en genther t unter den le Schwärze die dite etwas. Die imikty und ab. Wem Burde man Y Die fam g det Fisch beit Hluſes lag. hat bis zun Einheimiſche de heute an iſche et⸗ Jangtage. e auch nur zu können. * gut auige⸗ ben, bis das die Gchwete ich unter⸗ aum befand. et Beute in heren Sack chte. det E zu heben, bis et das ig Vatben 9 ſagte det gte es beſer Denn viele dei Piund, — U wurden und Erſchetnungsweiſle: Bezugspreis: Ins Haus durch die Post monatlich 1.60 9 Nummer 303 ebra Vol Almlsblatt der Bür 5 ausgenommen an Sonntagen und t monatlich 1.60 RM. einſchließlich M ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer monatli eiertagen. otenlohn, 10 Rpfg. Donnerskag G L iernheimer Seilung germeiſterei Viernheim Verkündigungsblatt der Nd AN. Wernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text- den 29. dezember 1938 reil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtr. 13. Fernſpr 158 PSK L hafen 15101 14. Jahrgang Frankreichs ſinkende Finanzkraft Der Goldſchatz ſeit 1931 um 140 Milliarden vermindert— Erhöhung der Einkommenſteuer Der geſchwüchte Goldschatz Jährliche Fleigerung der öffenklichen Ichuld um 18 Milliarden Paris, 29. Dezember. Der Senat hatte am Mittwochvormittag bis um 12 Uhr getagt und legte dann eine mehr⸗ ſtündige Mittagspauſe ein. Nach den Ausfüh⸗ rungen des Generalberichterſtatters des Haus⸗ halts für 1939 beſtieg Finanzminiſter Reynaud die Tribüne. Er richtete einen Appell an die Mitglieder des Senats, eine einmütige Zuſtim⸗ mung zu einer raſchen Verabſchiedung des Haushalts zu geben, wies auf den Ernſt der Stunde hin und gab dann erneut eine genaue Bilanz über die wirtſchaftliche und finanzielle Lage des Landes. Frankreich. ſo erklärte er u. a., haben ſieben Jahre an einer Wirtſchafts⸗, Finanz⸗ und Währungskriſe gelitten. Im üb⸗ rigen müſſe man dem Rechnung tragen. daß die Militärausgaben ſich 1939 auf 41 Milliarden ſteigern würden, während die Laſten des letzten Krieges noch nicht 150 Milliarden aus⸗ machten. 10 Milliarden Franken habe man in den Rachen der Landesverteidigung geworfen. Könne man ſich aber ſchon zufrieden erklären, wenn man ſehe, daß trotz dieſer hohen Ausgabe 18 Monate nötig ſeien, um ein Unterſeeboot zu bauen, während ein anderer Staat dazu nur 8 Monate benötige? Man habe zahlreiche Pläne für große öffentliche Arbeiten aufgeſtellt, deren Geſamtſumme ſich auf 35 Milliarden belaufe. Das halbruinierte Frankreich gebe noch für Straßenbauten auf dem Lande, für Schulbauten uſw. viel mehr Geld aus als 1928. Im übrigen unterſtütze der Staat finanziell eine große An⸗ zahl von Erzeugungszweigen. wie z. B. die Milchwirtſchaft. Alkohol⸗, Flachs⸗ Gummierzeu⸗ gung uſw. Wie ſoll man, fragt Reynaud, alle dieſe Auslagen beſtreiten? Durch eine Beſteu⸗ erung des Volkseinkommens? Das ſei unmög⸗ lich. Es beſtehe ein beträchtliches Mißverhält⸗ nis zwiſchen dieſem Volkseinkommen und den Bedürfniſſen des Staates. Im übrigen ſei der Staat ein Bankier und ein Arbeitsvermitt⸗ lungsbüro geworden.(Seit zwei Jahren ſind 240 000 Beamte neu eingeſtellt worden.) Habe der Staat wenigſtens die Wirtſchaft des Lan⸗ des angekurbelt? Durchaus nicht! Die Richtzahl der Erzeugung habe um 25 v. H. abgenommen. Die Preis regelung. ſo fuhr der Finanz⸗ miniſter fort. die zuſammenfiel mit der Ver⸗ knappung der Erzeugniſſe, habe die Leiſtungen der Fabriken vermindert und zur Schließung vieler Betriebe geführt. Die Erfor⸗ derniſſe des Schatzamtes ſeien ſtändig geſtiegen. Im vergangenen Jahre habe er. Reynaud, ſie auf 45 Millarden geſchätzt. Man habe ihm da⸗ mals Peſſimismus vorgeworfen. In Wirklichkeit ſei er optimiſtiſch geweſen, da die Anleihen des Schatzamtes 48 Milliarden betragen hätten. Frankreich vermehre ſeine öffentli⸗ che Schuld um jährlich 18 Milliarden. Es habe 60 v. H. auf ſeine Währung verloren in der gleichen Zeit, in der es 60 v. H. ſeiner Goldreſerven einbüßte. Die Wahrheit, die man nicht immer klar erkannt habe, ſei, daß das Land von ſeinem Kapital gelebt habe. 1931 beſaß Frankreich noch 220 Milliarden an Gold und Deviſen in der Bank von Frankreich. Dieſer Vorrat ſei auf 80 Milliarden im November 1938 geſunken. Die 140 verlorenen Milliarden ver⸗ ringerten den franzöſiſchen Kriegsſchatz. Wieviel Flugzeuge hätte man für 140 Milliarden bauen können? Wie konnte man gegen dieſe Abwärtsbewe⸗ gung Front machen? Man mußte zwiſchen zwei Wegen wählen, und zwar zwiſchen Währungs⸗ freiheit und Zwangsmaßnahmen. Frankreich habe den erſteren Weg gewählt. „Ich glaube“, fuhr Reynaud dann fort,„daß das Problem der Deviſenkontrolle mit einem demokratiſchen Parlament nicht gelöſt werden kann. Es blieb uns alſo nur ein Weg übrig, und zwar einer, auf dem man ſich mit offe⸗ nem Viſier ſchlägt. Wir ſind darangegangen, zuerſt die Bedürf⸗ niſſe des Staates und der Gemeinden zu ver⸗ ringern. Wir haben die großen öffentlichen Ar⸗ beiten möglichſt wenig eingeſchränkt, ſie jedoch erheblich kürzen müſſen. Dann haben wir für die Steigerung der Einnahmen geſorgt. Wir wollten nicht eine Abgabe auf das Kapital ein⸗ führen, weil dieſe Abgabe bereits praktiſch er⸗ folgt iſt. da das Einkommen ſeinem Goldwert nach in Frankreich um 70 v. H. geſunken iſt. was in Wirklichkeit bereits eine harte Steuer ausmacht. Wir haben es für richtiger gefun⸗ den, die Einkommenſteuer zu erhöhen.“ Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede ſchilderte der Finanzminiſter die von der Regierung er⸗ grifſenen Maßnahmen, die er bereits vor der Kammer ausführlich vertreten hat. um dann ſchließlich auf die angekündigte Konvertierung ausländiſcher Anleihen zu kommen. Tunis war immer ein Protektorat Begründung des ikalieniſchen Rechlsſtandpunkles N Rom, 28. Dez. In Fortſetzung ſeiner Leitartikel über die zwiſchen Italien und Frankreich offenſtehenden Fragen unterſucht der Direktor des„Giornale d'Italia“ in einem weiteren Aufſatz über Tunis das dortige Regime und betont, daß Tunis nicht als franzöſiſches Gebiet be⸗ trachtet werden könne, ſondern ein Pro⸗ tektorat ſei. Deshalb hätten alle anderen Staaten und vor allem Italien, das Recht, bei denjenigen Fragen mitzureden. die das dortige Regime und die überkommenen Rechte Dritter betreffen. Wenn Frankreich heute verſuche, die italieniſchen Rechtsanſprüche hinſichtlich Tunis als eine Verletzung des Status quo darzuſtellen, um England zu überzeugen, daß davon auch das engliſch⸗italieniſche Oſterabkommen betroffen würde, ſo ſei dies nur ein polemiſches Manöver, um ſich einen Verbündeten bei der Verteidigung einer ſchwierigen Angelegenheit u verſchaffen. In Wirklichkeit zielten die ita⸗ ſteniſchen Forderungen auf keine Verſchie⸗ bung der Mittelmeerlage ab. Es ſei vielmehr die franzöſiſche Politik, die durch den Verſuch der Abänderung der katſächlichen und rechtlichen Stellung der Italiener in Tunis das Mittelmeerſyſtem zu verletzen drohe. Die italieniſche Politik, wolle durch die Verteidi⸗ ung der verbrieften Rechte der Italiener dieſe krſezung verhindern. Italien ſei entſchloſſen, die Vernichtung des italieniſchen Volkstums durch Naturaliſierung mit jedem Mittel und mehr denn je zu verhindern. Italien ſtütze ſich dabei nicht nur auf das natürliche und das ge⸗ ſchriebene Recht, ſondern auch auf die Grund⸗ prinzipien jenes politiſchen Regimes, das Frankreich in Tunis errichtet habe, und das ſeine internationale Anerkennung von ſeiten der Mächte erhalten habe. Das ſei der politiſche Inhalt des nicht nur italieniſch⸗franzöſiſchen, ſondern europäiſchen Tunis⸗Problems. Das halbamtliche Blatt weiſt ſodann anhand zahlreicher, auch von führenden franzöſiſchen Politikern gemachten Aeußerungen darauf hin, daß Tunis von Anfang an als ein Protektorat angeſehen wurde. Wenn Frankreich heute ver— ſuche, die Rechte der Italiener in Tunis zu ſchmälern, ſo habe die italieniſche Regierung das Recht. von Frankreich die Einhaltung der internationalen Grundſätze eines Protektorats ſowie der immerwährenden Verpflichtungen zu fordern, die Frankreich als Gegenleiſtung für die Anerkennung ſeiner Oberherrſchaft gegen⸗ über Italien übernommen habe. Die franzöſi⸗ ſche Politik richte ſich nicht nur gegen die italie⸗ niſchen Rechte, ſondern ziele offenbar auf die Annexion von Tunis ab, eines Gebietes, das durch die italieniſche Arbeit der Kultur er⸗ ſchloſſen worden ſei. Das Tunis⸗Problem ſei für Italien, wie das halbamtliche Blatt ab⸗ ſchließend betont, von lebenswichtigem Intereſſe und lenke auch die Aufmerkſamkeit von ganz Europa auf ſich. Huescd Vrdienta 7 4 23 0* 2 N dla gos Jo, 0 kind — Uuinto elsa N Ssstago P ſſiontal 0. 110 Tortosa Noreſſa 0 d. Mateo Albocagerꝰ ——— Die nationalſpaniſche Winter-Offenſive im 8 Grenge se N 4 ala gehe (Here e Bereits 7000 Gefangene in Katalonien Je lremp 48 At RCA AAN ö— u e bgver N 7 Corbins 1 Weſten Kataloniens hat bereits große Fort⸗ ſchritte gemacht und den Nationalſpaniern etwa 7000 ſowjetſpaniſche Gefangene eingebracht. (Scherl-Bilderdienſt⸗M.) Deutſch⸗iranzöſiſches Skilager hakenkreuzflagge und Trikolore feierlich gehißl Hintermoos, 28. Dez. Am Mittwoch wurde im Berggaſthof in Hintermoos bei Saalfelden im Salzburger Land das vom Auslandsamt der Reichs⸗ jugendführung organiſierte deutſch⸗fran⸗ zöſiſche Skilager eröffnet. Nach der Ankunft in Salzburg ſind die 65 franzöſiſchen und 35 deutſchen Teilnehmer durch den Landesſtatthalter von Salzburg, Dr. Reiter, empfangen worden. Nach Worten herzlicher Begrüßung, die der Leiter des Ge⸗ meinſchaftslagers, Bannführer Maubach, Frankreich-Referent in der Reichsjugendfüh⸗ rung, an die Teilnehmer richtete, ſprach Lan- desſtatthalter Dr. Reiter. Sportkameradſchaft gehe über die Grenzen hinweg und ſei darum beſonders geeignet, die Verſtändigung zwi⸗ ſchen den Völkern zu fördern. Dieſem Ziele ſolle das deutſch⸗franzöſiſche Stilager dienen, in dem die Jugend von beiden Seiten der Grenze zuſammenkomme. Den franzöſiſchen Gäſten wünſchte der Landesſtatthalter er le b⸗ nisreiche Tage im Geiſte echter Sportkameradſchaft zum Beſten der kulturellen Zuſammenarbeit beider Nationen und damit Europas. Im Namen der franzöſiſchen Teilnehmer dankte Direktor Collet. Es ſei für ſeine Kameraden eine große Freude und von be⸗ ſonderem Wert, mit Hitler⸗Jugendführern und ⸗führerinnen aus allen deutſchen Gauen in der ſchönen Oſtmark zuſammenzukommen. Zur feierlichen Hiſſung der Hakenkreuzflagge und der Trikolore vor dem Berggaſthof Hin- termoos richtete der Gauleiter von Salzburg, Dr. Rainer. Begrüßungsworte an die Lager- teilnehmer. Durch Sportkameradſchaft müſſe man zur politiſchen Verſtändigung gelangen. Hitler-Jugend und franzöſiſche Jugend ſeien dazu mit in erſter Linie berufen. Bannführer Maubach eröffnete das Lager mit den Wor- ten:„Zwei Flaggen, zwei Nationen— eine Idee: Verſtändigung!“ Neue Enthüllungen über Jud Tannenzapf Ueber 400 Millionen Paris, 28. Dezember. Je weiter die Unterſuchung in der rieſigen Betrugsaffäre des Filmjuden Bernhard Nathan alias Tannenzapf eindringt, umſd ſenſationellere Enthüllungen werden aufgedeckt. die den Umfang der Gaunereien und Betrüge⸗ reien Nathans und ſeiner Spießgeſellen erken⸗ nen laſſen. Nach den zu Beginn der Aufdek⸗ kung von einer Anzahl Blätter über die Höhe der Betrügereien gemachten Angaben ſcheint es ſich jetzt beſtätigen zu wollen, daß Nathan nicht weniger als 400 Millionen Francs in dem Filmtruſt, den er kontrollierte, unterſchlagen hat. Trotz einer bereits vier Jahre andauern⸗ den Unterſuchung ſcheint man erſt am Anfang der Angelegenheit zu ſtehen. Von 700 Millio⸗ nen Franes Kapital, die insgeſamt als verloren gelten können, wurden rund 400 Millionen Francs bei betrügeriſchen Fi⸗ nanzgeſchäften vergeudet. Bernhard Nathan hat im übrigen die unverſchämtheit beſeſſen, um vorläufige Freilaſſung zu erſuchen. Nach den Angaben des„Intranſigeant“ iſt der Jude Nathan der Herr und Meiſter von 383 Geſellſchaften geweſen, die insge⸗ ſamt über ein Kapital von mehrals einer Franc unlerſchlagen Milliarde Frances verfügten. Ferner hat er vier Schlöſſer beſeſſen und ſcheint auch ſonſt noch andere Vermögenswerte unter verſchiedenen Namen zu beſitzen. Im Jahre 1928 ſoll Nathan ein Aktienpaket der Filmge⸗ ſellſchaft Pathé in Höhe von 96 Millionen Francs gekauft und dieſe Summe, nachdem er als Direktor in dieſem Unternehmen ſaß, mit den Aktiven bezahlt haben. Durch eine Reihe von betrügeriſchen Operationen bei Eröffnungen und Mieten von Lichtſpielhäuſern haben Nathan und Genoſſen 69 Millionen Francs„verdient“. Im Jahre 1931 hat die Filmgeſellſchaft Pathe⸗Cinema für 34 Millio⸗ nen Francs Codac⸗Pathé⸗Aktien gekauft, in deren Beſitz Nathan gekommen ſein ſoll. 4 Mil⸗ lionen Francs hätten den weiten Weg nach Co⸗ ſtarica genommen und ſeien dort unertlärlicher⸗ weiſe an einen Hintermann geleitet worden. Kurze Zeit darauf habe Nathan ein großes Lichtſpielhaus auf den Champs Elyſees errich⸗ ten laſſen. Dabei ſeien ebenfalls 4 Millionen Francs an einen Mittelsmann abgetreten wor⸗ den. Im Jahre 1935 hätten die in den ver⸗ ſchiedenen Pathé-Geſellſchaften inveſtierten Ka⸗ pitalien mehr als eine halbe Milliarde Francs betragen. — ͤ— 8 — Amſaßſteuere gesetz in neuer Faſſung kein nennenswerker Einfluß auf die Steuerbelaſtun Berlin, 28. Dez. Der Reichsminiſter der Finanzen hat die Durchführungsbeſtimmungen zum Umſatz⸗ ſteuergeſetz in neuer n be⸗ kannt gemacht. Die Vorſchriften ſind überar⸗ beitet. Die Ueberarbeitung dient der An⸗ paſſung an Rechtsänderungen, die auf anderen Gebieten eingetreten ſind, der Verwaltungsvereinfachung und dem beſſeren Verſtändnis der einzelnen Vor⸗ ſchriften. Die dabei vorgenommenen ſachlichen Aenderungen ſind ohne nennenswerten Ein⸗ fluß auf die Steuerbelaſtung. Hervorzuheben iſt folgendes: 1. Zur weiteren Erleichterung der Ausfuhr ſind die Vorſchriften erweitert worden, die den Begriff der ſteuerfreien Aus fuhr⸗ lieferung umſchreiben. Es beſteht nun⸗ mehr insbeſondere die Möglichkeit, die ſog. Beipackſendungen als ſteuerfreie Ausfuhrlie⸗ ferungen durchzuführen. 2. Die Ausfuhrvergütungen wer⸗ den nach dem erzielten Entgelt berechnet. Von dieſem Entgelt ſind die Beförderungskoſten ab⸗ zuziehen. Dadurch ergaben ſich bisher Ver⸗ ſchiedenheiten, je nach dem, ob der Ausfuhr⸗ unternehmer in größerer oder geringerer Ent⸗ 3 von der deutſchen Grenze ſitzt. Zur eſeitigung dieſer Ungleichmäßigkeit ſollen künftighin die Vergütungen ſtets von dem .„frei deutſche Zollgrenze“ gewährt wer⸗ en. 3. Ausfuhrlieferungen waren bisher nicht nur dann gegeben, wenn der Abnehmer außer⸗ halb des Reichsgebiets anſäſſig war, ſondern auch dann, wenn er ſeinen Sitz in einem Zoll⸗ ausſchluß, z. B. einem Freihafen, hatte, oder wenn er dort einen Induſtrie⸗ oder Verkehrs⸗ betrieb unterhielt. Dieſe innerhalb des Reichsgebiets anſäſſigen Unternehmer gelten künftighhin nicht mehr als auslän⸗ diſche Abnehmer. Lieferungen an ſie ſind daher ſteuerpflichtig. Zum Ausgleich wird dieſen Unternehmern ein Vergütungsanſpruch gewährt. 4. Der ermäßigte Steuerſatz von 1 v. H., der für Backware gilt, wurde bisher auch für ſeine Konditoreiwaren zugebiligt. Es iſt nicht gerechtfertigt, dieſe Gegenſtände des entbehrlichen Verbrauchs ſteuerlich genau ſo zu entlaſten, wie das Volksnahrungsmittel Brot. Jene Waren werden daher künftighin mit 2 v. H. zu verſteuern ſein. 5. Die Umſätze der Bauunternehmer u. dgl. für Siedlungszwecke ſind befreit, wenn das Siedlungsunternehmen beſcheinigt, daß der Umſatz zur Durchführung der Siedlung dient. Dieſer Steuerfreiheit wird künftighin nicht mehr den einzelnen Unternehmern gewährt werden. Dagegen wird den Siedlungsunter⸗ nehmer die auf den Lieferungen an ſie laſtende Umſatzſteuer vergütet werden. 6. Umſatzſteuerpflichtig iſt die Beher⸗ bergung in Gaſtſtätten. Eine Gaſt⸗ ſtätte wird als gegeben angeſehen, wenn ein Unternehmer Wohn⸗ oder Schlafräume zur vorübergehenden Beherbergung von Fremden bereithält; das Vermieten möblierter Zimmer! bleibt wie bisher umſatzſteuerfrei. 7. F Leiſtungen ſind von der Umſatzſteuer be⸗ freit. Zur Beſeitigung von Zweifeln wird nunmehr beſtimmt, daß der Unternehmer von der Umſatzſteuer befreit iſt, der die Beförde⸗ rungsleiſtung wirklich ausführt. Führt der beförderungsſteuerpflichtige Unternehmer»die Beförderungsleiſtung nicht ſelbſt aus, ſo kann er von ſeinem Entgelt den Betrag abſetzen, den er an den wirklich befördernden Unter⸗ nehmer auszuzahlen hat. 8. Die Befreiungsvorſchriften für Künſtler, Schriftſteller, Privatgelehrte, Agenten, Han⸗ delsmakler und Hausgewerbetreibende ſind auf Juden nicht anzuwenden. Die neuen Durchführungsbeſtimmungen tre⸗ ten ab dem 1. Januar 1939 in Kraft. Vechſel in der Leilung der Schweizer Nalionalbank Bern, 28. Dez. Ver bisherige Präſident der Generaldirektion der Schweizer Nationalbank, Profeſſor Dr. Bachmann, ſcheidet von ſeinem Amt und übernimmt den Präſidentenpoſten im Bankrat der Nationalbank. Der bisherige Vorſitzende des Bankrats, Nationalrat Dir. Schaller⸗ Luzern, hat ſeinen Rücktritt erklärt, der vom Bundesrat unter Ausſpruch des Dankes für die geleiſteten Dienſte angenommen wurde. Der Nachfolger von Profeſſor Dr. Bachmann iſt noch nicht gewählt. Der Wechſel dürfte auch eine Veränderung der ſchweizeriſchen Vertretung im Verwaltungsrat der BI zur Folge haben, der Profeſſor Bachmann ſeit 1930 angehört. Sturker Schntefall in ganz Vayern Auſteigende Temperafuren in Norddeulſchland München, 28. Dez. Seit Dienstag nachmittag ſchneit es im ganzen bayeriſchen Oberland, im bayeriſchen und im Böhmer Wald faſt ununterbrochen, ſo daß jetzt alle bayeriſchen Gaue eine zuſammen⸗ hängende Schneedecke bilden. Zugleich mit den Schneefällen iſt die Kälte weſentlich zurückge⸗ gangen. Die Schneehöhe beträgt etwa 20 cm, die Temperaturen ſchwanken zwiſchen minus 1 und minus 5 Grad. Die Zugſpitze meldet 70 em Schnee. Am Mittwoch früh wurden dort 16 Grad Kälte gemeſſen. Auf dem Nebelhorn be⸗ trägt die Schneedecke 60 em bei 9 Grad Kälte; auf dem Predigtſtuhl bei Bad Reichenhall 40 em bei minus 7 Grad. Im Böhmerwald wurden am Mittwoch früh am Falkenſteinhaus(1300 m) 10 em Neu⸗ ſchnee bei insgeſamt 21 em und 9 Grad Kälte, auf dem del el im Bayeriſchen Wald 4 em Neuſchnee bei insgeſamt 14 cm und minus 8 Grad gemeſſen. Skiübungs möglichkeiten gibt es nun überall auf den Bergwieſen, dagegen iſt Internationaler Großſchieber Ein Jpießgeſelle Barmals und Kuliſkers Amſterdam, 28. Dez. Die niederländiſche Preſſe fährt fort, ſich mit der Perſon des jüdiſchen Schiebers Holzmann zu beſchäftigen, der vor Weih⸗ nachten durch die holländiſche Polizei wegen Meineidsverdachtes verhaftet wurde, der aber in der Zwiſchenzeit wieder auf freien Fuß ge⸗ ſetzt worden iſt. Holzmann, ein Spießgeſelle der Barmats und Kutiſkers, iſt aus einer Zahl von europäiſchen Staaten wegen dunkler 3 und Verbrechen ausgewieſen worden. ö In Deutſchland wurde er 1926 zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe wegen Betrugs, Urkundenfälſchun und Beamtenbeſtechung verurteilt und na Verbüßung ſeiner Strafe ausgewieſen. Kurze Zeit ſpäter wurde er aus Frankreich, wo er zweifelhafte Petroleumgeſchäfte machte, und eine ſehr bekannte Figur in den Pariſer Nacht⸗ lokalen war, ebenfalls ausgewieſen. Dann ver⸗ ſuchte er es in Italien. Aber auch dort wies man den jüdiſchen Schmarotzer bald aus; die 3 ließ ihn gleichfalls über die Grenze ſchaffen. In Frankreich liefen gegen ihn mehrere Verfahren; doch verſtand er mit typiſch jüdi⸗ ſcher Geriſſenheit immer wieder die Behörden zu täuſchen. Im Jahre 1934 wandte er ſich nach Spanten, wo er die Vertretung einer Flug⸗ zeugfirma übernahm Anfangs gingen die Ge⸗ —8* nicht beſonders gut; aber als 1936 der ürgerkrieg in Spanien ausbrach, konnte Holz⸗ mann, der in Madrid als Lieferant der Bolſche⸗ wiſten auftrat, rieſige Gewinne erzielen, die er dazu verwandte, bei der völlig verarmten und hungernden ſpaniſchen Bevölkerung Gold und Juwelen aufzukaufen, die er dann ins Ausland verſchob. Holzmann hatte es 0nd wie das Amſterdamer Blatt„Telegraaf“ jetzt nach⸗ träglich feſtſtellen konnte, ſich in Madrid in den Beſitz eines holländiſchen Paſſes zu letzen, obgleich er ein aus Charkow gebürtiger e Oſtjude iſt. Holzmann ſchob Devi⸗ en, wobei er ſeine Beziehungen zur holländi⸗ ſchen diplomatiſchen Vertretung mißbrauchte. Schließlich fuhr er unter Mitnahme einer gro⸗ ßen Menge von Juwelen nach Holland, wo er ſeit Herbſt 1036 als einer der größten Waffen⸗ lieferanten für Rotſpanien gilt. Bekannt iſt, daß er wiederholt Flugzeuge nach Frankreich ver⸗ kauft hat, die von dort unmittelbar nach Sow⸗ jetſpanien weitergeſchickt wurden. Holzmann tritt auch als Vertrauensmann der ſowjetruſſi⸗ ſchen Handelsvertretung in Amſterdam auf. Jetzt, nach ſeiner Freilaſſung, beabſichtigt Miſcha Holzmann, im Haag ein neues Unternehmen u gründen, das ſich ebenfalls mit Flugzeuglie⸗ 1 befaſſen wird. Der„Telegraaf“, der einen großen Teil ſeiner ſchmutzigen Geſchäfts⸗ methoden enthüllt und die ganze Minderwertig⸗ keit dieſer jüdiſchen Hyäne ins rechte Licht rückt, wirft die Frage auf, wie es denn möglich gewe⸗ ſen ſei, daß Holzmann ein niederländiſcher Paß ausgeſtellt wurde und daß er als Schützling der niederländiſchen Regierung auftreten konnte. Zwar ſei in der Zwiſchenzeit Holzmann und ſeiner Familie der Paß wieder abgenommen worden, doch ſtehe der Sohn Holzmanns immer noch als„Protégé du gouvernement des Pays⸗ Bas“ im Handelsregiſter. Judenſchwindel mit allen Tauſſcheinen Prag, 29. Dezember. „Die Polizei hat fünf Perſonen, darunter zwei jüdiſche Emigranten aus Deutſchland. verhaftet, die Taufſcheine gefälſcht haben. um den Juden den Arier nachweis zu ermöglichen. Für die Fälſchungen wurden teils alte Tauf⸗ ſcheine benutzt, teils ſtellte man neue aus. Für eine ſolche Fälſchung verlangten die Betrüger bis zu 5000 Tſchechenkronen. Juden unler ſich New Pork, 28. Dez. Zwei Juden aus Wien, die ihr bisheriges Gaſtland mit dem gelobten Lande Iſraels jen⸗ ſeits des großen Waſſers vertauſcht haben, hat⸗ ten auf amerikaniſchem Boden nichts Eiligeres zu tun, als die Gerichte ihres neuen„Vater⸗ landes“ mit der Reinigung ihrer 181 für jüdi⸗ ſche Verhältniſſe ungewöhnlich ſchmutzigen Wäſche zu bemühen. Jud Markus Preminger verklagte vor dem New Vorker Staatsgericht den frühe⸗ ten u Naſſegen der Wiener Ankerbrotfabrik, ſeinen Raſſegenoſſen Stefan Mendl, auf Zahlung der runden Summe von 255 000 Dollar für„Bemühungen“, die in der Verſchiebung eines Vermögens von einer Million Dollar noch„rechtzeitig“ vor dem Anſchluß von Wien nach Zürich beſtanden haben. Als„Unkoſten“ bei dieſem„Geſchäft“ gibt Jud Preminger u. a. 5000 Dollar für Paßbeſchaffung und 20 000 Dollar für das amerikaniſche Einreiſeviſum() an. auf felſigem und waldigem Gelände, da hier eine genügend ſtarke needecke noch fehlte, größte Vorſicht geboten. Die Kälte läßt auch in Nordweſtdeutſchland weiter nach. So wurden in Hamburg in der Nacht zum Mittwoch 3,7 Grad Niedrigſttempe⸗ ratur feſtgeſtellt, morgens um 8 Uhr zeigte das Thermometer nur noch 1.5 Grad Kälte. Am Mittwoch morgen wurden weiter gemeſſen: In Hannover 1 Grad, in Bremen und Kiel je 2 Grad Kälte. An der geſamten Nordſeeküſte be⸗ 1 wegten ſich die Temperaturen zwiſchen plus 1 und minus 2 Grad, an der geſamten Oſtſeeküſte zwiſchen minus 2 und minus 9 Grad. 51 Grad Källe in Kanada N 88 Montreal, 29. Dez. In Kanada wüten ſeit Tagen ungeheure Schneeſtürme, wie ſie ſeit vielen Jahren hier nicht erlebt worden ſind. Beſonders be⸗ troffen wurden die Provinzen Ontario, Sas⸗ katchewan und Alberta, mit denen jede Ver⸗ bindung unterbrochen iſt. Während der Schnee im allgemeinen mehrere Meter hoch liegt, er⸗ reichen manche Schneewehungen eine Höhe bis zu 20 Metern. Im ganzen Lande herrſcht eine außergewöhnliche Kälte, in Edmonton, der Hauptſtadt von Alberta, ſank das Thermome⸗ ter auf 51 Grad unter Null. Der Verkehr iſt überall eingeſtellt. Auch in den Häfen an der Oſtküſte ſind zahlreiche Schiffe am Auslaufen verhindert. 5 5 Kleine poliliſche Nachrichlen Wie Havas aus Marſeille meldet, wurde die Ausfahrt der Paſſagierdampfer Sphinx“ und Chantilly“ um 48 Stunden verzögert, da auf dieſen beiden Schiffen ein Bataillon Senegal⸗ Schützen eingeſchifft wurde, das als Verſtär⸗ kung der dortigen Truppen nach Franzöſiſch⸗ Somaliland abkommandiert worden iſt. Die Hochzeit der Prinzeſſin Maria von Sa⸗ voyen mit Prinz Ludwig von Bourbon⸗Parma iſt für den 15. Januar feſtgeſetzt worden. Die kirchliche Trauung der jüngſten Tochter des ita⸗ lieniſchen Herrſcherpaares wird unter großem Hofzeremoniell in der Schloßkapelle des Quiri⸗ nal ſtattfinden. Acht Mitglieder der Beſatzungen der italieni⸗ ſchen Kreuzer„Eugenio di Savoia“ und„Ema⸗ nuele Filiberto Duce d' Aoſta“ unternahmen eine Stadtrundfahrt durch Buenos Aires unter dem Schutz motoriſierter Polizei und ſogar zweier Panzerkraftwagen. Dank der umfang⸗ reichen Sicherheitsmaßnahmen der Polizei iſt der italieniſche Kreuzerbeſuch in Buenos Aires bisher ohne Zwiſchenfälle verlaufen, trotz der e Hetze der argentiniſchen Links⸗ preſſe. b Am Mittwoch traten die Zenſoren ihren Dienſt in den Schriftleitungen der tſchechiſchen Blätter an. Die Zenſoren oder, wie ſie amtlich heißen,„Vertrauensleute der Preſſeüberwa⸗ chung“ haben ihre Tätigkeit in die Schriftlei⸗ tungen verlegt, damit die Herausgabe der Blät⸗ ter, die durch die bisher geübte Vorzenſur ſtark verzögert wurde, nicht weiter gehemmt wird. Hauptſchriftletter und verantwortlich für den politiſchen g Teil: Dr. Eduard Kuhn, Worms; übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms. Geſchäftsſtelle: 9 Martin, Viernheim— Druck: Wormſer kenhäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. XI. 1938 über 2000. für den Die Vernichlung von Meſſina Das furchtbare Erdbeben am 28. Dez. 1908 Noch lebten die ſchrecklichen Erinnerungen, die das Erdbeben von 1783 in Kalabrien hinter⸗ laſſen hatte. Meſſina, das in Mitleidenſchaft 8 war, hatte ſich dank ſeiner günſtigen ge und der äußerſt fruchtbaren Umgebung raſch erholen können. Im Jahre 1906 zählte es mit 160 000 Einwohnern zu den ſchönſten und reichſten Städten Italiens. Die ganze Stadt ſchlief noch, als ſich am orgen des 28. Dezember im Jahre 1908 die Erdkruſte hob und ſenkte und mit ſich alle Häu⸗ ſer wie eine Waſſerwoge auf dem Rücken trug. In 23 Sekunden war Meſſina ein ewaltiger Trümmerhaufen. Ueber en Trümmern lagerte eine dichte Staubwolke, der Winterregen verſtärkte ſich zum Gewitter, pechſchwarze Wolken zogen ſich am Himmel zu⸗ ſammen, der durch dauernde Blitze für Augen⸗ blicke blutrot erhellt war. Die ſchwankende Erde war wie aufgewühlt. Dazu brandeten vom Meere her ungeheure Sturmfluten über die unglückliche Stadt. In paniſchem Schrecken ſtürzten die Menſchen halb bekleidet auf die Straßen, während eis⸗ kalter Regen auf ſie niederpraſſelte. Hunderte lüchteten ſich in die Kirchen. Sie fanden unter en einſtürzenden Mauern ihr Grab. Aber es wurde noch ſchlimmer. Nun flammte Feuer auf, das die noch nicht zertrümmerten Häuſer vernichtete. Zum Unglück hörte der Regen auf, die Waſſerleitungen waren zerſtört. Es gab keine Möglichkeit, dem Brande Einhalt zu gebie⸗ ten. Zudem waren die Einwohner ſo kopflos, niemand daran dachte, zu retten und zu helfen. Da alle telegraphiſchen Verbindungen unterbrochen waren, wußte zudem die Außen⸗ welt von dem Unglück vorerſt nichts. Zwei Tage ſollten vergehen, ehe ſie von dem furchtbaren Unglück an der Straße von Meſſina Genaueres erfuhr. Auf Befehl des Kaiſers griffen zwei in der Nähe kreuzende deutſche Kriegsſchiffe zur erſten Hilfe ein, das Schulſchiff„Hertha“ und der Kreuzer„Viktoria Luiſe“. Der König von Italien war ſofort herbeigeeilt. Unter ſei⸗ nem Kommando wurde dem Feuer Einhalt ge⸗ boten und die erſte Hilfsaktion zur Herſtellung der Ordnung eingeleitet. Was auch an Hilfe geboten wurde, reichte bei weitem nicht aus, auch nur das Notwendigſte zu vollbringen. Die Ueberlebenden hatte die Scheu gepackt. Sie wollten ſich den Anordnungen nicht fügen. Widerliche Szenen ſpielten ſich zwiſchen den Trümmern ab. Plünderer hielten die Le⸗ bensmittelzüge, die nach Meſſina unterwegs wa⸗ ren, an, und raubten ſie aus. Durch ſtrenge Maßnahmen vermochte die Regierung nunmehr Ordnung zu ſchaffen. Die Folgen des Unglücks waren unheimlich. Es war eine Kataſtrophe, wie ſie ſeit Liſſabon im Jahre 1755 nie wieder zu verzeichnen war. 800 Ortſchaften wa⸗ ren verwüſtet. Von 838000 Todes ⸗ opfern entfielen allein auf Meſſina 80 000. 40 000 betrug die Zahl der Verletzten und Kranken, die nach Neapel und Palermo ab⸗ transportiert wurden. Da Meſſing völlig ver⸗ wüſtet war, war die Flucht der übrigen Ein⸗ wohner die einzige Rettung. Monatelang war die Stätte ein Bild des Greuels. Bis heute hat ſich die einſt ſo blü⸗ hende Handelsſtadt von der Kataſtrophe nicht ganz erholen können. Kultur und Kunſt Gründungeiner Deutſch⸗Italie⸗ niſchen Geſellſchaft in Frankfurt. Zur weiteren Vertiefung der deutſch⸗italieni⸗ ſchen Beziehungen wird in Frankfurt a. M. am 5. Januar eine Deutſch⸗Italieniſche Geſellſchaft gegründet werden. Zu ihren Aufgaben wird es gehören, Kunſt, Kultur, politiſches Leben, Wirtſchaft und Handel Italiens durch Ausſtel⸗ lungen, Vorträge und ſonſtige Veranſtaltungen in Deutſchland bekannt zu machen. In der gleichen Weiſe ſoll in Italien die Kenntnis Deutſchlands gefördert werden. Internationaler Tuberkuloſe⸗ Kongreß 1939 in Deutſchland. Nach einer Mitteilung des Präſidenten des Reichs⸗ Tuberkuloſe⸗Ausſchuſſes, Reichsamtsleiter Dr. Walter, wird im Hinblick auf die führende Stel⸗ lung Deutſchlands in der Bekämpfung der Tu⸗ berkuloſe der Internationale Tuberkuloſe⸗Kon⸗ greß vorausſichtlich im nächſten Jahr in Deutſch⸗ land abgehalten werden. Die letzte Ruheſtätte Slevogts unter Naturſchutz. Ueber dem Weinort Leinsweiler in der Pfalz ſteht die Ruine Neu⸗ kaſtell. Hier in dieſer geſegneten Landſchaft, mit dem beherrſchenden Blick weit über die Flu⸗ ren bis hinüber zu den Höhen des Schwarzwal⸗ des und ins Hügelland des Elſaß hatte der deutſche Maler Max Slevogt ſeinen Sommer⸗ ſitz. Hier hat er zahlreiche ſeiner berühmten Bilder gemalt. Unter einer ſchattigen Eiche hat Max Slevogt hier auch ſeine letzte Ruhe⸗ ſtätte gefunden. Nunmehr iſt die Ruine Neu⸗ kaſtell, die vom weiteren Zerfall bedroht war, unter Naturſchutz geſtellt worden. Vier franzöſiſche Filmpreiſe. Das franzöſiſche Miniſterium für Kunſt und Erziehung hat zur Förderung des Filmſchaffens vier Preiſe geſtiftet. Sie heißen:„Großer Nationalpreis des franzöſiſchen Lichtſpielwe⸗ ſens“,„Großer Preis des franzöſiſchen Doku⸗ mentarfilms“,„Großer Preis des erzieheriſchen Films“ und„Großer Nationalpreis des fran⸗ zöſiſchen wiſſenſchaftlichen Films“. Generalmuſikdirektor Profeſ⸗ ſor Gugen Papſt⸗ Köln, der Leiter des Orcheſters der Hanſeſtadt Köln und des Kölner Männer⸗Geſangvereins wurde auf Grund ſei⸗ ner Verdienſte um die muſikaliſche und choriſche Geſtaltung der Paſſionsſpiele zum Ehrenbürger von Oberammergau ernannt. Mailänder Scala zahlt jüdiſche Abonnements zurück. Die Verwaltung der Mailänder Scala hat beſchloſſen, allen Per⸗ ſonen jüdiſcher Raſſe das Geld zurückzugeben, das ſie für ihr Abonnement in der kommenden Saiſon gezahlt haben. erlagsdruckerei Hal⸗ 3 Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. 1 Theo Lingen als Autor. Das Staats⸗ 5 theater Berlin hat das Stück„Was wird hier geſpielt?“ von Theo Lingen zur Uraufführung erworben, die noch in dieſer Spielzeit in Szene gehen wird. Bernard Shaws neues Stück. Auf die Frage, ob er an einem neuen Stück arbeite, antwortete Bernard Shaw:„Natürlich ſchreibe ich ein neues Stück. Der Titel lautet„In den 1 goldenen Tagen des guten König Karl“, die Handlung ſpielt im Jahre 1689.“„Das Stück“, fügte Shaw hinzu,„dreht ſich in der Hauptſache um Karl II., aber eine ganze Reihe ſehr inter⸗ eſſanter Männer der Zeit, wie Newton und Gae⸗ orge Fox, ferner Jakob II., der damals Herzo von York war, treten auf.“ Es iſt noch nicht 7 ſicher, ob das neue Werk zuerſt als Theaterſtück oder als Film aufgeführt wird;: Meinung eignet es ſich für beide Formen. Bücherliſch Das Glück von Tukulor. Novellen von Werner Deubel.(Widukind⸗Verlag Alexander Boß, Lichterfelde. 108 Seiten. Kartoniert 2.25 RM., Lei⸗ nen 3 1 Bändchens liſcher Leidenſchaft und feiner ſprachlicher Geſtaltungs⸗ kraft. Die erſte Novelle, ein Geſängezyklus aus Ja⸗ pan, hat dem Büchlein ſeinen Namen gegeben, die andern betiteln ſich: Sophie von der Sonne— Gany⸗ med— Der vertauſchte Koffer— Das Steppenlied— und zum Schluß ein Märchen: Traumkrone. Eine Lektüre für geiſtig regſame Menſchen.. 8 Die Himmel rühmen Faden Nep. Lenz(Tyrolia- Verlag, Innsbruck.) Eine anſchauliche wiſſenſchaftliche Darſtellun Weltalls, mit religiöſen Grundgedanken Die volkstümliche, klare Sprache macht das Buch auch Saien verſtändlich. Eine Anzahl Bilderſeiten ſinddem Buch eingefügt. Die ſechs Novellen, die den Inhalt des ilden, ſchöpfen aus den verſchiedenſten Le⸗ bensgebieten. Sie zeugen aber alle von einem hohen dichteriſchen Empfinden, großer Ausdrucksfähigkeit ſee⸗ des verknüpft. n Berlin⸗ nach Shaws Bilder vom Weltall von ñ⁵ den be, da 975 hier ſehlte, ut u in der dugſtene ge dus alte. An emeſeen: In b Kiel e 2 deliſe be cen dus 1 e II A de. igebeute len Jhzen l Harig, Sas e Höhe bis gerrſch eine onton, der Thernone⸗ Verkehr it aher an der Auslaufen 1 allet Matti, tutte Hal 4 11 f Jr. f dültg, Der alte Stich zeigt die große Herrſcherin des nordiſchen Reiches, Chriſtine von Schweden Wer die heutige Literatur aufmerkſam verfolgt, der wird überall eine Flucht in die Vergangenheit feſtſtellen müſſen— die Fra⸗ ge nach dem„Warum“ ſchlägt heftige Wellen und beſchäftigt temperamentvolle und ruhige Bemüter in gleicher Weiſe. Die eine Seite ſieht in dieſer Flucht einen Rückzug, der nur aus dem Grunde erfolgt, weil es uns an künſtleriſch geſtaltenden Kräften fehlen ſoll, die die Gegenwart zu formen vermögen. Die andere Seite bejaht das Sichhineinvertiefen in Vergangenes aus dem richtigen Gefühl heraus, daß jede Gegenwart etwas Werden⸗ des iſt, und daß die Kunſt, je lebendiger und echter ſie in einem Volke ſtrömt, aus der Vergangenheit ſchöpfen muß, wenn ſie Ewig⸗ keitswerte geben will, die ſie dem Heute übermittelt. Nur allein die Vergangenheit iſt fertig, abgeſchloſſen, an ihr kann nicht mehr edeutelt werden, auch wenn ſich die Einſtel⸗ ung zu ihr in den verſchiedenen Epochen verſchiebt. Sie allein ſtellt Warnungen auf. Vorbilder, an denen wir uns erbauen, er⸗ ſchüttern, tröſten, und an denen wir lernen, daß es eine Zukunft gibt, für die einſtmals — 705 Gegenwart verantwortlich zeichnen wird. Die gleiche Erſcheinung wie in der Lite⸗ ratur iſt zwangsläufig auch im Film erfolgt, und das iſt gut ſo. Stellt doch gerade dieſe Kunſtgattung mit ihrem unerhörten Stoff⸗ verbrauch, mit ihrer Verbreitung durch alle Volksſchichten einen Faktor dar, der in ganz beſonderer Weiſe berufen iſt, bildend oder verbildend zu wirken. Der Film iſt ſich ſeiner Aufgabe bewußt. Er erlöſt lang vergeſſen geglaubte Geſtalten aus ihrem Jahrhunderte alten Schlaf und läßt ihre Schickſale an un⸗ ſere Seelen rühren, gibt uns aus ihrem Er⸗ denwandel heraus den Begriff von menſch⸗ licher Größe, aber auch von menſchlicher Tra⸗ gik, die ſich oft genug gerade über den Häup⸗ tern gekrönter Frauen drohend ballte. Es iſt aus der Dynamik dieſer Schickſale heraus wohl zu verſtehen, daß der Film ſich zunächſt auf jene Geſtalten beſann, deren Größe auf⸗ ragt über alle Zeitenläufe hinweg, und deren Eigenſchickſal im Guten wie im Böſen zum Schickſal der Völker hätte werden können, wenn nicht gerade die eiſerne Diſziplin ſie uletzt 8 9 immer zurückriß und ihre Beru⸗ 7— als Fahne ihres Lebens vorantrug, der ſich der private Menſch zu beugen hatte. Wir wollen in dieſer gedrängten Abhand⸗ lung kein Werturteil über die Qualität un⸗ 1— 70 hiſtoriſchen Filme ablegen, ſondern uns arauf 5 7 85355 ein kurzes Licht aufleuch⸗ ten zu laſſen, und die tragiſchen und groß⸗ artigen, ſelten glücklichen Erdenwege der ge⸗ krönten Frauen zu kreuzen,. Ein Bildnis ihrer Zeitepoche zeigt die Herrſcherin Eliſabeth von England Cbriſtine von Schweden Chriſtine von Schweden— Chriſtine Wa⸗ ſa— wird 1826 geboren, als Tochter Guftav Adolfs und der allweil kränklichen, reizbaren Mutter, Prinzeſſin Eleonore von Hohenzol⸗ lern. Sie trägt beider Erbe im Blut, das bis zu ihrem Sterbetag miteinander ſtreiten mußte. Vom Vater her iſt ſie hochbegabt, ehrgeizig, klug wie ein Mann, beſeſſen von politiſcher Leidenſchaft und hohem Verant⸗ wortungsgefühl. Von Mutters Seite her iſt Chriſtine kränklich, ſchwermütig, immer be⸗ drückt, voller Hemmungen gegen den Mann, den ſie braucht, um ſich zu vollenden. Ihre Häßlichkeit fördert ihre Scheu, und trotz größ⸗ ter Herrſchererfolge gelingt es ihr nicht, ihren Thron bis fleht zu behaupten. Sie ſcheitert an ſich ſelbſt Da ſie ein großer Menſch iſt, groß im Leben und groß im Entſagen, legt ſie die Krone nieder und begibt ſich außer Landes. Jetzt beginnt dieſes ſo hoffnungs⸗ voll begonnene Leben in Verwirrung zu ge⸗ raten. Chriſtine hat ſich einem fremden Fotos(5): Kießlich⸗Dienſt M Glauben verſchrieben, ſie vagabundiert von Hof zu Hof, lebt zeit⸗ weiſe in Italien, mei⸗ ſtens in Spanien. Sie ſtirbt einſam und verlaſſen. Die Geſtalt der Chriſtine von Schwe den war bisher in der Geſchichte ſehr zwitterhaft und unge⸗ nau dargeſtellt. Erſt unſere Zeit hat ſich die Mühe gemacht, ſie ſo zu ſehen, wie ſie wirklich war— * 2 . —— ihnen in der Wiege lag. Dieſes kleine Ge⸗ ſchöpf ſollte einmal Weltgeſchichte machen und ein großes, gewaltiges Reich mit Umſicht, Ge⸗ ſchick und großen ſtaatspolitiſchen Fähigkei⸗ ten leiten und führen.— Es gelang Katha⸗ rina, ſich zu einem beiſpielloſen Aufſtieg durchzuringen, der eindeutigen Beweis da⸗ für gibt, daß wir es bei ihr mit einer Per⸗ ſönlichkeit zu tun haben, die weit hinausragt über ihre Geſchlechts⸗, ja ſelbſt über ihre kö⸗ niglichen Rivalinnen. Blutjung kommt ſie an den Petersburger Hof, wird Gemahlin des halbidiotiſchen Iwan. Alle Welt iſt gegef ſie. Man will den Eindringling nicht. Immer verfolgt, verlacht, unglücklich, beißt ſie die Zähne zuſammen und arbeitet, lernt uner⸗ müdlich Staatskunde, Sprachen, Philoſophie, Literatur und noch vieles mehr. Sie wartet geduldig, bis ihre Zeit reif wird. Doch dann holt ſie zum Schlage aus. Gequält bis aufs Blut an der Seite des Gatten, der ihr Hohn und Verachtung ins Geſicht ſchleudert und ihr immer wieder nahelegt, daß er ſie bei nächſter Gelegenheit umbringen laſſen wird, kommt ihr das Schickſal entgegen. Der Zar wird ermordet. Ob Katha⸗ weder Engel noch Teufel, noch einma⸗ liges Genie, ſondern ein hochbegabter Menſch, der durch den Einfluß mü⸗ den, kranken Blutes ewig mit ſich ſelbſt rin⸗ gen mußte, um endlich doch zu unterliegen. Eliſabeth von Nußland Sie iſt die Schwiegermutter der Großen Katharina geworden, und hat dieſer die jungen Jahre am Petersburger Hof nach Möglichkeit zur Qual gemacht. Sie war die Toch⸗ ter Peters des Großen und Katha⸗ rinas II. Im Jahre 1709 erblickt ſie das Licht der ruſſiſchen Welt— ein echtes Kind ihres wilden, heißblü⸗ tigen Volkes. 1741 ſtürzt ſie Iwan VI. und läßt von jetzt ab die Regierung durch ihre Günſtlinge vollziehen. Sie nimmt teil an dem Kriege gegen Preußen und wird im⸗ mer mehr Spielball in den Händen ihres Liebhabers, den ſie ſich heim⸗ lich angetraut hat. In reiferen Jah⸗ ren gründet ſie eine Univerſität in Moskau, und eine Akademie der ſchönen Künſte in Petersburg. Das ganze lange Leben war überſchattet von dem nur zu berechtigten Wahn, ſie werde ſelber geſtürzt und er⸗ mordet— doch blieb ihr dieſes Schickſal erſpart. Katharina II., die Grohe Als die kleine Zerbſter Prinzeſſin in Stettin geboren wurde, hat ſich wohl niemand, am wenigſten die Eltern, träumen laſſen, wer da bei Die ſchönſte Herrſcherin des Altertums, Königin Cleopatra von Aegypten, endete durch Selbstmord Bild oben: Jugendbildnis der Königin Victoria von England rina die Hand im Spiel hat, iſt niemals ganz geklärt, doch es iſt onzunehmen. Gewiß ſchwer genug verſtändlich für uns, aber dieſe Frau iſt überhaupt nur aus ihrer Zeit heraus zu verſtehen, die in Rußland Bruder⸗, Gatten⸗ und Kindesmord in der Umgebung des Thro⸗ nes alltäglich empfand. Es ſiegte der Stärke⸗ re und der Geſchicktere, und derjenige, der beizeiten dafür geſorgt hatte, daß die Waag⸗ ſchale der Volksgunſt ſich ihm zuneigte. Ka⸗ tharina war ſofort zum ruſſiſchen Glauben übergetreten und ſie hat ſich gerade in Glau⸗ bensdingen dem Volke von der Seite gezeigt, die es glauben ließ, ſie ſei eine der ihren. Die Legenden ranken ſich um dieſe Frau wie Efeu um die Linde— gewiß, ſie hat nicht gegeizt mit ihrem Daſein und auch nicht mit ihrer Liebe. Sie lebte faſt wie ein Mann, der ſich ſeine Wünſche erfüllt. Trotzdem hat ſie ſich immer in der Hand behalten, und auch die größte Liebesleidenſchaft vermochte nicht, ſie zu Dingen zu verleiten, die ſie politiſch nicht verantworten konnte. Naria Thereſia Maria Thereſia gab dem europäiſchen 18. Jahrhundert das Kalorit. Begabt und weit⸗ ſichtig wie nur wenige Frauen, vermochte ſie trotzdem nicht, ihr Land vor Kriegen zu be⸗ ſchützen. Intelligenz und Begabung halfen ihr jedoch immer wieder, das Volk zu be⸗ ſchwichtigen und ſeinen Unmut zu bekämpfen. Eigenwillig, von ſtrenger Selbſtdiſziplin, eine ebenſo glänzende wie barmherzige Landes⸗ mutter, wie Mutter ihrer eigenen Kinder, N 65 1 5 SMauen tronen enen gab ſie ein großes Herz. Mit all ihrer ſtraf⸗ fen Selbſtdiſziplin ſtellte ſie eine bemerkens⸗ wert beherrſchte Kaiſerin dar, die ſich ſelbſt niemals in den Mittelpunkt ihres Lebens ſchob. Maria Thereſia war Habsburgerin, und Habsburg war von je und je deutſch⸗ feindlich. Das deutſchfeindliche Erbe trugen ſie im Blut, bewußt der Gefahr; wenn es ein Großdeutſchland gibt, iſt es vorbei mit Habsburgs Macht und Reichtum— aus die⸗ ſer Einſtellung heraus müſſen wir uns auch ihre Feindſchaft gegen Friedrich den Großen erklären— ſicher hat ſie ihn als Giganten der Weltgeſchichte verehrt, aber die Habsbur⸗ gerin in ihr war ſtärker als jede menſchliche Regung. Eliſabeth von England Wird man je das Geheimnis der jung⸗ fräulichen Königin ergründen, das Geheim⸗ nis jener Frau, die einem ganzen Zeitalter ihren Stempel aufzudrücken vermochte? Wohl kaum, denn Geſchichte und Legende ſehen ſie ſehr verſchieden. Zweifellos war dieſe kluge und ehrgeizige Tochter Heinrichs VIII. und Anna Boleyns für ihre zukünftige Rolle wie geſchaffen. Ihre außergewöhnliche Begabung, ſie ſprach lateiniſch und griechiſch fließend, las Klaſſiker in Urtexten, hielt Reden in la⸗ teiniſcher Sprache, beherrſchte die Literatur und hatte tiefes Verſtändnis für die ſchönen Künſte. Und ſie war ſtaatspolitiſch ſo gründ⸗ lich durchgebildet, daß ihr niemals in ihrem Herrſcherleben ein Miniſter etwas einzureden vermocht 05 Außerdem war ſie ein ſtra⸗ tegiſches Genie, ſowohl in der Behandlung der Maſſen, ihres eigenen Volkes, wie in der Anlage ihrer Schlachtpläne zu Waſſer. Trotz⸗ dem hat ſie Glück gehabt in ihren Kriegen, und ſchon eine kleine Aenderung des Schick⸗ ſalsweges hätte ihr den großen Erfolg ver⸗ ſagt. Doch auch dieſe wirklich bedeu⸗ tende Frau, die Gutes und Böſes in gleich großartigem Stil in ſich vereinte, hatte ihre Achillesferſe: die Eiferſucht auf die Schön⸗ heit ihrer Kuſine Maria Stuart, die ihr den Geliebten genommen. Niemals haben ſich dieſe beiden blutsverwandten heftigen und hitzigen Widerſacherinnen von Angeſicht zu Angeſicht geſehen, vielleicht wäre auch hier vieles anders geworden. Hart und unbeug⸗ ſam ließ Eliſabeth dieſes junge, blühende Stuart⸗Leben verbluten in ewiger Einſam⸗ keit, um es am Ende unter dem Schafott enden zu laſſen Als geſchloſſene Perſönlich⸗ keit, brachte ſie England um ein Bedeutendes in der Geſchichte voran. Victoria von England Ein tapferer Kerl war die Queen, wie man Victoria im Volksmund nannte. Eine im beſten Sinne des Wortes volkstümliche Königin. Sie heiratete aus reiner Neigung einen deutſchen Prinzen und lebte mit ihm in überaus glücklicher Ehe, die ihr allzeit Ausgleich war für die Sorgen und Kämpfe ihrer Regierungsgeſchäfte. Sie war hochbe⸗ tagt, als ſie entſchlief— eine der wenigen Königinnen, deren Leben nicht faſt immer tief beſchattet war. Cleopalra von Aegypten Eine der größten und intereſſanteſten Frauen der eltgeſchichte, die mit ihrer fremdartigen, berückenden Schönheit den rö⸗ miſchen Welteroberer Cäſar beſiegt. Von Rom aus herrſchte ſie ſpäter als allgebieten⸗ de Königin, beſtrebt, das alte Pharaonen⸗ land mächtiger denn je auferſtehen zu laſſen und Rom zu einer Macht zweiten Ranges herabzudrücken. Mit ihren ſagenhaften Rei⸗ zen wollte ſie die Königin der Könige ſein. Nach einem abenteuerlichen Leben hat ſie ſich mit 38 Jahren, von allen verraten, nach dem Selbſtmord des Antonius vergiftet. Iris. Ihr tragiſches Schicksal ließ Schottlands Königin Maria Stuart auf dem Schafott enden 0 1 . Roman von Hans Herbst (14. Fortſetzung) Laßberg hatte zwei Stunden ſpäter den Wagen an⸗ geſpannt, hatte die Magen der Kühe und noch einige Fleiſchſtücke aufgeladen und war ins Dorf gefahren. Er traf die drei Herren— wie verabredet— im „Dorfkrug“ an und lieferte dem Tierarzt die umfang⸗ reichen Pakete ab. „Verſtauen Sie man alles in meinem Auto, Herr Laßberg!“ ordnete Heidelmann an, der mit den anderen herausgetreten war. Laßberg tat, wie ihm geheißen. Die Herren verabſchiedeten ſich untereinander. „Wann ſoll ich Sie anrufen, Herr Doktor?“ fragte Horſt, als der Tierarzt ins Auto geſtiegen war. „Ich mache mich gleich darüber her, Herr Brügmann!“ erwiderte Heidelmann. Späteſtens in drei Stunden können Sie den Befund erfahren. Auf Wiederſehen, meine Herren. Treiben Sie's nicht zu arg!“ Er gab Gas und verſchwand in Richtung Celle. Laßberg ſtand an ſeinem Wagen und erwartete, daß Horſt ihn ins Geſpräch ziehen würde. Da ſich aber der Gutsherr gar nicht um ihn küm⸗ merte, vielmehr ſich brüsk umdrehte und ins Gaſt⸗ zimmer ſchritt, ſtieg er kurz entſchloſſen auf den Kutſch⸗ bock, um zum Bahnhof zu fahren, wo ſeine Tochter um dieſe Zeit mit dem Zuge aus Hannover eintreffen mußte. Die offenſichtliche Nichtbeachtung ſeiner Perſon wurmte ihn mächtig, aber er kannte die Launen des jungen Mannes, der anſcheinend augenblicklich wieder einmal nur Sinn für eine dauerhafte Zecherei hatte. „Na, ſchön!“ murmelte er vor ſich hin.„Mach doch, was du willſt, mir ſoll's gleichgültig ſein.“ Er knallte kräftig mit der Peitſche; die Braunen zogen ſcharf an. Anita war dem Zuge entſtiegen und erblickte ihren Vater auf dem Wagen. „Ach, Papa, du ſelbſt, das iſt ja fein!“ rief ſie in ihrer herzlichen Art und ſtieg zu ihm auf den Bock, nachdem ſie verſchiedene Pakete hinten verſtaut hatte. Laßberg hatte ihr kurz zugenickt und die Pferde wieder in Trab geſetzt. „Was iſt dir denn, Papa, du biſt ja ſo ernſt.. was iſt denn mit dir los?“ fragte ſie erſtaunt über die Ein⸗ ſilbigkeit des Vaters. Er teilte ihr den unangenehmen Vorfall mit. Anita hörte ihm klopfenden Herzens zu. „Ach, Papa, das iſt aber eine dumme Geſchichte“, ſagte ſie dann betrübt.„Aber ich verſtehe nicht, wie das paſſiert ſein ſoll. Ich habe doch wie immer getränkt und nichts anderes gegeben als ſonſt. Und du denkſt an einen Schurkenſtreich?“ Laßberg nickte bekümmert mit dem Kopfe. „Ja, anders kann ich mir das nicht erklären. Weißt du, Kind, wenn man ſo plötzlich vor ſo eine immerhin doch ekelhafte Sache hingeſtellt wird, dann kommen doch ſo allerhand dumme Gedanken. Da ſucht man denn nach einem Ausweg. Und macht ſich vielleicht ganz unnötige Kopfſchmerzen.“ „Vielleicht iſt auch wirklich alles ganz natürlich paſſiert“, meinte ſie ſinnend.„Warten wir doch erſt einmal die Ausſage von Doktor Heidelmann ab, bevor wir uns unnütze Sorgen machen. Es gibt doch auch natürliche Krankheiten, woran Kühe zugrunde gehen.“ „Natürlich, die gibt's... aber gleich ſechſe, Anita! Das iſt doch verdächtig, Anita... nicht wahr?“ Anita nickte gedankenvoll. Dann ſchwiegen beide während des Reſtes der Fahrt. Am Spätnachmittag wußten alle, die es anging, daß die Kühe vergiftet worden waren. Einwandfrei hatte der Tierarzt eine Vergiftung durch Kleeſalz feſtgeſtellt. Das Gift mußte dem Trinkwaſſer beigemiſcht worden ſein. Der alte Laßberg ſtand vor einem Rätſel. Im ganzen Betriebe des Vorwerks befand ſich kein Kleeſalz— wohl Rattengift und andere Drogen, die zur Behandlung des Viehs notwendig waren; aber aus⸗ gerechnet Kleeſalz hatte er nicht im Beſitz. Horſt war gleich nach der Beſtätigung durch Doktor Heidelmann ins Vorwerk geritten, um die erforderlichen Anordnungen zu treffen.. An und für ſich hatte Laßberg, der ſtillſchweigend neben dem Gutsherrn daherging, gegen dieſe ſelbſtver⸗ ſtändliche Maßnahme nichts einzuwenden, aber die Art, wie ſein Brotherr die Anordnungen traf, ärgerte ihn maßlos. a Noch nie hatte ſich der junge Brügmann ſonderlich um die Geſchäfte des Vorwerks gekümmert. Stets hatte er ihm, dem alten Praktiker, ſolch einfache, ſelbſtver⸗ ſtändliche Maßnahmen überlaſſen. 8 5 Daher ärgerte ihn dieſe plötzliche Einmiſchung in eine Angelegenheit, die er natürlich ſofort erledigt hätte. Es kam ihm beinahe ſo vor, als ob Brügmann ihn demütigen wollte. Aber er ſchwieg, da er ja als Angeſtellter ſeinem Herrn keine Vorſchriften machen konnte. Schließlich war Horſt Brügmann der Herr, und er nur in ſeinen Dienſten. Als aber Horſt mit knappem Gruße ſich vom Hof begeben wollte, ſtellte er ſich dem ärgerlich aufblicken⸗ den Gutsherrn in den Weg. g „Wollen Sie etwas?“ fragte Horſt ſtehenbleibend. „Ich dächte doch, daß dieſer Vorfall nicht ſo ſtill⸗ ſchweigend behandelt werden kann“, erwiderte Laßberg, lich zur Ruhe zwingend.„Wenn Sie auch Grund aum E Mal ec Arger haben, ſo iſt es doch wohl angebracht, mit mir ein paar Worte darüber zu ſprechen.“ „Wozu? Für mich iſt die Sache erledigt.“ „Aber für mich nicht, Herr!“ brauſte Laßberg nun doch auf. Horſt richtete ſich hoch./ „Ich will Ihnen mal etwas ſagen, Laßberg!“ Scharf und drohend kamen die Worte aus ſeinem Munde.„Ich kann mein Verhalten ganz nach meinem Befinden ein⸗ richten. Darin laſſe ich mir von keinem Menſchen Vor⸗ ſchriften machen. Verſtehen Sie mich?“ „Ach ſo...!“ Der Verwalter lachte bitter auf.„Ja, dann habe ich ja weiter nichts mit Ihnen zu ſchaffen. Dann kündige ich hiermit meine Stellung zum erſten Juli. Aber Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn Sie Vorſorge träfen, daß ich meinen Poſten ſchon früher aufgeben kann.“ „Gut“, erwiderte Horſt kühl,„ich werde mit Alferding die Neubeſetzung der Stelle beſprechen und Ihnen ſchriftlichen Beſcheid geben. Nach dem heutigen Vor⸗ kommnis iſt es mir völlig klar geworden, daß Sie nicht die Eignung beſitzen, die ich an einen Verwalter eines doch immerhin ziemlich wertvollen Vorwerkes ſtellen muß.“ Er drehte ſich kurz um und verließ den Hof. Laßberg ſtarrte ihm entgeiſtert nach. „Iſt der Kerl denn beſoffen?“ kam es ſchließlich heiſer über ſeine Lippen. N Dann ging er ins Haus. N „Iſt er ſehr böſe auf dich?“ fragte Ulrike, als ſich ihr Mann an den Kaffeetiſch geſetzt hatte. Laßberg lachte kurz auf. „Böſe!... Verrückt iſt er oder betrunken, was weiß ich. Ich gebe die Stelle auf.“ „Du haſt alſo gekündigt?“ „Ja. ich bin ihm zuvorgekommen.“ Anita brachte die Kaffeekanne. „Ihr ſeid wohl aneinandergeraten, Vater?“ fragte ſie und goß die Taſſen voll.„Ich ſah durchs Küchen⸗ fenſter, wie ihr euch beide gegenüberſtandet.“ Der Vater nickte ernſt. „Ja, wir gehen. Früher oder ſpäter wäre es ja doch hier zu Ende geweſen.“ Ulrike blickte auf. „Wie meinſt du das, Bruno?“ „Ach, ich weiß nicht, wie ich das ſagen ſoll“, er⸗ widerte er und begann, ſeinen Kaffee zu trinken.„Aber es liegt etwas in der Luft... es ſtimmt hier nicht mehr. Das Gefühl habe ich ſeit einiger Zeit.“ „Was meinſt du denn, Mann?“ Laßberg wehrte mit einer Handbewegung ab. „Ach... laß man, Rikchen! Wozu ſoll man ſich wegen anderer Leute den Kopf zerbrechen?“ Vielleicht iſt dieſe Wendung ſo ganz in der Ordnung. Manchmal muß man erſt einen Puff erhalten, um an ſich ſelbſt zu denken. Reden wir von was anderm.“ Aber ein Geſpräch wollte für den Reſt der Mahlzeit nicht mehr aufkommen. Schweigend trank die Familie zu Ende. Dann erhob ſich Laßberg, um in ſeinem Zimmer mit dem Ordnen der Bücher zu beginnen. * „Papa. Laßberg ſah nach der Tür, die Anita ſoeben geöffnet tte. „Ja, Kind... willſt du etwas?“ Anita trat näher und ſetzte ſich zum Vater au den Schreibtiſch. „Ja, Papa.. mir will die Sache mit den vergifteten Kühen nicht aus dem Kopf. Ich muß dir etwas er⸗ zählen, wovon ich bisher noch nicht geſprochen habe. Aber jetzt iſt es an der Zeit, mit dir darüber zu reden. Vor einigen Monaten, kurz nach der Übernahme des Gutes durch Horſt Brügmann, traf ich ihn in Hannover zufällig auf der Straße. Du weißt ja, ich war dort ein paar Tage bei Liſa. Er war ſehr höflich zu mir und lud mich zu einer Taſſe Kaffee ein. Nun, das war ſchließlich nichts Schlimmes, als daß ich ihm nicht den Gefallen tun ſollte. Aber im Verlaufe des Zuſammen⸗ ſeins wurde er zudringlich. Ich verbat mir das ener⸗ giſch, aber er lachte nur ſpöttiſch und nahm mich, ehe ich's mir verſah, in die Arme und küßte mich. Ich habe mich gewehrt, ſo gut ich konnte, habe ihm wohl ins Geſicht geſchlagen... ich weiß nicht mehr. Jeden⸗ falls ließ er mich ſchließlich los. Ich ſtürzte aus dem Lokal. Mir war das alles ſo ekelhaft... ich mag ihn doch nun einmal nicht leiden. Es gibt doch Menſchen, die uns zuwider ſind. So iſt es mir immer mit ihm ergangen.“ „Ich weiß, Anni, und ich kann dich verſtehen“, ſagte der Vater und legte ſeine Hand auf den blonden Schei⸗ tel ſeiner Tochter.„Wir alle ſtanden ihm immer fremd gegenüber. Wie anders war das oder iſt es noch bei ſeinem Bruder Walter. Der war mir ſchon als Kind ans Herz gewachſen. Ja... das hätte der Herr auf Wolperode werden ſollen. Der hatte das Zeug dafür. Und ich glaube, wenn Walter ſich dir einmal früher genähert hätte, dem hätteſt du wohl keinen Kuß abge⸗ ſchlagen?“ ö Tiefe Röte hatte ſich über das hübſche Geſicht des jungen Mädchens gezogen. „Wir waren zwei gute Freunde, Papa, nichts weiter, und ſind's, denk ich, auch heute noch.“ Laßberg nahm die Hand der Tochter in die ſeine. „Haſt ihn gern gehabt... damals, als er zur Uni⸗ verütät ang. Anita?“ Urheber⸗Rechtsſchutz: Roman⸗Verlag Greiſer⸗Raſtatt Anita ſah ſinnend vor ſich nieder. „Gott, Papa... ich war damals noch ſo jung, knapp ſiebzehn Jahre, da nimmt man Freundſchaftsbeweiſe vielleicht für Liebe. Doch das iſt längſt vorüber, Papa!“ „Iſt auch gut ſo, Kind... aber wir ſind vom Thema abgekommen. Willſt du am Ende ſagen, daß ſich Horſt Brügmann nun an dir oder eigentlich an mir rächen wollte?“ „Ich weiß nicht, Papa!“ meinte Anita zögernd. „Ich kann es mir nicht denken... wir haben doch ſonſt nichts mit ihm gehabt... Nein, da könnte man ſchon eher einen Verdacht auf Alferding haben, der uns beiden nicht grün iſt.“ a 5 „Auch daran habe ich ſchon gedacht. Ach, Papa, ich bin ganz verzagt, daß ich die Urheberin dieſer Ge⸗ ſchichte bin. Aber ich bin wirklich unſchuldig daran. ich habe mich wirklich nicht verſehen.“ A Am nächſten Tage erſchien ein Herr von der Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft, bei welcher Horſt Brügmann ver⸗ ſichert war. „Ich habe von Herrn Brügmann erfahren, daß die Kühe vergiftet worden ſind“, ſagte er zu Laßberg, der den Beamten in ſein Zimmer geführt hatte.„Doch wohl durch Unvorſichtigkeit?“ „Das kann man nicht ſagen“, erwiderte Laßberg. „Sind Sie etwa von der Polizei?“ Der junge Menſch lächelte und ſprang auf. „Ich bitte um Verzeihung... ich habe mich ja noch gar nicht vorgeſtellt. Vertreter Müller von der Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft in Hannover. Ich bin von der Direktion beauftragt worden, die nötigen Unterlagen für die ſofortige Auszahlung des Verſicherungsbetrages zu beſchaffen. Wir ſind uns bewußt, daß eine ſchnelle Regelung in landwirtſchaftlichen Betrieben durchaus am Platze iſt, um den Herren Gutsbeſitzern keinen er⸗ heblichen Schaden zuzufügen. Das iſt immer unſer Geſchäftsprinzip geweſen und iſt es noch!“ Er ſetzte ſich wieder hin.„Ja, alſo die Sache liegt nun ſo: wir weiſen unverzüglich die Verſicherungsſumme an, wenn die er⸗ forderlichen Unterlagen zur Stelle ſind. Das iſt hier der Fall. Ich bin ſchon im Beſitz einer Beſtätigung des Tierarztes Heidelmann aus Celle. Aus dieſer habe ich nun erſehen, daß die ſechs Kühe vergiftet worden ſind. Das iſt für uns von weſentlicher Bedeutung, denn in einem ſolchen Falle ſteht uns das Recht zu, die Auszahlung zu verweigern oder bei Anerkennung durch unſere Geſellſchaft ſich an den Verurſacher des Todes der betreffenden Tiere zu halten. Das wären alſo in dieſem Falle Sie als Verwalter des Vorwerks. Sie tragen doch die volle Verantwortung für derartige Vor⸗ kommniſſe, Herr Verwalter?“ 0 „Natürlich“, verſetzte Laßberg ruhig.„Und ich erkläre mich auch zur Deckung des Schadens bereit.“ „Ausgezeichnet!“ rief der Verſicherungsvertreter er⸗ freut aus.„Dieſe Erklärung erleichtert mir ja in ganz wundervoller Weiſe meine Arbeit. Ich danke Ihnen ver⸗ bindlich für das gezeigte Entgegenkommen und bitte Sie, Herr Verwalter, Ihr Einverſtändnis zur Zahlung des hier ausgefüllten Betrages durch Unterſchrift zu erklären.“ Er legte ein Formular vor Laßberg hin und reichte ihm ſeinen Füllfederhalter.„So bitte... hier hin... danke verbindlich!“ Er ſteckte den Revers zu ſich.„Falls Sie wegen Ratenzahlung bei unſerer Ge⸗ ſellſchaft vorſtellig werden wollen, bitte ſich an uns ſchriftlich zu wenden. Wir ſind ſehr kulant und würden Ihnen die Zahlung in jeder erdenklichen Weiſe er⸗ leichtern. Ich laſſe Ihnen eine Geſchäftskarte hier zur gefälligen Bedienung.“ Der Agent war froh, ſo ſchnell und ſchmerzlos zum Ziele gelangt zu ſein. Er verbeugte ſich ſehr höflich und ſchwang ſich auf ſein Motorrad, das er an die Wand des Hauſes gelehnt hatte. Laßberg trat wieder in ſeine Stube. Seine Bereitwilligkeit zur Tragung des Schadens reute ihn nicht; ſo ging er wohl am beſten Unannehm⸗ lichkeiten aus dem Wege. ** Im Laufe des Nachmittags traf der Gendarm Küp⸗ pers ein, um ein Protokoll aufzunehmen. Küppers kannte den Verwalter ſeit Jahren; ſie duzten ſich. Er erledigte daher die Angelegenheit mit der ihm eigenen Behaglichkeit. Laßberg war ihm als beſonders tüchtiger Landwirt bekannt. Es war ihm klar, daß ſeinem Duzfreunde keine Schuld an dem un⸗ liebſamen Greianis beizumeſſen war. Aber er mußte 1 Pflicht genügen. Und das tat er ohne Umſtänd⸗ ichkeit. 5 Bald hatte er das Protokoll beendet. „Und was wird denn nun aus dir?“ fragte er, nach⸗ dem Laßberg unter das Schriftſtück ſeinen Namen ge⸗ ſetzt hatte.„Der junge Brügmann iſt ja fuchsteufels⸗ wild auf dich.“ „Kann ihm nicht helfen, Küppers!“ ſagte Laßberg achſelzuckend.„Uns trifft nicht die geringſte Schuld. Das hat uns ein niederträchtiger Kerl eingebrockt.“ „Haſt du denn gar keinen Verdacht?“ erkundigte ſich Küppers. „Außer Fernlinger wüßte ich niemand, denn Alfer⸗ ding... ja, weißt du, das iſt doch immer ſolche Sache mit einem Verdacht. Der einzige Anhaltspunkt wäre der, daß ich ihm gehörig die Meinung geſagt habe, als er davon ſprach, mein Schwiegerſohn werden zu wollen. Auch bei Anita iſt er abgeblitzt. Aber ich kann mir nicht denken, daß ein Menſch ſo niederträchtig ſein kann, ſich in dieſer Weiſe an uns zu rächen.“ Cortſetzung folgt) — — —— 1 3 — * — — 3 — . 38 9 ſic fut, ie fir fein J 1 db! arm leine fete ſeuen über Schi und M froh iu, Und wenig unſo weſig aus! ein ſt kinme D en 5 in ei einſan nen, lichem abend Cedar ander Buch det S nag fach fein, elbe. gen e ein P wo al he beginn gut in nen. ſünin b it Weise gen m darf, 5 ab eweiſe dea Weng Horst rächen db. doch e man er ung 0 ih t Ge⸗ an, Ler⸗ n ber⸗ i die g, der wohl berg. noch Vet⸗ n der lagen ages hnelle ſchaus m er⸗ unſer e ſich peiſen ie er⸗ hier igung orden denn „ die durch Todes 0 in Sie Vor⸗ kläre r er⸗ ganz ber⸗ bitte lung ſt zu und hier zu Ge⸗ uns irden er⸗ dur 5 aun und Band dens hl luh⸗ ſe mit Bekanntmachungen Drisgruppe NS.⸗Beratungsſtunde der A. S. D. A. P. Viernheim jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 16, 1. Stock Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Wenn es eine Volksſtimme gibt, und wenn ſich in der Volksſtimme Gottes Stimme kund tut, dann ſpricht in dieſen Tagen Gott zu unſerem deutſchen Volk in einer Sprache, die für die ganze Welt unmißverſtändlich hätte ſein müſſen. Dr. Goebbels. * * 0 95 Jeclem bein Ndtzeſan/ Hart iſt das Leben. Rauh faßt es uns an. Ob wir hoch oder niedrig ſtehen, reich oder arm ſind, es iſt gleichgültig: geſchenkt wird keinem etwas! Von Klippen bedroht, von Ge⸗ fahren umbrandet, haben wir pflichtgemäß un⸗ ſeren Weg zu gehen, der uns durch Täler und über Höhen führt. Nur ſelten ſtellt uns das Schickſal auf blumige Auen, wo alles blüht und duftet. 5 Man wird hart dabei. Aber man darf ſich trotz allem doch nicht das letzte, was man hat, ſein Herz, ſein Gemüt totſchlagen laſſen. Und wenn wir zu deſſen Pflege vielleicht auch wenig tun: je härter uns das Leben anfaßt, umſo mehr empfinden wir, daß wir noch ein wenig Gemüt haben. Es ſchreit oft förmlich aus uns heraus. Dann iſt's, daß wir irgend ein ſtilles Plätzchen ſuchen, um mit uns ſelber einmal ganz allein zu ſein. Die Wege, die dabei der einzelne geht, mö⸗ gen verſchieden ſein. Der eine lehnt ſich müde an ein Frauenherz, der andere mag bei einem einſamen Spaziergang ſeine Stunden verträu⸗ men, der dritte ſchaut vielleicht aus trau⸗ lichem Stübchen andachtsvoll hinauf zum abendlichen Himmel und wandert mit ſeinen Gedanken durch weltferne Weiten. Wieder ein anderer verbringt ſeine Stunden bei einem Buch und läßt ſich einhüllen von der Kraft der Sprache, die Schickſale geſtaltet. Die Form mag alſo verſchieden ſein, die Empfindung jedoch, von allem Bedrückenden losgelöſt zu ein, Menſch ſein zu dürfen, iſt immer die⸗ ſelbe. Ach, wie das wohltut, einmal der Sor⸗ gen entwichen, dem Leid entronnen zu ſein, ein Plätzchen zu haben, wo alles ſtumm iſt, wo alles ſchweigt. Nur der Lauf des Geſche⸗ hens wallt lautlos an uns vorüber. Dann beginnt unſer Herz zu ſprechen. Alles, was gut in uns iſt, beginnt zu klingen und zu tö⸗ nen. Ein feines Lied, ſüß wie Harfenton, ſchwingt ſich aus unſerer Bruſt himmelwärts. Es iſt das Lied ſeeliſcher Harmonie, deſſen Weiſe tagsüber im Gedröhn der Arbeit ſchwei⸗ gen muß und nur nach Feierabend ſich erheben darf, wenn es um uns ſtill geworden iſt. Dann ſchwingen und klingen die Saiten unſeres Herzens im weichen Moll, und unſere Seele rüſtet ſich für den kommenden Tag. Wohl dem, der ein Plätzchen hat, wo er nach des Tages Laſt und Mühen ſich ſelber finden kann. Wir brauchen es, wenn unſer Gemüt nicht verkümmern ſoll. Das aber darf nicht ſein! Wir wären nur noch ein Schatten unſerer ſelbſt, weſenloſe Schemen ohne Wert. Darum wünſche ich jedem ein Plätzchen der Erholung und gönne es jedem, der ſich im Kampf ums Leben tapfer hält. * Die dezember⸗Piunb'pende wirb abgeholt! An die Hausfrauen richten wir die Bitte, noch heute die Pfundſpende zur Abholung be⸗ reit zu legen. Ueberall greift die NS ein mit helfender Liebe. Das Neujahrspfundpaket ſoll ihr dabei helfen. Wenn diesmal die freund⸗ lichen Sammler anklopfen, wiſſe: Weihnach⸗ ten, Neujahr ſoll voll Frieden und Freude ſein. Gib doppelt, gib ſchnelll Haus⸗ frau! Laſſe die ehrenamtlichen Helfer, die ihre Zeit für alle jene opfern, die ohne Hilfe Not leiden müßten, nicht ein zweitesmal wegen der Pfundſpende vorſprechen. Dieſe wird heute abgeholt. Die 3. Reichsſtraßenſammlung brachte im Gau Heſſen⸗Naſſau 184 000 RM. Das vorläufige Ergebnis der 3. Reichs⸗ ſtraßenſammlung, die von der HJ durchgeführt wurde, beträgt für den Gau Heſſen⸗Naſſan RM. 184 000. Dieſe Sammlung brachte RM. 34942 mehr als die gleiche im Vorjahre und iſt ſomit ein neuer Beweis für die Opferbe⸗ riiſchaft der Bevölkerung. Bekuͤmpfung ber Branogefahr mim Winter Mit dem Eintritt des kalten Winterwetters 5 allerorts eine große Anzahl von Brän⸗ en größeren und kleineren Umfanges zu ver⸗ zeichnen. Bei faſt allen Fällen handelt es ſich um fahrläſſige Brandſtiftung. Schon bei nor⸗ malen Verhältniſſen iſt die Bekämpfung von Bränden keine ſehr einfache Sache. Viel 5 wird lie aber noch, wenn bei ſtar⸗ em Froſt die Feuerlöſchgeräte nicht zum vol⸗ len Einſatz gelangen können. Es muß deshalb von allen Volksgenoſſen erwartet werden, daß ſie in einer Zeit, in welcher Licht und Wärme für das Wohlbe⸗ finden der Menſchen eine ſo entſcheidende Rolle ſpielen, mit den Spendern dieſer Le⸗ bensbedingungen vorſichtig umgehen. Auch der fahrläſſige Brandſtifter verſündigt ſich am Volksgut, genau ſo wie der, welcher in ver⸗ brecheriſcher Abſicht Wohnung, Hab und Gut der Menſchen durch Feuer zerſtört. Beſondere Gefahrenquellen ſind im Winter folgende: 1. Schlechte und nur bei ganz kalter Wit⸗ terung benützte Oefen, die ſeit Jahren nicht beſſe das unterſuchende Auge und die aus⸗ beß ernde Hand des Handwerkers geſehen aben. 2. Durchgebrannte Ofenrohre, bei denen der letzte Rest von Eiſen durch die geſteigerte Hitze zerſtört wird. 3. Das Trocknen und Wärmen von Kleidungs⸗ ſtücken und Wäſche an überhitzten Herden und Oefen. 4. Das Aufbewahren von warm aus den Oefen entnommener Aſche in brennbaren Behäl⸗ tern. 5. Das Einlegen von angewärm ten Ziegelſtük⸗ ken oder Backſteinen in die Betten ſowie das Verwenden ſchadhafter elektriſcher Heizkiſ⸗ en. 6. Das unfachmänniſche Auftauen von einge⸗ 1 8 Waſſerleitungen und Gasmeſſern uſw. Hochbeirieb bei ber Poſt Durch den außergewöhnlichen Kälteeinbruch über ganz Deutſchland mit nachfolgenden Schneefällen ſind in verſchiedenen Teilen des Reiches ſehr erhebliche Zugverſpätungen ein⸗ etreten. Hierdurch wurde im Poſtdienſt die Palet⸗ und Päckchenbeförderung, die im we⸗ entlichen mit den Zügen der Reichsbahn er⸗ olgt, ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Es mußte damit gerechnet werden, daß die Emp⸗ fänger einen Teil der Weihnachtspaketpoſt nicht richtig erhalten haben. Unſeren Poſtbe⸗ amten im Innen⸗ und Außendienſt wollen wir unſere ehrliche Anerkennung nicht verſagen. Es türmten ſich, als die Pakete und Päckchen mit Verſpätung eintrafen, dieſe zu wahren Bergen und es mußte faſt Uebermenſchliches geleiſtet werden. Am 2. Feiertag, woſelbſt früher der Poſtaußendienſt ruhte, ſah man ſich genötigt, die Pakete mit dem Fuhrwerk ausfahren zu laſſen. Der An mit auf dem Prit⸗ ſchenwagen, fuhr man durch die verſchneiten Straßen. So wollen wir ihre aufreibende Ar⸗ beit in dieſen Tagen anerkennen.— Unſere Civil⸗Rentenempfänger erhalten ihre Rente nicht am 31. Dezember oder 1. Januar 1939 durch die Pee ſondern bereits am Freitag, den 30. Dezember, werden dieſe ausbezahlt. Der frühere Termin wird gewiß von den Rentenbeziehern begrüßt. * Im Silberkranz Am 30. Dezember begehen die Eheleute Franz Martin 10. und Sophie geb. Kühlwein, Weinheimerſtr. 73, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Ehepaar entbieten wir herzlichſte Glückwünſche. Möge es ihm be⸗ ſchieden ſein, auch noch die goldene Hochzeit feiern zu können. Vorſicht bei Kohlenoxidvergiſtungen Die ſtarke Kälte, die in den letzten Tagen eingeſetzt hat, hat dem Reichsarbeitsminiſter Veranlaſſung gegeben, vor ungeeigneter Be⸗ heizung der Arbeits⸗ und Aufenthaltsräume, der Aborte und der Einſtellräume von Kraft⸗ wagen zu warnen. Bei jeder Verbrennung von Kohlen, Leuchtgas und Motortreibſtoffen lann Kohlenoxyd in geſundheitsſchädlicher, ja ſelbſt in tödlicher Menge entſtehen. Es iſt deshalb gefährlich und unzuläſſig, geſchloſſene Räume mit offenem Kohlenfeuer ohne Abzug der Verbrennungsgaſe zu heizen. 8 Bekämpfung ber Maul⸗ und Klauenſeuche in geßjen burch erjolgreiche Maßnahmen Länger als ein Jahr iſt nunmehr der Seu⸗ chenzug der Maul⸗ und Klauenſeuche über das Reich und unſer Land hinweggegangen. Hierbei wurden von der Seuche in der Zeit vom erſten Ausbruch im Jahr 1937 ab bis zum 1. Oktober 1938 im Altreich 586 486 Gehöfte betroffen. Dies ſind 14,3 Prozent der geſamten Klauenviehbeſtände. Die Zahl der in dieſem Zeitraum in Preußen verſeuch⸗ ten Gehöfte beträgt 277184(11,4 Prozent), in Bayern 163 451(27,5 Proz.), in Sachſen 29 497(21,5 Proz.), in Baden 28 670(14,6 Proz.), in Württemberg 17645(7,8 Proz.), in Oldenburg 18 750(39,6 Proz.), in Thül⸗ ringen 25 533(18,5 Proz.), in Heſſen aber nur 8 230(6,9 Proz.). Danach bleibt der Prozentſatz der Verſeuchung in Heſſen noch unter der Hälfte des Reichsdurchſchnitts. Dies iſt ein Erfolg, auf den beſonders hingewieſen werden muß. Er war nur möglich durch die unermüdliche Tätigkeit der Beamten der Ve⸗ terinärverwaltung, den vollen Einſatz der Tierärzteſchaft und die verſtändnisvolle Mit⸗ arbeit aller an der Seuchenbekämpfung betei⸗ ligten Behörden, insbeſondere der Gendar⸗ merie⸗ und Polizeibehörde, ſowie durch die Mitwirkung der Organiſationen. Alle An⸗ ſtrengungen der genannten Stellen in der Bekämpfung der Seuche hätten trotzdem dieſen Erfolg nicht zeitigen können, wenn nicht die weitaus größte Zahl der Tierbeſitzer die oft harten und unbequemen Verkehrs⸗ und Nut⸗ zungsbeſchränkungen, die über Menſchen und Tiere verhängt werden mußten, willig auf ſich genommen hätten. Nur ſo konnten die Verluſte, die die Seuche im Gefolge hat, im Intereſſe der Tierbeſitzer und der Sicherung der Ernährungsgrundlage unſeres Volkes auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden. Der bis⸗ herige Erfolg darf jedoch unter keinen Umſtän⸗ den zu einem Nachlaß bei den ſo notwendi⸗ gen Bekämpfungsmaßnahmen führen. Be⸗ obachtungen, die in dieſer Hinſicht bei einem früheren Seuchengang in Dänemark gemacht wurden, haben gezeigt, daß bei ſolchem Ver⸗ halten die Seuche überhaupt nicht unterdrückt werden konnte und die dabei entſtandenen Schäden um das Vielfache in die Höhe gin⸗ gen, ja ſogar, daß dieſelben Beſtände in ei⸗ nem Jahr dreimal von der Seuche befallen wurden. Zuſammenfaſſend kann darum geſagt wer⸗ den, daß eine genaue und verſtändnisvolle Befolgung der Bekämpfungsmaßnahmen durch die Bevölkerung zu einem raſchen und vollen Erfolg führt. Dieſe Mitarbeit iſt daher auch in Zukunft bis zur reſtloſen Tilgung der Seuche unbedingt erforderlich. An alle in Frage kommenden Kreiſe der Bevölkerung, an die Behörden, die Tierärzte⸗ ſchaft und die Organiſatinoen ergeht darum die Aufforderung, die Veterinärverwaltun auch weiterhin im Kampf gegen die Seuche tatkräftig zu unterſtützen. nſg. Denkt an die hungernden und frierenden Vogel eee eee Schaft reichlich Jutterplätze an geſchützten Orten! Auch ſogenannte Glühſteine aus Kühler⸗ und Autoheizungen dürfen zum Beheizen ge⸗ ſchloſſener Räume nicht benutzt werden. Ihre mißbräuchliche Benutzung hat in dem kalten Winter 1928/29 tödliche Unfälle verurſacht. Beſonders gewarnt werden muß vor der Be⸗ heizung der Garagen durch die Motorabgaſe. Das Laufenlaſſen des Motors in geſchloſſenen Einſtellräumen für Kraftwagen iſt lebensge⸗ fährlich und deshalb unbedingt verboten. Der Voben int keine Ware Der Reichsnährſtand greift durch Vor dem Koblenzer Amtsgericht hatte ſich ein Grundſtückseigentümer zu verantworten, weil er trotz Aufforderung durch den Landes⸗ bauernführer die Parzelle nicht beſtellt hatte. Der Eigentümer verſprach zwar, im Frühjahr das Verſäumte nachzuholen, das Gericht glaubte aber dieſen Ausflüchten nicht mehr, ſondern faßte einen Beſchluß, worin dem Grundſtückseigentümer aufgegeben wird, in⸗ nerhalb eines Monats die Verpachtung des Grundſtücks nachzuweiſen. Wenn dieſer Nach⸗ weis nicht erbracht wird, hat der Beklagte mit der zwangswejſen Verpachtung zu rechnen. Ein ſolcher Fall iſt erfreulicherweiſe ganz vereinzelt. Die Arbeitsfreudigkeit des Bauern iſt bekannt, ebenſo ſeine Liebe zum Boden. Deshalb muß auch mit aller Schärfe gegen ſolche Elemente vargegangen werden, die nicht wert ſind Boden zu beſitzen. Der Bauer ſelbſt, der jeden verachtet, der nicht richtig ſeine Scholle bebaut, wird eine ſolche Maßnahme, wie ſie das Amtsgericht Koblenz anwandte, durchaus begrüßen. Ohne den Fall in ſeinen Einzelheiten zu kennen, glauben wir aus der Kenntnis des bäuerlichen Menſchen annehmen zu dürfen, daß es ſich bei dem oben erwähnten Grundſtückseigen⸗ tümer nicht um einen Bauern oder Landwirt handelte, ſondern um einen Menſchen, der ſein Kapital früher durch Kauf von Aeckern an⸗ legte, der alſo im Boden nach alter liberali⸗ ſtiſcher Anſicht eine Ware ſah. Mit dieſer Anſicht einer überlebten Epoche hat der Na⸗ tionalſozialismus gründlich aufgeräumt und keiner begrüßt dieſe Handlung des Reichsnähr⸗ ſtandes mehr als der Bauer, der Tag für Tag um den erhöhten Ertrag ſeiner Aecker ringt, jener Bauer, der jeden mit Verachtung ſtraft, der nicht ſeine Schuldigkeit tut. 1 ASB. ſchaßt rohe Mütter! Zu den vielſeitigen Aufgaben des Hilfs⸗ werkes„Mutter und Kind“ in der NS ge⸗ hört auch die Müttererholungsfürſorge. Sie iſt nicht nur als Einrichtung geſchaffen wor⸗ den, um erholungsbedürftigen Muttern Ge⸗ neſung zu bringen, ſondern um alle geſunden und natürlichen Anlagen unſerer Mütter zu erhalten und zu pflegen. Die Mütterheime der NSs ſind Stätten der inneren Aufrichtung und Ermunterung. Sie bringen den Müttern Stärkung an Leib und Seele, um ſie ihren zukünftigen mütterlichen Pflichten zu erhalten und für die Aufgaben innerhalb ihrer Familie ſtark zu machen. Der Brief einer Mutter aus Obertiefenbach im Oberlahngebirge, die mehrere Wochen zur Erholung im NS.⸗Müttererholungsheim Falkenſtein/ Taunus war, gibt ein beredtes Zeugnis von der Wirkung dieſes Aufenthalts. Vankbarkeit und frohe Zuverſicht finden in dieſen Zeilen eine ehrliche Ausdrucksweiſe: „Geſtern war ich bei Ortsgruppenamtsleiter J. und habe mich bedankt, nun will ich auch Ihnen danken für die ſchönen Wochen, die ich Monat November im Mütterheim Falkenſtein verleben durfte. Ich hatte in den drei Wochen drei Pfund zugenommen und es hat mir ſehr gut gefallen, dieſe Kameradſchaft, die unter den 57 Müttern herrſchte, war einfach wun⸗ derbar. Schweſter Grete iſt immer munter und fidel, ſie iſt wie geſchaffen, um ſorgenvolle Mütter aufzuheitern, an Heimweh war gar nicht zu denken. Es wurde immer für Ab⸗ wechslung geſorgt. Ich konnte es gar nicht faſſen, daß es das geben konnte, garnichts arbeiten, ſich gar keine Gedanken machen, nicht kochen und doch gut eſſen, ja, ich habe es tatſächlich erlebt! Dieſe Wochen werden mir unvergeßlich ſein. Ich werde jedem erzählen, wie ſchön es im Mütterheim der NSW iſt. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen und beſonders unſerem Führer, der ſo wunderbar auch an die Mütter denkt, denn neu geſtärkt und frohen Mutes ſind wir in unſere Fa⸗ milien zurückgekehrt, mit dem Vorſatz, als deutſche Mütter unſere Pflichten zu erfüllen. Frau D. St.“ Unterhaltungsabend der Sport⸗ vereinigung. Am Neujahrsabend veran⸗ ſtaltet die hieſige Sportvereinigung in ihrer Sporthalle einen Unterhaltungsabend. Man wird den Mitgliedern und Freunden des Ver⸗ eins einige unterhaltende Stunden bereiten. Wie wird das Wetter? Nachtfröſte Mit dem Vorſtoß feuchtmilder Meeresluft haben ſich durchweg in Deutſchland erhebliche Froſtmilderung und verbreitete Niederſchläge eingeſtellt, die überwiegend aus Schnee beſtan⸗ den, gelegentlich aber auch mit Regen durch⸗ ſetzt waren. Zu leichtem Tauwetter iſt es nur in Nord- und Weſtdeutſchland gekommen. Die Entwicklung der Geſamtlage läßt vorerſt keine durchgreifende Erwärmung erwarten, vielmehr werden mit nächtlichem Aufklären auch wieder anziehende Fröſte verbunden ſein. Die Ausſichten für Freitag: Unbeſtän⸗ dig und zu Niederſchlägen geneigt, mindeſtens nachts Fröſte. Offiziersanwärler der Luftwaffe Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: 1. Die Meldefriſt für die Einſtellung von Offiziersanwärtern der Luftwaffe zum Okto⸗ ber 1940 läuft vom 1. Januar bis 30. April 1939. 2. Vorausſetzung für die Einſtellung iſt im 3 der Beſitz des Reifezeugniſſes einer höheren Lehranſtalt, ſowie der badenſchen Oberlandesſchulen, der württembergiſchen und ſächſiſchen Wirtſchaftsoberſchulen. 8. Außerdem iſt für die Einſtellung Bedin⸗ ng: Beſitz der deutſchen Staatsangehörigkeit Reichsangehörigkeit, Beherrſchung der deutſchen prache in Vort und Schrift), ariſche Abſtam⸗ mung, volle Wehrmachtstauglichkeit, lediger Stand, Unbeſcholtenheit und Straffreiheit, her⸗ vorragende ſittliche, geiſtige und körperliche Eignung, Größe möglichſt 1.70 m bis 1.85 m, aber nicht unter 1.65 m und nicht über 1.90 m, volles Sehvermögen(für Flak und Luftnach⸗ richtentruppen volles Sehvermögen nicht erfor⸗ derlich), Alter am Einſtellungstag mindeſtens 17, jedoch nicht über 24 Jahre(Ausnahmen kön⸗ nen nur bei geringer Ueberſchreitung der Altersgrenze gemacht werden). Bewerber muß wehrwürdig ſein und darf nicht unter die Wehrpflichtausnahmen fallen, die Zähne müſ⸗ ſen vor der Einſtellung inſtand geſett ſein. Be⸗ werber mit Verdacht auf Tuberkuloſe werden nicht eingeſtellt. 5 4. Die Bewerbung iſt in unſerem Gebiet zu 75 von Anwärtern für die Offiaierslauf⸗ a) der Fliegertruppe an die Annahme⸗ ſtelle für Offizieranwärter der Luftwaffe beim Luftgaukommando VII München Prinz⸗Regentenſtraße 28, 5 b) der Flakartillerie an den Komman⸗ deur derjenigen Flakabteilung, bei wel⸗ cher der Bewerber eingeſtellt zu werden wünſcht. Die Standorte der. können bei den zuſtändigen ehrbezirks⸗ kommandos erfragt werden, c) der Luftnachrichtentruppe an die unter a) genannten Annahmeſtellen. Gleichzeitige Bewerbung bei verſchiedenen Wehrmachtsteilen, mehreren Waffengattungen oder Truppenteilen iſt unzuläſſig. Geſuche an das Reichsluftfahrtminiſterium um Zuteilung an beſtimmte Truppenteile finden keine Berück⸗ ſichtigung, ebenſo werden Angaben über freie Stellen nicht gemacht, da die Erſatzlage dauern⸗ den Schwankungen unterworfen iſt. Die Bewer⸗ ber erhalten auf Grund ihres Geſuches von den Annahmeſtellen nähere Anweiſungen, welche Unterlagen ſie noch einzureichen haben. 5. Nach erfolgter Bewerbung erhalten ſofern die Durchführung des Einſtellungsverfahrens beabſichtigt iſt: a) Die Bewerber für die Fliegertruppe durch die Wehrbezirkskommandos eine Aufforderung zur Wehrmachtsärztlichen Anterſuchung, ſoweit noch erforderlich. Alsdann geht den für tauglich befunde⸗ nen Bewerbern ſpäter die Beorderung zur Ablegung der Eignungsprüfung und fliegerärztlichen Unterſuchung zu, die 1 3 Hannover oder München ſtatt⸗ inden. b) Die Bewerber für die Flakartille⸗ rie durch den Truppenteil, bei welchem 1 ihre Bewerbung eingereicht haben, eine Uffkerfüchüng und Perſöſilicheſt Vörfrericg, die gleichzeitig vorgenommen werden. Die Eignungsprüfung wird in Berlin, Hannover oder München abgelegt. c) Die Bewerber für die Luftnachrich⸗ tentruppe durch die Wehrbezirkskom⸗ mandos eine Aufforderung zur wehr⸗ machtsärztlichen Unterſuchung, ſoweit noch erforderlich. Die Eignungsprüfung und fliegerärztliche Unterſuchung finden in Berlin, Hannover oder München ſtatt. 6. Es empfiehlt ſich, die Bewerbungsgeſuche möglichſt frühzeitig einzureichen, da die Einberufung zu den Eignungsprü⸗ fungen vom Eingang der Geſuche abhäng * Beamte lernen koſtenlos Italie⸗ niſch. Der Reichsbeamtenführer hat be⸗ ſtimmt, daß für die Mitglieder des Reichs⸗ bundes der Deutſchen Beamten koſtenloſe Kurſe zur Erlernung der italieniſchen Sprache eingerichtet werden, um bei den künftigen Be⸗ amtenaustauſchreiſen, Studienfahrten und Einzelbeſuchen die Schwierigkeiten in der per⸗ ſönlichen Verſtändigung von Menſch zu Menſch auszuſchließen. Zu Beginn des neuen Jahres ſoll mit dem Unterricht begonnen wer⸗ den. Der Sprachunterricht wird durch Lehr- briefe erteilt, die der Reichsbund heraus⸗ gibt. Der Fernunterrichtskurſus dauert ein halbes Jahr. Er endet mit einer ſchriftlichen Abſchlußarbeit. Lehrziel iſt, den Teilnehmer in die Lage zu verſetzen, ſich in der italieniſchen Sprache gut zu verſtändigen. Dabei wird be⸗ ſonders auch auf Ausdrücke Wert gelegt, die den Dienſt des Beamten, die Organiſation des Parkei betreffen, damik zugleich mik der Sprache ein beſtimmtes Wiſſen über das fa⸗ ſchiſtiſche Italien und ſeine Beamtenſchaft er⸗ worben wird., Beſucher der Landes feuerwehr⸗ ſchule Wehrmänner aus Odenwald und Bergſtraße Mainz. Die im Laufe des Dezembers an der Landesfeuerwehrſchule durchgeführten Lehrgänge waren auch von zahlreichen Wehr⸗ männern aus dem Odenwald und von der Bergſtraße beſucht. Teilnehmer der Lehrgänge waren u. a. Löſchmeiſter Joh. Debling, Erz⸗ hauſen; Löſchmeiſter Gg. Diehl, Roßdorf; Löſchmeiſter Gg. Fiſcher, Traiſa; Brandmei⸗ ſter Konrad Gärtner, Einhauſen; Brandmei⸗ ſter Heinr. Germann, Meſſel, Brandmeiſter Johann Höbel, Lindenfels; Löſchmeiſter Wilh. Ihrig, Fürſtengrund; Brandmeiſter Heinrich Schommer, Schönberg; Löſchmeiſter Nikolaus Haas, Viernheim; Brand⸗ meiſter Gg. Henßel, Schneppenhauſen; Ober⸗ brandmeiſter Aug. Hepp, Altheim; Brand⸗ meiſter Peter Knaup, Einhauſen; Löſchmeiſter Leonh. Neßler, Momart und Löſchmeiſter Ad. Schmitt, Wixhauſen. 10 500 RM. Steuerſtrafe Höch ſſt i. O. Der Manufakturwarenhänd⸗ ler Gg. Vetter 5. iſt durch Unterwerfungsver⸗ handlung wegen Umſatz, Einkommen-, Ge⸗ werbe⸗ und Vermögensſteuerhinterziehung in Tateinheit mit Verſtoß gegen die Zweite Steueramneſtieverordnung zu insgeſamt RM. ufforderuna zut wehrmachtsärztlichen italieniſchen Staates und der Faſchiſtiſchen[10 500 Geldſtrafe verurteilt worden. 70 Seefriſche—. Land. Marengenossenchauſ dee ee, 1* w an glei ie erſten An⸗ e. G. m. b. H. e Vermaneng zeiten m 1a Aepfel, 8 koi Argen Ouſten—5 en ſo bekämpft: Kurz vor dem Zubetigehen möglichſt heiß zweimal je einen Eßlöffel Klo⸗ ſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker mit der doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrührt trinken; Kinder die Hälfte. Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in der blauen Ori⸗ ginal⸗Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie in Apotheken und Dro⸗ gerien in Flaſchen zu RM 2.80, 1.65 und—. 90. Drangen, Ba- nanen, Nüſſe, alle Sorten Ge⸗ müſe, Salat, Sauerkraut u. eingem. Bohnen empfiehlt zu den billigſten Preiſen. Einladung zur außerorbentlichen General⸗Verjammlung Hans Blaeß Katharina Blaeß geb. Hoock Vor dem Geſchaft Eliſabeth Schuh⸗ macher(Adolf Hitlerſtr. 30) wurde am Fur Sywvester: 5 1 0 8 f 5 sta 1 en 5. Januar 1939, Kempf, Hügelſtr. Freitag 7 1 n 3 abends 20 r, im Gaſthaus„ Löwen“. i i 9 wendet. Es wird gebeten, denſelben eee f ſth Zum Löwen Viernheim, den 29. Dezember 1938 1 ſofort Weinhelmerſtraße 67 Weinbrand u P. 1: Wahl 19 Vorſtand und Auf— 8 2 1: W orſtand un uf⸗ 1 1 5 geben ſichtsrats vorgeſchlagenen Geſchäfls⸗ Die Zeitungsanzeige Deulscher Neunten ,, N 5 l P. 2 Berſchcbenes Allen denen, die uns bei dem 5 ö 2 8 der* ½ Flaſche 1.85 00 1 Viernheim, den 28. Dezember 1938. Drandunglüch hilfveich zur Seite 115—— Dulardin Weinbrand ö 1. „ gez. Blae ß gez. Ruland ſtanden, insbeſondere der Ge⸗ wird das ganze Jahr. Da- 8 0 1 Flaſche 3.50 den o 3 5 a 0* i meindebe hörde und der Feuerwehr rum darf die Geſchäfts⸗ Fur 1 Dularain quhlläums⸗ den 1 für den tatbräftigen Ein) atz unſeren weltauch mit derunzeigen · 8 Weinbrand u 1 1 1 W̃ b i 8 5 4 An 10 Vereins 7 Anzeiger herzlichſten Danb. erbung nicht ausſetzen Silvelter f 90 e 8 1 1 9 empfehle: 8 5 n 1 Sportvereinigung Ami eitia 09 e. V. Georg Bugert 2. Der Ra ba tt für de e Weinbrand verschnin 9— Das Training fällt heute abend aus.——— Geschäfls- Anzelgen Glüin wein ee e de ee dee es e 2 8 r Empfehle zum Verkauf über die Straße prima beträgt: beutschen Rotwein, offen ½ Flaſche 1.50 und 1.68 Bei 3⸗maliger Aufgabe 3 Proz Liter 1.. . eiß⸗ un„„ eee e Heuscher wermulueln ö 1**. 1/1 Fl. 4.—, ½ Fl. 2.15 0 3 Literflaſche o. Gl. 0.90%⁰ 5 1 a 1 3 1 * * * 8 Rum-Verschnitt, 42 0% offen und gö% Rotweine 5 6— Vfl. 3.70, ½ Fl. 2.* 8 in Flaſch. KRum- Punsch, 40 0% 57 Weißweine 7 E 9 5 8 5 Ju 9 AL Vestex anerkannt beſte Eigenpflege von der Wein⸗ ö. ½ FI. 4.30, ½ Fl. 2.30 8: großhandlung Friedr. Gippert, Eppelheim. VHexkauęt 3 14% f 436, 2% Fl 2.50 5 Südweine 1 0 7 2 2. K Saure Leckerbissen Heringsſalat Fleiſchſalat Kronſardinen Bismarckheringe Nollmops Bratheringe Stück„13 Gurken Stück„08 Sardellenſilet Röhrchen—35 Vollfettheringe zum Marinieren 10 Stück„60 und. 75 und Ihren Seefiſch aus dem Fiſchſpezialgeſchäft öchhadle Beeung Saarſtr. 47 u. Adolf Hitlerſtr. 45(Löwen) Fernſorecher 139 wird ſtets mehr durch eine ſachgemäße praktiſche Wer⸗ bung in der ſo weit ver⸗ breiteten Heimatzeitung Vlernneimer Volkszenlung Franz Klaus, Viernheim, Weinheimerſtr.32 Vergeßt nicht die hungernden Vögel! Sekt Liköre N 3% RAabatt 125 9 422 125 g 27 125 9 16 Stück. 12 Stück. 13 * e 3 jeweils obne Glas ½ HI. 2.25 m. Gl. ½ Fl. 1.40 m. 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Eine besonders gute Art, den Neujahrsgluckwunsch auszusprechen, ist die Zeitungsan- zeige; denn durch sie werden a ll e angespfochen. Niemand kann sich vergessen fühlen!. ein qtausſgialt cine Zectung. Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie wissen müssen. Name:——— Geben Sie umgehend, spätestens jedoch bis Sie warnt, berät und hilft, unterhält und 4 Freitag nachmittag, Ihren Neujahrsglückwunsch belehrt. 5 5 5 Beruf— in unserer Geschäftsstelle auf. Rufen Sie uns an Sie ist billig und pünktlich— kurz 2 Straße: Nr. 3 Bestelle die Mlennſieimea Hollæsaeitung 1„ Neuhinzutretende Leſer erhalten die Zeitung 6 Tage gratis vor Beginn des neuen Abonnements —.. ̃]«—... ̃ ——— e 4.— 9 2.30 I 1 2050 0 1.05 n . 090 ee Die wichtigsten Exeigniſſe des 5 Politik, Wirtschaft, Kunſt und Wiſſenſchaft Groß ⸗Deutſchland! Das iſt das Kennwort für das ablaufende Jahr 1938. Nicht weniger als 100 000 Quadratkilo⸗ meter räumlichen und etwa 10 Millionen Bevölkerungs⸗Zuwachs hat es dem Alt⸗ reiche Deutſchland gebracht. Damit iſt der Ausgleich für die durch den Schandvertrag von Verſailles uns entriſſenen Gebietsteile geſchaffen worden. Dank, tauſendfältiger Dank dafür dem Führer Groß⸗Deutſch⸗ lands und ſeiner Regierung! Was das zu Ende gehende Jahr an Ereigniſſen und Be⸗ gebenheiten von Bedeutung noch brachte, ſei in den folgenden Sätzen feſtgehalten. Januar 1.: Inkrafttreten der Straßen⸗Verkehrsord⸗ nung vom 13. November 1937.„Kampf der Gefahr auf Straßen und Plätzen!“ Das der Grundton dieſes Geſetzes. Sein Leitmotiv: Sicherung des Lebens bei verſtärkter Motori⸗ ſierung!“ 7.: Der Miniſterialdirektor Hugh Wilſon wird zum amerikaniſchen Botſchafter in Berlin ernannt. 8.; Reichsminiſter Darré macht Italien einen mehrtägigen Beſuch. Er wird auch vom italie⸗ niſchen Regierungschef Muſſolini empfingen. 15.: Dr. Stojadinowitſch, der jugoſlawiſche Miniſterpräſident und Außemminiſter, ſtattet Deutſchland einen mehrwöchigen Beſuch ab. Der Führer widmet ihm einen Staatsempfang. 19.: Diüurch eine Vereinbarung zwiſchen Deutſchland und Jugoſlawien ſollen die gegen⸗ ſeitigen freundſchaftlichen Beziehungen in Zu⸗ kunft noch verſtärkt werden. 24.: Gauleiter und Staatsſekretär Bohle hielt in Ungarns Hauptſtadt Budapeſt einen Vortrag. Er betonte, daß die NSDAP. weder Einmiſchungen noch Pangermanismus anſtrebe. 28.: Zu dem neuen Bebauungsplan der Reichshauptſtadt wird bekannt, daß nach Anwei⸗ ſung des Führers die Neugeſtaltung Berlins bis zum Jahre 1950 durchgeführt ſein ſoll. 39.,: Aus Anlaß des fünften Jahrestages der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus ſtiftete der Führer das Treudienſtabzeichen für treue Arbeit im Volksdienſt. Es iſt ein Or⸗ denskreuz, das in der Mitte ein ſchwarzes Ha⸗ kenkreuz trägt und von einem Eichenkranz um⸗ geben iſt. Die zweite, nach 25jähriger Dienſt⸗ geit zu verleihende Stufe iſt in Silber, die erſte, nach 40jähriger vorwurfsfreier Dienſtzeit, in Gold ausgeführt. Jebruar 4.: Der Führer und Reichskanzler ernannte den Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers ſowie den Chef der Präſidialkanzlei Dr. Meißner zum Reichsminiſter, bezw. zum Staatsminiſter im Range eines Reichsminiſters. 5.: Botſchafter v. Papen nahm nach Mittei⸗ lung ſeiner Abberufung am 5. von dem geſam⸗ ten Perſonal der Wiener Geſandtſchaft Abſchied. — Der Führer übernahm den unmittelbaren Oberbefehl über die geſamte Wehrmacht. Ge⸗ neral Keitel wird Chef des Oberkommandos der . Generaloberſt Göring zum General⸗ feldmarſchall, Generaloberſt Brauchitſch zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt, General⸗ feldmarſchall v. Blomberg und Generaloberſt v. Fritſch auf ihren Antrag von ihren Aemtern entbunden. Reichsaußenminiſter v. Neurath wird Präſident des Geheimen Kabinettsrats, Ribbentrop wird zum Reichsaußenminiſter er⸗ nannt. Staatsſekretär Funk wird Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter. 12.: Auf Einladung des Führers trafen der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg mit Staatsſekretär Dr. Schmidt auf dem Ober⸗ ſalzberg ein, um mit dem Führer und Herrn b. Papen die Fragen zu beſprechen, die das Ver⸗ hältnis Deutſchlands zu Oeſterreich betreffen. — In Hamburg wurde auf der Werft von Blohm& Voß das dritte Segelſchulſchiff„Al⸗ bert Leo Schlageter“ in Dienſt geſtellt. 15.: Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring erließ als Beauftragter für den Vier⸗ jahresplan eine Anordnung, die zu einer weſent⸗ 1 5 Entlaſtung im Arbeitseinſatz der Land⸗ und Hauswirtſchaft zu führen geeignet war. 17.: Der Führer empfing den auf Grund der Beſprechungen auf dem Oberſalzberg zum öſterreichiſchen Innenminiſter ernannten Dr. Seyß⸗Inquart, der zu kurzem Beſuch in der Rei shauptſtadt eingetroffen war.. 18.: Der Führer eröffnet in Berlin die dies⸗ jährige Internationale Automobil⸗ und Motor⸗ radausſtellung. Auf ihr werden eindrucksvolle 1 5 bekanntgegeben, wie ſich das deutſche utomobil⸗ und Motorradweſen ſeit der Macht⸗ übernahme entwickelt hat. 20.: In der Reichstagsſitzung gab Adolf Hit⸗ ler einen Leiſtung.⸗ und Rechenſchaftsbericht über die verfloſſenen 5 Jahre nationalſozialiſti⸗ cher Aufbauarbeit. Er nahm gleichzeitig Stel⸗ ung gegen die internationalen Preſſe⸗ und Kriegshetzer und erklärte, daß die Rückkehr zur Genfer Liga ausgeſchloſſen ſei. Im allgemei⸗ nen erklärte er ſich bereit zu ehrlicher und auf⸗ richtiger Mitarbeit an der Zuſammenarbeit aller Völker.— Anthony Eden, der engliſche Außen⸗ miniſter, ein Mann, dem man Freundſchaft mit Deutſchland nicht gerade nachrühmen konnte, iſt infolge Meinungsverſchiedenheit mit dem Mini⸗ ſterpräſidenten Chamberlain von ſeinem Poſten zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde Lord Halifax. 05 22.: Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring führte das weibliche Pflichtjahr zur Entlaſtung im Arbeitseinſatz der Land⸗ und Hauswirtſchaft ein.— In Prag wurden meh⸗ rere Zeitungen kommuniſtiſcher und ſozialdemo⸗ kratiſcher Einſtellung wie auch ein national⸗ demokratiſches Blatt wegen fortgeſetzter perſön⸗ lich beleidigender Kritik des deutſchen Reichs⸗ kanzlers beſchlagnahmt. 5 26.: Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring beſuchte Polen zu einem mehrtägigen Jagdaufenthalt. Sein Beſuch führte ihn mit mehreren polniſchen Staatsmännern zuſammen. März „3.: Wegen fortgeſetzter Schikanierungen durch die Sowjetbehörden 1* die Reichsregierung die deutſchen Konſulate in Kiew und Nowo⸗ ſibirſt und verlangt gleichzeitig die Auflöſung der ſowjetruſſiſchen Konſulate in Königsberg und Hamburg.— Die nationalſpaniſche Regie⸗ rung entſandte diplomatiſche Vertreter nach Ju⸗ F Griechenland und in die Türkei. 6.: Die diesjährige Leipziger Frühjahrsmeſſe begann am 6. März. Ihre Dauer ging bis zum 11. März 1938.— Im franzöſiſchen Senat wurde einſtimmig ein Geſetz angenommen, das die Schaffung einer ſelbſtändigen Landesvertei⸗ digungskaſſe beſchloß. 8.: Reichspreſſechef Dr. Dietrich richtete auf einem Empfangsabend für die ausländiſche Di⸗ plomatie und Preſſe einen eindringlichen Appell an alle maßgebenden Kreiſe der Weltpolitik zum Kampfe gegen die Lüge und für die Wahrheit in der Preſſe. 10.: Der heutige Tag galt der Erinnerung an die erſte Stiftung des Eiſernen Kreuzes durch den König Friedrich Wilhelm III. von Preußen im Jahre 1813. Es wurde in den Jahren 1870 und 1914 erneuert in den beiden Klaſſen 1 und II und dem Großkreuz für Kommandeure. Die Form aller drei Klaſſen war dieſelbe: gußeiſer⸗ nes Kreuz mit ſilbernem Rand. 11.: Am 11. März 1938 begann der Sieg des Nationalſozialismus in Oeſterreich. Der bisherige Bundeskanzler Schuſchnigg hatte die Bevölkerung mit dem Plan einer Volksabſtim⸗ mung überraſcht, die neben ihrer Kurzfriſtig⸗ keit auch andere Zeichen der Ueberrumpelung an ſich trug. Schuſchnigg ſtürzt über die mit elementarer Wucht einſetzende Erhebung. Mi⸗ niſter Seyß⸗Inquart übernimmt es, eine natio⸗ nalſozialiſtiſche Regierung zu bilden. Er richtet an den deutſchen Führer und Reichskanzler die Bitte um Entſendung deutſcher Truppen. Dieſe werden von der geſamten öſterreichiſchen Bevöl⸗ zerung mit ungeheurem Jubel empfangen. In wenigen Tagen iſt der Anſchluß an Deutſchland vollzogen. Der Führer wird mit beiſpielloſem „Heil“ in Oeſterreich begrüßt; Seyß⸗Inquart wird Reichsſtatthalter des ohne Schwertſtreich dem neuen Groß-Deutſchland einverleibten früheren Oeſterreich. Die Volksabſtimmung vom 10. April beſiegelt das alles mit überwältigen⸗ der Mehrheit. 17.: Im Reichsgeſetzblatt wird eine Reihe von Geſetzen veröffentlicht, die die Einfügung Oeſterreichs in das Reich erleichtern. 18.: In der Sitzung des Deutſchen Reichs⸗ tags, an der auch die Mitglieder der öſterreichi⸗ ſchen Landesregierung teilnehmen, gibt der Füh⸗ rer Rechenſchaft über die geſchichtliche Entwick⸗ lung der Geſchehniſſe, die zur Wiedervereinigung Deutſchlands und Oeſterreichs geführt haben. 21.: Wilhelm Keppler, der Präſident der Reichsſtelle für Bodenforſchung, wird zum Staatsſekretär zur beſonderen Verwendung im Auswärtigen Amt ernannt und zum Reichsbe⸗ auftragten für Oeſterreich mit dem Sitz in Wien beſtellt. 24.: Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring begibt ſich zu einer mehrtägigen Vor⸗ tragsreiſe nach Wien und anderen Städten in Oeſterreich zur Verkündung des großen wirxt⸗ ſchaftlichen Aufbauprogramms für Deutſch⸗ Oeſterreich. 28.: Der Führer ſchildert im Berliner Sport⸗ palaſt das Werden der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und des größeren Deutſchlands und fordert die Berliner auf, ſich am 10. April zu ſeinem Werk zu bekennen.— Die öſterreichi⸗ ſchen Biſchöfe legen in einer feierlichen Erklä⸗ rung ein Bekenntnis zum Deutſchen Reich und zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung ab. 29.: Die Arbeiterin der Leipziger Wollkäm⸗ merei, Lieschen Kießling, taufte auf der Ho⸗ waldt⸗Werft das zweite Kd.⸗Schiff auf den Namen„Robert Ley“. 31.: Reichsminiſter Dr. Goebbels hält gele⸗ gentlich ſeines Wiener Aufenthaltes im Zeremo⸗ nienſaal der Wiener Hofburg eine Rede vor den Kulturſchaffenden Oeſterreichs, in der er u. a. die kulturelle Eingliederung des Landes in das Deutſche Reich umreißt. April 4.: Der ungariſche Reichsverweſer Horthy betont in einer Rundfunlbotſchaft an die un⸗ gariſche Nation, daß der Anſchluß Oeſterreichs nichts anderes bedeute, als daß ſich zwei Freunde Ungarns miteinander vereinigt hätten. 7.: Der Führer und Reichskanzler vollführt am Walſer Berg bei Salzburg den erſten Spa⸗ ee für die Reichsautobahn Salsbura— ien. 9.: Der„Tag des Großdeutſchen Reiches“ wird vom ganzen Volk feſtlich und würdig be⸗ gangen; nach einem feierlichen Empfang des Führers im Wiener Rathaus werden ihm die Treuebotſchaften der Gaue durch NScck.⸗Staf⸗ feln überreicht. Am Abend richtet der Führer einen letzten flammenden Appell an die deutſche Nation. 10.: Der Dank des deutſchen und öſterreichi⸗ ſchen Volkes an den Führer drückt ſich am ſinn⸗ 1938 fälligſten aus durch die Wahlergebniſſe. In Deutſchland ſtimmten 99,02 vom Hundert, in Oeſterreich 99,75 vom Hundert mit Ja! Die Geſamtzählung aus Großdeutſchland ergibt fol⸗ gende Zahlen: Stimmberechtigte 49 546.950; abgegebene Stimmen 49 326791; gültige Stimmen 49 251449; davon Ja⸗Stimmen 48 799 269: Nein⸗Stimmen 452 180. In Oeſterreich gingen 4 284 795 Männer und Frauen zur Wahl. Davon erklärten ſich mit Ja 4 273 884.— Die Diktate von Verſailles und St. Germain ſind damit überwunden.— Der Weg für Großdeutſchland iſt frei! 13.: Der Führer und Reichskanzler ſpricht allen Volksgenoſſen, die ihn zu dem triumpha⸗ len Erfolg der Wahlen beglückwünſcht haben, ſeinen Dank aus. 16.: Die nationalſpaniſchen Truppen erobern die Stadt Vinaroz am Mittelmeer und verbrei⸗ tern die Einfallſtelle bis zu 25 Kilometer Breite entlang der Küſte; damit iſt die letzte Landver⸗ bindung zwiſchen Barcelona und Valencia— Madrid unterbrochen. 20.: Der Führer beging unter ſtarker An⸗ teilnahme des ganzen Volkes ſeinen 49. Ge⸗ burtstag. 21.: Gegen Otto von Habsburg, zurzeit im Ausland, wird vom Landgericht Wien wegen des Verdachts des Verbrechens des Hochverrats ein Steckbrief erlaſſen. 23.: Die Reichsarbeitsdienſtpflicht wird mit Wirkung vom 1. Oktober ab im Lande Oeſter⸗ reich eingeführt. 24. Auf der Haupttagung der Sudetendeut⸗ ſchen Partei in Karlsbad wird erneut die For⸗ derung einer grundſätzlichen und befriedigenden Ordnung des Verhältniſſes Prags zu den Deut⸗ ſchen erhoben, da die ſeitherige tſchechiſche Gei⸗ ſteshaltung nicht zum Frieden, ſondern zum Kriege führt. 26.: Der Führer beſtellt den Gauleiter Bürckel zum Reichskommiſſar für die Wieder⸗ vereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reiche. 27.: Zum Zwecke der Förderung der Kultur⸗ beziehungen wurde eine Deutſch⸗Italieniſche Studienſtiftung mit dem Sitze in Berlin errich⸗ tet. 29.: Der Führer erläßt aus Anlaß der Schaffung Großdeutſchlands eine Amneſtie für die Parteigerichtsbarkeit. 30.: Der engliſche Zeitungsmagnat Lord Ro⸗ khermere ſetzt ſich in der„Daily Mail“ aufs neue für eine Verſtändigung zwiſchen England und Deutſchland ein. (Fortſetzung folgt) Bunte Tageschronik ichwerverleßler erſlarrk aufgefunden Trier. Ein Streckenwärter der Reichsbahn fand morgens den 19 Jahre alten Emil Hem⸗ merling aus Kollesleuken mit ſchweren Kopfverletzungen und ſtarr erfroren auf. Im Krankenhaus Saarburg ſtarb er bald dar zuf. Der junge Mann, der ſeiner Arbeits⸗ dienſtpflicht genügte, befand ſich auf der Fahrt in den WMeihnachtsurlaub. Man nimmt an. daß er in Saarburg das Ausſteigen verpaßte, um es bald darauf, während der Zug ſchon in Be⸗ wegung war., nachzuholen. Dabei ſtürzte er ſo unglücklich, daß er ſich ſchwer verletzte. Hinzu kam noch, daß er beſinnungslos viele Nachtſtun⸗ den in der Kälte auf dem Bahnkörper liegen blieb, ehe er gefunden wurde. Großfeuer in der Weihnachlsnacht Trier. In der Nacht auf den Beſcherabend brach in dem Dorf Kirf ein Großfeuer aus. Das landwirtſchaftliche Anweſen Mathias Düro brannte, und zwar wurde ein große Scheune mit ſämtlichem Inhalt, auch ungedro⸗ ſchenem Getreide, vernichtet. Von dem Vieh kamen zwei Kübe in den Flammen um. während die Schweine gerettet werden konnten. Trotz der Kälte war es der Feuerwehr möglich, die ſtark bedrohten Wohngebäude zu retten. Für den Brandgeſchädigten war das Feuer ein zweiter harter Schlag, denn während ſein An⸗ weſen in Flammen ſtand, lag ſeine am Tage vorber verſtorbene Ehefrau in dem Wohnhaus auf dem Totenbett. Dreimal ſchwer verunglückt Ein Auge, ein Arm, ein Bein verloren Trier. Von harten Schickſalsſchlägen iſt im letzten Jahrzehnt der Landwirt Nikolaus Hein aus Münzingen betroffen worden. Eine wabre Unfallſerie iſt über ihn hereingebrochen. und ſie hat ſich leider am diesjährigen Weih⸗ nachtsfeſt fortgeſetzt. Am Tag vor Weihnachten war er an ſeiner Dreſchmaſchine beſchäftigt Dabei geriet er mit der Hand in das Getriebe. ſodaz ihm der rechte Unterarm buchſtäb⸗ lich abgequetſcht wurde. Im Kranken⸗ haus mußte der Arm faſt vollſtändig amputiert werden. Der Verunglückte hat vor zehn Jahren an der Dreſchmaſchine das rechte Bein ver⸗ loren. Damals geriet er ebenfalls in das Ge⸗ triebe. Schon wenige Jahre nach dem erſten Unfall verlor er ein Auge, auffallen⸗ der Weiſe ebenfalls bei einem Unfall an der Dreſchmaſchine. Kriegs andenken Geſchoß 22 Jahre im Körper Trier. Ein Mann aus Trier verſpürte in den letzten Wochen heftige Schmerzen im Knie. Bei einer Röntgenaufnahme ergab ſich, daß in dem Knie eine Gewehrkugel ſteckte, die nun auf operativem Wege entfernt wurde. Die Kugel rührt von einer Kriegsverletzung im Jahre 1916 her. Damals glaubte man, es han⸗ dele ſich um einen ſogenannten Durchſchuß und unterließ aus dieſem Grunde eine beſondere Unterſuchung. Schmerzen hat der Mann bis vor Wochen auch nicht geſpürt. Bedauerlich als Nachspiel iſt, daß der Mann. der vor Weih⸗ nachten aus dem Krankenhaus entlaſſen wurde, bei ſeinem erſten Ausgang ſtürzte, auf das Knie fiel und wieder ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Am Grabe der Frau tot zuſammengebrochen Trier. Ein 73 Jabre alter Mann von hier beſuchte am Weihnachtsfeſt das Grab ſeiner vor einem balben Jahr verſtorbenen Frau. Vor dem Grabe erlitt der Mann einen Hersſchlag und brach zuſammen. Einige Zeit ſpäter fand man ihn tot auf. Betrunkener begeht Selbſtmord Saarbrücken. Am Hagelbergplatz bedrohte ein betrunken in der rühe heimkehrender Mann am Montag ſeine Familie mit einer Schußwaffe und danach auch den zum Schutze herbeigerufenen Beamten. Dann brachte er ſich, ohne daß man ihn daran hindern konnte, eine tödliche Schußverletzung in der Schläfe bei, der er bald darauf im Krankenhaus erlag. Tödlich verunglückt Kuſel(Pfalz). Auf der nach Konken führen⸗ den Staatsſtraße nahe Bledesbach kam ein Auto beim Anziehen der Bremſen, als es einem Laſtzug ausweichen wollte, infolge der Straßen⸗ glätte ins Rutſchen und ſtürzte eine zwei Stockwerk tiefe Böſchung hinab. Die bei⸗ den Inſaſſinnen des Wagens wurden heraus⸗ geſchleudert, wobei die 36jährige Martha Eif⸗ ler den Tod fand. Gefangener ging flüchtig Mayen(Eifel). Als am Weihnachtsfeſt die Inſaſſen des Gefängniſſes Kirchgang hatten. ging ein Gefangener auf dem Weg von der Kirche zum Gefängnis flüchtig. Er riß ſich los und lief in einen nahegelegenen Wald. Von einem Wärter wurde er verfolgt, der von ſeiner Schußwaffe Gebrauch machen mußte, und den Flüchtenden verletzte. Dampfer rammte einen Laſtkahn St. Goarshauſen a. Rh. Der Loreley-Hafen iſt bis auf den letzten Platz von ſchutzſuchenden Schiffen beſetzt. Ein großer Teil der Fahrzeuge konnte im Hafen nicht mehr unterkommen und ankert nun vor dem Hafen. Beim Einfahren der Schiffe in den Hafen wurde ein Laſtkahn von einem Dampfer gerammt. Der Schaden iſt jedoch nicht bedeutend. Zwillinge im Rauch erſtickt Altenkirchen. In der Wohnung eines Väcker⸗ meiſters in Eitorf an der Sieg brach ein Zim⸗ merbrand aus. Es entwickelte ſich ein ſtarker Rauch, durch den die beiden im Nebenzimmer Sie hören im Rundfunk Freitag, den 30. Dezember Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenſpruch, Gymnaſtik. 630 Frühkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05 Wetter, Schneewetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Werkpauſe. 9.30 Nachrichten. 9.40 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind. 11.30 Ruf ins Land. 11.45 Programm, Wirtſchaft, Wetter Schneewetter, Straßenwetter. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Straßenwetter. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.15 Bunte Muſik. 15.00 Kleines Konzert. 15.30 Von Neujahrs⸗ und Silveſterbräuchen. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Sport der Woche und für den Sonntag. 18.15 Bücher, von denen man ſpricht. 18.30 Das Jahr klingt aus. 19.15 Tagesſpiegel. 19.80 Der fröhliche Lautſprecher. 20.00 Zeit, Nachrichten. Wetter, Sonderwetter des K Grenzecho. 20.15 Eine Komödie. 21.30 llplatten. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter, Schneewetter, Straßenwetter, Sonderwetter des NSKK., Sport. 22.20 Sport in Finnland. 22.30 Unterhaltungskonzert. 24.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 6.00: Morgenlied, Zeit, Wetter, Nachr., landw. Nach⸗ richten. 6.15: Gymnaſtik. 6.30: Frühkonzert. 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtände, Wetter, Marktberichte. 8.10: Gomnaſtik. 8.30: Morgenmuſik. 9.20: Für dich daheim 11.30: Volfsmuſik und Bauernkalender. 12.00: Mittaaskonzert. 13.00: Nachr., Wetter. 14.00: Inven⸗ tur im Plattenſchrank. 16.00:„Und nun klingt Dan⸗ zig auf!“ 17.00: Zum Fünf⸗Uhr⸗Tee. 18.00: Aus Zeit und Leben. 19.00: Im Walzertakt. 19.40: Erwin Guido Kolbenhever. 20.00: Nachr. 20.10:„Fröhliche Geſpenſter“. 21.10: Opernkonzert. 22.00: Nachr., Wet⸗ ter. Sport. 22.30: Kammermuſik. 23.00: Unterhal⸗ tungsmuſik. 24.00: Nachtkonzert. 2.00: Nachtkonzert. 3.00: Sendeſchluß. — ſchlafenden neun Monate alten Zwillinge des Bäckermeiſters erſtickten. Als das Feuer be⸗ merkt und ſofort ein Arzt zur Einleitung von Wiederbelebungsverſuchen herbeigerufen wurde, war es bereits zu ſpät und der Tod inzwiſchen eingetreten. Der Zimmerbrand konnte von der Feuerwehr noch im Keime erſtickt werden. Ehetragödie Pforzheim. Dienstagfrüh wurde im Hauſe Kallhardtſtraße 28 ein Mann in ſeiner Wo nung erhängt aufgefunden; ſeine Frau hatte ſich die Pulsadern geöffnet u. wurde mit ſchweren Ver⸗ letzungen in das Städtiſche Krankenhaus ein⸗ geliefert. Erhebungen über die Urſache der Tat ſind im Gange. Erfroren aufgefunden Altenheim bei Kehl. Erfroren aufgefunden wurde ein Arbeiter früh morgens unterhalb der Treppe ſeiner Wohnung. Man nimmt an, daß der Bedauernswerte am Abend zuvor auf der Treppe ausglitt und abgeſtürzt war. In be⸗ wußtloſem Zuſtand hat er den Tod durch Er⸗ frieren gefunden. 0 Marklberichle Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 71 Ochſen 98, Bullen, 24 Küze 10 Parsen 1405 Aale 2 Schafe, 1400 Schweine. Preiſe: Ochſen: 43.5—46.5, 39.5—42.5, 36.5; Bullen: 441.5—44.5, 37.5—40.5, 35.5; Kühe:41.5—44.5, 36.5—40.5, 25.5—34.5, 25; Färſen: 42.5—45.5, 38.5—41.5, Kälber: 65, 59, 50, 9840; Lämmer und Hammel: bi) 44—45; Schweine: a) 59, bi) 58, ba) 57, e) 53, dh) 50, g1) 58. Marktverlauf: Großvieh, Schweineund Pälber zugeteilt. 2 HKB Fürſt Konoe beim Kaſſer Kabinettsveränderung in Japan erwartet Tokio, 28. Dez. (Oſtaſiendienſt des DRB).— Fürſt Konoe wurde am Mittwoch mit Mitgliedern des Staatsrates vom Kaiſer empfangen. Nachdem der Miniſterpräſident vorher mehrere Aus⸗ ſprachen mit älteren Staatsmännern, ſo mit aron Hiranuma, dem Präſidenten des Staatsrates und Siegelbewahrer Muaſa, und mit Mitgliedern des Kabinetts gehabt hatte. Die Beſprechungen bringt die japaniſche Preſſe in Zuſammenhang mit der Möglichkeit einer Kabinetts veränderung, die noch vor dem Zuſammentritt des Reichstages am 20. Januar erfolgen ſoll. Die Notwendig⸗ keit einer ſtrafferen Staatsführung 8 aus dem neuen Abſchnitt im China⸗ konflikt ergeben, der durch die Erklärung Fürſt Konoes gekennzeichnet ſei. Die große Aufgabe, die Japan mit der Neuordnung Oſtaſiens auf ſich genommen habe, ſetze, ſo verlautet in poli⸗ tiſchen Kreiſen, eine vollkommene Uebereinſtim⸗ mung der ſtaatsführenden Faktoren voraus. Hierzu gehören in erſter Linie ein klares, ent⸗ ſchloſſenes Zuſammenarbeiten von Wehrmacht, Wirtſchaft und Außen⸗ politik, die im Kabinett und im Zentral⸗ amt für Oſtaſien ihren Ausdruck finden.„Hot⸗ ſchi Schimbun“ fordert in dieſem Zuſammen⸗ hang, daß das kommende Jahr ein„diplomati⸗ ſches Jahr“ mit einer einheitlichen ſtraffen Außenpolitik werden müſſe. Das Programm Kondes und die von ihm aufgeſtellten Voraus⸗ ſetzungen für die Einrichtung einer Neuord⸗ nung in Oſtaſien nach Beendigung des China⸗ konfliktes ſeien von den proviſoriſchen Regie⸗ rungen in Nord⸗ und Mittelchina ſowie der autonomen Regierung der Inneren Mongolei und von Manndſchukuo in jedem Punkt gebil⸗ ligt worden. Deshalb müſſe die japaniſche Staatsführung dieſes für Japan, Mandſchukuo und China gemeinſame Programm unverzüg⸗ lich durchführen. Ne nafionalſpaniſche Offenſive Neuerliche Fortſchritte der Flügelgruppen. Bilbao, 29. Dezember. Wie verlautet, beſetzten unter der Führung des Generals Manoz Grande nationalſpaniſche Abteilungen im nördlichen Teil der katalani⸗ ſchen Front die Ortſchaft Seo de Urgel. Im Lau⸗ ſe des Mittwoch wurden weitere fünf Ortſchaf⸗ ten im Abſchnitt Tremp ohne nennenswerten Widerſtand eingenommen. Der Angriff wird nun in der Richtung der großen Straße Lerida⸗ Andorra, vorgetragen. Nationale Truppen ſte⸗ ben nur noch acht Kilometer von dieſer Straße entfernt in der Nähe des ſtrategiſch wichtigen Ortes Arteſa de Segre. Auch der rechte Flügel ſetzte ſeine Operationen im Raume zwiſchen der Hauptſtraße Lerida— Tarragona und dem Ebrofluß erfolgreich fort. Täglich 2000 Mann verluſte auf roler Seite Die großen Erfolge der Weihnachtsoffenſive Francos Bilbao, 28. Dez. Die große Weihnachtsoffenſive General Fran⸗ cos an der Katalonienfront hat nach vier Kampftagen bisher folgendes Ergebnis gezei⸗ tigt: einen Vormarſch von 30 Kilometern in der Tiefe, 6721 Gefangene, über 9000 Mann 9 75 Verluſte. Weiter wurden 32 ſowjet⸗ paniſche Flieger abgeſchoſſen; bei acht weiteren iſt der Abſchuß wahrſcheinlich. Das geſamte Ge⸗ biet ſüdlich von Lerida wurde bis zum Ebro⸗ Afer bei Flix geſäubert. Die nationalſpaniſche Infanterie dringt un⸗ aufhaltſam vorwärts. Der Widerſtand der Ro⸗ ten iſt geringer, als man erwartet hatte. Es zeigen ſich Zeichen der ſtarken Schwächung des Feindes nach der großen Schlacht am Ebro. Der nationale Vorſtoß bedroht jetzt die rote Ver⸗ bindungsſtraße nach dem Südteil der Ebrofront ſowie das Gebiet von Lerida. Der Rückzug der dort befindlichen roten Truppen ſcheint unver⸗ meidlich, da ſie ſonſt umzingelt werden. Die größte Bedeutung der Schlacht beſteht darin, daß auf ſeiten der Sowjetſpanier täglich über 2000 Mann eingebüßt werden. Spionagemalerial im Kuriergepäck Das Foreign Office läßt ſich Bericht erſtatten. London, 29. Dezember. Der britiſche Geſchäftsträger in St. Jéan de Luz. St. Clair O'Malley, iſt am Mittwoch in London eingetroffen. Seine Reiſe ſteht im Zu⸗ ſammenhang mit der Spionageangelegenheit, die durch die nationalſpaniſchen Behörden auf⸗ gedeckt worden war, und zwar durch Auffinden von Spionagematerial im diplomatiſchen Ku⸗ riergebäck des britiſchen Konſuls in San Seba⸗ ſtian. O'Malley kommt nach London, um über den Fall Bericht zu erſtatten. Aegyplen und der Zuezkanal Erklärungen des Miniſterpräſidenten und des Außenminiſters. Kairo, 29. Dezember. In der geſtrigen Kammerſitzung gab der ägyptiſche Außenminiſter eine Erklärung über die Haltung Aegyptens in der Suezkanalfrage ab. Der Außenminiſter betonte, daß bisher kei⸗ nerlei internationale Verhandlungen über Ka⸗ nalfragen ſtattgefunden hätten. Die Regierung werde ſchärfſtens darüber wachen. daß Aegyp⸗ tens Rechte am Kanal durch eventuelle Ver⸗ handlungen in keiner Weiſe beeinträchtigt wür⸗ den. Zu der gleichen Frage äußerte ſich der ägvptiſche Miniſterpräſident in einer Preſſe⸗ unterredung dahin, daß Aegypten unter keinen Umſtänden an eine Verlängerung der Konzeſ⸗ (5. Fortſetzung) Beim Auslöſen der Beute zeigte es ſich, daß ſich außer den Barben ein unſcheinbares Fiſch⸗ chen in dem Garn verfangen hatte. „Mas machen Sie mit dem Kleinen?“ der Gaſt. „Den bringe ich unſerm Kater mit“, der Fiſcher. Tur Dell, dem die keinesfalls angenehme Aufgabe zufallen ſollte, der Katze zur Sät⸗ tigung zu dienen, wurde mit den Barben in dem Fiſchkaſten verſtaut, der hinter dem Nachen hergezogen wurde. In einem ſo dunklen Ver⸗ lies war er noch nie. Das Waſſer drang nur ungenügend durch die Löcher der Außenwände, Atemnot herrſchte. Es ſchien eine Ewigkeit zu dauern, bis der Zuſtrom geringer wurde und die Schar der Eingekerkerten merkte, daß ihr Gefängnis ſtillſtand. Dann wurde der Deckel emporgehoben, eine Hand wühlte in der Beute. Als Tur Dell feſtzuſtellen glaubte, daß man begierig nach ihm griff, ſchlängelte er ſich zwi⸗ ſchen den Barben in die Tiefe. Umſonſt. Er wurde doch erhaſcht und mit dem lachenden Lockruf:„Komm, Peter— Peter komm“, einem grauen Ungeheuer vor die Schnauze geworfen. Aber Tur Dell hatte Glück. Noch nie in ſei⸗ nem Leben hatte Peter ſo viele Mäuſe ver⸗ ſchlungen wie jetzt. Die Felder waren hartge⸗ froren, die Nagetiere fanden draußen nichts mehr zu freſſen und drangen deshalb ſcharen⸗ weiſe in die Städte ein. Die Katzen feierten Feſte im Fangen und Vertilgen, und gerade heute hatte ſich unſer Peter derart überfreſſen, daß er ſelbſt die ſonſt ſo begehrte Fiſchſpeiſe verſchmähte. Er betrachtete den zappelnden Leib mit gleichgültiger Miene, ſah ſeinen Herrn verächtlich an und verſchwand. „Na— ſo etwas. Das habe ich noch nicht erlebt“, behauptete Philipp Dengler, packte den Fiſch und ſchmiß ihn ins Waſſer zurück. Zum Leidweſen einiger Jungen, die den Wunſch ausſprachen, man möge ihnen den Fiſch geben, zur Freude aber Tur Dells, der ſich beeilte, aus der Gefahrenzone zu entkommen. Ein paar Schrammen, die er davongetragen hatte, a e zwar, ſtörten ibn aber beim Rudern nicht. g Von dieſem Geſchehnis an wußte Dell, daß der Menſch der größte Feind aller im Waſſer lebenden Kreaturen iſt. Bald ſank er wieder an einer ſtrudelſtillen Stelle in jenen Schlaf, den nur Tiere und von ihnen nur Fiſche im Winter finden können. Von der Umwelt merkte er nichts und nichts von dem Fortdauern der Kälte. Wochenlang wölbte ſich die hellblaue Brücke von Ufer zu Ufer, wochenlang lagerte der Schnee in den Bergen. Was ſollte werden. wenn plötzlich fragte meinte Copyright Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg I. O./ Berlin. Nachdruck verboten. Tauwetter einſetzte? Wohin mit der Unmenge von Eis? Was würde geſchehen, wenn bis da⸗ hin das Kriſtall des Stromes nicht abgetrieben und den hinzutretenden Waſſern kein Abfluß geſchaffen war? Bangen ging um. Nur die Jugend vergnügte ſich auf der bodengewordenen Fläche des Fluſ⸗ ſes, freute ſich, wenn Ackergäule ſchwer beladene Wagen von einem Ufer zum anderen zogen, lachte beim Schlittſchuhlaufen und jubelte beim ſchnellenden Karuſſellfahren mit Rodeln, die man mit Hilfe von Drehbalken kreisrund und in raſendem Tempo über die weiße Ebene be⸗ wegte. Aber die Alten ſtanden zuſammen, pflegten Rat untereinander und ſprachen von weiter nichts als von der Wetterlage. Sie gingen erſt ſpät zu Bett. Hinter jeder Schwelle, in jedem Hauſe, hinter den Biertiſchen, überall die eine Frage, überall das eine Beraten und überall die eine Sorge: was ſoll werden? Als im März immer noch die gleiche Kälte herrſchte, kamen von Würzburg und Aſchaffen⸗ burg Pioniere, die ſich daranmachten, das Stromeis an beſonders gefährdeten Stellen zu ſprengen. Man trieb— je einige Meter von⸗ einander entfernt— Löcher in die glasklare Winterdecke, ſchob Sprengkapſeln nach, ſteckte die Zündſchnur in Brand, floh in ſichere Ent⸗ fernung und wartete die Wirkung ab. Don⸗ nernd und krachend zerbarſten die Schollen. häuſerhoch flogen ſchwere Stücke und Blöcke umher. In der mehr als meterdicken Wand entſtanden Riſſe, die ſich durch weitere Explo⸗ ſionen verbreiterten und vor offenen Stellen zu einem wenigſtens teilweiſen Abtreiben des Eiſes führetn. Gleichzeitig aber ſchwammen Hunderte von ohnmächtigen Fiſchen ſtromab und gerieten in mehr oder weniger berufene Hände. Von den Booten aus ſchöpften Fiſcher die auf dem Rücken liegenden Kiementräger auf. Vom Ufer aus verſuchte die Schuliugend, möglichſt viele der Ohnmächtigen zu erhaſchen. Bräſen von nie geſehener Größe befanden ſich unter der Beute, Döbel von ſechs Pfund waren keine Seltenheit, und Barben, ſo ſchwer wie noch kein Angler ſie gefangen hatte, tauchten auf. Es ſchien, als ob der Main gerade in der Zeit der Not zeigen wollte, was er an Reichtum berge. Es gibt Menſchen, die behaupten, daß man durch das Abſchießen von Kanonen anderes Wetter herbeiführen könne. Trat jetzt tatſäch⸗ lich zu dem Einfluß der ſchon vorgeſchrittenen Jahreszeit die Einwirkung der Sprengung? Noch wenige kalte Nächte, noch ein paar Tage, dann ſetzte Tauwetter ein. Langſam und be⸗ dächtig. Der Bann war gebrochen, und der Sonne Strahlen, die bis dahin keine Wärme gekannt hatten, wurden milde und lau, der Wind kam von Süden, überall begann es von den Bäumen zu tropfen. Auf Wieſen und Fel⸗ dern ſammelte ſich das Waſſer und floß in unge⸗ zählten kleinen Rinnſalen den großen Waſſer⸗ wegen zu. In den Tälern wurden wie bei Hochwaſſer Notwachen eingerichtet und vor gefährdeten Ort⸗ ſchaften Bollwerke erbaut. Wenn wirklich die ungeheure Maſſe des ge⸗ frorenen Waſſers, die ſich von Frankfurt bis Schweinfurt u. noch höher hinauf geſtaut und geſtemmt hatte, ins Rutſchen gekommen wäre, wenn auf einmal eine unerhörte Naturkraft ihre Feſſeln zerbrochen und ſich gewaltig auf die Künſte der Menſchen geworfen hätte, dann wäre trotz mancher Vorſichtsmaßregel alles ver⸗ nichtet worden. Keine Brücke. kein Haus, keine ee und kein Gebäude wären ſtehengeblie⸗ en. Aber der Gott. der über den Sternen thront, das Schickſal. wie ihn andere nennen, die Fügung, wie er von weiteren gerufen wird, dieſe ewige Allmacht der Welt gebot dem Wet⸗ ter, langſam zu machen, langſam die Lüfte zu erhitzen, langſam den Schnee zu tauen und leiſe und nachſichtig auf die Eisdecke einzuwirken. Mit nur allmählich wachſendem Krachen zer⸗ ſprengte der Strom ſeinen Mantel und ließ ihn ohne Bedrängnis für die Einwohner der Fluß⸗ ſtädte zum Abgleiten kommen. Noch Anfang Mai ſah man an den Ufern die Reſte der Win⸗ terherrſchaft. Aber ſonſt— ringsum— grünte und ſproßte alles in den lachenden Lenz und in das Leben der Hoffnung und in des Jahres neue Luſt hinein. Tur Dell war in die Tauber geworfen wor⸗ den und befand ſich noch in ihr. In zweifelhaf⸗ tem Zuſtand, denn ein rätſelhaftes Etwas ſchuf ihm Unbehagen. Der Fiſch merkte, daß ſich in ſeinem Innern und Aeußeren eine Aenderung vollzog. Zunächſt bekam er ein anderes Kleid. Rings um ſeinen Leib legte ſich ein Panzer von Schuppen und Schüppchen. ſchwarzgelb gepünk⸗ telt oder geſtreift, wie marmoriert. Der Bauch blieb weiß, die Floſſen erhielten ebenfalls gelbe Streifen und der Schwanz zwei oder drei rote. Gleichzeitig mit dem Umſchwung im Ausſehen erfolgte ein anderer. Er betraf die Kauwerk⸗ zeuge, die ſich mit kleinen ſpitzen Zähnen beſetz⸗ ten, und er ging auch den Magen an, der kein Verlangen mehr nach Mücken und Würmern trug. Fiſche begehrte er. Größeres. lebendiges Getier. Fiſche oder junge Fröſche. Zunächſt wenigſtens. Späterhin ſollte die Speiſekarte an Ausdehnung zunehmen. Tur begab ſich alſo auf Jagd. In den Mor⸗ genſtunden ſah man ihn in die Schar von Rot⸗ augen, Elritzen und Schneider ſchießen, die ſich um die einmündenden Abwäſſer ſammelten. Er fraß unheimlich und verzehrte an manchen Ta⸗ gen mehr Beute, als ſein Gewicht ausmachte. Hatte er einen Fiſch an der Breitſeite gefaßt. dann drehte er ihn ſo weit im Maul herum, bis das Opfer kopfzu ſeinem Schlunde zugekehrt war. Erſt dann ſaugte und ſchluckte er es hin⸗ unter. Oft geſchah es, daß der erhaſchte Hap⸗ pen ſeines Umfangs wegen nur unter aller⸗ größten Anſtrengungen verſchlungen werden konnte. ja, es ereignete ſich nicht ſelten, daß ein allzu mächtiger Biſſen im Rachen ſteckenblieb und vor der Aufnahme in den Magen an dieſer Stelle warten mußte, bis er nachzurutſchen ver⸗ mochte. In ſolchen Fällen pflegte der Schwanz des Beuteſtückes aus dem Gebiß Tur Dells her⸗ auszuhängen und je nach dem Spiel der Wellen hin und her zu ſchlagen. Fortſetzung folgt.) Franzöſiſches Kaufhaus durch Jeuer zerſtört Paris, 29. Dezember. Am Mittwochvormittag iſt in Montargie ein Kaufhaus durch Feuer vollſtändig zerſtört worden. Der Schaden iſt ſehr bedeu⸗ tend, da ſämtliche Waren des Kaufhauſes ein Raub der Flammen geworden ſind. Das Perſo⸗ nal konnte aus dem Gebäude rechtzeitig flüchten. Die Feuerwehr von Montargie. die von der Fabrikfeuerwehr der Hutchinſon⸗Werke und Sol⸗ daten des 28. Pionier⸗Regimentes unterſtützt wurde, mußte ſich bei ihren Löſcharbeiten dar⸗ auf beſchränken, die angrenzenden Gebäude vor der Feuergefahr zu ſchützen. Bankdirektor in Jeruſalem enlführk Jeruſalem, 28. Dez. Der Direktor der Ottomaniſchen Bank in Paläſtina namens Louis Bouvier wird ſeit Montag vermißt. Eingehende Suchaktionen der Polizei nach dem Verſchwundenen, der bri⸗ tiſcher Staatsangehöriger iſt, ſind bisher er⸗ folglos geblieben. Da man befürchtet, daß Le Bouvier von arabiſchen Freiſchärlern entführt wurde, hatte man ſogar eine Belohnung von 500 Pfund ausgeſetzt. f Wie jetzt von arabiſcher Seite bekannt wird haben die britiſchen Behörden die Suche auf⸗ gegeben. Von ſeiten der Ottomaniſchen Bank ſelbſt werden jetzt mit Hilfe ihrer Beziehungen zu Araberkreiſen Verſuche unternommen, die An⸗ gelegenheit zu regeln. Aus dieſem Anlaß wird ein Bevollmächtigter der Bank nach Beirut fliegen. Le Bouvier iſt inzwiſchen in das Samaria⸗ Gebirge gebracht worden. Ein Langfinger aus der Miſchpoche Grünſpan Troppau, 29. Dezember. Dieſer Tage wurde in Mähriſch⸗Oſtrau ein ſion für die Kanglgeſellſchaft denke. den dortigen Sicherheitsbehörden gutbekannter Ein Blick über die Welt Taſchendieb gefaßt. Es handelt ſich um einen Adolf Grünſpan, einen Vetter des Pa- riſer Mordbuben Herſchel Grünſpan. Der Ver⸗ haftete. der etwa 40 Jahre alt iſt, gab ſeine Verwandtſchaft mit dem Pariſer Mordbuben zu. Seinerzeit iſt der Verhaftete aus dem ge⸗ ſamten tſchecho⸗flowakiſchen Staatsgebiet aus⸗ gewieſen worden. Er folgte jedoch dem Auswei⸗ ſungsbefehl nicht und trieb in Mähriſch⸗Oſtrau ſein Unweſen weiter. Im Oſtrauer Einheits⸗ preisgeſchäft Oſo fiel er, als er gerade die Hand nach einer fremden Geldbörſe ausſtreckte. in die Hände der Sicherheitspolizei. Obwohl er behauptete, kein Geld bei ſich zu haben, wurde bei ihm eine Tauſend⸗Kronen⸗Note in der Hoſe eingenäht gefunden. Das Ende des amerikaniſchen Großbetrügers Philip Muſica Eins der erſten Originalbilder von den Ereigniſſen um gereien der drei Brüder Muſica, die jetzt noch ganz zeigt, wie die Leiche des nem Selbſtmord abtransportiert wird. Philip Muſica war es, ſeinen Brüdern den größten amerikaniſchen Drogenkonzern zum viele Amerikaner um Millionen von Dollar betrog. n die Entdeckung der rieſigen Betrü⸗ Amerika in Atem halten. Die Aufnahme Aelteſten der Gebrüder, Philip Muſica alias Donald Coſter, nach ſei⸗ der im Zuſammenwirken mit Zuſammenbruch brachte und (Scherl⸗Bilderdienſt⸗Autoflex.) 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