Luzen lt, daß lich er⸗ „die ich ücklegen h ihnen einer chwapp, gtiffen i genkte sgehtei⸗ religen de ſich m un⸗ Zähnen, lle von einet umher⸗ ſie trotz chen Vol Amlsblatt der Bürgermeiſterel Wernheim e Täglich, ausgenommen an Sonntagen und s: Ins Haus 1 monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn. RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. n durch die Voſt monatlich 1.60 Nummer 299 elertagen. 0 Freitag iernheimer eilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzelgenprels: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 9 Ryfg., im Text gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim den 23. dezember 1938 L teil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit ast 1 Nr 7 Bismarckſtr. 13 9 Fernſpr. 153 PSK L bafen 15101 14. Jahrgang Allersverſorgung des Handwerkers gesichert Ein in der Geſchichte des Handwerks aller Völker beiſspiellofes Werk Nenten⸗ und Kapitalverſicherung Die Verſicherungspflicht beginnt bereits am 1. Januar 1939 Berlin, 22. Dezember. Am 21. Dezember hat der Führer und Reichs⸗ kanzler ſeine Zuſtimmung zu dem Geſetz über die Altersverſorgung für das deutſche Handwerk gegeben. Aus dieſem Anlaß fand eine große Kundgebung im Hauſe des Deutſchen Hand⸗ werks in Berlin ſtatt, an der neben zahlreichen Vertretern des Handwerks und der Preſſe Reichsarbeitsminiſter Seldte und Reichs⸗ handwerksmeiſter Schramm teilnahmen. Der Reichsarbeitsminiſter gab den Inhalt des Geſetzes bekannt und führte dabei u. a. aus: Das neue Geſetz ſpricht den Grundſatz aus. daß der Handwerker für ſein Alter und ſeine Hin⸗ terbliebenen Vorſorge treffen muß. Mancher junge Handwerker hegte ſeinerſeits die Hoff⸗ nung, ſich in geſunden Tagen ſoviele Erſpar⸗ niſſe ſammeln zu können, daß ſeine Familie auch bei Nachlaſſen ſeiner Erwerbsfähigkeit und im Falle ſeines Todes vor Not geſchützt ſein werde. Aber dieſe Hoffnung erwies ſich ſehr oft als trügeriſch. Anderen, deren Verdienſt nur ering war, wurde der Entſchluß ſchwer, die zur ltersverſorgung erforderlichen Mittel aufzu⸗ bringen. Es mußte alſo ein gewiſſer Zwang angewendet werden, um zur Sicherung des Le⸗ bensabends der Handwerker beizutragen. Die Art der Vorſorge bleibt aber im weiten Um⸗ fange dem eigenen Entſchluß des Handwerkers überlaſſen. Er kann ent⸗ weder eine Rentenverſicherung abſchlie⸗ ßen oder eine Kapitalverſicherung ein⸗ gehen. Er kann aber auch einen Mittelweg wählen und bei halben Beiträgen zur Renten⸗ verſicherung eine mindeſtens ebenſo hohe Prä⸗ mie für eine Lebensverſicherung bezahlen. Er erhält in dieſem Falle neben dem Kapital aus der Lebensverſicherung die halbe Rente von der Reichsverſicherungsanſtalt. Auf dieſe Weiſe kann er die Vorzüge der Renten- und Kapitalverſiche⸗ rung miteinander verbinden, ohne dabei ſeine Kräfte zu überanſtrengen. Die Handwerker ſollen vom 1. Januar 1939 an bei der Reichsverſicherungsanſtalt für Ange⸗ ſtellte verſichert werden. Ihre Selbſtändigkeit wird dadurch natürlich nicht berührt. Die Ver⸗ ſicherung umfaßt das geſamte Jahreseinkom⸗ men, wie es in dem letzten Einkommenſteuer⸗ beſcheid feſtgeſtellt worden iſt. Auch werden die Handwerker ohne Rückſicht auf die Höhe ihres Jahreseinkommens verſicherungspflich⸗ tig. Diejenigen von ihnen, die während ihrer Beſchäftigung als Lehrlinge und Geſellen Ver⸗ ſicherungsanwartſchaften erhielten. ſie dann aber wieder verfallen ließen, erhalten die Mög⸗ lichkeit, durch Nachzahlung der Beträge Lücken zu ſchließen, ſofern dieſe nicht über den 1. Januar 1924 hinausreichen. Aber nicht alle jetzt tätigen Handwerker kön⸗ nen infolge ihres vorgeſchrittenen Alters mit Hilfe der Renten⸗ oder Lebensverſicherung noch zu einer einigermaßen ausreichenden Alters⸗ verſorgung gelangen. Weil auch ihnen geholfen werden ſoll damit ſie im Alter vor Not ge⸗ ſchützt ſind, ſollen beim Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertag für ſie Unter⸗ ſtützungs mittel angeſammelt werden. Nach der Rede des Reichsarbeitsminiſters Seldte brachte Reichshandwerksmeiſter Schramm in herzlichen Worten den Dank des Handwerks an den Führer und deſſen Mitarbei⸗ ter zum Ausdruck. „Ich bin“, ſchloß der Reichshandwerksmeiſter ſeine Ausführungen,„ſtolz darauf, daß das Dritte Reich von neuem ein grundlegendes Handwerksgeſetz geſchaffen hat, das in der Hand⸗ en aller Völker ohne Beiſpiel da⸗ eht.“ Bei den Bauarbeitern der Reichskanzlei Der Führer bei der Weihnachtsfeier von 7000 Arbeilern Berlin, 23. Dezember In der feſtlich geſchmückten Deutſchlandhalle feierte am Donnerstagabend die geſamte Beleg⸗ ſchaft des Neubaues der Reichskanzlei ge⸗ meinſam mit dem Führer das Weib⸗ nachtsfeſt. Jeder Arbeiter erhielt als Weih⸗ nachtsgeſchenk das Buch des Führers mit Unter⸗ ſchrift und ein großes Lebensmittelpaket. Die große Halle bot ein farbenfreudiges Bild. Von der Decke hingen zwei rieſige Adventskrän⸗ ze und leuchteten Hakenkreuzfahnen. Vier große Tannenbäume gaben mit ihrem Lichterglanz der Halle ein beſonders ſtimmungsvolles Ge⸗ präge. An langen Reihen weißgedeckter und mit Tannengrün geſchmückter Tiſche hatten die 7000 deutſchen Arbeiter Platz genom⸗ men, die unermüdlich bei Wind und Wetter. bei härteſtem Froſt Tag und Nacht an der Aus⸗ führung des Auftrages des Führers arbeiteten Beſonders groß war die Freude und Dankbar⸗ keit, daß ſie dieſe Weihnachtsfeier zuſammen mit dem Führer verleben konnten. Mit dem Führer nahmen an der Weihnachts⸗ feier der Schöpfer des Monumentalwerkes. Ar⸗ chitekt Prof Speer, mit ſeinen engeren Mit⸗ arbeitern, ferner der Chef der Reichskanzlei Reichsminiſter Lammers, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, die Adjutanten des Führers, SA.⸗Obergruppenführer Brückner. Oberſt⸗ leutnant Schmundt und NS KK. Brigade⸗ führer Bormann, außerdem 40⸗Obergrup⸗ penführer Sepp Dietrich, der ſtellvertretende Gauleiter von Berlin Staatsrat Görlitzer und Gaupropagandaleiter Wächter teil Namens der Belegſchaft richtete Polier Gott⸗ wald, nachdem der Führer bei ſeinem Eintref⸗ en vonſeiten der Bauleitung von Architekt 1 begrüßt worden war, tief empfun⸗ dene Dankesworte für die Geſtaltung dieſer Weihnachtsfeier, durch die— wie er unter ſu⸗ belnder Zuſtimmung erklärte— dieſer Tag für den Schöpfer des Bauwerkes Prof. Speer, für die geſamte Bauleitung und alle am Bau Tätigen zu einem unvergeßlichen Ehrentag ge⸗ worden iſt, an den Führer. Als Polier Gottwald dem Führer dann noch einmal dankte, daß er es den Männern ermög⸗ licht hatte, dieſes Feſt als große Familie zu⸗ ſammen mit dem oberſten Bauherrn, dem Schöpfer des Großdeutſchen Reiches, zu feiern, erklang erneut der Jubel auf, der ſich zu einem Begeiſterungsſturm ſteigerte, als nun der Füh⸗ rer das Wort ergriff. In ſeiner Anſprache an die verſammelten Arbeiter zeigte der Führer die tiefere Bedeutung des Baues im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland und insbeſondere des Aufbaues der Reichshauptſtadt auf. In herz⸗ lichen Worten dankte er als Bauherr allen am Werk Beteiligten und wünſchte ihnen nach ſchweren Arbeitsmonaten ein frohes Weih— nachtsfeſt. Nach ſeiner Anſprache weilte der Führer noch einige Zeit bei ſeinen Arbeitern und nahm mit ihnen gemeinſam das Abend⸗ eſſen ein. Als der Führer ſich dann verabſchie⸗ dete, brachte Polier Gottwald ein dreifaches Siegheil auf ihn aus, das begeiſtert aufgenom⸗ men und von den Liedern der Nation abgelöſt wurde. Als der Führer die Halle verließ, brandete ihm noch einmal der Jubel der Ar⸗ beiter entgegen, denen dieſe herrliche Stunde als unvergängliches und ſtolzes Erlebnis erhal- ten bleiben wird. Dr. Goebbels erkrankt Hilgenfeldt ſpricht zum Volksweihnachtsfeſt Berlin, 22. Dezember Reichsminiſter Dr. Goebbels iſt an einer akuten Darmgrippe erkrankt und infolge⸗ deſſen für einige Tage bettlägerig. Er kann deshalb die für Freitagabend zum Volksweih⸗ nachtsfeſt vom Saalbau Friedrichshain aus ge⸗ plante Anſprache leider nicht halten. An ſeiner Stelle wird der Reichsbeauftragte für das Win⸗ terhilfswerk, Reichshauptamtsleiter Hilgen⸗ feldt, ſprechen. Dieſe Rede wird über alle deutſchen Sender übertragen. Ja paniſches Gefangenenlager für chineſiſche Soldaten Blick über die Stacheldrahtverhaue in ein Gefangenenlager für chineſiſche Soldaten. das von den Japanern in der Nähe von Hankau eingerichtet wurde. (Aſſociated⸗Preß⸗Autoflex) Berlin, 22. Dezember. Die Reichsregierung hat ſoeben ein Geſetz über die deutſche Reichslotterie beſchloſſen, durch das an Stelle der verſchiedenen bisher neben⸗ einander beſtehenden Staatslotterien eine ei n⸗ heitliche deutſche Reichslotterie er⸗ richtet wird. Damit wird auch auf dieſem Ge⸗ biet der dem Weſen und dem Aufbau des Drit⸗ ten Reiches entſprechende Zuſtand geſchaffen. Es gibt alſo in Zukunft keine Preußiſch⸗Süd⸗ deutſche, Sächſiſche oder Hamburger Staats⸗ lotterie mehr, ſondern nur noch eine Staats⸗ lotterie, die deutſche Reichslotterie. Die deutſche Reichslotterie wird etwa im Mai 1939 mit ihren Ausſpielungen nach neuem Spiel⸗ und Gewinnplan beginnen. Die bereits eingeleiteten Staatslotterien werden ſelbſtver⸗ Waſhington, 22. Dezember Die USA ⸗Regierung geht immer offener dazu über, dem bolſchewiſtiſchen Spanien auch wirt⸗ ſchaftlich Hilfsſtellung zu bieten. Die bisherigen „humanitären“ finanziellen und materiellen Unterſtützungen ſollen nämlich jetzt ein ſolches Ausmaß erhalten, daß ihre politiſche Auswir⸗ kung nunmehr für jedermann offenſichtlich wird. Bisher ſandte Amerika insgeſamt 60 000 Fäſſer Weizenmehl, das von der hieſigen Ueber⸗ ſchußbehörde für Ziviliſten zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurde. Jetzt aber ſollen— nach einer Mitteilung des Washingtoner Außenamts— für „ſpaniſche Ziviliſten“ während des nächſten Halb⸗ jahres monatlich 100 000 Fäſſer Mehl nach Spa⸗ nien geſandt werden. Die Nan pie e lie⸗ fert alſo aus ihren Beſtänden, die ſie zur Hal⸗ tung des Inlandspreiſes den amerikaniſchen Farmern abgekauft hat, etwa das Zehnfache des bisher nach Spanien verſchifften Mehls. Der amerikaniſche Vizeaußenminiſter Wellen hat darüber hinaus auch noch an andere Länder appelliert, gleichfalls entweder überſchüſſige Einheitliche deutsche Reichslokterie Ab Mai 1939 nur noch eine deulſche Klaſſenloklerie ſtändlich planmäßig zu Ende geführt. Die Spie⸗ ler werden beſonders darauf hingewieſen, daß keinerlei Anlaß beſteht, etwa das Spielen in den noch laufenden Staatslotterien abzubrechen. Damit würden ſie nur ihre durch die Teilnahme an den Vorklaſſen erworbene Anwartſchaft auf Teilnahme an der Haupt- und Schlußklaſſe und damit die weitaus größten Gewinnausſichten aufgeben. Die Inkraftſetzung des Geſetzes für das Land Oeſterreich iſt zwar noch vorbehalten, doch ſoll die deutſche Reichslotterie binnen kurzer Zeit auch im Lande Oeſterreich als einzige Staatslotterie eingeführt werden. In den ſu de⸗ tendeutſchen Gebieten tritt die deutſche Reichslotterie ohne weiteres in die Lücke ein. die nach der Beendigung der 39. tſchecho⸗ſlowa⸗ kiſchen Klaſſenlotterie entſtanden war. 100 000 Fäſſer Mehl nach Notſpanien Waſhinglon verſlärkt die Unkerſtützung der Bolſchewiſten Produkte, oder, falls dieſe nicht vorhanden, Geld beizuſteuern. In Re nationalſpaniſchen Kreiſen hat man dieſe Aktion Waſhingtons ſofort in ihrer eigentlichen Bedeutung erkannt und darauf ver⸗ wieſen, in welchem Maße Sowjetſpanien aus der amerikaniſchen Hilfe Nutzen zieht. Denn im nationalſpaniſchen Gebiet iſt die geſamte Bevöl⸗ kerung ausreichend verſorgt, und nur in Rot⸗ ſpanien herrſchen Hunger und Elend, ſo daß ſich die Aktion der USA. einzig und allein als le⸗ bensverlängernd für das bolſchewiſtiſche Terror⸗ regime auswirken könnte. Nicht mehr„auffindbar“ Brüſſel, 23. Dezember Der Handelsattachs an der Sowietbotſchaft in Brüſſel, ein Jude namens Abraham Fou⸗ re wſki, iſt wegen Diebſtahls in einem Brüſſe⸗ ler Warenhaus zu drei Monaten Gefängnis und 350 Franken Geldbuße verurteilt worden. Das Urteil wurde in Abweſenheit des Schuldi⸗ gen gefällt, der zur Zeit nicht„auffindbar“ iſt. J f Japan erſtrebt oſtaſintiſchen Wirtichaftsblock Eine bedeulſame Erklärung über die Juſammenarbeit zwiſchen Japan, China und Mandſchukno Tokio, 22. Dezember Fürſt Konoe gab am Donnerstagabend die angekündigte Erklärung über die Leitgedanken zur Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen Ja⸗ pan und dem neuen China ab. Es heißt darin, daß Japan, Mandſchukuo und China ſich ver⸗ einigen würden in dem gemeinſamen Ziel, Oſtaſten neu aufzubauen. Die Erklärung des Fürſten Konoe hat fol⸗ genden Wortlaut: Die japaniſche Regierung iſt, wie ſchon in früheren Erklärungen ausdrücklich geſagt, ent⸗ ſchloſſen, die militäriſchen Operationen mit dem Ziel der völligen Beſeitigung der japanfeind⸗ lichen Kuomintangregierung durchzuführen. Gleichzeitig will Japan fortſchreiten im Auf⸗ bau einer Neuordnung in Oſtaſien mit den⸗ jenigen weitblickenden Chineſen, die Japans Ideale und Hoffnungen teilen. Der Bau der Erneuerung geht über alle Teile Chinas und die Begeiſterung für einen Neuaufbau ſteigt ſtändig. Die japaniſche Regierung macht nun im fol⸗ genden die Grundzüge ihrer Politik zur Wie⸗ derherſtellung der japaniſch⸗chineſiſchen Bezie⸗ hungen bekannt, damit ihre Abſichten im In⸗ und Auslande richtig verſtanden werden. Japan, China und Mandſchukuo werden ver⸗ einigt werden in dem gemeinſamen Ziel, eine Neuordnung in Oſtaſien durchzuführen, die nachbarliche Freundſchaft zu verwirklichen, ge⸗ meinſam gegen den Kommunismus ſich zu ver⸗ teidigen und wirtſchaftlich zuſammenzuarbeiten. Daher iſt es notwendig, daß China vor allem alle veralteten Vorurteile und beſonders die feen Japan und Mandſchukuo gerichtete Ein⸗ tellung aufgibt. Japan wünſcht ganz offen, daß China aus freien Stücken dis diplomati⸗ ſchen Beziehungen mit Mandſchukuo aufnimmt Da ein kommuniſtiſcher Einfluß in Oſtaſien nicht geduldet werden kann, ſo hält Japan es für eine wichtige Vorausſetzung der chineſiſch⸗ japaniſchen Beziehungen. daß ein Antiko⸗ minternpakt zwiſchen China und Japan in Uebereinſtimmung mit dem japa⸗ niſch⸗deutſch⸗italieniſchen Pakt zuſtandekommt. Was die wirtſchaftlichen Beziehun- gen zwiſchen China und Japan betrifft, ſo be⸗ abſichtigt Japan nicht, ein Wirtſchaftsmonopol in Ching aufzurichten. Auch will es nicht von China fordern, die Intereſſen jener dritten Mächte zu begrenzen, die den Sinn des neuen Oſtaſien verſtehen und entſprechend handeln wollen. Japan will nur die Zuſammenarbeit und Gemeinſchaft beider Länder objektiv ge⸗ ſtalten, das heißt, daß Japan von China im Sinne der Gleichberechtigung der beiden Län⸗ der fordert: „1. Die Freiheit der Niederlaſſung und des Handels japaniſcher Staatsbürger im Innern Chinas zur Förderung der wirtſchaftlichen Beziehungen beider Länder, 2. Gelegenheiten und Erleichterungen für Ja⸗ pan zur Entwicklung der Naturſchätze Chinas, beſonders in Nordchina und in der inneren Mongolei. Das ſind die Richtlinien für das, was Ja⸗ pan von China erwartet. Wenn das tatſäch⸗ liche Ziel des großen Feldzuges ganz verſtan⸗ den wird. dann wird es auch klar ſein, daß Japan weder territorialen Beſitz noch eine Kriegsentſchädigung fordert. Japan verlangt nur eine Mindeſtgarantie dafür, daß China ſeine Aufgaben als Teilhaber an der Einrich⸗ tung einer neuen Ordnung durchführt. Japan achtet nicht nur die Souveränttät Chi⸗ nas, ſondern iſt auch darauf vorbereitet, eine poſitive Berückſichtigung allen Fragen zu ge⸗ ben, die die Aufhebung der Exterritorialität und die Rückgabe von Konzeſſionen und Nie⸗ derlaſſungen— was für die volle Unabhängig⸗ keit Chinas unerläßlich iſt— betreffen. „Don wellhifloriſcher Bedeutung“ Die japaniſchen politiſchen Kreiſe zur Erklärung Konves Die erſten Tokioter Morgenblätter bringen bereits in großer Aufmachung die Erklärung des 5 Konoe, die in politiſchen Kreiſen als„Dokument von welthiſtoriſcher Bedeutung“ bezeichnet wird. Beſonders hervorgehoben wird die Klarheit und Feſtigkeit der grundſätz⸗ lichen Einſtellung der japaniſchen Regierung zum oſtaſiatiſchen Problem und zur Regelung der beſonderen Beziehungen zu China und Mandſchukuo. Begrüßt wird ferner die Ent⸗ ſchloſſenheit, den Kampf gegen die kommuniſti⸗ ſche Internationale im Sinne des Antikomin- ternpaktes in das große Aufbau- und Erneue⸗ rungsprogramm Oſtaſiens einzubeziehen und dieſen Kampf zur geiſtigen Grundlage der Zu⸗ e der drei Länder 1 machen End⸗ ich begrüßt man das weitblickende Entgegen- kommen Japans. das eine friedliche Beendi⸗ gung des Oſtaſienkonfliktes erhoffen laſſe. Der Verzicht Japans auf territoriale Anſprüche und auf eine Kriegsentſchädigung beſeitige alle Hinderniſſe auf dem Wege zur Verſtändigung. Verhinderung von Scheinehen Die Schweiz verſchärft die Einbürgerungs⸗ beſtimmungen Bern, 22. Dezember. Dem Nationalrat iſt ein Antrag zugegangen, der auf eine Reviſion des Einbürgerungsrechtes im Sinne der Verſchärfung der Beſtimmungen hinzielt, bei Perſonen. die ſich nach der Na⸗ turaliſierung als Schweitzer Bürger nicht wür⸗ dig gezeigt haben. ſoll die Möglichkeit der Aus⸗ bürgerung vorgeſehen werden, ebenſo eine Verhinderung der Scheinehen. Bundespräſident Baumann antwortete als Leiter des Poliszei⸗ und Juſtizdepartements, daß der Ueberfremdung durch ſorgfältigſte Prüfung aller Einbürgerungsgeſuche entgegen⸗ gewirkt werde. Die Anforderungen an den ein⸗ zelnen Geſuchſteller ſeien bedeutend verſchärft worden. Auch ſeien die Gebühren heraufgeſetzt. Bei den Scheinehen, die vorgenommen würden. damit auf dieſe Weiſe jemand Schweizer Bürger werde, ſei ein durchgreifendes Vorgehen ſchwie⸗ rig, weil ſolche Ehen auch im Ausland abge⸗ ſchloſſen wernden könnten. Aus der hölle Paläſtina Drei Menſchen lebendig verbrannt Beirut, 22. Dezember Die Zeitung„Alyom“ meldet, daß anläßlich der kürzlichen Durchſuchung des Dorfes Attil durch engliſche Truppen drei Araber von Sol⸗ daten in einen Holzſchuppen geſperrt wurden. Der Holzſchuppen ſei daraufhin in Brand ge⸗ ſetzt worden, ſo daß die drei Araber bei leben⸗ digem Leibe verbrannten. Durch das Telegramm des arabiſchen Palä⸗ ſtina⸗Ausſchuſſes über die brutalen britiſchen Unterdrückungsmethoden werden erſchüt⸗ ternde Einzelheiten bekannt. Geradezu unglaublich ſind danach die Grauſamkei⸗ ten der. die ſich keineswegs darauf beſchränken, bewaffneten Freiſcharen ent⸗ gegenzutreten, ſondern vor allem die unbetei⸗ ligte Zivilbevölkerung mit Quälereien und Ro⸗ heitsakten verfolgen. Bei dem Angriff auf das arabiſche Dorf Attil wurden fünf Perſonen will⸗ kürlich ausgewählt und mißhandelt. Man ver⸗ ſetzte ihnen Hiebe über den Kopf und ſtach ihnen die Augen aus. Nachdem man ſie ſo in der ſcheußlichſten Weiſe verſtümmelt hatte, gab man ihnen endlich den Gnadenſchuß. Auch Raub und Plünderungen ſind bei den in Palästina gegen die Araber eingeſetzten Eng⸗ ländern an der Tagesordnung. Wie aus dem Telegramm des Paläſtina⸗Ausſchuſſes hervor⸗ geht, wurde bei den Durchſuchungen der ver⸗ ſchiedenſten Orte geſtohlen und geplündert. In Hebron wurden die Läden vor dem Niederbren⸗ nen der Häuſer völlig ausgeplündert und in Attil den Arabern Geld und Wertgegenſtände entwendet Ein beliebtes Mittel, die Einwoh⸗ ner willfährig zu machen, bildet auch in Pa⸗ läſting die Peitſche, die faſt jeder Engländer mitführt. Eelbſt die Mutter wurde beſtohlen Ein Judenjunge auf Diebſtahls- und Einbruchsreiſen Berlin, 22. Dezember. Wegen einer ganzen Reihe gemeiner Dieb⸗ ſtähle wurde der 22 Jahre alte Halbiude Wal⸗ ter Oſtrower von der Kriminalpolizei feſt⸗ genommen und in das Polizeipräſidium ein⸗ geliefert. Der Judenlümmel hatte bis vor einiger Zeit bei ſeiner Mutter gewohnt, war dann aber eines Tages verſchwunden, nachdem er ſeinem ebenfalls dort wohnenden Bruder verſchiedene Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke ge⸗ ſtohlen hatte. In der Folgezeit nächtigte er in einer ſeiner Mutter gehörenden Laube in Neukölln und ent⸗ wendete wieder Wäſche und Bekleidungsgegen⸗ ſtände, die hier aufbewahrt wurden. Auch einem Freund, mit dem er einmal in der Laube näch⸗ tigte, ſtahl er heimlich mehrere Sachen und eignete ſich außerdem deſſen Ausweispapiere an. Eine Zeitlang hielt ſich dann der Judenjunge in Männerheimen auf und benutzte hier eben⸗ falls jede ſich bietende Gelegenheit zu Dieb⸗ ſtählen aller Art. Die geſtohlenen Sachen pflegte er ſtets ſofort unter der Hand zu verkau⸗ fen und den Erlös zu verjubeln. Als er jetzt von Kriminalbeamten aufgeſtö⸗ bert und feſtgenommen wurde, wies er ſich mit den ſeinem Freunde geſtohlenen Papieren aus und ſuchte ſich mit allen Mitteln aus der Schlinge zu ziehen. Im Verlauf ſeiner Ver⸗ nehmung ſtellte ſich im übrigen heraus, daß der Judenbengel im November dieſes Jahres bei einer Bekannten auch einen Einbruch ver⸗ übt batte. bei dem ihm eine größere Menge Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke in die Hände ge⸗ fallen waren, Groß feuer im Pariſer Invalidendom Eingefrorene Vaſſerleilungen erſchweren die Jeuerbekämpfung Paris, 23. Dezember. In den Abendſtunden des Donnerstags brach im Invalidendom Feuer aus, das ſich ſehr raſch in einem Flügel des Gebäudes, das teilweiſe als Muſeum für Kriegserinnerungen eingerich- iſt und teilweiſe als Unterkunft für Schwer⸗ kriegsbeſchädigte dient, ausbreitete. Die Feuer⸗ wehr, die ſofort zur Stelle war, ſtieß bei der Brandbekämpfung auf ſehr große Schwierig⸗ keiten, da faſt alle Waſſerleitungen eingefroren waren. Aus dieſem Grund dehnt ſich der Brand nach Stunden immer noch weiter aus. Das Kuppelgebäude, in dem u. a. auch die Ueberreſte 7 I. ruhen, iſt zur Zeit noch nicht be⸗ roht. Der Pariſer Polizeipräſident und der Unter⸗ richtsminiſter haben ſich ſofort nach Bekannt⸗ werden des Feuers an Ort und Stelle begeben. N Das Feuer im Invalidendom war auch nach Mitternacht noch nicht eingedämmt. Der Brand brach im Dachgeſchoß des Mittelgebäudes aus, faſt unmittelbar über dem Haupteingang, wo ſich die Wohnung des Direktors des Invaliden⸗ domes befindet, und erſtreckte ſich nach und nach auf den rechten und den linken Flügel. Gegen Mitternacht ſtand der Dachſtuhl des Gebäudes in etwa 100 Meter Breite in Flam⸗ men. Die Feuerwehr, der es trotz der einge⸗ frorenen Waſſerleitung gelungen war, aus mehr als 15 Rohren Waſſer zu geben, arbeitete mit Hilfe von rieſigen Scheinwerfern an der Bekämpfung des Brandes. Der Direktor des Invalidendomes gab gegen Mitternacht ſeine Auffaſſung bekannt, daß die weitere Ausdehnung des Brandes verhindert ſei. Man hofft, das Feuer in einigen Stunden niederbekämpft zu haben. Der Sachſchaden iſt recht bedeutend, da das Waſſer ſämtliche Stock⸗ werke durchdrungen hat. Die Front des Ge⸗ bäudes hat glücklicherweiſe bisher keinen Scha⸗ den genommen. Vor dem Gebäude hat ſich trotz der Kälte eine große Menſchenmenge angeſam⸗ melt. Neben dem Anterrichtsminiſter und dem Polizeipräſidenten haben ſich zahlreiche Miniſter und Abgeordnete, die in der unweit gelegenen Kammer tagten, an die Brandſtätte begeben. Der Invalidendom. der in Frankreich Inva⸗ lidenhotel genannt wird, geht auf Ludwig XIV. zurück, der das Gebäude 1670 für die Unter⸗ bringung von Offizieren und Soldaten errichten ließ. Später wurde ein großer Teil als Kriegs⸗ muſeum eingerichtet. Zu dem Gebäudekomplex gehört auch auch der eigentliche Dom, in dem 1840 die ſterblichen Ueberreſte Napoleons J. beigeſetzt wurden. Eine Beleidigung Braſiliens Amerikaniſche Manöver vor der braſilianiſchen Küſte Rio de Janeiro, 22. Dezember Einige Berichte aus Newyork, denen zufolge die amerikaniſche Flotte im Südatlantik vor der Küſte Nordbraſiliens Manöver abhalten ſoll, haben in Braſilien ſtarke Verſtimmung ausgelöſt. Eine derartige Demonſtration der nordamerikaniſchen Seemacht würde eine Verletzung des braſilianiſchen Nationalgefühls bedeuten. die man mit dem Gedanken einer alten Freundſchaft nicht in Einklang bringen könne. Wie heftig die Ablehnung iſt, auf die eine Auffahrt nordamerikaniſcher Kriegsſchiffe vor der Küſte Braſiliens ſtoßen würde, geht aus der Stellungnahme der„Gazeta de Noticias“ in Rio de Janeiro hervor, die eine derartige Abſicht als Beleidigung Braſiliens anſieht. Als ein in jeder Hinſicht ſouveränes Land, ſo ſchreibt die Zeitung. könne Braſilien keinesfalls dulden, daß irgendeine ausländiſche Kriegsflotte unter irgendwelchem Vorwand ſtraflos vor den braſilianiſchen Küſten den Wert ihrer Kanonen erprobe. Was würden wohl die Amerikaner dazu ſagen, ſo fragt das Blatt, wenn beiſpielsweiſe die engliſche Flotte vor der Küſte Floridas Manöver abhielte? Das würde ſicherlich zu einem Skandal führen. In An⸗ betracht der alten Freundſchaft will das Blatt daher dieſen Meldungen keinen Glauben ſchen⸗ ken und erklärt ſie für fallch. Unveränderker Eindruck in Lima Lima, 22. Dezember Auch der Verlauf der Vollverſammlung der panamerikaniſchen Konferenz am Donnerstag beſtätigte den bisher bereits vorhandenen Ein⸗ druck, daß im allgemeinen die ſüdamerika⸗ niſchen Staaten ſich im Gegenſatz zu den nord⸗ amerikaniſchen Beſtrebungen bezüglich ihrer bisherigen Beziehungen zu Europa nicht beein⸗ fluſſen laſſen wollen. Die gemäßigte Richtung hat ſich damit gegen die USA. durchgeſetzt. Die ſüdamerikaniſchen Staaten betrachten die Beſchlüſſe der früheren Konferenz in Buenos Aires hinſichtlich der Behandlung der dort feſt⸗ gelegten Verfahren zur Friedensſicherung ge⸗ nerell für ausreichend. Dieſe Feſtſtellung wurde insbeſondere in der Erklärung des braſilia⸗ niſchen Vertreters getroffen. Grundſätzlich bleibt daher nach wie vor die Verfahrensweiſe beſtehen, bei drohenden Konflikten das ſoge⸗ nannte„Konſultativ⸗Verfahren“ anzuordnen. Auch den ſonſtigen Beſchlüſſen der Konferenz am Donnerstag kommt keine greifbare Trag⸗ weite zu. Bolſchewifliſcher Benkezug Sowjetiuden ſtöberten einige Millionen auf Moskau, 22. Dezember Unter der Ueberſchrift„Verborgene Millio⸗ nen“ teilt die„Prawda“ mit, daß in Taſchkent die Frauen von zwei früheren Herrſchern des Khanats Schiwa mit ihren Söhnen verhaftet wurden. Die längſt„verſchollenen“ Gatten dieſer Frauen waren die Kahne Asfandiar und Mad⸗ raim, die in der Zeit vor der bolſchewiſtiſchen Mordwelle unter dem ruſſiſchen Zaren un⸗ gefähr die Rolle indiſcher Maharadſchas geſpielt hatten. Im Beſitz der verhafteten Frauen der frühe⸗ ren Kahne wurden Wertſachen für einige Mil⸗ lionen Rubel gefunden, die, wie die„Prawda“ ſich heuchleriſch ausdrückt,„vor dem Staate ver⸗ borgen gehalten wurden“. Berufsverbrecher hingerichlel Am heutigen Donnerstag iſt der am 10. No⸗ vember 1903 geborene Karl Schülke hin⸗ gerichtet worden, der durch Urteil des Sonder⸗ gerichts bei dem Landgericht Stuttgart vom 16. Dezember dieſes Jahres zum Tode verurteilt worden iſt. Schülke, ein ſchwer vorbeſtrafter Be⸗ rufsverbrecher. gegen den die Sicherungsver⸗ wahrung angeordnet war, hat am 6. Dezember 1938 auf einem Gefangenentransport zwei Be⸗ amte angegriffen und zu töten verſucht, um ent⸗ fliehen zu können. Amerikaniſches Filmweſen völlig verjndet Vitlorio Muſſolini über die herrſchaft der Juden in Hollywood Mailand, 22. Dezember Vittorio Muſſolini, der auf dem Gebiete des Films tätige Sohn des Duce, ſetzt ſich in einem Aufſatz im„Popolo d'Italia“ mit dem durch und durch verjudeten amerika⸗ niſchen Film auseinander. Er geht dabei von dem Vorſchlag eines gewiſſen Herbert Hoover im„Hollywood Spectator“ aus, durch Schaffung eines amerikaniſchen Hetzfilms den„armen von Deutſchland berfolgten Juden zu Hilfe zu kommen“. In dem Hollywooder Machwerk hatte ſich das Ju⸗ dentum ſeiner herrſchenden Einfluͤſſe auf den ſo⸗ genannten amerikaniſchen Film gebrüſtet: „Da die Juden den amerikaniſchen Film be⸗ herrſchen“, ſchrieb Hover,„müßten ſie mit der lauten Stimme des Films zu Gunſten der jü⸗ diſchen Opfer der verrückten Deutſchen ein⸗ treten.“ Vittorio Muſſolini ſtellt in ſeinem Aufſatz feſt, daß man in amerikaniſchen Filmen die geſchickt verborgene kommuniſtiſche Tendenz nur ſelten auf den erſten Blick erkennen könne. Aber die Beherrſcher des amerikaniſchen Films, die Meyer, Zukor, Cahn und War⸗ ner bildeten zuſammen mit vielen Darſtellern vom Schlage einer Craf ford, eines Cha p⸗ lin und Montgommerß und Schriftſtel⸗ lern vom Typ Hemmingways einen dem internationalen Kommunismus verbundenen Block. In ganz Hollywood ſtehe nicht ein ein⸗ ziger Filmgewaltiger auf ſeiten der autoritä⸗ ren Staaten, weil Hollywood ebenſo von Juden wimmle wie Tel Aviv.“ Der Schreiber des Artikels im„Hollywood Spectator“ verlangte mit einem Rufe nach den Waffen(J), daß Deutſchland durch den Film ſo lange gebrandmarkt werden müſſe, bis ihm eine ſtrenge Beſtrafung erteilt worden ſei. Man ſehe alſo, erklärt Vittorio Muſſolini, daß die „armen von allen verfolgten Juden“ doch nicht jene Schäfchen ſeien, die ſie ſcheinen mögen. Dieſer Hoover forderte auch die Schaffung eines jüdiſchen Films, der zeigen ſolle, auf welche Höhe es die Angehörigen diefer Raſſe in der Filmkunſt gebracht hätten(12). Der Ge⸗ winn aus dieſem Film ſolle zur Unterſtützung der vielen Juden dienen, die in Schwierigkeiten geraten ſeien. Der Reſt des Aufſatzes, ſchreibt Vittorio Muſſolini weiter, ſei wahrhaft komiſch, denn der Artikelſchreiber ſelbſt ſtelle mit Bedau⸗ ern feſt, daß die Gebrüder Warner ſeine Ge⸗ dankengänge ſofort für ihre Spekulationen dienſtbar zu machen ſuchten. Daraus ergebe lich mit ſchlagender Klarheit, wie die Juden auch das eigene Unglück ausnutzen, um Geſchäfte zu machen. Vittorio Muſſolini richtet ſchließlich einige Worte an jenen Teil des italieniſchen Filmpub⸗ likums, der es noch nicht begriffen habe, daß man in Zukunft die Juden Taylor, Luiſe Rainer, Chaplin und Lu⸗ bitſch nicht mehr werde bewundern können. Nachdem die amerikaniſche Filmproduktion ſo viele Jahre lang auch in Italien Millionen ein⸗ geſtrichen hatte, ſei ihr eine feſte Verdienſtziffer bei der Einfuhr nach Italien angeboten worden. Dieſe habe ſie aber abgelehnt. Damit glaubten die Amerikaner die Italiener„aushungern“ zu können. Da die Juden jetzt zur anen Hetze übergingen, wäre es abſurd, alle jene Filme weiter hereinzulaſſen, die von den ver⸗ güftenden Feinden des italieniſchen Volkes er⸗ dacht, geleitet und dargeſtellt würden. Holly⸗ wood ſtelle ſich auf die Seite des Kommunis⸗ mus. Das ſei ein deutliches Zeichen, Schluß mit ihm zu machen. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller Co., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Mar tin, Viernheim.— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. XI 1938 über 2000. Z. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 2 88 eint dit ü auf nber Nillio⸗ ſchlent dieſer Mad⸗ Ul geſpielt frühe Weiße Weihnachten der Sporller der Punklekampf der Gauliga geht weiler— handball hat Ruhe der Punktekampf an Weihnachten Einige ſüddeulſche Gauliga-FJußballſpiele werden durchgeführl Der lange Verbleib einiger ſüddeutſcher Mannſchaften im Tſchammerpokal⸗Wettbewerb iſt auf den Verlauf der Punktekämpfe in den Gauen nicht ohne Einfluß geblieben Der Spiel⸗ vlan konnte nicht in dem vorgeſehenen Maße eingehalten werden, und nun ſind die Gaufach⸗ warte gezwungen, auch die Feſttage, die ſonſt gewöhnlich zur freien Verfügung der Vereine ſtehen, mit Meiſterſchaftsſpielen zu belegen, um rechtzeitig den Gaumeiſter ermitteln und mel⸗ den zu können. So gibt es alſo an den Weih⸗ nachtstagen ein recht anſchauliches Meiſter⸗ ſchaftsprogramm im Süden, wobei ſich lediglich der Gau Württemberg(der keine„Pokal⸗Sor⸗ gen“ hatte) ausſchließt. Sehr wichtige Kämpfe gibt es vor allem in Frankfurt. Mannheim und Schweinfurt, wo die erfolgreichen Pokalkämpfer FSV. Frankfurt. SV. Waldhof und 1. FC. Nürnberg im Kampf ſtehen und verſuchen wer⸗ den, ihre Meiſterſchaftsausſichten zu wahren. der 350. iſt Favorit Der einzige Punktekampf im Gau Südweſt führt am zweiten Feſttag den FSV. Frankfurt mit dem Lokalgegner Reichsbahn⸗Rotweiß zu⸗ ſammen. Es handelt ſich hier um das letzte Vorrundenſpiel der Bornheimer und man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß ſich der FSV. nach Kampf behaupten wird. Im Falle eines Sieges käme der FSV. vorläufig an die dritte Tabellenſtelle. Ifn.-Berfolger unker ſich In Baden ſtehen drei Cauliga⸗Meiſter⸗ ſchaftskämpfe auf der Karte. zwei am erſten und eines am zweiten Feiertag. Es ſpielen: SV. Waldhof— 1. FC. Pforzheim Karlsruher FV.— JV. Offenburg Phönix Karlsruhe— Freiburger FC. Der Kampf zwiſchen Waldhof und Pforzheim zählt noch zur Vorrunde. Er wird ſicher in Mannheim großes Intereſſe finden. fällt doch bier die Entſcheidung, wer dem mit vier Punk⸗ ten Vorſprung führenden VfR. Mannheim am nächſten bleibt. Der Verlierer dieſes Treffens wird ſich alle Meiſterſchaftshoffnungen aus dem Kopf ſchlagen müſſen, denn ſchon gegenwärtig erſcheint die Stellung des VfR. faſt uneinnehm⸗ bar. Waldhof hat in heimiſcher Umgebung als Favorit zu gelten. Der Karlsruher JV. wird. wie im Vorſpiel, zu einem klaren Sieg über den FV. Offenburg kommen, dagegen iſt der Kampf zwiſchen dem Karlsruher Phönix und dem Frei⸗ burger FC., der am Montag im Wildparkſta⸗ dion ſteigt, als offen anzuſehen. Ichweinfurk prüft den„Club“ Drei Punkteſpiele ſtehen auch im Gau Bayern auf dem Programm, und zwar fin⸗ den alle am erſten Feiertag ſtatt: 1. FC. 05 Schweinfurt— 1. FC. Nürnberg TSG. 1860 München— Jahn Regensburg(1:1) SpVgg. Fürth— Bayern München(1:2) Der wichtigſte Kampf ſteigt in Schweinfurt, wo der 1. FC. 05 Schweinfurt den letztjährigen Gaumeiſter zu Gaſt hat. Der„Club“ iſt augen⸗ blicklich mit 10:4 Punkten an fünfter Stelle der Tabelle und iſt, nach Verluſtpunkten gerechnet. den Schweinfurter u. den Münchener Bayern um drei Punkte voraus. Mit ſieben und acht Verluſtpunkten liegen auch noch die beiden München Mannſchaften ſehr ausſichtsreich im Rennen. Die„Löwen“, die ſich im Vorſpiel ge⸗ Jußballer reiſen Sonntag, 25. Dezember(1. Feiertag): VfR. Frankenthal— Pf. Benrath RTSW. Mainz 05— Kickers Offenbach Union Böckingen— Blue Stars Zürich BC. Augsburg— Wiener Sportklub TSG. Landau— Wormatia Worms Montag, 26. Dezember(2. Feiertag) VfR. Mannheim— Admira Wien Sp. Wiesbaden— Sp. Waldhof FK. 03 Pirmaſens— Blue Stars Zürich Boruſſia Neunkirchen— Pf. Stuttgart Vf. 47 Speyer— Pf. Benrath Stuttgarter Kickers— Schwarzweiß Eſſen Wacker München— Wiener SC. Nürnberg/ Fürth— Wien(Alte Herren) Da eine ganze Anzahl der führenden für⸗ deutſchen Fußballmannſchaften im Punktekampf ſteht, ſind die Freundſchaftsſpiele an den Weih⸗ nachtstagen nicht allzu zablreich Mit Intereſſe darf man dem Auftreten zweier Wiener Spit⸗ zenmannſchaften entgegenſehen. Admira Wien tritt am zweiten Feſttag beim badiſchen Meiſter VfR. Mannheim an. Der Wiener SC,. iſt am erſten Tag beim BC. Augsburg und am zwei⸗ ten beim FE Wacker München zu Gaſt. Union Böckingen und der FK. 03 Pirmaſens haben ſich eine gute ſchweizeriſche Elſ. Blue Stars Zürich verpflichtet, der große Favorit des Nieder⸗ rheins Schwarz⸗Weiß Eſſen, ſtellt ſich bei den Stuttgarter Kickers vor, und der Niederrhein⸗ Altmeiſter Vis Benrath hat Spiele mit dem Vf. Speyer und dem VfR. Frankenthal, zwei führenden Mannſchaften der pfälziſchen Be⸗ zirksklaſſe, vereinbart. Die Kickers Offenbach ſind bei Mainz 05 zu Gaſt und Boruſſia Neun⸗ kirchen ſpielt vorausſichtlich gegen den VfB. Stuttgart. gen Jahn Regensburg mit einem 111 begnügen mußten, ſollten diesmal der Jakob⸗-Elf beide Punkte abnehmen und damit in der Svitzen⸗ gruppe auftauchen. Viel ſchwerer haben es die „Bayern“, die bei der in den letzten Wochen arg gerupften Fürther Spielvereinigung ſicher erbitterten Widerſtand finden werden. Für die Fürther wird die Lage langſam brenzlig. Fünf Punklekämpfe in heſſen In Heſſen treten alle zehn Gauligamann⸗ ſchaften auf den Plan, wobei es zu folgenden Begegnungen kommt: Dunlop Hanau— Heſſen Bad Hersfeld(2:2) VfB. Friedberg— FC. Hanau 1893(0:2) Kewa Wachenbuchen— SC. 03 Kaſſel(0:4) Sp. Kaſſel— VfB. Großauheim(0:1) Kurheſſen Kaſſel— Sport Kaſſel— Heſſen Bad Hersfeld hat zwar eine klare Füh⸗ rung, iſt aber doch nicht ſo weit voraus, um ſich einen Fehltritt leiſten zu können. Immerhin liegt hier eine Ueberraſchung im Bereich der Möglichkeit, ſchon im Vorſpiel wurden die Punkte geteilt. Mit Heſſen Hersfeld müſſen auch ſeine nächſten Verfolger auswärts ſpielen. Hanau 93 wird einen ſehr ſchweren Kampf in Friedberg zu beſtehen haben und Kaſſel 03 ſtellt ſich auf dem gefürchteten Wachenbuchener Gelände vor. Die Beſucher werden froh ſein, wenn ſie ungeſchlagen heimfahren können. Der Sp. Kaſſel müßte diesmal die knappe Vor⸗ ſpielniederlage gegen Großauheim wettmachen können. Ungewiß iſt der Ausgang des Kaſſeler Lokaltreffens, der noch zur Vorrunde zählt. Um den Südweſt⸗Gaupokal Die Kreismannſchaft Nibelungen muß am Monkag nach Mainz Am 2. Feiertag ſetzen wieder die Spiele der ausgewählten Kreismannſchaften des Gaues Südweſt um den Gauvokal ein. Dieſe Spiele ſollen an ſich dem Zweck dienen, den Nachwuchs der Vereine ans Tageslicht zu bringen; aber wenn man die Aufſtellung mancher Kreiſe be⸗ trachtet, ſo hat man doch den Eindruck, daß das nicht immer ſo iſt. So mancher Spielername (3. B. im Kreis Oſtpfalz) iſt da zu finden, den man nicht mehr gut zum Nachwuchs rechnen kann. Wir meinen, wenn man bei der Aufſtel⸗ lung ſolcher Mannſchaften über den Rahmen der Kreis⸗ und Bezirksbehörde hinausgeht, dann iſt das ſo eine Sache mit dem„Nach⸗ wuchs“. Feſt ſteht auch, daß es manchem Kreis ſehr ſchwer fällt, ſeine Mannſchaft zuſammen⸗ zuſtellen. Die vereinsreichen Kreiſe um die gro⸗ ßen Städte herum ſind an und für ſich eher in der Lage. Mannſchaften aufzuſtellen als z. B. unſer Kreis Nibelungen. Wenn dann noch Ur⸗ laubsſchwierigkeiten oder Krankheiten der Spie⸗ ler hinzukommen. ſo haben die Verantwortli⸗ chen dann ihre Sorgen, wie es z. B. in unſerem Kreis ja auch der Fall iſt. Die Ausloſung für die erſte Runde hat ſol⸗ gende Paarungen ergeben: Mainz: Mainz— Nibelungen Waldfiſchbach: Südweſt— Mittelpfalz Kandel: Südpfalz— Oſtpfalz Dillingen: Saar— Nordweſtpfalz Münſter: Odenwald— Bergſtraße Einzelne der ſchon bekannten Kreismannſchaf⸗ ten hatten wir bereits vorige Woche veröffent- licht, andere ſind überhaupt noch nicht bekannt, zumal dieſe Woche das„Gauverordnungsblatt“ ausgeblieben iſt. So fehlen die Aufſtellungen der uns intereſſierenden Kreiſe Bergſtraße und auch Mainz noch, und man weiß wirklich nicht, wie der Gegner unſerer Kreis-Mannſchaft aus⸗ ſehen wird. Die Elf des Kreiſes Nibelungen wurde auch erſt am Mittwochabend. und das erſt unter Ueberwindung mancher Schwierigkeiten, aufgeſtellt. Sie hat folgendes Ausſehen: Tor: Schwindt(11/115. Wormatia). Verteidiger: Schmidt, Horn(beide Wormatia). Läufer: Scherr(Normannia). Herbert (Wormatia). Grimm(Blauweiß). Sturm: Freeſe(Wormatia). Uoffz. Schwartzkopf(11/115. Blauweiß), Herold (Wormatia), Gedig(Guntersblum), Vogel (Wormatia). Erſatz: Schäfer(Blauweiß), Hartenbach (9./ 115, Tgd. 46). Die Abfahrt der Mannſchaft erfolgt um 19.39 Uhr ab Hauptbahnhof. Deulſche Wellerſolge 1938 23 Vell- und 36 Europameiſterſchaflen fielen an deulſchland Dazu 22 Auslandsmeiſlerkilel Der großartige Geſamterfolg für den groß⸗ deutſchen Sport im jetzt zu Ende gehenden Jahr entſpricht der Stellung, die Deutſchland heute in der Internationalen Sportbewegung ein⸗ nimmt. Zu den zahlreichen Welt- und Europa⸗ rekorden, die von deutſchen Sportlern und Sportlerinnen aufgeſtellt wurden, konnten 23 Welt⸗ und 36 Europameiſterſchaften erobert werden, Zahlen, die das vorjährige Ergebnis weit übertreffen. Im Jahre 1937 waren dem deutſchen Sport 10 Welt-, 24 Europa⸗ und 17 Auslandsmeiſtertitel zugefallen, und dieſes Ge⸗ ſamtergebnis der internationalen Erfolge für den deutſchen Sport wurde in dieſem Jahre ganz beträchtlich übertroffen. Sowohl bei den Europameiſterſchaften der Leichtathleten in Paris und der Leichtathletinnen in Wien, als. auch bei den Europameiſterſchaften der Schwim⸗ mer in London und bei den Europameiſterſchaf⸗ ten im Rudern in Mailand war Deutſchland ſtets die weitaus erfolgreichſte Nation. Beſtens gerüſtet, geht die großdeutſche Sport⸗ gemeinde in das vorolympiſche Jahr 1939. Es gilt, die eroberte Stellung im Internationalen Sport zu behaupten, eine Aufgabe, an der alle beteiligten Kreiſe mit Begeiſterung arbeiten werden. Zur Jahreswende mögen die großartigen Er⸗ folge des großdeutſchen Sports noch einmal in Erinnerung gerufen werden: 23 Bellmeiſterſchaflen! Zweier⸗Bobfahren: Fiſcher/ Thielecke. Eiskunſt⸗Paarlaufen: Maxie Herber /Ernſt Baier. Hallen⸗Handball: deutſche Mannſchaft. Skilaufen für Frauen: Abfahrtslauf: Liſa Reſch; Na⸗ tionalwertung des Abfahrtslauf: Deutſchland; Tor- lauf: Chriſtel Cranz; Nationalwertung des Tor⸗ laufs: Deutſchland; Alpine Kombination: Chriſtel Cranz, Nationalwertung der alpinen Kombination: Deutſchland Skilaufen für Männer: Nationalwertung des Tor- laufs: Deutſchland; Nationalwertung der alpinen Kombination, Deutſchland. Berufsboxen(Halbſchwergewicht): Adolf Heuſer(Titel der JB). Feld⸗Handball: deutſche Mannſchaft. Kajak⸗Zweier: Triebe/ Eberle. Kanadier⸗Einer: Neumüller. Kanadier⸗Zweier: Weinſtabl/Proiſl Kanadier⸗Vierer: Rhein, Riedel, Schorn, Aulenbach. Dauerfahrer: Erich Metze. Segeln für Starbvote: Wö v. Hütſchler. Gewichtheben: Federgewicht: Georg Liebſch; Mittel- gewicht: Alb Wagner; Schwergewicht: Joſ. Manger. Zweier⸗Radball: Köping/ Schäfter Man könnte auch noch die Weltmeiſtertitel hinzurechnen. die die Wiener Felix Kaſpar (Eiskunſtlaufen) und Frl. Pritzt(Fraueneinzel im Tiſchtennis) kurz vor dem Anſchluß der Oſt⸗ mark eroberten. 36 Europameiſterſchaflen! Eiskunſt⸗Paarlaufen: Maxie Herber /Ernſt Baier. Rodeln: Männer⸗Einſitzer: Mertin Tietze; Frauen- Einſitzer: Friedel Tietze; Doppelſitzer: E. Feiſt/ Kluge. Berufsboxen: Halbſchwergewicht: Adolf Heuſer. Ringen: Weltergewicht: Fritz Schäfer. Kegeln(Internationale Bahn): Kurzenberger. Segeln für Olympiajollen: E. Bickel. Motorrad: Klaſſe bis 250 cem: Ewald Kluge(Auto⸗ Union DK W.); Klaſſe bis 500 cem: Feldwebel Gg. Meier(BMW.). Schwimmen: 4 mal 200 m: Deutſchland; 100 m Rücken: Heinz Schlauch, 200 m Bruſt: Joachim Balke; Kunſtſpringen. Erhard Weiß; Turmſpringen: Erhard Weiß. Leichtathletit: Stabhochſprung: Sutter; Weitſprung: Wilhelm Leichum; 800 m: Rudolf Harbig; Hammer⸗ werfen: Karl Hein; Diskuswerfen: W. Schröder; 1 mal 100 m: Deutſchland; 4 mal 400 m: Deutſch⸗ and. Rudern: Vierer m St.: RV. Wratislavia Breslau; Zweier o. St. Stelzer/ Eckſtein. Einer: Joſef Haſen⸗ öhrl; Achter. Berliner Ruder⸗Club. Rollſchuhkunſtlaufen: Männer: F. Händel; Frauen: Lydia Veicht; Paare: Lauer/ Waldeck. Leichtathletit: Kugelſtoßen für Frauen: Hermine Schröder; Weitſprung für Frauen: Irmgard Pratz; Diskuswerfen für Frauen: Giſela Mauermeyer; Speerwerfen für Frauen: Liſa Gelius; 4 mal 100 m für Frauen: Deutſchland. Autoſport: Rudolf Caracciola(Mercedes-Benz). Kunſt⸗Radfahren: Max Frey. Ferner gewannen die Wiener Felix Kaſpar (Eiskunſtlaufen) und Heinz Lazek(Berufs⸗ boxen) kurz vor dem Anſchluß der Oſtmark . e 22 Auslandsmeiſterkilel! England: Beruſstennis: Hans Nüßlein. Frankreich: Skilaufen für Frauen: Käthe Graſegger (Abfahrts-, Torlauf, Komb. Wintermeiſterſchaft für * Erich Metze; Berufstennis: Hans Nüß⸗ ein. Holland: Kunſtfliegen: Rudolf Lochner. Polen: Amateur⸗Radrennen: Purann. Schweiz! Zweier⸗Bob: Fiſcher/ Thielecke; Skilaufen: Helm. Lantſchner(Abfahrts⸗, Torlauf und Vierer⸗ Kombination; Skilaufen für Frauen: Chriſtel Cranz (Abfahrts-, Torlauf und Kombination). Tſchecho⸗Slowakei: Rodeln(Männer⸗Einſitzer): Kluge; * Friedel Tietze; Doppelſitzer: Feiſt/ Kluge. Ungarn: Tennis(Frauen⸗Einzel): Marieluiſe Horn; Tennis(Frauen⸗Doppel): Marieluiſe Horn/ Anne⸗ lieſe Ullſtein. USA.: Skliaufen: U. Beutter(Abfahrtslauf und alp. Kombination, —— Charles Lacquehay, der franzöſiſche Steher⸗ Weltmeiſter der Jahre 1933 und 1935 und Ge⸗ winner zahlreicher Straßen- und Bahnrennen in Europa und Amerika, hat ſich auf ärztliches Anraten völlig vom aktiven Sport zurückgezo⸗ gen. Sporl-Weihnachlen 1938 Der Weg nach Helſinki 1940 ſieht ein ſtarles Deutſchland. Sport⸗Weihnachten 1938! Wohl kaum ein Jahresfeſt hat dem deutſchen Sport ſo reichlich die Erfüllung ſeiner Wünſche beſchert, wohl kaum jemals war ein gleich freudiger Anlaß gegeben. daß Turnen und Sport mit ihrem Reichsſportführer Hans von Tſchammer und Oſten an der Spitze ſo glückverheißend und freudig der erfüllten Wünſche dieſes Jahres froh ſein könnten. Die großen politiſchen Ereigniſſe des Jahres, die ohne jeden Schwertſtreich dank der ſtaats⸗ männiſch überlegenen Führung Adolf Hitlers die Heimkehr der Oſtmark und des Sudetenlan⸗ des in das Reich gebracht haben, bedeuten auch für die deutſchen Leibesübungen über die vo⸗ litiſche und ſtaatliche Bedeutung hinaus einen Zuwachs an Kraft und Verbreiterung der all⸗ gemeinen Leiſtungsgrundlage, die für die Zu⸗ kunft das Schönſte verſprechen. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen, der nach der ſtaatlichen Neuordnung in Deutſchland bisher aus 16 Gauen beſtand, iſt um zwei Gaue größer geworden, um den Gau 17 Oſtmark und den Gau 18 Sudetenland. In aller Welt iſt es be⸗ kannt, welche ſportlich überragende Stellung die Oſtmark auch unter der Ungunſt des vergange- nen politiſchen Syſtems behaupten konnte, wis auch das Sudetenland in einem reichen Maße über ſportlich bedeutende Kräfte verfügt. Auf verſchiedenen Gebieten hat die Oſtmark inter⸗ national führende Leiſtungen aufzuweiſen, wie auch das Sudetenland durch die Leiſtungen ſei⸗ ner Turner und Sportler eine Macht darſtellt, die im geeinten Reich in einen neuen Kräfte⸗ ſtrom übergehen wird. Wenn daher der deutſche Sport nun zum Weihnachtsſeſt noch einmal ſei⸗ nes neuen Gewinns gedenkt und ſich ſeiner erfreut, ſo wiſſen alle deutſchen Turner und Sportler, daß ſie den Neubau des Reiches zu einem 80-Millionen⸗Volk allein einem Mann zu danken haben: dem Führer und Reichskanz⸗ ler Adolf Hitſer. Es iſt unmöglich, in der ſtillen Beſinnung des Feſtes, wie ſie nun einmal zur deutſchen Weihnacht gehört, daß überall in deutſchen Sportkreiſen nicht auch der Heimkehr dieſer bei⸗ den alten deutſchen Stammländer gedacht wür⸗ de. Von Nord bis Süd. von Weſt bis Oſt bildet der deutſche Sport eine gewaltige Einheit, und wenn der Reichsbund für Leibesübungen ſchon vor der Heimkehr dieſer beiden Brüderſtämme bereits der größte Turn⸗ und Sportverband der Welt war, ſo gibt es nun nirgendwo in der Welt noch einen Vergleich zu der Einheit der deutſchen Leihesübungen. Unabſehbar ſind heu⸗ te noch die Auswirkungen in der Verſtärkung der Kampffront. die der deutſche Sport aus ſei⸗ nem Zuwachs von der Oſtmark und dem Su⸗ detenland ziehen wird. Ueberall aber, in allen Gliederungen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, wird man froh in die Zukunft blicken und ſich nach den glänzenden Erfolgen der letzten Jahre für neue Aufgaben rüſten. Zum erſten Mal in der Geſchichte des deut⸗ ſchen Volkes iſt mit dem 80 Millionen⸗Volk ein feſter Bau geſchaffen. der nicht nur für die Ge⸗ ſchite nach außen, für die internationalen Auf⸗ gaben und Verpflichtungen, ſondern auch für den ſtetigen Aufbau nach innen unſchätzbar iſt. Deutſche Turner und Sportler. die früher ab⸗ ſeits und außerhalb des Reiches ſtehen muß⸗ ten. gehören nun bei dieſer erſten Weihnacht zum neuen Staatskörper der deutſchen Nation. Angeſichts dieſer überragenden Entwicklung, de⸗ ren ſich die deutſchen Leibesübungen erfreuen dürfen, wird es ſchwer, im Weihnachtsgedenken aller anderen Erfolge gerecht zu werden. Noch einmal ſchweift die Erinnerung an die Tage des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Bres⸗ lau zurück, wo der Aufmarſch aller Stämme be⸗ reits zum erſten Mal als das Wunder der groß⸗ deutſchen Einheit vor den Augen der erſtaunten Welt ſich vollzog. Wendet ſich in der Beſinnung des weihnacht⸗ lichen Feſtes nun aber der Blick nach innen. ſo wird jeder Turner und Sportler noch manche Wünſche haben, die alle auf die feſtgegründete Reinheit als den Mittelpunkt der deutſchen Lei⸗ besübungen zurückgehen. Mehr als je wird der Wunſch lebendig, daß die großen hiſtoriſchen Ereigniſſe ſich auch inſofern auf das Gebiet der Leibesübungen auswirken, daß alle deutſchen Männer und Frauen den Weg zu Turnen und Sport finden Allen iſt der Weg zur Lebens⸗ freude und Geſundheit durch Spiel und Sport bereitet. allen ſind die Tore zu Lebenser⸗ neuerung und Schaffenskraft aufgeriſſen. Nie⸗ mals vorher als jetzt, bei der Sportweihnacht 1938. umfaßt ein einziger, mächtiger Gedanke den Rieſenbau der deutſchen Leibesübungen: hier iſt der unverſiegliche Quell der Kraft und der Geſundheit. hier iſt der unerſchöpfliche Born der deutſchen Jugend und des deutſchen Volkes. Wenn Weihnachten das Feſt der Gaben und der gemeinſamen Freude iſt, ſo iſt der deutſche Sport in einem wahrhaft überreichlichen Maße beſchenkt worden. Niemals wieder kann dieſer Quell verſiegen, niemals wieder kann die Kraft des deutſchen Volkes geſchwächt werden, weil der Strom allmächtig geworden iſt. Gewiß gilt es. noch manchen Volksgenoſſen für die Leibes⸗ übungen zu gewinnen. aber ebenſo unumſtößlich gilt die Tatſache. daß ein 80 Millionen⸗Volk dank der Maßnahmen der Reichsregierung in der Förderung der Leibesübungen das wert⸗ vollſte Geſchenk erhalten hat, das nur jemals einem Volk in der Geſchichte zuteil wurde. Ueberall in Deutſchland werden neue Sport- ſtätten und Spielplätze gebaut werden, in allen deutſchen Gauen werden frohe Menſchen bei 4 05 und Sport Geſundheit und Erholung fin⸗ en, Markiberichle Mannheimer Produkten unverändert. Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 189 Ferkel und 71 Läufer Prei ſe: Ferkel über ſechs Wochen 21—31, Läufer 32—45 RM. Verlauf ruhig. Alles aut Malpexccle Roman von Hans Herbst Urheber⸗Rechtsſchutz: Roman⸗Verlag Greiſer⸗Raſtatt i (10. Fortſetzung) Wer das macht ſchließlich auch nichts. Die Gewahr, daß Sie eine Frau anſtändig ernähren können, iſt doch wohl vorhanden? Ich meine bringt Ihre Kleckſerei ſoviel ein, daß Sie eine Familie, die ja ſicher kommen wird, gut durchbringen können?“ „Oh, doch!“ verſetzte Hinrich ſchnell.„Ich verdiene durch meine„Klexerei“ ganz anſtändig. Außerdem be⸗ ziehe ich als Lehrer noch eine nette Summe. Alſo um unſere Zukunft brauchen Sie wirklich nicht beſorgt zu ſein, Herr Brügmann!“ g„Na ja, na ja“, meinte der alte Gutsbeſitzer gemüt⸗ Lich,„das nehme ich ja an. Für den Notfall iſt ja auch moch das Vermögen Elſes vorhanden. Davon könnt ihr euch ein nettes Häuschen bauen.“ „Ach... das iſt eigentlich nicht mehr nötig“, ſagte Hinrich ſchmunzelnd,„denn ein Häuschen beſitze ich be⸗ reits... und zwar ein ziemlich geräumiges... eigentlich ſchon mehr Haus.“ Brügmann nickte befriedigt. „Alle Achtung! Na, dann müſſen Sie ja ein ſehr ſolider Menſch ſein und eine Stange Geld verdienen. Von dem Haus hat mir Walter nichts erzählt.“ „Ich hatte ihn gebeten, nichts davon zu verraten“, klärte Hinrich ihn auf.„Ich verband damit eine ganz beſondere Abſicht. Sehen Sie, Herr Brügmann, ich bin ſehr reich. Aber der Reichtum, den ich meinem vor⸗ ſorglichen Vater verdanke, iſt mir nicht zu Kopf geſtiegen. Ich bin ein einfacher Menſch geblieben und wollte, als mir die Abſicht kam, um Ihre Tochter zu freien, auch als ſolcher gelten. Ich wollte keine Enttäuſchung er⸗ leben. Ich weiß nicht, ob Sie mich verſtehen, Herr Brügmann?“ „Vollkommen, lieber Hinrich!“ ſagte Brügmann fovial. „Na, dieſe Vorſichtsmaßregel brauchten Sie nun bei meiner Tochter nicht anzuwenden. Die iſt gut geraten. Der wird Ihr Reichtum ebenfalls nicht zu Kopf ſteigen. Alſo, dann ſind wir ja eigentlich gegen Sie die rich⸗ tigen Plöter. Die ſiebzigtauſend Mark, die Ihnen Elſe mit in die Ehe bringt, ſpielen wohl bei Ihnen gar keine Rolle?“ „Abſolut nicht!“ rief Hinrich lachend.„Ein Mitgift⸗ jäger bin ich wahrhaftig nicht.“ „Wiſſen Sie, lieber Hinrich, da fällt mir direkt ein Stein vom Herzen“, ſagte Brügmann erfreut.„Die Sache liegt nämlich ſo: Elſe hat das Geld auf dem Gute meines Sohnes ſtehenlaſſen. Eine Kündigung in Kürze würde Horſt vielleicht in Verlegenheit bringen, da Walter ſchon auf Auszahlung ſeines Anteils be⸗ ſtanden hat, wodurch ſich die beiden zu unſerm größten Leidweſen ernſtlich verkracht haben. Alſo dann könnte das Geld vorläufig ſtehenbleiben?“ „Aber natürlich“, entgegnete Hinrich raſch.„Sicher iſt es dort mehr von Nutzen, als wenn Elſe es auf die Bank bringt.“ Der alte Brügmann drückte ſeinem zukünftigen Schwiegerſohne kräftig die Hand. „Sie ſind ein feiner Kerl, Hinrich!“ ſagte er erfreut. „Als Vater hat man doch das Beſtreben, allen Kindern den Weg möglichſt zu ebnen. Na, dann iſt dieſe Sache ja auch geregelt. Wann wollt ihr denn heiraten?“ „Möglichſt bald!“ rief Hinrich.„Ich habe doch ſo viel nachzu olen, denn eigentlich hätten Elſe und ich uns doch ſchon im Winter finden können, vielleicht beim Schlittſchuhlaufen!“ „Aber Sie waren doch mit Elſe im Winter gar nicht zuſammen.“ a „Nein, leider nicht.“ „Na, wenn Ihnen am Schlittſchuhlaufen ſo viel ge⸗ legen iſt“, meinte der alte Brügmann lachend,„dann können Sie das ja im nächſten Winter nachholen.“ Er ſtand auf.„Na, dann beſprechen Sie man alles mit Elſe. Von uns aus kann jeden Tag geheiratet werden. Die Ausſteuer liegt bereit. Alles andere iſt eure Sache. So, nun hätten wir dieſen feierlichen Akt auch hinter uns. Nun bereden Sie alles mit Ihrer Braut.“ Er ſchob den glücklichen Hinrich in den Vorgarten, wo Mutter und Tochter auf der Bank ſaßen. „Alſo die Elſe hat mir bereits alles gebeichtet, lieber Hinrich!“ ſagte Frau Brügmann in ſchwiegermütter⸗ licher Rührung und reichte dem Zukünftigen ihrer Tochter die Hand hin.„Ich wünſche euch beiden viel, viel Glück zu er em gemeinſamen Lebensweg. Nun wollt ihr wohl bald heiraten?“ „Das wäre mir das Liebſte“, entgegnete Hinrich und legte zärtlich den Arm um ſeine Elſe.„Ich dachte mir, wir verloben uns am Oſterſonntag und beſtellen in⸗ zwiſchen das Aufgebot, damit aller ſo weit erledigt iſt, daß mir Elſe nachkommen kann, denn die Hochzeit möchte ich gern in Wolferheide feiern, weil ich in den nächſten Monaten nicht abkommen kann.“ „Dann müßten wir alſo alle nach dort kommen“, meinte Frau Brügmann überlegend.„Na, das läßt ſich ja einrichten, denn Papa iſt ja wieder ſo weit, daß er eine ſolche Reiſe aushalten kann. Walter und ſeine Frau können ſicher auch an der Feier teilnehmen. Ob aber die Wolperoder jetzt abkommen können, ja, das weiß ich nun nicht. Aber es wäre doch ſehr ſchön, denn gerade euer Hochzeitstag wäre doch die beſte Gelegen⸗ heit, um dieſe beiden feindlichen Brüder wieder zu⸗ ſammenzubringen.“ „Wäre es nicht das beſte“, ſchlug Hinrich vor,„wenn ich mit Elſe nach Wolperode führe, um meine zukünfti⸗ gen Verwandten zur Hochzeitsfeier einzuladen? Dann werden wir ja hören, ob ſich das einrichten läßt.“ „Dann mußt du aber zu Fuß zuruclaufen, Hinrich!“ 2 77 Elſe.„Die Rappen müſſen nachmittags aufs eld.“ „Das iſt doch nicht ſo ſchlimm!“ ſagte Hinrich lächelnd. „Ich werde mich ſchon zurechtfinden. So dumm, wie ich am Ende ausſehe, bin ich denn doch nicht.“ „Du ſiehſt gar nicht dumm aus“, widerſprach Elſe ihm.„Das wäre ja auch noch ſchöner. Glaubſt du denn, daß ich mich in dich verliebt hätte, wenn du ein dummes Geſicht hätteſt?“ Sie lachte fröhlich und kuſchelte ſich an ihn. „Na“, meinte Hinrich ſcherzend,„ein Adonis bin ich ja nun auch nicht.“ „Fe mich ja!“ erklärte Elſe vergnügt.„Alſo... dann wollen wir gleich losfahren. Zum Mittag kannſt du bei uns bleiben. Aber am Nachmittag mußt du mit Papas Bild beginnen. Wir dürfen doch keine Zeit verlieren, wo du bloß ein paar Tage bleiben kannſt. Am Abend komme ich noch mal rüber.“ Die beiden glücklichen Brautleute verabſchiedeten ſich von den Eltern und beſtiegen dann den Wagen. * Ein? halbe Stunde ſpäter konnte Elſe den Wolpe⸗ rodern ihren Bräutigam vorſtellen. Hor) und Ulla beglückwünſchten das junge Braut⸗ paar: doch ſchien es Elſe, als ob der Glückwunſch ihres Bruders dy- des nicht von Herzen kam. Während der Unterhaltung war er ziemlich einſilbig und nachdenklich. „Und wann wird geheiratet?“ erkundigte er ſich nach einer Weile. „So raſch es geht“, erklärte Hinrich mit einem zärt⸗ lichen Blick auf ſeine Braut.„Wir können uns ja morgen in Celle auf dem Amt erkundigen, in welch kürzeſter Friſt ſolche Eheſchließung ſtattfinden kann. Meine Papiere habe ich vorſorglich eingeſteckt. Die Hochzeit muß aber bei uns zu Wolferheide ſtattfinden. Das habe ich ſchon mit meinen zukünftigen Schwieger⸗ eltern ins reine gebracht. Wir würden uns natürlich ſehr freuen, wenn Sie beide an unſerem Hochzeitstage teilnehmen würden. Es wird allerdings nur eine ganz kleine intime Feier werden, ſo im engſten Familien⸗ kreiſe. Elſe iſt auch damit einverſtanden. Wir wollen uns keine großen Ausgaben machen, da wir ja ſparen müſſen.“ Er blickte verſtohlen zu Elſe hin, die ihre Zu⸗ ſtimmung lebhaft durch Kopfnicken gab. Aha! dachte Hoeſt mißmutig, da ihm ſchon während der ganzen Zeit die Herausgabe des Geldes durch den Kopf gegangen war. Dumme Sache war das jetzt! Er wußte beim beſten Willen nicht, wie er ſich weiteren Kredit verſchaffen konnte, da er das Gut über und über belaſtet hatte. Er ſah zu ſeiner Frau hinüber, die wohl ähnliche Gedanken gekommen waren, denn ſie warf ihm einen ermunternden Blick zu. „Ja, das iſt ſolche Sache!“ meinte er nachdenklich.„In der nächſten Zeit bin ich ſehr ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen. Der Viehverkauf ſteht vor der Tür.“ „Aber es handelt ſich doch nur um einen.. höchſtens zwei Tage“, gab Elſe zu bedenken.„Die wirſt du doch ſchon mal abkömmlich ſein. Alferding iſt doch da.“ „Ja, gewiß... aber du weißt ja, wie ich mit Walter ſtehe. Es iſt mir unangenehm, mit ihm zuſammenzu⸗ kommen“, ſuchte er nach Ausflüchten. „Herrgott nochmal!“ ſagte Elſe ärgerlich.„Da ver⸗ trägſt du dich eben mit ihm. Ihr könnt doch nicht bis an euer Lebensende Feinde bleiben. Das iſt doch un⸗ natürlich. Walter trägt dir doch nichts nach. Das hat er wiederholt erklärt. Alſo verſöhnt euch doch wieder.“ „Ja, ja...“, meinte Horſt unſchlüſſig,„das ließe ſich wieder einrenken... aber da iſt noch etwas anderes, Elſe... du wirſt ſchon wiſſen, was ich meine.“ „Ach ſo...“ ſagte Elſe,„... ich kann mir ſchon denken, worauf du aus willſt.“ Sie drehte ſich zu Hinrich hin.„Horſt ſpielt ſicher auf mein Geld an, das ich bei ihm ſtehen habe. Ja..“ „Aber da bleibt doch alles beim alten“, unterbrach Hinrich ſie ſchnell,„denke ich. Darüber haſt du doch ganz allein zu entſcheiden. Ich ſelbſt habe doch nicht auf dein Kapital ſpekuliert. Was wir zum Leben ge⸗ brauchen, verdiene ich doch durch meine Malerei. Und wenn wir beſcheiden wirtſchaften, kommen wir ganz gut aus. Darüber habe ich mit deinem Vater bereits geſprochen. Das Geld kannſt du ruhig ſtehenlaſſen. Wir gebrauchen es wirklich nicht. Aber ich will da nicht vorgreifen. Die Entſcheidung liegt bei dir.“ „Ja, ich für meinen Teil will Horſt nicht in etwaige Schwierigkeiten bringen“, meinte ſie ernſthaft.„Aber wir müſſen doch Möbel anſchaffen, denn ich nehme an, daß du als Junggeſelle möbliert wohnſt, Hinrich! Wir müſſen uns doch eine kleine nette Wohnung mieten.“ „Fehlgeſchoſſen, mein Herzel“, platzte Hinrich heraus. „Möbel ſind genug vorhanden. Und eine Wohnung ebenfalls. Und ſogar ein eigenes Häuschen beſitze ich. Es fehlt eigentlich nur noch ein... eine Schlafgelegen⸗ heit für dich... ſonſt iſt alles vorhanden.“ „Ich falle aus den Wolken“, rief Elſe luſtig.„Da komme ich alſo, wie wir hier ſagen, ins gemachte Bett?“ „Das muß ich noch kaufen!“ meinte Hinrich vergnügt. „Ich bin ja ſo geſpannt auf alles!“ ſagte Elſe und legte vertrauensvoll ihre Hand in die ſeine.„Ach ſo“, ſagte ſie dann zu ihrem Bruder, der ſie geſpannt an⸗ blickte.„Alſo, Horſt, du brauchſt die gar keine Kopf⸗ ſchmerzen zu machen. Das Geld bleibt natürlich ſtehen.“ „Ich danke dir, Elſer' ſagte Horſt aufſteyend.„Birette Kopfſchmerzen hätte ich ja nicht bekommen.“ Er lachte etwas gezwungen.„Aber natürlich iſt mir die Sache ſo lieber. Entſchuldigt mich, aber ich muß noch ins Vorwerk. Der neue Zuchtbulle kommt heute an. Den Kerl möchte ich mir doch gern anſehen. Sie bleiben wohl zum Mittageſſen hier?“ wandte er ſich an Hinrich. „Gern!“ antwortete Hinrich, der ſich ebenfalls er⸗ hoben hatte und zu ihm getreten war.„Und am Oſter⸗ ſonntag halten Sie ſich bitte frei... da ſoll doch Ver⸗ lobung gefeiert werden.“ „Selbſtverſtändlich ſind wir dabei!“ gab Horſt zurück. „Na, wir ſehen uns ja noch zum Mittag und beſprechen das genau.“ Er gab ſeinem zukünftigen Schwager die Hand und ging in gehobener Stimmung aus dem Zimmer. 5 Inſpektor Alferding erwartete ihn bei den Ställen. „Na, Alferding, nun mal los!“ rief Horſt ſchon von weitem.„Habe mich ein wenig verſpätet. Hatte erſt mit meinem zukünftigen Schwager verſchiedenes zu beſprechen.“ Alferdings Geſicht zuckte zuſammen. „Mi... Ihrem Schwager?“ kam es erregt über ſeine Lippen.„Dieſer... dieſer Maler wird Ihr Schwager?“ „Ja, warum denn nicht?“ meinte Horſt, erſtaunt über das ſtarre Geſicht ſeines Inſpektors. Plötzlich dämmerte es ihm.„Ja, mein lieber Alferding... da ſind Sie aber einen Poſttag zu ſpät gekommen. Nun verſtehe ich auch Ihre Andeutungen, die Sie mir vor einiger Zeit gemacht haben. Ja... da hätten Sie aber eher anſchwirren müſſen, mein Lieber! In Liebesſachen ſind Sie wohl ein bißchen ſtockbeinig! Na tröſten Sie ſich... Sie werden auch noch das paſſende Mädchen finden. Müſſen die Augen mal offenhalten.“ Er ſchwang ſich in den Sattel ſeines Fuchſes.„Nun aber los!“ Er klopfte dem Pferd auf den Hals und ritt vorweg. Dummer Kerl! mußte er denken. Das hätte dem ſo paſſen können, meine Schweſter zu heiraten. Siebzig⸗ tauſend Reichsmark wäre wohl ein netter Brocken ge⸗ weſen! Nein, da war es ihm ſchon lieber, dieſen Maler als zukünftigen Schwager zu bekommen. Der war an⸗ ſcheinend in Geldſachen ein durchaus vernünftiger Mann. Ob Alferding, der doch wohl in erſter Linie auf das Kapital ſeiner Schweſter ſpekuliert hatte, eben ſolch Entgegenkommen gezeigt hätte, wie dieſer Hinrich Ras⸗ mus, war doch immerhin fraglich geweſen. Nein, ſo war es ſchon das beſte! Er pfiff vergnügt vor ſich hin und kümmerte ſich nicht weiter um den Inſpektor, der in einiger Entfer⸗ nung hinter ihm ritt. * Am Oſterſonntag verlobten ſich Elſe und Hinrich. An dieſem Tage erſolgte auch eine Verſöhnung der beiden Brüder. Alferding betrank ſich an dieſem Tage ſinnlos. Der ſtets nüchterne Menſch war nicht wiederzuerkennen. Alferding war jetzt häufig im Krug zu treffen. Da er ein wortkarger, wenig zugänglicher Menſch war, erfreute er ſich keiner allzugroßen Beliebtheit bei g den Bauern. Man gi, ihm gern aus dem Wege. Der Gaſtwirt Kruppke war daher wenig erbaut, daß ſich der Inſpektor jetzt verſchiedentlich eingeſtellt hatte, denn Alferding hatte ſtets über den Durſt getrunken. In dieſem Zuſtande war Alferding ganz unleidlich geweſen; es war ſchon zweimal zu Reibereien mit den anderen Gäſten gekommen. Das ſah Kruppke natürlich ungern, denn er liebte die Ruhe und Gemütlichkeit. Ernſte Zuſammenſtöße gab es alle Jubeljahre bei ihm, denn die Bauern, die in der Hauptſache bei ihm verkehrten, waren durchweg ruhige Männer, die unnötigen Aufregungen aus dem Wege gingen. „Was haben Sie eigentlich, Inſpektor?“ fragte der Wirt, als Alferding wieder einmal ſchon am Vormittag bei ihm eingekehrt war und ſchnell hintereinander ein Glas Bier und etliche Schnäpſe getrunken hatte.„Sie kommen ja jetzt ſo häufig zu mir?“ Alferding blickte unwirſch auf. „Iſt Ihnen das unangenehm?“ ſtieß er verdroſſen hervor. Kruppke ſetzte ſich an den Tiſch. „Unangenehm... nee, das ja nicht“, meinte er mit breitem Lachen.„Ich frage bloß, weil ich doch ſehe, daß mit Ihnen was nicht ſtimmt Liebesſchmerzen etwa?“ Alferding machte eine ärgerliche Bewegung. „Unſinn!“ knurrte er; dann brütete er eine Weile vor ſich hin. „Alſo doch Liebesſchmerzen!“ meinte der Wirt ſchließ⸗ lich.„Na, Mann, Inſpektor... da brauchen Sie doch den Kopp nicht hängen zu laſſen. So was geht vorüber. Wer iſt es denn?“ Alferding ſchlug mit der Fauſt auf den Holztiſch, daß die vor ihm ſtehenden Gläſer ins Wackeln gerieten. „Das geht keinen Menſchen was an!“ ſchrie er wütend. „Ich verbitte mir ſolche dämlichen Fragen!“ Kruppke ſtand beleidigt auf. „Na, na, bloß nicht ſo hitzig. Man wird doch woll noch fragen können.“ Er zuckte die Achſeln und ging hinter ſeine Theke, ohne ſich weiter um ſeinen un⸗ wirſchen Gaſt zu kümmern, der den Kopf in die Hände deſtützt hatte und mit unmutigem Geſicht daſak. (JFortſetzung folgt) 1 Die r — der 18000 Zu! ſi let Maur um re . 0 1 Wie ud n um der gen, de fehr be hahe „am un die Leben, der g 550 welt li binn! unterm uud di fie ein belg duſtaud Eregur fiegt h Nies ler und wo ande bein E Aber d. Vo under ſich die ſchiedene zustande Merit ub f Ueherleg ſchaher lange z der digt iure De dus Hur die die das nuchen Muſſe Dae 1 hutgent Der. No ling Wink e ruf fi mant, 0 rette lage Sache ins wohl ö kr⸗ Oſter⸗ Net⸗ aud. echen r die dem 2 Bekanntmachungen Orlsgruppe Dlenſtſtunden der P A S Sämtliche Amtswalter der NS wollen an der Volksweihnachtsfeier am Freitagabend 18.50 Uhr im Freiſchütz teilnehmen. Der Ortsamtsleiter. ber A. S. D. A. P. Viernheim N S.⸗Beratun gsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. ol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtäd terſtr. 16, 1. Stock Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Zwei Kräfte ſind es, die den Menſchen lenken, ſie lenken ihn bald ſüd⸗, bald nordwärts: Natur gab ihm Verſtand, um recht zu denken, um recht zu handeln, gab ſie ihm das Herz. 5 0 0 Mi fallen uns vel Wieder einmal ſtehen die Zuckerbäcker— und nicht nur die Nürnberger— gerüſtet, um dem Umſtand gebührend Rechnung zu tra⸗ gen, daß Lebkuchen⸗Herzen an Weihnachten ein ehr begehrter Artikel ſind. Aber auch Men⸗ ſchenherzen— die freilich nur bildlicherweiſe „zum anbeißen“— bieten ſich vorzugsweiſe um dieſe Zeit einander, und gleich fürs ganze Leben, an. Man erfährt es ſpäteſtens aus der Zeitung, deren Verlobungsanzeigen an ieſem Feſttag recht zahlreich ſind. Die Mit⸗ welt lieſt im allgemeinen kühl bis ans Herz hinan drüber hinweg, daß ſich zwei Herzen unterm brennenden Weihnachtsbaum gefunden und die Verlobungsringe nebſt dem erſten „offiziellen“ Kuß getauſcht haben. Nur wenn ein bekannter Name, ein„Er“ oder eine„Sie“ auftaucht, gerät das Zeitungsblatt in zitternde Erregung:„Wie die beiden ſich wohl ge⸗ kriegt haben?“ Die Antwort darauf haben ſich unſere Müt⸗ ter und Großmütter noch ſelber gegeben. Denn wo anders als auf Bällen, in der Tanzſtunde, beim Sport uſw., hat man ſich kennengelernt? Aber darin iſt heute, mit dem geſteigerten Tempo unſerer Daſeinsweiſe, vielfach eine grundlegende Aenderung eingetreten, ſo daß ſich die Frage ſchon verlohnt, auf wieviel ver⸗ ſch dene Arten heute denn wohl Verlöbniſſe zuſtande kommen. Denn ein Wunder und ein Myſterium bleibt die Liebe in aller Ewigkeit, vob„auf den erſten Blick“ oder„nach reiflicher Ueberlegung“. Ewiges Geheimnis des Men⸗ ſchenherzens, das da findet, ſcheinbar ohne lange zu ſuchen, geleitet einzig vom Inſtinkt der richtigen Gattenwahl(wenn man die Geld⸗ intereſſe einmal höflicherweiſe ausſchaltet). Die Ausnahmen der Einſpänner beſtätigen ja nur die Regel, die Ausnahme derer nämlich, die das Suchen endgültig aufgegeben haben, nachdem ſie ihr Mißgeſchick ſtets an die falſche Adreſſe gelangen ließ. Die meiſten Verlöbniſſe kommen ſicher auch heutigentags noch„rein zufällig“ zuſtande. Der Reſt iſt— Schweigen, wenn man den diskreten Umweg über das Heiratsinſerat nicht gerade zum Thema einer öffentlichen Diskuſ⸗ ſion machen will. Dieſen Umweg pflegen alle diejenigen zu beſchreiten, denen es, weil der Beruf ſie vielleicht vollkommen in Anſpruch nimmt, an Herren- oder Damenbekanntſchaft fehlt. Anderen wieder ſchwebt das große Ideal vor, das ſie in ihrem geſellſchaftlichen Um⸗ kreis nicht gefunden haben: ſie ſind nach Ueberwindung der Scheu vor dem„nicht mehr ungewöhnlichen Wege“, nicht am ſchlechteſten beraten. Und dann die Mehrzahl derer, die ſich auf der breiten Heeresſtraße des Zufalls trafen! Wobei dieſer Zufall faſt immer eine andere Geſtalt annimmt— ſo viele Geſtalten, als Paare einander zugeführt werden ſollen. Denn ſo l iſt die Liebe, daß ſie kein Sche⸗ ma braucht und jede Wiederholung geradezu ſcheut, um zu ihrem Ziele zu gelangen. Man ſehe ſich nur einmal in ſeiner eigenen Familie und den vielen Verwandten daraufhin um, und man wird geradezu ein neckiges Spiel der Zufallsmöglichkeiten vor ſich haben. Immer, „wenn man an nichts Böſes denkt“, lauert Amor im Hintergrund, um ſeine Pfeile zu verſchießen. Wie auch in dem beſonderen Fall, von dem ich weiß, wo eine Straßenſammlerin für das Winterhilfswerk einem Spender die Plakette mit ſo zarter Behutſamkeit an den Mantelkragen heftete, daß heute— nach kaum einem Jahr— die beiden ein glückliches Che⸗ paar ſind. Verbilligte Glückwunſch⸗Vildtelegramme zu Weihnachten und Neujahr Um weiten Kreiſen die Möglichkeit zu ge⸗ ben, zu den bevorſtehenden Feſttagen Glück⸗ wunſch⸗Bildtelegramme an Freunde und Be⸗ kannte Großdeutſchlands zu ſenden, hat die Teutſche Reichspoſt für Weihnachten und Neujahr verbilligte Glückwunſch⸗Bildtele⸗ gramme eingeführt. Dieſe können bei allen Aemtern und Telegrammannahmeſtellen der Deutſchen Reichspoſt in der Zeit vom 20. Dezember ds. Is. bis zum 6. Januar 1939 nach allen Orten Großdeutſchlands aufgegeben werden. Die Gebühren betragen für die Stufe J mit einem nutzbaren Raum 9 zu 11 em 1.50 RM. und für Stufe II 13 zu 13,5 em 2 RM. Zugelaſſen als Bildtelegramme ſind Bilder jeder Art, Zeichnungen, Pläne, Ge⸗ drucktes und Geſchriebenes. Geſchäftliche Mit⸗ teilungen und in Kurzſchrift abgefaßte Nach⸗ richten dürfen in die verbilligten Bildtele⸗ gramme nicht aufgenommen werden.— Wei⸗ tere Auskunft erteilen die Aemter und Tele⸗ grammannahmeſtellen. Strafe wegen Verſäumung der Luſtſchutzpflichten Das Amtsgericht Darmſtadt(Landesgruppe Heſſen⸗Rheinland⸗Süd) hat in einer kürzlich rechtskräftig gewordenen Entſcheidung einen Fabrikbeſitzer wegen Uebertretung des Luft⸗ ſchutzgeſetzes zu einer Geldſtrafe und im Falle der Nichtbeibringung zu Haft verurteilt, weil der Angellagte unter nicht ſtichhaltigen Hin⸗ weiſen auf berufliche Arbeitsüberlaſtung und ſonſlige Betriebsverhältniſſe der befriſteten po⸗ lizeilichen Aufforderung zur ordnungsgemä⸗ ßen Vervollſtändigung des Werkluftſchutzpla⸗ nes nicht nachgekommen war. Dieſe mangel⸗ hafte Einſicht für ſtaats⸗ und volkspolitiſche Notwendigkeiten und die in dem Verhalten des Angeklagten im Sinne einer vorſätzlichen Verſäumnis liegende erhebliche Nachläſſigkeit gaben dem Gericht unter ausdrücklichem Hin⸗ weis 81 die Wichtigkeit des Werkluftſchutzes Anlaß, bei Bemeſſung der Geldſtrafe nahe an die zuläſſige Höchſtgrenze heranzugehen, ob⸗ wohl der Verurteilte anderen ihm neben der Aufſtellung des Werkluftſchutzplanes zukom⸗ Der Gau Hefjen⸗Aaſſau begeht Vollsweſhnachten Weihnachten, das ſchönſte aller deutſchen Feſte, das mit ſeinen Feiern vor allem in die Familie hineingeſtellt iſt, hat im Dritten Reich durch die Volksweihnacht einen beſon⸗ deren Sinn erhalten. Es iſt ausgerichtet wor⸗ den auf die Volksgemeinſchaft. Durch dieſe Volksweihnacht, die der Ausdruck der Zuſam⸗ mengehörigkeit aller Volksgenoſſen unſeres roßen Vaterlandes iſt, iſt der Wunſch des Führers verwirklicht worden, daß zu Weih⸗ nachten auch dem Bedürftigen unter uns der Lichterbaum im Glanze der Kerzen erſtrahlen ſoll. Niemand mehr im Großdeutſchen Reich wird zu Weihnachten von aller Freude abſeits⸗ ſtehen und ſich einſam und verlaſſen fühlen. Für alle iſt der Gabentiſch bereitet. Auch im Gau Heſſen⸗Naſſau werden überall am 23. Dezember Volksweihnachtsfeiern ver⸗ anſtaltet, zu denen die Betreuten des WHWꝭ᷑ und deren Kinder eingeladen ſind. Die Feiern beginnen um 19 Uhr mit einer Anſprache von Reichshauptamtsleiter Hilgenfeldt, der in der Voltsweihnachtsfeier im Saalbau Friedrichs⸗ heim in Berlin über alle deutſchen Sender zu den Kindern im geſamten Reich und damit erſtmalig zu den Kindern der Oſtmark und des Sudetenlandes ſprechen wird. Anſchließend werden ſich gemeinſam mit den vom WSW betreuten Volksgenoſſen und deren Kindern die Hoheitsträger, die Politiſchen Leiter und die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen des WW beim Schein des Lichterbaumes zu ei⸗ ner frohen Stunde der Weihnachtsfreude zu⸗ ſammenfinden. Damit werden die Veranſtal⸗ tungen in den Orten unſeres Gaues zu rechten Volksweihnachtsfeiern. Alle die Volksgenoſ⸗ ſen, die ſich uneigennützig für das große ſo⸗ ziale Hilfswerk einſetzen, ſind mit den Eltern, die nicht mit irdiſchen Gütern geſegnet ſind, und ihren Jungen und Mädel zu einer feſt⸗ lichen Gemeinſchaft zuſammengefügt. Die Volksweihnachtsfeiern am heutigen Freitag in unſerem Gau ſtehen im Zeichen des großen hiſtoriſchen Geſchehens in dieſem Jahr, der Wiedervereinigung der Oſtmark und des Sudetenlandes mit dem Reich. Alle Volksge⸗ noſſen des Gaues Heſſen⸗Naſſau werden bei der Teilnahme an dieſen Feiern zutiefſt das Wort des Führers verſtehen, das der deutſchen Weihnacht des Jahres 1938 ſeinen Sinn gibt: „Wir alle in Deutſchland können uns in die⸗ ſem Jahr zum erſten Male wirklich freuen auf das Weihnachtsfeſt. Es ſoll für uns alle ein wahres Feſt des Friedens ſein. Umſo wichtiger aber iſt es in dieſer Zeit, nun erſt recht für unſere deutſche Volksgemeinſchaft zu ſorgen, zu ringen, für ſie zu werben und für ſie zu opfern.“ In Viernheim findet die Volksweih⸗ nachtsfeier heute abend pünktlich 7 Uhr im „Freiſchütz“ ſtatt. ene menden Verpflichtungen nachgekommen war. Der Strafzweck diene der Erziehung zur be⸗ ſchleunigten Befolgung der dem Betriebsführer obliegenden Gemeinſchaftspflichten. Todesfall. Nach kurzer Krankheit ſtarb Frau Valentin Müller 1. Witwe, Katharina geb. Babylon, Saarſtr. 39. Sie ſtarb nach einem arbeitsreichen Leben im 73. Lebensjahre. Schützt die Zugtiere! An alle Beſitzer von Zugtieren und Leiter von Fuhrwerken wird hiermit die dringende Mahnung gerich⸗ tet, bei Kälte und Straßenglätte erſtlich dar⸗ auf Bedacht zu nehmen, daß die Zugtiere vor nachteiligen Einflüſſen der Witterung nach Möglichkeit geſchützt werden. Es iſt deshalb darauf zu achten, daß 1. die Zugtiere niemals länger als unbedingt erforderlich und niemals unbedeckt im Freien ſtehen gelaſſen werden; 2. das Saumzeug im Stall aufbewahrt oder vor dem Anlegen das Gebiß erwärmt wird; 3. die Hufeiſen der Pferde zum Schutz gegen das Ausgleiten gehörig geſchärft oder mit Stollen verſehen werden. Merkliche Zunahme der Kälte. Heute früh hat das Thermometer 16 Grad Kälte verzeichnet.— Infolge des eingetretenen Schneefalls und der durch die Kälte hervor⸗ erufenen Glätte der Straßen benutzen unſere feicher alltäglich bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeitsſtätte fahrenden Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen nunmehr die OEG zur Fahrt an die Arbeitsſtätte. Glotken der Leimat läuten zum Feſt Von allen Türmen unſerer Heimat läuten die Glocken die Weihnacht ein. Dreißig davon hat der Reichsſender Frankfurt mit dem Mikrophon belauſcht und zu einer ſtim⸗ mungsreichen Glockenſendung zuſammenge⸗ ſtellt, die am 24. Dezember von 19.45 Uhr bis 21 Uhr zu hören iſt. Außerhalb der Grenzen des Deutſchen Rei⸗ ches liegt, von Schweizer Gebiet eingeſchloſſen, unweit von Schaffhauſen, die einzige reichs⸗ deutſche Exelave Büſingen, die zum Bad⸗ ner Land gehört. Von dieſem weit vorgeſcho⸗ benen Poſten werden uns die Welhnachlsglak⸗ ken erklingen. Dann ſolgt das Geläute der Pfarrkirche von Meersburg, die Glocken von dem Münſter in Konſtanz fallen ein, und wenn ſie langſam verklingen, hebt das Geläut von Ueberlingen am See an. Mit weihnachtlichem Zauber umfängt uns das herrliche Geläut von Meßkirch, ſieben⸗ ſtimmig miſcht Albbruck ſich ein, aus Sät⸗ ingen hören wir die Glocken vom Frido⸗ lins⸗Münſter, dann geht es hinauf in den tiefverſchneiten Schwarzwald, St. Peter in Kirchzarten meldet ſich, bald mächtig über⸗ tönt von dem Geläut des Freiburger Münſters und von der andern Rheinſeite klingen die Glocken aus Breiſach. Und nun geht es weiter den Rhein hinauf. Ueber Oppenheim ſegnet die Katharinenkirche mit ihrem Glockenklang die ſchlafenden Reben, von Worms aus tönt vom Dom und der Lutherkirche die dunkle Zwieſprache der Glocken über den Nibelungen. gau, Trier entbietet von den Türmen ſei⸗ ner ſiebenhundertjährigen Liebfrauenkirche ſeine Weihnachtsbotſchaſt, von der luxembur⸗ iſchen Grenze ſendet das alte Saarburg einen Glockengruß, machtvoll ertönt das Ge⸗ läute des Liebfrauen⸗Münſters zu An⸗ dernach, aus dem goldenen Mainz mah⸗ nen die Domglocken. Weiter geht die Glocken⸗ fahrt zum Deutſchen Eck, wo in Koblenz uns das Geläut der tauſendjährigen Baſilika St. Caſtor grüßt, und es antworten gegen- Aber die Glockenſtimmen von Niederlahn⸗ bad und Reichenberg ihre ſtein. Aus dem heſſiſchen Land grüßen die Glocken von St. Eliſabeth aus Marburg, gus der altehrwürdigen Kaiſerſtadt Fritz lar, und aus Fulda vernehmen wir die Glocken der Michaelskirche. Aus Kaſſel kündet vom Rathausturm ein Glockenſpiel den Lauf der Jahreszeiten. Langſam nähert die Glockenfahrt ſich ihrem Ende. Nach Lim⸗ burg führt der Weg, wo vom hohen Felſen⸗ dom, der ſiebentürmig die Lahnſtadt überragt, weithin übers Lahntal das vielſtimmige Ge⸗ läut erklingt, aus der Barbaroſſaſtadt Geln⸗ hauſen grüßen die Glocken der Marien⸗ kirche und künden uns von den Tagen Kaiſer Rotbarts, aus Seligenſtadt, wo Einhart, der Freund und Geſchichtsſchreiber Karls des Großen lebte, und wo Matthias Grünewald ſeine Werkſtatt hatte, tönen die Domglocken über den Main und die würdig wiedererſtan⸗ dene Kaiſerpfalz. Aus dem ſtillen Ilben⸗ ſtadt läuten die alten Glocken aus dem 15. Fahrhundert die Weihnacht ein, in Wies baden erhebt das Geläut der Marktkirche und Ringkirche ſeine Glockenſtimmen, und zum Abſchluß der Glockenreiſe führt uns das Mikrophon durch die Kaiſerſtabt Frank furt. Die Oſanna⸗ und Carolusglocke be⸗ gleitet ſeit der Hohenſtaufenzeit die Krönun⸗ gen der deutſchen Kaiſer. Das Glockengeläute iſt umrahmt und ver⸗ bunden durch Geſang, Muſitk und Wort. Der bekannte Kosleck'ſche Bläſerbund aus Berlin wird alte Turmmufiken von Ga⸗ brieli, Gluck und Roſſow blaſen. Hymnen von Kromoliki und Lieder von Hugo Wolf umrahmen die Glockenſtimmen. Außer dieſer Glockenſendung wurde eine weitere Glockenſendung zuſammengeſtellt, die nach der Rede des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Heß, am 24. Dezember, 21.50 Uhr bis 22.30 Uhr, die Glocken des Großdeutſchen Reiches zum Klin⸗ gen bringt. Neben den mächtigen Domen aus dem Altreich werden zum erſtenmal auch die Glocken aus Wien, Salzburg, Innsbruck, Graz, Maria Saal in Kärnten, Eger, Karls⸗ Stimmen erheben. Schon früh geht es eilenden Schrittes zu den Zügen. Keine Leuchtkörper werfen! Es be⸗ ſteht Veranlaſſung, nochmals darauf hinzu⸗ weiſen, daß das Abbrennen von Feuerwerks⸗ körpern verboten iſt. Eltern handeln fahrläſ⸗ ſig, wenn ſie dies ihren Kindern erlauben; aus demſelben Grund iſt der Verkauf an Kin⸗ der verboten. Welche Folgen die Uebertretung des Verbots haben kann, zeigt der jüngſte Brand im benachbarten Ladenburg, wo eine Scheune in Flammen aufging, weil ein leicht⸗ ſinniger Junge einen Sternregen durch das Fenſter geworfen hatte. Winterſchlußverkauf 1939 ab 30. Januar. Die Winterſchlußverkäufe begin⸗ nen in dieſem Winterhalbjahr am 30. Januar 1939. Eine Reihe von Waren des Textilfach⸗ gebietes ſind wieder, wie im vorigen Jahr, von den Verkäufen ausgenommen. Die Liſte dieſer Artikel wird in einer im Reichsanzeiger und Preußiſchen Staatsanzeiger veröffentlich⸗ ten Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters bekannt gemacht. 4. Landesfachgruppenſchau der Geflügelzüchter in Frankfurt Am Sonntag fand in Frankfurt die große 4. Landesſchau der Ausſtellungsgeflügelzüch⸗ ter ſtatt. Sie umfaßte über 5000 Nummern Geflügel aller Raſſen. Auch vom hieſigen Kleintierzuchtverein beteiligten ſich einige Züchter und konnten mit ſchönen Preiſen heim⸗ kehren: Ad. Brechtel mit 0,2 Orpington ſg. 2 und gut, mit 0,2 Barnevelder(Zwerge) gut und befriedigend. Valt. Kirchner mit 2,2 Ruſſ. Orloff gut und befriedigend. Paul Hof⸗ mann mit 1,1 Suſſex(hell) befriedigend und sg. 2. Jakob Weidner mit 2,1 Rebh. Italiener ſg., Ehrenpreis, gut und ſg. E, Landes⸗ bauernehrenpreis. Jakob Baus mit 1,3 Bar⸗ nevelder(ſchwarz) ſg. 1, Sonderzuſchlagspreis 2 mal gut und ſg. 1 Zuſchlagspreis. Valt. Kirchner mit 2,0 Straſſertauben ſg. 1 und NN 5 Dieſe Erfolge ſind ganz beſonders hervor— zuheben, da unſere Züchter mit ihren Tieren gegen die ſtarken Spezialklubs zu kämpfen hatten im Wettbewerb. Den Züchtern ein dreifach„Gut Zucht!“ J. B J. B. Wie wird das Weiler? Froſt— Schneefall Während in Oſt⸗ und Mitteldeutſchland weiter Froſtmilderung eingetreten iſt, hat ſich im Weſten und Süden des Reiches faſt unver- ändert Froſt zwiſchen minus 5 und 10 Grad gehalten. Der Zuſtrom milder Luft in der Höhe bedingt dabei verbreitete Niederſchläge, die in den Niederungen aus Schnee oder Grau⸗ peln beſtehen. In größerer Höhe konnte da⸗ her am Donnerstagmorgen der Frankfurter Wetterflieger Regen feſtſtellen, der unter⸗ wegs allerdings wieder zum Gefrieren kam. Die Nacht zum Freitag brachte Aufheiterung und damit wieder ſtärkeres Anziehen der Fröſte. Das Wetter bleibt aber auch weiter⸗ hin unbeſtändig. Die Ausſichten für Samskag: Fort⸗ dauer des Froſtes und der Unbeſtändigkeit. Achkung! Froſtgejahr allenthalben Kleine Berhaltungsmaßregeln für Renſch, Tier und Pflanzen N einige Tage vorausgeſpürt. Erfrorene Körper⸗ g ſtellen, gleichviel wo, können leicht aufbrechen, 1 und wer ſie noch nicht hat, der kann jetzt ihre 1 Bekanntſchaft machen. Es gibt Erfrierungen 1 erſten Grades, die ſich in e und Schwel⸗ 1 lung der Haut anzeigen, während bei denen zwei⸗ .. ten Grades Blaſenbildung und ſchwerheilende . Froſtgeſchwüre auftreten. Erſt bei Erfrierungen „ dritten Grades kommt es zu vollſtändigem Ab⸗ f ſterben der betroffenen Teile und deren Um⸗ 1 wandlung in eine ſchwarze, gefühlloſe Maſſe. 5 Schlechte Blutzirkulation, unzweckmäßige Klei⸗ 1 dung und zu leichtes Schuhwerk begünſtigen die Sie ſuchen für die Nacht einen Unterſchlupf, der ſie gegen die bittere Kälte und den Nord- wind ſchützen mag. Tagsüber piepſen ſie ganz verſtütt bet unten genſtern. Die gewohnten zzSpeiſekammern“ in den Baumritzen und im Boden ſind ihnen durch die Kälte verſchloſſen. Da muß der Menſch mit einer z weckmäßi⸗ gen Winterfütterung einſetzen. Leider wird da in aller Gutmütigkeit oft ſchwer geſündigt. Die Mahnung lautet: Lieber gar nicht füttern, als falſch! Bei Schnee, Nauhreif und Glatteis muß der Futtertiſch von einem Dach geſchützt ſein. Und was füttert man? Keine Brotkrumen N leichteren Erfrierungen, z. B. der Füße. Facle oder Kartoffeln, weil ſie leicht ſäuern und dann „ beulen behandelt man, allerdings am beſten NN wirken. Zu empfehlen ſind: alle ölhal⸗ „ ſchon vor Eintritt der Kälte, durch Wechſel⸗] tigen Samen wie anf, ganz und gequetſcht, 1 bäder, Maſſieren und Einreiben mit Alkohol, Sonnenblumen, Gurken⸗ und Kürbiskerne, . Kampferwein und Chloräthyl. Sind die ſchmerz⸗] Mohn, Leinſamen, nicht aber Rübſamen, der a haften Froſtſtellen erſt da, ſo helfen Schneeab⸗ meist verſchmäht wird. Sehr begehrt ſind Fette: 1 reibungen oder heiße Fußbäder, zu denen 2 Ltr.[ Rinder- oder Hammeltalg und ungeſalzener 1 Waſſer mit 2 Teelöffeln Eichenrinde aufgekocht] Speck. Hanf genügt auch allein. Zum Jutter⸗ „ werden. Gerade ſo werden Froſtbeulen an den] platz heranziehen kann man die Tiere durch ſicht⸗ 40 Händen behandelt. Auch Alkoholumſchläge, Heiß⸗] bar hängende Speckſchwarten und grüne Tan⸗ n luft, Jodpinſelung und Röntgenbeſtrahlung kön⸗ nenzweige. 1 nen angewendet werden. Die Froſtſalben, mit N 8 denen man die angegriffenen Stellen einreibt, Und die Haustiere frieren auch 9 10 enthalten faſt alle Kampfer, Jod, Ichthyol, Auf der Straße haltende Pferde ſollen bei 1 Perubalſam Gerbſtoffe. Terpentinöl und andere[ Froſt gut zugedeckt fein und zwar nicht leichtfer⸗ . ötheriſche Oele. Offene Wunden muß der f ig durch lleberwerſen einer Decke— die übri⸗ N Arzt behandeln!— ens während der Arbeit abgenommen werden . r, oll. Nachts bleibt das Gebiß im Stall oder es 1 f Andere Gefahren, wird gewärmt, bevor man es dem Tier anlegt. 1 die dem Menſchen jetzt drohen, ſind die des Auch muß auf den Hufbeſchlag geachtet werden. 1 Eiſes, ſei es winterſportlich erwünſcht oder als, Wachhunde bedürfen jetzt einer feſten, 1 0 Glatteis auf dem Boden unerwünſcht. Beſon⸗ dick mit Stroh ausgelegten Hütte. Soweit ſie ders für die Jugend gilt: Es iſt kein Helden⸗ an der Kette liegen, müſſen ſie täglich mehrmals losgemacht werden, damit ſie ſich Bewegung ver⸗ ſchaffen können.— Die Katzen treibt nicht bei Nacht und Froſt hinaus! Gebt ihnen für die Nacht eine Kiſte mit Holzwolle und ſtellt ihnen einen Kaſten mit Sägemehl bereit.— Die Ställe für das Federvieh und die Kan in⸗ chen werden am beſten außen mit Reiſig und Stroh, Dorfmull oder Dung bedeckt, die inneren W ſtück, eine dünne Eisdecke zu betreten, ſon⸗ 0 3 dern ſtrafbarer Leichtſinn, der ſchon Tauſende von Menſchenleben gefordert hat. Eltern u. ſon⸗ ſtige Erwachſene haben die Pflicht, einzugrei⸗ 15 wenn Jungen oder Mädchen auf ſolche a eiſe mit ihrem Leben ſpielen.— Kommt * Schnee oder tritt ein naſſer Witterungsumſchlag 9 ein, ſo muß ſich der Hauseigentümer an ſeine Streupflicht für den Fall des Glatteiſes N Gelaſſe aber mit Holzwolle verſehen und die 14 erinnern. Vielleicht bleibt ihm eine gereimte Oeffnungen verhängt. a 10 Aufforderung beſſer im Gedächtnis: Vom Frost befallene Zimmerpflanzen, 1 Uebt immer eure Bürgerpflicht! . And wenn es ſchneit und friert, vergeßt das Aſcheſtreuen nicht, „ſonſt werdet ihr notiert. Der Paragraph ſteht nicht zum Spaß in unſerm Ortsſtatut, und wer ſchon auf dem Pflaſter ſaß, die man nicht rechtzeitig vom Fenſterbrett her⸗ eingenommen hatte, ſoll man zunächſt mit kal⸗ tem Waſſer kräftig überbrauſen, damit der Froſt aus den Pflanzenzellen herausgezogen wird. Sind ſie erſt richtig erfroren. nützt natürlich alles nichts mehr. Wird es nachts in Fenſter⸗ nähe zu kalt, ſo ſtelle man die Pflanzen in die Zimmermitte. Auch kann man Pappſtücke zwi⸗ ſchen Fenſterſcheibe und Pflanze ſtellen oder 6 der weiß, wie weh das tut. 9 w. Mit beinahe ſibiri en Kältegraden i a l 1 plötzlich der Winter 1 e Bergebt A* 1 78 wan 10 W ie„glücklichen“ Beſitzer von Froſtbeulen i er füttert richtig! 65 und aufſpringender Hornhaut an der Die Tage ſind gekommen, wo Mutter Natur Ferſe haben den Kälteeinbruch vielleicht ſchon ſchlecht für unſere gefiederten Lieblinge ſorgt. I Ii un diam Aff l In U S I- Do FI Wärme bön eiftem danebeſi gelegene Rauf ift das Zimmer kommen laſſen. Schützt auch Keller, Waſſer⸗ und Gasleitungen! Waſſerleitungen, Waſſermeſſer und Ventile unter Druck zerfrieren, und Gasleitungen ver⸗ ſtopfen leicht, wenn die umgebende Temperatur unter 0 Grad ſinkt. Beſonders gefährdet ſind die Eintrittsſtellen der Leitungen in die Gebäude. Rechtzeitiges Schließen und Abdichten der Kel⸗ lerfenſter mit ſchlechten Wärmeleitern(Stroh, Holzwolle, Lumpen, Papier) und Einhüllen der freiliegenden Rohre ungeſchützter Leitungen ſind gute Vorſichtsmaßregeln. Bei ſehr ſtarkem Froſt in ungeſchützt liegenden Häuſern wird es gut ſein, die Waſſerleitung an der Endzapfſtelle ganz dünn laufen zu laſſen. Vir ſchmücken unſern Beihnachts baum Zu der richtig geſchmückten Weihnachtsſtube gehört der Weihnachtsbaum. Er ſſt, obwohl wir es urkundlich nicht nachweiſen können, uraltes Brauchtum. Erſtmalig wird uns in einer Ur⸗ kunde gegen Ende des 15. Jahrhunderts darüber berichtet. Aber wir wiſſen aus ungezählten Quellen daß der Weihnachtsbaum, wenn auch in anderer Form(als Zweig oder Reis, als Le⸗ bensrute oder Lebensbaum) mit das meiſtge⸗ brauchte Symbol für das nie erſter⸗ bende Leben der Natur iſt, zu dem der germaniſche Menſch in einem innigen, freund⸗ ſchaftlichen Verhältnis ſtand. Wenn wir um die tiefe Naturverbundenheit des deutſchen Menſchen wiſſen, wird uns dieſer Brauch, den immergrü⸗ nen Baum zur Zeit, da das Leben draußen unter der Decke der Natur ſchläft, der Mitt⸗ winterzeit, in ſein Haus zu holen, verſtändlich; und auch daß wir, ſoweit es überhaupt üblich iſt, den Baum ſchmücken, ihn ſo ſchmücken, wie es ſeiner Symbolgeſtalt entſpricht. Wir wollen all das wählen, was dem Namen Le⸗ bensbaum gerecht wird. Wir geben ihm einen leuchtenden Schmuck und das Ausſehen des wei⸗ ßen Winters. In vielen Gegenden iſt es noch üblich— und es ſollte überhaupt wieder allge⸗ meiner Brauch werden— dieſen Schmuck in alten Symbolen herzuſtellen, dazu lebendi⸗ gen Baumſchmuck Aepfel und Nüſſe. Es iſt unnötig zu ſagen, daß wir keine Lichter in allen möglichen unvaſſenden Farben nehmen, ſondern das weiße, reine Licht, welches vielfach widerſtrahlen ſoll in dem Lntbtenden, glitzern⸗ den Schmuck des Baumes Denn dort, wo Kin⸗ derherzen glücklich zu machen ſind, wird mit dem lebendigen Baumſchmuck größe Freude be⸗ reitet. Parten doch die Kleinen mit ihren Leckermäulchen auf das Plündern des Weih⸗ nachtsbaumes während der Weihnachtszeit. Und das brauchen wir nicht auch noch zu ſagen, daß wir unſeren Weihnachtsbaum Ar überla⸗ den, ſo daß faſt nichts Grünes mehr an ihm zu ſehen iſt Oder daß er ſich mit einer klingenden Krone auf einem Apparat dreht, der ein ſchlecht geſpieltes Weihnachtslied zum Beſten gibt. Denn ſchließlich ſoll all dieſer Schmuck ja nur dazu beitragen, dem Ichlichten grünen Lebensbaum Für d. Feſttage alle Vereius⸗Anzeiger zz 1 Salate 3 4 Kleintierzuchtverein Viernheim odes- 1 und Selbſtverwertergruppe.. e 1 465 Unſere Vollverſammlung findet am 2. Feier⸗ menkohl, Schwarz. 10 tag(26. 12. 38), nachmittags 2 Uhr, im wurzel, ſchöne „Karpfen“ ſtatt. Die Sitzung des Geſamt⸗ Aepfel u. Nüſſe vorſtandes iſt am gleichen Tage, von 1.30 Uhrſtei Häußer bis 2 Uhr nachmittags. Die Anmeldepapiere Blauehutſtraße 28, zur Kreisgeflügelſchau ſind bei Schriftführer l Turnverein von 1893 gewehr Handball: A⸗ und B-Jugend heute. Wehrſportmodell) Freitagabend 8 Uhr in der Sporthalle wich- zu verkaufen. tige Verſammlung. Reſtlos erſcheinen! Stürzel, Adolf Hitlerſtraße 97 20 Faſt neuen Herren- Nach Gottes hl. Willen verſchied unſere liebe, treubeſorgte und gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, ffn Udienün aner 1. Witte gen unſerer hl. Kirche im 73. Lebensjahre. Viernheim, den 23. Dezember 1938 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Die Beerdigung findet morgen Samstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhauſe Saarſtraße 39 aus ſtatt. Anzelge Für die Feiertage eng gur rasche wein 1937er Stein Veltliner 8 Ltr.⸗Fl. o. Gl. 1.15 1937er Burweil. Schioß berg ktr.⸗Fl. o. Gl. 1.30 1937er Hambacher 72 FJieuer Lt. Fl. o. Gl. 1.50 1937er Liebfraumilch 8 Ltr.-Fl. o. Gl. 1.60 ernen feſtlicheft Gräffz zu gebef. Und Went sik einer eigens zu dieſem Zweck hergeſtellten, blauen Kerze im ganzen Reich unſern Baum ſchmücken, ſo ſoll das unſerer immer lebendigen Verbundenheit mit all den deutſchen Menſchen in der Welt Ausdruck verleihen. Freiwillig zur Infankerie! Das Herz welches jungen Deutſchen ſchlägt nicht höher, wenn der ſtramme Tritt unſerer Infanterie bei ſchneidiger Marſchmuſik durch die Straßen unſerer Stadt klingt? Schon jeder Schuliunge wünſcht ſich bei dieſem Anblick auch einmal ſpäter ſo mitmarſchieren und das graue Ehrenkleid tragen zu dürfen. Denn Wehr⸗ dienſt iſt Ehrendienſt. Der Wunſch, dem Vaterlande dienen zu dür⸗ fen, iſt groß. Für jeden jungen Deutſchen be⸗ ſteht hierzu die Möglichkeit, als Freiwil⸗ liger in die Wehrmacht einzutreten, voraus⸗ geſetzt, daß er völlig auf dem Boden des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates ſteht, ſittlich, geiſtig und körperlich dieſer ernſten Aufgabe gewachſen iſt und Luſt und Liebe zum Wehrdienſt hat. Wohin wende ich mich und was muß ich tun, um zu den Bevorzugten gehören zu dürfen, die als Freiwillige zur Ableiſtung ihrer Dienſtpflicht angenommen werden? Ueber alles dies gibt mir das nächſte Wehrbezirkskommando Auskunft. Das wichtigſte iſt aber, daß ich mich ſo ſchnell wie möglich bei dem von mir ausgeſuchten Truppenteil melde, andern⸗ falls muß ich damit rechnen, daß ich wegen Be⸗ ſetzung der Freiwilligenſtellen einem anderen Truppenteil zugewieſen oder überhaupt abge⸗ wieſen werde. Bei welchem Truppenteil trete ich nun ein?— Dieſe Frage hört man immer wie⸗ der. Ein jeder möchte gerne während ſeiner Dienſtzeit das verwenden, womit er in ſeinem bisherigen Beruf zu tun gehabt hat oder ein beſonderes Intereſſe zeigt. Zum Beiſpiel über⸗ legt ſich der Landwirt, der vielleicht mit Pfer⸗ den umgegangen iſt, gehe ich zur Infanterie. Kavallerie. Artillerie uſw. Ein anderer, der den Motor liebt, möchte gerne zu einem moto⸗ riſierten Verband, der Techniker wünſcht gerne bei einer Nachrichtentruppe zu dienen. Welche Truppe bietet mir all dieſe Viel⸗ ſeitigkeiten? Das iſt allein die Infante⸗ rie, die Königin aller Waffen. In dem heuti⸗ gen modernen Infanterie⸗Regiment finde ich alles das, was ich ſuche. Neben den Schützen⸗ kompanien gibt es Maſchinengewehrkompanien. eine Infanterieſchützenkompanie, die Panzerab⸗ wehrkompanie, den Nachrichtenzug und den Rei⸗ terzug. Für jeden bietet alſo die Infanterie die Möglichkeit für ſeine weitere Fortbildung, um mit Luſt und Liebe dort dienen zu können. Wer daher in ernſten Zeiten mit ſeiner Waffe in der Hand einmal dem Vaterlande dienen will, der komme zur Infanterie. Meldet Euch rechtzeitig bei eurem Infanterie-Regiment. Meldeſchluß für Einſtel⸗ lung als Freiwilliger im Herbſt 1939 iſt der 15. Januar 1939. Derugd E Schlitten und Schliliſchuhe ſowie noch ein Re poſten Splel walten billig zu verkaufen Weinheimerſtraße 53 1937er Kallſtadter Rob. „ Hofmann, Bismarckſtraße 59, abzuholen. Mel⸗ 1 Damen- Katharine geb. Babylon res Neu 16170 „ deſchluß iſt der 26. Dezember 1938. ledermantel 5 ee 1057er Hambacher get..... . Der 1. Vorſitzende. 1 Luft- nach kurzer Krankheit, verſehen mit den Tröſtun⸗ wein Ltr.⸗Fl. o. Gl. 1.25 Ja. Wermuthwein 1 a Ltr.⸗Fl. o. Gl. 1.7 ibwein UAlter Malaga Fl 2.10 Inſel Samos Fl. 1.60 Als Gruß aus der Heimal mantel mittlere Größe, Lirör: Kakao mit Nuß 8 Pfefferminz, Halb und Halb, 7 Goldwaſſer, Kirſch m. 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Denkt an die hungernden und jrierenben Vögel enen Schaßt reichlich Fulterplätze an geſchützlen Orten! 9 Sad polgenſ into Funzt ſahten Oer Tutte Pinde bet, al Naeh fut w Motorn faßt i. bohrle Echwei Frjoll gleiſtge gelegt. die Au Hunlell Kälte lungen hend a bölli Etick 6 wurden nußten nigen zets, de cuf Des Heimat um die Valdale dah der cuch de Autoſab ſtummt ſchwerbe mitabre Waldalg Heide l. Glimpfl mann Fahrt b achte. geſchleud dabonge Bei 12 Es gi 15 aul ut, der ſäule in nicht dar im offen die eiskt ſchen Ei allerding bedatf e tung Die N N Doll den N. wurden Eifelortf dict an lic daß ſchen dae danit ge 1 Didbeß⸗ J ber it. Fundſel, ichen mühunge ſer nyſe lin get Engderſ gefundene fenen N. ſen it. n anderen fußt abe ⸗ 1 ee it met wie⸗ aud einer in ſeinen t oder ein ſpiel über, ö nit Pier⸗ Ifantete. deter, der den note⸗ nicht gerne U diese Viel⸗ nfafte⸗ dem heuti⸗ de i Schützen lompanien, Panzetab⸗ den Rei⸗ anterie die dung, um men. Per Pafſe in enen will, ei enten it Einſtel⸗ 9 iſt det frollog 110 ae I e posten laufen al ze d — 9 II en ren lauten die beit — — 2 2 —.— 4 f zeitun 7 — N * 1 1 1 konzert. Mittagskonzert. 14: Zeit, Nachrichten, nacht— eweges Wunder. das Unglück von Windesheim Bad Kreuznach. Ueber den ſchon berichteten folgenſchweren Zuſammenſtoß eines Laſt⸗ kraftwagens mit einem Perſonenzug der Hunsrückſtrecke Langenlonsheim⸗Simmern, er⸗ . wir noch folgende Einzelheiten: er Uebergang, auf dem der Zuſammenſtoß ſtattfand, befindet ſich kurz hinter dem Dorfe Windesheim. Das Laſtauto des Johann Rei⸗ ber aus Waldalgesheim bei Bingerbrück, mit Vieh beladen, kam von Bad Kreuznach und fuhr wie der Zug in Richtung Stromberg. Der Motorwagen wurde von der Lokomotive er- faßt und etwa 30 m weit mitgeſchleift. Dabei bohrte ſich die Maſchine in das Auto, das mit Schweißapparaten getrennt werden mußte. Infolgedeſſen war der Verkehr auf dieſer ein⸗ gleiſigen Strecke über 5 Stunden völlig ſtill⸗ gelegt. Ein Hilfszug aus Bingerbrück führte die Aufräumungsarbeiten durch, die ſich in der Dunkelheit und bei immerhin etwa 8 Grad Kälte ſehr ſchwierig geſtalteten. Die Ermitt⸗ lungen über die Schuldfrage wurden umge⸗ hend aufgenommen. Der Laſtwagen iſt völlig zertrümmert worden. Vier Stück Großvieh, die der Wagen geladen hatte, wurden in den Guldenbach geſchleudert und mußten notgeſchlachtet werden. Bei dem trau⸗ rigen Unfall fand die Frau des Wagenbeſit⸗ zers, der ſelbſt auswärts beſchäftigt war, und auf Benachrichtigung hin am Mittwoch in die Heimat zurückkehrte, den Tod Es handelt ſich um die etwa 35jährige Suſanne Reiber aus Waldalgesheim. Sie war derart eingeklemmt, daß der Kopf vom Rumpf getrennt wurde und auch der Körper ſchwer zugerichtet war. Der Autofahrer Schweikert, der aus Stromberg ſtammt und bei ſeinem Arbeitgeber wohnte, iſt ſchwerverletzt worden, ebenſo erlitt auch der mitfahrende Metzgermeiſter Schömenauer aus Waldalgesheim beträchtliche Verletzungen. Beide kamen ins Kreiskrankenhaus Kreuznach. Glimpflich kam der Begleitmann Wilh. Poß⸗ mann aus Waldalgesheim davon, der die Fahrt beim Vieh auf dem Wagen ſtehend mit⸗ machte. Er wurde im hohen Bogen aufs Feld geſchleudert und iſt mit geringen Verletzungen davongekommen. Die kalte Plafle Bei 12 Grad NRheinbad— Das Wild kommt in die Dörfer Es gibt. Naturen. Zu ihnen ge⸗ ört auch ein fanatiſcher Anhänger der Waſſer⸗ ur, der in dieſen Tagen, da die Queckfilber⸗ ſäule immerhin 12 Grad unter Null anzeigte, nicht darauf verzichten konnte, bei Mehlem im offenen Rhein ein Bad zu nehmen. In die eiskalten Fluten ſteigend, ließ er ſich zwi⸗ ſchen Eisſchollen treiben. Solches Bad dürfte allerdings nicht jedermanns Sache ſein, dazu bedarf es wohl einer ganze beſonderen Abhär⸗ ng. Die Not treibt das Wild in die 1150 1 In Dollendorf(Eifel) 14 eine Wildſau den Weg zum Kuhſtall. Wildſchweine wurden 8 in Scheunen und Schuppen der Eifelortſchaften angetroffen. Rehe kommen bis dicht an die Häuſer heran und ſind ſo zutrau⸗ lich, daß ſie in unmittelbarer Nähe von Men⸗ chen das hingeſtreute Futter freſſen. Es muß amit gerechnet werden, daß die Kälte an dem 3 nicht ganz ſpurlos vorübergegan⸗ gen iſt. Anaufgeklärker Leichenfund Weſterburg. Am 11. Mai vorigen Jahres wurde beim Pflügen eines Feldes in Berz⸗ hahn(Weſterwald) ein menſchlicher Schä⸗ del ausgegraben. Der Bauer benachrichtigte ſofort die Gendarmerie, und die Unterſuchung durch die Behörde wurde eingeleitet. An der Fundſtelle wurde das Skelett einer weib⸗ ichen Perſon gefunden. Trotz aller Be- mühungen der Unterſuchungsbehörden iſt die⸗ ſer myſteriöſe Leichenfund bis heute unaufge⸗ klärt geblieben. Nach dem Gutachten eines Sachverſtändigen handelt es ſich bei dem auf⸗ gefundenen Skelett um das eines ausgewach⸗ ſenen Menſchen, der etwa 30 Jahre alt gewe⸗ ſen iſt. Schätzungsweiſe hat es 15 bis 25 Sie hören im Rundfunk Samstag, 24. Dezember Stuttgart 6: Morgenlied, Zeit, Wetter. 6.30: Frühkonzert. 8.30: Morgenmuſik. 9.20: Für Dich daheim. 9.30: Bunte Volksmuſik 10.30: Meiſterklänge. 11.30: Volks- muſik und Bauernkalender. 12: Weihnachtsgrüße der Oſtmark. 13: Nachrichten, Wetter. 13.15: Weih⸗ nachtsgrüße der Oſtmark. 14: Jetzt dauert's nicht mehr lange. 15, Der bunte Plattenteller. 16: Jetzt ſchmücken wir den Tannenbaum. 18: Am Weihnachts- baum die Lichter brenuen.. 18.10: Stille Nacht, heilige Nacht. 18.20: O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün ſind deine Blätter 18.25. Weihnachtliche Muſik. 19 Hohe Nacht der klaren Sterne. 20: WeWihnachtskonzert. 21: Weihnachtsanſprache des Stellvertreters des Führers Reichsminiſter Rudolf Heß. 21.20. Deutſche Weihnachtsglocken. 22.30: Für alle, die allein geblieben 23:„Die heilige Nacht“. 23.50: Turmblaſen vom Turm des Rathauſes in Wien. 24—2: Nachtkonzert. Frankfurt : Fantaſie in Gedur, Morgenſpruch. 6.30: Früh⸗ 3 56. Froher 1 an 9 5 — Kinderland. 11.45: Ruf ins Land. 1 5— 14.10: Weib⸗ 15: Bilderbuch der Woche. 15.15:... und drunten liegt die weihnachtliche Sta t. 15.30:„Noch immer geht die Tür nicht G d! Nachmittagskonzert Schöne alte Weihnachtsmuſik. 1 18: Der Blindenchor ſingt Weihnachtslieder. 18.30: eihnachtsteller in Wort und Muſik. 19.15: Boe Nach. 1 19 Sterne. 19 45: Glocken unſerer heimat läuten die Chriſtnacht ein 21: Weihnachtsan⸗ prache des Stellvertreters des Führers. Reichsminister Rudolf Heß. 21 20. 1 Konzert 22.20: An die Einſamen. 22.30: Frohe Spende für den Gabentiſch 24—3: Nachtkonzert. Bunte Tagesthronik Jahre hier gelegen. Die Tote wird etwa 1.52 m groß und eine zierliche Perſon gewe⸗ ſen ſein. Die Polizei ſorſcht danach, wo vor 15 bis 25 Jahren eine etwa 30 Jahre alte Frau verſchwunden iſt. Jie will„ billig einkaufen“! Frankfurt a. M. In letzter Zeit hat eine Frau in mehreren hieſigen und auswärtigen Geſchäften, z. B. in Offenbach a. M, billige Weihnachtseinkäufe machen wollen. Sie gab alte, außer Kurs geſetzte 50 und 100⸗ RM. ⸗Scheine(die alten„Blauen“) in Zah⸗ lung. Aus naheliegenden Gründen ließ ſie ſich vorwiegend von jüngerem Perſonal bedie⸗ nen. Es iſt ihr immer gelungen, die Geldſcheine abzuſtoßen und Wechſelgeld dafür in Empfang zu nehmen.— Die Schwindlerin, 5 noch nicht gefaßt iſt, iſt ungefähr 40 Jahre Dom Aulo an die Wand gedrückt Gelnhauſen. Am Mittwochvormittag ereig⸗ nete ſich kurz vor 6 Uhr in Wirtheim ein UAn⸗ fall, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Als zwei Arbeiter zum Bahnhof gingen, um nach ihrer Arbeitsſtelle zu fahren, wurden ſie von einem aus Richtung Fulda kommenden Laſtzug überholt. Als der Laſtzug über eine Glatteisſtelle fuhr. geriet er ins Schleudern. Der Anhänger ſchlug dabei gegen die Mauer einer Scheune. Die beiden Arbeiter, die das Auto im gleichen Augenblick überholte, wurden Blick in den 150 000 M. Steuerſtrafe Frankfurt a. M. Wieder mußte ein Jude wegen Steuerhinterziehung beſtraft werden. Das 4 7777 75 Frankfurt⸗Oſt hat gegen den Juden enedikt Cahn, Frankfurt a. M., Gärtner⸗ weg 5, wegen fortgeſetzter, vorſätzlicher und zum eigenen Vorteil bewirkter Verkürzung der Ein⸗ kommenſteuer für die Jahre 19271932 eine Geldſtrafe von Mk. 150 000.— feſtgeſetzt. Nachklang zu einem Galenmord Erneute Verhandlung gegen die Marie Leske Mainz. Das Schwurgericht Mainz ver⸗ urteilte am 7. September die 24 Jahre alte Marie Leske wegen Nichtanzeige eines geplan⸗ ten Verbrechens zu drei Jahren Zuchthaus und zu fünf Jahren Ehrenrechtsverluſt. Die An⸗ geklagte war die Geliebte des in Sprendlingen (Rheinbeſſen) wohnhaften Jakob Krollmann, der am 10. November 1937 ſeine Ehefrau mit einem Hammer erſchlagen und dann bei Ingel⸗ heim einen Autounfall vorgetäuſcht batte, um die Spuren des Mordes zu verwiſchen. Die Po⸗ lizei konnte das Verbrechen jedoch ſehr bald auf⸗ decken, worauf Krollmann Selbſtmord beging, nachdem er im einem Abſchiedsbrief ſeine Ge⸗ liebte der Mitwiſſerſchaft an dem geplanten Morde bezichtigt hatte. Die ermordete Ehefrau war Mutter von fünf unmündigen Kindern. Die Leske brachte von dem Gattenmörder bald nach dem Verbrechen in einem Säuglinasbeim ein Kind zur Welt. Die Angeklagte griff das gegen ſie ergangene Urteil vor dem Reichsgericht mit der Behaup⸗ tung an, daß ſie keine Beihilfe zu dem Mord geleiſtet habe und beſtritt, daß ſie zur Anzeige verpflichtet geweſen ſei. Ihrem auf Freiſpre⸗ chung abzielenden Begehren trat der Reichs⸗ anwalt mit dem Hinweis auf die geltende Rechtſprechung entgegen, wonach derjenige, der eine Gefahr geſchaffen hat, auch verpflichtet iſt, deren ſchädliche Folgen möglichſt zu verhindern. Inſoweit habe ſich die Angeklagte durch pflicht⸗ widriges Unterlaſſen der Anzeige ſchuldig ge⸗ macht. Darüber hinaus hielt der Reichsanwalt die Beihilfe zum Mord für nicht ausreichend ge⸗ klärt. Das Reichsgericht ſchloß ſich dem An⸗ trage des Reichsanwalts an und hob das Urteil auf, ſodaß das Schwurgericht die Sache erneut zu verhandeln und zu entſcheiden haben wird. lein Mordverdachl Familiäre Auseinanderſetzungen des Land⸗ wirts Philipp Nauth 8. in Ebersheim (Rheinheſſen) mit ſeinen Stiefkindern führten in der Oeffentlichkeit dieſer Gemeinde ſeit Jah⸗ ren zu dem Gerücht, Nauth habe ſeine am 10. Mai 1929 verſtorbene Ehefrau erſchlagen oder ſo mißhandelt, daß ſie an den Folgen der erlit⸗ tenen Verletzungen geſtorben ſei. Auf Grund dieſer hartnäckigen Verdächtigungen hat der Oberſtaatsanwalt in Mainz im Juni ds. Js. ein Ermittlungsverfahren gegen den Witwer und nach Ausgrabung der Leiche deren einge⸗ hende Unterſuchung auf die Todesurſache veran⸗ laßt. Das Gutachten des Direktors des gerichts⸗ mediziniſchen Inſtituts der Univerſität Frank⸗ furt am Main, Profeſſor Dr. Hey, ſtellt feſt, daß bei der Verſtorbenen keine Schädelverlet⸗ zungen vorliegen und daß damit auch der Ver⸗ dacht einer das Leben gefährdenden Kopfverlet⸗ zung ausſcheide. Uebereinſtimmend mit dem Todeszeugnis des zuletzt behandelnden Arztes erklärt der Sachverſtändige, daß Frau Nauth im Verlauf einer natürlichen Krankheitsent⸗ wicklung an einer natürlichen Todesur⸗ ſache geſtorben iſt. Da damit jeder Verdacht eines Mordes oder einer anderen Straftat, ins⸗ beſondere auch einer Vergiftung, einwandfrei widerlegt iſt, hat der Oberſtaatsanwalt in Mainz das Ermittlungsverfahren gegen den Landwirt Philipp Nauth 8. in Ebersheim man⸗ gels Vorliegens einer ſtrafbaren Handlung ein⸗ geſtellt Es iſt zu erwarten. daß damit den ſeit⸗ herigen gegen Nauth umlaufenden Gerüchten ein für allemal der Boden entzogen iſt. Eingezogene Kundengelder unterſchlagen Mainz. Das Landgericht Mainz verurteilte am 31. Oktober den 42 Jahre alten Hans Gün⸗ gegen die Scheunenmauer gedrückt und ſo ſchwer verletzt. daß ſie nach kurzer Zeit ſtarben. Beide Beine abgefahren Marburg. Die Unſitte, auf einen bereits in Fahrt befindlichen Eiſenbahnzug aufzuſprin⸗ gen, hatte im Bahnhof Biedenkopf einen ſchweren Unglücksfall zur Folge. Ein dort zu Beſuch weilender junger Student kam bei dem Verſuch, im letzten Moment noch auf einen angefahrenen Zug auſzuſpringen. zu Fall und geriet mit den Beinen unter die Räder. Schwer verletzt brachte man den Verunglückten in die Marburger Klinik, wo man ſich zur Amputation beider Beine entſchließen mußte. Zu Tode geſtürzt Koblenz. Im Bahnhof Koblenz⸗Lützel wollte der 61jährige Johann Schneider aus Kob⸗ lenz nach dem Verladen von Weihnachtsbäumen zur Verladerampe emporſteigen. Auf den Stufen einer kleinen Treppe rutſchte er aus und ſtürzte ſo unglücklich nach rückwärts, daß er mit dem Kopf auf einen Stein aufſchlug und einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch davontrug. Bereits auf dem Wege ins Krankenhaus iſt Schneider ge⸗ ſtorben.— Aus 20 Meter Höhe in den Rhein ge ſt ür zt iſt ein bei Anſtreicherarbeiten an der Rheinbrücke be Urmitz beſchäftigter Einwohner aus Güls(Moſel). Haarſcharf neben dem Pfei⸗ lerfundament ſchlug der Mann in das kalte Waſſer, kam aber ſofort wieder an die Ober⸗ fläche und beſaß noch ſo viel Kräfte, ſich im letz⸗ ten Augenblick an den Steinen feſtzuhalten. Ein Sicherheitspoſten kam ſofort mit einem Nachen zu Hilfe. Der Verunglückte hat glücklicherweise keinen geſundheitlichen Schaden genommen. Gtrichtsſaal ther aus Mainz wegen Rückfallbetruges, Un⸗ treue und Unterſchlagung zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und zu 400 RM. Geldſtrafe. Dieſes Urteil hat nunmehr das Reichsgericht durch Verwerfung der vom Ange⸗ klagten hiergegen eingelegten Reviſion beſtätigt. Der Beſchwerdeführer hatte bereits 12 Vor⸗ ſtrafen erhalten, die ſämtlich auf Eigentums⸗ delikten beruhten. Die letzten Verfehlungen des rückfälligen Betrügers beſtanden darin, daß er Blankoſchecks ſeines Schwiegervaters auch nach Aeberziehung des Kontos in Zahlung gab, wo⸗ bei er wußte, daß für dieſe Zahlungsanweiſun⸗ gen keine Deckung vorhanden war. Außerdem hatte er ſich als Vertreter einer Kettenfabrik von geworbenen Kunden Proviſion zahlen laſ⸗ ſen, obgleich er keine Inkaſſovollmacht hatte. Eine Wolldecke iſt kein Anzug. Mainz. Ein ziemlich ausgefallenes Gauner⸗ ſtückchen leiſtete ſich der 27 Jahre alte Robert Knapp aus Mainz. Nachdem er Ende Juli ſeine letzte Zuchthausſtraſe verbüßt hatte, über⸗ redete er wenige Tage ſpäter einen Bekannten zur Beſtellung eines Anzuges. Den Stoff ſuch⸗ ten ſie gemeinſam aus, den Knapp ſofort ver⸗ pfändete. nachdem er ſich vom Beſteller eine Anzahlung auf die„Maßarbeit“ hatte bezahlen laſſen. Schließlich erfolgte auch die Ablieferung in Geſtalt eines verſchloſſenen Paketes. Der Beſteller händigte dem Knapp die Reſtzahlung aus und ließ ſich von dieſem dazu überreden, das Paket erſt zu Hauſe zu öffnen. Seinen Aer⸗ ger kann man ſich vorſtellen, als er dann ſtatt des Anzuges eine Wolldecke der Heilsarmee vorfand. Die Decke hatte der Betrüger kurz vorher geſtohlen. Das Landgericht Mainz erkannte am 24. Okt. gegen den ſechsmal wegen Betrugs vorbeſtraf⸗ ten Angeklagten wegen Rückfallbetrugs, Unter⸗ ſchlagung und Diebſtahls auf ein Jahr acht Monate Zuchthaus. Dieſes Urteil iſt jetzt rechtskräftig geworden, da das vom Angeklagten angerufene Reichsgericht ſeine Reviſion als offenſichtlich unbegründet verworfen hat. Gefunden oder geſlohlen Ein eigenartiger Diebſtahlsfall vor Gericht. Rüdesheim(Rhein). Ein Mann aus Rüdes⸗ heim hatte ſich vor dem Amtsgericht Rüdesheim wegen Diebſtahls zu verantworten. Bei einer Hausſuchung fand man in ſeinem Küchenſchrank einen teuren Photoapparat nebſt Stativ und ein Paar Damenhandſchuhe. In ſeinem Hof ſtand ein Fahrrad, deſſen Herkunft zweifelhaft war. Als der Mann auf die Wache beſtellt wur⸗ de— ſeine Frau hatte bei der Hausſuchung un⸗ glaubwürdige Angaben gemacht— erzählte er. er habe die Sachen gefunden und mit nach Hauſe genommen. Bei dem Rad habe er ja An⸗ zeige erſtattet, was auch ſtimmt. Bei dem Photo und den Handſchuhen unterblieb jedoch die Fundanzeige und zwar, wie er angibt, aus dem Grunde, weil er ſich dadurch ſchadlos hal⸗ ten wollte. Ihm ſei nämlich Gemüſe auf ſeinem Feld am Rhein geſtohlen worden. Durch Zufall kam er dahinter, daß zwei jungen Leuten im Auguſt 1937, die von Obereßlingen an den Rhein kamen und unter der Hindenburgbrücke bei Rüdesheim übernachteten, ein Photoapparat auf rätſelhafte Weiſe abhanden gekommen iſt. Sie behaupten, er ſei ihnen, während ſie nachts ſchliefen, von einem Mann, der ſich ſchon am Abend in verdächtiger Weiſe bei ihnen herum⸗ trieb, geſtohlen worden. Der Apparat, den der Angeklagte gefunden haben will, iſt wirklich der Photo der jungen Leute. Wegen des Fahrrades gab der Angeklagte an, er habe es ebenfalls unter der Brücke gefunden. Es habe kein Vor⸗ derrad mehr gehabt und er habe es abends dann mit nach Hauſe genommen. Bei der Poli⸗ zei erſtattete er wegen des Rades wohl Anzeige, nahm es aber dennoch mit nach Hauſe, machte ein anderes Vorderrad hinein und montierte einen Kinderſattel. Das Rad benutzte er ſo⸗ lange, bis die Polizei Hausſuchung machte. In der Radgeſchichte war ihm, wie die Dinge lie⸗ gen, ein Diebſtahl nicht nachzuweiſen. Doch hielt das Gericht bei dem Photo und den Handſchu⸗ ben den Angeklagten als des Diebſtahls über⸗ führt und verurteilte ihn zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Monat. Gefälſchte Wiegezettel Gießen. Eine Frau aus Griedel bei Butzbach, die dort lange Jahre als Wiegemeiſterin die Gemeindewaage bediente, ließ ſich Unregel⸗ mäßigkeiten bei der Ausſtellung von Wiege⸗ ſcheinen zuſchulden kommen, um ſich geringfügige Geldvorteile zu verſchaffen. Auch ein Metzger, der Schlachtſteuer ſparen wollte, hat die Frau zur Ausſtellung von falſchen Wiegeſcheinen veran⸗ laßt. Beide ſtanden nun wegen Amtsunter⸗ ſchlagung bezw. Betrugs vor der Großen Strafkammer. Die Frau erhielt 1 Jahr, 1 Monat Zuchthaus, weil ſie nach dem Geſetz als Beamtin anzuſehen war, während der Metzger zu 14 Jahren Zuchthaus verur⸗ teilt wurde. Aiuh beim Auswandern müfſen Juden betrügen Schwere Schädigung der deutſchen Exportinduſtrie Frankfurt a. M. Wegen Beihilfe zum Ver⸗ ſuch des Deviſenvergehens nach 88 6 und 7 der dritten Durchführungsverordnung verurteilte die Große Strafkammer Frankfurt a. M. den 39 jährigen aus Büdesheim gebürtigen Juden Max Strauß zu 15 Monaten Gefäng⸗ nis und 5000 R M. Geldſtrafße ev. wei⸗ teren 50 Tagen Gefängnis. Von der erlittenen Unterſuchungshaft von 9 Monaten wurden 6 1 auf die Strafe als verbüßt angerech⸗ net. Wohl erſtmalig wurde von einem deutſchen Gericht ein Fall verhandelt in dem eine ſchwere Schädigung unſerer Exportinduſtrie vorlag, der ogar als typiſcher Fall der Wirtſchafts⸗ abotage bezeichnet worden war. Aus juri⸗ * Erwägungen lehnte jedoch der Ober⸗ reichsanwalt den Tatbeſtand des§8 1 des Ge⸗ ſetzes zur Bekämpfung der Wirtſchaftsſabotage ab. Der der Anklage zugrunde liegende Sach⸗ verhalt war folgender: Im Deviſengeſetz alter Faſſung war den Aus⸗ wanderern geſtattet, das Umzugsgut in gewiſ⸗ ſem Umfange zu ergänzen und noch neuerwor⸗ bene Einrichtungsgegenſtände oder Waren mit⸗ zunehmen, die dem eigenen Beruf oder Betrieb des Auswanderers als Produktionsmittel dien⸗ ten. Jüdiſche Auswanderer machten nun aus dieſer Erlaubenis das gewohnte betrü⸗ eriſche Geſchäft. indem ſie unter der ade„Ergänzung des Umzugsgutes“ Gegen⸗ ſtände mitnahmen, die im Auslande ſo⸗ fort b dee werden ſollten. Zu dieſem illegalen Transfer erſchienen hochwertige deut⸗ 55 Induſtrierzeugniſſe verſchiedenſter Art be⸗ onders geeignet Im vorliegenden Falle handelt es ſich hauptſächlich um wertvolle Photoapparate. Es ſetzte eine rege Nachfrage nach ſolchen Arti⸗ keln ein. Zahlreiche Juden ſtürzten ſich ſofort auf dieſes„Geſchäft“, befaßten ſich mit dem Auf⸗ kauf ſolcher Waren und boten ſie den auswan⸗ dernden Raſſegenoſſen an. Dieſer Handel, der ſich anonym auftat, blühte beſonders in den Großſtädten wie Berlin, Hamburg, Leipzig, München und Frankfurt a. M. Zu jenen Aufkäufern zählte auch der Ange⸗ klagte, der bald in großem Umfange von Photo⸗ händlern in Duisburg und Nürnberg, aber auch von Drogiſten Photoapparate erwarb und innerhalb Jahresfriſt einen Umſatz erzielte, der 5 nach den Schätzungen der Zollfahndungs⸗ telle auf 100 000 bis 240 000 RM. ſtellte. Strauß führte weder Bücher, noch hob er ſich Anterlagen auf Bei ſeiner Feſtnahme im März gab er an, ausſchließlich jüdiſche Auswanderer beliefert zu haben. Auch habe er von der Abſicht gewußt, daß die Waren im Ausland verkauft werden ſollten. Um die Vermögensübertragung ins Ausland bei etwaigen Nachforſchungen zu verſchleiern ſtellte der Angeklagte den Aus⸗ wanderern Rechnungen über Waren bezüge anderer Art aus. Es wurden ihm Einkäufe in Poſten von 8000 bis 20 000 Mk. nachgewieſen Der Angeklagte verſtand es, Rabatt von 20 bis 25 Prozent zu bekommen. Einen kläglichen Eindruck machten in der Ver⸗ handlung die als Zeugen geladenen Lieferan⸗ ten, die ſich vom Vorſitzenden vorhalten laſſen mußten, daß ſie als deutſche Geſchäftsleute ge⸗ gen ihre Verbandsbeſtimmungen verſtießen, in⸗ dem ſie dem jüdiſchen Aufkäufer einen ſo hohen Rabatt gewährten, den ſie dem einzelnen ari⸗ ſchen Käufer gegenüber verſagten. Alle dieſe Händler ſind vom Markenſchutzverband mit hohen Konventionalſtrafen belegt wor⸗ den und haben mit Schwierigkeiten bei der Weiterbelieferung zu rechnen. „Die Waren, die auf dieſe Weiſe ins Ausland gingen, wurden von den Emigranten billig er⸗ worben, denn Strauß gewährte ihnen eben⸗ falls einen Rabatt. Sie hatten keine Transport- koſten zu entrichten und zahlten keinen Einfuhr⸗ zoll. Durch diefen illegalen Transfer wurde die einheimiſche 9 um 40 bis 60 Prozent unterboten. Im Ausland, beſonders in Ame⸗ rika, bildeten ſich jüdiſche Auffanggeſellſchaften in Form ſchwarzer Börſen, die die Waren auf⸗ kauften und wieder abſtießen, wodurch auch die dortige Induſtrie Schaden erlitt. Praktiſch lag die Sache ſo, daß der jüdiſche Auswanderer deutſches Geld in Ware umſetzte und im Aus⸗ land für die Ware etwa 80 Prozent des An⸗ ſchaffungswertes erhielt Nach der damals gül⸗ tigen deutſchen Deviſengeſetzgebung beſtand für die Ausgewanderten die Verpflichtung, den Er⸗ lös aus dem Verkauf der Reichsbank anzubieten, was unterlaſſen wurde. Bei dem Angeklagten wurden noch 9 Photo⸗ ret im Werte von 100 bis 500 Mk. be⸗ ſchlagnahmt, die er in die Wohnung eines Be⸗ kannten verbracht hatte, nachdem ihm eine War⸗ nung zugegangen war. Rechtlich lag der Fall nicht dei Der Vertreter der Anklage hatte wegen Beihilfe zur vollendeten Haupttat 2¼ Jahre Gefängnis beantragt; die Große Straf⸗ kammer nahm lediglich Beihilfe zum Verſuch an. eee . 3 8 26.— In Rheinland überall Schneeſüle Rae, Teilweiſe Eisſtand auf der Moſel Köln, 22. Dezember. 1 Nach der bisherigen Entwicklung der Wetter⸗ lage kann man hoffen, daß wir in dieſem Jahr nun wirklich einmal weiße Weihnachten bekom⸗ men. Ueberall hat Schneefall eingeſetzt. Stadt und Land ſind in ein weißes Winterkleid ge⸗ büllt. In allen weſentlichen Gebirgsgegenden bieten ſich zum größten Teil bereits gute Win⸗ terſportmöglichkeiten. An der Hohen Acht und in der Gegend des Nürburgringes in der Eifel hatte die Schneedecke am Donnerstagvormittag bereits eine Höhe von 22 bis 25 Zentimeter erreicht. Das Treibeis auf dem Rhein hat etwas nachgelaſſen, iſt aber immerhin noch ſo ſtark, daß die Rheinſchiffe und Kähne es vorziehen, in den Häfen zu bleiben. Am Mittelrhein ha⸗ ben zahlreiche Schiffe im ofſſenen Strom ankern müſſen, da ſie in den vollbelegten Häfen kei⸗ nen Platz mehr fanden. An der eine Eisſtau⸗ ung außerordentlich begünſtigenden Rheinkrüm⸗ mung bei der Loreley ſind ſtändig Eisbrecher tätig, um das Treibeis in Fluß zu halten. Auf der Moſel iſt es an mebreren Stellen auf weite Strecken zum Eisſtand gekommen. Die Eisdecke ſieht einem gepflügten Acker gleich. Jolgen der Jchneefälle Mailand, 22. Dezember Infolge der ſtarken Schneefälle ſtießen zwei Kraftwagen auf der Autobahn, die von Genua in die Po⸗Ebene führt, an einer ſchwierigen Stelle auf der Höhe des Giovi⸗Paſſes zuſam⸗ men und verſperrten die Straße, ſo daß faſt zwei Tage lang kein Fahrzeug den Paß paſ⸗ ſieren konnte. l Mehr als 200 Kraftwagenzüge ſtanden in langen Reihen auf der Autobahn, ohne auch nur einen Schritt vorwärts zu kommen. Bis jetzt konnte die Straße noch nicht wieder freigemacht werden. Ffarke Schneefälle in Belgien Acht Todesopfer der Kälte Brüſſel, 22. Dezember In ganz Belgien ſind ſeit Mittwochabend ſtarke Schneefälle zu verzeichnen. In den Ar⸗ dennen und in der„Fagnes“ in Oſtbelgien hat die Schneedecke eine Höhe von 40 cm erreicht. In Brüſſel und Mittelbelgien liegen etwa 10 cm Schnee. Die Temperaturen ſind leicht geſtiegen, 11 70 werden immer noch 9 bis 15 Grad unter ull gemeldet. Die Kälte hat am Donnerstag wieder acht Todesopfer gefordert. Die Schiffahrt auf der Maas iſt infolge der Vereiſung völlig lahmgelegt. Mehrere Berg⸗ werke in der Nähe von Lüttich und in der Bo⸗ rinage mußten vorübergehend ſtillgelegt wer⸗ den, da die Maſchinen durch die Kälte zum Teil unbrauchbar geworden ſind. Krähenſchwarm überfällt ein Kind Das Mädchen ſeinen Verletzungen erlegen Warſchau, 22. Dezember Ein ungewöhnlicher Vorfall, bei dem ein fünf⸗ jähriges Kind zu Tode kam, ſpielte ſich in Luck in Oſtpolen ab. Dort fiel ein Schwarm ausge⸗ hungerter Krähen über ein Mädchen her, das ſich auf einer Dorſſtraße befand, und zerhackte mit den Schnäbeln den Kopf des Kindes ſo ſehr, daß es kurze Zeit darauf verſtarb. Boolsunglück auf dem Comer dee Drei Ertrunkene Mailand, 22. Dezember Bei der Ueberfahrt über den Comer See ge⸗ riet ein mit vier Perſonen beſetztes Boot in einen Schneeſturm. Schef verzweifelter Anſtrengungen, das kleine Schi f zu ſteuern, ge⸗ lang es den Inſaſſen nicht, gegen die immer wil⸗ der werdenden Wogen anzukämpfen. Bei dem Unwetter war es ihnen nicht möglich, in der inzwiſchen hereingebrochene Abenddämmerung die Lichter an den Seeufern zu erkennen. In dem aufgeregten Wogengewirr kam das Boot chließlich zum Kentern, und drei von den In⸗ aſſen ertranken, während der vierte durch ein eb der Unfallstelle vorbeifahrendes grö⸗ eres Fiſcherboot gerettet werden konnte. Aukobus gegen Eiſenbahn Drei Tote, 19 Verletzte Braunſchweig, 22. Dezember „Wie die Reichsbahndirektion Hannover mit⸗ teilt, durchbrach am Donnerstag nachmittag bei dem Bahnhof Thiede an der Strecke Berneburg W Braunſchweig ein Autobus die für einen im gleichen Augenblick vorbeifahrenden Perſonen⸗ zug geſchloſſene Schranke. Der Kraftwagen wurde durch den Zug zur Seite geſchleudert und beſchädigt. Von den Inſaſſen des Auto⸗ buſſes ſind drei Perſonen getötet, vier ſchwer und fünfzehn leicht verletzt worden. Die Verletzten wurden Braunſchweiger Krankenhäuſern zugeführt. keine Klärung des Millionendiebſtahls Brüſſel, 23. Dezember Der Millionendiebſtahl auf dem belgiſchen Dampfer„Eliſabethville“ konnte trotz aller Be⸗ mühungen der Behörden noch nicht aufgeklärt werden. Bisher wurde nur feſtgeſtellt, daß die Goldbarren und Diamanten im Werte von 17 Millionen Franken während der Reiſe 85 Madaira und Vliſſingen verſchwunden ind. Der Diebſtahl wurde entdeckt, als man auf der Schiffsbrücke eine der Blechkiſten, die zur Verpackung der Goldbarren dienten, in entleer⸗ tem Zuſtande auffand. In Vliſſingen und Ant⸗ werpen wurden alle Fahrgäſte und Gepäckſtücke. ſowie ſämtliche Winkel des Schiffes durchſucht. jedoch ohne eine Spur der verſchwundenen Wertſachen zu finden. Sechs Mitglieder der Be⸗ ſatzung, gegen die ein Verdacht beſteht, werden polizeilich überwacht. Copyright Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg l. O./ Berlin. Nachdruck verboten. 2. Fortſetzung Nicht am wenigſten halfen die beiden Opfer Meiſter Reinecke, ſich von den Plagegeiſtern zu befreien. Als er ſein Ziel erreicht hatte, duckte er ſich nieder, leckte ſich die Wunden und tauchte den Kopf unter Waſſer. Oft und oft. Schließ⸗ lich machte er ſich daran, mit Heißhunger, mit Befriedigung und einem Gefühl des Verdient⸗ babens ſeine Schnauze in das Heer der Hecht⸗ eier zu ſtecken. Es ſchmeckte ihm ſo gut, daß er faſt das Näherkommen eines Bootes überſah. „Na ja“, geſtand er ſich,„für heute iſt es ge⸗ nug. Mein Wanſt iſt voll. Die Begier geſtillt. Morgen komme ich wieder. Vielleicht nehme ich Frau Wartegern mit.“ Dann verſchwand er. Die Krähen aber kehr⸗ ten zurück und ſetzten ihr Mahlzeit fort. Nach ihnen ſchwamm ein Schwarm Bärſche herbei und nach dieſem eine Schar Döbel, von denen bekannt iſt, daß ſie Nimmerſatte ſind. Des Abends traten Ratten hinzu. Als tags darauf Dorfenten und Gänſe in den Bau einfielen und die billig gedeckte Tafel erkannten, ſchien es, als ob von dem nachgelaſſenen Leben der Hechtin nichts übrigbleiben wollte. Die Saat der Samen wäre umſonſt geboren worden, wenn nicht an einem verſteckten Erlen⸗ zweiglein einige Eier hängengeblieben wären. Dieſe beſchien die ſegnende Sonne und durch⸗ ſtrömte ſie mit jenem unbeſtimmbaren Etwas, das Blut entwickelt und Atem erzeugt. Das Fiſchchen, dem wir den Namen ſeiner Mutter geben wollen, kam am zwanzigſten Tage mit vierzig Geſchwiſtern zur Welt. Einige Aus⸗ erwählte oder einige Verdammte, die den Kampf mit dem Daſein, mit dem Schickſal, mit Tieren und Menſchen aufzunehmen beſtimmt waren. Die kleinen Geſchöpfe wußten, ahnten, fühl⸗ ten noch nichts. Im Spiel der Wellen trieben ſie umher, wahllos und planlos, zehrten von dem mitgetragenen Reſt des Eies, ließen ſich von der Sonne beſcheinen und paddelten nur in einer geringen Tiefe umher, die ihre Breite kaum überſtieg. Licht und Wellen erzogen ſie in einem Reigen, der noch nichts von Fährniſſen und Widerlichkeiten kannte. Doch, als ſich der zuſammengebliebene Schwarm auf einer neu⸗ gierigen Reiſe durch weite Ufergefilde befand und der Oeffnung des Baues zu nahe kam, wur⸗ den einige Geſchöpfe von dem hier befindlichen Strudel ergriffen, in den Abgrund geriſſen und mit dem unterſtrömenden Waſſer in die Trieb⸗ kraft des Fluſſes gezerrt. Tur Dell gehörte zu denen, die auf unfrei⸗ willige Wanderſchaft geſchickt wurden. Nach einigen Augenblicken ſah er— ein Weſen männlichen Geſchlechtes— nichts mehr von ſei⸗ nen Begleitern. Zu wehrlos und zu ohnmäch⸗ tig, um dem rätſelhaften Druck Widerſtand ent⸗ gegenſetzen zu können, wurde er ſtromab ge⸗ peitſcht. Wie eine Feder im Winde, ſo wurde er gejagt und fortgeſpült. Angſt überkam ihn, Furcht und Entſetzen. Er ſchnellte zwar mit ſeinem kleinen Leib gegen den Zwang an, aber er kam nicht vorwärts. Im Gegenteil, der Zug, der auf ihm laſtete, packte ihn jetzt von der Seite und wirbelte ihn ſo toll umher, daß er die Beſinnung verlor und weggeſchwemmt wurde. Als der kleine Fiſch wieder zu ſich kam, ſah er, daß er an einer ſtillen Stelle gelandet war. Alles, was das Waſſer mit ſich trägt und was nicht von eigener Kraft irgendwelche Richtung erhält, wird früher oder ſpäter dem Lande zu⸗ geſpült. So auch das Stückchen Fleiſch, das Stückchen Leben oder das Stückchen Hecht, das Tur Dell vorzuſtellen beſtimmt war. Stunden⸗ lang blieb er ohne die leiſeſte Bewegung an einer Stelle ſtehen, um ſich von der ungeheuren Erſchöpfung und der grauſamen Ueberraſchung zu erholen. Niemand, der den ſchwachen Strich geſehen hätte, wäre imſtande geweſen, ihm Atem oder Pulsſchlag zuzuſchreiben. Weſens⸗ voll bildete Tur Dell einen ſcheinbar toten Körper. Die Nacht fiel, und das kaum zum Leben er⸗ wachte Etwas dämmerte in den Schlaf größter Ermattung. Aus ihm erwachte es erſt, als die Sonne für einen Fiſch ſchon hoch am Himmel ſtand, die Menſchen aber geſagt hätten, daß es noch früh am Tage ſei. Langſam und zögernd begab ſich Tur Dell auf die Manderſchaf! und ſtellte feſt, daß er ſich in einem Tümpel befand. Einige Fiſchchen trieben mit ihm umher und ſchienen im gleichen Maße verwirrt. Tur Dell ſchwamm ein paarmal hierhin und dorthin, fand, daß es, gemeſſen an der unend⸗ lichen Weite, die er vorher gewöhnt war, ent⸗ ſetzlich klein war und ärgerte ſich darüber. Er ſuchte nach einem der Brüder, die früher bei ihm geweſen waren, entdeckte leinen und ſtellte ſich verzweifelt und immer noch erſchöpft auf den Boden der Lache, die kaum größer als die Platte eines Tiſches war. Es dauerte nicht lange, da geſellten ſich zu Tur Dell andere Geſchöpfe ſeiner Art, aber nicht ſeiner Familie. Sie reihten ſich neben ihn, den Kopf nach der gleichen Seite gerichtet, ſtill und bekümmert, ratlos und ohne Hilfe. Bald wurden alle in ihrer vergrämten Ruhe geſtört. Erſchütterung und Donner gingen durch die Erde. Boden und Waſſer gerieten in Aufruhr. Mit rieſigen Wellenbergen kam es in die Pfütze geſchlagen, einmal, fünfmal, zehn⸗ mal, wühlte ſie auf und trieb die in ihr eng haltene Brühe durcheinander. Wirbel und Strudel entſtanden. Tur Dell war es, als ob der Tod, die Vernichtung, die Nacht oder was das ſein mochte, auf ihn einſtürzen ſollten. Zum zweiten Male verſpürte er Furcht. Er preßte ſich noch mehr auf den Boden und ver⸗ ſuchte, ſich ſtark an die ſandige Erde zu halten. Umſonſt. Wieder wurde er toll und grauſam auf und nieder gewirbelt. Alles ging gut ab. Nach geraumer Weile hörte das Getöſe auf, die Wellen wurden ruhiger und das Waſſer der Pfütze wieder durchſichtig. Tur Dell ſtellte feſt, daß einige der Keinen Fiſche verſchwunden waren, ſich dafür aber ein älterer unter die Sippſchaft geſellt hatte.„Wie mag das ſein“, zerbrach er ſich den Kopf.„Wo⸗ hin bin ich geraten? Was wird mit mir ge⸗ ſchehen?“ Welche Gedanken er ſich aber auch machte— ſoviel er das als Tier und kleines Weſen konnte— wie er auch nachſann, er fand die Löſung nicht. Er merkte nur mit größer werdender Aufregung und friſcher Angſt, daß ſich der tolle Tanz von Zeit zu Zeit wieder⸗ holte, daß niemals Ruhe wurde und daß die Geſellſchaft, unter der er weilte, dauernd wech ſelte. N Wie konnte er ahnen, daß er von dem Wel- lenſchlag eines Dampfers in eine Ufervertie⸗ fung geſchleudert wurde, und daß es immer wieder die Nachwirkung maſchinengetriebener Räder war, die ihn und ſeine Kameraden ab und zu in Aufregung verſetzte. Hin und wie⸗ der Ruhe, hin und wieder ein unerhörtes, ent⸗ ſetzliches Schaukeln. Dieſe beiden Unterſchiede füllten Tur die Zeit bis zum Nachmittag und bis zum Eintritt einer neuen Ueberraſchung aus. Worin ſie beſtand und was ſie darſtellte, begriff er noch weniger als das, was er bisher erlebt hatte. Ueber das Waſſer wurde etſpas gelegt, das hell wie der Himmel ausſah und doch das Leuchten der Sonne verfinſterte. Dann ſenkte ſich das Wunder, ſank tiefer und tiefer, der Druck im Waſſer verdichtete ſich, nahm zu, die Helligkeit und doch Düſterkeit verweilte über Tur Dell, kroch unter ihm durch und— plötz⸗ lich wurde der Fiſch mit einigen anderen aus dem Waſſer gehoben. „Hier“ rief eine Knabenſtimme,„wir haben Fiſche, Fiſche haben wir, eine ganze Menge, Schnell den Eimer her, Waſſer hinein, wir ha⸗ ben Fiſche.“ Ein Junge ſchöpfte Waſſer in einen Topf, ſtülpte das zum Säckchen geformte Taſchentuch um und beförderte mehrere kleine Kiementrä⸗ ger in das Gefäß. So kam Tur Dell unter dem Erdulden neuen Entſetzens und großer Atem⸗ not in eine menſchliche Wohnung und in ein Baſſin, das ſchon durch buntfarbene Fiſche und Schnecken bewohnt war. Ein fürchterliches Ding. Wenn er geradeaus ſtrebte, ſtieß er nach wenigen Schwanzſchlägen an ein Rätſel, daß er vergeblich zu entziffern verſuchte. Er geriet an eine feſte, unſichtbare und unangenehme Wand, deren Nähe er allerdings bald erahnen lernte. In dem neuen Gefängnis erfuhr Tur Dell, warum ihm das gegeben war, was man bei Tieren gemeinhin mit dem Namen Maul zu belegen pflegt. Und das kam ſo. Ein paarmal am Tage erſchienen rieſige grauenvolle Weſen und warfen gelblichweiße Körner— Ameiſen⸗ eier— in das Aquarium. Tur Dell merkte, wie andere Fiſche auf die Ballen zuſchoſſen, ſie zwi⸗ ſchen die Kauwerkzeuge nahmen und verſchwin⸗ den ließen. (Fortſetzung folgt) Feldenkampf um den Leuchtturm Acht Tage Anſturm gegen Brandung und Kälte London, 22. Dezember. Vor der Felſenküſte von Devonſhire liegt auf der Höhe von Eddyſtone ein berühmter Leucht⸗ turm, der ſchon unzählige Male in Orkanen und AUngewittern den Schiffen draußen den rich⸗ tigen Weg gewieſen hat. Heute iſt es einmal umgekehrt; heute iſt es der Leuchtturm, der SOS.⸗Rufe ausſendet, der dringend Hilfe braucht. a Der rieſenhafte Leuchtturmwächter Drei Männer halten auf dem einſamen Leuchtturm Wacht, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Unter ihnen William Jordain. ein Hüne von Geſtalt, ein erfahrener und tapferer Mann, geiſtesgegenwärtig und beſchlagen in ſeinem Fach. Plötzlich, vor ein paar Tagen, iſt Will ſchwer krank geworden; man weiß nicht, was ihm fehlt. Ischias vielleicht. vielleicht auch eine andere Krankheit. Jedenfalls, der Leucht⸗ turmwächter brauchte ärztliche Hilfe, bald, ſchnell. Man ſignaliſierte über ein vorbeifah⸗ rendes Schiff nach Plymouth. zum Trinity Houſe, und forderte einen Arzt an. Doch als mam Anſtalten traf, den Dampfer Satellite unter Kapitän Lees, auslaufen zu laſſen, ſtellte ſich die Unmöglichkeit des Beginnens heraus. Dichter Nebel machte es unmöglich, in die Nähe des Leuchtturmes zu gelangen. Die Gefahr wächſt Am Tage darauf waren die Schmerzen größer geworden, der Rieſe war kaum noch feiner Sinne mächtig. Aber vergebens, der Nebel geſtattete keine Rettung. Man rief ein Motor⸗ boot an, das mit einem Arzt beſetzt war und verſuchen ſollte, in die Nähe des Turmes zu gelangen. Aber auch dieſer Verſuch war ver⸗ gebens. Am dritten Tage lichtete ſich der Nebel, ſtatt deſſen aber hatte ſich ein ſchwerer Sturm aufgemacht, gegen den das Boot ankämpfte; 2 Tag lang, zwei Tage lang: es gelang nicht. Nur in Sicht des Turmes kam man am fünf⸗ ten Tage; und man erblickte hinter einem der kleinen Fenſterchen die Geſtalt des AUnglück⸗ ſeligen kauern, der ſich angeſichts der ſicheren Hilfe dem Tode ausgeliefert ſah. Am Horizont ankerte auch der Dampfer, auf dem alles not⸗ wendige vorhanden war, um Jordain zu helfen. Hunger im Turm Inzwiſchen kam noch eine neue Not hinzu: die Lebensmittel waren ausgegangen, es war nichts mehr zu trinken da. Jordain. angeſichts der nahen Küſte, des Rettungsdampfers und des Motorbootes am Fuß des Turmes, war nahe daran, zu verzweifeln. Nur Signale konnte man austauſchen, wenigſtens ärztliche Ratſchläge und Rückfragen konnte man geben und die Behandlung, wenn auch ohne Medika- mente, beginnen. Da gelang es einem erneuten tollkühnen Vor⸗ ſtoß des Motorbootes, am Turm feſtzulegen. Im Nu waren Lebensmittel auf der Platform nie⸗ dergelegt, Medikamente hinübergeworfen, und ſchon ſchickte man ſich an, einen Arzt auszuſetzen, als oben aus der Turmluke die Stimme eines der Wächter meldete:„Jordain iſt ohnmächtig geworden!“ Im ſelben Augenblick riß eine ge⸗ waltige Bö das Halteſeil in Stücke, kippte das Boot faſt um und trieb es mit ſchweren Bre⸗ chern weit ab. Das ungewiſſe Schicksal Die Bergung des Leuchtturmrieſen. ohnehin eine ſchwierige Aufgabe bei ruhigſter See, iſt bis heute noch nicht geglückt. Mit Hilfe der Medikamente ſoll, wie die letzten Signale be ſagen, der Kranke ſich ein wenig beſſer befin⸗ den, nachdem er ſtärkende Mittel und Arznei bekommen hat: aber er hat das unwirtliche Quartier noch nicht wechſeln können, keine ärzt⸗ liche Unterſuchung fand ſtatt und der Transport ſteht noch bevor. Am neunten Tage endlich gelang es, den Leuchtturmwärter zu bergen. Die Methoden des Nahkampfes Auf Grund der Erfahrungen des Weltkrieges wurden die Methoden des lich verändert Davon überzeugte ein Beſuch gen Infanteriſten eine Spezialausbildung erha einer geballten Ladung(Handgranaten) zum S ein ſchweres Infanteriegeſchütz in Steilfeuerſtell ung. haben ſich weſentlich veränder i t a Nahkampfes weſent⸗ in der Nahkampfſchule in Döberitz. wo die jun⸗ lten. Anſer Bild links zeigt das Anbringen prengen einer Grabenſperre. Rechts ſieht man —„Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflez bt Bez dutch . lun Dei 0 On be albere Muller dem 6 dusgin, ben Te Jnbegt Dein nb it die Ze Sipp ſel es, ber dau Im ne abet a cmi meet, Tonen. Jahe Unb du mehren gewalt deulſhe Fteube wieder Ubeng Aub f Tages, Meder Mech bern Nam, ben Fü Hume 503