K geſchaltet werden. Wittwoch, 6. Olelober Neue Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1,-6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, ſchwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ — eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Abend⸗Ausgabe aunheimer Mannheimer Heneral Anzeiger . Unterhaltungs-Beilage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Genieraloberſt v. Sreckt trilt zurütk Auf Veranlaſſung Geßlers ONB. Berlin, 6. Okt.(Drahtbericht.) Wie in hieſigen parlamentariſchen Kreiſen verlautet, ſteht der Rücktritt des Generaloberſten von Seeckt unmittelbar bevor. Die Gründe des Rücktritts ſind zurückzuführen auf die vorübergehende Ein⸗ ſtellung des Sohnes des Kronprinzen in das Reichswehrregi⸗ ment Nr. 9, die im Widerſpruch ſteht mit den Entwaffnungs⸗ beſtimmungen. Wie behauptet wird, ſollen die von dem Reichs⸗ wehrminiſter angeordneten Feſtſtellungen ergeben haben. daß die vorübergehende Einſtellung des Kronprinzenſohnes im Einverſtändnis mit dem General von Seeckt erfolgte. Der Reichswehrminiſter ſoll darauf dem Generaloberſten von Seeckt ſeinen Rücktritt nahegelegt haben. Generaloberſt von Seeckt ſoll daraufhin bereits ſein Rücktrittsgeſuch ein⸗ gereicht haben. Der Reichswehrminiſter ſoll bei ſeinem heuti⸗ gen Vortrag dem Reichspräſidenten perſönlich das Rücktrittsgeſuch übergeben haben. Der Reichspräſident ſoll ſich die Entſcheidung bis morgen vorbehalten haben. In parla⸗ mentariſchen Kreiſen nimmt man mit Beſtimmtheit an, daß der Reichspräſident das Entlaſſungsgeſuch des Generaloberſten von Seeckt annehmen wird. * 8 Die Aufſehen erregende Meldung wird weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus von ſich reden machen. Bis ihre amtliche Beſtätigung vorliegt, wollen wir mit unſerer Stel⸗ lungnahme zurückhalten und uns darauf beſchränken, aus den Perſonalakten des Generaloberſten folgendes mitzuteilen: Hans v. Seeckt wurde am 22. März 1866 als Sohn des nachmaligen Generals der Infanterie v. Seeckt zu Schleswig geboren und auf den Gymnaſien zu Detmold und Straßburg i. E. erzogen. Im Kaiſer Alexander⸗Grenadier⸗Regiment be⸗ gann er als Fahnenjunker ſeine militäriſche Laufbahn, die ihn 1897 erſtmals in den Generalſtab führte. Die üblichen Front⸗ kommandos als S und Bataillonskommandeur führten ihn ins Füſilier⸗Regiment Nr. 39(Düſſeldorf) und das badiſche Leib⸗Grenadierregiment Nr. 109 (Karlsruhe). Von Karlsruhe aus kam er 1913 als Chef 73 Der Reichskanzler wieder in Berlin Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Wie wir hören, wird der Reichskanzler Marx morgen von ſeinem Sommerurlaub nach Berlin zurückkehren. Der Staatsſekretär der Reichskanzlei Pünder iſt ihm entgegengefahren, um ihm über die jüngſten politiſchen Ereigniſſe Bericht zu erſtatten. Der Reichskanzler wird am Freitag der Tagung des Be⸗ amtenbundes beiwohnen und am Sonntag in Eſſen im Namen einer von der Reichszentrale für Heimatdienſt veranſtalteten Werbetagung eine größere politiſche Rede halten. Die Rück⸗ kehr des Reichskanzlers nach Berlin wird dann nach einem kurzen Beſuch der Geſolei in Düſſeldorf am Dienstag erfolgen. Der Bund für europäiſche Verſtändigung Eine Tagung von Staatsmännern und Politikern, die unter dem Vorſitz von Emil Borel, dem ehemaligen fran⸗ zöſiſchen Miniſter, am 2. September 1926 im Palais Eynard zu Genf war, beſchloß einſtimmig die Bildung des Bun des für europäiſche Verſtändigung ſowie die Veröffent⸗ lichung eines Aufrufs, dem die Vertreter von 24 euro⸗ päiſchen Nationen zugeſtimmt haben. Unter den Unter⸗ zeichnern ſind: von Deutſchen: Reichskanzler Marx, die Miniſter Streſemann, Külz, Reinhold, ferner Dr. Wirth, Dr. Luther, Dr. Koch, Dr. Peterſen, Profeſſor Schücking, Graf Bernſtorff, Dr. Simons, Dr. A. Köſter, Vizeadmixal, Dr. Galſter, Prälat Kaas, Wilh. geordneter Bickes, von Franzoſen: Briand, Painlevé, Albert Thomas, Profeſſor Scelle, Marc Sangnier, Profeſſor Aulard und die Abgeordneten Barthélémy, Flandin, Caſſin, Renaudel, Brunet, M von Engländern: Macdonald, G. A. L. Fiſher, Gilbert urray, von Polen: Zaleſki, Staniewicz, Paderewſki, Thugutt, von ſonſtigen: Vandervelde, die Dänen Graf Moltke, Zahle, der Italiener di Stefano, der litauiſche Miniſterpräſt⸗ dent Sleſchewitſchius, Iriehlof Nanſen, der Oeſterreicher Graf Mensdorff⸗Pouilly, Beneſch, der Ungar v. Lucas. Der Aufruf beſagt: Die Regierungen haben das Zeichen gegeben zu einer neuen Politik der Verſöhnung und der Verſtändi⸗ gung. In dieſem Bereich können jedoch die Regierungen nur die Wege weiſen und ebnen, Es iſt die Aufgabe der Völker ſelbſt, den auf poſitive Arbeit gerichteten Zuſammen⸗ ſchluß zu verwirklichen. Nichts iſt erreicht, ſolange ſie mit ihrer Zuſtimmung zurückhalten and ihr Wille unentſchieden iſt. Schließlich muß das, was in Locarno dank der Znitiative einiger Staaten geſchaffen wurde, zu einem gemeinſamen Un⸗ ternehmen ganz Europas werden. Damit ein derartiges Ein⸗ vernehmen zuſtande kommen könne, iſt es unentbehrlich, zu⸗ nächſt zwiſchen den Völkern geiſtige Bande wechſel⸗ ſeitigen Vertrauens zu ſchaffen. Aus dem Aktions⸗ programm einer ſolchen Organiſation müſſen Erörterungen, die die gegenſeitige Gehäſſigkeit wieder entfachen könnten, aus⸗ So wird es möglich werden, gleich von An⸗ beginn das Gefühl wirklicher Einheit auf einer feſten Grund⸗ lage entſtehen zu laſſen und eine den gemeinſamen Intereſſen dienende, poſitive Arbeit zu eröffnen. Zur Erreichung dieſes Ziels erſcheint als das geeianetſte Mittel die Schaffung eines Bundes für europäiſche Verſtän⸗ digung, der ſich aus Landesſektionen von mannigfacher Form des Stabes zum 3. Armeekorps(Berlin). Gleichzeitig er⸗ folgte ſeine Beförderung zum Oberſtleutnant. Als Chef des Stabes des 3. Armeekorps unter General v. Lochow rückte er im Auguſt 1914 aus, nahm Teil an dem Vormarſch der Armee Kluck und dann an den Stellungskämpfen an der Aiſne. Die Kämpfe bei Soiſſons(9. bis 12. Januar 1915) waren von ihm vorbereitet. Am 27. Januar 1915 wurde er Oberſt und einige Zeit darauf Chef des Stabes der Heeres⸗ gruppe Mackenſen. Als ſolcher bereitete er den Feldzug in Galizien und Rußland vor, der mit der Durchbruchsſchlacht bei Gorlice am 3. Mai 1915 begann. Seine Verdienſte Diebei wurden durch die Verleihung des Ordens Pour le merite und durch die ſchon im Juni 1915 erfolgende Beförderung zum Generalmajor anerkannt. Unter Mackenſen war er dann de geiſtige Leiter des Feldzuges in Serbien. Nach der Revolution war er zunächſt im Januar 1919 beim Grenzſchutz im Oſten Generalſtabschef beim Führer des Armee⸗Oberkommandos Nord, General von Quaſt, und trat dann als Chef des Allgemeinen Truppenamts in das Reichs⸗ wehrminiſterium ein. Nach dem Kapp⸗Putſch wurde er im März 1920 an Stelle des Generals v. Lüttwitz, der ſich kom⸗ 8 hatte und ins Ausland ging, Chef der Heeres⸗ eitung. Der neue preußiſche Innenminiſter E Berlin, 6. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der amtliche preußiſche Preſſedienſt meldet: Der Miniſter des Innern Severing hatte den preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten gebeten, ihn mit Rückſicht auf ſeine erſchütterte Geſund⸗ heit von ſeinem Amte zu entbinden. Miniſterpräſident Braun hat ſich den von dem Miniſter des Innern vorgebrachten Gründen nicht verſchließen können und hat an ſeiner Stelle den Polizeipräſidenten von Berlin Grzeſinski, Mitglied des Landtages zum Staatsminiſter und Miniſter des Innern ernannt. 5 Die„B..“ nennt als ausſichtsreichſten Kandidaten für den gemeinſam mit Severing aus dem preußiſchen Innen⸗ miniſterium ausſcheidenden Staatsſekretär Meiſter den Miniſterialdirektor Abegg. (Verbände, Komitees uſw.) zuſammenſetzen würde. Der Bund hat ſich im weſentlichen das Ziel geſetzt, das Verſtändigungs⸗ werk der Regierungen zu ergänzen und deren künftige Schritte vorzubereiten, indem er auf die Völker ſelbſt einwirkt und in ihnen das Bewußtſein ihrer Solidarität wachzurufen ſich bemüht. Zu ſeinen Hauptaufgaben gehört demnach die Herbeiführung der europäiſchen Entſpannung ſowie der moraliſchen und effektiven Abrüſtung, die Beſeitigung der Ur⸗ ſachen künftiger Kriege durch freundſchaftliche Verſtändigung, ſchließlich die tunlichſte politiſche und wirtſchaftliche Annähe⸗ rung der europäiſchen Völker zur Wahrnehmung ihrer ge⸗ meinſamen Intereſſen. Der Bund beobachtet die ſtrengſte Neutralität in allen inneren Fragen politiſcher und ſozialer Natur. Er betrachtet die Erhaltung der nationalen und kul⸗ turellen Eigenart jedes Volkes als unentbehrliche Vorbe⸗ dingung aller europäiſchen Zuſammenarbeit. Der Bund wird, im Intereſſe der Erhaltung des europäiſchen Friedens, aufs energiſchſte jedes Streben nach einem kontinentalen Imperia⸗ lismus bekämpfen, der ſich eines Tages gegen andere Erdteile wenden könnte. Er nimmt ſich vor, die Zuſammenarbeit der verſchiedenen Kontinente ebenſo eifrig anzuſtreben, wie die der europäiſchen Völker. Sein letztes Ziel kann nur in der endgültigen Stabiliſierung des Weltfriedens beſtehen. Amerika über die deutſchen Eiſenbahnobligationen blmann, Robert Boſch, Fiſchbeck, Giesberts, Ab⸗. Paris, 6. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie dem„Petit Pariſien“ von beſonderer Seite aus Waſhing⸗ ton berichtet wird, läßt ſich au Grund der durch das Staats⸗ departement und das Schatzamt abgegebenen Erklärungen die Haltung der amerikaniſchen Regierung in Bezug auf die Unterbringung der deutſchen Eiſenbahnobligationen präzi⸗ ſieren. Bisher hatte nämlich die amerikaniſche Regierung keine Gelegenheit, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen, aus dem einfachen Grunde, weil eine amtliche Anfrage über dieſen Gegenſtand nicht erfolgt war. Eine grundſätzliche Ablehnung wurde nicht ausgeſprochen, doch zeigte man ſich darüber er⸗ ſtaunt, daß die Frage der Ratifizierung des franzöſiſcheameri⸗ kaniſchen Schuldenplanes mit der Unterbringung der deutſchen Eiſenbahnobligationen verknüpft werden ſollte. Schließlich betrachtet die amerikaniſche Regierung die Verbindung dieſer Fragen als ein finanztechniſches Problem. Es handelt ſich vor allem darum, feſtzuſtellen, ob das amerikaniſche Publikum für die Zeichnung der bedeutenden Geldbeträge gewonnen werden kann. Die Ratiſihierung des Planes Beranger⸗Mellon wird in Waſhington lebhaft gewünſcht und brächte eine weitere Er⸗ leichterung der zweiten Oyeration und in der Pla erun⸗ deutſchen Eiſenbahnobligationen zuſtande. Eine Stabiliſierungsanleihe für Belgien VParis, 6. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach hier vorliegenden Meldungen führten die in London abgehal⸗ tenen Beſprechungen des belgiſchen Finanzminiſters Francqui zur Sicherung einer Stabiliſierungsanleihe, an der engliſche und amerikaniſche Bankgruppen teilnehmen werden. Die Un⸗ terzeichnung des Dokuments iſt für den Beginn der nächſten Woche angekündigt. N Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 462 Jeitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlun je einſp. Kolonelzeile füe Allgem. Anzeigen 0,40 R. Melamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw.—— keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Au äge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt minheim. Der„Geiſt von Köln“ Während ſonſt Parteitage in der Regel höchſtens zwei Tage lang die Kommentierfedern in Bewegung ſetzen, hält der Strom der Betrachtungen über den Kölner Parteitag der Deutſchen Volkspartei immer noch an. Sogar die Stim⸗ men der Auslandspreſſe ſind noch nicht gänzlich verſtummt, ein Beweis dafür, wie ſehr Streſemanns Rede beachtet wor⸗ den iſt. An ſich iſt dies nicht weiter verwunderlich, denn was Streſemann in Köln zur Außenpolitik ſagte, war in erſter Linie die Antwort auf die Brandreden Poincarés, die man erwartet hatte. Unerwartet dagegen war ſein Appell an die politiſche und wirtſchaftliche Vernunft Amerikas. Be⸗ zeichnenderweiſe iſt dabei die engliſche Preſſe redſeliger als die amerikaniſche, die es doch in erſter Linie angeht. Daß ſie auf der Suche nach den Gründen für Streſemanns Vor⸗ ſtoß zuweilen auf merkwürdige Irrwege gerät, ſei lediglich regiſtrierend vermerkt. Die Fortführung der Geſpräche von Thoiry wird vorausſichtlich den Schleier des Geheimniſſes lüften. Daß im übrigen der außenpolitiſche Teil der Rede Streſemanns weniger Anlaß zu Kommentierungen gibt, er⸗ ſcheint ſelbſtverſtändlich, denn ſie war und konnte nichts an⸗ deres ſein, als ein Weiterziehen der Linien von Locarno und Genf, deren Endpunkt Streſemann mit rückhaltloſer Offenheit mehr denn einmal bereits vorgezeichnet hat. Das gleiche Bild zeigt ſich in den Aeußerungen der deut⸗ ſchen Oeffentlichkeit, bei Parlamentariern und Preſſe. Nach⸗ dem auch die Deutſchnationalen ihren, wenn auch ſtark ver⸗ klauſulierten Frieden mit der deutſchen Außenpolitik ge⸗ ſchloſſen haben, beſchränkt ſich die Oppoſition quand méme auf die Extremen der Rechten, die weder zahlenmäßig noch, was wichtiger wäre, geiſtig bedeutſam ins Gewicht fällt. Da⸗ gegen tönt der Chorus der Sprecher über die in Köln ange⸗ ſchnittenen innerpolitiſchen Fragen recht disharmo⸗ niſch. Darin zeigt ſich wieder einmal die beklagenswerte deutſche Eigenart, den parteipolitiſchen Standpunkt unter allen Umſtänden in den Vordergrund zu ſtellen uno mit Be⸗ griffen zu operieren, die zur Beurteilung der innerpolitiſchen Stellungnahme der Volkspartei nicht paſſen. Selbſtverſtänd⸗ lich kann die parteipolitiſche Stellungnahme nicht ausgeſchal⸗ tet, werden und die Volkspartei wäre die letzte, die ſich der Kritik der anderen Parteien verſchlöſſe. Aber es iſt doch nicht angängig, wie es die Preſſe der Demokraten und So⸗ zialdemokraten tut, nun Alles und Jedes nur vom Geſichts⸗ winkel der„Großen Koalition“ aus zu betrachten und ge⸗ fliſſentlich zu betonen, daß man eine klare Stellungnahme dazu„vermiſſe“. Man nennt das„auffällige“ Schweigen „gefährlich“ und„verfehlt“ und knüpft daran die Frage, wie eigentlich die gegenwärtige Minderheitenregierung über den Winter zu kommen gedenke, ohne die feſte Baſis einer par⸗ lamentariſchen Mehrheit. Auf der anderen Seite, in den Kreiſen der Deutſchnationaln, zeigt man ſich enttäuſcht über die kühle Ablehnung der Bürgerblockpropheten und äußert ſich etwas verſtimmt über die unmißverſtändliche Abſage, die Streſemann den Betern der„täglichen Illuſion“ zuteil wer⸗ den ließ. Wenn in der Mitte ein Blatt von der Bedeutung der„Kölniſchen Zeitung“ die„Stockung“ beklagt, die dadurch entſtanden ſei, daß auf dem Parteitag kein kräftiger Ver⸗ ſuch zur Fortentwicklung unternommen wurde, iſt gewiſſer⸗ maßen ein Katalog der Meinungen wiedergegeben, die ſich von Köln unbefriedigt wiſſen. Man muß demgegenüber auf zwei Aeußerungen ver⸗ weiſen, die den Schlüſſel des Verſtändniſſes bilden. Im Geleitwort der„Köln. Ztg.“ zum Parteitag hat Streſe⸗ mann geſagt, daß die Deutſche Volkspartei mit allen denen zuſammenwirken kann, die für beſtimmte, in der Gegen⸗ wart zu löſende Aufgaben die Gewähr einer innerlich zuſammenarbeitenden und zuſammenhängen⸗ den Mehrheit geben. Zum andern beſagt die am Schluß des Parteitages einſtimmig angenommene Entſchließung, daß der Deutſchen Volkspartei alle, die aus anderen politiſchen Lagern bei der Stetigkeit und Richtigkeit ihrer dem Vaterland förderlichen Politik Hilſe leiſten zur Mitarbeit willkommen ſeien. Es ſpricht für die innere Stärke der Volkspartei, daß ſie mit dieſer Entſchließung, die beileibe nicht als Sammlungs⸗ parole im früheren Sinne aufzufaſſen iſt, ihre Selbſtändigkeit und Handelsfreiheit betont, die ſich vor allem keinem parla⸗ mentariſchen Schema unterzuordnen gedenkt. In der Tat hat ja auch die Volkspartei gar keinen Anlaß, ſich Bedingungen auferlegen zu laſſen, die ihr etwa von den Oppoſitions⸗ parteien auferlegt werden. Man darf nicht vergeſſen, daß eine Koalition mit der Rechten oder die große Koalition weder mit Weltanſchauungs⸗ noch mit Wirtſchaftsfragen etwas zu tun hat, ſondern eine Angelegenheit der Schaffung einer Regierungsmehrheit iſt, alſo eine Frage der Taktik und der Mathematik darſtellt. Das Verlangen nach Garantien, von Rechts nach nationaler Politik, von Links nach Begeiſte⸗ rung für die Staatsform, wirken unangebracht, wenn man die Außenpolitik Streſemanns betrachtet und die langjährige ſachliche Mitarbeit der Deutſchen Volkspartei im neuen Staate und zu ſeinem Aufbau an ſich vorbeiziehen läßt. Da iſtdoch wahrhaftig Greifbareres erzielt worden, als je durch die endloſen Artikel und Reden der von jeder Verantwor⸗ tung ſich fernhaltenden Oppoſition erreicht wurde. Die Naivität der Anſchauungen, die Volkspartei ſolle deutſch⸗ nationale oder ſozialdemokratiſche Politik betreiben, damit man dann mit ihr zuſammen arbeiten könne, wirkt umſo grotesker, als umgekehrt die Volkspartei ein derartiges An⸗ ſinnen an keine einzige Partei ſtellt, ſondern ſie lediglich zur Mitarbeit an beſtimmten Zielen auffordert, die heute über jeder Weltanſchauung und Wirtſchaftsauffaſſung ſtehen. Merkwürdigerweiſe hat Streſemanns zweite Rede auf Udem Feſtabend im Meſſehof ein unerwartetes Erſtaunen her⸗ — E wegen. Erſolge, denn eine Station in Toulon in Frankreich — 7 Zeichen auf. Zahlreiche amerikaniſche U⸗Boote ſind mit Sſten. * Oſt Dieſe Kabel beſtehen aus Tonröhren von Zoll — 8 iee eenee iien eiienne ee 2. Seite. Nr. 402 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 6. Oktober 1928 vorgerufen, das ſich namentlich in der demokratiſchen Preſſe wiederſpiegelt. Sein Bekenntnis zur Paulskirche entſpricht doch durchaus liberalem Denken und Fühlen. Daß der Weg zur kleindeutſchen Löſung Bismarcks über 1848 führt, iſt doch nicht eine Erkenntnis von heute, ſondern eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, der man ſich nicht nur in der Deutſchen Volks⸗ partei der Gegenwart bewußt iſt, ſondern die auch in der alten Nationalliberalen Partei immer wieder vertreten wurde. Und Streſemanns Abſage an den Ungeiſt der Zeit zwiſchen 1871 und 1914? Die ſchärfſten Kritiker ſener Zeit haben ſich ſtets in den liberalen Reihen gefunden, und man darf in dieſem Zuſammenhang wohl wieder einmal daran erinnern, daß die beiden einzigen im Reichstag je einge⸗ brachten Interpellatiouen über das perſönliche Regiment bon dem Nationalliberalen Ernſt Baſſermann und ſeiner Partet ausgingen. Wenn nun die„Fraukfurter Zeitung“ an dieſe Worte Streſemanns die Frage knüpft, ob ſich ein ſolcher „neudeutſcher Liberalismus“ freundlich zur Sozialdemokratie ſtellt, ſo verrät ſie damit die Enge eines Vierwandhorizontes, den man bei dem führenden Blatt der Demokratie nicht für möglich halten ſollte. Aber man erlebt noch andere merkwürdige Dinge. Streſe⸗ mann hat ſich auch mit den Vaterländiſchen bänden befaßt, die ſich neuerdings auf Gebiete vorgewagt haben, die ihrem Grundweſen fernbleiben müſſen. Der „Stahlhelm“ hat dazu in folgender Entſchließung, die auf einer Tagung der Landesverbands⸗ und Gauführer in Maode⸗ burg angenommen wurde, Stellung genommen:„Der Partei⸗ vorſitzende der Deutſchen Volkspartei, Miniſter des Aeußern Dr. Streſemann, hat in ſeiner programmatiſchen enede in Köln auf dem Reichsparteitag der Deutſchen Volkspartei auch Stellung zu den Verbänden der Frontſoldaten genommen und über das Fronterleben Anſichten ausgeſprochen, die nicht unwiderſprochen bleiben können. Der Miniſter Streſemann hat niemals während des vierjährigen Krieges an der Front geſtanden, und nur ſo iſt es begreiflich, daß er die Ungeheuer⸗ lichkeit behaupten konnte, daß der Antimarxismus und Marzismus im Schükenaraben gemeinſam das Vaterland ge⸗ ſchützt hätten. Als größter Bund der Frontſoldaten erklärt der Stahlhelm, daß die von Unkenntnis zeugenden Auslaſſungen des Herrn Streſemann unrichtig ſind. Nicht Autimarxiſten und Marxiſten haben die Heimat geſchützt, ſondern deutſche Männer aus heiligſter Vaterlanösliebe ohne Rückſicht auf ihre Parteizugehörigkeit. Der Marxismus hat im Gegenſatz hierzu während des Krieges den Zuſammen⸗ bruch durch eine gewiſſenloſe Hetze vorbereitet und damit ver⸗ ſchuldet. Auf Grund der Leiſtungen der Feldgrauen im Welt⸗ krieg, die höher als alle Arbeit der Politiker in der Heimat ſtehen, nimmt der Stahlhelm für ſich das Recht in Anſpruch, getreu ſeinen Zielen ſich politiſch, aber nicht partei⸗ politiſch zu beätigten. Wir wollen ein politiſch, kulturell, wirtſchaftlich freies Deutſchland. Wir wollen eine deutſche Volksgemeinſchaft im Sinne des Fronterlebens und kämpfen mit Erfolg gegen Standesdünkel und Klaſſenkampf. Wir nehmen als Bund der alten Frontſoldaten das Recht für uns in Anſpruch, uns nur für die Parteien einzuſetzen, die ſich nach unſerer verantwortlichen Prüfung für die Freiheit des deutſchen Volkes im Sinne der Frontkämpfer betätigen. Be⸗ lehrung von Nichtſoldaten über die Pflichten der alten Frontſoldaten lehnen wir in aller Entſchiedenheit ab.“ „Du mußt es dreimal leſen!“ Wie kann man die politi⸗ ſchen Ausführungen eines Miniſters, der als Parteiführer über Politik geſprochen hat, damit abtun, daß Streſemann nicht an der Front geſtanden habe! Hier werden doch Dinge verqguickt, die nicht das geringſte miteinander zu tun haben. Wer Streſemanns Worte als Ohrenzeuge mit angehört hat, wird beſtätigen, daß er dem Worte„Frontgeiſt“ die Auslegung gab, daß das deutſche Volk im Kriege nur ſolange Großes lei⸗ ſten konnte, als es einmütig die Waffen führte, ohne partei⸗ politiſche Gegenſätze zu entfeſſeln. Nun aber greifen die vater⸗ ländiſchen Verbände in einſeitiger Weiſe in die Politik ein. Dann müſſen ſie es ſich gefallen laſſen, daß ſie von den Poli⸗ tikeen zurückgewieſen werden, auch wenn ſie zufälligerweiſe nicht Solbaten waren. Mit Recht hat Streſemann ihnen die Warnung zugerufen:„Ihr gebt Euer Beſtes hinweg, wenn Ihr Euch hineinſtellt in den Streit der Parteien, auſtatt Euch hineinzuſtellen in die ganze deutſche Na⸗ tion.“ Wenn eine derartige Aufforderung zur Mitarbeit am Ganzen mit der hochmütigen Handbewegung abgetan wird, daß man Belehrungen von Nichtſoldaten ablehne, ſo iſt dies nicht Dienſt am Volk, ſondern kleinliche Rechthaberei und Ueberheblichkeit. Und wenn die Stahlhelm⸗Erklärung weiter Ver⸗ den wäre, ſo hätte Bismarck unverzüglich eine volle Wieder⸗ ſagt, daß er ſich nach verantwortlicher Prüfung nur für die! Parteien einſetzen wolle, die ſich für die Freiheit des deutſchen Volkes im Sinne der Frontkämpfer betätigen, dann erhebt ſich ganz von ſelbſt die Frage: Was verſteht Ihr denn nun unter dem Sinn des Frontgeiſtes? Der hohe ethiſche Wert des Frontgeiſtes, wie ihn Streſemann gekennzeichnet hat, geht ſicherlich verloren, wenn er von partetiſchen Zielen und politi⸗ ſchen Entſcheidungen gelenkt wird. Man braucht trotzdem derartige Eutgleiſungen nicht allzu tragiſch zu nehmen. Sie zeigen freilich, wie ſtark vielfach noch in den Köpfen einſeitige Voreingenommenheit herrſcht. Sie gänzlich beſeitigen zu können, wird niemals gelingen. Aber wir bekennen uns dennoch zu dem Glauben, daß gerade die überparteiliche Zielſetzung, wie ſie nunmehr in Köln formuliert worden iſt, eine außerordentlich ſtarke Mag⸗ netkraft auf alle Jene ausüben wird, die ihr Heil nicht aus⸗ ſchließlich in einer parteipolttiſch abgeſtempelten Meinung und Firmierung ſuchen. So kann richtig verſtanden der„Geiſt von Köln“ einen Anfang zu neuen Formen in der deutſchen Politik gewährleiſten. Wie ſich dieſe ſchließlich geſtalten mögen, bleibt gleichgültig, wenn nur die Lehre von dem wohlver⸗ ſtandenem Dienſt am Vaterlande gewahrt bleibt.„Wir hießen Euch hoffen!“ Kurt Ficcher Die Swiſchenfälle im beſetzten Gebiet VParis, 5. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die hieſigen Zeitungen fahre fort in ihrer nervöſen Erregung gegenüber Deutſchland Ausdruck zu geben. Auf der einen Seite bieten die Zwiſchenfälle im Rheinland immer neuen Stoff zu ſcharfen Angriffen gegen Deutſchland, andererſeits aber läßt auch die Kriegsſchuldfrage die Blätter nicht zur Ruhe kommen. Die„Liberté“ ſtellt heute in einem Leitartikel über den Angriff auf den Unter⸗ offizier Audigou den Friedenswillen des deutſchen Volkes in Zweifel und fordert die Regierung energiſch auf, ſtrenge Maßnahmen gegen den Schuldigen zu ergreiſen.„Wenn nach dem Kriege von 1870“, ſchreibt das Blatt,„ein Unteroffizier der Beſatzungsarmee von einem Franzoſen ſeige erdolcht wor⸗ gutmachung gefordert. Wir erwarten von Herrn Poincars etwas anderes als eine Rede, wir möchten die Tät eines Siegers ſehen.“ Im„Intranſigeant“ weiſt der Poincars nahe⸗ ſtehende„Leitartikler Baily von neuem darauf hin, daß der ganze Verſailler Vertrag fallen würde, falls Frank⸗ reich in der Kriegsſchuldfrage irgend ein moraliſches Zuge⸗ ſtändnis machte.„Wir wiſſen ganz genau“, ſchreibt das Blatt, zwo die Deutſchen hinaus wollen. Ihr erſtes Ziel iſt es, den Arttkel 231 des Verſailler Vertrags umzuſtoßen, denn ſie wiſſen, daß in dieſem Falle das Friedensinſtrument hinfällig würde. Nach dem Zuſammenbruch des Vertrags käme für die Deutſchen die ſofortige Beſeitigung der Rheinlands⸗ beſatzung und die Rückgabe des Saargebiets in Frage. Es falle ihnen nicht ein, irgend welche Geldopfer für die Be⸗ freiung deutſchen Bodens zu bringen. Wir kennen die Pläne des Herrn Streſemann ganz genau, hätten aber nicht geglaubt, daß er ſie in ſo kurzer Zeit nach den Beſprechungen von Thoiry enthüllt.“ Aus Germersheim wird uns berichtet: 93 140 Die vom franzöſiſchen Kriegsgericht Landau geführte Unterſuchung über die Bluttaten des Leutnants Rouzier hat nunmehr auch gegen die drei Begleiter des unter falſcher Anſchuldigung verhaſteten Schuhmachers Willi Holzmann den Geſchäſtsführer Beißmann und die Schloſſer Schardt und Fritz Klein Anklage wegen tätlichen Angriffes auf einen ſranzöſiſchen Offizier erhoben, um die einzigen Tatzeugen der Bluttaten des Rouzier am Ludwigstor auszuſchalten. Die drei deutſchen Zeugen haben übereinſtimmend mit den Aus⸗ ſagen des verhafteten Holzmann bei ihrer Vernehmung durch die deutſchen Behörden unter Eid die Tat des Rouzier fol⸗ gendermaßen geſchildert: Als ſie gegen 1 Uhr nachts am Lud⸗ wigstor auf dem Heimweg vorübergingen, ſahen ſie im Schat⸗ ten einer Stützmauer des Tores eine Geſtalt 98 Als Holzmann, der ebenſowenig wie ſeine Begleiter wußten, daß der Ziviliſt ein Franzoſe ſei, auf die Geſtalt mit den Worten zuging,„Ich will doch einmal ſehen, wer dort ſteht“, erhielt er ohne weiteres von der Geſtalt mit der Reithyeitſche einen Hieb über den Kopf und einen Schuß in die Wange. Während ſich die drei Begleiter um den Verwundeten be⸗ mühten, entſernte ſich Rouzier, der vorher, wie die Unter⸗ ſuchung ergeben hat, ohne Grund zwei Deutſche, darunter den 17jährigen Malerlehrling Klein an der Poſt mißhandelt und unmittelbar vor dem Angriff auf Holzmann verſucht hatte, mit dem Koch Gwald Meyer einen Streit vom Zaun zu brechen, unbeläſtigt durch die Ringſtraße, Dieſe eidlich erhärteten Tatſachen haben Holzmann, Beißmann, Schardt und Fritz Klein ſchon bei ihrer erſten Vernehmung durch die franzöſiſche Gendarmerie am Tage nach der Tat angegeben und haben ihre Ausſagen auch bei dem Verhör vor dem Kriegsgerichtsrat am Frei⸗ tag, den 1. Oktober in Landau gegenüber der falſchen An⸗ des Rouzier, er ſei von den Deutſchen angegrif⸗ en worden und es ſei ihm dabei ſeine Brille entzweigeſchla⸗ gen worden, mit aller Beſtimmtheit aufrecht erhalten. Da Beißmann, Schardt und Fritz Klein, von denen man dei ihrem Verhör in Landau wiederholt die von ihnen verweigerte Unterſchrift unter das franzbſiſche Protokoll verlangte, er⸗ neut vor das franzöſiſche Kriegsgericht vorgeladen wurden, hahen ſich Schardt und Fritz Klein geſtern nachmittag aus Gründen ihrer perſönlichen Sicherheit ins rechtsrhei⸗ niſche Deutſchland begeben, um den bekannten ingui⸗ ſitoriſchen Unterſuchungsmethoden der franzöſiſchen Militär⸗ luſtiz zwecks Erpreſſung falſcher Geſtändniſſe durch Haft und Mißhandlungen und dem Schickſale Holzmanns zu entgehen. Aus demſelben Grunde hat auch einer der Tatzeugen, der Bluttaten am Poſtgebäude, Otto Fechter, der am Frettag verhaftet, nach ſeiner Vernehmung durch die franzöſiſche Gen⸗ darmerte Germersheim aber wieder auf freien Fuß geſetzt worden war, am Sonntag Germersheim verlaſſen, nachdem ſein verhafteter Bruder Heinrich in Landau in Haft behalten wurde und nachdem er ſelbſt vor, das franzöſiſche Kriegsgericht in Landau geladen worden iſt. Auch ein Fräu⸗ lein Elſa Gſchermann wurde vor das franzöſiſche Kriegs⸗ gericht gelaben, obwohl ſie ſchon durch die franzöſiſche Gen⸗ darmerie vernommen worden iſt. Die Voxladung der Deut⸗ ſchen erfolgt ſtets mündlich durch die franzöſiſchen Gendarmen, ſodaß die Vorgeladenen nie wiſſen, ob ſie als Zeugen oder als Angeſchuldigte vernommen werden ſollen. Man erwartet daher, daß die in Betracht kommenden deutſchen Stellen erneut alles daran ſetzen, um zu erreichen, daß den Zeugen Schutz gegen das inquiſitoriſche Verfahren des franzöſiſchen Kriegsgerichtes in Landau gewährt wird und daß die Vernehmung nur in Gegenwart deutſcher Beamten erfolgt. 0055 932 Letzte Meloungen Raubüberfall durch einen Studenten Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit beiſpielloſer Frechheit iſt geſtern ſpät abends in einem großen Luxushotel am Potsdamer Platz ein Raubüberfall auf ein iunges Ehepaar verübt worden. Der Täter, ein 20jähriger Student, verſuchte unter Drohung mit der Waffe das Ehepaar zur Herausgabe von Geld und Wertſachen zu zwingen. Wäh⸗ rend die Dame um Hilſe rief, ſtürzte ſich der Ehemann auf den flüchtenden Täter, der vom Hotelperſonal auf der Treppe feſtgenommen werden konnte. Ein unredlicher Autolenker ULBerlin, 6. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern abend iſt der Kraftwagenführer, in deſſen Wagen ein Beamter des Auswärtigen Amtes kürzlich 53000 Mark hat liegen laſſen, feſtgenommen worden. Bei einer Durchſuchung ſeiner Wohnung förderte man 51 440 Mark Es handelt ſich um den Chauffeur Karl Rerneger aus der Bellermannſtraße 79. Nerneger war ſeit Tagen durch größere Geldausgaben aufgefallen. U. a. hat er auch bei ſeinem Schneider eine Schüld von 80 Mark mit vier neuen Zwanzigmarkſcheinen mit laufender Nummer bezahlt. Man beobachtete ihn und hat ihn geſtern abend feſtgenommen. 3 Abbröckeln des Hamburger Hafenarbeiterſtreits — Hamburg, 6. Okt. Ein großer Teil der Hamburger Hafenarbeiter iſt heute wieder an ſeiner Arbeitsſtelle er⸗ ſchienen. In Flugblättern der.P. D. werden die Arbeiter zur Weiterführung des Kampfes aufgefordert. “ Poincaré reiſt nach Lothringen — Paris, 6. Okt. Poincaré wird dem„Echo de Paris“ zufolge vorausſichtlich ſeine ſchon ſeit längerer Zeit geplante Reiſe nach Lothringen im Lauſe der kommenden Woche unter⸗ nehmen. Es iſt ein Aufenthalt von etwa vier bis fünf Wochen vorgeſehen. Engliſcher Preſtigeverluſt in China 8 Wie der Sonderberichterſtatter der„Financial Times“ in Tientſin ſeinem Blatte ſchreibt, ſeien die britiſchen Inter⸗ eſſen in China in einer ſo großen Gefahr wie niemals zu⸗ vor.„Der Zuſammenbruch unſeres Preſtiges in China,“ heißt es wörtlich,„war in den letzten Jahren ein allmählicher Prozeß und hat ſeitdem die Geſchwindigkeit einer Lawine angenommen.“ 2—5 eeeee Rlabiowellen burch die Erbe Von H. Heſſe⸗Newyork Seit den Anfängen der drahtloſen Telegraphte 4— man ſtets an, daß die elektriſchen Wellen ſich durch die Luft be⸗ Man baute daehr hohe Türme und ſpannte Drähte auf den Dächern, um die Radiowellen aufzufangen. Der amerikaniſche Forſcher, Dr. James Rodgers, ſtellte neuerdings auf dieſem Gebiete Experimente an, die ab⸗ weichende Ergebniſſe zeitigten, Indem er die Antenne in einen Brunnen verlegte, anſtatt ſie in die Luft zu ſpannen, gelang es Dr. Rodgers zuerſt, auf kurze Entfernung Wellen c Später vergrößerte er die Entſernung, bis es —— ſchließlich gelang, Konzerte aus Europa in der Tiefe des runnens aufzufangen. Die nächſte Aufgabe war, Wellen auszuſenden, und dies gelang, als Stationen in Kaliſornien, dreitauſend Meilen entfernt, die Codezeichen Dr. Rodgers auffingen, die er in Hyattsville im Staate Maryland ausſandte. Auch auf unterſeeiſchem Wege hatte Rodgers die ing odgers“ Syſtem des Unterſeeradio ausgerüſtet und können 15 des Tauchens in Verbindung mit anderen Stationen eiben. Dr. Rodgers“ Verſuche zeigten, daß die elektriſchen Wellen ur durch die Luft eilen, ſondern auch durch die Erde von der Sendeplatte direkt zu der Empfängerplatte. Sie ſcheinen den kürzeſten, direkteſten Weg zu nehmen, oder doch wenigſtens den Weg des geringſten Widerſtandes. Es iſt ſogar nicht unmöglich, daß die Luftantenne die Entwicklung des Radio gehemmt hat. Der von Dr. Roogers vervollkommnete Sender, den er hei ſeinen unterirdiſchen und Unterſeeverſuchen benützte, be⸗ 1 aus vier Kabeln, jedes fünfzig Fuß lang und drei Fuß e 0 in die Erde eingegraben. Die Kabel liegen in Form eines Kreuzes, je eins nach Norden, Süden, Weſten und Durchmeſſer. In der Mitte bergen ſie eine Kupferröhre von dreiviertel Zoll Dicke, in einer Glasiſolierung eingebettet. Die Wellen werden durch das Kabel ausgeſchickt, das in der ge⸗ wünſchten Richtung liegt. Bei dieſem Verfahren iſt ſeines Erachtens an Wirkſamkeit gewonnen. Bei den transatlanti⸗ ſchen Verſuchen wurde ein öſtliches Kabel benutzt. Bereits 1908 trug ſich Dr. Rodgers mit dem Gedanken des unterirdiſchen Weges der elektriſchen Wellen.—„Die wiſſenſchaftliche Welt nahm an, Marconi würde nur auf kurze Entfernung Botſchaften ſenden können“, ſagt Dr. Rod⸗ gers.„Man beharrte bei dieſer Theorie, öa Herd gezelat hatte, daß elektriſche Wellen allen Geſetzen des Lichtes ge⸗ horchen und ſich in völlig horizontaler Weiſe vorwärts be⸗ wegen, nicht indem ſie ſich an die Krümmung der Erdkugel Pn66 ſondern ſich in gerader Linie von ihr entfernen. Als arcont jedoch Zeichen über den Atlantiſchen Ozean ſchicken konnte, ſagten, die Wiſchenſchaftler neue Theorien auf, die alle darauf fußten, die Wellen bewegten ſich durch den Aether. Ich dachte jedoch, auf ſolche Entfernungen würden die Wellen ſich nicht über die Wölbung der Erdtugel, bewegen. Ich nahm an, ſie bewegten ſich durch die Erdrinde.“ Die umwälzende Wirkung dieſer Entdeckung wird nicht immer gleich gewürdigt. Als erſtes wird der geringere ſtatiſche Verluſt erkannt, Jeder Radiofreund weiß, daß der Erfolg des Sendens bei Tage weit geringer iſt als bei Nacht. Sachverſtändige nehmen an, es rühre von den kurzen, ultra⸗ violetten Sonnenſtrahlen her, die einen abſorbierenden Ein⸗ fluß auf die elektriſchen Wellen ausüben. Bei dem unterirdiſchen Sender fällt dieſer Nachteil faſt ganz weg, hebt Dr. Rodgers hervor. Die ultravioletten Strahlen dringen nicht in die Erde ein, denn jede antwor⸗ tende Station erklärte, die Zeichen laut und klar zu hören. Ferner glaubte Dr. Rodgers, auf unterirdiſchem Wege ließen ſich die Botſchaften auf weit größere Entfernungen ſenden und auch viel billiger. „Die Rieſentürme für transatlantiſches Funken koſten „Die unter⸗ eine Million Dollar“, erklärt Dr. Rodgers. irdiſche Sendeſtation hingegen wird nür ein paar hundert Dollar koſten. Die Tonröhren bilden hier die Hauptkoſten, und 868 keiner Beſchädigung durch Blitzſchlag und Sturm ausgeſetzt.“ 5 Der Erfolg des unterirdiſchen Funkens klärt auch einen Punkt gen der bisher Wiſſenſchaftlern und Radiofreunden ein Rätſel war. Man hatte nämlich herausgefunden, daß die Verbindung zwiſchen gewiſſen Städten beſonders ſchwierig war. So iſt es der⸗ Bai n Baltimoxe und Waſhington, denn oft iſt es in Altimde faſt unmöglich, die Station in Waſhington zu hören. Heute nun nimmt die Wiſſenſchaft an, daß dieſer Umſtand die e aufklärt. Gewiſſe beſondere Erbſchichten, ton⸗, oder eiſenhaltige, mögen für dieſe Erſchei⸗ nung verantwortlich ſein, denn in der Luft kann ſich unmög⸗ lich 85 dauerndes Hindernis befinden. 3 Swei Anekboten Ars Heinrich der Achte, König von England, mit Frau dem Erſten von Frankrei 1 e—— Ra er einen Geſandten nach zu ſchicken, um dieſe Händel, wenn möglich auszugleichen. Zu dieſem ſchwie⸗ rigen Unternehmen wählte er Bonner, den Biſchof von Lon⸗ don. Dieſer, der die Gefahr einer ſolchen Geſandtſchaft viel⸗ leicht ein wenig zu groß hielt, ſagte zu dem König:„ ajeſtät, wenn ich ſolch ſtolze Reden gegen einen ſo ſtolzen König halte, als Franz der Erſte iſt, wird er mir den Kopf vor die Füße legen laſſen.“—„Kann ſein,“ entgegnete Heinrich,„doch dann laſſe ich allen Franzoſen, die ſich in meiner Gewalt befinden, die Köpfe abſchlagen:—„Das glaube ich gern,“ erwiderte der Biſchof;„allein von allen deuen wird ſchwerlich einer ſo⸗ gut auf meinen Rumpf paſſen, als mein eigener.“ Ein junger franzöſiſcher Theaterdichter las einſt Voltakre ſeine Trauerſpiele vor. Während des Leſens nahm Voltaire ohne Unterlaß die Mütze vom Kopfe und machte eine Ver⸗ beugung. Der junge Dichter ward darüber hetroffen und fragte ihn um die Urſache.„Laſſen Sie ſich's nicht irren,“ ſagte Voltaire,„es iſt nichts als eine Höflichkeit, die ich gegen alte, gute Bekannte bezeige. Ich höre da ſo manchen vortrefflichen Vers, der mir ſchon ſonſt bei Raeine und Corneille das größte Vergnügen gemacht hat.“ Literatur 4 Die letzten Heſte der Neuen Muſik⸗Zeitung(Verlag Carl Grüninger Nachf. Ernſt Klett, Stuttgart) 9 7 wieder durch reichhaltigen, vielfach anregenden Inbark ang Aus der großen Anzahl gediegener Auſſätze ſeien hervor⸗ gehoben: Die Eignungsprüfung des Muſikers vom chaxak⸗ Penelſgen eernterricht Cörof. Kuihs, Bulngeſte en i nterr rof. Toths, Budapeſt), Ha muſik(K. Huſchke), Rich. Wagners „Jeſus von Nazareth“(J. Knieſe), Ueber den ſtilgemäßen Vortrag der Chopinſchen Kom⸗ poſitionen(O. B. Maeckel), Neue Wege der Muſikerz (O. Petſchnig), Die Idealform des muſebramafiſchen Pers gedichtes(R. Hartmann), Bayreuth in unſerer Zeit(F. Mel⸗ Kinger), mehrfache Gedenkauſſähe u. a. m.— Muſikberin Beſprechungen, Notenbeilagen, Nachrichten, Bildicamuck, ſowie — 5 Hänbel er⸗ ngen in gewohnter Weiſe den Inhalt der altbewe Beilſchritt. 4 Mittwoch, den 6. Oktober 1026 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 42 Silder der oche 2. 0 — Presue· Photo 8 freieIoo Berlin-Peking- Berlin: Der Flleger Schnebele Berlin- Peking- Berlin: Der Flleger Doldi K. Fresse Thoto Pres: Shotc V Presse· Photo Ene seltene Aufnahme: Moltke in Zivil—Tum 10. Todestag Bölckes am 28 Oktober Der 80 jähr. Xapitänleutnant a. D. Schrelver-Nowawes Qur Einrichtuns des Moltke-Zimmers in Berlin im alten Weltmeister im Eiskunstlauf will sich an Eislauf- Geueralstabsgebäude). Wettbewerben wieder beteiligen. Pho! Paul Oroche Getangene Drusen von tranzösischen Kamelreitern eskortiert Die eingestürzte Oderbrücke bei Garta erwähnt zu werden. In Berlin, Leipzig, 4. Seite. Nr. 402 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 6. Oktober 1920 Die ſtädtiſche Zentralbibliothek im Schloß Die Sorge für die geiſtigen Bedürfniſſe ihrer Einwohner⸗ ſchaft hat ſich die Stadt Mannheim ſeit langem in hervor⸗ ragendem Maß angelegen ſein laſſen. Auch heute noch ſind ihre Ausgaben für Kunſt und Wiſſenſchaft verhältnismäßig ſehr groß. Die Mittel, die ſie jährlich für Bücherbedarfs⸗ deckung und Verwaltung ihrer Bibliotheken aufwendet, über⸗ ſchreiten das Budget mancher Univerſitäts⸗ oder Hochſchul⸗ bibliothek. Und doch kann ſie nicht mit einer ſolchen, ja nicht einmal mit allen Stadtbibliotheken von Gemeinden ihrer Größe konkurrieren. Auf dem Gebiete des Bibliothekweſene muß ſie im Gegenteil hinter mancher kleineren Kommune weit zurückſtehen. Der Grund hierfür liegt in dem Organi⸗ ſattonsfehler der mangelnden Zentraliſation. Der Betrieb vieler kleiner Bibliotheken anſtelle einer großen Zentralbibliothek iſt unrationell. Heute verteilen ſich die ſtädtiſchen Mittel auf Handelshochſchulbibliothek, Schloß⸗ bibliothek, Volksbibliothek, Zentralhibliothek im Rathaus, die Lehrer⸗ u. der höheren Lehranſtalten und Volksſchulen uſw. Selbſt beſonderer Wiſſensgehiete zugewieſen iſt, iſt nicht zu ver⸗ meiden, daß manche Werke doppelt und dreifach angeſchafft werden. Dieſe unnötigen Ausgaben werden noch vermehrt durch die beſonderen Verwaltungskoſten der einzelnen In⸗ ſtitute. Durch eine Zuſammenlegung der vielen einzelnen Bibliotheken könnten mit einem Schlage nicht nur viele Miß⸗ ſtände beſeitigt, ſondern vielleicht ſogar noch anſehnliche Er⸗ ſparniſſe erzielt werden. Der gegebene Raum für die große ſtädtiſche Zentral⸗ bibliothek wäre der Schloßflügel, in dem ſich gegen⸗ wärtig die Schloßbibliothek befindet. Seine Einrich⸗ tung für Bibliothekzwecke ließe ſich ſehr gut ermöglichen. Hier ſind nicht nur genügend Räume für die Aufbewahrung der Bücher, ſondern auch für Verwaltung, Bücherausgabe, Zeit⸗ ſchriftenſaal, Leſeſaal uſw. In der ehemaligen Reithalle ließe ſich eine reichhaltige Präſenzbibliothek, beſtehend aus den wichtigſten Haupt⸗ und Nachſchlagewerken aller Wiſſens⸗ gebiete, mit Arbeitsgelegenheit für wiſſenſchaftliche Zwecke nach dem Muſter der Berliner Staatsbibliothek einrichten. Als Zeitſchriften⸗ und Zeitungsſaal eignete ſich ſehr gut der Raum, in dem ſich z. Zt. die Sammlung der Gipsabgüſſe be⸗ findet. Für die Benutzung dieſes Raumes würde jeder Wiſſenſchaftler gerne einen Jahresbeitrag zahlen, wenn er nur einigermaßen reichhaltig ausgeſtattet wäre. An In⸗ tereſſenten fehlt es unter den zahlreichen Juriſten, Medi⸗ 3 7 Philologen, Volkswirten, Kaufleuten, Ingenieuren, rchitekten und Künſtlern der Stadt keineswegs. Gelänge es auch noch Körperſchaften, Vereine und Behörden für den Ge⸗ hanken der Zentralbibliothek zu gewinnen, ſo ließe ſich viel⸗ leicht ein Werk ſchaffen, um das uns manche alte Univerſitäts⸗ ſtadt beneiden könnte.—8. Seitungskiosk am Parabeplatz Sowohl der Fremde als auch der Einheimiſche vermiſſen in Berkehrszentrum von Mannheim, am Paradeplatz, einen Zeitungskiosk. Früher waren an der Hauptpoſt Zei⸗ küngshändler etabliert. Dieſe mußten aber infolge der neuen Straßenpolizeiordͤnung ihre feſten Plätze aufgeben und ſind nun darauf angewieſen, im Hin⸗ und Herlaufen ihre Zei⸗ tungen dem Publikum zu verkaufen. Daß der fliegende Zei⸗ tungshändler aber nur eine kleine Auswahl Zeitüngen und Zeitſcheiften mit ſich führen kann, hraucht wohl nicht beſonders rankfürt und an⸗ dern Großſtädten befinden ſich mitten in der Stadt überall ſolche Zeitungskioske. Warum kann in Mannheim am Parabeplatz nicht ein ſolcher errichtet werden? W. K. Heder hats mal eilig! Gehe ich am Friebrichspark vorbei die Bismarckſtraße herunter, ſo kann ich erſt am Bahnhof oder Tatterſall einſteigen. Vom Schloß an erſt wieder am Markt⸗ Platz, vom Waſſerturm die Planken⸗⸗Rheinſtraße herunter erſt wieder dort, Und wie ſieht dieſes Häuschen mitunter aus!? Es wäre beſſer, wenn hier mal Erſatz geſchaffen würde. Halt, ich hab ja vergeſſen, in unſerem 91 äthauſe iſt ja ſo etwas erſtee a, wer weiß es aber von den Leſern? 5 v..l Ein kemder kanns nie finden, weil nirgends ein Hinweis zu eſen iſt. Es würde nichts ſchaben, wenn man an den äußeren Eingangsbogen rechts und links eine entſprechende e anbringen würde. Auch am Zeughausplatz wäre ſo eine kleine Station ſehr von Nöten, zumal dort immer, ganz beſonders auch bei Meſſen, ſehr ſtarker Verkehr iſt. Auf dem Lindenhof det man an lelner Stelle ein.⸗C. Es iſt doch hier ebenſo notwendig wie an den anderen Plätzen. Ohne.⸗C. iſt auch der öſtliche Luiſenpark. O. V. chwimmrekorde am Aermelkanal Von Dr. Allos, z. Zt. Mannheim Schwimmrekord iſt jetzt Trumpf. Jetzt werden ſich alle Menſchen nur noch auf Rekordſchwimmen legen, auf dem Aermelkanal wird eine Verkehrsinſel gebaut werden müſſen, von welcher aus ein Schutzmann den Verkehr der Rekord⸗ ſchwimmer regeln muß. Große Zuſchauermengen werden ſich an den Ufern an⸗ ſiedeln, beſonders von den Leuten, die es lieben, wenn ſie„den Kanal voll haben“. Die S9 haben ſich freilich organiſieren müſſen, um gegen die Konkurrenz der Menſchen, gegen dieſe verbotene Schwarzſchwimmerei zu proteſtieren. Dieſe Konferenz der internationalen Fiſche war beſonders dadurch intereſſant, daß als Verhandlungsſprache die leichtverſtändliche Sprache der— Oelſardinen bevorzugt wurde, bei welcher man zum Reden —— Kopf zu haben braucht.(Ein Syſtem, das ſich auch bereits manchmal im Parlament erprobt hat.) Man hat im tieſen Waſſer auch einen— flammenden Proteſt erhoben, deſſen Wirkung dann hinterher genau ſo ius Waſſer fiel wie unſere flammenden Proteſte gegen die Be⸗ 00 Sühiln bezeichnete in dieſer in Stichling bezeichnete in dieſer Fiſchkonferenz ſogar 0 Ederte mit— reſpektloſen Pietbaung ſochie 2* er Aal hingegen drückte ſich ſehr„gewunden“ aus. Einige Fiſche verneigten ſich nach allen Seiten und immten jeder Meinung, ſelbſt ibenn ſie ſich S ei: Es waren die— Bücklinge. Sie wurden zu Subaltern⸗ beamten gewählt. 5 Das Protokol führte natürlich der— Tintenfiſch. Der Ortsgruppenvorſteher des Vereins der Schollen be⸗ merkte treffend: Das Meer iſt das Heim der Schollen und müſſe den Schollen erhalten bleiben, deren Exiſtenz durch die Schwimmerei der Menſchen bedroht ſei. Er kämpfe daher den berechtigten Kampf:„Für Heim und— Scholle.“ Gegen dieſen Wahlſpruch wandten ſich beſonders einige linksſchwimmende Rotfedern, welche die Preſſe vertraten, und einige Rotzungen bemerkten, daß dieſer Spruch„Für Heim und Scholle“ nach—„land“— wirtſchaftlichen Intereſſen ſchmecke, für welche man im Meereswaſſer keinerlei Ver⸗ ſtändnis haben könne, wo einem das— Waſſer bereits bis zum Hals ginge. —— ———— wenn jeder Bibliothek die Pflegeſd Bas könntr auch in Mannheim fein? Anzulänglichkeiten bei dͤer Straßenbahn Auch eine Propagandatätigkeit der Straßenbahnverwal⸗ tung könnten wir in Mannheim haben. Schließlich hudelt es ſich bei der Straßenbahn doch auch nur um ein Geſchäftsunter⸗ nehmen, das möglichſt einen großen Gewinn abwerfen ſoll. Ein kluger Geſchäftsmann weiß aber ganz genau, daß ihm heute zu einem Gewinnabſchluß nur eine unermüdliche Reklame⸗ und Propagandatätigkeit, ganz heſonders unter Zu⸗ hilfenahme der Zeitungsreklame, verhilft. Um den Fahr⸗ gäſten die Fahrt im Straßenbahwagen ſo angenehm wie nur irgend möglich zu machen, ſollte jetzt, wo wir in die kältere Jahreszeit kommen, die Strßenbahnverwaltung daran gehen, in die Wagen Heizanlagen einzubauen und das Wageninnere mit Schutzdecken zu verſehen. Dieſen Schutz findet man heute bei jeder Straßenbahn, ſelbſt in der kleinſten Stadt. Und was bei einer Kleinſtadt möglich iſt, ſollte bei der Großſtadt Mannheim nicht nur möglich, ſondern eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit ſein. Dann ſollten auch die Schaffner angewieſen werden, bei em Ein⸗ bezw. Ausſchalten des Lichtes Rückſicht auf die Fahrgäſte zu nehmen. Viele ſind darauf angewieſen, ge⸗ ſchäftliche Mitteilungen u. dergl. im Straßenbahnwagen zu leſen. Zu dieſem Zweck ſollte man die Lichtfrage ſo regeln, daß dem Fahrgaſt Gelegenheit geboten iſt, jederzeit im Straßenbahnwagen leſen zu können, ohne Schaden an ſeinen Augen zu nehmen. Heute wird das Licht vielfach zu ſpät ein⸗ bezw. viel zu früh ausgeſchaltet. Ganz beſonders traurig ſieht es auch in unſerer Großſtadt mit den Wartehallen der Straßenbahn aus. Muß ein Fahrgſt auf die Straßenbahn oder irgend einen Anſchluß warten, ſo muß er es bei Wind und Wetter im Freien. Es kommt dann meiſtens vor, daß er den Weg(beſonders im Winter) zu Fuß porzieht. Der Fahrgaſt iſt dann der Straßenbahn verloren gegangen. Alles in allem: in Bezug auf Straßenbahn fehlt der Induſtrie⸗ Handels⸗ und Großſtabl Mannheim noch ſehr viel. Ein täglicher Fahrgaſt. Erſatz für die verſchwundenen Gartenanlagen! „Nicht was könnte, ſondern es muß wieder ſein, ſage ich. Wie ſchön war es vor Jahren, als man durch Mannheim ging und da und dort ſchön gepflegte Gartenanlagen ſah. Heute ſind ſie verſchwunden. Warum? fragt jeder. Gewiß aus„Spar⸗ ſamkeitsrückſichten“. Wir haben doch genug Arbeitsloſe, die hierfür finden könnten. 9h führe derartige An⸗ lagen an— vielleicht legt die Stadt Wert darauf, das Alte wie⸗ der herzuſtellen—, 1. Auf dem Lindenhof am Gontardplatz ſind heute ſtatt der einſtigen ſchönen Raſen und Bäume— Pfla⸗ ſterſteinel 2. Am Sockel des Kriegerdenkmals ſonnt ſich heute Alt und Jung. Der ſchöne Raſen iſt zuſammengetreten. Frü⸗ 5 gab es einen Strafzettel, wenn man mal verſehentlich üher as Geländer kletterte, 3. Der K 6⸗Schulplatz! Wenn auch der ganze Platz heute als Kinderſpielplatz Verwendung findet, könnte man doch die Anlagen um das Tunhallengebäude wie⸗ der pflegen oder andererſeits die Steinumfaſſung ganz ver⸗ ſchwinden laſſen, um ſo den Gehweg zu verhreitern und dem Ganzen einen geregelten Anblick zu 9975 Geradezu paradox war die Wirkung, als vor einiger 9* t die hygientſche Ausſtel⸗ lung in der Turnhalle ſtattfand und außenherum Unſauherkeit herrſchte. O. V. Frankfurter Theater⸗Reklame in Mannheim Eine vortreffliche Einrichtung haben die Vereinigten Stadttheater von Frankfurt a. M. auf dem— Mannheimer Bahnhof 0 50 Seit einigen Wochen hängt im Vorraum des Bahn hofs neben der Telephonzelle eine Tafel mit dem Wochenſpielplan des Schauſpiek⸗ und Pe Jetzt ſieht der Mannheimer, der geſchäftlich nach Frankfurt fährt— Sie glauben gar nicht, wieviel Mannheimer ihr in Mannheim ver⸗ dientes Geld Sonntags in Frankfurt ausgeben— ſchon gleich an ſeinem Heimatshahnhof, was das Theater ihm abends in Fränkfurt bietet. Meiſtens hat er doch noch irgend etwas 0 Büro oder nach Hauſe zu telephonieren, ſodaß er dann gleich ſeiner Gattin hinterlaſſen kann, er erwarte ſie gegen Abend in Frankfurt M Beſuch des Opern⸗ oder Schauſpielhauſes. Wie geſagt, wirklich eine vortreffliche Einrichtung!— 0* Nätionaltheater in dieſer Form wohl auch im Frankfurter Hauptbahnhof zum— +1 einläbt? Oder im Heidelberger? Ich weiß es nicht, bezweifle es aber, Vielleicht würde es auch geunügen, wenn ein Syſelplan des Nakionalt eaters an einem geeigneten Platz im Männheimer Bahnhof angebracht würde. Aber bitte nicht in der Gegend, wo es trotz der geteer⸗ ten Wände immer noch ſo ſchrecklich„riecht“. Dort We Mos⸗ lich niemand ſtehn. Man gerlet dabei in ein Floſſengemenge, wobel ſich die ſtreitenden Parteien„vor die Kiemen pleiſterten“, wobei man h wie kürzlich im deutſchen Reichstage auch mit Waſſer e goß. Ein Schwertfiſch mußte als Schupo Orbnung ſtiſten. Der Zitterrochen konnte ſich lange Zeit nicht beruhigen. Die Flundern ſagten: Wir müſſen uns des Reimes wegen— wundern. Die Auſter drückte ihre Verachtung aus, indem ſie ſich ſelbſt ausſpuckte und als dicke Auſter den Sitzungsſaal verun⸗ reinigte. Empört rief eine andere Stimme:„Und was würde der Bismarckhering dazu ſagen?“ Unter Abſingung des von Chriſtian Morgenſtern ver⸗ faßten„Fiſchgeſanges“, deſſen erſte Worte lauten: übertrug man die weſtere Frage der Rekordſchwimmerei einer P welche die Sache auf eine— lange Auſtern⸗ bank ſchob. Sobiel haben die Fiſche ſchon von uns Menſchen ge⸗ lernt. Herbſt an der Noroſee Stimmungsbild von Leo Erichſen Drinnen im Lande übt jetzt der Herbſt ſeinen Zauber aus; zärte, verſchwimmende Farhen, weiche Töne, rühiges, ſattes Licht. Und der Sonne goldner Glaus ſpiegelt ſich auf ben gelichteten bunten Wipfeln; am Mittag brennt ſie noch heiß, und die Mädchen breilen ſchützend die Schirmhächer aus gegen dieſe lehte Leidenſchaft des Tagesgeſtirns, die ſo ſtür⸗ miſch wirkt wie eine ſpäte Liebel So iſt der Herbſt brinnen im Lande. Aber das Meer mitd einen Juſeln und Halligen kennt dieſe wechſelbolle Stim⸗ mung nicht. Das fahle Grün der Dünen kann kaum eine an⸗ dere Farbe annehmen, und das geringe Geſträuch iſt wetter⸗ hark und zähe und gibt ſelbſt im Novemberſturm den E noch nicht auf, den es um 0 bißchen Kleid kämpft. Nur die Abende werden känger, der Sturm brquſt ſtärker und jagt die weißſchäumenden Wellen vor ſich her, die Luft iſt klarer, zar⸗ ter, durchſichtiger geworden, und die ſonſt verſchwommenen Konturen ferner Küſten ſtehen in ſcharfen Umriſſen vor uns, als hätte ſie das Fernglas nahe gebracht. Das iſt die ſchönſte Zeit an der See. Eine weihevolle Stille weht durch die Dünen, und feierlicher als ſonſt dehnt ſich das Meer zu unſeren * 6 hier iſt das Die Mannheimer Amzäunung Warum die„Mannheimia“ ins Rathaus und die neueſte Sehenswürdigkeit Mannheims, das Planetarium, zwiſchen die Bäume verſteckt wurden, anſtatt Letzteres auf eine künſtliche Erhöhung auf einen freien Platz, will ich nicht unterſuchen, weil daran jetzt nichts mehr zu ändern iſt. Mannheim iſt eine große Stadt, aber keine„Großſtadt“, hat mir jüngſt ein Frem⸗ der geſagt. Und er hat Recht. Die Engherzigkeit in Mann⸗ heims Mauern wirkt ſich tatſächlich in vielen Arten aus. Be⸗ ſonders ſcheint ſie auf die hermetiſche Abſchließung von Sehenswür digkeiten ihren Einfluß auszuüben. Man muß zeigen, was man hat. Jedenfalls müßte ein Amt entſtehen, das Künſtlern oder anderen großzügigen Leuten von Zeit zu Zeit Gelegenheit gibt, zuſammen einen Rundgang in Mannheim zu unternehmen, um alles Abänderungswerte dem Stadtrat vorzuſchlagen. Ein Fremder glaubt, in Mann⸗ heim herrſche geradezu eine Umzäunungsepidemie. Alles Mögliche wird mit einem Drahtgeflecht und dergl, um⸗ geben. Hier einige Beiſpiele: Eine vollſtändige Geſchmack⸗ loſigkeit iſt die Einzäunung des Paradeplatzmonu⸗ ments mit einem etwa 30 em hohen Draht. Dort hat ſie aber auch gar keinen Zweck, weil erſtens weder Gras noch Blumen dahinter ſind und zweitens, weil die Kinder doch darüberſtei⸗ gen. Alſo weg damit, ſie ſtört nur. Man verkaufe ſie an Klein⸗ ſtädte. Dann die Feuerwehrkaſerne. Anſtatt einen mit Zementplatten belegten breiten Aufgang anzulegen, wird das Gebäude mit einer Bretterwand, ähnlich wie bei Sport⸗ plätzen, umgeben. Damit dem ländlichen Charakter die Krone aufgeſetzt wird, pflanzt man noch Kleingärten dabinter. Und dies inmitten des größten Stadtverkehrs. Unbegreiflich! Fer⸗ ner das Gegenüber, der Heſſiſche Bahnhof. Wer kann ſich nicht mehr erinnern, wie die Franzoſenbeſatzung die jetzi⸗ gen Kleingärten um dieſen Bahnhof herum als Ausgangs⸗ punkt zur Beläſtigung des Publikums benutzten? Heute, wo doch der Raummangel gerade dont einem die Naſe auf dieſe chineſiſche Mauer ſtößt, wenn mans gar nicht merken will, ver⸗ ſchwindet dieſe Mauer immer noch nicht. Verehrliche Polizei⸗ verwaltung, ſchreite ein. Spreche auch gleich das Häuschen gegenüber ab, es ſteht doch dort im Wege und ſtelle es hinaus in den Waldpark oder ſonſt wo. In der Friedrichsſtraße Ber⸗ lins ſteht ja auch kein ſolches Verkehrshindernis. Zu was die⸗ nen die Holzpflöcke mit Stacheldraht um das Frankdenk⸗ mal am Luiſenpark? Und dergleichen mehr. Nun die Frage: Was iſt denn der Zweck von Umzäunun⸗ gen? Doch ſicher, um etwas Wertvolles zu ſchützen, ſei es vor Diebſtahl oder Beſchädigung. Iſt die Umzäunung in der Höhe, daß man ohne Beſchwerde hinüberſteigen kann, oder iſt viel⸗ leicht eine einfache Mauer zu ſchützen, dann iſt ſie im erſten Falle zwecklos und im zweiten Falle nicht nötig, weil man ja logiſcher Weiſe dann um jedes Haus nochmal eine Umzäunung machen und Gemüſe dahinter pflanzen könnte. Ob eine Um⸗ zäunung mit einem Bretterzaun inmitten einer Großſtadt zur Schönheit dient, darüber iſt nichts zu erwähnen. Und ſtehlen wird die Feuerwehrkaſerne doch ſicher niemand. Alſo weg mit den Umzäunungen. Ein freies Volk kennt keine Verbots⸗ tafeln und Drahtverhaue. Die Jugend gewöhnt ſich bald daran. Verbotene Frucht ſchmeckt immer beſſer. In England kennt man überhaupt derartige Einengungen nicht und es geht auch. Das zeugt von Kultur. 33 Preibäber am Rhein Sie brachten unter der Rubrik„Was könnte auch in Mann⸗ heim ſein? u. a. eine Ausführung über ein Freibad im Rhein. Dazu möchte ich berichtigend erwidern, daß wir hier im ſtäbt. Freibad, das ja wieder koſtenlos benutzt werden kann, eine norzügliche Badgelegenheit beſitzen, umſomehr ſolche unter der Aufſicht von zwei tüchtigen und umſichtigen ſtehen. Hier haben ſowohl als auch Kinder voll⸗ auf Gelegenheit, ſich in den herrlichen Fluten des Rheins zu tummeln. Als langiühriger Stammgaſt des Bades, habe ich während der Badeſaiſon täglich Gelegenheit, das muntere, 4 8 e Treiben, namentlich der Jugend zu beobachten, das ich faſt zur Ausgelaſſenheit ſteigert, wenn Dampfer an der Haſfinz und dadurch ſtarke Wellen bis in die Baſſins 5 ern. Da bei ſchönem Wetter viele Beſucher, ſowohl Kleine als auch Größe, Luft⸗ und Sonnenbäder nehmen, ſtehen, ſitzen und liegen viele auf den Böden herum. S wäre eine Verbeſſerung angebracht, als man eine beſchaffen ſollte, die dem dringenden Bedürfnis 0 nach Luft⸗ und Sonnenbädern Rechnung trägt. Ich ge⸗ ſtatte mir den Vorſchlag zu machen, daß man auf einem der Dächer oder mehreren der Badeanſtalt Liegeflächen, etwa aus gehobelten Latten, herſtellt, die durch eine Treppe, vielleicht am Ende der Anſtalt, zu erreichen wären. Auf P* e Iwürbe eine ibeale Badeanſtalt hergerichtet. Rasen. Wir lieben die Nordſee wie eine unnahbare Schhue, ie alle Huldigungen trotzig von ſich weiſt, und uns dennoch nicht veranlaſſen kann, im Werben aufzuhören, und doch iſt ſie unſere Feindin, unſere ehrliche Feindin. Sie macht nie ein Hehl daraus, daß ſie Menſchen und Menſchenland haßt, mit einer zähen Leidenſchaft, die ſelbſt ſicher gebändigt, immer von neuem noch verſucht, die Feſſeln zu ſprengen. Vom Zuider⸗ ſee und den frieſiſchen Inſeln bis hinauf zu Jütlands Küſte zeigt das zerklüftete Land, wie wild der Kampf getobt hat, und die Friedhöfe der Namenloſen, die Wracks der geſtran⸗ deten Schiffe, der Leuchtturm auf Wandgeroog, als letzter Trümmer eines durch das Meer einſt weggeriſſenen Dorfes, können davon erzählen, wie oft alle Waffen und alle Wehren vergeblich geweſen ſind. —— Jetzt beginnt die Ebbe— da iſt das Meer plötzlich weich, nachgiebig, wie ein ſchmollendes Kind, das verſpricht, endlich Ruhe zu halten; und immer weiter treten die Wellen zurück, immer höher ſteigt das Land empor, wie ein Sieger nach langem Kampfe— auf kurze Stunden, dann ſtürzen ſich die Wellen mit neuer Gewalt auf den breiten Gürtel, den ſie eben noch freigaben, und weiter mit wilder Wut an dem feſten Bullwerk der Ufermauer, Und der Sturm kommt hrauſend vom Ozean herüber, wühlt das Meer in ſeinem Innerſten und läßt die weißgrüne Giſcht hoch auſſpritzen, bis ſich die Wellenkämme ins Uferloſe verlieren. Die herab und heller funkeln die Sterne, denn Firmament kriſtalliſcher aufgebaut. An den fernen Küſten tauchen Lichter auf, die grünroten Lampen der Schiffe kreuzen die Flut— da blitzt es hell im Norden, ein greller Schein fliegt durch die ſternklare Nacht, der Leuchtturm von Helgoland beginnt ſein Spiel. Das größte Licht, das Men⸗ ſchenkraft erzeugen konnte, blinkt hier ins Unendliche. Von Borkum und Weſterland, von Curßaven und der engtiſchen Küſte ſah 9 dieſes Licht. und wenn endlich die Krüimmung der Erde die Queſle der Flammen unſichthar macht, dann künden noch die Strahlen ihren Platz an. Gleichmäßig, in ſtetem Rhythmus drehen ſich die Lichtflügel, und wenn die Nebelmaſſen ſich ſenken. und die Lichter der Küſte herſchwin⸗ den, wenn tlefſchwarze Nacht das zaghaft vorwärts dringende Schiff umgibt, dann ſeudet allein von allen der Rieſe des Felſeneilandes ſeinen flammenden Gruß.„Ich führe euch hier iſt der Weg!“— Leuchtturm von Helgokand, wo gißt es im Leßen einen Geſellen mie du, der dem einſamen Wanderer einmal den Pfad erhellt, ihm ein leuchtendes Ziel zeigt! —————— admeiſtern 3 * 8 Mittwoch, den 8. Oktober 1926 Neue Manubeimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 462 Stäotiſche Nachrichten Bei den wahren Jakobs Als Kinder ſagten wir immer: Wahre Jakobs, vielleicht heißt es auch bei den wahren Jakoben. Es war immer ein beſonderes Vergnügen auf der Meſſe. Neben dem Kaſperl⸗ theater ſicher das größte. Sie ſind alle einander gleich: Arm⸗ und Mundbewegungen trefflich ausgebildet. Es gibt auch welche, die ſind heiſer, und dieſe wirkten mit ihren kreiſchen⸗ den, knarrenden Stimmen auf uns Kinder am meiſten. Stun⸗ denlang ſtaunten wir ſie an.„Ich gebe Ihnen ein Paar Hoſenträger, die Sie bis zum Schloß ziehen können, dieſen Regenſchirm, unter den die ganze Familie kann und ein hal⸗ bes Dutzend Handtücher, prima Ware, zu 5 Mark— in Frie⸗ denszeiten war das.— Weil heute letzter Tag iſt, zahlen Sie keine 5, keine 4,50, ſondern 3 Mark für alles zuſammen. Der Schirm hat mich allein mehr gekoſtet! Geh Du von meinem „Laden“ weg, Du kaufſt ja doch nichts und hälſt mir nur die Kundſchaft fern.“ So ging es weiter. Heute hat ſich das Bild etwas geändert. Die Jakobe ſind die gleichen— was Hand⸗ und Mundbewegungen anbe⸗ langt— geblieben, nur die zu handelnden Artikel ſind ein wenig vielſeitiger geworden. Das läßt ſich beſonders dieſes Jahr feſtſtellen, obwohl ſich einzelne Artikel wiederholen. „Was Sie hier ſehen, bildete die Senſation deutſcher Groß⸗ ſtädte, den Schlager der Leipziger Meſſe.“„Wenn Sie es nicht kaufen wollen, müſſen Sie meinen„Stand“— eine wack⸗ lige Kiſte— verlaſſen; für nichtkaufende Zuſchauer iſt der Platz zu teuer.“„Hier dieſer Mann der Intelligenz ſieht u. kauft.“ So an einem Stand oder unter einem Schirm.„Hier verkaufe ich Ihnen ein Parfüm, das Feinſte für die Großen und Kleinen, für die ganze und Halbwelt für 50 Pfennig— Parfüm natürlich— dazu dieſes für die Männer und noch eins und noch eins, alles für 1 Mark. Soviel zahlen Sie für eine Sorte im Geſchäft, nein Sie bekommen es nicht ein⸗ mal ſo, Sie müſſen dort die Luxuspackung mit bezahlen.“ Dieſer machte es beſonders auffallend, er ließ einen Buben ſchwören, daß jede Parfümpackung einen anderen Geruch habe. „Mit dieſem Stein ſchleifen Sie alle Meſſer, Scheren uſw. ſelbſt. Die kleine, einmalige Ausgabe macht ſich bezahlt.“ „Sie gehören doch der Intelligenz an, beobachten Sie genau und kaufen Sie dann.“„Ich kenne ja die wirtſchaftliche Not⸗ Iage, daher koſtet die Sache ja auch nur eine Mark.“„Danke⸗ ſchön mein Herr! Wem darf ich es noch einmal geben?“ Schnurrend dreht ſich ein Fahrrad auf einem Geſtell, der „Ladenbeſitzer“ klopft Nägel in den Reifen, ohne daß ihm die Luft ausgeht— dem Reifen natürlich.„Sie ſehen, wie das Mittel wirkt, die Reifen ſind abſolut ſicher. Die Luſt⸗ pumpe dürfte für Sie bald ein unausſprechbares Fremdwort werden. Sie erhalten die ganze Packung für 1,50 Mark, ſie reicht Ihnen ein ganzes Jahr, alſo in der Woche noch nicht einmal 4 Pfennig. Und da beſinnen Sie ſich noch? Ich ver⸗ ſtehe Ihr Zögern nicht; jemand muß doch den Anfang machen. Im Paradies war es die Eva, ich habe nichts dagegen, wenn es bei mir auch eine radelnde Eva iſt. Es iſt unverſtändlich, in einer Stadt wie Mannheim, daß Niemand kaufen will. 'nächſt mol bring i fei Nürnberger Trichter mit.“ Es war nämlich ein Bayer.„Die Leit ham halt koi Geld net,“ meinte ſein„Sozius“.*3 Zum Schluß ließ ich mir noch ein Horoſkop ſtellen auf Grund meines Geburtsdatums.„Sie ſind an einem Sams⸗ tag geboren unter dem Tierkreiszeichen der Jungfrau, und unterſtehen dem ſtarken Einfluſſe des Planeten Merkur, der Ihr Geburtsgebieter iſt... Dieſes Tierkreiszeichen gibt Ihnen einen wohltätigen, ſanften, beſcheidenen, gefälligen, vertrauensvollen Charakter, der doch ſchwer zu erkennen iſt. Sie lieben die Einſamkeit, Arbeit im Garten und Wald— denke nicht daran—... Sie geraten nicht leicht in Zorn, ſind aber auch dann ſehr ſchwer zu beruhigen... Der gün⸗ ſtige Tag iſt der Freitag und der ungünſtige Montagg Sie erreichen, wenn Sie einen Unfall überleben, der angezeigt iſt, ein hohes Alter... Der Tod wird bei vollem Bewußt⸗ ſein erfolgen und ein ſchmerzensfreier ſein...“ Damit bin ich einverſtanden, denn ich mache mir aus Schmerzen nichts. Meine Analyſe hat die Nummer 5016. Ich hätte gern noch einiges aus dem Horofkop wiedergegeben, wenn nicht mein Jünaſter ihn vernichtet hätte: Schabe. Ueber die netten Stel⸗ len im Horoſkop— die anderen habe ich weggelaſſen— und über die Stunde inmitten der Jakobe habe ich mich herzlich gefreut.* ü⸗ * 407 Motor⸗Fahrzenge häben am Sonntag anläßlich des 6. Motorrad⸗Dreiecks⸗Rennens in der Zeit von ½5 bis /7 Uhr die Käfertalerſtraße paſſiert. Ein Leſer unſeres Blattes hat ſich der Mühe unterzogen, dieſe Verkehrszä er iffer vorzunehmen, bei der die mitgeteilte unglaublich hohe ermittelt wurde. Schwung in den Wipfel Roman eines jungen Schwaben Von Karl Hans Abel Rachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver⸗ filmung, vorbehalten. „Ja,“ gab Veit kurz zur Antwort. Er liebte die Studenten nicht. Er konnte es nicht bil⸗ ligen, daß ſie immer und immer wieder die Straßenlaternen an der Neuen Weinſteige zertrümmerten, oder die Garten⸗ tore aushoben und vertauſchten. Das taten ſie immer des Nachts, wenn es niemand ſah, an Stellen, wo kein Schutz⸗ mann hinkam. Er hielt das für einen Unfug von Leuten, die zu den gebildeten Menſchen und ſpäter einmal zu den Führenden und Tonangebenden gehören wollten. Das waren keine Streiche, wie er ſie in jüngeren Jahren verbrach. Die geſchahen damals alle ſozuſagen unter den Augen der Polizei und ſchädigten einen Dritten nicht. Wenn er dem Wacht⸗ meiſter, während er in ſeiner Dienſtſtube ſaß, die Geranien⸗ ſtöcke vom Fenſterbrett herunterholte und ſie auf die Staf⸗ feln vor ſeiner Schwelle ſtellte, daß er, durch einen falſchen Alarm aufgeſchreckt, darüberſtolperte, ſo war's etwas zum 8 eine rechte„Gaude“, und ein wenig Mut gehörte auch azu. Nach einigen weiteren Schritten fing der andere, den er 9* abgeſchüttelt hätte, wieder an zu ſprechen. Ex habe ie letzten vier Nächte in einem von den Weinberghäuschen drunten zugebracht, erzählte er ihm und deutete dabei auf den Park der Villa Herrenſchmitt, an welchem ſie angelangt waren. Er habe kein Geld mehr gehabt, um in einer Her⸗ berge zu übernachten. Hätte er die gelbe Bettdecke nicht gehabt, die ihm eine mitleidige Dame 99 hätte, ſo wäre er wohl erfroren. Etwas Warmes ſeit einigen Tagen nicht mehr genoſſen und hätte nur noch ein wenig altes Brot bei ſich. Auch ein Zeichen der Zeit!— dachte Veit und ſtreifte den Burſchen ſchon mit einem mitleidigen Blick, obſchon er nicht ſehr darüber erbaut war, daß er in den Gartenlauben drunten übernachtete. Er erinnerte ſich jetzt, daß er ſelbſt ſchon ein paarmal den Eindruck hatte, als nächtige einer in dem gemauerten Häuschen, welches in einem Krautland ſtand; traf er doch immer etwas dort am falſchen Platze an, bögleich der Betref⸗ 2 .[Ziel war jetzt Wachenheim durchwandernd, die Wachtenburg, abe er auch ſchon, * Zwei Faßroller, die Brüder Feldgen aus Hombergf a. M. trafen geſtern auf dem Meßplatz ein. Die Beiden, die ein 13 Zentner ſchweres Jaß fortbewegen, ſind ſeit 8 März unterwegs. Bis 8 März 1027 müſſen ſie wieder in ihrer Hei⸗ mat eingetroffen ſein, wenn ſie die Prämie von 1000 Mark einſtreichen wollen, die der Boxklub Homberg gewettet hat. 7600 Kilometer müſſen die Beiden mit dem Faß zurücklegen, ohne ärztliche Hilfe in Anſpruch zu nehmen. In dem Faß, in dem ſie wohnen, hängt ein zweiſchläfriges Bett, in deſſen Unterbau ein Koffer für die Effekten eingebaut iſt. Die ge⸗ ſamte Inneneinrichtung mit Garderobe wiegt 4 Zentner. Die bisher zurückgelegte Strecke iſt den Faßrollern durch viele Stempel und Einträge in Poeſie und Proſa von prominenten Perſönlichkeiten, u. a. dem Seehelden Graf Luckner, beglau⸗ bigt. Der Lebensunterhalt wird durch den Verkauf von An⸗ ſichtspoſtkarten beſtritten. Der Ueberſchuß fließt Wohlfahrts⸗ zwecken zu. Von hier geht die Reiſe weiter über Ludwigs⸗ hafen nach Frankfurt. Vereinsnachrichten * Bund der Verſicherungs⸗Vertreter Deutſchlands e.., Verband Mannheim. In der gut beſuchten Verſammlung am 4 Oktober im Schloßhotel hielt Generalagent Fettſchrien einen äußerſt lehrreichen, feſſelnden Vortrag über Klein⸗ lebensverſicherung. Der Redner ging davon aus, daß es der ärmeren Bevölkerung ermöglicht werden muß, durch, Abſchluß einer Lebensverſicherung in Höhe von 500 bis 2000 RMk., ebenſo wie dies die beſſer geſtellten Bevölke⸗ rungsſchichten tun, Fürſorge für die Familie zu treffen. Die große volkswirtſchaftliche Bedeutung dieſer Kleinlebens⸗ felt e5 82 beleuchtete der Redner eingehend. Im Todes⸗ falle des Ernährers wird die erſte wirtſchaftliche Not beſeitigt, im Erlebensfalle erhält die Familie ein für ſie namhaftes Kapital. Der Sparſinn wird angeregt und es ſammeln ſich zudem bei den Geſellſchaften weſentliche Kapitalien an, die zur Belebung der Wirtſchaft dienen und in die verſchiedenen Wirt⸗ ſchaftskanäle fließen. Schließlich gibt der Verſicherungszweig vielen Perſonen Beſchäftigung und damit Brot. Ueber die ſogen. kalte Sozialiſierung ſprach der 1. Vorſitzende des Verbandes Mannheim, Bezirksbirektor Fritz Wolf. Er wies auf die zunehmenden Beſtrebungen von Kommunen und Verbünden hin, eigene Verſicherungskaſſen zu gründen, wo⸗ durch vielen im beſchäftigten Perſonen die Exiſtenz untergraben wird, ohne daß auf der anberen Seite ein volkswirtſchaftlicher Nutzen erzielt wird. Was wür⸗ den die Kreiſe, die eigene Verſicherungskaſſen gegründet haben, dazu ſagen, wollte Verſicherungsbrauche, dazu übergehen, für ſich eigene Kaufhäuſer, Bäckereien, Metzgereien uſw. zu gründen. Ebenſo erſcheint es wirtſchaftlich bedenklich, wenn die Stadt die Selbſtverſicherung mehr und mehr auszubauen beſtrebt iſt. Alle dieſe Erſcheinungen und die öfteren unberech⸗ tigten Angriffe in Büchern und auch Zeitſchriſten auf die Ver⸗ ſicherungsbranche und deren Vertreter ſollten die Kollegen veranlaſſen, ſich reſtlos ihrer Organiſation anzuſchließen. * Herbſtwanderung des Lehrergeſangvereins. Eine Herbſt⸗ wanderung führte Mitgſieder und Angehörige des Lehrerge⸗ ſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen in Stärke von etwa 100 Perſonen in die Pfalz. Es wurde der Zug um 8 Uhr vom Hauptbahnhof Ludwigshafen ab benutzt, der die Ausflügler bis zur Station Lambrecht brachte. Von hier ging es durch das freundliche Dörſchen Lindenberg und nun etwa 3 Stun⸗ den lang durch den im Herbſtkleide prangenden Pfälzer Wald, vorbei am Forſthaus Lilbertal hin zum Forſthaus Rotſteig, wo eine Raſt von einer Stunde gemacht wurde. Das nächſte von wo aus ein Blick in die ſchöne herbſtlich dreinſchauende Rheinebene ergötzte. Seit einiger Zeit iſt auf dieſem ſchönen Fernblickpunkt der Wirtſchaftsbetrieb aufgenommen worden. Nun gings ins Haardtſtädtchen Wachenheim, wo ſich die Mit⸗ glieder auf die Wirtſchaften der Winzergenoſſenſchaft und zwei weitere Wirtſchaften verteilten, um den Abgang der Abendzüge abzuwarten. Das Wetter war zum Wandern wie geſchaffen. Darum kam auch in den Reihen der Ausflügler eine gute Stimmung auf. Veranſtaltungen 8 Profeſſor Lamond kommt nach Mannheim. Den Be⸗ mühungen der Direktion der ſtädt. ſubv. Hochſchule für Muſik in Mannheim iſt es gelungen, den bekannten Pia⸗ niſten Frederik Lamond als Mitglied ihres Lehrtörpers zu gewinnen. Der in Glasgow geborene, durch mehrere muſi⸗ n e Künſtler, zählt Bülow und Liſzt zu ſeinen Meiſtern, ſeinem pianiſtiſchen Können, das alles bloß Handwerkliche der Idee unterordnet, entſprechen ſeine Meiſterkurſe, die er vom November ab hier auſ⸗ nehmen wird.— Zu gleicher Zeit finden an der Muſikhoch⸗ ſchule Kurſe des beſonders von der Uraufführung ſeiner„Al⸗ keſtis“ her in Mannheim bekannten Komponiſten Dr. Egon Wellesz ſtatt, der ſich auch als Muſikwiſſenſchaftler einen berühmten Namen gemacht hat. Er wird Stilfragen der Oper und muſikaliſche Formenlehre behan⸗ deln. Alles nähere wird noch bekannt gegeben. 3 ſeine immer ſorgfältig zu verwiſchen ſchien. inmal ſtand der Rechen, mit dem er an ſchneefreien Tagen das welke Laub ſammelte, links neben dem Eingang, wenn er ihn am Abend vorher rechts hinter die Tür geſtellt hatte; ein andermal lag ſogar ſein alter Ruckſack, den er für Ein⸗ käufe manchmal in die Stadt mitnahm und ſehr oſt in dem Häuschen liegen ließ, wie ein Kopfkiſſen zuſammengeballt am Boden. Aber der Menſch, der da neben ihm einherlief, hatte Hunger, denn auch unter den Herren Studenten gab es jetzt viele, die ſich ſchwer durchkämpfen mußten, die hungerten,— das wußte der Veit. Mochte der andere ſein, wer er wollte. er fror, daß es einen Stein hätte erbarmen können. Und wenn er kein Student und ein Gauner war, jetzt hatte er einen leeren Magen, das ſah man ihm an, und da mußte abgeholfen werden. Darum griff Veit in den Korb und gab ihm die Brötchen, die er für ſich gemünzt hatte; er konnte auch einmal ein Stück Schwarzbrot in ſeinen Kaſſee tunken. „Da, nehmen Sie das!“ ſagte er halblaut, als ſchämte er ſich, dem Herrn wie einem Bettler etwas zu ſchenken. „Haben Sie keine Eltern mehr, keine Verwandten?) Er dachte dabei an ſich ſelbſt. Konnte es ihm vielleicht nicht auch einmal ähnlich gehen, er ſtand ja auch mutter⸗ ſeelenallein in der Welt. Aber da ſchoß ihm jah auch ſchon ein anderer Gedanke durch den Kopf: er beſaß ja da unten einen Freundl 3 war ein Glücksgedane, der ihn weich und gütig ſtimmte. „Nein,“ ſagte der Fremde und ſchüttelte den Kopf. Mehr konnte er' im Augenblick nicht reden, denn er hatte einen halben Wecken in den Mund geſchoben. „Kommen Sie mit mir, ich will Itnen auch etwas War⸗ mes zu trinken geben, heiße Milch! Mein Herr hat gewiß ts dagegen.“ 1 110 Sie ftanben ſchon am Gittertor. Veit hatte ſich von ſeinem Begleiter trennen wollen, denn er mußte an ſeine Arheit gehen. Jetzt öffnete er das Tor und ließ den andern, der ihm willig folgte, mit ſich in den Park. Der erzählte ihm nun, während ſie die lange Allee bis zu dem Vorplatz der Villa hinabſchritten, daß ſeine Eltern geſtorben ſeien und ex die Mittel nicht mehr beſäße, um weiter zu ſtudieren. Er ſuche Arbeit, aber niemand wolle ihm welche geben, weil ihn keiner für kräftig genug halte. Das war alles recht glaubwürdig, und doch— in der Art, wie er es vorbrachte, lag etwas Unwahres, etwas, was Veit ſehr wohl fühlte, aber worüber er nicht recht klar wer⸗ den konnte. e Nee Das Mittelſtandsſanatorium auf dem Speyererhof & Heidelberg, 6. Okt. Das Mittelſtanbsſanato⸗ rium auf dem 9 an dem auch die Pfalz beteiligt iſt, iſt nun im Rohbau fertig und ſteht unter einem roten Ziegeldach da. Es wird jetzt mit den Innenarbeiten be⸗ gonnen. Den Winter hindurch ſoll an dem Werk emſig weiter⸗ geſchafft werden, ſodaß die Bauleitung hofft, ſchon in der Pfingſtzeit des nächſten Jahres das Sanatorium ſeiner Beſtimmung übergeben zu können. Der Bau wird nach Plä⸗ nen und unter Leitung des Oberbaurats Haller ausgeführt. * kr. Heidelberg, 5. Okt. Reichsverkehrsminiſter Krohne wird am 12. Oktober zu einer Beſprechung auf den amtlichen Stellen wegen Weiterführung des Neckarkanals nach Heidelberg kommen. Bei der Sitzung wird auch die Neckarbaudirektion Stuttgart vertreten ſein.— Die Teil⸗ nehmer an der internationalen Eiſenbahnfahrplan⸗ konferenz in Baden⸗Baden werden am 15. Oktober Heidel⸗ berg einen Beſuch abſtatten. Abends findet eine Innenbe⸗ leuchtung des Schloſſes ſtatt. .. Wiesloch, 4. Okt. Am Donnerstag wurde der Elektro⸗ techniker Daniel Steidel von einem Dielheimer Auto erfaßt und vom Rad geſchleudert. Die Verletzungen am rechten Bein erwieſen ſich am folgenden Tag ſo erheblich, daß der Verletzte ins Heidelberger Krankenhaus gebracht wurde.— Um etwa vorkommenden Eiſenbahnunfällen vorbereitet zu ſein, hielt die freiwillige Sanitätskoloune am Donnerstag eine Nachtübung ab, in der ein Eiſenbahnunfall ange⸗ nommen wurde. Dabei zeigte die Kolonne eine große Schlag⸗ fertigkeit. Sie legte den Weg von der Stadt zum Reichs⸗ mit einem Auto und Fuhrwerk in ſehr kurzer Zeit zurück. X* Weinheim, 4. Okt. Die Regulierungsarbeiten der Weſch⸗ nitz ſind in vollem Gange. Das Flußbett iſt an vielen Stellen gänzlich verſchoben worden. Mit den Arbeiten ſind Arbeits⸗ loſe beſchäftigt. Zweck der Regulierung der Weſchnitz ſoll die Beſeitigung der früher beſtehenden Ueberſchwemmungsmög⸗ lichkeit ſein. ., Oeſtringen, 5. Oktbr. Eine der älteſten Frauen der Gemeinde, Frau Ferdinand Becker Ww., konnte dieſer Tage ihren 80. Geburtstag begehen. Die Alters⸗ * iſt geiſtig und körperlich noch in hohem Maße wohlauf. * Tennenbronn(Kreis Villingen), 5. Okt. In dem An⸗ weſen des Landwirts Andreas Müller brach Feuer aus, dem die Gebäulichkeiten in kurzer Zeit zum Opfer fielen. Von den Fahrniſſen konnte gar nichts gerettet werden. Das Groß⸗ vieh und die Schweine wurden nur mit großer Mühe aus dem brennenden Gebäude geborgen. Die Brandurſache iſt auf ein ſchadhaftes Kamin zurückzuführen, das dieſer Tage hätte durch ein neues erſetzt werden ſollen. Wetternachrichten der Karlsruhergandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) See⸗ vuſt⸗ Tem⸗ S2 212— Wind 2 . e mmwm SsESNERicht Stärte S Sſch Wertheim———————— Königſtuhl[— 770,00 6 15 6 80 ſſchw.] Nebel Karlsruhe— 770.3 4 19 4 ſtiil— 1 Bad. Bad.— 769,3] 5 17 9 NoO ſteichtſwolkenl. Villingen— 772,56 5 10 5 S iſchw.] Nebel Feldbg. Hof!— 6˙45] 11 12 9 N ſteichtſwolk nl. Badenweil.— 769,4 7 15 7[No lleeichtſwolken!. St. Blaſien—— 1NW— wolkenl. Höhenſchw. 1———1— 1———— Die Hochdruckwetterlage dauert vorderhand noch an und brachte auch geſtern für Baden trockenes und vorwiegend heiteres Wetter. Dementſprechend wurden in der Rheinebene wieder verhältnismäßig hohe Nachmittagstemperaturen er⸗ reicht(10 Gr.) Heute morgen kam es für ganz Baden bei hei⸗ terem Himmel und Temperaturen von 4— 5 Gr. in der Ebene zur Bildung von Frühnebeln. Das europäiſche Hoch beginnt zwar langſam zu zerfallen, jedoch iſt infolge Verlagerung des einen Kernes nach Südoſten für morgen noch mit Fortbeſtand dées gegenwärtigen Witterungscharakters zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12* nachts: Keine Aenderung des beſtehenden Witterungscharak⸗ ters. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Männbeimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Ehefredakteur: Kurt Fiſcher.— Vetantwortliche Redakteure: Für Politit: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: in Vertretung Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stösner. * Der ſonderbare Student machte ihm auf einmal zu viel Worte. Da ſtimmte nicht alles! 8 Wie kam er dazu, in den Farben ſeiner Verbindung um Arbeit und Brot zu betteln? Da hätte es nach ſeiner Meinung auch ein gewöhnlicher Hut getan. Aber vielleicht beſaß der arme Schlucker keine andere Kopfbedeckung. Ein wenig mißtrauiſch geworden, führte er ihn über die Dienſtbotentreppe in die Küche und ging dann hinein zu ſeinem Herrn, um ihm zu ſagen, wen er ihin ins Haus ge⸗ bracht habe. Der lobte ihn, daß er ſich dieſes hungernden und frieren⸗ den Burſchen angenommen Eßzimmer. Dort bekam der Fremde dann die ihm ver⸗ ſprochene Milch vorgeſetzt und ein kräftiges Gabelfrühſtück dazu. Und damit er ſich nicht befangen fühlen ſollte, nahm der gute Hans Herrenſchmitt ſeinen Morgenimbiß wie immer mit Veit im Bauernſtübchen ein. Er hatte ſich den jungen Menſchen zuerſt angeſehen, ihn ein wenig ausgeforſcht und hatte keinen Grund gefunden, ihm zu mißtrauen. Veit aber fühlte ſich nicht recht wohl bei der Sache. Der gute Herr ging ihm ſchon zu weit in ſeiner Vertrauensſelig⸗ keit. Wenn der Fremde ein Schwindler war und ſein Allein⸗ ſein im Eßzimmer zum Stehlen benutzte, dann mußte er ſich Voxwürfe machen, hatte er ihn doch hereingeſchleppt! Nach dem Morgenkaffee, bei welchem Hans Herrenſchmitt abe, und holte dieſen zu ſich ins — die noch ührigen drei Brötchen mit ihm teilte, als er hörte, daß Veit die ſeinen dem„Bettelſtudenten“ gegeben hakte ging der Burſche wieder an ſeine Arbeit 18 K Er trug das Laub, das er zuſammengerecht hatte, in die nahe Schlucht. Darüber vergaß er bald den Studellten, mit 8 ſich ſein Herr nach dem Frühſtück in ein Geſpräch einkieß. Etwa eine Stunde ſpäter, als er gerade mit dem leeren Tuch, in dem er das Laub forttrug, aus der Schlucht empor⸗ 35 33 er den Fremden im Garten drunten haſtig davon⸗ Warum mochte er wohl den ihm unbekannten Weg ein⸗ geſchlagen haben? Warum lief er ſo? „Veit ſchüttelte den Kopf. Er kat einen ſtarken wiiff durch die Finger, weil er dachte, der Menſch würde ſich umſchauen und ſich vielleicht von ihm verabſchieden, denn ein klein wenig dankbar hätte er ihm wohl ſein dürſen! Aber der machte auf ſeinen Pfiff hin nur noch größere Sprünge und ver⸗ ſchwand im Nu hinter den Umzäunungen der nächſtgelegenen Gärten. Gortſetzung kolat.) 5 ⸗Geſ.. 164,00168,2 Mainger St.⸗A.. 167,0—.— Hammerſen.—1 —— Bant 149,0ſ183,7 Schöfferh Bindg. 288,0.25“.5 Hilpert Urmaturf.—.—8 32 Bergbau, 160.0171.0 Dockerh.& Widm. 79,.— — L 8. Sette. Nr. 402 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Miltwoch, den 6. Oktober 1928 Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt Deutſche Ernte Der Landwirtſchaftsrat über Qualität und Verkäufe der erſten Hand Die Preisberichtsſtelle beim Deutſchen Landwirtſchafts⸗ rat hat den Verſuch gemacht, die Qualitäten der neuen Ernte und die Beſtände bei den Landwirten nach dem Stande von Mitte September zu erfaſſen, wobei allerdings Be⸗ richte wichtiger Landesteile, u. a. auch Thüringens und Heſſens, noch fehlen. Natürlich konnte ein Reichsdurchſchnitt nicht berechnet werden, doch ſind die Durchſchnitte der einzel⸗ nen Provinzen oder Länder nach den in Frage kommenden Erntemengen gewogen. Bei der Berechnung hat man mit 100 v. H. eine Ernte gut bezeichnet, die bei mittlerer und gleichmäßiger Größenbildung des Kornes frei von Krank⸗ heiten und Inſekten war und ſo geſund und trocken iſt, wie man es in einem im allgemeinen günſtigen Jahre erwarten darf. Es ergeben ſich dann lin v..) die folgenden Ziffern: Winterweizen ſchwankend zwiſchen 64,8 für Oſtpreußen und 85,2 für Wiesbaden; ſonſtige Angaben: Hannover 75,8, Weſtfalen 83,2, Kaſſel 83,7, Rheinprovinz 81,0, Brandenburg 77,9, Pommern 76,7. Winterroggen zwiſchen 500 für den Freiſtaat Sachſen und 95,2 v. H. für Schleswig⸗Holſtein, Hannover 85,5, Weſtfalen 88,0, Kaſſel 81,2, Wiesbaden 92,0, Rheinprovinz 86,2, Brandenburg 83,2, Pommern 80,0, Oſt⸗ preußen 81,9. Sommerweizen ſchwankend zwiſchen 67,9 für Schleswig⸗Holſtein und 97,1 für Weſtfalen. Sommer⸗ roggen, bei dem für einzelne Landesteile die Angaben fehlen, ſchwankend zwiſchen 60,5 in Bayern und 90,5 v. H. in der Grenzmark. Sommergerſte in Bayern 77,0, Sachſen 66,5, Höchſtangabe Wiesbaden und Kaſſel mit je 95,3, Hafer zwiſchen 69,7 in Oſtpreußen und 96,7 im Kaſſeler Bezirk. Das kleine Waldeck ergibt eine über dem Durchſchnitt liegende Ziffer von 100,3; Kartoffeln ſchwankend zwiſchen 70,6 für Bayern und 95,6 in Brandenburg; ſonſtige Angaben: Hannover 75,9, Weſtfalen 86,3, Kaſſel 72,2, Wies⸗ baden 87,2, Rheinprovinz 86,8.H. Bemerkenswert iſt es, daß die Vorräte in erſter Hand trotz des nach Anſicht der Märkte im allgemeinen ſehr geringen Angebots bereits Mitte September trotz Ein⸗ rechnung der übrigens nicht erheblichen lombardierten Mengen zum Teil ſchon ziemlich ſtark vermindert waren. Die noch im Eigentum des Landwirts befindlichen Beſtände ſchwankten z. B. bei Winterweizen zwiſchen 68,5 der Ernte in Oſtpreußen und 94,9 v. H. in Weſtfalen, bei Winterroggen zwiſchen 95,5 in Schleswig⸗Holſtein u. 75,4.H. in Oſtpreußen. Bei Sommergetreide waren in vielen Fällen natürlich die vollen Erntemengen vorhanden. 11 1 Aga,.⸗G. für Automobilbau, Berlin Einem vom Konkursverwalter dieſer Tage verfertigten Bericht ſind folgende Angaben zu entnehmen:„In der Zeit von Konkurseröffnung der Aga bis Ende 1926 gelang es dem Verwalter nicht, erhebliche Teile der Maſſe zu veräußern. Er mußte ſich vielmehr darauf beſchränken, aus Verkäufen ledig⸗ lich die Koſten zur Aufrechterhaltung des Betriebes und ſonſtige Ausgaben zu decken. Erlöſt wurden rund 1 Mill./ aus Vorräten, Wagen und aus dem in Mannheim ge⸗ legenen Fabrikgrundſtück, das 0,052 Mill./ er⸗ brachte. Die Ausgaben ſtellten ſich auf 0,85 Mill. 4, ſo daß Ende März ein Barbeſtand von 0,15 Mill./ vorhanden war. Dann gelang es, für 1,6 Mill./ die Materialvorräte und die fertigen und im Bau befindlichen Wagen einſchl. der Patente und eines kleinen Grundſtückes in Berlin⸗Lichten⸗ berg an ein ſüddeutſches Konſortium gegen bar zu verkaufen. Ferner wurden die Immobilien der Dinos Werke einſchl. Maſchinen verkauft, woraus rund 80 000/ der Maſſe zufloſſen, da die Hypothekengläubiger veranlaßt werden konnten, auf einen Teil ihrer Forderungen zu ver⸗ zichten. Andrerſeits waren 0,4 Mill.„ für Steuern und für die Beſeitigung von Pfandanſprüchen auf⸗ zuwenden. An Subſtand ſind immer vorhanden das mit 2,2 Mill./ belaſtete Fabrikgrundſtück in Berlin⸗Lichtenberg und ein etwa 40 000 Qmtr. großes unbebautes Gelände in Berlin⸗Lichtenberg. Verhandlungen zwecks Verkaufs des Fabrikgrundſtückes ſind mit mehreren Intereſſenten eingelei⸗ tet, Wenn bisher aus den zurzeit vorhandenen 1,3 Mill. 4 Barmitteln, die vorteilhaft zinstragend angelegt ſind, noch keine Teilausſchüttung an die Gläubiger vorgenommen wer⸗ den konnte, ſo liegt das daran, daß bisher weder die bevor⸗ rechtigten noch die vorrechtsloſen Forderungen der Höhe nach feſtſtehen. Von den bevorrechtigten Forderungen mit insgeſamt 1,1 Mill. ſind bisher ein Drittel anerkannt, zwei Drittel werden vom Konkursverwalter vorläufig be⸗ ſtritten. Es wird angenommen, daß ſchließlich etwa 0,5 bis 0,6 Mill./ Vorrechtsforderungen in Frage kämen, ſo daß für die vorrechtsloſen etwa 0,7 Mill. übrig blieben. An⸗ gemeldet ſind als nicht bevorrechtigte Forderungen bisher mehr als 21 Mill. /, die bis auf 5 Mill./ noch beſtritten ſind. Unter der Annahme, daß ſich ihr Endbetrag auf 7 bis 8 Mill./ ſtellen dürfte, würde den vorrechtsloſen Gläubi⸗ gern eine Quote von unverbindlich 10 v. H. in Ausſicht ſtehen. Die Saarkanalverbindung nach Ludwigshafen Vollverſammlung der Handelskammer Saarbrücken Wie uns unſer](⸗Mitarbeiter aus Saarbrücken telegraphiert, opponierte die heutige Vollverſammlung der Handelskammer Saarbrücken gegen die Kanalprojekte des Wurm⸗ und Ruhrgebiets, weil ſie die Abſatzmöglichkeit der Sarrkohle bedrohen. Der Aachen⸗Neuß⸗Kanal zwinge infolge erhöhten Inlandsabſatzes der Wurmkohle die Ruhrzechen zu ſtärkerem Vordringen in altes ſüddeutſches Saarkohlenabſatzgebiet. Der Hanſa⸗Kanalbau beeinträchtige die Konkurrenzfähigkeit der Saarkohle in Mitteldeutſchland und Sachſen. Die Saarwirtſchaft fordert die Erſtellung der Kanalverbindung des Saargebietsmit dem Rhein⸗ ſtrom als weſentliche Vorausſetzung für reibungsloſe Wiederangliederung an reichsdeutſches Wirtſchaftsgebiet. Eine Kommiſſion wurde beauftragt, mit den Vorarbeiten hinſicht⸗ lich der Kanalverbindung nach Ludwigshafen, beziehungsweiſe nach dem Saar⸗Moſel⸗Kanal zu beginnen. als Ansbacher Motorenfabrik, Carl Bachmann AG. Die HV. genehmigte die mit einem Verluſt von 164203 4 einſchl. 12 769 /. Verluſtvortrag) abſchließende Bilanz und die Kapitalherabſetzung 211 von 415 000 auf 207 500.“. Der ſich hieraus ergebende Ueberſchuß wird mit 20750/ dem geſetzlichen Reſervefonds und mit dem Reſt einer Sonder⸗ rücklage zugeführt. Vorſtand und AR. wurden einſtimmig entlaſtet. Der Bericht des Vorſtandes führt aus, daß ſich die allgemeine ſchlechte Wirtſchaftslage auch bei der Geſellſchaft geltend machte. Der Abſatz ihrer Erzeugniſſe durch die Colo⸗Dieſel⸗Motoren G. m. b. H. in München ermöglichte zwar in der erſten Hälfte eine ausreichende Beſchäftigung. Die in der zweiten Hälfte eingetretene Abſchwächung nötigte jedoch zu einer ſtarken Produktionseinſchränkung, um die Lagerbeſtände nicht über ein gewiſſes Maß anſteigen zu laſſen. Die Abſatzbelebung im Frühjahr war nicht von Dauer, ſo daß die Einſchränkungen beſtehen blieben. Der genannte Verluſt erkläre ſich auch dadurch, daß das Aufwer⸗ tungsgeſetz zu einer Erhöhung des Hypothekenkontos um 35 591/ führte, daß trotz mangelnden Gewinnes 20 303/ Steuern zu tragen waren und daß der während des Berichts⸗ jahres geltende hohe Zinsſatz die Geſellſchaft mit 33 100/ belaſtete. In der Bilanz ſtehen den(in./) 329 726(284 645) Kreditoren gegenüber Schuldner mit 110 805(65 863), Vorräte mit 176 494(265 718), Kaſſe u. Bankguthaben mit 3611(4491), Beteiligungen mit 10 002(20 003). 21: Demag, Deutſche Maſchinenfabrik, AG., Duisburg. Mit dem 1. Oktober hat die neue Demag⸗AG. ihr erſtes§. begonnen. Die Hauptverwaltung iſt nach wie vor in Duis⸗ burg, während die frühere Thyſſenſche Maſchinenfabrik Mül⸗ heim⸗Ruhr als Teil der Demag⸗Geſellſchaft einheitlich von Duisburg mit verwaltet wird. al⸗ Vereinigte Glanzſtoff⸗Fabriken AG. in Elberfeld. Wie der DHDD. von unterrichteter Seite erfährt, iſt die Geſchäfts⸗ lage bei dem Unternehmen bei vollſter Beſchäftigung und Ausnutzung der Werke ſehr befriedigend. Man rechnet für das laufende GJ. wieder mit einer Dividende von 15 v. H. :: Reichelbräu AG in Kulmbach. Die Dividendenfeſt⸗ ſetzung der Geſellſchaft ſoll aus Anlaß des Ausſcheidens des langjährigen AR.⸗Vorſitzenden Kom.⸗Rat Karl Reichel einer ſpäteren Sitzung überlaſſen werden. Die Börſe rechnet be⸗ kanntlich mit mindeſtens wieder 20 v. H. 21: Gebr. Unger AG. in Chemnitz(Nahrungsmittel⸗ maſchinen). Die Geſellſchaft genehmigte 8(10) v. H. Divi⸗ dende. Seit Abſchluß der Bilanz habe ſich das Geſchäft weſentlich gehoben, insbeſondere ſei im September eine er⸗ hebliche Umſatzſteigerung eingetreten. Letzte Meloͤungen Frachtermäßigung für die Induſtrie ⸗os Berlin, 6. Okt. Die ſeit langem geführten Verhand⸗ lungen der beteiligten Induſtrie mit der Reichsbahn wegen Beſſerſtellung einer Reihe von Maſchinenerzeug⸗ niſſen haben zu dem Ergebnis geführt, daß die Reichsbahn lanöwirtſchaftliche Geräte und Werkzeuge in die Tarifklaſſe C, Eiſen⸗ und Stahlwaren mit wenigen Ausnahmen in die Tarifklaſſe B verſetzen wird. Durch dieſe Maßnahme werden der Wirtſchaft Frachterſnarniſſe von rd. 6 Mill./ erwachſen. Börſenberichte vom 6. Oktober 1926 Mannheim belebt Die Börſe war heute anfangs ruhig, im Verlaufe belebte ſich das Geſchäft, wobei die Aktienkurſe im Terminverkehr weiter anzogen. Sehr feſt lag auch Kriegsanleihe, die auf 0,622/ anzog. Es notierten: Badiſche Bank 150, Pfälz. Hypothekenbank 135, Rhein. Creditbank 130, Rhein. Hypo⸗ thekenbank 140, J. G. Farben 293, Continentale 75., Mann⸗ heimer Verſicherung 109.., Seilwolf 56, Benz 83, Gebr. Fahr 37, Germania Linoleum 188., Knorr 129, Koſtheimer 75., N..U. 104, Pfalzmühle 120., Zement Heidelberg 135,5, Rheinelektra 142, Wayß u. Freytag 135, Mannheimer Gummi 60, Weſteregeln 156, Zellſtoff Waldhof 187,5, Zucker Frankenthal 90, Zucker Waghäuſel 102,5, alte Rheinbriefe 11,80., Kriegsaneihe 0,60772, 0,6227. Frankfurt feſt Die feſte Haltung der geſtrigen Abendbörſe übertrug ſich auch auf den heutigen Geſchäftsverkehr. Die Lage auf dem Geldmarkt iſt beſſer geworden und in Verbindung mit der gebeſſerten Wirtſchaftslage hat die Grundſtimmung der Börſe eine weſentliche Beſeſtigung erfahren, die vielleicht noch größer iſt, als ſie in den Kursbeſſerungen zum Ausdruck kommt. Auf allen Gebieten betrugen die Kursbeſſerungen im Durchſchnitt nämlich nur—2 v. H. Beſonders waren wieder die mittleren Banken begehrt, die auch über 2 v. H. anziehen konnten, ferner die verſchiedenen Oelwerte, auch Petroleum im Freiverkehr, die 4 v. H. anzogen. Der Abhruch des Streikes in Hamburg war auch den Schiffahrtswerten günſtig. Von den Montanwerten gingen Buderus ſtärker um und hatten einen Kursgewinn von 3 v. H. bis zur erſten Notiz aufzuweiſen. Der Rentenmarkt war weſentlich ſtiller, wenn ſich auch die Kurſe knapp behaupten konnten. Im Verlaufe trat aber hier doch ein leichter Rückſchlag ein, von dem beſonders Türken und Ruſſen betroffen wurden. Mazedonier und Serben dagegen eine Kleinigkeit feſter. Berlin bei feſter Grundſtimmung nicht einheitlich Die ſchon geſtern hervorgetretene Befeſtigung ſetzte ſich heute fort. Die Spekulation benutzte ſpäter die geſtiegenen Kurſe zu Realiſationen, ſo daß bei an ſich feſter Grund⸗ ſtimmung die Kursbewegung nicht einheitlich blieb. Durch⸗ Durchſchnittlich betrugen die Gewinne—3, vereinzelt auch 4 v. H. In Bank⸗Aktien große Umſätze. Schiffahrts⸗Aktien wurden in die Höhe geſetzt. Deutſche Erdöl gewannen bei großem Geſchäft 8 v. H..G. Farbeninduſtrie ſtiegen zeit⸗ weilig 7 v. H. Kohlenaktien bewieſen große Feſtiakeit. Aus⸗ landsrenten wurden bei leichten Abſchwächungen realiſiert. Für heimiſche Renten erhielt ſich das Intereſſe. Berliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4¼ u. 5 v. H. Amtlich 5. Oktober 3. Oktober K 9— in.⸗M. für G. I B. G. L B. M. ane%/ Holland.... 100 Gulden 167,83 168,25 167,79 168,21 168,47.5 Buenos⸗Aires.. 1 Peſ.1,71 71.214J.716].78 10 Brüſſel...„„ 100 Franken11,41 11,45 11.5051 11.545 61.—[7 Oslo. 100 Kronen91,88 02.10 91,865.92.07 112.50 5,5 Stockholm..„„. 100 Kronen 112,06 112,34 112,03 112,31 112,50 4,5 Kopenhagen.„ 100 Kronen 111,32 111,60 111,88 111.61 112,50 5 Danzig.... 100 Gulden 81,40 f 81.60 64,85 81.55 81.—[5,5 Liſſaboen.. 100 Eskudo21,475 21.515 21,675 21.725453,57 3 Helſingfors.„„ 100 finnl. M. 10,545 10.565 10,542 10,582 61.—.5 Italien. 100 Lire 15,80[15.84 6,98 J16,12 81.— 7 Londoen„„. 1 Pfd. 20,839] 20.389 20,841 20.891 20,48 5 New⸗Hork..„„„ 1 Dollar[.1925 4,2025.188.209 4,196 4 Paris. 100 Franken 11.805 11,905 12.0612.10 12.—7,8 Schweiz.„ 100 Franken 60.98]81,18 61.— 81.20 J81.20 3,5 Spanien.... 100 Peſeten] 63.07[63,23 62,92[63.03 81,— E Nan 10 2,087[ 2,041.039] 2,043] 2,092.8 Konſtantinopel.. 1 türk, Pfb. 2,142 2,152 2,155 2,165 16,45 10 Rio de Janeire... 1 Milreis 0,625 0,62/ 0,623.625.378] 3,5 Wien. 100 Schilling]59,20 59,34 59,21[59,35.70 7 Pragg 100 Kronen 12.414 12,454 12,411 12.451 85,062 6 Südflawien...„. 1C0 Dinar 7,415 7,435 7,4150.4850 81.— 7 Budapeſt.„„ 100 000 Kronen] 5,87 5,89 5,87 5,89[85,002 6 ofia.. 100 Leva 9,03 3,04.03.04 61.— 10 Athen...„„ 100 Drachmen4.99.01.99.01 81.— 10 Kairo 1 Pfd.] 20.874 20.526] 20,674] 20826“— § Kaffee⸗Wochenbericht.(Mitgeteilt von Morris A. Heß G..b.., Hamburg.) Die matte Stimmung am Kaffeemarkt ſetzte ſich in der abgelaufenen Berichtswoche fort. Infolge niedrigerer Offerten von Braſilien exlitten die Termin⸗ märkte eine weitere Abſchwächung, die erſt gegen Ende der Woche einer leichten Erholung Platz machte. Der Konſum iſt weiter außerordentlich zurückhaltend und unterhält nur kleine Läger. Die verfügbaren Vorräte beginnen allmählich knapp zu werden, ſo daß ein plötzlicher Umſchwung in der Tendenz nicht unwahrſcheinlich iſt. Großhandelspreiſe vom 2. Okt. je nach Güte und Beſchreibung: Santos(ſuperior bis extra⸗prime) 1,80—1,95 /, gewaſchene Zentralamerikaner 2,10—2,30 /, gewaſchene Maragogypes 2,70—2,95 für 74 Kg. roh verzollt ab Lager Hamburg. KRurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Börſe vom 6. Oktober Baule⸗.6. 8. 6. 05 Aen IRhein Braunk.. 225, eer-Suter.95.—92,75 Altg. D. Creditbk.—.—134.5 Salzw. Heilbronn—.—127.51Eitling. Spinn. 4. 200,0 Baziſche Bank. 149,0148,0 Tellus Bergbau. 72.—78.— Faber, Joh. Blei—..— Bankf. Brau. Ind. 158,5—,— BK. u. Laurahütte 62,25 Mühlh.—.——.— Bayr.Bodencr B. r 1. G. Farbenind. 286.0296.0 Baur. Hyp. u. Wöb 168,0106,0 Cransport⸗Alktien. ahr Gebr. Piem. 29,2840.50 Barmer Bankver. 182,5185.7 Schantungbahn.—— elt.Guill. Carls T 158,7157,0 0 — 20,7 230,0 Hapag einmech. Jetter.—.—.— Tomm u Prioatb. 149.149.0 Beiee l0d 2 10 Sentf orK. 80 60 THarmſt. u. NRat. B 231,0235,0 Oeſter.-H. St....—Fuchswaggon. 0,7509,560 1 Deutſche Bank 175,5/180,2 Baltimore& Ohio 96,1596,— Goldſchmidt Th.. 124.5125,0 D. Eſſekt.u. Wechſ. 121.0123,0 Induſtrie⸗Aleti Gritzner M. Durl. 120,0120,5 D. Hypothekenbk. 151.0138.1 ien. Grkrftw. Mhm.55/ D. Ueberſee⸗Bani 116,0117,7 Cichb.⸗Mannh.-J.—.—Grün, Bilfinger. 119.7117.0 D. Bereinsbank.97,5097,50§, Kempf.Sternb. 157.0158.0 Haidé Neu, Näh⸗- 51,4054.50 Hyp.⸗Bant 135,0137,0 Schwartz⸗ Storch. 136,0136,0 Hirſchaupf.u. Mek. 115,0115,0 Relaüt u. M. G. 151.20152, Perger.. 130,0130.0 och⸗ und Tieſbau 90.—95.— eld. Ered.⸗B 139,0144,0 Adt, Gebr..... 43,.—46,—Holzmann, Phil.. 133,7135,5 ——————.——.— Accumulatoren.—.———Holzverkohl.-Ind. 52.—.50 Deſter, Ered. Anſt. 6,55.55 Adler Oppenheim— Junghane Stam. 92,50100,0 Pfälzer Hyp.,Bk.——139.5 Adler Klever 5. 63,0559,—[Rammg. Kaſſersl. 133.0184.0 Reichsbank... 160,2163,5 A. E. G, St.⸗A. 160,5162,5 Karlsruher Maſch. 44.—43,.— Rhein. Credithank 150,0181,0 Alcheſ. Buntpap.— Kemp, Steitin.—.—— Rhein. H9p.-Bank 140,0140,5 Aſchaff.—.—„136.2/138.0 Klein. Sch&Becker 82.7563.— „Disconto 139,7141.0 Bahnbed Darmſt. 29,50ſ29,50 Knorr, Heilbronn 126,0120,5 Siger Banse, 5,55.55 Sad. Elektr..—.9,12 Sa“ Braun 44.—44,50 Württb. Notenbk. 150,0130,5 Sad. Maſch. Purl. 229.0422.0 Krauß& Co, Lock.—.——.— MannhvBVerſ.⸗Geſ.—. Baſt.⸗G.„ 130.0 135,.0 Lahmeyer& Co. 144.0144.7 FF Geſ.— 88.—658,—8 rt Rothe 36.—36. Grantr.a. W.——Bergm Elettr.. 187.9189.5 Sudwigeh Walzm 104,5107.7 Bing Metallwerke 65,1569,85 Cutz Maſchlnen.—.—— Vergwerk⸗Aklien. Brem- Veſigh.Hei 81.——.— Luß ſche Induſtr. 28.— 22.— 9 7 62.5 1eib 8 TBochumer Guß. 160,0162,5 Cement Heide 5 190,5136, Mainkraftwerke 107,00104,5 1D. Luxemb. Berg 169, 8 ri 158,0156,5 Cont. Nürnp. Bzg.——, Moioren Deuß.—— t Seerw, 170,0142.00Daimier Motor, 85.—f93,50 Motorf. Oberurſ.—.—658.75 Geiſenk. Gußſtahl——25 D. Gold-u..-Anſt 172,0.0 8 7005 99— .—Nrh. r Spier 71.— ersleben 144,0/145,0 Dingler Zweibrück—.——,— Peier Union Seiſt. 97,5099,.— E 5.[6. 5. J. 6. 5. 6. Ahenania Aachen 80.0080.— Zellſt. Waldbof St 184.7188.08% D. Neichsanl..7000, 600 Riebeck Montan 154,5156,5 TZuckerf. B. Wag. 103,0102.54½% 6 9.⸗Sch.—,— Rodberg Darmſt.—.——.— Zuckerf.Frankenth 89.— 89.85 4% B. Schutzg, 98.65.50 JRüttgerswerke. 124.5129,5 Zuckerf. Heilbronn 102,0102.94% D. Schutzg. 14.65 8,50 Schlinck& C. Hbg.—.——.— Zuckerf. Oſſſtein.——128.0Sparprämie. 1919—.——. Schnellpr. Frank. 76.5079,25 Zuckerf. Rheingau—.—100.0/5%% Pr. Schaganw.——— Schramm Lackf., 69.—69.25 Zuckerf. Stuttgart 103.5103,5 40½ do 93 73⁰⁰ 255 TSchuckert, Nrog. 140,0140.0 Freiverttehrs-Kur e.%% ud. onſ. 0·560 0. Schuhfabrik Herz 58.—59,50— 399 3 6⁴⁰ Salinbufir. 2Wol 56,2556,25 Elberſeld. Kupfer————%,„.8150.740 0 TSiemensäHalst 202 5203.5 Entrepriſe pier———.—[4% Babunt v1919.600 Südd. Orabt.—.——— Flarehelber.. 121..123.0 3¼ do. abgeſt.5200.6e0 .Led. St. Ingbert ,——.— Mansſe W„% 121,0122.03%8 do. von 1696—.—— Teicolw. Beſigh-.—.— Raftatter Waggon.—.— 40/ Bayt. Ciſ. Anl..S600.625 Ber. Netſ. Sei. 26.—— Sden Koitteett,, er. deutſch. Oelf. 79.—.— 8 0—.—.— ..ch. Ind.Mainz 49.25 51.10 Feſtverziusliche Werte. 4c/ Bay. Pf. E. P. 1,45 1,40 Ver. Ultramarinf. 147.1/149,04½%% Mym.1914——[.8¼9/% do..45.—.— Ver. Zellſt. Berlin 108,3 109,0 3%„„1902—.—.—4% Heſſ. v. 50.06.500ſ0, 500 Vogtl. Maſch. St. 59.—59.—4½%„ 1904/5—.—.—8½/%„ abgeſt..550—. Bolgi SHäff. St. 112.5113.55%1 Pt. Reichsanl. o,8780, 6203%.5500.610 0—8 Volthom. Seil.K 56,25 54.504% do unk..1925—.———4% Säch. St.⸗A.18—..— Wagg 6 Freytag 151,21136,58% D, Reichsanl, 0,560——4% Württ. k. 1815—.— Berliner Börſe vom 6. Oktober TAllg. Elettr.-Geſ. 189.20162.2JHeutſche Kali. 124.01124.2 3 71154.5 Anglo. Et. Guano 95,6595,15 TDeutſche Maſch. 168,0108,7 Barmer Bankver. 132,0135,0 Anhalt. Kohlen-, 106,5 105.5 Deutſche Steinzg. 153.5155,9 JBerl. Handelsg. 220.00432.) Anneger Gußſtabi 28.7800e Heuſſch. Roürd. 8, 1888.45 TCom. Privatd. 144. Alcaß9 Zellſt.. 186.5139,0 Deut——5. 81.—83.— 4 8.Maſch 98,75100,0Donnersmarck 2 8 ————————— THSarmi. u..-B. 21.5/204 H Saßge Maſch 0—89.—5 Balcke Maſchin..—.— 640 Hürener Metall. 54.—81, 1 4 Mlbirſer Etr. 115.)18. J. Penber, 2 Soren e 1368ſ 3 emberg. 224.6214.7 Dynamit Nobel 1386,5140,2 Tokesbner Banr 149718815 1Bergmann Elkt. 155,2159.0Elberfeld. Kupfer 8 1Mitteld. Kredb. 139.7 136.0Berl.-Gub. Hut. 224.7224.7 Elektr. Lieferung. 150,9149,0 R i0 0 nt 159.5 162.5 JTBerl.Karlsr.Ind 116.0120,21Elttr. Licht u. Kr. 157,2158. Abein Ereditdank—.—133.0 1Berlin. Maſchb. 90, 7580,25 Cmaille Ulleich.41.0 7—Berzelius Bergw..———Enzinger⸗Union 91.7594.50 Biug Rürnberg 69.—65.— 70 0. arbenie 26.6890 2 chütte. Harbenind. 286, Schantungbahn 7,7a 8,50 ochum. Gußſt. 160,5 162,00 FeldmühlePapier 145,5140,5 Allg. Lot. u. Str. 170..169.0 S. Raue& Guill. 156,0156,2 Sübd. Eiſenbahn 130,0130,00Braunk. u. Brikets 157.0158,0R. Friſter.. 59.—59,— Baltimore. 96,25—— Br.-Beſigh. Oelf. 33.5085,— Juche Waggon.0,550ſ0,550 JDeutſch⸗Auſtral. 150..165,0 Premer 72,50 75,— Gaggenau.⸗A. 45,7546.— Tgapag...„ 16,8169,0 Suderus Eiſentw, 100,0 105.5 Gebhard Textil 90,— +., Südamerita 149.6154.)0Chem. Heyden.. 119.0119,5 TGelſent, Bergw. 170,5142.0 IHanſa Oſchiff. 1J. OChem. Gelſenk.. 94,7598,500Gelſenk. Gußſtah. 2,—88.— Rorbdtſch Lloyd 165.0ſ167,5 Chem. Albert.„ 141,0144,00Henſchow 4 Co. 76.—75, Roland-Linie„„rConcord. Spinner 95,6097,35 German. Porti⸗3. 15).5 156,0 — Kali 8 detſ... z Dürkoppwert, St.—.—[Pf. Nähm. Kayſer 56,—58.— Perein. Elbeſchiſf 64.—74.-TDaimler Motor. 62,75 84,25 Gerresheim. Glas 156,0159.0 al* 155,0 157,7 Püſſeld.Rat. Pürr 99,—40,—Philipps-G. Irt 31.— 30,75 Induſtrie⸗Aktien. L Deſſauer Gas 151,3152.2 TGeſ..eikt. Unter. 178.0178,5 Klöcner⸗Werke— Eiſen Kaiſerslaut. 40,2542,—Porzellan Weſſel———.—] Accumulatoren 145,3——[Tötſch.⸗Luxemb. 160,7161,7 Gebr. Goedhardt 76,5075,— 0 5 8 „148.7151,0 TCir. Licht u. Kr. 155,0ſ158,2 Rein. Gebb& Sch. 88,6083.60 Toberhebarfe 85 69.50 72.— Elſ. Bad. Wolle. 51.5049,— Rheinmetall. 9—.— I5o, Eiſen(Carch)—70.— Emagrankurt⸗-t..350.38 Rheinelektr, Sta. 130,14.5 1Pöönik Berndau 122,0123.0 Emaille St. Ulrich 45,5047,—iih. Malch. Leud. 48,—44.50 Adlerwerke.... 68,—88,65 ITDeutſche Erdöl 159,2167,0 Goerz C. P. Adler& Oppenh.—5.Eiſenb. Signl. 101,0102,Goldſchmidt, Th. 606 125,0 .⸗Gf. Verkhrew.—,———(Deutſch. Gußſtahl 101.01102,0[Gothaer Waggon 90.50 90.— Alexanderwerk.„ 64,75 83,—Deutſche Kabelw. 99,251101, 71 Gritner Maſchin. 119,0121,0 . 81,—80,25 E. M 5, J 6. 5. J. 6. 5. 6. Grkrftw. Mhm.6%———.—[TOberichl. E. Bed. 71.—71.—Heldburg. 82— 80-81 Gebr. Großmann 92.—61.25 TOberſchl. Eiſen. 72.—76.— Hochfrequenz.118.—.— Grün& Bilfinger 1190, 119,2T Oberſchl. Koksw. 120,7123,5 Krügershall Hand 113,5 Gruſchwitz Textil 71.—73,.—[TOrenſt.& Koppel 119,0——Petersb. Int... 5,— Hackethal Draht 93,—95,75TPhönix Bergö. 121..123,5 Ronnenberg...—.— 49.— Halleſche Maſch. 150,0151.7] Rathgeber Wagg. 71.7572.— Ruſſenbank...35.— Hammerſ Spinn. 120,0119,1 Reisholz Papier. 190,5 200,0 Sichel& Co.....—.— Hannov. M. Egeſt. 77.—.76.—LRhein Braunkhl. 224,0227,0 Sloman Salpeier 70.—70.— E Hann. Waggon. 14.5014.—[Rhein. Chamotte.——75.— Südſee Phosphal 58.—61.— 950 6. 14— 4 F 87.5087.75 .⸗Wien Gum. 0,—Rhein. Ma ed. 44.—— 1 Hariort Bergwrk. 69,6867,— TRheinſtahl. 159.0161.0 Harpen. Pergbau 1990170,[Rhenania Chem. 78.5076,65 Holl i Harimann Maſch, 43.5048.—TRomb. Hütten. 13.7514.— Reichsſch— 996 Hedwigshütte.. 127,0125.2 Roſitzer Braunk. 85.7595.75 VIiX.5400.597 8 5 Maſch. 54,—58,50Koſither Zucker.. 80,5065.— 8 7 indr.& Aufferm. 70.—14.— TRütgerswerke.125..1275 W. 4ker.5400.5 P10 14 5 der 10,0f1600Sh 1137105 89 B. Reichsani. irſchberg Leder 104,„OTSalzdetfurth.. 175,2178.53/9/ 2 Tgolſcy Eiſ. u. St 140,7/192,0 Seroin. 135, 159,73% loS. Reichsanl.515 JHobenlobe-Wrt. 41,303,— Scheidemandel. 4065 41,15 4% Peß. Kon 710 Phil, Holzmann. 1347135,7 Schubert& Satz. 196,0202,0 5 onſols 0,572 Horchwerke... 88,50ſ68,50 FSchuckert C Co. 136,1180,5%%%.580 Humboldt Maſch. 65,—60,75 Siemens Elektr..— 4% Bäyer. A. 6˙299ʃ0.800 JFiſe Bergbau. 10.5 109.0 ESiem. 4 Halete 200 0208,0/ Pn..500-588 M. Jüdel& Co. 126,5127,00TSinner.⸗G. 64,5084.— 39% Bayer. Anl. 0,8500,880 Gebr. Junghans 94.05160,0 Stettiner Bulkan 68.50ſ65,— 5% B. Kotlenanl. 18,1012.88 Kahla Porzellan. 60,——,— StoehrKammgrn 173 0175,0% Prtß. Kalianl. 5,80.5,60 Kaliw. Aſchersl.. 143,2145,2 Stoewer Rähm.. 68,7589.503, Roggenwert. 7,65/ J,50 Karlsr. Maſchin. 44 75 44.— Südd. Immobil. 68,— 69,755% Roggenrentb, 9,65, 7 Kattowitz. Berg.—.——.—Teichgräber.—.———9 nde n.36.80 „M. Kemp...—— Teleph. Berliner 91.—01.—„Lanbſch.Rogg..35.35 Klöcknerwerte.. 125,0127,2 ThoerlSelſabrit-. 89.—98.50 b) Ausl. Rentenwerte. C. H. Knorr. 127,5148,2 Unionwerke Maſch—.——.—%% Mexikaner Kollm& Jourdan 70,5072,.—Ber. B. Frlf Gum. 69,—72.—4½ Oeſt Köln Rottweiler.143,2145,5Ver Chem. Charl. 119,0122,0 4% Gehr. Körting.. 85. 88.— B. Diſch. Nickelw. 171,7172,004% conv. Rte..50 e BGansſigfflh 3128174/%—Silberrte.— — 0 70% 1 2—38 150..150 5B.Schuhfens W 64,50.65.75 4½/%, Papierrte..40 Laurahütte 8 chatza. 23.— 23.25 E E — — .62,7566,50Ber. Ultramarinſ.—.— 148,5 Linde's Eismaſch. 161.2101.00Vogtländ. Maſch. 60,85 Lindenberg... 56.50 58,—[Wanderer⸗Werke 187.) 775 Soniete. 10¹.0 60——————— Linge uhfabr.——68,—.Weſtereg. Alkali 151,5158,0„.-Los 34.50 1 Linte& Hofſm. 72,—75.50Picing ⸗Eement. 141,7142,004%% uSt.1913 21 Ludw. Loewe& Co 196,5196,0 Wieslochontwar⸗ 110,0107.0 16%0—— 1914 83 5— 510 1055 Bagd.⸗Eiſ.] 31,5031.— 100,0 4% Püct.uniſ Ant.——1 4 C. Lorend.. 105,0106,00Wittener Stahl 105,0 108,040 Goid Lothr. Portl.Cem—.——,— Wittener Cußſtahi 59,75 58,— 29 Sron..0 438 Magirus.⸗G. 50, 58,25 Woiſ, Bucau. 54.—P4.853% Oe.M. Stb.ale—.—19.80 JMannesmann. 14J.00151,0Zeliſtoff Berein. 109,8103,2 3% Oe-UXSr(10—.— IManzſeld. Akt. 11, 12%“Beüttoff Waldhoj 184..157.04% He. Goldprior.—.—18.50 Mech. Web. Lind. 189,7192.0 Sreiverkehrs⸗Kurſe.% éüdöc aß———. Mix& Geneſt. 120,5128,0 utſer ee Matoren Deug. 72.—fä,oſadler Kah. 34.——.—½„Dbliga,———.— Motorb. Mannh. 39,—80,25[Hergb. Präfid..—.——.—47% Mnat. Ser. 1 34 75.28.— ——¹ i 38.401.85 —— 24.—50.———— 0 Neckar Fahrzg. 103,0,117,00 Deutſche Petrol.—.—94,—4½0 Nordd Wollkämm 146,0145, 0 Diamond 28, Eebnanteu.———.— 26125,155%1 Tehuantehec. i 8 -Golbrente 24.—24.— 0SStahlwo.d. J9p 18,0 138,0,4% Kürt. Ad.-Anl. 15.—15.90 11 27.75½7/18 40%-Sollob. 1011 16,3518.75 (Mütwoch, den G. Oktober 193 ——wü— Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe7 7. Seite. Nr. 402 Aus der Pfalz Weinleſe in der Pfalz— Steigende Preiſe für Portugieſermaiſche Die Weinleſe wird im Laufe der Woche an der oberen beginnen. In den geſunden Wingerten ſind die rauben ausgereift. Die Portugieſerleſe iſt vielerorts be⸗ endet. Nach Menge ſchätzt man in der Pfalz den Ertrag auf einen Drittel bis halben, bis ſtellenweiſe einen Dreiviertel⸗ Herbſt. Die Güte der Portugieſerernte befriedigt. Moſt⸗ gewichte wurden bis zu 85 Grad nach Oechsle und darüber ermittelt. Das Geſchäft war durchweg lebhaft und dement⸗ ſprechend auch die Preisſignatur eine hohe. Man yverſteht kaum wie die hauptſächlich aus Württemberg ſich rekrutieren⸗ den Käufer aus Wirtekreiſen bei ſolchen Einkaufspreiſen auf ihre Rechnung kommen können, auch wenn man den Ernte⸗ ausfall dieſes von ſeher hauptſächlich Rotwein konſumierenden Gebietes in Rechnung zieht. An der oberen Haarbt wurden fütr die 40 Liter Trebermaiſche von Mk. 20—22 und für Ge⸗ keltertes von Mk. 600—660 die 1000 Liter bewilligt. Die Mittelhaardt notierte für die Logel Maiſche von Mk. 22 bis 25 und für Portugieſermoſte von Mk. 700—800 die 1000 Liter. An der Unterhagrdt koſteten die 40 Liter Maiſche von Mk. 20—22 und Gekeltertes von Mk. 600—720 die 1000 Liter. Im Zellertale wurden für Maiſche das Viertel (S Liter) Mk. 4 angelegt, was einem Logelpreiſe von Mk. 20 gleichkommt. Das Alſenztal erzielte ungefähr den gleichen Satz. Falls das Wetter gut bleibt, will man die Weiß⸗ traubenleſe noch hinausſchieben, da die Qualität nur noch ge⸗ winnen kann. Einige Oberhaardter Orte haben allerdings den Leſebeginn auf dieſe Woche feſtgeſetzt. * * Altenglan bei Kuſel, 5. Okt. Ein gräßlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich geſtern nachmittag zwiſchen hier und Theis⸗ bergſtegen. Mehrere Arbeiter trugen eine 6 Meter Schiene auf der rechten Schulterſeite, nur der am Schluß gehende lebige Arbeiter Emil Weber von Eſchenau bei Kuſel trug ſi auf der linken Schulter. Als die Schiene auf Kommando na rechts abgeworfen wurde, wurde Weber mit zu Boden ge⸗ riſſen. Dabei fiel ihm die Schiene auf den Kopf und zer⸗ trümmerte ihm beide Kinnbacken. In ſchwer verletz⸗ tem Zuſtande wurde der Unglückliche ins Kaiſerslauterer Krankenhaus gebracht. * Ilbesheim bei Landau, 5. Okt. Der Tagner Otto Foltz hat eingeſtanden, derjenige geweſen zu ſein, welcher Dudwig Stein von Arzheim auf der hieſigen Kirchweihe das Meſſer in das Rückgrat ſtieß; Foltz ſtammt aus Göcklingen. Die vier anderen inhaftierten Göcklinger wurden darauf aus dem Unterſuchungsgefängnis entlaſſen. : Kaiſerslautern, 5. Okt. Einer Butterfrau aus Nie⸗ derkirchen wurde am Weſtbahnhof ihr Geldbeutel, der den geſamten Markterlös enthielt, geſtohlen. konnte noch nicht ermittelt werden. *Altenbamberg bei Kirchheimbolanden, 5. Okt. Der bis⸗ herige Gang der Unterſuchung hat die Angaben des Bruders des Ermordeten, Peter Dern, beſtätigt. Danach muß der Täter eine ortskundige Perſon geweſen ſein, die ſich das Ge⸗ ſicht geſchwärzt hatte. Die Vermutung, daß Peter Dern irgend etwas mit dem traurigen Vorkommnis zu tun hatte, wird von der Staatsanwaltſchaft als völlig falſch erklärt. * Waldfiſchbach bei Pirmaſens, 5. Okt. Auf dem Grüh⸗ ling'ſchen Hofe kam es am Sonntag zwiſchen zwei Männern zu einer ſchweren Schlägerei, in deren Verlauf der Tagner Schmitt ſeinem Gegner einen ſolch heftigen Schlag auf den erlegen iſt. Der Täter wurde verhaftet. deſſen Wahlrecht Der freche Dieb Kopf verſetzte, daß er im Laufe des Tages ſeinen Verletzungen nicht ruht. Sportliche Rundſchau Eroffnung der Jugenöführerkurſe für Leibesübungen * Karlsruhe, 4. Oktbr. Bei der ſchon gemeldeten Eröff⸗ nung der Jugendführerkurſe für Leibesübungen und Jugend⸗ üflege hieß Oberſt Blankenhorn in einer Anſprache die Erſchienenen willkommen, wobei er einen Vergleich mit den Aufgaben der Polizei, die ebenfalls Führer für die Jugend heranbilden will, und mit dem in der heutigen Zeit gehotenen Ziel der Einfachheit zog. Der Vorſitzende des Landesver⸗ bandes für Leibesübungen und ee Oberleutnant Brenner, ſprach hierauf über„Die Aufgaben der Jugend⸗ führer“. Kein Amt ſei ſo verantwortungsvoll wie das des Jugendführers. Die Ausbildungskurſe ſeien ein Bedürfnis geworden. Da die Zahl der Teilnehmer ſchon ſehr groß ſei, ſeien etwa 100 für ſpäter vorgemerkt worden. Den ſtaatlichen Behörden gebühre Dank, daß ſie die Kurſe unterſtützen. Im folgenden ſchilderte Regierungsrat Broßmer vom Unter⸗ richtsminiſterium, wie der Führerkurs nur dadurch zuſtande⸗ kam, daß dem Unterrichtsminiſterium einige Tauſend Mark zur Verfügung geſtellt wurden. Große Probleme ſeien noch in der Jugendpflege zu löſen, ſo die Auseinanderſetzung mit Schule und Kirche uſw. Baden habe ſich immer mit der Jugendführerausbildung beſchäftigt. Noch ſei es nicht ganz gelungen, die erſtrebte Einigung mit Schule, Kirche und Elternhaus herbeizuführen. Für die Lehrer ſei es eine ernſte Pflicht, an der Jugendpflege mitzuarbeiten. Darauf nahm der Vortragskurs ſeinen Anfang. Landes⸗ jugendpfarrer Horning hielt dabei den grundlegenden Vortrag:„Jugendöpflege, Jugendbewegung, Jugendfürſorge.“ Ferner werden im Laufe der Woche ſprechen: Regierungsrat Broßmer über„Leibesübungen und Jugendpflege“, Diö⸗ zeſanpräſes Hirt„Vereine und Familie“, Direktor Eichler über„Neue Strömungen auf dem Gebiet der Leibesübungen“, Prof. Dr. Ballweg über„Vereinsarbeit und Schule“, Pfarrer Bürk über„Genußgifte und Jugend“. Turnlehrer Linnenbach über„Schwimmen und Lebensrettung“, Ge⸗ ſchäftsführer Fahrenbruch über„Jugendherbergswerk'“, Geſchäftsführer Wolpert über„Vereinsverwaltung und [Glieberung der Verbände und Ausſchüſſe“, Sportarzt Dr. Ullmann jeden Tag eine halbe Stunde über„Hygiene und Leibesübungen“. Daneben läuft die körperliche Ausbildung, deren Durchführung die Turn⸗ und Sportlehrer Maier, Neu⸗ berth, Linnenbach, Twele, Ries⸗Mannheim, Langenſtein, Kappler⸗Pforzheim, Remmler⸗Freiburg übernommen haben. Zugelaſſen ſind 100 Teilnehmer aus ganz Baden und aus allen Berufen, ſodaß ſich die in der Ausſchreibung der Kurſe betonte Gemeinſchaft in der Tat verwirklich hat. Houben in Paris geſchlagen Paris, 5. Okt.(Drahtber.) Der ehemalige deutſche Kurzſtrecken⸗ meiſter Houben ſtartete am 1. Tage des Jean Bouin⸗Feſtes in Paris in einem 150 Meter⸗Laufen, war aber ſchlecht disponiert und wurde nur 5. Sieger blieb der Holländer van der Berghe in 16,4 Sekunden.— Ein ſehr intereſſantes Rennen war der 1000 Met.⸗ Lauf, bei dem der Schweizer Paul Martin den Franzoſen Baraton in:93,2 Minuten glatt ſchlug.— Das 300 Meter⸗Laufen gewann der Schweizer Imbach in 95,6 Sekunden und über 9000 Meter ſiegte der Schweizer Soegren. Auch der zweite Tag des Jean Bouinfeſtes wartete mit ſehr Pardee Leiſtungen auf. Houben vermochte ſich auch hier wieder nicht e und konnte im 100 Meter⸗Lauf nür den 4. Platz belegen. Van den Berghe lief ein ausgezeichnetes Rennen und fing den Fran⸗ zoſen Andre Mourlon um Bruſtbreite im Ziel ab. Der franzöſiſche Meiſter Degrelles wurde ſogar nur Fünfter hinter Houben. Der Krefelder machte ſeine Niederlage über 100 Meter inſoſern etwas wett, als er im 200 Meter⸗Lauf wenigſtens hinter van den Berghe den 2. Platz vor Mourlon und Auvergne belegen konnte. Die 1500 Meter⸗Zeit von Baraton mit:03,4 Minuten iſt nicht überragend, ſein Landsmann Martin lag 1,50 Meter hinter ihm. Von Welt⸗ rekordnähe kann jedenfalls bei beiden keine Rede ſein. Einen neuen ſranzöſiſchen Rekord ſtellte Paoli auf, indem er die Kugel 14,69 Met, weit warf. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. van den Berghe⸗Holland 10,8 Sekunden; 2. Andre Mourkon⸗Frankreich, Bruſtbreite; 3. Auvergne⸗Frankreich; 4. Hou⸗ ben⸗Krefeld; 5. Degrelle⸗Frankreich.— 200 Meter: 1, van den Berghe 22 Sekunden; 2 Houben 1 Meter zurück; 3. Andre Mourlon; 4. Au⸗ vergne.— 400 Meter: 1. Imbach⸗Schweiz 49,6 Sekunden; 2. Paulen⸗ Holland 2 Meter zurück; 3. Paul Martin⸗Schweiz.— 1500 Meter: 1. Baraton:03,4 Minuten; 2. Seraphin Martin⸗Fwrankreich.50 Meter zurück; 3. Péle.— 500 Meter: 1. Fklöf⸗Schweden 15:19 Minuten; 2. zurück; 3. Péle.— 5000 Meter: 1. Fklöf⸗Schweden 15:19 Minuten; 2. Guillemot⸗Frankreich.— Kugelſtoßen: Paoli 14,69 Met.(Inlands⸗ rekord). Hocken V. f. R. Heilbronn I— T. V. M. 1846 1 224. Die erſte Mannſchaft erledigte eine Rückſpielverpflichtung in Heilbronn und trat dem dortigen V. f. R. gegenüber. Das Spiel konnte die Spieler nicht befriedigen, da ein für Hockey ganz und gar nicht geeigneter Platz— zudem noch in Fußballausmaßen— und außerdem 2 der Hockeyregeln wenig kundige Herren das Spiel zu keinem wirklichen Spiel werden ließen. Das Endergebnis be⸗ darf unbedingt einer Korrektur auf 712, da von Mannheim erzielte Tore infolge falſcher Regelauslegung nicht gegeben wurden. Turn⸗ und ſyechtklub II— T. V. M. von 1646 11:4 Die 2. Mannſchaften zeigten ein jederzeit ausgeglichenes Spiek, wobei die 46 durch überzeugendere Stürmerleiſtungen am Ende mil obigem Reſulat im Vorteil waren. Turngemeinde Heidelberg 1878 III— T. V. M. 1846 1I1:8. Den knappen Erfolg verdanken die Mannheimer der glänzenden Abwehr ihres Torwartes. Allgemeines k Wiedereröffnung der Sportſchule Fritz Bargmann. Vor geladenen Gäſten fand am Freitag(1. Oktober) die Wiedereröffnung der Sportſchule Fritz Bargmann ſtatt. Zweck der Schule iſt, den Körper und ſeine Organe, insbeſon⸗ dere Herz und Lunge geſund und widerſtandsfähig zu machen und zu erhalten. So wurde denn bei den Vorführungen der Hauptwert auf eine gleichmäßige und ſyſtematiſche Durch⸗ bildung des ganzen Körpers gelegt. Die Kinder, die von drei Jahren an vertreten waren, zeigten eine wohldurch⸗ dachte Gymnaſtik, die auf modernſter Grundlage aufgebaut war. Beſonders intereſſierten die Methoden, durch die bei Kindern Gebrechen— im vorgeführten Falle Stottern— entfernt werden. Während die Damen gymnaſtiſche Vorfüh⸗ rungen zeigten, die beſonders auf die körperlichen Ver⸗ anlagungen der Frau zugeſchnitten waren, zeigten die Herren außer einer energiſchen körperlichen Durcharbeitung, bei der immer wieder die Atmung betont wurde, noch die ergänzen⸗ den Uebungen mit dem Medizinball und an der ſchwediſchen Leiter. In einem Schlußwort wies der Leiter der Schule auf die großen Vorteile einer richtigen Gymnaſtik insbeſon⸗ dere auch für ältere Leute hin, die dadurch ihren Körper ge⸗ ſund und widerſtandsfähig erhalten. Nach dem Geſehenen zu urteilen, wird die Schule ſicher noch weitere Anhänger finden und manchen Kreiſen eine Stätte körperlicher Geſun⸗ dung bieten. Wählbar als Zum erstenmale in Mannheim! iſt Leander Sinnhoffer, Kaufmann, Mann⸗ irksräte u. 45 Kreisabgeordnete zu wählen. wohnhaften Kreisangehörigen, die im Zeit⸗ Amtliche Bekanntmachungen In das tragen: a) zu folgenden Firmen:* 1. Vertrieb,/geſellſchaft für Wohnungsaus⸗ ſtattung u. Bekleidung P. Walther Zahn mit beſchräntter Haſtung in Mannheim. Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 8. September 1926 wurde§ 1 des Geſell⸗ chaftsvertrags(Firma) abgeändert. Die irma iſt geändert in: Vertriebsgeſellſchaft für Wohnungsausſtattung und Bekleibung mit beſchränkter Haftung. Otto Pfeiffer und . Walther Zahn ſind als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Als Geſchäftsführer wurde Ebelshäuſer in Mannheim⸗Neckarau eſtellt. 2. Mathias Kocher ir., Mannheim. Die Fir⸗ ma iſt erloſchen. 3. Mannheimer Papiermanufaktur Rudolf Kerber, Mannbeim. Das Geſchäft iſt von Rudolf Kerber, Kaufmann in Mannheim auf ſeine Ehefrau Eliſabetha geb. Münch in Mannheim übergegangen, die es als allei⸗ nige Inhaberin unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Be⸗ triebe des Geſchäfts begründeten Forde⸗ rungen und Verbindlichkeiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts durch die Ehefrau Ker⸗ ber ausgeſchloſſen. 4. Schwarzwalbwerke Lang Kommanditge⸗ ſellſchaft, Mannheim Sweigniederlaſſung. Hauptſitz: Donaueſchingen. Die Kommandit⸗ einkagen ſind auf Reichsmark feſtgeſetzt. Die Prokuxa des Arthur Brittinger iſt erxloſchen. 5. Müller& Ludwig, Mannheim. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Heinrich Ludwig, Kauf⸗ mann in Mannheim als alleiniger Inhaber itbergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. b) Folgende Firmen: 6. Kleinwohnungsbau Friedrich Spatz, Mannheim⸗Feudenheim. Inhaber iſt Fried⸗ rich Spatz, Bauunternehmer, Mannheim⸗Feu⸗ denheim. Otto Spatz, Architekt, Mannheim⸗ Fendenheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 7. Leander Sinnhoffer, Mannheim. Inhaber andelsregiſter wurde heute einge⸗ 9 146%/147 heim. Mannheim, den 2. Oktober 1926. Amtsgericht F. G. 4. Elnladuns zur Wahl der Bezirksröte und Kreis⸗ abgeordneten im Amtsbezirk Mannheim. Die Amtszeit der Kreisabgeordneten und der Bezirtsräte läuft im November d. J. ab. Der Miniſter des Innern hat mit Bekannt⸗ machung vom 23. September 1026 die wahl auf Sonutag, den 14. November 1926 ie Abſtimmungszeit wird allgemein von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 6 Uhr feſt⸗ eſetzt. 66 Amtsbezirk Mannheim ſind 15 Be⸗ Waählberechtigt ſind die im Wahlbezirk punkt der Wahl den Erforderniſſen für die Teilnahme an den unmittelbaren Gemeinde⸗ wahlen ihres Wohnortes, bei mehreren Wohnorten ihrer Hauptniederlaſſung ent⸗ ſprechen. Wählbar als Kreisabgeordneter und Be⸗ Kreisabgeordneter iſt auch, wer die Wahlbe⸗ rechtigung in den der Wahl vorangehenden 6 Monaten durch Wechſel des Wohnortes innerhalb des verloren hat. Die Wahl findet in e mit den unmittelbaren Gemeindewahlen in einem Wahlgang mittelſt eines beſonderen Stimm⸗ zettels ſtatt. Als Bezirkswahlleiter für den Amtsbezirk Mannheim lade ich hiermit zur Wahl ein und verbinde damit die Aufforderung zur Einreichung getrennter Wahlvorſchlagsliſten für die Wahl der Bezirksräte und der Kreis⸗ abgeordneten. Die Wahlvorſchlagsliſten müſ⸗ ſen ſpäteſtens am W. Oktober 1926 bei mir eingereicht ſein. Die Liſten dürſen nicht mehr als doppelt ſo viel Namen und ſollen mindeſtens ebenſo viel Namen enthalten als Kreisabgeordnete oder im Wahlbezirk 1910 wählen ſind. Sie müſſen von 0 in die Wähterliſten des Wahlbezirks aufgenommenen Perſonen unterzeichnet ſein. In den Wahlvorſchlagstiſten ſind die Be⸗ werber in erkennbarer Reihenfolge mit Zu⸗ und Vornamen aufzuführen. Ihr Stand, Be⸗ ruf und Wohnort ſind ſo deutlich anzugeben, daß über ihre Perſönlichkeit kein Zweifel be⸗ ſteht. Die Wahlvorſchlagsliſten + erkennen laſſen, von welcher Partei oder Wählergruppe ſie berrühren. In gemeinſamen Wahlvor⸗ ſchlagsliſten mehrerer Parteien oder Wähler⸗ gruppen muß außerdem angegeben werden, welcher dieſer Pärteien oder Wählergruppe der einzelne Bewerber angehört. In mehr als einer Liſte darf ſich kein Bewerber vor⸗ ſchlagen laſſen. 55 der Wahlvorſchlagsliſte ſind einzu⸗ reichen: a) Die Erklärung der Bewerber, daß ſie der Aufnahme ihrer Namen in die Wahl⸗ vorſchlagsliſte zuſtimmen, b) die Beſcheinigung der Gemeindebehörde, daß die Bewerber wählbar ſind, e) die Beſcheinigung der Gemeindebehörde, daß die Unterzeichner der Wahlvor⸗ ſchlagsliſte in die Wählerliſte aufgenom⸗ men ſind. Die Unterzeichner einer Liſte haben bei deren Einreichung einen Vertrauensmann u. einen Stellvertreter aus ihrer Mitte zu be⸗ nennen, die zu ihrer Vertretung dem Be⸗ zirkswahlleiter gegenüber, insbeſondere auch zur Rücknahme und Aenderung der Wahl⸗ vorſchlaasliſte als ermächtigt gelten. Die Wahl findet mittelſt eines amtlich her⸗ geſtellten Stimmzettels ſtatt. Am Samstag, den 30. Oktober 1926 findet eine öffentliche Sitzung des Bezirkswahlaus⸗ ſchuſſes im Bezirksratsſaal(Bezirksamt) Mannheim ſtatt, in welcher die gültigen Wohlvorſchlagsliſten feſtaeſtellt werden. Mannheim. den 4. Oktober 1926. Der Bezirkswahlleiter: Dr. Guth⸗Bender, Landrat. Annl. Heröftentthunoen dar dtadt Mansheim Arbeitsvergebunh. Erde, Maurer⸗, Beton⸗ und Eiſenbetonarbei ⸗ ten für Reubau Volksſchule Käfertal. ü wo Ausſchreibungsbedingung rätig, e Erſtattung der Selbſtkoſten er⸗ ältlich ind. beee für die Angebote Dienstag, den 10. Oktober 1926, vorm. 9 Uhr, zirksrat iſt ieder im e ahlbere zaindeſtens Jahre alte Rathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. 2 Habe mir zur Pflicht gemacht, bei der jetzigen schweren Zeit und grogen Arbeits⸗ losigkeit an jeden einzelnen Verbraucher zu Engros-Preisen azu verkaufen. Habe ein großes Lager in Kurzwaren 4. 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