniſche Empörung über die Verurteilung von zwei Italienern in Tunis Rom, 17. Dezember. Das Vorgehen des franzöfiſchen Gerichtshofes in Tunis gegen zwei im Verlauf der jüngſten antiitalieniſchen Kundgebungen verhaftete Italiener— einen 65 Jahre alten Mann und einen kaum 18jährigen Jungen— und das auf ſechs Monate Zwangs⸗ arbeit bzw. 15 Tage Gefängnis lau⸗ tende Urteil ſind in Italien mit großer Em⸗ pörung aufgenommen worden. Man ſieht darin einen neuerlichen Beweis der feindſeligen Ein⸗ ſtellung der franzöſiſchen Behörden gegenüber der italieniſchen Bevölkerung von Tunis.— Unter Ueberſchriften wie„Die häßliche Scharte des Prozeſſes von Tunis“ weiſt die römiſche Preſſe übereinſtimmend daraufhin, daß die Ver⸗ urteilung der beiden Italiener, die nichts ge⸗ tan hätten. ein Schandfleck für die franzöſiſche 5 Gerichtsbarkeit ſei. Er floh vor der Verantwortung Zelbſtmord des New Horker Großbelrügers Coſter New Pork, 17. Dezember. Die Unterſuchung der Rieſenbetrügereien bei der Drogen⸗Großhandlung MeKeſſon und Ro⸗ binſon hat eine ſenſationelle Wendung genom⸗ men. Der Hauptſchuldige. Donald Coſter alias Pbilip Muſica. der als General⸗ direktor der Großhandlung fungierte, hat am Freitag Selbſtmord verübt. Inzwiſchen iſt feſtgeſtellt worden, daß Coſter bei der bereits gemeldeten Betrugsangelegenheit im Jahre 1913 nicht weniger als 22 Banken um 600 000 Dollar beſchwindelt hat. Coſter, da⸗ mals nannte er ſich noch Muſica, galt als pro⸗ minente New Porker Wirtſchaftsgröße. Nach Bekanntwerden der Betrugsangelegenheit tauchte er plötzlich unter. Anſtatt nun nach wei⸗ teren Schwindeleien ins Gefängnis zu wandern, gelang es Muſica wenige Jahre ſpäter unter falſchem Namen eine Anſtellung als Anter⸗ ſuchungsbeamter der New Porker Stautsan⸗ waltſchaft zu erhalten. Anſchließend„arbeitete“ er in einem Rechtsanwaltsbüro, nachdem et auf Grund ſeiner Stellung bei der Staatsan⸗ waltſchaft Einblick in ſenſationelle Kriminal⸗ prozeſſe genommen hatte 1922 übernahm er die Geſchäftsführung einer Haarwaſſerfirma, die ſchließlich mit der größten Chemikalien⸗Firma Amerikas MeKeſſon und Robinſon zuſammen⸗ gelegt wurde. Gleichzeitig gelang es Coſter, ſeine„geſellſchaftliche Stellung“ immer weiter auszubauen. indem er Mitglied vieler ange⸗ ſehener Klubs wurde. „New Vork Sun“ meldet, daß die Staatsan⸗ waltſchaft die Unterſuchung auch auf eine Ver⸗ bindung Coſters mit der berüchtigten Mör⸗ derbande des Juden Schultz⸗Flegel⸗ heimer ausgedehnt hat. Laut„Journal American“ ſollen möglicherweiſe auch Kongreß⸗ Ait ee in die Coſter⸗Angelegenheit verwik⸗ elt ſein. 5 5 düldiſcher Großſchieber verhaftet Er lieferke Vaffen für die Jowjels Amſterdam, 17. Dez. Die Amſterdamer Polizei hat den Juden Holzmann wegen Meineides verhaftet und damit einen ſkrupelloſen Großſchieber und Waf⸗ fenlieferanten der Sowjets unſchäd⸗ lich gemacht, Sowohl in der Wohnung, als auch in den Geſchäftsräumen des Juden erfolgten Hausſuchungen, in deren Verlauf umfangreiches Belaſtungsmaterial ſichergeſtellt werden konnte. Zwei Unterſuchungsrichter und vier Staatsan- wälte, begleitet von einem großen Polizeiauf⸗ gebot, führten dieſe Hausſuchungen durch. Der Jude Holzmann hatte ſchon ſeit längerer 15 die Aufmerkſamkeit der holländiſchen Be⸗ örden auf ſich gelenkt. Es iſt allgemein be⸗ kannt, daß er in hohem Umfange gemeinſam mit den jüdiſchen Brüdern Wolff die in dem Haag anſäſſig ſind, Waffen und Kriegsmaterial nach Sowjetſpanien geſchoben hat. Holzmann trat auch als Vertrauensmann der ſowjetruſſi⸗ ſchen Regierung auf. Durch dieſe 9* bungen hatte er es verſtanden, ſich ein rieſiges Vermögen zuſammenzuſcharren. Dementſprechend war ſein Auftreten. Sein Sohn, der in den Winterſportplätzen des Schuſchnigg⸗Oeſterreich ein vielgeſehener Gaſt war, trat dort roßſpurig und frech als„Baron Holzmann“ 2 und ver⸗ anſtaltete üble Sektgelage. Außer der Anklage wegen Meineides die durch die Haager Staatsanwaltſchaft erhoben wird, läuft gegen Holzmann eine Unterſuchung, die durch die ſtaatliche Geheimpolizei durchgeführt wird. Dieſe erſtreckt in erſter Linie auf inter⸗ nationale Geſchäfte Holzmanns und vor allen 1 auf weitere Schiebergeſchäfte mit Rot⸗ panien. Holzmann iſt Oſtjude und iſt ſeinerzeit in Deutſchland wegen Beamtenbeſtechung verurteilt und des Landes verwieſen worden. Beratung des franzöſiſchen gaushalts das Programm wird raſch erledigt Friſcher Wind im Parlamenf Paris, 17. Dezember. Die Franzöſiſche Kammer, die am Donnerstagnachmittag die Ausſprache über die Haushaltsvorlage 1939 eröffnet hatte und, wie bereits gemeldet, nach Annahme des Haushalts des Juſtizminiſteriums dann in der geſtrigen Nachtſitzung noch die Ausſprache über den Haus⸗ halt des Anterrichtsminiſteriums begonnen hatte, ſetzte am Freitagvormitag die Ausſprache fort. Auf Grund des neuen Verfahrens wird die Kammer von nun an täglich drei Sitzun⸗ gen abhalten, und zwar vormittags., nachmit⸗ tags und ſpät abends mit Ausnahme des Sonntag. Für jeden auf der Rednerliſte einge⸗ tragenen Abgeordneten ſind 3 Minuten Rede⸗ zeit angeſetzt. Insgeſamt ſind für die Haus⸗ haltsausſprache 66 Stunden vorgeſehen, die ſich auf ſechs Sitzungstage verteilen. Einige fran⸗ zöſiſche Zeitungen ſehen ſich zu dem treffenden Vergleich veranlaßt, daß die Franzöſiſche Kam⸗ mer am Donnerstag ein„Sechstagerennen“ be⸗ gonnen habe. Bezeichnenderwetſe weiſen dſe Bänke der Abgeordneten trotz der wiederholten Proteſte gegen dieſe Beſchneidung der Rechte des Parlaments große Lücken auf. Zeitweilig ſind nur zwei bis drei Dutzend Abgeordnete im Sitzungsſaal anweſend. Die meiſten Abgeord⸗ neten halten ſich viel lieber in den Wandel⸗ gängen der Kammer oder im Reſtaurant auf * 5——— r 88 ͤ und warten hier. bis der betreffende Haushalt zur Sprache kommt. für den ſie ſich auf die Red⸗ nerliſte eingetragen haben. Achluß mik der Kommune! Aufruf an das franzöſiſche Parlament Paris, 17. Dezember. Verſchiedene Pariſer Abendblätter verbreiten den bereits gemeldeten Aufruf an das Parla⸗ ment, die Kommuniſtiſche Partei als ſtaatsgefährlich aufzulöſen und zu verbieten. herr Eden macht Geſchüfle 5000 Dollar und Neiſekoſten für eine Hetzrede in Newyork. Newyork, 17. Dezember. In der Freitagausgabe bringt die Newyorker Wochenzeitſchrift„Time“ die intereſſante Mit⸗ teilung, daß der amerikaniſche Fabrikantenver⸗ band Mr. Antony Eden für eine Hetzrede am 9. Dezember ein Honorar von 5000 Dollar ſowie die Reiſekoſten bezahlt hat. Ein früheres Angebot des Newyorker Wirtſchaftsklubs. gegen ein Honorar von 1200 Dollar ſeine „Weisheit“ zu verzapfen, hat Eden, wie„Time“ weiter berichtet, als zu niedrig abgelehnt. Plevitkaja legt Berufung ein Paris, 17. Dezember Die Frau des Generals Skoblin, der un⸗ ter dem Verdacht ſteht, im Auftrage der GPu. den General Miller im September 1937 in Paris entführt zu haben, hat gegen das am Mittwoch gegen ſie gefällte Urteil Berufung eingelegt. Da die Geſchworenen die ihnen vorgelegten Fragen bejaht hatten, war die An⸗ geklagte wegen Beihilfe verurteilt worden. Das Gericht hat angenommen, daß ſie von der Tat ewußt haben müſſe. In dem Schlußwort batte bie Angeklagte ſich als unſchuldig bekannt. Bei dem Strafmaß, das zwiſchen ſechs Tagen Ge⸗ fängnis und lebenslänglicher Zwangsarbeit liegen konnte, wurden die mildernden Um⸗ ſtände berückſichtigt, die das Gericht der Ange⸗ klagten zugebilligt hatte. Die Berufung gegen das Urteil, das auf zwanzig Jahre Zwangs⸗ arbeit und zehn Jahre Aufenthaltsverweige⸗ rung lautete, wird mit einem Formfehler be⸗ gründet. Der neue Kurs Prags Nationalſozialiſtiſche Gemeindefrartion 5 Prag, 17. Dezember Der bisherige Klub der Sudetendeutſchen Parte in der Prager Stadtvertretung, der aus drei Mitgliedern beſtand, hat ſich aufgelöſt. Abgeordneter Kundt, der Leiter der deutſchen Volksgruppe in der Tſchecho-Slowakei hat die SdP.⸗Fraktion in eine nationalſozlaliſtiſche Gemeindefrattion umgewandelt. Numerus clauſus für Juden an der Univerſität Der Verein der tſchechiſchen Medizinſtuden⸗ ten hat Flugzettel herausgegeben, in denen der Rumerus clauſus für alle Juden an der Prager Univerſität verlangt wird. Franzöſiſche Militärmiſſion beendet Nach zwanzigjährigem Wirken in Prag iſt am Freitag der ehemalige Chef der franzöſi⸗ ſchen Militärmiſſion in Prag, Armeegeneral Faucher, nach Paris abgereiſt. Juckergebück unter jüdiſcher Wäſche Guter Fang der volniſchen Polizei. Warſchau, 17. Dezember. 90 Prozent der in Polen feſtgenommenen Lebensmittelfälſcher find Juden. Dieſe Feſtſtellung veranlaßt auch die polniſche Polizei, vor dem Weihnachtsſeſt auf die Zucker⸗ bäckereien und Bonbonfabriken, deren Verſtecke ſich gewöhnlich in den finſterſten Ecken der Warſchauer Judenſtadt befinden, ihr beſonderes Augenmerk zu lenken. Die Erwartungen wurden diesmal wieder beſtätigt. In ſchmutzſtar⸗ renden Winkeln jüdiſcher Wohnun⸗ gen, die jeder Beſchreibung ſpotten, konnten die Beamten vier Fabriken ausheben, die Zuk⸗ kerwaren für den Weihnachtsbaum herſtellten. Um dem Zugriff der Polizei zu entgehen, hat⸗ ten die Juden die fertiggeſtellten Erzeugniſſe unter ſchmutziger Wäſche und in den widerlichſten Löchern ihrer Behauſungen ver⸗ ſteckt. Die vorgefundenen Waren enthielten. wie ärztliche Unterſuchungen ergaben, ſogar Giftſtoffe, ſodaß die Polizei kurzerhand die ge⸗ ſamte jüdiſche Weihnachtsbaumwate vernichten ließ. Roker dumpf in Barcelona Jetzt faſſen ſich die Bonzen an die Kehlen! 88 Bilbao, 17. Dez. Wie aus Barcelona berichtet wird, iſt dort Freitag eine groſſe Verſchwörung entdeckt wor⸗ den, deren Mitglieder beſonders den führenden Kreiſen der Gewerkſchaften angehörten. Ferner ſind in die Verſchwörun g. eine ganze Reihe von Agenten der bolſchewiſtiſchen Polizei und zahlreicke höhere Beamte verwickelt. Die Sowjetzeitungen erſchienen am Freitag mit großen Zenſurkücken. Von der Front wurden Abteilungen der Sturmgarde nach Bar⸗ celona zurückgeholt, um einen Putſch im Keine zu erſticken Sie nahmen zahlreiche Verhaftungen vor. Die Verhaftungswelle dauert zur Stunde noch an. —ͤ——— Kleine poliliſche Nachrichlen „Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels emp⸗ fing am Freitag die Berliner Sieget aus den ASKampfſpielen in Nürnberg und aus den Meiſterſchaften der HJ. in ſeinem Miniſterium. SA. und, Polizei und Arbeftsdienſt, HJ. und BDM. hatten insgeſamt 141 Vertreter entſandt. In Anweſenheit von Hauptamtsleiter Hilgen⸗ 125 und Reichsfrauenführerin Scholtz⸗Klink and am Freitag vormittag die Einweihung des erſten NSV.⸗Müttererholungsheims in Danzig⸗ Langfuhr ſtatt. Der anläßlich der Jahrestagung der Arbeits⸗ gemeinſchaft für die deutſch⸗polniſchen Rechtsbe⸗ Atbungen in Warſchau weilende Präſident der kademie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, legte am Freitag am Grabe des Un⸗ bekannten Soldaten einen Kranz nieder. An⸗ ſchließend wurde er vom Staatspräſidenten empfangen. Die Geſellſchaft„Deutſche Freiheit“ und der „Goiſenbund“ ſind vom Reſchsführer 3 und Chef der deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern mit sofortiger Wirkung aufgelöſt. Der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, hatte am Freitag die Reichsſtatthalter, die In⸗ nenminiſter der Länder, die Oberpräſidenten und die Regierungspräfidenten des Reiches zu einer der üblichen Arbeitstagungen des Reichs⸗ miniſteriums des Innern zuſammenberufen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil. Di Eduard Kubn, Worms; für den übrigen Teil: Friedr ch Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsderlage Envrim, Haller Co, Worms. Geſchäftsſtelle: riedrich Marin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckeret Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. FI. 1939 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 1 on mber llſchen et aus gelöst. Utſchen hat die liſtiſch erſität ſuden⸗ denen in her ˖ ug ſſt anzöſi⸗ eneral ih bet. nenen den. lnüche duler⸗ erſtete det ſdetes rden ſtat⸗ Kuf⸗ unten gu alten. bat⸗ aniſe delt der⸗ alten, ſogat e ge⸗ ihten ſup⸗ den den um. und dt. l in des ſts⸗ be⸗ der tet In tel Nr. 51 Die ewig Uerhinderlen Wir kennen ſie alle, die ewig Verhinder⸗ ten, deren ganzes Sein von dem Gedanken beherrſcht wird, am falſchen Platze zu ſtehen, da ſie zu etwas viel„Höherem“ geboren wurden. Maler hätten ſie werden müſſen, erzählen ſie uns, oder Dichter, oder Erfin⸗ der, oder Staatsmann, Architekt, Baumeiſter. Die Talente? Oh, die hätten ſie ſchon. Nur das Leben, dieſes verdamm...„ Verzei⸗ hung, dieſes gierige, unbarmherzige Leben iſt ſchuld daran, daß man nichts erreichte. Und dann natürlich die Eltern. Sie prakti⸗ zierten ſie doch in den ungeliebten Beruf hinein, der ſie jetzt auffrißt und nicht mehr aus den Klauen läßt. Seine Pflicht tut man natürlich, und recht gut bezahlt wird man auch, heißt es weiter, doch was nützt Sor⸗ genfreiheit, wenn man ſich innerlich unglück⸗ lich und auf falſchem Poſten fühlt? Ob Aus⸗ ſichten im jetzigen Beruf vorhanden ſind? Gewiß, das ſchon, Gehaltsaufbeſſerung ſteht auch in Ausſicht, und eine Rangſtufe wird man vielleicht ebenfalls bald hinaufklettern, aber man hat den ganzen Kram eben bis hierher. Darauf folgt die bekannte Hand⸗ bewegung, die einen Strich unter dem Kinn zieht. Dieſe Stoßſeufzer fliegen um die Erde, ſo lange es Menſchen gibt, denn ſo lange es Menſchen gibt, gibt es unter ihnen Unzufriedene und Verhinderte. Ihr Schickſal iſt jedoch, taube Ohren zu finden, denn ihre Klagen ſind unfruchtbar und ſchließen daher ſelbſt das Mitleid aus. Jeder vernünftige Mann, jede geſcheite Frau werden doch ſo⸗ fort der Sache auf den Grund gehen und die Frage ſtellen, warum ſie ſich denn nicht lö⸗ ſen aus der Gegenwart und eine beſſere Zukunft anſtreben. Sie wiſſen, man kann auch in vorgeſchrittenen Jahren noch umſat⸗ teln, wenn der Drang reif und fordernd ge⸗ nug iſt und wenn ein ſtarkes Talent den entſcheidenden Schritt rechtfertigt. Was heißt eigentlich, man iſt 3 kommt nicht zu den wirklichen Aufgaben?— Gibt es nicht Sonn⸗ und Feiertage, und gibt es nicht für alles, das zum Licht, zur Geburt drängt, ein⸗ ſame Stunden in langen Nächten? In Näch⸗ ten, die geradezu geſchaffen wurden, um ihre ſchützenden Hände über ſtrömende Gedanken zu halten, damit ſie ſich formen und leben⸗ dig werden, damit Kunſtwerke in der Idee 100 in der Tat entſtehen können, ganz ſich ſelbſt hingegeben, losgelöſt von dem ſtören⸗ den Betrieb der Tage? Wer aus vollem Her⸗ zen ſchöpferiſch ſein muß, der findet Zeit, auch wenn der Alltag vorläufig noch einge⸗ ſpannt iſt in Arbeit. Ganz beſonders dann, wenn unſer Tag noch anderen Dingen gehört. Hält man den Verhinderten dieſen kon⸗ kreten Beſtand vor, ſind ſie erſchrocken und wehren ab.„Nein, ſo geht das nicht, neben dem Beruf kann man nicht künſtleriſch ar⸗ beiten, und ohne Beruf geht es auch nicht.“ „Schließlich ſind doch Frau und Kinder da, der Haushalt, einſchränken kann man ſich auch nicht mehr und überhaupt, wenn man nun die Arbeit hinlegt, wovon ſoll der Schorn⸗ 12 rauchen, da kein Vermögen vorhanden iſt?“ Nun, wir müſſen ſchon ſagen, dieſen Menſchen iſt nicht beizukommen, weil ſie ſich ſelbſt Scheuklappen um die Augen binden. Sie wollen nicht einſehen, daß entweder ihr vermeintliches Talent nicht ſo überragend iſt, daß es unbedingt der Nachwelt erhalten blei⸗ ben muß, und daß ſie aus dieſem Grunde immer ſchwankend bleiben, oder— jetzt kommt der ſpringende Punkt— daß ſie et⸗ was zu erreichen hoffen, für das ſie keinen Einſatz bieten. Ohne Opfer iſt nichts, und wer der Meinung iſt, es gäbe irgend ein Geſchöpf, das die Höhe der Kunſt, der ſchöp⸗ eriſchen Begnadung und des Ruhmes ohne leiß und vollen Einſatz ſeiner Perſönlichkeit, ohne graße Opfer errungen, der irrt ſich gründlich. Die Verhinderten ſollen ſich doch endlich einmal klar darüber werden, was ſie eigentlich zu geben bereit ſind.— Ertragen ſie Kämpfe mit der Familie, Opfer in pe⸗ kuniärer Beziehung, Arbeit und nochmals Arbeit, Verzicht auf jedes Vergnügen und auf e für lange Zeit? Wollen ſie dieſen Einſatz leiſten, ſo werden ſie ihr Ziel erreichen; vorausgeſetzt, daß ſie vorher ehr⸗ lich prüfen, beſſer noch, unparteiiſch prüfen 1938 Joto. Ufa Sesellgt fühlen wilr Ilm Kerzenschimmer der Adventslichter as Nahen des Ohristabends laſſen, ob das Talent oder die Begabung aus⸗ reichen, um den entſcheidenden Schritt zu rechtfertigen. Sind ſie nicht bereit, auch das letzte und größte Opfer zu tragen, ſo mögen ſie ihre Sehnſucht nur recht, recht tief be⸗ graben und nicht ſich ſelbſt und der Familie das Daſein damit verbittern. Sie müſſen ſich endgültig damit abfinden, daß ſie wohl vom Schöpfer mit mancherlei Talenten und Vor⸗ zügen bedacht worden ſind, daß ſie aber das Wichtigſte nicht von der Vorſehung mitbe⸗ kommen haben: die Durchhaltekraft. Es gibt daher nur eine einzige vernünftige Löſung aus dem ſeeliſchen Konflikt: mit vollen Se⸗ geln ſich in den einmal gewählten Beruf hin⸗ einſtürzen, und nicht immer nur das tun, was gerade notwendig iſt. Sehr oft ſchon iſt bei ganzem Leiſtungseinſatz dann eine Tür aufgeſprungen, die in jene Bezirke führt, nach denen man ſich ſo lange geſehnt. Iris. Das Weihnachisgedicht „Mein Günter kann ſchon bis zehn zählen!“ „So— wie alt iſt er denn?“ „Zweieinhalb.“ „Das iſt tüchtig. Aber meine Inge ſingt ſchon ganz richtig Volkslieder und iſt auch noch nicht drei.“ „Iſt das nicht zu früh?“ miſcht ſich eine dritte junge Mutter ein.„Ich laſſe meine beiden Kleinen grundſätzlich nichts auswendig lernen, und trotzdem machen ſie keinen dum⸗ men Eindruck.“ „Wir haben es den Kindern auch nicht mühſam beigebracht— die lernen es einfach 0 mit,“ verteidigen ſich die beiden erſten eicht gekränkt. Die Dritte zuckt freundlich die Achſeln und denkt: Ich würde es jedenfalls nicht machen. Ein ſolcher Meinungsaustauſch gehört zu denjenigen Geſprächen unter Müttern, die wohl niemals ausſterben werden. Und jetzt, da das Lernen eines Weihnachtsgedichtchens wieder in Frage geſtellt iſt, kann man ſchon einmal darüber nachdenken, welcher Stand⸗ punkt der richtige ſei. Es iſt beſtimmt ſehr ſüß, wenn Klein⸗ Dieter mit Trompetenſtimmchen oder leiſe und verlegen mit verſchluckten Endſilben das gelernte Gedichtchen am Heiligen Abend zum Beſten gibt, aber wir wollen uns nichts vormachen— ſie betrachten die paar Minu⸗ ten als läſtige Quälerei und ſtürzen erleich⸗ tert zu ihren Spielſachen, nach denen ſie ſchon die ganze Zeit verſtohlen ſchielten. Sollen die Kinder alſo das Gedicht lernen oder nicht? Iſt es ein Zeichen von Klugheit, wenn ſie leicht behalten oder nicht? Eine erfahrene Kinderpflegerin ſagte ein⸗ mal: man kann Kindern wohl etwas bei⸗ bringen, aber man darf es ihnen nicht ein⸗ pauken! Das ſcheint in kurzen Worten beinahe das Richtige zu treffen. Es gibt Kinder, die, wie man ſagt, ſpielend lernen. Und bei dieſen iſt es meiſtens recht angebracht, ſie Ban früh zur Konzentration anzuhalten. Damit iſt gemeint, daß man dafür ſorgt, daß ſie nicht alle Tage etwas Neues„aufſchnappen“ kön⸗ nen und morgen wieder vergeſſen dürfen, ſondern daß das, was der Mund einmal nachgeplappert hat, ſo oft wiederholt wird, bis es wirklich feſt ſitzt— und dieſe kleinen Uebungen auch auf die Gefahr hin, daß Helga ſie recht langweilig findet. Erfreulicherweiſe haben wir ja das Zeit⸗ alter überwunden, in dem man allen kind⸗ lichen Neigungen ehrfurchtsvoll nachgab, da⸗ mit ja die ſeeliſche Entwicklung nicht geſtört würde und es ſpäter nicht unter Hemmungen leiden müßte— Komplexe oder eingeknotete Affekte, wie mancher ſchon damals ironiſch ſagte! Nein, wir ſehen uns als Gärtner an, die die jungen Menſchenpflanzen aufrichten, be⸗ ſchneiden, auch anbinden müſſen— je nach⸗ dem. Sie ſollen weder am Boden entlang wuchern, noch dürfen ſie wilde Schößlinge treiben ſondern gerade und ſchön müſſen ſie nach oben wachſen! Darum iſt es richtig, wenn man Helgas krauſe Gedanken„feſt⸗ bindet“, damit man ſpäter nach und nach mehr an ſie„heranhängen“ kann. Bloß nicht zu viel auf einmal! Kinder, die mit drei, vier Jahren ſtolz als Klugheitswunder gezeigt werden verſagen ſpäter oft— vielleicht ge⸗ rade darum, weil ihrem Köpfchen zu früh und zu viel zugemutet wurde. Um beim Bäumchen zu bleiben: es wurde treibhaus⸗ mäßig getrieben und blühte früher, aber das Stämmchen wurde nicht kräftig.. Im allgemeinen kann man die Frage„Ge⸗ dichtchen lernen oder nicht“ wohl ſo entſchei⸗ den: Wenn Helga das Verschen ſofort nach⸗ ſagt, dann ſetzt man mit der unmerklichen, oben erwähnten Erziehung ein. Will Dieter aber abſolut nicht begreifen, ſoll Mutti we⸗ der ſich noch ihn weiterquälen— nur weil es der Kleine von der Nachbarin aufſagen kann! Sie ſoll auch nicht denken, der Junge ſei dumm Vielleicht macht er es im nächſten Jahr umſo beſſer. Es kann aber auch immer der Fall ein⸗ treten, daß die Kinder ihr Gedichtchen ohne weiteres lernen. „Am ſechſten iſt der Nikolaus, Da ſtellen wir unſ're Schuhe raus..“ und nachher haben ſie Angſt vor dem Niko⸗ laus oder Weihnachtsmann, und alles Ge⸗ lernte iſt vergeſſen wie bei einem unglück⸗ lichen Examenskandidaten. Vielleicht kann man als Mutter auch hier ſchon aufmerken und dem Kinde bereits dieſe Art Angſt ab⸗ gewöhnen, ſo daß es ſpäter nicht an der ſo⸗ genannten Examenspſychoſe zu leiden braucht. Oder es paſſiert folgendes, wie neulich bei dem vierjährigen Renatchen aus meiner Bekanntſchaft, das ſehr gut lernt und alle Verſe ſeines Bilderbuches auswendig kann. Es hat zu Großvaters Geburtstag als Rot⸗ käppchen angeputzt Kuchen und Wein ge⸗ ſchenkt und einwandfrei ſein Gedichtchen aufgeſagt— am Vormittag! Nachmittags, als die Gratulanten da ſind, wird ſie her⸗ eingerufen und ſoll es wiederholen. Ja, und da iſt das Gedicht fort, wie ausgelöſcht. Nur die Schublade in Renatchens Köpfchen ſpringt auf, in der die Bilderbuchverſe lie⸗ gen. Laut und deutlich beginnt ſie darum: Du armes Schwein, du tuſt mir leid, Du lebſt ja nur noch kurze Zeit—“ Es war einigermaßen verblüffend! Groß⸗ vater nahm es humoriſtiſch, Mutti war ſchwer zu tröſten. Wirkliche Verwirrung und Luſt an aller ⸗ lei Nichtsnutzigkeiten halten ja bei den klei⸗ nen Geſchöpfen engſte Nachbarſchaft— das weiß, der Erfahrung mit Kindern hat. Tau⸗ ſend kleine 1 K kennen ſie, um Läſtiges von ſich zu ſchieben. Man höre nur das fol⸗ gende wahre Geſchichtchen: Karin und Hanſl liegen im Bettchen. Mutti ſpricht erſt mit der ein Jahr älteren Karin das Abendgebet Als ſie dann zu Hanſl kommt, hat dieſer ſchon die Händchen gefal⸗ tet und ſagt geſchwind:„Lieber Gott, das⸗ elbe noch einmal,“ dreht ſich um und mimt ofortiges Einſchlafen. S. Teubner. Ein Landarzt findet das Chriftlind Von Vert Brennetle Die Geſchichte beginnt auf dem Markt⸗ platz einer kleinen Stadt im Harz. Die Turm⸗ glocke ließ eben den neunten 1 verklingen, als von der Rathausſeite her ein Mann den menſchenleeren, obendrein noch tiefverſchneiten Platz betrat. Er ſpähte fu⸗ chend umher, aber eigentlich hätte er es wiſſen ſollen, daß am Weihnachtsabend und zu ſo ſpäter Stunde die einzige Autodroſchke längſt außer Betrieb geſetzt worden war. Was tun?— Bis dam Nachbardorf, wo er ſeinen Wohnſitz hatke, war es, zumal bei dem immer ſtärker einſetzenden Schneetrei⸗ ben, ein beſchwerlicher Weg. Umkehren konnte er auch nicht, denn im Dorf erwartete ein Schwerkranker ſeinen Beſuch. Es blieb ihm nichts weiter übrig, er mußte, wenn er ſei⸗ ner Pflicht genügen wollte, den Heimweg zu Fuß antreten. Als er die letzten Häuſer hinter ſich hatte, packte ihn der Schneeſturm erſt dle Win⸗ terweiß dehnte ſich die Mit dumpfem Sang ſtrich der Atem des Windes über die baumloſe Ebene, Er mußte alle Kraft anwenden, um nicht umgeweht zu werden. Er hatte eben die Straßenkreuzung er⸗ reicht, wo ein ſchmaler Fußweg nach ſeinem Dorf abzweigte, als er hinter ſich Schritte hörte. Ein Menſch, atemlos vom raſchen Lauf, rief ihm keuchend die Worte zu: „Wer Sie auch ſind, kommen Sie, bitte, kommen Sie... Wir ſind landfremde Leute, a Obdach... Kommen Sie, meine Frau ſtirbt ſonſt!“—— Ohne eine weitere Er⸗ klärung zu fordern, ſchloß ſich der Landarzt dem Fremden an. Quer über ein Ackerſtück Ge es, bis vor ihnen die Umriſſe einer cheune auftauchten. Ein Hund ſchlug an. unter dem vorſpringenden Scheunendach — ein Planwagen, der mit geflochtenen örben und allerhand Küchengerätſchaften beladen war. „Hier ſind wir,“ ſagte der Mann, ſich zu der 1 niederbeugend, die im Windſchutz der Scheune zwiſchen einigen Strohbündeln Chriſtoph Walter drey: ebettet lag. Jetzt wurde auch ein leiſes immern vernehmbar; ganz zart hob es ſich aus ſeinem Kiſſen, welches die Frau feſt im Arme hielt. „Iſt es Ihre Frau?“ fragte der Landarzt. „Ja, mein Herr; ich bin Korbmacher von Beruf. Wir konnten die Stadt nicht mehr erreichen, das Pferd lahmte ſtark.. Zum Glück fanden wir die Scheune——“ Der Landarzt kniete neben der Mutter nieder.„Sie ſind ein tapferer Menſch,“ ſagte er, und in ſeiner Stimme zitterte ein weicher Klang.„Ganz allein, ohne jede Hilfe haben ſie das Kind zur Welt gebracht!“ Ein Lächeln, ſchwach nur und unbeſtimmt, entſtand im Antlitz der Frau. Dann glitten ihre Augen über ihn hinweg, als ſchämten ſie ſich der Tränen, die unaufhaltſam hervor⸗ drangen. Er zog eine Weinflasche, die ihm als Weih⸗ nachtsgabe zugedacht worden war, aus der Manteltaſche, entkorkte ſie und flößte der Frau einige Tropfen ein.„So, und jetzt kom⸗ men— unter Dach und Fach, in ein war⸗ meg Bett mit dem kleinen Menſchenkind!“ Sich aufrichtend, rief er dem Manne zu: „Schnell, es 5 genug Platz in meinem Hauſe; packen Sie Stroh in den Wagen, es liegt genug hier, für den Schaden komme ich ſchon auf! Sorglich betteten ſie die Frau, und nach einer Weile rumpelte der Wagen über den verſchneiten Sturzacker der Landſtraße zu. Der Mann führte das Pferd an der Leine, hinter dem Wagen das Kind auf dem Arme, Sade jeden Schritt abwägend, schritt der Landarz Aus Wolkenfetzen ſchimmerte ein einzel ⸗ ner Stern in der Klarheit ewiger Dinge, die 5 überall wirken und zuweilen in der Güte des Herzens ihren ergreifenden Ausdruck inden.——„Die Dichter lügen viel,“ ſagen ie Menſchen; aber um dieſer ewigen Wahr⸗ heit willen müßten ſie eigentlich noch viel mehr lügen!——— Das verborgene Geſtändnis Eine Weihnachts geſchichte Die junge Verkäuferin Grete Asmus iſt ihres anmutigen Ausſehens wegen ausge⸗ wählt worden, im Schaufenſter eines g.oßen Haushaltsgeſchäftes einen neuen Staubſau⸗ gertyp vor fremden und neugierigen Augen vorzuführen, umgeben von blitzblanken Kücheneinrichtungen. Aus dem Beutel des Staubſaugers ſchüttet ſie ein Kilo Schmutz auf einen Teppich, rollt den Staub in den Teppich hinein und läßt dann den Motor laufen, um drei Minuten ſpäter auf den ſauberen Teppich zu weiſen und den wieder ſtaubgefüllten Beutel den vor der Scheibe ſtaunenden Zuſchauern hinzuhalten. Sie wirft keck und lächelnd ihren blonden Haar⸗ ſchopf in den Nacken. Es ſind die 1 5 Stunden vor dem Feſt. Schon drängen ſich weniger Neugierige vor dem Schaufenſter. Ein leichter Schnee fällt. Die Leute eilen mit kleinen und großen Pa⸗ keten vorüber. Grete fällt das ſchmale Ge⸗ lach eines jungen Mannes auf, für den al⸗ ein ſte jetzt ihre Vorführung zeigen muß. Seltſam, ſie hat ſich doch jede Empfindlichkeſt abgewöhnt, aber unter ſeinen 1 85 nach⸗ denklichen Augen wird ſie nervös. Einmal Inde ſie viel zu früh Staub aus dem Beu⸗ el, daß er über ihre Schuhe und die ganzen Küchengeräte ſtäubt. Nach ihrem erſten Schrecken beginnt ſie, alle Gegenſtände ab⸗ zuſaugen, die ſchnell wieder blank werden, und als ſie ſich umwendet, lächelt der junge Mann. Er ſcheint fortzugehen, tritt aber gleich darauf in den Laden ein. Eine Viertelſtunde ſpäter läßt der Inha⸗ ber Grete Asmus rufen. Der Zuſchauer von vorhin lehnt am Ladentiſch Die Verkäufer zerlegen gerade einen Staubſauger, um ihm alle Vorteile desſelben klar zu machen. „Fräulein Asmus!“ legt der Chef.„Wür⸗ den Sie wohl noch heute abend um acht Uhr einen Staubſauger vorführen können? Ich weiß, es iſt ein bißchen viel verlangt, Sie müßten Ihre eigene Feier verſchieben, aber der Kunde beſteht darauf, daß Sie ſeiner Frau Mutter den Staubſauger erklären.“ Der junge Herr verbeugt ſich leicht vor Grete. „Sie wiſſen vielleicht, wie alte Damen ſind, nicht wahr? Wenn ich das Ding im Paket mitbringe, wagt meine Mutter beſtimmt nicht, es zu benutzen. Fünf Minuten Ihrer Vorführung würden genügen, um ſie reſt⸗ los zu begeiſtern. Falls es Ihnen möglich iſt, das einzurichten— ſonſt müßte ich etwas anderes kaufen, das meiner Mutter weniger unverſtändlich erſcheint.“ Meine Feier! denkt Grete ein wenig er⸗ bittert Weshalb machen Fremde ſich darüber Gedanken? un ich heimkomme, iſt mein 1 kalt und öde. Sie weiß kaum, was 0 Jg nur, daß es eine Zuſtimmung iſt. ei Geſchäftsſchluß bekommt ſie das Paket, iger 1915, ehe Italien an der Seite der Weſtmächte in den Krieg trat, fuhren ahlreiche Deutſche auf einem italieniſchen Dampfer von Nordamerika nach Europa, um über Genug, dem. des Dampfers, in einem i beſeelt, ihr Va⸗ terland in der Stunde höchſter Gefahr ver⸗ teidigen zu dürfen. Um ungefährdet durch die Heek u gelangen, hatten ſie ſich in Amerika ſalſche 1 4 beſorgt, ohne aller⸗ dings zu ahnen, daß es engliſche Agenten waren, die ihnen die Päſſe fur teures Geld verkauften. Die Agenten hatten, als die Anker des Dampfers gelichtet wurden, nichts Eiligeres u tun, als die Nummern aller dieſer falſchen äſſe an die engliſchen Behörden zu telegra⸗ hieren. In Gibraltar, wo der Dampfer an⸗ egen mußte, ſollte ſich das Schickſal der mit aaßen Hoffnungen dem europäiſchen Feſt⸗ ande zuſtrebenden Deutſchen erfüllen. Je länger es dauerte, deſto mehr wurden die Leute allerdings von großer Sorge erfüllt, denn es erhielt ſich hartnäckig das Gerücht, die Engländer ſeien ihnen auf der Spur und wollten ſie in Gibraltar ausheben. Mit Bangen ſah man der Landung entgegen. Am Tage der Ankunft an dem engliſchen Felſenneſt ereignete ſich auf dem Dampfer ein merkwürdiger Zwiſchenfall, der bei Paſ⸗ ſagieren und Beſatzung großes Aufſehen er⸗ regte. Gegen Abend kam eine Frau mit auf⸗ geregtem Schreien und flatternden Haaren zum Kapitän gelaufen.„Ich bin ſoeben von einem Deutſchen angefallen worden,“ ſchrie SAA e——— Forde und— da ſie ſo gefällig iſt, wie der Chef erwähnt— noch ein kleines weih⸗ nachtliches r N das 177 ſehr erfreut. Ihre Wohnung liegt in anderer Richtung. Es lohnt ſich nicht, 5 heimzufahren. Sie muß die überzählige Stunde bei einer Taſſe Kaffee in einer von Leere gähnenden Kon⸗ ditorei verbringen, deren Büffetmädchen er⸗ bittert auf ihren Fortgang wartet, weil es auch Schluß machen möchte. Um halb acht kann ſie die Bahn beſteigen. Kleine bunte Siedlungshäuſer ducken ſich in die Kälte, hinter den Scheiben blitzen ſchon golden die Kerzen. Grete ſtapft durch den Schneewind. Sie muß immer über⸗ legen: woher kannte ich den jungen Mann wohl? Sein Geſicht iſt mir vertraut und doch kann ich mich nicht erinnern, wo er mir be⸗ gegnet iſt. enn ſie nur* den Staubſauger abge⸗ liefert hätte! Ein Bäumchen ſteht auf dem Tiſch ihrer Stube Der eiſerne Ofen wird wohl ſchnell warm werden.——— Das ge⸗ uchte Haus iſt beſonders klein, aber hübſch. it kreundlichem Gruß öffnet der junge Mann ſelbſt Er bittet ſie, einzutreten, nimmt ihr Mantel und Ueberſchuhe ab und ſtößt eine Zimmertür auf. „Mutter—“ ruft er,„das Fräulein aus dem Schaufenſter bringt dir eine kleine Ueberraſchung! In Gretes Augen ſpiegeln ſich die vielen Kerzenlichter eines buntgeſchmückten Bau⸗ mes. Duft von Tannen und 1 begrüßt ſie heimatlich. Das alles iſt ſo feier⸗ 7 ſchön, wie früher bei ihren verſtorbenen Eltern.— Sie kann nicht hindern, daß ihr Tränen in die Augen ſchießen. Schnell fährt ſie mit der Hand übers Geſicht und begrüßt höflich die alte Dame. Deren geradem Blick bleibt ihre Verwirrung nicht verborgen. Sie lächelt dem Mädchen zu. Grete* mit ein paar ſchnellen Handgriffen den Staubſauger e Jetzt ſurrt er über den Tep⸗ „Siehſt du. Mutter!“ ſagt der Sohn fröh⸗ lich.„Es iſt ein Hilfsmittel, mit dem, geht man nur richtig damit um, man ſich manche Erleichterung verſchaffen kann. Du willſt nun einmal immer noch unſere Wohnung allein in Ordnung halten.“ Grete legt den Staubſauger neben den Gabentiſch, erklärt noch ein paar Kleinig⸗ keiten, dann will ſie gehen. „Wir können das Fräulein ſo nicht fort⸗ ſchicken, Hans!“ mahnt die alte Dame.„Es wird doch wohl noch einen Imbiß nehmen, nicht wahr? Oder erwartet man Sie?“ „Nein— nein—— ich bin ganz allein,“ ſtammelt Grete verwirrt.„Habe nur eine kleine kalte Wohnung—“ und ſchweigt. Das wollte ſie nicht erzählen Schnell fügt ſie hin⸗ zu:„Aber ich möchte nicht ſtören. Die alte Dame hat Gretes Hand genom⸗ men. „Im vorigen Jahr war es noch fröhlicher bei uns Damals ſaß hier in dieſer Stube mein Mann, und drüben auf dem fahr Magdalena, meine Tochter. Im Frühjahr hat eine Grippe beide von uns genommen. Hans mußte 05 Studium abbrechen, um die Möbelhandlung weiterzuführen. Wenn Sie bleiben mögen, wir wären nur froh darüber!“ Die Möbelhandlung? Ach richtig, wo ſie gelernt hat, war ein Sohn, der aus der Univerſitätsſtadt nur ſelten herüberkam! Jetzt weiß Grete alles wieder. „Dann kennen wir uns überhaupt—“ a ſie, und es folgen tauſend Fragen, und bald weiß man, daß man eigentlich ſeit langem miteinander bekannt iſt.— i Die Lichter ſind zu Ende gekniſtert. Die Lampe brennt, Kaffe dampft in den Taſſen, und immer, wenn Grete gehen will, hält man ſie auf, bis es ſehr ſpät iſt. „Oh Gott!“ ruft ſie aus.„Ich bekomme keine Bahn mehr!“ „Ja, es iſt wohl Zeit zum Schlafengehen!“ nickt die alte Dame. 0 wollte Sie über die Feſttage einladen. Aber Sie hätten nicht angenommen! Darum ließ ich die letzte Bahn abfahren!“ Grete falt ganz wage aus— und Hans— ja, der iſt plötzlich ſeltſam und auf⸗ geregt froh. Kurz— Grete wird im ein⸗ ſtigen Zimmer der Tochter male Am Morgen, als Grete angekleidet iſt, trifft ſie in der Küche die alte Dame.„Scht!“ ſagt ſie.„Hans 155 an Feſttagen gern ein bißchen länger. Gehen Sie nur ins Zim⸗ mer, derweil ich hier fäubere!“ Aber das läßt Grete nicht* Sie packt an, wo es 9 iſt. Im Handumdrehen ſind die Räume blitzblank, und während die alte Frau Tes⸗ dorp zum erſtenmal in der Diele de mit dem neuen e A ha Grete ſchon den Tiſch gedeckt und Kaffee ge⸗ 100.„Kind— Kind—!“ Frau Tesdorp lacht.„Sie wären eine Frau für meinen Hans! 1 5 0 er nur nicht ſo ſchüchtern wäre glaube—“ „Ja, Fräulein,“ fügt ſie hinzu.„Er hat mir nämlich 3 des er gar keinen Staubſauger kaufen wollte! Unſer alter war noch ganz gut, und ich wußte auch wohl da⸗ mit umzugehen. Ich ließ Sie deshalb nicht in die Beſenkammer blicken— dann hätten Sie ihn dort entdeckt! Alles kommt nur da⸗ her, weil Hans ſich ſchon in Sie verliebt hat, als Sie noch in Vaters a tätig waren! — 1 „Mutter!“ ruft der Sohn.„Ich kann doch lchllebüch noch allein mein Geſtändnis an⸗ ringen] Ja, Fräulein Asmus, ſo war es! Weil Sie mich damals nie ene gen haben, 5 es mir an Mut. Aber für heute hatte ch mir vorgenommen, Ihnen alles zu beichten und Sie zu bitten, meine Frau zu werden.“ Von der Tür aus, der ſie zugeſchritten iſt, lacht Frau Tesdorp den jungen Leuten zu. „Hätteſt wieder nicht den Mund 2 15 macht, Hans! Ihr Jungens von heute in allen Dingen ſo ſelbſtändig, nur vor der Liebe habt ihr genau ſo viel Angſt, wie einſt wir. Und das Fefaut mir an euch eigentlich noch am 55 115 Die Tür fällt ins Schloß. Grete iſt es, als wolle ihr Herzſchlag ausſetzen. Plötzlich ge⸗ wahrt K. die wartenden, ehrlichen Augen von Hans Tesdorp, und mit einem Male wird ſie über und über rot, wie geſtern im Schaufenſter. Sie ſenkt den Blick. Er nimmt ſie in den Arm. „Darf 12 Grete zu dir ſagen“? ans Als Frau Tesdorp 1 langer Zeit wie⸗ der ins Zimmer tritt, ſtehen die jungen Menſchen noch immer umſchlungen. „Der Kaffee wird ſa kalt!“ ſagt ſie ver⸗ gnügt.„Jedenfalls können wir nun zu Weihnachten doch noch Verlobung feiern, wie — gehört— wenn auch am erſten Feier⸗ ag * Ein Erlebnis aus dem zweiten Kriegsjahr Von einem, der durchlam y Ln Cre ner ſie außer ſich, am ganzen Körper zitternd. „Er hat mir etwas ankun wollen!“ Sie bat dringend und flehentlich um rit⸗ terlichen Schutz vor dem Unhold und erreichte denn auch, daß der Kapitän den Mann feſt⸗ 1 N und im Schiffsgewahrſam feſſeln ließ. In Gibraltar, das am nächſten Morgen erreicht wurde, erſchienen die Vertreter der engliſchen Militärbehörden an Vord und ver⸗ langten die Päſſe ſämtlicher Paſſagiere. Ein Blick auf die Nummern genügte, um die mit falſchen Päſſen ausgeſtatteken Deutſchen und Oeſterreicher zu erkennen, ſie verhaften und als Zivilgefangene an Land bringen zu laſſen, von wo aus ſie in die Internierungs⸗ lager Englands tansportiert werden ſollten. Der engliſche Offizier verglich die Päſſe mit den Nummern ſeiner Liſte und ſtellte feſt, daß einer fehle. „Ja,“ ſagte der Kapitän,„das ſtimmt. Aber dieſen einen gebe ich nicht heraus. Er iſt übrigens gut untergebracht, drunten im Kittchen.“ „Und warum wollen Sie ihn denn un⸗ 8 behalten?“ fragte der engliſche Be⸗ amte. „Weil er ſich auf meinem Dampfer, das beiße 1 italieniſchem Boden, eines Ver⸗ rechens ſchuldig gemacht hat. Dafür wird er ſich vor unſeren Gerichten zu verantwor⸗ ten haben. Uebrigens dürfte er ſeine Hei⸗ mat vorausſichtlich vor Kriegsende nicht wie⸗ derſehen, denn es iſt zu erwarten, daß er ein paar Jährchen abzuſitzen hat.“ „Der Engländer gab ſich mit der Erklä⸗ rung zufrieden und verließ das Schiff, das nach einigen Stunden die Anker lichtete und Genua zuſteuerte. Der Unterſuchungsrichter, der dieſen Fall zu bearbeiten hatte, 100 nach einigen Ta⸗ gen den Deutſchen aus der Haft vorführen und fragte ihn, was er zu der Anſchuldigung zu bemerken oder zu ſeiner Entlaſtung vor⸗ e habe. eben Sie zu, im Sinne r eee ſchuldig zu ſein? ein.“ „Wollen Sie den Tatbeſtand leugnen oder anders darſtellen? Kannten Sie etwa die Dame und ſtanden Sie früher zu ihr in irgendwelcher Beziehung? „Allerdings kenne ich ſie,“ lautete die Ant⸗ wort.„Sogar ſehr gut. Sie iſt nämlich meine Frau.“ Der Staatsanwalt mußte nach dieſer über⸗ raſchenden Erklärung des Angeklagten, die von der Frau freimütig beſtätigt wurde, die Anklage fallen laſſen. Mann und Frau wur⸗ den zu einer geringfügigen Strafe verur⸗ teilt, wegen groben Unfugs oder ſo ähnlich: unbekannt, welchen Paragraphen der Richter zur Begründung heranzog. Dieſer Deutſche war einer der wenigen, die damals durch die engliſche Sperre ka⸗ men, um ſich ihrem Vaterlande zur 7 5 gung zu ſtellen. Seinem falſchen Paß hatte er ſelber nicht recht getraut. Er wollte aber ganz ſicher. und entſchloß ſich daher zu der kleinen Komödie mit ſeiner Frau, me unter falſchem Namen reiſte und durch ihre geſchickte Schauſpielerei die Engländer und den italieniſchen Kapitän täuſchte. eid 18˙9 f S. — 0 ſie der am 6 0 gem en, hilt mme enl⸗ über licht Bahn nd auf ein lacht t, 0 ein dim eg ume Les 10 ges do inen däte hat ten bur da⸗ ficht ten da hat, en“ doc af esl hen, alte int lich als he⸗ von 1 mt 1 I al 1 en I ol⸗ ne der die . lt 10 1 de die 11 1 t „ a l le U e te Anklage gegen den Schenker hausfrauen, kauft am Vormitlag! NS. Wenn die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink die Hausfrauen aufgerufen hat. die Weihnachtseinkäufe rechtzeitig zu tä⸗ tigen, wenn weiterhin dieſer Wunſch auch vom Handel, vornehmlich vom Einzelhandel, vom Handwerk und der Induſtrie, ja ſogar von den Verkehrsbetrieben ausgeſprochen wird, ſo darf er nicht ungehört verhallen. Die Hausfrauen müſſen ſich klar darüber ſein, welche Vorteile ihnen durch den frühen Einkauf gegeben ſind. Es handelt ſich hier nicht um die üblichen täg⸗ lichen Beſorgungen, ſondern um die ge⸗ ſchmackvolle Auswahl von Gegenſtän⸗ den, die im Laufe des letzten 1 als paſ⸗ ſend und ſinnvoll für den zu eſchenkenden vorgemerkt wurden. Jeder Einkauf, bei dem die Käuferin von vornherein weiß, was ſie eigentlich will, wickelt ſich ſchnell ab. Auch iſt dem Verkaufsperſonal in viel weiterem Maße die Möglichkeit gegeben, beratend und erklärend beim Einkauf mitzuwir⸗ ken. In einem überfüllten Laden, wo ſich je⸗ der Käufer erſt in einem feſtlichen Gedränge einen Platz am Ladentiſch erobern muß. iſt weder ein überlegter Kauf, noch eine geduldige Bedienung gewährleiſtet. Auch iſt die Auswahl zurz vor dem Feſt, beſonders in einer Zeit des ſtetigen Anſtiegs der allgemeinen Kaufkraft, nicht mehr ſo groß. Die Käuferin wird ſchließ⸗ lich ein Geſchenk erwerben, das ihr beſtenfalls gerade noch würdig erſcheint, als feſtliche Gabe gewertet zu werden. Sie ſoll auch bedenken, daß ein Geſchenk nicht nur für den Empfänger eine Freude ſein ſoll, ſondern auch ein Spiegel ihres eigenen Geſchmacks iſt. Außerdem muß in dieſem Jahre noch berück⸗ ſichtigt werden, daß infolge der Vollbeſchäftigung unſerer Wirtſchaft die ſonſt üblichen Aushilfs⸗ kräfte nicht zur Verfügung ſtehen. Der vor dem Feſt ausgeweitete Geſchäftsgang muß mit dem ſtändigen Perſonal durchgeführt werden. Es Aufruf der Reichsfrauenführerin iſt daher Pflicht der Hausfrau, für einen Aus⸗ gleich zu ſorgen. Die jetzt noch notwendigen Einkäufe ſollen daher tunlichſt in die geſchäfts⸗ ſſtillen Zeiten verlegt werden. Der Vor mit⸗ tag und der frühe Nachmittag ſte⸗ ſhen hierfür zur Verfügung. Auch ſollte die Hausfrau bedenken. daß ſie in der Wahl der Zeit ihrer Einkäufe den größten Spielraum hat. Die Berufstätigen ſind allein auf die Abend⸗ ſtunden und die verkaufsfreien Sonntage an⸗ gewieſen. Sie wären dankbar, wenn ſie die knapp bemeſſene Zeit nicht noch mit Käuferin⸗ nen teilen müßten, die ebenſo gut, nein, noch beſſer, ihre Einkäufe auf den Vormittag ver⸗ legen könnten. Ein unüberlegter, haſtiger Einkauf birgt aber noch weitere Nachteile: es wird leicht eine Ware gekauft, die keineswegs Anſpruch auf Qualität beſitzt. Nichtige Dinge in großartiger Aufmachung ſprechen nicht für den guten Ge⸗ ſchmack des Schenkers und enttäuſchen den Be⸗ ſchenkten. Die Hausfrauen ſollten vor ihren Einkäufen die Auslagen in den Geſchäften ein⸗ gehend betrachten, und gerade dort kaufen, wo ſie Gewähr haben, ein wirklich ſchönes Geſchenk, d. h. materialgerecht in ſeiner Form und zweckvoll in ſeiner Verwendung. zu erhalten. Dieſe ſorgſam erwählten Gaben machen Freude und verhindern den Umtauſch. Faſt jeglicher Umtauſch iſt eine Anklage gegen den Schenker, ganz abgeſehen von der vermeidbaren Belaſtung der als Ver⸗ käufer und Verkäuferinnen tätigen Volksgenoſ⸗ ſen, die ſich die verhältnismäßig ruhigen Tage nach dem Feſt wirklich verdient haben. Schließ⸗ lich verausgabt die Hausfrau beim Einkauf in den ruhigen Geſchäftszeiten nicht unnötig ihre Kräfte, die ſie braucht, um in voller Friſche als Mittelpunkt ihrer Familie das Feſt geſtal⸗ ten und erleben zu können. E. B. Großdeutſche Volksgemeinſchaft der Tal Großdeulſche Weihnachtsfeiern— Aeber/ Million Tannenbäume Kann es einen ſchöneren Höhepunkt im Ab⸗ lauf des Winterhilfswerks geben als das weihnachtliche„Einander⸗helfen“ der deutſchen Volksgemeinſchaft? Fragt nur Hunderttauſende, denen das Winterhilfswerk an den vergangenen fünf Weihnachtsfeſten den Lichterbaum in die Stuben getragen hat und mit ihm eine Fülle weihnachtlicher Gaben und Geſchenke und— wie ſich das für einen rechten Weihnachtsmann von ſelbſt verſteht— auch einen Sack mit Spiel⸗ zeug und Bilderbüchern für die Kinder. Ein wohlgefüllter Ofen ſpendet behagliche Wärme. Kerzenſchimmer erhellt den Raum. Mit dem Duft der Tannenzweige miſcht ſich der Duft jeſtlichen Weihnachtsgebäcks. Heißt das: Das Weihnachtsfeſt auf die Straße tragen oder ein Volksfeſt veranſtalten? Fragt ſie nur, die Hun⸗ derttauſende, denen am Volks weihnachten 1937 an Liebesgaben⸗ und Weihnachtspaketen allein 1412 692 Stück, an Spielzeug 1073 598 Stück, an Weihnachtsbaumſchmuck und Weihnachtsker⸗ zen 258 102 Pakete und 568 727 Tannenbäume beſchert wurden; fragt ſie nur, ob ſie vor dem Jahre 1933 jemals ein ſolche von der Volks ⸗ gemeinſchaft getragene wahre Volksweihnacht gekannt haben? Oder fragt das unermüdliche Heer der ge⸗ treuen Helfer und Helferinnen des Winterhilfs⸗ werkes, die— obwohl doch um das eigene Feſt auch beſorat— ſich nicht genug tun konnten treppauf und treppab zu eilen, um auch den allerletzten Volksgenoſſen noch rechtzeitig zu be⸗ ſcheren? Oder denkt an die Bilder der Wochen⸗ ſchauen in den Lichtſpieltheatern. auf denen Miniſter und Reichsleiter der Partei an erſter Stelle ſtehen. das Füllhorn weihnachtlichen Glücks vor den dankbaren und leuchtenden Augen der Beſcherten auszuſchütten. Wie an⸗ ders bört ſich jetzt das Wort Volksweibnacht an Aber auch das weihnachtliche Füllhorn des Winterhilfswerkes iſt nicht unerſchöpf⸗ lich. Irgendwann und irgendwie muß einmal nachgefüllt werden. Und das iſt nun die andere Seite deutſcher Volksweihnacht! Mit den Helfern und Helferinnen des Winterhilfswerks müſſen die Spender und die Opfernden Hand in Hand arbeiten! Da nützt auch nicht der Ein⸗ wand: ſoeben hatten wir doch erſt Eintopfſonn⸗ tag! Soeben hatten wir den Tag der Nationa⸗ len Solidarität! Hat der Führer etwa auch ſo gedacht? Hätte er nicht ſagen können: ich habe euch doch eben erſt das Saarland zurückgebracht! Ich habe euch doch eben erſt die Wehrhoheit wiedergegeben! Ich habe die Rheinlandzone wieder beſetzen laſſen! Nun ſoll ich auch helfen, daß noch die Oſtmark wieder in das Reich kommt? Und gar das deutſche Sudetenland? Und ſoll noch einen Wall aus Beton und Eiſen im Weſten errichten? Nein! Der Führer hat nicht ſo gefragt. Er bat, käum daß ein Werk ihm gelungen, ſchon das nächſte begonnen. Und ſo deutſche Volksgenoſſen. wollen wir es auch ma⸗ chen! Alle! Wir wollen. kaum daß wir für den Tag der Nationalen Solidarität gegeben haben, getroſt weiter opfern. Dies umſomehr, weil uns der Führer die Oſtmark und die Sudetendeut⸗ ſchen wieder ins Reich gebracht hat. Denn nun gilt es, dieſen deutſchen Volksgenoſſen, die n⸗ eeuls Obltsweihnachten begehen konnten, weihnachtliche Freude in Hülle und Fülle zu be⸗ reiten. Wie dieſes beginnen? Nun: obald es jetzt wieder heißt, die Pfundſpende bereitzulegen, dann legen wir das Doppelte bin! Es geht ſchon. Es iſt ja auch in den Vorjahren gegan⸗ gen. Das deutſche Volk kann wahrlich ſtols auf das ſein, was es mit der Pfundſpende des letz⸗ ten Winterhilfswerkes zusammengetragen hat. Eine einzige Zahl ſagt es uns: im Winterhilfs⸗ werk 1937/38 wurden bei der Pfundſpenden⸗ ſammlung über 29 Millionen Kilo⸗ aramm Lebensmitte geſpendek, Jüf das Kilogramm genau waren es 29 254 716 Ki⸗ ogramm!. Aber im Vorjahr waren die Oſtmark ind die Sudetendeutſchen noch nicht mitzu⸗ detreuen, konnten noch nicht mitbetreut werden. deshalb heißt es: diesmal doppelt geben! Und dann kommt noch vor dem Weihnachts⸗ ſeſt die Reichsſtraßenſammlung der Hitler⸗ jugend und des Bundes Deutſcher Mädel. Wol⸗ len wir Erwachſene uns von der Jugend beſchä⸗ men laſſen? Sollen die deutſchen Jungen und die deutſchen Mädel ſtraßenauf und ſtraßenab laufen— und wir ſehen zu? Nimmer! Viel⸗ nehr: mit der deutſchen Jugend, mit den Sammlern und den Helfern des deutſchen Win⸗ terhilfswerkes wollen wir Spender getreu zu⸗ ſammenſtehen, damit wir auch dem Führer ein Geſchenk unter den Lichterbaum legen können: die unlösliche deutſche Volksgemeinſchaft! Nr. 1 Zauber ber Boheme im Ceniral⸗Film⸗Palaſt Foto: Intergloria/ Terra Filmkunst Partner fürs Leben, Partner im Spiel: Marta Eggerth und Jan Kiepura in dem Intergloria- Pe der Terra Fils hunst„Zauber der Bohème“ Ein Wuchererprozeß 20n. 1882 Wie Wucherjube„Zall“ die Bauern betrog Saloman Kaufmann von Viernheim vor der Mannheimer S (2. Fortſetzung) Leikolaus Weber von Rippenweiher brauchte Geld und wurde von dem Juden Kaufmann von Großſachſen an den Vampyr„Zall“, wie ihn der Volksmund nennt, verwieſen. Es wur⸗ de ausgemacht, daß Weber 800 Mark Dar⸗ lehen erhalten und 950 Mk. als Darlehen anerkennen ſolle, für die Proviſion ſollte das Kapital 2 Jahre geſtundet werden, der Schuld⸗ ner geſtatten, daß der Gläubiger zur Erwir⸗ kung eines Eintrags die Forderung einklage. Salomon zahlte nun am 28. März 1877 600 Mk. bar, entwarf den Schuldſchein über 950 Mk., den Weber infolge des Vorgebens Salomons, die reſtlichen 200 Mk. würden ſo⸗ fort nach Erwirkung des Eintrags bezahlt, un⸗ terzeichnete. Schon am nächſten Tag erwirkte der Jude einen Zahlbefehl, am 28. April Liquiderkenntnis und am 6. Juni Pfändung von Fahrniſſen und Liegenſchaftsvollſtreckung für den Betrag von 950.— Mk., während der Schuldner doch nur 600.— Mk. erhalten hatte. Der Jude Zall hat es mit ſeinem Schein in der Hand fertiggebracht, den recht- ſchaffenen und vertrauensvollen Weber aufs Stroh zu legen. * Ph. Ludwig Sohn von Feudenheim erhielt 35 Mk. Darlehen, wofür er einen Wechſel über 50 Mk. ausſtellte, ferner ein Darlehen von 170.— Mk. auf drei Monate. Der erſte Wechſel war verzinslich zu 171 Prozent, der zweite zu 84. Salomon klagte beide Wechſel zu Lorſch ein, erlangte Urteil am 17. Januar 1879 und vier Wochen ſpäter Fahrnispfän⸗ trafkammer dung. Sohn zahlte hierauf 60.— Mk., Salo⸗ mon quittierte 23.— Mk., das andere war Proviſion. Sohn zahlte im Mai 192 Mk. Hannchen Salomon ſtrich raſch das Geld ein und„Zall“ quittierte 107 Mk. Kurz vor der Ernte ſchickte Salomon den Gerichtsvollzieher wieder und zwang den Sohn um Friſt zu bit⸗ ten. Sohn mußte eine Proviſionsſchuld von 24.— Mk. unterſchreiben, welche das Hunds⸗ luder ebenfalls einklagte. Sohn hatte erhalten 205 Mk. und bezahlte 60, 30, 192, 24 und 169 Mk., zuſammen 475 Mk. Die Hundeſeele von Zall hat den armen Mann in ein paar Monaten um ein ſchönes Stück Geld gebracht. * Phil. Jak. Schaaaf von Feudenheim erhielt auf ein Vierteljahr von Salomon 400 Mk. Auf Befragen, wie es mit den Zinſen ſtehe, antwortete Zall, die machen nicht viel, viel- leicht 10—12.— Mk. Die Eheleute unter⸗ ſchrieben nun die Urkunde und durch die Klage erfuhren ſie nun, daß ſie einen Wechſel von 580 Mk. unterzeichnet hatten. Nach Verfall erſchien Salomon bei Schaafs und erklärte ih- nen in barſcher Weiſe, ſie hätten ihm 100 Mk. zu zahlen oder er klage. Aus Angſt zahl- ten ſie. Zwei Tage vor der Ernte ſchickte aber Salomon den Gerichtsvollzieher und ließ al— les aufnehmen. Schaaf ging zum Wucherer und bat um Schonung. Die gemeine Seele verlangte 100 Mk. und erhielt ſie. So zahlte Schaaf noch zweimal 100 Mk. und kam in⸗ folge dieſes Ausſaugens in Gant. Schaaf be⸗ zahlte alle ſeine Gläubiger und auch den Viernheimer Zall. Schaaf erhielt 400 Mk. bar, bezahlte 400 und 500 Mk. nebſt Zinſen und Koſten 80 Mk., macht zuſammen 980 Mk. Der Kuhjude hatte ihn zum armen Man⸗ ne gemacht. * Am ſchönſten machte es Salomon den Ehe- leuten Nikl. Hammel von Heddesheim. Der inzwiſchen verſtorbene Ehemann und ſeine Frau, nach Ausſage des Herrn Bürgermeiſters Schmidt äußerſt beſchränkte, zu Geldgeſchäften faſt untaugliche Leute, die ein Vermögen von 35 000.— Mk. beſaßen. Es mußte daher im Intereſſe Salomons liegen, ſie als zur Aus- beute beſonders geeignete Objekte, ſeſtzuhal⸗ ten. Am 5. Dezember 1877 machten die Ehe⸗ leute ein zweites Darlehen, nachdem das erſte bezahlt, und dies kam ſie teuer zu ſtehen. Salomon ſchoß ihnen 1600 Mk., worüber Zall eine Radikalurkunde nach ſeiner Manier ausſtellte, und die Leute unterſchrieben. Wenn der Bürgermeiſter Schmidt ſich nicht energiſch ins Mittel gelegt hätte, ſo hätte der Jude die Witwe Hammel an den Bettelſtab gebracht. Die Witwe zahlte für 1600 Mk. an den Wu⸗ cherer zuſammen 3043.— Mk. Die Frau war ſchamlos ausgebeutet worden, ſo daß ihr Ver⸗ mögen nur noch etwa 9000.— Mk. betrug. Das jüdiſche Leckermaul hat u. a. der Witwe trotz Widerſpruch noch 2 Gänſe geſtohlen. * Die Eheleute Joh. Kolb von Heddesheim brauchten notwendig Geld; ſie verlangten von Salomon 200.— Mk., die ſie unter der Be⸗ dingung erhielten, wenn ſie 350 Mk. ſchrie⸗ ben und einen Pfandeintrag bewilligten. Es wurde ein von Salomon abgefaßter Vertrag unterſchrieben, der die Klauſel hatte: Sollte Schuldner Einſpruch erheben auf den beding⸗ ten Zahlbefehl, ſo iſt die ganze Forderung ſogleich fällig zu zahlen. Als der Zahlbefehl kam, lautete er auf 490 Mk. Die Eheleute konnten nun aber nicht mehr widerſprechen, weil ſonſt die ganze Schuld fällig geweſen wäre und ſie dann eingeklagt, gepfändet und von ihrem Heim vertrieben worden wären. Man ſieht, die jüdiſche Daumenſchraube hatte gewirkt. * Der 70jährige Joh. Klemm von Heddes⸗ heim, hatte zur Abfindung ſeiner erſtehelichen Kinder von dem Juden 200 Mk. geliehen. Weil er aber noch etwas Vermögen hatte, ſo ſchwefelte er ihm etwas von 600 Mk. vor, die er ihm nach Eintrag ausbezahlen wollte. Der alte Mann unterſchrieb und Zall klagte das ganze ein, leiſtet vor Gericht einen Mein⸗ eid und vertrieb den alten Mann von Haus und Hof. Der räudige Hund erſteigerte das Wohnhaus um 1100 Mk. und verkaufte es um 1700 Mk. Er hatte durch ſeinen Meineid 900 Mk. gewonnen. * Den Joh. Phil. Kirchner von Viernheim hatte Salomon unerhört bewuchert. Derſelbe erhielt 1100 Mk., zahlte 128 Mk., eine Hy⸗ pothek über 1400 Mk., 470 und 28 Mk. nebſt Koſten, zuſammen 2276 Mk. * In der aller raffinierteſten Weiſe iſt der Jude mit Johannes Helbig 5. in Viernheim verfahren. Denſelben ließ er eine Obligation über 3 300.— Mk. unterzeichnen und trieb ſie ein ohne Gegenleiſtung. Desgleichen machte er ein höchſt wunderbares Kuhgeſchäft. Salomon gab 2 Kühe hin, empfing eine andere dafür und gab dieſe ſpäter Helbig wieder zurück. Schließlich hatte Zall die drei Kühe wieder und das Geld von den erſten beiden Kühen für 460 Gulden ohne Gegenleiſtung. Helbig, früher ein wohlhabender Mann, iſt durch die Geſchäftsverbindung mit Salomon völlig ver- armt und Letzterer hat zum Ueberfluß in der Zwangsverſteigerung gegen Helbig deſſen gan⸗ zes Anweſen zu einem Spottpreis erworben und ihn von Haus und Hof gejagt. (Fortſetzung folgt). — Neulußheim auf hem Waldjportplatz Heddesheim— Hockenheim Feudenheim— Seckenheim Ilvesheim— 07 Mannheim Weinheim— Friedrichsfeld Phönir Mhm.— Käfertal Viernheim— Neulußheim Die Vorrunde iſt beendet. Von den 12 aus⸗ getragenen Spielen wurden 6 gewonnen, 4 en⸗ deten unentſchieden und 2 gingen verloren. Mit 16 Punkten ſteht unſere Sportvereini⸗ gung an der Spitze. Wohl kann uns Weinheim, wenn es ſein 12. Spiel gewinnt, um einen Punkt überholen und uns den Herbſtmeiſter⸗ titel entreißen. Dies iſt jedoch von unterge⸗ ordneter Bedeutung. Die wichtigſte Frage iſt jedoch die: Wer wird am Ende der Verbands⸗ wettſpiele Meiſter des Kreiſes Unterbaden⸗ Weſt? Wie ſtehen unſere Ausſichten? Genau wie im vorigen Jahre gingen die Spiele in Weinheim und Feudenheim verloren. In Il⸗ vesheim, wo wir im vergangenen Jahr einen Punkt einbüßten, holten wir beide Punkte. In Neulußheim holten wir einen Punkt, während wir letztes Jahr beide Zähler dort ließen. Auch von Seckenheim brachten wir einen Punkt mit, im verfloſſenen Jahr ſprach die Behörde, deren Urteil nachträglich revidiert wurde, den Sek⸗ kenheimern beide Punkte zu. Gegen Hocken⸗ heim ſpielten wir, genau wie im letzten Jahr unentſchieden, während es Phönix Mannheim gelang, einen Punkt zu entführen. Dieſe Bi⸗ lanz iſt beſtimmt nicht ſchlechter als im ver⸗ gangenen Jahr. Wenn wir weiter berückſich⸗ tigen, daß wir in Weinheim, Feudenheim, Neulußheim, Ilvesheim, Seckenheim und Hed⸗ desheim waren, mit den ſtärkſten Gegnern auf deren Plätze geſpielt haben, dann iſt oben⸗ erwähnte Anſicht beſtimmt richtig. Doch ſoll dabei nicht geſagt ſein, daß die Spiele, die wir in der Nachrunde auf fremden Plätzen auszutragen haben, als Spaziergänge anzu⸗ ſehen ſind, weil dieſe Vereine in der unteren Tabellenhälfte zu finden ſind. O nein, gerade dieſe Vereine, die um den Verbleib in der Bezirksklaſſe kämpfen, werden in der Nach⸗ runde für ſo manche Ueberraſchung ſorgen. Für unſere Sportvereinigung wird es hei⸗ ßen, jedes Spiel, ſei es zu Hauſe, oder auf des Gegners Platz, recht ernſt zu nehmen. Die Ausſichten ſind, wenn der rechte Geiſt herrſcht, wenn die elf Spieler eine feſte Kameradſchaft bilden, wenn jeder 8855 ganze Kraft und ſein ganzes Können einſetzt, nicht ungünſtig. Der Wille, dieſes geſteckte Ziel zu erreichen, muß jeden beſeelen, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. So kommt nun morgen„Olympia“ Neuluß⸗ heim nach Viernheim. Neulußheim iſt eine ſehr flinke Elf, der zu Hauſe ſehr ſchlecht beizu⸗ kommen iſt, da ſie über eine große Härte ver⸗ fügt. Ganz ausgezeichnet ſind beide Verteidi⸗ ger, hier in erſter Linie Gentner und auch der Torwächter iſt als einer der beſten unſeres Kreiſes anzuſprechen. Mit einem engmaſchigen Innenſpiel wird nichts zu erreichen ſein. Die Bälle müſſen auf die Flügel, damit dieſe ſtarke Verteidigung auseinandergezogen wird, dann aber heißt es ſchießen und nicht mit dem Ball ins Tor laufen wollen. Wenn das endlich ein⸗ mal befolgt wird, dann kann es nicht ſchief gehen. Am Vormittag um 10.30 Uhr ſpielt unſere Privat⸗Mannſchaft gegen Olympia Lorſch. 1. Mſchft.: Krug; Kiß, Faltermann; Müller J., Weiß, Fetſch; Kiß J., Koob, Pfenning, Kiß K. 2, Kiß K. 1. 2. Mſchft.: Rüth, Weidner, Burkert; Rein⸗ hardt, Ehrhardt, Krug; Faltermann Alex, Faltermann H., Hoock V., Alter W., Kempf Konr. Erſ.: Glaab, Willi. Die Spiele her Handball⸗Vezirksklaßſe TV. Viernheim muß zur Luftwaffe Sandhofen In der Handball⸗Bezirksklaſſe— Staf⸗ fel 1— ſtehen ſich morgen gegenüber: Jahn Weinheim— Poſt Mannheim MTG.— Reichsbahn Mannheim Kurpfalz Neckarau— 1846 Mannheim Luftwaffe— TV. Viernheim Das wichtigſte Treffen iſt in Weinheim fällig; zwei Spitzenvereine treffen hier auf⸗ einander und es iſt ſchwer, im voraus den Sieger zu beſtimmen. Der Vorteil des eigenen Platzes wird ſich für„Jahn“ wohl günſtig auswirken, doch iſt die junge Poſt⸗Mannſchaft überaus eifrig und beſitzt faſt unerſchöpfliche Kraftreſerven; wir ſind geſpannt, wer hier nun der Glücklichere iſt.— Reichsbahn Mann⸗ heim ſollte ohne weiteres zum Siege kom⸗ men, wie auch 1846 Mannheim in Neckarau das beſſere Ende für ſich behalten wird. Bleibt noch das vierte und letzte Spiel: Luftwaffe— TV. Viernheim! Es iſt nicht anzunehmen, daß unſere Turner in Sandhofen ſtraucheln. Sie werden und müſſen ſiegen, wollen ſie weiterhin als Favorit gelten. Es empfiehlt ſich jedoch, das Spiel nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und zu denken: ach was, die beſiegen wir im Spazierengehen! Turner⸗Jußballer in Edingen Die Turner müſſen morgen einen ſchweren Gang nach Edingen antreten. Fortuna Edin⸗ gen ſiegte am letzten Sonntag in Ladenburg mit 1:0 Toren und führt jetzt die Tabelle mit 46 Punkten an. Dann folgt Ladenburg und Wallſtadt mit je 12 und Viernheim mit 10 Punkten. g Mannſchaftsaufſtellungen: 1. M.: Beikert, Adler Ad., Schmitt; Müller, Jakob, Pfenning; Winkenbach, Alter, Helf⸗ rich, Stumpf, Mandel J., Helbig. A-⸗Jug.: Jakob Nikl.; Adler, Georgi; Kempf, Schneider, Knapp; Roos, Jäger, Keck, Hanf Lamberth. Nein, das iſt verkehrt und ſchon oftmals hat ſich ſolches kataſtrophal ausgewirkt. Ein Sieg wird nur gelingen, wenn ſich alle voll und ganz einſetzen und niemals Gleichgültigkeit aufkommen laſſen. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mſchft.: Effler; Kempf, Sander; Beiner, Herbert, Martin; Martin P., Thomas W., Alter, Beckenbach, Burkert P. 2. Mſchft.: Brechtel E.; Schmitt W., Alter Ad.; Unrath, Effler J., Hoock; Schneider M., Kiß K., Sax Peter, Diehl, Kühlwein. ——— Tragen der Halenkreuzarmbinde In einer Anordnung des Stellvertreters des Führers heißt es: Zur ewigen Mahnung an jene, die mit ihrem Leben für den Sieg des Hakenkreuzes kämpften, und um das Bewußt⸗ ſein der Pflicht gegenüber dem Führer und ſei⸗ ner Bewegung zu wecken und wachzuhalten, be⸗ ſtimme ich: Bei Veranſtaltungen der Partei, ihren Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bänden, oder des Staates, iſt auch weiterhin den zivilen Teilnehmern geſtattet, die Haken⸗ kreuzarmbinde zu tragen. Die Erlaubnis er⸗ ſtreckt ſich nur auf geſchloſſene Verbände von Fachſchaften. Betriebsgemeinſchaften uſw., die Teile oder Angehörige eines angeſchloſſenen Verbandes der Partei ſind. Nach Schluß der Veranſtaltung iſt bei der Auflöſung des ge⸗ ſchloſſenen Verbandes die Armbinde abzulegen. Grundſätzlich iſt den uniformierten Teilnehmern das Tragen der Hakenkreuzarmbinde ebenfalls geſtattet, ſofern nicht ſtaatliche oder behördliche Beſtimmungen dieſem entgegenſtehen.(Das Tragen der Hakenkreuzarmbinde zur Dienſt⸗ kleidung der Beamten, Augeſtellten oder Ar⸗ beiter im öffentlichen Dienſt unterbleibt.) Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! verrichten? Ueberall ſieht man die DRͤ⸗ Helferinnen. die in ihren freundlich grau⸗ weiß⸗geſtreiften Kleidern mit den leuchtend weißen Schürzen und der kleidſamen weißen Haube mit dem roten Kreuz dort zur Stelle ſind, wo Erſte Hilfe zu leiſten iſt. Gewiß be⸗ glückt es jede Frau, ſchwachen oder erkrank⸗ fen, Verunglückten beiſtehen zu können. Auch iſt es ein ſtolzes Bewußtſein, einer Gemein⸗ ſchaft und Organiſation anzugehören, die die helfende Kraft jeder einzelnen Frau braucht und ſte dort einſetzt, wo fremde Hilfe not tut. Wenn Kataſtrophen und Notſtände, Epide⸗ mien unſer Volk heimſuchen oder plötzliche Unglücksfälle eintreten und Kranke ooͤer Ver⸗ letzte der Pflege beoͤürfen, iſt jede DRͤ⸗ Schweſter oder DRK⸗Helferin dankbar, daß ſte angefordert wird und helfen kann. Sie weiß auch, daß, wenn einmal ein Krieg das Letzte an Opfer und Hingabe von jedem Volksgenoſſen fordert, ihr Dienſt einer der wichtigſten iſt; ſie weiß, daß dann von ihr der letzte und höchſte Beweis ihres Lernens und Dienens unter dem Zeichen des Roten Kreu⸗ zes gefordert wird. Und doch iſt damit noch nicht alles von dem geſagt, was der Frau und Mutter die Ausbildung und Arbeit im deng⸗ Bereitſchaftsdienſt bedeutet. Heute, wo jeder Deutſche alles daranſetzen will und muß, die Lebenskraft unſeres Vol⸗ kes zu ſchützen und zu ſtärken, kommt der Ausbildung und dem Einſatz in Erſter Hilfe beſondere Bedeutung zu. Noch immer ver⸗ unglücken jährlich eine große Zahl unſerer Volksgenoſſen; 1935 waren es noch mehr als 27000 Menſchen, und an Infektionskrankhei⸗ ten ſtarben im ſelben Jahr allein 94 500. Nun wiſſen wir, daß bei allen Unglücken es we⸗ ſentlich darauf ankommt, daß die Erſte Hilfe ſofort und richtig einſetzt. Desgleichen kann bei Infektionskrankheiten, Epidemien nicht genug darauf hingewieſen werden, wie wichtig es iſt, daß auch oͤie Laien, die mit den Er⸗ krankten zu tun haben, die einfachſten Desin⸗ fektions⸗ und Schutzmaßnahmen genau und ſachgemäß durchführen. In den meiſten Fäl⸗ len ſind es ja Kinder, die erkranken, und Müt⸗ ter und Geſchwiſter pflegen die leichten Fäll⸗ ou Haus und können die Angehörigen vor Anſteckung ſchützen. Das Leben der Frau iſt ſtets am innigſten in ihrer Familie verwurzelt. Zunächſt ſind der Mann und die Kinder, ihre Geſchwiſter und ihr Heim ihre Welt. So iſt es doch für jede Frau das Beglückendſte, daß alles, was ſie in der Ausbildungszeit zur DR⸗Helfe⸗ rin oder zur DRͤ⸗Schweſter und auch in ihrer ſpäteren Arbeit lernt, ihrer Familie ebenſo dient, wie dem großen Kreis ihrer Volksgenoſſen. Wieviel ruhiger und ſicherer iſt z. B. die junge Mutter, wenn ihre Kinder keank werden, da ſie die einfachſten Hand⸗ griffe gelernt und geübt hat, und die Krank⸗ heitsbilder ihr nicht mehr nur fremd und un⸗ heimlich ſind; auch das Anlegen von Umſchlä⸗ gen booͤer Verbänden iſt nun nicht mehr neu. Alles iſt gelernt und in Uebungsſtunden und auch in manchem Ernſtfall ſchon geübt. Auch lernt jede Frau, was zu beobachten iſt und was geſchehen muß, wenn ſie plötzlich oͤurch ein Unglück oder einen Unfall Leicht⸗ oder Schwerverletzten gegenüberſteht. Es kann ja jeden Tag vorkommen, daß eines ihrer Kinder ſich beim Spielen verletzt oder auf der Straße einen Unfall erleidet, daß es durch Unvorſichtigkeit in der Nähe des Waſ⸗ ſers in Gefahr gerät, zu ertrinken, daß es plötzlich mit einer Brandwunde nach Hauſe kommt, oder daß auch ſonſt ein Familienglied verunglückt oder ſich verletzt. Stets wird man erwarten, daß die Mutter oder die Schweſter weiß, wie geholfen werden kann, daß ſie ſelbſtverſtändlich zugreift und ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich die richtigen Maßnahmen anord⸗ net und ſelbſt bei der größeren Sorge und Angſt um das Leben des Verletzten oder Ver⸗ wundeten ruhig und ſicher bleibt. In ſolchen Fällen aber reicht der beſte Wille, der größte Mut und auch die ſchnellſte Entſchlußkraft ten Volksgenoſſen richtig und zweckmäßig hel⸗ Die Nollrenzarbeit im Leben der Frau Ein beglückender Dienſt an Volk und Familie VA. Was treibt wohl unſere Frauen dazu, ſich in immer größerer Zahl in der Erſten Hilfe ausbilden zu laſſen und den oft nicht leichten Dienſt unter dem Roten Kreuz zu nicht aks. Wer z. B. ie nötwendigen Händ⸗ griffe nicht gelernt hat, um unnötige Schmer⸗ zen beim Tragen eines Verletzten zu vermei⸗ den, wer nicht weiß, wie plötzlich ſtarke Blu⸗ tungen zu ſtillen ſind, wer die Mittel nicht kennt, die ausſchließlich für Brandwunden an⸗ gewandt werden dürfen, wer nicht weiß, wie ein gebrochenes Glied zweckmäßig gelagert oder geſtützt wird, wer nicht erkennt, wann unbedingte Ruhe über Leben oder Tod ent⸗ ſcheiden uſw. der kann in ſolchen Augen⸗ blicken nicht richtig helfen. Dieſes Wiſſen und Können eben will die Ausbildungszeit der DotK⸗Helferin vermitteln, und ihr 1 Dienſt im Roten Kreuz gibt dazu die Erfah rung, die erſt die richtige Behandlung I Es konnten nur einige Beiſpiele angeführt werden. Das tägliche Leben aber bringt tau⸗ ſend Gelegenheiten und Noglichkeiten, al das., was die Frau im DK⸗Bereitſchafts dienſt lernt und ausübt, nutzbringend anzu wenden. So mag dieſe Lekenserfahrung eine der Gründe ſein, daß überall in der Welt de ö Rotkreuzgedanke und die Rotkreuzarbeit im Herzen der Frau einen beſonders ſtarken Wi⸗ derhall findet. Rotkreuzarbeit bedeutet für ſie die Möglichkeit eines beglückenden Dien⸗ ſtes an ihren Volksgenoſſen. der zutiefſt in ihrem Weſen begründet liegt. Zugleich aber empfängt die Frau in dieſem Dienſt ein Wiſ⸗ ſen und Können, das ihrer Familie unmittel bar zugute kommt und dadurch auch tbr geige⸗ nes Leben bereichkert und erfüllt. Die neue 6J.-Winleruniform in den§J.⸗Einheiten Heſſen⸗Naſſaus geregelt. NSG. An die Einheiten der Hitler⸗Jugend Heſſen⸗Naſſaus iſt nunmehr eine Anweiſung der Gebietsführung über die Einführung der neuen 5 J.⸗Uniformen gegangen. Damit iſt ſowohl den Hitlerjungen wie ihren Eltern Gelegenheit ge⸗ geben, ſich bei den 9 J.⸗Einheitsführern genaue Auskunft über alle Einzelheiten zu holen. „Das Weſentliche der neuen Dienſtbekleidung für den Winterdienst ſind die ſowohl aus ge⸗ ſundheitlichen wie finanziellen Gründen von der Jungvolkuniform übernommene Ueberfallhoſe, Winterbluſe und Skimütze. Die neuen Uniformſtücke können bereits in den von der R3M. zugelaſſenen Geſchäften des Einzelhandels gekauft werden. Es ſei hierbei aber darauf hingewieſen, daß gemäß einem Be⸗ fehl des Gebietsführers die Winterkleidung der 57. bei einem geſchloſſenen Auftreten der Ein⸗ heiten nur dann getragen werden darf, wenn alle Junggenoſſen der jeweiligen Einbeit auch einheitlich im Beſitz der Uniform ſind. Weiter iſt noch zu erwähnen, daß die brau⸗ nen Schulterklappen der 5J. auf der dunkel⸗ blauen Winterbluſe nicht getragen werden. Bis zur Lieferung der vorſchriftsmäßigen Schulter⸗ klappen durch die R3M. wird an der Uniform der HJ. keine Schulterklappe getragen. Die Wirkung des oft ſeuchten Winterwetters auf die Bekleidung gab der Reichsjugendführung auch Veranlaſſung, das Tragen des ſchon län⸗ gere Zeit eingeführten 5 J⸗Regenumhan⸗ ges bei ungünſtiger Witterung, bei Aufmär⸗ ſche nund Kundgebungen im Freien zur Winter⸗ uniform zu genebmigen. Bedeutet die Schaf⸗ fung der neuen 5.⸗Uniform für die Hitler⸗ jungen bereits eine Verbilligung, ſo ſoll eine Verbilligung des Regenumhanges den Eltern die Anſchaffung dieſes notwendigen Kleidungsſtük⸗ kes ebenfalls weſentlich erleichtern. Den Eltern iſt damit zum Weihnachtsfeſt eine gute Gelegen⸗ heit gegeben, ihren Jungen eine Freude zu be⸗ reiten. Sie können dieſes umſomehr, als die Winteruniform auch als Zivilkleidung getra⸗ gen werden darf. Die Schulterklappen ſind le⸗ diglich durch eine Durchziehſchlaufe an der Win⸗ terbluſe befeſtigt, und können ohne jede Schwie⸗ rigkeit an⸗ und abgemacht werden. Ueberall ſehen wir den lachenden Mädel⸗ kopf auf Plakaten und Flugblätter, der für die Jugendgruppen des Deutſchen Frauenwerks wirbt. Wer näheres wiſſen will, erhält jederzeit Auskunft bei der NS⸗Frauenſchaft und dem Deutſchen Mit Seschenken von Vollmer bereiten Sie Freude. Unsere Preise gestatten es, unsere Qualitäten bieten die Gewährl Am Sonntag, den 18. Dezember von 14 bis 190 Unr ges ttne t! guẽmel Paradeplatz MANNHEIM * 1938 „tete Breite Straße Ach Ei Keten ſtrun ſchule Dut. Am 90 2 5 wir da bentskt zurück der vie en an zurück eren grünen albtan tient uns m wieder recht he noch ſo gen Ad Enel ändert, wenige gabe ſud 9 Uns au lieben nen. 7 8 5 Der ein klei lit de am 0 dung dür 9 lachtlig ſihttd gleich ö ſih fl ſt Veſt de mung ff fol age I Wang Scher, derne, — dlu⸗ kel nicht aden— eiß, wie gelagert „ wann dab ent⸗ 0 Agen⸗ ſen und eit bey pitere rh 9 lehrt igeſühr Agt tau⸗ en all ſchaſts b ig eine delt 10 geit im en Ni let fü Dien⸗ leſt in H aber n Wiſ ile. eig n geregelt, Jugend ing der k neuen ol den eit ge⸗ genaue 1 ledung us ge⸗ don der alhoſe, its in en deß hierbei mn Be⸗ ing der l Ein⸗ enn auß brau- lll 1 Bis ulter⸗ liſorn etlets tung lin- bat mar inter⸗ Schi jitler⸗ eine tern gtül⸗ lter lebeſe⸗ u be⸗ i die elta⸗ d le⸗ Vin⸗ wie cl del 7 in er en Bekanntmachungen Orisgruppe ber A. S. H. A. P. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Die geſamte Führerſchaft ſowie die Motor⸗ ſchar tritt am Samstag, 17. Dezember, pünktlich um 5 Uhr, in tadelloſer Uniform, (Heim Schillerſchule) zur Reichsſtraßenſamm⸗ lung an. Die geſamte Gefolgſchaft tritt am Sonntag⸗ früh pünktlich um 8.30 Uhr in Uniform(ſo⸗ weit vorhanden) am Heim Schillerſchule zur Reichsſtraßenſammlung an. Dieſer Dienſt iſt Ehrendienſt. Die Sammlung muß zu einem gewaltigen Erfolg für die Hitlerjugend wer⸗ den. Sämtlicke Beurlaubungen ſind für dieſen Tag aufgehoben. Achtung Handharmonikaſpieler! Sämtliche Handharmonikaſpieler der HJ kreten heute abend 7.30 Uhr mit ihren In⸗ ſtrumenten und in Uniform am Heim Schiller⸗ ſchule an. Der Standortbeauftragte der HJ. W. Re ch. Durch Sozialismus zur Nation! Am 17. und 18. Dezember ſammelt die HJ. für das großdeutſche WS W.! Se e Deulſche Arbeitsfront Handwerker! Meldet Euch mit einer gewöhnlichen Poſt⸗ karte oder Anmeldekarte, die alle Dienſtſtel⸗ len der DAF. und die Ortshandwerkswalter ausgeben, bei der Gaudienſtſtelle„Das Deut⸗ ſche Handwerk“, Frankfurt a. M., Bürger⸗ ſtraße 69/77, zum Handwerkerwettkampf! * AS-⸗Volkswohljahrt Freiplatzwerbung für Sudetendeutſche Es werden vier Freiſtellen für ſudetendeut⸗ ſche Urlauber geſucht. Gaſtſtellenſpender wol⸗ len ſich umgehend auf der NS. Dienſtſtelle melden. Die Urlauber kommen auf ca. 14 Tage und zwar ab ſofort bis einſchließlich März 1939. Der Ortsamtsleiter. Am Montag, den 19. Dezember, findet im Heim Schillerſchule, abends 8.30 Uhr, ein Gruppenappell ſtatt. Es wird erwartet, daß alle Mädels zu dieſem Appell antreten. Die Gruppenffihrerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Wenn Deutſchland heute wieder eine Welt⸗ macht iſt, ſo danken wir das der Politik des Führers, der die großen Aufgaben unſerer Zeit geſehen hat und der gewußt hat, daß ſich die kleinen Sorgen von ſelbſt einmal löſen. Gauleiter Wagner. Has lexte Acdlventsbicht Jetzt iſt es endlich ſo weit! Jetzt können wir das erfſehnte vierte Licht an unſerem Ad⸗ ventskranz anzünden, uns in den Lehnſtuhl zurückſetzen und in das muntere Auf und Ab der vier flackernden Lichter blinzeln. Wir kön⸗ nen an das nahe Feſt denken, und wir können zurückdenken an den Sonntag, an dem wir zum erſten Mal in dieſem Jahr ein Licht an dem grünen Tannenkranze mit den roten Bändern anbrannten. Es war uns ein wenig fremd und eigenartig dabei ums Herz, und wir konnten uns mit dem Gedanken, daß es jetzt ſchon wieder auf Weihnachten zugehen ſollte, nicht recht befreunden. Und es war ja damals auch noch ſo lange Zeit bis zum 24. In dem lan⸗ gen Adventsmonat hat ſich aber unſere eigene Einſtellung zu dem Feſte allergründlichſt ge⸗ ändert. Wir wiſſen jetzt genau, daß uns nur wenige Tage vom Heiligabend trennen, wir haben unſere Weihnachtsgeſchenke beſorgt oder ſind gerade dabei dies zu tun, und freuen uns auf den Augenblick, wo wir unſere Gaben lieben Menſchen unter den Baum legen kön⸗ nen. Die weihnachtliche Vorfreude hat von uns Beſitz genommen. Der Glanz der vier Lichter ſcheint uns ſchon ein kleiner Vorſchuß auf die flimmernde Selig⸗ keit des Weihnachtsbaumes zu ſein. 4 Lichter am Adventskranz! Bedeuten ſie nicht Vollen⸗ dung? Vollendung einer langen und gedal⸗ digen Wartezeit, die durch die Fülle des weih⸗ nachtlichen Lichterbaumes ihre Krönung er⸗ fährt? Vollendung, Krönung und Abſchied zu⸗ gleich vereinigt das vierte Adventslicht in ſich. Wir müſſen uns trennen von der bunten erwartungsfrohen Zeit der vier Adventswo⸗ chen, wir werden für wenige Stunden unter⸗ taucken in dem Glück des Weihnachtsabends, und dann wird wieder alles verſunken ſein, und nur die Erinnerung wird die nächſten Wochen noch ferne durchſtrahlen. Aber wenn jetzt die vier Lichter ſchwelend ausgegangen ſind, dann wiſſen wir erſt ein⸗ mal, daß ſie bald in noch weit ſchönerer Form auferſtehen werden. Die Hoffnung ver⸗ goldet die nächſten Tage, und die Freude wird alles ſtrahlend verklären. Weihnachten iſt das Feſt der Freude und der Liebe, der Verſöh⸗ nung und der Zufriedenheit, und die Ausſicht auf ſolche Tage läßt unſere Herzen ſchneller ſchlagen. Kurz, ehe das alte Jahr ſich vol⸗ lendet, ſetzt ihm ein gütiges Geſchick in immer wiederkehrender Regelmäßigkeit eine leuchtende Krone aus beſten Edelſteinen aufs Haupt. Der Schein, der von dieſer Zierde ausſtrahlt, liegt unſichtbar über der ganzen Zeitſpanne, die ſich von Dezember zu Dezember ſtreckt. * 93. ſammelt für das Bh w. p. Am 17. und 18. Dezember ſind es un⸗ ſere Jungens, die mit den roten Sammel- büchſen durch die Straßen gehen und eine Sammlung für das WW. durchführen. Die⸗ ſesmal erhalten wir für 20 Pfg. ſchön ge⸗ ſchnitzte Figuren, welche die 12 Monate des Jahres verkörpern. Ganz vortrefflich eignen ſich dieſe hübſchen Figürchen als Weihnachts; baumſchmuck. Wir wollen die kleinen Samm- ler in ihrem eifrigen Einſatz zur Linderung der Not unterſtützen. Wenn dann der Weih⸗ nachtsbaum auf unſerem Gabentiſch ſtrahlt, dann wiſſen wir, daß auch wir beigetragen haben, armen deutſchen Menſchen auch eine Weihnachtsfreude zu machen. Der Frieohoj als Kulturſtätte Vor einiger Zeit wurden von der Gemeinde⸗ Verwaltung die Entwürfe zur Errichtung einer Friedhofs⸗ und Leichenhalle im Saale des „Ratskellers“ ausgeſtellt. Der preisgekrönte Entwurf der Architekten Peter Müller und Dipl.⸗Ing. Heinz Kappler, Darmſtadt, wird nach entſprechender Ausarbeitung noch im kommenden Frühjahr zur Ausführung gelan- gen, ſo daß noch im Laufe des Sommers die Halle ihrer Beſtimmung übergeben werden kann. ö Abgeſehen davon, daß durch die Errichtung dieſer Halle viele Mißſtände innerhalb der Gemeinde behoben werden, trägt ſie aber auch weſentlich zur Verſchönerung unſeres Fried- hofes bei. Die vorgeſehene Anlage(Grünfläche und entſprechende Bäume) wird in würdiger Weiſe einen Uebergang zu allen Teilen des Friedhofes vermitteln. Wie wohltuend ge— rade die Anlagen mit ihren großen Grünflä⸗ chen auf das Auge des Beſuchers wirken, und ein Bild des Friedens und der Ruhe auslöſen, zeigt der in dieſem Jahre umgelegte Teil des alten Friedhofes. Der Friedhof iſt als ein Teil der Ortsanlage zu betrachten und ſoll in ſeiner Geſamtform eine Zuſammenſaſſung von architektoniſchen und handwerklichen Einheiten darſtellen, die dem Charakter einer deutſchen Kulturſtätte entſprechen. Wenn nun die Fried⸗ hofsverwaltung ſich deſſen bewußt war und durch großzügige Maßnahmen bereits begon⸗ nen hat, den Friedhof dementſprechend umzu- geſtalten, ſo muß andererſeits aber auch von den unterhaltungspflichtigen Volksgenoſſen der Wahl⸗ und Reihengräber verlangt werden, daß ſie ihre eigenen kleinen Anlagen— denn als ſolche ſind die Gräber zu betrachten— entſprechend anpaſſen. Gerade hier aber man⸗ gelt es ſehr, trotzdem ſo vieles mit ein klein wenig Luſt und Liebe ganz ſchnell abgeſtellt werden könnte. Es ſei hier nur an die vielen ſchief ſtehenden Grabmale und Kreuze erin— nert, ferner an die gänzlich mit Efeu oder gar Unkraut überwucherten Gräber. Ganz pietätlos iſt es, wenn auf Gräbern zum Auf⸗ bewahren von Blumen alte Konſervendoſen, oder gar Bierſeidel ſtehen, oder, wenn man immer wieder feſtſtellen muß, wie der Abraum (Alte Blumen, Kränze etc.) ohne jegliche Rück- ſicht ſogar auf das Nachbargrab geworfen wird, anſtatt die dafür aufgeſtellten Abfall- behälter zu benützen. Aber auch die Handwerksmeiſter(Stein⸗ metze, Gärtner und Schreiner) können und müſſen zur Verſchönerung des Friedhofes bei⸗ tragen. Gute und geſchmackvoll ausgeführte Arbeiten loben und empfehlen den Meiſter von ſelbſt. Welch gewaltiger Unterſchied bietet ſich dem Beſucher, wenn er den alten Teil des Fried⸗ hofes verläßt, und die ganz neuen Grabfelder nun vor ſich ſieht. Grell leuchten einem die weißen Kunſtſteinmäler entgegen, kalt, leblos und nichtsſagend. Genau dasſelbe gilt von den Einfaſſungen und den noch häßlicheren Beton— Fußplatten. Hier kann und muß das Stein- metzgewerbe die Beſteller von Grabmälern auf⸗ Es wird höchſte Seit zum Einkaufen Der„Goldene“ Sonntag Alljährlich bringt der„Goldene Sonntag“ den Höhepunkt des Weihnachtsgeſchäftes. Wenn auch in dieſem Jahre bereits in erſtaun⸗ lichem Maße gekauft worden iſt, ſo iſt doch ſelbſtverſtändlich noch für den„Goldenen Sonntag“ mit einem beſonderen Käuferan⸗ ſturm zu rechnen. Iſt doch dieſer Sonntag, an dem in den Nachmittagsſtunden die Ge- ſchäfte geöffnet ſind, die Möglichkeit, wo ſie mit einiger Muße ihre Einkäufe und Beſorgungen erledigen können. Freilich heißt es, ſich in den wenigen Stunden heranzuhal- ten. Und wer da glaubt, daß ſich in dieſer Zeit etwa ein halbes Dutzend verſchiedener Ein⸗ käufe„im Handumdrehen“ erledigen ließe, wird ſich recht getäuſcht ſehen. Da heißt es in allen Geſchäften geduldig warten, bis man an die Reihe kommt. Wir ſind nämlich nicht die einzigen, die am„Goldenen Sonntag“ auf den guten Gedanken kommen, nun die letzten Beſorgungen zu erledigen. Wichlig iſt jetzt auch die Frage des Weihnachtsbaumes. Wer noch keinen hat, ſollte unbedingt bald einen erſte⸗ hen. Zwar iſt dafür geſorgt, daß genügend Weihnachtsbäume zur Verfügung ſtehen, den- noch ſollte man nicht das Riſiko auf ſich neh⸗ men und bis zur letzten Minute warten, ſchon deshalb nicht, weil natürlich in den letzten Tagen die Bäume ſtark ausgeſucht ſind und man nehmen muß, was übrig bleibt! Ein „Goldener Bummel“ iſt das Schönſte, was es gibt. Heute liegt über dem ganzen Ort ſchon fiebernde Weihnachtsſtimmung. In Scharen ſchieben ſich die Menſchen durch die Straßen, ſtauen ſich vor den weihnachtlichen Schau— fenſtern der Geſchäfte und drängen ſich in den erwartet Dich Läden. Denn es iſt nun einmal ſo: wenn wir auch zeitig mit den Einkäufen begonnen ha— ben— es bleibt ja immer noch eine ganze Anzahl von Geſchenken übrig, die man vergeſ— ſen hat, und im Grunde genommen ſind wir eigentlich froh, daß wir immer noch einiges zu kaufen haben, gerade weil es ſoviel Freude macht, mitten im Gedränge ſich die Weih- nachtsgeſchenke zu erkämpfen! Aber gerade weil an dieſem Tage mit einem beſonders ſtar⸗ ken Andrang in allen Geſchäften zu rechnen iſt, heißt es mit Ueberlegung und nach einem be⸗ ſtimmten Plan an die notwendigen Beſorgun⸗ gen heranzugehen. Es iſt jetzt keine Möglich⸗ keit mehr, wahllos von Geſchäft zu Geſchäft zu wandern, um zu ſehen, wo man das Ge- ſuchte bekommt. Jetzt gibt es nur eine Mög⸗ lichkeit: an Hand eines zuverläſſigen„Fahr- plans“ in den Weihnachtsbetrieb hineinzu— ſteuern, und dieſer„Fahrplan“ iſt der In⸗ ſeratenteil der Zeitung. Hier kann man zu Hauſe in völliger Ruhe feſtſtellen, was die einzelnen Geſchäfte zu bieten ha⸗ ben, und man erſpart ſich unnötige Wege und Zeitverluſt, wenn man gleich den richtigen Geſchäften zuſtrebt, in denen man das Geſuchte auch wirklich bekommt! Auf zum„goldenen“ Weihnachtseinkauf in unſerem weihnachtlichen Ort! Keine Frage, daß die Verkaufsſtunden am Sonntagnach⸗ mittag einen goldenen Segen bringen ſowohl an klingendem Geldeswert für die Geſchäfte wie an ſchönen Geſchenken, die wir in wenigen Tagen unſeren Lieben unter den Weihnachts⸗ baum legen — klären und auf die wunderſchönen Naturſteine unſerer engeren Heimat aufmerkſam machen. Wie natürlich und zwanglos fügt ſich bei⸗ ſpielsweiſe ein Grabmal aus Brandauer oder Weberner Granit in jede Landſchaft ein. Auch viele andere Naturſteine, wie Syenit, Diabas, Porphyr etc: laſſen ſich durch die verſchieden⸗ artige Bearbeitung(geſtockt, geblaſen, geſchlif⸗ fen oder poliert) würdig und zweckmäßig ge⸗ ſtalten. Hier kann ſich der wahre Meiſter der Steinmetzzunft in vielſeitiger Weiſe entfalten. Süßer Maſſenkitſch von weinerlichen Engeln auf Kindergräbern etc. hat mit wirklich volks⸗ tümlichem ebenſowenig zu tun wie kunſtge⸗ werblicher Kitſch von rührſeligen Genien mit ihrem Zubehör. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch auf Art und Ausführung der Beſchriftung hingewieſen. Lange Trauerverſe mit ſchließlich noch ſtil⸗ und geſchmackloſen Buchſtaben wirken abſto⸗ ßend und verfehlen vollkommen ihr Ziel. Eine gute Schrift mit Namen, Geburts⸗ und Sterbedatum auf einem einfachen Naturſtein ſagt dem Beſchauer alles und läßt ihn ſinnend vor einem Grabe verweilen: Ebenſo ſchön wir⸗ ken ſtiliſtiſche Holzkreuze mit entſprechender Bepflanzung und Einfaſſung mit lebenden Pflanzen. Hier können ſich Schreiner- und Gärtnermeiſter entfalten und weſentlich zur Verſchönerung des Friedhofes beitragen. Zum Schluſſe ergeht nun an alle, die es angeht, der Ruf: helft mit, daß es der Fried⸗ hofsverwaltung auch gelingt, den Friedhof zu dem zu geſtalten, was er ſein ſoll, nämlich zu einer würdigen Ruhe- und Kulturſtätte für unſere Verſtorbenen. Kern. 0 * Zum Kandwerkerweltkampf 1939 Der Reichsorganiſationsleiter der NS- DAP und Leiter der DAF, Dr. Ley, erläßt folgenden Aufruf: „Das Handwerk hat die natürliche Vorbe⸗ ſtimmung, das Leiſtungsſtreben zu höchſter Vervollkommnung zu führen und die For⸗ derungen eines neuen Arbeitsethos zu erfül⸗ len. Der Handwerkerwettkampf iſt eine Maß⸗ nahme, die wie keine andere geeignet iſt, den im Handwerk ruhenden Geſtaltungswillen an⸗ zuregen, die ſchöpferiſche Leiſtungskraft des Handwerks zu erhöhen und damit das Vor⸗ wärtsſtreben des einzelnen zu fördern. Ich wünſche dem Handwerkerwettkampf 1939 wiederum einen vollen Erfolg und er⸗ warte, daß der erſte großdeutſche Handwer⸗ kerwettkampf die Leiſtungen der vergangenen Wettkämpfe nochmals übertreffen wird.“ * Unzeitgemäße Knallerei. Früher war es Sitte, an Silveſter Feuerwerkskörper ab⸗ zubrennen, um die böſen Geiſter zu verhin⸗ dern, ins neue Jahr mitzugehen. Heuer hört man ſchon drei Wochen vorher das Knallen und Werfen von Leuchtkörpern. Es iſt eine verwerfliche Beläſtigung der Paſſanten. Das Reichsſtrafgeſetz verbietet das bei empfind⸗ licher Strafe. Nach§ 367 Ziffer 8 des RStB. iſt Unbefugten das Abbrennen von Feuerwerkskörpern ete. unterſagt und werden Zuwiderhandlungen mit Geldſtrafe oder Haftſtrafe geahndet. Es wird als Fahrläſſig⸗ keit der Eltern betrachtet, wenn ſie ihren Kin⸗ dern Streichhölzer und Geld zu dieſem Zwecke geben. Außer einer empfindlichen Schulſtrafe für die Schüler müſſen auch die Eltern von der Polizei zur Beſtrafung gemeldet werden. Wir weiſen auch an dieſer Stelle darauf hin, daß die Abgabe von Sprengſtoffen an Per⸗ ſonen, von denen ein Mißbrauch zu befürchten iſt, beſonders an Perſonen unter 16 Jahren, verboten iſt.(Siehe heutige Bekanntmachung der Ortspolizeibehörde.) Froſtgrade. Nachdem ſich geſtern ein ſtarker Nordoſt bemerkbar machte, hatten wir heute in den Frühſtunden Froſtgrade zu ver⸗ zeichnen und zwar annähernd 4 Grad. Wie wird das Weiter? Froſtzunahme Die Ueberflutung des europäiſchen Feſt⸗ landes mit kalter, aus Rußland ſtammenden Luftmaſſen macht raſche weitere Fortſchritte. Oſt⸗ und Mitteldeutſchland ſind bereits er⸗ faßt, in Weſt⸗ und Mitteldeutſchland kann weiterhin bei lebhaften öſtlichen Winden und Einſatz von Fröſten gerechnet werden. Die Ausſichlen für Sonntag: Zeitweiſe heiteres Froſtwetter, geringe Niederſchlags⸗ neigung, öſtliche Winde. 15 1 1 1 6 0 9 6 8 — —' BT Ar — Machtvolles Bekenntnis der Viernheimer Bevölkerung zu Adolj Hitler und der beutjchen Vollsgemeinſchaft Stellvertr. Gauleiter Pg. Linder jprach im überjüllten Freiſchütz“⸗Saal Männer machen Geſchichte! Kein Satz iſt wahrer als dieſer, der in ſei⸗ ner großen Bedeutung uns das gerade ſo deutlich vor Augen führt, wenn wir uns die letzten Wochen und Monate vergegenwärtigen, insbeſondere aber die gewaltigen geſchichtlichen Großtaten des Führers— die Heimholung der Oſtmark und der ſudetendeutſchen Gebiete — ohne einen Schwertſtreich zu führen, nur durch eine zielbewußte und klare Führung, durch zäheſten Einſatz, geſtützt und geſtärkt, getragen von einem einheitlich ausgerichteten Volkswillen, von einer von ihm ſelbſt erſchaf⸗ fenen neuen Gemeinſchaft. Männer ma⸗ chen Geſchichte— und Männer mach⸗ ten Geſchichte, ein Mann machte Ge⸗ ſchichte— wie man es ſagen will, denn eines ſteht für uns alle, für die ganze Welt: zwei Führer machten Geſchichte gegen eine andere Welt voll heuchleri⸗ ſcher Demokratiel Und dieſe Geſchichte wird in die Jahrtauſende eingehen, in die ewige Weltgeſchichte! Der Stellvertr. Gauleiter Pg. Lin der ſpricht! Der große Freiſchützſaal in ſeiner feier⸗ lichen Ausſchmückung mit den Symbolen des Dritten Reiches war bis auf den letzten Platz beſetzt in der Erwartung der Rede unſeres ſtellvertr. Gauleiters, der von Ortsgruppen⸗ leiter Pg. Braun in den Mauern Viern⸗ heims herzlichſt begrüßt und ſeiner und der deutſchen Bevölkerung von Viernheim beſon⸗ dere Freude darüber ausſprach, daß Pg. Lin⸗ der als der Stellvertreter unſeres Gauleiters zu uns gekommen iſt in die ſüdlichſte Ecke des Gaues Heſſen⸗Naſſau als das ſogenannte Grenzgebiet, das im Schatten der Großſtadt Mannheim liegt, aber dennoch genau ſo wie die anderen Orte des Gaues, auch wenn ſie näher an der Gauhauptſtadt liegen, treu zu Adolf Hitler und ihrem Gauleiter ſtehen und mitkämpfen für ein größeres und ſchöneres Deutſchland. Nach dem Singen eines Verſes des Kampfliedes„Volk ans Gewehr“ begann Pg. Linder ſeine Ausführungen, zuvor et⸗ was eingehend auf die Grußworte des Orts⸗ gruppenleiters. Er ſagte dabei u. a. folgendes: Deutſche Frauen, deutſche Männer! Männer machen Geſchichte! Darüber braucht man ſchließlich nicht mehr ſo viel zu ſagen, denn das hat ſich ſo ziemlich herum- geſprochen, wer Weltgeſchichte macht und und welche Männer gerade in den Kriſentagen des September durch ihre Tatkraft Völker⸗ ſchickſale entſchieden haben und damit Welt⸗ geſchichte gemacht haben. Gerade in dieſen Ta⸗ gen hat das deutſche Volk wie kein anderes in der Welt bewieſen, daß es in unerſchütter⸗ licher Einigkeit und Treue zuſammenſteht und zuſammengeſtanden hat, denn es iſt geſchloſ⸗ en hinter ſeinen Führer getreten und hat feen Entſcheidungen vertraut. Viele ſind wohl durch die Lügennachrichten ausländiſcher Sender, aus denen die Stimme des Welt⸗ judentums ſprach, in jenen Tagen etwas wan⸗ kend geworden, wenn ſie auch ſchon dieſen Lü⸗ genapoſteln des Auslandes kaum Glauben ſchenkten, denn ſie wußten es nicht, daß in Deutſchland nur das berichtet wird, was an »Poſitivem und Tatſächlichem geleiſtet wird und geleiſtet worden iſt. Das Ausland ver⸗ folgte mit ſeinen Falſchmeldungen eine ganz beſtimmte Taktik, um das deutſche Volk— beſſer geſagt, die Wankelmütigen— irre zu machen zu ſeiner Führung. Es iſt ihnen aber nicht gelungen. Nicht wieder wird uns ein demokratiſches Ausland durch ſchöne Worte einfangen wie jene Syſtempolitiker mit den Wilſon'ſchen 14 Punkten, denn das deutſche Volk iſt erwacht und iſt immer bereit, für ſeinen Führer und Deutſchland einzutreten. Ueberall in der Welt, beſonders in Amerika, hetzen die„Weltfriedensapoſtel“, jene pazi⸗ fiſtiſchen Heuchler mit ihren demokratiſchen Allüren gegen das deutſche Volk, heute ſchlim⸗ mer noch als im Weltkriege, mit den übelſten Greuelfiguren. Es wird ihnen das alles nichts helfen. Das parlamentariſch⸗demokratiſche Sy⸗ ſtem hat meiſt die Wahrheit zu fürchten. Wir ſind ſchon in der Kampfzeit in das Volk ge⸗ gangen, in Verſammlungen und Kundgebun⸗ gen, wir waren damals dafür bekannt, daß wir die Wahrheit dem Volke ſagen. Und ſo iſt es auch heute noch! Das Volk hat in ſeiner großen Gemeinſchaft dem Führer immer und immer wieder ſein Vertrauen zum Ausdruck gebracht und 1 ſtand es auch in den kriti⸗ ſchen Tagen bereit, dem Führer zu folgen. Denn letzten Endes iſt das Sudetengebiet nicht zum großdeutſchen Reich heimgekehrt mit dem Willen der weſtlichen Demokratien, ſondern einzig und allein, weil der Führer in einem unzweideutigen Ton und einer klaren Stel- lungnahme den Standpunkt des deutſchen Vol⸗ kes darlegte! Nur das ſtarke und mächtige Deutſchland durch ſeine Wehrmacht in Eſſen und Stahl hat den Frieden Europas erhalten! Wir ſind die Friedensgaranten der Welt durch unſere innere Stärke und Disziplin, durch un⸗ ſere Treue und Bereitſchaft, durch unſere ge⸗ waltige Gemeinſchaft! In dieſer aktuellen Po⸗ litik, ſo betonte der Redner, die er in ſeinen bisherigen Ausführungen machte, iſt auch der jüngſte Fall zwiſchen dem mit uns befreun⸗ deten Italien und Frankreich zu nennen um Gebiete, die eine überwiegend italieniſche Be⸗ völkerung beſitzen, die nach dem ſelbſt demo⸗ kratiſchen Prinzip der Gleichberechtigung zu Italien gehören, wie man ſie ihnen dieſe Ge⸗ biete ehemals zugeſprochen hatte. Und wer ſteht hinter all dieſen üblen und gemeinſten Hetzen? Das Weltjudentum— das Frei⸗ maurertum— der zioniſtiſche Geheimbund! Immer hetzt das Weltjudentum, ganz gleich, wann und wo, ſo auch nach dieſer denkwür⸗ digen deutſch⸗franzöſiſchen Friedenserklärung, die dem Weltjudentum verhaßt iſt, denn ſie bringt die Völker einander näher und der Weltjude ſieht ſeinen Profit ſchwinden. So wie gegen uns, ſo hetzt auch der Jude gegen die befreundete italieniſche Nation, darüber hin⸗ aus gegen alle Völker, die ihn in ſeiner gan⸗ zen unmenſchlichen Brutalität erkannt haben. Der Jude glaubt ſich nach ſeinen ſich ſelbſt im„Alten Teſtament“ in den 5 Büchern Moſe, im„Schulchan aruch“, im„Talmud“ gegebenen Geſetzen dazu auserkoren, die Welt, die Nichtjuden auf der Welt zu beherrſchen! Er ſieht ſich als ein„auserwähltes Volk“ an, dabei iſt es nichts anderes als ein„aus⸗ erwähltes Volk von Gaunern, Be⸗ trügern und Mordbrennern!“ Es gibt Menſchen, die von Gott geſchaffen, die für die Menſchheit nützlich ſind, genau ſo wie in der Tierwelt es nützliche Tiere gibt: es gibt aber keinen fürdie Menſchheit nützlichen Juden! Noch lange nicht iſt ein jedes menſchliche Weſen ein Gottesge⸗ ſchöpf! Ein Blutſauger wie der Jude iſt kein Gottesgeſchöpf, ſo wenig wie jene Wilde, die auf Menſchenjagd gehen. Im„Alten Teſta⸗ ment“ im Buche Moſe wird dem Juden ſchon ſeit 6000 Jahren die Lehre gegeben, wie er den Nichtjuden behandeln ſoll, daß er ihn nur betrügen und begaunern ſoll, ſeinen „Bruder“— den Juden aber nicht. Nach dieſem jüdiſchen Lehrbuch, dem„Alten Te⸗ ſtament“ iſt der Nichtjude dem Vieh gleichzu⸗ ſtellen, mit dem er alles machen darf, was er mit einem Tier machen würde. In dieſem gleichen Buch verherrlicht der Jude den Mord und noch heute an ſeinem„Purim⸗Feſt“ tanzt die Judenſippe um den Tiſch herum zur Freude an die Ermordung von 75 000 Perſern, von 75 000 Nichtjuden. Und wer dieſe Geſchichten kennen will, der leſe im„Alten Teſtament“ der Juden eigene Mördergeſchichten an Nichtju⸗ den! Darin ſteht die ſogenannte„jüdiſche Mo⸗ ral“ und wer ſie geleſen hat, dem wird es wie Schuppen von den Augen fallen, dann wird das Märchen vom„anſtändigen Juden“ von ihm weichen. Wer ſteht immer dahinter, wenn es ſich darum dreht, Deutſchland zu vernich⸗ ten: Immer nur der Jude! Wer ſtürzte Deutſch⸗ land in den Weltkrieg! Wer rieb ſich die Hände im Angeſicht der 10 Millionen Ge⸗ fallenen— es waren 10 Millionen Nicht⸗ juden—: das Weltjudentum! Denn es glaubte, damit ſeinem Ziele näher zu kommen und ſeine Herrſchaft über die Welt aufrichten zu können. Wie ſagte doch ſchon vor 2000 Jahren ein Mann zu ihnen, zu den Juden:„Ihr ſeid ein Volk der Mörder von Anbeginn an!“ Seit 6000 Jahren mordet, brennt, gaunert und betrügt der Jude die Welt! Ein Mitleid mit dem Weltjudentum iſt nicht angebracht, denn ſie haben kein Mitleid mit den Völkern der Erde, ſie haben niemals ein Mitleid mit dem deutſchen Volke gehabt! Durch ihre Hun⸗ gerblockade während und nach dem Kriege woll⸗ ten ſie 20 Millionen Deutſche dem Hunger⸗ tode preisgeben? Deshalb kann kein deutſcher Mann, keine deutſche Frau mit einem Juden Mitgefühl haben! Der Kampf des Juden geht um ſeine Allmacht über die ganze Welt! Das ſprechen und ſchreiben jüdiſche Schriftſteller offen aus und ſie erhoffen ſich auch noch jenen Tag! Deshalb heißt es für das deutſche Volk: immer bereit ſein! Wir müſſen ſtark ſein, wir müſſen gerüſtet ſein gegen das Welt- judentum in die Jahrtauſende für unſere Kind⸗ und Kindeskinder! So muß der letzte Deutſche über die Juden⸗ frage aufgeklärt ſein. In Deutſchland wird die Judenfrage auf geſetzlichem Wege geregelt. Sie iſt aber erſt gelöſt, wenn der letzte Jude aus Deutſchland draus iſt. Deshalb bleibt das Ziel für uns Deutſche klar: Wir ver⸗ tragen uns nicht mit Juden! Anſer Zel und Streben iſt: Die größere Gemeinſchaft mit den Völkern, für den Frieden der Welt!! Wir Deutſche ſtreben zu dem größeren Sinn und Ziel in dieſer Welt, zu einer Verſtän⸗ digung mit allen Völkern, zu einer Gemein⸗ ſchaft mit ihnen, um mit ihnen zu einer wirt⸗ ſchaftlichen Verſtändigung zu kommen, um mit der ganzen Welt in Frieden zu leben für unſer deutſches Volk, das dem Führer ſo wert⸗ voll iſt, daß er in unermüdlicher Arbeit Tag und Nacht für dieſes Volk arbeitet, es auf die Gefahren aufmerkſam macht, die ihm in der Zukunft entgegentreten, die frühzeitig er⸗ kannt, durch innere Geſchloſſenheit und Be⸗ reitſein gemeiſtert werden können. Wir haben den Willen zu einer Verſtändigung mit der übrigen Welt, ſie muß nur mitmachen und die Kriegshetzer in ihre Grenzen verweiſen. Dann wird die ganze Welt miteinander in Frieden leben können! Das deutſche Volk iſt geſchloſſen! Und niemand kann dieſe innere Geſchloſſen⸗ heit ſtören. Wir merzen die Elemente aus, die unſere Volksgemeinſchaft zu ſtören verſuchen. Denn vor uns ſtehen größere und gewaltigere Aufgaben für das deutſche Volk. So wollen wir in dieſer großen Gemeinſchaft in Treue und Bereitſchaft hinter unſeren Führer treten, denn er verfügt über eine ſo ungeheure Kraft, daß wir ihn täglich immer wieder bewundern müſſen und der Vorſehung danken, daß uns ein gütiger Gott dieſen Mann geſchenkt hat. Das wollen wir alle erkennen, denn dieſe Er⸗ kenntnis wird dem deutſchen Volke zum Segen gereichen und darüber hinaus der ganzen Welt. So ſei das ganze Volk aufgeru⸗ fen: mit unſerem Führer Adolf Hitler in eine große und herr⸗ liche Zukunft! 0 Reicher Beifall dankte dem ſtellv. Gaulei⸗ ter für ſeine ſo klaren und eindrucksvollen Ausführungen, die öfters ſchon von Beifall unterbrochen waren, denn ein jeder Teilneh⸗ mer an dieſer Kundgebung war innerlich be⸗ eindruckt, weil es für ſie alle ein Erleben war, ein Mitgehen in das große Weltge⸗ ſchehen. Im Ratskeller-Saale, wo Gauredner Pg. Müller, Idſtein, ſprach, fanden die Worte des Redners über das gleiche Thema gleichfalls großen Beifall bei den zahlreich erſchienenen Männern und Frauen. Der Treuegruß an den Führer und das Singen der deutſchen Lieder bendeten dieſe machtvollen Kundgebungen der National- ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei in Viernheim. Die Kundgebung im„Freiſchütz“ wurde durch muſikaliſche Vorträge der neuen Ge⸗ meindekapelle unter Stabführung von Muſik⸗ lehrer Müller umrahmt, die damit erſtmals öffentlich in Erſcheinung trat, was von den vielen Volksgenoſſen beſonders erfreulich aaf⸗ genommen wurde. pw. PP Die Hitlerjugend in der Erzithung Nevolulionäre Jorcerungen der Jugend an die Schule von morgen Soeben werden der Oeffentlichkeit Wünſche der Hitler-Jugend über die Neugeſtaltung des deutſchen Schulunterrichts von der erzieheriſchen Seite her unterbreitet. Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſelbſt zeichnet in ſeinem neuen Buch„Revolution der Erzie⸗ bung“ die tragenden Ideen auf, wobei er u. a. ſagt:„Wir kämpfen nicht gegen die Schule, wir kämpfen für die Schule.“ Die Einzelanregun⸗ gen der HJ. werden in dem Führerorgan „Wille und Macht“ und der ſozlalpolitiſchen Zeitſchrift der deutſchen Jugend,„Das junge Deutſchland“ entwickelt. In„Wille und Macht“ betont Günther Kaufmann, wir würden nur dann für immer eine nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung im Herzen unſerer Jugend verwurzeln, wenn wir die Einheit der Erziehung in Schule und H J. her⸗ ſtellen. Er verweiſt auf den bedrohlich ſchwä⸗ cher werdenden Zuſtrom zum Lehrerberuf aus der Jugend. Die Auswirkungen müßten das weitere Zuſammenlegen von Schulklaſſen und damit Leiſtungsminderungen der Schüler mit Rückwirkungen auf das Berufsleben ſein. Schon heute aber ſeien Wehrmacht und Wirt ſchaft nicht zufrieden mit dem Lei⸗ ſtungs vermögen der Volksſchulen. Andexerſeits zeige die Jugend in Beruf, Sport und Jugendarbeit eine ausgeſprochene Lei⸗ ſtungsbegeiſterung. Eine ſchleunige Wandlung in der Schule ſei ſchon durch die Wehrhaft⸗ machung und den Vierjahresplan geboten. Es zeigten ſich hier offenbar Widerſprüche in der Erziehung. In der HJ. finde die Jugend das ſoldatiſche Prinzip der Pflichterfüllung, des Gehorſams, der Treue und Ehrenhaftigkeit, n der Schule finde die gleiche Jugend das Ab⸗ ſchreiben, das Verheimlichen und Verſchweigen, „Unordnung“. Dieſer auffällige Gegenſatz müſſe verſchwinden. Die Gerüchte, als ob die HJ. die Schulerziehung übernehmen wolle und die kleinen Einheitsführer unterrichten ſollten, ſeien Unfug und mißverſtändlich. Die An⸗ regung gehe vielmehr dahin, das Prinzip der Selbſtverantwortung der Jugend in der Schule einzuführen. Der Lehrer ſolle die unwürdige Rolle des Aufpaſſers und Ordnungsbeamten ablegen. Warum ſolle nicht der kleine Jugend⸗ führer die Gemeinſchaft ſeiner Kameraden zur Ehrlichkeit und Treue, Pflichterfüllung und Ordnung auch in der Schule erziehen? Die tiefſte Urſache des mangelnden Anſehens des Lehrerſtandes würde dabei ausgemerzt werden. Wenn im Heim der HJ. oder der Jugendher⸗ berge die Einrichtungsgegenſtände nicht mut⸗ willig zerſtört werden, wenn hier das Selbſt⸗ ührungsprinzip der Jugend ſo ſichtbaren Er⸗ olg hat, warum ſollte es nicht auch in der zchulklaſſe wirkſam ſein. Was die Jugendfüh⸗ ung in Betrieben erreichte, nämlich Leiſtungs⸗ leigerung, traue ſich die HJ. auch über die Schultreppen au tragen. Einzelwünſcher die hier und im„Jungen Deutſchland“ vegrunder werden, wünſchen, daß künftig Lehrer nur werden kann, wer ſich als HF.⸗Führer be⸗ währte, daß die Volksſchule als Fundament aller weiteren Bildungsbeſtrebungen die beſten Lehrer bekommt, daß die außerſchulige Nee der Lehrer gemil⸗ dert werde, daß die Förderung für den Er⸗ zieherberuf Begabter ſchon in der Oberſtufe der höheren Schulen einſetzt, daß durch das Langemarck⸗Studium auch den Hoch⸗ ſchulen für Lehrerbildung würdige Studierende zugeführt werden, und daß andererſeits, genau ſo wie Lehrlinge mit beſſerer Eignung und ſchnellerer Auffaſſungsgabe verkürzt und inten⸗ ſiver ausgebilde; werden, auch für den begab⸗ teren Teil der Volksſchüler eine beſondere Be⸗ rückſichtigung im Schulaufbau erfolgt. Die heu⸗ tige hochentwickelte Berufserziehung müſſe auf völlig geſicherten Elementarkenntniſſen eines Aieereſchen Grundſchulunterrichts aufbauen önnen. Verkürzte Lehrzeit im Einzelhandel Die vom Reichswirtſchaftsminiſter ange⸗ ordnete Verkürzung der Lehrzeiten und ins⸗ beſondere die frühere Ablegung der Lehrab⸗ ſchlußprüfungen gilt auch für die Lehrlings⸗ ausbildung im Einzelhandel. Die Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel hat ihre Berufswarte aufgefordert, ihre Arbeit vornehmlich in der Erfüllung dieſes Erlaſſes zu ſehen. Sie ſol⸗ len durch geeignete Ratſchläge Lehrherrn und Ausbildungsleitern Möglichkeiten zeigen, wie Ausbildungslücken beſeitigt werden können. Die noch verbleibende Ausbildungszeit iſt ſo zu geſtalten, daß das Lehrziel beſchleunigt er⸗ reicht wird. N Es wäre deshalb falſch, die Lehrlinge mit Arbeiten zu befaſſen, die nicht dem Ausbil⸗ dungsziel dienen. Auch die Lehrlinge ſelbſt ſollen alles meiden, was ſie von ihrer beruf⸗ lichen Erziehung ablenken könnte. Sie ſollen jede Ausbildungsmöglichkeit nutzen, um die Kaufmannsgehilfenprüfung zu den früheren Terminen beſtehen zu können. Auf einer be⸗ ſonderen Tagung haben inzwiſchen Betriebs⸗ führer und Ausbildungsleiter der größeren Einzelhandelsbetriebe Wege für die Durch⸗ fachung des Erlaſſes beſprochen und feſtge⸗ egt 7 f f NN 22 * e de 8 Zu ee u. Festesfreude gehören LIND ES. a Dauerwellen 8 6 „ schnelle u. gute Bedienung — Laulertshbler Lampertheimerstraß e 10 Helnnachts daschenhe Tafel- Servicen Kaffee- —. 0 —— . I Tee- 4 VJ 5 1 Wein- 5 8 b Likör- 5 D 25 Bier- 90 Bestecke rostfrei und verchromt Küchenwaagen in mod. Ausführung Drehplatten und viele andere Geschenke in Glas und Keramik Haushaltwaren, Oefen, Herde Weinheimerstraßle 43 ee e Aloe S Aub, Arber Weilnnachis-verkaut! Damen- u. Kindertaſchen in allen Preislag., Einkaufs⸗ u. Baſttaſchen, Aktenmappen, Bücher mappen, Bacherranzen, Schüler⸗ etuis, Geldbeutel, e Zigar⸗ renetuis, Koffer uſw. Damen⸗, Herren⸗ und Kinder⸗Schirme. Geſchenke, die immer Freude bereiten. Große Auswahl! Billige Preiſe! 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Amlliche Beanntmachungen Betr.: Ausgabe der Steuerkarten für 1939. Die Steuerkarten für 1939 werden in nach⸗ ſtehender Reihenfolge ausgegeben: Montag, den 19. 12. 38 von 13—18 Uhr, Buchſtabe A— Dienstag, den 20. 12. 38, von 13—18 Uhr, Buchſtabe HM Mittwoch, den 21. 12. 38, von 13—18 Uhr Buchſtabe N—3 Ausgabeſtelle: Zimmer 1 des Rat⸗ hauſes(Schalterraum). Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Viernheim, den 15. Dezember 1938. Der Bürgermiſtr Velanntmachung Betr.: Verbot zur Abgabe von Feuerwerks⸗ körpern. Nachdem jetzt ſchon, wie ſonſt alljährlich erſt kurz vor Jahreswechſel, die Unſitte des Schießens durch die Jugend auf öffentlichen Plätzen und Straßen eingeſetzt hat, mache ich auf die Vorſchriften der Verordnung auf⸗ merkſam. Hiernach iſt die Abgabe von Spreng⸗ ſtoffen an Perſonen, von welchen ein Miß⸗ brauch zu befürchten iſt, beſonders an Per⸗ ſonen unter 16 Jahren, verboten. Dies gilt beſonders auch von ſolchen Feuerwerkskörpern, mit deren Verwendung eine erhebliche Gefahr für Perſonen oder Eigentum verbunden iſt,— Kanonenſchläge, Fröſche, Schwärmer und dergl.— Zuwiderhandlungen ſind nach 8 36 der genannten Verordnung ſtrafbar und ſind die Polizeibeamten angewieſen, dieſe zur An⸗ zeig zu bringen. as Schießen ſowie Abbrennen von Feuer⸗ werkskörpern innerhalb der Straßen und Hofreiten der Gemeinde iſt verboten. Zuwi⸗ derhandlungen ſind in§ 367 und 368 des Reichsſtrafgeſetzbuches mit Geld⸗ oder Haft⸗ ſtrafen bedroht. Auch tritt Wegnahme der Pee ein. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß, ſoweit es ſich um Schuljugend handelt, die ltern wegen Vernachläſſigung der Aufſichts⸗ pflicht zur Verantwortung gezogen werden. Viernheim, den 16. Dezember 1938. Der Bürgermeiſter als Ortspolizeibehörde Bekannimamung Die noch rückſtändigen Licht⸗ und Waſ⸗ ſergelder bis einſchl. Monat Septem⸗ ber 19388 können noch im Laufe der nächſten Woche ohne Pfandkoſten bezahlt werden. Viernheim, den 17. Dezember 1938. Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter Anzug-Stofte Qualitätsware zu billigen Preisen von RM. 7.70 bis RM. 16.50 moderne Ausmusterung bei Robert Se Weinnelmerstrase 62— Manufaktur- und modewaren, Wasche u. aussteuer Kath. Kirchenkajee Das Kirchennotgeld für 1938 kann noch bis zum 31. Dezember 1938 ohne Beitrei⸗ bungskoſten bezahlt werden. Hofmann. Buchdrucherel Friedr. Martin, Viernheim Kirchliche Anzeigen Gaangeliſche Kirche: So. 4. Advent. Vorm. 9.30 Uhr Gottesd. Anſchl. Frauenabend. Nachm. 5 Uhr Weih⸗ nachtsfeier im Kindergarten.— Mo. Singſt. Kirchenchor; Di. Frauenabd., Do. Singſt. Kirchenchor. Tabafjachſchaft Für die kommende Woche ſind vorläufig folgende Verwiegungen feſtgeſetzt: Montag, 19. Dzbr., vorm. 8 Uhr, Reſt der Gruppen 11 und 16; Dienstag, 20. Dzbr., vorm. 8 Uhr, Abfall der Gruppen 1—5; Mittwoch, 21. Dzbr., vorm. 8 Uhr, Reſt der Gruppen 2 und Gr. 12, ſowie beſtellte Pflanzer der Gruppe 3; Donnerstag, 22. Dzbr., vorm. 8 Uhr, Gr. 13 ganz und Reſt der Gruppe 15; Freitag, 23. Dzbr., vorm. 8 Uhr, Reſt der Gruppe 10; Weitere Verwiegungen werden noch einge⸗ ſchaltet. Zur Trockenſchuppen⸗Einweihung in Lorſch fährt der erſte Omnibus pünktlich um 12.30 am Rathaus ab. Dieſen Omnibus mögen alle Vorſtands⸗ und Auffſichtsratsmitglieder der Genoſſenſchaften, ſowie die Gruppenführer be⸗ nutzen, damit wir pünktlich antreten können. Der zweite Omnibus fährt etwa eine Stunde ſpäter und trifft noch rechtzeitig zur Rede des Landesbauernführers in Lorſch ein. Die Rück⸗ fahrt erfolgt nach Wunſch. Anmeldungen koͤn⸗ nen noch beim Ortsbauernführer und in der Milchzentrale gemacht werden. Die Fahrt iſt vollſtändig koſtenlos. Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Sängereinheit Morgen Sonntag vorm. 10 Uhr Singſtunde im Lokal. Alles zur Stelle! Die Familien⸗Feier der Sänger⸗Einheit findet am Samstag, 14. Januar 1939, unter Auf⸗ führung der Operette„Das Fiſchermädel von Helgoland“ ſtatt. Der Vorſitzende. Gefangverein Sängerbund⸗ Sorg. Heute abend 8.30 Uhr Chorprobe, wozu alle Sänger reſtlos zu erſcheinen haben. Der Vorſtand. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute abend Singſtunde. Alle Sänger voll⸗ zählig erſcheinen! Der Vorſitzende. Große Karnevals. Geſellſchaft Viernheim Rekruten, die ſich verpflichten wollen, bei der Prinzengarde mitzuwirken, melden ſich bei General⸗Feldmarſchall von u. zu Klemm, Ernſt Ludwigſtraße 19. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Auf dem Waldſportplatz: Sonntag, 18. Dezbr.: 10.30 Uhr Pribat⸗M. gegen Olympia Lorſch. 12.45 Uhr 2. M. gegen Neulußheim; 2.30 Uhr 1. Mſchft. gegen Neulußheim. Turnverein von 1895 Fußball: Sonntag Pflichtſpiele: 1. M. in Edingen, Abf. 12.18 Uhr OE. A 1⸗Jug. in Käfertal, Abf. 8.16 Uhr. 2. M. u. Jug. frei. Handball: 1. und 2. Mſchft. in Sandho⸗ fen gegen Luftwaffe. Beginn: 3 bzw. 1.45 Uhr. Abfahrt gemeinſam mit OEG 12.18 Uhr. 10.30 V. Jugend gegen 1. Sportdienſtgruppe. Felilt es an uncl acliaꝑt dann muß man werben Die Zeitungsanzeige ist der best e Mittler zwischen Angebot und Nachfrage l Ela vorzugliches Werbeorgan ist dle „Vlernhelmer Volkszeitung“ Muſikförderung durch die Gemeinden. Der Deutſche Gemeindetag hat im Einvernehmen mit der Reichsmuſikkammer die deutſchen Städte und Landſchaften gebeten. die hoffnungsvollen Muſikſchüler durch Stipendien zu fördern. Begabte Muſiker werden nach Abſchluß ihres Studiums in Konzerten junger Künſtler, die von 25 Städten nach gleichem Muſter und einheitlichem Plan eingerichtet ſind, herausge⸗ ſtellt. Die beſten unter ihnen werden mit be⸗ nachbarten Konzerten junger Künſtler ausgeta uſcht und ſpäter in den Stunden der Muſik in fünf Städten vorgeſtellt. Die Meiſter des Faches ſtehen im Dienſt der Begabtenausleſe, ſie ſorgen durch ihre Mitwirkung zum gleichen Honorar dafür, daß ſich die Oeffentlichkeit, die Fachwelt und die Preſſe für das Auftreten der ungen Künſtler intereſſiert. Wer dieſes Zeichen führt, dient bewußt der Volksgemeinſchaft; alſo: der Deutſchen Arbeiksfront Das heißt: Wer dieses Zeichen führt, verdient Vertrauen! Dieses Zeichen verpflichtet den Geschäftsmann zu Qualität und Preis würdigkeit! Volksgenossen! Achtet auf Sohreiner- Glaser uns dle Bau- u. Möbelschreinerei Adolf Hitlerstraße 15 däckerel und Honaltorel Ad. Jagen Feinstes Gebäck Verschiedene Brotsorten Spezialität: Milcheiweißbrot Benleldung- Ten billig und vorteil- Kaufe teilhaft bei Elsabein Schunmacher Textilwaren, Adolf Hitlerstr30 Schlafzimmer Büchen Wohnzimmer in all Preislagen. 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Dezember Broßes hjaus Samstag, 17.:„Hänſel und Gretel“ Märchenoper von Humperdinck; hierauf:„Die Puppenfee“ Ballett von Joſef Beyer. Anfang 20, Ende 23 Uhr. Theatergemeinſchaft Kraft durch Frude, Gruppe A 2, 3. Vorſt. Sonntag, 18.:„Aida“ Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende 23 Uhr. Theatergemeinſchaft Kraft durch Freude, Gruppe A 5 u. A 7, 4. Vorſt. Montag, 19.:„Stephan Fadinger Schauſpiel von Engaſſer. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Theatergemeinſchaſt Kraft durch Freude, Gruppe A 3, 3. Vorſt. Dienstag, 20.: Gaſtſpiel Kammerſänger Joachim Sattler: Tiefland“ Oper von Eugen d' Albert. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Hauptmiete A g. Vorſt. Freitag, 23.:„Hänſel und Gretel“ Märchenoper von Engelbert Humperdinck; hierauf:„Die Puppenſee“ Ballett von Joſeph Beyer. Anfang 20, Ende 23 Uhr. Hauptm ete K 3. Vorſt. Sonntag, 25., 1. Feiertag: Erſtaufführung:„Zar Saltan“ Oper von Nikolai Rimſſy⸗Korſakoff. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Hauptmiete D 11. Vorſt. Montag, 26, 2. Feiertag:„Tannhäuſer“ Oper von Richard Wagner. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Hauptmiete A 9. Vorſt. ſtleines Haus Samstag, 17.:„Flitterwochen“ Luſtſpiel von Paul Helwig. Anfang 20, Ende 22 30 Uhr. Theatergemeinſchaſt Kdiß., Gruppe B 4. Vorſt. Sonntag, 18.: Anfang 14, Ende 16.15 Uhr:„Der Lügenpeter“ Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr: In neuer Einſtudierung und Aus⸗ ſtattung:„Moral“ Luſtſpiel von Thoma. Hauptmiete K 7. Vorſt., Zuſatzmiete XI. Montag, 19.:„Der Lügenpeter“ Ein heiteres Weihnachtsmärchen⸗ ſpiel von Impekoven. Anfang 16, Ende nach 18.15 Uhr. Dienstag, 20.: Anfang 15, Ende 17.15 Uhr:„Der Lügenpeter“ Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr:„Moral“ Luſtſpiel von Thoma. Theatergemeinſchaft Kraft durch Freude, Gruppe A 1, 4. Vorſt. Mittwoch 21.:„Der Raub der Sabinerinnen“ Luſtſpiel von Schönthan. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Theatergemeinſchaft Kraft durch Freude, Gruppe A 4. Vorſt. Donnerstag, 22.:„Der Lügenpeter“ Ein heiteres Weihnachtsmär⸗ chenſpiel von Impekoven. 2 Vorſtellungen: Anfang 14 u. 18, Ende nach 16.15 bzw. nach 20.15 Uhr. Freitag, 23.:„Der Lügenp ter“ Ein heiteres Weihnachtsmärchenſpiel von Impekoven. Anfang 15, Ende nach 18.15 Uhr. Sonntag, 25., 1. Feiertag:„Flitterwochen“ Luſtſpiel von Helwig. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete III 6. Borſt. Montag, 26., 2. Feiertag: Anfang 15, Ende nach 17.18 Ahr:„Der Lügenpeter Anfang 20, Ende etwa 22.30 fbr:„Moral“ Luſtſpiel von Thoma. Anderungen vorbehalten.— Freier Kartenverkauf für alle Tage. Heſſenlandwahlmieten haben zu allen Vorſtellungen Gültigkeit. Jerloren Auch auf eln-Anzelgen kann man 4, ½ od. Jahres Praktische Welngachls-Ggschenke Ladd laat-Ilolli mit den in Verbindung, denn Anzeigen Käujer Ein Geſchäfts⸗ mann, der nicht den Weg der Zeitungsrekla⸗ me beſchreitet der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech nungsjahres ſicher an Ein⸗ nahmen ver loren! 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Breitsstraße erwartet Sie mit vielen schönen Lale Und Haltseserolcen Kristall- Keramik-Drehplatten-Drehkabarett Trabusche geschenke fur dle Küche in jeder Art, zu jedem Preis Geſchenkgutſcheine als Geſchenke Zum Weihnachtsfeſt gehört neben dem Lichterbaum untrennbar die ſchöne Sitte, Geſchenke auszutauſchen. Dieſe Geſchenke ſol⸗ len ein Ausdruck der Liebe und Freundſchaft ſein, die Geber und Bedachten verbinden. Gerade aber weil in einem Geſchenk irgend⸗ wie die perſöliche Note anklingen ſoll, fällt es oftmals dem Schenker ſchwer, etwas Pafſ⸗ ſendes zu finden. Deutſcher Gewerbefleiß hat in anerkennenswerter Vielſeitigkeit und Kunſtfertigkeit zwar eine Fülle geſchmack⸗ voller Geſchenke in jeder Preislage bereit⸗ geſtellt. Aber oft ruft dieſes oder jenes Ge⸗ ſchenk nicht den erhofften Zweck einer Be⸗ glückung des Bedachten hervor, ſondern eine mehr oder weniger geſchickt verborgene Ent⸗ täuſchung wird durch ein Geſchenk ausgelöſt. Manche Einzelhändler ſind deshalb dazu übergegangen, ſtatt zum Ankauf eines Ge⸗ ſchenks zum Erwerb eines Gutſcheins zu raten. Auf dieſe Weiſe wird die Qual der Wahl von dem freundlichen Geber genom⸗ men, und der Bedachte kann, beſſer vielleicht als es durch den Schenkenden möglich wäre, ſeine Wünſche in dem Geſchäft, das die Gut⸗ ſcheine ausgegeben hat, befriedigen. Einen ähnlichen Gedanken haben die Sparkaſſen in die Tat umgeſetzt. Auch ſie ſtellen bei Ein⸗ zahlung eines entſprechenden Betrags Ge⸗ ſchenkgutſcheine zur Verfügung. Damit wird die ſchöne Sitte, unter den Weihnachtsbaum als Geſchenk auch ein Sparkaſſenbuch zu legen, in ein neues Gewand gekleidet. Vor allem kann jetzt auch demjenigen, der ſchon ein Sparkaſſenbuch ſein eigen nennt, ein Ge⸗ ſchenk gemacht werden, ohne daß die oft als nicht beſonders paſſend empfundenen Geld⸗ ſtücke unter dem Weihnachtsbaum erſcheinen müſſen. An ſich ſind Geſchenkgutſcheine nicht neu. Bekanntlich gibt es zB. bereits Ge⸗ ſchenkgutſcheine, die— hier als Geſchenk der Sparkaſſe oder eines anderen Kreditinſti⸗ ſtuts— dem Neugeborenen in die Wiege ge⸗ legt werden. Nur im handwertlichen Vollberuf Beim Reichswirtſchaftsminiſterium häufen ſich in letzter Zeit Anträge auf Befreiung von der Meiſterprüfung, oder es wird um Geneh⸗ migung gebeten, eine Meiſterprüfung für ein Teilhandwerk ablegen zu dürfen. Solche An⸗ träge werden vom Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium grundſätzlich abgelehnt, da nach der Handwerksordnung in Teiltätigkeiten keine Meiſterprüfung abgelegt werden kann. Eine Durchbrechung dieſes Grundſatzes, ſo heißt es in einem Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters, würde ſich auf die Leiſtungsfähigkeit der Be⸗ triebe und auf die Berufsausbildung der Lehr⸗ linge nachteilig auswirken. Ein frohes Fest durch praktische Geschenke! Für das Kind Cr CoCßb0CboCbTbCbe bbb Erstli jäckch 1 8. 1 35 Mullwindeln NHC 33 47 Wicokelteppich mit farbig. Umrandung 1.18 85 Strampelhöschen 1 10 2 in allen Farben 2.25, 1.50 Oberjäckchen 3 93 mit Mütze, Handarbeit 4.30 2 Kleidchen mod Must, 1 95 mit longem Arm 3.98, 2.60 2 n 1 lante Lanz gefüttert 5 10.50, 7.30 4.30 Hemdchen Rokoko od. Höschen 78 69 Ehestands darlehen und Kin derr WAGNER&(O. Für die Dame Tae erbemd 2 75 . Achselhemd mterl. 1 45 * oder Juvena. 1.93, 1.60 Trägerhemd o.schhpt. 1 30 El. Charm, o. Juv. 1.95, 1.60* Tailenröcke 3.73, 3.28 2.30 Charmeuse Trägerhemc* 99 mit schön Schlüpfer 17805 4.95 Tailenrock J 7.50, 6.80 Sch! U 8 825 n 1 3.95 r . d e n 4.95 Bettjäckchen ge- 11.95 * steppt, gz. gef. 14.50, 12.75 Frauenhemde, Nachtjack,, Schlüpter u. Röcke angeraunt in all. Preislagen Eür den Herrn 0 00e Unterjacken wers f 85 oder Normal. 2.33 Hosen Makoo. Norm. 2.78 1.93 Hosen plach... 46s 3. 30 Nachthemden . 6.30, 8.30 4.50 nene, eee mit 2 Kragen. 8.50 6.93 Selbstbinder nod. Muster.. 1.30, 98 75 reine Seide... 3.30, 2.43 1.95 Schlafanzuge Flanell, gestreift. 11.20 7.95 Popeline,** 55 10.9 3 Handtücher Gerstenkorn... 70, 63 Halbleinen.. 1.15, 88 Reinleinen. 1.95, 1.30 Frottier.. 1.70, 1.15, 68 Kissenbezüge Elatt und gebogt 2.10, 1.78, 1.43 mit Stielcereien od Klöppel- spitz., Paradek. 4.50, 3.30, 1.93 Bettücher strapaz. Qual.-Haustuch 3.30, 3.93 mit verstärkter Mitte 6.75, 3.95 Bibie er 4.30, 3.30 Damastbezüge 130/180 gute Aussteuer qual. 9.50, 695, 3.30 Oberbettücher gebost Biber. 6.30, 3.50, 4. 73 Linon.. 50, 6.50, 3.75 Bunte Tischdecken 130%60... 4.78, 3.98, 2.73 Teegedecke 6 Serviett. in mod. Pastellfarb. 9.50, 7,0, 6. 13 Stepp- u. 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Alſo bis na er!“ Elſe nickte i freundlich zu und verſchwand.* f l * 1 5 e erſchien ſie wieder. ea, wird's gehen?“ fragte ſie Ulla, i i i er e 5 89 70 die ſich dei ibrem „Dh, doch... ich habe mir Ihre Schlappen ange und bin ſchon im Zimmer— 5— Es geht ſchon einigermaßen, wenn ich auch noch ſehr vorſichtig auftreten muß.— Aber Ihr Herr Bruder wird mich gewiß auslachen, wenn er mich in dieſem Aufputz ſieht.“ „Ach, nicht die Bohne! Wir auf dem Lande ſetzen uns über ſolche Außerlichteiten hinweg. Und außerdem — e Eu. den ein enen. Alſo, wenn's eht, nn kommen e nur. i Schritte bis zum Ehe mer. Es ſind nur ein paar ee* 5 Sie trat ſehr behutſam auf. Es g aber ganz gut, ohne größere S 1 . hne größ chmerzen zu ver Als ſie in das große, hellerleuchtete Eßzimmer trat, löſte ſich vom Fenſter die Geſtalt des jungen Gutsherrn und trat dem Gaſt entgegen. Elſe ſtellte vor. Horſt machte eine knappe Verbeugung und hielt Ulla die Hand hin. „Herzlich willkommen, Fräulein Froeders!“ ſagte er liebenswürdig.„Nehmen Sie doch gleich Platz! Meine Schweſter hat mir ſchon von Ihrem Pech erzählt. Hoffentlich hat Ihnen die Sache nicht zu ſehr zugeſetzt!“ „Ach, nicht im geringſten“, verſetzte Ulla und nahm am Tiſch Platz.„Nur, wiſſen Sie, in dem Augenblick, als Ihr Fräulein Schweſter mit dem Wagen auftauchte, war ich in einer entſetzlichen Stimmung. Scheußlich, kann ich Ihnen ſagen. Ich hätte die ganze Menſchheit erdolchen können.“ Horſt lachte. „Da muß man ſich wohl vor Ihnen in acht nehmen!“ Ulla lachte hellauf. „Ach, ſonſt bin ich ein ganz friedliebender Menſch. Aber in meiner verdrießlichen Lage hatte ich eine fürch⸗ terliche Wut auf mich und die ganze Welt.“ „Dann würde ich mich doch für ähnliche Fälle mit einem Dolch bewaffnen oder mindeſtens einen Hirſch⸗ fänger einſtecken“, ſcherzte Elſe. „Um Gottes willen, Fräulein Elſe! Verſuchen Sie mich nicht. Sobald ich etwas von ſolchen Mordinſtru⸗ menten höre, überläuft mich eine Gänſehaut.“ „Und da zur Gänſehaut auch Gänſeklein gehört“, fiel Elſe luſtig ein,„darf ich Ihnen wohl eine Portion in Sülze anbieten! So.., bitte, langen Sie zu!“ Sie ſchob ihr die Schüſſel zu. Ulla bediente ſich und aß mit gutem Appetit. Während des Eſſens unterhielten ſie ſich angeregt. Nach dem Abendeſſen ſetzten ſie ſich auf die Terraſſe. Eine wundervolle Ruhe umfing ſie. In weiter Ferne brüllten die Kühe auf der Weide, ein paar Hunde kläff⸗ ten; aber das wohltuende Schweigen der Natur wurde dadurch nicht geſtört. Lang waren die Abende jetzt und hell. Die Pfirſich⸗ farbe des Himmels wollte nicht weichen, wenn die Sonne längſt hinter den Wolperoder Hügeln verſchwun⸗ den war. a „Wunderſchön haben Sie es hier“, unterbrach Ulla das Schweigen,„direkt zum Träumen.“ „Na, wiſſen Sie“, ſagte Horſt mit einem Lachen, das ziemlich hart klang,„zum Träumen bleibt uns auf dem Lande wenig Zeit.. vielleicht zum Ausruhen nach der Plage des Tages. Und wenn wir ſchon mal träumen, dann doch nur von der Großſtadt, von Hannover oder Hamburg und von... Berlin. Das iſt doch der Wunſch⸗ traum aller Landbewohner.“ „Wie umgekehrt der Berliner ſich hinausſehnt nach dem Lande, dem Gebirge, der See“, meinte Ulla nach⸗ denklich.„Immer das erſcheint erſtrebenswert, was man micht beſitzt. Und dann, wenn man das Ziel ſeiner Wünſche, das Erſehnte, das Fernliegende, erreicht hat, bemerkt man ſchließlich, daß die Menſchen, denen das von den anderen Erſtrebte zur Gewohnheit geworden iſt, Wünſche entgegengeſetzter Richtung im Herzen tra⸗ gen. Iſt das nicht eigentlich ſchade?“ „Warum?“ ſagte Horſt erſtaunt.„Ich halte das ſogar für einen gewiſſen Ausgleich. Denn wenn ſich jeder an ſeiner Stelle reſtlos zufrieden und wunſchlos fühlt, würde eine Gleichgültigkeit eintreten, käme das Streben aus der Welt, was gleichbedeutend mit Stillſtand iſt. Und Stillſtand bedeutet Untergang.“ „Das iſt mir zu hoch, Herr Brügmann!“ erklärte Ulla ehrlich.„Ich für meine Perſon wäre ſchon ganz glücklich, wenn ich auf dem Lande leben könnte.“ Horſt ließ ſich durch den Einwurf ſeines hübſchen Gaſtes nicht von ſeiner Meinung abbringen. 8 „Das ſagt man ſo hin. Das Landleben lockt vielleicht für einige Zeit. Wer aber einmal für längere Zeit in der Großſtadt gelebt hat, der hält's doch nicht länger als vier Wochen hier aus. Mas iſt denn ſchon groß hier os? Doch immer dasſelbe Lied: Heuernte, Kornernte, Kartoffelernte, immer dasſelbe. Gewiß, die friſche, ge⸗ ſunde Luft, die Natur... das laſſe ich gelten, aber. die Menſchen hier..! Du lieber Gott... was findet man denn hier ſchon zur Anregung! Gewiß, es ſind ein⸗ fache, schr: te, gerade Menſchen, ohne Komplikatlonen, aber doch durchweg unbedeutend, ohne geiſtige Inter⸗ eſſen ſtumpf, abgearbeitet und einſeitig... langweilig!“ bisher geſchwiegen patte, mit einer gewiſſen Schärfe im Ton.„Warum haſt du dann das Gut von Vater übernommen? Dann wäre ich doch an deiner Stelle nicht Landwirt geworden!“ „Was blieb mir denn übrig, Elſe!“ entgegnete Horſt mißvergnügt.„Ich als der Alteſte mußte doch einmal das Gut übernehmen. Das iſt doch Familiengeſetz. Dagegen kann man ſich doch nicht wehren. Früher habe ich das auch gar nicht ſo empfunden, aber jetzt habe ich 1 Stunden, wo ich den ganzen Krempel hinwerfen unte.“ „Aber, Horſt... k“ Sie vergaß ganz die Anweſenheit des Gaſtes, ſo ſchrie ſie die Worte hinaus. „Beruhige dich, Elſe“, ſagte er und legte ſeine Hand auf ihren Arm.„Das ſind mitunter ſo Anwandlungen, gegen die man im Augenblick nichts ausrichten kann, ſie gehen auch wieder vorüber. Entſchuldigen Sie, Fräulein Froeders“, wandte er ſich an ſeinen Gaſt, „wenn ich Sie für einen Augenblick ganz vergeſſen habe. Da ſehen Sie, wohin dieſe ewige Einſamkeit einen Men⸗ ſchen bringen kann.“ Ulla lächelte ein wenia betreten. „Aber ich vitte Ste“, ſagre ne und ſah ihn forſchend an,„ſolche Stimmungen können doch mal kommen. Vielleicht ſind Sie nur manchmal unzufrieden, weil Sie nicht wiſſen, für wen Sie ſchaffen, Herr Brügmann! Sie ſollten... heiraten!“ „Heiraten...!“ Horſt lachte breit auf.„Heiraten. vielleicht eine von den benachbarten Gutsgänschen, die vor Hochmut und Dünkel die Naſe ſo hoch tragen, daß es bald reinregnet? Nee, ich dante!“ Ulla lachte herzhaft über die Schilderung ihrer Ge⸗ ſchlechtsgenoſſinnen. „Na, und in Celle oder Hannover... da laufen doch auch ganz neite Mädchen herum, die ſich ſicher glücklich ſchätzen würden, auf Wolperode als Herrin einziehen zu dürfen. Sie müſſen ſich einmal umſchauen, denn Sie können doch nicht verlangen, daß Ihnen eine Frau ſo einfach ins Haus fällt.“ Halb im Ernſt, halb im Scherz hatte ſie geſprochen. Horſt ging auf den neckenden Ton ein und ſah die Sprecherin übermütig an. „Warum nicht“ meinte er vergnügt.„Sie ſind uns doch auch aus heiterm Himmel ins Haus geſchneit. Das 1 doch bei meiner Zukünftigen ebenſo der Fall ein.“ „Natürlich!“ lachte ſie und zeigte eine Reihe ſchnee⸗ weißer Zähne.„Wenn man es ſo betrachtet, dann kann Ihnen der Zufall ſchon auf dieſe Weiſe die Frau ins Haus bringen.“ „Möglich iſt alles!“ ſagte Horſt und ſchmunzelte erneut. Sie plauderten noch eine ganze Weile über alles mögliche, bis gegen elf Uhr Elſe einen bedeutſamen Blick auf die Uhr warf. Horſt nickte ihr zu und ſtand auk. „Alſo bann fur heute Veieravendt' ſagte er und reichte Ulla die Hand hin.„Sehe ich Sie noch morgen mittag?“ „Wohl kaum!“ Ulla ſchüttelte den Kopf.„Ich möchte doch bald wieder zurück nach Celle. Aber wir werden uns doch noch morgen früh ſehen, derr Brügmann!“ „Schwerlich... denn um vier Uhr dürften Sie wohl noch nicht aufſtehen wollen.“ „Ach ſo, ich vergaß, Sie haben hier auf dem Lande a eine andere Zeiteinteilung, als wir in Berlin.“ Sie ſtreckte ihm die Hand hin.„Alſo... dann lehen Sie wohl! Und recht herzlichen Dank für die gaſtliche Auf⸗ nahme, die ich bei Ihnen gefunden habe. Und wenn Sie in der nächſten Zeit einmal nach Celle kommen, will ich mich gern revanchieren.“ „Warum wollen Sie denn ſchon ſo zeitig wieder fort?“ fragte Horſt, und in ſeiner Stimme war ein Ton, der Ulla aufhorchen ließ.„Verſäumen Sie etwas? Bleiben Sie doch ruhig ein paar Tage hier!“ „Aber ich muß doch wohl fort“, meinte Ulla mit einem feinen Lächeln.„Ich kann doch nicht ſo mir nichts, dir nichts länger hierbleiben. Ich bin Ihnen doch eine völlig Fremde.“ „Fühlen Sie ſich denn hier ſo fremd?“ ließ ſich Elſe vernehmen. Ulla legte den Arm um das junge Mädchen. „Das kann ich eigentlich wirklich nicht behaupten. Im Gegenteil... ich fühle mich hier ſo wohl, daß es mir— ehrlich geſagt— ſchrecklich leid tun würde, wenn ich ſo ſchnell wieder aus Ihrem Kreiſe verſchwinden würde. Aber... ich kann Ihnen doch nicht zur Laſt fallen, Fräulein Elſe!“ „Aber abſolut nicht, Fräulein Froeders, tun Sie das“, redete ihr Horſt ſchnell zu.„Alſo Sie ſind uns wirklich willkommen! Bleiben Sie nur, ſolange es Ihnen bei uns gefällt. Wir leben hier ſo einſam, daß wir für jede Anregung dankbar ſind. Meine Schweſter Elſe freut ſich doch auch über Ihr Hierſein.“ „Natürlich, Horſt!“ beſtätigte Elſe. „Na, dann nehme ich Ihr Anerbieten mit Dank an“, ſagte Ulla freudig und drückte Elſes Schulter zart.„Ich freue mich ja ſo. Dann alſo auf Wiederſehen bis mor⸗ gen!“ Sie ſtand auf und reichte ihm nochmals die Hand hin. Horſt beugte ſich über die ſchlanke Hand ſeines Gaſtes und drückte einen langen Kuß auf den Handrücken. Dann nickte ihm Ulla nochmals zu und ließ ſich auf * du fen. g Urheber⸗Rechtsſchut:: Roman⸗Verlag Greiſer⸗Raſtatt „Angenehme Ruhe, Fräulein Ulla!“ „Danke... gleic, falls, Fräulein Elſe! Es war ein wundervoller Abend heute bei Ihnen. Ich kann Ihnen gar nicht ſagen, wie ſchön es war.“ „Das freut mich von Herzen! Gute Nacht!“ „Gute Nacht!“ Ulla legte ſich ſogleich ins Bett und ſtreckte ſich wohlig Aus. Ein netter Menſch war dieſer Gutsbeſitzer! mußte ſie denken. Und gut ſieht er aus... vielleicht war es ein Wink des Schickfals, daß ſie ausgerechnet hierhergeführt worden war. Schließlich war ja alles im Leben Zufalls⸗ fügung. Oder war alles doch Beſtimmung? Ach was, darüber wollte ſie nicht grübeln. Jedenfalls war ſie entſchloſſen, ganz feſt entſchloſſen, einige Zeit bei den Geſchwiſtern zu bleiben. Mit ihrer Freundin in Celle würde ſie ſchon ins reine kommen. Sie waren Schul⸗ freundinnen geweſen, und als Liſa Damerow nach Celle geheiratet hatte, waren ſie im Brieſwechſel geblieben. Und in dieſem Jahr hatte Liſa ſie zu einem drei⸗ wöchigen Aufenthalt eingeladen. Sie war dieſer Ein⸗ ladung ſehr gern gefolgt, da ſie als Angeſtellte der Epiruswerke kein allzu großes Gehalt bezog, um wirk⸗ liche Erſparniſſe zu machen. Sie war elternlos und ganz allein auf ſich angewieſen. Und nun ſchien ihr der Zufall— oder wie man es nennen wollte— einen Trumpf in die Hände geſpielt zu haben, denn wenn ſie nicht alles täuſchte, hatte dieſer junge Brügmann Feuer gefangen. Dieſes Gefühl hatte ſie während des ganzen Abends gehabt. Seine ſtrahlenden Augen, ſeine offen⸗ ſichtlichen Bemühungen um ſie redeten doch eine deut⸗ liche Sprache. Warum ſollte ſie alſo die Chance, die ſich ihr hier vielleicht bot, nicht ergreifen? Ein kokettes Lächeln umſpielte immer noch ihren Mund, als ſie ſchon eingeſchlafen war. * Schon frühzeitig wurde Ulla wach. Das Zimmer lag nach dem Wirtcheeganf hinaus. Sie konnte, durch die Rolläden gedämpft, das Klappern der Eimer und das Zuſchlagen der Stalltüren hören. Sie ſah nach der Uhr. Mein Gott— erſt fünf Uhr! Und ſchon war alles auf den Beinen! Da bekam ſie ja gleich einen Vorge⸗ ſchmack vom Landleben! Sie ſprang aus dem Bett. Sie ging ans Fenſter und öffnete die Läden; die Sonne ſchien durch das Buchengeäſt der hohen Bäume, die auch an der Hinterfront des Hauſes ſtanden. Die Schatten, die auf der Erde lagen, waren geſprenkelt mit bellen. bin und ber buſchenden Lichtflecken Ste buckte in vas grune Spier von Scharten und Licht, das Sonne und leiſe zitterndes Buchenlaub vor ihrem Fenſter aufführte, und atmete wohlig die friſche, würzige Morgenluft ein. N Ein Reiter ſetzte über den weiten Hof, kam näher und wollte um das Haus biegen. Ulla erkannte den Gutsherrn und winkte mit der nd. 328 hielt den Rappen an und winkte mit der Reit⸗ gerte zurück.. „Guten Morgen, Fräulein Ulla!“ rief er von weitem mit lachendem Geſicht.„Schon auf? Es iſt doch knapp fünſe... was wollen Sie denn ſchon in aller Frühe?“ Er war berangeritten und ſtreckte ibr die Hand bin. „Guten wrorgen, err Brugmannt erwiderte Ulla mit glänzenden Augen ſeinen Gruß und drückte die dar⸗ gebotene Hand kräftig.„Sie wundern ſich über mein Frühaufſtehen! Aber erſtens bin ich eine Frühaufſteherin und zweitens kann man doch bei dieſem herrlichen Wetter beim beſten Willen nicht in den Federn bleiben. Es iſt ja wonnig hier!“ „Freut mich zu hören“, meinte Horſt und ſchaute ihr freundlich in das lachende Geſicht.„Sie ſehen auch ganz friſch und munter aus. Dann haben Sie alſo das geſtrige übel überwunden?“ „Vollkommen“, entgegnete ſie munter.„Ich brauche nicht einmal mehr die Hausſchuhe anzuziehen.“ „Hausschuhe?“ Er tat ſeyr verwundert und duckte ſie ſpitzbübiſch an.„Oatten Sie denn geſtern welche an? Das habe ich gar nicht bemerkt. Aber das hätte auch nichts ausgemacht, denn wir vom Lande legen nicht ſo viel Wert auf Außerlichkeiten. Aber nun kommen Sie auch gleich auf die Terraſſe. Elſe wartet ſchon mit dem Kaffee. Ach, ich ſage Ihnen, ſo eine Taſſe Kaffee früh⸗ morgens auf den nüchternen Magen, das iſt was Herr⸗ liches.“ Er winkte ihr noch einmal zu und ritt dann ums Haus herum. Ulla ſah ihm noch einen Augenblick nach, dann trat ſie vom Fenſter zurück. Als Alla auf der Terraſſe erſchien, wurde ſie ſchon von den Geſchwiſtern erwartet. „Alſo eine Frühaufſteherin ſind Sie auch!“ begrüßte Elſe ihren Gaſt herzlich.„Da tun Sie recht daran. Morgens iſt es hier am ſchönſten.“ Ulla nahm Platz und ließ ſich den Kaffee und die Butterſemmeln ſchmecken. Horſt betrachtete ſie wieder mit Wohlgefallen. Sie ſah heute noch entzückender aus als geſtern. In ſeinen grauen Augen glomm ein warmer, leuchtender Schein auf. Ulla fing den Blick auf und gab ihn unbefangen berüd. Berakch und ſtrahlenh. ortſetzung folgt) Im Muſikantendorf Wo und wie die Harmonika enkſteht Auf der freien Hochfläche der Baar, die den Uebergang von der Schwäbiſchen Alb nach dem Schwarzwald bildet, liegt die freundliche Stadt Troſſingen. Sie iſt ein Gegenſtück zu den altertümlichen Ortſchaften Süddeutſch⸗ lands und macht mit ihren ſauberen, gepfleg⸗ ten Straßen, die nichts von der mittelalter⸗ lichen Romantik zu erzählen wiſſen, den Ein⸗ druck, als hätte ſie der Herrgott in einer fröh⸗ lichen Laune ſich aus dem Aermel geſchüttelt. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß an ihrer Stelle nur ein Dörfchen lag, von dem ſelbſt im Schwabenland kaum jemand etwas wußte. Der ſtädtiſche Aufſtieg des Ortes wurde erſt dadurch in die Wege geleitet, daß der Schwarzwälder Uhrmacher Matthias Hohner in den fünfziger Jahren des vergan⸗ genen Jahrhunderts die Uhrmacherei aufgab und mit einem anderen Uhrmacher zuſammen anfing, die Harmonikas herzuſtellen, die in jener Zeit am oberen Neckar, im Schwarz⸗ wald und auf der Schwäbiſchen Alb zu den täglichen Gebrauchsgegenſtänden gehörten und nur von wenigen Uhrmachern in der Troſſin⸗ ger Gegend nach altem Zunftgeheimnis zu⸗ ſammengebaſtelt wurden. Seitdem ſind ungefähr 80 Jahre vergan⸗ gen. In ihrem Verlauf hat ſich in dem Maße, in dem die„Mundharfe“ und das„Schiffer⸗ klavier“ auch in den übrigen deutſchen Gauen und in den anderen Ländern heimiſch wurden, das unſcheinbare Dorf in den wohlhabenden ſtädtiſchen Hauptſitz der deutſchen Harmonika⸗ fabrikation verwandelt. Wo Matthias Hohner im erſten Jahre mit einem Uhrmacher 650 Mundharmonikas herſtellte, ſchaffen ſeine di⸗ rekten Nachkommen mit über 4500 Werkange⸗ hörigen jetzt jährlich ungefähr 18 Millionen Mundharmonikas und über 350 000 Handhar⸗ monikas, alſo in einer Stunde zehnmal ſo viel wie der Begründer der weltberühmten Troſſinger Induſtrie im ganzen erſten Jahr ſeines Unternehmens. Von ihnen geht mehr als die Hälfte über die deutſche Grenze und trägt den Namen der modernen, geſchäftigen ſchwäbiſchen Stadt in die weite Welt. Es gibt kein Land auf der Erde, wo nicht Troſſinger Harmonikas die Menſchen muſikaliſch erhei⸗ tern. Ihr Herkunftsort gilt für die Heimat der Harmonika, da ſich dieſes Muſikinſtrument von dort aus die Welt erobert hat. Außer⸗ dem werden aber noch ſeit nahezu 70 Jahren in Klingenthal im Erzgebirge Harmonikas hergeſtellt, die ebenfalls zu der ſtolzen ſtatiſti⸗ ſchen Feſtſtellung beitragen, daß 95 Prozent der Weltproduktion an Harmonikas aus Deutſchland ſtammen. Es gibt nur wenig deutſche Induſtrieſtädte, die ihr Gewerbe ſo ſtark erkennen laſſen wie Troſſingen, da man den Angeſtellten, die mit Mund und Ohr arbeiten und die Inſtrumente ſtimmen und einſpielen, die muſikaliſche Ver⸗ anlagung anſieht, die für die Anfertigung der Harmonika Vorausſetzung iſt. Aber es ſind nicht die Einwohner allein, die dem Städtchen den muſikaliſchen Ausdruck geben, ſondern auch die muſikliebenden Fremden, die Leiter der von Troſſingen her aufgebauten 6000 Mundharmonika⸗ und Handharmonika⸗Orche⸗ ſter Deutſchlands, die in geiſtiger Verbunden⸗ heit mit der Heimat der Harmonika ſtehen und ſich dort von Zeit zu Zeit neue Anregun⸗ gen holen. Ob man durch die Straßen geht oder eine der Gaſtſtätten aufſucht, in denen ſelbſtverſtandlich die Zeitſchriften„Hohner⸗ klänge“ und„Die Harmonika“ ausgelegt ſind. überall fallen die Männer auf, die durch ihre Kopfgeſtalt, durch ihren Geſichtsausdruck ihre enge Beziehung zur Tonleiter verraten. Der Herſtellungsgang der Induſtrie, die in der Hauptſache der Hausmuſik dient, iſt weit⸗ gehend mechaniſiert worden. Maſchinelle Sägen ſchneiden aus den jahrelang getrock⸗ neten Holzlagern die Brettchen für die Holz⸗ körper der Mundharmonikas und der Zieh⸗ harmonikas. Präziſionsmaſchinen ſtanzen aus Blechſtreifen die Stimmzungen, die auf den Metallplatten angebracht werden und im In⸗ ſtrument über den Luftkanälen zu liegen kom⸗ men. Aber dann iſt der Arbeitsgang ſchon auf die muſikaliſche Veranlagung der Ange⸗ ſtellten angewieſen, die ſich vom Vater auf den Sohn vererbt hat und durch keinen Un⸗ terricht erreicht werden kann. Selbſt die Ar⸗ beiter an den Präziſionsmaſchinen, von denen jeder eine ganz beſtimmte Zunge ſtanzt, müſſen ein muſikaliſches Ohr haben, um hin und wieder die neugeſtanzten Stimmzungen am Ohr zum Schwingen zu bringen und ihren Ton mit dem Normalton zu vergleichen, da ſchon die kleinſten Unterſchiede in der Blech⸗ ſtärke und in den auf Tauſendſtelmillimeter berechneten Ausmaßen der Zungen die Ton⸗ höhe verändern. Aber dieſe muſikaliſche Kontrolle iſt gegen die ſpäteren Nachprüfungen noch unbedeutend. Weit ſchwieriger iſt das Stimmen der Zungen, das vorgenommen wird, nachdem flinke Hande ſie mit maſchineller Zuverläſſigkeit auf die Metallplatten genietet haben und ſie anſchlie⸗ ßend von anderen Händen wieder gelöſt, das heißt nach dem Gefühl etwas angehoben wor⸗ den ſind, damit ſie frei ſchwingen können. Jedes Inſtrument, von der billigſten Mund⸗ harmonika bis zum teuerſten Akkordion, wird wenigſtens dreimal genau durchgeſtimmt. Die Stimmer, die in Einzelzellen ſitzen, ſtimmen jeden einzelnen Ton ab und vergleichen ihn mit den Normaltönen, die ſie klangrein im Ohr haben. Mit feinen Feilenſtrichen gleichen e Hiehold(M). ſie im Bruchteil von Sekunden die kleinſten Unterſchiede aus, ſo daß die lange Tonſkala der Muſikinſtrumente in wenigen Minuten durchgeſtimmt iſt. Sie ſind Könige in ihrem Reich, ob ſie die kleinſte Mundharmonika vor ſich haben, die nur acht Stimmen beſitzt, ob es die größte iſt, die 192 Stimmen aufweiſt, oder ob es ein großes Akkordion iſt, das noch weit mehr Stimmen zählt. Die Sicherheit ihres Ohres und die Geſchicklichkeit ihrer Hände ſind die Träger einer Induſtrie, für die der Takt der Maſchinen nichts, die Begabung der Men⸗ ſchen alles iſt. Wenn die Metallplatte mit den geſtimmten Zungen auf den Holzkörper aufgenagelt iſt, erfolgt die letzte muſikaliſche Kontrolle des einzelnen Inſtruments Diſſonanzen im Drei⸗ und Vierklang dirigieren die Feile in der flinken Hand des Stimmers und ſtreichen ſie ſo lange hin und her, bis die Bogengänge im Ohr keinen Mißton mehr wahrnehmen, und die Harmonika rein geſtimmt iſt. Dann erſt erhalten die Mundharmonikas die vernickel⸗ ten Stahlblechdeckel, die dem Inſtrument nicht nur die endgültige Form geben, ſondern auch die Stimmzungen ſchützen und die Reſonanz verſtarken, während die Ziehharmonikas und Akkordions gleichzeitig ihre letzte Ausſtattung bekommen. Bevor die Muſikinſtrumente die Fabrik⸗ räume verlaſſen, werden ſie noch durchgeſpielt. Das geht ebenfalls in kleinen Einzelzimmern vor ſich, damit ſich die Stimmer nicht gegen⸗ ſeitig ſtören, wenn der eine Hein abends auf dem Schifferklavier ſpielen und der andere Regentropfen an ſein Fenſter klopfen läßt. Es iſt ergötzlich, vor dem Einſpielgebäude zu ſtehen, deſſen 28 Schritt lange Faſſade in 16 ſchmale Zimmer unterteilt iſt, und aus ſedem Fenſter ein anderes Lied zu hören, während die vielgeſtaltige Muſik noch immer von dem üblichen Maſchinenlärm übertönt wird. Aber es iſt erfreulich, daß aus dieſem unharmoni⸗ ſchen Zuſammenklang deutſche induſtrielle Weltbedeutung ſpricht und in ihr die menſch⸗ liche Verbundenheit zur göttlichen Muſik überall auf der Erde verkörpert iſt. Hermann Ulbrich⸗ Hannibal. Die kalte Venus Und ein Blick von ihr auf die Erde Die Venus, die Nachbarin der Erde, iſt jedem Himmelskundigen als Morgen- und Abendſtern bekannt. Dennoch wiſſen wir über ſie noch ſehr wenig. Es konnte noch nicht ein⸗ mal feſtgeſtellt werden, wie lang ein Venustag iſt, weil ihre Oberfläche von einer undurch⸗ dringlichen Atmoſphäre verhüllt iſt und keinen klaren Beobachtungspunkt bietet. Alle bisher beobachteten Einzelheiten auf der Venusſcheibe zeigten raſche Veränderungen oder verſchwan⸗ den wieder ganz, was auf atmoſphäriſche Bil⸗ dungen deuten läßt. Auch über die Zuſam⸗ menſetzung der Venusatmoſphäre hat man bis heute noch nichts Genaues ermitteln können. Man vermutete, daß eine mit Waſſerdampf geſattigte Lufthülle den Venuskörper um⸗ ſchleiert halte; einer Treibhausatmoſphäre ähnlich, in welcher eine üppige Pflanzenwelt gedeihe. Aber dieſe Annahme ſteht im Wider— ſpruch mit den Forſchungsergebniſſen des Breslauer Profeſſors Dr. Erich Schöneberg, der auf Grund photometriſcher Meſſungen feſtſtellte, daß die Trübungen der Venus⸗ atmoſphäre nicht auf verdichteten Waſſer⸗ dampf, ſondern auf ein Gas mit großem Brechungsexponenten zurückzuführen ſei. Da⸗ mit ſtimmen auch die Ergebniſſe der ſpektral⸗ analytiſchen Unterſuchungen überein, die auf der Lowell⸗ und Lickſternwarte vorgenommen wurden. Auch dort wurde feſtgeſtellt, daß die Venusatmoſphäre nur ganz verſchwindend geringe Mengen Waſſerdampf und Sauerſtoff enthalte, und ſomit die Hauptbeſtandteile fehlen, die für ein organiſches Leben von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung ſind. Damit iſt aber nicht geſagt, daß auf der Venus überhaupt kein Leben exiſtieren könnte. Es gibt Organismen, die anſtatt des Kohlen⸗ ſtoffes Schwefel verbrennen und gewiſſer⸗ maßen Schwefelwaſſerſtoff atmen. Wir können uns auch Lebeweſen vorſtellen, die anſtatt Sauerſtoff Chlor atmen und an Stelle des Blutes Salzſäure haben. Für den Aufbau organiſcher Lebeweſen ſind neben Kohlenſtoff und Sauerſtoff auch Phosphor, Eiſen, Na⸗ trium, Schwefel uſw. erforderlich, und dieſe Elemente ſind auf allen Planeten, auch auf der Venus, nachgewieſen worden. Nun ſollte man meinen, daß es auf der Venus wegen ihres geringen Abſtandes von der Sonne viel wärmer ſein müßte als bei uns auf der Erde. Wie falſch dieſe Folgerung iſt, haben die Strahlungsforſchungen ergeben, die man mit Hilſe eines ſehr feinfühligen Meßgerätes ausführte. Dieſer Apparat wäre imſtande, die Wärme einer Stearinkerze auf 100 Kilometer Entfernung anzuzeigen, wenn die Lichtſtrahlen nicht von der Atmoſphäre abſorbiert würden. Mit dieſem Apparat laſſen ſich Temperaturen bis zu 170 Grad unter Null mit größter Genauigkeit feſtſtellen. Es war daher eine große Ueberraſchung für die Aſtronomen, als man auf der als heiß ver⸗ muteten Venusoberfläche eine Kalte von 23 Grad Celſius ermittelte. Den Unterſchied zwiſchen der Erd⸗ und Venustemperatur er⸗ klärt man ſich damit, daß die Erdatmoſphare gewiſſermaßen einer Falle für Warmeſtrahlen gleicht, welche die Sonnenſtrahlen durchläßt, aber die Ausſtrahlung der Erde zurückhält. Es iſt dies auf phyſiſche Eigenſchaften des Waſſerdampfes und der Kohlenſäure in un⸗ ſerer Luftſchicht zurückzuführen, während dieſe Gaſe bei der Venus nur in ganz geringer Menge enthalten ſind. Sollte es je gelingen, mittels Raumſchiffes auf der Venus zu landen— unglaubliche Vor⸗ ſtellung—, ſo würde man durch die unwirt⸗ lichen Verhältniſſe auf dieſer fremden Erde gezwungen ſein, ſich in dicke Pelze zu hüllen, um nicht zu erfrieren. Etwas Bezauberndes aber hätte für den Weltraumreiſenden der Anblick des Venushimmels; denn ſie würden ergriffen ſein von dem Glanz und der Schön⸗ heit unſerer rötlich ſchimmernden Erde, treu begleitet von ihrem filberbleichen Monde. Durch das Fernrohr betrachtet, würde die Erde eine auffallende Eigentümlichkeit be⸗ ſitzen, wie kein anderer Planet ſie uns zeigt. Die großen Flächen ihrer Ozeane müßten nämlich als ungeheure Konvexſpiegel wirken und daher ein verkleinertes, aber blendend⸗ helles Spiegelbild der Sonne erzeugen, das die Geſamthelligkeit der Erde, als Stern von der Venus geſehen, ſtark vermehren muß. Auch mit bloßem Auge betrachtet, würde die Erde den Anblick eines Sternes bieten, der ſehr ſtarke und ſchnelle Aenderungen ſeiner Helligkeit erleidet, die in gleichen Perioden von 24 Stunden— aber im einzelnen fort⸗ währenden Unregelmäßigkeiten durch wech⸗ ſelnde Bedeckung mit Wolken— unterworfen wären. Erde und Mond bieten alſo etwa vorhan⸗ denen Venusbewohnern den Anblick eines prachtvollen Doppelſterns dar, beſtehend aus einem rötlichen und einem gelblich⸗weißen Stern— ein Anblick, der in einem Fernrohr überaus feſſelnd und anziehend ſein müßte. n eres Wiſjen Sie ſchon daß die Sorgen mancher Katzenbeſitzer in bezug auf zukünftige Gasangriffe unnötig ſind? Schon im Weltkriege wurde beobachtet, daß ſich Katzen nach dem erſten Bombenwurf ſofort in die tiefſten Keller zurückzogen. * daß in Prag eine Kleptomanin ermittelt wurde die zum Schluß in den Geſchäften ſo⸗ gar große Statuen ſtahl? Man fand in ihrem Haus 270 Gegenſtände. * daß es in der Milchſtraße 40 Milliarden Sterne gibt? Aber im Weltall gibt es zehn Milliarden Milchſtraßen! * daß in Auſtralien in der Nähe von Mel⸗ bourne eine kleine Stadt zu verkaufen iſt. die nicht nur eigene Waſſeranlagen, ſondern ſo⸗ gar ein Elektrizitätswerk beſitzt? Die Stadt wurde errichtet, als man Unterkunft für die Bauarbeiter des neuen Waſſerwerks von Melbourne ſchaffen mußte. 5 daß unter den Ameiſen die Königin fünf⸗ zehn Jahre und manchmal noch länger lebt? Die Arbeiter(unentwickelte Weibchen) leben 4 bis 5 Jahre. Am früheſten ſterben die Männchen, die nichts tun. * daß als die größte Schwindlerin des 19. Jahrhunderts heute noch Madame Hum⸗ bert gilt, die etwa 100 Millionen Franken ergaunert hat? ** daß die erfolgreichſten Filme in Nordame⸗ rika die Filme der kleinen Shirley Temple ſind? Erſt an 44. Stelle folgt Greta Garbo. Hier muß man jedoch berückſichtigen, daß Greta Garbo nur einen Film im Jahr her⸗ ausbringt, während Shirley mit mehr als einem Dutzend vertreten iſt. * daß der Bär halbwach während der Winter⸗ monate im Lager liegt, ohne etwas zu freſſen? Die Barin wirft ſogar während dieſer Zeit ihre Jungen. * daß die erſte Eiſenbahn in Deutſchland im Jahre 1835 auf der Strecke Nürnberg—Fürth dem Verkehr übergeben wurde? Der deutſche Bergbau benutzte aber ſchon im 16. Jahrhun⸗ dert ſowohl Holz- als auch Steingleiſe. Letz⸗ tere kamen ſogar ſchon bei den alten Griechen zur Anwendung. * daß die Briefmarke von J. Chalmers aus Dundee(geſtorben 1853) erfunden und 1840 in England, 1849 in Preußen. Sachſen, Han⸗ nover und Oeſterreich eingeführt wurde? * daß es Sicherheitsnadeln ſchon vor zwei Jahrtauſenden gab? In Mittelfranken wur⸗ den kunſtvoll gearbeitete Nadeln gefunden, die aus der Zeit um 500 v. Chr. ſtammen. g Am Hanal den len auto Eluuf dierte ul! Da di Juſaf brann ſchwer dus d Trans 8 ſtaße, fbten An Hane infolge dJdſeiſen Hinder Etraßt die Ku Fbeeug n Pets Aupta Petſon ſchafts fanden heim! empor men. klemmt lamen ben, w der Fe Trümn lonnte haus f delt es den V. ttomon ban rätewa abgeſch der Offer Sedanf 2 Uhr dlatz et und d ſtehen. abfälle ſeht er den Ja Net hr hier zt In Gew bezogen. 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Da die Türen klemmten, konnten ſich die drei Inſaſſen nicht mehr retten. Zwei Mann ver⸗ brannten im Wagen, während der dritte mit ſchweren Brandwunden von der Feuerwehr aus dem Wagen geholt wurde. Er iſt auf dem Transport ins Krankenhaus geſtorben. Zu dem Autounfall in der Hanauer Land⸗ ſtraße, bei dem drei Perſonen verbrannten, er⸗ fahren wir noch folgende Einzelheiten: „An der Kreuzung Schwedlerſtraße⸗ Hanauer Landſtraße war ein Laſtwagen infolge eines Defektes auf den Straßenbahn- gleiſen ſtehen geblieben. Zur Beſeitigung des Hinderniſſes wurde der Hilfsgerätewagen der Straßenbahn alarmiert. Beim Einbiegen in die Kurve an der Honſellbrücke ſtieß das Fahr⸗ zeug mit einem entgegen kommenden Perſonenauto zuſammen. Bei dem Anprall explodierte der Benzintank des Perſonenwagens, in dem ſich drei Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder der Maſchinenfabrik Teves be⸗ 18 die von einer Arbeitsſtelle in Fechen⸗ heim kamen. Eine Stichflamme ſchoß hoch empor und im Ru ſtand der Wagen in Flam⸗ men. Die Inſaſſen konnten ſich, da die Türen klemmten, nicht mehr befreien; zwel von ihnen kamen in dem brennenden Fahrzeug ums Le⸗ ben, während der dritte kurze Zeit ſpäter von der. Feuerwehr zwar noch lebend aus den rümmern des Wagens geborgen werden konnte, aber auf dem Transport ins Kranken⸗ haus ſtarb. Bei den tödlich Verunglückten han⸗ delt es ſich um den Meiſter Wilhelm Kunſt, den Vorarbeiter Franz Samt und den Elek- tromonteur Joeckel. Der Perſonenwagen brannte völlig aus; auch der Hilfsge⸗ ratewagen wurde ſo ſtark beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Feuer in einer Offenbacher Lederfabrik Offenbach. In einer Schuhfabrik in der Sedanſtraße entſtand am Mittwochabend gegen 22 Uhr Feuer. Als die Feuerwehr am Brand⸗ platz erſchien, fand ſie die Entſtaubungsanlage und die Staubkammer in hellen Flammen ſtehen. Durch die Hitze der verbrannten Leder⸗ abfälle wurde die Arbeit der Löſchmannſchaft ſehr erſchwert. Es gelang jedoch, das Feuer von den Fabrikräumen fernzuhalten. Die Staubkam⸗ mer brannte völlig aus, während die Entſtau⸗ bungsanlage ſtark beſchädigt wurde. Mit dem Ablöſchen der zahlreichen Brandneſter hatte die Wehr bis nach Mitternacht zu tun. Ein ſchwerer Unfall vorm„Binger Loch“ Bingen(Rhein). Von einem ſchweren Un⸗ glück wurde ein älterer Schiffer aus Aßmanns⸗ hauſen unterhalb des„Binger Loches“ betrof⸗ jen. Er wollte von Aßmannsbauſen aus mit einem Nachen an einen Raddampfer beranfah⸗ ren und den Schleppzug durch das für die Schiffahrt gefährliche„Binger Loch“ bringen. Dabei geriet der Nachen zunächſt an die Schiffs⸗ wand des Dampfers und dann in die Schaufelräder. Der Nachen wurde lamt dem Schiffer unter Waſſer gedrückt. Während der Schiffer ſich bei ſei⸗ nem Hochkommen ſchwimmend auf einem An⸗ hängeſchiff in Sicherheit brachte, ſchwamm bald darauf auch der Kahn, völlig zertrümmert, an der Oberfläche. Der Schiffer hat bei dem Zwi⸗ ſchenfall, der immerhin noch gut für ihn verlief, eine erhebliche Verletzung bekommen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ein kapitaler Hecht Speyer. Ein beſonderes Glück wurde dem in Anglerkreiſen bekannten Auguſt Bender von hier zuteil. Er hat mit der Angel einen Hecht im Gewicht von neun Kilo aus dem Rhein gezogen. Lausbuben zündeten Benzin an Bad Dürkheim. Im Ortsteil Grethen zün⸗ deten Lausbuben Benzin an. das beim Ver⸗ laden von Benzin an einer Tankſtelle in die Straßengoſſe gelaufen war. Im Nu pflanzte ich dos Feuer bis an die Tankſtelle fort und letzte zwei Benzinfäſſer in Flam⸗ men. Der Tankwagen wurde rechtzeitig weg⸗ gefahren. Als die Feuerwehr erſchien, waren Häuſerfronten und Holstore bereits angebrannt. Mit Feuer geſpielt Neuwied(Rhein). Wie berichtet, vernichtete in Urbach auf dem Weſterwald ein Feuer eine Scheune und große Heu⸗ und Strohyporräte. Als Brandſtifter wurde fetzt ein fünf ⸗ jähriger Junge ermittelt, der an der Scheune ein„Feuerchen“ machte und durch ſei⸗ nen Leichtſinn große Werte vernichtete. Noch ſchwerer! Waldeck. Einem Motorbootführer im Ederſee gelang es, in der Nähe der Sperrmauer einen 28 pfündigen Hecht von 115 cm Länge zu landen. Ein anderer Angler konnte einen Hecht von 22 Pfund fangen, während ein dritter einen ſolchen von 13 Pfund mit nach Hauſe brachte. Nach dem Unfall die Flucht ergriffen Trier. Ein Omnibus, der nachts von Trier nach Zewen fuhr. wurde unterwegs von einem entgegenkommenden Laſtkraftwagen geſtreift. wobei die Wagenſeite aufgeriſſen und mehrere Perſonen, darunter zwei ernſtlich verletzt wurden. Der Laſtkraftwagen⸗ fahrer, deſſen Wagen ebenfalls ſtark beſchädigt wurde, fuhr weiter. Anterwegs verlor er den Wagenaufbau. als er durch Trier durch war, ſtellte er feſt. daß auch ſeine Nummerſchil⸗ der abgeriſſen waren. Nun wußte er, daß man ihn doch faſſen würde, und ſo kehrte er zu dem Unfallort zurück, wo er verhaftet wurde. Teures Weihnachtsgeſchenk geſtohlen Saarburg(Saar). In Irſch hatte ſich der Gaſtwirt Wagner⸗Klopp als beſondere Weih⸗ nachtsüberraſchung für ſeine Gäſte einen teuren und modernen Rundfunkapparat zugelegt. Sei⸗ nen Stammgäſten führte er ihn in einem Ne⸗ benzimmer vor, man hörte die Spätmeldun⸗ gen. Darauf verließ man wieder das Zimmer und unterhielt ſich in der Gaſtſtube über das neue Gerät. Als der Wirt, kurze Zeit ſpäter etwas im Nebenzimmer zu tun hatte, war das Rundfunkgerät verſchwunden. Bis jetzt iſt es nicht gelungen, den Dieb zu faſſen. Autobrand beim Zuſammenſtoß Baumbolder. Auf der Straße bei Baumhol⸗ der ſtiezen abends ein Omnibus und ein Laſt⸗ kraftwagen zuſammen, wobei der Laſt wagen in Brand geriet. Er konnte aber gelöſcht werden, bevor das ganze Fahrzeug ein Raub der Flammen wurde. Bei dem Unfall kam ein fünfzehnjähriger Junge zwiſchen beide Fahr⸗ zeuge und wurde ſchwer verletzt. Mit einem Schädelbruch mußte er ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Arbeiter erlitt leichte Verletzungen. Der Autobusfahrer kam in Haft. Wieder ein Einbruch in ein Goldwarengeſchäft Kaſſel. Erſt kürzlich brachen Diebe in ein Goldwarengeſchäft am Friedrichsplatz ein und entwendeten eine größere Anzahl Goldſachen. In der Nacht zum 13. Dezember wurde nun wieder an der Garniſonkirche ein Gold⸗ und Uhrengeſchäft von anſcheinend denſelben Tätern heimgeſucht. Nachdem ſie eine Schauſenſterſcheibe mit einem Stein eingeſchlagen hatten, entwen⸗ deten ſie insgeſamt 42 goldene Damenarmband⸗ uhren, Herrenarmband⸗ und Taſchenuhren, ſo⸗ wie neun goldene Herren⸗ und Damenringe. Die erbeuteten Sachen ſtellen einen ziemlich hohen Wert dar. Raubmord⸗Verſuch in Worms Der Täler wollle einem Milchauskräger den Schädel einſchlagen Die gefüllle Bierflaſche zerſprang auf dem Kopf Der 32 Jahre alte Milchausträger Georg Bernhard aus Pfifflighekm trägt für die Firma Lenhard ſchon ſeit langer Zeit Milch im Gebiet der Innenſtadt aus und kommt auch da⸗ bei in die Kohlgaſſe. Wie erſt geſtern bekannt wurde, hat Bernhard am Donnerstag mit viel Glück einem Naubmordverſuch entgehen können, der auf ihn in dem Haus Kohlgaſſe 5/10 verübt worden iſt. Wie alltäglich beſuchte er an dieſem Tag mittags um 12.45 Uhr die Familien dieſes Hauſes. Als er die Treppe wieder her⸗ unterging und dabei an einer Ecke des ohnehin ziemlich dunklen Treppenhauſes vorbeikam, er⸗ bielt er von einem ſeitwärts aus dem Dunkel hervortretenden Mann einen heftigen Schlag mitten auf den Kopf. Der Schlag war mit einer gefüllten Bierflaſche ſo wuch⸗ tig geführt worden, daß die Flaſche in Stücke ſprang. Offenbar hatte der Täter die Ab⸗ ſicht, dem Milchmann das auf dem Verkaufs⸗ gang eingenommene Geld— es waren 40 RM. — zu rauben. Der Gangſter machte ſich dabei keine Gedanken darüber, welche Auswirkung ſeine Tat haben konnte, daß vor allem der Schlag ſehr leicht tödlich ſein konnte. Die Tat iſt deshalb als Raubmordverſuch zu werten. Daß es nicht zur Vollendung der Tat kommen konnte, iſt nur darauf zurückzufüh⸗ ren, daß es dem Täter nicht gelang, ſeinem Op⸗ fer die Schädeldecke einzuſchlagen. Nach Augen⸗ blicken der Benommenheit konnte Bernhard um Hilfe rufen. Hausbewohner kamen ſofort zu Hilſe, konnten aber nichts zur Verfolgung des ſofort geflüchteten Täters unternehmen, den ein Radfahrer geſehen haben will, ohne ihn verfolgen zu können. Der Täter iſt indeſſen er ⸗ kannt. Die Polizei iſt ihm auf der Spur. Blick in den Gerichtssaal Ein minderjähriger Mörder 8 Jahre Gefängnis und Unterbringung in eine Heilanſtalt Hanau a. M., 17. Dezember Die ſchwere Bluttat, die ſich in den Abend⸗ ſtunden des 17. Auguſt d. J. auf der Land- ſtraße zwiſchen Bruchköbel und Langendiebach ugetragen hatte, fand am Freitag vor dem roßen Jugendgericht in Hanau ihre Sühne. Angeklagt des Mordes war der 18 Jahre alte Otto Schadt aus Rückingen, der die Tat drei Tage vor Vollendung ſeines 18. Le⸗ bensjahres begangen hatte und aus dieſem Grunde ſich nicht vor dem Schwurgericht, ſon⸗ dern vor dem Großen Jugendgericht verant- worten mußte Nach dem Jugendgerichtsgeſetz beträgt die Höchſtſtraſe wegen Mordes 10 Jahre Gefängnis. Der Angeklagte hatte ein Verhältnis mit einem 14 jährigen Mädchen, das bei dem 31 Jahre alten Waſenmeiſter Fried⸗ rich Schmoll beſchäftigt war. Im Auftrag der Mutter des Mädchens hatte ſich Schmoll gegen dieſes Verhältnis ausgeſprochen. Als Schadt hiervon hörte, verſchaffte er ſich einen Dolch und ſtach Schmoll am 17. Auguſt, als er von dieſem zur Rede geſtellt wurde, nieder. Ein Stich hatte die Lunge verletzt und wenige Mi⸗ nuten darauf war Schmoll an innerer Verblu⸗ tung geſtorben. Der Angeklagte gab zu, die Tötung des Schmoll gewollt und mit Ueberlegung ausge- führt zu haben. Wegen Mordes erkannte das Gericht auf 8 Jahre Gefängnis und Unterbringung in eine Heil- und Pflegeanſtalt. Der Angeklagte iſt, wie der 8 Sachverſtändige bekun⸗ dete, im Sinne des§ 51,2 StGB. vermindert En unge, In der Urteilsbegründung am zum Ausdruck, daß, wenn der Angeklagte die Tat 3 Tage ſpäter begangen hätte, er in dieſem Falle die Todes ſtraſe zu gewärti⸗ gen hatte. gie log aus gcham Das Schwurgericht mußte wegen Meineids verurteilen „Neu⸗Iſenburg. Im erſten Fall der 6. dies⸗ jährigen Togung des Schwurgerichts Darmſtadt wurde unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen die 35 Jahre alte M K. aus Neu⸗Iſenburg we⸗ gen Meineids verhandelt. Im Sommer 1937 war ſie Belaſtungszeugin gegen einen Angeklag⸗ ten aus Langen, der ein Sittlichkeitsverbrechen an ihr begangen hatte und deshalb vor der Großen Strafkammer Darmſtadt verurteilt wurde. Unter Eid beantwortete ſie eine eigent⸗ lich nebenſächliche Frage aus Scham mit einer Unwahrheit. Fahrläſſige Eidesverletzung, die nur zu einer Gefängnisſtrafe geführt hätte, konnte zum offenſichtlichen Bedauern des Schwur⸗ gerichts, das unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit verhandelte, nicht angenommen werden. So mußte denn die Mindeſtſtrafe für Meineid, ein Jahr Zuchthaus, ausgeſprochen werden, zumal ſich auch n ungsgründe nich finden ließen. Die Unter Tchungs aft wird mit ſechs Wochen und drei Tagen angerechnet. Das Ur⸗ teil wurde beiderſeits anerkannt und rechts⸗ kräftig. Die ſehlgeſchlagene Dorfbücherei Frankfurt a. M. Eine Witwe trug ſich mit der Abſicht, eine Dorfbücherei zu begründen. Um Bücher zu erhalten, wandte ſie ſich an verſchie⸗ dene Verlage, von denen ſie auch beliefert wur⸗ de unter der Vorausſetzung, daß die Bücher im Eigentum der Verlagsunternehmen verblieben. Als die Dorfbücherei nicht einſchlug, kam ſie auf den Gedanken, die Bücher für eigene Zwecke zu verwenden. Sie verkaufte ſie unter der Angabe, daß die Bücher der Hinterlaſſenſchaft ihres Mannes entſtammten. Unter den Büchern be⸗ fanden ſich allein für 1170 RM. Karl May⸗ Bände. Die große Strafkammer verurteilte die Witwe, die ſich der Unterſchlagung ſchuldig machte, zu 5 Wochen Gefängnis. Jude verſtieß gegen das Sammelgeſetz Frankfurt a. M. Der nach Paris ausgewan⸗ derte Jude Salomon Ehrmann hatte ein Rundſchreiben an Mitglieder der jüdiſchen Ge⸗ meinden erlaſſen, in dem ſie um Spenden für bedürftige Juden in Paläſtina erſucht wur⸗ den. Ehrmann bekam einen Strafbefehl über 300 RM. Geldſtrafe, weil eine Genehmi⸗ gung der Sammlung nicht eingeholt worden war und die Sammlung öffentlichen Charakter trug. Gegen den Strafbefehl erhobt der Jude Einſpruch. Das Schöffengericht gelangte zu einer Freiſprechung, da der angeſprochene Per⸗ ſonenkreis(Mitglieder der jüdiſchen Gemein⸗ den) nicht als Oeffentlichkeit im Sinne des Ge⸗ ſetzes anzuſehen ſei, das verbotene Sammlun⸗ gen unter Strafe ſtelle. Auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft wurde der angeklagte Jude von der Großen Strafkammer zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die Berufungsinſtanz bejahte, daß es ſich um eine genehmigungs⸗ pflichtige öffentliche Sammlung drehte. Die Tal eines Irren Der Kirchenbrand von Herxheim Kaiſerslautern. In fünſtündiger Sitzung ver⸗ handelte das Sondergericht in Kaiſerslautern gegen den 34jährigen Friedrich Lehnung, der im ahre 1934 die Kirche in Herxheim in Brand ſteckte, wodurch die völlige Einäſcherung der Kirche verurſacht wurde. Das Urteil lautete: Wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit wird der Angeklagte, der zur Zeit der Tat nicht zurechnungsfähig war, in eine Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt eingewieſen. Im Jahre 1934 brannte die proteſtantiſche Kirche vollkommen nieder. Man nahm zunächſt an Nan an Als aber unter dem Brandſchutt ein Kaniſter gefunden wurde, lag der Verdacht der Brandſtiftung nahe. Lange Zeit konnte man den Täter nicht ermiteln, bis ſich ſchließlich der Verdacht der Brandſtiftung auf den riedrich Lehnung verdichtete, ſo daß er in Haft genom⸗ men wurde, Weiter hat der Angeklagte zu jener eit ungezählte anonyme Briefe an Herkheimer inwohner geſchrieben und Plakate verdächti⸗ gen Inhalts angeſchlagen. Schon einmal, und zwar im Jahre 1937 ſtand Lehnung vor dem Sondergericht in Franken⸗ Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 18. Dezember 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Sonntag⸗Frühkonzert. 8.15 Gymnaſtik. 8.30 Kath. Wonen e. 9.00 Orgelkonzert. 9.30 Morgen⸗ muſik. 10.00 Du kannſt Dein Leben nicht verlän⸗ gern noch verbreitern. Du kannſt es nur vertiefen. 10.30 Blasmuſtk. 11.50 Frohe Weiſen. 12.00 Muſik am Mittag. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Muſik am Mittag. 14.00 Wer gehört zur Kamerad. ſchaft Frieder? 14.30 Muſik zur Kaffeeſtunde. 15.30 Der Städtiſche Singchor Augsburg ſingt. 16.00 Muſik am Sonntagnachmittag 18 00 Die Sinfonie des Kam⸗ merzell'ſchen Hauſes. 19.00 Wir fliegen auf den Weihnachtsberg. 20.00 Nachrichten, Sport. 20.15 „Die Jahreszeiten“ von Joſef Haydn. 21.00„Gäſte im ſilbernen Stern“ 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Unterhaltung und Tanz. 24.00—2.00 Nachtkon⸗ ert. a Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldun⸗ en, Wetter. 8.10 Evang. Morgenfeier. 8.50 Die Bot⸗ chaft hör' ich wohl, allein mir ſeblt der Glaube. 9.00 Deutſche Meiſter 9.40 Dichter unſerer Zeit. 10.00 Cborgeſang. 10.30 Weiheſtunde der SA.⸗Gruppe Heſ⸗ ſen. 11.00 Das Tier und wir. 11.30 Frohſinn auf Schallplatten. 11.45 Reichsveranſtaltung des BDM.⸗ Werkes„Glaube und Schönbeit“. 12.30 Muſik am Mitag 13.00 Das Mikrofon unterwegs. 13.15 Muſik am Mitta 14.00 Wer gehört zur Kameradſchaft . 1 80 Uns gehört der 1 15.30 Der eiſter von Cremona. 16.00 Muſik zur Unterhaltung. 18.00 Sie ſpenden— wir ſenden. 18.45 Sage mir, was wünſchſt du dir? 19.30 Sportſpiegel des Sonn⸗ tags. 20 00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Grenzecho. 20.10 Großes Volkskonzert. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter, Nachrichten. 22.15 Sport 22.30 Unter⸗ haltung und Tanz. 24.00—2.00 Nachtkonzert. 2.00 —3.00 Nachtkonzert. Montag, den 19. Dezember 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Nachrichten, Gym⸗ naſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmeldun⸗ gen, Wetter, Marktberichte Gymnaſtik. 8.30 Fröhl. Morgenmuſik. 9 20 Für Dich daheim. 10.00 Spuk auf dem Weihnachtsmarkt. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 1200 Mittagskonzert. 13.00 Nach⸗ richten. 13.15 Mittagskonzert. 14.00 Eine Stund' ſchön und bunt. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Springerle und Hutzelbrot. 18.30 Aus Zeit und Le⸗ ben. 19.00 Weihnachten im Arbeitsgemeinſchaftslager. 20.00 Nachrichten. 20.15 Stuttgart ſpielt auf! 22.00 Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Das deutſche Lied. 24.00—2.00 Nachtkonzert. Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter, Schneewetterbericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.40 Kleine Ratſchläge für den Carten und die Zimmerpflanzen. 10.00 Schul⸗ funk. 11.35 Der Menſch im landwirtſchaftlichen Be⸗ trieb. 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Schloßkonzert. 18.00 Zeit, Nachrichten. 13.15 Schloßkonzert. 14.00 Zeit⸗ angabe, Nachrichten. 14.10 Dem Opernfreund. 15.00 ür unſere Kinder. 15.30 Refraktor, Komet und terngucker. 15.45 Gefahr der trockenen Luft im Zim⸗ mer. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Weihnachten bei unſerer Wehrmacht. 19.00 Weihnachten im Arbeits⸗ e 20.00 Zeit, Nachrichten. Wetter. 15 Stuttgart ſpielt auf. 2.00 Zeitangabe, Nach⸗ richten. 22.10 Wetter, Schneewetterberichte, Sport. 22.15 Kamerad, wo biſt du? 22.90 Nacht⸗ und Tanz⸗ 3 24.00—2.00 Nachtkonzert. 2.00—3.00 Nacht⸗ onzert. thal. Die damalige Verhandlung gegen ihn wurde ausgeſetzt, weil man ein neues Sachver⸗ ſtändigengutachten über den Geiſteszuſtand des Angeklagten haben mußte. Das neue Gutachten lag nunmehr vor und wurde von Prof, Schnei⸗ der⸗Heidelberg aufklärend vertreten. Das alte ſowie das neue Gutachten billigten dem Ange⸗ klagten zumindeſt den§ 51 Abſ. 2 zu. Der An⸗ eklagte wollte das Motiv zu Justen Tat darin ehen, daß er die unhaltbaren Zuſtände zwiſchen Geiſtlichkeit und Lehrerſchaft endlich einmal auf⸗ rollen wollte, damit hier eine Bereinigung ſtatt⸗ fände. In der Beweisaufnahme wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Tat weder politiſche noch ſon⸗ ſtige Gründe zu Grunde lagen, ſondern daß es eben die Tat eines Irren geweſen ſei. Deshalb beantragte auch der Statsanwalt die Einwei⸗ ſung in eine Heln⸗ und Pflegeanſtalt. Dieſem 90 0 gab das Gericht nach kurzem Plädoyer des aatsanwalts und der Verteidigung, die noch einmal auf die Gutachten der Sachverſtän⸗ digen einging, ſtatt. Straferhöhung für tolles Fahren Lampertheim. Der Einwohner Valentin Mat⸗ tern 2, war im Juni vom Schöffengericht wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Mit ſeinem Laſt⸗ auto batte er zuerſt einen anderen Laſtwagen der ſelbſt gerade ein Motorrad überholte, und dann noch einen Bauernwagen überholt, ob⸗ wohl ihm ein Perſonenauto entgegenkam. Die uh war, daß er auf den Bauernwagen auf⸗ uhr, Inſaſſen und Pferde verletzte und auch noch auf den Perſonenwagen prallte, der be⸗ ſchädigt wurde. Nicht genug damit, beſchimpfte er außerdem die Betroffenen. Da ihm die Strafe zu hoch war, legte er Berufung zur Gro⸗ En Strafkammer ein mit dem„Erfolg“, daß die traſfe auf vier Monate erhöht wurde, wobei das Gericht betonte, daß ſeine grobe Fahrläſſigkeit beinahe an Vorſatz grenze. Aulobandit heller hingerichtet Nürnberg, 17. Dez. Der 24 Jahre alte Willi Heller, der am 16. 12. 1938 nachmittags 17 Uhr vom Sonderge⸗ richt Nürnberg wegen eines gemeinſchaftlich begangenen Verbrechens gegen das Geſetz gegen den Straßen raub mit Autofallen in Tateinheit mit einem gemeinſchaftlich begangenen Verbre⸗ chen des verſuchten Mordes ſowie wegen eines weiteren Verbrechens gegen das Geſetz zur Ge⸗ währleiſtung des Rechtsfriedens zweifach zum Tode verurteilt worden war, wurde am glei⸗ chen Tage um 24 Uhr hingerichtet. Heller hat gemeinſchaftlich mit der 21 Jahre alten Anna Mündl(nicht Hanna Mündel) am 13. 12. 1938 den Taxichauffeur Joſef Weidner von Nürnberg in der Nähe von Fiſchbach in räuberiſcher Abſicht überfallen und durch einen Kopfſchuß ſchwer verletzt. Bei der Verfolgung durch Nürnberger Kriminalbeamte ſchoß er auf dieſe und verletzte zwei Beamte durch Hand⸗ durchſchüſſe. Der Führer begrüßt die Arbeitskameraden von der Reichsautobahn Der Tag der feierlichen Eröffnung des 3000. Reichsautobahnkilometers wurde mit einem großen Kameradſchaftsabend der 3000 Autobahnarbeiter beſchloſſen. 54 der Führer dem feſtlichen Abend ſein beſonderes Gepräge Durch ſeine Anweſenheit Die beſten Künſtler der Reichs⸗ auptſtadt zeigten vor den Arbeitern der Straßen des Führers ihre Kunſt. In der Pauſe be⸗ grüßte Adolf Hitler die am Bau beteiligten Betriebsführer und Arbeiter im Foyer des Thea⸗ ters des Volkes, (Scherl-Bilderdienſt⸗Autoflex) Fernflug mit der Reiſemaſchine nach Auſtralien Ber Oberleutnant der Luftwaffe, Horſt Pulkowski, und der Leutnant der Luftwaffe, Rudolf Jenett, planen einen Langſtreckenflug mit einem zweiſitzigen Auſtralien. erfolgt in Tripolis. Die Fahrt geht über Philippinen. Unſer Bild zeigt die Beſatzung des Flugzeuges. ſien, Indien nach Auſtralien und Kabinen⸗Tiefdecker Ar 79 nach 0 Sie wollen den Nachweis erbringen, daß dieſe ſerienweiſe in den Arado-Werken hergeſtellte Maſchine auch he großen Langſtreckenflügen geeignet iſt. er Start zu dem Flug zurück über die (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex) Ein Flug über drei Erdteile Beweis für die Leiſtungsfähigkeit der deulſchen Flugzeuginduſtrie Dieſer Tage begibt ſich ein zweiſitziges Reiſe⸗ flugzeug, ein Kabinentiefdecker des Typs Ar. 79, vom Flugplatz der Arado⸗Werke in Bran⸗ denburg Havel nach Tripolis, um von dort in der nächſten Zeit in einem Langſtreckenflug nach Auſtralien zu ſtarten. An Bord des ſchnittigen Flugzeugs, bei dem es ſich um eine Serien⸗ maſchine handelt, die ſchon am Deutſchlandflug 1938 teilgenommen hat und mit der bereits ein 2000⸗km⸗Rekordflug durchgeführt worden iſt, be⸗ finden ſich Oberleutnant Horſt Pulkowſki und Leutnant Rudolf Jenett. Der vorgeſehene Flug⸗ weg ab Tripolis führt über Nordafrika. Vorder⸗ indien, Siam. Sumatra, Java und die Timor⸗ ſee nach Port Darwin in Auſtralien. Von dort geht es über die Philippinen, Niederländiſch⸗ Indien. Britiſch⸗Indien, Kleinaſien und über den Balkan zurück nach Deutſchland Dieſer Sportflug ſoll die hervorragende Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Ar. 79 und ihre beſondere Eignung als Reiſeflugzeug auch für läng⸗ ſte Strecken unter ſchwierigen Beding⸗ ungen bezüglich Klima und überflogener Ge⸗ biete unter Beweis ſtellen. Fünfte Reichsſtraßenſammlung der 88. Ein Tagesbefehl des Reichsjugendführers Baldur von Schirach Berlin, 17. Dez. Aus Anlaß der Straßenſammlung der 53. am 17. Dezember erläßt der Reichsjugendführer der NSDAP. folgenden Tagesbefehl an die nationalſozialiſtiſche Jugend: „Meine Kameradinnen und Kameraden! Das WSW. 1938,39 ſteht im Zeichen Großdeutſchlands Die gemeinſchaftliche Hilfe aller Volksgenoſſen iſt die ſtärkſte Waffe im Kampf gegen Not und Elend, von denen die neuen Gebiete des Deutſchen Reiches noch bis vor kurzem heimgeſucht waren. 5 Zum erſtenmal nach vielen Jahren ſehen die zehn Millionen deutſchen Volksgenoſſen aus der Oſtmark und dem Sudetengau nicht mit Furcht und Verzagen, ſondern mit Hoffnung und freu⸗ diger Zuverſicht dem Winter entgegen. Ihnen und den vielen hunderttauſend Volksgenoſſen aus dem Altreich, die das WHW. Jahr für Jahr betreut, kräftig zu helſen und ihren Glau⸗ ben an das Reich zu ſtärken, iſt in dieſem Jahre unſerer Geſchichte eine Dankespflicht des gan⸗ zen Volkes. Die Hitlerjugend hat beſondere Veranlaſſung, dem Führer ihren Dank zu ſagen. Ich weiß, daß jeder Junge und jedes Mädel dieſen Dank ab⸗ ſtatten wird und erwarte daher einen reſtloſen Einſatz im Rahmen des WH W. insbeſondere während der fünften Reichsſtraßenſammlung der Hitlerjugend am kommenden Samstag und Sonntag.(gez.) Baldur von Schirach.“ Britiſches Rekordflugzeug notgelandet London, 17. Dezember. Nach einer Meldung aus Port Darwin (Nord⸗Auſtralien) mußte jetzt der zweite der britiſchen Vickers-Wellesley-Bomber. die kürz⸗ lich einen Rekordflug nach Auſtralien durchführ⸗ ten 150 km von Derby(Weſt⸗Auſtralien) ent⸗ fernt, in einer öden Gegend eine Notlandung vornehmen. Auſtraliſche Flugzeuge haben Le⸗ bensmittel für die Beſatzung abgeworfen. Erdbeben in Nordanatolien. Ankara, 17. Dezember. Am Freitag um 11.04 Uhr 7 Sekunden Orts⸗ zeit wurde hier ein ziemlich ſtarkes Erd⸗ beben verzeichnet, deſſen Mittelpunkt, unge⸗ fähr 450 km öſtlich von Iſtanbul, alſo im nörd⸗ lichen Anatolien, liegt. Halbgol ooͤer nur oͤergeanl? Ein Iatsachenbericht von Clemens Laar (30. Fortſetzung) 5. Brigade nach Nordweſt Einen ſolchen Befehl erhält jedenfalls der einſtige Kommandeur der 12. Rajput Lancers. und genau ein ſolcher Befehl iſt es, dem er ſeit der Nacht von Sonajfi entgegenlebt. „Ordonnanz! Oberſt Sounders und Captain Aſhaw ſofort zu mir!“ Keine zwei Stunden ſpäter, die Führer der detachierten Abteilungen melden ſich gerade auf dem Brigadekommando, ſind ſämtliche Befehle ausgefertigt. Noch am Abend des gleichen Tages iſt die 5. Brigade verladen und auf dem Weg nach Nordweſten. Brigadegeneral Tarrent weiß, was es heißt, wenn ihm anempfohlen wird, bei ſtrategiſchen Erforderniſſen die Grenze zu überſchreiten und ſelbſt die Offenſive zu ergreifen. Die ſtrategiſche Lage erfordert es eben. Um die Mittagszeit des nächſtfolgenden Tages beginnen zum erſtenmal die Maſchinengewehre der beiden Panzerwagen⸗ Abteilungen ihr grauſiges Gekicher gegen die Bergpoſten der Afridis über den Paßengen. Es iſt nicht ſicher, wer zuerſt geſchoſſen hat. Es iſt ſogar wahrſcheinlich, daß es irgendeiner der braunen Krieger war, die allzulange den rechten Zeigefinger hatten gerade halten müſſen. Es geſchieht jedenfalls, daß hinter der Vor⸗ hut der langſam in die Berge rollenden Panzer⸗ wagen das Gros der 5. Brigade die Grenze überſchreitet und in der Nähe des jetzt von ſei⸗ nen Bewohnern fluchtartig verlaſſenen Höhlen⸗ dorfes Thalar Lager bezieht. Die Panzerwagen ſtoßen aufklärend weiter ins Innere. In Rhorat aber ſieht ein Mann mit Ent⸗ ſetzen, daß ihn eine tückiſche Laune des Schick⸗ 1110 um den letzten Sinn ſeines Lebens bringen will. Wahrſcheinlich zählt John Morton den Augen⸗ blick, der ihm die Nachricht bringt von dem Vor⸗ rücken der engliſchen Truppen zu den drei furcht⸗ barſten ſeines Daſeins. Der erſte geſchah in London und war über⸗ hangen vom höhniſch frechen Gelächter einer Frau, der zweite trieb noch auf den Blutſtrömen von Sonaji. und dieſer dritte iſt begleitet von der Stille der hoffnungsloſen Frage: Was nun, John Morton? Einmal war John Morton ein Handwerker, dem aus den beſcheidenen Mitteln des Lebens das Glück kam Er ſtellte beſcheidene Forderun⸗ gen und war mit beſcheidenen Freuden geſtillt. Dann zerquetſchte die Fauſt des Krieges hin⸗ ter den Fronten den Menſchen John Morton und ließ nur den Sergeanten zurück. Einen Landsknecht mit hoher Idee, einen Soldaten ohne nahes Ziel, einen Felsbrocken in der gro⸗ ßen e der ſtändigen Aufopferung für das Land. Und immer noch war es dem Schickſal nicht genug. Es ließ das Steinchen ſelbſt zur Mauer werden, zermahlte es, um es zu neuer Subſtanz 7 Cogyright by Carl Dunker Verlag, Berlin und zu größerer Weite zu formen, und immer hatte zu zahlen für dieſen großen Umbruch das arme, zerquälte, tauſendfach zerriſſene und aus⸗ geblutete und immer noch nicht geſtorbene Herz des Mannes John Morton. Aber es kam die Erkenntnis, die Tatſachen haben es bewieſen, und der kleine Sergeant John Morton wurde groß an ihr. Er glaubte an eine Miſſton, und die bedrohlichſte Stunde, da England, für das er alles tat, dieſe Miſſion ſelbſt zerſchlagen wollte, dieſe von eiskaltem Grauen und glutvoller ee von hölli⸗ ſchen Zweifeln und herrlichſtem Trotz durch⸗ zitterte Stunde, findet John Morton auf dem Poſten als den Führer, zu dem er geworden war. Ein Führer für England, ein Führer ohne Portepee oder Auftrag. Vor den mit abgeblendeten Scheinwerfern vorrückenden Panzerwagen des Sir Kenneth Tarrant taucht kalkig weiß in der zerſchnittenen Nacht ein Mann auf, der in einer untadeligen Khakiuniform ſteckt, die aber keinerlei militä⸗ riſche Rang⸗ oder Erkennungszeichen trägt. Der Mann tritt dicht an die Spählucke des vorderſten Wagens heran. In das letzte ver⸗ wehende Kreiſchen der Bremſen hinein klingt ſeine gleichmäßige Stimme: „Ich bin der Sergeant John Morton von den 12. Raiput Lancers. Ich bitte Sie Sir, mich zu Ihrem Oberkommando zu bringen. Ich habe wichtige Informationen.“ Sie nehmen ihn hinein. Im ſtickigen Dunkel des Wagens blitzt eine Taſchenlampe auf. Der Strahlenkegel fällt dem ſaltſamen Mann ins Geſicht. Auf der Stirn glänzt eine blaßrote Narbe, matt, wie ein gebrochenes Auge. „Fahren Sie zu,“ ſagte der Mann.„Jede Mi⸗ nute iſt wichtig. Weil jede Minute Menſchen⸗ leben ſpart und jede Stunde vielleicht— ein Stück von Indien.“ Sie ſtellen viele Fragen, die jungen Burſchen im Panzerwagen. Aber der Mann bleibt ſtumm. Intelligence Service, denkt der Wagenführer 5 7 Er wird wiſſen, warum er den Mund alt Mit äußerſter Geſchwindigkeit fährt ein Pan⸗ zerauto zurück nach Thalar. * Mit geballten Fäuſten ſchlägt der Regen auf das Zeltdach. Es riecht nach Schweiß, nach Leder und Waffenöl und ſchlechtem Feldtabak hier drinnen. Ein verkrümmtes Flämmchen auf einer demütigen gebeugten Kerze aus Bienen⸗ wachs ficht einen kapferen Streit gegen zuckende Schattenmaſſen. Von den zwer Männern im Zelt ſind nur die Hände zu ſehen, die ſich wuchtig und trotzig hin⸗ ter die Feldbinden geſtemmt haben. Es ſind Minuten ſei dem Augenblick vergan⸗ gen, da John Morton, der Herr der Afridis, in das Zelt des Brigadekommandeurs Kenneth Tarrant getreten iſt. (Schluß folgt). Wolkenkratzer als Flakfeſtung? Pariſer Janlaſiepläne von„Lufffachverſländigen“ Die Angſt Frankreichs vor treibt ſonderbare Blüten. Vor kurzem wurde ein Projekt erörtert, deſſen Idee von einem Ingenieur namens Loſſier und einem Baumei⸗ ſter Faur⸗Dujarrie ſtammt. Die beiden Herren wollen einen— man höre und ſtaune— 2000 Meter hohen Turm bauen, der zu der beſten Luftfeſtung der Welt werden ſoll. Fran- zöſiſche Sachverſtändige ſind der Meinung, daß Flaks auf großer Höhe untergebracht, eine beſſere Wirkung haben, als wenn ſie auf der Erde aufgeſtellt ſind. Die Luftfeſtung ſoll mit drei Plattformen verſehen werden, die um den Turm herumlau⸗ fen, Der erſte Balkon müßte ſich auf 600 Mtr. Höhe befinden. Er iſt als Startplatz für Jagdflugzeuge gedacht. Der Landungs⸗ platz ſoll ſich am Fuße des Turmes befinden. Die Ingenieure behaupten, daß bei einem Durchmeſſer von 210 Mtr., der ſich bis 40 Mtr. in der Höhe verringert, der Bau durchaus ausführbar ſei. Der zweite und dritte Balkon ſollen ſich auf je 1300 und 1800 Mtr Höhe befinden. Der Balkon ſoll ausſehen wie eine Art Dach aus Beton. Von weitem wür— den die Balkons einen Eindruck von Rieſen⸗ pilzen machen, die übereinander aufgeſtellt ſind. Das Baumaterial ſoll aus Beton beſtehen. Die Balkone ſollen auf Balken aus verchrom⸗ tem Nickelſtahl ruhen. Ein Metallgerüſt trägt das Dach, das aus Eiſenbeton beſtehen und ſo⸗ gar ſchwere Bomben nicht zu befürchten haben ſoll. Das Gewicht des Turms iſt auf zehn Luftangriffen Millionen Tonnen berechnet. Zwei Fahrſtühle laufen bis zum erſten Balkon. Beim Stehenbleiben des Fahrſtuhls öffnen ſich automatiſch die Türen. Auf dem erſten Bal⸗ kon ſollen ſich außerdem ein Munitions- und Brennſtofflager befinden ſowie Werkſtätten. Drei weitere Fahrſtühle dienen dem Perſonen⸗ transport. Selbſtverſtändlich findet man im Turm auch Büro-, Schlaf- und Küchenräume. Die Kraftanlagen werden im Kellerraum ein⸗ gebaut. Außerdem beſitzt jeder Balkon eine kleine Kraftanlage als Reſerve. Das hört ſich alles ſehr ſchön an. Die Frage iſt nur die, wie kann ein ſolches Projekt ver⸗ wirklicht werden? heiralsſchwindler in höchſten Iphären Berlin, 16. Dez. Dieſer Tage wurde in Niederſchönhauſen der 24 Jahre alte und wohnungsloſe Alfons Schweiger feſtgenommen. Er hatte kürzlich in Berchtesgaden die Bekanntſchaft einer Witwe aus Berlin gemacht, die ſich dort vorübergehend zur Erholung aufhielt. Schon nach drei Tagen Bekanntſchaft verlobte ſich Schweiger mit ihr. Er ſei Flugzeugführer und müſſe in nächſter Zeit an einem Lehrgang teilnehmen, zu dem ihm aber die Geldmittel fehlten. Im Hinblick auf das durch die Verlobung gegebene Ehever⸗ ſprechen gelang es dem Gauner, der Frau nach und nach 3500 RM. abzuſchwindeln. Damit bezahlte Schweiger ſeine alten Schulden und verbrauchte einen großen Teil für ſeine perſön⸗ lichen Bedürfniſſe. Als Schweiger ſich dieſer Tage in Berlin aufhielt, wurde er von der Kri⸗ minalpolizei in Niederſchönhauſen aufgeſtöbert. Wie ſich bei der Vernehmung herausſtellte, hat Schweiger auch eine Urkundenfälſchung began⸗ gen, indem er ſeinen Wehrpaß mit dem Ver⸗ merk„Flugſchein 1“ eigenhändig verſehen hat. Deulſcher Dampfer in Norwegen geſunken Schiffszuſammenſloß in der Uacht- Die Beſatzung gereltel Hammerfſeſt(Norwegen), 17. Dez. Zwiſchen dem norwegiſchen Lokalverkehrsſchif „Alta“ u. dem deutſchen Fiſchdampfer Bah— renfeld“ ereignete ſich in der Nacht zum Freitag bei dem kleinen Fiſchereihafen Hon⸗ ningsvag in der Nähe des Nordkaps ein fol- genſchwerer Zuſammenſtoß Det Kurs beider Schiffe kreuzte ſich in der nächtlichen Dunkelkeit ſo ſcharf, daß ſie ſich trotz beiderſeiti⸗ ger Warnungsliangle nicht mehr ausweichen konnten. Die aus dem Hafen auslaufende„Bah⸗ renfeld“ wurde von„Alta“ mitſchiffs getroffen und ſank ſofort Die aus 14 Mann beſtehende Beſatzung wurde von den Booten der„Alta“ und einem zu Hilfe eilenden Fiſchereiboot auf⸗ genommen, deren Rettungstat Kapitän Otto von der„Bahrenfeld“ beſonders anerkennend hervorhob Die deutſche Mannſchaft iſt zur Zeit im Seemannsheim von Honningsvag unterge⸗ bracht. 1 — A ber eint ſch d Rhei. ug einbt die ſchen bas, und! worde Tei Glad daß! werbl Auß denſch ſpiels digen arbeit ſchaſt beſonk wich le bt. unter Bugde