Rigaer Vertrag aufgehoben worden, Mittwoch, 6. Oktober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus — durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei eytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1, 46, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, e 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung e Mann heii Mittag⸗Ausgabe lerõ Mannheimer General Anzeiger „Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10 Plennig 1926— Nr. 46 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile 20 Allgem. Anzeigen 0,40 N. Metlamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet.— Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. en wird keine Verantwortung übernommen. 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Severing hat ſeinen Entſchluß, nach 6jährigem Wirken von ſeinem Poſten zu ſcheiden, nur während der Bacmeiſter⸗ Affäre noch hinausgezögert, er wollte unbedingt den Eindruck vermeiden, als ſcheue er die Auseinanderſetzung mit ſeinen Anklägern. Da aber ſelbſt die Rechte von dieſer Campagne offen abrückte, ſtand ſeinem Plan nichts mehr im Wege. Die Demiſſion Severings in Zuſammenhang mit der Koalittonsfrage zu bringen, wäre durchaus verfehlt. Den Sozialdemokraten iſt niemals der Gedanke gekommen, Severing etwa auf dem Altar der großen Koalition zu opfern. Dagegen iſt es, nachdem ſein Ausſcheiden zur Tatſache wurde, ſehr wohl möglich, daß die Koalitionsverhandlungen, die ſich bisher nur auf einen privaten Meinungsaustauſch zwiſchen Vertretern der Volkspartei und des Zentrums beſchränkten, in ein entſcheidendes Stadium gelangen. Daß die Sozialdemo⸗ kraten geneigt ſein könnten, den gewichtigen Machtpoſten des Innenminiſters aus der Hand zu geben, darf als ausgeſchloſſen gelten. Nach der preußiſchen Verfaſſung hat der Miniſter⸗ präſident den Nachfolger Severings zu beſtimmen. Das wird vermutlich ſehr ſchnell geſchehen. Als ausſichtsreichſter Kandidat kommt der Berliner Polizeipräſi⸗ dent Greeſinski in Betracht. Neben ihm werden noch der Oberpräſident von Hannover, Noske und der Regierungs⸗ präſident von Lüneburg, Krüger, genannt. Wahrſcheinlich wird vor der endgültigen Entſcheidung aber auch noch die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion gehört werden; ſie tritt heute vor Beginn der Plenarſitzung des Preußenparlaments zuſammen. Aller Vorausſicht nach wird auch ſie ſich auf Greeſinski einigen. Man iſt ſich in ſozialdemokratiſchen Krei⸗ ſen natürlich darüber klar, daß Herr Grceſinski keineswegs ein vollwertiger Erſatz für den ausſcheidenden Miniſter Se⸗ vering iſt. Severing iſt unbedingt der hervorragendſte Kopf, den die Sozialdemokratie beſitzt. Sein Fortgang bedeutet einen herben Verluſt für ſie. Allerdings rechnet man nicht damit, daß Severing dauernd der politiſchen Bühne fernbleiben wird. Er dürfte vielmehr, ſobald er wieder im Vollbeſitz ſeiner Ge⸗ ſundheit iſt, ſeine ſtaatsmänniſchen Fähigkeiten erneut der Partei Jur Verfügung ſtellen. Sein Mandat im Reichs⸗ und Landtag wird er für alle Fälle beibehalten. Leicht werden ſich die Verhandlungen über die große Kpalition auch jetzt nicht geſtalten und es erſcheint einiger⸗ maßen verdächtig, daß ausgerechnet die Hugenbergblätter mit einer neuen Miniſterliſte aufzuwarten wiſſen. Darnach ſoll Braun Miniſterpräſident bleiben, Greeſinski Innen⸗ miniſter werden, das Finanzminiſterium dem volksparteilichen Abgeordneten v. Richter und das Handelsminiſterium ſei⸗ nem Fraktionskollegen Leidig zufallen, der bekanntlich die Koalitionsbeſprechungen mit dem Zentrum geführt hat. Der jetzige demokratiſche Finanzminiſter Höppker⸗Aſchoff ſoll angeblich an die Stelle des ſchwer erkrankten Juſtizminiſters Am Zehnhoff treten, während alle übrigen Miniſter im Amte bleiben. Zentrum und Demokraten hätten demnach je einen Mini⸗ ſterſitz zu opfern, während die Sozialdemokraten die gleichen Poſitionen wie bisher behalten werden. In einer ſpäteren „dung wird dieſe ſchnell fertig gewordene Liſte allerdings wieder dahin redigiert, daß die Volkspartei auf Juſtiz⸗ und Kultusminiſterium ſpekuliere. Schon daraus iſt zu erſehen, daß es ſich bei allem lediglich um Kombinationen handelt. Die Löſung wird nicht von heute auf morgen zu finden ſein. Der litauiſch · ruſſiſche Vertrag Der litauiſche Miniſterpräſident Sleshevicius iſt aus Moskau nach Kowno zurückgekehrt und hat alsbald in einer Unterredung mit einem Vertreter der„Litauiſchen Tele⸗ graphenagentur“ ſich über die Auswirkungen des in Moskau unterzeichneten litauiſch⸗ruſſiſchen Vertrages geäußert. Sles⸗ hevicius bezeichnete den Abſchluß dieſes Vertrages als einer der bedeutendſten Ereigniſſe im politiſchen Leben Litauens, als einen wichtigen Schritt zur Förderung der Beziehungen zu Litauens größtem Nachbarn. Seine Bedeutung für die Stärkung der internationalen Lage Litauens könne nicht aus⸗ bleiben. Er trage auch viel zur Sicherung des Friedens im Oſten und damit der Verwirklichung der allgemeinen Frie⸗ densidee bei. Die Bedeutung des Vertrages bezüglich der Wilnafrage erläuterte der Miniſterpräſident folgender⸗ maßen. Durch dieſen Vertrag beſtätigt die Räte⸗Union erneut die Beſtimmungen des litauiſch⸗räteſtaatlichen Friedensver⸗ trages, alſo auch die territorialen. Die Behauptungen Polens, die Beſtimmungen des Moskauer Vertrages ſeien durch den entbehren jetzt jeder 28. September Wil⸗ Grundlage, da Rußland im Vertrag vom Perſonalfragen UBerlin, 6. Okt. ring wird ſeinen Rücktrittsentſchluß heute oder morgen in einem Schreiben an den preußiſchen Miniſterpräſidenten offi⸗ ziell miteilen. Heute vormittag findet eine Sitzung der ſo⸗ zialdemokratiſchen Landtagsfraktion ſtatt, in der die Frage der Nachfolgeſchaft auf der Tagesordnung ſteht. Nach wie vor rechnet man damit, daß die Mehrheit der Fraktion ſich für Großinski entſcheiden wird, an deſſen Stelle als Polizei⸗ präſident von Berlin wird der gegenwärtige Polizeipräſident von Köln, Zörgiebel der gleichfalls Sozialdemokrat iſt, genannt. Wie der„Lokalanzeiger“ behauptet, ſoll der Po⸗ lizeivizepräſident Dr. Friedensburg für den Poſten als Polizeipräſident in Stettin in Ausſicht genommen ſein. Das Hugenbergblatt ſtellt es ſo dar, als ob dies eine Art Straf⸗ verſetzung ſei für den bekannten Vorſtoß Friedensburgs gegen das Büro des Reichspräſidenten. Der„Vorwärts“ drückt die beſtimmte Erwartung aus, daß Severing„bald wieder mit ganzer Kraft zur öffentlichen Tätigkeit zurückkehren werde“. Mit Severing geht auch ſein Staatsſekretär Mei⸗ ſter, deſſen Nachfolger im Miniſterium wird vermutlich ein Beamter werden, der einer der beiden anderen Regierungs⸗ parteien in Preußen angehört. Der ſozialdemokratiſche Preſſe⸗ dienſt unterſtreicht nochmals, daß Severing bei der Fraktion ſeit langem auf Befreiung von ſeinem Amte drängt. Unter heftigſtem Widerſtreben hatte Severing nach der Rückkehr aus ſeinem Urlaub ſich bereit erklärt, es noch einige Wochen zu verſuchen, aber nur, nachdem man ihm in die Hand hätte ver⸗ ſprochen, nicht mehr in ihn zu dringen, wenn er auch dieſen Verſuch als geſcheitert anſehe. Nur ganz beſonders techniſche parlamentariſche Schwierigkeiten hätten ihn wider Willen gezwungen, über den alten Termin hinaus, den er ſich ſelbſt geſetzt hatte, noch einige Wochen im Amte zu verharren. Für die„Deutſche Zeitung“ gilt es, obwohl an dieſem Tatbeſtand nicht zu zweifeln iſt, als ausgemacht, Saß Severing aus Angſt vor der zu erwartenden Entſcheidung über die Putſchaktion des Frühfahrs das Feld geräumt habe. Im übri⸗ gen läßt die Preſſe, auch die gegneriſche, Seyering im allge⸗ meinen Gerechtigkeit widerfahren, in dem ſie vor allem es Severing zu ſeinem Verdienſt rechnet, daß er es verſtanden habe, auch in ſchweren Zeiten die Ordnung in Preußen aufrecht zu erhalten. * Der nunmehr zurücktretende preußiſche Innenminiſter Severing iſt am 1. Juni 1875 in Herford in Weſtfalen gehoren. Er hat nur eine Volksſchule und eine Fortbildungsſchule be⸗ ſucht und ſpäter ſich dem Schloſſerhandwerk praktiſch gewidmet. 1901 wurde Severing Geſchäftsführer des Deutſchen Metall⸗ arbeiterverbandes. Ein Jahr ſpäter übernahm er die Redak⸗ tion der Bielefelder„Volkswacht“. In den Jahren 1919/20 während der Bergarbeiterunruhen in Weſtfalen wurde Se⸗ vering dort Reichskommiſſar. Nach dem Kapp⸗Putſch trat Severing als Innenminiſter in das preußiſche Kabinett ein und in dieſem Amt hat er ſeither mit einer halbjährigen Un⸗ terbrechung gewirkt. Die ſechs Jahre angeſtrengter Tätigkeit in ſeinem letzten Amte haben den Geſundheitszuſtand Severings, der erſt im ſchüter Jahre ſeinen 50. Geburtstag feierte, ſtark er⸗ üttert. Kompromiß in der Fürſtenabfinbung Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Vergleich zwiſchen Preußen und dem Hohenzollernhaus, der nur noch in Einzelheiten ſtrittig iſt, dürfte nunmehr denſelben Zuſtand ſchaffen, der eingetreten wäre, wenn der Reichstag das Kompromiß angenommen hätte Ob dieſer Vergleich Rechtskraft erlangen wird, hängt von den Verhandlungen ab, 605 8. Zt. noch ſchweben. Die heutige interfraktionelle Be⸗ ſprechung beim Innenminiſter hat vorerſt nur den Zweck, die Fraktionen des Land⸗ und Reichstags über die Möglichkeit der Einigung zu unterrichten. Der Vergleichsvorſchlag wird bereits am Donnerstag dem Staatsrat vorliegen und bereits innerhalb der nächſten zwei Wochen dem Landtag zur Verab⸗ ſchiedung unterbreitet werden. Die Kommuniſten bereiten, wie aus der„Roten Fahne“ zu erſehen iſt, noch eine große Hetze gegen das Kom⸗ promiß vor. Sie kündigen Straßendemonſtrationen an, die ſich beſonders gegen die Sozialdemokratie richten ſollen. na erneut Litauen zuerkennt. Außerdem betonte die Sowjet⸗ regierung in einer beſonderen Note, daß der Streich Zeli⸗ gowskis und die Verletzung des Vertrages von Suwalki den Standpunkt Sowjetrußlands hinſichtlich des Wilnagebietes in keiner Weiſe geändert habe. Alſo weder der Streich Zeligows⸗ kis noch die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz werden non der Sowjetregierung anerkannt. Der Miniſter erklärte weiter, daß von einem Gegenſatz des Vertrages zu Artikel 16 des Völkerbundspak⸗ tes keine Rede ſei. Die litauiſche Regierung habe in der überreichten Note zudem ausdrücklich hervorgehoben, daß der Vertrag Litauen an der Einhaltung ſeiner nach dem Völker⸗ bundspakt übernommenen Verpflichtungen nicht hindern kann. Sleshevicius ſtellte nach der Regelung der politiſchen Be⸗ ziehungen auch die der wirtſchaftlichen in baldige Ausſicht. Es ſei zu erwarten, daß demnächſt auch der Handelsver⸗ trag zum Abſchluß kommen werde. Auch in der wichtigen Frage der Tranſitkonvention ſtehe man vor einer nahen Ver⸗ ſtändigung. Litauens Beziehungen zu den baltiſchen Staaten blieben unverändert, denn auch ſie führten Verhandlungen üher gleiche Verträge. Die litaniſche Regierung werde nach wie vor engſte Zuſammenarbeit mit den baltiſchen Staaten anſtreben. (Von unſerem Berliner Büro.) Seve⸗ Pilſudskis Demonſtraton (Von unſerm Warſchauer Vertreter) Wer hat die polniſche innere Kriſe gelöſt? Pil⸗ ſudski?— Eigentlich Moskaul Denn an ſich war der Abſchluß des ruſſiſch⸗litauiſchen Vertrages für Polen ein ſchwerer Schlag. Aber es wurde inſofern aus der Not eine Tugend gemacht, als hierdurch Pilſudski das Aus⸗ ſpielen ſeiner letzten Karte, nämlich ſeiner ſelbſt, im inneren Verfaſſungsſtreit ermöglicht wurde. Die Formel, die man fand, war annähernd dieſe: Während die Volksvertreter Re⸗ gierungsſtürzerei trieben, waren ſie blind für die Gefahr, die dem Vaterlande von außen drohte. Darum trat der Marſchall auf den Plan. Darum übernimmt er jetzt die un⸗ mittelbare Regierungsgewalt. Und er richtet, er, der Retter in der Not, den Appell an die Volksgeſamtheit, ſich um ihn zu ſcharen.—5 Durch dieſe Auslegung geſchah ein Weiteres. Pilſudski an der Spitze des neuen Kabinetts konnte— und ſollte wohl auch'— in Moskau und in Kowno nicht anders als eine ab⸗ ſichtliche polniſche Gegenkundgebung aufgefaßt werden. Auch in der perſönlichen Zuſammenſetzung ſeiner Regierung hat Pilſudski Sorge getragen, dieſen Charakter in dieſem Sinne hervorzuheben. Obgleich dadurch Schwierig⸗ keiten mit einem andern Kabinettsmitgliede, mit dem So⸗ zialiſten Moraczewski, entſtanden, ſetzte Pilſudski den Beitritt Meyſztowiezs burch, des ehemaligen Regie⸗ rungschefs des Wilnagebiets zur Zeligowskizeit. Das iſt deutlich genug! Wie wird ſich nun Moskau verhalten? Man weiß es ja bereits: Moskau beſtreitet, Anlaß zu einer derartigen Demonſtration gegeben zu haben. Tatſächlich aber iſt ihm dieſe nur willkommen. Denn es wird wohl niemand glau⸗ ben, Tſchitſcherin und Slizevizius hätten, als ſie ihren Ver⸗ trag unterſchriebn, geglaubt, dadurch einen unmittelbaren, alsbald praktiſch wirkſamen Schritt für die Rückgabe Wilnas an Litauen zu tun. Es lag ihnen natürlich nur daran, die Wilnaer Frage nicht einſchlaſen zu laſſen. Ins⸗ beſondere aber wünſcht Moskau Europa aufs neue einzu⸗ prägn, daß die Gebietsverhältniſſe im Oſten noch keine un⸗ ſtrittige Beſtändigkeit gewonnen haben. Alſo im Grunde Propagan da, nichts weiter. 3 Zog man dieſes recht in Betracht, ſo hätte es eigentlich mehr im wohlverſtandenen polniſchen Intereſſe gelegen, den Widerhall der„ruſſiſch⸗litauiſchen Verſchwörung“ zu dämp⸗ fen. Eine Aeußerung des Außenminiſters Zaleski, die er auf der Rückreiſe nach Warſchau zu einem Vertreter des „Kurjer Polski“ machte, deutet denn auch an, daß Zaleski eine Abſchwächung der Wirkung des Moskauer Schrittes lieber geſehen hätte. Aber inzwiſchen iſt ja gerade das Gegenteil geſchehen. Die Regierungsbildung durch Pilſudski macht aus der ruſſiſch⸗litauiſchen Propagandamaßnahme eine ruſſiſch⸗litauiſch⸗polniſche Spannung. 8 Wie iſt nun die Wirkung des Pilſudskikabinetts auf die innere Lage in Polen? Beabſichtigt war ſo etwas wie ein Kabinett der nationalen Sammlung. Aber gelang es Pilſudski auch, perſönliche politiſche Freunde aus verſchie⸗ denen Lagern zur Zuſammenarbeit zu veranlaſſen, wie den Sozialiſten Moraczewski und den Monarchiſten Meyſztowicg, ſo hatte er nicht im gleichen Erfolg gegenüber den politi⸗ ſchen Parteien. Die ſozialiſtiſche Fraktion ſagte ſich von Moraczewski los, und die Ernennung einiger konſervativer Miniſter gewann nicht die oppoſitionellen Rechtsparteien. Ueberhaupt wurde nur wieder einmal beſtätigt, daß es eine Verſöhnung zwiſchen den durch den Maiumſturz geſchiedenen Parteilagern nicht gibt. Sie bleiben Gewehr bei Fuß. Was iſt nun zunächſt vom Kabinett Pilſudski zu gewär⸗ tigen? In erſter Reihe wohl eine politiſche Aktion gegen den ruſſiſch⸗litauiſchen Vertrag. Eine heikle Aufgabe. Denn an ſich muß ja Polen naturgemäß wünſchen, daß man den Na⸗ men Wilna der Welt ſo wenig wie möglich in Erinnerung bringe. Hier wird alſo ein wahres Kunſtſtück verlangt, näm⸗ lich gerade das zu tun, was der Gegner wünſcht, aber mit anderm Schlußeffekt. Man kann geſpannt ſein, ob ſich der diplomatiſche Blondin für Polen findet, der auf ſo ſchmalem Seil von Ufer zu Ufer ſchreitet. Zumal er auf ſeinen Schul⸗ tern noch etwas hinübertragen muß: den Frieden. Graf Weſtarp zum Parteitag der Volkspartei -1 Berlin, 6. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Dem Kölner Parteitag der Volkspartei widmet Graf Weſtarp in der„Kreuzzeitung“ ein Nachwort. Er zeigt ſich bitter ent⸗ täuſcht darüber, daß die Anregung der Arbeitsgemeinſchaft ſo gar keinen Widerhall in Köln gefunden hat. Reſigniert ſtellt er feſt, daß die Volkspartei dieſe Arbeitsgemeinſchaft abge⸗ lehnt habe. Auch ſonſt findet er an Streſemanns Rede allerlei zu beanſtanden. Es zeugt von weitgehender Nervoſität, wenn er Dr. Streſemanns Aeußerung, er hoffe, daß die gemäßigten Elemente unter den Deutſchnationalen mehr und mehr die Führung bekämen und ſich mit der Deutſchen Volkpartet zu gemeinſamer Politik zuſammenfinden möchten, als Spal⸗ tungsverſuch deutet und mit großer Emphaſe die Einigkeit der Partei hervorhebt.„Man wird ſich“, verſichert er,„mit der Geſchloſſenheit der Deutſchnationalen Volkspartei als einer unabänderlichen Tatſache abfinden müſſen.“ Die Deutſch⸗ nationalen würden unbeirrt durch perſönliche Empfindlichkeit bei der Politik beharren, die eine Ueberwindung der Schwie⸗ rigkeiten erſtrebe, die ſich auf dem Wege zur Bildung einer tragfähigen Regierungsmehrheit ergeben hätten. — 8 3 25. F 2. Seite. Nr. 401 Nene Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 6. Oktober 1926 Das Ergebnis des Kölner Parteitages Das parteiamtliche Organ der Deutſchen Volkspartei, die „Nationalliberale Korreſpondenz“(...) faßt das Ergebnis des Kölner Parteitages in folgender Betrachtung zuſammen: „Der ſiebente Parteitag der Deutſchen Volkspartei in Köln war erſtens der beſtbeſuchte aller bisherigen Parteitage der.V. Er war zweitens in ſeinem äußeren Verlauf einer der glanzvollſten und drittens in ſeinen Kundgebungen er geſchloſſenſte. Kein Zweifel: Die oft befehdete Politik 3 der D. V.., die aus ſtaatspolitiſchen Erwägungen heraus auf billige Popularität verzichtet, wird jetzt von immer größeren Volkskreiſen verſtanden und als richtig anerkannt, vor allem im Rheinland, wo ihre Erfolge ſich beſonders bemerkbar ma⸗ chen. In dieſem Sinne war der ſiebente Parteitag der D. B. P. ein Erntetag volksparteilicher Politik. Die Früchte reifen. Dar Parteitag hat mit einer Deutlichkeit, die alle Zweifel ausſchließt, gezeigt, daß die Partei und ihr Führer zu einer untrennbaren Einheit zuſammengewachſen ſind. Sollten noch einmal Verſuche gemacht werden, ſie voneinander zu trennen, dann wird man derartige politiſche Manöver von Vornherein als lächerlich abtun können. Die Partei hat die „Tealpolitiſchen Gedanken Streſemanns und ſeine Verſtän⸗ Digungspolitik in ſich aufgenommen bis zu einem Grade um Umfange, den am beſten die Ausführungen des Generaldirek⸗ tors Dr. Vögler auf der beſonderen Tagung des volkspartei⸗ lichen Handels⸗ und Induſtrieausſchuſſes in Düſſeldorf be⸗ 3 zeugen. Innerpolitiſch geſehen iſt das Ringen um die Staats⸗ form derart ausgetragen, daß es wohl niemanden in derPartei gibt, der das Experiment einer Aenderung der Staatsform zam lebendigen Leibe des Deutſchen Reiches verſuchen wollte. Die Frage der Regierungsform iſt kaum geſtreift worden, nicht: weil der Parteitag ſie geringſchätzte, ſondern, weil er als die höchſte Inſtanz der Partei auf dem Standpunkt ſteht, Daß Koalitionsfragen taktiſche Fragen ſind, die in 881 93 Linie die parlamentariſchen Körperſchaften angehen. Das iſ kein Stoppen in der Entwicklung des politiſchen Denkens ſon⸗ dern lediglich die Anerkennung gegebener politiſcher Reali⸗ ftäten. Der Verlauf der wirtſchaftspolitiſchen Verhandlungen auf dem Parteitag hat dann noch eine beſonders erfreulich. Tatſache aufgedeckt: Ueber der ganzen wirtſchaftlichen Aus⸗ 85 ſprache ſtand, wie bei allen politiſchen Betrachtungen, ars oberſtes Geſetz das Intereſſe des Ganzen, dem ſich das Ein⸗ E Zelne unterzuordnen hat. Daher auch die freimütige Kritik an jenen wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen, Geſetzen und Verordnungen des Staates, die dieſem Grundſatz wider⸗ — und ſtörend eingreifen in das Wirtſchaftsleben, das eine eigene Geſetze hat. Die Partei fühlt ſich wirtſchaftlich nach keiner Seite gebunden und eingeengt und erblickt ihre Aufgabe vor allem darin, den wirtſchaftlichen Kräften das Maß von Freiheit zu verſchaffen, das ſie zu ihrer eigenen Entwicklung und zum Wohle des Ganzen brauchen. Von dieſem Standpunkt aus iſt auch allein der notwendige Aus⸗ gleich allzu ſtarker Gegenſätze zu erreichen. Foür den Parteiführer Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann endlich war der Parteitag, der ihm die offenherzige und überzeugte Anerkennung ſeiner Politik in einem bis da⸗ hin noch nie erlebten Maß eintrug, geradezu ein Ehrentag. Und dieſe Anerkennung ſeiner Politik kam nicht nur aus den Krei⸗ ſen der Partei, ſondern wurde in faſt noch begeiſterterer Weiſe von dem anweſenden Vertreter des Saargebiets ausge⸗ ſprochen, der in der Würdigung und Wertſchätzung der Streſe⸗ Pelleiſerte Holitik mit den Vertretern der beſetzten Gebiete wetteiferte. SSSS Tagung des Guſtav Adolf⸗Vereins Reden Streſemanns und Külz Auf der am Dienstag in Düſſeldorf ſtattgefundenen Ta⸗ gung des Guſtay Adolf⸗Vereins ſprach der Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann. Der Miniſter dankte dem Ver⸗ 8d 0 ein für ſeine insbeſondere dem Auslandsdeutſchtum gewidmete Tätigkeit. Ebenſo wie Teile der deutſchen Kulturgemeinſchaft im katholiſchen Glaubensbekenntnis wurzelten, ſo ſei für viele Teile des kulturellen Deutſchtums in der Welt das evan⸗ geliſche Chriſtentum Grundlage auch ſeines Deutſchtums. Es f0 die Eigenart der deutſchen Seele, ſich in der Not am eſteſten zuſammenzuſchließen. Das habe Deutſchland gerade n der ſchweren Zeit der Not nach dem verlorenen Krieg dank⸗ Har empfunden. Ebenſo dankbar würde jede Anteilnahme der Deutſchen im Reich von denen empfunden, die ſich mit uns in Bluts⸗ und Glaubensgemeinſchaft verbunden fühlen. Die Arbeit, die die von Idealismus getragenen konfeſſio⸗ nellen Organiſationen und unter ihnen der Guſtav⸗Adolf⸗Ver⸗ ein geleiſtet haben, werde vom Auswärtigen Amt mit dem —.— Intereſſe verfolgt. Auch ſie ſichere das lebendige Ver⸗ undenſein mit dem Deutſchtum in der Welt. In dieſem Sinne ſprach der Reichsaußenminiſter ſeine aufrichtigen Wünſche für den Erfolg des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins auf dieſem Gebiete—— 5 Reichsinnenminiſter Külz —.— u. a. aus: Die Nachwehen des Weltkrieges und der Berreißung des deutſchen Volkskörpers durch den Verſailler Bertrag laſten auf den Gemütern von Millionen Auslands⸗ deutſchen. Daher iſt es in erſter Linie Wille und Ziel der Reichsregierung, innerhalb der eigenen veränder renzen keine berechtigte Klage religiöſer oder volksheitlicher Minder⸗ eiten unbereinigt zu laſſen. Es iſt mir eine große Genug⸗ tuung, daß auch der Guſtav Adolf⸗Verein das Leiſtungs⸗ prinzip als Maßſtab an jede Perſon oder Gabe anlegt, die eer ins Ausland entſendet. Nach Kräften werde ich bemüht ſein, ihm bei allen Maßnahmen zu helfen, die dazu dienen, ſeinen Sendboten in gleicher Weiſe eine ſtarke Frömmigkeit 3 And eine praktiſche Lebenstüchtigkeit für den Außendienſt mit⸗ 13 ſie der hohen Aufgabe, unſeren auslands⸗ eutſchen Brüdern und Schweſtern öu dienen, gerecht werden können. e Bewahren Sie uns die deutſchen Herzen im Ausland vor W Verzagen und Selbſtaufgabe. Erfüllen Sie ſie mit Vertrauen darauf, daß Gott, der ſie Deutſche werden ließ, die Welt⸗ geſchichte lenkt und daher auch zu ſeiner Zeit unſerem Volke wieder Genugtuung bereiten wird für Unbill und ungerechten Schaden und Schande, die ſeinen Gliedern angetan wurde. Ein 85 wirkliches religiöſes Vertrauen auf die Wiederaufrichtung unſeres Volkes wird, das iſt meine feſte Ueberzeugung, nie⸗ mals zuſchanden werden. 4 Bom paneuropälſchen Kongreß 8 Die Paneuropa⸗Tagung in Wien beſchäftigte am Dienstag mit geiſtigen Fragen. Coudenhove ſprach fber den Europäiſchen Geiſt“. Der deutſche Reichstagsaögeordnete Dr. N ittelmann(.V..) hat dem Kongreß folgenden Antrag unterbreitet: Der Kongreß möge die Einſetzung eines Aus⸗ uſſes beſchließen, der die Frage der Minderheiten prü⸗ und im Einvernehmen mit der interparlamentariſchen Union und mit der Union der Völkerbundsliga Vorſchläge gur Sicherung des kulturellen Lebens der nationalen Minder⸗ Fee ausarbeiten ſoll. Der Kongreß K* dabei von der orausſetzung aus, daß ohne befriedigende Erledigung dieſer Frage die paneuropäiſche Bewegung bei der ietzigen Führung der europäiſchen Grenzen nicht den gewünſchten Erfolg haben unn. * Ein Denkmal für Kemal Paſcha. In Konſtantinopel iſt ein lebensgroßes Standbild Kemal Paſchas, ein Werk des öſterreichiſchen Bildhauers Kreipel, enthüllt worden. Das Wierk hat 400 000 türkiſche Pfund gekoſtet, die durch freiwillige Beiträge aufgebracht wurden. Regelung der Hetze der franzöſiſchen Patriotenliga V Paris, 5. Okt.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Die Patrioten⸗Liga, deren Präſident der Senator General Hir⸗ ſchauer iſt, läßt in der Preſſe einen Aufruf verbreiten, der ſich in den denkbar ſchärfſten Ausdrücken gegen die Annäge⸗ rungspolitik ausſpricht. In dem Aufruf heißt es:„Wir lenken die Aufmerkſamkeit unſerer Mitbürger auf die gefähr⸗ lichen Rückwirkungen, die ſich aus einer deutſch⸗franzöſiſchen Annäherungspolitik für die franzöſiſche Sicherheit ergeben könnten. Die verfrühte Räumung des Saargebietes würde die franzöſiſche Oſtgrenze entblößen. Die Sicherheit des Lan⸗ des wäre empfindlich geſchädigt, wenn unſere Truppen vor Ablauf der vertragsmäßigen Räumungsfriſten und vor Fer⸗ tigſtellung unſerer neuen Verteidigungslinie das Rheinland verlaſſen würden. Außerdem ſind wichtige wirtſchaftliche In⸗ tereſſen Lothringens mit dem Schickſal des Saargebietes ver⸗ knüpft. Mit Rückſicht auf die Beſetzung des Saarlandes wurde ein Zollſyſtem geſchaffen, deſſen Beſeitigung den loth⸗ ringiſchen Kaufleuten und Induſtriellen ſchweren Schaden verurſachen würde. Das Saargebiet herauszugeben wäre gleichbedeutend mit einem Siege Deutſchlands. Was die finanzielle Zuſagen Deutſchlands betrifft, ſo betrachten wir ſie ſchon deshalb als einen Fetzen Papier, weil Deutſch⸗ land erklärte, die im Dawesplan feſtgelegten Reparations⸗ verpflichtungen nicht erfüllen zu können.“ Dieſer Aufruf beſitzt politiſche Bedeutung, denn die Patrioten⸗Liga zählt eine Reihe blocknationgliſtiſcher Depu⸗ tierter und Senatoren zu ihren Mitgliedern. Daß Miniſter⸗ präſident Poincaré der Patrioten⸗Liga naheſteht, iſt aus zahlreichen Kundgebungen, an denen ſich der frühere Präſi⸗ dent der Republik beteiligte, hinreichend bekannt. Konſervative und Gewerkſchaften in England Auf dem am Donnerstag in Scarborough von Baldwin zu eröffnenden konſervativen Parteitag werden zwecks Ein⸗ ſchränkung der Rechte der Gewerkſchaften vier Forderungen an die Regierung gerichtet: 1. ſollen die Gewerkſchaften ſchadenerſatzpflichtig gemacht werden, wenn ſie ihre Mitglieder durch einen Streikbeſchluß auffordern, ohne Kündigung ein beſtehendes Lohnabkommen zu brechen; 2. ſoll die geſetzliche Beſtimmung aufgehoben werden, wonach der Mitgliedbeitrag einer Gewerkſchaft zugleich den Mitgliedbeitrag für eine poli⸗ tiſche Partei enthalten darf(durch dieſe Beſtimmung ſoll die aus Gewerkſchaftsmitteln erhaltene Labour⸗Party getroffen werden); 3. vor Erklärung eines Streiks ſoll eine geheime Abſtimmung der Mitglieder der Gewerkſchaften ſtattfinden. Die Abſtimmung iſt von unabhängigen Perſönlichkeiten durch⸗ zuführen; 4. der Begriff des„friedlichen Streikpoſtens“ ſoll erheblich eingeſchränkt werden. Die Gewerkſchaften rüſten ſich bereits gegen Erklärungen der Regierung, die eine Einſchränkung der bisherigen Gewerk⸗ ſchaftsrechte darſtellen und beraten über die Auflöſung der Gewerkſchaften der einzelnen Berufszweige und die Grün⸗ dung von zwei Rieſengewerkſchaften, eine für die Arbeiter und die andere für die Angeſtellten. Aus dem handelspolitiſchen Ausſchuß I Berlin, 5. Oktobr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstages beſchloß zu⸗ nächſt die Aufhebung des Geſetzes vom 14. Juli 1926 über die Wertbeſtimmungen der Einfuhrſcheine. Das Geſetz ſollte verhindern, daß erhebliche Mengen Getreide, die etwa vor dem 1. Auguſt 1926 zu den niedrigen Zollſätzen eingeführt waren, nach dem 31. Juli 1926 unter Inanſpruchnahme von Einfuhrſcheinen auf der Grundlage der höheren Zollſätze wie⸗ der ausgeführt würden. Nunmehr ſind aber nennenswerte Mengen eingeführten Getreides, insbeſondere Weizen, nicht mehr vorhanden. Sobald der heutige Beſchluß des Ausſchuſſes geſetzeswirkſam geworden iſt, können wieder Einfuhrſcheine in Höhe der vollen Zollbeträge ausgeſtellt werden. Hierauf wandte ſich der Ausſchuß der Beratung über Er⸗ höhung des Zuckerzolles zu. Abg. Stubbendorf' (.⸗Natl.) beantragte, den Einfuhrzoll für Zucker auf 20 Mk., für Rohzucker auf 16 Mark feſtzuſetzen. Die Zuckerwirtſchaft ſei eines der wichtigſten Zweige der geſamten deutſchen Wirt⸗ ſchaft und befinde ſich in rapidem Verfall. Andere Länder haben einen Zuckerzoll eingeführt, der zwei⸗ bis ſiebenmal ſo hoch iſt wie der jetzige deutſche. Abg. Meyer⸗Berlin(Dem.) entgegnete, daß die Frage nicht ohne genaue Prüfung der Verhältniſſe erledigt werden könne. Neben den Intereſſen der Zuckerinduſtrie dürften die der zuckerverbrauchenden Induſtrie und des Konſums nicht unberückſichtigt bleiben. Sodann ſei es nicht möglich, dem Reichstag und der Regierung vorzugreifen. Der Vertreter der Reichsregierung erklärte, daß die Reichsregierung eine abſchließende Stellung noch nicht ein⸗ genommen habe. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß die Mehr⸗ heit des Ausſchuſſes eine erneute Behandlung des Zuckerzolles durch Initiative der Regierung erwarte. Es folgten dann noch vertrauliche Mitteilungen der Reichsregierung über den Stand der Handelsvertragsverhandlungen. Aynpell an die Reichsbahnverwaltung Wie das„B..“ mitteilt, hat der Abgeordnete Schuldt⸗ Seglig,(Dem.) erneut bei der Reichsbahngeſellſchaſt dean⸗ tragt, die den ausgewieſenen Eiſenbahnern zur Wieder⸗ beſchaffung ihres verlorenen Hausrates gegebenen Beſchaf⸗ fungsdarlehen mit Rückſicht auf die traurige Lage der Betei⸗ ligten niederzuſchlagen, wie dies auch das Reich and ver⸗ ſchiedene Länderregierungen bezüglich der ihrerſeits gegebenen Beſchaffungsdarlehen getan haben. Das„B..“ glaubt, daß die Reichsbahngeſellſchaft in Kürze die Niederſchlagung der Darlehen ausſprechen wird. Zum Verkauf des Hotels„Kaiſerhof I Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu dem beabſichtigten Ankauf des Hotels Kaiſerhof durch das Reich treten die Arbeiter und Angeſtellten des Hotels jetzt mit einer Denkſchrift hervor, die dem Reichstag, dem Berliner Magiſtrat und den an dem Verkauf intereſſierten Behörden zugeſtellt worden iſt. In ihr werden nochmals alle Argu⸗ mente zuſammengeſtellt, die gegen den Verkauf des Hotels ſprechen. Die Denkſchrift ſchließt mit den Worten:„350 An⸗ geſtellte und etwa 700 Familienangehörige fallen durch den Verkauf der Erwerbsloſenfürſorge anheim, während durch die Errichtung eines Neubaues etwa 700 Arbeiter auf etwa 1½ Jahren ihr Brot verdienen könnten.“ Polizeiſtunde bis 3 Ahr in Berlin 61 Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Berlſner Polizeipräſident hat in aller Stille vorübergehend eine Verlängerung der Polizeiſtunde bis 3 Uhr, und gwar mit Rückſicht auf die Polizeiausſtellung zugelaſſen. Dieſe Maßnahme erregte allgemeines Beſremden. Man findet es mit Recht ſehr auffallend, daß man das Bedürfnis einer längeren Polizeiſtunde, das man bisher nicht anerkennen wollte, juſt in dem Augenblick entdeckt, als es der Polizei ſelbſt zugute kommt. Dabei iſt die Konzeſſion an eine ganze Reihe von Bedingungen geknüpft— eine Hockerſteuer, eine Verwaltungsgebühr und die Verpflichtung, keine Reklame zu machen— ſo daß vorausſichtlich nur in ſehr geringem Um⸗ fang von dem Recht auf Ofſenhaltung Gebrauch gemacht wer⸗ den wird. Der Reichsverband der Kaffechausbeſitzer erhebt gegen das Verfahren Einſpruch und verlangt, daß die olizeiſtunde durch Reichsgeſetz erfolgt, Die Anterſuchung der Fememorde EBerlin, 5. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Im prau⸗ ßiſchen Femeausſchuß wurde am Dienstag das Protokoll über die Ausſagen des Zeugen Jahnke verleſen, die er am 17. September in nichtöffentlicher Sitzung gemacht hat. Der Zeuge verbleibt darnach bei ſeiner früheren Ausſage, daß er an Femeausſchußſitzungen nicht teilnahm und mit einer Femekommiſſion nicht in Verbindung geſtanden habe, vor allem auch nicht eine Sitzung mitgemacht habe, in der über eine Ermordung Streſemanns, Severings und Eberts beraten worden ſei. Auch an Sitzungen, die Pläne hinſichtlich der Umbildung der Regierung nach Einſtellung des paſſiven Widerſtandes zum Gegenſtand hatten, ſei er nicht be⸗ teiligt geweſen. Ueber Umbildung der Organiſation der ſchwarzen Reichswehr habe er erſt aus den Zeitungen erfah⸗ ren. Hierauf wird die Vernehmung des Zeugen Wurſter fortgeſetzt. Er gibt zunächſt an Hand des ihm vorgelegten Protokolls über ſeine letzte Vernehmung einige Richtigſtellun⸗ gen. Auf eine Frage nach dem Wortlaut des Eides bei der ſchwarzen Reichswehr, verweigerte der Zeuge die Ausſage, die ihn zum Verräter machen würde. Der Zeuge beſtätigt, daß bei ihm, als er verhaftet wurde, Skizzen und Zeichnungen des Miniſteriums des Innern gefunden wurden. Darüber, wel⸗ chen Auftrag er hatte, und ob er etwas gegen die Perſon des Miniſters Severing habe unternehmen ſollen, will der Zeuge nichts ausſagen. Der Zeuge gibt weiter an, daß er Leiter der Zweigſtelle der Firma Orion in Berlin ſeit 1903 ſei, gleichzei⸗ tig habe er bei der ſchwarzen Reichswehr Dienſt getan. Letzte Meloungen Automobilunglück im Nebel — Koblenz, 5. Okt. Infolge dichten Nebels ſtieß bei Urmitz ein Kraftwagen, in dem ſich vier Kölner Herren be⸗ fanden, gegen einen Baum. Der Wagen wurde zertrümmert und die Inſaſſen wurden zum Teil ſchwer verletzt. Ein Krankenwagen der Koblenzer Berufsfeuerwehr brachte die Verletzten ins Koblenzer Krankenhaus. Der Selbſtmord des Profeſſors Dr. Gutbier — Renz 5. Oktbr. Ueber die näheren Beweggründe, die den Rektor der thüringiſchen Landesuniverſität in Jena, Prof. Dr. Gutbier, veranlaßt haben, aus dem Leben zu ſcheiden, hat man in Jenaer Univerſitätskreiſen noch keinerlei Anhalts⸗ punkte. Geſtern vormittag hat ſich Prof. Gutbier aus ſeiner Wohnung entfernt, ohne daß ſeine Familie irgend eine Ver⸗ änderung an ihm bemerkt hatte. Die Familien⸗ und wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe des Gelehrten, der verheiratet und Vater dreier Söhne war, waren durchaus günſtig. Die Veruehmungen in der Juwelenraubaffäre — Berlin, 5. Okt. Die Vernehmungen zu dem Juwelen⸗ raub in der Tauentzienſtraße nähern ſich jetzt ihrem Ende. Der Bräutigam der Charlotte Spruch, der Schauſpieler Cambler, der von dem Raub erſt nach der Tat erfuhr, iſt geſtern wieder aus der Haft entlaſſen worden. Auch Eliſabeth Spruch wird vorausſichtlich auf freien Fuß geſetzt werden. In Haft be⸗ halten werden lediglich Hans und Charlotte Spruch. Man hat jetzt auch in Erfahrung gebracht, wo Spruch und ſein Komplize nach vollendetem Raub gehauſt haben. Sein Verſteck war in einer Laube in der Landsberger Allee. Hier trennten ſich die beiden am Dienstag und Schmiede⸗Paul ging angeblich auf die Walze, während Spruch nach Breslau fuhr. Zum Schweizer Eiſenbahnunglück — Bürich, 5. Okt. Die Eiſenbahnkataſtrophe im Ricken⸗ tunnel forderte 9g Todesopfer. Sie ſtarben an Vergif⸗ tung durch Kohlenoxydgas. Für die Befahrung der Ricken⸗ bahnſtrecke war wegen der ſchlechten Lüftungsverhältniſſe des Tunnels vorgeſchrieben, daß jeder Zug Sauerſtoffapparate mit ſich führen muß. In dem verunglückten Zuge wurden keine Sauerſtoffapparate gefunden. Die Unterſuchung muß außerdem feſtſtellen, aus welchem Grunde der Güterzug in dem Tunnel liegen blieb. In der Lokomotive fand ſich kein Waſſer mehr vor und die Kohlen im Feuerraum waren völlig aufgebraucht. Die große Anſammlung von Rauchgaſen in den Gängen wird dadurch erklärt, daß beide Tunnelenden (der Tunnel mißt 8,4 Kilometer) unter ſtarkem Winddruck ſtanden. In dem Zuge rde außerdem ein größerer Vieh⸗ transport mitgeführt. Sämtliche Tiere ſind ebenfalls zu⸗ grunde gegangen. Die Opfer des Unglücks waren ſämtlich verheiratet. Sie hinterlaſſen 20 unmündige Kinder. England baut Bombenflugzenge — Paris, 5. Okt. Nach hier vorliegenden Meldungen aus London hat die engliſche Regierung einen geheimen Wett⸗ bewerb zwiſchen mehreren Konſtrukteuren von Flugzeugen angeſtellt und nach dem Ergebnis eine Flotte von 50 großen Bombardementmaſchinen in Auftrag gegeben. Die neuen Apparate ſollen mit 160 Kilometer Geſchwindigkeit fliegen und eine Höhe von 6000 Metern erreichen. Die Königin von Rumänien als bezahlte Film⸗ ſchauſpielerin VParis, 5. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Sondon wird berichtet: Einer Depeſche aus Los Angeles zufolge, verſicherte der bekannte Kinounternehmer Carew, er habe von der Königin Maria von Rumänien die Zuſicherung erhalten, ſie werde bei der Aufnahme des Tolſtei angepaßten Films„Wiederauferſtehung“ mitwirken. Sie habe eingewilligt, die Filmrolle der Königin zu ſpielen und wird dafür 100 600 Mark erhalten. Der Kontrakt wurde durch die Vermittlung der rumäniſchen Geſandtſchaft in Waſhington abgeſchloſſen. Umfangreicher Tabakſchmuggel nach Frankreich —, Paris, 5. Okt. Nach einer Meldung des„Echo de Paris“ beſtehe zur Zeit ein lebhafter Tabaiſchmuggel“ zwi⸗ ſchen dem Saargebiet und Frankreich. In Saarunion ſei es zu einem Feuergefecht zwiſchen den Grenzſchutzbeamten und den Schmugglern gekommen, ohne daß man des Trans⸗ ports habhaft werden konnte. Die Autos ſeien in Richtung 428 ſtarken Blutſpuren auf der man ießen, i er⸗ Wee 0„ aß einer der Schmuggler ver Dockarbeiterſtreik in London 8 London, 5. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Im äußeren Hafen von London, in den Docks von Tilbury und Graveſen brach geſtern ein Dockarbeiterſtreik aus, dem zuerſt nur 1500 Mann Folge leiſteten. Später vermehrten ſich die Streikenden um 600 Dockarbeiter. Die Urſache ſoll ſein, daß das Londoner Hafenamt angeblich einem offiziellen Beamten der Transportarbeitergewerkſchaft nicht die Erlaub⸗ nis erteilte, die Tilburver Docks zu betreten. Die näheren Zuſammenhänge laſſen ſich noch nicht ermitteln. Der Sekretär der Dockarbeiter in der Transportarbeitergewerkſchaft erklärte geſtern abend, daß die Streikenden aufgefordert wurden, an die Arbeit zurückzukehren, bis eine Konferenz mit dem Hafen⸗ amt ſtattgefunden habe. Heute morgen wird eine Docharbetter⸗ verſammlung ſtattfinden, in der darüber abgeſtimmt werden ſoll, ob man der Aufforderung der Gewerkſchaft Folge leiſten ſoll. 1 ee * Mittwoch, den 6. Oktober 198 —— 5 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 4601 Stäbtiſche Nachrichten Die Berſorgung der Giadt Mannheim mit eiektriſchem Stram. Von den vielen Verbrauchern, denen die tägliche Ent⸗ nahme von elektriſcher Energie aus dem Leitungsnetz des Städt. Elektrizitätswerkes faſt zur Lebensnotwendigkeit ge⸗ worden iſt, wiſſen wohl nur die wenigſten etwas um die Ent⸗ ſtehung und den Weg, den die im hieſigen Netz angeſprochene elektriſche Arbeit von der Produktionsſtätte bis zum Ab⸗ nehmer nehmen muß, um nutzbringend verwendet werden zu können. Einige Mitteilungen hierüber dürften daher von allgemeinem Intereſſe ſein. Das Städt. Elektrizitätswerk, das bis 1923 die für das Mannheimer Verſorgungsnetz notwendige Strommenge faſt reſtlos mit eigenen Maſchinen in der Zentrale Induſtriehafen erzeugte, deckt heute den Strombedarf faſt ausſchließlich durch Bezug vom Großkraftwerk Mannheim. Die Verſorgung des Stadtteils Rheinau lag von jeher in den Händen des Kraft⸗ werks Rheinau, das daneben eine ganze Reihe kleinerer Städte und Landgemeinden in Baden und Heſſen mit elenri⸗ ſchem Strom beliefert. Das Städt. Elektrizitätswerk Mann⸗ heim, das die früher zur Stromerzeugung notwendigen Maſchinen, ſoweit entbehrlich, demontiert hat, hat heute nur noch die Natur eines Reſervewerks, d. h. es dient der Unter⸗ ſtützung des Großkraftwerks bei plötzlich auftretender beſon⸗ ders erheblicher Inanſpruchnahme der Stromabgabe, für die die Leiſtung des Großkraftwerks nicht ausreicht. Daneben wird dis Elektrizitätswerk Induſtriehafen auch bei ſolchen Fällen herangezogen, bei denen Maſchinen des Großkraft⸗ werks aus Gründen betrieblicher Art vorübergehend außer Betrieb geſetzt werden müſſen. Das Großkraftwerk ſelbſt, das Mannheim und noch mehreren größeren Elektrizitätswerken zum ausſchließlichen oder überwiegenden Teil elektriſchen Strom liefert, erzeugt die Strommenge nicht ausſchließlich mit eigenen Maſchinen, ſondern es bezieht einen Teil ſeines Stromes von der Badiſchen Elektrizitätsverſorgung.⸗G. in Karlsruhe(Badenwerk), mit dem es durch große Fernleitun⸗ gen in Verbindung ſteht. Das Murgwerk im Badiſchen Schwarzwald iſt die Stromerzeugungsſtätte des Badenwerks, die allerdings auch nur einen Teil des auftretenden Strom⸗ obedarfs deckt. Die fehlende Menge wird von weiter im Süden Badens(am Oberrhein) gelegenen, größeren Waſſer⸗ kraftwerken gelieſert, die ebenfalls wieder ihren elektriſchen Strom teils ſelbſt erzeugen, teils direkt oder mittelbar von Waſſerkraftwerken der Schweiz beziehen. Zur Fortleitung des im Großkraftwerk erzeugten elektri⸗ ſchen Stromes zum Elektrizitätswerk Induſtriehafen dienen 4 Kabel mit einer Spannung von 20000 Volt und einer Ge⸗ ſamtlänge von 36 Kilometer; zwei weitere Kabel mit eben⸗ falls 20 000 Volt Spannung und einer Länge von 9 Kilometer, die demnächſt in Betrieb kommen, werden z. Zt. zwiſchen dem Großkraftwerk und dem Umſpannwerk Kepplerſtraße verlegt. Das Umſpannwerk Kepplerſtraße, das bis jetzt ausſchließtich dazu dient, die für den Betrieb der Straßenbahn notwendige Strommenge in Gleichſtrom umzuformen— das Mann⸗ heimer Verſorgungsnetz bezieht bekanntlich Drehſtrom—, be⸗ kommt mit der bevorſtehenden Inbetriebnahme dieſer zwei 20000 Volt⸗Kabel für die Stromverſorgung der Stadt Mann⸗ heim neben der Zentrale im Induſtriehafen die Stelle eines zweiten Stromverteilerwerks. Der vom Groß⸗ kraftwerk mit 20000 Volt bezogene Strom muß, um in das ſtädt. Kabelnetz eingeleitet werden zu können, im Elektrizitäts⸗ werk Induſtriehafen, wie ſpäter auch in dem Verteilungs⸗ werk Kepplerſtraße zunächſt auf 4000 Volt reduziert werden. Zurzeit geſchieht dies in der Zentrale Induſtriehafen mit drei hierzu aufgeſtellten Transformatoren mit einer Leiſtung von 2 zu 8000 KVA und 1 zu 16 000 KVA. Mit einer Spannung von 4000 Volt wird ſodann der elektriſche Strom auf 17 Hauptſpeiſefabel verteilt; eine große, modern eingerichtete Schaltanlage ſorgt dafür, daß ſich dieſe Verteilung ſtörungs⸗ los abwickelt. Von den 17 Hauptſpeiſekabeln führen zwei zu dem Umſpannwerk Kepplerſtraße, wo der dort ankommende 4000 Volt⸗Drehſtrom in 600 Volt Gleichſtrom für den Betrieb der Straßenbahn umgewandelt wird. Die 15 Hauptſpeiſe⸗ kabel der Stadt führen über entſprechende Speiſepunkte zu den in allen Teilen des Stadtgebiets aufgeſtellten Transfor⸗ matoren⸗Stationen; denn der mit 4000 Volt an das Stadtnetz abgegebene elektriſche Strom wird erſt verwendungsfähig, wenn er der Verbrauchsſpannung der einzelnen Abn ier angepaßt iſt. Dies geſchieht in 128 Straßen⸗ und 222 Haus⸗ transformatorenſtationen mit 421 eingebauten Transfor⸗ matoren, die den von den Verbrauchern angeſprochenen Strombedarf auf die notwendige Spannung und zwar zum größten Teil auf 125 Volt herabführen. Um die in Mann⸗ heim angeforderten Strommengen von der Zentrale In⸗ duſtriehafen bis zu den Abnehmern fortzuleiten, ſind z. Zt. 183 Kilometer 4000 Volt und 236 Kilometer Niederſpannungs⸗ und Hausanſchlußkabel im Betrieb. Die Geſamtlänge des ſtädtiſchen Leitungsnetzes beträgt ſonach einſchl. der zwiſchen der Zentrale und dem Großkraftwerk verlegten 20000 Volt⸗ Kabel 464 Kilometer; die Kabel haben faſt ausnahmslos Kupferleiter. Von den hinter den Transformatorenſtationen liegenden Niederſpannungskabeln wird der elektriſche Strom durch die Hausanſchlußkabel abgenommen und durch die in den Wohnungen, gewerblichen Räumen uſw. aufgeſtellten Elektrizitätszähler dem Verbraucher zugeführt. Jetzt erſt kann ſich der elektriſche Strom als billige Triebkraft im Ge⸗ werbe und Induſtrie als vorzügliches Raumbeleuchtungs⸗ mittel in Privathaushalt in den verſchiedenſten Anwendungs⸗ möglichkeiten zur Hebung der geſamten Lebensführung nutz⸗ bringend betätigen. St. N. A. * * Die Einweihung der neuen Konfirmandenſäle des Lin⸗ denhofs fand am vergangenen Sonntag abend unter zahlrei⸗ cher Beteiligung der evangeliſchen Gemeinde des Lindenhofs ſtatt. Nachdem Stadtpfarrer Mayer im Namen der Jo⸗ hannis⸗Kirchengemeinde allen, die zur Erſtellung der Säle mitgeholfen hatten, den Dank ausgeſprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben hatte, daß die neuen Räume eine Stätte des Segens für die Gemeinde werden möchten, wurden ſie mit Schriftwort und Gebet ihrem künftigen Gebrauch übergeben. Im Auftrag der Sprengelvertretung dankte Direktor Sipp ebenfalls, nachdem er gezeigt hatte, welche Schwierigkeiten es zu überwinden galt, bis das Werk vollendet werden konnte. Der Vorſitzende des Kirchengemeinderats, Stadtpfarrer Dr. Hoff, überbrachte die Segenswünſche der Geſamtkirchen⸗ gemeinde Mannheim, die der Gemeinde auf dem Lindenhof ihre lang erſehnten Räume von Herzen gönne. Rechtsanwalt Dr. Reidel ſprach im Auftrag der Gemeindevereine, Vikar Schropp für die Jugendvereine. In ernſtem und heiterem Spiel gab die Jugend der Gemeinde einen Eindruck von dem Geiſt, der die Säle künftig beleben wird. Kirchen⸗ und Poſau⸗ nenchor halfen mit zur Geſtaltung der ſchönen abendlichen Feier. Möge der Gemeinde, die nun einen Mittelpunkt für ihren werktätigen Gottesdienſt gefunden hat, dieſe Stunde eine dauernde Mahnung bleiben, zu verwirklichen, was Stadtpfar⸗ rer Emlein in ſeinem eindringlichen Schlußwort der Ge⸗ meinde ans Herz legte, daß ſie den lebendigen Herrn in ihren Reihen lebendig bleiben laſſe. H. S. * Fuhrwerksunfall. Geſtern abend löſte ſich vor dem Hauſe 6 2, 7, das rechte Vorderrad eines ſchwer mit Holz beladenen Fuhrwerkes. Der Wagen fiel um, aber glück⸗ licherweiſe auf die Radachſe, ſodaß die ſchwere Laſt nicht her⸗ abfiel. Da auch die Deichſel gebrochen war, konnte man an ein Wiederaufrichten nicht denken. Der Wagen mußte umge⸗ laden werden, was etwa zwei Stunden in Anſpruch nahm. Das Loslöſen des Rades iſt wohl auf das zu ſchwere Gewicht des Wagens zurückzuführen. *k Grober Unſug wurde in der vergangenen Nacht kurz nach 3 Uhr dadurch verübt, daß durch eine bis jetzt unbekannte Perſon die Scheibe am Feuermelder J 2, 13 eingeſchlagen, der Feuermelder ohne jegliche Urſache in Tätigkeit geſetzt und die Berufsfeuerwehr cilarmiert wurde. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Donnerstag Steuerinſpektor Jean Holm mit ſeiner Ehefrau Anna geb. Grundner, U 5, 19. Herr Holm, eine allgemein be⸗ kannte und beliebte Perſönlichkeit, verſieht neben ſeinem ver⸗ antwortungsvollen Beruf als Beamter der ſtädtiſchen Steuer⸗ kontrolle ſeit Jahren das Amt des Finanzminiſters bei der Feueriogeſellſchaft und hat an deren Emporblühen den regſten Anteil genommen. Unſere herzlichen Glückwünſche! Deutſche Arbeitſuchende in der Tſchechoſlowakei. Nach Mitteilung der Deutſchen Geſandtſchaft in Prag melden ſich in letzter Zeit beim reichsdeutſchen Hilfsverein in Prag in grö⸗ ßerer Zahl unterſtützungsbedürftige Reichsdeutſche. Sie geben an, nach der Tſchechoſlowakei gekommen zu ſein, um Arbeit zu ſuchen, hier jedoch keine gefunden zu haben und nun nach Hauſe zurückfahren zu wollen, wofür ihnen die Mittel fehlen. Zum Teil geben ſie auch an, aus Rumänien zu kommen, wo ihre Hoffnung, Arbeit zu finden, nicht in Erfüllung gegangen ſei. Bei der wachſenden Induſtriekriſe der Tſchechoſlowakei und bei den ſtrengen Ausländerbeſchäftigungsbeſtimmungen dieſes Landes iſt die Möglichkeit, eine Beſchäftigung zu finden, für Reichsdeutſche ſo gut wie ausgeſchloſſen. Die reichsdeut⸗ ſchen Hilfsvereine ſind nicht imſtande, den ſteigenden Unter⸗ ſtützungsanforderungen ſolcher deutſcher Arbeitſuchender zu genügen. * Geringes Ergebnis der Feldhuhnjagden. Vor einigen Wochen hatten wir berichtet, daß die in den einzelnen Jagd⸗ gebieten beobachteten Hühnerketten recht unterſchiedlich, im allgemeinen jedoch ſchwach ſein würden. Das bisherige Er⸗ gebnis der Hühnerjagden im badiſchen Unterland und der Pfalz hat unſere Feſtſtellungen beſtätigt. Wie wir weiter aus Jägerkreiſen erfahren, iſt das Erlegen der Feldͤhühner dieſes Jahr beſonders ſchwierig, weil die Ketten nicht halten, ſondern frühzeitig hochgehen, auch fällt allgemein der ziemlich weite Flug auf, bis die Hühner wieder niedergehen. Veranſtaltungen Theaternachricht. Die Aufführungen der„Weißen Dame“ heute und Samstag in Neuen Theater ſind ge⸗ ſchloſſene Vorſtellungen für die Theatergemeinden ohne Kar⸗ tenverkauf. 8 Klavierabend Lotte und Trude Rittmann. Heute Mitt⸗ woch abend findet im Harmonieſaal der erſte Klavierabend von Lotte und Trude Rittmann ſtatt, bei dem Werke für Kla⸗ vier allein und für zwei Klaviere von Reger, Buſoni, Mo⸗ zart und Trude Rittmann zum Vortrag gelangen. 3 Das erſte Konzert des Konzertvereins E. V. Mann⸗ heim findet am Donnerstag, den 14. Oktober 1926 ſtatt. Das Amar⸗Quartett mit den Herren Licco Amar, Walter Caſpar, Paul und Rudolph Hindemith wurde dazu verpflichtet.“ Für die nächſten Abende des Konzertvereins konnte das Léner⸗Quartett Budapeſt, das Buxbaum⸗Quartett(Wien) und das Buſch⸗Quartett(für einen Beethovenabend) gewonnen werden * Mannheim im Rundfunk. Uhr ſpricht Dr. G. F. Hartlaub, Direktor der Städtiſchen Kunſthalle, vom hieſigen Beſprechungsraum aus über das Thema„Aufgaben des modernen Kunſtmuſeums“. Der Vortrag wird über die Sender Frankfurt a. M. und Caſſel verbreitet. 8 Ludwig Wüllner. Der große Künſtler, der ſo oft ſchon eine große Gemeinde auch hier in Mannheim begeiſterte, wird am Mittwoch, den 13. Oktober 1926, einen ſeiner Liederabende veranſtalten. Der Abend wird vor allem deshalb intereſſant werden, da man den Meiſter bis jetzt nur in Mannheim als Sprecher hörte und nie Gelegenheit hatte, ſeine große Ge⸗ ſangskunſt hier zu bewundern. Am Flügel begleitet Walter Wölſch. — nerstag, 7. Oktober 1926, behandelt Prof. Dr. W. Wor⸗ ringer⸗Bonn in ſeinem 2. Vortrag das Thema„Die ſpät⸗ antike Malerei“ ihre allgemeine kunſt⸗ und geiſtes⸗ Bedeutung. Wiederholung am Freitag, ober. * Geſang⸗ und Am Sonntag, 26. Sep⸗ tember hat Jungmanns Männerquartett 1925 (Mannheim⸗Käfertal) im Krankenhaus geſungen und das Mandolinenquartett Rheingold E. V. im Lungen⸗ ſpital Muſikſtücke vorgetragen. Den Kranken wurde damit große Freude bereitet. 4 * Stutenſchau mit Prämiierung. Zwecks Hebung der Pferdezucht ſchloſſen ſich im Jahre 1924 die Warmblutpferde⸗ züchter von Seckenheim und Sandhofen zuſammen und bil⸗ deten eine Warmblut⸗Pferdezuchtgenoſſen⸗ ſchaft. Dieſe dehnte ſich im Verlaufe der Zeit über die ganze badiſche Pfals aus, ſodaß jetzt die meiſten Warmblut⸗ züchter ihr angeſchloſſen ſind. Dieſe Warmblut⸗Pferdezucht⸗ genoſſenſchaft der badiſchen Pfalz tritt am kommenden Frei⸗ tag erſtmals an die Oeffentlichkeit. Unter Leitung des Re⸗ ferenten für Pferdezucht im Miniſterium des Innern findet auf der vom Badiſchen Rennverein in entgegenkommender Weiſe zur Verfügung geſtellten Rennbahn eine ſtaatliche und genoſſenſchaftliche Stutenſchau mit Prä⸗ miierung ſtatt. Pferdeliebhaber werden an den am Schluß der Prämtierung zuſammengeſtellten 3 Pferdefamilien je eine Sammlung von Nachkommen der drei bekannteſten Deckhengſte des Landwirtſchaftlichen Bezirksvereins Mann⸗ heim, Ruto, Ello und Expreß, eine Freude haben. Wir 1 Kee auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam. Der Eintritt iſt frei. Vorträge abend in der Harmonie Gertrud Spör ri⸗Stuttgart, Pfar⸗ rer in der Chriſtengemeinſchaft, indem ſie u. a. auf den be⸗ deutſamen Gegenſatz hinwies, der im diesjährigen Kongreß des Weltbundes für Frauenſtimmrecht in Paris einerſeits und im Kongreß des internationalen Katholiſchen Frauen⸗ bundes in Rom(1925) andererſeits ſcharf zu Tage getreten iſt. Daraus ergibt ſich die Frage: Wie kann die Frau zur vollen Erkenntnis der bewußt oder unbewußt aller neuzeit⸗ lichen Frauenbewegung zu Grunde liegenden Lebenspro⸗ bleme gelangen? Die auf ſich ſelbſt geſtellte moderne Frau erkennt, daß ſie nur als freier Ich⸗Menſch der dop⸗ pelten Gefahr entgehen kann, einſeitig dem Trieb der Vermännlichung“ oder dem Trieb der einſeitig betonten Mütterlichkeit zu folgen. Es iſt ihr bewußt, daß ſie im kul⸗ turellen Leben den„neuen Typus“ weiblicher Menſch zu verwirklichen hat. Der Vortrag ließ die Zuhörer in be⸗ glückender Unmittelbarkeit die Bedeutung der Tatſache er⸗ leben, daß heute erſtmalig in der chriſtlichen Kulturgeſchichte Sakramente verwaltet. Sk. Schänken und Schankpolitik in alter Zeit Hiſtoriſche Studie von Dora Zantner⸗Buſch Das ganze Schankwirtſchaftsgewerbe, von der einfachſten Landeinkehr bis zum eleganteſten Luxushotel, iſt heute an obrigkeitliche Konzeſſion gebunden, die ſchon ſeit mittelalter⸗ licher Zeit zuweilen nicht gar ſo ſtreng gehandhabt wurde, aber immerhin da war. Es gab damals in den deutſchen Ländern ein genau umſchriebenes Schankkonzeſſionsweſen, das wohl hin und wieder gelockert, auch manchmal aufgehoben wurde, um aber ſtets von neuem, der Ordnung und Zucht halber eingeführt zu werden. Endlich machten auch noch die häufigen Klagen verſchiedener Gewerbe die Aufſtellung feſter Schranken notwendig, um gegenſeitige Beeinträchtigungen möglichſt auszuſchalten. Der Verſchleiß geiſtiger Getränke wurde in der Regel Wirtshäuſern übertragen, und dieſe ſelbſt waren ſogenannte „Ehehaftstaferne“— in alten Urkunden findet man meiſt nur das kurze Wort„Etäfern“— der altdeutſche Begriff für Realkonzeſſion, für ein Realſchankrecht, das auf einem Gebäude ruhte, alſo nicht perſönlich verliehen war. Immer⸗ hin gab es auch erbliche Verleihungen der Schankgerechtſame, wie zahlreiche„Erbbriefe“ in alten Gemeinde⸗, Kloſter⸗ und Staats⸗Chroniken und ⸗Archiven ausweiſen. Eine alte Ehehaftsurkunde— Ehehaft iſt überhaupt die altdeutſche allgemeine Bezeichnung für rechtsgiltig, vom Ge⸗ ſetz anerkannt— aus dem Jahre 1508, in der die„Tafern“, alſo die Schankſtätte zu Wettſtetten im Frankenlande ver⸗ liehen wird, bemerkt ausdrücklich als unſtatthaft, daß„ſonſten jemandt ſich unterſtehe, in dem benannten Dorff Wettſtetten zu ſchenkhen, ſey es mit offen oder verſchloſſenen Zapfhen“. — Zugleich unterrichtet aber dieſe Urkunde den neuen In⸗ haber der„Tafern“ über ſeine Pflichten:„er ſoll auch die Maaß geben un ſchenkhen als an dem Ende bisher Gewon⸗ heyt geweſt is und das Dorf zu ſeyner Zeyt mit Trankh un anderem ſo ſich eyner Tafern gebühret un nach Nottdurf verſehen“.— Eine andere Ehehaft aus der Gemeinde Unter⸗ ſtall bei Eichſtätt von 1527 ſchreibt dem Wirte vor,„die Nach⸗ parſchafft das gantze Jar mit Wein und Pir und ſchönen Protten verſehen, ſo gutt ers gehaben(bekommen) mag, und an eyner Maß Wein, ſo er ausſchenkht, 1 Pfennig, an eyner Maß Pier 1 Heller als Gewin zu nemen“.— Hier hat man es alſo mit einer feſten Normierung des Schankuntzens ge⸗ wiſſermaßen mit einer Bier⸗ reſp. Weinpreisfeſtſetzung RR Wenn der Wein„verführet“, nämlich aus einem andern Ort und Weinlage eingebracht wurde, ſo durfte der Nutzen auch nicht höher ſein. Ausſchließliche, auf Anweſen und Perſonen beſtimmt feſtgelegte Schankbefugniſſe ſcheinen ſich übrigens erſt im erſten Drittel des 16. Jahrhunderts in Deutſchland, ſo in Bayern, Franken, Schwaben uſw. eingebürgert zu haben. Noch im 15. Jahrhundert beſtand eine gewiſſe Gleichberechti⸗ gung der Gemeindebürger in dieſer Beziehung, wenn auch hin und wieder ſchon etwas Einſchränkung zu bemerken iſt. Ein Naſſenfelſer Zinsbuch berichtet etwa um 1450 bezüg⸗ lich der Gemeinde Pettenkofen:„.. item will ayn jeglicher zu Pettenkoffen wol ſchenkhen an Wein und Pir wann er will“.— Lediglich die vorgeſchriebenen Abgaben an den Pfle⸗ ger und Kaſtner(heute an's Finanzamt) waren von dem Ausſchenkenden zu entrichten. Ein Ehehaftsrecht des Pfarrdorfes Schönfeld bei Dolln⸗ ſtein in der fränkiſchen Schweiz enthält folgenden Paſſus: „... item wer ſchenkhen wil zu Schönfeld, der ſol empfahen von dem Pfleger un ſol einem Pfleger nit mer geben denn 3 Pfenning. Auch wenn ayn fremder Mann zu Schönfeld fährt un da ſchenkhen wil, an aynem Chirchtag oder ſunſt, der ſol geben davon dem Pfleger ayn Virtel Wein; un ob ayner nit ob der Aex ſchänkht oder lüdt ſeyn Wein ab, was Trankhs es wär, ſo mag ihme der Wirth von Schönfeld den Boden wol aus dem Faß ſtoßen un daran hat er gen nimandt gefrevlet.“. Dieſe Verordnung iſt einfach prachtvoll! In Schönfeld durfte beileib kein fremder Trank verzapft werden. Das war ſtreng verboten, und der fremdländiſche Zapfler wurde nicht geſchützt.— Was tun nun dieſe hochwohlweiſen Väter, die„Vierer“ der Gemeinde von Schönfeld, um ja dem Pfle⸗ ger„ayn virtel Wein“ zu retten? Sie verordnen. daß ein fremder Mann wohl„ob der Aex“, alſo über der Achſe, auf ſeinem Wagen ausſchenken kann, denn dadurch kommt— ge⸗ treu dem Geſetze— kein„ausländiſcher Tropfen“ auf Schön⸗ felder Boden! Lädt er aber ſeinen Wein oder was es ſonſt iſt ab, und berührt damit Schönfelder den, ſo kann ihm jeder konkurrenzneidiſche, radauluſtige Wirt ſelbſt den Faß⸗ boden ausſchlagen oder einſtoßen, ohne daß er dadurch ſtraf⸗ fällig würde und wäre!— Ob unter dem„Virtel Wein“ ein Viertel des ganzen fremden Vorrates vedr nur ein Vier⸗ tel nach dem damals dort üblichen Maße gemeint war, etwa ein niertel Liter, iſt nicht geklärt.— Die urſprüngliche Allgemeinheit des Schänkrechtes do⸗ kumentierten Eintragungen in ein aus dem Jahre 1444 ſtam⸗ mendes„ſalbuch“ des Frauenſtiftes Niedermünſter bei Re⸗ gensburg.(Ein Salbuch iſt nach altgermaniſchem Sprach⸗ gebrauch ſoviel wie Kataſter, und iſt wohl mit einiger Sicher⸗ heit von dem althochdeutſchen Worte„ſaljan“— übergeben abzuleiten.) Es durften außer der„ehtafern“ von Schierling alle tes, alſo deſſen Zinsleute, Pächter gewiſſermaßen, ſofern ſie dem Stift nur tüchtig Zinſen und Vogteigebühr leiſteten, von Michaeli bis Martini eines jeden Jahres„ſchänkhen un feil von Herrenſaal und Kehlheimwinzer erlaubt, mit dem Wort⸗ laut, daß neben der„ſtraztapfern“(Straßentafern) zu Nie⸗ derſaal vom Beginn der Weinleſe bis zu St. Nikolaustag jeder ſein Eigengewächs verzapfen dürfe. Auch das Bier⸗ brauen war den Leuten freigegeben, jedoch nur zum Eigen⸗ gebrauch. Dieſes Privatbbrauen hat ſich ja auf dem Lande 88 bis—— 96 9* 90 5 Jahrhunderts erhalten. So mancher unſerer Vorfahren ſott noch ſeinen Hau in— Krt ſelbſt ein.— 5 9 Immer war die Bierſiederei und die Bierbeſchaffung für die Landbewohner und Landwirte nicht freiz S mehr meiſt zum Bezug ihres Ausſchankes ca die ſtiftiſchen oder ſonſt landesherrlichen Brauhäuſer angewieſen. Erſt gegen 1760 kam dies ziemlich läſtige Bannrecht in Wegfall, Se Kellerkontrolle am Ende zeit, ſo Anfang ril eins jed ſo e p jeden Jahres, der Aus⸗ Nach dem bereits erwähnten Regensburger Salbuch i auch erſichtlich, daß die Berechtigung des„Täfners“ 8 5 Tafners, alſo des Tafernbeſitzers, eine ziemlich weitgehende und vor allem unter Umſtänden ein recht einträgliches Ge⸗ ſchäft geweſen iſt. Ihm gebührte nicht nur die ununter⸗ brochene Schänkgerechtigkeit. ſondern ihm ward auch noch prin zipiell das Recht verbürgt auf„trukkene Kauffmann⸗ ſchaft“. Er durfte ſich alſo noch mit dem Handel mit Fiſchen, Geflügel und Wildbret befaſſen, beſaß das Recht zum Ge⸗ werbbetrieb eines„Häring⸗ und Oelverkäufers im Großen“, Andere, demnach„Kleinverkäufer“, mußten dieſem privile⸗ gierten Herrn die Befugniſſe des Weiterverkaufs durch ein jährliches Geld⸗ oder Naturalreichnis abkaufen. Henau ſo mußte dies mit dem Recht zum vorübergehenden Schänken zeiten gehalten werden. Der Ehhaft⸗ reſp. der Ehetafernbſitzer zur Schierling, Heute abend.15—.45 die Frau in gleicher Stellung mit dem Mann am Altax die dort anſäſſigen oder auch benachbarten Hinterſaſſen des Stif⸗ ihn 8 Freier Bund— Akademie für Jedermann. Am Don⸗ den * Ueber den religiöſen Beruf der Frau ſprach Montag haben, was ſie nur wöllen“.— Das gleiche war den Leuten auf den„Chirchtagen“ zur Kirchweih und ſonſt hohen Neſt⸗ dieſer mächtige Mann, hatte ſogar urkundlich die Original⸗ — 1 Seite. Nr. 401 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabeſ „Mittwoch, den G. Oktober 1020 Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt — Ernaunt wurden Profeſſor Dr. Hermann Leininger an der Goetheſchule Karlsruhe zum Konſervator an den Bandesſammlungen für Naturkunde. Zuruhegeſetzt wurden Hauptlehrerin Angela Glock an der Mädchenrealſchule in Baden⸗Baden auf Anſuchen bis dur Wiederherſtellung ihrer Geſundheit. Ein Auto mit Benzinladung in Brand geraten * Schwetzingen, 5. Okt. Ein von Stuttgart kommendes und auf der Fahrt nach der Pfalz ſich befindendes Laſtauto mit Anhänger geriet auf der Landſtraße zwiſchen Schwetzingen und Rheinau in Brand, wodurch das Fahrzeug in eine ſehr gefährliche Situation geriet. Hatte es doch eine Ladung von 300 Liter Benzin. Dabei war die friſch geteerte Land⸗ ſtraße ebenfalls in Brand geraten. Die Schwetzinger Feuerwehr, die zum Brandplatz geeilt war, konnte, bevor noch ein größeres Unglück entſtand, den Brand löſchen. Der Chauffeur erlitt an beiden Armen ſchwere Brandwunden und mußte in das Schwetzinger Krankenhaus eingeliefert werden. 5 E Hebddesheim, 4. Okt. Heute vormittag ſtarb hier der Piährige Jakob Ebert, ein ruhiger fleißiger Burſche, an den Folgen eines unglücklichen Falles auf den Hinterkopf, den er vorgeſtern auf ſeiner bisherigen Arbeitsſtätte in der Lumpenſortier⸗Anſtalt Ladenburg an der Preſſe erlitten hatte. Der tiefgebeugten Mutter einer Witwe und den An⸗ gehörigen wird allerſeits bei dem außergewöhnlich traurigen Fall tiefgefühltes Beileid entgegengebracht.— Heute wurde hier„Sandblatt“ gehandelt und die meiſten Partien zu 80 RM. für den Zentner abgegeben. Der Zentnerpreis wäre annehmbar; das Gewicht dürfte bei der Zartheit der dieslähr. Ware wohl bedeutend gegen ſonſt zurückbleiben. Q Weinheim, 4. Okt. Die Ausſichten der diesjährigen Weinernte ſind, was die Quantität anlangt, nicht ſehr günſtig. Beſonders der Burgunder verſpricht wenig. Es dürfte für das rote Gewächs nur eine Viertel Ernte herauskommen. Die Urſache liegt darin, daß Blüte und Nachblüte des Bur⸗ gunders gerade in die Regenzeit fiel. Die weißen Trauben dagegen verſprechen dort, wo fleißig geſpritzt und geſchwefelt wurde, bei ausgezeichneter Qualität einen Drittel⸗ bis einen halben Herbſt. Die Edelweinernte wird noch möglichſt lange hinausgeſchoben, um die Qualität noch zu verbeſſern. Weinheim, 6. Okt. Ueber die am Ritſchweier Pfad von Jägern auf ihrem Pürſchgang völlig erſchöpft aufgefundene Frau iſt noch folgendes zu berichten: Es handelt ſich um eine 59jährige, aus Würzburg zu ihrem Bruder nach Weinheim zu⸗ gereiſte ledige Frau, die an Verfolgungswahn leidet. Als ihr Bruder, der auch etwas Landwirtſchaft nebenbei betreibt, vor drei Wochen ſie Dickrüben holen ließ, kehrte ſie von dieſem Gange nicht wieder zurück, ſondern trieb ſich obdachlos umher. Seit ſechs Tagen hatte ſie ihr Nachtquartier in einem Gebüſch im Walde, wo ſie ſich ein Neſt von Gras auf⸗ baute und ſich mit ihrer Schürze zudeckte. Ihre einzige Nah⸗ rung in dieſer ganzen Zeit bildeten Beeren, Obſt und Brot⸗ reſte, die ſie auffand. Als die Jäger die Unglückliche fanden, war ſie von Schmeißfliegen bedeckt und bereits ſo ſchwach und erſchöpft, daß ſie nicht mehr ſtehen konnte. Die ſofort benachrichtigte Weinheimer Polizei, bei der ſie als vermißt gemeldet war, veranlaßte ihre Ueberfüh⸗ rung in die Weinheimer Wohnung ihres Bruder, wo ſie ſich unterdeſſen durch geeignete Pflege von der erlittenen Strapa⸗ zen einigermaßen erholt hat. L. Kronau, 5. Okt. Bei einer Schlägerei in der Kirr⸗ lacherſtraße wurde einer der Teilnehmer durch einen Stich in die Bruſt ſchwer verletzt. Er mußte in das Akademiſche Krankenhaus führt werden. * Rappenau, 4. Okt. Ein ſchrecklicher Unfall ereignete ſich geſtern gegen 12 Uhr. Der Landwirt Alexander Zim⸗ mermann war mit Dreſchen beſchäftigt, wobei ſein zwölf⸗ jähriger Sohn Alexander mithalf. Beide waren mit dem Auf⸗ heben des Strohs beſchäftigt, als das Brett, auf dem der Sohn ſtand, nachgab und der Junge in die Strohpreſſe der Dampf⸗ dreſchmaſchine geriet, wobei der Junge buchſtäblich zer⸗ malmt wurde. Der Vater mußte zuſehen, wie ſein Sohn dem Tod entgegenging. Er konnte trotz aller Auſtrengung nichts daran ändern. Der ſchwerbetroffenen Familie wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. K Schönau, 4. Okt. Am Mittwoch führte der Kraftwagen⸗ —— Beck⸗Freiburg den 22⸗Sitzer Höhenwagen der Deutſchen eichspoſt vom Belchenhaus über den wegloſen Hang bis hinaus zur Belchenſpitze, 1450 Meter ü d. M. Die Reichs⸗ poſt iſt damit Inhaberin des Belchen⸗Rekords ge⸗ worden. Nach dem Belchenwirt Stiefvater war es vorher noch keinem Auto gelungen, die Belchenſpitze zu bezwingen. nach Heidelberg zur weiteren Behandlung über⸗ d Aus der Pfalz Raubüberfall * Ludwigshafen, 5. Okt. In der letzten Nacht wurde Ecke der Welſer⸗ und Humboldtſtraße ein 24 Jahre alter Han⸗ delslehrer, der ſich auf dem Heimwege befand, von 2 un⸗ bekannten Burſchen überfallen und feſtgehalten. Die beiden durchſuchten ihm unter Vorhaltung eines offenen Meſſers die Taſchen und entwendeten ihm einen Geldbeutel mit 13 Mark Inhalt, worauf ſie flüchtig gingen. 4 * Ludwigshafen, 4. Okt. In letzter Nacht gegen ein Uhr ſtieß an der Kreuzung der Wrede⸗ und Maxſtraße ein Mo⸗ torradfahrer, der auf dem Rückſitz eine Frau ſitzen hatte, mit einem Taxameter zuſammen. Bei dem Zuſammen⸗ ſtoß kam die Frau unter das Motorrad zu liegen und erlitt einen Unterſchenkelbruch, während der Motorradfahrer mi⸗ heiler Haut davon kam. Die Verletzte wurde mit dem Kran⸗ kenauto in das Krankenhaus verbracht. Der Taxameter als auch das Motorrad wurden nur leicht beſchädigt. * Ludwigshafen, 5. Okt. In einem Hauſe in der Damm⸗ ſtraße wurde geſtern ein älterer Handwerksburſche namens Harder von hier auf einem Heuſpeicher tot aufge⸗ funden. Er muß mehrere Tage dort gelegen haben, da die Leiche ſchon in Verweſung übe⸗ging. Es iſt anzunehmen, daß Sit in betrunkenem Zuſtande ſich ins Heu legte und dabei er e. eir⸗ Neuſtadt a. d.., 6. Okt. Die geſtern abend abgehal⸗ tene Höhen⸗ u. Villenbeleuchtung bot wiederum ein grandioſes Schauſpiel. Es lockte wiederum eine nach vielen Tauſenden von Menſchen zählende große Zuſchauermenge an, die rückhaltlos ihrer Bewunderung über die pyrotechniſche Leiſtungen Ausdruck verlieh. Gerichtszeitung Schwurgericht Mannheim Geſtern nachmittag befaßte ſich das Schwurgericht mit der Anklage gegen die Roſa Kaufmann geb. Tuchenberger, wegen Meineids. Den Vorſitz führte Landgerichtsdirektor Baumgartner. Beiſitzer waren die Landgerichtsräte Dr. Frank und Dr. Darmſtädter. Die Anklagebehörde ver⸗ trat Oberſtaatsanwalt Mickel. Als Geſchworene fungierten Theodor Flachs, Bürgermeiſter von Seckenheim, Hermann Reinemuth, Architekt in Hemsbach, Elſe Jahr in Mann⸗ heim, Ludwig Trunk, Kaufmann in Plankſtadt, Albert Wolff, Kaufmann in Mannheim und Emil Geiſt, Syndikus in Mannheim. Die Verteidigung lag in Händen des Rechts⸗ anwalts Dr. Schröder. Als Sachverſtändiger war Ge⸗ fängnisoberarzt Dr. Götzmann geladen. „Die Anklage legt Frau Kaufmann zur Laſt, in einer Privatklage des Ofenſetzers Wiegand einen Meineid ge⸗ leiſtet zu haben. Bei der Angeklagten erſchien eines Tages der Ofenſetzer Wiegand und ſetzte in den Gasherd der Frau Kaufmann einen Sparbrenner ein und verlangte für dieſe Arbeit eine Mark. Darüber machte ſie ihrem Manne Vor⸗ würfe, und ärgerte ſich über die Ausgabe ſo, daß ſie ſogar zu ſpät zu ihrer Arbeitsſtätte beim Mannheimer Tageblatt kam. Dort erzählte ſie dem Maſchinenmeiſter Wagner auf ſeine Frage nach dem Grund des Zuſpätkommens, den Vorfall, ſetzte aber hinzu, daß Wiegand brutal gegen ſie aufgetreten ſei, ſo daß ihr Mann den Ofenſetzer gehörig verprügelt und die Treppe hinabgeworfen hätte. Der Maſchinenmeiſter ver⸗ faßte darüber einen Artikel und gab ihn dem Schriftleiter, der den Schriftſatz in ſeiner Zeitung, allerdings ohne Nennung es Namens, veröffentlichte. Darauf erhob Wiegand Be⸗ ſchwerde und beſchritt den Klageweg. Bei einer Gegenüber⸗ ſtellung mit Wiegand, obwohl der die Frau Kaufmann wieder erkannte, erklärte die Angeklagte, daß ſie Wiegand nicht kenne. Dies beſchwor ſie ſogar, als die Angelegenheit vor das Amtsgericht kam, weswegen ſie nun heute wegen Meineids angeklagt wurde. Gefängnisoberarzt Dr. Götzmann glaubt, daß die Ange⸗ klagte durch ihre Verwirrung und Nervoſität bei der Verneh⸗ mung den Meineid leiſtete. Der Oberſtaatsanwalt Mickel glaubt, daß der Meineid mit Bewußtſein wiſſentlich geleiſtet worden ſei. Die Angeklagte könne ſicher auch ruhig ſein und überlegen. Trotzdem beantrage er das Minimum der Gefäng⸗ nisſtrafe. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Schröder, auf die geringſte Strafe und auf Strafaufſchub zu er⸗ ennen. Das Urteil lautete wegen Zeugenmeineids zu 47. Monaten Gefängnis und bei Wohlverhalten auf Strafauf⸗ ſchub. Damit war die Verhandlung gegen 76 Uhr 8 Beſtrafte Nahrungsmittelfälſchungen. In der Montags⸗ Sitzung des Amtsgerichts Pirmaſens wurde die ledige Landwirtstochter Emma Würtze von Petersberg wegen einer Uebertretung des Nahrungsmittelgeſetzes zu 100 Mark Geldſtrafe oder 10 Tagen Haft verurteilt. Sie hatte Butter auf den Markt gebracht, die 35,9 Prozent Waſſer enthielt. — Wegen der gleichen Straftat wurden zwei Landwirts⸗ frauen von Saalſtadt verurteilt. § Verworfene Reviſion. Am Montag beſchäftigte ſich der zweite Strafſenat des Reichsgerichtes in Leipzig nochmals mit den beiden rechtsradikalen Bombenattentätern Bothmann und Niedrich, die vom Schwurgericht in Hamburg am 12. Juni wegen Sprengſtoffattentats verurteilt worden waren. Die beiden Angeklagten, die der Formation Koppe und Killin⸗ ger angehörten, hatten im Juni 1922 verſucht, auf dem Fried⸗ hof Hamburg⸗Uhlsdorf das Revolutionsdenkmal in die Luft zuſprengen. Außerdem hatten beide ein Bom⸗ benattentat auf die„Hamburger Volkszeitung“ verübt und einen weiteren Handgrantenanſchlag auf die Wohnung des Reichstagsabg. Thälmann in Hambarg gemacht. Frau Thälmann hatte dabei einen Nervenſchock erlitten. Bas Schwurgericht Hamburg hatte Bothmann zu 5 Jahren Zuchthaus und Niedrich zu 5 Jahren 3 Monaten Zuchthaus verurteilt. Die gegen das Urteil eingelegte Reviſion wurde am Montag vom 2. Strafſenat des Reichsge⸗ richts verworfen. DEr—————————————— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Sept.-Okt. Rbeln- Pegel, J 25, 50. 1,[ Z.[ 5,[ 6, Hedar-Begell 25.0 I. I2 T J5, Schuſterinſel-J0,86ſ.88ſ.80o, 50ſ9.820.55 Manndeim.282.02.26..25 Ug.6ſ 2 02 Kehl...10.05.042,—.83.79 Jagſtfeld.0,520,59/0,550,58 0,41“0,40 Maran..586.68.50.578.4 3¼0 Mannheim.12.832262.242.112.3 Caub..391.85.88.35.31.0 Köln....960.53.85.850.90ö,85 SS——————————————ç———.——.f——————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: in Vertretung Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. 0 Für die Reise! Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Während der Reisezeit kann nach jedem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuz- band erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit- herigen Bezugsortes nur schriftlich an die Geschäftsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver⸗ sand kann täglich erfolgen und täglich ein- gestellt werden.— Wird Nachsendung der Zeitung auf unbestimmte Dauer gewünscht dann ist der Geschäftsstelle ungerer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, bezw. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für den Versand im voraus zu entrichten! Diese betragen wöchentlich Für 1 bereiis abonnieries Exemplar hi..60 Ausland M..20 Eür i besonderes Neue Mannheimer Zeiiung 8⁵² ————————————————————————————————— maße für Flüſſigkeit und„trukkene“ Gegenſtände zu bewah⸗ ren und überhaupt die Kontrolle über die Maße und Ge⸗ wichte neben der Brotſchau auszuüben.— Mit Fleiſchbeſchau gab man ſich damals noch nicht ab. Ueberſieht man all dieſe Verordnungen, ſo erwachſen ſie folgerichtig aus dem hochlöblichen obrigkeitlichen Beſtreben, den eingeſeſſenen Handel und die Produktion vor fremden Eingrifſen und läſtiger Konkurrenz zu ſchützen. Letzten Endes aber auch im Intereſſe des Gemeinde⸗, Stadt⸗, Stift⸗ oder Landesſäckels, der halt immer nach Steuern und Ab⸗ gaben, nach dem„herrſchaftlichen Ungeld“ hungrig war, und auch heute noch iſt... Und der leider nie geſättiat werden kann. Wie entſteht ein Bucherfolg? Ebenſowenig wie beim Theater kann auch auf dem der erfahrenſte Fachmann den Erxfolg einer teuerſcheinung vorausſehen. Immer wieder paſſiert es, daß Romane, von denen man ſich gar nichts verſprach, das größte Aufſehen erregen und hohe Auflagen erzielen. Immerhin kann der Verleger doch einiges tun, um ſeinen Büchern den Weg zum Ruhm nach Möglichkeit zu ebnen.„Für den Er⸗ folg gibt es keine Formel“, ſchreibt ein bekannter engliſcher Verleger.„Aber es ſind zweifellos gewiſſe Dinge, die dazu mithelfen können, wie z. B. eine ſpannende Handlung, ein treffſicherer Humor, die Perſönlichkeit des Verfaſſers. Doch ſelbſt wenn ein Buch ſeinem Inhalt allen Anforderungen entſpricht, ſo kann ihm ein ſchlechter Titel⸗ſehr viel ſchaden und den großen Erfolg verhindern. Freilich 16 man ſich auch über die Güte der Titel nicht ganz einig. So hielt man z. B. den Titel„Herren bevorzugen Blondinen“ für recht wenig eindrucksvoll, und doch hat er gerade viel zu dem außerordent⸗ lichen Erfolg dieſes Buches beigetragen. Das Titelbild auf dem Umſchlag ſpielt ebenfalls eine wichtige Rolle beim Buch⸗ erfolg. Derjenige, der das richtige Bild für ein beſtimmtes Buch findet, iſt ein wahrer Genius, und der Berleger wird gut daran tun, einen ſolchen Künſtler ſehr hoch zu bezahlen. Am meiſten aber kann der Verleger einem Buch durch Pro⸗ paganda zum Erfolg verhelfen. Das iſt eine Binſenwahr⸗ eit, die aber im Buchgeſchäft noch immer nicht in genügen⸗ aße erkannt iſt. Die richtige Propaganda iſt mehr eine ache des Gefühls und des Inſtinktes; ſie kann nicht erlernt werden, ſo viel man auch jetzt von Schulen für Werbetechnik hält, und auch langjährige Erfahrung wird nicht die dafür notwendige Begabung erſetzen. Die Verfaſſer ſind meiſt nicht die beſten Beurteiler des Schickſals ihrer Werke und keine guten Ratgeber. Auf ſie darf ſich der Verleger nicht verlaſſen, ſondern er muß ſeiner Tüchtigkeit vertrauen und vor allem den größten Helfer beim Bucherfolg— dem Zufall.“ Fan Kubelik in Mannheim Einſt war dieſer Virtuoſe als Hexengeiger verrufen. Gei⸗ ger ſuchten nicht nur ſein Spiel, ſeine Dezimen, nachzuahmen auch ſeine Haartracht wurde damals violiniſtiſche Mode. Und jetzt? Nur noch zuweilen erinnert er durch öffentliches Auf⸗ treten an ſeinen früheren Ruhm, lebt dafür an der goldſchim⸗ mernden Küſte der Adria, im ſchönen Abbazia, das einer ganzen Reihe von Muſikern zur zweiten Heimat wurde. Kubelik komponiert jetzt eher als er öffentlich ſpielt. Tritt er auf, ſo hat es den Anſchein, als ſei dieſer berühmte Mann unruhig geworden. Zunächſt vielleicht deswegen, weil er ſich offenbar zu ſehr mit dem Komponieren abgibt, das eine Art tragiſcher Auseinanderſetzung von Gegenwart der Muſik und Bergangenheit ſeines Spiels darſtellt. Geſtern ſpielte er ſein Viertes Konzert. Ein Ringen des Komponiſten mit dem Vir⸗ tuoſen. Auf drei Sätze ungleich verteilt. Im erſten will er komponieren, aber man glaubt dem Satz nicht; im zweiten möchte er ſpielen, aber man empfindet das Melos nicht; im dritten erſt gelingt die Vereinigung von ſchaffendem und vor⸗ tragendem Künſtler, und dann geht es. Man ſpürt muſika⸗ liſch⸗xhythmiſchen Elan, Geſchloſſenheit der Diktion, Schwung, Rundung, Unmittelbarkeit des Spiels. Das abrupte Aneinanderreihen der Töne, gleichſam als ſpiele er ein temperiertes Inſtrument, fällt auf. Es wird un⸗ verſtändlich bei der Beethoven⸗Romanze. Zwar iſt F⸗dur an ſich keine günſtige Tonart für einen Geigenvirtuoſen, aber ſo beethovenfremd braucht dies tiefinnige Werk deshalb nicht zu werden. Klar, durchſichtig, muſterhaft präzis iſt alles, un⸗ günſtige techniſche Zufälle(neue Saiten?) werden meiſterlich überwunden. Die Klarheit in der Herausarbeitung des Thematiſchen und der Figurationen feiert einen Triumph in dem Es⸗dur⸗ Präludium von Bach. Doch wie vorher die Romanze kein Beethoven war, wird dies Stück kein Bach. Klar, aher nicht plaſtiſch, dann zuweilen wieder von einer Dynamik, die Bach nicht verträgt. Und trotzdem virtuos⸗meiſterlich geſpielt. Die folgende Eiaconne zeigt die gleiche überlegene Präziſion, aber nicht mehr, nicht die Tiefe Bachs. Ein Zwieſpalt geht durch dieſen Künſtler. Nur durch ihn? Iſt es mit der Zeit der Virtuoſen nicht ganz vorbei? Die Virtuoſenſtücke ließen die Frage noch offen. Die Caprice g⸗moll von Paganini, an ſich für einen großen Gei⸗ ger zwar kein ſehr ſchweres Stück, ſchien uns doch das Beſte, was Kubelik geſtern bot. Die geradezu geſpenſtiſche Wirkung, die davon ausgeht, hervorgerufen durch das geſchlagene Dauertremolo, übtel in dieſer Verbreiterung des Tempos eine unheimliche Wirkung aus. Oier war det vragulſche menhang mit dem Inſtrument vollkommen. Der Hexentanz hatte eine ungewöhnliche Einleitung, wenn recht erinnerlich, auch ein verkürztes Mittelſtück. Ohne Frage, daß er eine virtuoſe Leiſtung blieb. Auf ſtürmiſches Drängen des Publikums gab Kubelik außer dem Ave Maria noch einige Zugaben mit und ohne Dämpfer. Schmachtende Sachen. Der Begleiter, Prof. E. Hafek, zeigt vor allem hier ein feines, gelockertes Spiel. Man hat wieder eine Berühmtheit gehört. Daß ſie hiſto⸗ riſch geworden iſt, kann nur in Reſpekt vor dem Schickſal des Künſtlers ſetzen; denn welcher gefeierte Virtuoſe hat ſich einen ſo ſpürbaren Ernſt errungen wie dieſer Mann! Dr. K. * OUraufführung einer neuen Komödie von Friedrich Frekſa. In. der„Schauburg“ zu Hannover erlebte Fried⸗ rich Frekſas neue Komödie„Zeit auf Flaſchen“ ihre Uraufführung. Das Werk iſt ebenſo ein Bekenntnis zum in der Menſchheitsgeſchichte(und auch in der poli⸗ Entwicklung), wie es die allzu materielle Einſtellung 83 jüngſten Gegenwart ablehnt und ſcharf ſatiriſch geißelt. die alte Erzellenz, der man aus Gründen pſychologiſcher Art die Geſchehniſſe ſeit 1914 verheimlicht, indem man der an den 8 gefeſſelten Frau nur Vorkriegszeitungen zu eſen gibt, um ihr die. Illuſion einer längſt zerfallenen Welt dut erhalten, darf nach Aufdeckung des frommen Betrugs die —ꝗ— anklagen, ihr einen Teil ihres Lebens geſtohlen zu 78 die ſchmerzliche Süße des Mitleides und Mitſorgens. 0 an hat ihr Zeit, auf Flaſchen abgezogen, gegeben, anſtelle er Zeit, die furchtbar, aber auch fruchtbar iſt. Und der vom Gegenwartstreiben angeekelte Bankdirektor er, nach dem Tode ſeiner Mutter, des einzigen von ihm g e⸗ 9 iebten Menſchen, Selbſtmord verfucht, und, gerettet jede rinnerung an die Vergangenheit ablehnt, muß ſchmerzlich erkennen, daß die Zeit ſich auch hier rächt: Bie Vergangenheit reißt ihn wieder in den Strudel und gebärt, fortzeugend Noſche Der Verzweiflungsſchritt des Mannes gewinnt den uſchein eines— nur allzu wohl gelungenen— Börſencoups Zwiſchen den beide eben gekennzeichneten Kreiſen ſteht ein Mädchen, das Vergangenheit überwunden hat und auf eiden Füßen in der Gegenwart ſtehend, ſich und den Ihren die Zukunft bauen will. Im Bunde mit ihr findet der Lebens⸗ flüchtling den Weg ins Leben zurück. Frekſa entwickelt dies in drei Akten, deren Tempo das Stück mit Schlag und Knall dem Endziele zuführt. Die Aufführung, von Direktor Roennecke geleitet, war ſtark in Zeitmaß und Ausarbei⸗ tung. Die Darſtellung zeigte innere Anteilnahme und Ver⸗ ſuche, der geiſtigen Subſtanz des Stückes gerecht zu Es gab etwa dreißig„Vorhänge“ für Darſteller und Antor Richard Rieb. * 8 —— * 7 Mittwoch, den 6. Oktoder 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 6. Seite. Nr. 401 J Neue annheimer Seitung⸗ Handelsblatt Mitropa Mitteleuropäiſche Schlafwagen⸗ u. Speiſewagen⸗AG. Berlin Reingewinn 1082 081 /// 5 v. H. Dividende Der Verkehr des Geſchäftsjahres nahm einen normalen Verlauf. Er verſtärkte ſich im Juli bis auf 116(100) Schlaf⸗ wagen und 184(138) Speiſewagen täglich und nahm dann, wie in jedem Jahre, allmählich ab. Am Schluſſe des Ge⸗ ſchäftsjahres liefen noch 94(75) Schlafwagen und 161(131) Speiſewagen. Die Vermehrung der Betriebe war die Folge der Steigerung der Zahl der-Züge bei der Reichsbahn. Eine entſprechende Erhöhung des Umſatzes iſt dadurch nicht erzielt worden, vielmehr ſtand dieſes Geſchäftsjahr bereits unter dem ungünſtigen Einfluſſe der ſtarken Depreſſion des Wirtſchaftslebens in Deutſchland. Der Wirtſchaftsbetrieb auf der Donau zwiſchen Wien und Linz wurde mit einem Dampfer in regelmäßiger Fahrt geführt. Ein zweiter Dampfer wurde nach Bedarf an Sonn⸗ und Feiertagen und Zu Sonderfahrten eingeſtellt. Gegen das Vorjahr wurde ein etwas eröhter Umſatz erzielt. Auf den beiden von der Ge⸗ ſellſchaft bewirtſchafteten Haveldampfern der Elite⸗G.m. b. H. blieben dagegen die Umſätze hinter denen des Vorjahres etwas zurück. Im Laufe des Geſchäftsjahres wurden 26 Schlafwagen beſchafft. Am 30. November 1925 verfügte die Mitropa über einen Park von 345 eigenen Wagen. Bei der Werkſtätte in Gotha wurde eine weitere Wagen⸗Montagehalle errichtet. Die Werkſtätte beſchäftigte am Schluſſe des GJ. 321 Arbeiter. Mit den Niederländiſchen Eiſenbahnen wurde ein Betriebs⸗ vertrag abgeſchloſſen. Ferner wurde der Schlafwagenbetrieb nach Wien und Zürich und der Speiſewagenbetrieb nach Zürich aufgenommen. Schwere Verluſte erlitt die Geſellſchaft durch das Hinſcheiden ihrer Vorſtandsmitglieder, Geheimer Oberregierungsrat a. D. Theodor Renaud am 4. November und Otto Weiler am 6. November 1925. Die Bruttobetriebs⸗Einnahmen betragen 30 099 477 /, Zinſen und ſonſtige Einnahmen 838 627 J/. Anderſeits er⸗ forderten die ſachlichen Ausgaben 18 344 205 /, wovon allein auf die Unterhaltung des Wagenparks 3 908 046/ entfallen. Für Gehälter, Löhne und ſonſtige perſönliche Ausgaben waren 8 133 035 /, für Steuern, Abgaben und ſoziale Laſten 1666 599/ zu zahlen. In dieſem letzteren Betrage iſt nicht enthalten die an das Reich abzuführende Beförderungsſteuer mit rund 500 000 /, die von den Betriebseinnahmen geſon⸗ dert gebucht wird. An Abſchreibungen wurden 1770248/ abgeſetzt. Somit ſtellt ſich der Reingewinn einſchl. vor⸗ jährigen Vortrages auf 1082 081 /. Von dieſem Betrage ſind ſatzungsgemäß der geſetzl. Rücklage 5 v. H.— 54 104%/ zu überweiſen. Von den nun verbleibenden 1027 977 /¼ wird auf das dividendenberechtigte Aktien⸗ und Genußſchein⸗ kapital von 19 520 000/ eine Dividende von 5 v. H gleich 976 000/ verteilt, während 51977 auf neue Rechnung vorgetragen werden. O Weitere Beſſerung der Wirtſchaftslage im Seytember Nach der Zuſammenſtellung des Miniſteriums für Han⸗ del und Gewerbe auf Grund von Berichten preußiſcher Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammern und des deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertags, hat ſich die Wirtſchaftslage im Monat September weiter gebeſſert. Wenn auch vorüber⸗ gehende Umſtände, wie der engliſche Kohlenſtreik, an der Beſſerung weſentlich teilhaben, ſo laſſen doch andere Um⸗ ſtände, wie die allgemeine politiſche Lage, die fortſchreitende Regelung unſeres Handelsverkehrs mit dem Auslande, die Stärkung des Kapitalmarktes und vor allem der Abſchluß des internationalen Stahlkartells die Hoffnung berechtigt erſcheinen, daß die Beſſerung nicht nur vorübergehend ſein wird. Allerdings iſt die Handelsbilanz auch im Auguſt noch mit 135 Mill./ paſſiv geweſen, wobei die verſpätete Ernte in Rückſicht zu ziehen iſt; auch iſt die Lage des Arbeits⸗ marktes bei 1484000 Hauptunterſtützungsempfängern trotz allmählicher Beſſerung immer noch beſorgniserregend. Jn Handwerk hat die Stärkung der Kaufkraft der Arbeiterſchar zu einer Belebung geführt, die jedoch noch uneinheitlich iſt. Dasſelbe gilt von der Lage des Baumarkts. Aus einigen größeren Städten wird die Vergebung von öffentlichen Ban⸗ arbeiten gemeldet; jedoch hat die Bautätigkeit der Induſtrie nicht zugenommen und die von privater Seite blieb gering. Emil Kirdorf im Ruheſtand Geheimrat Dr. ing. e. h. Emil Kirdorf hat am 30. Sept. ſein Amt als Vorſitzender des Geſamtvorſtandes der Gelſenkirchener Bergwerks AG. niedergelegt. Geheimrat Kirdorf iſt damit nunmehr offiziell in den wohlverdienten Ruheſtand getreten, nachdem er bereits vor einigen Monaten den Vorſitz im Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat und anderen Geſellſchaften niedergelegt hatte. Nicht unerwartet iſt nunmehr auch der Rücktritt aus der Gelſenkirchener Bergwerks ACG. vollzogen. Seit einigen Monaten ſtand bereits das Ausſcheiden Kirdorfs aus dem Vorſtande dieſer Geſellſchaft, die er über 50 Jahre ge⸗ leitet hat, feſt. Dieſe Geſellſchaft, die ihren unerhörten Auf⸗ ſtieg in dieſer Zeit in erſter Linie ſeinem nichtraſtenden Geiſt und zielbewußten Schaffen verdankt, hat Kirdorf zu einem Unternehmen von Weltruf gebracht. Es war nicht ein Akt der Höflichkeit, eine Form, daß man den bewährten Führer, als er in ſein achtzigſtes Lebensjahr eintrat, dringend bat, die Leitung nicht aus der Hand zu legen. Wir hoffen, daß Geheimrat Kirdorf noch lange Zeit als getreuer Ekkehard der deutſchen Eiſeninduſtrie ſeinen in manchen ſchweren Zeiten bewährten Rat zuteil werden läßt. Unmittelbar erſtreckt ſich zwar ſein Schaffen auf die Organiſation des Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Kohlenbergbaues. Unbekümmert um Anfeindungen wußte er im Anfang der neunziger Jahre die' Verhandlungen, die zur Gründung des Kohlenſyndikates am 17. Februar 1894 führten, zu leiten. Im Laufe der Jahre hat dieſe ſeine Schöpfung manchen Wandel erfahren. Sicherlich hat es nicht im Geiſte des Gründers gelegen, den Kohlenbergbau in Zwangsſyndikaten und in der Form der Gemeinwirtſchaft zuſammengefaßt zu ſehen. Aber ſchließlich muß es doch als unerhörter Triumph gewertet werden, wenn die Idee, die anfänglich vom Staate auf das heftigſte bekämpft wurde, nun ſogar ihre geſetzliche Sanktion erfahren hat. Wenn auch die Verbandsbildung in der Eiſen⸗ induſtrie, wie ſie im Stahlwerksverband im Jahre 1908 zu⸗ erſt durchgeführt wurde, nicht in ſo unmittelbarem Sinne als das Werk Emil Kirdorfs angeſehen werden kann, ſon⸗ dern als Erfolg Adolf Kirdorfs zu bewerten iſt, ſo iſt doch der Einfluß des Begründers des Kohlenſyndikates unver⸗ kennbar. Mit ſeltener Tatkraft und Umſicht hat es Geheimrat Kirdorf verſtanden, die Verfechtung der Syndikats⸗ idee lebensfähig zu entwickeln, ſie nicht zu einer leeren, Doktrin werden zu laſſen. Davon zeugt die geſunde Ent⸗ wicklung der ihm ſpeziell anvertrauten Werke, vornehmlich der Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft. Es iſt ihm ge⸗ 5 die Syntheſe zu finden zwiſchen den einander ent⸗ egengeſetzten Gedanken der Kartell⸗ und der Konzern⸗ idee. Wenn auch das Suchen nach einem Ausgleich keines⸗ wegs geruhſam und ohne harte Kämpfe vor ſich gegangen * Belriebslage der Rheinſchiffahrt im Seytember Mitgeteilt von der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Duisburg⸗Weſel Die durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik herbeigeführte günſtige Beſchäftigungslage der Rheinſchiffahrt hielt in⸗ folge der umfangreichen Kohlenverladungen, insbeſondere nach den Seehäfen, auch im Berichtsmonat an. Die Nach⸗ frage nach Leerraum wurde dadurch noch entſprechend ver⸗ ſtärkt, daß infolge des fallenden Waſſers ſich die Ausnutzungs⸗ möglichkeit der Kähne beträchtlich verringerte. Der Rheinwaſſerſtand iſt nach einer langen, für die Schiffahrt überaus günſtigen Zeit im laufenden Monat ſtark zurückgegangen. Der Cauber Pegel, der am 1. Septbr. 2,38 Meter betrug, ſtellte ſich an⸗ 15. des Monats auf 1,84 Meter und am 30. des Monats auf 1238 Meter. Der immer mehr ſich ſenkende Waſſerſtand hatte Ende September bereits zuy Folge, daß nach Mannheim nur noch eine Abladung von 1,80 bis 1,90 Meter möglich war. Eine ganze Reihe von Schiffen, die von den Seehäfen unter⸗ wegs waren, mußte in Ruhrort oder St. Goar geleichtert werden, wobei zu erwähnen iſt, daß in St. Goar nur ſehr ſchwer Leichterraum zu bekommen war. Selbſt am Nieder⸗ rhein ſind von Holland kommende Fahrzeuge vom fallenden Waſſer überraſcht worden und auf Grund geraten. Dies führte ſtellenweiſe zu großen Behinderungen der Schiffahrt. Infolge der geſchilderten Umſtände erhöhte ſich die Nach⸗ frage nach Leerraum im Berichtsmonat derart, daß die Frachten und Mieten beträchtlich in die Höhe ſchnellten. Während am 1. Sept. für Frachten Rhein⸗Ruhr⸗Häfen/ Rotterdam je Tonne 1,80/ bei freiem Schleppen und 2,.—/ einſchließlich Schlepplohn an der Schifferbörſe in Ruhrort notiert und bezahlt wurde, ſtell⸗ ten ſich dieſe Sätze am 7. d. M. auf 2,.—/ und 2,20, am 20. d. M. auf 2,20 und 2,40 /, am 25. d. M. auf 2,40 und 2,60/ und ſeit dem 28. d. M. auf 2,80 und 3,.— /. Für die Strecke Rhein⸗Ruhr⸗Häfen⸗Antwerpen/ Gent zogen die Fracht⸗ ſätze im Berichtsmonat von 2,70 auf 3,60/ je Tonne an, wobei Schlepplohn einbegriffen war. Ab Stationen des Rhein⸗Herne⸗Kanals wurde auf alle genannten Sätze ein Zuſchlag von 0,30/ je Tonne gewährt. Der Bergverkehr hielt ſich, wenigſtens was die Menge anbetrifft, in den ver⸗ hältnismäßig engen Grenzen des Vormonats. Dies wird vor allem darauf zurückgeführt, daß das Kohlenſyndikat in⸗ folge ſeiner großen Exportverpflichtungen nicht in der Lage war, den ſüddeutſchen Markt in dem gewünſchten Maße zu beliefern. Trotzdem haben ſich unter den augenblicklichen Verhältniſſen die Schiffsreiſen bergwärts ebenfalls erheblich verteuert. Frachten wurden nach Oberrheinſtationen nicht mehr notiert; es wurde lediglich in Mieten mit vereinbarter Garantiezeit abgeſchloſſen. Die Tagesmiete, die für die Ver⸗ kehrsbeziehung Rhein⸗Ruhr⸗ Häfen/ Mannheim noch am 1. Sept. 6,75 Pfg. betrug, ſtellte ſich Mitte d. M. auf 8 Pfg. und ging bis zum 30. d. M. auf 10 Pfg. je Tag und Tonne bei 20 Tagen Garantie und Rücklieferung Ruhrort. Das Schleppgeſchäft ließ im Berichtsmonat noch ſehr zu wünſchen übrig. Obgleich eine ganze Anzahl, insbeſondere ſchwerer Räderboote für die Fahrt nach dem Mittelrhein, ſtilliegt, war trotzdem Schlepp⸗ kraft immer genügend vorhanden. Während des ganzen Monats wurde der Schlepplohn Ruhrort—Mannheim an der Schifferbörſe in Ruhrort mit 0,90—1,00/ je Tonne notiert, wobei tatſächlich für die genannte Strecke meiſt nur mit höchſtens 0,90/ abgeſchloſſen wurde. Falls der Waſſerſtand weiter fällt, ſo iſt allerdings mit einer Steigerung der Schlepplohnſätze zu rechnen. Das Getreideſpeditionsgeſchäft hat gegenüber den Vormonaten weſentlich nachgelaſſen; die hieſigen Betriebe hatten nur ein Drittel, z. T. noch weniger, von den Mengen des Vormonats umzuſchlagen. Was den übrigen Hafenumſchlag hetrifft, ſo waren die Kran⸗ anlagen nicht immer voll beſchäftigt, da die Kohlenzufuhren in letzter Zeit etwas nachgelaſſen haben. Dies iſt darauf zurückzuführen, daß die Haldenbeſtände der Zechen allmäh⸗ lich abgetragen ſind und die täglichen Förderungen nicht zur reſtloſen Beſchäftigung der Duisburg⸗Ruhrorter Umſchlags⸗ anlagen ausreichen. Hinzu kommt, daß die Reichsbahn in letzter Zeit in immer ſtärkerem Maße Sonderzüge für Brennſtoffe nach Holland, Belgien und Hamburg abfertigt. Von den Lohnverhältniſſen in der Rheinſchiffahrt iſt zu berichten, daß der Deutſche Verkehrsbund und der Zentral⸗Verband der Maſchiniſten und Heizer den Gehalts⸗ und Lohntarif zum 28. Oktober gekündigt und zugleich Abänderungsanträge in Ausſicht geſtellt haben, worüber im nächſten Monat Verhandlungen ſtattfinden werden. FFPFPPPPPTPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPcPCPcPPPCPPCPPPPCPPCcCCPPCCCCPCPPc—PPCPCP iſt, ſo konnten doch die Ideen zielbewußt durchgeführt wer⸗ den, ſo daß das Ergebnis, die ſpezifiſch deutſche Organiſation der Schwerinduſtrie, entſtehen konnte. Es iſt das Schickſal des Guten, daß es dem Beſſeren weichen muß, und ſo ſehen wir, die Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft in den Ver⸗ einigten Stahlwerken aufgehen, die deutſchen Eiſenverbände die erſten Schritte tun zu internationalen Organiſationen. Daß das in dieſem Falle Beſſere weſensgleich iſt mit dem geſchaffenen Guten, iſt der unbeſtrittene Erfolg Emil Kir⸗ dorfs, der nun die internationalen Erfolge ſeiner Lebens⸗ arbeit in der Welt heranreifen ſehen kann. :: Beleihungsgrenze beim Binnenſchiffahrtskredit. Wie verlautet, iſt in dem endgültigen Vertrag zwiſchen dem Reich und den 3 Schiffshypothekenbanken gegenüber dem urſprüng⸗ lichen Entwurf eine weſentliche Aenderung in dem Punkte eingetreten, daß die Banken einem einzelnen Eigentümer höchſtens drei Schiffe beleihen dürfen. Man hat durch dieſe Beſtimmung verhindern wollen, daß einige wenige große Unternehmer allein den Vorteil von der Aktion des Reiches haben. Der Beginn der Uebernahme von Pfandbriefen durch das Reich wird ſchon vor dem 1. April 1927 beginnen. Letzte Meldungen Europäiſches Drahtkartell § London, 6. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der„Morningpoſt“ zufolge, fand geſtern in Brüſſel eine Kouferenz zwiſchen deutſchen, belgiſchen und holländiſchen Vertretern der Drahtin duſtrie ſtatt, um über die Vorausſetzungen eines europäiſchen Kartells zu be⸗ raten. Die Quoten, mit denen die Länder an der Produktion beteiligt werden ſollen, ſind ſchon beſprochen und bereits gebilligt worden. Am 19. Oktober findet eine neue Konferenz ſtatt, an der auch die franzöſiſchen Drahtinduſtriellen teil⸗ nehmen werden. Man hofft, den Truſt in Kürze gründen zu können. Konferenz britiſcher und kontinentaler Wirtſchaftsführer § London, 6. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ende dieſer Woche findet in London eine Konferenz briti⸗ ſcher und kontinentaler Wirtſchaftsführer ſtatt. Daß die Konferenz eine Folge der Vertruſtung kontinentaler In duſtrie iſt, wird Es erhebt ſich die Frage, ob ſich die britiſche In 6 katen anſchließen kann. Da das engliſche Handelsſyſtem von dem kontinentalen verſchieden iſt, müßte erſt ein gewiſſer rationaliſierender Zuſammenſchluß der engliſchen Induſtrie vorausgehen. Dies iſt ein ſeit langem diskutiertes Projekt. Man hat in der Oeffentlichkeit und im Londoner Parlament dafür gelegentlich das deutſche Organiſationsſyſtem als Muſter empfohlen. Selbſt der ſoviel beſprochene Samuel⸗ Rapport, der urſprünglich als Grundlage der Verhandlungen zur Beilegung des Kohlenkonflikts diente, nennt das deutſche Kohlenſyndikat als ein notwendig zu befolgendes Vorbild. Die Londoner Wirtſchaftskonferenz rückte dieſe Dinge wieder in den Vordergrund. Der Gegenſtand der Verhandlungen ſcheint allgemeiner Natur zu ſein und mehr einer prinzipiel⸗ len Auseinanderſetzung zu dienen. Es wird hier erwartet, daß die Konferenz nur von kurzer Dauer ſein wird. Sie wird keinerlei Fühlung mit der Regierung haben und offiziell auch der Londoner Handelskammer fernſtehen. Heviſenmarkt ift Im internationalen Deviſenverkehr war das Geſchäf geſtern weiter gering. Der franzöſiſche Franken zeigte ſich etwas erholt und ſetzte mit 171,75 ein und ſchloß mit 171. London-—Brüſſel 178,50—178, London.—Mailand unverändert 128,75. London—Madrid weiterhin ſchwächer 92,25—90. Das engliſche Pfund liegt weiter eher etwas ſchwächer mit 4857½ zu 4854. Man führt dieſe neue Schwäche darauf zurück, daß die des öfteren an die Oeffentlichkeit gelangten Meldungen von einem Zuſammenbrechen des Grubenarbeiterſtreiks ſich nicht beſtätiat haben. Im einzel en heute vofmittaa: 161728 71 I Paltd.-Schw. J 19.8C.10 el Kond.-Stockh. J 18.1 18.15 LondePeiterti8 C u5e— Solend-Sehrs,60.56B.5e Lond.-Wadr'd.84 2, 55 Lond.⸗Maild 128.50128 75 Kabel Holland 249,75249.45] Mailand⸗-Parisſ184,560132,50 Kabei Schweiz 517,4517.45 Lond.-Holland 12.72/ 12,12] Brüſſel-Paris 96.5“ 95.85 Lond.⸗Schweid 21,17/ 25.12J London-Oslo. 22,15 22.15 Holland-Paris 14.20 14.15 Paris-Schweid 14 50[ 14.65 Lond.-Kopenh.] 18.35] 18,30 Kabel London 4,85,21.85,2 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London 30,37 20,36] Pragg.. 12,43 12,48 Madrid.. 63.45] 63,15 Paris 11.75/ 11.90 Os1o...92,—.92,.— Argentinien 171.500171,5 Jürich 81.15 81,10 Kopenhagen„111,45111,45 Japan. 203.60203 50 Mailand. 15.85 15,65 Stockbolm.. 112,20112,200 New⸗Vork.. 4,19,7 4,19,7 168,05 168,05 Brüſſel 0 11, 40 11.451 Holland. uſtrie künftigen europäiſchen Syndi⸗ * : Marktbericht über Kartoffel⸗Fabrikate. Auch jetzt läßt ſich über das vorausſichtliche Ergebnis der Kartoffelernte, die überall im Gange iſt, noch nichts Genaueres ermitteln. Es iſt aber feſtſtehend, daß durchweg die Ernte quantitativ geringer als im Vorjahre iſt und ferner, daß es Bezirke gibt, die zwar nie genügend Speiſekartoffeln ſelbſt produzieren, deren eigene Ernte in dieſem Jahre aber ſtarke Ausfälle zeigt, wofür in einer Zeit, in der noch nicht genügend Material vorhanden, ſtürmiſche Deckung verlangt wird. Auch die Nachfrage nach Kartoffeln von den Flockenfabriken, Brennereien und Stärkefabriken iſt ſehr groß, einer ſucht dem anderen beim Einkauf zuvorzukommen. Auch die Speku⸗ lation findet Anregung, ſich zu betätigen. Bei dieſem Miß⸗ verhältnis zwiſchen Angebot und Nachfrage, und der dadurch hervorgerufenen Preisſteigerung für Kartoffeln, entwickelt ſich, wie nicht verwunderlich iſt, der Kartoffelmarkt immer mehr zugunſten der Eigener von Kartoffeln. Die Preiſe für Kartoffelfabrikate ſind ſtetig in die Höhe gegangen. Die Stärkefabriken, die nur in ganz unzureichendem Maße mit Kartoffeln beliefert werden, können nicht voll arbeiten, pro⸗ duzieren durch den Leerlauf daher teuer und können ſich zu Verkäufen nicht entſchließen. Die zurzeit notierten, im Ver⸗ hältnis zu den Kartoffelpreiſen zu billigen Preiſe ſind nur aufrecht zu erhalten, wenn, wie erwartet werden kann, mit dem Fortſchreiten der Ernte die Zufuhren zu angemeſſenem Preiſe reichlicher werden. Berliner Metallbörſe vom 5. Oktober Preiſe 2 Feſtmark für 1 Kg. 22* 4. 5. Elektroſytkupfer 134,50 184,25 Aluminium in Kullmaperuſer——.— Barren 2,14 2,14 Blei———— inn ausl.—.——.— Rohzink Bb.⸗Pr.) 66,50⸗59,50 68,50-69,50 Hüttenzinn—— . Verk.—.——.— Nickel 40- 3,50 3,40- 9,50 Plattenzin 60,50-66,50 60,50-61.50] Antimon 1,10- 1,15 1,10- 115 Aluminium.10 2,10 Silber für 1 Gr. 79,—-80.— 79,25-80,25 London, 5. Oktober. Metallmarkt(In Lſt. f. d.* t. v. 1016 Kg. 88 4. 5. lei 31.15 31.07 Kupfer Kaſſa 58,35 58.25 beſtſelect. 65,75 65,50[ Zine 34.50 84.50 do. 8 Monat 59,25 59,—[Nickel—— ueckſilber 15.65 15.85 do. Elektrol. 66,75 66,50[ Zinn Kaſſa 318,— 817,50 J Regulus——— Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häſen In der Zeit vom 25. September bis 2. Oktober 1926 ſind angekommen: talwärts 2 beladene Dampfer mit 13 To., 6 leere Schleppkähne und 10 beladene mit 2349 To., berg⸗ wärts 20 beladene Dampfer mit 2528 To., 5 leere Schlepp⸗ kähne und 122 beladene mit 66 588,5 To. Abgefahren ſind: talwärts 21 beladene Dampfer mit 1769 To., 35 leere Schleppkähne und 46 beladene mit 15 169,5 To., bergwärts 3 beladene Dampfer mit 267,5 To., 19 leere Schleppkähne und 6 beladene mit 3589 To. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 8 beladene Schleppkähne mit 441,5 To., berg⸗ wärts abgefahren ſind: 2 leere Schleppkähne und 1 beladener mit 57,8 To. 9 In der Zeit vom 28. Auguſt bis 2. Oktober 1926 weiſt der Schiffsverkehr folgende Ziffern auf: Angekommen ſind: talwärts 2 leere Dampfer und 13 beladene mit 284,5 Tonnen, 20 leere Schleppkähne und 79 beladene mit 15 072,2 Tonnen, bergwärts 116 beladene Dampfer mit 15407,4. To,, 16 leere Schleppkähne und 511 beladene mit 313064 To. Abgefahren ſind: talwärts 3 leere Dampfer und 107 beladene mit 7627,5 To., 160 leere Schleppkähne und 189 beladene mit 80 600 To., bergwärts 13 beladene Dampfer mit 1083,5 To., 107 leere Schleppkähne und 23 beladene mit 15 898 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen; —7 9— mit 3141,9 To., berg⸗ gefahren ſind: eere kä d 40 beladene mit 2658 To. folgt; Dampfer: ö leere und 249 beladene mit 24402,5 To., Schleypkähne: 908 leere und 822 beladene mit 4346842 Tonnen; auf dem Neckar: 14 leere Schleppkähne aud 86 beladene mit 5799,9 To. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 5. Oktober „Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ſehr lebhaft. Beſonders waren Kähne für Berg⸗ transporte gefragt. Die Talfrachten erfuhren eine kleine Erhöhung und ſtehen heute auf 3,20/ ab Ruhrort und 3,50/ ab Kanal bei freiem Schleppen. Die Tagesmiete für 0/Bergtransporte ab Ruhrort mit 11 und ab Rhein⸗ Herne⸗Kanal mit 11,50 Pfg. per Tonne notiert. Die löhne zogen zu Berg und zu Tal etwas an. — Schleyv⸗ Der Geſamtverkehr ſtellt uch wie Nr. 441 at Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) S E 99 Mittwoch, den 6. Oktober 1926 6. Seite. Hauptverſammlung des Ski⸗Clubs Schwarzwald am 2. und 3. Oktober in Baden⸗Baden So langſam, wie ſich der über der ſchönen Bäderſtadt lagernde Höhennebel lichten und der Herbſtſonne einen Durch⸗ blick geſtatten wollte, ſo nach und nach nur wurde es auch über der großen Fülle von ſportlichen und organiſatoriſchen Fra⸗ gen helle, die auf der diesjährigen ordentlichen Hauptver⸗ ſammlung des Ski⸗Clubs Schwarzwald zur Beratung ſtan⸗ den und die eine ſo ausgiebige Unterhaltung über die ver⸗ ſchiedenen Punkte erforderten, daß die Tagung zu den läng⸗ ſten gehört, die der Verband in langen Jahren gekannt hat. Neben einer Sitzung des Hauptvorſtands am Samstag nach⸗ mittag und einer um 5 Uhr Samstag beginnenden Vorbe⸗ ſprechung des Hauptvorſtandes, der Ausſchüſſe und der Orts⸗ gruppen⸗ und Gauvertreter nahm die öffentliche Hauptver⸗ ſammlung am Sonntag die Zeit von morgens 9 Uhr bis nach⸗ mittags ½5 Uhr in Anſpruch, nur von einer einſtündigen Mittagspauſe unterbrochen. Die Tagung in der Bäderſtadt an der Oos mit verhält⸗ nismäßig milder Herbſtwitterung, nachdem eben zuvor der Hochſchwarzwald als Vorahnung für den Winter ſchon am Froſt angelangt war, war außerordentlich gut beſchickt, wobei die zentrale Lage des Tagungsortes und die Beliebtheit der Bäderſtadt mitgeſprochen hahen mag. An der Hauptver⸗ ſammlung nahmen mehr als 100 Perſonen teil. Vertreten waren 63 Ortsgruppen, wobei nur Dürrheim, Muggenbrunn, Söckingen und, Vöhrenbach eine Ausnahme machten. Sonſt war vom Oberrhein und dem Bodenſee bis hinunter nach Worms und Darmſtadt alles vertreten, ja ſogar die Saar⸗ gruppe hatte es ſich trotz aller Schwierigkeiten nicht nehmen laſſen, einen Vertreter zu entſenden, ein Umſtand, der auch vom Vorſitzenden mit Recht mit großer Freude als Beſonder⸗ heit feſtgeſtellt wurde. Aufgelöſt haben ſich wenige Zeit vor Tagung die Ortsgruppen Häuſern und Heidelberg. Zzu Beginn der Tagung gedachte der Vorſitzende Apo⸗ theker Keim⸗Freiburg des im Sommer im Höllenthal durch Abſturz zu Tode gekommenen Sportmannes Dr. Tauern, dem zu Ehren der Antrag des Hauptvorſtandes angenommen wurde, den Verbandsgeländelauf fortan als Dr. Tauern⸗Ge⸗ dächtnisgeländelauf zu führen, weil ſich dieſe Laufart der be⸗ ſonderen Liebe des Dahingegangenen erfreut hatte. Die ver⸗ ſchiedenen Berichte wie Jahresbericht mit Anſchluß weſent⸗ licher Beſchlüſſe des Deutſchen Ski⸗Verbandes in Düſſeldorf (Herr Keim), des Kaſſenberichtes(Herr Fries), des Sportaus⸗ Ichuſſes(Herr Dr. Brohl) mit Anſchluß der ſortlichen Be⸗ ſchlüſſe, des Verbandslehrwartes(Herr Romberg), des Jugendausſchuſſes(Herr Dr. Wahler) und des touriſtiſchen Ausſchuſſes(Herr Dr. Seith) fanden keine weitere weſentliche Debatte. Die Entlaſtung erfolgte ohne Widerſpruch, verbun⸗ den mit dem Dank an die Mühewaltung der betreffenden Herren. Aus den Berichten klingen übereinſtimmend die hemmenden Einflüſſe des ungünſtigen Winterwetters wieder. Lange Zeit nahm die Frage der Neuwahlen des Haupt⸗ vorſtandes in Anſpruch, deſſen dreijährige Amtsperiode abge⸗ laufen war und deren Aemter die Herren der Hauptverſamm⸗ lung zur Verfügung ſtellten. Verbunden waren mit den Neu⸗ wahlen Fragen des inneren Ausbaus der Organiſation, Ab⸗ grenzung der Arbeitsgebiete, die Frage der Geſchäftsſtelle uſw. Nach längeren Beratungen wurde der Vorſitz wieder Herrn Keim angetragen, der ſich zur Annahme auch bereit er⸗ klärte. Gleichzeitig ſoll in Form eines Kompromiſſes ein Ausſchuß gebildet werden, der eine Geſchäftsordnung wegen der Abgrenzung der Arbeitsgebiete ausarbeiten ſoll. U. a. ſollen zweiter Vorſitz, Verbandslehrwart, Werbung und Preſſe zwecks intenſiverer Wahrnehmung getrennt und in eigene Arbeitsgebiete vorgeſehen werden. Der zweite Vorſitz Tieferschüttert machen wir die Mitteilung, dag unser lieber Gatte und Vater Otto Kraus Malermeister uns durch einen Unglücksfall durch den Tod ent- rissen wurde. 7806 Mannheim(G 5, 24), 6. Oktober 1926. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Lina Kraus. Die Beerdigung findet Donnerstag, den 7. Okt. nachmittags 2½, Uhr von der Leichenhalle aus statt. geht in Verfolg dieſer Aenderungen an Rechtsanwalt Freund⸗Mannheim als Vertreter des Nordſchwarzwaldes. Der bisherige Poſten eines Verbandslehrwartes wird in einen förmlichen Ausſchuß erweitert, indem Dr. Geßner⸗ Freiburg den Vorſitz erhält, während die Herren Ruppert⸗ Baden⸗Baden und Dr. Gelpke⸗Donaueſchingen als Beiſitzer fungieren. Die Arbeit der Werbung und Preſſe ſoll ebenfalls für einen beſonderen Ausſchuß vorgeſehen werden, als deſſen Vorſitzender W. Romberg⸗Triberg von der Verſammlung vorgeſehen iſt. Die Frage wird nicht endgültig erledigt, weil Herr Romberg mehrere weſentliche Geſichtspunkte erwähnt, deren Bedeutung anerkaunt wird und die noch der weiteren Bearbeitung und Klärung bedürfen. Dazu gehört auch die zurzeit nicht vorhandene rechtliche Unterlage für dieſen Aus⸗ ſchuß, deſſen Schaffung eine für diesmal nicht durchführbare Satzungsänderung bedingt. Der Werbe⸗ und Preſſeausſchuß ſoll zunächſt anſtelle des hinfälligen wiſſenſchaftlichen Aus⸗ ſchuſſes in Form einer protokollariſchen Niederlegung auf⸗ treten, bis bei der nächſten Verſammlung eine endguttige Regelung möglich iſt. Die Verſammlung ſchließt ſich dem Vorſchlag des primitiven Vorſitzenden dieſes Ausſchuſſes an, die Fragen zunächſt im Hauptvorſtand weiter zu klären. Vor⸗ ſitzender des Sportausſchuſſes wird Dr. Brohl⸗Todtnau, ſein Stellvertreter Hauptmann Bauer⸗Freiburg. Jugend⸗ pfleger iſt Dr. Wahler⸗Hinterzarten, Dr. Seith wird ſich wieder mit der Touriſtik und Markierung zu befaſſen haben. Schwierig war auch die Frage der Beſetzung des Schrift⸗ führer⸗ und Rechnerpoſtens, da dieſe Sache eng mit den Spar⸗ abſichten wegen der Geſchäftsſtelle zuſammenhängt. Nach län⸗ gerer Debatte wurde ſchließlich das vorläufige Angebot des Schriftführers Otto Roegner⸗Freiburg angenommen, auf ein Jahr probeweiſe die Geſchäftsſtelle zu übernehmen und auch die Rechengeſchäfte zu verſehen. Damit fällt die Rechnungs⸗ führung wie bisher für Herrn Fries⸗Karlsruhe weg. Wie ſich dieſe Regelung bewährt, ſoll abgewartet werden. Aus der großen Fülle der wichtigeren Anträge und des ſonſtigen reichen Verhandlungsſtoffes wäre zu erwähnen, daß fortan der Geländelauf künftig wie erwähnte, Dr. Tauern⸗ Gedächtnis⸗Geländelauf genannt, ausſchließlich nach der Zeit gewertet wird. Die Beurteilung auch nach der Haltung fällt damit weg. Wegen der Durchführung des großen Dauerlau⸗ fes und des Staffellaufes wird beſchloſſen, die Läufe durch den Sportausſchuß an einen ſchneeſicheren Ort zu verlegen, wenn nicht innerhalb vier Wochen nach dem feſtgeſetzten Termin die Durchführung möglich war. Der Ausſchuß für Lehrtätigkeit wird wie oben in der Frage des Verbandslehrwartes erledigt. Die Teilnehmer für den Trainingskurs u den Lehrwartkurs des Deutſchen Ski⸗Verbandes, dieſes Jahr am Keilberg in Sachſen, ſollen vom Ausſchuß für Sport beſtimmt werden. Die für 1928 nach den Schwarzwald kommende Deutſche Sti⸗ meiſterſchaft kann nur an einem abſolut ſchneeſicheren Ort, das iſt der Feloͤberg, gelegt werden. Im gleichen Jahr geht die Schwarzwaldmeiſterſchaft zur Austragung an den Nord⸗ ſchwarzwald. Die Durchführung des großen Dauerlaufes wird für 1927 wieder dem Hohen Schwarzwald im Gebiet Triberg, Schonach, Schönwald, Furtwangen und St. Georgen übertragen, die des Staffellaufes wieder dem Gau Hornis⸗ grinde für den Noroͤſchwarzwald. Der Antrag auf Ausdeh⸗ nung des großen Dauerlaufs von 30 Kilometer wieder auf 50 Kilometer wird dahin geändert, daß für das kommende Jahr zunächſt einmal 40 Kilometer genommen werden ſollen. Zu Kampfrichtern ſind durch den Deutſchen Ski⸗Verband weiter ernannt: Dreßler⸗Baden⸗Baden, Dr. Gelpke⸗Donau⸗ eſchingen, Hartenſtein⸗Schluchſee, Hirth und Mutter. Der Verbandsbeitrag wird angeſichts der Tatſache, daß für den Sprunghügelausbau im Nordſchwarzwald bereits 1000 Mark für Vorarbeiten eingeſtellt werden ſollen und daß etliche weitere Zuwendungen erfolgen, auch angeſichts der kommenden Deutſchen Meiſterſchaft auf dem bisherigen Satz von zwei Mark belaſſen, doch wird der Wunſch geäußert, daß ſpäter ein allmählicher Abbau eingeleitet werde. O 55 2 Oeffentliche Versteigerung. Freitag, 8. Oktober 1926 nachmittags 3 Uhr werde ich in Mann⸗ heim auf dem Lager⸗ platz der Fa. Paul Eichners Nachf., Binnenhafenſtraße 19 gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: Twei Bauen„Lava“ Barzahlungen an die Finanzämter. Barzahlungen an die Finanzämter, die für die Reichsfinanzverwaltung rechtsgültig ſein ſollen, dürfen nur innerhalb des Kaſſen⸗ raumes und nur an den dafür beſtimmten Schaltern angenommen werden. Zur An⸗ nahme iſt ausſchließlich der Kaſſierer befugt. Die Quittungen müſſen die Zahlung in Zah⸗ len und Worten, und den Dienſtſtempel enthalten. 44 Mannheim, den 4. Oktober 1926. (Schneidegut) Finanzamt Stadt Neesckarſtadt Mannheim, Poſtſcheckkonto Karlsruhe 1460. 7884⁵ enz, Gerichtsvollz.⸗Stellv. Herbst Anzeige Die diesiährige Weinleſe in hieſiger Ge⸗ markung beginnt: 7796 a) auf der Seite gegen Doſſenheim am Mittwoch, den 13. Oktober 1926 b) auf der Seite gegen Leutershauſen am Donnerstag, den 14. Oktober 1926 wozu Kaufliebhaber höfl. eingeladen werden. all. Art werd. gut bill repar. A. Ringer, Uhrm. H 2. 16 neb. Markipl el. 27 406 79466 Schriesheim, den 3. Oktober 1926. DD— Der Bürgermeiſter: Rufer. rtsgruppen die auf zweimalige Mahnung des Hauptvorſtandes nicht ant⸗ worten, werden mit 30 Mark beſtraft und in der Verbands⸗ zeitung namhaft gemacht. Die Wünſche nach Hergabe von Geldern für den Ausbau der Hochkopfſchanze im Nordſchwarz⸗ wald werden ausgiebig behandelt. Der Hauptvorſtand ſteht auf dem Standunkt, daß es ſich hierbei nur um die Schaffung einer Verbandsſchanze handeln könne. Die Frage nach der Eignung des Platzes ſoll durch einen Ausſchuß zunächſt ge⸗ prüft werden, dem der Vorſitzende des Sportausſchuſſes, Dr, Brohl, der Vorſitzende des Gaues Hornisgrinde Ruppert⸗ Baden⸗Baden, Volz Pforzheim und Walter⸗München ange⸗ hören. Außerdem werden aber zur unverzüglichen Einlei⸗ tung der Vorarbeiten 1000 Mark bereit geſtellt. Furtwangen erhält auf ſeine Sprunghügelſchuld einen Beitras, von 300 Mark. Ein Wunſch in gleicher Richtung, für die Ruhſtein⸗ ſchanze Gelder aufzuwenden, bleibt offen, zumal dieſe Schanze nach einer Verfügung der Forſtverwaltung bis auf weiteres für die Benützung geſperrt iſt. Der Ortsgruppe Kehl wird angeſichts ihrer ſchwierigen Lage im beſetzten Gebiet und der mißlichen Verhältniſſe ausnahmsweiſe ein Betrag von 200 Mark als Bauſtein zur Abtragung ihrer Hüttenſchuld über⸗ wieſen. Eine lange Unterhaltung entſpann ſich auch über die Frage der Erhaltung der kleinen Zeitung des Verbandes. Infolge des Verſagens der Anzeigenwerbung dafür war der finanzielle Rückhalt nicht möglich, ſodaß ſich immer wieder Schwierigkeiten ergaben. Der Hauptvorſtand mußte die Ver⸗ ſammlung vor die Frage ſtellen, daß entweder die Ortsgrup⸗ pen in irgend einer Form eine Bindung eingehen, oder aber die Zeitung erſcheint nicht mehr. Die Erhaltung ſcheint aber durchaus erwünſcht. Es wurde dann die Zuſage einer großen Anzahl Ortsgruppen auf Zuweiſung von Anzeigen feſtge⸗ legt, die bis 15. Oktober erfolgen ſoll, ſodaß die Herausgabe der erſten Nummer auf Ende Oktober möglich erſcheint. Hier wäre für die Ortsgruppen ein Feld wirklich praktiſcher Be⸗ tätigung, die ohne große Opfer und Schwierigkeiten ausgeübt werden könnte. Die Ortsgruppen, die es wünſchen, ſollen die Zeitung zur eigenen Verteilung zugeſandt erhalten. In der Richtung, daß auf die hüttenbeſitzenden Gemeinden eingewirkt werden ſoll, daß ſie dieſe an die Skiklubs überlaſſen, will der Verband beim Miniſterium ſich verwenden, ſoweit beſtimmte Fälle in Frage kommen, im übrigen wird zur Hüttenfrage eine intereſſante Bemerkung gemacht, die einen Fingerzeig für die Notwendigkeit von Hütten geben kann, daß nämlich Freiburg auf dem Schauinsland 42 Betten hatte, die nur von 9 Perſonen benützt wurden. Als Anregung wird die Schaf⸗ fung einer Hüttenbauberatungsſtelle vorgeſchlagen, die den einzelnen Clubs an die Hand gehen ſollen, um Fehlbauten zu verhüten. Erwähnt wurden auch die vielfach verkehrten Be⸗ richte über den Skiſport und Veranſtaltungen in den Zeitun⸗ gen, auf deren Beſeitigung der Verband dringen ſollte, ein Punkt, der in den Arbeitsbereich des Werbe⸗ und Preſſeaus⸗ ſchuſſes fallen würde. Als Ort der Tagung für kommenden Herbſt wird Furt⸗ wangen, von dem eine Einladung vorliegt, gewählt. Zum Schluß der Tagung ſprach der Ehrenvorſitzende Profeſſor Kohlhepp den bisherigen Herren des Hauptvor⸗ ſtandes für ihre Arbeit in ungünſtigen Wintern den Dank der Hauptverſammlung aus, während der Vorſitzende Apotheker Keim in vorblickenden Worten der Jugend gedachte. Die Ortsgruppe Baden⸗Baden hatte für den erſten Tag abends eine größere geſellſchaftliche Veranſtaltung mit Be⸗ grüßung vorgeſehen, die ſehr ſtark beſucht war und beinahe ſo lange gedauert hat, wie die folgende Haupttagung, alſo kein Zeichen geringer Leiſtungsfähigkeit. Sonntag nachmittag ſchloß ſich noch ein Beſuch des Kurhauſes an, wofür die Kur⸗ verwaltung beſonderes Entgegenkommen bezeigt hatte. Der Geſamttagung mit ihrer ausgedehnten Dauer möchte man den Wunſch mitgeben, daß ein ſchneereicher Winter die Arbeit der Beratungen ihre praktiſche Auswertung verleihen möge. —————— Nach Mehtjäbriger ſachärzflicher Ausbildung àn der Unzversllsts- Klipik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrenkheiten Tübingen Grol. Dr. Albrechi habeè ich mich als Em9 Fachäzzt für Hlals-, Masen:, Ohrenkrankheiton hier niedergelassen Dr. med. 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Anfang 7½ Uhr Ende geg 9½ Uhr Personen: Russek Georg Köhler Frau Russek Lene Blankenfeld Luise ihre Tochter Karola Behrens Mis Evelyn, Gouvernante Helene“Leydenſus Grübel Willy Birgel Seidenschnur Wilhelm Kolmar Bach, Redakteur der Volks- stimme Raoul Alster Gral Rheydt Hans Godeck Graf Achim Rheydt Dettmichel, Notar Heppner Walter Sack Blattgold, Schuhmacher Joset Renkert Gistl, Hotelbesitzer u. Sped. Fritz Linn Schäfer, Gärtner K. Neumann-Hoditz Adolf Ziegler Johannes Heinz Uhl, Rentner Willy Krüger Huther, Hauptmann a, D, Hanns Barthel Ein Bauer Fritz Walter Der Präsident der Wahl⸗ versammluns Ernst Langheinz Ein Gendarm Karl Haubenreiſler Ein Diener Harry Bender Ein Kellner Jacob Klingenfuſ Meues Theater im fosengarten Mittwoch, den 6. Oktober 1926 Vorstellung Nr. 14, Th. G. Nr. 5 Fur die Theatergemeinde— Freie Volksbühne 601—1200 2301—2350 2701—3800 8051—8100 10001—10050 (ohne Kartenverkauf) Die weige Dame. 1 Fornische Oper in drei Akten— Text nach Seribe. Musik von F. A. Boieldieu. Spielleitung: Alfred Landory Musikalische Leitung: Werner Gölllins. Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr Personen: Baveston, Schlopverwalter des Crafen von Avenell Anna, sein Mündel George Brown, englischer Oſfizier Dikson, Pächter des Grafen Karl Mang Rose Lind ein junger Helmut Neugebauer von Avenell Arthur Heyer Jenny, seine Frau M. Keiler-Abendroth Margarete, eine alte Dienerin des Grafen von Avenell Erna Schlüter Hugo Voisin Gabriel, Knecht des Pächters Dikson APOLLO Täglich abends 8 Uhr Haristein Karl Zöller in der tollen Schwankburleskehß Fridolin oder„Wer ist der Dapa“ Vorher der erstklassige Varieté-Teil 8 L Wieder Fried nspreise— Eau f slich ab 10 Uhr an der Vorver kau f tüsli 8420 Apollokasse. Telephon 21624. E. Sieber'swiener Restaurant K 2, 18 K 2, 18 Heute Mittwoch Schlachtfest mit Stimmungskonzert von Kaulfuß-Kotta aus Wien Es ladet freundlichst ein 9470 Familie Sieber- Vereinigtskonzertloitungen.m..., PMxx Heute Mittwoch, 6. 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