Dienstag, 5. Oletober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſhatsete Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1.•6, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, ————— e 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 E 2 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 8 walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. 8— keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben r öeilt Preis 10 Menig 1926— Nr. 460 0 G4 einſp. eklamen Anzeigenpreiſe nach Tarij, bei Bcran J Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. er —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge dun Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung· Unterhaltungs-Beilage · Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen. Geſetz und Necht Volksvartei und Wirtſchaftsfragen Die Düſſelborfer Tagung der D. V. P. Als Ausgang des Parteitages der Deutſchen Volkspartei fand, wie ſchon berichtet, am Montag im Wilhelm Marx⸗Haus zu Düſſeldorf unter außerordentlich ſtarker Beteiligung aus dem ganzen Reich eine Sitzung des In duſtrie⸗ und Handelsausſchuſſes der Partei ſtatt. Im ganzen waren etwa hundert Vertreter der Deutſchen Wirtſchaft und Politik erſchienen, ſowie die Miniſter Dr. Streſemann, Dr. Curtius und Dr. Krohne. Von der Verſammlung ſtürmiſch begrüßt, nahm ſofort Generaldirektor Dr. Vögler das Wort. Er betonte, daß die Hauptaufgabe heute in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit beſtehe. Dazu ſei eine Preisſenkung auf allen Gebieten erforderlich und mit allen Mitteln zu erſtreben. Der Wirtſchaft ſei es gelungen, die Vorausſetzungen zu ſchaffen, von denen auch wir zu einer beſſeren wirtſchaftlichen Arbeit zu gelangen hoffen. Mehr als die Grundlage ſei aber auch noch nicht da. Von einer Blüte der Wirtſchaft, die man etwa aus den Börſenkurſen erkennen könnte, könne keine Rede ſein. Selbſtverſtändlich habe die Not mehr als alles andere dazu beigetragen, den Anſporn zu rationeller Bewirtſchaftung zu geben. Heute hätten wir das Ergebnis zu verzeichnen, daß wir auf der ganzen Linie trotz verkürzter Arbeitszeit eine Leiſtung haben, die beſſer iſt als vor dem Kriege. Der engliſche Streik geht einmal zu Ende, aber ſeine Wirkungen werden noch lange Zeit für uns günſtig ſein. 9 An Hand einer Statiſtik wies Dr. Vögler nach, daß der Durchſchnittserlös des Ruhrkohlenbergbaus im Monat Auguſt für den Auslandsabſatz nicht einmal 13 Schilling betragen hat, für In⸗ und Ausland zuſammen 14“ Schilling. Der Ruhr⸗ kohlenbergbau habe alſo aus der Kohlenhauſſe nur den Vor⸗ teil, daß er volle Beſchäftigung bekam und ſeine Halden ver⸗ ſchwunden ſind. Eine Steigerung des Verdienſtes iſt bisher aus dem engliſchen Streik nicht erzielt worden. Man hät in letzter Zeit, ſo fuhr der Redner fort, viel von internationaler Verſtändigung gehört, und es läge nahe, auch bei der Kohle zu einer ſolchen Verſtändigung zu kommen. Wir haben dieſe Verſtändigung ſchon vor Jahren verſucht. Wir glaubten, auch einen Weg ge⸗ funden zu haben, aber die Engländer lehnten die Ver⸗ ſtändigung ab. Es wird viel auf Kartelle und Syndikate geſchimpft. Mit Kartellgeſetzen kann man den Gang der Wirtſchaft nicht regeln. Auswüchſen kann mit anderen Mit⸗ teln begegnet werden. Es gibt keinen Truſt, der es wagen kann, die Oeffentlichkeit zu mißhandeln. Die Regierung muß das Vertrauen haben, daß die Männer, die an der Spitze dieſer Vereinigungen ſtehen, dieſe Grundwahrheit auch zu ihrer eigenen machen. Nun iſt kürzlich der Eiſenpakt zuſtande gekommen. Es iſt eine bedeutſame Tatſache, daß Länder, die noch vor kurzem als heftigſte Gegner politiſch und wirtſchaftlich daſtanden, es unternommen haben, ihre Erzeu⸗ gung derart aufeinander abzuſtellen, daß jeder Zuwachs des einen auch einen Zuwachs für den anderen bedeutet. Die Quote, die wir bekommen haben, iſt nicht gut. Wir haben trotzdem geglaubt, das Abkommen ſchließen zu können, weil wir optimiſtiſch ſehen bezüglich der weiteren Entwicklung der Dinge. Aus dieſer Verſtändigung wird ein ſtarker wirt⸗ ſchaftlicher Impuls entſtehen. Die Bedeutung des Ab⸗ kommens liegt, von der wirtſchaftlichen Seite abgeſehen, darin, daß dieſe wirtſchaftliche Verſtändigung nur auf die Dauer Beſtand haben kann, wenn hierauf auch eine politiſche Verſtändigung erfolgt. Das eine ohne das andere iſt nicht möglich.(Lebh. Zuſtimmung.) Der eine Pakt kann nicht be⸗ ſtehen bleiben, wenn nicht Streſemann ſeinen politiſchen Pakt zuſtande bringt. Wir haben in dem Optimismus, daß wir einer geſunden Zeit entgegengehen, dieſen Pakt geſchloſſen. Mit dieſem Wirtſchaftspakt wird auch der Stabiliſie⸗ rungsgang im Weſten gefördert. Internationale Ver⸗ ſtändigungen werden in der Oeffentlichkeit nicht immer günſtig beurteilt. Demgegenüber muß betont werden, daß nur eine Wirtſchaft, die ſtark national iſt, überhaupt in internationale Verhandlungen eintreten kann. Hätten wir nicht dank ziel⸗ bewußter Tätigkeit in der Außenpolitik die Möglichkeit ge⸗ habt, uns wieder als ſtarke Nation zu betrachten, ſo wären wir von uns aus nicht an den Verhandlungstiſch in wirt⸗ ſchaftlichen Fragen gegangen.(Lebh. Beifall.) Als Aufgabe der nächſten Zukunft bezeichnete Dr. Vögler vor allem die Belebung des Inlandmarktes. Der Redner empfahl bei dieſer Gelegenheit dem Reichs⸗ verkehrsminiſter, die Kanalbauten nicht zu über⸗ treiben. Brechen ſollte die Regierung mit der Verwen⸗ dung von Arbeitsloſen für alle möglichen Notſtandsarbeiten. Es habe wirklich keinen Zweck, für irgend eine Sache hundert⸗ tauſend Arbeitsloſe zuſammenzurufen, die für die geplante Arbeit garnicht geeignet ſeien. Der Arbeitsmarkt werde ebenſo entlaſtet, wenn man hunderttauſend Arbeiter ein⸗ ſtelle, die dafür ausgebildet ſind. Der Redner kam dann auf die techniſchen Erfolge der letzten Jahre zu ſprechen, namentlich in der Verflüſſigung der Kohle ſei Ungeheures durch den menſchlichen Geiſt ge⸗ ſchaffen worden. Die Auswirkungen dieſer Erfolge ſeien un⸗ 98 überſehbar, Auf anderen Gebieten werde es ähnlich ſein. Wir müſſen verſuchen, durch Qualitätsarbeit und neue Er⸗ findungen, durch neue Mittel und Wege der Natur die Waf⸗ fen abzutrotzen, um uns in dem gegebenen kargen Wirt⸗ ſchaftsraum zu vergrößern. Zum Schluß wies Dr. Vögler darauf hin, daß es ein Irrtum ſei, wenn die protektioniſti⸗ ſchen Politiker glaubten, der Wirtſchaft dadurch Feſſeln an⸗ legen zu können, daß ſie eine Schranke nach der anderen durch das Wirtſchaftsgebiet ziehen. Auf die Dauer laſſen die Völker es ſich nicht gefallen, daß Millionen von Arbeitsloſen infolge einer falſchen Politik als eine ſtändige Ge⸗ fährdung der Wirtſchaft herumlaufen. Die Schranken wer⸗ den und müſſen fallen. Wir ſtehen am Anfang eines neuen Zeitalters, dem die Wiſſenſchaft und die Technik ſein hervorragendſtes Gepräge geben. Ich bin feſt überzeugt, daß ſich aus dieſer Tatſache auch die Grundlagen zu einer neuen Kultur ent⸗ wickeln werden. Noch niemals hat die Maſſe, ſondern immer nur die Perſönlichkeit den Fortſchritt bedeutet. Wenn es uns in der kommenden Zeit nicht an Perſönlichkeiten man⸗ gelt, dann braucht uns um die Zukunft unſeres Volkes nicht zu bangen.(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.) Als zweiter Redner ſprach über Steuer⸗ und Handelspolitik Abg. Keinath. Die deutſche Wirtſchaftsnot kann nur beho⸗ ben werden, wenn die Steuerpolitik eine Entlaſtung in den zurzeit unerträglich hohen Geſamtabgaben und die Handels⸗ politik eine Entlaſtung des inneren Marktes von dem Pro⸗ duktionsüberſchuß bringt. Auch der leider verſchobene neue Finanzausgleich müſſe eine entſchiedene Beſſerung bringen. Die Höhe der Gemeindebedürfniſſe darf nicht nach den un⸗ günſtigſten Gemeinden errechnet werden. Ungleichheiten zwiſchen den Gemeinden müſſen vielmehr durch einen auge⸗ meſſenen Laſtenausgleich gemildert werden. Im ganzen muß jedenfalls für den Steuerzahler eine geringere Geſamt⸗ belaſtung herauskommen. Beſonders iſt zu fordern eine Senkung der übertriebenen Sätze der Einkommenſteuer und der nur als vorübergehende Notſtandsmaßnahme eingeführ⸗ ten Hauszinsſteuer. Der Handelspolitik iſt durch die geſteigerte Be⸗ yölkerungsdichte und die Daweszahlungen die Aufaabe ſtärk⸗ ſter Exportförderung vorgeſchrieben. Leider ſind die bis⸗ herigen Ergebniſſe der Handelsvertragsverhandlungen trotz guten Willens auf deutſcher Seite nicht befriedigend, weil zwar Meiſtbegünſtigung, aber zu wenig Zollbindungen er⸗ reicht worden ſind. Die Vorſchläge zur Aenderung des gan⸗ zen Handelsvertragsſyſtems durch Einführung eines Kol⸗ lektivvertrages zwiſchen einer Reihe von Ländern ſollte ernſtlich und wohlwollend geprüft werden. Einen Ueberblick über die Entwicklung der Verkehrsmittel gab der dritte Redner Abg. Dr. Gildemeiſter. Er bezeich⸗ nete es als die Aufgabe des Staates, in erſter Linie die Ver⸗ kehrshoheit zu pflegen, d. h. weniger und gerechte Bindungen zu ſchaffen, die eine faire Konkurrenz zwiſchen den einzelnen Transportmitteln ermöglicht, die allein die billigſte und beſte Transportwirkung ſchaffen könne. Die ſtaatliche Leitung der Verkehrsfragen leide an verfehlter Organiſation. Die Wirt⸗ ſchaft ſolle ja nicht glauben, daß ihr ein verbilligter Transport⸗ weg auf der Waſſerſtraße nur genehm ſein könnte. Sie müßte ja doch nur die Koſten für die Herſtellung dieſer Transport⸗ mittel auf dem Wege über die Steuern tragen. Unſer ganzes Verkehrsweſen beoͤürfe einer vollkommen neuen Or⸗ ganiſation, die die Hoheitsverwaltung des Reiches klar⸗ ſtellt, noch mehr aber die Laſt ſo verteilt, daß die verſchiedenen Transportmittel unter gleichen Bedingungen miteinander in Wettbewerb wieder treten können. Man müſſe bei der Schaf⸗ fung jedes Verkehrsmittels nüchtern, mit dem Rechenſtift in der Hand die Frage beantworten: Inwiefern iſt die Schaffung eines neuen Verkehrsmittels notwen dig? Zum Schluß erörterte der Redner ausführlich, wie Deutſchland eine Un⸗ menge tote Transporte zu fahren hat. In England liege keine Induſtrie weiter als 70 Kilometer von der Küſte entfernt. In Deutſchland gibt es keine ſolche Induſtriezone, weil unſere Induſtrien nicht unter Berückſichtigung der Verkehrslage, ſon⸗ dern der ſtaatlichen Wirtſchaftsgrenzen innerhalb Deutſchlands geſchaffen wurden. In der Ausſprache nahm zunächſt das Wort Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius Der Miniſter, der im weſentlichen auf ſeine auf dem Kölner Parteig gehaltene Rede verwies, bedauerte, daß es nicht mög⸗ geweſen ſei, die Reden in Köln auf dem Parteitag ſelbſt zu halten. Das wäre zum Nutzen der Geſamtpartei geweſen, wie auch die deutſche Oeffentlichkeit? oavon profitiert haben würde. Das ſchwierigſte Problem, ſo erklärte der Miniſter weiter, dem wir in der Regierung gegenüber ſtehen, iſt die Löſung des Rätſels: Waß iſt denn eigentlich Wirt⸗ ſchaft? Es iſt doch nun einmal Tatſache, daß Landwirtſchaft und die übrige Wirtſchaft nicht nur in der Regierung organi⸗ ſatoriſch getrennt ſind, ſondern auch tatſächlich in unſerem Volkskörper entgegengeſetzte Intereſſen haben. Es iſt ſehr ſchwierig, ſie zum Ausgleich zu bringen. Genau die gleiche Frage ergibt ſich im Verhältnis zwiſchen Arbeiterſchaft und Unternehmertum. Es handelt ſich um die Frage: Wie iſt es überhaupt möglich, die Wirtſchaft geſchloſſen zu führen und der Regierung Forderungen oder Tatbeſtände in die Hand zu geben für ihre geſetzgeberiſchen Arbeiten, die von einem einheitlichen Willen getragen ſind. Es iſt eine Tragik, daß wir dieſe Gegenſätze immer von neuem zu hören bekommen und daß wir daher die Arbeit des Aus⸗ Eortſetzung auf Seite 2) Europätjches Erwathen Am ſelben Tage, wo in Köln der Reichsparteitag der Deutſchen Volkspartei zu Ende ging, wurde in Wien der Erſte Paneuropa⸗Kongreß eröffnet. Welche Bedeu⸗ tung dieſer Tagung zukommt, welches Intereſſe man ihr nicht nur bei uns in Deutſchland, ſondern in ganz Europa zuwen⸗ det, das erkannte man ſchon rein äußerlich daraus, daß dabei nicht weniger als 28 Nationen durch Delegierte vertreten ſind. Der Vater der Idee, des Ideals Pan⸗Europa iſt be⸗ kanntlich der junge Schriftſteller Graf Coudenhove Ka⸗ leryi. Seit dem vor etwa vier Jahren erfolgten Erſcheinen ſeines damals außerordentliches Aufſehen erregenden bahn⸗ brechenden Werkes über die ſchickſalshafte Notwendigkeit einer kontinentalen europäiſchen Zuſammenfaſſung, iſt ſoviel un⸗ klares und widerſpruchsvolles über dieſes Thema geſchrieben worden, daß man ſchon vom Standpunkte einer möglichſt durchſichtigen Klärung dieſes Problems den jetzigen Kongreß nur begrüßen kann. Denn zum mindeſten auf dieſen Erfolg darf man dabei wohl mit Beſtimmtheit rechnen. Wie vorausſchauend und zielbewußt im übrigen die Hauptträger von Paneuropa an der Arbeit ſind, ergibt ſich aus der in⸗ tereſſanten Tatſache, daß Graf Coudenhove den Termin für den augenblicklich ſtattfindenden erſten paneuropäiſchen Kon⸗ greß ſchon vor Jahr und Tag feſtgelegt hat, weil er dafür eine mehrjährige Vorarbeit für unumgänglich hielt. Tatſächlich hat dann Coudenhove auch in dieſer Zeit in der Organiſation und der Propagierung ſeiner Ideen imponierende Erfolge erzielt, wie ſich ohne weiteres aus der oben mitgeteilten umfangreichen Teilnahme an dieſer erſter allgemeinen Vereinigung ſeiner Anhänger ergibt. Drei Tage ſoll der Kongreß dauern, über die politiſchen, die wirtſchaftlichen und geiſtigen Grundlagen und Auswirkungen des Problems ſoll dabei geredet werden. Auf das Ergebnis der Ausſprache kann man mit Recht ge⸗ ſpannt ſein. Dies um ſo mehr, als auch aus England und Rußland intereſſierte Vertreter anweſend ſind. Dieſer Um⸗ ſtand iſt deshalb ſo beſonders beachtenswert, weil nach dem urſprünglichen Programm Coudenhoves England und Rußland von der Teilnahme am Europäiſchen Staatenbund ausgeſchloſſen ſein ſollten. Und warum? Weil England unterſcheidet nämlich:.) Das zu bildende Paneuropa, .) einen beſonderen interozeaniſchen Kontinent, zu dem England und ſeine Schutzgebiete gehören ſollen, .) Panaſien, wozu aus geopolitiſchen Gründen auch Ruß⸗ land einrangiert werden ſoll und.) Panamerika, deſſen politiſcher Zuſammenſchluß ſchon am weiteſten fortgeſchritten iſt und das den Männern um Coudenhove, deren Ziel iſt, ge⸗ wiſſermaßen die Vereinigten Staaten von Europa zu ſchaffen, als Vorbild vorſchwebt. Daß Rußland und England ungenachtet der Sonderſtel⸗ Iung, die ihnen zugedacht war, nun auch auf dem Wiener Pan⸗ europa⸗Kongreß vertreten ſind, iſt dem Einlenken Couden⸗ hoves zu verdanken. Auf die ſcharfe Kritik hin, die die vor⸗ geſehene Ausſchaltung dieſer beiden Großſtaaten allenthalben fand, hat ſich Coudenhove nämlich veranlaßt geſehen, noch vor dem Wiener Kongreß eine Erklärung zu veröffentlichen, in der es heißt:„Soweit die Ausnahmeſtellung des Britiſh Empire und des Rätebundes die Eingliederung dieſer beiden Födera⸗ tionen oder einzelner ihrer Teile in Paneuropa nicht geſtattet, iſt das Ziel der paneuropäiſchen Union die enge Zuſammen⸗ arbeit mit dieſen beiden Schweſterkontinenten im Rahmen eines Völkerbundes auf der Grundlage eines weſtöſtlichen Locarnoſyſtems. Die Frage der völligen oder teilweiſen Ein⸗ beziehung Englands und Rußlands in ein paneuropäiſches Zollſyſtem muß unter Berückſichtigung der weltwirtſchaftlichen Zuſammenhänge und der gemeinſamen Intereſſen einver⸗ nehmlich geregelt werden.“ Ein Problem aber, das unter Berückſichtigung der welt⸗ wirtſchaftlichen Zuſammenhänge und der gemeinſamen Intereſſen gelöſt werden ſoll, hat für eine Verwirklichung die günſtigſten Ausſichten, die man ſich nur wünſchen kann. Das zeigt Locarno und der Völkerbund und in wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht der gerade dieſer Tage zum Abſchluß ge⸗ langte internationale Eiſenpakt. Die politiſchen Gegen⸗ ſätze müſſen überbrückt werden durch die ſich aus dem Selbſt⸗ erhaltungstrieb der Völker ergebende zwingende Notwendig⸗ keit einer Verſtändigung der Staaten Europas. Kommt es nicht hierzu, legen wir uns im Streit und in kleinlicher Miß⸗ gunſt weiter gegenſeitig lahm, dann kommen wir in Euxopa den immer mächtiger aufſtrebenden Amerika gegenüber immer mehr ins Hintertreffen und die oft zitierte Prohezeiung vom mer näher. Durchaus recht hat Graf Coudenhove, wenn er in einem ſoeben auf dem Wiener Kongreß gehaltenen Vortrag techniſchen Fortſchritt zur Maſſenherſtellung Europa ver⸗ nichten würde, wenn dieſes ihm darin nicht folgen und ſich durch Zuſammenſchluß und Beſeitigung der Staatsgrenzen ſowie durch rationale Arbeitsteilung einen ähnlichen großen Binnenmarkt ſchaffe. Und beipflichten muß man in dieſem Loeb als deutſcher Delegierter in Wien anweſenden ehemali⸗ gen Reichskanzler Dr. Wirth, wenn er mit Anſpielung auf ſeine kürzliche Amerikareiſe erklärt:„Was iſt Amerika gegen uns? Ich verſetze mich noch einmal in die Zeit, wo ich vom Kapitol auf die große amerikaniſche Hauptſtadt hinabſah. Länder, wie Heſterreich, ſprechen? Nein. Dieſer hochkapita⸗ mit ſeinen überſeeiſchen Dominien ſozuſagen eine Klaſſe für ſich bilde und Rußland zu Panaſien gehöre. Coudenhove Untergang des Abendlandes kommt ihrer Verwirklichung im⸗ über Paneuropa die Theſe aufſtellte, daß Amerika durch den Falle auch dem zuſammen mit dem Reichstagspräſidenten Glauben Sie, daß die da drüben über die einzelnen kleinen 9 Gedeih eeeeeee F 2. Seite. Nr. 460 ee Dienstag, den 5. Oktober 1926 liſtiſchen Welt ſind wir entweder ein einiges Europa oder wir ſind ihnen gleich nichts.“ So iſt es in der Tat. Die Staaten Europas ſind auf und Verderb miteinander verbunden. Nie und nimmer durch ſich gegenſeitig zerfleiſchende Kämpfe kann die Bebeutung der europäiſchen Staaten in Europa ſelber und braußen in der Welt wieder gehoben werden, ſondern nur burch Solidarttät. Iſt es nicht traurig, wie wir Euro⸗ päer, die wir Jahrhunderte lang auf allen Gebieten menſch⸗ licher Betätigung tonangebend waren, nun in ſo mannig⸗ faltiger Hinſicht von den Amerikanern überflügelt worden ſind? Und wie eins der reichſten Länder Europas, wie Frankreich, noch dazu ein„Siegerland“, in eine höchſt ſpür⸗ Hbare Abhängigkeit als Schuldner Amerikas geraten iſt? Müßten die großen Nationen dieſes Kontinents nicht den gemeinſamen Ehrgeiz haben, mit Amerika zum mindeſten wieder in einer Reihe zu ſtehen? Das Nationalgefühl der vielen enropätſchen Staaten braucht darunter durchaus nicht zu leiden, es ſoll im vollen Umfange beſtehen bleiben und lediglich ergänzt werden durch das europäiſche Ge⸗ mei niſcchaftsgefühl. Vorbedingung für die planmäßige Pflege und Durch⸗ ſetzung eines ſolchen Zieles iſt die ehrliche Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Wenn die erſt einmal richtig erfolgt iſt, dann kann man hoffen, daß die Verſtändigung aller anderent Staaten Europas ſich von ſelb ergibt. Zwiſchenfälle wie in Germersheim, die gar zu leicht zu einer neuen Vergiftung der kaum einigermaßen ge⸗ reinigten politiſchen Atmoſphäre führen, müſſen freilich ver⸗ wie möglich aufgibt. ſchritt näherbringen. nahmetariſe wären von derkehrsminiſter zu bringen. mieden werden. Am ſicherſten geſchieht das dadurch, daß Frankreich nun endlich einen eklatanten Beweis ſeiner euro⸗ päiſchen Solidarität gibt und die nach Locarno und unſeren Eintritt in den Völkerbund völlig ſinnlos gewordene mili⸗ täriſche Beſetzung deutſchen Landes ſo ſchnell Der Tag, an dem dies geſchieht, wird uns der Verwirklichung von Paneuropa einen Siebenmeilen⸗ H. A. M. gleichs in den Vordergrund ſtellen müſſen. Es iſt außer⸗ ördentlich ſchwierig wirklich Politik zu treiben, die der Wirt⸗ ſchaft die nötige Freiheit beläßt. Es erſcheint aber nicht ſicher, das Verhältnis dauernd nur auf Vertrauen abzuſtellen. Es kann Zeiten und Männer geben, wo Gegenſätze eintreten und ein feſter Rahmen vorhanden ſein muß, der der Regierung einen Rückhalt gibt. Ich denke nicht baran, ohne Fühlung⸗ nahme mit den maßgebenden Führern der Truſts und Kar⸗ telleein Kartellgeſetz vorzulegen. Eine Auseinanderſetzung füber die Frage des Zuſammenarbeitens wird ſtattfinden müſſen; ſie wird im Geiſte gegenſeitigen Vertrauens gepflo⸗ gen werden können. Die wirtſchaftlichen Diskuſſionen in den letzten Wochen ſind furchtbarer geweſen als vieles, was in den vergangenen Jahren geſagt wurde. Wir haben eine Fülle von Anregungen und Material bekommen und die beglückende Erkenntnis gewonnen, daß eigentlich ſich alles zuſammen⸗ rangiert, daß die Gegenſätze nicht größer, ſondern kleiner ge⸗ worden ſind und daß es deshalb möglich ſein wird, mehr und mehr Ausgleich zwiſchen Staat und Wirtſchaft und in der Wirtſchaft ſelbſt herbeizuführen.(Lebh. Beifall.) Reichstagsabgeordneter W bat, bei den Ka⸗ nalbauten nicht zu vergeſſen, daß die Waſſerſtraßen die Hauptſtütze für das Aufblühen unſerer Induſtrie geweſen ſind. Auch heute könne die erhebliche Frachterſpar⸗ niſſe auf N ele ge erzielen. Die zahlreichen Aus⸗ e erteichen geweſen, wenn ihren ie nnen ahr Ein wichtige ariſhohe ei, möglichſt im Wege geweſen wäre. eeReſchsbahn n boheit des Relchs⸗ bald die Reichsbahn wieder unter die Tari Reichstagsabgebröneter Thiel richtete einen Appell an die Unternehmerſchaft, mit den Vertretungen der Arbeitneh⸗ mer gemeinſame Beſprechungen über Mängel in der ſozialen Geſetzgebung zu führen, um Abhilfe zu ſchaffen. In ſeinem Schlußwort gab der Vorſitzende Dr. Hugo der Anſicht Aus⸗ druck, daß dieſe Tagung zu einer aefemte Wiig fruchtbrin⸗ genden für die Partei und die geſamte Wirtſchaftspolitik Deutſchlands geworden ſei. Er dankte beſonders noch Dr. Bögler für ſeinen Vortrag, der der Partei viel gegeben habe. Bedauerlich ſei es, daß die politiſchen Kräfte dieſes weitblicken⸗ den Führertums in den Parlamenten fehlen. Damit hatten die Verhandlungen des Parteitages ihr Ende gefunden. Daas Artillerie⸗Regiment 911 in Verbun 7 55 75 Pee 5. Okt. Das Artillerie⸗Regiment 311, das Ger⸗ mersheim beſetzt hatte, iſt in Verdun eingetroffen, wo es in Zukunft in Garniſon bleiben wird. Das Geburtsfeſt des Propheten Das mohammedaniſche Mulod⸗Feſt, das zu Ehren des Geburtstages des Propheten alljährlich begangen wird. fiel in dieſem Jahre auf den 20. September. In Meknes, einer marokkaniſchen Stadt ſüdweſtlich von Fes, deren Bevölkerung uim Rufe eines beſonderen religiöſen Fanatismus ſteht, wurde die Feier in den Formen alter Ueberlieſerung be⸗ gangen. Ein engliſcher Korreſpondent, der Gelegenheit hatte, ihr beizuwohnen, gibt von dieſem Tag eine anſchauliche Schil⸗ derung, die deshalb beſonderes Intereſſe verdient, weil es Linem Europäer ſelten gelingt, Augenzeuge des Mulod⸗Feſtes u ſein,— Meknes iſt eine prachtvolle mauriſche Stadt, die ebenſo alt wie Fes iſt und in der Geſchichte des kriegeriſchen Islam ſich um die auch eine ebenſo große Bedeutung hat. Nicht weit entfernt davon liegen die Ruinen der altrömiſchen Stadt Volubilts und das maleriſche Städtchen, das nach Mulay Idriß, einem Enkel des Propheten, genannt iſt. Meknes hat früher bewegte Seiten geſehen. In den letzten zwei Jahrhunderten iſt es aber ruhig dort zugegangen. Einmal im Jahre aber kommt in die indolente Bevölkerung der Stadt das alte Feuer und dann glaubt man ſich in der Tat in 1—— Jahrhunderte verſetzt, in denen der Fanatismus des Mohammedaners ſeine Orgien feierte. Ddie Mauern von Meknes umſchließen viele Bauten von geſchichtlicher Vergangenheit. Sie ſind Werke des Sultans Ma ay Ismail, der Tauſende von chriſtlichen Sklaven in Ketten als Bauarbeiter beſchäftigte. Dieſer Sultan war ein „Beltgenoſſe des franzöſiſchen Königs Ludwigs XIV. Er—— Hand der Tochter des Franzoſenkönigs beworben haben. Jedenfalls war es ſein Ehrgeiz, es in Meknes dem Glanze von Verſailles gleich zu kun. Man findet deshall auch manche Anklänge an die franzöſtſche Bauart. Wie mancher andere Sultan ſah er ſeine Macht bald zuſammen⸗ brechen und ſo blieb ſein Palaſt mit ſeinen vierzig Empfangs⸗ 85 und ſeinen Ställen für 2000 Pferde unvollendet. Er at aber doch ſo manches hinterlaſſen, auf das man in Meknes heute noch ſtolz iſt, ſo z. B. gärtneriſche Anlagen, die ſich über die Hälfte der Stabt erſtrecken und 14 ſchlanke Mina⸗ retts, die auf meilenweite Entfernung hin über den Mauern der Stadt ſichtbar ſind. Dicht an der Außenſeite der Mauern befindet ſich die Moſchee des Sidi ben Aiſſa, eines Heiligen, der den Aiſſawa⸗ Kult begründete. Seine Anhänger bilden eine fanatiſche Sekte, Die ſich am Tage des Mülod⸗Feſtes in Meknes ein Stell⸗ war, hatten ſich im Rickentunnel, der mit einer Länge von fbichein geben. Daher das beſondere Intereſſe, das die Stadt Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Hindenburgs Dank 5 Büro des Reichspräſidenten gibt folgenden Erlaß be⸗ annt: „Auch in dieſem Jahre ſind mir zu meinem Geburtstage aus allen Teilen des Reiches und von Deutſchen aus dem Auslande zahlloſe Glückwünſche zugegangen, deren einzelne Beantwortung mir leider unmöglich iſt. Allen, die freundlich meiner gedacht haben, ſpreche ich daher auf dieſem Wege meinen herzlichen Dank aus und bitte ſie zugleich, mit mir weiter zuſammenzuhalten in ſtetem Bemühen um die Befrie⸗ dung und Befreiung unſeres Vaterlandes. v. Hindenburg, Reichspräſident.“ Der Reichswwirtſchaftsrat Berlin, 5. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Dem Reichskabinett geht heute der über den end⸗ gültigen Reichswirtſchaftsrat zu. Die jetzt vorliegende Faſſung unterſcheidet ſich nur in wenigen Punkten von dem alten Eut⸗ wurf. Die Zahl der Mitglieder ſoll etwa 130 betragen. Die Ausſchüſſe werden wie bisher von gewählten Mitgliedern des Reichswirtſchaftsrates geleitet und nicht wie anfangs geplant war, von Regierungsvertretern. Das Jnitiativrecht zur Be⸗ handlung neuer Probleme bleibt dem Geſamtvorſtand des Reichswirtſchaftsrats vorbehalten. Eine weſentliche Neurege⸗ lung iſt die Einſetzung einer permanenten Kommiſſion zur Vorbereitung von Enqueten. Da der in der jetzigen Faſſung als verfaſſungsändernd angeſehen wird, bedarf er zur Verabſchiedung der Zweidrittelmehrheit des Reichstags. Das Zug unglück im Tunnel = Zürich, 5. Okt.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Ein ſchreckliches Tunnelunglück, das 10 Menſchenleben koſtete, hat ſich, wie bereits gemeldet, auf der Schweizer Bahnlinie, die Toggenburg mit Zürichſee verbindet, zugetra⸗ gen. Aehnlich wie es bereits in einem Juratunnel der Fall 8600 Meter der 4. längſte der Schweiz iſt, durch die Einwir⸗ kung der Herbſtwitterung ſtarke Kohlenoxydgaſe entwickelt, die keinen Ausgang finden konnten. Als am Montag ein Güter⸗ zug in den Tunnel ſuhr und nach der vorſchriſtsmäßigen Zeit nicht am jenſeitigen Ende erſchien, vermutete man zuerſt einen Maſchinendefekt. Alle telephoniſchen Verſtändigungs⸗ verſuche mit dem im Tunnel ſtehengebliebenen Zug blieben aber erfolglos. Der Bahnhofsvorſtand am jenſeitigen Tun⸗ nelausgang in Wattwil, der nun zur Ueberzengung kam, daß ein Unglück im Tunnel vorgekommen ſein mußte, machte anf einem Traktor mit drei Arbeitern eine Einfahrt. Dieſe Ret⸗ tungskolonne erreichte dann auch in der Mitte des Tunnels den ſteckengebliebenen Zug und konnte den Lokomotivheizer bergen, der bewußtlos auf der Maſchine lag. Vom anderen Perſonal aber war niemand aufzufinden. Da die Rettungs⸗ kolonne unter der Einwirkung der Gaſe ebenfalls bewußtlos zu werden begann, gelang es noch den 3 Eingefahrenen, ſich auf dem Traktor zurückzuflüchten und den Rückwärtshebel der Maſchine zu ſtellen, ſo daß die Maſchine ohne jede Füh⸗ rung wieder dem Tunnelausgang zurollte, wo ſie dann auf⸗ gehalten werden konnte. Die Bemannung war bewußtlos. Der gerettete Heiger und zwei Mann der erſten Rettungs⸗ kolonne ſtarben bald darauf. Da jedes Rettungsmaterial zur Einfahrt in den Tunnel fehlte, wurde von Zürich die Feuer⸗ wehr mit Gasmasken herbeigeruſen. Auch die Betriebsdirek⸗ tion der Bundesbahnen kam mit einem Hilfszug angefahren und es gelang nach ſtundenlangen Bemühungen, einen Hilfs⸗ zug in den Tunnel einzufahren, der Aerzte und Mannſchaften mitnahm. Dasgeſamte Perſonal des Güterzuges wurde tot aufgeſunden. Von dem Perſonal ſind 6 Mann erſtickt, von der Rettungskolonne ſind ebenfalls vier Mann tot, während zwei noch gerettet werden konnten. In der Schweiz iſt man über dieſes neue Tunnelunglück ſehr erregt und verlangt ſofortige Schutzmaßnahmen. Man wagt die Folgen kaum auszumalen, die ein Unfall hätte mit ſich bringen können, der einem Perſonenzug im Tunnel paſ⸗ ſiert wäre. Im Jura hat man bekanntlich das Zugperſonal bereits mit Gasmasken ausgerüſtet, aber dieſer neue Un⸗ glücksfall zeigt wiederum die Notwendigkeit der Elektri⸗ fizierung aller Tunnelſtrecken der Schweiz. gerade an dieſem Tage auf ſich zieht. In dieſem Jahre war der Zuſtrom von Pilgern beſonders groß. Mehr als Hun⸗ derttauſend kamen aus allen Teilen Nordafrikas zuſammen. Endloſe Prozeſſionen bewegten ſich aus allen Richtungen auf die Stadt zu, zum Teil beritten, zum Teil zu Guh⸗ Einige mit Belten in Familienbegleitung, andere in Bettlerlumpen. Jede Raſſe hatte ihre Vertreter entſandt: Man ſah Berber, daneben negerähnlithe Geſtalten, bleichwangige Burnusträger, ausgehungerte Bewohner des Rifs, Wüſtenbewohner aus Algier, alles in allem ein ſelten geſehenes Gemiſch von Raſſen und Koſtümen. Die Pilger hatten natürlich in der Stadt nicht alle Platz. Sie umſchwärmten die Stadt wie ein Ameiſenhauſen. Die Hlivenhaine und Täler waren mit Zeltlagern überſät. Am Morgen des Feſttages war das Gedränge innerhalb der Mauern unbeſchreiblich. Jeder nur irgendwie zugängliche Platz auf den Straßen, den Bäumen und den Hausdächern war mit Frauen und Kindern und Zuſchauern jeder Art bis zur letzten Möglichkeit beſetzt. Je weiter der Tag fortſchritt, deſto größer wurde die Auf⸗ regung der ungeheuren Menge. Vom frühen Morgen an bewegten ſich die Jünger des Aiſſawa⸗Kultes in eng ver⸗ bundenen Rethen durch die Straßen, nackt bis zum Gürtel und entweder mit wildflatterndem Haar oder mit kahl⸗ geſchorenem Kopf. Zu dem lauten Gethſe von Trommel und Zymbal ſchrien ſie ihre wilden Geſänge und vollführten ſie ihre tollen Sprünge. Stundenlang wurde dieſes Schreien und Springen in rhythmiſcher Folge fortgeſetzt, bis die Fanatiker ſich in einen Zuſtand der Erregung verſetzt hatten, der weder Ermübung noch Schmerz kannte. Am Nachmittag waren ſie dann in der nötigen Verfaſſung, um das blutige Schauſpiel — eben, auf das die Menge ſtundenlang mit Gier wartete. abrend die Frauen den gellenden Ruf„Lululu“ ausſtießen, wurden in die Reihen der Tänzer Schafe und Ziegen ge⸗ ſchleudert, die die religtoſen Fanatiker in wilder Erregung lebendig zerfleiſchten und verſchlangen. Aexte, ſcharſes Eiſen⸗ gerät und Bleigewichte wurden umhergeſchleudert, bis die Aiſſawas vom Kopf bis zum Fuß mit Tier⸗ und Menſchen⸗ blut beſudelt waren. Das wilde Treiben ſetzte ſich bis zum ſpäten Abend fort. Dann löſten ſich die Reihen in einzelne Gruppen auf, die ſich noch ſo lange auf den Beinen zu halten verſuchen, wie die Trommel den Takt ſchlug. Freunde und Bekannte fingen die Fanatiker auf, ehe ſie zuſammenbrachen. Man kann es dem Engländer nachfühlen, daß er froh war, als er die Stadtmauern hinter ſich hatte. fe Voltspertel E VVPCCCC Am Mittwoch, 6. Oktober, abends 8 Uhr, findet in der Geſchäftsſtelle, Lameyſtraße 17, eine geſellige Zuſammenkunft der Frauengruppe der D..P. ſtatt, wozu alle weiblichen Mitglieder freundlichſt eingeladen ſind.— Taſſen mitbringen. Der Frauenausſchuß. Die Times zur Kölner Streſemannrede § Lonbon, 5. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In einem Leitartikel über den europäiſchen Frieden geht die „Times“ u. a. auf die Kölner Rede Streſemanns vor der Volkspartei ein. Im Ganzen, ſagt das Londoner Regierungs⸗ blatt, wäre dieſe Rede eine ernſte eindrucksvolle Verteidigung der Locarno⸗ und Fhoirypolitik, eine Verteidigung, die ihren Gewinn durch die ökonomiſche und finanzielle Erholung Deutſchlands erhält. Herr Streſemann, heißt es weiter, ſcheint zahlreichen franzöſiſchen Politikern, die es beſſer wiſ⸗ ſen ſollten, große Hoffnungen auf eine amerikaniſche Finanz⸗ hilfe zu machen. Es iſt zu fürchten, daß er ſich verrechnet. Letzte Melöungen Der Schiedsſpruch für das Bankgewerbe DBerlin, 5. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der Deutſche Bankbeamtenverein mitteilt, iſt der am 29. September gefällte Schies ſreuch, nach dem die Gehaltsregu⸗ lterung und die Arbeitszeitbedingungen bis zum Ablauf des Manteltarifs unverändert bleiben ſollen, vom Reichsverband der Bankleitungen angenommen worden. Sämtliche Arbeit⸗ nehmerorganiſationen haben die Entſcheidung abgelehnt. Der Deutſche Bankbeamtenverein hat beim Reichsarbeitsminiſter die Einleitung eines neuen Schlichtungsverfahrens von amtswegen beantragt, Der Rieſenſpritſchmuggel — Berlin, 5. Okt. Der wegen Betetligung an dem Sprit⸗ ſchmuggel des Chefingenieurs Bauer geſtern verhaftete Mit⸗ inhaber des Bankgeſchäfts Mertz u. Co., Kommerzienrat Linde⸗ mann, behauptet nach wie vor, unſchuldig zu ſein und ſtellt ſich als ein Opfer der Erpreſſungen des Chefingenieurs Bauer hin. Als der Hauptbeteiligte an dem umfangreichen Sprit⸗ ſchmuggel dürfte vielmehr der Bruder des Kommerzienrats Guſtav in Frage kommen. Wie weit dieſer ſeinen Bruder von ſeinen Machenſchaften hat, iſt noch nicht er⸗ wieſen. Man glaubt aber, daß Zuſammenhänge beſtehen, da die Schmuggleryacht auf ben Namen ſeines Bruders einge⸗ tragen iſt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltſchaft ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen. Es ſollen auch einige Spuren nach außerhalb führen, und zwar ſoll es ſich um eine Reihe von Likörfabriken handeln, die den geſchmuggelten Sprit be⸗ zogen haben. Die Typhusſeuche „Hannover, 5. Okt. Die Zahl der Todesfälle in Han⸗ nover hat ſich um gauf 185erhöht. 20 Perſonen ſind neu erkrankt. Da jedoch die Zahl der Entlaſſenen geſtiegen iſt, hat ſich die Geſamtzahl der Erkrankten auf 1676 verringert. — Zur Magdeburger Mordaffäre EBerlin, 5. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„B..“ zu berichten weiß, überſteigt der Betrag, den der Fabrikant Haas als Entſchäbigung für die unſchuldig er⸗ littene Unterſuchungshaft fordert, die Summe von 500 000 M. Zwei Güterzüge aufeinandergefahren — Magdeburg, 4. Okt. Abends gegen 10 Uhr fuhr im Magdeburger Rangierbahnhof Rothenſee ein durchgehender Güterzug auf einen 8 auf. Durch den Zuſammen⸗ prall wurden acht Wagen aus den Gleiſen geworfen und zwölf Wagen ineinandergeſchoben. Dabei geriet ein mit Benzol gefüllter Wagen in Brand. Ausfließendes Benzol ſpritzte auf mehrere Wagen mit Kohlen, die durch den Anprall in Be⸗ wegung geſetzt brennend durch den Güterbahnhof liefen, eine Rangierlokomotive aus dem Gleis warfen und ſchließlich zwiſchen anderen Wagen zum Stehen kamen. Die Feuerwehr —*— in etwa fünfſtündiger Tätigkeit des Brandes Herr werden. * Der neue engliſche Botſchafter in Berlin. Die Abreiſe des bisherigen britiſchen Botſchafters in Berlin, Lord'Aber⸗ noon, iſt endgültig auf den 10. ds. Mts. feſtgeſetzt worden. — Lindſay wird zwiſchen dem 20. und .erwartet. 4% Sie Legende vom„armen“ Schiller Gegen die Legende vom„armen“ Schiller wendet ſich Alica v. Gaudy im„Daheim“. Bur Verbreitung dieſer Legende haben wohl zwei Dinge beigetragen: C. F. Mayers Gedicht „Schillers Beſtattung“ und das„mißverſtandene“ Schillerhaus in Weimar. Das Arbeits⸗ und Sterbezimmer des Dichters in der Manſarde macht in der Tat keinen ſehr vornehmen Ein⸗ druck, doch daß Schiller ſich hierher nur zurückzog, um durch den Lärm ſeiner drei lebhaften Kinder nicht bei der Arbeit geſtört zu werden, und um ſeinerſeits die Nachtruhe ſeiner Lotte durch ſeinen ſtetig zunehmenden Huſten nicht zu ſtören. Das Schillerhaus als Ganzes hat aber einen durchaus vornehm⸗behaglichen Anſtrich. Der Salon im erſten Stock iſt geſchmackvoll mit ſeidengepolſterten Mahagonimöbeln aus⸗ geſtattet und ſtößt an ein geräumiges Wohnzimmer, das jetzt der Schillerſtiftung als Sitzungsſaal dient. Ein Diener und wei Mädchen waren im Hauſe beſchäftigt, in dem eine leb⸗ afte Geſelligkeit gepflegt wurde. Auch ein wohlaſſortierter Weinkeller war vorhanden. C. F. Meyers Gedicht von dem traurig⸗ärmlichen Begräbnis des Dichters wird durch die Be⸗ richte von Augenzeugen widerlegt. Außer Goethe, der krank zu Bett lag, beteiligten ſich alle namhaften Künſtler und Ge⸗ lehrten Weimars als Sargträger und Gefolge. Daß die Bei⸗ ſetzung um Mitternacht erfolgte, entſprach einer alten wei⸗ mariſchen Sitte, nach der ein Sarg am Tage nicht durch die Stadt geführt werden durfte. Schiller, deſſen vornehme Natur bei aller perſönlichen Beſcheidenheit großen Wert auf ſtandes⸗ gemäßes Auftreten legte, wäre entrüſtet geweſen über die Sagenbilbung um ſeine„ärmlichen“ Verhältniſſe! st. Literatur & Peter Weber: Der Brudermord. Verlag Gebrüder Pae⸗ tel, Berlin⸗Leipzig. Der Roman behandelt die Schickſalszeiten des groß⸗deutſchen Bauernaufſtandes 1525 mit all feinen Schrecken und Plünderungen und Verwüſtungen von Städten, Dörfern und Klöſtern. Unſtreitig iſt dieſes gewaltige Drama in der Form eines Romans gut verarbeitet; insbeſondere die wechſelvollen Schickſale des fränkiſchen Bauernvolkes mit allen Vorzügen aber auch mit allen Schwächen und Nachteilen er⸗ fuhren eine treffliche und charakteriſtiſche Schilderung, Stel⸗ leiweiſe iſt das Buch von einer tief erſchütternden Tragik, die Hauptepiſode von nachhaltigem Eindruck. Wenn bei einer Neuauflage der Gang der Handlung durch Ausſchaltung lang⸗ atmiger Dialoge etwas flüſſiger geſtaltet würde, ſo läge dies im Intereſſe des Buches, das im übrigen ſehr gut geſchrieben iſt und die epiſche Form vortrefflich beherrſcht. 5 —— 3 —— es fährt jedoch 40, alſo 0,67 Kilometer in der Minute. L Dienstag, den S. Oktober 1926 Neue Mannheimer geitung(Abend⸗Ausgabe) Stästiſche Nachrichten herbjtlaub Von Ernſt Edgar Reimérdes Wieder einmal entwickelt ſich vor unſern Augen das große Sterben in der Natur, die merkwürdige Entfärbung der Blätter an Bäumen und Sträuchern, über deren Urſache man ſich vielfach noch im Unklaren iſt, obwohl die wiſſenſchaft⸗ lichen Gründe dafür längſt bekannt ſind. Allerdings herrſcht unter den Botanikern immer noch nicht völlige Einigkeit dar⸗ über. Bekanntlich beruht die grüne Färbung der Blätter auf dem in ihnen enthaltenen Chlorophyll(Blattgrün), das in Geſtalt kleiner Körperchen in den einzelnen Blattzellen ent⸗ halten und vom Protoplasma(Eiweiß) dieſer Zellen umgeben iſt. Wenn nun Säuren auf das Blattgrün einwirken, ſo zer⸗ ſetzen ſie es. Solange das Blatt lebt, vermögen die im Zell⸗ ſtoff der Pflanze enthaltenen Säuren der verſchiedenſten Art auf das Blattgrün nicht einzuwirken. Bevor jedoch im Herbſt der Abfall der Blätter von den Bäumen beginnt, wird das Eiweiß der Blattzellen widerſtandsloſer, die Säuren des Zell⸗ ſaftes können jetzt zu dem Blattgrün gelangen und es zer⸗ ſetzen, was die braune Färbung der Blätter zur Folge hat. Eine andere Urſache der Verfärbung iſt darin zu ſuchen, daß ein Teil des Blattgrüns aus den Blättern in die übrigen Teile der Pflanze abwandert. Das Blattgrün beſteht aus einem Farbſtoff, dem Cyanophyll, und einem gelben, dem Xanthophyll. Aus beiden Farben ergibt ſich die grüne Fär⸗ bung der Blätter. 5 Im Herbſt wandert nun der blaurote Farbſtoff aus den Blättern zurück, während der gelbe in ihnen verbleibt. Weil die Verfärbung bei den Blättern derſelben Pflanze nicht in dem gleichen Maße fortſchreitet und nicht bei allen Bäumen eines Laubholzbeſtandes gleichzeitig beginnt, ent⸗ ſtehen die wundervollen Farbenmiſchungen der Wälder. Da⸗ durch, daß die Pflanze den blauroten Farbſtoff aus den Blät⸗ tern zurückzieht, verfährt ſie äußerſt wirtſchaftlich mit ihren Bauſtoffen. Dieſe Anteile des Blattgrüns, die Stickſtoff und Magneſium enthalten und ſchwer zu erſetzen ſind, verbleiben ihr, während die gelben, aus Kohlen⸗, Sauer⸗ und Waſſerſtoff beſtehenden Anteile, die der Pflanze jederzeit wieder zur Ver⸗ fügung ſtehen, leicht zu erſetzen ſind und deshalb keinen großen Verluſt bedeuten. Sobald die Blätter völlig welk ſind, fallen ſie zur Erde, verweſen und liefern den Pflanzen wieder nutzbareStoffe zumAufbau. Um die Pflanze zu erhalten, iſt der Abfall der Blätter unbedingt nötig, denn wenn dieſe während des Winters grün an Bäumen und Sträuchern hän⸗ gen blieben, würden ſie Waſſer verdunſten, das die Pflanze nicht aus dem gefrorenen Boden ziehen könnte. Infolgedeſſen müßte ſie vertrocknen und zugrundegehen. Wir ſehen, daß W dem Sterben gleichzeitig Leben und Gedeihen er⸗ wächſt.— Der älteren Auffaſſung nach iſt die rote Farbe der Blätter als eine Schutzeinrichtung gegen die zu ſtarke Beſtrahlung durch die Sonne an hellen, klaren Herbſttagen anzuſehen, während man heute der Meinung iſt, daß der rote Farbſtoff ein Mittel zum Aufſammeln der letzten warmen Sonnen⸗ ſtrahlen und ihre größtmögliche Ausnutzung ſei. Während die roten Strahlen des Tageslichts die eigentlichen Wärmeſpender ſind, liefern die blaugrünen die chemiſchen Triebkräfte im Pflanzenleben. Für die Pflanzen unſerer Heimat iſt die Möglichkeit der Ausnutzung der abnehmenden Sonnenwärme von ganz beſonderem Nutzen. Uebrigens gibt es, allen Naturgeſetzen zum Trotz, auch eine Anzahl Bäume, die den Herbſt hindurch bis in den Winter hinein ihr Laub behalten. Dazu gehören in erſter Linie: Die Schwarzpappel, der Pfeif⸗ fenſtrauch(Philadelphus), dem man häufig in öffentlichen Anlagen begegnet, ſowie einige Magnolienarten. Manchmal behalten auch die Robinien oder Akazien(Heuſchreckenbaum, Wunderhorn, Schottendorn) ihr Laub ziemlich lange. Anfang November haben ſie meiſt noch grüne Blätter, was daher kommt, daß dieſer Baum erſt im ſpäten Früjahr zu treiben beginnt. Die Zeit der Ausbildung ſeiner Triebe iſt bedeutend kürzer, als bei anderen Bäumen. * * Sinkende Frequenz des Herſchelbades. In der Woche vom 19. September bis 25. September wurden 8591 Bade⸗ karten(gegen 9989 i..) ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 3513(Männer 2402, Familienbad 736, Wellenbad 308, Schülerkarten 67), Frauenhalle 2364(darunter Schülerkarten 68), Wannenbäder 1. Klaſſe 548, Wannenbäder 2. Klaſſe 1146, Dampfbäder 246, Lichtbäder 6, Kohlenſäurebäder 8, Krankenkaſſenbäder 760(Dampfbäder 156, Lichtbäder 38, Fichtennadelbäder 456, Solbäder 69, Kohlenſäurebäder 34, Schwefelbäder). In der Woche vom 12. September bis 18. September belief ſich die Zahl der Badekarten auf 9438. * Betriebsunfall. Am Rheinſtrandbad geriet geſtern nach⸗ mittag ein Taglöhner zwiſchen zwei Rollwagen und erlitt einen Knöchelbruch. Er mußte mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus überführt werden. * Freiwilliger Tod. Geſtern nachmittag wurde im Käfer⸗ taler Wald beim früheren Flugplatz ein 48 Jahre alter ver⸗ heirateter Werkſchreiber aus Sanöhofen erhängt auf⸗ gefunden. Nach den Feſtſtellungen liegt Selbſttötung infolge Nervenleidens vor. Die Leiche wurde auf dem Friedhof in Sandhofen überführt. * Lebensmüde. In einem Hauſe der Schwetzingerſtraße wollte ſich geſtern vormittag ein 44 Jahre alter Mann aus bis jetzt noch unbekannter Urſache durch Einatmen von Leuchtgas das Leben nehmen. Noch rechtzeitig wurde ſein Vorhaben entdeckt und die Verbringung in das Krankenhaus veranlaßt. * Verſchüttet. An einer Bauſtelle in der Neckarauerſtraße wurde geſtern nachmittag ein 18 Jahre alter Arbeiter in einem 2 Meter tiefen Schacht teilweiſe verſchüttet, ſodaß er verſchiedene Quetſchungen davontrug und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. * Rückſichtsloſer Radfahrer. Beim Ueberſchreiten der Zufahrtsſtraße zur Friedrichsbrücke(Stadtſeite) wurde geſtern abend ein 11 Jahre altes Mädchen von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer angefahren, zu Boden geworfen und verletzt. Der Radfahrer fuhr unbekümmert um die Ver⸗ letzte davon. * Wo war die Aufſicht? In der Lindenhofſtraße wurde geſtern abend ein 3 Jahre altes Mädchen von einem Ein⸗ ſpännerfuhrwerk erfaßt, zu Boden geworfen und verletzt. Es mußte ärztliche Hilſe in Anſpruch genommen werden. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages: vormittags Ecke Kaiſerring und Moltkeſtraße zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Radfahrer; mittags Ecke Krappmühl⸗ und Rheinhäuſerſtraße zwiſchen den gleichen Fahrzengen; nachmittags am Aufgang zur Friedrichshrücke (Stadtſeite) zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Rad⸗ fahrer; Ecke Rhenania⸗ und Caſterfeldſtraße zwiſchen einem Radfahrer und einem Perſonenkraftwagen und abends Ecke Böck⸗ und Beilſtraße zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Radfahrer. * Falſcher Alarm. In G 2, 1 drang heute vormittag der abziehen konnte, in die Kellerräume. Die um 9,10 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr brauchte nicht in Tätigkeit zu treten, da bei ihrem Eintreffen an der Brandſtätte“ bereits für Rauchabzug geſorgt war. „ Firmenſchilderdiebe haben ſich in letzter Zeit wieder be⸗ tätigt. So wurden ein weißes Emailſchild mit ſchwarzer Auf⸗ ſchrift:„Dr. med. Edgar Seuffer, Facharzt für Lungenkranke“ in B 4, 2 und zwei weiße Emailſchilder mit roter Aufſchrift: „Röntgenlaboratorium, Sprechſtunden 10 bis 12 und 3 bis 6 Uhr“ an dem Hauſe L 13, 12 entwendet. Man muß ſich un⸗ willkürlich fragen, was die Diebe denn eigentlich mit den Schildern, die doch gar keinen Wert für ſie haben, anfangen. * Fundunterſchlagung. Eine goldene Damenuhr mit weißem Zifferblatt, römiſchen Zahlen, ohne Sekunden⸗ zeiger mit Sprungdeckel und Monogramm N.., ſowie eine goldene, 1,40 Meter lange Damenhalskette mit Stein⸗ beſatz ging am 23. 9. von Neckardamm bis zur Karl⸗Ludwig⸗ verloren. Die„ehrlichen Finder“ haben ſich noch zu melden. * Verbandsſtoffe in allen D⸗Zugwagen. Die der Per⸗ ſonenbeförderung dienenden Züge waren ſeither ſchon mit den für die erſte Hilfeleiſtung notwendigen Verbandsmitteln ausgerüſtet. Darüber hinaus iſt neuerdings die Mitführung von Verbandsſtoffen in jedem D⸗Zugwagen zur Er⸗ gänzung und Verbeſſerung der bisherigen Maßnahmen an⸗ geordnet worden. Damit dieſe neue Einrichtung in Notſällen allen Reiſenden leicht zugänglich iſt, werden die Verbands⸗ ſtoffe in flache Schränkchen, die im Seitengang der D⸗ Zugwagen in die Wand eingelaſſen werden, untergebracht. Der Verſchluß wird durch eine Glasſcheibe geſchützt; in Not⸗ fällen können dann die Verbandmittel nach Zertrümmerung der Scheibe entnommen werden. Der Inhalt iſt von den Ver⸗ trauensärzten der Reichsbahn⸗Geſellſchaft unter Berückſichti⸗ gung ihrer Erfahrungen bei der Hilfeleiſtung zuſammengeſtellt worden. Keimfreie Schnellverbände ſind ausreichend vorge⸗ ſehen. Die Reichsbahnſtellen ſid angewieſen, mit den Sani⸗ tätskolonnen vom Roten Kreuz dauernd Fühlung zu be⸗ halten. R..V. * Keine deutſchen Goldmünzen. Die in letzter Zeit auf⸗ getauchten Gerüchte, daß die Reichsbank beabſichtige, Gold⸗ münzen in den deutſchen Zahlungsverkehr zu leiten, ent⸗ behren jeder Grundlage. Die Reichsbank ſteht, wie ſchon von ihrem Zentralausſchuß mitgeteilt wurde, in dieſer Frage voll⸗ kommen auf dem Standpunkt anderer Länder, die die An⸗ ſammlung von Gold bei der Notenbank(Goldkernwährung) unter jeweiliger freier Hergabe von Gold für Auslandszah⸗ lungen, falls die Deviſenkurſe es erfordern, für eine zweck⸗ mäßige Form der Geldwährung halten, als die Sättigung des Verkehrs mit Goldmünzen. 3. Seite. Nr. 40 Verſand von Spätkarlofſeln Da wahrgenommen wird, daß der Verſand von Kartoffeln in Säcken als Stückgut ſtärker aufttitt, hat die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe dem Verkehrsbedürfnis entſprechend be⸗ reits Maßnahmen über Annahme, Verladung, Beförderung, Entladung und Auslieferung veranlaßt. Dabei wird beſon⸗ ders die Verwendung von gutem Sackmaterial und eine deut⸗ lich jede Verwechſlung ausſchließende Bezeichnung der ein⸗ zelnen Stücke empfohlen. Für die Bezeichnung(Adreſſen) ſollen nur feſte Tafeln oder Fahnen aus Holz oder anderem haltharem Stoff mit gegen Ausreißen geſicherten Oeſen der⸗ wendet werden. Zweckentſprechende Anhänger können gegen geringes Entgelt am Schalter jeder Güterabfertigung bezogen werden. Für die als Frachtgut aufgegebenen Kartoffelſen⸗ dungen laufen beſondere Kartoffelkurswagen, die raſcheſtens befördert und in die keine anderen Güter einge⸗ laden werden dürfen. Insbeſondere ſind gute und raſche Be⸗ förderungsmöglichkeiten von den hauptſächlichſten Erzeuger⸗ gebieten, wie Taubertal, Odenwald, Kraichgau nach den Städten Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Frankfurt a. M. und Mainz geſchaffen. Auch in Mittel⸗ und Südbaden werden auf allen Strecken beſondere Kartoffelkurswagen gefahren. Um auf der Beſtimmungsſtation eine raſche Abgabe an den Empfänger zu ermöglichen, werden die Güterhallen zur Zeit der Hochflut über die ordentlichen Dienſtſtunden hinaus offen gehalten und nötigenfalls das Abgabeperſonal verſtärkt. Ebenſo wird den Verſendern bei der Auflieferung von Kar⸗ toffeln auch außerhalb der gewöhnlichen Annahmeſtunden durch die Dienſtſtellen entgegengekommen. Ganze Kartoffel⸗ ladungen(loſe Schüttung) werden mit größter Beſchleunigung befördert; die für weiter entfernte Stationen beſtimmten Ladungen werden in Fern⸗ und Durchgangszügen eingeſtellt. Ueber Einzelheiten geben alle Güterabfertigungen bereit⸗ willig Auskunft. N* * Die Doppelverdiener. Vom Reichsarbeitsminiſterium wird mitgeteilt: Es mehren ſich in letzter Zeit wieder die Rauch, weil er infolge Sonnenbeſtrahlung eines Kamins nicht Klagen über die ſogenannten Doppelverdiener. Man ver⸗ ſteht darunter Perſonen, die, obgleich ſie an ſich nicht auf Erwerb angewieſen ſind, einer bezahlten Beſchäftigung nach⸗ gehen. So ſehr es an ſich zu begrüßen iſt, wenn niemand ohne Not müßig ſein will, ſo ſchlimm ſind die Folgen ſolchen Doppelerwerbs bei der gegenwärtigen Maſſenarbeitsloſig⸗ keit. Denn jeder dieſer Doppelverdiener nimmt einem an⸗ deren die Arbeitsmöglichkeit weg und macht ihn erwerbslos. Oft genug raubt der in normalen Zeiten vielfach begreifliche Wille Töchtern beſſergſtellter Eltern, ſich ein„Taſchengeld“ zu verdienen, jetzt einem Familienvater Brot und Lebens⸗ hoffnung. Außerdem werden die Finanzen von Staat und Wirtſchaft belaſtet, weil infolge der Erwerbsarbeit Nicht⸗ bedürftiger Erwerbsloſenunterſtützung für Bedürftige ge⸗ zahlt werden muß. So beſteht allerſeits das dringende Jy⸗ tereſſe, die Doppelverdiener auf eine möglichſt geringe Zahl zu beſchränken. Die zahlreichen Klagen, die bei dem Reichs⸗ arbeitsminiſter über dieſe Zuſtände eingegangen ſind, haben ihn veranlaßt, ſich erneut an die in Betracht kommenden Stellen mit der dringenden Bitte zu wenden, ihrerſeits alles zu tun, um dieſem Zuſtand ein Ende zu machen. Kommunale Chronik Internationale Städtevereinigung * Düſſeldorf, 4. Okt. Die internationale Städtevereini⸗ gung tagte heute in Düſſeldorf. Präſident Wibaut eröffnete die Verhandlungen mit der Mitteilung, daß die 5 deutſchen Spitzenverbände in ihrer geſtrigen Ausſchußſitzung beſchloſſen haben, grundſätzlich die Mitarbeit in der internationalen. Städtevereinigung zu empfehlen. Die deutſchen Organiſa⸗ tionen werden in den nächſten Monaten ihren Beitritt voll⸗ ziehen. Es lag eine Einladung von Spanien vor, den näch⸗ ſten Kongreß 1928 in Sevilla abzuhalten. Es wurde dem⸗ gegenüber beſchloſſen, daß der Kongreß in Sevilla drei Fra⸗ gen behandeln wird: 1. Die Frage einer ſyſtematiſchen Dar⸗ ſtellung der Einnahmequellen der einzelnen Gemeinden, die der internationalen Städtevereinigung angeſchloſſen ſind. 2. Die Behandlung der Frage gemeindlicher Betriebswirtſchaft und 3. die Frage der Enteignung, die bei ihrer großen Viel⸗ ſeitigkeit in den einzelnen Ländern das ganz beſondere In⸗ tereſſe der einzelnen Vertreter fand. Im nächſten Jahre ſoll eine Vortagung in Skandinavien ſtattfinden. Kleine Mitteilungen Der Freiburger Bürgerausſchuß genehmigte die Vorlagen des Stadtrates, die neben der Errichtung einer Freiluftſchule Aenderungen der Beſtimmungen über die Ver⸗ mögensſteuer vorſehen. Ferner wurde der Errichtung eines Tuberkuloſenheimes zugeſtimmt. 4 Aufpaſſen!— Auto! Von W. Berger⸗Frankfurt a. M. Och habe meinen alten Ordinarius Profeſſor Lander in einer recht gemütlichen Kneipe nach langen Jahren einmal wiedergeſehen. Er war recht alt geworden, doch ſeine grauen Augen funkelten noch genau ſo wie früher hinter den blanken Brillengläſern, als er uns die höhere Rechenkunſt einzupau⸗ ken ſich bemühte. Nachdem er mich herzlich begrüßt, warf er die Zeitung, die er in der Hand hatte, mit einem gewaltigen Schwung auf den Tiſch, dann wandte er ſich an mich und meinte: „Mein lieber Berger, es iſt wirklich entſetzlich, was für Unglücksfälle heute infolge des rieſenhaften Verkehrs auf der Straße paſſieren. Jeden Tag lieſt man, daß hier oder dort eine Perſon von einem Auto überfahren oder angefahren wurde. Ueberhaupt die Autos, wie unſinnig jagen dieſe über die Straße und in welchem Tempol“ Ich nickte zuſtimmend. „Ja,“ ſagte ich,„man muß ſcharf Obacht geben, ehe man eine Straße kreuzt und es nur dort tun, wo man einen freien Blick hat und die Straße hinauf und herunter ſehen kann.“ „Ganz richtig, mein lieber Berger. Ich bin jetzt 72 Jahre alt und muß doppelt vorſichtig ſein, denn ich kann nicht wie Sie, leicht und gewandt über die Straße huſchen. Bevor ich eine Straße kreuze, ſehe ich erſt rechts und links die Straße hinauf und herunter. Naht ſich dann ſo ein Auto, dann rechne ich und zwar: Ein Auto darf nur in einem 30 Kilometer⸗Tempo 485 ch ſchätze nun die Entfernung von mir bis zu dem fahrenden Auto. Sagen wir beiſpielsweiſe. das Auto iſt 430 Meter ent⸗ fernt, dann wird es mich, wenn keine Störungen eintreten, in 0,701 Minuten erreichen. Die Straße iſt 20 Meter breit; ich benötige, um einen Kilometer zurückzulegen, jetzt eine halbe Stunde, werde alſo die 20 Meter breite Straße in 0,60 Minu⸗ ten überſchreiten können, daher iſt Vorſicht geboten. Die Straße kann in dieſem Falle nur von mir gekreuzt werden, wenn das Auto 500 Meter von mir entfernt iſt. Kommen nun zwei Autos, eins von rechts und eins von links, dann ſtellt ſich die Sache ſo: Das eine Auto, das von mir, wie bereits erwähnt, 430 Meter entfernt, wird mich in.701 Minnten erreichen, das andere, das beiſpielsweiſe 515 Meter entfernt, wird mich in 0,707 Minuten paſſieren. Das Erſte wird alſo 0,06 Minuten eher bei mir ſein, als das zweite. In dieſen 0,06 Minuten darf ich natürlich nichts unternehmen, um auf die andere Seite der Straße zu gelangen. Sind nun Querſtraßen in der Nähe, ſo ſchätze ich die Ent⸗ fernungen der Mündungen dieſer Querſtraßen bis zu meinem Standpunkt. wir an, die eine Querſtraße iſt 150 und die andere 75 Meter entfernt, ſo iſt, wenn eine Hupe aus einer der Straßen ertönt, mit Sicherheit anzunehmen, daß das eine Auto mich in 0,22 und das andere in 0,12 Minuten S9 Bei komplizierten Straßenkreuzungen ſtellt ſich die Sache ſo...“ Er wollte fortfahren, doch ich faßte ſeine Hand und ſagte: „Genug, Herr Profeſſor, ich bin vollkommen im Bilde.“ „Ja, ja,“ lachte er,„ihr leichtſinnigen jungen Leute.“ Acht Tage ſpäter habe ich meinen alten Ordinarius in einem Krankenhauſe beſucht, er war von einem Auto, das nur 20 Kilometer fuhr, ganz nett angefahren worden. Er drückte mir die Hand und meinte matt lächelnd:„20 Kilo⸗ meter fuhr es nur, wie iſt ſo etwas denkbar.“ Kunſt und Wiſſenſchaft Die Hochſchulwoche in der Pfalz. Die mit Unterſtüt⸗ zung von Profeſſoren bayeriſcher Univerſitäten von der Pfäl⸗ ziſchen Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſeuſchaften veran⸗ ſtaltete Hochſchulwoche findet vom 18. bis 20. Oktober ſtatt. Von der Univerſität München ſprechen: Prof. Geh. Hofrat Dr. Lotz über„Die Reichsbank“, Prof. Geh. Hofrat Dr. v. Zwiedineck⸗Südenhorſt über„Sozialismus in Eng⸗ land“, der Präſident des ſtatiſtiſchen Landesamtes Prof. Dr. Zahn über„Aeußere und innere Verflechtung der deutſchen Volkswirtſchaft“(Deutſchland in der Weltwirtſchaft; die deut⸗ ſchen Länder in der deutſchen Volkswirtſchaft), Prof. Dr. Fa⸗ brieius über„Neue Ziele und Wege der Forſtwirtſchaft“, Prof. Dr. Müller⸗Erzbach über„Die Entartung der Aktiengeſell⸗ ſchaft in der Inflationszeit und die Reformvorſchläge“, Prof. Dr. Hausmann über„Die Anfänge der modernen deutſchen Preſſe“; von der Univerſität Würzburg: Prof. Geh. Regie⸗ rungsrat Dr. Sapper über„Die Tropen und ihre Wirtſchafts⸗ verhältniſſe“, Prof. Dr. Graf v. Degenfeld⸗Schomburg über „Die geiſtigen Grundlagen der Volkswirtſchaft“, Prof. Dr. Pesl über„Das Dumping“ und von der Univerſität Er⸗ langen Prof. Dr. Möller über„Schaffende und ſchöpferiſche Arbeitsleiſtung“. Vorträge finden ſtatt: in Bad⸗Dürkheim am 18.(Zahn), 20.(Fabricius), Frankenthal am 19.(Pesl), und 20.(Sapper), Kirchheimbolanden am 19.(Hausmann) und 20. (Graf v. Degenfeld), Kaiſerslautern am 18.(Pesl), 19. Fa⸗ bricius) und 20.(Lotz), Landau am 18.(Sapper), 19.(Möller) und 20.(Hausmann), Ludwigshafen am 18.(Lotz), 19.(Zahn) und 20.(Müller⸗Erzbach), Neuſtadt am 18.(p. Zwiedineck), 19. (Müller⸗Erzbach) und 20.(Graf v. Degenfeld), Pirmaſens am 18.(Möller), 10.(Lotzh und 20.(v. Zwiedineck), Speyer am 18.(Fabricius) und 19.(v. Zwiedineck), Zweibrücken am 18. (Müller⸗Erzbach), 19.(Sapper) und 20.(Zahn), Homburg, 19.(Hausmannf und 20.(Pesl) St. Ingbert am 18.(Graf v. Degenfeld) und 20.(Möller). Sämtliche Veranſtaltungen ſind öffentlich und unentgeltlich. ODie Wohnungsnot des Menſchen. Manchem will es ſcheinen, als ſtünde die Ueberfüllung der Erde mit Menſchen nahe bevor, als drängten wir uns ſchon heute allzu eng und gefährlich aneinander und als wäre der Tag nicht mehr fern, an dem Wohnungs⸗ und Nahrungsnot zu neuen Kataſtroyhen führen müſſen. In einem Auffatz des Oktoberheftes von Vel⸗ hagen& Klaſings Monatsheften richtet der berühmte Geo⸗ graph Prof. Dr. Albrecht Peuck unſern Blick auf die tro⸗ piſchen Gegenden, in denen es neuen Raum für die Menſch⸗ heit gibt. Freilich iſt dieſer Raum nur ſchrittweiſe und unter ſchweren Kämpfen zu erabern. Nutzbar zu machen iſt er zweifellos. Selbſt Nordländer können in den Tropen ar⸗ beiten. Ungeeignet iſt nur jener Weiße, der ſich ſozuſagen mit einem Kopfſprung in die Tropen ſtürzt. Wenn die Kornkammern von heute, Rußland, Kanada, Argentinien, er⸗ 10b8 ſind, werden die Tropen das Ziel der Auswanderung werden. den ſich die neuen Einwanderer hinter denen anſiedeln müſ⸗ ſen, die ſich bereits akklimatiſiert haben. Sie werden ſie lang⸗ wird die gewaltigſte Kulturarbeit zufallen, welche die Menſch⸗ heit auf der Erde zu leiſten hat, die Urbarmachung des tro⸗ piſchen Urwaldes. Das iſt eine viel größere Aufgabe als die Umwandlung nordamerikaniſcher Urwälder in Kulturland, denn der tropiſche Urwald verjüngt ſich raſcher als der der gemäßigten Breiten, und ſobald das Land nicht kultiviert wird, fällt es raſch wieder in ſeinen Urwaldzuſtand zurück. Außerordentlich groß und ſchwer iſt die Aufgabe, welche der Menſchheit noch in den Tropen harrt, bevor ſie die Erde wirk⸗ lich erfüllen kann, und nicht abzuſehen ſind die politiſchen Schwierigkeiten, die ſich ſeinerzeit aus dem Kampfe um das letzte nutzbare Land ergeben werden. Nur kräftige Völker werden jene Aufgabe löſen können, nicht Völker, die ſich ſelbſt ſchwächen, indem ſie ihre Vermehrung unterbinden und damit den Ausdehnungstrieb beſeitigen, den jedes Volk haben muß, wenn es im Kampf um den Raum ſiegreich beſtehen will. 52 Um die Gefahren des Klimas zu überwinden, wer⸗ ſam vorwärtsſchieben und den an der Spitze Marſchierenden * Nene Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) * Sienstag, den 5. Oktober 1926 Seite. 3 Nr. 460 Aus dem Lande Die Beerdigung der Todesopfer des Durmersheimer Eiſenbahnunglücksfalles * Durmersheim, 5. Okt. Am Samstag fand die Beiſetzung der bei dem füngſten ſchrecklichen Eiſenbahnunglück Getöteten Emma und Amalie Haitz ſtatt. Der ganze Ort ſtand im Zeichen der Trauer. Elf Waiſen beklagten am Grabe in H erſchütternder Weiſe den Tod ihrer Mütter. Die beiden Familien ſind ſeit mehreren Jahren von ſchwerem Mißgeſchick eimgeſucht. Deshalb war die Teilnahme der Einwohner⸗ aft zum Leichenbegängnis außerordentlich groß. Auch aus alſch waren zahlreiche Verwandte und Bekannte zugegen. Pfarrex Neumaier vollzog die kirchlichen Funktionen und ielt eine ergreifende Predigt. Im Namen der Reichsbahn⸗ irektion Karlsruhe ſprach ein von dort entſandter Ver⸗ treter das tiefempfundene Bedauern über den eingetretenen Unglücksfall aus. Er bezeichnete den Nebel am Tage des Un⸗ glücksfacs als die eigentliche Urſache und ſtellte weiteſtgehende Hilfe der Reichsbahn für die unglücklichen Waiſen in Ausſicht. Bürgermeiſter Schorpp brachte das Empfinden der Ge⸗ meinde zum Ausdruck. Die Gemeinde will Mutter⸗ ſchaft an den elf Waiſen übernehmen. Der Kirchenchor ſang 401— Troſtlied und brachte die Trauerfeier zum uß. * &* Schwetzingen, 3. Okt. Hier kamen geſtern die Gebrüder Feldgen aus Homberg am Niederrhein an, die ein 13 Ztr. ſchweres mit Stahlſpurkränzen verſehenes Faß durch Deutſch⸗ land rollen wollen. Die beiden ſind ſeit dem 8. März 1925 unterwegs und müſſen am 8. März 1927, wenn die Weite ge⸗ wonnen werden ſoll, wieder in Homberg ſein. Sie müſſen mit dem Faß 7 600 Km. zurücklegen. * Heidelberg, 5. Okt. Geſtern abend kurz nach 6 Uhr überrannte ein Leerzug der Induſtrieabzweigung der Hauptbahn auf der Fahrt von Heidelberg nach Doſſenheim zwei mit einem Bulldogg beſpannte Laſtkraftwagen⸗ Anhäuger der Ziegelwerke Nußloch. Die An⸗ hänger wurden etwa 10 Meter weit geſchleift, wodurch der größte Teil der Ladung Dachziegel zerbrochen iſt. Die Mitfahrer konnten ſich glücklicherweiſe durch Abſpringen retten. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Die Unfallſtelle wurde ſofort abgeſperrt. Die Staatsanwaltſchaft Mannheim und Heidelberg beſichtigten die Unfallſtelle, von der photogra⸗ phiſche Aufnahmen gemacht wurden. Unterſuchung iſt ein⸗ geleitet. * Leimen, 5. Okt. Polizeiwachtmeiſter Raupp hat aus ſeinem Garten einen Pfirſich mit dem außergewöhnlichen Gewicht von 220 Gramm geerntet. Wahrlich, keine Alltags⸗ erſcheinung, ein Pfirſich von faſt einem halben Pfund. * Eckartsweier(Amt Kehl), 4. Okt. Als ein 10jähriger Knabe mit einem Wagen Rüben vom Fel de heimkehrte, ſcheute das Pferd und rannte dem Dorfe zu. Eine Anzahl auf der Straße ſpielender Kinder konnte rechtzeitig flüchten bis auf ein 20 Monate altes Kind, das überfahren und ge⸗ tötet wurde. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 4. Okt. Eine größere Anzahl Autoführer, Radfahrer und Fuhrleute gelangten in den letzten beiden Tagen wegen Uebertretung der verkehrspolizeilichen Vor⸗ ſchriften zur Anzeige.— In Polizeigewahrſam waren eine größere Anzahl Perſonen wegen Obdachloſigkeit, Trunken⸗ heit und Fahrraddiebſtahl.— Am Samstag abend wurde in einer Wirtſchaft in der Bismarckſtraße zum Nachteile eines 30 Fahre alten Kaufmanns deſſen Windfacke, in der ſick eine Brieftaſche mit 130 M. befand, durch unbekannte Täter geſtohlen.— In der Nacht vom 1. zum 2. Oktober überſtiegen unbekannte Täter die Umzäunung eines Lagerplatzes in der Frieſenheimerſtraße und entwendeten von einem dort ſtehenden Gasbadeofen verſchiedene Meſſingteile. Außerdem verſuchten die Täter den Lattenſchuppen zu erbrechen, wus ihnen aber nicht gelang.— Am Samstag abend wurde ein vor einem Hausgange eines Hauſes in der Bismarckſtraße abgeſtelltes Fahrrad durch unbekannte Täter geſtohlen. Während der Eigentümer des Rades 0 der Polizei Anzeige erſtattete, begegnete ihm beim Verlaſſen der Polizei am Brük⸗ kenaufgang ein unbekannter Burſche,der das geſtohlene Rad neben ſich herſchob. Der Täter wurde feſtgenommen und in der Perſon des Arbeiters Richard Kuhlmann aus Bremen zur Zeit auf Wanderſchaft, feſtgeſtellt. &* Landan, 4. Okt. Der Haupttreffer der Bayeriſchen Rote⸗Kreuz⸗Lotterie, der auf Nr 255 447 gefallen iſt, wurde durch die Landauer Verkaufsſtelle verkauft. Der glückliche Gewinner hat ſich bis jetzt noch nicht gemeldet. Der Preis beſteßt in einer 6⸗Sitzer Opel⸗Limouſine. Schwung in den Wipfel Roman eines ſungen Schwaben Von Karl Hans Abel Nachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver · filmung, vorbehalten. Der Bildhauer Hans Herrenſchmitt begann ſich immer mehr für die Sache zu intereſſieren. Da waren die ſämt⸗ lichen Maße für den Hals, den Schulterumfang, die Bruſt unter den Schultern bei herabhängenden und über die War⸗ zen bei wagerechten Armen angeführt, neben den Zahlen für Größe, Gewicht, Kopfumfang und Längen⸗Breiten⸗Inder. Beim Ueberfliegen der für den Bauch, die Oberarme, das Handgelenk, den Oberſchenkel, die Wade und die Fuß⸗ länge eingetragenen Ziffern konnte er ohne weiteres ſchon Flene daß Veit einen Vergleich mit dem vorangeſetzten ealſchema wohl aushalten konnte. Mit dem Scharfblick des in dieſen Dingen bewanderten Künſtlers erkannte er ſofort, daß in keinem Punkte ein un⸗ ſchönes Unter⸗ oder Uebermaß zu finden war. Während der junge Mann ſich entkleidete, ging Hans Herrenſchmitt in den Baderaum hinaus, wo er Licht machte. Er wollte ihn dort erwarten. In zwiſchen war der Keſſel in der Waſchküche ins Bro⸗ deln gekommen und die Dämpfe, die dem köchenden Waſſer entſtiegen, hüllten die an der Decke hängende elektriſche Birne in dichte Schleier ein. Ein mildes Dämmerlicht ließ die Nüchternheit dieſes mit allerlei Gerätſchaften erfüllten Raumes verſchwinden. Nur die große Badewanne in der hinterſten Ecke und der Herd neben dem Eingang ließen ſich noch unter⸗ eiden. 190 Herrenſchmitt hatte ſich auf die Kante des Herdes geſetzt. Veit, der ſich in ſeinem Zimmer ausgezogen hatte, betrat nun den Raum. Sein Fünglingsleib war von einem ſo edlen Ebenmaße, daß Herrenſchnitt, der Bildhauer, davon aufs höchſte überraſcht war. Er ſchaute ihm zu, wie er den hölzernen Deckel, der ſüber der Wanne lag und auf dem die Waſchfrau ſonſt die Wäſche einzuſeifen Pflegte, hochrichtete und an die Wand lehnte. Es war ein Brett in der Größe einer Stubentüre. Dabei hatte Herrenſchmitt Gelegenheit, ſeine prachtvoll * 24 Nachbargebiete * Darmſtadt, 4. Okt. In der Nacht zum Donnerstag ſtieß ein Kraftwagen an der Ecke Anna⸗ und Wilhel⸗ minenſtraße mit einem Radfahrer, der die Straße über⸗ queren wollte zuſammen. Dabei wurde der Radfahrer überfahren und ſchwer ver letzt. Der Kraftwagen⸗ führer fuhr, ohne ſich um ſein Opfer zu kümmern, nach auſe. Die Polizei hat den Täter ermittelt.— Am Donners⸗ tag ſtieß eine Benz⸗Limouſine in der Sandſtraße mit einem Laſtkraftwagen und ſpäter mit einem Motorrad zu⸗ ſammen. Bei dem erſten Zuſammenſtoß wurde eine Frau aus dem Wagen geſchleudert und leicht, bei dem zweiten Zu⸗ der Sozius des Motorradfahrers ſchwer ver⸗ etzt. :: Mainz, 4. Okt. Zur Anzeige bei der Staatsan⸗ waltſchaft kam ein 26jähriger Schloſſer aus Ginsheim, der in Kelſterbach wohnhaft iſt. Er iſt bei den Umbauarbeiten der am Stadtpark beſchäftigt und hat die Rei⸗ ſenden eines an der Bauſtelle haltenden D⸗Zuges dadurch in großen Schrecken verſetzt, indem er laut rief, alles müſſe ausſteigen, da das Gleis abgebrochen ſei. Ein außerordentlich ängſtlicher Fahrgaſt ſprang hierauf haſtig aus dem Zugabteil, wobei er auf den Bahnkörper ſtürzte und ſich eine erhebliche Verletzung am Fuße zuzog. Beamte nahmen ſich des Verletzten an und verbrachten ihn nach dem Südbahn⸗ hof, von wo aus er nach Anlegung eines Notverbandes ſeine Reiſe nach Worms fortſetzen konnte. Gegen den Schloſſer, der durch ſein unverantwortliches Benehmen leicht ein noch grö⸗ ßeres Unglück hätte hervorrufen können, iſt Anzeige erfolgt. * Offenbach, 4. Okt. Mittwoch vormittag hat der 26 Jahre alte Arbeiter Valentin Werner aus Fechenheim ſeine 20jährige Braut Lina Schmidt aus Fechenheim auf ihrer Arbeitsſtätte in Offenbach zu erſchießen verſucht. Er verletzte ſie ſchwer am Kopfe. Er ſelbſt ſchoß ſich dann eine Kugel in die Schläfe und war ſofort tot. Die Schwer⸗ verletzte, die ſich in Lebensgefahr befindet, wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus geſchafſt. Der Grund zur Tat iſt allem Anſchein nach darin zu ſuchen, daß Lina Schmidt ihr Verlobungsverhältnis löſen wollte. Gerichtszeitung Schwurgericht Mannheim Die Schwurgerichtsverhandlungen nahmen heute vormit⸗ tag 9 Uhr mit der Anklage gegen den Maſchinenmeiſter Adolf Münzenmaier in Oberkirch und den Zollaufſeher Rich. Rödelbronn in Mannheim wegen Meineids und Anſtif⸗ tung dazu ihren Fortgang. Den Vorſitz führte Landgerichts⸗ rat Dr. Leſer. Beiſitzer waren die Gerichtsräte Dr. Die⸗ bold und Geattes. Die Anklagebehörde vertrat Staats⸗ anwalt Dr. Nebel. Als Geſchworene fungierten die des vorigen Tages, darunter auch wie am Vortage Kaufmann Albert Wolff. Als Verteidiger waren die Rechtsanwälte Dr. Pfeiffenberger und Dr. v. Luſchka beſtellt. Der Vorſitzende verlas die Anklageſchrift und ſtellte den Antrag, die Oeffentlichkeit auszuſchließen, dem ſtattgegeben wurde. Es wurden zuerſt die beiden Angeklag⸗ ten Rödelbronn wegen Anſtiftung zum Meineid und Münzenmaier wegen Meineids vernommen. Rödel⸗ bronn, der mit ſeiner Frau in unglücklichen Verhältniſſen lebte, ſuchte in einer Wirtſchaft der Neckarſtadt einen Ehe⸗ ſcheidungsgrund zu fingieren, um ſich mit der Pflegerin ſeines Vaters, einem Fräulein Anthes, verheiraten zu können. Er ſpielte mit der Kellnerin Hilda Fleiſchmann eine Ko⸗ mödie und veranlaßte Münzenmaier, bet dem folgenden Ehe⸗ ſcheidungsprozeß falſche Ausſagen zu machen. Münzenmaier ließ ſich bei der Verhandlung am 21. Juni 1926 auch tatſäch⸗ lich zu einem Meineid verleiten und ſuchte auch die Fleiſch⸗ mann zu einem Meineid zu veranlaſſen. In der Zeugenvernehmung beſtätigten die Zeu⸗ gen im weſentlichen die Angaben der Angeklagten. Der Staatsanwalt betonte, daß der Angeklagte Münzen⸗ maier keine Unüberlegtheit begangen habe, da er über die Folgen eines Meineids genau unterrichtet war. Rödelbronn beſchuldigt er der Verleitung zum Meineid. Gegen Mün⸗ zenmaier werden mindeſtens 2 Jahre Zuchthaus megen Meineids und wegen Anſtiftung der Fleiſchmann zum Mein⸗ eid Abſprechung der bürgerlichen Ehrenxechte auf 5 Jahre beantragt, gegen Rödelbronn 1 Jahr Zuchtbaus und Ab⸗ ſprechung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre. Der Verteidiger des Münzenmaier, Rechtsanwalt Dr. v. Luſchka hält dem Angeklagten ſeine geiſtige Unbeweglichkeit zugute und bittete den Gerichtshof, Meineid zu verneinen und Falſcheid anzunehmen. Dadurch dürften dem Angeklagten mildernde Umſtände zugeſprochen werden. Nun iſt dem An⸗ geklagten aber noch Anſtiftung zum Meineid zur Laſt gelegt. Aber man kann dieſe Dinge trotz des Alters von 43 oder 44 Fahren Münzenmaiers als Dummenfungenſtreich bezeichnen. eutwickelte Rückenmuskulatur zu bewundern. Veits Be⸗ —— waren wirklich die eines Athleten im helleniſchen inne. Seine Hände und Füße waren verhältnismäßig klein, die Rechte von der Arbeit mit dem Spaten etwas ſtärker als die Linke. Aber beide Hände waren ſchmal und die eines Herrenmenſchen, nicht die eines Knechts. Der Fußrücken war gewölbt, die Knöchel fein gebaut wie die Knie, und die Zehen nicht durch falſches Veit war ein vollendeter Menſch, ein Erſtling wie Adam, als Gott ihn erſchuf. Als er den Holzdeckel von dem Keſſel hob, wirbelte der Dampf in einer Säule hoch und Dampfſäulen ſtiegen jedesmal aus der Wanne empor, wenn er das kochende Waſſer, das er mit einem Holgkübel ſchöpfte, in die Wanne goß. Zuletzt wurden die Dämpfe ſo dicht, daß Herrenſchmitt Veits Körper nur noch in den Umriſſen erſchimmern ſah. Als ſein Kopfhaar vom Untertauchen im Bade genetzt war, bildeten ſich über der Stirne zwei naſſe Haarbüſchel, den Hörnern ähnlich, die Michelangelo ſeinem Moſes auf⸗ geſetzt hat. Und Hans Herrenſchmitt ſah wieder und immer wieder ſeinen Faun. Eine unbändige Schöpferluſt kam über ihn. Er gedachte der klaſſiſchen Darſtellungen im National⸗ muſeum in Neapel. Auch ſie waren vollendet ſchöne Männer⸗ leiber mit einem fauniſchen Zug bloß im Geſicht. Und dieſen fauniſchen Zug trug auch Veit in ſeinem Ant⸗ litz. Er verlieh ihm das Kühne, Wilde, Unberechenbare. Auf das heiße Bad duſchte er ſich ſelbſt mit dem Garten⸗ ſchlauche kalt ab. Die Wolken verzogen ſich. In blühender Geſundheit ent⸗ ſtieg er, hochgerötet von dem kalten Waſſerſtrahl, dem Bade. Seine Häut trocknete raſch, und der Bildhauer nahm die Maße und ſchrieb ſie in die Tabelle. Veit hatte ſich zu ſeiner Freude während der letzten Zeit nicht verändert. Er erba ſich die Erlaubnis, an dem nächſten großen Frühfahrsſport⸗ feſt auf den Degerlocher Spielplätzen teilnehmen zu dürfen, und Herrenſchmitt als Gegenleiſtung von ihm, ihn model⸗ lieren zu dürfen. So hatte er, ohne unzart zu ſein, erreicht, 9 ſich ihm für das geplante Kunſtwerk zur Verfügung tellte. 1* Am andern Morgen hatte Veit wieder eine Beſorgung in Degerloch zu machen. 5 Um auch dem Angeklagten die Möglichkeit zum Wiederaufſtieg zu geben, bittet der Verteidiger um eine milde Strafe. Rechts⸗ anwalt Dr. Pfeiſſenberger beſtreitet als Verteidiger Rödelbronns die Schuld des Angeklagten nicht. Er hält ſie für unmoraliſch aber nicht ſtrafbar und einen objektiven Tat⸗ beſtand nicht für gegeben. Es liegt keine Verleitung zum Meineid vor, weil das, was die Fleiſchmann ſagte, wahr ſei. Es wurde folgendes Urteil verkündet: Münzen⸗ maier erhielt wegen fahrläſſigen Falſcheides ſechs Mo⸗ nate Gefängnis, abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft. Rödelmann wurde freigeſprochen. Münzenmaier wurde auf freien Fuß geſetzt. Der Vorſitzende betonte nochmals die außerordentlich fahrläſſiges Handlungsweiſe des angeklagten Münzenmaier. Doch iſt zu berückſichtigen, daß der Angeklagte in erheblichem Maße geiſtig minderwertig iſt und aus dem Fall keinen Vorteil zog. Bei der Freiſprechung Rödelbronns iſt zu bemerken, daß ſeine Schuld genau ſo groß iſt, wie die Münzenmaiers. Die Sitzung, die 9 Uhr begann, erreichte gegen 412 Uhr ihr Ende. W. R. § Ein 64jähriger Landwirt wegen Mordes zum Tode ver⸗ urteilt. Vom Schwurgericht Landshut wurde der bereits im 64 Lebensjahre*.— Landwirt Vitus Brunner aus Pattendorf wegen Mordes zum Tode verurteilt. Brun⸗ ner hatte am 19. März den 62jährigen Händler Mayerhofer in einem Walde bei Neihmichl auf beſtialiſche Weiſe ermordet. Die Leiche wurde erſt nach 14 Tagen aufgefunden. Die Ur⸗ ſache der Tat war darin zu ſuchen, daß der Ermordete Mit⸗ wiſſer verſchiedener Verbrechen war, die die beiden gemeinſam verübt hatten und von Brunner mehrmals Geldbeträge for⸗ derte. Mayerhofer war übrigens bereits mit 20 Fahren Zuchthaus vorbeſtraft. Meſſen und Ausſtellungen Frankfurter Herbſtmeſſe⸗Lehren Um die deutſchen Meſſen der Zukunft Die Frankfurter Herbſtmeſſe hat nun auch ihre Tore ge⸗ ſchloſſen und damit ſind, kann man wohl behaupten, die deut⸗ ſchen Meſſen inflationiſtiſchen Ausmaßes zu Grabe getragen. Frankfurt war, das geſteht man auch in entferntern Bezirken des Reiches zu, nichts weniger als die ſtille Meſſe, die ſonſt feſtzuſtellen war. Aber ob mehr oder weniger belebt im gro⸗ ßen Ganzen, ob die eine oder andere klein gewordene Abtei⸗ Iung ein großes Geſchäft gemacht hat, das iſt wohl letzten Endes nicht das Ausſchlaggebende bei der nun bevorſtehenden Diskuſſion über die Meſſeaufteilung, die zum 15. Oktober vom Reichsverband der Deutſchen Induſtrie zwiſchen den Oberbürgermeiſtern der Meſſeſtädte angeſetzt iſt. Man weiß heute noch nicht einmal, nach welchen Geſichts⸗ punkten überhaupt die Aufteilung der die Meſſen be⸗ ſchickenden Wirtſchaftszweige vorgenommen werden ſoll. Soll die Teilung nach fachlichen oder regionalen Ge⸗ ſichtspunkten erfolgen, ſoll an dem bisherigen Syſtem der Herbſt⸗ und Frühjahrsmeſſe feſtgehalten oder ſoll die Jahres⸗ meſſe eingeführt werden? Müßig iſt, nach den rein geſchäfts⸗ mäßigen Ergebniſſen der drei Herbſtmeſſen dieſe Fragen be⸗ antworten zu wollen. Die Inſtanz, zu der man das Ver⸗ trauen haben kann, daß ſie die Geſamtintereſſen der deutſchen Wirtſchaft vertritt, das Meſſe⸗ und Ausſtellungsamt des Reichsverbands der Deutſchen Induſtrie, hat bisher Poſitives noch nicht verlauten laſſen, nach welchen Grundſätzen ſie die Auseinanderſetzung zwiſchen den Meſſe⸗Oberbürgermeiſtern zu führen gedenkt. Indenfalls hat Dir. Kraemer bei ſeiner Frankfurter Meſſerede das eine in beſtimmter Form geſagt, was viel zu wenig beachtet wurde, daß es unter keinen Um⸗ ſtänden mit den Grundſätzen der Rationaliſierung verein⸗ baren ließe, dasſelbe Produkt auf mehreren Preſſen auszu⸗ ſtellen. Das würde alſo ganz klar eine fachliche Rationali⸗ ſierung der Meſſen bedeuten. Als„Meſſe“ iſt dabei, was eben⸗ falls aus den Aeußerungen Krämers zu entnehmen iſt, Lei p⸗ zig, Köln und Frankfurt anzuſprechen. Koln bürfte in dem allzu beſcheidenen Ausmaß der Herbſtmeſſe ſich mit jeder billigen Zuteilung einverſtanden erklären, Frankfurr hat ausdrücklich ein Bekenntnis zu den Grundſätzen Dir. Krä⸗ mers abgelegt, nur von Leipzig aus dürften Widerſtände gegen die Rationaliſierung zu erwarten ſein. Daß es ſeine Mithilfe bei der Suche nach einer vernünftigen, allen gerecht werdenden Löſung verweigert, erſcheint unwahrſcheinlich trotz allem Anſchein, aber jedenfalls kann Leipzig nicht vertuſchen, daß der Gedanke, die Leipziger Meſſe auf eine einzige Jahres⸗ veranſtaltung zu beſchränken, unter ſeinen ernſthaften Stammbeſuchern ſich immer mehr durchſetzt. Jedenfalls darf man von der divlomatiſchen Geſchicklich⸗ keit des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie die not⸗ wendige Löſung erhoffen. Umſomehr als ja die Oberbürger⸗ meiſter eingeladen ſind und nicht die Meſſedirektoren, mit denen doch keine Einigung herbeizuführen wäre, wie Dir. Krämer ſeinerzeit bemerkte. sp. Auf dem Heimweg nahm er bei dem Bäcker am Haigſt friſche Brötchen mit für den Frühſtückstiſch, drei ſür ſich und drei für ſeinen Herrn. Es war noch früh am Tag. Eine grimmige Kälte hatte plötzlich eingeſetzt. Der ſcharfe Oſtwind trieb Veit das Waſſer in die Augen. Als er den Weg an der Werahöhe in der Richtung nach dem hinüberſchritt, ſchloß er die Lider, ſo blies ihm der Wind ins Geſicht. Bei dem Landhaus Römer⸗ höhe ſchickte er ſchnell einen Blick hinab ins Tal. Er befand ſich an einem der ſchönſten Ausſichtspunkte über Stuttgart. Die Lichterſtadt war in einem grauen Nebelmeere unter⸗ gegangen. Nur der Rathausturm und die beiden Türme der ehrwürdigen Stiftskirche hoben ihre Spitzen in den Strahlenbereich der aufgehenden Morgenſonne. Glocken klangen aus der Tiefe, als kämen ihre Töne aus den Waſſern, und Veit dachte an Vineta, die in den Fluten verſunkene Stadt. Hier oben umgab ihn noch geſpenſtiſche Dämmerung. Aus den letzten Schatten der Nacht, die noch über dem Waldrande an der Waldau lagerten, kam ihm jemand ent⸗ gegen. An der Waldau trafen ſie zuſammen. Es war ein junger Student, das ſah Veit ſchon von wei⸗ 10 denn der Fremde trug die farbige Mütze ſeiner Ver⸗ ndung. Er ging zuerſt auf Veit zu, dann ſchien er zu zaudern machte einen Bogen um ihn herum, um ſich ihm zuletzt do unterwegs zuzugeſellen. Auf ben erſten Blick ſchien er anſtändig gekleidet zu ſein, nur die Schuhe waren in einem ſchlechten Zuſtande und lange nicht mehr gereinigt. Trotz der Kälte hatte er keinen Mantel an. Statt deſſen trug er eine gewöhnliche wollene Bettdecke auf der linken Schulter. So lief er nach einem flüchtigen Gruße an ſeiner Seite die Neue Weinſteige hinab. Bei näherem Betrachten merkte Veit, daß der junge [Mann, der noch keine Zwanzig alt ſein mochte, doch recht ungepflegt ausſah. Seine Kleider waren zerknittert und, 35 5 1 darin im Heu gelegen, mit Hälmchen und Stäub⸗ en bedeckt. Seine Hände waren ſchwarzblau, blaß und blau ſein Ge⸗ ſicht; er ſchlotterte am ganzen Leibe und klapperte mit den Zähnen. Kaum, daß er ein Wort hervorbringen konnte. „Wohnen Sie hier in der Nähe?“ fragte er, nachdem ſie einige Schritte gemacht hatten. (Fortſetzung kolgt.) 2. Dienstag, den 5. Oktober 1928 MannheimenFrvau Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe/ en- 3 * u Seite Nr 40 eitung Die wohlverſtandene Irau Von Martha v. Zobeltitz Jede Zeit hat ihre Schlagworte, die oft nur Vorſchlagworte — das Kommende ſind. Sie tauchen in der Induſtrie oder in er ſchönen Literatur auf, gehen in die Zeitungsſprache über, werden platt getreten und nun vom Publikum aufgenommen, bis ſie, abgenutzt und überholt, unauffällig vom Wortſchau⸗ platz verſchwinden. So hatten von jeher die Frauen ihre Schlagworte, die aber nicht mit einfachen attributiven Eigenſchaftsworten, wie etwa ztugendhaft“ oder„minniglich“, verwechſelt werden dürfen. Die Romantiker beſchrieben die„genialiſche“, die„dämoniſche“ Frau; in den ſechziger Fahren wurde jede beſſere Heldin zur problematiſchen Natur. Mit Ibſen etwa erſtand die„unver⸗ ſtandene Frau“, die auf das Wunderbare wartet, zugleich mit dem lebhaften Einſetzen der Frauenbewegung überhaupt. Je⸗ des Land ſchuf ſich nun ſeinen eigenen Typ an unverſtandene Frauen. Die Franzöſin blieb unbeglückt, die Ruſſin bildungs⸗ hungrig. Die Deutſchen neigten zur Metaphyſik; ſie waren durchweg zu ſchade für ihre Männer, deren ehrliche Arbeit ihnen den Luxus äſthetiſcher Kultur erſt ermöglichte. Das war Ende des vorigen Jahrhunderts, aber entſtammte indirekt ebenfalls der Romantikerzeit. Hölderlins Diotima, die Frank⸗ furter Bankiersfrau, mit der ſchwärmeriſchen Seele und dem materialiſtiſchen Ehemann, iſt ihre abſolute Verkörperung. Eine ganze Literatur entſtand zugunſten der ſeeliſch ge⸗ knechteten Eheſklavin mit den höheren Anſprüchen. Nicht freie Bahn der Tüchtig⸗Arbeitenden wurde verlangt, ſondern der geiſtreichen, künſtleriſch empfindenden„Dame“. An die„un⸗ verſtandenen Frauen“ im Volke dachte man nicht und noch we⸗ niger an die„unverſtandenen Männer“, die ihren ehrlichen Arbeitswillen durch die verfeinerten Neigungen der Gnädigen herabgeſetzt ſahen, die für ihren vielleicht an ſich unpoetiſchen Beruf keinerlei Intereſſe in ihrer Häuslichkeit fanden. Mit dem Fortſchreiten der Frauenbewegung hat entweder der„Mann“ in mehr Verſtändnis für Frauen⸗ ſehnſucht bekommen, oder die Frau mehr Möglichkeiten, ihre Individnalität durchzuſetzen. Das Schlagwort von der unver⸗ ſtandenen Frau iſt jedenfalls ſchon vor dem Krieg verſchwun⸗ den. Nicht aber der Typus der unzufriedenen Frau. Wie ſieht die neue Romanheldin aus, wenn ſie nicht Film⸗ ſtar und nur aufs Aeußerliche geſtellt iſt? Sie iſt Induſtrie⸗ Kapitänin, die über Menſchen und Kapitalien ſouverän herrſcht, oder Künſtlerin, oder Politikerin, ſelten nur„Frau“. Sie hat, nach Wahl ihres Autors, an einem Herzenskummer zu ſcheitern, ogder glückſtrahlend ihre Geſchäftshuberei nieder⸗ zulegen. Manchmal zieht ſie auch den Mann„an ihre Seite.“ Bekäme jedes Theaterſtück einen Nach⸗Akt, jeder Roman ein Nachwort mit der Ueberſchrift„Sechs Jahre ſpäter“, wir be⸗ 9 wiederum eine reiche Ausleſe„unverſtandener Frauen“ zu ſehen. Um deutlicher zu ſein: nachdem die Frau in den freien Wettbewerb faſt aller Berufe eintrat und ſich das notwendige Maß perſönlicher Freiheit ſicherte, begann ſie zu entdecken, daß ihr Geiſt geſättigt, ihr Charakter gefeſtigt, aber ihr Herz— hungrig war. Die allesverſtandene, allzuverſtandene Fran ſehnt ſich bisweilen danach. ein kleines Gaſtſpiel in der Rolle der früheren„unverſtandenen“ Frau zu abſolvieren, der alle verantwortungsreichen Lebenskieſel ſo hübſch aus dem mit kunſtäſthetiſchen Fragen gepflaſterten Weg geräumt wurden. Das Rad der Entwicklung läßt ſich nicht aufhalten, ge⸗ ſchweige denn rückwärtsſtellen. Die Schwierigkeit äußeren Lebenskampfes hat in überhaſtete Bahnen geſchleudert, was ſich aus der Frauenrechtsbewegung langſam und ſegensreich hätte entwickeln ſollen. Die Frau muß heute oft mehr auf ſich nehmen, als ſie theoretiſch je gewünſcht hat. Sie iſt bis zu einem unerwarteten Grade„frei“ geworden. Um glücklich zu ſein, fehlt ihr unter anderm nur zu oft ſein bißchen Zeit“— wie's im Liede heißt. Sie rackert ſich im Beruf weit über ihre Kräfte ab und darf noch ihre Wirtſchaft beſorgen, wenn ſie Mann und Kinder hat. Sie iſt mit dem geiſtigen Niveau ihres Eheherrn nicht mehr unzufrieden— nicht, weil es ſich gehoben hat, ſondern, weil ihr für die äſthetiſchen Spielereien des un⸗ zufriedenen Weibchens des Philiſteriums an Zeit fehlt. Sie kann abends auf einen wohlausgefüllten Tag zurückblicken und genießt die Häuslichkeit an freien Tagen in ehemals unge⸗ kannter Weiſe. Für ihre aufs Praktiſche gerichteten Beſtre⸗ bungen hat der Mann Verſtändnis, beſonders wenn ſie erfolg⸗ reich ſind. Und dennoch, dennoch will es mich bedünken, als habe es nie ſo viel unverſtandenes Frauentum gegeben, als in unſeren Tagen. Hanſi (Geſchichte eines ganz kleinen Ritters, für Große erzählt.) Von Wilhelmine Baltineſter Es iſt keine Liebeserklärung aufrichtiger, beglügender, als die eines Kindes. Mein Neffe Hanſt iſt in meinen Augen (nun jal Tantenaugenl) das ſchönſte, liebenswürdigſte, intelli⸗ genteſte Kind unter der Sonne. ie andere darüber denken, läßt mich vollſtändig kalt, die Hauptſache iſt, daß Hanſis bloße Gegenwart, der liebe Glockenton ſeines Stimmchens mich glücklicher machen, als ein ganzes Rudel verlogen freund⸗ licher Geſellſchaftsmenſchen. Hanſi hat eine ſehr beſtimmte und unumwundene Art, Zuneigung oder Abneigung auszu⸗ drücken. Ich habe die unverdiente Ehre, ſeine Lieblingstante zu ſein, was ihn lals echten Mann) nicht hindert, ſowohl ſein Fräulein als auch mich ſeine Braut zu nennen. Das Geſetz der Einehe wird ihm wohl erſt ſpäter erklärlich werden. Ich erzähle Ihnen, liebe Leſer, dieſe Geſchichte eines Winzigen, um zu beweiſen, daß auch ein Knirpschen von noch nicht drei Jahren ritterlich ſein kann. Hanſi beſchränkt ſich nicht nur auf Liebeserklärungen, die vor ſich zu gehen pflegen: Er kraxelt mit todernſtem Geſicht an mir mie an einem Baum hinauf, wobei er ſich mit E Händen an mein Kleid klammert, und ſobald ich ihn endlich in den Arm genommen habe, legt er ſein weiches, zartgerun⸗ detes kleines Geſicht eng an das meine, ſchiebt mir das über das Ohr gekämmte Haar fort und ſagt ganz leiſe:„Hanſi hat die Tante Wilma ſo lieb!“ Wobei er das So wie Gummi dehnt, um mir die Größe ſeiner Gefühle recht deutlich zum Ausdruck zu bringen. Wenn er mich beſonders auszeichnen will, ſtellt er mir das ehrenhafte Zeugnis aus:„Du biſt ein Bub'!“ Damit wünſcht er, mich von der niedrigen Stufe des Weiblichen zu der von ihm hochgeachteten männlichen zu er⸗ heben, um mich ihm ebenbürtig zu machen. Wenn Hanſi zu Omamma(für kinderfremde Leſer erkläre ich gern, daß dieſes exotiſch anmutende Wort Großmama heißt) und zu Tante Wilma kommt, iſt es immer wie vor einer Schlacht. Omamma hat eine wunderbare Energie, ihr Por⸗ zellan und was es ſonſt an Zerbrechlichem gibt, vor den ahnungslos mordenden Händen des Familienlieblings zu ſchützen. So wird alles, was er ins Jenſeits befördern köünte, in Sicherheit gebracht, ehe der geliebte„Wilde“ ſtrahlend über unſere Schwelle ſtürmt. Nur das zum Kaffeetiſch gehörende Porzellan bleibt draußen und erfreut ſich Hanſis beſonderer * Damenmäntel heute und einſt Von Erna Reidel Nahe iſt wieder die Zeit, wo man wärmender Hüllen be⸗ darf. Frau Mode, die heute wechſelvoll wie Iris, hat auch ſchon zeitig Vorſorge getroffen, und da Abwechſlung ergötzt, gleich dem Mädchen aus der Fremde unſerem ſchnellebigen Geſchlecht allerlei Gaben mitgebracht: neue Farben, neue Stoffe(gemuſterte Abarten von Velour de laine) und neue Formen oder beſſer: neue Varianten der bisherigen Formen. „Le dernier cri“ iſt anſcheinend die bluſige Form, die ſich an Kleidern wie auch an Mänteln zeigt. Im ganzen iſt zwar der Herbſtmantel der ſchlanken Linie treu geblieben, zeigt ſich aber ſeitlich oder ſeitlich und rück⸗ wärts bluſig angeſchoben, was für ſchlanke Geſtalten zweifel⸗ los kleidſam ſein dürfte. Weiter beliebt bleiben die eingeleg⸗ ten Falten an der Seite oder auch rückwärts, die zuweilen neu⸗ artig angeordnet ſind wie beiſpielsweiſe unter einem ſcheinbar aufgeknöpften Schoßteil. Neben dieſen Mantelformen finden ſich auch ſolche mit Paſſen,(die ſich übrigens auch bei den Klei⸗ dern wieder einige Beliebtheit erworben haben), einer langen gegeneinandertretenden Rückenfalte und je einer ſolchen Falte ſeitlich unterhalb des Gürtels, dem neuartige Platten ange⸗ ſchnitten ſind, welche auf die Seitenfalte geknöpft werden. Hübſch und kleidſam ziert wieder Pelzwerk die Mäntel; an einem aparten Modell war es ſtreifig verarbeiteter Chinchilla. Selbſtverſtändlich kann Opoſſum oder ſonſt ein Pelzbeſatz des Vorjahres wieder verwendet werden. Ueberhaupt gewähren die zahlreichen Variationen der modernen Grundform indi⸗ viduelle Geſtaltung, teilweiſe auch gute Möglichkeiten zum Aendern des Vorhandenen. Und ſonderbar, dieſe ganze Mannigfaltigkeit der heutigen Mantelmode hat ſich eigentlich erſt im gegenwärtigen Jahr⸗ hundert herausgebildet, mag ſie ſich auch im 19. Jahrhundert nach und nach vorbereitet haben. All die Jahrhunderte zuvor, ſoviel ſie auch am Kleide und Kopfputz ändern mochten, ſo bizarre und zuweilen geradezu groteske Launen ihre Mode geſchaffen haben mochten, ſie begnügten ſich mit einer ſehr ein⸗ fachen Mantelform, die, gleichviel ob ſie einmal weiter, einmal enger, bald lang, bald kürzer in Erſcheinung trat, gleichſam als„ruhender Pol in der Erſcheinungen Flucht“ immer durch⸗ aus die gleiche blieb. Aber ſo genügſam jene alten Zeiten auch hinſichtlich der Form waren, ſo anſpruchsvoll waren ſie hinſichtlich der Ver⸗ zierung des Mantels. Wie einfach war beiſpielsweiſe das Himation der Griechin, lediglich ein oblanges Stück Stoff, deſſen eines Ende hoch vorn über die linke Schulter geſchlagen wurde, während die Hauptmaſſe des Stoffes über den Rücken lief, dann unter oder über den rechten Arm ging, um endlich über die linke Schulter zurückgeworfen zu werden. Aber wie maleriſch wußte ſie ſich dieſen Mantel in prachtvollem Falten⸗ wurf um die Glieder zu ſchlingen, wie geſchmackvoll den zuerſt weißen, ſpäter roten oder blauen, weichen Wollſtoff mit gol⸗ denen öder farbigen, geſtickten oder gewirkten Bordüren zu verzieren. Und ſo majeſtätiſch das Himation, das die Matrone, wie ſo manches Tanagrafigürchen zeigt, vom Rücken ſchleier⸗ artig über den Kopf zog, die Geſtalt umfloß, ſo anmutig und kleidſam ſchmückte der kleinere und leichtere Peplos, den man ſich vielleicht als Sommermantel vorſtellen mag, die griechiſche Dame. Schalartig wurde er umgeſchlagen und beſtand zu Zei⸗ ten von Ariſtoteles ſchon aus Seide oder aus den zarten, faſt durchſichtigen Stoffen, wie ſie auf der Inſel Kos gewebt wur⸗ den; Stoffe, die übrigens auch die Römerin zu ſchätzen wußte. „Aehnlich dem Himation der Griechin war die Palla der Römerin, vielleicht mit dem Unterſchiede, daß ſie die Purpur⸗ farbe bevorzugte, jedoch auch die hellblaue, rote, violette, ame⸗ thyſtfarbene und krokusgelbe gelten ließ, und außerdem in weit höherem Maße als das Himation gemuſterte und beſtickte — 975 und als Ausputz außer Gold auch Perlen ſich dienſtbar machte. Auch die Germanin hatte ſich dieſer Mantelform bedient, hat ſie indeſſen bald— wahrſcheinlich unter dem Einfluß der Völkerwanderung— nach dem Vorbild der byzantiniſchen paenula gewandelt zu einer Form, die um Hals und Schultern glatt anlag und dann bald faltenreicher, bald enger herab⸗ wallte. Dieſer Mantel herrſchte, von kleinen Aenderungen ab⸗ geſehen, Jahrhunderte hindurch und war in der Ausführung, wie ihn die Matronen trugen, daß er zugleich ſchleierartig das Haupt bedeckte, von der Kirche lange Zeit für den Kirchen⸗ beſuch vorgeſchrieben. So geringe Anforderungen man aber an die Form ſtellte, ſo hohe Forderungen erhob man an den Stoff. Koſtbare Ge⸗ webe wurden herangezogen, köſtliche Brokate, Zeuge, die mit goldenen Fäden durchbrochen ode rbeſtickt waren. Dazu um⸗ Aufmerkſamkeit, da es, mit dem Löffel bearbeitet, ſingende Töne hervorbringt. Wenn Omamma ſeine muſikaliſchen Dar⸗ bietungen ſtört, ſetzt er dieſe in lautem Schreien fort. Ich ver⸗ ſuche dann, ihn zu beruhigen, indem ich ihn die Bücher meiner Bibliothek anſehen laſſe, was er mit viel Zartheit tut. Ich muß ſagen, daß Hanſi vor Büchern eine ſchätzenswerte Achtung zeigt, daß er mir niemals Bücher oder Kunſtmappen zerriß. Er verlangt nur, daß ich für ihn blättere und jhm jedes kleine Ornament, fede Zeichnung erkläre. Er freut ſich über groß⸗ gedruckte Titel ebenſo wie über Bilder. Und ſeine Tyrannei beſchränkt ſich darauf, mir zu ſagen:„Bitte, Tante Wilma, dem Hanſi das erklären!“— Erklären! Das iſt ſein Lieb⸗ lingswort. Er wünſcht ſcheinbar, die Welt begreifen zu lernen. Als es im letzten Winter den erſten Schnee gab, ſtarrte Hanſi ganz verdutzt vom Fenſter auf die Straße und fragte: „Mamma, was iſt das dort unten? Bitte, erklären!“— Er bleibt auch ſtundenlang brav, wenn man ihm Pipil(Papier) und einen möglichſt großen Laba(Bleiſtift) gibt, der aber erſt⸗ fahte geſpitzt ſein muß, weil Hanſi ſonſt mit Nachdruck be⸗ fiehlt:„Pitzen!“(Spitzen). Mit viel Geduld entwirft er dann merkwürdige Muſter, von denen er behauptet, ſie ſeien Häuſer, Menſchen, Pamperinen(Mandarinen) und ſeine Lieblings⸗ früchte: Bananen. Trotz meiner unheilbaren Verliebtheit kann ich allerdings in dieſem krauſen Geſtrichel keine Häuſer und Pamparinen entdecken, obwohl mein Neffe behauptet, ſeine Häuſer hätten ſogar Fenſter, aus denen Mama, Papa und viele andere Familienmitglieder herausſchauen. Vielleicht ſehen Kinder während unſer Auge nur grob natur⸗ ähnliche Umriſſe zu erkennen vermag. Wir werden von Hanſis bevorſtehendem Beſuche immer telephoniſch in Kenntnis geſetzt, und ich konnte, ſeit Hanſi ſeine Zunge halbwegs zu verſteht, noch nie mit meiner Schweſter(ſeiner„Namma“) telephonieren, ohne daß er den Apparat für ſich forderte. Das Geſpräch zwiſchen ihm und mir iſt dann immer im Tone ſüßeſter Verliebtheit ge⸗ halten. Er erzählt mir in die Sprechmuſchel hinein, was er gegeſſen und angeſtellt hat, und erſucht, dazwiſchen ſeine Mutter, die Sprechmuſchel„aufzumachen“, da er der unerſchüt⸗ terlichen Meinung iſt, daß derjenige, mit dem er ſpricht,„da drinnen“ ſein müſſe. Das iſt ſeine Vorſtellung vom Fern⸗ ſprecher, und vorläufig will ſie niemand richtigſtellen, erſtens weil er uns nicht glauben würde, und zweitens, weil er noch 16 genug ſelbſt auf ganz nüchterne Zuſammenhänge kommen wird. Ja, aber, ich könnte da ſtundenlang Dinge erzählen, die Ihnen, liebe Leſer, vielleicht halbwegs bekannt ſind, wenn Sie ſelbſt als Eltern, Großeltern, Onkels oder unrettbar verliebte zogen handbreite Goldſäume die Ränder der Mäntel, große, runde, häufig edelſteinbeſetzte Schmucknadeln hielten ſie auf der Bruſt zuſammen. Solche prächtige grünen, roten, blauen Mäntel tragen van Eycks ſingende Engel, weit ſchlichtere manche Madonna Stephan Lochners. Als der Mantel ſchließlich ſich öffnet, um das Kleid und ſein koſtbares Seiden⸗ oder Pelzfutter ſehen zu laſſen, werden aus der einen Schmucknadel, die ihn ſchließt, deren zwei: die Taſſeln, welche die Taſſelſchnur lein Band, Goldborde oder ein Schnürlein Perlen) verbindet.— Zwar bildet die„laufende Mode!“, die man ſeit etwa 1350 kennt, gelegentlich kurze Neben⸗ formen,„Hoiken“ und„Trapperte“ genannt, im weſentlichen aber hält ſich der lange Mantel bis zum 16. Jahrhundert, in welchem ihn zuerſt der„Koller“(eine Art Kragen aus ſchwe⸗ rem Stoff) und ſpäter die„Mantille“(kleines Mäntelchen] ab⸗ löſen. Ueberhaupt verliert er in dieſer und der folgenden Zeit ſtark an Bedeutung. Nicht unintereſſant dürfte ſein, daß man im 18. Jahrhun⸗ dert in der„Contouche“ ſchon ein„Mantelkleid“ ein Mittel⸗ ding zwiſchen Kleid und Mantel kannte. Man trug dieſes zwar bequeme und luftige, aber wenig graziöſe Kleidungsſtück, das am Halſe anſchließend war und eine ſchleppenartige Rücken⸗ 9 beſaß, zur Promenade wie zu familiären Beſuchen. Bil⸗ er Watteaus und Chodowieckis zeigen die Contouche, doch tra⸗ gen bürgerliche Mädchen bei Chodowiecki auch halblange, alte Frauen auch lange capeartige Umhänge mit Kapuzen, die offenſichtlich freilich nur zur Verzierung dienten. Ein bemerkenswertes Beiſpiel für den ſeltſamen Kreis⸗ lauf der launiſchen Dame Mode bietet ſchließlich um 1800 die Rückkehr zu antikiſierter Kleidung und damit auch wieder zum „Peplos“, der ſich nun recht eigentlich zum Schal gewandelt hat. Dann aber beginnt allgemach wieder der Mantel ſeine Herrſchaft und behält ſie, abgeſehen von dem komiſchen Inter⸗ mezzo der Krinolinenzeit mit ihren Umſchlagetüchern, bis in unſere Tage als ein in unſeren Breiten wenigſtens unentbehr⸗ liches Kleidungsſtück. Die Frau bei den Valkanvöllern Die eigenartige Zwitterſtellung der Frau auf dem Bal⸗ kan, die zwiſchen ritterlicher europäiſcher Verehrung und orientaliſcher Nichtachtung hin⸗ und herſchwankt, wird am ſchärfſten durch den Sprichwörterſchatz der Südſlawen be⸗ leuchtet. In den zahlloſen Sätzen der Volksweisheit, über die die Bauern der Balkaninſel in ihrer ſchlagkräftigen und zugleich dichteriſch geſchmückten Ausdrucksweiſe verfügen, ſpielen Weib und Ehe die Hauptrolle. Viele dieſer Worte ſprechen die Geringſchätzung kurz und hart aus, ſo heißt es: „Der Mann iſt der Kopf, das Weib iſt das Gras“, d. h. das, worauf er herumtritt, oder:„Ein Mann iſt mehr wert als zehn Weiber“. Um zu zeigen, wie hoch der Mann ſtets über der Frau ſteht, ſagt man:„Der Mann auf dem Wandſchrank, die Frau auf dem Seſſel“. Aber trotz der Geringſchätzung der Frau erkennt man doch willig den Segen des Heims an, der durch weibliche Ar⸗ beit geſchaffen wird:„Im Haus regiert die Frau.“„Der Mann iſt da, um die Welt, das eib, um das Haus zu lenken.“„Das Haus ſteht nicht auf der Erde, ſondern auf dem Weibe.“„Ein gutes Weib der Ruhm des Mannes.“ „Kein Schatz ſo viel wert, als ein tüchtiges Weib.“ Leider wird das Mädchen in der Ehe meiſt ſo ganz an⸗ ders, wie es als liebliches Bräutchen ſchien:„So lange ſie bei der Mutter weilt, iſt ſie ſanfter als ein Schäfchen; kaum aber iſt ſie beim Manne ſo ſtreckt ſie eine ellenlange Zunge her⸗ aus.“ Schwatzhaftigkeit iſt ihr angeboren In einem mo⸗ dernen Scherzgeſpräch heißt es:„Wir brauchen keinen Tele⸗ graphen, ſolange unſere Weiber leben“, und als ſchwerſtes Uebel bezeichnet man:„Ein Hungerjahr und ein kläffendes Weib“. Gar ſchwer iſt es, den Charakter einer Frau zu er⸗ raten:„Das Weib iſt keine Blume, daß du an ihr riechſt und ihre Art erkennſt.“ Man ſoll keine ſchöne Frau nehmen:„Ein ſchönes Weib, ſtarker Wein, zwei ſüße Gifte“, dagegen:„Ein häßliches Weib, die beſte Hausfrau“. Nie ſoll man die Frauen loben, ſonſt werden ſie übermütig:„Wer das Weib ſchmäht, der ölt ſein Kraut, wer aber das Weib lobt, der ver⸗ ſengt ſich ſelber den Bart“. Bei manchem Ehemann trifft es zu, daß ihm daheim ein größeres Uebel droht, als im Kriege. Es leuchten durch alle Derbheit und Roheit der Sprich⸗ wörter doch die Strahlen echter Liebe und die Freude des Volkes am Wortſpiel. Es findet ſich in der ſüdſlawiſchen Volksweisheit auch das ſchöne Wort:„Das Weib geſtorben, das Heim entwurzelt“. ———————————————————————————————— Tanten ein herziges Rackerchen beſitzen. 95 wollte Ihnen ja erzählen, wieſo ich eutdeckte, daß ein kaum dreijähriges Büb⸗ lein auch ſchon ritterlich ſein kann. Wie geſagt, Omamma kennt keinen Spaß, wenn es ihrem Porzellan an den Kragen gehen ſoll. Nun hatte ich unlängſt das Pech, als Hanſi eben zu Beſuch war, einen Meißener Teller zu Mein Liliput⸗Allerliebſter und ich waren eben allein im Speiſe⸗ zimmer. Erſchreckt ſtarrten wir auf die Scherben und Männchen Hanſi ſagte in weiſer Vorausſicht:„Omamma ſimpft!“ Was zu bedeuten hatte: Großmama wird ſchimpfen! Ols Omamma ahnungsvoll und kuchenbeladen zurückkehrte, ſtellte ſich Hanſi vor ſie hin und ſagte mit entwaffnender Freundlichkeit:„Schau, Omamma das Hanſi gemacht!?“ Und ſagt es ſo, als ſei ihm mit dieſem Tellermord ein Meiſterwerk gelungen. Alſo bitte! So ritterlich nimmt ſo ein kleiner Kerl fremde Schuld auf ſich! Hoffentlich verflüchtigt ſich dieſe echte Ritterlichkeit nicht, wenn er älter wird; denn unſere Herrchen von heute... Aber das iſt wieder eine ganz an⸗ dere Geſchichte. Schwamm drüber! Laſſet uns das Märchen loben! Laſſet uns das Märchen loben!— Schornſteine und Radio gibt es, Bubiköpfe und Aſphaltſtraßen. Grell ſchreien in der Nacht die Lichtreklamen und die Sterne verkrümeln ſich. O ihr Mütter und Väter, wo ſind die Märchenbücher euxer erſten Jugend; wo die Helden kühn und lobeſam, die uns das Blut raſcher ſchlagen ließen; wo die ſchönen„Prinzeſſinnen“, die uns lehrten, daß jede Frau eine Prinzeſſin und keuſch und voll ſüßer Wunder ſeil Wir ſind alle ſo bewundernswert ge⸗ ſchäftstüchtig geworden und ach, ſo genügſam. Kennen den Apfel⸗ oder Birnbaum nur noch aus der Konſervenbüchſe.— Laſſet uns wieder die Wunder der drei weiß verkünden! Grün der Wald, gold die Sonne, weiß die Wanderſtraße. Das Leben iſt keine Rechenmaſchine. unſere Kinder ſind keine Kapitalsanlage. Sie haben ein Herz, ſie haben eine Sehnſucht, ſie haben ein Ziel. Schafft wieber den Glauben an die kleinen Wunder des Alltags und ihr habt wieder die hellen, blitzenden Kinderaugen, auf die es für Deutſchlands Zukunft allein ankommt!— Genug der Worte, laſſet uns das Märchen loben. Und damit iſt zugleich geſagt, woher ich den erſten, tiefen Eindruck bekommen. Zündet alle Lichter an in den Herzen eurer Kinder, auf daß ſie brennen, wenn die Not und die Wetterwolken des Alltags das Geſicht beſchatten. Laſſet uns das Märchen loben! Heinrich Zerkaulen. Uud Farben grün⸗gold⸗ 5 8 * die Zunahme faſt reſtlos auf Inlandwechſel entfällt. kerung handelt. fähigkeit Bayr. BodenCr. B— Barmer— FCom. u. Privatb. 148,7148,) Krbdeuiſch. 8 165,1165,7 TDeutſche Bank. 176,5175,5 Baltimore& Ohio 99, T Hisconto⸗Geſ. 164,5164,0 Mainzer St.⸗A. T Dresdner Bank 151,0149, Reich Wiener Bankver. 6,10] 5,95 8 130,5 113,5115,0 Bahriſch. Spiegel 61,5063/50 Sech Augsburg 117,7 Huderus Eiſen. 99,.—.100, 8 LGeleni, Bergw. 174,5170,0 Gelſent. Gußſtahl 28,50 FTharp. Vergbau. 171.2169,0 Dyckerh. L Widm. 79,7579,—Nrh. Salt Aich 144,0 Kali Salzdetf. Tbdo. Eiſen(Caro FFSG—— Neue Mannh eimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Dienstag, den 5. Oktober 1926 4 Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt Reichsbank Zunahme der geſamten Kapitalanlage Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. Sept, nahm in der September⸗ und Vierteljahrsultimowoche die geſamte Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effek⸗ ten um 279,4 auf 1617,0 Mill./ zu. Die Mehrbeanſpruchung der Bank hielt ſich demnach in denſelben Grenzen wie in der letzten Auguſtwoche, und der Ausweis zeigt wie damals in Auswirkung der freien Dollarnotierung ein größeres An⸗ wachſen der Wechſel⸗ und Scheckbeſtände, die um 144,7 auf 1393,5 Mill./ geſtiegen ſind, wobei bemerkenswert iſt, daß Die Lombaroͤbeſtände ſind gleichfalls— wie zu erwarten war— geſtiegen, und zwar um 134,7 auf 142,1 Mill. /, während die Anlage in Effekten mit 91,4 Mill./ nahezu unverändert geblieben iſt. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 618,2 Mill./ in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat der Umlauf an Reichsbanknoten um 451,8 auf 3251,1 Mill./ zugenommen und der an Rentenbankſcheinen um 166,4 auf 1369,2 Mill. /. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen ſind um 168,1 auf 127,6 Mill. geſunken; 1,7 Mill. Rentenbankſcheine wurden getilgt. Die fremden Gelder zeigen im Zuſammenhang mit den Zahlungsmittel⸗Anforderungen einen Rückgang um 260,6 auf 594,6 Mill.. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen nahmen weiter zu, und zwar um 96,5 auf 2120,0 Mill. /; im einzelnen erhöhten ſich die Beſtände an Gold um 31,3 auf 1598,1 Mill. /, die an deckungsfähigen Deviſen um 65,2 auf 521,9 Mill.“. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 49,2 gegen 56 v. H. in der Vorwoche, die durch Gold und deckungs⸗ fähige Deviſen 65,2 gegen 72,3 v. H. Der Saarpfalzlanal nach Lubwioshafen Wie wir hören, wird Ende der nächſten Woche in Saar⸗ br ücken eine große Verſammlung ſtattfinden, in der ſämtliche intereſſierten Wirtſchaftskreiſe einſchließlich der Ge⸗ werkſchaften über den Plan des pfälziſchen Kohlen⸗ kanals und die Erwägungen, die zu ihm geführt haben, unterrichtet werden ſollen. Im Einzelnen kann darüber ſchon heute mitgeteilt werden: Bei einer Rückkehr des Saargebiets ins deutſche Zoll⸗ gebiet iſt die Aufrechterhaltung der Produktion der Saar⸗ gruben außerordentlich gefährdet und zwar einmal, weil bei einer Rückkehr zu Goldgeſtehungskoſten mit einem Schlag zahlreiche Abſatzgebiete für die Saarkohlen verloren gehen. Infolge der Inflation ſind die Gruben heute voll beſchäftigt, haben ſogar die Friedensproduktion überſchritten. Arbeits⸗ loſigkeit gibt es, gemeſſen an deutſchen Verhältniſſen, im Saargebiet ſo gut wie gar nicht. Auf der anderen Seite wird der Konkurrenzkampf zwiſchen der Saarkohle und der Ruhr⸗ kohle das Saargebiet im Nachteil ſehen, da das Ruhrgebiet ſeit der Zollabſchnürung auf dem ehemaligen Abſatzgebiet der Saarkohle in Deutſchland bedeutende Eroberungen gemacht hat und außerdem infolge des Ausbaues der Waſſer⸗ ſtraßen in Deutſchland als Konkurrent in zahlreichen Abſatzgebieten auftreten kann, in denen es vor dem Krieg die Saarkohle noch nicht bedrohte. Infolge der ungünſtigen Transportlage des Saargebiets werden die Saarkohlen mit ſo hohen Transportkoſten belaſtet, daß ſie nur ſchwerlich mit der Ruhr konkurrieren können. Selbſt bei einer Saar⸗ Moſel⸗Kanaliſierung hat die Saarkohle bis Koblenz noch eine Strecke von 210 Km. zurüchzulegen, ſo daß ſie trotz, der billigeren Waſſerfracht gegenüber der Ruhrkohle ſchwer Hbenachteiligt wäre. Außerdem hat die zunehmende Elektrifizierung den Kohlenbedarf in Deutſchland vermindert, woraus ſich weitere ungünſtige Rückwirkungen auf die Abſatzmöglich⸗ keiten der Saarkohle ergeben. Es liegt auf der Hand, daß die wirtſchaftlich unvorbereitete Rückkehr des Saargebietes zu Deutſchland zunächſt für die Gruben eine außerordentliche Arbeitsloſigkeit bringen würde, die umſo empfindlicher wäre, als es ſich bei den Arbeitskräften der Saargruben bekanntlich um eine anſäſſige und infolgedeſſen ſchwer bewegliche Bevöl⸗ Das Problem der Erhaltung der Abſatz⸗ der Saargruben(als deren zukünftigen Eigentümer man in unterrichteten Kreiſen den preußiſchen Staat anſieht) wird daher in den nächſten Jahren für das Saargebiet dominierend ſein, hängt doch ein Drittel der Be⸗ bpölkerung allein ſchon von den Gruben ab. Aus dieſen Erwägungen heraus iſt der Plan enutſtanden, Durch Schaffung eines Saar⸗Pfalz⸗Kanals nach Ludwigshafen die notwendige billige Verbindung zum Rhein und nach Süd⸗ deutſchland zu ſchaffen. Die Linie ſoll etwa über Kaiſers⸗ lautern—Hochſpeyer führen und wird ungefähr 130 Km. be⸗ Kurszettel der Heuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanlethen in Prozent bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. 5 Frankfurter Vörſe vom 3. Oktober Bau-Alrtſen. 4 8. 4. 8, TRhein Braunk. 228.0225,00Enzinger⸗Union.93,7598,— Allg. D. Creditbk. 188,0—,— Salzw. Heilbronn 128.0,— Eitling. Spinn.. 200,0.200.0 k.„ 149,5140,0 Telius Bergbau. 69,5072.— Faber, Joh. Blei———.— Sante Sud. 152,5153,5 VK. u. Laurahütte 68,5062,25 969 7497—75— 70 Farbenind.„ Bayr, Hyp. u. Wb. 168,0165,0 Crausport⸗Altien. ahr Gebr. Pirm. 39.—39,25 antver. 135.0182,5 Schantungbahn. 6,85.25Felt. Guill.Carls T 154.0158,7 9 9 166,5168.0 Feinmech. Jetter.. rantf. 983 5 ——Guchswaggon-. 0, 5058,15 Holbſchmübt Th. 42.7445 Gritzner M. Durl. 118,5120,0 BerlinerHandels 252,0.230,79 IBarmſt.U. Nat. B 238.,0251,0 Peſter-H. St. B.—, D. Effekt.u. Wechſ. 121,0121,0 Induftrie⸗Aketie . thetenbk. 156.5181,0 N. Orkrftw. Mhm.6/— 25 8—.— 116,0116,0 Cichb.-Mannh. Gelnt, Bilſinger 120,0.110.7 H. Kempf-Sternb. 159,0157,0 aidé Reu, Näh⸗-—.—51,40 0 uer ene „0Hilpert aturf. 54. Freſrt. Hyp.⸗Bank 140,0135,0(Schtwarz⸗Storch. 132,0186,009i fchau u. Met. 115,0115,0 Melallb. u..⸗G. 155,0151,2 Werger. 130,0ſ180,00 Nunb iefbau 68.—90,.— .Mitteld. Ereb.⸗B 140,0139,0 Adt, Gebr..... 40,.—43,— un, Phil.. 185,0183,7 Nülrnberg. Bs.⸗B.—,— Accumulatoren.—— kohl.⸗Ind. 49,7552,— eſter. Crcd. Anſt. 9,69.55 Adler Oppenheim——Junghans Stam. 91.509,50 fölzer Hyp.⸗Bk. 139,0—Adler Kleyer 5 69.5093,05 Rammg, Kalſersl. 183.0133.0 19 6. 157,5160,2 A, E. G. St.-A. 168,0160,5 San 0 aſch. 47,5044.— Rhein. Erebitbank 130,0130,0 Agaſ Buntpap. 129.—.—Kemp, Steni Rhein. Hyp.⸗Bank——140,0 Aſchaff. Zellſtoff. 186,5166.2 Klein,S Südd. Disconto. 142.0139.7 4 29,75 29,50 Knorr, Peuun 120— 128,0 4 ſerven Braun 42,.—44,— ürttb. Notenbk.—130,0 Had.Maſch. Hurl. 123.5120,0 Krauß& Co,, Loch. 61.——.— Hücter— Seſt Me 130,0TLahmeyer Co. 145,144,0 D. Vereinsbank. 97.—97,50 0 Schöfferh. Bindg. 25565 7 105 50 n..—.—— GBecker 92,—82,75 Beck& Henkel..64,—03,.—Lederwerk Rothe 37.—36.— bereh. BerſeGef.———.— LBer 10 e gm. Elettr., 161,0157,0 Sudwigsh. W. Drantf..u- Mito..e Ping Meiallwerte 69,15ſ69.1 Lutz Maßhſnen, 9—— 155 Vergwerk⸗Aktien. Brem.⸗Beſigh.Hel——81.— Lux'ſche Induſtr.—.—28.— T Bochumer Guß. 160,5160,0 Cement Heidelb. 135,0136,5 Mainkraftwerke. 106,5 107.0 Boch Cement Karlſtadt 1450144,0 Miag, Mühlb.. 117,5116,7 1 Suremb. Berg 161.2160,0 Chamotte Annaw. 62,75.68,— Mez Söhne— elk. Bergwrt 154,0158,00Cont. Nürnb.Pzg.———,— Moloren Deutz—.— 0,0 Daimler Motor. 85,.—85,— Motorf. Oberurſ. 59,75—.— .Gold-u..⸗Anſt 174.7172,0 Reckarſ. Fahrzg.. 99,25.100,5 Bidr eder Spier—.—71.75 Dingler Zweibrück———,— Peter Union Frkft. 100,0 97.50 .Dürkoppwerk St. 69.———[Pf. Nähm. Kayſer 60,.—56,— Kali Weſteregeln 155,0155.00 Düſſeld⸗Rat. Dürr 39,50 99,— Philipps.⸗G. Urk 30,—51.— KlöctnerWerke—.—, Eiſen Kaiſerslaut. 40,5040,25 Porzellan Weſſel—.—— P Mannesmannr. 147,0145,7/1Clr. Licht u. Kr. 159,4155,0 Rein. Gebb& Sch. 83,6083,60 ISberbebarf... 71.—69,50 Elſ. Bad. Wolle, 50,5051,50 Rheinmetall... ——— Emagsörankfurt⸗.38ſ0330 Rheinelektr. Sia, 136.5139.5 TPhönirBergbau 123,5122,0 Emaflle St. Ullrich 47,50J45,501Rh. Maſch. Leud.——148,— ersleben 144,0 tragen, alſo 80 Km. günſtiger als die Verbindung nach Koblenz(die Saar⸗Moſel⸗Kanaliſierung vorausgeſetzt) ſein. Von Ludwigshafen aus eröffnen ſich Abſatzmöglich⸗ keiten nach Süddeutſchland, insbeſondere Bayern und Oeſter⸗ reich, die auf dem Landwege— was die Koſten betrifft— ſchwer erreichbar wären. Das Projekt befindet ſich hinſicht⸗ lich ſeiner Durchprüfung noch in den allererſten Anfängen. Weder die Gutachten der Waſſerbau⸗Sachverſtändigen noch eine Rentabilitätsberechnung und Koſtenanſchlag liegen bis⸗ her vor, ſo daß heute Genaueres noch nicht geſagt werden kann. Sollte der Kanalplan aus irgend welchen Gründen nicht durchführbar ſein, ſo kommt eptl. eine beſondere Eiſen⸗ bahnſtrecke in Frage. Auf jeden Fall werden ſicherlich noch außerordentliche Schwierigkeiten, nicht zuletzt der zu er⸗ wartende lebhafte Widerſtand des Ruhrgebiets, zu erwarten ſein und um dieſes Projekt eine lebhafte Preſſe⸗Polemik entſtehen. Amſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für den Monat September 1926 Efd. Rr. Staat Einheit Reichsmark 1 Belgien 100 Francs 11,46 2 Bulgarien 100 Lewa 3,05 3 Dänemark 100 Kronen 111.55 4 Danzig 100 Gulden 81,46 9 England 1 Pfund Sterling 20,38 6 Finnland 100 finniſche Mark 10,57 7 Frankreich 100 Francs 12.01 8 Griechenland 100 Drachmen.91 9 Holland 100 Gulden 168,28 10 Italien 100 Lire 15,37 11 Jugoflawien 100 Dinar 113 12 Norwegen 100 Kronen 92,01 13 Deutſch⸗Oeſterreich 100 Schilling 59,25 14 Portugal 100 Eſcudo 21,48 15 Rumänien 100 Lei(Roten) 2,13 16 Schweden 100 Kronen 112,25 17 Schweig 100 Francs 61,13 18 Spanien 100 Peſeta 63,87 19 Tſchecho⸗Slowakei 100 Kronen 12,4 2⁰ Türkei 1 türkiſches Pfund 25,20 2¹ Ungarn 100000 Kronen 5,88 22 Argentinien 100 Papierpeſo 170,7 28 Braſilien 100 Milreis 63,68 2⁴ Kanada 1 Kan. Dollar 4,20 2⁵ Urugua 1 Goldpeſe.20 5 Staaten von Amerika 1 Pfund 550 Aegypten 1 ägyptiſches Pfun 2³ Japan 10⁰ Den 203,32 als Luxſche Induſtriewerke AG., Ludwigshaſen a. Rh. Die Geſellſchaft hat im GJ. 1925 Einnahmen in Höhe von 344 278/ erzielt. Die Ausgaben belaufen ſich dagegen zu⸗ ſammen mit dem Verluſtvortrag aus 1924 in Höhe von 10 285 auf 686 388 /. Es ergibt ſich ſomit ein Verluſt von 342 110 /, zu deſſen Deckung der am 12. Okt. ſtattfindenden 0. HV. vorgeſchlagen werden ſoll, das AK, von 1,5 Mill. auf 1 Mill./ herabzuſetzen. Die Differenz von 157 890/ ſoll außerdem bis zur Beſchlußfaſſung durch die nächſte HV. in Rücklage geſtellt werden. In der Bilanz erſcheinen Betei⸗ ligungen mit 506 000/ und Waren mit 483 280 //. Den Schuldnern in Höhe von 433 324% ſtehen Gläubiger und Bankſchulden mit 605 043/ gegenüber. Die Entſtehung des Verluſtes iſt nach dem Bericht des Vorſtandes in der Hauptſache noch auf die Nachwirkungen der Ruhrbeſetzung und auf den Preiskampf zurückzuführen, der mit Beginn des Jahres 1925 einſetzte und nach dem Zuſammenbruch der Waſſermeſſerkonvention ſehr ſcharfe Formen angenommen hat. Hierdurch ſei die Gewinnmöglichkeit ſehr gering gewor⸗ den, obwohl der Abſatz gegen das Vorjahr um 45 v. H. habe geſteigert werden können. Im laufenden Jahre ſoll die Maſſenfabrikation in Gasmeſſern aufgenommen werden. zl⸗ Vom Wintershall⸗Konzern. Wie berichtet wird, ſieht ſich die Leitung des Wintershall⸗Konzerns gezwungen, weitere Stillegungen vorzunehmen. So werden jetzt die Werke der AG. Bismarckshall und das ehedem zum Konzern der Deutſchen Kaliwerke AG. gehörige Werk Neubleicherode ſtillgelegt. Ferner iſt die Gewerkſchaft Heiligemühle in Oechſen dauernd ſtillgelegt worden. Bei den Werken der AG. Großherzog von Sachſen bei Dietlas hat man die Förde⸗ rung vorerſt vorübergehend eingeſtellt. Die Gewertſchaft Heiligenroda in Dorndorf, die früher eine ſehr bedeutende Förderung hatte, fällt dadurch aus, daß ſie zur elektriſchen Kraftzentrale für ſämtliche Konzernwerke im Werrabezirk ausgebaut wird. :: Der Stand der Stinnes⸗Verhandlungen. Die Ver⸗ handlungen über eine amerikaniſche Stinnes⸗Anleihe werden, wie die J. u. H. von amerikaniſcher Seite erfährt, jetzt in Berlin weitergeführt, nachdem Hugo Stinnes jun. mit verſchiedenen amerikaniſchen Bankiers ſeine Beſitztümer in Hamburg und Mülheim beſichtigt hat. Die Verhandlungen werden amerikaniſcherſeits von Vertretern von Harris, For⸗ geführt, während Hugo Stinnes jun. ſeine Intereſſen allein vertritt. Es handelt ſich endgültig um eine Summe von 25 Mill. Doll. Da nur noch Punkte von geringerer Bedeu⸗ tung unerledigt ſind, iſt in abſehbarer Zeit mit dem Abſchluß der Verhandlungen zu rechnen. Börſenberichte vom 5. Oktober 1926 Mannheim lebhaft und feſt Die Börſe war auch heute lebhaft und feſt. Höher notier⸗ ten wieder Hypothekenbanken, ferner Mannheimer Verſiche⸗ rung, Brauerei Schwartz⸗Storchen, Enzinger, Rheinelektra und Weſteregeln. Feſtverzinsl. Werte auf geſtrigem Niveau behauptet. Es notierten: Badiſche Bank 150, Rhein. Credit⸗ bank 130, Pfälz. Hypothekenbank 139, J. G. Farben 290, Rhenania 78,50, Brauerei Schwartz⸗Storchen 137, Continen⸗ tale 72, Mannheimer Verſicherung 110, Seilwolf 56, Benz 83, Dingler 5,3, Maikammer 47, Enzinger 93, Knorr 129 9 100, Zement Heidelberg 135, Rheinelektra 139,50, Wayß u. Freytag 132, Weſteregeln 154, Zellſtoff Waldhof 184,5, Zucker Frankenthal 90, Waghäuſel 103, alte Rheinbriefe 11,85., Kriegsanleihe 0,570., 8 v. H. Mannheim Stadt Gold 9496., O. E. G. Obl. 10,50.“ Frankfurt feſt, ſpäter nachgebend Die neue Befeſtigung der Börſe nahm heute vom Schiffahrtsmarkt ihren Ausgang. Die Mitteilung, daß die American Line, die White Star Line und die Cunard Line aus dem New York⸗Hamburger Dienſt ausſcheiden, betrachtet man an der hieſigen Börſe als eine Kräftigung der deutſchen Linien. Auch die Monatsberichte über Handel und Gewerbe im September, die von einer Beſſerung auf faſt der ganzen Linie ſprechen, machten einen guten Eindruck. Außerdem war die lebhafte Nachfrage nach deutſchen An⸗ leihen auch rückwirkend auf die Effektenkurſe. Im Verlaufe aber zeigte es ſich, daß die Grundſtimmung der Börſe nur vorübergehend durch die oben angeführten Gründe bedingt worden war; es kam nämlich zu den erhöhten Kurſen ziem⸗ lich Material an den Markt, das nur zu niedrigeren Kurſen untergebracht werden konnte. Schiffahrtswerte, J. G. Far⸗ benin duſtrie, einige Metallbanken, Kali⸗Aktien und die Aktien verſchiedener Bau⸗Unternehmungen konnten zum erſten Kurs Beſſerungen von 0,5—1,5 v. H. aufweiſen. Niedri⸗ ger waren die führenden Banken, alle Montanwerte, die Elektro⸗Aktien, Scheideanſtalt und Deutſche Erdöl. Das außerordentlich lebhafte Geſchäft auf dem deutſchen und dem ausländiſchen Rentenmarkt ließ ſpäter etwas nach. Gegen geſtern abend ergaben ſich beträchtliche Kursſteigerungen, namentlich Kriegsanleihe und Schutzgebietsanleihe waren ſehr feſt. Auf dieſen Märkten wurde außerordentlich ſtark für Berliner Rechnung gekauft. Von ausländiſchen Renten in erſter Linte Anatolier, Bagdad und Zolltürken begehrt. Berlin abwartend Die Grundſtimmung war unſicher und abwartend, die Börſe bekundete aber auf dem ermäßigten Stande gute Widerſtandskraft. Schiffahrtsaktien hatten Steigerungen von —3 v. H. aufzuweiſen. Bankaktien ſetzten feſt ein. Indeſſen gingen die Kurſe ſpäter vereinzelt auf den geſtrigen Schluß⸗ ſtand zurück. Für Syezialwerte zeigte ſich Kaufluſt. Im all⸗ gemeinen war die Kursbewegung uneinheitlich. Auslands⸗ renten behauptet. Tagesgeld 6,5—7,5, Monatsgeld 5,75—7.H. Berliner Deviſen Oiskontſähe: Re chsbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ u. 5 v. H. bes u. Co., der National City Bank und A. G. Becker u. Co. 38 7 3 4. 5 Rhenania Aachen 80.—60.00 R St 186,0184.58%% D. Reichsanl. 66500. 00 Riebeck Montan„ 155,0 154,50 PZuckerf. B. Wag, 102,0108,04¼%-9.⸗Sch. Nodberg Darmſt.— Zuckerf.Frankenth 89,75 89.—4% B. Schutzg, 08 7,75 6,65 JRüttgerswerle. 127,0124,5 Juckerf. Heilbronn 104,0102,04% D. Gchnc9 14 7,75 6,65 Schlinck& C. Hbg.—. Juckerf Offſtein. 133,0——Sparprämie. 1919—.—.— Schnellpr. Frank. 17,—76.50uckerf. Rheingau 103,0 5 Pr. Schatzanw.———.— Schramm Lackf. 69,.—Fuckerſ. Stuttgart 105,0/103,5 40% d 35 90 9 755 Schnabert Herz Se.e8, Sreiverkehrs⸗Kurſe. heb..0887.0 809 Seilinbuſtr. Wolß 56.2556,25— Eih Sr—..615 TSiemenss Halst 205,5202.5—— ee er—— eent 21910 Sch.St ugeft Pireüng Li6% de. els Tricotw. Beſigh⸗-—— 70—.— 3,Henr 0 Anl.—840 9800 Pir- Deulſch Sel 78.— 18.— Mömn, odtenart. S d, ee. ..ch. Ind-Mainz 49,50 49,25 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P. 120 145 Ver. Ultramarinf. 149,5147,14¼/ Mhm.1914—,%7%— 960 5 15 Sogtk Meſch. Si..30 8e.4,. 16005 e, abgel. 880 2999.—* e e 270 0 Vofgt& Häff. St. 114.5112.5 50% t. Reichsaul, 0,550ſ0,87830/%.510ſ0,550 Volthom. Seil u.&—56,25 4% do Unk. b. 1925——4% Säch. St.⸗A.19—.—— Wayß& Freytag 1315181,2 30% D, Reichsanl,——0,56014% Württ..1915—.——. Berliner Börſe vom 5. Oktober 0 i TAlg. Elektr.⸗Geſ. 163.0ſ159,2 Deutſche Kali.. 125,0.124, — 7 Of150. 7 Angle-Et. Guanb 85,35 95,35 THeutſche Maſch. 119,0188.0 Barmer Bankver, 134,7 132,0 Anhalt. Kohlen-P, 106,1065 Deutſche Steindg. 149,5,158,5 TBerl Handelsg. 280..226,0 Annener Gußſtahl 86,7588,75 Wollw. 66,7565,15 TCom.u- Brivat9. 144,7 144.0 Aſchafbg, Seiltt J81,1/u86,5 Deutſch. Eiſen9. 5, I Harmſt. u..-B. 234,0,281,0 NAug2b. Jie, Paſch 66,—58,15 Honneremareh 64..— I Beulſche Bank: 175.2 178,0 Salce Moſchin.—ee Durene, Wau06/— +t. U berſee Bk. 116,5115.7 Meguin. 46.—46,25 Dürkoppwerke, 67—67/.— I isc Command. 163,) 168.0J, B. Bemberg 242.00224.6 Dynamſt Nobel 133.5138,5 TPresbner Bank 147,0.149,7 PBergmann Eitt. 5565f15,/ Eiberſeld Kupfer 0 TSättelb. Krebb. 138.0/139.7 Berl. Gub, Hut: 26, P43, Eleite. Lieferüng. 151,2180.9 Relchsont.. 158.00189,5 TBert Karier, Jn 4520 ddefc Cot Schn. ,746 A Eee eni 1600 Seein, Beihro. rencenue, 50 — elius Bergw.——En 0 64. S„Allctien 3 Biag Rürnberg„69,.—69,— Eſchw. Bergwert 159,2 100 0 Scpamapgen hta„ n eenh 19.6. Forbenind. 200,540,8 2 „Gußſt. 165,0ſ160,5 FeidmühlePapier 140,7145,5 Allg. Lot, u. Str. 168,0170,0—.——— Pelkan 8 Gulll. 157,5156,0 Sübd. Eiſenbahn 128.0130,0 Braunt. u. Brikets 157,0157,0 K. Friſter... 56.—59.— Baltimore:. 98,—96,25 Br.⸗Beſigh. Helf. 80,—63,.5 Juchs Waggon.5500,550 1 Deutſch⸗Auſtral. 15,0156,0Bremer Bulkan. 72,—72,50 Gaggenau.⸗A. 44,5045,75 THabag.„ 8,16J,s Buderus Eiſenw. 96.50100,0 Hebhard Tertil- 94,50 0, 19.-Südamerika 149,0149,6[Chem. Heyden. 119,5119.0 1Geiſent, Vergw. 174570,5 IHanſa Dſchiff Cbem. Sehenk..92,—94,75 Geiſent. Gußſtah. 28.2582,.— TNorddiſch Lloyd 165,0165,0[Chem“ Alhert. 143,2141,0Genſchow& Co. 76,.—16,— Roland-Kinie Cbncord. Spinner 94,15005,60 German. Portl-Z. 15,0154.5 Berein. Elbeſchiſf 60.5064.— TDaimler Rotor 855082.75 Gerresheim Glas 141.5188,0 Induſtrie⸗Aktien. T Deſſauer Gas 152,6151,3TGeſ..elkt. Unter. 161,3178.0 Accumulatoren 147,0145,8TOtſch.⸗Luxemb. 162,7160,7 Gebr. Goedhardt 72, 16,50 Adler& Oppenh. 127,2127,2.Eiſenb.“ Signi. 100,0101,0/ Goldſchmidt, Th. 127,7124,7 Adlerwerke... 90,25B9,—[TDeutſche Erdöl 164,0159,2 Goerz C. P.. 38,75 .⸗Gf. Verkhrow.———— Deutſch. Gußſtahl 100,0101. 222 t0 OGothaer Waggon Alexanderwerk.„ 84,75 64,75 iche Kabelw. 102,0l89, 251Gritzner Maſchin, 116,0ʃ112,0 Amſſich + Strober 5. Bflober PParttet in.⸗M. für 83 G. 8 M. ſäge% Holland... 100 Gulden 167,88 169,20 167,93 168.25 168,473,5 Buenos⸗Aires.. 1 Peſ..718] 1717] 1,J18] 1717 1,7 19 Brüſſel.. 100 Franten11.38 11,42 11.41 1145 81.— 3 Ss[od. 100 Kronen81,88 92.10 91,88 92,10 112.50 5,5 Stoctholnm 100 Kronen 112,08 112,36 112,06 112.34 112,50.5 Kopenhagen... 100 Kronen 111,33 111,61 111,32 111,80 112,505 Danzieg. 100 Gulden 51,42 61,62[81,40 f1.60[ 81, 5,5 Se 100 Eskudo21,475 21.515 21,47521.515 458,57[ 8 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,545 10,585 10,545 10.385 81.—.5 Italien 100 Lire 15,81[15,85, 15,80 15.84 81.— 7 Snben 843 20.393 20,339[ 20.38920,49 5 New. Horh.. 1 Dollar.1925.2025.1925.2025 4,198 4 Paris. 100 Franken 11,/4 11,78.11.865 11,905 81.—.5 Schweiz 100 Franken 61,035 61,285 60,9881,18 81.— 3,5 Spanien 100 Peſeten 63,39[83,55[ 63,07,63,2361,.—5 S. 1 Hen] 2934] 2,038] 2,057] 2,041 2,092] 7,8 Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,152] 2,162 3,142 2,152 16,45 10 Rio de Janeiro. 1 Milreis.823 0,846 9,825] 0,527.378] 3,5 100 Schilling] 39,1950,33 59,2059.34 1,70 7 SS 00 Kronen 12.413 12,459 12.414 12,45465,062 6 Südflawien... 100 Dinar 7,415] 7,435].415 1,48561.— 7 Budapeſt.. 100 000 Kronen 5,667 5,887 5,87 3,89 85,062 6 SpNR. 100 Leva] 3,025.035] 3,03.04 21,—10 R 100 Drachmen].04.06.99.01 81.— 10 Kairroe 1 Pfd. 20.874] 20.926 20,874 20,926]—„—— 4 5. 4 8. Grkrftw Mhm.69/%—,,TOberſchl. E. Bed. 71.501.—Heldburg. 80,—82.— Gebr. Großmann 61,—62,.— JOberſchl. Eiſen. 75,5072.— Hochfrequenz Grün& Bilſinger 120.01190, TOberſchl. Koksw. 124,0120,7 Krügershall Hand 114.0 11³.5 Gruſchwitz Textil 71,7571,.—JTOrenſt-& Koppel 170,9119,00Petersb. Int.. 4,25 5,— Hackethal Draht. 05.5008.— EPhönix Bergö.. 124,0/121,0 Ronnenberg..—J— Halleſche Maſch. 151.5/150,0 Rathgeber Wagg. 78.1571.75 Ruſſenbank..— Hammerſ. Spinn. 121,0120,0 Ffit eP 105,0190,5 Sichel& Co... 3,— Hannov, M. Egeſt. 77.—/,IRhein Braunkhl. 226,5224,0 Sloman Salpeier 70,— 70,.— Hann. Waggon. 15,—14,50 Rhein.Chamotte.—Südſee Phosphat 59.— 58.— Hanſa Lloyd... 60,—56,50 Rhein. Elektrizität 189,5180,5 Ufa.. 88.—37.50 Hbg.⸗Wien Gum. 71.2570,25 Rhein. Maſch Led. 44,.—44.— a) Rei 8 Harkort Bergwrk. 67.—60,85 TRheinſtahl 162,5159,0 eichs⸗u. Staatspap. Harpen. Vergbau 172.7109,0 emb Chem. 79,— 78,50 Goldanleihe.. 95,50ſ95,60 Hartmann Maſch, 43.5049,50 PRomb. Hütten. 13,5018,75Dollarſchätze.— Hedwigshütte.. 130,0 127,0 Roſitzer Braunk. 86,—95,75 Reichsſchatz. V. Vo,5120.545 Hilpert Maſch.. 53,—54,—(Roſitzer Zucker.. 86,.—68,50 VI.IX 0,5120, 540 Hindr.& Aufferm. 72,.—70,—JRütgerswerke 125,7125,0 5 3 1924er.5120,540 55 127.601030 Sachſenerk,.. 17. 12., 40% B. Reichsanl. 64600580 rſchherg Leder 127,0104,0TSalzdetfurth 177.7175, 5 9900710 „N Tgeſentohe rt..806l 8. Saaed 60,01155,0,8,/ led. Reichanl ohentohe⸗Wrk..35 Scheidemandel“. 40.7540,655% 136,0184/7 Schubert 4 Satz. 1875,186,0ſ4.%, Brb. Konſols orchwerke , 58 „5820,590 55⁵ 0 4000.550 5¹5 * 9 9 „ S28882828 00. 60,—86,50 TSchudkert& Co. 189,0188,18/0% unbolot Maſch. 99,—6,— Siechens Elenr., 15 Wepel W0 126,0126,5 de 0. 126, JSinner.⸗G.. 63,— Gebr. Junghans, 89,7594,65 Stettiner Vulkan 67.— Kahla Porzellan. 87.— Kaliw. Aſchersl.. 144,8 ——— 0 9* 5 170,5169,5.2ʃ20004%, Bayer. Anl. 0,5 5 FSiem. 6. Halste 208,2 2000. 70 68,50 50% Ko lenanl. 13,1013,10 60,—StoehrKammgru 174.0173 05% Prß. Kalianl. 5,60.50 143½2 Staewer Mährn.“, 86, 1588.750ß, Hioggenwert..0% Kaltene P.46,—44 75 Südd. Immobil“ 68,—68,—5% Roggenrentb. 6,96/ 6,65 Kattowitz. Berg.—,——.—Teichgräber.—.——,% Sächſ. Braunt.84 9,36 C. M. Kemp..— Teleph. Berliner 93,2591,.— Landſch.Rogg..55/ 735 Klöcnerwerke.. 128,9125.0 Thoerldelſabrit⸗ 67.7569.— b) Ausl. Rentenwerte. C. H. Knorr... 126.052½5 Unionwerte Maſch—.——.—50%% Me Kollm& Jourdan 70,5070,50 Ber. B. Frif Gum. 67,50ſ68,—4½ Heſt. chatza. 22,50.23.— Köln Rottweiler 146.60188, Per Chem Charl. 120,011,04%„Goldrenie——24.— Gebr. Körting..98.85ſ85,B. Hiſch Richeiw. 178,5171,704%„conv. Rie.——.50 Koſtheimer Ceu. 6e.508,75OSlanzſtoff. EIhi. 225,5 812.4½%, Silberrte..50.— Aoſſhäuſer⸗Hünte 00 ,P. SchubfPrna 94.— 4,5004%/% Kaplerrte..50.70 Lahmener& Co. 145,050/0 SStablwo. d. Zyp 188.0 188,04 Türt.Ad.⸗Anl. 15.815.— Laurahütte. 65,62,70 Ber. Ultramarin. 1470——4% Bagd.⸗Eiſ 1 30.50 30.50 Einde's Eismaſch. 165.7161,2 Vogtländ. Maſch. 60,25 60,85 40 Lindenberg... 56,35 56,50 WandererWerke 184,0187.04% Purk' 91725975 TCarl Lindſeröm 160,2161,0 Weſer Akt.Geſ.———— 4 t 4 8 85 Kingel Schulfabr. 9,—I Weſtereg, Allan 155,7.1515 2 05 38.9084.50 1 Linte& Hoffm. 75,5072,— Wicking⸗Cement. 141,714/74½%ü— Ludw.Loewe Co 200,0ſ166,5 Wieslochronwar. 100,0110.0 4 e.— .Corend 110.5105,0 Winener Stahl 102.0ſ105,94% ½„ Goldete 23.2924.65 Lothr. Portl. Cem—,——— Wittener Gußſtahi 60,—59,754%»„ Magirus.-O.. 56, 8, Woif, Buckau.. 8,8854,—8% Oe..Stb.ae——0 IMannesmann. 14,8 143.0 Sellfioff Berein 100,0,105,8.3/oSe⸗—8— Selhtoff Walwbof 168,004.0%e. Gobprſor—— ech. Web. 8 9 5„Sar Mir& Geneſl: 118.0i0.60 Sreivertehrs⸗Kurje..60%———— Motoren 0 0—5—*—3—— Motorb. Mannh. 40,—38.—Bergb. Präſid. 9——— —Mälheim Berg 128,012,5 Beng⸗Metor,—3 984415 50 Neckar Fahrzg.. 102,0103,0Deutſche Petrol. 45 700 2800 Nordd Wollkämm 146,51146, 0l[ Diamond.. 25, 245·% Lecuansch 80, 6 ————— den Auftakt bedeuten zu einer neuen Energieleiſtung des 7. Seite. Nr. 4600 Deenstag, den 5. Oktober 1926 Syportliche Die Mannheim⸗Eudwigshafener Nuder⸗ vereine in der abgelaufenen Saiſon Ein Rück⸗ und Ausblick Wenn wir die Ergebniſſe auf den verſchiedenen Sport⸗ arten des letzten Jahres in Deutſchland rückſchauend über⸗ Rlicken, ſo können wir uns einer ſtillen Bewunderung nicht verſchließen. Die Spitzenleiſtungen, namentlich auf dem Ge⸗ biete der Leicht⸗ und Schwerathletik, ſind ſo ungeheuerlich, daß die Welt aufzuſchauen beginnt. Die Gründe, die für einen ſo rieſenhaften Aufſchwung der ſportlichen Bewegung ausſchlaggebend ſind, hier zu unterſuchen und klarzulegen, würde zu weit führen. Der Freude aber über dieſe präch⸗ tigſte aller Zeitſtrömungen, dieſes neue Betätigungsfeld der heranwachſenden Jugend, wollen wir unverhüllt Ausbruck geben und hoffen, daß die bis heute gezeigten Ergebniſſe erſt deutſchen Volkes. Das tiefe Weſen und den Ausgang eines jeglichen Sportkampfes beſtimmt immer die Energie. Sie gibt dem Kampf jenen Anretz, jenes Etwas, das aufrüttelt, mitreißt und ſportliche Höchſtleiſtungen ſchafft, die die Grenze oder 90 ein Kampf Spielerei. Sportlich 10 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Rundſchau beſſer beachten und die Mannſchaften die normale Entwicklung dur laſſen ſoll. er Schritt zum Beiſpiel vom Junior⸗ zum Erſten Vierer iſt doch nur bei allergünſtigſten Vorausſetzungen ratſam und möglich. Zumeiſt gilt daß ſpekulative Moment, das bei Ab⸗ gabe der Rennmeldungen leider wohl nie ganz auszumerzen iſt, eine weſentliche, das Glück eine nicht unweſentliche Rolle. Man ſollte beherzigen, daß ein Rennen einen Kampf bedentet ein ſoll, kein Paradeſahren und keine t, wenn man den ernſten Gegner ſucht und nicht ihm ausweicht. Von echtem Sportgeiſt gab die „Amicitia“ in dieſem Fahre eine ganz erfreuliche Probe und wir wollen hoffen, daß es immer ſo eines Berufstrainers hat bereits gute Früchte getragen. Auf leibt. Die Anwerbung der Suche nach einem Berufs⸗Trainer iſt auch der„Club“. Wir begrüßen dieſe Tatſache mit ganz beſonderer Genug⸗ tuung und wollen Entwicklung des Clubs ſo wichtige Sinne gelbſt wird. Bet dem reichen dem Club, wie die kürzlich ſtattgehabte Vereinsregatta be⸗ Gea zur Verfügun offen und wünſchen, daß dieſe, für die rage in gil enſchenmaterial, das ſteht, iſt eine Trainerverpflichtung ein ebot der Stunde. Im übrigen muß rühmend gewürdigt werden, daß bie das Training leitenden Herren einer Spezia⸗ liſierung der Rennmannſchaften zuſteuerten. Wir haben hier den Juniorachter im Auge, der immerhin eine beachtenswerte des menſchlich Faßbaren hart ſtreifen. Ausſchlaggebend uno—— auch gegen Seniore,—(Heilbronner Regatta beſtimmend für bieſe Leiſtungen iſt fernerhin die Subjektivie⸗ rung des Sports, d. h. die ſpezifiſch genaue Einſtellung des Sporttreibenden auf dieſe ober jene Gattung, unter ſtrenger Berückſichtigung der phyſiſchen Veranlagung. Es bleibt nun bemerkenswert, daß der Ruderſport im Vergleich zu den Es iſt bies eine Tatſache, die auch vor dem Krieg ſchon zu beobachten war. Die Urſachen hierfür liegen vornehmlich in mancherlet Veranſtaltungen für dieſen Sport, vor allem in und Angriffsgeiſt entfaltete. ſchickung der etwas verfrüht. Reahtte ft di ingsleiter 1 Qualität der M 5„ übrigen Sportgattungen etwas im Hintertreffen marſchiert. FFFCCCPPG annheimer Herbſtregatta) und einen ſehr ſympathiſchen Unſeres war die Be⸗ Wormſer Regatta für die Mannſchaften doch Die großen Hoffnungen wurden denn auch getäuſcht, Nichtsdeſtoweniger erbrachte dieſe chaften eine Klärung. Man zog prompt die Konſequenzen und dies war gut ſo. Rudergeſellſchaft und Ruderklub„Baden“ ſind im Aufſtieg. Für die vergangenen Regatten kamen ſie ernſt⸗ den hohen finanziellen Anforderungen. Immerhin, auch der lich nicht in Frage. Nicht verkannt ſoll werden, baß der junge Ruberſport bewegt ſich in aufwärts ſteigender Linie und wer den Verlauf der letztjährigen Regatten aufmerkſam verfolgte, man beobachten, daß man auch ba einer Spezialiſierung zu⸗ ſtrebt und es iſt zu exwarten, daß dieſe Beſtrebungen, die nur zu begrüßen ſind, andauern, um mit Erfolg auch gegen inter⸗ nationale Klaſſe zu ſtarten, im Sinne der wichtigen Olym⸗ piade zu Stockholm durch den Ludwigshafener Rüderverein. Die Spezialiſierung hat von den Mannheim⸗Ludwigshafener Rudervereinen in der abgelaufenen Saiſon am erfolgreichſten Platz gegriffen bei der„Amicitia“, die den Jungmann⸗Vierer, dank einem klar erkennenden und energiſch durchgreifenden Trainer, förderte und ſo 12 Sieger mit ihm erringen konnte. Syſtem und Energie ſich bei dieſer Vierermann⸗ ſchaft(Aletter) in idealer Weiſe. Die* Prinzipien wurden auch beim Seniorgchter verfolgt, der unter den füd⸗ deutſchen Achtern wohl keine führende, 1 doch eine reſpekt⸗ volle Rolle ſpielte. Dieſer Achter repräſentierte gute zweite Klaſſe. Wenn ihn die Rennleitung zumeiſt gegen erſte Klaſſe antreten ließ, ſo ſpricht dies für einen geſunben ſportlichen Geiſt. Ob es klug war, iſt eine andere 75 e. Immerhin iſt zu erwägen, ob man in der Folge die Klaſſifizterung nicht Hlerdurch die traurige Nachricht, das unser lunigstgeliebter 996¹ Herr Professor Fritz Bassermann heute nach längerem Leiden sanft entschlafen 1st. Dle trauernden Hinterbliebenon. Frankfurt a.., den 8. Oktober 1026. Esch enheimer Anlage 19a. Die Einäscherung findet Mittwoch, den 6. Oktober, mittags 12 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. Wir bitten, von Beileidsbesuchen abzuschen. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme an dem uns betroffenen Verluste unserer lieben unvergeßlichen Entschlafenen sowie für die vielen Kranzspenden und Blumen sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. 9888 Mannheim, München, Berlin, 5. Okt. 2. Ffdu Fl. Kramer und Famiiie, 339 11* 293 Vermischtes 5 fl fir fan An Bücher-Revislon 1 4 0 Sile Eiaen Seagee. BEin UBuckhakungraubelan Cmi⁰s Telefon 30811, 22011 beſorgt ſtunden, tagsweiſe 4390 * material. Es iſt dies nicht meine Meinung a —.— Kreiſe. Auf allen Regatten erregten die zeute dur wurden bebauerlicherweiſe nicht Erfüllung. Der helle Opti⸗ mismus verſank mehr und mehr in eine Enttäuſchung. Schuld trifft unſeres Erachtens einzig die Im Hoffen auf das Können fuhr man Jungmann⸗, Junior⸗ und Seniorvierer, Vierer ohne, Zweier ohne, Juniorachter und Seniorachter. Dieſes Syſtem 55 75 ſich rächen. des Guten doch etwas zuviel. zentration, übte man Verallgemeinerung, Verflachung, Gänz⸗ lich verfehlt war es den brillant zuſammengeſpielten Junior⸗ vierer, der glänzendes Können bewies, nicht in ſeiner Form zu laſſen, ſondern mit ihm den Seniorachter, den Sentor⸗ vierer zu ergänzen und des weiteren mit dem Vierer und Zweier ohne Steuermann zu operieren. Das Training der von einem burchſchlagenden Erfolg konnte Skl-Ciub Minnkeln-Luüninshatan Verein„Baden“ an ſeinem Achter intenſiv arbeitete und der⸗ ſelbe immer ſchneidig den Kampf aufnahm. Die beſten Aus⸗ muß dies unumwunden bekennen. Mehr und mehr konnte S629 Er verfügte über das ſchönſte Menſchen⸗ ein, ſondern ubwigshafener uderverein. Wuchs und Größe Aufſehen. Die Erwartungen ufallsſiege. Die Die errungenen Siege waren zumeiſt rainingsleitung. Es war Statt Spezialiſierung, Kon⸗ ſehr zahmen Training keine Rede ſein. Im Hinblick auf das prachtvolle Mannſchaftsmaterial iſt dies tief zu beklagen. Bei durchgrekfender Zuſammenfaſſung des Trainings und dem⸗ gemäßer Sichtung des Materials hätten ſich andere Erfolge erzielen laſſen. Es iſt zu wünſchen, daß der Ludwigshafener Ruder⸗Verein aus dem Mißerfolg ſeine Konſe⸗ quenzen für die kommende Ruderſaiſon zieht. Die Frage für Heranziehung eines Berufstrainers iſt auch für ihn brennend geworden. Ziehen wir das Fazit für die Mannheim⸗Lud⸗ wigshafener Rudervereine, ſo läßt ſich ſagen, daß ſämtliche Vereine in einer energiſch aufwärts gehenden Entwicklung begriffen und alle Vorbedingungen dafür gegeben ſind, daß der Ruderſport in Mannheim⸗Ludwigshafen wieder zu jenem Anſehen der Vorkriegsjahre gelangt, wie ſolches durch die drei führenden Vereine Amicitia, Club und Ludwigs⸗ hafener Ruderverein feſt begründet wurde.—t. Motorraoſport * 6. Motorrab⸗Dreiecksrennen des Motorfahrer⸗Klub Mannheim. Im 1. Rennen Leichtkrafträder bis 175 cem wurde nicht Baitenberger(wie es im Programm ſteht), ſon⸗ dern Breitenberger⸗Mannheim⸗Neckarau Zweiter auf nſtigſtem D. K. W Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) Lult,] Tem⸗ Se g 2 2 Wind•42. . ür e ee S8 888 EKicht Stärte SS5* Wertheim—— 12 16 10 NoO ſteichtſhalbbed. Königſtuhl]— 772,8 914 9 O ſmäß. wolkenl. Karlsruhe]— 779,8]18 7[NoO ſteichtſwolkenl. Bad. Bad.— 772,30 7 18 4 No ſeeichtſwolk nl. Villingen.— 773,9 6 15 4[PNW lleichtſwolkenl. Felöbg. Hof[— 674.66 9 8 5 S0 lleicht wolkenl. Badenweil.—————— St. Blaſien.———————— Höhenſchw.—— Bei ſüböſtlichem Winde dauert das trockene, heitere Wet⸗ ter fort. In der Rheinebene wurden geſtern nachmittag 18 Grad erxeicht. In der klaren Nacht ſanken die Temperaturen ſtellenweiſe bis auf 4 Grad. Das noch weiter erſtarkte Hoch⸗ bruckgebiet umfaßt den größten Teil Europas. Der Haupt⸗ kern mit 777 Millimeter liegt über der nördlichen Nordſee. Ein weiterer Kern hat ſich über Mitteldeutſchland entwickelt. Sſes enteen siehen im hohen Norden vorüber. Nach der Oſtſce verlaufende Randwellen verurſachen jetzt Trübung und vereinzelt Regen. In Deutſchland iſt das Wetter vielfach neb⸗ lig, in Baden heiter. Unter dem Einfluß des Ho⸗hdrucks wird das heitre, trockne Weter bei uns weiter anhalten. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Fortdauernd heiter unh trocken, lokale Frühnebel, tags über milde, ſtellenweiſe leichte Nachtfröſte. — P————————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefrebakteur: Kuxt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Melßner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: in Vertretung Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. einzelnen Bootsgattungen verlor hierdurch an Intenſität und — 8 0 Hersteller: Föll à Schmalz, Bruchszl. Zwangsversieigerung Miitwoch, den 6. 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