else 00 e . dig 1 10 zur 0 von Aten midt, eich ben · litrer. fler. 9 Uhr 1 oben. U Ende ſeiner Tage, ſon⸗ nem Bewußtſein her⸗ Vol Amisblatt der Bürgermeiſtere Mernyeim Kae: s weile: Täg Nach ausgenommen an Sonntagen und t monatlich 1.60 RM. eins 555 ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Bezugs: Ins 17 ebra durch d N t monatlich 1.60 Nummer 305 eiertagen. ließlich Botenlohn, Jamslag S iernheimer eilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim teil für he und den 31. dezember 1938 Anzei gem e np 5. 0 8: l für 1 mm Höhe und 22 mm 5 8 Rpfg., im Text⸗ 67 mm Breite 15 Rpfg. gültig. Geſchüßele Viernheim. Bismarckstr. 13. Zur Zeit iſt Anzei e Nr. 7 Fernſpr. 153. PSK. L hafen 15101 14. A Wir bekennen: es war ein gläckhaft jahr! ein Jahr der öroͤsse Hinter uns— ein Jahr der Verpflſchfung vor uns Fum Jahreswechsel 1938/50 Don Jr. eduard Kuhn Mit tiefer Bewegung und voll heißen Dan⸗ kes zur Vorſehung, die uns den Führer und Befreier ſchenkte, bekennen wir an der Wende dieſes Jahres: 1938 war ein glückhaft Jahr! Am 2. Dezember 1938 ſprach der Führer in Reichenberg die Worte: „Der Nationalſozialis⸗ mus ſteht nicht am dern erſt am Anfang!“ Ein ſtolzes und kühnes Wort, das nur aus je⸗ aus geſprochen werden konnte, das ein Rück⸗ blick auf eine Fülle von ans Wunderbare gren⸗ zenden geſchichtlichen Taten erlaubt, und mehr noch die friſche und ungebrochene ju⸗ gendliche Kraft und der eiſerne Wille, nun kei⸗ nen Stillſtand anzuer⸗ kennen, ſondern noch entſchloſſener auf noch größere Ziele zuzumar⸗ ſchieren. Wie ein Berg⸗ ſteiger einen Gipfel nur erklimmt, um von ihm aus den Blick für größere Bergeshöhen zu haben, die ein näch⸗ ſtes Ziel ſind, ſo hat uns das an Erfolgen ſo ungemein reiche Jahr, das nun zu Ende geht, nur die Ebene vermittelt und das Fundament, von dem aus die Türme des nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsgebäudes noch höher und ſteiler gebaut werden ſollen. Das Jahr 1938 war ein Jahr der deutſchen Größe. Größe aber verpflichtet. Wenn uns das Gewonnene erhalten bleiben ſoll, dann dürfen wir nicht vergeſſen, daß, ebenſo wie es dieſes alte Jahr war, vor„allem das neue Jahr“ für uns ein Jahr großer Ver⸗ pflichtungen ſein wird, wenn wir„aus ihm die Erkenninis und den Entſchluß gewinnen, den erfolgreichen Weg niemals mehr zu ver⸗ laſſen“. Dieſe Verpflichtung mit voller Be⸗ wußtheit zu übernehmen und in die Tat um⸗ zuſetzen, muß heute, da jeder Einzelne als Glied der Gemeinſchaft ſeinen Standpunkt überblickt, der feſte Vorſatz und der unbeug⸗ ſame Wille von uns allen ſein. Denn nur die in ſchickſalhaften Jahren geſchmtedete Gemein- ſchaft, das in die Tat umgewandelte einmütige Volksbekenntnis eines 80-Millionen⸗Volkes, haf es dem Führer ermöglicht, das Jahr 1938 für alle Zukunft zu einem jener Jahre zu geſtalten, dem in der Geſchichte der Vorrang vor jedem andern noch ſo bedeutſamen und ereignisrei⸗ chen Jahre in dem jahrhundertealten Ablauf des deutſchen Volksſeins gebührt.— In einer kurzen Betrachtung kann man kaum die wich⸗ tigſten Daten eines ſo ereignisreichen Jahres aufzählen, wie es 1938 war. In einer um⸗ fangreichen Veröffentlichung in unſeren letzten Ausgaben bringen wir die nüchternen Auf⸗ zeichnungen der bedeutſamſten Geſchehniſſe die⸗ ſes Jahres auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Wir ſind überzeugt davon, daß viele bei der Lektüre dieſes Jahres-Rückblicks über⸗ raſcht ſein werden von der Tauſendfältigkeit der wichtigſten Ereigniſſe. Der Abſtand von Ciucauf zul Faul ins Neue 21 U zeitlichem Geſchehen erweitert ſich in ſeltſamer Eile ins Ungemeſſene, wenn ſich dieſe Geſcheh— niſſe einander drängen, wie es im Jahre 1938 der Fall war. Wenn Oeſterreich in Jahr- hunderten mehr oder weniger und ſicher völlig ſeit mehr als einem Jahrhundert ein außen- politiſches Problem war: heute iſt die deutſche Oſtmark längſt zu einem innerpolitiſchen Fak- tor geworden. Die Aufmerkſamkeit des Rei⸗ ches gilt heute nicht mehr dem Sudeten⸗ land als einem Sorgenkind der deutſchen Außenpolitik, ja als einem drängenden Gefah⸗ tenherd der geſamten europäiſchen Politik, ſon⸗ dern nur noch der Aufbauarbeit eines dem Ge⸗ ſamtverband des Reiches eingegliederten Gaues. Wir wollen damit ſagen: unſere Zeit iſt ſchnellebig wie noch nie geworden, und kaum vermag man in einem kurzen Augenblick das zu überſehen, was längſt zur Tat gewor⸗ den, in allerjüngſter Vergangenheit aber erſt noch heiße Sehnſucht und der Wunſchtraum von Millionen von Menſchen geweſen war. Denn die Verwirklichung dieſer Sehnſucht, die Heimkehr Oeſterreichs und des Sudetenlandes, ſtehen im Vordergrund der Ereigniſſe von 1938, deren Sinnfälligkeit und Bedeutung auch heute noch im ganzen Volk in lebendigem Be⸗ wußtſein ſind. Dieſe Ereigniſſe aber zeitigten automatiſch die andere beglückende Gewißheit: Deutſchland, deſſen Bevölkerung durch die ohne jedes Blut⸗ vergießen erfolgte Rückkehr alter deutſcher Reichsgebiete auf die Zahl von 80 Millionen aufwuchs, iſt eine Groß- und Weltmacht erſten Ranges geworden, die ſtärkſte und mächtigſte Nation Europas! Innerlich gefeſtigt wie noch nie in ſeiner Ge⸗ ſchichte, geeint und ausgerichtet unter den kla— ren Grundſätzen der univerſellen nationalſozia⸗ liſtiſchen Grundhaltung, geführt von einem Manne, der aus dem Herzen des Volkes em- porwuchs und ein Volksführer iſt, wie ihn die Welt noch nicht ſah, im ſtarken Schutz einer Wehr aus Stahl und Eiſen, aber auch aus einer Armee, die ohne Vorbild iſt: ſo ſteht das nationalſozialiſtiſche Großdeutſchland an der Schwelle des Jahres 1938 da. Und ſo wird dieſes Jahr auch ſtets zu den unvergeßlichen Zeiten gehören. Es bezeichnet einen der gro⸗ ßen Meilenſteine in der deutſchen Geſchichte, der den Weſtfäliſchen Frieden von 1548, das Jahr 1813 und die Einigung von 1871 bei wei⸗ tem überragt. Und ſo ſehen wir, wenn wir an dieſem Jahreswechſel die Bilanz des nun faſt Mus Blodigs Hlpenkalender) ſechsjährigen Beſtehens der nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsführung ziehen, die Aufgaben der einzelnen Etappen an, Aufgaben, die geſtellt waren und die gelöſt wurden: 1933 brachte die Ueberwindung der Parteien und Klaſſen, 1934 den Beginn des wirtſchaftlichen Auf⸗ ſtiegs, 1935 die Einführung der Wehrpflicht, 1936 die Erringung der vollen Souveränität, 1937 den Vierjahresplan als der treibenden wirtſchaftlichen Kraft, 1938 das Jahr der groß deutſchen Er⸗ füllung. So kenn⸗ zeichnete der Führer ſelbſt in ſeiner Reichen⸗ berger Rede die einzel⸗ nen Jahre, die neben der inneren Feſtigung die äußere Machtentfal⸗ tung offenbarten. Es iſt nicht ſchwer, von dieſem Fundament aus den Blick auf die Aufgaben zu lenken, die vor uns liegen. Man kann dieſe Aufgaben nicht in Einzelnen zer⸗ gliedern. Aber die Rich⸗ tung liegt feſt: Auf eine machtvolle Wehr⸗ macht geſtützt, in Frie⸗ den den weiteren Auf⸗ bau unſeres herrlichen großdeutſchen Reiches fortzuführen. Als der Führer mit den Kriegs- hetzern hüben und drü⸗ ben Abrechnung hielt, hat er ſelber demon⸗ ſtriert, auf welcher Ebene wir uns befin⸗ den:„Wenn wir das Jahr 1938 heute noch einmal im Geiſte an uns vorüberziehen laſ⸗ ſen, dann kann es uns nur mit tiefſtem Stolz und größter Freude er⸗ füllen. Deutſchland iſt größer geworden auf dem natürlichſten und auf dem moraliſch un⸗ anfechtbarſten Wege, den es gibt! Millionen von Volksgenoſſen, de⸗ ren einzige Sehnſucht und einziges Ziel es war, zu Deutſchland zurückkehren zu können, ſind nun in unſere Gemeinſchaft eingerückt! Sie werden das Reich nunmehr mittragen hel⸗ fen und ihm als treue Glieder dienen. Die⸗ ſes Jahr iſt aber für uns auch ein Jahr gro⸗ ßer Verpflichtungen: nie wieder das Schickſal von 1918/19! Wir müſſen aus ihm die Erkenntnis und den Entſchluß gewinnen, den erfolgreichen Weg niemals mehr zu verlaſſen!“ Wir ſagten, unſer Weg im kommenden und in den noch folgenden Jahren iſt ausgerichtet. Der Hinderniſſe und Beſchwerniſſe wird es auch künftig noch genügend geben, keines aber wird unüberwindlich ſein. Und wenn wir kämpfen müſſen, dann tun wir es in der An⸗ erkennung jenes nationalſozialiſtiſchen Bewußt⸗ ſeins, daß der kämpferiſche Einſatz ein weſentlicher Beſtandteil in der Erfüllung unſeres Daſeins iſt. So gehen wir, dank⸗ bar für das alte Jahr, frohgemut dem neuen entgegen. Ein Rücbliot auf zuôöl Monate Weligeſchiduc 1938 eines der eniſcieidendsten ſahre in der Geſchichte der Polilix bon unserem Berliner Mitarbeiter Das Jahr 1988, auf deſſen gewaltige Ge⸗ ſchehniſſe ſich in den letzten Tagen immer wie⸗ der die Blicke jedes deutſchen Menſchen zurück⸗ wendeten, bleibt als eines der entſcheldenden Schickſalsjahre in die ewige Geſchichte unſerer Nation eingetragen. Mehr denn je wiſſen wir heute in Deutſchland, daß die Wiedererſtar⸗ kung, der Aufſchwung und Vormarſch unſerer Nation noch nicht abgeſchloſſen iſt. Die guſam⸗ mengefaßte Macht unſeres 80 ⸗Millionen⸗ Volkes reckt ſich urgewaltig in den mitteleuro⸗ pätſchen Raum. Der Wiedererlangung der deutſchen Großmachtſtellung folgte in faſt glei ⸗ chem Atemauge die Entfaltung des Dritten Rei⸗ ches zur Weltmacht. Ein neuer Band der Welt⸗ geſchichte wurde aufgeſchlagen. Er trägt an erſter Stelle den Namen Adolf Hitlers. Oesterreichs Heimkehr ins Rein So Überraſchend vielfach dieſe Entwicklung den Mitlebenden erſchien, ſo folgerichtig zeigte ſie ſich den Rückblickenden. Alle europäiſchen Mächte hatten bereits in den erſten Tagen det Jahres 1988 das Gefühl, dag welthiſto⸗ riſche Entſcheidungen bevorſtan⸗ den. Sie rüſteten dafür. Die Landesvertei⸗ digung in Frankreich und England wurde zu⸗ ſammengefaßt. Die Machthaber in Oeſterreich und in der Tſchecho⸗Slotwakei verdreifachten ihre Quer- und Rückverbindungen. Geheime Pakte und Abreden wurden hinter den Kuliſſen des Tages getätigt. Mit dem Einſatz größter finanzieller, politiſcher und militäriſcher Mittel wurde eine Defenſiw⸗ und Offenſivpolitik gegen das erſtarkte Deutſchland und ſeinen fſa⸗ ſchiſtiſchen Freund in die Wege geleitet. Ueber⸗ all in der Welt war man entſchloſſen, jedem neuen Rechtsanſpruch Deutſchlands mit An⸗ wendung von Gewalt und dem alten Welt⸗ kriegsmittel, der Blockade, zu begegnen. Nur eine Schwierigkeit zeigte ſich immer ſtärker. Die Völker waren klüger als die Staatsmänner des alten Verſailles⸗Kurſes. Sie wünſchben den Frieden, und ſie mißtrauten den eigenen Macht⸗ möglichkeiten. In beidem hatten ſie recht, und in beidem bot ſich ein Anſatzpunkt für die deut⸗ ſche Politik, den eigenen Haren Zukunftskurs der Angſt und dem ſchlechten Getviſſen der an⸗ deren entgegensuſetzen. Daß für Adolf Oitler dabei das Prob⸗ lem Oeſterreich an erſter Stelle ſtand, war nach ſeiner Herkunft und den untragbaren Ver⸗ hältniſſen, die ſich in dieſem kerndeutſchen Lande herausgebildet hatten, ſelbſtwerſtändlich. Wie bezeichnend iſt es, daß der Führer dieſes Prob⸗ lem nicht mit dem Einſatz militäriſcher Ueber⸗ legenheit, ſondern durch offene und ehrliche Verhandlungen zu löſen ſuchte. Am 12. Fe⸗ bruar erſchien der damalige öſterreichiſche Bundeskanzler Schuſchnigg auf dem Ober⸗ ſalzberg. Er kam ohne den geringſten Zweifel daran, daß die Stunde ernſt war und daß mit den bisherigen Unterdrückungsmethoden gegen die Nationalſozialiſten in den öſterreichiſchen Bundesländern nicht mehr weitergearbeitet wer⸗ den konnte. Trotzdem erhielt er vom Führer die Freiheit, ſich als deutſcher Staatsmann zu ent⸗ ſcheiden und mit eigener Verantwortung eine Umkehr einzuleiten, die nach Lage der Dinge notwendig und nicht mehr aufzuhalten war. Wäre Schuſchnigg der Manm geweſen, für den er ſich ausgab, ſo wäre eine langſame Entwick⸗ lung zum Beſſeren ohne internationale Kriſe in Oeſterreich eingetreten. Aber Schuſchnigg war nicht er ſelbſt. Hinter ihm ſtanden andere Mächte, denen er ſich verſchrieben hatte. Schon auf dem Oberſalzberg hatte er nur ein eingiges Ziel, den Verrat an dem Führer des Dritten Reiches, der ihm die Hand zur Verſöhnung hinſtreckte. Alle Maßnahmen der öſterreichiſchen Regierung nach dem Beſuch auf dem Oberſalzberg, auch die Berufung Dr. Seyß⸗Inquarts, wurden dadurch zu einem Schwindelunternehmen und Vabanque⸗ Spiel größten Stils. Die Antwort ließ nicht auf ſich warten. Das öſterreichiſche Volk ſt and auf. Die freche Rundfunkrede Schuſch⸗ niggs und die Ankündigung einer heuchleriſchen Volksbefragung zerſchlugen jede Hoffnung auf eine anſtändige öſterreichiſche Ausgleichspolitik. Adolf Hitler griff zu. Die Freund⸗ ſchaft Muſſolinis wog ſtärker als jede Feindſchaft der Welt. Als am 12. März die deutſchen Truppen als jubelnd begrüßte Be⸗ freier in Oeſterreich einrückten, verwehte der Schuſchniggſpuk wie ein Nebel. Die deutſche Oſtmark kehrte heim zum Reich, ein Geſchenk des Führers, deſſen Größe erſt kommende Ge⸗ nerationen ganz begreifen werden. Das Ausland rüstet zum Hriege Der unbeirrte Glaube, der hohe Mut, der Adolf Hitler bei der Rückgewinnung Oeſter⸗ reichs beſeelte, iſt erſt heute am Ende dieſes 1 4 Adolf Hitler, der Schdpfer des Großdeutschen Reicis ereignisreichen Jahres voll zu würdigen. Tat⸗ ſächlich triumphierte damals das Recht über die Macht. Denn die deutſche Weſtflanke lag offen. Hätte der Verſailles⸗Geiſt in Paris und Lon⸗ don geſiegt, ſo wäre eine blutige militäriſche Auseinanderſetzung unvermeidlich geweſen. Aber was damals die Weſtmächte nicht wagten, blieb als Möglichleit vor ihren Augen, wenn ſie an das Problem der Tſchecho⸗Slowa⸗ kei dachten, das als zweites Weltprob⸗ lem dieſes Jahres einer Oöſung zu⸗ reifte. Bei Oeſterreich hatte man noch ge⸗ ſchwiegen. Für die Verteidigung der Tſchecho⸗ Slowakei riſtete man mit aller Macht. Man überſah nur eines, daß auch der frührer Deutſch⸗ lands die gleichen Folgerungen aus der Welt⸗ lage bei der Heimkehr Oeſterreichs zog. Die deutſchen Weſtbefeſtigungen entſtanden. Hun⸗ derttauſende verbanden alle Kraft und Begei⸗ ſterung ihrer Arbeit mit dieſem gewaltigen Werk. Der Sommer ging darüber bin. Als der Herbſt nahte, war die franzöſiſche Armee don Mitteleuropa abgetrennt. Wer jetzt noch wagte, um der Heuchelpolitik eines Dr. Beneſch willen einen Weltkrieg zu entfeſſeln, mußte ſich zur Opferung ſeines geſamten militäriſchen Nachwuchſes vor dem deutſchen Betonwall ent⸗ ſchließen. Eine andere Alternative gab es nicht mehr. Die deutſche Defenſivſtellung gegen Frankreich wog die Kraft ganser Armeen auf. Das Prager Verlustspicl Es iſt nicht nötig, noch einmal die vielen Etappen der Entwicklung zu ſchildern, die jetzt mit mathematiſcher Konſequenz abrollten. Un⸗ faßbar war höchſtens der Widerſtand der tſche⸗ chiſchen Machthaber gegen die von Deutſchland angebotene Normallöſung, die wiederum zu⸗ nächſt einen offenen Ausgleich, und erſt ſpäter, als deutſches Blut im Sudetenlande floß, die unanfechtbare Abtretung rein deutſchen Gebie⸗ tes vorſah. Noch einmal kamen alle Ideologien der alten Verſailles-Mächte zum Vorſchein, die Hoffnung auf die Sowjetunion, der immer ſchwankender werdende Glaube an die eigene militäriſche Ueberlegenheit, die irrſtnunige Er⸗ wartung, daß Deutſchland mir„bluffte“. Dieſes ganze Kartengebäude brach in ſich zuſanumen. Die erſte heuchleriſche Mobilmachung der Tſchecho⸗Slowakei wurde von Deutſchland Ge⸗ wehr bei Fuß hingenommen. Bei der zweiten gab es auch für uns kein Zurück mehr. In Prag hatte ſich der Bolſchewismus eine Feſtung in Mitteleuropa geſchaffen, die kein Staat von Kraft und Größe dulden konnte. Sie mußte zer⸗ brochen werden. Und ſte wurde zerbrochen. Der Rüczug Englands In dieſen Wochen der höoͤchſten Spannung trat ein Mann in den Vordergrund der Welt- politik, dem auch von deutſcher Seite niemals die ehrliche Bereitſchaft zum Frieden und zu einer europäiſchen Verſtändigung abgeſprochen worden iſt, der engliſche Premierminiſter Chamberlain. Er iſt von vielen als der große Friedensſtifter dieſes Jahres gefeiert worden. Dieſen Titel wird aller Vorausſicht nach eine zukünftige Geſchichtsſchreibung revi⸗ dieren. Seine charakterliche Tüchtigkeit beſtand jedoch darin, daß er die Phraſen und Schlag⸗ worte von der Wirklichkeit zu unterſcheiden wußte. Die Miſſton Lord Runeimans öff⸗ nete ihm die Augen über die Unanfechtbarkeit des deutſchen Rechtsſtandpunktes im Sudeten⸗ lande. Er hatte den Mut, die Konſequenz aus dieſer Erkenntnis zu ziehen. So wurden die Tage vom Oberſalzberg, von Godesberg und von München zu Brennpunkten einer Politik, die unter der höheren Gewalt des deutſchen Rechtsſtandpunktes einen Rückzug in den Frie⸗ den vornahm. Sowjetrußland erwies ſich da⸗ bei als der tönerne Koloß, deſſen klägliches Berſagen auch den militäriſchen Befehlshabern Englands und Frankreichs die Rückzugsbefehle erleichterten. Die Großmacht Deutſchland war im Bunde mit Italten zu ſtark für eine raſche Abrechnung geworden. Das europäiſche Gleich- gewicht von früher war zerſchlagen. Eine neue Welt hob ſich aus den Trümmern berlorener Illuſtonen.. Die Mittelmeet probleme Es kann kein Zweifel beſtehen, daß auf dieſe Entwicklung von welthiſtoriſchem Format die Mittelmeerprobleme in einem be⸗ deutenden Sinne eingewirkt haben. Nach der Eroberung Abeſſintens, die durch die neutrale Freundſchaftshaltung Deutſchlands mit ermög⸗ licht wurde, hatten ſich für Italien im Mittel⸗ meer Aufgaben herausgebildet, die eine Ab⸗ ſeitsſtellung unſeres italieniſchen Bundesgenoſ⸗ ſen bei keinem europäiſchen Konflikt mehr er⸗ laubten. So wuchs im Jahre 1938 die Achſe Rom Berlin zu jener einzigartigen poli⸗ tiſchen und militäriſchen Bedeutung heran, die mit uns die ganze Welt kennenlernte. Auch Italten durfte einer Reviſion in ſeinem mittel⸗ ländiſchen Einflußgeblet mit immer größerer Zuverſicht ins Auge ſehen. Auch ſeine Grenzen fielen genau wie bei Deutſchland nicht mit den weiten Vorfeldern ſeines Volkstums zuſam⸗ men. Auch ſeine Sicherheit forderte zunehmend Vorſorge und klare Entſcheidungen. So kam es am Ende des Jahres 1938 zur Neuaufrol⸗ lung des Problems von Tunis und von Diſchibutl und Franzöſiſch⸗Somali⸗ land. Es ſind Fragen, die bereits auf das kommende Jahr ihre Schatten werfen und einer Löſung, ſo oder ſo, zudrüngen. Die früher ſo wichtige ſpaniſche Frage trat dieſen Ereigniſſen gegenüber faſt etwas in den Hintergrund. Die Rückfahrt der italte⸗ niſchen Freiwilligen aus Spanien bedeutete ſogar ein gewiſſes Desintereſſement, das zu⸗ gleich für England die Möglichkeit vermitteln⸗ der Verhandlungen bot. Ueber dieſe Fragen iſt auch nach den letzten ſpaniſchen Siegen in der Weihnachtsſchlacht von Taragon a noch nichts Entſcheidendes zu ſagen. Nur das eine iſt ſicher: Auch in Spanien ſind die Roten im Rückmarſch. Sie erlitten ſchwere Schläge. Die Möglichkeit eines Sieges iſt von ihren Jahnen gewichen. f Die ostasiatischen Vorgange Es wäre noch manches über die Auswirkun⸗ gen der neuen deutſchen und ttalieniſchen Weltmachtſtellung auf den Nahen Oſten und den Donauraum zu ſagen, auch auf Polen, Ungarn und Rumänien, die ſich in der letzten Zeit immer mehr als Mitbeteiligte zukünftiger Oſtentwicklungen erwieſen, es mag aber genü⸗ gen, in dieſem Zuſammenhang nur noch kurz der Entwicklung im Fernen Oſten zu geden⸗ ken, die durch die Freundſchaft Deutſchlands und Italiens mit Japan in unſeren engeren Geſichtskreis gerückt ſind. Hier war das Jahr 1938 ein Jahr größter Erfolge für die japa⸗ niſchen Waffen, die durch die Einnahme von Kanton und Hankau neue Rieſengebiete ihrem Einfluß unterwarfen. Es zeigte ſich aber auch. daß die endgültige Klärung der oſtaſiatiſchen Probleme bis zu dieſem Augenblick noch nicht erfolgt iſt. In China ſtoßen nach wie vor die Kräftefelder Japans mit denen Groß-Britan⸗ niens, der US. und der Sowjetunion zuſam⸗ men. Japan ſteht vor der ſchweren Aufgabe, ſeine ſiegreich erworbene Stellung weiterhin zu ſtärken und den Kampf gegen den Bolſche⸗ wismus, der es an die Seite der Achſe Ber⸗ Uin-Rom ſtellt, bis zu den letzten Konſequenzen mit der ihm eigenen Zähigkeit und Opferbe⸗ reitſchaft auszufechten. In jedem Fall iſt zu ſagen, daß dieſe weltpolitiſchen Probleme ge⸗ genüber dem europäiſchen Problem trotz allem ein wenig in den Hintergrund gerückt ſind. Die Bindung der angelſächſiſchen Mächte in Europa war zu ſtark, um entſcheidende Vor⸗ ſtöße in Oſtaſien hervorzurufen. Eines iſt im⸗ merhin klar geworden: Die unfreundliche Haltung, die die u S A allen Beſtrebun⸗ gen gegenüber einnimmt, die mit dem deutſchen Wiederaufſtieg zuſammenhängen. In den Ver⸗ einigten Staaten und auch in England hat man als neues Schreckgeſpenſt jetzt die Ju⸗ denfrage mobiliſiert, die im Innern Deutſchlands ihrer endgültigen eindeutigen Löſung zugereift iſt. Während der Jude aus Europa verſchwindet, wurde er im letzten Jahr in den Vereinigten Staaten zum leidenden Märtyrer der Welt ernannt. Die Judenlüge überflutet gegenwärtig den nordamerikaniſchen Kontinent. Sie iſt das größte Geſchäft, das ſich die amerikaniſchen Kriegslieferanten für das nächſte Jahr verſprechen. Es wird aller Anſtrengungen der verantwortlichen Staatsmänner bedürfen, um die neue Entfeſſe⸗ lung eines Weltkrieges durch jüdiſche Draht- zieher zu verhindern, und den ſtändig an⸗ ſchwellenden Tendenzen einer gewiſſenloſen Hetzpropaganda endgültig den Garaus zu machen. 5 N00 Hinte ichen ſende 0 ces du mieman unſeret dee 0 Den beutſch entſche keugend und El under eine fler de das ncht purde Ius di der Fil laſen weil ſit helden, Pürdig Dara der E derpflit ken zu ließen. 80 9 geen 2 bewohn Kation J. J. der det Schriſtſ berhede bb, Geh Reiches Diode us Bewegu kal, beg ber deu J beber, den ftut geboten Sudeten Anerteit wahrſte Krmätte, Aubilar danken Und zu 5 Die lenbe Schritt neze. gleichze gramm „Anl. damit! meine 9 — 8 — e inner auf diese mat die nem be⸗ Nag det keutrale 0 ernoͤg⸗ n Mtel⸗ tine Ab. dehnt, mehr 5 Age den poli⸗ han lie 2 duch n mittel hröherer Grenzen II den uſam⸗ mehmend 80 lam euaufrol⸗ und don dna! auf das ſen und Trage etwas er falle. bebeutett dab zu⸗ unfttelp⸗ ragen iſt n in det HU Nur das le Roten Shlüge⸗ n hren 0 Hoirtun⸗ emſchen n und Polen, n leßten lünftiget r geni⸗ och kn ˖ geden⸗ ſchlands engeren U gaht ( ſaya⸗ ne bon tem e duch zal chen 0 nicht bot die Veiltan“ ſuſam⸗ lufgabe, gethin olſch⸗ ft ber quenzen erbt 1 n ne he 5 Alem fi chte 1 den ſt mn/ liche bun ulſchen n Ver W be 91. quem cuttgel rr Unſer Gauleiter zum Fahreswechſel Nationalſozialiſten in Heſſen⸗Naſſau! Hinter uns liegt ein Jahr ungeahnter poli⸗ tiſcher Erfolge. Die Ernte eines Jahrtau⸗ ſende alten Kampfes um das Werden des Rei⸗ ches durfte heimgetragen werden durch die von niemandem zu übertreffende Opferbereitſchaft unſerer einzigen Volksgemeinſchaft in der Idee des Nationalſozialismus. Den Stunden des Ernſtes, in welchen das beutſche Volk im vergangenen Jahre ſeine Entſchloſſenheit und ſeinen durch nichts zu beugenden Willen zum Einſatz für Freiheit und Ehre der Nation bekundete, folgten die Stunden des Stolzes und der Freude über die Heimkehr von 10 Millionen bislang geknech⸗ leter deutſcher Brüder. Das Reich iſt unſer geworden, nichts Größeres kann es geben! Das Reich wurde unſer durch die Tatkraft und Energie des Führers! Das Reich wurde unſer, weil der Führer ſich zu jeder Stunde auf uns ver⸗ laſſen konnte! Und das Reich wurde unſer, weil ſich die Haltung eines ganzen Volkes der Helden, die je für dieſes Ziel gefallen ſind, würdig erwies! Daran laßt uns immer denken. Ein Jahr der Erfüllung liegt hinter uns. Es verpflichtet uns, umſomehr jenen Grundſätzen treu zu bleiben, die dieſen Erfolg erringen ließen. So grüßen wir das Jahr 1939 mit dem feſten Verſprechen, daß es uns in geübter und gewohnter Bereitſchaft antreffen ſoll: Als Nationalſozialiſten Adolf Hitlers! Sprenger. E. G. Kolbenheyers 60. Geburkskag Der Führer verlieh ihm den Adlerſchild des Deutſchen Reiches 88 München, 30. Dezember Der Führer und Reichskanzler hat dem Schriftſteller Dr. med. h. c. Erwin Guido Kol⸗ benheyer in Solln bei München anläßlich ſeines 60. Geburtstages den Adlerſchild des Deutſchen Reiches mit der Widmung„Dem Deutſchen Dichter“ verliehen. In Solln, dem kürzlich in die Hauptſtadt der Bewegung eingemeindeten Villenort im Iſar⸗ tal, beging am Freitag der große deutſche Dich⸗ ter deutſchen Schickſals. Erwin Guido Kolben⸗ heyer, ſeinen 60. Geburtstag. In drei Jahrzehn⸗ ten fruchtbarſten Schaffens war der in Budapeſt geborene Kolbenheyer, deſſen Jugendheimat das Sudetenland war, der im hiſtoriſchen Roman unerreichte Geſtalter volkhafter Dichtung im wahrſten Sinne unſerer Zeit und damit der Kräfte, die das Dritte Reich aufbauten. Dem Jubilar haben ſich an ſeinem Ehrentag die Ge⸗ danken und Glückwünſche des ganzen Deutſch⸗ land zugewandt. Die Geburtstagsgrüße von Reichsleiter Ro⸗ ſenberg überbrachte der Leiter des Amtes Schrifttumspflege, Reichsamtsleiter Dr. Hage⸗ meyer. Reichsleiter Alfred Roſenberg hat gleichzeitig an den Dichter folgendes Tele- gramm gerichtet: „Anläßlich Ihres 60. Geburtstages und der damit verbundenen Ehrung ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche aus. Ihr Alfred Roſenberg.“ Gauhauptſtellenleiter Schrott überreichte die Glückwünſche des Landeskulturwalters, des Stellvertretenden Gauleiters Nippold. Zum Ehrentag des Dichters ſind eine Fülle von Glückwünſchen, Geſchenten und Blumen eingetroffen. So gratulierten auch Miniſter⸗ präſident Siebert und Staatsſekretär Dr. Boepple. Der Oberbürgermeiſter der Haupt⸗ ſtadt der Bewegung, Reichsleiter Fiehler, ſandte mit ſeinen Glückwünſchen eine Ehrengabe. Die Sudetendeutſche Kulturgeſellſchaft übermittelte dem„hohen Meiſter deutſcher Dichtkunſt“ eine Bronzeplkatte. Glückwünſche kamen weiter von den Oberbürgermeiſtern von Frankfurt a. M. und Stuttgart, von Univerſitäten und Wiſſen⸗ chaftlern, ſo von Geheimrat Plank⸗Berlin, aus — literariſchen Deutſchland, aus Verleger⸗ kreiſen und den verſchiedenſten anderen Kreiſen. Zahlreiche führende Perſönlichkeiten der Par⸗ tei, des Staates und der Kunſt gedachten heute in Telegrammen, Briefen, Geſchenken und Blu⸗ menſpenden des 60jährigen Dichters Erwin Guido Kolbenheyer, dem der Führer durch die Verleihung des Adlerſchildes des Deutſchen Reiches die höchſte Anerkennung vor der Nation ausgeſprochen hat. 8 g Im Rahmen einer kleinen Feier übergab im auſe des Dichters in Solln bei München der Latte; der Abteilung Schrifttum im Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda, an een Alfred Inge⸗ mar Berndt, gemeinſam mit dem Leiter des Amtes Schrifttumspflege des Reichsleiters Roſenberg, Reichsamtsleiter Hage⸗ meyer, dem Dichter Schild und Urkun⸗ de. Miniſterialdirigent Berndt brachte dem Dichter gleichzeitig die herzlichſten Glückwünſche des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, und Präſidenten der Reichskultur⸗ jammer, Dr. Goebbels, zum Ausdruck. (Wiederholt, da nur in einem Teil der Auflage) Der Aufruf! Nationalſozialiſten, Nationalſozialiſtinnen! Parteigenoſſen! In ergriffener Dankbarkeit gegenüber dem gnädigen Wirken der Vorſehung verläßt das nationalſozialiſtiſche Deutſchland das Jahr 1938. Mit ihm geht nicht nur das ſechſte Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution und der durch ſie errichteten neuen Volks⸗ und Staatsfüh⸗ rung zu Ende, ſondern vor allem das ereignisreichſte Jahr der Geſchichte unſe⸗ res Volkes ſeit vielen Jahrhunderten. Wenn die Arbeit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und unſerer Partei in den erſten fünf Jahren ſeit 1933 vorwiegend der Ueberwindung der inneren, volitiſchen, ſozialen, ge⸗ ſellſchaftlichen und wirtſchaftlichen Not unſeres Volkes galt, dann gelang es in den hinter uns liegenden zwölf Monaten, das größte Problem unſerer außen volitiſchen Lage zu löſen. Wer wird angeſichts des heute aufgerichteten Großdeutſchen Reiches nicht in bewegter Ergrif⸗ ſenheit zurückdenken an das, was wir vor ſechs Jahren vorfanden. Und wer will nach einem ſo unerhörten Wandel im Leben eines Volkes noch länger die Richtigkeit der angeſetzten Kräfte ſowohl als der angewandten Methoden beſtreiten? In Deutſchland— niemand, er wünſchte ſich denn das Unglück unſeres Volkes. In der Umwelt freilich alle jene, die die Wiederaufer⸗ ſtehung des Reiches, ganz gleich aus welchen Gründen, ablehnen zu müſſen glauben. Wenn ich um Abſchluß dieſes reichſten Ernkejahres in unſerer Geſchichte zurückblicke, dann erfüllt mich neben dem heißen Dank an die Vorſehung der Dank an meine Partei. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat dieſes Wunder vollbracht. Wenn der Herrgott dieſes Werk gelingen ließ, dann war die Partei ſein Werkzeug.. Sie hat mir bald zwei Jahrzehnte lang in unverbrüchlicher Treue als Inſtrument geholfen, die Vorausſetzungen zu ſchaffen, die den deutſchen Wiederaufſtieg einleiten und erzwingen konnten. Sie hat jene innere Geſchloſſenheit unſeres Volkskörpers in den vielen Jah⸗ ren einer unermüdlichen Arbeit geformt, die es mir nun ermöglichte, in entſcheidender Stunde, die geballte Kraft der ganzen Nation hinter mir wiſſend, das Lebensrecht unſeres Volkes vertreten zu können, auch auf die Gefahr der letzten und ſchwerſten Konſequenzen hin. Alle die Führer und Führerinnen der Partei, ihrer Kampforganiſationen ſowie ihrer angeſchloſſe⸗ nen Verbände und alle die Millionen bewußt aber namenloſer Parteigenoſſen und Parteige⸗ noſſinnen, alle dieſe aktiven Nationalſozialiſten können am Ende des Jahres 1938 mit Befrie⸗ digung und Stolz auf die durch ihre Arbeitmitermöglichte Schaffung des Großdeutſchen Reiches blicken. Die durch den Nationalſozialismus erfolgte Aufrichtung einer neuen Volksgemeinſchaft und eines unerſchütterlichen politiſchen Regimes geſtatteten es mir auch, den Aufbau der neuen deutſchen Wehrmacht durchzuführen. Sie hat in dieſem Jahre ihre erſten großen Bewährungsproben abgelegt. Offi⸗ zier und Mann wetteiferten miteinander im Einſatz für das nationalſozialiſtiſche Großdeut⸗ ſche Reich. Das deutſche Volk aber iſt wieder ſtolz auf ſeine Soldaten. Der Staat ſelbſt und ſeine Verwaltung haben in dieſem Jahre eine Aufgabe erſten Ranges hervorragend gelöſt. Ueber allem aber fliegt mein Dank dem ganzen deulſchen Volle zu. Es hat durch ſeine wunderbare Haltung weſentlich beigetragen, einer verblendeten Umwelt die letzten Hoffnungen auf das Wiederaufbrechen des alten Erbübels der Deutſchen zu nehmen. Keiner der ſogenannten demokratiſchen Staatsmänner hat in dieſem Jahr auch nur annähernd das Recht, ſo ſehr im Namen ſeines Volkes zu ſprechen als ich. Dies hat mitgeholfen, ohne Krieg eine europäiſche Frage zu löſen, die ſo oder ſo gelöſt werden mußte. Der Fleiß des deutſchen Bauern hat uns dabei die Ernährung des deutſchen Volkes ſichergeſtellt. Der deutſche Arbeiter aber hat es fertiggebracht, in unſerer Wirtſchaft die Produktion auf das außerordentlichſte zu ſteigern. Mein beſonderer Dank gilt den Hunderttauſenden, die die Weſtfront des Reiches mit jenem Wall von Panzer und Beton umgeben haben, von dem wir wiſſen, daß keine Macht der Welt ihn jemals aufbrechen wird. In dieſer ſelben Zeit hat die Organiſationsfähigkeit unſeres Volkes Triumphe gefeiert. Neben die glanzvollen Leiſtungen der Wehrmacht treten die nicht minder glänzenden Lei⸗ ſtungen auf dem Gebiet der Wirtſchaft und auf dem unſerer allgemeinen Ver⸗ waltung. Es wird aber einmal in der Geſchichte beſonders vermerkt werden, daß— trotz dieſer äußerſten politiſchen Spannungen und gigantiſchen Anſtrengungen und Erfolge— das kulturelle Leben in keinem Augenblick zum Stillſtand kam, ſondern im Gegenteil auf einen wunderbaren Aufſtieg hinzuweiſen vermag. So hat die nationalſozialiſtiſche Volksge⸗ meinſchaft auf allen Gebieten ihres reichgegliederten Lebens in dem zurückliegenden Jahre gut gemacht, was Jahrzehnte, ja Jahrhunderte vorher an unſerem Volke ſündigten. Jenen aber, die im Glauben an dieſe Volksgemeinſchaft ſeit Jahren, ja Jahrzehnten leiden mußten und die vielleicht die Errichtung des Großdeutſchen Reiches ſelbſt nicht mehr erleben durften, mag es über das Grab hinaus noch ein Troſt ſein, daß aus ihtem Leid das Glück und die Freude von unzähligen Millionen erwuchs. zie haben damit nicht umſonſt gelitlen und ſind nicht umſonſt gefallen. Denn das Jahr 1938 iſt zugleich das Jahr der Ablegung des größten Bekenn tniſſes eines Volkes. Zweimal wurden in dieſer Friſt Deutſche zur Wahl gerufen. Das erſte Mal das Altreich mit den Volksgenoſſen unſerer neuen deutſchen Oſtmark, und das zweite Mal die nunmehr ebenfalls zum Reich geſtoßenen Sudetendeutſchen. Somit hat in dieſem Jahr zum erſten Mal in der Geſchichte unſeres Volkes ganz Deutſchland ſeinem politiſchen Willen feierlichen Ausdruck gegeben, zum nationalſozialiſtiſchen Großdeutſchen Reich zu ſtehen und von ihm niemals mehr zu laſſen, komme, was kommen wolle! die Aufgaben der zukunft ſind folgende: Die erſte Aufgabe iſt und bleibt— wie in der Vergangenheit immer wieder— die Erzie⸗ hung unſeres Volkes zur nationalſozia li tiſchen Gemeinſchaft. Die zweite Aufgabe liegt im Aufbau und in der Verſtärkung unſerer Wehrmacht. Die dritte ſehen wir in der Durchführung des Vier jahrespla nes und beſonders in der wirtſchaftlichen Eingliederung der neuen Reichsgebiete. Außen volitiſch iſt der Platz Deutſchlands beſtimmt und feſtgelegt. Die Verpflichtungen. die aus unſerer Freundſchaft für das faſchiſtiſche Italien erwuchſen, ſind uns klare u. unverbrüch⸗ liche. Unſer Verſtändnis für die geſchichtliche Rolle Muſſolinis im Dienſte der Erhaltung des Friedens des vergangenen Jahres zwingt uns zu tiefer Dankbarkeit. Wir danken aber auch den anderen Staatsmännern, die es in dieſem Jahre unternommen hatten, mit uns Wege zu einer friedlichen Löſung der unau ſchiebbaren Fragen zu ſuchen und zu finden. Im großen Weltraum iſt unſere politiſche Ein tellung bedingt durch den Antikomin⸗ tern vertrag. Im übrigen aber haben wir, wie immer, nur den einen Wunſch, daß es auch im kommenden Jahr gelingen möge, zur ÜÜgemeinen Befriedung der Welt beizutragen. Möge die Gnade des Herrgotts dabei unſer deu ſches Volk auf ſeinem Schickſalsweg begleiten. Es lebe die nationalſozialiſtiſche Bewegung, es lebe unſer deutſches Volk und unſer Groß⸗ deutſches Reich! Berchtesgaden, 31. Dezember 1938.(gez.) Adolf Hitler Die Parole des Führers für das Fahr 1939 1939 keichſtes Erntejahr unjerer Geschichte— Große zukunftsaufgaben Dr. Goebbels ehrt hanns Johſt Ein Geſchenk mit Widmung zum Jahreswechſel Berlin, 30. Dez. Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ließ am Freitag dem Präſidenten der Reichsſchrifttumskammer, Staatsrat Hanns Johſt, der ſich nach monatelanger ſchwerer Krankheit auf dem Wege der Beſſerung befindet, zum Jahreswechſel durch den Leiter der Abteilung Schrifttum ſeines Mi⸗ niſteriums, Miniſterialdirigent Berndt, ſeine Büſte mit einer herzlichen Widmung überbrin⸗ e Dr. Goebbels zum Jahresabſchluß im Rundfunk Berlin, 31. Dez. Zum Jahresabſchluß ſpricht Reichsminiſter Dr. Goebbels heute abend von 19—19.15 Uhr über den Rundfunk zum deutſchen Volk. Seine Anſprache wird auf alle deutſchen Sender übertragen. Ungariſche Demarche in Prag Prag, 31. Dezember Wie verlautet, hat die ungariſche Regierung am Freitagvormittag in Prag eine Demar⸗ che unternommen und gegen die Sendun⸗ gen des ſlowakiſchen Rundfunks proteſtiert, die ſie als ungarnfeindlich bezeichnet. det nalionalſpauiſche Vormarſch hält an Fortſchritte bei Tremp und Borjas Blancas Bilbao, 30. Dez. Am Freitag ſetzten die nationalſpaniſchen Truppen ihre Offenſive an allen Abſchnitten der katalaniſchen Front fort. Im Nordabſchnitt bei Tremp erzielten ſie einen Geländegewinn von durchſchnittlich vier Kilometern Tiefe. Die bedeutendſten Operationen ſpielten ſich im Mittelabſchnitt bei Balaguer ab, wo die natio⸗ nalen Truppen trotz des heftigſten bolſchewiſti⸗ ſchen Widerſtandes durchſchnittlich um fünf Kilometer weiter vordringen konnten. Im Südabſchnitt bei Borjas Blancas erober⸗ ten die nationalen Abteilungen in den Morgen⸗ ſtunden den Ort Bobera, der von den Bolſche⸗ wiſten in Brand geſteckt worden war, als ſie ſich zur Flucht gezwungen ſahen. Die Operationen dauern an. 5 Krach im rolſpaniſchen Lager Proteſt des ſowjetruſſiſchen Botſchafters in Barcelona Bilbao, 30. Dez. In Barcelona legte der ſowjetruſſiſche Bot⸗ ſchafter Beſchwerde bei der roten„Re⸗ gierung“ gegen die Haltung der Anarcho⸗ Syndikaliſtiſchen Partei ein, die erklärt hatte. daß ſie an den Feiern zu Ehren Sowjetruß⸗ lands nicht teilnehmen würde, da ihre Partei⸗ ziele mit der Sowjetdiktatur unvereinbar ſeien. Der Botſchafter forderte ein ſofortiges ſcharfes Einſchreiten gegen eine derartige Haltung der Anarchiſten und verlangte außerdem eine ſtrenge Zenſur der anarchiſtiſchen Zeitungen im Intereſſe der engen rotſpaniſch⸗ſowjetruſſiſchen Freundſchaft. die Folgen franzöſiſcher Preſſehehe Der Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Paris und Teheran Paris, 30. Dez. In unterrichteten Kreiſen beſtätigt man, daß die Regierung des Iran die Initiative zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen mit Frankreich ergriffen habe. Dieſer Abbruch ſei im Verlauf des Donnerstags dem franzöſiſchen Geſandten in Teheran mitgeteilt worden. Der iraniſche Geſandte in Paris ſollte bereits im Laufe des Freitagvormittag dem Quai d'Orſay einen Beſuch abſtatten und eine Erklärung für die Gründe dieſes Abbruches geben. Vor etwa einem Jahre, ſo heißt es, habe der iraniſche Geſandte in Paris beim Außenmini⸗ ſterium eine Proteſtnote wegen eines Wortſpieles in einer Pariſer Reveuzeit⸗ ſchrift überreicht, das den Schah von Perſien um Gegenſtand hatte und in Teheran als eine eleidigung empfunden worden war. Man glaubt, daß diesmal ähnliche Gründe vorliegen, und der„Paris Midi“ erinnert daran, daß vor einiger Zeit bereits einmal die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Paris und Teheran eines Artikels in der„Europa Nouvelle“ wegen für eine zeitlang abgebrochen wurden und daß auch der iraniſche Geſandte in Washington aus ähn⸗ lichen Gründen abberufen worden ſei. Grippeepidemie in Polen Warſchau, 31. Dezember Die Kältewelle der letzten Wochen hat in ganz Polen eine Grippeepidemie bewirkt, die alle bisher verzeichneten Ausmaße überſteigt. In Warſchau allein wurden 130 000 Perſonen, das iſt der zehnte Teil der Einwohnerſchaft, von dieſer Krankheit befallen. Die Inanſpruchnahme der Aerzte und Apotheken iſt um das Sechsfache geſtiegen. In Krakau mußte der Theaterbetrieb infolge der Erkrankung eines großen Teiles der Schauspieler eingeſchränkt werden und in Po⸗ ſen arbeitet aus dem Pate Grunde die Hälfte der Geſchäfte und Betriebe nur mit hal⸗ 1 9 ber Belegſchaft Wirlſchafts- und ſozialpolitiſcher Mik blitt Gewallige Leiſtungen aller Virkſchafkszwei „Am Ende eines Jahres ſucht man gern nach einem Wort, in dem kurz und treffend das Charakteriſtiſche des abgelaufenen Zeitabſchnit⸗ tes zum Ausdruck kommt. Dies Wort ſoll Reich. ſam der Generalnenner ſein, auf den alle be⸗ deutſamen Ereigniſſe eines Jahres, ſeien ſie politiſcher oder wirtſchaftlicher Natur, gebracht werden können. Es iſt die Bilanzſumme, die zum Vorſchein kommen ſoll. Sie iſt not⸗ wendig, 3 zeigt uns Erfolg und Mißer⸗ folg unſerer Arbeit; ſie iſt uns Lohn oder Mahnung. Es iſt uns in der vergangenen Epoche oft nicht leicht geworden, dieſen Generalnenner zu finden. Poſitives auf der einen Seite ſtand leichviel oder mehr Negativem auf der anderen eite de Nerz und ſo wog per Saldo die Schale des iedergangs ſchwerer als die andere Schale der Waage. Das Jahr 1933 brachte die Wende. Ein Jahr des Aufbaues reihte ſich an das andere. Unter der zielklaren und ſtarken Führung Adolf Hit⸗ lers wurde ein gewaltiges Gebäude politi⸗ ſcher Einheit, militäriſcher Stärke, wirtſchaftlicher Kraft, kultureller Größe und ſozfaler Gerechtigkeit er⸗ richtet. Stein um Stein wurde in den ſtolzen Bau gefügt und an der Schwelle vom alten um neuen Jahr können wir vom Jahre 1938 2 daß es das Jahr der Erfüllungen geweſen iſt. Nicht in dem Sinne, daß nunmehr as Ziel aller unſerer Arbeit erreicht wäre und wir jetzt daran gehen könnten, von den Zinſen des angehäuften Kapitals zu leben. Für eine ſolche Auffaſſung iſt im nationalſozialiſtiſchen Denken kein Ra um, und ſie trüge das Kenn⸗ 75 des Niedergangs ſchon auf der Stirne. ohl aber iſt das Jahr 1938 für uns das Jahr der Erfüllungen geweſen, als die erſten großen Erfolge nationaler Kraftanſtrengung ſich auf den verſchiedenſten Gebieten gezeigt haben. Wir bezeichnen das letzte Jahr abſichtlich nicht als das Jahr der Erfüllung, ſondern ſprechen von Erfüllungen, um damit anzudeuten, daß noch viele Pläne der Reife entgegengeführt werden müſſen, und viele Wünſche und Hoffnungen der Erfüllung harren. 1938 iſt eine erſte und große Etappe im deutſchen Wiederaufbau. 1938 iſt in der jüngſten deutſchen Geſchichte ein Markſtein von der Größe des Jahres 1933. * Wenn im Rahmen dieſes Aufſatzes von den wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Ereigniſſen des abgelaufenen Jahres geſchrieben werden ſoll, ſo kann das nicht geſchehen, ohne mit einigen Sätzen den Gang der politiſchen Geſchehniſſe im gleichen Zeitabſchnitt zu ſtrei⸗ fen. Auf Einzelheiten kann hierbei nicht ein⸗ gegangen werden. 5 Punkt 1 des ler 2080 Pede den Programms vom 24. Februar 1920 fordert den„Zu ſam⸗ menſchluß aller Deutſchen auf Grund des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker zu einem Großdeutſchland“. Dieſer fun⸗ damentale Satz hat im Jahre 1938 in weit⸗ gehendem Maße ſeine Erfüllung gefunden. Wir brauchen nur auf die März⸗ und September/ Oktobertage dieſes Jahres hinzuweiſen, um da⸗ mit die folge zu erwähnen. l Lber dieſe Tatſachen hätten nicht eintreten können, wenn nicht jener andere nationalſozia⸗ liſtiſche Programmpunkt, der die„Gleichbe⸗ tigung des deutſchen Volkes ge⸗ genüber den anderen Nationen, Aufhebung der Friedensverträge von Ver⸗ ſailles und Saint Germain“ forderte, vorher Erfüllung gefunden hätte. Vor der Ge⸗ chichte wird es für ewige Zeiten das Verdienſt er Politik Adolf Hitlers fein, daß vom erſten Tag ſeines politiſchen Wirkens an ſein Kampf gegen die Politik von Verſailles, gegen die Ausſchaltung Deutſchlands aus dem Kräfteſpiel der Völker und gegen die Ent⸗ ziehung des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völ⸗ ker gerichtet war. Unter ſeiner Führung hob ein Befreiungskampf des deutſchen Volkes an, wie ihn niemand zuvor für möglich gehalten hätte. nter ſeiner Führung iſt Deutſchland wieder louverän geworden. Nur auf dieſem Wege konnte 1938 zu einem Jahr ſtolzer Erfüllungen werden. Nur ſopiel Grundſätzliches ſei im Rahmen dieſes Aufſatzes über das Politiſche geſagt. Die Politik iſt das Primäre alles ſtaatspolitiſchen Handelns. Sie hat den Vorrang und ſie ſchafft erſt die Vorausſetzungen, auf denen alles weitere in der Wirtſchafts⸗ und Kulturpolitik aufge⸗ baut werden kann. Die geniale politiſche Füh⸗ rung Adolf Hitlers war die Vorausſetzung aller Erfolge unſeres nationalen Lebens. 1 Wenden wir uns nun den wirtſchaftlichen und ſozialen Ereigniſſen des abgelaufenen Jahres u, dann müſſen wir auch hier wieder die 915 der inneren wirtſchaftlichen und ſozialen Erſtarkung im Nationalſozia⸗ lis mus ſuchen. Wirtſchaft und ſoziale Geſtal⸗ tung ſind die Gebiete, auf denen der national⸗ ſozialiſtiſche Umbruch wahrhaft Revolu⸗ tionäres vollbracht hat. Hier mußte die gei⸗ ſtige Struktur des ganzen deutſchen Volkes eine grundſätzliche Wandlung vollziehen. Hier muß⸗ ten Form und Inhalt des liberaliſtiſchen Zeitalters überwunden werden. Der autoritäre Staat war auch auf dieſen Gebieten ebenſo etwas grundſätzlich Neues, wie der Geſinnungswandel der ganzen Nation überhaupt. * Als in den hiſtoriſchen Märztagen des Jahres 1938 der Generalfeldmarſchall Göring die umfaſſenden Wirtſchaftspläne für die Oſtmark verkündete, gab er im Rahmen des erweiterten Vierjahresplanes bekannt, was für die größere Heimat zu geſchehen habe: 1. Beſeiti gung der Arbeitsloſigkeit zu 100 pCt. und 2. nicht lange verhandeln, nicht viel ſchwätzen, ſondern handeln und arbeiten. zwei wichtigſten außenpolitiſchen Er⸗ Handeln und arbeiten! Das iſt von fee der nationalſozialiſtiſche Grundſatz geweſen und man kann ohne Einſchränkung ſagen, daß ihm nur von dieſer Grundlage aus die großen Er⸗ folge beſchieden geweſen ſind, die wir in der kurzen Epoche nationalſozialiſtiſcher Staats⸗ führung verzeichnen können. Fref von allen überkommenen volkswirtſchaftlichen Doktrinen iſt er an die ſchwierigſten Probleme herange⸗ treten und hat ſie mit ſieghaftem Willen ge⸗ meiſtert. Wir brauchen nur an die reſtloſe Be⸗ ſeitigung der deutſchen Arbeitsloſigkeit zu erinnern, an die wirtſchaftliche Fundamen⸗ tierung der elementaren Forderung, daß das Wohl der Allgemeinheit erſte Richt⸗ ſchnur alles wirtſchaftlichen Handelns ſein muß, an die Wiedererweckung des Schaf⸗ fensgeiſtes der deutſchen Nation und die Einkehr eines freudigen opferbereften Lebenswillens'aller Volksgenoſſen, der ohne die Aeberzeugung vom gerechten ſozial⸗ politiſchen Wollen des Staates niemals in un⸗ ſer Volk zurückgekehrt wäre. Und wenn es eines Beweiſes dafür bedarf, daß auch 1938 in dieſer Hinſicht ein Jahr der Erfüllung geweſen iſt, dann brauchen wir nicht mühſam nach Belegen zu ſuchen. Es genügte in den Tagen der Vorweihnachtszeit auf die Straßen unſerer Städte zu gehen, um in wenigen Minuten den gewaltigen Pulsſchlag einer geſunden und lebensſtarken Wirtſchaft zu verſpüren. Noch nie zuvor iſt das ganze Volk in der Lage geweſen, derart umfangreiche Ein⸗ käufe zu Weihnachten zu machen als heuer. Alle Volksgenoſſen ſtanden in Arbeit und die ſtaatliche Wirtſchaftslenkung und überwachende Preispolitik ermöglichten jedem Volksgenoſſen, den Ertrag ſeiner Arbeit in Waren und Le⸗ bensfreude umzuſetzen. Niemand iſt dem Wu⸗ cher, der Preistreiberei oder gar den furcht⸗ baren Folgen einer verfallenden Währung preisgegeben. „Die deutſche Landwirtſchaft hat auch im vergangenen Jahr die Ernährungsſchlacht Belreich durchgeführt. Die Ernährung unſeres olkes iſt ſichergeſtellt und bildet heute kein Spekulationsobjekt für ränke⸗ und kriegslüſterne ausländiſche Scharfmacher. Die deutſche Nah⸗ rungsfreiheit immer unabhängiger zu ge⸗ ſtalten, war das Ziel der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft und wird es auch im neuen Jahr bleiben. Und die deutſche Induſtrie und der deutſche Handel haben nach den gleichen ſchert gen ee Grundſätzen wie die Landwirt⸗ chaft gearbeitet. Einſatzbereit bis zum Letzten haben Handel und Induſtrie den deutſchen Bin⸗ nenmarkt mit Waren aller Art verſorgt, ſodaß alle Wünſche und Bedürfniſſe befriedigt werden konnten. Aus dem Rieſenheer der Arbeitsloſen iſt ein Problem des Arbeiter mangels geworden. Und wenn wir vor wenigen Tagen in den Zeitungen laſen, daß Generalfeldmar⸗ ſchall Göring den Reichswirtſchaftsminiſter Funk mit einem neuen großen Auftrag zum Ausbau der deutſchen Volkswirtſchaft betraut hat, dann wiſſen wir, daß es der bewährten Ini⸗ tiative des Reichswirtſchaftsminiſters gelingen wird, auch das Problem des Arbeitermangels ge— Einzig daſtehende ſoziale Jürſorge zu löſen. Leiſtungsſteigerung kann bei uns nicht mehr durch dauernden Zuwachs neuer Arbeits⸗ kräfte erzielt werden, ſondern allein durch den katie ſten Einſatz der Arbeits⸗ räfte und die noch mögliche Steigerung der Arbeitsleiſtung jedes Einzelnen und damit des ganzen Wirtſchafts⸗ apparates. 100 x Wir haben doppelten Grund, auf dieſe ſtolzen Ergebniſſe deutſcher Wirtſchaftspolitik hinzuwei⸗ ſen. Einmal wiſſen wir, daß wir dies alles dem Fleiß und der Einſatzbereitſchaft der geſamten Nation zu danken haben und zum anderen ha⸗ ben wir das alles geſchafft ohne fremde Hilfe finanzieller oder wirtſchaftlicher Art. Uns ha⸗ ben die Konjunkturſchwankungen des Welt⸗ marktes weder nennenswerten Nutzen noch grö⸗ ßeren Schaden zu bringen vermocht. Allein unſer Fleiß, unſere Erfindergabe und unſere Verpflichtung, im Sinne der Allgemeinheit zu arbeiten, hat uns die Erfolge gebracht. * Freilich, es iſt nicht unſer Wille und unſere Abſicht, uns von den übrigen Völkern der Erde abzuſchließen und autarken Utopien nachzuja⸗ gen, denn wir wiſſen, daß zum friedlichen Zu⸗ ſammenleben der Völker auch ein verſtändnis⸗ voller gegenſeitiger Warenaustauſch gehört. Wir wiſſen, daß auf dem weiten Feld des deut⸗ ſchen Außenhandels noch viel zu tun iſt. Wer guten Willens war, konnte mit uns in engere Wirtſchaftsbeziehungen treten und die gute Qualität der deutſchen Erzeugniſſe iſt noch niemals für ein anderes Volk ein Nachteil geweſen. Eine ganze Reihe von neuen Handels⸗ verträgen, Wirtſchafts⸗ und Reiſe⸗ verkehrsabkommen haben wir mit an⸗ deren Ländern getroffen. Wir erinnern uns in dieſem Zuſammenhang an die Reiſe des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters nach dem Südoſten Euro⸗ pas und der Türkei, an die Reiſen des Reichs⸗ bankpräſidenten Dr. Schacht uſw. Der inter⸗ nationale Warenaustauſch hat durch unſere Handelsverträge mit der Türkei. mit Po⸗ len. mit Italien, mit Mandſchukuo und anderen Ländern eine weſentliche Erweite⸗ rung erfahren. Auch auf dem wirtſchaftlichen Gebiet haben wir die bewährte Methode der gegenſeitigen und direkten Ver⸗ ſtändigung gewählt und dabei größere Er⸗ folge erzielt, als mit der Methode der Kollek⸗ tivität, die nicht nur im rein politiſchen Gebiet. ſondern auch hier auf wirtſchaftlichem Gebiet ſo kläglich Schiffbruch erlitten hat. Das befreite Sudetenland und die deutſche Oſtmark haben die erſten Früchte des Vierjahresplanes bereits erfahren dürfen. Ihre wirtſchaftliche Not wird reſtlos beſeitigt werden und ihre ſoziale Lage wird ſicher auf die Höhe der ſozialen Zuſtände des Altreiches geführt werden. Die Wirtſchaft iſt für uns heute nicht meh Selbſtzweck, wie das früher der Fall gew ſen iſt. Die Wirtſchaft hat die große Verpflich⸗ tung, der Allgemeinheit zuerſt zu dienen und damit dient ſie auch dem Einzelnen. Hand n Hand mit dieſer ſtaatlichen Lenkung geht d 8 vorbildliche Führung des Staates auf ſozialpolitiſchem Gebiet. f Wenn Deutſchland ſchon immer das Land größter ſozialer Gerechtig keit und größten ſtaatlichen Einſatzes für eine geſunde Sozialpolitik geweſen iſt, dann hat der nationalſozialiſtiſche Staat dieſe gro Aufgabe noch weſentlich erweitert u a vertieft. Heute können wir ſagen, daß es kein Land auf der Erde gibt, daß in ſozialer Hinſicht Beſſeres und Größeres leiſtet als Deutſchland. Weil nach unſerer Auffaſſung der deutſche Menſch im Vordergrund alles Tung ſtehen muß, deshalb erſcheinen uns alle ſozialen Maßnahmen des Staates, alle Fürſorge für d wirtſchaftlich Schwachen, als eine Selbſtve r ſtänd lichkeit. Soziale Errungenſchaften werden heute nicht mehr durch Streiks erkämpft und Ausſperrungen können keiner Partei mehr Vor⸗ oder Nachteile bringen. Zuerſt iſt jeder Einzelne dem Volk verpflichtet, und wer ſich gegen dieſen Grundſatz verſtößt. wird zur Ord⸗ nung gerufen. 8 Auch auf dieſem Gebiete mußte ein großer Geſinnungswandel vollzogen werden. Das deutſche Volk kam aus einer anderen We U mit einer völlig anders gelagerten Denkungs art. Der deutſche Staat iſt heute kein Wohl⸗ fahrtsunternehmen mehr, und die ſittliche Ve pflichtung, dem Volk und dem Führer zu di nen, iſt heute weltanſchauliche Grundlage unſe res Daſeins geworden. Wo iſt das Volk, das ein ſolch gewaltiges Sammelergebnis aufweiſen kann, wie es z. B. der Tag der nationalen Soli darität gebracht hat? Wo iſt das Volk, das in je dem Jahr mit immer ſtärkerem Erfolg und immer gewaltigeren Leiſtungen in ſeinem Winterhilfswerk den Kampf gegen alle Not aufnimmt und durchführt? Wo iſt das Volk. das, um nur ein Beiſpiel aus den aller⸗ letzten Tagen zu erwähnen, ſeinem Han dwer⸗ kerſtand ein ſolches Weihnachtsgeſchenk be reitet hat, wie das deutſche mit der Ein⸗ führung der pflichtmäßigen Altersverſor⸗ gung? Dieſe Beiſpiele ließen ſich noch endlos vermehren. Sie ſagen uns alle am Jahres⸗ ſchluß, daß 1938 auch auf dieſem Gebiet ein Jahr raſtloſer Weiterarbeit. ein Jahr der Erfüllungen gewefen iſt. 81 Ueber die Schwelle des neuen Jahres nehmen wir das Bewußtſein mit, daß dieſer heroiſche Kampf des deutſchen Volkes, von dem wir ein⸗ gangs in volitiſcher Hinſicht geſprochen garen auch im neuen Jahr auf wirtſchaftlichem und ſozialpolitiſchem Gebiet weiter geführt werden 1 wird. In nie wankender Gefolgstreue zu Adolf Hitler werden wir alle den Weg weitermar⸗ ſchieren, den wir ſeither gegangen ſind, der uns von Erfolg zu Erfolg geführt hat. Alle politi⸗ ſchen, militäriſchen und wirtſchaftlichen Kräfte werden wir in konzentriertem Einſatz dem einen großen Vaterland, Großdeutſch⸗ land, und dem einen Volk, das Blut von unſerem Blut und Fleiſch von unferem Fleiſch iſt. dem deutſchen Volk, zur Verfügung ſtellen. Ph. Obenauer Deulſcher Proteſt in Waſhington das amerilaniſche Außenamt deckl die unqualifizierbaren Angriffe Jdes Berlin, 30. Dezember. Der Innenminiſter der Vereinigten Staaten von Amerika, Ickes, hat vor der Zioniſtiſchen Geſellſchaft in Cleveland kurz vor Weihnachten eine Rede gehalten, in welcher er in Zuſam⸗ menhang mit Anwürfen gegen das Dritte Reich ſeine Führung in unqualifizier⸗ barer Weiſe angriff. Der deutſche Bot⸗ ſchafter in Waſhington hat wegen dieſer An⸗ griffe bei dem amerikaniſchen ſtellvertretenden Außenminiſter ſchärſſten Proteſt eingelegt. Das amerikaniſche Außenamt iſt je⸗ doch nicht, wie es ſich ſonſt im internationalen Verkehr in derartigen Fällen von ſelbſt ver⸗ ſteht, von den Aeußerungen des amerikaniſchen Innenminiſters abgerückt, ſondern verſuchte dieſe zu decken. Es iſt daher feſtzuſtellen, daß, ſolange ein ſolches, offenbar jüdiſchen Intereſſen dienendes, die wirklichen deutſch⸗amerikaniſchen Intereſſen aber außer acht laſſendes Verfahren in den Be⸗ ziehungen der Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika zu Deutſchland anhält, die von dem amerikaniſchen Außenamt dem deutſchen Ge⸗ ſchäftsträger ausgedrückte Hoffnung auf eine Beſſerung des wechſelſeitigen Verhältniſſes jeder Grundlage entbehrt. * Anter der Ueberſchrift„Amerika und Deutſch⸗ land“ veröffentlicht der„Völkiſche Beobachter“ einen mit drei Sternen gezeichneten grundſätz⸗ lichen Leitartikel zur Frage der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten. In dem Artikel heißt es: Daß das amerikaniſche Außenamt die ge⸗ ſchmackloſen Ausfälle des USA.⸗Innenminiſters gegen Deutſchland noch zu beſchönigen verſucht, wirft ein bezeichnendes Licht darauf, wie das deutſch⸗amerikaniſche Verhältnis ſich unter dem gegenwärtigen Regime in Waſhington entwik⸗ kelt hat. Daß aber der Innenminiſter ſeine völkerverhetzenden Provokationen ſogar vor einer jüdiſchen Zioniſtenverſammlung losläßt, wirft ein noch ſchärferes Schlaglicht auf die innerpolitiſchen Verquickungen der gegenwärtigen Regierung in U S A. Es iſt zunächſt notwendig, das Bild des Miniſters Ickes etwas zu vervollſtändigen. Es iſt derſelbe Ickes, der nach der„Hindenburg“⸗ Kataſtrophe in Lakehurſt den Heliumgasver⸗ kauf an Deutſchland unter dem nichtigen Vor⸗ wand hintertrieb. Deutſchland könne ſeine Zeppeline zum Angriff auf Amerika einſetzen. In Wirklichkeit war es nur der Ausdruck blin⸗ den Haſſes gegen das deutſche Volk, der Miſter Ickes verleitete, den kläglichen Verſuch zu machen, den Fortſchritt der Menſchheit zu hin⸗ dern und damit ſeine eigene Nation zu bla⸗ mieren. Das Bild des Rooſeveltſchen Innen⸗ miniſters wird jedoch vollends klar, wenn man weiß, daß er zu den eifrigſten Förderern der „American Civil Liberties Union“ gehört, der bedeutendſten Hilfstruppe des jüdiſchen Kom⸗ munismus in USA. Jeder normale Menſch fragt ſich: Warum dieſe hyſteriſche Hetze gegen Deutſchland? Will USA. durchaus einen Konflikt mit dem deut⸗ ſchen Volk vom Zaune brechen? Das deutſche Volk will mit dem amerikaniſchen Volk in Ruhe und Frieden leben und kann nicht glauben, daß die Mehrheit des amerikaniſchen Volkes die gegenwärtige hyſteriſch⸗provokatoriſche Kataſtro⸗ phenpolitit in Waſhington gutheißt. Es iſt viel⸗ mehr zu offenſichtlich, daß die ſich überſtürzenden Ausfälle der verſchiedenen US A.⸗Regierungs⸗ männer lediglich auf den jüdiſchen Druck zu⸗ rückzuführen ſind. der die Entſchlußfreiheit des gegenwärtigen Regimes in Waſhington längſt in Feſſeln geſchlagen hat. Es iſt verſtändlich, daß der Aerger über den Mißerfolg in Lima verbittert. Es iſt heute ſchon klar, daß die gegenwärtige US A.⸗Regierung einen Erfolg in Lima ſuchte. um dem in nächſter Woche zuſammentretenden Kongreß ihre neueſten Kriegsrüſtungen mit Ausſicht auf Erfolg zur Annahme zu unterbrei⸗ ten. Es liegt ebenfalls nahe, daß Waſhington eine Kriſe in den deutſch⸗amerikaniſchen Be⸗ ziehungen zum Zeitpunkt des Kongreßzuſam⸗ mentrittes gelegen käme, damit dem harmloſen amerikaniſchen Volk die gewaltige Rüſtung plauſibel erſcheint. Wir müßten die gegenwärtige Politik Wa⸗ ſhingtons ernſter beurteilen, wenn wir nicht die Ueberzeugung hätten, daß die jüdiſchen Kriegshetzer in U Sol. letzten Endes doch ent⸗ larvt werden, und daß in Amerika noch ge⸗ ſunddenkende Männer am Werke ſind die es. nicht zulaſſen, daß ihr Volk in eine Kalaſtro⸗ phe geſtürzt wird. Es mehren ſich die Stimmen N Männer, die die energiſche Forderung aufſtel⸗ len: Schluß mit dem Kriegsrummel! f Lange Jahre hindurch iſt einſichtiger Deutſchland der zweitbeſte Kunde der Vereinigten Staaten ge⸗ weſen. Noch 1927 bezog Deutſchland aus den USA. zweidreiviertel Millionen Ballen Baum- wolle. Dieſer blühende die den jüdiſchen Boykotteuren mächtig, dann ſogar wohlwollend ſtand, zu Grunde gerichtet. lächerliche Hoffnung, damit liſtiſche Deutſchland zu ruinieren, hat ſich nicht erfüllt. inmitten einer konjunkturell Außenwelt als Fels da.„Deutſchland“, ſo Staatsſekretär Brinkmann zuerſt vor einiger Zeit, „könne in ſeiner Poſition als eines der größ⸗ ten textilienverarbeitenden Länder der Welt ohne weiteres in dex Lage ſein, jährlich drei ö bis vier Millionen Ballen Baumwolle aus USA. einzuführen.“ kratiſchen Richtlinien heit betrieben. Da kann man Welch' eine traurige Geiſtesverwirrung! Der gegenwärtige Regierungschef der USA. hat ſich in den Septembertagen bewogen ge⸗ fühlt, an den Führer um eine friedliche Lö⸗ ſung der ſudetendeutſchen Frage zu appellieren und hat dabei die Worte geprägt:„Hunderte aller Welt würden Ihre Tat als einen hervorragenden geſchicht⸗ lichen Dienſt für die geſamte Menſchheit aner Es hat leider nicht den Anſchein, 1 ſich ſeiner Worte Millionen Menſchen in kennen.“ als wenn Herr Rooſevelt heute noch erinnert, von ſeinen Mitarbeitern Hull, Ickes, Pittman und King ganz zu ſchweigen, In der Fülle der Reſolutionen, die immer. dem amerikaniſchen Volk durch ſeine Preſſe zur Kenntnis gegeben werden, würde folgende Reſolution ſicher ein beſonderes Echo haben: N deutſch-amerikaniſche Handel iſt unter der gegenwärtigen e ohn⸗ gegenüber⸗ Die heimliche und das nationalſozia⸗ Im Gegenteil, Deutſchland ſteht heute ſchwankenden wirtſchaftlicher Sicherheit erklärte der deutſche So könnte es ſein. Statt deſſen wurde eine Handelspolitik nach demo⸗ ideologiſcher Verbohrt⸗ nur ſagen: 125 Millionen anſtändiger Amerikaner— 5 Millionen Juden in USA. ausgenommen— würden es als einen Dienſt an ihrem eigenen Lande anerkennen, wenn mit der hyſteriſchen Hetze gegen das deutſche Volk Schluß gemacht würde und die amerikaniſche Regierung den Mut finden würde, normale Beziehungen mit Deutſchland wiederherzuſtellen. Großdeutſchlands Geburtsjahr im Bilde ene fit d delbſtrez„ IT. 5 a 2 5 4 a 5 1 5 a 8 1 genſchaſtt.. 1 5* 8 3* N 5 5 4 ö 5 7 F 2 N 5 0 3 f 8225 1 N 1 5 1 Pate eh,. 7 1 i* ö 9 a N 5 5 5 8 n i jh 0 u dh 0 3 n„ 4. 8 1 k ein gtußg verde deren Nel Derlung; 28 95 det Eiß ltetsverſon och endlez Abte⸗ et ein Jaht in Jaht g aufftel⸗ 1 land det aaten ge⸗ kilaniſche 5 * 5 reſe 4 ende ben: g 5 1. Reihe: Der Wagen des Führers fährt durch Melk. 2. Eine unüberſehbare Menſchenmenge durchflutet Wiens Straßen nach dem Rücktritt Schuſchniggs. 3. Deutſche Trup⸗ pen marſchieren am 12. März durch Kufſtein.— 2. Reihe: 1. Sudetendeutſcher Bürger hält an einer Ausfallſtraße der Stadt Aſch Wache. 2. Oeſterreichiſche und deutſche Zoll⸗ een beamte beſeitigen gemeinſam den Schlagbaum. 3. In der Nacht des 11. März wird auf dem Wiener Bundeskanzleramt die Hatenkreuzſiagge gehißt. 4. Die von den Tſchechen ge⸗ 3 ite ſprengte Brücke von Breitenfurt.— 3. Reihe. Sudetendeutſche Flüchtlinge: Der Vater bleibt zurück, um den Hof zu ſchützen. An der Zollſchranke nimmt er Abſchied von Frau und 2 cnc. Kind. 2. Die hiſtoriſche Kundgebung auf dem Heldenplatz. Adolf Hitler ſpricht von der Rampe der Wiener Hofburg. 3. Der Führer im Egerland.— 4. Reihe: 1. Das Mün⸗ chener Ablommen: Von links; Chamberlain, Daladier, Adolf Hitler, Muſſolini, Graf Ciano. 2. Jubelnd begrüßt Sudetenland die einziehenden deutſchen Truppen. 10 GBilder: Aſſocia-ted Preß 4, Preſſe-Photo 2, Preſſe-Hoffmann 3, Preſſe Bild⸗Zentrale, Weltbild, Scherl Archiv, Zander-Multiplex⸗K.) 11 5 dell Co kam es zum Großdeutſchen Reich! De Schickſalskage des geſchichllichen Jahres 1938 in Ausſprüchen Adolf hillers 12. Februar 1938 Der ehemalige öſterreichiſche Bundeskanz⸗ ler Schuſchnigg kommt auf Einladung des Führers nach Berchtesgaden. „Ich machte aber Herrn Schuſchnigg darauf aufmerkſam, daß es der letzte Verſuch ſein würde, der von meiner Seite aus in Betracht käme und daß ich entſchloſſen ſei, im Falle des Mißlingens dieſes Verſuches die Rechte des deutſchen Volkes in meiner Heimat mit jenen Mitteln wahrzunehmen, die auf dieſer Erde ſeit jeher immer dann allein noch übrig geblieben ſind, wenn ſich die menſchliche Ein⸗ ſicht dem Gebot der normalen Gerechtigkeit verſchließt.“ Adolf Hitler vor dem Reichstag am 18. März 1988. 20. Februar 1938 Sitzung des Deutſchen Reichstags. „Allein zwei der an unſeren Grenzen liegen⸗ den Staaten umſchließen eine Maſſe von über 10 Millionen Deutſchen.——— Es iſt auf die Dauer für eine Weltmacht von Selbſtbe⸗ wußtſein unerträglich, an ihrer Seite Volks⸗ genoſſen zu wiſſen, denen aus ihrer Sympa⸗ thie oder ihrer Verbundenheit mit dem Ge⸗ ſamtvolk, ſeinem Schickſal und ſeiner Weltauf⸗ fllt fortgeſetzt ſchwerſtes Leid zugefügt vird!“ Adolf Hitler in ſeiner Reichstagsrede am 20. Februar 1938. 24. Februar 1938 Schuſchnigg legt vor dem öſterreichiſchen Bundestag das Abkommen von Berchtes⸗ gaden auf ſeine Weiſe aus. „Ich habe am 20. Februar vor Ihnen, meine Abgeordneten, Männer des Deutſchen Reichstages, dem damaligen Bundeskanzler Schuſchnigg die Hand gereicht. Er hat ſchon in ſeiner erſten Antwort dieſe meine Hand zurückgeſtoßen.“ Adolf Hitler vor dem Reichstag am 18. März 1938. 10. März 1938 Schuſchnigg proklamiert in Innsbruck ohne vorherige Ankündigung eine verfaſſungs⸗ widrige Volksabſtimmung mit dreitägiger Vorbereitungsfriſt für den 13. März. „Herr Schuſchnigg, der genau wußte, daß hinter ihm nur die Minderzahl der Bevölke⸗ rung ſtand, verſuchte durch einen beiſpielloſen Wahlbetrug, ſich die moraliſche Rechtfertigung zu verſchaffen für den offenen Bruch der von ihm eingegangenen Verpflichtungen. Er wollte das Mandat für eine weitere und noch bru⸗ talere Unterdrückung der überwältigenden Mehrheit des deutſchöſterreichiſchen Volles.“ Adolf Hitler vor dem Reichstag am 18. März 1938. 11. Marz 1938 Schuſchnigg tritt zurück. Der Bundesprä⸗ ſident ernennt Dr. Seyß⸗Inquart zum Bun⸗ deskanzler. Dieſer bittet den Führer tele⸗ graphiſch um Entſendung deutſcher Truppen zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Lande. „Ich war nun entſchloſſen, der weiteren Vergewaltigung meiner Heimat ein Ende zu ſetzen! Ich habe daher ſofort jene notwen- digen Maßnahmen veranlaßt, die geeignet er⸗ ſchienen, Oeſterreich das Schickſal Spaniens zu erſparen.“ Adolf Hitler vor dem Reichstag am 18. März 1938. 12. März 1938 Der Führer fährt nach Oeſterreich und wird in Linz um 19.30 Uhr vom öſterreichi⸗ ſchen Bundeskanzler empfangen und vom deutſchen Volk der Oſtmark mit unbeſchreib⸗ lichem Jubel begrüßt. „Daß dieſe Haltung richtig war, wird er⸗ wieſen durch die Tatſache, daß mir im Vollzug des dann doch notwendig gewordenen Eingrei⸗ fens binnen drei Tagen die ganze Heimat entgegeneilte, ohne daß auch nur ein einziger Schuß und damit ein einziges Opfer gefallen waren.“ Adolf Hitler vor dem Reichstag am 18. März 1938. 13. März 1938 Bundesverfaſſungsgeſetz und Reichsgeſetz über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich. „Im übrigen bin ich glücklich, damit nun⸗ mehr zum Vollſtrecker des höchſten geſchicht⸗ lichen Auftrags geworden zu ſein. Welch ſtol⸗ zere Befriedigung kann es auf der Welt für einen Mann geben, als die Menſchen der eige⸗ nen Heimat in die größere Volksgemeinſchaft geführt zu haben.“ Adolf Hitler vor dem Reichstag am 18. März 1938. 18. März 1938 Reichstagsſitzung. Hiſtoriſche Kundgebung Adolf Hitlers zur Befreiung der Oſtmark; Generalfeldmarſchall Göring verkündet die Verordnung des Führers zur Volksabſtim⸗ mung am 10. April, Auflöſung und Neu⸗ wahl des Reichstages. „Es ſoll daher am 10. April zum erſtenmal in der Geſchichte die ganze deutſche Nation. ſoweit ſie ſich im heutigen großen Weltreich befindet, antreten und ihr feierliches Bekennt⸗ nis ablegen.“ Adolf Hitler vor dem Reichstag am 18. März 1938. 10. April 1938 Das Jal des deutſchen Volles. „Ich bin ſo glücklich über die damit endlich bewieſene wahre innere Geſinnung Deutſch⸗ öſterreichs und über das mir geſchenkte Ver⸗ trauen. Denn dieſe nunmehr vom ganzen deutſchen Volk vollzogene geſchichtliche Beſtäti⸗ gung der Vereinigung Oeſterreichs mit dem Reich bedeutet zugleich die höchſte Rechtferti⸗ gung meines Handelns.“ Adolf Hitler in der Dankeserklärung an das deuiſche Volk nach der Verkündung des Wahlreſultates durch Gauleiter Bürckel. 24. April 1938 Konrad Henlein verkündet in Karlsbad die Forderungen der Sudetendeutſchen. „Dieſer Staat iſt eine Demokratie, d. h. er wurde nach demokratiſchen Grundſätzen ge⸗ gründet, indem man die überwiegende Mehr⸗ heit dieſes Staats einſt, ohne zu fragen, kur⸗ zerhand zwang, die in Verſailles fabrizierte Konſtruktion hinzunehmen und ſich in ſie zu 9 1 der S 0 itler in der lußred dem Pesttir en 1938. eee 2. bis 10. Mai 1938 5 Der Führer in Italien. „Damit iſt in Europa ein Block von 120 Millionen entſtanden, die entſchloſſen ſind, ihre ewigen Lebensrechte zu wahren und ſich gegenüber allen jenen Kräften zu behaupten, die es unternehmen ſollten, ſich ihrer natür⸗ lichen Entwicklung entgegenzuſtellen.“ Adolf Hitler beim Staatsbankett im Palazzo Venezia. 21. Mai 1938 Tſchechiſche Mobilmachung und militäriſche Beſetzung der ſudetendeutſchen Gebiete un⸗ ter dem lügneriſchen Vorwand einer angeb⸗ lichen Mobilmachung Deutſchlands. „Die Prager Regierung brauchte dieſen Be⸗ trug ja als Vorwand für ihre terroriſtiſche Erpreſſung und Wahlbeeinfluſſung.“ Adolf Hitler in der Schlußrede vor dem Parteikongreß 1938. 28. Mai 1938 Einſchneidende Maßnahmen des Führers zur Erhöhung der deutſchen Wehrkraft. „Ich habe unter Berückſichtigung deſſen am 28. Mai ſehr ſchwere ane getroffen. Erſtens: Die angekündigten Verſtärkungen des Heeres und der Luftwaffe wurden auf meinen Befehl hin außerordentlich erweitert und augenblicklich eingeleitet und ausgeführt. alle ſeine Bemühungen. Zweitens: Ich befahl den ſofortigen Ausbau unſerer Feſtungsanlagen im Weſten.“ Adolf Hitler in der Schlußrede vor dem Parteikongreß 1938. 6. bis 13. September 1938 Der„Parteitag Großdeutſchlands“ in Nürnberg. „Ich trete vor Sie hin, meine alten Partei⸗ genoſſen, nicht mit einem Pakt, ſondern mit den ſieben neuen deutſchen Gauen meiner eige⸗ nen Heimat.“ Adolf Hitler: tag 1938. 15. September 1938 Der engliſche Premierminiſter Chamber⸗ lain ſucht auf dem Berghof den Führer zu einer Ausſprache auf. „Ich bin Herrn Chamberlain dankbar für a Ich habe ihm ver⸗ ſichert, daß das deutſche Volk nichts anderes will als Frieden; allein, ich habe ihm* er; klärt, daß ich nicht hinter die Grenzen unſerer Geduld zurückgehen kann.“ Adolf Hitler im Berliner Sportpalaſt am 26. September 1938. 5 22. September 1938 Die mobiliſierte tſchechiſche Armee beſetzt die Grenzen! n „Ich bin nicht gewillt, tatenlos und ruhig zuzuſehen, wie dieſer Wahnſinnige in Prag glaubt, 3 Millionen Menſchen einfach miß⸗ handeln zu können.“ Adolf Hitler im Berliner Sportpalaſt am 26. September 1938. 22. bis 24. September 1938 Der Führer und Chamberlain treffen ſich — einer zweiten Ausſprache in Bad Godes erg. 5 „Ich habe Herrn Chamberlain gegenüber eindeutig erklärt, was wir jetzt als einzige Möglichkeit einer Löſung anſehen.— Und ich habe keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß NR die deutſche Geduld doch ein Ende at.“ Proklamation zum Partei- Adolf Hitler im Berliner Sportpalaſt am 26. September 1938. 26. September 1938 In einer gewaltigen Kundgebung fordert der Führer im Berliner Sportpalaſt zum letzten Male Recht und Freiheit für dis Sudetendeutſchen. „Herr Beneſch wird entweder dieſes Angebot akzeptieren und den Deutſchen jetzt endgültig die Freiheit geben, oder wir werden dieſe Freiheit uns ſelbſt holen!“ Adolf Hitler im Berliner Sportpalaſt am 26. September 1938. 29. September 1938 Die hiſtoriſche Zuſammenkunft von Mün⸗ chen. Der Führer, Muſſolini, Chamberlain und Daladier beſchließen die Formen der Abtretung des Sudetenlandes an das Reich. Am Tag darauf unterzeichnen Adolf Hitler und Chamberlain die deutſch⸗engliſche Er⸗ klärung. „Wenn ich die Mitarbeit der anderen Welt an dieſer Friedenslöſung erwähne, dann muß ich zuerſt immer wieder von dem einzigen wahren Freund ſprechen, den wir heute be⸗ ſitzen, Benito Muſſolini! Wir alle wiſſen, was wir dieſem Manne zu verdanken haben. Ich möchte auch der beiden anderen Staats⸗ männer gedenken, die ſich mühten, einen Weg 115 Frieden zu finden und die mit uns jenes bkommen geſchloſſen haben, das vielen Mil⸗ lionen Deutſchen ihr Recht und der Welt den Frieden geſichert hat.“ Adolf Hitler in Saarbrücken. 1. Oktober 1938 Beginn der militäriſchen Beſetzung des Sudetenlandes durch die deutſchen Truppen. „Niemals mehr wird dieſes Land dem Reich entriſſen.“ Adolf Hitler auf dem Marktplatz in Eger. 3. Oktober 1938 Der Führer trifft im befreiten Sudeten⸗ land ein. „Es war ein harter Entſchluß⸗ der mich 1 hat. Hinter dieſem Entſchluß ſtand der zu Hilfe zu rufen, um euch frei zu machen.“ Adolf Hitler in ſeiner Rede in Karlsbad. 30. Oktober 1938 Der Führer verfügt die Ueberführung der in die NSDAP. und die Bildung des Gaues„Sudetenland“. Sudetendeutſchen Partei „Das Jahr 1938 wird in der Geſchichte ein denkwürdiges ſein! Volksgenoſſen und weit über 100 000 Quadrat⸗ kilometer Land haben wir in dieſem Jahrs ohne einen Schwertſtreich dem Deutſchen Raich und damit dem deutſchen Volkstum zufügen und damit für ewige Zeiten ſichern können.“ Adolf Hitler auf dem Stadtplatz in Krumau. Copyright Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1. O./ Berlin. Nachdruck verboten. (7. Fortſetzung) „Der Hecht hat die Angel geſpürt. Deshalb rudert er unruhig hin und her. Ich könnte zum Anhieb anſetzen, aber ich tue es nicht. Sicher iſt ſicher. Merk es dir: im Abwarten liegt die größte Wahrſcheinlichkeit jeden Er⸗ folges.“ flüſterte der „Wie groß mag Knabe ſcheu. „Das werden wir ſehen. Ich kann es nicht ſagen. Nach meinen Erfahrungen muß es ein kräftiger Kerl ſein.“ Es dauerte noch eine Weile, bis der Angler die Rolle in Bewegung ſetzte und die Schnur anzog. Als er direkte Verbindung mit dem Korken hatte, ſchlug er mit Kraft ſtromauf, in der Annahme, auf heftige Gegenwehr zu ſtoßen. Aber— o Enttäuſchung, o herbes Geſchick, o Verdruß und o unangenehme Erkenntnis. Was ſich dem Angler zur Wehr ſetzte, konnte nur ein unanſehnlicher Geſelle ſein. Jetzt kam er in Sicht. Er machte einen Satz aus dem Waſſer, wieder zurück, wieder empor und noch einmal zurück. Schwach und küm⸗ merlich. ein Schwerer?“ neugierte der „Iſt das Schüler. „Du Eſel, haſt du denn keine Augen? Ein lächerlicher Schwanz iſt es.“ g Ohne Federleſens rollte er die Schnur auf und beförderte Tur Dell, denn dieſer war das unglückliche Opfer, ans Ufer. Unſer Hecht hatte die Plötze genommen und ſie in ſeine Wohnung gezerrt. Er hatte ſeine Beute bei den Kiemen gepackt, verſchlang den Kopf und ließ den Leib nachrutſchen. Den Widerſtand, den der mitherabgezogene Korken verurſachte, nahm er als natürlich an. Dell hegte keinen Argwohn, bis er plötzlich in der Oberlippe jenes ſtechende Gefühl verſpürte, das ihm ward, wenn er einen Barſch geſchla⸗ gen hatte. Er ſchüttelte ſich, aber die Ver⸗ letzung wurde durch dieſe Betätigung größer. Deshalb verließ er den Horſt und verſuchte durch Schwimmen und Hin- und Hertreiben das unangenehme Rätſel zu entfernen. Es wich aber nicht. Es verweilte. Ein Teil ſtak in ihm, und ein anderer ſchwamm tanzend vor ſeinem Maule und ſeinen Augen auf und nieder. Was mochte das ſein? Ein langer Faden war daran und etwas Schweres, etwas ganz Unbegreifliches. er ſein?“ Dann ſpürte Dell plötzlich, wie an ſeinem Kie⸗ fer geriſſen wurde, als ſollte er Kopf und Kie⸗ men verlieren. Gleichzeitig wurde er meterweit vorgezogen. nter Aufbietung aller Kräfte zerrte und zog er an dem Ungewiſſen, an dem ſchmerzerregen⸗ den Gegenſtand, an der Klammer oder an der Jeſſel. Als er merkte, daß er im Waſſer nicht davon loskommen konnte, ſchmiß er ſich über die Oberfläche hinaus, den Kopf ſchüttelnd und die Kiemen aufgeſpreizt. Dann— als er durch den Gertenſchwung des Fiſchers durch die Luft ſauſte und an Land flog, wurde ihm ſo ſchwind⸗ lig, daß er von Sinnen kam. Erſt geraume Zeit ſpäter— beim Wieder⸗ erlangen des Bewußtſeins— ſchaute er um ſich. kläglich, ängſtlich und entdeckte, daß er wieder im Waſſer war. Was er inzwiſchen erlebt hatte, wußte er nicht. Er ahnte nicht, daß das große menſchliche Geſchöpf verdrießlich die Angel löſte, Dell ver⸗ ächtlich in den Händen wog und zu dem Kna⸗ ben ſagte:„Dreiviertel Pfund ungefähr. Den nehmen wir nicht. Wir wollen Petrus bitten, 15 vier bis fünf Jahre lang zu ſchützen und ihn als kräftigen Burſchen wieder an unſere Angel zu ſchicken. Dann haben wir mehr da⸗ von. Alſo: mit Petri Heil und mit den beſten Wünſchen— weg damit.“ Er ſchleuderte die Beute in die Tauber zu⸗ rück. Der Hecht litt nicht lange an der Wunde. denn der Haken war direkt hinter dem Rand⸗ knochen in den Oberkiefer eingedrungen und hatte nur ein kleines und den Fiſch in keiner Weiſe behinderndes Loch geriſſen. Tur Dell 1 ſich zwar, nahm aber das Erlebnis als ehre hin und ging ſeitdem vorſichtig um jeden Fiſch herum, ehe er zuſtieß. Erſt wenn er ſich vergewiſſert hatte, daß keine Schnur in die Höhe führte, ſchnappte er zu. Von dieſem Herbſt wäre nur noch zu berich⸗ ten, daß Tur Dell beinahe erſtickt wäre. Er ver⸗ giff ſich an einem für ihn viel zu großen Brä⸗ ſem. Der Hecht erblickte den Breitbauchigen eines Abends und fiel ihn an, trotzdem der Gegner doppelt ſo groß war wie er. Seine Zähne ſchlugen mitten in ſeinen Rücken, mußten aber wieder loslaſſen, weil ſie nicht tief genug eingeſchlagen hatten und der Fiſch ſich ungeſtüm aufbäumte. Aber Tur hatte Fleiſch geſchmeckt. Jetzt konnte er nicht anders. Jetzt war es ihm Zwang, den Angriff zu wiederholen. Während der Bräſem aus ſeiner Nähe zu kommen ſtrebte, ſtieß der Hecht von neuem gegen ihn vor und packte ihn am Bauch. Aufſchnellte der Fiſch, ver⸗ ſuchte Schwanzſchläge nach ſeinem Gegner zu führen und ihn durch Krümmungen und Win⸗ dungen loszuwerden. Als er erkannte, daß er ſich auf dieſe Weiſe nicht befreien konnte, be⸗ gann eine wilde Jagd. Der Angegriffene raſte flußauf, in Flucht vor dem Tode und in unge⸗ heuerlicher Erregung vor dem Anhängſel. Vor⸗ Die eingehauenen Er empfand nur den Druck der zuſammengepreßten Hechtkiefer und wärts. Dem Leben zu. Zähne ſpürte er nicht. die Laſt, die er nachzuſchleppen hatte. Flußauf — flußab. Im ſtärkſten Strudel. Durch wildeſte Wirbel, damit es ihrer Kraft gelänge, den Leib vom Verderben rein zu waſchen. Nutzloſe Fahrt. Der Hecht hielt feſt. Hauer ließen nicht los. Sie ſchienen mit dem platten Bräſem verwachſen zu ſein wie ein Blatt mit ſeinem Baum. Die Vergeblichkeit dieſer Verteidigungsart einſehend, ging der Ueberfallene zu einer ande⸗ ren Abwehr über. Er ſchoß in die Tiefe und litt über ſpitze Kieſel, — über die harte Kante eines Granitſteines, rums— über den zackig gewordenen Rand einer verſenkten Gießkanne. rums— an einer Scherbe vorbei, rums— über die Spitzen einer abgebro⸗ nicht, chenen Wurzel. Der Fiſch ſchonte ſich drückte ſeinen Leib herb auf die Gegenſtände, riß ſich Wunden und ſpürte an dem Ruck, den es jedesmal gab, daß auch der Hecht getroffen ſein mußte. Tur Dell verwünſchte die Minute, die ihn be⸗ wog, den Bräſem anzugreifen. Gern hätte er Mit Freuden würde er die Kiefer geöffnet haben, aber die Zähne hatten zu wild in das Fleiſch gegriffen. Er bekam ſie nicht los. Bedränger und Be⸗ losgelaſſen, aber es ging nicht. drängter waren aneinandergeſchmiedet, geſtalte⸗ ten ſich wie ein Körper und wie Leben von einem Leben. Als der Bräſem Tur Dell über den Grund zu ſchleifen begann, war es dem Hecht, als wenn die Stirne, den Er erhielt Wun⸗ er unheilvolle Schläge auf Kopf und den Nacken bekäme. den. Die Haut wurde ihm in Fetzen geriſſen, Sſlitter drangen ihm zwiſchen die Rippen, er fürchtete um die Augen, die verletzt werden konnten. Eine teufliche Reiſe für Tur Dell, eine hölliſche Niederträchtigkeit und nicht mehr damit, glaubte nicht mehr daran, daß es möglich wäre, frei von dieſem verhängnisvollen Bieſt zu kom⸗ men. Bautz— ſein Körper wurde wieder über Kies geſchleift. Bautz— er rannte von neuem mit dem Schädel gegen die Ecke eines Blockes. Bautz— aber jetzt— jetzt— ein Gewirr von dünnem Draht erfaßte ſeine Unterlippe, riß an ihr, zerrte an ihr— meißelte den Rachen auf. Der Druck und die Kraft, mit der ſich der Bräs ſem auf ein Gewirr von weggeworfenen Ma⸗ tratzenfedern geſtürzt hatte, war ſtärker als der Zwang, der Tur Dell an den Kleinſchnauzigen gefeſſelt hielt. 14 (Fortſetzung folgt) ille, wenn nötig, auch die Gewalt Rund 10 Millionen Seins N über Stangen und iſengegenſtände, die im Waſſer lagen. Rum ein gemeines Abenteuer für den Sieggewohnten. Er rechnete gerettet zu werden. Er r 1 . b f 6 b b 5 0 0 1 f 0 f i ö 1 Mg wandte u deeſe ipal, alt an don Min. mbc emen der i Rich alf Filer liche Er. feen Belt dann muß einzigen fut be e wiſen, en haben, 1 Staats⸗ inen Veg uns jenes en Nil⸗ Vel bn bung dez Tupper. em Reich n ger, Sudeten der nich Eniſchluß e Gewalt machen“ Karlsbad. tung det NSdap. etenland hichte eit Millionen Quadrat 1 Jahre hen Naich zufügen innen.“ ö — 1 es ihn Während n ſtebte, vor ud zich ver⸗ egnet zu d Nin⸗ „ daß et inte, be⸗ ene tate in unge⸗ el. Vote chauenel mut den eer und Flußauf vilbete den Leib „ Seine nit dent wie eil at aaa 1 ande⸗ e i n u Runs ſlleinee nb einer Scherbe abgebtö⸗ J lich, enſlände ful, del teen . hn b. lätte e Freuden abet die ien. ehtiſte 10 55 elalle 41 00 Ge 5 ven u geriſel, n werden ul, eine leine chnele ell. b. 0 vit 41 b Nr. 1 Hm Tor des neuen Jiuahres Hinter uns verlöſchen die Lichter des Weihnachtsbaumes, vor uns öffnet ſich wie⸗ der einmal das große dunkle Tor eines neuen Jahres. Was hinter uns liegt, wiſſen wir. Wie gut, daß alle Schmerzen und Leiden nur noch Erinnerungen ſind! Heute aber treten wir in ein ungewiſſes Licht; wir betreten eine Bahn, von der wir kaum die erſten Stationen kennen, geſchweige denn ihr Ziel. Wir ſind alle hoffnungsträch⸗ tig, alle erfüllt von dem heißen Wunſch daß es in dieſem Jahr beſſer werden ſoll, beſſer werden muß mit uns und unſerem Daſein, das doch auch in Wechſelwirkung ſein kleines Teilchen mitzuſprechen hat für das Wohl der Gemeinſchaft. Aus der Hoffnung heraus be⸗ glückwünſchen wir uns gegenſeitig. Wird ſich unſer Sehnen und Wünſchen erfüllen? Sicher nicht. Trotzdem nehmen wir uns vor, an der Erfüllung beizutragen, ſo gut es nur gehen mag, denn nicht zuletzt liegt unſer Schickſal in unſeren eigenen Händen. Verſagen wir ſelber nicht, kann auch unſer neuer Jahres⸗ weg nicht ganz dunkel werden. Bisweilen fragen wir uns wohl: hat es eigentlich einen Sinn, den Jahreswechſel feſt⸗ lich zu begehen? Sind nicht im Grunde auch dieſe beiden Tage— Silveſter und Neujahr — wie alle anderen Tage? Unſere Arbeit wird morgen weitergehen, ſo wie ſie bis geſtern weiterging Wir legen eine Ruhe⸗ pauſe ein, wie allſonntäglich. Vielleicht kom⸗ men wir nicht einmal dazu, dieſe erſten und letzten 12 Stunden eines ſcheidenden und eines aufziehenden Jahres nach unſerem Ge⸗ ſchmack zu begehen, denn der Lauf des 1 Lebens mit allen ſeinen For⸗ derungen ſteht auch am Wendepunkt nicht till. ide Kalender macht einen Einſchnitt in die Zeit, wie wir wohl mit dem Stock einen Einſchnitt in den Lauf eines Stromes machen könnten. Wir ſehen die Grenze nur ſo lange, wie wir ſie durch ein Werkzeug kennzeichnen, dann fließt das Waſſer dar⸗ über 8 und die Grenze iſt nicht mehr da. Der Strom der Zeit kennt ſo we⸗ nig einen Einſchnitt und einen Stillſtand, wie der Strom, der von den Bergen kommt und zum Meere will. Die Berge, von denen wir herkommen, von denen das Leben der Menſchheit kommt, kennen wir nicht. Wir wiſſen nicht, welchen Ozeanen wir zuſtreben, wo wir einſtmals münden werden. Wir ſind nur Tropfen in dieſem ewig rollenden Strom. Sonderbare Tropfen freilich, von de⸗ nen jeder eine Welt für ſich darſtellt, jeder ſein eigenes Gehirn mitbekommen hat, um ſich mehr oder weniger deſſen bewußt zu ſein, daß er eine Zeitlang in dem gewaltigen Strom der A. e mitrollt, deſſen Ur⸗ ſprung und Ziel er nicht kennt. Das Stückchen Weltgeſchichte, das wir mit⸗ erleben dürfen, iſt wie von hellen Lampen erleuchtet. Treten wir einmal heraus aus dieſem Lichtkreis. hinein in das Dunkel der Ewigkeit, ſollen wir von uns ſagen dürfen, daß wir geleiſtet haben, was uns zu leiſten möglich war. Je mannigfaltiger die Arbeit des moder⸗ nen Menſchen geworden iſt, umſo weniger bindet er ſich an Nacht und Tag, an Som⸗ mer und Winter. Aber das Bedürfnis in uns nach einem großen ordnenden Rhythmus bleibt. Es iſt ein ganz elementares Be ürf⸗ nis wie wachen und ſchlafen, wie hungern und eſſen, dürſten und trinken. Um zu die⸗ ſem geordneten Leben zu kommen, haben wir unſeren Willen mitbekommen, ihn ſol⸗ len wir zur Erreichung unſerer Zwecke an⸗ und einſetzen. Da wir einen Willen beſitzen, müſſen wir auch Stunden und Tage haben, an denen wir über ihn nachdenken, damit wir alle Kräfte richtig verwerten. Und deshalb brauchen wir inmitten aller raſtloſen Tätig ⸗ keit die Einſchnitte, zu denen uns die Natur wingt, wenn wir ermüden, die Einſchnitte, die uns der Lauf der Zeit deutlich macht, wenn Monde und Jahreszeiten wechfeln. Das iſt wohl der tiefere Sinn des Neu⸗ jahrsfeſtes: es iſt und bleibt ein großer all⸗ Bilderdienſt Kießlich M Am Feuerquell der Jahreswende Vier Elemente, innig geſellt, Bilden das Leben. bauen die Welt. Preßt der Zitrone ſaftigen Stern! Herb iſt des Lebens innigſter Kern. Jetzt mit des Zuckers linderndem Saft Zähmet die herbe, brennende Kraft! „ e e 0 91 5 1“ „„„„„„ gemeiner Einſchnitt, auf den ſich nicht nur die Arbeit des einzelnen Menſchen, ſondern unſer geſamtes Arbeits⸗ und Wirtſchafts⸗ leben eingeſtellt hat. Ein Augenblick der Be⸗ ſinnung wird eingeflochten in den ununter⸗ brochenen Betrieb des Werktages und des Wochenablaufes. Wir brauchen dieſe kurze Raſt, um uns Rechenſchaft darüber zu geben, was wir geleiſtet haben und was noch aus⸗ 1993 was noch wartet auf unſere Hände, auf unſeren Geiſt, auf unſere ſchöpferiſche Kraft. Die Erinnerungen an die Vergangenheit ſollen ſchließlich mehr ſein als Bilder, die langſam verblaſſen und Glanz und Farbe verlieren. Wir wollen ſie lebendig halten und Lehre, Warnung und Troſt aus ihnen zie⸗ hen. Wir wollen aus dem Vergangenen her⸗ ausholen, was des Bleibens und Feſthaltens wert iſt, und wir wollen mit uns zuſammen durch das Tor des neuen Jahres ſchreiten laſſen, was ein Stück Zukunft in ſich trägt, die zuletzt nichts anderes iſt als ein Stück ⸗ 5 Ewigkeit. So ausgerichtet im innerſten ern, verlieren wir das Gefühl ängſtlicher Ungewißheit; aber wir gehen auch nicht mit üüuftonären Hoffnungen, die die ffen der %„%„%%„%% e eee 9„.„„„„, ee ee * 0, „„„0 0* 0 29 85 8 2 5 2* Gießet des Waſſers ſprudelnden Schwall! Waſſer umfänget ruhig das All. Tropfen des Geiſtes gießet hinein! Leben dem Leben gibt er allein. Eh es verduftet, ſchöpfet es ſchnell! Nur wenn es glühet, labet der Quell. (Friedrich von Schiller). %%%„e,,,,,, ee, e 8. 0 0 8 5 Feigen ſind, in die kommenden Tage hinein. Nicht auf das große Wunder warten wir, ſondern auf einen ſauberen, klaren Weg, den wir uns ſelber freilegen von Geſtrüpp und Unkraut. Je klarer wir die bisher zu⸗ rückgelegten Pfade überſehen, je deutlicher wir unſeren gegenwärtigen Platz erkennen, um ſo leichter werden wir Schlüſſe ziehen können, wie weit wir wohl im neuen Jahre kommen werden. Es ſind heilige Augenblicke des menſchlichen Lebens, die dieſer Rechen⸗ ſchaftsablage vor uns ſelbſt gewidmet ſind. Geben wir darum dem Neufahrsfeſt dieſen ſeinen eigentlichen und wichtigſten Sinn! Dann wird er im raſchen Fluß unſerer Tage immer wieder ſeine ganz beſondere, wert⸗ volle Bedeutung haben. W. H. Die mär von der Silveſternacht An jedem Abend, wenn der Himmel fahl wird, wenn die Nacht ihre ſchützenden Hän⸗ de über Feld und Wald breitet, beginnt in der Stadt das Geiſtern der aufflackernden Laternen, im Dunſt von Staub und Benzin, beginnt der Tanz der Lichter. An den letzten 1939 Abenden vielleicht ſtärker noch denn ſe— das war, wenn plötzlich der Weihnachtsbaum auf dem Heimweg grüßte an einer Straßen⸗ ecke, 5 einem Platz oder durch das Fenſter eines Hauſes, das vergaß, ſich von der Außenwelt abzuſchließen. 9 1 nun war es, da verloſch eines der Lichtlein an dem Chriſtbaum nach dem an⸗ deren: erſt das eine ganz rechts, dann ein zweites an der Spitze, dann das Dritte in der Mitte, endlich waren ſie alle in der Dunkel⸗ heit verſchwunden. Und man dachte: wie die Tage des vergangenen Jahres. 365 Tage— nicht mehr als ein Atemzug in der Geſchich te! Aber für den einzelnen mögen es 365 Schickſalsringe geweſen ſein, die ſein Leben enger oder weiter machten. Und kein Tag iſt zurückzuholen am Ultimo, dem letzten Tag! Vorbei iſt die Silveſternacht. Mit frecher Sentimentalität ſind die luſtig bunten Fä⸗ den und Papierſchlangen für den Neujahrs⸗ morgen im Straßenbild zurückgeblieben Warum heißt dieſe letzte Nacht im Jahr eigentlich Silveſter? Geſcheite Leute— ſolche, die immer alles beneidenswert genau wiſſen und nie unſicher ſind!— werden einen mit⸗ leidig anſehen:„Nach dem Papſt Silveſter bekanntlich! Wußten Sie das nicht?“ O ja, das wußte man ſchon. Aber wir ha⸗ ben unſer deutſches Wort Weihnachten, Oſtern, Pfingſten Warum hat der letzte Tag nicht auch ſeine hübſchen Eigennamen? Warum heißt er nu ganz geſchäftsmäßig nach einem Kalenderheiligen? Und wenn— warum dann nach dem erſten Papſt Syl⸗ veſter, warum nicht nach dem zweiten, der nämlich als ein viel geeigneterer Pate er⸗ ſcheint?... Er hat experimentiert und er⸗ baten, er ſoll die Pendeluhr ſich ausge⸗ acht und die arabiſchen Ziffern im Abend⸗ land eingeführt haben. Mit einem Wort: er ſoll im Ruf eines Schwarzkünſtlers geſtanden haben! Und hier iſt die Beziehung, die 15 lich einleuchtet— denn am Silveſter pfuſchen wir doch alle ganz gern ein wenig in der ſchwarzen Kunſt herum. Anſcheinend nur höchſt ſtümperhaft, denn wer hat ehen ein⸗ mal das Geld bekommen, um deſſentwillen er den vielen Kaviar verzehrte? Und wem iſt ſchon einmal die Seereiſe für das bleige⸗ goſſene Schiff zuteil geworden? Und wer hat ſchon einmal geheiratet, weil der Schuh beim Wurf mit der Spitze gegen die Tür zu lie⸗ gen kam? Trotzdem— in der Neufahrsnacht wird nun einmal Schwarzkunſt getrieben und gelingt für Stunden mit Hilfe von Sekt und mehr Konfetti und noch mehr Stimmung.. Uebrigens braucht man ſich bei dem Namen Sylveſter gar nicht an den alten Kirchen⸗ vater zu erinnern! Wer kennt nicht die la⸗ teiniſchen Vokabeln ſylva— der Wald, ſyl⸗ veſtris— waldig, im Walde! Alles aber, was nur irgendwie mit grünen Bäumen zu tun hat, pocht in das deutſche Herz. Ein Schubfach ſpringt auf, unſere Märchenwelt tut ſich auf— wie iſt es doch: ſpielen wir in der letzten Nacht im Jahr nicht eigentlich alle ein wenig Hänſl und und Gretl im Walde? Man zieht aus, Hand in Hand, oder man findet auch erſt ſein Hänfl, ſein Gretl, und für jeden gibt es ein Knuſper⸗Knuſper⸗ häuschen, nicht wahr? In einem anderen Schubfach aber, da iſt noch ein anderes Märlein aufbewahrt. Das erzählen ſich die deutſchen Auswanderer an den Hängen des Kaukaſus. Es heißt: In einem tiefen, tiefen Walde ſteht an einem See der Baum des Neuen Jahres. In den See tropfen die Tränen, die die Men⸗ ſchen weinen, und alle Kindlein, die im näch⸗ ſten Jahr geboren werden ſollen, ſchöpfen in der Silveſternacht von dieſem Waſſer und begießen den Baum. Waren viel Freuden⸗ tränen dabei, ſo wird ſein Laub hell und licht, und die Früchte werden ſüß und köſt⸗ lich. Sind aber viel bittere Tränen des Kum⸗ mers in den See gefloſſen, ſo wird ſein Laub dunkel und ſchattig und läßt die Sonne nicht durch im nächſten Jahr. Und die Früchte bleiben herb. Iſt es nicht ſo? Wenn alle Menſchen die⸗ ſes Märlein von der Silveſternacht wüßten, würden ſie ſich gegenſeitig die ſalzigen Trä⸗ nen trocknen, ehe ſie hinunter in den See fallen 1 4 1 Teubne 1 Jwei Tänze Eine kleine wahre Geſchichte von Oskar Braſſel Der deutſche Dampfer war auf der Reede von Verakruz vor Anker gegangen. Nach vollendetem Tagewerk verließen zwei Ma⸗ troſen,„landfein“ gemacht und mit Vorſchuß und Urlaub verſehen, das Schiff, um einen Bummel durch die mexikaniſche Hafenſtadt zu machen. Nachdem die beiden Seeleute die Kathe⸗ drale und das Palais Municipal beſichtigt und dem lebhaften Korſo auf der Plaza de la Conſtitucion gebührende Beachtung ge⸗ ſchenkt hatten, machten ſie vor einer der Ho⸗ telkolonaden der Plaza halt. Ein ſchreiendes lakat bedeutete ihnen, daß hier Weine al⸗ er Art, Mixed Drinks und Tanz geboten würden. Der jüngere Matroſe, mit dem Vornamen Faru machte Miene, einzutreten. Als ſein reund Günther zögerte, blickte er lächelnd zu ihm auf:„Ach fo, du tanzt ja nicht gern!“ „Nun,“ meinte Günther achſelzuckend,„es iſt ſchließlich gleichgültig, wo man ſeine 75 1 5 51 ie traten ein, nahmen Platz und ließen ſich eine Flaſche Südwein kommen. Während die beiden Freunde tranken, ſetzten 9 zwei mexikaniſche Seeleute mit 5 noch jugendlichen Senoritas an einen ebentiſch. Bald glitten die Blicke Günthers zu dieſem Tiſch und ruhten länger als ge⸗ wöhnlich auf dem reizenden Antlitz des einen Mädchens. Seine Blicke blieben von ſeiten der Schönen nicht unerwidert, und als er ihr ſein Glas entgegenhob, neigte ſie dankend und mit einem entzückenden Lächeln ihr Lockenköpfchen. Paul ſchaute nachdenklich dieſem kleinen Flirt zu. Dann wandte er ſich an Günther: „Wenn du ſcherzweiſe dieſem Mädchen ſagen würdeſt, daß du es liebſt— würde es dir Glauben ſchenken?“ „Hm, warum nicht?“ „Ich bezweifle es!“ „Wetten?“ „Gut,“ entſchied Paul,„auf eine Pulle!“ Als die Muſik einſetzte, erhob ſich Günther und führte die kleine Senorita zum Tanz. Leicht ruhte die liebliche Tänzerin in ſeinem Arm. Sein prüfendes Auge überflog die ſchlanke Geſtalt. Das Mädchen war wirklich unwahrſcheinlich ſchön. In dem ebenmäßigen Oval des Geſichtes ſtrahlten ſchwarze, von langen ſeidigen Wimpern beſchattete Augen. Der Luftzug ſpielte in dem dunkelbraunen Gelock ihres Haares. Ein ſüßes Lächeln lag auf dem kleinen, zartgeſchnittenen Mund. Eine unerklärliche Unruhe ergriff den hüb⸗ ſchen, ſtattlichen Matroſen. Er, der Umgang mit Frauen aller Art gewöhnt war, fand nicht den Mut, ein Geſpräch anzuknüpfen Erſt gegen Ende des Tanzes gedachte er der abgeſchloſſenen Wette. War es nicht ein fre⸗ velhaftes Spiel, das er mit dieſem ſchönen, ahnungsloſen Kinde trieb?— Doch nein, er fühlte es: Aus Scherz war Ernſt geworden — ſein Liebesgeſtändnis würde wahr ſein Der Tanz war zu Ende. Günther führte die Senorita zurück und ſetzte ſich wieder zu Paul, der ihn erwartungsvoll anſah. Doch Günther ſchwieg. Als der nächſte Tanz begann, war er ſchnell bei der Senorita. Der langſame Walzer be⸗ günſtigte ein Geſpräch, das von dem Mädchen eingeleitet wurde: „Do jou ſpeak Spain?“ „Pocito⸗pociſſimo, Senorita.“ „Parlez vous Frangais?“ „Un peu.“ 1 „Ick ſpräken pocito Daitſch!“ „Ah!“ kam es überraſcht von den Lippen des Matroſen. So wurde dann die Unterhaltung unter Zuhilfenahme von deutſchen, ſpaniſchen und franzöſiſchen Brocken von ihm fortgeſetzt: „Votre Mexikaner da, iſt Ihr Verlobter, Ihr fincé?“ „O non, je ſuis libre— C'eſt mon came⸗ rade!“ „Aah, ſehr gut! Comment iſt Ihr Name, Senorita?“ „Anita!“ „Mucho bueno Name!“ Dann das Mädchen:„Liebän Sie Tanz?“ „Non!“ ſagte Günther. Darauf ein ungläubiges Kopfſchütteln Anitas, das Günther mit den Worten be⸗ endete:„Aber avec vous, je danſe gern!“ Tief blickten ſich die jungen Menſchen in die Augen. Günther zog das Mädchen feſter an ſich und, alles um ſich her vergeſſend, neigte er ſeinen Kopf zu ihr herab und flüſterte: „Je t'aime, Anita!“ Sein Blick tauchte in ein fragendes, nachtdunkles Augenpaar. Dann kam es zögernd von Anitas Lippen: „Aberr Sie kennen mir ſo wännig!“ „Oui, und doch iſt es wahr!“ „Wieder ein langer Blick von Anita, der ſein Herz erbeben ließ Er drückte ſanft ihre Hand, die in der ſeinen lag, wie ein weicher, lebendiger Vogel. Liebkoſend ſtreifte ſein Mund ihr kaſtanienbraunes Haar und er fühlte, daß Anita einen Augenblick ihr Köpf⸗ chen an ſeine Bruſt lehnte. Dann war auch dieſer Tanz zu Ende. „Nun,“ fragte Paul den ſich ſetzenden Ka⸗ meraden,„wie ſteht es denn ſo mit unſerer Wette?“ g „Es iſt noch nicht ſo weit,“ wich Günther aus. Er vermochte weder eine Erklärung ab⸗ zugeben, noch zu ſcherzen. Als er zum Ne⸗ bentiſch hinüberblickte, bemerkte er, daß der Begleiter Anitas dieſer Vorhaltungen mach⸗ te. Günther beſchloß, nach dem nächſten Tanz Anita dem Mexikaner zu entführen und an ſeinen Tiſch zu bringen.* Als die nächſte Tanzweiſe ertönte, ſprang er ſchnell auf und eilte zu der Senorita. Doch der Mexikaner hatte ſich bereits erho⸗ ben und drängte ſich zwiſchen Anita und Günther und, indem er wütend den deut⸗ ſchen Matroſen anziſchte:„That's my dance,“ zog er das Mädchen zur Tanzfläche. Günther kehrte an ſeinen Tiſch zurück, von Paul mit ſchadenfrohem Lächeln empfangen. „Anita vermied es, beim Tanz zu Günther hinzublicken Auf ihrem lieblichen Geſicht lag tiefer Ernſt. Nach Beendigung des Tanzes rief der Mexikaner den Kellner herbei, zahlte und verließ mit Anita ſchnell die Bar. An der Tür wandte ſich die Kleine noch einmal um. Ein langer, anſcheinend tieftrauriger Blick traf Günther. Ein kurzer, heftiger Kampf tobte in deſſen Innern. Sollte er den beiden nacheilen und Anita den Händen des Mexikaners ent⸗ reißen? Seine Hände umkrampften die Tiſch⸗ platte— ſeine Muskeln ſtrafften ſich. Doch er wurde aus ſeiner ſtarren Verſunkenheit durch einen wohlgemeinten Rippenſtoß von Paul aufgerüttelt, der ihn fragte:„Wo haſt du denn deine Schlipsnadel gelaſſen?“ Günthers Hand fuhr an ſeinen Binder, ſuchte nach der wertvollen Perle, einem al⸗ ten Erbſtück.„und griff ins Leere. Flam⸗ mende Röte übergoß ſein Geſicht, und einen Augenblick ſchloß er die Augen, als hätte er in blendende Helle geblickt. Paul ſprang auf:„Ihnen nach oder zur Polizei!“ a Günthers Hand legte ſich ſchwer auf des Freundes.„Bleib,“ rief er faſt tonlos. „Du willſt alſo die Bande laufen laſſen?“ Günther nickte, zwang ſich zu einem Lächeln und ſchlug tief aufatmend auf den Tiſch:„Trinken wir die verlorene Flaſche!“ Kopfſchüttelnd fügte ſich der Freund... Aber aus einer Flaſche wurden mehrere. Die blaue 58 affiantaſche Erzählung von Johann Friedrich Bingemer Bald ein ganzes Jahr hatte die blaue Saffiantaſche fein ſäuberlich in Seidenpapier eingewickelt im Kleiderſchrank gelegen. Eines Sonntags endlich nahm Luiſe Bach die hübſche Taſche aus ihrem„Verſteck“. Ihr wurde auch jetzt noch ein wenig. ums Herz, wenn ſie die Taſche ſah, die ſie ſo ein⸗ dringlich an ihren Geburtstag im vergan⸗ genen Jahre erinnerte. Wie hatte ſie ſich da⸗ mals auf jenen Tag gefreut, der ihr außer den vielen Blumen das ſchöne blaue Seiden⸗ kleid brachte, und der einen ſo traurigen Ver⸗ lauf zu nehmen drohte. Neben dem Kaufmann Bach wohnte der Taſchner Well, ein Heimarbeiter, wie es noch mehrere im Dorfe gab Er war Junggeſelle und wohnte ohne einen Menſchen in dem kleinen ſchmucken Häuschen. Luiſe, die dunkelblonde Kaufmannstochter, weilte als Kind ſchon oft bei den Nachbars⸗ leuten. Auch dann, als Mutter Well geſtor⸗ ben war, kam ſie gelegentlich einmal her⸗ über. Ihr Kommen war dem in die ſiebziger Jahre gehenden Mann immer ein kleines Feſt. Brachte ſie doch mit einem ſpitzbübiſchen Lächeln in ihrem rotwangigen Geſicht gar oft die von ihm fertiggeſtellten Damen⸗ und Kindertaſchen nach der Lederwarenfabrik am anderen Dorfende. Und nie kam ſie mit leeren Händen zurück, ſtets hatte ſie neue Arbeits⸗ materialien für ihren„Onkel Well“, wie ſie ihn als Schulmädel ſo oft und gern genannt. Nach ihrer Konfirmation kam ſie ſeltener zu Well. Eines Tages jedoch überraſchte ſie ihn beim Anfertigen einiger Dutzend Muſter⸗ taſchen aus Saffianleder in den verſchieden⸗ ſten Farben. Da war eine Taſche dabei, die Luiſes kleines Herz entzückte, an der ihr junges Glück hing: eine wundervolle blaue Saffiantaſche mit bezogenem Innenbügel und weißem Lederfutter! Hätte es in dieſen Ta⸗ gen Well nicht ſo an Geld gemangelt, hätte er gewiß das erforderliche Leder von der Fabrik gekauft und Luiſe mit einer ſolchen Taſche überraſcht. Well, der ein geſtecktes Ziel unter allen Umſtänden, und wenn es ſein mußte, mit den größten Opfern zu erreichen beſtrebt war, nutzte nun die Hochkonjunktur. Seine flei⸗ ßigen, niemals müden Hände fanden in die⸗ ſer Zeit kaum noch ihre Nachtruhe. Mitten bei der Arbeit war ihm da eines Tages der Gedanke gekommen: Luiſe zu ihrem im nächſten Monat ſtattfindenden Geburtstag die blaue Saffiantaſche zu ſchenken! Wenige Tage vor Luiſes 17. Geburtstag ſaß Well noch immer über und über in Ar⸗ beit. Ein eiliger Auftrag jagte den anderer Wie oft war Mitternacht längſt vorbei, als er endlich ſeinen müden, abgeſpannten Kör⸗ per die ſo wohlverdiente Ruhe gönnte. Und noch ehe draußen em neuer Tag dämmerte, ſaß er ſchon wieder am Werktiſche. So war nun der Tag vor Luiſes Geburts⸗ tag herangekommen, ohne, daß die ihr zuge⸗ dachte blaue Saffiantaſche vollſtändig ferti geweſen wäre. Mit heißem Kopf ſaß Well noch an Börſen, die am nächſten Vormittag zu liefern er der Fabrik zugeſagt hatte. Außer einigen gutbelegten Scheiben Brot am frühen Morgen hatte Well den ganzen Tag nichts mehr zu ſich genommen. Längſt hatte der kleine Zeiger ſeiner Weckeruhr die Mitternachtsſtunde überſchrit⸗ ten, als er dem Hunger nun doch nicht mehr zu widerſtehen vermochte. So ſchlürfte er denn in ſeinen alten Hausſchuhen in die klei⸗ ne Küche, um ſich im trauten Scheine der Petroleumlampe ſein Abendbrot in aller Eile herzurichten. Auf dem kleinen Gasherd, auf dem Well ſonſt auch ſeinen Kleiſter und Leim kochte, wollte er, um gegen die über⸗ große Müdigkeit anzukämpfen, ſich noch einen ſtarken Kaffee kochen. So ſetzte er nun den großen Waſſerkeſſel auf. Dann ſaß er wieder am Werktiſch. Längſt hatte die nahe Kirchenuhr zwei geſchlagen, als er noch immer ſaß und arbeitete. Endlich hatte es Well„geſchafft“, hatte mehrere Dutzend Geldbörſen fertiggeſtellt. Er konnte alſo in wenigen Stunden, wenn die Nacht dem Tage gewichen, liefern. Auch Luiſes blaue Saffiantaſche lag nun fix und fertig in ihrer ganzen Schönheit vor ihm. Ein zufrie⸗ „ huſchte über ſein graumüdes eſicht. Im Halbſchlaf blies nun Well die Petro⸗ e aus, ſtieg in das uralte, hohe ett. In ſeiner Vorfreude über den neuen Tag, wo er in aller Frühe bereits ſeine Arbeit zur Ablieferung bringen konnte, wo er Luiſe an ihrem Geburtstag mit der ver⸗ ſprochenen blauen Saffiantaſche überraſchen würde, und nicht zuletzt in ſeiner großen Müdigkeit war es Well entfallen, in der Küche den Kaffee aufzubrühen. Und ſo war das Waſſer übergelaufen, hatte die kleine Flamme erſtickt und Gas ſtrömte aus. ſtrömte aus der kleinen Küche durch den kur⸗ zen, ſchmalen Korridor in die anliegende Stube, in der Well ſich ſeiner wohlverdienten Ruhe hingegeben hatte Um die achte Vormittagsſtunde, als Luiſe ſich in ihrem neuen blauen Seidenkleide ihm „vorſtellen“ wollte, wurde ſie als erſte auf den Gasgeruch aufmerkſam. Klopfenden Herzens lief ſie ſchnell hinüber ins Elternhaus, holte ihren Vater mitten aus dem Ladengeſchäft von der Kundſchaft weg. Und während Vater Bach alle Fenſter weit aufriß, ſich um Well bemühte, rief die Mut⸗ ter ſogleich den Arzt an. Endlich war es gelungen, Well wieder ins Bewußtſein zurückzurufen. Ermattet zeigte er dann nach dem Werktiſch, auf dem fein ſäu⸗ berlich nach Größe und Farbe geordnet die fertiggeſtellten Börſen lagen. Mit einem ſchwachen Lächeln deutete er dann nach der Kommode, auf der Luiſes blaue Saffiantaſche mit dem bezogenen In⸗ nenbügel und dem weißen Lederfutter er⸗ wartungsvoll nach ihr Ausſchau hielt. In der Innentaſche lag eine mit Blumen wun⸗ dervoll verzierte Geburtstagskarte, auf der mit ſchöner Handſchrift geſchrieben ſtand: „Luiſe Bach, der guten Nachbarstochter zu ihrem 17. Geburtstage. Otto Well.“ Aufatmend trug Luiſe ſodann die fertig⸗ geſtellten Börſen nach der Lederwarenfabrik am anderen Dorfende. So rechte Freude über die ſchöne blaue Saffiantaſche vermochte in ihr nicht aufzukommen, ſobald ſie ihre Ge⸗ danken an den matten, erſchöpften Mann zu⸗ rückgleiten ließ, der ſo leicht das Opfer ſeiner Freude über die ihr zugedachte Taſche und ſeiner übergroßen Müdigkeit geworden wäre. Doch, daß Well noch lebte, erfüllte Luiſe mit Dank an das Schickſal, das es nicht zu⸗ ließ, daß ihre Geburtstagsfeier von dem harten ſchwarzen Tuch der Trauer überhan⸗ gen wurde. mir kann nichts mehr geſchehen Humoreske von Bert Brennecke Zum Wochenanfang erſchien in meiner Wohnung ein freundlicher, außerdem wohl⸗ beleibter Herr und ſtellte ſich als Genera bevollmächtigter der„Staruſo⸗Verſiche rung“ vor. Ich hieß ihn Platz nehmen, ließ ihn re⸗ den— leider, denn er redete drei Stunden lang— und ſtreckte dann die Waffen, ver⸗ ſichert bis an mein zeitlich noch ungewiſſes Ende gegen alle„Abnutzungsſchäden meines Körpers“ nach Tarif FB mit Dividenden⸗ Anrechnung. Die Verſicherungspolice erhielt ich umgehend ausgehändigt. Schlußpunkt. Ausrufungszeichen!—— Am nächſten Morgen, ich fertigte gerade den Geldbriefträger ab, der mir ausreichend Honorar brachte, womit ich die erſte Prämie bezahlen konnte, erhielt ich überraſchend den Beſuch eines Herren von der„Atlanta⸗Ver⸗ ſicherungs⸗A. G.“. Wie er es fertig bekam, mich im Zeitraum einer halben Stunde gegen ſämtliche Waſſerleitungs⸗ und Wolkenbruch⸗ ſchäden zu verſichern, wird mir ewig ein Rätſel bleiben. Wäre ich am Mittwoch der Einladun meines Freundes Waldemar gefolgt, mi ihm in ſeinem Auto eine Fahrt ins Blaue zu unternehmen— und das Auto wäre un⸗ terwegs zufällig gegen einen im Wege ſtehen⸗ den Baum geraſt, ohne den Vertreter der „Janal⸗Haftpflicht⸗ und Unfallverſicherung“, der mich am Vormittag beſucht hatte, hätten meine Hinterbliebenen, trotz meiner vielen, bisher ungedruckten Manuſkripte, niemals einen roten Heller bekommen. Jetzt weiß ich auch, daß jeder Dachziegel, der auf mein be⸗ mooſtes Haupt fällt, dieſer menſchenfreund⸗ lichen Verſicherung eine ſchwere Stange Geld koſtet!——— Bis Donnerstag lebte ich in dem Wahn, nunmehr gegen alle unvorhergeſehenen Schäden verſichert zu ſein. Ein Herr Saalfeld von der„Pluto-Verſicherungs⸗G.m. b. H.“ war indeſſen anderer Meinung. Der Sprachgewalt dieſes redegewandten Mannes verdanke ich es, daß ich künftig keine Befürchtungen mehr zu hegen brauche, meine mühſam zu Papier gebrachten Ideen könnten geräubert werden. Auch meine bis auf zwei Raten bezahlte Schreibmaſchine iſt gegen Diebſtahl und Feuer verſichert. Am Freitag in aller Frühe, die Morgen⸗ zeitungen wurden eben ausgetragen, ver⸗ ließ ich heimlich das Haus. Auf der Ring⸗ bahn machte ich die Bekanntſchaft eines net⸗ ten, zuvorkommenden Mannes, der mir heim⸗ lich zuflüſterte, daß ich wahrſcheinlich vergeſ⸗ ſen hätte, eine Krawatte umzubinden. Wir frühſtückten zuſammen, und ſchließlich über⸗ redete er mich, eine Transport⸗ und Reiſe⸗ verſicherung abzuſchließen. Ich trug mein Schickſal jetzt mit vornehmer Gelaſſenheit, erſtaunte auch nicht weiter, als ich bei meiner Heimkehr zwei Herren antraf, die bereits auf mich warteten. Ich erſuchte ſie kurz und bündig, die Verſicherungsanträge ſofort auszufüllen, was ſie— ohne den ge⸗ ringſten Widerſpruch zu erheben— im Blitz⸗ tempo ausführten Beim Abſchied bedankten ſie ſich und erklärten mir, daß ſie während ihrer ganzen Berufstätigkeit, ungefähr drei⸗ ßig Jahre lang, noch niemals auf eine ſolche Bereitwilligkeit geſtoßen wären. Nunmehr war ich auch gegen Mottenfraß und Glas⸗ ſchäden verſichert. 0 Am Sonnabend, ich probierte gerade die Schreckſchußpiſtole aus, die ich mir zugelegt hatte, klingelte es heftig. Es war der Gene⸗ ralbevollmächtigte der Mee rung“, der mir beim Anblick des Revolvers eine Beſcheinigung vorlegte, wonach die am Montag abgeſchloſſene Verſicherung im Falle eines freiwilligen Todes hinfällig ſei. Darauf fragte ich ihn, ob er ſich verbeſſern möchte. „Wie gern,“ rief er,„ſchießen Sie los!“ Jetzt begann ich zu reden... Mein Plan, eine Verſicherungsgeſellſchaft gegen Verſiche⸗ rungen zu gründen, fand ſeine begeiſterte Zuſtimmung. Er war ſofort im Bilde. Nach⸗ dem er drei Stunden überzeugend geredet hatte, unterſchrieb ich den erſten Aufnahme⸗ ontrag!—— * ner bl 1 ke⸗ den ber⸗ ſes lies en felt lt. nie den ein ar ier lte et l ** 0 1 1 I b. . Am 1. Januar 1814: Der marſchall Blücher fetzt über den Rhein Die Verbündeten, die die ſiegreiche Schlacht bei Leipzig geſchlagen hatten, waren dann am Rheine ſtehen geblieben, und wenn es nach der Armeeleitung unter Fürſt Schwar⸗ zenberg und nach den deutſchen Fürſten ge⸗ gangen wäre, würde man hübſch nach Hauſe ſegangen ſein; denn der Krieg, ſo dachten e, ſei aus. Doch die Patrioten und wahren Volksführer, die Stein, Blücher Gneiſenau, Dorck, Clauſewitz und Boyen, kannten Na⸗ poleon beſſer, und ſie erzwangen die Fort⸗ 1 des Feldzuges. Im Neufahrswunſch hieß reiherrn vom Stein an ſeine Frau 'eß es: „„In wenigen Stunden iſt ein Jahr ver⸗ oſſen, das die größten Ereigniſſe der Weltgeſchichte in lic faßte, das nach elf blutigen Schlachten eutſchland vom fran⸗ zöſiſchen Joch befreite; möge das folgende uns den Untergang des 3 und das Wiederaufblühen eines 8 Va⸗ terlondes herbeiführen, und die Vorſehung ſo ihr Werk krönen.“ Das war aus Freiburg geſchrieben, und der Rheinübergang war nicht nur eine ſchon beſchloſſene Sache, ſondern auch bereits 05 einer 2 5 vorbereitet.— Stein war der treibende Geiſt des Bundes, und er verſtand durch ſeinen Bewunderer, den Kaiſer Ale⸗ rander von Rußland, auch auf den ewig audernden Preußenkönig zu wirken und den mmer zum Frieden bereiten Kaiſer Franz von Oeſterreich, und deſſen flauen und rück⸗ ſchrittfreundlichen Kanzler Metternich.„Blü⸗ cher und Gne 3 treiben mit einer ſo wahrhaft kindiſchen Wut nach Paris, daß ſie alle Regeln des Krieges mit Füßen treten,“ ſo hat ſich Fürſt Schwarzenberg, der Ober⸗ kommandierende, über das Drängen geäu⸗ ert. Denn was Stein bei den Diplomaten der die Fortſehgng des Krieges, das n Blücher und Gneiſenau beim Heere. Die Armee jubelte Es iſt Tatſache und zeugt von der Entſchlußkraft des Heeres und auch von dem hohen Anſehen des Freiherrn vom Stein in dieſer Wendezeit der deutſchen Ge⸗ ſchichte, daß man im Heere ſchon damals willens war, über die ewiglangſame deutſche Viel⸗ und Kleinſtaaterei einen Kaiſer zu ſetzen, und daß eine Abordnung von Offi⸗ ieren der verbündeten Armeen den bekann⸗ en Profeſſor der Geſchichte und des Staats⸗ rechts, Nicolaus Vogt, in Frankfurt auf⸗ —28 und ihm die Frage vorlegte, ob nach Reichsgeſetzen der Freiherr vom Stein zum Deutſchen Kaiſer gewählt werden kön⸗ iht Eine Frage, die Vogt unbedenklich be⸗ ahte. Doch zunächſt war noch Krieg. Blücher hatte, um ſein Vorhaben zu verheimlichen am 29. Dezember ſein Quartier zurück nach Frankfurt verlegt, und dort ſolche Einrich⸗ tungen getroffen, als ob er für eine längere Dauer dableiben werde. Er hatte ſeine Ar⸗ mee auf hunderttauſend Mann verſtärkt und alles bis ins 1 bedacht und vorberei⸗ tet. Graf Henckel, der den Rheinübergang mitgemacht hat, ſchreibt darüber in ſeinen Erinnerungen: „Am 1. Januar 1814, um halb 3 Uhr des Nachts, ſtiegen 200 Mann vom Füſilier⸗ bataillon des brandenburgiſchen 5 in die Kähne. Die Nacht war ſternklar und kalt, das enge Rheintal jedoch 8 fin⸗ ſter. Es wurde ausdrücklich der Befehl gege⸗ ben, unterhalb der franzöſiſchen Wachen in dem Douanenhäuschen ohne Geräuſch zu lan⸗ den, weil man eine Hinterliſt von ſeiten des Feindes erwarten mußte. Die Ueberfahrt der erſten 200 Mann dauerte etwa eine Viertel⸗ ſtunde. Da die Reſervekavallerie ganz hinten in den Schluchten biwakierte, ſo ritten wir Befehlshaber nach Caub und erwarteten mit der größten Spannung, wie die Sachen ab⸗ laufen würden. Das Licht im Douanenhäus⸗ chen brannte; kein Schuß fiel; alles war ſtill, bis unſere Füſiliere, aus den Kähnen ſprin⸗ gend, dem ſtreng gegebenen Verbote zu⸗ wider, das linke Rheinufer mit einem lauten Hurra begrüßten. In dieſem Augenblick fielen einige Schüſſe aus dem Douanenhäuschen. Sie verwundeten einige Jäger und einen Führer, der ſich erboten hatte, die erſten reußiſchen Truppen über den Rhein zu ühren. Etwas ſpäter entſtand ein kleines irailleurfeuer mit unbedeutenden feind⸗ lichen Abteilungen.— Der Uebergang, der nun nach der Dispoſition erfolgte, fand die ganze Nacht hindurch bis gegen Morgen ſtatt.“ Dieſer berühmt gewordene Rheinübergang 1 nicht nur bei Caub(Bacha⸗ rach) ſtatt, ſondern auch gleichzeitig bei Kob⸗ lenz und Mainz. Caub aber war der Mit⸗ telpunkt.. N 1 lücher ſchrieb in ſeiner originellen Ar 58 Frau, ſein liebes„Machen“ „HErtzens liebe Frau, der frühe neu⸗ jahrsmorgen wahr vor a erfreuligt da ich den Stoltzen Rein Paſſirte, die uffer ertöhnten vor Freudenſchrey, und meine braven A Empfingen mich mit Ju⸗ bel, der widerſtandt des Feindes wahr Das Jahr 1938 iſt am Ende. Es iſt ein Jahr zum Abſchluß 8 deſſen Größe und geſchichtliche Bedeutung wir heute noch kaum erfaſſen können. Wir erlebten mit jubelndem Herzen die Heim⸗ kehr der oſtmärkiſchen und ſudetendeutſchen Brüder und Schweſtern ins Reich. Dieſe Heim⸗ 20 allein ſchon hat das Jahr 1938 überſtrahlt. Aber dieſes Erlebnis— ſo groß es war— füllt den Gehalt dieſes Jahres nicht aus. Die Art, in der der Führer dieſe Deutſchen jenſeits der Grenzen zurückgewann, die trennenden Grenz⸗ pfähle überwand, die Widerſtände unrechtmäßl⸗ ger Macht niederzwang, war in ihrem unblu⸗ tigen Verlauf ſo neuartig und en Ge daß man das Jahr 1938 auch unter dieſem Geſichtspunkt als eine Zeitenwende betrachten kann. Die Menſchheitsgeſchichte zeigt, 180 der Kampf um den. 87 der Völker bisher faſt ſtets mit den affen erſtritten werden mußte. N der Große hat um S 1 755 in drei kriegen von insgeſamt zwölf Jahren Dauer ringen müſſen. 1 591 hat einen Weltkrieg entfeſſelt, um Elſaß⸗Lothringen zurückzugewin⸗ nen. Im Jahre 1938 wurde das Deutſche Reich um ein Fünftel ſeiner Bodenfläche vergrößert, um mehr als zehn Millionen Menſchen ver⸗ mehrt, ohne daß bei der Beſetzung dieſer Gebiete ein Schuß 125 en iſt. Dem Herzen und der Kehle entſtiegen frohe Lieder, unter dem Stahlhelm blitzten ſtrahlende Augen, und um die Gewehre haben ſich Blumen gewunden. Die einrückenden Soldaten haben nicht rauchende Trümmer, vom Krieg verwüſtete Wohnſitze betreten müſſen. An den Maſten waren die Hakenkreuzflaggen gehißt, aus den Fenſtern grüßten die Heimatfahnen und die den Einmarſch erſehnenden, friedlich Eroberten waren vom Glück überwältigt. Wie war dieſes Wunder geſchehen? Es war der Sieg der Idee, der idealiſtiſchen, ſehr ehrlichen, reinen, klaren und bezwingenden Idee, die der Führer als erſter in der Weltge⸗ ſchichte vor den Völkern der Erde aufgeſtellt hat — der Idee, daß Völker nicht länger Spielball der Gewalt ſein dürfen, daß ſie über ihr Schickſal ſelbt zu beſtimmen haben. Die Politik des heutigen Deutſchen Reiches hat ſich rel von der konſpirierenden Gewaltpolitit abgewandt und aller Welt das unantaſtbare Recht jedes Volkes auf Eigenleben verkündet. Das Deutſche Reich ſieht nach den Worten Adolf Hitlers, unſeres großen Führers,„den Zweck der Exiſtenz des Staates in der Erhaltung des Volkstums“. Was dieſe im Jahre 1938 verankerte Zeiten⸗ wende bedeutet, erkennen wir am eindringlich⸗ ſten, wenn wir Rückſchau halten, wenn wir— allein aus dem vorigen und dieſem Jahrhundert— Erinnerungsbilder aus Jahres⸗ wenden herausgreifen. Mit wie viel froherem Ausblick und gefeſtigterer Zuverſicht können wir Deutſche heute dem neuen Jahr entgegenſehen! 1813 Nach dem Sieg der Schmachtriemen. Napoleon war geſchlagen. Deutſchland wieder frei! Vorüber waren die Jahre der Knechtſchaft. Erleichtert atmete das Volk auf. Aber die ma⸗ terielle Not im Innern war noch nicht über⸗ wunden. Im Gegenteil. Ausgangs 1813, am Ende des Freiheitsjahres, mußte der Köni ſeinem braven preußiſchen Volke eröffnen, daß er nunmehr das Aeußerſte an Entbehrung for⸗ dern müſſe. In ſeinem Erlaß hieß es am Schluß: „Zur Erreichung dieſes Zweckes iſt auch die Verminderung des bisherigen Beſoldungs⸗ und Penſions⸗Aufwandes ein ebenſo notwendiges als wirkſames Mit⸗ 2— 6 D einem Finanzmi⸗ — niſter den Befehl 8 ertheilt, eine Ein⸗ richtung zu 8 wodurch, bis ein Nor⸗ mal⸗Etat für jede Behörde entworfen werden kann, an den Beſoldungen durch Verminde⸗ rung des Perſonals und durch zweckmäßige Beſtimmungen der bleibenden Gehälter in der Totalität ein Drittheil, an den Penſionen aber durch ſucceſſive Reduktion derſelben künftig die Hälfte erſpart wird...“ Friedrich Wilhelm“, 1922 Die Cholera ſchlägt Hamburg Die Schiffe hatten ſie über die Meere ge⸗ ſchleppt. Ganz Norddeutſchland ächzte. Kein an⸗ derer Fleck der Erde war ſo verſeucht von dieſer todbringenden Krankheit, wur ſo überſät mit Cholerakranken. wie Hamburg. Ueber achttau⸗ ſend Todesopfer hatte ſie bereits hingerafft, und noch immer nicht war die Gefahr mit Sicherheit beſeitigt. Wir Ne den Aufzeichnungen eines Zeitgenoſſen Eindrücke aus dem trüben Jahres⸗ ausgang: Vermummte Geſtalten huſchten über die Stra⸗ Ven Wagen waren mit Särgen beladen. Die euche hatte ſich zwar bereits ausgetobt, aber 5 lebte noch wie ein Geſpenſt unter den Men⸗ en. * Berührung wurde gemieden. Immer noch erſchien der Vorübergehende wie eine tod⸗ bringende Begegnung, wie der verkappte Sen⸗ ſenmann. In einigen Wohnungen hatten am Weih⸗ nachtsabend die Kerzen gebrannt. Sie leuchte⸗ ten in verhärmte Geſichter, denn es gab kaum eine Familie, die nicht einen oder mehrere Tote zu beklagen hatte Manche hatten ſich nicht 5. traut, einen Weihnachtsbaum zu entzünden. Es war ihnen wie eine Herausforderung an das Schickſal erſchienen, denn die Wehrloſigkeit 9 05 den mit der Todesſenſe um ſich mähenden Tod hatte den Mut auf das Tiefſte gebeugt. Als aber dann die Silveſterglocken das neue Jahr einläuteten, das grauſame Jahr 1892 in den Gedanken und Erinnerungen verabſchiedet werden konnte, brach neue Hoffnung, neuer Le⸗ benswille durch. Das allmähliche Erlöſchen der Cholera in den letzten Wochen des entſchwinden⸗ den Jahres hatte die Zuverſicht beſtärkt, nach tiefſtem Leid nun wieder einer lichteren Zeit entgegenſehen zu dürfen. 1918 Nach dem verlorenen Krieg Das 1 Volk hatte am Ausgang dieſes Faden nicht nur einen vier Jahre hindurch eldenhaft 1 Krieg, es hatte viel mehr als das: den Glauben an ſich, ſich ſelbſt verloren. Es hatte die Zeit der tiefſten Erniedrigung begonnen. In Berlin wütete der Bürgerkrieg. Wir blättern in Zeitungsberichten aus den letzten Dezembertagen 1918: 7 Uhr: Die regierungstreuen Truppen 85 über die Schloßbrücke nach dem Luſtgarten auf das Schloß zu. In ihm haben ſich die ſparta⸗ Heile eden eingeniſtet. Bisher ſind alle Verſuche, ſie zu vertreiben oder zur friedlichen Uebergabe zu bewegen, e ee Als die Truppen au etwa 50 Schritt herange⸗ en, ſtellen ſich ihnen die atroſen mit fünf Ma⸗ ſchinengewehren und ei⸗ 9 weren Geſchütz ge⸗ enüber. Auch die zweite 4 bteilung der Tuppen, die. um Portal 4 marſchiert, 7 ſindet Widerſtand. „Der Kommandſerende läßt Artillerie auffahren. 9 Uhr: Das Schloß iſt durch Artillerie beſchädigt. 25 Schüſſe— in der 5 öhe des weißen Saales. Die dicken Mauern 1 fh ſtandgehalten, ſe daß ſich nur tiefe Riſſe in der Außenwand zeigen. Bös ſehen die Portale aus, ſie 255 vollkommen einge⸗ a Es gelang dem ilitär, in das Schloß einzudringen. 10 Uhr: Es iſt eine Feuerpauſe eingetreten. Kurz nach 7 10 gab das Geſchütz, das am Wer⸗ derſchen Markt aufgeſtellt iſt, den letzten Scheß ab. Eine Fahne wurde aus dem Fenſter des Marſtalls— der ebenfalls von den Matroſen beſetzt gehalten wird— geſchwenkt. % 11 Uhr: Von Norden her ſind Tauſende von Ziviliſten durch die Abſperrung gedrungen, haben die Kaiſer⸗Friedrich⸗Brücke überſchritten und ſich zwiſchen Dom und Nationalgalerie an⸗ geſammelt. 2 Als die Schießerei e hat, wurde die ſchwache Abſperrung am Luſtgarten, die die Soldatenwehr übernommen hatte, durchbrochen. n dichten Maſſen fluten die Ziviliſten auf das chloß zu. Sie dringen teilweiſe in die Höfe und haben 4 in den Beſitz von Maſchinen⸗ gewehren geſetzt. 5 N 11 Abr. Aus dem Depot rücken neue Mannſchaften der Soldatenwehren an. Sie ſperren die Schloßbrücke ab und verſuchen, die Aiviliſten zurückzudrängen. Ein wüſtes Durch⸗ einander entſteht! Keiner weiß was die näch⸗ ſten Minuten bringen werden! Niemand kann ſagen, wer Herr der Lage ſein wird: Es muß auf beiden Seiten die Beſinnung gewahrt blei⸗ ben. Es darf jetzt nicht in die Höfe geſchoſſen werden! Sonſt iſt ein entſetzliches Blutbad un⸗ vermeidlich. 5 5 11 Uhr: Die Schlacht iſt aus. Wenige Minu⸗ ten vor 11 Uhr kam ein Leutnant der republi⸗ kaniſchen Garde Er rief die Führer der klei⸗ neren Abteilungen zuſammen und ſagte ihnen: „Wir haben uns geeinigt. Die Matroſen haben 68 Mann verloren, teils durch den Tod, teils durch ſchwere Verletzungen. Sie rücken ab. Wir rücken alle ab.* ſchießen! Legt eure Waf⸗ fen nieder.“ Die Matroſen rückten jetzt einzeln und in Trupps unbewaffnet ab. Laſtwagen fahren vor und ſammeln die weggeworfenen Waffen ein. Nach erfolgter Kapitulation iſt auch das Geſchütz wieder abgerückt. 6. Uhr nachmittags: Noch herrſcht Unter den Linden ein lebhaftes Treiben. Auf dem Damm ſtehen Hunderte von Menſchen und lauſchen den Geſprächen der Agitatoren Meiſt ſind das An⸗ hänger Karl Liebknechts. Wer widerſpricht. wird niedergebrüllt. Silveſterſtimmung 1918. 1932 Tiefpunkt der deutſchen Schmach und Not Ein Volk, das— ſoweit es ſich nicht um Adolf Hitler ſcharte— keine Hoffnung mehr ſah, von Auflöſungserſcheinungen umgeben war. Die kommuniſtiſche Propaganda wagte ſich be⸗ reits in die Schupoquartiere und in die Reichs⸗ wehrkaſerne. Die Sicherheitsgrundlagen wurden unterhöhlt. Erhöhte Steuerlaſten Notverord⸗ nungen, Höchſtſtand der Arbeitsloſigkeit, ver⸗ ödende Kohlenzechen, erkaltete Schornſteine, Entlaſſungen, Feuerüberfälle von Rotfront, Zuſammenbrüche von Banken, Schwätz⸗ und Schlägereien im Reichstag, neue Tributkonfe⸗ renzen der Siegermächte... und in den Luxus⸗ bars und Tanzpaläſten drängen ſich in der Sil⸗ veſternacht die Nutznießer dieſer Not. 1938 Großdeutſchland Nur ſechs Jahre ſind ſeitdem vergangen, und welche. durch den von der Vor⸗ ſehung unſerem Volke geſandten Führer! Alle trüben Erinnerungen ſind weggewiſcht, und es iſt ein Deutſchland erſtanden, wie es in der Ge⸗ ſchichte noch nicht ſeinesgleichen N 5. r. R. D. Zeichnung: Kießlich M — ———— 5 5 — ö ELI. 1— N — nicht bedeuttendt, ich ſchliße nun die Feſtung Mainz völlig ein, führ meine Per⸗ ſon gehe ich mit der Armee gleich vor⸗ wärts. der lehrm von meine braven Ca⸗ meratten iſt ſo groß daß ich mich verber⸗ gen muß damit alles zur Ruhe komt; die jenſeittigen deutſchen bewohner Empfangen uns mit Freudenthränen.“ Blücher ließ das ihm zugeteilte ruſſiſche Korps vor Mainz zur Belagerung zurück und trieb den franzöſiſchen Marſchall Marmont über die Vogeſen und die Saar ins Moſel⸗ tal vor Metz. Gegen ihn ließ er das Porck⸗ fen Korps operieren und wandte ſich mit einem letzten Korps weiter gegen Nancy, das er Mitte Januar eroberte. Ebenſo die Feſtung Toul. Inzwiſchen hatte auch Fürſt Schwarzenberg mit der„Hauptarmee“ den Rhein überſchritten und war auf Dijon und Langres marſchiert. Die franzöſiſchen Mar⸗ ſchälle zogen ſich von der Moſel an die Mar⸗ ne zurück, bis endlich Ende Februor Napole⸗ on ſelbſt zu ihrer Unterſtützung herbeieilte. Nun wurde zuerſt mit wechſelndem Kriegs⸗ glück gekämpft. Yorck beſetzte Chalons, und Blücher dc den Kaiſer bei Brienne, wäre aber dabei faſt gefangen worden. 14 Tage darauf beſiegte Napoleon die getrennt mar⸗ ſchierenden Blücherſchen Korps einzeln nach⸗ einander bei Vauchampes und Etoges. Nun wollten die Fürſten einen faulen Frieden machen. Aber der Kaiſer von Rußland wider⸗ ſetzte ſich dem und auch der König Friedrich Wilhelm von Preußen. Als die Oeſterreicher den Rückzug mit Gewalt fortſetzen wollten, ganz aus Frankreich heraus, da ſagte er: „Habe es wohl geſagt, daß es nicht gut wäre, nach Frankreich zu gehen] Waren aber alle ſo hitzig! Nun gleich mutlos werden und wieder herauslaufen! Hübſche Folgen haben! Nein, nun wir mal hier ſind, auch dablei⸗ ben!“— Es wurde ſogar endlich durchgeſetzt, daß die Armee Schwarzenberg als Haupt⸗ armee ausſchied und Blücher nunmehr den Oberbefehl über die beiden verbündeten Heere erhielt. Er ſchlug den Korſen bei Laon (mit dem berühmten großen Nachtangriff Vorcks) und an der Aube und beſiegte Na⸗ poleons Generale vor Paris. Am 30. März wurde der Montmartre erſtürmt, und am nächſten Tage erfolgte der Einzug in Paris. Es war Wahrheit geworden, was Clau⸗ ſewitz ſchon im Dezember 1813 an Gneiſe⸗ nau geſchrieben hatte:„Ihre Armee kommt mir vor wie die Spitze von Stahl in dem ſchwerfälligen eiſernen Keil, womit man den Koloß ſpaltet.“ Fritz Alfred Zimmer. Roman von Hans Herbst (16. Fortſetzung) Es liegt ſa riar auf der Hand, was du mir disher verheimlicht haſt. Ich bin ja dahinterge⸗ kommen, während du fort warſt.“ Sie öffnete die Handtaſche und entnahm derſelben die beiden Schrei⸗ ben.„Da!“ Sie warf die Briefe auf den Fenſterſims Horſt griff danach und las. „S9“, rief er wütend.„Alſo, du öffneſt meine Briefe, um zu ſpionieren, meine Liebe! Schönes Vertrauen, das du mir ſchenkſt!“ „Wie du überhaupt noch von Vertrauen ſprechen rannſt“, rief ſie mit blitzenden Augen.„Schändlich iſt dein Betragen. Ich verſtehe dich einfach nicht. Was wird denn nun?“ „Aber das iſt doch alles nicht ſo ſchlimm, wie es ſich auf dem Papier ausmacht“, verſuchte er einzu⸗ lenken.„Ich wollte dich einfach nicht mit dieſen Dingen behelligen, Ulla! Iſt doch ſchon genug, wenn ich mich damit abplage. Außerdem kommt alles wieder in Ord⸗ nung. Hinrich hat mir Geld verſprochen.“ Er um⸗ faßte ihre Schultern.„Nun ſei doch nicht ſo ungehalten, mein Herz! In Zukunft...“ Er unterbrach ſich, da die zeiden Autos auf den Hof gefahren waren.„Na, ſiehſt du, da kommt ja ſchon die Hilfe. Hinrich erſcheint per⸗ ſönlich und Walter ebenfalls. Alſo, nun ſetze mal ein freundliches Geſicht auf!“ Er tätſchelte ihre Wange und ging aus dem Zimmer, um die Ankommenden zu be⸗ grüßen. * 1 Nach der Begrüßung Ullas, die trotz ihres Vorſatzes, ſich nichts anmerken zu laſſen, wie es in ihrem Herzen ausſah, ihre Erregung nur ſchlecht meiſtern konnte, . ſich die drei Herren ſogleich in das Arbeitszimmer zurück. Horſt entkorkte eine Flaſche Rotwein und bot an. Die beiden Schwager tranken mit ihm und nahmen dann Platz. „Ja“, ergriff Walter das Wort,„ich traf Hinrich zu⸗ fällig auf der Landſtraße. Wir haben alſo noch keine Zeit gehabt, ausführlich über die Hilfe, die du von Hinrich erbeten haſt, zu ſprechen. Hinrich legt nun großen Wert darauf, meine Anſicht zu hören. Ich möchte dich daher bitten, mir unumwunden deine jetzige Geſchäftslage zu ſchildern und mir an Hand deiner Bücher einen klaren Einblick zu verſchaffen.“ „Dann muß ich mich alſo in erſter Linie gut mit dir ſtellen, Walter!“ verſuchte Horſt zu ſcherzen und lachte etwas gezwungen.„Na, denn man los!“ Er langte nach mehreren Büchern, die er vor ſeinen Bruder hinlegte. Während Walter darin blätterte und Notizen machte, ſchilderte er den jetzigen Stand. An ihn gerichtete Fra⸗ gen beantwortete er, wenn auch zögernd. Walter vergl. einige Poſten miteinander, dann zog er ſchließlich die Schlußſumme der Einnahmen und ſetzte ſie den Ausgaben gegenüber. Das Reſultat ſchien ihn nicht zu befric digen, denn er runzelte die Stirn. „Na“, meinte Horſt, der ſeinen Bruder geſpannt beobachtet hatte,„ſtimmt was nicht?“ „Du pfeifſt auf dem letzten Loch, mein Lieber!“ er⸗ widerte Walter ernſt,„wenn du es auch nicht eingeſtehen willſt. Du haſt zunächſt die Sommerernte bereits verpfändet. Den Poſten habe ich trotz flüchtigen Ein⸗ ſehens ſchon erblickt, trotzdem du ihn gewiſſermaßen verſchleiert angegeben haſt. Außerdem fehlen auch die Angaben über deine Privatſchulden.“ „Du ſcheinſt ja einen uveraus ſcheren Blick für meine durchaus korrekte Buchführung zu haben“, meinte Horſt, der ſich in die Enge getrieben ſah, mißmutig.„Was heißt überhaupt Privatſchulden? Die gehören doch nicht in die Wirtſchaftsbücher. Außerdem ſind das nur Baga⸗ tellen!“ „Na, ſo ganz doch nicht... einen Betrag von achtzig⸗ tauſend Mark kann man beim beſten Willen keine Kleinigkeit nennen“, ſagte Walter ſtreng. Horſt, der bisher an ſich gehalten hatte, ſprang be⸗ treten auf. „Woher kommt dir denn dieſe Kunde?“ fragte er be⸗ troffen. „Vater ſprach mit mir darüber“, antwortete Walter beſonnen. Horſt ballte die Fäuſte. „Ach ſo“, brauſte er auf,„meine Frau na, das konnte ich mir eigentlich denken. Alſo die werte Fa⸗ milie ſchnüffelt jetzt in meinen Angelegenheiten herum, das wird ja immer ſchöner.“ Walter erhob ſich. „Du mußt uns ſchon geſtatten, daß wir uns jetzt um das Gut kümmern, denn du haſt im wahrſten Sinne des Wortes darauflos gehauſt, in einem Maße, das mir ewig unverſtändlich bleiben wird“, ſagte er unbeirrt. „Nun biſt du am Ende. Aber anſtatt jetzt vernünftig zu ſein, verſchanzt du dich hinter leeren Redensarten. Dir ſteht doch das Meſſer an der Kehle.“ Er trat dicht an ſeinen Bruder heran.„Es geht doch um Sein oder Nichtſein für dich. Du gehſt doch als bettelarmer Mann vom Hofe. Haſt du denn gar nicht an deine Frau ge⸗ dacht? Ein ganz erbärmlicher Kerl biſt du nichts weiter!“ Er ſah ſeinen Bruder zornig an.„Schande bringſt du über unſere ganze Familie. Aber ich laſſe es nicht zum Konkurs kommen, hörſt du... ich laſſe es nicht zu.“ „Darüber haſt du doch nicht zu befehlen!“ ſchrie Horſt in höchſter Wut.„Das hängt ganz allein von mir ab. Wenn ihr glaubt, daß ihr mir Vorſchriften machen könntet, ſo ſeid ihr alleſamt ſchief gewickelt. Ich.. ich bin der Herr auf Wolperode. niemand anders Jex Aemn auf Nolpenocle du am allerwenigſten.— Er ſah ſeinen Bruder hohniſch an. „Aber er wird es!“ rief Hinrich, der angeekelt aufge⸗ ſprungen war,„die Mittel dazu ſtelle ich ihm zur Ver⸗ fügung.“ Horſt zuckte zuſammen. „Alſo eine abgekartete Komödie wird mir da vorge⸗ ſpielt“, ſagte er mit rauhem Lachen.„Na ja, wenn ſich ſolch Rechtsverdreher einmiſcht, iſt unſereiner ja ret⸗ tungslos verloren.“ 0 „Es iſt kein abgekartetes Spiel zwiſchen uns“, er⸗ klärte Hinrich angewidert.„Der Zweck meiner Reiſe war, dir beizuſpringen. Aber jetzt bin ich davon über⸗ zeugt daß du meiner Hilfe nicht wert biſt. Wenn nur noch ein Funken Ehrgefühl in dir ſteckt, dann vermeideſt du den öffentlichen Skandal. Zum Aufbau einer be⸗ ſcheidenen Exiſtenz will ich dir die Mittel zur Verfü⸗ gung ſtellen. Noch iſt es Zeit zur Umkehr für dich.“ „Moralprediger ſeid ihr beide“, ereiferte ſich Horſt. „Wenn ihr weiter nichts vorhattet, hättet ihr euch euren Trecſpacen konnen. Walter übertreiot ja maßlos. So ſchlimm ſteht es ja gar nicht mit mir. Und ich werde euch den Beweis erbringen, daß ich mich auch ohne eure Unterſtützung wieder auf die Beine bringe. Ihr ſeid bloß mit der beſtimmten Abſicht hierher gekommen, um mich zu demütigen und um eure Sonderintereſſen zu verfolgen. Nette Verwandtſchaft iſt das... das muß ich ſchon ſagen. Aber jetzt habe ich genug von euch. Laßt mich mit euren hochtrabenden Redensarten in Frieden und ſchert euch fort. Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben.“ Er drehte ihnen den Rücken zu. Wolter und Hinrich warfen ſich einen Blick zu und verließen das Zimmer. * Draußen auf dem Korridor drückte Walter die Hand ſeines Freundes. „Ich danke dir, Hinrich!“ ſagte er einfach.„Den Ge⸗ danken, den du eben ausgeſprochen haſt, hatte ich ſofort, als ich von Vater über die troſtloſe Lage hier aufgeklärt wurde. Aber aus eigener Kraft werde ich es hier nicht ſchaffen, denn ich fürchte, daß mein Bruder ſo über⸗ ſchuldet iſt, daß es langer Jahre bedarf, um das Gut wieder exiſtenzfähig zu machen.“ „Was ſchadet das, Walter!“ meinte Hinrich mit einem leuchtenden Blick auf den Freund.„Du biſt jung und haſt das Zeug in dir, etwas Wertvolles zu ſchaffen. Deinen praktiſchen Sinn, deine ausgezeichneten land⸗ wirtſchaftlichen Kenntniſſe habe ich doch kennengelernt, als du mir Vorſchläge zur Verwertung unſerer brach⸗ liegenden Ländereien in Wolferheide machteſt. Jetzt ſind wir ſo weit, daß wir mit den Baulichkeiten beginnen können. Es wird eine Muſterſiedlung werden, die einer Anzahl von Familien Exiſtenz und Seßhaftigkeit bieten wird. Die Großzügigkeit deiner Ideen haben mir wirk⸗ lich imponiert. Ich habe in dir den Mann erkannt, der augenblicklich an falſcher Stelle ſteht. Du biſt zweifellos ein guter Juriſt, aber ein noch beſſerer Landwirt mit überragenden Fähigkeiten.“ „Jetzt haſt du mir es aber gegeben“, ſagte Walter lachend.„Aber in einem haſt du ganz recht: ich will Wertvolles ſchaffen. Ich ſtecke voller Ideen und Ziele, die ich bisher nicht verwirklichen konnte, weil mir die Flügel gebunden waren. Auch hier läßt ſich noch vieles ſchaffen, was mir vorſchwebt. Vater hat viel Gutes ge⸗ ſchaffen, ich aber will noch mehr, will Muſtergültiges vollbringen, will Anregung bringen, wie man durch ſinnvolle Maßnahmen und Neuſchaffungen die Ernte⸗ erträgniſſe um ein Bedeutendes ſteigert. Ach, es gibt ſoviel Möglichkeiten, die nicht nur erwogen werden können, ſondern die man auch zur Durchführung bringen kann, Hinrich!“ „Das glaube ich, Walter, und deshalb bin ich ſo froh, daß ich dir beiſtehen kann“, ſagte Hinrich aufrichtig. „Iſt doch gut, daß wir uns einmal über den Weg ge⸗ laufen ſind.“ Sie nickten ſich freudig zu, dann gingen ſie zu Ulla, die bang auf den Ausgang der Unterredung wartete. „Ulla, ich muß bedauern, daß deinem Manne nicht zu helfen iſt“, ſagte Walter ernſt.„Ich habe dich als ſehr verſtändige Frau kennengelernt und kann daher offen mit dir ſprechen, denn Horſt iſt nicht der Mann, der mit einem Schlage alle Brücken hinter ſich abreißt und von heute auf morgen in ſich geht. Bisher habe ich wenigſtens nicht den Eindruck gehabt. Und auch eben brach ſein alter Starrſinn wieder durch. Er hätte wohl die Eigenſchaften, die Fähigkeiten in ſich, um einen Be⸗ trieb wie den ſeinen erfolgreich zu bewirtſchaften, aber dazu gehört, daß er ſeine bisherige Leichtfertigkeit ab⸗ legt. Ich glaube nicht, daß er in dieſem Augenblick ſchon ſoweit iſt. Und deshalb ſieht ſich Hinrich gezwun⸗ gen, von ſeiner Abſicht, ihm zu helfen, abzuſtehen.“ „Aber was wird dann mit uns?“ ſagte Ulla mit zit⸗ ternder Stimme. a „Ja, Ulla“, ſagte Walter, den es ſchmerzlich bewegte, die Frau, die er ſchätzte, zu betrüben.„Dein Mann iſt vicht mehr zu retten.“ „Ich wußte es“, ſtöhnte Ulla und ſchlug die Hände vors Geſicht. „Ulla!“ Walter legte ſeine Hand auf die zuckende Schulter der weinenden Frau.„Dir ſtehen noch viele ſchmerzliche Stunden bevor. Aber du wirſt darüber hin⸗ wegkommen, denn du biſt eine ſtarke Natur. Horſt iſt ein zerriſſener Menſch. Er hat wohl gute Anlagen, aber vorläufig ſind ſeine ſchlechten Eigenſchaften überwie⸗ gend. Aber jeder Menſch kann auf den rechten Weg ge⸗ bracht werden. Er liebt dich. Wenn er hier fortgehen Urheber⸗Rechtsſchutz: Roman⸗Verlag Greiſer⸗Raſtatt muß— daruber beſteht tein Zwetfer— wende btch nicht von ihm ab. Aber hänge dich auch nicht an ihn. Solche Naturen wie er müſſen allein zur Beſinnung kommen, ſie müſſen erſt durch eine harte Schule gehen, bevor ſie die Zweckloſigkeit ihres bisherigen Lebens einſehen. Gib ihm die Möglichkeit, euer Eheleben einmal unter be⸗ ſcheidenen Lebensverhältniſſen wieder aufzunehmen, da⸗ mit ihm ein Anſporn bleibt. Dann wird vielleicht noch einmal alles gut. Du biſt uns allen ans Herz gewachſen. Du biſt tüchtig und ſtehſt deinen Mann. Du kannſt jederzeit zu den Eltern kommen oder zu uns oder zu Hinrich und Elſe. Du wirſt uns allen ſtets willkommen ein.“ 3 b„Ich danke dir, Walter, und auch dir, Hinrich!“ Ulla reichte beiden Männern die Hände.„Aber ich kann jetzt noch nicht ſagen, was mit mir geſchieht. Ich habe meinen Mann trotz ſeiner vielen Fehler gern und würde mit ihm unter den beſcheidenſten Verhältniſſen leben können, denn es lag mir wirklich fern, nur eine gute Partie zu machen... vielleicht im Anfang doch.. aber ich habe ſchon lange eingeſehen, daß das allein nicht die Gewähr für eine glückliche Ehe bedeutet. Ich werde ihn auch jetzt nicht im Stich laſſen. Von ſeinem weiteren Verhalten wird es abhängig ſein, wie ich mich entſcheide. Bedarf er gleich einer Hilfe, um ſich eine neue Exiſtenz zu ſchaffen, gut, dann will ich ihm folgen. Wünſcht er mich vorläufig nicht an ſeiner Seite, dann will ich mich auch beſcheiden. Nur möchte ich, daß er den rechten Weg finden möge.— Ich möchte jetzt zu ihm.“ Sie reichte ihren Schwagern noch einmal die Hand hin, dann ging ſie aus dem Zimmer. Walter und Hinrich begaben ſich auf den Hof. Eine Minute ſpäter fuhren ſie fort. Als Ulla das Zimmer ihres Mannes betrat, ſaß Horſt am Schreibtiſch und hatte den Kopf in ſeine Hände geſtützt. Bei ihrem Eintreten blickte er auf. N „Na, nun kommſt du wohl, um mir gehörig den Kopf zu waſchen“, meinte er apathiſch.„Die beiden haben dich doch zur Genüge aufgeklärt.“ „Ja“, ſagte Ulla, jetzt völlig ruhig.„Wie denkſt du nun über unſere Zukunft, Horſt?“ „Wie ſoll ich das ſchon jetzt wiſſen“, ſtieß er ärgerlich hervor.„Vorläufig brummt mir der Schädel. Nette Verwandte ſind das. Könnten mir helfen und ſitzen auf ihren Geldſäcken. Na, ſollen ſie ſie ſo lange füllen, bis ſie platzen. Aber den Gefallen, ſo einfach von hier zu verſchwinden und ihnen ſo anſtandslos den Weg zu ebnen, tue ich ihnen denn doch nicht.“ „Bezwecken ſie das?“ fragte Ulla beherrſcht. „Na, was denn anders!“ Er war aufgeſprungen. „Mein ſauberer Bruder fühlt ſich ſchon als der Herr er.“ 5„Herr kann eben nur der ſein, der auch ſelbſt über ſich Herr iſt“, ſagte ſie ohne Erregung. Horſt machte eine höhniſche Verbeugung. „Ich danke dir für deine gütige Belehrung“, ſagte er hitztöpfig.„Aber mit ſolchen Redensarten ſchaffen wir die Tatſache, daß wir am Ende ſind, nicht aus der Welt.“ Er ſah ſie erwartungsvoll an, aber keine Muskel ihres Geſichts verzog ſich.„Du biſt eine merkwürdige Frau“, fuhr er heftig fort.„Du biſt ſo gelaſſen, als ob dich das gar nicht rührt. Was meine Worte bedeuten, ſcheint dir nicht ganz klar zu ſein.“ „Doch, ich bin mir über die Tragweite deiner Worte vollkommen klar“, erwiderte ſie betrübt.„Aber ändere ich etwas an unſerer Lage, wenn ich dich mit Vor⸗ würfen überhäufe?“ 5 „Andern, ändern“, äffte er ihr nach.„Natürlich wird dadurch nichts geändert... wenn das der Fall wäre, könnteſt du mir meinetwegen Grobheiten an den Kopf werfen“, fügte er mit einem gewiſſen Galgenhumor hinzu.„Na, alſo ſprich dich offen aus. Dein Benehmen augenblicklich kann ich doch nur ſo auslegen, daß du dich jetzt von mir ſcheiden laſſen willſt.“ Über Ullas Geſicht ging ein ſchmerzliches Zucken; ſie fuhr mit der Hand über die Augen, in denen es feucht ſchimmerte. „Ich hatte nicht dieſe Abſicht“, ſagte ſie gleich darauf und ſah ihn ſchmerzlich an.„Ich glaubte, daß ich dir doch etwas ans Herz gewachſen wäre und daß du mich in dieſer ſchweren Stunde an deiner Seite wünſchteſt. Wir haben uns ſchon einmal vor einer Entſcheidung gegenübergeſtanden— du wirſt dich erinnern— nur wußte ich damals noch nicht, wie es einmal um uns ſtehen würde. Damals haſt du mir verſprochen, ein anderer Menſch zu werden. Zum Teil haſt du dein Ver⸗ ſprechen eingelöſt. Du ſpielſt doch wirklich nicht mehr?“ „Geſptelt... nein, das have ich nicht mehr!“ erklärte er wahrheitsgemäß.„Aber ich habe.. ſpekuliert, weil ich meinen... Leichtſinn wieder gutmachen wollte. Doch habe ich mich... verſpekuliert.. ich bin eben kein Bör⸗ ſenmann. Tips hatte ich genug Freunde, die einem dazu verhelfen, hat man ſa immer oder findet ſie.“ Er ſuchte nach Entſchuldigungen für ſeine verfehlten Spe⸗ kulationen.„Ach, Ulla... ich ſehe es ja ein, daß ich ein blödſinniger Kerl bin... ich laſſe mich zu ſehr von anderen leiten.“ Er ſtand mit geſenktem Kopfe vor ihr. „Und warum haft bu dich von mir nicht letten laſſen?“ fragte ſie vorwurfsvoll.„Vielleicht wäre dann das Schlimmſte nicht eingetreten.“ 5 Er fuhr ſich über die Stirn, hinter der es heiß Prannte. (Fortſetzung folgt?) 1 LI Bett. An 830 U 1 eint ful. 0 J. Me Pott . Ale 3. Ale 4 Ale Frau 5. Die J00 Vi 0 Das) Tie Leg Herz erf ir dure Eu 9 berfloſſen un Erda wich. Ab Nußgaben das, was eum di flegerden E un e Arn ang imerem ö abend, ar bdetkündet⸗ N deulſche⸗ ob der dutchwac Mitten i feine ſch Trum, und fih ö deuſche Vor 19 geptieſen ö 2 polit Ieder ke Cieg im —Mün⸗ Aue Jubel ei, Mitten as deutf aushallte und Kra bot Auf gehen mi wir wiſſ de jede grüßen y denden Vir n bei für der Vun Wende. 5 dieſes 8 am Sch g Abel,! ende ol l dieſe Ar Ne Jfluge ſein Voll Dand fa 1 dehnt u 5 14 2 * r— —— werde ihn weiteren entſcheide. e Exiſenz linſct er lich nich gien Weg ie reichte ann ging ———— hof. Eine kat, ſaß in feine den Kobf en haben denkſt du ärgerlich al. Nette ſtzen auf lllen, bis hier zu Weg zu 0 prungen. der Herr ſoſt lber ſagte er fen wi! aus der Muskel würdige ſen, als ſedeuten, r Porte t ändere it Vor, ich witd U ri, en ſeopf 5 humor enehmen du dic den; ſie fut daruf ich dir du nich muſchtet. eidung 1 nut n en, eil in Vel⸗ 910 mebr — 6— 8—— . —— Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. d. A. P. Viernheim 511 N S.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 20—21 Uhr. Dlenſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Bürſtädterſtr. 10, 1. Stock Betr.: Führer⸗Schulung. Am Mittwoch, 4. Januar 1939, abends 8.30 Uhr, findet im Saale des„Ratskeller“ eine Führer⸗Schulung ſtatt. Es haben daran teilzunehmen: 3 Amts⸗, Zellen- und Blockleiter der artei 2. Alle Zellen⸗ und Blockwalter der DA 3. Alle Zellen⸗ und Blockwarte der NSV 4. Alle Zellen⸗ und Blockwartinnen der NS⸗ Frauenſchaft 5. Die Führer der Gliederungen. Ich erwarte Pünktlichkeit! Heil Hitler! Braun, Ortsgruppenleiter. Unterſtützungsanträge werden am Dienstag, den 3. Januar 1939, nachmittags 12.30 Uhr, in der DAF-Geſchäftsſtelle an⸗ genommen. Mögelin, Ortsobmangn. PSS Das Geheimnis einer gut geführten Küche liegt in der Vermeidung von Abfall und in der Ver⸗ wendung von Reſten! SDS e Heil Neujahr! Zum neuen Jahre entbiete ich der deutſchen Bevölkerung von Viern⸗ heim, insbeſondere allen Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen, den Mit- gliedern der Formationen, Gliederungen und angeſchl. Verbände, all den Mitarbeitern und freiwilligen Helfern am Aufbauwerk des Dritten Reiches 5 ein glückliches neues Jahr unter der Parole: mit dem Führer in ein ſtarkes großdeut— ſches Vaterland! Heil Hitler! Braun, Ortsgruppenleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 31. Dezember 1938 Unſer Tagesſpruch Das Portal eines neuen Jahres öffnet ſich. Die Segel geſchwellt mit neuem Hoffen, das Herz erfüllt mit neuem Sehnen, ſo ſchreiten wir durch. A. Donders. * Ein Jahr iſt wieder in der Zeiten Strom verfloſſen, und ſchon ſtehen wir im neuen in Erwartung deſſen, was es uns bringen wird. Aber weil wir Kräfte für kommende Aufgaben immer uns holen im Rückblick auf das, was vergangen, überſchauen wir noch einmal dieſes Jahr 1938. Es war ein Jahr fliegenden Tempos im Ablauf der Ereigniſſe. Es war ein Jahr, in dem wir manchmal den Atem angehalten haben vor Spannung und innerem Erleben. Wir denken an den März⸗ abend, an dem der Sprecher im Rundfunk verkündete:„In dieſem Augenblick marſchieren deutſche Truppen in die Oſtmark ein!“ und ob der Größe dieſes politiſchen Geſchehens durchwachten wir am Lautſprecher die Nacht. Mitten im Frieden eroberte Deutſchland ſich ſeine ſchönſte Provinz, erfüllte der Väter Traum, wurde reicher und größer in Macht und Kühnheit eines politiſchen Willens, der deutſche Geſchichte formt. Wir hätten das Jahr 1938 um dieſer einen Tat willen hoch geprieſen. Da zogen ſich die Septemberwolken am politiſchen Horizont zuſammen. Krieg?! Jeder kennt noch die Etappen zum zweiten Sieg im Frieden: Oberſalzberg— Godesberg — München! Heimkehr des Sudetenlandes! Jubel eines Volkes um Führer und Fahne! Mitten hinein die Schüſſe von Paris, und das deutſche Volk gab Antwort, die weit hin⸗ aushallte in die Welt. 1938 Jahr von Größe und Kraft! Wer ſollte da kleingläubig ſein vor Aufgaben, die 1939 ſtellen wird? Wir gehen mit Zuverſicht ins neue Jahr, und weil wir wiſſen, daß des Reiches Wohlfahrt auch die jedes einzelnen ſeiner Bürger bedingt, grüßen wir 1939 als neuen Bauſtein im ra⸗ genden Bau unſeres großen Vaterlandes. Wir wünſchen, daß es ein Jahr des Segens ſei für die Heimat und Vaterland, das iſt der Wunſch der Heimatzeitung an des Jahres Wende. Wir wünſchen, daß auch jeder einzelne dieſes Segens teilhaftig werde: der Arbeiter am Schraubſtock ob des Glückes geregelter Arbeit, der Handwerker und der Gewerbetrei⸗ bende ob des wirtſchaftlichen Aufſtiegs, den dieſe Arbeit bedingt, der Bauer hinterm Pfluge ob der Verantwortung, die ihm für ſein Volk erwuchs, und alle, die mit Geiſt und Hand ſchaffen und werken um der Gemein⸗ ſchaft unſeres Volkes willen. Mi. gläubigem Vertrauen auf ein erfolgreiches Jahr 1939 wünſcht die Heimatzeitung an der Jahres⸗ wende allen Leſern, Beziehern, In⸗ ſerenten und Mitarbeitern glückſeliges neues Jahr! Jchriſtleitung der „Diernheimer Volkszeitung“ ein Silveſter Jedes Jahr iſt einmal Silveſter, weil jedes Jahr einmal anfängt und einmal zu Ende geht. Das muß natürlich gefeiert werden und wird auch. Es wird ſogar ziemlich geräuſch⸗ voll gefeiert, mit Knallfröſchen, Raketen und anderem Feuerwerk. Das iſt ſchon lange ſo! Weil das aber jedes Jahr ſo iſt, wiederholt ſich auch alle Jahr am Silveſtertage die Kette der mit dem Abbrennen der Feuer⸗ werkskörper zuſammenhängenden Unfälle und Schadenfeuer. Es ſoll niemandem verwehrt werden, ſeiner Freude darüber, daß das alte Jahr vergangen oder das neue nun da iſt, Ausdruck zu geben, aber auch in dieſer fröh⸗ lichen Nacht gelten die Geſetze, die das ganze Jahr über Gültigkeit haben. Nicht nur die geſchriebenen, ſondern auch die ungeſchriebe⸗ nen, die von jedem verlangen, auf andere Volktsgenoſſen Rückſicht zu nehmen, und das nicht nur im Alltag, ſondern erſt recht in Stunden fröhlicher Ausgelaſſenheit. Frohſinn iſt kein Freibrief für Rüpeleien, bei denen Geſundheit und Lebensfreude eingebüßt wer⸗ den können. Das gilt— wie geſagt— auch oder gerade für Silveſter. fg. 5 5 0 Polizeiſtunde an Neujayr Seitens der Polizeibehörde wurde die Po⸗ lizeiſtunde an Silveſter auf 6 Uhr früh feſt⸗ geſetzt. Am Neujahrstage tritt hinſichtlich der Polizeiſtunde keine Aenderung ein. * Den Schneeſchlitten eingeſetzt. Nachdem der Schneeſchlitten, der über zwei Jahrzehnte im Ruheſtande war, bereits im Februar dieſes Jahres bei dem großen Schnee⸗ fall eingeſetzt werden mußte, wurde er geſtern wieder durch verſchiedene Hauptverkehrsſtra⸗ ßen gefahren. Infolge des reichen Schneefalls der letzten Tage und nachdem der Schnee durch das Tauwetter ſchwer und matſchig wurde, war dieſe Maßnahme im Intereſſe eines beſ⸗ ſeren und reibungsloſeren Verkehrs notwendig. Mit vielen Grüßen von uns Der Wandkalender für 1939 als Neujahrsgabe Eine Zeitung hat die Eigenart, faſt täglich zu erſcheinen, ſie kann daher von ſich ſagen, daß ſie den, der ſie lieſt, zum Dank dafür das ganze Jahr begleitet. Sehen Sie mal, die Zeitung feiert mit Ihnen das neue Jahr, ſie bringt Ihr Kind mit zur Schule, ſie reiſt Ihnen ſogar in den Urlaub nach, ſie feiert die freudigen und die ernſten Feſte mit Ihnen, und wenn das Jahr zu Ende geht, dann iſt die Zeitung da und ſagt, was alles los ge— weſen iſt. Die Zeitung tut aber noch mehr. Sie erinnert Sie ſogar an die Zeit. Das ſoll heißen, daß ſie Ihnen heute beiſpielsweiſe einen Kalender ins Haus bringt. Kalender haben die Eigenſchaft, an der Wand zu hängen und viel beachtet zu werden. Wäre der Kalender ein Menſch, dann wäre er ſchon nach drei Tagen— in unſerem Fall alſo am 3. Januar 1939— eingebildet, denn der erſte Blick am frühen Morgen gilt ihm, weil der Menſch, der ihn beſitzt, ja wiſſen will, den wievielten er hat. Und wenn einer im Verlauf des Tags an ihn die Frage richtet: den wievielten haben wir heute, dann ſieht der Menſch auf ſeinen Kalender und ſagt: den dritten. Der andere ſagt: danke ſchön, den Kalender aber haben ſie beide ſchon längſt ver⸗ geſſen. Das hat man davon, wenn man an der Wand hängt und kein Wort mitzureden hat. Mit unſerem Kalender jedoch iſt es eine ganz andere Sache. Er hat Ihnen nämlich eine Menge zu ſagen. Er iſt nicht ſo beſcheiden, Ihnen auf Befragen lediglich mitzuteilen, den wievielten wir haben, ſondern er erinnert Ihre Frau rechtzeitig daran, daß ſie beiſpielsweiſe am 8. Januar den traditionellen Eintopf auf den Tiſch zu ſtellen hat. Nur: der Fasnachts⸗ termin iſt in unſerem Kalender verkehrt an⸗ gegeben. Er fällt auf den 21. Februar(nicht auf den 28.). Bei der Fasnacht iſt das wohl aber nicht ſo ſchlimm; denn ſie iſt ſowieſo eine verrückte Angelegenheit. Wenn wir wei⸗ tergehen im Lauf des Jahres, dann finden wir auf der erſten Seite unſeres„Volkszeitung“ Kalenders die erſten ſechs Monate, unter de⸗ nen ſich am 9. und 10. April das liebe Oſter feſt befindet. ü Den Monat Mai beginnen wir mit dem Nationalen Feiertag des Deutſchen Volkes, und am 18. des gleichen Monats(Himmel⸗ fahrt) haben die männlichen Mitglieder un⸗ ſerer Leſergemeinde Gelegenheit, auch einmal allein aus⸗ und aus ſich herauszugehen.— Pfingſten, das mit Recht als lieblich bezeich- nete Feſt, liegt ultimomäßig ungünſtig, näm⸗ lich am 28. Mai, während man ſich im Juni darauf rüſten kann, ſo langſam den Urlaub für Juli und Auguſt vorzubereiten. Dieſe Monate jedoch befinden ſich mit den ihnen folgenden auf Seite 2 des Kalenders, ſo daß alſo am 30. Juni auf keinen Fall vergeſſen werden darf, den Kalender umzudrehen. Eine ſehr erfreuliche Mitteilung enthält unſer Kalender auf der letzten Spalte, er teilt nämlich mit, daß im nächſten Jahr der Heilige Abend auf einen Soantag, das Weihnachts- feſt demzufolge auf Montag und Dienstag fällt. Der letzte Tag des Jahres iſt ein Sonntag. Mehr läßt ſich von einem Kalender ſchlechterdings nicht verlangen. Soviel zum Verlauf des nächſten Jahres. Möge jeder Tag, den Sie auf unſerem Ka⸗ lender am Abend ſtreichen können, ſo verlau⸗ fen ſein, wie Sie ſich das am frühen Morgen vorgeſtellt haben. Wir wünſchen Ihnen dieſes mit vielen Grüßen von uns allen, wünſchen ferner unſerem Kalender einen guten Platz an Ihrer Wand und uns ſelbſt ein gutes Anden⸗ ken in Ihrem geneigten Leſerherzen. Weihnachtsgeſchenke bewähren ſich In dieſen Tagen zwiſchen den Feſten erwies und erweiſt es ſich, ob die Weihnachtsge⸗ ſchenke ſich bewähren und die anerkennende Bezeichnung„ganz groß“ verdienen. Es iſt nicht zu verkennen, daß jetzt jeder irgend et⸗ was„Weihnachtliches“ an ſich hat. Zum Bei⸗ ſpiel den neuen Wollſchal, der ſich im ſchnee⸗ reichen Winterwetter von der beſten Seite zeigt, oder die Handſchuhe, die man lächelnd und froh überſtreift, in der Gewißheit, daß nun die Hände auch bei 10 Grad Froſt nicht kalt werden... Noch viel ſpannender aber iſt die Sache mit den ſportlichen Geſchenken. Man geht auf das Eis, die neuen blitzenden Schlittſchuhe am Riemen über dem Arm. Man ſchnallt die neuen Schlittſchuhe an und be⸗ ginnt, noch einmal ſo ſchöne Kreiſe und Schleifen zu ziehen, in der ſicheren Ueber⸗ zeugung, daß alle von dieſem Eindruck und ganz beſonders von den blanken Eiſen hinge- riſſen ſein müſſen! Kinder haben nicht ge⸗ ruht, ehe ſie erſtmalig mit dem Rodelſchlitten ausziehen durften. Man nimmt zu zweien oder dreien auf dem Schlitten Platz und es geht zum erſten Male auf dem neuen Schlitten„zu Tal“, wobei die Talfahrt freilich nur im Herabrutſchen auf der Bismarckſtraße beſteht. Bis ſpät in die Nacht hinein ging in dieſen Tagen das Treiben dort oben. Gar nicht zu beſchreiben, was das für ein Genuß iſt, für die Kleinen bei Tag und die Größeren am ſpäten Abend. Und dann die Weihnachtsſkier! Die ſoll auch hier der Weihnachtsmann ge⸗ bracht haben. Es iſt anzunehmen, daß der Skiunterricht inzwiſchen in den Bergen be⸗ gonnen hat. Es gibt noch andere, die jetzt auf Herz und Nieren geprüft werden. Zum Beiſpiel der neue Photoapparat. Keine ſchönere Gelegenheit, als dieſes Winterwetter, um die erſten Aufnahmen im Freien zu machen, um Fritzchen auf dem neuen Schlitten oder Hilde in ihrem neuen Sportkoſtüm zu knipſen! Und dann der Rund⸗ funk! Es gibt viele Wohnungen, aus denen in dieſer Zeit ein beängſtigendes Brummen, Pfei- fen und Knattern ertönt. Dies ſind die prak⸗ tiſchen Verſuche mit dem neuen Empfänger, der natürlich auf ſeine Möglichkeiten geprüft werden muß. Und iſt es nicht die größte Freude, dieſe„Inbetriebnahme“ der neuen Weihnachtsgaben?? * Die landwirtſchaftliche Teehniſie⸗ rung. Der Leiter der Reichshauptabteilung 2 des Reichsnährſtandes machte auf dem letzten Reichsbauerntag intereſſante Ausführungen über die Techniſierung der Landwirtſchaft. Danach ſind auf dem Wege des gemeinſchaft⸗ lichen Maſchineneinſatzes ſeit dem Beginn der Erzeugungsſchlacht folgende Maſchinengrup⸗ pen in Betrieb genommen worden: 3273 Dämpfkolonnen, 3000 Saatgutreinigungs⸗ N und Beizanlagen, über 15 000 Drillmaſchinen, 600 Schlepper, 300 Gemeinſchaftswaſchanla⸗ gen, 40 Rübenblattwäſchen und eine ganze Anzahl künſtlicher Trocknungsanlagen. Kalte Füße? Nichts iſt unangenehmer als kalte Füße, ſo manche Krankheit rührt davon her— oder aber andererſeits die Ur⸗ ſache, die es zu verhüten gilt. Blutarmut, Störungen im Blutkreislauf, Veränderungen in der Haut des Fußes und Beines, Bewe⸗ gungsmangel, Verweichlichung durch zu war⸗ mes Baden, zu dicke Strümpfe und zu dicke Federbetten können Anlaß für kalte Füße wer⸗ den. Das gleiche gilt von häufigen Kältewir⸗ kungen, wie ſie Beruf, Wohnung und Klima mit ſich bringen. Die Behandlung beſteht in gymnaſtiſchen Uebungen, Gehen, Heben und Senken der Ferſe, Fußkreiſen uſw., in Maſ⸗ ſage, Klopfen und Kneten, in häufigem Bar⸗ fußgehen im Sommer, auch zuhauſe ohne Strümpfe und Pantoffeln. Ferner werden wochenlang Wechſelbäder empfohlen, d. h. ab⸗ wechſelnd kalte und heiße Fußbäder, die er⸗ ſteren 4—5 Minuten lang, letztere eine halbe Minute, je fünf mal, mit dem kalten Bad abſchließend; nachher Frottieren der Füße. Der Familienabend des Geſangver⸗ eins„Liederkranz“ findet dieſes Jahr am 8. Januar im Freiſchütz⸗Saale ſtatt. Die be⸗ währte Spielerſchar des Vereins wird unter Leitung ihres Chormeiſters Hans Kuhn-Hei⸗ delberg die ſchmiſſige Operette zur Aufführung bringen:„Wenn ein Wiener Walzer klingt“. Herrliche Walzermelodien und eine reizende Spielhandlung werden die Beſucher voll auf ihre Koſten kommen laſſen. Immer mehr Milch. Die deutſche Milcherzeugung macht langſame, aber ſichere Fortſchritte. Fußend auf einem ſteigenden Kuh⸗ beſtand(zurzeit etwa 10,23 Millionen) ſtieg die Kuhmilcherzeugung von 23,6 Mrd. kg. im Jahre 1931 auf 25,44 Mrd. im Jahre 1937. Amen mmammamambnmidnnummunmunamnmamnsnnnemdunmmemnnammmnmmnd Wer andere rückſichtslos in Gefahr bringt, hat den Sinn der Volksgemeinſchaft noch nicht begriffen! Ldddaadddddaddddddddaddddaddaddddddd Wie wit das Wetter? Zu Niederſchlägen geneigt Ein neuer Warmluftvorſtoß aus Weſt, der an der vorgelagerten Kaltluft emporführte, gibt zur Zeit zu verſchiedenen Niederſchlägen Anlaß, die am Freitagmorgen in Nordweſt⸗ deutſchland bereits mit Regen durchſetzt waren. Auch bei uns hat leichtes Tauwetter einge⸗ ſetzt. Nachts kann zwiſchendurch mit Aufklä⸗ ren und immer wieder Froſt gerechnet werden. Die Ausſichten für Sonntag: Fortdauer des unbeſtändigen Wetters, vorausſichtlich wieder kälter. Man ſoll ſich nicht weiter darüber auf⸗ halten, wenn gelegentlich Schauſpieler, Ar⸗ tiſten und Rennfahrer gern abergläubiſch ſind. Man ſteckt ja ſelbſt in allerlei Aber⸗ glauben drin, ohne daß man immer darum weiß. Zu beſonderen Gelegenheiten kommt das oft auf eine merkwürdige Art heraus. Keinem alten Weiblein begegnen. „Die älteſten und klügſten Leute zum Bei⸗ ſpiel gießen am Silveſterabend Blei. Die ſich bildenden Bleifigürchen ſollen auf Glück oder Unglück im kommenden Jahr hinweiſen. Viele glauben, daß es gut ſei, wenn ihnen am Neufjahrsmorgen zuerſt ein fröhlicher Bub oder ein ſchönes Mädchen begegnet. Das bedeutet Glück. Aber wenn einem zuerſt ein altes Weiblein entgegenkommt, dann paſſie⸗ zre ein Unglück im kommenden Jahr. Und wenn wir am erſten Tag im Jahr tüchtig unſeren Punſch trinken, kräftig böllern und ſchießen und uns laut über die Straße Glück wünſchen, ſo ſteckt auch darin ein Stück alten Aberglaubens. Nach altem Volksglauben nämlich kämpfen um den erſten Tag im Jahr gute und böſe Geiſter. So ſoll man lärmen und ſchießen und böllern, um die böſen Gei⸗ ſter zu vertreiben und ſich tüchtig dazu Mut antrinken. Den Finger erheben! „Es iſt ſchon oft ausgerechnet worden, wel⸗ che wirtſchaftlichen Werte ſich aus einem der⸗ artigen liebenswürdigen„Aberglauben“ er⸗ geben. Die Gaſthäuſer, eine große Anzahl von Geſchäften, die Weinhandlungen, die Poſt, vor allem auch die Drogerien, in denen man all jenes nette pyrotechniſche Material kauft, können darüber berichten. Sie ſetzen an einem Tag viele Millionen um. Anſere Freude und unſer bißchen Aberglauben ver⸗ wandelt ſich in volkswirtſchaftliche Werte. Daß man gelegentlich den Finger heben und ——— Luſtiger Silveſterbrauch Aber Vorſicht iſt die Mutter der Porzellankiſte! mahnen muß, braucht wohl im allgemeinen unſere Freude nicht zu trüben. Alle Jahre wieder kommt es vor, daß ein Tölpel einen Weihnachtsbaum umwirft und eine Gardine abbrennt. Unvorſichtige Leute gibt es eben auch zu Weihnachten. Und an jedem Silveſter verbrennt ſich mal einer den Finger, wenn er mit vernehmlichem Ziſchen eine Rakete los läßt, oder es paſſiert wohl auch ſonſt ein Unheil, wenn einer ſo fahrläſſig iſt, einen Feuerwerkskörper in einem Saal oder in einer Stube loszulaſſen. Auch am Silveſter ſind die Fahrläſſigen nicht ausgeſtorben. Da⸗ rum müſſen die Vorſichtigen aufpaſſen, vor⸗ beugen und Schaden verhüten.: Drogerien treiben Schadenverhütung. Kurz vor Neujahr 1938 kam ein Knabe in die Drogerie und verlangte allerlei Che⸗ mikalien. Die gewiſſenhaften Fragen des Drogiſten nach dem Verwendungszweck und dem Alter ſeines Kunden wurden falſch be⸗ antwortet. So bekam der Junge ſeine Che⸗ mikalien; das führte zu einer Exploſion, zum Verluſt von zwei Fingern und zu einem ge⸗ richtlichen Nachſpiel. Der 6. Zivilſenat des Reichsgerichts mußte feſtſtellen, daß ſich der Drogiſt bei Abgabe von Gift und Chemika⸗ lien, die zur Herſtellung von Feuerwerks⸗ körpern verwendet werden können, nicht ohne weiteres auf die Angaben des Kunden verlaſſen darf. Er muß unter Umſtänden nachprüfen. Man ſoll ſich deshalb gar nicht wundern, wenn die freundlichen Leute in der Drogerie gelegentlich neugierig ſind und uns fragen, wie alt wir ſind und für welchen Zweck wir die verlangten Chemikalien verwenden wol⸗ len. Denn der Drogiſt iſt fachlich erzogen, gewiſſenhaft ausgebildet und verpflichtet, Schadenverhütung zu treiben, damit wir letzten Endes, ohne Schaden zu ſtiften, auch Silveſter feiern können. Sp. B. 98 Schwetzingen auj dem Waldiportplatz Da am morgigen Sonntag die Pflichtſpiele der Bezirksklaſſe eine Unterbrechung erfahren, benützt unſere Sportvereinigung dieſen ſpiel⸗ freien Sonntag, um gegen den SV. 98 Schwetzingen das Rückſpiel auszutragen. Vor Wochen haben unſere Grünen im Schwetzin⸗ ger Schloßgarten das Vorſpiel ausgetragen und ein Unentſchieden erzielt. Damals war der SV 98 ziemlich am Ende der Tabelle zu finden, da man einen ſehr ſchlechten Start erwiſcht hatte. Heute zählt der Sport⸗Verein 98 Schwetzingen zu den Meiſterſchaftsfavori⸗ ten des Kreiſes Unterbaden⸗Oſt. Die Mann⸗ ſchaft hat durch die Soldaten, die heute in Schwetzingen liegen, Verſtärkung erhalten und ſich dadurch auf den vierten Tabellenplatz em⸗ porgearbeitet. Bis auf drei Punkte ſind ſie an en jetzigen Tabellenführer herangekommen und der ſonntägliche Sieg von 9:1 über Nek⸗ karhauſen ſpricht für die jetzige Stärke der Mannſchaft. In dem morgigen Spiel wird derjenige auf ſeine Rechnung kommen, der mehr ein ge⸗ Ein Wuchererprozeß von 1882 pflegtes, techniſches Spiel ſehen will. Es geht ja nicht um die vielbegehrten Punkte, und ſo wird dieſes Spiel, das nicht leicht genom⸗ men werden darf, eine angenehme Abwechs⸗ lung für unſere hieſigen Sportanhänger bieten. Das Vorſpiel beſtreiten die beiden A⸗Ju⸗ genden des Turnvereins und der Spogg. Mannſchaftsaufſtellung: 1. Mſchft.: Krug; Kiß, Burkert; Müller J., Weiß, Hoock; Kiß Jak., Kiß 2, Pfenning, Kiß 1, Kempf Konr. Erſatz: Krug, Faltermann. A⸗Jugend: Bergmann; Alter, Kiß; Hoock, Mandel H., Hönig; Köhler, Bugert, Rhein, Bähr, Friedel. ckrſ.: Unkelbach, Helmeck. Bei dem am Abend ſtattfindenden Unterhal⸗ tungsabend in der Sporthalle wird den Mit⸗ gliedern und allen Sportfreunden bei Muſik und ſonſtiger Unterhaltung eine ſchöne Neu⸗ jahrsfreude bereitet und ſollte man recht zahl⸗ reich den Weg zur Sporthalle nehmen. Wie Wucherjude„Zall“ bie Bauern beirog Saloman Kaufmann von Viernheim vor der Mannheimer Schluß) Dies ſind einige wenige Fälle, wegen deren der edle Salomon Kaufmann, genannt Zall, angeklagt, wegen tauſend anderen kann er leider nicht verfolgt werden. Hunderte von Zu⸗ hörern hatten ſich während der dreitägigen Verhandlungen im Gerichtsſaal eingefunden, die alle dieſe erbärmlichſte aller Wucherſeelen nochmals ſehen wollten. Er befand ſich zehn Monate in Unterſuchungshaft und mußte, wegen ſeiner penetranten Ausdünſtung diverſe Male mit Schmierſeife gereinigt werden, ehe ihn der Unterſuchungsrichter vernehmen konnte. Falſch wie Galgenhoͤlz, triumphierend in dem Gedanken, ſelbſt dem Gerichte eine Naſe zu drehen— die 150 geladenen Zeugen mit unheimlich funkelnden Augen muſternd, ſteht er auf der Anklagebank— ſitzen kann ihn ja ſein böſes Gewiſſen nicht laſſen. Er iſt 47 Jahre alt, mittlerer Figur, hat indianerbrau⸗ nen Teint, negerartiges Haar und mulatten⸗ ähnliche Geſichtszüge; ſein Weſen iſt unſtet und wer dieſen Menſch erblickt, der ahnt ſo⸗ fort, daß er einen abgefeimten, herzloſen Ju⸗ den der gemeinſten Sorte vor ſich hatte. Verurteilt wurde er wegen 58 Betrü⸗ gereien, 13 Erpreſſungen, 1 Unterſchlagung, 1 Urkundenfälſchung und 3 Diebſtählen. Das Urteil lautet auf 8 Jahre und drei Monate Gefängnis, 8000 Mk. Geldſtrafe, 5000 Mk. Koſten, die erheblichen Strafvollzugskoſten und 5 Jahre Ehrverluſt. Wer vom Wucherer Strafkammer Zall betrogen ward, konnte ſeine Anſprüche geltend machen. Der Angeklagte empfing den Urteilsſpruch gefaßt. Unter den Drohungen und Verwün⸗ ſchungen des Publikums, das in die Gänge und Höfe eingedrungen war, um ihn zu lyn⸗ chen, wurde er unter Bedeckung ins Gefängnis gebracht. Zu dieſem Prozeßbericht, in welchem 32 Betrugsfälle aufgezeichnet ſind— hier wur⸗ den nur einige davon veröffentlicht— machte der Chroniſt folgende Anmerkungen: Haſt Du, lieber Leſer und Landwirt, ſchon einen miſerableren Schacher⸗, Geld⸗, Vieh⸗ und Länderjuden geſehen? Gewiß nicht. Möge der Landwirt und Gewerbetreibende ſolche Teufel in Menſchengeſtalt für die Zukunft fliehen und ſich in Not vertrauensvoll an ſeinen im Ort befindlichen Vorſchußverein wenden, er geht ſicher und wird nicht betro⸗ gen. Was lag denn auch dem edlen„Zall“ daran, wenn früher vermögliche Leute durch ihn von ihrem letzten, dem trauten Heim, verjagt wurden. Was kümmerte es ihn, wenn das arme, durch ſeine Spürhunde ihm ins Garn gejagte Wild ihn unter Tränen anflehte, es wieder frei zu laſſen, ihn freute es, wenn die chriſtlichen Bauern ſich unter ſeinen jü⸗ diſchen Füßen wie ein Wurm krümmten. Höh⸗ niſch grinſte er ihnen nach, wenn die armen Leute vom Exekutor aufgefordert wurden, die Stätte ihrer Kindheit zu verlaſſen. f Pokalipiel her Turner⸗Fußballer in Weinheim Die erſte Pokalrunde ſteigt am 1. Januar 1939 und die 1. Mannſchaft des Turnvereins muß hierzu in Weinheim gegen„Jahn“ antre⸗ ten. Gegen dieſe Mannſchaft mußte in den letzten Jahren ſchon immer hart gekämpft wer⸗ den, um zu einem Siege zu kommen. Wie's morgen wird, bleibt abzuwarten. Geſchenkt werden unſere Turner nichts erhalten, ſie müſſen ſpielen und kämpfen, wenn 8 weiter in den Pokalſpielen verbleiben wollen. Die Mannſchaftsaufſtellungen: 1. M.: Beikert; Schmitt, Adler; Müller, Jakob, Pfenning; Winkenbach, Stumpf, Helfrich, Alter, Helbig. 2. M.: Knapp; Kühlwein, Adler; Mandel, Kiß, Effler; Buſalt, Brandenburger, Man⸗ del, Gruber, Pfenning. A 1⸗Jugend: Jakob; Adler, Georgi; Hanf, Roos, Schneider; Jäger, Kempf, Keck, Knapp, Lamberth. A 2⸗Jug.: Beikert; Flößer, Wiegand; Schnei⸗ der, Thomas, Kamuff; Winkler, Heckmann, Schmitt, Stumpf, Sander. Mannheim.(Verkehrsunfälle). Am Donnerstag ereigneten ſich hier vier Ver⸗ kehrsunfälle, wobei drei Perſonen verletzt, drei Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt wurden. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der beſtehenden Verkehrsvor⸗ ſchriften zurückzuführen.— Feſtgenommen wurden am Donnerstagfrüh drei in den 30er Der Tobis⸗Film„Verwehle Spuren“ im Central⸗Film⸗Palaſt p 16 Jahren ſtehende Männer, weil ſie auf der Dalbergſtraße in angetrunkenem Zuſtande eine größere Anzahl von den Häuſern zur Abho⸗ lung bereitgeſtellte Mülltonnen umwarfen, ſo daß der Inhalt auf die Straße fiel. Ferner benahmen ſie ſich nach erfolgter Feſtnahme auf der Wache derart ungebührlich, daß ſie in polizeilichen Gewahrſam behalten und bis zur Aburteilung im Schnellverfahren in den Sammelarreſt des Polizeipräſidiums verbracht werden mußten. »Wie verbringen die Vögel die Nacht? An einem Morgen, an dem man in die eiſige Winterluft hinaustritt, wundert man ſich, wenn man einzelner Vögel anſichtig wird, daß dieſe trotz der zeitweiſe ſcharfen Kälte noch leben. Man kann es faſt nicht begreifen, wie dieſe kleinen zarten Lebeweſen die eiskalten Nächte lebendig überſtehen kön⸗ nen, und man fragt ſich unwillkürlich, wo und wie denn die kleinen Tiere die Nacht verbringen, um nicht dem Todeshauch zum Opfer zu fallen. Nun, der natürliche Inſtinkt läßt die Vögel nachts alle möglichen gegen Wind und Kälte geſchützten Verſtecke aufſu⸗ chen. Tiefliegende windgeſchützte Hecken, Mauervorſprünge und Mauerniſchen, Dach⸗ luken, Jalouſien und nicht ſelten auch Ka⸗ mine dienen ihnen zum nächtlichen Unter⸗ ſchlupf. Des öfteren kann man Pögel, be⸗ ſonders Spatzen, ſehen, die ganz rauch⸗ und rußgeſchwärzt ſind, ein Zeichen, daß ſie an oder in einem Kamin Schutz vor der Kälte geſucht haben. M. Foto: Tobis-Maiestie Ein Staatsgeheimnis id Gefahr! Die beiden jungen Damen müssen unbedingt mit allen Mitteln gehüteten Geheimnisses um etrennt bleiben, da sonst die Preisgabe des ie spurlos verschwundene Mrs. Lawrence aus Kanada befürchtet werden muff. Milena von Eckardt, Frits van Dongen und Kristina Söder- baum in dem zur Zeit der Pariser Weltausstellung 1867 spielenden Majestie-Film der Tobis „Verwehte Spuren“.) Zum Schluſſe des Prozeßberichtes heißt es: Du haſt nun, mein lieber Leſer, und hauptſächlich Du Landmann, das Gebahren eines Blutſaugers kennen gelernt, laſſe Dir deshalb den wohlgemeinten Rat geben: gehe zu keinem, verkaufe keinem und kaufe von keinem Juden. Frage die vielen Opfer, von denen nur ein kleiner Teil vor Gericht zitiert werden konnte, wie ſie dieſe jüdiſche Beſtie geſchunden, gemartert, geplagt und ausgeſo⸗ gen hat, und Du wirſt entrüſtet dieſes Scheu⸗ ſals als warnendes Beiſpiel gedenken. Das untenſtehende Volkslied aus der„Wahrheit“ ſoll Zall in froher Laune ſehr oft geſungen haben. Mögen es die Leſer recht fleißig ſtu⸗ dieren: Fünfmalhunderttauſen Juden Kamen einſt ins daitſche Land, Aber ach die armen Juden Waren völlig abgebrannt. Nichts zu beißen, nichts zu pumpen, Keinen einen Heller Geld, Nichts als Fetzen, nichts als Lumpen Und als Herberg, Wald und Feld. Da ſprach Itzig Schmuhl, der Kleine: Seht die Gois ſind dumm wie Stroh, Doch geſchaid ſind wir allaine, Auf und rupft ſie comme il faut. Laßt ſie ſchmähen unſern Wandel, Traget alles hübſch und fain; Denn der Wucher und der Handel Bringen haite noch was ein. Nur die Lumpen ſind beſchaiden, Machen ſich das Leben haiß; Doch Dukaten zu beſchnaiden, Ha, das iſt Gewerbeflaiß. Der noch ſeinen Mann ernähret In der ſchweren tairen Zait, Der das Leben nicht beſchweret, Wenn mans nur mit Schlauhait traibt. Fangt erſt an mit alten Hoſen, Denn das bringt das maiſte Geld, Mit der Zait da pflückt man Roſen Noch auf einem ſchainern Feld. Said ihr erſt in Kunſt und Preſſe, Schraibt ihr Schaines, Gott wie haißt? Für den Pöbel und Nobleſſe— Handelt ihr mit daitſchem Gaiſt. Fünfmalhunderttauſend Juden Zogen ſchnorrend durch die Welt, Ach und dieſe armen Juden Haben heute alles Geld, Haben Wälder, Aecker, Wieſen, Schlöſſer auch von Marmorſtein: Ja, der Schwindel ſei geprieſen, Ja, der Wucher bringt was ein. So haben wir nun Dich, lieber 10 von 1938, einen Blick tun laſſen in eine abgrund⸗ tiefe jüdiſche Wucherei und Gaunerei, wie un⸗ ſere Vorfahren vor etwa 60 und 70 Jahren von dieſen habgierigen, verkommenen jüdi⸗ ſchen Subjekten ausgeplündert, bewuchert und beſtohlen wurden, von Haus und Hof ver⸗ jagd, elend zugrunde gingen. So haben es die Juden ſchon immer in allen Ländern, die ih⸗ nen Gaſtfreundſchaft bewilligten, getrieben. Erſt dem Staate Adolf Hitlers blieb es vor⸗ behalten, mit dieſem Spuk in Deutſchland endgültig aufzuräumen. Wer nach all dem noch Mitleid mit dieſer verkommenen Raſſe empfindet, ſie gar wegen den paar zertöpper⸗ ten Fenſterſcheiben bedauert, verdient gewiß nicht ein Deutſcher zu ſein. Freuen wir uns, daß wir dieſes Schmarotzervolk, das ſich ſeit Jahrhunderten von dem Schweiß und der Ar⸗ beit der Schaffenden ernährte und Millionen⸗ vermögen ergaunerte, endlich los werden. 1 11 7 8 e Aſtinkt en gegen dle aufſu⸗ Helen, en, ach⸗ auch Ka⸗ U Unter- bl be⸗ uch und ij e an er Kälte n- Maieslle ſabe des ace aus a Söder er Jobis E b, fen ſe, Unſerer werten Kundſchaft, allen Freun⸗ den und Bekannten zum Jahreswechſel die herzlichſten Glückwünſche Familie Karl Winkler Hutgeſchäft— Adolf Hitlerſtraße 57 eee eee, l Zum Jahreswechsel entbiete ich meiner werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten herzliche Glückwünſchel g. Matin Herren⸗Bekleidung— Neben der Poſt Unſeren werten Gäſten, Freunden und Bekannten herzliche Glückwünſche zum neuen Jahrel Bernhard Brückmann u. Frau „Zum Löwen“ Unſeren werten Kunden, Verwandten und Bekannten wünſchen wir im neuen Jahr viel Gluͤck und Segen! gans Werle und Frau Lederwaren und Leder S—— Unſerer geſchätzten Kundſchaft, Nachbarn, reunden und Bekannten Glück und Segen im neuen Jahre falle Beorg ball. Hechmann Metzgerei— Lorſcherſtraße —— Zum Jahreswechſel unſerer wer⸗ ten Kundſchaft u. Bekannten herzliche Glück⸗ und Segenswünſchel Weinhandlung— Bürſtädterſtraße Unſerer werten Kundſchaft zum Jahres⸗ wechſel herzliche Glückwünſche! Juliana omann Poeler Holmann Kolonialwaren Malergeſchäft Ludwigſtr. 12 Der werten Kundſchaft, Verwandten, Nachbarn und Bekannten herzliche Glückwünſche zum neuen Jahre! Nikolaus Haas und Frau Friſeurgeſchäft— Ludwigſtraße Unſerer werten Kundſchaft zum Jahres⸗ wechſel die herzlichſten Glückwünſche! Haam Hagenburger 2. und Frau Modewaren— Ludwigſtraße 20 Zum Jahreswechſel unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten herzliche Glückwünſche Schuninstansetzung Anton noe Schuhmachermeiſter— Ludwigſtr. 21 4e e ge e Ge G Herzliche Glüchwünſche zum Jahreswechſel entbietet Hisabei Schuhmacher Adolf Hitlerſtraße 30 1959 Viernheimer e. G. m. b. H. Glück und Erfolg allen unseren werten Sparern und Geschäftsfreunden Kreditorein Meiner werten Kundſchaft, Nachbarn, Freunden und Bekannten herzliche Glückwünſche zum neuen Jahre! fal. Dupert. Friedrichstr. 00 Fahrzeug⸗ und Nähmaſchinenhandlung Zur Jahreswende meiner werten Kund⸗ ſchaft, Geſchäftsfreunden, Verwandten und Nachbarn herzliche Glückwünſchel! Doch beckermeſſter Abler amilie Dachdeckergeſchäft, Dachmaterialienhdlg. Heil Neujahr unſeren verehrten Gäſten, Freunden und Bekannten Georg Heibel u. Frau „Zur Vorſtadt“ Unſerer werten Kundſchaft, Freunden, und Bekannten zum Jahreswechſel die herz⸗ lichſten Glückwünſche! Abam gerſchel und Familie Kohlenhandlung Unſerer werten Kundſchaft, und Bekannten die beſten Wünſche zum neuen Jahre! Metzgerei Neinholb Kühner Bismarckſtraße Freunden Unſerer geſchätzten Kundſchaft, Freun⸗ den und Bekannten zum Jahreswechſel Glück und Segen! Fanide Hans Hnaqg Schloſſerei, Motor⸗ und Fahrräder Zum neuen Jahre Glück u. Segen! Familie Fak. Winkenbach Kolonialwaren und Feinkoſt Lorſcherſtraße 10—„Vorſtadt“ SS Ein glückliches neues Jahr wünſchen wir unſerer geſchätzten Kund⸗ ſchaft, Verwandten, Freunden und Bekannten alle Harl Gürlner Farbenhandlung— Lorſcherſtraße 29 Allen werten Gäſten, Verwandten und Bekannten: Heil Neujahr! Hiholaus Martin Ein glückliches Neujahr wünſchen wir unſerer werten Kund⸗ ſchaft, Freunden und Bekannten Fans Hans Hechmann Metzgerei— Lorſcherſtraße 33 CC ͤ v0 Alles Gute zum neuen Jahr! Famitie Feler Busalt „Zur Sonne“ Unſerer geſchätzten Kundſchaft, Freunden und Bekannten ein frohes neues Jahr ſeit 1900 vorm. L. Krug Glück und Segen im neuen Jahr! Ein glückliches neues Jahr wünſchen wir unſeren werten Gäſten, Verwandten, Freunden u. Bekannten Karl Lammer und Frau Gaſthaus„Zum Schützenhof“ . Die beſten Glück⸗ und Segens⸗ wünſche zum neuen Jahre entbieten wir un⸗ ſerer Kundſchaft und Gäſten, ſowie Verwandten, Freunden und Bekannten Familie Konrab Brechtel Konditorei und Kaffee dasiaus Zum Iaumnauser Allen werten Gäſten, Freunden, Nach⸗ barn und Gönnern zum neuen Jahre herzliche Glückwünſchel Familie Peter Hanj Sum Jahreswechſel entbieten wir unſeren werten Kunden, Freunden und Bekannten die beſten Wünſche! g. lech. lden Metzgerei— Adolf Hitlerſtraße 74 Zum Jahreswechſel entbieten wir unſerer werten Kund⸗ ſchaft, Nachbarn und Verwandten herzliche Glück und Segenswünſche! Andr. Geier und Familie Bäckerei und Kolonialwarengeſchäft Zum Jahreswechſel entbieten unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten herzliche Glückwünſche! Augujt Vergmann und Frau Baumaterialienhandlung Meiner werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten zum neuen Jahre die beſten Glückwünſchel Familie Joh. Abam Adler 2. Futtermittel, Mehl, Getreide P Zum Jahreswechſel entbieten wir un⸗ ſerer werten Kundſchaft, allen Freunden und Bekannten die beſten Glückwünſche! Familie Karl B. Winkler Kurz⸗, Woll⸗ u. Textilwaren, a. Marktpl. en,, Beil Neujahr allen werten Kunden, Freunden und Bekannten Familie Franz Hojmann Buchhandlung— Zigarren, Tabake Zum Jahreswechſel meiner geſchätzten Kundſchaft, Freun⸗ den und Bekannten herzliche Glückwünſche! Familie Fritz Blaeß Sattler⸗, Polſter- und Tapeziermeiſter Herzliche Glückwünſche zum Jahreswechſel allen werten Ge— ſchäftsfreunden, Nachbarn, Freunden und Verwandten alle Anotaus 3a „Zum Waldſchlößchen“ .—— Zum Fahreswechjel unſerer werten Kundſchaft, Nachbarn und Bekannten die herzlichſten Neujahrs⸗ wünſchel Thams& Garfs Niederlage Adolf Hitlerſtraße S Die beſten Glück- und Segens⸗ wünſche zum Jahreswechſel entbieten beſonders unſerer werten Kundſchaft Fumilie Auguft Specht Uhrmachermeiſter Zum Jahreswechſel entbieten unſerer werten Kundſchaft, Freunden, Nachbarn und Gönnern die herzlichſten Glückwünſche Familie Joh. Pet. Alter Baugeſchäft Polſter⸗ und Tapeziergeſchäft e eee D Unſerer werten Kundſchaft, Verwandten, Freunden und Bekannten die herzlichſten Glückwünſche zum neuen Jahre Alexander Fijcher u. Frau Mineralwaſſerfabrik — 2 „FFF Hllanamamamammn auunmudaunnumumiunanudaunntanaunamuunnmmunummmnnmnunnmmunmm Zum Jahreswechſel all unſeren Kunden, Verwandten, Freun⸗ den und Nachbarn die herzlichſten Glück-⸗ und Segenswünſche! Familie Hans dos Adolf Hitlerſtraße 25 LDL Ein glückliches neues Jahr allen Bekannten und Kunden Rathaus-Drogerie Georg Spiegel Allen Viernheimern ein gesegnetes neues Jahr Fam. Frledrien Reuter Weinhandiung— Steinstraße 7 Ein glückliches neues Jahr unſeren werten Kunden, Nachbarn, Freunden und Bekannten Fam. HROaus Dewald Haus⸗ u. Küchengeräte, Bismarckſtr. 19 Herzliche Glück⸗ und Segens⸗ wünſche entbieten wir zum Jahres⸗ wechſel allen Kunden, Nachbarn, Freunden und Bekannten. Willi Stein und Frau Friſeurmeiſter, Herren- und Damenſalon Ein frohes neues Jahr allen unſeren Kunden und Bekannten! Abler, molkerewrodutte Bismarckſtraße 12 D eee eee eee Glück und Segen im neuen Jahr meiner werten Kundſchaft, Verwandten, Freunden und Bekannten. H. Jos. Werle Malermeiſter— Luiſenſtraße 28 Zum neuen Jahre entbieten wir allen Kunden, und Bekannten herzliche Glückwünſche! Familien Werle und Bechmann Freunden Unſerer werten Kundſchaft, Nachbarn ſo⸗ wie Freunden u. Bekannten zum Jahres⸗ wechſel die herzlichſten Glückwünſche! Fame Hans aas Bäckerei— Am Marktplatz Die herzlichſten Neujahrswünſche unſeren werten Kunden, Nachbarn u. Bekannten GEORG NE FF Herren⸗ und Damen⸗Friſeur⸗“ Saarſtraße 4 Salon— Sum Jahreswechſel entbieten wir unſerer werten Kundſchaft, Nachbarn, Freunden und Gönnern die herzlichſten Slüchwünſche! Oswald Dewald und Frau Adolf Hitlerſtr. 14— Eiſenwaren, Werkzeuge, Bau- und Möbelbeſchläge, Oefen, Herde, H Porzellan⸗ und Spielwaren Aaldldaulndadddudabünnnmunnnünrtuagummnnumamümnmninummmnummmmnmmmummmumumannnnmumunmnnnmnmnnnmnmnnmmmmnnnmmmmmmunmmmnmmmnmmnmumn Allen unſeren werten Kunden, Ver⸗ eee eee wandten, Freunden und Bekannten zum Jahreswechſel die beſten Glückwünſchel Familie A. Hofmann 6. 8 Nähmaſchinen, Adolf Hitlerſtr. Die beſten Neujahrswünſche entbieten wir uneter werten Nachbarſchaft, Gäſten und geſchätzten Kundſchaft, ſowie allen Freunden und Belau Kari Lemherin und Familie Gaſthaus zum Rebſtock— Großholg. Zum Jaſaesweclisel entbieten wir unſerer werten Kund⸗ ſchaft, Freunden und Gönnern die herzlichſten Glückwünſche e NN ee Textil-, Mode- und Kurzwaren Unſerer werten Kundſchaft, Verwandten, Freunden und Bekannten ein glückliches neues Jahr! Familie Frz. Hofmann Schuhwaren— Adolf Hitlerſtraße 3 eee eee. uc. wünscht seiner werten Kund- schaft, Freunden u. Bekannten ein frohes neues Jahr! Luuαiαανανναννiiαiiναννεννννννννννννννν Unſerer geſchätzten Kundſchaft, werten Nachbarn, Freunden und Bekannten ein glückliches neues Jahr! Familie fich. Hoock „Tabakwaren⸗Großhandlung, Friedrichſtr. Meiner werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten die beſten Glück- wünſche zum neuen Jahre! EMIL RICHTER . eee eee. Herzliche Glück⸗ und Segenswünſche zum neuen Jahr unſerer werten Kundſchaft, Freunden u. Bekannten Fafnilte Holaus Dreontel l. Lorſcherſtraße 11 ieee Unſeren werten Kunden, Freunden und Bekannten ein herzl. Heil Neujahr Guido Fijcher und Frau Bäckerei, Konditorei, Kaffee, a. Staatsbhf. Glück und Segen im neuen Jahr unſeren werten Kunden Verwandten, Freunden u. Bekannten Fam. Georg Weibner Kohlenhandlung— Schulſtraße 7 7 Ein glückliches neues Jahr allen werten Gäſten, Freunden und Bekannten Maria Sander Wwe. Reſtauration am OEG.⸗Bahnhof Zum Jahreswechſel entbiete meiner werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten die herzlichſten Glückwünſche Fannie felar. Jakob Adler!. Schreiner⸗, Glaſermſtr., Weinh.⸗Str. 20 An der Schwelle bes neuen Jahres entbieten wir allen Geſchäftsfreunden, vorab unſeren Inſerenten, die die beſten Wünſche für ein neues Jahr in Geſundheit und Zufrieden⸗ heit im perſönlichen Leben und ein erfolgreiches neues Geſchäftsjahr! Beim Eintritt in ein neues Jahr er innern wir uns in Dankbarkeit des uns geſchenkten Vertrauens, das uns aus allen Kreiſen der Geſchäftswelt in ſo reichem Maße zuteil wurde. La ſſen Sie uns auch im kommenden Jahr das Bindeglied ſein zu einem Leſerkreis, der ſeine Zeitung ſchätzt und dazu beiträgt, Ihre Hoffnungen auf ein befriedigendes Geſchäftsjahr zu erfüllen. Geſchäftsſtelle der Viernheimer Volkszeitung Frier. Martin, Buchbruckerei Ein glückliches neues Jahr meinen werten Kunden, Freunden und Bekannten FRAU J. HOOK Schuhgeſchäft Meiner werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten die beſten Glück⸗ wünſche zum neuen Jahrel Mikolaus Schalk 2. Bäckerei— Saarſtraße ddddddddddddddddddumwumd Meiner werten Kundſchaft, und Bekannten ein frohes, glückliches Neujahr! Faſnile Hari Stieler! Schulſtraße Freunden Anuinnamaumunnuunämmamnnmninnnnnuntnmndamumnnnenannaumununmnm Die Stadion⸗Gaſtjtätle an der Lorſcherſtraße entbietet allen Sportlern und Sport⸗ lerinnen, Gäſten, Freunden und Be⸗ kannten, zur Jahreswende die herzlichſten Glückwünſche! Familie Engelbert Winkler eee ee eee e. Unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten die beſten Glück⸗ wünſche zum neuen Jahrel Familie Karl Hoock Kurz⸗, Weiß⸗ u. Wollwaren, Luiſenſtr. 4 S e e eee Herzlichen Glückwunſch zum neuen Jahr unſeren werten Gäſten ſowie Nachbarn, Freunden und Bekannten frau Enrnarul- Tam. August Sommer „Zum Brauhaus“ Y ⁊ꝙœ⸗/¶ FP Ein glückliches Neujahr unſerer geſchätzten Kundſchaft, Freun⸗ den und Bekannten Christian Abler, metzgerel ener 60 EEE. ˙ mz̃˙ORꝶwͥ ⁊·—F Meiner geſchätzten Kundſchaft, und Bekannten ein glückliches neues Jahr! Jon. E. Ruüniwein Farbengroßhandlung— Bürſtädterſtr. 3 Freunden S eee eee ee eee eee! Sa neuen 1 entbieten wir allen Kunden, Freun⸗ den und Bekannten herzliche Glückwünſchel! Familie Joſe Baumann 80— Ecke Saar⸗ und Waldſtr. eee Zum neuen Jahre Glück und Segen! Jamilie Georg Küblwein Bäckerei— ee 40 Zum Jahreswechſel entbieten wir der geſchätzten Einwoh⸗ nerſchaft, insbeſondere unſeren werten Kunden, Freunden und Bekannten ein glückliches neues Jahr! Joſef Nöhl u. Frau Mercedes⸗Schuhwaren— Saarſtr. 31 1 1 Ul 1.60 Lebe 14.60 15. FU 16. Be 1 17. Ef 18. 00 19. Ma 20. Ju A. Gle 22. Na 2 Hei 1 2. 1 5. Hol 26. die 2. bel Allen Van 1 Melde D e 2 — n 1 — 1 —— Bekanntmachung 0. haben ge⸗ löſt: 1. Bechtel, Bürgermeiſter 2. Alter, Verw. Inſpektor 3. Weißenberger Joſef, Dentiſt 4. Dr. Ekert, Zahnarzt 5. Kühlwein Joh., Zigarrenfabr. 6. Dr. Krauß und Frau, prakt. Arzt 7. Breitenbach Alfons, Zuckerwaren⸗ großhandlung 8. Brechtel, Nikolaus, Sägewerk 9. Beyer Joſef Alois, Dentiſt 10. Kühner, Sebaſtian Ww., Bauſtoffe 11. Goedecke Nachf. Max Schaul, Lebensmittel 42. Dr. Günther und Frau, prakt. Arzt 13. M. Rohrbacher, Naturſteinwerk 14. Schuhgeſchäft Pfenning, Seegartenſtr. 15. Faltermann Heinr., Kartoffelhdlg. 16. Bezirksſparkaſſe Lorſch, Haupt⸗ zweigſtelle Viernheim 17. Effler Nikl. 3., Haushaltswaren 18. Eiſele Karl, Gärtnerei 19. Mandel Michael, Architekt 20. Bugert Adam, Fahrzeuge, Nähmaſch. 21. Glanzner Karl, Schneidermeiſter 22. Mayr J., Rektor i. R. 23. Heinz Ernſt, en 24. Adler, Joh. Gg., Dachdeckermeiſter 25. Hoock Joh. Gg., Autoſchloſſermeiſter 26. Fieger Wilhelm, Vereinigte Lichtſpiele 27. Helfrich Hans, Bäckerei Allen Spendern herzlichſten Dank. Viernheim, den 30. Dezember 1938 Der Bürgermeiſter Melde Dich als Mitglied bei der Ortsgruppe der NS V.! Glück und Seg Allen meinen Bekannten und Geſchäfts⸗ freunden wünſche ich ein geſegnetes Jahr! Seorg Birchner Vertreter in Stoffen u. Ausſteuerwaren Nadfahrervereinigung Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1848 Am Neujahrstage findet um 12.90 Uhr eine Chorprobe ſtatt. Bitte aber pünktlich! Der Vorſitzer. Sängereinheit Morgen Sonntag vormittag 10 Uhr Vor⸗ ſtandsſitzung. Da um 10.30 Uhr die Sing⸗ ſtunde beginnt, bitte ich um pünktliches Er⸗ ſcheinen. Der Vorſitzende. Berangverein Sängerbund ⸗Flore. Heute abend gemütliches Beiſammenſein im Lokal. Der Vorſitzende. Geſanugverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute abend 8.30 Uhr S., anſchließend ge⸗ mütliches Beiſammenſein, wozu alle Ange⸗ hörigen freundlichſt eingeladen ſind.— Allen Mitgliedern zur Kenntnis, daß unſer Fami⸗ lienabend mit der Aufführung„Im ſchönen Böhmerwald“, Volksſtück in 4 Aufzügen, am Sonntag, 22. Januar, ſtattfindet. Der Vorſitzende. Viernheim 07 Am heutigen Abend treffen ſich die Mitglie- der zu einem gemütlichen Beiſammenſein im Unſerer geſchätzten Kundſchaft, Nachbarn, Freunden und Bekannten ein geſegnetes neues Jahr! Maag docbbels und Frau Kolonialwaren, Weinheimerſtr. —— — Meiner werten Kundſchaft, ſowie Freun⸗ den und Bekannten die beſten Glückwünſche zum neuen Jahr! Joh. Jak. Füer und Frau Brennholzſchneiderei Zum Jahreswechſel entbieten wir unſerer werten Kund⸗ ſchaft, Freunden und Bekannten herzliche Glück⸗ und Segenswünſche! Fam. Theobor Schadt Bäckerei— Blauehutſtr. 30 Meiner werten Kundſchaft, Nachbar⸗ ſchaft und Bekannten zum Jahreswechſel Glück und Segen! Alois Walter Luiſenſtraße Meiner werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten die herzlichſten Glückwünſche zum Jahreswechſel fame Peter Jaulertsnöler Damen⸗ und Herrenſalon Ein glückliches neues Jahr allen werten Gäſten, Freunden und Bekannten familie Hermann gesschert „Zum Tivoli“ Vereinslokal. Der Vorſtand. Tabaljachjchaft Am Montag, den 2. Januar 1939, wird der Abfall der Gruppen 6 bis einſchließlich 12 verwogen, ſowie alle Hagel- und Abfallreſte der Gruppen 1—5. Die Verwiegungen werden vorausſichtlich am Dienstag fortgeſetzt. Der Fachſchaftsführer. ſerem jungen Unternehmen unterſtützt haben, ſagen wir zum Ende dieſes Jahres nochmals herzlichſten Dank Viel Glück unſerer werten Kundſchaft im neuen Jahre! Ausflugs- und Erholungsstätte Waldes run bleraheim an der Autobahn Familie Adam Veiß en Allen, die uns in jeder Weiſe in un⸗ Turnverein von 1893 Unſeren Mitgliedern und Sportfreunden zur Jahreswende die herzlichſten Glückwünſche! Der Vereinsführer. Fußball: Sonntag Pokalkampf in Wein⸗ heim gegen„Jahn“ um 2.30 Uhr. 2. Mſchft. gegen FV. Weinheim um 10.30 Uhr. Abfahrt: 1. M. 1.40 OCG., 2. M. 9.36 Uhr. A 1⸗ Jug. gegen Amicitia um 1.15 Uhr auf dem Waldſportplatz. A 2⸗Jug. geg. Lützelſachſen 10.15 Uhr in Viernheim.— Heute abend Silveſterfeier aller Fußballer i. d. Sporthalle. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Sonntag, 1. Januar, 1.00 Uhr A-Jugend Spvgg.— A⸗Jugend des Turnvereins;— 2.30 Uhr: 1. Mſchft.— SV. 98 Schwet⸗ zingen. Unſeren Mitgliedern und Sportfreun⸗ den ein glückliches neues Jahr! Kirchliche Anzeigen Evangelüſche Kirche: Sa. abend 7.30 Uhr Silveſterfeier.— So. 9.45 Uhr Gottesd. Di. 8 Uhr Frauenabend; Do, Kirchenchor. Mum umſtändlich— wenn's doch ſo einfach geht? Es werden oft die merkwürdigſten Verſuche gemacht und als Werbung bezeichnet. Dabei bietet der Anzeigenteil der ſo bewährten und ſo weit verbreiteten Heimat⸗Zeitung, der „Viernheimer Volkszeitung“, eine ſo ausge- zeichnete Möglichkeit, ſehr erfolgreich zu wer⸗ ben. Anzeigen helfen verkaufen! Unſeren werten Gäſten, Nachbarn, Freunden und Gönnern entbieten zur Jahreswende die herzlichſten Neujahrsgrüße! Familie Josef Klee „Zum Fürſt Alexander“ Zum Jahreswechſel unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Gönnern die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſchel Familie Nikolaus Effler Haus⸗ u. Küchengeräte— Eiſenwaren Unſerer werten Kundſchaft, ſowie Nach⸗ barn und Freunden zum neuen Jahre Robert Steiert und famiiie Manufaktur⸗ und Modewaren, Wäſche, Ausſteuer Meiner werten Kundſchaft, und Bekannten ein glückliches neues Jahr! Familie Sg. Baas Metzgerei— Lampertheimerſtr. 23 Freunden clue- Cage Zum Jahreswechſel entbieten wir un⸗ ſeren werten Gäſten, Kunden, Freun⸗ den und Bekannten die beſten Glückwünſchel! Lüduig Lederle- fämiiie Ries Unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten herzliche Glückwünſchel Familie Joh. Mich. Werle Weinhandlung Meiner werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten zum Jahreswechſel die herzlichſten Glückwünſche Bäckerei— Bismarckſtraße Ein herzliches Heil Neujahr! entbieten wir unſerer Kundſchaft, Nachbarn, allen Verwandten, Freun⸗ den und Bekannten Familie Josef Beyer Metzgerei— Annaſtraße Zum Jahreswechſel entbieten un⸗ ſeren werten Gäſten, Kundſchaft, Freunden und Bekannten herzliche Glück⸗ und Segenswünſche! Phil. Bergmann u. Frau „Zum Morgenſtern“— Metzger dd Meiner geſchätzten Kundſchaft, Nachbarn, Verwandten und Bekannten viel Glück im neuen Jahr! Peter Benz Kohlenhandlung und Transporte Aülaaaduanmunmnmnmmmnnmaummannnusaununmnamnnumunumimuanaannün raum im neuen Jah der„fliegende Rheinländer“ Ein neuer Schnelltriebwagen in Sicht Die Deutſche Reichsbahn bemüht ſich, ihre Schnelltriebwagen⸗Verbindungen,. die ein ra⸗ ſches Reiſen mit möglichſt geringen Aufenthal⸗ ten ermöglichen, auszubauen. Allerdings erga⸗ ben ſich gewiſſe Schwierigkeiten, da die notwen⸗ digen Fahrzeuge, die in langen Probefahrten genau überprüft werden müſſen, nicht ſo raſch fertig wurden, wie man erhofft hatte. So konn⸗ te auch die ſchon urſprünglich für den Sommer 1938 vorgeſehene Schnelltriebwagen-Verbin⸗ dung von Dortmund nach Baſel über Frankfurt a. M. noch nicht in die Fahr⸗ nläne aufgenommen werden. Die Vorberei⸗ tungsarbeiten wurden aber in den letzten Mo⸗ naten ſo gefördert, daß vorausſichtlich im Som⸗ merfahrplan 1939 der„fliegende Rheinländer“, wie man dieſen Schnelltriebwagen nennt, ſeine Fabrten antritt- Der neue Schnelltriebwagen wird vorausſichtlich in Dortmund beginnen, um über Köln nach Frankfurt a. M. zu fah⸗ ren. Nach kurzem Aufenthalt verläßt er Frankfurt und eilt über Mannheim Karlsruhe, Freiburg nach Baſel. Der„fliegende Rheinländer“ wird der erſte Schnelltriebwagen ſein, der eine außerdeutſche Stadt auf ſeinem Lauf berührt. Er ſtellt eine bervorragende Verbindung des rheiniſch-weſt⸗ fäliſchen Induſtriegebiets mit dem rhein⸗mai⸗ niſchen Wirtſchaftszentrum Frankfurt und da⸗ rüber hinaus mit Baden und Württemberg dar. denn man hat bei der Feſtſtellung ſeines vor⸗ läufigen Fahrplanes Wert auf möglichſt gute Anſchlüſſe für alle Hauptſtrecken gelegt, die er berührt. Die ganze Strecke Dortmund Vaſel ſoll in etwa ſieben Stunden durchfahren wer⸗ den. zwiſchen Köln und Frankfurt ſind zwei⸗ einhalb Stunden Fahrzeit notwendig, zwiſchen Frankfurt und Baſel annähernd vier Stunden. Nach den erſten Fahrplanentwürfen dürfte der „fliegende Rheinländer“ etwa kurz nach 7 Uhr Dortmund verlaſſen. Er kommt dann um 10.30 Uhr nach Frankfurt und iſt um 14.30 Uhr in Baſel. Die Rückfahrt wird in Baſel um 15 Uhr angetreten, gegen 20 Uhr iſt man in Frankfurt und gegen 22.30 Uhr in Köln. Die endgültigen Fahrzeiten. die ſich noch erheblich verändern können, werden im Laufe des Winters feſt⸗ gelegt.——* 5 4 2 Unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten zum neuen Jahre die herzlichſten Glückwünſche mühle Hess. Haus Famiie dohenn Deeg Ein glückliches Neujahr unſerer geſchätzten Kundſchaft, Freun⸗ den und Bekannten Fam. Heinrich Weibner b Büäkerei— Adolf Hitlerſtraße 3 Ein glückliches neues Jahr unſeren werten Kunden, Freunden und Bekannten Familie Fritz Dein Metzgerei— Adolf Hitlerſtr. 94 Die beſten Neujahrswünſche entbieten wir unſerer werten Nachbar⸗ ſchaft, Gäſten und geſchätzten Kundſchaft ſowie allen Freunden und Bekannten Jako Friedel u. Frau Gaſth. z. Stadt Mannheim— Metzgerei Der werten Kundſchaft, Freunden und Verwandten ein glückliches neues Jahr! Fümiiie Chr. Jos. Hemm! Sattler⸗ und Tapeziermeiſter eee eee, Meiner werten Kundſchaft, und Gönnern ein glückliches neues Jahr! Io. Gg. Hooch u. fame Auto⸗Schloſſermeiſter— Weinheimerſtr. 15 N02 8 90 2! 5 eee Die Zeitungsträger der„Viernheimer Volkszeitung“ entbieten allen geſchätzten Beziehern ein glückſeliges Neujahr! Freunden Cena ανανe Malte Mistnen grüßen als Verlobte Gießen Fliegerhorst Viernheim Neujahr 1939 Als Verlobte grüßen Maxla telliig auen uelcſielliaeck Freising(Oberb.) Neujahr 1939 Viernheim * mm, Votanzeige! Zu dem am 8. Januar 1939, abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“⸗Saal ſtattfindenden Familien⸗Abend beehren wir uns, unſere werten Mitglieder und Angehörige, ſowie Freunde und Gönner des Vereins höfl. einzuladen. Zur Aufführung kommt die Operette „Wenn ein Wiener Walzer klingt“ Gejangverein„Lieberkranz“ Karten im Vorverkauf bei den Sängern, im „Freiſchütz“,„Prinz Friedrich“, Friſeur Schmitt und Winkler. S M)... S ß 1 lk, 2 p Danksagung Für die uns beim Heimgange unſerer lieben Verſtorbenen, Frau Ramarina muler geb. Babylon erwieſene herzliche Anteilnahme ſagen wir allen ein herzliches Vergelt's Gott. Viernheim, den 31. Dezember 1938. Die trauernden Hinterbliebenen „Zum grünen Haus“ Unſeren verehrlichen Gäſten, Nachbarn und Freunden wünſchen wir ein jrohes neues Jahr! und laden höfl. ein, Silveſterabend und Neu⸗ jahrstag bei uns zu verbringen. Gute Getränke und Speiſen! Als Spezialität: Rippchen mit Kraut Hans Schmitt und Frau Gleichzeitig entbieten wir unſeren werten Gäſten, Freunden und Gönnern zum Jahreswechſel Am Neujahrstag in„Freijchütz“ unter den lieblichen Klängen der Schwarz-Weiß⸗Kapelle goße Janx: die beſten Glückwünſche! Kundſchaft, Unſerer verehrten Freunden und Gönnern neues Jaliu⸗ Fischhalle Breiling f Familie Peier Jochim 4 D— 2——— 2———.—— I Unſer 8„Bahnhof Fernuruf 10 Heute Samstag ab 8 Ahr Unterhaltungsabend 4 4000 findet morgen abend 8 Uhr in unſerer 2 2 Sporthalle ſtatt Neujahrstag ab 5 Ahr TANZ. Unſere Mitglieder und Freunde unſeres Ver⸗ a Kü d Kell d gerüſtet(Wild u. eins ſind hierzu recht herzlich eingeladen. Selageh. Diülige Flaschen wein 1 Gut n 1 Ausſchankweine, Südweine, Liköre, das Die Vereinsführung. bekömmliche Feſttagsbier aus dem Viernheimer * W St— Es ladet herzl. ein Familie Weſchmann —.—— Unſeren werten Gäſten, Freunden und Gönnern wünſchen wir 1 ein glückliches neues Jahr 5 1 Cn n Ann grünen Laub“ Unſeren werten Gäſten z. neuen Jahre die herzlichſlen Hlüdwünſche Silveſter und Neujahrstag TANZ Es ladet freundlichſt ein Familie Heſch Empfehle billigſt! Walnusse 500 g.. 45 Aepfel, Orangen, Zitronen, Bana; nen, Feigen, Datteln ſow. alle Sort. Gemüſe bei MAN D EL 1. Deutſchen Michel Danksagung Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme beim Heimgange meiner lieben Gattin, unſerer gu⸗ ten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, Frau Maria Ecker geb. Hagenburger ſowie für die Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir unſeren innigſten Danl. Empfehle: la Gebäck ſtets friſch; Verſchied. Brot⸗ ſorten. Als Spe⸗ zialität: Selbſtge⸗ backen. Zwieback. duda fischer i e S Central. F im- Palast Saen 2 Kriſtina Söderbaum und Fritz van Dongen 2 p N 8 NN Slot. Achtel Sade Nen jabe Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die treuſorgende Pflege, fer⸗ ner für die Kranzſpenden und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 31. Dezember 1938. Dle trauernden Hinterbllebenen 2 Zimm. u. Küche Kinderwagen evtl. auch zweimal je 1 Zimmer . 25 nd Küche zu vermieten. Kinderstühle 5„Ae 418 Nr. 48 an die Ge⸗ Kinderbetten ſchäftsſtelle ds. Bl erbeten. und sämtl. Zubehör in großer Auswahl HO OK Weinheimerstraß e 43 Adolf Hitlerstraße 13 Am Samstag, den 17. ds. Mts., ging von Euler bis Kiesſtr. ein Geldbeutel(Reißverſchluß) mit Geldbetrag verloren. Der Finder iſt jetzt erkannt u. wird aufgefordert, den Betrag in der Geſchäftsſt. abzu⸗ liefern, andernfalls Anzeige erfolgt. Niemand in der Welt wird uns helfen, außer wir helfen uns ſelbſt. Adolf hitler. 1 eichene 2 8 5 —— b 72 N Zimmer“ Nach einem ger chen Beginn geht es plötzlich fabrikneu, VERWEHTE SPUREN hart auf hart, und wir kommen aus der ſiebern⸗ Nach einer wahren Begebenheit aus den Tagen der erſten Pariſer den Spannung nicht heraus, denn der Schluß 275, 325, 350 J Weltausſtellung. Ein junges, hilfloſes Mädchen—eine Ausländerin bringt die ſtärkſten Momente. Hamburg, ſein J— auf der Suche nach der unter ſehr merkwürdigen Umſtänden[ Hafen, Schiffer, Kaufleute und dunkle Exiſtenzen, H. Baumann 8 verſchwundenen Mutter. In der vom Taumel der Weltausſtellung[ u. mitten drin ein tapferes blondes Mädel, das um & Co J erfüllten Rieſenſtadt erfüllt ſich das ergreifende Schickſal einer Tochter,[[ſeine Liebe kämpft Wir ſind mit ganzem Herzen da⸗ Mannheim J die gegen Menſchen und Behörden ſich die Wahrheit um den Tod J bei. Zwiſchen Lachen u. Weinen erleben wir die Liebe Verkaufshä J der Mutter erkämpfen muß. als den ſchönſten Inhalt unſeres Daſeins. e e n beiden Theatern ſchöne Beiprogramme u. zwei der neueſten Tonwochen. Anfang Werktags s 20 Uhr T 1. 7 J Sonntags ſchon ab 7 Uhr, ab 9.20 2 Vorſtellg.— Wir ede ganz Viernheim ein glückliches neues Jahr! J drei aus Ic lle äe)A eee gekaut wird das ganze Jahr. Da⸗ rum darf die Geſchäfts- welt auch mitder Anzeigen⸗ Werbung nicht ausſetzen. Der Rabatt für Geschäfts-Anzelgen beträgt: Bel 3⸗maliger Aufgabe 3 Proz. 6 *** 5 8 5 12 55„ 469„ 7 9„ Venkauęt wird ſtets mehr durch eine ſachgemäße praktiſche Wer⸗ bung in der ſo weit ver⸗ breiteten Heimatzeitung Mernneimer Volks ellung g 5 Bei eee eier des WH w. N 1228452 Empfehle zum Verkauf über die 5 prima Weiß und Trlual- Handelsschule 2 offen und Wi 230 Rotweine in Flaſch.. 1 N 2 21792 3 beſte Eigenpflege von der Wein⸗ großhandlung Friedr. Gippert, Eppelheim. Franz Klaus, Viernheim, Weinheimerſtr.32 are 9. Januar 1939 beginnt ein geschlos- sen durchgeführter Halblanreskurs zur Vorbereitung für den kaufmännischen Beruf. Abendkurse masenen schreiben Unterrichtszeit: 1820 oder 17 19 Unr amal wöchentl.- Beginn: 9. Januar 1939 Mätiges Schulgeld. Auskunft u. Prospekte kostenlos. Meine Privat Handelsschule darf von Beamtenkindern ohne beson- dere Genehmigung besucht werden. Denkt an bie hungernden und jrierenden Vögel mne enen Schaft reichlich Futterplätze an geſchützten Orten! beer bee e eee eee eee * gen lle le, eſch W ahr 2 öhlic chern. luz ſein enzen, 15 um en da⸗ Abe 0 Uhr ahr W — lle Die wichtigsten Exeigniſſe des Jahres 1938 Politik, Wirtſchaft, Kunſt und Wiſſenſchaft (Schluß) September 20. England und Frankreich teilen in einer Kollektiv⸗Demarche der Prager Regierung die Londoner Vereinbarung mit. Prag erklärt ſich unter Vorbehalt zur Annahme auch der Be⸗ dingung der Abſtimmung in den ſtrittigen Ge⸗ bietsteilen einverſtanden. 22.: Chamberlain begibt ſich zu einer zweiten Rücksprache mit dem Führer im Flugzeug nach Bonn. Die dreitägigen Verhandlungen fanden in Godesberg ſtatt. Der Führer richtete ein Me⸗ morandum an Prag, deſſen Beförderung Cham⸗ berlain übernahm. Am gleichen Tag mobiliſiert Prag ſeine Truppen. Grenzüberfälle. Feindſelig⸗ keiten und feige Morde an Deutſchen überſtür⸗ zen ſich.— Polen und Ungarn verlangen offi⸗ ziell in Prag die Einleitung von Grenzreviſio⸗ nen auf völkiſcher Grundlage. 26.: Der Führer ſpricht im Berliner Sport⸗ palaſt zum deutſchen Volk und zur Welt. Er gibt noch einmal einen Ueberblick über ſeine Friedensbemühungen und verkündet, daß ſeine und des deutſchen Volkes Geduld zu Ende ſei. Die Entſcheidung über Krieg und Frieden liege nun bei Prag. 29.: In letzter Stunde kommt ein Zuſammen⸗ treffen der vier Staatsmänner Hitler, Muſſo⸗ lini. Chamberlain und Daladier in München zuſtande. Die Beſprechungen enden mit dem Abkommen, das die Abtretung des Sudetenlan⸗ des an Deutſchland regelt. 30.: Adolf Hitler und Neville Chamberlain unterzeichnen in München eine Vereinbarung, nach welcher der Wunſch des deutſchen wie des engliſchen Volkes darin übereinſtimmt, daß nie⸗ mals zwiſchen ibnen wieder ein Krieg ausbre⸗ chen möge. Oktober 2. Der Führer ernennt Konrad Henlein zum Reichskommiſſar für das Sudetenland. Das be⸗ freite Gebiet wird unmittelbar hinter der in zwiſchen dort eingezogenen deutſchen Militär⸗ macht in die Verwaltung des Reiches über⸗ geführt. 4.: Adolf Hitler beſucht Eger. Franzensbad und Karlsbad, wo er der ihm zujubelnden Be⸗ völkerung für ihre Treue und tapfere Haltung Dank und Anerkennung ausſpricht. 5.: Der tſchecho⸗ſlowakiſche Staatspräſident Beneſch tritt zurück und begibt ſich in die Schweiz. 8.: Der Große Faſchiſtiſche Rat beſchließt ein⸗ ſchneidende Raſſengeſetze. die unter anderem die Miſchehe von Italiern und Italienerinnen mit Nichtariern verbieten. 10.: Das geſamte Sudetenland wird in den letzten Abschnitten von deutſchen Truppen be⸗ ſetzt; das ſudetendeutſche Freikorps wird auf⸗ gelöſt. 14.: Der Führer empfing in München den Prager Außenminiſter, der ihm die Verſiche⸗ rung einer loyalen Haltung gegen Deutſchland abgibt. Der Führer gibt der Hoffnung Ausdruck, daß auch in der ungariſchen Frage eine befriedi⸗ gende Löſung gefunden werde. 21.: Der Beauftragte für den Vierjahresplan erläßt eine Notdienſtverordnung zur Sicherſtel⸗ lung des Kräftebedarfs für Aufgaben von be⸗ ſonderer ſtaatspolitiſcher Bedeutung. 26.: Die Reichsregierung erteilt dem Vor⸗ ſchlag der franzöſiſchen Regierung, den Botſchaf⸗ ter Coulondre in Moskau an Stelle von Fran⸗ cois⸗Poncet nach Berlin zu entſenden, ihre Zu⸗ ſtimmung. 27.: Auf dem radikalſozialiſtiſchen Parteikon⸗ greß in Marſeille hält der Vorſitzende Daladier eine Rede zur auswärtigen Politik, in der er das Münchener Abkommen als eine Baſis der Verſtändigung bezeichnet und mit den Kommu⸗ niſten als den ewigen Friedensſtörern nach in⸗ nen und außen abrechnet. 30. Die Reichsregierung und die Prager Re⸗ gierung ſchließen eine Reihe von Abkommen ab, in denen Fragen des Poſt⸗ und Eiſenbahn⸗ weſens und des Waren und Zahlungsverkehrs geregelt werden.— Rudolf Heß eröffnet in Magdeburg den Mittellandkanal in Verbin⸗ dung mit der Einweihung des Schiffshebe⸗ werks Rothenſee bei Magdeburg.— In der un⸗ gariſchen Grenzfrage rufen Budaveſt und Prag Deutſchland und Italien zur Uebernahme des Schiedsrichteramts an. November 1.: Der Führer verfügt die Ueberführung der Sudetendeutſchen Partei in die NSDAP. und die Beſtätigung des Gaues Sudetenland, zu deſ⸗ ſen Gauleiter Konrad Henlein ernannt wird. 3.: Adolf Hitler ſtiftet eine Medaille„Zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938“ als Aus⸗ druck ſeines Dankes und ſeiner Anerkennung für Verdienſte um die Wiedervereinigung des Sudetenlandes mit dem Reich. 5.: Anläßlich des Parteitages des Gaues Thüringen in Weimar wird dem Führer im Schloſſe ein Staatsempfang bereitet.— In Reichenberg übernimmt der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, bei einer großen Kund⸗ gebung der Sdp nach einem Treuegelöbnis Konrad Henleins die Sudetendeutſche Partei im Zeichen der Münchener Blutfabne in die NSDAP. 7.: In den Räumen der deutſchen Botſchaft in Paris verübt der Jude Herſchel Seibel Grün⸗ ſpan einen Revolveranſchlag auf den deutſchen Legationsſekretär vom Rath, der ſchwer verletzt wird(er verſchied infolge der Mordtat am 9 November trotz größter ärztlicher Fürſorge). Der Täter wurde von der franzöſiſchen Polizei verhaftet. Die ſeige Mordtat, die ſich gegen das ganze deutſche Volk richtete, gab der deutſchen Regierung Veranlaſſung, gegen die Geſamtheit aller Juden in Deutſchland angemeſſene Strafen zu verhängen. Es wurde dem Judentum eine Milliarde Goldmark als Sühne auferlegt und dasſelbe aus dem deutſchen Volkskörper aus⸗ geſchaltet, denn das Verbrechen konnte nicht als 550 Verſchulden eines einzelnen angeſehen wer⸗ en. 11.: Nach dem Ableben des Schöpfers der neuen Türkei, Kemal Atatürk, wurde Inönö zu deſſen Nachfolger erwählt. 15.: Der zum Geſandtſchaftsrat ernannte ermordete Legationsſekretär Ernſt vom Rath wurde in einem feierlichen Staatsakt in Düſſel⸗ dorf beigeſetzt. 19.: Reichsminiſter Dr. Goebbels eröffnet zuſammen mit Konrad Henlein in einer Maſ⸗ ſenkundgebung in Reichenberg den Wahlkampf für die ſudetendeutſche Ergänsungswahl zum Deutſchen Reichstag. 21.: Zur Bekämpfung der Gangſterverbre⸗ chen erläßt der Reichsjuſtizminiſter eine Ver⸗ ordnung, die die ſofortige Aburteilung derarti⸗ ger Taten und die unverzügliche Vollſtreckbar⸗ keit der Urteile ſicherſtellt. * 23.: In Rom unterzeichnen Graf Ciano und der deutſche Botſchafter von Mackenſen ein Kul⸗ turabkommen, das ſich auf die vielfältigen gei⸗ ſtigen Beziehungen der beiden Länder erſtreckt. 30.: Dr. Hacha, der bisherige Präſident des Oberſten Verwaltungsgerichts in Prag, wird von der tſchecho⸗ſlowakiſchen Nationalverſamm⸗ lung mit 273 Stimmen bei Enthaltung der Kommuniſten zum Staatspräſidenten gewählt. Dezember 2.: Der Führer richtet in der ſudetendeut⸗ ſchen Gauhauptſtadt Reichenberg einen flam⸗ menden Appell an alle Sudetendeutſchen, am 4. Dezember die„Geburtsurkunde des Groß⸗ deutſchen Reiches“ abzuſchließen. 3.: Das Sammelergebnis des„Tages der Nationalen Solidarität“ brachte gleichfalls ein einmütiges ſoziales Ja! Es belief ſich auf 15 073 3870,09 Reichsmark. Das ergab eine 78 9560 gegen die letzte Sammlung von rund v. 4.: Bei den Ergänzungswahlen im Sudeten⸗ land machen von 2 532 863 Stimmberechtigten 2 497 604 vom Wahlrecht Gebrauch. Es ſtimm⸗ ten mit Ja 2 464 681, mit Nein 27 427, un⸗ gültig waren 5496 Stimmen. Das ſind 98,79 v H. Ja⸗Stimmen. Die Zahl der Reichstags⸗ ſitze erhöht ſich um 41. 6.: Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ bentrop begab ſich nach Paris in das franzöſiſche Außenminiſterium. Er war begleitet vom deut⸗ ſchen Botſchafter und den nach Paris mitgefah⸗ renen Herren ſeiner Begleitung. Im großen Uhrenſaal fand die feierliche Unterzeichnung der bereits von uns mitgeteilten deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung ſtatt, die als ein weſentlicher Frie⸗ densbeweis anerkannt wird. 8.: In Anweſenheit des Führers lief in Kiel der erſte deutſche Flugzeugträger vom Stapel. Generalfeldmarſchall Göring hielt die Weihe⸗ rede, Gräfin von Brandenſtein⸗Zeppelin, Toch⸗ ter des Grafen Zeppelin, nahm die Taufe auf den Namen„Graf Zeppelin“ vor.— Reichs⸗ ſportführer v. Tſchammer und Oſten bat wegen des Verhaltens des Rotterdamer Bürgermei⸗ ſters den Abbruch aller ſportlichen Beziehungen zu Holland angeordnet. 10.: Die Zweite Deutſche Architektur⸗ und Kunſthandwerkausſtellung in München wird durch Reden des Führers und des Reichsmini⸗ ſters Dr. Goebhels eröffnet, in denen die Bau⸗ aufgaben des Reiches grundſätzlich erläutert und geklärt werden. 11.: Das Memeldeutſchtum geſtaltet die Wahlen zum Landtag zu einem einhelligen Be⸗ kenntnis zum Geſamtdeutſchtum und zur natio⸗ nalſozialiſtiſcher Weltanſchauung. Die Wahlbetei⸗ ligung erreicht 95—97 v. H. und geht unter N Kundgebungen der Deutſchen vor ſich. Kakaſtrophen, Anglücksfüälle, Verbrechen und Arteile Januar 3 Im amerikaniſchen Staate Bozeman ſtürste ein Paſſagierflugzeug der Northweſtern⸗ Airlines mit 5 Fluggäſten ab. Alle 9 Inſaſſen fanden den Tod. 22.: Bei einem Exploſionsunglück der Madri⸗ der U-Bahn kamen 700 Paſſagiere ums Leben. 23.: Auf der Donau bei Thurn⸗Severin ken⸗ terte ein Motorboot. 22 Schüler mit ihrem Leh⸗ rer ertranken. Februar 4.: Im Sprengſtoffwerk in Samerſet⸗Weſt bei Kapſtadt explodierte ein Sprengſtoffwerk. 9 Werksangehörige fanden den Tod, zahlreiche wurden verletzt. 10.: In Sosnica(Herzegowina) entſtand ein Brand gelegentlich einer Hochzeit, wodurch an die 100 Menſchen ums Leben kamen. 23.: Unterägypten wurde von einem Sand⸗ ſturm heimgeſucht. Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt, 16 Menſchen wurden getötet, die Schiffahrt im Suezkanal wurde lahmgelegt. März 3.: Im Kreis Hadersleben verurſachte Groß⸗ feuer großen Schaden. Eine Beſitzung brannte nieder; 100 Haustiere wurden vernichtet, alles Getreide und die landwirtſchaftlichen Maſchinen verbrannten. 4.: Durch ein Hochwaſſer in Kalifornien er⸗ litten 150 Menſchen den Tod: weitere 20 000 wurden abdachlos. 8.; Ein ſchweres Eiſenbahnunglück in Sowiet⸗ ſpanien koſtete 19 Perſonen das Leben. 168 wurden verletzt. Ein Schnellzug war mit einem Güterzug zuſammengeſtoßen. 29.: Die Peſt forderte in Allahabad 300 Tote. April 9.: Durch ſchwere Wolkenbrüche ertranken in Alabama und Georgia 30 Menſchen. 19.: In Kirſchehir, unweit Ankara, kamen 800 Perſonen durch ein Erdbeben ums Leben, weitere 50 000 wurden obdachlos. 23.: Auf der Zeche Concordia bei Oberhauſen ereignete ſich ein Grubenunglück, bei dem acht Bergleute getötet und ſieben weitere verletzt wurden.— Eine Kohlengrubenexploſion in Bluefield in Weſtvirginien brachte 75 Bergleu⸗ ten den Tod. Mai: 2.: In Portugal überfuhr ein Zug einen Om⸗ nibus und tötete 21 Fahrgäſte, während weite⸗ re 19 verletzt wurden. 11.: Die Kohlengrubenkataſtrophe bei Che⸗ ſterfield forderte 93 Todesopfer. 21.: Ein Amokläufer ſchoß mit einer Jagd⸗ flinte auf die ihm begegnenden Menſchen und tötete 28. 28.; Der Mörder des-Wachtpoſtens Kall⸗ weit, der 36 Jahre alte Emil Bargatzky, wurde zum Tode verurteilt. Juni 11.: In Düſſeldorf wurden die Mörder Nehr⸗ korn und Bitter, in Bielefeld die Mörder Ge⸗ nee und Krauſe hingerichtet. 15.: Infolge eines unterwaſchenen Eiſenbahn⸗ ſahrdammes ereignete ſich in der japaniſchen Provinz Okayama ein Eiſenbahnunglück, bei dem 200 Perſonen getötet bezw. verletzt wur⸗ den.— 100 000 Menſchen ertranken in China durch Ueberflutung des Gelben Fluſſes. 21.: Im polniſchen Diſtrikt Brzeſc ſank ein Transportſchiff in den Fluß. 30 Bauern fanden den Tod. 24.: Im Berliner Autobanditenprozeß wurde Walter Götze elfmal, ſein Bruder Max neun⸗ mal zum Tode verurteilt. 30.: Die Cholera⸗Epidemie in Indien nahm ſolche Ausmaße an,, daß an die 30 000 Menſchen der Seuche erlagen. Juli 5. Infolge des Nationalfeiertags kamen in den Vereinigten Staaten 530 Menſchen durch allerlei Unfälle ums Leben. 14.: Ein Eiſenbahnunglück bei Trebſen in Sachſen, bei dem ein Ausflugsautobus vom Zuge überfahren wurde. brachte 9 Perſonen den Tod und verletzte weitere 21. 15.: In Buenos Aires ſtürzte ein Transport⸗ flugzeug auf ein Irrenhaus. Dadurch ſollen 50 Menſchen ums Leben gekommen ſein. 23.; In der Bukowina ſtürzte ein polniſches Verkehrsflugzeug ab, wobei ſämtliche 14 Inſaſ⸗ ſen getötet wurden. 25.: In Kolumbien ſtürzte ein Flugzeug in eine Zuſchauermenge und tötete 50 Menſchen, während 150 weitere verletzt wurden.— In Haifa warfen jüdiſche Terroriſten eine Bombe ab, wodurch 45 Menſchen den Tod fanden. 31.: Auf Jamaica ſtürzte ein Eiſenbahnzug in einen Fluß. 50 Menſchen fanden den Tod.— Auf dem Kaliwerk Kaiſerroda bei Gerſtungen wurden durch einen Kohlenſäureausbruch 11 Menſchen getötet. Aug uſt 2.: Nach einer Meldung aus Paläſtina erlit⸗ ten durch die politiſchen Unruhen im Monat Juli 670 Menſchen den Tod. 13.: Bei Durlach in Baden verunglückte ein tſchechiſches Verkehrsflugzeug. Es kamen dabei 16 Perſonen ums Leben. 19.: In Berlin wurden die drei Landesver⸗ räter Karl Wieshoff, Peter Heinz und Wilhelm Braun hingerichtet. 23.: Mit den in Omori bei Tokio abgeſtürz⸗ ten beiden Flugzeugen kamen 24 Menſchen ums Leben, 105 wurden verletzt. September 4.: In der Nähe der Paracel⸗Inſeln verſank infolge einer Feuersbrunſt der franzöſiſche Dam⸗ pfer„Claude Chappo“ und nahm etwa 100 Menſchen mit in die Tiefe. 22.: Eine Sturmkataſtrophe, von rieſigen Flutwellen begleitet, forderte in den Vereinig⸗ ten Staaten 700 Todesopfer und richtete für etwa 100 Millionen Dollar Schaden an. 26.: Am Bahnhof Borken in Weſtfalen fanden durch den Zuſammenſtoß einer Lokomotive mit einem Perſonenzug 15 Perſonen den Tod. Oktober 4.: Auf der Bahnſtrecke Heidelberg—Karls⸗ ruhe wurde ein Poſtomnibus vom Zuge erfaßt und 200 Meter weit mitgeſchleift. 11 Perſonen wurden dabei getötet und eine Anzabl zum Teil ſchwer verletzt. 6.: In Japan ereignete ſich eine Gasexploſion in einem Kohlenbergwerk. Es wurden 200 Bergleute verſchüttet. 15.: Abermals forderte ein Taifun in Japan Tote. Diesmal waren es 450 an der Zahl. 28. Ein Rieſenfeuer vernichtete in Marſeille ein Warenhaus, ein großes Hotel und mehrere Kinos. Dabei fanden 73 Menſchen den Flam⸗ mentod. November 3.: Beim Zuſammenſtoß ihres Autos mit einem parkenden Laſtzug auf der Reichsauto⸗ bahn unweit der Stadt Brandenburg an der Havel kamen Oberreichsanwalt beim Volks⸗ gerichtshof Parey und der Erſte Staatsanwalt beim gleichen Gericht Geipel ums Leben. 7.: Auf den Legationsſekretär an der deut⸗ ſchen Botſchaft in Paris, Ernſt vom Rath, wur⸗ de ein Revolverattentat verübt. Als Täter wur⸗ de der Jude Herſchel Seibel Grünſpan feſt⸗ geſtellt. Der inzwiſchen zum Geſandſchaftsrat 1. Klaſſe ernannte Verletzte erlag am 9. No⸗ vember ſeinen Wunden. 18.: In einer Vorſtadt der rotſpaniſchen Stadt Barcelona explodierte eine Munitionsfabrik, 400 Menſchen kamen dabei ums Leben. 21.: Die beiden Landesverräter Bodach und Höfer wurden in Berlin hingerichtet. Das glei⸗ che Schickſal erreichte am 26. November den Frauenmörder Zunker. Dezember 1. Die in Mannheim abgeurteilten Autoräu⸗ ber Reif und Horn wurden in Berlin bingerich⸗ tet. 2.: Durch eine Ueberſchwemmungskataſtrophe in der Türkei kamen 72 Menſchen ums Leben. 6.: Martha Marek, die vierfache Giftmörde⸗ rin, wurde in Wien hingerichtet.— In Neu⸗ ſchottland ſauſte der Förderkorb in einem Berg⸗ werk in die Tiefe. Es wurden 30 Bergleute ge⸗ tötet.— Vor Manila ſank das berühmte Flug⸗ zeug„Condor“, das den Flug von Berlin nach Tokio glücklich überſtand, ins Meer. Die Inſaſ⸗ ſen konnten gerettet werden und ſind woblauf. 8.: Ein über die Philippinen⸗Inſelgruppe niedergegangener Taifun brachte 330 Perſonen ums Leben. 14.: Das Geſchworenengericht des Seine⸗ Departements hat Frau Skoblin, genannt Ple⸗ witzkaja, zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit und zehn Jahren Aufenthaltsverbot verurteilt. Tokenliſte des zu Ende gehenden Jahres Januar 6.: Der berüchtigte Schieber Julius Barmat ſtarb im Brüſſeler Gefängnis, nachdem der Prozeß gegen ihn dort eine neue Auflage er⸗ leben ſollte. 11.: Ferdinand Dorſch, Profeſſor an der Dresdner Kunſtakademie, verſchied in Dresden. 22.: Generalleutnant a. D. Bruno Heinemann verſtarb in München. Er war Organiſations- leiter der NSDAP. und ein treuer Anhänger des Führers. 28.: Bernd Roſemeyer verunglückte in ſei⸗ nem Sportgebiet des Autorennens tödlich. Von allen Seiten wurde die Nachricht von dem Tod des hoffnungsvollen Rennfahrers mit größter Anteilnahme aufgenommen. FJebruar 5.: General der Infanterie a. D. Graf Mont⸗ gelas wurde in München zur großen Armee abgerufen. 77 Jahre iſt er alt geworden. 23.: Parker Gilbert. der frühere General agent für die deutſchen Tributzahlungen, ſtarb an einer Herzkrankheit in New York. 25.: Der Phyſiker Geheimrat Prof. Max Wien, im Vorjahre mit der Goethemedaille aus- gezeichnet, verſchied in Jena, 71 Jahre alt. Er war korreſpondierendes Mitalied der Leipziger Akademie. März 1.: Der italieniſche Dichter Gabriel d'Annun⸗ zio verſtarb in Gardone am Gardaſee an einem Gehirnſchlag im Alter von 75 Jahren. 15.: Der„Nordpol-Jackſon“, Major Frederik Jackſon, der in den Jahren 1893 bis 1897 die Arktis bereiſte, verſchied in ſeinem Landhauſe „Marguerite“ im 77. Lebensjahre. 16.: Major Fey, mit Fürſt Starhemberg un⸗ ſeligen Angedenkens Führer im öſterreich. Hei⸗ matſchutz, Vizekanzler Oeſterreichs, entleibte ſich mitſamt ſeiner Frau und einem Sohne. 20.: In einem Kieler Krankenhauſe ſegnete das Zeitliche an den Folgen eines Schlaganfal⸗ les Ludwig Wüllner. Vom Muſiker und Kom⸗ poniſten kam er zur Bühne, auf der er große Erfolge erzielte. 79 Jahre iſt dieſer unruhige Geiſt alt geworden. 26.: Der frühere ordentliche Profeſſor der Baukunſt der Techniſchen Hochſchule Dresden, Geheimer Rat Dr. Cornelius Gurlitt, ſtarb in Sachſens Hauptſtadt Dresden, April 3.: Richard Graf du Moulin⸗Eckart, Hiſtori⸗ ker an der Münchener Techniſchen Hochſchule. ſtarb im Alter von 74 Jahren in der Nähe von Augsburg. (Fortſetzung folgt) Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil, Dt Eduard Kubn, Worms; für den übrigen Teil: Friedrich Martin Viernheim. Verlag: Veremiate Zeitungsverlage Cnyrim, Haller & Co., Worms Geſchäftsſtelle: 8 Martin, Viernheim— Druck: Wormſer Verlagsdruckerei Hal⸗ kenbäuſer, Cnyrim& Co, Worms.— DA. XI 1938 über 2000. 3. Zt. iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 7 gültig. Cilveſtermofaik vor Jahresſchluß Lehle Meldungen mil und ohne Polilik Sowjetarbeiter„wünſchen“ auf Beſehl In den ſowjetruſſiſchen Zeitungen wird den ruſſiſchen Arbeitern wieder einmal eine— allerdings leicht durchſchaubare Komödie vor⸗ exerziert, deren Autor Stalin ſelber ſein dürfte. In großen Ueberſchriften über mehrere Spalten werden„Wünſche“ und„Forderungen“ der Arbeiter veröffentlicht. die ein neues Arbeitsgeſetz aus der Taufe heben ſollen. Der Ton und der Inhalt dieſer Briefe, die ſich auf mehrere hundert belaufen, iſt immer derſelbe. Es werden ſcharfe Anklagen gegen die „Bummler“ erhoben, gegen diejenigen, die von einer Arbeitsſtelle zur anderen wandern und ſozuſagen ein Nomadenleben zwiſchen den Be— trieben Sowjetrußlands führen. Zweifellos wird die Produktion durch ſolche Bummler nicht gefördert, weil dieſe immer dann wieder ihre Stellung wechſeln, wenn ſie ſich gerade einge- arbeitet haben und wenn ein regelmäßiges und erſprießliches Schaffen beginnen könnte. Daß aber dieſe Klagen gerade aus der wenig zu— friedenen Arbeiterſchaft erhoben werden, daran dürfte man in Sowjetrußland ebenſo ſehr wie im Ausland zweifeln. Das ganze Manöver ſcheint doch nur darauf hinauszulaufen, ein wenig populäres Arbeitsgeſetz durch befohlene Münſche aus der Arbeiterſchaft vorher populär zu machen. Eine ähnliche Kampagne haben ſowjetruſſiſche Arbeiterfrauen gegen das„Bummel-Leben“ ins Werk geſetzt. Sie führen in der Preſſe Klage darüber, daß der Wöchnerinnen-Urlaub noch viel zu lange dauere. Vier Monate Arbeits⸗ pauſe für Wochenbett und Erholung ſei viel zu viel. Dieſe Zeit müßte halbiert werden. Außerdem, ſo wird betont, gebe es ja genug Kindergärtnerinnen, denen man mehrere Ba— bies zugleich anvertrauen könnte. Alſo auch auf dieſem Gebiete dürfte demnächſt eine Neuord⸗ nung zu erwarten ſein. Von den offiziellen Sowjetſtellen läßt ſich ja ſpäter ſagen, wenn die Arbeiterſchaft von der Neuregelung wenig begeiſtert ſein ſollte— und dieſen Mangel an Begeiſterung ſcheint man doch zu befürchten—: „Ihr habt dieſen Wandel ja ſelbſt gewünſcht!“ „Rote“ Schweizer kommen bekehrt zurück In Genf hat ſich dieſer Tage bei der Ankunft von verwundeten Schweizern, die im rotſpani⸗ ſchen Heer gedient hatten, und nun von Barce⸗ lona heimkehrten, eine erſtaunliche Szene er⸗ eignet. Während das ſozialiſtiſche Regierungs⸗ haupt von Genf und ſeine Getreuen zum Emp⸗ fang der roten Brüder auf dem Bahnhof bereit ſtanden, ſtimmten die ankommenden„roten“ Schweizer patriotiſche Lieder an, was vom Pub⸗ likum mit großem Beifall aufgenommen wurde. Einer von ihnen ließ ſich von einem Journali⸗ ſten ſogar eine nationale Fahne in die Hand drücken und ſchwenkte ſie voll Begeiſterung. Er war geheilt. Dieſer Vorfall hat überall in der Schweiz ſtarken Eindruck gemacht. Die ſchweizer Kriegs⸗ teilnehmer der rotſpaniſchen Armee kommen da⸗ nach bekehrt zurück Ihre roten Genoſſen in Genf aber ſchlichen beſchämt nach Hauſe. Die„Freiheit“ zu ſtreiken In Frankreich wertet man den moraliſchen Gewinn, den die Regierung Daladier durch ihr energiſches Vorgehen gegen die kommuniſtiſchen Gewerkſchaften bei„Generalſtreik“ für ſich buchen konnte, weidlich aus. Mit Beſchämungs⸗ Taktik und Ironie verſucht man eine Wieder⸗ holung eines ſolchen Unternehmens von vorn⸗ herein unmöglich zu machen. In Toulouſe ereignete ſich neulich unter gro⸗ ſem Beifall der Bevölkerung folgendes: Das Perſonal der„Schule für ſchöne Künſte“ war nicht erſchienen. Die Unterrichtsräume blieben ungeheizt und ungefegt. Einer der jüngſten Profeſſoren zog daher mit ſeinen Schülern auf Jean Daladier ſpricht zu dem von ihm gegründeten Jugendverband Der älteſte Sohn des franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten, Jean Daladier, gründete einen neuen Jugendverband mit dem Namen Jeuneſſe de l' Empire Francais“,(Preſſebild⸗Zentrale) die Straße und hielt eine politiſche Anſprache. „Wir ſind freie Weſen“, erklärte er,„und haben das Recht, mitten auf der Straße den Unterricht abzuhalten“. Das geſchah alsbald. In ihre Mäntel gehüllt. ſcharten ſich die Schü⸗ ler um ihren Profeſſor, der ſeine Vorleſung vom Anfang bis zum Ende im Freien hielt. Eine große Menſchenmenge hatte ſich verſam⸗ melt und hörte zu. Man verſtand die Ironie dieſes„Unterrichts im Freien“ und klatſchte Beifall. Vater von 60 Kindern! Es klingt nach dem Kinderreichtum eines muſelmaniſchen Fürſten alter Zeit, was ſoeben von einem tapferen ehemaligen Soldaten be⸗ richtet wird, der in einem Dorfe in Mexiko, in Ometepic, lebt. Er hat zwei Frauen gehabt. eine dritte gebahr ihm 12 Kinder und fetzt noch ein ſiameſiſches Zwillingspaar,— zwei Mädchen, deren Körper in abnormer Weiſe verbunden ſind. Im ganzen hat dieſer tüchtige Vater ſchon zu⸗ vor 60 Kinder in die Welt geſetzt, von denen immerhin 45 am Leben blieben. Da ſolche ſia⸗ meſiſchen Zwillinge in Mexiko noch nicht ge⸗ boren wurden, hat dieſer Fall großes Aufſehen erregt. Die 60 Kinder hatten keinerlei Ver⸗ wun 90 hervorgerufen und wurden erſt bei dieſer Gelegenheit bekannt. Fräulein Feuerwehrhauptmann In der ſchweizer Stadt Nefchatel ſcheint man bei der Verteilung von Aemtern etwas büro⸗ kratiſch vorzugehen. Jedenfalls ergibt ſich das aus einem Proteſt, den eine junge Schweizerin dieſer Tage in der Zeitung veröffentlichte. Sie war, ohne daß man viel bei ihr nachfragte. zum Feuerwehrhauptmann und oberſten Löſch⸗ meiſter einer wichtigen Gebäudegruppe be⸗ ſtimmt worden. Ein ehemaliger Feuerwehr⸗ mann aber, der im gleichen Hauſe bei ihr wohnte, ging bei der Aemter-Verteilung völlig leer aus Die Angelegenheit wird verſtändlicher. wenn man erfährt, daß laut Geſetz jedes Jahr 460 Bürger für den Feuerwehrdienſt in der Stadt ausgewählt werden. Da die Auswahl echt demokratiſch, d h.„ohne Anſehen der Perſon“ erfolgt, hatte man ſich diesmal vergriffen und eine Angehörige des allzu zarten Geſchlechtes mit allzu ſchweren Aufgaben betraut. So geht es eben, wenn die„Gleichheit“ aller Bürger blindlings durchgeführt wird. 125. Jahrestag des Uebergangs Blüchers über den Rhein In der Neufahrsnacht von 1813 zu 1814 überſchritten die zum erſtenmal den Rhein, um den im Frühjahr begonnenen Freihei Frankreichs Erde ſiegreich zu Ende zu führen, Truppen Blüchers bei Kaub 4* kampf gegen Napoleon auf (Scherl-Archiv-Autoflex) Erwin Guido Kolbenheyer erhält den Adlerſchild des Führers Zu ſeinem 60. Geburtstag am 30. Dezember 1938 ließ der Führer und Reichskanzler dem deut⸗ ſchen Dichter Erwin Guido Kolbenheyer den Adlerſchild in der neuen Ausführung überreichen. Unſer Bild zeigt Vorder⸗ und Rückſeite des neuen Adlerſchildes, der Profeſſor Richard Klein geſchaffen wurde. nach dem Entwurf von (Schirner⸗Autoflex) Wliſtenſand überſchwemmt Nieſenmeleor Eine Million Tonnen Eſſen fielen vom himmel Paris, Ende Dezember. Ein franzöſiſcher Kapitän wurde vor 22 Jah⸗ ren durch eine auffällige Geheimnistuerei der Eingeborenen am Rande der Sahara auf eine bedeutende Entdeckung hingelenkt. Im Flüſter⸗ ton unterhielten ſich die Söhne der Wüſte über einen„Eiſenberg“, von dem ſie ſofort ſchwiegen, wenn ſich ein Weißer über dieſe An⸗ gelegenheit näher erkundigen wollte. Nach lan⸗ gen Verhandlungen gelang es dem Kapitän, der ſich nebenberuflich mit geologiſchen und meteorologiſchen Fragen beſchäftigt, von den Eingeborenen nähere Einzelheiten über dieſen myſteriöſen Eiſenberg zu erfahren. Der Chef der Araber von Chinguetti erklärte ihm, daß 4 Kilometer von ſeinem Wohnſitz entfernt in der Adrar⸗Wüſte dieſer Berg zu finden ſei. Es wurde eine Expedition ausgerüſtet, die nach einigen Tagen ſchon an der bezeichneten Stelle eintraf. Dort ragte aus dem Wüſtenſand ein gigantiſches Gebilde heraus. das eine Länge von etwa 100 Metern und eine Höhe von 40 Metern aufwies. Der Wüſtenſand hatte ſich an den Berg bereits herangearbeitet und bedeckte ihn auf der einen Seite ſchon vollſtän⸗ dig, ſodaß der Kapitän über die wahren Dimen⸗ ſionen des Berges nichts Genaues feſtſtellen konnte. Dem Auge bot ſich die Erhebung als ein abgeplatteter Kubus dar. Es handelte ſich, wie die erſte Nachprüfung bereits ergab, um einen Meteor, der vor noch nicht langer Zeit herabgefallen ſein mußte. Sein Gewicht mußte ſchätzungsweiſe eine Million Tonnen betragen. Die Araber hatten das Geheimnis von dieſem Eiſenberg darum nicht verraten wol⸗ len, weil ſie ſchon auf ihre Weiſe mit dem Ab⸗ bau des„Himmelsgeſchenkes“ begonnen hatten. Aus der oberen Fläche waren kleinere und grö⸗ ßere Stücke herausgehackt worden. In der Um⸗ gebung des Eiſenberges, der weit und breit die einzige Erhebung bildete, fand man noch klei⸗ nere Meteor-Blöcke, die offenbar bei dem Auf⸗ prall des Hauptblockes abgeſplittert waren oder ſich bereits in der Luft abgeſpaltet hatten. Eine Unterſuchung, die ſpäter von einem bekannten franzöſiſchen Geologen vorgenommen wurde, ergab, daß der Meteor der größte der Welt ſei. Er beſteht zu 90 Prozent aus reinem Eiſen und zu fünf Prozent aus Nickel. Dieſer Fund war tatſächlich ohne Bei⸗ ſpiel. In den Muſeen werden Meteore ge⸗ zeigt, die meiſtens das Gewicht von 100 Kilo nicht überſteigen. In Sibirien ging im Jahre 1908 ein Meteor nieder, der insgeſamt 130 Tonnen wog. Schon dieſer„Trümmer des Kosmos“ wurde als ein Rieſe angeſtaunt. Er hatte bei ſeinem Aufprall eine große Lücke in den Wald geriſſen. Er erzeugte ein Erdhe⸗ ben, das noch in einer Entfernung von 1500 Kilometern von den Seismoagraphen aufgezeich⸗ net wurde. Er ließ die Atmoſphäre derartig erbeben, daß die Erſchütterungen noch in Lon⸗ don gemerkt wurden. Wieviel mehr mußte die⸗ ſer Rieſenmeteor mit ſeinem Gewicht von einer Million Tonnen die Erde und die Luft erſchüt⸗ tert haben. Wahrſcheinlich aber war, daß er in⸗ folge des Weltkrieges unbeachtet auf die Erde niederging, daß er dann von den Eingeborenen entdeckt wurde, die ihrerſeits die Weißen darauf hinlenkten. In manchen meteorologiſchen Kreiſen wird ſogar vermutet, daß es ſich bei dieſem Rieſen⸗ block gar nicht um einen Meteor im üblichen Sinne handelt, ſondern um einen kleinen Planeten, der, wie die Erde, um die Sonne kreiſte, bis er unſerem Planeten zu nahe kam und von ihm„herabgeholt“ wurde. Erſt in jüngſter Zeit iſt den Aſtronomen vom Sternen⸗ himmel ein Ereignis„vorgeführt“ worden, das dem Abſturz des Rieſenblockes in der Sahara ſehr ähnlich ſieht. Im Jahre 1937 kam der kleine Planet Hermes der Erde ſo nahe, daß man einen„Zuſammenprall“ befürchten mußte. Dieſe Kataſtroyhe wäre auch in der Tat erfolgt, wenn ſich die Erde um fünf Stunden in ihrem Lauf um die Sonne„verſpätet“ hätte. Als Hermes ſich nahte, war die Erde aber bereits aus der bedrohlichen Zone verſchwunden. Aehn⸗ lich könnte es ſich, ſo vermuten franzöſiſche Wiſ⸗ ſenſchaftler, auch mit dieſem Himmelskörper in der Sahara verhalten, mit dem alleinigen Un⸗ terſchied, daß der Zuſammenprall wirklich ſtatt⸗ fand. Man hat ausgerechnet, daß dieſer Him⸗ melskörver gemäß ſeinem Gewicht mit einer Geſchwindigkeit von 20 bis 70 Kilome⸗ ter in der Sekunde auf unſeren Globus herabgefahren iſt. In den letzten Wochen iſt in Frankreich von dieſem Eiſenberg in der Sahara viel die Rede geweſen. Aſtronomen vom Pariſer Obſervato⸗ rium haben den Beſchluß gefaßt, eine Expedi⸗ tion nach Afrika auszurüſten, um dem Eiſen⸗ rieſen einen neuen Beſuch abzuſtatten. Bei der letzten internationalen Tagung der Aſtronomen in Stockholm wurde bereits eine ähnliche An⸗ regung gegeben. Man verſpricht ſich von einem Studium des Rieſenblockes wertvolle Erkennt⸗ niſſe. Die Expedition der franzöſiſchen Aſtrono⸗ men hängt von der Antwort der Regierung ab, bei der man um Erlaubnis für dieſes Unter⸗ nehmen gebeten hat. Gewiſſermaßen, um den Behörden den Gedanken an die Expedition ſchmackhaft zu machen, hat man auf die Mög⸗ lichkeit einer Ausbeutung des„Meteors“ hin⸗ gewieſen. Gewiß, Frankreich hat an ſeiner Nordküſte Eiſenlager, aus denen es große Men⸗ gen Rohſtoff herausholen kann. Aber das Erz liegt dort nicht ſo offen zu Tage wie in der Sahara. Andererſeits würde gerade ein indu⸗ ſtrieller Abbau des Rieſenblockes in der Sahara mit vielen Schwierigkeiten verbunden ſein. Aber man erinnert daran, daß kürzlich erſt in Ame⸗ rika ein Meteor aus einem tiefen Krater, den er ſelbſt geſchlagen hatte, herausgeholt worden iſt. Warum ſollte nicht auch Frankreich als ein Staat der„Alten Welt“ dasſelbe können, was die„Neue Welt“ geſchaffen hat? Vielleicht denkt man in Frankreich ſogar an die Rü⸗ ſtungsinduſtrie, der man mit dem Ab⸗ bau des Himmelskörpers wertvolles Rohmate⸗ rial zuführen könnte. Eine nicht unbedeutende Schwierigkeit dürfte die Expedition noch zu überwinden haben, wenn ſie nach Afrika aufgebrochen iſt. Ueber den ge⸗ nauen Ort, wo dieſer Meteor liegt, beſtehen nämlich keine Aufzeichnungen oder doch nur laienhafte. Bereits im Jahre 1929 brach eine Expedition auf, die unverrichteter Dinge wieder heimkehren mußte, weil der Meteor nicht gefun⸗ den wurde. Wahrſcheinlich hat der Wüſtenſand den Eiſenberg ſchon ſo ſehr überſpült, daß er nur noch mit Mühe wiedergefunden werden kann. Eilauiſche Flgalspolizei Memels aufgelöſt Kowno, 30. Dez. Die litauiſche Staatsregierung hat auf Vor⸗ ſchlag des Gouverneurs in Memel beſchloſſen, mit ſofortiger Wirkung die Staatsſicherheits⸗ polizei im Memelgebiet aufzulöſen. Ein weiterer Beſchluß beſagt, daß bei den litauiſchen Behörden im Memelgebiet wie Poſt, Eiſenbahn, Zoll Grenzpolizei und beim Gou⸗ verneur als Beamte und Angeſtellte den Ve⸗ wohnern des Memelgebietes der Vorzug ge⸗ währt werden ſoll Perſonen, die in den Staatsdienſt treten wollen. müſſen entſprechen⸗ de Geſuche an den Gouverneur richten. Die ſei⸗ nerzeit entlaſſenen oder verſetzten Beamten aus dem Memelgebiet ſollen nach Möglichkeit wie⸗ der auf ihre frühere Stellen zurückverſetzt wer⸗ den. Schließlich hat die Regierung beſchloſſen, auf den vom Direktorium ausgegebenen Aus⸗ landspäſſen von jetzt ab auch die Bezeichnung in deutſcher Sprache zuzulaſſen. .—————— PPP In; wurde l geſele. b hielt vo betault alle 91 181dbt gerda Aunenf minahhol es Ihnen zu bella Burſchen ehurge J 1 Vater 1 e 92 Jaht Aihriger allen Ade Muller Als Et wollte, er aufgelaue darauf lat ſalls von auf brach Shuß bei zur Stel tive be! lungen Koblenz die Aublen. Ftotperiod Rhein etw. ketztag ay zwischen de nommen zenbreiſſtei Bunte Tageschronik Raubmord in Stuktgart Die Taͤter feſtgenommen. Stuttgart, 30. Dez. Am 30. Dezember gegen 7 Uhr morgens wurde in Stuttgart ein 60 Jahre alter Jung- geſelle, der ſich allein in ſeiner Wohnung auf ⸗ hielt, von zwei jungen Burſchen erwürgt und beraubt. Die beiden Mörder, der 17 Jahre alte Kurt Schmid aus Villingen und der 18 jährige Erwin Stein aus Unter⸗ lengenhardt(Württemberg), konnten dank der Aufmerkſamkeit einer Nachbarin von der Kri- minalpolizei feſtgenommen werden, noch ehe es ihnen gelang, das Haus des Ermordeten zu verlaſſen. Mit dem jüngeren der beiden Burſchen hatte der Getötete unerlaubte Be⸗ ziehungen unterhalten. Die Tat eines Seiſtesverwirrlen? Vat d S er und Sohn Nin dann ſich ſelbſt Saarbrücken, 30. Dez. In Werſchweiler bei St. Wendel wurden der 62 Jahre alte Landwirt Fritz Stoll und ſein 31jähriger Sohn Walter von dem 64 Jahre alten Adam Müller niedergeſchoſſen, worauf Müller ſich ſelbſt tötete. Als Stoll Vater ſich in den Stall begeben wollte, erhielt er von Müller, der ihm offenbar aufgelauert hatte, einen tödlichen Schuß. Kurz darauf kam der Sohn aus dem Hauſe, der gleich⸗ falls von Müller niedergeſchoſſen wurde. Dar auf brachte ſich der Täter ſelbſt einen tödlichen Schuß bei. Die Kriminalpolizei war alsbald zur Stelle, konnte aber bisher über die Mo⸗ tive der Tat noch keine Feſtſtel⸗ lungen machen. 1800 schiffe„feiern“ Koblenz. Die Zahl der Dampfer und Schlepp⸗ kähne, die beim Eintritt des ſtarken beinen ganges in den Häfen des Bezirks der Rhein⸗ ſtrombauverwaltung Koblenz— der Bezirk reicht von Emmerich bis nach Mainz— Schutz ſuchten, beträgt etwa 18 0 0. Auf der genann⸗ ten Strecke kamen 214 Schiffe nicht mehr in die Häfen, da ſie überfüllt waren. Die Schiffe mußten in den Hafenmolen vor Anker gehen und waren ſo wenigſtens vor dem Eisſchud ge⸗ ſichert. Inzwiſchen iſt milderes Wetter eingetre⸗ ten und es ſteht zu hoffen, daß das zwangs⸗ weiſe„Feiern“ der Rheinſchiffahrt bald wieder ein Ende hat. Vorbereitungen für die Ausfahrt aus den Häfen ſind bereits eingeleitet. Wiederaufnahme der Fährbetriebe auf dem Rhein. Koblenz. Da mit dem Rückgang der ſtrengen Froſtperiode die Stärke des Treibeiſes auf dem Rhein etwas nachgelaſſen hat, konnte am Don⸗ nerstag an vielen Stellen der Fährbetrieb zwiſchen den beiden Rheinufern wieder aufge⸗ nommen werden. Zwiſchen Koblenz und Eh⸗ renbreitſtein wird er vorerſt zwiſchen 7 und 22 Uhr durchgeführt. Die Andernacher Eilfähre iſt bis 19 Uhr in Betrieb. Durch das Tauwetter iſt das Betreten der Eisfläche des Rheines und ſeiner Nebenflüſſe mit Lebensgefahr verbun⸗ den. Das Waſſerbauamt warnt deshalb drin⸗ gend vor dem Betreten aller Eisflächen, auch in den Häfen. Eltern und Erzieher mögen beſon⸗ ders die Kinder auf das Verbot aufmerkſam machen. Schiffe verlaſſen die Rheinhäfen Mainz. Nachdem das Treibeis auf dem Rhein ſtark nachgelaſſen hat, iſt man in den Rhein⸗ häfen, wo die Schiffe vor dem Eis Schutz ſuch⸗ ten, allenthalben nunmehr dabei, Vorbereitun⸗ gen für die Ausfahrt zu treffen. Die Zeit iſt gekommen, wo es auf dem Rhein wieder leben⸗ dig wird. In den Mainzer Häfen hatten 164 Schiffe Schutz geſucht, davon 140 im Zollhafen, 12 im Floßhafen und 12 im Hafen Mainz⸗ Guſtavsburg. Pioniere haben bereits die feſten Eismaſſen Ne prengt und die erſten Kähne haben die Mainzer Häfen ſchon verlaſſen. Beinahe im Schnee erfroren Braubach(Rhein). Ein Mann von auswärts wurde auf der Straße Braubach halberfroren, verletzt und bewußtlos im Schnee liegend auf⸗ gefunden. Man brachte ihn ins Krankenhaus, wo er ſich bald unter ärztlicher Behandlung ſo⸗ weit erholte, daß er Auskunft über ſein Mißge⸗ ſchick geben konnte, Er ſei auf der eisglakten Straße gefallen und habe ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen im Rücken zugezogen, daß er nicht mehr weiterkonnte. Hätten ihn Auto⸗ fahrer nicht gefunden, wäre er im Schnee er⸗ froren. Mehr Sonne für den Pionierwein Hambach(Pfalz). Von dem pee Wein⸗ ort Hambach wird in Zukunft ein„Pionier⸗ wein“ ſeinen Weg in durſtige und feinſchmek⸗ kende Kehlen nehmen. Die Vorgeſchichte dieſes Ereigniſſes 8 folgende? Vor dem Kriege wurde eine Straße von 9 0 das Ham⸗ bacher Schloß gebaut. peyerer Ploniere ha⸗ ben ſie errichtet und man gab ihr den Namen Saane en Kürzlich war nun in Ham⸗ bach eine Pionierkompanie einquartiert. Als Uebungsarbeit holzte ſie mit Genehmigung der Gemeindeverwaltung ein Stück Gemeindewald ab, d. 4 das Stück Wald wurde ihres Arzuge, Dadurch kamen die Soldaten J ihret Uebung und die Gemeinde hatte ebenfalls ihren Vor⸗ teil, denn nun, nachdem der Weld weg iſt, be⸗ kommen die davorliegenden Weinberge mehr Sonne, außerdem iſt Neuland geſchaffen wor⸗ den für neue Weinberge, Die Weine, die in utunft dort gedethen, heißen„Pionierwein“. leſe Namensgebung iſt der beſondere Wunſch der Pionierkompanie. Geführliche Icherze S a. M. In einer Siedlung bei Schwanheim vergnügten ſich Buben damit, die Bewohner mit einer ausgehöhlten Futterrübe, die zu einem Totenkopf hergerichtet und von innen beleuchtet war, zu erſchrecken. Eine Frau, an deren Küchenfenſter plötzlich der ſchauerliche 1955 erſchien, erlitt vor Schreck einen Nerven⸗ ſchock und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Für die leichtſinnigen Burſchen kann der„Spaß“ teuer zu ſtehen kommen. Großfeuer in einer Lederfabril Uſingen. In der Nacht zum Donnerstag brach in der Lederfabrik Fritz Born Feuer aus. Nach den bisherigen Ermittlun⸗ gen iſt der Brand vermutlich zwiſchen Haupt⸗ — e und Keſſelhaus aufgekommen. Das Feuer, das ſchon geſchwelt haben muß, bevor es bemerkt wurde, griff dadurch ſo ſchnell um ſich, weil die Wände und Decken des Fabrikgebäu⸗ des, wie es der Gerbereibetrieb mit ſich ringt. ſtark mit Oel und Fett durchtränkt waren. So dauerte es nur 7 0 eit, bis die Flammen ſich durch das alte Ho 80 älk gefreſſen hatten und ins Freie drangen. Da das Feuer größere Aus⸗ maße anzunehmen drohte und durch Funkenflug eine unmittelbare Gefahr für die benachbarten Gebäude beſtand, wurde aus den umliegenden Gemeinden Hilfe geholt. Sechs Wehren aus Nachbarorten gingen mit der Uſinger dle Feuerwehr an die Bekämpfung des Brandes. Es gelang, das Feuer einzukreiſen und ein Uebergreifen auf die angrenzenden Wohnhäuſer zu verhindern. Der Brand war bis Donners⸗ tagmittag noch nicht völlig abgelöſcht. Das Hauptgebäude der Fabrik mit zahlreichen Ma⸗ ſchinen und Rohmaterial iſt reſtlos nieder⸗ gebrannt Ein Elektrotechniker, der von einem Leitungsmaſt die Drähte, die über die Brand⸗ ſtätte führten, abſchneiden wollte, ſtürzte mit dem Maſt um und wurde verletzt. Mit der Zunge feſtgefroren Burgſchwalbach. Ein Junge von bier, der bei der ſtrengen Kälte mit ſeiner Zunge an einem Eiſengitter leckte, fror dabei mit der Zunge buchſtäblich an dem Gitter feſt. Auf ſeine Hilfe⸗ rufe eilten Nachbarsleute herbei, die mit warmem Waſſer den Jungen aus ſeiner gefähr⸗ lichen Lage befreiten. Ganz ohne Verletzungen ging die Sache aber nicht ab. Das Ende eines Betrunkenen Ludwigshafen. In der Frieſenheimer Straße ſtürzte ein 68 Jahre alter Mann, der betrunken nach Hauſe gekommen war, aus ſeiner im zwei⸗ ten Stock gelegenen Wohnung über die Treppe in den 5 und zog ſich derart ſchwere in⸗ nere Verletzungen zu, daß er tot liegen blieb. Vom Zug überfahren laſſen Alzey. In der Nähe des Bahnhofs Arms⸗ heim ließ ſich Heinrich Schweikard von einem Güterzug überfahren. Er wurde ſchwer verletzt und war ſofort tot. Kurz vor⸗ her wurde er in der am Bahnhof gelegenen Halle der Genoſſenſchaft noch geſehen. Partei betreut den Sport der nalionalſozialiftiſche Reichsbund für Leibesübungen Der Führer und Reichskanzler hat am 21. De⸗ zember 1938 folgendes verfügt: Artikel J. Dem Nationalſozialiſtiſchen Reichs⸗ bund für Leibesübungen obliegt die Leibes⸗ erziehung des deutſchen Volkes, ſoweit dieſe nicht durch den Staat oder durch die Partei, ihre Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände durchgeführt wird. Artikel II. Der NSR. iſt eine von der der NSDAP betreute Organiſation. An ſeiner Spitze ſteht der Reichsſportführer. Artikel III. Deutſche Gemeinſchaften, die zur Pflege der Leibesübungen oder zur Durchfüh⸗ rung ſportlicher Wettkämpfe gebildet werden, gehören dem NSR. an. Artikel IV. Die Durchführung des inter⸗ nationalen Sportverkebrs obliegt ausſchließlich dem NSR. Artikel V. Der vorſtehende Erlaß gilt nicht für den Wehrſport, den Kraftfahrſport, den Luftſport und den Pferdeſport. Artikel VI. Der Reichsſportführer erläßt die dur Durchführung dieſes Erlaſſes erforderlichen Beſtimmungen. * Der Stellvertreter des Führers, Reichsmini⸗ ſter Heß, und der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, geben bierzu folgendes bekannt: Die vom Reichsſportführer geſchaffene Einheits⸗ Organiſation der deutſchen Leibesübungen, der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen, hat die Aufgabe, das deutſche Volk zu einem„Volk in Leibesübungen“ zu machen. Dieſe wichtige po⸗ litiſche Zielſetzung, die beſonders bei dem Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1938 in Er⸗ ſcheinung trat, läßt es geboten erſcheinen, dem Reichsbund Führung und Schutz der NSDAP. zuteil werden zu laſſen. Der Führer und Reichskanzler hat daher dem Reichsbund die Bezeichnung„Nationalſozialiſtiſcher Reichsbund für Leibesübungen(NS RL.)“ verliehen, und ihn zu einer von der NSDAP. betreuten Or⸗ ganiſation erklärt. Damit iſt zum Ausdruck gebracht, daß der Einſatz der Millionen deutſcher Turner und Sportler im NSR. und die Arbeit der Or⸗ gane dieſes Bundes politiſches Wirken im Sinne und im Rahmen der NSDAP. iſt. Ob⸗ liegt der Partei nun die politiſche Führung des NS R., ſo iſt es wie bisher Aufgabe des Staa⸗ tes und ſeiner Organe, die äußeren Voraus⸗ ſetzungen und Hilfsmittel für eine voll wirk⸗ ſame und reibungsloſe Tätigkeit des Bundes zu ſchaffen und die zweckmäßigſte Auswertung die⸗ ſer Förderungsmaßnahmen zu ſichern. Leitendes Organ für die Durchführung der politiſchen Führungs⸗ und der ſtaatlichen För⸗ derungs⸗Aufgabe iſt der Reichsſportführer, den der Führer und Reichskanzler beauftragt hat, die erforderlichen Durchführungsbeſtimmungen zu erlaſſen. Der Reichsſportführer iſt nunmehr dadurch gleichermaßen im Rahmen der Bewe⸗ gung und im ſtaatlichen Bereich verankert und hat damit die erforderlichen Vollmachten zur Ausführung des ihm erteilten umfaſſenden Auf⸗ trages. Rundfunk immer noch bequemer Programme werden geſiebt- Drahllos ferngeſteuerle Empfangsgeräle Nach den gewaltigen techniſchen Fortſchritten, die in den 250 im letzten Baujahr von der deut⸗ ſchen Rundfunkinduſtrie zur Wahl geſtellten neuen Empfangsgeräten ihre Verwirklichung gefunden haben, ſollte man faſt annehmen, als ſeien nun alle Möglichkeiten einer weiteren techniſchen Vervollkommnung und einer noch weiteren Steigerung der Bequemlichkeit er- ſchöpft. Automatiſche Scharfabſtimmung, Druck⸗ knopf⸗Abſtimmung, Motorwähler, Lautſprecher⸗ einrichtung für Tief⸗ und Hochton. Rieſen⸗End⸗ ſtufe, Gegentaktſchaltung und dergleichen mehr kennzeichnen die Fortentwicklung der letzten Baujahrarbeit. Aber ſelbſt damit gibt ſich der Techniker noch nicht zufrieden. Der Em p⸗ fang ſoll, ſo unwahrſcheinlich es ſich auf den erſten Blick anhört, immer noch beque⸗ mer werden. Schon melden ſich aus Ame⸗ rika die erſten Anzeichen noch weiterer Vervoll⸗ kommnung an. Zweifellos iſt bei den jetzigen Geräten das raſche Auffinden der Stationen höchſt vereinfacht. Man drückt auf einen Knopf, und ſchon meldet ſich der gewünſchte Sender. Und doch iſt ein Wenn dabei. Hat man nicht wirklich das genaue Programm zur Hand, dann weiß man nie, ob der herbeizitierte Sender auch wirklich das bringt, was man zu hören wünſcht. Statt einer leichten, lebensfrohen Muſtk bringt die Station im Augenblick viel⸗ leicht einen volkswirtſchaftlichen Vortrag oder eine juriſtiſche Auseinanderſetzung. erfügt das Gerät über drei Dutzend Druckknöpfe, dann kann man, wenn man gerade Pech hat, unter Umſtänden gezwungen ſein, sämtliche 36 Druck⸗ knöpfe abzutaſten, bis man die gewünſchte Programmart findet. Um auch dieſe Umſtänd⸗ lichkeit zu beſeitigen, arbeitet man zurzeit in Amerika daran, die Empfangsapparate ſo. verbeſſern, daß ſich beim Durchdrehen der Ab⸗ ſtimmung ſtets nur Stationen mit der ge⸗ wünſchten Programmart melden. Hat man das „Programmſleb“, wie man dieſe jüngſte 89 Neuerung bezeichnet, beiſpielsweiſe auf Operettenmuſik eingeſtellt, dann wird das Gerät, ſo oft man auch die Abſtimmung durch⸗ drehen mag, ſtets nur Stationen mit dieſer Programmart zun Geltung kommen laſſen, Stationen mit abweichender Programmart wer⸗ den jeweils unterdrückt. Für die praktiſche Verwirklichung dieſer jüngſten techniſchen Er⸗ rungenſchaft bleibt es freilich Vorbedingung, daß ſich die einzelnen Stationen zur Ausſen⸗ dung beſtimmter Signalzeichen ent⸗ chließen. Dieſe Signalzeichen müſſen einer be⸗ timmten Programmart entſprechen. Reben dem„Programmſieb“ wird in den Vereinigten Staaten noch eine andere tech⸗ niſche Aufgabe mit größtem Elfer betrieben: die drahtloſe Fernſteuerung des Rundfunkgerätes. Die Nachrichten, die hierzu bis jetzt vorliegen, laſſen vermuten, daß man es dabei mit zwei verſchiedenen Konſtruk⸗ tionen zu tun hat, die allerdings nur wenig voneinander abweichen. Die eine Fernſteue⸗ rungsvorrichtung wird als Zuſatzgerät für den Empfangsapparat geſchaffen. Man kann es an jeden beliebigen Steckkontakt der Lichtleitung anſchliezen, es beſteht die Möglichkeit der Druck⸗ knopfwahl von vier verſchiedenen Stationen und freier Einſtellung aller ſonſtigen Statio⸗ nen mit Hilfe des Drehknopfes. 2 Laut⸗ ſtärkenregelung iſt vorhanden. Die Ver⸗ bindung mit dem eigentlichen Empfangsappa⸗ rat beſteht alſo nicht unmittelbar. ſondern nur auf dem Wege über das Lichtnetz. Bei der anderen Bauart verzichtet das Fernſteue⸗ rungsgerät überhaupt auf einen Anſchluß. Man 85 es alſo mit einem gänzlich unabhängigen etät zu tun. Acht verſchiedene Sender laſſen ſich automatiſch einſtellen desgleichen 15 belie⸗ bige Lautſtärkenregelung vorgeſehen. esglet⸗ chen läßt ſich bei dieſer Bauart das Empfangs⸗ gerät auch ausſchalten. Sie hören im Rundfunk Sonntag, den 1. Januar 1939 Reichsſender Frankfurt 6.00: Hafenkonzert. 8.05: Zeit, Waſſerſtände, Wetter u. Schneewetterbericht. 8.10: Evang. Morgenfeier. 8.50: Die Konvention von Tauroggen. 9.00: Deutſche Meiſter. 9.45. Dichter unſerer Zeit. 10.00: Kater⸗ 8 10.80: Ruf der Jugend zum neuen Jahr. 1.80: Affen— Kater— Möpſe. 11.55: Straßen⸗ 12.00: 22 Länder Europas wünſchen der Welt ein glückliches neues Jahr. 12.15: Konzert. 14.00: Kaſperleſtunde. 14.30: Uns gehört der Sonn- tag. 15.30:„Das neue Jahr hebt an.“ 16.00: Kon⸗ zert. 17.00: Sportereigniſſe des Sonntags. 18.00: Volkstum und Heimat. 18.30: In froher Runde'ne halbe Stunde! 19.00: Der Tag der kleinen Freunde. 19.45: Sportſpiegel des Sonntags 20.00: Zeit, Nachr., Wetter. 20.10:„Das Chriſtelflein“. Spieloper in 2 Ak⸗ ten nach Originaldichtung v. Ilſe v. Stach. 22.10: Zeit, Nachr., Wetter, Schneewetterber., Straßenwetterdienſt, Nachr. aus d. Sendebezirk. 22.20: Sport. 22.30: Un⸗ terhaltung und Tanz. 24.00—02.00: Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart rühkonzert. 8.00: Waſſerſtände, Wetter; Bauer hör' zu! 8.15: Gymnaſtik. 8.30: Kath. Mor- enfeier. 9.00: Morgenmuſik. 10.00: Morgenfeter. 90.90 Was wünſchen wir dem Herrn ins Haus.. 2 11.00: Frohe Weiſen. 12.00: 22 Länder Europas wünſchen der Welt ein 1 450 neues Jahr. 12.15: Konzert. 14.00: Unſer Kaſperle für Groß und Klein. 14.30 Ouvertüre 1939. 16.00: Muſik am Sonntag⸗ nachmittag. 17.90: Schwäbiſche alpine Skimeiſterſchaf⸗ ten. 18.00: Wir blättern im Kalender. 20.00: Nachr., Sport. 20.15:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“. 22.10: Nachr., Wetter, Sport. 22.30: Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24.00—02.00: Nachtkonzert. Montag, den 2. Januar 1939 Reichsſender Frankfurt 6.00: e Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00. Zeit, Waſſerſtände, Wet⸗ ter, Schneewetterber. 8.10: Betriebsempfang d. DAßß. für alle Betriebe des Gaues Heſſen⸗Naſſau: Wir wol⸗ len uns auf unſere Kraft beſinnen. 9.40: Kleine Rat⸗ ſchläge für d. Garten und die Zimmerpflanzen. 11.30: Ruf ins Land. 11.45: Progr., Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, Schneewetter, Straßenwetterdienſt, Marktbe⸗ richt. 12.00: Schloßkonzert. 13.00: Nac Nachr., Wett., Sonderwetterdienſt. 14.00: Zeit, Nachr., Nachr. aus d. Sendebezirk. 14.15: Viel Vergnügen! 15.00: Für unſere Kinder. 15.30: Idar⸗Oberſteiner Edelſteinſchlei⸗ fer in Braſilien. 15.45: Politiſcher Scheinwerfer. 16.00: Konzert. 18.00: Hier ſpricht der Juriſt. 18.15: Von Terzen, Quinten, Stich und Hieb. 18.30:„Wie oft ſind wir geſchritten“. 19.15: Tagesſpiegel. 19.80: Der fröhliche. 20.00: Zeit, Nachr., Wett., Grenzecho. 20.15: Stuttgart ſpielt- auf. 22.00: Zeit, Nachr., Wetter, Schneewetterber., Straßenwetterdienſt, Nachr. aus d. Sendebezirk, Sport. 22.20: Zwiſchen⸗ muftk. 22.90: Kamerad, wo biſt du? 22.45: Nacht- muſik u. Tanz. 24.00—02.00: Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 6.00: Morgenlied, Zeit, Wetter, Nachr., landwirt- ſchaftl. Nachr. 6.15: Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtände, Wetter, Marktber. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Fröhl Morgenmuſik. 9.20: Fur wetterdienſt. 6.00: Dich daheim. 11.30: Volkmuſik u. Bauernkalender mit Wetter. 12.00: Konzert. 13.00: Nachr., Wetter. 14.00: Eine Stund' ſchön und bunt, 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag. 18.00: Sopran und Baß. 18.30: Aus Zeit u. Leben. 19.00: Interview mit einer Zweizimmerwoh⸗ nung. 19.30: Auf und ab. 20.00: Nachr. 20.15: Stutt⸗ gart ſpielt auf, 22.00: Nachr., Wetter, Sport. 22.30: Nachtmuſik u. Tanz. 24.00—02.00: Nachtkonzert. Das Pharaonengrab in der Wüfle Nach 6000 Jahren aufgefunden Kairo, im Dezember Dem jungen encliſchen Archäologen Walter Emery iſt es gelu Ben, erſtmals ein unverſehr⸗ tes Pharaonengrab sus den Zeiten der 2. Dyna⸗ ſtie aufzufinden. Es liegt 10 Meter unter dem Wüſtenſand, unweit der Stufenpyramide von Sakkara, die im Jahre 1928 von Cecil Frith entdeckt wurde. Seit 1936 etrforſcht Miſter Emery dieſes Gelände wiſſenſchaftlich. Zu An⸗ ſang dieſes Jahres legte er ein Grab aus der Zeit der erſten Dynaſtie frei, ein Grab, das wahrſcheinlich die Ruheſtätte des erſten Pha⸗ raonen Menes war. Das jetzt gefundene Grab ſtammt aus der Zeit von 4514—3212 vor der Zeitwende. Hier ruhte ein ägyptiſcher Großer, der den Pharaonen der zweiten Dynaſtie diente. Der Holzſarkophag und die Mumie ſind zer⸗ ſtäubt. Wohlerhalten hingegen ſind die Alaba⸗ ſterſchalen. auf denen die Lebensmittel ins Grab hinuntergegeben wurden. Noch heute iſt erkennbar, daß auf den Schalen, vor 6000 Jah⸗ ten, Fleiſch, Wildpret, Fiſche und Kuchen gele⸗ gen hatten. Darüber belehrte eine Unterſuchung der verſteinerten Reſte. In den Nebenkammern der Gruft wurden koſtbare Vaſen gefunden, die einſtmals Wein und Duftſtoffe bargen. Greis auf dem Poſtlutſchbock Brünn, im Januar Im dichten Waldgebiet der mähriſchen Hoch⸗ ebene verkehren auch jetzt noch Poſtkutſchen, die von Pferden gezogen werden. In der Nähe von Popplau hatte einer der in jenem Revier fah⸗ renden Poſtillone ein gefährliches Abenteuer zu beſtehen. Bei nächtlicher Fahrt durch den Wald wurde die Poſtkutſche plötzlich aufgehalten durch zwei maskierte, dolchſchwingende Räuber, die ſich mit geſpreizten Beinen quer über die Straße aufgeſtellt hatten, um der Kutſche die Weiterfahrt zu verwehren. Der Poſtwagen hielt an. Die Räuber ſchrien dem Poſtillon, einem eisgrauen 70jährigen Manne, mit drohender Stimme zu, er ſolle ſofort vom Bocke herabſtei⸗ gen. Doch die Halunken hatten ſich bei der Ein⸗ ſchätzung ihres Gegners gewaltig geirrt. Mit erſtaunlicher Behendigkeit kletterte der wackere Alte herab, duckte ſich blitzſchnell und ſprang den einen Räuber mit einem gewaltigen Satze an. Verdutzt fiel dieſer zu Boden, ſein Kumpan, gewaltig erſchrocken, gab Ferſengeld. Die Zeitungsanzeige iſt die beſte Werbung! Die besten Glückwünsche zum neuen Jahre! M. Mad, Jentist Hügelstragße 11 Am 13. Dezember 1918 war der Waffenſtill⸗ ſtand von Compiegne verlängert worden. Nichts vermochten die deutſchen Unterhändler in Trier zu mildern an dieſem Dokument des Haſſes und der Unehre. Noch zogen die disziplinierten grauen Kolonnen durch deutſches Land der Heimat zu. Am Rhein ſtanden Franzoſen und Belgier, Eng⸗ länder und Amerikaner, im Oſten ſetzten die Polen zum Sprunge an. 5000 Kanonen hatte Deutſchland abzuliefern, 25 000 Maſchinengewehre, 3000 Minenwerfer, 1700 Flugzeuggeſchütze, 5000 Lokomotiven, 150000 Eiſenbahnwagen, 5000 Laſtkraftwagen, außerdem ſämtliche U-Boote und ſchließlich 74 Kriegsſchiffe. Alle feindlichen Kriegs⸗ gefangenen waren bereits in ihre Heimat beför⸗ dert, aber die deutſchen Kriegsgefangenen ſchmach⸗ teten in den feindlichen Lagern. Ueberall in Deutſchland tauchten die Uniformen der feind— lichen Soldaten auf. Als die Glocken das neue Jahr einläuteten, verkündete ihr ſchütterer Klang die Klage der Unehre. Und ſie klagten von der Unfreiheit eines be⸗ trogenen Volkes.„Freiheit...“, brüllten die Meu⸗ terer im Berliner Marſtall, als am Morgen des Heiligen Abend die Gardekavallerie-Schützen mit Kanonen und MGs. den roten Spuk vertrieben; ſie meinten die Diktatur eines von Moskau diri⸗ Unfreiheit zur Freiheit Vom Hunger zum Brot Zweimal deutſche Jahreswende Links: Als die Silpeſterglocken 1918 ertlangen, waren die erſten blutigen Kümpfe gegen die Aufrührer gerade beendet. Auf dem Bild ſieht man die Kugeleinſchläge am Marſtall. Am Neujahrsmorgen fing das Jahr des Bruder- mordes an.— Rechts: Adolf Hitler fährt durch das Sudetenland. Die Silveſterglocken 938 jubeln es in alle Welt: Adolf Hitler gab allen Deutſchen Freiheit und Brot. Unten: Die Meuterer von 1918 hatten Brot verſprochen und gaben leere Phraſen. So mußte das hungernde Volk] die Scheiben der mit Schmuggelware angefüllten jüdiſchen Geſchäfte einſchlagen. Soldaten führen eine Frau ab, die, weil ihre Kinder hungerten, geplündert hatke.— Dar unter: Das nannten ſie Freiheit: Verbrüderung der Meuterer mit nden farbigen franzöſiſchen Soldaten. k dee e Links: An der früheren deutſch⸗ öſterreichiſchen Grenze fallen die Grenzpfähle. Der Traum Groß ⸗ deutſchland iſt 1938 Wirklichkeit ge · worden. Rechts: Das Land ohne Not und der Gemein; ſchaft. Den Spuk der internationalen Solidarität ver · jagte Adolf Hitler und erweckte dafür den Gedanken der völkiſchen Ver · pflichtung, der nie⸗ mals ſchöner zum Ausdruck kommi als am Tage der Nationalen Soli⸗ darität. bete e. gierten Pöbels. Von den heimgekehrten Soldaten hörten nur wenige dieſen häßlichen Lärm; ſie ſtanden unter dem Tannenbaum und ſtarrten wie im Traum in den Glanz der Lichter, und es über⸗ kam ſie ein Gefühl der Geborgenheit. Aber kaum waren die Weihnachtsglocken verklungen, da ließ der Lärm ihr empfindliches Ohr aufhorchen. Die Neujahrsglocken verkündeten nicht Freude, ſon⸗ dern Leid, nicht Glück, ſondern Unglück. Aus dem Spartakusbund bildete ſich unter der Führung der jüdiſchen Verführer die Kommuniſtiſche Par⸗ tei Deutſchlands. Ihr Programm war das Pro⸗ gramm Moskaus, ihr Ziel die Unfreiheit aller Menſchen. Das Jahr des Schreckens hielt ſeinen Einzug. Hunger hatte das deutſche Volk zermürbt. Brot wollten die Meuterer dem Volke geben. Als die Weihnachtsglocken verklungen waren, feilſchten die„Räte“ weiter um Rangabzeichen, und die Garde des Pöbels, die„Matroſen“ im Marſtall, ſchwur Urfehde gegen Barzahlung.„Hunger..“, ſchrie das Volk und zertrümmerte die Fenſter der jüdiſchen Geſchäfte, in denen die Schmuggel⸗ 1 ware für die Schieber bereitlag.„Hunger., proteſtierte die Regierung der Verlegenheit in Trier und konnte doch nicht erreichen, daß die unmenſchliche Hungerblockade gegen das deutſche Volk aufgehoben wurde.„Hunger...“, wim⸗ merten die Neujahrsglocken. 1 Zwanzig Jahre ſind ſeitdem vergangen; es waren Jahre der Unehre, der Unfreiheit und des Hungers. Bis Weihnachten 1933 die Lichter an den Bäumen zum erſten Male wieder Glauben erweckten, und das Klingen der Neujahrsglocken die Herzen zum erſten Male wieder hoffnungs⸗ freudig machte. f Vor wenigen Tagen haben wir wieder Weih⸗ nacht gefeiert, ein Feſt des wahren Friedens. In wenigen Stunden werden die Neujahrsglocken 1 ihren jubelnden Klang über das Land tragen, 1 und alle Welt wird dieſen Klang hören. Die Glocken künden davon, daß das ſcheidende Jahr die Krönung des zwanzigjährigen Kampfes eines Frontſoldaten brachte: die Ehre durch die Frei⸗ 14 heit aller Deutſchen, das Brot durch Arbeit für alle Deutſche. Vergeßt es nie, ihr deutſchen Volks⸗ 1 genoſſen, dieſer Frontſoldat iſt Adolf Hitler! 5 Kurt Winkler. K————