—— * Montag, 4. Oletober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2, ohne Beſte Bei evtl. Aenderung der wittſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle, R1,4-6, Morgen⸗Ausgabe Mannheimer Henoral Anzeiger Preis 10Meurig 1926— Nr. 457 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolbnelzelle fie Allgem. Anzeigen 040.M. Venane —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Füt Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen 7005 er kraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Erſatzanſprüchen für 9 od. beſchrüntte Ws aben Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951,24952 u. 24953 Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauemzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht ——— HPkHkHw!'.'................ P P P PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP——————— 6 reitauſend Sehr intereſſante Reöen der Reichsminiſter Streſemann und Curtius Kritiſcher Aeberblick (Von unſerem nach Köln entſandten K..⸗Berichterſtatter) O Küöln, 3. Okt. Der Parteitag der Deutſchen Volks⸗ partei iſt heute zu Ende gegangen. Er war mehr als nur eine der üblichen Parteiparaden, wie es manchmal ſonſt Parteitage zu ſein pflegen. Es war ein gemeinſames Zuſammenarbeiten an erhabenen Zielen. War der geſtrige Tag der hohen Politik gewidmet, ſo galt der heu⸗ tige der Wirtſchaftspolitik. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hielt das einleitende und grundlegende Re⸗ ferat. Er wies darauf hin, daß die Meteorologen der deut⸗ ſchen Wirtſchaft ſchönes Wetter prophezeiten, aber ſo optimi⸗ ſtiſch dürften wir die Lage doch nicht anſehen. Er machte darüber eine Anzahl intereſſante Angaben, die ſeine Aeuße⸗ rungen belegten. Des weiteren ſprach er über Reichs⸗ reform und Arbeitseinteilung, damit die General⸗ unkoſten der Firma Deutſchland herabgeſetzt würden. An den hiſtoriſchen Grenzen der einzelnen Länder könne man in Wirtſchaftsfragen nicht Halt machen. Der Staatsſozia⸗ lismus ſei unvermeidlich. Der Reichswirtſchafts⸗ rat ſei der ſogenannte letzte Tiſch, an dem ſich Unternehmer und Arbeitnehmer treffen könnten. Die großen Wirtſchafts⸗ konzerne hätten heute ſchon faſt öffentlichen Charakter ange⸗ nommen und müßten dementſprechend auch behandelt werden. Den Schluß ſeiner Rede bildete die Betrachtung der wirt⸗ ſchaftlichen Seite des Thoiryplanes. Curtius warnte davor, die Bedeutung der Transferfrage zu unterſchätzen. Zwei Grundſätze ſeien unter allen Umſtänden zu berückſich⸗ tigen: Keine neuen zuſätzlichen Laſten und keine Beeinträch⸗ tigung der Endlöſung der Reparationsfrage. Die Rede des Reichswirtſchaftsminiſters wurde wegen ihrer klaren und überzeugenden Ausführungen vom Partei⸗ tag mit großem Beifall aufgenommen. Weiter ſprachen der Abgeordnete Gramm über die Landwirtſchaft, Abg. Thiel über Angeſtelltenfragen und Abg. Beythien über Hand⸗ werks⸗ und Mittelſtandsfragen. Jeder der Redner gab von ſeinem Standpunkt aus ein lebendiges Bild der Lage ſeiner Schutzbefohlenen. Beſonderen Beifall erntete, wie immer, Abg. Beythien, der den Ernſt ſeiner Ausführungen mit niederſächſiſchem Humor verband. Eine nur kurze Debatte ergab nichts Weſentliches. Die Grundidee wurde in allen Referaten und Diskuſſionsreden gewahrt: Die Wirtſchaft iſt nicht mit Schlagworten auf die Beine zu helfen, ſondern das verſtändnisvolle Zuſammen⸗ arbeiten aller wirtſchaftlichen Faktoren ſei erforderlich, wenn wir auch in der Wirtſchaft wie in der Politik vorwärts kommen wollen. Der Vorſitzende, Abg. Kahl, der noch eine Reihe von Entſchließungen verlas, die als Niederſchlag der Referate an⸗ zuſehen waren, ſchloß in ſeiner bekannten warmherzigen Weiſe den Parteitag mit den Worten des Deutſchlandliedes„Einig⸗ keit und Recht und Freiheit“, die von der Verſammlung als Geſang aufgenommen wurden. Unter Hochrufen auf Streſe⸗ mann und Kahl ging der Parteitag gegen 44 Uhr nachmittags auseinander. Außerhalb der eigentlichen Verhandlungen fanden zwei Veranſtaltungen ſtatt. Davon war die am Samstag im Meſſe⸗ hof abgehaltene Akademiſche Feier von außerordent⸗ licher Wirkung und Eindruckstiefe. Das Gürzenich⸗Orcheſter unter Leitung Abendroths brachte erleſene Werke von Beet⸗ hoven, Brahms und Richard Wagner zu Gehör. Zwiſchen⸗ drein hielten der frühere preußiſche Kultusminiſter Boelitz und Streſemann Anſprachen, die ſich mit dem liberalen Freiheitsgedanken und der deutſchen Geſchichte als Erkennt⸗ nisquelle für die Arbeit der Gegenwart und Zukunft befaßten. Ein deutſcher Vertreter aus der Tſchechoſlowakei überbrachte der Verſammlung die herzlichſten Grüße der Sudetendeut⸗ ſchen. Der Sonntag Abend vereinigte den größten Teil der Teilnehmer zu einem gemeinſamen Eſſen im Meſſehof. Was ſonſt noch der Parteitag an Bedeutſamem gab, ſoll einer ſpäte⸗ ren Betrachtung vorbehalten bleiben. Aus dem Sitzungsbericht Den Abſchluß des erſten öffentlichen Verhandlungstages der Deutſchen Volkspartei bildete am Samstag abend ein Feſt⸗ abend in der Meſſehalle, auf dem Staatsminiſter Dr. Boelitz zu einer Rede über die Deutſche Volkspartei als Trägerin des deutſchen Freiheitsgedankens das Wort ergriff. Nach Dr. Boe⸗ Iitz nahm Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann erneut das Wort zu einer Anſprache, die ſich in ähnlichen Ge⸗ danken wie ſeine große Vormittagsrede bewegte. Die Bewe⸗ gung von 1848 ſei eine große nationale Bewegung geweſen. Die Männer, die in der Paulskirche verſammelt waren, waren die Beſten unſeres Volkes. Freuen würde ich mich, wenn es noch einmal einen Reichstag gäbe, in dem das an Geiſt und Idealismus vereinigt wäre, was ſich damals in der Pauls⸗ kirche zuſammenfand. Das, was ſich dort geltend machte an Umſturz und Revolution, das war doch deutſch in ſeinem tief⸗ ſten Sinne und wollte nur der Nation und ihrer Einheit die⸗ nen. In jener 1848er Bewegung galt der erſte Gedanke der deutſchen Flotte. Da überſprang der Geiſt die Ländergrenzen, als die Fürſten noch nicht über die Grenzpfähle ihrer Klein⸗ ſtaaten hinauszuſchauen vermochten.“ Nach dem Kriege von 1870/71 kam wieder eine Erſchlaf⸗ fung des Geiſtes, Niebergang alles Bedeutenden auf jedem Gebiet. Streſemann zitierte Sätze aus Viſchers Roman„Auch einer“, die beſagen:„Die Deutſchen können das Glück nicht ertragen, es wird erſt ein großes Unglück über ſie kommen, ehe ſie wieder zu den beſten Quellen ihrer Kraft kehren.“ Wo iſt, ſo fragte Streſemann, der Hochſtand deutſcher Lite⸗ ratur und Kunſt nach dieſem Siege geblieben? Daß wir die Veteranen von 1871 ſo miſerabel entlohnten, iſt kein Zeichen großen Sinnes. Streſemann ſchilderte an vielen Einzeltat⸗ ſachen den Ungeiſt dieſer Epoche. Groß zu ſein und kleinlich zu denken, das iſt die größte Kriegsſchuld, die wir uns ſelbſt vorzuwerfen haben. Ein Volk geht nicht allein durch Lug und Trug, durch Liſt und Haß anderer zu Grunde, ſondern doch auch durch eigene Schuld. 5 Wie wird nun das deutſche Volk die Niederlage beſtehen, die es herabſtürzte von größter Höhe? Wir konnten ver⸗ ſinken in den Krieg der Romantik, lediglich denken an ver⸗ gangenes Glück, wir konnten verzweifeln und uns auflöſen, einzelnen Stimmen folgen, die hie und da glauben machen wollten, daß uns ein beſſeres Geſchick bereitet würde, wenn wir uns anderen Völkern anſchlöſſen. Wir haben jedoch andere Töne gehört. Es war der Geiſt ehernen Selbſterhal⸗ tungswillens, es war faſt titaniſcher Trotz, der im deutſchen Volke nach der letzten Niederlage in Erſcheinung trat. Wir konnten nicht halten, was die Väter geſchaffen hatten, aber deutſche Art iſt es immer geweſen, wenigſtens dahin zu ſtreben, denen, die nach uns kommen, das Haus zu bereiten. Wir bejahen in ſchwerſter Not mit vereinigter Kraft das Leben, wir wollen uns ein großes Vaterland wieder⸗ geben. Das, wofür wir heute kämpfen, iſt ein freies und ein mächtiges Deutſchland der Zukunft. Die Verſammlung nahm die Rede mit größtem Beifall auf und bereitete Streſemann, als er vom Pult herabſtieg, eine minutenlange Ovation. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſprach über die Lage der deutſchen Wirtſchaft, die in der letzten Zeit große Fortſchritte gemacht habe. Im vergangenen Jahr habe ein gewaltiger Strom ausländiſchen Kapitals von—5 Milliarden unſere Wirtſchaft befruchtet. Unſere Spar⸗ kapitalien ſeien beträchtlich gewachſen. Sie hätten von 1924 bis Auguſt 1926 eine Steigerung von 300 Mil⸗ lionen auf 1700 Millionen erreicht. Der Betrag der Depoſiten erreichte 4,7 Milliarden. Der Zinsfuß ſei von 18 auf 9 Prozent gefallen. Die Ausfuhr habe im Jahr 1924 430 Millionen, im Auguſt 1926 833 Millionen Mark betragen, doch ſei im laufenden Jahr erſt mit zwei Dritteln der Friedens⸗ ausfuhrziffern zu rechnen. Landwirtſchaft und Mil⸗ telſtand gehe es zurzeit ſehr ſchlecht, zu allem komme die ungeheure Arbeitsloſigkeit, von der allein etwa 18 Millionen Menſchen betroffen würden. Zum Finanzausgleich übergehend, betonte der Miniſter, daß wir zu einer Verminderung der Laſten kom⸗ men müßten. Es ſei nicht anzunehmen, daß durch die Wirt⸗ ſchaftsentwicklung die deutſche Wirtſchaft vor den hiſtoriſchen Grenzen Halt machen könne. Die Gemeindewirtſchaft dürfe ſich nur auf denjenigen Gebieten betätigen, auf denen die Privatwirtſchaft nicht ausreiche. Die Gemeindewirtſchaft müſſe in den Staat eingeordnet werden und den Ausgleich zwiſchen den einzelnen Intereſſengegenſätzen zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern zum Ziele haben. Die inter⸗ nationale Rohſtahlgemeinſchaft ſei in engſter Fühlungnahme mit der Reichsregierung zu⸗ ſtande gekommen. Sie ſei zuſtande gekommen unter Wah⸗ rung der Richtlinien der endgültigen Handelsverträge. Zum Dawesplan bemerkte Dr. Curtius, daß die Erkenntnis der wirklichen Lage Deutſchlands auch im Auslande wachſe. Seine amtliche Pflicht nötige ihn, den Plan von Thoiry voll⸗ ſtändig nüchtern zu betrachten. Er halte dafür, den Vorſchlag von Thoiry nicht allzuſehr zu komplizieren. 8 Hinſichtlich der franzöſiſchen Währungsnöte müßten wir uns die größte Reſerve auferlegen. Deutſchland habe ſich ſelbſt geholfen und auch Frankreich habe dieſelbe Pflicht. Die fran⸗ zöſiſche Regierung müſſe verſuchen, hierzu die wertvollſten Ak⸗ tippoſten, über die ſie verfüge, zu verwerten, und ihre Haupt⸗ aktiven ſeien eben die deutſchen Eiſenbahnobligationen, die ſeit langem in den Händen der Reparationskommiſſion ſich befän⸗ den. Ein Disagio gehe, falls die Eiſenbahnobligationen auf den Markt gebracht würden, zu Laſten der Gläubiger⸗Natio⸗ nen. Am meiſten berühre Deutſchland das Transferſyſtem, denn damit hänge die Stabilität der deutſchen Währung aufs engſte zuſammen. Für das Ziel der Befreiung des Rhein⸗ landes müßten zwei Grundſätze gelten: Keine neuen Zuſatz⸗ laſten und keine Beeinträchtigung der Endlöſung der Repara⸗ tionsfrage. F„ Der Parteitag im Berliner Preſſeſpiegel +Berlin, 3. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Streſe⸗ manns Kölner Programmrede hat, ſoweit ſie ſich auf die innerpolitiſche Lage bezieht, links und rechts der Volkspartei einige Enttäuſchung ausgelbſt. Man hatte wohl erwartet, daß er ein Stichwort für die künftige innerpolitiſche Entwicklung ausgeben würde. Das hat er nicht getan. Die Volkspartei gedenkt demnach in keiner Weiſe die Initiative zur Umgeſtal⸗ tung der gegenwärtigen Regierung zu ergreifen. Man hält die Frage für die Entſcheidung noch nicht reif und will ſie der praktiſchen Arbeit in den Parlamenten überlaſſen. Dieſe Zurückhaltung iſt den anderen Parteien ſelbſtverſtändlich wenig erwünſcht.„Dr. Streſemann hat mit Abſicht nach rechts und links ſeiner Partei alle Möglichkeiten offen gelaſſen,“ kon⸗ ſtatiert die„Kreuzzeitung!, ſichtlich verärgert. Die „Tägliche Rundſchau“ hält es für nützlich, an dem vor⸗ len Erfolg, den Streſemann in Köln davongetragen hat, den Deutſchnationalen zu demonſtrieren, wie töricht und ausſichts⸗ los jeder Verſuch ſei, zwiſchen Streſemann und der Partet einen Keil zu treiben. Jeder in der Partei halte ſolche Zer⸗ ſtörungsphantaſien für eine Beleidigung. Dieſe Tatſache ſollte endlich in der Deutſchnationalen Partei als unumgäng⸗ liches Faktum hingenommen und beherzigt werden, denn alle Annäherungsbemühungen der beiden Parteien ſeien von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn ſie von perſön⸗ lichen Angriffen gegen den Führer der Partei begleitet wer⸗ den. Unter ſolchen Umſtänden iſt es ſelbſt ſür ein Blatt von ſo geringer realpolitiſcher Einſicht wie die„Deutſche Zei⸗ tung“ eine Gipfelleiſtung, wenn ſie ſchreibt:„Würde Streſe⸗ mann ſich ſelbſtlos in die Reihen der Nationaliſten ſtel⸗ len, ſo hätte er zwar ſeine Rolle ausgeſpielt, aber den Weg freigemacht zum Kampf gegen die, die Volk und Vaterland im November 1918 verraten haben.“ Der Kampf gegen die Sozialdemokratie erſcheint mithin dem nationaliſtiſcgen Blatt wichtiger, als alle außenpolitiſche Betätigung. So enttäuſcht wie auf der Rechten iſt man auch im kinken Lager.„Dr. Streſemann, bemerkt das„Berliner Tage⸗ blatt“ reſigniert, iſt jeder eindeutigen Formulierung aus dem Wege gegangen, wie überhaupt der ganze Parteitag bis⸗ her der Beantwortung dieſer bedeutungsvollen Frage vor⸗ ſichtig ausgewichen iſt. Auch in der Ausſprache vermied man jeden Hinweis auf die Stellungnahme zur Innenpolitik, ſo⸗ 85 Frage der Regierungsumbildung vorläufig ungelöſt eibt. Der„Vorwärts“ erkennt offen an, daß Streſemanns Stellung heute ſtärker iſt als je zuvor. Als ſein Ziel bezeich⸗ net das ſozialdemokratiſche Organ das Beſtreben, die Stellung, die heute das Zentrum im deutſchen Parteiſyſtem einnimmt, auf die Volkspartei zu übertragen, alſo gewiſſermaßen die Herbeiführung der„nationalliberalen Wiedergeburt“ mit der Tendenz, daß die Deutſchnationalen ſich dem Nationallibera⸗ lismus unterordnen und die Sozialdemokratie auf die Klaſſen⸗ kampfidee verzichten ſoll.„Die Deutſche Volkspartei, das iſt der Sinn der Ausführungen Streſemanns, wird lavieren. Sie wird Entſcheidungen an ſich herankommen laſſen, ſie hält ſich alle Möglichkeiten offen, macht ſie 51 Verbeugungen nach links, ſo gleichzeitig 49 nach rechts. Sie fühlt den Johannis⸗ trieb des Nationalismus, nur daß ihr Führer Streſemann da⸗ bei die Ecken und Kanten des Parteiweſens von heute und die harte Tatſache des ſozialen Kampfes übergeht, die ſich im deut⸗ ſchen Parteiſyſtem ſpiegeln, in dieſer Hinſicht ein echter Erbe des Nationalliberalismus.“ Auf den Teil der Rede, der ſich mit außenpolitiſchen Dingen befaßt, gehen die Blätter wenig ein. Nur der„Lokal⸗ anzeiger“ verweiſt auf die Nachricht, daß der Präſident der Vereinigten Staaten ſich gegen den Plan der Begebung von Eiſenbahnobligationen gewendet habe. Die Meldung liegt in verſchiedenen Faſſungen und nur in unbeſtimmter Form vor. Wenn das Hugenbergblatt aus dieſer unbeſtimmten Aeuße⸗ rung Coolidges glaubt, den Schluß ziehen zu können, daß das Ergebnis von Thoiry damit ſo gut wie hinfällig geworden ſei, ſo ſchießt es ſelbſtverſtändlich weit über das Ziel hinaus. Man wird zunächſt einmal abwarten müſſen, welcher Art die Ein⸗ wände ſind, die von Waſhington gemacht ſind. Eine glatte Abſage würde in abſolutem Widerſpruch zu der bisherigen amerikaniſchen Theſe ſtehen, daß die Vereinigten Staaten nur dann zur Hilfe bereit wären, wenn Europa ſelbſt die Initia⸗ tive ergreift. Mheinreiſe des Reichsverkehrsminiſters Die angekündigte Rheinbeſichtigungs⸗Reiſe des Reichs⸗ verkehrsminiſter Dr. Krohne von Rüdesheim nach Kobleng hat ſtattgefunden. Neben Vertretern der Rheinſtrombauver⸗ waltung und mehreren Reichstagsabgeordneten nahmen auch der Oberpräſident der Rheinprovinz, Dr. Fuchs und Rhein⸗ ſtrombaudirektor Langen an der Fahrt teil. Die Teilnehmer, die ſich an Ort und Stelle über die Strom⸗ und Schiffahrts⸗ verhältniſſe im Rhein orientierten, wurden dabei durch zwei Referate über Die Schiffsverkehrsfragen auf dem Rhein“ und über„Die Verhältniſſe der Schiffahrtsſtrecke und die Ar⸗ beiten auf der Felſenſtrecke des Binger Loches“ unterſtützt. 7 * ——— — eeeeee eee e ——— 5—————— 8———— beiden Miniſter ſeien einiger denn je in ihrem Vorhaben, eine äußerte ſich Briand etwa wie folgt: Es handelt ſich hier um Sängerin wieſen ſie bereits auf eine große Bahn, die zunächſt in einer unerhörten FR Vollendung verkör⸗ ſinnlichen Eindruck geben kann als es das Wort jemals ver⸗ dieſe Salome; all das auf einmal. entkleideten, geradezu ſüßen Liebesgeſang des in dieſer Ver⸗ klärung des Ausdrucks grandioſen Eudes beſaß. 2. Seite. Nr. 457 — Montag, den 1. Oktoßer 1926 Reue Mannheimer Zeilung(Morten⸗Aushabe) Chamberlains Veſuch bei Briand Ausſprache über die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen Germersheim eine vermiſchte Nachricht Briand hatte in Paris am Samstag nachmittag eine Unterredung mit Chamberlain, die von halb 5 bis 6 Uhr dauerte. Das Quat'Orſay hat darauf ein Communiqué veröffentlicht, worin erklärt wird, daß die beiden Staats⸗ männer die internationalen Probleme geprüft haben und ihre vollkommene Meinungs⸗Uebereinſtimmung feſtſtellen konnten. Das Communiqus erklärt weiter, daß Briand ſeiner Zeit in Genf Chamberlain von ſeiner Abſicht verſtändigt habe, mit Streſemann in Thoiry zuſammenzutreffen. Die letzige Unterredung habe ſich in der Hauptſache um die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen gedreht. Die Politik des Friedens zu befolgen. Briand empfing nach der Unterredung mit Chamberlain die Journaliſten und erklärte ihnen u.., daß die deut ſch⸗ franzöſiſchen Unterredungen, die in Thoiry er⸗ öffnet worden ſeien, bald fortgeſetzt werden würden. Zunächſt würden die einſchlägigen Fragen aber von den Sach⸗ verſtändigen geprüft. Man bürfe aber nicht vergeſſen, daß Thoiry im Rahmen von Locarno gehalten ſei und Locarno wiederum im Rahmen des Verſailler Vertrages und des Völkerbundspaktes. Es ſei darum natürlich, wenn Chamber⸗ lain und Muſſolini eine Begegnung gehabt hätten, gerade wie eine Unterredung zwiſchen Chamberlain und ihm nichts Neues und Ungewöhnliches ſein könne. Die Unterredung von Livorno, über deren Inhalt Chamberlian ihn aufgeklärt habe, dürfte niemand verwundern und noch weniger beun⸗ ruhigen. Die Frage der Räumung des Rheinlandes und der Mobilmachung der deutſchen Eiſenbahnobligationen müſſe begreiflicherweiſe von allen Seiten geprüft werden, die an dieſen Problemen intereſſiert ſind. Er habe zwar das Ge⸗ fühl, daß in Livorno in der Hauptſache nur Fragen behandelt worden ſeien, die ausſchließlich Italien und England angehen. Seine Unterredung mit Chamberlain dagegen habe ſich um alle Probleme der internationalen Politik gedreht, in der Hauptſache jedoch um die deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen. Man wiſſe, daß es ſich darum handle, gewiſſe Reibungspunkte zwiſchen Deutſchland und Frankreich abzu⸗ ſchleifen und den Vertrag von Locarno in Erfüllung zu brin⸗ gen. Er habe feſtgeſtellt, daß in dieſer Beziehung Chamber⸗ lain mit ihm in allen Punkten einig gehe. Es erübrige ſich, zu erklären, daß die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung nicht gegen irgend ein Land oder eine Mächtegruppe gerichtet ſei. Auf die Frage, ob auch das Tangerproblem beſprochen worden ſei, erklärte Briand, daß dieſe Angelegenheit heute keinen akuten Charakter mehr beſitze. Es ſei nicht die Rede von einer internationalen Konferenz. Wenn etwas zu ändern ſein werde, ſo könnte dies ganz gut im Rahmen der beſtehen⸗ den Verträge geſchehen. Weiter über das Stahlkartell befragt, erklärte Briand, England ſei eingeladen worden, ſich ihm anzuſchließen. Dieſe Einladung bleibe aufrecht. Zu dem Zwiſchenfall von Germersheim eine„vermiſchte Nachricht“(divers), die zu politiſchen Zwecken von gewiſſer Seite in einer ungewöhnlichen Art auf⸗ gebauſcht worden ſei. Man bürfe nicht vergeſſen, daß dieſer Zwiſchenfall ſich an einem beſonders empfindlichen Orte abge⸗ ſpielt habe. Die Aufregung durch gewiſſe Nationaliſten könne aber nur vom Uebel ſein. 9 0 Briand empfing vor Chamberlain den franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin, de Margerie, mit dem er ſich, wie ver⸗ lautet, über den Zwiſchenfall von Germersheim unter⸗ hielt, ſowie fernerhin den ſpaniſchen Botſchafter Quiones de Leon. Von anderer Seite werden Briands Aeußerungen zur Rheinlandfrage wie folgt dargeſtellt: Briand ſprach über die Zwiſchenfälle im beſetzten Gebiet und erklärte, daß dieſe raſcheſtens geregelt werden müßten, damit ſie zu weiteren Polemiken keinen An⸗ Nationaltheater Mannheim „Salome“ Auch die zweite Neueinſtudterung der Oper hat, wie man ſagt, eingeſchlagen. Vor allem durch die überragende Leiſtung der Vertreterin der Hauptrolle, Roſe Pauly⸗Dreeſen. Das ungeheure Werk verlangt eine über alles Gewohnte hinausgehende Darſtellung. Und die gibt die neue Mann⸗ 83— Salome in einem Maße, das berechtigt, ſie heute an eutſchen Bühnen als unübertroffen anzuſehen. Die erſten, noch gar nicht lange zurückliegenden Opernerfolge dieſer 4 keiner beſſer vorausſah als Franz Schreker, deſſen Partien ſie pert. Dann aber wurde auch Richard Strauß auf dieſe unge⸗ wöhnliche Begabung aufmerkſam und nur ſein Weggang von Wien ließ es nicht zu einer endgültigen Zuſammenarbeit kommen. Dafür beſitzt Roſe Pauly die Kenntnis der Straußchen Partien aus unmittelbarer Vertrautheit mit den Abſichten des Komponiſten und das verbindet ſich mit einem außer⸗ ordentlich ſtarken Bühneninſtinkt, der im Geſanglich⸗Muſika⸗ liſchen ſeinen unmittelbaren Auftrieb nimmt. So wächſt alles an dieſer Verkörperung empor zur Einheit des Geſamtein⸗ 0 aus dem ſich nichts einzeln loslöſen oder zergliedern Iäß Die Salome von Richard Strauß erhebt ſich durch die Muſik weit über die Dichtung Wildes, indem die muſikaliſche Durchdringung der Leidenſchaft einen viel unmittelbareren mag. So lebt denn bereits im erſten Geſangston dieſer Salome die ganze Glut, der ganze Traumſüden, der ganze ſinnenſchimmernde Orient dieſer muſikaliſchen Sprache von ſtärkſter Eindringlichkeit. Das Glitzern und Leuchten, das im Orcheſter einen ſo unbeſchreiblichen Ausdruck findet, bedeutet im Geſang dieſes Werkes Leidenſchaft in allen Spielarten, vom dunklen Trieb bis zum hellſten Aufflammen, Zartes ver⸗ einend mit Wildem, Bittendes mit Ungebändigtem. So war Die Skalen des Verlangens durcheilte dieſer Geſang mit einer unbeſchreiblichen Hingabe. Alles war ein einziger Monolog der Leidenſchaft, der ſich ſteigerte bis zum Schluß und ſeine allerſtärkſten Momente in dem aller Grauſamkeit laß geben könnten. Dieſe Zwiſchenfälle ſeien übrigens von denen vergrößert worden, die ein Intereſſe daran hätten, ſie zu vergrößern und zu entſtellen. Die Unterſuchung werde fortgeſetzt. Die deutſche und franzöſiſche Regierung würden die notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit ähn⸗ liche Zwiſchenfälle in Zukunft vermieden werden könn⸗S ten. Sodann machte Briand die bedeutungsvolle Mitteilung, daß das Regime im Rheinland geändert wer⸗ den würde. Die Maßnahmen, die in Ausſicht genommen ſeien, ſeien eine Folge der Politik von Locarno. Es ſolle nichts ge⸗ ſchehen, was die Beſprechungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſtören könnte. Es ſcheine, daß aufgeregte Nationa⸗ liſten die Zwiſchenfälle von Germersheim hervorgerufen hät⸗ ten; man dürfe aber nicht vergeſſen, daß der Zuſammenſtoß beim Verlaſſen eines Cafés erfolgt ſei. Schließlich komme es in allen Garniſonsſtädten zu Zwiſchenfällen zwiſchen Zivili⸗ ſten und Militär. Die Juſtiz ſei mit der Sache befaßt und ſie werde eine Unterſuchung einleiten. Das amtliche Communique Ueber die geſtrige Unterredung zwiſchen Chamberlain und Briand wurde folgendes amtliche Communiqué herausgege⸗ ben:„Briand und Chamberlain hatten im Quai'Orſay eine Beſprechung, in deren Verlauf ſie die Uebereinſtimmung ihres Geſichtspunktes und ihrer politiſchen Tätigkeit hinſichtlich der Löſung der augenblicklich ſchwebenden internationalen Pro⸗ bleme konſtatierten und präziſierten. Chamberlain, der in Genf über die Unterhandlungen Briands mit Streſemann auf dem Laufenden gehalten worden war, hatte Genf verlaſſen müſſen, bevor die Zuſammenkunft in Thoiry ſtattgefunden hatte und hatte ſich eine Zeit der Ruhe während einer vier⸗ zehntägigen Rundfahrt im Mittelmeer gegönnt. Bevor er nach London zurückkehrte und die Leitung des Foreign Office wieder übernahm, hielt er es für notwendig, in Paris Station zu machen und ſich mit dem franzöſiſchen Außenminiſter zu unterhalten. Die beiden Staatsmänner haben die geſamte augenblickliche Lage geprüft und vor allen Dingen die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, deren Rich⸗ tung die Verträge von Locarno und die Unterhandlungen von Thoiry präziſiert haben. Die Unterhandlungen fanden in einer günſtigen Atmoſphäre ſtatt und es konnte feſtgeſtellt werden, daß die Uebereinſtimmung der beiden Miniſter im Dienſte des Friedens enger, herzlicher und ver⸗ trauensvollerals jemals war. Holzmann ins Militärgefängnis Wie uns zuverläſſig gemeldet wird, befindet ſich der von den Franzoſen feſtgenommene Richard Holzmann im Mili⸗ tärgefängnis in Landau. Sein Geſundheitszuſtand ſoll befrie⸗ digend ſein. Zu der Vernehmung der drei Begleiter des Holzmann hören wir noch folgendes: Vor der Freilaſſung ſollten dié drei Deutſchen ein Protokoll in franzöſiſcher Sprache unterſchrei⸗ ben, was ſie jedoch ablehnten, da ſie den Inhalt des Protokolls nicht feſtſtellen konnten. Sie waren der franzöſiſchen Sprache nicht mächtig ünd bekundeten im übrigen, daß der Dolmetſcher die deutſche Sprache nur ſehr mangelhaft beherrſche. Der Zuſtand Mathes' iſt noch der alte. Er wird jeden⸗ falls, ſobald es die Umſtände zulaſſen, nach Hauſe verbracht werden, da er immer und immer wieder, wie das„Rheiniſche Volksblatt“ berichtet, ſeine„Gäule hören will!“. Er weiß jetzt, daß er eine Kugel im Kopfe hat, kann ſich aber noch nicht an die Einzelheiten erinnern. Pointaré über die ſranzöſiſche Finanzlage Poincaré hat in ſeiner Eigenſchaft als Finanzminiſter den Finanzkommiſſionen der Kammer und des Senats, die in Kürze ihre Tätigkeit wieder aufnehmen werden, ein Schreiben zugehen laſſen, worin er einen umfaſſenden Ueber⸗ blick über die gegenwärtige Finanzlage gibt. Am des Berichtes erklärt Poincaré, daß dieſe zweifellos günſtigen Ergebniſſe noch nicht endgültig ſeien. Die Wiederaufrichtung der Finanzen und der Währung ſei erſt begonnen. Zur Fort⸗ führung rechne die Regierung auf das weitere Vertrauen des Landes und des Parlaments. Das Blühen und Leuchten dieſer Stimme, ihr heißer Atem, ihr berauſchender Duft, verband ſich mit der vollkom⸗ men angeglichenen Gebärde, die dieſe Salome in jeder Be⸗ wegung zur ſchimmernden Schlange machte. Wie ſich der Schleiertanz aus dieſer unvergleichlichen Bewegung löſte, war bei aller Meiſterſchaft der körperlichen Beherrſchung nichts anderes als die zur Selbſtverſtändlichkeit erhobene Ueber⸗ ſetzung des Geſanglichen ins Tänzeriſche.— Im Ganzen eine übergroße, unvergleichlich eindrucksvolle Leiſtung. Sie allein hätte den Abend zum Ereignis erhoben, doch auch das Muſikaliſche bildete einen gewichtigen Teil des Er⸗ folges. Das Orcheſter übertraf an Pracht des Geſamt⸗ klanges, an Intenſität der Entfaltung wieder einmal ſich ſelbſt und half faſt völlig über die den Vorſchriften der Par⸗ titur nicht völlig entſprechende Stimmenbeſetzung hinweg. Die einzelnen Gruppen zeigten feinſte Abtönung, die glut⸗ volle, leuchtende Sprache dieſer Muſik erwachte in berückenden Klängen. Der muſikaliſche Leiter Erich Orthmann ver⸗ traute ſich ganz der Kunſt ſeiner Inſtrumentaliſten an und fügte ihr die Geſchicklichkeit kundigen und überlegten Dis⸗ ponierens hinzu. So ließ er den Atem dieſer Muſik, ihr Auf⸗ bäumen zu den Höhepunkten immer deutlicher werden, und wenn er wie am Anfang bei dem muſikdramatiſch wichtigen Zwiſchenſpiel nach dem Verſchwinden Jochangans noch nicht 3700 e ſo überzeugte er umſo mehr im Aufbau des Schluſſes. Die Bühne verwaltels als Regiſſeur der Intendant Sioli, der ſich ſeit ſeinem Fidelio⸗Experiment von der Oper als Spielleiter ferngehalten hat. Richard Strauß emp⸗ fing ſeinerzeit durch Reinhardts Inſzenierung der Salome Wildes entſcheidende Eindrücke für ſein Werk, und gewiß reizt es einen Schauſpiel⸗Regiſſeur ſich auch an der Oper Salome zu verſuchen. So wird er das Mimiſche unterſtrei⸗ chen, was der Energie Siolis auch vorzüglich in allen Teilen gelang, wenn auch nicht jeder mit dieſer allzu trunkenen Art und Auffaſſung des Herodes einig gehen wird. Die ganze Inſzenierung zeigte vor allem emſige, liebevolle Durcharbei⸗ kengt die ihre Wirkung in der Geſamtheit nicht verfehlen onnte. Nur wo die Macht des eigentlich Muſikaliſchen beginnt, mußte der Regiſſeur notgedrungen halt machen. Die Ge⸗ ſamtintuition dieſer Muſik ſprach nicht aus ſeiner Vermitt⸗ lung. Schon die Szene ſelbſt, an ſich ſehr aie und maleriſch, wirkte, gemeſſen an dem Elan der Muſik, zu ſchwer. Wie ein Regiſſeur, der zum Muſikaliſchen eine innere Be⸗ Babiſche Politik Die badiſche Regierung mahnt zu äußerſter Sparſamkell Karlsruhe, 3. Okt. Sämtliche Miniſterien haben ihren untergeordneten Stellen eine Verfügung zugehen laſſen, in der es heißt:„Die Deckung der im Staatsvoranſchlag vorge⸗ ſehenen Ausgaben hat ſich äußerſt ſchwierig geſtaltet. Unter den heutigen Wirtſchaftsverhältniſſen kann mit höheren als den im Stgatsvoranſchlag vorgeſehenen Erträgen nicht ge⸗ rechnet werden. Es muß daher eine Erhöhung der Ausgaben über die im Staatsvoranſchlag vorgeſehenen Beträge hinaus unter allen Umſtänden verhütet werden. Demgemäß iſt uner⸗ läßlich, daß ſämtliche Behörden und Beamten auf ä ußerſt e dacht ſind und keinesfalls die für die einzelnen Behörden und Dienſtſtellen bewilligten voranſchlagsmäßigen Mittel über⸗ ſchreiten. Vor etwa drohender Erſchöpfung der Mittel muß mit allem Nachdruck für eine Einſchränkung der Ausgaben ge⸗ ſorgt werden. Alle Beamten müſſen mit den verfügbaren Mitteln unter allen Umſtänden auskommen und können mit einer Erhöhung nicht rechnen. eeeeeneeeeeeeeneeeee Letzte Melöungen Die Typhusepidemie — Hannover, 3. Okt. Die neuen Zugänge an Typhus⸗ kranken und verdächtigen in den ſtädtiſchen Krankenhäuſern in Hannover beliefen ſich nach dem heutigen amtlichen Bericht auf 17, die Entlaſſungen auf 20. Die Zahl der Todesfälle iſt auf 1688 geſtiegen, die der in den Krankenanſtalten unterge⸗ brachten Perſonen von 1721 auf 1713 gefallen. Der Hamburger Hafenarbeiterſtreik 1 — Hamburg, 3. Okt. In dem wilden Streik der Ham⸗ burger Hafenarbeiter war am Sonntag vormittag die Lage unverändert. Die Hafenarbeiter haben ſtarke Streikpoſten aufgeſtellt, doch iſt alles ruhig. Es ſind bisher keinerlei Zu⸗ ſammenſtöße erfolgt. Die Stimmung unter den Ausſtändigen iſt nicht einheitlich und ein erheblicher Teil der Streikenden iſt im Grunde gegen den Streik und fügt ſich nur dem von den Radikalen ausgeübten Druck. Es ſind nunmehr verſchiedene Schiffe mit Lebensmittel eingetroffen, deren Löſchung keine Verzögerung erleiden darf. Wenn am Montag der Hafenbetrieb nicht wieder in größerem Umfange durchgeführt werden kann, muß die Techniſche Not⸗ 1 den Antrag geſtellt. Als erſte Auswirkung iſt die Umleitung einiger Schiffe, die Hamburg als Beſtimmungshafen hatten, nach anderen Häfen zu verzeichnen. Bei den geſtrigen Tarifverhandlungen der Hamburger Verkehrsarbeiter iſt eine Verſtändigung erzielt worden, ſo daß eine Ausdehnung des Streiks nicht zu befürchten iſt. Auch die Lohnbewegung der Hamburger Lagerhausarbeiter iſt durch beiderſeitige Annahme eines die bisherigen Sätze verlängernden Schiedsſpruches gütlich beendet worden. 6 Indienſtſtellung der„Möve“ — Wilhelmshaven, 3. Okt. Am 2. Oktober wurde in Wilhelmshaven das neue Torpedoboot„Möve“ unter dem Kommando des Kapitänleutnants Ernſt Fiſcher in Dienſt ge⸗ ſtellt. An ſeiner Stelle iſt das Torpedoboot T 157 außer Dienſt getreten. Die Aufnahme des Kabinetts Pilſudski in Moskau — Moskan, 3. Okt. Man erklärt in diplomatiſchen Kreiſen, daß das neue Kabinett Pilſudski eine große politiſche Demonſtration gegen die Sowjetrepublik be⸗ deute und auch als Antwort Polens auf den ruſſiſch⸗litauiſchen Vertrag zu werten ſei. Zwiſchenfall in Brixgen — Mailand, 3. Okt. Als in Iſarbrück bei Brixen in einem Wirtshaus zwei Oeſterreicher durch Karabinieri ver⸗ haftet werden ſollten, weil ſie keine Päſſe beſaßen, ſchoß der eine der Oeſterreicher auf einen Karabinieri und entfloh mit ſeinem Kameraden. Der andere Heſterreicher wurde auf der Flucht von der Kugel eines Karabinieri getroffen und erlag ſeiner Verletzung. Wiedereinführung der Todesſtrafe in Italien Rom, 3. Okt. Der Miniſterrat hat den Geſetzentwurf —— Wiedereinführung der Todesſtrafe für die Vergehen gegen en König und den Regierungschef genehmigt. Die bezüg⸗ lichen Prozeſſe werden vor dem Großen Kaſſationshof der Strafjuſtiz ſtattfinden. —————— U 1 beſitzt, dem entſpricht, zeigte Wallerſteins Salome⸗ uſzenierung in Frankfurt, der alles in den Schwung einer einzigen Schlangenlinie aufgelöſt, die die Ziſterne als das — geiſtige, nicht örtliche— Zentrum des Geſchehens umklam⸗ merte. So ſpielte dieſe mit, ſtatt wie hier, auf den Vorgängen zu laſten, bei denen außerdem links und rechts vertauſcht waren. Was im Ganzen des Bildes unmuſikaliſch blieb, ſuchte man durch Detailierung der Bewegung zu er⸗ ſetzen, was in dieſem Fall ebenfalls ein muſikaliſcher Irrtum iſt. Die beſten Kenner des Werkes haben darauf aufmerkſam gemacht, daß die Verbindung von Wort, Vorgang und Muſik gerade bei der Salome inkonſequent iſt, daß ſich gerade hier äußeres Geſchehen und Muſik zuweilen nicht decken. Die loſigkeit zum Muſikaliſchen erklärt, das Geſamtbild wohl be⸗ unruhigen, aber angeſichts der Hauptleiſtung nicht weſentlich beeinträchtigen konnte. Adolf Loeltgen als Herodes ließ, von dem bereits Betonten abgeſehen, einige Seiten im geſanglichen Weſen dieſer Figur heraustreten, die nicht immer zum Ausdruck kommen. So vor allem dieſes ſingende Sorgen um die Herodiastochter, dieſes ſtändige Fragen, das Strauß in geſangliches Schmeicheln ekleidet hat. Eine intereſſante Leiſtung auf jeden Fall. milia Poßzert, phyſiognomiſch der ſündhaften Frau nicht gerecht, hatte geſangliche Momente von ſtärkſter Wirkung, die dieſer ſchweren Partie völlig entſprachen. Hans Bahling, der Gegenſpieler und ⸗Sänger Jochanaan ließ ſeinen paſtoſen Geſang innerhalb und außerhalb der Ziſterne mit wahrhaft prophetiſcher Wucht und ebenſoviel lyriſcher Schönheit erklingen. Dem Narraboth weiß Helmuth Neugebauer indivi⸗ duelle Züge zu verleihen. Das ſehr bewegliche Judenquintett der Herren Heyer, Friedmann, Voiſin, Lan dory und Mang hatte in den Nazarenern Frank und Häuſe nicht völlig den markanten Gegenſatz gefunden. Könkers Soldat erſcheint durch die Sicherheit ſeiner Tongebung noch bemerkenswert. Der Beifall wurde zu Ovationen, beſonders für dle Hauptdarſtellerin; neben ihr und den andern Vertretern der führenden Partien konnte auch der Dirigent den herelichen Dank des Publikums immer und immer wieder entgegen⸗ nehmen. Brr parſamkeit beiallen ſachlichen Ausgaben be⸗ hilfe eingeſetzt werden. Der Senat hat einen entſprechen⸗ in allem detailierende Nachzeichnung der Muſik iſt deshalb hier ein Irrtum, der ſich nur aus begreiflicher Beziehungs⸗ N 0 Montag, den 4. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 457 Städtiſche Nachrichten Kleines Kursbuch Mit dem geſtrigen Sonntag trat der neue Winterfahrplan in Kraft. Wer daher eine Reiſe oder einen Ausflug mit der Bahn unternehmen will, muß, um ſich vor Unbequemlich⸗ keiten zu bewahren, zuerſt über den Abgang und die Ankunft der Züge Auskunft einziehen. Dazu eignet ſich am beſten ein Kursbuch. Unter dieſen hat ſich das im Verlage der Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Neue Mannheimer Zeitung“, Mann⸗ heim, erſchienene„Kleine Kursbuch“ als der zweck⸗ mäßigſte und geeignetſte Taſchenfahrplan erwieſen. Das Kursbuch, das infolge ſeines handlichen Formates jederzeit gerne benützt wird und bequem in jeder Rocktaſche unter⸗ gebracht werden kann, erfreut ſich überall regſter Nachfrage. Durch ſeine Ueberſichtlichkeit und Reichhaltigkeit iſt das „Kleine Kursbuch“ der beſte und zugleich der billigſte Taſchen⸗ fahrplan für den Nah⸗ und Fernverkehr, insbeſondere aber für den badiſchen Verkehr und die angrenzenden Gebiete. Es enthält die neueſten Fahrplanänderungen und iſt ein unent⸗ behrlicher Begleiter der Ausflügler und Reiſenden. Das Aufſuchen der einzelnen Strecken kann raſch und ſicher er⸗ folgen. Die Vorzüge des„Kleinen Kursbuches“ ſind ſo be⸗ kannt, daß wir nicht weiter darauf einzugehen brauchen. Be⸗ merkt ſei nur kurz, daß es die Abfahrts⸗ und Ankunftszeiten ſämtlicher in Mannheim ein⸗ und auslaufenden Züge, ferner den in alle Einzelheiten gehenden Lokalverkehr der Staats⸗, Neben⸗ und elektriſchen Bahnen enthält. Von beſonderem Intereſſe ſind ferner die von Mannheim ausgehenden Fern⸗ verbindungen, eine Eiſenbahnüberſichtskarte, ein Kilometer⸗ verzeichnis, die wichtigſten Kraftwagenlinien des Mannheimer Bezirks und Badens, die Preistabelle der Sonntagsrückfahr⸗ karten vom hieſigen Hauptbahnhof aus und das Verzeichnis über Wanderkarten. Das„Kleine Kursbuch“, das im Straßen⸗ handel und in den bekannten Berkaufsſtellen zu haben iſt, iſt wiederum 100 Seiten ſtark und zu dem billigen Preis von 35 Pfg. zu beziehen. ch. 65. Sliftungsfeſt des Arbeiter⸗Vildungsvereins E. B. Mannheim Geſtern nachmittag hielt der Arbeiterbildungs⸗ verein E. V. Maunheim im fahnen⸗ und lorbeer⸗ geſchmückten Ballhausſaal ſein 65. Stiftungsfeſt ab. Der Verein wurde am 23. April 1861 gegründet mit dem Ziele, auch dem Arbeiter die Möglichkeit zu geben, ſein Wiſſen und Können zu vervollkommnen. Bald nach der Gründung wurden Unterrichtsſtunden und eine Bücherei eingerichtet, Vorträge und Diskuſſionsabende abgehalten. Aber auch auf dem Gebiete der ſozialen Fürſorge betätigte ſich der Verein durch Einrichtung einer Krankenunterſtützungskaſſe, Sterbe⸗ kaſſe, Sparkaſſe u. a. Für Geſelligkeit ſorgte die Geſangs⸗ abteilung und eine Theaterabteilung. Die Beſtrebungen des Vereins fanden rege Unterſtützung aller Bevölkerungskreiſe. Schon am 2. September 1862 konnte die Weihe einer von den Frauen und Jungfrauen geſtifteten Fahne ſtattfinden. Es wurde der„Verband Süddeutſcher Arbeiter⸗Bildungs⸗ Vereine“ gegründet. In der Gründungs⸗Verſammlung konnten die Einrichtungen des Vereins als vorbildlich jedem Bruderverein empfohlen werden. Der Krieg 1870/71 brachte vorübergehend eine Stockung, die jedoch bald überwunden war. So konnte ſich der Verein in den folgenden 43 Frie⸗ densjahren kräftig entwickeln. Heute ſind Tauſende und Abertauſende von Arbeitern in aller Welt zerſtreut, die im Verein ihre Kenntniſſe bereicherten und vertieften. Die Stiftungsfeſte werden alle 5 Jahre gefeiert, beim 40. Stif⸗ tungsfeſte an Pfingſten 1901 wurde die zweite Fahne ge⸗ weiht. Schöne Erfolge errang die Geſangsabteilung durch die Pflege des deutſchen Liedes. Durch den Weltkrieg 1914/18 und ſeinen unglücklichen Ausgang iſt die Durchfüh⸗ rung der Vereinsbeſtrebungen ſchwerer geworden. Die finanziellen Schwierigkeiten(auch der Verein hat ſein nicht unbeträchtliches Vermögen verloren), das mangelnde Inter⸗ eſſe an der Weiterbildung ſtellte ſich hemmend in den Weg, doch bricht ſich, wenn auch langſam, wieder die Erkenntnis Bahn, daß zum Wiederaufbau unſeres Vaterlandes auch der deutſche Arbeiter beitragen kann, indem er an ſeiner weiteren Ausbildung und Vervollkommnung arbeitet. Durch einen Feſtmarſch, den die Kapelle Seezer flott zum Vortrag brachte, wurde der geſtrige Feſtakt eingeleitet Der Männerchor des Vereins ſang darnach den Mozartſchen „Schutzgeiſt“, worauf der erſte Vorſitzende Prof. Schäfen⸗ acker Gäſte und Mitglieder herzlich willkommen hieß. Nach dem Vortrag der„Gotentreue“ durch den Männergeſangver⸗ ein Eintracht ergriff der Verbandsvorſitzende Prof. Dr Gutheim⸗Freiburg das Wort zur Feſtrede. Der Redner zeichnete ein Bild der Entwicklung und Bedeutung der Ar⸗ beiter⸗Bildungsvereine. Er ſprach davon, wie zuerſt die Kirche ſich der Arbeiter annahm. Dann kamen die gewerb⸗ lichen Vereine, die die Arbeiter in gewerkſchaftlichen Genoſſen⸗ — ſchaften zuſammenſchloſſen, und deshalb auch nur einſeitig wirkten, bis dann, veranlaßt durch bürgerliche Kreiſe, die Ar⸗ beiter⸗Bildungsvereine ins Leben traten. Das Hauptziel die⸗ ſer Vereine iſt die ethiſche Bildung, das Streben nach dem Guten. In dieſen Vereinen ſoll eine weitgehende Toleranz durchgeſetzt werden, auf konfeſſionellen, politiſchen und über⸗ haupt allen in Frage kommenden Gebieten. Das Streben nach den Idealen, die Liebe zum Mitmenſchen ſoll gepflegt und gefördert werden, denn nicht mitzuhaſſen, mitzulieben ſind wir da. Wir wollen uns bemühen, beſſere und edlre Menſchen zu werden durch Bildung des Geiſtes und des Her⸗ zens. Dann wird auch unſer Mannheimer Verein, der mit an der Spitze unſerer badiſchen Vereine marſchiert, nicht nur eine Stütze der Stadt, ſondern auch des Reiches werden. Das wallte Gott! Das Orcheſter brachte Meiſter Strauß unverwelkliche „Roſen aus dem Süden“ zum Vortrag. Als Vertreter der Stadtverwaltung überbrachte Stadtrat Vogel dem Jubilar herzliche Grüße. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Verein mitarbeite am Wiederaufſtieg des deutſchen Vater⸗ landes, auf das er ein begeiſtert aufgenommenes Hoch aus⸗ brachte. Als Vertreter der Handels⸗ und im Auftrag der Handwerkskammer ſprach Vizepräſident Rothſchild, wei⸗ ter ein Vertreter des Ludwigshafener Arbeiter⸗Bildungsner⸗ eins. Frau Stein ſprach ein ſelbſtverfaßtes Gedicht. Das Vereinsquartett ſang unter Leitung des Hanvtleſrers Win⸗ der„Fröhliches Rleinland“, worauf, nach Geſangsvorträgen der Arbeiter⸗Bildungsvereine Frankenthal und Dürk⸗ feim die Ehrung verdienter Mitglieder erfolgte. Nach weiteren muſikgliſchen Darbietungen fand der Feſtakt ſein wohlgelungenes Ende. Abends ſchloß ſich ein * * * Raſcher Temperaturrückgang. Die Höchſttemperatur des geſtrigen Sonntag betrug 18 Grad Celſius während abends 9 Uhr das Queckſilber in der Röhre auf 7 Grad Cel⸗ ſius zurückging. in Auf der Mannheimer Freibank wurden im Monat Auguſt 3886,5 Kg. Fleiſch verkauft(1/ Ochſe, 13½ Kühe, 1 Rind, ½ Kalb, 97 Schweine), ch. Vom geſtrigen Meßſonntag. Der geſtrige Sonntag war trotz aller Regenvorausſagungen ein herbſtlich ſchöner Tag von angenehmer, faſt zu milder Witterung. Von der in den letzten Tagen ſich fühlbar machenden kühlen Temperatur war nur wenig wahrzunehmen; für Spaziergänge und größere Ausflüge war die Witterung daher geradezu ideal ſchön. Die bekannten Mannheimer Erholungsſtätten und Parkanlagen waren alle gut beſucht. Man muß konſtatieren, daß ſich der erſte Sonntag im Oktober ſehr gut angelaſſen hat. Für die geſtern begonnene Mannheimer Herbſt⸗ meſſe war das Wetter außerordentlich günſtig. Der Beſuch, der Meſſe war ſo ſtark, daß von einem Rieſenandrang ge⸗ ſprochen werden kann. Auf der Schaumeſſe überm Neckar konnte man ſich nur ſchwer durch das Menſchengewühl hin⸗ durcharbeiten. Leute mit Hühneraugen tun beſſer daran, die⸗ ſem Menſchenbrodem fernzubleiben. Ueberm Neckar ſind größtenteils wieder die alten bekannten Schauſtellungen wie Karuſſels, Schaukel⸗, Schieß⸗ und Zuckerbüden, Raritäten⸗ kabinette und ſonſtige Schauſtellungen. Neu iſt die Raupe, ein großes Karuſſel, bei dem die Wagen während der Fahrt durch ein großes grünes Tuch überzogen werden, ſodaß es den Anſchein hat, als ob eine große grüne Raupe ſich fort⸗ bewege. Infolge des ungewöhnlich ſtarken Beſuches hatte die Polizei wohl auch mit Rückſicht auf das Motorradrennen überm Neckar auf der Friedrichsbrücke umfaſſende Vor⸗ ſichtsmaßnahmen getroffen, die ſich inſofern ſehr gut bewährten, als die Fahrſtraße vom Perſonenverkehr frei blieb. Unfälle haben ſich, ſoweit wir erfahren konnten, glück⸗ licherweiſe nicht ereignet. Aehnlich wie auf der Schaumeſſe ſo waren die Verhältniſſe auf der Verkaufsmeſſe auf dem Zeughausplatz. Auch hier herrſchte während des ganzen Nachmittags ein ſo ſtarker Verkehr, daß man hätte glauben können, die Meſſe finde nur alle Schaltjahre ſtatt. Auf dem Marktplatz machen ſich die wahren Jakobe von Meſſe zu Meſſe breiter. Es wird nicht mehr lange dauern, ſo beanſpruchen ſie den Marktplatz für ſich in Generalpacht. Man hört die fliegenden Händler ſchon von weitem ihre Ware in den bekannten Tiraden mit einem großen Stimmen⸗ aufwand anpreiſen, womit ſie die Leute anlocken.— Was die Beſucher anbelangt, ſo ſtellte die Pfalz wie jedes Jahr wie⸗ derum ein großes Kontingent. Sowohl auf der Meſſe als auch in der Stadt herrſchte vom Mittag an bis in die ſpäten Abendſtunden hinein ein ſehr lebhafter Betrieb und anhal⸗ tender Verkehr, von dem namentlich auch die Elektriſche profitierte, da ihre Wagen trotz des ſchönen Wetters ſtets ſehr gut beſetzt waren. Ueber den Bahnverkehr am geſtrigen Sonntag wurde uns auf Erkundigung bahnamtlich mitgeteilt, daß der Ausflugsverkehr in der Vormit⸗ tagsſtunde mäßig, nachmittags lebhaft und der Verkehr nach Mannheim dagegen ſehr ſtark war, was im In⸗ tereſſe der Stadt nur begrüßenswert iſt. * Brandausbruch. Durch ein defektes Ofenrohr geriet am geſtrigen Sonntag das Dach eines kleinen hölzernen Schuppens teilweiſe in Brand. Das Feuer wurde durch die Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. * Dienſtjubiläum. Am geſtrigen Tage konnte Herr Friedrich Ehriſt auf eine 25jährige Tätigkeit 913 Expedient der Badiſchen Aktiengeſellſchaft für Rhein⸗ ſchiffahrt und Seetransport, Mannheim, zurückblicken. Veranſtaltungen c Heiterer Abend Josma Selim— Ralph Benatzky. Heute, Montag abend, findet der mit Spannung und außerordent⸗ lichem Intereſſe erwartete erſte Abend in Mannheim von Ralph Benatzky und Josma Selim im Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengarten ſtatt. Aus der Fülle der Vor⸗ tragsfolge der beſten und heiterſten Sachen Benatzkys nennen wir:„Ich muß einmal wieder in Grinzing ſein“, „Frühjahrsparade“,„Poeſiealbum⸗Verſe“,„Ein blutjunges 'ſchöpf“ uſw. Alle Freunde echter Stimmungskunſt ſeien nochmals auf dieſe Veranſtaltung hingewieſen. Jan Kubelik, der internationale Geigenkünſtler, wird nun auch in Mannheim konzertieren. Die Veranſtaltung findet am 5. Oktober 1926 im Muſenſaal des Roſengartens, abends 77½ Uhr ſtatt und es gelangen Werke von Beethoven, Bach, Paganini und Kubelik zum Vortrag. Wir freuen uns, daß dieſer außerordentliche Künſtler, der in die Reihe der beſten Geiger der Welt gehört, nun ſich in Mannheim hören laſſen will. Die diesjährige Winterſaiſon wird wohl ſchwerlich beſſer eingeleitet werden können, wenn auch noch dieſer große Mei⸗ ſter ſeines Faches erſcheint. * Die Tiſchdeck⸗ und Servierkurſe des Mannheimer Hausfrauenbundes, die drei Nachmittage umfaſſen, beginnen am Mittwoch, 6. Oktober. Um den berufstätigen Frauen und Mädchen Gelegenheit zur Teilnahme an dieſen Kurſen — finden auch Abendkurſe ſtatt. Näheres ſiehe nzeige. Amtszeit der Mitglieder in den Bezirksausſchüjjen der Fürſorgeſtellen Dem Miniſterium des Innern iſt verſchiedentlich die Frage vorgelegt worden, ob die Neuwahlen der Mitglieder in die Bezirksausſchüſſe nach den Bezirksrats⸗ und Ge⸗ meindewahlen vollzogen würden. Hierzu iſt zu bemerken, daß durch die Badiſche Ausführungsverordnung zur Reichsverord⸗ nung über die Fürſorgepflicht vom 29. März 1924 die Bezirks⸗ fürſorgeverbände nach dem Muſter der Wohnungsver⸗ bände errichtet wurden. Die Verfaſſung der Wohnungsver⸗ bände iſt geregelt in dem Geſetz zur Ausführung des Woh⸗ nungsabgabegeſetzes vom 6. Oktober 1921 und der Vollzugs⸗ verordnung zu dieſem Geſetz vom 24. November 1921. Nach § 5 Abſatz 3 des genannten Geſetzes wird der Bezirks⸗ ausſchuß von der Bezirksverſammlung gewählt, und zwar nach§ 10 der Ausführungsverordnung auf die Dauer von 4 Jahren. In 8 10 ff. ſind auch die näheren Be⸗ ſtimmungen über die Wahl des Bezirksausſchuſſes enthalten. M Dieſe Beſtimmungen gelten ohne weiteres auch für die Bezirksausſchüſſe in den Bezirksfürſorgeverbänden mit dem einen Zuſatz, daß gemäߧ 10 Abſ. 2 der Bad. Ausführungs⸗ verordnung zur R. F. V. in den Gemeindeverbänden zur Be⸗ ratung und Entſcheidung über Fürſorgeangelegenheiten der Bezirksausſchuß ergänzt wird durch Zuwahl von Vertre⸗ tern der Verbände der freien Wohlfahrtspflege und der Ver⸗ einigungen der Hilfsbedürftigen. Nähere Beſtimmungen über dieſe Zuwahl enthält der§ 10 Abſ. 2 der Bad. Ausführungs⸗ verordnung zur Reichsfürſorgeverordͤnung und die Ziffer 75 Abſ. 2 der amtlichen Erläuterungen zur genannten Ausfüh⸗ rungsverordnung. Hiernach erfolgt die Ergänzung durch Beſchluß der Be⸗ zirksverſammlung aufgrund von Vorſchlagsliſten der Verbände der freien Wohlfahrtspflege und der Vereinigung der Hilfsbedürftigen. Es iſt weiter beſtimmt, daß die Dauer des Amts dieſer zugewählten Vertreter gleichzeitig endigt mit dem Amt der im Jahr 1924 bereits vorhandenen übrigen Mitglieder der Bezirksausſchüſſe, deren Wahl ſeiner⸗ zeit aufgrund der obengenannten Beſtimmungen des Woh⸗ nungsabgabegeſetzes erfolgt iſt. Es iſt nicht bekannt, wann in den einzelnen Bezirken die Wahldauer der Mitglieder der Bezirksausſchüſſe abläuft. Die Wahlen haben auch vor etwa 4 Jahren wohl nicht zur gleichen Zeit überall ſtattgefunden. Beſondere Anweiſungen ſind nicht ergangen und heute nicht notwendig, da die Angelegenheit in den genannten Verordnungen und Beſtimmungen eeh iſt. „ Aus dem Lande Te Ladenburg, 2. Okt. Die Heimatbewegung macht hier erfreuliche Fortſchritte. Die Fünfzigjährigen wollen auch dieſes Jahr gemeinſam ihren Geburts⸗ tag feiern. Insgeſamt kommen 74 hier in Ladenburg Geborene, die gemeinſam die Schulen beſuchten in Frage, davon leben 39 hier, 35 ſind auswärts, 3 davon ſogar in Amerika. An alle ſind Einladungen ergangen, die von der Buchdruckerei Nerlinger geſtiftet und heimatlich mit dem Martinstor geziert, anmuten. Das Komitee, das gemein⸗ ſam mit der Vorſtandſchaft des Heimatbundes die vorberei⸗ tenden Arbeiten erledigt, hat den Feſttag auf Sonntag, den 10. Oktober feſtgeſetzt, an dem die Feier in ſchlicht⸗ einfachem Rahmen ſtattfinden ſoll.— Vorgeſtern feierte die Gemahlin des früheren Inhabers der Hofbuchdruckerei Molitor, Frau Erneſtine geb. Wucherer, deren Vater die Zeitung vor 57 Jahren begründete, die jetzt vom Neffen der Jubilarin, Ludwig Nerlinger, fortgeführt wird, ihren 70. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Die Jubilarin erfuhr viele Beweiſe allgemeiner Wertſchätzung.— Die erſte Hälfte letzter Woche ſtand im Zeichen des Sports. Am Sonntag hatte die Turn⸗ und Sportgemeinde 1864 ihr Abturnen. Es wurde um den Wanderpreis für die 4 mal 100 Meter⸗Staffel gerungen, den ſich die„Deutſche Jugendkraft⸗Ladenburg“ errang. Die Wimpelfeier wurde gleichzeitig vorgenommen. 1864 bot wieder erfreuliche Beweiſe ihres Könnens. Die Turn⸗ und Sportgemeinde Aw Montag hatte die Volksſchule ihr Spiel⸗ und Turnfeſt auf dem Feſtplatz und am Dienztag die Rlſchule⸗ Ladenburg. Dies zeugt davon, wie ſyſtematiſch an unſeren Schulen die Ertüchtigung der Jugend gepflegt und ge⸗ fördert wird. L. Sulzfeld, 2. Oktbr. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich beim Dreſchen im Hofe des Landwirts Friedrich Maier hier. Deſſen Ehefrau, die 64jährige Mine Maier, wurde von dem abſpringenden Treibriemen der Maſchine ſo unglück⸗ lich erfaßt, daß ſie am Fuß ſo ſchwer verletzt wurde, daß ihre ſofortige Ueberführung in das Eppinger Krankenhaus not⸗ wendig wurde. Montag erſt die jüngſte Tochter der Verletzten beerdigt Aus der Pfalz Das Unglück iſt umſo bedauerlicher, als am * Ludwigshafen, 2. Okt. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt uns mit: Am Freitag, den 1. Oktober, nach⸗ mittags.40 Uhr, durchbrach der von Lindenberg kommende Laſtkraftwagen dees Händlers Peter Blanz aus Dannſtadt angeblich infolge der Bremſe die geſchloſſene Schranke bei Poſten 1 in dem Augenblick, als Schnellzug 131 den Uebergang 3 zwiſchen Lambrecht und Neuſtadt paſſierte. Der Wagenführer Blanz wurde getötet, der Kraftwagen zertrümmert. * Ludwigshafen, 2. Oktbr. veröffentlicht eine Bekanntmachung, wonach ſie den Verſuch unternimmt, für alle Werksangehörigen eine Spar⸗ kaſſe zu errichten. Auf alle Einlagen ſoll eine Vor zugs⸗ Die J. G. Farbeninduſtrie verzinſung gewährt werden und den Werksangehörigen, deren Jahreseinkommen 8000 Mark nicht überſteigt, eine nach Leiſtung und Dienſtalter bemeſſene Jahresprämie aus⸗ gezahlt werden, wobei die Vorzugsverzinſung und die Prä⸗ mien dem Geſchäftsgang angepaßt ſind.— Zum Nachfolger des verſtorbenen Dekans und Oberkirchenrats Stepp wurde Kirchenrat und Stadtpfarrer Kleinmann von Kaiſers⸗ lautern gewählt. * Germersheim, 2. Okt. Dieſer Tage wurde der Arbeiter Karl Baſtian mit einem Meſſer erheblich verletzt. Als Täter wurden die Landſtreicher Anton Bodenſchatz aus Zengerlohe und Johann Philbert aus Ebnath ausfindig gemacht, die die Speyerer Gendarmerie vor ihrer Flucht noch feſtnahm und in das dortige Amtsgerichtsgefängnis einlieferte.— Obdachlos wurden hier der 15 85 alte Karl Kreutz aus Karlsruhe ulius Schork aus Heidelberg, die am letzten Sonntag aus der Erziehungsanſtalt Sins⸗ und der 17 Jahre alte heim a. E. entflohen ſind, aufgegriffen und feſtge⸗ nommen. Der 18jährige Joſeph Stäb aus Karlsruhe konnte vor der Feſtnahme noch flüchten. * Kaiſerslautern, 2. Oktbr. Wegen Verbreitung der Gleisanlagen in der Nähe des Bahnheimes mußte ein kleines aus Steinen erbautes Häuschen beſeitigt werden. Die Grundmauern desſelben wurden nach dem modernſten Verfahren unterfangen und ſo das ganze Häuschen nach einem anderen Platz verſchoben. * Pirmaſens, 28. Sept. Am Sonntag nachmittag wurden in der Tunnelſtraße mehrere Briefe neueren und älteren Datums gefunden und bei der abe abgeliefert. öffnet. Die fand weiter unten eine nganzen Poſtbeutel mit Briefen. Man nimmt an, daß der Poſtbeutel geſtohlen und beraubt wurde. Die Unterſuchung wird weitergeführt. 2 5 Gerichtszeitung Schöffengericht Darmſtadt in der Nähe des Perſonenbahnhofs Die Briefe waren ge⸗ olizei nahm weitere Nachforſchungen vor und Eine gröbliche Ausſchreitung wurde in der Nacht vom 10.—11. Juli 1926 Samstag auf Sonntag gegen halb 3 Uhr nachts in Bensheim begangen. Ein Frankfurter Kaufmann und eine Kontoriſtin waren von Beſuch in Reichenbach zurück⸗ gekehrt und wollten mit dem erſten Frühzug nach Hauſe fahren. In der Nähe des Bahnhofhotels trafen ſie den Spenglergehilfen Samstag und dem Vereinshauſe gekommen, noch im Freien ſich ergingen. Beide fingen mit den Fremden Streit an, verlangten vom Kaufmann Moſer Zigaretten. Als ſie dieſe nicht erhielten, wurde Moſer und das Fräulein mit Ohrfeigen traktiert, wo⸗ bei ſich Hilgers beſonders hervortat. noch unbeſtraft ſind, wird auf eine Geldſtrafe von je 80 Mk. erkannt.— Die ledige Anna Maria Eliſabetha Michels von Auerbach war angeklagt, gegenüber dem Gemeindeeinnehmer Schubert von einer gefälſchten Steuerquittung Gebrauch ge⸗ macht und ſo einen Betrug verſucht zu haben. Sie leugnet. Nicht aufgeklärt iſt, wer die Fälſchung begangen hat. falls hat die Angeklagte die Urkunde nicht gefälſcht, die Schrift⸗ züge erſcheinen nachgefahren und ſchrieben. glerge den Krankenkaſſengehilfen artin Hilgers, beide von Bensheim, die ſtark bezecht aus Dem Fräulein ſuchte Hilgers die Handtaſche zu entreißen. Da die Angeklagten Jeden⸗ mit anderer Tinte ge⸗ Genommene Schriftyroben haben kein Reſultat ergeben. Da es ſich um eine öffentliche Urkunde handelt, iſt die Mindeſtſtrafe 3 Monate Gefängnis. Dem Antrag des Staatsanwaltes gemäß wird die Angeklagte zu 4 Monate Gefängnis verurteilt. *— § Beſtrafung eines anonymen Verleumders. Der Juſtiz⸗ ſekretär Heinrich Weber aus Mainz, der in einem ano⸗ uymen Brief an die Oberſtaatsanwaltſchaft den Staatsanwalt Dr. Weil der Beſtechlichkeit und Einſeitigkeit in einem Diebſtahlsprozeß beſchuldigt hat, wurde vom Mainzer Amtsgericht zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die An⸗ gelegenheit wird noch ein Diſsiplinarverfahren nach ſich ziehen. 5 9 8* 9 * —————— P 7 1. Seite. Nr. 457 C Montag, den 4. Oktober 1928 Feſttage im Mannheimer Waſſerſport 25 Jahre Mannheimer Schwimmverein Der Mannheimer Schwimmverein, deſſen Gründungs⸗ geſchichte und Entwicklung wir vor einiger Zeit ſchon aus⸗ führlich behandelt haben, hielt am Samstag und Sonntag ein Jubiläumswettſchwimmen im Herſchelbad ab. Wie ſtark das Intereſſe der auswärtigen Vereine an dem Wettſchwimmen war, geht daraus hervor, daß 32 Vereine ihre Meldungen zu den einzelnen Kämpfen abgegeben hatten. Den Auftakt der Veranſtaltung bildete am Samstag nachmittag der Empfang des Kanalbezwingers Vierkötter. Auf dem Hauptbahnhof erfolgte in einfacher, ſchlichter Weiſe die Begrüßung Vierkötters durch Stadtbaurat Römer im Auftrag der Stadtverwaltung und durch den Vertreter des Mannheimer Schwimmvereins. Eine ziemlich große Men⸗ ſchenmenge bereitete Vierkötter vor dem Hauptbahnhof einen herzlichen Empfang. Das Erſcheinen Vierkötters hatte dann auch das Intereſſe an der großen Veranſtaltung noch erhöht. Ein geradezu beängſtigender Andrang herrſchte am Samstag abend in der Halle des Herſchelbades. Der Beginn der Veranſtaltung erfuhr dadurch eine empfindliche Ver⸗ zögerung, daß die Badeverwaltung das Bad erſt gegen 8 Uhr von den Badegäſten räumen ließ und die Herrichtung des Bades dann längere Zeit in Anſpruch nahm. In einem ſolchen Falle könnte man eigentlich erwarten, daß die Stadt⸗ verwaltung das Bad eine halbe Stunde früher räumen läßt, damit ſich die Wettkämpfe nicht endlos in die Länge ziehen. Das Bad wies reichlichen Flaggenſchmuck auf und eine große„25“ wies auf die Bedeutung des Tages hin. Es iſt nur ſchade, daß das herrliche Herſchelbad infolge ſeiner Bau⸗ art nicht mehr Zuſchauer aufweiſen kann. Die einzelnen Bahnen waren durch Führungsleine genau abgeſteckt, ſo daß die Rennen einwandfrei verliefen. Die Kämpfe wurden mit einer 2. Seniorfreiſtil⸗ ſtaffel über 3K100 Meter eröffnet. Bei den 8 Meldungen waren 2 Läufe nötig. Im erſten Lauf blieb Nikar Heidel⸗ berg, nachdem der erſte Mann ſchon einen knappen Vor⸗ ſprung herausgeholt hatte, ſicherer Sieger vor Poſeidon Köln. Im 2. Lauf ſchwamm der 1. S. V. Ulm ein großes Rennen; er gewann überlegen mit einigen Längen Vorſprung vor Frankfurter.C. In der Geſamtwertung wurde der 1..V. Ulm in:28 Sieger vor Nikar Heidelberg, der:28,6 be⸗ nötigte. 4 In der 2. Damenfreiſtilſtaffel waren SB. Mannheim und.V. Cannſtatt am Start erſchienen. Die erſte Mannheimer Schwimmerin hat ſchlechten Start und Cannſtatt liegt etwas in Führung. Frl. Reiſſinger kann den Vorſprung wieder aufholen und zuſammen mit Cannſtatt anſchlagen. f Frl. Ritz, die beſte Mannheimer Schwimmerin, liefert ein prächtiges Rennen und kann faſt eine Körper⸗ länge vor Cannſtatt das Rennen für ihren Verein gewinnen. Eine ausgezeichnete Leiſtung der Mannheimer Schwim⸗ 3 ofreiſtilſchwimmen über 100 Meter waren bei m Jugendfre wimmen ü 14 en 3 Läufe nötig. Im erſten Lauf blieb Tafel .B. Schwaben Stuttgart Sieger. Im zweiten Lauf ſchlug Engelhardt Offenbach vor Fath Mannheim an und den drit⸗ ten Lauf beendet Haas Poſeidon Köln ſiegreich vor Kuhn S. V. Mannheim. Die beſte Zeit erzielte Haas Poſeidon Köln, der in:09,8 Sieger wurde vor Engelhardt Offenbach 111 und Tafel S. B. Schwaben Sai 0ſ. in:12,8.— Bei der Jugend wurden ebenfalls ſehr gute Leiſtungen geboten. Wenn ſich die Mannheimer in der Geſamtbewertung nicht plazieren konn⸗ ten, ſo zeigten ihre Leiſtungen, daß die Grundlagen ſehr gut ſind und Erfolge krönen müſſen, da das Material ſehr gut iſt. Das Jugendbruſt über 200 Meter wies 17 Meldungen auf, ſodaß 4 Läufe nötig waren. Im 1. Lauf konnte Holl S. V. Karlsruhe ſiegen. Der zweite Lauf brachte einen harten Kampf zwiſchen Kiſſel.B. Mannheim und Schnauder.B. Schwaben Stuttgart. Im Ziel lag Schnauder knapp vor. Im dritten Lauf blieb Endreß 1. Frankfurter.C. vor Eckert Frankenthaler.V. Sieger. Im vierten Lauf wurde Zahn 1. F. C. Nürnberg Sieger vor Schneider⸗Darmſtadt u. Frank 1. Frankf..C. Die beſte Zeit in der Geſamtbewertung er⸗ zielte Paul Zahn 1. F. C. Nürnberg mit:076, der damit Sieger wurde. Holl⸗Karlsruhe und Frank⸗Frankfurt ge⸗ brauchten beide:09,4. Das 2. Seniorrückenſchwimmen wurde bei7 Meldungen in 2 Läufen ausgetragen. Im erſten Lauf ſchwamm Kretſch⸗ mar⸗Mannheim mit, der zuerſt auch 8 gut im Rennen lag, dann aber Pawlowski⸗Worms und Jünger⸗Offenbach die erſten beiden Plätze überlaſſen mußte. Der zweite Lauf brachte den ſicheren Sieg von Hauſer⸗Kehl. Müller⸗Kaiſers⸗ lautern mußte Fokken⸗Poſeidon Köln noch den 2. Platz über⸗ laſſen. Das Juniorſpringen brachte den Mannheimer Jung⸗ ſpringern ſichere Siege. Sie beherrſchten ſowohl die Pflicht⸗ wie die Kürſprünge beſſer als die Springer der auswärtigen Bereine. Auch hier beſitzt der Mannheimer Schwimmverein ausgezeichneten Nachwuchs. Das 2. Seniorfreiſtilſchwimmen über 100 Meter erforderte bei 21 Meldungen 4 Läufe. Im erſten Lauf ſiegte Worbertz⸗ Nikar Heidelberg vor Vogt⸗Heidelberg und Lichdi⸗Mannheim. Der zweite Lauf ſah Ludwig⸗Poſeidon Köln als Sieger. Im dritten Lauf belegten die Nürnberger Ackermann und Miſſel⸗ beck die erſten Plätze. Im vierten Lauf ſchwamm Wila⸗Ulm ſein Rennen allein, er gewann ganz überlegen und wurde in 1200 auch Geſamtſieger. Vor Vogt⸗Heidelberg, der im Aus⸗ ſcheidungsſchwimmen gegen Worbertz Sieger blieb, und Lud⸗ wig⸗Poſeidon Köln. Vor dem Seniorfreiſtilſchwimmen hielt der 2. Vorſitzende des Vereins, Herr Weller, eine kurze Begrüßungsanſprache. Er begrüßte beſonders Bürgermeiſter Dr Walli, Landge⸗ Tichtsdirektor Dr. Bodenheimer, den Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen, Turnlehrer Ries und die Vertreter der Preſſe, der er für ihre Unterſtützng beſon⸗ deren Dank ausſprach. Beſonders freudig verzeichnete der Redner die Teilnahme von 32 auswärtigen Vereinen. Stür⸗ miſcher Beifall ſetzte ein, als Herr Weller den Kanalhelden Vierkötter begrüßte. Er dankte ihm, daß er mit ſeinem Kölner Klub der Einladung gefolgt iſt. Er wies darauf hin, daß Bierkötter es verſtanden habe, den deutſchen Namen wie⸗ der zur Geltung zu bringen und den anderen Völkern zu zei⸗ gen, daß wir ſportlich hinter ihnen nicht zurückſtehen. Die Rede klang in 5 Schwimmergruß auf den Deutſchen wimmyerband aus. Herr Guſtav Avenmarg⸗Karlsruhe hieß Vierkötter im Namen des Gaues 11⸗Süddeutſchland herzlich willkommen und dankte ihm dafür, daß er das Anſehen Deutſchlands in der Welt wieder gehoben hat. Vierkötter ſchwimmt. dann einige Bahnen, um ſeinen Schwimmſtil vorzuführen. Er ſchwimmt wohl„Trarl“ Stil, es iſt aber doch ſein eigener Stil. Man ſieht ſelten eine ſo muſtergültige, gleichmäßige Ar⸗ beit des Oberkörpers und vor allem der Arme. Er ſchiebt das Waſſer gewiſſermaßen von ſich weg oder wächſt in dieſes. Man vergißt faſt ſeine Beinarbeit zu beobachten, ſo feſſelt ſein Stil; aber auch hier nur Zweckmäßigkeit, nur ſo viel Bewegung, als unbedingt nötig iſt. Jede Bahn wurde mit der gleichen Schnel⸗ ligkeit zurückgelegt, Ein ſolch ausgearbeiteter„Zweckſtil“ muß zu Erfolgen führen. Vierkötter wird die Welt noch weiter auf ſich aufmerkſam machen. . Das Damen⸗Jnniorbruſtſchwimmen über 100 Meter wurde in zwei Läufen ausgetragen. Im erſten Lauf mußte Erna Hauck Fräulein Hahnenberger⸗Worms den 1. Platz über⸗ laſſen. Der 2. Lauf brachte einen überlegenen Sieg der kleinen Tilly Lenz⸗Frankfurt, der auch in:44,4 der Geſamtſieg zu⸗ fiel vor Hahnenberger⸗Worms und Hauck⸗Mannheim. „Das Schwimmen der Vereine ohne Winterbad 100 Meter beliebig ſah bei 2 Läufen Hauſer S. V. Kehl in:14,6 als Sie⸗ ger vor Link⸗Worms und Watrin⸗Mainz. Das 2. Seniorbruſtſchwimmen über 100 Meter wurde eben⸗ falls in 3 Läufen ausgetragen. Das beſte Rennen und den ſchönſten Stil zeigte Köpf⸗Karlsruher S. V. der in:24 Sieger wurde. Staudt⸗Mannheim wurde 3. hinter Woitele S..⸗ Schwaben⸗Stuttgart. Das Damenjnniorſeiteſchwimmen über 100 Meter wurde in der Geſamtbewertung eine ſichere Beute von Frl. Zilles⸗⸗ M Worms in:36 vor Weinmann⸗Speyer. Im 2. Lauf konnte 55 Reiſinger⸗Mannheim hinter der Siegerin den 2. Platz be⸗ n. Den Abſchluß der Schwimmwettkämpfe am Samstag bil⸗ dete die Jugend⸗Lagenſtaffel über 4 mal 100 Meter zwiſchen Ludwigshafen, Rot⸗Weiß Darmſtadt und Mannheim. Nach dem 2. Lauf kommt Mannheim langſam in Führung und dehnt bis zum Schluß ſeinen Vorſprung auf faſt 2 Längen aus. Die Zeit:44 iſt ſehr gut. Ludwigshafen belegte in :46 den zweiten Platz. Ein Waſſerballſpiel Poſeidon Köln—.V. Mannheim be⸗ ſchloß den Abend. Nach durchweg ſchönem Spiel, das Köln etwas im Vorteil ſah, konnte Köln kurz nach Seitenwechſel das 1. Tor durch Lamartz erzielen, dem dann Gerard den Ausgleich folgen ließ. Trotz mehrfacher Angriffe der Kölner blieb es bei dem Stande:1. Mannheim merkt man den Mangel an Kämpfen an. Bei weiteren Spielen wird Mann⸗ heim bald wieder ein gefährlicher Gegner werden. Ergebniſſe des erſten Tages: 2. Seniorfreiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Schwimmverein Mannheim:28, 2. Nikar Heidelberg:28,6, 3. S. C. Poſeidon Köln 2. Mannſchaft:30.— Damenfreiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1..B. Mannheim:51, 2..BV. Cannſtatt:51,6.— Jugendfreiſtil 100 Meter: 1. Haas, Poſeidon⸗Köln 109.8, 2. Engelhardt, Offenbach 96:11, 3. Tafel,.B. Schwaben⸗ Stuttgart:12..— 200 Meter: 1. Zahn, 1..C. Nürnberg:07.6, 2. Holl,.V. Karlsruhe, 3. Frank, 1. Frank⸗ furter.C.:09.4,— 2. Seniorrücken 100 Meter: 1. Paw⸗ lowski, Worms:22,4, 2. Hauſer, S. V. Kehl:22,6, 3. Fokker, Poſeidon⸗Köln:23,8.— Juniorſpringen: 1. Boſſo, S. V. Mannheim 50,76 Punkte, 2. Seifert,.V. Mannheim 46,48, 3. Fuchs,.B. Maunheim 45,26 Punkte.— Seniorfreiſtil 100 Meter: 1. Albert Wild, 1..V. Ulm:09, 2. 92 Vogt, Nikar Heidelberg:10, 3. Ludwig, Poſeidon⸗Köln:11.— Damen⸗ iuniorbruſt 100 Meter: 1. Tilly Lenz, 1. S. C. Frankfurt:41/4, 2. E. Hahnenberger, Worms:428, 3. E. Hauck,.V. Mann⸗ heim:43,8.— Schwimmen für Vereine ohne Winterbad 100 Meter beliebig: 1. Hauſer⸗Kehl:14,6, 2. Mink⸗Worms:15,6, 3. Watrin,.V. Mainz:16,8,— 2. Seniorbruſt 100 Meter: 1. Köpf, S. B. Karlsruhe:24, 2. Wochele, Schwaben⸗Stuttgart :24,4, 3. Staudt,.V. Mannheim:25.— Damenjuniorſeite 100 Meter: 1. L. Zilles⸗Worms:36, 2. Weinmann, Waſſer⸗ freunde Speyer.— Jugendlagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. S. V. Mannheim:44, 2. S. V. Ludwigshafen:46, 3. Rot⸗Weiß — Waſſerball: Poſeidon⸗Köln—.V. Mann⸗ eim:1. Die Morgenſeier in der Harmonie Um die 55jährige Jubiläumsfeier würdig zu begehen, fand am Sonntag vormittag in der Harmonie eine Morgen⸗ feier ſtatt. Nach einem Vortrag des Orcheſters und einem Liedervortrag der Sängerriege des Vereins, hielt der zweite Vorſitzende Herr Weller eine Begrüßungsanſprache, in der er die Vertreter der Behörden, den Ehrenausſchuß, die Preſſe, die auswärtigen Vereine uſw. willkommen hieß. Be⸗ ſonders warme Worte der Begrüßung fand der Redner für das Gründungsmitglied Deubert⸗Köln, den Schöpfer de⸗ Mannheimer Schwimmſportes. Der Redner wies darauf hin, daß 25 Jahre Arbeit im Intereſſe des Volkswohls eine Fülle von Arbeit darſtellt. Beſondern Dank ſchulde man den Männern, die keine Mühe und Arbeit geſcheut ha⸗ um den Schwimmſport hoch zubringen. Hierauf ergriff der erſte Vorſitzende Herr Seefriet das Wort, um einen Rückblick auf die Entwicklung des Vereins zu geben. Bekanntlich entſtand der Mannheimer Schwimm⸗ verein aus der Verſchmelzung der dͤrei Vereine Salamander Poſeidon und Hellas. Die Geſchichte dieſer Vereine könne man überhaupt als die Geſchichte des Mannheimer Schwimm⸗ ſports bezeichnen. Deubert⸗Köln ſei es geweſen, der den Anſtoß zur Schwimmſportbewegung in Mannheim gegeben habe. Der Redner ging daun auf die Erfolge des Mann⸗ heimer Schwimmvereins vor dem Kriege ein. Er gedachte vor allem der im Kriege gefallenen Mitglieder und beſonders des hervorragenden Schwimmers Beckenbach, der auch nicht mehr aus dem Kriege zurückkehren durfte. Stimmungs⸗ voll unterſtrich hier das Orcheſter die Rede durch gedämpftes Spiel. Den Mitgliedern, die im Kriege ihr Leben laſſen mußten, ebenſo wie den durch Krankheit geſtorbsnen, werde der Verein immer ein ehrendes Andenken bewahren. Langſam hätten ſich dann nach dem Kriege wieder Er⸗ folge eingeſtellt. Hier ſeien in erſter Linie dieſe der N ballmannſchaft zu erwähnen, die 1925 hinter Hellas Magde⸗ burg in der Deutſchen Meiſterſchaft endete. Dieſe Mann⸗ ſchaft habe den Namen des Schwimmvereins weit ühen Grenzen Deutſchlands hinaus bekannt gemacht. Gerade der Schwimmſport ſei dazu berufen, die Menſchen zu einer höheren Lebensauffaſſung zu bringen und veredelnd zu wirken. Der Schwimmſport ſtärke auch wie kein anderer den Willen. Solche Willensmenſchen ſeien Rademacher un! Ernſt Vierkötter, der in Mannheim ſchwimmt. Sie hätten das Ausland aufhorchen laſſen und dafür geſorgt, daß man dem deutſchen Namen wieder die gebührende Achtung entgegenbringt. Der Redner ſchloß mit den Worten des 1. Vorſitzenden des Deutſchen Schwimmverbandes, Dr. Gei⸗ ſow:„Die Schickſalsſtunde des deutſchen Sportes iſt die Schickſalsſtunde für unſer Volk.“ Es folgte dann die Uebermittlung der Glückwünſche der verſchiedenen Verbände und Vereine. Als erſter Redner über⸗ brachte Avenmang⸗Karlsruhe im Auftrage des Gaues II die Glückwünſche zum 25jährigen Jubiläum. Als alter Sports⸗ mann fand er warme Worte und überreichte dem Verein einen Wimpel zur Erinnerung an den Feſttag. Er dankte nicht nur dem Verein für die an der Schwimmſache geleiſtete Arbeit, ſonderen auch den Männern aus dem Verein, die neben ihrer Arbeit noch Zeit für den Gau und den Kreis gefunden hätten. Stadtbaurat Römer überbrachte im Auftrag des Stadtaus⸗ ſchuſſes für Leibesübungen und im Auftrage des Bürgermei⸗ ſters Dr. Walli herzliche Glückwünſche. Er gedachte kurz der Bedeutung des Vereins und wünſchte ihm weiter vollen Er⸗ folg zum Wohle der Allgemeinheit. Es ſprachen dann noch Vertreter des Frankfurter S.., Schneefuß⸗Stuttgart, der 1. Vorſitzende des Kanuklubs Ludwigshafen auch im Namen des Kanuklubs Mannheim und des Kanuklubs Oſt Mannheim und der Vertreter des Waſſerſportvereins Vorwärts, der ebenfalls ein Geſchenk überreichte. Der Vertreter des S. V. Lampertheim dankte dem Verein beſonders für ſeine Unter⸗ ſtützung in ſchwimmſportlicher Hinſicht. Nachdem noch ein Ver⸗ treter des S. V. Worms ſeine Glückwünſche ausgeſprochen hatte, ſprach der 1. Vorſitzende, Herr Seefried, ſeinen Dank für all die Glückwünſche und Geſchenke aus, die der Verein zu ſeinem Jubeltage empfangen hat. Im weiteren Verlauf nahm der Vorſitzende dann die Ehrung verdienter Mitglieder vor. Folgende Herren erhielten die goldene Ehrennadel des Vereins: Deubert, Blank, Brunner, Querengäſſer und Dob⸗ ler. Eine große Anzahl Vereinsmitglieder erhielt für lang⸗ jährige Zugehörigkeit zum Verein die ſilberne Ehrennadel. Rit einem Liedervortrag der Sängerriege und einem muſika⸗ liſchen Vortrag des Orcheſters ſchloß die ſtimmungsvolle ſchlichte Feier ab. Die Wettkämpfe am zweiten Tag brachten wieder hervorragenden Sport. Der Beſuch war aus⸗ gezeichnet. Beſonders der Mannheimer Verein konnte wieder einige Erfolge verzeichnen, die beweiſen, daß der Verein ſport⸗ lich wieder im Kommen iſt. Neben den Staffelſiegen gefiel vor allem der Nachwuchs im Springen. Im Seniorſpringen konnte der Sieger des Juniorſpringens vom Samstag in glänzender Weiſe den 2. Platz belegen. Er dürfte für Mannheim bei ſach⸗ gemäßer Leitung eine große Hoffnung darſtellen. Der alte Springer Bahnmeyer litt ſichtlich unter einer Erkältung, er konnte aber trotzdem den 3. Platz belegen. Der zweite Tag wurde mit der 2. Senior⸗Bruſt⸗ ſtaffel über 3 mal 100 Meter eröffnet. Es gab bei 8 Mel⸗ dungen 2 Läufe. In der Geſamtbewertung blieb Poſeidon Köln in:11,4 Sieger vor.V. Karlsruhe. Zum Jugendbruſtſchwimmen über 100 Meter la⸗ gen 28 Meldungen vor. Es gab im ganzen 7 Läufe. Sieger wurde Endreß⸗Frankfurt in:22 vor Zahn⸗Nürnberg und Holl⸗Karlsruhe. Holl⸗Karlsruhe wäre bei beſſerer Gegner⸗ ſchaft in ſeinem Lauf ſicher weiter vorn geendet. Das Schwimmen der Herren über 35 Jahre (50 Meter beliebig) brachte ebenfalls zwei Läufe. Der alte Schwimmer Schneefuß⸗Stuttgart ſchwamm ein großes Ren⸗ nen und blieb in 30,8 Sieger vor dem alten Deutſchen Meiſter Groß⸗Karlsruhe. In der Damenlagenſtaffel trat der.V. Cann⸗ ſtatt gegen den.V. Mannheim an. Mannheim hat bald einen kleinen Vorſprung herausgeholt, den Fräulein Ritz am Schluſſe auf faſt eine halbe Bahnlänge ausgedehnt hat. Die Zeit von Frl. Ritz war:26. Da aber eine Mannheimer Schwimmerin zu früh abgeſprungen war, wurde Mannheim diſtanziert und Cannſtatt der Sieg zugeſprochen. Eine intereſſante Einlage bot dann wieder Vierkötter mit einem Schauſchwimmen. Wie am Samstag erntete er ſtür⸗ miſchen Beifall. Das Juniorfreiſtilſchwimmen über 50 Meter wurde in drei Läufen ausgetragen. Sieger blieb Rinder⸗ ſpacher⸗S. V. Karlsruhe in:09,9 vor Ackermann⸗Nürnberg und Rauſch⸗Neptun Karlsruhe. Das Bruſtſchwimmen der Herren über 35 Jahre(50 Meter) brachte dem Mannheimer Schmidt einen ſicheren Sieg in 38,8 vor Reichle⸗Cannſtatt. Der erſte Lauf der 2. Seniorlagenſtaffel4 mal 100 Meter brachte dem Mannheimer Schwimmverein den Sieg. Im 2. Lauf ſiegte der 1. Frankfurter.C. in:18,2 vor Offen⸗ bach 96, das im Endergebnis auch den 2. Platz vor Mann⸗ heim behaupten konnte. Die Jugendfreiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter war ein Kampf zwiſchen Rot⸗Weiß Darmſtadt und Jung⸗⸗Deutſch⸗ land⸗Darmſtadt. Der letzte Schwimmer von Jungdeutſchland konnte einen Vorſprung erzielen, den er bis ins Ziel noch be⸗ trächtlich vergrößerte. Jungdeutſchland gewann ſicher in:42,4. Mannheim endete an dritter Stelle. Die Polizeiſtaffel über 10 mal 50 Meter brachte etwas Abwechſlung in das Programm. Polizeiſportveretn Mannheim konnte überlegen gegen Heidelberg gewinnen. Es ſteckt gutes Matertal in der Polizet, wenn der Stil noch aus⸗ — und verbeſſert wird, dürfen beide Vereine auf Erfolge rechnen. Die Lagenſtaffel für Herren über 35 Jahre (4 mal 50 Meter) wurde von Frankfurt, Karlsruhe und Mannheim beſtritten. In dieſer Reihenfolge lagen die Ver⸗ eine auch im Rennen. Bei Karlsruhe fiel der letzte Mann aus, ſo daß Mannheim den zweiten Platz erringen konnte. Im Juniorrückenſchwimmen über 100 Meter ſiegte bei zwei Läufen Rauſch Neptun Karlsruhe in:25,4 vor Langohr⸗ Ludwigshafen. Das Tanenjnniorfreiſtilſchwimmen 100 Meter mußte wegen eines Fehlſtartes wiederholt werden. Siegerin wurde Hahnenberger Heſſen Worms in:32 vor Böttcher⸗Köln. Im Juniorbruſtſchwimmen waren wieder 6 Läufe nötig. Kretſchmar⸗Stuttgart beendete das Rennen in:25 vor Rin⸗ derſpacher⸗S.V. Karlsruhe und Lehmacher⸗Köln. Im 2. Damenr.„enſchwimmen üher 100 Meter ſiegte, nachdem Fräulein Ritz wegen ihrer Senioreigenſchaft aus⸗ geſchloſſen worden war, Edith Burmeſter⸗1. Frankfurter S. C. in 1739,6. Das Hauptrennen des Tages, die Große Bruſtſtaffel über 10 mal 50 Meter nahm einen äußerſt intereſſanten Verlauf. Im erſten Lauf ging Nikar Heidelberg in Führung ab vor Schwaben Stuttgart, Frankenthaler.V. und See⸗ ſtern Mannheim. In dieſer Reihenfolge kamen die Mann⸗ ſchaften auch am Ziele an. Ein weit ſchärferes Rennen brachte der zweite Lauf. Hier entſpann ſich ein ſcharfes Rennen zwiſchen Poſeidon Köln und Jungdeutſchland Darmſtadt. Köln lag zuerſt an zweiter Stelle, die letzten zwei Schwimmer holten jedoch auf und erzwangen den Sieg vor den Darm⸗ ſtädtern.(Das genaue Ergebnis war bei unſerem Weggang noch nicht bekannt.) Im Waſſerball mußte ſich Köln von Jungdeutſchland Darmſtadt eine:4⸗Niederlage gefallen laſſen..B. Mann⸗ heim konnte gegen 1..C. Nürnberg mit 3i1 Toren ſiegen. Ein ſchöner Erfolg für die Mannheimer Spieler. Kurz vor halb 8 Uhr waren die Wettkämpfe zu Ende. Trotz der langen Zeit von nachmittags 3 Uhr ab hielten die Zuſchauer bis zum Schluſſe aus. Eines iſt vielleicht bei ſolchen Veranſtaltungen für die Zukunft zu beachten, daß man die Jugendwettbewerbe etwas mehr beſchränkt, da ſonſt die 9 beſteht, daß ſich die Kämpfe zu ſehr in die Länge stehen. 8 N 4 einsgeſchichte werfen. 0 Montag, den 4. Oktober 1926 —I————y——'' ˖' Q————— Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 457 Der Mannheimer Schwimmverein kann mit Stolz auf ſeine Jubiläumsveranſtaltung zurückblicken. zeigen, daß es ſportlich wieder vorwärts geht. Der Anfang des zweiten Vierteljahrhunderts war vielverſprechend, hof⸗ fentlich wirkt ſich dieſer gute Auftakt weiter aus. u- Die Ergebniſſe des zweiten Tages: 2. Seniorbruſtſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Poſeidon⸗Köln, 2. Mannſchaft,:11,4, 2. Karlsruher.V.:13,4.— Jugend⸗ bruſt 100 Meter: 1. Endreß 1. Frankfurter F. C.:22, 2. Zahn 1. F. C. Nürnberg:24, 3. Holl.V. Karlsruhe:25.— Schwimmen für Herren über 95 Jahre, 50 Meter beliebig: 1. Walter Schneefuß Schwaben Stuttgart 30,8, 2. G. Reichle S. V. Cannſtatt 33.— 2. Damenlaßenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. S. V. Cannſtatt:50, 2..V. Mannheim:33(wegen Früh⸗ ſtart diſtanziert).— Juniorfreiſtil 10 Meter: 1. Rinders⸗ pacher.V. Karlsruhe:09,9, 2. Ackermann 1. F. C. Nürn⸗ berg:12,4, 3. Rauſch Neptun Karlsruhe:13,2.— Bruſt⸗ ſchwimmen für Herren über 35 Jahre 50 Mtr.: 1. W. Schmidt S. V. Mannheim 38,8, 2. G. Reichle.V. Cannſtatt 39,9.— Seniorſpringen: 1. Herbert Mainz 01 70,12 Punkte, 2. Boſſo S. V. Mannheim 65,76, 3. E. Bahnmeyer.V. Mannheim 61, 4. Hagen.V. Frankfurt 52,34 Punkte. 2. Seniorlagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Frankfurter.C. :18,2, 2. 955 96:20.— Jugendfreiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter; 1. Jung⸗Deutſchland⸗Darmſtadt:42,4. 2. Rot⸗Weiß Darmſtadt:53,8.— Polizeiſtaffel 10 mal 50 Meter: 1. Polizei⸗ Sportverein Mannheim:26,3, 2. Polizei⸗Sportverein Heidel⸗ berg.— Lagenſtaffel für Herren über 35 Jahre 4 mal 50 Meter: 1. Frankfurter.., 2. S. V. Mannheim:35,6.— Juniorrücken 100 Meter: 1. G. Rauſch, Neptun⸗Karlsruhe :25,4, 2. Langohr⸗Ludwigshafen:26,4.— Damenjuniorfrei⸗ ſtil 100 Meter: 1. Hahnenberger, Heſſen⸗Worms:32, 2. Böttcher, Poſeidon⸗Köln:32,7.— Juniorbruſt 100 Meter: 1. Kretſchmar, Schwaben⸗Stuttgart:25, 2. Rinderſpacher,.V. Karlsruhe:25,3, 3. Lehmacher, Poſeidon⸗Köln:26,6. Damenrücken 100 Meter: 1. E. Burmeſter, 1. Frankfurter.C. :89,6, 2. Zilles, Heſſen⸗Worms, 3. H. Fiſcher. S. V. Cannſtatt. — Große Bruſtſtaffel 10 mal 50 Meter: 1. Poſeidon⸗Köln, 2. Jungdeutſchland Darmſtadt.(Die genauen Zeiten tragen wir noch nach).— Waſſerball: Poſeidon⸗Köln— Jungdeutſchland⸗ Darmſtadt:4.— 1. F. C. Nürnberg—.V. Mannheim 113. * 50 Fahre Mannheimer Ruberverein „Amititia“ Voller Flaggenſchmuck des ſo prächtig gelegenen Boots⸗ hauſes der„Amicitia“ am Neckarufer kündete etwas„Feſt⸗ Iiches“,„Außergewöhnliches“ und wer Sonntag vormittags um die elfte Stunde die ſo beliebte Neckarpromenade abging, konnte eine erkleckliche Zahl feſtlich gekleideter Menſchen be⸗ obachten, die dem Bootshauſe zuſtrömten. Es galt was zu feiern, was man im Hinblick auf die Regattaſaiſon hinaus⸗ ſchob, nämlich: das 50jährige Beſtehen des Vereins, deſſen ſportliche Tätigkeit unſerer Stadt und der geſamten deutſchen Sportwelt einen Namen von Klang und Art verſchafft hat. Die„Amicitia“ hatte denn auch ein Recht, das 50jährige Be⸗ ſtehen feſtlich zu begehen und dieſer Feſtakt fand Sonntag vormittag im Bootshausſaale ſtatt, der zu dieſem Zwecke ſinn⸗ vollen Blattſchmuck angelegt hatte. Unter den zahlreich er⸗ ſchienenen Gäſten bemerkten wir Herrn Bürgermeiſter Dr. Walli, Herrn Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, einige Stadträte, den Neſtor des deutſchen Ruderſports, Herrn Prof. Ullrich aus Heidelberg und zahlreiche prominente Vertreter des deutſchen Ruderſports. Den Akt leitete der Choral„Das iſt der Tag des Herrn“, geſpielt von einem Bläſerquartett des Nationaltheaterorcheſters, recht ſtimmungsvoll ein. Dann richtete der um den Werdegang des Vereins ſo verdiente Ehrenvorſitzende Herr Ludwig Schumacher an die Feſt⸗ verſammlung einige herzliche Begrüßungsworte. Die eigent⸗ liche Feſtrede hielt hierauf das Vorſtandsmitglied Dr. Barber. Er führte ungefähr folgendes aus: In einer Familie ſpielt der 50. Geburtstag des Familien⸗ Oberhauptes eine ganz beſondere Rolle;der Gründer der Fa⸗ milie ſteht an dieſem Tage noch in voller Manneskraft, er kann überſchauen, wohin ſeine Arbeit geführt hat und kann in ſeinen Kindern die Früchte ſeiner Erziehungsarbeit reifen ſehen. Aehnliche Gefühle mögen wohl heute die Seele jener Männer bewegen, die im Juni 1876 unſeren Verein gegründet haben. Und wenn ſonſt gar kein Grund vorhanden wäre, ein Jubiläum zu feiern, die Dankbarkeit gegen jene Männer, von denen noch zwei am Leben ſind, geböte es. Wenn wir heute in dieſem prächtigen Hauſe ſtehen, vergeſſen wir allzu⸗ leicht, unter welch ſchwierigen Verhältniſſen, unter welch gro⸗ ßen Opfern und Mühſalen jene Männer den Verein aufge⸗ baut und zu ſolcher Blüte geführt haben. Amicitia⸗Freund⸗ ſchaft hat ſolches zuwege gebracht und eiſerne Pflichttreue und Männerzucht haben es geſchaffen. Jene Männer waren nicht nur Pioniere des Ruderſports, ſondern des Sportgedankens überhaupt. Der Ruderſport iſt in Deutſchland noch nicht 100, bei uns in Süddeutſchland erſt 60 Jahre olt. andere heute weit veröweigte Sportarten feiern erſt ihr 30jähriges Beſtehen. Der Sportgedanke iſt in Deutſchland relativ jung und hat erſt nach dem Krieg einen mächtigen Aufſchwung genommen, zu einem kleineren Teil wohl durch den Wegfall der Militär⸗ pflicht bedingt, in der Hauptſache aber als Ausgleich gegen eine induſtriealiſierte Welt. Ueberblickt man die jüngere Ge⸗ neration, ſo verfällt man zu leicht in eine ſcharfe Kritik und iſt geneigt, was Opfermut und Opferſinn betrifft, ihr nichts zuzutrauen. Ich glaube, man tut den Jungen da im Allge⸗ meinen bitter Unrecht; was wir an Auswüchſen dieſer und jener Art in den letzten Jahren erleben mußten, iſt doch nur als Nachkriegserſcheinung zu bewerten. Gerade wir im Ru⸗ derſport können das am allerbeſten beurteilen. Wer die dies⸗ jährige Meiſterſchaftsregatta geſehen hat, weiß, daß wir die Friedensleiſtungen erreicht haben, und in anderen Sportarten haben wir nicht nur die Friedensleiſtungen übertroffen, ſon⸗ dern wir marſchieren unter allen Nationen an der Spttze⸗ Das erfüllt uns als Deutſche mit ganz beſonderem Stolze: Aller Entbehrungen der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit zum Trotz haben wir uns durchgerungen und haben bewieſen, was eiſerner Fleiß und Wille vermögen. Und das wird auch unſere Alten mit großer Freude erfüllen. wenn ſie miterleben kön⸗ führt“ We Erfolgen ihre Arbeit am deutſchen Sport ge⸗ ührt hat. Jetzt laſſen Sie mich einen kürzen Rückblick auf die Ver⸗ Es war im Sommer des Jahres 1876, als ſich einige junge Leute zuſammenfanden, um an ihren freien Sonntagen dem Vergnügen des Ruderns zu huldigen. Sie fanden an dieſer geſunden körperlichen Uebung ſo großen Gefallen, daß in ihnen der Gedanke rege wurde, ſich zu einem Verein zuſammenzuſchließen und den Ruderſport zu pflegen. Am 26. Juni 1876 konſtituierte ſich dann der Verein unter ſei⸗ nem jetzigen Namen. 9 Herren waren die Gründer, von denen zwei noch unter den Lebenden weilen und der erſte davon unſer Ehrenmitglied Herr Martin Oberdhan in unſerer Mitte, der andere Gründer, Herr Fulius A. Lutz weilt in Neuſeeland und hat es nicht ermöglichen können, hierher zu kommen. Man entſchloß ſich im Auguſt 1877 die Heidelberger Regatta zu beſchicken, wobei es einer Mannſchaft, der unſere beiden noch lebenden Gründungs⸗Ehrenmitglieder angehör⸗ ten, gelang, den erſten Sieg für unſere„Amieitia“ zu errin⸗ gen. Ins Jahr 1878 fiel die Gründung des Mannheimer Re⸗ 0 9 0 Seine Erfolge⸗ gatta⸗Vereins, den den 1875 gegründete Mannheimer R. Cl. und Amicitia zuſammen bildeten, eine Gründung, die ſich in der Zukunft als außerordentlich ſegensreich für unſeren Ru⸗ derſport erwies. 1884 fand die Einweihung des neuen Boots⸗ hanſes ſtatt; es war das erſte in Stein ausgeführte und war mit geringen Veränderungen das Bootshaus, das bis 1913 unſeren Anſprüchen genügen mußte. In ſportlicher Hinſicht erfolgte ein großer Aufſchwung für den Verein, als Hch. Apfel 1892 von Mainz zurückkehrte, wo er ſchon äußerſt tätig gewe⸗ ſen war und den ſog. engliſchen Schlag mitbrachte, den er dort aus erſter Hand gelernt hatte. Hatten wir von 1876 bis 1892 insgeſamt 18 Siege errungen, ſo konnten wir in den 8 Jahren bis 1900 weitere 71 denen hinzufügen. So erfolgreich war das Wirken dieſes Mannes, der ein volles Menſchenalter einem Verein gedient und allein für uns rund 100 Sieger geſteuert hat. Mit 80 Siegen auf offenen Regatten ſchloſſen wir die erſten 25 Jahre ab. Die zweiten 25 Jahre waren voll ungeheuer bedeutſamer Ereigniſſe. Um das Sportliche vorwegzunehmen, möchte ich nur die Jahre 1901—03, 1906—07, 1911, 1913.—14, dann 1920—21, 1924 und unſer Jubiläumsjahr herausgreifen, das eines der erfolgreichſten in unſerer ganzen Vereinsgeſchichte wurde. Ins Jahr 1905 fiel die Gründung unſerer Schülerabteilung, die uns manchen hervorragenden Ruderer geſchenkt hat und die vor allem in der Nachkriegszeit einen weſentlichen Anteil an dem ſchnellen Wiederaufbau trägt. 1911, 1913, 1920/1, 1924 und 1926 hatten wir unbeſiegte Mannſchaften teils in den Jungmann⸗ bezw. Junior⸗, teils in den Senior⸗Klaſſen. 1920 beteiligten wir uns erſtmalig im Vierer ohne an der deutſchen Meiſterſchaft; unſere Mannſchaft, die in einem fremden Boote ruderte(wir ſtarteten erſtmals in dieſer Bootsgattung), un⸗ terlag mit dem Bruchteil einer Sekunde. Allgemein wurde anerkannt, daß unſere Mannſchaft dem Sieger mindeſtens ebenbürtig geweſen ſei. Auch die nächſten Jahre ſetzten wir unſere Ehre darein, auf der deutſchen Meiſterſchaft vertreten zu ſein. Leider war uns ein Sieg nicht vergönnt. 23 Siege er⸗ rangen unſere Mannſchaften im Jubliäumsjahre, ſodaß wir heute mit insgeſamt 309 Siegen auf offenen Regatten mit an der Spitze der deutſchen Rudervereine marſchieren. Schon um 1905 herum wurde uns von der Stadt angedeu⸗ tet, daß die Neuanlage des rechten Neckarufers eine Verle⸗ gung unſeres Bootshauſes notwendig machte. Einer Kommiſ⸗ ſion, der unſer Ehrenvorſitzender, Herr F. L. Schumacher, angehörte, deſſen Unternehmungsgeiſt und Tatkraft wir dieſes Haus zu verdanken haben, machte ſich auf die Suche nach einem neuen Platz. Da wir am Neckar bleiben wollten, blieb nur das linke obere Neckarufer übrig, und ſo entſchloß man ſich zu dieſem Platz hier an der Rennwieſe. Ein weiterer Fortſchritt iſt noch anzuſtreben, den ich kurz berühren möchte. Der Zuſammenbruch 1918 und die folgenden Inflationsjahre waren für die Rudervereine beſonders hart. Gewiß profitierten auch wir von der erwachenden Sportbe⸗ geiſterung der Jugend der Nachkriegszeit, aber es waren In⸗ flationsgewinne; als die Stabiliſierung kam, zerſtoben ſie. Und das iſt leicht verſtändlich: bei den ungeheuer geſtiegenen Bootspreiſen läßt ſich mit einem kleinen Mitgliedsbeitrag nicht auskommen. Rudern iſt nun mal ein teurer Sport. Es gibt zwar verſchiedene Methoden, ihn billiger zu geſtalten, ich weiß aber nicht, ob die Vertreter der ſtädt. Behörden, die heute an⸗ weſend ſind, ſie billigen werden. Da iſt z. B. die Abſchaf⸗ fung der Luſtbarkeitsſteuer für eine ſo ernſte Sache, wie ſie eine Ruder⸗Regatta darſtellt. Dazu kommt die unge⸗ heure Belaſtung der Bootshäuſer mit Steuern und anderen Abgaben. Ich bin feſt überzeugt, es hat nur dieſes Hinweiſes bedurft, um unſerer nächſten Eingabe in dieſer Hinſicht vollen Erfolg zu ſichern. Im November 1913 wurde dieſes Haus ſeiner Beſtimmung übergeben, aber nicht lange ſollten ſich die Mitglieder des Hau⸗ ſes erfreuen können; denn ſchon 9 Monate ſpäter zogen die erſten ins Feld hinaus. 23 unſerer Mitglieder ſollten leider nicht mehr zurücktehren. Ihnen, die ihr Leben fürs Vaterland gaben, gilt ſtets unſer treueſtes Gedenken. Mit einem kraft⸗ voll aufgenommenen„Hipp, hipp, hurra“ endete Herr Dr. Barber ſeine klug geſpickten— bezüglich der Beſteuerung— Ausführungen, die lebhaften Beifall 8 Nach einem Muſikvortrag,„Jubel⸗Ouvertüre“ von Weber, brachten verſchiedene Redner ihre Glückwünſche dar. Als erſter K erhielt Prof. Häfner das Wort, um jenen zwei Männern wärmſtens zu gedenken, die ſich für den Werdegang und das Anſehen des Vereins ſo außerordentl. verdient gemacht haben. Es ſind dies die Herren Ludwig Schumacher, Ehren⸗ vorſitzender und Heinrich Appel, Ehrenruderarzt. Ihnen iſt denn auch in gebührender Weiſe einleitend in der herausge⸗ gebenen Feſtſchrift gedacht. Die Reihe der Vertreter der gratulierenden Sportvereine eröffnete Herr Pfeffer, der Vorſitzende des hieſigen Re⸗ gatta⸗Vereins, als Geſchenk eine Beſtuhlung für das Vor⸗ ſtandszimmer des Bootshauſes überreichend, gewiſſermaßen als Symbol der Einigkeit für die kommenben Geſchlechter. Es reihten ſich an die Vertreter der Rubervereine: Offen⸗ bacher„Undine“, Rudervexein Frankenthal, Rudergeſellſchaft Worms, Ruderverein„Alemannia“ Karlsruhe, Heidelberger Ruderklub, Heilbronner Rudergeſellſchaft„Schwaben“, Stutt⸗ garter Rudergeſellſchaft, Karlsruher Ruderverein und Waſ⸗ ſerſportverein Mülheim a. d. R. Weiter ſprachen Vertreter des Waſſerſportvereins„Vorwärts“ Mannheim, des Kanu⸗ Regattavereins Mannheim⸗Ludwigshafen, des Mannheimer Ruderpereins„Baden“ als jüngſter Verein am Rhein und Neckar, des Frankfurter Regattavereins, des weiteren Herr Ries als Vertreter des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege, Herr Dr. Wolfhard für den Badiſchen Landtag und Bürgermeiſter Dr. Wallt als Vertreter der Stadt Mannheim. Starkes Intereſſe und lebhaften Beifall errangen vornehmlich die beiden letzten Redner, die ver⸗ ſprachen, den Wünſchen und Anregungen an maßgebender Stelle weitgehenoͤſt Rechnung zu tragen. Einige beſtimmte Zugeſtändniſſe bezüglich der Steuerfragen wurden beſonders dankbar entgegengenommen. Alle dieſe Sprecher fanden wärmſte Worte für die ſport⸗ liche Bedeutung des Jubilars und Worte herzlichen Dankes für freundſchaftliche Beziehungen. Faſt alle Redner über⸗ reichten als äußeres Zeichen der Verehrung, Wertſchätzung und Hochachtung äußerſt ſinnreiche Geſchenke, die dafür be⸗ ſtimmt ſind, hinfort die Wände des Bootshauſes zu ſchmücken. Mit dem„Meiſterſinger⸗Vorſpiel“, virthos geſpielt von der Hauskapelle, verſtärkt durch Mitglieder des Nationaltheater⸗ orcheſters, erreichte der Feſtakt ſein Ende. * Im Anſchluß an dieſe Gründungsfeier fand vor dem Bootshauſe die Tauſe dreier neuer Boote ſtatt und zwar eines Rennachters, der übrigens ſeine Feuerprobe im kürzlich ſtattgehabten Herbſtrudern bereits glänzend beſtanden hat, eines Rennvierers und eines Gig⸗Zweiers. Dieſe Boote ſind Jubiläumsſtiſtungen und zwar ſtifteten die Damen des Vereins Vierer u. Zweier, die Herren den Achter. Die Weihe⸗ rede in ſehr hübſcher poetiſcher Form hielt ein weißgehleidete Mädchen und zwar taufte ſie den Achter auf„Amicitia“, den Vierer auf„Frauendank“ und den Zweier auf „Wuchtig“, in freundlichem Gedenken an ein Vereinsmit⸗ glied. Ein Vorſtandsmitglied übernahm dankbarſt die wert⸗ nollen Gaben und knüpfte daran das Gelöbnis für ehrenvolle Pflege. * Für einen ſportausübenden Verein ſind ſchöner als alle Worte die Taten. Sie allein beſtimmen den Geiſt und die ſportliche Auffaſſung des Vereins. Es bleibt nun wohl das erfreuliche Moment des Jubiläumsjahres, daß gerade nach dieſer Richtung bei der„Amicitia“ Taten zu verzeichnen ſind. Mit 23 Siegen ſteht„Ameitia“ mit an führender Stelle unter den deutſchen Rudervereinen. Das bedeutet einen ungeahnten Aufſchwung und eröffnet eine recht verheißungsvolle Per⸗ ſpektive für die kommende Ruderſaſſon. * 4 6. Motorrad⸗Dreiecks⸗Rennen des Motorfahrer⸗Klub Mannheim D. M. V. Glänzendes Abſchneiden der Mannheimer Fahrer Das 6. Motorrad⸗Dreiecks⸗Rennen, veranſtaltet vom Motorfahrer⸗Klub Mannheim, D. M.., verfehlte auch in dieſem Jahre ſeine große Anziehungskraft auf die beſonders für motorſportliche Veranſtaltungen begeiſterte Mannheimer Bevölkerung nicht. Tauſende umſäumten in dichten Reihen die traditionelle Dreiecks⸗Bahn, zwiſchen den Vororten Käfer⸗ tal und Waldhof. Die Vorarbeiten zur reibungsloſen Ab⸗ wicklung des Programms, waren auf das vorſorglichſte ge⸗ troffen und dank des einſichtigen Wettergottes wurden die großen Mühen reichlich belohnt. Durch die gute Verfaſſung der Rennſtrecke wurde in allen Klaſſen vorzüglicher Sport ge⸗ boten, ſodaß die bis zum Schluſſe der Veranſtaltung treu aus⸗ harrenden Zuſchauer voll und ganz auf ihre Koſten kamen. An der Organiſation der Veranſtaltung iſt nichts, aber auch gar nichts auszuſetzen geweſen. Auf die Minute ſchickte der Starter die Fahrer der Leichtkrafträder über die von den Polizeimannſchaften muſtergültig abgeſperrte Bahn. Dieſen folgten in raſcher Aufeinanderfolge die anderen Klaſſen. Zahl⸗ reiche Maſchinendefekte ſorgten für abwechſlungsreiche Poſi⸗ tionskämpfe. Auch einige Ueberraſchungen blieben nicht aus. So ſah z. B. der beſtbekannte Mannheimer Rennfahrer E. Islinger ſchon als ſicherer Sieger aus, als ihn 2 Kilometer, in Geſtalt einer Vergaſer⸗Verſtopfung, das Schickſal erreichte. Aehnlich erging es dem Mabeco⸗Fahrer Heck(Berlin), im 6. Rennen. Unfälle ereigneten ſich glücklicherweiſe nicht, trotz⸗ dem der Fellbacher Mack auf Schütthoff durch Auspuffrohr⸗ bruch in voller Fahrt von ſeiner Maſchine ſtürzte, ohne aber Schaden zu nehmen. Das in Brand geratene Motorrad wurde von den hilfsbereiten Zuſchauern vor völliger Vernich⸗ tung gerettet. Von den einheimiſchen Fahrern, die ſehr er⸗ folgreich abſchnitten, gewinn E. Islinger zwei erſte Preiſe. Je einen Erfolg konnten F. Islinger und A. Joachim für ſich buchen. Der wohlgelungenen Veranſtal⸗ tung im Freien ſchloß ſich nach dem Rennen eine ebenſolche im Saale der Turngemeinde Käfertal an, bei der die Sieger⸗ ehrung vorgenommen wurde. 1. Rennen: Kat. 6 Leichtkrafträder bis 175 cem. Zylinder⸗ inhalt. 4 Runden— ca. 19,3 Km. 1. A. Geis(Pforzheim) auf D. K. W. Zeit: 13.31,3 Minuten.(Durchſchnitt: 84,6 Km.) 2. H. Baitenberger(Mannheim) auf D. K. W. 3. F. Heer (Pforzheim) auf Heer. Von 6 gemeldeten Fahrern erfüllten fünf ihre Startverpflichtung. Nach dem Fallen der Flagge übernimmt Geis(Pforzheim) auf D. K..die Führung und vergrößert von Runde zu Runde ſeinen Vorſprung. Beim dritten Paſſieren des Zieles hat er bereits Vollbrecht und Rinklef überrundet. Mit einem großen Vorſprung beendet Geis, der in der zweiten Runde eine Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 84,6 Km. erreichte, vor Baitenberger(Mannheim) und Heer(Pforzheim) das Rennen. 2. Rennen. Kat. A. Motorräder bis zu 250 cem Zylinder⸗ inhalt. 4 Runden— ca. 19,3 Km. 1. F. Islinger(Mann⸗ heim) auf N. S. U. Zeit: 13,42 Min.,(Durchſchnitt 85,8 Km.) 2. E. Kern(Pforzheim) auf U. T. 3. K. Staib(Pforzheim) auf Ernſt Mag. Im zweiten Rennen, Motorräder bis zu 250 cem Zylinderinhalt, ſchickte der Starter ein Zehnerfeld auf die ca. 80 Kilometer lange Reiſe. F. Islinger kommt ſehr ſchlecht in Fahrt, hat ſich aber ſchon in der Zielgeraden auf den vierten Platz vorgeſchoben, um ſich zu Beginn der zweiten Runde, un⸗ ter dem lebhaften Beifall der Zuſchauer, an die Spitze zu ſetzen, welche er bis ins Ziel nicht mehr abgibt. Meiſezahl endet weit zurück als Zweiter.— 3. Rennen: Kat. B, Motorräder bis zu 350 cem Zylinder inhalt, 6 Runden, zirka 29,5 Km. 1. A. Joachim(Mann⸗ heim) auf New⸗Imperial. Zeit 21,1 Min.(Durchſchnitt: 84,2 .); 2. O. Henninger(Karlsruhe) auf..; 3. L. Weber (Maunheim⸗Neckarau) auf Weber, 4. G. Schlicker(Wiesloch) auf Schütthoff. Einen ſehr intereſſanten Verlauf nahm das 3. Rennen, das ſich zu einem Duell Joachim(Mannheim) und Henninger(Karlsruhe) zuſpitzte. Die erſten drei Runden lag Henninger weit vorne und ſchien ſicherer Sieger⸗ Do Joachim kam in den drei weiteren Runden immer näher und näher und im Ziel blieb Henninger mit Motorradlänge ge⸗ ſchlagen. Schlicker(Wiesloch) gab wegen Benzinrohrbruches auf. Dagegen fuhr Mack(Fellbach) auf Schütthof trotz Aus⸗ puffrohrbruches das Rennen weiter. In der vierten Runde aber gerät das Motorrad in voller Fahrt in Brand. Mack ſtürzte, glücklicherweiſe jedoch ohne ſich zu verletzen. 4. Rennen: Kat. C, Motorräder bis zu 500 cem Zylinder⸗ inhalt, 6 Runden, zirka 29,5 Km. 1. E. Islinger(Mann⸗ heim)auf Ardie. Zeit: 18,02 Min.(Durchſchnirt: 98 Km.); 2. Diefenbach(Mannheim) auf.M.., 3. M. Thiel(Saar⸗ brücken) auf Sarolea. Der mit großer Spannung erwartete Kampf zwiſchen Brudes(Nürnberg), Diefenbach(Mannheim) und E. Islinger(Mannheim) endete zu Gunſten des Letz⸗ teren, der auf ſeiner Ardie⸗Maſchine ein prachtvolles Rennen fuhr. Während Brudes auf Viktoria wegen Kettenbruchs vorzeitig aus der Konkurrenz fiel, ſetzte Diefenbach dem durch alle Runden führenden Islinger hart zu, konnte ihn aber wegen allzu vorſichtigen Fahrens, beſonders in der Spitz⸗ kurve, nicht überholen; trotzdem er auf der Strecke der Beſſere war. Mit beinahe zwei Runden zurück wurde Thiel(Saar⸗ brücken) auf Sarolea Dritter. Die übrigen Fahrer, vier, geben das Rennen auf. Rennen 5: Kat. D, Motorräder bis 750 cem Zylinder⸗ inhalt, 6 Runden, ca. 20,5 Km. 1. H. Hausmann(Heidel⸗ berg) auf Viktoria. Zeit: 19,40,1 Minuten.(Durchſchnitt: 90 Km.). 2. E. Sieber(Stuttgart) auf Norton. 3. F. Heck (Berlin) auf Mabeco. Um das fänfte Rennen bewarben ſich Heck(Berlin), E. Islinger(Mannheim), H. Hausmann(Hei⸗ delberg) und E. Sieber(Stuttgart). Heck, von Islinger hart bedrängt, paſſiert in der erſten Runde zuerſt das Ziel, fällt jedoch an der Spitzkurve weit zurück. Islinger vergrößert im weiteren Verlauf des Rennens ſeinen Vorſprung auf über eine halbe Runde. Um den zweiten Platz liefern ſich die übrigen Fahrer einen erbitterten Kampf. Zunächſt führt Heck vor Hausmann und Sieber. In der zweiten Runde iſt die Reihenfolge: Hausmann, Heck, Sieber. Die letzte Runde be⸗ ginnt. Islinger liegt weiter in Führung und am Ziel er⸗ wartet ihn die begeiſterte Zuſchauermenge als Sieger. Aber als Erſter paſſiert Hausmann auf Viktoria vor Sieber und Heck das Ziel. Durch Vergaſer⸗Verſtopfung mußte Islinger das Rennen aufgeben. 6. Rennen. Kat. E Motorräder bis zu 1000 cem Zylinder⸗ inhalt. 6 Runden ca. 29,5 Km.: 1. E. Iſlinger(Mann⸗ heim auf N. S. U. Zeit: 19.52,3 Min., 2. E. Mönch(Walsheim) auf B. S. A. teiligten ſich nur drei Faßrer, von denen Heck auf Mabeco in Führung liegend, nach der 1. Runde aufgab. E. Iſlinger, welcher in kurzem Abſtand folgte, paſſierte unangefochten als Erſter das Ziel. 7. Rennen. Motorräder mit Seitenwagen bis 600 cem: 1. A. B rudes auf Viktoria 13,59, 2. C. Göhler auf Imperia 16.42 Min. Ein ganz hervorragendes Rennen fuhr Brudes (Nürnberg) auf Viktoria in der Kategorie F, Motorräder mit Seitenwagen bis 600 cem Zylinderinhalt, der den Rädern der Klaſſe G nicht nur einen ſcharſen Kampf lieferte, ſondern ſogax ſie überholte und überlegener Sieger in ſeiner Klaſſe wurde. 8. Rennen. Motorräder mit Seitenwagen bis 1000 cem: 1. K. Kübler auf Harley⸗Davidſon in 20,32 Mi. — Heck(Berlin) aufgegeben. Am 6. Rennen be⸗ 0 F 0. Seite. Nr. 457 — 88 5 8 5 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 4. Oktober 190 Kreistagung der Dabiſchen Zurnerſchaftſi Von den Maſten des Bahnhofsplatzes wehen die Fahnen den Abgeordneten des Badiſchen Turnkreiſes zum Gruß ent⸗ gegen. Desgleichen vom Vereinshaus des Turnvereins Mannheim von 1846, in dem die Kreistagung vor ſich ging. Lieinie Hände haben das Haus der turneriſchen Arbeit zum agungslokal umgeſtaltet. Im kleinen Turnſaal gibt eine vom Turnverein Mannheim von 1846 veranſtaltete Aus⸗ ſtellung über Vereinsorganiſation, Werbeweſen uſw., den Abgeordneten Gelegenheit, in das Innere eines großen Ver⸗ eins und die darin geleiſtete Tätigkeit Einblick zu nehmen. Sie findet das lebhafteſte Intereſſe. Verteilt in die einzelnen Räume ſchaffen die verſchiedenen Ausſchüſſe und Fachwarte gründliche Vorarbeit für die am nächſten Tage ſtattfindende Tagung. Die Sitzungen ziehen ſich bis zum ſpäten Abend hin, ſogar über den Beginn des Begrüßungsabends den der Turnverein Mannheim von 1846, der auch die Durch⸗ führung des Kreisturntages übernommen hatte, zu Ehren der bereits anweſenden auswärtigen Gäſte bereitet hatte, da⸗ mit gleichzeitig dem geſelligen Teil in den wenigen Stunden des Beiſammenſeins Rechnung tragend. Mit der Ouvertüre zu„Flotte Burſchen“ leitete die Muſikriege unter Kammer⸗ muſiker Löwekes Stabführung die Vyortragsfolge ein, gefolgt von der Sängerriege unter der Leitung ihres Dirigenten Muſikdirektor Sieder, die mit dem„Rheingruß“ reichen Beifall fand. Der Vorſitzende des T. V. M. v. 1846 Dir. Thenan entbot dem Kreisturnrat und den Vertretern der badiſchen Turnerſchaft eine herzliche Begrüßung. desgleichen dem bereits anweſenden und an der ganzen Tagung teil⸗ nehmenden Oberturnwart der D. T. Max Schwarze, Dres⸗ den. Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß ſich Schwarze wäh⸗ rend ſeines kurzen Hierſeins bei der badiſchen Turnerſchaft wohl fühlen möge. Dem Kreisturnrat dankte der Redner, daß er Munheim als Tagungsort gewählt habe. Realſchuldir. Weiß⸗Schwet⸗ zingen, der Vertreter des 10. Kreiſes dankte im Namen der badiſchen Turner für die freundliche Begrüßung. Der Kreis⸗ turnrat habe gerne Mannheim als Tagungsort gewählt, um damit gleichzeitig dem orößten und rührigſten der badiſchen Turnvereine, anläßlich ſeines 80⸗jährigen Beſtehens für die in der Turnſache geleiſtete Arbeit ſeine Hochachtung zu bekunden und beſonders für die vorzüglichen Roſengarten⸗Schauturnen, die weit und breit bekannt, zu danken. Darauf zeigte Altmeiſter Leutz einen Ausſchnitt aus dem zweckmäßigen Turnbetrieb durch die Turnerinnenabteilung mit Freiübung und die Fruenabteilung mit Keulenübungen. Reichen Beifall erntete Herr Hofſtätter vom Heidelberger Stadttheater lit verſchiedenen Liedern zur Laute. Eine Offen⸗ barung bildeten die Vorführungen der erſten Riege im Kunſt⸗ turnen. Was hier unter Turnwart Adelmanns Leitung all Reck, Barren und Pferd geboten wurde, war ſchlechthin vol⸗ lendet. Aus dem weiteren Programm ſei beſonders Herr Jak. Frank erwähnt, der eigene Dichtungen in pfälzer Mundart zum Vortrag brachte und reichen Beifall als verdienten Lohn erntete. Charleſtonfimmel bezeichnete ſich ein von Turner⸗ innen vorgeführter Tanz, der von Tanzmeiſter K. Helm ein⸗ ſtudiert war. Mit einer kleinen Filmvorführung zeigte die Filmabteilung des T. V. M. von 1846 den Turnvertretern die neuzeitliche Bildwerbung. Der vorgeführte Filmſtreifen aus dem Jubiläumsſchauturnen des T. V. M. von 1846 gab gleich⸗ zeitig einen ſchönen Einblick in die vielſeitigen Betätigungs⸗ Möglichkeiten dieſes Vereins. Pünktlich begannen am Sonntag vormittag die Verhand⸗ ungen in dera großen Turnſaal. Im Rücken des Kreisturn⸗ rates die Büſte des Turvaters Ludwig Friedrich Jahn lor⸗ beerbekränzt. Zu Beginn der Feierſtunde 8 nehmen die beiden Fahnen des..M. 1846 zu beiden Seiten Platz. Die Feierſtunde ſelbſt, eingeleitet durch ein Quartett der Herren Bachmann, Fritſch, Ellingen und Heimig vom Na⸗ tional⸗Theater, welche die„Andante aus dem Quartett O⸗dur von Mozart“ meiſterhaft zum Vortrag brachte, dürfte bei allen Anweſenden einen erhebenden Eindruck hinterlaſſen haben. Eine beſondere Bedeutung erhielt dieſer Weiheakt durch den Vortrag des Ober⸗Turnwartes des D. T. Max Schwarze⸗⸗Dresden, der in ſinniger Weiſe über„Geiſtige Bindungen“ in der turneriſchen Entwicklung die Zuhörer in ſeinen Bann zog. Die Worte Schwarzes ſind ein Bekenntnis ſeines Innerſten. Ein ganzer Turner ſpricht aus ſeinen Wor⸗ ten. Natürlich und einfach. In trefflicher Weiſe vergleicht er die Betätigung auf dem Gebiete der Leibesübungen mit der Natur. Trotz des Formenreichtums des Turngedankens iſt ſein Ruf zurück zu Zweckmäßigkeit, zurück zur Natur. In tief ſchürfender Weiſe offenbart er die Ziele des deutſchen Turnens. Das gemeinſame Lied„Brüder reicht die Hand zum Bunde“ ſchließt die Feierſtunde, worauf Kreisvertreter Weiß den Kreisturntag offiziell eröffnet. Nach begrüßenden Worten an die Vertreter der badiſchen Turnerſchaft heißt der Vorſitzende auch die Vertreter von Staat, Stadt und Behörden willkommen. Bür⸗ germeiſter Dr. Walli, der Vertreter der Stadt Mannheim, begrüßt in deren Namen die badiſchen Turner und findet reichen Beifall, indem er in herzlicher Weiſe der vom badi⸗ ſchen Turnkreis getrennten Turner in Elſaß⸗Lothringen und der im beſetzten Gebiet lebenden Volksgenoſſen gedenkt. Amtsgerichts⸗Direktor Dr. Wolfhard wünſcht als Vor⸗ ſitzender des interfraktionellen Ausſchuſſes für Leibesübungen im badiſchen Landtag, indem er als Turner ſeine ganze Per⸗ ſon für die Förderung der Leibesübungen einzuſetzen ver⸗ ſpricht, der heutigen Tagung einen die Turnſache fördern⸗ den Verlauf. Im Namen des Pfälzer Turnerbundes über⸗ bringt Kreisoberturnwart Wagner⸗Ludwigshafen die Wünſche des Pfälzer Turnerbundes, während im Namen des Mannheimer Turngaues Gauvertreter Stalf die Grüße des Mannheimer Turngaues ausſpricht. Für den Ortsaus⸗ ſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege findet der Vor⸗ ſitzende, Turnlehrer Ries, warme Worte, indem er die Deutſche Turnerſchaft als älteſten und größten Verband auf dem Gebiete der Leibesübungen bezeichnete und deren er⸗ ſprießliche Tätigkeit würdigte, und der heutigen Tagung im Namen ſämtlicher Turn⸗ und Sportvereine den beſten Ver⸗ lauf zu wünſchen. In die Tagesordnung eintretend, fanden die Berichte der Kreisbeamten einſtimmige Annahme. Wie daraus hervorgeht, hat die Turnſache auch im badiſchen Turnkreis eine auſwärtsſchreitende Linie zu verzeichnen. Die in letzter Zeit verſtorbenen Führer ehrt die Verſammlung durch Erheben von den Sitzen. Ueber den deutſchen Turntag in Bremen erſtattete Kreis⸗ obertunwart Schweizer ausführlichen Bericht. Die Fülle der Anträge entwickelte teilweiſe eine lebhafte ebatte. Der Kreisturnrat fand mit all ſeinen Anträgen die Zuſtimmung der Abgeordneten. Die Anträge über Jugendfragen und einige Grenzregulierungen erbrachten eine ziemliche Aus⸗ ſprache und wurden alle zur Zufriedenheit erledigt. Trotz der Notlage der Vereine wurden auch die beantragten Steuer⸗ ſätze genehmigt. Die Erſatz⸗ und Zuwahlen gingen flott von ſtatten. Gandenberger⸗Freiburg lehnte nach 26jähriger Tätigkeit im Kreisturnrat die Wiederwahl als Kreisſchrift⸗ wart ab. Zum Danke für ſeine, dem badiſchen Turnkreis ge⸗ leiſteten Dienſte wurde er einſtimmig zum Ehrenmitglied des Kreiſes ernannt. Außerdem gedachte Kreisvertreter Weiß mit ehrenden Worten ſeiner langjährigen erſprießlichen Tã⸗ tigkeit. Als Kreisſchriftwart und gleichzeitig als Kreispreſſe⸗ wart wurde Prof. Dr. Fiſcher gewählt. Außerdem rückt Wolfsberger⸗Freiburg in das Amt des Kreisſchwimm⸗ warts und Kunzmann⸗Büchenbronn in das eines Kreis⸗ jugendwarts ein. Die übrigen zur Wahl ſtehenden Aemter brachten keine Aenderung. Es wurden wiedergewählt: Iſch⸗ ler⸗Karlsruhe als zweiter Preisvertreter, Ottſtadt⸗Offenburg als Turnwart für Männer, Latterner⸗Pforzheim als Turn⸗ wart für Frauen und Kübler⸗Karlsruhe als Turnwart für volkstümliche Uebungen. Damit hatte der Kreisturntag ſein Ende erreicht, der Ausklang mit einem dreifachen Gut Heil für die Turnſache und dem gemeinſamen Lied„Turner auf zum Streite“. Tulball F. C. Pirmaſens—-FJ.C. Phönixr Mannheim:1(:0) Phönix Mannheim weilte geſtern zum Verbandsſpiele in Pirmaſens, konnte ſich aber gegen die weit durchſchlags⸗ kräftigeren Pfälzer nicht behaupten. Pirmaſens hatte ſeine Mannſchaft wieder verſtärkt, im Tore ſtand zwar ein Erſatz⸗ mann, aber in der Verteidigung wieder Serwein und Ger⸗ man zur Zufriedenheit. Im der Läuferreihe dominierte wie⸗ der Hergert, der den Mannheimer Sturm ziemlich in Schach hielt. Phönix Mannheim zeigte ein eifriges, flinkes und faires Spiel, hatte aber nur im Torwart Hering und im Mittelläufer Beckerle überragende Kräfte. Der Sturm war viel zu unentſchloſſen, um Ausſicht auf Erfolg zu haben. Pirmaſens erzielte ſchon in der 12. Minute durch einen wuch⸗ tigen Schuß Babos nach ſchöner Kombination das Führungs⸗ tor. 3 Minuten ſpäter erhöhte der Linksaußen Fiſcher das Ergebnis auf:0. Noch vor dem Wechſel war der Mittel⸗ ſtürmer Kolb zum 3. Male erfolgreich. Nach der Pauſe hatten die Mannheimer nicht mehr viel zu beſtellen. Aber auch Pirmaſens ließ nach und ſchien mit dem Reſultat zufrieden zu ſein. Die Mannheimer vermochten dann ein Tor auf⸗ zuholen und ſtellten das Endreſultat auf:1 für Pirmaſens. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Karlsruhe, bot nur mäßige Leiſtungen. W. Tabellenſtand der Rheinbezirksliga Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte 4 4— 19:5 8 Sportv. 1907 Waldhof V. f. R. Mannheim 4 2 8 14:5 6 Sportv. 98 Darmſtadt 5 2 2 33 6 Phönix Ludwigshafen 5 2 2 1 10:7 6 V. f. L. Neckarau 4 2 1 1 1728 5 .⸗C. Pirmaſens 2 1— 4 324— Spielvg. Sandhofen 3 1— 2 5211 2 F. V. Speyer 4 1——3:15 2 1903 Ludwigshafen 4 1— 9 2 Phönix Mannheim 5— 1 4 7219 1 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: in Vertretung Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Telephon 26 345 ————————— Soeben erschienen! 3. Oletober 1926 Preis 35 Pfg. Winter- Ausgabe 1926/27 Der besie für den badischen Verkchr u. die angrenzenden Gebiete Verlag Druckerei Dr. Haas ————————————————————— Zeiss&Schwärzel Automobil- und Motorrad- Handelsgesellschaft ALLEIN-VERTRETER: Ger Zündapp- Rudge-Whitworin und Harley-Davidson- Moiorrãder Niannheim, H7, 50 Alte Jungbuschgarage REI QB. Haas S. r. b. H. MANNHEE IN Taschenlahrplan Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. 8 Termischies* Hert stangebote üsdsicgsplatz 14 fel. 230b6(— An einem am 7. Okt. im Unterrichtssaale M 4, 1 beginnenden Anfängerkurse können sich noch 60 einige nette Damen u. Herren beteiligen, Prospekt kostenlos. Einzelunterricht Jzederzeit. 8202 S17 Pünstige Gelenendeit Prachtvolles Schlafzimmer Mahagoni poliert m. I3tür. Spiegelſchrank, weiß. Marmor M. 668 Binzenhöfer Möbellager.Schrei⸗ nerei, Augartenſtr.38. —— 1* Klaviere Vvon herrlichster 95 Tonfülle liefern eventl. ohne Anzahlung unter außerge⸗ Wöhnl. günstig. Bedingungen. Vertriehs- Ges, m. b. H. t. wohnungs-Ausstattung Q.100( E0 30 Schule d. Stündebeek won überzeugender Billigkeit pulloverstoffe entzückende Farbenstellungen.98, 1 Kausleiderstofle., 65 Schwarze K Seidenottomane doppelt breit, für Mäntel..90, 4 90 Schwarze Cöpersamte 4⁰⁰ fehlerirei, hochelegante Ware, 70 em breit Lindener Cöpersamte 6⁵⁰ (Partie) 70 em breitt Crepes marocaines Seir 59⁰ Seide, in mod Farben Ganz besonders schöne Ware fast zur Hälfte des regulären Wertes 05 Eleg. Waschseide 2⁰⁰ für Nerrenhemden modefarb. mit Karos Ueberzeugen Sie sich von meinen ebenso billigen Nantelsioffen von meinen ebenso billigen Kosfiimsfoffen von meinen ebenso billigen Herrensioffen *9081 Tücht. Schneiderin im Kleiderändern, JFticken, Pelze und Knabenmäntel, ſucht n. einige Kundenhäuſ. Anfragen unt. J G 8 an die Geſchſt. 9103 Einen ee. Schnellhohier 650 mm Hub mit Kuliſſenantrieb, zu kaufen geſucht. Angebote unter J D 5 an die Geſchäftsſtelle. 75 8 und bedenken Sie dabei, daß ich seit nahezu 50 Jahren nur 35 u. 55 erprobte, beste Qualitäten führe. 77¹⁰ Vervleltältigungen prompt u. bidlig im — 5— 5 0 817⁴ zu außergewöhnl. R 15 1 G 2, 2⁴ bi igen Preiſen v. Kasino nãchst Geschw. Gutmann Mk. 42.— v rkauft. 3 5 e M. Lauber F 3, 7. Verm jetu Nge Croßer Heller 160m, als Weinkeller eingerichtet mit 2 Büroräumen, einer Schwenk⸗ 35 küche oder Lagerraum im Mittel⸗ bvunkt der Stadt sokort zu ver⸗ mieten. Angebote unter X J159 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Se502 —9103 Die schwersten Bruchleiden werden durch 3 gehalten, sämtliche Bruchbänder und Leib- Toelephon 20 389 Montag, den 4. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) —————ã³— h——3a+—— 7. Seite. Nr. 57 1 Hationaſ- fheater Mannheſm. Vorstellung Nr. 30, Miete E. Nr. 5 Montag, den 4. Oktober 1926 Walleustein(I. Teih) U(Wallensteins Lager— Die Piecolomin) 7 von Schiller In Szene gesetzt von Francesco S10 11 Bühnenbilder: Heinz Grete Technische Einrichtung: Walter Unruh Anfang.30 Uhr. Ende 10.15 Uhr. Personen: Wallensteins Lager Wachtmeister,] von einem Johannes Heinz Terzkyschen PELDDEUEU 7 8.— carie Aldini) 3 in seinem großen 7 aktigen Sensationsfilm A àul; Euschen c1. NMrIE FREDRICcHSSRUcKE- K1 Telephon 32867 u. 30088 Heute und folgende Tage: Derspielplan des gutendeschmacks Karabinier- Regiment. Ein Scharfschũtze 8 Holkische Jäer Buttlerischer Dragoner Karl Haubenreiber Arkebusier vom Regiment Tiefenbach Frita Linn Kürassier von einem walloni⸗- schen Regiment Hanns Barthel Kürassier von einem lombar- dischen Regiment Josel Renkert Kroat Willy Krüger Hans Godeck Raoul Alster Willy Birgel Walter Sack Trompeten Rekrut Gillis van Rappard Bürger Karl Neumann Hoditz Bauer Georg Köhler Bauernknabe Erwin Schmieder- Kapuziner Ernst Langheinz Soldatenschulmeister Harry Bender Marketenderin Else von Seemen Eine Aufwärterin Lotta Schwarzkopf Ein köstliches Spiel in 6 Akten Soldatenjunge Erna Teitel 8 Die Piecolomini Wallenstein, Herzog zu Ewald Schindler bDieser neueste und spannendste F Friedland 8 r e Wilhelm Kolmar tolg in 24 Theatern⸗“ 3 3 ax Piccolomini, sein Sohn, Al a¹ 1 EE Die Geschichte einer flotten Familie 63 üh 0 11 n Fn i.10 Grat Terzuy, Wallenstelns in 6 Akten Maly beis aüser-L: RERR Hans Alber Marg. Huner Regimenter Will) Birgel——— 1 me eee, Wene, Belprogramm Llbert Pauüs lian Plessow Die Lichtbild-Bühne schreibt am 28. 8. 19² über„Jagd auf Menschen“„„„ Wir sind jetzt Isolani, General der Kroaten Buttler, Chet eines Dragoner- regiments Ernst Langheinz ee 00 5 3 55—.55 und 0 Uhr Johannes Heinz Tiefenbach 0 Köhl 75.30,.55—.05 auch in Deutschland soweit, Rinemeler Neumann, 85 W5 930—1040 Uhr E Terzkys Adiutant Walter Sack.00—.20,.35.—.55 8 9 5 Kriegsrat von Ouestenberg Hans Godeck P8. 10—.30 Uhr in nichts den amerikanischen Bildern dieser Art nachsteht „ hier ist etwas geschaffen auf dem Gebietesensationsfilm, das wirklich anerkant WMmngB Herzogin von Friedland, Wallensteins Gemahlin Thekla. Prinzessin von Fried · land, ſihre Tochter Gräfin Terzky, der Herzogin Lene Blankenteld 5 Süramn Karola Behrens Schwester Hildegard Gretha 8—— Ein Kornet— uuerer, G Ne ANNe R 2 Dazu der Gesellschaftsfilm: Kellermeister d. Graf Terzky Josel Renkert elephon 32807 Erster Diener beim Frita Linn 8 on 0 ax 0 ds Zweiter Bankett Willy Krüger HEUTE 65 Ein Diener Harry Bender Diener bei Octavio karl Neumann- Hoditz der neueste Ufa-Film mit 5 8 Vor der 8 in Böhmen Ellen u Daul ar 9 j08 9 6 0 Ort der Handlung: Pilsen.* Spielwart: Harry Bender und Jacob Klingentuf. 3 Heidemann 7 Akte von Spieltisch. u,schönen Frauen Wochenschau Spieldauer 2½ Stunden Anfang.30, 5,45,.00,.15 APOLLO Täglich abends 8 Uhr Hartstein in der tollen Schwankburleske Fridolin oder„Wer ist der Dapa“ Vorher der erstklassige Varieté-Veil Wiedér Friedenspreise + Vorverkauf täglich ab 10 Uhr an der Apollokasse. Telephon 21624. 8420 PVerelaigte Lonzerüleltungen b. M. b. H. Ein deutsches Spiel vom Weg der ——— 1 4 156 Fin Fiimwerk,* grosen Zuspruch der Filmfreunde verdienti] Außer den obengenannten sind rolgende deutsche Schauspieler besonders zu exwühnen: Acolt Kilein, Frieda fichard, Wattor! Heuie 0 Oktober abes flllia, camilia Hermann Picha S Einziger Heiterer Abend Josma Sefim Dr. Ralph Benatzky Berliner Kritiken über den Abend:] „Stundenlang möchte man die Augen schließen und nur Josma Selim hören.“„Ihre Kunst Bat night EeEehen —— —.— Ales für Hina Ein Lustspiel. 5. Neueste Ufa-Wechensechau ..: 1.—— Besuch des amerikan 5 Kreuzers„Memphis“ 2. Große Follzel-Ausstellung — erlin 3. Nn n Atlantio City 4. Koblenz, die porle des flhelnlandes. Anfang des Richterfiims: 440—.45,.35—.10 u..00—40.35 Unr 2 Beiprogramm: 2 100—.10,.50—.35 u..15—.00 Uhr eee Iil Laalunossdxieneheien empfiehlt sich erste Kraft mit reichen Erfahrungen. Gefl. An⸗ fragen unter H R93 an die Geschäfts- stelle dieses Blattes. 347²⁰ Drucksachen n liotert prompt Druckerei Or. G. m. b.., E 6, 2 Malaga ½ Flasche.35 Alter Malaga vr. 1. 55 Sbüwein.58 Tarragona ri..55 ane r. 2. 80 ie- ek-—Wernul en rsen IimsumältSuer ackänusche Salanslunn in norMaleraibürotf Juautat. Kerten zu M.-, 3,2,1- einschl. St. Vorverkauf bei K. Ferd. Heckel, 0 3. 10, Tel. 31102, Mannheim. Musik- haus, P 7, 14a, Tel. 27470, Blumenh. Tattersall. Schwetzingerstr. 16, Tel.— sowie an der Abendkasse. ———.—— Beratung u. Auskunft in allen hauswirtsch. Fragen Mittwoch, 6. Oktober Begian der STcheckI.Sorrikräurse Auskunft u. Anmeldung bis Spät. 5. Okt. von 10-12, -5 Uhr, auch für 7930 7 anderen Kurse. Von der Neise zuruck Dr. Marie Steffan Cattersallstr. 14: Tel. 27082 ExI000 Manabeins — Ullle t 3 D 15 1 dnulehütk Verkaui nur Auigang durch 1 Treppe hoch den Hausflur Im Eingang sehenswerie Luslagen! Lumson & Co. Billigste Bezugsquelle murgute Stofie Cewaltige Vorteile bletet Ihnen unser dleiober-Angebot Wir kauften grosse Posten gute und bringen dieselben zu einem fabelhaft billigen Preis, trotzdem die Wolle teurer wird. Relncooll. Velour de lälne elour Mouune in vlelen schönen Fatben, 130 em breit, zum Aussuchen * ++.9o Mlk.— Unset billiges Unsere billige Unsete—— Eonaonſac Relnwollene Reinw. Crep- 4 Popeline Harocaine in ganz Ge in neuen Tar-— Zeich- ware ben, doppelbr. 600 nungen 6 Meter nur 0Ufi. Meter nur l. Metet l. Offene Stellen versiderungs-vertreier Em 88 geben Sie Ihre Werbekraft einer alten, gut fundierten, bekannten u. vornehmen Geſellſchaft, die alle Zweige führt. Ber⸗ langen Sie Angebot unter K M 61² bel Rudolf Mosse, Mannheim, — EE daß unsere Vertreter monailich bis 750 Marl an Proviſion verdienen, außerdem noch Sixum und Prämien bei Eignung.— Leichte Reiſetätigkeit mit vornehmem Kirtikel. Geeignet für abgebaute Bühnenangeſtellte und Beamte. Es werden noch einige Damen und Herren eingèstellt. Meldungen erbeten: Heute von ½10 Uhr bis 12 Uhr vor⸗ mittags und von 3 bis 6 Uhr nachmittags. Büro Augartenstraße 6 part. —8 Des asnesesesesesesseseese Bänzender Verdiensty—— Edao4 Bruchleidende. — 25. V 0⁰ Trucle Voisin, l Sebl. Tanziehrelin erteilt individuellen Tanz-Unterricht in alter sowie moderner Tanzkunst. ULQEnennn — Dr. Wollfermanns Spezial-Bruch-Band unter Garantie zurück- bi en wer n in eigener Werkstätte nach Me3 tigt. Meine 303ähr. Erfahrung Wiederbeginn eines Anfängerkurses für moderne Tänze am 12. Oktober. auf diesem Gebiete bürgt für tadellosen Aininniniinun iiuͤnimuuanmnuuinnunmununntiimununnttttenuuuisniniuuunuinimiuutnpinsmiuuviinimiuinutummuununimimuuunnnninuuuntinum Sitz u. sichere Zurückhaltuns des Bruches. A. Wifienberg, Bandagen u. Orthopädie Mannheim, B 6, 29, part. Ikoln Laden) gegenüber dem Friedrichspark 844² Anmeldungen rechtzeitig erbeten. Mäßiges Honorar. Anmeldezeit: 10-1 u.-8 Uhr. e 3, 21/22 part., gegenüũber dem Mationattheater, Tel. 32189. 8 fült Lciamädenen! zu 3 Perſ. ge⸗geſucht. Gute Empfehl. U durchtlebernahme der Alleinvertretung Suche per ſofort eines mehrf,patentamtl.geſch. prakt. Ge⸗ 22 885 brauchsartikels.unbegrenztenAbſatz⸗ möglichkeiten. Jedermann iſt Käufer. 0 6 Verkaufspreis IMk.Herren, die über ca. 200 Mk. verfüg., belieb.ſichzwecks unver⸗laut in Stenographie bindlicher Vorführung einzufinden; lhu. Maſchinenſchreiben, Dienstag5.Okt..9 UhrabHotelcentral firm in Korreſpond., an ſelbſtänd. Arbeiten Zußperläſſ., Küchtiges gewöhnt, ſowie f. alle vork. Bürvarbeiten. das gut bürgl, kochen Alleinmädchen Ausführl. ſchriftliche kann, nur mit guten für kl guten Haushalt] Angebote m. Gehalts⸗ anl ch. unt. J L 12 1 8—94¹9 erfordl. Kleine Merzel⸗ 0 7. 12, 4. St. 8040 ſtraße 6, 3, St. 8966 3 3 * Macco-Batist, vollbreit &. Sette. —————— Nr. 457. Neue Mannheimer Zeitung—— Montag, den 4. Oktober 1928—4 E 2 Oelsse Wüsche-Stokfe Hemdentuch vollbreit Hemdentuch, gute Ge⸗ brauchsware, Meter 50, „„„„„ Meter 38 Pi. 42 f. Hemdentuch, starke, solide 65 Qualitbtt. Meter Pf 98.— b0. Wäschetuch. mit Lein.-Appr. blendend weiß, starke Qual. speziell ſür Kissen Mtr. rein Macco,„„„ Meter Macco-Batist, schöne MWaren, usst. er-Ar U. u. ferti guie, erprobie qualitaten— selten Billig! 98 Damenwäsche MalBade IId flaum-Aaper .204 .90 17⁵ .65 .80 .90 Bettbarchent, echtrot u, feder- dicht, Kissenbr., st..60 Mtr. Bettbarchent, echtrot u. feder- dicht, Deckhetbr. st..75 Mtr. Bettbarchent, prima Oualität, Kissenbreite„ Statt.35 Mtr. Beitbarghent, prima Oualität Deckbettbr., statt.60 Mtr. Bettbarchent i. 2schläfrig. Bett 160 cm br., Ia. Qual., st..65 Matratzen-Drell, gestreift, gute halbl. Qual., 120 cm, Mtr..65, Matratzen-Drell schöne * Qual., echt Macco,„ Meter 95 Pi. Hundruch-Liofie iür Küchen-Handtücher 3 Handtuch-Stoff, Reinleinen grau gestreift,,„ Meter 88, Frottler-Handtücher, weiß, mit EKante und farbig gestr, 40/95 und 42/100 cm, St. 98, Meter 48, 25,28 Pi. 75 f. 95 f. Frottler-Badetücher für Kinder weib, m. Rand, 80/100, 100/100 2 2„ Stück.50, 200 Meige kic-Käper. Cruxe-fine?] Kissen- und Betiuc-Nalaleinen Bett-Damuste Flock-Köper Ren Blumen-Damaste, 130 em breit voll, 80 em breit.. Meter 62 Pi. 35, 90 Pi. solide Qualität.. Mtr..75,.25 Flock-Kõ Streiken-· D te, 13 i stare Oualität Meter 78 Pl. e 220 Gient 8.50 Flock-Köper, 80 em breit, sehr 95 9 NS Streifen-Damaste, 130 em breit,.90 kräftige Qualität.. Meter Pf. Bettuch-Halbleinen, solide und 1 40 prima u. extrafest, Mtr..28, 1 Croisé⸗ Finet 1 15 gute Qualität...10,.60, aparte, haltbare Qual., Meter TPeech atsie en umen- Damaste 2 25 Marine-blau Flock-Köper bleiche, 150 em breit, besond. 2 65 e e e und Croisé-Finet für 85 schöne, fädige Qualität. Mtr. W. Reformhosen. Mir..75. Pf. Seiden-Damast, 130 cm breit.25 Edel-Macco-Qualität.. Mtr. 9 roise-Fine elbleiche, extra erkules-Qual., mit verstärk- 130 gute Oualität„„„„Meter 1 35 ter Mitte ‚ statt.60, Meter.95 8.35 Damen-Taghemden, Macco und alllen Opal, mit Stichexei und Hohl- 1 95* 9580 8 05 Stück jetzt.50 Saum.. letzt.95, Kasak-Untertaillen mit schöner.35 Damen-Nachthemden, Macco u..90 Stick.-Vz. rein Macco, letzt Büstenhuiter Listen Ater Opal, mit Stick., Stück letzt Damen-Beinkleider, Macco und„Triumph““ Prinzel-Röcke, mit Schöner.25 Opal, mit Stickerei und Hohl-.25 das Ideal der Be- gutsitzende, Stickerei,„„ Stück letzt Saum letzt.50, quemlichkeit und beuege rnes 5 M. .65, 85, Zustenhalter 48ꝛm Seiden-Milanaise mit Spitze, Luxus- ausstattung.90 TJacqu.-Mst., 120 cm, Mtr..50,.75 9 Iuunile äun- It Lufüde Gläsertücher, mit Aufhänger 19 Stück 35, 25, Pi Gläsertücher, Halbleinen, mit Aufhänger. Stück 68, Gläsertücher, Reinleinen, mit Aufhänger„„Stück 68, R Gerstenkornhandtücher mit Aufhänger, 45/100 groß 45 P SS Relnl. Küchenhandtücher, 45/100 grog „Siiek 0 mit Aufhänger, 45. 54 80 P. 0180 Sf1 U Allelnverkaut „für meine prakt. Neuheiten patentamtl. geſch. Fepolsterter Kücken-Uu. Schiter-Tracleüern für Großh. Baden abzugeb. In Frage kommt u. a. Induſtrie⸗Kohlenbranche uſw.*9120 Erfinder: J. Reiff, Hannover,— 103. Für die Überwachung der Hausarbeiten eines Unterprimaners 3 5(Realgymnaſium) wird Hüchtige Lchrkraft Oder Haustehrer geſucht. Angebote erb. unter 3 Y 124 an die Geſchäftsſtelle. 2769 Jüngere Velkäuferin eſucht.*9118 rlophon⸗Muſikhaus E. u. D. Schwab K 1. 5b, Breiteſtraße. Tüchtiges, Zuverläſſ Alleinmädchen Das kochen, alle Haus⸗ arbeiten verrichten u. 45 7 3 auch nähen kann, ſof. geſucht. Nur ſolche mit gut. Zeugniſſ. wollen ſich melden. 49109 Reis, M 1. 4a. 5 Nähe Waſſerturm großes B4724 Mäuaaunuobäude ca. 1500 am Nutzfläche mit Büros, gr. Hof, Einfahrt alsbald beziehhar preiswert unt. günſt. Zahlungsbedingung. Zu verkaufen. Näheres durch Immobilien⸗Büro Hapcekena .⸗Mk. 3500.—, Zins 110%, zu verkauf. Angebote unt. G T 70 an die Geſchſt. B4726 Stellenbesuche Strebſamer Schneider 28 O. alt, ſucht Stellg. „Angebote unt. J P' 16 a die Geſchſt. 29122 Lehrsienle geſucht in beſſ. Laden⸗ chäft für B ädchen m. b. Schul⸗ Pildung Angebote unter F u 46 8 135 Geſchſt. Sohlikl, Iiabet ſucht iunge Fran beſ. Verhältn. halber. Langjähr. Kontoriſtin, anz. Sprachkenntn., eig. Schreibmaſch. vor⸗ handen. Gewiſſenhafte Ausführung zugeſich. — Angeb. unt. J u 21 an die Geſchſt. 29127 In ſchönſter Lage von B4722 Weinheim gut ausgeſtattete Ia 1 Un.-Wohnuno unter günſt. Beding. 2u Verkaufen d. Immobilienbüro Levi& Sohn Q 1. 4, Tel. 20595/96 Röhren, kompl. mit öhren und 2 Hörer ür 70/ zu verkauf. efl. Ang. u. G G 58 m die Geſchſt. 8999 Echt goldene Damenuhr F Gliederarmband eiswert zu verkauf. dreſſe i. d. Geſchäfts⸗ mit bald aäunt B4708 Felle dis. Bl. Villa im Oſtend (Neubau) beziehbar, enthaltd. 7 Zim. und reichl. Zubehör, Vor⸗ u. Rückgarten, 2 Balk. Loggia u. Garage unt. günſt. Beding. zu verkaufen. B4725 Näh. d. Immob.⸗Büro Levi& Sohn Q1,4 Tel.20595, 20596 ————————— Motorrad Viktoria. 4 PS, elektr. Bel. Sozius⸗Sitz in ſ. g. Zuftand billig zu verkaufen, ebenſo öſitzer Pacidelbeot zu 40 Mark. Telephon 26469 Zwiſchen 1 und 2 Uhr. Gelegenheitskauf! Damenpelz echter Slatefuchs, neu⸗ wertig(Wert 400 4) zum Preiſe von 125 /% umſtändeh. a. Privat⸗ hand zu verkaufen. Angeb. unt. J N 14 an die Geſchſt. 49119 Wenig getragene JHerren⸗, Damen⸗ und Kinderkleider zu verkaufen. B4716 Viktoriaſtraße 12. Lͤaaswavon (hell. Promenadew.) u. Daby-Zinmerwagen zu verk. C S. 20, II. *9129 Deutſche Perser-Brücke 95:170, wie neu, ſchön. Muſter, für R. 70.— zu verkauf. Aoͤreſſe in der Geſchäftsſt. 9131 Federrolle 85 aggon Seife Hellgelbe la Kernseife Vverkäufe kaufen: 1 kompl. Bett, 1 Schrank, 1 Waſchtiſch m. und Marmor, 1 chen m. Marm., 1 Tiſch mit 3 Stühlen, maſſiv eichen, erhalten; außerdem: 1 Elektromophon mit Platten, 1 Bettchaiſel. mit Bett. Anzuſehen: Waldhofſtraße 3, B4733 4. St. links. pol.„ 75.— Selfenflocken S Slockstücke à 200 ęr O. 88[Tavendei-Seite—— ausgewogen. Ffund.95 S Doppelstücke à 200 ęr O. 88 R ia Seifonpupver.25 2 Blockstücke à 400 r.75 Blumnen-S910n B. Polſtergeſch. G. 4. .„„„Paket 3— f ovale Form— 1 Riegel 1 Kilo.88 2 100 f0 Tausch Harmonium gegen Leichtmotorrad. Angebote unt. J8 7 an die Geſchſt.—⁰⁵ Küchen W Niſfeet ckend pracht.— S 1 10 50 Vonk. 1 90 Keunkt 8 — 8 ra Vermi tes Kutpellenst 24 Lun 8 Vexmischtes. ſTen Haene Umzugshalb. zu ver⸗ iiieeeeeeeeeeeeeee Möbl. u. leere Zimm. 77 Tuchverſandhaus Zirka 450 3 Damen, 8 u.— Küchen ep. vermiet. u. ſucht R8 2 Ma ſucht in guter 3 2 Ba4728 Laden, 8 Schtoengerft.. 4 8 0 10 Kompl. eSoſäftsräume r P. r un. in beſter zentralſter 7 N—— alles ſehr gut Stabliage⸗ auch als lag. Höbl. Limmer Fleißige, ſaubere Kauf-Gesüche Landhaus Feudenh. od. Käfertal b. mäß. Anz. zu kauf. geſucht. Angebote unt. an die Geſchſt. — Bfen (Dauerbrand) gebraucht zu kaufen geſucht. Ang. unter G'ᷣ23 an die Geſchäftsſtelle. B9040 * Hiet Cesuche (Hypoth.⸗frei) E6 *9104 Kleiner B4690 Lagenaum * 20 Met, geſucht. Scheib, S 3, 1. 1 Zimmer m. Küche, ev. Küchen⸗ benützung, zu mieten geſucht. Gefl. Angeb. unter F J 34 an die Geſchäftsſtelle. B4709 Tausch Geboten: 4 Zimmer u. ., i. d. T⸗Quadr. Gefſucht:—2 Zimmer und Küche.*9066 Unkoſtenverg. v. 150% wird verlangt. Angeb. unter H O 90 an die zu verk. R 6. 4, 2. St. 369132 (Geſchäftsſtelle 5. Bl. entweder Parterre oder 1. Etage. Es werden etwa 200 am benötigt. Angebote unter§ ᷣ 84 an die Geſchäfts⸗ e ole PR abrikallons, Lager- und Büro-Räume ca. 500—1000 qm mit ſpäterer Vergrößerungs⸗ möglichkeit bei ev. ſpäterem Kauf, gesucht. Eilangebote unter A 0 128 an die 5 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 73⁴ Suche 5 Zimmer⸗ ſſobaüle mit Zubehör, gute Lage *9101 Svent. Tausch gegen 4 Timmer-Wohnung Oststadt an die Geſchäftsſtelle. ——. 2 C 4 Ge 6 0 54 en: 7 Zimmer⸗Wohnung, Friedrichsring, geg.⸗ über Tennisplatz. Geſucht: 9 Zimmer⸗Wohnung. Zuſchriften erbet. unt. X N 26 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle oͤſs. Bl.*8497 Junges 8 ſucht leeres Zimmer Angebote unt. E M12 an die Geſchſt. B4705 Suche auf 1. Novobr. in guk möhl. Zuumer Nähe Viehhof. Angeb. unter J O 15 an die B4785 Geſchäftsſtelle. lut Höblert Aumer mit el. Licht, in Villa i. beſt. freier Stadtlg. per bald zu vermiet. Anfrag. m. näh. 15 v. Beruf u. Anſpr. u 10 a. d. G. 8900 föcle ül. Lner mit eigenem Eingang, elektr. Licht u. Gas z. Kochen an kinderloſes Ehepaar in Neckarau, 4. Stock zu vermieten. Angebote unt. J 59 an die Geſchſt. 49110 Ausstellungstokal beſonders geeignet ſofort oder ſpäter Zu Vormieten d. Immobilienbüro Levi& Sohn Q 1, 4 Tel. 20595/6 100 qm großer Laden Anfang der Mittelſtr. per 1. 1. 27 zu ver⸗ mieten. Nur erſt⸗ klaſſige Reflektanten wollen ſich meld. unt. H P91 a. d. Geſchäfts⸗ —8 Bl. 29067 Schöne helle Büroräume 6 und 7 Zimmer mit Zentralheizung II. und III. Etage Nähe Börse Zu vermieten. Häheres durch Immobilienbüro Levi& Sohn 94,4 Telephon 20 595/ B47²³ Möbl. Zimmer mit el. Licht zu verm. . 1 links. E2, 7 1Treppe gut möbl. Zimmer zu vermieten. 9065 an 1 od. 2 Herren zu vermieten. B47²⁰ C 4. 8, 4. Stock. Lindenhof möbl. Zimmer mit elekt. Licht ſof. zu ver⸗ mieten Eichelsheimer⸗ ſtraße 12, 3 Tr. links. *9112 Luut möbfiert. Zmmer mit 2 Betten ſofort zu verm. Augartenſtr. 8, 4. Stock rechts. 9114 Nähe Bahnhof. Schön möbl. Wohn⸗ u. Schlafzimmer, Küchen⸗ ben.(Klavier) an jg., gutſit., kinderl. Ehep. zu verm. Kl. Merzel⸗ ſtraße 6, 4. St. B4734 Gut möbl., gr. Eck⸗ zimmer, freie Lage (Bahnhofn.) el. Licht, a. ruh. Herrn ſof. z. v. Ecke Thoräckerſtr. 1/ Bismarckpl. 13, 3 Tr. rech — Mittagstisch In beſſ. 8 Haus⸗ halt(Nähe Neckarbr.) können—3 Damen oder Herren guten Mittagstiſch erhalten. Näheres 9133 Günsſiges Angehol. Schlafzimmer mit 270. Schlaßimmer ec; Eiche mit weiß. 8 1. 100. mor. S Büfett 180em borkher 900 Mahag. pol. Mk. 5 Wasdurau hat noch Tage frei. W J5. 17. Plagenbeistalff wunderbares Modell Zteilige Wollmatratze . 286. 1 1 0 0 r Binzenhöfer Möhellager u. Schrelnerel Augartenſtr. 38. B4719 Nur gute Ware aus eigener Polſterwerkſt. S. Heuer, T 4a, 5 B470⁴ Kariofiel- Besteliung zum Einkellern werd. angenommen.*9102 Gg. Dieterle vormals K. Lieber, Elfenſtr. 12. Ordentli Ang. erb. unt. J V22 Sellaſtoege—— geſucht. E 2. 9, 2 Tr. Gut möbl. Zimmer zu*9137 „1 Treppe. Gut 7 7 Zimmer mit 1 od. 2 Betten u. ſepar. Eing. in beſſer. Hauſe zu verm. Näh. P 1. 6, 3. St. od. Laden *9135 Ankauf von getragen. Herren⸗ kleidern, Schuhen, Wäſche und gebraucht. Möbel ete. S205 J. Bornſtein, T 2. 10, Teleph. 23 718. Durchaus perfekte Schneiderin nimmt Kunden außer dem Hauſe an. Angeb. unter J Q 17 an die Geſchäftsſtelle. 49123 Komplette Schlatzimmer⸗ binrichtung Eiche gew., mit Spiegel⸗ ſchrank, weiß. Marmor Huic uno Eiche, gen ichſt mit -ür. Spie, elschrau Telephon 21 800. Schränke lack. Mk. 35.— unterricht in chemie, POsIK U. Painemauk Eünhun 4. 2 Min v. Hauptbahnho erteilt auf Grund jahr⸗ dehntelanger Handels⸗ unterrichts⸗ u. Bücher⸗ Reviſionstätigkeit am Tage u. abends gründ⸗ lichen Unterricht in Buchführung Scheck- u. Wechsellehre Rechnen 58 Einheitskurzschritt verkaujt 40014——— chönschnellschreiben Binzenhöfer Fundschrift Möbpellager und Schrelnerel[ franz. Sprache Augartenstrase 88 und anderen Wgnan, 55 Akabemiker(Dr. phil. 9 nat.) erteilt Nachhilfe⸗ —*