— * —* Wontag, 11. Oktober Morgen⸗Ausgabe Preis 10 Menug 1926— Nr. 469 Neue MannheimerSeitung Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus 8 8 die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung Sneſene Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4-6, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer Heneral Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile fle Allden. Wieiger 0,40.⸗ ellamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Sdir ür verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Veilagen Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Keine Heimkehrylüne Wilhelms ll. Die Bedeutung des Art. 7 im Ausgleich Zu den verſchiedenen Meldungen, wonach der frühere Kaiſer plane, nach Deutſchland zurückzukehren und in Hom⸗ burg., d. H. Wohnung zu nehmen, erfahren wir: Bei den Verhandlungen über die finanziellen Probleme, die zwiſchen dem Kaiſer und Preußen ſchwebten, iſt von Wilhelm II. der Wunſch ausgeſprochen worden, eine Beſtim⸗ mung zu ſchaffen, auf Grund deren er ein Haus als eine Art Zufluchtsſtätte in Deutſchland erlange. Dabei hat er erklärt, daß eine ſolche Beſtimmung niemals in die Tat um⸗ geſetzt werden würde, da er nicht daran denke, nach Deutſchland zurückzukehren. Dieſe Beſtimmung iſt, da von Preußen hiergegen keine Bedenken gehegt wurden, ſchon vor etwa JFahresfriſt in den Vertrag aufgenommen worden. Dabei ſei bemerkt, daß das Schloß Homburg auch auf Grund des jetzt abgeſchloſſenen Vertrages nach wie vor Staatseigentum bleibt. Der Vertrag zwiſchen Preußen und den Hohenzollern konnte natürlich erſt abgeſchloſſen werden, nachdem der ehemalige Kaiſer ſeine Zuſtimmung dazu ge⸗ geben hatte. Um dieſe Zuſtimmung einzuholen, hatte ſich or etwa 14 Tagen Herr v. Berg nach Doorn begeben, wo er em Kaiſer über die Einzelheiten des vorgeſehenen Abkom⸗ mens ausführlich berichtete. Der Kaiſer ſoll über den Ver⸗ trag außerordentlich beſtürzt geweſen ſei, jedoch trotzdem ſeine Zuſtimmung zu dem Abkommen gegeben haben, weil er, wie wir aus unterrichteten Kreiſen erfahren, von dem Willen erfüllt war, die Verhandlungen nunmehr zum Ab⸗ ſchluß zu bringen. Mißtönige Vegleitmufik in Paris Vparis, 10. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Möglichkeit einer Rückkehr Wilhelms lI. nach Deutſchland bringt nicht allein die Preſſe aller Parteien in Aufruhr, ſon⸗ dern erregt auch in Volkskreiſen Senſatton. Ohne ſich um den Tatbeſtand ſelbſt zu kümmern, ſtellt man die Behauptung auf, daß der frühere Kaiſer Umſturzpläne ausgeheckt habe, deren Ausführung nach ſeiner Rückkehr ins Werk geſetzt werden ſoll. Man beurteilt die Lage gänzlich falſch und ſtellt Vergleiche an, die unzutreffend ſind. Es wird nämlich geſagt, daß Wilhelm II. nicht das Recht beſitze, Holland zu verlaſſen. Obwohl die Diplomaten genau wiſſen, daß die Rechtslage es dem Kaiſer geſtattet, holländiſchen Boden zu verlaſſen, wird in der Preſſe von einer Verletzung der getroffenen Vereinbarun⸗ gen und von einem drohenden Bruch des Verſailler Vertrags geſprochen. Man ſucht im Lager der deutſchen Rechtsparteien nach geheimen Drahtziehern, die jetzt an einer Störung der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherungspolitik arbeiten und den Kai⸗ ſer gewiſſermaßen in den Dienſt ihrer Manöver zu ſtellen ſuchen, indem ſie ihn veranlaſſen, nach Deutſchland zurück⸗ zukehren. In dieſem Zuſammenhang rollt man neuerdings die Kriegsſchuldfrage auf und glaubt nach der ev. Rück⸗ kehr Wilhelms II. nach Deutſchland den Auftakt zu einem Gerichtsverfahren, wie es der Verſailler Vertrag vorſchreibt, beginnen zu können. Zum Anwalt eines ſcharfen Vor⸗ gehens gegen die deutſche Regierung macht ſich der Leit⸗ artikler des„Journal des Debats“. Er ſchreibt:„Es liegt an den alliierten Regierungen, die in der Botſchafterkonferenz vertreten ſind, die Frage zu prüfen und ſich über die Schritte zu verſtändigen, die im allgemeinen europäiſchen Intereſſe geboten ſind. Die Rückkehr Wilhelms II. nach Deutſchland würde einen Skandal und eine Gefahr bedeuten. Wenn die Reichsregierung dies zuließe, würde ſie dadurch ſelbſt be⸗ weiſen, daß es ihr mit einer Annäherungspolitik nicht ernſt iſt. Dieſe merkwürdige Rückwirkung der Locarnopolitik muß in Frankreich einen Stillſtand in der Annäherungsbewegung herbeiführen. Auf jeden Fall ſind wir jetzt gewarnt, daß wir eine nicht wieder gut zu machende Unvorſichtigkeit begehen, wenn wir die Räumung des Rheinlandes beſchleu⸗ nigen wollten.“ Der poincariſtiſche„Intranſigeant“ ſchreibt:„Nach der Unterredung von Thoiry erklärte Streſemann, Deutſchland möchte, daß man ſeine Unſchuld am Kriegsausbruch prokla⸗ miere. Die Fortſetzung dafür iſt ganz von ſelbſt gekommen. Wenn Deutſchland unſchuldig iſt, ſo iſt auch der Kaiſer ein ehrlicher Mann und kann ſeinen Platz in der Welt wieder einnehmen. Dieſer Methode muß man vielleicht etwas anderes entgegenſetzen, als nur höfliche diplomatiſche Redensarten.“ 8 Zu den Vorſchlägen Jouvenels bezüglich der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung nimmt der „Vorwärts“ in ganz entſchiedener Weiſe Stellung. Das Blatt führt aus, daß die Wünſche de Jouvenels, wenn ſie auch keinen amtlichen Charakter trügen, doch zeigten, wie ſich gewiſſe fran⸗ zöſiſche Kreiſe eine Verſtändigung mit Deutſchland nur auf Deutſchlands Koſten denken könnten. Die„Germania“ weiſt darauf hin, daß gleichzeitig mit dem Artikel de Jouvenels im„Matin“ ein Artikel des„Newyork Herald“ bekannt werde, der ſogar noch weitergehende Zumutungen an Deutſchland ſtellt, namentlich was die militäriſche Kontrolle der weſtlichen deutſchen Gebiete anlangt. Die„Germania“ meint, daß es ſich hierbei offenbar um Aus⸗ ſtreuungen zu dem Zweck handle, bei der ins Auge gefaßten Verſtändigung möglichſt günſtige Bedingungen für Frankreich herauszuſchlagen. Der Kamyf um die Macht in Rußland Die ruſſiſche Regierung läßt folgende Meldung veröffent⸗ lichen: Das politiſche Büro des Zentralkomitees der Kommu⸗ niſtiſchen Partei der Sowjetunion ſtellte die Tatſache einer Verhöhnung der Parteidiſziplin durch die bedeutendſten Wer⸗ treter der Oppoſition feſt. Es wurde beſchloſſen, die Frage einer Auferlegung von entſprechenden Parteiſtrafen gegen Trotzki, Sinowjew und Piatakow der Vollverſamm⸗ lung des Zentralkomitees zu unterbreiten. Von unterrichteter Seite wird gemeldet: Da die Führer der Oppoſition unbeachtet des Redeverbots in die Arbeiter⸗ und Parteiverſammlungen weiter eindrangen, hat das Zen⸗ tralkomitee der Partei Sinowjew, Trotzki und Piatakow dem Parteigericht übergeben. Es kann mit der Ver⸗ ſchickung der drei Verhafteten nach Sibirien ge⸗ rechnet werden. In Leningrad, Omsk und Odeſſa ſind über 400 oppoſitionelle Parteimitglieder verhaftet worden. In In⸗ wanowo⸗Wosneſſensk iſt es bei einer Arbeiterverſammlung zu Zuſammenſtößen gekommen. In Kronſtadt ſind 2 Marine⸗ regimenter aufgelöſt worden, weil ſie ſich zur Oppoſition be⸗ kannt hatten. Tſchitſcherins Befinden Die Londoner Preſſe meldet, daß Tſchitſcherins Er⸗ krankung jetzt ſehr ernſthaft geworden ſei. Die Aerzte hätten ihn aufgegeben. Die deutſchen Eiſenbahnobligationen Der Quai'Orſay veröffentlicht eine offiziöſe Note, worin erklärt wird, daß in der Frage der Plazierung der deutſchen Eiſenbahnobligationen in Amerika die franzö⸗ ſiſche Regierung vor der amerikaniſchen Regierung nichts un⸗ ternehmen werde. Eine Rückſprache mit der amerikaniſchen Regierung über dieſe Angelegenheit liege im Rahmen des Möglichen, da die amerikaniſche Regierung um ihre Abſicht be⸗ fragt werden müſſe, bevor die Obligationen in Newyork ange⸗ boten werden könnten. Von der Havas⸗Agentur wird ein Telegramm aus Waſhington verbreitet, wonach vorausſichtlich in der nächſten Woche der Plan eines Verkaufs der deutſchen Eiſenbahn⸗ Obligationen dem amerikaniſchen Staatsparlament von Frankreich offiziell unterbreitet werde. Dem fran⸗ zöſiſchen und dem belgiſchen Botſchafter ſeien entſprechende Inſtruktionen zugegangen. Keynes zur Reparationsfrage Der engliſche Soziologe J. M. Keynes ſchreibt in„The New Republie“ zum Dawesplan:„Bisher ſtehen die Ein⸗ nahmen des deutſchen Budgets in vollem Einklang mit den Schätzungen der Daweskommiſſion. Der Plan arbeitet zur vollen Zufriedenheit, wie man erwartet hat. Die Schwierig⸗ keiten der Uebergangsperiode ſind überwunden.“ Keynes beweiſt, daß Deutſchland nicht nur ſeine Reparationszah⸗ lungen geliehen, ſondern in Ergänzung hierzu faſt dieſelbe Summe nochmals aufgenommen hat.„Praktiſch ſeien alſo die Gelder für Reparationszahlungen von ausländiſchen Geld⸗ gebern, hauptſächlich von den Vereinigten Staaten, einge⸗ gangen. Dabei würden keine tatſächlichen Werte angeſetzt. Niemand ſei um einen Pfennig reicher. Keynes fragt, wie lange das Spiel noch dauern ſolle. Die Antwort liege bei den amerikaniſchen Geldgebern. Der amerikaniſche Geldgeber müſſe bald antworten, und die amerikaniſche Oeffentlichkeit müſſe bald eine Löſung finden. Magoeburg vor dem Landtag Berlin, 10. Okt.(Von unſerem Berliner Vertreter.) In der Sitzung am Samstag hat der preußiſche Landtag die ſozialdemokratiſche Interpellation über Magdeburg behandelt. (Siehe den Vorbericht im Samstag⸗Abendblatt). Plenum und Tribünen waren zwar etwas ſtärker beſucht als gewöhnlich, allein ſchon während der Ausführungen des Abg. Kuttner begann die Aufmerkſamkeit erſichtlich zu erlahmen. Kuttner hielt es für ausgemacht, daß nicht Schröder es geweſen iſt, der die Juſtiz auf eine falſche Fährte lockte, ſondern daß umge⸗ kehrt die Organe der Juſtiz ſich dafür eingeſetzt haben, um eine vorgefaßte Meinung weiter zu verfolgen und Unſchuldige zur Strecke zu bringen. Das Vorgehen Hörſings charakteri⸗ ſierte der ſozialdemokratiſche Redner ſei eine ſelbſtloſe Ret⸗ tungsaktion für einen Unſchuldigen. Das iſt freilich eine leichte Art, ſich mit der grundſätzlichen Seite der Sache abzu⸗ finden. Auch der Vertreter des Zentrums fand nichts Tadelnswertes an der Rolle, die Hörſing geſpielt hat. Daß die Polizei formal nicht recht gehandelt habe, legt er den ver⸗ alteten Beſtimmungen der Strafprozeßordnung zur Laſt. Für den erkrankten Juſtizminiſter gab Staatsſekreaär Fritze eine umfangreiche Darſtellung des Unterſuchungsverfahrens gegen Schröder und Haas und des Diſziplinarverfahrens gegen Kölling und Hoffmann. Seine Ausführungen waren ein Muſter von Sachlichkeit und dürften nach mancher Richtung aufklären. Die Tätigkeit des vielangegriffenen Kommiſſars Tenhold erſcheint demnach in milderem Lichte. Er ſei zwar nicht gerade eine Zierde ſeines Berufes, aber andere als diſziplinariſche Verletzungen konnten nicht nachgewieſen werden. Am Montag ſoll nach der Beratung über das Fürſtenkompromiß die Ausſprache fortgeſetzt werden. Preſtigepolitił im Gerichtsſaal Aus der Praxis franzöſiſcher Militärgerichte in der Pfalz (Von ünſerem Pfälzer Vertreter.) Ein franzöſiſcher Adjutant„beehrte“ vor einiger Zeit die Wirtſchaft des Gaſtwirtes Groß in Kaiſerslautern mit ſeinem Beſuch. Er war ſtark betrunken, was bei franzöſiſchen Beſatzungsangehörigen in der Pfalz trotz des ſchlechten Frankenkurſes häufiger vorkommt, und benahm ſich recht merkwürdig. Er jonglierte in der Wirtſchaft mit Stühlen und beläſtigte die anweſenden Gäſte. Da man in der Pfalz betrunkenen franzöſiſchen Beſatzungsangehörigen nach den ge⸗ machten trüben Erfahrungen noch weiter aus dem Wege zu gehen pflegt, als den nüchternen, ließ man den betrunkenen Franzoſen gewähren, bis dieſer ein auf dem Gange ſtehen⸗ des Bierfaß ergriff und es auf die im Lokal ſitzenden Gäſte werfen wollte. Der Wirt hinderte ihn daran. Aus Wut darüber bombardierte der Franzoſe mit Biergläſern die Gäſte, die ſich zur Wehr ſetzten und, da ſie ſich nicht mehr anders zu helfen wußten, den rabiaten und betrunkenen Franzoſen an die friſche Luft ſetzten, wobei er einige blutende Verletzungen erhielt. Anſtatt daß der Adjutant wegen ſeines ungebührlichen Benehmens von der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörde beſtraft worden wäre, erſtattete dieſe auf die falſchen Anſchuldigungen hin, er ſei angegriffen worden, und habe in Notwehr gehandelt, beim franzöſiſchen Militärgericht An⸗ zeige, das, wie man das bei der franzöſiſchen Militärjuſtiz nicht anders gewohnt iſt, ohne weiteres den falſchen Anſchul⸗ digungen Glauben ſchenkte und gegen den Wirt Groß und drei der Gäſte, die dem Wirt beigeſprungen waren, den Ar⸗ beiter Friedr. Zott, den Bankbeamten Emil Lucas und den Schloſſer Adolf Heim, ſämtliche aus Kaiſerslautern, Anklage wegen„Violence volontäire“(abſichtlich Gewalttat) erhob. Bei der Verhandlung vor dem franzöſiſchen Mili⸗ tärgericht in Kaiſerslautern ergaben die eidlichen Bekun⸗ dungen der deutſchen Zeugen einwandfrei den oben geſchil⸗ derten Tatbeſtand. Den eidlichen Ausſagen der deutſchen Zeugen ſtanden die Ausſagen der franzöſiſchen Zeugen direkt entgegen. Was von ihnen zu halten war, geht daraus her⸗ vor, daß ein franzöſiſcher Zeuge ſogar behauptete, der Adju⸗ tat ſei garnicht betrunken geweſen, obwohl die eid⸗ lichen Ausſagen der anderen Zeugen, darunter des Servier⸗ fräuleins, das Gegenteil nachwieſen. Es kam deshalb bei der Zeugenvernehmung zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem franzöſiſchen Militärſtaatsanwalt und dem franzöſiſchen Rechts⸗ anwal! Bourthoumieur⸗Straßburg, der neben dem deutſchen Rechtsanwalt Dr. Führ und drei als Offizial⸗ verteidigern fungierenden franzöſiſchen Offizieren die An⸗ geklagten verteidigte. Der franzöſiſche Verteidiger aus Straßburg und Dr. Führ führten den Nachweis, daß ſich die Ausſagen des Adjutanten im Laufe der Vernehmungen und in der Verhandlung ſtändig änderten und widerſprachen und daß man auf den Ausſagen eines Betrunkenen keine Anklage aufbauen könne. Selbſt einer der als Offizialverteidiger fun⸗ gierenden franzöſiſchen Offiziere erklärte, es ſtehe außer Zweifel, daß der franzöſiſche Adjutant den Vorfall provoziert habe. Trotzdem wurden zwei der Angeklagten zu je 2 Monaten und 100 Franken Geldͤſtrafe verurteilt, die beiden anderen freigeſprochen. Mit der Verurteilung wurde die Schuld an den ſchweren Ausſchreitungen des franzöſiſchen Offiziers vor der Oeffentlichkeit auf unſchuldige deutſche Staatsbürger abgewälzt. Der Täter aber, der franzöſiſche Adjutant ging ſtraffrei aus; das gefährdete„Preſtige der franzöſiſchen Armee“ war mit Hilfe der franzöſiſchen Militär⸗ juſtiz durch dieſe Rechtsbeugung wieden Hgerettet. Was dieſem Fehlurteil des franzöſiſchen Militär⸗ gerichts, das ja nur eines von unzähligen anderen iſt, ſeine ganz beſondere Bedeutung gibt, iſt die Tatſache, daß es drei Tage vor den Germersheimer Bluttaten des Leut⸗ nant Rouzier gefällt wurde, worin der Beweis liegt, daß die franzöſiſche Militärjuſtiz in der Pfalz wie in der übrigen fran⸗ zöſiſchen Zone auch nach Locarno und Genf eine reine Zweck⸗ und Rachejuſtiz geblieben iſt, die mit einer Rechtsſpre⸗ chung nicht das Geringſte zu tun hat und die heute noch wie ehedem die franzöſiſche Zone zu einem„Friedhof der rheini⸗ ſchen Freiheitsrechte macht“. Man braucht nur dieſes neueſte, außerhalb der Pfalz kaum beachtete Schandurteil des franzöſi⸗ ſchen Militärgerichtes den in demgemeinſamen Aufruf des Reichskommiſſariats und der Rheinlandkommiſſion enthal⸗ tenen Verſicher ungen gegenüberzuſtellen,„Die(fran⸗ zöſiſchen) Juſtizbehörden werden die bei ihnen anhängigen Verfahren gemäß den geltenden Geſetzen regeln in dem ein⸗ zigen Beſtreben, die Wahrheit feſtzuſtellen“, und man wird er⸗ kennen, wie es mit der„Feſtſtellung der Wahrheit“ bei der franzöſiſchen Militärjuſtiz auch heute noch beſtellt iſt. Gleicht doch der Fall von Kaiſerslautern dem Germersheimer in der Methode der franzöſiſchen Militärjuſtiz wie ein Ei dem andern, nur in der Schwere der Tat des franzöſiſchen Offiziers und ihrer Folgen ſind die beiden Fälle verſchieden. In beiden Fäl⸗ len iſt der Franzoſe der Alleinſchuldige, hat die Zwiſchenfälle provoziert; in Kaiſerslautern in der Betrunkenheit, in Ger⸗ mersheim aus fanatiſchem Deutſchenhaß und im Siegerwahn, was noch viel erſchwerender iſt. Beide franzöſiſchen Offiziere haben nicht den Mut, für ihre Gewalttaten einzuſtehen, beide halten es mit ihrer Offiziersehre vereinbar zu ſchwindeln und zu lügen und„Notwehr“ geltend zu machen. Hier wie dort ſtellt man nicht die franzöſiſchen Offiziere als die einzigen Schuldigen vor Gericht, ſondern die angegriffenen Deutſchen, hier wie dort macht man aus den Klägern Angeklagte: in Kai⸗ ſerslautern den Wirt Groß und ſeine Gäſte, in Germersheim das eine der Opfer des Leutnants Rouzier, den ohne jede Ver⸗ anlaſſung von dem Franzoſen angegriffenen geſchlagenen und niedergeſchoſſenen Holzmann und ſeine drei Begleiter, die ſich dem Schickſal Holzmanns und Fechters, der Verhaftung, nur durch die Flucht aus der Heimat entziehen konnten. Hier wie dort baut man die Anklage auf den falſchen Beſchul⸗ digungen des Schuldigen aufl Das Fehlurteil des franzöſiſchen Kriegsgerichtes in Kai⸗ ſerslautern iſt die beſte Illuſtration zur Beurteilung des in dem gemeinſamen Aufruf enthaltenen Satzes, daß die franzö⸗ ſiſchen Juſtizbehörden kein anderes Beſtreben hätten, als die Wahrheit feſtzuſtellen. Was iſt Wahrheit bei einem franzöſi⸗ 1 Wachſende Beunruhigung in — Wohltat ſchläft gar leicht oft ein, waltung tätlich vergangen. lungen erhoben habe, habe ſi E Seite. Nr. 400 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabey * Montag, den 11. Oktober 1020 chen Kriegsgericht! Die Frage hat ein franzöſiſches Blatt, as„Journal des Débats“, alſo keineswegs ein Organ des inksblockes, beantwortet, das zuſammen mit einer großen Zahl anderer franzöſiſchen Zeitungen grundlegende Reformen des Militärjuſtizweſens im Innern Frankreichs fordert und das am 21. Auguſt 1025 ſchrieb:„Sobald die Frage geſtellt wird, ob eine Verurteilung nicht als eine Niederlage der militäri⸗ — Hierarchie und Autorität erſcheinen könnte, in eben die⸗ em Augenblick macht ſich beim Militärgericht der Korpsgeiſt eltend und nimmt eine ſo überragende Stellung ein, daß kein Platz mehr übrig iſt für die Wahrheit.“ Wenn das ſchon für die franzöſiſchen Militärgerichte im Innern Frankreichs gilt, um wievielmehr noch für die Kriegsgerichte im beſetzten Ge⸗ biet, dazu wenn es ſich um Deutſche handelt, durch deren Aus⸗ ſagen das„Preſtige der glorreichen franzöſiſchen Armee“ ge⸗ fährdet werden könnte. Was von der Rechtſprechung der fran⸗ zöſiſchen Militärgerichte in der franzöſiſchen Zone zu halten iſt, das hat vor nicht allzulanger Zeit vor dem Kriegsgericht Lan⸗ dau ein als Verteidiger aufgetretener franzöſiſcher Staats⸗ anwalt aus Straßburg in der breiteſten Oeffentlichkeit des Ge⸗ richtsſaales verkündet. Mit einem ſelbſt für einen franzöſiſchen Verteidiger nicht gewöhnlichem Freimute hat der Südfranzoſe eine Verteidigung auf die höhere Warte einer Anklage gegen as Syſtem der Militärjuſtiz erhoben und mit ſcharfgeſchliffe⸗ nen Waffen des Geiſtes eine Rechtſprechung gegeißelt, die nur auf Prämiſſen, Hypotheſen, Irrungen und Vermutungen be⸗ ruhe und völlig vergeſſe, daß es letzten Endes für ein Gericht doch um mehr als das Preſtige der Arm ee gehen müſſe, daß es ſich darum handle, Recht zu ſprechen über das Schickſal lebender Menſchen. 0 9* Germersheim Da das franzöſiſche Kriegsgericht in Landau und die franzöſiſche Militärpolizei ihre inquiſitoriſchen Unterſuchungs⸗ methoden über die ſog. Germersheimer Zwiſchenfälle fort⸗ ſetzen, ſahen ſich fünf weitere Einwohner von Ger⸗ mersheim gezwungen, aus Gründen ihrer perſönlichen Sicher⸗ heit das beſetzte Gebiet vorläufig zu verlaſſen, um der drohenden Verhaftung zu entgehen. Das Vorgehen der kransöſiſchen Militärpolizei iſt die beſte Wider⸗ legung des durch den unterſuchungführenden fran⸗ Böſiſchen Kriegsgerichtsrat verbreiteten Dementis, daß die Begleiter des verhafteten Holzmann, die Schloſſer Klein und Schardt, die als erſte Germersheim verlaſſen mußten, nur zu einer weiteren Vernehmung geladen geweſen ſeien, und daß ihre Verhaftung nicht beabſichtigt geweſen wäre. Es ſind bis ietzt im ganzen 11 Germersheimer Einwohner aus der Hei⸗ mat vertrieben worden. Infolgedeſſen iſt die Beunruhi⸗ gung der Germersheimer Bevölkerung weiter geſtie⸗ gen, da das Gefühl völliger Rechtloſigkeit immer ſtärker wird. Dem vom Verteidiger des verhafteten Holzmann und Bechter ſchon vor einer Woche geſtellten Antrag auf Haft⸗ entlaſſung iſt bis jetzt von dem franzöſiſchen Oberkom⸗ mandierenden der Rheinarmee, dem General Gouillaumat, Boch nicht ſtattgegeben worden. 405 **„ Ein franzöſiſches Urteil über Germersheim Der ſozialiſtiſche Abg. Uhry nimmt in dem franzöſiſchen BGewerkſchaftsblatt„Le Peuple“ zu den neueſten Zwiſchen⸗ fällen im Rheinland Stellung. Den zuſtändigen franzöſiſchen Stellen macht er zum Vorwurf, daß ſie bisher nichts getan 83 gegen die gefährliche und aufreizende Propa⸗ gan pertretenen a der in großer Zahl im Ofſizierskorps der Rheinarmee ranzöſiſchen Royaliſten und Chauviniſten, die durch ihre achenſchaften die deutſche Bevölkerung zur Ver⸗ Bweiflung brächten, und gegen nationale Gefühle aufreizten, einzuſchreiten. Die Zwiſchenfälle im vergangenen Sommer, die zu einer deutſchen Demarche der dortigen Garniſon provo⸗ tert worden, die aus Uebermut den von den Beſatzungs⸗ ehörden genehmigten Umzug der bayeriſchen Kriegervereine ſabotiert hätten. Der Held der jüngſten Vorkommniſſe, Leut⸗ mant Rou ier, der die Deutſchen niedergeſchoſſen habe, ſei einer der Haupträdelsführex der Zwiſchenfälle in dieſem Sommer geweſen. Um die gleiche Zeit habe in Worms ein Leutnant des 168. Infanterieregiments ſich ohne ſede Provokation an einem Beamten der deutſchen Stromver⸗ Der Platzkommandeur, bei dem ie zuſtändige deutſche Behörde in höflicher Form Vorſtel⸗ geweigert, den Leutnant zur Rechenſchaft zu ziehen. Uhry führt eine ganze Reihe von Bei⸗ pielen an und kommt insbeſondere hinſichtlich der Germers⸗ eimer Zwiſchenfälle auf Grund einer gründlichen Unter⸗ uchung zu dem Schluß, daß die ganze Garniſon ſich gegenüber der dortigen Bevölkerung in einer Weiſe benommen habe, die in unvereinbarem Widerſpruch zu den Tradi⸗ ionen der franzöſiſchen Armee ſtände. Es gebe nur ein ein⸗ ziges Mittel, dieſen Zuſtänden ein Ende zu bereiten: ſchleu⸗ nige Räumung des Rheinlandes durch die franzöſiſchen Denn wen'ge Menſchen dankbar ſein. 90 Das Archäologiſche Reichsinſtitut kommt nach Vaden? BVie unſer Frankfurter sp.⸗Mitarbeiter mel⸗ det, hat die badiſche Regierung dem Reichsinſtitut für Archäologie in Frankfurt ein Angebot auf Ueberſiedelung nach Heidelberg ge⸗ macht. Dazu wird uns folgendes geſchrieben: Archäologiſche Inſtitute gibt es außer in Athen und in Rom auf dem Kontinent nur noch in Frankfurt a. M. Adickes, der ſeinerzeitige bedeutende Frankfurter Bürgermeiſter, hatte es verſtanden, im Jahre 1903 dies Inſtitut nach Frankfurt zu bekommen. Urſprünglich im alten Senckenbergianum unter⸗ gebracht, wurde es wegen Raummangels in einem Privathaus notdürftig domiziliert. Trotzdem den Frankfurter ſtädtiſchen Behörden wiederholt bedeutet worden war, doch endlich für geeignete Räume zu ſorgen, die den wiſſenſchaftlichen Zwecken des Reichsinſtituts auch gerecht wurden, predigte man tauben Ohren. Man wurde in Berlin ſo verſtimmt, daß beim Aus⸗ wärtigen Amt ganz ernſthaft die Verlegung nach außerhalb ins Auge gefaßt wurde. Das badiſche Kultusminiſterium hat alle Schritte unternommen, das Archäologiſche Reichsinſtitut der Univerſität Heidelberg anzugliedern. Zur Beſchämung rankfurts iſt denn auch die badiſche Regierung wie die Hei⸗ elberger Univerſität zur Erfüllung aller Wünſche im In⸗ tereſſe der Arbeit des Inſtituts bereit. Das Archäologiſche Reichsinſtitut iſt für das geſamte weſt⸗ und füddentſche archäologiſche Arbeitsgebiet zuſtändig. Es ob⸗ liegt ihm die Fürſorge für die geſamte Vor⸗ und Frühgeſtal⸗ tungsſorſchung für die geſamte deutſche Rhein⸗ und Donau⸗ ſtrecke. Es unterſtützt wiſſenſchaftliche Forſchungen und Gra⸗ bungen, organiſiert ſelbſt beſondere Unternehmungen und be⸗ tätigt ſich literariſch durch periodiſche und zwangsloſe Ver⸗ öffentlichungen. Beſonders wertvoll ſind auch die Arbeits⸗ beziehungen mit der Schweiz, mit Frankreich, Belgien. Oeſter⸗ reich und England. Wertvoll iſt auch die größte, 4000 Bände der Vor⸗ und Frühgeſchichte umfaſſende Fachbibliothek, die lur allgemeinen Benutzung freiſteht. Der neue Ehef der Heeresleitumg Generalleutnant Heye Der Reichspräſident hat den bisherigen Kom⸗ mandeur der J. Diviſion in Königsberg, Generalleutnant Heye, zum Nachfolger des Generaloberſten v. Seeckt ernannt. E 9 Wilhelm Heye iſt am 31. Januar 1869 in Fulda geboren. 1888 trat er als Leutnant in das Infanterieregiment 70 ein. Nach Beſuch der Kriegsakademie wurde er 1901 in den Generalſtab berufen. Von 1901 bis 1908 tat er Dienſt bei der Schutztruppe, 1903 war er bereits Kommandeur des Infan⸗ terieregiments 74. Bei Ausbruch des Krieges bekleidete er den Poſten des Chefs des Generalſtabs der Heeresgruppe Woyrſch, den er bis zum September 1917 inne hatte. Bei Beendigung des Krieges wurde er von der Heeresgruppe Herzog Albrecht zum Chef des Generalſtabes des Feldheeres kommandiert. Nachdem er in den Jahren 1920 bis 1922 im Reichswehrminiſterium Dienſte getan hatte, übernahm er ſeinen bisherigen Poſten als Diviſionskommandeur in Königsberg. Heye erhielt im Auguſt 1916 den Pour le meérite und im Sommer 1918 das Eichenlaub dazu. Zur gleichen Zeit wurde er zum General befördert. General Heye war derjenige Offizier, der im Auftrage des damaligen Generalquartiermeiſters Groner dem Kaiſer mitteilte, daß er, Heye, die Garantie für eine geordnete Rück⸗ führung der Truppen aus dem Felde in die Heimat nicht übernehmen könne, wenn der Kaiſer nicht abdanke, Heye gilt als einer der tüchtigſten und befähigſten Offiziere des Heeres, Generaloberſt von Heeringen 7 Generaloberſt von Heeringen, vormaliger Kriegs⸗ und Staatsminiſter, erſter Präſident des Deutſchen Reichskrieger⸗ iſt am Samstag nachmittag in Berlin geſtorben. Joſias von Heeringen wurde am 9. März 1850 in Kaſſel als Sohn des Chefpräſidenten der Verwaltung des heſſiſchen Truppen und die Auflöſung der Interalliierten Kommiſſion, denn die Beſatzung des linken Rheinufers ſei als Garantie für die franzöſiſche Sicherheit abſolut wertlos. Im Hinblick auf die vorſtehenden Ausführungen Uhrys iſt folgende, von dem amtlichen Havasbüro aus Landau verbrei⸗ tete Meldung von beſonderem Wert. Leutnant Rou zier, der am 27. September in Germersheim, da er ſich im Zuſtand der Notwehr glaubte, von ſeinem Revolver Gebrauch machte, hat zu ſeinem Verteidiger den Pariſer Rechtsanwalt Jacques Maurice beſtellt, der ihn vor dem Kriegsgericht in Landau verteidigen wird, wo die Angelegenheit unterſucht wird. In gewiſſen politiſchen Kreiſen von Paris iſt das Gerücht ner⸗ breitet, daß die Unterſuchung des Militärgerichts über die Vorfälle in Germersheim die Feſtſtellung ergeben habe, daß das Auftreten des Leutnants Rouzier in gewiſſer Beziehung als provozierend bezeichnet werden müſſe. *+ 2 Der Femeausſchuß in München In der am Samstag fortgeſetzten Sitzung des Femeaus⸗ ſchuſſes des Reichstages bekundete Kriminaloberinſpektor Gla⸗ ſer, Päſſe auf falſche Namen ſeien durch Polizeipräſident Pöhner in etwa 20 bis 25 Fällen in der Zeit von 1919 bis Ende 1921 ausgeſtellt worden. Gegen Prof. Stempfli, den frü⸗ heren Redakteur des„Miesbacher Anzeigers“, der heute als Zeuge vorgeladen war, jedoch in einem beleidigenden Brief an den Ausſchuß das Erſcheinen abgelehnt hatte, wurde auf Be⸗ ſchluß des Ausſchuſſes Vorführungsbefehl für Montag er⸗ laſſen. Der als Zeuge geladene Oberamtmann Dr. Frick gab vor ſeiner Vernehmung eine Erklärung ab, in der er dem Ausſchußmitglied Levi das Recht abſpricht, als Richter aufzu⸗ treten, da er in einem Artikel im„Völkiſchen Beobachter“ des gemeinſten, vom feindlichen Ausland bezahlten Verrats be⸗ ſchuldigt werde, ohne daß er auch nur den Verſuch einer ge⸗ richtlichen Klärung unternommen habe. Der Zeuge betonte, daß alle Verbrechen nur auf das Verſagen der öffentlichen Ge⸗ ſetzgebung zurückzuführen ſeien. Die politiſche Abteilung habe ſich ausnahmsweiſe auch mit der Paßausſtellung befaßt. Wer den Paß für Ehrhardt ausgeſtellt hat, weiß er nicht. Die Wei⸗ terverhandlung wurde dann auf Montag vertagt. Fubiläum des Nationaltheater⸗Orcheſters Mit Beginn des neuen Spieljahres war es drei Mitglie⸗ dern des Nationaltheater⸗Orcheſters vergönnt, auf eine Bjäh⸗ rige Dienſtzeit und eine ebenſolange Mitgliebſchaft der Muſt⸗ kaliſchen Akademie des Nationaltheater⸗Orcheſters zurück⸗ zublicken. Es ſind dies die Herren Kammermuſiker Otto Richardt, Franz Pötzſch und Max Flechſig. Zu Ehren dieſer Herren und zu Ehren des Herrn Kammermuſikers Rich, Lorbeer, welcher nach einer 38jährigen Zugehörigkeit zum Orcheſter nunmehr in den verdienten Ruheſtand übergetreten iſt, veranſtalteten die Mitglieder des Orcheſters und der Muſikaliſchen Akademie vor kurzem einen geſelligen Aben d. Der erſte Vor⸗ ſitzende, Herr Sander, begrüßte die Erſchienenen aufs herz⸗ lichſte, insbeſondere den Herrn Intendanten Sioli, Herrn Ge⸗ neralmuſikdirektor Lert, Herrn 1. Kapellmeiſter Orthmann, Herrn Muſikdirektor Wernicke, als Ehrenmitglied der Muſi⸗ kaliſchen Akademie ſowie die ebenſalls erſchienenen Penſio⸗ näre des Orcheſters und gab hieran einen Ueberblick über den Werdegang und die Verdienſte, die ſich die Fubilare während ihrer langjährigen Mitgliedſchaft im Orcheſter und der Muſi⸗ kaliſchen Akademie erworben haben. Die Ausführungen des Redners gipfelten in dem Gelöbnis, dieſen Mitgliedern in ihrer Pflichttreue nachzueifern zum Wohle des Mannheimer Muſiklebens und der geſamten deutſchen Orcheſterkunſt. Als ſichtbares Zeichen ihrer Wertſchätzung wurde den Ju⸗ bilaren ein Ehrendiplom überreicht. Herrn Kammermuſiker Richard Lorbeer, deſſen Ver⸗ dienſte bereits gewürdigt wurden, ehrten die Mitglieder der Muſikaliſchen Akademie, in Anbetracht ſeiner hervorragenden künſtleriſchen Verdienſte und ſeiner tatkräftigen Mitarbeit als langjähriges Vorſtandsmitglied der Muſikaliſchen Akademie durch Ernennung zum Ehrenmitglied und überreichten ihm eine Plakette in Form eines Mozartkopfes mit entſprechen⸗ der Widmung. Der ſich hieran anſchließende heitere Teil des Abends wurde durch luſtige Vorträge und allerlei muſikaliſche Scherze ausgefüllt und bielt die Mitalieder des Orchers bis in die ſpäte Stunde recht fröhlich zuſammen. Allen Beteiligten werden Stunden wohl noch eiben. * Der Altmeiſter der deutſchen Pſychiatrie geſtorben. lange in ſchöner Erinnerung 2 Fideikommiſſes geboren. Er trat am 11. April 1867 in das Füſilier⸗Regiment Nr. 80 ein, dem er bis 1877 angehörte. In det. Im Jahre 1887 wurde Heeringen Major im Kriegs⸗ miniſterium, 1892 Abteilungschef im Großen Generalſtab, 1895 Oberſt und Kommandeur des Infanterie⸗Regiments Nr. 117, 1898 Generalmajor und Direktor des Armeeverwaltungs⸗ departements im Kriegsminiſterium. 1901 Generalleutnant, 1903 Kommandeur der 22. Diviſion. 1906 General der In⸗ fanterie und Kommandierender General des 2. Armeekorps. 1909 Staats⸗ und Kriegsminiſter. Als ſolcher hat er drei Heeresvorlagen im Reichstag vertreten, die von 1911, 1912 und 1913. Nachdem am 30. Juni die Militärvorlage an⸗ genommen worden war, trat Heeringen am 4. Juli von ſet⸗ nem Amte zurück und wurde als Nachfolger des Freiherrn von der Goltz zum Generalinſpekteur der zweiten Armee⸗ inſpektion(Berlin) ernannt. Am 7. Januar 1914 wurde er zum Generaloberſten befördert. Bei Ausbruch des Krieges erhielt Generaloberſt von Heeringen die Führung der linken Flügelarmee und warf mit dieſer in der erſten Feldͤſchlacht des Krieges die in das Ober⸗ elſaß eingedrungenen Franzoſen bei Mülhauſen auf Belfort zurück. Dann erfocht er Schulter an Schulter mit den Trup⸗ pen des Kronprinzen von Bayern den Sieg zwiſchen Metz und Vogeſen. Nach Belgien und Nordfrankreich herange⸗ zogen, griff er an der Aiſne in den Kampf der von der Marne zurückgehenden erſten und zweiten Armee ein und brachte den Angriff der zwiſchen beiden eindringenden Fran⸗ zoſen und Engländer mit Teilen ſeiner 7. Armee auf den Höhen ſüdlich Laon zum Stehen. Am 28. Auguſt 1916 wurde er zum Oberbefehlshaber der Küſtenverteidigung ernannt. Infolge Auflöſung dieſes Oberkommandos wurde er dann im September 1916 von der Stellung als Oberbefehlshaber ent⸗ bunden und am 18. November 1916 zur Dispoſition geſtellt. Heeringen, der im Dezember 1924 ſeine goldene Hochzeit feierte, hat 8 Jahre lang als erſter Präſident des deutſchen Reichskriegerverbands Kyffhäuſer, der deutſchen Kriegerwohl⸗ fahrtsgemeinſchaft und des preußiſchen Landeskriegerverban⸗ des gewirkt. Außerdem war er Ehrenbürger der Stadt Wiederaufrollung der Tangerfrage General Primo de Rivera hatte eine längere Unter⸗ redung mit den übrigen Miniſtern über die Tangerfrage. Der Zweck der Beſprechung war die Feſtlegung der Haltung Spaniens im Laufe der Verhandlungen, die mit Frankreich und England demnächſt beginnen werden. Der Pariſer Bot⸗ ſchaften Quinones de Léon wird in dieſen Tagen von Primo de Rivera und dem Außenminiſter genaue Inſtruktionen er⸗ halten, die ſeine Haltung in Paris in den Tangerverhandlun⸗ gen feſtlegen. Letzte Meldungen Grubenkataſtrophen — Dortmund, 10. Okt. Das preußiſche Oberbergamt teilt mit, daß geſtern morgen auf Zeche Proſper 10 in Bottrop auf der erſten Sohle in einem Schüttelrutſchen⸗Betrieb in Flöz Nr. 8 ein ſchwerer Bruch gefallen iſt. Von den an der Unglücksſtelle beſchäftigten ſieben Arbeitern ſind ſechs verſchüttet worden. Die Aufräumungsarbeiten ſind im Gange. Es iſt nicht damit zu rechnen, daß von den verſchütte⸗ ten Bergleuten einer lebend geborgen wird. Die Unterſuchung durch die Bergbehörde, die ſich an Ort und Stelle befindet, iſt im Gange. — Kapſtadt, 10. Okt. In einer Grube bei Dundee ereignete ten 11 Leichname von Eingeborenen geborgen werden. Auf das Leben der Eingeſchloſſenen beſteht keine Hoffnung mehr. Die Zahl der Opfer beträgt nach den letzten Feſtſtellungen 150, darunter zehn Weiße. Zunahme der Pockenerkrankungen in Paris — Paris, 10. Okt. Die Zahl der Pockenfälle in Paris hat in den letzten Tagen eine Zunahme erfahren. Während in der letzten Veröffentlichung von fünf Todesfällen und 29 ange⸗ meldeten Pockenerkrankungen berichtet wurde, ſind es nach der letzten Veröffentlichung fünfzig angemeldete Pocken⸗ und zehn Todesfälle. vorragende Pſychiater an der Univerſität in München iſt nach kurzem Krankenlager im 71. Lebensjahre geſtorben. Mit ihm iſt der Altmeiſter der deutſchen Pſychiatrie dahingegangen, der bis zu ſeinem Ausſcheiden aus dem Amte vor vier Jah⸗ ren eine außerordentlich fruchtbare wiſſenſchaftliche Tätigteit entwickelt hat. Die deutſche Forſchungsanſtalt für Pſychiatrie widmet Kraepelin einen Nachruf, worin ſie ihn als ihren großen ruhmreichen Führer bezeichnet, dem ein wahrhaft tragiſches Geſchick die perſönliche Vollendung ſeines Wirtens verſagt habe. „Die Geſellſchaft der Freunde Wilhelm Raabes“ hatte ihre diesjährige Tagung nach Stuttgart verlegt, der Stadt, in der Raabe von 1862 bis 1870 gelebt und gewirkt hat. Die Tagung war überreich beſucht von Raabefreunden aus allen Teilen des Reiches, auch Raabes Nachkommen, Fräu⸗ lein Margarete Raabe, Raabes Schwiegerſohn, Generalober⸗ arzt Dr. Waſſerfall und Raabes Enkelin Anna⸗Margret Fahrt zu Raabes feſtlich geſchmücktem Wohnhaus in der Her⸗ mannſtraße 11, in dem viele ſeiner Werke entſtanden ſind. In der nachmittäglichen Sitzung des Hauptvorſtandes wurde an Stelle des aus Geſundheitsrückſichten zurücktretenden Oberſchulrats Prof. Wilhelm Brandes der bisherige Schatz⸗ meiſter der Geſellſchaft Prof. Dr. Hans Martin Schultz⸗ Braunſchweig gewählt. Prof. Brandes wurde zum Ehrenvor⸗ ſitzenden ernannt. Den Mittelpunkt der abendlichen Feier bildete der Feſtvortrag von Prof. Oſtertag⸗Stuttgart, der zuſammen mit Prof, Brandes in engſtem Freundſchafts⸗ bunde zu Wilhelm Raabe geſtanden hatte. Sein Vortrag „Wilhelm Raabe und Schwaben“ zeugte von tieſſtem Ver⸗ ſtändnis und unendlicher Liebe für Raabes Schaffen. Der ſolgende Tag brachte einen Ausflug nach Ludwigsburg und Marbach, wo das Schiller⸗Nationalmuſeum beſichtigt wurde und wo zur allgemeinen Ueberraſchung Geh. Rat Prof. Dr. Otto von Guenther den Mitgliedern der Raabe⸗Geſellſchaft eine Sonderausſtellung von Briefen, Bildern und Zeich⸗ nungen Raabes zeigen konnte. Am Abend fand der offizielle „Feſt⸗Abend“ ſtatt, der als weſentlichſtes den Vortrag Dr. Heinrich Spieros„Raabe und Deutſchland“ bot. Er ſchilderte Raabe als den phraſenloſen, tiefſchürfenden deutſchen Dich⸗ ter, der heute und immer von Unzähligen als Meiſter der Sprache und der Form verehrt werden wird. Vorträge von Raabe⸗Liedern der verſchiedenſten Komponiſten und die Re⸗ zitation von Raahes„Elſe von der Tanne“ umrahmten die bedeutungsvolle Rede. Mit einem ſtimmungsvollen Aus⸗ flug nach Tübingen klang die Feier aus. 53 3 98* 40 iieeeee 2 2 2 Kaſſel. deſſen Reihen wurde er 1870 bei Wörth ſchwer verwun⸗ Behmes⸗Raabe, wohnten ihr bei. Die Einleitung bildete eine 65 3 1 7 9 ſich eine ſchwere Exploſion. Der Grubenſchacht iſt vollſtändig 5 zerſtört und die Bergarbeiter ſind verſchüttet. Bis jetzt konn⸗ ——————— 4 7 Nontag, den 11. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Sport und Spiel Der Mannheimer Syortwerbelag Ein voller Erfolg 6000 Feſtzugsteilnehmer. 20 000 Zuſchaner auf dem Spielplatz im Luiſenark. Hervorragende ſportliche Leiſtungen Die Bedeutung Mannheims als Sportſtadt iſt nicht nur in Süddeutſchland, ſondern auch im ganzen Reich bekannt und anerkannt. Vor allem waren es ſeither die Ruder⸗, Turn⸗ und Fußballvereine, die dieſe Tatſache, dieſen Ruf begründet haben. In neuerer Zeit haben ſich nun auch die Leicht⸗ und Schwer⸗ athleten, Radfahrer, Boxer, Ringer und Schwimmer unſerer Vaterſtadt einen Namen zu verſchaffen gewußt, durch Leiſtun⸗ en, die denen der erſtgenannten Vereine in nichts nachſtehen. on den ſporttreibenden Vereinen wurde immer mehr klar er⸗ kannt, daß die Pflege der Leibesübungen nicht nur auf eine kleine Intereſſengemeinſchaft beſchränkt bleiben darf, ſondern daß dieſelben Allgemeingut werden müſſen. Es ſetzte daher in allen Sportarten eine lebhafte Werbetätigkeit ein, die ein ſehr gutes Reſultat zu verzeichnen hatte. Hier waren in erſter Linie die Fußballvereine diejenigen, die den größten Erfolg für ſich buchen konnten. Dieſe über Erwarten, ganz unſerer heutigen Zeit angepaßten, überaus ſchnelle Entwicklung der Mannheimer Sportgemeinde erſtreckte ſich aber nicht nur auf die paſſiven Mitglieder, ſondern auch auf die Aktivität. Was ſich aber in nicht gleichſtarkem Maße entwickelte, war die Schaf⸗ fung von geeignetem Gelände zum Bau von Hallen und Spiel⸗ plätzen. Die Vereine konnten den plötzlich an ſie herangetre⸗ tenen Aufgaben nur teilweiſe gerecht werden, denn die heutige geldarme Zeit ließ eine völlige Ausſchöpfung der vorhandenen Derte nicht zu. Deshalb wurde der Ruf nach der Hilfe des Reiches, der Länder und der Städte, die ſich bis vor noch nicht allzulanger Zeit mehr als paſſiv verhalten hatten, immer drin⸗ gender, eindringlicher. Die maßgebenden Behörden verſchloſſen ſich der Dringlichkeit der Wünſche der Sportvereine keines⸗ wegs. Aber auch hier fehlte es zunächſt an den nötigen Hilfs⸗ mitteln, und was wohl die Haupturſache geweſen ſein mag: der Organiſator, die Führerperſönlichkeit mußte erſt gefunden werden. Doch es währte nicht mehr allzu lange und dieſe wurde in der Perſon von Erzellenz Dr. Ewald(Berlin) ge⸗ funden, der ſich mit einem Stab von hervorragenden Mitar⸗ beitern aus allen Sportlagern umgab. Durch die Bildung von Reichs⸗ und Landesausſchüſſen, denen ſich alsbald die Orts⸗ gruppen und Stadtämter für Leibesübungen und Jugendpflege der verſchiedenſten Städte Deutſchlands zugeſellten, kam all⸗ mählich Fluß in die deutſche Sportbewegung. Mit zäher Be⸗ harrlichkeit, ungeachtet der Angriffe von allen Seiten, haben es die führenden Männer verſtanden, Großes zu erreichen. Es darf und ſoll nicht verſchwiegen werden, daß aber noch Vieles bis zur Erreichung des geſteckten Zieles zu tun übrig bleibt. Auch in Mannheim verſchloß man ſich den Forderungen der neu erſtandenen Sportbewegung nicht, die wie eine Welle alles überflutete und unwiderſtehlich mit ſich fortriß. Trotz⸗ dem dauerte es reichlich lange, bis man endlich den beſtehen⸗ den Bedürfniſſen der Sporttreibenden Rechnung trug. Dann aber ging es in raſcher Folge vorwärts. Schulſpielplätze wurden geſchaffen, der Bau eines Stadions in Angriff ge⸗ nommen und Gelder zur Unterſtützung der Sportvereine ausgeworfen. Dieſe Errungenſchaften auf dem Gebiete der Verwaltung verdanken wir faſt ausſchließlich dem derzeitigen Vorſitzenden des Mannheimer Ortsausſchuſſes für Leibes⸗ übungen und Jugendpflege, dem Turnlehrer Ries, der in ſeltener Hingabe ſeinen Wirkungskreis aufnahm, ihm präg⸗ nante Geſtaltung verlieh, ihn ganz erfüllte. Die Herſtellung der Verbindung zwiſchen der Mannheimer Stadtverwaltung und den Sportvereinen einerſeits und den Sportverbänden untereinander andererſeits, iſt ein weiteres großes Verdienſt dieſes Mannes. Auch die Schaffung des jetzt ſchon traditio⸗ nell gewordenen Staffellaufes„Rund um den Friedrichs⸗ platz“ u. a. m. ſind ebenfalls ſeiner Initiative zuzuſchreiben. Durch die Abhaltung des Sportwerbetages aber krönte der Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege ſeine vielſeitigen Beſtrebungen. Der Ortsausſchuß rief und alle demſelben angeſchloſſenen Vereine leiſteten treue Gefolgſchaft. Hält die Entwicklung des Gemeinſchaftsſinnes auch in Zu⸗ kunft an, ſo braucht uns um den Erfolg nicht bange zu ſein. Der Gedanke zur Abhaltung eines Sportwerbetages wurde aus zweierlei Gründen geboren: 1. der Mannheimer Bevölkerung durch einen impoſanten Umzug aller aktiven Sportler und durch das kurze, aber alle Sportarten um⸗ faſſende Programm deutlich vor Augen zu führen, wie mäch⸗ tig ſich ſchon der Sinn für Leibesübungen entwickelt hat und ., das Erfaſſen all derer, die noch abſeits ſtehen. Es wäre weit eindrucksvoller geweſen, wenn das Verhältnis von Zu⸗ ſchauern und Aktiven umgekehrt gelautet hätte. Deshalb richtet ſich an euch Mannheimer, die ihr geſtern als Zuſchauer figuriert habt, die Bitte, daran zu denken, daß im Jahre 1928 in Amſterdam eine Olympiade ſtattfindet und daß wir, wollen wir dort in Ehren beſtehen, alle verfügbaren Kräfte aufbieten müſſen, um die in dieſem Jahre durch unſere überwältigen⸗ den Erfolge im In⸗ und Auslande auf uns aufmerkſam gewordenen Nachbarvölker und überſeeiſchen Länder, ſiegreich aus dem Felde zu ſchlagen. Deutſche Frauen und deutſche Männer, das iſt eure heilige Pflicht, deren Erfüllung euch nur wenig Mühe verurſachen, dafür aber reichen Gewinn bringen wird. Wenn eine ſportliche Veranſtaltung oder ein Umzug ſtatt⸗ finden ſoll, ſo braucht man dazu in erſter Linie ſchönes Wet⸗ ter. Auch der Ortsausſchuß für Leibesübungen und Jugend⸗ pflege mußte dieſen wichtigen Faktor für das Gelingen ſeines Sportwerbetages in Rechnung ſtellen. Und er hatte richtig kalkuliert. Ueber die ganze Woche, die dem großen Ereignis vorausging, herrſchte mildes und freundliches Wetter vor. Aber in letzter Stunde ſchien trotzdem alles zu Waſſer werden zu wollen. Am Samstagnachmittag fegte ein böiger und ſtet⸗ fer Wind durch die Straßen der Stadt und in der Nacht praſ⸗ ſelte ein ausgiebiger Regen auf die Dächer und Straßen der Stadt nieder. In banger Erwartung ſah man deshalb dem Sonntagmorgen entgegen. Jupiter Pluvius hatte jedoch ein Einſehen mit ſeinen braven Mannheimer Sportlern, überzog den Himmel mit einem blauen Feſtgewandt und ließ die Sonne in freundlich warmen Wellen die herbſtliche Natur durchfluten. So war es denn kein Wunder, daß ſich die Mann⸗ heimer Bevölkerung in erdrückender Fülle durch die Straßen bewegte und in dichten Reihen zu beiden Seiten des Wegs, den der Feſtzug nahm, Aufſtellung nahm und in froher Er⸗ wartung des kommenden Ereigniſſes harrte. Dank der muſter⸗ gültigen Organiſation wickelte ſich die Zuſammenſtellung des Feſtzuges reibungslos ab und pünktlich um 1 Uhr ſetzte ſich der rieſige Feſtzug unter den marſchfrohen und ſtimmungsvollen Klängen meh⸗ rerer Muſikkapellen in Bewegung. Dieſer war in ſieben Grup⸗ pen eingeteilt und ließ in der Mannigfaltigkeit der Sport⸗ arten keinen Wunſch offen. Die Spitze des mächtigen und farbenreichen Feſtzuges bildeten die Radfahrer⸗Vereine, die ein Plakat mit der treffenden Aufſchrift:„Wo bleibt die Rad⸗ rennbahn“ mit ſich führten. Einen beſonders guten Eindruck machten die Motorrad⸗ und Radrennmannſchaften der Firma „Opel“. An die Radſportvereine ſchloſſen ſich die Jugend⸗ pflegevereine an, die mit ihrem friſchen Geſang dem Feſtzug eine freundliche Note verliehen. Die Fußballvereine waren faſt in ihrer Geſamtheit vertreten, jedoch nicht ſo machtvoll, wie man dies hätte von ihnen erwarten ſollen. Nach den Turnern des Turngaues Mannheim der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, die ſich durch ihre ſtraffe Diſziplin auszeichneten, folg⸗ ten die Mannheimer Waſſerſportvereine, welche durch Mit⸗ führung von zahlreichen Fahnen und Wimpeln, von zwei Kanus und einer Gruppe von Riemen tragender Ruderern, dieſes Teil des Zuges ein eigenes Gepräge gaben. Mit einem friſchen Tannenreisbruch an dem auf mancher Wanderfahrt verwitterten Lodenhut, marſchierten die Wandervereine mit, ebenſo beteiligte ſich der Ski⸗Klub Mannheim⸗Ludwigshafen an dem Umzug. Den Beſchluß des faſt eine Stunde dauern⸗ den Vorbeimarſches machten die mit imponirender Wucht ein⸗ hergehenden Schwerathletik⸗Vereine. Nicht vergeſſen ſeien auch der Mannheimer Keglerverband, dem jüngſten Mitglied des Ortsausſchuſſes, der ſich mit einer 80 Mann ſtarken Gruppe an dem Feſtzug beteiligte. Nachdem die von einer dichten Menſchenmenge umſäum⸗ ten Straßenzüge paſſiert waren, nahmen die Feſtzugsteil⸗ nehmer auf dem Spielplatz des Turnvereins Mannheim von 1846 im Luiſenpark Aufſtellung. Der Vorſitzende des Orts⸗ ausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege, Turnlehrer Ries helt folgende Anſprache: „Leibesübung iſt Dienſt am Vaterland“, das ſei der Wahlſpruch unſeres heutigen Feſtes. Wir wollen mitarbeiten an der Geſundung unſeres Vol⸗ kes, das durch den Krieg und die Hungerjahre körperlich und ſittlich ſchwer zu leiden hatte. Wir wollen mitarbeiten an der Erziehung eines Geſchlechtes, das die ſittliche Kraft be⸗ ſitzt, ſich von dem volksvergiftenden Materialismus loszu⸗ reißen. Niemand wird bezweifeln, das die Not unſerer Tage eine Folge des verlorenen Krieges iſt. Mehr als 2 Millionen Tode ſind auf der Walſtatt geblieben. Schwer haben Ent⸗ behrungen und Sorgen an der Körperkraft unſeres Volkes gezehrt. Immer noch leiden wir unter Wirtſchaftskriſen, die es erſchweren, den Einzelnen Arbeit und Brot zu geben. Die Aufwendungen für Krankenverſicherungen ſind in den letzten Jahren von 600 Millionen auf 1 Milliarde geſtiegen, die Invalidität tritt nun ſoviel früher ein, daß der Reichszuſchuß um das Dreifache höher iſt und der Geſamtaufwand der ſo⸗ zialen Verſicherungen iſt ſeit 1913 von 1,4 Milliarden auf faſt 2,5 Milliarden angewachſen. Kein Mittel darf daher unbe⸗ achtet bleiben, das dazu angetan ſein könnte, uns aus dieſer Not heraus zu führen. Wir müſſen erreichen, daß die In⸗ validität wieder eine Reihe von Jahren ſpäter eintritt, der Familienvater für die Seinen Jahre länger als gegenwärtig ſorgen kann, daß die Zahl und Dauer der Krankheiten zurück⸗ geht, daß die großen Volksſeuchen Rachitis, Tuberkuloſe, Trunkſucht und Geſchlechtskrankheiten in einer wirklich wirk⸗ ſamen Weiſe bekämpft werden. In den Leibesübungen haben wir das wirkſame Mittel für die Geſundmachung des deutſchen Volkes; ſie ſind auch der einzige Erſatz für die hygieniſche und ſittliche Kraft des fortgefallenen Heeresdienſtes. 16 der hervorragendſten Ver⸗ treter der mediziniſchen Wiſſenſchaft Deutſchlands, Männer die ſeit Jahrzehnten auf ihrem Arbeitsgebiet als Hygieniker, als Phyſiologen, als Kliniker, als Chirurgen, als Kinder⸗, Nerven⸗ und Frauenärzte unbeſtrittene Autorität beſitzen, haben auf Anfrage hin den unverkennbaren Einfluß der Leibesübungen auf die Volksgeſundheit auf Grund ihrer Er⸗ fahrungen und Unterſuchungen beurkundet, allerdings unter gewiſſen Vorausſetzungen, die Leibesübungen müſſen in frü⸗ her Jugend einſetzen, beide Geſchlechter umfaſſen, bis in das reife Lebensalter hinein gepflegt und zielbewußt und ſach⸗ gemäß geleitet und betrieben werden. ir wenden uns daher in erſter Linie an die Jugend mit unſerem Mahnruf. Kommt zu uns, Füllt unſere Reihen, Ihr werdet bei uns alles finden, was eine nach Zufrieden⸗ heit ſtrebende Jugend bedarf. Wir wollen mithelfen, Euch zu arbeitsfrohen und tüchtigen Gliedern der menſchlichen Ge⸗ ſellſchaft machen. Dazu aber iſt in erſter Linie eine gute Ge⸗ ſundheit nötig zur Steigerung der Lebensfreude und Arbeits⸗ tüchtigkeit. Ihr findet in den Leibesübungen eine Willens⸗ ſchule, die euch den Blick öffnet für Verantwortung, Kame⸗ radſchaft und Pflichtgefühl. Aber auch an die, die ſich nicht mehr zur Jugend rechnen können oder rechnen wollen, ſei unſer Mahnruf gerichtet: Kommt zu uns und ſchafft euch einen Ausgleich gegen die körperſchwächende Berufsarbeit und gegen des Alltags Sorgen. Das Alter iſt kein Grund, um dem Turnboden fernbleiben zu müſſen und der vor⸗ geſchützte Mangel an Zeit iſt zu 90 Proz. ein Vorwand für Mangel an Energie. Leibesübungen müſſen zur täglichen Gewohnheit werden. Wir wenden uns aber auch an alle Behörden, die auf die Entwicklung unſerer Bewegung Ein⸗ fluß haben mit der Bitte um dem Mahnruf: Helfet uns. Die private Tätigkeit hat durch die Vereine und Ver⸗ bände zweifelsohne Großes geleiſtet. Aber es gibt auch für ſie Grenzen. Hier einſetzen iſt Pflicht des Staates, der Län⸗ der und der Kommunen, die an der Geſundheit, der körper⸗ lichen Kraft und der ſittlichen Stärke des deutſchen Volkes das größte Intereſſe haben müſſen. Wir freuen uns, feſt⸗ ſtellen zu können, daß man ſich dieſer Erkenntnis ſowohl in unſerem engeren Heimatland Baden, als auch in unſerer Vaterſtadt Mannheim nicht ganz verſchließt, und dennoch muß noch vieles geſchehen, bis der Geiſt unſerer Bewegung ſich in allen Amtsſtuben Eingang verſchafft hat. Deswegen gilt auch allen Behörden und ganz beſonders unſeren ver⸗ ehrlichen Stadtvätern der Ruf: Weg mit allen Hemmungen, wie ſie unerträgliche und unverſtändliche Beſteuerungen der Leibesübungen darſtellen. Neue Spielplätze ſind im Bau, wir haben ein ſchönes Schwimmbaſſin und verfügen über zahlreiche Turnhallen. Das genügt aber nicht; es muß auch dafür geſorgt werden, daß dieſe Stätten der Geſundung und des Frohſinus bevölkert werden. Darum weg mit allen Vor⸗ ſchriften, die dieſe Einrichtungen für die Benützung durch die Vereine teilweiſe illuſoriſch machen. Wir wollen auch mit Genugtuung feſtſtellen, daß die Stadt den Vereinen Bar⸗ mittel gewährt hat. Wir erkennen das dankbar an; aber wir bitten alle diejenigen Herren des Stadtparlaments, die aus Sparſamkeitsrückſichten gegen die Gewährung dieſer Mittel oder ihre Erhöhung ſind, zu bedenken, daß das Vorbeugen leichter iſt als das Heilen und daß Staat und Gemeinden an Kranken⸗, Irren⸗ und Siechenhäuſern und an Strafanſtalten reich ch einſparen, was ſie für Körper⸗ und Willenserziehung, für Volkskraft und Geſundheit ausgeben. Eine weitſichtige Gemeinde darf mit der Bereitſtellung von Uebungsſtätten und Barmitteln ihre Aufgaben nicht erfüllt ſehen. Sie muß nielmehr ebenſo ſehr für die inneren Vorbedingungen zur Förderung der Leibesübungen beſorgt ſein. Als ſolche ſind anzuſehen: guter nach wiſſenſchaftlichen Grundſätzen aufge⸗ Das Wichtigſte vom Sonntagſport Die Vorrundenſpiele um den D. F..⸗Pokal. Polizei⸗Sportverein Berlin Deutſcher Polizei⸗Handball⸗ meiſter. 5 Motorradrennen auf der Opelbahn in Rüſſelsheim: Iß⸗ linger Mannheim fährt die ſchnellſte Zeit des Tages. Deutſche Motorrad Straßenmeiſterſchaft: H. Ißlinger, Mannheim, Meiſter in der Klaſſe bis 175 cem. Das Krähbergrennen bei Frankfurt: Kimpel⸗Mannheim auf Bugatti fährt die zweitſchnellſte Zeit der Rennwagen. Die Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen wieder unentſchieden. Pferderennen im Reich. Dr. Peltzer in Wien bei einem Vorgaberennen geſchlagen. ———————————————— bauter Turn⸗ und Sportbetrieb nicht nur in den Schulen, ſondern auch in den Vereinen Ausbildung geeigneter Ver⸗ einslehrkräfte, Aufklärungs⸗ und Werbearbeit in der geſam⸗ ten Bevölkerung fachärztliche Beratung beſonders der Jugend und vieles mehr. Eine Reihe großer und kleiner Städte haben ſich dieſer Notwendigkeit nicht verſchloſſen und in den Stadtämtern für Leibesübungen Zentralſtellen geſchaffen, in denen alle An⸗ gelegenheiten der körperlichen Erziehung in den Vereinen bearbeitet werden. Daß die techniſche Leitung eines der⸗ artigen Amtes in den Händen eines Fachmannes liegen muß, der das geſamte Gebiet der körperlichen Erziehung in Schule und Vereinen beherrſcht, iſt doch eine Selbſtverſtändlichkeit und ſollte auch in Mannheim nicht anders ſein. Der heutige Feſttag ſoll aber auch den Vereinen Anlaß zu innerer Einkehr und eigener Prüfung dienen. Wir haben uns mit unſerer Vereinsarbeit eine große und hehre Aufgabe geſtellt und wenn wir heute von anderen Rechenſchaft ver⸗ langen, dann haben wir auch die Pflicht, uns ſelbſt zu prüfen. Groß iſt die Verantwortung, die die Vereine auf ſich nehmen, wenn ſie nach der Jugend rufen und ſie für mehrere Stun⸗ den in der Woche der elterlichen Aufſicht und der Gemein⸗ ſchaft der Familie entziehen. Vergeſſen wir nicht, wer er⸗ ziehen will, muß ſelbſt erzogen ſein. Rein und blank muß unſer Schild ſein, wenn wir unſere Jugend zu ſittlich ſtarken Männern und Frauen erziehen wollen. Aber auch einig müſſen wir ſein. Bekanntlich führen viele Wege nach Rom; keinem Verein oder Verband ſoll da⸗ her ſeine auf Tradition und Weltanſchauung ruhende Eigen⸗ art genommen ſein; wenn wir uns nur in dem einen großen Ziele finden und das iſt: Dienſt an unſerem Volk und Vater⸗ land. Faſſen wir unſere Wünſche, Hoffnungen und Ver⸗ ſprechungen zuſammen in den Ruf: Unſer geliebtes deutſches Vaterland, es lebe hoch. Begeiſtert ſtimmten die 20000 Anweſenden in dieſen Ruf mit ein und ſangen ſtehend und entblößten Hauptes das „Deutſchland⸗Lied“. Das nun nachfolgende auserleſene Programm erbrachte hervorragende ſportliche Leiſtungen die von dem beifallsfreudigen Publikum mit lebhafter Anteil⸗ nahme aufgenommen wurden. Für alle war in dem Pro⸗ gramm etwas enthalten, das ihn beſonders intereſſierte und ſo war es einfach unmöglich, daß Langeweile aufkommen konnte. Exakte Freiübungen der Turner des Turngaues Mannheim eröffneten den Reigen der ſportlichen Darbietun⸗ gen, denen die Rundgewichts⸗Uebungen der Schwerathletik⸗ vereine folgten. Mit großem Beifall wurden der Schulreigen und die ſchon an Artiſtik grenzenden Vorführungen der Rad⸗ fahrer⸗Vereine aufgenommen. In leichtem, graziöſem Tanz⸗ rhythmus führten die Turnerinnen des Turngaues Mann⸗ heim ihre gymnaſtiſchen Uebungen vor, die von großem Fleiß und Hingabe zeugten. Lebhaftes Intereſſe löſte die D...⸗ Staffel der Jugendͤpflege⸗Vereine aus, der ſich ein buntes Vielerlei im Ringen, Boxen, Gewichtheben und Radballſpiel anſchloß. Das Turnen der Rom⸗Riege(D...) am Barren und Reck ließ begreifen, daß dieſe Riege ſeinerzeit in Florenz ſehr gut abſchnitt. Anſchließend an das lebhaft applaudierte Tiſchſpringen des Turngaues Mannheim, liefen die Waſſerſportvereine eine 10 mal 100 Meter⸗Staffel, bei der ſich über de ganze Strecke ein erbitterter Kampf abſpielte, der erſt im Ziel entſchieden wurde. Ein Hockeyſpiel zwiſchen zwei Mannheimer Vereinen führte dem Laien die mannigfaltigen Schönheiten dieſes Mannſchaftsſpieles deutlich vor Augen. Die 10 mal 200 Meter⸗ Staffel der Leichtathletik⸗Vereine(D...) und das Turnen der Gauriege am Reck, Barren und Pferd nahmen die Zu⸗ ſchauer ganz in Anſpruch und dieſe kargten nicht mit dem ver⸗ dienten Beifall. Das zum Schluß des Programms ſtattfin⸗ dende Fußballſpiel zwiſchen einer Mannſchaft der Bezirksliga⸗ Vereine und einer Mannſchaft der Kreisliga⸗Vereine nahm, wie zu erwarten war, das zahlreiche Publikum beſonders ge⸗ fangen. Beide Mannſchaften führten ein wohldurchdachtes und reifes Spiel vor, das ſich würdig an die vorhergegangenen Darbietungen anſchloß und durch die überaus vornehme Spielweiſe Propaganda im wahrſten Sinne des Wortes wurde. Franz Freff. * -Mannſchaft— B⸗Mannſchaft:0(:0) Als Abſchluß des Sportwerbetages fand ein Propaganda⸗ ſpiel zweier Kuswahlmannſchaften des Gaues Mannheim auf dem Turnvsckinsplatz 1846 ſtatt. Die urſprünglich vorgeſehene Aufſtellung beider Mannſchaften hatte infolge verſchiedener Abſagen einige Aenderungen erfahren. So hatte beiſpiels⸗ weiſe Waldhof bis auf Samstag ſämtliche Spieler zurück⸗ gezogen und Vi..L. Neckarau mußte infolge Verletzung der Spieler Dern und Kaiſer auf dieſe verzichten. Bei der -Mannſchaft halfen ſogar zwei Spieler der Erſatzliga von Vif.L. Neckarau aus. Die Spielſtärke der beiden Mannſchaften repräſentierte ungefähr das Kräfteverhältnis zwiſchen Be⸗ zirksliga⸗ und Kreisligaklaſſe. Das wird auch durch das Reſultat ausgedrückt. Den Ausſchlag für den hohen Sieg der -Mannſchaft gab vor allem die beſſere Läuferreihe Eberle, Gaſt, Bleß und die reifere Spielkultur im Sturm Die An⸗ griffsreihe der B⸗Mannſchaft konnte ſich dagegen nicht durch⸗ ſetzen. In Anbetracht der kurzen verfügbaren Zeit und der einſetzenden Dunkelheit wegen mußte die Spielzeit weſentlich gekürzt werden. Nach ziemlich ausgeglichenem Spiel der erſten Hälfte hatte die A⸗Mannſchaft bereits durch Beck (.f..) und Zeilfelder(...) einen Vorſprung von:0, wo⸗ mit die Seiten gewechſelt wurden. Hernach erhöhte Zeilfelder auf:0. Bei dieſem Stande wurde der B⸗Mannſchaft ein Handelfmeter zugeſprochen, den Kohl(Vorwärts) nicht ver⸗ wandeln konnte. Spahr(08) hielt gut. Kurz vor Schluß ſtellte Zeilfelder das Endergehnis:0 her. Hering im Tore der-⸗Mannſchaft konnte die Erfolge des Gegners nicht ver⸗ hüten. Schiedsrichter Pfoſch(.f. R. Mannheim) leitete gut. S. Treffer fielen erſt in der zweiten Halbzeit. ten ſpielten in folgender Aufſtellung: im Innentrio überragte Beier. Einmal, als Kirſey einen Meter vor dem Tor freiſtand, rie (Tennis⸗Bor.); 1. Seite. Nr. 400 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. Oktober 1920 Zußball Vorrunde um den D. F..⸗Pokal Südoſtdeutſchland ſchlägt Süddeutſchland:0 * Breslan, 10. Okt.(Eig. Drahtbericht.) Die ſchleſiſche Metropole erlebte am Sonntag einen Sportgroßkampf, wie ſie ihn bis jetzt noch nicht ſah. Auf dem Sübparkſportplatz fanden ſich bei herrlichem Fußballwetter 18 000 Zuſchauer ein. Trotz der hohen Preiſe war ſelbſt die Tribüne aus⸗ verkauft. Von Beginn an herrſchte eine ſehr lebhafte Stim⸗ mung, die ſich naturgemäß ſteigerte, als die Schleſier nach der Pauſe in Führung gingen, ihren Sieg ſicher ſtellten und ſchließlich als Bezwinger des ſpielſtärkſten Verbandes den Platz verließen. Süddeutſchland, das im Frühjahr bereits Berlin und im September Mitteldeutſchland bezwang, kam auch gegen Süddeutſchland zu einem verdienten Sieg. Zwar war der Kampf im allgemeinen ausgeglichen, aber dank der beſſeren Arbeit des Sturmes hatte Sübdoſtdeutſchland die beſſeren Torgelegenheiten und gewann ſo verdient. Es muß ſelbſt zugegeben werden, daß Südoſtdeutſchland den Chancen nach ſogar mit einem:0 hätte gewinnen können. Die beiden Die Mannſchaf⸗ Süddeutſchland: Tor: Sindel(ASV. Nürnberg); Verteidigung: Wachtler(ASV.), Schmidt(Bayern München); Läuferreihe: Frey, Geiger(ASVV.), Nagelſchmitz(Bayern); Sturm: Scherm, Sorg, Liefermann(alle ASV.), Vallendor, Becker(V. f. B. Stuttgart). Südoſtdeutſchland: Ritzka(V. f. B. Gleiwitz); Krauſe(Alemannia Breslau), Koſſak(Cottbus 98); Rösler, Lehmann(Viktoria Forſt), Langner(V. f. B. Breslau); Fielſch, Arlt(Spfr. Breslau), Strzoda, Blaſchke(Breslau 08), Bergel(Schleſ. Breslau). Schiedsrichter war Birlem⸗Berlin. *. Weſtdeutſchland unterliegt gegen Noröbeutſchland:2 * Köln, 10. Okt.(Eig. Drahtbericht.) Das Bundespokal⸗ ſpiel in der rheiniſchen Domſtadt nahm den erwarteten Aus⸗ gang, denn ſelbſt in Weſtdeutſchland hatte man allgemein der eigenen Mannſchaft nur geringe Chancen gegeben und gerade am Rhein wird man mit den Leiſtungen der weſt⸗ deutſchen Elf zufrieden ſein. Der Kampf fand im Kölner Stadion vor 8000 Zuſchauern ſtatt. Man ſah anfangs ein ſchnelles, im allgemeinen verteiltes Spiel. In der vierten inute riß der Weſten durch Metzger, der eine feine Vorlage von links verwandelte, die Führung an ſich, aber ſchon eine Minute ſpäter holte ſich der Norden durch Warneke den Aus⸗ gleich. Derſelbe Stürmer ſpielte ſich in der 20. Minute ſehr gut durch, legte famos an Wolters vor und dieſer hatte es ziemlich leicht, den zweiten und ſiegbringenden Treffer für Norden zu verwandeln. Nach der Pauſe war der Norden dauernd überlegen. Auch die Rheinländer hatten jetzt eine Menge guter Torchancen, waren aber nicht entſchloſſen genug dieſe auszuwerten. Aller⸗ dings leiſtete das noroͤdeutſche Hintertrio vorzügliche Abwehr⸗ arbeit. Der Sieg in dieſem wechſelvollen Treffen fiel der glücklicheren Mannſchaft zu und dies war in dieſem Falle der Norden. Der Sieger hatte ſeine beſten Stürmer in Har⸗ der und Warneke, in der Läuferreihe war Eickhoff während der erſten Halbzeit ſehr gut, nach dem Wechſel aber ſchwach, Weſtdeutſchland beging in der erſten Halbzeit eine Menge taktiſcher Fehler. Läuferreihe und Verteidigung waren beſonders ſchlecht, dennoch zeigte die Mannſchaft ein ganz annehmbares Spiel, das nach der Pauſe ſogar recht gut wurde. Zimmerman n⸗Leipzig war ein guter Kampfleiter. Die Mannſchaften ſtanden: Weſtdeutſchland: Richards(Köln); E. Schröder(Köln), Flick(Duisburg), Heidtkamp(Düſſeldorf); Metzger, Rehkeſſel(Köln), Hutter „(Bonn), Seip(Düſſeldorf), Kielvernagel(Köln). Norddeutſchland: Blunk(Hamburger..); Beier (.S.), Müller(Vikt. Hamburg); Angſtein, Eickhoff(Vikt. Hamb)., Lang(.S.); Voß(Kiel), Brandes(Vikt. Hamb),, Harder, Wolpers(§...), Eſſer(Kiel). * 5 Brandenburg beſiegt den Baltenverband:0 Stettin, 10. Okt.(Eigener Drahtbericht.) 3500 Zuſchauer wurden im Stettiner Sportpark Lindemann Zeuge des Pokaltreffens Brandenburg gegen Baltenprovinzen. Wie im allgemeinen erwartet wurde, gingen die Reichshauptſtädter aus dieſem Treffen als Sieger hervor, wenngleich es ihnen auch nicht ſo leicht gemacht wurde, den Erſolg ſicherzuſtellen. Berlin trat in der angekündigten Aufſtellung an, lediglich Zetſche mußte durch Grenzel erſetzt werden. Der Baltenver⸗ band war dagegen gezwungen, zwei Erſatzleute einzuſtellen. Berlin ſpielte in der erſten Halbzeit mit Unterſtützung des ſehr tarken Windes und hatte ſo alle Vorteile für ſich, die auch weidlich ausgenutzt wurden. Das Spiel war zunächſt 10 Minuten lang offen. Dann ging Berlin zur Offenſive über und wurde klar überlegen. In der 2. Minute ver⸗ wandelte Sobeck nach ſchönem Zuſammenſpiel mit Grenzel zum erſten Male und 6 Minuten ſpäter ſiel durch Grenzel, nach einer feinen Vorlage von Ruch, das zweite Tor. Berlin hatte dann noch verſchiedene gute Chancen, aber der Wind vereiteäe alle Bemühungen. Die zweite Halbzeit bot ein ziemlich gleiches Bild. Die Balten ſpielten jetzt mit dem Wind und ſtrengten ſich ſehr an, um nun ebenfalls Erfolge zu erwirken, aber ohne das Reſul⸗ tate herauskamen. Berlin verteidigte gut und geſichert. In der Erkenntnis, daß die beſte Abwehr der Angriff iſt, beun⸗ ruhigten die Reichshauptſtädter den Gegner immer wieder durch ſchnelle Vorſtöße, die auch verſchiedene gute Torchancen brachten. Aber auch dieſe Gelegenleiten wurden verpaßt. —. ſchon alles Tor, aber der kleine Berliner ſchoß vorbei. Berlin Hätte mit einer höheren Torziffer gewinnen können, aber der Sturm verzettelte ſich zu ſehr in Einzelaktionen. Die beſten Leute des Siegers waren der Torwart Götze und der Läufer Eſchenlohr, bei den Balten gefielen beſonders Basko, Gel⸗ haar und der Stettiner Flaßhaar. Braumüller⸗München leitete das Treffen einwandfrei. Die Mannſchaften traten in folgender Aufſtellung an: 3 Brandenburg: Götze(Hertha⸗BSc.); Schiuherr, Brunke Eſchenlohr(T..), Mohnes(Norden⸗Nord⸗ weſt), Martwig(T..); Ruch, Sobeck(Hertha), Zetſche(Vikt.), Kirſey, Gülle(Hertha). Baltenverband: Gelhaar; Weinert(Königsberg), Flaß⸗ haar(Stettin); Kehlbacher(Königsberg), Matzkus(Königs⸗ herg), Biel(Stettin); Suckow, Stoewer 1(Stettin), Ehlert (Stettin), Pfeifer(Stettin(, Stöhr(Stettin). Verbanosſpiele im Rheinbezirk Spielvereinigung Sandhofen-F. Cl. Pirmaſens:2(:1) Einen recht abwechslungsreichen Kampf lieferten ſich die beiden Gegner in Sandhofen, der mit einer verdienten Tei⸗ lung der Punkte endete. Beide Mannſchaften zeigten recht ute Leiſtungen. Sandhofen war durch einige Erſatzleute enachteiligt, ſpiele aber ſehr eifrig. Sehr gut war das Ver⸗ teidigungstrio und der Mittelläufer Staatsmann. Im Sturme waren die beiden Außenſtürmer auf der Höhe, das Innentrio fand ſich nicht recht zuſammen und ſtartete oft zu ſpät nach dem Ball. Pirmaſens hat ſich wieder zu beachtens⸗ werter Spielſtärke entwickelt. Die Verſtärkung durch den Mittelläufer Hergert und den Halbrechten Wendling machte ſich bemerkbar. Ausgezeichnete Leiſtungen bot wieder N Zolper(Köln); Heuken(Eſſen), Schaub im Tore, der eine Niederlage verhütete. In der 1. Halbzeit hatten beide Parteien gleichviel vom Spiele. Schon bald nach Beginn ſchoß Hergert für Pirmaſens den Füh⸗ rungstreffer. Aber nicht lange darnach glich Weikel für Sandhofen aus. Kurz vor dem Wechſel ſchoß der Halbliake Weikel den 2. Trefſer für Sandhofen. Nach der Halbzeit drängte zunächſt Sandhoſen ſtark. den letzten 20 Minuten aber vollſtändig und erzwang durch Wendling den Ausgleich.:2. Das Spiel wurde von Herrn Brehm(.Cl. Bürgel) einwandfrei geleitet. S. Ergebniſſe im Reich Vorrunde um den D. F..⸗Pokal Breslau: Süddeutſchland⸗Südoſtdeutſchland 022. Stettin: Berlin⸗Nordoſtdeutſchland:0. Köln: Norddeutſchland—Weſtdeutſchland 21. Süddeutſchland Verbandsſpiele Bezirk Bayern. S. V. München 1860— V. f. R. Fürth :4.— Sp. Vg. Fürth— 1. F. Cl. Bayreuth:1.— 1. F. Cl. Nürnberg— Wacker München:3.— Schwaben Augsburg— F. Cl. Fürth:2. Mainbezirk. Viktoria Aſchaffenburg— Union Nieder⸗ rad:2.— Germania Frankfurt— F. S. V. Frankfurt:4. — Viktoria 1894 Hanau— Eintracht Frankfurt:2.— Rot⸗ Weiß Frankfurt— V. f. L. Neu⸗Iſenburg:2.— Offen⸗ bacher Kickers— F. C. 93 Hanau 00. Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: S. C. 05 Saarbrücken— Ein⸗ tracht Trier:0.— Haſſia Bingen— F. V. Saarbrücken:0. — 1. F. Cl. Idar—Wormatia Worms:1.— Alemannia Worms— Boruſſia Neunkirchen 11. Bezirk Württemberg⸗Baden: Union Böckingen— Phönix 2:2.— Sportfreunde Stuttgart— S. C. Freiburg Pferdeſport Rennen zu Frankfurt v. Opels Kairos mit Narr gewinnt das„Wäldchens⸗Rennen“. * Frankfurt, 10. Okt. ereignis, das„Wäldchens⸗Rennen“ führte über die auf deut⸗ ſchen Bahnen ſeltene Diſtanz von 3000 Meter und ſah den Opelſchen Kairos zum dritten Mal in ununterbrochener Reihenſolge auf dem Frankfurter Meeting als Sieger. Den Eindruck, den der ausgezeichnete Hengſt hinterließ war am Sonntag umſo größer, als er diesmal in der guten Sonnen⸗ blümchen einen würdigen Gegner ſehr leicht abfertigte. Sein Stallgefährte Manitou hatte zuerſt die Führung vor Sonnen⸗ blümchen und Taugenichts, während der Olympier am Start etwas zurückblieb. Bald aber ging der Weinberger an die Spitze und führte bis zur Gegenſeite, wo er allerdings mit ſeinen Kräften zu Ende war. Jetzt übernahm Sonnen⸗ blümchen die Spitze. Kairos hatte ſchon auf der Gegenſeite Boden gut gemacht, vor den Tribünen gelang es ihm an Sonnenblümchen vorbeizugehen und leicht zu gewinnen. Eine ſehr ſchwache Beſetzung hatte das Hauptrennen über die Sprünge das„Dr. Rieſe⸗Erinnerung, Jagdrennen“, das aus dieſem Grunde auch als erſtes Rennen gelaufen wurde. Von den drei Teilnehmern lagen zunächſt Cupido und Nain⸗Nain vorn. Cupido gewann dann leicht. Gallican hatte im letzten Teil des Rennens nichts zu beſtellen. Ergebniſſe: 1. Opanke⸗Jagdrennen. Ehrenpreis und 2700 Mark. 3200 Meter. 1. E. Bormes Woge(Keim); 2. Petrarca; 3. Teu⸗ felskerl. Ferner liefen: Diamant, Eſtino, Glücksſtunde, Meiſterin, Vergeßmichnicht. Tot.: 46:10; Pl.: 14, 12, 13:10. 4 2. Preis von Hochſein. Verkaufsrennen. Für Zwei⸗ jährige. 2500 Mark. 1200 Meter. 1. H. v. Opels Bri⸗ gitte(Narr); 2. Malve; 3. Meiſe. Ferner liefen: Sphaira, Scheidung, Panne. Tot.: 37:10, Pl.: 12, 11:10. 3. Verloſungs⸗Rennen. 3700 Mark. 1800 Meter. 1. Frau Dr. E. Lindenbergs Dollar(Göbl); 2. Luſtgarten; 3. O' Straßburg. Fernerliefen: Volmar, Naive, Energie, Minne⸗ ſänger, Seidenſchwänzchen. Tot.::10; Platz: 24, 27, 19:10. Wäldchens⸗Rennen. 10000 Mark. 3000 Meter. 1. H. v. Opels Kairos(Narr); 2. Sonnenblümchen; 3. Tauge⸗ nichts. Ferner liefen: Olympier, Manitou. Tot.: 27:10, Platz: 13, 13:10. * 8 8300 „ 4500 m. 1. F. Ruepprech 1 0 eiffert); 2. Nain⸗ Nain); 3. Gallican. Tot.: 21:10. 6. Abſchieds⸗Ausgleich. Ehrenpreis und 2200 Mark. 1450 Meter. A. Weber⸗Nonnenhofs Salta(Albers); 2. Roche⸗ belle; 3. Gio. Ferner liefen: Volker, Hilf Dir ſelbſt, Mira II, Blücher, Rolls, Tſcherkeſſin. Tot.: 69:10; Pl.: 18, „ 1510. Rennen zu Karlshorſt Ehrenfrieds Abentenrer mit Bismarck gewinnt den„Großen Preis von Karlshorſt“ Berlin, 10. Okt.(Eig. Drahtber.) Trotz des ungünſtigen Wetters, ein orkanartiger Sturm ſegte während des Nachmit⸗ tags über die Bahn, war die wichtigſte Entſcheidung der Herbſt⸗ ſaiſon der„Große Preis von Karlshorſt“, der über 21 ſchwere Hinderniſſe führte, ein voller Erfolg. Das Publikum hatte ſich trotz des Sturmes nicht abhalten laſſen, der wichtigen Entſchei⸗ dung beizuwohnen. Der ſportliche Verlauf der Rennen konnte durchaus befriedigen. Nach gutem Start ſetzte ſich Raubritter nach alter Gewohnheit ſofort an die Spitze, hinter ihm lag Abenteurer vor Immelmann, My Lord ll, Vonzalom, Lauta⸗ ret, Banco, Mainberg und Stummer Teufel. Raubritter ver⸗ größerte bald ſeinen Vorſprung auf etwa 30 Längen. Am Karlshorſter Sprung rumpelte Mainberg und verlor ſeinen Reiter. Raubritter führte unentwegt vor Abenteurer, My Lord II und Immelmann. An der Waldſeite ließ My Lord 11 nach, dafür kam aber Immelmann jetzt energiſch auf. Kurz vor der letzten Hecke war es mit Raubritter geſchehen, ſeine Kräfte waren verausgabt. Abenteurer bog als Erſter in die Gerade mit einem Vorſprung von 4 Längen vor Immelmann, hinter dem Raubritter, My Lord ll und Banco lagen. In den letzten Sprüngen war Abenteurer immer noch klar in Front vor Immelmann, der in der Flachen mächtig aufrückte. In einem aufregenden Endkampf gelang es Immelmann Aben⸗ teurer zu erreichen. Die beſſere Flachklaſſe von Abenteurer gab aber den Ausſchlag und mit Halslänge mußte ſich Immel⸗ mann geſchlagen bekennen. Ein gegen den Sieger wegen an⸗ geblicher Behinderung eingelegter Proteſt verfiel der Ableh⸗ nung. Ergebniſſe: 1. Glückskind⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige 3500 Mk. 9000 Meter. 1. J. Kühns Ludwig Thoma(M. Hertel). 2. Rückſicht. 3. Amaryllis. Ferner liefen: Athalberga, Ge⸗ Fafnir, Immer⸗Vorwärts, Dau. Tot.: 31:10; Pl.: 11, 2. Quilon⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 3000 Mk. 3400 Mtr. 1. W. v. Belows Wetterſcheide(p. Götz.) 2. Samburg. 3. Roſenkönig. Ferner liefen: Mundſchenk, Leſe, Centrifugal, Adolphus, Sheitan, Marquis. Tot.: 62:10; Pl. 17, 18, 18.10. 3. Immelmann⸗Hürdenrennen. 3500 Mk. 3000 Mtr. 1. Geſt. Weils Laufjunge(5. Kukulies.) 2. Wezna. 3. Luerezia. Ferner liefen: Conſul II Grand Mouſſeur, Countryſide, Esco⸗ rial, Alexander der Große, Firn. Tot.: 15:10) Pl. 11, 11, 13:10. atGroßer Preis von Karlshorſt. Ehrenpreis und 30 600 M. 6600 Meter. 1. Ehrenfrieds Abenteurer(Bismarch). 2. Im⸗ melmann. 3. Raubritter. Ferner liefen: Bauco, My Lord II, Vl 15, 14, J01 Mainberg, Lautaret, Vonzalom, Stummer Teufel, Tot.: 29:10; Pirmaſens dominierte in (Eig. Drahtbericht.) Das Haupt⸗ 5. 7500. Rennen. Flachrennen. Für zwei und Dreijäbrige Ehrenpreis und 14000 Mk. 1200 Meter. 1. A. Schumanns Schneeballl(Dreißig). 2. Feenkönigin. 3. Sennerin. Fer⸗ ner liefen: Maifahrt, Oſtrau, Siegeszug, Graue Theorie. Tot.: 355:10; Pl. 42, 17, 57:10. 6. Ziethenhuſar⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 3500 Mk. 4000 Meter. 1. Ch. v. Arnims Niederwald(“). Herder). 2. At⸗ lantic. 3. Mellaroſa. Ferner liefen: Laffete, Cleopatra, Sturm, Lemmel, Savoyard, Valuta. Tot.: 31:10; Pl. 15, 13:10. 7. Volkano⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3500 Mk. 1. Ritt⸗ meiſter W. Ruprechts Partie(Malé). 2. Mirko. 3. Jilderim. Ferner liefen: Rom, Oberjäger, Petronius, Princeß Frohſinn, Campanula, Oſiris. Tot.: 68:10; Pl. 23, 24, 26:10. Rennen zu Köln a. Rh. v. Oppenheims Mah⸗Jong mit Varga gewinnt den„Preis des Winterfavoriten“. Köln, 10. Okt.(Eig. Drahtber.) Der erſte Tag des Köl⸗ ner Herbſtmeetings war von denkbar beſtem Erfolg beglei⸗ tet. Durch die Teilahme einer Reihe von erſtklaſſigen Pfer⸗ den aus der Hoppegartener Trainingzentrale kam in die Rennen etwas friſcherer Zug. Das Hauptintereſſe der zahl⸗ reichen Beſucher konzentrierte ſich natürlich auf den mit 27 000 Mark ausgeſtatteten„Preis des Winterfavyriten“ über 1400 Meter, in dem der Oppenheimſche Mah Jong mit einem überlegenen Sieg ſeine Stellung als augenblicklich beſter deutſcher Zweijähriger erneuerte. Tullus Hoſtilius war am Start ſehr nervös und brach mehrmals weg. Als das Band fiel kamen Augenweide, Tullus, Hoſtilius und Mah Jong am beſten weg. In der Geraden bog Augen⸗ weide vor Tullus, Mah Jong und Fockenbach ein. Innen ſtieß Eiſenkanzler vor und behinderte Augenweide. Etwa gleichzeitig erreichte Mah Jong die Spitze und gewann nach kurzer Aufforderung das Rennen mit drei Längen. Eiſen⸗ kanzler und Augenweide wurden zum Schluß nicht mehr ſcharf ausgeritten. Ergebniſſe: 1. Fama⸗Rennen. Für Zweijährige. 3500 M. 1000 Mtr. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Madame Pompadour(Varge), 2. Lieſerer, 3. Truchſeß. Ferner liefen: Heimatliebe, Lux, Marino, Pfalzgraf, Parteigetriebe, Georgette, Glockengießer, Sepp, Clauswalde. Tot. 25:10, Pl. 13, 14, 19:10. 2. Calveley⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3500 M. 3000 Meter. 1. A. Stocks jr. Lola(Hartmannsheim), 2. Falke, 3. Flink Adda. Ferner liefen: Erp, Myrte, Beethoven. Tot. 80:10, Pl. 17, 17:10. 3. Chammant⸗Rennen. 8000 M. 2400 Meter. 1. Geſtüt Mydlinghofens Freilicht(Blume), 2. Salzig, 3. Kronos. Fer⸗ Palamedes, Hans Günther. Tot. 41:10, Pl. 20, 15:10. 4. Kirſchblüte⸗Jagdrennen. 5000 M. 3700 Meter. 1. O. Blumenfeld und R. Samſons Tornado(Hauſer), 2. Lavaletta, 3. Prinz. Ferner liefen: Regatta, Mutterlos, Die Zuverſicht, Iwan. Tot. 17:10, Pl. 14, 16, 22210. 5. Preis des Winterfavoriten. Für Zweijährige. Ehren⸗ preis und 27 000 M. 1400 Meter. 1. Freih. S. A. v. Oppen⸗ heims Mah⸗Jong(L. Varga), 2. Eiſenkanzler, 3. Augenweide. Ferner liefen Fockenbach, Turnierdame, Tullus Hoſtilius. Tot. 28:10, Pl. 13, 30, 13:10. 6. Franz Egon Metternich⸗Rennen. 6000 M. 1600 Meter. 1. Geſt. Weils Sinir(Tarras), 1. P. Mülhens Marienburg (Hayne), 3. Saturn. Ferner liefen: Hermoder, Froher Mut, 2 Zwirns Bruder, Geiſel. Tot. 25, 17110, Pl. „23, 20:10. 7. Hammurabi⸗Ausgleich. Ausgleich 8. 3000 M. 1400 Meter. 1. S. Weinbergs Endymion(Hauer), 2. Mohawk, 3, Ajax. Ferner liefen: Maraſquino, Louiſiana, Aſparagus, Im⸗ patiens, Fits and Starts, Selbſtbeſtimmung, Lump, Blocks⸗ berg, Fegefeuer, Miami, Jobbe, Tönnisheide. Tot. 68:10, Pl. 30, 55, 91:10. Motorſport Motorraörennen auf der Opelbahn in Rüſſelsheim Ißlinger⸗Mannheim auf Horex fährt die ſchnellſte Zeit des Tages Zu den Motorradmeiſterſchaften von Heſſen und Heſſen⸗ Naſſau, die der Frankfurter Motorrad⸗Klub auf der Opel⸗ bahn bei Rüſſelsheim austragen ließ, waren nur 8000 Zu⸗ ſchauer erſchienen. Die Abwicklung a9 etwas ſchleppend vor ſich, der gebotene Sport war bis auf die Beiwagenklaſſen ausgezeichnet. Beſonders zeichnete ſich Ißlinger⸗Mannheim auf Horex durch waghalſige Fahrt auf laubüberſchütteter Bahn aus. Er fuhr zeitweilig über 120 Kilometer Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit. Er ſiegte, trotzdem er durch Kerzen⸗ defekt ſofort nach dem Start eine volle Runde verloren hatte. Sämtliche Rennen gingen über 30 Kilometer. 755 Ergebniſſe: Beiwagenklaſſe: 1. Karrer⸗Frankfurt(Bücker) 20:22. Beiwagen bis 350 cem: 1. Lohmann⸗Frankfurt(Royal Enfield) 22:32,2. Motorräder: bis 175 cem: 1. Friedrich⸗Tſchopau(D. K..) 17:43; 2. Sourdot⸗Paris(Monet Guyot) 18:02. Bis 250 cem: 1. Hyronimus⸗Erlangen(Ermag) 17:24; 2. Fr. Ißlinger⸗Mannheim(.S..) 19:55; 2. Becker⸗ Wiesbaden(Klotz) 20:54. Bis 350 com: 1. Katz⸗Oberohme(Ardie) 17:10,03; 2. (A. J..) 18:26; 3. Frantzen⸗Köln(Im⸗ peria). Bis 500 cem: 1. Michel⸗Wiesbaden(.M..) 16•03; 2. Engler⸗Schotten(.M..) 16:23; 3. Schrauth⸗Frankfurt (Güldner) 16:25. Bis 1000 cem: 1. Ißlinger⸗Mannheim(Horex) 9 15:41,4(beſte Zeit des Tages); 2. Engel⸗Darmſtadt. Athletik Deutſches Meiſterſchafts⸗Mannſchaftsringen Noch immer keine Entſcheidung Kreuänach, 10. Okt.(Eigener Drahtbericht.) Nachdem ſchon der Vorkampf in Nürnberg zwiſchen dem Sportklub Maxſtadt⸗ Nürnberg und dem A. S. V. Kreuznach 03 mit:7 Punkten unentſchieden ausgegangen war, brachte auch der heutige Kampf in Kreuznach, der vor 8000 Zuſchauern zum Austrag kam, keine Entſcheidung, denn wiederum lautete das Ergebnis unentſchieden:7, ſodaß die beiden Mannſchaften jetzt mit 14:14 Punkten gleich ſind und auf neutralem Platz noch einmal einen Entſcheidungskampf austragen müſſen. Nürnberg ſiegte im Fliegen⸗ und Leichtgewicht entſcheidend. Leucht fertigte Marx in.25 durch Armſchlüſſel ab und Sperling beſiegte Baruch durch Armſchlüſſel und Nackenhebel in 15:15. Die Kreuznacher gewannen im Bantam⸗Gewicht kampflos, da Schumacher ohne Gegner war. Bräun ſiegte im Mittelgewicht gegen Froſch durch Armflachgriff in:40. Die Kämpfe in den übrigen Klaſſen en⸗ deten unentſchieden und zwar Wohlrab⸗Nürnberg gegen Frey⸗ Kreuznach im Federgewicht, Pohlmann⸗Nürnberg gegen Julius Baruch⸗Kreuznach im Halbſchwergewicht und Döppel⸗Nürn⸗ berg gegen Müller⸗Kreuznach im Schwergewicht. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Berantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und 005 in Vertretung ranz Kircher.— Ger und alle ebrige: Franz Kircher. aelen N. B. SiBe.. — 0 4 Montag, den 11. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeltung(Morgen⸗Ausgabe) 6. Seite. Nr. 40 7 Balkonprümerung Mannheim 1926 5 In der Turnhalle des Realgymnaſiums wurde geſtern vormittag 11 Uhr die diesjährige Balkon⸗ und Fenſter⸗ ſchmuchp rämiierung unter einer über alles Erwarten ſtarken, Beteiligung der hieſigen Bevölkerung abgehalten. Der Andrang zu der kleinen Feſtlichkeit war ein ſo großer, daß die Turahalle nicht alle Preisträger faſſen konnte. Daß der Ge⸗ danke der Balkon⸗ und Fenſterſchmückung, wodurch das Stra⸗ ßenbild der Stadt eine weſentliche Verſchönerung erfuhr, auf ſo fruchtbaren Boden fiel und bei allen Balkonbeſitzern einen ſo lebhaften Anklang fand, war hoch erfreulich. Hoffentlich hält dieſes Intereſſe auch weiterhin an, ſodaß auch im nächſten Jahre wieder eine große Anzahl von Preiſen verteilt werden kann. In dieſem Jahre waren es 381 erſtee und 450 zweite reiſe, die verteilt wurden und in hübſchen, gut kultivier⸗ ten Pflanzen, mit denen die Stirnſeite der Turnhalle von der Stadtgärtnerei hübſch dekoriert war, beſtanden. Daß die Prä⸗ miierung in ſo wirkungsvoller Weiſe abgehalten werden konnte, iſt das Verdienſt der Stadtverwaltung, die durch Stiftung der Preiſe die Feier ermöglichte. Es war im Herbſt 1913, als die letzte Preisverteilung ſtattfand. Die dies⸗ jährige Veranſtaltung war daher mehr ein Verſuch. Da er über alles Erwarten gut gelang, ſo werden nächſtes Jahr Maßnahmen getroffen, die eine beſſere Abwicklung der Preis⸗ verteilung ermöglichen. In Vertretung des Oberbürgermeiſters, der die idealen Beſtrebungen der Balkonſchmückung jederzeit förderte und un⸗ terſtützte, war Beigeordneter Loeb erſchienen. Ferner waren anweſend die Stadträte Landtagsabg. Haas, Ludwig, Süß und Braun und vom ſtädtiſchen Nachrichtenamt Regie⸗ rungsrat Dr. Hofmann, ferner der Verbandsvorſitzende Fritz Kocher, die Vorſtandſchaft der Bezirksruppe Mann⸗ heim des Verbandes Badiſcher Gartenbaubetriebe und der Vorſitzende des Gartenbauvereins„Flora“, Herr Nic. Roſen⸗ kränzer. Die ſtädtiſche Gartenbauverwaltung vertrat der ſtädt. Gartenmeiſter und Stadtobergarteninſpektor Kirch⸗ berg, der ſich das Hauptverdienſt um die Veranſtaltung er⸗ worben hatte. Gärtnereibeſitzer Jacob Fuhr begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere die Vertreter der Stadtgemeinde und gab alsdann ſeiner Freude über die reiche Balkon⸗ ſchmückung der Stadt Ausdruck. Stadtobergarteninſpektor Kirchberg * alsdann einen kurzen, inſtruktiven Vortrag über das egießen der Zimmer⸗ und Balkonpflanzen, ein Kapitel, auf dem immer ſehr viel geſündigt wird. Tatſache iſt und bleibt, ſo betonte der Redner, daß das richtige Be⸗ gießen eine Kunſt iſt, die der Berufsgrätner als auch der Pflanzenliebhaber nur im Laufe der Zeit durch Belehrung, Uebung und Erfahrung erlernen kann. Daß die Pflanzen neben Licht, Luft, Wärme und Nahrungsſtoffen auch der Feuch⸗ tigkeit bedürfen, iſt bekannt. Für das Beſtehen der Pflanzen⸗ welt iſt Waſſer ſowohl im flüſſigen Zuſtande als auch in Dunſt⸗ form unerläßlich. Das in der Natur vorkommende Waſſer iſt von ſehr verſchiedener Beſchaffenheit und ſeine Auswahl, ſo⸗ weit man es zum Gießen von Pflanzen gebrauchen will, durch⸗ aus nicht gleichgültig. Man unterſcheidet hartes Waſſer, d. h. ſolches, das u. a. viele Kalk⸗ und Magneſiumſalze enthält und weiches Waſſer, das weniger feſte Beſtandteile aufweiſt. Erſteres kann bisweilen, wenn es viele mineraliſche Subſtan⸗ zen enthält, zum Begießen der Pflanzen gänzlich untauglich ſein. Am geeignetſten für die Pflanzenkultur iſt das ſoge⸗ nannte Meteorwaſſer, das iſt Regen⸗ und Schneewaſſer, Städliſche Rachrichten Beiſetzung Major Bayers Zu einer eindrucksvollen Feier geſtaltete ſich am Sams⸗ —— tag nachmittag die Beiſetzung des 1916 im Weſten geſallenen Majors Bayer. Der Herbſtwind fegte durch die Bäume, als ſich punkt 4 Uhr der impoſante Trauerzug unter Voran⸗ tritt der Kapelle Mohr nach der Leichenhalle in Bewegung ſetzte. Der Kapelle folgten Abordnungen der Pfadfinder, der Stahlhelm, der Jungdeutſche Orden, der 112er Verein Heidelberg, der 112er⸗Verein Mannheim und ſonſtige Mili⸗ tärvereine, der Reſerveoffizierverein, die Skagerrak⸗Runde und der Deutſche Offiziersbund. In der Leichenhalle war der Sarg zwiſchen brennenden Kerzen, mit Kränzen und Blumen geſchmückt, aufgebahrt. Neben der Ehrenwache der Pfadſinder ſtellten ſich die Fahnenabordnungen mit ihren umflorten Fahnen auf. Unter der Trauerverſammlung ſah man neben mehreren früheren Oſfizieren in Uniform einen Vertreter des finniſchen Ge⸗ neralſtabs, Oberſtleutnant Duombo. Unter Harmonium⸗ begleitung ſang Frau Stoll Hillers„Ich weiß, daß mein Erlöſer lebt.“ Prälat Bauer ſprach das Gebet und ſegnete den Sarg ein. Der Geiſtliche zeichnete darauf ein liebevolles Bild des Gefallenen. Maſor Bayer iſt 1916 bei Noveaut den Heldentod geſtorben. Zuerſt nahm man an, er ſei in franzöſiſche Gefangenſchaft geraten, denn man fand ihn erſt nach ſechs Monaten. Solange war er unbeerdigt. Er war durch das Verſehen eines deutſchen Poſtens erſchoſſen wor⸗ den. In der Folge lag ſeine Leiche an drei Orten begraben. Und nun naht Major Bayer ſeiner vierten Ruheſtätte und tut den letzten Gang zum Elterngrab. Liebe Kameraden, ihr ſeid mit mir der Anſicht, daß man die Toten da beerdigen ſoll, wo ſie gefallen ſind. Aber in dieſem Falle, in dem die einzige Schweſter des Heimgegangenen den Wunſch äußerte, daß die Leiche ihres Bruders in heimatlicher Erde beigeſetzt werde, iſt es begreiflich. Nun kann auch der Wunſch des Gefallenen, daß man, wenn er gefallen ſei, komme und ihm Blumen aufs Grab lege, erfüllt werden. Prälat Bauer ſprach dann über den Lebensgang Major Bayers, über den wir bereits in Nr. 463 der„...“ berichtet haben. Wir ſind hierhergekommen, fuhr der Geiſtliche weiter fort, den Toten zu ehren., Warum? Weil er heldenhaft gekämpft hat und dabei den Heldentod fand. Wollen wir dieſen Heldentod richtig erfaſſen, ſo dürfen wir die Vaterlandsliebe nicht ver⸗ geſſen. Und für ſein Vaterland zog Bayer ins Feld. Heute kann er uns zurufen: Für euch, für eure Mütter und Kinder zogen wir in das Feld. Das iſt der walre Begriff der Vaterlandsliebe. Laſſen wir uns durch unſere trübe Zeit den Mut nicht trüben. Schauen wir auf unſere Soldaten. Für ihre Tapferkeit müſſen wir ihnen danken. Unſer Toter ruft uns zu: Seid auch in Zukunft immer dankhar. Seid einig und bleibt treue Kameraden und liebt euer Vaͤterland! Der Geiſtliche ſprach das Vaterunſer. Dann klang Frau Stolls Sopran durch den ſtillen Raum:„Ruhe ſanft in Gottes Frieden“, das da endet mit dem Gelöbnis:„Unſere Liebe zieht über Tod und Grab hinaué“ Pfadfinder hoben dann den Sarg, dem der Geiſtliche vorausſchritt, auf die Schultern. Unter den Klängen des Chovinſchen Trauermarſches zog der Zug in der vorigen Auſſtellung zur letzten Ruheſtätte Major Bayers. Während der Sarg in die herbſtliche Erde ſank, wirbelten die Trom⸗ meln, krachten die Salven und klang die alte Klage über das oſfene Grab:„Ich hatt' einen Kameraden, einen beſſern find'ſt du nit..“ Nach dem Gebet und der Einſegnung des Grabes folgten dann überaus zahlreiche Kranzniederlegungen. Für den Deutſchen Offiziersbund ſprach Oberſt Ru dolf, nach ihm der Vertreter des finniſchen Generalſtabs, Oberſtleutnant Dnombo: Am 25. Februar 1915 traf im Lockſtädter Lager das Luft, Kohlenſäure, Ammoniak und Salpeter enthält, wo⸗ durch die Vegetation günſtig beeinflußt wird. An zweiter Stelle ſteht das Flußwaſſer, das lufthaltig und weich und um ſo beſſer iſt, je weiter es von ſeiner Urſprungsſtelle ent⸗ fernt geſchöpft wird. Am ungeeignetſten iſt im allgemeinen Brunnen⸗ oder Grundwaſſer, das meiſt hartes Waſſer und daran erkenntlich iſt, daß es beim Waſchen die Seife ſchwer zum Schäumen bringt und daß Hülſenfrüchte beim Kochen nicht recht weich werden wollen. Das Mannheimer Lei⸗ tungswaſſer, das ja auch Brunnen⸗ bezw. Grundwaſſer iſt, beſitzt dieſe üblen Eigenſchaften bekanntlich nur in gerin⸗ gem Maße, und iſt daher für die Pflanzenkultur ganz gut verwendbar. Der Vollſtändigkeit halber ſei noch das Teichwaſſer erwähnt, das durch die Einwirkung der Sonne und den reichen Gehalt an tieriſchen und pflanzlichen Beſtandteilen oft einer wahren Düngerbrühe gleichkommt. Was die Waſſertem⸗ peratur aubelangt, ſo ſoll dieſe im Sommer der Luftwärme möglichſt nahe kommen, im Winter aber die Raumwärme um einige Grad überſteigen. Iſt dies nicht der Fall, ſo iſt der Unterſchied durch Beigabe von erwärmtem Waſſer aus⸗ gleichend. Mehr als 18—20 Grade ſoll im Winter die Waſſer⸗ wärme jedoch nicht betragen. Zu kaltes Waſſer verurſacht Wachstumsſtockungen od. ſonſtige Störungen. Das dem Blumenliebhaber oft unerklärliche Abfallen von Blättern und Blütenknoſpen mitten in der Wachstumsperiode iſt größten⸗ teils auf jene Fälle zurückzuführen. Beim Gießen kann nicht nach einem beſtimmten Rezept oder Schema verfahren werden. Als erſter Grundſatz gilt, nur dann begießen, wenn die Pflanze wirklichtrocken erſcheint; niemals aber, wenn die Erdoberfläche noch feucht oder gar naß iſt. Das bekannte Sauerwer den der Erde hat als Urſache ebenfalls zu reichliche Waſſerkultur. Das auffallend geringe Gewicht eines Pflanzentopfes zeigt⸗Waſſerbedürfnis an. Iſt Trockenheit feſt⸗ geſtellt, ſo begieße man gründlich. Das Waſſer muß den ganzen Erdballen durchziehen und am Ueberſchußabzugsloch hinauslaufen. Bei einem nur oberflächlichen und flüchtigen Begießen bleiben die tiefer liegenden Wurzeln unberührt. Hinſichtlich der Gießzeiten ſollte nicht nach Belieben ver⸗ fahren werden. Im Sommer wähle man die frühen Morgen⸗ oder Abendſtunden, da das Waſſer dann erfahrungs⸗ gemäß weit erfriſchender auf den pflanzlichen Organismus einwirkt, als wenn in den heißen Mittagsſtunden begoſſen wird. Zum Schluſſe ſeines mit großer Auf⸗ merkſamkeit aufgenommenen Vortrages behandelte der Vor⸗ tragende ſodann noch die Dunggüſſe, das Abregnenlaſſen und das Ueberſpritzen der Pflanzen. Nach den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausfüh⸗ rungen begann die Verteilung der Preiſe, die bei allen Anweſenden Freude hervorrief. Als erſte Preiſe kamen gut kultivierte ſchöne Edeltannen und Phönixpalmen und als zweite Preiſe blühende Pflanzen zur Verteilung. Der bei der Verteilung entſtehende ſtarke Andrang war in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß alles nach vorne drängte, um möglichſt zuerſt ſeinen Preis zu bekommen. Im nächſten Jahre werden Vorkehrungen getroffen, damit ſolche Mißſtände unterbleiben. Im übrigen aber möchten wir nicht verfehlen, der Stadtverwaltung, dann den Kommiſſions⸗ mitgliedern und nicht zuletzt den Beamten der Stadt⸗ gartenverwaltung für ihre uneigennützigen Bemü⸗ hungen im Intereſſe der Verſchönerung des Stadtbildes Dank und Anerkennung zu zollen. ch. eine Jünglingsſchar aus dem hohen Norden ein. Dieſe Schar Jünglinge, die Finnen waren, wurden von dem Manne empfangen, an deſſen Grab wir ſtehen. Major Bayer bildete dieſe Fünglinge aus. Aber er war nicht nur der Gründer dieſer Schar, ſondern er war damit der Begründer der finniſchen Freiheit. Seine Blicke richteten ſich nach dem hohen Norden, wo er einen freien Staat ahnte. Wohl war der Weg lang und ſchwierig, aber er ſah ſein Ziel immer vor ſich winken. Das gab ihm Kraft, und er gründete auf Veranlaſſung des Kaiſers das königlich preußiſche Jäger⸗ bataillon 27. Dieſes Bataillon zog gegen die Ruſſen, die Todfeinde Finnlands. Und wenn die andern die Köpfe ſchüttelten, trug Major Bayer den Kopf immer hoch und war immer bereit, den rechten Weg zu zeigen und zu finden. Dieſer Mann konnte aber leider ſelbſt nicht die Früchte ſeiner großen Arbeit ſehen. Perſönlich kam er nie zurück. Aber deshalb ließ er ſein Bataillon doch nicht aus den Augen. Im Geiſte war er immer bei ſeinen 27. Jägern. Sein Ziel wurde erreicht. Das Bataillon erfüllte ſeinen Zweck bei der Befreiung Finnlands. Die Dankbarkeit dafür hat im finni⸗ ſchen Volk ſtarke Wurzeln geſchlagen. Ich überbringe hier⸗ mit die Grüße des Jägerbataillons 27. Es lebt noch immer, und iſt jederzeit bereit ſeine Freiheit zu verteidigen. Die finniſche Armee, deren erſten Rekruten Major Bayer aus⸗ gebildet hat, ſchickt ihre Grüße und das finniſche Volk ſpricht ſeine Dankbarkeit aus. Nach dieſen herzlichen Worten, die uns das Band, das uns mit den Finnländern verbindet, nur noch feſter knüpfen laſſen, bekundeten die Pfandfinder ihren Dank und ihre Anhänglichkeit an ihren ehemaligen Reichs⸗ feldmeiſter. Es legten dann noch Kränze nieder der Stahl⸗ helm, der Main⸗Neckargauverband der Militärvereine. der Jungdentſche Orden. der 112er Verein Heidelberg und Mann⸗ heim, der Reſerveofſizierverein u. a. mehr. W. R. * * Der geſtrige Sonntag trug einen ſehr ſtürmiſchen Charakter. Die anormal warme Temperatur am Samstag nachmittag zeigte einen Witterungsumſchlag an, der denn auch in den ſpäten Abendſtunden mit Sturm und Regen eintrat. Die Windſtöße waren ſo ſtark, daß manche nicht geſicherte Fenſterſcheibe in Trümmer ging. Am Kaiſerring wurde beobachtet, wie der Sturm durch ein offen gelaſſenes Fenſter fuhr und einen Vorhang von oben bis unten in zwei Hälften teilte. Der Sonntag wäre zweiſellos verregnet, wenn der Weſtſturm nicht ſtändig den Himmel blank gefegt hätte. Am Vormittag wagte ſich kein Wölkchen vor. Be⸗ drohlicher ſah aus am Nachmittag aus. Kurze Zeit ging ein Sprühregen nieder. Dann hellte ſich das Firmament wie⸗ der auf. Die wider Erwarten günſtige Witterung brachte der Herbſtmeſſe wieder einen Maſſenbeſuch. Bis ſpät in den Abend hinein durchwanderten ungezählte Tauſende die Budenreihen auf dem Meßplatz und dem Zeughausplatz und umſtanden in dichten Scharen die„billigen Jakobe auf dem Marktolatz. Das Ereignis des Tages war der Feſt⸗ zug der Mannheimer Sportler, der ſich anläßlich der von etwa 20000 Perſonen beſuchten Werbeveranſtaltung auf dem Platze des Turnvereins in der zweiten Nachmit⸗ tagsſtunde von der Auguſtanlage durch die Planken und die Unterſtadt bewegte. Der Vorbeimarſch, der auf die Zuſchauer einen imponierenden Eindruck machte, dauerte etwa eine Stunde. Propagandiſtiſch war dieſer Marſch durch die Stadt, den auch viele Fremde bewunderten, die wegen der Meſſe zu uns gekommen waren, vor hervorragender Wirkung. Wir berichten über dieſe großzügige Werbeveranſtaltung im Sportsteil. Die Anlagen waren wieder ſtark beſucht, ohne daß man von einer Maſſenwanderung ſprechen kann. Viele hatten offenbar befürchtet, daß der Sturm aufhören und dann Regen einſetzen würde, Da ſich die Windsbraut nachmittags aber mehr in den höheren Regionen betätigte, durfte man unbedenklich einen Spaziergang wagen. Stiftungsfeſt der Fugenogruppe der Deutſchen Volkspartei Die Mannheimer Jugendgruppe der Denk⸗ ſchen Volkspartei konnte am Samstag die Feier ihres 7jährigen Beſtehens in feſtlicher, würdiger Weiſe begehen. Die Feier fand in den neuen Räumen der Har⸗ monie ſtatt und erfreute ſich einer ſehr großen Beteiligung. Auch aus der weiteren Umgebung hatten ſich zahlreiche Ver⸗ treter der dortigen Jugendgruppen als Gäſte eingefunden. Nachdem unter den Klängen eines Marſches die Fahne der Jugendgruppe eingeführt und aufgeſtellt war, gelangte zuerſt ein Feſtprolog von Walter Flex durch Frl. Anne Baum zum Vortrag, an den ſich die Begrüßung durch den Vor⸗ ſitzenden der Jugendgruppe, Dipl. Ing. Theo Renz, ſchloß. Herr Renz gab nach der Begrüßung der Teilnehmer einen kurzen Ueberblick über die Arbeit und die Entwicklung der Mannheimer Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei und brachte zum Ausdruck, daß die ſo zahlreich erſchienenen Gäſte durch ihr Erſcheinen wohl am beſten dargetan hätten, welch großes Intereſſe für die Jugendbewegung innerhalb unſerer Partei in weitem Kreiſe vorhanden ſei. Die Feſtrede der Feier hatte in dankenswerter Weiſe der Vorſitzende des Landesjugendausſchuſſes, Prof. Gerſtner aus Heidelberg, übernommen, der in längeren, warm empfunden Ausführungen ſich über die Notwendigkeit der Jugendbewegung und über die Stellung der Jugendgruppen zur Hauptpartei verbreitete. Zurückblickend auf die Ver⸗ gangenheit zeigte er, wie immer dann eine Jugendbewegung in ſtärkerem Maße einſetzte, wenn die Jugend ſich durch die ſeſten und ſtarren Staats⸗, Geſellſchafts⸗ und Lebensformen allzuſehr eingeengt fühlten und nun die Sehnſucht nach freier Betätigung in irgend einer Form zum natürlichen Durchbruch kam. So war es 1817 bei dem Wartburgfeſt, ſo war es, als 1896 die Wandervogel⸗Bewegung einſetzte. Aber alle dieſe Jugendbewegungen, ſo begrüßenswert und geſund ſie an ſich ſind, bergen die Gefahr in ſich, daß ſie in ihrer weitexen Entwicklung leicht ausarten und auf Abwege kom⸗ men, wenn ſie auf ſich ſelbſt geſtellt bleiben, ohne daß gexeif⸗ tere Männer ſich mit ihrer Erfahrung und ihrem Rat dieſer Bewegung annehmen. Die Jugendbewegung bleibt eine ge⸗ ſunde, wenn ſich damit allmählich eine Jugendpflege verbindet, bei der der Rat und der Schutz erfahrener und warmherzig fühlender Männer und Frauen der Jugend zur Seite ſteht, ohne daß andererſeits die Jugend ſich dadurch in ihrer eigenen Bewegungsfreiheit eingeengt fühlt. Gerade darin liegt in unſerer Deutſchen Volkspartei die liberale Geſinnung, die wir unſerer eigenen Jugend entgegenbringen wollen, um ſie zur Selbſtändigkeit und zum freien Urteil zu erziehen. Reicher Beifall lohnte Herrn Prof. Gerſtner für ſeine intereſſanten Ausführungen. Es wurden hierauf der Jugendgruppe die verſchiedenen Glückwünſche zu ihrem Feſte dargebracht, zunächſt vom Landtagsabgeordeten Haas namens des badiſchen Partei⸗ vorſtandes, alsdann von Stadtrat Ludwig als Vorſitzen⸗ den der Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Volkspartei, weiterhin von Herrn Georgi namens der Jugendgruppe Karlsruhe, Herrn Bender namens der Jugendgruppe Heidelberg und Herrn Klotz namens der Jugendgruppe Lampertheim. Unter den ſchriftlichen Glückwunſchſendungen waren Inſonderheit der Landesjugendausſchuß Pfalz ſowie der Führer der volksparteilichen Jugendbewegung, Pfarrer Dr. Luther, vertreten. Eine beſondere Ehrung wurde dem z. Zt. älteſten Mitgliede der Jugendgruppe, Herrn Theo Dürr, für ſeine langjährigen Verdienſte um die Jugend⸗ gruppe durch Ueberreichung von Felix Dahn's„Kampf um Rom“ zu teil. Die Feier wurde in ſchönſter Weiſe umrahmt durch liebliche geſangliche Darbietungen von Frl. Maya Böhm unter Begleitung von Frl. Auguſte Schumacher, ſowie durch Muſikvorträge von Frl. Ellen Veile und Stadtrat Dr. Wittſack.* * * Schließung der Flußbäder. Wgen vorgeſchrittener — ſind die Flußbäder am 10. Oktober geſchloſſen worden. * Kraftwagen und Motorrad durch Zuſammenſtoß in Brand geraten. An der Ecke von K 5 und 6 am Luiſenring ſtieß am Samstag nachmittag der Lieferungswagen einer hieſigen Bäckerei mit einem Motorradfahrer zu⸗ ſammen. Beide Fahrzeuge gerieten in Brand. Das Feuer wurde durch die um.31 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr gelöſcht. Das Motorrad wurde völlig zerſtört, das Auto ſtark beſchädigt. Der Motorradfahrer und ſein Be⸗ gleiter erlitten Verletzungen. Der Schaden beträgt etwa 2500 Mark. * Ein Bauzaun umgeweht. Durch den Sturm wurde am Samstag nachmittag ein Teil des Bauzaunes an der Friedrich Ebertbrücke am rechten Neckarufer auf das Straßen⸗ bahngleis geworfen. Die um.95 Uhr alarmierte Berufs⸗ feuerwehr brachte den Zaun wieder an ſeinen Standort. * Das Leſz der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Dienstag der Geſchäftsführer des Ufa⸗Theaters„Schauburg“, Herr Paul Fiedler, mit ſeiner Gattin Suſanne geb. 1³ werth. Seit ſeiner Verheiratung lebt das Ehepaar in Mann⸗ heim, wo der Silberbräutigam ſich auch durch ſeine frühere über zwanzigjährige Tätigkeit bei der Binnenſchiffahrts⸗Be⸗ Achtung und Anſehen in weiten Kreiſen ver ſchafft ha Veranſtaltungen Fahnenweihe des Pioniervereins Mannheim Am Samstag abend hielt der Pionierverein Mannheim in den Kaiſerſälen ſeine Fahnenweihe ab. Ein Eröffnungsmarſch, den die Kapelle Mohr flott und ſchmiſſig ſpielte, leitete die Veranſtaltung ein. Nach Geſangs⸗ vorträgen des Männerquartetts Melomania begrüßte der erſte Vorſitzende des Pioniervereins, Major a. D. Kalame, die Erſchienen und hieß beſonders die auswärti⸗ gen Vertreter herzlich willkommen. Unter den Klängen eines Parademarſches wurde ſodann die neue Fahne einge⸗ bracht, die feierlichſt übergeben wurde, wobei Fräulein Kalame einen ſinnigen Prolog ſprach. Fräulein Müller überreichte eine von den Frauen und Jungfrauen geſtiftete, Fahnenſchleife. Zahlreiche Vertreter anderer Militärvereine überbrachten dann ihre Glückwünſche und Geſchenke. Nach Beendigung des Weiheaktes ſang man ſtehend das Deutſ landlied. Bei der Feſtrede des erſten Vorſitzenden ermahnte Major a. D. Kalame zur Kameradſchaſtlichkeit und er⸗ nannte den anweſenden General der Infanterie Telle zum Ehrenmitglied. Den Schluß des erſten Programm⸗ teiles bildete die Ehrung der gefallenen Kamera⸗ den. In der Folge wechſelten noch mancherlei Darbietun⸗ gen, ſo ein Luſtſpiel„Mannheim bei Nacht“, oder„Der Haus⸗ ſchlüſſel des Pioniers“, humoriſtiſche Vorträge und Muſik⸗ ſtücke miteinander ab, bis ein Schlußmarſch den Beginn des Feſtballs anzeigte. Q * 6 Theaternachricht. Die Intendanz des Nationaltheaters gibt bekannt, daß die Vorſtellungen im Neuen Theater— Mittwoch, 13. Oktober„Die Dollarprinzeſſin“ und Sonntag, 17. Oktober„Heimliche Brautfahrt“ zum erſten Mal zuermäßigten Preiſenſtattfinden. * N 8. Seite. Nr. 469 Montag, den 11. Oktober 1820 Velour de laine-Mantel relnwollene Ware„ 24.50 Blusen-Mantel jugendliche Form, mit Pelzstreifen 34.50 Billige Mãnfel Und Kleider in unserer großen Frauen-Mantel aus prima Ottomane, solide Form Velour de laine-Frauenmantel Eleganter Mantel mit Seal- oder Biberettekragen. halb auf Seide, in prima 987 de laine oder Ottomane 89.00 Speæial- Abtellung für Mddchen- und Sacbeſischkleidung Große Auswahl in eleg. Modell-Mänteln 58.00 ulkor-Abodlag Et. frische Holl. Zutter ra 5 Strickkleider Mdhfel Pullover in groſser Auswagl Hi. Nouwelzerkäse Pfe. A0 %/ Und 30/ Eüamerkase Muäuer Stangenkäse vra. büö ⸗ Münsterkäse- Rahmkäse frvais-Camembert-Ronuefort Besichligen Sĩe UnSSTE Fenister und Lerkcufsrdume Pelz- und Seal-Plüsch-Mänteln Jugendliches Wollkleid mit Faltenrock Solides Frauenkleid Weite Nornn Blusenkleid teinwollener Rips, neueste Form. Tanzkleid Crépe de chine, Stilkleid * Crẽp de chine-Kleid Eméhee. 37.50 GrOPDE AUSWaEI i Nachmittags- u. Abendkleidern Mannßeim— Paradeplais In unsetet Speæaial- Suickwaten- Täguich frische Süäbiteklinge Mieilung. Unsete Veikaujſssdume Sind ununierbrochen bis?7 Uhr abends geöõoſnei. Preiswerte Leloche Hotweiae. Hl.-U6, 110, 126 bis.86 Lundeaut-weine. ½ Häsche.9ö,.10 bis.60 Preise versteuert, ohne Glas Die Weine werden in meiner eigenen Kellerei fachmännisch behandelt und gepflegt. Für die uns beim Ableben unseres lieben Vaters Henn Hermann Oppenheimer in so dberaus feichem Maße bewiesene Anteil⸗ nahme sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Mannheim, den fHl. Ofktober 1926. Luzian, Affred, Willi und Karl Oppenheimer Albert Straus, irma geb. Oppenheimer. 70⁴8 Herrn Dr. SMuzeigen. Die verlobung Tochter Hildegard mit ſur. Woͤlther Schöffel beehten sich Stuclendirextor Kuſt Ktanꝰ u. Frau Käthe geb. volimet qtzehoe(Holstein) Olctober 192⁰ ihrer Ffͤulein gestatte Pleine Verlobung mit Hildegard Krãſſp Referenderin emn Landgericht Flensburg zu geben. Walther Schoffel. 995¹ lch ſmir bekannt Flannheim Breſtenburgerstr. 62 ——— 8 Flieda Offene Wir suchen wirkl. fleißige, ausd. Damen, welche ſich ein hoh. Einkomm. ſchaff. wollen, ebenſo eine tüchtige, bewährte Organiſatorin gegen feſt. Gehalt und erh. Proviſion. Damen micht unter 22 Jahren wollen ſich melden unt. F T N 5444 a. Rudolf Moſſe, ——*. Berichfigung nu der Verlobungs-ArZeige Frieda Hoehr-Alberf Boelmenm in unserer letzien Ausgabe(Samsſeg àbend) muß es lichſig heißen: Alberſ ElGenaf —ͤ—— Hoehr Stellen Hoher Verdienst Reiſende u. Abonnen⸗ tenſammler werd fort⸗ wärend eingeſt. B4795 Langſtr. 32/34, 3. St. Suche für nachmitt. gebild., junges 29948 kiädcen zur Beaufſicht. meiner zwei Kinder von 3 u. 6 Jahr. Vorzuſt. vei Erlanger, D 7, 14, vor⸗ Bocklinstrabe 77 Offene Stellen Wir ſuchen für den hieſigen Bezirk einen Ingenieur als 7636 Vertreter mit beſt. Beziehungen zu Maſchinenfabr. und Schiffahrtskreiſen. Ang. unt. S 2104a an die Deiſter⸗ u. Weſer⸗ zeitung, Hameln a. W. Glänzende Existenz Jahre hindurch ſichert ſich, wer ſchnell den Orts⸗ oder Bezirks⸗ alleinverk. eines groß⸗ artik. Maſſenartikels übern. Rieſen⸗Abſ. La⸗ den u. Kap. unnötig. Zeitungsrekl. wird v. uns bez. Ein durchaus reeller Artikel, deſſen Vertr. kein Verdruß, ſondern hoh. Gewinn bringt. Jedermann iſt Käufer. Ein Verſuch beweiſt. Proſp. und Alleinverk.⸗Kondition. aratis. Man ſchreibe Poſtk. an R. Schneider chem. Fabrik, Wies⸗ baden, Schöne Aus⸗ ſicht Nr. E. Ea242 Otfene Stellen- F Dau erstellung Leiſtungsfähige, re⸗ elle, gut eingeführte Firma ſucht f. Ver⸗ brauchsartikel bei Haushaltungen in Mannheim u. Lud⸗ wigshafen gut ein⸗ 9eh VERTRETER b. hoher Proviſion. Wöchtl. Auszahlg. V zw.-6Uhr b. Blink, Mannheim '. 4, 1 Ea242 Für größere Anwalts⸗ kanzlei tüchtige B4837 Stenotypiſtin (keine Anfängerin) geſ. Angebote mit Zeug⸗ nisabſchriften und An⸗ gabe der Gehaltsan⸗ ſprüche erbeten unter 9 Q 95 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. an fol gegen ſtatt: Amntl. Veröffentlichungen uer taut äuriein Versieigerung In unſerem Verſteigerungslokal— C 5, 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— ſündti Tage die öfſenkliche Pecſteseruns verfallener Pfander am Mittwoch, den 13. Oktober 1986 für Kleider, Weißzeng, Betten, Stieſel u. dergl. Beginn 2 Uhr(Lokaleröffnung /2 Uhr), Mit⸗ bringen von Kindern 5 Küber Traubenmost aus besseren Lagen triſtt Montag und im Laufe der nächsten 8 Woche laufend ein— Ich emipfehle solchen F. E. NOFHANN, 5 6, 33 Wein- und Biergrofhandlung. 7946 in 9 0 9—8560 (Wickel),(Wiceh, Guſſe. Bder bei Unglücksfällen, wiie Kiebe, und prcrih gelbt werden. Sen amatomiſche Exläute Am Montag, den 18. d. Mis, abends 8 Uhr be⸗ ginne ich in mein. Wohnung Schimperſtraße 20, II. Honman in Hälä. Arabteapene Tuch⸗ und Bindenverbände fämtlece Arten Packungen u... epe Hilſeleiſtungen Maſſage⸗ rungen. Unterricht: Montag u. abends von —10 Uhr. Dauer: etwa 1¼ 10 /, zahlbar zu Monat. Honorar: oder jeden Unterrichts⸗ Anmeld ungen baldigſt Frau Rudolfine Walter der Orthey'ſchen Lehranſtalt für Natur⸗ enheilkunde in Berlin 1913 gepr. durch die freie Hochſchule für Naturheilkunde in Berlin Dir. M. Canitz. Sprechzeit he Kranke: Dienstag u. Freitag von—7 U Stellenbesuche Stenotypistin durchaus perfekt, ſucht, geſtützt auf La. Zeug⸗6 niſſe, Beſchäftigung für den Nachmittag. Gefl. Angebote unt. U O 93 an die Geſchſt. B4808 Für ſof. od. 1 Nov. ſauber., ehrl., zuverl. Alleinmädchen geſucht zu Familie mit 2 Kindern. Es wollen ſich nur Mädchen mit gut. Zeugniſſen meld. Alter nicht unter 20 Jahren. Frau Dr. Stephan, Waldparkdamm 3. Stellenbesuche EE aftaganführe verh., 82 J. alt, Kl. 1, 2 u. 3b, mit allen Re⸗ paraturen vertr., ſucht Vertrauensſtellung. Kaution k. geſt. werd. Angebote unt. V 28 an die Geſchſt. Bä822 EEEE Milalaospneoa pflichttreu, mit guten Zeugniſſ., ſucht ſofort 7 od. ſpäter Stellung. Frieda Sponagel, 'hafen⸗Mundenheim, Deidesheimerſtr. 19. Verkäufe afosselig Limouſine, Fablkat Schebera, ſehr guterh., paſſ. auf Benz 10/0 u. Adler 12/34, preis⸗ wert zu verkaufen. Fournierfabrik Nen⸗ wied, Tel. 451 u. 725. *9941 Zwei elektr. 59947 Esszimmer-Lampen zu verkaufen. Näh. H 7, 28, 1 Tr. Verkäuſe Auio 10/30 N. A.., offen, 6⸗Sitzer, all. Schitan., 3 Baujahr ca. 1922, pr. fahrber., umſtändhalb. für RM. 2850 zu verk. Näh. Neckarau, Schul⸗ 0 ſtraße 75, Tel. 26339. Kleinwag, od. Motor⸗ rad wird in Zahlung *9885 genommen. Mittlerer Hagennuramt ſehr gut erhalten, äußerſt preiswert zu verkaufen. Angebote unt. 7 P 4129 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle Em103 Miet-Gesuche Dame, berufstätig, ſucht für dauernd möbl. Zimmer el. Licht bei an⸗ ſtänd. ält. Ehepaar. Angebote mit Preis u. J C 82 an die Geſchſt. 4836 Tel. 31 446 Hannheim's * größie Lerkauf nur!— hodh Lulgang durch en Hausflur D1.1 91,1 Im Eingang sehenswerte Uuslagen! Oas ie Pode hevorzuet finden Sie bei uns stets am billigsten iritene I0 ca. 85 em breit, in vielen mo- dernen Farben, weichfliessende Qualität, eine Kauf- gelegenheit Meter Gelegenheitskäufe* Herren-, Mäntel-, Kostüm⸗-, Hleider- una Pullever-Sioffen Lü Wasch. Sumte— ca. 70 em breit, in mod. Farben, unsere ER Ehepaar ſucht bekannt gute Gualität. Meter nur 4 985 ab 15. Okt. gut 49955 r Bürozwecke, mögl.— .Ouabrale, er. Teil.] Möhl. Zimmer miete v. Büro geſucht. mit Kochgelegenheit. Ebepdar I1 Un-Monuung Angeb. unt. 3 M 16 1 18 Zimmerſe Angebote unt. Z L 15 Angeb. m. Pr, unter an die Geſchäftsſtelle. B4844 an die Geſchäftsſtelle. 1Z N 17 an die Geſchſt⸗ Montag, den 11. Oktoder 1926 Neue 5———— Seee 7. Seite. Nr. 409 Mational-Theater Mannheim. Montag, den 11. Oktober 1926 Vorstellung Nr. 37, Miete B, Nr. 5 Die Schule von Uzuach oder: Neue Sachlichkeit Lustspiel in 4 Aufzügen von Carl Steruheim. Inszenierung: Heinz Dietrich Kenter. Tänzerische Assistenz: Woligang M Schede. Entwürfe der Dekorationen und Kostüme: Thea Sternheim Dekorative.techn. Einrichtung: Walther Unruh Antang 8 Uhr Ende nach 9½ Uhr Personen: Dr. Siebenstern, Leiter der 5 Schule von Uznach Ewald Schindler Klaus Siebenstern, sein Sohn Hanns Barthel Heinrich Andresen, Lehrer an der Schule von Uznach Willy Birgel Franz von Klett KarlHaubenreißer Mary Vigdor, Lehrerin an der Schule von Uznach Else von Seemen Thylla Vaudenbergh Schül arola Behrens Süe Schwarzkopf V Peschel 1 Maud— rinnen Hildegard Grethe 7 lustige Akte von erne Braut“ Sonla Ramm Uana chEydis Busch Maſhude Enteriein] Urnach Anneüese Born Oskar Blumenthal u. Gustav Kadelburg. 9* APOLLO Nur noch bis 15. Okt., täglich abends 8 Uhr Haristein in der tollen Schwankburleske Fridolin oder„Wer ist der Papa“ Vorher der erstklassige Varieté-Teil Wieder Fried nspreise Vorverkauf täslich ab 10 Uhr an der Apollokasse. Telephon 21 624. 8420 iS die Belſeiligung einiger Herten 0 mier 25 Jahren erwünscht. — Prospeki kosten los— 7⁰⁵⁵ + Heute und folgende Tagel Das beliebteste und bekannteste 8 9911— W fahagaugannunaanuaaauananmuman 3 Hauptaarsteor Llane Haid Lio pavanelll Camilta Spira Hermann Picha (VEsses Die Aufnahmen fanden an„historischer“ Stätte im Salzkammergut statt und bringen Naturauf- nahmen von seltener Pracht und Schönheit. Das Bühnenwerk„Im weißen Rögl“ war viele Jahre das Lieb- 2 N des———— 7² sich an der spannenden Handlung, den köstlichen zen, den Tehzschule J 8 Stundebeek 525 3— wollen, das dem Bühnenwerk durchaus gleichwertig ist, es aber Friecricisplatz 14 F ernsprech. 2⁵⁰⁰⁰ noch insofern übertrifft, als die Handlung sich nicht zwischen den mehr oder wenig verstaubten Kulissen eines Theaters, son- An vornehmem dern in der herrlichen Natur des Salzkammergutes abspielt. NMode⸗Tanzzirkel ieh Schönes Beiprogramm! S080800 9 61- NA FREDRNcHSsRRUcM 1 Täglich mit großem Erfolg: Die kleine Ossi hat sich diesmal duren Inr entzück. Spiel seibst übertroffen. 2. Grohfilm: Der Kampf mit dem Schatten! Elne Geschlchte von einsamen Menschen— 6 Alte 8 0³ 8 8 05 6³ 2 —4 8 S S .00—.20,.40—.00, 9 25—10.45 Uhr Kampf:.35—.30,.20—.15 Uhr. Dazwischen das Beiprogramml eee 2 Urg- S ENS SUANNSNS e Telefon 32867 Harmonic-Säle Lereln-.Familer-Festidheiten flauaden. larräde. Aonzena ux. Anerkennt gute Küiche, kalſe Büſetfis, Ersſklassige Weine und Biere. Albert Bossert Oekonom der Harmonie⸗Gesellschaift Mannheim, D 2, 6 Tel. 51344 Offene Stellen Reisender Schreibmaschinen erſtklaſſige Fabrikate, gegen Fixum u. Provi⸗ miſſlere und kleine, einzeln oder des deutschen Filmes mit: Im Zeichen eines aarr Claire Rommer paul Richter Piclesce kriodes: 1 Hans Adalb.. Schlektow Aud Fgde Missen Beiprogramm:—.25,.25—.50 Uhr Kassenöffnung 1 Stunde vorher! Da Hunderte wegen der ausver- kauften Abendvorstellung täglien umkehren mußten, werden die um 4 und 6 Uhr besonders handlung gesucht. Machmittagsvorstellungen dringend empfohlen. abschriften unter B. E. eee L 88 8 Wiener Tenzschule fenohnici 18—20 Jahre alt, 150 Silben schreibend, von erster Groß- Eintritt längstens 1. Nov. Angebote mit Zeugnis- 8 an die Geschäftsstelle d. Bl. in der Titelrolle 8 ſion geſucht. Branchekundige bevorzugt. D72 7 7eine von der vielbesprochenen Spitzenleis- Angebote unter X T 79 an die 5 tung der Weltproduktion, des Stan- ſtelle dieſes Blattes. N 222 dardwerkes,— 5 nat⸗ leichen 15 Fuocibatechner Nach dem 950 4„Der Murier wt osliaſ cboeſcloſener Faclſche und us. Schwank von wirken mit: F 90 cgdiebiger Büro⸗ u. Baupraxis geſucht. Perfönliche Altred Möler—— 663 ſtellung erſt nach Aufforderung erwünſcht. Der Filmkurier schreibt beseistert über die Urauf- in 6 Akten beog Alerande 28 Sren— 5 führung dieses Films im Berliner Kapitol: Un Hansn 5 Neckenauer Wie viele zugkräftige Momente treſten hier In einem — 10901 kem Süüu— 685 Architekt B. D.., C 1. 5/6. Fum zusammen.— Die erstklassige Besetzung.— — Ale vergünstigungen aufgehoben! 3 Aagendliehe ase Keinh urtN kto Gebühr, der Rex aller Kinohesucher? tollsten cunter Murax, als personiflziertes Ideal eines Offiziers— dazu das wickelungen Valeska Stock Anfang wochentags:„Kurier“: Marine-Milien— wirklich grandiose Schiffsaufnahmen Zum Tränen lachen!—6,.25—.25,.50—1045 Uhr 7890 155 ermischtes Damenkonickion INu neuie Honiage Der Marinegroßfiſm: ——— 8 Akte von Seemanns Freud und Leid) Der zweite Teil des hier in Mannheim mit größtem Erfolg gelaufenen Marinetilms Die Aufnahmen fanden an Bord des Linienschiffes„Hessen“ und an Bord der deutschen Kriegsflotte in Kiel und zum Teil während des Besuchs 8 in den deutschen Halbgeschwaders spanischen Häfen statt. Neber Oate Seban als Kommandant der Wler Diefricd NMariung. wirken die besten Darsteller agaso fenar und Hermäun Lefler B — Spaniens landschaftliche Schönheit— Die Majestät er Schiffe— Der Rhythmus der rasenden Schiffskolosse — Die Phasen der einzelnen Kommandos— das reiht sich eindrucksvoll aneinander.— Es war ein großer Erfolg, die Darsteller wurden stürmisch gefeiert, das, Publikum verließ entzückt das Kapitol. Beiprogramm— Wochenschau Verstärſtes Crhester Jugendiche haben Zutritt und zahlen in den ersten Vorstellungen.00 u..30 Uhr halbe Preise. 84¹⁷ Aniang.00,.30,.30,.20 Pa * billiest bei für moderne Gesellschaftsfänze Aee. ffo SoWie Insfilut für schwedische I Ffreigymmasſik und Kunsffurnen Frau EMNHV WRATSCHRO HEE promp, u. hi lig im Hothallef- und Tenzmeisſerin Durchaus tüchtige Verkäuferin mit langj. Tätigkeit in der Branche z. baldigen Eintritt geſucht. Nur Damen, die erſolgreiche Tätigkeit nachw. können, bitte um Angebote mit Bild und Geh.⸗Anſpr. Hermann Heinemann. Mainz, Damenmoden. Kontorisiin f0 nl. Mäucon (Anf.), für leichtere ant f fl Bürbarbeiten geſ. An⸗f. nachmittags geſucht Schreibbüro N 4. 17. 8174 Achtung! Suche noch Trottoirs B 6, 15 zum Reinigen. Kartelgebote mit Gehaltsan⸗ 9040 Z0a, pt Femruf 202 P 4 Ibzn. Kümmel, Rhein⸗ ſprüch. unter B J 159 * häuſerſtr. 56. B48031an die Geſchäftsſt. 2871 vermieten. *—— Nr. 469 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 11. Oktober 1920 — acaca Rohnessel korn. gestreift Montag* Oienatag 4 Wittwoch eilus Weiuwaren 80 cm breit 3.Meter.38, Ciksertächer rot u. blau kariert Stück.26,.19 Haustuch kräftige Ware für Bettücher Meter.20 Linon für Oberbettücher— bester Exsatz für eleg. Leinen. Betidamast 130 cm breit, geblumt Mtr..45, 1 18 „5 Mauieier „Meter.95, „Meter.28 Heradentuch eolide Warr. eter U. 30 Handtuchatofi 13 Geraten · .28,.15 Muster. .75,.45 Croiaẽ gut Windelilanell weiche Ware Meter.50 „Meter.69 Angebote * Unserer Rauhv/aren ieeeeeeeeeeeeeeeeeeee Hemdenilanell gestreilt und lariert. eter U. 40 Keent, helle und dunklle NPo lieter O. 68 sperttiageil achvrcre Qual., hemden, dunkel gestreift r.25 Kleider-Velour dkl. Muster, für Hauskl, Mtr..65 Rockilanell gestreift, dunkle, 2 2„„ *2**» einsatz Meter U. 95 EFPFPEPE Kissenbezüge gebogt und feston..45,.25,.1 5 8 mit und Stickerei- 1 65 Kissenbezüge reich bestickt. Paradekissen reich garniert mit Stickerei 0, 276,.20 Bett-Barckent siureecht, 80 cm breit, Meter.2⁵ Bett-Barchent 130 cm breit Bettwäsche Darenvasche ..25,.95, 295,.75,.45 besticlct. Meter. 9 Tagiesad mit Urnger- Lräftiger Stoll..75 Taghennd mit Triger und Sticharelelnsste..25 Beinkleid mit Hohlsaum Nachthemd mit buntem Besatz und larbig Machihenad wit reich. Valenelenhe-Garnlerung 3. 95 Hemdhose mit Hohlsaum..75 PrinzeBrock mit Hohlsaum O.95 .95 .95 e Angestaubte Wäasche und welt unter Freis Ste Pnaz — Hunstseide Farben ellrock 16⁵ — Chauffeur⸗Anzũge aus guten Cordſtoffen von m. Chauffeur⸗Gummimäntel abſolut waſſerdicht, doupliert v. M. Ghauffeur⸗Mäntel aus Cord, warm gefütt. von M. Chauffeur· Pelge — aen 210. Nhen— Gamaſchen— Guehei— Hanbſchuhe Decen— dußfäche 75.. 45. Werkstatt mit el, Anſchluß, ganz oder geteilt, ſowie 4 Timmer-Wohnung üm gleich. Hauſe gegen Dringlichkeitskarte zu *9954 Näh. Jean Elz, Lui⸗ lenring 50, Tel, 28230. lruclge jetzt begirmerider baulicher Veränderungen Seberi Wir ir der Zeit Vvom.—25. Feichie urd eirfache RI ö De1 SSe2 Pesoriders Preis Weri Heinric Scharpinet.6. D 2. 11 Werksialt zu vermieten. D 1. 12. B4819 Olkiober 7954 Voführung Neuestes Nodell, trotz neuer Vorderfederung Vierradbremse u. Sonstiger Verbesserungen leeine Preisethohung. ZWeisitzer N. 3200.- „ 3600.⸗ Limousine„ 4300.⸗ en Verlangen Sie kostenlose oder Gratis· — Broschüren. Hartmann& Beck MAKMHEIM, Augartenstr. 31 Tel. 27493 /4 des kleinen und grogen Ge⸗ schäftsmannes um die Trophàe einer günstigen Bilanz, eines erklecklichen Jahresgewinnes wird mit dem neuen Roto-Pre- ziosa-Vervielfältiger als zweck⸗ mägiger undschnellster Apparat zur Anfertigung von Werbe- briefen und Drucksachen und mit der flinken zuverlässigen Adrema-Adressiermaschine SSnnen fflffftffftffftfftfffffffftfffiftfrtfff ffff Pfffffffftfbfffffffftffit Das Rennen Riktsffgteefffffftffrtftffet II ——— Vier-Fünfsitzer offen Nl. 6400. Sechs-Siebensitz.,„ Stãdtcoupèe, Viersitzig, 6800.- Auf Wunsch günstige Nän verlange Angebot S189 6 Mannheim, D 1, 4, Teleſon Nr. 22143 S. Gutmann, Erstleldssige Ausstettung Feinste Präzislon Ballonreifen, Vierradbremse etc. Pullmann-Limousine Siebensitzig, 8700.- 1 T0. Lieferwagen mit Pritsche oder kastenaufbau Opel-Vertretungen Mannheim Jungbusch Garage MAMNHEIxM, 5 Tel.-Sammelnummer 33055 7600.- 46, 12-17 1a1 Höbl. ner an ſol. Herrn ſofort od ſpäter zu vermieten. B4831 M 2. 15b, 3 Tr. P 1. 4, 2 Treppen Zimmer in ſehr gut. Hauſe für ſoſ., 15. 10. oder 1. 11. zu verm. El.., Bad, gut heizb. Ofen vorh. B481⁵ Gut möbliertes Wohn- u. Schlafzimmer mit 1 od. 2 Betten, el. Licht und Penſion per ſof. oder ſp. zu verm. P 4, 2, 1 Tr. 987⁵ Vermietungen Gemütl., ſaub. 49944 Zimmer für älteren Herrn bei alleinſt. Frau zu ver⸗ mieten. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. In beſſ. Familie 5 5 geb. Herr 949 Zimmer ev. v. Penſ.(Schloß⸗ nähe. Zu erfragen in Schön möbliertes Zimmer mit el. Licht an beſſ. Herrn p. ſof. zu verm. Gr. Merzelſtr. 3, part. *9948 Großes, gut möbl. Zimmer mit zwei Betten ſofort zu vermieten. 9929 der Geſchäftsſtelle, 5, 11, 3. St. Hühsch möbl. Zimmer od. 15. Okt. zu Schön möbl. Zimmer evtl. mit Klavierben., ſofort od. ſp. zu verm. Traitteurſtr. 60, Ecke Seckenhſtr. 2 Tr., lks. B4843 an beſſ. Herrn ſofort Gontardſtr. 17, 2. St. (Nähe Bahnh.). 29811 Eleg. Herrenzimmer und Schlafzimmer Möbl. Zimmer Treppen abgetreten, werd. mit Terrazzo od. Zement billigſt erneuert Meffert, Neckarvor⸗ evtl. mit Teleph.⸗Ben. zu permieten. Tatterſallſtr. 6, 1 St, ſofort zu vermieten. C 6, 8/9, 4. Stock. *9057 Palier kinlegekarottel (Induſtrie) Ztr..50 Mark, frei Haus, hat abzuggeben*9890 Willi Frey. Rheingön⸗ heim, Riedlang Poſtkarte genügt. Brunn Nachf., Q 1, 10 lanierage 10. Schwämme Fensterleder. ————— 79513 *— * — —