e her, führte öffnete n Jpei⸗ diurich inder, er führt er ſich lapder⸗ , wenn r ber⸗ penge⸗ ens für ſt dur lich für gen/ ei Ehe⸗ . ger gut 15 zuſam⸗ „lieben in der d ſeine 99 ge um er⸗ die er t ſeine hulder ereiten urchten. enzlich ſeinen dapital langt Sti nichts Bac aß auf zungen rufen, b. Das pparat muppte ſind, le den achſel⸗ e dü⸗ nehr waltig ht ge⸗ chtiger Vater en et gachen, 5 ſagte te der * dazu“ t geit pohl Brüg⸗ horſt ber gam werde glück n Er⸗ hes 1 l ſic gaht chen t Be. den 0 außenvolitiſchen Schriftleiter des Vol Amisblatt der Bürgermeiſterel Viernyeim Erſcheinun n 5: Ins Haus durch d oſt monatlich 1.60 Nummer 302 s wetle: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Fei t 8 monatlich 1.60 RM. eins Wen. M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. ließlich Botenlohn, Mittwoch iernheimer Seilung Verkündigungsblatt der NSd AR. Viernheim ceil 8 den 28. dezember 1938 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarck An t 9 en preis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text: ür 1am Höhe und 67 mm Breite 15 7 5 Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 t r. 13. Fernſpr. 153 PSK V bafen 15101 14. Jahrgang Flinf Greuelfeldzüge gegen Deutſchland Eine Unterredung des„Völkischen Beobachters“ mit dem Reithspreſſechef Or. Dielrith Offener Brief an Lord Halifar Großkampfiahr an der Preſſefront Nur Blamagen waren das Ergebnis ſtrupelloſer jüdiſcher hehe Berlin, 28. Dezember. Reichspreſſechef Dr. Dietrich gewährte dem „Völkiſchen Beobachters“, Dr. Seibert, eine Unterredung über die deutſche Preſſepolitik, die am Werk des Führers im Gründungsjahr des Großdeut⸗ ſchen Reiches tatkräftige Hilfe leiſten durfte. Dr. Dietrich, der bereits in ſeiner Rede vor dem Reichsparteitag die Gefahren des Miß⸗ brauchs der Preſſe zu Greuelhetze und Lügen⸗ feldzug auseinandergeſetzt hatte, behandelte in der Unterredung fünf Großangriffe der interna⸗ tionalen Hetze gegen das Reich, die während des abgelaufenen Jahres geſtartet worden ſind. Er laſſe dabei, erklärte Dr. Dietrich, die kleine Gelegenheitslüge außer acht, die ſozuſagen zum täglichen Brot einer entarteten Preſſe gehöre. Die fünf Großangriffe ſind: 1. der Greuelfeldzug rund um den 4. Februar: 2. die Verſuche zur Verhinderung des An⸗ ſchluſſes der Oſtmark und die anſchließende Weltverbetzung: 8. die tſchechiſche Mobilmachung vom 21. Mai: 4. die Septemberkriſe: 5. die alllüdiſche Offenſive im November. 1.„Aufſtände in deulſchland“ Als zu Beginn des Jahres 1938 der Führer eine Reihe von Perſonalveränderungen in der Reichsregierung und hohen Kommandoſtellen der Wehrmacht vornahm, ſtartete die demokra⸗ tiſche„Weltpreſſe“ eine Sintflut dummer Be⸗ bauptungen. Ueber die damit verfolgten Ziele äußerte ſich Dr. Dietrich u. a. wie folgt: Die ruhige, ſtete Entwicklung der deutſchen Politik in den letzten Jahren hätte die Hoffnungen un⸗ ſerer geſchworenen Gegner, daß das„Nazi⸗Re⸗ gime“ von innen heraus zerbrechen möge, auf den Nullpunkt herabgedrückt. Die Vertagung der urſprünglich auf den 30. Januar angeſetz⸗ ten Rede des Führers hätten den gewerbsmäßi⸗ gen Brunnenvergiftern willkommene Gelegen⸗ beit gegeben, in Aktion zu treten. Die Primiti⸗ vität der judä⸗liberalen Geiſtesergüſſe ſei da⸗ bei bemerkenswert geweſen. Die ſogenannte „freie“ Hetzpreſſe rechne damit, daß ihre Be⸗ bauptungen von beute morgen bereits von der Maſſe der Leſerſchaft vergeſſen ſein würden. Außerdem habe das raſche Tempo des deutſchen Aufſtiegs draußen eine Angſtpſychoſe erzeugt, die von dieſer Art von Publiziſten weidlich ausgenutzt werde. Der Endeffekt der Lügenof⸗ ſenſive vom Februar ſei jedoch, rein objektiv ge⸗ ſehen, zunächſt eine ungeheure Blamage für die Urheber der Kampagne geweſen. Dar⸗ über binaus babe dieſer ſkrupelloſe, binterhäl⸗ tige Angriff auch direkt zur Stärkung des Rei⸗ ches beigetragen. denn der Führer habe in ie⸗ nen Februartagen eine neue Vergrößerung der Wehrmacht angeordnet. 2.„Armes lleines eſierreich“ Die zweite Großattacke, die neue Sturmflut von Verleumdungen des Reiches nach der öſter⸗ reichiſchen Kriſe, bezeichnete der Reichspreſſechef als beſonders lehrreich. Sie habe wahre Mu⸗ ſterbeiſpiele für die Unehrlichkeit der ſich„demo⸗ kratiſch“ nennenden Preſſepolitik bernorgebracht. Während zahlreiche Sonderberichterſtatter der internationalen Preſſe als Augen⸗ und Ohren⸗ zeugen des unbeſchreiblichen Jubels beim Ein⸗ zug der deutſchen Truppen in die befreite Oſt⸗ mark ihre Eindrücke wahrheitsgetreu ſchilderten. veröffentlichten die gleichen Zeitungen unmit⸗ telbar neben ſolchen Tatſachenberichten Leitar⸗ tikel die von Ausdrücken wie„Der deutſche Küraſſierſtiefel zertritt Oeſterreich“ uſw. gerade⸗ zu ſtrotzten 3. der Weltbelrug vom 21. Mai Dietrich beſtätigte, daß der Führer nach e e der Oſtmark die Ueberzeugung hegte, das ſudetendeutſche Problem könne nur ſehr allmählich ſeiner Löſung nähergebracht werden. Als die Wogen der Begeiſterung aus der Oſtmark auch in die ſudetendeutſchen Gaue hinüberſchlugen, habe man unſere dortigen Freunde ermahnt, weiter auszuharren. Dann aber habe das Beneſch⸗Regime, aufgeſtachelt durch gewiſſe fremde Einflüſſe in Prag, billige Rache für die erſten Freudenausbrüche genom⸗ men. Das habe in wachſendem Maße auch der deutſchen Preſſe Anlaß gegeben, nachdrücklich für die geknechteten ſudetendeutſchen Brüder ein⸗ zutreten. Damit begann die dritte große Ver⸗ leumdungskampagne des Jahres, die dem ſkru⸗ pelloſen Va banque-Spieler Beneſch den Mut zu ſeiner verlogenen„Abwehr“⸗Mobilmachung vom 21. Mai gab. Wir haben triftigen Grund zu der Annahme, erklärte der Reichspreſſechef, daß auch bei dieſem verhängnisvollen Streit diplomatiſche Finger von außen im Spiel waren. 4. die Jeplember-Kriſe Die deutſche Preſſe beſchränkte ſich nicht mehr darauf, die Lügen der Hetzpreſſe anzuprangern und zu widerlegen, ſondern begann, die himmel⸗ ſchreienden Zuſtände im Sudetenland und die Intrigen der Prager Clique und ihrer weſt⸗ lichen Helfershelfer in das Licht der Oeffent⸗ lichkeit zu ziehen. Die deutſchee Preſſe habe durch ihren vollen Einſatz auch noch eine zweite Ge⸗ fahr bannen helfen: daß das Ausland nicht an die Ernſthaftigkeit unſeres Entſchluſſes glaubte, das Krebsgeſchwür Mitteleuropas unter allen Umſtänden auszuſchneiden. 5. Die hehe des Velljudenkums Zu der außerordentlichen Heftigkeit, mit der die Umwelt auf die jüngſten deutſchen Maßnah⸗ men zur Ausſcheidung des Judentums aus dem deutſchen Reichskörper reagierte, ſagte der Reichspreſſechef, eine Beſchneidung des jüdiſchen Einfluſſes in der Welt habe ſeit jeher weit mehr Staub aufgewirbelt, als irgendein ande⸗ res internationales Ereignis. Eine ſehr zahl⸗ reiche Gruppe unſerer Gegner, ſo ſtellte Dr. Dietrich feſt, mache die deutſche Hetze wegen der Juden nur deshalb mit, weil ſie in ihr die erſte beſte Gelegenheit erblickt, den Geiſt des Frie⸗ dens von München zu ſabotieren, der ihr als eine Kapitulation der Demokratie vor dem Na⸗ tionalſozialismus erſchien und ſie mit Schrecken erfüllte. Zum Schluß ſtellte der Reichspreſſechef feſt, daß unſere Gegner mit den fünf Greuel⸗ offenſiven des Jahres 1938 nichts er⸗ reicht haben. Dieſe Siege dieſes Jahres wurden errungen aller internationalen Preſſe⸗ hetze zum Trotz, ja er könne ſagen, vielleicht ge⸗ rade deswegen. Wenn unſere Feinde wüßten, welche ſegensreiche Rolle ihre Preſſelügen letz⸗ ten Endes für unſere Politik geſpielt haben, dann würde es ſicherlich keine leidenſchaftlicheren Verfechter der Wahrheit in der Weltpreſſe geben als ſie. Nationalſpaniſcher Preſſechef wird den Spionagefall reſtlos klären Bilbao, 27. Dezember. Der Chef der nationalſapniſchen Preſſeabtei⸗ lung, Joſe Gimienez Arnau, hat an⸗ läßlich des Zwiſchenfalles von JIrun an den britiſchen Außenminiſter Lord Halifax einen offenen Brief gerichtet. Der Preſſechef beklagt darin die unfaire Haltung der britiſchen Preſſe und gewiſſer britiſcher Nachrichtenagenturen ge⸗ genüber dem korrekten Vorgehen der national⸗ ſpaniſchen Behörden. Es ſei, ſo ſtellt er feſt, keineswegs mit den Regeln des Anſtandes ver— einbar, daß ein Fehltritt eines britiſchen Be⸗ amten als ein nationalſapniſches Manöver aus⸗ gelegt werde, das ſich des Mittels bedient habe, belaſtende Dokumente in das Gepäck eines Kuriers hineinzuſchmug⸗ geln, um die Aufmerkſamkeit der Oeffentlich⸗ keit von anderen Vorgängen in Nationalſpanien abzulenken.„Sie, Herr Außenminiſter, kennen genau den Sachverhalt! Ebenſo müßten ihn britiſche Zeitungen und Agenturen kennen, wenn ſie die Berichte ihrer Korreſpondenten in Natio⸗ nalſpanien leſen würden. Wir verſtehen den Schmerz jedes Engländers bei Bekanntwerden einer Nachricht vom Ueberbringen von Spiona⸗ gedokumenten durch einen britiſchen Kurier. Dieſe Angelegenheit war wirklich ein ſtartes Stück!“ Arnau ſtellt dann feſt, daß man in National⸗ ſpanien keineswegs gewillt ſei, den Vorfall mit einem gewiſſen Myſterium zu umgeben. Auf jeden Fall werde der Vorhang gelichtet werden. Es werde ſich dann herausſtellen, daß der Haupttäter britiſcher Untertan ſei.„Sie, Lord Halifax, wiſſen, daß unſere Haltung viel energiſcher ſein könnte. Wix haben die Karten in der Hand und ſind gewillt, ſie auszuſpielen.“ Mie Geier aus Oſteuropa eingefallen Ein hindublalt ſchildert den Raubzug der Juden in Deulſchland Bombay. 27. Dezember. Wenngleich ſich die indiſche Oeffentlichkeit im⸗ mer noch lebhaft mit der„Judenverfolgung“ beſchäftigt, ſcheint doch die ſtarke Erregungs⸗ welle der letzten Wochen allmählich abzuebben. Man ſcheint jetzt auch in Kongreßkreiſen zu einer etwas nüchterneren Betrach⸗ tungsweiſe gelangt zu ſein. Selbſt der Prä⸗ ſident der Theoſophiſchen Geſellſchaft, Dr. Arundale, der zu einem flammenden Proteſt gegen die angeblichen„Judenpogrome“ und zum Boykott deutſcher Waren in Madras auf⸗ gerufen hatte, hat ſeinen Antrag an den Sheriff von Madras, eine ſolche Veranſtaltung unter dem Vorſitz des Premierminiſters abzu⸗ halten, wieder zurückgezogen, nachdem ihm be⸗ deutet wurde, daß eine ſolche Veranſtaltung ge⸗ eignet ſei, Unſtimmigkeiten bei den moham⸗ medaniſchen Brüdern hervorzurufen. Auch zu der angekündigten Entſchließung des in Wardha tagenden Arbeitsausſchuſſes des Allindiſchen Nationalkongreſſes, die die„grauſamen Ver⸗ folgungen“ der Juden in Deutſchland verurtei⸗ len ſollte, iſt es nicht gekommen. Die Regierung von Burma hat offiziell feſt⸗ ſtellen müſſen. daß keine Vorſchläge zur Anſiedlung von Juden in den Vereinigten Shan⸗Staaten beſtehen. und widerſprach der Feſtſtellung einer burmeſiſchen Zeitung, daß die die allen Münchener Parkeigenoſſen feier Gefahr einer jüdiſchen Anſiedlung in den Shan⸗ ect len Veihnachlen mil dem Führer Staaten ernſt ſei. Hierzu iſt zu bemerken, daß die Shan⸗Staaten zu den unziviliſierteſten und wildeſten Gegenden Burmas gehören. Im Gegenſatz zum„kongreß⸗orientierten“ In⸗ dien nimmt die große Hinduorganiſation der „Hindu Maha Sabba“ eine weit nüch⸗ ternere und vernünftigere Einſtellung zur Ju⸗ denfrage ein. Eine der Hauptorgane dieſer 100 000 eingeſchriebene Mitglieder zählenden Vereinigung, die„Daily Trikal“ in Poona. ſchrieb hierzu: Deutſchland iſt eine der höchſt kultivierten Nationen in Europa. In der Ver⸗ gangenheit hat man die Deutſchen in der gan⸗ zen Welt ihrer Intelligenz und Kultur wegen geachtet. Wenn ein ſo kultiviertes Volk nun ge⸗ zwungen wird, ſolche draſtiſchen Maßnahmen gegen die Juden zu ergreifen. dann muß licherlich eine genügende Recht⸗ fertigung hierzu vorliegen. Das Blatt ſchildert dann mit erſtaunlicher Sach⸗ kenntnis die Tätigkeit der Juden nach dem Kriege, wie ſie„wie die Geier“ aus Oſt⸗ europa einfielen, wie ſie ſich durch ihre gewiſſen⸗ loſen und rückſichtsloſen Manipulationen in alle führenden Aemter in Deutſchland einſchlichen. wie ſie ſich der Wirtſchaft und der Preſſe be⸗ mächtigten, wie ſie ſich im öffentlichen Leben breit machten, und wie ſie die Theater in „öffentliche Bordelle“ verwandelten, ſo daß es für anſtändige Deutſche unmöglich war, ſie mit ihren Familien zu beſuchen, und ſo fort. Ab⸗ „Auch in dieſem Jahr begingen die alten Münchener Parteigenoſſen als Gäſte Adolf Hitlers im Großen Saal des Löwenbräukellers in München das Chriſtfeſt. Links ſieht man Adolf Hitler im Kreiſe ſeiner Mitkämpfer. Zu feiner Linken Gauleiter Adolf Wagner und zur Rechten Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Das Bild rechts zeigt den Führer während ſeiner Rede an die Alten Kämpfer.(Scherl Bilderd.), — ͤ—— b—— ſchließend heißt es in dieſem Artikel:„Die Juden waren mächtig in Deutſchland. nicht, weil ſie ſich außerordentliche Verdienſte erworben haben, ſondern weil ſie gerade zu einer Zeit, beſonders als die Deutſchen nach dem Kriege weder Geld noch etwas zu eſſen hatten, in Deutſchland einfielen. Alles, was die Deutſchen wünſchen, iſt. daß der Wohlſtand Deutſchlands, für den ſie arbeiten. nicht in die Hände internationaler Juden übergehen darf, und daß dieſe nicht die Früchte ihrer Arbeit abernten. Jetzt hat Deutſchland eine Gelegen⸗ heit hierzu gefunden, es hat ſein Preſtige und ſeine nationale Ehre wieder errungen und es iſt daher nicht verwunderlich. daß der Deutſche nunmehr mit den Juden abrechnen will.“ Stabschef Viklor Lutze 48 Jahre alt Einer der erſten Kämpfer des Nationalſozialismus in Norddeutſchland Berlin, 27. Dez. Am 28. Dezember begeht der Stabschef der SA. Viktor Lutze ſeinen 48. Geburtstag. In den erſten Anfängen der Bewegung kam er zu Adolf Hitler als einer der erſten Kämp⸗ fer für den Nationalſozialismus in Norddeutſchland. Es war kein leichter Boden. auf dem er ſtand: Berlin, Hamburg, das ſächſiſche und das rheiniſch⸗weſtfäliſche Indu⸗ ſtriegebiet waren ſeit dem Zuſammenbruch des Jahres 1918 immer wieder in faſt regel⸗ mäßigen Abſtänden vom Fieber marxiſtiſchen Aufruhrs durchſchüttelt worden. Der Gau Ruhr, deſſen Gauſturmführer Viktor Lutze bald nach der Neugründung der NSDAP. wurde, war eine Hochburg des Marxismus. In unermüd⸗ licher Kleinarbeit, mit unerhörten Opfern mußte die nationalſozialiſtiſche Idee hier hin⸗ eingetragen werden in das Volk. Aber was ein⸗ — gewonnen worden war, das ſtand auch feſt und hart zum Führer und zur Bewegung. Viktor Lutze, der Frontoffizier des Weltkrie⸗ ges, hat den Kampf der SA. von ſeinen erſten Anfängen an mitgemacht. Wie jeder SA⸗Mann hat auch er um jeden Fußbreit Boden, um jede Seele des deutſchen Menſchen ringen müſſen. Nach der Gründung von Partei und SͤA. im Jahre 1925 führte Lutze die Neuorganiſation der Verbände, ihre Einteilung und ihre Dienſt⸗ abzeichen nach ſeinen Vorſchlägen bei den SA.⸗ Formationen ein. Im Jahre 1927 wurde er zum SA.⸗Führer für das Ruhrgebiet und gleichzeitig zum ſtellvertretenden Gauleiter ernannt. Nach dem Tode des niederſächſiſchen SA.⸗Führers Major a. D. Dincklage trat er 1930 deſſen Nachfolge als Oberſter SA.⸗Führer Nord an mit dem Sitz in Hannover. Nach der Neuein⸗ teilung der SA. wurde Lutze zum Gruppenfüh⸗ rer Nord und 1932 zum Obergruppenführer und Führer der Obergruppe Weſt in Hannover er⸗ nannt. 4 Als ihn dann im Jahre 1934 der Befehl des Führers zum Stabschef der SA. berief, da war es die größte und härteſte Aufgabe, vor die Vik⸗ tor Lutze geſtellt wurde. Unter ſeiner Führung wurde die SA. zu einer geſchulten, glaubens⸗ ſtarken, dem Führer fanatiſch ergebenen Truppe. mmer dann, wenn es darum ging, die unbe⸗ dingte Treue und den unzerſtörbaren Glauben an die Führung zu erweiſen, da ſollte dieſe Truppe des politiſchen Soldaten als der Grund⸗ ſtock nationalſozialiſtiſcher Treue und Zuver⸗ läſſigkeit im Volke ſtehen. Der Veihnachtsverkehr in der Reichshauplſladt Berlin, 27. Dez. Außer den fahrplanmäßigen Zügen ſind in der 80 vom 10 Dezember bis 25. Dezember 585 Vor-, Nach- und Sonderzüge, 9 59 Wehrmachtsurlauberzüge und vier rbeits⸗ dienſturlauberzüge von den Berliner Bahn⸗ höfen gefahren worden. Von den Fahrkarten ausgaben der zehn großen Berliner Fernbahn⸗ höfe und den Berliner Ausgabeſtellen des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros ſind in der Zeit vom 20. bis 24. Dezember 487 098 Fahrkarten ausgegeben worden. In dem gleichen Zeit. raum des Vorjahres wurden 427987 Fahr⸗ karten verausgabt. Der Weihnachtsverkehr ſteigerte ſich ſomit in dieſem Jahre um 11 v. H. gegenüber dem Vorjahr. Zu der Zahl der von den Berliner Bahn⸗ höfen und den Ausgabeſtellen des Mitteleuro⸗ päiſchen Reiſebüros verkauften Fahrkarten kommen noch 10 v. H. für den Durchgangs- verkehr hinzu, ſo daß rund 526 000 Reiſende in der Zeit vom 20. Dezember bis zum 24. Dezember von den Berliner Bahnhöfen befördert worden ſind. Hinzu kommen noch für den 1. und 2. Weihnachtsfeiertag ſchät⸗ zungsweiſe 40 000 Reiſende, ſo daß insgeſamt vom 20 bis einſchließlich 26. Dezember 566 000 Perſonen in Fernzügen Berlin verlaſſen ha⸗ ben. Im Stadt-, Ring⸗ und Vorortverkehr ſind am 1. Weihnachtsfeiertag 1080 000 Perſonen, und am 2. Weihnachtsfeiertag 1 190 000 Per- ſonen befördert worden. Eine Audienz Chamberlains beim Papft? Rom, 27. Dez. In dem Programm des Beſuchs von Pre: mierminiſter Chamberlain und Außen⸗ 1 Halifa; in Italien iſt auch. wie ſich ein katholiſches Blatt in Mailand aus London melden läßt, eine Audienz bei Papſt Pius XI. vorgeſehen, und zwar am 11. Januar, dem Tage nach der Ankunft in Rom. Nach der Audienz werden die beiden Miniſter im Hauſe des eng⸗ liſchen Geſandten beim Heiligen Stuhl früh⸗ ſtücken. Dieſer Begegnung mit dem Papſt wird von dem Mailänder Blakt Bedeutung beigemeſ⸗ ſen, weil die Beziehungen zwiſchen England und dem Heiligen Stuhl ſeit der Entſendung eines apoſtoliſchen Delegaten nach London herzlich geworden ſeien, aber auch weil man ſich der Bemühungen des Vaters von Lord Halifax um eine Wiedervereinigung der anglikaniſchen Kirche mit der römiſch⸗katholiſchen Kirche er⸗ innere. Nathan, Lirſch und Co. Die neueſte Pariſer Betrugsaffüäre wird aufgellärk Paris, 27. Dez. Zu dem Bankerott der Pathé⸗Natan⸗Film⸗ Geſellſchaft und der Verhaftung der drei jüdi⸗ ſchen Hauptbetrüger bringen einige Blätter noch intereſſante Einzelheiten, die etrugsaffäre — daß es ſich um eine rieſige andelt. Der„Action Francaiſe“ zufolge lautet der Name des Juden Bernhard Natan in Wirk⸗ lichkeit Tannenzapf. Wie das Blatt berich⸗ tet, dauert die Unterſuchung über den betrüge⸗ riſchen Bankerott der Unternehmen Pathé⸗Na⸗ tan bereits faſt zwei Jahre. Durch Urteil vom Dezember 1935 hatte das Handelsgericht den Bankerott der Pathé⸗Natan⸗Geſellſchaft, deren Kapital 136 Millionen Franken betrug, und der Verwaltungsgeſellſchaft der Patheé⸗Lichtſpiel⸗ häuſer mit einem Kapital von 25 Millionen rechtskräftig feſtgeſtellt. Dieſe Urteile ſind im Jahre 1936 vom Gericht beſtätigt worden. In der Zwiſchenzeit haben vereidigke Bücherreviſo⸗ ren und der eingeſetzte Konkursverwalter bei der Nachprüfung der Geſchäftsführung dieſer jüdiſchen Pleitegeier zahlreiche Betrü⸗ 88 feſtgeſtellt. Auf Grund einer Klage es Konkursverwalters, geſtützt auf einen Be⸗ richt der Bücherreviſoren, hat der Unterſu⸗ chungsrichter Haftbefehl gegen die drei Juden Bernhard Natan, Jean Cerf und Ale⸗ xandre Johanides erlaſſen, die bereits ins Gefängnis eingeliefert worden ſind. Der„Epoaue“ zufolge heißt der Jude Natan, wie auch die„Action Francaiſe“ meldet, Bern⸗ hard Tannenzapf und Jean Cerf heißt in Wirk⸗ lichkeit Simon Hirſch. Die Verhaftung der drei Schwindler hat in franzöſiſchen Filmkreiſen. in denen die drei Juden eine hervoragende Rolle ſpielten, größ⸗ tes Aufſehen verurſacht. Die Gaunereien der drei Juden, die, wie ſchon gemeldet, ſich auf über 7 Millionen Franken belaufen und die Verhaftung ausgelöſt haben, ſtellten jedoch erſt nur einen Anfang dar. Die Affäre dürfte noch ait Ausmaße annehmen, da den Kon⸗ kursſchwindlern noch andere Betrügereien und AUnterſchlagungen zur Laſt gelegt werden. In dieſem Zuſammenhang meldet der„Jour“, daß die Betrügereien der Filmjuden die phantaſti⸗ ſche Summe von 400 Millionen Franken errei⸗ chen würden. * „Epoque“ berichtet über den Lebenslauf des Bernhard Natan alias Tannenpapf, daß er von kleinſten und im Dunkel der er angenheit liegenden Anfängen über ein Filmreklame⸗ unternehmen bei Aufkommen des Tonfilms es N habe, die Mehrheit der Aktien der großen franzöſiſchen Filmfirma Pathé zu er⸗ werben. Viele Jahre lang habe Nathan Tan⸗ nenzapf die größte und bedeutendſte Rolle in der franzöſiſchen ilm⸗ induſtrie geſpielt, als einer deren Magna⸗ ten er galt. Seine Geſellſchaft beſaß in Paris und in der franzöſiſchen Provinz eine große An⸗ zahl von Lichtſpielhäuſern und produzierte außerdem jährlich zahlreiche große Filme. Die bekannteſten Filmſtars, die berühmteſten Re iſ⸗ ſeure und die namhafteſten Autoren arbeiteten an den großen Filmen der Geſellſchaft mit. Im Jahre 1935 wurden bereits von einer Aktionärgruppe die erſten Unregelmäßigkeiten in der Finanzverwaltung der Geſellſchaft ent⸗ deckt. und es begannen die Unterſuchungen ge⸗ Een Bernhard Natan, der bald darauf ſein mt als Präſident des Verwaltungsrates nie⸗ derlegen mußte. Die Firma Pathé⸗Natan wurde wieder zur Firma Pathé. Seit dieſer Zeit lau⸗ fen auch die gerichtlichen Anterſuchungen, die jetzt zu der Verhaftung der drei Hauptgauner geführt haben. Bernhard Natan⸗Tannenzapf hat aber, wie die„Epoque“ weiter meldet, in⸗ 4 5 5 trotzdem nicht auf ſeine Film⸗Herſteller⸗ ätigkeit verzichlet. Er iſt zur Zeit noch Unter⸗ mieter zahlreicher Film⸗Ateliers in der Amge⸗ bung von Paris. Außerdem hat er ſeine In⸗ tereſſen bei verſchiedenen Lichtſpielhäuſern auf⸗ recht erhalten. Simon Hirſch aus dem Betrüger⸗Trio machte — in franzöſiſchen Theater⸗ und Filmkreiſen owie in der Sportwelt ſehr wichtig und beſaß zahlreiche Rennpferde. Außerdem war Simon 9919 bei der Volksfrontregie⸗ rung ſehr hoch angeſchrieben. Verwirrung bei Frankreichs Cozialiſten Stellungswechſel Leon Blums— Vird Paul Jaure zurücktreten? Paris, 27. Dezember. Die endloſen Debatten und das Ergebnis der Schlußabſtimmung über die außenpolitiſche Entſchließung auf dem außerordentlichen ſozial⸗ demokratiſchen Parteitage haben gezeigt, in welchem Zuſtande der Verwirrung und der Uneinigkeit ſich die Parteiorganiſa⸗ tion der Zweiten Internationale in Frankreich befindet. Der Konflikt zwiſchen den Anhängern des jüdiſchen Parteivorſitzenden Léon Blum und der Gruppe um den Generalſekretär der Partei, Paul Faure, zu deſſen Beilegung der Parteitag nicht zuletzt zuſammengetreten war, iſt nur noch offener zutage getreten. Es bleibt abzuwarten, welche Rückwirkungen dieſes nega⸗ tive Ergebnis der Beratungen haben wird. Es Klare Antwort des Schweizer Bundesrats iſt nicht ausgeſchloſſen. daß Paul Faure von ſeinem Poſten zurücktreten wird. was verſchie⸗ dene andere Rücktritte innerhalb der Partei nach ſich ziehen kann. Die innerpolitiſche Entſchließung, über die in der Nachtſitzung abgeſtimmt wurde, iſt durch den Stellungswechſel Léon Blums bezeichnend. Blum hatte erklärt, daß die ſogenannte Formel der nationalen Einheit um die Volksfront überholt ſei und man jetzt für eine Sammlung einer Regierungsformation der demokratiſchen Kräfte eintreten müſſe. Die entſprechende Entſchließung war mit 7076 Stimmen angenommen worden, während die einzige Gegenentſchließung, die die Wahlreform und die Auflöſung des Parlaments empfahl, nur 910 Stimmen auf ſich vereinigte. Freiſinniger ſchweizeriſcher Nalionalrat fürchtet die„Amtswaller“ Bern, 27. Dezember. Ein freiſinniger Nationalrat hatte eine kleine Anfrage an den Bundesrat gerichtet, worin er ſich über einen Preſſebericht von einer am 12. obember in Säckingen ſtattgefundenen Tagung von„Amtswaltern der Schweiz“ be⸗ ſchwert. Er glaubte im Zuſammenhang mit der Bezeichnung„Amtswalter“ eine Begriffsver⸗ wirrung zu ſehen, ſowohl in Deutſchland wie in der Schweiz würden durch dieſes Wort falſche Begriffe erweckt. Der Bundesrat erteilte am Dienstag auf dieſe Anfrage folgende klare Antwort: „Wenn einzelne ſüddeutſche Blätter über eine Säckinger Tagung von Amtswaltern der Schweiz berichten, ſo dürfte das mit einem in Deutſch⸗ land herrſchenden Sprachgebrauch zuſammen⸗ hängen. Es erſcheint deshalb kaum am Platze, der Verwendung dieſes Wortes im vorliegenden Falle eine beſondere Abſicht zu unterlegen. Zu der fraglichen Tagung waren, wie dem Bundes⸗ rat bekannt iſt, Vertreter der deutſchen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Vereinigungen in der Schweiz einberufen worden. Ein ſolches Treffen läßt fit am beſten vergleichen mit den Zuſammen⸗ ünften der Auslandsſchweizer Organiſationen, die ſich ebenfalls die Wahrung und Pflege des vaterländiſchen Staatsgedankens unter den Landsleuten im Ausland zum Ziele geſetzt haben.“. „Behropfer“ in der gchweiz Am Dienstag wurde in der Bundesverſamm⸗ lung der Bericht des Bundesrates über die Ver⸗ ſtärkung der Landesverteidigung genehmigt. Der Bericht ſieht eine erhebliche Vermehrung der Rüſtungen in der Schweiz vor. Er beſtimmt insbeſondere den Ausbau der Luftwaffe und der Fliege rabwehr ſotwie der Befeſtigungsanlagen. Für dieſe beiden Zwecke allein ſind im Bericht er 250 Millionen Franken eingeſetzt worden. eitere 100 Millionen Franken entfallen auf Materialergänzungen bei den anderen Waffen⸗ gattungen, ſodaß insgeſamt 350 Millionen Franken für Rüſtungszwecke veranſchlagt ſind. Die Finanzierung dieſer Ausgaben ſoll dem Bericht zufolge wenigſtens teilweiſe durch ein ſogenanntes„Wehropfer“ erfolgen, da es ſich um außerordentliche Aufwendungen des Bundes handelt. Die Frage muß jedoch noch endgültig geprüft wurden, e enſo wie die Frage einer Wehrabgabe, die verfaſſungsrechtlich verankert werden ſoll. Berufsausbildung und Lenkung Reichseinheilliche Lehrlingsrolle bei den Induſtrie- u. Handelskammern Berlin, 27. Dezember. Um eine Ueberſicht über die Lehrlinge der einzelnen Bezirke zu gewinnen, iſt ſeit Jahr⸗ zehnten bei den Kammern, Innungen und Zünf⸗ ten uſww. eine Lehrlingsrolle geführt worden, deren Form und Inhalt jedoch in den verſchiedenen Bezirken außerordentlich ſtarke Abweichungen enthielten. Wenn auch der Inhalt der Lehrlingsrolle bei den Induſtrie⸗ und Handelskammern eine gewiſſe Vereinheit⸗ lichung erfahren hat, ſo war doch die Ordnung der Eintragungen nicht endgültig feſtgelegt. Außerdem entſprach die Lehrlingsrolle noch nicht den Anforderungen, die infolge der ſchnellen Entwicklung der Berufsausbildung und Be⸗ rufslenkung an ein umfaſſendes und zuverläſ⸗ ſiges Inſtrument der Kammern geſtellt werden mußten. Schon ſeit Jahren ſah ſich die Reichs⸗ wirtſchaftskammer zu Vorarbeiten für eine Ver⸗ einheitlichung veranlaßt, die aber erſt durch einen Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters vom 8. Auguſt 1988 in eine letzte entſcheidende Phaſe eintraten. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat nunmehr im Zuge der einheitlichen Geſtal⸗ tung des geſamten Berufsausbildungsweſens durch Erlaß vom 2 3. Dezember 1938— III SW 19 937/38— eine reichseinheitliche Lehrlingsrolle genehmigt, die bei ſämtlichen Induſtrie⸗ und Handelskammern ſofort einzu⸗ führen iſt. Der Geltungsbereich erſtreckt ſich auch auf die öſterreichiſchen und ſudetendeutſchen Gebiete. Eine reichseinheitliche Lehrlingsrolle für die Handwerkskammern wird in Kürze folgen. Die Bedeutung der Lehrlingsrolle kann nicht hoch genug eingeſchätzt werden. Sie enthält ſämtliche Unterlagen, die für die Verteilung der Jugendlichen und für die Erziehung der Jugendlichen und Erwachſenen erforderlich ſind. Die Lehrlingsrolle verfolgt das Berufsſchickſal Gerade im Hinblick auf den Sonderauftrag des Gene⸗ des einzelnen über drei Jahrzehnte. ralfeldmarſchalls Göring vom 14. Dezember 1938 an den Reichswirtſchaftsminiſter, alle Maßnahmen zur Leiſtungsſteigerung und Lei⸗ i in die Wege zu leiten, wird ie reichseinheitliche Lehrlingsrolle die notwen⸗ dige Grundlage für die ſtatiſtiſchen Erhebungen zur Leiſtungsertüchtigung bieten. Franzöſiſche Anleihe bei holländiſchen und ſchweizer Banken Paris, 27. Dez. Finanzminiſter Paul Reynaud kündigte in ſeiner Rundfunkanſprache, die kaum eine Vier⸗ telſtunde dauerte, an, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung bei holländiſchen und ſchweizer Banken eine vierprozentige Anleihe in Höhe von 175 Millionen Gulden letwa 3% Milliarden Franken) aufgenommen habe, die, zum Kurs von 95 unter pari aufgelegt, in 30 Jahren rück⸗ zahlbar ſei. Dieſe Anleihe, von der 100 Millio⸗ nen in Holland und 75 Millionen in der Schweiz untergebracht ſeien, ſei dazu beſtimmt. die verſchiedenen im Ausland untergebrachten Anleihen der Franzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaf⸗ ten abzudecken, die ſich etwa auf die gleiche Höhe belaufen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen unterſtrich der Finanzminiſter die W Ergebniſſe der bisherigen Bemühungen zur friedlichen Wiederaufrichtung des Landes. Dieſe Ergebniſſe drückten ſich in einer Hauſſe der Ren⸗ ten und vor allem in einer Rückkehr der ausge⸗ wanderten und Wee Kapitalien aus, was auf ein iederaufleben des Ver⸗ trauens ſchließen laſſe. Reynaud erklärte abſchließend, daß auch er volles Vertrauen zu einer endgültigen Wiedergeſundung habe, wenn vielleicht auch noch manche Schwierigkeiten über⸗ wunden werden müßten. Berbol der Kommuniſtiſchen Parfei in der Iſchecho-lowalei Prag, 27. Dez. Das Amtsblatt der dane e Re⸗ publik veröffentlicht in ſeiner morgigen Num⸗ mer folgende Kundmachung des Innenmini⸗ 8* Die Regierung der tſchecho⸗ſlowakiſchen Repu⸗ plik hat gemäß 8 8 der Regierungsverordnung vom 23. Dezember 1938 über die politiſchen Parteien die Kommuniſtiſche Partei der Tſchecho⸗Slowakei(Sektion der Kommuniſtiſchen Internationale) im Lande Böhmen und Mähren⸗Schleſien aufgelöſt, weil ihre Tätigkeit das öffentliche Intereſſe be⸗ d ro te. Die Auflöſung tritt mit dem Tage der Verkündung im Amtsblatt der tſchecho⸗lo⸗ wakiſchen Republik in Kraft. achwere Juſammenſlöße Zwei Tote und zahlreiche Verletzte Prag, 27. Dez. In der auf ungariſchem Gebiet liegenden Ge⸗ meinde Zzurany, die durch die Wiener Ent⸗ ſcheidung abgetreten wurde, kam es am Heiligen Abend und am erſten 0 zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen der ſlowakiſchen Bevölkerung und ungariſchen Gendarmerie. Zwei Perſonen wurden dabei ge⸗ tötet und zahlreiche verletzt. Von amtlicher ungariſcher Seite wird zu die⸗ ſen Vorfällen mitgeteilt, daß ſich eine Menſchen⸗ menge vor der Gendarmerieſtation zuſammen⸗ gerottet habe, die die Rückgliederung der Ge⸗ meinde in die Tſchecho⸗Slowakei forderte. Die Gendarmen ſeien von der Menge dabei mit Stöcken und Meſſern angegriffen worden und gezwungen geweſen, von de ff 3 geweſ r Waffe Gebrauch zu der Mißerfolg der A5 U. in eima Südamerikaniſche Bilanz Buenos Aires, 27. Dezember. In der hieſigen Preſſe wird das ſehr dürftige Ergebnis der Panamerikaniſchen Konferenz in Lima ſehr nüchtern beurteilt, und es iſt kenn⸗ zeichnend für die hieſige Einſtellung, wenn die Zeitung„Razon“ heute eindeutig einen Miß⸗ erfolg der USA. feſtſtellt. Das Blatt ſpricht auch offen die Auffaſſung aus, daß die ibero⸗amerikaniſchen Länder vor dem„Vankee⸗ Imperialismus“ Befürchtungen hegen, und nennt ſchließlich das Endergebnis der Kon⸗ ferenz einen Pyrrhusſieg. 0 37 Nillionen Pfund für das ägypliſche heer Kairo, 27. Dezember. Die ägyptiſche Aufrüſtung ſoll, wie Finanz⸗ miniſter Achmed Maher im Rahmen eines gro⸗ ßen Rechenſchaftsberichtes über die ägyptiſchen Staatsfinanzen erklärte, den endgültigen Plä⸗ nen entſprechend insgeſamt 23 Millionen Pfund koſten. Dieſe Ausgaben würden auf zehn Jahre verteilt und im Rahmen der laufenden Haus⸗ haltsmittel aufgebracht werden. Während der nächſten fünf Jahre würden dazu noch insge⸗ ſamt 14 Millionen Pfund für die Unterhaltung und Ausbildung der Truppe ausgegeben. Der Führer und Reichskanzler hat am 24. Dezember 1938 dem Arzt Dr med.— 4 Morell(Berlin) den Titel Profeſſor verliehen. Die Uraufführung Die Bürger von Calais“, Oper von Rudolf Wagner⸗Regeny(Text von Caſpar Neher), findet am 28. Januar 1939 in der Berliner Staatsoper ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Herbert von Karajan, Regie: Edgar Klitſch a. G., Geſamtausſtattung: Caſpar Neher. Hauptiſchriftleiter und verantwortlich für den polttiſchen Teil!. Dr Eduard Kubn. Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Marten Viernbeim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Enyrim, Haller K Co., Worms. Geſchäftsſtelle:—— Martin, Brernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenhäuſer, Cnyrim& Co., Worms.— DA. XI. 1938 über 2006. Z. Zt. iſt Anzelgenpreisliſte Nr. 7 gültig, Niliarden un Kurz ien füt, 0 Nillio⸗ 1 in der betimnt, gebrachten geeellchaf⸗ eiche Hehe führungen tfteulichen igen jut des. Diele der Ren: er ausge⸗ aus, was 3* et⸗ N erklätte auen zu abe, penn ilen übet⸗ II 1 7. ez. chen Re⸗ en Nun⸗ ienmini⸗ en Nepr⸗ ordnung volitiſchen Partei tin det 1 Lande ggelöß, ereſſe be⸗ em Tage checho⸗lo⸗ . gte I. Dez den ſe⸗ ner Eft⸗ Heiligen nag zu zwiſchen atiſchen dabei ge⸗ d zu dee⸗ Nenſcher⸗ ſummen⸗ der Ge⸗ te. Die bei mit den und rauch du lat enber. dürftige renz in iſt enn penn die 1 N é 5 t pritt paß die Janet * u N Kol⸗ 1 bet. Fina ies geb gage mite u. Mlö⸗ Pfund i Vohte 12 0 kr ö she haltung die Ladung nicht genau angeſehen. Blick in den Ichmutzige Wäſche Was man einer 8 nicht zumuten r Frankſurt a. M. Vor dem Frankfurter Ar⸗ beitsgericht klagte eine Hausgehilfin, die bei dem Beklagten am 1. Oktober eingetreten und am 19. November friſtlos entlaſſen worden war. An dieſem Tage war es zwiſchen ihr und der Ehefrau des Beklagten zu Meinungsver⸗ ſchiedenheiten gekommen, weil die Klägerin ſich weigerte, Monogramme in ſchmut⸗ zige Leibwäſche zu nähen. Dabei tat ſie die Aeußerung:„Pfui, ſolch ſchmutzige Wä⸗ ſche habe ich in meinem Leben noch nicht in änden gehabt.“ Dieſer Aeußerung wegen wurde die Klägerin friſtlos entlaſſen. Sie be⸗ hauptet nun, zu Unrecht friſtlos entlaſſen wor⸗ den zu ſein und verlangte mit ihrer Klage den vereinbarten Monatslohn bis 31. Dezember, ſowie Vergütung für Mittageſſen und Kaffee in einer Geſamthöhe von 63.60 Mk., zu deren Zahlung der Beklagte verurteilt wurde. a In der Urteils begründung wird ge⸗ ſagt, daß die Klägerin keinen wichtigen Grund 13 friſtloſen Entlaſſung gegeben hat. Der Klägerin konnte aus hygieniſchen Gründen das Anbringen von Monogram⸗ men in ſchmutziger Wäſche, die bereits längere Zeit getragen war und ihr ungewaſchen über⸗ geben wurde, nicht zugemutet werden. Selbſt wenn die Ehefrau des Beklagten ſich durch die Bemerkung der ſehr jugendlichen Klägerin beleidigt gefühlt haben ſollte, ſo iſt die Beleidigung doch nicht ſo ſchwerwiegend, daß ſie einen Grund zu einer friſtloſen Ent⸗ Enaf darſtellt. Da ein triftiger Grund zur Entla ung nicht vorlag, war der Beklagte zur Zahlung des Lohnes und der Vergütung für Mittageſſen und Kaffee bis zum 31. Dezember ds. Is. zu verurteilen. Jüdiſcher Steuerbetrüger beſtraft Frankfurt a. M. Der 40jährige Jude Gu⸗ av Ehrmann in Frankfurt am Main wurde von der Großen Strafkammer wegen Steuer⸗ Snare in 1 ällen zu einer Geſamt⸗ isſtrafe von onaten und insgeſamt 20 000 RM. Geldſtrafe verurteilt. 5 Die gulherzigen Leule ſind ſchuld daß er in Sicherungsverwahrung muß. Darmſtadt. Wer Sorgen hat, hat auch Likör. r 40jährige Wilhelm Diroff aus Darmſtadt bat Sorgen ſeit ſeinem 28. Jahr, wo er ſeine erſte Straße bekam, und er fand es bequem, ſie in Alhohol zu ertränken. Um nun aber den Alkohol zu bekommen, an dem ſein Bedarf im⸗ mer mehr ſtieg, verlegte er ſich auf Betrüge⸗ reien. Das hatte wieder zur Folge, daß er öfter Gelegenheit bekam, die Rundeturmſtraße zu län⸗ gerem Aufenthalt zu beſuchen. Das letztemal waren es drei Jahre, die er dort zu verbüßen Hatte. Im Januar wurde er entlaſſen. und im Juni ſaß er wieder oben, weil er inzwiſchen nicht weniger als 20 neue Betrügereien began⸗ gen hatte. Er ging einfach in die Geſchäfte und ließ ſich beliebig Waren geben, Uhren, Photo⸗ apparate, Ziehharmonikas, eine Schreibmaſchi⸗ ne, Batterien, Wäſche u. a. m.„Sehen Sie“, ſagte er entſchuldigend vor der Strafkammer II. „das iſt das Sonderbare: Die Leute würden mir noch viel mehr mitgegeben haben. wenn ich es gewollt hätte.“ Und dazu machte er ein treuherziges Geſicht. Der Schaden, den er auf dieſe Weiſe angerichtet hat, beläuft ſich auf über 400 Mark. Das Gericht erkannte, daß der Ange⸗ klagte in ſeinem hemmungsloſen Treiben ein gefährlicher Gewohnheitsverbre⸗ cher ſei, da er offenbar doch nicht überall Ver⸗ trauen fand, ſondern größtenteils Leute ſchädig⸗ te, die ſelber nicht mit Glücksgütern geſegnet ſind. Das Urteil lautete auf dreieinhalb Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung. Er hatte ſich übrigens ſelbſt der Polizei geſtellt und mehr zugegeben, als von ihm bekannt war. Er machte die Gegend unſicher ſw. Viernheim. Der 27 Jahre alte Nitolaus Helbig aus Viernheim machte mit ſeinen Diebſtählen die ganze Gegend unſicher. Vorbe⸗ ſtraft iſt er erſt einmal. Die Verteidigung glaubte, daß er als Epileptiker nicht verant⸗ wortlich zu machen ſei. Das mediziniſche Gut⸗ achten lautete aber anders. Die Strafkammer Darmſtadt verurteilte den Angeklagten zu 1 Jahr und 3 Monaten Gefängnis. Unglaubwürdige Anschuldigung ſw. Groß⸗Gerau. Eine junge Frau hatte ge⸗ gen einen 27jährigen Einwohner die Anſchuldi⸗ gung erhoben, er habe ſie ins Geſicht geſchlagen und ihr ſogar einen Fußtritt in den Unter⸗ leib verſetzt. Die Beweisaufnahme vor dem Ein⸗ zelrichter ergab aber die völlige Unglaub⸗ würdigkeit der Frau. die auch keinen Zeugen beibringen konnte. Der Angeſchuldigte wurde freigeſprochen. Immer mit der Ruhe Ein ſeltener Angeklagter vor Gericht. Rüdesheim(Rhein). Ein Mann von hier, der im betrunkenen Zuſtand einen Verkehrsunfall verurſachte, ſollte ſich vor dem Amtsgericht Rü⸗ desheim verantworten, nachdem er gegen den ergangenen Strafbefehl über 20 RM. Einſpruch erhoben hatte. Zum feſtgeſetzten Termin vor Gericht erſchien er nicht und da man glaubte, er wolle ſich drücken, ſuchte man nach ihm. Zu⸗ hauſe war er nicht, was die Polizei veranlaß⸗ te, alle Rüdesheimer Gaſtwirtſchaften aufzuſu⸗ chen. Auch hier fand man ihn nicht. Zwei Stun⸗ den ſpäter beſchloß das Gericht. die Sache auf den 3 Januar zu vertagen. Gerade als dieſer Beſchluß protokolliert war erſchien der Ange⸗ klagte. Er habe nicht gewußt. daß er ſchon für ö llt geweſen ſei und habe ſich auch 9.30 Uhr beſtellt g ee ihn in den Gaſtwirtſchaften ſuchte, ſaß er in * n beim Friſeur. ließ ſich die Haare ſchneiden und raſieren. Man wollte dem Gerichtssaal Mann unnötige Koſten ſparen und führte dann doch noch— die Zeugen waren noch da— die Sitzung durch. Dabei gab der Angeklagte eine neue Ueberraſchung zum Beſten. Er nahm nämliche ſeinen Einſpruch zurück und erklärte ſich kurzerhand bereit, die im Strafbe⸗ fehl angeſetzte Strafe von 20 RM. zu zahlen. Das war auch das vernünftigſte. was er tun konnte. Im anderen Falle wäre ihm die Sache ſicherlich teurer zu ſtehen gekommen. Unerwarteter Ausgang einer Reviſion Wiesbaden. Vom Landgericht Wiesbaden wurde am 23. September der am 30. Mai 1909 geborene Wilhelm Marx aus Frankfurt a. M. wegen Rückfallbetrugs in fünf Fällen zu zwei Jahren Zuchthaus und zu drei Jahren Ehren⸗ rechtsverluſt verurteilt. Der mehrfach vor⸗ beſtrafte Angeklagte hatte erſt am 31. Oktober v. Is. das Zucht aus verlaſſen und ſich trotz eines Berufsausübungsverbotes auf zwei Jahre wieder als Möbelvertreter etabliert. Sein Va⸗ ter gab ihm ſeine letzten Erſparniſſe in Höhe von 350 RM., die aber ſehr bald verbraucht waren. Dann begannen die alten Betrügereien aufs neue. Zunächſt wurde ein Groſſiſt um 85 RM. geſchädigt. Dann erhielt eine Frau, die einen Herd für 50 RM zu verkaufen hatte, weder das Geld noch ihr Eigentum zurück. Ein Brautpaar, das ſich eine Ausſteuer anſchaffen wollte, wurde um rund 500 RM. Darlehnsſcheine betrogen. Der bedauernswerte Bräutigam zahlt jetzt noch Monatsraten zurück, obwohl er bisher gar keine Nutznießung des ihm gewährten Eheſtandsdar⸗ lehens gehabt hat. as eingangs genannte Arteil griff der An⸗ ee vor dem Reichsgericht in vollem Um⸗ ange an, was ihm ſicher noch leid tun wird. Das Reichsgericht war ſich mit dem Vertreter der e e darin einig, daß Marx ein gefährlicher Gewohnheitsverbrecher iſt, der un⸗ bedingt in Sicherungsverwahrung gehört. Es hob daher das angefochtene Urteil im Straf⸗ ausſpruch auf, ſo daß die Vorinſtanz Gelegen⸗ heit haben wird, die geforderte Sicherungsmaß⸗ nahme nachzuholen. Drei Jugendliche vor Gericht Pirmaſens. Pech hatten der 19jährige Karl Schmidt, der mit noch zwei Jugendlichen in Wiesbaden im Oktober dieſes Jahres den Plan ſchmiedete, ſich nach Frankreich zu begeben. Die drei reiſten zuerſt nach Pirmaſens und traten von hier aus den Fußmarſch an die Grenze an. Sie warteten den Einbruch der Nacht ab, um den Schritt über die Grenze zu tun. Im letzten Augenblick fehlte ihnen der Mut und ſie hielten ein des Wegs kommendes Auto an und ließen ſich nach Pirmaſens mitnehmen. Ausgerechnet hatten ſie dabei einen Dienſtwagen der Grenz⸗ polizei erwiſcht, deſſen Inſaſſe ſofort zur Feſt⸗ nahme der drei ſchritt. Nun ſtanden ſie vor dem Pirmaſenſer Schöffengericht, das Karl Schmidt zu drei Monaten und die beiden jugendlichen Komplizen zu je drei Wochen Gefängnis ver⸗ urteilte. Das Todesurteil gegen den Kindesmörder Brabänder beſtätigt Das Reichsgericht hat die von dem 25 Jahre alten Heinrich Brabänder aus Mainz⸗ Hinsheim gegen das Urteil des Schwurgerichts Mainz vom 10. November d. J. en Re⸗ viſion als unbegründet verworfen. unmehr iſt Brabänder wegen Mordes zum Tode unter Ab⸗ erkennung der Ehrenrechte auf Lebenszeit rechtskräftig verurteilt. Brabänder hatte ſich am 9. Auguſt 1938 an einem ſiebenjährigen Mädchen in ſcheußlicher Weiſe vergangen und darauf das bedauernswerte Kind mit Vorſatz und Ueberlegung erſtochen, alſo ermordet. Das Urteil im Devifenprozeß zabolitzkn Darmſtadt. In dem Deviſenprozeß Zabolitzky wurde am Freitagvormittag durch den Vorſit⸗ zenden der 1. Strafkammer des Landgerichts Darmſtadt nach zweiſtündiger Beratung das Urteil verkündet. Für große Teile der Ver⸗ bandlung und für die Urteilsbegründung war. wie bereits gemeldet, aus Gründen der Staats- ſicherheit die Oeffentlichkeit ausge⸗ ſchloſſen. Der in Paris wohnhafte Angeklagte Johann Georg Zabolitzky und die in Anterſuchungs⸗ haft befindlichen Angeklagten Joſef Za bolitz⸗ key und Dr. Walter Zabolitzky wurden we⸗ gen zahlreicher Deviſenverfehlungen mit Rück⸗ ſicht auf die mit dieſen Straftaten verbundenen ſchweren Schädigungen der Deviſenbilanz und des Volksvermögens zu bohen Strafen verur⸗ teilt. Johann Georg Zabolitzky erhielt wegen eines ſehr ſchweren Falles des Deviſenverbrechens u. zahlreicher Deviſenvergehen verbunden mit be⸗ ſonders argliſtigem Betrug eine Geſamtſtrafe von ſechs Jahren Zuchthaus und Geld⸗ ſtraſen von insgeſamt 90 000 Mark. Die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte wurden ihm für zehn Jab⸗ re aberkannt. Joſef Zabolitzky. der ſich an den Verfehlungen. insbeſondere dem Betrug und dem Reichsmark⸗ notenſchmuggel in verſchiedener Weiſe beteiligt hat und der bereits wegen eines Deviſenverge— hens vorbeſtraft iſt, erhielt drei Jahre ſechs Mo⸗ nate Gefängnis u. 28 000 Mark Geldſtrafe. Dr. Walter Zabolitzky, der unter Mißbrauch ſeiner Kenntniſſe als juriſtiſcher Berater einer mit deviſenwirtſchaftlichen Aufgaben betrauten Stelle die Verfehlungen ſeiner Angehörigen un⸗ terſtützte und ſich auch ſelbſt unter Ausnutzung ſeiner beruflichen Erfahrungen daran beteiligte, erhielt eine Gefängnisſtrafe von vier Jahren und 18 000 Mark Geldſtrafe. Freiſpre⸗ chung erfolgte lediglich in zwei Nebenpunkten. Da die Angeklagten bis zuletzt geleugnet ha⸗ ben und die Aufklärung des Sachverhaltes mit allen Mitteln zu ſabotieren verſuchten, wurde ihnen nur der nicht durch dieſes Verhalten ver⸗ ſchuldete Teil der Unterſuchungshaft angerech⸗ net. 5 5 Das Urteil iſt die harte und gerechte Süh⸗ ne für die aus eigennütziger Gewiſſenloſigkeit begangenen Verbrechen und Vergehen der An⸗ geklagten die unter ſachkundiger Leitung und Beratung ein raffiniertes Syſtem zur Schädi⸗ gung der deutſchen Deviſenwirtſchaft erdacht hatten. aus dem ſie ſelbſt große und unrechtmä— zige Vorteile zogen und dann durch geſchickte Tarnung, einer falſchen Buchführung. fingierter Korreſpondenzen, gefälſchter Beweismittel und ähnlicher Methoden lange Zeit die Prüfungsbe⸗ hörden täuſchten, bis ſchließlich die Aufdeckung des vollen Ausmaßes der Verfehlungen dem volks⸗ und wirtſchaftsfeindlichen Treiben der Angeklagten ein Ende machte. Bei der Strafzumeſſung wirkte ſich ſtrafſchär⸗ fend die Erkenntnis aus, daß ſchwere Schädi⸗ gungen des deutſchen Volkes auf dem Gebiete der Deviſenordnung nur mit entſprechend ſchwe⸗ ren Strafen aus dem Deviſengeſetz und den ſon⸗ ſtigen deviſenrechtlichen Vorſchriften geſühnt u. verhindert werden können. Bunke Tageschronik Trans porlaulo verunglückt Drei Millionen Zigaretten verſtreut Wittlich. Bei Dörrbach an der Straße Witt⸗ lich—Trier ſtürzte ein mit drei Millionen Zi⸗ garetten beladener Laſtwagen anhänger fünf Meter tief die Ueberführung hin⸗ a b. wurde gänzlich zertrümmert und die La⸗ dung umhergeſtreut. Durch die Vernichtung des größten Teiles der Ladung iſt der Sachſchaden erheblich. Im Schnee verunglückt Winkel(Rhg.) Auf der Straße zwiſchen hier und Geiſenheim prallte ein Perſonenauto, das plötzlich wegen eines entgegenkommenden Laſtzuges bremſen mußte, infolge des Schnee⸗ treibens auf den Laſtzug. Die Inſaſſen des Autos, Baumeiſter Schönleber und ſein Sohn wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Bei dem Vater ſind die Verletzungen ſchwer. Großfeuer in Dornholzhauſen Bad Homburg. In der bei Dornholzhauſen gelegenen Siedlung Neuland war das 25 Me⸗ ter lange und 10 Meter breite Holzgebäude in Brand geraten. In dem Gebäude, in dem auch eine Süßmoſterei untergebracht iſt, wohn⸗ ten zwei Familien und einige Gefolgſchafts⸗ mitglieder einer Weberei. Die Feuerwehr fand den Holzbau bereits vollkommen in Flam⸗ men vor. Der kleine Brandweiher konnte nicht im entfernteſten die Waſſerma en geben, die nötig waren, um das Feuer zu löſchen. So kam es, daß das Holzgebäude bis auf den Erdboden abbrannte. Feuer in Aſchaffenburg Aſchaffenburg. Am Samstagnachmittag um 2.45 Uhr brach im Dachſtock des Café Cen⸗ tral Feuer aus. In dicken Schwaden ſtieg der Rauch aus dem Haus empor. Die Feuer⸗ wehr die Großalarm hatte, konnte gegen 4 Uhr des Feuers Herr werden. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt noch nicht bekannt. Vier Finger weggeſtanzt Bruchſal. Der in Obergrombach wohnende Schmied Anton Speck kam auf ſeiner hieſigen Arbeitsſtelle mit der Linken in die Stanz⸗ maſchine, die ihm vier Finger weg⸗ drückte. Schüſſe am Weihnachtsabend Bad Kreuznach. Ein Mann aus Boſenheim, der ſich auf dem Heimweg befand, wurde in der Nähe der Stadt von einem Unbekannten an⸗ gehalten und zur Herausgabe ſeiner Geld⸗ börſe aufgefordert. Der Ueberfallene, der auf ſeinem Fahrrad ſaß fuhr in erhöhtem Tempo weiter, worauf der Täter ihm einen Schuß nachſandte, der die Fahrrad⸗ lampe zertrümmerte. Der Täter iſt unerkannt entkommen. Neun Verletzte bei Autounfällen Trier. Auf der Straße zwiſchen Ruwer und Schweicherbrücke ereignete ſich ein ſolgenſchwe⸗ rer Autozuſammenſtoß, bei dem beide Kraftwagen ſich überſchlugen und ſeit⸗ wärts ins Feld ſtürzten. Fünf Perſonen wur⸗ den verletzt. Die Weihnachtsbraten verbrannt Oberweſel. In der Räucherkammer einer hieſigen Metzgerei brach nachts ein Kamin⸗ brand aus. der bald von der Feuerwehr ge⸗ löſcht werden konnte. Leider war es nicht mög⸗ lich, alles Fleiſch aus der Kammer zu ret⸗ ten. Größere Mengen, für ſaftige Weihnachts⸗ braten beſtimmt. verbrannten. Viele Schiffe wurden leck Vom Rhein. Auf der Suche nach einer Ha⸗ fenunterkunft wegen des Eisganges ha va⸗ rierten viele Schiffe. Bei Neuwied fuhr ein mit Schwemmſteinen beladenes Laſt⸗ ſchiff auf Grund und zog ſich ein Leck im Vor⸗ derſchiff zu. Das Schiff wurde notdürftig ab⸗ gedichtet und nach Andernach gebracht. Es war die„Transport Nr. 40“. Zwei talwärts kommende Schiffe hatten ſoviel Eis angeſetzt, daß ſie, als ſie bei Oberwinter aufdrehen woll⸗ ten., um in den Hafen zu gelangen, vergebliche Mühe aufwanden. Sie ſetzten ſich zuguterletzt noch feſt und wurden ſpäter von einem Schlep⸗ per wieder flottgemacht. Am Schiffswerft bei Braubach geriet ein mit Bleierzen beladener Kahn auf Grund. Erſt nachdem der Kahn ge⸗ leichtert wurde, wurde er wieder flott. Ein Schleppkahn erlitt, als er ſich in den Zollhaſen zu Mainz begeben wollte, ein Leck. Die Feuer⸗ wehr kam zur Hilfe und es gelang durch Pump⸗ arbeiten das Schiff ſolange über Waſſer zu halten, bis das Leck abgedichtet war. Wilderer auf Valfiſche San Francisco, im Dezember Durch internationale Vereinbarungen ſind die Zeiten der Walfiſchjagd genau geregelt. Es ſind genügend lange Schonzeiten feſtgeſetzt, um die Fortpflanzung der Walfiſche zu ſichern. Außerdem darf kein Walfiſch erlegt werden, deſſen Körperlänge nicht mindeſtens 10% m beträgt. Aber in den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es bedenkenloſe Geſchäftsleute, die in ungehemmter Gewinnſucht an die Schutzbeſtimmungen ſich ganz und garnicht kehren. Unterſuchungen, die von der ſtaatlichen Aufſichtsbehörde angeſtellt wurden, haben das jetzt zweifelsfrei erwieſen. Ein nordamerika⸗ niſchen Walfiſchfänger, der den Namen„Fran⸗ go“ trägt und einer kaliforniſchen Walfiſch⸗ fang⸗Geſellſchaft gehört, hat in den für die Waßfiſchſagd verbotenen Monaten Juni bis Oktober 900 Walfiſche zur Strecke gebracht. Darunter befanden ſich viele junge Walfiſche unter der vorgeſchriebenen Körperlänge. Die Beſatzung der„Frango“ hat beim Verhör an⸗ gegeben, daß Bomben zur Verwendung kamen. Auch dies iſt vorſchriftswidrig. Die Bomben waren an die Harpunen gekettet und explodier⸗ ten, ſobald die Harpunenſpitze in den Leib der der Walfiſche drang. Tauſend Tonnen Walfiſch⸗ tran wurden an Bord der„Frango“ beſchlag⸗ nahmt, 450 Tonnen an Bord eines anderen Schiffes, das derſelben Geſellſchaft gehört. Dieſe eigenartige Walfiſchfang⸗Geſellſchaft be⸗ treibt offenbar die Wildern auf Walfiſche in großem Maße. ** 0 Icheidungsparadies-Dämmerung Reno, im Dezember Der nordamerikaniſche Staat Nevada iſt nicht nur berühmt wegen ſeiner überaus reichen Silberminen, denen manche Multimillionärs⸗ familien ihr Rieſenvermögen zu danken haben. Nevada hatte auch rechtzeitig erkannt, daß ihm die in der Union den Einzelſtaaten ſelbſtändig überlaſſene Regelung des Scheidungsrechtes zum großen Vorteil ausſchlagen könnte. Schon vor Jahrzehnten gab ſich Nevada ein Scheidungs⸗ geſetz, das Paaren, die der Ehe miide ſind, die Scheidung in kürzeſter Friſt ermöglicht. Nicht nur den Staatsangehörigen ſelber, nein allen, die ſich ein paar Wochen im Staatsgebiet auf⸗ halten, iſt die Löſung der Ehe geſtattet, aus Gründen, die man anderwärts durchaus nicht triftig nennt. Nun heiratet man in Amerika, wo es das Erfordernis des Aufgebots nicht gibt, ſehr ſchnell. Die Eheſchließung entſpringt nur au oft einer Tageslaune und die Scheidung ſoll ebenſo oft einer anderen Tageslaune Vor⸗ ſchub leiſten. So wurde allmählich Nevadas Hauptſtadt, Reno, das Ziel aller jener, die es mitEheſchließungen gar zu leicht nehmen. Neuer- dings aber hat der Zuſtrom nach Reno, das ge⸗ radezu das Scheidungsparadies der Vereinigten Staaten genannt wurde, erheblich nachgelaſſen. Einmal leidet Reno jetzt unter dem Wettbewerb anderer Staaten, die, wie Florida, Arkanſas, Idaho und Wyoming ſich ein neues Scheidungs⸗ recht zugelegt haben das dem von Nevada ſehr ähnlich iſt. Aber Reno hat auch Konkurrenz im eigenen Lande erhalten. Einige Städte, die in letzter Zeit aufgeblüht ſind, zum Beiſpiel Las Vegas, Carſon City, Elko und Virainia City üben immer mehr Anziehungskraft auf Schei⸗ dungsluſtige. Neuerdings entfallen von allen im Staate Nevada ausgeſprochenen Scheidun⸗ gen nur noch 58 Prozent auf Reno. Aber Reno kann ſich in anderer Hinſicht hin tröſten. Denn die Zahl der dort geſchloſſenen Ehen hat er⸗ heblich zugenommen. Ueber die Hälfte aller Eheſchließungen in Nevada finden in Reno ſtatt. Und es werden dort jetzt mehr Ehen geſchloſſen als gelöſt. Det„Gedächluisloſe“ von Rode; Gerichtliche Wiederaufrollung eines rätſelhaften Falles Montpellier, im Dezember Vor dem Appellhof zu Montpellier kommt jetzt eine ebenſo intereſſante wie rätſelhafte Angelegenheit zur neuerlichen Verhandlung. Es geht um die Identität eines ehemaligen Kriegs⸗ gefangenen. Die Vorgeſchichte reicht jetzt gerade zwanzig Jahre zurück. Im November 1918, wenige Tage nach Ab⸗ ſchluß des Waffenſtillſtandes, traf in Lyon ein Transport von vierhundert Verwundeten und kranken Kriegsgefangenen aus Deutſchland ein. Beim Aufruf gab einer der Verwundeten, Oc⸗ tave Felicien Monjoin, keine Antwort. Her⸗ nach trat ein Soldat vor, der in der Liſte nicht verzeichnet war. Er zeigte eine verſtörte Miene und ging wie ein Nachtwandler. Auf die an ihn geſtellten Fragen vermochte er nichts zu er⸗ widern. Er hatte alles vergeſſen, ſein Vorleben, ſeine Familie und wußte nicht mehr, wer er war. Mit geiſtesabweſendem Blick nickte er ſchließlich, als man ihn fragte, ob er vielleicht Mangin, Mangeat oder Mongeot hieße. Man legte ihm dann den Namen Anthelme Mangin bei. Als ſolcher war er bis 1931 in das Zivil⸗ ſtandsregiſter eingetragen. Im Jahre 1931 wurde der vorgebliche Ank⸗ helme Mangin auf Antrag der Familie Mon⸗ join einer eingehenden ärztlichen Unterſuchung unterzogen. Ein anthropometiſches Verfahren. führte zu der Feſtſtellung, daß der Mann ohne Erinnerungsvermögen Octave Felicien Monjoin. wäre. Dieſe Ermittlung ſchien ſich zu beſtätigen bei einem Beſuch in Monjoins Geburtshaus zu Saint Maur de l'ndre im Jahre 1983. Eine ſtärkere Bekräftigung ergab ſich bei einer Be⸗ handlung im Krankenhauſe zu Rodez. Dort wußte Octave Monjoin während eines Fieber⸗ anfalls ſeinen Vornamen, Geburtsort und Ge— burtsdatum und die Vornamen ſeines Vaters und ſeines Bruder richtig zu nennen. Darauf⸗ hin entſchied vor einem Jahre das Gericht zu Rodez, daß die„Gedächtnisloſe“ rechtmäßig den Namen Monjoin führte. Jetzt haben andere Familien, insbeſondere Frau Lesnay, die Anthelme Mangin-Monjfoin für ihren Gatten hält, gegen das Urteil von Rodez Berufung eingelegt. Vor dem Appellhof vertreten zehn Advokaten die Theſe, daß das Urteil von Rodez nicht aufrecht zu erhalten iſt. Der 80jährige Vater aber will nichts davon wiſſen und hält Octave für ſeinen Sohn. (13. Fortſetzung.) Aber meine Bemühungen um den Mann, dem Unrecht zuge⸗ fügt wurde, indem man ihm einige Unſtimmigteiten in, die Schuhe ſchob, waren fruchtlos. Mir wurde damals kein Glauben geſchenkt. Er wurde friſtlos entlaſſen. Aber eine Verfehlung konnte ihm nicht nachgewieſen werden. Fernlinger iſt ein ſehr tüchtiger Oberſchweizer geweſen, der das Zeug in ſich hat, ſolchen Poſten be⸗ kleiden zu können. Er fühlt ſich in ſeiner jetzigen Stel⸗ lung in Hannover gar nicht wohl. Er möchte wieder aufs Land, hat er mir mal verraten, als ich ihn vor einiger Zeit in Hannover traf. Dem armen Kerl iſt ent⸗ ſchieden Unrecht getan worden. Dann iſt auch noch die Geſchichte mit dem Wallerbauern. Ich weiß nicht, ob Sie davon gehört haben? Das Mädel iſt ihm doch durch dieſe Enuaſſung durch die Lappen gegangen. An dem Manne iſt viel gutzumachen. Wer weiß, wer ihm das alles eingebrockt hat.“ „Darüber f, echen wir nachher noch ausführlich, Alferding!“ ſagte Horſt.„Unterſuchen Sie die Sache mal gehörig. Ich komme dann auch rüber.“ J 5 „Der Wolperoder ſcheint ja der richtige Pantoffel⸗ bruder geworden zu ſein“, meinte der dicke Rammlin, als er heute wieder einmal bei dem Gaſtwirt Kruppke im„Krug“ eingekehrt war und ſich mit dem Wirt über alles mögliche unterhalten hatte. Kruppke lachte breit auf. „Ja... das iſt woll ſo... die junge Frau hat die Hoſen an. Aber vielleicht iſt das ganz gut ſo.“ Er zwinkerte liſtig mit den Augen. Rammlin machte ein böſes Geſicht. „Reden Sie keinen Blödſinn, Kruppke! Ein Mann muß immer ein Mann bleiben, ſonſt wird er ein Waſch⸗ 1 wenn er ſich von einem Weibe unterkriegen äßt.“ „Ja, ja... das ſind wir woll aber alle, Herr Guts⸗ beſitzer! Sie etwa nicht?“ 7 „Na, nun machen Sie aber mal'nen Punkt, Kruppke! Ich und?... Na, da ſind Sie aber ſchief gewickelt. Wie kommen Sie bloß auf dieſe hirnverbrannte Idee?“ Kruppke lachte. „Gott... ich meine bloß ſo. So'ne richtige Frau die wickelt uns doch alle ein. Meine Mine hat doch auch immer das letzte Wort.“ „Das haben wir allerdings ſchon gemerkt. Aber da ſind Sie gewaltig auf dem Holzwege, wenn Sie das nun ſo verallgemeinern, mein Beſter! Bei mir iſt die Sache denn doch ſo, daß ich doch immer das ausſchlaggebende Wort mir vorbehalte, was mitunter natürlich zu einer kleinen Meinungsverſchiedenheit führt. Aber die Racht⸗ mütze habe ich mir denn doch nicht über die Ohren ziehen laſſen. Nee, nichts zu machen. Aber laſſen wir mal dieſes twaſchte Thema untern Tiſch fallen. Schließ⸗ lich iſt es mir doch egal, was der Wolperoder macht. Eigene Angelegenheit des Empfängers. Aber ſchade um ihn. Haben doch recht vergnügliche Stunden miteinan⸗ der verlebt. Was, Kruppke... davon können Sie doch auch ein Liedchen ſingen?“ Kruppke lachte verſtändnisinnig. „Das will ich meinen, Herr von Rammlin!“ „Na, was nicht iſt, iſt eben nicht. Wenn ſich jemand durchaus allen kleinen Freuden dieſes an und für ſich ſo triſten Landlebens verſchließen will, ſoll er es in Got⸗ tes Namen tun.“ Er unterbrach ſich lachend.„Zum Deu⸗ bel noch mal, wir kommen ſchon wieder in das Fahr⸗ waſſer von vorhin. Nu aber Schluß damit... bringen Sie mal zwei duftige Pomeranzen... mir iſt ganz labbrig in der Magengegend... und dann bringen Sie man den Knobelbecher mit. Ich habe noch eine Stunde Zeit. Die müſſen wir doch totſchlagen.“ „Mach ich, Herr von Rammlin!“ erwiderte der Wirt und erhob ſich ſchwerfällig, um das Verlangte zu holen. Als ſie gerade mit dem Knobeln begannen, öffnete ſich die Tür zur Wirtsſtube, und Horſt erſchien in der Türfüllung. Rammlin blickte erfreut auf. „Menſchenskind, Brügmann!“ rief er kräftig.„Sie in höchſteigener Perſon... ich dachte, Sie leben überhaupt nicht mehr.“ Sie ſchüttelten ſich die Hände. „Na. dann nehmen Sie mal Platz... Kruppke, mal ene neue Lage.“. „Einen Augenblick mal, lieber Rammlin... ich m. erſt beim Tierarzt anrufen... mein Telefon ſtreikt. Auf dem Vorwerk ſind mir ſechs Kühe eingegangen er muß mal rüberkommen.“ Horſt war ans Telefon getreten. Er verlangte Ver⸗ bindung nach Celle. a „So ine Viertelſtunde wird's wohl dauern“, rief Rammlin ihm zu.„Da, ſtärken Sie ſich mal erſt... na, alſo dann proſt!“. Die Herren tranken und ſprachen zunächſt über die verendeten Kübe. „Na Ste alter Einſiedler“, ſagte dann Rammlin, „Sie machen ſich ja gewaltig rar. Läßt der Minnedienſt ſo wenig Zeit, daß Sie gar keinen Verkehr mit Ihren Nachbarn pflegen können?“ Horſt blickte dem lachenden Gutsnachbar in das ge⸗ rötete Geſicht. „Ach, wiſſen Sie, Rammlin“, ſagte er etwas verlegen, „d is' das ja nun nicht... aber man muß doch einmal vernünftig werden.“ „Na, wenn Sie ſchon ſo früh damit anfangen wollen“, meinte der dicke Gutsbeſitzer grinſend,„dann bin ich geſdannt. wa Sie mit rex Vernunft einmal bin⸗ wollen. Wollen Sie ſich etwa eintapſein wie me Tri⸗ chine, Menſchenskind? Da werden Sie ja ſchon mit dreißig Jahren ein Hypochonder und mit fünfzig ein oller Tattergreis, der hinterm Ofen ſitzt und ſeine Tabakspiepe mühſam zwiſchen den Zähnen hält. Na, wenn Ihnen ſolch ein Leben auf die Dauer man be⸗ hagen wird.“ Horſt wurde bei dem Spott des Gutsnachbarn über und über rot. „Sie übertreiben ja, Rammlin“, ſagte er ſchließlich. „Wenn man nun nicht immer alles mitmacht, iſt man in Ihrer Augen gleich ein verlorener Menſch. Ich lege jetzt auf dieſe übermäßigen Zechgelage nun mal nicht mehr ſo großen Wert... das iſt alles.“ „Na, da bin ich aber begierig, wie lange dieſer augen⸗ blickliche Temperenzlerzuſtand bei Ihnen anhalten wird?“ ulkte Ram.. und goß ſein Bier mit einem großen Schluck hinunter. Horſt erwiderte auf dieſe neue Anzapfung kein Wort, ſondern trank ebenfalls ſein Bier aus. „Bringen Sie noch eine Lage, Kruppke!“ rief Ramm⸗ lin dem Wirt zu. „Und eine Lage Schnäpſe!“ fügte Horſt hinzu. „Nau, endlich ein vernünftiges Wort, Brügmann!“ wieherte der trinkluſtige Rammlin und ſchlug ſeinem Freunde auf die Schulter.„Ich nehme alles wieder reumütig zurück. Ganz ſcheinen Sie ja den alten Adam noch nicht abgeſtreift zu haben. Das wäre ja auch ein Wunder, denn gelernt iſt doch gelernt. Na, proſt, alter Freund und Kupferſtecher.. möge es Ihnen zum Schmerbauch gedeihen. Ach ſo“, unterbrach er ſich,„zu⸗ erſt die Schnäpſe zum Anwärmen. Na, Brügmann, wollen Sie nicht den Befehl geben... wie in früheren Tagen?“ Horſt lachte und kommandierte: „An die Gewehre... ruckzuck!“ Ste tranken weiter, und nach und nach entwickelte ſich eine richtige Kneiperei, die nur durch die Ankunft des Tierarztes Heidelmann unterbrochen wurde, der auf Horſtens Anruf ſofort mit ſeinem Auto abgefahren war. * Die Herren fuhren nach dem eine halbe Stunde ent⸗ fernten Vorwerk Kieſow. Heidelmann ſchüttelte bedenklich den Kopf, als er die aufgedunſenen Leiber der Kühe unterſucht hatte. „Was haben Sie denn bloß mit dem Viehzeug ge⸗ macht?“ fragte er den alten Laßberg, der vor Aufre⸗ gung am ganzen Leibe zitterte. Laßberg zuckte die Achſeln. „Ich kann's mir auch nicht erklären, Herr Doktor!“ erwiderte er mit verzweifeltem Geſicht.„Die Tiere waren kerngeſund.“ „Haben Sie ſelbſt immer gefüttert?“ g „Nein, das beſorgt ſonſt der Schweizer Lohmeier, mit⸗ unter auch meine Tochter Anita.“ „Verſteht ſie denn was davon?“ N „Das will ich doch meinen, Herr Doktor!“ erklärte der alte Mann.„Sie iſt doch auf dem Lande groß geworden. Die verſteht ſchon ihre Sache, wenn ſie ja auch man zart iſt.“ „Hat der Schweizer geſtern gefüttert?“ „Nein, das habe ich getan, weil ich ihn für geſtern und heute nach Celle beurlaubt habe. Er iſt zu einer Hochzeit gefahren.“ „So, ſo... na, da müſſen Sie ſich irgendwie verſehen haben. Jedenfalls muß ich erſt die Magen unterſuchen, bevor ich die Urſache feſtſtellen kann. Aber ich möchte ſchon jetzt mit Beſtimmtheit behaupten, daß die Sache unterkietiſch iſt.“ n „Sie meinen, daß die Tiere vergiftet ſind?“ frag Horſt erregt. „Ja, wenn mich nicht alles trügt.“ Kreideweiß ſtand der alte Verwalter da. Er faßte ſich nach dem Herzen, ſo gewaltig traf ihn dieſe Vermutung. „Vergiftet!“ rief er heiſer.„Aber um Gottes willen, das iſt doch unmöglich! Wie... wie ſollte denn das ge⸗ ſchehen ſein?“ „Weiß ich natürlich nicht, müſſen Sie rausbekom⸗ men“, erwiderte der Tierarzt mit einem Achſelzucken. „Verdammte Schweinerei!“ fluchte Horſt ergrimmt und warf ſeinem Verwalter einen zornigen Blick zu. Laßberg ging geknickt aus dem Stall, um Vor⸗ kehrungen für die Ausſchlachtung der Kühe zu treffen. Er ſchien völlig kopflos zu ſein, ſo hatte ihn der Vor⸗ fall betroffen. Argerlich ſchritt Horſt hinaus; die beiden Herren folgten ihm. „Nun, nehmen Sie ſich die Sache nicht ſo zu Herzen!“ Brügmann!“ meinte Rammlin draußen.„So was iſt mir auch ſchon paſſiert, wenn auch nicht in dem Aus⸗ maße. Dagegen iſt doch nichts zu machen. An ſolche Zwiſchenfälle gewöhnen Sie ſich allmählich. Ich habe in ſolchem Falle ſtets dem Grundſatz gehuldigt: Haſt du Kummer oder Arger, trinke einen Richtenberger. Haſt du aber dennoch Kummer, na, dann nimm'ne zweite Nummer. Will der Kummer noch nicht weichen, laß die ganze Pulle dir reichen!“ ö In das dröhnende Lachen, das er bei dieſen Worten ausſtieß, ſtimmte der ſtämmige Tierarzt ein; er war ebenfalls ein Freund eines guten Trunks. Und wohl oder übel mußte auch Horſt über die Lebensphiloſophie ſeines Freundes lachen. „Haben recht, Rammlin, hat ja doch keinen Zweck, lange darüber nachzudenken. 6805 auf, in den„Dorf⸗ krug', um Ihr Rezept zu probieren.“ — Die entwickeln heute gans die richtiaen Auiistent- Urheber⸗Rechtsſchutz: Roman⸗Verlag Greiſer⸗Raſtatt grunzte ver die Gutsbeſitzer und ſchov nich veyagrich in das Doktorauto.„Ganz verzweifeln braucht man an Ihnen doch noch nicht.“ Eine halbe Stunde ſpäter hielt das Auto wieder vor dem„Dorfkrug“. 5 * Laßberg hatte dem Schweizer, der inzwiſchen aus Celle zurückgekehrt war, ſogleich von dem Vorfall er⸗ zählt. Lohmeier war wie vor den Kopf geſchlagen. „Akkurat die beſten Milchküh' ſan's!“ fluchte der derbe Bayer, der erſt ſeit einem Vierteljahr im Dienſt war. „Himmiherrgottkruzitürken nomal... So ane Sauerei, verflixte! J könnt vor Wut zerſpringen, wann ich daran denk'.“ So ging es in derſelben Tonart noch eine ganze Weile, dann holte er ſich zwei Melker und machte ſich, mit ihnen an die Arbeit. Laßberg war mißmutig in das kleine Wohnhaus ge⸗ gangen. Seine Frau Ulrike, eine große, ſchlanke Frau mit offenen Geſichtszügen, erwartete ihn ſchon mit ängſt⸗ lichem Geſicht. „Wie konnte denn das nur geſchehen, Mann? empfing Ulrike ihn. Bruno Laßberg zuckte die Achſeln und ſtarrte düſter durch das Fenſter auf den Hof. „Ich finde keine Erklärung dafür, Frau!“ ſagte er dann, ſich umwendend.„Wann kommt Anita zurück?“ „Mit dem Nachmittagszuge.. aber warum fragſt du?“ f Laßberg ging unruhig im Zimmer umher, dann blieb er vor ſeiner Frau ſtehen. „Warum ich frage?... Weil Anita geſtern gefüttert t 40 „Das hat ſie doch ſchon oft genug getan, Vater! Meinſt du am Ende.. ſie hätte ſich verſehen dabei?“ „Weiß nicht... es ſtimmt doch irgendwas nicht. Dok⸗ tor Heidelmann machte ſo Andeutungen, daß eine Ver⸗ giftung vorliegen könnte.“ „Eine Vergiftung... aber, Mann!“ Laßberg nickte ſeufzend. „Ja, es wird wohl auch ſo ſtimmen. Das wird wohl die Unterſuchung durch den Tierarzt ergeben.“ „Aber das iſt doch unmöglich... wie ſollte denn das geſchehen ſein?“ „Ich habe dafür noch keine Erklärung... müſſen erſt mal Anita hören.“ „Anita hat keine Schuld daran“, rief Ulrike aufge⸗ bracht. „Selbſtverſtändlich nicht... das habe ich doch gar nicht damit geſagt. Aber von anderer Seite könnte ihr doch ein Schabernack geſpielt worden ſein oder mir.“. Ulrike, die an allen Gliedern zitterte, hatte ſich er⸗ ſchöpft niedergeſetzt. 0 „Ich weiß nicht, was das alles bedeuten ſoll“, ſagte ſie erregt.„Wir haben doch keine Feinde. Keinen Menſchen haben wir, der uns je etwas angetan hat. Oder weißt du einen?“ Laßberg ſetzte ſich zu ihr und ſtützte den Kopf in die Hände. „Jeinde..! Nein, direkte Feinde haben wir wohl nicht... es müßte denn ſein, daß Fernlinger uns dieſen Streich geſpielt hat.“ „Der Fernlinger... das könnte ſein, Mann! Er hat doch damals mal angedeutet, daß er es dir heimzahlen wolle. Aber das redet man wohl manchmal ſo hin.“ „Iſt ja auch bloß ſo ein Verdacht, der mir gerade durch den Kopf geſchoſſen iſt, weil man ſo gar keinen Anhalt hat. Der Fernlinger ſitzt ja auch in Hannover. Hat ſich nie wieder hier blicken laſſen. Ach, zerbrechen wir uns doch jetzt nicht weiter den Kopf damit.“ „War der Herr ſehr böſe?“ erkundigte ſich Ulrike nach einer Weile. „Das kannſt du dir doch denken. Geſagt hat er nichts zu mir, aber das wird ſchon noch kommen.“ „Kann er dich dafür verantwortlich machen?“ fragte Ulrike ängſtlich. „Eigentlich ja nicht, denn er iſt ja verſichert. Aber es iſt doch eine unangenehme Lage für mich. Noch nie iſt mir ſo was in den langen Jahren paſſiert. Gott ja, hin und wieder krepiert mal ſolch Viehzeug... aber doch nicht auf die Art.“ „Alſo dir kann nichts dabei paſſieren, Bruno?“ fragte Ulrike aufatmend. „Paſſieren? Gewiß, kann mir was paſſieren“, er⸗ klärte Laßberg nachdenklich.„Der Herr kann kündigen.“ Ulrike ſah ihren Mann ängſtlich an. „Und was wird dann mit uns, Vater?“ „Was wird werden?... Ich ſehe mich nach einer anderen Stellung um. Ich denke doch, daß ich noch ſo 'ne Stücker zehn Jahre ſchaffen kann.“ „Gewiß, gewiß... und wir haben uns ja auch ein nettes Kapital zuſammengeſpart, und das Geld von Tante Wally kommt ja auch noch hinzu. Da könnten wir doch eine kleine Landſtelle erwerben, wie ſie jetzt überall geſchaffen werden.“ „Ja, das könnten wir. Hab auch ſchon darüber nach gedacht, denn zu einer größeren Sache fehlt mir doch 9 der Mut. Und wenn ich ganz ehrlich ſein ſoll, ich ſchaffe hier auch nicht mehr ſo freudig. So wie beim alten Herrn iſt's nicht mehr. Der junge Herr iſt ſo ganz anders. Na, du weißt ſchon, was ich meine.“ „Ja, ja. ich weiß!“ (Fortſetzung folgt) ä Ci allen z elt des 799 * ginne denke cen Fanz es fe uns Verst lend! bon i ſich nuf it 3 U. guten, Bahn Det e und Nati Höfli dufge 15 über Kum Vahr wir 1 Meinl Mufti in He die W wahre und e einzel. fu d bleibe unſere Freud ſpende „ n ſunger einer 5 bent des N findet, 315 1 wird, chan gaht ann ſeeht f N N ran Gefil einzun age esc lunge 0 Wager War u nahme nen S ſunder zu kön denſel men ſteudie alſo Ciro keitt. uber g le der H⁰ bar J nenf 0 zu G0 d g wie Uu N er aug fall er, rdetbe ſt war. uuerei, daran ganze he ſic us ge⸗ m mit au npfing düſter ite er urüd?“ fragt n blieb füttert Vater! bei? t. 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Kate spenclen Heucle enten/ „Das beſte Mittel jeden Tag gut zu be⸗ ginnen iſt, beim Erwachen ſchon daran zu denken, ob man nicht wenigſtens einem Men⸗ ſchen an dieſem Tage eine Freude bereiten könnte“, ſagt Friedrich Nietzſche! Wir können es ſehr gut. Manchmal ſogar ohne daß wir uns dadurch irgendwelche Opfer auferlegen. Verſuchen wir nur einmal etwas mehr den⸗ kend durch den Tag zu gehen, denſelben mehr von innen heraus zu erleben, und es bietet ſich oft die Gelegenheit, unſere Mitmenſchen auf irgend eine Art zu erfreuen. So kann uns 3. B. der eine Freude bereiten durch ſeinen guten, zünftigen Witz, den er uns in der Bahn oder ſonſt irgendwo zum Beſten gibt. Der andere wieder durch ſein zartes, höfliches und freundliches Weſen, wenn er uns begegnet. Natürlich meine ich da wahre, angeborene Höflich⸗ und Freundlichkeit, und nicht die aufgedackelte, das Theater, mit dem man ver⸗ ſucht, unſere Mitmenſchen anzulügen, und dar⸗ über hinaus noch das eigene Ich belügt. Oder! Können wir uns gegenſeitig mehr geben als Wahrheit und Aufrichtigkeit? Oder! Können wir uns ſelbſt mehr geben als Wahrheit?? Nein! Und ſchließlich iſt doch Wahrheit und Aufrichtigkeit etwas, was mit der Liebe Hand in Hand geht; und deshalb lieben wir auch die Wahrheit! Es iſt aber nicht jedem gegeben, wahre Freundlich⸗ und Höflichkeit zu ſpenden, und es⸗kommt oft nur auf das Weſen jedes einzelnen an. Wer alſo Freude ſpenden will auf dieſe Weiſe, muß dazu geboren ſein. Es bleiben aber auch noch andere Möglichkeiten, unſeren Mitmenſchen Freude zu bereiten, die Freude, die wir aus dem Bewußtſein heraus ſpenden und aus der Seele. Und dafür jetzt ein kleines Beiſpiel: Ein junger Mann ſteigt jeden Tag des Abends zu einer ganz beſtimmten Zeit in die Straßen⸗ bahn, die ihn in ſeinen nahegelegenen Wohnort bringt. Seine Augen ſpähen beim Betreten des Wagens nach Sitzgelegenheit, die er auch findet, denn es iſt zu bemerken, daß dieſer Zug meiſt propf gefüllt iſt, oder er es noch wird, ehe er zum zweiten Male hält. Aber ſchon bei der nächſten Halteſtelle ſteigen neue Fahrgäſte ein, darunter auch Frauen und Männer älteren Semeſters. Der junge Mann ſteht auf und bietet ganz ehrerbietig einer Frau ſeinen Sitzplatz an. Dieſe dankt für ſeine Gefälligkeit und iſt gerne bereit, denſelben einzunehmen. So, das wäre alles! Und nun frage ſich jeder, was an dieſem alltäglichen Geſchichtchen Intereſſantes iſt? Alſo: Der junge Mann war ſich bewußt ſchon ehe er in Wagen trat, daß er zum Stehplatz verurteilt war und hätte auch gleich mit dieſem Vorlieb nehmen können. Er nahm aber dennoch ſei⸗ nen Sitzplatz ein. Allerdings nicht zum ſitzen, ſondern um ihn einer älteren Perſon anbieten zu können. Es ſtand für ihn feſt: Wenn er denſelben nicht eingenommen hätte, hätte er ihn auch nicht jener alten Frau anbieten kön⸗ nen und hätte ſomit auch nicht ihre dankbar freudigen Augen geſehen. Seine Miſſion war alſo von Erfolg, er hatte aus Nichts ein Etwas gemacht, nämlich dadurch Freude be⸗ reitet. Zwar war dieſe Freude winzig klein, aber ſie kann trotzdem ſehr viel ſein, wenn ſie den richtigen Menschen trifft. Hört mich an! Ich bin nur ein unſchein⸗ bar Vögelein, ſang fröhliche Lieder im Son⸗ nenſchein und war ſtets in deinem Gärtlein zu Gaſt und hüpfte auf Beeten, auf Zwei und auf Aſt und pickte— und wenn's auch wie Eigenlob klingt— all das, was im Garten viel Schaden dir bringt. Doch nun iſt N enſchaft und des Deutſchen Frauenwerks voll⸗ Morgen Donnerstag der Boden iſt hart, vom Froſthauch des Win⸗ der N. S. D. A. P. Viernheim zählig erſcheinen. Die Leiterin. Pjundjammlung! ſo bitterkalt die Zeit, Rauhreif an den Zwei⸗ gen, die Beete verſchneit, vereiſt die Stämme, ters iſt alles erſtarrt, und ich möchte ſo gerne doch leben. Willſt du mir nicht etwas geben? Ich finde doch nichts in dem tiefen Schnee, und der Hunger, der tut doch ſo weh, auch ſo weh! Bin zwar nur ein unſcheinbar Vö⸗ gelein, doch lieb ich wie du Gottes Sonnen⸗ ſchein. d. „Tag ber beuljchen Polizei“ Am 29. Januar 1939 Der Reichsführer SS und Chef der deut⸗ ſchen Polizei hat die geſamte Polizei des Reichs zum„Tag der deutſchen Polizei“ auf⸗ gerufen, der auf den 29. Januar 1939 feſt⸗ gelegt iſt und wieder im Dienſt des Winter⸗ hilfswerks ſtehen wird. Außerdem wird der „Tag der deutſchen Polizei“ in beſonderen Veranſtaltungen dem deutſchen Volk ein Bild von ſeiner neuen, nationalſozialiſtiſch umge⸗ formten Polizei geben. So iſt für die Reichs⸗ hauptſtadt in Gegenwart der höchſten Spitzen der NSDAP und des Staates und in An⸗ weſenheit hoher ausländiſcher Gäſte eine Kundgebung geplant. Die Polizei wird an die⸗ ſem Tag, unterſtützt durch die SS, auch eine Straßenſammlung veranſtalten. Außerdem wird ſie im Einvernehmen mit der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt aus eigenen Mitteln Bedürftige ein⸗ laden und aus ihren Küchen ſpeiſen. Neben den laufenden Spenden für das Winterhilfs⸗ werk iſt auch eine Sonderſpende zum„Tag der deutſchen Polizei“ vorgeſehen. * g Wieder ein Schadenfeuer Die Lötlampe war ſchuld daran In der Hofreite des Vg. Joh. Gg. Bu⸗ gert 2., Wieſenſtraße 5, brach am Dienstag⸗ vormittag, kurz nach 10 Uhr, ein Brand aus. Die durch die Alarmſirene alarmierte Feuer⸗ wehr war gleich zur Stelle und nahm mit einem Löſchzug— 20 Mann— die Löſch⸗ arbeiten auf. Es gelang, das Feuer zu loka⸗ liſieren und auf einen Teil der betroffenen Scheune zu beſchränken. Verbrannt ſind etwa 15 Zentner Heu und Stroh, auch iſt ein Teil des Gebälks beſchädigt. Die polizeilichen Er⸗ mittlungen ergaben, daß der Brand auf Fahr⸗ läſſigkeit zurückzuführen iſt. Die Waſſerlei⸗ tung der im Bereich der Scheune unterge⸗ brachten Waſchküche war eingefroren und wurde von dem Beſitzer mittels einer Lötlampe aufgetaut. Durch den hierdurch entſtehenden Funkenflug geriet das Heu und Stroh in Flammen. Dieſer Vorfall muß erneut eine Warnung ſein, gerade in der jetzigen Jahreszeit mit offenem Licht uſw. vorſichtig umzugehen und überhaupt beim Auftauen der Waſſerleitun⸗ gen ſehr vorſichtig zu ſein, um Brandſchaden zu verhüten und ſich ſelbſt vor Strafe zu bewahren. Todesfall. Nach längerem Leiden ver⸗ ſchied geſtern abend Frau Maria Ecker geb. Hagenburger, Bürſtädterſtraße 26, im Alter von 74 Jahren. Die Einſendung der Lohn⸗ und Wehr⸗ ſteuerbelege für das Kalenderjahr 1938. Wir verweiſen auf die heutige Bekanntmachung des Finanzamts und heben beſonders die unbe- dingte Verpflichtung zur Einſendung der Lohn⸗ und Wehrſteuerbelege hervor. Das Finanzamt gibt über alle unklaren Fragen nähere Aus⸗ kunft. Der größere Geldbetrag, der in ei⸗ ner geſtrigen Anzeige als verloren gemeldet war, konnte dem Verlierer wieder zugeſtellt werden. Der Junge, der den Geldbeutel am Samstagabend auf der Straße fand, hat den⸗ ſelben dem Verlierer, einem von der Arbeit heimkehrenden Volksgenoſſen, der vor den Feiertagen Lohn und Weihnachtsgeſchenk ver⸗ loren hatte, wieder zurückgebracht. Der glück⸗ liche und ehrliche Finder iſt der Sohn von nicht überreich mit Glücksgütern geſegneten Eltern. Er hat die Worte„Unrecht Gut ge⸗ deiht nicht“ wahr werden laſſen und den Geldbeutel ſeinem Beſitzer nach Bekanntgabe der Verluſtanzeige zugeſtellt. Wir glauben be⸗ ſtimmt, daß ihm das Geſchenk, das ihm für ſeine Ehrlichkeit von dem Verlierer geworden iſt, mehr Freude macht, als zu Unrecht behal⸗ tenes fremdes Gut. Aus der Schachwelt. Unter den Sie⸗ gern beim weſtfäliſchen Löſungsturnier, das am 1. September begann und vor Weihnach⸗ ten zur Entſcheidung kam, finden wir auch einen Viernheimer Schachſpieler, der ſämt⸗ liche geſtellte Aufgaben(Zwei⸗, Drei⸗, Vier⸗ und Mehrzüger) löſte und unter 71 Teilneh⸗ mern mit 42 von 43 zu erringenden Punk⸗ ten an 6. Stelle kam. Es iſt unſer alter Rektor Mayr, der als Schachſpieler nicht in die Oeffentlichkeit tritt, dafür aber als eifriger Schachproblemiſt bekannt geworden iſt. Einheitliche Neichsbierſteuer Die vor längerer Zeit angekündigte Beſei⸗ tigung der Gemeindebierſteuer zugunſten einer einheitlichen Reichsbierſteuer tritt am 1. Ja⸗ nuar in Kraft. Die Sätze der Gemeindebier⸗ ſteuer ſind in die Reichsbierſteuer eingear⸗ beitet worden. Die Gemeindebierſteuer er⸗ brachte bisher rund 170 Millionen RM. Um dieſen Betrag wird das Aufkommen der Reichsbierſteuer künftig erhöht. Die Durch⸗ ſchnittsbelaſtung des Biers bleibt nach dem neuen Geſetz die gleiche. Die Bierſteuer be⸗ trägt von den erſten 2000 Hektolitern 10.50 RM. je Hektoliter und ſteigt allmählich bis auf 13 RM. an. Die Steuerermäßigung für Hausbrauer iſt künftig auf die Erzeugung Die Organijalion des AS⸗Aeichskriegerbunbes ſieht Entſprechend dem Willen des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht iſt die Organiſation des NS-Reichskriegerbundes und die Eingliederungen aller Vereinigungen aus⸗ geſchiedener Soldaten wie vorgeſehen mit dem 1. Oktober 1938 a e worden. Die Gliederungen des NS-⸗Reichskrieger⸗ bundes ſind nun regional in Landeskrieger⸗ verbände, Gebietskriegerverbände und Kreis⸗ kriegerverbände eingeteilt. In der Regel be⸗ findet ſich in jedem politiſchen Kreiſe ein Kreis- kriegerverband. Die Kriegerkameradſchaften, welche ſtets dem Kreiskriegerverband angehö⸗ ren, in deſſen Bereich ſie ihren Sitz haben, ſind zu etwa 80 v. H. allgemeine Krieger⸗ kameradſchaften, d. h. ſolche, die aus ehemali⸗ gen Angehörigen aller Wehrmachtteile und Waffengattungen beſtehen, während die reſt⸗ fi. 20 v. H. meiſt Truppenkameradſchaften ind. „Soldatentum und Nationalſozialismus“ iſt die Parole des NS-Reichskriegerbundes. Er betrachtet es als ſeine Aufgabe, die Partei bei der Durchdringung des geſamten deutſchen Volkes mit nationalſozialiſtiſchem Geiſt zu unterſtützen, und der Wehrmacht durch Er⸗ haltung und Förderung des Wehrgeiſtes bei den ausgeſchiedenen Soldaten zu helfen. In Orten, wo mehrere Kameradſchaften be⸗ ſtehen, ſind durch den Landeskriegerführer „Kriegerälteſte“ eingeſetzt. Die Aufga⸗ ben diser Kriegerälteſten ſind vom Reichs⸗ kriegerführer, SS-Gruppenführer General- major a. D. Reinhard, genau umriſſen. An jedem Ort im Deutſchen Reich, zumin⸗ deſt im Bereich einer jeden Ortsgruppe der NSDAP., ſoll es künftig eine Kriegerkame⸗ radſchaft geben. Für den NS⸗Deutſchen Ma⸗ rinebund, der dem NS.⸗Reichskriegerbund kor⸗ porativ angeſchloſſen iſt, gelten Sonderbeſtim⸗ mungen. Für die ehemaligen Angehörigen der Luft⸗ waffe ſind innerhalb des NS⸗Reichskrieger⸗ bundes Luftwaffenkameradſchafken in ſolchen Orten gebildet, an denen genügend ehemalige Angehörige der Luftwaffe vorhan⸗ den ſind. Wo es vorläufig noch keine ſelbſtän⸗ digen Luftwaffenkameradſchaften gibt, treten die ehemaligen Angehörigen der Luftwaffe vorerſt zu der örtlichen Kriegerkameradſchaft. Nachdem nun die Organiſation des NS.⸗ Reichskriegerbundes durchgeführt iſt, finden in den Landeskriegerverbänden große Kundge⸗ bungen deutſchen Soldatentums ſtatt. Das Oberkommando der Wehrmacht hat durch eine Verfügung angeordnet, daß der Ausbau des NS.⸗Reichskriegerbundes dadurch zu fördern iſt, daß die Wehrerſatzdienſtſtellen den entſprechenden Gliederungen des NS.⸗ Reichskriegerbundes laufend die Anſchriften der aus der aktiven Truppe und den Ergän⸗ zungseinheiten zur Entlaſſung kommenden Re⸗ ſerviſten, ſowie der zu Reſerveoffizieren und Reſerveoffiziersanwärtern ernannten Wehr⸗ pflichtigen mitteilen. In der Verfügung wird weiter angeordnet, daß vor der Entlaſſung aller Soldaten unter Hinweis auf die Bedeu⸗ tung des NS⸗Reichskriegerbundes, der Ein⸗ tritt in die örtlichen Kriegerkameradſchaften zu empfehlen iſt. — ä— von 10 Hektoliter Bier ſtatt bisher 20 be⸗ ſchränkt. Der Steuerſatz für ſolche Haus⸗ brauer beträgt 6 RM. In einigen anderen Punkten treten Steuerermäßigungen ein. So iſt beiſpielsweiſe der Steuerſatz für das Ber⸗ liner Weißbier und ähnliche Biere von drei Viertel auf zwei Drittel herabgeſetzt worden. Auch für Braunbier tritt eine Steuer⸗ ermäßigung ein. Neu iſt weiter, daß Bier⸗ bereitungsmittel künftig überhaupt nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. Vom 1. Januar an darf Bier für Rechnung von Ländern und Gemeinden mit keinerlei Abga⸗ ben mehr belaſtet werden. Für Oeſterreich und das Sudetenland bleibt die Inkraftſetzung des Bierſteuergeſetzes noch vorbehalten. * Die Käͤlle Die über Deutſchland hereingebrochene Käl⸗ tewelle kam für die Landwirtſchaft doch etwas überraſchend, ſo daß noch eine große Zahl von Aeckern nicht gepflügt werden konnten; auch Gärten und ſonſtige dem Gemüſebau die⸗ nende Grundſtücke ſind da und dort noch nicht gegraben. Ein Umbruch vor Winter iſt aber ein Vorteil für den Feldbau des künf⸗ tigen Jahres und ein Segen für die kommende Ernte. Glücklicherweiſe waren bei Eintritt des Froſtes die Zuckerrüben gerade reſtlos vom Felde abgefahren, ſo daß kein Froſtſchaden entſtand. Auch der Tabak war nahezu ver⸗ wogen, worüber die Pflanzer ſehr befriedigt ſind, da ein längeres Lagern dem Erzeuger wegen des öfteren Umſchlagens nicht nur ſehr viele Arbeit verurſacht, ſondern auch ſtets große Gewichtsverluſte mit ſich bringt, zumal der diesjährige Tabak ein ſehr geringes Ge⸗ wichtsergebnis brachte. Andererſeits aber ſind die Landwirte über den gegenwärtigen Wit⸗ terungscharakter ſehr erfreut, denn die kalte Temperatur hält den Trieb von Bäumen und Beerenſträuchern ſehr zurück, ſo daß eine ſpä⸗ tere Blüte zu erwarten iſt. Die Mißernten der drei letzten Jahre im geſamten Obſtbau hat man ja zum größten Teil auf die infolge der allzu gelinden Winterwitterung eingetretene Frühblüte zurückgeführt. Hoffen wir alſo, daß die Erwartung der Obſtzüchter in Erfüllung geht und das Jahr 1939 einen veichen Obſt⸗ ertrag bringt, der nicht nur als großer Bei⸗ trag zur Ernährung des deutſchen Volkes gilt, ſondern auch infolge ſeines hohen Gehaltes an Wachstumsvitaminen für unſere Jugend ge⸗ radezu unentbehrlich iſt.— Die Schneedecke ſchützt die Winterſaaten, die Reps⸗ und Klee⸗ felder und das Wintergemüſe vor dem Er⸗ frieren und bringt dem Boden die ſo nötige Winterfeuchtigkeit. Noch mehr Schnee Die von den Wetterwarten angekündigten Schneefälle ſind am Dienstagfrüh prompt eingetroffen. Am zweiten Feiertag hatte ſich zunächſt unter der Auswirkung der durch die Aufhellung begünſtigten Ausſtrahlung wieder ſtärkerer Froſt eingeſtellt. Als tiefſte Tem⸗ peratur wurde bei ſternenklarem Himmel in der Nacht zum Dienstag minus 13 Grad ge⸗ meſſen. Als aber die Bewölkung aufkam, ſtieg die Temperatur erneut an, ſo daß in den Mor⸗ genſtunden nur noch acht Grad Kälte zu verzeichnen waren. Gegen 10 Uhr ſcheint der Warmluftvorſtoß unſer Gebiet erreicht zu ha⸗ ben, denn es fing plötzlich an ſehr heftig zu ſchneien. In dichten Schwaden wirbelte der feine Pulverſchnee herunter. Er kam in ſol⸗ chen Maſſen herunter und wurde mit derarti⸗ ger Wucht durcheinandergewirbelt, daß er in die feinſten Ritzen eindrang und ſich ſelbſt ſeinen Weg durch die nicht dicht ſchließenden Türen, Fenſter und die Spalten der Dach⸗ ziegeln hindurchbahnte. Auf dieſe Weiſe gab es auf vielen Speichern und in Scheunen richtige Schneeverwehungen gab. Auch geſtern abend bekamen wir erneut Schnee, ſo daß es heute früh an das Beſei⸗ tigen desſelben auf den Bürgerſteigen ging. Einige Unentwegte fuhren auch heute früh noch mit dem Fahrrad zur Arbeitsſtätte. Hof⸗ fentlich hatten dieſelben mit ihrer Anſicht recht, daß es draußen vor dem Ort auf der Verkehrsſtraße beſſer zu fahren ging, als im Ort ſelbſt, wo das Rad geſchoben werden mußte, damit ſie rechtzeitig ihren Arbeits⸗ platz antreten konnten. Zunehmende Unbeſtändigkeit Die Großwetterlage hat über die Feier⸗ tage eine Umgeſtaltung erfahren. Die vom Atlantik raſch ſüdwärts vorgeſtoßenen Winde haben eine Zufuhr milder Meeresluft auf das Feſtland in Gang gebracht. Bei uns kam es am Dienstag zu verbreiteten Niederſchlä⸗ gen aus Schnee und teilweiſe auch Regen. Im nachſtoßenden Hochdruckgebiet kann wieder mit Aufheiterung gerechnet werden. Die Fröſte erfahren eine weſentliche Milderung. Die Ausſichten für Donnerstag: Vor⸗ ausſichtlich wieder zunehmende Unbeſtändig⸗ keit und Niederſchlagsneigung, weſtliche Win⸗ de, im weſentlichen milder als bisher. zur Einjendung ber Lohn- und Wehrſteuerbelege—.. jür das Kalenberjahr 1938 Nach Gottes hl. Willen verſchied geſtern abend ger Gattin, 0 1 0 i ä Tante N I. Auf Grund des 8 47 der Lohnſtener⸗ Arbeitslohn vor Abzug der genannten gute, treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, ae. durchführungsverordnung und des Runderlaſ⸗ Beträge. 0 n. ſes des Reichsminiſters der Finanzen vom 25. Wehrſteuerpflichtig können im Kalen⸗ beh. 11. 1938— S. 2233— 152 II ſind bis derjahr 1938 nur männliche Angehörige Frau Arla C er po 12 55 ſtens 15. Februar 1939 einzu⸗ der Geburtsjahrgänge 1914 bis 1917 ge⸗ 5 b. H 8 5 ſenden: weſen ſein. geb. Hagenburg bite 1. von den Arbeitgebern: Lohn⸗ und Wehrſteuerbeſcheinigungen nach längerem Leiden, öfters geſtärkt durch die Tröſtungen unſerer hl. Kirche 1 a) für die am 31. Dezember 1938 bei ihnen(teuerkarten, und Lohn und Wehr⸗ im Alter von 74 Jahren 145 beſchäftigten Arbeit Lol d ſteuer⸗Ueberweiſungsblätter ſind getrennt Nr e 7 ail ſchäftigten Arbeitnehmer Lohn- und Feme g er Ge⸗ Viernheim, den 28. Dezember 1938 1853 Wehrſteuerbeſcheinigungen auf nach Gemeinden und innerhalb der Ge„ g 5. Heu der zweiten Seite der Steuerkarte 1938 meinden der Buchſtabenfolge nach geord⸗ Die trauernden Hinterbliebenen 1 10 an das Finanzamt, in deſſen Bezirk die aa enen i Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 3 Uhr vom Trauer⸗ I Steuerkarte 1939 ausgeſchrieben worden[ 2. von den Arbeitnehmern, die am 31 hauſe, Bürſtädterſtraße 26, aus ſtatt i 5 01 iſt; bei wehrſteuerpflichtigen Arbeitneh- 12. 1938 in keinem Dienſtverhältnis ſte⸗ 7 7 1 mern hat der Arbeitgeber den Vordruck] hen, die in ihrem Beſitz befindliche Ste u⸗ a. 13 in Spalte 4 unter Buchſtabe a) die einbe⸗ 0. 150 a 3 3 275. 3 1...** 1 altene Lohnſteuer, unter Buchſtabe b eſſen Bezirk der Arbeitnehmer am 10. 10. 5 W 10 7 f 2 1 Wehrſteuer e 1938 ſeinen Wohnſitz hatte. Dabei iſt die Bllanz der Gemeinnützigen Baugenojjienjchaft 1 088 Jiernheim Wer b) für die im Kalenderjahr 1938 beſchäftig⸗ Wohnung am 10. 10. 1938, ſowie auf der am 31. Dezember 1937 d ten. Arbeitnehmer, deren Steuerkarte] zweiten Seite der Steuerkarte 1938 die c Vermögen N) Schulden 2 bn 1938 dem Arbeitgeber nicht vorgelegen 5 0 Steuerkarte 1939 07 15 Ge⸗ I.„ Vabeg Grundstücke... 8605470 1. Keno can aden der Mlaleder 17 102,38 10 at und für die vor dem 31. Dezember meindebehörde, die dieſe ausgeſtellt hat, an⸗ 5 eieingungen n 1 eſervefonds 1005 e Arbeimehner, bei ieh de. Len arbeiteloſen Arbeſmeamern m 2. en n Gd 91 4. Hilſernlagen den 1836.9 16 750 8e 30 denen die Lohn⸗ und Wehrſteuerbeſchei⸗ geht hierzu noch eine beſondere Aufforde⸗ 2b Keſtforderungen von 2 V.. Spareinlagen 4 268,50 in nigung auf Seite 2 der Steuerkarte 1938 rung durch das zuſtändige Arbeitsamt zu. Neubauten 12 458,19 ng 6. 97 Kaufanwärtern ge eiſtete 1 5 beim Ausſcheiden aus dem Arbeitsver⸗ II. Nach 5 48 der Lohnſteuerdurchfüͤh⸗ 10. Kaſſenbeſtand 1 ahl ungen 99,7 510 hältnis W nicht ausgeſtellt[ rungsverordnung und§ 6 Abſ. 2 der Erſten II. Baunguthaben. 337,0 12„„ e den worden iſt, Lohn- und Wehrſteuer⸗ Wehrſteuerdurchführungsverordnung hat der 8 1. 4 0 Ueberweiſungsblätter an das Arbeitgeber ohne ee für 8 3 inanzamt der Betriebsſtätte. Vordrucke] diejenigen ſeiner Arbeitnehmer, deren Ar- inn⸗ de 5 Lohn- und. beitslohn im Kalenderjahr 1938 den Betrag Gewinn- und Verlunrechnung unge ſi angs J von 8 400.— RM. überſtiegen hat, beſondere Aufwendungen: Ertrag len ſungsblatt ſind anfangs Januar 1939 f U ſtiegen h ö 1 kel 68.— 501 bei dem Finanzamt koſtenlos erhältlich.] Lohnzettel auszuſchreiben und bis zum 31. 7 n äß! 6. egen fange Kpttaledoe 5 der Der Arbeitgeber hat die in den Lohn⸗[ Januar 1939 5 das für den Arbeit⸗ 2 eee 160.— b) Von Hypotheken und Reſt⸗ Raft und Wehrſteuerbelegen geforderten An-] nehmer nach ſeinem Wohnſitz zuſtändige Fi⸗ b Sachliche Unkoſten 458.44 618.44 forderungen 1402,64 Fu gaben, und zwar für die ganze Dauer der][nanzamt einzuſenden. Bei Arbeitnehmern, die 5. Betrieoskonen a) 8 5 68.57 9 38 5 1 42 18 5 Beſchäftigung im Kalenderjahr 1938 ſtets nur während eines Teiles des Kalenderjahres 8. Zin fen 1—. 3 224.40 5 ebe 5— 8 ee ee 1 zu machen, wenn in dieſer Zeit Lohn⸗ 1938 beſchäftigt waren, iſt für die Frage, ob 9. Sonſtige Aufwendungen b) 3,10 9. Außerordentliche Zuwendungen—.— Gauge ſteuer oder Wehrſteuer einbehalten wor- der Arbeitslohn 8 400.— RM. im Kalender⸗ ene Lulls den iſt oder wenn in dieſer Zeit der Ar⸗ dach 1938. 111 5 Arbeits⸗ 7748,58 171558 11 beitslohn während der ganzen Dauer der ohn auszugehen, der ſi h bei Imre ung auf[—ů————— Sarner—.— 0 Beschaftigung oder 1 Teils derſelben einen vollen Jahresbetrag ergibt. Die Lohn⸗ Ill. Mitglieder ſtand Die Geſchäftsguthaben ſämtlicher Mitglieder N 25 8 8 5 z ie dritte Se er Steuer- 5 haben ſich im Laufe des Geſchäftsjahres um um den Betrag von 18.— RM. wöchentlich] zettel können an die dritte Seite der Steuer Am 31. Deze ber 193. 110 AM. 358,12 auf RM. 17 192,88 ermäßigt. Der der bi (78 RM. monatlich) überſtiegen hat. karte 1938 angeklebt werden. In dieſem Falle i 14 14 Geſamtbetrag der Haftſumme beläuft ſich auf Netſal Als Lohnſteuer gelten nicht die vom] erübrigt ſich die Ausſchreibung der Lohn- und Abgang 4 0 Aan 27 800.—, alſo R M. 1200.— weniger als ind! Arbeitsl inbehal Bürgerſ Wehrſteuerbeſcheinigung auf Seite 2 der i) durch Tod.. am Ende des Vorjahres. Die rückſtändigen ſäl⸗ in der Arbeitslohn einbehaltene ürgerſteuer] B. e b) durch Austritt 20 2 de nd 0 auf dle Geschäftsanteile be⸗ 1500 und die vielfach im Weg des Lohnabzugs] Fteuerkarte oder des Lohn⸗ und Wehrſteuer⸗ Am Schluſſe des Geſchäftsſahres 1590 ragen am Ense des Geſchäſtsſahres RM. 1060 7,62. er geleiſteten Spenden für wohltätige Zwecke e e e 11 wude m Schluſſe des„ 3 ö 0 5 8 „B. für das Winterhilfswerk). Dieſe] teln werden den Arbeitgebern auf Antrag vom 3 Jad tee ſind in e nich Finanzamt koſtenlos geliefert....„ 9 aufzunehmen. Als Arbeitslohn gilt der Nähere Auskunft erteilt das Finanzamt.— de“ Heppenheim, den 24. Dezember 1938. Empfehle billigſt!„ 175 7 ö. nuss eee, ee eee, 1420 Die Finanzämter: geppenheim. Beerfelden und Fürth O. Waimdss 7 74 i lich zum Wettbewerb gehören dagegen Fragen e, 5 b g 0 ö 2 g Tabak achichajt des Geheimnisverrats, des Abſpenſtigmachens] nen, dee 9 dun von Angeſtellten, der Angeſtelltenbeſtechung, Datteln ſom ale 7 Verwiegungstermine: des Behinderungswettbewerbs uſw. 9 g 8 7 N 1 Donnerstag, 29. Dezbr., vorm. 8 Uhr, Reſt] Das Eingreifen des Werberates geht im eee an Rundſchaft, Freunde und Debannte übermitteln 7 der Gruppe 2 und Gruppe 12; nachm. be⸗ übrigen ſo vor ſich, daß bei Vorliegen eines 9 Sie am prabtiſchſten durch eine Anzeige in der f 1 tellte Pflanzer der Gruppe 3, ſowie Hagel⸗ Werbeverſtoßes der Werberat angerufen wer⸗ 7 2 4 W 7 uc e Gruppen 1 bis einſchl. 65 den kann. Iſt die Beſchwerde begründet, ſo Derloren 7 VBiernheimer Dolbszeitung. 0 hg Freitag, 30. Dezbr., vorm. Gruppe 13 ganz, fordert der N 1 ee Ein bases. Sie vergeſſen dadurch niemand, denn die Anzeigen 4 fe 5 f 7 7 j 9 f 2 f 5 en nachm. Wee e t e ee 1 ee f 1 5. v in der VDiernheimer Bolbszeitung werden von der 5* Ich mache darauf aufmerkſam, daß bei dem Fällen kann der Werberat den Werbenden] Zeitungsrekla⸗ 7 ganzen Einwohnerſchaft geleſen. Den Text erbitten 5 1 10 hieſigen Forſtamt einige Grundſtücke in ver⸗ verwarnen oder ihm die Genehmigung zur] me beschreitet wir recht frühzeitig, damit wir für geſchmachvolle 4 b ſchiedenen Lagen zu verpachten ſind. Intereſ⸗ Wirtſchaftswerbung entziehen, was zur Folge] der hat bei Ab- Satzorduung ſorgen bönnen. 2 ö in, enten erhalten Auskunft beim Ortsbauern⸗ hat, daß der Betreffende keinerlei Werbung ſchluß des Rech 1 1 Volkszeit 4 f 717 fahre und im Forſtamt. mehr betreiben darf. Die W 1 0 nungsjahres 5 Viernheimer Volkszeitung 5 ö 101 . i bebefugnis kann auch auf einzelne Werbemit⸗ ſicher an Ein⸗ 7 2 g 1 8 beſchrz ce e je Reichs⸗ 2 N 2„m. Im Kaſten der Bauernſchaft iſt ein Rund⸗ tel beſchränkt werden. Dabei haben die Reichs⸗ nahmen ver a 115 ſcheiben 55 Fartoffe 10 Abſa z veröf- und Landesbehörden dem Werberat Rechts⸗[loren! h:(iDũd o d sʃE f and fentlicht; es wird gebeten, das ſelbe zu beach⸗ und. 25 1 Mit 950— en. der Polizeiorgane können die Anordnungen de 0. f— Werberats auch zwangsweiſe durchgeſetzt wer⸗ 8 Orang 7 die. ee— n 0 28 4 den ag vor der Buchhandlung Schweikar fl Für unſeren brandgeſchädigten Berufsge⸗ den. mein 0 f 15 noſſen Franz Bauer wird in den nächſten a. g a Damenrad Main Matisfalt coe r lat Tagen eine Stroh⸗ und Heuſammlung durch Der„Bettwärmer“ war überhitzt vertauſcht hat wird gebeten, dasſelbe 0 1 an einige Geſpanne durchgeführt. Ich bitte, die In Heppenheim hatte eine 85jährige e Jahnſtraße 9 abzugeben 2 eltung. Sammlung nach beſten Kräften zu unter⸗ Einwohnerin ſich ihr Bett mit einem heißen] Einige tomplette gabel g nach be ö zu 0 ſich ihr Bei tützen. Helfrich, Ortsbauernführer. Backſtein gewärmt und ſich ins Bett elegt. g daß ge ſtütz Helfrich ſtein g ö gelet 3 0 7 5 5 Scheinbar war der Stein überhitzt, ſo daß Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie 170 das Bett Feuer fing. Auf die Hilferufe der ſowie Achſenmaterial und gebr. Auto⸗ issen müssen. 0 1 4 betagten Frau, der glücklicherweiſe weiter] bereifungen zum Umbau von landw. Sie warnt, berät und hilft, unterhält und ereug nichts paſſierte, kamen Hausbewohner hinzu, 5 0 76 10. F. g.. belehrt. barem 8 in von 1903 die das brennende Bett 7 Hand auf die 105 e en in jeder Preis⸗ 8 let billig und pünktlich 10 urnverein von Straße warfen. So war der Brandherd radi⸗ Schrott, Wet U., Alt 0 ehen, Handball⸗Training: heute 1 kal beſeitigt und die Feuerlöſchpolizei, die e 8 gummi unentbehrilen für je den! 1 2 0 abend und zwar 7 Uhr Jugend, ab 8.30 Uhr ſchnellſtens am Brandort erſchien, brauchte ian d 1. und 2. Mannſchaft. Der Sportleiter. nich mehr einzugreifen. So wurde Heppen⸗ Ern Flöbls, Mannheim Bestelle dle heim von einem Brandunglück verſchont, deſſen] Käfertalerſtraße 285, Eingang Rück⸗ Hlennleimenx VHallæszeltung lub Die Bejugnie des Folgen außerordentlich empfindlich hätten ſein! ſeite— Fernſprecher 53993 hu in können. Für alle Volksgenoſſen iſt aber dieſer de Mitglied der DS fein Werberats Vorgang wieder eine Warnung, beim Anwär⸗ Derde Mitolled de. dal, Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft iſt[men ihrer Betten Vorſicht walten zu laſſen. 95 ſätzli für Werbe⸗, ni ür 3 a deb grundſätzlich nur für Werbe-, nicht aber für a 5 1 1 Wettbewerbsverſtöße zuſtändig. Als Werbung Weinheimer ecweinenartt. Denkt an bie hungernden und jrierenden Vögel 100 gelten alle Handlungen eines Gewerbetreiben⸗ e eee e 1175 Milch ane eee ange den, die dazu dienen, die Aufmerkſamkeit der] verkauft 2 Mi hſchweine, Läufer. Milch- abe, ei er auf die angebotene Ware oder ſchweine das Stück 15 RM., Läufer das Schafft reichlich Jullerplätze an geschützten Orten! ae den Anbietenden ſelbſt zu lenken. Ausſchließ⸗ Stück von 18—38 RM. Marktverlauf mäßig. da d fe 1 4 1 R 3 W 1 der 17 1285 00 08 10 768 „ 446900 b 219% „„ 286 3457 — 4340025 —— „ ige 64 38 01 165058 „ 10 1— — 1165 Mitglieder tsſahtes um näßigt. Der uff ſich auf weniger als jändigen fäl, tsanteile be⸗ M. 1060 be. 22 fleln 0 „ — l un — die Nartei ſthuf Großes im Jahre 1938 Eine Unterredung mit Gauleiter Jakob sprenger über zwölf arbeitsreiche Monale im Großdeulſchen Jahr NSG. Kurz vor Schluß des Jahres hat Gauleiter Sprenger dem Hauptſchriftleiter des„Frankfurter Volksblattes“, Guſtav Staebe, wieder Gelegenheit gegeben ſich mit ihm üher den Ablauf von zwölf arbeitsreichen Monaten im ſechſten Jahr der Machtübernahme zu un⸗ terhalten. Aus der Unterhaltung bringen wir folgende Einzelheiten: Zu Beginn der 1 kam der Gau; leiter auf die Heimkehr der Oſtmärker und der Sudetenländer zu sprechen. Wer hätte vor einem Jahr geahnt, ſo führte er u. d. aus, daß nicht nur projektierte Zielſetzungen erfüllt würden, ſondern der Wunſchtraum aller Deutſchen, das Großdeutſche Reich, in Erfüllung geht. Wie groß die Tag iſt, die der Führer in dieſem Jahr vollbracht hat, kön⸗ nen wir kaum abſchätzen. Erſt ſpäter wird man mit der Ehrfurcht des Jahres 1938 gedenken, die allein Aus⸗ druck ſein kann gegenüber der heute kaum faßbaren Wirklichteit, daß 80 Millionen Deutſche in einem geſchloſſenen Lebens⸗ raum zuſammenfinden konnten. Aber dennoch wird es unſere Aufgabe ſein, die heute aufzurütteln, die, ganz zu ſchweigen von den gigantiſchen Auswirkungen, nicht ein⸗ mal die Tatſache richtig begriffen haben, daß ein germaniſches Reich deutſcher Nation geworden iſt. Was die Menſchen an der Grenze wiſſen, das müſſen wir alle im Altreich noch gründlich lernen: Das Begreifen der gigantiſchen Tat des Führers deſſen Namen unauslöſchlich mit dem Begriff„Großdeutſchland“ verbunden iſt. Großeinſatz der Propaganda Die Erfüllung der großen Aufgaben im ver⸗ 98 Jahr machte natürlich einen ſtar⸗ en propagandiſtiſchen Einſatz der Partei notwendig. Die ungeheure Arbeit der Gaupropagandaleitung Heſſen⸗ N 1 ſau umriß der Gauleiter mit einigen Zahlen, die die gewaltige und mannigfache Betätigung auf dieſem Gebiet fa pr laſ⸗ en. Vom 17. Januar bis 17. März ſprachen n 1036 Verſammlungen der NSDAP. im Gaugebiet 110 Redner. Als der Ruf zur Volksabſtimmung erging, waren es ſogar 177 Redner, die vom 22. März bis 8. April in 2302 Verſammlungen ſich an die Volksgenoſ⸗ ſen wandten. Nach der Verſammlungsruhe be⸗ gann am 22. Oktober eine neue Welle, bet der bis zum 15. Dezember 86 Redner in 2089 Verſammlungen e In dieſen Zahlen 3 die Einzelveranſtaltungen, die n der Zwiſchenzeit in einer Anzahl von rund 1500 durchgeführt wurden, noch nicht enthal⸗ ten. n an dieſen Rednereinſatz“, ſo fuhr der Gauleiter fort,„ſchließt ſich der Feldzug mit dem Propagandamate⸗ rial an, das zur Volksabſtimmung am 10. April 1938 ausgegeben wur⸗ de.“ Es umfaßt: 341850 Plakate, 5 892 300 Flugblätter, 362 000 Faltbroſchüren, 620 000 Broſchüren, 1217500 Wahl⸗Illuſtrierte und 4132 916 Sonderzeitungen. Durch die Haupt- ſtelle„Rundfunk und Film“ wurden zuſam⸗ men acht Lautſprecher⸗ und Film⸗ wagen bei den Wahlvorbereitungen in der Oſtmark eingeſetzt. Erzeugungsſchlacht- ein großer Erfolg Nachdem dann der Gauleiter einen Ueber- blick über das Rhein Mainiſche Sied; Ilungswerk, das als Ziel und ſchönſten Erfolg die Zufriedenheit Tauſender von ſchaf.⸗ fenden Menſchen anſtrebt und auch im Jahr 1939 mit allen Kräften den Bau von Siedlun⸗ gen fördern wird, gegeben, und über die Tä⸗ tigkeit weiterer Aemter der Gauleitung geſpro⸗ chen hatte, befaßte er ſich auf weitere Fragen durch den Hauptſchriftleiter des„F. V.“ mit der Erzeugungsſchlacht der La naſſauiſchen Bauern. Zu dieſem wich⸗ tigen Problem erklärte der Gauleiter: „Immer und immer wieder müſſen die glünzenden Leiſtungen unſerer Bauern und Landwirte in der Erzeugungsſchlacht des abgelaufenen Jahres hervorgehoben wer⸗ den. Ihnen waren ſchwerſte, kaum er⸗ füllbar erſcheinende Aufgaben geſtellt wor⸗ den, und ſie haben ſich— ich bin wirklich ſtolz— unter 3 aller per⸗ önlichen Wünſche und Intereſſen für das eutſche Volk in einem Maze eingeſetzt, wie das noch nie in Deutſchland der Fall war. Dabei darf vor allem nicht vergeſſen werden, daß gerade der Bauer in unſerem Gau durch die Zerſplitterung des Bodens in kleine und kleinſte Betriebe beſonders hart zu kämpfen hatte. Dennoch iſt überall die Erzeugung, oft ſogar in früher kaum vorſtell⸗ barem Maße, geſteigert worden. Das Land- volt in unſerem Gau hat tatkräf⸗ tig mitgeholfen, dem Führer die abe Entſcheidungen dieſes Jahres zu ermöglichen. Der Gauleiter nannte dann ein paar Beiſpiele. Die Neubildung deulſchen Bauernlums at im Gau Heſſen⸗Naſſau abermals kräftig ibeber werden können. Faſt 1000 Erb⸗ höfe entſtanden, an beſtehende Betriebe wurden in mehr als 1000 Fällen Landzulagen gewährt. Dank der reſtloſen Einführung krebsfeſter Sorten war im Gau eine ausge ⸗ zeichnete Kartoffelernte. Die Saat⸗ gutverſorgung konnte im ganzen Um⸗ fange durchgeführt werden. Der Flachs anbau, der dem Bauern beſondere Opfer auferlegt, ſtiegt von 16 Hektar im Jahre 1933 — 1090 Hektar im abgelaufenen Jahr. Der Gau beſitzt 21 700 Schafe mehr als im Jun! und ſteht mit einer Schafzucht von 145 000 Tieren an erſter Stelle im Reich. Im kom⸗ menden Jahr ſoll die Milchproduktion auf eine Durchſchnittserzeugung von 2800 bis 3000 kg, und die Fetterzeugung auf 106 kg je Kuh geſteigert werden. Der Zuckerrüben⸗ anbau wird um 800 Hektar, und die Zahl der zuckerrübenanbauenden Betriebe um 592 vermehrt werden. Schleppergemeinſchaften er⸗ möglichten auch im Gau Heſſen⸗Naſſau ver⸗ ſtärkten Einſatz von Landmaſchinen. die Weinernke 1938 Auf die Arbeit der Winzer überge⸗ hend, die von Worms bis Koblenz, von Hochheim bis Oberlahnſtein und von der Bergſtraße bis Alzey den köſtlichen heſſen⸗ naſſauiſchen Wein bauen, führt der Gauleiter aus: Wenn auch das Leſejahr 1938 nicht zu den Rekordjahren gehört, da unzeitiger Froſt ſchweren Schaden anrichtete, ſo hat doch die ſorgfältige Auswahl der Reben. die fachmänniſche Pflege und Behandlung des Weines vom Rebſtock bis in die Flaſche, vor allem aber auch die unentwegte Bekämpfung der Rebenſchädlinge einen allzu fühlbaren Verluſt verhindert. Wie wichtig der Weinbau im Gau Heſſen⸗ Naſſau iſt, mögen ein paar Zahlen bewei⸗ ſen. Wir verfügen über rund 20000 Hek⸗ tar Anbaufläche, 1389 Weinbaubetriebe, davon allein 300 Weingüter. 80 Winzer⸗ genoſſenſchaften geben dem kleinen Winzer die Möglichkeit eines auskömmlichen Ver⸗ dienſtes“. In dieſem Zuſammenhang wies der Gauleiter darauf hin, daß, um die Fettlücke ſchließen zu helfen, 1938 im Gau nicht weniger als in 84 Gemeinden Traubenentkernungs⸗ maſchinen aufgeſtellt wurden. Das Ergeb- nis der diesjährigen Traubenkerngewinnung würde ſich auf rund 20,000 Doppel- zentner belaufen. Auf Grund dieſer phan⸗ taſtiſchen Zahl bemerkte der Gauleiter, daß er Wert darauf legt, daß dieſe Art der Fettge⸗ winnung noch in einem viel größeren Maße fortgeſetzt wird. Schluß mit der Landflucht! Gauleiter Sprenger machte dann bemerkens⸗ werte Ausführungen über die Landflucht, unter der die Landwirtſchaft ſchwer zu leiden hat.„Ich teile“, ſo erklärte er,„dieſe große Sorge mit den Bauern. Die unerhörte Steige⸗ rung unſerer Induſtrie, die Verſtärkung unſerer Wehrmacht, die Freimachung von Arbeitskräften für die Befeſtigungen haben dem Land Kräfte entzogen, die es drin⸗ gend braucht. Ohne dieſe Kräfte iſt die Er⸗ Fenzelch iu ae des kommenden Jahres nicht iegreich zu geſtalten, denn der Einſatz der— ich will ſie einmal ſo nennen— landwirtſchaft⸗ lichen Kerntruppen allein wird nicht genügen und kann es auch nicht, da eine Mehrleiſtung unmöglich iſt. Weitere tüchtige Hände braucht der Bauer. Groß ſind bereits heute ſchon die Erfolge der Hitlerjugend im Kampfe gegen die Landflucht. Aber dieſer Kampf muß auch von innen heraus geführt werden, vom Landvolk ſelbſt. Wir werden dabei mit allen Mitteln helfen.“ Die Entwicklung des Arbeilseinſatzes in der Wirlſchaft unſeres Gaues hat dazu geführt, daß ein emp⸗ findlicher Mangel ſowohl an Fach⸗ als auch an Hilfs arbeitern vor allem bei der Bau⸗ und Metall wirtſchaft zu ſpüren iſt. Am dieſen Mangel an Arbeitskräften etwas zu beheben, mußte die brachgelegene Arbeits⸗ kraft vieler Männer und Frauen in den Arbeitsprozeß eingeſpannt werden. Dieſe Mo⸗ biliſierung hat im Gau Heſſen⸗Naſſau beſondere Maßnahmen zur Feſtigung der Volksge⸗ ſundheit erfordert, auf die der Gauleiter Arbeit für den Das Geſpräch des Gauleiters mit Haupt⸗ ſchriftleiter Staebe wendet ſich dann den Erfol⸗ en des Vier jahresplanes zu, in deſſen ahmen die Aufgabe geſtellt iſt, ausländiſche und in unſerem Land knappe Rohſtoffe mehr und mehr durch einheimiſche zu erſetzen.„Die Abteilung„Vierjahresplan“ in der Gauleitung“, ſo führte der Gauleiter aus, „hat im vergangenen Jahr mit un ver⸗ änderter Zielſicherheit weiter ge⸗ arbeitet. So wurde der jahrhundertealte Bergbau unſeres Gaues, der aufgrund bil⸗ ligen Auslandbezuges von Erzen faſt jede Ve⸗ deutung verloren hatte, mit neuem Leben er⸗ füllt. Auch den übrigen Induſtrie⸗ 8 wurde jedwede Förderung zuteil, z. konnte das Holz, ein Hauptreichtum unſe⸗ res Gaues, der erhöhten Verwendung von Zellſtoffverwertung zugeführt werden. Weiter hat die weltbekannte chemiſche In⸗ duſtrie unſeres Gaues neue Werkſtoffe er⸗ zeugt, die an die Stelle von Metallen treten. Darüber hinaus erfuhren die wiſſenſchaftlichen Forſchungsinſtitute eine weiteſtgehende Förde⸗ die as lal die 135. Stolze Rechenſchaft konnte der Gauleiter über die Tätigkeit der NS V. im vergangenen Jahr ablegen.„Es iſt erſtaunlich“, ſo ſagte er. „was alles geleiſtet wurde. Die NSV. unſeres anſchließend einging. Er konnte feſtſtellen, daß durch die Erholungsfürſorge und die ärztliche Betreuung der Erwachſenen wie der Jugend der Geſundheitszuſtand in den Betrieben zufriedenſtellend iſt. In Kürze wür⸗ den in unſerem Gaugebiet die Betriebs⸗ unterſuchungen in einer Großaktion an⸗ laufen, bei denen jedem Schaffenden ein Geſundheitspaß ausgeſtellt wird. Seit Beſtehen des Amtes für Volksgeſundheit wurden rund 160 000 Anter⸗ ſuchungen durchgeführt, wobei ſich faſt alle Aerzte des Gaugebietes ehrenamtlich in den Dienſt dieſer Aufgabe ſtellten. Eine erfreuliche Entwicklung konnte dann der Gauleiter in der Berufserziehungsarbeit der uz. aufzeigen. Die Zahl der Lehrwerkſtätten und Lehrecken konnten um 52 auf 230 Nachwuchs⸗ bildungsſtätten vermehrt werden. Aber auch bei den erwachſenen Gefolgſchaftsmitgliedern wurde der Berufsbildung durch die DAß. „ geſchenkt. In über 200 etrieben des Gaues wurden fachliche Vortragsreihen durchgeführt, in denen rund 280 000 Perſonen erfaßt wurden. Heute ſteht der Gau Heſſen⸗Raſſau. was die Zahl der betrieblichen Uebungsſtätten angeht, an der Spitze des ganzen Reiches. Die Geſamt⸗ zahl der von den Berufserziehungswerken 1938 in betrieblichen und überbetrieblichen Uebungs⸗ ſtätten erfaßten Beſucher betrug ungefähr 900 000. Merjahresplan Gaues hat mehrere neue NSV.⸗ eigene Müt⸗ ter⸗Erholungs⸗ und Kinderheime, darunter das für den Gau erſte Mutter⸗ und Kind⸗Heim, ſowie das erſte NSV.⸗Heim für werdende Mütter geſchaffen. Daneben ſind über 100 neue NS V.⸗ Kindergärten errich⸗ tet worden.“ Obwohl der Gau für die vordring⸗ liche Arbeit im Sudetenland bewährte NS.⸗Schweſtern abgeben mußte, ſind bei uns noch 121 Schweſternſtationen mit NS.⸗Schwe⸗ ſtern beſetzt, ebenſo zwölf Krankenhäuſer, in denen die Braunen Schweſtern oder die Schwe⸗ ſtern des Reichsbundes der Freien Schweſtern Dienſt tun. Im Jahre 1938 ſind auch zwei weitere Jungſchweſternheime einge⸗ richtet worden. Ueber die finanziellen Leiſtungen der NSV. im Gaugebiet teilte der Gauleiter mit, daß für die Verſchickung von Müttern in die NSV.⸗Heime, einſchließlich der Unterhaltung der Heime im letzten Jahr etwa 500 900 Maxk aufgewandt wurden. Die wirt⸗ ſchaftliche Hilfe im Rahmen des Hilfswerks Mutter und Kind“ und die Betteuung der Mütter mit hochwertigen Lebensmitteln er⸗ forderte 300 000 Mark und für die Kinder⸗ erholungsfürſorge in Kinderheimen wurde ein Betrag von 500 000 RM. aufge⸗ wandt, der um die gewaltige Zahl von 1.2 Mil⸗ lionen RM. für die Unterhaltung der im Gau⸗ gebiet beſtehenden NSV.⸗Kindergärten über⸗ ſtiegen wurde. Wieder Gaukulturwoche Die Unterhaltung wandte ſich dann der Kul⸗ turpolitik in unſerem Gau zu. Dabei erwähnte der Gauleiter, daß auch im nächſten Jahr im Juni wieder eine Gaukultur⸗ woche durchgeführt wird, die unter dem Leit⸗ ſatz„Kaſſe und Kultur“ ſteht. Während dieſer Veranſtaltung werde die national⸗ ſozialiſtiſche Feierſtätte auf der Lorelen feierlich eingeweiht. Zum Thema Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main erklärte der Gauleiter: Daß 0 der Hafen in den letzten beiden Jahren an ie führende Stellung des Flug⸗ hafens Tempelhof heranarbeiten konnte. damit eie einen noch 1 Verkehr als bei⸗ ſpielsweiſe Hamburg, München oder Köln be⸗ ſitzt“, erklärt der Gauleiter, beruht nicht zuletzt auf ſeiner günſtigen Lage im großen inter⸗ nationalen Verkehrsnetz. Heute ſchon — der Flugverkehr gegenüber den früheren ahren derart zugenommen, daß die kaum erſt 1 Anlagen des Flughafens bereits zu klein geworden find. Nachdem der Gauleiter dann noch die erfolg⸗ reiche Tätigkeit der NS K O V., 2 505 Ihen ins Leben gerufenen nationalſozialiſtiſchen Be⸗ amtenbewegung und der N S.⸗Frauen⸗ ſchaft aufgezeigt und die Zuſammenarbeit von Partei und Preſſe behandelt hatte, er⸗ klärte der Gauleiter am Schluß der Unterhal⸗ tung, daß die Partei nicht nur auf ein arbeits⸗ reiches, ſondern auch auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken könne.„Und wie es im Jahre 1938 war“, ſo betonte er,„wird es im Jahre 1939 ſein. Der Kampf, und dieſes Wort Kampf kann allein unſere Arbeit umſchreiben, wird weiter⸗ gehen. Vorausſetzung unſerer Weiterentwicklung wird immer die Arbeit ſein. Deshalb wird ſich das kommende Jahr, das ſiebente des Dritten Reiches, nur würdig an die vor⸗ ausgegangenen, in denen der Führer das Schickſal des Volkes in ſorgenden Hän⸗ den hielt, anſchließen, wenn jeder von uns ſeine Pflicht erfüllt und arbeitet“. Sie hören im Rundfunk Donnerstag, 29. Dezember 1938: Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenlied, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert 8.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter, Schnee⸗ wetterberichte, Gymnaſtik. 8 30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.40 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus. 11.30 Ruf ins Land 11.45 Programm, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter, Schneewetter, Straßenwet⸗ ter, Marktberichte. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.15 Schallplatten. 15.00 Spiel unterm Weihnachtsbaum. 15.30 Zwiſchen den Jahren, zwiſchen den Zeiten! 16.00 Wir ſingen und ſpielen von Liebe und Selig⸗ keit. 17.00 Kurzerzählung. 18.00 Aus Arbeit und Beruf. 18.30 Luſtige Gaunerſtreiche. 19.15 Tages⸗ ſpiegel. 19.30 NS KK voran. 19.45 Aus der Jugend- bewegung Adolf Hitlers. 20.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Grenzecho. 20.15 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 22.00 Zeit. Nachrichten 22.15 Wetter, Schneewetter, Straßenwetter, Nachrichten, Sport. 22.20 Unſere Kolonien. 22.30 Volks- und Unter⸗ haltungsmuſik. 24.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 6.00 Morgenlied, Zeit, Wetter, Nachrichten, landw. Nachrichten. 6.15 Gymnaſtik. 6.30 Frühkonzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſerſtand, Wetter. Marktberichte. 8.10 Gymnaſtik. 830„Ohne Sorgen jeder Mor⸗ gen“. 9.20 Für dich daheim. 11.30 Volksmuſik und Bauernkalender. 12 00 Mittags konzert. 13.00 Nach⸗ richten, Wetter. 13.20 Mittagsmuſik. 14.00 Schall⸗ platten 16.00 Buntes Nachmittagskonzert. 17.00 Nachm.⸗Konzert. 18.00 Aus Zeit und Leben. 19.00 „Unſere Kriegsmarin“ 20.00 Nachrichten. 20.15 Unſer ſingendes klingendes Frankfurt! 22.00 Nachrich⸗ ten, Wetter Sport. 22.30 Volks- und Unterhaltungs- muſitk. 24.00 Nachtkonzert. 1.8 Milſionen Wohnungen ſeit 1933 Seit der Machtübernahme ſind bis Ende 1928 rund 1.8 Millionen Wohnungen gebaut worden, in den ſechs Jahren des nationalſozialiſtiſchen Wiederaufbaus alſo jährlich etwa 300 000 Zur erfolgreichen Weiterführung der bisherigen Wohnungspolitik iſt es notwendig, daß ſich die verantwortliche Staatsführung eingehend mit den Fragen nach dem künftigen zahlenmäßigen Wohnungsbedarf ebenſo wie mit den Fragen nach der Art und Beſchaffenheit der zukünftigen Wohnungen beſchäftigt. Unter Berückſichtigung der Tatſache, daß zur Zeit ungefähr 15 Millionen Familien ohne Woh⸗ nung ſind, daß die Zahl der Haushaltungen in den nächſten Jahrzehnten noch dauernd anſteigen wird, und daß im Laufe der Zeit viele Hun⸗ derttauſende überalterte und men⸗ ſchen unwürdige Wohnungen abge⸗ riſſen werden müſſen(was auch gerade im Altſtadtgebiet von Worms nötig iſt), iſt nach den Mitteilungen, die Reichsarbeits⸗ miniſter Seldte in ſeinem Buch über Sozialpoli⸗ tik des Dritten Reiches macht, das Mindeſtpro⸗ gramm, das in den kommenden Jahren erreicht werden muß, auf 300 000 bis 400 000 Wohnun⸗ gen jährlich zu bemeſſen. Dabei wird der Schwerpunkt der Neubautätigkeit nach wie vor bei den billigen Arbeiterwohnſtät⸗ ten zu liegen haben. Bei dem künftigen Woh⸗ nungsbauprogramm wird eine geſunde Mi⸗ ſchung zwiſchen Landarbeiterwohnungen, Sied⸗ lerſtellen, Eigenheimen und Volkswohnungen anzuſtreben ſein. Was die Größe der Wohnun⸗ gen anbetrifft, ſo wird für die deutſche Voll⸗ familie die Vierraumwohnung als Ziel gewünſcht. Die erfreuliche Entwicklung zur Vierraumwohnung müſſe, wie der Miniſter er⸗ klärt, noch verſtärkt werden. Dieſe Wohnform werde immer mehr die künftige Neubauwoh⸗ nung für den deutſchen Arbeiter darſtellen. Da⸗ neben würden aber auch ausbaufähige Dreiraum wohnungen geſchaffen werden müſſen. Anzuſtreben ſei weiter eine ſtärkere Verteilung der Bevölkerung über das Land und eine Auflockerung der Großſtädte. Bei der Betrachtung der bisherigen Arbeitser⸗ gebniſſe wird auf die Bedeutung der Reichs ⸗ bürgſchaften für den Kleinwoh⸗ nungsbau hingewieſen. Nach dem Stande vom 1. Oktober 1938 ſind Hypotheken im Ge⸗ ſamtbetrage von 674 Millionen Reichsmark ver⸗ bürgt worden. Ueber 38 000 Anträge wurden bisher bewilligt, über 365000 Wohnungen im Geſamtwerte von mehr als 2.3 Milliarden ohne Grund und Boden gefördert. Davon ſind im Laufe des letzten Jahres rund 178 Millionen Reichsmark Reichsbürgſchaften neu bewilligt worden. Ein Drittel aller Wohnungen wird heute praktiſch mit Reichsbürgſchaften geför⸗ dert. Die beſte und billigſte Siedlungsform für den deutſchen Arbeiter 1 die Kleinſtedlung. Obwohl ſich die neuen leinſtedlungsbeſtim⸗ mungen erſt im zweiten Halbjahr 1937 auswir⸗ ken konnten, ſind in dem Siedlungsabſchnitt von April 1937 bis März 1938 rund 26 000 Stellen neu vom Reich gefördert worden, insgeſamt da⸗ mit bisher rund 155 000 Stellen. Der Anteil der kinderreichen Siedler an der Kleinſiedlung iſt infolge der weiteren Erleichterungen wieder ge⸗ ſtiegen. Auch für das Rechnungsjahr 1938/39 ſind namhafte Reichsmittel zur Fortſetzung der Kleinſiedlung zur Verfügung geſtellt worden. Insgeſamt ſind bisher für die Kleinſiedlung 457 Millionen Reichsmark ohne Oeſterreich wickelt. Ende 1937 waren rund 63 000 Volks⸗ wohnungsbau hat ſich bis jetzt ſehr günſtig ent⸗ wickelt. Ende 1937 waren rund 63 000 Vorks⸗ wohnungen mit Reichsdarlehen gefördert. Dieſe Zahl konnte allein im Jahre 1938 um weitere 40 000 vermehrt werden. Gedenkſtein für einen Rennfahrer Am Kilometerſtein 9,2 auf der Reichs⸗ Autobahnſtrecke zue Frankfurt und Darm⸗ ſtadt will die Auto⸗Union einen Gedenk⸗ ſtein für den dort verunglückten Rennfahrer Bernd Roſemeyer ſetzen. Külle und Schnee behindern den Iugverkehr Berlin. 27. Dezember. Die ſtarken Schneefälle, die aus Süd⸗ Ddeutſchland gemeldet werden, hatten zur Folge, daß die aus dem Süden und Südweſten des Reiches in Berlin eintreffenden Züge mit erheblichen Verſpätungen ankamen, die zum Teil mehrere Stunden betrugen. Die Züge waren vor allem bei Ueberwindung der mitteldeutſchen Höhenzüge durch beträchtliche Schneeverwehungen behindert. Auch die im Süden des Reiches noch herrſchende große Kälte hatte oft einen regelmäßigen Verkehr der Züge verhindert, da vor allem die auf den Bahnhöfen bei längerer Wartezeit eingefrore⸗ nen Waſſerleitungen an den Maſchinen erſt wie⸗ der aufgetaut werden mußten. Die aus dem Oſten Berlin erreichenden Züge kamen wieder im allgemeinen fahrplanmäßig an. Die Reichspoſtverwaltung hat übrigens in Berlin, wie faſt im ganzen Reich, die bereits vor Weihnachten für den Notfall vorſorglich an⸗ gekündigte Paketzuſtellung am zweiten Weih⸗ nachtsfeiertag anordnen müſſen. Die zweiten Feiertage der größeren Feſte blieben. wie be⸗ kannt, bisher regelmäßig von jeder Poſtzuſtel⸗ lung frei. Da aber die Weihnachtspakete bei weitem nicht alle vor dem Feſt oder am erſten Weihnachtsfeiertage ausgeliefert werden konn⸗ ten, weil ſie ihr Ziel wegen der Verzögerungen auf der Eiſenbahn verſpätet erreicht hatten, ſo konnte die Poſt auf die angekündigte außer⸗ ordentliche Inanſpruchnahme des Poſtperſonals am zweiten Feiertage nicht verzichten. Die roten Poſtautos waren noch bis in die ſpäteren Mit⸗ tagsſtunden in den Berliner Straßen zu ſehen. Eine ein Melker dicke Eisdecke Regensburg, 27. Dezember. Infolge der anhaltenden Kälte der letzten Tage hat ſich nun auch im Hauptarm der Donau in Regensburg ein Eisſtoß mit einer durch⸗ ſchnittlichen Dicke von einem halben Meter feſt⸗ geſetzt. Der nördliche Donauarm iſt ſchon ſeit mehreren Tagen mit einer feſten Eisſchicht be⸗ deckt. Von Paſſau bis Vohburg, mit geringen Ausnahmen, iſt die Donau mit einer feſten Eisſchicht von durchſchnittlich einem halben bis einem Meter Dicke bedeckt, ein Ereignis, wie es nur in ganz wenigen Wintern bisher zu ver⸗ zeichnen war. Schweres Lawinenunglück in Japan 39 Arbeiter tot Tokio, 27. Dez. Schwere Schneefälle, die in den letzten Tagen über Japan niedergegangen ſind, haben bei Shiadani durch eine Lawine größten Ausmaßes ein furchtbares Unglück hervorgerufen. Während der Arbeitszeit ging eine Lawine über einer Fabrik in dem genannten Ort, der in Mitteljapan liegt, nieder und verſchüttete die Arbeiter. Nach kurzer Zeit bereits wurde mit den Aufräumungs⸗ und Bergungsarbeiten begonnen, wobei es gelang, elf der Verſchütteten verletzt zu bergen, während 39 weitere ſchon tot waren. 43 Arbeiter liegen noch unter den Schneemaſſen begraben; ihr Schicksal iſt noch ungewiß. Die Rettungsarbeiten A5 ſich, da die Witterungsverhältniſſe 15 ungünſtig geworden ſind, außerordentlich chwierig. Irenger Froſt in der zchweiz Bis zu 26 Grad unter Null f Bern, 27. Dez. In der ganzen Schweiz dauert das Froſt⸗ wetter an. Alle Landesteile melden Tempera⸗ turen unter Null. Das 1 verzeichnete Dienstag früh bis 25 Grad Kälte, in anderen Lagen und Sportgebieten werden bis minus 20 Grad gemeſſen und im Neuenburger Jura ſogar eine Temperatur von 26 Grad unter Null. N auf der Strecke Metz Saarbrücken Paris, 27. Dez. Ein Perſonenzug der Strecke Metz—Saar⸗ brücken entgleiſte am Dienstag vormittag auf dem Bahnhof Faulcuemont infolge falſcher Weichenſtellung. er Lokomotivheizer wurde auf der Stelle getötet während ein Beam⸗ ter des Poſtwagens lebensgefährlich verletzt wurde. Auch mehrere Reiſende trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon. Profeſſor Binda geſtorben Ein perſönlicher Freund Muſſolinis. Mailand, 27. Dez. In Mailand ſtarb der Chirurg Profeſſor Ambrogio Binda, ein perſönlicher reund Muſſolinis, der dieſen von ſeinen chweren Kriegsverletzungen, die Muſſolini am 23. Februar 1917 auf dem Karſt erlitten hatte, wiederherſtellte. Der Duce hat dem Verbands⸗ ſekretär der Faſchiſtiſchen Partei in Mailand anläßlich des Hinſcheidens des verdienten Arztes, der auch zu den erſten faſchiſtiſchen Kämpfern gehörte, ein herzliches Beileidstele⸗ gramm geſandt. Vandervelde geſtorben. Der belgiſche Marxiſt Vandervelde, der erſt kürzlich in Zuſammenhang mit der durch die Machenſchaften in der Sozialdemokratiſchen Partei heraufbeſchworenen Schwierigkeiten der Regierung Spaak hervortrat, iſt in Brüſſel am Dienstag früh geſtorben. Paläftina-Reiſeverkehr faſt eingeſtellt Jeruſalem, 27. Dez. Die franzöſiſche Schiffahrtsgeſellſchaft„Meſſa⸗ eries Maritimes“ verringerte ihren Schiff⸗ ahrtsdienſt nach Paläſtina um die Hälfte ſo aß nur noch zwei Schiffe verkehren. Die Ge⸗ ſellſchaft ſah ſich zu dieſer Maßnahme veran⸗ laßt, weil im Zuſammenhang mit den blutigen Auseinanderſetzungen der Reiſeverkehr nach Paläſtina faſt gänzlich eingeſtellt wor⸗ den iſt. —— (5. Fortſetzung) Der Alte ſollte Recht behalten. Klare Voll- mondnächte laſteten über dem Speſſart, dem Odenwald und den baveriſchen Bergen, zogen aus der lakenbedeckten Erde Froſt und ſenkten ſich als Kälte in die Täler. Die Bäche geran⸗ nen in einer Nacht, der Mund aller Quellen wurde durch Eiszapfen verſtopft, und der Fluß ſelbſt, der Strom, der grüne Main, verwan⸗ delte ſein Waſſer ufervorbei in feſte, glashelle Form. Jede folgende Dunkelheit ſetzte fort, was die vorhergehende gebaut hatte. Sie dehnte den kriſtallenen Boden weiter aus und jagte Schollen auf Schollen der Niederung zu. Die runden und breiten Teller rieben ſich an⸗ einander und erfüllten die Lüfte mit leiſe lir⸗ rendem Geſang. Ein gewaltiges Naturereignis trat ein. Ir⸗ gendwo ſtellten ſich die Schollen. türmten ſich haushoch auf. Donnernd und krachend. Sie keilten, trieben und mauerten ſich ineinander. Unheimlich ſtark. Unüberwindlich feſt. Eine rklüftete, zackige, tauſendfach verkantete und och eiſenharte Wand entſtand. Nur ſtellen⸗ weiſe blieb der Wellen Bett offen, nur hier und da erkannte man Waſſer durch Ritze glit⸗ zern und glänzen. Manchmal durch Flächen, die über zwei und drei Kilometer lang und halb ſo breit waren wie der Strom ſelbſt. Tur Dell hatte ſich in Schlaf verſenkt, in tie⸗ 52 Schlaf. Er merkte nichts von den bitteren fröſten und ſpürte nichts von der Verwand⸗ lung, die innerhalb des Stromes vor ſich ge⸗ angen war. Erſt als die Temperatur der uft, die auch das ſtrömende Waſſer beein⸗ flußte weiter ſank, wurde er dadurch aus ſei⸗ nem Dämmerzuſtand erweckt, daß ihn ungemüt⸗ liche Gefühle beengten. Er wußte nicht, was es war, und hätte ſich nie zu erklären ver⸗ mocht, daß die Gefahr für ihn darin beſtand, vom Grundeiſe eingeſchloſſen zu werden. Er empfand nur, daß er von einem harten Gegen⸗ ſtand angezogen wurde. Mit energiſchem Schlag befreite er ſich von dem dünnen Faden, der ſich ſchon zwiſchen dem Boden und ſeinem Bauche gebildet hatte und ſchwamm ſteif und unbehol⸗ fen ſtromauf. Ein Stückchen nur, zehn Meter. elf oder dreizehn. Dann ſah er einen Felsblock vor ſich, entdeckte, daß jener ausgehöhlt war und bemerkte, daß ſich eine Kolonie Barben in der Schutzſtelle angeſammelt hatte. Rein emp⸗ findungsmäßig ſtieß er zwiſchen ihnen vor und geſellte ſich zu ihnen unter den Stein. In eine wärmere Region. Da er bereits wußte, daß Barben Friedfiſche ſind, glaubte er, daß ihm Copyright Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg I. O./ Berlin. Nachdrudt verboten. an jener Stelle keine Gefahr drohe. Auch vor menſchlichen Nachſtellungen fühlte er ſich an je⸗ nem Platze ſicher. 5 Das ſollte ſich als Irrtum herausſtellen. Ungefähr zur gleichen Zeit meinte ein nach Wertheim gekommener Fremder zu Philipp Dengler, der nach ſeinen Kähnen ſchaute: „Na, Fiſchmeiſter, wie ſtehts? Nichts los im Winter, was? Bei dieſer Kälte müſſen Netze und Stangen genau ſo feiern wie Pflüge und Eggen.“ „O nein“, meinte der Angeredete,„da irren Sie ſich. Gerade bei ſolchem Wetter haben wir ſchon manchen guten Fang gemacht. Morgen iſt Donnerstag. Um die Mittagszeit will ich mein Heil verſuchen.“ Das klang dem Fremden ſo unglaublich, daß er den Kopf ſchüttelte und beluſtigt meinte: „Wißt Ihr, Meiſter Dengler, für ſo dumm braucht Ihr mich nicht zu halten, daß ich ſol⸗ ches Fiſcherlatein glaube, den Bären müßt Ihr anderen aufbinden.“ Philipp Dengler zwinkerte mit den Augen. verſuchte umſtändlich eine halblange Pfeife zum Glimmen zu bringen und ſagte:„Glaubt es oder glaubt es nicht, das iſt mir gleich. Ich fange morgen meine Fiſche, ſo ſicher wie wir zwei hier zuſammenſtehen. Und wenn Ihr die Kälte nicht ſcheut, könnt Ihr mitkommen.“— Am nächſten Tag beſtiegen die beiden an der Stelle, an der die Flut ungefähr fünfhundert Meter weit offen war, einen Kahn. Der Fremde war dick eingelullt, handhabte im übrigen eini⸗ germaßen geſchickt das Steuer, trieb den Nachen in die Strömung und gehorchte den Anweiſun⸗ gen, die ihm von dem Fiſcher gegeben wurden. „Da ſteht ein Barbe“, meinte wenige Minu⸗ ten ſpäter der Einheimiſche und warf den An⸗ ker in die Flut, die ſo klar war, daß man jeden Kieſel auf dem Grund erkennen konnte. „Ich ſehe nichts“, geſtand der Mitfahrer. „Das glaube ich gern“ erwiderte der Fiſcher. „Eure Augen müſſen ſich erſt daran gewöhnen, einen Fiſch im fließenden Waſſer zu erkennen.“ Dann ergriff er eine Stange, an der ein drei⸗ eckiges Eiſen befeſtigt war. An ihm war ein Netz angebracht, das etwa drei⸗, viermal ſo groß war wie ſolche, die zum Fang von Schmetterlingen benutzt werden. Mit dieſem Gerät ſtieß der Wertheimer in den Strom, dicht hinter einen Stein, zog es heraus und— hatte einen zappelnden Fiſch von mehr als Pfundſchwere im Garn. Dann wurde der Anker wieder hochgezogen und das Boot eine Weile der Strömung überlaſſen. „So etwas verſtehe ich nicht“, glaubte der Fremde behaupten zu müſſen.„Die Fiſche fliehen doch, ſobald ein Anker ins Waſſer fällt.“ „Sonſt ja, Jetzt nicht. Sie ſind durch die Kälte ſo erſtarrt, daß ſie ſich in einer Art Schlafzuſtand befinden und erſt mit dem Eiſen angeſtoßen werden müſſen, bis ſie ſich dazu be⸗ guemen, ihre Lage aufzugeben. Sehen Sie, dort ſteht wieder einer, daneben noch einer.“ Dasſelbe Schauſpiel wie vorher begann: Der Anker plumpſte ins Waſſer, die Fiſche wurden gegarnt und in den Rachen gehoben. Man ruderte weiter. a „Was ſagen Sie nun?“ meinte der Fiſcher, „— aber, das iſt alles noch nichts. Ich will Ihnen einen Ort zeigen, an dem allwinterlich große Scharen von Barben ſtehen. Wenn wir Glück haben, können wir einen ganzen Zentner herausholen. Hier— jetzt— dort unter dem Felſen, da ſtehen ſie. Können Sie die Schwänze erkennen, die unzähligen Lappen, die hinter dem Steinbrocken hervorlugen?“ 5 „Tatſächlich. Diesmal ſehe ich etwas. Die Fiſche beſitzen ein ausgezeichnetes Mimikry und ſtechen kaum von ihrer Umgebung ab. Wenn die Endfloſſe nicht rot ſchimmerte, würde man überhaupt nichts entdecken. Aber— wie fan⸗ gen Sie die Brüder?“ a An Stelle einer Erwiderung ging der Fiſcher ans Werk. Zuerſt verankerte er wiederum das Schiff, dann warf er das Senknetz aus und zog es rückſichtslos und ohne jede Vorſicht ſo über den Stein, daß dieſer mitſamt den Fiſchen be⸗ deckt und eingeſchloſſen war. Nun packte er einen Speer, an dem unten ein rechtwinkliges Eiſen— ebenſo lang wie der Arm eines Man⸗ nes— befeſtigt war und ſtieß mit dieſem me⸗ tallenen Hebel in Schwarm und Höhlung. Die Fiſche trieben ab. Man ſah, wie ſie aus ihrem Schlupfloch herauskamen und in das Netz ge⸗ 1 rieten, das wie die ſchmuckſchöne Handarbeit einer Dame auf dem Boden des Fluſſes lag. Prächtig anzuſehen, deutlich erkennbar bis zum kleinſten Knoten, auf⸗ und niedergeworfen von den Wellen. Und in ihm die Beute, die unge⸗ heure Menge der jetzt zappelnden und ſich weh⸗ renden Fiſche. Faſt ſchien es unmöglich, den prall angefüllten Sack in den Nachen hineinzu⸗ bringen. Der Fremde war aufgeregt, der Einheimiſche ruhig. Der Fremde ſagte:„Was Sie heute an . verdienen!“ Und der Einheimiſche er⸗ widerte: etwas Annehmbares Jetzt allerdings Stunde. ſtanden.“ hatten wir eine glückliche Es dauerte etwa fünfzehn Minuten, bis das Netz von dem Stein losgelöſt und die Schwere ſeiner Bleie ſo geordnet war, daß ſich unter⸗ halb der Beute ein geſchloſſener Raum befand. Dann wurde das Garn mitſamt der Beute in Bis in den oberſten Sack die Höhe gezogen. hinein hatten ſich die Fiſche geflüchtet. Der Wertheimer hatte ſchwer und lange zu heben, zu rucken, zu zucken und zu ziehen, bis er das Gewicht von etwa ſiebzig oder achtzig Barben an Bord des Kahnes hatte. „Mindeſtens anderthalb Zentner“, ſagte der Fremde. Philipp Dengler aber wußte es beſſer und berichtigte:„Das langt kaum. Denn viele unter ihnen wiegen ihre zwei und drei Pfund, wenn nicht mehr.“ 5 (Fortſetzung folgt) Bilbao, 27. Dezember. Wie aus Saragoſſa berichtet wird, wurde am Dienstag die Schlacht in Katalonien erfolgreich fortgeſetzt. Die nationalſpaniſchen Truppen er⸗ oberten in vier Kampftagen ein Gebiet von 600 Quadratkilometern. In zahlreichen Luftkämpfen wurden 32 feindliche Flieger abgeſchoſſen, wäh⸗ rend die Vernichtung von acht weiteren Flug⸗ zeugen wahrſcheinlich iſt. Es wurden bisher über 5000 bolſchewiſtiſche Gefangene einge⸗ bracht. Die am Segre eingeſetzten roten Diviſionen Nr. 15 und 35 haben ſchwere Verluſte erlitten. In der Dorfkirche von Seros wurden 500 bol⸗ ſchewiſtiſche Milizleute vorgefunden. die ſich dort verſteckt hatten, um den Vorſtoß der natio⸗ nalen Truppen abzuwarten und ſich ihnen zu er⸗ geben. In den eroberten Ortſchaften iſt die Be⸗ völkerung überall zurückgeblieben, da die bol⸗ ſchewiſtiſchen Anführer keine Zeit hatten, die Orte räumen zu laſſen. Das Operationsgebiet der Schlacht. die an⸗ ſcheinend die größte Kampfhandlung des ſpaniſchen Bürgerkrieges werden ſoll, iſt meiſt hügelig und mit weiten Olivenhainen bedeckt. Die größten Schwierigkeiten haben die Abteilungen des Abſchnittes zu überwinden, die zwiſchen dem Ebro und Tremp operieren. Sie müſſen in dem nördlichen Teil bis 2000 Meter hohe Berge kämpfend überſchreiten. Für die Durchführung der Schlacht wurden offenkundig ausgedehnte Vorbereitungen getrof⸗ fen. Es ſcheint, daß von nationalſpaniſcher Seite nicht weniger als ſieben Armeekorps ein⸗ geſetzt werden ſollen. Bisher konnte allerdings nur ein kleiner Teil der Truppen in Aktion treten, da die Schlacht erſt begonnen hat. Durch den Südflügel der nationalen Trup⸗ pen, die die ſtark ausgebauten Bollwerke bei Lerida und Balaguer umgingen. wurden die Bolſchewiſten am meiſten überraſcht. Sie ſind zu zeitraubenden Umgruppierungen ihrer Divi⸗ ſionen und zu haſtigen Schanzarbeiten gezwun⸗ gen, was durch Fliegermeldungen auch beſtätigt wird. Mehrere Entlaſtungsverſuche durch heftige Gegenangriffe an anderen Frontabſchnitten ſind unter großen Verluſten für die Bolſchewiſten völlig geſcheitert. Erjolgreitht Schlacht in Katalonien Die größte Kampfhandlung des ſpaniſchen Bürgerkrieges Ununterbrochener Vormarſch der national⸗ ſpaniſchen Truppen Bilbao, 27. Dezember. Aus Saragoſſa wird von der katalaniſchen Front berichtet, daß die Operationen bei gutem Kampfwetter erfolgreich fortgeſetzt werden. Am rechten Flügel (Südflügel) ſäuberten Abteilungen der natio⸗ nalen Kavallerie in der ſogenannten Ebrobucht zwiſchen Mequinenza und Ribarroja die bol⸗ ſchewiſtiſchen Stellungen, die infolge Vordrin⸗ gens der nationalen Truppen im Segre-Ab⸗ ſchnitt von drei Seiten umfaßt wurden und kapitulieren mußten. Eine große Anzahl bolſchewiſtiſcher Milis⸗ leute hatte die gefährdeten Ebroſtellungen vor⸗ zeitig verlaſſen und ſich in das Innere der Pro⸗ vinz Tarragona geflüchtet. Andere Abteilun⸗ gen haben Anſchluß an die nördlichen Truppen ⸗ 3 teile geſucht. Im Abſchnitt Tremp drangen die nationalen 1 Truppen im gebirgigen Terrain in einer Tiefe Im Segre⸗Abſchnitt von vier Kilometern vor. wurden mehrere Ortſchaften beſetzt. Die Bolſchewiſten verſuchen nun, Widerſtand zu leiſten, um ein Einſchwenken des rechten Flügels der Offenſivtruppen nach Nor⸗ den zu verhindern und dadurch Lerida zu retten. Die im geſtrigen Heeresbericht genannte Zahl 185 e erhöhte ſich nachts um rund in einen Schuppen geworfen Endlich ſteht das Voruſſia⸗Denkmal wieder an ſeinem Platz Seit vielen Jahren verkündete ein leerer Sockel in Memel die Gewaltherrſchaft der Litauer im Memelland. Hier ſtand 580 das Boruſſia⸗Denkmal, das die Litauer abgebrochen und l. ö atten, Nun aber wurde das Boruſſia⸗Denkmal wieder aufgerich⸗ tet. Links zeigt das Bild das wiederhergeſtellte Denkmal und rechts den leeren Sockel, des nunmehr beſeitigten„Denkmals“ litauiſcher Unterjochungspolitit. (Aſſociated⸗Preß⸗Autoflex! „Es ſind nicht alle Tage Fangtage. 1 Manchmal ziehen wir hinaus, ohne auch nur einheimſen zu können. Wir ſind heute morgen gut auige⸗ gung an der Hauptſtraße Lerida— Tarragona verzweifelten de un ſtünd tung halts die! Mitg nun Haus Stun Bilan Lage d, h Fina tigen Mili feige Krieg macht den Könn nenn 15 N bauen None füt g Peſan das Ettaß Usw.! Unter zahl! Milch dieſe erung lich lis zt Vedüt Staat lung! 20 00 det S des ay det E de Miniſt ban er 5 8 derniſ n 5