*— Freitag, 1. Oletober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus ——* die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beieytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ —— vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle, R1, 4·6, (Ba eg 2 Ae ebſhe. Salecae Abend⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 454 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Schwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 9 9 Kbie eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint möchenll oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 12mal. 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Sehr bedauerlich ſei die Haltung Englands gegenüber Italien. Die italieniſch⸗engliſchen Verhandlunge nſeien bisher ohne irgend⸗ welche Fühlungnahme zwiſchen London und Paris geführt worden. Trotzdem müſſe in kurzer Zeit der Kontakt zwiſchen der franzöſiſchen und engliſchen Regierung über die Mittel⸗ meerfrage hergeſtellt werden, da andernfalls eine endgültige Klärung nicht möglich ſei. Im Zuſammenhang mit Mittel⸗ meerfragen ſchweben italieniſch⸗engliſche Beſprechungen über die Aenderung des Tangerſtatuts. Der diploma⸗ tiſche Mitarbeiter des„Figaro“ behauptet, daß Muſſolini ge⸗ genüber Chamberlain auf die Lage der hunderttauſend Ita⸗ liener im franzöſiſchen Schutzgebiet Tunis hinwies und die wachſenden Schwierigkeiten der italieniſchen Expanſion in Nordafrika aufgezeigt habe. Auch andere mit Kolonialfragen zuſammenhängende Probleme ſeien zwiſchen den beiden Staatsmännern aufgerollt worden. Von beſonderem In⸗ tereſſe für die europäiſche Politik iſt der Hinweis des„Figaro auf die Anſchlußfrage. Das Blatt glaubt zu wiſſen, daß Muſſolini gewiſſe Zuſicherungen von Chamberlain hinſichtlich der Verhinderung des Anſchluſſes Deutſch⸗Oeſterreichs erhal⸗ ten habe, und zwar als Kompenſation für die ohne Italien vor ſich gehende franzöſiſch⸗deutſch⸗engliſche Einigung. Das Augenmerk der franzöſiſchen Politik richtet ſich hauptſächlich auf die Zukunft Tangers und auf die künftige Entwicklung der Handelsſchiffahrt im Mittelmeer. Man nimmt an, daß zwiſchen italieniſchen und engliſchen Schiffahrtslinien Intereſſengemeinſchaften eingegangen werden ſol⸗ Ien, die hauptſächlich Marſeille benachteiligen würden. Die Notwendigkeit wirtſchaftspolitiſcher und diplomatiſcher Ver⸗ handlungen zwiſchen Paris und London rücken faſt ſämtliche Zeitungskommentare in den Vordergrund. Chamberlain über die Unterredung Dem Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ erklärte Chamberlain nach ſeiner Unterredung mit Muſſo⸗ Iini auf Befragen, Thoiry ſei überhaupt nicht. zwiſchen ihnen erwähnt worden. Sie hätten ſehr wenig Politik er⸗ örtert und der größte Teil ihrer Unterredung ſei wie zwi⸗ ſchen Freunden geweſen. Er bedauere, daß er om Berffnt⸗ erſtatter nichts Senſatibnelles mitteilen könne. Von Genua aus werde er über Paris nach London reiſen. Der ruſſiſch⸗litauiſche Vertrag Polen iſt„ſchwer beunruhigt“ 5 London, 1, Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Den„Times“ wird aus Riga telegraphiert, von auto⸗ xitativer Seite wurde erklärt, daß die Klauſel in dem ruſſiſch⸗ litauiſchen Vertrag bezüglich des eventuellen polniſchen An⸗ griſſes von dem Sowietgeſandten Alexandrowski angeregt wurde. Die Verhandlungen über einen ruſſiſch⸗litauiſchen Vertrag begegnen nach Meldungen aus Kowno Schwierig⸗ keiten und der Vertrag dürfte fürs erſte noch nicht zuſtande⸗ kommen. Demſelben Blatt wird aus Warſchau gemeldet, die öffentliche Meinung in Polen ſei ſchwer beunruhigt über den ruſſiſch⸗litauiſchen Vertrag. Man hält ihn für ſehr ver⸗ ſchieden von dem ruſſiſch⸗deutſchen Vertrag, der gegen keinen Dritten gerichtet war. Den ruſſiſchen⸗litauiſchen Vertrag da⸗ gegen betrachtet man direkt als gegen Polen gerichtet, alſo von einem Mitglied des Völkerbundes gegen das andere. Litauen beſchwert ſich über Polen Nach Preſſeberichten hat die litauiſche Delegation dem Generalſekretär des Völkerbundes eine Note überreicht darüber. daß die Polen den von ihnen am 17. Februar wider⸗ rechtlich beſetzten Wald von Podnatry noch nicht geräumt haben. Der Völkerbund wird um Schritte gebeten, um die Polen zur Räumung des litauiſchen Gebietes zu zwingen. In einer zweiten Eingabe an den Völkerbund ſpricht die litauiſche Delegation die Bitte aus, daß in den amtlichen Schriftſtücken die gegenwärtige Demarkationslinie zwiſchen Litauen u. Polen nicht als„Grenze“ bezeichnet werden möge. Politiſcher Neberfall in Warſchau In Warſchau herrſcht große Empörung über einen un⸗ glaublichen politiſchen Ueberfall. In die Wohnung des Führers der nationaldemokratiſchen Sejmfraktion, der kürz⸗ lich als Hautpredner der Oppoſition auftrat, des ehemaligen Finanzminiſters Zdziechowſki, drangen heute Freitag früh um 2½ Uhr einige Offiz iere in voller Uniform ein, nachdem ſie die Türe der Wohnung auſgebrochen hatten. Mit Revolvern hielten ſie die Dienerſchaft in Schach. Darauf wurde der Abgeordnete von ihnen bis zur Bewußtloſig⸗ keit verprügelt und verletzt. Im Schlafzimmer fand man eine von den Offizieren zurückgelaſſene Gasbombe. In dem Attentat zeigt ſich die außerordentliche Spannung der Lage in Warſchau, die durch die Niederlage der Pilſudſki⸗ Auhänger durch die Oppoſition im Seim entſtanden iſt. Im Londoner Preſſeſpiegel § London, 1. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Daß die Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und Muſſolini von erheblicher Bedeutung für die internatio⸗ nale Politik iſt, wird hier allgemein zugegeben. Die Ge⸗ heimhaltung der ſtattgefundenen Unterhaltung erklärt man in hieſigen parlamentariſchen Oppoſitionskreiſen für ſehr be⸗ dauerlich. Lloyd Georges Organ, der„Daily Chroniele“, hebt hervor, daß nach der Thoiryer Unterredung ſofort ein kurzes, aber nützliches Reſumé über den Inhalt veröffentlicht wurde und fordert zu einer gleichen Aufklärung über das Livorno⸗ geſpräch auf. Es ſei unnütz, das Zuſammentreffen als einen bloßen Höflichkeitsbeſuch hinzuſtellen. Offiziös wird in eng⸗ liſchen Foreign Office⸗Kreiſen beſtimmt verſichert, daß die Unterredung nicht etwa als eine Folge oder ein Gegenſtück der Thoiryer Unterhaltung anzuſehen ſei. Thoiry ſei in dem Geſpräch der beiden Staatsmänner überhaupt nicht erwähnt worden. Der gutunterrichtete Korreſpondent der„Times“ in Rom erklärt, daß nach der Anſicht dortiger Kreiſe außer der neuen europäiſchen Lage, welche ſich als Folge von Locarno und Deutſchlands Zulaſſung zum Völkerbund ergab, keine be⸗ ſonderen Probleme beſprochen wurden. Man erklärt, daß die Zuſammenkunft in Livorno eine Beſtätigung der tradi⸗ tionellen Freundſchaft beider Länder gebracht habe und eine Feſtlegung der Grundlagen für gemeinſchaftliches Handeln bei allen eventuellen Entwicklungen der europäiſchen Lage. Die führenden Regierungsblätter enthalten ſich vorläufig jeder Meinungsäußerung über das Ereignis. Umſomehr gibt es den Oppoſitionsblättern zu weitgehenden Vermütungen Anlaß. Der diplomatiſche Mitarbeiter der liberalen„Weſt⸗ minſter Gazette“ erklärt, Muſſolini mache neue Vor⸗ ſchläge für die italieniſche Vorherrſchaft im Orient und im Mittelmeer mit dem Ziele, eine Bal⸗ kanföderation mit Rumänien, Griechenland und Bulgarien zuſtande zu bringen, um Jugoſlawien zu iſolieren, da er auf deſſen adriatiſche Küſte und Albanien Annexionsabſich⸗ ten hege. Dagegen hab Briand in Genf als Gegengewicht eine ſüdſlawiſch⸗bulgariſche Allianz zuſammen mit dem bevor⸗ ſtehenden franzöſiſch⸗ſüdſlawiſchen Vertrag zuſtande zu brin⸗ gen verſucht. Großbritanniens Rolle dabei ſei, das Gleich⸗ gewicht zwiſchen beiden Parteien zu halten. Die Blätter glauben, daß die Mandatsfrage für Italien beſprochen wurde. In hieſigen beſtinformierten Kreiſen bezeichnet man es als ſicher, daß Chamberlain keinen Abmachungen oder auch nur Anregungen zuſtimmte, welche den Weltfrieden oder den Lo⸗ carnopakt gefährden könnten. SGriechenlanò wieder Monarchie? § London, 30. Sept.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Nach hier aus Athen eingetroffenen Privatmeldungen erwartet man dort eine baldige Wiederherſtellung der Monarchie. Es iſt bekannt, daß Exkönig Georg, der ſich bis vor kurzem be⸗ ſuchsweiſe in England aufhielt, jetzt in Rumänien weilt und die politiſchen Ereigniſſe in Athen mit lebhafter Auſmerkſam⸗ keit verfolgt. Von ſeinen Anhängern wird er genau auf dein Laufenden gehalten. Er ſoll auf eine ſofortige Rückberufung nach Athen geſaßt ſein. Den„Times“ wird aus Athen telegraphiert, die Stellungnahme des Royaliſten Zaldaris errege die größte Beſorgnis unter ſeinen Gegnern. Dieſe Beunruhigung beſchränke ſich durchaus nicht allein auf die republikaniſchen Führer, es iſt die Meinung verbreitet, daß die monarchiſtiſche Flut wieder im Steigen begriffen iſt. Hauptſächlich die royaliſtiſchen Führer erklären ganz offen, daß König Georgs Wiedereinſetzung ganz ſicher ſei. Kämpfe in Marokko und Syrien Nach den in Paris vorliegenden Meldungen aus Bei⸗ rut ſoll die Unterwerſungsaktion der franzöſiſchen Truppen angeblich einen günſtigen Fortgang nehmen. In der Zeit vom 9. Juli bis 2. September haben ſich in der Gegend von Damaskus 507 Aufſtändiſche den franzöſiſchen Behörden Unter ihnen ſollen ſich mehrere Führer be⸗ inden Die Kampftätigkeit in Marokko ſcheint nach den letzten in Paxis vorliegenden Nachrichten aufgehört zu haßen Wahr⸗ ſcheinlich, weil die Regenperiode beginnt. Von eielnen Stellen der Front werden nur Unterwerfungen von Auf⸗ ſtändiſchen und Kämpfe von geringerer Bedeutung gemeldet. Auch in Paris werden Gerüchte über einen ſpaniſch⸗italie⸗ niſchen Geheimvertrag verbreitet, auf Grund deſſen Spanien Italien Ceuta und Mellilla verkaufen wolle, falls die Ita⸗ liener auf ihre Intereſſen in der Tangerzone verzichten. Die Nutznießer des Bergarbeiterſtreiks — Paris, 1. Okt. In der geſtrigen Vormittagsſitzung des internationalen Bergarbeiterausſchuſſes, der gegenwärtig in Oſtende tagt, wurde mitgeteilt, daß an die engliſchen Streiken⸗ den bisher 1261000 Pfund Sterling Unter⸗ ſt ützung bar gezahlt worden iſt. Durch den Streik in England ſei die Kohlenförderung in den Vereinigten Staaten und Polen ſowie in Deutſchland geſtiegen. Am ſtärkſten an der Kohlenausfuhr nach England ſeien die Vereinig⸗ ten Staaten und Polen beteiligt. Das Ergebnis von Genf Ein ſehr lehrreicher Rückblick und Ausblick 1 Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Freunde und Gegner der durch die Worte„Locarno Genf“ bezeichneten deutſchen Außenpolitik ſind ſich darin einig, daß mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ein Wendepunkt eingetreten iſt. Wir müſſen die Zu⸗ kunft Deutſchlands auf jeden Fall auf dem aufbauen, was jetzt Tatſache iſt. Wir müſſen auf jeden Fall vorwärts ſchauen und uns nicht in rückwärts gerichteter Kritik weiter über Vergangenes ſtreiten. Da es mir vergönnt war, die letzten Ereigniſſe in Genf aus nächſter Nähe zu verfolgen, ſo möchte ich, früherer Gewohnheit entſprechend, an dieſer Stelle den Verſuch machen, das für Deutſchland vorliegende Ergebnis als Grundlage künftiger außenpolitiſcher Betäti⸗ gung zuſammenzufaſſen. Völkerbundsarbeit und⸗Methoden Was zunächſt das Aeußerliche anbetrifſt, ſo kann die deutſche Delegation von der Eintrittsſitzung an nur ihre Befriedigung darüber ausſprechen, daß man ihr in jeder Weiſe entgegenkam. Der Verkehr mit ihr und bei ihr hat ſich in den höflichſten Formen abgeſpielt und das Eintreten der einzelnen Delegierten und Sachverſtändigen in die Völkerbundsarbeit hat ſich reibungslos und wie ſelbſtver⸗ ſtändlich vollzogen. Auf die Gefahr hin, etwas pro domo zu ſprechen, möchte ich auch meiner Auffaſſung An duck geben, daß die Hinzuziehung von Parlamentariern richtig war und der Vertretung der deutſchen Sache nach auften Nutzen brachte. Es bleibt zu bedauern, daß ſich diesmal die größte bürgerliche Partei Deutſchlands ſelbſt von der Mit⸗ arbeit und damit auch von der Erwerbung für die Zukunſt recht notwendiger Vorkenntniſſe ausgeſchloſſen hat. Daß Franzöſiſch und Engliſch die offizielle Sprache des Völker⸗ bundes iſt, darf als bekannt vorausgeſetzt werden. Zwiſchen beiden überwiegt wiederum an Wichtiakeit die franzöſiſche Sprache, da ſie bei weitem von der Mehrzahl aller Dele⸗ gierten geſyrochen wird und in dem franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen „Geufer Milieu“ naturgemäß ein beſonderes Echo findet. Soweit von unſeren Delegierten deutſch geſorochen wusde, fand eine doppelte Ueberſetzung ins Franzöſiſche und Engliſche ſtatt. Leider beſteht wohl auf abſehbare Zeit hinaus keine Ausſicht, der deutſchen Sprache kier in Genf die Gleich⸗ berechtigung zu erwirken, da jeder diesbezügliche Antrog entſprechende Wünſche der Italiener und der ſpaniſch⸗ ſprechenden Nationen auslöſen würde. Im einzelnen kann aber garnicht dentlich genug unterſtrichen werden, wie ſehr es hier im Gewimmel der Nationen und unter der Fülle der Delegationen auf perſönliche Werte ankommt. Die Zeit der erſten aus dem Kriege bekannten großen Per⸗ ſönlichkeiten ſcheint allerdings vorüber zu ſein. Umſomehr ragen noch einzelne hervor, und nur ſo iſt z. B. die Bedeu⸗ tung eines Nanſen zu verſtehen. Schon kurze Zeit unſerer hieſigen Arbeit ließ die große Bedeutung der im Völkerbundsſekretariat und in den ſtän⸗ digen Kommiſſionen des Völkerbundes geleiſteten Dauer⸗ arbeit deutlich hervortreten. Dieſes Schwergewicht iſt ſo groß, daß es langer und mit großem Takt und zäher Ener⸗ gie durchzuführender deutſcher Arbeit bedürfen wird, um unſere eigene Gedankenwelt und unſere Auffaſſungen— unter dem Motto„Völkerbund“ natürlich!— in dieſen zahlreichen Körverſchaſten genügend zum Ausdruck zu bringen. Es ſcheint, daß nun die Perſonalien des einen Dutzend deutſcher Völkerbundsbeamten ſoweit bearbeftet worden ſind, daß etwa ſpäteſtens yom 1. Januar 1927 ab mit der Anfnaßme ihrer Tätigkeit in Geuf zu rechnen iſt. Gleichzeitig ſollte mit arößter Energie darauf Fingewirkt werden, daß in den ſtändigen Kommiſſionen überafl der deutſche Vertreter erſcheint. In einigen dieſer Kommiſſionen, 2. B. in der Hngiene⸗Organiſation, gißt es ſchan ſeit langem deutſche Vertreter. In anderen, z. B. dem Finanzkomitee, dem Wirtſchaftskomitee, der Mandotskommiſſion, ſollte er ſchleunigſt ernannt werden. da z. B. in den dringenden Dan⸗ ziger Sorgen die Finanzfrage gerade augenblicklich größte Bedeutung hat. Es war durchaus richtig, daß die deutſche Delegation auch nach der grundlegenden Eintrittsrede des Außenmini⸗ ſters in der Vollverſammlung über die beiden wichtiaſten praktiſchen Zukunftsaufgaben des Völkerbundes das Wort ergriffen hat. Auf dem Gebiet der Weltwirtſchafts⸗ konferenz und der Abrüſtungskonferenz kann und muß Deutſchland von Anfang an ohne ängſtliche Zurück⸗ haltung und in nur allzu berechtigter Vertretung ſeiner In⸗ tereſſen mitarbeiten und andere Staaten müſſen zweifels⸗ ſrei erfahren, wobin Deutſchland hinauswill. Auch in den diesmal wie alliährlich eingeſetzten ſechs Kommiſſionen der Völkerbundsverſammluna bat die deutſche Delegation in allen wichtigen Fragen grundſätzlicher Art bereits das Wort er⸗ ariffen und überall eine Plattform geſchaffen, auf der in künftigen Jahren weitergearbeitet weroͤen kann. „Sehr viel hat man ſich in Wort und Schrift damit be⸗ ſchäftigt, inwieweit die Struktur der diesſährigen Völker⸗ bundsverſammlung etwa eine Wandlung gegenüber den Ver⸗ ſammlungen früherer Jahre aufweiſt, und die tatſächliche Feſt⸗ ſtellung, daß eine ſolche Wandlun g vorliegt, iſt nicht ſchwer zu machen. Gewiß iſt ſie nicht etwa erſt in dieſem Jahre durch den Eintritt Deutſchlands ausgelöſt worden, ſondern ganz allgemein ausgedrückt, hat ſie ſich in jedem Jahr mehr im Wechſel der Zeiten und Verhältniſſe ſozuſagen automatiſch herausgeſtellt. Der„Völkerbund“ iſt weniger als je heute etwas Feſtes und Unveränderliches. Er hat ſich ſeinem gan⸗ zen Aufbau und ſeiner inneren Zuſammenſetzung entſprechent vor allem durch immer wieder kunſtvoll erneuerte Komyro⸗ mißbeſchlüſſe und Kompromißformeln der jeweiligen Welt⸗ lage angepaßt. Schon unſere jetzige erſte Erfahrung hat voll⸗ auf genügt, um das für den Eintritt in Deutſchland letzten Endes ausſchlaggebende Wort„Lieber drinnen als draußen“ vollauf gerechtfertigt erſcheinen zu laſſen. Völkerbund und Genfer Verhandlungen, Reden und perſönliche Beziehbune führender und einflußreicher Perſönlichkeiten der Welt drau⸗ 1 5 von 1927 wird die Diskuſſion darüber feſtſetzen! auch dieſe Dinge— auf abſebbare Zeit hinaus wenigſtens— und kleinen Staaten ſtellen. Nach ſo einfachen Rezepten kann (Ein zweiter Artikel folgt in der nächſten Ausgabe.) §3 50 jedoch verhalten ſich die Hafenarbeiter bisher ruhig. Oberkommandierende der faſziſtiſchen Miliz, General Con⸗ for der wichtigſten modernen Fragen gewidmet, dem Zuſam⸗ menhang zwiſch twiſchen Naturwiſſenſchaften und Technik beſteht— es ſei nur und Arbeitsvorgänge Grundlage unſeres Zeitalters der „Technik geworden ſei. verfallen, Arbeitsmethoden anderer Länder(3. B. Ford) auto⸗ maſchinelle Zeitalter die Lage der Menſchen weſentlich ver⸗ In der Sitzung der mediziniſchen Hauptgruppe wurden wichtige, im Vordergrunde des allgemeinen Intereſſes ſtehende Fragen behandelt. Prof. Stepp(Jena) ſpra antirhachitiſchen Vitamin 2 antiskorbutiſchen, und E. bes Antiſterilitäts⸗Vitamins, Die Seite. Nr. 484 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 1. Oktober 1928 en ſind nun heute einmal ein weſentlicher Beſtandteil der ethode geworden, nach der faſt überall Außenpolitik ge⸗ macht wird. Freilich, wie weit die Kompetenz der Völker⸗ bundsorganiſation bezw. einer ihrer Körperſchaften als ober⸗ ſter und entſcheidender Inſtanz gehen ſoll, iſt und bleibt die eigentliche Kernfrage. Letzten Endes ſtehen ſich hier zwei Auffaſſungen gegenüber. Die eine, die franzöſiſche, geht dahin, aus dem Völkerbund etwas Starres, Befehlendes, Entſcheidendes zu machen und den politiſchen und militäriſchen Zuſtand Europas möglichſt auf der Baſis des Zuſtandes von 1919 feſtzuhalten. Dazu bedarf es einer ſteten Befeſtigung und wenn möglich Erweiterung der Völkerbundskompetenz. Die andere Tendenz iſt die Großbritanniens und ſei⸗ ner Gefolgſchaft. Auch nach ihr ſoll der Völkerbund eine ſtarke und bleibende Organiſation ſein, innerhalb deren letz⸗ ten Endes Ausgleich und Zuſammenarbeit für weite Gebiete des internationalen Rechts wie auch praktiſch⸗politiſcher Dinge ſich vollziehen kann. Aber im Gegenſatz zur ſtarren und ſo⸗ zuſagen legitimiſtiſchen Theſe Frankreichs ſoll nach der Ab⸗ cht der heute in England führenden Männer der Völkerbund eine Kompetenzen eher beſchränken als ausdehnen; er ſoll auch nichts Starres und Unveränderliches ſein, ſondern ſich empiriſch und nach dem Geſetz der Evolution der ſteten Wand⸗ Iung der Dinge anpaſſen. Das iſt alſo im letzten Grund der Dinge etwas ſehr Verſchiedenes von der Theſe Frankreichs! Daß Deutſchland alles Intereſſe hat, in dieſer Grund⸗ frage mehr auf der engliſchen als auf der franzöſiſchen Seite zu ſtehen, liegt auf der Hand. Schon die Verhandlung Es iſt klar, daß für die Weiterentwicklung die ſo heiß Aumſtritene Frage der Ratsform von größter Bedeutung ſein wird. Ich ſelbſt bin nach dem eben Geſagten der An⸗ ſicht, daß die Vermehrung der Ratsſitze von 10 auf 14 für Deutſchland durchaus kein Nachteil zu ſein braucht. Ich glaube weiter, daß die Art der Zuſammenſetzung des jetzigen Rats in der deutſchen öffentlichen Meinung nicht überall richtig be⸗ urteilt worden iſt. Damit meine ich in erſter Linie, daß es ganz falſch wäre, wenn wir die anderen mit uns im Rate ſitzenden Nationen von vornherein in„deutſchfeindliche“ und ——— einteilen wollten. Gerade weil ſich der ölkerbund in voller Gvolution und Uebergangsentwicklung befindet, und weil die praktiſchen materiellen Fragen in ihm heute eine ſo große Rolle ſpielen, kann und muß Deutſchland vorwiegend vom praktiſch⸗politiſchen Intereſſe aus betrachten und beurteilen. Wenn wir das tun und danach etwa den Rat betrachten, werden wird zu ganz anderen Schlüſ⸗ en gelangen als etwa dieienigen, welche von vornherein in Völliger Verkennung der Situation die Forderung aufgeſtellt haben, Deutſchland ſolle ſich ſofort an die Spitze der gegen die Vorherrſchaft der großen Mächte eingenommenen mittleren Deutſchland in Genf wirklich nicht Politik treiben. Was wir vorläufig unter allen Umſtänden durchſetzen müſſen, iſt und bleibt der Grundſatz der„Univerſalität“, d. h. einer ſolchen Zuſammenſetzung des Völkerbundsrats und einer ſol⸗ chen Art der geſamten Völkerbundspolitik, die nicht nur in⸗ nerhalb Europas für heute auf morgen aufgeſtellte heſchränkte Ziele verfolgt, ſondern dem Sinn einer Weltorganiſation ent⸗ ſprechend über die Tagespolitik hinausareift. Die Ideen des vaneuropäiſchen“ Grafen Coudenhove von kontinentalen Gruppen innerhalb des Völkerbundes ſind nichts als blaſſe Theorie oder noch etwas Schlimmeres, unk ich würde es für einen ſchweren Fehler halten. wenn irgend eine amtliche oder maßgebende varlamentariſche Stelle in Deutſchland auch nur mit ſolchen Gedanken ſpielte. Wir wol⸗ len im übrigen unſere deutſche Politik alleine maches und brauchen von außerhalb keine guten Ratſchläge dafür! Wilder Streik der Hamburger Hafenarbeiter Berlin, 1. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „B..“ wird aus Hamburg gedrahtet: Die Hamburger Hafenarbeiter ſind heute in einen wilden Streik eingetreten. Ein großes Polizeiaufgebot befindet ſich im n den Werften wird voll gearbeitet. In einer Verſamm⸗ lung der Werftarbeiter, an der auch viele Hafenarbeiter teil⸗ nahmen und die bis in die ſpäten Nachtſtunden dauerte, wurde bekanntgegeben, daß die Leitung der Sektion der Hafenarbeiter des Deutſchen Verkehrsbundes zurückgetreten ſei, weil ſie die Verantwortung für den Streik nicht über⸗ nehmen wollte. Conzaga zurückgetreten — Rom, 1. Okt.„Giornale'Italia“ meldet, daß der 8 ga, zurückgetreten iſt. Muſſolini werde ſich, wie das latt mitteilt, ſelber an die Spitze der Legionen ſtellen, für Sitzung des Zentralvorſtandes der D. B. P. Es bleibt bei dem Namen Deutſche Volkspartei (Von unſerem nach Köln entſandten K. F. Berichterſtatter.) O Köln, 1. Oktbr. In dem ſchönen Saal der Kaſino⸗ Geſellſchaft trat heute vormittag kurz nach 11 Uhr der Zen⸗ tralvorſtand der Deutſchen Volkspartei zuſammen. Die Be⸗ teiligung war außerordentlich ſtark; der 32. Wahlkreis Baden war mit 8 Mitgliedern vertreten. Da dem Zentral⸗ vorſtand ſatzungsmäß die Feſtſetzung der Richtlinien der Politik obliegt, befaßte er ſich vornehmlich mit der Frage, die durch die bekannte Gayl—Jarres'ſche Erklärung angeſchnitten worden iſt. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hielt ein einleitendes, etwa einſtündiges Referat, worin er natur⸗ gemäß die Fragen der auswärtigen Politik ſtreifte, die jedoch zurücktraten, da der Zentralvorſtand ſelbſtverſtändlich hinter ſeinem Parteiführer ſteht. Wichtiger war das, was Streſe⸗ mann zu der Frage der Innenpolitik ſagte. Er be⸗ handelte die Ergebniſſe des Deutſchnationalen Parteitages in Köln, ſowie die ſonſtigen Erklärungen der Deutſchnationalen im Lande, ſo beſonders die jüngſte Rede des Abg. Hergt. Streſemann betonte, daß es nicht möglich ſei, in der Weiſe, wie es die Deutſchnationalen tun, mit Spott und Hohn die Politik des Reiches herabzuſetzen, ohne dafür das Rezept an⸗ zugeben, was nun geſchehen ſoll. Unerträglich ſei auch neuer⸗ dings die Taktik der Vaterländiſchen Verbände, namentlich in Sachſen. Die Vaterländiſchen Verbände hätten ganz andere Aufgaben zu erfüllen, als ſich in die Politik hineinzumiſchen und wenn ſie, wie gerade jetzt in Sachſen, der Deutſchen Volkspartei eine Kriegserklärung überreichten, ſo müßten ſie ſich darauf gefaßt machen, daß wir den Fehde⸗ handſchuh aufnehmen, aber dann auch nicht mehr die ſchützende Hand über ſie halten. Die Politik ſei ausſchließlich Sache der Parteien und nicht irgendwelcher Organiſationen gleich welcher Art. Beſonders wandte ſich Streſemann gegen die Parteifanatiſten, die ruhige und ſachliche Arbeit am Vaterlande erſchweren. Dieſen Tadel griffen die meiſten Redner der Ausſprache auf. Von beſonderem Intereſſe waren die Aeußerungen von Jarres, der zunächſt Streſemann den Dank des Rheinlan⸗ des ausſprach und ſich dann mit ſeiner bekannten Anregung befaßte. Jarres bekannte ſich zu dem Optimismus, daß es gelingen würde, eine große Partei rechts des Zen⸗ trums zu bilden, die ſich aus den gemäßigten Elementen auf gemeinſamer liberaler Weltanſchauung zuſammenſetzt. Eine Reihe von Rednern bekannte ſich zwar zu der vortreff⸗ lichen Grundeinſtellung, bezweifelten aber, ob die gegenwär⸗ tigen politiſchen Verhältniſſe, die doch alles in Fluß ließen, es möglich machten, eine ſolche Partei zu gründen. In ſeinem Schlußwort ging Streſemann auch noch einmal auf dieſe Anregung ein. Auch er erklärte es als ein Ideal, das aber vorläufig wohl nicht erfüllbar ſei. Der Weg der Deutſchen Volkspartei ginge ohne jegliche Bindung ge⸗ radeaus. Wir laufen niemanden nach, aber jeder iſt une willkommen, der mit uns ſachliche und objektive Politik zu treiben die Abſicht hat, Nur kurz geſtreift wurde die Frage der Namens⸗ änderung bezw. Rückänderung in Nationalliberale Partei, wozu mehrere Anträge vorlagen. In der Debatte wurde verhältnismäßig wenig darüber geſprochen, doch er⸗ gab es ſich, daß die Mehrheit der Redner ſich gegen die Namensänderung ausſprach. Streſemann faßte die Debatte ſehr treffend dahin zuſammen, daß der Antrag der Namens⸗ änderung beinahe wie eine Flaggenfrage wirken könne. Der Parteivorſtand habe ſich entſchloſſen, den Namen Deutſche Volkspartei nicht zu ändern, es aber den einzelnen Landes⸗ verbänden zu überlaſſen, in einem Untertitel ihre Be⸗ ziehung zur alten nationalliberalen Partei auszudrücken, wie dies z. B. ſchon in Württemberg der Fall iſt. Dieſe Löſung fand die einmütige Zuſtimmung des Zentralvorſtandes. Nachdem noch einige unweſentliche Satzungsänderungen vorgenommen worden waren, wurde die Sitzung nach fünf⸗ ſtündiger Dauer geſchloſſen. Die Verhandlungen und im be⸗ ſonderen die Ausführungen Streſemanns waren zum größten Teil vertraulicher Art, doch kann ſoviel mitgeteilt werden, daß Streſemann in ſeinem Schlußwort den ganzen geiſtigen Rahmen der Deutſchen Volkspartei in unübertrefflicher Weiſe darſtellt, ſodaß der Zentralvorſtand zu ſtürmiſchem Beifall die damit ein neues Leben beginne. hingeriſſen wurde. Beſchwerde gegen den Verkauf des„Kaiſerhofs“ Berlin, 1. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro. Der Berliner Magiſtrat hat an den Reichskanzler, den Reichswirtſchaftsminiſter, den preußiſchen Innenminiſter und den Reichstag eine Eingabe wegen des Berkaufs des Hotels Kaiſerhof gerichtet. In ihr wird darauf hin gewieſen, daß das Verſchwinden des Kaiſerhofes für Berlin nicht nur einen materiellen Schaden, ſondern eine Ein⸗ buße des Anſehens bedeutet, da die internationals Fremdenwelt eine ſolche Entwicklung nicht verſtehen wird. Die Schaffung eines Ausgleichs für den Verluſt eines erſt⸗ klaſſigen Hotels mit 500 Betten ſei ſo gut wie ausgeſchloſſen. Aber ſelbſt, wenn es der Stadt möglich ſein ſollte, würde ein Hotel nicht im Stadtinnern errichtet werden können, da es an geeignetem Platz fehle. Die Stadt Berlin ſieht daher in den Verkauf eine ſchwere Schädigung nicht nur ihrer und der Intereſſen der Berliner Bevölkerung, ſondern darüber hinaus derjenigen Deutſchlands. Es wird zum Schluß um eine nochmalige Prüfung der Angelegenheit gebeten. Dazu ſcheint das Reich indes wenig geneigt zu ſein, man will offenbar das Geſchäft ſo ſchnell unter Dach und Fach bringen, daß der Reichstag gewiſſermaßen vor ein kait ac⸗ compli geſtellt iſt. Anders läßt es ſich kaum deuten, daß die Leitung des Hotels Kaiſerhof der Angeſtelltenſchaft bereits zum 31. Oktober gekündigt hat, obwohl der Reichstag bekannt⸗ lich erſt im November einberufen wird, ſo daß vorher an eine des Hotels durch das Reich nicht gedacht werden nne. eee Letzte Meloͤungen Heibelberger Chronik kr. Heidelberg, 1. Okt.(Eigener Bericht.) Am Mittwoch abend wurde von einem Streckenwärter auf dem Bahngleis der Strecke Heidelberg⸗Mannheim der vollkommen verſtüm⸗ melte Körper eines jungen Mannes gefunden. Es wird an⸗ genommen, daß ſich der Tote vom Schnellzug Würzburg Mannheim überfahren ließ. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um einen in Heidelberg lebenden Jugenieur⸗ ſchüler handelt.— Geſtern wurde aus dem Neckar beim Turbinenhaus die Leiche eines 45jährigen verheirateten Mannes von auswärts, der infolge Krankheit den Tod im Neckar ſuchte, geländet. Ein verhütetes Eiſenbahnunglück — Regensburg, 1. Okt. Nach einer Meldung des„Regens⸗ burger Anzeigers“ aus Burgthann wurde bei der Bahn⸗ ſtation Burgthann, die auf der Strecke Nürnberg—Neumarkt (Sberpfalz) liegt, von einem Beamten auf dem Schnellzugs⸗ gleis ein ſchwerer Stein gefunden, der noch rechtzeitig vor dem Eintreffen des Abendſchnellzuges D 158 Nürnberg-—Paſſau von den Schienen entfernt werden konnte. Ein größeres Eiſenbahnunglück wurde dadurch verhindert. Die Täter wur⸗ den von der Gendarmerie bereits ermittelt und in der Perſon eines Dienſtknechtes und zweier Dienſtmägde aus Oberferrieden verhaftet.* Die Vernehmung des Juwelenräubers — Breslau, S mmn Der Juwelenräuber ans Spruch wurde am Donnerstag mittag bis gegen 21. von den Breslauer Beamten zuſammen mit Kriminalkommiſſar Werneburg weiter vernommen. Man ſuchte vor allen Dingen aus Spruch, der heute, nachdem der geſtrige Rauſch verflogen war, nicht mehr ganz ſo liebenswürdig und mitteilſam iſt, zu erfahren, ob er an dem Juwelenraub in der Schönhauſer Allee, der bekanntlich ganz ähnlich wie der in der Tauentzien⸗ ſtraße durchgeführt wurde, beteiligt iſt. Darüber hinaus ſuchte man feſtzuſtellen, ob Spruch mit ſeinen Erzählungen von ſeiner Mithelferin Sonja Ignatiew bei der Wahrheit ge⸗ blieben iſt oder ob er die Polizei abſichtlich auf eine falſche Fährte locken wollte. Spruch blieb ſedoch bei ſeinen Angaben Und erklärte jetzt, daß Sonja in kleineren Balletts, die in vielen Nachtlokalen in Berlin auftreten, mitgewirkt habe und daß das Mädchen ſowohl im Weſten als auch in der ſüdlichen Friedrichſtraße verkehrt habe. Kriminalkommiſſar Trettin hatte ſich bereits am Vormittag nach Kaſſel begeben, um dort Nachforſchungen anzuſtellen, ob die geheimnisvolle Polin dort wirklich geſehen worden iſt. Geſtrandetes Torpedoboot —Paris,—— Bei einer Uebungsfahrt an der Küſte von Pineto iſt das Torpedoboot 849 geſtrandet. Der Kom⸗ mandant und ein Matroſe wurden getötet. Türkiſch⸗chineſiſcher Freundſchaftsvertrag —Konſtantinopel, 1. Okt. Die Türkei hat mit China einen Freundſchafts⸗ und Unterſtützungsvertrag auf Gegenſeitigkeit abgeſchloſſen. Meoiziniſche Amſchau Die Naturforſcher⸗ und Aerztetagung Ein Geſamtüberblick ([Von unſerem Sonderberichterſtatter) Die 89. Verſammlung Deutſcher Natur⸗ r 16540 und Aerzte, die vom 19. bis 26. September in Düſſeldorf ſtattfand, hat ein gewaltiges Arbeits⸗ rogramm erledigt. In 34 Abteilungen wurden gegen 1000 orträge gehalten. Die erſte allgemeine Sitzung war einer en Wiſſenſchaft und Technik. Der Vorſitzende der Geſellſchaft, Geheimrat Prof. von Dyk [München), betonte, daß der enge Zuſammenhang, der heute auf die chemiſche Induſtrie und auf die Eiſen⸗ und Kohlen⸗ orſchung hingewieſen— ſchon lange ein Ruhmestitel der eutſchen Wiſſenſchaft ſei. In der wiſſenſchaftlichen Durch⸗ dringung dieſer Fragen haben wir das einzige Mittel, uns in der Welt zu behaupten. Generaldirektor Vögler vom Stahlverband in Dortmund führte aus, daß die von den Naturwiſſenſchaften ausgehende Rationaliſierung der Lebens⸗ Wir dürfen nun nicht in den Fehler matiſch auf 4 Verhältniſſe zu übertragen. Vielmehr liege unſer Heil darin, die uns verſagt gebliebenen Roh⸗ ſtoffe der Natur abzuringen und unſerer Bevölke⸗ rung durch Erziehung zur Qualitätsarbeit Beſchäfti⸗ gung zu geben. In den letzten Auswirkungen habe das beſſert. über Fort⸗ chritte der Vitaminforſchung. Die Fortſchritte be⸗ treffen nicht nur die experimentelle Forſchung, ſondern auch die praktiſche Medizin, vor allem die Lehre von der Rhachitis. Eingehend behandelte er die Wirkungen des Vitamins A, des B, des antineuritſchen, C, des Phyſiologie der Kapillaren, der kleinſten Blutgeſäße, be⸗ handelte Prof. Ebbecke(Bonn), die Krankheiten der Kapil⸗ laren Prof, Otfried Müller(Tübingen). Erſt vor kurzem iſt feſtgeſtellt worden, daß die Zellen, welche die Wände der Kapillaren bilden, die Fähigkeit ſelbſtändiger Be⸗ weglichkeit und ſelbſtändigen Auswählens der zwiſchen Blut und Geweben 3 und herwandernden Stoffe beſitzen. Dieſe Tatſache tritt deutlich hervor bei den mannigfachen Einwir⸗ kungen von Arzneien, Giften, Infektionen und Strahlungen, beſ. Röntgen. Aber auch bei Herz⸗, Nieren⸗, Nerven⸗ und Stoffwechſelkrankheiten haben ſich wichtige Anomalien im Kapillarſyſtem gefunden. Die von der Tübinger Medi⸗ ziniſchen Klinik inaugurierte Kapillarpathologie wird weitere Einſichten in das Weſen krankhafter Zuſtände und damit Möglichkeiten ihrer ermeidung oder Beſſerung bringen. Das wichtige Thema der Kropfverhütung be⸗ handelte Prof, De Querain(Bern). Wie er berichtete, hat das Schweizer Geſundheitsamt eine Kropfkommiſſion ein⸗ berufen. Zur Kropfverhütung wird in der Weiſe vorge⸗ gangen, daß an die Bevölkerung Jod in Kochſalze verab⸗ reicht, und die Jodbehandlung der Kinder in den Schulen durchgeführt wird. Die Hoffnung iſt berechtigt, daß dieſe Ver⸗ hütungsmaßnahmen auf dem richtigen Wege ſind. Großes Aufſehen machten die Mitteilungen über ein neues Mittel gegen Malaria, über welches die Chemiker der Elber⸗ elder Farhenfabriken Hörlein u. Roehl, Prof. Sioli(Düſſel⸗ orf) und Prof. Mühlens vom Tropen⸗Inſtitut in Hamburg berichteten. Das Mittel, Plasmochin genannt, hat ſowohl ſeine Wirkſamkeit wie ſeine Ungiftigkeit erwieſen. Es liegt hier eine deutſche Erfindung von unüberſehbarer Tragweite vor. Prof. Straub(München) behandelte das Thema der Genußgifte. Er ſchilderte das Weſen und die Wirkungen der Genußgifte Alkohol, Opium, Kokain, Haſchiſch, Hopfen; unter allen Genußgiften ſei Coffein für den normalen Men⸗ ſchen das harmloſeſte. In gemeinſamer Sitzung der Abteilungen Pathologie, Innere Medizin und Chirurgie wurde die Frage der Gallen⸗ ſteine behandelt. Das pathologiſche Referat erſtattete Prof. Aſchoff(Freiburg). Bei den meiſten Steinbildungen ſpielen Infektion, Stauung oder Verſchlüſſe der Galle eine Rolle. Prof. von Bergmann(Frankfurt) führte aus, daß für die Erkennung der Krankheit als größter Fortſchritt die Rönt⸗ gendurchleuchtung zu nennen ſei. Innere Therapie und diä⸗ tetiſche Behandlung hätten ſich als zweckmäßig erwieſen. Prof. Anſchütz(Kiel) ſprach ſich entſchieden gegen die opera⸗ tive Entfernung der Gallenblaſe aus, die nur in Fällen, wo Todesgefahr beſtehe, in Frage komme. In der naturwiſſenſchaftlichen wurde von Dr. Pfeiffer(Bonn), Prof. Konen(Bonn), Prof. Reis(Karls⸗ ruhe) das Problem und die Erprobung der quantitativen behandelt. Prof. Kloſtermann(Halle a..) ſprach über den chemiſchen und ſpektrographiſchen Nachweis von Blei in menſchlichen Organen und Ausſcheidungen. Der Nachweis des Bleis iſt deshalb jetzt von beſonderer Bedeu⸗ tung geworden, weil durch den Erlaß des Reichsarbeitsmini⸗ ſteriums vom 12. Mai 1926 die gewerbliche Bleivergiftung der Arbeiter verſchiedener chemiſcher Induſtrien und Ge⸗ werbe zu den entſchädigungspflichtigen Berufskrankheiten zu zählen iſt und 95 Prozent aller gewerblichen Vergiftungen auf Blei entfallen. Um den zuſtändigen Behörden gegen⸗ über die Unterſuchungsergebniſſe der chemiſchen Analyſe augenfällig beſtätigen zu können, kann mit Erfolg das Blei ſpektrographiſch nachgewieſen werden. Dr. Paul Günther (Berlin) zeigte ſodann, daß die Röntgenſpektralanalyſe in vielen Fällen hohe Genauigkeiten erreichen kann. In der Abteilung für mathematiſch⸗naturwiſſenſchaft⸗ lichen Unterricht legte Prof. Konen(Bonn) die Stellung des Deutſchen Ausſchuſſes für mathematiſch⸗naturwiſſenſchaft⸗ lichen Unterricht zur preußiſchen Unterrichtsreform dar. Seine Ausführungen gipfelten in einer einſtimmig ange⸗ nommenen Entſchließung, die ſich dagegen richtet, daß bei der Neuordnung des Unterrichtsweſens in verſchiedenen Ländern eine Zurückdrängung der Naturwiſſenſchaften und der Mathematik ſtattgefunden hat. Es wird erwartet, daß bei künftigen derartigen Entſcheidungen die Geſellſchatf Deut⸗ ſcher Naturforſcher und Aerzte zu Rate gezogen wird. Darnach entwickelte Prof. von Dyk(München) Bayerns Stellung zur Schulreform. Das Ideal ſieht der Redner darin, daß nur zwei Schularten beſtehen und betrachtet dieſes als das Ende der Entwicklung in Bayern. Der Vortragende warnte ſodann vor jeder Verzettelung durch allzuviele Fächer; er will Chemie und Biologie auf der Oberſtuſe aller höheren Schulen aufs alleräußerſte beſchränken. Die Schulübungen dagegen ſollen möglichſt zeitig pflichtmäßig einſetzen. Hierauf ſchilderte der Vertreter Sachſens, Wagner(Dres⸗ den), den großen Gegenſatz hierzu in der weitgehenden Gabe⸗ lung nach der neuen ſächſiſchen Schulreform. Die nächſte Naturforſcher⸗Verſammlung wird 1928 in Hamburg ſtattfinden. Dt,—m. ——— 8— — —— Srettag, den 1. Oktober 1020 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 454 „Möwe“ das jünoſte deulſche Kriegsſchip Zu ſeiner Indienſtſtellung am 1. Oktober 1926 Der Waffenſtillſtand des November 1918 und ſeine Folge⸗ erſcheinungen hatten Deutſchland neben allen vollwertigen Linienſchiffen und Kurzern betanntlich auch ſeiner ſämtlichen modernen Torpedoboote und Zerſtörer beraubt. Was ſeither an Bootsmaterial dieſer Klaſſe in der Reichsmarine verwandt werden konnte— es dürfen nach dem Friedensvertrag 24 Boote in Dienſt gehalten werden— ſtammte aus der Vor⸗ kriegszeit und reichte in ſeinem Alter zum Teil bis in das Jahr 1906, alſo volle 20 Jahre, zurück. Daß von dieſen Boo⸗ ten nicht mehr allzuviel zu erwarten war, iſt ſelbſtverſtändlich, und ſo wurde denn, als der Aufbau der neuen Reichsmarine begann, vom Reichstag bald eine Serie von 6 neuen Tor⸗ pedobooten bewilligt, deren erſtes, als es im März dieſes Jahres vom Stapel lief, den Namen„Möve“ erhielt. Es wird am 1. Oktober zum erſten Mal in Dienſt geſtellt. Die Reichsmarine pflegt mit Recht, wo es irgend geht, die ruhmvolle Tradition der alten Flotte, und ſo iſt dͤenn auch der Name„Möve“ ein typiſcher Traditionsname, indem vor dieſer neuen„Möve“ bereits drei Schiffe dieſes Namens ſich hohe Verdienſte um das Vaterland in Frieden und Krieg erworben haben, deren zu gedenken beim Wiedererſcheinen des Namens in der Marine wohl Anlaß iſt. Die erſte„Möwe“ war 1879 auf der Schichau⸗Werft in Elbing in Auftrag ge⸗ geben worden. Sie war ein Kanonenboot von 845 Tonnen Größe bei 53 Meter Länge, 9 Meter Breite und 3,3 Meter Tiefgang. Die Einſchraubenmaſchine verlieh dem Schiff, dar am 31. Mai 1880 zum erſten Male ſeinen Dienſt aufnahm, bei 600 PS.⸗Leiſtungen eine Geſchwindigkeit von 10—12 See⸗ meilen, doch hatte das Schiff auf ſeinen großen und zahl⸗ reichen Auslandsfahrten ſich auch ſeiner Barktakelage als An⸗ triebsmittel zu bedienen. Die Beſatzung beſtand aus 133 Köpfen, die Bewaffnung aus zwei 12,5 Zentimeter⸗Geſchützen und fünf Mäſchinenkanonen. Das Kanonenboot„Möve“ war ſeiner Bauart und Ausrüſtung nach ſpeziell für den Dienſt in Ueberſee beſtimmt und ſicherte ſich dementſprechend ganz beſonders in der deutſchen Kolonialgeſchichte der achtziger Jahre einen unvergeßlichen Namen. Zum erſten Male hatte das Schiff 1882 deutſche Intereſſen im Auslande wahrzuneh⸗ men, als die Engländer Alexandria bombardiert hatten und die„Möve“ mit ihrem Schweſterſchiff„Habicht“ dorthin ent⸗ ſandt wurde, um Schutz und Rettung deutſcher und öſterreichi⸗ ſcher Staatsangehöriger in Aegypten zu übernehmen. Die „Möve“ führte bei dieſer Gelegenheit 150 deutſche Flüchtlinge von Ismailia nach Port Said und entszog ſie ſo den Gefahren des ägyptiſchen Aufſtandes und der engliſchen Kampfhand⸗ lungen. In das Jahr 1884 fällt dann die eindrucksvolle und bedeutſame Tätigkeit der„Möve“ bei dem Erwerb der weſt⸗ afrikaniſchen Kolonien für Deutſchland. Am 4. Juli 1884 lan⸗ dete das Schiff bei Bageida den deutſchen Regierungskommiſ⸗ ſar Dr. Nachtigall, der dann unter dem Schutze der Ge⸗ ſchütze der„Möve“ die Flaggenbiſſung und die Errichtung der deutſchen Schutzherrſchaft in Togoland vollzog. Derſelbe Monat führte dann die„Möve“ weiter ſüdwärts und gab ihr Gelegenheit, die deutſche Beſitzergreifung in Kamerun zu vollziehen. Vom folgenden Jahre ab ſehen wir die„Möve beteiligt an den Unternehmungen der Marine zum Erwerl und zur Sicherung der Kolonie Deutſch⸗Oſt⸗Afrika in der Geſchwader der Admiräle v Knorr(1885) und Deinfardt (1669). Auch hier hat die„Möve“ wertvolle Dienſte geleiſten und in kriegeriſchen Tagen treu ihre Aufgabe erfüllt. In die Heimat zurückberufen, wurde dann die„Möve“ einer Grundreparatur und einem Umbau zum Vermeſſungs⸗ ſchiff unterzogen, und wir ſehen ſie Anfang der neunziger Fahre wieder an der oſtafrikaniſchen Küſte, um dort Vermeſ⸗ ſungen vorzunehmen; ſie hatte aber auch in dieſem Jahre wieder Gelegenbeit, bei dem Negerauffſtand in der Nähe von Tanga militäriſch einzuareifen. Von Oſtafrika wurde die „Möve“ dann nach der Südſee entſandt und hat in rund 10⸗ jähriger weiterer Tätigkeit die ſchwierige Aufgabe groſſer Vermeſſungen im auſtraliſchen Archipel zu erfüllen gehabt. Damit war das Schiff aufgebraucht; es wurde 1905 aus der Liſte der Kriegsſchiffe geſtrichen. Im Herbſt desſelben Jahres wurde auf der Weſer⸗Werft in Bremen die zweite„Möwe“ in Bau gegeben, die am 2. Juli 1906 vom Stapel lief. Dieſer zweiten„Möwe“ waxen von vornherein eigentlich kriegeriſche Aufgaben nicht zugedacht. Sie war vielmehr nur als reines Vermeſſungsſchiff gebaut und beſaß deshalb auch nur eine Größe von 650 Tonnen bei einer Bewaffnung mit drei Maſchinenkanonen. Auch ihre Beſatzung war mit wenig mehr als 80 Mann geringer als die ihrer Namensvorgängerin. Dieſe zweite„Möwe“ hat zunächſt eine vergleichsweiſe ruhigere Geſchichte gehabt als die erſte„Möwe“, wenn ſie auch ihre ganze Dienſtzeit im Auslande zugebracht hat. In den Jahren 1913 und 1914 führte ſie, wie ihre Vorgängerin, an der oſtafrikaniſchen Küſte Vermeſſungen ſpeziell im Ruſidji⸗Ge⸗ biet und im Mafia⸗Kanal aus. Bei dieſer Arbeit wurde ſie vom Ausbruch des Weltkrieges überraſcht und erhielt, da ſie keinen Gefechtswert beſaß, den Befehl, in Daresſalaam aufzu⸗ legen. Ihre Beſatzung, Bewaffnung und Funkſtation ſollten für anderweite Zwecke, eventuell auf einem Hilfskreuzer oder an Land Verwendung finden. Als dann am 8. Auguſt 1914 ein engliſcher Kreuzer die Funkſtation von Daresſalaam be⸗ ſchoß und man das Einlaufen des Feindes in den nicht ver⸗ teidigungsfähigen Hafen befürchten mußte, wurde die„Möve“ 2— der eigenen Beſatzung geſpreugt und ſank in 6 Meter Tiefe. Um die Wende des Jahres 1915/16 war es, daß zum dritten Male eine„Möwe“ unter deutſcher Kriegsflagge in Dienſt geſtellt wurde, um die heimiſchen Gewäſſer zu verlaſſen. Aber obwohl dieſe Vahrt ausgeſprochen kriegeriſchen Unternehmungen galt, war dieſe dritte„Möwe“ doch urſprünglich kein Kriegsſchiff, ſondern war ein friedlicher Handelsdampfer geweſen, den man nun, nachdem draußen auf den Meeren der Welt kein deutſcher Kreuzer mehr die Flagge zeigte, als Hilfskreuzer hinaus ſandte, um an feindlichen Küſten und auf dem Ozean Minen⸗ und Hanbelskrieg zu führen. Die Fahrt war eines der ſen⸗ ſationellſten Kriegsereigniſſe zur See während des Werterie⸗ ges und hat damals die Augen der Welt auf dieſes Meiſter⸗ ſtück deutſcher Seemanus⸗ und Kreuzerkriegstunſt gelentt. Die geſamte Beſatzung des Schiffes erhielt am Tage nach der vtücctehr von ihrer erſten Fahrt am 5. März 1916 vom Kaiſer das Eiſerne Kreuz. Der erſte Erfolg der Fahrt war der Untergang des großen engliſchen Linienſchiffes„King Eduard VII.“ durch von der„Möwe“ gelegte Minen und dann folgte eine lange Reihe von Handelsſchiffen, die— teils nach ernſtem Gefecht mit den widerrechtlich armierten Gegnern— verſenkt wurden. Es ergaben ſich insgeſamt Beuten von 12 engliſchen, einem franzöſiſchen und einem belgiſchen Dampfer von rund 3000 bs nahezu 8000 Tonnen Größe und einem engliſchen Segler von 1500 Tonnen Größe, ſodaß der Geſamtbetrag der von der„Möwe“ aufgebrachten feindlichen Schiffe ſich zwiſchen 50.000 und 60000 Tonnen bewegte. Immer hatte zwiſchen dieſen Taten die„Möwe“ mit der Begegnung mit feindlichen Kreuzern zu rechnen und faſt wäre ſie noch im letzten Augen⸗ blick vor ihrer erſten Heimkehr(4. März 1916) ſelbſt das Opfer engliſcher Kreuzer geworden. Ein Teilnehmer an dieſe⸗ „Möwe“⸗Fahrt berichtet mündlich: 8 „Nördlich um Schottland herum heimkehrend ſah ſich das Schiff plötzlich von zwei engliſchen Kreuzern entdeckt. Der Verſuch fliehend zu entkommen, wurde von uns zwar ge⸗ macht, aber die engliſchen Schiffe kamen immer näher; die „Mbwe“ ließ dauernd drahtloſe Signale nach der deulſch⸗ Küſte zu ab. Im Augenblick höchſter Gefahr, als der Kom⸗ mandant bereits uns allen an Bord zum Abſchied die Han⸗ gereicht hatte und alles zur Vernichtung des Schiffes vorbe⸗ reitet war, erſchienen deutſche Kriegsſchiffe am Hortzont. Die Engländer laſſen von der Verfolgung ab und im Triumph wird die„Möwe“ heimgeführt. Im Hamburger Hafen wurde die„Möwe“ dann unter dem Decknamen„Vineta“ einer Reparatur unterzogen und ging dann bald darauf hinaus zu einer zweiten Fahrt, die noch weit erfolgreicher war als die erſte und von der die „Möwe“ am 22. März 1917 zurückkehrte. Es wurden 22 Dampfer und 4 Segler verſenkt mit zuſammen 123 100 To., darunter 21 feindliche Dampfer, von denen 8 bewaffnet waren und b im Dienſte der engliſchen Admiralität fuhren. Unter den mitgebrachten 593 Gefangenen waren 10 Englän⸗ der, 89 Neutrale und 100 Inder. Außerdem hatte der aufge⸗ brachte engliſche Dampfer„Varroudale“ am 31. Dezember 1916 mit 469 Gefangenen einen deutſchen Hafen, der japaniſche Dampfer„Hudſon⸗Maru“ am 16. Januar 1917 mit den Be⸗ ſatzungen von 6 Dampfern den Hafen von Pernambuco er⸗ reicht. Nach der Rückkehr von ſeiner zweiten Fahrt wurde der Kommandant Graf Dohna vom Kaiſer zum Flügeladjutan⸗ ten ernannt und ſich er war er der geeignetſte Mann, dem man den ehrenvollen Auftrag geben konnte, unſerer neuen „Möwe“ in der Taufe ihren Namen zu verleihen. Alten und Jungen aber in der Marine wird der wieder⸗ erſtandene Name„Möwe“ eine dauernde Mahnung ſein an die Taten in Krieg und Frieden in nahen und fernen Ge⸗ wäſſern, die die früheren Träger des Namen„Möwe“ für das deutſche Vaterland vollbracht haben. Möge die neue„Möwe“ wenn ſie nun ihren Dienſt beginnt, ſich ihrer Namensvorgän⸗ gerin würdig erweiſen und immer glücklich fahren. Das neue Torpedoboot„Möwe“ beſitzt eine Waſſerver⸗ drängung von 800 Tonnen bei einer Länge von 87,75 Meter, einer Breite von 8,75 Meter und einem Tiefgang von 2,48 Meter. Turbinen von 23000 WPeS ſollen de mSchiff eine Fahr⸗ geſchwindigkeit von 33 Seemeilen in der Stunde verleihen. Die Bewaffnung beſteht aus drei in der Mitſchiffslinie auf⸗ geſtellten modernen 10,5 Zentimeter⸗Schnellfeuergeſchützen und aus 50 Zentimeter⸗Torpedorohren. Im äußeren unter⸗ ſcheidet ſich das Schiff von unſereen früheren Torpedoboots⸗ bauten ziemlich weſentlich durch ſeine Höhe, die Art ſeiner Decksaufbauten und Bewaffnung. N. Kommunale Chronik IL. Leimen, 30. Sept. Dieſer Tage fand in Leimen eine Bürgermeiſterkonferenz der Amtsbezirke Wiesloch und Heidelberg ſtatt, die dem Zwecke diente, den Zement als Bauſtoff näher kennen zu lernen, wozu durch die Beſichtigung der von der Gemeinde Leimen erbauten Zementhohlblockneu⸗ bauten, die als Verſuchsſtraße von den Portland⸗Zementwer⸗ ken angelegte Betonſtraße und des Zementwerks ſelbſt reich⸗ lich Gelegenheit geboten wurde. An der Konferenz nahmen über 60 Ortsvorſteher teil. Als Vertreter des Heidelberger Bezirksamtes war Landrat Schmidt, als Vertreter des Wies⸗ locher Bezirksamtes Landrat Naumann erſchienen. Im Mit⸗ telpunkt der Konferenz ſtand der Vortrag von Regierungs⸗ baumeiſter Hettig von der Deutſchen Zementberatungs⸗ ſtelle München über die Betonſtraße, der durch Lichtbilder die nötige anſchauliche Erläuterung erfuhr. Nach ihm kann ſich ein armes Land, wie Deutſchland es augenblicklich iſt, den Luxus ſchlechter Straßen nicht leiſten, da deren Erhaltungs⸗ aufwand bei der ſtarken Inanſpruchnahme durch das Auto für die Dauer nicht mehr tragbar ſein wird. Unter den vier Straßentypen(Teerſtraße, Pflaſterſtraße, Aſphaltſtraße und Betonſtraße) erweiſe ſich nach den techniſchen und finanziellen Geſichtspunkten die Betonſtraße als die beſte; ſie habe ſich auch in Amerika, wo der Automobilverkehr erheblich größer als wie bei uns ſei, ſo ausgezeichnet bewährt, daß der Bau vonBetonſtraßen den der anderen Typen ganz verdͤränge. So ſeien im Jahre 1925 425 Millionen Quadratmeter Straßen fertiggeſtellt geweſen. Man müſſe auch in Deutſchland, wo die Straßenbaufrage das aktuellſte Verkehrsproblem bedeute, endlich mit dem großzügigen Bau von Betonſtraßen begin⸗ nen. In Bayern hätten Staat und Gemeinde ſchon den An⸗ fang gemacht. Es ſei an der Zeit, daß man auch in Baden hierzu den nötigen Mut und die nötige Verantwortungsfreu⸗ digkeit aufbringe. Die Haltbarkeit der Betonſtraßen nimmt er mit 30—40 Jahren an. Während ſich die Betriebskoſten ſür Schotterſtraßen jährlich auf 1,5 M. für den Quadratmeter belaufen ſollen, betrage der Unterhaltungsaufwand für Be⸗ tondecken in den erſten Jahren 5 Pfg. jährlich, ſpäterhin 20 Pfennige, wofür von den ausführenden Baufirmen Garan⸗ tie übernommen werde. Weiterhin ſei mit der Anlage des neuen Straßennetzes ein Teil des Arbeitsloſenproblems ge⸗ löſt, da die Herſtellung im Gegenſatz zu Amerika mit möglichſt wenig Maſchinenmaterial ausgeführt werde. Kleine Mitteilungen Der Bezirksrat Säckingen hat die Bürgermeiſterwahl in Hottingen vom 8. Auguſt wegen Verletzung weſentlicher Vorſchriften für ungültig erklärt. a“ Haga gæu- cleciacie ſtaa⸗ Da vntudle, ſit dcb. cute, Keaie Ollcber feſt⸗ Ea 241 Wilhelm Fleiner Lebensbild eines Mediziners Am Nikolaustag des Jahres 1857 wurde Wilhelm Fleiner als der zweite Sohn des Apothekers Wilhelm Fleiner und ſeiner Frau Chriſtine, geb. Stein, geboren. In dem ehrwür⸗ digen, ſtattlichen Apothekerhauſe in Schopfheim i. W. ver⸗ lebte er mit vier Geſchwiſtern eine frohe Kindheit. Frühzeitig aus der Schule genommen, verbrachte er in der elterlichen Apotheke ſeine Lehrzeit. Der Knabe war den Schulpflichten entronnen, aber ſchwere Verantwortungen traten an ihn her⸗ an; denn gegenüber den fremden Lehrlingen und Gehilfen fühlte der Sohn des Hauſes trotz ſeiner jungen Jahre die Notwendigkeit gewiſſenhafter Pflichterfüllung im Beruf, um⸗ ſomehr, als der Vater als Landtagsabgeordneter oftmals das Geſchäft einem Proviſor und dem jungen Sohn überlaſſen mußte. In dieſen Jahren hat Wilhelm Fleiner den Grund für ſeine vorzügliche Kenntnis der Arzneimittellehre gelegt, die ihm im ſpätern Leben zugute kam. Den Abſchluß ſeiner Schul⸗ bildung erhielt er nach beendeter Lehrzeit auf der Bürger⸗ ſchule in Konſtan z. Das alte Konſtanz und der Bodenſee aben auf den heranwachſenden Jüngling einen tiefen Ein⸗ ruck gemacht. In ſpätern Jahren hat es ihn immer wieder an den Bodenſee in ſein Jugendland, gezogen. Er liebte den See im ſtrahlenden Vollmondſchein, im Nebel der Herbſttage und im Sonnenglanz des Frühſommers, wenn die unter⸗ gehende Sonne den Turm des Münſters und den maſſiven Bau des Konziliums vergoldet. Nach Abſolvierung der oberſten Klaſſe der Bürgerſchule, die jedoch nicht mit dem Maturum abſchloß, kehrte er in die alemanniſche Heimat zurück. Der Siebzehnjährige leitete vertretungsweiſe die Apotheke in Wehr, die Filiale der Schopfheimer Apotheke war. Sein großer Fleiß und das fein ausgebildete Pflichtgefühl ermöglichten es dem Vater, ſo ernſte Verantwortung auf die jungen Schultern zu legen. Nach einem Jahr in Lauſanne, wo er zur Erlernung der franzöſiſchen Sprache als Avothekergehilfe arbeitete, war in ihm der Entſchluß gereift, Medizin zu ſtudieren. Aber das Hindernis, das ihm die Pforten der alma mater verſperrte, war der Mangel des Abiturs. Er gelang zwar, im Winter⸗ ſemeſter 1879—80 in Heidelberg in der mediziniſchen Fakultät der Ruperto Carola die Immatriknlation zu er⸗ reichen, aber der junge Student mußte ſich in erſter Linie hinter die Schulbücher ſetzen und ſich auf die Reiſeprüfung vorbereiten. Mit eiſernem Fleiß und zäher Ausdauer ar⸗ beitete er vomMorgengrauen bis in dieNacht beſuchte daneben noch Vorleſungen über Anatomie bei Gegenbauer und Experi⸗ mentalphyſik bei Quincke. Wer das Maturum auf normalem Weg nach 10jährigem Gymnaſialbeſuche ablegte, weiß niche, wieviel unermüdliche Energie dazu gehört, dies Ziel in ſpätern Jahren und auf privatem Wege zu erreichen. Wilhelm Fleiner hat in ſpätern Jahren oft dieſes harten Kampfes ge⸗ dacht, der dank ſeiner großen Leiſtungsfähigkeit zum glück⸗ lichen Sieg führte. Im Herbſt 1880 beſtand er die Reife⸗ prüfung und wandte danach mit freudigem Stolz ſeine volle Arbeitskraft dem Medizinſtudium zu. Im Herbſt 1881 be⸗ ſtand er das Phſikum, nach fünf weiteren Semeſtern, dar⸗ unter eines in Kiel, im Januar 1884 das mediziniſche Staats⸗ examen mit dem Prädikat„ſehr gut“, im Februar 1881 das Doktorexamen mit„ſumma eum laude“. Nach ſeiner Aſſiſten⸗ tenzeit bei dem Pathologen Julius Arnold und darnach bei Wilhelm Erb erwarb er die Venia docendi im Winter 1888. Der Mann, deſſen Perſönlichkeit und Lehre von weit⸗ tragender Bedeutung für die Entwicklung des jungen Ge⸗ lehrten war, iſt Adolf Kußmaul. Dieſer lernte Fleiner 1889 auf der Naturforſcherverſammlung in Heidelberg kennen. Kußmaul hatte ein Referat des jungen Dozenten ange⸗ griffen. Fleiner kämpfte in der Diskuſſion lebhaft für ſeine Auffaſſung, der die Wiſſenſchaft kurz darauf Recht hab. Der berühmte Kliniker hatte Intereſſe gewonnen an dem jungen Gegner und bot ihm an, ſein Mitarbeiter zu werden. Damit wurde Fleiners Arbeit der nächſten Jahre auf die wiſſen⸗ ſchaftliche Erforſchung und Behandlung der Krankheiten der Verdauungsorgane gelenkt. Durch den Einfluß dieſes, in Wiſſenſchaft und ärztlicher Kunſt gleich bedeutenden, Lehrers iſt vieles, was alſoAnlage und Begabung in Fleiner war, ge⸗ fördert und der vollen Entfaltung zugeführt worden. So die Kunſt der Diagnoſtik, in der er eine meiſterhafte Sicherheit erlangte. Aber nicht die Diagnoſe, ſondern die Therapie war das Ziel: die Heilung des Kranken oder wenigſtens Linderung ſeiner Leiden. Fleiner beſaß in hohem Maße die Gabe der Einfühlung in den jeweiligen Zuſtand des Kranken und ein feines pſychologiſches Verſtändͤnis für alle menſchlichen Leiden und Schwächen. Wer ihm als Patient gegenüber ſtand, hatte die Empfindung, durchaus im Mittelpunkt ſeines Intereſſes und Denkens zu ſtehen, und fühlte ſich geborgen in ſeiner Ob⸗ hut. Fleiner hat zeitlebens voll Verehrung und Danklarkeit zu dem Meiſter aufgeblickt, und Kußmaul mag es als ein Glück empfunden haben, Fleiner zum Schüler und Mitarbei⸗ ter gewonnen zu haben. Schon in den 9ber Jaſren war Fleiners Ruf weit über die Grenzen der badiſchen Heimat hinausgedrungen. Aus allen Ländern kamen Heilungſuchende, die ſich im Dia⸗ koniſſenhaus und St. Joſefshaus, den beiden Privatkliniken Fleiners, in ſeine Behandlung begaben. Die konſultative Praxis führte ihn mehrfach ins Ausland. Kußmaul hatte den jungen Kollegen am badiſchen Hof eingeführt, anläßlich einer Erkrankung des Großherzogs Friedrich. Fleiner wurde der konſultierende Arzt des Großherzogs Friedrich und der Großherzogin Luiſe, der bei allen Erkrankungen zu Rate gezogen wurde. Einen Ruf nach Innsbruck auf den Lehrſtuhl für Haut⸗ krankheiten und einen Ruf an die mediziniſche Klinik der Univerſität Greifswald lehnte Fleiner ab. 1906 wurde er zum Ordinarius an der Univerſität Heidelberg und Direktor der mediziniſchen Poliklinik berufen. In den fol⸗ genden Jahren erreichte die Poliklinik ihre höchſte Blüte. Der Zuſtrom der Patienten wuchs, vis die freie Aerztewahl dieſer Entwicklung Schranken ſetzte. Auch als Lehrinſtitut hat ſich die Poliklinik unter Fleiners Leitung entfaltet; die Hörerzahl ſtieg auf das ſechsfache. Mit beſonderer Sorgfalt widmete er ſich der Ausbildung der jungen Aerzte. Die hohe Auffaſſung des ärztlichen Berufs, das Verantwortungsgefühl, die Stellung des Arztes gegenüber dem Kranken, die häufig von einer ſeelſorgeriſchen Tätigkeit untrennbar iſt,— all die Feinheiten ärztlicher Ethik wußte er in den Mittelpunkt des Unterrichts zu ſtellen und neben einer Fülle praktiſch ver⸗ wertbarer Kenntniſſe den Hörern zu vermitteln. Das Ein⸗ drucksvolle an ſeiner Lehre war, daß er ſie lehte, daß ſie nicht„graue Theorie“ blieb. So betätigte er ſeine große Herzensgüte und Menſchenfreundlichkeit gegenüher dem Klientel der Poliklinik, den Armen der Stadt und den Pa⸗ tienten der Krankenkaſſen. Auf Fleiners wiſſenſchaftliche Arbeiten einzugehen, iſt hier nicht der Platz. Aus einer Reihe von Arbeiten, die er als Mitarbeiter der Jahreskurſe für ärztliche Fortbildung über das Gebiet der Verdauungskrankheiten veröffentſüßte, iſt für ſeine ärztliche Perſönlichkeit charakteriſtiſch:„Neber das Köryerliche und Seeliſche in der Diagnoſe und Behand⸗ lung“(1912). Im Herbſt 1924 zog ſich Fleiner infolge des Abbangeſetzes von der Direktion der mediziniſchen Poliklinik zurück. Die letzten Jahre ſeines Schaffens gehörten ſeinen Kranken und philoſophiſchen Studien. Am 25. Juli d. J. hat der Tod dieſem Leben voll ſegensreicher Wirkſamkeit ein Ende ge⸗ macht. Bis wenige Tage vor ſeinem Tod iſt er im ärßtlichen Beruf tätia geweſen. Ueber die Grenzen der Heimat hinaus geht die Trauer bei Unzähligen, die ſeine große, ſchlichte Perſönlichkeit als Arzt, Lehrer und Freund gekannt haben, * 4. Seite. Nr. 454 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe/ Freitag, den 1. Oktober 1926 Stadtiſche Rachrichten Sie Gage vom Teußelsloch 925 Es mag ſchon lange, lange Jahre her ſein, da war unſere Stadt noch ein kleines Fiſcherdorf. Dort, wo houte der Friedhof liegt, lag das Dörſchen Dornheim. In Dornheim lebten die drei Brüder Friedbert, Max und Robert beiſam⸗ men. Ihre Eltern waren längſt geſtorben. Die Brüder be⸗ bauten miteinander einen Acker, der in der Richtung nach Feudenheim zu lag. Ihr Gemüſe verkauften ſie im nahen Mannheim, wo die Einwohner meiſt nur Fiſchersleute waren. Nun hatte der Acker aber einen Nachteil: er hatte keinen 3 Brunnen. Es war nun natürlich für die Brüder ſehr ſchwer, 3 das Waſſer von ihrem Häuschen hinaus auf den Acker zu (ſchleppen. So beſchloſſen ſie denn, einen Brunnen zu 5 graben. Geſagt, getan! Sie fingen munter an zu graben. Aber auf Waſſer kamen ſie nicht. Sie gruben auch am andern 0 Tage, aber Waſſer fanden ſie wieder nicht. Dazu war das Graben nicht leicht: beſtändig löſte ſich Erde von der Wand S8 des Schachtes. Ja ſogar die Schaufeln, mit denen die Brü⸗ bder arbeiteten, brachen mehrmals ab, trotzdem die Erde ſehr 5 locker war. Am zweiten Tage kreiſten zudem noch Raben über der Arbeitsſtätte; ſie erfüllten die Luft mit widerlichem Krächzen. Den Brüdern kamen dieſe Dinge wohl ſehr verdächtig 8 vor, aber ſie ſetzten trotzdem die Arbeit fort. Wie ſie aber am folgenden Tage an den Schacht kamen, ſahen ſie unten auf dem Grunde eine weiße Frau ſitzen, die plötzlich verſchwänd, als ſie hinabſtiegen.„Hört, liebe Brüder“, ſagte „da der junge Friedbert zu ſeinen Brüdern,„hier wollen wir lieber nicht weitergraben. Vorgeſtern fiel immer wieder die Schachtwand ein, geſtern ſchrien die Raben und heute morgen nun noch die weiße Frau. Kommt, wir wollen das Loch zuwerfen, wer weiß, was uns ſonſt noch geſchieht.“„Fällt uns garnicht ein,“ gaben die Brüder zur Antwort,„jetzt, wo SS eeeee 18 gewiß auf. Nein, jetzt graben wir weiter, dann ſind wir bald am Ziel!“ So gruben ſie denn weiter. Mittag war ſchon vorüber, da ſtießen die Brüder auf eine Eiſenplatte. „Was ſoll denn das bedeuten: eine Eiſenplatte?“„Macht vorwärts, packt an! Die Platte muß heraus!“ Aber das war ſchneller geſagt, als getan: die Platte war zu ſchwer. Da lief Friedbert ins nahe Dorf und holte Hilfe. Mit ver⸗ ſtärkter Kraft griffen ſie nun an. Da klang es wie unter⸗ irdiſches Donnerrollen. Aber die Platte löſte ſich, und ſchließlich konnte man ſie ganz aufheben. Wieder klang es wie Donnerrollen. Aber was ſehen die Männer? Einen großen Sarg von glänzendem Silber.„Beſtes Silber!“ ſagte einer der Männer und lachte.„Ein koſtbarer Fundl Da können wir ſteinreiche Leute werden!“ antwor⸗ tete ein anderer.„Geht, wer wird ſo reden!“ ſprach da der junge Friedbert.„Wollt ihr die Rube der Toten ſtören oder gar euch an fremdem Gut vergreifen?“ Da lachten die Män⸗ ner den Jünaling aus. Doch der ließ ſich nicht beirren: „Macht, was ihr wollt. meinetwegen, aber ich will nichts da⸗ mit zu tun haben!“ Sprach's und ſtieg die Leiter hinauf aus dem Schacht. Unten beguckten ſie nun neugierig den Sarg.„Seht nur, da iſt ja eine Inſchrift darauf!“„Sogar mit Gold⸗ buchſtaben!“—„Leſt doch mal!“ Eben wollte ſich einer daran machen, die Inſchrift zu leſen, da grollte wieder der unter⸗ irdiſche Donner und plötzlich— ſank der Sarg in die Tiefe. Die Männer ſtanden noch ganz betroffen da, da füllte ſich die Grube raſch mit Waſſer. Das ging ſo ſchnell, daß ſich keiner der Männer mehr retten konnte: ſie mußten 3 4 55———————— 8 8 8 Rand der Grube aus zugeſchaut!“ Er eilte, ſo ſchnell er konnte, nach Dornheim, um Hilfe zu holen. Aber es war zu ſpät; 94 die Leute vom Dorf hinauskamen, ſahen ſie an der Stellé des Schachtes einen finſteren Weiher. Da Zogen ſie wieder heim und jeder mied mit Grauen den un⸗ heimlichen Ort. Leuten nur das„Teufelsloch“ genannt. Es war noch bis pvor wenigen Jahren zu ſehen abſeits an der Landſtraße nach Feudenheim. Heute iſt es mit Sand aufgefüllt, aber gar manches Mal liegt es noch wie geheimes Raunen über der Stelle; wenn die Nebel ſpätere Herbſttage über der Ebene brauen, klingt es Geiſter?: * Gebäudeverſicherung. Das Städtiſche Nachrichtenamt weiſt auf die Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters über die Anzeigepflicht für die Gebäudeverſicherung hin. Unter⸗ laſſungen haben zur Folge, daß 1. die Gebäude bei eingetre⸗ tener Wertserhöhung unterverſichert ſind und 2. bei eingetre⸗ tener Wertsverminderung(durch Abbruch, Einſturz, Bau⸗ fälligkeit) zu hohe Beiträge zur Gebäudeverſicherung bezahlt werden müſſen. Für Unterlaſſung der vorgeſchriebenen An⸗ Zeige kann eine Geldͤſtrafe bis zu 150 Mk. verhängt werden. Die Verſicherung und die Beitragspflicht für abgebrochene oder durch andere Ereigniſſe als Brand, Exploſion oder Blitz⸗ ſchlag zerſtörte Gebäude beſteht weiter, bis Anzeige entſpre⸗ chend der Bekanntmachung erſtattet wird.(Weiteres Anzeige im geſtrigen Abendblatt.) 5* Direktionswechſel bei der Oefſentlichen Sparkaſſe. Am geſtrigen Tage iſt der Leiter der Mannheimer Sparkaſſe, Direktor Schmelcher, nach 31jähriger Tätigkeit infolge 0 vorgerückten Alters in den wohlverdienten Ruheſtand ge⸗ 6 SS 8 —— — von denen zahlreiche deutſche Sparkaſſen in den letzten Jah⸗ trren heimgeſucht wurden, verſchont geblieben iſt, HDirektor Schmelcher ein weſentliches Verdienſt zuſchreiben. Er war in der Unermüblichkeit ſeiner Arbeit ein Vorbild ür alle Untergebenen, die ſein vornehmes, vorbildliches eſen ſchätzten. Herr Schmelcher war der vierte Direktor bder Mannheimer Sparkaſſe, die auf ein 104jähriges Beſtehen zurückblickt. Der Verwaltungsrat hat dem Scheidenden in eeiner beſonderen Ehrung ſeine rückhaltloſe Anerkennung zium Ausdruck gebracht. Ueber die Wahl des Nachfolgers iſt naoch keine Entſcheidung getroffen. 93 5* Schwere Stürze. Geſtern vormittag ſtürzte am Wald⸗ bhhofbecken im Induſtriehafen ein 32 Jahre alter Schloſſer vom eeinem Gerüſt und zog ſich einen rechten Schlüſſelbein⸗ bruch zu.— Auf der Caſterfeldſtraße ſtürzte geſtern abend ein 24 Jahre alter Taglöhner von ſeinem Fahrrad, wobei er ſich an der linken Kopfſeite ſtarke Verletzungen zuzog und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Betriebsunfälle. Geſtern vormittag erlitt im Betriebe der deutſchen Textilvereinigung eine 18 Jahre alte Arbeiterin Durch einen Gegenſtand, der ihr auf den Kopf fiel, eine leichte. Gehirnerſchütterung.— Beim Neckar⸗Kanalbau verunalückte ggeſtern nachmittag ein 31 Jahre alter, Taglöhner. Er trug einen Knöchelbruch davon. Die beiden Verletzten wurden ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. * Vorſicht beim Ueberqueren der Straße! Infolge Un⸗ achtſamkeit lief geſtern abend eine 72 Jahre alte Frau in der Seckenheimerſtraße gegen einen Perſonenkraftwagen, wurde umgeworfen und am Kopfe leicht verletzt. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages nachmittags am Paradeplatz zwiſchen zwei Radfahrern, abends Ecke Kaiſerring und Moltkeſtraße zwiſchen einem Per⸗ ſonenkraftwagen und einer Radfahrerin, wobei letztere leicht verletzt wurde, und nachts in der Schloßgartenſtraße zwiſchen einem Radfahrer und einem Perſonenkraftwagen. Auch hier⸗ bei trug der Radfahrer Verletzungen davon. 85 634 * wir jeden Augenblick auf Waſſer kommen können, hören wir elend ertrinken. Friedbert hatte ſchreckensbleich vom Der ſchwarze Weiher aber wurde von den da nicht wie Seufzen ruhloſer treten. Wenn das Mannheimer Inſtitut von den Kriſen, ſo darf ſich⸗ Dr. Seubert/ Deult Neu⸗Tokio Den erſten Eindruck einer unbekannten Stadt am Abend auf ſich wirken zu laſſen, iſt oft falſch; aber bei Tokio war es kein Fehlgriſf. Alles, was bei Tage den Eindruck ver⸗ wiſcht hätte, verſchwand im Dunkel und nur die Unzahl von Lampen, Papierlaternen von unwahrſcheinlicher Größe in allen, vorwiegend roten Farben, duürchfluteten phantaſtiſch die belebten Straßen. Ziellos, ſchauend und ſtaunend zogen wir durch dieſe neue fremde Welt, oft mühſam den Weg durch das Menſchengewimmel bahnend, nicht ſelten aufge⸗ ſchreckt durch den Ruf eines Rikſha⸗Kulis. Plötzlich verdichtet ſich das Gewühl, Autos und Rikſhas ballen ſich zu Knäueln, helleres Licht ſtrahlt auf. ˖ Ein großes Theater Entſchluß, die berühmte japaniſche Bühne kennen zu ler⸗ nen. Daß es nur noch Stehplätze auf der Galerie gab, war uns gerade recht. Wo hätten wir beſſer Schauſtück und Volksleben zu gleicher Zeit beobachten können? Es bgann gerade das vierte Stück des Tagesſpielplans, ein Volksdrama. Der Vorhang, ein rieſiges, längsgeſtreiftes Tuch, wurde von einem Mann von einem Ende der Bühne zum andern im Laufſchritt weggezogen. Auf der Szene wurde noch gebaut und aufgeräumt und Kuliſſenſchieber lie⸗ fen hin und her. Das Stück begann. Aus einer Ecke er⸗ tönte das ſchwache Geräuſch zitterartiger Muſikinſtrumente und von der anderen Seite harte Klopftöne, die beſonders wichtige Stellen untermalen. Dieſe kamen von einem Jüng⸗ ling, der vor einer Seitenkuliſſe auf den Knien hockte und voller Begeiſterung mit zwei Hölzern auf eine Tafel klopfte. Die Ausſtattung war reinhardtiſch ſtilvoll. Das Stück ſelbſt brachte viel Geſpräche und wie uns ſchien, wenig Handlung. Merkwürdig war, daß bei einem Aktwechſel niemals der Vorhang vorgezogen, ſondern die Drehbühne einfach vor den Augen des Publikums herumgedreht wurde. Der neue Aufbau war ſchon fertig, und nur ein großes, teppichartiges Tuch wurde über den ganzen Boden ausgebreitet. Die Bühne war noch im Drehen, als die Schauſpieler ſchon ihre Plätze einnahmen und die Muſik wieder begann. Die Frauen⸗ rollen wurden durchweg von Männern dargeſtellt, die, mimiſch ſehr geſchickt, doch durch die Stimmlage nach unſerem Gefühl den Eindruck verwiſchten. Dann ließen wir uns von dem Gewoge der Straße trei⸗ ben, um weiter Tokios Nachtleben zu belauſchen. Allmählich fing nun, trotz der Mandarinen, der Magen an zu knurren, da ſahen wir zufällig einen klei⸗ nen Karren, in dem es die eigroßen Reiskugeln mit Auf⸗ ſchnitt gab, die wir ſchon von der Ueberfahrt auf dem japani⸗ ſchen Dampfer her als ſo ſehr ſchmackhaft kannten. Einen Augenblick ſpäter lagen vor uns eine Reihe Aſchinger Bröt⸗ chen, wie wir ſie tauften, zur Auswahl, mit den ſchönſten Sachen darauf. Einer der Karrenbeſitzer langte mit ſeinen gewiß ſehr ſauberen Händen in eine große Balge, holte den kalten Reis heraus und formte die Eikugeln, während der andere Tintenfiſch, Hühnerfleiſch, Sardinen und eine Art rohen Fiſch in flache Scheiben zerſchnitt und den Belag machte. Man mußte die ganze ziemlich geräumige Portion in eine kleine Tunkenſchale ſtecken und dann mit einem Male in den Mund bugſieren, um die Maſſe nicht auseinander⸗ bröckeln zu laſſen. Dazu gab es einen herrlichen, blaßarün ausſehenden Tee, den wir aus henkelloſen Täßchen ſchlürf⸗ ten. In warmes Waſſer getauchte Lappen dienten zum Ab⸗ wiſchen für die Finger der ganzen Kundſchaft. Wir gingen gerade durch eine dunkle Nebenſtraße, dem Klange einer Muſik nach, als uns von einer uns entgegen⸗ kommenden Gruppe ein fröhliches„Guten Abend“ zuge⸗ rufen wurde. Antwort. kurzes Hin und Her, und wir waren in lebhafteſter Unterhaltung mit vier japaniſchen Studenten, die Schüler der deutſchen Handelshochſchule waren und ein recht gutes Deutſch ſprachen. Nach einer kurzen Nacht im räumlich, künſtleriſch und Preislich! phantaſtiſchen Imperialhotel auf ſchwebend auf⸗ gehängten Bettmatratzen trug uns ein Auto auf einer ſchönen breiten, gut aſphaltierten Straße in kurzer Zeit hinaus zum Meiji⸗Tempel Vor dem Eingang zum eigentlichen Tempelgarten herrſchte ein vergnügtes Treiben. Dutzende von bunten Kimonos ſchimmerten uns entgegen. Sie gehörten zu den weiblichen Angeſtellten der Tokioer Hypothekenbank, die hier den leb⸗ haften Fußgängerverkehr ausnutzten, um Werbeſchriften zu verteilen. Gerne ſtellte ſich eine Schar von ihnen unſerem Objektiv und wir konnten einige ſehr luſtige Begrüßungs⸗ ſzenen mit den weißgeſchminkten Dämchen kurbeln, bevor wir unſere Wallfahrt antraten. Am rieſenhaften Tor, nur aus den typiſchen zwei Pfoſten und den beiden nach außen geſchwungenen Querträgern be⸗ ſtehend, mußten wir unſer Auto ſtehen laſſen, da ſelbſt der Kaiſer nur zu Fuß dieſen heiligen Hain betreten darf. Zwi⸗ ſchen hohen, uralten Föhren hindurch brachte uns ein kleine⸗ rer Seitenweg zu dem Verwaltungsgebäude. Unſere Beglei⸗ ter, die japaniſchen Studenten, gingen hinein, um uns bei dem Obervrieſter anzumelden. Nach kurzer Zeit erſchien ein weißgekleideter Prieſter, der uns mit vielen Verbeugungen zum Nähertreten einlud. Das Zeremoniell erforderte es, daß wir trotz der niedrigen Temyeratur in dieſem Hauſe unſere Mäntel ablegten. Nach weiteren mehrfachen Verbeugungen und ſchlürfendem Lufteinziehen führte man uns über eine Diele aus poljertem Erz in das Empfangszimmer. Nochmals Verbeugungen und Platznehmen an einem großen Tiſch. Ein kleiner Diener bringt den üblichen Ofen, einen zylindriſchen Topf aus köſtlicher alter Bronze, mit Sand gefüllt, in dem einige Stückchen glühender Holzkohle liegen, und deſſen Wärmeſtrahlung gerade genügt. um die darüber gehaltenen Fingerſpitzen zu erwärmen. Zigaretten und Schälchen mit dampfendem Tee werden angeboten. Nach kurzer Verdol⸗ metſchung klären wir den Vertreter der hohen Geiſtlichkeit über den Zweck unſeres Beſuches auf, nämlich einige Szenen am Temyel im Filme feſtzubalten, was uns bereitwilligſt ge⸗ ——0 Der Prieſter ſelbſt erbietet ſich zur Mitwirkung als me, Nach Beendigung des Tees führt er uns durch eine für gewöhnliche Sterbliche verſchloſſene Tür und einen ſchmalen Gang zu einem idylliſch gelegenen heiligen Gartenhäuschen. in dem ſeinerzeit die Kaiſerin von Japan kurze Zeit gelebt hat, und deſſen Innenräume mit ihrer gähnenden Leere ſo, recht die Einfachheit und Bedüirfnisloſigkeit des jayaniſchen Volkes auch in den höchſten Schichten zu erkennen gibt. Sicher kann die reizvolle Ausſicht, die ſich dͤurch die breiten Schieße⸗ türen dem Auge darbietet, viele, dem Europäer unentbehr⸗ lich erſcheinende Wohnungsgegenſtände erſetzen. Nun mußten wir nochmals durch ein gleiches Tor. Jetzi erſt gelangten wir zu einem Vorhaus des Temvels, denn das eigentliche Gotteshaus, das nur von dem Kaiſer einmal im Jahre beſucht wird, iſt für alle Sterbliche geſchloſſen. Hier vor dem Tempel ſtehen unten beiderſeitig zwei lange Tiſche auf die man Hut und Mantel legt, um dann die Stufen hinauf vor das offene Haus zu treten. Man klatſcht in die Hände oder bumpert auch mit den Füßen gegen die untere Schwelle, * 7 digſte Illuſtration bedeutet. 4 h. Wellſtudienreiſe um die Aufmerkſamkeit des Gottes auf ſich zu lenken, unk wirft daun in das dazu aufgeſpannte Leinen einige Kupfer⸗ oder Silbermünzen. Die Japauer bleiben dann ſtehend oder knieend eine Zeitlang in Anbetung verſunken und der Got⸗ tesdienſt iſt beendet. Wie ſchwer iſt es, ſich ernſthaft in die Seele eines ande⸗ ren Volkes, eines ſo ganz anderen Volkes, hineinzuleben. Faſt unmöglich. An Bord unſerer„Fulda“, des neuen 10 000 Tonnen⸗Motorſchiffs des Norddeutſchen Lloyd, deſſen Sulzer⸗ motoren aus Ludwigshafen ſtammen, iſt ein Deutſcher, der 3 23 Jahre im Innern Chinas gelebt, Schulbildung und Chri⸗ ſtenglauben verbreitet und ſehr eng mit dem Volke Fühlung gehabt hat, weil er die Sprache auch in ihren Dialekten be⸗ herrſcht. Dieſer, den eine glückliche Hand im Auswärtigen Amt für das gerade in dieſen Tagen neu errichtete deutſche Konſulat in Dairen(Korea)— ruſſiſch Dalny— den wichtig⸗ ſten Haſen Nordchinas, gewonnen hat, konnte ſich wirklich ein Urteil über das Denken und Leben der Chineſen erlauben. Er liebte ſie auch. Und das ſcheint mir eine Vorbedingung 4 zu ſein, Japaner werden nicht geliebt— vielleicht von ſick 9 ſelbſt. Das iſt eine— und wohl nicht die einzige Aehnlichkeit mit uns. Sie haben keine Gabe, ſich beliebt zu machen; Stim⸗ mung zu machen durch die Weltpreſſe verſteht Tokio ebenſo⸗ wenig wie Berlin. Zäh und weitſchauend hat Nippon ſeine Flotte und Weltmacht aufgebaut, wenn auch keine Liebe, ſc doch Furcht verbreitend; der Kampf um die Weltberrſchaft der ja in ein neues Stadium eingetreten iſt, kann dieſe kleine Inſelgruppe nicht links liegen laſſen. Bewundern muß mar jedenfalls die Leiſtung des Wiederaufbaus der„zerbebten“ Städte. Ein Schaden von 10 Milliarden Goldmark wird ohne ein Wort der Klage, ohne Verzweiflung hingenommen von einem Volk, das ganz gewiß keine großen Schätze ſein eiger nennt. Ich las ein Buch von einem Berliner Journaliſten, der vor zwei Fahren den baldigen Wiederaufbau Tokios mit ſehr mißtrauiſchen Worten abtut. Falſcher Prophet. Die Stadt iſt aufgebaut 33 neue breite Straßen ſind durch das frühere Gaſſen⸗ gewirr gezogen, in der Breite zwiſchen 25 und 73 Meter ſchwankend. Ihre planmäßige Geſamtlänge beträgt 90 Kilo⸗ meter, die wirklich ſehr anſehnliche Hauptſtraße Ginza iſt über 10 Kilometer lang und 44 Meter breit. Dazu kommen 122 neue Nebenſtraßen in der Breite von 11 bis 15 Metern— man denke dagegen— Buenos Aires Hauptverkehrsſtraßen mit 6 bis 8 Metern!—. Die neugelegten Straßenbahnen ſind über 300 Kilometer lang. Im ganzen hat Japan für den Wiederaufbau ſeiner Hauptſtadt ſchon 1” Milliarden Mark aufgebracht. Die unzerſtörbare Kraft, die Hingebungsfähig⸗ keit an Kaiſer und Reich, der weite Blick, namentlich in Ver⸗ kehrsfragen, Schiffahrt und Weltpolitik, und vor allem die perſönliche Unterordnung des Einzelnen unter das Gemein⸗ wohl— liebes Deutſchland!— bis zur größten Enthaltſam⸗ keit, erhebt dieſes 70 Millionen⸗Volk zu einem mit Rußland 1 und Amerika um den Beſitz Chinas ringenden Weltfaktor. Wichtig und gut, daß der— jetzt Doyen gewordene— Ver⸗ treter Deutſchlands die richtige Fühlung mit dieſem ſchwer zu faſſenden Volke beſitzt. Ueber China, Philippinnen, Indien, Aegypten und Italien zurück nach Mannheim“) In Dairen auf Korea betraten wir Aſiens Feſtland⸗ boden. Der Hafen, von den Japanern betrieben, bekam ge⸗ rade eine neue Kohlenverladeanlage mit 1000 To. Stunden⸗ leiſtung, die größte Aſiens. Gebaut von der Bamag⸗Meguin, Berlin. Ein Abſtecher nach Mukden führte mitten in eine echte Chineſen⸗Großſtadt, das Kriegslager, Tſangtſolins. Leider ſtörten ſeine wieder auflebenden Kämpfe mit Wupeifu meine Reiſepläne, weil die Bahn nach Peking und dem Süden geſtört und unſicher war. In Tſingtau, in dem nur noch 150 Deutſche wohnen, nahm uns der Deutſche Klub freund⸗ lichſt auf. Sein altes Klubhaus dient jetzt einem internatio⸗ nalen Klub, in dem die Deutſchen wieder großes Anſehen genießen. Der Hafen iſt noch ziemlich lebhaft und leidlich er⸗ N halten, die Befeſtigung von den Japanern vor der Rückgabe an die Chineſen zerſtört. Shanghai, das London Fernen Oſten, überſchüttete mich mit ſchiffbau⸗ und ſchiffahrtstechni⸗ ſchen Eindrücken, beſonders wegen der Flußſchiffahrt auf dem Jangtſekiang. Eine Teeladung lockte uns auf den landſchaft⸗ lich an den Rhein erinnernden Einfluß nach Foochow. Dann ankerten wir im Hafen von Hongkong, der durch den Boykott der Kantoneſen faſt ausgeſtorben liegt; was für ein Verluſt für Englands Geſchäft und ſein Anſehen! Inzwi⸗ ſchen haben ja dieſe Kämpfe um Kanton eine in der ganzen Welt beachtete Heftigkeit angenommen. Nach einem lehrreichen und erfreulichen Abſtecher nach Manila auf den Philippinen ging die Reiſe auf unſerer ſchönen„Fulda“ weiter nach Singapur, wo uns mit Rik⸗ ſhas und Straßenküchen, Opium⸗ und anderen Freuden⸗ höhlen das Wunderland Indien in ſeine Arme nahm. Fri⸗ ſcher und friedlicher weht die Luft in Niederländiſch⸗Indien, von deſſen Ordnung, Sauberkeit und deutſchfriedlicher Ge⸗ ſinnung Belawan und Deli(Medan) Zeugnis ablegten. Aber auch in Colombo auf Zeylon fanden wir bei der Inddhiſtiſchen, wie auch bei der mohamedaniſchen Bevölke⸗ rung freundſchaftliches Entgegenkommen, beſonders für unſere Filmkamera, die hier im Lande der hundert Kaſten und der unendlichen Sonne, Triumphe feierte Sie kam auch am Roten Meer, wo wir den lebhaft vorwärts ſtrebenden Hafen Port Sudan beſuchten, auf ihre Koſten. Hier hatte ich eine intime Unterredung bei einem originellen Beſuch im Hauſe des größten arabiſchen Kaufmanns, der mir über die engliſche Politik im Sudan und Aegypten offen ſein Herz ausſchüttete. Hier ſteckt der Anker des Vertrauens, den Deutſchlands Schiffahrt und Handel vor dem Kriege geworfen 4 hat, heute noch in gutem Grund. Weniger erfreulich verliefen 4 die Beſuche in Suez und Port Sudan, wo die durch Fremden⸗ ſchwindel perdorbene ägyptiſche Volksmiſchung gegen den vornehmen Arabertyp abfiel. Am 10. April, genau ein Jahr nach der Abfahrt von Bremen, betraten wir wieder den Boden Europas. Wie lange wird dieſer kleinſte Erdteil noch der Mittelpunkt der Welt bleiben? Das iſt eine der Fragen, die aus den Eindrücken der Reiſe keimen. Werden ſeine Staaten das alte Kriegsbeil begraben, um als Vereinigte Staaten von Europa— in ir⸗ gend einer Form— den Vereinigten Staaten von Amerika oder den vielleicht am Horizont der Weltgeſchichte auf tauchen⸗ den Vereinigten Staaten von Aſien ein Gegengewicht bieten zu können? Ohne Blut vielleicht, ſicher aber nicht ohne Schweiß, ohne Verzicht auf manchen Traum und ohne klaren Blick für die unabänderlichen Umlagerungen der politiſchen und ſozialen, Glaubens⸗ und Wirtſchaftskräfte wird Europa 5 für alle wertvollen Ergebniſſe ſeiner Kultur retten nnen.— * 0 45) Der Bericht über die Rückfahrt mußte leider ſehr ge⸗ kürzt werden. Der Leſer, der uns ſoweit auf der ganzen Rundfahrt begleitet hat, wird es vielleicht begrüßen, daß der Verlag Vowinkel Berlin im nächſten Jahr ein ausführ⸗ liches, reich bebildertes Reiſebuch,„Der Erdball im Querſchnitt des Verkehrs“ erſcheinen läßt, zu dem der gleichnamige Film, den die Ufa herausbringt, die leben⸗ Freitag, den 1. Oktober 1926 5 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 454 Wandeen und Reiſen Der Verlauf des 35. Deutſchen Bädertages Das Ergebnis der Tagung in Bad Reichenhall Bad Reichenhall, 29. Sept. „Die 35. Generalverſammlung des Allgemeinen Deutſchen Bäderverbandes, die am heutigen Tage zu Ende geht, war von etwa 300 Teilnehmern ſämtlicher deutſchen Badeorte be⸗ ſucht. Das Reichsarbeitsminiſterium, das Reichsfinanzmini⸗ ſterium und das Auswärtige Amt hatten ebenſo Vertreter entſandt, wie die deutſchen und öſterreichiſchen Verkehrs⸗ behörden ſowie die dem Bäderverband naheſtehenden Orga⸗ niſationen. Entſprechend der Zuſammenſetzung des Verban⸗ des finden wir eine Dreiteilung der Tagung vor; es wur⸗ den getrennt wirtſchaftliche, wiſſenſchaftliche und techniſch⸗ induſtrielle Fragen behandelt. Selbſtverſtändlich mußte die Behandlung der wirtſchaft⸗ lichen Fragen am erſten Verhandlungstag das größere In⸗ tereſſe der Oeffentlichkeit in Anſpruch nehmen. Aus der An⸗ ſPrache des Miniſterialrates Bauer vom Reichsarbeitsmini⸗ ſterium ging hervor, wie ſtark doch heute das ſtaatliche Juter⸗ eſſe an dem Wohl und Wehe der Bäder geworden iſt. Zieht doch das Reich aus den Badeorten nicht unbeträchtliche Ein⸗ nahmen der verſchiedenſten Art, ſodaß es auf der andern Seite menſchlich erklärlich erſcheint, wenn Dr. Appelmann von der Werbeſtelle der deutſchen Bäder in Newyork auf das eindringlichſte im Intereſſe der geſamten deutſchen Volks⸗ wirtſchaft eine intenſivere Förderung der Auslandspropa⸗ ganda für die deutſchen Bäder forderte. Im Gegenſatz zu Frankreich, wo der Staat ſehr viel dafür tut, daß die fran⸗ zöſiſchen Bäder in eine wirkſame Konkurrenz zu den deut⸗ ſchen Bädern treten können, muß die deutſche Auslands⸗ propaganda faſt ausſchließlich von den Bädern ſelbſt ge⸗ trägen werden. Im übrigen betont Dr. Appelmann, deſſen Vortrag beſonderes Intereſſe verdient, daß die vor dem Kriege ganz zweifellos vorhandene Monopolſtellung der deutſchen Bäder in der ganzen Welt heute zwar durch die Entwicklung ſeit 1914 erſchüttert, jedoch keineswegs beſeitigt worden ſei. Appelmann nimmt folgende Gliederung der als Konkurrenten in Frage kommenden Länder vor. Die ge⸗ waltigſten Anſtrengungen, die deutſchen Bäder auszuſchal⸗ ten, hat Frankreich zum Teil mit erheblicher amtlicher Unter⸗ ſtützung nach dem Kriege unternommen, aber auch England und Schweden ſind in Konkurrenz getreten, die Schweiz unterhält bekanntlich ſeit 10 Jahren ein großes Werbebüro in den Vereinigten Staaten; hierbei muß jedoch berückſichtigt werden, daß der Weg nach der Schweiz für die meiſten Ame⸗ rikaner über Deutſchland führt, und daß die Schweiz doch eben mehr die Touriſten an ſich zieht, als die wirklich Kur⸗ bedürſtigen. Aber auch die Vereinigten Staaten machen in den letzten Jahren ernſtliche Anſtrengungen, die vorhandenen guten Quellen auszubauen und nutzbar zu machen. Allein der völlige Mangel an wiſſenſchaftlicher Erfahrung verhin⸗ dert vorerſt eine Ausſchaltung der deutſchen Heilbäder ſei⸗ tens der Patienten aus Amerika. Rußland beſitzt zwar ſtarke Quellen, aber es iſt begreiflich, daß bei der jetzigen politi⸗ ſchen Lage dieſes Land für einen größeren Zuſtrom von Auslandspatienten nicht in Frage kommt. auch weiterhin die Tſchechoſlowakei die ſchärfſte Konkurrenz für die deutſchen Heilbäder, vor allem Karlsbad, Marienbad und Franzensbad, obwohl unſer Vaterland dieſen Bädern durchaus gleichwertige Badeorte an die Seite zu ſtellen ver⸗ mag. Dabei weiſen gerade die tſchechiſchen Bäder einen ge⸗ waltigen Zuſtrom aus Deutſchland nach dem Kriege auf und wörtlich erklärt Dr. Appelmann:„Solange Berlin noch ſteht, kann es Karlsbad nicht ſchlecht gehen!“ Trotz alledem ſteht dieſer Referent auf dem Standpunkt, daß die deutſchen Bäder infolge der Jahrhunderte langen Erfahrung und der gründlichen wiſſenſchaftlichen Erforſchung der Heilwirkungen der Wäſſer Deutſchland allen übrigen Ländern der Welt einen weiten Vorſprung noch voraus hat. Vor allen Dingen hält Dr. Appelmann es für unumgänglich nötig, im nächſten Jahre eine engliſche Ausgabe des deutſchen Bäderkalenders herauszubringen. Für die geſamtdeutſche Volkswirtſchaft gebe es keine beſſere Kapitalsanlage, als eine energiſche und weitreichende Auslandspropaganda für den Fremdenverkehr nach Deutſchland und ſeinen Heilbädern. Auf die wirtſchaftliche Lage der deutſchen Bäder im ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahr ging dann der Syndikus des Ver⸗ bandes, Hauptmann Schmidt, näher ein. Der Beſuch der deutſchen Bäder durch Ausländer hat ſeit der Stabiliſierung im Jahre 1923 ſtark nachgelaſſen, erſt in dieſem Jahre machte ſich wieder ein Anſteigen dieſer Beſucherzahl bemerkbar. In viel größerem Maße hat jedoch der Abſtrom deutſcher Er⸗ holungs⸗ und Vergnügungsreiſender zugenommen. Man ſchätzt, daß im Jahre 1925 rund 180 Millionen von Deutſchen im Auslande verzehrt und dadurch der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft unwiederbringlich verloren gingen. Die Beſucherzahl des Jahres 1913 iſt heute von den meiſten Bädern noch nicht erreicht, ja ſelbſt die Aufenthaltsdauer iſt im Durchſchnitt er⸗ heblich zurückgegangen. Die Preiſe der Bäder ſind gegen⸗ über dem Frieden heute um 25—50 Prozent, für Moorbäder ſogar um 75 Prozent erhöht worden, was der Redner auf die allgemeine Verteuerung zurückführt. Die wirtſchaftliche Lage der Bäder iſt im ganzen geſehen, ganz erheblich ſchlech⸗ ter, ja teilweiſe verzweifelt geworden. Dies führt der Re⸗ außerdem auf die beſonderen Laſten für die Bäder zurück. Ueber dieſes Thema ſpricht dann ausführlich Dr. Brön⸗ ner, Berlin, der vor allem die Erhöhung der Hauszinsſteuer auf 1000 Prozent als untragbar bezeichnet. Jedoch ſind in dieſer Hinſicht einige Erleichterungen eingetreten. Die Verhandlungen des 2. Tages fanden leider in der Hauptſache hinter verſchloſſenen Türen unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt, was um ſo mehr zu bedauern iſt, als hierbei auch die Beziehungen zwiſchen Preſſe, anderen öffentlichen Einrichtungen und den deutſchen Bädern be⸗ ſprochen wurden. Der 3. Verhandlungstag wird dann ausſchließlich ausgefüllt mit der Behandlung rein wiſſenſchaftlicher Vor⸗ träge, von denen beſonders der Vortrag des bekannten Aſthmaforſchers Dr. Grimm, Medizinalrat in Bad Reichen⸗ hall, über neuere Aſthmaforſchung und ihre Auswirkung auf Diagnoſe und Therapie hervorgehoben zu werden ver⸗ dient. Als Tagungsort für die Generalverſammlung des Deutſchen Bäderverbandes im nächſten Jahre wurde einſtim⸗ mig Baden⸗Baden beſtimmt. Als Hauptergebnis der verfloſſenen Tagung kann man den allſeits anerkannten und beſonders betonten Grundſatz herausſtellen, daß die deutſchen Bäder nicht Selbſtzweck ſein können und auch nicht ſein wollen, ſondern daß ſie ausſchließlich ein Mittel zum Zwecke ſind, nämlich zu dem gemeinnützigen Zwecke einer Hebung der Volksgeſundheit und eines Nutzens für die ge⸗ ſamte Volkswirtſchaft. Innerhalb der verſchiedenen Bäder muß ſtets das Heilmoment im Vordergrund ſtehen, was nicht ausſchließt, daß die Bäder Mittelpunkte von Kunſt⸗ genüſſen und von Entfaltung eines gewiſſen Luxus ſein können. Dagegen bildet Schloß Zwingenberg im Neckartal Zu den beſterhaltenen alten Burgen Deutſchlands gehört das Schloß Zwingenberg am Fuß des Katzenbuckels bei Eber⸗ bach gelegen. Allſonntäglich ſieht man am Eingang der Wolfsſchlucht“ viele Touriſten ſtehen, die die auf einem ſteilen Felſen ſtehende Ritterburg bewundern. Ringsherum dichter Buchen⸗ und Eichenwald mit hundertjährigen Stämmen und im Hintergrunde toſen die wilden Waſſer den ehemaligen Schloßgraben hinunter und erinnern uns lebhaft an unſere Schwarzwaldſchluchten. Bekanntlich iſt die Standesherrſchaft Zwingenberg— zum Schloß gehören mehrere hundert Mor⸗ gen Hochwald— Privatbeſitz des früheren Groß⸗ herzogs. Es dürfte allgemein intereſſieren, wie die Be⸗ ſitzverhältniſſe dieſes Schloſſes ſich im Laufe der Zeit bis heute geſtaltet haben. Die Erbauer der Burg waren die Edeln von Zwingenberg, die drei ſilberne Schwanenhälſe im blauen Felde im Wappenſchilde und einen Schwanenhals als Helm⸗ zier führten.(Waren wohl mit den Zwingenbergern an der Bergſtraße nicht verwandt.) Dieſe Herren von„Tuinginbere“ hatten ihre Burg von der Dynaſtie von Hohenlohe zu Lehen. 1326 wird Zwingenberg zum erſtenmale in der Geſchichte und zwar in einem Rechtsſtreit mit dem Kloſter von Mosbach ge⸗ nannt. In jenen Jahren waren die Beſitzer im Neckartal ſehr bekannt, Zollerpreſſungen bei den durchfahrenden Neckarſchif⸗ fern und Fehdedienſt machten ſie für die Kurpfalz und den Erzbiſchof von Mainz ſo unerträglich, daß der Erzſtift ober⸗ halb Zwingenberg die Feſte Fürſtenſtein erbaute, um ſelbſt den Neckarzoll erheben zu können. In einem Schieds⸗ vertrag von 1343 wurde der Streit beigelegt und der Fürſten⸗ ſtein geſchleift. Da aber die Zwingenberger ihr altes Fehde⸗ gewerbe weiter betrieben, trotz des von Kaiſer Karl IV. ge⸗ botenen Landfriedens, wurde die Burg am 27. Juli 1364 zer⸗ ſtört. Kurmainz und der Pfalgraf kauften den Zwingenberg, worauf die Burg geſtanden und bauten ſie neu auf. 1366 kommt das Geſchlecht derer von Hirſchhorn in den Beſitz, die unter mainziſcher und pfälziſcher Lehensherr⸗ lichkeiten ſtehen und blieb im ungehinderten Beſitz der Hirſch⸗ horner bis zum Erlöſchen des Geſchlechtes 1632 als am 22. Sep⸗ tember der letzte Hirſchhorn, Friedrich, in einem Zweikampf 95 Heidelberg fiel. Es entſtand nun ein Prozeß, der über 100 ahre dauerte, indem die Göler von Ravensburg den Beſitz anforderten, da die Mutter des Engelhard Göler von Ravensburg eine geborene Hirſchhorn war. Erſt 1725 kam die Burg in den Beſitz der Göler, welche die Burg und die Wal⸗ dungen 1746 fr 400 000 Gulden und 1000 Dukaten Schlüſſel⸗ geld dem pfälziſchen Kurhauſe verkauften. Die Kur⸗ pfalz richtete dann eine beſondere Amtsvogtei ein und im Jahre 1778 belehnte Karl Theodor, ſein natürliches Kind, den Reichsgrafen und ſpäteren Fürſten Karl Auguſt von Bretzenheim mit dem Beſitz. Nach demLüneviller Frieden machte Fürſt Leiningen einen vergeblichen Verſuch, die Herrſchaft Zwingenberg für 500 000 Gulden und 1000 Louisdor Schlüſſelgeld zu erwerben. Nach dem Zurücktritt Leiningens, infolge des Preßburger Friedens, übernahm Baden das Kaufobjekt für 300 000 Gul⸗ den. Am 11. Januar 1808 wurde dieſer Vertrag abgeſchloſſen und am 29. Mirz 1808 wurde Zwingenberg zur Standesherr⸗ ſchaft erhoben. So gelangte denn Zwingenberg in den Beſitz B des Großherzogs Leopold und ſeiner Brüder Wilhelm und Max. Nach dem Tode des letzteren im Jahre 1882 erbte es der Großherzog Friedrich J. und bei deſſen Tod ging der Beſitz an den jetzt noch lebenden Groß⸗ herzog über. Wie eingangs erwähnt, bildet dieſe alte Ritterburg eines der intereſſanteſten Baudenkmäler Deutſchlands. Die geſamte Burg zerfällt in eine Vorburg und eine Hochburg. Der untere Burghof mit der Vorburg enthält das noch neue Rent⸗ amtgebäude, weniger im Stil zur Geſamtlage paſſend. Von hier führt ein ſchmaler Aufgang zur Hochburg, welche 95 m über dem Neckarſpiegel liegt und vollkommen frei ſteht. Stolz erhebt ſich dieſer feſte Platz auf einer Bergnaſe, vom Peters⸗ berg durch die„Wolfsſchlucht“ und vom Schanzenberg durch einen großen, künſtlichen Felseinſchnitt, dem Halsgraben, ge⸗ trennt. Für frühere Zeiten bildete dieſe Burg, beſonders unter den raub⸗ und fehdeluſtigen Herren von Zwingenberg, die hier eine Neckarſperre errichtet hatten, ein ſicheres Neſt. Bemerkenswert iſt bei der Hochburg der nabeen 50 m hohe Bergfried, eines der intereſſanteſten und beſt er⸗ haltenen Beiſpielen der„Wehr⸗Türme“ in ganz Deutſchland. Aus mächtigen Quadern errichtet, ſchaut dieſer dreiſtöckio Turm ſtolz ins Neckartal. Bei einem Rundgang bemerkt man den oberen und unteren Zwinger, ſowie die Reſte einer ehemaligen Waſſerleitung, die vom Schanzenberg über den Halsgraben ihr Waſſer bezog. Sämtliche Gebäude gehen auf den ſehr kleinen Schloßhof hinaus, in welchem in der Ecke ein überaus reichgezierter Brunnen ſein ein⸗ förmig Lied ſingt. Ueber der Mitte des Brunnens erblickt man das Allianz⸗Wappen derer von Hirſchhorn und Sternenfels und darunter die Seen, wie Jonas vom Fiſche ausgeſpieen wird. Die Jahreszahl 1613 verrät das Erbauungsjahr. Die ganze Brunnenniſche iſt in der 2 Meter dicken, ſehr hohen Schildmauer eingelaſſen. Die Burg enthält eine neue Kapelle, unter Karl Theodor errichtet, und eine alte Burgkapelle, deren Wände mit Bildern aus dem Leben und Sterben Jeſu übermalt ſind. In den oberen Stockwerken befinden ſich ein Jagdoſaal mit zahlreichen Hirſchgeweihen geſchmückt, das Schloß⸗ Archiv birgt wertvolle Dokumente und Manuſkripte, wie ein Kopialbuch von 1474, das Taufbuch von Strümpfelbrunn und Katzenbach, Zinsbücher und Protokolle. Ferner wäre der frühere Wappenſaal, Speiſeſaal, der Brunnenſaal, eine orni⸗ thologiſche Sammlung und der Ritterſaal zu erwähnen. Im letzteren iſt ein Prachtſtück Altmeiſterſchreinerkunſt zu er⸗ wähnen, ein Wandſchrank aus dem Jahre 1592. Friedrich von Hirſchhorn und ſeine Gemahlin haben dieſen Schenktiſch aus Birkenholz anfertigen laſſen, worauf neben Bibelſprüchen folgende Inſchrift zu leſen iſt: Trink und iß, Gottes nicht vergiß; Bewahr Deine Ehr', du wirſt nichts mehr von danen bringen. Die Baugeſchichte der Burg weiſt beinahe ſo viele Teile auf, als Beſitzer auf der Burg waren. Eine Menge Inſchriften, Buchſtaben, Wappen und Jahreszahlen laſſen den jeweiligen Bauherrn erkennen. Auch die jetzigen Inhaber, die Zähringer, erſcheinen einigemal. Seit der Beſitz⸗ ergreifung im Jahre 1808 iſt das Schloß Gegenſtand eifrigſter Fürſorge der badiſchen Markgrafen geweſen. Verſchiedene Teile wurden reſtauriert und unter Großherzog Friedrich J. wurden mit vielen Koſten die Dächer über Palas und Kemenate umgedeckt und ſo dieſer einſtige Ritterſitz vor dem Verfall gehütet. Der frühere Großherzog hielt ſich bei der Beſichtigung im Schloß auf. Wie er ſelbſt verſicherte, ſind die Räumlichkeiten ziemlich beſcheiden, ſo daß z. B. die Vogel⸗ und Tierſammlung in einem alten Raume untergebracht werden mußte. Die Hirſchgeweihe hängen unten in den Tordurchgängen. Dieſer gewaltige Gebäudekomplex verſchlingt große Unterhaltungs⸗ koſten, und ob der jetzige Beſitzer ſie immer tragen kann, iſt mehr als fraglich. Wie aus obigem hervorgeht, iſt Zwingen⸗ berg ein rechtmäßig ererbtes Eigentum. Ph. Pfl. Wie lange ſind die deuſtchen Heilbäder geöffnet? Bad Aachen und Aachen⸗Burtſcheidt: ganzjährig; Alexandersbad i. Fichtelgeb.: ganzjährig; Baden⸗ Baden ganzjährig, Hauptturzeit bis 30. Sept.; Baden⸗ weiler, Bao Schwarzwald: ganzjährig; Bayer.⸗Gmain, oberhalb Bad Reichenhall: ganzjährig; Bad Bentheim: bis Mitte September; Berchtesgaden: ganzjährig; Bad Berka b. Weimar: bis Oktober; Bad Bertrich: bis Ende Oktober, Bad Bibra i. Thür.: bis 15. September; Bocklet b. Kiſſingen: ganzjährig; Bad Boll Württ.: ganzjährig; Bad E. Doberan t. Mecklbg.: bis 30. September; Donau eſchingen: bis 31. Oktober; 1. Dezember bis 31. Januar; Bad Driburg/ Weſtf.: bis 30. November; Bad Dürk⸗ heim/ Rheinpfalz: ganzjährig, Hauptkurzeit bis 31. Oktober; Bad Dürrheim, bad. Schwarzw.: ganzjährig, Hauptkurzeit bis 30. November; Bad Eilſen: ganzjährig; Bad Elſter i. Sa.: ganzjährig, Sommerſaiſon bis 15. Oktober, Winter⸗ ſaiſon vom 15. Oktober bis 15. April; Bad Ems(Lahn): ganzjährig, Hauptkurzeit bis Ende September; Bad Flins⸗ berg: ganzjährig; Füßen, Bayern: 1. Mai bis 30. Sept., 1. Dezember bis Ende Februar; Bad Godesberg a. Rh.: ganzjährig, Hauptkurzeit bis 15. September; Bad Harz⸗ burg: Sommerkurzeit 1. Mai bis 31. Oktober, Winterkurzeit 1. November bis 30. April; Bad Homburg v. d..:: Som⸗ merſaiſon: Mai bis Oktober, Winterſaiſon: Oktober bis Mai; Solbad Jag ſtfeldd a. Neckar: bis Oktober, Kinderſolbad Bekerda ganzjährig; Kainzenbad b. Partenkirchen; ganz⸗ jährig, Mvorbäder bis 1. Oktober; Bad Kiſſingen: bis No⸗ vember, Bad Köſent ganzjährig, Hauptſaiſon bis Auguſt; Wildbad Kreuth b. Tegernſee: ganzjährig, Hauptſaiſon: 1. Mai bis 15. Oktober; 1. Dezember bis 28. Februar; Bad Ku do wa, Schleſien: ganzjährig; Bad Landeck, Schleſien: ganzjährig, Hauptkurzeit bis Ende Oktober; Bad Langen⸗ ſchwalbach: bis Anfang Oktober; Bad Lauchſtädt, Prov. Sachſen: bis 15. November Bad Liebenſtein i. Thür.: bis 31. Oktober; Bad Liebenzell, Württ. Schwarzw.: bis 31. Oktober; Lüneburg(Hann.): bis 15. Oktober; Bad M einberg, Lippe: bis 30. September; Bad Mergent⸗ heim: bis 15. Oktober, Kuranſtalt Hohenlohe ganzjährig; Bad Münſter a. Stein: ganzjährig; Bad Nauheim: ganz⸗ jährig; Bad Neuenahr: bis 15. Oktober; Radiumbad Oberſchlema: ganzjährig; Bad Oeynhauſen: ganz⸗ jährig; Bad Orb: ganzjährig, Hauptkurzeit: bis 30. Sept.; Eiſenmoorbad Pretzſch/ Elbe: bis 1. November; Bad Pyr⸗ mont: bis 31. Oktober; Solbad Raffelberg, Mülheim⸗ Ruhr⸗Speeldorf: ganzjährig; Bad Rappenau: bis Ende Oktober; Bad Reichenhall: ganzjährig, Hauptkurzeit bis 1. Oktober; Bad Reinerz i. Schleſ.: Sommerſaiſon: 1. Mai bis 30. September, Winterſaiſon: 1. Oktober bis 31. März Winterſportſaiſon: 15.„Dezember bis 15. Februar; Bad Rothenfelde: ganzjährig; Rottweil a..: bis 15. Okt., Bad Salöbrunn: ganzjährig; Bad Salzdetfurth: bis 30. September; Solbad Salzgitter(Harz): bis 30. Sept.; Bad Salzhauſen(Oberheſſen): bis 1. Oktober; Bad Sal⸗ zig a. Rh.: bis Ende Oktober; Bad Salzſchlirf: bis Sept.; Bad Saſſ endorf, Weſtf.: ganzjährig; Bad Segeberg i. 0 KN—5 Oktober, 00 S 95.e G. g. 55 Kea en⸗ „Sulza i. Thür: ganzlährig; Bad Schach en a, Boden⸗ ſee: bis Mitte Oktober; ildbad Sch Kan 8 eb: bis Anfang Oktober; Solbad Schwäb. Hall(Württ.): 1. April bis 30. Sept., in den übrigen Monaten beſchränkter Betrieb an drei Tagen in der Woche; Bad Schwarzbach i. Iſergb.: ganzjährig; Bad Steben, Oberfranken: bis Mitte Oktober; Bad Teinach(Württ. Schwarzw.): bis 30. September; Thale a. Harz: ganzjährig; Bad Tölz: bis Oktober; Traben: Trarbach: bis 15. Oktober(ie nach Witterungs⸗ verhältniſſenz; Ueberlingen a. Bodenſee: bis 15. Noy. Bad Warmbrunn: ganzjährig, Hauptkurzeit bis Oktober; Wildbad Wemdieg, Bayern: ganzjährig; Wiesbaden: ganzjährig; Bad Wiesſee a. Tegernſee: bis 31. Oktober; Wildbad(Württ. Schwarzw.): Hauptkurzeit: 1. Mai bis 30. September; Thermalbadkuren während des ganzen Jahres; Bad Wildungent: bis Oktober; Bad Wildunger Heil⸗ quellen.⸗G. Königsquelle: bis Ende Oktober; Eiſenmoorbad Wilsnack: bis Oktober; Bad Mörishofen/ Bayern: ganzjährig. R. D. V. Wandervorſchlãge Tageswanderung Weinheim, Hirſchkopf, Waldnerturm, Juhöhe, Laudenbach Sonntagsfahrkarte nach Laudenbach a. B. bei der Haupt⸗ bahn 1,40., bei der.E. G. 1,30 M. Vom Hauptbahnhof ab: 5,30, 650, Weinheim an: 6,28, 784; vom Bahnhof der O.G. Neckarſtadt ab: 5,32, 6,07, Weinheim⸗ Brücke an: 6,15, 6,50. Sowohl vom Hauptbahnhof, als von der Brücke zur Weſchnitz und bei den Anlagen beim Pfälzer Hof über dieſe. Oeſtlich mit der Hauptlinie 1, roter Strich, dem Flüßchen ent⸗ lang ins Birkenauer Tal. Gleich nach dem Steinbruch links geht das Wegzeichen links auf auf den St. Georgspfad über. Die Markierung wurde an einer Telegraphenſtange ange⸗ bracht. Nun auf Zickzackpfad direkt nördlich, bequem etwa 20—25 Minuten bergauf. Auf breiterem Weg kurz eben, hier⸗ auf noch ein Stück auf zum Hirſchkopf mit Ausſichtsturm. Von Weinheim bis hierher 1 Stunde. Auf dem Turm ſchöne Aus⸗ ſicht auf Niederliebersbach, ins Weſchnitztal bis Fürth, auf die Tromm und die Neunkircher Höhe. Nun Höhenwanderung mit nur geringfügigen Schwankungen bis zur Juhöhe. Vom Turm etwas ab zur Rothütte. Ein einſames Plätzchen, das zu längerer Raſt einlädt. In der Verlängerung weiter, der Weg beſchreibt mehrere Bogen, bald rechts ein Erholungs⸗ heim bei einem Steinbruch. Näch 15—20 Minuten über den Nächſtenbacherſattel. Links unten Nächſtenbach. Von da ab⸗ wechſelnd rechts Feld und links Wald, mit freien Ausblicken auf Niederliebersbach und ins Weſchnitztal. Nach 24—30 Min. der Waldnerturm(nicht mehr zu beſteigen), links der Wald⸗ nerhof, 200 Meter über Feld. Hier zuſammentreffen mit der Hauptlinie 16, gelbe Scheibe. 100 Meter mit dieſer rechts, dann wieder links, nördlich, durch Feld in den Wald. Der Weg macht wieder verſchiedene Kurven. Nach 15 bis 20 Min abwechſelnd Feld und Wald. Links ſchöner Blick ins Schan⸗ nenbachertälchen und auf Oberlaudenbach. Nachdem noch ein Stück Wald durchwandert iſt, werden die erſten Hänſer von Juhöhe ſichtbar. Nach 15—20 Min. hinab zum Dörſchen Ju⸗ höhe. Von Weinheim hierher etwa 3 Stunden. Hier in ſüdweſtlicher Richtung Uebergang auf die Nebenlinie 34. blau⸗ rotes Viereck. Zunächſt im Feld und hierauf im Walde im waſſerreichen, engen, romantiſchen Laudenbachtälchen abwärts. Nach einer halben Stunde Oberlaudenbach. Nach Verlaſſen des Waldes überraſchend ſchöner Blick auf die Bergſtraſe, die Rheinebene und die Haardt mit dem Donnersberg. Das Tal wird jetzt breiter, aber auch waſſerreicher, weil mehrere Bäch⸗ lein in den Laudenbach münden. Bald links noch etwas Wald. Immer der gleich ſchöne Ausblick. Zuletzt ziemlich ſteil berg⸗ ab, nach 4 Stunden Unterlaudenbach. Eine abwechſlungs⸗ reiche, nicht beſchwerliche Höhenwanderung. Ganze Wande⸗ rung 4½—5 Stunden. 60 2 B5 7 — eeee ee eee ee — 3 ie eeeee ee . ——————3 * Dayr Sodence 5 Cransport⸗Akttien. Wiener Buderus Eiſen 95,35 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe)“ Freitag, den 1. Oktober 1926 9 I 6. Seite. Nr. 44 Neue Fannh Handelsblatt eimer Seitung⸗ Zum Abſchluß des Eiſenkartells Preiserhöhung um einen Dollar für die Tonne Zum Abſchluß des kontinentalen Eiſentruſtes wird uns von unſerem Berliner Büro noch folgendes gemeldet: Ob ſich die an den geſtern abgeſchloſſenen Eiſenpakt geknüpfte Hoffnung erfüllen wird, die Ausräumung der Konflikts⸗ momente zwiſchen den konturrierenden Stahlinduſtrien der vertragſchließenden Länder würde auch dazu beitragen, eine allgemeine politiſche Entſpannung herbeizuführen, wird wohl erſt die Zukunft lehren müſſen. Daß der Pakt durch ſeine Tendenz die Möglichkeit, die konkurrierenden Stahlinduſtrien des Kontinents zu einem„Intereſſen⸗ verband“ zuſammenzuſchließen und ſomit die Ueber⸗ produkti on mit ihren ſchädlichen Folgen und die ſchweren wirtſchaftlichen Störungen durch hohe Preisſchwankungen auszuſchalten zu verwirklichen geeignet iſt, wird man an⸗ erkennen müſſen. Das Uebereinkommen ſtellt nämlich keites⸗ falls ein Verkaufsſyndikat, ſondern ein Produktionskartell dar, dem jedes Land beitreten kann, wenn es ſich den Be⸗ ſtimmungen fügt oder durch eine Vereinbarung mit den Mächten, die ſchon Mitglieder ſind, andere Bedingungen feſt⸗ legt. Die Hauptbeſtimmung ſieht eine gemeinſame Kaſſe vor, die unter der Regie eines ebenfalls gemeinſam erkorenen Verwaltungsrates ſteht und in die jedes Witan pro Tonne gewalztes Eiſen einen Dollar zu zahlen hat. Außerdem iſt für jede über das vereinbarte Kontingent hinaus produzierte Tonne in dieſe Kaſſe ein Betrag von vier Dollar zu entrichten. Verrechnung und Verteilung der Einnahmen erfolgt ſpäter nach noch feſtzulegenden Grundſätzen. Was die Kontingentierung anbetrifft, ſo ſtelle“ ſich die Anteile der einzelnen Länder, wie wir an zuſtändiger Stelle hören, in ungefähren Ziffern wie folgt dar: Deutſch⸗ Iand 40, Belgien 12, Frankreich 31, Luxemburg 8 und das Saarrevier 6 v. H. Dieſe Zahlen ſind auf der Grundlage der Erzeugung der betreffenden Induſtrie im erſten Viertel⸗ jahr 1926 gewonnen worden. Wie man ſieht, ſind ſie für Deutſchland nicht allzu günſtig. Als beſonders wichtig hervorzuheben wäre noch, daß durch den nun unter⸗ zeichneten Pakt ein ſogenanntes Vorabkommen zwiſchen Deutſchland und Frankreich und Lurxremburg über die Ausfuhr lothringiſcher und Saarländer Walzerzeugniſſe ins deutſche Zollgebiet in Kraft tritt. Entſprechend den Be⸗ dürfniſſen der ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen eiſen⸗ und ſtahl⸗ verarbeitenden Induſtrie iſt ohne Gegenleiſtung Frankreich die zollfreie Einfuhr einer gewiſſen Stahlquantität ins deut⸗ ſche Zollgebiet geſtattet worden. Wir ſchützen uns ſo gegen eine Ueberſchwemmung unſeres inländiſchen Marktes mit den durch das franzöſiſche Valutadumping relativ billi⸗en franzöſiſchen Erzeugniſſen. e die in Zu dem Abſchluß des internationalen Eiſenpaktes erfährt ein Berliner Mittagblatt, daß zum Sitz des Kartells Luxem⸗ burg beſtimmt würde. Zum erſten Präſidenten des Kartells werde der Direktionspräſident der Arbed, Emil Moyr iſch, gewählt. Die Geſamtproduktion des Kartells wird 27,5 Mill. To. betragen, während die Höchſtproduktion auf 30,6 Mill. To. geſchätzt wird. Es verlautet, daß das Kartell di? Abſicht habe, eine Preiserhöhung um einen Dollar pro Tonne zunächſt vorzunehmen. 4 oni——1iQ=.— 3 5 47 5 Zufämmenarbeik bér deuiſchen und franzöſiſchen Stahl⸗ Induſtriellen Das„Oeuvre“ teilt mit, daß die franzöſiſchen und deut⸗ ſchen Stahlinduſtriellen nach Unterzeichnung des Brüſſeler Stahlabkommens für ſich allein über die Ausführung des Abkommens und den Verkauf von franzöſiſchem Stahl in Deutſchland verhandelt haben. 4 Die Reichsſtandzahl für September die Reichsſtandzahl für die Lebenshaltungskoſten iſt nach en, eeoe de tiſtiſchen Reichsämtes für den Dufchſchnitt des Möna eptember mit 14,0 gegenüber dem Vormonat(142,5) um 0,4 v. H. zucückgegangen. Die Ausgaben für die Ernährung haben ſich trotz weiteren Anziehens der Preiſe für einzelne Nahrungsmittel infolge des ſtarken Rückganges der Kartoffel⸗ und Gemüſepreiſe ver⸗ mindert. Die Bekleidungsausgaben gaben gleich⸗ falls nach. Die Heizungskoſten hingegen ſind durch den teil⸗ weiſen Uebergang zu den Winterpreiſen für Hausbrand⸗ kohlen leicht geſtiegen. Die Wohnungsausgaben ſind unverändert geblieben. Die auf den Stichtag des 29. September berechnete Großhandelsſtanbzahl des Statiſtiſch. Reichsamtes iſt gegen⸗ über dem 22. Sept. mit 126,7 un verä — ndert geblieben. Von den Hauptgruppen haben die Induſtrieſtoffe geringfügig lauf 124,1) nachgegeben, während die Agrarerzeugniſſe reine Beräuderung erſuhren. Rheiniſch⸗weſtjäliſches Kohlenſyndilat Gründung der Studiengeſellſchaft für Kohlenverwertung Ueber die Gründung der Stunengeſellſchaft, über die wir bereits im Mittagsblatt kurz berichteten, wird vom Kohlenſyndikat ein Kommunique ausgegeben, in dem es u. a. heißt:„Die Beratungen des vor einiger Zeit zum Studium von Koksabſatzfragen eingeſetzten Ausſchuſſes waren ſehr bald über ihren urſprünglichen Rahmen hinaus⸗ gegangen. Da man zur Ueberzeugung gelangen mußte, daß mit kleinen Mitteln dem Problem der Abſatznot, das vor allem beim Koks hervortrat, nicht beizukommen ſei, ſo entſtand der Vorſchlag zur Gründung der„Geſellſchaft für Kohlenverwertung“, über die der Ausſchuß eine Denkſchrift vorgelegt hatte. Danach ſoll der Zweck der Geſellſchaft ein gemeinſames Vorgehen auf dem Gebiet der Kohlenverwen⸗ dung ſein. Hierunter ſoll in erſter Linie verſtanden ſein, feſte Brennſtoffe, insbeſondere ſolche, die ſchwer verkäuflich ſind, zur Verbeſſerung der Abſatzmöglichkeiten in andere Energie⸗ arten oder Stoffe umzuwandeln oder bereits umgewandelte zu erwerben oder zu vertreiben. Anlagen für die Umwand⸗ lung der Brennſtoffe zu errichten und zu betreiben, lang⸗ friſtige Lieferungs⸗ und Konzeſſionsverträge abzuſchließen, neue Verfahren mit großem Brennſtoffbedarf bis zur tech⸗ niſchen und wirtſchaftlichen Reife durchzuarbeiten und anzu⸗ wenden. Erfindungen von dritter Seite auszutauſchen und ſich an Geſellſchaften u beteiligen, die ähnlichen Zwerken dienen. Die Geſellſchaft ſoll das Gebiet der Gasfernverſor⸗ gung, der Fernheizung, der Kohlenſtaubverfeuerung, der Kohlenverſchwelung und andere bearbeiten.“ Staatsdarlehen für die Bad Mergentheim AG. In der geſtrigen ao. HV. der Bad Mergentheim AG. waren 1,26 Mill./ Aktien vertreten. Der Vorſitzende des AR. Komm.⸗Rat Albert Schwarz⸗Stuttgart machte zu Beginn der Sitzung bekannt, daß der württembergiſche Staal angeſichts der Bedeutung der Quellen und des Platzes unter für die Geſellſchaſt günſtigen Bedingungen einen Betrag von 300 000% als Darlehen zur Erſtellung eines Kurſaals bewil⸗ ligt habe. Die HV. genehmigte den von der Verwaltung vorgeſchlagenen Antrag, den Stammaktionären durch eine Nachzahlung von 40 v. H. das Recht zum Bezuge einer Aktie mit Bevorrechtung bei der Dividendenvertei⸗ lung und bei der Liquidation zu geben. Dieſes Recht wurde auch auf die Aktien mit bevorzugtem Stimmrecht ausgedehnt. Die Aktionäre der letzteren Aktienkategorie haben einſtimmig beſchloſſen, die Nachzahlung zu leiſten, gleiches wurde in der HV. auch von der Mehrzahl der anweſenden Stammaktionäre bekannt. Man darf ſagen, daß das Angebot in Aktionärkrei⸗ ſen günſtig aufgenommen wurde. Die Verwaltung iſt über⸗ zeugt, daß von dem Angebot reichlich Gebrauch gemacht wer⸗ den wird. Die bevorrechtigten Aktien erhalten bei der Ge⸗ winnverteilung im voraus 8 Prozent Dividende, daun erſt werden die etwa noch übrig bleibenden Stammaktien mit 6 Prozent bedacht, ein Ueberſchuß wird gleichmäßig verteilt, ſodaß die bevorrechtigten Aktien ſtets 2 Prozent mehr erhal⸗ ten. Die hereinfließenden Mittel ſollen zunächſt in Reſerve geſtellt werden und dann nach Vorſchlag des Auſſichtsrats zu Abſchreibungen und Neubauten(Quellfaſſung uſw.) Verwen⸗ dung finden. Die Endfriſt für den Umtauſch wurde auf den 31. Januar 1927 feſtgeſetzt. 21: Verein für Zellſtoff⸗Induſtrie Ac. Der AR. der Geſellſchaft hat beſchloſſen, der auf den 22. 11. einberufenen HV. nach reichlichen Abſchreibungen die Verteilung einer Dividende von 8(6) v. H. auf die StA. und 7 auf die VA. vorzuſchlagen. 215 frühere Aſcherstlebener Maſchinenbau AG. demnächſt ſtillegt, hat mit den 90 zur Entlaſſung kommenden Angeſtellten einen Veygleich abgeſchloſſen, wonach ihnen insgeſamt 30 000%/ 000 TTTT z: Linke⸗ Hofmann⸗ Lauchhammer⸗Werke. Der von der Linke⸗Hofmann⸗Lauchhammer⸗Werke AG. für die Zulaſſung ihrer 14,4 Mill./ jungen Aktien bei der Berliner Börſe eingereichte Proſpekt iſt von der Zulaſſungsſtelle nicht an⸗ genommen worden, mit Rückſicht darauf, daß die Bilanz vom 30. Sept. 1925 zur Beurteilung der Verhältniſſe bei der Geſellſchaft nicht ausreicht. Bis die Bilanz für 1925/26 vor⸗ Wi liegt, ſoll das Zulaſſungsverfahren ruhen. Die Bankengruppe 8 hat darauf laut Buchwalds Börſenberichten ihren Zulaſſungs⸗ antrag znrückgezogen. zls Wolff⸗ Netter u. Nacobi.⸗G. a. A.— Bandeiſen⸗ wal⸗werk A. Bilſtein. Wie ſchon früßer berichtet, gehört das! R. Wolff AG. in Magbeburg. Die Firma, die die§ der Wolff⸗Netter⸗ und Jacobi⸗Gruppe naheſtehende Band⸗ eiſenwalzvert A. Bilſtein noch immer nicht der Bandeiſen⸗ vereinigung, Düſſeldorf, an. Wie verlautet, ſollen dieſerhalb aber neuerdings Verhandlungen ſchweben, um das Werk, das eine Jahresproduktion von etwa 10—12 000 To. Bandeiſen haben dürfte, in die Vereinigung aufzunehmen. 212 ele Deutſch⸗Rumäniſche Petroleum⸗AG. in Berlin. Dis HV. genehmigte den Abſchluß für 1925, der einen Verluſt ergibt. Die Punkte der TO., nach denen über eine Kayital⸗ erhöhung und Firmenänderung beſchloſſen werden ſollte, wurden abgeſetzt, da die Verhandlungen hierüber noch nicht völlig zum Abſchluß gekommen ſeien. :: AG. der Maſchinenfabrik Eſcher Wuß u. Co. in Zürich. Die Geſellſchaft ſchließt das am 31. März abgelaufene§. 1925/6 bei einem Bruttogewinn von 6,04 Mill. ſchw. Fr. mit einem Berluſt von 223 470 Fr. Im Vorjahre belief ſich der Reingewinn auf 562 824 Fr., woraus 8 v. H. Dividende auf die BA. verteilt wurden. Der ungünſtige Abſchluß der Geſellſchaft iſt neben der allgemeinen geſchäftlichen Depreſſion auf die ſtarke Konkurrenz der durch inflationiſtiſche Wäh⸗ rungs⸗Verhältniſſe begünſtigten weſtlichen Länder zurück⸗ zuführen. Vörſenberichte vom 1. Oktober 1926 Mannheim lebhaft und feſt Die Hauſſe am Aktienmarkt machte heute bei lehnaftem Geſchäft weitere Fortſchritte. Höher notierten J. G. Farben, Zellſtoff Waldhof, Wayß u. Freytag und Zucker⸗Aktien. Auch feſtverzinsliche Werte lagen feſt. Es notierten: Badiſche Bank 150, Pfälz. Hypothekenbank 123, Rhein. Creditbank 128, Rhein. Hypothekenbank 128, Südd. Disconto 140, J. G. Farben 294, Rhenania 75,5, Ludwigshafener Aktienbrauerei 170, Aſſekuranz 177,5., Continentale 70 B. Mannheimer Verſicherung 100,5., Benz 83, Gebr. Fahr 39, Mannheimer Gummi 60, Zement Heidelberg 130,5, N. 7, Wayß u. Freytag 125, Weſteregeln 146, Zellſtoff Waldhof 184,5, Zucker Frankenthal 89, Zucker Waghäuſel 105, alte Rheinbriefe 11,575, Kriegsanleihe 0,510. Frankfurt ſehr feſt und lebhaft Der Abſchluß der Verhandlungen wegen der Bildung der internationalen Rohſtahlgemeinſ Börſe außerordentlich ſtimulierend gewirkt. Das zeigte ſich heute in einer Häufung der privaten Orders und in ausländiſchen Kaufaufträgen. Auch aus dem Rheinland lagen größere Aufträge vor. Die führenden Werte konnten von dieſer Nachfrage ſehr ſtark profitieren. Die Maklertafeln waren bald mit Pluszeichen überdeckt. Farben ſetzten ihre Kursſteigerung weiter kräftig fort. Auch die Bankaktien waren ſtark verlangt. Von den Montan⸗ aktien waren beſonders die mit der J. G. Farben irgend⸗ wie liierten ſehr feſt. Schiffahrtswerte ſetzten ihre Steige⸗ rung um 1,5 v. H. fort. Von Elektrowerten waren A, E, G. anfangs geſucht und 2,5 v. H. höher. Der Markt für aus⸗ ländiſche Renten ſetzte ſehr feſt ein, im Verlaufe wurde aber die Umſatztätigkeit etwas eingeſchränkt. Der Kurs blieb jedoch feſt. Im weiteren Verlauf wurden unter dem Einfluß des wilden Streiks in Hamburg in ſtarkem Maße Gewinn⸗ ſicherungen vorgenommen, ſo daß ſich die Kurſe für alle führenden Werte gegen Schuß um 2 v. H. ermäßigten. e Berliner Deviſen Oisſktonkfätze: Neſchsbauk 6, Lombard 7. Privat 4¼ u. 5 v. H. Imlich 90. eplember 1. Oktober ſParttar Bistont in R. N. far 6. S.. M. ſöge ½ olland„100 Gulden.167,98 166.40, 167,92 169,34 169,47[3,5 EEE 2 1 Peſ..714 17161.716.7200.78 10 ſiel.. 109, Franken 11.41 1 11.38 1142 61.—7 Sslo„. 100 Kronen 91.82 82·04 81.85 92.07 112.50[5,8 Stockhoim„ 100 Kronen 63.70 63.89 412.09 1127 112.50 45 Kopenhagen 100 Kronen 11188 11.66 111.35[111.63 112505 Danzig.. 100 Gulden]81.42 81.52 81.40[21.60 81.—355 Liſſabon 100 Eskudo 21,42831.445 21,475] 21,515453,578 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.546 10.386 10,548 15,588 81,.—7,8 Stalilen 100 Lire 15,16,18.82, 15,75[15,15,[ 81.— 7 London:: 1 Pfd. 20,848 20.356 20,348] 20.398 20,435 New⸗Vori 1 Dollar.1985 420854.1885.2055.190 4 Paris.„„„ 109 Franken11,1 11.95 11.80[11.84,[61,.— 75 Schweig. 100 Franken] 81.05,81,38 81.04] 81.24 81.—3,5 Spanien.... 100 Peſeten.985] 3,035 63,62.68.79,[61,— 5 Jdpan. I1 Hen2..078].039].043] 2,.092] 738 Konſtantinopel... 1 türk. Pfb. ,145] 2/f188] 2,15[216,16,4510 Rio de Janeiro. 1 Milreis].024.686[.,524].626.378 3,8 en. 100 Schilling 112,10, 112.38. J59.215 59.555 1,70 7 rgg Kronen 12.416 12,456[12,417 12.457 85,0621 6 Südſtawien.. 100 Dinar7.47] 748 74417.487[ 81.—7 Budapeſt.. 100 000 Kronen] 5,87, 389 5,.867.887 85,062 6 Sofla.„„ 100 Leva].035.045].025].085] 81.—10 Atben. 100 Hrachmen 494,[496.84 496,[81.—10 Kalro„ 1 Pfd. 20.874 20.926 20.879] 20.989——— Rurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Hie mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Börſe vom 1. Oktober 8. 9380, 41. 80, Dank 85 225.0— 75 8 „179. 5 Salzw. Heilbronn 127.00—. Ettling. Spinn. R Sabiſ Benkb. 250.0f500 1 eh. 545 6 8 e ——— u. Laura e 57.„ arbwerk Mühlh.—.— Bankf. Brau. Ind.—, Serbenud. 2772822 J. G 5 Gebr. Pirm. 36.—37,25 Barmer Bankver. 188,0182.5 Schantungbahn 375.60 Felt. Guill. CarlsT 153,0154.0 .0163,2 Feinmech. Jetter.—.J e etb. 120.0 140.2 Nrddeutſch. Lloyd 155,2162,7 Frankf. Pok.&Wit. 62.5082,— IDarmſt.u. Nat. B 232.0235,5 Deſter.U. St..—.——[fuchswaggon. 0,5100,860 E u. Wh 153,0 185 J Deutſche Bank- 169.5172.0 Baltimore 8. Obio——09,— Goldſchmidt Th. 140.0123.9 Gritzner M. Durl. 111.7115,0 .Phelbeieabl. 124,5240 Induſrie⸗Alctien. Criifi hm/,—.— B. Beberſee Bani—, 112,0 Sichb.⸗Mannh.. Eee Hrün; Biiſiger 1160.— B. Bereinsbank 97,5097,30.0, Kempf,Sternb. 188.0157.8 Haids Reu, Näh⸗ 46.5040. T Pisconto⸗Gel. 100,0161.2 Rainzer S. A. 168,0 eJammerſen 0117, 1 Dresdner Bant 141,5144.0Schöſferh. Bindg. 245.0248.5 Hilpert Armaturſ. 55,.55. Efrt. Hyp.⸗Bank 124./126,0 Schwartz⸗Storch. 128.0128,7 HirſchKupf u. Met. 115,0115.0 Releut.n 0. 143.0148.1 Werger 138.0126.0 Hoch⸗ und Tleſbau 38,—68,— TMitteld.Ered.⸗B 137,0137,5 Adt. Gebr.. 42,— Holzmann, Phil.. 130,01 Nuraberg, Bs.⸗B.—.———.——.— nd. 50,.—50,50 ad. 8. 6. er Oppenheim—.——— Junghans Stam—88, —— 144•0 3 5 Adler Kleyer.— 90.— Kammg. Kaiſersl. 130.6131,0 158,7156,0 U, E. G Si.⸗A. 159.10181.8 Karisruher Maſch. 45.1545.— 127.0127.0 Aſchaff Buntpap. 129.5129,0 Kemp, Stettin, G95* 40,50 9 Zellſtoff 126.7183.7 Klein. Sch& Becker 78.—80,75 — 61 Bahnbed. Darmſt. 29,78/49,75 Knorr, Heilbronn 126.0126,5 5,95.85 Bad.. EKonſerven Braun 38.30.38.— Württb. Notenbk.—.—.Bad. Maſch. Durl. 119,0 119.0 Krauß& Co. Lock. 5/7560.— Manaherſ.⸗Geſ. 168,0168,0 Saſt.G..-ahmener& Co. 3 143.9 rankf.Allg. Verſ. 116,0114.0 Bayriſch. Splegel 61,7561,—Lech Augsburg.116.5 Gel.—,Bedk& Henket 52.— 55.— Lederwerk Rothe 35,—35.— SronteR.u. Mito..——.—BSergm Uief. i8/5)le Ludwigeh Walm.——.— 23 Bing Metallwerke 63,8064.85 Lutz Maſchinen—.——.— Bergwerk⸗Aktieu. Brem-Beſigh, Del 65.——.— Luß ſche Induftr. 25,—26,— TBochumer Guß.——152,1 Cement Heidelb. 131.2131.0 Mainkraftwerke 107,0106.0 6,50 Cemem Karlſtadt 144,5144.7 Miag, Mühlb. 116.2117.5 ID.Cuxemb. Berg 155,0155.0 Chamotte Annaw. 602,.—62.— Mez Söhne. Eſchweil. Bergwri 159,545/,0 Cont.Nürnb. Vig. 62,——.—Moloren Deutz 79.—— 1Geiſenk. Bergw. 170,001“1,0Daimler Motor. 86.—84,50 Motorf. Oberurl. 51.—98.— Gelſenk. Gußſtahl 23.—28.—.Gold⸗u..⸗Anſt 164,6465,0 Neckarſ. Fahrzg.. 90,—97,50 THarp. BVergbau 168,2170.5 Dyckerh.& Widm. 76,507,75 Nrh. Leder Spier—.——— Kali Uſchersleben 135,5186,0Dingler Zweibrück—.———Peter Union Frkft. 95,5096,— Kali Salzdetſ.—,——,— Dürkoppwerk St. 65,.———[Pf. Nähm Kayſer 52.—52.— Kali Weſteregein 144,0147,5 DüſſeidRat. Dürr 85,——.— Philipps.-G. Frt 28.—28,— Klöckner⸗Werte——— Kaiſerslaut. 42,2542,25 Porzellan Weſſel 66.— I Mannesmannr.——146,71Cir. Licht u. Kr. 159,7155,6 Reln. Gebb& Sch. 83,5083,50 1Oberbebarſ... 70,—72.—[Elf. Bad. Wolle 49.——,— Rheinmetall...— Ido. Eiſen(Caro)—.———Emagßrankſurt⸗- 0,810.33 Rheinelektr. Sta. 134 5134 5 TPbonikBergbau 118.51118, SlEmallle St.Uürich 46,/8a7.— Rö. Malch. Leud.——l48, 50 Bankver. — — 80. 1 80.. 1. 80 1. Rhenanta Aachen 72.7578.50 Sellſt. Waldhof St 180,5164.08% D. Reichsanl..690 0,630 Riebeck Montan. 155.0155.50T Zuckerf. B. Wag. 102,5108,04½% 6 9.⸗Sch.—, Rodberg Darmſt. 11.25 11.50 ZuckerfFrankenth 85.—88.— 4% D. Schutzg, 98.777 JTRüttgerswerke. 120.0125,5 Juckerf. Heilbronn 102,0104,904% D. Schußg. 14 0,740 Schlinck x C. Hbg.—.——.— Zuckerf. Offſtein. 128,0181,00Sparprämie. 1919——.— Schnellpr. Frank. 74.5075,50 100,0102.05% Pr. Schatzanw.—.—. ——705 Lackf. 5 1785 Zuckerſ. Stuttgart 102.5106,2 490* 5 7 8 85 Schuckert, Nrbg. 6 1 Preuß. Konſ. 9,4950, Schuhfabrit Herz 57.—58.50 Freiverkehrs⸗Kur. 96„ 0,495 0,490 Sellinduſtr. Welf 54,50 88,— Sendfend Kuner—⁰ 50.55.— 4030 0% 1 TSiemensächclst 168 5 200, Eutrehehſes er.——.— 4u% Bapunlvlöte—.—— Südb. Oraht..——Mansfelber. 115,8115,5/½ do. abgeſt.—.— .Led. St. Ingbert Mäftatte W 9„ 3¼ do. von 1806—,— Frieotw. Beſigh.—.——.— Raſtatter Waggon.—J0.—4% Bayr-Eiſ.Anl.—.1— Uhrenfabr. Furtw.—.—.— hm Koßlenant. de.—.—10, 470 Ver. deutſch. Oelf. 70,—70.— 2 68% do. ..ch.Ind. Maing„——.—Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P.— Ver. Ultramarinf.——143,8 4%% Mhm.1914—.———8/% do.—, Ver. Zellſt. Berlin 103,0 106,03%“„1902—..4% Heſſ. v. 80 u. 06—.—.480 Vogtl. Maſch. St. 50, 60. 4½%„ 1604/½—%, abgeſt.—.—.400 Boigi Half, St 10,5 10/ 5% St. Reichsanl. O, 507/0, 5053%—— Volthom. Seil u. K 52,7557.54% do unk..1925—.—.—40% Säch. St.A. 18— Wayß& Freytag 125,2124,53% D, Reichsanl, O, 49500, 4004% Württ..1915— Berliner Börſe vom 1. Oktober ien. TAug Elektr.⸗Geſ.159.1J161.60 Deutſche Kali.. 111.5 114,1 Bant- Afttien Angio-Et. Guanoſo4.65ſ9,35 1 Deuſche Maſch. 400,800,8 Bank f. el. Werte 149,5149,5 Barmer Bankver 13¹.5 132.5 Anhalt. Kohlen.99.—100.00Deutſche Steinzg. 147.9 146,0 TBerl. Handelsg. 213,7 226.0 Annener Gußſtahl 37—37, Deutſche Wollw. 65.7564.— TCom.-Privatb. 139.7 14770 Alchaog Zellſt.. 129.——Deutſch. Eiſenh. 76.5078.— 8 83 20. Ni 18 33 30 Balcke Maſchin..—.—,— Dürener Metall 89,—92.75 +Ot. Ueberſee Br. 110.5 111.00Pamag, Meguin. 45,7544,500 Hürkoppwerke b63. TDisc. Command. 160,5162.0 J. P. Bemberg. 193.0208.00 Dynamit Nobel. 137,7140,0 THresdner Bank 141,7 143.04 Bergmann Elkt. 155,159.50Elberfeld. Kupfer 1 Rhein Erehitbent 128.0,128.0 TBerlin, Maſchö. 80,—50,—Emaile Ulleich 47,—48,15 Süddeutſch. Disc. 140.0 140.0 Berzelius Bergw.———Enzinger⸗Union. 92.—92..) Cransport⸗Akti 0 Biug Nürnberg 63.50ſ65,—Eſchw. Bergwert 132,7154,5 Soene.70 720 Fir. 159..156,0 Faien 2 05 70 Bochum. Gußſt.„[FeldmühlePapler 0 Süßd. Eiſehbahn 575 1 80 Oebr.Böhlers“o. Feiten& Gulll. 186.0154.7 Ei„042 Bri 15 1 58 Balimere. Sa 97— 935 96600 5650 e kee een, le 0 19, Südamerita 130, 2044. S˖Chem. Heyden. 116,7115,// 1Gelſent. Bergw. 1116/175,8 F j Chem. Albert. 139,[Genſchow 0. 61, Roland-Lime ee—Concord. Spinner 91,7550,25 German. Porcl. 37 140,0185,0 Verein. Elbeſchiſſ 53.75154,—[Haimler Motor 54.6565,— Gerresheim.Glas 135,0189.0 Induſtrie⸗Aktien. LDeſſauer Gas 150,015,70TGeſ.f. elkt. Unter. 175,7176,0 Accumulatoren. 145,5146,7[ Dtſch.⸗Luxemb. 153,5154,7Gebr. Goedhardt 69,50/71,— Adler& Oppenh. 120,0120,2D. Eiſenb.“ Signl. 94,5098.—Goldſchmidt, Th. 120,0124,0 Adlerwerke.... 91,7592,86T Deutſche Erdöl 158.0ſ160,00Goerz E.... 39,—40.— .⸗Gf. Verkhrow.—,———Deutſch. Gußſtahl 98—95.—Gothaer Waggon 20.—20.— Alexanderwerk.. 77.—l79,—Deutlche Kabelw. 99,— 100,5lritner Maſchin. 119,01116,0 — -Maſch 95,50 95.— Donnersmarckh. 81,2585.25 C 8⁰ 80. 1 80. Grkrftw. Mhm. d/—.—.Toperſchl. E. Sed. 72.—12.—Helbburg. 82.— 80 Gebr. Großmann 61.—62,—[TOber 1 5 Grün& Bilſinger 119,0119,2 TSberſchl. Koksw. 120,2 128,5 Krügershall Hand 113.5113.9 Gruſchwitz Textil 71,—71.—POrenſt.& 53 0 111,8114,0 Petersb. Int..95 Hackethal Praht 92.7891.75 TPhönix Bergb., 116,6118,7 Ronnenberg...— Halleſche Maſch. 151,0151.0 Rathgeber Wagg. 89.——.— Ruſſenbank.. 5,20/.25 Hammerſ. Spinn. 116.8117,1 Neisha an 178,0188.0 Sichel& Co.....—.— Hannov..Egeſt. 75,5076.— TRhein Braunthl. 220.5224,0Sloman Salpeter 70.—70.— Hann. Waggon 15.—15,.—Rhein.Chamotte. 64,5068.— Südſee Phosphat 53⸗6057.— e eeer, bg.⸗Wien Gum. 71, 4 hein. ed. 45,.— a) Reichs⸗ Hetiort Srrgert Je Seinkall. 0. 857 ö ch cheen.Staalspap; Harpen. Bergbau 166.7170,00Rhenania Chem. 74.—77,75 Dollerſcäße—10 Hartmann Maſch, 44,7542,75 Romb. Hütten. 18,8514.—[R ichsſchaß.U 0,4650,477 Hedwigshütte.. 130.0126.5 Roſitzer Braunk.. 94,—93.P„ VIiX.4570·472 Hilpert Maſch. 55,50.55,50 Roſißer Zucker.. 55,.— 1900 IS24er.470. Hinde. 6 Aufferm. J5..— ERtgerswerte 10.Hf4.93% S. eicant..870.10 Hir ch Kupfer 115,0 114.1 Sachſenwerk— 2„ 109,5 110.5 4% 0,495 0,564 Tlrſchberg Leder 100.0102,0 TScizbetfurth.. 158,0.189, 503¼½.Rei R e e ohenlohe⸗Wrk. 19, 8 e andel 39, 9140, 95 Poit Hot mann 131,0(181,2 Schuber!& Salz. 19,51840 3% 75 Konſols——— . 77,—78,—FSchudert& Co. 141,01872 3% 1580„.82000,520 Humboldt Maſch. 65.—64,75 Siemens Elektr..— 612 4˙⁵ Baper 7 0 0 51 0 6 el& Co 3.⸗G..„88“ 99 N 12 7 Cepf. Sunghans. 25.688,25 Stetune, Polkan 90 Prß. Nalent. 50 Kahla Porzellan. 54,—8,50 Stoehr Kammgrn 1679—* Kaliw. Aſchersl.. 135.5 185,00Staewer Nähm.. 89.85—— 6% Rorenrentb⸗•955 Karlsr. Maſchin. 45.7546,25 Südd. Immobil. 68,6565,—50 9 Säch Braunt'92 3˙8 Kattowit. Berg.—.———Teichgräber. c. Vandſch Rogg. 720.26 „M. Kemp..%„[Teleph. Berliner 69.75— 5 Kiöcknerwerke. 128.7124,) Thoeridelfabrit-- 64.8583,75b) Ausl. Neutenwerte. C. H. Knorr.. 128,5146,0 Unlonwerke Maſch.— 7885%% Mexikaner 75—— 5— Kollm.& Jourdan 71.—.—[Ber. B. Frkf Gum. 65,—[—4½ Oeſt Schaßa. 2275,22.25 Köln Rotkweiler 148,5 145,00Ber Chem. Charl. 119,0119,004%—8„Goldrente 23.75/24 75 Gebr. Körting 61.1508.— B. Hiſch. Rickelw. 171.)/174,504%Vm„conv. Rie..75.60 Koſtheimer Cell.. 65.—BGlanzſioff. Elbi. 305,0822.04½% Silberrte—— 665 Kyſfhäuſer⸗Hütte 91365.6,—[P. SchuhfBrns W 64, 07.50 4¼% Papierrte. 24.7535.— Lahmeyer& Co. 142,0144.0 B Stahlwv. d. 30p 170 100,0 4% Türk. Ad.⸗Anl. 15.60,16.— Laurahütte. 50,—58,50 Ber. Ultramarin“ 145,0145,04% Bagd.⸗Eiſ.1 31.5032.— Linde's Eismaſch. 101,0164,[Bogtländ. Maſch. 61,—,—4%„„ 4 1124.75/26,40 Lindenberg..158,0 Wanderer⸗ Werke 186.9165,004%Kurk.untf Ant 18.25 18.75 T Carl Lindſtröm 159,0159, Weſer Akt.⸗Gel.%, Sollob. 1911 1,20/17.20 Lingel Schuhfabr. 60,—),50 P Weſtereg. Alkall 143.7145,5“„400-os 34.— 1 Linke& Hoffm. 87.—65,— Wlaing Cement. 1870448·0 4/ 0/%USt.-R1913 21.7521.75 Ludw. Loewe& Co 191,5192,0Wieslochronwat. 107.0,108,04½½„„ 1914 23—.90 99* —.—— — 72— 8 8 C. Lorenz.. 112,7112,5 Wittener Stahl 99,.—100,C004%— Goldrte 28,5028.75 Lothr. Portl.⸗Cem————[iittenerHußſtahl 59,560,— 400 rü.„Kronr.—.—.70 Magirus.⸗G. 53.—54,50 Wolf, Bucau 3% Oe. U. Stb.alte 19,4019,50 47 5 7—— 144,8014,00Zellſton Verein.103.0107,03% Se-H& Sr(740—.—— 115,7 1910 Bellſtoff Baldho, 181.5184,54% HeGoldpriot. 16·5016,40 Freiverkehrs⸗Kurſe. ee 70 0 .60%„neue Pr.———, Motoren Deug 71.—72.—[Adier Kall. 35,—34.5%„Obligat.——.— Motorb. Mannh. 150,0131,00Bergb. Präfid... 4½% Anat. Ser. 1 31,8532.80 Müllheim Berg 122,5120,5 Benz⸗Motor.. 61/8580,—%%„1 29,65,0.25 Reckar Fahrzg.. 97.50,96.— Deutſche Petrol. 4½%„„II1 28.6528.50 Nordd Wollkämm 145,0145,0 Diamond 28.7525,505% Tebuantepec.—.—.— IMannesmann TMansfeld. Akt. Mech. Web. Lind. 168,5192, Mix& Geneſt. 117,0117,0 —2 4 — chaft hat auf die 1. Eiſen. 86.—(68,75 Hochſrequeng 12171240 0,475 Freitag, den 1. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) ————————— 7. Seite. Nr. 454 Aus dem Lande Paratyphus in Baden? * Säckingen, 1. Okt. Im benachbarten Mumpf iſt dieſer Tage ein Mann angeblich an einer Fleiſchvergiftung geſtorben. Man glaubt aber, daß es ſich um einen Para⸗ typhusfall handelt, der im Zuſammenhang mit der im Kanton Argau ausgebrochenen Epidemie ſteht. * UL Weinheim, 1. Okt. Heute Freitag begeht der Bank⸗ beamte Heinrich Trautmann ſein 25jähriges Dienſt⸗ jubiläum bei der hieſigen Vereinsbank. Aus dieſem Anlaſſe wurde ihm vom Bankvorſtande eine Ehrung bereitet. * Langenbrücken, 28. Sept. Der Stand der Trauben hat ſich in den letzten Wochen ſtark verſchlechtert. Wenn die Trockenheit noch weiter anhält, muß direkt mit einem Fehlherbſt gerechnet werden. Das Weingeſchäft iſt hier ſehr ruhig. § Karlsruhe, 1. Okt. Ein 17 Jahre alter Laufburſche einer hieſigen Firma entwendete dieſer ein Scheckkormular und fälſchte die Unterſchrift des Firmeninhabers, worauf er bei einer Bank Mk. 500 abhob. Der Burſche und ſeine zwei gleichaltrigen Freunde machten ſich mit dem Geld ſofort ſchöne Tage und kauften ein. Den Reſt verjubelten ſie. Die drei Burſchen wurden feſtgenommen. * Söllingen bei Karlsruhe, 1. Okt. Billigen Rotwein gab es vorgeſtern im hieſigen Ort. Auf einem mit Wein⸗ fäſſern beladenen Laſtkraftwagen löſten ſich während der Durchfahrt durch unſeren Ort zwei große Fäſſer, durch⸗ brachen das eine Seitenſchild und fielen auf die Straße. Das edle Rebenblut, anſcheinend„Pfälzer“, ergoß ſich in die Straßenrinne und wurde von der Einwohnerſchaft eimer⸗ weiſe nach Hauſe geſchafft und ſeinem Verwendungszweck zugeführt. Sportliche Runoſchau Schwimmen Schwimmklub Poſeidon Köln bei den Jubiläums⸗ ſchwimmwettkämpfen des Schwimmverein Mannheim Nachdem Gelegenheit gegeben iſt, den deutſchen Kanal⸗ bezwinger, Ernſt Bierkötter bei den Jubiläumsſchwimm⸗ wettkämpfen des Schwimmverein Mannheim am Samstag, den 2. und Sonntag, den 3. Oktober im Herſchelbad begrüßen zu können, dürfte es intereſſant ſein, über die ſchwimmeriſche Lufbahn einiges Wiſſenswerte zu erfahren. Vierkötter hat ſchon vor dem Kriege als Knabe und Jugendſchwimmer Er⸗ folge erzielt, doch iſt erſt im Jahre 1920 die Oeffentlichkeit auf ihn im beſonderen aufmerkſam geworden, da er in dieſem Jahre ſein erſtes Stromſchwimmen gewann. 1922 holte er ſich die Meiſterſchaft im Schwimmen über 1500 Meter in Georgen⸗ thal gegen Heinrich und Fröndhoff. 1923 wurde er 1500 Meter Meiſter in Elberfeld, Oſtſeemeiſter und Meiſter der deutſchen Ströme. 1924 gelang es ihm mit ſeinen Klubkameraden Marx und Treis in Berlin die Meiſterſchaft im 3 X 100 Meter Frei⸗ ſtil zu erlangen, er wurde wiederum Oſtſeemeiſter und deut⸗ ſcher Strommeiſter. 1925 ſah ihn ebenfalls als Sieger in der deutſchen Strommeiſterſchaft. Er hat ferner die deutſchen Farben im Auslande repräſentativ vertreten in Göteborg 1923 bei den ſchwediſchen Kampfſpielen und 1926 in Gouda (Holland). Großes Aufſehen erregten ſeit Jahren die langen Strecken; ſo ſchwamm er im Herbſt 1925 Bonn⸗Köln= 35 Km., Andernach⸗Köln ⸗ 76 Km. Im Sommer 1926 Rhens⸗Köln = 106 Km. in 10 Stunden und 40 Min. Seine letzte Glanz⸗ leiſtung durch die Ueberquerung des Aermelkanals iſt noch in lebhafter Erinnerung. Wie wir erfahren, wird Vierkötter an beiden Tagen ein Schauſchwimmen vorführen und in ver⸗ ſchiedenen Staffel⸗Kämpfen und ſehr wahrſcheinlich auch in der Waſſerballmannſchaft mit ſeinen Klubkameraden tätig ſein. Zu erwähnen ſind noch Treis, Lambertz, Freund, Winand, Rütt, Fokken, die in ihrer Schwimmart bezw. im Waſſerball⸗ ſpiel repräſentativ oder international tätig waren. Der Trainer Vierkötters E. Barrenſchée wird ebenfalls an⸗ weſend ſein und ſich ſchwimmeriſch und beim Waſſerballſpiel betätigen. Die Waſſerballmannſchaft des Poſeidon ſchlug den weſtdeutſchen Meiſter Crefeld 93 letzthin:1 und:2; im Sommer ds. Is. in Gouda Polytechnie(London):4 und wurde beim Waſſerballturnier der deutſchen Kampfſpiele hinter Hellas Magdeburg Zweiter. Dieſe kurzen Angaben bieten allein ſchon die Gewähr für guten und erſtklaſſigen Svport. Voxen Die ſüdweſtdeutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ama⸗ teurboxen. Der ſüdweſtdeutſche Amateurboxverband hält am Samstag(2. Oktober) im Großen Meyerhof, Q 2, 16, den. Endkampf um die ſüdweſtdeutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft ab. Der 1. Mainzer Boxklub und die Boxabteilung des M..C. Phönix haben ſich für den Endkampf, der um den Titel„Süd⸗ weſtdeutſcher Mannſchaftsmeiſter 1926“ geht, qualifiziert. Beide Mannſchaften treten in ſtärkſter Aufſtellung an, ſodaß mit harten und ſpannenden Kämpfen zu rechnen iſt. Mainz, die 3. Zt. ſtärkſte Mannſchaft Südweſtdeutſchlands gilt als Favo⸗ rit, jedoch wird die Phönixmannchſchaft bis zum Mittelgewicht den Mainzern das Leben ſauer machen, evtl. kann Phönix bei einigermaßen Kampfgeiſt ſeiner Mannſchaft, der ja ſchon hin⸗ reichend bewieſen wurde, die Punkte und ſomit den Titel er⸗ ringen. Kegelſport * Kegler⸗Verband Mannheim. Bei den Kämpfen in Wein⸗ heim liegt die Mannheimer Verbandsmannſchaft mit 801 Holz noch immer in Führung. Es folgt Karlsruhe mit 751 und Heidelberg(2. Mannſchaft) mit 714 Holz. Um die ausge⸗ ſchriebenen 3 Pokale haben bisher 76 Klub⸗Mannſchaften ein⸗ ſchließlich 3 Damenklubs— geſtartet. Der augenblickliche Stand im Wachenburg⸗Pokal iſt folgender: Bergſtraße 20⸗ Bensheim 771, Altſtadt⸗Karlsruhe 767, Rheinperle⸗Mannheim 765, Kurpfalz⸗Mannheim 760, L. L. 08⸗Darmſtadt 758, Römer⸗ Heidelberg 757 und Feſte druff⸗Pfeddersheim 755 Holz. Ver⸗ bands⸗Pokal: Keglerbund⸗Darmſtadt 804 Holz, Rhein⸗Neckar⸗ Mannheim 792, Edelweiß⸗Mannheim 781, Rheingold⸗Mann⸗ heim 778 und Bock⸗Mannheim 775, Pfefferminz⸗Mannheim 749 und K. d. D. Weinheim 733 Holz. Induſtrie⸗Pokal: Rhein⸗ gold⸗Mannheim 798, Bock⸗Mannheim 795, Bergſtraße 20⸗ Bensheim 790, Edelweiß⸗Mannheim 785, Römer⸗Heidelberg und Altſtadt⸗Karlsruhe je 770 und Germania⸗Frankfurt 762 Holz. Die Damenmannſchaften erreichten: Fortſchritt⸗Mann⸗ heim 696 und 589, Rollendes Glück⸗Mannheim 640 und Alt Heidelberg⸗Heidelberg 546 Holz. Zum Rückſpiel der Geſ.„die Rätſelhaften“ gegen„Rheinperle“ waren beiderſeitig 14 Mann geſtellt, mithin auch Erſatzleute. Rheinperle konnte gleich in Führung gehen und war bei Schluß 209 Holz vor. Rheinperle hat nunmehr den Kampf gegen Rherngold aufzunehmen und hierauf in Feudenheim gegen„Bahnfrei“. Anläßlich des Sportwerbetages am 10. Oktober ſind alle drei Kampfmann⸗ ſchaften zur Stierle⸗Bahn eingeteilt, woſelbſt nach Abwurf von 50 Kugeln das Können und die Sportart gezeigt wird. In Mundenheim beginnen die Klubkämpfe auf 4 Bundesbahnen mit dem 30. Oktober. Unmittelbar darauf hat die Verbands⸗ mannſchaft in Heilbronn und Offenbach zu ſtarten. Hundeſport * Schutz⸗ und Polizeihundeprüfung. Der erſte Deutſche Polizeihunde⸗Verein e. V. Sitz Duisburg, Zweigverein Mann⸗ heim eingetr. Verein, veranſtaltet am 2. Oktober 1926, nach⸗ mittags auf dem Uebungsplatze des.H. V. am neuen Neckar⸗ auerweg hier(Nähe der Fa. H. Lanz) eine Schutzhundprü⸗ fung und am 3. Oktober, vormittags beginnend, eine Polizei⸗ hundeprüfung. Zu dieſen beiden Prüfungen haben Polizei⸗ beamte aus Viernheim, Karlsruhe und Frankfurt mit ihren Polizeihunden ihr Erſcheinen zugeſagt. Außerdem ſind von hieſigen Sportsleuten gute Hunde, die z. T. mit Erfolg die ..⸗Prüfung beſtanden haben, gemeldet worden. Das ge⸗ meldete Hundematerial iſt vorzüglich und berechtigt zu den beſten Hoffnungen. Die Prüfungen finden ſtatt, um den Ge⸗ brauchswert der Hunde für den praktiſchen Dienſt feſtzuſtellen. Die dabei geſtellten Bedingungen ſind der Wirklichkeit ent⸗ nommen, zumal auch der Verſuchsverbrecher in einem Zivil⸗ anzug erſcheint. Die Prüfungen ſollen den Behörden und auch den Zuſchauern zeigen, welchen Schutz ſie an abgerichte⸗ ten Hunden beſitzen. Unter den gemeldeten Hunden befin⸗ den ſich Hunde, die ſchon mehrmals mit Erfolg praktiſch tätig waren. Der Verein hat Fürſorge auf dem eigenen Uebungs⸗ plaß getroffen, daß ein jeder Zuſchauer bei guter Sitzgelegen⸗ heit jeden Hund in allen ſeinen Uebungen nacheinander ſehen kann. Der Verein iſt der älteſte von ganz Deutſchland und leitet auch die Polizeihunde⸗Vorführungen anläßlich der Po⸗ lizeitechniſchen Ausſtellung in Berlin. Seine Veranſtaltungen und Leiſtungen gehören zu den beſten in Deutſchland. Neues aus aller Welt Die Helfer des Faſſadenkletterers Wald Ueber die Ermittlung der Helfer des Faſſadenkletterers Wald berichtet der„Lokal⸗Anzeiger“: Die Auswahl ſeiner Opfer und die ungewähnliche Orts⸗ kenntnis, die der Faſſadenkletterer Wald bei der Ausführung ſeiner Einbrüche verriet, ließen gleich den Verdacht auf⸗ kommen, daß ihm irgend jemand Fingerzeige gegeben haben muß. In Dresden lagen die Dinge allerdings einfacher. Dort fielen die drei Villen, die Wald heimſuchte, durch ihre Schönheit auf. Die erſte Annahme, daß ihm hier zwei noch unbekannte junge Damen, mit denen er wiederholt in Bars 96975 worden war, Winke gegeben hätten, trifft wohl nicht zu. Anders in Berlin und Hamburg. Für die Einbrüche hier und dort gab Wald denn auch zu, daß er Hilfe gehabt habe. Namen zu nennen weigert er ſich aber hartnäckig, weil er durch ſein„Ehrenwort“ gebunden ſei. Er pen nur von einem Manne mit Schmiſſen, einem Juriſten, den er in Spielklubs kennengelernt habe, und von deſſen Freund. Fer⸗ ner erwähnte er eine blonde u. eine dunkelblonde oder ſchwarze Freundin. Die Seele der Unternehmungen ſei aber der Juriſt geweſen. Von dieſem Juriſten behauptet Wald einmal, daß er Staatsanwalt geweſen ſei, ein anderes Mal be⸗ zeichnet er ihn als Referendar. Der Juriſt, ſo ſagt er, habe ihn nicht nur über Familien⸗ und Vermögensverhält⸗ niſſe reicher Leute unterrichtet, ſondern ihm auch in einzelnen Fällen ſogar Lagepläne ihrer Wohnungen ver⸗ ſchafft. Die Schwarze ſei eine intime Freundin des Juriſten. Bei der Blonden brachte Wald in Berlin zunächſt ſein Diebes⸗ gut unter. Die große Beute aus der Bleibtreuſtraße teilte er auch in ihrer Wohnung mit ihr und dem Juriſten. Eine leere Kaſſette warf er darauf in den Landwehrkanal. Die Freun⸗ dinnen bezeichnete Wald als Damen der Geſellſchaft. Nähere Angaben aber verweigerte er auch hier. In langer und mühevoller Arbeit gingen Kriminalkommiſſar Trettin und ſeine Beamten all dieſen vagen Andeutungen nach. Ein entdeckter reger Kaſſiberverkehr zwiſchen Wald und einem anderen Gefangenen im hieſigen Unterſuchungsgefäng⸗ nis brachte endlich zunächſt eine Spur einer Freundin in Hamburg. Die Hamburgerin wurde ermittelt, von Kriminal⸗ kommiſſar Trettin und den Hamburger Beamten feſt⸗ genommen, nach Berlin gebracht und hier auch Wald gegen⸗ übergeſtellt. Sie iſt in der Tat eine Dame der beſten Geſellſchaft, die Tochter eines verſtorbenen Fabrilanten aus Mitteldeutſchland, die geſchiedene Frau eine Exportkauf⸗ mannes in Hamburg, wo ſie in Harveſtehude eine große Woh⸗ nung innehat. Wald wohnte wiederholt mehrere Tage bei ſeiner Freundin. Bei der Gegenüberſtellung in Berlin konnte die Hamburgerin den engen Verkehr mit Wald, die gemein⸗ ſamen Spaziergänge, Beſuch von Tanzbars und dergleichen nicht leugnen, beſtritt aber, ihm Winke für ſeine Einbrüche gegeben zu haben. Sie will nur auf den Spaziergängen harm⸗ los über die Familien⸗ und Vermögensverhält⸗ niſſe der reichen Leute geſprochen haben, an deren Häuſer ſie zufällig vorüberkamen. Eine Hausſuchung in ihrer Hamburger Wohnung ergab ein anderks Bild. Sie förderte für über 20 000 Mark Schmuckſachen zutage, die Wald ihr ge⸗ ſchenkt hat. Darunter Sachen aus Berliner und Hamburger Einbrüchen. Die Frau hat keine annehmbare Erklärung da⸗ für, daß ſie, eine in der Geſellſchaft ſehr bekannte Dame, ſich von ihrem Kavalier in dieſer Weiſe hat beſchenken laſſen. Wald erklärte denn auch, er habe ſie damit für ihre„An⸗ regungen“ und dafür, daß er ſeine Beute zunächſt in ihre Wohnung bringen konnte, belohnt. Er behauptet auch, daß ſie einmal geſtohlene Schmuckſachen gleich im-Zug nach Berlin gebracht habe. Die Dame wurde unter dem dringen⸗ 8 der Hehlerei und wegen Verdunkelungsgefahr verhaftet. Wer der Juriſt, deſſen Freund, die blonde und die dunkel⸗ blonde oder ſchwarze Freundin ſein ſollen, iſt noch nicht klar. Von den beiden Männern hat man nur Andeutungen, in denen auch die Schmiſſe des einen eine Rolle ſpielen. Von den weiblichen Perſonen, zu denen Wald in Beziehungen ge⸗ ſtanden hat, ſind zwei ermittelt. Die blonde Freundin ſoll die Tochter einers reichen Fabrikbeſitzers aus dem Weſten Ber⸗ lins geweſen ſein. Die eine der ermittelten Damen iſt nun zwar nicht, wie Wald von der blonden geſagt hatte, ein Mäochen und auch nicht die Tochter eines Fabrikbeſitzers aus Berlin W. Ihr Vater hat vielmehr einen großen Gewerbe⸗ betrieb in einem anderen Stadtviertel, in dem die Tochter auch bei ihren Eltern wohnt. Dieſe Dame, die mit ihm auch 5 Uhr⸗Tees und Tanzveranſtaltungen in den erſten Hotels beſuchte, kann nicht beſtreiten, daß ſie von ihm auch Ge⸗ ſchenke bekommen hat. Es ſind meiſt weniger wert⸗ volle Sachen, die ſie ſofort herausgegeben hat. Ein wert⸗ volles Stück aber verſchwieg ſie zunze den Kriminal⸗ beamten. Erſt nach weiteren Vernehmungen holte ſie es her⸗ vor und händigte es aus. Sie hatte es im Garten des elterlichen Grundſtückes, in Papier eingewickelt, vergraben. Ob ſie die blonde Freundin iſt und ob ſie auf Grund von Mitteilungen von anderer Seite dem Faſſadenkletterer Tips gegeben hat, läßt ſich noch nicht ſagen. Die zweite Dame wohnt im Weſten, wenn auch nicht ganz in der Gegend, die Wald angedeutet hat. Sie gehörty aber nicht zu den reichen Kreiſen und hat ſich nach den bisherigen Ermittelungen auch nur einige Male nachmittags auf ein paar Plauderſtunden mit Wald in Cafés getroffen. Sie kommt als Tipgeberin wohl kaum in Betracht. —. Aufruhr in der Strafanſtalt Wartenburg. Wie der „Allenſteiner Zeitung“ berichtet wird, iſt es am Dienstag in der Strafanſtalt Wartenburg zu einem ſchweren Aufruhr ge⸗ kommen, der ſich über mehrere Arbeitsſäle verbrei⸗ tete. Die Gefangenen richteten ſchwere Beſchädigungen an. Fenſter, Schemel, Tiſche und Oefen wurden zertrüm⸗ mert, auch wertvolle Maſchinen unbrauchbar gemacht. Da die geſamte Beamtenſchaft des Aufruhrs nicht Herr werden konnte, wurde von Allenſtein ein Schutzpolizeikom⸗ man do herbeigerufen, das die Ruhe wiederherſtellte. Am Mittwoch nachmittag drohte in einem anderen Saal ein neuer Aufſtand auszubrechen. Die Aufrührer wurden gegen die Schutzpolizeibeamten tätlich und mußten mit Gummiknüppeln überwältigt werden. Der von den Aufrührern angerichtete Schaden wird auf 20 000 Mark geſchätzt. Wie die„Allenſteiner Zeitung“ noch von amtlicher Seite erfährt, iſt der Aufrühr da⸗ durch entſtanden, daß Inſterburger Strafgefangene ſich mit den Einrichtungen und Anordnungen des Wartenburger Zuchthauſes nicht abfinden wollten. Auf Anordnung des Ge⸗ iſt eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet worden. —————————————————————————————————— Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) T See⸗ Lult⸗Tem⸗ S2 2 282 Wind 8 . eee eee m m C SSESAEI Richt[Stürteſ* Wertheim— 14 ſtill— Nebel Königſtuhl 625770,6 11 NO lleichtſ bedeckt Karlsruhe. 127770,8 ſtill—[Nebel Bad. Bad.. 219770,7 Villingen.780771,8 NO lleichtſ wolkig N leeichtſ bedeckt N Nebel Nieder⸗ IIIIIiſcchag⸗ S Se—-— 2 —— * - e S Temp Feldbg. Hof1497 6220 Badenweil.]— 770,5 15 NO 5 heiter St. Blaſien.—— 12 N„ habbed. Höhenſchw.—— 1———— 885 In Baden war es auch geſtern ziemlich heiter. Ver⸗ einzelt fiel vorübergehend Regen. Die Temperaturen waren unverändert. Heute vormittag kam es vielerorts zur Bil⸗ dung von Morgennebeln, die ſtellenweiſe mit Nebelrieſeln verbunden waren. Die Luftdruckvertetlung iſt ſeit geſtern annähernd unverändert, wobei im Norden von Europa eine kleine Verſchiebung des Iſobarengebietes um einige Längen⸗ grade nach Oſten ſtattgefunden hat, die aber für unſer Land ohne Bedeutung iſt. Baden bleibt weiterhin unter Hoch⸗ druckeinfluß. Wetterausſichten für Samstag, 2. Oktober: Frühnebel, ſonſt ziemlich heiter und mild. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: in Vertretung Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. FFFEFFCöoccccc... Geſchüftliches * Eine prächtige Waſchmittel⸗Neuheit. Nach fahrelanger wiſſenſchaftlicher Arbeit hat die Sunlicht⸗Geſeſlſchaft Mann⸗ heim unter dem Namen„Suma eine neuartige pulveriſierte Seife herausgebracht, die den höchſten Anſprüchen der Haus⸗ frauen entſpricht. Suma iſt kein gewöhnliches Seifenpulver, ſondern enthält 40—50 Proz. mehr Seife. Es iſt von einer ganz eigenartigen Zuſammenſetzung, die ihm ganz ungewöhn⸗ liche Reinigungs⸗ und Schaumkraft verleiht und eine blen⸗ dend weiße, friſch duftende Wäſche mühelos gewährleiſtet. Und dieſe köſtliche Reinheit wird— darauf ſei beſonders hin⸗ gewieſen— ohne jede den Geweben ſo ſchädliche künſtliche Bleichmittel erzielt. Dr. U Allein⸗Verkauf für Mannheim: „Herz Schuhe“ ruur echut rrit dern Herz-Sterrpel Suf der Schle. Selt Melen Jahtzehnten:„Die beliebte Fußbekleidung der guten Gesellschaft“. — H QOααlitSt Urid Pabforrn Besser Geruu je!— Schuh-Hñaus EdZ7 SGeorg Hartmann E 2, 17, Planken, gegenüber der Harmonie ———yᷣ—ỹ—ý:—————— 8— * 6 0 4 5 55 Hbefanden ſich wenig benutzte Wandſchränke. Unſer armes Volk braucht ganze Männer. An ihnen fehlt es 9 0 5 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 1. Oktober 1926 Schwung in den Wipfe 0 Roman eines jungen Schwaben 3 Von Karl Hans Abel 20 Nachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver⸗ flilmung. vorbehalten. Hier trennte ein ſchmaler, ebenfalls auf die Diele mün⸗ bender Gang das Kaminzimmer vom Bauernſtübchen. Seine auf die Terraſſe führende Türe war ſtets verſchloſſen; ſein Zugang von der Diele her war nur durch einen ſchweren, zurzeit. Und wirkliches Mannestum mag wohl erwachſen aus Eigenſchaften, wie du ſie als Junge ſchon beſaßeſt, aber viel ſeblt noch, daß aus dem glanzloſen, rauhen Stein ein untade⸗ liger, feingeſchlifſener Edelſtein werde. Aufrecht einhergehen und unerſchrocken ſein, das iſt ſchon viel, aber nicht alles. Zur Ausdauer und zur Tapferkeit muß ſich noch die vornehme Ge⸗ ſinnung geſellen. Wirklich edel zu ſein, das verſtehen heut⸗ zutage die allerwenigſten. Auch du biſt es nicht geweſen. Du durfteſt nicht das, was du geleiſtet haſt, für einen Trunk Bier tun, den dir die andern bezahlen mußten; du durfteſt den armen Schlucker nicht ſo in 75 verſetzen und ihn über das Brückengeländer hinaus⸗ alten.“ dunklen Vorhang abgeſperrt. Zu beiden Seiten dieſes Ganges hal Mit einem Ruck war Veit aufgeſprungen. Gleich darauf ſtand er auch ſchon draußen in der ſinſteren Diele. Hier machte er Licht und dann Licht in dem Gange. Herrenſchmitt war ihm gefolgt. Beide fanden beim Zurückſchlagen des Vorhangs den Korridor leer. Doch— was war das? Die Terraſſentüre am andern Ende war nur angelehnt, und irgendwo in der Ferne verloren ſich raſche Schritte. Sie waren belauſcht worden! Da ſtand auch noch eine Schranktür offen, und Veit ent⸗ peckte oben in der Bretterwand ein Aſtloch. Von der Stuben⸗ ſeite fiel es nicht auf, obſchon die darüber geſpannte Seiden⸗ tapete über ihm ſchadhaft war. „Nun konnten ſie ſich den Lichtſchein über dem Kamin er⸗ Hären. Der Aufpaſſer hatte ſich gewiß einer elektriſchen Taſchenlaterne bedient, um ſich zurechtzufinden, und deren Licht war durch das Loch in die Stube gedrungen. An ihrem Verſtummen mochte er gemerkt haben, daß ſie aufmerkſam geworden waren. Wer aber mochte es geweſen ſein? War's jemand, der wirklich nur den Horcher an der Wand geſpielt hatte, oder ein Spitzbube, der auf Diebſtahl ausging? Sie nahmen ſich vor künftig beſſer auf der Hut zu ſein und ſämtliche Türen ſtets gut zu verſchließen, ſobald es dunkel wurde. Dann ſetzten ſie ſich wieder vor ihren Punſch, ſteckten die zwölf Kerzen in Brand und ſtellten den Leuchter neben ſich auf den Kaminrand. Und war ihnen anfänglich ein wenig unheimlich zu Mut, ſo vergaßen ſie doch raſch wieder die ſelt⸗ ſame Unterbrechung. Bei dem lichten, freundlichen Kerzen⸗ ſchein kehrte die trauliche Stimmung bald wieder. Und nun hatte—— Herrenſchmitt das Wort: „Mein lieber Veit,“ begann er,„was du mir da vorhin erzählt haſt, iſt ſo etwas wie unvergorener Moſt. Aus dem Moſt ſoll aber Wein werden, edler, klarer, geruhſamer Wein. „Aber da war doch nichts dabeil Der läſterliche Kerle hatte es doch reichlich verdientl“ „Verdient, oder nicht— du warſt nicht ritterlich. Man darf einem Krüppel gegenüber nie auf die eigene Geſundheit und Stärke pochen.“ „Das hab' ich auch gar net tun wollen. Das iſt ja auch weiter nichts geweſen wie Sport.“ „Ja, Sport! Da haben wir's! Daß du dieſes Wort auch in dieſem Sinne anwendeſt, beweiſt mir nur, daß ich recht habe, wenn ich behaupte, daß neben einer allerdings auch noch üblichen vornehmeren Auffaſſung dieſes Begriffes recht viel 5 heutzutage darunter verſtanden und damit getrieben wird.“ Veit machte ein etwas enttäuſchtes Geſicht. Hans Herrenſchmitt mußte lächeln. Er rückte ſeinen Seſſel näher, legte ſeine Rechte dem jungen Mann aufs Knie und ſagte:„Veit, ich will damit dem Sportsmann in dir nicht weh tun und weiß beſtimmt, daß du mir recht geben wirſt, wenn ich dir meinen Standpunkt klar gemacht habe.“ Die Lichter gaben einen milden Schein. Alles, was höher war, als der Rand des Kamins, hatte denſelben gütigen Glanz angenommen. Die beiden Männer ſaßen ganz im Dunkel, nur die einſt⸗ mals vergoldeten Akanthusblätter an dem Fuße des uralten jüdiſchen Lichtträgers aus Goldͤbronze und die Meſſinggriffe an dem Lyoner Vorſetzer vor dem ſtumm gewordenen Kamin⸗ ſchoße ſunkelten matt durch die Finſternis. „Sieh, mein lieber Veit,“ fuhr der Künſtler Hans Herren⸗ ſchmitt fort,„der Sport iſt eine uns Deutſchen vom Ausland überkommene und im Grund genommen weſensfremde Sache. Bei uns ſtand früher die Turnerei obenan. Der Unterſchied zwiſchen beiden zeigt ſich uns am deutlichſten, wenn wir an die mitunter recht unritterlichen Auswüchſe denken, die ſich bei manchen Arten von Sport bemerkbar machen. Der eoͤle Sport ** der urſprünglich nur das Vorrecht einzelner Herrenmenſchen war, wurde zum Allgemeingut und verlor dadurch, wie das immer ſo geht, vielfach ſeinen anſänglichen Charakter. Er ging in die Breite und— verflachte. Heute handelt es ſich bei ihm ſehr oft nur noch um Kraftleiſtungen, auf die man ſich„trai⸗ niert“ und„ſpezialiſiert“, um einen Rekord zu ſchlagen.“ Day macht aber den Menſchen ſo zur Maſchine, daß er nichts an⸗ deres mehr kennt und auch oft nichts anderes mehr kann, Alle Mittel, den Rekord zu ſchlagen, ſind ihm zuletzt gul genug. Und darin liegt die Gefahr, die der ſo ausgeühte Sport in ſich trägt: dadurch, daß die Leiſtungen bis zum äußerſten getrieben werden, wird der Körper nach und nach ruiniert, und auch der übrige Menſch verkümmert. Das widerfährt aber ſehr oft nicht bloß dem, der ihn aus⸗ übt, ſondern auch dem Zuſchauer, dem der Sport zur Leiden⸗ ſchaft wird. Daß ſich unſere deutſche Jugend ſo ſtark den turneriſchen und ſportlichen Leibesübungen hingibt, iſt ja ja ein Segen für unſer Volk, nur liegt auch hier, wie überall, in den Uebertreibungen ein großer Schaden. Sehr viele unter uns, die ſich des Sonntags nur noch auf den Sportplätzen vergnügen, wiſſen nicht mehr, was Sonntagsfreude und Sonntagsruhe iſt.“ Veit antwortete nichts. Er blickte lange ſchweigend vor ſich hin. Was er da gehört hatte, ſchien ihn öu beſchäftigen. Endlich meinte er: „Sie haben im großen Ganzen nicht unrecht.“ f Hans Herrenſchmitt erwiderte nichts, aber im Stillen freute er ſich. Wer weiß, dachte er vergnügt, ich mache noch einen recht tüchtigen Kerl aus dirl Sie trennten ſich. Veit ging hinab in ſeine Stube und legte ſich zu Bett. Sein Herr ſtieg über die ſreie Treppe in der Diele hinauf nach ſeinem Schlafzimmer. Den alten Leuchter trug er in den Händen. Langſam verzog ſich mit jedem Schritt nach oben, den er machte, das milde, feierliche Licht. Im Raabſchen Hauſe war man auch noch auf. Der Herr Geheimrat hatte ſich von der Polizei das Akten⸗ material über den Unbekannten geben laſſen. Er wollte es aufs genaueſte prüfen und ſehen, ob dieſer ſich nicht mit dem Gärtner Veit Sturm gleichſetzen ließe. Frau Raab hatte ihr Befreiungswerk mit aller Energte begonnen. Dem„armen, verblendeten Hans Herrenſchmitt mußten die Augen geöffnet werden. (Fortſetzuno folat. 9 Henkelé Scieuerpulrer Vii Au KHonnsi qu ciſe. Sdeſſen Gſiiabſon, und oοeiiᷓe·macben, I 5 ſpanſgg Cogn J, Akademiker) ſucht Hauuararnrä Angebote unt. E R 17 an die Geſchſt. 48007 E 7, 2, parterre Anerkannt gut Mittag⸗ und Abendtiſch werden —3 Damen u. Herren angenommen 28848 3 6 guter Vater, Schwager und Onkel in fast vollendetem 84. Lebensjahre. Stait besonderer Anzeige. 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