——— Freitag, 8. Oltober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Se ee ach⸗ forderung ſchüftstelle Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R4-6, (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages hat, wie berichtet, der Außenminiſter Streſe⸗ mann namens der deutſchen Delegation über die Völker⸗ bundstagung in Genf und im Anſchluß daran über ſeine Be⸗ ſprechungen mit Briand in Thoiry berichtet. Darin lag an ſich kein Anlaß zu beſonderer politiſcher Spannung. Man kennt die Verhandlungen von Genf, man iſt im weſentlichen auch über den Inhalt der Ausſprache von Thoiry unterrichtet und man weiß auch, was die deutſche Delegation in Genf geleiſtet hat und wie die deutſche Regierung ihren außenpolitiſchen Kurs fortzuſetzen gedenkt. Der Bericht, den Streſemann er⸗ ſtattete, brachte die außenpolitiſchen Fragen indeſſen vor das parlamentariſche Forum. Daraus ergab ſich eine neue Frage. Wie ſtellen ſich die Fraktionen des Reichstages zu dem, was in Genf und in Thoiry vorgegangen iſt? Sind ſie mit der Haltung der Regierung, mit der Aktion des Außenmini⸗ ſters einverſtanden, oder macht ſich eine parlamentariſche Oppo⸗ ſition geltend, die bei den kommenden Ereigniſſen im Reichstag in Rechnung geſtellt werden muß? Dieſe Frage bezog ſich namentlich auf die Haltung der Deutſchnationalen. Was Graf Weſtarp geſagt hat, läßt ſich wegen der Vertraulichkeit der Verhandlungen im Ein⸗ zelnen nicht mitteilen. Es iſt aber kein Geheimnis, daß er bei ſeinen Ausführungen jede Schärfe vermieden und ſeine Kritik, ſoweit er ſie übte, auf die Möglichkeit eines Ausgleichs eingeſtellt hat. Nichts in ſeinen Reden ließ darauf ſchließen, daß die deutſchnationale Reichstagsfrak⸗ tion die Abſicht hat, der Völkerbunds⸗ und der Verſtändigungs⸗ politik der Regierung ernſthafte Schwierigkeiten in den Weg zu legen. In Bezug auf den Völkerbund hat ſich überhaupt eine bemerkenswerte Wandlung der Anſchauungen vollzogen. Die Völkerbundsſchwärmer, die früher den Eintritt Deutſchlands nicht dringend genug fordern konnten, fangen an, etwas bedenklicher zu werden. Sie müſſen doch wohl mitt⸗ lerweile eingeſehen haben, daß der Völkerbund nicht die reine und fleckenloſe Friedensſchöpfung iſt, die ſie bisher ange⸗ ſchwärmt haben. Vielleicht haben ſie heute Verſtändnis dafür, daß der deutſche Geſandte in Bern, Müller, und der deutſche Geſandte in Warſchau, Ulrich Rauſcher, beides Männer mit ſo⸗ zialdemokratiſcher Parteivergangenheit, von Anfang an Geg⸗ ner des Völkerbundes waren, weil ſie ihn für eine Vorſpiege⸗ lung falſcher Tatſachen hielten. Dagegen hat auf der rechten Seite die Bewertung des Völkerbundes ſich nach der günſtigen Seite entwickekt. Man erkennt, daß man im Rahmen dieſer Hrganiſation die deutſchen Intereſſen v iel wirkſamer vertreten kann, als es bisher der Fall war, daß Deutſchland hier eine Plattform gewonnen hat, auf der es den Hebel in Fragen anſetzen kann, in denen es früher völlig ohnmächtig war. Derarkige Gedankengänge liegen heute auch den deutſch⸗ nationalen Führern nicht mehr fern und deshalb braucht man ſich über die Stellungnahme Weſtarps im Auswärtigen Aus⸗ ſchuß nicht allzu ſehr zu wundern. Genehmigt tu. Berlin, 8. Okt.(Eig. Drahtber.) Der Reichsprä⸗ ſident von Hindenburg hat das Abſchiedsgeſuch des General⸗ oberſten von Seeckt genehmigt. Ein Berliner Spätabendblatt hatte berichtet, daß Reichs⸗ wehroffiziere eine Unterſtützungsaktion vorbereiten, zu dem Ende, Seeckt in ſeiner Stellung zu halten, und daß der Mit⸗ telpunkt dieſer Offiziersbewegung Hannover wäre. Außer⸗ dem treffe man in den nord⸗ und mitteldeutſchen Garniſonen bereits die nötigen Vorbereitungen, um gewiſſermaßen eine Reichswehrdemonſtration für Seeckt zu veranſtalten und ſo auf den Reichspräſidenten einzuwirken, ſeine Entſcheidung im Sinne der Urheber dieſer Bewegung zu fällen. Wie wir vom Reichswehrminiſterium hören, iſt dieſe Bewegung ſelbſtver⸗ ſtändlich völlig aus der Luft gegriffen. Solche Meldungen, wie dieſe, die ja in ihrem Inhalt den Tatbeſtand einer Meuterei bezeichnen und die von einer gewiſſen Preſſe mit einem beſonderen Eifer verbreitet werden, dienen natürlich nur dazu, die Unruhe bei der ohnehin ſchwer geſpannten poli⸗ tiſchen Lage zu vergrößern. Berlin, 8. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, empfing um halb 10 Uhr der Reichspräſident von Hindenburg den Reichskanzler Marx. Den übrigen Vor⸗ mittag füllten Empfänge von Botſchaftern aus, darunter auch der des neuen japaniſchen Botſchafters in Berlin. Dann er⸗ ſchien Lord'Abernon zur Abſchiedsaudienz. Darnach iſt dann v. Seeckt vom Reichspräſidenten empfangen worden. Severings Abſchied Am Donnerstag verſammelten ſich in Berlin die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter des preußiſchen Miniſteriums des Fnnern, um ſich von dem ſcheidenden Miniſter Severing zu verabſchieden. Staatsſekretär Dr. Meiſter nahm zunächſt im Namen der Angehörigen des Hauſes von dem ſcheidenden Miniſter Severing Abſchied und gab der beſonderen Ver⸗ herung, die die Beamten und Angehörigen des Innenmini⸗ ſteriums für Severing hegen, in warmen Worten Ausdruck und begrüßte ſodann den neuen Innenminiſter Grzeſinski. Darauf erwiderte Miniſter Severing in einer längeren Anſprache, in der er ſeiner Freude darüber Ausdruck gab, daß er ſtets in einem beſonderen Vertrauensver⸗ hältnis zu ſeinen Untergebenen geſtanden habe. Sein lebhaftes Beſtreben ſei es geweſen, ſeine ganze Arbeits⸗ kraft dem Amte zur Verfügung zu ſtellen. Trotz der Mühe ſeines Amtes habe es ihm die Arbeit im Miniſterium des Innern nicht verbittert. Er hoffe, daß der neue Miniſter, der . Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung wird. Mannheimer General Anzeiger . Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen. Geſetz und Recht „ zenf und Thoiry In die Oppoſition teilten ſich lediglich die Völki⸗ ſchen und die Kͤommuniſten. Ob man aus dieſer im großen und und ganzen einheitlichen Front im Auswärtigen Ausſchuß weitere Schlußfolgerungen ziehen kann, ſteht aller⸗ dings dahin. Herr Hergt hat ſich neuerdings in einer Aeuße⸗ rung zum Kölner Parteitag der..P. ebenfalls grun d⸗ ſätzlich zur Verſtändigungspolitik bekannt. Er ſtimmt darin wohl mit Weſtarp überein, Aber der rechte Flügel der Deutſchnationalen bleibt unbelehrbar und ein Teil ihrer Preſſe leiſtet dieſem Flügel Gefolgſchaft. Dieſe Tatſache bleibt beſtehen, auch wenn deutſchnationale Führer wie Weſtarp und Hergt ihre Oppoſitionsſtellung gegen die Außen⸗ politik der Regierung nicht mehr aufrecht erhalten. Auch über Thoiry hat man ſich im Auswärtigen Aus⸗ ſchuß eingehend unterhalten. Und auch hier kann man, ohne auf Einzelheiten einzugehen, eine weitgeh ende Ueber⸗ einſtimmung zwiſchen den Parteien und der Regierung feſtſtellen. Es iſt bezeichnend, daß jetzt auch die Sozial⸗ demokraten anfangen, die Laſten unſerer finanziellen Verpflichtung in einem ganz anderen Lichte zu ſehen, als früher. Man iſt es von Hermann Müller eigentlich nicht gewohnt, daß er vor dem Eingehen neuer Verpflichtungen den Gläubigerſtaaten gegenüber warnt. Früher ſtand im⸗ mer nur das Jaſagen im ſozialdemokratiſchen Katechismus. Jetzt ſehen die Sozialdemokraten allmählich wohl auch den kapitaliſtiſchen Zug in den Finanöforderungen unſerer Gläu⸗ biger und man kann ſich über die beſſere Einſicht nur freuen. Alle Parteien ſind ſich darin einig, daß die deutſche Regie⸗ rung bei den Verſtändigungsverhandlungen mit Frankreich bei etwaigen finanziellen Zugeſtändniſſen ſehr vorſichtig zu Werke gehen muß. Es iſt weiter übereinſtimmende Auffaſſung— und auch hier kann man die Regierung einſchließen—, daß die Ver⸗ ſtändigungsaktion mit Frankreich nicht zur außen po li⸗ tiſchen Iſolierung Deutſchlands führen darf. Bisher liegt dieſe Gefahr in keiner Weiſe vor. Der engliſche Botſchafter Lord d' Abernon der jetzt von Berlin ſcheidet, hat die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung zu fördern geſucht, ſoweit er nut konnte und was im beſonderen Thoiry anlangt, ſo hat das engliſche Kabinett die deutſche Regierung auf diplo⸗ matiſchem Wege wiſſen laſſen, daß ſie mit dem Ziele der Ver⸗ ſtändigungaktion durchaus einverſtanden ſei. Wir behalten Fühlung mit England und wir behalten ſie auch mit Ftalien, das in der Unterredung Muſſolinis mit Chamber⸗ lain den Wunſch hat erkennen laſſen, mit von der Partie zu ſein. In allen dieſen Fragen ſind— abgeſehen von Kom⸗ muniſten und Völkiſchen— keine tiefgehenden Meinungsdif⸗ ferenzen zutage getreten. Die Regierung kann alſo der Ausſprache im Auswär⸗ tigen Ausſchuß die ueberzeugung entnehmen, daß ſie bei der Weiterverfolgung ihres außenpolitiſchen Kurſes auf nennenswerten parlamentariſchen Widerſtand nicht ſtoßen von denſelben Anſchauungen wie er beſeelt ſei, ſeinen Kurs beibehalten werde. Er wünſche daher ſeinem Amtsnachfolger, daß er mit klarem Blick und mit Entſchloſſen⸗ heit den Kurs des preußiſchen Miniſteriums des Innern leiten werde. Hierauf erwiderte der neue Miniſter des Innern, Grzeſinski, daß er das Scheiden ſeines Vorgängers auf das tiefſte bedaure und daß er hoffe, daß er bald in das politiſche Leben zurück⸗ kehren möge. Er ſelbſt ſei dem Rufe des Miniſterpräſidenten zur Uebernahme des Miniſteriums des Innern nicht ſehr gerne gefolgt. Lediglich der Gedanke an die notwendige Pflichterfüllung ſowohl dem Staate, wie auch ſeiner Partei gegenüber, habe ihn zur Annahme des Amtes veranlaßt. Er ſei ſich allerdings gewiß, daß es ihm ſehr ſchwer ſein würde, im Miniſterium des Innern die Lücke auszufüllen, die durch den Weggang des Herrn Miniſters Severing entſtanden ſei. Er wolle es aber verſuchen, die an ihn geknüpften Erwar⸗ tungen zu rechtfertigen. Er wolle jedoch es nicht jedem recht machen, ſondern ſo handeln, wie es ſeinem Gewiſſen und ſeiner politiſchen Ueberzeugung entſpreche. Ein beſtimmtes Programm gebe er nicht, da Programmerklärungen ſich meiſt als undurchführbar erwieſen. Er erblicke ſeine Aufgabe darin, dem Staat und dem deutſchen Volk zu dienen, die Verfaſſung zu ſchützen und die Republik mit ihren Inſtitu⸗ tionen in jeder nur möglichen Weiſe zu feſtigen und im übrigen ſozial vernünftig zu wirken. Er wandte ſich ſodann an die Beamten und Angehörigen des Miniſteriums des Innern und betonte, daß er die Abſicht habe, kollegial und kameradſchaftlich mit ihnen zuſammenzuarbeiten. Er betonte noch, daß er ſich für die Durchführung der Geſchäfte im Lande und im Parlament perſönlich verantwortlich fühle und er würde daher Stellen, die Politik auf eigene Fauſt machen zu können glaubten, nicht decken. Er hoffe, daß er zum Wohl des Volkes, der Republik Preußen und des deutſchen Volkes und Landes wirken werde. England und der Eiſenyakt Die„Times“ beſchäftigen ſich in einem Leitartikel mit der Frage, ob ſich England nicht auch an dem Kontinentalen Ei⸗ ſenpakt beteiligen ſolle. Das Blatt hält den engliſchen Eiſen⸗ und Stahlhandel noch nicht für dieſen Schritt reif. Es müßte erſt eine feſtere Organiſation im Inlande erreicht werden, um ſich an einer internationalen Organiſation beteiligen zu kön⸗ nen. Jedoch ſei es wünſchenswert, daß die Führer der eng⸗ liſchen Schlüſſelinduſtrie ihre Lage neu erwägen würden, da in einem Zeitalter der Maſſenproduktion ein internationaler Zuſammenſchluß aller wichtigen induſtriellen Länder der Welt notwendig ſei. ler öeilun Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 466 Anzeigenpreiſe nach— bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 34R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Maske und Antlit Von Victor Margueritte(Paris) Unmittelbar nach der Unterhaltung von Thoiry— wo die Außenminiſter Streſemann und Briand in dem Beſtre⸗ ben, eine deutſch⸗franzöſiſche Annäherung herbeizuführen und ſo den Frieden endgültig zu feſtigen, mit einer glücklichen Initiative die Beſprechungen von Locarno und Genf fort⸗ ſetzten und die Grundlinien für ein neues europäiſches Zu⸗ ſammenwirken entwarfen— unmittelbar nachher haben ſich ſowohl in Deutſchland als auch in Frankreich mißtönende Stimmen erhoben. Deutſche Freunde befragten mich um meine perſönliche Meinung über die Aufſehen erregenden und ärgerlichen Aeußerungen, die in Frankreich gerade von dem Manne gemacht wurden, deſſen amtliche Stellung in jeder Hinſicht einen ſolchen Ausfall hätte verbieten ſollen. Wie man weiß, handelt es ſich um zwei Reden des Herrn Poincaré, der vor einer Verſammlung früherer Front⸗ kämpfer und Kriegsverletzten ſprach und nachher vor dem Generalrat in Bar⸗le⸗Duc. Allmählich beginnen ſich die Schleier zu teilen, die bisher ihr ſchützendes Dunkel über die Taten der imperialiſtiſchen Vorkriegspolitik, die Geheim⸗ diplomatie und das Wirken finanzieller und militäriſcher Gewalten breiteten. Wir erkennen den Gang der Ereigniſſe, die ſowohl die Triple⸗Entente als auch die Mittelreiche in den Abgrund von 1914 ſchleuderten. Die Fäden des Kriegs⸗ urſprungs werden ſichtbar, und das Urteil der Welt beginnt ſich zu kriſtalliſieren. Gerade in dieſem Augenblick fand es der ehemalige Präſident der franzöſiſchen Republik, der ſeit der Unterzeichnung des unſinnigen Verſailler Ver⸗ trages zum zweiten Mal Miniſterpräſident geworden iſt, für gut, ſeine perſönliche Streitſache vor die großen inter⸗ nationalen Intereſſen zu ſtellen. Durch die unwiderlegbaren Dokumente des Schwarzbuches und den Briefwechſel Is⸗ wolskys wurde Poincaré der Mitſchuld an dem Weltkriege überführt, und dieſe Anklage läßt ihn offenſichtlich nicht zur Ruhe kommen. Das Gewicht dieſer niederſchmetternden Verantwortlichkeit laſtet ſchwer auf ihm. Trotz den ihm zu⸗ teil gewordenen Ehren und ſeiner gegenwärtigen Poſition empfindet er die Wucht der ihn treffenden Anklagen. So kommt es, daß er die elementaren Anſtandsregeln, die er hätte beachten ſollen, beiſeite ſchob. Er kümmerte ſich nicht darum, daß ſein Vorgänger, Ariſtide Briand, der ohne Zwei⸗ fel als Außenminiſter eine weitaus größere moraliſche Au⸗ torität beſitzt, das Friedenswerk einer franzöſiſch⸗deutſchen Verſöhnung angebahnt hatte. Aber Poincaré konnte, wenn man es ſich recht überlegt, nicht anders handeln. Er mußte wieder einmal die Be⸗ hauptung aufſtellen, Frankreich ſei im Jahre 1914 wie ein Schaf vom deutſchen Wolf überfallen worden, trotzdem er offenſichtlich viel dazu beigetragen hat, ſein eigenes Land zur Schlachtbank zu führen. Poincaré hofft auf dieſe Weiſe, ſeine Mitbürger von dem immer ſtärker werden⸗ den Glauben abzubringen, er ſei ein ſchlechter Hirte. Zwei⸗ fellos iſt er ſelbſt davon überzeugt, daß er keinen Vorwurf für ſeine Handlungen verdient. Sowohl ſein Stolz als auch eine pſychologiſch merkwürdige Sicherheit brachten ihn zu dieſer Anſicht. Dieſe Sicherheit iſt zum Teil inſtinktiv, zum Teil aber auch künſtlich geſchaffen und erklärt ſeine Hal⸗ tung, wenn ſie ihn auch nicht entſchuldigt. Aus alledem reſul⸗ tiert der ſchneidige Anſtrich ſeiner Erklärungen. Vielleicht kommt darin auch das geheime Vergnügen zum Ausdruck, gegenüber der nachgiebigen Politik Briands die Unverſöhn⸗ lichkeit ſeiner kriegeriſchen Perſönlichkeit zu betonen. Poin⸗ caré gehört tatſächlich nicht zu den Leuten, denen es gleich⸗ gültig iſt, wenn ſie in den Schatten geſtellt werden. Aber vor allem kam in ſeinen Reden die Angſt, eine wahnſinnige, unbewußte Angſt zum Ausdruck. Nicht Angſt vor der Strafe! Poincaré wird ſeine Tage ruhig ver⸗ leben können, gleichſam eingehüllt in den blutigen Purpur ſeines Senatorenmantels. Es gibt keine hiſtoriſche Gerech⸗ tigkeit. Manchmal kommt ſie ſpät, ſehr ſpät... zu ſpät. Nein, was Poincaré mit ſeiner herausfordernden Haltung verdeckt, iſt dasſelbe dunkle Gefühl, das ihn früher dazu trieb, unabläſſig jeden Sonntag Reden zu halten, vor den Denkmälern der gefallenen franzöſiſchen Soldaten die Ver⸗ antwortlichkeit Deutſchlands zu predigen und ſeine eigene Uuẽſchuld zu proklamieren. Damals ſuchte der ehemalige Präſident der Republik, ſich an ein Auditorium von Ueber⸗ lebenden anzuklammern. Aber heute ſpricht er in den Wind. Es ſind Worte eines Geſpenſtes, das allem Anſchein nach in kurzer Zeit zu einem endgültigen politi⸗ ſchen Tod verurteilt ſein wird. Vor dieſen Tapfern, die er ins Feuer geſchickt hatte und denen er ſein wahres Antlitz noch immer verdecken muß, konnte er, wie der Schuldige, der ſeinen Fehler auf den Nachbarn ſchiebt, nicht anders, als ausrufen:„Ich bin's nicht geweſen! Der Andere iſt ſchuld .... Der Angriff, der vorſätzliche Angriff ging einzig und allein vom Kaiſer aus!“ Dieſe Beteuerungen des Advokaten und„Hiſtorikers“ Poinearé, der in ſeinen umfangreichen Bänden mit dem Titel„Im Dienſte Frankreichs“ ſeine eigene Sache in Form eines Lobhymnus verteidigt, haben keine andern Unannehm⸗ lichkeiten als die, lächerlich zu wirken. Sie klingen aber höchſt unangebracht aus dem Munde des Staatschefs und des Miniſterpräſidenten, der vorgibt, mit dem deutſchen Volk Frieden ſchließen zu wollen, nachdem er mehr als Clémen⸗ ceau den Krieg gemacht hat. Jeder Menſch, der ſich in Be⸗ trachtungen über die Vergangenheit vertieft, ſollte vor den Gräbern von einer mitleidigen und andächtigen Stille er⸗ griffen werden, künftiger Morgenröte ſollte ſein Herz ent⸗ gegenſchlagen. Allein es darf geſagt werden, daß dieſe ver⸗ eine Zuſammenarbeit der Spitzenorganiſationen erforderlich. 2. Seite. Nr. 400 Reue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Frettag, den 8. Oktober 1900 Letzenden Behauptungen nicht die Gefühle Frankreichs zum Ausdruck bringen, ſondern einzig den Gedanken Poincarés und ſeiner Anhänger. Freilich iſt er der Meinung, er allein verkörpere ſein Vaterland. Glücklicherweiſe iſt Poincaré mit Frankreich nicht mehr identiſch als eine Maske mit einem Ant⸗ litz. Die Wahrheit beſitzt eine unwiderſtehliche Stoßkraft, die früher oder ſpäter triumphieren wird. Die Maske Poincaré wird fallen und zwar in kurzer Zeit. Das iſt un⸗ vermeidlich, denn dieſer Mann, der für ſein Land eine Kata⸗ ſtrophe bedeutete, iſt heute nicht mehr als ein Unfall. Das lebendige Frankreich wird nach dem Verſchwinden dieſes letz⸗ ten Geſchwürs ſein wahres Antlitz zeigen, ein Antlitz,— ich bezeuge es— auf dem der milde Schein des Friedens und der Verſöhnung ruhen wird. Die Einigung der Beamten Bollverſammlung der zuſammengeſchloſſenen Beamten⸗ Organiſationen Heute(Freitag) vormittag 10 Uhr ſind in Berlin die bei⸗ den Vollverſammlungen des Deutſchen Beamtenbundes und des Geſamtverbandes deutſcher Beamtengewerkſchaften zu einer gemeinſamen Sitzung zuſammengetreten, in der das geſtern bereits vollzogene Werk des Zuſammenſchluſ⸗ ſes der beiden Organiſationen zu einer neuen Beamten⸗ Spitzenorganiſation beſiegelt werden ſoll. Zu der Verſamm⸗ Lung ſind Reichskanzler Dr. Marx, Miniſterpräſident 3 und Reichsminiſter des Innern Dr. Külz er⸗ enen. Der Vorſitzende des ehemaligen Deutſchen Beamtenbun⸗ des Flügel ſchilderte in ſeiner Eröffnungsanſprache die Gründe, die zum Zuſammenſchluß der beiden größten Be⸗ amtenorganiſationen geführt habe. Weiteſte Beamtenkreiſe von der Notwendigkeit der Beſeitigung der organiſa⸗ oriſchen Zerſplitterung durchdrungen, um eine wirkſamere Abwehr der dem deutſchen Berufsbeamtentum drohenden Ge⸗ fahren zu ermöglichen. Zu dieſem Zwecke hätten ſich der Deutſche Beamtenbund und der Geſamtverband deutſcher Be⸗ mtengewerkſchaften auf parteipolitiſch und konfeſſionell neu⸗ aler Grundlage zuſammengeſchloſſen. Der neue Bund, der heute ins Leben tritt, erhält den Namen Deutſcher Be⸗ amtenbund. In den Deutſchen Beamtenbund bringen beide ſeither ſelbſtändig geweſenen Spitzenorganiſationen ihren Beſtand an geſchloſſenen Gewerkſchaften, Verbänden uſw. ein. Als organiſatoriſches Ziel gilt die Zuſammenfaſ⸗ ſung aller Beamten einer Verwaltung in fachlichen Gliede⸗ rungen. Es iſt zwiſchen den beiden Verbänden vollſtändige Uebereinſtimmung mit verſchiedenen„Grundgedanken zur Einigung der deutſchen Beamtenſchaft“ erzielt worden, in denen es heißt: Der Deutſche Beamtenbund(DBB.) und der Geſamtver⸗ band Deutſcher Beamtengewerkſchaften(GDB.) ſind ſich einig, daß der Wiederaufſtieg unſeres Vaterlandes aus Not und Elend in angeſpannter Arbeit aller ſtaatsbejahenden Volks⸗ genoſſen auf dem Boden des deutſchen Volksſtaates erfolgen muß. Der Staatsgedanke iſt deshalb im Volke zu feſtigen und durch vernünftige und planmäßige Geſtaltung aller Staatseinrichtungen zu verankern. Ein weſentlicher Teil die⸗ ſer Aufbauarbeit iſt der deutſchen Beamtenſchaft anvertraut. Die Grundlagen desöffentlichen Dienſtesſind — und Pflichtbewußt⸗ ein Auf dieſen Grundlagen ſoll und will die deutſche Beamten⸗ ſchaft ihre Aufgaben als Dienſt am Volke erfüllen, zwar in em Bewußtſein, ein beſonderer Berufsſtand zu ſein, der ſeine Standesehre hochhält, aber unter Ablehnung des Gedankens, daß die Beamtengewerkſchaften klaſſen⸗ oder kaſtenmäßig im Volk abgeſondert ſeien. Das Allgemeinwohl geht den Einzelintereſſen vor. Die deutſche Beamten⸗ ſchaft dürfe ſich nicht nur als Hüter des Staates fühlen, ſon⸗ dern ſie müſſe ſich beſonders in Zeiten der Notlage ihre Stärke bewahren. Die ſtaatserhaltend eingeſtellte und ſittlich fun⸗ dierte deutſche Beamtenorganiſation duldet daher in ihrem Rahmen keine Beſtrebungen, die auf eine Verneinung des Staatsgedankens hinauslaufen oder den Staat mit Mitteln der Gewalt ſtürzen wollen; die in der Reichsverfaſſung ge⸗ ſicherten ſtaatsbürgerlichen Rechte hat der Beamte ſeinen Mit⸗ Hürgern gegenüber zu achten, aber auch für ſich ſelbſt zu bean⸗ ſpruchen. Das bedeutet vor allem Freiheit der Geſinnung, freie Meinungsäußerung im Rahmen des Beamtenverbandes und der Achtung, die der Beruf erfordert. Für die Organi⸗ ſation bedeutet es parteipolitiſche und konfeſſionelle Neu⸗ tralität, nicht im Sinne eines Unbeteiligtſeins an allen großen Problemen von Staat und Wirtſchaft, wohl aber unabhängig von parteidogmatiſchen Doktrinen. In den die Arbeiter, An⸗ geſtellten und Beamten gemeinſam berührenden Fragen iſt Der häusliche Krieg der ruſſiſchen Kommuniſten Die letzten Meldungen aus Rußland laſſen keinen Zwei⸗ fel daran, daß der Kampf der ruſſiſchen Bolſchewiſtenführer um die Macht einen gewiſſen Höhepunkt erreicht hat. In der Hauptſache ſtehen Stalin und Trotzki einander gegenüber. Trotzki hat es verſtanden, ſich und ſeiner Gefolg⸗ ſchaft trotz aller Gegenmaßnahmen Stalins Gehör zu ver⸗ ſchaffen. Die Oppoſition tritt in den kommuniſtiſchen Ver⸗ ſammlungen auf und ſie droht ebenſo wie Stalin mit durch⸗ greifenden Maßnahmen, ohne daß man beſtimmt wüßte, was barunter zu verſtehen iſt. Das Vorgehen gegen die Oppo⸗ ſition zeugt nicht gerade von einem beſonderen Kraftgefühl. Die kommuniſtiſchen Organiſationen ſtoßen zwar hier und da Mitglieder der Oppoſition aus ihren Reihen aus, aber ſie beſchränken ſich dabei auf Perſonen, die politiſch keine Rolle ſpielen. An die Oppoſitionsführer und ihre namhaften Anhänger wagt man ſich nicht heran. Es wird zwar die Einberufung eines außerordentlichen Kongreſſes verlangt, damit man die Möglichkeit habe, Sinowjew, Trotzki und andere Oppoſitionsführer aus der Partei auszuſtoßen, doch iſt nichts geſchehen, um eine ſolche Aktion in die Wege zu leiten. Trotzki hat in kommuniſtiſchen Verſammlungen die Par⸗ teileitung in der ſchärfſten Weiſe angegriffen. Dieſes Vor⸗ gehen iſt umſo bemerkenswerter, als er noch Mitglied des ſogenannten Polit⸗Büros, d. h. desjenigen Organs iſt, das an der Spitze der Partei ſteht. Er ſteht in ſchärfſtem Gegen⸗ ſatz zu den neun anderen Mitgliedern dieſer Körperſchaft. Ein anderer Oppoſitionsführer, Sapronom, hat ſich nicht ge⸗ ſcheut, mit ſeinem Anhang vor ein paar Tagen eine Partei⸗ verſammlung zu ſprengen, die von Anhängern Stalins ein⸗ berufen worden war. Sie trieben die Anweſenden unter wüſten Schimpfworten aus dem Saale Und hielten dann ſelbſt eine Verſammlung ab, und zwar unter dem Vorſitz Tſchaa⸗ kews, den die Parteileitung ausgeſtoßen hat. Obwohl es ſich alſo um eine parteifeindliche Verſammlung handelte, erſchien Trotzki auf der Rednertribüne und hielt eine heftige, gegen Stalin gerichtete Anſprache. Man darf darauf geſpannt ſein, ob dieſer häusliche Krieg damit enden wird, daß die feindlichen Brüder ſich die Köpfe einſchlagen, oder ob irgend ein Weg gefunden wird, um die Gegenſätze auszugleichen. Ruſſiſche Friebensvropaganda in London § London, 8. Okt.(Von unſ, Londoner Vertreter.) Kraſſin erklärte einem Vertreter des„Daily Herald“, daß der ruſſiſch⸗ litauiſche Vertrag eine Fortſetzung der Sowjetpolitik zur Be⸗ feſtigung des Weltfriedens ſei. Die Verträge mit Deutſchland, der Türkei, Afghaniſtan und Litauen ſeien alle übereinſtim⸗ mend und dienen dem Zweck, den Weltfrieden zu erhal⸗ ten. Kraſſin verglich den Defenſivcharakter des ruſſiſch⸗litau⸗ iſchen Vertrages mit dem von ihm ſo genannten Offenſiv⸗ charakter des rumäniſch⸗polniſchen Vertrages und ſeiner mili⸗ täriſchen Zuſatzabkommen. Kraſſin fuhr fort: Wir haben keine feindliche Abſicht gegen Polen. Es würde uns freuen, wenn wir auch mit Warſchau einen Vertrag wie mit den anderen Vertragspartnern abſchließen könnten. Die Verſchärfung des engliſchen Kohlenkonfliktes §. London, 8. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Als Folge des ſchroffen Ultimatums, das die Regierung den Bergarbeitern geſtellt hatte, iſt, wie bereits gemeldet, eine neue Kräfteentfaltung der ſtreikenden Bergarbeiter zu verzeichnen. Die Delegiertenverſammlung der Bergarbeiter lehnte mit 737 000 gegen 42000 Stimmen den Regierungsvorſchlag ab. Die Verſammlung trat unmittelbar in Verhandlungen über eine Streikverſchärfung ein und beſchloß, die Sicher⸗ heitsmannſchaften aus den Gruben zurückzuziehen, was die Gefahr einer Ueberflutung mit ſich bringt. Reſolutionen wurden angenommen, um eine Hafenſperre für aus⸗ län diſche Kohlen zu erzwingen, einen außerordentlichen Trade Union⸗Kongreß einzuberufen und einen neuen regie⸗ rungsfeindlichen Propagandafeldzug zu organiſieren. Eine Mehrheit von 400 000 Stimmen nahm dieſe Vorſchläge an. Smets, der Präſident der Bergarbeitervereinigung konnte ſich nicht mehr Gehör verſchaffen, als er ſich gegen die radikale Politik wandte. Ein Generalſtreik ſteht nicht bevor, ver⸗ ſchiedene Mitglieder der Arbeiterpartei ſind aber für eine volle Unterſtützung der Bergarbeiter. Alle konſervativ geſonnenen politiſchen Kreiſe appellieren an den geſunden Menſchen⸗ verſtand, um das Land vor Schlimmerem zu bewahren. In der Regierung herrſcht nach Anſicht liberaler Blätter rechtsradikale Dihardſtimmung, die zur Politik der ſtar⸗ ken Hand treiben will. Die geſtern in Scarborough be⸗ gonnene Tagung der Konſervativen Partei verlangte eine wachſame Regierungskontrolle über die Arbeiterſchaft. Die Rede, die Baldwin dort hielt, bedeutet ein Bekenntnis zur Vorherrſchaft des Staates über die Individuen und rückt der Linie der rechtskonſervativen Politik näher. troffen ſind, um weitere Ueberfälle zu verhüten. Mebiziniſche Aumſchau Der Krankenbeſuch Von Dr. med. Zickgraf⸗Bremerhaven Wenn im folgenden von Krankenbeſuchen die Rede iſt, ſo iſt damit nicht der Beſuch eines vorübergehend Kranken oder bei einem Kranken, der wegen einer Verletzung das Bett oder das Haus hüten muß, gemeint. Aeußerliche Verletzungen oder leichte vorübergehende Krankheitserſcheinungen verändern die Seele eines Menſchen nicht oder nur in ſeltenen Fällen und ſo leicht, daß ſich der Arzt über die Art ſeines Beſuches keine Ge⸗ danken zu machen braucht. Solche Kranke ſind im allgemeinen bei einem Beſuch wie Geſunde zu behandeln. Anders aber verhält es ſich, wenn Menſchen eine ſchwere Krankheit durchmachen, oder wenn ſie ſchon lange krank ſind. Die Krankheit verändert hier nicht nur die körperliche Be⸗ ſchaffenheit, ſondern noch mehr die ſeeliſche. So wie der Körper Verfallen und voller Gebrechen iſt, wird die Seele ſolcher Kranken wund und bloß und iſt im höchſten Grade verletzbar. Das tägliche Getriebe ſchallt nicht mehr in das Kranken⸗ zimmer, das Haſten und Jagen nach Erwerb und Genuß hat aufgehört und damti die Betäubung der Seele, Der Kranke horcht in ſich hinein, und mit dem Leiden des Körpers iſt ein Aufblühen ſeeliſcher Regungen und Gefühle verbunden, die bisher in ihm geſchlummert haben, aber im Lärm des All⸗ tags ſich nicht entfalten konnten. Mit anderen Worten, der Kranke iſt eine andere ſeeliſche Perſönlichkeit als der Geſunde. Und von dieſem Geſichtspunkte aus ſoll man ſich anſchicken, einen Krankenbeſuch zu machen. Leider ſind nur wenige Menſchen befähigt, ſich in die Seele ihres Nächſten hineinzufühlen; meiſt allerdings handelt es ſich weniger um die Fähigkeit als um den guten Willen. Es gehört eine gewiſſe geiſtige Umſtellung dazu. Alle egoiſtiſchen Momente müſſen dabei wegfallen. Der Krankenbeſuch darf nicht Neugierde zum Motiy haben. Man muß beim Kranken⸗ Reſtac gewiſſermaßen geiſtige Toilette machen. Beileibe aber keine Schauſpielerei! Für nichts iſt der Kranke empfindlicher, ſeine wunde Seele verletzlicher als für platte Lebenswürdig⸗ keiten und für hohle Worte. Ueber die innere Leere eines ſolchen Beſuches täuſcht auch das Mitbringen der koſtbarſten Blumen durch den Beſucher nicht hinweg. Wenn irgend ein⸗ wird dann nicht ausbleiben. Auch ſeine Mienen habe man im Zügel, wenn man einen Kranken aufſucht. Mancher Kranke at ſchon ſein Todesurteil aus der beſtürzten Miene eines reundes herausgeleſen, der unvorſichtig genug war, ſich nicht ſchon vorher klar zu machen, daß er hier einem Schwer⸗ kranken, körperlich Glenden gegenübertritt. Was ſoll man mit einem Kranken ſprechen? Das läßt ſich nicht in Worte faſſen. Das kommt ganz auf die Art der Krankheit und auf den Charakter des Kranken an. Den Ueberängſtlichen wird man aufzurichten, den Mutloſen ſeeliſch zu kräftigen verſuchen. Geſpräche über Krankheiten vermeide man. Wenn ſich der Kranke über ſein Leiden ausſpricht, höre man geduldig zu, vermeide aber alles, was die Behandlung betrifft. Beſonders erzähle man nichts von Krankheiten, weder von ſolchen, die man ſelbſt durchgemacht hat, noch von ſolchen, über die man gehört hat. In der Seele des Kran⸗ ken arbeiten alle gewonnenen Eindrücke und Erzählungen weiter, wenn der Beſucher längſt wieder fort iſt und ſein Ge⸗ ſpräch längſt ſchon vergeſſen hat. In der Ruhe des Kranken⸗ zimmers geht aber die Saat der Erzählungen und Reden eines Krankenbeſuchers auf. Waren die Erzählungen düſter, handelten ſie von Krankheit und Tod, ſo iſt ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß die ruheloſen Gedanken des Kranken um dieſe Punkte kreiſen und eine für ihn ſehr ungünſtige Stimmung er⸗ zeugen. Daß die ſeeliſche Grundſtimmung eines Kranken aber ausſchlaggebend für den Heilerfolg ſein kann, darüber muß ſich heute auch der Laie klar ſein. Wie oft aber hat man am Krankenbett Gelegenheit zu ſehen, wie die vom Arzt und von den Pflegern mühſelig er⸗ zeugte optimiſtiſche Stimmung eines Kranken 37 unvor⸗ ſichtigen Aeußerungen von Krankenbeſuchern ins Gegenteil umſchlägt. Nicht nur darin wird geſündigt, häufig wird ſogar das Vertrauen zum behandelnden Arzt offen oder verſteckt untergraben, es werden manchmal in gutem Glauben oder in guter Auſicht Behandlungsratſchläge gegeben, die den einge⸗ ſchlagenen Behandlungsweg brüsk durchkreuzen und eine in⸗ nere Zwieſpältigkeit in der Seele des Kranken erzeugen. Wenn es in manchen Krankheitsfällen dem Arzte auch er⸗ wünſcht erſcheinen müßte, daß der Kranke zur Ablenkung und zu ſeiner Abwechſlung Beſuch bekommt, ſo wird er oft genug auf dieſe Annehmlichkeit für den Patienten verzichten und lieber Beſuche abwehren, als den Kranken der Gefahr aus⸗ ſetzen, ſeinen Zuſtand durch unvorſichtige Beſuche zu ver⸗ ſchlechtern. Der Verfaſſer hatte früher eine Lungenheilſtätte für mal im Leben, heißt es hier vom Menſchen zum Menſchen — ſyrechen, Uöm teeliich etwas zu geben. Das Empfangen Schwerkranke zu leiten. Angebörige durften alle 14 Tage SLSſe Srihrr Wir fordern unſere Mitglieder auf, ſich an dem 7. Stif⸗ tungsfeſt der Jugendgruppe am Samstag, den 9. Ok⸗ tober, abends 8 Uhr im kleinen Saal der Harmonie, D2, 6/7 recht zahlreich beteiligen zu wollen. Der Vorſtand. Aus der franzöſiſchen Diplomatie VParis, 8. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Vor einiger Zeit wurde bekannt, daß ein diplomatiſcher Schub am Quai'Orſay in Vorbereitung ſei. Das heutige„Journal“ be⸗ ſtätigt dieſe Nachricht und weiß mitzuteilen, daß eine halbamt⸗ liche Veröffentlichung unmittelbar bevorſtehe. Der diploma⸗ tiſche Schub nimmt ſeinen Ausgangspunkt durch die Abberu⸗ fung des franzöſiſchen Botſchafters in Rom, Besnard, deſſen Wirkſamkeit nicht befriedigt zu haben ſcheint. Das„Journal“ ſchreibt ganz offen: Besnard iſt nicht der geeignete Mann, um die Mißverſtändniſſe, die ſich in der letzten Zeit zwiſchen Rom und Paris herausgeſtellt haben, zu beſeitigen und die Wieder⸗ herſtellung guter traditioneller Beziehungen vorzubereiten. Dieſe Arbeit erfordert einen energiſcheren Diplomaten als Besnard. An ſeine Stelle wird der franzöſiſche Botſchafter in London, Saint⸗Aulaire, treten. Hier ſoll bemerkt wer⸗ den, daß Aulaire ein beſonderer Günſtling Poincarés iſt und wahrſcheinlich auf Veranlaſſung des Miniſterpräſiden⸗ ten für den Poſten in Rom gewählt wurde. Die ſeinerzeitige plötzliche Abberufung Saint⸗Aulaires aus London wurde all⸗ gemein als ein Racheakt der Linksrepublikaner gegen den hoch⸗ konſervativen Ariſtokraten betrachtet. Das„Journal“ bezeich⸗ net die bevorſtehende Ernennung Saint⸗Aulaires für Rom als eine Revanche. Letzte Meldungen Der Schiedsſpruch im Bankgewerbe EBerlin, 8. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach⸗ dem der Reichsverband der Bankleitungen die Verbindlichkeit, des von ihm ſelbſt angenommenen, von den Arbeitnehmern aber abgelehnten Schiedsſpruche vom 27. September beantragt hat, ſind nunmehr, wie der Deutſche Bankbeamtenverein mit⸗ teilt, vom Reichsarbeitsminiſter die üblichen Verhandlungen 33 dieſen Antrag auf Dienstag, 12. Oktober anberaumt worden. Vertagt UEBerlin, 8. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem Schwurgericht des Landgerichts III begannen heute die Verhandlungen gegen die beiden früheren Angeſtellten der Firma Siemens u. Halske, Werner Lorenz und Karl Kaltdorff, die angeſchuldigt ſind, ein Komplott zur Er⸗ mordung des Reichsaußenminiſters Streſemann ge⸗ ſchmiedet zu haben. Beim Zeugenaufruf ſtellte ſich heraus, daß der Mechaniker Funke, von dem die Angeklagten forderten, daß er ihnen ein Flugzeng zur Flucht bereitſtellen ſollte wegen Krankheit nicht erſchienen iſt. Da der Staatsanwalf erklärt, auf dieſen wichtigen Zeugen nicht verzichten zu können, iſt die Verhandlung auf den 20. Oktober vertagt. Die Typhusepidemie — Hannover, 8. Okt. Die Zahl der Opfer der Typhus⸗ epidemie in Hannover iſt auf 197 geſtiegen. Geſtern erfolgten 17 Neueinlieferungen in die Krankenhäuſer. Die Geſamtzahl der Erkrankten iſt infolge der immer größer werdenden Ab⸗ gänge auf 1641 gefallen. Furchtbare Bluttat in Lettland — Riga, 8. Okt. Auf einem Anweſen in der Gemeinde Doblen hat der Pächter Lonan in einem Anfall von Geiſtes⸗ ſtörung mit einem Beile ſeiner Frau, ſeinem 17jährigen Sohne, ſeiner 15jährigen Tochter und ſeinem ſechsjährigen Söhnchen die Schädel geſpalten und ſie dadurch getötet. Darauf hat ſich der Täter auf dem Boden des Viehſtalles erhängt. 2 * Wahabitenüberfälle in Paläſtina. Nach Berichten aus Jeruſalem haben 5000 Wahabiten den Ort Mudawara in Süd⸗ jordanien überfallen und über 100 Bewohner getötet. Ein weiteres Telegramm beſagt, daß britiſche Truppen in Ramate, einem Ort an der ſyriſch⸗transjordaniſchen Grenze einge⸗ aus der nahen Großſtabt für einen Nachmitta—5 eſn kommen. Die Folge war regelmäßig, daß 5 bend des Beſuchstages verſchiedene Patienten Bluthuſten und Fieber bekamen. Alles nur eine Folge von Krankenbeſuchen, bei die Ehet in ihren „Ehefrauen, indem ſie ihre wirtſchaftliche Notl 5 milienzwiſtigkeiten dem kranken 9 05 Fie Freunde, indem ſie den Kranken gegen ſein Schickſal auf⸗ — das ihn zu einer ſolchen freiheitsberaubenden Kur Solche Fäle ſind beſonders draſtiſch; ſte zeigen, daß n 55 96 9 Rainſkmmme 257 en können, ſondern a Verſchlechterunorn 0 uch objektive körperliche Es gehört nicht die landläufige ſogenannte Bild d einen richtigen Krankenbeſuch zu machen. Es 2— zensbildung, Takt und Beherrſchtheit dazu und der Wille, dem Kranken etwas zu ſein. Dann wird der Kranke mit ſeiner feinfühlig gewordenen Seele das Richtige heraushören, und gans von ſelbſt wird der Grundton der Unterhaltung einen heiteren Ernſt annehmen. Und ſollte gegebenenfalls von dem Kranken, der ſich an der Pforte der Ewigkeit fühlt, auf das man dem Thema icht aus. F ele bringt es eine wund t günſtig auf Seele und Körper einwirkt. Wie in jedem Geben ſchon ein Empfangen ſich ſo wird auch der Beſucher von ſolch einem ſehr Wertvolles mitnehmen. Der Gedanke, mit dem Leiden⸗ den einen Augenblick aus dem Leben heraus einen Ruhevunkt gefunden zu haben, iſt ein ſeeliſcher Gewinn, der die Mühe wohl lohnt, ſich auf einen Krankenbeſuch vorbereitet zu haben. Orientaliſche Höflichkeit Man weiß, mit welchem Geſchick die Orientalen de 8 freund eine bittere Pille zu verzuckern pflegen. Der Söbe⸗ könig von Indien hatte einmal den Beſuch eines Herren er⸗ halten, Deſſen Jagdleidenſchaft in umgekehrtem Verhältnis zu ſeiner Treffſicherheit ſtand. Als der Gaſt auf die Vogeljagd ging, vertraute ihn der Vizekönig einem getreuen Diener an Nach der Rückkehr fragte er den Diener:„Nun, wie gings?“ ———9—5 88— der Welt erwiderte: err iſt ein ausgezeichneter Schütze, ab e ſich der armen Vögelchen.“ 3 5 Aeußerungen unvorſichtig waren, 3 BHreitag, den 8. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) +4. Seite. Nr. 40 Proteſt gegen die Verkehrspolitik der Neichsbahn Der Anwille über das Syſtem— Verkehrsförderung, nicht Droſſelung Der Winterfahrplan wozu die Bezeichnung Jahresfahrplan?— hat in Baden, ſpeziell im Schwarzwald, ſoviel Verſchlechterungen in den Verbindungen ge⸗ bracht, daß ſich die Intereſſentenkreiſe von Mannheim über den Schwarzwald bis Konſtanz und das Seegebiet am 7. Ok⸗ tober zu einer ſtark beſuchten Proteſtverſammlung in Triberg zuſammenfanden. Vertreten waren Landes⸗ behörden wie Staats⸗ und Forſtverwaltung, Städte, Ge⸗ meinden, Handel, Inſtudrie, Gewerbe, Verkehr, Hotelinduſtrie, uſw., wirtſchaftliche Körperſchaften aller Art aus dem ganzen Strich der Verkehrsader Mannheim/ Heidelberg—Karlsruhe Schwarzwaldbahn—Konſtanz—Bodenſee, die durch die Ein⸗ ziehung der rheiniſch⸗badiſchen Schnellzüge D 152/153 mit am ſtärkſten betroffen iſt. Beſchickt war die Konferenz von 40 Perſonen, die vielfach Vollmachten zur Vertretung dienſtlich verhinderter Stellen hatten. Auch aus der Schweiz war von St. Gallen Zuſtimmung eingegangen. Bürgermeiſter Keil⸗Triberg erläuterte nach der Be⸗ grüßung kurz die bekannte Sachlage hinſichtlich der außer⸗ ordentlichen Verkehrsbeſchneidung. Zur Sache referierte Herr Romberg, Geſchäftsführer der Kurverwaltung Triberg, der in knappen Zügen die Bedeutung der weggefallenen Züge im innerbadiſchen Verkehr ſtreifte, der heute nicht mehr er⸗ laubt, in einem Tag vom Unterland nach Konſtanz und zurück zu kommen. Beſondere Bedeutung gewinnt die Einziehung der Schnellzüge wegen ihres Durchgangscharakters Rhein⸗ land—Baden—Schwarzwald—Konſtanz—Chur und der inter⸗ nationalen Wichtigkeit für den Holland—Schwarzwald Bodenſee—Schweiz⸗Verkehr. Die temporäre Führung ſtellt geradezu ein Verhängnis dar für ſolche Züge, denn die Unter⸗ brechung macht die Reiſenden unſicher und die Bahn ſchädigt ſich letzten Endes wieder ſelbſt, wie es auch im Sommer mit dem Sonntagskartenverkehr der Fall war. Wichtig ſind die Züge im beſonderen, weil der württembergiſche Flügelzugs⸗ verkehr nach Ulm-—Bodenſee ſeine zwei Schnellzüge behalten hat, auch die Neckarlinie ihre beiden, während die Schwarz⸗ waldbahn auf das eine Schnellzugspaar zurückgeſunken iſt. Die Frage iſt ſo weſentlich, daß ein Ausſchuß die weitere Behandlung und perſönliche Vertretung vollziehen ſoll. Wenn auch die Wiederkehr der Züge jetzt nicht mehr erreicht werden könne, ſo müßten ſie aber bis Ende Februar beſtehen bleiben. Die Ausſprache zeitigte ſowohl von badiſchen wie von württembergiſchen Ver⸗ tretern aus dem Randgebiet mit den Städten Schwenningen und Tuttlingen eine ſolch eindeutige Auffaſſung über die Hal⸗ tung der Reichsbahndirektion Karlsruhe badiſchen Verkehrs⸗ intereſſen gegenüber, daß die Verwaltung kaum gleichgültig wird daran vorübergehen können. Der Unwille über die Art der Behandlung, die Nichtbefragung der wirt⸗ ſchaftlichen Vertreter in ſolchen wichtigen Dingen, hat einen Grad erreicht, der zu beachten iſt. Das Syſtem, nach dem die Verwaltung arbeitet, begegnet in erſter Linie der Kritik, nicht die Tatſache, daß dieſer oder jener Zug ausfällt. Im Berljner Gebiet iſt man mit dem Winterfahrplan zufrieden, je weiter man weg kommt, um ſo größer wird die Kritik. Aus allen Teilen des Landes kam einmütig die Stellungnahme für die reſtloſe Annahme der nachſtehenden Entſchließung zum Ausdruck, der auch die Vertreter Württembergs voll⸗ kommen beitraten. Vom Seegebiet, von Konſtanz, von Meß⸗ kirch, Ueberlingen, Pfullendorf über den Schwarzwald, aus Mittelbaden, aus dem Unterland, überall her kamen in der Diskuſſion die gleiche Klage zum Ausdruck über die Politik der Reichsbahn gegenüber badiſchen Intereſſen. Pflege des Verkehrs ſtand als Parole über der Verſammlung, die der Verwaltung den Satz„Verkehr bringt Verkehr“ zur Beachtung empfahl. Mit der deutlichſten Entſchiedenheit wandte man ſich gegen die jetzt ſeit Kriegsende beliebte Zurückſetzung badiſcher Intereſſen, die endlich der Verwaltung auf die höf⸗ lichſte, aber entſchiedenſte Weiſe vor Augen geführt werden ſoll und die man nicht länger mit ſchönen Reden erledigen könne. Die Entſchließungg.., die einſtimmig angenommen wurde, hat folgenden Wortlaut: Die heute in Triberg verſammelten Vertreter von Lan⸗ desbehörden, Städten und Gemeinden, Handelskammern, Handwerkskammern, Induſtrie, Handel, Handwerk und Ge⸗ werbe, Verkehr und Gaſtſtättenbetriebe ſowie anderer wirt⸗ ſchaftlicher Körperſchaften aus.... Orten Badens und Württembergs längs der Linie Mannheim—Heidelberg Karlsruhe— Mittelbaden— Schwarzwaldbahn— Konſtanz Bodenſee bringen über die Einſtellung der direkten Schnellzüge D 152/0 153 im Winterdienſt 1926/27 der⸗ geſtalt, daß ſie nur in der Zeit von Mitte Dezember bis Ende Februar gefahren werden, ihr größtes Befrem⸗ den zum Ausdruck. Abgeſehen von der ſelbſtverſtändlichen Bedeutung dieſer Züge für den Verkehr auf der Schwarzwaldbahn ſelbſt, kommt ihnen durch die Uebergänge auf die Rhein⸗ land—Baden—Baſel⸗Züge D 307/D 308 eine große Wichtig⸗ keit für den geſamten innerbadiſchen Verkehr von Mannheim und dem ganzen badiſchen Unterland mit dem Schwarzwald und dem Bodenſee, ſon⸗ dern auch dem anſtoßenden württembergiſchen Randverkehr als Tagesverbindungen zu. Dieſer Verkehr iſt durch den Schritt der Reichsbahn unterbunden. Darüber hinaus ſind die aufgelaſſenen Schnellzüge aber Träger des für ganz Ba⸗ den und den Schwarzwald im beſonderen wichtigen deut⸗ ſchen Fernverkehrs Rheinland— Baden— Schwarzwald⸗Bodenſee, der durch direkte Wa⸗ gen Dortmund—Baden—Schwarzwald—Konſtanz(Chur) in den Zügen D 308/152 und D153/307 bedient wurde. Auch die⸗ ſer Verkehr wird durch den Wegfall der direkten Wagen und der Durchgangsverbindung betroffen. Betroffen wird weiter mit dem Schritt der Reichsbahn auch der internatio⸗ nale Verkehr auf der Holland⸗Rhein⸗Schwarzwald⸗Bo⸗ denſee⸗Linie, indem mit den württembergiſchen⸗bayeriſchen D 107/D 108 bisher der bequeme Uebergang be⸗ tand. Die Verlegung zweier Perſonenzüge erſetzt einen genü⸗ genden Anſchluß nicht. Er iſt nur ſehr bedingt und iſt nur für den nördlichen Teilzweig der Schwarzwaldbahn von Be⸗ lang. Der Fernverkehr über den Schwarzwald wird damit nicht befriedigt, vor allem weil die Ankunftszeiten z. B. in Konſtanz zu ſpät liegen und ſich mit der Rückfahrtmöglich⸗ keit überſchneiden. Auch der Auffaſſung, daß für die aus⸗ gefallenen Schnellzüge ein Erſatz in den beſchleunig⸗ ten Perſonenzügen der Schwarzwaldbahn zu erblicken ſei, kann keinesfalls beigeſtimmt werden, weil die Eigenſchaft als Erſatz infolge ihres Zeitabſtandes— landauf zu ſpät, landab zu früh— von faſt vier Stunden ihnen tatſächlich nicht zukommt. Im Gegenſatz hierzu denkt die Nachbardirektion in Stuttgart nicht daran, ihre Nord⸗Südlinien zum Bodenſee in den bisherigen Jahreskurſen zu ſchmälern und etwa auf den Stand nur eines Schnell⸗ zugspaares zu reduzieren. Man folgt in Württemberg ganz unbekümmert um Berliner Sparweiſungen ausßſchließlich der erkannten Wichtigkeit des beſonders gepflegten und als offene Konkurrenz gegen Baden geförder⸗ ten Nord⸗Südverkehrs. Dementſprechend weiſen auch die Linien im Neckartal Stuttgart—Immendingen und in Oberſchwaben Ulm—Friedrichshafen zwei Schnellzugs⸗ paare auf, denen auch gleichzeitig der weite Wagendurchlauf, z. B. Vliſſingen—Friedrichshafen—Bregenz—Innsbruck er⸗ halten blieb. Demgegenüber hat die Reichsbahndirektion Karlsruhe die badiſche Parallellinie über den Schwarzwald zum Bodenſee auf ein Schnell⸗ zugspaar zurückgeſchraubt und iſt damit tatſächlich den württembergiſchen Ablenkungsbeſtre⸗ bungen entgegengekommen. Mit einer derartig orientierten Verkehrspolitik ſind die badiſchen Intereſſenten⸗ kreiſe nicht einverſtanden, ſondern legen dagegen die ſchärfſte Verwahrung ein. Die badiſchen Verkehrs⸗ intereſſen haben als Grenzland ſchwer genug zu leiden, als daß noch neue Schädigungen ertragen werden könnten. Entſchiedene Verwahrung muß auch gegen die Art erho⸗ ben werden, wie die Einziehung der Schnellzüge über den Schwarzwald erſt mit der Fertigſtellung der Fahrplanent⸗ würfe überhaupt bekannt wurden, als eine Aenderung kaum mehr möglich war. Es muß verlangt werden, daß die Reichs⸗ bahn, wie ſie es ja auch bisher gekonnt hat, ſich rechtzei⸗ tig mit den berufenen Vertretungen desöffent⸗ lichen Verkehrs ins Benehmen ſetzt, ehe ſie zur Einziehung ſo wichtiger Züge kommt. Auch hierin hat Würt⸗ temberg anders gearbeitet und den Intereſſenten die Mög⸗ lichkeit gegeben, ſich zu äußern, was dieſe auch mit Erfolg ge⸗ tan haben. Die Verſammlung erſucht die Reichsbahn mit aller Entſchiedenheit, die aufgelaſſenen Schnell⸗ züge alsbald wieder in Verkehr zu ſetzen und ſie, um ihre Beſetzung, die überdies im September noch recht befriedigend war, zu fördern, in den früheren Zuſtand als Eilzüge umzuwandeln, umſomehr, als die er⸗ wähnte Verlegung der Perſonenzüge ebenfalls nicht un⸗ widerſprochen iſt und von Mittelbaden als direkte Benach⸗ teiligung empfunden wird. Die Verſammlung betrachtet es weiter als eine Selbſtverſtändlichkeit, daß fortan vor der Feſtlegung ſo tief greifender Aenderungen, wie ſie die ge⸗ nannten Verhältniſſe erfahren haben, der Oeffentlichkeit Ge⸗ legenheit geboten wird, die Frage zu erörtern und ſich zu äußern. Die Verwaltung würde ſich damit gegenüber der Hauptverwaltung ſelbſt, wie es Württemberg macht, die beſte Stütze ſchaffen. führt werden. Für die weitere Behandlung der Fragen wurde ein Aus⸗ ſchuß gebildet, beſtehend aus Bürgermeiſter Keil⸗Triberg, Handelskammer Villingen, Bürgermeiſter Lang von Langen⸗ Schweningen, Dr. Thorbecke⸗Konſtanz, Stadtrat Ste i⸗ nel⸗Karlsruhe, Bürgermeiſter Dr. Grüninger⸗Bühl i. Baden und Hotelier Grieshaber⸗Furtwangen.— Im weiteren wurden dann noch die Fragen der Elektrifizie⸗ rung und der Autoſtraße HambuiaRaflaugg ſprochen. Aus dem Lande sch. Hockenheim, 7. Oktbr. Die hieſige ſtädtiſche Spar⸗ kaſſe kann in dieſem Jahr auf ein 50fähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß hatte die Spar⸗ kaſſenverwaltung beſchloſſen, in Würdigung der Notlage vieler alter Spareinleger, ſofort die geſetzliche Aufwertung von 12½ Proz. vorzunehmen und auszuzahlen. Der ganze Reingewinn aus dem Jahre 1925 in Höhe von 22 000 Mk. wurde zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt. Auf das dies⸗ bezügliche Ausſchreiben der Sparkaſſe hin ſind 79 Geſuche von älteren Leuten in einer Geſamthöhe von 23600 Mark eingegangen, die ſämtlich vom Verwaltungsrat genehmigt wurden. Die Auszahlung iſt bereits erfolgt. Unter den Auf⸗ gewerteten ſind 13 Sparer über 80 Jahre, darunter ein 90 und ein 86jähriger, eine Bürgerin von 84 Jahren und 80 Jahren, vier 81jährige und drei 80jährige Bürger von hier, von aus⸗ wärts eine Perſon von 80 und eine von 82 Jahren. Von den übrigen 66 Perſonen entfallen 17 auf das Alter von 60—65 Jahren, 15 ſtehen im Alter zwiſchen 66 und 70, 19 im Alter von 71—75 und 15 von 76—80 Jahren. sch. Reilingen, 7. Oktbr. Hauptlehrer Hermann Rein⸗ hart verläßt unſern Ort, wo er 12 Jahre lang tätig war, um an ſeinen neuen Wirkungskreis nach Oberachern über⸗ zuſiedeln. Der Scheidende war auch längere Zeit hier und in Hockenheim als Dirigent tätig und gehörte 4 Jahre dem heſigen Bürgerausſchuß an.— In dieſen Tagen kamen 16 hieſige Schulkinder vom Heuberg zurück, wo ſie zur Erholung weilten. X Asbach(bei Mosbach), 6. Okt. Vorgeſtern nacht iſt die Sch eune des Landwirts Karl Klotz niedergebrannt. Ver⸗ mutlich iſt der Brand durch einen Funken einer Dreſchmaſchine, die am Montag für Klotz gearbeitet hat, entſtanden. Zum Glück war das Ergebnis des Ausdruſchs in Sicherheit, wäh⸗ rend das Stroh verbrannte. * Sinzheim, 5. Okt. Ein Obſtſegen, wie noch ſelten, kann dieſes Jahr verzeichnet werden. Vor allem ſind die Birn en ſehr geraten. Die Aepfel ſind nicht ſo zahlreich doch immerhin gibt es gute und ſchöne Sorten, die aufbewahrt wer⸗ den können als Tafelobſt und für den Winter. Die Reben werden wohl nicht ſo reichlich ausgeben, doch was da iſt, wird — die herrliche Witterung im Auguſt und September gut rden. X Malſch, 6. Okt. Unſer Ort dürfte, was die Auswan⸗ derung anbelangt, mit an erſter Stelle für ganz Baden ſtehen. Am letzten Samstag nahmen wieder nicht weniger als acht Perſonen, darunter Familienväter, Abſchied von ihrer Heimat, um ſich in Amerika eine neue Exiſtenz zu gründen. Es vergeht keine Woche, in der nicht mehr oder we⸗ niger junge Leute der Heimat Lebewohl ſagen.— Alles Zei⸗ chen unſerer heutigen drückenden Wirtſchaftslage. * Ettlingen, 6. Okt. Bei den Ausgrabungen im ſogenann⸗ ten Schatzwäldele wurden verſchiedene Gegenſtände aus der Röme rzeit an das Tageslicht gebracht, ſo Teile von römi⸗ ſchen Gefäßen und eine bronzene Medaille mit Kopf. Die zahl⸗ reichen Funde der eben beendeten Ausgrabungsperiode laſſen den Schluß zu, daß am Fundort im 2. Jahrhundert nach Chriſti eine römiſche Gutsniederlaſſung in einem Umfange exiſtierte, wie man ſie größer in Baden bis jetzt noch nicht feſt⸗ geſtellt hat. Bei den Ausgrabungen vor hundert Jahren war ein recht kräftiger Raubbau betrieben worden. Von dem ehemaligen Moſaikboden fand man jetzt keine Spur mehr. X Baden⸗Baden, 8. Okt. Geſtern nachmittag gegen 2 Uhr ereignete ſich bei der Kläranſtalt abermals ein Unfall. Ein Motorradfahrer überſchlug ſich mit ſeinem Kraftrad und trug ſtark blutende Wunden davon, doch ſcheinen die Verletzungen leichterer Art zu ſein. Das Sanitätsauto transportierte den Verwundeten in das Krankenhaus. * Singen, 5. Okt. Täglich paſſieren jetzt größere und klei⸗ nere Autotransporte mit Wein, Weinmoſt aus der Pfalg und dem Rheinland die Landſtraßen, die auf der Reiſe nach der Bodenſeegegend begriffen ſind. Auch in der Stadt Singen hal⸗ ten dieſe Autos, um von ihren köſtlichen Gütern abzuladen. Auf die Frage nach der Verfrachtung wird mitgeteilt, daß der Transport mit Laſtauto rentabler ſei als mit der Bahn. Da⸗ raus reſultiert, daß di e Eiſenbahn im Automobil ſo⸗ wohl für die Perſonen⸗ als auch für Frachtbeförderung einen immer ſtärker werdenden Konkurrenten bekommt. Hier⸗ zu kommt bei Frachtgütern noch die Bequemlichkeit, daß das wiederholte Umladen der Güter oft eine Urſache der Beſchädi⸗ gung, unterbleibt und die Güter dem Empfänger direkt zuge⸗ —— Irieòrich Kruyy Zum 100. Todestage des Begründers der Kruppſchen Werke, (8. Oktober 1926) Von Th. Kleinſchmidt Es iſt eine weitverbreitete irrige Annahme, daß der Grün⸗ der der Kruppſchen Gußſtahlfabrik in Eſſen aus kleinſten Ver⸗ hältniſſen hervorgegangen ſei. Er war kein armer Schloſſer, wie einzelne Lebensbilder von ihm berichten, ſondern als Sproß einer alten Eſſener Patrizierfamilie aufgewachſen, deren Mitglieder ſeit zwei Jahrhunderten im Rate der Stadt Eſſen ihren Sitz hatten. Urſprünglich Kaufleute, betätigten ſich die Krupps ſpäter auch als Goldſchmiede und Gewehrhändler. Im 17. und 18. Jahrhundert finden wir Krupps als Eſſener Stadt⸗ ſekretäre, ein Amt, das damals akademiſche Bildung voraus⸗ ſetzte, ferner als Senator, Rentmeiſter und Bürgermeiſter der alten Reichsſtadt. Sie alle lebten in glänzenden Vermögens⸗ verhältniſſen, ihre Töchter wurden die Gattinnen von Bürger⸗ meiſtern, Magiſtern, Aerzten, Paſtoren, Stadtſyndici uſw. Ein eigenartiges Merkmal in der Kruppſchen Genealogie iſt das häufiger vorkommende frühe Sterben der Männer und die Fortführung ihrer umfangreichen Geſchäfte durch äußerſt tat⸗ kräftige, willensſtarke Frauen. Friedrich Krupps Großvater, der Kaufherr, Senator und ſtädtiſche Rentmeiſter Friedrich Jodocus Krupp, ſtarb 51jährig im Jahre 1757, nachdem er in zweiter Ehe im Jahre 1751 der 19jährigen Helene Amalie Aſcherfeld die Hand zum Lebensbunde gereicht hatte. Schon mit 25 Jahren verwitwet, führte dieſe hervorragende Frau mehr als 50 Jahre lang unentwegt und mit ſicherem Blick die Geſchicke der Familie. Sie beſtimmte den Lebensweg ihres Enkels Friedrich, der am 17. Juli 1787 geboren wurde und ſeinen Vater ſchon im 9. Lebensjahre verlor. Unter der Frau Krupp⸗Aſcherfeld finden wir die erſte induſtrielle Betätigung in der Familie Krupp, ein bis dahin von ihr unbeſchrittenes Feld. Sie war zeitweiſe die Eigentümerin der noch heute be⸗ ſtehenden Gutehoſfnungshütte in Oberhauſen und kaufte auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine alte Walkmühle im Norden der Stadt Eſſen, die ehemals der Eſſener Wollenweber⸗ zunft gehörte, auch zeitweilig als Bohrmühle ihre Verwen⸗ dung fand. Auf dieſer Mühle errichtete Friedrich Krupp im Jahre 1812 ſeine erſte Fabrikanlage. Friedrich Krupps Geburt und Kindheit fielen in eine be⸗ wegte Zeit, reich an Ereigniſſen politiſcher Natur. Er erlebte den Zuſammenbruch der tauſendjährigen Herrſchaft der Eſſener Fürſtabtei und den Anſchluß ſeines kleinen Heimatſtädtchens N an Preußen. Gleich nach ſeiner Schulentlaſſung die Latein⸗ ſchule beſuchte er nicht— lernte er im großmütterlichen Han⸗ delsgeſchäft, um 18jährig ſeine Tätigkeit auf die Gutehoff⸗ nungshütte zu verlegen. Schon als 19jähriger Jüngling ver⸗ lobte er ſich im Frühjahr 1807 mit Thereſe Wilhelmi, der 16jäh⸗ rigen Tochter eines angeſehenen Eſſener Kaufmannsgeſchlech⸗ tes. Die Hochzeit ſand im Auguſt 1808 ſtatt. Nach dem Tode ſeiner Großmutter im Jahre 1810 betrieb Friedrich Krupp den Kolonialwaren⸗Importhandel, ein einträgliches Geſchäft für die damalige Zeit der napoleoniſchen Kontinentalſperre, das aber nicht von langer Dauer war. Das Ausbleiben des engliſchen Gußſtahls auf dem Feſt⸗ lande veranlaßte um dieſe Zeit manchen grübleriſchen Kopf, dem Problem der Gußſtahlfabrikation nachzugehen. Zu dieſen Geiſtern zählte auch Friedrich Krupp, der ſich im November 1811 mit zwei ehemalig naſſau⸗oraniſchen Offizieren namens von Kechel verband, um ein dem engliſchen Gußſtahl gleich⸗ wertiges Fabrikat zu erzeugen. Auf der ſchon genannten Walkmühle fanden im Frühjahr 1812 die erſten Verſuche ſtatt. Doch bald ſchon mußte ſich Krupp von der Unfähigkeit ſeiner Teilhaber überzeugen. Der erſchmolzene Gußſtahl mißriet andauernd. Krupp trennte ſich von ſeinen Freunden und ließ ſich kurz darauf doch bewegen, ſich mit einem gewiſſen Nicolai, der angab, ein preußiſches Patent auf die Gußſtahl⸗ bereitung zu beſitzen, zu verbinden. Aber dieſer ehemalige Rittmeiſter förderte ebenſowenig ein Pfund reinen Stahl wie ſeine Vorgänger. Es kam zum Bruch zwiſchen ihm und Krupp. Ein nachfolgender jahrelanger Prozeß verzehrte Krupps letztes Vermögen. 30 000 Taler hatte Krupp bis jetzt in ſein Unternehmen hineingeſteckt. Nunmehr widmete ſich Krupp ganz allein ſeiner ſchwierigen Aufgabe und erzielte auch tatſächlich günſtige Reſultate, die aber bei weitem nicht die von ihm verwandten Kapitalien verzinſen konnten. Als Hauptergebnis dieſer Zeit ſind Krupps Lieferungen an Slem⸗ peln und Stempelſtahl an die preußiſchen Münzämter zu er⸗ wähnen. Der Bau einer neuen Schmelzhütte kurz vor den Toren Eſſens konnte im Jahre 1819 nur noch mit der finan⸗ ziellen Hilfe ſeiner Mutter vollendet werden. Neben der Hütte entſtand auch ein kleines Aufſeherhaus. Hier ſuchte Friedrich Krupp im Jahre 1824 mit ſeiner Familie die letzte Zuflucht, als ſein eigener Schwiegervater ſein bisheriges Wohnhaus in der Stadt durch gerichtlichen Spruch hatte be⸗ ſchlagnahmen laſſen. Krupps Geſundheitszuſtand ließ ſchon mehrere Jahre ſehr zu wünſchen übrig und verſchlechterte ſich jetzt immer mehr. Monatelana mußte er das Bett hüten, bis er an einem Sonntage, am 8. Oktober 1826, von ſeinem Leiden erlöſt wurde, das ſeine Aerzte als Bruſtwaſſerſucht bezeich⸗ neten. Kein Grabſtein bezeichnet ſeine letzte Ruheſtätte auf einem Friedhofe, über den heute der Verkehr der Großſtadt dröhnt, kein Bild zeigt uns die Züge dieſes Mannes, der vom Schickſal ſchwer gebeugt, den glänzenden Aufſtieg ſeiner Grün⸗ dung unter ſeinem älteſten Sohne Alfred nicht mehr ſchauen ſollte. Ehre ſeinem Andenken! Der Gipfel der Zerſtreutheit In einer Kopenhagener Zeitung erzählte kürzlich ein Däne eine heitere Epiſode aus dem Leben des bedeutenden Hiſtorikers Profeſſor Theodor Mommſen. Gewiß galt Mommſen unter Freunden und Bekannten als ebenſo ge⸗ lehrt wie zerſtreut, aber was ſich eines Tages in einem Berliner Straßenbahnwagen ereignete, in dem ſich außer anderen Fahrgäſten auch Mommſen und der ihm befreundete Däne befanden, überſtieg faſt die Grenzen menſchlichen Vor⸗ ſtellungsvermögens. Es war noch zur Zeit der Pferdebahnwagen ſeligen An⸗ gedenkens. Mommſen hatte während ſeiner täglichen Fahrten zur Univerſität die Angewohnheit, ſeine Brille rechts von ſich auf die Bank zu legen. An jenem denkwürdigen Morgen nun griff der Profeſſor kurz vor dem Ausſteigen nach dem bewußten Fleck. Die Brille lag nicht da. Mommſen geriet in Beſtürzung. Unmöglich konnte er ohne Gläſer ſein Kol⸗ leg halten! Ratlos blickte er auf die leere Bank zur Rech⸗ ten. Daß ſie dieſes Mal auf der linken Seite liegen ſollte, wäre ihm ſelbſt im Traum nicht eingefallen. Vergeblich durch⸗ ſuchte er ſeine ſämtlichen Taſchen. Nichts zu finden! Da ſchoben ſich plötzlich von links zwei Patſchhändchen, die einem kleinen Schulmädel gehörten, vor die Augen des Herrn Pro⸗ feſſor und enthielten— die geſuchte Brille. Aufatmend nahm Mommſen ſie an ſich. Beim Aufſetzen er Gläſer ſtreifte er die Kleine mit freundlichem Blick und meinte behaglich: „Hanke ſchön, mein Mädelchen! Wie heißt Du denn?“ „Anna Mommſen, Vater!“ lautete die Antwort. Und ſie veranlaßte die zweite Beſtürzung des Profeſſors an dieſem ereignisreichen Morgen. Während ſein Geiſt in fernen atti⸗ ſchen Gefilden weilte, hatte er, der ordentliche Profeſſor Theo⸗ dor Mommſen, in ſeiner Zerſtreutheit ganz vergeſſen, daß ſein eigenes Töchterchen neben ihm in der Pferdebahn ſaß. Sämtliche übrigen Fahrgäſte quittierten dieſes köſtliche In⸗ termezzo mit gutmütig ſchallendem Gelächter und werden es, wie dieſer Däne, wohl kaum jemals in ihrem Leben ner⸗ geſſen haben. H. * 3 Landwirten weiter. digt. Die mit ganz wenigen 4. Seite. Nr. 466 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 8. Oktober 1928 Städtiſche Nachrichten Zuchtitutenprämiierung Die Warmblutpferdezucht⸗Genoſſenſchaft der ba diſchen Pfalz veranſtaltete heute vormittag erſt⸗ mals auf dem Gelände der Rennbahn des Badiſchen Renn⸗ vereins eine ſtaatliche und genoſſenſchaftliche Zuchtſtuten⸗ 5 ämiterung. Als Vertreter der Staatsregierung war Landeskommiſſär Hebting anweſend. Die im Jahre 1924 gegründete„Warmolutpferdezucht⸗Ge⸗ noſſenſchaft der badiſchen Pfalz“, die 93 Mitglieder mit 128 eingetragenen Stuten hat, umfaßt wohl die meiſten Warmblut⸗ züchter der Gegend. Von altersher man in der Pfalz eine große Liebhaberei für Pferdezucht und Pferdeſport. Die Landwirte bevorzugten immer ein Pferd, das den Anforde⸗ rungen, die an ein landwirtſchaftliches Arbeitstier geſtellt wer⸗ den müſſen, genügt, aber 05 als Reit⸗ und Wagenpferd be⸗ friedigt. Deshalb war in unſerer Gegend immer ein arbeits⸗ tüchtiges, gängiges Warmblutpferd zuhauſe. Der Krieg hat der immerhin anſehnlichen ferdezucht dadurch ſchweren Schaden zugefügt, daß die beſten Zuchtſtuten für den Heeres⸗ dienſt ausgehoben werden mußten. Wenn auch nach dem Krieg die guten Stuten häufig fehlten, ſo beſtand der Züchder⸗ wille und die Züchterliebhaberei bei den meiſtens begüterten eiter. Bei der Auflöſung des Heeres und der Abgabe der Militärpferde kam wieder manche recht brauchbare Stute zurück und half die Grundlage für die heutige Zucht bilden. Nach der Inflation rang ſich auch die Erkenntnis ſchnell durch, daß Pferdezucht nur dann eine Exiſtenzberechti⸗ gung hat, wenn es ihr gelingt, wirklich brauchbare, leiſtungs⸗ fähige Tlere hervorzubringen. In dem Bewußtſein, daß der einzelne Züchter von ſich aus zur qualitativen Hebung der Pferdezucht nicht viel beizutragen vermag, ſchloſſen ſich die Landwirte zu einer Genoſſenſchaft zuſammen, deren Hauptauf⸗ gabe es iſt, durch Ankörung brauchbarer und Ausſchluß von züchteriſch minderwertigen Stuten im Verlauf der Zeit für gutes Zuchtmaterial zu ſorgen. Die Erreichung dieſes Zieles bedarf natürlich jahrelanger züchteriſcher Arbeit. Durch Private Belehrungen und öffentliche Vorträge will die Ge⸗ noſſenſchaft die einzelnen Züchter über die neueſten wiſſen⸗ ſchaftlichen, züchteriſchen Grundſätze auf Aufzuchtsmethoden orientieren. Dieſe genoſſenſchaftlichen Beſtrebungen finden bei der Regierung wärmſte Unterſtützung. Staatliche Stutenſchauen und Prämiierungen werden im Gegenſatz zur Vorkriegszeit nur innerhalb der Genoſſenſchaft veran⸗ ſtaltet. Prämien und Anerkennungen werden von der Regie⸗ rung nur noch für züchteriſche Leiſtungen, d. h. für prämiie⸗ rungswürdige Stuten mit gut gehaltener Nachzucht zuerkannt. Dagegen erteilt die Genoſſenſchaft Aufmunterungs⸗ preiſe für Stuten, die ohne Nachzucht vorgeführt werden, wenn die Anſicht beſteht, daß dieſe einen züchteriſchen Wert be⸗ ſitzen. Die Mittel zur—— dieſer genoſſenſchaft⸗ lichen Prämtierung wurden der jungen Genoſſenſchaft in dankenswerter Weiſe von der badiſchen Regierung, dem Kreis⸗ rat Mannheim und dem landwirtſchaftlichen Bezirksverein zur Verfügung geſtellt, welch' letzterer durch ſeine muſtergültige Hengſthaltung und dem vorbildlichen Betrieb der auf der Ge⸗ markung Neckarau gelegenen Fohlenweide ſeit Jahrzehnten der Förderung der Pferdezucht dient. 53 Pferde waren es, die heute vormittag dem Preisrichter⸗ kollegium vorgeführt wurden, das bei der Güte des zur Schau geſtellten Materials ſicher keinen leichten Stand hatte. Das Preisgericht ſetzte ſich zuſammen aus den Herren Oberregie⸗ rungsrat Reu, vom Miniſterium des Innern Zuchtinſpektor Hock, Heidelberg, Veterinärarzt Görger, Weinheim, Be⸗ zirkstierarzt Dr. Hauger, den Landwirten Volz, Secken⸗ heim, Treiber, Scharhof und Fleck, Heddesheim. Zur Vorführung gelangten nur Stuten von drei Jahren an. Zu⸗ erſt kam die ſtaatliche Prämiterung, der ſich die genoſſenſchaft⸗ liche anſchloß. Bei der ſtaatlichen Prämiierung kamen ein Züchterpreis, vier große Staatspreiſe und acht kleine Staats⸗ Preiſe zur Verteilung! Bei der genoſſenſchaftlichen 37 Preiſe, nämlich 33 Aufmunterungspreiſe und 4 Freideckungsſcheine. Von den wurden Filmaufnahmen zu Lehr⸗ zwecken für die Kreiswinterſchule in Ladenburg gemacht. Be⸗ ſonderes Intereſſe.— dabei drei Hauptfamilien, nämlich Ruto mit 12 Nachkommen, Expreß mit 13 und Ello mit 11. Bei der Kritik äußerte ſich Oberregierungsrat Reu, Referent für Pferdezucht im Miniſterium des Innern, über das Material außerordentlich befrie⸗ ohlen 4 gut von der Weide gekommen und lusnahmen ſehr ſchön aufgezogen. In ihrem eigenen, wie im Intereſſe der badiſchen Pferdezucht Mmöchten die Züchter ſo weitermachen. Wenn auch die Verhält⸗ niſſe auf dem Pferdemarkt gegenwärtig nicht günſtig ſeien, würde dies doch auch wieder beſſer werden. Die Vorführung habe weniger gut gefallen. Denn ein ſchlecht vorgeführtes Pferd muſtert ſchlecht, und ein ſchlecht gemuſtertes Pferd ge⸗ fällt nicht. Der Huſbeſchlag war im allgemeinen gut. Die Leiſtungen, die gezeigt wurden, verdienten volle Anerkennung. Gegen 2 Uhr war die Prämiierung zu Ende. W. R. werden. * Frequenz des Herſchelbabes. In der Woche vom 26. Sep⸗ tember bis 2. Oktober wurden 9605 Badekarten(gegen 10 435 i..) ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimm⸗ halle 4005(Männer 2637, Familienbad 1329, Schülerkarten 30), Frauenhalle 1862(darunter Schülerkarten 59), Halle III 671, Wannenbäder 1. Klaſſe 663, Wannenbäder 2. Klaſſe 1231, Dampfhäder 346, Lichtbäder 15, Kohlenſäurebäder 16, Kranken⸗ kaſſenbäder 796(Dampfbäder 167, Lichtbäder 39, Fichtennadel⸗ bäder 506, Solbäder 49, Kohlenſäurebäder 21, Schwefelbäder 14. In der Woche vom 19. September bis 25. September beltef ſich die Zahl auf 8 591. * Sprung aus dem dritten Stock. Geſtern nachmittag ſprang in der Kleinen Riedſtraße ein 22 Jahre alter Taglöhner aus dem dritten Stock ſeiner elterlichen Wohnung, um ſich das Le⸗ ben zu nehmen. Ein ſchweres Magenleiden ſoll der Grund zur Tat ſein. Man verbrachte den Lebensmüden in das Allgemeine Krankenhaus, woſelbſt keine Verletzungen inſolge des Sturzes feſtgeſtellt wurden. * Vorſicht beim Ueberqueren des Fahrdammes! Geſtern vormittag wurde auf den Planken bei der Börſe eine 63 Jahre alte Frau beim Ueberqueren des Fahrdammes von einem 15 Jahre alten Radfahrer, der zu ſchnell ge⸗ fahren iſt, angefahren und zu Boden geworfen. Ver⸗ letzungen trug die Frau glücklicherweiſe nicht davon. * Ueberfahren. Am Neubau des Straßenbahndepots am Neckarauerübergang geriet geſtern vormittag ein 24 Jahre alter Schloſſer mit dem rechten Bein unter das hintere Rad eines Laſtkraftwagens. Die erlittenen Verletzungen mach⸗ 5 die Verbringung in das Allgemeine Krankenhaus notwen⸗ ig. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages nachmittags an der Straßenkreuzung D und E5ö und 6 zwiſchen einem Kraftdreirad und einem Straßenbahnwagen und auf dem Friedrichsring vor 8 6 zwiſchen einem Perſonen⸗ und einem Radfahrer. Es entſtand nur Sachſcha⸗ en. * Fünfzigſter Geburtstag. Morgen feiert Herr Fritz Keil, Inhaber der Möbelfabrik Zeyher& Cie., ſeinen 50. Geburtstag. Voranſtaltungen GAusſchuß für Volksmuſikpflege. Für das erſte Sin⸗ foniekonzert, das unter Leitung von Richard Lert am kom⸗ menden Montag ſtattfindet, hat anſtelle von Georg Bertram, deſſen Gaſtſpiel durch das Ableben ſeines Vaters verlegt wer⸗ den mußte, der Berliner Pianiſt Bruno Eisner ſeine Mit⸗ wirkung zugeſagt. Eisner, der in Mannheim durch eigene Abende bereits bekannt und ſoeben erſt aus Amerika zurück⸗ gekehrt iſt, ſpielt in dieſem Romantiker⸗Abend das Schumann⸗Konzert und Webers Konzertſtück. Von Weber gelangen noch die Aufforderung zum Tanz und die Freiſchütz⸗ Ouvertüre, von die vierte Sinfonie zur Auffüh⸗ rung. Als erſte onderveranſtaltung, zu der die Abonnenten der Sinfoniekonzerte freien Eintritt haben, folgt in einigen Wochen ein Klavierabend im Muſenſaal. Im Be⸗ nehmen mit der Hochſchule für Muſik iſt es gelungen, hierzu Profeſſor Fr. Lamond als Soliſten zu gewinnen. 8 Ein Konzert des Geſangvereins Sängerhalle E. V. Mannheim findet am Donnerstag, 14. Oktober, abends 8 Uhr im Muſenſaale des Roſengartens ſtatt. Die Vortragsfolge bringt Chöre von Bruckner, Kaun, Hummel, Debois, Weidt und Höſer⸗Mania. Als Soliſt iſt Herr Kammerſänger Adolf Löltgen(Tenor) verpflichtet, der ſich das erſte Mal dem Mannheimer Publikum im Konzertſaale zeigen wird. Weiter wird ein junger Mannheimer Künſtler, Herr Kurt Weber, Klavier, ein Schüler von E. Häckels Konſervatorium ſich erſt⸗ mals der Heffentlichkeit zeigen. * Die Freireligibſe Gemeinde veranſtaltet am morgigen Samstag Abend in den Ballhausſälen ihre diesjährige Ge⸗ meinde⸗Unterhaltung mit Ball, wozu ſie ihre Mit⸗ glieder freundlichſt einladet.(Weiteres Anzeige.) 8 Eröffnung des Golöſaales im Mannheimer Künſtler⸗ theater Apollo. Am morgigen Samstag Abend wird der nach Entwürfen von Ernſt E. Stern, dem bekannten künſtle⸗ riſchen Beirat des Münchener Schauſpielhauſes, vollſtändig renovierte Goldſaal, der in den letzten Jahren nicht mehr Publikumsveranſtaltungen diente, wieder exöffnet. Es wurde bei der Renovation durch die künſtleriſche Leitung angeſtrebt, den früheren Charakter des Goldſaales als Geſellſchaftsſaal der Mannheimer Bürgerſchaft zu wahren. Die Decken⸗ und Wandgemälde, die von der Hand bedeutender Meiſter des vorigen Jahrhunderts ſtammen, wurden von ſachverſtändiger Hand reſtauriert, ſodaß ſie in ihrer früheren Schönheit ſtrah⸗ len. Der Saal, ber durch den Einbau von Logen jntimer ge⸗ worden iſt, iſt in den drei Grundfarben Grün, Creme und Gold gehalten und dürfte in ſeinem neuen Gewande nicht nur eine dankenswerte Abhilfe des bisherigen Mangels an geeig⸗ neten Sälen intimeren Charakters, ſondern auch eine ſehens⸗ würdige Bereicherung der Mannheimer Vergnügungsſtätten (Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) heiter. Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Mannheim Die Schöffengerichtsſitzung im Schwurgerichtsſaale begann heute morgen um 9 Uhr mit der Anklage gegen den Kauf⸗ mann Heinrich Kleemann von Mannheim wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und dergl. Den Vorſitz führte Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Kley. Als Schöffen waren der Rotten⸗ meiſter Adam Rüde ll aus Friedrichsfeld und der Werk⸗ meiſter Otto Nuckel aus Weinheim vereidigt worden. Die Anklagebehörde vertrat Staatsanwalt Nebel.“ Der 25 Jahre alte Kaufmann Heinrich Kleemann, der ſeit ſeinem 16. Lebensjahre neun Vorſtrafen zu verzeichnen hat, wurde am 15. März ds. Js. aus dem Gefängnis entlaſſen. 15 Wochen war der Angeklagte ohne Unterſtützung, dazu war er und ſeine Frau lungenkrank. Da wird er Proviſions⸗ reiſender. Er reiſt mit Bildern, fingiert Beſtellungen und unterſchlägt das Geld von 14 Bildern, die er unter Preis verkauft.(34 Mark) Von der Firma Rohrbach in Offenbach unterſchlägt er eine Muſterkollektion von Lederwaren und zieht 7,20 Mark Kundengelder für die Firma ein, ohne ſie ab⸗ zuliefern. Um das vorläufig zu bemänteln fälſcht er eine Bürgſchaftsurkunde ſeiner Mutter. Weiter kaufte er bei hie⸗ ſigen Firmen fünf Fahrräder auf Abzahlung und verkauft ſie wieder, ſo auch ein geliehenes Rad, um ſein Leben friſten zu könen. Staatsanwalt Nebel trat für eine ſtrenge Be⸗ ſtrafung ein, um ihn endlich vom falſchen Wege abzubringen. Das Urteil lautete dann auf 2 Jahre Gefängnis. Die nächſte Anklage richtete ſich gegen die Polizeidiener Philipp Ullrich und Ludwig Kuppinger Ulaus Neuluß⸗ heim wegen Körperverletzung und den, gleichzeitig auch als Nebenkläger auftretenden, Taglöhner Karl Kull⸗ mann aus Rheinhauſen wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt. Kullmann kam am Sonntag, 1. Auguſt d. Is., morgens gegen 2 Uhr aus dem Gaſthaus zum„Adler“ und verunreinigte unterwegs die Ortsſtraße. Der Taglöhner Scheible machte den gerade in ſeine Wohnung zurück⸗ kehrenden Ortsdiener Ullrich darauf aufmerkſam, der dann von Kullmann die Perſonalien verlangte und ihn zur Proto⸗ kollierung auf das Rathaus mitnahm. Dabei ſoll Kullmann Widerſtand geleiſtet haben. Er ſoll u. a. Ullrich, trotzdem er ſein Rad mit ſich ſchob, vor das Schienbein getreten haben. Um ſeinen Widerſtand zu brechen ſchlug Ullrich mit dem Gummiknüppel auf Kullmann ein, wozu er noch ſeinen Kolle⸗ gen Kuppinger zu Hilfe rief, ſodaß Kullmann einen Ner⸗ venſchock davontrug. Nach ſeiner Entlaſſung war Kull⸗ mann 8 Tage unauffindbar. Er ſoll bis nach Buggingen bei Freiburg gefahren ſein. In der Mißhandlung des Kullmann durch die Angeklagten ſtimmen alle Zeugenausſagen überein. Sachverſtändiger Dr. Rudolf Wenzel ſchildert Kullmann als ruhigen, vielleicht etwas neuraſtheniſchen Menſchen. Er ſagte aus, daß der Angeklagte ſeiner Zeit den Eindruck eines friſch verprügelten Menſchen machte, der eine Gehörſtörung und eine Gehirnerſchütterung dadurch davongetragen habe. Bezirksarzt Dr. Wilhelm Ernſt, Wiesloch äußerte ſich dann über die Angaben des Kullmann nach dem Vorfall. Der Köpf des Kullmann war noch außerordentlich empfindlich, ebenſo waren an Armen und Beinen noch Merkmale der Hiebe feſt⸗ zuſtellen, Flecken, Hautabſchürfungen u. dgl. feſtzuſtellen. Der Staatsanwalt beantragte dann für Ullrich 3 Wochen Gefängnis, für Kuppinger 2 Wochen, und für Kullmann 14 Tage Haft. Das Urteil lautete hierauf für Kullmann 80 Mark Geloͤſtrafe, für Ullrich 150 Mark und für Kup⸗ pinger 100 Mark, bezw. für je 5 Mark ein Tag Haft. W. R. Verrat militäriſcher Geheimniſſe sw. Darmſtadt, 7. Okt. Wegen Verrats militäriſcher Ge⸗ heimniſſe hatte ſich der Kaufmann H. Willerke von Hin⸗ denburg in Schleſien zu verantworten. Die Verhandlungen wurden wegen Gefährdung der Staatsſicherheit nicht öffent⸗ lich durchgeführt. Das Urteil erkannte auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, unter Anrechnung von 3 Monaten Unterſuchungs⸗ haft, letztere im Hinblick auf das Geſtändnis des Angeklagten, der zudem im Kriege ſeine Pflicht erfüllt hat. Wetternochrichten der KarlseuherLandeswetterwarte Unter dem Einfluß einer über Norddeutſchland hinweg⸗ ziehenden Druckſtörung(Ausläufer der Nordmeer⸗Eyklone) war geſtern in Baden vorübergehend wolkiges Wetter mit vereinzelten leichteren Regenfällen. Gegen Abend klärte es aber vielfach auf. Die Nachmittagstemperaturen erreichten in der Ebene über 20 Grad. Dementſprechend lag das Tages⸗ mittel mit 16 Grad unverhältnismäßig hoch(5 Grad über Normal). Der kräftige Wirbel über dem Nordmeer ſaugt große Maſſen warmer Luft gegen Europa heran, ſodaß noch mit Fortdauer der milden Witterung zu rechnen iſt. Ein neuer Tiefdruckausläufer über England wird bei Annäherung neue Bewölkungsſchwankungen hervorrufen. Wetterausſichten für Samstag, 9. Oktober: Fortdauernd mild mit Bewölkungsſchwankungen, aber noch vorwiegend Schwung in den Wipfel Roman eines jungen Schwaben Von Karl Hans Abel 27ũ„Nachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver⸗ filmung, vorbehalten. „Och richte mich nach dem allgemeinen, geſunden Men⸗ ſchenverſtande,“ gab Frau Raab gereizt zur Antwort,„und zähle mich durchaus nicht zu den Dummen, wenn ich es tue. Wenn ich von dieſem Standpunkte aus etwas normal nenne, ſo will ich damit ſagen, daß es zum Gebräuchlichen, Durch⸗ ſchnittlichen und Vernünftigen gehört.“ „Aber das Durchſchnittliche iſt nicht ohne weiteres das Gute, ſondern auch wieder ſehr oſt wenigſtens das, was wir nicht nachahmen ſollten. In dieſem Sinne geſprochen, müßte dann das Häufige auch das Vollkommene ſein.“ „Darüber,“ miſchte ſich nun auch der Geheimrat in das Geſpräch,„gibt es leider keine feſte Statiſtik, ob das Häufige oder das Vollkommene das Normale ſei. Da kann nur die Erfahrung lehren, wie man in jedem einzelnen Falle zu urteilen hat. Und in dieſem Falle ſcheint mir— hm die Erfahrung unſerer Freundin recht zu geben, wenn ich mich als unbeteiligter Dritter in Ihren Streit miſchen darf. Es handelt ſich doch wohl um Ihr Verhältnis zu Ihrem Gärtnerburſchen, von dem mir Frau Raab ſchon manches erzählt hat, was auch ich, offen geſtanden, nicht— hm— recht begreifen kann. Eine ſolche Freundſchaft zwiſchen einem — Herrn und ſeinem Knecht iſt tatſächlich abnorm. Sie mag genial ſein— und in der Beurteilung von Genies muß man ſtets ſehr vorſichtig ſein— aber vollkommen, das kann ſie nicht ſein, denn dazu fehlt ihr die geſunde Grundlage. Wo aber das Fundament ſchlecht iſt, gibt es früher oder ſpäter einen Wenn Ihnen dieſer nur nicht einmal zu ſchaf⸗ en macht!“ f S1 mögen alle beide recht haben,“ erwiderte Herren⸗ ſchmitt mit einem fröhlichen Lachen,„das iſt der Kanon, 3— Geheimrat, nach dem geurteilt wird. Ich behaupte, daß rauen eine treue und tiefgründige Freundſchaft zwiſchen überhaupt nicht begreifen können. Sie bekämpfen ſie oft aus Eiferſucht, weil ſie ahnen, daß ſie auf dieſem Gebiete unter ſich das Glück nicht finden, das dem Manne unter ſeinesgleichen manchmal beſchieden ſein kann. In meinem Falle bin ich mir der guten Sache gewiß! Daß ſch 5 mich in Veit nicht verrechne, weiß ich ebenſalls. Es wäre * auf der Welt unmöglich geworden wäre, weil es heutzutage ſo vieles gibt auf dieſem Gebtete, was unſittlich und ab⸗ normal iſt. Dagegen muß ein rechter Mann ankämpfen, auch wenn er dabei Gefahr läuft, in den Augen derer miß⸗ verſtanden zu werden, die ſelbſt nicht mehr fähig ſind, natür⸗ lich zu empfinden.“ Sie waren vor dem gelben Weinberghäuschen angelangt und Herrenſchmitt machte, um dem unerquicklichen Geſpräch eine andere Wendung zu geben, eine Bemerkung über die Reparaturbebürftigkeit des Häuschens. Aber Frau Raab wollte ſich immer noch nicht beruhigen. „Sie ſind mir zu zuverſichtlich, Herr Nachbar! Geben Sie acht, Sie werden an Ihrem Veit noch große Enttäu⸗ ſchungen erleben!“ Sie ſagte es mit Nachdruck. Hans Herrenſchmitt ſtellte ſich, als hätte er es nicht ge⸗ hört. Er war in das Häuschen getxeten und drückte eine von den dunkelroten, rautenförmigen Scheiben in ihre bleierne Faſſung zurück. Sie hatte ſich verſchoben und drohte jetzt herauszufallen. Während er ſich noch an dem bunten Fenſterchen zu ſchaffen machte, war ihm der Geheimrat ge⸗ folgt. Er war dabei über etwas geſtolpert, was da am Boben lag, und hob es auf. Es war der Ruckſack Veits. Als ber Geheimrat ihn in die Höhe hob, ging der Ruck⸗ ſack auf, ein Gegenſtand, der darin lag, ſchien herausfallen zu wollen— es war die attiſche Schalel „Nun, was 15 denn das für ein merkwürdiges Gefäß?“ ragte er meckernd. , Dle Schale!!“ ſchrie beinahe gleichzeitig Frau Raab und packte ſie gerade noch mit beiden Händen, bevor ſie ihm ent⸗ glitt. Und zu Herrenſchmitt gewendet, geiferte ſie ganz außer ſich über dieſe Entdeckung:„Was haben wir Ihnen geſagt? Ihr Gärtner hat ſie Ihnen geſtohlen! Ihr Gärtner iſt der Dieb!“ In der Tat, das war der Ruckſack Veits. Hans Herrenſchmitt erbleichte. Er betrachtete die Schale, betrachtete den alten Ruckſack ſeines Gärtners wie geiſtesabweſend. In ſeinem Innern rang er nach Faſſung, denn es war für ihn ſelbſtverſtändlich, daß er dieſe abſcheuliche Verleum⸗ dung abermals entkräften konnte. Aber er fand nicht gleich die Gründe für eine Widerlegung. Aus dem Chaos ſeiner Gedanken erhob ſich nur der eine klar heraus: dazu iſt Veit nicht imſtande! Denn nur den Bruchteil einer Sekunde lang war ſein Glaube an den Freund ins Wanken geraten. 3 doch wirklich traurig, wenn Freundſchaft, wie ich ſie verſtehe, Wie konnte er auch nur einen Augenblick zweifeln! Und in demſelben Maße, wie dieſe Zuverſicht in ihm wuchs, wuchs in ihm die Verachtung dieſer beiden ſich an ſeiner Betäubung weidenden Menſchen. Die häßliche Art, wie ſie ihren Triumph auskoſteten, ſtieß ihn förmlich von ihnen ab. Sie brachte ihn vollends zur Selbſtbeſinnung. Ruhig, als wundere er ſich nur über ihr Benehmen, legte er den Ruckſack auf den Boden und nahm die Schale an ſich. Dann ſagte er, indem er mit ſeinen ahk wieder vor das Gartenhäuschen trat, höflich, aber „Ich danke Ihnen für Ihren freundſchaftlichen Eifer, mich vor Schaden zu bewahren.— Ich würde ihn noch höher ſchätzen, wenn ich nicht noch im letzten Augenblick den Ein⸗ druck gewonnen hätte, daß Sie mir beide die ſchmerzliche Enttäuſchung gönnen würden, wenn ich wirklich von meinem Schüler auf ſo undankbare Weiſe betrogen worden wäre. Herr Sturm iſt nicht bloß mein Gärtnr, er iſt zurzeit auch mein Schüler. Ich bereite ihn auf die Reifeprüfung einer Handelsſchule vor. Ich kann Sie beide verſichern, daß Sie ſich ſehr in dieſem intelligenten und fleißigen Menſchen irren. Er iſt ſicher nicht der Dieb.“ „Wer denn ſonſt?“ platzte Frau Raab heraus in ihrem grenzenloſer Aerger. den Richter nehmen, wenn er es erführe, wie Sie ihn ver⸗ „Ich bitte Sie, mäßigen Sie ſich! Er könnte Sie ja vor dächtigen.“ „Vor den Richter?!— Mich?!“ Frau Raab ſchnaufte ordentlich. Das Berganſteigen und die Aufregung trieben ihr trotz der winterlich kühlen Luft den Schweiß aus den Poren.„Kann er ſeine Unſchuld beweiſen?“ „Das werden wir ſchon ſehen. Können Sie ohne wei⸗ tres beweiſen, daß er ſchuldig iſt?“ „Na, hören Sie mal, mein Verehrteſter,“ fühlte ſich nun auch Steppinski einzuſtreuen genötigt,„alles ſpricht doch da⸗ für, daß es Ihr Gärtner geweſen iſt. Da wollen wir uns doch gegenſeitig nichts weismachen!“ Inwieſern? Ich bitte recht ſehr! Nennen Sie mir Ihré Gründe!“ Hans Herrenſchmitt war nun auch in Zorn geraten und hatte ſich dicht vor den alten Gecken hingepflanzt. Der lächelte nur ſpöttiſch und zuckte mit den Schultern:„Ja, wenn Sie ſo blind ſind, mein Herr, dann iſt Ihnen eben nicht zu helfen.“ (Fortſetzung folgt.) 3 Freitag, den 8. Oktober 1928 Reiſen im Herbſt Von Liesbet Dill Reiſt im Herbſt!... Den heißen ſtaubigen Somnter kann man auch zu Hauſe verbringen, wo man ſeinen Garten, ſeinen Balkon oder wenigſtens ſeine Bequemlichkeit hat. Die Reiſe⸗ monate Juli, Auguſt überlaſſe man denen, die ſchulpflichtige Kinder zwingen, mit dem großen Reiſeſtrom in die Ferne zu zu ziehen. Wie ſchön iſt das Meer im Herbſt an der Nordſeeküſte und auf den Inſeln! Die Tage ſind etwas kürzer, der Him⸗ mel nicht mehr ſo ſtrahlend blau, der Wind etwas kühler, da⸗ bei aber auch um ſo ſchärfer und heilkräftiger, das Waſſer aber noch überraſchend warm, um ausgiebig zu baden. Das Meer ſchlägt mit Wucht an den breiten Strand, wir gehen in einem ewigen Waſſerſtaub dahin und nehmen ein doppeltes Salzwaſſerbad, morgens im Waſſer, wo uns die Wellen und uns keiner mehr in der Bewegung hemmt, und tachmittags am Meeresufer. Wie geſund und froh macht das Atmen dieſer reinen, ſtarken, ſalzigen Luft! Alles ſcheint plötzlich für uns da zu ſein und uns zu erwarten, um uns zu erfreuen. Man braucht ſich nicht mehr zu beeilen, man kann ruhig ausſchlafen, man wird immer noch eine Kabine inden, im Café rückt uns ein artiger Kellner den Stuhl an en Tiſch, die Portionen werden größer und die Preiſe kleiner, die Wirte freundlicher, die Wirtin ſtellt uns einen Blumen⸗ ſtrauß auf das Zimmer, im Leſeſaal kann man alle Zeitungen haben, und im Strandkorb kann man ſein Buch leſen, ohne durch nachbarliche Geſpräche geſtört zu werden. „Dann ſetzt die Erholung ein. Dann nehmen wir die ſchönen Bilder in uns auf, dieſe Landſchaft mit Schneefeldern aus weißem Sand, die blühende Heide mit den roten, tief⸗ geduckten Frieſenhäuschen, den grünumſponnenen Giebeln, die ſauberen Gärtchen mit den windgebeugten Bäumen, die wei⸗ denden Kühe und Schafe auf den Wieſen hinter den Dünen, die poetiſchen, friedvollen kleinen Kirchhöfe am Wattenmeer, wo unter ſanftroſa Roſen und weißen Lilien die Namenloſen ſchlafen, die der Schiffbruch hier ans Land warf und das Waſſer, auf dem die weißen Segler dahin⸗ en. Die Preiſe der Nordſeebäder und der Oſtſeebäder ſind im Herbſt ſehr ermäßigt. Man kann an der Nordſee beſonders billig leben, wenn man ein einfaches Zimmer nimmt, in einer Penſion ißt und ſich abends ſeine kalte Küche ſelbſt beſorgt. Wie wundervoll leuchten dann die Farben des 9 5 und des Laubes der Wälder. Die Oſtſee mit ihren ſauberen, netten Hotels, den tiefen Märchenwäldern, die ſich meilenweit an der Meeresküſte entlangziehen, mit den ſeltſamen, wind⸗ verkrüppelten Bäumen, den kleinen Villen in den friedlichen Blumengärten, bietet im Herbſt eine ausgezeichnete Erholung. Wer kennt die Schönheiten des Wanderns im Herbſt? Die Luft iſt balſamiſch, kräftig und herb. Kein drückender Staub, keine unerträgliche Schwüle beengen das freie Atmen; bei Regen ſchützen die tiefen Wälder unſerer Mittelgebirge. Wie wundervoll ſind im Herbſt die klaren Fernſichten in die Berge, die der heiße Sommer ſelten bietet. In unſeren Luft⸗ kurorten iſt der Wanderer, der tagsüber ſeine Lungen mit Bergluft erquickt hat, ſeine Glieder gedehnt hat, auch in den Herbſtmonaten gut untergebracht. Nur achte man im Herbſt darauf, nicht in ſolche Orte zu gehen, in denen man die Megentage auf ſeinem Hotelzimmer zubringen muß und den Abend womöglich einſam bei einer Kerze im Bett. Eine ge⸗ wiſſe Behaglichkeit und einiger Komfort ſind gerade in den ühleren Herbſtmonaten nicht zu entbehren, will man frohe, friedliche Eindrücke mitbringen von ſeiner Reiſe. Die Heilbäder ſind im Herſt von beſonderen Reizen. Die Hotels und Penſionen haben Platz für uns, die Preiſe für Unterkunft und Penſion ſind überall 20 bis 25 Prozent herabgeſetzt, auch ſind die Kurtaxen meiſt erheblich er⸗ mäßigt. Die Behandlung von Erholung⸗ und Heilungſuchen⸗ den iſt individueller. Vielleicht gibt es nicht ſo viel Muſik und Tanzgelegenheiten, aber dafür Ruhe, die Hauptbedin⸗ gung zur Erholung. Die Traubenkuren im Herbſt, neuerdings ſehr beliebt in unſeren großen Bädern, bedeuten vielen eine dauernde Erholung und ein angenehmes Mittel, um ſchlank zu werden. Reine„Luxusbäder“ gibt es eigentlich kaum noch, doch braucht man in den ſchön gelegnen und großartig eingerichte⸗ ten Heilbädern keine Langeweile zu fürchten, wenn ſchlechtes Wetter iſt. Dieſe Bäder ſollte man auſſuchen, wenn der Arzt Ausſpannen der Nerven verordnet hat und aus allen Gegen⸗ den nur Regenberichte kommen. Es gibt in Deutſchland eine Fülle Badeorte, die gerade für den Herbſt, und ſelbſt bei ſchlechtem Weter, angenehmſten Aufenthalt bieten. Kurorte mit Winterbetrieb und ſchöner Umgebung ſuche man ſich aus im Oktober oder November, wenn im Gebirge noch kein Schnee liegt und es überall regneriſch und kalt iſt, und wir reiſen müſſeen Im Badeort iſt man vormittags mit ſeiner Kur beſchäf⸗ tigt, der Pflege des Körpers, den Nachmittag verbringt man im Kurhaus, im Konzert, im Leſeſaal, die Abende im Theater. Die großen Kurorte bieten ja Zerſtreuungen jeder Art, und gerade im Herbſt ſtrengen ſich Wirte und Kurdirektion beſon⸗ ders an, es den Gäſten behaglich zu machen. Man wird erfriſcht und wohlausſehend von einer ſolchen berbſtlichen Badekur zurückkehren in die Stadt. Der Rer⸗ vöſe und Abgearbeitete ſollte jedenfalls immer ein Bad wäh⸗ len, wo er Aerzte, Heilquellen, ſein tägliches Bad, Maſſage⸗ kur und einen Zanderſaal hat, denn der Pflege unſeres Kör⸗ pers muß einmal im Jahre Zeit gewidmet werden. Jeden⸗ falls, wo es einen innerlich hinzieht, ins Gebirge, in Höhen⸗ luft in die Einſamkeit der Wälder, an die Küſte, an das Meer 3— in ein Bad— dort wird man ſich auch am beſten er⸗ olen. 2* Der Menſch am Fahrkartenſchalter Ein Stück Reiſeerziehung Wenn es einmal eine Schule geben wird, die die Men⸗ ſchen für das praktiſche Leben erzieht, dann wird es beſtimmt auf ihrem Lehrplan auch den Unterrichtsgegenſtand„Die Tech⸗ nik des Reiſens“ geben. Die Schüler werden eine beſondere Einſicht in die Notwendigkeiten des Verkehrs erhalten und angeleitet werden, bei allen ihren Handlungen die Zweckmä⸗ a im Auge zu haben, da nur dann jene Fixigkeit und eibungsloſigkeit erzielt wird, die die Seele eines geordneten Reiſebekriebes iſt, wenn alles dem beſtimmten Zweck unter⸗ geordnet iſt. 1 In jener glücklichen Zeit wird man ſich nicht mehr fürch⸗ ten müſſen, am Fahrkartenſchalter Aufſtellung zu nehmen, wenn eine größere Anzahl Menſchen dort bereits angeſtellt iſt, denn die Kaſſenmanipulation wird ſo raſch von ſtatten ehen, daß die Seit bald verſchwunden iſt. In dieſer bene dens⸗ werten Zeit wird vor allem jeder Reiſende wiſſen, wos ſein Billett koſtet. Er wird entweder den Betrag abgezählt bereit halten, oder aber eine ſolche Note vorbereiten, die dem zu, be⸗ zahlenden Betrage möglichſt nahekommt, damit die läſtige Geldverwechflerei auf das unumgänglich notwendige Mindeſt⸗ maß beſchränkt wird. Natürlich wird dann niemals ein Reiſender den Kaſſier durch allerlei Redereien aufhalten und in ſeiner Arbeit ſtören. Es wird keinem Menſchen einfallen, den Kaſſenbeamten nach dem Abgang der Züge zu fragen oder gar von ihm beſtimmte Anſchlüſſe wiſſen zu wollen. Dieſe Wiſſenſchaft kann ja jeder⸗ mann aus den Fahrplänen beziehen. Es wird auch niemand am Fahrkartenſchalter Handſchuhe an den Fingern haben, denn die Handſchuhe hemmen das Taſtgefühl der Finger und erſchweren das Erfaſſen der Billette und der Gelder. Gegenwärtig ſind wir noch nicht ſo weit, darum weiß auch faſt nie jemand, was er zu bezahlen hat. Für kleine Beträge werden die größten Banknoten vorgelegt Der Schalterbeamte hat nicht ſo ſehr die Billettausgabe zu beſorgen, ſondern muß fortwährend Geld verwechſeln, was natürlich gar nicht ſein Geſchäft iſt und was die Manipulation am Billettſchalter end⸗ los verzögert. Gegenwärtig glaubt auch jedermann, daß ge⸗ rade der Kaſſenbeamte die richtige Perſönlichkeit iſt, die über alle Zugsverbindungen Auskunft geben kann. Es gibt höf⸗ liche Beamte, die auf die Fragen der Fahrgäſte eingehen. Dieſe Höflichkeit müſſen dann die andern Fahrgäſte büßen, die noch auf ihr Billett warten. Weiſt ein Beamter dieſe Anfrager zu⸗ rück, ſo wird er von unerfahrenen Perſonen als unfreundlich hingeſtellt, obzwar er nur ſeine Pflicht getan und im Intereſſe der Allgemeinheit die fragende Perſon an die Fahrpläne ver⸗ wieſen hat, aus denen man alles erſehen und erfahren kann. Freilich können jetzt viele Leute nicht Fahrpläne leſen. Das wird dann eben anders ſein. Eine Tortur iſt gegenwärtig die Dame oder der Herr mit den Handſchuhen bei dem Billettſchalter. Meiſt ſind es Damen, die in dieſer Koſtümierung erſcheinen. Das Trauerſpiel be⸗ ginnt ſofort damit, daß die betreffende Dame— infolge des mangelnden Taſtſinnes— nicht die gewünſchte Banknote aus ihrer Brieftaſche bringt. Wenn ſie ſie endlich doch glücklich heraus hat, läßt ſie ſie natürlich fallen, weil wieder das not⸗ wendige Feſtigkeitsgefühl in den behandſchuhten Fingern fehlt. Nun muß ſie das Geld vom Eroͤboden hochbekommen, was gewöhnlich unter Aſſiſtenz einiger netter Herren geſchieht. Liegt endlich die Banknote am Schalterbrett, ſo kommt der Tragödie zweiter Teil. Die Dame verſucht das Billett zu er⸗ faſſen. Es gelingt nicht. Sie verſucht es noch einmal. Es iſt wieder nichts. Die Leute hinter ihr murren bereits. Endlich hat ſie das Billett in den Händen. Nun ſoll ſie auch noch den Betrag, den ihr der Kaſſier herausgegeben hat, in die Brief⸗ taſche befördern. Es gelingt nicht. Sie kann weder die Scheine noch die Münzen erfaſſen. Es bleibt dem Kaſſenbeamten nichts übrig, als ſelbſt zuzulangen und das Geld vom Schalterbrett fortzunehmen und es der Dame(ſelten iſt es ein Herr) in die Hand zu drücken. Die Unglückliche hat jetzt Billett und Geld in den Händen und weiß nicht wohin damit. Sie ſucht nach einem Plätzchen, wo ſie die Sachen entſprechend verſorgen kann, denn die Leute laſſen ſich nicht mehr am Schalter zu⸗ rückhalten, ſondern drängen ungeduldig nach. Es iſt begreif⸗ lich, daß die Schalterpolonäſe ungeduldig und nervös wird, wenn mehrere Perſonen mit Handſchuhen am Schalter erſchei⸗ nen und ſich das liebliche Wechſelſpiel des Nichterfaſſens von Geld und Billett öfter wiederholt. Da es bis zu jener glücklichen Zeit, wo die Schule die Wiſ⸗ ſenſchaft des praktiſchen Lebens lehren und auch das Beneh⸗ men am Fahrkartenſchalter lehrplanmäßig der Jugend bei⸗ bringen wird, ziemlich weit in der Ferne liegt, könnten wir vielleicht jetzt ſchon den Verſuch machen, dieſe glückliche Zu⸗ kunft einigermaßen zu eskomptieren. Es iſt furchthar leicht. Man braucht ſich nur um den Fahrpreis zu erkundigen, ehe man an den Schalter tritt, dann die richtige vaſſende Geldnote wählen und ſchließlich ohne Handſchuhe am Fahrkartenſchalter erſcheinen... Ohne Handſchuhe, meine Damen! Sie werden dann viele, viele Zeitgenoſſen zur Dankbarkeit verpflichten Alois Ulreich. * Aus Bäbder und Kurorten 4* Eine neue Skihütte im nördlichen Schwarzwald. Die Zahl der Unterkunftshütten im nördlichen Schwarszwald iſt in den letzten Fahren ſtändig vermehrt worden. Am 10. Oktober ds. Js. wird nun im Ruheſteingebiet am Alten Steigerskopf eine neue Hütte, die vom Hüttenbauverein Darmſtadt errichtet wurde und den Namen„Darmſtädter Ski⸗ und Wanderhütte“ trägt, der Benützung übergeben. Die Höhenlage dort iſt rund 1000 Meter. Das Skigelände in der nächſten Umgebung der Hütte zählt zu dem beſten des Nordſchwarzwaldes. Ueber das Kurhaus und den beſtbekannten Winterſportplatz Ruheſtein iſt die Hütte von Ottenhöfen(Endſtation der Nebenbahn Achern— Ottenhöfen) in etwa—27 Stunden zu erreichen. * Schafſung eines Naturheilbades im Schwarzwald— ein Kneippianum in Triberg. Die vorbereitenden Arbeiten zur Schaffung eines Naturheilbades im Herzen des Schwarz⸗ waldes und zwar in dem von Natur und Klima ſo begün⸗ ſtigten und leicht mit der Schwarzwaldbahn erreichbaren be⸗ kannten Luſtkurortes und Winterſportplatzes Triberg ſind mit einer Beſprechung im großen Rahmen nunmehr zu einem beſonderen Abſchnitt gediehen, von dem aus die Verwirk⸗ lichung in die Wege geleitet wird. Vertreter der Stadtver⸗ waltung, der Kurverwaltung, aus Induſtrie, Handel und Gewerbe, der Ortskrankenkaſſe, der Aerzteſchaft, der Hotels und Gaſthöfe, der Gewerkſchaften, der Preſſe uſw. kamen in dieſer Beſprechung einmütig zu dem Beſchluß, die Verwirk⸗ lichung dieſer Abſicht durchzuführen. Die Lage Tribergs als nebelfrei und windgeſchützt, ſeine ſtarke Beſonnung, die kräftige Luft, Vorhandenſein von Waſſer und Wieſen begün⸗ ſtigen die Schaffung einer ſolchen Anſtalt außerordentlich. Die bequeme Zufahrt mit den Schnellzügen der Schwarz⸗ walodbahn und ihrem langen Wagendurchlauf ſtellen weiker einen vorteilhaften Faktor dar. Die Seitentäler bieten Ruhe fern von dem Hauptverkehr, der überdies durch eine Entlaſtungsſtraße aus dem Herzen der Stadt in abſehbarer Zeit entfernt werden dürfte. * St. Blaſien im ſüdlichen Schwargwald, der bekannte deutſche Höhenkurort für Veicht⸗Lungenkranke, bisher rund 90 Kilometer von der nächſten Bahnſtatton entſernt, wird in der allernächſten Zeit dem Verkehr etwas nähergerückt. Die ſchon ſeit Jahren im Bau befindliche Verlängerungs⸗ ſtrecke der Höllentalbahn von Titiſee nach Schluch⸗ ſee ſoll nach den neueſten amtlichen Meldungen jetzt dem Betrieb übergeben werden. Die neue Bahn iſt ſo gebaut, daß von den landſcha tlichen Schönheiten dem Auge nichts entgeht, einzelne beſonders ſchöne Punkte des Schwarzwaldes ſogar noch beſſer ſichtbar werden, wie das bisher vom Auto aus möglich war. St. Blaſien iſt alſo zukünftig nach etwa halbſtündiger Autofahrt von Schluchſee aus zu erreichen. Die von der Reichspoſt zur Verfügung ſtehenden Wagen ſind mit allen Bequemlichkeiten ausgerüſtet und die kurze Fahrt durch den Hochwald läßt die Menſchen nach der häufig recht anſtyengenden Bahnfahrt völlig aufleben. Anderſeits iſt die nächſte Bahnſtation immer noch ſoweit entſernt, daß die Ruhe und der Frieden des Bergſtädtchens nicht geſtört ſind. St. Blaſien iſt vielmehr nach wie vor einer der ruhigſten und ſchönſten Kurorte Deutſchlands. ————— Wandervorſchläge Tageswanderung Hemsbach a.., Krenzberg, Oberliebersbach, Juhöhe, Arnolds⸗ eiche, Heppenheim Sonntagsfahrkarte nach Heppenheim mit der Hauptbahn .60 Mk., mit der O. E. G..70 Mk., oder Sonntagsfahrkarte nach 0 10.30 Mk. und Anſchlußfahrkarte Heppenheim Hemsbach 20 Pfg. Vom Hauptbahnhof ab.30,.50, Hemsbach an:.35,.50, vom Bahnhof der O. E. G. Reckarſtadt) ab:.32,.52, Wein⸗ heim an:.15,.37, Weinheim ab:.05,.45. Mit der Hauptlinie 16, gelbe Scheibe öſtlich nach Hems⸗ bach bis zur Kreuzſtraße. Von da gemeinſchaftlich mit der Nebenlinie 36, weißes K; in gleicher Richtung im Dorf auf⸗ wärts in den Mühlgrund. Hier über ein Bächlein, auch Trennung vom gelben Wegzeichen und in nördlicher Richtung bergan durch Feld in ſchönem Hochwald. Bald, eben auf dem Kreuzweg, mit den Stationen der Leidensgeſchichte Jeſu. Nach 1% St. der Kreuzberg, Ende des Kreuzweges, dadurch erkenntlich, auf einem freien Platz ein großes Kruzifir und eine Kanzel. Daſelbſt mündet auch die Nebenlinie 35, blaues K ein. Mit beiden Markierungen im Bogen rechts, direkt öſtlich, durch einen Steinbruch. Nach 76 Stunde, bei einem Waldeck, kommt von rechts die Hauptlinie 1, roter Strich her. Nun mit allen drei Wegzeichen etwa—8 Min. durch Feld nördlich. Von da mit dem weißen K rechts, direkt öſtlich auf der badiſch⸗heſſi⸗ ſchen Landesgrenze und über dieſe, durch Feld und Wald ge⸗ mächlich abwärts, in Begleitung eines Bächleins, das bei Ober⸗ liebersbach in die Liebersbach mündet. Auf der Höhe links ſchöner Blick ins Schannenbacher⸗ und Laudenbachertal, rechts ins Weſchnitztal von Reiſen bis Fürth, ſowte auf die Tromm. Vom Kreuzberg bis Oberliebersbach 7 Std. Oeſtlich über den Liebersbach, durch Wieſen, an einem Waldſtück rechts etwas ſteil aufwärts zur Hauptlinie 5, blaue Scheibe, etwa 8 Min. Mit dieſer Markierung direkt nördlich, an einem Wald links vorüber, im Feld etwas ab und ebenſo auf in ſchö⸗ nem Buchenwald. In dieſem eine Schwenkung rechts, nach 15 Min. aus dem Wald und alsbald Zuſammentreffen mit der Hauptlinie 1, roter Strich. Nach weiteren 5 Minuten ab zur Juhöhe. Von Oder⸗ liebersbach bis hierher 1 Stunde. Von Juhöhe nördlich weiter, mit dem roten Strich und der blauen Scheibe, ſowie zugleich mit der Nebenlinie 32, weißer und gelber Strich in ſchönem Buchenwald. Die blaue Scheibe zweigt e ab und nach 10 Minuten desgleichen, der rote Strich, während der weiße und gelbe Strich bei einem Stück Feld, links in einen Waldweg übergeht. Von da meiſtens ſchöner Buchen⸗ wald bis Heppenheim. Kurz auf zu vorgeſchichtlichen Wohn⸗ ſtätten der Lee und weiter zu teilweiſe geöffneten Hü! n⸗ gräben, links des Wegs. Gleich rechts etwas abſeits des Wegs ſchöner Blick auf Lindenfels. Nach einiger Zeit he⸗ quem abwärts Kr. Arnoldseiche, mit Ruhebank, Stun⸗ den. Von der Arnoldseiche ohne Markierung den Weg links hinter. Nach 5 Minuten gabelt ſich der Weg. Jetzt links Tannenwald, rechts Buchenwald. Wir folgen dem Weg links beim Tannenwald, der links in einen Pfad übergeht und 0 rechts vor zu einem Ausſichtstempel führt, 15—.2⁰ Minuten. Schöner Fernblick auf die Bergſtraße, die Rheinebene. und das Haardtgebirge. Links drunten die heſſiſche Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt. Von da mit der Nebenlinie 33, roter zwiſchen zwei weißen Strichen. Bei einem Steinbruch ziemlich ſteil bergab. Schöner Blick auf die Starkenburg. Zuletzt im Zickzack hinunter in's Erbachertal und in dieſem vor nach Hepypen⸗ heim, Stunde. Eine abwechſlungsreiche Höhen⸗ und Wald⸗ wanderung. Wanderzeit 4½% Stunden. Heppenheim ab 54u1, .35, Mannheim an:.50,.40, Weinheim an: 5,58, 758, Wein⸗ heim mit der..G. ab:.05,.27,.15,.50, Neckarſtadt an: .48,.10,.58, 10.33. F. Sch. Allgemeine Nachrichten * Odenwalb⸗Klub. In Heppenheim(Bergſtr.) haben be⸗ reits Ende September die vorbereitenden Arbeiten für die Jahres⸗Haupt⸗Verſammlung des Geſamt⸗ SOdenwald⸗Klubs begonnen. Die Arbeits⸗Kommiſſionen wurden gebildet, die bereits Ende dieſes Jahres und gleich nach Neufahr ihre Arbeit beginnen werden, um die Haupt⸗ Verſammlung, die Ende Mai in Heppenheim an der Bera⸗ ſtraße ſtattſinden ſoll, zu einer möglichſt glanzvollen zu ſtalten. Herrſcht im Mai 1927 ſchönes Wetter, ſo wird die Bergſtraße im vollen Blütenkleide prangen und den Beſuchern ein reizendes Frühlingsbild zeigen, während anderwärts im Klubgebiete noch ein recht kühles Mailüfterl wehen wird. Die Ortsgruppen werden ihrerſeits gebeten, den Beſuch der Haupt⸗ verſammlung im ſchönen Heppenheim bei Beratung u Auf⸗ der Wanderpläne, die bekanntlich gleich nach Been⸗ igung der Wanderungen ſtattfinden, ins Auge zu faſſen und als Wanderung in ihrem 5 I i * Sonntagsrückfahrkarten. Die Sonntagsrückfahrkarten wurden im Begirk 2 Reichsbahndtrektion Karlsruhe und den Nachbarbezirken Mainz, Frankfurt, Stuttgart und Lud⸗ wigshafen bereits ab Samétag, den 2. Oktober von mittags 12 Uhr an zur Benützung ſämtlicher Schnellzüge, Eilzüge und beſchleunigten Per— ausgenommen die Fernſchnell⸗ ziige und die D⸗Züge 42/48 Frankfurt⸗Berlin— zugelaſſen. Bei Benützung von Schuellzügen iſt der volle Schnellzugs⸗ zuſchlag zu entrichten. Eiteratur * Schwarzwald und Oberrhein. In Nr. 6 des Nachrichten⸗ blattes des Verkehrsvereins für den Schwarzwald, gewährt ein intereſſanter Aufſatz„Internationale Politik und ober⸗ badiſcher Fremdenverkehr“ von F. F. Brodek wertvolle Hin⸗ weiſe auf neue wirtſchaftliche Geſtaltungsmöglichkeiten 3 des außenpolitiſchen Kurſes, den Miniſter Streſemann Genf und Thoiry begonnen und in Köln erneut bekräftigt hat. Der Verſaſſer zeigt, ſeinem Lieblingsthema folgend, daß enropäiſche Solidarität der Schlüſſel auch für den interna⸗ tionalen Fremdenverkehr iſt, der Oberbaden zuſtatten kommen wird. Die Nummer iſt mit reizvollen Bildern zu einem Ar⸗ tikel„Das Grün der Stadt“ geſchmückt, die ſo recht zeigen, welch verborgene Schätze der Freiburger Stadtgarten auf⸗ weiſt; daneben ſind noch einige wohlgelungene Reproduktionen von Landſchaftsphotographien aus dem engeren und weiteren Bereich der Zeitſchriſt(Breiſach, Meersburg uſw) zu er⸗ wähnen. Das Nachrichtenblatt verzeichnet getreulich die be⸗ merkenswerten Vorgänge auf dem Gebiete von Fachtagungen und Fahrplanfragen und enthält auch wieder unter„Streif⸗ lichter und Notizen“ einen Ueberblick über die Regungen und Verleger: Druckerel Dr. Haas, (Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannbelm, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: in Vertretung Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. für 1927 aufzunehmen. —— ——— Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 8. Oktober 19201 6. Seite. Nr. 466 Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt Rheiniſch⸗weſtfäliſcher Wertpapiermarkt Der Wochenbericht iſt diesmal von be⸗ ſonderem Intereſſe, weil er Stellung nimmt zu den Vorgängen in der Kaliindu⸗ ſt ri e. Bemerkt ſei noch, daß der Verfaſſer des Berichts im Wintershall⸗Konzern als Aufſichtsrats⸗ bezw. Grubenvorſtandsmitglied rangiert und in dieſer Eigenſchaft mit den Vorgängen in der Kaliinduſtrie ſehr ver⸗ traut iſt. Die Schriftltg. Die abgelaufene Berichtswoche brachte dem Wertpapier⸗ markte eine Fülle von Anregungen. Die außen⸗ und inner⸗ politiſchen Vorgänge waren auf einen günſtigen Ton abge⸗ ſtimmt. Die Mitteilungen aus der Wirtſchaft lauten allge⸗ mein befriedigend. Das Zuſtandekommen des Eiſenpaktes, die Gründung der Kohlenverwertungsgeſellſchaft eröffnen der Induſtrie außerordentliche Ausblicke. Aus dieſen Um⸗ ſtänden erklärt ſich die kräftgie Bewegung der Montanaktien an den großen Börſen, die auf den rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Markt, wenn auch nicht in gleichem Maße, ausſtrahlte. Immerhin entwickelte ſich am Kohlenkuxenmarkte eine recht lebhafte Umſatztätigkeit zu anziehenden Preiſen. Von ſchweren Werten wurden Ewald(48 000) 1500/ höher ge⸗ händelt. Große Umſätze fanden, wie wir den Mitteilungen des Bankhauſes Gebrüder Stern, Dortmund vom 6. Oktober entnehmen, wiederum in den linksrheiniſchen Unternehmun⸗ gen, Diergardt und Wilhelmine Meviſſen, ſtatt, in denen vor⸗ ausſichtlich ſchon die nächſte Zukunft einen Zuſammenſchluß beider Unternehmungen bringen wird. Die Kurſe ſchwankten bei etwa 3100 bezw. 4000 /. Der weſentlichſte Verkehr auf dieſem Gebiete vollzog ſich jedoch in Kohlenaktien. Hier wur⸗ den Lothringen in bedeutenden Poſten aus dem Markt ge⸗ nommen, wobei der Kurs bei 82 v. H. etwa 6 v. H. gegen die Borwoche gewann. Niederrheiniſche Bergwerksaktien lagen unverändert. Am Brannkohlenmarkte ſtanden mitteldeutſche Unter⸗ nehmungen auf die Ausbeuteerklärungen des Michelkonzerns im Vordergrunde. Es ſtellten ſich bei guter Nachfrage Gute Hoffnung bei 2900 um 200 /, Leonhardt und Michel bei 8000 um 300/ und Veſta bei 4500 um 250/ höher. Am Kalimarkt war die Stimmung unklar, und ſelbſt die Steigerung für die an der Berliner Börſe gehandelten Aktien löſte hier keine deutlichere Bewegung aus. Der Markt iſt verſtimmt über die Vorgänge in der Kaliinduſtrie AG. und im Gumpelkonzern und weiß nicht, wie ſich dieſe Vorgänge am Wertpapiermarkte auswirken werden. Man glaubt, daß der Streit Rechberg⸗Roſterg weitergehende Folgen für die ge⸗ ſamte Induſtrie haben wird, und daß möglicherweiſe aus dieſen und ähnlichen Vorgängen ſich nach dem Vorbilde des Stahltruſtes allgemeine Verſchmelzungsbeſtrebun⸗ gen auch in der Kaliin duſtrie ergeben könnten. Unrichtig iſt die Lesart, daß die Kaliinduſtrie AG. in der abgelaufenen Woche für Gumpelwerte, insbeſondere ſür als Käufer am Markte aufgetreten ſei. ie Kaliinduſtrie AG. weiß, daß durch die Aufkäufe am offenen Markte, durch die immerhin nur eine ſehr beſchränkte Anzahl von Kuxen erfaßt wird, der Gumpelkonzern nicht in die Gewalt der Kaliinduſtrie AG. gebracht werden kann. Tatſache iſt jedenfalls, daß der Beſitz der Gruppe Piepmeyer am Gumpelkonzern ſchon vor längerer Zeit an die Kali⸗ induſtrie AG. übergegangen iſt, und es ſcheint auch, daß der⸗ ſelbe Beſitz des Herzogs von Arenberg in der jüngſten Zeit in die Kontrolle der Kaliinduſtrie AG. gelangt iſt. Unter dieſer Vorausſetzung hat die Kaliinduſtrie jedenfalls heute eine ſtarke Minderheit im Gumpelkonzern, die dem Konzern die Möglichkeit der freien Entwicklung benimmt. Endlich gingen Mitteilungen um, wonach auch der Burbachkonzern unter Benutzung der Aktiengeſellſchaft Krügershall einen ähn⸗ lichen Zuſammenſchluß ſeiner Werke beabſichtigt, wie die Aktiengeſellſchaft Kaliinduſtrie ihn für ſich durchgeführt hat, doch war über dieſe Meldungen keine Klarheit zu ge⸗ winnen. Jedenfalls ſteht der Markt vor bedeutſamen Vor⸗ gängen in der Induſtrie. Das Geſchäft hielt ſich in Kuxen in engen Grenzen, und nur in Gumpelwerten wurden Hinden⸗ burg, Königshall und Siegfried Gieſen bei mehrfachen Um⸗ ſätzen um 400 bezw. 350 4/ geſteigert, offenbar aber, wie aus den vorſtehenden Ausführungen hervorgeht, aus unrichtigen Vorausſetzungen. Am Kaliaktienmarkte gewannen Kaliinduſtrie(138 v..) etwa 2 v.., Ronnenberg⸗Aktien auf Verlautbarungen über das Umtauſchverhältnis in Kalt⸗ induſtrie⸗Aktien etwa 5 v. H. Krügershall⸗Aktien, in denen ziemlich lebhaftes Geſchäft vorgenommen wurde, ſtellten ſich um eins v. H. höher, dagegen Niederſachſen und Wittekind um 2 v. H. niedriger. Am Markt der allgemeinen Induſtrieaktien fanden ver⸗ ſchiedentliche Umſätze in Kabelwerk Rheydt, Uerdinger Waggon, Deutſche Laſtauto und Vema⸗Aktien ſtatt, ohne daß —— Veränderung in den Kurſen dieſer Papiere eintra 8 Greifwerke Peter Kohl A.., Mannheim⸗Neckarau Zuſammenlegung 10: 1 In der heute vormittag 11 Uhr unter Vorſitz von RA. Dr. Eder aygehaltenen o. HV. waren von einem AK. von 250 000/ insgeſamt 10 500 Stimmen mit 210 000/ ver⸗ treten. Gemäߧ 240 HG. wurde bekannt gegeben, daß das abgelaufene GJ. mit einem Verluſt von 243 167/ ab⸗ ſchließt. Vorſtand und AR. wurde Entlaſtung erteilt und das Grundkapital der Geſellſchaft zur Beſeitigung der Unter⸗ bilanz durch Zuſammenlegung der Aktien von 10: 1, von 250 000 auf 25000% herabgeſetzt und ſodann bis zu 50 000% erhöht. Das Bezugsrecht der Aktionäre bleibt ausgeſchloſſen. Zunächſt ſind von den neuen Aktien 25 v. H. in bar einzuzahlen. Ueber die näheren Modalitäten der Begebung entſcheidet der AR., der auch zur Neufaſſung der Satzungen ermächtigt wurde. In den AR. wurde Herr Peter Kohl, der ſein Vorſtandsamt niederlegt, anſtelle eines verſtorbenen AR.⸗Mitgliedes gewählt. Ueber die Ausſichten des Unternehmens wurde mit⸗ geteilt, daß, nachdem nun die Verhältniſſe geregelt ſind, die Fabrikation nun auch beſſer gehen werde. Der Geſchäfts⸗ gang laſſe allerdings noch zu wünſchen übrig. Eine Divi⸗ dende werde nicht zur Verteilung kommen. Die Schwierig⸗ keiten des Unternehmens ſeien aber jetzt behoben. O Geſundung im Privatbankgewerbe Auf der Tagung der deutſchen Privatbankiers wurde nach dem Vortrag des Bankier Maron der Geſchäfts⸗ bericht vorgelegt, in dem u. a. ausgeführt wird: Die Geld⸗ kriſe, die das Jahr 1925 beherrſchte, kann als überwunden angeſehen werden. Innerhalb des Privatbankiergewerbes iſt die notwendige Ausſcheidung ungenügend fundierter Unter⸗ nehmungen im weſentlichen abgeſchloſſen. Der Kapitalſtock der Bankgeſchäfte hat eine befriedigende Auffüllung erfahren. Die Bedeutung des Privatbankiergewerbes als Teil des Bankgewerbes iſt, gemeſſen an dem verhältnismäßigen Um⸗ ſang an fremden Geldern und den Umſätzen im Geld⸗ und Wertpapierverkehr im vollen Umfang erhalten geblieben. Die Rationaliſierung in den bankgeſchäftlichen Betrieben hat Fortſchritte gemacht, wenn auch zahlreiche Umſtände noch ver⸗ hindern, die Unkoſten auf eine angemeſſene Höhe zurückzu⸗ führen. Im vorletzten Monat des Berichtsjahres iſt die Mitarbeit im Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankier⸗Gewerbes aufgenommen worden. In der Behand⸗ lung der Tariffrage wird die Erwartung ausgeſprochen, daß die Reichsarbeitsverwaltung nicht mehr Schiedsſprüche und Tarifvereinbarungen, die ohne Mitwirkung des Ver⸗ bandes trotz hierzu erklärter Bereitwilligkeit zuſtandegekom⸗ men ſind, durch Allgemeinverbindlichkeitserklärungen zwangs⸗ weiſe auf ſeine Mitglieder ausdehnt. 25: J. P. Bemberg Akt.⸗Geſ. Wie gemeldet wird, war die Geſellſchaft in den letzten Monaten ſowohl für das In land wie auch für das Ausland gut beſchäftigt. Auch die Beſchäf⸗ tigungsausſichten für die nächſte Zeit ſeien weiter günſtig. Die Umſätze hätten ſich nicht unerheblich erhöht, zumal da die Produktionsfähigkeit infolge einer Erweiterungsfabrik, von der ein Teil bereits fertiggeſtellt ſei, eine Vergrößerung erfahren habe. Ueber den Abſchluß des Ende September ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahres können wegen des noch wenig fortgeſchrittenen Standes der Abſchlußarbeiten noch keine näheren Mitteilungen gemacht werden. O Maſchinenfabrik Kappel AG., Chemnitz. Die Geſell⸗ ſchaft ſchließt ihr GJ. mit einem vorzutragenden Verluſt von 195 767(80 985) J/. O Deutſche Chemiſche Werke AG., Berlin. Die Geſell⸗ ſchaft ſieht ſich veranlaßt, ihrer HV. Mittlung über den Ver⸗ luſt vom mehr als der Hälfte des AK. zu machen. al⸗ Deutſche Gaſolin⸗Akt.⸗Geſ.— Verluſtanzeige nach .240 HGB.— Sanierung:1 und Wiedererhöhung:5. Die Deutſche Gaſolin⸗Akt.⸗Geſ., die bekanntlich aus der Hugo⸗ StinnesRiebeck⸗Oel⸗Akt.⸗Geſ.(früher Api und Olea) hervor⸗ gegangen iſt, und deren Großaktionäre die J. G. Farbenindu⸗ ſtrie, Riebeck, die Shell⸗Gruppe und die Standard Oil Co. ſind, ſieht ſich veranlaßt, eine Sanierung vorzunehmen. Die Verwaltung ſchlägt vor, das Grundkapital zur Deckung von aufgelaufenen Verluſten von 11 Mill. auf 2,2 Mill. A hera b zu ſetzen und gleichzeitig auf 11 Mill., wieder zu erhöhen, mit der Maßgabe, daß die neuen Aktien im Verhältnis von:4 zum Kurſe von 103 pCt. be⸗ zogen werden können. Neu zum Vorſtandsmitglied wurde Direktor Döring von der Rhenanis⸗Oſſag be⸗ ſtellt. Abſchlußziffern ſind bisher nicht bekannt. Zwar iſt vor ungefähr 14 Tagen, ziemlich unerwartet, mitgeteilt worden, daß eine unter Umſtänden nicht unerhebliche„Kapitlabſchrei⸗ bung“ notwendig ſei; der jetzt beantragte Schritt übertrifft aber ſelbſt ſchlimme Befürchtungen. Der Abſchluß und der Ge⸗ ſchäftsbericht werden ihn ausführlich zu begründen haben. Börſenberichte vom§. Oktober 1926 Mannheim ſehr ruhig Der Aktienmarkt lag heute ſehr ruhig, wobei die Kurſe zur Schwäche neigten. Eine Ausnahme machten Hypotheken⸗ bank⸗Aktien, die wieder ſehr feſt lagen. Feſtverzinsl. Werte waren geſchäftslos. Es notierten: Badiſche Bank 150., Pfälz. Hypothekenbank 140, Rhein. Creditbank 133, Rhein. Hypothekenbank 145, J. G. Farben 291, Brauerei Durlacher Hof 114., Continentale Verſicherung 80., Mannheimer Verſicherung 106, Benz 83, Gebr. Fahr 39., Mannheimer Gummi 60, Knorr 130,.S. U. 108, Pfalzmühle 122., Rhein⸗ elektra 142, Zement Heidelberg 135., Wayß u. Freytag 136, Weſteregeln 151, Zellſtoff Waldhof 190, Zucker Waghäuſel 101, alte Rheinbriefe 11,60, Kriegsanleihe 0,605. Frankfurt ſchwächer Der Wochenſchluß machte ſich heute ſchon an der Börſe in ſtärkerem Maße als erwartet durch Glattſtellungen be⸗ merkbar. Die innenpolitiſche Lage, wie ſie durch den Wechſel in verſchiedenen Amtsſtellen gegeben iſt, gefällt vielen Börſenbeſuchern nicht und veranlaßt ſie zu Realiſationen, Bereits zur Feſtſetzung der erſten amtlichen Notierungen ſtellten ſich Kursrückgänge bis zu 2 v. H. ein, die ſich im weiteren Verlaufe aber noch vergrößerten. Die.G. Farben waren beſonders angeboten, dann auch die Montanwerte, die anfangs ſogar feſter eröffnet hatten. Beſſer hielten ſich die mittleren Banken und die Elektrowerte bis auf Siemens, die allerdings geſtern abend 4 v. H. höher umgingen. Auch auf dem Rentenmarkt konnte ſich bei der allgemeinen Ten⸗ denz die Feſtigkeit nicht in dem Maße wie an der geſtrigen Abendbörſe behaupten. Nur Ruſſen blieben weiter begehrt. Auch deutſche Anleihen mußten etwas nachgeben. Von den Spezialwerten waren Schantungbahn nach ihrer geſtrigen außerordentlichen Steigerung wieder 2 v. H. niedriger, da⸗ gegen ſetzten Laurahütte ihre Hauſſebewegung auf die Er⸗ teilung eines großen polniſchen Auftrages um 5 v. H. fort. Berlin ſchwach Trotz der am Geldmarkt ſich vollziehenden langſamen Entſpannung(Tagesgeld 5,5—7 v..) war die Börſe durch⸗ weg ſchwächer veranlagt. Infolge umfangreicher Realiſatio⸗ nen und Entlaſtungsverkäufen traten erhebliche Rückgänge ein, erhöht durch ziemlich umfangreiche Blankoabgaben, die mit ſpäter widerlegten Gerüchten von Reportgeldeinſchrän⸗ kungen bei der Medio⸗Liquidation begründet wurden. Die Einbußen betrugen 2, ſpäter für führende Papiere bis 5 v. H. Laurahütte gewannen 2. Anglo⸗Guano 3, Hirſch⸗Kupfer 6.H. Papier⸗ und Zellſtoff⸗Aktien zeigten gute Kaufluſt. Schiff⸗ fahrtsaktien ſchwächer. Am Rentenmarkt leichte Abbröcke⸗ lungen. Von Auslandsrenten lagen Türken etwas ſchwächer. Ruſſen feſt. Als im Verlaufe die Bewilligung des Abſchieds⸗ geſuches von Seeckt durch den Reichspräſidenten bekannt wurde, erfolgten leichte Kurserholungen. Berliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ u. 5 v. H. Amtlich 7. Oktober S. Oftober axitäãt—— in.⸗M. für., L B. G. B. M. ätze ½ Holland... 100 Sulden 167,91 168.23 167,94 168,26[168,47 8,5 Buenos⸗Aires 1 Peſ. 7¹.71.104J 1,708] 1,78 J10 100 Franken 11.62 11,6 11.64 11,68 81.— 7 „. 100 Kronen 91,84 92,06 91,92 92.04 112.50 8,5 Stockholm... 100 Kronen 112,02 112,30 112.03 112,81 112,50.5 Kopenhagen.... 100 Kronen 111,35 111.68 111,36 111.64 112,50 5 Danzieg. 100 Gulden 81,35 f81.55 61,35 81,55[61, 5,8 Liſſabon 100 Eskudo21,525 21.575 21,475] 21,525453,57 8 Helſingfors.... 100 finnl. M. 10,542 10.582 10,545 10,585 81.—.5 Italien 100 Lire[16,14[16.18 16,58 16,6261,.— 7 Londoͤn 1 Pfd.20,344 20,394 20,351 20.401 20,48 5 New⸗York...„ 1 Dollar 4,193.203.195.205 4,198 4 Paris 100 Franken12.095 12,135 12,08 12.12 12.— 7,5 Schweig 100 Franken 81.00 81,20 80,98 61,18 81,20 2,5 Spanien. 100 Peſeten 63.02[ 63,18. 62,52 82,6— 5 93 2,036 2,040.032 2,036 2,092] 7,8 Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,165 2,175 2,185 2,195 16,45 10 Rio de Janeiro... 1 Milreis 0,614 0,616 0,579.589.378] 3,5 Wien 100 Schilling59,20 59,34 59,20 59,84 1,70 7 Pragg 100 Kronen12.417] 12,457[12,415 12,455 85,062 8 Südflawien.... 100 Dinar] 7,413] 7,4387,413 433 681.— 7 Budapeſt... 100 000 Kronen[.87 5,89 5,87 5,99 65,062] 6 Sofia.. 100 Leva] 3,03.04.025.035] 81,— 10 Athen.. 100 Drachmen.09 8.09 11 481.— 10 Kairoe I Pfd. 20,874[ 20,926] 20,874 20,.926]4——— Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM. Amtliche Preisnotierungen vom 7. Oktober 1926. Weizen inl. neuer 29.25-29.50J Hafer ausländ. 19.—22.— Wieſenheu loſe.75-10.78 „ ausl. 81.—-32.50] Mais gelbes m. Sack19.25-19 50 Rotkleehen 9 Roggen inl. neuer 23.25-23.75'mehl. Spez.0Sp. 41./5-—-.—[Luz. Kleeh. loſe11.20-11.50 „ ausl.—.——.—[Weizenbrotm. m. S. 31.75-—-.—„„neues.75-.50 Brau⸗Gerſte lin · Roggenmehl mit S. 33.50-34.50 Preß⸗Stroh.60-.— ausl.! Weizenkleie m. Sack.75-10.—[Gebund Stroh 4 50-.50 Futter⸗Gerſte Trockentreber 15,—15.25 Raps mit Sack.. Hafer inländ. Rohmelaſſe—.—.— 25.—.28.50 19.50-20.50 18.—-19.— — Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 8. Oktober Bank⸗Aletien...8. 90 7. 8. JRhein Braunk.. 225.0224.0Enzinger⸗Union.96.—96,— Allg. D. Creditbk. 138.5137,0 Salzw. Heilbronn——127.50Ettling. Spinn. 201,0201,5 Babiſche Bank. 149,5149,5 Tellus Bergbau. 76,757).— Faber, Joh. Blei—.——.— Bankf. Brau. Ind. 153,7154,0 B K. u. Laurahütte 72,—77,— Farbwerk 3 — u. B50 J60.2 165.0 Cransport- Aletien. 50 Pirm. 40.— 30.75 Baxmer Bankver. 137,0136.5 Schantungbahn..5011,25 Felt. Guill. Caxis T 159,5157.0 Berliner Handels 234,7—, apag.... 167.5166,7 Feinmech. Jetter.—.——. TCom.u Privatb, 150,7142,5 Prbdeutſch. Lloyd 166,7/ 164,0 Frankf. Pok.& Wit. 90,.—63.— THarmſt. u. Nat. B 238,0.230,0 Deſter.⸗U. St...—.—19,45 Fuchswaggon-..5600, I Deutſche Bank. 165.8181,8 Baltimore& Ohio 95,35/96,50 Goldſchmidt Th.. 1510 1150 eee, D. Ueberſee⸗Bant 119,0117,8 Cichb.⸗Mannh. T.——Grün, Bilfinger. 118.2118,9 D. Vereinsbank.98,50100,0H. Kempf-Sternb. 158,0156.5 HaidK Reu, Näh 54.—53,— I Disconto⸗Geſ. 170,5170,5 Mainzer St.⸗A..—170,0 Hammerſen. 114.7118,5 T Dresdner Bank 154.7154,0 Schöfferh. Bindg. 255,5 255,0 Hilpert Armaturf. 52.5054.— Irifrt. Hyp.⸗Bank 140,0130,0 Schwartz-Storch. 135.0188,0 HirſchKupfu. Met. 117,0122.0 Metallb. u..⸗G. 155,0151,0 Werger.. 130,0130.0 Hoch- und Tiefbau 98,—97.75 FMitteld.Cred.⸗B 144,0143,5 Adt. Gebr....—,„25 Holzmann, Phil.. 183.7184.0 Nüraberg. Bs.⸗B.———,— Accumulatoren.—.——.— Folgverkohl.-Ind. 54,5051.75 Deſter. Ered. Anſt. 6,25.50 Adler Oppenheim—.—,— Junghans Stam. 99.—58,.— Pfälzer Hyp. Bk.—141.9 Adler Hlever 5 5075.50 Namimng. Kaſſersl. 135..185,0 Reichsbank... 1682,5160,3 A, E. G. St.⸗A. 18,5161,0 Karlsruher Maſch. 43,2542,.— Rhein Ereditbank 135,2133,0 Aſchaſ Buntpap. 130.0131,0 Kemp, Steitin.—, 1 Rhein, Hyp.⸗Bank——149,0 Aſchaff. Zeülſtoff. 140.141,7 Klein Sch& Becker 82.40—.— Sübd. Disconto——142,0 SahnbedDarmſt. 29,50 69,— Knorr, Heilbronn 129,0130,0 Wiener Bankver. 5,900.90 Bab. 0,12—,— Konſerven Braun 45.—45,— Württb, Notenbk 130,2180,2 Bad. Maſch. Durl. 122,5122.0 Krauß& Eo., Lock.———.— MannhVerſ.⸗Geſ.— Saſt.G. 190 Sahmeyer& Co. 144.0144.7 Frankf. Allg. Verſ.—.—— Spiegei 60,—61,50 Lech Augsburg 116.2116.7 S2 errh. Berſ.-Geſ.—.. Hente! 65,—ſ64,—Lederwerk Rothe 37.—57,— Srenti K. u. Mi—.——.— TBergm. Elettr.. 159.0.—Tudwigsb. Walzm 107,9/106.0 65 Bing Metallwerke 69,2568,50 Lutz Maſchinen—.—.— Vergwerk⸗ Aktien. Brem-Beſigh. Del—.—68.— Luß ſche Induſtr. 34.— TBochumer Guß 160,0159,0 Cement Heidelb.. 135,5184,7 Mainkraftwerke Buderus Eiſen 104,0108,0 Cement Karlſtadt 145.0144.5 Miag, Mühlb. 119,5119,0 I5.Luxemb. Berg 158,5157.5 Chamotte Annaw. 62.50 Mez Söhne— Eſchweil. Bergwr' 159,5 58,0 Cont. Nürnb. Vzg.—,— 87,— Rotoren IGelſent, Bergw. 169,0166,6[Paimler Motor 88.— 0 ee Oberurſ. 57,5056,— Gelſenk. Gußſiahl 57.5936,D.Gold-u. SAnſt 174,0473,0 Neckarſ. Fahrzg.. 100,0106,0 Tharp. Bergbau. 160,5168,0 Dyckerh. K Widm. 78,—77.— Nrh. Leder Spier 72,.—72,.— Kall Aſchersleben 143,0143,0 Dingler Zweibrück.—.— Peter Union Frtſt. 97.—97.— Kali Salzdetl...—.——,Dürkoppwert St. 40,—66.— 545 Nähm. Kayſer 59,50058,— Kali Weſteregein 155,5152,0 Düſſeld⸗Rat. Dürr 41,— 42,— Philipps.-G. Irk 30.4030,50 Klöckner⸗Werke—.——,— Eiſen Kaiſerslaut. 48,7543,50 Porzellan Weſſel I1 Mannesmannr. 150,8146,2(TElr. Licht u. Kr. 157.0157,0 Rein. Gebb& Sch. 84.—183,60 10berbedarf. 73.—72.— Elſ. Bab. Wolle 50.—50,— Rheinmetall...—, Tbdo. Eiſen(Caro) 78,5073,.— EmagFrankfurt-- 0,270—.— Rheinelektr. Sta. 143.0141,5 TPhönix Bergbau 124,7 119,1Emaille St. Ullrich 46,90 47,—Rh. Maſch. Leud. 43,50ʃ44.— 3õ.— 104,0104.0 — 2 — — Rhein Ereditbank 133..133,0 1Berlin. Maſchb. 90,—68,25 Emaille Ullrich . 8 8 7. 8 Rhenania Aachen 80.0089.— Zellſt. Waldhof St 190,5190.03% D. Reichsanl. 0,7500,750 Riebeck Montan 155,5/152,2 LZuckerf. B. Wag. 102.5101,54½% 6 9.⸗Sch.——,. Rodberg Darmſt.—.—— Zuckerf. Frankenth 88,5086,—4% D. Schutzg, 08 3,25 9,40 TRüttgerswerke. 128,0127,5 Juckerf. Heilbronn 103,0102,5 4/ O. Schutzg. 14 8,35 9,40 Schlinck& C. Hbg.—.—— Zuckerf. Offſtein. 135,0130,0Sparprämie. 1919—..— Schnellpr. Frank. 60.5078,50 Zuckerf.Rheingau 100.0/100,95% Pr. Schatzanw.—.——. Schramm Lackf.. 70,2570,— ZJuckerf. Stuttgart—.—103,04% do do.——.— 4% Preuß. Konſ. 0,600—.— 800, 0,6 35% 10* 7 Ochthhſabrir Hehz 50, Freiverkehrs⸗Kurſe. huhfabri 5775.5770 Benz 5 Teenegen hele 506 9ears Güeſa rſe———.— depü el50— —.——— Mansſelber 124,8120,5 0— Feicoiw, Belgh..— Raſtalter Wacgon.—40— 4e/ Bapt. Eif Anl. 9888,060 . f6 8.„Oelf. 88,..* B. fich.Ind.Mainz 52.2552.— Feſtverziusliche Werte. 4% Bay. Pf. C. B.—.—.20 Ver. Ultramarinf. 146,0145,0 4¼% Mhm.1914—.——.—3¼7% 0—.— 1 20⁰ Ver. Zellſt. Berlin 108.0110,0/3%„ 51902—.——.— 4/ Heſſ.v. 89 u. 06 0,580—,— Vogtl. Maſch. St. 57,5060, 4¼%„ 1004/— 3/½, abgeſt.—,——.— Voigt& Häff. St. 113,0 111.55% Pt. Reichsanl. 0,607 0,625 3⁰%—.——.— Polthom. Seil.& 58,— 58.50 4% do unt. b. 1925—.———40 Säch. St-.19—.——.— Wayß& Freytag 136,0195,58% D, Reichsanl,—.——,4% Württ..1915 0,60 Berliner Börſe vom S. Oktober „Alctien. PAllg-Elettr.-Geſ. 162,0ſ139,5Deutſche Kall 120,2ʃ118,2 l. Werte 158,0151.0 Angle- Ct. Guano 89,(100.0 TDeutſche Maſch. 100,000,0 Barmer Bankver. 137,5137.0 Anhalt. Kohlene, 402,9.103.5 Deutſche Steinzg. 155.0151.0 IBerl. Handelsg. 234.0227.0 Annener Gußſtahl 375753J,—[Deutſche Wollw. 64.—65,75 TCom.-Privatb. 150.51478 Alhaffogz Zellſt. 140.0 142,2 Deutſch. Eiſenh. 82,2563.— IParmſt...⸗B. 234.5232,0 Augsb.,Nb.Naſch 101,5103,5 Donnersmarckh. I1Deutſche Band 183,7182.0 Balcke Maſchin.. ,——,— Dürener Metall 95,—91.— I0t. Ueberſee Br. 117.0116,7 Pamag, Meguin. 1Pürkoppwerke, 55,0 TSisc. Command. 175,5 171.0J, P. Bemberg„246.0215 90Honamit Nobei 140,2140.2 TPresdner Bank 155,0154.7 1Bergmann Elkt. 160,9159.5 Elberfeld. Kupfer—,— 1 Mitteld. Kredb. 137..137.00Verl.⸗Gub. Hut 224.7224.7) Eleltr. Lieferung. 145,5148,5 Reichsbank. 83 162.0159.7 TBerl. Karlsr. Ind 115,6117,6/1 Elttr. Licht u. Kr. 8 Bergw. 60 75 55. 64.—94.— — 7 Bin ürnberg 68,„—Eſchw. Bergwerk—,— Crausport-Altien. Bismarchütle—.—T0,G. Sarbenind. 25,0460, Schantungbayn.90ſ19,75TVochum. Gußſt. 159,5157,2 FeldmühlePapier 140,6/141.0 Allg. Eiſe Str. 171,0175,00Gebr. Böhler KCo.—,——, Felten& Guill. 156, — Eiſenbahn 180,0, Braunt. u. Brikets 150,6.156,5 R. Friſter.. 60.—.5 10 II A1 ct 1845 95,50Pr.⸗Beſigh. Oelſ. 85,— 30.— Fuchs Waggon 0,550 1 eutſch⸗Auſtra EBremer Vulkan, 74,2574,25[Haggenau.⸗A. 46,.—47,— 18 Südamerit 181 166,5 Puderus Eiſenw. 105,0102.]Gebhard Textil 94,6501,50 9 5 5 5 6 149.7/Chem. Heyden. 119,.7 116,01Gelſent. Bergw. 168,0,165,2 F4 8 0 840 9 70•5 Cbem. Geilenk..94,2804,78[Gelſent. Gußſtah. 35.—55.— Rolamd. Uinie 55 185.16220Chem. Albert. 143,014,[Cenſchow& Co. 74.507,50 WBetein Elbeſ 5101 7385 5 Concord. Spinner——101,0[German. Portl-3. 155.0152,0 n. Elbeſchiſf 78.2572.65 FPBaimler Motor, 89,.— 32,— Gerresheim. Glas 142,0142,0 Induſtrie⸗Aktien. L Oeſſauer Gas 151,0149,1 TGeſ.f. elkt. Unter. 180,8178,5 Accumulatoren.145,1145,2 LOtſch.⸗Luxemb. 159,0157,2 Gebr. Goedhardt 74,50/74,50 Adler& Oppenh. 128,1128,2 D. Eiſenb.⸗Signi. 102,0102,00Goldſchmidt, Th. 124.5 1 Adlerwerke.... 63,7585,75 JDeutſche Erdöl 170,0 170,2 Goerz C. P. 8,85/86,85 .⸗Gf. Verkhrsw.—,— Deutſch. Gußſtahl 100.0100,0[ Gothaer Waggon—,— — — Süddeutſch. Disc.—.— — 17.— Alexanderwert..62,5077,50 Deutſche Kabelw. 102,5 10²⁵0 Gritzner Maſchin, 121,0ʃ121/0 000,500 9 05 Humboldt Maſch. 64,5064,15 Siemens Elektr..— 61,2580,75C 8.* 8 7 8. 7 8. Grkrftw Mpm. 6/.——Toberſchl. E. Bed. 78.5078,50 Heldburg. 0— 60.— Gebr. Großmann 61.———LOberſchl. Eiſen. 74.—78,50 oe.113.(113,0 Grün& Bilfinger 119,5119,5 JOberſchl. Koksw. 125,7.126,7 Krügershall Hand 115.(115,0 Gruſchwitz Textil 75.—75,—Orenſt.& Koppel—.—124,0 Petersb. Int..60 5,60 Hackethal Draht 97.—02.—[TPhönix Bergö. 120.7118,7 Ronnenberg. 47⸗49.—— Halleſche Maſch. 151.7151.7 Rathgeber Wagg. 73,8573.— Ruſſenbank. 6,65 Hammerſ Spinn. 1170118,5.—.78,85 Sichel& Co....— Hannov M. Egeſt. J,5072,—[TRheinBraunkhl. 224,0228.7 Sloman Salpeter 70.— ann. Waggon 14,6515,—Rhein. Chamotte 73,—75,85 Südſee Phosphat 61.6265.— 900 0 6 185— 64.— ie RPE 37.50037,78 .⸗Wien Gum. 73,„—Rhein. Maſch Led. 44, 187 1 Harkort Bergwrk. 66,50ſ66,50 TRheinſtahl 159,0ſ156,5 G0, Reichs-u. Staatepap, Kabe n 0—3 Rhenania Chem. 79,—79,— 96,5096,30 zertmann Maſch, 43.—42,50 LRomb. Hütten. 14,— 14,150 555 Hedwigshütte.. 125.5 125.0 Roſitzer——. 92,—87.50 Reichsſchatz..V.577 0,85% Hicherte Balſtrn 78.54.0 Pgſiher Suder.„ 157425.700,501 885 5 95 2 5 Hindr.& Aufferm. 75, 215]TRütgerswerke. 128,0128.2 50% 3. Reichsanl. 9605 9897 Sic8 17 105—— 55 00 597 irſchberg Leder 105, ladetfurth. 177, 092„ 8„597 1oeſch Eſ. u. St 12,00145,) Ccru 189,0.18.0%0 D. Reichsan!.5900.500 THohenlohe-Wrk. 23,6022,75 Scheidemandel 40,5089,6530 625 90275,4% Peb. Kcnſols.51800,50) Phil. Holzmann. 135.7134,2 Schubert& Salz. 203,0202,52/% Prß. Konſols 9,615), Horchwerke.. 80,5087,75 TSchudkert& Co. 139,7137,6 6 9285 3— —.—.— 0 9 9* 9* PZiſe Bergbau. 166,0165,0TSiem,& Halste 202,2199,04/, Bayer. Anl. 0,6200,630 A. Judel& Co. 124.0f124,0 TSianer A0. 6,—69.80 5% C. Kapterunt 86,580 Gebr. Junghans 69,75100,0[Stettiner Vultan 64.1568,15 990 8— 12,8012,80 Kahla Porzellan. 94,—92,50 Stoehr Kammgru 175 8174,5 P55 alianl. 5,600 5,(50 Kaliw. Aſchersl. 146..(1412 Stoewer Nähm.. 9,50.89.— 8 oggenwert. 7,65 7,65 Karlsr. Maſchin.——43,75 Süudd. Immobil. 69,—65,— 50.0 S 7˙08 Kattowitz. Berg.—.——,— Teichgräber.—.——.— Sächſ. Vraun! 3 „ M. Kemp...——Teleph. Berüner 87.5068,— Landſch.Rogg..50].20 Klöcknerwerke.128, 125,20Thoerlerſabrit⸗t. 97.50.85.— b) Ausl. Reutenwerte. C. H. Kaorr. 129,5120,0Unionwerke Naſch—.—63,—%/ Mexikaner 50.——.— Kollm K Jourdan 73.—4.— Ber. B. Frif Gum. 74,—72,.—4½ Beſi Schatzu.—.— 23.15 Köln Rolkweiler 1469 15.Ber Chem,Charl. 126,0181.04% Goldrente 23.2523.— Gebr. Körting 67.2597.50 B. Ptſch. Nickelw. 172,5 172,7 4% cono Rte..25.30 Koſtheimer Kell.—80.50 S Glanöſtoff.Elb. 319.7315,04,%, Silberrte.—.— Koſſhauſer-Hütte 60 P. SchuhſPrns 06,6509— 4½% Papierrte———.— Launegen& Eo. 143,5 d63,5K Stablwo d. Jyp 175,0 190,0,4 TürtAb.-Anl. 18.25 15.38 Caurabiltte 16 /8, Ser lramarin 142.7 147,04%), Bagd E1l. 28.— 49.25 Wach. 169.16.04% 3 125.— 26.50 61,—59,25Wanderer⸗Werle 18% Türtlunif T Carl Lindſtröm 175,0 160,5 Weſer At-Gel. 19.0 4% Tur unn Ant 18.—..8 80 7* 5 8 0 Lingel Schuhfaor. 69,—78,50 LWeſtereg. Alkali 155,5.152,0———ꝗ— .Linte& Hoffm. 75,25(6,5%/ Wicing ⸗Cement./145 139,0 4% UStC-Nis Sudw Lorwe 4e Co 108,0 13),(ieslochronwar 10.7 107.0,,.S. 144 280 E. Loreng„ 106,0105,00Wittener Stahl 109,0107.5 40%„Goldrie 23,15 23 19 Tbotr.-Cen.00 Seittenerußſtabt 50,—(50.0 4%„ Kront. 24˙34 Miſhirn,., G. 28.50 5450 Weiß, Wugau. 8,—.50%½ Oe.M. Stb at.918 IMannesmann 150,6149,2Zellſtoſf Verein. 110,0 10%½5 5% Se.XSr04 9 Mech, Web, A5 1218 1450 Selitoſſ Waldhof 166.5,189.5 40% He. 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Teil, zwiſchen Spinnerei⸗ und Karlſtraße, II. Teil, und Buſſardſtraße, zwiſchen Karl⸗ 96) Karlſtraße, I. Teil, zwiſchen Spinnerei⸗ 77 ſofort geſucht. E. M. 6..6 ſtraße und dem ſüdlichen Baumgang, 7) Karlſtraße, II. Teil, zwiſchen ſüdl. und nördl. Baumgang, 8) Karlſtraße, III. Teil, zwiſchen nördlichem und Domſtiftſtraße im Stadtteil Sandhofen zu geeigneter Zeit herzuſtellen unter Beiziehung der Angrenzer zu den Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten gemäß den„Allgemeinen Grundſätzen“ vom 27. Juli 1909 in der Faſſung vom 11. Januar 1924. Zu dieſem Behufe ſind in L 5 der im Vollzug des O. Str. G. ergangenen Verord⸗ nung vom 19. Dezember 1008 Vorarbeiten vorgeſchrieben. Dieſe für iede Strate be⸗ ſonders aufgeſtellten Vorarbeiten, nämlich a) die Liſten der beitragspflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwan⸗ des, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebenen ſonſtigen An⸗ gaben, b) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, werben während 14 Tagen vom 10. Oktober 1926 ab im Rathaus N 1 bier beim Tiefbau⸗ amt 2. Stock, Zimmer 99, zur Einſicht öffent⸗ lich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer 4⸗ wöchentlichen Friſt, die am 10. Oktober 1926 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim hier geltend gemacht wer⸗ den. Mannheim, den 30. September 1926. Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung. Glaſer⸗ einſchl. Beſchlägarbeiten für Neu⸗ bau Wagenhalle mit Werkſtätten⸗ und Wohn⸗ gebäude für die Städtiſche Fuhrverwaltung. 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K ARR 1 iſt entrũtcbt von der Schonheit dun FRunu-Varzunumwad Wesen des guten Zuspruchs auf allgemeines Verlangen spricht die bekannte Schriftstellerin Frau Agnes Krägeloh, Köln vor ihrer SAbreise ins Ausland am Dienstag, den 12. Oktober, abends—10 Uhr, 35 letztmalig in diesem Jahre. Frauen-Vortrag EIAE VoIHäe 80 Thema: Die Pfiege und Behandlung der Frau in den Weehsellahren.— Krebserkrank⸗ ungen— Perioden-Störungen— Sexuelle Erkrankungen— Hysterie— Jugendsün- den— Die Nervosität der Frau, Blutar- mut, Bleichsucht und ihre Ursachen.— 5 8 EWas jede Frau wissen muß u. keine wein S 4 S— Welche Mädchen werden geheiratet. 85 EEEENMUBEl 5 3 5 müssen die jungen Mädchen von g 5555 SIder e wissen?— Gattenwahl, Ehe- IEI ſie ſind bei——§elack und Mutterschaft.— Ob Knabe oder von Be Qusalitat. Madchen?— Was getällt dem Manne am 8 7 SWeibe?— Die Ehe als Fessel— Wie be- 88— SLitiet man, Korpulena oder Magerkeit? EI Keuen———.— SSchönheitspflege.— Der Kampf gegen das 8 ——— Altern.— ., 0 Mur für Frauen u. Mädchen ber 16 Jabre. MANNTUEINA O5.“ geckelemarſtt. Karten Mk..—,.50 u..— inkl. Steuer, um jeder Dame Gelegenheit zu geben, sich, diesen hochinteressanten und lehrreichen Vortrag anzuhören, im Vorverkauf an der Tageskasse der Rosengartenverwaltungg täglich von—1 und—6 Uhr sowie an der Abendkasse ab 7 Uhr am Tage der Veranstaltung. Em104 Einzelverkauf dehwotringeratr, Waldhotstr. 6 Altes Rathaue F 1. 9 4* Heeke. am Wasserturm und an der Frledrlehebrüeke Sohwetzlngon, Bruonsal, Karleruhe, Offenburs, Lahr Llitbaien a. Au und Landau. Hauptnebestele-: N 1,%0(assermannhaus) Leenies. Jungbusehstr. 28, Parkring 1a, Aeerteidetr. 11 0 8* füazelxelkiuler. zsssrra, keusrtab, en atrabe K 1. Frledrlehebrücke, vor dem Hauptdahnhet Lahkkckk-BSeikarsteägxl. P. a e 4,irter. Die Vorträge der Frau Agnes Krägeloh sind nicht zu verwechseln mit anderen ähnlichen Veranstaltungen. So schreibt“ der Polizeiliche Medizinalrat Dr..: Es wüäre sehr zu begrüßen, wenn die Schrift- stellerin Agnes Krägeloh des öfteren der- artige Vorträge halten würde, die das All- gemeinwohl angehen und lediglich der Gesundheit dienen. Der Vortrag— in überaus fließender Sprache gesproche war außerordentlich belehrend und von hohem ethischen Wert. Einlaß 7, Beginn 8, Ende 10 Uhr Oeschätts-Erölinung. Freunden und Bekannten u. der verehrl. P Nachbarſchaft bringe ich zur Kenntnis daß wir am Samstag, den 9. Oktober 1926 die Wirtschaft U 5,1 mit Schlachtfest u. Konzert unter Mitwirkung des„Reichert-Doppelquartetts“ 15 eröffnen werden. Es ſoll unſer eifrigſtes Beſtreben ſein, unſere werten Gäſte mit prima Bier aus der Brauerei Durlacher Hof, gutgepflegten Weinen, reichhaltigen und prima Speiſen etc. zu bedienen. 9731 Simon Breiti lelceligiöse Gemeinde Mannheim Lonkeindeuaternatung mit Sdt Samstag, 9. Oktober. abends 8 Uhr, im Ballhaus, 7878 Wozu ihredemeindemitglieder einladet