datden par. fihzer ohhe einern ir Kemetß ſchittenen Untadellgen del nit, 1. tagt. zhluz hes lezte ber⸗ fein klingt enim hen Sit, mi. 1 50 habe gen 2 e auf. der Namn ins e blaßtotz ute. „Jede Mie Nenſhen⸗ iht— ein u. Lurſhen eäbt unn. genfühter den Mund t ein Pan Regen auf deiß, nach Feldtabal amchen auf s Bienen en zucende id fur die trotzig hin⸗ 1. began Ifribis in Kenneth hentäume⸗ aum ein. non eine die Froge olelt beb⸗ hire 1b. dez auſen det Alſons ili in t Wiiwe getgebeld ei Tagen nit iht fighter iu denn bill N Cheber n ruh 0 dieſet der ih 425 1. getiber ellte, gt j bega en Vel n hal. Bezugspr: Ins Haus gebra — dle Boll„ r. 9 Nummer 295 5 Amisblatt der Bürgermeiſterel Mernyeim Seien* ausgenommen an Sonntagen und monatlich 1.60 RM. einſchließli M. ausſchließli 5 einſchließlich eiertagen. f otenlohn. ch Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Monkag S den 19. dezember 1938 bohe Kältegrade in ganz Deut Auth faſt alle übrigen Staaten Europas von der Kältewelle erfaßt Wird es noch kälter werden? In der Reichshauplſtadt am Bonnkag minus 14 Grad Als am Donnerstag die erſten Meldungen über ſtrengere Kälte in Oſtpreußen bei uns eintrafen, hatte man die ſtille Hoffnung, daß ſich die Kältewelle auf ihrem Oſt⸗Weſtzug bis zum Rhein gebrochen haben würde. Aber der Frei⸗ tag brachte uns die erſten Vorboten des Kälte⸗ einbruchs, und am Samstag ſetzte auch bei uns die Kälte mit elementarer Kraft ein. Inzwi ⸗ ſchen ſind auch die weſtlichen Staaten Euro- pas, Frankreich und Spanien, ferner England und Italien, von der Kältewelle überflutet worden.. a Teilweiſe wurden Temperaturen von 18 Grad unter Null feſtgeſtellt. Es iſt natürlich. daß unter ſolchen Umſtänden zahlreiche ge⸗ werbliche Betriebe, vor allem die, die ſich mi! Außenarbeit beſchäftigen, ſtark in Mitlei⸗ denſchaft gezogen werden. Denken wir bei⸗ ſpielsweiſe an das Baugewerbe. das unter dieſen Temperaturverhältniſſen jegliche Außen⸗ arbeit einſtellen muß. Auch in der Landwirt ⸗ ſchaft hat der Kälteetnbruch jegliche Feldarbeit, beſonders das Pfisgen, lahmgelegt. Neben wichtigen Gewerbebetrieben ſind es die ver ⸗ klehrstechniſchen Einrichtungen, die unter dem Kälteeinbruch ſtark zu leiden haben. Zugverſpätungen und erſchwerter Signaldienſt werden zu den Folgen des Kälteeinbruchs ge⸗ hören. Der Landwirtſchaft iſt die plötzlich auf⸗ tretende Kälte nicht erwünſcht, weil die jun⸗ gen Saaten keinerlei ſchützende Schneedecke tra⸗ gen und deshalb viel leichter dem Erfrieren— dem„Auswintern“, wie der Landwirt ſagt— ausgeſetzt ſind. Aber— ſo ſagt eine alte Bauernregel in Bezug auf das Wetter:„die ſtrengen Herren regieren nicht lange“. Wir hof⸗ fen, daß ſie auch diesmal recht behalten wird. Im übrigen iſt es intereſſant zu hören, daß wiſſenſchaftlich-meteorologiſche Forſchungsinſti⸗ tute, insbeſondere auch der ſchwediſche Pro⸗ feſſor Linſtröm, für Ende Dezember und den Monat Januar ſehr große Kälte für Europa vorausgeſagt hat. Auf Grund von Temperaturmeſſungen und einer ganzen Reihe anderer Beobachtungen, vor allem im Hinblick auf den großen Kälteeinbruch im Monat No- vember in Nordamerika, der hunderte von Todesopfern im Gefolge hatte, iſt er zu ſeiner Wettervorherſage gekommen. Nach ſeinen Feſt⸗ ſtellungen pflegen die Wetterverhältniſſe, die in Nordamerika unter dieſen Erſcheinungsfor— men auftreten, in der Regel ungefähr zwei Monate ſpäter in Europa einzutreten. In dieſes Stadium der großen Weliwetterlage Verkündigungsblatt der NS AN. Bernheim Anzeigenpreſs: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ eil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 15 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 13. Fernſpr. 153. PSK. L baſen 15101 14. Jahrgang Großraum Propagandazug„Vierjahresplan“ ſcheinen wir jetzt eingetreten zu ſein. 9.— Kültewelle über Europa In dieſen Tagen ſtartet der neue Großraum⸗Propagandazug„Vierjahresplan“ zur Fahrt in die Oſtmark. Die Ausſtellung wird im Januar in Wien eröffnet. In je 12 Stunden kann die Ausſtellung auf⸗ und abgebaut werden. Unſer Bild zeigt einen Blick in die Ausſtellung. In der Kabine von links ſieht man u. a. ein neues Eiſenbahnleichtrad mit Hohlachſe. Die deutſche Werkſtofftechnik hat es erreicht, daß trotz geringerer Wandſtärke durch Faltung der Radſcheibe C damit u 1 e betſoß⸗ In Berlin am Sonntag abend 14 Grad Kälte Berlin, 19. Dezember Die ſeit Freitag über faſt gans Deutſchland liegende Kältewelle hat ſich weiter verſchärft. In der Reichshauptſtadt ſind die Temperatu⸗ ren am Sonntag abend auf 14 Grad minus geſunken, nachdem das Thermometer den Tag über 13 Grad nicht unterſchritten hatte. Man rechnet mit noch weiterer Zunahme der Kälte und dem Anhalten des eiſi⸗ en Oſtwindes. Jedoch dürften bei dem uſtrom der kalten Luftmaſſen aus Oſteuropa neefälle vorerſt noch nicht zu erwarten ſein. Im Reich wurden im Tagesdurchſchnitt in Weſtdeutſchland 10 Grad und in Oſtdeutſchland 16 Grad Kälte verzeichnet. 5 bis 10 Grad unter Null in Frankreich Paris, 18. Dezember. Ueber das Wochenende hat die aus Oſten kom⸗ mende Kältewelle auch Frankreich erreicht, ab⸗ geſehen von der franzöſiſchen Riviera, an der bei durchſchnittlich 11 bis 12 Grad über Null auch zu dieſer Jahreszeit noch das übliche Früh⸗ linaswetter berrſcht. werden aus allen Teilen des Landes Temperaturen von 5 bis 10 Grad unter Null gemeldet. 4 Die am Sonntag gewöhnlich überfüllten Vor⸗ ortszüge, die ſonſt Hunderttauſende Pariſer Ausflügler in die Umgebung bringen. waren beute jaſt leer. Die Pariſer hatten es offenſichtlich vorgezogen, in ihren Wobnungen zu bleiben. denn ſechs Grad unter Null iſt eine in Varis nicht nur ungewohnte. ſondern auch wenig begrüßte Naturerſcheinnung. Källewelle auch in England Kanaldampfer mußte nach Frankreich zurückkehren London, 18. Dezember. Am Sonntag wurde das britiſche Inſelreich von einer ungewöhnlichen Kältewelle beim⸗ geſucht. die in verschiedenen Teilen des Landes von heftigem Sturm begleitet war Der Ver⸗ kehr zwiſchen England und dem Kontinent er⸗ litt dabei erhebliche Verzögerungen. Einige Kanaldampfer konnten der bewegten See wegen die engliſchen Häfen nicht anlaufen und mußten mit ibren Paſſagieren nach Frankreich zurück⸗ kehren. In Schottland und Teilen von Nord⸗ england brachte der Kälteeinbruch ſehr ſtarten mit ſich, während in London nur wenig Schnee fiel. Bisher hat die Kälte, die für die nächſten Tage andauern ſoll. ein Todes⸗ opfer gefordert. 33 Grad Kälte in Polen Froſt fordert Todesopfer Warſchau, 18. Dezember Der ſtarke Froſt, der jetzt in Nordoſtpolen ſchon 33 Grad erreicht, hat überall im Lande erheb⸗ lichen Schaden verurſacht Die Züge treffen mit großen Verſpätungen ein. Das Elektrizitäts⸗ werk in Wilna wurde durch die Kälte für meh⸗ rere Stunden ſtillgelegt. In Wilna, Warſchau, Lodz und anderen Städten trugen zahlreiche Perſonen ſchwere und zum Teil tödliche Erfrie⸗ rungen davon. Küllewelle in Nordilalien Mailand, 18. Dezember Die Ausläufer der Kältewelle, die ſich von Oſten her über Mitteleuropa ergießt, machten ſich nun auch in Norditalien bemerkbar. In UÜUdine wurden 5 Grad Kälte gemeſſen, in Tar⸗ vis zeigte das Thermometer 7 Grad Kälte, und aus den Alpentälern Friauls werden ſogar 15 Grad unter Null gemeldet. In Udine ſtarb ein Mann infolge des plötz⸗ lichen Kälteeinbruchs. In Trieſt zeigte das Thermometer innerhalb von 24 Stunden einen Temperaturſturz von plus 20 auf minus 5 Grad an, während ein Sturm von 60 Stkm. Ge⸗ ſchwindigkeit über die Stadt hinwegfegte. Pariſer Bermikllungsverſuch? Für einen Waſſenſtillſtand in Spanien Paris, 18. Dezember Aus dem Studium der Pariſer Sonntags- preſſe gewinnt man den Eindruck, daß gewiſſe politiſche Kreiſe den Quai d'Orſay veranlaſſen wollen, die Initiative zur Erwirkung eines einmonatigen Waffenſtillſtandes in Spanien zu ergreifen. Verſchiedene Blätter glauben einen Beſuch in dieſer Richtung auslegen zu ſollen, den eine Abordnung des Spitzenverbandes der franzöſiſchen Frontkämpfer am Samstag im Außenminiſterium abgeſtattet hat. Auch eine Rückfrage des Pariſer Kardinals Verdier im Quai d Orſay im Laufe des Samstag wird in die gleiche Feſtigkeit wie bei einem Normalrad erzielt wird. (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex.) Die Bevölkerung wehrk ſich Mexiko, 18. Dezember In der zentralamerikaniſchen Oeffentlichkeit erregen Pläne ungeheures Aufſehen, nach denen mehrere tauſend Juden in Nicaragua angeſiedelt werden ſollen. Das in Salvador erſcheinende Blatt„La Prenſa“ ſchreibt, eine Judeninvaſion in Nica⸗ ragua bilde eine Gefahr nicht allein für Nica⸗ ragua ſelbſt, ſondern für Mittelamerika. Das Blatt unterſtreicht ſeine Warnung mit dem Hinweis, daß es ſich um die Anſiedlung von 6000 Judenfamilien, alſo etwa 50 000 Perſonen handele, die der Nationalbank in Ni⸗ caragua 300 000 Dollar anboten, die allmählich für den Aufbau einer eigenen Stadt verwendet werden ſollen. Die Juden ſollen in einem beſtimmten Gebiet Nicaraguas angeſie⸗ delt werden, das ſie koloniſieren müſſen. „Die„Prenſa“ ſtellt hierzu feſt daß die Durch⸗ führung dieſes Planes die Schaffung eines Fremdenſtaates innerhalb des Staates bedeu⸗ ten würde. Sollte dieſes überaus gefährliche Projekt verwirklicht werden, ſo ſei es ſicher, daß auch bald andere mittelamerikaniſche Länder von dieſen unerwünſchten Eindringlingen heim⸗ geſucht werden, die es nur zu gut verſtünden, ſich in ganz kurzer Zeit der Geſamtwirtſchaft in den mittelamerikaniſchen Ländern zu bemächti⸗ gen Damit wären dann die Rollen vertauſcht, und die Zentralamerikaner befänden ſich in ihrem eigenen Land im Aſyl und wären zu Sklaven der jüdiſchen Paraſiten geworden. Das in Managua e Blatt„La No⸗ ticia“ nimmt gleichfalls ſcharf blen dieſe ge⸗ plante Judeneinwanderung Stellung und for⸗ dert, daß zur Entwicklung Nicaraguas zu nächſt dieſem Zuſammenhang verzeichnet. einmal die über ban Amerika verſtreuten Nica⸗ raguaner heimgebracht werden ſollten. Im glei⸗ Jüidiſche Siedlung in Nicaragua? 300 000 Dollar für die Nieder laſſung von 50 900 Juden chen Sinne äußert ſich unter Zitierung des Kom⸗ mentars von„La Noticia“ das in Guatemala erſcheinende Blatt„Nüſtre Diario“, euxemburg ſchiebt Juden ab Brüſſel, 18. Dezember Wie aus Luxemburg gemeldet wird, ſind zahlreiche Juden, die ſich vorübergehend in Luxemburg aufgehalten haben, nach Para⸗ guavy abgeſchoben worden. Insgeſamt haben gegenwärtig rund 10 v. H. der jüdiſchen Emigranten das Land verlaſſen. Der Abſchub der unerwünſchten Fremden nach Amerika ſoll weiter fortgeſetzt werden. 50 bis 60 Prozent Zinſen Jüdiſcher Wucherer vor braſilianiſchem Sondergericht Rio de Janeiro, 18. Dezember Beim nationalen Sicherheitsgericht wurde der erſte Prozeß auf Grund des Geſetzes über Verbrechen gegen die Volkswirtſchaft eingeleitet. Der erſte Angeklagte iſt natürlich ein Jude na⸗ mens Levy de Andrade der wegen Wu⸗ chers por dieſem Sondergericht erſcheinen mußte. Der Schädling hatte mit Hilfe eines Sergeanten an Soldaten der Garniſon von Sao Paulo Geld verliehen und dabei Wucherzinſen von 50 bis 60 Prozent verlangt. Flugzeugunglück in Jlalien Sieben Tote Rom, 18. Dezember. Wie erſt jetzt bekannt wird. iſt am 15. Dezem⸗ ber ein Militärflugzeug aus Forli mit vier Mann Beſatzung bei Ceſena ſo unglücklich ab⸗ geſtürzt. daß es drei Kinder unter ſich begrub. Die Kinder und die Beſatzung ſind ums Leben gekommen. 99 2 8 Weihnachlsfeier der Kanzlei des Führers Berlin, 18. Dezember Wie alljährlich atten der Chef der Kanzlei des Führers Reichsleiter Philipp Bouhler und Frau Bouhler am Samstag die Mitarbei⸗ ter dieſer Dienſtſtelle zu einem Kameradſchafts⸗ abend in das Haus der Flieger geladen, um mit. ihnen gemeinſam das Feſt der deutſchen Weihnacht zu feiern. Unter dem ſtrahlenden Lichterbaum und dem Kerzenſchimmer der mit dichtem Tannengrün überſtreuten Tiſche umfing die Teilnehmer bei feſtlich frohen Weiſen raſch der ganze Zauber dieſes ſchönſten deutſchen Fe⸗ ſtes. Jeder fand auf ſeinem Platz als Weih⸗ nachtsgabe Philipp Bouhlers„Kampf um Deutſchland“ mit perſönlicher Namenszeichnung. Dazu erfreute der Weihnachtsmann alle Gäſte mit einem kleinen ſinnigen Angebinde. In ſeiner Anſprache wies der Reichsleiter auf die ſtolzen Erfolge des nun abgelaufenen Jahres hin, die allein dem Manne zu danken ſind, dem ſich die Mitarbeiter der Kanzlei durch ihre Ar⸗ beit beſonders verbunden fühlen. „Aukarkiſche“ ikalieniſche Kohle Muſſolini weihte die neue Stadt Carbonia ein Rom, 18. Dezember Bei Einweihung der neuen Stadt Car⸗ onia, dem Mittelpunkt der ſardiniſchen Kohlenförderung auf Sardinien, hielt Muſſo⸗ lini am Sonntag an die Schwarzhemden, In⸗ genieure, Techniker und Bergarbeiter eine kurze, immer wieder von Beifallsſtürmen unterbro⸗ chenen Anſprache. Darin führte er aus, dieſe ſpäte Neugründung beweiſe die gewaltige ſchöpferiſche und organiſatoriſche Fähigkeit des faſchiſtiſchen Italien für alle Zeit. Unter der Erde habe der ungeheure Reichtum„autar⸗ kiſcher“ italieniſcher Kohle, die der auslän⸗ diſchen Kohle nicht nachſtehe, nur auf die Tä⸗ tigkeit der Bergarbeiter gewartet. Die Kohle werde Sulcis⸗Kohle heißen. Die neue Stadt zähle bereits zwölftauſend Einwohner und werde in abſehbarer Zeit 24 000 beherbergen. Unter dem Zeichen der Autarkie fördere die alte, treue und zu lange Zeit vergeſſene ſardiniſche Erde ihre Schätze zutage. Maſſenſchlachlen in Rolſpanſen Fronttruppen müſſen das Terrorregiment ſtützen Paris, 18. Dezember Dem„Jour“ wird aus Bayonne beſtätigt, daß in Barcelona und in ganz Katalonien erneut terroriſtiſche Ausſchreitungen wie in den erſten Ta en des ſpaniſchen Bürgerkrieges zu ver⸗ zei hnen 15555 Kommuniſtiſche und anarchiſtiſche Patrouillen haben die roten Polizeiſtreitkräfte verſtärkt. Allenthalben werden nicht nur Kauf⸗ leute, Aerzte, Rechtsanwälte und Prieſter, ſon⸗ dern auch einfache Arbeiter und kleine Gewerbe⸗ treibende unter der Beſchuldigung angeblicher Spionage. der Nationalſpanier ver⸗ haftet.„Dieſe ſogenannte Verſchwörung ſoll Verzweigung über ganz Rotſpanien haben. Der Bolſchewiſten⸗Ausſchuß in Valencla 75 Anwei⸗ ſung 1„unerbittlich gegen alle verdäch⸗ tigen Elemente“ vorzugehen. Mehrere Abtei⸗ lungen Fronttruppen ſind zur Verſtärkung der Straßenpatrouillen aus den Schützengräben zu⸗ rückgeholt worden. Wie der„Jour“ weiter meldet, ſind 200 Ver⸗ n zum Tode und weitere 100 zu ebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt wor⸗ den. Zweifellos wohne man augenblicklich, ſetzt der Berichterſtatter hinzu, den Vorläufern eines völligen Zerfalls bei, dem die ganzen marxiſti⸗ fehr Organiſationen in Rotſpanien nicht wider⸗ tehen würden. Ein fünfker Bruder? Die Rieſenwaffenſchmuggeleien der Gebrüder Muſica New Pork, 18. Dezember. Die Anterſuchung der geradezu phantaſtiſchen Affäre der Gangſtergebrüder Muſica. die ſtän⸗ dig neue Senſationen bringt, konzentriert ſich im Augenblick auf die Annahme eines Rie⸗ ſenwaffenſchmuggels der Muſicas. Die Behörden ſuchen in dieſem Zuſammenhang nach den Einkaufsagenten kriegsführender Länder. wobei man von der Vermutung ausgeht, daß auch andere Beamte der Drogengroßhandlung MC. Keſſen and Robinſon von den Waffen⸗ transaktionen gewußt hätten. Ein in Verbin- dung mit dem Oelaktienſchwindel in Connec⸗ ticut verhafteter John Kantor, der ſich als Ma⸗ nager bezeichnet, teilte den Behörden in New Vork mit. daß ihm ein Agent der Drogenfirma 250 000 Gewehre angeboten habe. Inzwiſchen ſind neue Gerüchte aufgetaucht. nach denen die Muſicas auch in großem Um⸗ fange Diamantenſchmuggel betrieben. Einer New Vorker Zeitung zufolge ſollen ferner Anzeichen dafür vorhanden ſein. daß noch ein fünfter Bruder Muſica eriſtiert, wo⸗ bei jedoch nicht bekannt ſei, ob er auch am Coſter⸗All beteiligt ſei. Klowakiſche Wahlen Ruhiger Verlauf bei reger Beteiligung Preßburg, 18. Dezember Die erſten Wahlen zum neuen ſlowakiſchen Landtag ſind im allgemeinen in voller Ruhe und ohne Zwiſchenfälle verlaufen Die ſlowa⸗ kiſchen Ortſchaften hatten Flaggenſchmuck ange- legt, wobei in den Dörfern die frühere tſchecho⸗ ſlowakiſche Fahne dem flowakiſchen Dreifarb und den Fahnen der Hlinka-Bewegung Platz gemacht haben. Auch die deutſche Volksgruppe, deren Führung mit auf der einzigen eingebrachten Liſte kandidiert, hatte mit den Hakenkreuzban⸗ nern der Umwelt den deutſchen Charakter des deutſchen Sprachgebietes deutlich vor Augen geführt. Die Wahlbeteiligung war äußerſt ſtark. Sie war in dieſen deutſchen Orten ſo ſtark, daß die Wahl in den Mittagsſtunden bereits abge- ſchloſſen werden konnte. Der Skandal um Jud Holzmann De größle Bekrugsaffäre in der Geschichte Umſterdams Amſterdam, 18. Dezember Die Verhaftung des Juden Miſcha Holamann hat in den Kreiſen der jüdischen Emigranten, die im Carlton⸗Hotel in Amſter⸗ dam ihren Treffpunkt haben, lebhafte Be⸗ ſtürsung ausgelöſt. Holzmann hatte es ver⸗ ſtanden, durch ſeine Verbindungen zur So w⸗ jetunion und ſeine Waffengeſchäfte nach Rotſpanien rieſige Beſitztümer an⸗ zuhäufen. Wie jetzt bekannt wird, fand die Po⸗ lizei während der Hausſuchungen bei Holz⸗ mann in einem Geldſchrank große Men⸗ gen von Goldbarren. Holzmann hat, wie ferner bekannt wird, gemeinſam mit dem Juden Arnold Deviſenſchiebungen im großen Stil durchgeführt. In der Handels⸗ vertretung der Sowjetunion in Amſterdam, die eine Filiale der GPU. iſt, war er ein vielge⸗ ſehener Gaſt. Holzmann hatte enge Beziehun⸗ gen mit kommuniſtiſchen Kreiſen in Holland und Belgien unterhalten, die er regelmäßig mit Geldmitteln verſorgte. Jud Holzmann begnügte ſich aber nicht da⸗ mit, Waffen nach Rotſpanien zu verſchieben. Wie das nationale„Dagblad“ aus zuverläſ⸗ ſiger Quelle meldet, hat Holzmann auch einen großen Poſten Gasmasken an ein hol⸗ ländiſches Syndikat verkauft, in dem führend Perſönlichkeiten der„Amſterdamer Bürger- wacht“, der Selbſtſchutzorganiſation der Am⸗ ſterdamer Bevölkerung, vertreten ſind. Wie es ſich jetzt erweiſt, ſind dieſe Gasmasken völ⸗ lig unbrauchbar und bereits früher durch Rotſpanien und Belgien, denen ſie gleich⸗ falls zum Kauf angeboten worden waren, zu⸗ rückgewieſen worden. Dasſelbe Blatt bezeichnet den Fall Holz⸗ mann als den größten Skandal in der Geſchichte Amſterdams und ſtellt feſt, daß die ſchmutzigen Waffen- und Deviſenſchie⸗ bungen dieſes Juden und ſeine Verbindung zum Kommunismus eine ſofortige allgemeine Aufklärung verlangen. Das Blatt wirft die Frage auf, wieweit es wahr iſt, daß Holzmann Beziehungen zu maßgebenden bholländiſchen Kreiſen unterhalten habe. Ferner beſchäftigten ſich die Blätter eingehend mit dem dunklen Vorleben Holzmanus, vor allem mit der ver⸗ hängnisvollen Rolle, die er gemeinſam mit Barmat und Kutiſker in Deutſchland zur Syſtemzeit ſpielen konnte. Beſonders wird da⸗ rauf verwieſen, daß Jud Holzmann, nachdem er in Deutſchland ſeine Strafe wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und Beamtenbeſtechung ver⸗ büßt hatte, es in Paris, wohin er ausgewichen war, bald verſtanden hat, eine große Rolle zu ſpielen. ö Der größte Schlag für Holzmann war, wie das nationale„Dagblad“ weiter feſtſtellt, die Münchener Uebereinkunft, da er ſich geſchäftlich völlig auf einen europäiſchen Krieg eingeſtellt hatte. Jud Holzmann gehörte au zu den füdiſchen Kriegshetzern, die alle Fäden ſpielen laſſen, um die Völker Euro⸗ pas in eine blutige Auseinanderſetzung zu trei⸗ ben, weil ſie daran zu verdienen hofften. Man will ſie nirgends haben zchweden wehrl ſich gegen Stockholm. 18. Dezember Das Blatt der ſchwediſchen Nationalſozta⸗ liſten„Den Swanſke Nationalſocialiſten“ ver⸗ öffentlicht eine bemerkenswerte Stellungnahme des„Ausſchuſſes der Abwehraktion gegen die Judenherrſchaft“ zur Frage der Einwanderung von jüdiſchen Emigranten nach Schweden. Da⸗ rin wird u a das Jahreseinkommen gewiſſer ſchwediſcher Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die ihre Stimmen zugunſten der Ju- deneinwanderung erheben, dem Jahreseinkom⸗ men einer Reihe führender jüdiſcher Geſchäfts⸗ leute des Landes gegenübergeſtellt. Aus dieſer Gegenüberſtellung geht hervor, daß 50 Juden in Stockholm allein über ein Jahreseinkommen von rund 5,7 Millionen Kronen verfügen, wovon— wie es heißt— die Jumanderung von Juden 2000 ſchwediſche Arbeiter- und Bauernfamilien leben könnten. Das beweiſe, ſo heißt es in der Veröffentlichung weiter, welche unerhörte Machtpoſition und was für ein enor⸗ mes Vermögen ſich die Juden auf ver⸗ ſchiedenen Gebieten des ſchwediſchen Vaterlan⸗ des anzueignen verſtanden haben. Die Juden⸗ einwanderung gehe nur auf Koſten der be⸗ drängten ſchwediſchen Gewerbetreibenden. Da— her müßten neu hinzugewanderte Juden unter allen Umſtänden aus Schweden wieder hinaus. Die Schweden die für die Juden⸗ einwanderung eintreten. ſollten lieber die jüdi⸗ ſchen Auswanderungspläne nach anderen Welt⸗ teilen fördern und ſich hierbei von den reichen Juden des Landes unterſtützen laſſen. Ihr materieller Wohlſtand ſetze ſie hierzu beſonders in die Lage. Cie wollen keine Fronknechte ſein Kafaſtrophale Arbeilerflucht aus Warſchau, 18. Dezember In der Sowjetpreſſe wird in den letzten Ta⸗ gen eine auffallende Kampagne gegen die Diſziplinloſigkeit und das Bummellantentum geführt, die ſich angeblich die Arbeiter immer mehr zuſchulden kommen laſſen. 1 Wie hierzu aus Moskau gemeldet wird, iſt dieſer Feldzug auf eine Kontrolle zurückzufüh⸗ ren, die die ſtatiſtiſchen Behörden durchgeführt haben, und bei der ſich ergab. daß die anhal⸗ tende Arbeiterflucht aus den Sowjetwerken eine kataſtrophale Lage herbeizuführen droht. In einem Werk hat im Laufe eines hal⸗ ben Jahres über die Hälfte der geſamten Be— legſchaft das Werk verlaſſen. In einem anderen Werk führte die Flucht der Arbeiter dazu, daß man, um den Betrieb aufrechterhalten zu kön⸗ nen, ungelernte Arbeiter von der Straße und eiligſt mobiliſierte Bauernſöhne einſtellen mußte, was wiederum verhängnisvolle Folgen für die ganze Produktion hatte. Die Sowiet⸗ regierung hat deshalb Befehl gegeben, daß eine „Kampagne gegen die Diſziplinloſigeit der Ar⸗ beiter“ durchgeführt werden ſoll. So beſteht zum Beiſpiel auf verſchiedenen Werken die Uebung. daß man die Arbeiter, um ſie an der Flucht vor den fürchterlichen Arbeitsbedingungen zu hin⸗ dern, für eine Anzahl von Jahren auf den Wer⸗ ken„beſchäftigt“ und damit einen Wechſel der Arbeitsſtelle unter Strafe ſtellt. In Zukunft wird nun dieſes Syſtem, durch das ruſſiſche Ar⸗ beiter endgültig in einen Fronknecht ver⸗ wandelt werden, noch weiter ausgebaut wer⸗ den. Ein wulſchnaubender Arlikel Moskau, 19. Dezember Die Kiewer Zeitung„Sowietſkaja Ukraina“ behandelt in einem Leitartikel die Säuberung des kommuniſtiſchen Jugendverbandes der Ukraine. Auffallend iſt die Heftigkeit der An⸗ klagen, mit denen die bisherigen Leiter der ukrainiſchen Komſomols, ſo vor allem deſſen früherer Chef Uſſenko und ſeine Anhänger überſchüttet werden. Das Blatt belegt nun⸗ mehr dieſe Gruppe der ehemaligen ukrainiſchen Komſomol-Funktionäre mit Titeln wie„ge⸗ meine Landesverräter,„feige trotz⸗ kiſtiſch⸗buchariniſtiſche und bourgeois⸗nationali⸗ ſtiſche Judaſſe“ uſw. Die Gruppe Uſſenkos ha⸗ be, ſo behauptet das Blatt, beabſichtigt. den Komſomol zur bolſchewiſtiſchen Partei in Ge⸗ genſatz zu bringen. die ukrainiſche Jugend„der volitiſchen und moraliſchen Entartung preiszu⸗ geben“, ja, ſie hätte ſogar— und dieſe Anklage verdient beſondere Beachtung— Attentate gegen bolſchewiſtiſche Parteiführer vorbereitet. Deshalb proklamiert das Blatt die ſcho⸗ nungsloſe Vernichtung aller„Staats⸗ feinde und Verräter“. ſowie deren Anhänger in der ukrainiſchen Organiſation des Komſo— den Induſtriewerken der Jowjels mols.„Die Feinde aus allen Höhlen auszuräu⸗ chern“, ſei jetzt die wichtigſte politiſche Aufgabe des ukraniſchen Komſomols. Jeilungsſterben in Jowjelſpanien Wachſende Terrorwelle in Barcelona St. Jean de Luz, 18. Dezember Der Rohſtoffmangel in Sowjetſpanien macht ſich auf Grund der hier eingetroffenen Meldun⸗ gen immer ſtärker bemerkbar. So mußten in Barcelona infolge Papiermangels bereits ſechs Zeitungen ihr Erſcheinen einſtellen. Gleichzeitig wird ein weiteres Anwachſen der Terrorwelle gemeldet Eine Unzahl von Verhaftungen ſei erfolgt, namentlich unter Katalanen, die für einen Sonderfrieden Kataloniens mit General Franco eingetreten ſeien. 5 Tole helden lehren heim Konſtanz, 18. Dezember In feierlicher Weiſe wurden am Samstag 70 tote Frontſoldaten, die während des Weltkrieges in der Schweiz als Internierte geſtorben waren, vom Friedhof Konſtanz nach der Gruft des auf dem Lerchenberg bei Meers⸗ burg zu erſtellenden Ehrenmal übergeführt. Die Toten waren in den letzten Monaten vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge aus der Schweiz, wo ihre Rubherechte abgelaufen waren, nach Konſtanz übergeführt worden, um ihnen nun eine letzte würdige Ruheſtätte in der Heimat zu geben. „Flollenproblem 20“ Amerikas rieſigſtes Flottenmanöver Waſhington, 18. Dezember. Das Marineminiſterium gab bekannt, daß an den bevorſtehenden Flottenmanövern an der Oſtküſte 140 Kampfſchiffe und 600 Flugzeuge teilnehmen werden. Die Manöver, die erſten im Atlantik ſeit fünf Jahren, beginnen Anfang Januar mit der Durchfahrt der Hauptflotte aus dem Pazifik durch den Panamakanal. Die Ma⸗ növer, die offiziell als„Flottenproblem 20“ be⸗ zeichnet werden, finden in dem Raum zwiſchen den weſtindiſchen Gewäſſern und dem Atlantik öſtlich der Kleinen Antillen und ſüdlich bis zum Aequator zwiſchen einer angreifenden weißen Flotte und einer verteidigenden ſchwarzen Flotte ſtatt. Nach dem Ende der Manöver beſucht die Flotte etwa Mitte April Norfolk(Virginten) und anſchließend New Vork. Anfang Juni wird dann die Rückkehr der Hauptflotte nach dem Pasafik erwartet. Das Mumienkränzchen Lima Cbileniſche Blätter prangern US A.⸗Methoden an Santiago de Chile, 18. Dezember. Die außenpolitiſch ſtets gut unterrichtete Wo⸗ chenzeitſchrift„Semana International“ befaßt ſich in ihrem Leitartikel mit der Lima⸗Kon⸗ ferenz. Sie bringt darin einleitend zum Aus⸗ druck, es habe urſprünglich die Abſicht beſtan⸗ den, alle vier Eröffnungsreden zu bringen, leider habe davon Abſtand genommen werden müſſen, da„die Reden die gleichen ſind, die einige Mumien vor 50 Jahren, 20 Jah⸗ ren, zehn und vier Jahren gehalten hätten.“ Die Reden enthielten lediglich leere Phraſen und ſich immer wieder wiederholende Vorſchläge und diplomatiſche Formeln, von denen nur Diplomaten annehmen könnten, daß ſie zu et⸗ was nützlich ſeien. Es ſei lächerlich zu ſehen. wie jedesmal die Abgeſandten auf ihre voli⸗ tiſchen Seſſel zurückkehrten und ſich niemals, und ſei es auch durch Zufall, daran erinnerten, was ſie einmal geſagt bätten, oder was ſie zugeſagt hätten. An die Adreſſe der Vereinigten Staaten von Nordamerika ſich wendend, ſtellt das Blatt ſchließlich feſt, US A. habe ſich auf allen Kön⸗ ferenzen ſtetes den Löwenanteil ge⸗ ſichert. Es ſei daher nicht verwunderlich, wenn Amerika auch jetzt wieder verſuche, den größtmöglichen Vorteil für ſich zu verſchaffen, um vor allen Dingen ſeinem rückgängigen Export auf die Beine zu helfen. Nach 15 Jahren geſühnk Zwölf Jahre Zuchthaus wegen Erſchießung eines Jagdaufſehers Halberſtadt, 18. Dezember Wegen Wilddieberei und Mordes hatte ſich der 50jährige Friedrich Naumann aus Dit⸗ furt vor dem Schwurgericht Halberſtadt zu verantworten. Das Urteil lautete wegen Tot⸗ ſchlages und erſchwerenden Jagdvergehens auf 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. Von 15 Jahren, in der Nacht zum 30. No⸗ vember 1923, war der Jagdaufſeher Schrader bei Ditfurt von Wilderern, die er auf friſcher Tat ertappt hatte, erſchoſſen worden. Drei der Beteiligten wurden damals ſchon zu längeren Freiheitsſtrafen verurteilt. Der eigentliche Tä⸗ ter aber, Naumann, war flüchtig und wurde erſt vor einigen Monaten durch Zufall in Köln wiedererkannt und verhaftet. Er war nach der Tat ins Ausland geflüchtet. Im Jahre 1927 gelang es ihm ſogar, ſich mit Hilfe eines ge⸗ fälſchten Paſſes in Köln feſtzuſetzen. Kleine poliliſche Nachrichlen Der Reichsaußenminiſter empfing am Sams⸗ tag die Abordnung der Hitler⸗Jugend, n eine halbjährige Japanreiſe unternommen hatte. Die franzöſiſche Kammer nahm in ihrer Samstagsſitzung den Haushalt des Kriegsmi⸗ niſteriums in Höhe von 2 674 Milliarden Francs(480 Millionen Francs mehr als im Vorjahre) an. Am Samstag abend wurden in Preßburg kommuniſtiſche Flugzettel verteilt, in denen in drei Sprachen aufgefordert wird, gegen die ſlowakiſche Regierungsliſte zu ſtim⸗ men. Es gelang der Polizei, fünf Herſteller und Verbreiter dieſer Zettel zu verhaften. Es handelt ſich um drei Juden und zwei Tſchechen, die ins Konzentrationslager gebracht wurden. Während die Tageszeitung„Deutſche Preſ⸗ ſe“, das Organ der ehemaligen deutſchen Chriſt⸗ lich⸗Sozialen Volkspartei in der Tſchecho⸗ Slowakei, ihr Erſcheinen eingeſtellt hat, meldet das„Prager Tagblatt“ in eigener An⸗ gelegenheit, daß es unter dem alten Namen 8 im gleichen Verlag weiter erſcheinen werde. Der Vorſitzende der ſlowakiſchen Regierung, Dr. Tiſo, hielt am Sonntag abend im ſlo⸗ wakiſchen Rundfunk eine Anſprache über das Ergebnis der Wahl, wobei er bekanntgab, daß die Wahlbeteiligung ungemein ſtark geweſen ſei und daß nach den bisher eingegangenen Be⸗ richten 98 v. H. der Slowaken und der Einwohner der Slowakei ſich für die Regierung ausgeſprochen hätten. Ein außerordentlicher ungariſcher Miniſter⸗ rat hat— wie von zuſtändiger Stelle mitge⸗ teilt wird— am Sonntag abend das von der geſamten ungariſchen Oeffentlichkeit mit großer Spannung erwartete Judengeſetz in ſei⸗ ner gegenwärtigen Form gebilligt. Der Inhalt dieſes bedeutſamen Geſetzes wird allerdings früheſtens am Dienstag abend im Anſchluß an eine Sitzung der Regierungspartei bekanntge⸗ geben werden. Auf Anordnung des rumäniſchen Finanz⸗ miniſteriums wurde im Verwaltungsgau Sut⸗ ſchawa(Bukowina) 766 und in der Stadt Bacau 22 füdiſchen Wirten die Schank⸗ lizenz entzogen und die Gaſtwirtſchaften ge⸗ ſchloſſen. Ferner wurden 375 jüdiſche Tabak⸗ verſchleißſtellen geſperrt. Der liboyſch⸗italieniſche Jugend⸗ führer Ali Ben Schileck Ka-Abir ſammelte am Sonntagvormittag in der Mühlbrunn⸗ Kolonnade für das Winterhilfswerk. Mehr als zwei Stunden lang drängten ſich die Men⸗ ſchen, um dem freudig begrüßten Gaſt ihre Spende zu bringen. Der Jugendführer, der am Samstag von der Hitlerjugend feierlich em⸗ vfangen worden war, iſt am Sonntagnachmit⸗ tag weitergereiſt. Hauptſchriftleiter und berantwortlich für den politiſchen Teil. Dr Eduard Kuhn, Wort r 2 übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte See Cnyrim, Haller 90 Co., Worms Geſchäftsſtelle. Friedrich Martin, Viernheim Druck Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cuyrim& Co, Worms. Da F! 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. — E b let ts die Aut Am 1500 wut Der kom let unte der wur in h Hel Fra ſchie Tac ſchtif tigut 90 ſchier vort Tür ſchen tung mußt in 8 eine babe Reit Neu Bon ie der 0 tötet Bon mußt Nah drei dabon In dietj, Nabe ler: brem dern, erhie wurd word An d nuch A0 mann tub mit Schmuck für 15 000 Mf. enflommen Schaufenſtereinbruch in Stuttgarter Juwelier⸗ geſchäft. . Stuttgart, 17. Dezember. In den frühen Morgenſtunden des Mittwoch wurde in ein Juweliergeſchäft in der Stuttgar⸗ ier Innenſtadt eingebrochen. Dem Täter gelang es, durch das Schutzgitter hindurch ein Loch in die Schaufenſterſcheibe zu ſchlagen und von den Auslagen Schmuckgegenſtände, insbeſondere Armbänder und Ringe, im Werte von etwa 15000 RM. an ſich zu nehmen. Der Einbrecher wurde von einem Straßenpaſſanten beobachtet. Der Paſſant alarmierte ſofort das Ueberfall⸗ kommando, das die ganze Gegend nach dem Tä⸗ ter abſuchte. Der Einbrecher hatte jedoch inzwi⸗ ſchen die Flucht ergriffen. Er konnte bisher nicht gefaßt werden. In Württemberg 18 Grad Kälte Stuttgart, 18. Dezember In Württemberg ſank das Thermometer in ber Nacht zum Sonntag ſelbſt auf der Schwä⸗ biſchen Alp bis minus 18 Grad. Stuttgart ver⸗ zeichnete je nach Höhenlage 12 bis 13 Grad unter Null, Friedrichtshafen minus 10 Grad, der Flugplatz Böblingen minus 13,5 Grad. Die Tole auf dem Reiſeloffer Remagen(Rhein). Am Avollinarisberg wurde die Leiche einer 42jährigen Perſon aus Niederbreiſig aufgefunden. Die Tote ſaß in hockender Stellung hinter einer lebenden Hecke auf ihrem kleinen Koffer. Ein Verbrechen kommt nicht in Frage. Die Frau iſt freiwillig aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Dafür ſpricht auch, daß man in der Taſche ihres Mantels und im Koffer die An⸗ ſchrift ihrer Wohnung in doppelter Ausfer⸗ tigung vorfand. Am Tag vor der Tat hat die Frau auf dem Poſtamt in Remagen einen grö⸗ ßeren Geldbetrag für ihre Mutter einbezahlt. Immer noch unglaublich frech Jude wollte in die verſchloſſene Synagoge eindringen Hachenburg. Mit einer Axt bewaffnet. er⸗ ſchien der Jude Bernſtein in Hachenburg vor der Synagoge und wollte die verſchloſſene Tür einſchlagen. Als ſich eine größere Men⸗ ſchenmenge anſammelte, die eine drohende Hal⸗ tung gegenüber dem frechen Juden einnahm, mußte die Polizei eingreifen und den Juden in Schutzhaft nehmen. Er gab an. daß er noch eine Dreckſchivve(1) in der Synagoge liegen habe, die er holen wollte. Iwei Tole in der Eifel Koblenz. Im dichten Nebel ſtießen auf der Reichsſtraße Kelberg⸗Mayen, in der Nähe von Neuvirneburg, ein Perſonenkraftwagen aus Bonn und ein Mayener Laſtwagen zuſammen. Die Wucht des Zuſammenſtoßes war derart, daß von den drei Inſaſſen des Perſonenautos der Koblenzer Walter Becker auf der Stelle ge- tötet wurde. Der Fahrer Berthold Groetz aus Bonn und die Grete Preutz aus Monſchau mußten mit erheblichen Verletzungen ins Mayener Krankenhaus gebracht werden. Die drei Inſaſſen des Laſtwagens ſind unverletzt davongekommen. In Hauſen(Kreis Mayen) wollte ein vierjähriger Junge einem Ball nachſpringen. Dabei geriet er vor die Räder eines in ſchnel⸗ ler Fahrt befindlichen Autos. Der Fahrer bremſte zwar ſtark, konnte aber nicht verhin⸗ dern, daß der Junge einen wuchtigen Stoß erhielt und gegen einen Stein geſchleudert wurde. Dabei iſt das Kind ſo ſchwer verletzt worden, daß der Tod auf der Stelle eintrat. An dem bedauerlichen Unfall trifft den Fahrer nach Lage der Dinge keine Schuld. Ein Meiſterwerk unſerer Induflrie Salonwagen für Bulgarien Kaſſel. Von der Kaſſeler Waggonfabrik Weg⸗ mann u. Co kam ein Salonwagen für die bulgariſche Regierung zur Abliefe⸗ rung, der dem hohen Leiſtungsſtand unſerer In⸗ duſtrie das beſte Zeugnis ausſtellt. Bei der Her⸗ ſtellung des Wagens ſind langjährige Erfahrun⸗ gen im Waggonbau verwertet worden, ſodaß er nach ſeiner jetzigen Fertigſtellung als ein tech⸗ niſches Wunderwerk anzuſprechen iſt. Die Länge beträgt 22 m und iſt für eine Ma⸗ rimalgeſchwindigkeit von 160 km gebaut wor⸗ den. Am möglichſt wenig Widerſtand der Luft entgegenzuſetzen, iſt auf windſchnittige Bauart beſonderer Wert gelegt worden. Eine vierfache Federung ſorgt für einen ruhigen Wagenlauf. Die Bauart wird von der Reichsbahn für alle D⸗Zugwagen eingeführt werden. Die Verſor⸗ gung mit elektriſchem Strom ſtellen zwei unab⸗ hängig von einander arbeitende Maſchinen⸗ anlagen ſicher. Der Wagen iſt in der Mitte mit einem vornehm eingerichteten Salon ausgeſtat⸗ tet, zu beiden Seiten folgt je ein Arbeitsraum, an die ſich mehrere Schlafräume. ſowie eine kleine Küche anſchließen. Selbſtverſtändlich iſt der Wagen mit einem Radioapparat ausgeſtat⸗ tet Eine Telephonanlage ſorgt dafür, daß zwi⸗ ſchen den einzelnen Räumen des Wagens tele⸗ ſoniert werden kann. Darüber hinaus kann auch aus dem Wagen auf jeder Station geſprochen werden. Als Heizung iſt eine Warmwaſſer⸗Am⸗ laufheizung eingebaut. Schwere Exploſion in der Frühſtückspauſe Hirſchfeld(Ost.). Im Sägewerk Toni Kon⸗ rad, hier, ereignete ſich vormittags eine ſchwere Keſſel⸗Exploſion, deren Urſache noch nicht be⸗ kannt iſt. Dabei ſtürzte das maſſive Keſſelhaus in ſich zuſammen, ein ſchweres Schwungrad wurde zwanzig Meter weit weggeſchleudert und grub ſich dann in der Erde ein. Zum Glück wur⸗ Bunte Tageschronik den Menſchenleben nicht gefährdet, und zwar deswegen, weil die Arbeiter gerade Frühſtücks⸗ vauſe hatten und ſich in einem Raum hinter dem Wohnhaus aufhielten. Während der Ar⸗ beitszeit wären ſicherlich Menſchenleben zu be⸗ klagen geweſen. Die Feuerwehr hat das Ge⸗ a und hält Wache an der Un⸗ allſtelle. Bäume knickten unter dem Nauhreif zuſammen Hachenburg. Ueberall auf dem hohen Weſter⸗ wald hat ſich ein dicker Rauhreif gebildet. Auf der Straße zwiſchen Hachenburg und Alpenrod knickten mehrere Tannen unter der Laſt des Rauhreifs um und legten ſich auer über die Straße. Autofahrer mußten erſt die Hinderniſſe beſeitigen, ehe ſie die Fahrt fort⸗ ſetzen konnten. Totgefahren— Autofahrer geflüchtet Pirmaſens. Bei Tagesanbruch fand man im Straßengraben der nach Zweibrücken führenden Staatsſtraße zwiſchen Pirmaſens und Fehrbach die Leiche eines 50jährigen Unbekannten. Sie wies ſehr ſchwere Kopfverletzungen auf. Offen⸗ bar iſt der Mann nachts durch ein Auto an⸗ gefahren und zur Seite geſchleudert worden. Der Autolenker iſt geflüchtet. Die an der Un⸗ fallſtelle gefundene Türklinke läßt auf einen Ford⸗Wagen ſchließen. Die Bevölkerung wird zur Mitwirkung an der Aufklärung über das Auto und die Perſon des Unbekannten auf⸗ gefordert. Aus dem Leben geſchieden. OL. Ludwigshaſen⸗Mundenheim. Auf dem Mundenheimer Friedhof fand man einen 43 jährigen Ludwigshafener Invaliden an einem Baum erhängt vor. Aus hinterlaſſenen Pa⸗ pieren geht hervor, daß er freiwillig den Tod geſucht hat.. Der Alkohol war ſchuld. OL. Pirmaſens. Der 30jährige Hermann Heiſt von hier, ſetzte ſich unter Alkohol und danach auf ſein Motorrad, obwohl er den Fuß noch vom letzten Verkehrsunfall her im Gipsverband trug. Dann raſte er durch die Straßen der Stadt, bis er mit einem Liefer- wagen zuſammenſtieß und mit ſchweren Ver- letzungen vom Platz getragen werden mußte Sein Beifahrer kam mit leichteren Verletzun⸗ gen davon. Im Streit angeſchoſſen. OL. Pirmaſens. Der 24jährige Bernauer aus Fürth bei Nürnberg wurde im Verlauf einer erregten Auseinanderſetzung mit ſeinem Blick in den Liebe und Kosmelik Neue Teilperhandlung im einem Betrugsprozeß Frankfurt a. M. Nach viertägiger Verhand⸗ lung verurteilte das Landgericht Frankfurt am Main am 18. Februar die 51jährige Ehefrau Mathilde Braun wegen Rückfallbetrugs zu 2% Jahren und ihren 24 Jahre alten Sohn Ernſt wegen Beihilfe zum Betrug zu fünf Monaten Gefängnis. Gegen ihre beiden Helfer, den 51jährigen Ludwig Lip mann und den 44jährigen Wilhelm Eiſen mann wurde wegen Betrugs auf 1. Jahre Gefäng⸗ nis bzw. ein Jahr neun Monate Zuchthaus erkannt. Dieſer Prozeß hatte ſeiner Zeit beträchtliches Aufſehen erregt. Frau Braun vermittelte Hypo⸗ theken und Ehen und aründete im Jahre 1935 eine Firma für feine kosmetiſche Präparate. Die vielſeitige Betrügerin verſtand es dann, aus heiratsluſtigen Frauen Intereſſenteneinlagen für das angeblich auf⸗ blühende Kosmetikgeſchäft herauszuziehen, wo⸗ bei ſie ihren Sohn und die beiden ſchuldig ge⸗ ſchiedenen Mitangeklagten als Heiratskandita⸗ ten präſentierte. Durch die betrügeriſchen Vor⸗ ſpiegelungen wurden Opfern etwa 30 000 RM. abgeſchwindelt, die das vierblättrige Kleeblatt größtenteils für ſich verbrauchte. Während ſich Drei bei dem gegen ſie ergange⸗ nen Urteil beruhigt hatten, das inzwiſchen rechtskräftig geworden iſt, wandte ſich der An⸗ geklagte Eiſen mann beſchwerdeführend an das Reichsgericht. Hier erwieſen ſich die vom Vordergericht getroffenen Schuldfeſtſtellungen als rechtlich einwandfrei. Dagegen hob die Reviſionsinſtanz das Urteil im Strafaus⸗ ſpruch auf, ſoweit der Beſchwerdeführer wegen vollendeten und verſuchten Betruges im Rück- fall verurteilt iſt. In dieſem begrenzten Um⸗ fange wurde die Sache an die Vorinſtanz zu⸗ rückgewieſen, die eine neue Strafe feſtzuſetzen haben wird. Die eigenen Karloffeln geernlel — und das war Diebſtahl Darmſtadt. Vollkommen verſtändnis⸗ und faſ⸗ ſungslos ſtand ein junger Meſſeler dem Amts⸗ richter in Darmſtadt gegenüber.„Ich habe keine Kartoffeln geſtohlen“, rief er empört aus. „im Gegenteil, mir ſind ſie geſtohlen worden. Ich habe bloß die Kartoffeln geerntet, die ich geſetzt hatte, und die von rechtswegen mir ge⸗ hören.“ Mit dem„von rechtswegen“ ſtimmt es aber trotzdem nicht, obwohl es tatſächlich ſeine Kartoffeln waren, die er geſetzt und geerntet hatte. Nur war dabei ein Formfehler im Spiel. Die Sache hängt folgendermaßen zu⸗ ſammen: 1936 waren die Felder des Vaters des wegen Diebſtahls angeklagten jungen Mannes verſteigert worden. Der Gläubiger, irgendeine norddeutſche Firma, hatte geſteigert, nicht um ſie zu verwerten. ſondern um ſie weiterzuperkaufen. Da ſich kein Käufer fand, lagen die Felder ein Jahr lang brach. Nun gebot der Bürgermeiſter dem Angeklagten, die Aecker zu bepflanzen, da⸗ mit ſie nicht weiter ungenutzt dalagen: da ſie ihm aber nicht gehörten. ſollte er mit der neuen Beſitzerin einen Vertrag machen. Der junge Mann kam dem Geheiß nach, verſäumte dem Ludwig Arbeitskameraden, Kobe durch dieſen geſchoſſen und ſchwer ver⸗ 31jährigen etz Etwas für die Radfahrer ſw Neu⸗Iſenburg. Der hieſige Werkzeug⸗ mechaniker Konrad Reichmann hat einen Fahrt⸗ richtungsanzeiger erfunden und zum Patent an⸗ gemeldet, der im Gegenſatz zu anderen Löſungs⸗ verſuchen nicht am Fahrrad ſelbſt, ſondern auf dem Rücken des Fahrers angebracht wird und durch Fingerdruck auszulöſen iſt. Der ausſchwenkende Hebel, der wie ein Katzenauge leuchtet, gibt dann, ohne daß der Fahrer die Lenkſtange loszulaſſen braucht, die Richtung an. Eine zweite Erfindung bringt eine Hoſen⸗ klemme ebenfalls mit Katzenauge. Sie kann auch von weiblichen Radfahrern als Klemme um das Fußgelenk getragen werden, ebenſo von Marſchierenden am Arm. Tödlich verunglückt. i Lautzkirchen. Ein an einer Bauſtelle der Umgebung beſchäftigter 45jähriger verhei— rateter Arbeiter aus Duisburg, der mit dem Entfernen der Verſchalung in der Tiefe be⸗ ſchäftigt war, iſt tödlich verunglückt. Seine Arbeitskameraden konnten ihn nach langer mühevoller Arbeit ausgraben. Inzwiſchen war der Tod durch Erſticken eingetreten. OL —. Zwiſchen Laſtwagen und Anhänger getötet. Trier. Im Hofe des Kraftwagenbetriebs⸗ werkes der RBD. Saarbrücken in Trier ereig⸗ nete ſich ein bedauerlicher Unfall, der einem 32jährigen Mann, Vater von zwei Kindern, das Leben koſtete. Beim Zurückſetzen eines Laſtkraftwagens wurde der in Trier wohn— hafte Kraftwagenfahrer Johann Wagner zwi⸗ ſchen den Laſtkraftwagen und einen Anhänger geklemmt. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die Unterſuchung über die Schuldfrage iſt ein geleitet. Der Herzſchlag an der Fördermaſchine Siegen. Im Betrieb der Charlottenhütte in Niederſchelden ſtand nachts plötzlich die För⸗ dermaſchine ſtill. Man ging der Urſache dieſer Störung nach und fand den 62 Jahre alten Maſchiniſten Ernſt Sahm aus Niederſchel⸗ den tot auf. Ein Herzſchlag hatte dem Le⸗ ben des Mannes ein Ende geſetzt. Schrapnell bei Bauarbeiten zu Tage gefördert Limburg. Einen gefährlichen Fund machten Bauarbeiter bei ihrer Tätigkeit in der Weſter⸗ waldſtraße in Limburg. Sie entdeckten eine Gra⸗ nate, die ſich als ein geladene Schrapnel! erwies. Der Fund wurde ſofort von der Polizei ſichergeſtellt. Man nimmt an, daß ein fanatiſcher Sammler dieſes„Kriegsandenken“ dort vergra⸗ ben hat. Wie leicht hätte dadurch ein ſchweres Unheil entſtehen können. Gerichtsſaa aber den Abſchluß des Nutzungsvertrages. Spä⸗ ter trat die Beſitzerfirma auf und beanſpruchte die Ernte für ſich. denn ſie hatte die Felder ge⸗ kauft, mit allem, was darauf ſtand, alſo auch mit den ſpäter gepflanzten Kartoffeln. Trotz einer gegen ihn erlaſſenen einſtweiligen Ver⸗ fügung erntete der Vorbeſitzer die Kartoffeln weiter, weil er nicht begreifen konnte, daß ſeine Saat ohne Ernte bleiben ſollte. Das Verhal- ten der Firma mag in der Tat umſo weniger begreiflich ſein, als der Angeklagte nicht aus eigener Initiative zum Bepflanzen der Aecker geſchritten war, und als es heute eher ein Ver⸗ gehen am Volks vermögen iſt. Aecker brach liegen zu laſſen, aber von Recht wegen durfte der An⸗ geklagte wohl pflanzen, aber nicht ernten. Da er das, ohne ſich mit dem neuen Beſitzer zu ver⸗ ſtändigen, dennoch tat, mußte er wegen fort⸗ geſetzten Diebſtahls verurteilt werden. Der Angeklagte ſieht das auch heute noch nicht ein, und weil es für ihn ſo ſchwer zu begreifen iſt, hatte der Richter ein Einſehen und beließ es bei einer Geldſtrafe von 30 RM., anſtelle einer Gefängnisſtrafe von 10 Tagen. Hoffentlich ſind wenigſtens die geernteten Kartoffeln ſoviel wert! 3 66 n die„Todeskrenzung“ war ſchuld Sie wird aber verſchwinden Offenbach.„Todeskreuzung“ wird zung der Sprendlinger und der Baben Landſtraße genannt, weil ſie ſchon 6 gefordert hat, nicht ge die le Un⸗ fälle, die ſich hier ſo, 0 i nen. Auch am 2. Okt ſtießen Autos zuſammen. Der Wagen des F Berufsfahrers M. wurde von den Hanau kommenden Fahrers V. teren Kotflügels und der S ge wobei die Tür aufging und ein Kind herar fiel. Der andere drehte ſich und fiel auf Seite, wodurch eine ältere Inſaſſin einen Naſen⸗ 5ſtar beinbruch und Bruſtprellungen erlitt. Die Verhandlung vor dem Schöffengericht ergab, daß beide Fahrer ſich nicht rechtzeitig ſehen konnten, weil ein Zaun die Sicht hindert. Beide waren ziemlich langſam ge- fahren und wenn M. den V. noch hätte vorbei⸗ laſſen wollen, ſo wäre aller Vorausſicht nach erſt recht ein Unglück geſchehen. Das Gericht unterſtellte die beiderſeitigen Angaben als wahr und ſprach beide Fahrer frei. Schuld ſeien allein die widrigen Umſtände. Dieſe werden ſich erſt ändern, wenn mit dem Ausbau der Baben⸗ be ⸗ häuſer Landſtraße zur Zubringerſtraße der Reichsautobahn die„Todeskreuzung“ ver⸗ ſchwindet. Ein„kluges“ Lehrmädchen Offenbach. In einem hieſigen Laden hatte eine bald gelernt, daß beobachtet wird, auch ohne die Regiſtrier— ein Lehrmädchen das man, wenn man nicht Waren verkaufen kann, kaſſe zu betätigen. Auf dieſe Weiſe ließ ſie nach ihren eigenen Angaben 90 Mark in ihre Taſche fließen. Dem Geſchäftsinhaber fehlen aber 1000 und mit 200 RM. fand ihn der Vater des Mädchens ab. Da aber der Inhaber nichts gemerkt hätte, wenn nicht die Ausgaben des Mädchens aufgefallen wären und er ſie dann * legte ihr das Schöffengericht nur die Unter ſchlagung des nachgewieſenen Betrages Laſt, außerdem aber den Diebſtahl denen Kettchens mit Brillantanhänger, den das Mädchen auf 1 Boden des Ladens gefunden haben will, jedenfalls aber nicht abgeliefe D lautete auf insgeſamt Das Urteil Wochen Gefängnis ſechs und 50 Mark Geld⸗ ſtrafe bei dreijähriger Bewährungsfriſt in an⸗ betracht der Jugend der Angeklagten. Weil er nicht mochte, muß er arbeiten Gießen. Der 47 Jahre alte Mainz war wegen Bettelns vom 2 richt Friedberg zu 6 Wochen Haft verurteilt worden, Amtsg zur Kleinen Strafkam⸗ mer Gießen einlegte. Früher einmal Wachs⸗ zieher, auch durchaus geſund, konnte er dem Wandertrieb nicht widerſtehen und verſtand es ei, jeder Arbeit aus dem Wege zu gehen Zwanzigmal iſt er wegen Bettelns zwei⸗ mal wegen Sittlichkeitsdelikten vorbeſtraft. Als s in dieſem Jahre mit dem Betteln nicht viel war, bequemte er ſich im Sommer vorüber⸗ d zur Arbeit an der Dreſchmaſchine. Ge⸗ gen die zuläſſige Höchſtſtrafe von ſechs Wochen Haft hatte er an ſich nichts einzuwenden, ſeine Berufung wandte ſich vielmehr gegen die da⸗ neben ausgeſprochene Unterbringung in einem Arbeitshaus. Aber das half alles nichts, er mußte doch dorthin. Die Berufung wurde als unbegründet verworfen. — 0* 2 Die Millionenerbſchaft aus Amerika Koblenz. Unter der Anklage des Verbrechens gegen das Volksverratsgeſetz hatten ſich zwei Einwohner aus Alken an der Moſel vor dem in Koblenz tagenden Kölner Sondergericht zu verantworten. Es handelt ſich um eine 45jäh⸗ rige Ehefrau und deren 72jährigen Stiefvater, die beſchuldigt werden, in ihrem Beſitz befind⸗ liche hohe Guldenbeträge bei den zuſtändigen Behörden nicht angemeldet zu haben. Die Sache hat eine nicht alltägliche Vorgeſchichte, die be⸗ reits im vorigen Jahre im Rheinland beträcht⸗ liches Aufſehen erregt hatte. Ein vor Jahr⸗ zehnten nach Amerika ausgewanderter Moſela⸗ ner kehrte 1929 nach Deutſchland zurück und brachte ſeine geſamten Erſparniſſe in Höhe van drei Millionen RM. in ſeinen Heimatort Zell. Das Vermögen, beſtehend aus ausländiſchen Wertpapieren und Dollars, hatte er in einem Koffer aufbewahrt. Kurze Zeit nach ſeiner Heimkehr ſtarb der millionenſchwere Onkel und die lachenden Erben, eingeteilt in neun Fa⸗ milienſtämme, wurden mit einem Schlage reiche Leute. Ein Teil dieſer Erben mußte vor einigen Ta⸗ gen wegen Steuerhinter ziehung mit ſchweren Geldſtrafen belegt werden. Die bei⸗ den Angeklagten, die vor dem Sondergericht ſtanden, haben ſich außerdem wegen Deviſenver⸗ gehens zu verantworten. Die mitangeklagte Frau D. hatte nach Erhalt der Erbſchaft 45 000 Gulden in mehreren Bankhäuſern in Amſterdam und Rotterdam angelegt, wozu ſie damals auf Grund des Dawesplans berechtigt war. Als aber die Wirtſchaft des deutſchen Volkes durch die Deviſengefetzgebung geſchützt werden mußte, umterließ ſie die Anmeldepflicht, bis 1937 die Zollfahndungsſtelle hinter den Betrug kam. Vor dem Sondergericht gab die Angeklagte verſchie⸗ dene Darſtellungen des Tatbeſtandes und be⸗ haudtete. u. a. 10 000 Gulden, die ſie zur Er⸗ bauung eines Hauſes benutzte, beim Finanzamt St. Goar angemeldet zu haben. Das Sonder⸗ gericht verpflichtete die Angeklagte, um eine völ⸗ lige Klarſtellung des Tatbeſtandes zu erlangen. bis zum 31. Dezember eine genaue Aufſtellung der nach Holland eingezahlten Guldenbeträge einzureichen und bis zum 15. Februar 1939 ihre Kontoauszüge bei den in Frage kommenden holländiſchen Banken beizubringen. Sind die genannten Unterlagen bis zum letztgenannten Termin nicht erbracht, wird der Haftbefehl aus⸗ zeſprochen. giehen Jahre Juchlhaus wegen Tolſchlags Kehl. Am Freitagvormittag fand im Kehler Rathausſaal vor dem Schwurgericht Offenburg die Verhandlung gegen den am 2. April 1911 in Duisburg-Beeck geborenen und zuletzt in Kehl und Offenburg wohnhaften Peter Lorenz Daum ſtatt. Der Angeklagte hat am Morgen des 21. Juni ſeine Schwiegermutter in der Woh⸗ nung in Kehl mit einer Piſtole erſchoſſen und auf ſeine flüchtende Ehefrau gleichfalls Schüſſe abgegeben, die jedoch nur Fußver⸗ letzungen hervorriefen. Der Angeklagte lebte mit ſeiner Frau in zerrütteten Verhältniſſen, an denen nach ſeiner Anſicht die Schwiegermut⸗ ter die Schuld trug. Der Täter verſuchte nach der verübten Tat Selbſtmord zu begehen, je⸗ doch war das Magazin der Piſtole bereits leer geſchoſſen. Das Schwurgericht verurteilte daun wegen Totſchlags und verſuchten Totſchlags zu ſie⸗ ben Jahren Zuchthaus. Fünf Monate der Unterſuchungshaft wurden angerechnet. wogegen er Berufung * und gel Er ließ Frau und Kinder hungern Münſter⸗Sarmsheim(Nahe). Hier hatte ſich ein Mann aus Bad Kreuznach in einem Wirts⸗ haus eingemietet und ſeinen Wochenlohn in der Hauptſache in Bier umgeſietzt. Der Mann hat Familie, Frau und drei Kinder, kümmert ſich aber nicht darum und läßt die Kinder hun⸗ gern. Es gefällt ihm offenbar nicht mehr bei ſeiner Frau und ſo ſtört er ſich auch nicht mehr an der Unterhaltungspflicht ſeiner Familie gegenüber. Dieſer Unmenſch ſtand jetzt vor dem Gericht in Kreuznach, das ſein unglaubhaftes Verhalten in ſcharfen Morten geißelte und ihn zu ſechs Wochen Haft verurteilte. In der letzten Zeit war er von Münſter⸗Sarmsheim wieder nach HPreuznach übergeſiedelt, ſchlief mit ſeiner Familie unter einem Dach, aber in der Woh⸗ nung einer im gleichen Hauſe wohnenden an⸗ deren Familie. ä— 2 8 0* 1 N Zen ten Roman von Hans Herbst auf Molpexc. Urheber⸗Rechtsſchutz: Roman⸗Verlag Greiſer⸗Raſtatt — — 888— r 9 — 1— F — (6. Fortſetzung) „Ich rann Jynen gar nicht ſagen, wie glücklich ich bin Sie beide kennengelernt zu haben“, ſagte ſie e . 1 verlebt habe, werden mich rlin begleiten als eine der ſchönſten Erinne die ich jemals gehabt habe.“ f e „Hoffentlich wird die Rückkehr na U bald erfolgen“, ſagte Horſt. 0 ee e „ ein betrübtes Geſicht und ſeufzte. „Leider ſchon recht bald, in gut vierze ich 1 705 N ſchnüren.“ a e „Und... wie lange gedenken Sie von Ihrer Zeit zu ſchenken?“ erkundigte ſich Horſt 2 1 beſtet⸗ feine Augen erwartungsvoll auf Ullas Geſicht. Ulla zögerte einen Augenblick mit der Antwort. „Ja... ich weiß nicht... vielleicht ein paar Tage. Ich kann doch eigentlich meiner Freundin nicht untreu werden!“ „Wenn ſich nun aber Ihr Fußleiden abſolut nicht beſſern will...?“ warf Horſt übermütig ein. „Ja, dann... dann muß ich wohl noch ein paar Tage zulegen, bis das Leiden gänzlich behoben iſt“, erklärte ſie mit einem übermütigen Blick auf die Geſchwiſter. „Ich möchte Ihnen daher vorſchlagen“, meinte Horſt erfreut über ihre Zuſage,„ſich Ihre Sachen oder einen Teil derſelben aus Celle kommen zu laſſen... oder noch beſſer, ich ſchicke gleich ein Fuhrwerk hinüber. Franz muß ſowieſo fahren. Sie ſchreiben wohl am beſten ein paar Zeilen, damit Ihre Freundin im Bilde iſt. Elſe, du biſt wohl ſo gut und ſchickſt die Braunen mit dem Jagdwagen los. Der fährt am ſchnellſten.“ Er war aufgeſtanden und hatte ſich von Ulla herzlich verabſchiedet. Ihr lachender Blick begleitete ihn, bis er mit ſeinem Rappen auf der Landſtraße verſchwunden war. „Elslein, Elslein“, ſagte ſie dann lachend,„was macht man nur für Sachen mit mir hier!“ „Wundert Sie das, Ulla?“ entgegnete Elſe herzlich. „Mein Bruder iſt ein geſelliger Menſch. Er freut ſich, durch Zufall eine nette Bekanntſchaft gemacht zu haben. Da verſucht er mit allen Mitteln, den lieben Gaſt zum Bleiben zu überreden.“ „Das iſt ihm auch wirklich gelungen“, ſagte Ulla lachend.„Aber ich freue mich ſelbſt rieſig auf das Zu⸗ ſammenſein mit Ihnen beiden.“ Elſe war aufgeſtanden und holte Papier und Tinte. Ulla ſchrieb ein paar Zeilen an ihre Freundin und ſteckte den Brief in einen Umſchlag. Elſe nahm den Brief und führte den Auftrag ihres Bruders aus. 4 Hinterher zeigte ſie Ulla die umfangreichen Gebäude des Gutes. Ulla war begeiſtert von all dem Neuen, das ſie zum erſten Male in ihrem Leben ſah. Immer wieder fand ſie etwas, worüber ſie in Staunen geriet. Dann führte Elſe ihren Gaſt durch den Park. Die alten, hochſtrebenden Bäume bildeten ein einziges dichtes Blätterdach. In den Zweigen ſang und klang es von zahlreichen Vogelſtimmen. Ein friſcher Mor⸗ genwind bewegte die Kronen der alten Buchen, deren weittragende Aſte hin und her ſchwankten. Ein leiſes Rauſchen war zu vernehmen und das Raſcheln der ſich ſtreifenden Blätter. Die beiden jungen Mädchen hatten ſich auf eine Bank geſetzt. Eine ganze Weile war Schweigen zwiſchen ihnen, dann fragte Elſe plötzlich: „Leben Sie bei Ihren Eltern in Berlin, Ulla?“ „Nein“, gab Ulla traurig zur Antwort,„meine Eltern leben nicht mehr. Ich bin ganz allein. Ich bin in Stellung, bin kaufmänniſche Angeſtellte bei den Epirus⸗ werken in Schöneweide.“ „Behagt Ihnen der Beruf?“ „Ich fühle mich ganz wohl in meiner Stellung. Eigentlich wollte ich ja Sängerin werden. Ich beſitze eine ganz hübſche Stimme. Das hat man mir immer verſichert... aber aus dem Studium iſt nichts geworden, durch den frühen Tod meiner Eltern.“ „Sind Sie nicht ſehr traurig, daß Sie nicht den Beruf ergreifen konnten, der Ihnen vorſchwebte?“ „Ach, eigentlich nicht, Elſe! Ich bin ſehr ſchnell darüber hinweggegangen. Ich bin eine zufriedene Natur und ſage mir immer, daß es in der Macht jedes Menſchen liegt, ſich an der Stelle, wohin er einmal ge⸗ ſtellt iſt, glücklich oder unglücklich zu fühlen.“ Elſe betrachtete ihre neue Freundin aufmerkſam. „Wenn ich Sie ſo anſehe, Ulla, wundere ich mich eigentlich, daß Sie noch nicht geheiratet haben. Sie ſind doch ein wirklich hübſches Mädchen. Noch keinen Lieb⸗ haber gefunden, der ernſte Abſichten hat?“ „Nein, Elſe, immer noch nicht! Ein paar Freunde ſchon, mit denen man ſo gemeinſame Ausflüge macht, mal ins Kino oder Theater geht, auch mal zum Tanzen ſich führen läßt. Aber etwas wirklich Reelles— daß man ans Heiraten denken könnte— war noch nicht darunter. Na, ich bin ja auch noch jung. Vielleicht kommt noch einmal der„Prinz', den wir uns in unſeren Jungmädchenträumen immer ſo ſchön ausgemalt haben. Hoffen wir das beſte... aber Sie ſelbſt, Elſe? Hat das kleine Herz noch nicht geſprochen?“ „Nein, noch nicht“, erwiderte Elſe mit Lachen.„Wir haben hier in der Umgebung keine große Auswahl alles entweder ſchon verheiratete Männer oder ein paar „Warum... ſo häßlichr- „Häßlich oder hübſch... das iſt mir beim Manne nicht ſo wichtig. Aber... wie ſoll ich gleich ſagen... Na... zu primitiv, zu nichtsſagend, um für mich als Mann in Frage zu kommen.“ „Alſo ſind wir Leidensſchweſtern, Elſe“, rief Ulla beluſtigt und legte den Arm um ſie.„Aber das Leben iſt auch ſo zu ertragen, nicht wahr?“ M Zehn Tage waren wie im Fluge vergangen; nun aber drängte Ulla zur Abreiſe, ſehr zum Bedauern von Horſt, der das hübſche Mädchen manchmal ſo entzückt anſah. daß Elſe ſchließlich merkte, wie es um ihn be⸗ ſtellt war. f N entſchieden Feuer gefangen, das ſtand für ie feſt. Sie kon das wohl begreifen, denn Ulla war ein ganz reizender Menſch, der ſchon auf einen Mann einen tiefen Eindruck machen konnte. An den jungen Mädchen ihrer Bekanntſchaft ge⸗ meſſen, war Ulla entſchieden eine Schönheit. Dazu war ſie verſtändig und anmutig, wußte ſich auch zu be⸗ nehmen. Wenn alſo Horſt wirklich Abſichten verfolgte, tat er ganz recht daran, Ulla zu ſeiner Lebensgefährtin zu machen. Eine Frau gehörte nun einmal ins Haus und aufs Gut. Ihrer Schätzung nach würde auch Ulla eine ganz paſſable Gutsfrau abgeben. Sie nahm lebhaften Anteil an den Angelegenheiten des Gutes, ließ ſich alles haar⸗ klein erklären und behielt die Fachausdrücke ſofort im Gedächtnis. Bei den gelegentlichen Geſprächen, die ſich um landwirtſchaftliche Dinge drehten, zeigte ſie durch ganz treffendes Urteil, daß ſie gut aufgepaßt hatte. Ihr war Ulla als Schwägerin herzlich willkommen. * „Eigentlich ſchade, daß Sie ſchon fort müſſen, Ulla!“ ſagte Horſt auf dem Bahnſteig der Station, wohin er ſie mit ihrem Koffer gebracht hatte.„Tut's Ihnen nicht ein wenig leid?“ „Das ſchon, Horſt“, entgegnete ſie lächelnd,„aber ich habe doch die Verpflichtung, wenigſtens die letzten Tage bei meiner Freundin zu verleben, der ich doch ſo dank⸗ bar bin, denn wenn ſie mich nicht eingeladen hätte, wäre ich doch um ſo ein nettes Ferienerlebnis ge⸗ kommen.“ Horſt nagte an der Unterlippe. Das tat er immer, wenn er etwas auf dem Herzen hatte. „Gewiß... aber es will mir gar nicht in den Kopf, daß Sie in ein paar Tagen in Berlin ſitzen, und wir hier auf unſerer einſamen Klitſche. Verdammt noch mal, daß man ſo gebunden iſt.“ „Aber, Horſt... Sie können doch dem Schöpfer dan⸗ ken, hier dieſes prächtige Gut Ihr eigen zu nennen. Tauſende können Sie doch darum beneiden.. ich ein⸗ begriffen.“ „Es liegt doch nur an Ihnen Ulla! Ein Wort und..“ Der fahrplanmäßige Perſonenzug von Hannover ratterte ſoeben über die Gleiſe und hielt mit einem kurzen Ruck. „Wolperode.. eine Minute Aufenthalt!“ riefen die Schaffner. Ulla kletterte eilig in ein Abteil. „Alſo, dann geden Sie bitte den Koffer, Horſt. ſo, danke! Und noch viele innige Grüße an Elslein. Und laſſen Sie ſich einmal blicken in Celle... ich würde mich ſehr freuen..., und nochmals vielen herzlichen Dank für alles.“ Er hielt ihre Finger feſt umſchloſſen und drückte einen heißen Kuß auf ihre Hand. „Auf Wiederſehen, Ulla, ich komme beſtimmt am Mittwoch. Den Tag müſſen Sie für mich reſervieren.“ „Selbſtverſtändlich, Horſt!“ Der Zug ſetzte ſich langſam in Bewegung. Horſt lief noch winkend ein Stück mit. Schneller und ſchneller drehten ſich die Räder... endlich war der Zug ganz ſeinen Blicken entſchwunden. 4. Walter und Hildegard hatten ſehr nette Tage in Norderney verlebt. Die junge Frau hatte ſich mit ihrem Gatten wieder vollſtändig ausgeſöhnt, denn ſie war lieb und anſchmie⸗ gend wie in den erſten Wochen ihrer Ehe. Und da Walter ſeiner Frau von Herzen zugetan war, hatte er ihr möglichſt wenig Grund zu Verſtimmungen, die ſo leicht bei ihrem ſprunghaften Weſen entſtanden, gegeben. Allerdings verſagte er ihr hin und wieder plötzlich blitzſchnell auftauchende Sonderwünſche und rief dadurch verſchiedentlich wieder bei ihr Mißſtimmung hervor, die aber immer durch neue Eindrücke, die er ihr ver⸗ ſchaffte, ſchnell vorüberging. Mit dem jungen Ehepaar— der Mann war Bau⸗ meiſter— hatten ſie ſich ſehr befreundet; ſie machten gemeinſame Bootsfahrten nach den benachbarten In⸗ ſeln und waren auch ſonſt viel zuſammen. Die verſchiedenen Anbeter, die in der jungen Stroh⸗ witwe ein geeignetes Objekt für einen kleinen Flirt erblickt hatten, waren ſchon gleich nach der Ankunft Walters verſchwunden, ohne daß Hildegard ihre Ab⸗ weſenheit ſonderlich berührte, denn Walter widmete ſich ſeiner Frau vollkommen, war zärtlich und beſorgt um ſie und ſorgte ſtets für Anregung und Abwechſlung. Da er außerdem eine ſehr vorteilhafte Figur machte— das wurde ihr immer wieder beſtätigt, wenn ſie mit ihm Arm in Arm auf der Kurvromenade ſich blicken ließ und mancher rotetrierende Blic der wetwoönchen Kur⸗ gäſte ihren ſtattlichen Mann traf—, hatte ſie durchaus keinen Grund, nach anderen Männern zu blicken. So ſchwamm ſie in eitel Glück und Wonne, und dieſe Stimmung hielt auch noch an, als ſie nach vierzehn Tagen wieder in Berlin angelangt waren. * Anfang Auguſt hatte ſich Horſt mit Ulla verlobt. Die Hochzeit ſollte ſchon im September ſtattfinden. Ulla hatte ihre Stellung in Berlin aufgegeben und war nach Auflöſung ihres kleinen Haushaltes zu dem alten Ehepaar Brügmann gezogen. Sie hatte ſich ſchnell in die ihr fremden Verhältniſſe eingelebt und ſich durch ihr liebenswürdiges,„uvor⸗ kammendes Weſen bald die völlige Zuneigung ihrer zukünftigen Schwiegereltern erobert. Daß ſie ein völlig unbemitteltes Mädchen war, fiel bei den Brügmanns nicht in die Waagſchale. Die Hauptſache war ſchließlich: Horſt bekam eine reizende junge Frau, die lebhaftes Intereſſe für die Landwirt⸗ ſchaft an den Tag legte. Da machte es wirklich nichts aus, daß ſie nicht vom Lande ſtammte. Außenſeiter hatte es verſchiedentlich in ihrer Familie gegeben, und dieſe wenigen Frauen waren durchaus brauchbare Guts⸗ frauen geworden. Schon in den erſten Tagen hatte der alte Brügmann feſtgeſtellt, daß ſie eine ſcharfe Beobachtungsgabe beſaß. Er unterhielt ſich gern mit ihr über landwirtſchaftliche Fragen, ſo daß ſie bald mitreden konnte, wenn er von Zei“ zu geit ein derartiges Thema anſchlug. Mit Elſe hatte ſie eine innige Freundſchaft geſchloſ⸗ ſen. Elſe freute ſich, daß Horſt eine junge Frau ins Haus brachte, denn ſeit dem Tage, da Ulla ſo unver⸗ mutet aufgetaucht war, hatte ſich mit ihrem Bruder eine weſentliche Veränderung vollzogen. Horſt war überaus lebensluſtig. Das war nun an und für ſich kein Fehler, aber ſeine häufigen Fahrten nach Hannover und ſeine oft übermäßigen Kneipereien im Dorfkrug mit den Bauern und Getreidehändlern waren ihr ſtets ein Dorn im Auge geweſen. Horſt war dann meiſt mit ſchwerem Kopf nach Hauſe gekommen. Das war jetzt anders geworden, und deshalb pries ſie es als ein Glück, daß Ulla ihren Bruder an ſich gefeſſelt hatte. 8 Mitte September heiratete das junge Paar. Walter und Hildegard waren nicht zu der Hochzeit erſchienen, trotzdem auf Betreiben Ullas von ſeiten ihres Verlobten an ſie eine Einladung ergangen war. Das hätte beinahe zu einer erneuten Verſtimmung zwiſchen dem Ehepaar geführt, aber ſchließlich mußte Hildegard anerkennen, daß das Verhalten ihres Mannes berechtigt war. Denn Horſt hatte bisher nicht den geringſten Verſuch gemacht, ſich mit Walter auszu⸗ ſöhnen. Sic waren beide eben zwei ungeheure Hartköpfe, die verbiſſen in Troz und Dickköpfigkeit verharrten. Hinzu kam noch, daß ſie ihren Schwager nicht beſonders hoch einſchätzte, da er ſie während ihrer Brautzeit einmal verletzt hatte. Das trug ſie ihm immer noch nach. Außerdem war Walter auch für die Einweihungs⸗ feierlichkeiten der neuerſtandenen Gebäude der Künſtler⸗ lolonie eingeladen worden. So waren ſie denn nach dort gefahren, was auch eine nette Abwechſlung für ſie ſelbſt bedeutete. ** Als die Einweihung vorüber war, teilte Hinrich Rasmus, der in den letzten Monaten angeſtrengt ge⸗ arbeitet hatte, ſeinem Freunde mit, daß er mit nach Hannover kommen wollte, um ein paar Tage auszu⸗ ſpannen. Er erinnerte ihn auch an das Geſpräch, das ſie bei ihrer Zuſammenkunft vor zwei Monaten gehabt hatten. „Du weißt doch“, ſagte er augenzwinkernd,„es han⸗ delt ſich um deine Schweſter Elſe.“ a „Selbſtverſtändlich, Hinrich, weiß ich das noch“, gal Walter lachend zurück und ſtieß Hinrich in die Seite. „Ich habe doch ein gutes Gedächtnis, auch für die kleinen Angelegenheiten des Lebens.“ ö Hinrich gab Walter einen Klaps auf die Schulter. „Erlaube mal.. kleine Angelegenheiten! Eine ziem⸗ lich große Sache iſt das doch... vielleicht die größte Angelegenheit meines Lebens iſt das.“ „Natürlich, Hinrich!“ entſchuldigte ſich Walter.„Habe ich dich beleidigt?“ 8 „Keineswegs“, lachte Hinrich.„Aber ich trete als ganz beſcheidener Maler auf, wie wir verabredet haben. Verſtanden?“ „Wie wir es damals beſprochen haben.“ Hildegard wurde eingeweiht; ſie war entzückt von dem Plan und verſprach tiefſtes Stillſchweigen. So waren die drei alſo mit Walters Auto nach Han⸗ nover gefahren. 9 Bald nach der Ankunft hatten die Freunde das alte Ehepaar aufgeſucht. Hildegard war mitgekommen. Der alte Brügmann war ſehr ſchlechter Stimmung, als ſein Sohn erſchien. Er konnte es ihm nicht ver⸗ geſſen, daß er ſich von der Hochzeit des älteſten Sohnes ferngehalten hatte. Aber zunächſt hatte er keine Gelegenheit, ſeinen Groll zu entladen. Erſt als die andern in den Garten gegangen waren, knöpfte er ſich ſeinen Sohn vor. „Alſo... du konnteſt es nicht übers Herz bringen, zur Hochzeit zu erſcheinen?“ meinte er grollend. ortſetzung folgt) Inſrektaren. die aben für mich nicht in Frage kommen.“ ——— 4 n fut⸗ irchauz U o die lerzehn erlobt. finden. d war alten Utmiſſe Abor⸗ hter ir, fiel . Dae zende dwirt⸗ lichtz eiter f, und Guts mann beſaß. aftliche er von eſchlo⸗ au ins unber⸗ ir eine un an ahrten ereien ndlern ſt war men. pries m ſich ochzeit ſeiten war. mung mußte annes t den mszu⸗ , die Hinzu ö hoch inmal . ungs⸗ iſtlet⸗ eine irich t he⸗ fach nözü⸗ „ das ehabt han 1900 eite. . dig er. ziem⸗ rote hut . als aben. 1 bar alle en. zung bel⸗ es g oll are gens Halbgol ooͤer nur oͤergeani? Ein IJatsachenbericht von Clemens Ladur (Schluß) Es iſt nicht ganz klar, was hinter der zer⸗ klüfteten Stirn Tarrants vorgeht. Es iſt aber wahrſcheinlich nur das eine Wort, hoch und niedergeſchleudert von einer furchtbaren und jähen Enttäuſchung: Deſerteur! „Reden Sie. Mann!“ ſagte er ſchließlich und nur eine gelinde Heiſerkeit zeigt, daß anderes ihn erfüllt, als das Intereſſe eines alten Trou⸗ piers, der eine Information erwartet. „„Raus der Gefangenſchaft zurück!“ Der Schatten, der John Morton iſt, ſcheint ein wenig zu ſchwanken. Mann, daß hier nichts zu ſagen iſt was Dinge angeht, die verſunken ſind Auch ſeine Stimme iſt ein wenig, nur ein ganz wenig heiſer: „Ich bin John Morton. Sie kennen mich, Sir. Sie kennen mich nur nicht in der Rolle, die ich in den letzten Monaten und Jahren geſpielt 1 11 und die ich auch jetzt ausfüllen muß. Ich in der Nachfolger Hlat Prumars. Wenn Sie wollen, der Fürſt der Afridis. Ich habe, und das wird man in Kalkutta wiſſen, dieſe Men⸗ ſchen ſo feſt in der Hand, wie kaum ein anderer zuvor auf dem Fürſtenſitz von Rhorat. Ich habe dieſe Menſchen, die nichts kannten, als den Kampf gegen England, zum Frieden gebracht. Es war nicht leicht und es iſt nicht leicht. Jetzt will England dieſen Frieden zerſtören...“ Der Schatten tritt einen Schritt vor und wird im ſtaubig kärglichen Glaſt des Lichtkreiſes zu einem Menſchen mit einem verzweifelten Geſicht. „Marſchieren Sie zurück, Oberſt Tarrant. Sie wiſſen nicht, daß Sie keine braunen Strauch⸗ ritter mehr, ſondern Soldaten vor ſich haben. Sie entſeſſeln ein Blutvergießen, bei dem die ganze 8 und vielleicht ganz Indien zum Zerfließen kommt. Oberſt Tarrant, da hinten in den Bergen warten Zwanzigtauſend Afridis, die ſich nur noch Stunden halten laſſen. Und nur durch mich, Oberſt Tarrant...“ Vielleicht iſt das, was der Brigadegeneral Kenneth 1 8 0 tut, wirklich nur der Im⸗ puls eines alten Soldaten, vielleicht aber iſt es auch eine großartige, mit all den Geſetzen der Mannespſychologie raffiniert ſpielende Geſte. Er fährt auf und brüllt: „Was fällt Ihnen ein, Sergeant Morton! Sie ſprechen mit Ihrem Vorgeſetzten. Sie ſprechen mit Ihrem Brigadegeneral! Melden Sie ſich erſt einmal zurück und... Vor allen Dingen...“ Er ſchreit,. das Flämmchen mütig in das blaſige Wachs verkriecht: „Nehmen Sie Haltung an. Sergeant Mor⸗ ton!“ Vielleicht iſt dies ein Impuls, vielleicht explo⸗ diert hier wirklich ein altes Soldatenherz über die Ungeheuerlichkeit, daß ein kleiner Sergeant gegen Großbritannien aufzuſtehen wagt. Viel- leicht iſt das, was nun John Morton tut, wirk⸗ lich nichts anderes, als eine blinde Reaktion. Vielleicht es nur der Appell, der ſtählern in ſeinem Soldatenblut verankerten Diſziplin. Vielleicht? Wahrſcheinlich aber iſt es mehr. Eine genau ſo großartige Geſte, wie die des Brigadegenerals Kenneth Tarrant. John Morton nämlich, der Herr des Grenz⸗ landes, ſteht einen Augenblick ſtarr, dann knallen ſeine Abſätze zuſammen: „Zu Befehl, Sir. General Morton meldet ſich zurück aus der Kriegsgefangenſchaft!“ Eine Minute ſteht er. Stramm und untade⸗ lig, das Urbild eines Sergeanten, der anderswo Feldwebel oder Unteroffizier heißt. Eine zweite Minute vergeht, und dann ſagt der Brigadegeneral Kenneth Tarrant, und es hört ſich ſo an, als würge er ein wenig: g: „Rühren! Und nun erzählen Sie, Mann!“ Ehrenvoll penſioniert Damit iſt eigentlich die Geſchichte des Lands⸗ knechtes John Morton beendet. Es iſt nichts Weſentliches mehr zu berichten. Es kommt nicht darauf an, zu erzählen was in dem kleinen Zelt vor Thalar beſprochen wurde, es kommt nicht auf das Hin und Her der Meldungen, der An⸗ weiſungen und der ſchließlichen Einigung an. Es muß nur geſagt werden, daß man in Kal⸗ kutta ſehr ſchnell begriff, wie die Situation in Wirklichkeit war. a Man hatte vielleicht John Morton, dieſen entweder unendlich treuloſen oder aber uner⸗ Er hat beariffen, dieſer Conyright by Carl Dunker Verlag, Berlin meßlich treuen Sergeanten von den 12. Rajput Lancers. Man hatte den Herrn der Afridis, aber man hatte nicht ſie ſelbſt. Zu zwanzigtauſend Mann ſtanden ſie in den ergen, kommandiert von einem gewiſſen Mohd Khan, dem Vertrauten des einſtigen Sergeanten John Morton. Es hieß Vernunftpolitik betreiben. Es hieß, dem Prinzip der engliſchen Geſchichte ſeit Chrom⸗ well zu folgen und aus jeder Lage noch für England verwertbare Möglichkeiten zu ziehen. Make the beſt of it! Und dieſe Lage war eine 80 Chance! Die Afridis ſind Krieger, ſind Soldaten. Selbſt Morton mußte es zugeben, daß er ſie nicht mehr lange und beſtimmt nicht auf die Dauer bei ihrem Zuchtvieh gehalten hätte. Krieger und Soldaten brauchen den Stahl, und wenn nicht den Kampf, ſo doch die Uebung und das Spiel mit dieſem Stahl. Krieger waren die Afridis gegen England, warum jetzt nicht Soldaten aus ihnen machen für England? Einer kann es, John Morton. Er wird be⸗ reifen, daß er England damit hilft und ſeinen fridis Er wird als Oberſt Morton die aus den Afridis gebildete 8. Infanterie⸗Brigade führen. Das ſagt Kalkutta, und das akzeptiert der Oberſt John Morton, und zu erwähnen bleibt, daß Kalkutta etwas anderes denkt, während der kleine Sergeant und plötzliche Oberſt Morton an das Geſagte glaubt. Er iſt eben Soldat und weiß nichts von den Wegen der Politik. r ging zurück über die Grenze und kam zu⸗ rück mit ſeinen Afridis. Er war auch glücklich. Zwei Monate lang. Dann hatte England ſein Spiel vollendet. Der Oberſt John Morton war ehrenvoll aus„geſundheitlichen Gründen“ pen⸗ ſioniert und in die Heimat geſchickt worden. Der Djin hatte ſich aufgelöſt. Und ebenſo aufgelöſt' hatte ſich die 8. Brigade „In kleine Kontingente hatte man ſie über ſämtliche indiſche Garniſonen verteilt. Doch dies 55 nur ein kleiner Epilog. Die Geſchichte des Mannes und Soldaten John Mor⸗ ton, die allein wichtig und wert des Berichtens war, endet mit dem Augenblick, da er die Hände an die Hoſennaht legte: „Zu Befehl, Sir. Sergeant Morton aus der Gefangenſchaft zurück!“ (Ende) Neuer Prozeß um Vazaine der„Jündenbock-Marſchall“ ſoll wieder reingewaſchen werden Paris, 17. Dezember Seit nun bald 70 Jahren beſchäftigt der Fall Bazaine die Gemüter der Franzoſen und darüber hinaus das Intereſſe aller euro⸗ päiſchen Militärſchriftſteller und Generäle Die Abſicht entfernter Verwandter des degradier⸗ ten, zum Tode verurteilen und dann zu Feſtung begnadigten franzöſ. Marſchalls aus der Zeit Napoleons III., ihren berühmten Ahnen nach⸗ träglich zu rehabilitieren und die Wiederauf⸗ nahme zu erzwingen, rührt noch einmal an die bereits abgeſchloſſene Diskuſſion über die Schuld oder Unſchuld Bazaines an dem Siege Deutſchlands über Frank⸗ reich. Schon jetzt erheben ſich in Paris Stim⸗ men des Widerſpruchs, die ſich aus begreiflichen Gründen gegen die Wiederaufnahme des Pro⸗ zeßverfahrens ausſprechen. das unter Umſtänden einen dunklen Schatten auf charakteriſtiſche Züge des Franzoſentums werfen könnte. Marſchall Bazaine wurde nach den Schlachten von Vioville und Gravelotte am 18. Aug. 1870 bei Metz eingeſchloſſen. Er gedachte nun, Feſtung und Heer bis zu dem Friedensſchluß, den er für nahe bevorſtehend anſah. zu bewahren, um dann für die öffentliche Ordnung und das kaiſerliche Haus eintreten zu können. Die republikaniſchen Franzoſen warfen ihm damals vor, er habe nicht den erforderlichen Ernſt gezeigt, die Ein⸗ ſchließung zu durchbrechen und ſich mit der Ar⸗ mee des Marſchalls Mac Mahon noch vor deren Umzingelung bei Sedan am 1. September zu vereinigen. Weiter ſchuldigten die um einen Sündenbock für die Niederlage des Krieges ver⸗ legenen Chauviniſten den Marſchall Napoleons an, er habe nach dem letzten Durchbruchsverſuch in der Schlacht bei Noiſſeville, als der Krieg ſich in die Länge zog, ſich mehrere Wochen un⸗ tätig verhalten und dadurch unnotwendiger⸗ weiſe ſich ſelbſt und ſeine Armee von 170 000 Mann kriegsgefangen geben müſſen. Nach Schluß des Krieges kehrte Bazaine von Kaſſel, aus der Kriegsgefangenſchaft mit Napoleon entlaſſen, nach Frankreich zurück, ein Zeichen dafür, daß er ſich vor ſeinem Gewiſſen unſchuldig fühlte. Er beantragte, als man ihn des Verrats beſchuldigte, ſeine Verhaftung und Verhandlung vor dem Kriegsgericht. Unter dem Druck der öffentlichen Meinung ließen ſich die Richter des Kriegsgerichts herab, Bazaine zur Degradation und zum Tode zu verurteilen. Das ſchlechte Gewiſſen der Richter äußerte ſich in einem anſchließenden Gnadengeſuch an den Prä— ſidenten Mae Mahon, der das Todesurteil in zwanzigjährige Feſtungshaft verwandelte. Von dem Verbannungsort, der Inſel St. Marguerite bei Cannes, entfloh Bazaine zwei Jahre ſpäter nach Madrid. Hier lebte er in ärmlichen Ver⸗ hältniſſen bis zu ſeinem Tode und ſchrieb eine Rechtfertigungsſchrift„Epiſoden aus dem Krieg 1870/1 und die Belagerung von Metz“, die in Frankreich ſofort nach Erſcheinen verboten wurde. Die Franzoſen halten auch heute noch auf Grund der Prozeßdokumente Bazaine für ſchul⸗ dig, obwohl inzwiſchen auch von deutſcher Seite Widerlegungen herausgegeben wurden. In den zwiſchen franzöſiſchen und deutſchen Militär⸗ ſchriftſtellern ausgefochtenen Streit um die Blockade von Metz trifft nun die Nachricht, daß Bazaines Verwandte die Veröffentlichung von geheimen Papieren aus Gambettas Nachlaß verlangen. Ob ſie das Rätſel löſen? Ein Blick über die Welt Bunzlauer Finanzamt abgebrannt Kälte behinderte die Löſcharbeiten Bunzlau, 18. Dezember. In der Nacht zum Sonntag brach mm Bunz⸗ lauer Finanzamt ein Feuer aus, das erſt gegen Morgen entdeckt wurde. als bereits der Dach⸗ boden in Flammen ſtand. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich bei 15 Grad Kälte äußerſt ſchwierig. Das Waſſer gefror in den Schläu⸗ chen, und es mußte immer wieder warmes Waſ⸗ ſer zum Auftauen herangeholt werden. Obwohl die Feuerwehr den Brand aus zahlreichen Schlauchleitungen bekämpfte, konnte ſie das Niederbrennen des Gebäudes nicht verhindern. Ein Feuerwehrmann wurde mit Nauchvergif⸗ tungen ins Krankenhaus gebracht. Die Ermitt⸗ lungen über die Entſtehungsurſache des Bran⸗ des ſind eingeleitet. Schiffszufammenſtoß im Oreſund Doppeller Unfall eines deulſchen Dampfers Kopenhagen, 18. Dezember In der nördlichen Einfahrt zum Oereſund wurde am Samstagabend der engliſche Damp⸗ ſer„Jeanne M.“, der mit Ballaſt von Cardiff nach Kriſtiansſand unterwegs war, von dem ſchwediſchen Dampfer„Värmdö“ gerammt. Das Krachen des Zuſammenſtoßes war ſo ſtark, daß es über vier Kilometer weit bis in Helſingör gehört wurde. Aber weder von dem Lappegrundfeuerſchiff, in deſſen Nähe die bei⸗— den Dampfer aufeinander liefen, noch von der Signalſtation auf Kronborg war in der dunk⸗ len Sturmnacht zunächſt Näheres feſtzuſtellen. Um den etwa in Seenot geratenen Seeleuten zu helfen, wurde das Lotſenboot von Helſingör auf Suche geſchickt, die nach Mitternacht zum Erfolg führte. Der ſchwer beſchädigte 2980 To. roße engliſche Dampfer war nach der Kolliſ⸗ on ins Treiben gekommen. bis er ſechs Kilo · meter nordwärts nahe der däniſchen Küſte Anker werfen konnte. Die Unmöglichkeit, das große Leck auf Steuerbordſeite ohne fremde Hilfe zu dichten, zwang die Beſatzung, die zum Teil aus Negern und Indern beſtand, in die Rettungsboote zu gehen, aus denen ſie von einem ſchwediſchen Motorſegler übernommen wurde Der Kapitän, der mit dem erſten Steuer⸗ mann und dem erſten Maſchinenmeiſter noch an Bord geblieben war, wurde von dem Hel! ſingörer Lotſenboot gerettet. Unmittelbar dar auf ſank die„Jeanne M.“. Der ſchwediſche Dampfer, der bei dem Zuſammenſtoß ebenfalls Schaden erlitten hatte, iſt mit eigener Kraft nach Helſingborg gefahren. Nach Meldungen aus Kalundborg iſt der deutſche Dampfer„Karpfänger“ (nicht„Karpfanger“), der ſich mit einer Ladung Zelluloſe auf der Reiſe von Schweden nach Amerika befand, einem doppelten Unfall ausgeſetzt geweſen. Auf der Fahrt zur Kieler Bucht war das Schiff an der Südſpitze von Langeland auf Grund gelaufen. Von einem däniſchen Bergungsdampfer wieder flottgemacht. wurde die„Karpfänger“ auf dem Wege nach Kalundborg, wo der etwaige Bo⸗ denſchaden unterſucht werden ſollte, von Feuer heimgeſucht. Der Brand war im vorderen Laderaum durch Selbſtentzündung der Zelluloſe entſtanden. Er konnte, ohne grö⸗ ßeren Schaden angerichtet zu haben, mit Hilſe des begleitenden Bergungsdampfers raſch ge⸗ löſcht werden Die„Karpfänger“, die zur Zeit in Kalundborg liegt, wird alsbald einen deut⸗ ſchen Hafen zur Inſtandſetzung aufſuchen. Ichnelle Jufliz Todesurteil gegen einen Schwerverbrecher Stuttgart, 17. Dezember Am 6. Dezember war gegen den 35 Jahre al⸗ ten Karl Schülke aus Hamburg von der Strafkammer des Landgerichts Ulm in einem Verfahren nachträglich die Sicherungsverwah⸗ rung angeordnet worden. Auf dem Transport von Ulm ins Zuchthaus mittels Eiſenbahnſam⸗ meltransports hatte Schülke, ein oft vorbeſtraf⸗ ter Schwerverbrecher, einen Fluchtverſuch unter⸗ nommen, bei dem er zwei Gendarmeriewacht⸗ meiſter angefallen und zu töten verſucht hatte. Der Fluchtverſuch war jedoch mißlungen. Das Sondergericht in Stuttgart verurteilte nunmehr am Freitag Schülke wegen Rechtsfriedensbruchs in Tateinheit mit einem Verbrechen des ver⸗ ſuchten Totſchlags und einem Verbrechen des Widerſtandes zum Tode und erkannte ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit ab. Jagoͤgeſellſchaft ſchwer verunglückt Osnabrück, 18. Dezember Nachdem in der vergangenen Woche in der Nähe von Münſter eine Jagdgeſellſchaft mit dem Auto verunglückt war, wobei ein Fabrik⸗ beſitzer getötet, ſein Sohn und ſeine Frau ſchwer verletzt wurden, ereignete ſich in der Nähe von Osnabrück ein ähnlicher Unfall. Auf der Reichsſtraße Osnabrück— Bremen wollte ein Kraftwagen, in dem ſich drei Jäger befanden, einen Laſtzug überholen. Der Perſonenwagen ſtreifte den Laſtzug und wurde dabei völlig aufgeriſſen. Ein Jäger wurde bei dieſem Un⸗ fall auf der Stelle getötet, während die bei⸗ 9 anderen Jagdteilnehmer Verletzungen er⸗ itten. Jugunfall im Judelenland Dresden, 17. Dezember Am Freitagabend fuhr in Wurzmes(Linie Komotau⸗Brüx) ein Durchgangs⸗Güterzug auf einen anderen Güterzug auf. Der Packwagen des Durchgangsgüterzuges wurde zertrümmert, zwei weitere mag entgleiſten. Der Zugfüh⸗ rer erlitt ſchwere Verletzungen, ein Zugſchaffner wurde getötet. Beide Hauptgleiſe der Strecke Komotau⸗Bodenbach ſind geſperrt. Ueber die Urſache ſind die Erörterungen noch im Gange. Eiſenbahnunfall bei Würzburg Würzburg, 17. Dezember In der Nacht zum 17. Dezember fuhr im Bahn⸗ hof Heidingsfeld⸗Oſt dem durchfahrenden Schnell⸗ Sie hören im Rundfunk Dienstag, den 20. Dezember 1938: Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeitangabe, Wetter, Nachrichten, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 8.00 Waſſerſtandsmel⸗ dungen Wetterbericht, Marktberichte. 8.10 Gomnaſtik. 8.30 Frober Klang zur Arbeitspauſe. 9.20 Für Dich dabeim. 10.00 Flamme empor! 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Nach⸗ richten, Wener. 13 15 Mittagskonzert. 14.00 Muſi⸗ kaliſches Allerlei. 15.00 Wer har gewonnen! 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Aus Zeit und Leben. 19.00 So om Weihnachte rom. 20.00 Nachrichten. 20.10 Schallplatten. 21.00„Der junge Goethe“. 22.00 Nach⸗ richten, Wetter, Sport. 22.20 Politiſche Zeitungsſchau. 22.35 Konzert aus der Schweiz. 24.00—2.00 Nacht⸗ konzert. Reichsſender Frankfurt 6.00 Adagio in F⸗Dur, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühgymnaſtik. 8.00 Zeit, Waſſerſtandsbericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſen 9.30 Nachrichten. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 10.00 Schulfunk. 11.45 Ruf ins Land. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten. 13.15 Mit⸗ tagskonzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Kompo⸗ niſten der Gegenwart unterhalten uns 15.00 Klavier- muſik. 15.30 Frauenſchaffen der Gegenwart. 16.00 Nachmittagskonzert 17.30 Es ſchneit was es nur ſchneien kann. 18.00 Volk und Wirtſchaft. 18.15 Neues für den Bücherfreund. 18.30 Schlaf, Kindchen ſchlaf. 19.00 In den Werkſtätten des Weihnachts⸗ mannes. 19.15 Tagesſpiegel. 19.30 Nun hebt ein je⸗ der Stern zu ſingen an. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Grenzecho. 20.15 Muſikaliſcher Wunſchzettel. 21.00 Der junge Goethe. 22.00 Zeitangabe Nachrichten. 22.10 Wefter, Schneewetterbericht. 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau. 22.35 Unterhaltungskonzert. 24.00—3.00 Nachtkonzert. zug München⸗Hamburg eine Abteilung eines Nahgüterzuges aus dem Ladegleis heraus in die Flanke. Der Schnellzug kam. etwa 150 Meter zum Stehen und entgleiſte. eide Ma⸗ 57 5 des Schnellzuges ſtürzten um. Einige Wagen des Güterzuges wurden zertrümmert. Der Führer und der Heizer der Güterzuglokomo⸗ tive verunglückten tödlich. Drei Reiſende des Schnellzuges wurden leicht verletzt und ins Würzburger Krankenhaus geſchafft. Gefangener in der Valikan-Sladk Ein Angeklagter führte ein Doppelleben Vatikan⸗Stadt, 16. Dez. Der einzige derzeitige Inſaſſe des Vatikan⸗ Gefängniſſes, Mario Politi, wurde am Mitt⸗ woch vom Gericht der Vatikan⸗Stadt wegen Diebſtahls zu vier Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Der Mann hatte es ver⸗ ſtanden, geſchickt ein Doppelleben zu führen. Das Vertrauen ſeiner Vorgeſetzten benutzte er dazu, ausgedehnte Diebſtähle auszuführen, deren Er⸗ trägniſſe er vor allem in römiſchen Weinkneipen umſetzre. Politi war als Kaſſierer in der Ver⸗ waltungsabteilung der berühmten Bibliothek des Vatikans angeſtellt. Bei dieſer Tätigkeit hat er ſich die Vergehen zuſchulden kommen laſ⸗ ſen. Tagsüber hatte es Politi mit hohen kirch⸗ lichen Würdenträgern zu tun, während er des Nachts das Leben des großen Mannes ſpielte und beträchtliche Summen für Vergnügungen aller Art ausgab.— Das Gefängnis der Vati⸗ kan⸗Stadt verfügt nur über ſechs Zellen und ſoll das kleinſte von der Welt ſein, Bauernhaus eingeftürzl Zwei Kinder getötet Mailand, 17. Dezember In Salizzole bei Verona ſtürzte am Freitag⸗ abend aus bisher ungeklärter Urſache ein Bauernhaus ein, wobei die vierköpfige Bauern⸗ familie unter den Trümmern begraben wurde. Die Bergung war ſehr ſchwierig, da die Strom⸗ leitung zerriſſen worden war und die Rettungs⸗ arbeiten in völliger Dunkelheit vor ſich gehen mußten. Der Bauer und ſeine Ehefrau konn⸗ ten unverletzt geborgen werden, da ſie durch einen Balken vor den nachſtürzenden Schutt⸗ maſſen geſchützt worden waren. Die beiden Kinder des Ehepaares wurden jedoch als Lei⸗ chen aufgefunden. Da ſie keine äußerlich erkenn⸗ baren ſchweren Verletzungen davongetragen ha⸗ ben, nimmt man an, daß ſie unter den Trüm⸗ mern erſtickt ſind. Möbelfabrik bei Mailand eingeüſcherk Mailand, 18. Dezember. In Bollate bei Mailand wurden durch ein Großfeuer die Anlagen einer Möbelfabrik faſt völlig zerſtört. Die Vorräte. die ſich in den Lagerräumen befanden, wurden ein Raub der Flammen. Bei dem herrſchenden Sturm hatten die Feuerwehren größte Mühe, ein Uebergrei⸗ ſen des Feuers auf die Anlagen einer benach⸗ barten Fabrik zu verhindern. Die Schäden be⸗ 8 ſich auf etwa eine balbe Million ire. Im Aulo milgenommen Schwere Jungens machten ſchwere Beute Paris, 17. Dezember In der Nähe von Nizza drangen in der ver⸗ angenen Nacht Einbrecher in das Büro eines teuerbeamten ein. Der acht Zentner ſchwere Kaſſenſchrank mit etwa 130 000 Franken Inhalt wurde im Auto mitgenommen. Die Polizei hat bisher keinerlei Spur entdeckt. Großfeuer in Utrecht Amſterdam, 18. Dezember In der Nacht zum Sonntag brach im Zen⸗ tralbahnhof von Utrecht, das den wichtigſten Knotenpunkt des holländiſchen Eiſenbahnnetzes bildet, ein Großfeuer aus. Angefacht durch den ſtarken Oſtwind, breiteten ſich die Flammen ſchnell im Obergeſchoß des Bahnhofsgebäudes aus, in dem verſchiedene Büroräume unterge⸗ bracht ſind. Obgleich die Feuerwehr ſofort ein⸗ griff, wurde das Bahnhofsgebäude faſt völlic vernichtet, doch haben die Gleisanlagen nicht gelitten. Im Zuſammenhang mit dem Brand mußte der elektriſche Strom abgeſtellt werden, ſo daß die zahlreichen elektriſchen Züge nicht mehr ver⸗ kehren konnten, was eine ſtarke Beeinträch⸗ tigung der Bahnverbindungen mit ſich brachte. Nalien fordert ſein Recht auf Tunis Eines der Grundprobleme in den Beziehungen zwiſchen Jialien und Frankreich Entſchloſſene Exklürung notwendig „Giornale d' Italia“ ſetzt ſeine Arlikelſerie fork Rom, 17. Dezember Der Direktor des„Giornale d'Italia“ be⸗ ſchäftigt ſich in Fortſetzung ſeiner Artikelſerie über die Tunisfrage mit der Franzöſierung der dort lebenden Italiener. Während Italien, ſo betont das halbamtliche Blatt u. a. im Be⸗ ff war, durch ſeine Siedler eine friedliche eſetzung von Tunis vorzunehmen, habe Frank⸗ reich mit Gewalt von dem Gebiet Beſitz ergrif⸗ fen. Die franzöſiſche Regierung habe jedoch die orm einer Schutzherrſchaft erhalten. Frank⸗ reich habe alſo das bereits beſtehende Statut, in em die Rechte der Italiener anerkannt wur⸗ den, nicht annullieren können. 5 Anhand einer großen Zahl von Beweiſen un⸗ terſtreicht„Giornale d'Italia“, daß man ſich franzöſiſcherſeits von Anfang an bemüht habe, dieſes Statut auszuſchalten. Im September 1918 habe Frankreich die Abkommen von 1896 aufgekündigt und von da an ganz offen eine Entnationaliſierung und Aufſpaltung der kom⸗ pakten italleniſchen Mehrheit in Tunis ver⸗ folgt. Obwohl Frankreich den darauf erfolg⸗ ten italieniſchen Proteſt formell angenommen und erklärt habe, die Naturaliſierungsgeſetze nicht auf die Italiener anzuwenden, beſtehe die Gefahr, daß dieſe Geſetze dennoch plötzlich in Kraft geſetzt werden. 5 Das Recht Italiens, das Blut und den Geiſt ſeiner nach Tunis ausgewanderten Söhne zu verteidigen, das von Frankreich als Gegenlei⸗ ſtung für die italieniſche Anerkennung ſeines Frotektorates beſtätigt wurde, ſei in der Tat eines der Grundprobleme der Beziehun⸗ gen zwiſchen Italien und Frankreich, ein Prob⸗ lem, das heute, wo die Nationen die natürlichen Rechte ihrer Angehörigen und ihrer Raſſe ver⸗ flechten, beſonders tief empfunden werde. Eben⸗ ſo wie Diibuti ſei aber Tunis ſchon in der Zeit des italieniſchen Feldzuges in Libyen ein gegen Italien gerichteter Stützvunkt geweſen. Eine entſchloſſene Klärung ſei not⸗ wendig. Die Politik der Entnationaliſierung der Italiener ſtehe nicht mit dem Prinzip guter Beziehungen im Einklang. Europa ende nicht an der afrikaniſchen Küſte, ſondern finde ſeine Fortſetzung in ganz Nordafrika bis zu den Gren⸗ zen der Sahara. Italien habe das Recht und die Pflicht, ſeine beſonderen Rechte in Tunis gel⸗ tend zu machen, und zwar nicht nur aufgrund der dort anſäſſigen Bevölkerung— gleichgültig. ob ſie nun einen italieniſchen oder einen fran⸗ zöſiſchen Paß habe— und wegen der anderen durch das unverläßliche Sonderregime beding⸗ ten Rechte. ſondern auch im Hinblick auf die ge⸗ ſamte Kultur Nordafrikas. In Tunis ſei noch viel gutes und freies Land vorhanden, das aber aus Mangel an franzöſiſchen Arbeits⸗ kräften und wegen der Hinderniſſe, die einer ſtärkeren Einwanderung italieniſcher Arbeiter entgegengeſtellt würden, brach liege. Von den nahezu 9 Millionen Hektar produktiven Bodens lägen noch 5 Millionen Hektar brach. Tunis hätte zu einem günſtigen Boden für die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Italien und Frankreich wer⸗ den können, ſei dagegen aber zu einem Streit⸗ fall geworden, der ſeinen Schatten auch auf die Entwicklungsmöglichkeiten der Eingebore⸗ nen⸗Bevölkerung werfe. Die Auffpſürung vermißter Perſonen Jaſt 5000 Menſchen wurden 1937 als vermißt gemeldet Berlin, 17 Dez. Der Tätigkeitsbericht des Reichskriminal⸗ polizeiamtes— Reichszentrale für vermißte und unbekannte Tote— für 1937 zeigt be⸗ achtliche Polizeierfolge auch bei der Aufſpürung vermißter Perſonen. Es wurden der Reichszentrale im Berichts⸗ jahr insgeſamt 4902 Perſonen als vermißt ge⸗ meldet. Hiervon wurden 3179 lebend und 490 als Leichen ermittelt. Aus früheren Jahren konnten 323 vermißte Perſonen aufgefunden werden, davon 47 als Leichen. Die einge— hende Bearbeitung von noch nicht erledigten Vorgängen aus dem Jahre 1918 bis 1923 er⸗ möglichte die Ermittlung von 40 Perſonen Hiervon wurden acht als tot feſtgeſtellt. In ſechs Fällen ergab ſich Selbſtmord oder natür⸗ licher Tod und in zwei Fällen Mord. In einer Vermißtenſache konnte nachträglich das Vorliegen von Totſchlag feſtgeſtellt werden Die beiden Täter ſind zu ſe vier Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Einige von den ermittelten vermißten Perſonen waren bereits vor Jahren von den Gerichten als„tot“ er- klärt worden. Die Aufklärung von Vermißtenſachen alter Jahrgänge ergab ferner in verſchiedenen Fäl⸗ len das Vorliegen von Doppelehe. Andere Vermißte, die nach den bisherigen Nachfor⸗ ſchungen das Opfer eines Verbrechens gewor⸗ den ſein ſollten, konnten lebend ermittelt wer⸗ den. Im ganzen iſt die Zahl der Vorgänge über vermißte. unbekannte Tote und hilflos aufgefundene unbekannte Perſonen gegenüber 1936 zurückgegangen. Schürfſter Kamyf den Aulofallenräubern Die grundſäßliche Auslegung des Begriffs„Aukoſalle“ Berlin, 17. Dezember Die ſoeben erfolgte Hinrichtung des 24jähri⸗ gen Autobanditen Heller zeigt wieder, daß der Staat nicht gewillt iſt, den Motoriſie⸗ rungsgedanken und die Sicherheit am Kraft⸗ wagenſteuer durch verbrecheriſche Elemente ſtö⸗ ren zu laſſen. Das Geſetz gegen Straßenraub mittels Autofallen vom 22. 6. 1938, das zum erſtenmal zur Sühnung der ſchrecklichen Taten der Gebrüder Götze in Berlin ange⸗ wandt worden war, wurde nun aber vor eini⸗ gen Tagen vom Mannheimer Sonder⸗ gericht auch gegen zwei Verbrecher einge⸗ ſetzt, die keine mechaniſche Autofalle gelegt hat⸗ ten. Sie hatten vielmehr durch Winken den Kraftfahrer zum Halten veranlaßt, ihn um Mitnahme gebeten und dann aus dem Wagen heraus ihren Anſchlag verübt, für den ſie zum Tode verurteilt wurden. In der„Deutſchen Juſtiz“ benutzt Miniſte⸗ rialrat Rietzſch vom Reichsjuſtizminiſterium den Mannheimer Fall zu einer gru itzlichen Auslegung des Begriffs der Autofalle. Er bil⸗ ligt die Mannheimer Auffaſſung, daß das Wort Autofalle nicht im wörtlichen, ſondern auch im übertragenen Sinne zu verſtehen ſei. Mit Recht werde auf den Sprachgebrauch ver⸗ wieſen, der vom Stellen einer Falle auch in ſolchen Fällen ſpricht, wo jemand durch eine Liſt hereingelegt werden oder auf ſie hereinfal⸗ len ſoll. Autofallen ſeien alſo nicht nur körper⸗ liche Gegenſtände, die hr auf der den Verkehr Straße behindern, wie gefällte Bäume, ge⸗ ſpannte Drähte oder Seile, Nägel zur Be⸗ ſchädigunng der Reifen, ſondern auch pſpychiſch wirkende Mittel, die auf den Fahrer wirken ſollen, ſo vor allem das Zuwinken, das die Bitte um Mitnahme ausdrückt, wenn es dem Winkenden nur um das Anhalten des Wagens oder gar um das Einſteigen zu dem Zweck zu tun iſt, die Inſaſſen im Laufe der wei⸗ teren Fahrt zum Halten zu zwingen und zu be⸗ rauben. Nicht erforderlich ſei, daß es zu dem geplanten Raub kommt. Der mit der Todes⸗ ſtrafe bedrohte Tatbeſtand ſei vielmehr nach Wortlaut und Sinn des Geſetzes erfüllt, wenn die Falle geſtellt ſei. Es ſei nicht einmal er⸗ forderlich, daß ein Fahrer auf ſie hereinfällt. Bei körperlichen Fallen genüge die Anbringung des Hinderniſſes auf der Fahrbahn. Bei dieſer grundſätzlichen Auffaſſung ſei die Möglichkeit eines Verſuches und des Rücktritts vom Ver⸗ ſuch eng zu begrenzen. Dem Ergebnis des Mannheimer Gerichts, daß die Verbrecher auch in den Fällen zum Tode zu verurteilen waren, in denen ſie zwar mitgefahren waren, aber nicht den Mut zum Zuſchlagen gefunden hat⸗ ten, ſei daher beizutreten. Der Tatbeſtand des Geſetzes wäre ebenfalls erfüllt geweſen, wenn die Angeklagten ſich an einem zufällig am Straßenrand raſtenden Fahrer mit der Bitte um Mitnahme herangemacht hätten, um ihm demnächſt zu berauben oder wenn ſie in einer Ortſchaft ein Mietsauto genommen haben wür⸗ den, um den Chauffeur während der Fahrt zu überfallen. 129 000 Tonnen Alteiſen geſammelt Rieſiger Erfolg der Allmalerialerfaſſung durch die 3 A. §8 Berlin, 17. Dezember Der Reichskommiſſar für Altmaterialverwer⸗ tung, SA.⸗Brigadeführer Ziegler, führte im Sitzungsſaal des Parlaments in Wien eine Ar⸗ beitstagung ſämtlicher Gaubeauftragten für Altmaterialerfaſſung der NSDAP. durch, auf der alle ſchwebenden Fragen der Altmaterial⸗ wirtſchaft im Vierjahresplan eingehend behan⸗ delt wurden. An der Tagung nahmen Vertre⸗ ter der Reichsleitung der NSDAP. und der Leiter der Fachgruppe Alt⸗ und Abfallſtoffe in der Reichsgruppe Handel mit ſeinen engeren Mitarbeitern teil. Der Verlauf der Beſprechungen ergab, daß auf allen Gebieten der Altmaterialerfaſſung bisher außerordentlich erfolgreich gearbeitet worden iſt. Dem Beauftragten — ſF——— für den Vierjahresplan. Miniſterpräſident Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring, konnten in einem Telegramm als vorläufiges Ergebnis der Ei⸗ ſenſammlung der SA. bereits eine Menge von 129000 Tonnen gemeldet werden. Der Erfolg dieſer Sammlung übertraf alle Erwar⸗ tungen in einem ſolchen Maße, daß an verſchie⸗ denen Stellen des Schrotthandels und der Ver⸗ arbeitung die Ableitungen dieſer zuſätzlichen Schrottmengen vorübergehend nicht mehr in vollem Umfange bewältigt werden kann und die Aktion daher für einige Monate unterbrochen werden muß. Das Ergebnis dieſer beſonderen Sammlung iſt umſo höher zu bewerten. als ſie lediglich Alt⸗ eiſen aller Art aus kleinen Anfallſtel⸗ len in den ſtädtiſchen Haushaltungen und auf dem flachen Lande erfaßt, aus denen bisher das Material auf gewerblicher Grundlage infolge Unwirtſchaftlichkeit nicht herausgeholt werden konnte. Die Erfahrungen auf dem Gebiete der Schrotterfaſſung im laufenden Jahre werden für die Vorbereitung neuer umfangreicher Maß⸗ nahmen im Jahre 1939, insbeſondere in der gewerblichen Wirtſchaft. ſyſtematiſch aus⸗ gewertet. g stein Kino am heiligen Abend Im Einvernehmen mit dem Präſidenten der bat die Fachgruppe Film⸗ theater angeordnet, daß— ebenſo wie in den Vorjahren— ſämtliche deutſchen Filmtheater am 24. Dezember 1938 geſchloſſen zu halten ſind. Durch dieſe Anordnung ſoll ſowohl dem Thea⸗ terbeſitzer, als auch der geſamten Gefolgſchaft die Möglichkeit geboten werden, den Heiligen Abend im Kreiſe der Familie zu verbringen. Um AUnklarheiten zu vermeiden, wird beſon⸗ ders darauf hingewieſen., daß am ganzen Tage des 24. Dezember keinerlei Filmvorfüh⸗ rungen irgendwelcher Art in den Filmtheatern ſtattfinden dürfen. Reichsfilmkammer Leon Blum will nicht weichen Starke Uneinigkeit bei den franzöſiſchen 5ozialdemokralen Paris, 17, Dez. Schon ſeit einiger Zeit waren in politiſchen Pariſer Kreiſen Gerüchte über Meinungsver⸗ ſchiedenheiten in der Sozialdemokratiſchen Partei Frankreichs im Umlauf. Man hörte dabei von einer bereits ganz offenen Gegner⸗ ſchaft zwiſchen dem Parteivorſitzenden, dem ehemaligen Miniſterpräſidenten Leon Blum und dem früheren Staatsminiſter und Abge- ordneten Paul Faure. In der Samstagsausgabe des ſozialdemo⸗ kratiſchen„Populaire“ nimmt Blum nun in einer, wenn auch etwas verſchleierter Form zu dieſen Gerüchten Stellung. Er gibt mehr oder weniger zu, daß zwiſchen ihm ſelbſt einerſeits, Paul Faure und einem anderen führenden Parteimitglied, Sevérac, in der Tat gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten in poli⸗ tiſcher und auch ſonſtiger Hinſicht beſtehen. Er, Blum, habe keinesfalls die Abſicht, aus eigener Initiative von ſeinem Poſten als Parteivor⸗ ſitzender zurückzutreten, ſolange er nicht von der Mehrheit des Parteikongreſſes dazu aufge⸗ fordert werde. Er würde ſogar nicht einmal dann zurücktreten, wenn ſich die Kongreßmehr⸗ heit gegen ſeine perſönlichen Anſichten aus⸗ ſprechen ſollte, ohne ihn zum Rücktritt aufzu⸗ fordern. In anbetracht der Tatſache, daß Blum es gleichzeitig für notwendig ielt, in ſeiner Eigenſchaft als Chefredakteur des„Popu- laire“ einen parteipolitiſchen Artikel ſeines Parteikollegen Sevérac einer ſcharfen Zen⸗ ſur zu unterziehen, kann man damit rechnen, daß es im Laufe der ſozialdemokratiſchen Par⸗ teitagung während der kommenden Weih⸗ nachtstage zwiſchen den verſchiedenen Rich⸗ tungen innerhalb der Partei zu recht hef⸗ tigen Zuſammenſtößen kommen wird. Das Raſſenproblem in Amerika Beachtenswerles Malerial für ein Raſſereferat in Lima Berlin, 17. Dezember Die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ bringt un⸗ ter der Ueberſchrift„Material für das Raſſe⸗ referat in Lima“ nachſtehende intereſſante Aus⸗ führungen: In Ausführung eines Auftrages aus Wa⸗ ſhington hat Kuba der panamerikaniſchen psrenz den Antrag vorgelegt, auch die R a ſ⸗ e zu behandeln. Der Ausſchuß für ie Geſchäftsordnung hat dieſen Antrag zuge⸗ laſſen. Nach dem angelſächſiſchen Grundſatz „charity begins at home“(Die Wohltätigkeit beginnt zuhauſe), ſollte man, falls dem Antrag entſprochen wird, annehmen, daß ſich die Kon⸗ ferenz zunächſt mit Raſſenproblemen befaßt, die geographiſch und politiſch näherlieg en als die deutſche oder europäiſche 55 enfrage. Sie könnte, wenn ſie ohne oxurteil in ſolche Erörterungen einträte, z. B. nicht an dem Raſſenproblem vorbeigehen, wie es ſich in den Vereinigten Staaten ſtellt. Es gibt z. B. heute noch in 30 Staaten Nord⸗ amerikas ein geſetzliches Heixrats verbot zwiſchen Weißen und Negern, ſie⸗ ben verbieten die Heirat mit Indianern, drei⸗ zehn mit Angehörigen der mongoliſchen und vier der malaiſchen Raſſe. Als Neger wird all⸗ 1 angeſehen, wer zu einem Achtel egerblut in ſeinen Adern hat. An die 20 dieſer Staaten haben getrennte Schulen, alle Südſtaaten getrennte Verkehrsmittel uſw. Als typiſche Beiſpiele für die entſprechende Geſetzgebung ſeien angeführt: I. Eheſchließung „Die Heir at zwiſchen einer weißen Perſon und einem Neger oder zwiſchen einer weißen erſon und einer Perſon, die bis zum dritten rad einſchließlich von einem Neger abſtammt, wird hiermit für immer verboten“. (Conſtitution of North Carolina, 1868, Art. 14, § 3.)„Der Ausdruck„Neger“ umfaßt auch miſchblütige Perſonen, die bis zur dritten Ge⸗ neration einſchließlich von einem Neger abſtam⸗ men, mag auch ein Vorfahre in jeder Genera⸗ tion eine weiße Perſon geweſen ſein. Alle Per⸗ ſonen, die in dieſer Begriffsbeſtimmung nicht enthalten ſind, gelten als weiße Perſonen im Sinne des Geſetzes“.(Texas Statutes, 1928, Penal Code. Art. 493.). „Eheſchließungen ſind ungültig, wenn der eine Teil der weißen Raſſe angehört und der andere ein Achtel ode r mehr Neger⸗, Ja⸗ paner⸗ oder Chineſenblut beſitzt.“ I Compiled Statutes, 1929, 42 bis 103). II. Verkehrsmittel „§ 432. Alle Eiſenbahngeſellſchaften, die Wagen zur Beförderung von Perſonen in Be⸗ trieb halten, ſind verpflichtet, getrennte Wagen für die Beförderung weißer und farbi⸗ ger Perſonen bereitzuſtellen... Jeder getrennte Wagen muß an einer auffälligen Stelle und in klaren Buchſtaben eine Bezeich⸗ nung tragen, aus der ſich deutlich ergibt, ob er für weiße oder farbige Perſonen beſtimmt iſt.“ „§ 435. Den Schaffnern und Aufſichtsbe⸗ amten wird es hiermit zur Pflicht gemacht, je⸗ den weißen oder farbigen Reiſenden in den für ihn beſtimmten Wagen zu verweiſen.“(Anno⸗ tated Code of Maryland, 1924. Art. 27). III. Theater „Alle Perſonen, Anſtalten oder Körperſchaf⸗ ten, die einen öffentlichen Saalbau, ein Theater, Opernhaus, Lichtſpielhaus oder ſon⸗ ſtige der öffentlichen Luſtbarkeit oder Verſamm⸗ lungszwecken dienende Einrichtung unterhal⸗ ten, die ſowohl von Weißen wie von Farbigen beſucht werden, ſind verpflichtet, die Weißen und Farbigen zu trennen und beſtimmte Sitze den Weißen, andere den Farbigen anzuweiſen.“ 1930. 8 1796). Es liegt uns als Vorkämpfer der Raſſen⸗ grundſätze fern, uns anzumaßen, den Bürgern von Alabama oder Maryland vorzuſchreiben, was ſie zu tun haben. Sie würden es ſich wahr⸗ ſcheinlich auch mit Recht energiſch verbieten, daß ſich Kuba, Haiti oder die ganze panameri⸗ kaniſche Konferenz mit der Raſſengeſetzgebung der Südſtaaten befaſſen. Selbſt der demokra⸗ tiſche Präſident Rooſevelt wagt es nicht, ſeine demokratiſchen Wähler in den Südſtaaten durch Kritik an ihren Auffaſſungen über Raſſen⸗ fragen herauszufordern. Wenn ſich indeſſen auf Druck von New Pork und Waſhington die panamerikaniſche Konfe⸗ renz für die Raſſenfrage intereſſieren ſollte, ſo⸗ weit ſie Deutſchland und ſeine Freunde angeht, dann wird nur eine Mo⸗ ral mit doppeltem Boden an Raſſe⸗ tatſachen vorübergehen können, die der Ver⸗ B in Lima geographiſch näher⸗ iegen. Die Vorgünge in Rumänien Kurkes Inlereſſe der bulgariſchen deſfenllichleit 58 Sofia, 17. Dezember. Das Intereſſe Bulgariens an den Vorgängen in Rumänien iſt ſtändig im Wachſen begriffen. Die, Blätter ſprechen eingehend von innerpoli⸗ tiſchen Schwierigkeiten, die die allein verant⸗ wortlichen Stellen Rumäniens durch Nieder⸗ knüppelung der Führerſchaft der Eiſernen Garde hervorgerufen hätten. Neuerlich findet der Verſuch der Bildung einer Einheitspartei in Bukareſt das ſtarke Intereſſe der Preſſe in Sofia. Die Blät⸗ ter äußern ſich über dieſe Partei, die nach ihrer einung vom König beaufſichtigt werden würde, ſehr ſkeptiſch. Die morgens er⸗ ſcheinende„Sora“ läßt ſich von ihrem Bukareſter Korreſpondenten melden, daß mit der Grün⸗ dung dieſer Partei die Bildung einer faſchiſti⸗ ſchen Bewegung nach italieniſchem Muſter ins Auge gefaßt ſei. Dieſe Ausführungen der„Sora“ nimmt das Abendblatt„Slowo“ auf und meint dazu in recht peſſimiſtiſchen Ton, daß man in Rumänien offenbar wieder vergeſſen habe, daß Parteien, wie die nationalſozialiſtiſche in Deutſchland und die faſchiſtiſche in Italien, aus dem Volke geboren ſeien und von die⸗ ſem getragen würden. Das Blatt weiſt dann auf das lehrhafte Beiſpiel von Schuſchnigg hin, der bei dem Verſuch der Vergewaltigung des Volkes hinweggefegt worden ſei. Zum Schluß ſeiner wenig optimiſtiſchen Ausführungen be⸗ merkt das Blatt noch, daß dieſer Parteigrün⸗ dung Männer wir Sorga. Maniu und Miceſcu ablehnend gegenüberſtünden. Waſſenſchunggel nach Jowjelſpanien Paris, 17. Dezember Die rovaliſtiſche„Action francaiſe“ läßt ſich von ihrem Sonderberichterſtatter aus Marſeille melden, daß der Waffen ⸗ und Munitionshan⸗ del mit Sowietſpanien, der während einiger Monate ſtark nachgelaſſen hatte, neuerdings wieder ſtark zugenommen habe. Allwöchent⸗ lich gingen hunderte von Tonnen Wafſen und Munition von Marſeille auf Segelſchiffen nach Barcelona ab. Selbſtverſtändlich werden falſche Beſtimmungsorte der Schiffe, wie etwa griechi⸗ ſche Häfen angegeben. Nach einigen Tagen kehr⸗ ten die gleichen Schiffe jedoch aus Barcelona — 5 5 705 60 meiſten Fällen dann nicht na arſeille, ſondern den franzöſiſche Mittelmeerhafen Sete an. 8 Fol Gio Nie Jau Nel eine dern glüt Feld Stta ſen! hint ag einig tar. enttä ſeht lenm ſie d. thin veht hof 0 letzte ten, mant geger zuhle 0 u belag ſieler lamm Mit net gut g ter geſäh bet. Die Schw! Platz und Der geſchit ten 1 Abpe dikei Seſta deutli 8 elgte der s den.! 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Die Südweſt⸗Vertre⸗ tung gab im Duisburger Stadion. wo ſich bei 13 Grad Kälte nur gegen 3000 Beſucher einge⸗ funden hatten, eine überaus mäßige Vorſtel⸗ lung, wenn ſie auch keine ſieben Tore ſchlechter war als der Gegner. Während den Rheinlän⸗ dern in dieſem Treffen von vornherein alles glückte, waren die Südweſt⸗Stürmer, die im Feld recht gut arbeiteten, aber im gegneriſchen Strafraum die genaue Zuſammenarbeit vermiſ⸗ ſen ließen, ſehr vom Pech verfolgt. Auch in den hinteren Reihen gab es viele ſchwache Punkte, was wohl darauf zurückzuführen war. daß ſich einige Spieler auf dem hartgefrorenen Boden ſtarke Zurückhaltung auferlegten. Insgeſamt enttäuſchte die Südweſt⸗Elf wie ſchon geſagt, ſehr ſtark. und wenn die Niederlage auch zah⸗ lenmäßig etwas zu hoch ausgefallen iſt, ſo war ſie doch verdient. Im Gegenſatz zum Südweſten bot der Nieder⸗ rhein eine prächtige Geſamtleiſtung. Die Ab⸗ wehr arbeitete faſt fehlerlos und die Stürmer ſchoſſen genau und beherzt. Dazu kam noch eine große Portion Glück bei allen Aktionen. Auch das Eckballverhältnis von 101 ſpricht für die Ueberlegenheit der Rheinländer. * Schon in der erſten Halbzeit ſtand der Kampf mehr oder minder klar im Zeichen der Rhein⸗ länder. die mit einer verdienten 3:0⸗Führung in die Pauſe gingen. Es war Glück für den Südweſten. daß die Trefferſpanne nicht ſchon deutlicher war. In der Südweſt⸗Abwehr gab es viele Mißverſtändniſſe, was dem angriffsfreu⸗ digen und lebendigen rheiniſchen Sturm die Arbeit ſehr erleichterte Schon nach 12 Minuten eröffnete Pickartz den Torreigen und zehn Mi⸗ nuten ſpäter erhöhte Plückthun nach guter Zu⸗ ſammenarbeit des geſamten Angriffs auf 210. Das ſchönſte Tor ſchoß dann noch vor der Pauſe der nach innen gelaufene Rechtsaußen Winkler. Hatte Südweſt den Kampf bis zur Pauſe noch einigermaßen offen halten können, ſo be⸗ herrſchten ihn die Rheinländer nach Seitenwech⸗ ſel vollkommen. Im Anſchluß an ihre erſte Ecke erzielten ſie durch Stobba das vierte Tor und in der 20. Minute ſchoß Winkler, der eine Idee früher am Ball war als Dietſch. zum 5:0 ein. Die beiden reſtlichen Tore ſtellten ſich in den letzten Minuten des Spiels ein. Das ſechſte reſultierte aus einem von Dietſch unab⸗ ſichtlich verſchuldeten Elfmeter. den Janes un⸗ haltbar einſchoß, und das ſiebte kam wieder auf das Konto von Winkler. der eine Flanke Pik⸗ kartz im Sprung einköpfte. Kurz zuvor hatte Dietſch verletzt das Feld verlaſſen. ſo daß der Südweſten den für ihn ſo unglücklich verlaufe⸗ nen Pokalkampf mit zehn Mann beendete. Oftmark ſchlug Baden 41 Aber die Gäſte waren ein ſehr ſtarker Gegner Von allen Altreich⸗Mannſchaften, die in den letzten Wochen und Monaten in Wien gaſtier⸗ ten, hinterließ zweifellos die badiſche Gau⸗ mannſchaft den beſten Eindruck. Zwar mußte ſie gegen die ſtarke Vertretung der Oſtmark eine zahlenmäßig glatte Niederlage hinnehmen, aber ſo unterlegen, wie es das Ergebnis vielleicht beſagen mag, war Baden nicht. Die Gäſte ge⸗ fielen durch ihre gute Technik, ihre ſchöne Zu⸗ ſammenarbeit und die große Einſatzbereitſchaft. Mit etwas mehr Schußglück hätten die Bade⸗ ner ſicher ein beſſeres Ergebnis erzielt. Sehr gut gefielen in der badiſchen Vertretung Torhü⸗ ter Havlicek, Mittelläufſer Heermann und die gefährlichen Außenſtürmer Brecht und Striebin⸗ ger. Die Oſtmark⸗Elf zeigte in der erſten Halbzeit Schwächen in der Abwehr. Lediglich Torhüter Platzer war in dieſer Zeit voll auf der Höhe und verhinderte naheliegende Erfolge der Gäſte. Der Sturm kam erſt nach der Pauſe unter der geſchickten Führung von Binder in dem erwarte⸗ ten Maße zur Geltung, und da dann auch die Abwehr in gewohnter Meiſterſchaft ihre Schul⸗ digkeit tat, wobei Mariſchka ſeinen Nebenmann Seſta übertraf, kam es doch noch zu einem deutlichen Sieg. Bei ſibiriſcher Kälte— das Themometer zeigte 14 Grad unter Null— hatten ſich im Wie⸗ ner Stadion nur gegen 3500 Beſucher eingefun⸗ den. In der erſten Halbzeit entſprach auch die Stimmung auf den leeren Rängen den matten Leiſtungen auf dem Spielfeld. Die Spieler ga⸗ ben ſich wohl große Mühe aber ſpieleriſche Hö⸗ hepunkte fehlten. Die Badener gingen überr⸗ raſchend in der achten Minute durch Brecht in Führung. Die Freude der Gäſte dauerte al⸗ lerdings nicht lange: ſchon zwei Minuten ſpäter wagte Binder einen Alleingang, der mit einem erfolgreichen Schuß abgeſchloſſen wurde. Bis zur Pauſe blieben weitere Torerfolge aus. Nach Seitenwechſel kamen die Wiener weſentlich beſ⸗ ſer zur Geltung und dann ſtellten ſich auch die Treffer ein. Als Binder ſeinen Nebenmann Hahnemann geſchickt einſetzte, war der zweite Treffer fällig, und Hanreiter zeichnete wenig ſpäter für den dritten Erfolg verantwortlich. Der Nationalſpieler Hahnemann ſtellte dann durch ein viertes Tor das Endergebnis her. Unter Schiedsrichter Multer(Landau) ſtanden die Mannſchaften wie folgt: Oſtmark: Platzer: Seſta—Mariſchka: Wag⸗ ner—Mock—Skoumal: Ziſchek- Hahnemann— Binder—Durſpekt—Hanreiter: Baden: Havlicek; Conrad— Gramlich: Schneider Heermann—Feth: Brecht— Biel⸗ meier— Lutz— Klingler— Striebinger. Gules Spiel der Jachſen Mittelrhein unterliegt in Köln 1:3(1:2) Auch ohne ſo ſtarke Spieler wie Helmut Schön oder den Chemnitzer Helmchen hat es Sachſens tüchtige Pokalelf in Köln geſchafft: Mittelrhein wurde in der Hauptkampfbahn des Kölner Stadions vor 7000 Zuſchauern verdient mit 3:1(2:1) beſiegt, weil die Sachſen taktiſch klüger und im Sturm zügiger ſpielten, vor al⸗ lem aber in Drechſel⸗Seltmann-⸗Roſe eine aus⸗ gezeichnete Läuferreihe ſtellten Im Angriff ge⸗ ſiel beſonders Arlt, Munkelt und Hänel. Mit⸗ teltheins beſte Spieler waren Gauchel und der linke Läufer Kuckerts. In der erſten Viertelſtunde waren die Weſt⸗ deutſchen durch flaches Kombinationsſpiel über⸗ legen. Sie hatten aber bei zwei Bomben von Gauchel großes Pech. dann kam der Umſchwung. Sachſen zog durch Tore von Hänel und Arlt in der 21. und 27. Minute 2:0 in Front. Auf Vor⸗ lage von Gauchel konnte Mittelrheins Rechts⸗ außen Simon in der 33. Minute zwar auf 21 verkürzen, aber nach einem Lattenſchuß Arlts ſtellte Hänel in der 69. Minute durch ein drit⸗ tes Tor den durchaus verdienten Sieg ſicher. So ſehr die Rheinländer auch durch„Sechs⸗ Stürmerſpiel“ verſuchten, die gegneriſche Ab⸗ wehrfront zu überrennen, an dem Ergebnis ee ſie bis zum Schluß nichts mehr zu ändern. Bayern brauchte Verlängerung! Heſſen— Bayern 1:2 n. V., 1:1(0:1) Wohl konnten die Gäſte nicht in ſtärkſter Be⸗ ſetzung antreten, doch hatte man trotzdem mit ihrem klaren Siege gerechnet. Wider Erwarten bewieſen die Heſſen aber vor 6000 Zuſchauern, die ſich troßz der 12 Grad Kälte eingefunden hatten. einen derart großen Kampfgeiſt, daß die techniſche Ueberlegenheit der Bayern auf lange Strecken hinaus ausgeglichen werden konnte und die reguläre Spielzeit beim Stande von 1:1 beendet wurde. Erſt in der Verlängerung, und zwar in der zweiten Minute nach aber⸗ maligem Seitenwechſel glückte den Gäſten der endgültige Siegestreffer. Daß es gerade der Läufer Kitzinger war, der das Tor ſchoß, war charakteriſtiſch für die Schwäche des Innen⸗ ſturmes der Bayern. Am beſten hielt ſich hier noch der rechte Flügel Lehner-Burger, während die drei anderen Stürmer abfielen. Hervor⸗ ragend arbeitete die bayeriſche Läuferreihe Kupfer— Goldbrunner— Kitzinger. In der Abwehr zeichneten ſich die beiden Münchener Scheithe im Tor und Streitle in der Vertei⸗ digung aus während der Nürnberger Pfänder etwas ſchwächer war. Bei den Heſſen war Zim⸗ mer im Tor der beſte Mann. dem es auch zu verdanken war, daß die Platzmannſchaft das 1:1 bis zur 90. Minute und darüber hinaus bis nach Seitenwechſel der Verlängerung halten konnte. Im übrigen war die ganze Heſſen⸗Elf ſehr eifrig, hatte keinen Ausfall und arbeitete unermüdlich. Dem Düſſeldorfer Unparteiiſchen Raſpel ſtellten ſich die Mannſchaften in folgender Auf⸗ ſtellung: Heſſen: Zimmer; Horn, Lippert; Eiſen⸗ reich, Engelhardt, Straßer; Markert, Möbs, Bock, Jordan. Klein. 5 Bayern: Scheithe; Streitle. Pfänder; Kupfer, Goldbrunner, Kitzinger; Lehner, Bur⸗ ger, Janda 2, Fiederer, Gorſky. Veſtfalen ohne Durchſchlagskraft Würklemberg ſiegl in Stuftgark verdienk 1:0(1:0 Die in letzter Zeit ſtark nach vorn gekommene württembergiſche Fußballelf bewies ihre Kampf⸗ kraft auch am Sonntag in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn, in der die Vertretung Weſtfalens im Kampf um den Reichsbundpokal zwar knapp, aber klar verdient mit 1:0(1:0) beſiegt wurde. Grimmige Kälte und ein ſchnei⸗ dender Oſtwind ließen nur 5000 Menſchen den Weg zu der ſchönen Stuttgarter Kampfbahn finden. Der größte Teil der Spielzeit gehörte ein⸗ wandfrei den Württembergern, die ein zielſtre⸗ biges Kombinationsſpiel betrieben und ihrem weſtfäliſchen Gegner vor allem im Ausnutzen 0 0 Gelegenheiten überlegen waren. Die eſtfalen kamen zwar ſchnell in Schwung, die Schalker Spieler befeuerten mit ihrem kurzen Paß⸗Spiel die ganze Mannſchaft und die Folge war, daß die bedrängten Württemberger alle Mann zur Verteidigung zurückziehen mußten. Aber wirklich ernſthafte Gefahr beſtand für die Württemberger eigentlich nie, weil es die Weſt⸗ falen wieder einmal nicht verſtanden, hinter ihre Aktionen den nötigen Druck zu ſetzen und vor allem vor dem Tor der Gegners die nötige Entſchlußkraft zum Torſchuß aufzubringen. Ganz anders war es bei den Schwaben. deren Ent⸗ ſchloſſenheit im Strafraum der Weſtfalen wohl am beſten durch ein 7:0 Eckenverhältnis bei der Pauſe gekennzeichnet wird. Beſonders in den letzten zehn Minuten der erſten Spielhälfte drängten die Schwaben den Gegner in die Ver⸗ teidigung und zwei Minuten vor der Pauſe er⸗ zielte Mittelſtürmer Mohn 2 aus 15 Meter Entfernung auch das erſte und einzige Tor des Tages, Kurz vorher hatte der rechte weſtfäliſche Verteidiger Krüger ein ſicher ſcheinendes Tor gerade noch auf der Torlinie vereiteln können. In der zweiten Spielzeit hatte dann Klodt im Weſtfalen⸗Tor ausreichend Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. Das gelang ihm denn auch ausgezeichnet. Beſter Mann der Weſtfalen war Mittelläu⸗ fer Tibulſki, der allerdings in der zweiten Halbzeit mit zu großem körperlichen Einſatz ſpielte. Sonſt ſind aus der unterlegenen Elf noch die beiden Außenläufer Gelleſch und An⸗ dreas ſowie Torhüter Klodt lobend zu erwäh⸗ nen.— Die Württemberger boten eine feine Mannſchaftsleiſtung. Beſonders gefielen der rechte Verteidiger Bolz, Mittelläufer Piccard und Mittelſtürmer Mohn 2, der es aut verſtand, ſeine Nebenleute im günſtigen Augenblick ein⸗ zuſetzen.— Führer ⸗Wien leitete das Spiel. Bei 30 Grad über das Iſergebirge Um den Ehrenpreis Konrad henleins Mit einer machtvollen Kundgebung haben die Schleſier und Sudetendeutſchen ihren Skiwinter eingeleitet. 400 Läufer ſtarteten von der Holz⸗ fuderbaude zum wehrſportlichen 35⸗Klm.⸗Lang⸗ lauf nach Harrachsdorf, der künftig alljährlich als Sudeten⸗Befreiungslauf von den SA. Gruppen Schleſien und Sudetenland durch⸗ 10 wird. Dem Sieger. SA.⸗Scharführer wald Scheer baum, überreichte Reichskom⸗ miſſar Konrad Henlein perſönlich den von ihm geſtifteten Ehrenpreis. An dieſen erſten Sudeten⸗Befreiungslauf werden die 400 Teilnehmer der SA., des NS KK., NS§ K., des RAD. der Wehrmacht und der Polizei, die aus Sachſen. Bayern, der Bayeriſchen Oſtmark, Schleſien und dem Sude⸗ tenland gekommen waren, noch lange denken. Bis zu 30 Grad Kälte herrſchte, und ein eiſiger Wind pfiff über die Höhen. Bald waren ſie wie die Tannen des Iſergebirges über und über mit Rauhreif bedeckt. Vereiſte Augenwim⸗ pern, klamme Finger, Atembeſchwerden in der bitteren Kälte forderten höchſte Einſatzbereit⸗ ſchaft, verlangten ganze Männer. Trotz allem hielten ſie nicht nur durch, ſondern warteten auch noch mit überragenden Leiſtungen auf. Nicht überall auf den Kämmen des Iſergebir⸗ ges lag genügend Schnee; manchmal mußte auch abgeſchnallt und als zuſätzliche Belaſtung zu dem vorgeſchriebenen Gepäck mit den Ski auf dem Rücken oder in der Hand gelaufen werden. Beſonders ſchwierig geſtalteten ſich die letzten fünf Kilometer bis zum Ziel in Harrachsdorf, die nach all den Strapazen ebenfalls ohne Ski zurückgelegt werden mußten, da der Schnee nicht aus reichte. In keinem Augenblick gab es ein Ausruhen, denn an der Holzfuderbaude war in Gruppen bis zu 50 Mann geſtartet worden, ſo daß es ſtändig Poſitionskämpfe gab. Eine rieſige Zuſchauermenge erlebte ſtaunend am Ziel, wie die Männer oft im Laufſchritt heraneilten. Höchſte Anerkennung für dieſe außerordentliche Leiſtungen wurde gezollt. Ge⸗ waltigen Beifall gab es, als Reichskommiſſar Konrad Henlein bei der Siegerehrung einem ſudetendeutſchen SA.⸗Mann. dem SA. ⸗Schar⸗ führer Ewald Scheerbaum aus Schwaberbach, als Tages beſter ſeinen Wanderpreis im Erin⸗ nerungslauf des Befreiungsjahres überreichte. Scheerbaum war in 1:51:36 Std. Sieger der Klaſſe 2 geworden, In der Klaſſe 1 gewann der ſächſiſche SA.⸗Rottenführer Becker in 11:53:30 Std., und in der Altersklaſſe war in 2134158 Std. der ſudetendeutſche Mann Scheffel aus Reichenberg der Schnellſte. Gan Mitte mußte kämpfen Nur knapper 2:1(2:1)⸗Sieg in Stolp. Schwer zu kämpfen hatte in Stolp die Mitte⸗ Elf. um mit einem knappen 2:1(2:1)⸗Sieg über Pommern die Pokal⸗Zwiſchenrunde zu erreichen. In techniſcher und taktiſcher Beziehung hatten die Gäſte ſtets ein kleines Uebergewicht, aber die Pommern kämpften zähe und verbiſſen. Her⸗ vorragend waren der Torhüter Huſermann, der im Verein mit ſeinen beiden Verteidigern Wag⸗ ner und Bletſch nach der Pauſe den Angriff der Mitteldeutſchen leerlaufen ließ. Die Mitte ⸗ Elf ging vor rund 1500 Zu⸗ ſchauern ſchon nach zehn Minuten durch. den Rechtsaußen Paul in Führung. Lederer erhöhte auf 2:0, ehe die Pommern durch ihren Halbrechten Müller auf 211 verbeſſern konnten. Nach dem Wechſel hatten die Mitteldeutſchen den Wind zum Bundesgenoſſen, ohne aber dar⸗ aus Vorteile ziehen zu können. Erſlarktes Oflprenßen Niederſachſen wurde 4:0(2:0) geſchlagen. Der Formanſtieg des oſtpreußiſchen Fußballs ſand beim Reichsbundpokalkampf zwiſchen der oſtpreußiſchen Gauelf und der Vertretung Nie⸗ derſachſens ſeinen Niederſchlag. Die durch zahl- reiche Abſagen geſchwächte Niederſachſen⸗Mann⸗ ſchaft ging gegen die kampfſtarken Oſtßpreußen klar 0:4(0:2) ein. Von Beginn an fanden ſich die Oſtpreußen auf dem hart gefrorenen, mit einer leichten Schneedecke belegten Platz beſſer zurecht als der Gegner. Immerhin erwies ſich Flotho im Niederſachſen⸗Tor als ein wirklicher Meiſter. Erſt in der 30. Minute fiel durch den Mittelſtürmer Sodaik das erſte Tor. Der gleiche Spieler erhöhte bis zum Mechſel auf 2:0. Nach dem Wechſel ſorgten Pionczewſki u. Linksaußen Hardt für die beiden reſtlichen Treffer, nach⸗ dem der Schiedsrichter ein Abſeitstor des Nie- derſachſen⸗Mittelſtürmers Daubner nicht aner⸗ kannt hatte. Beim Sieger gefiel vor allem die Läuferreihe als Mannſchaftsteil. Ihr iſt auch in erſter Li⸗ nie der klare Erfolg zu verdanken. Die wir⸗ kungsvollſten Einzelſpieler waren Matthies, Krauße, Hardt und Sodaik. Bei den Nieder⸗ ſachſen zeichnete ſich allein Torwart Flotho aus. Die ſtrenge Kälte hatte nur wenig Zuſchauer nach Allenſtein gelockt. Schleſien überrennk Nordmarkelf Pokalverteidiger 5:0(2:0) geſchlagen. Schleſiens Fußball⸗Mannſchaft hat ohne Zweifel in letzter Zeit erhebliche Fortſchritte gemacht. Daß ſie aber in der Reichsbundpokal⸗ runde ausgerechnet über den Pokalverteidiger Nordmark zum Sieg kommen würde, das kommt ſelbſt den Eingeweihteſten überraſchend. Es ſteht außer allem Zweifel, daß ein vom Reichs⸗ trainer Herberger in Ratibor abgehaltener Lehrgang der Mannſchaftsarbeit der Schleſier ſehr förderlich geweſen iſt. Die Schleſier kamen vor 3000 Zuſchauern auf dem hart gefrorenen Breslauer Platz beſſer zum Zug als der Gegner mit ſeinen langen und kör⸗ perlich ſchweren Spielern. Der Halbrechte Piſch⸗ zek ſorgte in der 17. und 28. Minute für die beiden erſten ſchleſiſchen Treffer. Nach der Pauſe drehte die ſiegreiche Elf dann noch ſtärker auf und die verdutzten Nordmärker mußten ſich noch drei Tore gefallen laſſen. Sie wurden von Grzeſik und Renk(2) geſchoſſen. Beim Sieger mochten die beiden geſchmeidigen Außen Renk und Grzeſik den beſten Eindruck. Erſahgeſchwächle Vormalia Reichsbahn Mainz 05— Wormatia Worms 53(4:2) Vor 800 Zuſchauern boten beide Mannſchaf⸗ ten in ihrem Freundſchaftsſpiel keine über⸗ ragenden Leiſtungen. Bei den Wormſern wirk⸗ ten ſich die zahlreichen Erſatzkräfte— Kieſer, Kern und Lehr fehlten— doch ſehr nachteilig auf die Mannſchaftsarbeit aus. So kamen die Mainzer in einem torreichen Kampf zum Siege. Durch Tore von Borſutzki. Poſſelmann, Bor⸗ ſutztt und ein Selbſttor des rechten Wormſer Verteidigers führten die Mainzer bereits 40, ehe die Wormſer durch Mittelſtürmer Herold zwei Trefſer aufholen konnten. Doppelfeld für Mainz und Herold für Worms waren die Tor⸗ ſchützen nach dem Wechſel. Schiedsrichter Frei⸗ tag(Mainz). Glücklicher Kickers-Sieg! Kickers Offenbach—Reichsb. Frankfurt 32(1:1) Die Kickers Offenbach, die ſeinerzeit das Vor⸗ ſpiel gegen die Frankfurter Reichsbahn⸗Elf knapp verloren hatten, konnten diesmal die bei⸗ den Punkte auf ihr Konto bringen. Es war ein recht glücklich errungener Sieg und das Ergeb⸗ nis entſprach nicht ganz den auf dem Spielfeld gezeigten Leiſtungen. Die Kickers⸗Mannſchaft ließ auch diesmal, wie ſchon im Kampf gegen Wiesbaden, viele Wünſche unerfüllt. Mäßig war vor allem der Sturm, der ſich nur ſelten zu einer einheitlichen Aktion auſſchwingen konnte. Die Frankfurter Mannſchaft ſchlug ſich auf dem„Bieberer Berg“ beſſer als erwartet und ſie hätte wirklich ein Unentſchieden ver⸗ dient gehabt. In der Abwehr gefiel vor allem Mittelläufer Herz. während ſich im Sturm Lautz, Dietzel und Peter auszeichneten. Die Kickers gingen Mitte der erſten Halbzeit durch einen von Staab eingeköpften Eckball in Führung, doch glich Frankfurt ſchon fünf Mi⸗ nuten ſpäter durch einen unverhofften und er⸗ folgreichen Schuß von Lautz aus. Als die Gäſte gleich nach Seitenwechſel im Anſchluß an einen Freiſtoß durch Dietzel in Führung gingen, ſah es recht böſe für die Kickers aus. Sie hatten ſich aber ſchnell wieder gefunden und Göhlich ſorgte im Nachſchuß für den Ausgleich, nachdem Novotny vorher den Pfoſten getroffen hatte. Fünf Minuten vor Schluß erzielten dann die glücklicheren Kickers durch einen 20⸗Meter⸗Schuß Novotnys das ſiegbringende Tor.— 1500 Be⸗ ſucher; Schiedsrichter Schäfer(Erbach). Ahythmus- Herzſchlag des Lebens Wir wiſſen nicht, ob der Rhythmus das Leben ſpeiſt oder ob er nur der Antrieb, die Trans⸗ miſſionswelle iſt, die alles bewegt und in Schwingungen hält. Doch ihn ſelber können und wollen wir nicht leugnen: er iſt da, er iſt über⸗ all, wo Leben ſich regt, ja, keine Materie iſt ſo tot, daß ſie nicht der Aenderung, dem Fluß aus⸗ 0 ö 51 Der bezwingende Rhythmus der Muſik lebt in ſeinem Dirigenten geſetzt wäre. Auch im Tode wandeln wir uns noch; wenn der Geiſt bereits ausgehaucht iſt, ar⸗ beitet die Flora kleiner und kleinſter Lebeweſen weiter, und wenn ſie ihr Werk vollendet, treten wieder neue Stadien ein, die umformen und umſchichten. Wohin wir unſere Blicke auch lenken: ſehen wir zuerſt in die Erhabenheit des Kosmos, 7 wir einem ſchier unfaßlich bewegten Stru⸗ el gegenüber— unaufhaltſam, ohne Unterlaß dreht ſich die Erde um die Sonne, umkreiſt der Mond die Erde, ziehen die Fixſterne ihre Be⸗ wegungen nach, rundet ſich das gewaltige Syſtem der Milchſtraße mit ſeinen Millionen und Mil⸗ lionen Sternen und Sonnen. Frühling, Sommer, 15 80 und Winter, Tag und Nacht herbeizau⸗ ernd. Wärme und Kälte, Blüte und eiſigen Sturm, Schnee und Eis— immer wieder Wan⸗ del im ewig gleichbleibenden Menger des Alls. Betrachten wir weiter den Menſchen: Ein Körper, der durch ſein Herz, ſeine Atmung, ſeinen Blutkreislauf in unaufhaltſamer Bewe⸗ gung iſt. Ausdehnen, Zuſammenziehen, Einat⸗ men, Ausatmen, Venen und Arterien, die vom Kopf bis zum Fuße in wechſelſeitigem Strom die kreiſende Durchblutung vollführen. Rhythmus hieß zunächſt einfach Bewegung: dem müſſen wix hinzufügen, daß das Wort ſich im Laufe der Zeiten begrifflich verſchoben hat. 4 iſt heute nicht einfach Bewegung, ſon⸗ dern ſinnvoll geſtaltete Bewegung, die von einem anz beſtimmten Geſetz regiert wird. Wer dieſer errſcher iſt, wir wiſſen es nicht. Wir wiſſen nur, Menſch und Erde, Himmel und Sonne, Mond und Meere, Flüſſe und Wälder ſchwingen in ſeinem Rhythmus, es unterliegt dem 3 75 Geſetz auch der Pendel, es unterliegt ihm aſt jedes Geſchehen, jede Handlung. Nehmen wir eine Beethovenſche Symphonie auseinander, of⸗ fenbart ſich ihr Rhythmus wie ein Uhrwerk. Und ſind es auch ſcheinbar inhaltlich⸗gedanklich ganz entfernt liegende Partituren, immer finden wir den gleichen, den allein richtigen Rhythmus durch alle Abteilungen hindurch, der erſt das Kunſtwerk ſchafft. Eine Bach'ſche Fuge iſt nichts anderes als göttlicher Rhythmus. Eine grenzen⸗ loſe Einfachheit von vier Takten, ſo zwingend, daß man ſich ihnen einfach nicht zu entziehen vermag. Der Rhythmus war zuerſt. Lange bevor eine Melodie in den Völkern aufklang, tanzte man nach ihm, riefen Trommeln und Klappern zum . zur Luſt. zur letzten Raſt. Wenn das Kind die Klapper in die Hand bekommt, ſchaut es zuerſt intereſſiert auf, horcht auf, wenn abt Rhythmus erklingt, es behält ihn unbewußt und macht ihn nach. Alle primitiven Völker ſind heute noch in ihren Tänzen allein auf Rhythmus Ewig wiederkehrender Rhythmus beſtimmt und regelt das Walten der Naturkräfte eingeſtellt und leugnen die Melodie. Der Kapell⸗ meiſter eines Orcheſters iſt lebendiger Rhythmus, der ſich ſchwingend fortſetzt und die einzelnen Glieder leitet und bindet Ein ſinnvoller Rhyth⸗ mus herrſcht auch in unſeren Maſchinen. Wie ſollten alle die tauſend Räder und hundert⸗ tauſend Teile ihre Präziſionsarbeit lei⸗ ſten, wenn nicht das gleiche Geſetz der Bewegung e Wie ſollte der einzelne mit ſeiner rbeit fertig wer⸗ den, wenn»nicht die Zentralſtelle vor⸗ handen wäre, der jedes Schräubchen, jede Hand unterſtellt iſt? Edelſten Rhythmus finden wir in e zen Bauwerken, in Gemälden, die er ze Gültigkeit haben. Rhythmus liegt in der Sprache unſerer Klaſſiker und unſerer modernen Dichter. Rhythmus ſtrahlt aus marmornen Hüf⸗ ten und holzgeſchnitzten Händen. Wer wagt den verwegenen Rhythmus eines Stadions zu leugnen? Wer kann ſich dem Rhythmus eines Doms, einer Ka⸗ thedrale verſagen? Sind nicht jedes Steinchen, jede Linie aus dem gleichen Fluß? In dem Maße. wie ein Werk uns anzieht oder abſtößt, können wir erken⸗ nen, ob vollendete Harmonie hindurch⸗ fließt, oder ob ein rhythmiſcher Fehler vorliegt. Ein Marſchlied zwingt uns zum Gleichſchritt, die Wellenbewegung des Meeres ſchläfert uns ein, oder ſie ſteht unſerem Eigenrhythmus entgegen, macht uns übel, auch Straßen, An⸗ lagen und Plätze mit eigenartigen rhythmiſchen Muſterungen verurſachen Störungen des Wohlbefindens. Treppen hingegen wenn ſie der Bewegungslänge des Beines entſprechen, kommen uns förmlich entgegen, bezwingen uns durch ihre bewegte Gliederung. Wie ſehr un⸗ ſer Körper den Rhythmus braucht, ſehen wir ſchon daran, wenn wir zwei verſchie⸗ den gerichtetete Bewegungen gleichzeitig ausführen wollen— vielleicht einen Fuß rechts herum, den anderen nach links kreiſen laſſen. Die Nervoſität des heutigen Menſchen⸗ geſchlechtes iſt nicht zuletzt auf das Konto der geſtörten Urgeſetze zurückzuführen. Hätten wir pern. Alle Lebeweſen, jede Materie ſendet Strahlen aus, und unſer geſamtes Denken wird von elektriſchen Wellen geleitet.. Intereſſant im Zuſammen⸗ hang mit der Ergründung des Rhythmus iſt, daß die alten Kulturvölker ihrer Atemlehre, die merkwür⸗ digerweiſe faſt allen orien⸗ taliſchen Völkern gemeinſam, iſt,(obwohl ſie ſich in ethi⸗ ſcher Beziehung ſtreng von⸗ einander trennen), den Ge⸗ danken des Rhythmus zu⸗ runde legten. Nach dem lauben der indiſchen Yoga, nach Anſicht der Parſen, iſt Luft mehr als Stickſtoff, Sauerſtoff und Waſſerſtoff. ſie enthält noch den Rhyth⸗ mus, den man nicht meſſen und greifen kann. Sie glau⸗ ben, dieſer vierte Beſtand⸗ teil iſt das Lebensprinzip, alſo der wichtigſte Faktor für die Erhaltung des Da⸗ ſeins, auf den man ſich be⸗ wußt konzentrieren muß, um ſeeliſche und körperliche Kräfte zu erhöhen. Der Atemvorgang als 2 beſteht aus vier Pha⸗ en: Inbegriff des Rhyth⸗ mus, dem ſich alle anderen beſtimmenden Funktionen angliedern: Einatmung— Pauſe— Ausatmung— Pauſe. So ſollte der Atem des geſunden Menſchen und des unverbildeten Tieres ausſehen. Bei ober⸗ flächlicher und gedankenloſer Atmung verſchwin⸗ den die Pauſen mehr und mehr. Zuerſt die Pau⸗ ſe nach der Einatmung, der Atem iſt jetzt drei⸗ ſpaltig, dann die Pauſe nach der Ausatmung, ſo daß der Atemvorgang nur noch aus Ein⸗ und Ausatmen beſteht Die Leiſtungskraft erhöhende Wirkung, die nur durch Vollkommenheit erzielt Rhythmus beflügelt und formt den Tanz uns dem Rhythmus von Tag und Nacht willig gefügt, verſuchten wir nicht, die fehlende Sonne durch Bogenlampen zu erſetzen, den fehlenden Schlaf durch Vergnügungen zu übertönen, ſün⸗ digten wir nicht am Winter, der dem Körper mehr Ruhe, mehr Schlaf ſchenken will als der Sommer als Ausgleich 5 fehlende Sonne, für riſche Früchte aus Feld und Garten, wir wären ohne Zweifel geſünder und froher. Woher ſtammt der Rhythmus des Welt⸗ alls? Und jetzt fällt die Frage wie ein Senkblei in unſer Hirn. Wir wiſ⸗ ſen nur, es ſind Wellen elektromagnetiſcher Art, die überall und überall nach dem gleichen Geſetz Schwingungen verurſa⸗ chen; in ihrer Struktur vollkommen gleich, nur die Takte laufen verſchie⸗ den. Dieſe Wellen ſind nicht nur im Weltall und in Körpern enthalten, die Wiſſenſchaft ſucht ſie heute auch in Kriſtallen und ſcheinbar toten Kör⸗ werden kann, wird dadurch unglaublich vev⸗ ringert. Die Wichtigkeit der Pauſen erklärt ſich aus folgendem Vorgang: Die Lungenflächen füllen ſich durch den Im Rhythmus der Vogelſchwingen offenbart ſich die hohe Kunſt des Fluges ſtände immer die alten bleiben. Die Wirkung kann man ſich unſchwer vorſtellen, der natürliche Rhythmus unſeres Lebens iſt geſtört und nur 15 bald machen ſich die Nachteile bemerkbar. tmen wir jedoch richtig und belaſſen die ein⸗ geatmete Luft einen Augenblick in der Lunge, ehe ſie wieder ausgeſtoßen wird, erfolgt ein lang⸗ ſam ſich vergrößerndes Entſpannen der Lungen⸗ bläschen, ſowie der durch die Atmung unwill⸗ kürlich in Spannung geſetzten Zwiſchenrippen⸗ Schultergürtel und Bauchmuskufatur. Iſt der Bruſtkorb voll mit Luft gefüllt, hat der Herz⸗ muskel ſelbſtverſtändlich durch die größere Ge⸗ wichtsbelaſtung ſchwerere Arbeit zu leiſten, da die Pumparbeit größere Widerſtände zu über⸗ winden hat. Iſt der Bruſtkorb luftgeleert, ſind die Lungenbläschen und die geſamte Atem⸗ muskulatur durch Nichtgebrauch entſpannt, wei⸗ ten ſich ſämtliche Blutgefäße. So erklärt ſich die durch die Ausatmungspauſe bedingte Ruhezeit für den Herzmuskel. Außerdem aber braucht das Zwerchfell, in dem der bisher noch nicht wiſ⸗ ſenſchaftlich erklärte Impuls zur Atmung liegt, eine Ruhe⸗ und Kraftſammelpauſe. Die Länge der Atemzüge ihrerſeits ſteht in einem beſtimmten Verhältnis zum Rhythmus der Pulseinheit. Wir hängen ſomit alle in un⸗ ſerem eigenen Rhythmus und haben damit die Verpflichtung, ihn ernſt zu nehmen und Stö⸗ rungen nach Möglichkeit auszuſchalten, wenn wir an das lebende All angeſchloſſen bleiben wollen. Gehen wir noch einen Schritt weiter: In welch ſtrengem Rhythmus vollzieht ſich doch das Leben der a Iſt ſie nicht einer geradezu un⸗ heimlichen Präziſion in ihren Funktionen ausge⸗ ſetzt, und hängen nicht dieſe Funktionen wieder genau mit dem Ablauf des Mondes zuſammen? 28 4 braucht er, um ſich zu vollenden. Und 28 Tage braucht auch die Frau. Im gleichen Rhyth⸗ mus wie der Mond, verſchieben ſich Ebbe und Flut— eins greift ins andere hinein und ſchafft Bindungen, die uns den Rhythmus als den Herzſchlag des Lebens erklären. Alles dreht ſich, alles fließt, unaufhörlich, keinem Ende zu. Schon im Mutterleib unterliegt die Frucht ihren beſtimmten Geſetzen. Schlägt der Säugling die Augen auf, um in das Licht dieſer Welt hin⸗ einzublinzeln, ſtößt er einen Schrei aus, die erſte Ausatmung, der erſte ſelbſttätig vollführte rhyth⸗ miſche 1 der ihn von der Geburt bis zum Tode begleitet, eine ununterbrochene Kette von Atemzügen, Schreck, 8 Erregung, Gleichgültigkeit und Trauer. Die gleichen Kräfte, die wir im Weltall im Sonnenſyſtem treffen, be⸗ herrſchen auch uns: ein großer Strudel, in dem große und auch das kleinſte Etwas ſich in ſeinem ihm vorgezeichneten Takt, veränderlich, aber periodiſch wiederkehrend, bewegt. Ein gewaltiger Zauberer hält alles zuſammen und ſagt uns im⸗ mer wieder eindringlich: es gibt nichts Totes zwiſchen Himmel und Erde Charl. Kießlich. Naſen- Rachenraum und die Bronchen ge⸗ ſättigt mit Luft. Der 5 3 vorhergehende Atem⸗ ug ließ in der Lunge Reſtbeſtände zurück. Dieſer Reſtbeſtand dient dazu, den Aus⸗ gleich des Luftdrucks, der von außen die Lunge belaſtet, inner⸗ lich herzuſtellen. Dieſe Rückſtände ſind erklär⸗ licherweiſe ſtark mit Kohlenſäure beladen und dadurch ſchwerer als die ſauerſtoffreiche, neu hineinfließende Luft. Läßt man nun ſofort nach der Ein⸗ atmung die Luft wie⸗ der ausfließen, kann 8 — das Schwergeſetz in⸗ folge e nicht in Wirkung tre⸗ ten, ſo daß die Rück⸗ Der Marſchrhythmus ballt die Truppe zur Geſchloſſenheit 06 Fotos(5): Archiv Bilderdienſt Kießlich M. 5 Olen 9 tl. woc J. weldſe uri ftändig o die führen, Die dem 9 Fteit Sude Gn ſche t len ſic Je Na, d felbt ſch auf det ſchon gem ich eben Ich eben 48 der 5 Als der el Voden e die Hoffn 5 im f Wege dah J a Det N duda. 4 Bekanntmachungen Ortsgruppe her A. S. D. A. P. Viernheim NS.-Beratungsſtunde ſeden Montagabend von 20—21 Uhr. i Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Betr.: Winter⸗Sonnenwendfeier am Mitt⸗ woch, 21. Dezember. In dieſem Jahre wird die Winter⸗Sonnen⸗ wendfeier erſtmals von den Gliederungen der Partei(SA, SS, NSgi, HJ, B Dale) ſelb⸗ ſtändig durchgeführt. Die einzelnen Stellen, wo die gen. Gliederungen dieſe Feiern durch⸗ führen, ſind mir umgehend zu melden. Die Parteigenoſſen treten um 20 Uhr auf dem Rathausplatz an. Brau 15 Ortsgruppenleiter. AS⸗Foltswohljahrt Freiplatzwerbung für Sudetendeutſche Es werden vier Freiſtellen für ſudetendeut⸗ ſche Urlauber geſuckt.. wol⸗ len ſich umgehend auf der NS. Dienſtſtelle melden. Die Urlauber kommen auf ca. 14 Tage und zwar ab ſofort bis einſchließlich März 1939. Der Ortsamtsleiter. Der für heute abend angeſetzte Gefolg⸗ ſchaftsdienſt fällt wegen anderweitiger Ver⸗ pflichtung des Gefolgſchaftsführers aus. Der Gefolgſchaftsführer. Heute Montagabend pünktlich 8.30 Uhr, Eruppen⸗Appell im Heim Schillerſchule. Ich erwarte, daß alle Mädels zur Stelle ſind. Die Gruppenführerin. Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Jede ernſtliche Arbeit iſt wahrlich nicht eitel Freude, Sonnenſchein und Seligkeit, aber ſie birgt das Glück in ſich. A. Donders. Ben ea lecke Finclen Na, den gibt es— gibt es noch! Ich hatte ſelbſt ſchon alle Hoffnung aufgegeben, als ich, auf der Suche nach meinem verlorenen Zehn⸗ markſchein, mit dem ehrlichen Finder an der Unfallsecke zuſammenſtieß. Wie das ſo geht, wenn man, mit dem Wintermantel angetan, ſeine Einkäufe macht. Um nicht nach der ſchwer verbarrikadierten Geldbörſe langen zu müſſen, tat es einfach ein Griff, ein Schub in die rechte Manteltaſche, und der Geldſchein war verborgen. Für kurze Zeit nur allerdings. Wie es ebenfalls ſo geht, wenn man nicht gerade ortsfremd iſt, ſtoße ich auf einen Bekannten, der mir ſtehenden Fußes natürlich wichtige Dinge anzuvertrauen hat. Nun, wir reden und reden, und dabei muß ich wohl auch ein⸗ mal nach meinem Taſchentuch gegriffen haben, das in beſagter rechter Manteltaſche ſtak. Wir verabſchiedeten uns, ich habe es mir kaum fünf Minuten ſpäter in meiner Behauſung ſchon gemütlich gemacht— da entdecke ich, als ich eben den vergeſſenen Zehnmarkſchein erſt aus der einen, dann aus allen übrigen Taſchen herauskramen will: Futſch, hin, heidi, ver⸗ loren! Nachdem auch eine gründliche Leibes⸗ viſitation erfolglos verlaufen war, kamen mir wirklich Zweifel. Sollte am Ende im Ladenge⸗ ſchäft, von niemand bemerkt, den Schein zu Boden gefallen ſein? Ich klammerte mich an die Hoffnung, ihn dort noch zu finden und war im ſelben Augenblick auch ſchon auf dem Wege dahin. Der Wind fegte allerlei Papierſchnitzel den Randſtein entlang— ausſichtsloſes Beginnen! Da— bumm!— ſtoße ich, achtlos um die Ecke wehend, mit meinem Freund, Kollegen und Nachbar zuſammen, faſſe ihn Aug in Aug, ihm mein Malheur zu klagen. Wahr⸗ haftig, noch ehe ich ein Wort ſagen kann, hält er mir einen zerknüllten Zehnmarkſchein ins Geſicht, ſcherzend, ob ich keine Verwendung dafür habe? Er hatte ihn, nicht weit von der Stelle, wo vor knapp einer halben Stunde die Begegnung war, aufgeleſen, als ſchon der Wind ſein Spiel mit ihm trieb und herum⸗ tollende Kinder allerdings keine Notiz von dem unermeßlichen Schatz zwiſchen ihren Fü⸗ ßen nahmen. Es war„nur“ ein Zehnmarkſchein! Ich hätte ihn gering geachtet, wenn er etwa von einer um zehn Mark ermäßigten Schneider⸗ rechnung oder ſonſt einem nicht alltäglichen Kauf erübrigt worden wäre.(So ſind„wir Männer“ nun mal). Aber Geld, mit dem man bereits die mannigfachſten Hin- und Her⸗ berechnungen angeſtellt hat, beſonders wenn es gegen den Letzten geht— dieſes ſpärliche Kapital, ſchon in den Wind geſchrieben, auf einmal wie unverhofft zu gewinnen, das iſt: das große Los in der Lotterie gezogen, das Geld auf der Straße aufgeleſen, kurzum: ein Reichtum, auf den man nicht gefaßt war. Bar, ohne Abzug von Finderlohn, habe ich den Schein eingeſteckt. Vielleicht, weil ich vor lau⸗ ter Staunen über die merkwürdigen„Zu⸗ fälle“ im Leben gar nicht die Frage an den ehrlichen Finder zu richten die Zeit und das paſſende Wort fand. Und außerdem und über⸗ haupt war er doch ſozuſagen mein Freund und Kollege... Aber ich habe ihm wenigſtens verſprochen, daß das in die Zeitung kommen ſolle. Hier ſteht ſie nun, die buchſtäblich wahre Geſchichte vom ehrlichen Finder. Hausgemeinſchaft Wo Menſchen zuſammenwohnen, kommt allzu oft der Alltag mit ſeinen Kleinigkeiten, mit ſeinem Staub und trübt das Verhältnis der Menſchen zueinander. Es gibt nicht nur „Krach im Hinterhaus“. Es iſt ein Uebel, daß viele nur des anderen Fehler ſehen, daß, wenn zwei zuſammenſtehen, vom dritten ge⸗ ſprochen wird und zwar nicht im guten Sinn, weil das ja wirklich nicht erwähnenswert wäre. Es iſt leichter, Unfrieden zu ſtiften, als Frieden zu halten. Es gehört Seelengröße dazu. Und doch iſt ein Haus, in dem ſich alle untereinander vertragen, kleine Schwächen überſehen, ſich gegenſeitig anpaſſen, auch ein⸗ mal eine Härte verzeihen, eine Stätte der Lebensfreude. Die das Leben zufällig zuſam⸗ menwürfelte, ſie ſind ja doch aufeinander an⸗ gewieſen. Ein Erzieher zu rechter Hausge⸗ meinſchaft iſt der Luftſchutz. Zu wiſſen, daß im Ernſtfall jeder im Hauſe ſeine Pflichten erfüllt für den anderen mit der eine als Kran⸗ kenpfleger, der andere als Glied der Haus⸗ feuerwehr, der dritte als Luftſchutzhauswart, das kann ſeine Wirkungen ſehr wohl auch auf den Hausfrieden ausſtrahlen, ohne daß man an Krieg denken muß. Wir leben doch ſo viele Stunden in Wohnung, Garten und Haus. Es ſollen frohe Stunden ſein. Leid gibt es ſowieſo genug. Das kommt ungerufen. Sollten wir nicht zuſammengehen? Den andern zu verſte⸗ hen ſuchen? Es lohnt wirklich, weil jeder dem andern etwas geben, jeder vom andern etwas lernen kann. Glücklich das Haus, in dem eine Gemeinſchaft von Menſchen lebt. * Die Weihnachts⸗Anſprache des Stell- vertreters des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, findet in dieſem Jahre am 24. Dezem⸗ ber, um 21 Uhr ſtatt. Dieſe Anſprache wird als Reichsſendung über alle deutſchen Sender den Hörern des Deutſchen Reiches vermittelt. Kein Hörer wird ſich dieſe Anſprache entgehen laſſen dürfen, denn es werden wiederum Worte eines deutſchen Herzens ſein. Winterfeſtlichkeit. Wie alljährlich, fin⸗ det die diesjährige Winterfeſtlichkeit des Ge⸗ ſangvereins„Sängerbund⸗Flore“ am 1. Weih⸗ nachtsfeiertag, abends im Saale des Ver⸗ einslokales„Zum Karpfen“ ſtatt. Zur Auf⸗ führung gelangt:„Brautfahrt am Rhein“, eine heitere Volksoperette in 3 Aufzügen. Die beſtbekannte Spielſchar des Vereins bietet Ge⸗ währ dafür, daß jedermann auf ſeine Rech⸗ nung kommt und daß allen der Beſuch der Veranſtaltung empfohlen werden kann. Familienfeier. Die Familienfeier der Sänger⸗Einheit findet am Samstag, 14. Ja⸗ nuar 1939, unter Aufführung der Operette „Das Fiſchermädel von Helgoland“ ſtatt. „Goldener Sonntag“— Alljährlich bringt der„Goldene Sonntag“ den Höhepunkt des Weihnachts⸗Geſchäftes. Wenn auch in dieſem Jahre bereits lebhaft gekauft worden iſt, ſo war doch ſelbſtverſtänd⸗ lich noch für den„Goldenen Sonntag“ mit einem beſonderen Käuferanſturm zu rechnen. Sollte doch dieſer Sonntag, an dem in den Nachmittagsſtunden die Geſchäfte geöffnet wa⸗ ren, für viele, die wochentags tagsüber im Berufe ſtehen, die letzte Möglichkeit ſein, wo ſie mit einiger Muße ihre Beſorgungen erle- digen konnten. Aber leider nur wenig von dem wurde geſtern erfüllt, denn der goldene Sonn- tag— der vierte Adventsſonntag— war ein unfreundlicher kalter Wintertag, nachdem der Winter ſcheinbar ernſtlich ſein Regiment auch bei uns in Deutſchland angetreten hat. Der eiſige Nordwind hat ſich fortgeſetzt, ſodaß die Temperaturen in der Frühe des Sonntags 12 Grad unter Null erreichten. In den Mit⸗ tagsſtunden, als die Sonne aus weitgeſpann⸗ tem, azurnem Himmel ſchien, hat ſich die Kälte wenig gemindert, aber immer noch wehte der ſcharfe Nordoſt durch die Straßen, ſo daß es wohl die meiſten Menſchen zu Hauſe beim wärmenden Herde hielt. Und denen, die ſich doch zum Einkauf entſchloſſen hatten, wurden die Geſchäfte zu lockenden Wärmeſtuben, und ſah man doch manchen, der wählte und ein⸗ kaufte und, die Pakete im Arm, eilenden Schrittes in Mantel und Pelz gehüllt durch die Straßen gehen. Die letzte Woche So mußte der Geſchäftsverkehr unter der kalten Witterung leiden. Viele, die ſich den Einkauf von Geſchenken vorgenommen hatten, blieben zu Hauſe. Sie werden nun in dieſer letzten Woche vor dem Feſte ihre noch fälligen Weihnachtsbeſorgungen erledigen, die Ge⸗ ſchenke einholen. Nur wenige, beſonders Weiſe haben es fertiggebracht, bereits alle ihre Weih- nachtsgeſchenke einzukaufen und ſchauen jetzt lächelnd und ſelbſtzufrieden zu, wie andere ſich abjagen und emſig im Gewühl durch die Ge⸗ ſchäfte haſten. Aber dieſe anderen ſind nun einmal in der Ueberzahl. Ich bin überzeugt, Sie gehören auch dazu. Die Kinder ſind alle ſchon maßlos aufge⸗ regt. In wenigen Tagen beginnen die Weih⸗ nachtsferien, und in den Kinderaugen ſteht ſchon jetzt die große Erwartung auf all die Weihnachtsfreuden zu leſen. Im Hauſe ent⸗ faltet ſich ein weihnachtliches Getriebe, wie man es eben nur in dieſer letzten Woche vor dem Feſte kennt. Es gibt keine Hausfrau, die nicht alle Tage ihrer lieben Familie ver⸗ ſicherte, ſie wüßte nicht mehr, wo ihr der Kopf ſteht. Wahrſcheinlich weiß ſie es wirk⸗ lich nicht. Denn während heute noch emſig in der Wohnung reine gemacht wird und neue Gardinen aufgeſteckt werden, die wie friſch gefallener Schnee leuchten, kommen morgen ſchon die letzten Backſorgen an die Reihe. Man ſieht rote Köpfe und aufgekrempelte Aermel, in großen Schüſſeln wird geheimnisvoller Teig gerührt, und dann macht man einen ehrfürch— tigen Bogen um den Backofen, in dem ſich allerlei unfaßbarer Zauber vollzieht.„Hof⸗ fentlich geht er“, ſagt die Hausfrau.„Wer?“ fragt der Mann, der es gerade hört,„meinſt Du Onkel Otto? Der ſitzt noch im Wohn⸗ zimmer!“ Ein Mißverſtändnis, denn die Haus⸗ frau meinte nicht Onkel Otto, ſondern den Kuchenteig. Im Augenblick iſt es wichtiger, daß der Kuchen geht als Onkel Otto... Die letzte Woche! Da fällt einem mit Schrecken ein, daß die Weihnachtshandarbeiten noch längſt nicht ganz fertiggeſtellt ſind, daß man ja einen Baum beſorgen muß und min⸗ deſtens noch ein halbes Dutzend Geſchenke! Und man macht einen„Schlachtplan“ für je⸗ den Tag— denn die Zeit muß eingeteilt und ausgenutzt werden. Ein Troſt iſt, daß es vielen ſo ergeht. Man ſah das an den Menſchen⸗ ſcharen, die beſonders in den Abendſtunden durch die Straßen ziehen. Und es wäre ganz und gar unmöglich, ſich jetzt harmlos mit ir⸗ gendwelchen Menſchen zu verabreden. Verſu⸗ chen wir's einmal.„Vor Weihnachten?“, wird immer der erſchrockene Ausruf ſein,„alſo voll— kommen ausgeſchloſſen— ich muß alle Tage Beſorgungen machen und habe ſoviel Vorbe⸗ reitungen zu treffen, daß ich nicht ein noch ein weiß... Nur eins iſt ſchön: daß dieſe Hetzjagd trotz allem ſoviel Freude macht! * Die Jugend des Führers im Kampfe für das WSW An dieſem Wochenende ſtand ganz Deutſch⸗ land unter dem Zeichen des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes, wozu ſich die geſamte Jugend als freiwillige Helfer zur Verfügung geſtellt hatte. Die große Sammlung iſt, wie zu erwarten war, zu einem Großerfolg ge⸗ worden. In der Frühe des Samstag ging es zum Verkauf der bunten Kinderfigürchen. Sie, die jüngſten Getreuen des Führers, die Pimpfe von Jungvolk, die Hitlerjugend und die Mä⸗ — dels vom BD M., wollten mit ihren Gaben Großen und Kleinen Freude bereiten. Freude ſollten die Velten nicht nur empfinden über die reizenden Abzeichen, ſondern auch Freude ſollten ſie bereiten durch ihre reich- liche Spende für das WHW. Half doch jede Spende auch den oſtmärkiſchen und ſudeten⸗ deutſchen Brüdern und Schweſtern. Freude und Glück haben dieſe Holzabzeichen, die ge⸗ ſtern an ſo manchem Mantelaufſchlag bau⸗ melten und an Weihnachten den Weihnachts- baum zieren, bereits in die ſtillen Gebirgs⸗ dörfer und Städte des Erzgebirgs und der Bayriſchen Oſtmark getragen, haben doch viele Tauſende fleißiger Hände durch die Anfer⸗ tigung von mehr als 2½ Millionen dieſer luſtigen bunten Holzfigürchen monatelang loh⸗ nende Beſchäftigung gefunden. Während das Ausſtanzen der Figuren in den ortsanſäſſigen Holzbearbeitungsbetrieben maſchinell bewerk⸗ ſtelligt wurde, geſchah das Bemalen, Fertig⸗ machen und Verpacken ausſchließlich in Feim⸗ arbeit. Da nun die Herſtellungsorte dicht an der ſudetendeutſchen Grenze lagen, ſo konnte ſofort, nachdem die Schlagbäume durch die Befreiungstat des Führers gefallen waren, ein Teil der Aufträge an die benachbarten Orte des Böhmerwaldes vergeben werden, um ſo der notleidenden Bevölkerung dieſer Grenz⸗ dörfer ſchnellſtens Arbeit und Brot zu ver⸗ ſchaffen. So ging unſere Jugend mit dem Verkauf der Abzeichen mit Erfolg ans Werk. Faſt alle waren bereits am Samstagabend abge⸗ ſetzt. Am Sonntagmorgen bei dem ſcharfen Froſt ging es mit den Sammelbüchſen auf die Straße. Ueberall opferten Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ihre Spende dem WSW. Ein um 130 Prozent höherer Be⸗ trag als im vergangenen Jahr war der Erfolg der Sammlung. Großkampftage der HJ, Tage des Erfolges für die HJ und das Winterhilfswerk! Nicht zuletzt ein Erfolg der Organiſation der HJ, daß auch alles klappte. Wir dürfen ſtolz auf unſere Jugend ſein, die hier mit unermüdlicher Bereitſchaft ihren Mann ſtellte, ſtolz auf die Männer und Frauen, die dem Ruf der Jugend folgten und die Abzeichen abnahmen und ihr halfen, den Aermſten unſeres Volkes zu helfen. Ihre. Spenden gaben ſie aus innerem Pflichtgeſühl, mitzuhelfen an der Linderung der Not, die vor allem in den ins Reich heimgekehrten Gauen herrſcht. Tabakbauern und Frauen derſelben weilten geſtern in Lorſch, um an der Tabak⸗Trocken⸗ ſchuppen-Einweihung teilzunehmen. Mit In- tereſſe verfolgte man die Ausführungen des Landesbauernführers Dr. Wagner. Tie rich⸗ tungweiſende Worte desſelben für die kommen- den Jahre der Erzeugungsſchlachten nahmen die zahlreich, trotz ſcharfer Winterkälte aus der Umgebung von Lorſch erſchienenen Bauern mit heim in ihr Arbeitsfeld. Unſere Sportvereinigung hatte geſtern nach⸗ mittag Neulußheim zum fälligen Verbands- ſpiel zu Gaſt. Mit 7:1 Toren wurde der Gegner abgefertigt. Der Beſuch war gut, hatte aber ſelbſtverſtändlich doch etwas unter der Kälte, noch mehr unter dem ſcharfen Nordoſt zu leiden. Gaſtſtätten und Kinos hatten die⸗ ſerhalb mehr von dieſem Sonntag. Die Turner⸗FJußballer bezogen in Edingen eine 1:6⸗Niederlage, während die Handballer des Turnvereins vergeblich nach Sandhofen fuhren, da die Mannſchaft der Luftwaffe in⸗ folge Aufſtellungsſchwierigkeiten nicht antrat. Einziehung von Handwerkerfor⸗ derungen. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat es als zuläſſig erklärt, daß Handwerker- forderungen durch die Kreishandwerkerſchaf— ten eingezogen werden. Bei dieſem Verfahren kann die Forderung von Einziehungskoſten ſich nur auf den allgemeinen Rechtsgrundſatz ſtüt⸗ zen, daß der Schuldner den Anlaß zur Ein⸗ ziehung der Forderungen gegeben hat und die notwendigen Beitreibungskoſten tragen muß. Das Recht zu einer beſonderen Gebuͤhrenerhe— bung beſteht nach Anſicht des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters nicht. Wie wird das Weiter? Fortdauer des Froſtwetters Die von Oſten her vorſtoßende Feſtland— kaltluft hat jetzt ganz Weſteuropa überflutet und iſt ſogar bis nach Oberitalien vorge⸗ drungen. In ihrem Bereiche kam es auch in unſerem Bezirk zu Temperaturen, die während der Nacht durchweg unter minus 10 Grad lagen. Von Oſten her wird zeitweiſe etwas ſtärker e Bewölkung aufkommen, wodurch die Tiefſttemperaturen der vergangenen Nacht nicht mehr ganz erreicht werden. Zu weſent⸗ lichen Schneefällen wird es aber nicht kommen. Die Ausſichten für Dienstag: Fort⸗ dauer des zeitweiſe heiteren und meiſt trot⸗ kenen Froſtwetters. Aaariga Fgerih l. Jan Henura.“ vert, Zallher der Boheme 66e Montag lelzimals im GEN TR4AI1 Die„Amicitia“ war eine Klajee bejjer Amicitia Viernheim— Olympia Neulußheim 711(4:0) Neulußheim mit ſeinem guten Tabellenplatz lockte trotz des kalten Wetters zahlreiche Zu⸗ ſchauer auf den Waldſportplatz. Wer glaubte, daß der Ausgang des Treffens offen wäre, und nach den Erfolgen, die Neulußheim bis geſtern zu verzeichnen hatte, war dieſe An⸗ ſicht auch berechtigt, mußte ſeine Anſicht ſchon bald nach Beginn des Spiels korrigieren. Die Eäſte mußten ſich vom Anſpiel weg gegenüber der Ueberlegenheit der Platzherren auf Ver⸗ teidigung beſchränken. Vielleicht war dies auch eine gewiſſe Taktik und man hoffte, auf dieſe Weiſe wenigſtens einen Punkt dem gefährlichen Gegner abzuknöpfen. Vorerſt hatten die Gäſte 2 Der Weihnachtsmann iſt unterwegs Und wo er dnblopft und nech Wünschen fragt, da hört er im- mer wieder: Kleidung von Bredl Unsere Hauptpreilslagen: Ulster-Paletets 28. 38. 48.- 58. 65. 78. 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Von der Ueberle⸗ genheit der Grünen kann man ſich ein unge⸗ fähres Bild machen, wenn man weiß, daß Krug bis kurz vor Halbzeit nur einen Straf⸗ ſtoß zu halten hatte. Auf der Gegenſeite konnte man ſchöne Angriffe der Amicitiaſtürmer ſe⸗ hen und Koob, Pfenning und Kiß K. 2 waren es, die das Halbzeitergebnis herſtellten. Nach der Pauſe kam Neulußheim etwas mehr auf und konnte ſogar ſeinen einzigen, allerdings vermeidbaren Gegentreffer erzielen. Doch dann nahm Viernheim das Spiel wieder vollſtändig in die Hand und Kiß K. 2 war es, der auf 5:1 verbeſſerte. Ein„Hände“ im Strafraum brachte durch Müller J. das 6. Tor. Und dann kam ſogar der linke Verteidiger Faltermann als Torſchütze zu Ehren. Einen Zwanzigmeter⸗Strafſtoß fer er mit einem Prachtſchuß ins obere linke Toreck, damit das Schlußergebnis mit 7:1 erzwingend. ube. * Tabelle der Fußball⸗Bezirksklaſſe Sp. gew. ſun verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 13 7 4 2 38.19 18 09 Weinheim F. ‚ D ͤNi⁰m 8 Seckenheim S Käfertal 18 5 5 8 2920 0 Neulußheim 13 5 4 4 24.29 14 Ilvesheim 121 1„ Phönix M'heim 12 4 4 4 20.22 12 Friedrichsfeld F 07 Mannheim„ Feudenheim r Brühl A n dene Hockenheim 122ͤ„ 7 Heddesheim Ai h dies e Handball: Luftwaffe Sandhofen— TV. V'heim S. n. a. Das fällige Pflichtſpiel obiger Mannſchaf⸗ ten fiel infolge Nichtantretens der Laftwaffen⸗ Mannſchaft aus. Angeblich ſollen hierzu Aufſtellungs⸗Schwierigkeiten die Urſache ſein, da mehrere Spieler ſchon ihren Weih⸗ nachtsurlaub angetreten hätten. Jawieweit dieſer Grund ſtichhaltig iſt, wird letztenendes die Behörde zu entſcheiden haben. Unſeren Turnern wird man jedenfalls nicht zumuten können, daß ſie noch ein zweites Mal nach Sandhofen fahren. Schnee muß oroͤnungsgemäß entjernt werben NSG. Zu dem Runderlaß des Reichsminiſters des Innern vom 19. Oktober 1938, in dem neue Beſtimmungen über die Schneebeſeitigung getroffen werden, macht die Fachgruppe Haus⸗ und Grundſtücksweſen im Amt Haus und Heim der Deutſchen Arbeitsfront ergänzend darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Rechtſprechung im Zuſammenhang mit Unfallschäden an die ordnungsmäßige Erfül⸗ lung der Schneebeſeitigungs⸗ und Streupflicht ſehr hohe Anforderungen ſtellt. Hauseigentümer und Haus warte ſind daher ein⸗ dringlich auf die ihnen zugewieſenen Pflichten hinzuweiſen. Den Hauseigentümern obliegt die öf⸗ ſentlich⸗rechtliche Verpflichtung zur Schneebeſeiti⸗ zung und Streuen der Gehſteige. Vielfach laſſen zie Hauseigentümer die Beſeitigung des Schnees nd das Streuen bei Glätte durch andere Per⸗ nen, zumeiſt durch Hauswarte, ausführen. Die em Hauseigentümer auferlegte öffentlich rechtliche zerpflichtung geht aber auf den Beauftragten nur „ber, wenn dieſer der Polizeibehörde gegenüber n Einverſtändnis mit dieſer durch ſchriftliche und drotokollariſche Erklärung die Ausführung des Rei⸗ nigens und Streuens übernommen hat. Aber auch dieſe Regelung entbindet den Hauseigentümer noch nicht einer privatrechtlichen Schadenerſatzpflicht bei ꝛztwaigen Unfällen. Der Hauseigentümer muß viel⸗ mehr durch die Auswahl der beſtellten Perſonen die ordnungsgemäße Erfüllung der Pflichten ſicher⸗ ellen, das heißt, die im Verkehr erforderliche Zorgfalt beachten: der Beauftragte muß eine zu⸗ ige und vertrauenswürdige Perſon ſein. Ver⸗ antwortlich iſt der Hauseigentümer auch dafür, daß der von ihm Beauftragte über die ein⸗ ſchlägigen Vorſchriften genau unterrichtet iſt und ausreichende Anweiſungen bezüglich der Schnee⸗ beſeitigungs⸗ und Stteupflicht erhalten hat. Es empfiehlt ſich, dem Beauftragten eine Ab⸗ ſchrift der jeweils geltenden polizeilichen Beſtimmun⸗ gen über die Reinigungs⸗ und Streupflicht auszu⸗ händigen und überdies ſicherzuſtellen, daß die ord⸗ nungsmäßige Ausführung der Arbeiten durch den Beauftragten fortlaufend überwacht wird. Durch die neuen Beſtimmungen des Reichsinnenminiſters, ſind die in einigen Polizeiverordnungen getroffenen Anordnungen bezüglich einer vollſtändigen Näu⸗ mung der Gehſteige vom Schnee außer Kraft ge⸗ treten. Im Einvernehmen mit dem Generalinſpek⸗ tor für das deutſche Straßenweſen, empfiehlt der Miniſter, bei der Schneeräumung künftig ſo vor⸗ ugehen, daß in Straßen, in denen der Fuß⸗ nängerverkehr es zuläßt, und die ſtorke Beanſpru⸗ Hung der Fahrbahn es erfordert, die Bürgerſteige ur in einer Breite von etwa 2 Metern vom Ichnee völlig befreit werden, und daß der dabei ſammengekehrte Schnee auf dem Bürgerſteige en Rande der Fahrbahn angehäuft wird, und var ſo, daß die Straßenrinne zur Aufnahme des abfließenden Tauwaſſers frei bleibt. Wo die zeringe Breite der Bürgerſteige oder ein ſtarker Fußgängerverkehr dieſes Verfahren nicht zuläßt, eine Inanſpruchnahme der Fahrbahn aber wegen des zu ſtarken Verkehrs nicht angängig erſcheint, zuß, nach dem Erlaß, für eine baldige Abfuhr Schnees geſorgt werden. Deutſcher Weihnachtsbaumſchmuck auf dem Weltmarkt In den erſten 10 Monaten 1938 wurden nahezu 12 000 Doppelzentner Chriſtbaum⸗ ſchmuck ausgeführt mit einem Wert von über 3,1 Millionen RM. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Ausfuhr nur 8800 Doppelzentner, die 2,2 Millionen RM. er⸗ löſten. Hauptkunde waren, wie ſchon im ver⸗ gangenen Jahre, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, in weitem Abſtande folgen Großbritanien und Kanada. Daß die Vereinig⸗ ten Staaten ein 6 bedeutender Abnehmer von deutſchem Chriſtbaumſchmuck, vor allem von bunten Glaskugeln, ſind, während ſie ſonſt der Einfuhr aus Deutſchland Schwierigkeiten machen, wo ſie nur können, hat ſeinen Grund in der Monopolſtellung, die die Thüringer Glasbläſer beſitzen. Die bunten Kugeln aus Glas, die in der ganzen Welt auf den Chriſt⸗ bäumen hängen, können bis heute nicht ma⸗ ſchinell hergeſtellt werden. Andererſeits fehlt den Glasbläſern in Amerika, aber auch in Ja⸗ pan, die Fertigkeit, freihändig geblaſen jene bunten Kugeln herzuſtellen. Den Nutzen da⸗ von haben die Thüringer Glasbläſer, die ſo gut beſchäftigt ſind, daß es bereits an Ar⸗ beitern für dieſe ſeit Generationen vererbte Kunſtfertigkeit fehlt. Weinheimer Schweinemarrt. Zugeführt 29 Milchſchweine, 95 Läufer, verkauft 27 Milchſchweine, 63 Läufer. Milch⸗ ſchweine das Stück von 0—22, Läufer das Stück von 24—44 RM. Marktwerlauf gut. Oger N g glu dad lr lu dale Nocvudlu Ih nad dur ee g. Held(Ms lcbir ci 4 2 2 7 25 4 ne ui quit. Mrenbe- ercnſlull. Buchdruckerei Flechicl Matin Bismarckstr. 13 Fernspr. 153 U Auswanl Danksagung Für die uns beim Heimgange unſerer lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwäge⸗ rin und Tante, Frau Barbara Muller geb. Lantz ſagen wir unſeren tiefgefühlten Dank. erwieſene herzliche Auteilnahme ſowie für die Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die treuſorgende Pflege, den Stiftern von hl. Meſſen und für die Kranz⸗ und Blumenſpenden. Viernheim, den 19. Dezember 1938 Die trauernden Hinterbliebenen. Panos geſpielt, gut er⸗ halten, in billig. Preislage Pianolager Mannheim o 8. 10. Kunststraße 2 1 5 Anzeigen in dieſer a n Voranzelge!l „Zum Karpfen“ Zur Aufführung gelangt und im Lokal„Zum Karpfen“ erhältlich. S Te eee NN i Am 1. Weihnachtsfeiertag abends 8 Uhr findet im Saale unsere diesjährige Winterfestichkelt statt. Araudahrt am Nein Eine heitere Volksonerette id drei gulizügen Hierzu laden wir heute schon unsere Mitglieder mit Ange- hörigen, sowie Freunde und Gönner herxlichst ein. Karten zu 50 Pfg. sind im Vorverkauf bei allen Sängern desangverein„Sängerbund-Flora“ Tb Zeitung Iſſind Ihnen ſtets dule Heier Verloren! Ein Geſchäfts⸗ mann, der nicht den Weg der Zeitungsrekla⸗ me beſchreitet, der hat bei Ab⸗ ſchluß des Rech⸗ nungsjahres ,, 8 N * 1000 8 wa N l 8 W Hall 0 100 8 N ö eth N N 1 1— dd krüner Hosenmditer N ſicher an Ein⸗ Kuftſchutz iſt Selbſtſchutz! nahmen ver AANH ELA. H 3 Len loren! g Ju Außen. von ft len 3 dung Einh. Veg ſe Nandſe Nita schaft dern in nentier allet China die eur Fernen Ittereſ vittſche Beteilit len. 2 kingern Das 5 Außen 1008 auf Einſuht * Bel U teihaus, unde ettrau. engliſche ben K kinleiten der Lag ſclagen. lich tan Charalte bilanz ich de dee Reg uppen habe. E ufärten diglich 0 an b chaupn Bderip Auch mier übe ten