oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſte Donnerstag, 7. Oletober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins 92—5 eld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäfteſtelle E 2. Haupt⸗ehenſtelle.4, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, S ene e 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Gen 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Mittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitun Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 463 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile il Allgem. Anzeigen 0,40 N. ellamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen.— durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht Reichswehr und Zum Rücktritt v. Seeckts —Berlin, 7. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vermutung, daß es wegen der Affäre von Münſingen zu einer ernſten Kriſe kommen würde, hat ſich nur zu ſchnell beſtätigt. General v. Seeckt iſt genötigt worden, ſein Rücktrittsgeſuch einzureichen, weil er offenbar davon unterrichtet war, daß der älteſte Sohn des Kronprinzen im 9. Infanterieregiment der Reichswehr an den Manövern im Bereich von Münſingen teilgenommen hat. Dieſe Vorgänge ſind dem Reichswehr⸗ miniſter Dr. Geßler vorenthalten worden. Dr. Geßler hat daraufhin dem General v. Seeckt in einer Unterredung, die er geſtern morgen mit ihm hatte, eröffnet, daß er nicht in der Lage ſei, ihn im Parlament und vor der Oeffentlichkeit wegen dieſer Handlung zu decken. Daraus hat dann der General die Konſequenzen gezogen und ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht. Die Stellungnahme Dr. Geßlers wird erſichtlich aus ſeinem Beſuch beim Reichspräſidenten, an den er als den oberſten Kriegsherrn das Geſuch weitergeleitet hat. Ein an⸗ derer Weg blieb dem Reichswehrminiſter, wenn er ſeine Auto⸗ rität nicht aufs Spiel ſetzen wollte, nicht übrig. Hindenburg ſieht in dem Rücktrittsgeſuch Seeckts mit Recht einen innerpolitiſchen Schritt von überragender Bedeutung und wünſcht ſeine Entſcheidung nicht ohne vor⸗ herige Fühlungnahme mit dem Reichskanzler zu treffen. Der Reichskanzler iſt geſtern abend wieder in Berlin ein⸗ getroffen, und heute wird in einer Sitzung des Reichskabinetts Dr. Geßler über die Angelegenheit in allen ihren Einzel⸗ heiten ausführlich referieren. Nach der„Voſſiſchen Ztg.“ ſoll von einem der Reichsminiſter ein Vermittlunngsver⸗ ſuch gemacht worden ſein, zu dem Zweck, das Verbleiben Seeckts zu ermöglichen. Dieſer Verſuch mußte ſcheitern, da Dr. Geßler keinen Zweifel daran ließ, daß er dann aus dem Amte ſcheiden würde. Es iſt wohl als ſicher anzunehmen, daß unter dieſen Umſtänden der Reichspräſident das Rücktritts⸗ geſuch Seeckts aus zwingenden innerpolitiſchen Gründen ge⸗ nehmigen wird. Wir ſähen uns andernfalls einer Kriſe des Geſamtkabinetts gegenüber, das, ſoweit wir un⸗ terrichtet ſind, geſchloſſen hinter Geßler ſteht. Außerordentlich bedauerlich bleibt, daß ein ſo hervor⸗ ragender Mann wie der General v. Seeckt auf dieſe Weiſe zu Fall kommen mußte. Gerade die Republik hat allen An⸗ laß, die großen Verdienſte nicht zu vergeſſen, die er ſich in ſchwierigſter Zeit um die deutſche Wehrmacht erworben hat. Nach dem Kapp⸗Putſch, an deſſen Unterdrückung er einen weſentlichen Anteil hatte, wurde er anſtelle von Lüttwitz zum Chef der Heeresleitung ernannt. Mehr als 6 Jahre hat er auf dieſem Poſten ausgehalten und in beſtem Einvernehmen mit Dr. Geßler zuſammengewirkt. General v. Seeckt, der jetzt erſt 60 Jahre alt iſt, hat bereits in ungewöhnlich jungen Jahren leitende Stellungen bekleidet und ſich ſtets glänzend bewährt. Als ſein Nachfolger wird der General Reinhardt, der Führer des Gruppen⸗ kommandos II in Kaſſel, genannt, der von Geburt Württem⸗ berger iſt. Aufzuklären bleibt noch die Rolle, die der Kronprinz in dieſer unglückſeligen Münſinger Angelegenheit geſpielt hat. Beſtätigt es ſich, daß von ihm die Einſtellung ſeines Sohnes betrieben wurde, dann liegt hier abermals ein Fall von Illoyalität gegenüber denen vor, die ihm die Rückkehr aus der Verbannung ermöglicht haben. gm Berliner Preſſeſpiegel EBerlin, 6. Oktbr.(Von unſerem Berliner Bül.) Eine neue Kabinettsſitzung iſt für 465 zwar noch nicht an⸗ geſetzt, doch rechnet man damit, daß die Entſcheidung über den Rücktritt Seeckts noch im Laufe des heutigen Abends fällt, da Reichskanzler Dr. Marx die Abſicht hat, ſchon morgen die Reichshauptſtadt zu verlaſſen und ſich nach Köln zu begeben. In der Berliner Preſſe wird mit der Annahme des De⸗ miſſionsgeſuches durch den Reichspräſidenten als mit einer feſtſtehenden Tatſache gerechnet. Das Bedauern üer das Ausſcheiden des verdienten Generals iſt allgemein. Niemand begreift recht, wie er bei ſeiner geradezu ſprichwörtlichen Klug⸗ heit in dieſe ſatale Angelegenheit verwickelt werden konnte. Es bleibt nur die Erklärung, daß er die Tragweite des Falles nicht erfaßt hat. Die„Germania“ dürfte das Richtige tref⸗ fen, wenn ſie urteilt:„Sicher hat der ſonſt ſo kluge General⸗ oberſt nicht die Folgen bedacht, die ſeine Billigung der Teil⸗ nahme des Kronprinzenſohnes an den Manövern haben mß⸗ ten. Er hat nicht mit den Wirkungen im deutſchen Volk und wohl auch nicht mit der Notwendigkeit, vorher den Reichs⸗ wehrminiſter zu befragen, gerechnet. Hier liegt ein Kangel an Augenmaß, aber kein böswilliger vor. So notwendig der Rücktritt Seeckts erſcheint, ſo ſehr wird bedauert, daß der im Krieg und Frieden erfolgreiche General aus dieſem Anlaß ſein ihm ſicher lieb gewordenes Amt verlaſſen muß. Aber Herr v. Seeckt hat genügend Sinn für Diſsiplin, um ein⸗ zuſehen, daß eine weitere Zuſammenarbeit mit Geßler nicht mehr in Frage kommen kann.“ Werkzeug des Auslandes. Kronprinzenſohn Aehnlich erklärt ſich auch das„B..“ pſychologiſch den [Vorgang und es verlangt gründliche Vorkehrungen gegen eine Wiederholung ſolcher Vorkommniſſe. Das Ausſcheiden eines ſo hervorragenden Mannes werde nur dadurch verſtändlich, daß die Mißſtände, die Schwierigkeiten verſchwinden, aus denen der Konflikt ſich ergab. Es ſei nicht gerechtfertigt, wenn alles beim alten bleiben ſoll. Dringlicher noch als vorher ſtehe nun vor Herrn Dr. Geßler die Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß die Reichswehr zu neuen Staatsgedanken kommt. Mit ihrer Anerkennung für Seeckt kargt im übrigen auch die demo⸗ kratiſche Preſſe nicht. So ſchreibt die„Voſſiſche Zeitungt: „Was Seeckt als Armee⸗ und Gruppenführer Mackenſens ge⸗ leiſtet hat, wie er ſich während des Krieges den Ruf eines be⸗ deutenden Gruppenführers erwarb, das gehört der Kriegs⸗ geſchichte an, und für die kommende Geſchichte des neuen Deutſchland wird es immer von Bedeutung bleiben, daß ein ſo Befähigter ſich der Republik zur Verfügung ſtellte und ihr wertvolle Dienſte während der ſchweren Uebergangszeit leiſtete. Den Hugenbergblättern bleibt es vorbehalten, einen Zu⸗ ſammenhang zwiſchen dem Rücktrit Seeckts und den Wün⸗ ſchen der Kontrollkommiſſion herzuſtellen. Es wird angedeutet, daß eine„Verſchwörung“ gegen Seeckt be⸗ ſtehe, deren Fäden bis ins Ausland hinreichen. Der Reichs⸗ wehrminiſter Geßler erſcheint in dieſer Phantaſie als das Die„Deutſche Tageszei⸗ tungl, die allein noch auf einen Ausweg hofft, nimmt dieſe Parole auf, während die„Kreuzzeitung“ denn doch an⸗ ſtändig genug iſt, ſie abzulehnen. Im übrigen bemühen ſich die Rechtsblätter, die Aufnahme des Hohenzollernſproſſes in die Reichswehr als eine völlig nebenſächliche und harmloſe Angelegenheit hinzuſtellen. Der„Vorwärts“ verſpricht ſich„einen ordnungsmäßi⸗ gen Verlauf“ der Dinge, d.., der Reichskanzler wird dem Reichspräſidenten empfehlen, das Rücktrittsgeſuch anzuneh⸗ men und der Reichspräſident wird dem Rat ſeines verant⸗ wortlichen Ratgebers entſprechend handeln. Dann wird der Beweis dafür geliefert ſein, daß man auch in der Reichswehr Ordnung ſchaffen kann, wenn man nur will. Jeder Reichs⸗ wehrminiſter, der dieſen Willen beſtätigt, wird dabei die über⸗ wältigende Mehrheit des Reichstags und des ganzen Volkes auf ſeiner Seite haben.“ Das erſte Echo aus Paris WParis, 7. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Rücktritt des Generals v. Seeckt, einer Perſönlichkeit, die ſelbſt in franzöſiſchen Volkskreiſen bekannt iſt, bedeutet für die öffentliche Meinung Frankreichs ein Ereignis von ungewöhnlicher Tragweite. General v. Seeckt iſt ſtets als der erbittertſte Feind Frankreichs bezeichnet worden. So oft Schwierigkeiten in der Entwaffnungsfrage auftauchten, wies die Preſſe geheimnisvoll auf den ſogenannten Schuldigen hin, nämlich den Chef der Reichswehr. Die Demiſſion des Generals gilt als ein Ereignis, deſſen Auswirkungen ſich in der weiteren Entwicklung der deutſch⸗franzöſiſchen An⸗ näherungspolitik zeigen werden. Sauerwein, der aus Deutſchland zurückgekehrte Mitarbeiter des„Matin“ be⸗ merkt, daß General v. Seeckt ein unverſöhnlicher Geg⸗ ner der Kontrollkommiſſion war und ſtets neue Tricks erfunden habe, um der Reichswehr den Charakter einer Schule künftiger Offiziere und Unteroffiziere zu geben. Sauerwein glaubt nicht, daß die Demiſſion des Generals von Seeckt ausſchließlich durch ihre Aufnahme eines Hohenzollern in die Reichswehr verurſacht wurde. Vielmehr hält er es für ſicher, daß der General als eines der ſtärkſten Hinderniſſe der franzöſiſch⸗deutſchen Annäherungspolitik endlich be⸗ ſeitigt werden mußte. Die interalliierte Kommiſſion war über die Lage in Königsberg ſehr unzufrieden, die Inſtruk⸗ tionsbücher der Reichswehr enthielten nichts vom Locarno⸗ geiſt. Die Armeeverwaltung wurde von Seeckt als eine Art Staat im Staat behandelt und verſchloß ſich allen geſunden politiſchen Einflüſſen. Am Schluß des von Sauerwein gemachten Kommentars ſchreibt der„Matin“ in einer redaktionellen Notiz folgen⸗ des:„Sicherlich iſt Streſemann zufrieden, daß er den General von Seeckt los geworden iſt. Der Rücktritt des General v. Seeckt als Gegenſtück zur Demiſſion Severings be⸗ trachtet, erleichtert Streſemann die Verwirklichung ſeiner außenpolitiſchen Ziele. Ueber den Nachfolger der Generals von Seeckt teilt die Preſſeſtelle des Kriegsminiſteriums den Journaliſten mit, daß man den General Reinhardt als einen durchaus republikaniſch geſinnten General der Reichs⸗ wehr bezeichnen könne. Ein Prinz in der Reichswehr Wie verlautet, iſt Erbprinz Johann Leopold von Sachſen⸗ Koburg und Gotha als Offiziersanwärter in das Reichswehr⸗ infanterie⸗Regiment 14 eingetreten. Prinz Johann Leopold hat ſich zu der geſetzlich vorgeſehen Dienſtpflicht in der Reichs⸗ wehr verpflichtet. Indien und die britiſche Reichsgewalt (Von unſerem Londoner Vertreter) Von allen„Staaten“ des Britiſchen Reichs verdient In⸗ dien ein beſonderes Intereſſe. Kein Reichsglied beſitzt eine ſo komplizierte Stellung wie dieſes Kaiſerreich, das von engliſchen Publiziſten gern den Dominien gleichgeſetzt wird, obwohl es praktiſch auch in ſeinen inneren Angelegenheiten non London abhängig iſt und keineswegs den Dominion⸗ Status beſitzt. Nach dem Soldatenaufſtand von 1857 in Ben⸗ galen wurde Indien britiſches Kronland und einige halb⸗ freie Fürſten im Innern zu„alliierten“ Vaſallen gemacht. Der nationale Widerſtand der Indier, in Europa durch die heroiſche Figur Gandhis populär geworden, veranlaßte die Londoner Regierung zu ſchrittweiſer Lockerung der Ver⸗ waltungszügel. Die Inſpektionsreiſe des britiſchen Staats⸗ ſekretärs für Indien, die 1917 erfolgte, führte zu dem„Mon⸗ tagu⸗Chelmsford Report“, einem Bericht des damaligen Staatsſekretärs Sir Montagu und des damaligen Vizekönigs Lord Chelmsford über die mögliche Reorganiſation der in⸗ diſchen Verwaltung. Das Ergebnis war 1919 die Govern⸗ ment of India Aet, die zu teilweiſer Selbſtverwaltung des Landes führte. Da aber die Provinzgouverneure ebenſo wie der Vizekönig⸗Generalgouverneur in allen entſcheiden⸗ den Fällen unabhängig von ihren Parlamenten handeln kön⸗ nen, bleibt dem indiſchen Volk praktiſch die Selbſtverwaltung entzogen. Nun weiß man, daß in England Politik nicht nach dem Buchſtaben gemacht wird. Die Herrſchaft über Indien iſt heute noch nicht verloren, wie das berühmt gewordene Buch von Al. Carthill glauben läßt, aber man kennt den Preis, der gezahlt werden muß, wenn Indien dem Reich erhalten bleiben ſoll, und er bedeutet allmähliche Part⸗ nerſchaft der Indier und Briten in der Verwaltung In⸗ diens. So ungefähr erſcheint die Tendenz der britiſchen Politik in Indien. Aus dieſen Gründen kann man von Indien ſchwerlich wie von einem Dominion reden. Andererſeits iſt das Land zu bedeutend und ſein Wert für das Britiſche Reich zu un⸗ gewöhnlich, um es den Kolonien gleichzuſetzen. Es muß als ein beſonderer Staats⸗ oder Verwaltungstypus inner⸗ halb des Weltreichs betrachtet werden, der ſich in Kürze durch einen einzelnen Begriff nicht fixieren läßt. Zu den großen Aufgaben der britiſch⸗indiſchen Leiſtung gehört ſo⸗ wohl die Mobilmachung der wirtſchaftlichen Kräfte des Lan⸗ des, wie die Erziehung des Volkes. Beide Aufgaben im ſtaatserhaltenden Sinn zu erfüllen, dürfte man als das engere Ziel der Indienpolitik bezeichnen. Seiner Bedeutung gemäß iſt Indien auf der kommen⸗ den Reichskonferenz durch den Staatsſekretär für Indien, Lord Birkenhead, und durch Indier, diesmal ſpeziell durch, den Maharadſcha von Burdwan, vertreten. Stimmberechtigt wie die Premierminiſter der Dominien iſt nur der Staatsſekretär, und damit illuſtriert ſich wieder die lediglich beratende Stellung der Eingeborenen, denen keiner⸗ lei ausübende Gewalt zukommt. Die komplizierte Poſition, die Indien einnimmt, wird durch die Haltung der Dominien gegen die Indier erſchwert. Aus früheren Skizzierungen über die Dominien und ihr Verhältnis zur Londoner Reichs⸗ gewalt wird erinnerlich ſein, daß die überſeeiſchen Reichsteile den Einwanderungen Farbiger feindlich gegenüberſtehen. Auſtraliens Politik gegen Japan iſt typiſch dafür. Sehr ungern und nur ſehr langſam gewähren die Dominien den Indiern Heimatrecht. Südafrika, das einen großen Prozent⸗ ſatz indiſcher Arbeiter beſchäftigt, iſt nur mit Mühe zu einer toleranten Politik gegen die Indier gebracht worden, und noch jetzt iſt für die Londoner Reichsleitung die notwendige Anerkennung der Indier als gleichwertige Staatsbürger eine der ſchwierigſten inneren Aufgaben. In London nimmt man natürlich ein großes Intereſſe daran, daß ſich die Einordnung des fremden Volkes in das Britiſh Empire reibungslos vollzieht. Es iſt eine Voraus⸗ ſetzung, um Indien dem Ganzen zu erhalten. Das Indiſche Kaiſerreich iſt größer als Europa einſchließlich des euro⸗ päiſchen Rußland. Die Bevölkerung beträgt rund 315 Mil⸗ lionen, von denen ungefähr 215 Millionen Hindus, 68 Mil⸗ lionen Mohammedaner und 12 Millionen Budoͤhiſten ſind. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung treiben Landwirt⸗ ſchaft, etwa 33 Millionen ſind Induſtriearbeiter, von denen ein Viertel in der Textilinduſtrie beſchäftigt wird. In den Verwaltungsdienſt ſind faſt 5 Millionen eingeſtellt. Dieſe Zahlen muß man a conto einer künftigen wirtſchaftlichen Ent⸗ faltung betrachten, um die Mühe zu verſtehen, die ſich die 79 Regierung mit der Befriedigung des Kaiſerreichs Auch für Indien kann die näherrückende Reichskonferenz von Bedeutung werden, von der Garvin im Obſerver ſagt, daß ſie für die nächſten Wochen alle anderen Probleme der britiſchen Politik immens überragt. Das Fürſtenkompromiß ⸗J Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchoff hatte heute mit den Vorſtänden der einzelnen Landtagsfraktionen Beſprechun⸗ gen über die Frage der Auseinanderſetzung mit den Hohen⸗ zollern. Ein endgültiges Ergebnis über die Stellung der ein⸗ zelnen Fraktionen liegt bisher noch nicht gor. In Verfolg der Sitzung hat ſich der Aelteſtenrat des Staatsrates gleich⸗ falls mit der Frage beſchäftigt. Von dem Reſultat der Be⸗ ſprechungen wird es abhängen, ob und wann die preußiſche Staatsregierung mit einer Vorlage kommen wird. gen Lan verlangt. 2. Seite. Nr. 463 Donnerstag, den 7. Oktober 1928 Der Vergleich mit den Hohenzollern Ueber den Kompromiß⸗Vorſchlag, der in der Frage der Vermögensauseinanderſetzung zwiſchen dem preußiſchen Staat und dem ehemaligen hohenzollernſchen Königshauſe vereinbart worden iſt und der von dem preußiſchen Finanz⸗ miniſter Dr. Höpker⸗Aſchoff den Vertretern der Parteien Ubermittelt wurde, werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Der Ver ſich etwa auf der Linie des dem Reichs⸗ tag von der Reichsregierung vorgelegten Kompromißentwur⸗ es, wenn er auch nicht in allen Punkten mit ihm überein⸗ immt. Nach dem jetzigen Kompromiß verzichtet die Haupt⸗ linie des ehemaligen Königshauſes auf Güter und Forſten im Umfange von 88000 Morgen. Sodann ſoll eine Reihe von bekannten Schlöſſern: Babelsberg mit Inventar, Bellevue und Königswuſterhauſen an den Staat fallen. Das gleiche iſt der all bei einer Anzahl von Nutzgrundſtücken in Berlin und otsdam, und die Entſchädigung iſt von 30 Millionen auf 15 Millionen Mark herabgeſetzt worden. Die — Oels verbleibt den Hohenzollern. Insgeſamt fal⸗ en an die 8 des Hohenzollernhauſes 250 000 Mor⸗ gegenüber den bisher geforderten 330 000 Morgen. Das Kompromiß⸗Geſetz des Reichstages ſah eine Zuteilung von 200 000 Morgen Land und—7 Millionen M. an die Hauptlinie vor. Ein gewiſſer Ausgleich iſt nunmehr durch die Ueberlaſſung einiger Schlöſſer und Grundſtücke an den Staat für das mehr an Land und Barentſchädigung an die Hauptlinie geſchaffen worden. Die Albrecht⸗⸗Linie verzichtet in dem neuen Vertrag auf 20 000 Morgen Land und Forſten, die Karxl⸗Linie auf 27000 Morgen Land und Forſten. Kamenz und Flatow⸗Krojanke verbleiben den Nebenlinien. Von zuſtändiger Seite erfahren war, daß es ſich zunächſt nur um ein vorläufiges Ergebnis von Vereinbarungen handelt. Völlig abgeſchloſſen ſind die diesbezüglichen Verhandlungen der preußiſchen Staatsverwal⸗ tung mit dem Vertreter des Hohenzollern⸗Hauſes, Herrn von Berg, noch nicht. Diie Fraktionen des preußiſchen Landtages haben ſich im Laufe des Mittwoch mit den neuen Vorſchlägen zur Bereini⸗ Habe der Abfindungsfrage beſchäftigt. Die Demokraten aben dem Kompromißvorſchlag zugeſtimmt und Fraktions⸗ zwang beſchloſſen. Auch das Zentrum hat erklärt, daß Es dem Vorſchlag zuſtimmen wird, ſofern die Demokraten ein⸗ ſtimmig dafür eintreten und ſich die Sozialdemokratie mindeſtens der Stimme enthalten. Von den Rechtsvarteien wird ohne weiteres angenommen, daß ſie für den Vertrag eintreten. Zentrum und Deutſche Volkspartei dringen jeden⸗ Ein auf eine baldige Erledigung, die auch vom preußiſchen iniſterpräſidenten Braun in der Fraktionsſitzung der SPD. empfohlen wurde. Eine endgültige Stellungnahme der ſozialdemokratiſchen Bandtagsfraktion lag im Augenblick der Abfaſſung dieſer Zei⸗ len zwar noch nicht vor, doch war die Stimmung im ganzen für eine Zuſtimmung oder doch minſtens Stimmenthaltung Es iſt alſo mit einer Annahme des jetzigen Kompromißvor⸗ chlages, der wohl ſchon im Laufe der nächſten Woche an das lenum des preußiſchen Landtages gelangen wird, mit ziem⸗ licher Sicherheit zu rechnen. Zum Rücktritt Severings Wie das„B..“ erfährt, gedenkt der bisherige Innenmini⸗ ſter Severing ſich zunächſt nach Bielefeld zu begeben. Er wird ſich erſt dann ſchlüſſig werden, ob er weitere Erholung im Süden ſuchen wird bder nicht. Man hofft vor allem inner⸗ halb ſeiner Fraktion, daß ſich ſein Geſundheitszuſtand bald wieder feſtigen wird, damit er dem Wunſche ſeiner Freunde entſprechend wieder in der preußiſchen Politik und in ſeiner Partei tätig ſein kann. Eine Entſcheidung über die verſchie⸗ denen bevorſtehenden Perſonaländerungen iſt noch nicht gefal⸗ Ien, bleibt vielmehr dem Kabinett vorbehalten. Das Reichsbanner„Schwarz⸗Rot⸗Gold“ veranſtaltete geſtern abend eine Kundgebung für den ſcheidenden preußiſchen nnenminiſter Severing. Die Berliner Abteilungen mar⸗ — vor dem Gebäude des Staatsminiſteriums in der Wilhelmſtraße auf. Dort hielt der Vorſitzende des Gaues 3 eine Anſprache, auf die Severing vom Balkon ortete. aus antw Külz an Severing Der Reichsminiſter des Innern hat an den aus ———. ſcheidenden Miniſter Severing folgendes Schreiben gerichtet: Sehr verehrter lieber Herr Kollege! Mit tiefem und ſchmerzlichem Bedauern ſehe ich aus einer Meldung des preu⸗ iſchen Preſſedienſtes, daß Ihre erſchöpfte Geſundheit Sie nun doch gezwungen hat, Ihr Amt niederzulegen. Ich hatte auf⸗ richtig K42005 daß dieſer ſchwere Verluſt dem Staate Preußen und uns erſpart bleiben würde. Laſſen Sie mich Ihnen in dieſer Stunde in tiefer Dankbarkeit und aufrichtiger Ver⸗ ehrung die Hand drücken. Es würde Ihrer ſchlichten Einfach⸗ heit nicht entſprechen, wenn ich das alles rühmend hervorheben wollte, was Sie dem Lande Preußen und dem Reich in Zeiten ſchwerſter Not geweſen ſind. Die Geſchichte wird dieſem ſtillen 4 eldentum der Pflicht dereinſt ein ehrendes Denkmal ſetzen, as auch dann noch von Ihrer ſelbſtloſen Arbeit künden wird, wenn niemand mehr von denen ſpricht, die en Sie 0 * icht nur mit politiſcher, ſondern auch mit menſchlicher Feind⸗ ſchaft bedenken zu müſſen. 94 7— Sie recht bald wieder im Vollbeſitze Ihrer Geſund⸗ heit und Ihrer geiſtigen Spannkraft unter uns ſtehen, die ge⸗ Deinſamer Dienſt am Vaterland verbindet. Mit den innigſten Wünſchen ſür Ihr Wohlergehen bleibe ich in aufrichtiger Ver⸗ ehrung Ihr Dr. Külz, Reichsminiſter des Innern. apieberersffnung des Preußenparlaments Berlin, 7. Oktor.(Von unſerem Berliner Büro.) Die parlamentariſche Winterſeſſion iſt mit der geſteigen N Veeb preußiſchen Landtags eröffnet worden. An eigent⸗ en Verhandlungsgegenſtänden enthielt die Tagesordaung wenig beachtenswertes. Das Intereſſe galt infolgedeſſen faſt ausſchlietlich den Ereigniſſen, die ſich extra muros begeben atten: Dem Rücktrittsgeſuch Seeckts, dem Hohenzollern⸗ mpromiß, den Koalitionsverhandlungen, die neuerdings ä— eſchrei. als n wie ſie hoffen, der Minkfterpräftdent Braun, 24 Battel Hauſe Mitteilung vom Rücktritt Severings und von der Er⸗ nennung Grzeſinskis machte. Sie beantragten, Herrn Braun vor die Schranken zu zitieren. Natürlich hatten ſie mit die⸗ ſoſo Antrag ebenſo wenig Glück wie mit einem anderen, der oſoxtige Auskunft über den Stand der Hohenzollernabfindung Da der Finanzminiſter die Vorlage mögli hſt bald verabſchtedet ſehen will, wird ſich der Landtag ohnehin voraus⸗ ſichtlich ſchon in der nächſten Woche mit dem Kompromiß zu befaſſen haben, zumal am Freitag in 8 Tagen erneut eine längere Beratungspauſe eintreten ſoll. Ueberhaupt werden die regelmäßigen Aufgaben des Preußenparlaments zunächſt noch durch eine Anzahl außerordentlicher Fragen zurück⸗ drängt werden. So kommt heute die Erwerbsloſennot zur Syrache und es ſteht für die folgenden Tage eine Debatte über den Magdeburger Juſtizſkandal und die Typhusepidemie in Hannover in Ausſicht. * Deutſch⸗engliſche Induſtrieverhandlungen. Wie„Weſt⸗ See zu wiſſen glaubt, dürfte die in London in Ausſicht genommene Konferenz zwiſchen britiſchen und deut⸗ ſchen Induſtriellen Ende dieſer Woche beginnen. ſondern Präſident Bartels dem Der Femeausſchuß in München In der Mittwoch⸗Nachmittagsſitzung erfolgte u. a. auch die Vernehmung des Oberforſtrates Dr. Eſcherich. Die⸗ ſer bekundete: Die Einwohnerwehr hat niemals ihre Befug⸗ niſſe überſchritten und wenn man ihr Fememorde an die Rock⸗ ſchöße heften will, ſo iſt das aus der Luft gegriffen. Die Ein⸗ wohnerwehr hat niemals etwas mit Fememorden zu tun gehabt Wenn damals wirklich junge Leute gegen Waffenverräter tät⸗ lich vorgegangen ſein ſollten, ſo iſt es meine Ueberzeugung, daß dieſe jungen Leute es auf eigenes Riſiko gemacht haben, aus reiner Vaterlandsliebe, und daß ſie keine Hintergedanken dabei hatten. Ich habe ſchon früher einmal erklärt, daß man dieſe Morde aus dem damaligen Milieu heraus betrachten muß, denn die Situation war doch ſo, daß für die überhand⸗ nehmende Waffenverräterei nicht raſch genug gerichtliche Sühne eintreten konnte. Wäre nun damals die Regierung im⸗ ſtande geweſen, ſofort auf dieſe Verrätereien die Strafe folgen zu laſſen, ſo würden wohl die jungen Leute nicht dazu gekom⸗ men ſein, ſolche Gewaltmaßnahmen zu ergreifen. Er ſelbſt habe von den Morden erſt aus den Zeitungen erfahren. Die hier in Frage ſtehenden Perſönlichkeiten kenne er zum Teil überhaupt nicht, zum Teil nur flüchtig. Abgeordneter Dr. Levi: Kriebel hat auf verſchiedene Fragen die Ausſage verweigert unter Berufung auf ein Schweigeverbot, das Sie ihm auferlegt hätten. Eſcherich: Ich habe im allgemeinen die Verpflichtung auferlegt, daß er vor meiner Vernehmung über Angelegenheiten der Einwoh⸗ nerwehr nichts ausſagen würde. Ich kann an dieſer Ver⸗ pflichtung auch heute nichts ändern, weil ich nicht weiß ob nicht Dinge herauskommen, die zu außenpolitiſchen Schädigungen führen könnten. Levi: Haben Sie mit Regierungsſtellen über dieſen Ihren Standpunkt geſprochen? Vielleicht mit dem früheren bayeriſchen Juſtizminiſter Roth? Eſcherich: Nein, niemals. Ich habe allerdings einmal geäußert, die Regierung ſollte nicht dem Druck der Straße folgen und gegen Regie⸗ rungspräſidenten oder Polizeipräſidenten vorgehen, weil ge⸗ ſagt wurde, ſie ſtünden mit Waffenlagern in Verbindung. Ab⸗ geordneter Leyi: Bezog ſich dieſe Aeußerung auch auf die Verfolgung und die Durchführung von Strafverfahren in ſol⸗ chen Mordſachen? Eſcherich: Nein, Da habe ich perſönlich den Standpunkt vertreten, wenn ſolche Morde paſſiert ſind, ſo iſt das ein großes Uebel, aber ein vielleicht noch größeres Uebel wäre es, wenn feſtgeſtellt würde, daß nationale Leute dabei tätig geweſen ſind. Darum wäre es vielleicht beſſer, es werde nicht zu ſcharf von der Staatsanwaltſchaft zugegriffen. Vorſitzender Dr. Schetter: Dieſes Schweigeverbot, das Sie Herrn Kriebel auferlegt haben, läßt ſich auch mit den Schweigepflichten, die ſonſt Beamten auferlegt ſind, nicht ver⸗ einbaren. Durch die bayeriſche Staatsregierung ſind alle Be⸗ amten von der Schweigepflicht entbunden worden in den Din⸗ gen, über die wir hier verhandeln. Eſcherich: Wenn es ſich um kriminelle Dinge wie die Morde handelt, bin ich bereit, Kriebel von ſeiner Schweige⸗ pflicht zu entbinden, wenn er ſelbſt es wünſcht. Vorſitzen⸗ der: Nein, gerade das hat er verweigert. Es iſt ein eigen⸗ tümlicher Standpunkt, den Sie da mit der Zeugnisverweige⸗ rung einnehmen. Im behördlichen Rechtsverhältnis iſt das nicht begründet. Wenn wir Kriebel über die Mordfälle ver⸗ nehmen, wird er ſich auf ſeine Schweigepflicht Ihnen gegen⸗ über berufen. Wie würden Sie ſich dazu ſtellen. Eſcherich: Ich werde vor ſeiner Vernehmung mit ihm ſprechen und dann wird er wohl ſelbſt den Wunſch äußern, über verſchiedene Dinge auszuſagen. Ich werde ihn in dieſem Falle von der Schweigepflicht entbinden. Auf eine Frage des Abgeordneten Dr. Schäffer(DN.) er⸗ klärte Zeuge Eſcherich, es ſei ausgeſchloſſen, daß der Einwoh⸗ nerwehr gerichtliche oder polizeiliche Akten übergeben worden P Damit war die Vernehmung des Zeugen Eſcherich be⸗ endet. Eine„Rechtsſtehende Vereinigung“ Unter dem Titel„Rechtsſtehende Vereinigung“ haben ſich in Baden⸗Baden folgende Organiſationen zuſammen⸗ geſchloſſen: Deutſche Adelsgenoſſenſchaft, Deutſchnationale Volkspartei, Frontkämpferbund, Stahlhelm, Nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſche Arbeiterpartei, Landbund und Alldeutſcher Verband. In dem Aufruf, der gemeinſam aufgeſetzt iſt, be⸗ tonen dieſe Verbände, daß ſie ſich zur Wahrnehmung gemein⸗ ſamer Intereſſen zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammen⸗ geſchloſſen haben, die erſtmalig bei den Gemeinden⸗, Kreis⸗ und Bezirkswahlen am 14. November in die Erſcheinung treten ſoll. Die Vereinigung ſoll aber auch ein erſprießliches Zuſammenarbeiten bei jeder ſich bietenden Gelegenheit, wo es ſich um das Wohl und Wehe des deutſchen Volkes handelt, gewährleiſten. Die engliſchen Eiberalen § London, 6. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Liberalen verſuchen jetzt nach der völligen Wiederherſtel⸗ lung ihres Führers Lord Oxford erneut die verfallene Partei zu vereinigen. Wie erinnerlich ſein dürfte, hatten anläßlich des Generalſtreiks im letzten Mai Meinungsverſchtedenheiten zwiſchen Lord Oxford und Lloyd George zu einer gewiſſen Spaltung der Partei geführt, die trotz verſchiedener Verſöh⸗ nungsreden noch nicht wieder überbrückt wurde. Die Eini⸗ gungsbeſtrebungen wurden durch eine ernſte Krankheit Lord Oxfords weſentlich erſchwert. Aber in dieſen Tagen ſind die Verhandlungen wieder aufgenommen worden. Eine liberale Deputation beſuchte den Parteiführer Lord Orford und drückte ihm den Wunſch aus, daß ſich die Partei unter ſeiner Führer⸗ am Freitag in einer Rede in Greenock geben, wo er über die gegenwärtige Poſition und die Zukunft der Partei ſprechen ſoll. Obwohl er 75 Jahre alt iſt und eine nennenswerte Gegnerſchaft in der Partei hat, denkt er, den„Daily News“ zufolge, noch nicht daran, ſich von der Parteileitung zurück⸗ zuziehen. 3 Engländer über die ruſſiſch⸗chineſiſchen Veziehungen § London, 6. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Kara⸗ chan, der frühere diplomatiſche Vertreter Rußlands in Peking iſt weiterhin im diplomatiſchen Dienſt tätig und befindet ſich auf der Reiſe nach Kanton. Moskau, ſo ſchreibt der„Daily Telegraph“, iſt über die Kantoner Regierung enttäuſcht, die jetzt nach ihrem militäriſchen Siegeszuge von Südchina bis über den Hangtſekiang verſucht, ſich von der ruſſiſchen Vormundſchaft zu befreien. Es wird als Karachans Miſſion betrachtet, den ſinkenden Einfluß Rußland in Südchina zu ſtabiliſieren. Es heißt auch, daß General Chang⸗Kai⸗Schek, der Führer der Kanton⸗Truppen, bei ſeinen Untergebenen an Einfluß verliert, weil er einen zu großen Reſpekt vor den ruſſiſchen Offizieren habe, die ſich in ſeinem Stab befinden. Es gilt hier als ſicher, daß ſowjetruſſiſche Offiziere und Muni⸗ tionslieferungen zum Siege der Kantoner Armee ſehr viel beigetragen haben. 75 „Abrüſtung⸗ — Kopenhagen, 7. Okt. In den letzten Tagen wurden auf dem däniſchen Schießplatz Karup⸗Hede Verſuche mit neuen großkalibrigen Geſchützen unternommen, die von Traktoren gezogen werden. Die Geſchütze ſtammen aus Frankreich und beſitzen eine große Reichweite. ſchaft reſtaurieren möchte. Lord Oxford wird ſeine Antwort Pointarés Echo in Dänemark Zu Poincarés letzten Reden ſchreibt„Berlinske Tidende“: Die Moral der ganzen Angelegenheit iſt, wie wir ſchon früher betont haben, daß die Vorgeſchichte des Krieges unter dem Geſichtswinkel, was geſchehen ſei und warum, und nicht von dem Geſichtspunkt aus„Schuld oder keine Schuld“ erörtert werden ſoll. Die vertragliche Formulierung der Kriegsſchuld⸗ anklage im Artikel 231 des Verſailler Vertrages wird münd⸗ lich nicht durch perſönliche Proteſte geändert, und die Deutſchen erkennen ja ſelbſt beſtändig die davon abgeleiteten praktiſchen Entſchädigungsverpflichtungen an. Politiſche Dis⸗ kuſſionen hierüber ſind nutzlos, und daher ſchädlich. Indeſſen iſt dieſes natürlich nur eine Epiſode, wenn auch eine bezeich⸗ nende; die Verhandlungen werden aller Wahrſcheinn t nach wieder aufgenommen und vielleicht in einer Verſtän⸗ digung über die Räumung der Rheinprovinz und dem Rück⸗ kauf der Saargruben reſultieren. Aber kann es zu einer dauernden Entente führen, wenn, wie Poincaré es augen⸗ ſcheinlich wünſcht, ein abgerüſtetes Deutſchland dauernd einem bewaffneten Frankreich gegenüberſtehen ſoll? Frankreich als Schuloͤner VParis, 6. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Trotz der innerhalb des Kabinetts beſtehenden Meinungsdifferen⸗ zen über den Schuldenregelungsplan Mellon⸗ Beranger hat ſich Poincaré entſchloſſen, die Annahme des Projekts zu unterſtützen. In einer Unterredung, die der Miniſterpräſident mit dem Vorſitzenden der Finanzkommiſſion der Deputiertenkammer im Laufe des geſtrigen Tages hatte, kam die Frage der interalliierten Schulden zur Sprache. Poin⸗ caré machte die Mitteilung, daß die Frage der interalliierten Schulden vor dem 1. Januar im Parlament zur Diskuſſion gelangen müſſe, der Plan Mellon⸗Beranger ſolle jedoch unter gewiſſen Vorbehalten zur Annahme gelangen. Nach den im amerikaniſchen Kongreß beſtehenden Gepflogenheiten ſoll die Deputiertenkammer trotz der Annahme des Geſetzes 8 das Recht haben Vorbehalte geltend zu machen und zwar in Bezug auf die ſogenannte Garantieklauſel und das Transfer. Am 12. Oktober wird die Finanzkommiſſion der Deputierten⸗ kammer zu einer Ausſprache über den Vorſchlag des Miniſter⸗ präſidenten zuſammentreten. Nach einer Aeußerung des Kommiſſionsmitgliebes Auriol werden die linksrepublika⸗ niſchen Mitglieder des Finanzausſchuſſes beantragen daß in das Schuldenabkommen eine Klauſel folgenden Inhalts aufgenommen werde:„Die Waſhingtoner ver⸗ pflichtet ſich, die Regelung der franzöſiſchen Schulden der in⸗ neren Zahlungsfähigkeit Frankreichs und dem Stande ſeiner ausländiſchen Guthaben anzupaſſen.“ Infolge des von Poincaré angekündigten Beſchluſſes, die Ratifizierung des Schuldenabkommens zu beantragen, ent⸗ ſtand innerhalb der Finanzkommiſſion ein Mein ungs⸗ konflikt, der zum Rücktritt des Generalberichterſtatters fab des linksrepublikaniſchen Abg. Deyris ührte. Die franzöſiſche Antwort an Italien In einem Erlaß des franzöſiſchen Innenminiſters an die Präfekturen nimmt dieſer in ſchärfſter Weiſe gegen die Ver⸗ letzung des Gaſtrechtes und der franzöſiſchen Geſetzgebung durch politiſche Machenſchaften und Kundgebungen gewiſſer Gruppen von Ausländern und ihrer in Frankreich in eigener Sprache erſcheinenden Organe Stellung, Der Erlaß führt aus, daß dieſe Ausländer ihre innerpolitiſchen Streitigkeiten auf franzöſiſchem Boden austrügen und dabei ſoweit gingen, ſich nicht nur gegenſeitig zu bekämpfen und zu bedrohen, ſondern von den franzöſiſchen Behörden die Ausweiſung der Anders⸗ denkenden zu verlangen. Der Erlaß weiſt die Behörden an, gegen dieſen Mißbrauch des Gaſtrechts mit der Schärfe des Geſetzes einzuſchreiten und jeden Verſuch einer Einmiſchung in die franzöſiſche Souveränität aufs energiſchſte zurückzuwei⸗ ſen. In der gleichen Weiſe ſollen künftig allen Ausländern Veranſtaltungen und Demonſtrationen verboten werden. Dieſer Erlaß iſt durch die mannigfachen Ausſchreitungen der italieniſchen Faſziſten veranlaßt worden. Es ſcheint zu⸗ gleich die Antwort auf das an Frankreich gerichtete Anſinnen auf Auslieferung der flüchtigen Führer der italieniſchen Oppo⸗ ſition zu ſein. 5— Letzte Melbungen Verbot einer kommuniſtiſchen Verſammlung — München, 7. Okt. Wie die Bayeriſche Staatszeitung meldet, iſt von der Polizeidirektion München eine öffentliche Volksverſammlung, in der die zwei kommuniſtiſchen Mit⸗ glieder des Femeausſchuſſes über die Feme in Bayern und das Verhalten der Behörden ſprechen ſollten, verboten worden. Lichtſignale für Flugzenge — Köln, 6. Okt. Bei der immer ſtärker werdenden Be⸗ lebung des Flugverkehrs hat ſich namentlich für den Nacht⸗ flug die Notwendigkeit herausgeſtellt, daß den Flugzeugen ähnlich wie den Schiffen auf dem Meere Lichtſignale über ihren jeweiligen Standpunkt eine Aufklärung verſchaffen ſoll. Nach Art der Leuchttürme hat man nunmehr den Kölner Flughafen mit einer derartigen Anlage verſehen, die ähnlich wie die Leuchttürme 920 See den ankommenden Flugzeugen durch Blinklicht als Wegweiſer zu ihrem Flug dient, Familientragödie — Magdeburg, 6. Okt. In der vergangenen Nacht hat ſich die Frau des Arbeiters Prüfer aus Tangerhütte mit ihrem Kind vor einen heranbrauſenden Perſonenzug geworfen. Die Frau und das ſechsjährige Kind wurden auf der Stelle ge⸗ tötet. Als der Ehemann von der Tat erfuhr, machte er ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Als Grund der Tat werden zerrüttete Eheverhältniſſe angenommen. Vom Zuge getötet — Hannover, 6. Okt. Auf der Eiſenbahnſtrecke Mahn⸗ dorf—Sebaldsbrück in der Nähe von Hannover ereignete ſich vormittag ein ſchwerer Unglücksfall. Kurz nach 10 Uhr efanden ſich zwei Mann der Bahnmeiſterei Sebaldsbrück bei einem Dienſtgang auf den Schienen. Infolge des heute früh herrſchenden dichten Nebels überſahen ſie das Herankommen eines Eilzuges, wurden von der Lokomotive erfaßt und ent⸗ 93575 zugerichtet, Beide erlagen ihren ſchweren Verwun⸗ ungen, ehe noch ärztliche Hilfe kam. Die Typhusepidemie in Hannover — Hannover, 6. Okt. Die amtliche Geſamtzahl der Typhuskranken in Hannover iſt heute morgen—— ge⸗ allen. 17 Neuaufnahmen ſtehen 35 Entlaſſungen gegenüber. nter den Schwerkranken hat die Epidemie drei weitere Todesopfer gefordert, ſo daß heute insgeſam gemeldet werden. Beamtenſtreik in Oeſterreich? — Wien, 6. Okt. Der Ber Ausſchuß der öſter Bundesbahnen hat nach einer ſehr R ſchloſſen, falls die Regierung nicht noch heute mit den wieder⸗ holt zugeſagten Verhandlungen über die Gehaltsrege⸗ lung beginne, am Samstag mittag in den Streik einzu⸗ treten. Dieſer Streik würde ſämtliche Behörden und Ange⸗ ſtellte des Bundes und der Bundesgebiete, alſo Poſt und Telegrapyle außer den Vundesbahnen umfaſſen. — J Donnerstag, den 7. Oktober 1926 2 —ͤ— ʒu———äö——— ä————hDM— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 463 Wirtſchaftliches · Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden für die Zeit vom 23. bis 29. September 1926 (Mitgeteilt vom Landesamt für Arbeitsvermitttung) Die Erwerbsloſenziffer hat wiederum eine Abnahme er⸗ fahren: am 29. September wurde im Lande Baden 54 865 Hauptunterſtützungsempfänger gegenüber 55741 vom 22.Sept. gezählt. Soweit die Abnahme auf Arbeitsvermittlung beruhte, war es neben der Papierinduſtrie und dem Baugewerbe vor⸗ nehmlich die Tabak⸗(hier insbeſondere die Rohtabak⸗)indu⸗ ſtrie, die Kräfte aufnehmen konnte. Auch die Notſtandsarbei⸗ terziffer zeigt noch eine Senkung, ſie hat ſich um 219, nämlich von 5470 auf 5251 veringert. Doch hat in dieſer(wie in der unmittelbar vorangegangenen) Berichtszeit das Geſamtange⸗ bot der bei den öffentlichen Arbeitsnachweiſen des Landes gemeldeten offenen Stellen von 1804 am 22. September 1926 auf 1693 am 29. September 1926 abgenommen. Da die Ar⸗ beitſuchendenziffer immerhin nur um 1173, nämlich von 77 903 auf 76730 abnahm, ergibt ſich eine leichte Verſchlechterung des Verhältniſſes von Geſamtangebot und Nachfrage: Kamen am 22. September auf je 1 bei den öffentlichen Arbeitsnach⸗ weiſen des Landes gemeldete offene Stelle im Durchſchnitt rund 43 Arbeitſuchende, ſo belief ſich die entſprechende Ziffer für den 29. September auf rund 45. In einzelnen Berufsgruppen hat ſich die Lage ſolgender⸗ maßen geſtaltet: Die Nachfrage nach lan dwirtſchaft⸗ lichen Kräften hat in verſchiedenen Gegenden nachgelaſſen, andererſeits machte ſich Perſonalbedarf für die Einbringung der Kartoffel⸗ wie der Weinernte bemerkbar. In der Me⸗ tallverarbeitung u. Maſchinenin duſtrie änderte ſich die in der Hauptſache ungünſtig gebliebene Lage nicht er⸗ heblich. Die chemiſche Induſtrie konnte weibliche Arbeits⸗ kräfte aufnehmen. Der nneinheitliche Geſchäftsgang in der Textilin duſtrie neigt, im ganzen betrachtet, zu weiterer Beſſerung. Die Kartonnagen in duſtrie blieb weiter aufnahmefähig. Aus der Lederin duſtrie wird über Auf⸗ tragsmangel geklagt. Für das gleichfalls großenteils ſchwach⸗ beſchäftigte Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe ergab ſich kaum eine Veränderung des Bildes. In der Sägewerks⸗In⸗ duſtrie erfolgten Betriebseinſchränkungen. In der Bürſten⸗ induſtrie des Wieſentals herrſcht noch Kurzarbeit. Im Be⸗ kleidungsgewerbe blieb der Arbeitsmarkt weiterhin ruhig, immerhin hat in der Schuhinduſtrie die Kurzarbeit ſchwach abgenommen. Die Nachfrage nach Friſeuren und Friſeuſen blieb in vollem Umfang beſtehen. Im Ge⸗ nußmittelgewerbe(Tabakinduſtrie) hält die günſtigere Entwicklung unvermindert an. Die Kurzarbeiterziffer iſt wiederum— nämlich von 3175 auf 2581— zurückgegangen. Für das Baugewerbe war noch eine gewiſſe Belebung feſt⸗ zuſtellen, die zu weiterer Anforderung gelernter Fachkräfte — vornehmlich von Gipſern, Glaſern, jungen Malern und von Ofenſetzern— führte. Im Hausgehilfinnenberuf machte ſich vermehrtes Angebot von Kräften bemerkbar. Tagung der Studiengeſellſchaft für Automobilſtraßenbau sp. Wiesbaden, 5. Oktober. Die Hauptverſammlung der Studiengeſell⸗ ſchaft für Automobilſtraßenbau, die vom 3. bis ö. Oktober in Wiesbaden abgehalten wurde, zeigte ſchon rein äußerlich durch die Anweſenheit mehrerer hundert Männer aus der deutſchen Wirtſchaft und Wiſſenſchaft ſowie der Be⸗ hörden, daß dieſe jetzt zwei Jahre beſtehende Organiſation bei dem zu erwartenden ſtarken Ausbau unſerer heutigen, aus den Tagen der Poſtkutſche ſtammenden Straßen eine außerordentlich wichtige Rolle ſpielt. Rein zahlenmäßig kam dies gelegentlich der Hauptverſammlung am Montagvormittag im Wiesbadener Paulinenſchlößchen bei der Erſtattung des Geſchäftsberichtes durch Obering. Kirchberg zum Ausdruck. Darnach gehören der Geſellſchaft heute 28 große Wirtſchaftsverbände an, 18 wiſſenſchaftliche Vereinigungen, 60 Unternehmungen der Induſtrie und des Gewerbes, zahlreiche Gemeinden uſw. Als beſondere Ehrengäſte der Verſammlung konnte. Geh. Reg.⸗Rat Prof. Brix einleitend Miniſterial⸗ rat Pflug vom Reichsverkehrsminiſterium begrüßen, der zugleich das preußiſche Wohlfahrtsminiſterium vertrat und die Arbeit der Geſellſchaft des größten Intereſſes der Behörden verſicherte, ferner Vertreter des bayeriſchen Staatsminiſte⸗ riums des Innern, des württembergiſchen Innenminiſte⸗ riums, der ſaarländiſchen Straßenbauverwaltung, der Reichs⸗ bahn⸗Hauptverwaltung, die Direktoren der techniſchen Hoch⸗ ſchulen Karlsruhe und Darmſtadt u. a. m. Miniſterialrat Pflug konnte bei ſeiner Erwiderung die erfreuliche Mit⸗ teilung machen, daß die Beziehungen zum internationalen Ausſchuß für Straßenbau unverändert ſeien. ——————— — ee Den zweiten Punkt der Tagesordnung füllten die Be⸗ richte der Obleute der 13 Ausſchüſſe der Studiengeſellſchaft aus, die in den Vormittagsſtunden Sondertagungen abgehal⸗ ten hatten. Für den Planungsausſchuß berichtete Dr. Schmidt⸗Eſſen. Dr. Schmidt hält nach der Unterſuchung des Ausſchuſſes über das Verhältnis zwiſchen Schienenweg und Kraftfahrweg die Zeit für die Kraftwagen⸗ ſtraße für noch nicht gekommen. Je nach dem Verkehrsbe⸗ dürfnis müſſen die beſtehenden Straßennetze ausgebaut wer⸗ den. Ueber die Tätigkeit des Hygiene⸗Ausſchuſſes berichtete Prof. Thieſing, daß es noch vieler Vorgrbeiten am Experimentiertiſch bedarf, um die mit dem Autoſtraßenbau zuſammenhängenden Fragen der Hygiene zu löſen. Das Reichsverkehrsminiſterium bekundet ſein Intereſſe an der Sache durch Bewilligung einer Summe. Der Ausſchuß der Landſtraßen arbeitet in der Haupt⸗ ſache mit dem Ausſchuß für Verkehrsregelung zuſammen(Re⸗ ferent Präſident Wienecke). Der Steinpflaſterausſchuf folgte mit einem Referat Veſpermann⸗Frankfurt. Der Stadtſtraßen⸗Ausſchuß(Referent Dr. Hindrich) ſtellte Leitſätze auf über die Verhütung der Erſchütterung durch den Kraftwagenverkehr. Für den Arbeitsausſchuß für Betonſtraßenbau berichtete Dr. Petry, daß Verſuche über die verſchiedenen Steinmaterialien und Bindemittel be⸗ vorſtünden. Eine Broſchüre wird über die Erfahrungen in großem Umfang berichten. Der Teerſtraßen⸗Ausſchuß(Ref. Dr. Lüer) ſtellte feſt, daß der Teer heute mehr als je die ge⸗ bührende Anerkennung als Straßenbauſtoff gefunden habe. Teerſtraßen ſeien heute durchaus zuverläſſig. Nachgeſuchte Frachtermäßigung würde die Verwendung noch verbilligen. Jedenfalls habe ſeit 2 Jahren die noch nicht abgeſchloſſene Entwicklung einen gewaltigen Aufſchwung genommen. Wir ſind heute in der Verwendung dem Ausland ebenbürtig. Ueber Aſphaltſtraßen referierte Prof. Neumann als Obmann des Ausſchuſſes. Es werde zwar energiſch Sturm gelaufen gegen den Aſphalt als ausländiſches Erzeugnis, die Einſicht der Einfuhrliſten haben ihm jedoch gezeigt, daß ſeine Verwendung als Straßenbaumaterial die Handelsbilanz ſehr gering belaſte. Für den Ausſchuß„Andere Straßenkonſtruktionen“ refe⸗ zterte Prof. Burckhartz. Er verwies auf die engliſche und amerikaniſche Erfahrung, daß man keine Straßendecke kenne, die die beſte iſt. Die Verwendung von Klinkerpflaſter, Holz⸗ pflaſter und der Pfahlbauweiſe komme nur ſehr wenig in Frage. Für den Verkehrsregelungsausſchuß referierte Min.⸗ Rat Buſch vom Reichsfinanzminiſterium. Er begrüßte es, daß das Reich einſtweilen auf den Erlaß von Verordnungen zugunſten der Richtlinien für die Länder verzichtet habe. Der Ausſchuß hat ſich auf Richtlinien geeinigt. Ueber Straßenbau⸗ maſchinen referierte der Obmann des Ausſchuſſes Oberberg⸗ rat Creinwald. Es wurden die Erfahrungen des Aus⸗ landes geſammelt, Richtlinien für die Arbeitsweiſe ſowie Nor⸗ maliſierung und Typiſierung ausgearbeitet. Im Frühjahr finden eingehende Verſuche ſtatt. Der Bedarf an Spezial⸗ maſchinen wird ſich noch ſehr entwickeln und der Ausſchuß wird der deutſchen Maſchineninduſtrie reichlich Gelegenheit zu Betätigung geben. Dr. Brand vom Reichswirtſchafts⸗ rat referierte über die Arbeit des Ausſchuſſes für Geſetzge⸗ bung und Finanzierung. Der Ausſchuß hat ſchon früher bei der Regelung der Vorausleiſtung für die Wegebauten gute Arbeit geleiſtet. Bei dem Finanzplan für den Straßenbau ſei die einmalige Inſtandſetzung und die normale Unterhal⸗ tung zu unterſcheiden, die jährlich 380 Mill. brauche. Eine Klaſſifizierung des Straßennetzes nach Dringlichkeit ſei ein⸗ gehend erforderlich. Die jüngſte Arbeitskommiſſion für wiſſenſchaftliche und praktiſche Forſchung unter Prof. Otzen⸗Hannover hat ihre Forſchungsſtellen in den techniſchen Hochſchulen und den Ma⸗ terialyrüfungsämtern; auch Danzig ſei dazu herangezogen. Der Aufgabenkreis muß ſyſtematiſch erfaßt werden. Die For⸗ ſchunas⸗Methoden müſſen einheitlich ſein. Daneben kommt die Materialforſchung ſelbſt. Tüchtige Straßenbauingenteure müßten herangebildet werden. Die Tagesordnung überſchreitend, wendete ſich ſodann Präſident Euting vom württembergiſchen Miniſterium des Innern in temveramentvollen Worten dagegen, daß in dem Gremium der Studiengeſellſchaft die Intereſſen der einzelnen Länder nicht genug zum Ausdruck kommen. Sodann folgte der Bericht des Oberreg.⸗Rat Rappaport vom Ruhrſiede⸗ lungs⸗Verband über die„Verwendung des vorhande⸗ nen Straßennetzes für den neuzeitlichen Kraft⸗ wagenverkehr“. Zunächſt ſei ein Netz der Hauptdurch⸗ gangsſtraßen feſtzuſtellen. Eine beſonders widerſtandsfähige Straßenfeſtigung ſei in der Nähe der Großſtädte erforderlich. Ein ſolches Straßennetz ſolle von reichswegen feſtgeſetzt wer⸗ den. Der Bau zahlreicher neuer, nur für den Kraftwagen⸗ verkehr beſtimmter Linien, Kraftwagenbahnen, ſei nicht er⸗ forderlich. Auch das Ausland baut ſeine vorhandenen Stra⸗ ßennetze unter Einſchaltung guter Umgehungsſtraßen aus. Die notwendige Durchführung darf nicht durch zu viele Kom⸗ vetenzſtreitigkeiten verzögert werden, denn im Intereſſe der Allgemeinheit iſt es unbedingt erforderlich, daß unſer Straßen⸗ netz, ſobald es finanziell denkbar, in einen für den Kraft⸗ wagenverkehr angemeſſenen. Zuſtand verſetzt wird. Steuerveranlagung vorbehalten. Kommunale Chronil Vürgerausſchußſitzung in Heidelberg Die Eingemeindung Rohrbachs Kr. Heidelberg, 6. Okt. Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz eröffnete die Sitzung mit dem Hinweis darauf, daß dieſe Sitzung vorausſichtlich die letzte in der gegenwärtigen Zuſammenſetzung ſei. Beſondere Bedeutung komme dieſer Sitzung durch den Beſchluß über die Eingemeindung Rohrbachs zu. Den dahingehenden ſtadträt⸗ lichen Antrag begründete er ausführlich. Der Stadtverord⸗ netenvorſtand begrüße im Prinzip den Antrag, glaubte aber feſtſtellen zu müſſen, daß die Stadt bei Abfaſſung des Vertrags der Gemeinde Rohrbach in vielen Punkten zu weit entgegen⸗ gekommen ſei. Die für Heidelberg entſtehenden Laſten ſeien zwar ſchwer, aber nicht bedenklich. Wie bei allen Verträgen käme es auch hier darauf an, daß der Vertrag mit gutem Willen auf beiden Seiten ausgeführt werde. Der Stadtverordnetenvorſtand empfiehlt durch den ſtell⸗ vertretenden Obmann Schmidt die Vorlage zur Annahme trotz einzelner Bedenken. Die Entwicklung Heidelbergs nach Süden wird durch die Eingemeindung gefördert. In der Ausſprache beſchwert ſich Stv. Heck(Zentr.), daß Rohrbach beim Eingemeindungsvertrag viel beſſer wegkomme als ſeiner⸗ zeit Handſchuhsheim. Durch die neue Eingemeindung werde der ſtädtiſche Verwaltungsapparat noch mehr dezentraliſiert als bisher. Rohrbach verlange einen 25⸗köpfigen Verwal⸗ tungsapparat, Bürgermeiſter Bitter Höhereinſtufung von Klaſſe 9 nach 12, er verdiene das auch, denn durch den Ver⸗ tragsentwurf habe er ſeine Tüchtigkeit bewieſen. Seine wei⸗ teren Ausführungen haben ſtark partikulariſtiſch— Hand⸗ ſchuhsheimer Einſchlag. Oberbürgermeiſter Walz erklärt, daß Bürgermeiſter Bitter nie in Gruppe 9 geweſen ſei, ſondern ſeit 1921 in Gruppe 12, er ſei freiwillig nach Gruppe 11 zu⸗ rückgegangen. Stv. Weindel(Dem.) hält die Eingemein⸗ dung für eine Zwangsnotwendigkeit. Rohrbach habe ſich lange genug geſträubt, befinde ſich jetzt aber durch die Still⸗ legung der Waggonfabrit in einer kritiſchen Lage, der größte Steuerzahler ſei weggefallen, die 600—700 Arbeits⸗ loſen verurſachen große Koſten. Einzelne Punkte des Ver⸗ trags müßten geändert werden. In der vorliegenden Faſſung ſei man von Heidelberg aus Rohrbach viel zu ſtark entgegen⸗ gekommen. Die Stadt ſei ſogar in einzelnen Fragen über ihre Kompetenzen hinausgegangen. St. Ammann(Soz.) freut ſich, daß die Eingemeindung endlich perfekt wird. Stadt⸗ rat Dorn(...) iſt der Meinung, daß der Vertrag von Heidelberg große Ausgaben erfordere. Vom Standpunkte Rohrbachs ſcheine die Eingemeindung eine„Vernunftehe“ zu ſein. Der Zeitpunkt ſei etwas ſchlecht gewählt, aber die Tat⸗ ſache ſelbſt zeige einen geſunden Optimismus. Durch die Lage der Fuchs'ſchen Waggonfabrik habe Heidelberg ſchon bis⸗ her ſtarke Belaſtung gehabt. Die Gemeindekollegien von Rohrbach müßten bis zum Inkrafttreten des Vertrags in engſter Fühlung mit der Stadtverwaltung bleiben und dürften unter keinen Umſtänden Beſchlüſſe faſſen, die für Heidelberg neue Belaſtungen bringen. Der Vertrag könne nur bei gegenſeitigem Vertrauen erfüllt werden. Auch Sty. Mager(Ver. 5 Gr.) ſpricht der Eingemeindung das Wort. Stadtrat Müller erklärt die Zuſtimmung der Kom⸗ muniſten. In der Spezialdebatte wird ein demokratiſcher An⸗ trag, der ſich mit dem Bürgernutzen befaßt und eine genguere Feſtlegung verlangt, angenommen. Oberbürgermeiſter Wal z weiſt darauf hin, daß durch Abänderungen am Vertrag neue Sitzungen nötig werden und eventuell die ganze Angelegen⸗ heit gefährdet wird. Die Demokraten hätten ihn mit ihren Anträgen direkt„überrumpelt“. Einzelne Paragraphen des Vertrags erhalten auf Antrag im Protokoll eine genaue In⸗ terpretation. Nach zweieinhalbſtündiger Ausſprache wird der ſtadträtliche Antrag über die Eingemeindung Rohrbachs auf 8 April 1927 einſtimmig angenommen. Die zweite Vorlage befaßt ſich mit einer Aenderung der Vergnügungsſteuerordnung. Das Zentrum hat beantragt, rein künſtleriſche Veranſtaltungen von Geſangvereinen von der Luſtbarkeitsſteuer zu befreien. Der Antrag wird angenommen, ebenſo die Vorlage. Für Notſtandsarbeiten erhält der Stadtrat vom Bürger⸗ ausſchuß die Bewilligung eines Kredits von 67000 Mk. Der Bürgerausſchuß iſt auch damit einverſtanden, daß der Stadt⸗ rat die Verhandlungen wegen der erweiterten Waſſer⸗ verſorgung weiterführt. Kleine Mitteilungen In fünfſtündiger Sitzung wurde in Raſtatt der ſtädt. Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1926/27 beraten und gegen die Stimmen der Kommuniſten genehmigt. Darnach beträgt die Umlage von 100 Mark Steuerwert des Grundver⸗ mögens 72 Pfg. und von 100 Mark Steuerwert des Betriebs⸗ vermögens leinſchl. 4,5 Pfg. Kreisumlage) 108 Pfg. Die end⸗ gültige Feſtſetzung der Umlage bleibt nach Beendigung der Das Telegramm Humoreske von Freiherr von Schlicht 7 Der am 4. Oktober aus dem Leben geſchiedene bekannte Schriftſteller hat uns die nachſtehende Humoreske kurz vor ſeinem Tode übermittelt. Die Schriftleitung. Rechtsanwalt Doktor Degenhardt ſtand im Begriff, ſeinen kurzen Erholungsurlaub anzutreten. von dem ihm ohnehin ſchon dadurch ein Tag verloren gegangen war, daß er geſtern im letzten Augenblick von ſeinem Büro in einer wichtigen Sache angeklingelt wurde, weshalb er ſich trotz allen Wider⸗ ſpruches ſeiner jungen Frau, mit der er ſeit fünf Jahren ver⸗ heiratet war, entſchloſſen hatte, ſeine Abreiſe um vierund⸗ zwanzig Stunden zu verſchieben. Heute wollte er aber wirklich fahren. Der Wagen ſtand ſchon vor der Tür, und voller Un⸗ geduld wartete er nun in dem kleinen Vorgarten auf ſeine Frau, die ihn wenigſtens zur Bahn bringen wollte, da ſie trotz aller Bitten nicht zu bewegen geweſen war, ihn auf ſeiner Reiſe zu begleiten. Sie hatte immer wieder betont, abgeſpannt und überarbeitet wie er es ſei, wäre es für ſeine Erholung beſſer, wenn er einmal allein bliebe. Schließlich hatte er ſich dieſem Wunſche gefügt, obgleich es ihm nicht leicht wurde, denn zu Hauſe hatte er doch eigentlich ſo gut wie nichts von ſeiner Frau; vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſaß er in ſeinem Büro und, auch wenn er endlich nach Hauſe kam, hatte er oft noch ſtundenlang zu arbeiten. Aber wo ſeine Ilſe nur blieb? Es wurde allmählich Zeit, zur Baln zu fahren. Das Klingeln eines Rades ertönte, ſo daß er ſich unwillkürlich umſah und nun einen Depeſchenboten bemerkte.—„Sie wollen doch nicht etwa zu mir?“ erkundigte er ſich erſchrocken, da er befürchtete, daß es ſich um irgend eine Prozeßſache handele, die ſeine Abreiſe erneut ver⸗ ſchieben könne. Aber gleich darauf beruhigte er ſich wieder, denn alle geſchäftlichen Telegramme wurden ſeinem Büro zu⸗ geſtellt. Es konnte alſo nur irgend eine private Mitteilung ſein. So öffnete er denn das Telegramm und las: Eintrieffe wie ſchon geſchrieben vormittags 11.24 Uhr. Bitte erneut, mich Bahnhof abholen. Rudi. Wer war Rudi? Und wie kam dieſer ihm gänzlich un⸗ bekannte Rudi dazu, ihm zu telegraphieren und dabet au einen Brief Bezug zu nehmen, den er gar nicht erhalten Hhatte? Sollte die Depeſche etwa für ſeine Flſe heſtimmt ſein? Aber die kannte doch auch keinen Rudi, wenigſtens hatte ſie 6 N 7 1* fverſtanden, Ilſe. ihm nie von einem ſolchen erzählt, ebenſo hatte ſie mit keiner Silbe erwähnt, daß ſie heute einen Rudi erwarte. Da wurde plötzlich ein Gedanke, nein ein Argwohn in ihm wach, den er ſelbſt ganz ungeheuerlich fand, den er jedoch nicht wieber los wurde. Die Eiferſucht war in ihm erwacht, und er glaubte, nun manches zu verſtehen: die freudige Ueber⸗ raſchung ſeiner Frau, als er ihr mitteilte, er habe ſich ent⸗ ſchloſſen, Urlaub zu nehmen— ihre Weigerung, ihn auf ſeiner Reiſe zu begleiten— das, wie es ihm jetzt vorkam, über⸗ triebene Bedauern, das ſie geſtern zeigte, als er ſeine Abreiſe verſchieben mußte, ſowie die oftmalige Frage, ob er heute nicht lieber ſchon mit dem Morgenzug um 8 Uhr fahren wolle, wenn er da auch nicht immer einen-Zug benützen könnte. Für das alles fand er nun eine Erklärung, und die hieß Rudi, — Wer war dieſer Rudi. Ein erneuter Blick in das Tele⸗ gramm zeigte ihm, daß es in Stuttgart aufgegeben waer. Wohnte dieſer Rudi ſtändig dort, und wie kam er, der doch ſicher Rudolf hieß, dazu, ſich in einem Telegramm an ſeine Frau Rudi zu nennen? Wie kam der überhaupt dazu, ihr zu telegraphieren und wieviele Briefe mußten außer dem in Depeſche erwähnten ſchon zwiſchen den beiden hin und her ge⸗ gangen ſein?! Im Vorflur des Hauſes hörte er die Stimme ſeiner Frau, die mit dem Mäbdchen ſprach. Schnell verbarg er das Telegramm in der Taſche. Gleich darauf trat Frau Ilſe in den Garten und nahm im Wagen neben ihm Platz.— „Wir haben noch reichlich Zeit, Ilſe, ſogar ſoviel, daß ich auf dem Bahnhof noch einen alten Korpsbruder begrüßen kann, von dem ich vorhin ein Telegramm erhielt, daß er auf der Durchreiſe unſere Stadt paſſieren und ſich ſehr freuen würde, mich zu ſehen. Sein Zug kommt auf demſelben Bahnſteig an, von dem der meine abfährt. Sein Zug kommt 11.24 Uhr, meiner geht erſt 11.36 Uhr, da kann ich ihm alſo noch guten Tag ſagen.“ Er bemerkte ganz deutlich, wie ſeine Frau erſchrak, als er die Zeit 11.24 Uhr nannte, und wie ein leiſes Zittern ſie befiel. Sie verſuchte auch bergebens, ihrer Stimme einen feſten, ruhigen Klang zu geben, als ſie entgegnete:„Du haſt mir doch erklärt, dein Zug ginge ſchon 11.16 Uhr, da kann — jetzt doch nicht plötzlich erſt zwanzig Minuten ſpäter gehen.“ Er wußte natürlich ſelbſt am beſten, wie recht ſie damit hatte; dennoch ſagte er ganz gelaſſen:„Du haſt mich falſch Ich betonte, daß der Zug nach dem alten Fahrplan 11.16 Uhr gegangen wäre, daß er aber nach dem neuen Kursbuch zwanzig Minuten ſpäter abgehen würde. Entſinnſt du dich nicht?“ Nein, darauf konnte ſich ſeine Ilſe natürlich unmöglich beſinnen, das ſah er ihr auch deutlich an; gleichviel ſtimmte ſie ihm raſch bei:„Ja, ja, es ſcheint mir ſo— aber trotzdem, Harald, wird es nicht zu ſpät für dich werden, wenn du deinen Freund noch begrüßen willſt? Der D⸗Zug, den du benutzen mußt, läuft doch immer vollbeſetzt aus Berlin ein.“ „Na, ſo ſchlimm wird es nicht werden,“ beruhigte er ſie, „nötigenfalls nehme ich mir Zuſchlag zur zweiten Klaſſe.“ Einen Augenblick herrſchte zwiſchen ihnen Schweigen, und deutlich las er in ihren Zügen die Angſt, daß der Rudi, den ſie erwartete, gleich auf ſie zueilen würde, bevor es ihr gelungen wäre, ihn ſo lange wieder fortzuſchicken, bis Ha⸗ ralds Zug abgefahren ſei. Inzwiſchen hatte Harald einen neuen Einfall; er blickte in das verſtörte Geſicht ſeiner Frau und fragte unverwandt: „Was iſt dir nur, Ilſe? Ich ſehe erſt jetzt, wie blaß du biſt. Fühlſt du dich nicht wohl und willſt du nachher lieber nach Hauſe fahren, anſtatt mich zum Zuge zu egleiten Frau Ilſe haſchte nach ſeiner Hand:„Ach ja, Harald, wenn du mir das erlaubteſt,— ich fühle mich heute gar nicht wohl— ich wagte nur nicht, es dir zu ſagen, damit du es nicht etwa als Unfreundlichkeit auffaſſen könnteſt, wenn ich K 9 zu dürfen. Aber wenn du uden haſt, daß ich nachher gleich zurückfahre—“ ſeibſtverſtändlich, Ilſe.) 5ckfahre „Sobald ſie den Bahnhof erreicht hatten, verahſchiedete er ſich dort von ſeiner Frau. Er ſelbſt aber ging auf— ſteig, um auf den Stuttgarter D⸗Zug zu warten und ſich die ausſteigenden Reiſenden anzuſehen.—— Ein paar Stunden ſpäter betrat er wieder ſein H us, und Frau Ilſe, die unterdeſſen ihren Beſucher haben mochte, ſtieß unwillkürlich einen kleinen Schrei aus, als vlöß⸗ lich ihr Mann vor ihr ſtand, der, noch bevor ſie eine Frage an ihn hätte richten können, erklärte:„Denke dir nur, Ilſe, ich habe in dem Gedränge meinen alten Korpsbruder gar nicht getroffen und dabei habe ich auf ſeinen Zug, der große Verſpätung hatte, ſo lange gewartet, bis ich darüber meinen eigenen Zug verpaßte. Na, zuerſt war ich wütend. Aber weißt du, wen ich dann plötzlich zu meiner Freude auf dem Bahnſteig entdeckte? Den jungen hübſchen Studenten, der ſich uns im vorigen Jahr an der HOſtſee anſchloß, der ſoviel mit uns zuſammen war und dir in ſo ritterlicher und bei⸗ nahe noch kindlicher Weiſe den Hof machte. Na, unſere gegen⸗ ſeitige Ueberraſchung kannſt du dir vorſtellen. Beſonders er war zuerſt gans ſprachlos; aber nicht nur das, er ſtand da, * 3 7 ——.— ZJagerbataillons, das ſich in Kurland ſehr hochverehrt. Nacht ging das Queckſilber bis auf 7,1 Gr.(7,2) C. zurück. über Frau Ilſes Lippen. 4. Seite. Nr. 463 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) „Donnerstag, den 7. Oktober 19268 Stidtiſche Nachrichten Gemeinde,, Bezirksrats, und Kreiswahl Die Wahlkartei liegt von Sonntag, 10. Oktober, bis einſchließlich Sonntag, 17. Oktober, vormittags von—12¼ Uhr und nachmittags von—6 Uhr, Sonntags nur vormittags von—12 Uhr zur Einſicht aus, für die Altſtadt im Rat⸗ 5 haus N 1, Zimmer 18; für die Stadtteile Feudenheim, Käfer⸗ tal, Neckarau, Rheinau und Sandhofen in den dortigen Ge⸗ meindeſekretariaten; für den Stadtteil Waldhof in der Poli⸗ eiwache des 10. Reviers. Während dieſer Zeit können da, wo ie Kartei aufliegt, Einſprüche gegen deren Richtigkeit er⸗ hoben werden. Spätere Einſprüche müſſen nach geſetzlicher BVorſchrift unberückſichtigt bleiben. Die in die Wahlkartei Eingetragenen werden hiervon durch Poſtkarte benachrichtigt. Wer eine ſolche Karte nicht erhält, iſt nicht oder nicht mehr in der Waͤhl⸗ kartei eingetragen und muß während der Offenlage der Wahl⸗ kartei die Aufnahme beantragen. Wahlberechtigte, die bis zum 14. November das zwanzigſte Lebensjahr noch vollenden wer⸗ den und bisher in der Wahlkartei nicht eingetragen waren, müſſen gleichfalls während der Offenlage um Aufnahme nach⸗ ſuchen. Wahlberechtigt ſind alle Deutſchen, die das 5 20. Lebensjahr vollendet und ſeit 14. Mai 1926 in der Gemar⸗ kung Mannheim ihren Wohnſitz haben. Wahlkartei eingetragen iſt, darf wählen.(Siehe auch die Be⸗ kanntmachung des Oberbürgermeiſters.) * Neue Bilder. Wir machen unſere Leſer darauf auf⸗ merkſam, daß in unſerem Schaukaſten in der Nebenſtelle in R 1,—6, neue Bilder zum Aushang kommen. * Beiſetzung in heimatlicher Erde. Die Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Offizierbundes hat es in kamerad⸗ ſchaftlicher Weiſe übernommen, die Leiche des im Oktober 1917 im Weſten gefallenen Majors Bayer von Fey bei Noveéant nach Mannheim zu überführen und hier in der Familiengruft beizuſetzen. Major Bayer ſtammt aus einer alten badiſchen Offiziersfamilie. Sein Großvater war zuletzt Oberſt im badiſchen Infanterie⸗Regiment von Freydorf Nr. 4 und ſtarb im Jahre 1848 zu Mannheim. Bayers Vater war im Jahre 1836 zum Leutnant im badiſchen Leibinfanterie⸗Regiment be⸗ fördert worden; während des Krieges 1870/71 führte er das Infanterie⸗Regiment Nr. 112(damaliges 4. badiſches Inf.⸗ Regt.) als Oberſt und lebte nach ſeiner Zurruheſetzung in Mannheim. Major Bayer hat den Feldzug gegen die Hereros mitgemacht und ſich vor dem Weltkriege als Reichsfeld⸗ meiſter des Deutſchen Pfadfinderbun des ganz Hhervorragende Verdienſte erworbe.. Im Weltkrieg war er zuerſt Kommandant von Brüſſel, ſpäter wurde er Gründer und Führer des aus den Reihen der Pfadfinder gebildeten hervorgetan hat. Major Bayer wird jetzt noch von den finnländiſchen Jägern Der finniſche Generalſtab wird bei der Bei⸗ ſetzungsfeier, die am Samstag, 9. Oktober, 4 Uhr nachmittags, auf dem hieſigen Friedͤhofe ſtattfindet, durch einen Offizier vertreten ſein. Zu der Beiſetzungsfeier ſelbſt werden ferner aus zahlreichen Gauen Deutſchlands Abordnungen des deut⸗ ſchen Pfadfinderbundes entſandt werden. * Die Mannheimer Baukaugeſtellten lehnen den Schieds⸗ oruch ab. Der Deutſche Bankbeamten⸗Verein, Zweigverein Mannheim, hatte ſeine Mitglieder zu einer ſtark beſuchten Berſammlung eingeladen, um zu dem am 27. September gefällten Schiedsſpruch, der die Gehälter bis Ende Februar 95 1927 unverändert⸗ laſſen will, Stellung zu nehmen. Nach ein⸗ 18 Ausſprache lehnte die Verſammlung einſtimmig den Schiedsſpruch ab. Schöne Oktobertage. Als wir vergangene Woche ſo häß⸗ — liches Wetter hatten, da wollte mans für dieſes Jahr ſchon ver⸗ loren geben. Beinahe fühlten wir uns ſchon im Winter, zumal aus den Bergen bereits Schneefall gemeldet wurde. Aber unſere wetterkundige Landbevölkerung wollte noch nichts vom Winter wiſſen und mehr als einmal konnte man hören:„Win⸗ terꝰ Ja, was glaubt ihr denn? Wir werden noch prächtige, Und wieder einmal haben die ſonnige Oktobertage kriegen.“ bäuerlichen„Wettermacher“ recht behalten. Seit Sonntag haben wir ein mildes, untertags heiteres und ſonniges, nur morgens nebliges Herbſtwetter, das beſonders in den Mittags⸗ und erſten Nachmittagsſtunden recht angenehme Temperatu⸗ ren bringt und dem, der Zeit hat, ſchöne genußreiche Spazier⸗ gänge in der herbſtlichen Natur ermöglicht. Für die Kartoffel⸗ Ernte iſt dieſe Witterung recht erwünſcht, In höheren Ge⸗ birgslagen braucht man trockenes Oktoberwetter ſogar noch zur reſtloſen Einbringung der Grummeternte, die dort noch nicht überall unter Dach iſt. Die Höchſttemperatur weiſt einen Rückgang auf. Geſtern wurde ein Maximum von 15,4 Gr. C. feſtgeſtellt(gegen 19,6 Gr. C. am Donnerstag). Heute früh be⸗ krug die Tempexatur 6,8(7,8) Gr. C. In der vergangenen Nur wer in diee Iteres Anzeige.) * Umzug der Handelskammer. Vom 7. bis 9. Oktober zieht die Handelskammer aus ihren bisherigen Geſchäftsräu⸗ men in ihr neues Heim in L 1, 2 um in dem bis zum kom⸗ menden Montag der geſamte Geſchäftsbetrieb untergebracht iſt. Ueber die Durchführung des Geſchäftsverkehrs während des Umzugs iſt alles Nähere aus der Anzeige in dieſer Num⸗ mer änt erſehenn 5 BVeereinsnachrichten * Der Heimatbund der Rheinländer und Weſtfalen in Mannheim feierte am Samstag ſein 3. Stiftungsfeſt, be⸗ ſtehend aus Konzert, Vorträgen und Ball. Die muſitaliſche Leitung lag in Händen des Mitgliedes, Muſikdirektors Emil Sieh. Die Begleitung am Flügel hatte Pianiſt Viktor Dinand übernommen. Der erſte Vorſitzende, Herr Wilhelm Enter, hielt die Begrüßungsanſprache. Nicht endenden Bei⸗ fall erntete Frau Elſe Flohr früher am Nationaltheater, ſowie Herr Hans Gedde(Bariton). Mit einigen ausge⸗ zeichneten Vorträgen des Sängerluſtquartetts hatte Herr Sieh großen Erfolg, ebenſo Herr Adolf Fiſcher mit ſeinen Violinvorträgen. Nach dem Vortrag des Herrn Sopha,„Das deutſche Herz am Rhein“, wurde von den An⸗ weſenden das Deutſchlandlied geſungen. Heitere Lieder zur Laute, vorgetragen von Herrn Paul erhöhten die Stim⸗ Mung* 0 55 5 Der Verband ehemaliger Abiturienten der Oberreal⸗ ſchule Mannheim„Veadom“ feierte dieſer Tage das Feſt ſeines 25fährigen Be⸗ ſtehens. Es war eine freudige Wiederſehensfeier, die gar manchem angegrauten ehemaligen Abiturienten freudiger An⸗ laß war, ſeinen alten Schulfreunden wieder einmal die Hand zu ſchütteln. Die warmherzigen Begrüßungsworte des Vor⸗ ſitzenden, Bankdirektor Itſchner, waren ein ſtimmungs⸗ weckender Auftakt für das ſchöne Feſt, das alte Freundſchaften wieder feſtigte und neue Beziehungen knüpfte. Mit Recht konnte Oberrealſchuldirektor Gſcheidlen in ſeiner ſein⸗ ſinnigen Anſprache darauf hinweiſen, wie gerade dieſer Zu⸗ tiſch wirkſame Anhänglichkeit an ihre frühere Bildungsſtätte von unſchätzbarem Vorteil für die Schule und ihre Weiter⸗ ſei und ſicher auch noch in Zukunft ſein werde. Stimmungsvolle Vorträge eines glänzend ſui tlenden Streichquartetts und künſtleriſch vollendete geſangliche Lar⸗ bietungen von Frau Ummen, meiſterlich begleitet von Frau E. Drieſcher, leiteten vornehm ein zu dem Glanzpunkt des Abends, der formvollendeten und gedankenreichen Rede von Profeſſor Karl, einem bewährten Vorkämpfer des Oberrealſchulgedankens. Der Redner gab einen Rückblick, der vor allem die erſten fünf Gründungsjahre behandelte und zeigte, wie nach und nach der Aufgahenkreis des Verbretdes gewachſen iſt. Aus einer rein geſellige und freundſchaftliche Zwecke verfolgenden Vereinigung war eine Kampfgemeinſchaft geworden, die auf den verſchiedenſten Wegen verſucht, die Hinderniſſe, die dem Obetrealſchulabiturienten beſonders an der Hochſchule gemacht wurden, zu beſeitigen und ſomit der erlangten theoretiſchen auch die praktiſche Gleichberechlig ung folgen zu laſſen, Der zweite Teil der Feſtrede ging aus von der Idee der Oberrealſchule, um damit die innere Gleich⸗ wertigkeit der drei Voſſanſtalten darzulegen. Dann aber wurde zuſammenfaſſend dargelegt, wie vielſeitig die heutigen Aufgaben des Verbandes noch ſind, deſſen Mitglieder zu einem Kreis von Bekennern und Vorkämpfern für den Oberreal⸗ ſchulgedanken werden ſollten. Der Abend ſchloß mit einem unterhaltenden Teil, der junge und alte Abiturienten mit ihren Damen noch lange in frößlichemt Zuſammenſein hei heiteren Vorträgen, bei luſtigem Geſpräch und Tanz vereinte.—n. 8 Theaternachricht. Zur bevorſtehenden Aufführung von Bronnens„Vatermord“ durch Kräfte des Nationalthea⸗ ters im Rahmen der jungen Bühne findet am Freitag, den 15. Oktober in der Harmonie ein Einführungs⸗ Abend mit Vortrag und Rezitation aus Proſawerken Arnolt Bronnens ſtatt. E* Die populären Sonntags⸗Veranſtaltungen im Nibe⸗ lungenſgal nehmen am kommenden Sonntag abend ihren An⸗ fang. Das Eröffnungskonzert beſtreitet Muſikdirektor Irr⸗ gang mit ſeiner vollſtändigen, 45 Mann ſtarken Chorkapelle der Karlsruher freiwilligen Feuerwehr in Uni⸗ form. Die Kapelle, die beim internationalen Muſikwettſtreit in Baſel inzwiſchen abermals mit einem großen Preiſe aus⸗ gezeichnet wurde, hatte bei ihrem letztjährigen Konzert im Nibelungenſaal einen Beſuth aufzuweiſen, der nur durch den beim Bernhagen⸗Gaſtſpiel übertroffen wurde. Die Mitwir⸗ kung beim Mannheimer Feuerwehr⸗Jubiläumsfeſt dürfte ihre Beliebtheit in unſerer Stadt noch geſteigert haben, ſodaß für das neue große Militärmuſik⸗Programm des kommenden Sonntags auf regen Zuſpruch gerechnet werden kann.(Wei⸗ ſammenhalt der ehemaligen Schüler und ihre treue, auch prak⸗ B 3* Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Lndwigshafen ver⸗ anſtaltet am kommenden Samstag abend im Nibelungenſaal des Roſengartens eine Familienunterhaltung mit Tanz. Für dieſen Abend iſt Dr. Joſef Bergauer aus Wien, der zu den beſten Vertretern des Wiener Humors im edelſten Sinne zählt, gewonnen worden. Seine Vorträge ſind „Wiener Humor in Wort und Lied“.(Weiteres An⸗ zeige. * Spielfeſt der Moll⸗Realſchule. Mit Stolz kann die Moll⸗ Realſchule auf ihr wohlgekungenes, vom herrlichſten Wetter begünſtigtes erſtes Spielfeſt zurückblicken, das Dienstag nachmittag auf dem Platze des Turnvereins Mannheim von 1846 ſtattfand. Unter den Klängen eines Marſches vollzog ſich der Einzug der Turner, die vor der Tribüne Aufſtellung zu den Freiübungen nahmen. Dieſe ſtanden unter der Lei⸗ tung des Turnlehrers Litzelmann und fanden großen Bei⸗ fall bei den erfreulicherweiſe außerordentlich zahlreich er⸗ ſchienenen Eltern der Schüler. Darauf begannen die Wett⸗ kämpfe. Die Kleinen ſuchten ſich im Ballwerfen zu— fen, die Tertien kämpften in Staffeln und die Großen im Kugelſtoßen und Fußball. Es war ein ſchönes und eindrucks⸗ volles Bild, die jugendlichen Körper, die ſchon in ſtraffer ſport⸗ licher Diſziplin ſtehen, ſich im Kampfe bewegen zu ſehen. Es würde zu weit führen, all die Sieger, auch eine Siegerin, zu erwähnen; alle haben ſich angeſtrengt, ihr Beſtes herzugeben. Der Kampf ſchloß mit einer markigen Anſprache des Lei⸗ ters der Anſtalt, Profeſſor Boß. Die Preisverteilung brachte den Siegern ſchöne und wertvolle Geſchenke. Das Deutſch⸗ landlied beendete die Feier. . Beſchleunigung der Auszahlung von Nachnahmen im Eiſenbahnverkehr. Um eine ſchnellere Auszahlung der Nach⸗ nahmen an den Abſender zu erzielen, ſind die Beſtimmungen über Nachnahmen auf Frachtbriefſendungen mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 geändert worden. Nachnahmen nach Eingang ſind, ausgenommen bei Gütern, für die Vorauszahlung der Fracht verlangt werden kann, und bei bahnlagernden Gütern, künftig erſt von einem Betrag von mehr als 20 RM. zuläſſig. Nachnahmen bis zu 20 RM. werden als ſogenannter Barvor⸗ ſchuß ſchon bei der Auflieferung des Gutes gezahlt, wenn der arvorſchuß durch den Wert des Gutes nach dem Ermeſſen der Verſandtſtation ſicher gedeckt wird. Der Abſender hat allen Frachtbriefen mit Nachnahmen von mehr als 20 RM. (Nachnahmen nach Eingang) einen Nachnahmebegleitſchein beizugeben(mit dem oberen Rand auf der Innenſeite der Rechnungsſeite des Frachtbriefes anzukleben) und in der Spalte„Zuläſſig oder vorgeſchriebene Erklärungen“ einzutra⸗ gen:„Nachnahmebegleitſchein beigefügt“. So bald der Empfänger die Nachnahme eingelöſt, ſchickt die Be⸗ ſtimmungsſtation den Nachnahmebegleitſchein beſtätigt an die Verſandſtation zurück, die hierauf die Nachnahme an den Ab⸗ ſender zahlt. Bisher wurden Nachnahmen bis zu 150 RM. d. h. die überwiegende Mehrzahl erſt nach Ablauf einer im Tarif beſtimmten von der Entfernung abhängigen Friſt von 2 oder 3 Wochen gezahlt, es ſei denn, daß der Abſender die ſogenannten Einzahlungsbenachrichtigung beantragt hatte. Das für den Abſender mit Koſten verknüpft geweſene Ver⸗ fahren der Einzahlungsbenachrichtigung fällt als entbehrlich fort. Abſender von Maſſenſendungen mit Nachnahme nach Eingang kann die Beigabe von Nachnahmebegleitſcheinen auf Antrag erlaſſen werden; der Antrag iſt bei der Verſandt⸗ ſtation zu ſtellen. DrHomosonx Seifenculrer unomit SSiſix Se mi Cm, au, Glei- Seit gencsgen un Hebisielht Oe Se Scnolung Men HGsee 6o 0 Sincrei, un S0 runolieh, u/e σ Es S/el, nlus münsehen LGn hen. als hätte er mir gegenüber ein ſchlechtes Gewiſſen, ohne daß ich mir das zu erklären vermocht hätte, bis er mir dann dafür, als wir zuſammen frühſtückten, die Aufklärung gab.“ Ihr habt zuſammen gefrühſtückt?“ kam es faſt tonlos Harald lachte luſtig auf:„Und ob, Ilſe! Alles was gut und teuer war. Sogar Burgunder haben wir zuſammen ge⸗ trunken, und als das ſchwere Getränk Deinem Verehrer die Zunge gelöſt, da hat er es mir geſtanden. Er war über die Begegnung mit mir zuerſt ſo erſchrocken, weil er gehofft hatte, eine junge ſchöne Frau, die er darum gebeten, würde ihn an der Bahn abholen, und weil es ihm der Dame wegen natür⸗ lich ſehr unangenehm geweſen wäre, wenn ich ihn mit der zuſammen geſehen hätte. Ganz klug bin ich aus der etwas konfuſen Geſchichte nicht geworden; nur ſoviel habe ich be⸗ griffen, daß er die andere junge Frau ebenſo rein und plato⸗ niſch liebt und verehrt wie Dich und daß er nicht daran ge⸗ SDacht hat, mit ihr hier irgend ein Unrecht zu begehen, ſondern daß er nur ein paar Tage in ihrer Geſellſchaft weilen wollte, um ſie einmal wiederzuſehen. Na, ich habe ihn ſo gut ge⸗ tröſtet, wie ich nur konnte, aber auch ſo ernſt und, beinahe hätte ich geſagt, väterlich mit ihm geſprochen, daß er ſich da⸗ flür beim Abſchied immer wieder bei mir bedankte und mir gelobte, ſich, wenn auch in unſchuldigſter Weiſe, nie wieder einer jungen verheirateten Frau zu nähern und ihr auch nie wieder hinter dem Rücken ihres Mannes zu ſchreiben. Kuber 3 dabei klang ſeine Stimme ſo traurig, daß er mir beinahe leid tat.“ Von atemloſer Spannung hatte Frau Ilſe ihrem Mann ugehört. Wußte er wirklich nicht, wer die junge Frau war, ie der Student hier hatte beſuchen wollen, oder war er nur ſo zart und feinfühlend, ihr das nicht zu ſagen, weil er aus allem erfahren haben mußte, daß er keinerlei Grund hatte, irgendwie eiferſüchtig zu ſein, zumal ſie ſelbſt nie daran ge⸗ dacht hatte, ihm untreu zu werden. Aber die Briefe des jungen Studenten, in denen er ſie wie eine Heilige an⸗ ſchwärmte und verehrte, und die Briefe, die ſie ihm ſelbſt geſchrieben, waren ihr in den vielen Stunden des Allein⸗ Zerſtreuung geweſen, und ſie hatte dieſen harm⸗ oſen Briefwechſel als ein unſchuldiges Geheimnis betrachtet, dem ſie nach ihrer Meinung die Poeſie genommen hätte, ſie ihrem Manne auch nur etwas davon erwähnt haben würde. 8 Da erklang die Stimme ihres Gatten:„Und nun muß ich Dir noch etwas Komiſches erzählen, Ilſe. Denke Dir nur, wenn ich den jungen Menſchen auch gleich auf den erſten Blick wieder erkannte, ſo konnte ich mich doch nicht auf ſeinen Na⸗ mien beſinnen, und ihn danach fragen mochte ich erſt recht nicht, Aber ſicher kannſt Du mir da helſen. Wie heißt er eigentlich? Wußte ihr Mann auch das wirklich nicht, oder wollte er ſie durch dieſe Frage irgendwie auf die Probe ſtellen? Jeden⸗ falls war ſie es ihm, der in dieſem Augenblick gegen ſie die Güte ſelbſt war, ſchuldig, ihm zu beweiſen, daß dieſe kleine Epiſode ihres Lebens nun auch für ſie allzeit der Vergangen⸗ heit angehörte; und deshalb ſagte ſie jetzt, ihm offen und frei in die Augen ſehend:„Er heißt— aber nein,“ verbeſſerte 09. darauf mit abſichtlich ſtarker Betonung:„Er hieß udi.“ Profeſſor Fritz Baſſermann 7 Wehmütige Erinnerungen an eine entſchwundene ſchöne Zeit weckte die Nachricht von dem am 4. Oktober erfolgten Tode des Profeſſors Fritz Baſſermann, des berühmten Geigers und Lehrers am Hoch'ſchen Konſervatorium in Frankfurt a. M. Den Mannheimern iſt ſein Andenken doppelt hoch und wert; war er doch ein Sohn unſerer Stadt, ein Mitglied der auch in Ausübung der Kunſt ſo hervorragenden Familie Baſſermann. War ſeine Wirkung als Lehrer auch für unſere Stadt weniger in Erſcheinung getreten, ſo verdanken doch die muſik⸗ begeiſterten Kreiſe Mannheims Fritz Baſſermann als dem Bratſchiſten des Frankfurter Quartetts genußreiche und wert⸗ volle Stunden. 5 In dem Quartett Hugo Heermanns ſpielte Fritz Baſſer⸗ mann die Viola neben ſeinem Landsmann, dem Celliſten Hugo Becker und Noret⸗Konning, dem Sekundarius. Oft wurden ſie begleitet von der Gemahlin des Verſtorbenen, Florence Baſſermann, der berühmten Pianiſtin. Das Quartett Hugo Heermann ſetzte gewiſſermaßen die Tradition des Floxentiner Quartetts unſeres Jeau Becker fort. An dem Weltruf, das es genoß, hat Fritz Baſſermann einen Haupt⸗ anteil., 15 Fritz Baſſermann iſt 1850 in Mannheim geboren. 1880 trat er als Violinlehrer in Hochs Konſervatorium in Frankſert ein, wurde 1884 Lehrer des Violaſpiels, übernahm bald darauf neben Prof. Scholz die Leitung der Orcheſterklaſſe, deren alleinige Führung er von 1909 an bis zu ſeinem Aus⸗ ſcheiden aus der Auſtalt innehatte. Weit über dreißig Jahre wirkte er auch als Lehrer der Kammermuſikklaſſen und eben⸗ falls viele Jahre hindurch als Führer der Dirigentenklaſſe, der Streicherklaſſen, der Vorſchule und des Seminars, ſowie als Lehrer der Methodik des Violinſpiels. In all dieſen Diſziplinen hat Baſſermann einen Stamm leiſtungsfähiger Schüler herangebildet, denen er als humorgeſegnete Voll⸗ ee Im Sommer 1920 wurden ihm auläßlich ſeines 70. Ge⸗ burtstages zahlreiche und herzliche Ehrungen zuteil. Mit ihm, der das hohe Alter von 76 Jahren erreichte, iſt ein reiches Künſtlerleben erloſchen, das mit den Kulturgütern auch un⸗ ſerer Stadt eng verknüpft war.— * 3—* 8 .ENeues Theater im Roſengarten. Als geſchloſſene Vor⸗ ſtellung für die Freie Volksbühne ging geſtern die„Weiße Dame“ in Szene, bezw. in das, was man in dieſem muſen⸗ feindlichen Saal noch ſo nennen kann. Alfred Landory hatte ſich als Spielleiter der Verpflanzung angenommen u. dar⸗ aus mit Geſchick und Geſchmack eine flotte Opernvorſtellung gemacht. Eine ſchwere Arbeit auf dieſer unmöglichen Bühne. Der zweite Akt mit ſeinem harmloſen Spuk war beſonders vorteilhaft in dem Helldunkel des Bühnenbildes geſtellt, auch die letzte zeigte eine glückliche ſzeniſche Anlage. Ein Bild im Freien wird auf dieſer Bühne immer ein Ding der Unmög⸗ lichkeit bleiben, nicht nur, weil man gezwungen iſt, Felſen⸗ dekorationen mit Vorhängen zu verdecken.— Dem Orcheſtra⸗ len gereicht der Umzug in das„Neue“ Theater ebenfalls nie zum Vorteil, zumal nicht bei einem ſo ausgeſprochenen Büh⸗ nenwerk. Doch hatte ſich der Dirigent Werner Goeßling im zweiten Akt bereits mit den Schallgeſetzen dieſes Raumes vertraut gemacht und in dem, was man auch ſonſt gegen die Oper ſagen mag, meiſterlich gefertigten Finale einen über⸗ zeugenden Beweis ſeines Könnens erbracht. Die weiße Dame, ſonſt Anna geheißen, beſitzt eine neue Vertreterin in Roſe Lin d. Sie gibt dieſe Partie wie eine Heroine, was ihr gutes Recht iſt, wenngleich der Komponiſt Boieldien auch etwas von ihrer Anmut erzählt. Welche Vorausfetzung in die⸗ ſem Falle ſowieſo erfüllt wird. So trat die an ſich etwas ſtiefmütterlich behandelte Partie umſo mehr hervor, da ſich die heldiſche Geſte auch dem klaren, eindringlichen Geſang mitteilte. Die Hallenarie des dritten Akts ließ in dieſe Art der Diktion auch die wagemutig genommenen Koloraturen aufgehen. Daß ſie glückten, iſt ſchließlich die Hauptſache. Im⸗ merhin darf man noch auf ihre Konſtanze warten. Neu war ſerner die Jenny von Marianne Keiler⸗Abendrot h, die ihre Ballade ſehr hübſch zum Vortrag brachte, und in dem Schlußterzett des erſten Akts ihre muſikaliſche Sicherheit er⸗ weiſen konnte. Helmuth Neugebauers Georg trotz In⸗ dispoſition von gewohnter Vortrefflichkeit, in der Beſchwö⸗ rungskavatine beſonders glücklich, Arthur Heyer als Päch⸗ ter Dickſon und der finſtere Gaveſton Mangs ſind von den Vorſtellungen der letzten Spielzeit her bekannt. Der Beifall war ſehr heralich. 9 9 * 2* *— —— * — haus eingeliefert. n tkräftigen Eingreifen der Arbeiterſchaft und der raſch einge⸗ auf einen Staubventilationsſchacht. hat in Mannheim vor der Handwerkskammer die Meiſter⸗ Donnerstag, den 7. Oktober 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 463 Aus dem Lande 5 0 Zum Autobrand in Schwetzingen SW Schwetzingen, 6. Okt. Zu dem geſtrigen Autobrand werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Das Laſtauto der Stuttgarter Speditionsfirma Dillmann hatte ſechs große, leere Weinfäſſer geladen, die in der Pfalz gefüllt werden ſollten. Auf dem Anhängewagen befanden ſich vier Fäſſer, auf dem Motorwagen zwei, ferner ein eiſerner Tank, der mit Benzin gefüllt war. Während der Fahrt hat ſich die Verſchlußmuffe des Tanks durch die Erſchütterungen des Wagens gelöſt. Der Betriebsſtoff floß auf die geteerte Straße, ohne daß der Führer den Schaden wahrnahm, weil der Ben⸗ zintank hinter dem Führerſitz lag. Vermutlich haben Funken aus dem Auspuffrohr das Benzin entzündet. Auf der Straße ſah man plötzlich eine meterhohe, ſtark rauchende Flamme, die mit großer Geſchwindigkeit nachlief. Das Auto war in kurzer Zeit in Flammen gehüllt, ſodaß an die Rettung des Wagens zunächſt nicht zu denken war. Nachdem das Benzin auf der Straße abgebrannt war, kuppelten einige beherzte Männer den Anhängewagen ab und ſchoben ihn auf die Seite. Mit großen Hopfenſtangen wurden die auf dem Motorwagen verſtauten Weinfäſſer, die über und über glühten, auf das an⸗ grenzende Feld geſtoßen. Auch der Benzintank, der faſt völlig ausgelaufen war, wurde ſchließlich vom Wagen geworfen. Die zwei Weinfäſſer ſind durch das Feuer unbrauchbar geworden. Der Motorwagen iſt bis auf das Fahrgeſtell voll⸗ ſtändig verbrannt. Auch die Kleider(Jacken und Män⸗ tel) des Führers und Begleitmanns verbrannten. Der Schaden wird auf 10 000 Mk. geſchätzt. Nach 7 Uhr, als die Gefahr ſchon vorüber war, ertönte in der hieſigen Stadt die Alarmſirene. Die Feuerwehr brauchte jedoch nicht mehr einzugreifen. Auf der Brandſtelle, die auf längere Zeit den ganzen Verkehr ſperrte, hatte ſich eine große Zuſchauermenge eingefunden. Schweres Autounglück * Baden⸗Baden, 6. Okt. Heute vormittag kurz vor 11 Uhr ereignete ſich in der Lichtentaler Straße ein folgenſchweres Unglück. Ein Laſtkraftwagen mit Holz beladen, geriet auf der aſphaltierten Straße durch die Näſſe ins Schleudern und ſtellte ſich quer. Dabei wurde eine auf dem Bürgerſteig gehende Frau von den aus dem Wagen herausragenden Holzſtücken erfaßt und an die Hauswand gedrückt. Die Schwerverletzte ſtarb auf dem Wege zum Krankenhaus. Ihre Perſonalien konnten bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. Schiffszuſammenſtoß * Kehl, 6. Okt. Geſtern ſtießen auf dem Rhein bei Leutes⸗ heim zwei größere Schleppzüge zuſammen. Der Schleppdampfer„Münſter“ fuhr mit drei Anhängern zu Tal, der Schleppdampfer„Zürich“ mit ebenfalls 3 Anhängern zu gleicher Zeit zu Berg. Anſcheinend durch falſches Steuer⸗ manöver fuhr der Anhängekahn„Töß“ des erſten Schlepp⸗ zuges auf den Dampfer„Zürich“ auf und zertrümmerte deſſen Radkaſten. Beide Schleppzüge fuhren infolge des Zuſammen⸗ ſtoßes feſt und verſperren die Fahrrinne. An der Frei⸗ machung wird unabläſſig gearbeitet. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Unfälle auf der Hanauer Herbſtſchau * Kehl, 6. Okt. Die großen Veranſtaltungen der Hanauer Herbſtwoche hatten am letzten Montag auch einige Unfälle aufzuweiſen. Bei der Zuchtviehſchau riß ſich ein rieſiger Farren los und ſtürzte ſich in die zahlreichen Zuſchauer. Bei der panikartigen Flucht kamen 6 Perſonen zu Fall, von denen eine, der 14jährige Ernſt Franzmann von Kehl mit gebrochenem linken Fuß liegen blieb. Er wurde ins Kranken⸗ Beim Verladen des Stiere wurde eben⸗ falls ein Bahnbeamter von einem Stier nicht unbedenklich gequetſcht.— Auf der Ausſtellung brachte eine Frau Goep⸗ pert aus Kehl, bei der Vorführung einer elektriſchen Wring⸗ maſchine eine Hand in dieſe und wurde ſo ernſtlich verletzt, daß ſie ins Krankenhaus verbracht werden mußte.— Am Nach⸗ mittag ertönte mitten in das Feſtgeſchrei hinein Feuer⸗ alarm. In der Großſchreinerei Val. Schmitt u. Sohn der Kinzigſtraße war ein Schadenfeuer ausgebrochen. Dem troffenen Feuerwehr gelang es, eine Ausdehnung des Feuers zu vermeiden. Brandurſache iſt Funkenflug eines Kamins * Kr. Heidelberg, 6. Okt. Die 26jährige Anna Roſa Sold⸗ ner hat am 13 Auguſt den 8 Jahre alten Julius Ueberle aus Köln vom Tode des Ertrinkens aus dem Neckar gerettet. Vom Landeskommiſſär wurde ihr jetzt eine öffentliche Be⸗ lobung ausgeſprochen. Sch. Hockenheim, 4. Okt. In Vollzug des Voranſchlags für 1926/27, den Ausbau der bad. Fachſchulen betr., wird auch hier in Hockenheim an der Gewerbeſchule eine neue Gewerbe⸗ lehrerſtelle errichtet.— In dieſer Woche fand hier in der Wirtſchaft„Zur Krone“ eine öffentliche Bauernver⸗ ſammlung ſtatt. Eine zahlreiche Zuhörerſchaft folgte mit Spannung den intereſſanten Ausführungen des Redners, Landwirt Richard Bürki(Freiburg, Br.) der über das Thema ſprach:„Die hohen Pachtzinſen, Steuern, und die Not der Landwirte.“— Schreiner Hermann Endlich von hier prüfung im Schreinerhandwerk mit Erfolg abgelegt.— Auf der Landſtraße bei Schwetzingen wurden zwei vorfahren⸗ de Mädchen von hier in einer Kurve von einem Auto an⸗ gefahren, vom Rade geſchleudert und erheblich verletzt, ebenſo wurden die Räder beſchädigt. Das Auto brachte die Verletzten hierher. Lebensgefahr beſteht nicht.— Kreisſtraßen⸗ wart Michael Wahl wurde in den Ruheſtand verſetzt; an ſeiner Stelle wurde ſein Sohn Hermann als Kreisſtraßenwart angeſtellt.— Ein 27jähriger Fabrikarbeiter von hier wurde wegen mehreren ſchweren Vergehen verhaftet.— Ein Motorradfahrer und ein Radfahrer ſtießen hier auf der Oberen Hauptſtraße in voller Fahrt zuſammen. Beide Fahr⸗ zeuge wurden ſchwer beſchädigt. Glücklicherweiſe blie⸗ ben beide Fahrer unverletzt. * Offenburg, 5. Okt. Nach fleißiger Vorbereitung wurde am Samstag nachmittag in der Stadthalle in Anweſenheit zahlreicher Vertreter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden die Ortenauer Herbſtmeſſe eröffnet. Die Ausſtellung, vom Offenburger Einzelhandel organiſiert, eine Modeſchau, gibt ein überſichtliches Bild der Leiſtungsfähigkeit der Offen⸗ burger ſelbſtändigen Kaufleute und fand lebhaftes Intereſſe. „ 8 9 5 8* SSS SR Zu jedem Piund der Tafelmargarine„Frische Resi“ verlange man Sratis den neuesten Band der Resi-Hausbüchereil General-Vertreter der V. M. W. Nürnbers: Georg Otto Hirsch, Mannheim, Dammstr. 32, Tel. Nr. 22294 — 83 Gerichtszeitung Verrat von Fabrikgeheimniſſen Wegen angeblichen Verrats von Betriebsgeheimniſſen hatten ſich der frühere Angeſtellte der Chemiſchen Fabrik Dr. Ra⸗ ſchig in Ludwigshafen. Hilfsmeiſter Aumüller in der Sitzung vor dem erweiterten Schöffengericht Ludwigs⸗ hafen am geſtrigen 6. Oktober zu verautworten. Gleich⸗ zeitig war Anklage gegen den Fabrikanten Penther in Ein⸗ beck bei Hannover, der den Aumüller zum Verrat aufgefor⸗ dert haben ſoll, erhoben worden. Ebenſo lag gegen beide An⸗ geklagte eine Anklage wegen Diebſtahls bezw. Anſtiftung zum Diebſtahl vor. Zu der Verhandlung waren neben dem Nebenkläger Dr. Raſchig zwei Zeugen und zwei Sachverſtän⸗ dige geladen. Der angeklagte Aumüller beſtritt jede Schuld. Er habe ſich durch die brieflichen Mitteilungen nichts zuſchulden kommen laſſen. Bei den Probeſtückchen, die der Angeklagte dem Mit⸗ angeklagten Penther auf deſſen Verlangen geſchickt habe, habe es ſich um Abfallſtücke gehandelt, die zum Kehricht gekommen ſeien. Die Muſter⸗ plättchen ſeien ſo dünn geweſen, daß ſie in einen 10 Pfg.⸗Brief gegangen ſeien. Dreimal habe er Penther Proben vermittelt. Er habe nicht geglaubt, daß er ſich dadurch ſtrafbar mache. Die Vakuumapparate gehörten zu den Einrichtungen und ſeien kein Geheimnis. Darüber wiſſe jede Firma Beſcheid. Wenn er, Aumüller, chemiſche Rezepte in Heften geſammelt und mit nach Hauſe genommen habe, ſo habe er dies nur getan, um ſein Ge⸗ dächtnis und ſein Wiſſen von Zeit zu Zeit aufzufriſchen. Au⸗ müller teilte noch mit, daß er nur kurze Zeit bei Penther in Stellung geweſen wäre. Zurzeit befinde er ſich in Stellung in einer chemiſchen Fabrik im Rheinland. Dr. Raſchig bemerkte, daß es ſich bei den Probeſtückchen um keine Abfälle handelte, ſondern um Stückchen von neuen Verſuchen, deren Ergebniſſe der Kundſchaft noch gar nicht bekannt waren. Der Angeklagte Penther iſt perſönlich nicht erſchienen. Mit Rückſicht auf ſeinen entfernten Wohnungsort und ſein Herzleiden wurde er von einem perſönlichen Erſcheinen ent⸗ bunden. Er wurde kommiſſariſch vernommen und ſeine Aus⸗ ſagen verleſen. In dieſen Ausſagen verſuchte er den Beweis zu führen, daß es ſich bei den Mitteilungen Aumüllers um keine Betriebsgeheimniſſe handele, dieſe vielmehr in Fachkrei⸗ ſen und auch in der Wiſſenſchaft längſt bekannt ſeien. In der Beweisaufnahme bekundete der als Zeuge geladene Leiter des wiſſenſchaftlichen Laboratoriums der Firma Raſchig, Dr. Köbner, daß man nur durch ein mühſeliges und anſtrengendes Arbeiten das in Frage kommende Kunſtprodukt gewonnen habe. Aumüller hätte wäh⸗ rend des Urlaubs des Zeugen verſchiedene Leute in der Fabrik ausgefragt und zwar derart auffällig, daß es ſogar zur Kenntnis der Direktion gelangt ſei. Verſuche, die er mit dem Aumüller zuſammen gemacht habe, ſeien in den von der Po⸗ lizei bei Aumüller beſchlagnahmten Heften beſchrieben geweſen. In dieſen Heften ſeien Abſchriften von Rezepften ge⸗ weſen, die jederzeit hätten ausgenützt werden können. Andere Abſchriften ſeien wieder mehr wiſſenſchaftlicher Art zwecks wei⸗ terer Ausbildung geweſen. Der Angeklagte Aumüller ver⸗ ſicherte nochmals, daß er die Aufzeichnungen in den Heften, die in ſeiner Wohnung von der Polizei beſchlagnahmt wurden, nicht verwerten wollte, ſondern ſie an die Fabrik wieder zu⸗ rückgeben wollte. Inzwiſchen ſei er aber verhaftet worden. Das Gutachten Der als Sachverſtändige geladene Profeſſor Dr. Raſſow von der Univerſität Leipzig gab über den ganzen Fragen⸗ komplex ein längeres techniſches Gutachten ab. Aus dem Briefwechſel gehe hervor, daß zweifellos verſchiedene Mittei⸗ lungen Aumüllers für Penther von beſonderer Wichtigkeit waren. Letzterer habe dadurch ſicher manche Mittel und auch große Arbeit geſpart. Was die Muſterſendung betreffe, ſo habe Penther gewußt, daß Aumüller noch Angeſtellter bei Dr. Ra⸗ ſchig war. Die Frage, ob man aus den kleinen Proben etwas erſehen konnte, bejahte der Sachverſtändige. Die Muſter ſeien für den direkten Konkurrenten ein ſehr wertvolles Material geweſen. Das Vorgehen Au⸗ müllers und Penthers ſei nicht einwandfrei geweſen. Es handle ſich um die Freigabe eines Fabrikationsgeheimniſſes, aus dem Penther geſchäftlichen Nutzen ziehen konnte. Auch in der Bekanntgabe der Vakuumpumpe und anderer Ein⸗ richtungen erblickte der Sachverſtändige den Verrat von Ge⸗ ſchäftsgeheimniſſen. Sachverſtändiger Chemiker Dr. Eſch⸗ Hamburg ſtand auf einem gegenteiligen Standpunkt. Die Fabrikation von Kunſtharzen ſei ſchon alt und kein Betriebs⸗ geheimnis der Firma Raſchig. Der Brieſwechſel liege ge⸗ wiſſermaßen noch in den enzen der geſtatteten Verhand⸗ lungsuſancen. Auch ſei es nicht verboten, Notizen über chemiſche Vorgänge zu machen und dieſe mit nachhauſe zu nehmen, nur müßten ſie bei Aufgabe des Anſtellungsverhält⸗ niſſes wieder zurückgegeben werden. Es handle ſich um eine Uebertreibung des ganzen Falles, der auch bei den Muſtern voll und ganz zutreffe. Die Muſter hätten nicht den geringſten Wert gehabt. Auch in der Mitnahme des ſogen. mehrfarbigen Materials kann der Sachverſtändige nichts Außerordetnliches erblicken, denn das Material ſei ſchon längſt bekannt. Das Urteil Die Verhandlung zog ſich bis gegen Abend hin. Der Amtsanwalt beantragte gegen Penther eine Geldſtrafe von 10 000 Mark oder 50 Tage Gefängnis und gegen Aumüller eine Pihe von 500 Mark, evtl. 25 Tage Gefänanis. Das Urtei wurde gegen 6 Uhr abends gefällt. Aumüller wurde wegen eins Vergehens des Verrats von Betriebsgeheim⸗ niſſen zu einer Geldſtrafe von 200 Mark, Penther wegen Aufforderung hierzu zu einer Geldſtrafe von 500 Mark verurteilt. Wegen Diebſtahls bezw. Verſuchs der Anſtiftung zum Diebſtahl wurden beide Angeklagten unter Aufbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe freigeſprochen. * 4 § Fünf Jahre Zuchthaus. Das Schwurgericht Zweibrücken verurteilte den 28 Jahre alten Friſeur Paul. Zwick aus Pir⸗ maſens, einen ſchon mehrfach vorbeſtraften Mann, der im Mai dieſes Jahres ſich einer drohenden Verhaftung widerſetzte und dabei einen Wachtmeiſter durch mehrere Schüſſe verletzte, we⸗ gen verſuchten Totſchlags und Widerſtand gegen die Staatsgewalt zufünf Jahren Zuchthaus und 10 Jah⸗ ren Ehrverluſt. und Schlchal 1. uhi noch·„ 7 ent ur. c einen ewenen*1 4 Schwurgericht Frankenthal Die vierte Schwurgerichtsperiode nahm am Montag unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Keßler ihren Anfang. Es ſind faſt wieder lauter Meineidsfälle, die zur Verhandlung kommen werden. In der geſtrigen Vor⸗ mittagsſitzung hatten ſich zunächſt der 21 Jahre alte Tüncher Otto Krebs aus Haßloch wegen Meineids und der 30 Jahre alte Rennfahrer Chriſtian Krickſer aus Haßloch wegen Verleitung zum Meineid zu verantworten. Den Ausgangs⸗ punkt der Anklage bildete ein vom Radfahrerverein Frieſen⸗ heim am 6. September 1925 veranſtaltetes Radrennen rund um die Pfalz. Zwiſchen Mutterſtadt und Schifferſtadt ſtieß an jenem Tage der von Schifferſtadt mit ſeinem Rad kommende Maurermeiſter Ad. Handwerker mit einem Renn⸗ fahrer zuſammen. Handwerker zog ſich bedeutende Ver⸗ letzungen an der Bruſt zu. Der Verletzte erſtattete Anzeige und gab an, daß der betreffende Rennfahrer die Nr. 45 ge⸗ tragen habe. Obwohl Krickſer dieſe Nummer trug, beſtritt er ganz entſchieden, der Täter geweſen zu ſein. Bei der gerichtlichen Gegenüberſtellung vor dem Amts⸗ gericht Speyer erkannte Handwerker den Krickſer wieder, worauf gegen dieſen Anklage wegen fahrläſſiger Körperver⸗ letzung vor dem Amtsgericht Ludwigshafen erhoben wurde. Auch in der Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Lud⸗ wigshafen erklärte Handwerker unter Eid, daß er in Krickſer mit aller Beſtimmtheit den Angeklagten erkenne. Dieſer ſei allein gefahren. Demgegenüber gab Krebs unter Eid an, daß er dauernd mit Krickſer zuſammengefahren ſei. Ein Un⸗ fall ſei nicht vorgekommen. Erſt in Schifferſtadt ſei Krickſer zurückgeblieben mit der Bemerkung, daß ſein Rad bös fahre. In der Hauptverhandlung erklärte Krebs, daß er ſeinerzeit vor Gericht die reine Wahrheit geſagt habe und von Krickſer nicht zum Meineid verleitet worden ſei. Wenn Krickſer ihm gegenüber erklärt habe, wenn er(Krebs) zu Gunſten des verletzten Handwerker ausſagen würde, würde er ſich mein⸗ eidig machen, ſo wollte Krickſer zum Ausdruck bringen, daß er nur die Wahrheit dahin ſagen wollte, daß Krickſer den Handwerker tatſächlich nicht zuſammengefahren hat. Auch Krickſer erklärt heute, daß er mit keinem Radfahrer zuſam⸗ mengeſtoßen ſei und er infolgedeſſen Krebs zu keinen falſchen Ausſagen hätte verleiten können. Die beiden Angeklagten hatten eigenartigerweiſe aber früher verſchiedene wider⸗ ſprechende Angaben gemacht, beſonders Krebs hatte nach⸗ träglich zugeſtanden, daß beide nicht immer zuſammen⸗ gefahren ſeien. 18 Die Zeugenvernehmung zog ſich bis in den ſpäten Nach⸗ mittag hin. Ein Sohn des verletzten Handwerker bekun⸗ dete bei ſeiner Vernehmung, daß der Angeklagte Krickſer bei der ſeinerzeitigen Frage des Zeugen, ob er ſeinen Vater zuſammengefahren habe, erwidert hätte, er ſei es nicht ge⸗ weſen. Wenn ſein Vater(Handwerker) vor Gericht das Gegenteil erklären würde, würde er ſich meineidig machen. Er kenne den Täter; es ſei ein Mannheimer. Auf die Frage des Vorſitzenden, wer der Täter ſei, gab Krickſer keine beſtimmte Antwort. Da anſcheinend noch verſchiedene Un⸗ klarheiten beſtehen, werden auf Antrag der Verteidigung noch zwei weitere Zeugen und ein Sachverſtänder geladen und die Verhandlung infolgedeſſen auf Mitt vormittag ½11 Uhr vertagt. Franzöſiſches Kriegsgericht Landan „Das franzöſiſche Kriegsgericht verurteilte in ſeiner letzten Sitzung den 23 Jahre alten Seifenſieder Peter Weber aus Saarbrücken, der auf einem Schießplatz bei Zweibrücken ab⸗ geſchoſſene franzöſiſche Gewehrkugeln aufgeleſen hatte, zu 20 Tagen Gefängnis.— Der Weinkommiſſär Leonhard Cremer aus Bad Kreuznach war vor dem gleichen Gericht wegen fahrläſſiger Verletzung eines franzöſiſchen Soldaten angeklagt. Cremer fuhr am 18. Mai auf ſeinem Motorrad von Bad Münſter nach Kreuznach und paſſierte dabei eine franzöſiſche Truppenkolonne, deren Führer, ein Unteroffizier, etwa 2 Meter ſeitlich der Truppe ging. Cremer fuhr in ver⸗ langſamten Tempo zwiſchen der Truppe und dem Unteroffi⸗ zier hindurch, nachdem er vorher etwa 15mal Signal gegeben hatte. Plötzlich ging der Unteroffizier zur Truppe hinüber und lief Cremer direkt in das Rad, wodurch er ſich einige Verletzungen zuzog. Der Unteroffizier ſelbſt gibt zu, daß Cremer korrekt gehandelt habe. Der Staatsanwalt aber be⸗ ruft ſich auf das deutſche Verkehrsrecht, nach dem Kraftfahrer beim Paſſieren von Truppenkolonnen anzuhalten hätten. Das Urteil lautete unter Anerkennung mildernder Umſtände auf 99 Franken Geldſtrafe.— * § Ein Bienendieb. Vom Schöffengericht Schwetzingen wurde ein Bienenzüchter aus Plankſtadt, der ſeit geraumer Zeit Diebſtähle in den Bienenſtöcken der Umgegend verübte, zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. § Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Der vom Schwurgericht Offenburg wegen Ermordung ſeiner Braut Maria Braun zum Tode verurteilte Wilhelm Schütt wurde vom badiſchen Staatsminiſterium zu lebenslänglichem Zucht⸗ haus begnadigt. & Begnadigung. Fünf junge Leute, die vor einigen Mo⸗ naten vom Polizeigericht Trier wegen Schlägerei mit fran⸗ zöſiſchen Ziviliſten zu je 500 M. Geldſtrafe und einem halben Jahre Gefängnis verurteilt worden waren, wurden auf be⸗ ſondere Fürſprache des Reichskommiſſars hin von der Rhein⸗ landkommiſſion begnadigt.* ——..—— ßhn—— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Seyt.-Okt. Rbein-Pegel.50 P 1, 2. J 5, 5, 7.[Recar-Begelſ 80 1 7 5 I, 2 0 Schuſterinſel“o. 88ſ.80o, 800.62 95670 Mannheim 302.26ʃ2.252.082 02.1 88 4.05..042,—.83.79.76 Jagſtfeld 0,59 0 550,580,410. Karau:.83.603.53.4.40 8 580,4100.40 0 52 Mannheim.882.262.242.112.0301.96 Cau.35.381.351.32 1,301.26 Köln...6/0.85).850,0.85.61 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: in Vertretung Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. 5 Kernmarsarine 9 855 1 2— ——.— 5 1 kehrsverhältniſſe, ſonſtigen, bisher ungeregelten Fragen zu ergänzen. 0. Seite. Nr. 463 mene Mannhelmer Zeltung(Mittag⸗Ausgabeß Neue Mannheimer Seitun 9 8 Handelsblatt Gelſenkirchener GSußſtahl und Eiſenwerke.⸗G. Wie bekannt wird, iſt für den nächſten Monat die Ein⸗ berufung einer go. HV. beabſichtigt, die ſich mit den durch den Wechſel im Aktienbeſitz entſtandenen Veränderungen bei der Geſeüſchaft befaſſen wird. Vorausſichtlich wird man da⸗ bei eine neue und vielleicht ziemlich ſcharfe Kapital⸗ herabſetzung in Erwägung ziehen. Es ſcheint, daß die im Frühjahr vorgenommene Zuſammenlegung von 12 auf 4,50 Mill./ nicht ausreichend geweſen iſt, um die finanzielle Geſundung des Werkes durchzuführen. Die neue Ueber⸗ nahmegruppe unter Führung des Eiſengroßhändlers Paul Rohde hat erklärt, daß ſich der Erwerb in einer Weiſe voll⸗ ziehen werde, durch die die Lage der Geſellſchaft finanziell und organiſatoriſch auf eine geſunde Grundlage geſtellt wer⸗ den ſoll. Dieſe etwas unklare Mitteilung dürfte dahin zu verſtehen ſein, daß man um einen neuen Kapitalſchnitt nicht herumkommen wird. Deſſen Hauptleidtragende werden zunächſt die bisherigen Mehrheitsbeſitzer, Gebr. Stu m m und die freien Aktionäre und in zweiter Linie die neue Er⸗ werbergruppe ſein. Dem Vernehmen nach wird ſich nämlich der Erwerb des Aktienpoſtens, deſſen genaue Höhe nicht ge⸗ nannt worden iſt, nicht auf einmal vollziehen, ſondern Stumm ſoll noch eine Reihe von Jahren mitbeteiligt bleiben. Hierdurch erklären ſich auch die anderweitigen, nicht ganz zu⸗ treffenden Meldungen, wonach die Mehrheit von Gelſen⸗ kirchen Guß nach wie vor bei Stumm verbleibe. Wie ſchon früher betont, iſt aber die reſtloſe Ueberführung der Aktien⸗ mehrheit und damit des entſcheidenden Einfluſſes bei der Geſellſchaft auf die neue Gruppe beſtimmt in Ausſicht ge⸗ nommen. Durch die bevorſtehende neuerliche Kapitalherab⸗ ſetzung dürfte alſo zunächſt eine völlige Bilanzbereini⸗ gung eintreten, nachdem ſich die Schuldenlaſt der Ge⸗ ſellſchaft inzwiſchen offenbar als untragbar erwieſen hat. Die Bilanz für 1924/5 ſchloß mit 3,8 Mill./ Verluſt ab; dazu kamen noch aus der Verwertung von Beteiligungen weitere .1 Mill.„ Verluſte. Die nach der Sanierung aufgeſtellte Zwiſchenbilanz von Ende Januar 1926 ergab zwar einen Ueberſchuß von 69 000 /, doch war die Lage noch immer ſehr ſtark angeſpannt. Die Wechſelverpflichtungen und Bank⸗ ſchulden betrugen damals 43 Mill./ und etwa ebenſoviel die Forderung der Firma Stumm. Das Ausmaß der bevor⸗ ſtehenden neuen Zuſammenlegung ſteht, lt. K. Ztg., gahlen⸗ mäßig noch nicht feſt. Ein Teil der Schuldenlaſt dürfte viel⸗ leicht in Aktien umgewandelt werden, ſo daß die Ueber⸗ nahmegruppe auf dieſem Wege ſpäter in den Beſitz der Mehr⸗ heit gelangt. Die Saarwirtſchaft für den Saar⸗Rheinkanal⸗Bau In Ergänzung unſerer im geſtrigen Abenblatt enthaltenen telegraphiſchen Mitteilungen über die Vollverſammlung der Handelskammer Saarbrücken, in der eine Kanalverbin⸗ dung von Saarbrücken nach Ludwigshafen a. Rh. gefordert wurde, tragen wir noch nachſtehenden Bericht un⸗ ſeres)( Mitarbeiters aus Saarbrücken nach: In der Vollverſammlung der Handelskammer au Saarbrücken kam die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß nach jetzt erfolgter materieller Löſung der Zollfrage die Saarwirt⸗ ſchaft ſich mit verſtärktem Intereſſe den Zukunftsaufgaben des Saargebiets und der Rückgliederung des Saargebiets in das deutſche Wirtſchaftsgebiet widmen müſſe. Außer der Schwierigkeit des Währungspyroblems müſſe die Aufmerkſam⸗ keit der Saar durch die neuerlichen Kämpfe anderer deutſcher Induſtriegebiete um die Erſtellung verbeſſerter Verkehrsver⸗ Hältniſſe beanſprucht werden. Die Saar müßte ſich vor allem im Hinblick auf den ſpäteren Rückkauf der Gruben darüber klar werden, daß dieſe Projekte des Wurm⸗ und Ruhrgebietes dazu geeignet ſeien, die Abſatzverhältniſſe des Saargebiets weſentlich zu beeinträchtigen. 1 Bei der Frage der Verbeſſerung der ſaarländiſchen Ver⸗ bei der Schaffung eines Waſſerweges vom Saargebiet nach dem Rhein, tauchte natürlich ſofort der alte Vorſchlag des Saar⸗Moſel⸗Kanals wieder auf, der jahrelang heiß umkämpft, ſchließlich mehr oder weniger beſchloſſene Sache war, aber unter den Kriegs⸗ und Nachkriegsverhält⸗ niſſen nicht zur Durchführung kommen konnte. Nun iſt zu er⸗ wägen, bei der Wiederaufnahme dieſer Pläne auf einen noch älteren Vorſchlag zurückzugreifen, der bereits in einer Ent⸗ ſchließung der Handelskammer zu Saarbrücken aus dem Jahre 1888 zum Ausdruck komme und die unmittelbare Ver⸗ bindung mit dem Rheine nach der Gegend von Ludwigshafen fordere. Bevor man ſich in der einen oder anderen Frage ſchlüſſig werde, ſei ſelbſtverſtändlich die techniſche Durchfüh⸗ rung auf das ſorgfältigſte zu prüfen. Erſt an Hand techniſcher Gutachten könne die Saarwirtſchaft ſich für den einen oder anderen Weg entſcheiden. Es ſei jedoch jetzt ſchon notwendig, grundſätzlich die Kanalverbindung des Saargebiets mit dem Rhein zu fordern, da ſich nur unter dieſer Vorausſetzung die Abſatzfrage der Saarkohle und damit die Zukunft der Saar⸗ wirtſchaft zufriedenſtellend regeln laſſen werde. Es ſei weiter notwendig, dieſe grundſätzliche Forderung bereits jetzt zu er⸗ heben, da der Kanalbau eine der weſentlichſten Vorausſetzun⸗ gen für eine reibungsloſe Wiederangliederung des Saarge⸗ biels an das deutſche Wirtſchaftsgebiet ſei und vorausſichtlich weſentlich dazu beitragen könne, die Uebergangs⸗ u. Stabili⸗ ſierungskriſe zu mildern. Nach lebhafter Ausſprache über die ſich aus dem Kanalprojekt ergebenden Fragen beſchloß die Kammer, wie ſchon in unſerm geſtrigen Abendblatt gemeldet, einſtimmig, den Arbeitsausſchuß und die Geſchäftsführung zu ermächtigen, die für den Kanalbau erforderlichen Vor⸗ arbeiten in dem beſprochenen Sinne durchzuführen. Die Kammer beſchäftigte ſich weiter eingehend mit den ſchwebenden Zollfragen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es auf Grund der internationalen Eiſenverſtändigung möglich ſein werde, das am 5. Aug. 1926 abgeſchloſſene Saar⸗ Zwiſchenabkommen hinſichtlich der Ausfuhr ſaarländiſcher Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſe und der Einfuhr deutſcher Maſchinen, Maſchinenteile und Werkzeuge, 55 8 wir weiter feſtgeſtellt, daß ſich die Hoffnungen, die auf das dentſch⸗ franzöſiſche Proviſorium als Ergänzung des Saarzwiſchenab⸗ kommens geſetzt wurden, nur in ſehr beſcheidenen Formen er⸗ füllt haben. Die franzöſiſchen Zugeſtändniſſe im deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Proviſorium erwieſen ſich in der Praxis vielfach als durchweg ungenügend, inſofern nicht nur viele lebenswichtige Warengruppen unberückſichtigt geblieben ſind, als auch die tat⸗ ſächlich gewährten Zollermäßgungen nicht weitgehend genug ſind, um einen Bezug zu ermöglichen. Trotzdem begrüßt die Kammer das Proviſorium als erſten Schritt auf dem Wege zum endgültigen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag. Sie ſpricht weiter die Hoffnung aus, daß ſich der Handel des Saargebiets, geſtützt auf ſeine Erfahrungen mit den franzöſi⸗ ſchen Zollbeſtim⸗nungen, mehr und mehr zu einem Vermittler im deutſch⸗franzöſiſchen Güteraustauſch ausbilden möge. :: Braunkohlen⸗ und Brikettinduſtrie Ach., Berlin. Laut AR. Beſchluß wird für das GJ. 1925,26 für die VA. eine Dividende von 7. v. H. und für die StA. von 10 v. H. vorgeſchlagen. deutſcher Seite teil: die Herren Silver berg, Voe 22* 272 Malzfabrik Mellrichſtadt AG. Bei der Geſellſchaft wird wieder mit 10 v. H. Dividende gerechnt 4 Holland. 168,05 Vor neuen Transaktionen in der Großſchifahrt Die Situation/ Keine Fuſion Lloyd— Hanſa oder Hapag— Deutſch⸗Auſtral (Von unſerem Hamburger Korreſpondenten) In den Hauptwerten an den Börſenmärkten für Schiff⸗ fahrts⸗Aktien iſt wieder eine größere Aufwärtsbewe⸗ gung entſtanden. Sie findet ihre Begründung in Gerüch⸗ ten über bevorſtehende neue Transaktionen in der Schiffahrt. Allerdings iſt die Lage der Schiffahrt in den letzten Monaten weſentlich gebeſſert worden. Weniger auf Grund durch⸗ greifender Konſolidierung der Verhältniſſe durch natürliche Geſundung der Weltfrachtenmärkte als durch die künſtliche Hochzüchtung einer Konjunkturperiode, wie ſie der lang⸗ anhaltende engliſche Grubenſtreik ausgelöſt hat. Dieſer hat allerdings in erſter Linie die Trampfahrt mit recht hohen Raten geſegnet, er hat aber auch der geſamten Schiffahrt weſentliche Vorteile gebracht. Die Reedereien verdienen gegenwärtig befriedigend, teil⸗ weiſe ſehr gut. Beſonders ausgezeichnet durch gute Kon⸗ junktur ſcheinen die Ergebniſſe bei der Deutſchen Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft Hanſa in Bremen zu ſein. Dieſe Reederei hat ihre Flotte in dieſem Jahr ſehr bedeutend erweitert und erſt vor kurzem vier Schiffe mit zuſammen 34 500 Br.R. T. aus England gekauft. Die auf Oelfeuer eingerichteten Dampfer ſind modern und ziemlich neu(1918 gebaut, 1922 umgebaut). Die Bremer Hanſa hat auch ſonſt verſchiedentlich Schiffe angekauft und hat auch Neubauten bei Werften auf Hellingen. Die Flotte beträgt gegenwärtig 230 000 Br. R. T. und hat ſich(ohne die Neubauten) im letzten Jahr um mehr als 50 000 Br. R. T. ver⸗ mehrt. Dieſe beträchtliche Erweiterung hat die Geſellſchaft ohne Kapitalerhöhung durchgeführt. Ob eine ſolche jetzt bevorſteht, wie an der Börſe behauptet wird, war noch nicht zu eruieren. Für das bis jetzt durchgeführte Erweiterungs⸗ programm kommt eine Verſtärkung der Mittel durch Er⸗ höhung des Aktienkapitals jedenfalls kaum mehr in Frage. Da man die weiteren Pläne der Bremer Hanſa aber nicht kennt, braucht die Frage einer Kapitalerhöhung immerhin nicht ohne weiteres zurückgewieſen werden. Anders dagegen die Frage eines Zuſammenſchluſſes mit dem Norddeutſchen Lloyd die ja auch von den Verwaltungen dementiert wird. Die Bremer Hanſa befindet ſich in einer Entwicklung, die ſicher⸗ lich bei der Verwaltung nicht den Wunſch aufkommen läßt, ſich auf ein noch größeres Unternehmen anzulehnen. Auch Angliederungswünſche des Lloyd, dem der Zuwachs einer ſo ſtarken Reederei zu ſeinem Konzern an ſich natürlich er⸗ wünſcht ſein könnte, werden nicht realiſierbar ſein, ſo lange die Bremer Hanſa kein Intereſſe an ſolcher Transaktion hat. Aehnlich liegen die Dinge in der Hamburger Schiff⸗ fahrt. Hier drehen ſich die Kombinationen um die Hamburg⸗Amerika⸗Linie und die Deutſch⸗Auſtral⸗, Kosmos⸗ und Stinnes⸗ Linien, alſo um Objekte von noch größeren Dimenſionen, denn der Konzern um Deutſch⸗Auſtral iſt nach Angliederung der Stinnes⸗Linien zu Beginn des Jahres der drittgrößte in der deutſchen Schiffahrt geworden. Er verfügt über mehr als 300 000 Br. R. T. und hat auch verſchiedene Schiffe im Bau. Sein Leiter, Generaldirektor Böger, gilt als einer der erſten Schiffahrtsmänner Deutſchlands und ſein Führer⸗ wille iſt ſo ausgeprägt, daß er ſeinen Konzern ſchwer⸗ lich der Hapag unterordnen würde, ohne die Leitung des Letzte Meldungen 2ꝛ Frankfurt a.., 7. Okt. Der AR. der Schuhfabrik Herz§., Frankfurt a. M. beſchloß, den für das am 30. Juni abgelaufene GJ. erzielten Reingewinn von rd. 20000%/ (i. V. 10000 /) auf neue Rechnung vorzutragen. Die StA. bleiben wieder ohne Dividende; die VA. erhalten ihre 6 v. H. Die Verwaltung bezeichnet die Ausſichten als befriedi⸗ gend. Durch die Neuaufnahme von Spezialartikeln für 1926/27 glaubt man, die Dividendenausſchüttung wieder auf⸗ nehmen zu können. 2: Berlin, 7. Okt. Daß die Baroper Walzwerke AG. an die Vereinigte Stahlwerke angegliedert werden ſollen, wird von den beiderſeitigen Verwaltungen beſtritten. Verhand⸗ lungen in dieſer Beziehung hätten niemals ſtattgefunden. :: Berlin, 7. Okt. Die Vereinigten Glanzſtoffwerke AG., Elberſeld, haben ein neues Fabrikationsverfahren eingeführt, das als umwälzend bezeichnet wird und eine Verringerung der Selbſtkoſten herbeiführe. Alle Lager ſeien der vorhandene Auftragsbeſtand garantiere volle Beſchäftigung für mehrere Monate. ꝛ: Berlin, 7. Okt. Wie verlautet, ſchließen Friſter u. Roßmann AG., Berlin, ihr GJ. mit einem Verluſt von 174 500(i. V. Reingewinn 1403)/ bei 2 Mill. 4 AK. ab. : Berlin, 7. Okt. Wie verlautet, beginnen bereits heute die dreitägigen Beſprechungen zwiſchen deutſchen und engli⸗ ſchen Induſtriellen in England. An dieſen nehmen u. a. 3 er, Eunb, Sorge, Waſſermann, Reuſch, Weinberg und Frowein. Deviſenmarkt Am internationalen Deviſenmarkt, der lebhafter war als an den Vortagen, ſtellte ſich eine merkliche Aufwärts⸗ bewegung in den Beſtdeviſen ein. Angeblich ſoll dieſe von Amſterdam ausgehen, wo Deckungsverkäufe in franzöſi⸗ ſchen Franken ſtattgefunden haben ſollen, deren Urſache in einer beſſeren Beurteilung der amerikaniſch⸗franzöſiſchen Schuldenverhandlungen und in beſſeren Ausſichten auf eine Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken beſtehen ſollen. London gegen Paris, das an der Börſe mit 168,75 einſetzte, konnte ſich im Verlaufe weiterhin auf 168,35, nach einem Vortagskurs von 171 befeſtigen. Aehnlich iſt die Bewegung des belgiſchen Franken. London—Brüſſel 178 auf 177, Feſt liegt die italieniſche Lira mit 126,50 zu 126,75. Die anderen europäiſchen und Ueberſeedeviſen zeigen keine weſentliche Beränderung. Schwach liegt aus den bekannten Gründen nur der ſpaniſche Peſeta. Im einzelnen notieren wie folgt: 90 3 1816 1445 — 71—1169.45 9,80.-Stockh. J 18.15 18,1⸗ Lend.-Briſſer 196— 11965 Sbland.-Sthrb. 207.25207,25 Lend.-Mabr d 3731032,80 Lond.⸗Maild. 128 75 126,50 Kobel Holland 249,45250,—] Mailand⸗Paris 132,50182.05 Kabel Schweizſ517,45517,68 Lond.-Holland 12,12J Brüſſel-Paris 95,85 95,75 Lond.-Schweiz London-Oslo. 22,15 Holland-Paris 14.15 13,90 Paris-Schweiz 850 Lond.-Kopenh.] 18.30 18,30J Kabel London.85.2 4,85,5 In.⸗Mk. laſſen ſich ſolgende Kürſe ſeſtſtellen; N 12,43J Madrid..63,151.63. 30,36] Prag. 12,43 12,19/ Sslo. 92,—91,95 Argentinien.171,50171.60 81.100 Kopenhagen.111,45111,45 Sapan 203 50.204.10 16.100 Stockbolm.. 112,20112,15 New⸗Vork 4,19,74, 19,8 168,00J Brüſſel.. 11,451 11,55 Londoen Paris. 11,90 ürich ailand 5 —2 25 2 E dann entſtehenden Geſamtunternehmens zu wünſchen. Hier liegen ungelöſte Fragen perſoneller Art, die nicht unterſchätzt werden dürfen, wenn von Zuſammenſchlußbeſtre⸗ bungen äwiſchen dieſen beiden Reedereigruppen geſprochen wird. Ob ſie von entſcheidender Bedeutung wären, wenn bedeutſame ſachliche Gründe für den Zuſammenſchluß ſprä⸗ chen, iſt wohl kaum anzunehmen, gegenwärtig gibt es aber keine ſo ſchwerwiegenden Momente, die hier wirkſam wer⸗ den könnten. Die Gerüchte über ſchwebende oder bevor⸗ ſtehende Verhandlungen werden übrigens auch von den Ver⸗ waltungen dieſer Reedereien dementiert. Benn die Börſe— und auch andere eingeweihte Kreiſe— immer wieder von Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Schiff⸗ fahrt ſprechen, ſo werden die hierin zum Ausdruck kommen⸗ den Tendenzen ſicherlich durch die Vertruſtungsära in der Induſtrie beeinflußt. Man darf hierbei aber nicht über⸗ ſehen, daß die Verhältniſſe in der Schiffahrt ganz anders liegen. Wie ſchon die Eigenarten des Schiffbaus Ver⸗ gegenſtellen, ſo iſt auch der Betrieb der Schiffahrt ſehr individuell, umfaßt er ſo mannigfache Abarten der anſchei⸗ nend immer gleichen Tätigkeit, Verkehr zu vermitteln, daß auch die Schiffahrt ſich als Vertruſtungsobjekt nur bedingt eignet. Hinzu kommt die geſchichtliche Entwicklung, die Ver⸗ teilung der Schiffahrt auf die Heimathäſen Hier liegen Imponderabilien, die ſehr wohl geeignet ſind, an ſich erwünſchten Zuſammenſchlußbeſtrebungen eine unüber⸗ ſteigbare Schranke zu errichten. Dieſe Momente werden wirkſam bei Verhandlungen zwiſchen Hapag und Lloyd, alſo zwiſchen Hamburg und Bremen. Zwiſchen beiden Reedereien beſtehen jetzt wenigſtens gute Beziehungen(im Gegenſatz zur Vorkriegszeit). Die Verwaltungen bemühen ſich auch ſeit Monaten ſchon, Konkurrenz nach Möglichkeit auszuſchalten, Leerlauf zu vermeiden, zur programmatiſchen Zuſammen⸗ arbeit zu gelangen. Darin ſind ſchon Erſolge erzielt worden und es wird ſich noch mehr erreichen laſſen. Ueber eine ſolche „Betriebsgemeinſchaft“ hinaus dürfte es aber in abſehbarer Zeit nicht kommen. Für die Hervorkehrung der Intereſſen des Heimathafens bildet die Bremer Hanſa ein gutes Bei⸗ ſpiel. Dieſe Reederei beſtreitet ihr Hauptgeſchäft(wie es in der Natur der Sache liegt) von Hamburg aus, verſäumt aber ſelten, ihre Schiffe auch Bremen anlaufen zu laſſen. Auch wenn die Ladung aus Bremen nur geringfügig iſt und es ſoll ſogar vorkommen, daß Waren per Leichter von Hamburg nach Bremen gehen, damit ſie im Heimathafen übernommen werden können. Das iſt bezeichnend für den Einfluß des Heimathafens auf die Politik der betreffenden Reedereien. Und dieſer Einfluß iſt auf jeden Fall ſehr groß. Faßt man das Geſagte zuſammen, ſo bleibt wenig Wahr⸗ ſcheinliches, nichts Poſitives an den Gerüchten, die für die letzte Schiffahrtshauſſe an den Börſen richtunggebend waren. Damit kann nicht geſagt ſein, daß ſie vollkommen gegen⸗ ſtandslos ſind, denn dagegen ſpricht das Intereſſe erſter Kreiſe an Schiffahrtsaktien, die teilweiſe ſyſtematiſch aus dem Markte genommen werden. Vor allem in Hamburg. Be⸗ ſtehen aber irgendwelche Transaktionsabſichten, ſo dürften ſie ſich ſicherlich in anderen Bahnen bewegen, als die Börſe annimmt. Ho. Vom ſüddeutſchen Holzmarkt Am Nadelholzmarkt haben ſich Bauholz, Bretter und Dielen, Rahmen, Latten, Rauhſpundl in den letzten Wochen mehrfach ſtarken Schwan⸗ kungen ausgeſetzt geſehen, ſie ſind aber immer wieder zu einer feſteren Tendenz zurückgekehrt, weil die Nachfrage ins⸗ beſondere nach Bauholz und Brettern ſich ſchwach belebt hat. Dieſe Belebung reicht jedoch keineswegs aus, um den Wald⸗ beſitz bei den kommenden Rundholzverkäufen gegen Abſatz⸗ ſchwierigkeiten zu ſichern. Laubholz lag in den Preiſen un⸗ verändert. Bei den Papierholz⸗Einkäuſen zeigten die Fabriken Zurückhaltung, dagegen bekunden die rheiniſch⸗weſtfäliſchen etwas mehr Nachfrage nach Nadel⸗Gruben⸗ olz. Am Markt für auslän diſche Hobelware hat die Aufwärtsbewegung im Einkauf unvermindert angehalten. Die Notierungen von Amerika, Schweden und Finnland lauten außerordentlich feſt; die Geſtehungskoſten werden durch die von Tag zu Tag höhergehenden See⸗ und Rheinfrachten ſtark, beeinflußt. Die Frachten von Amerika ſind auch in der letzten Woche weiter geſtiegen, vom Gulf in den letzten zwei Mona⸗ ten um 40 Proz. Da nunmehr die Vorräte in ausländiſcher Hobelware, namentlich in Hregon⸗Rifts und Redpine, am Oberrhein ſtark begrenzte ſind, ſo ſind die Verkaufspreiſe höhten Frachten auswirken, noch bedeutend höher werden müſſen. Die Notierung für&4“ gehobelte Oregon⸗Rifts, Redpine⸗Riemen und Pitchpine⸗Riemen mit RM. 4,10— 4,15 bezw. 4,40— 4,45 bezw. 5,25— 5,30, für 1X* 6, gehobelte Pitch⸗ pine⸗Riemen mit RM. 5,40— 5,45, für ca. 22 mm nordiſches Weißholz und ca, 24 mm desgl., je nach Breite, mit RM. 2,28— 235 bezw. RM. 2,53— 2,60, alles per am, wird heute unbe⸗ dingt als Mindeſtpreis angeſehen, da von verſchiedenen Sei⸗ willigt worden ſind. Das Geſchäft in überſeeiſchen Hart⸗ und Edelhölzern liegt für viele Sorten unverändert. Für Okumé beſteht großer Bedarf, die Preiſe dafür ziehen an, auch konnten bei dem unregelmäßigen Ausfall der Fur fuhren, ſoweit hoch wertige Qualitäten benötigt werden, der Bedarf nicht immer voll gedeckt werden. Die Forderungen der Ablader ſind weiterhin feſt. hr. Verliner Metallbörſe vom 6. Okiober Preiſe Feſtmark für 1 Kg. R— 5. 6. Elektrolytkupfer 134,25 134.25 Aluminium in Rafſinadekupfer—.——.— Barren.14 21⁴ Blei———— inn ausl.—.——— Rohzink Bb.⸗Pr.) 65,50-69,50 69,—⸗69.50 füttenzinn—— „ ffr. Ver—.——.— Nickel 8,40- 8,50 8,40. 3,50 Plattenzink 60,50-61.50 60,50-66,50 Antimon 110- 1,15 118- 1,18 Aluminium 2,10 2,10 Silber für 1 Gr. 79,25-80,25 78,—78,.— London, 6. Oktober. Metallmarkt(In Kſt. f. d. 1 t. v. 1016 Kg. 60 J 0 Nicr 2100 Kupfer Kaſſa 88.25 57,5 heſtſelect. 65,.50 68,50 do. N ueckſülber 15.5 15,85 3 Monat 59,.— 58,35 ickel——* do. Elektrol. 66,50 66,50 J Zinn Kaſſa 317,50 318,50[Regulus Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 6. Oktober äußerſt rege. Die Tagesmiete zu Berg hat ſich auf 12 Pfg. für die Tonne erhöht. Rotterdam⸗Antwerpen blieben unverändert. Auch erlitten die Schlepplöhne im allgemeinen keine Veränderung. 3 8 Donnerstag, den 7. Oktober 1928 1 truſtungswünſchen beinahe unüberwindliche Hinderniſſe ent⸗ lochware, Hobelware und ſtark nach oben gerichtet und werden, wenn ſich erſt die er⸗ ten bereits höhere Forderungen geſtellt und auch bereits be⸗ Die Nachfrage nach Kahnraum war an heutiger Börſe Die Talfrachten nach * Donnerstag, den 7. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 463 Aus der Pfalz Um die Freigabe beſchlagnahmter Gebäude *k Oggersheim, 3. Okt. Seit geſtern werden zwiſchen der Beſatzungsbehörde, dem Reichsvermögensamt, der Stadt und den Beſitzern beſchlagnahmter Privatobjekte Verhand⸗ lungen gepflogen. Beſchlagnahmt ſind noch alle von der Beſatzung inne gehabten, ſchon einige Zeit aber nicht mehr benutzten Wohnhäuſer, die als Offizierswohnungen vom Reichsvermögensamt erſtellt wurden, Kaſerne, Reithalle und das Antoniushaus. Nach Freiwerden ſollen die Wohnungen und die Kaſerne der örtlichen Wohnungsfürſorge dienen. Das Antoniushaus ſoll, wie verlautet, nicht mehr Wohlfahrts⸗ zwecken dienen, ſondern nach entſprechender Renovierung für Miſſionszwecke, und zwar als Lehrhaus für Miſſionszöglinge Verwendung finden. Gegen den Bubikopf * Kaiſerswörth, 5. Okt. Die Leitung der hieſigen Anſtalts⸗ ſchulen hat den Schülerinnen des Oberlyzeums, der Aufbau⸗ ſchule, des Kindergärtnerinnen⸗ und Hortnerinnenſeminars, den Kindern der Mädchenmittelſchule und der Kriegswaiſen⸗ hausſchule verboten, die Bubikopf⸗ und Herrenſchnittfriſur zu tragen, da dieſe Friſur dem Geiſte, der in der Anſtalt herrſche, widerſpreche. * * Ludwigshafen, 5. Okt. Geſtern nachmittag ſtieß in der Kaiſerallee der Führer eines Autos mit einein 26 Jahre alten Arbeiter der mit einem Handwagen Lurch die Kaiſeralle fuhr, dem der Autoführer nach links ausweichen wollte, zu⸗ ſammen. Hierbei verlor der Autoführer anſcheinend die Herr⸗ ſchaft über ſeinen Wagen und fuhr die ſteile Böſchung hin⸗ unter. Der Führer wurde aus dem Auto geſchleudert und erhielt eine leichte Verletzung, während an dem Auto das Vorderrad brach. Das Auto mußte durch ein anderes Auto abgeſchleppt werden. Sonſtige Perſonen wurden nicht verletzt. — Ein lediger 23 Jahre alter Tagner kam geſtern nachmittag beim Straßenbau hinter dem Städt. Schlachthof mit dem lin⸗ ken Bein beim Entladen von Rollwagen zwiſchen die Puffer und wurde erheblich verletzt. Er wurde mittels Rettungs⸗ wagen in das Krankenhaus verbracht.— In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde vor der Polizeiſtation Hochfeld ein älteres Herrenloſes Fahrrad aufgeſunden.— In Poli⸗ zeigewahrſam genommen wurden vergangene Nacht mehrere Perſonen wegen Obdachloſigkeit und Trunkenheit. * Ludwigshafen, 6. Okt. Der geſtern gemeldete Straßenraub war, wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, von dem Anzeiger fingiert. Taſchengeld verbraucht hatte, um von ſeinem Vater wieder Geld zu bekommen. pb. :: Speyer, 5. Okt. Die älteſte Frau in Speyer und wahr⸗ ſcheinlich auch der ganzen Pfalz iſt die Witwe des vor 40 Jah⸗ ren verſtorbenen Metzgermeiſters Johann Krieg, Eliſabeth Krieg, die am 11. Februar 1828 geboren iſt. * Kaiſerslautern, 5. Okt. In einem Garten kann man in einer Erdbeerpflanzüng zahlreiche blühende Pflanzen und eine Anzahl reifer Erdbeeren ſehen. Blüte und Früchte erſcheinen an denſelben Pflanzen in dieſem Jahre zum zwei⸗ ten Male. :: Lohnsfeld bei Kaiſerslautern, 1. Okt. Der 75jährige Va⸗ lentin Schneikert ſtürzte beim Heuholen in der Scheuer ab. Er zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er ihnen im Kaiſerslauterer Krankenhaus, wohin man den Schwerverletz⸗ ten gebracht hatte, erlag. Er tat dies dieſerhalb, weil er ſein Offenbach ſah erſteren mit:0 Punkten als Sieger. Syortliche Rundſchau Rugby in Heidelberg Das Collegefeld hatte geſtern einen großen Beſuch auf⸗ zuweiſen; der Kampf Ruderklub⸗Sportklub 1880 hat immer ſeine Zugkraft gehabt. Und zur Ehre der beiden Mannſchaften ſei geſagt, daß ſie in den 70 Minuten einen ſehr feinen Kampf lieſerten, der zeitweiſe auch techniſch auf achtbarer Höhe ſtand. An einen Sieg der Klubleute hatte wohl niemand gedacht, obwohl die großen Fortſchritte gegen den letzten Sonntag offenſichtlich waren. Man konnte geſtern ſo recht beobachten, was-Können im Verein mit unbeugſamen Willen und Zähig⸗ keit und nicht zuletzt die Anfeuerung einer Mannſchaft durch die Anhänger eines Vereins vermögen. Zweifellos würden alle unſere Rugbyſpiele ein viel höheres Niveau erreichen, wenn mehr anteilnehmendes Publikum immer zugegen wäre. Das Spiel wurde von Anfang bis Ende ſehr flott, nach ei⸗ nigen Minuten gegenſeitigen Abtaſtens ziemlich offen und vollkommen kameradſchaftlich durchgeführt. Auch rein tech⸗ niſch konnte man, obwohl der Altmeiſter im Sturm enttäuſchte, mit dem Gebotenen recht zufrieden ſein. Wenn es diesmal den Klubleuten noch nicht gelingen konnte, ein zahlenmäßig größeres Reſultat herauszuholen, ſo lag es nicht an einem planmäßigen Zerſtörungswerk auf irgend einer Seite, ſon⸗ dern vielmehr an der beiderſeitigen regelmäßigen Abwehr⸗ arbeit, die faſt während des ganzen Spieles die zum Teil wirklich ſchönen Angriffschancen aufwog. Der Ruderklub⸗Sturm war gegen den Vorſonntag nicht wiederzuerkennen. Im Gedränge zeigte er ſich ſeinem Gegner überlegen; konnte doch faſt jeder Ball, der manchmal nicht ganz einwandfrei, ſchi ef hereingegeben wurde, an die Hinter⸗ mannſchaft gelangen, die öfters Angriffe einleiten konnte. Bei etwas genauerem und ſchnellerem Zuſpiel hätten unbedingt mehr Erfolge erzielt werden müſſen. Botzong, Leipert, Leins, Pfersdorf und der Schlußſpieler verdienen beſondere Er⸗ wähnung. Auf der Gegenſeite gefielen vor allem Leipprand, der jetzt Dreiviertel ſpielt, Koß und Prinz; der neue Außen⸗ dreiviertel war durch eine Verletzungg an ſeinem Können ſtark behindert. Die Halbs ließen manchmal durch ihre Unent⸗ ſchloſſenheit zu wünſchen übrig, man vermißte die flüſſige elaſtiſche Verbindung von der Vorder⸗ zur Hintermannſchaft. entpuppte ſich als ein zuverläſſiger Schluß⸗ pieler. Der Spielverlauf war recht anregend und brachte den Ruderern erſt nach der Pauſe den verdienten Sieg. Ruderklub erzielte durch Botzong, der einen Paßball von Prinz abfing, durch einen wundervollen Lauf, mehrere Gegner ſchneidend, einen Verſuch der erhöht wurde:0. Sportklub ließ in der erſten Hälfte durch Mezelke eine ſichere Sache aus, anſtatt durchzulaufen, ſetzte dieſer Spieler zum Sprungtritt an, der Ball verfehlte natürlich ſein Ziel. Die wenigen Bälle, die Sportklub aus dem Gedränge erhielt, wurden nicht richtig verwertet. Gegen eine ſchnelle Hintermannſchaft kann man mit Alleingängen nicht viel ausrichten. Bei ſchnellerem Ab⸗ geben des Balles auf die richtige Seite hätten unbedingt Er⸗ folge erzielt werden müſſen. Wie bereits erwähnt, war bei Ruderklub 900f——— feſtzuſtellen, die zu guten Hoffnungen berechtig Die zweiten Mannſchaften beider Vereine lieferten ſich einen abwechslungsreichen Kampf, den Ruderklub trotz zeit⸗ weiſe überlegenen Spieles mit:0 verlor. Das auf dem R. G. H. Feld ſtattgefundene Verbands⸗ treffen zwiſchen dem Platzinhaber und dem E. Hähnel⸗Erfurt Deutſcher Meiſter im 50 Klm.⸗Gehen * Berlin, 6. Okt.(Eig. Bericht.) Als letzte Veranſtaltung der disjährigen Leichtathletikſaiſon kam am Sonntag durch die Neuköllner Sportfreunde die Deutſche Meiſterſchaft im 50⸗Kilometer⸗Gehen zum Austrag. Von den 32 gemeldeten Gehern ſtammten die meiſten aus Groß⸗Berlin. Der vor⸗ jährige Meiſter Sievers⸗Neukölln mußte diesmal ſeinen Titel an Hähnel⸗Erfurt abgeben, der mit 16 Minuten Vor⸗ ſprung einen überlegenen Sieg landete. Das Tempo war ſchon während der erſten 10 Kilometer ſehr lebhaft, verſchärfte ſich aber immer mehr, ſo daß eine Reihe von Teilnehmern, darunter der Berliner Born, aufgeben mußten. Auf dem letzten Teil der Strecke ging Hähnel auf und davon und ſicherte ſich durch einen glänzenden Sieg den Titel. Ergebnis⸗ 1. Hähnel⸗Erfurt:37,39,5, 2. Sievers⸗Neukölln:53,52, 3. Schülke⸗Neukölln:06,45. Naoͤſport * Internationale Fliegerrennen in Kreſeld. Die Schlußrennen der Krefelder Radrennbahn am Sonntag hatten leider einen ſchwe⸗ ren Unfall im Gefolge; im Prämienfahren ſtürzte der Flieger Camp und zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu. An ſeinem Aufkom⸗ men wird gezweifelt. Die Rennen ſelbſt brachten folgende Ergeb⸗ niſſe: Amateur⸗Hauptfahren: 1. Camp⸗Krefeld, 2. van Hues⸗ Holland. Prämienfahren über 30 Runden: 1. Becker⸗Krefeld 14:05 Minuten. Großer Herbſtpreis für Berufsfahrer: 1. Spears⸗Auſtralien 8 Punkte, 2. Schamberg⸗Krefeld 7 Punkte, 3. Fricke⸗Hannover 5 Punkte, 4. Oszmella⸗Köln 4 Punkte. Punkte⸗ fahren über 20 Kilom.: 1. Schamberg 28,1 Min. 20 Punkte, 2. Charlier⸗Frankreich 19 Punkte, 3. Oszmella 14 Punkte, 4. Mühl⸗ hoff 12 Punkte. 50 Kilom. Mannſchaftsfahren: 1 Spring⸗ horn⸗Giesberts⸗Krefeld 38 Punkte,:20,32 Min., 2. Spears⸗Schür⸗ mann 32 Punkte, 3. Oszmella⸗Schorn 27 Punkte, 4. Fricke⸗Miethe, 5. Cornelius⸗Henry Mayer. * Radrennen in Breslau. Vor etwa 12000 Perſonen wurden am Sonntag auf der Radrennbahn in Breslau⸗Grüneiche ausge⸗ zeichnet beſetzte Rennen abgewickelt, die folgende Ergebniſſe brach: ten: 100 Kilometer Dauerrennen: 1. Fei a⸗Breslau:21.12,2 St., 2. Krupkat⸗Berlin 50 Meter zurück; 3. Thomas⸗Breslau 80 Meter zurück; 4. Sawall⸗Berlin 2810 Meter zurück; 5. Saldow⸗Berlin 4800 Meter zurück; 6. Maronnier⸗Paris aufgegeben. Fliegerhauptfahren: 1. Rieger; 2. Roſenberger; 3. Meier. Schwimmen * Frlu. Lotte Lehmann ſiegt in Wien. Die Dresdner Schwim⸗ merin Frln. Lotte Lehmann weilte am Sonntag in Wien und konnte einen recht eindrucksvollen Sieg über die Wiener Meiſterin Frlu. F. Löwy davontragen. Sie legte die 100 Meter Freiſtil in:15,1 Min. zurück und ſtellte mit dieſer Leiſtung einen neuen deutſchen Re⸗ kord auf. Frlnu. Löwy benötigte für die Strecke:21,4 Minuten. Auch ſonſt gab es im Verlauf des internationalen Schwimmfeſtes ſehr gute Leiſtungen. Der Ungar Garborffy ließ ſich natürlich die 100 Meter Freiſtil für Herren nicht nehmen und ſiegte in:03,3 Min. vor Antos⸗Prag, der:06 Min. brauchte. Ueber 400 Meter Freiſtil war der Ungar Jung in 6 Minuten erfolgreich, den 400 Meter Frei⸗ ſtil⸗Einladungslauf holte ſich ſein Landsmann Pahok mit:41,4 Min. vor Antos:42,7 Minuten. Das 400 Meter Damen⸗Bruſtſchwimmen holte ſich Frlu. Bienenfeld⸗Wien in:25,2 Min. gegen die Tſchechin Frln. Tautermann mit:31,3 Minuten. Die deutſche Meiſterſchwim⸗ merin Frlu. Lotte Lehmann, die bereits am erſten Tage des Hakoah⸗ Schwimmfeſtes in Wien mit:15,1 Minuten einer neuen deutſchen Rekord im 100 Meter Freiſtilſchwimmen aufſtellen konnte, unterbot am 2. Tage mit 6,16 Minuten die deutſche Höchſtleiſtung im 400 Met. Freiſtilſchwimmen. sichert den ruhigen Gans Ilhrer Lebensuhr, Ihres Herzens Amtliche Bekanntmachungen Rarl Spaeth abzurufen. MANNrIEIM, den 6. Oktober 1926 Seckenheimerstr. 30 Robert Snaeth Hermann Snaetn Franz Snaeth Heinrich Snaeth 2 Uhr von der Leichenhalle des Friedhofes aus statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben Gatten u. Vater, Schwiegersohn, Schwager und Onkel, Herrn nach schwerer Krankheit im 58. Lebensjahr in die Ewigkeit Die trauernden Hinterbliebenen: Elisaheth Snaeth geb. Hlerrmann Die Beerdigung findet am Freitag, den 8. Okiober, nachmittags Umzus der Handeiskammer fur den Hreis Mannheim. Die Handelskammer Mannheim zieht vom 7. bis 9. Oktober 1926 aus ihren bisherigen Geſchäftsräumen(B 1, 7b, Börſengebäude, Rheiniſche Hypothekenbank) in ihren Neuban L I, 2 um. Telephoniſch iſt die Kammer wie bisher unter der Sammelnummer 36 431 zu erreichen.(Einzelne Telephonnummern ſind: 32100, 32200, 31100, 21600 und 20600; letztere Nummer gleichzeitig Nebenanſchluß von Syn⸗ dikus Profeſſor Dr. Blauſtein). Ab Freitag, den 8. Oktober ſind die Han⸗ delskammer⸗Räume in der Börſe geſchloſſen, die Räume in B 1, 7b für dringliche Fälle noch geöffnet. 782²⁰ Samstag, den 9. Oktober 1926 ſind ſämtliche Geſchäftsräume geſchloſſen. Freitag u. Sams⸗ tag wird für dringende Anfragen in der Pro⸗ dukten⸗Börſe(Sekretariat) ein Notbüro ein⸗ gerichtet, das telephoniſch unter den Num⸗ mern 26380 und 26381(Produktenbörſe) zu erreichen iſt. Ab Montag, den 11. Oktober 1926 iſt der geſamte Geſchäftsbetrieb im Hanſe L 1, 2 un⸗ tergebracht. Die endgültige Fertigſtellung der Räume iſt noch nicht beendet; ſie wird ſpäter bekannt gegeben werden. Danksagung. Für die uns beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres Vaters Heinrich Fahsold, wir erwiesene, innige Teilnahme sowie für die vielen Kranzspenden sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsien Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Kirchen- rat von Schoepffer für seine trostbringenden Worte, der„Sängerhalle“ e. V. für den erhe- benden Gesang, der Wirte- Innung, dem Stammtisch„Bravo“ und„Revolverkiub“, der Mannheimer„Liederhalle“ e. V. sowie sämt- lichen früheren Arbeitskollegen der Firma Bopp& Reuther, Mannheim-Waldhof, für die Teilnahme an dem Verlust unseres teuren Entschlafenen. 20596 Mannheim, 6. Oktober 1926. Frau Lina Fahsold geb. Schäfer nebst Kinder. . 5 Die Handelskammer: Der Vorſitzende: Lenel. Der Syndikus: Dr. Blauſtein. Gott dem Allmächtigen hat es geſallen, meine Ib. unvergeßliche Frau, unsere treubesorgte, herzens- gute Mutter, Schwester, Schwägerm und Tante, Frau Mathide Schmidt geb. Schnez nach langem, schwerem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, öfters gestärkt durch die heilige Kom- munion, zu sich in die ewige Heimat abzurufen. Mannheim(Bellenstr 70), 6. Okt. 1926 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Georg Schmid!. Die Beerdigung findet Freitag, 2 Uhr nachmittags statt. Erstes Seelenamt Samstag,/ 8 Uhr in der St. Josephskirche. 29609 Zerriſſene Strümpfe werden hergeſtellt aus 2 Paar 1 Paar; in ausgeſchnitt. Schuh. zu trag. Seidenſtrümpfe werden aufgemaſcht. Annahmeſtell.: S6. 23, 2. Stock u. Pflügers⸗ Von der Reise zurũck Dr. Rich. Weiss ATzf für innere Krankheifen Tel. 51870 grundſtraße 8. 3. Stock. 6²¹² Ich schmecke gut mache satt und bin nicht teuer Sechs Teller teiner Suppe in den Sorten: Erbs feln Biumenkoh Sparge/ Etcbs mu speen Reis mit Tomaten Tomaten Erds mit Reis Teigwaren Krebs Srank Och h Pllz orgebe ich, aur 20 Minuten in Wasser gekocht, ohne alle Zutaten, denn diese vereinige ich alle in mit. Jeder Kaufmann nat mich! 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Die Vergnügungs⸗ und Getränkeſteuer iſt ſofort zu zahlen. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat die geordnete Verſäumnisgebühr zu entrich⸗ ten und die Zwangsvollſtreckung zu erwar⸗ ten. Eine beſondere Mahnung eines jeden einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungs⸗ zettel zu leiſten. Schalterſtunden von—12.30 Uhr und von.30—4 Uhr. Samstags von 43 —12 Ubr. Stadtkaſſe. Sielbauarbeiten. Die Ausführung von ca. 1550 lfd. Met Mauerſiele u. ca. 150 Meter ſiele einſchließlich der Spezialbauten im Stadtteil Rheinau ſoll öffentlich vergeben werden. 44 Verdingungsunterlagen erhältlich zu.30 RM. im Zimmer 137, neues Rathaus N 1. Angebote verſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchriſt verſehen bis 18. Oktober 1026, vormittags 11 Ubr beim Tiefbauamt einzu⸗ reichen. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. 8. Seite. Nr. 463 Ali Uur Holz-, Blech⸗ er& Duven G. m. b.., M 1. Za Präzisionswerkzeugmaschinen u. Werkzeuge und Neiallbearbeiiung. 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Oktober 1926 Vorstellung Nr. 33, Miete E Nr. 6 Ot hel1ᷣ. Oper in 4 Akten, Text von Arrigo Boito Für die deutsche Bühne übertragen von Max Kalbeck. Musik von Giuseppe Verdi. In Szene ge⸗ setzt von Dr. Richard Hein. Musikalische Lei- tung: Richard Lert. Chöre: Werner Goeß- Iing. Bühnenbilder: Heinz Grete. Technische Ein- richtung: Walther Unruh. Anfang 7½ Uhr Ende nach 10% Uhr Personen: Othello, Mohr, Betehlshaber der venezianischen Flotte Jago. Fähnrich Cassio, Hauptmann Rodrigo, ein edler Venezianer Lodovico, Gesandter der Republik Venedig Montano, der Vorgänger Othellos in d. Stadthalterei von Cypern Desdemona, Othellos Gemahlin Emilia, Jagos Gattin Emilia Poßzert Ein Herold Rudolt Wünzer APOLLO Täglich abends 8 Uhr Hartstein in der tollen Schwankburleske Fridolin oder„Wer ist der Papa“ Vorher der erstklassige Varieté-Teil Wieder Friedenspreise— Vorverkauf täglich ab 10 Uhr an der Apollokasse. Telephon 21624. 8420 ——. 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