—.4 Dienskag, 12. Oltober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins 8 die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R14·8, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen· Waldhoftr.6, e 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Kdreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24940, 24951, 24952 u. 24958 Deilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage · Wittag⸗Ausgabe Die Obſtrultion im Femcausſchuß Neue Zwiſchenfälle Im Anſchluß an den Bericht hierüber in unſerem geſtrigen Abendblatt berichten wir über den weiteren Verlauf der Sitzung am Montag nachmittag folgendes: Nachdem der Ausſchuß das Verhalten des Zeugen Ge⸗ neral Epp gemißbilligt hatte, ſtellt Abg. Stöhr(Völk.) feſt, daß er ſich bewußt an dieſer Beratung des Ausſchuſſes nicht beteiligt habe.— Vorſitzender: Dieſe Feſtſtellung iſt überflüſſig, denn es iſt uns natürlich nicht entgangen, daß ſich einige Herren der Beratung in der geheimen Sitzung entziehen zu ſollen glaubten.— Abg. Graef⸗Thüringen (.⸗Natl.): Auch wir legen Wert auf die Feſtſtellung, daß wir an der Beratung nicht teilgenommen haben.— or⸗ ſitzender: Wir treten jetzt in die Vernehmung des Zeu⸗ gen ein und ich bitte Sie, den vorgeſchriebenen Eid zu leiſten. — General von Epp: Ich bitte, mir vorher zu ſagen, worüber ich vernommen werden ſoll.— Vorſitzender: Wir müſſen uns nach der Strafprozeßordnung richten, die vorſchreibt, daß der Zeuge vor ſeiner Vernehmung den Eid zu leiſten hat.— General Epp: Ich möchte zunächſt eine perſönliche Bemerkung machen, nachdem mir der Ausſchuß ſeine Mißbilligung ausgeſprochen hat. Ich freue mich, daß einzelne Herren nicht auf dem Standpunkt des Ausſchuſſes ſtehen und mir kommt es mehr darauf an, wer mich miß⸗ billigt und wer mich billigt. Vorſitzender: Ich nehme Ihre Erklärung entgegen, bemerke aber, daß Ihnen eine Kritik an dem Verhalten ein⸗ zelner Mitglieder des Ausſchuſſes nicht zuſteht. Abg. Mittelmann(D. Vp.) ſpringt in größter Er⸗ regung von ſeinem Stuhle auf und ſchreit den General von Epp an:„In welcher Schule haben Sie eigentlich gelernt, ſich ſo flegelhaft zu benehmen?“— Abg. Stöhr(Völk.) erſucht den Vorſitzenden, gegen den Abg. Mittelmann einzugreifen. — Vorſitzender: Wenn wir nicht ruhig verhandeln, kommen wir nicht weiter. Herr Mittelmann, ich glaube nicht, daß Ihre Bemerkung in dieſer Schärfe notwendig war.— Abg. Mittelmann: Wenn der Zeuge hier erklärt, es kommt darauf an, wer ſein Verhalten mißbilligt, ſo iſt das unverſchämt; es iſt unerhört, ſich derart zu benehmen.— Vorſitzender: Wir kommen nicht weiter, wenn wir auf ſolcher Verhandlungsgrundlage fortfahren. 2 Nach weiteren Auseinanderſetzungen erſuchte der Vor⸗ ſitzende den Zeugen Epp, doch endlich zur Sache zu ſprechen. General Epp: In der Vorunterſuchung iſt gefragt worden, ob der Fememord in Einwohnerwehrkreiſen als er⸗ laubt gegolten hat. Jetzt iſt die Frage dahin geſtellt worden, ob er als erlaubt in vaterländiſchen Kreiſen gehalten wurde. Ueber die Meinung, die darüber in Einwohnerwehrkreiſen beſtand, kann ich keine maßgebende Auskunft geben, denn ich war nicht bei der Einwohnerwehr. Was die Stellungnahme der vaterländiſchen Kreiſe zu dieſer Frage betrifft, ſo habe ich mich darüber geäußert bei meiner Vernehmung wegen des Oberleutnants Neunzert. Dieſe Aeußerung war eigent⸗ lich keine zeugenſchaftliche, ſondern eine gutachtliche. Was ich bekunden kann, ſind nur Eindrücke. Vorſitzender: Es ſind doch Eindrücke auch tatſäch⸗ licher Art? General Epp: Nein, es ſind Meinungen, die ich gewon⸗ nen habe. Solche Vorſtellungen ſind ein ſchwankendes Bild. Es iſt ſchwer, ſich auf etwas, was ſo wenig zu greifen iſt, eid⸗ lich feſtzulegen. Vorſitzender: Sie haben damals geſagt, Sie halten es für einen Akt der Notwehr und für ein ſittliches Recht, daß von ſeiten der vaterländiſchen Verbände gegen die Waffenverräter vorgegangen wurde, ſchon um abſchreckend zu wirken. Es ſei kein Unterſchied zu machen gegenüber Ver⸗ rätern, die die Waffen an die Entente oder an die Ent⸗ waffnungskommiſſion ausliefern wollen. Iſt das, was da⸗ mals im Protokoll bei Ihrer Vernehmung als Ihre Auf⸗ —— niedergeſchrieben wurde, auch heute noch Ihre Mei⸗ nung General Epp: Ich habe keine Gelegenheit gehabt, meine Meinung zu revidieren. Ich könnte das heute wiederholen. Soviel ich weiß, hat eine Feme überhaupt nicht beſtanden, zu jener Zeit wenigſtens nicht.— Vorſ.: Was verſtehen Sie unter Feme?— General Epp: Ich würde darunter ver⸗ ſtehen einen Gerichtshof, der ſich freiwillig ſelbſt auftut unter Beachtung eines gewiſſen prozeſſualen Verfahrens.— Vorſ.: Wenn zwei oder drei Leute alſo beſchließen würden, ſo wür⸗ den Sie darunter einen ſolchen Gerichtshof nicht verſtehen? — General Epp: Ich kann darunter keinen Gerichtshof ver⸗ ſtehen. Eine planmäßige Behandlung von ſolchen Fällen iſt mir nicht bekannt, ich glaube auch nicht daran Nachdem gegen den Waffenverrat nichts geſchehen war, haben eben einige Leute zur Selbſthilfe gegriffen.— Vorſ.: Würden Sie es billigen, daß Leute, die ihrer Pflicht genügten und dem Aufruf zur Ablieferung der Waffen an die Kommiſſion nachkamen, als Landesverräter angeſehen und gegen ſie von dieſen Leuten vorgegangen wurde?— General Epp: Jeden⸗ falls wäre das nicht auf die gleiche Stufe zu ſetzen.— Vorſ.: Nach Ihrer Ausſage von damals ſollte man das nicht an⸗ nehmen. Wenn z. B. das Dienſtmädchen Sandmeyer eine ſolche Anzeige zur Waffenablieferung las und durch eine An⸗ zeige der Aufforderung nachkam, inzwiſchen dann von den Gegnern der Waffenablieferung ermordet wurde, iſt das dann erlaubte Selbſthilfe?— General Epp: Das könnte ich nur beurteilen, wenn ich Richter wäre.— Vorſ.: Alſo Ihre Ausſage von damals geht wohl dahin, daß Sie dieſe Frage bejahen würden?— General Epp: Ich glaube, daß die Frage damals befaht wurde. Ich glaube, daß damals ein ge⸗ wiſſer Unterſchied zwiſchen den Leuten zu machen war. Ich ſelbſt kann mich über dieſe Frage nicht entſcheiden. Vorſ.: Ich nehme an, daß Sie über dieſe Frage keine weitere Auskunft mehr geben wollen. Wir kommen nun zum Fall Schweikart. Woher kennen Sie Schweikart und wie kamen Sie dazu, dem Schweikart beim Herzog Lud⸗ wig zu einer Stelle zu verhelfen auf dem Wege über die Gräfin Törring? General Epp: Ich kann mich nicht entſinnen, daß ich mit der Gräfin Törring geſprochen habe. Man hat ſich wohl von anderer Seite an die Gräfin gewandt. Als Schweikart zum erſten Mal aus der Unterſuchung entlaſſen worden war, hat ſich jemand, ich glaube, es war der Hauptmann Röhm, an mich gewandt. Es iſt eine Sammlung veranſtaltet wor⸗ den, um Scheikart ſein Fortkommen zu erleichtern. Vorſ.: Iſt Ihnen nicht geſagt worden, weshalb Schwei⸗ kart in Unterſuchung geſeſſen iſt?— General Epp: Mir iſt mitgeteilt worden, daß das Verfahren gegen Schweikart ein⸗ geſtellt worden iſt.— Vorſ.: Iſt Ihnen bekannt geweſen, das Schweikart in Unterſuchung war wegen des Verdachts des Mordes an der Sandmeyer? Es iſt doch damals ſo viel geſchrieben worden über den Fall Sandmeyer und jeder ge⸗ bildete Menſch wußte, wer des Mordes an der Sandmeyer beſchuldigt war.— General Epp: Ich habe Schweikart nicht gekannt, ich habe ihm nur geholfen, auch ſpäter noch, als ſich niemand ſeiner annahm. Er kam ärmlich angezogen und ich habe ihn mit dem Notwendigſten ausgeſtattet. Als er ein zweites Mal in Unterſuchungshaft war und er hungern mußte, habe ich ihn mit Nahrungsmitteln verſehen.— Vorſ.: Was ſollte Schweikart für eine Stellung bekommen beim Herzog Ludwig?— General Epp: Schweikart ſollte eigent⸗ lich in die Landwirtſchaft kommen, um ſich eine Baſis zu ſichern und ſein Fortkommen zu finden. Daraus wurde er durch eine zweite Unterſuchungshaft im Jahre 1924 aber wie⸗ der herausgeriſſen. Vorſ.: Haben Sie ſich dann ſpäter nochmals angenom⸗ men um Schweikart?— General Epp: Ich glaube im März 1925. Seitdem aber nicht mehr. Dr. Levi: Sie ſagten, die Juſtizbehörden ſeien in jener Zeit ausgeſchaltet geweſen; worin ſehen Sie dieſe Ausſchal⸗ tung?— General Epp; Vielleicht iſt das nicht genau aus⸗ gedrückt. Es waren nicht die geſetzlichen Handhabungen vor⸗ handen. Erſt ſpäter ſind die geſetzlichen Beſtimmungen ergänzt worden. Die Beſtimmungen über Landesverrat waren damals abſolut unzulänglich.— Vorſ.: Man konnte alſo mehr von einer Unvollkommenheit der Geſetzgebung ſprechen.— General Epp: Vielleicht iſt das korrekter ausgedrückt.— Dr. Levi: Was war die Tätigkeit des Schweikart?— General Epp: Das weiß ich nicht. Ich habe nur Kenntnis über die Tätigkeit einiger anderer Leute, aber darüber äußere ich mich nicht.— Dr. Levi: Wer hat die jungen Leute zu den Waffentranspor⸗ ten animiert?— General Epp: Das weiß ich nicht.— Dr. Levi: Ich glaube, daß es nicht üblich iſt, Perſonen, die in eine Mordſache verwickelt ſind, zu unterſtützen. Was waren die Gründe, die Sie im Falle Schweikart veranlaßten, hiervon ab⸗ zuweichen?— General Epp: Dieſe Frage baſiert auf der Gleichſetzung: Mord iſt Mord, gleich wie Papiermark iſt Mark. Mordiſt nicht Mord! Ich möchte daran exinnern, daß die Tat Dr. Adlers, der einen Mord an dem Miniſterpräſi⸗ denten Stürgkh begangen hat, von den linken Kreiſen als eine hervorragende Tat geprieſen worden iſt. In nationalen Kreiſen betrachtet man einen gewöhnlichen Mord, oder eine Juſtifizierung aus vaterländiſchen und pa⸗ triotiſchen Beſtrebungen heraus als ganz verſchie⸗ dene Dinge. Wenn man ſich eines ſolchen Mannes annimmt, ſo iſt das nicht damit zu vergleichen, als wenn man einen ge⸗ wöhnlichen Mörder verbirgt. Ich habe dieſe Anſchauung, ſie braucht aber nicht gebilligt zu werden.— Dr. Levi: War dem Zeugen nicht bewußt, daß er in ſeiner damaligen Stellung als Generalder Deutſchen Reichswehr mit ſeiner Bil⸗ ligung einer Handlung dieſe Billigung zugleich darin auf⸗ gefaßt werden konnte, daß ſie eine Aufforderung zu gleichen Taten bedeutete? Dieſe Frageſtellung wurde von ſeiten einiger Mitglieder des Ausſchuſſes beanſtandet und der Vorſitzende erklärte, er möchte dieſe Frage auch nicht zulaſſen. Abg. Stöhr(Völk.): Ich habe dieſe Ausſage des Zeu⸗ gen nicht als eine Billigung der Tat im Prinzip verſtanden, ſondern ſo, daß ein weſentlicher Unterſchied zu machen iſt zwi⸗ ſchen einem gewöhnlichen Mord und einer vaterländiſchen Tat. Nach weiteren Bemerkungen ſtellte der Vorſitzende an Ge⸗ neral Epp die Frage: Billigen Sie von Ihrem damaligen Standpunkt und vielleicht auch von Ihrem heutigen Stand⸗ punkt aus die Tat des Schweikart, der, wenn er der Mörder iſt, ein 19iähriges Dienſtmädchen deshalb ſeiſeite gebracht hat, 3 ſie Waffen an die amtliche Ablieferungsſtelle angezeigt at? General Epp: Hier wird mir eine Richterrolle zugeſpro⸗ chen, die ichnichtübernehmen kann.— Vorſ.: Gewiß, Sie brauchen die Frage nicht zu beantworten, es handelt ſich hier um ein Werturteil. General Epp: Ich werde mich hüten, ein ſolches Wert⸗ urteil abzugeben. Mit der Sache Schweikart haben ſich die Richter ſchon die Köpfe zerbrochen und ſie konnten es nicht zum Prozeß bringen, da maße ich mir nicht an, als Außenſtehender hier urteilen zu wollen. Nach weiteren Bemerkungen wandte ſich der Vorſitzende an den Zeugen mit der Bemerkung, män komme am einfach⸗ ſten weiter, wenn der Zeuge erkläre, er beantworte dieſe Frage nicht. General Epp: Ich habe jetzt einen anderen Grund, die Frage nicht zu beantworten. Es kommen jetzt auch noch per⸗ ſönliche Gründe dazu, kein Urteil abzugeben. Ich habe in den Zeitungen geleſen, daß Dr. Levi Angehöriger der kommu⸗ niſtiſchen Partei...(Glocke des Vorſitzenden)... war. Da⸗ mit iſt er einer meiner politiſchen Gegner.. Vorſ.: Ich bitte keine Kritik gegenüber Mitgliedern des Ausſchuſſes zu üben. General Epp: Ich gebe auch kein Urteil ab über Levi. Ich ſage nur, daß wir politiſche Gegner ſind, die nicht nur im Preis 10 Pfennig 1020— Nr. 471 eue Mannheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile fle Allgem. Anzeigen 0,40.M. Melamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks,—. uſw.——— u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtänd iſt unheim. Geſetz und Necht Völkiſch⸗kommuniſtiſche Zuſammenarbeit EBerlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Polizei hat den aus dem Hitler⸗Putſch bekannten völkiſchen Führer, Hauptmann a. D. Römer, verhaftet. Als Römer feſtgenr umen wurde, befand er ſich gerade in einem Kaffee im Geſpräch mit dem Leiter der Nachrichten⸗ organiſation der kommuniſtiſchen Partei. Auch dieſer und ein weiterer kommuniſtiſcher Agent wurden in Haft ge⸗ nommen. Bei dem kommuniſtiſchen Führer wurde inter⸗ eſſantes Material beſchlagnahmt. Der unter Fememordverdacht verhaftete Hauptmann Römer gab bei ſeiner Vernehmung an, daß er den Kommuniſten erſt ſeit wenigen Tagen kenne und keine weiteren Beziehungen zu ihm habe. Die Polizei glaubt jedoch, daß das Zuſammen⸗ treffen kein Zufall war. Reichsminifter Dr. Vell in Mainz Aus Anlaß der Anweſenheit von Reichsminiſter Dr. Bell in Mainz fand am Montag nachmittag im kurfürſtlichen Schloß eine Beſprechung der Vertreter der Wirtſchaftsver⸗ bände, der Gewerkſchaftsorganiſationen und Standeskorpo⸗ rationen unter Vorſitz von Staatspräſident Ulrich ſtatt. Nach der Begrüßung durch Staatspräſident Ulrich und Oberbür⸗ germeiſter Dr. Külb brachten die genannten Vertreter der verſchjedenen Organiſationen die ſpeziellen Wünſche des be⸗ ſetzten heſſiſchen Gebietes vor. Alle Redner waren ſich dahin einig, daß bei der traurigen Lage der beſetzten Gebiete weit mehr als bisher vom Reiche geſchehen müſſe. In längeren Ausführungen antwortete Reichsminiſter Dr. Bell und ver⸗ ſprach, die vgrgetragenen Wünſche in Berlin zu vertreten und ſie nach Möglichkeit in Erfüllung zu bringen. Zum Schluß erörterte er die politiſche Geſamtſituation der beſetz⸗ ten Gebiete und erklärte, daß erſt dann völlige Befriedigung der Rheinlande und wirtſchaftliche Belebung eintreten könne, wenn die Beſatzungstruppen das Rheinland endgültig geräumt hätten. Für die Stadt Mainz ſpeziell ſtellte der Miniſter die Erfüllung verſchiedener Wünſche wirtſchaftlicher und kultureller Art in Ausſicht. In einem Schlußwort dankte Staatspräſident Ulrich dem Miniſter und ſprach mit ihm die Hoffnung aus, daß die Notlage im beſetzten Gebiet ſich bald beſſern werde nden ſind. Ich habe im Ruhr önlich mit der Waffe in der Ich laſſe mir hier keine Falle erreichen, was ſie damals mit Wortkampf miteinander geſt gebiet mit dieſen Leuten per Hand zu tun gehabt. ſtellen, damit dieſe Leute das der Waffe nicht erreicht haben. Landsberg: Ich laſſe es mir nicht gefallen daß ein Zeuge im Einvernehmen mit einem Teil“ der Mitglieder des Ausſchuſſes und des Auditoriums einen Teil der Mitglieder des Ausſchuſſes lächerlich zu machen ſucht. Ich müßte ſonſt an den Verhandlungen nicht weiter teilnehmen zu önnen. Vorſ.: Ich habe nicht den Eindruck gewonnen, daß der Zeuge beſtimmte Mitglieder habe lächerlich machen wollen. Dr. Levi beanſtandet, daß der Vorſitzende den Ausdruck „Eine Falle ſtellen“ nicht gerügt habe. Es mag dieſem oder jenem Zeugen unangenehm ſein, ſich von mir befragen zu 018 Für mich iſt es kein größeres Vergnügen, ſie zu be⸗ ragen. Der Vorſitzende beanſtandete den Ausdruck„Eine Falle ſtellen.“ Dr. Levi ſtellt dann die Frage an den Zeugen, welche Mitteilungen ihm im Fall der Unterſtützung Schweikarts zu dieſem Verhalten bewogen haben, obwohl Schweikart nur aus der Haft, nicht aber aus der Unterſuchung entlaſſen war. Darüber entſpann ſich eine längere Auseinanderſetzung zwiſchen dem Frageſteller, dem Zeugen und dem Vorſitzenden, da der Zeuge den Vorſitzenden erſuchte, er(der Vorſitzende) möge die Frage an ihn ſtellen. Auf Einwendungen Levis er⸗ klärte der Vorſitzende, er habe nicht das Recht, einem Mit⸗ glied des Ausſchuſſes die Frageſtellung abzuſchneiden. Schließ⸗ lich erklärte der Zeuge, ſich an die Einzelheiten nicht mehr erinnern zu können; es komme ja nachher der Zeuge Röhm, der ihm Schweikart empfohlen habe und den könne man ia über die Gründe dieſer Empfehlung befragen. 5—5 Vernehmung des Generals Epp war damit abge⸗ ſchloſſen. Hierauf beginnt die Vernehmung des Zeugen Haupt⸗ mann Röhm. Röhm wurde vom Ausſchuß in eine Geld⸗ ſtrafe von 300 Mark genommen, weil er ſich weigerte, Fragen Dr. Levis zu beantworten. Major a. D. Obermaier, damals Generalſtabs⸗ offizier beim Wehrkreiskommando 7 in München, ſagt aus, daß er nur ein einziges Mal mit Schweikhardt dienſtlich zu⸗ ſammengekommen ſei. Es ſollte ſich damals um die Mittei⸗ lung handeln, daß Waffenbeſitzer denunziert werden, und daß dieſe Denunziationen abgebogen werden könnten. Wenn damals ein Denunziant zu der franzöſiſchen Ententekommiſ⸗ ſion kam, beſtand die Möglichkeit, durch Geldzahlungen zu erreichen, daß untergeordnete Organe ſolche Denunziationen nicht weitergaben. Als nächſter Zeuge wurde der ehemalige Leutnant Schweikhardt vernommen, der ſich wiederholt wegen der Mordfälle in Unterſuchungshaft befand. Der Zeuge er⸗ klärt, er ſei niemals in dem Heimatsort der ermordeten Sandmaier geweſen. Auf die Frage des Vorſitzenden, wo er in der Nacht, in der die Sandmater erdroſſelt wurde, geweſen ſei, bleibt Schweikhardt bei ſeiner ſchon früher gemachten Ausſage, daß er an einem Herrenabend bei einem gewiſſen Schneider teilgenommen habe, einer Angabe, die in dem Unterſuchungsverfahren von einer Reihe von Zeugen beſtrit⸗ ten wurde. Aus dem weiteren Verhör des Zeugen iſt zu er⸗ wähnen, daß es ſich ergab, daß der ungariſche Paß, den er von Bechthold erhalten hatte und ſo ziemlich alles, was darin ſtand, einſchließlich der Stempel gefälſcht war. Am heutigen Dienstag ſoll u. a. der Herzog Ludwig von Bayern vernommen werden. 8 Ran. unter welchen Vandwirtſchaft von der Teilnahme an der Regierung, „Vorfälle zu inſormieren. ſuchungen hat er in einer Denkſchrift niedergelegt. Grimm hat auch mit der Pfalzregierung und den nen Perſtändigen. vertraut. —— Dienstag, den 12. Oktober 1280 2. Seite, Nr. 471 Das Fürſtenkompromiß vor dem Preußenparlament EBerlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ausſprache über das Hohenzollern⸗Kompromiß, die geſtern im Landtag begann, geſtaltete ſich höchſt tumultariſch. Das konnte freilich niemanden üherraſchen, da die Kommuniſten ja angekündigt hatten, daß ſie ſich dem ordnungsmäßigen Verlauf der Debatte nach Kräften widerſetzen würden, Das haben ſie denn auch getan. Als ihr Antrag, die Beratung des Vergleichs auf vier Wochen auszuſetzen, gefallen war, verſuchten ſie eine Umſtellung der Tagesordnung zu erreichen und als ſie auch damit kein Glück hatten, nahmen ſie zu den gröbſten und Plumpſten Obſtruktionsmanövern ihre Zuflucht, einem ſinn⸗ loſen u. die Grenzen jeglichen Anſtandes mißachtenden Randa⸗ lierens. Beſonders abgeſehen hatten ſie es natürlich auf den Jinanzminiſter Höpker⸗Aſchoff, der die Vorlage begründete, dem tobenden Lärm gegenüber ſich jedoch kaum Berſtändlich machen konnte.„Hohenzollernſchieber“ war noch das liebenswürdigſte unter ungezählten Komplimenten, die ihn während ſeiner Rede wie Wurfgeſchoſſe umflogen. Da der Präſident weder mit gütlichem Zureden noch mit Ordnungs⸗ kuſen und Drohungen Ruhe zu ſchaffen vermochte, mußte vor⸗ übergehend die Sitzung unterbrochen werden. Aber auch dann noch dauerten die planmäßigen Störungen mit unverminder⸗ ter Heftigkeit an. Aus einzelnen Stichworten konnte man ſich immerhin den Inhalt der miniſteriellen Erklärung zuſammen⸗ reimen. Höpker⸗Aſchoff hob vor gllem die Verbeſſerungen her⸗ Bor, die der jetzt geſchloſſene Vertrag vor den im Jahre 1925 getroffenen Vereinbarungen voraus hat. Daß der neue Kom⸗ Promiß freilich in manchen Stücken hinter dem Reichsgeſetz⸗ entwurf, der eigentlich die Grundlagen der Verhandlungen hilden ſollte, zurückbleibt, ward aus ſeiner Darſtellung nicht Lrſichtlich. Allerdings durfte der Finanzminiſter mit vollem Recht ſich darauf berufen, daß in der durch das Verſagen des Reichstags geſchaffenen Situgtion für den preußiſchen Stgat ein günſtigeres Ergebnis als das nun erzielte, ſchlechterdings Richt möglich war. Volkspartei und Deutſchnationale erklärten ſich mit weni⸗ gen Worten mit der Vorlage einverſtanden; dies nicht, ohne Das„Entgegenkommen“ der Hohenzollern zu rühmen. Schwer hatte nach Lage der Dinge der Sozialdemokrat Heilmann es, den Standpunkt ſeiner Fraktion zu rechtfertigen. Die hat bekanntlich beſchloſſen, Stimmenthaltung zu üben. Zu einer direkten Unterſtützung der Regierungsvorlage hat ſie ſich alſo nicht aufzuſchwingen vermocht. Herr Heilmann führte einen wahren Eiertanz auf, um dieſen mangelnden Mut zur Berantwortlichkeit zu verſchleiern. Aber alle noch ſo erklügel⸗ 3 Ausflüchte können den peinlichen Eindruck nicht verwiſchen, en dieſe Inkonſequenz der ſtärkſten Regierungspartei bei ihren Koglierten, dem Zentrum und den Demokraten, hervor⸗ gerufen hat. Den Kommuniſten war natürlich klar, daß ſie mit ihrem parlamentariſchen Sanseulottismus den zwangs⸗ läufigen Gang der Ereigniſſe nicht aufzuhalten vermögen. Trotzdem ruhten ſie nicht, bis ſie ihr letztes Pulyer verſchoſſen hatten; ſie beantragten nacheinander die„Vorladung“ is Mi⸗ ia des Finanzminiſters und des Juſtizmini⸗ er 8 Der Demokrat Falk ironiſierte dieſes ſummariſche Ver⸗ fahren durch einen Antrag, der Vollſtändiakeit halber auch die ührigen Miniſter vor die Schranken zu zitieren. Das war weifellos die beſte Art, die kommuniſtiſche Obſiruktion dem Helächter preiszugeben. Ein Zentrumsantrag auf Schluß der Dehatte entfeſſelte noch eine erregte Geſchäftsord⸗ nungsausſprache, an deren Schluß es heinahe zu einer Schlä⸗ gerei zwiſchen Kommuniſten und Sozialdemokraten gekommen wäre, Aber das alles änderte, wie geſagt, nichts an dem Re⸗ ſultat, das von vornherein feſtſtand: Die Vorlage wurde an den Hauptausſchuß überwieſen. Heute bereits geht die zweite Leſung vor ſich. Die Annahme des Ver⸗ gleichs iſt geſichert. 8 Wieder Große Koalition in Preußen?“ aer 12. Oktbr. G5 unſerem Berliner Büro.) Die Verhandlungen zur Wiederaufnahme der großen ſun alition haben in Preußen nunmehr oſſiziell ihren An⸗ ang genommen. Ueber die noch geſtern abend zwiſchen dem Führer des Zentrums und der Bolkspartei ge⸗ flogenen erſten informatoriſchen Beſprechungen wird ſtreng⸗ ſes Stillſchweigen bewahrt. Die Fühlungnahme ſoll heute unter Hinzuziehung weiterer Vertreter der beiden Frak⸗ tionen ſortgeſetzt werden. Das Zentrum handelt, wie ver⸗ lautet, im Einverſtändnis mit den übrigen Koalitionsparteien. Miniſterpräſident Braun hat von ſich aus der Volkspartei auf ihre Bereitſchaftserklärung zu⸗ ehen laſſen. Der„Vorwärts“ ſucht Mißtrauen zu ſäen die Behauptung, eine direkte Aufforderung des 10 rumsvorſitzenden an den volksparteilichen Fraktions⸗ noch keine Mitteilun ührer zu einer Zuſammenkunft ſei gar nicht ergangen. Es andelt ſich nur um„inofſizielle Beſprechungen. Das ſind natürlich Wortglaubereien, auf die einzugehen ſich wirklich nicht lohnt. Der Tendenz, die Sitnation zu ver⸗ Wwirren, dient auch das von derſelben Seite kolportierte Ge⸗ * kür das kommu⸗ xücht, die Bolkspartei habe beſchloſſen, — 5 ſche Mißtrauensvotum gegen den preußiſchen Innen⸗ miniſter zu ſtimmen. Richtig iſt vielmehr, daß die Bolks⸗ —. ihre Haltung von dem Verlauf der gegenwärtigen erhandlungen Aen 0 machen will. Es wird ſich ja hald zorausſetzungen die Bolkspartei in ie Regierungskoalition eintreten möchte. Nach r mania“ hat ſie gewiſſe Bedingungen formuliert, die ſie für de Berwirklichung ihres Zieles als unerläßlich betrachtet. on dieſen Forderungen wird es abhängen, ob man zum Ziel gelangt. Im deutſchnationalen Lager verfolgt man die Berſtändigungsaktion begreiflicherweiſe mit lebhafter Un⸗ ruhe. Die„Deutſche Tageszeitung“ droht der Volkspartet, alls ſie auf dem ſoeben eingeſchlagenen Weg fortfahre, mit er Feindſchaft des Reichslandbundes. teſten landwirtſchaſtlichen Kreiſen würde man eine Politik, welche die weit ſtärkſte parlamentariſche Vertretung 800 ro ihrer Bereitſchaft auétchließe, um ſich mit der Sozialdemo⸗ kratie zu verbinden, nicht nur als unbillig, ſondern auch als eine ſchwere Unfreundlichkeit gegen den landwirtſchaftlichen Berufsſtand empfinden. Es iſt kaum anzunehmen, daß die Balksnartei ſich durch derartine“ is von ihrem Ver⸗ A0 in die Regierung hineinzugelangen, abbringen laſſen Wird. — Germersheim Berlin, 12. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Rechtsanwalt Dr. Grimm aus Eſſen iſt als zweiter Vertei⸗ diger mit der Wahrnehmung der Intereſſen des angeklagten Deutſchen im Falle Rouzier betraut worden. Dr. Grimm weilte bereits in Germersheim, um ſich eingehend über die Die Ergebniſſe ſeiner . Behörden in Landau Rückſprache genommen und iſt geſtern abend nach Berlin abgereiſt, um ſich mit den hieſigen maß⸗ gebenden Stellen über die Einzelheiten der Verteidigung zu * Die deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen, die im Auguſt unterbrochen wurden, werden am 11. Oktober in Berlin wieder aufgenommen. Die Leitung der deutſchen Unterhändler iſt dem Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald an⸗ der„Ger⸗ In wei⸗ Selbſtändigkeiten durch geſteigerte Konkurrenz Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Volkspartei und Mittelſtand Reichstagsabg. Beythien in Karlsruhe Die Deutſche Volkspartei, Landesperband Baden, veran⸗ ſtaltete am Sonntag vormittag in Karlsruhe eine Sitzung des Fachausſchuſſes für Handwerk, Einzelhandel und Ge⸗ werbe. An der Sitzung nahmen Reichstagsabgeordneter Beythien, ſowie die Landtagsabgeordneten Baner, Brixner und Wilſer teil, Generalſekretär Wolf er⸗ öffnete die Sitzung und berichtete über die bevorſtehenden Gemeindewahlen. Anſchließend daran ſprach Landtagsabg. Wilſer über Mittelſtandsfragen. Reichstagsabg Beythien zeigte ein Bild der Arbeiten der Deutſchen Volkspartei im Reichstag und beſchäftigte ſich eingehend mit der Kritik der Wirtſchaftlichen Vereinigung. Anſchließend an die drei Vor⸗ träge fand eine lebhafte Ausſprgche ſtatt, in der beſonders die Fürſorge der Deutſchen Volkspartei für die Kreiſe des gewerblichen Mittelſtandes betont wurde. Nach einem Schlußwort der drei Reſerenten wurde zum Vorſitzenden des Fachausſchuſſes für Handwerk, Einzelhandel und Gewerbe Landtagsabg. Brixner gewählt. Am Nachmittag veranſtaltete der Fachausſchuß in den „Vier Jahreszeiten“ eine öffentliche Verſammlung, die ſich in Anbetracht der Verhältniſſe eines guten Beſuches erfreute. Oberpoſtrat Löffler, der Vorſitzende der Ortsgruppe Karlsruhe, begrüßte die Erſchienenen und erteilte Reichs⸗ Beythien das Wort, der etwa folgendes aus⸗ führte: Die Grhaltung und Förderung einer wirt⸗ ſchaftlich ſelbſtändigen Mittelſchicht im deutſchen Volke iſt eine der wichtigſten Lebensfragen unſerer Zeit. Zerfall der Schaf⸗ ſensmöglichkeit der mittelwirtſchaftlichen Berufsſtände wäre gleichbedeutend mit dem Niedergange des Selbſtverantwort⸗ lichkeitsgefühls, des kampffrohen Ringens aus eigener Kraft des ozialen Ausgleiches der Klaſſengegenſätze und endlich der Preisgabe bemerkenswerter deutſcher Eigenart. Streſe⸗ mann tat recht daran, in Genf im Arbeitsamt des Völker⸗ bundes die Gefahr des Niederganges der perſönlichen Arbeit als, eine Bedrohung wahrer Kultur zu bezeichnen. Der mit⸗ telſtandspolitiſchen Arbeit bleibt dauernd ein großes Auf⸗ gabengebiet. Die Deutſche Volkspartei wird auf ihm, wie hisher, ihr Beſtes zu leiſten ſuchen. Sie wird ſich bei Behandlung des Reichs⸗ und landespolitiſchen wie auch nicht zuletzt der kommunalpolitiſchen Fragen von der Rückſicht auf das Geſamtwohl leiten laſſen. Deshalb hat ſie kein Verſtänd⸗ nis für etwaigeAbkehr.B. der mittelſtändiſchen Erwerbskreiſe von großen politiſchen Parteien; ſie glaubt vielmehr, daß wirtſchaftliche Sonderliſten nur zur Zerſplitterung des Bür⸗ gertums beitragen. Vorausſetzung für die Wiederbelebung der mittleren Selbſtändigkeitsarbeit war die Befreiung aus der Zwangswirtſchaft Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat ſtets mit Konſequenz auf die Aufhebung der Sonderge⸗ ſetze hingearbeitet. Ihrer Initiative iſt es im weſentlichen zu verdanken, wenn der Kampf gegen die Preistreiberei⸗Ber⸗ ordnung und die ührigen Zwangsgeſetze nicht zur Ruhe kam. Wiederholt haben die zuſtändigen Reichstagsausſchüſſe unſere Anträge auf Aufhebung der ſogenannten Preistreibereigeſetze angenommen. Im Hauptausſchuß gelangte ſeinerzeit nach Be⸗ gründung durch mich ein Initiatſpgeſetzentwurf zur Annahme, der den erſtrebten Erfolg ſicherſtellen ſollte. Und endlich iſt ein neuer Antrag unſeres Fraktionskollegen Findeiſen im Plenum des Reichstages zur Annahme gelangt. Er fand auch die Zuſtimmung des Reichswirtſchafts⸗Miniſters Dr. Curtius und damit das Ende der Zwangszeit. Bei Prüfung desjenigen, was von den wiriſchaftlichen Not⸗ und Zwangsgeſetzen nunmehr aufgehoben worden iſt, wird man das Gefühl einer im Ganzen ſtarken Befriedigung hegen dür⸗ ſen. Es fiel doch endlich die Preistreibereiverordnung, fer⸗ ner unter anderem die über die Notſtandsverordnung, auf Grund deren die Gemeinden in das Arbeitsgebiet des Ge⸗ werbetreibenden eingreifen konnten; es ſchwand endlich die erordnung über die gänzlich überlebten Preisprüfungsſtel⸗ len. Dringend wünſchenswert wäre eine Niederſchlagung der auf Grund dieſer Zwangsgeſetze noch laufenden Straſverfah⸗ ren, ebenſo wie es uns erforderlich erſcheint, gegen offenbare Jehlurteile aus der Sondergerichtzeit das Wiederaufnahme⸗ verfahren zu ermöglichen. Mit der endlich erreichten Auf⸗ hebung der wirtſchaftlichen Zwangsgeſetze iſt zwar ein weſent⸗ licher Teil der mittelſtändleriſchen Klagen gegenüher der Ge⸗ ſetzgebung ausgeräumt, aber noch manche alte Forderung und viele neue Pläne ringen nach Geſtaltung. Das deutſche Handwerk ſteht vor einer Umſor⸗ mung ſeiner Berufsorganiſationen, wozu ihm die Verabſchiedung eines lang fertiggeſtellten Entwurfs der Reichs⸗ handwerksverordnung den nötigen Rückhalt geben ſoll. Dieſe Frage müßte endlich ihrer Erledigung näher gebracht werden. Ebenſo verdient die Regelung der Abgrenzung zwiſchen Fabrik und Handwerk geſetzgeberiſche Fürſorge. Die Entwicklung der letzten Fahre zeigt einen immer heſtiger werdenden Streit um die einzelnen Betriebe. Da wird vonſeiten der Induſtrie⸗ und Handelskammern vielſach verſucht, Betriebe von wirtſchaftlich Krößerer Bedeutung dem Handwerk zu entziehen. Die Art des Verfahrens zur Schlichtung der Abgrenzungsſtreitigkeiten muß unter Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Entwicklung neu geregelt werden, Das Handwerk wünſcht dazu die Schaf⸗ fung eines gerichtlichen Handwerksregiſters analog dem Han⸗ delsregiſter. Die Durchführung dieſer Forberung die ſich auch auf die Einrichtung ohligatoriſcher Schiedsgerichte erſtreckt, wird ernent zu prüfen ſein. Die Stenerſorderungen kedeuten für niele Handwerker Einzelhandels⸗ und ſonſtige Gewerbebetriebe eine ſteigende Sorge. Einkommen⸗ Gewerbe⸗, Hauszins⸗ Getränke⸗ und Umſatzſteuer uſw. belaſten das mit⸗ telſtändiſche Gewerbslehen trotz mancher von uns erreichten Milderungen vielfach übermäßig. Eine baldige Reviſion der Geſetzgebung in Bezug auf möglichſte Milderung und auf einen beſſeren Ausgleich wird nötig ſein. Grundſätzlich am Syſtem der Umſatzſteuer zu rütteln, ſollte der mittleren Wirt⸗ ſchaft als bedenklich erſcheinen. Das hindert nicht, auf eine weitere Herabſetzung der Umſatzſteuerquote Bedacht zu neh⸗ men. Forderungen von Einzelhandel und Handwerk, wonach ihre Berufsvertretungen vor wichtigen Entſcheidungen ſteuer⸗ licher oder wirtſchaftlicher Natur gehört werden müchten, kann man nur zuſtimmen, wie üherhaupt auf die pflegliche Behand⸗ lung der handwerklichen und gewerblichen Fragen in den Wirt⸗ ſchaftsminiſterien beſonderer Wert gelegt werden ſoll. Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius zeigt hierfür jedoch, wle das von den einzelnen Beruſsſchichten auch ausdrücklich aner⸗ kannt worden iſt, großes Verſtändnis. Die Kreditverſorgung des gewerblichen Mittelſtandes, wie ſie mit Hilſe von Reich, Staat und Gemeinden einſetzte, hat die erhofften Erfolge nur teilweiſe gebracht. Hier mußte von dem Ausbau der gewerb⸗ lichen Kreditgenoſſenſchaftsorganiſationen, deren ſich die Re⸗ gierung mit größter Fürſorge annehmen ſollte, recht viel er⸗ hofft werden. Eine ſchwere Schädigung des Handwerks bedeutet die Schwagrzarbeit der Erwerbsloſen, die nicht nur von privaten, ſondern auch von öfſentlichen Stellen, beſonders von den Kommunen, ausgenutzt wird. Ah⸗ hilſe, beſonders durch die Arheitsnachweiſe iſt dringend er⸗ forderlich. Ehenſo muß unnötige Schädigung er öffent⸗ lichen Regie⸗ und Gefängutsgrbeiten nachdrücklich bekämpft werden. Gegenüber dem Reſerentenentwurf eines Geſetzes zur Ausbildung Jugendlicher hält das Handwerk meines Er⸗ achtens mit Recht an der Meiſterlehre ſeſt und betrachtet die in der Gewerbeordnung enthaltenen Beſtimmungen über das Lehrlingsweſen als die geeignete Grundlage, an denen unter allen Umſtänden ſeſtgehalten werden muß. Das Prüſungs⸗ 9 recht der Innungen ſowie die Organiſation der Meiſterprũ⸗ fung hat ſich durchweg bewährt. Es erſcheint bedenklich, hieran zu rütteln. Ebenſo iſt jene Entwicklung, die im übrigen ge⸗ werblichen Leben den Lehrling bereits in die Lohnkämpfe hineinzieht, geſetzgeberiſch mit Beſorgnis zu betrachten, wenn⸗ gleich man dem Tarifgedanken an ſich nicht grundſätzlich feindlich gegenüberzuſtehen braucht. Die deutſche Sozial⸗ geſetzgebung wird bei allem Wohlwollen für die Arbeit⸗ nehmerſchaſt daraufhin geprüft werden müſſen, ob ein Ueber⸗ maß der Belaſtung insbeſondere der mittelſtändiſchen Wirt⸗ ſchaft zugemutet werden kann. Eine grundſätzliche Durchhrechung der Sonntagsruhe, wie ſie die Wirtſchaftspartei im Reichstag fordert, iſt abgelehnt. Zu begrüßen wäre jedoch die regierungsſeitig neu geplante beſſere Berückſichtigung der ländlichen Orte und der Grenz⸗ bezirke hinſichtlich der Sonntagsverkaufszeit. Erfreulich iſt, daß der Handelsminiſter in Preußen den Straßenhandel hinſichtlich des Geſchäftsſchluſſes dem ſeßhaften Gewerbe end⸗ lich gleichſtellen wird. Dasſelbe muß mit den außerhalb der Sperre befindlichen Bahnhofsverkaufsſteller geſchehen, deren behördlich bevorzugte Konkurrenz vom deutſchen Einzelhandel als unerträglich empfunden wird. Das Hauſier⸗ und Wander⸗ lagerweſen gibt in ſeiner jetzigen von den Behörden zu ſtark tolerierten Form viel zu berechtigten Klagen Anlaß. Auch darf das Konſumgenoſſenſchaftsweſen ſich gegenüber dem ſelbſtändigen Gewerbe keiner geſetzgeberiſchen oder behörd⸗ lichen Bevorzugung irgendwie erfreuen. Das immer wieder⸗ kehrende Verlangen, wonach die Konſumvereine von der Ur⸗ ſatzſteuer befreit ſein wollen, wodurch der ſelbſtändige Wirt⸗ ſchaftler einſeitig vorbelaſtet würde, verdient nach wie vor ſchärfſte Bekämpfung. Die Machtſtellung der Kartelle gegen⸗ über dem Mittelſtand ſollte der Regierung und den Parla⸗ menten ein Gegenſtand dauernder Sorge ſein. Schwierigſte Aufgaben ſtehen uns in der dringend not⸗ wendigen Neugeſtaltung der bevor. Die Deutſche Volkspartei hat ſeinerzeit das Reichs⸗ mietengeſetz wegen ſeiner ſozialiſierenden Tendenz abgelehnt und das Mieterlſchutzgeſetz nur inſoweit gutgeheißen, als es in die nun einmal jahrelang zur Wirklichkeit gewordene Zwangswirtſchaft eine gewiſſe Ordnung und Sicherheit brachte. Wie alle wirtſchaftspolitiſchen Fragen verlangt viel⸗ leicht dieſe beſonders ruhige Abwägung und die Ablehnung der Verſuche, die einſeitig vom Intereſſentenſtandpunkt aus zu beeinfluſſen. Wir werden uns nicht in dem Streben be⸗ irren laſſen, die Eigentümerrechte wieder klar zu geſtalten und den Weg in die wirtſchaftliche Freiheit offen zu halten. Der Erfolg kann aber in Hinblick auf die zweiſellos noch vor⸗ handene Wohnungslage nur etappenmäßig erreicht werden. Im allgemeinen hat uns das öffentliche Urteil über die Hal⸗ tung, welche wir bei der Geſtaltung dieſer überaus kompli⸗ ziert liegenden Fragen eingenommen haben, recht gegeben. Dieſer Ueberblick wird gezeigt haben, daß der geſetzgeberi⸗ ſchen Arbeit zum Schutz und zur Erhaltung einer lebens⸗ kräftigen Mittelſchicht dauernd ſtärkſte Antriehe gegeben ſind. Die Deutſche Volkspartei wird, getreu ihrer Grundauffaſſung auch in Zukunft alles daran ſetzen, unter Beachtung der deut⸗ ſchen Geſamtnotwendigkeiten dem gewerblichen Mittelſtand ein kräftiger Schutz zu ſein. Die Ausführungen Beythiens löſten lebhaften Beifall bei allen Beteiligten aus. Oberpoſtrat Löffler dankte mit herzlichen Worten Herrn Beythien für ſeine treffenden Aus⸗ führungen. Anſchließend daran fand eine kurze Debatte ſtatt. Nach einem kurzen Schlußwort des Herrn Beythien ſchloß Herr Löffler unter Dankesworten an die Erſchienenen die außerordentlich harmoniſch verlaufene Verſammlung. Letzte Melöungen Meineidsklage gegen einen Oberſtaatsanwalt Am Montag begann vor dem Schwurgericht Weimar der Meineidsprozeß gegen den Oberſtaatsanwalt Dr. Frieders. Der Angeklagte wird beſchuldigt, geſchworen zu haben, daß Staatsanwaltsrat Floehl einen Antrag auf Außerverfolgungſetzung des früheren Staatsbankpräſidenten Loeb in Weimar ohne ſein Wiſſen vernichtet und ihn durch einen neu ausgeführten Antrag erſetzt habe, ohne daß er Frieders vorgelegt worden ſei, ferner, daß Floehl ihn nicht um eine Anweiſung in dem Meineidverfahren gegen Loeb ge⸗ heten habe. Nach der Feſtſtellung der Perſonalien erklärte Dr. Frieders, daß er ſich nicht ſchuldig fühle, Der Typhus in Hannover — Hannover, 11. Okthr. Die Zahl der am Typhus Ge⸗ ſtorbenen hat ſich weiter erhöht und beträgt heute 206. Neu erkrankten 19 Perſonen, dagegen konnten 54 entlaſſen werden, wodurch ſich die Geſamtzahl der Kranken auf 1590 ver⸗ ringert hat. Ein Kino in Brand— Ueber 30 Kinder ſchwer verletzt — Eilenburg, 11. Okt. Während einer Kindervorſtellung des hieſigen Lichtſpieltheaters brach aus bisher noch nicht ge⸗ klärter Urſache plötzlich Feuer aus. Der Rauch drang auch in dicken Schwaden in den Beſucherraum des Kinotheaters, das von mehr als zweihundert Knaben und Mädchen beſucht war. Unter den Jugendlichen entſtand eine furchtbare Panik. Da der Ausgang ſehr ſchmal war, ſtürzten die Kinder übereinander und fielen die Treppe hinunter. Die Feuer⸗ wehr mußte mehr als 30 Kinder in ſchwer ver⸗ letztem Zuſtande ins Krankenhaus oder in die elterlichen Wohnungen überführen. Eiſenbahnfrevel — Münſter i.., 12. Okt. Wie aus Gladbeck gemeldet wird, verſuchten mehrere junge Burſchen auf der Bahnſtrecke Oberhauſen—Hamm von einem Nebengleis aus Eiſenbahn⸗ wagen auf das Hauptgleis zu bringen. Als dies mißlang, ſchleppten ſie ein ſchweres Hindernis auf das Hauptgleis. Die Die Täter entkamen. Die Wiederaufrollung der Taugerfrage — Mabrid, 11. Okt. In einer Beſprechung zwiſchen Primo de Rivera und dem Außenminſſter, an der auch die Botſchafter in Paris und Rom teilnahmen, wurde geſtern nachmittag die Tangerfrage behandelt. Wie verlautet, dürfte für heute eine wichtige Entſcheidung zu erwarten ſein. Nachtrag zum lokalen Teil Bei der Lebensrettung ertrunken. Geſtern iſt der ver⸗ Retxgeche Jahre alte Schiffsführer Ernſt Meg, wohnhoft in Seckenheim, im Neckar an der Mündung des Kanals, als er ſeinen ins Waſſer geſallenen Schiffsſungen retten — n. 838 konnte von dort en Arheitern gerettet werden. Die Le es 9460 a Lederabend Feſenmeyer verlegt. Der für heüte abend angekündigte Lieder⸗ und Arienabend von 9405 8 mußte wegen Unpäßlichkeit des Künſtlers auf nächſte Woche verlegt werden, Der Tag iſt noch nicht beſtimmt. Wohnnugspolitik 5 Dienstag, den 12. Oktober 1926 —————— Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 471 Her volizeiliche Schutz des flachen Landes Ein Gegenſtück zum Notruf in den Städten Auf dem Internationalen Polizeikongreß in Berlin hielt ols zweiter badiſcher Delegierter Reg.⸗Rat Jung vom badiſchen Miniſterium des Innern ein ſehr beachtenswertes Referat über den„Polizeilichen Schutz des flachen Landes als Gegenſtück zum Notruf in den Städten“. Reg.⸗Rat Jung führte u. a. aus: Als Hilfe zum Herbetrufen der Polizei beſtand bis vor kurzem nur das Poſttelephon. In größeren Städten erſchien dann die Einrichtung des„Ueberfallkommandos“, das durch das Poſttelephon durch ein Stichwort herbeizurufen war. Seit kurzer Zeit iſt man zu dem ſogenannten„Notrufkom⸗ mando“ gekommen, das durch beſonders gelegte Notruf⸗ leitungen— deren mechaniſche Rufer teils auf der Straße zur Benutzung durch die Polizei und Bürger, teils in den Privat⸗ wohnungen der Bevölkerung ſelbſt eingebaut ſind, und deren Ende in den Tag und Nacht beſetzten„Notrufwachen“ mündet — lediglich durch Auslöſen der mechaniſchen Rufeinrichtung an den Ort der Tat gerufen wird. Das Notrufkommando iſt aus jüngeren Polizeibeamten und aus erfahrenen Kriminaliſten zuſammengeſetzt, denen mancherorts auch Polizeihunde bei⸗ gegeben ſind. So in der Stadt. Aber wie ſteht es zur Zeit auf dem flachen Lande? Die polizeiliche Tätigkeit 855 dem flachen Lande wird bei uns zur Zeit neben der Gemeindepolizei, deren Wirkungskreis ſich aber nur bis zur Grenze der Gemarkung der Gemeinde erſtreckt, nur ausgeübt durch die Beamten der Gendarmerie, die in kleinen Stationen von wenigen Mann planmäßig verſtreut, durch Streifentätigkeit und Frem⸗ denkontrolle den polizeilichen Schutz ausüben. Die Gendar⸗ merie, in nur ſehr geringer Stärke 85 weit voneinander liegende Stationen verteilt, wird zur Zeit zum Teil mit Krafträdern und Dienſthunden ausgeſtattet, aber ein zuver⸗ läſſiges Nachrichtenmittel fehlt ihr noch. Sie iſt im all⸗ gemeinen nur auf das Poſttelephon angewieſen, und bei kleinen ländlichen Poſtämtern iſt die Fernſprechvermittlung die Nacht über nicht beſetzt. Durch Durchſchaltung für die Nacht nach dem nächſten Fernpoſtamt kann nur erreicht werden, daß die Verbindung mit der Dienſtauſſichtsbehörde aufrecht erhalten bleibt, die Orte und Gehöfte ihres Bezirks ſind aber während dieſer Zeit abgeſchnitten. Was von der Gendarmerie gilt, muß in gewiſſem Um⸗ fange auch von den ſogenannten Kriminalpoſten gelten, die der ſtaatlichen Kriminalpolizei eine Stütze bei der Verfol⸗ gung ſchwerer Fälle ſein ſollen. Das flache Land kann ſo— abgeſehen von der Gelegenheit der nächtlichen ungeſtraften Verbrechensverübung— lichtſcheuen Elementen und nicht zu⸗ letzt dem flüchtigen Verbrecher, wenigſtens vorübergehend, Unterſchlupf leicht bieten. Nicht nur in Baden, ſondern wohl in den meiſten europäiſchen und auch außereuropäiſchen Län⸗ dern werden Verhältniſſe ähnlicher Art anzutreffen ſein. In Baden iſt man nun vor kurzem in einem engeren Kreis von Mitgliedern der Freien Vereinigung für Polizeitechnik ernſt⸗ lich daran gegangen, eine Löſung dieſes Problems des inten⸗ ſiveren polizeilichen Schutzes des flachen Landes mit Hilfe der modernen Technik zu ſuchen. Eine der bedeutendſten Firmen der Schwachſtromtechnik hat ſich dieſer Aufgabe für Baden be⸗ ſonders unterzogen. Unter dem Geſichtspunkt, daß Poſttele⸗ phonleitungen auf dem Lande nicht immer benutzbar 2 und die Starkſtromleitungen, mit denen Baden ja dank ſeiner Waſſerkraftwerke reichlich verſehen iſt, auch nicht überall dieſen Zwecken nutzbar gemacht werden können, taucht der Gebanke auf, nur Funkentelegraphie und ſobald die Funkentelephonie ſoweit verbeſſert iſt, daß ſie dieſen Zwecken nutzbar gemacht werden kann, auch dieſe zu ver⸗ wenden. Die Finanzierung der Anlagen hätte auf derſelben Grundlage wie bei den Notrufeinrichtungen der Städte zu erfolgen, dergeſtalt, daß etwa die Teilnehmer eine gewiſſe zeitliche Miete zu entrichten hätten. Das Gebiet, innerhalb deſſen die erſten Verſuche dieſer modernſten polizeitechniſchen Einrichtung angeſtellt werden ſollen, umfaßt einen Teil des nördlichen Schwarzwaldes, ſüd⸗ 8* Baden⸗Baden in der Größe von etwa 30 Km. im uadrat. von Fremden überfüllte Luftkurhotels und Raſthäuſer. Ab⸗ geſehen von den Hochflächen— das Gelände ſtark durch⸗ ſchnitten, es weiſt tief eingeſenkte Täler mit ſteilen Hängen auf; die Höhenunterſchiede ſind auch auf kurze Strecken oft groß und dichter Wald ſteigert ſtellenweiſe die Unüberſichtlich⸗ keit und macht das Zurechtfinden ſchwer. Die ſpärlichen Ort⸗ ſchaften liegen weit auseinander und getrennt von den Luft⸗ kurorten; ein großer Teil der Bevölkerung lebt in mehr oder weniger einſam gelegenen, oft nicht leicht zugänglichen Ge⸗ höften. Bei den allein liegenden Luftkurhotels und den in neuerer Zeit entſtandenen Wandererhütten ſtaut ſich im Som⸗ mer der Fremdenverkehr, im Winter bringen der Schneeſchuh⸗ ſport und die internationalen Sprungkonkurrenzen oft noch größere Menſchenanſammlungen in dieſe Gegenden. In dieſem Gebiet befinden ſich zahlloſe einfam⸗ ſtehende, von bewohnten Ortſchaften oft weit eutfernte und Für den normalen Polizeidienſt ſteht hier nur die Gen⸗ darmerie zurVerfügung, deren ſchwach beſetzte Stationen viele Kilom. auseinanderliegen, und die teilweiſe bis zu 15 Km. von der nächſten Bahnſtation entfernt ſind. Manche regel⸗ mäßig Streifen erfordern von den Gendar⸗ meriebeamten die Zurücklegung bis zu 40 Km. bergauf— bergab. Wenn auch einzelne Gendarmerieſtationen mit Kraft⸗ rädern ausgerüſtet werden, ſo müſſen wegen der Schroff⸗ heit des Geländes doch viele Streifen nach wie vor zu Fuß im Sommer und auf Schneeſchuhen im Winter zurückgelegt werden. Hier können ſich alſo lichtſcheue Perſoen unter der Maske Herſcheſſen Sommerfriſchler und Winterſportler Unter⸗ ſchlupf verſchaffen. Rings um das zu dem Verſuch auserſehene Gebiet liegen kreisförmig am Abhang des Gebirges die Gen⸗ darmerieſtationen, während nur eine Stadt mit ſtaatlicher Polizei an ſeinem Nordrande liegt: Baden⸗Baden. ie Starkſtromleitungen des großen Waſſerkraftwerkes im Murgtal, des Badenwerkes, gehen ebenfalls um das Gebirge herum— ihre elektriſche Kraft erzeugen die Kurhäuſer meiſt ſelbſt durch kleine Waſſerkraftwerke oder eigene kleine elek⸗ triſche Anlagen. Durch die Poſttelephonanſchlüſſe beſteht die Nacht über von 6 Uhr abends ab keine Möglichkeit, mit der Außenwelt in Verbindung zu treten. Wie ſoll von hier aus ein Ruf nach polizetlicher Hilfe hinausgehen, an wen ſoll er gerichtet ſein und von wo und durch wen ſoll polizeiliche Hell kommen? Als Hilferuf, unabhängig von den beſtehenden Nachrichtenmitteln, kann nur der drahtloſe Verkehr im Aether in Frage kom⸗ men. Die Luftkurhotels und einſam liegende Gehöfte müßten daher mit kleinen ortsfeſten Funkſendern verſehen werden, die Gendarmerieſtationen mit kleinen Funk⸗Empfängern. Die größeren Städte Badens mit ſtaatlicher Polizet werden zur Zeit ſchon mit Funkſender⸗ und Empfänger an das deutſche Kriminalfunknetz angeſchloſſen. Da man aber nicht bei jedem „Funknotruf“ ausgebildetes Funkperſonal ſtändig bereit halten kann, muß jedem Laien die Möglichkeit gegeben ſein, den Sender entſprechend handhaben zu können. So ſteht die Technik vor der Aufgabe, eine Möglichkeit zu finden, die das jederzeitige Senden beſtimmter Funkmorſeſignale an alle ge⸗ ſtattet, Funkmorſeſignale, die gleichzeitig von allen Empfängern der in Frage kommenden Gendarmerieſtationen in lautem Tone— durch Klingel oder im— gehört werden, u. aus deren Art und Zuſammenſetzung die Empfänger ohne weiteres entnehmen können: den Rufer, den Ruſort u. die Bedeutung des Rufes. Gleichzeitig wird die Po⸗ lizei⸗Funkleitſtelle in Karlsruhe u. die übrigen Polizei⸗Funk⸗ nebenſtellen Badens den Funknotruf hören oder durch Um⸗ ſprechen übermittelt erhalten. Die kreisförmig um das frag⸗ liche Gebiet liegenden Gendarmerieſtationen können dann, unabhängig von jedem Poſttelephon, ſofort bei Tag und Nacht alle Zufahrtsſtraßen und Wege nach und von dem Ruſort gleichzeitig ſperren und Gendarmeriebeamte dem Rufer zur Hilfe entſenden; außerdem kann gegebenenfalls die nächſte Stadt mit ſtaatlicher Polizei— alſo in dieſem Falle Baden⸗ Baden—— 55 ihren Notrufwagen entſenden, der in kürzeſter Zeit am Tatort eintreffen wird. Die Löſung dieſes Problems— wenn es der Technik viel⸗ leicht ſchon in abſehbarer Zeit, noch unter Zuhilfenahme der drahtloſen Telephonie gelingen ſollte, die ihr geſtellten Auf⸗ gaben einwandſrei zu löſen,— wird wohl für alle Länder weitgehende Bedeutung haben. Denn ſchon anfangs bemerkt, werden die Verhältniſſe hinſichtlich des polizeilichen Schutzes des flachen Landes wohl in allen europäiſchen und außer⸗ europäiſchen Ländern zur Zeit noch gleichermaßen unbefrie⸗ digende ſein. Nach dem Stande der vorbereitenden Erwä⸗ gungen und Arbeiten darf eine Löſung für das in Ausſicht ge⸗ nommene erſte Verſuchsgebiet des badiſchen Schwarzwaldes in abſehbarer Zeit—83— nicht als ausgeſchloſſen erſcheinen. Der Funknotruf wird dann dem flachen Lande dasſelbe wer⸗ den können, wie es den ſeegehenden Schiffen auf weiten Ozeanen das„internationale drahtloſe SOS⸗Signal“ gewor⸗ den iſt:„Der Ruf nach Hilfe— höchſter Not.“ Der Internationale Polizeikongreß Ber⸗ lin nahm in ſeiner Schlußſitzung zu dem obigen Vortrag von Reg.⸗Rat Jung folgende Entſchließung an:„Der Kongreß erblickt in der Ausſtattung der Polizeidienſtſtellen mit funkentelegraphiſchem Empfangs⸗ und Sendegerät einen großen Fortſchritt in der Verbrechensbekämpfung“..A. * Die Sonntagsfahrkarten auch für De und Eilzüge gültig. Vom 9. Oktober ab werden alle Perſonenzüge, Eil⸗ und D⸗Züge für die Dauer des Winterfahrplanes zur Be⸗ nutzung mit Sonntagsrückfahrkarten freigegeben. Ausge⸗ nommen ſind lediglich die Schlafwagenzüge, die F..⸗Züge und eine Reihe von anderen D⸗Zügen zwiſchen Berlin und Baſel, Berlin und Breslau, Berlin und Hamburg und Ber⸗ lin und Frankfurt a. M. Ein Feſiſpiel vom hl. Franz von Aſſiſi Von Eruſt von Wolzogen Da ich das Glück hatte, den heurigen Scheiding, den erſten Sonnemond dieſes Regenjahres, im lieblichen Unterinntal zu verbringen, und da ich außerdem ein aufrichtiger Verehrer des hl. Franz von Aſſiſi bin, ſo lag nichts näher, als daß ich die Gelegenheit ergriff, an einem heißen Sonntag nach dem Tiroler Dörſchen Erl zu pilgern, das heuer das 700jäh⸗ rige Jubiläum St. Franzisci durch ein theatraliſches Feſt⸗ ſpiel feiert. Ein bäuerliches Bayrenth, geboren aus tief innerlichem Katholizismus und aus der Freude am ſchönen Schein, am bunten Spiel. Die bloße Tatſache, daß es ſo etwas noch gibt in unſerer verworrenen, verbetzten, in allen Fugen brüchigen mud ratloſen deutſchen Gegenwart, mutet wie ein Wunder an. Berliner Roheit hat für unſere ober⸗ bayriſchen Paſſionsſpieler das Hohnwort„Oberammer⸗ gauner“ geprägt— Weltſtadtintelligenz und Pöbelgeſinnung vermögen ſich eben durchaus nicht vorzuſtellen, daß mit irgend einer künſtleriſchen Darbietung großen Stils etwas anderes verfolgt werden könne als der Zweck, Geld zu verdienen; ob das durch die Schauſtellung nackter Weiber oder des Lei⸗ dens Chriſti geſchieht, iſt einerlei in der Auffaſſung ſeelen⸗ loſer Mammonsdiener. Es wäre freilich nicht zu verwun⸗ dern, wenn die Weltberühmtheit Oberammergaus und ſeine Ueberflutung durch die Geld ausſtreuenden Scharen ſtumpf⸗ ſinnig neugieriger Amüſierlinge manchen Einwohnern etwas von ihrer edlen Einfalt genommen hätte; aber von dem in der großen Welt unbekannten, verſteckten Tiroler Dörfchen Erl kann man das gewiß nicht ſagen. In der Vorſtellung, der ich beiwohnte, waren die Globetrotter, die weltſtädtiſchen Allesfreſſer gar nicht vertreten, vielmehr beſtand die Zu⸗ hörerſchaft, die die große, an einem Bergabhang errichtete Holzhalle nur zur Hälfte füllte, vorwiegend aus Landbevöl⸗ kerung, Ordensbrüdern, geiſtlichen Herrn und wenigen Som⸗ merfriſchlern aus der näheren Umgebung. Die Erler, die ſonſt nur die Paſſion ſpielen, haben ſich in große Unkoſten geſtürzt, indem ſie für das heurige Franziscusſpiel eine große, wundervolle Orgel in den Orcheſterraum einbauten, die ſchönen Dekorationen neu malen ließen und die koſt⸗ baren Gewänder der Frührenaiſſance in echten Stoffen neu anſchafften. Eine geſchäftliche Spekulation wäre alſo ſicher gänzlich verfehlt geweſen. Der Kunſtwert des von einem Franziskanerpater verfaß⸗ ten Schauſpieles iſt nicht groß. Es maugelt der wortreichen Dichtung durchaus an dramatiſcher Steigerung und ſprach⸗ lichem Glanz. Die Muſik von Edgar Tinel überragt bei wei⸗ tem das fromme Bemühen des Franziskaner⸗Dichters. Aber nun mache man ſich klar, was das bedeutet: 200 Bewohner eines enen Dörſchens, Wald⸗ und Viehbauern, Holzknechte, Stallmägde, Kinder, Jungvolk, Männer, Weiber und Greiſe fühlen ſich in monatelanger Vorbereitung— natürlich unter künſtleriſcher Leitung— allmählich in die ſchwere Aufgabe hinein, Italiener des 13. Jahrhunderts, weltliche und geiſtliche große Herren, Heilige und Sünder glaubwürdig auf die Beine zu ſtellen, in hochdeutſcher Sprache umfangreiche Rollen ohne Einhläſer aufzuſagen und eine recht anſpruchsvolle moderne Muſik durchaus würdig zur Aus⸗ führung zu bringen. Die muſikaliſche Leiſtung erſchien mir als das Erſtaunlichſte. Die Chöre konnten ſelbſtverſtändlich nicht den ſatten Glanz geſchulter Stimmen aufweiſen, aber von dem, was ſonſt bäuerliche Geſangsdarbietungen uner⸗ quicklich und lächerlich macht, war gar nichts zu ſpüren. Kein Plärren und Kreiſchen der Kinder⸗ und Frauenſtimmen, kein Knödeln der Tenöre, noch rauhes Grunzen der Bier⸗ bäſſe, vielmehr ein ſanftes, weiches Schwingen der Harmonie, eine völlig reine Intonation und feine künſtleriſche Schattie⸗ rung! Und wie gut wußten dieſe Bauern ihre Koſtüme zu tragen! Der Papſt inmitten des Kardinalkollegiums: welche prachtvollen Hätten aus den weiten, ſchar⸗ lachnen Aermeln nicht die groben, dunkelbraunen Arbeits⸗ pratzen herausgeſchaut, ſo hätte man ſich wirklich in ein vati⸗ kaniſches Konzilium verſetzt fühlen können. Die rauhen Kehllaute des Tiroler Dialektes vermochte freilich kaum einer der Spieler zu überwinden, und ſchauſpieleriſch be⸗ trächtliche Leiſtungen wurden auch nicht geboten; aber das wollte alles nichts beſagen gegenüber dem rührenden und religiös erbaulichen Eindruck, den dieſe volle innerliche Hin⸗ gabe ſämtlicher Mitwirkenden, vom Bürgermeiſter, der die rieſige Titelrolle bewältigte, bis zum jüngſten Gaisbuben. an ein heilig frohes Werk hinterließ. Und dieſer Eindruck beherrſchte auch die Zuſchauer. Sie fühlten ſich mehr in der Kirche als im Theater und klatſchten nur jauchzend wie Kin⸗ der in die Hände bei den wunderſchönen lebenden Bildern, der Vogelpredigt des Heiligen, dem Weihnachtskrippenbilde und dem Herabneigen des Erlöſers vom Kreuze, um Fran⸗ ziscus in ſeinen Arm zu ſchließen. Von Mittag bis 6 Uhr hatte das Spiel gedauert. In der luftigen Holzhalle waren wir der drückenden Schwüle des Tages nicht gewahr worden. Aber als wir in der Abend⸗ dämmerung nach Kufſtein kamen, brach ein gewaltiges Ge⸗ Tagungen 11. Bayeriſcher Frauentag in Speyer Die Tagung am 6. Oktober wurde wie vorgeſehen im großen Saale des Wittelsbacher Hofes vormittags gegen 9 Uhr durch eine Reihe von Vorträgen über Neuerungen in der Mädchenbildung und im Frauenberufsleben er⸗ öffnet. Die Vorſitzende, Frau Dr. Kieſſelbach konnte wie⸗ derum die Vertreter der Regierung, der Stadtverwaltung und außerdem die Vertreter der Schulbehörden und der Aerzte⸗ ſchaft begrüßen. Nach einleitenden Worten der Vorſitzenden ergriff Freiin Dr. von Plotho⸗Ludwigs⸗ hafen das Wort, um über„Die Schule“ zu referieren. Bei der höheren Mädchenſchule werde ein Oberbau, eine Ober⸗ realſchule erſtrebt. Sie betonte insbeſondere die Notwendig⸗ keit der Berufsſchulen und verlangte für die Lehrerſchaft dieſer Schulen und der Volksſchule eine Neuordnung der All⸗ gemein⸗ und Fachbildung.— Frau Dr. med. Guſtav Rath⸗ Heilbronn begrüßte in ihrem Referat über„Körperliche Er⸗ ziehung unter beſonderer Berückſichtigung der Berufsauf⸗ gaben“, die heute ſtärkere körperliche Betätigung im Turnen, gymnaſtiſchen Uebungen bis hin zu den rhythmiſchen Bewe⸗ gungen bei den Mädchen, im Gegenſatz zu früher. Die Red⸗ nerin verlangt Turnübungen in den Fortbildungs⸗ ſchulen, bezw. in den Betrieben ſelbſt, wie dies in verſchie⸗ denen Reichs⸗ und anderen Betrieben bereits der Fall iſt. Auch die Hausfrau muß im Intereſſe der Geſundheit regel⸗ mäßig turnen und vor allem auch die arbeitstätige Frau. Turnen und Sport möge bei der Frau Allgemeingut werden. — Frau Fitting⸗München ſprach über„Berufsausbildung und Mädchenberufsleben“. Sie gab einen Ueberblick über die derzeitige Lage auf dem Gebiete der Mädchenberufsausbil⸗ dung und behandelte dann die Berufsmöglichkeiten in den Gruppen Landwirtſchaft, Hauswirtſchaft, Handwerk, Induſtrie, in den kaufmänniſchen Berufen, als wiſſenſchaftliche Aſſi⸗ ſtenten, in der Wohlfahrts⸗ und Krankenpflege, in der Erzie⸗ hung und in den ſozialen Berufen. Hierauf ſprach die in der Pfalz nicht unbekannte Rednerin Fräulein Dr. Gertrud Wolf über„Staatsbürgerliche Erziehung“. Die Vortragende bezeichnete ſtaatsbürgerliche Erziehung eines der wichtigſten Fundamente des Staates. An die Referate ſchloß ſich eine lebhafte ſachliche und pro⸗ duktive Ausſprache. Nach der Tagung wurde im Wittels⸗ bacher Hof das gemeinſame Eſſen eingenommen. Nachmittags um 4 Uhr fand dann, ebenfalls im Wittelsbacher Hof, die interne Generalverſammlung des Hauptverbandes der bayeriſchen Frauenvereine ſtatt. Der zweite Tag wurde durch einen Vortrag von Frau Oberregierungsrat Dr. Baum über die Zuſammenarbeit der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege eröffnet. Frau Dr. Baum behandelte in einem Rückblick die Entwicklung der freien und der öffentlichen Wohlfahrtspflege bis zum Jahre 1924, wo ein neues Geſetz das bisherige Verhältnis des Reiches zu der freien Wohlfahrtspflege neu feſtlegte. Das zweite Referat hielt Fräulein Dr. Frenkel über die Neugewinnung ehrenamtlicher Kräfte. Es beſteht heute ein empfindlicher Mangel an ehrenamtlichen Kräften und frei⸗ willigen Helfern.— Nach ihr ſprach Fräulein Gerda Lucas⸗ Heidelberg über das Thema:„Der Aufgabenkreis der So⸗ zialbeamtin“. Die Sozialbeamtin iſt ſachlich beſſer als die Helferin und in beſſerer perſönlicher Fühlung mit den von der Wohlfahrt Betreuten, als der Beamte.— Eine ſehr lebhafte Ausſprache ſchloß ſich an die Vorträge an. Aus dem Bericht der geſtrigen Generalverſammlung iſt zu entnehmen, daß die Vorſtandswahl die Wiederwahl des bisherigen Vor⸗ ſtandes und die Zuwahl von Frl. Mayerhofer⸗München als Beiſitzerin ergab. Reichsverband Deutſcher Poſt⸗ u. Telegrapheubeamten Der Reichsverband Deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbe⸗ amten E. V. hält vom 11. bis 13. Oktober 1926 in Berlin im ehemaligen Preußiſchen Herrenhauſe ſeinen 15. Ver bands⸗ tag ab. Der Reichsverband Deutſcher Poſt⸗ und Telegraphen⸗ beamten E. V. iſt mit nahezu 130 000 Mitgliedern die größte deutſche Reichsbeamtenorganiſation. Er bildet mit der Deur⸗ ſchen Poſtgewerkſchaft, Sitz München, die die Beamten der Be⸗ ſoldungsgruppen—6 in Bayern und Württemberg organi⸗ ſiert, eine Arbeits⸗ und Intereſſengemeinſchaft. Die Tagung iſt für die Oeffentlichkeit inſofern von großer Bedeutung, als die Mitglieder dieſer Organiſation in der Hauptſache die Trä⸗ ger des Poſtbetriebsdienſtes ſind. Außer der Beratung einer großen Anzahl wichtiger Berufs⸗ und Standesfragen findet am 12. Oktober eine große Kundgebung ſtatt, bei der zwei groß angelegte Vorträge über„Das Berufsbeamtentum in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ und„Die Bedeu⸗ tung der Deutſchen Reichspoſt für die deutſche Wirtſchaft“ vor einem großen Kreiſe geladener Gäſte und den Abgeordneten des Verbandstages, die aus allen Teilen des Deutſchen Rei⸗ aus den abgetretenen Gebieten erſcheinen, gehalten werben. witter los, das alsbald die ſteilen Straßen in Wildbüche ver⸗ wandelte und die elektriſche Beleuchtung abzuſtellen nötigte. Wir nachtmahlten im Hotel im Flackerlichte von Kerzen⸗ ſtumpen, die man in Flaſchenhälſe geſteckt hatte. Bald hatte ſich das Wetter ausgetobt. Die elektriſchen Birnen glühten wieder auf und in den ſanft abrollenden letzten Donner ſchmiegten ſich die lockenden Klänge eines von feiner Hand gemeiſterten Flügels. Kunſt und Wiſſenſchaft Schloßmuſenm Mannheim. Es iſt dem Schloßmuſeum gelungen, aus Privatbeſitz ein ſehr ſeltenes Stück der ehemalt⸗ gen Mosbacher Fayencefabrik zu erwerben. Es iſt das in den Werk von Rieſebieter üben Deutſche Fayencen S. 149 abgebildete und beſprochene 40:50 Zentimeter große Ovalrelief, das nach der Ueberlieferung den kurpfälziſchen Miniſter Erhr. v. Beckers darſtellt und um 1775 entſtanden iſt. 655. von Beckers hatte die Oberdirektion der kurfürſt⸗ lichen Porzellanmanufaktur Frankeuthal und war auch für die Gründung der Mosbacher Fabrik eingetreten. Das Por⸗ trät iſt als Profilrelief in ähnlicher Weiſe wie die Mosbacher Karl Theodor⸗Bildniſſe gearbeitet und zeigt in Hochoval eine Lorbeerkranzumrahmung. Die Blaumarke auf der Rückſeite des Reliefs, ein verbundenes TM, iſt nach Rieſebieter in Taennich⸗Mosbach aufzulöſen. Samuel Friedr. Taennich war 1774—1799 Inhaber der Mosbacher Fayencefabrik und vor⸗ her auch in Jever, Kiel und Hubertusburg tätig. Literatur * Herrufeld⸗Humor. Von dem vom Theaterdirektor An⸗ ton Herrufeld verfaßten Buch im Globus Verlag, Berlin W 66 erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen iſt, wurde uns ein Rezenſionsexemplar überſandt. Der Ver⸗ faſſer ſagt mit Recht:„Leſer, du mußt lachen! denn Lachen iſt die beſte Medizin.“ Dieſer Wegweiſer wird wohl vom Leſer beſolgt werden müſſen, zumal der„Kerrufeld⸗Humor“ auf dem Gebiete ſeiner eigenartigen Humoresken und Er⸗ zählungen eine beſondere Spezialität aufweiſt. Dieſe Spezig⸗ lität dokumentiert ſich hauptſächlich darin, daß alles Geſchil⸗ derte aus wahren Begebenheiten ſtammt. Der„Herrnfeld⸗ Humor“ enthält neben den angeführten intereſſanten Humo⸗ resken noch über 100 Anekdoten und Erzählungen und gibt außerdem einen Ueberblick über die Geſchichte des Herrufeld⸗ Theaters der letzten 85 Jahre. ———— —— 9 —— —— Ernſt hatte der Leiter, Generalmuſikdirektor Lert, 4. Seite. Nr. 471 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 12. Oktober 1920 Städtiſche Nachrichten Silbernes Jubiläum der Ortsgruppe Mannheim des Verbandes der weib⸗ lichen Handels⸗ und Büroangeſtellten(VWA.) e. V. Berlin Die Mannheimer Ortsgruppe des Verbandes der weib⸗ lichen Handels⸗ und Büroangettellten veranſtaltete anläßlich ihres 25jährigen Beſtehens am Samstag in der Harmonie einen Feſtabend, der einen ſehr ſtimmungsvollen Verlauf nahm. Behörden und Korporationen waren vertreten durch die Herren Rechtsrat Dr. Spiegel(Kaufmannsgericht), Scheuber(Handelskammer), Scheidt und Peters (chriſtliche Gewerkſchaften), Butz(D...) und Meyer (Verein„Fahrende Geſellen“). Der Berliner Hauptvorſtand des VWA. hatte die Vorſitzende, Frl. Katharina Müller, delegiert. Ebenſo war die badiſche Gauleiterin, Frl. Hil⸗ bert⸗Karlsruhe, mit Vertreterinnen der Ortsgruppen Karlsruhe, Pforzheim, Heidelberg, Gaggenau, Ludwigshafen und Kaiſerslautern erſchienen. Glückwünſche hatten u. a. ge⸗ ſandt die Berliner Hauptverwaltung des VWA., die Orts⸗ gruppen Heidelberg und Freiburg, der Badiſche Lehrerinnen⸗ verband, Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Prof. Dr. Erdel, Frau Prof. Dr. Altmann⸗Gottheiner und Frau Ju⸗ lie Baſſermann. 3 Nach herzlicher Begrüßung der Feſtverſammlung durch Frl. Engler, die 1. Vorſitzende der Ortsgruppe, ſprach Frl. Katharina Müller über„Vergangenheit, Ziele und Zukunft des VWA.“ Schon die Jahresberichte früherer Zeiten, ſo führte die Rednerin nach der Ueber⸗ ittlung der Glückwünſche der Berliner Hauptverwaltung, es Hauptausſchuſſes und des Hauptvorſtandes aus, beſagen, daß die Arbeit der Mannheimer Ortsgruppe ſtets auf die Förderung des ſozialen Rechts und die Durchſetzung des Arbeitsrechts für unſeren Beruf gerichtet war, und daß man ſich beſtrebte, die Mitglieder für den Beruf und das Leben überhaupt zu ertüchtigen. Die Ortsgruppe Mannheim wurde im Jahre 1901 mit 265 Mitgliedern gegründet. Von den Mitbegründerinnen und Mitgliedern aus jener Zeit können wir heute noch 12 zu den Unſrigen zählen. Es wäre unrecht, wenn wir nicht auch einiger Frauen uns erinnerten, die unſerer Sache beſondere Dienſte geleiſtet haben. Es ſind dies: die erſte Vorſitzende Frl. Anna Scipio(1901—1911), die uns leider 1911 durch den Tod genommen wurde, Frau Dr. Altmann⸗Gottheiner, die von jeher großes In⸗ tereſſe für das Wohl und Fortkommen der weiblichen Ange⸗ ſtellten hatte und durch ihre Tätigkeit an der Handelshoch⸗ ſchule Wertvolles leiſtet, ferner die erſte Geſchäftsführerin der hieſigen Ortsgruppe, Frau Karoline Moos, die zwölf Jahre hauptamtlich wirkte. Allen denen, die für ihre Be⸗ Tufsſchweſtern opferfreudig und zielbewußt gearbeitet haben, widmete die Rednerin Worte warmer Anerkennung, um dann fortzufahren: ** im Jahre 1919 erfolgten Zuſammenſchluß der verſchiedenen Verbände, der ein Ruhmesblatt für die weib⸗ lichen Angeſtellten iſt, haben wir einen großen Schritt zur Einheit getan, eine ſtärkere Wahrnehmung ſozialpolitiſcher und bildungspolitiſcher Belange erreicht. Wir ſind dadurch gefeſtigter als alle anderen Angeſtelltenorganiſationen. Die Ortsgruppe Mannheim zählt mit 1200 Mitgliedern zu den bedeutendſten des ganzen großen Verbandes mit ſeinen 300 Ortsgruppen und 70 000 Mitgliedern. Es iſt Hervorragendes geleiſtet worden, zumal wenn man berückſichtigt, daß in einer Induſtrieſtadt wie Mannheim die Gegenſätze ſchroffe ſind und häufig heftig aufeinanderprallen. Der.W. A. hat in den vergangenen 25 Jahren vielen Berufsanwärterinnen Rat bringen, vielen durch vorzügliche Ausbildungseinrichtungen gur Weiterbildung nützlich ſein und durch die Stellenvermitt⸗ lung ſegensreich für Viele wirken können. erſten zehn Jahren hat in der Ortsgruppe Mannheim eine große Selbſtändigkeit bezüglich der Betreuung der Stellenloſen beſtanden. Zu dieſes Jahres hatte der Verband 6900 ſtellenloſe Mitglie er. Wir haben es ver⸗ mocht, dieſe Zahl auf 5300 herabzudrücken. Wenn der Ver⸗ band eine Rentenverſicherung für ſeine Mitglieder zu ſchaffen wußte, ſo iſt das eine Tat, die die größte Bewun⸗ derung verdient. Zu dieſer Einrichtung hat die Ortsgruppe Mannheim einen weſentlichen Teil geſtellt, nämlich die haupt⸗ amtlich angeſtellte Geſchäftsführerin, Frl. Lene Hennings, die bisherige Vorſitzende des Ortsgruppe Mannheim, die ſeit Anfang des Jahres die Rentenverſicherung erfolgreich ver⸗ waltet. Im weiteren Verlauf ihres Vortrags ſprach ſich die Red⸗ nerin im Sinne der Ausführungen Dr. Silverbergs in Dresden für eine Arbeitsgemeinſchaft aus. Der Verband habe von jeher auf dieſem Standpunkt geſtanden und brauche ſeine Anſicht daher heute nicht zu revidieren. Es komme aber auf den Geiſt an, in dem eine ſolche Gemein⸗ ſchaft aufgebaut wird. Im Kreiſe von Gleichbeſchäftigten und Gleichberechtigten wachſe man weit über das Arbeitsgebiet Schon in den M hinaus und ſo werde dieſe Berufsgemeinſchaft der Boden, auf dem Vaterlandsliebe und Treue zum Volke gedeihen. Nach einem Hinweis auf die den Frauen durch die Ver⸗ faſſung gewährleiſteten Rechte, durch die die Mitwirkung der Frau in der Oeffentlichkeit grundſätzlich anerkannt iſt, ſchloß die Rednerin: Unſer Streben geht vornehmlich dahin, neben der Berufsertüchtigung die Werte des Frauengemüts zu heben, die Güter des Frauenherzens zu ſchützen. Selbſtän⸗ digkeit und innere Kraft wollen wir den werdenden Frauen geben, ſie zur Mütterlichkeit erziehen. Die männlichen An⸗ geſtellten ſchauen darnach, wie die Frau ſich gibt und vielfach richtet ſich ihre Einſtellung dementſprechend ein. Der gute Stamm der weiblichen Angeſtellten iſt nicht oberflächlich und leichtſinnig, denn der ihnen eigene Berufsgeiſt macht ernſt, gibt innere Bildung und Form, auch für das übrige Leben. Wir müſſen mehr Achtung für den ſchaffenden Menſchen for⸗ dern, dann werden auch die Berufsfreudigkeit des Einzelnen und die Wirtſchaft gehoben, dann wird auch die Höchſtleiſtung des Volkes gewährleiſtet. Die Ortsgruppe Mannheim hat zielbewußt in dieſem Sinne gewirkt. So wollen wir weiter⸗ ſchaffen, die hieſige Gruppe, der Verband als ſolcher, auf daß uns zum 50jährigen Beſtehen niemand ſagen kann, wir haben etwas verſäumt. Frl. Engler dankte Frl. Müller für die vorzüglichen Darlegungen, die ſtarken Beifall fanden. Vieles ſei geſchaffen, vieles aber noch zu tun. Getreu dem Wahlſpruch„Vorwärts kämpfend, willensſtark und arbeitsfroh“ ſoll das zweite Vierteljahrhundert der Ortsgruppe begonnen werden. Als äußeres Zeichen der Anerkennung überreichte Frl. Engler jeder der zwölf Jubilarinnen einen Ring mit dem Zeichen 6V...“ Ein mit feinem Geſchmack zuſammengeſtelltes Programm umrahmte die ſchlichte Feier. Ein von Herrn Fritz Droop verfaßter Vorſpruch wurde von Frl. Helene Kühlmeier ſehr eindruchsvoll wiedergegeben. Herr Karl Müller⸗Mannheim und Herr Adolf Müller⸗Heidelberg ſpendeten ausgezeichnete Vorträge für Violincello mit Klavier Frau Milly Wickertsheimer ⸗Lahr, von Herrn Adolf Müller feinfühlig begleitet, verhalf mit ihrer warm⸗ beſeelten Altſtimme Liedern von Schumann, Brahms, Weis⸗ mann und Philipp zu tiefgehender Wirkung, während die Jugendgruppe des.W. A. und die„Fahrenden Geſellen“ des D. H. V. mit reizenden Volkstänzen aufwarteten. * .* Ernannt wurde Verwaltungsaſſiſtent Silver Wein⸗ ſer r 5 er beim Bezirksamt Mannheim zum Verwaltungs⸗ ekretär. * Schmuck der Kriegsgräber an den Toten⸗Gedenktagen im November. Der„Volksbund Deutſche Kriegsgräber⸗Für⸗ ſorge“ wird auch in dieſem Jahr— ſoweit es in ſeiner Macht ſteht— jedem Gelegenheit geben, einen Kranz, einen Blu⸗ menſchmuck am fernen Grabe ſeines Angehörigen oder Ka⸗ meraden niederzulegen. Durch die ſich immer weiter aus⸗ dehnende Arbeit des Volksbundes iſt es gelungen, die Zahl der Friedhöfe, auf denen Gräberſchmuck erfolgen kann, gegen das Vorjahr zu verdoppeln. Die Geſchäftsſtelle der Orts⸗ gruppe Mannheim des Volksbundes(B 5, 17) wird ihr recht⸗ zeitig bekannt gegebene Wünſche an die Bundesgeſchäftsſtelle in Berlin weiterleiten und bereitwilligſt über die einzelnen Friedhofsorte und die für die verſchiedenen Länder in Be⸗ tracht kommenden, feſtſtehenden Mindeſtpreiſe für einen Kranz koſtenfrei Auskunft erteilen. Außerdem wird die hieſige Orts⸗ gruppe von ſich aus auf den Friedhöfen, für die ſie die Pa⸗ tenſchaft übernommen hat, für alle dort ruhenden deut⸗ ſchen Brüder einen beſonderen Blumenſchmuck anbringen und einen Kranz niederlegen laſſen. * Beiſetzung Major Bayers. Unſerem Bericht über die Beiſetzung Major Bayers iſt berichtigend nachzutragen, daß Frau Adele Stoll⸗Degen unter Begleitung des Muſik⸗ direktors Heinrich Lenz zunächſt die Arie aus Händels Meſ⸗ ſias„Ich weiß, daß mein Erlöſer lebet“ und am Schluß„Ruhe —5 in Gottes Frieden“ nach der Kompoſition von Schumann ang. Sie ſäen nicht und ernten doch. Von der Edigheimer Polizei wurden in der Nähe der ſchwarzen Brücke zwei annheimer Händler mit ihrem Fuhrwerk an⸗ gehalten, die fünf Zentner Zuckerrüben in der Edig⸗ heimer Gemarkung ernteten, ohne den Beſitzer um ſeine Genehmigung zu befragen. Sie waren in der Dämmerung bei der ungewohnten Arbeit beobachtet und der Vorfall der Polizei angezeigt worden. * 80. Geburtstag. Herr Hubert Ma i, penſionierter Werk⸗ meiſter der Joſeph Vögele AG., feiert heute ſeinen 80. Ge⸗ burtstag. Dadurch, daß er in jahrzehntelanger Tätigkeit bei der Weltfirma viele junge Leute für ihren Beruf aus⸗ gebildet hat, erfreut er ſich in weiten Kreiſen großer Wert⸗ ſchätzung. Der einzige Sohn, Dr. Ludwig Ma i, von dem wir kürzlich einen intereſſanten Artikel brachten, iſt in China tätig. Wir wünſchen Herrn Mai, der den heutigen Tag an der Seite ſeiner Lebensgefährtin mit den Familien ſeiner zwei verheira⸗ 55 begehen darf, einen weiteren glücklichen Lebens⸗ abend. * Das Feſt ber ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Philipp ummel mit ſeiner Gattin Suſanna geb. Hennesthal, 7, 12b. Den Jubilaren, die zu den B5jährigen Beziehern unſeres Blattes gehören, die beſten Glückwünſche! 70. Geburtstag des Stadtrats Fakob Reidel Zum zweitenmal innerhalb kurzer Friſt ſind wir in der erfreulichen Lage, den 70. Geburtstag eines Mannheimer Stadtrats in die Lokalchronik einzutragen. Diesmal handelt es ſich um den Architekten Jakob Reidel, der ſeit nahezu 25 Jahren als Vertreter der Zentrumspartei dem Stadtrat angehört. In dieſer langen Zeit hat ſich Herr Reidel, der heute in voller körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburtstag begeht, um die Allgemeinheit ungewöhnliche Verdienſte erworben. In Nußloch in Baden am 12. Oktober 1856 geboren, ließ ſich Herr Reidel nach Beendigung ſeiner Studien in Mannheim als Architekt nieder. Er ſchloß ſich der Zentrumspartei an, in der er bald eine führende Stellung einnahm. Am 27. Oktober 1899 wurde Herr Reidel zum erſtenmale in den Stadtrat gewählt, dem er ſeitdem mit einer Unterbrechung von drei Jahren(1905 bis 1908) angehört. Ein ungeheures Maß von Arbeit umſchließt dieſe nahezu 25jährige Tätigkeit im Dienſte der Allgemeinheit. Herr Reidel hat davon nie viel Aufhebens gemacht. In ſeiner ſchlichten, beſcheidenen Art iſt er deſto unermüdlicher im Stil⸗ len, gewiſſermaßen hinter den Kuliſſen, tätig geweſen. So hat er ſich vor Allem in der Kommiſſionsarbeit, die ungewöhnliche Opfer an Zeit und Arbeitskraftferfordert, in glänzender Weiſe bewährt. Er gehört der wichtigen amtlichen Schätzungskom⸗ miſſion an, in der er ſich ſchon beruflich an der richtigen Stelle befindet. Hier können ſich auch ſeine reichen Erfahrungen und ſeine großen fachmänniſchen Kenntniſſe voll auswirken. Man ſchätzt ferner Herrn Reidels emſiges Wirken als Mitglied der Ortsbau⸗, Wohnungs⸗, Sparkaſſen⸗, Kunſt⸗, Roſengarten⸗, Her⸗ ſchelbad⸗ und techniſchen Kommiſſion, des Hypothekenausſchuſ⸗ ſes und des Ortsausſchuſſes für das Schloßmuſeum. Man braucht dieſe Kommiſſionen nur aufzuzählen, um den Umfang der Arbeit anzudeuten, die Herr Reidel ehrenamtlich im Dienſte des Gemeinwohls unverdroſſen leiſtet. Aufſichtsrats⸗ poſten bekleidet er bei der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft, der Rhein⸗Haardtbahn und beim Kraftwerk Rheinau. Ferner gehört er ſeit vielen Jahren dem erweiterten Ausſchuß des Badiſchen Städteverbandes an. Wie ſehr man Herrn Reidels gemeinnützige Tätigkeit, der er gern manches Opfer zum Nachteil ſeines Privatberufes ge⸗ bracht hat, ſchätzt, geht aus der Tatſache hervor, daß die Zen⸗ trumspartei beſchloſſen hat, ihn für die Stadtratswahl, die nach den Stadtverordnetenwahlen erfolgt, wieder als Spitzen⸗ kandidat aufzuſtellen. Auf religiöſem Gebiet entfaltet Herr Reidel ſeit Fahrzehnten eine ungemein erfolgreiche Tätigkeit im Stiftungsrat der Heiliggeiſtkirche. Sämtliche Kirchen⸗ und Anſtaltsbauten der letzten 30 Jahre erfreuten ſich ſeiner ſach⸗ kundigen Unterſtützung und Förderung. So darf der Jubilar auf ſein Lebenswerk mit dem Gefühl tiefſter Befriedigung zu⸗ rückblicken. Möge ihm an der Seite ſeiner Lebensgefährtin, die ebenfalls aus Nufloch ſtammt, noch ein recht langer geſeg⸗ neter Lebensabend beſchieden ſein. Sch. Kommunale Chronik Die Gemeindewahlen in Baden Vom Miniſterium des Innern iſt auf Anfrage das Fol⸗ gende mitgeteilt worden: die gleichzeitige Aufnahme giner Perſon in eine Wahlvorſchlagsliſte für die Wahl der Gemeinderäte und in eine ſolche für die Wahl der Gemeinde⸗ verordneten iſt als zuläſſig zu erachten. Weder in der Ge⸗ meindeordnung noch in der Gemeindewahlordnung findet ſich eine entgegenſtehende Beſtimmung. Wenn hiernach eine Perſon in einer Gemeinde gleichzeitig zum Gemeindeverord⸗ neten und zum Gemeinderat gewählt wird, ſo iſt nach den Beſtimmungen des 5 33 Abſatz 3 der Gemeindeoroͤnung und § 23 Abſatz 3 der Gemeindewahlordnung zu verfahren. Der Grund⸗ und Hausbeſitzerverein Karls⸗ ruhe wird uei den kommenden Gemeindewahlen ſtrengſte Neutralität wahren und von der Aufſtellung einer Son⸗ derliſte abſehen. Die Mitglieder ſollen vielmehr ihre ganze Kraft einſetzen zur Stärkung der bürgerlichen Parteien, die den Schutz des Privateigentums und die baldige Beſeitigung der Zwangswirtſchaft auf ihr Programm geſchrieben haben. Kleine Mitteilungen Die Stadtverwaltung Karlsruhe hat der Durchfüh⸗ rung des Projektes zugeſtimmt, einen etwa 1,3 Millionen Quadratmeter großen Naturpark als Erholungsſtätte auf dem„Rappenwörth“, einem gegen den Rheinſtrom gelegenen von prächtigem Rheinwald bedeckten und von der großen Schleife eines alten Rheinarmes inſelartig umzogenen Gebiet, zu ſchaffen. Berrntelier, Hrcheer St. Goar hat die Stadt ge durch Veruntreuungen ädigt, und zwar ſoll es ſich um einen Betrag von Mk. 5000 handeln. Der Regierungspräſ.⸗ dent von Koblenz hat gegen den ungetreuen Bürgermeiſter ein Diſziplinarverfahren eingeleitet und ihn vom Amte ſuspendiert. Die Angelegenheit erregt großes Auf⸗ ſehen, weil der Bürgermeiſter bisher als pflichttreuer Be⸗ amter galt. 1. Sinfonie⸗Konzert der Vollsmuſikyflege Leitung: Richard Lert— Soliſt: Bruno Eisner(Berlin) Ein Romantikerabend. Werke Webers und Schumanns ergaben das reiche Programm. Wo die Romantiker zu reinen Inſtrumentaliſten werden, bildet immer die Ausein⸗ anderſetzung mit Beethoven den tragiſchen Hintergrund. Der beſonderen Kraft Webers iſt ſie nicht zum Verhängnis ge⸗ worden; er, der ſelbſt formſchöpferiſch war, der mit ſeiner Wolfſchlucht die größte Revolution der deutſchen Muſik bringen konnte, durfte an den Formprinzipien der reinen Klaſſik in ſeiner Werdezeit vorübergehen; außerdem hat er ſpäter keinen eigentlichen ſinfoniſchen Ehrgeiz beſeſſen. Nicht ſo Robert Schumann, der nächſt Weber als der Romantiker unſerer Muſik gelten kann. Er hat die Form der Klaſſiker geſucht, ſich dabei jedoch allzuſehr die Formungen Beethovens zum Vorbild genommen. Die Folge war der Zwieſpalt von romantiſcher Thematik, die echt, und der darſtellenden Ge⸗ bärde, die Beethoven nachgeahmt und deshalb falſch iſt. 105 Ein Beiſpiel dieſes Ringens bildet die geſtern aufge⸗ führte one in d⸗moll. Eigentlich nach ihrer Ent⸗ ſtehungszeit die zweite. Sie wird pauſenlos geſpielt. Wie ſich bereits das Seitenthema des erſten Satzes einſtellt, zeigt den Beethovenwillen. Doch wir erwarten davon nichts mehr; anziehend bleibt uns einzig noch der eigentliche Schumann, Auch ſein Tempera⸗ das eine Durch⸗ Deſſen tiefen zum wie er zu uns aus der Romanze ſpricht. ment im Scherzo iſt nicht zu verkennen, brechung der Herbheit dieſes Werkes darſtellt. Weſentlichen ſeiner Interpretation erhoben. Dem Orcheſter des Nationaltheaters bedeutet ein ſolches ſinfoniſches Werk im Nibelungenſaal ſtets einen Kampf mit den akuſtiſchen Mißhelligkeiten. Darüber hinaus war man erſt eigentlich bei Webers„Aufforderung zum Tanz“ gekommen, die Berlioz in die virtuoſe Sprache ſeines Orcheſterklangs überſetzt hat. Hier gaben Dirigent und Spieler eine klanglich geſchloſſene, rhythmiſch beſchwingte, delikate Leiſtung. Die den Abend beſchließende Freiſchütz⸗ Ouvertüre zeigte in ihrer konzertierenden Breite, daß die angeſtrebte Intenſivierung des Orcheſterklangs auf frucht⸗ baren Boden gefallen war. Die Ueberlegenheit des Dirigen⸗ ten geht am beſten aus der Art hervor, wie er dieſym Ge⸗ ſamtklang das Volle und Weiche zu geben weiß. Dies Or⸗ cheſter iſt viel zu feinnervig, als daß es ſich auf die Dauer mit bloßem Taktieren Anderer zufrieden geben kann. Als Soliſt war der Berliner(aber in Wien geborene) Pianiſt Bruno Eisner gewonnen worden, der Schumanns einziges Klavierkonzert(a⸗moll, Werk 54) zum Vortrag brachte. Ein Werk, das ſich nur ſchwer durchzuſetzen ver⸗ mochte, weil es die Tieſe Robert Schumanns mit der Könner⸗ ſchaft Klara Schumanns vereinigte. Nach ihrer Art iſt die Virtuoſität, die es verlangt. Neben dieſer lebt Schu⸗ manns Innigkeit, wie in dem ſchwärmeriſchen Teil des erſten Satzes oder in dem Zwiegeſang des Intermezzo. Hier offenbarte der vortreffliche Pianiſt ſeine Schumann⸗Ver⸗ trautheit, wie er überhaupt die rechte Mitte zwiſchen den beiden Weſensſeiten des Werkes einzuhalten wußte. Ueber die Beherrſchung des Techniſchen hinaus iſt die durchaus in⸗ dividuelle Behandlung ſpürbar, deren Anpaſſungsfähigkeit aus dem ſo ganz anders gearteten Weberſchen Konzertſtück in k⸗moll(op. 79) hervorging. Ein brillantes Stück, das ſeine glänzende Diktion nicht nur der Entſtehungszeit nach dem Freiſchütz, ſondern vor allem auch der Sonderart des Piani⸗ ſten Weber und ſeiner ungewöhnlich langen Finger verdankt. Es wurde mit dem gebührenden pianiſtiſchen Schwung zum Vortrag gebracht und ſicherte dem pianiſtiſchen Gaſt einen verdienten Erfolg. Der negotiorum gestor des Ausſchuſſes, Karl Eberts, hatte die Veranſtaltung durch einführende Worte prälu⸗ diert, aus denen das ſtete Wachſen der Mitgliederzahl der Volksmuſikpflege hervorging. Die Programme der weiteren Abende rechtfertigen es allein, daß die Erweiterung der Mit⸗ gliederzahl nicht zum Stillſtand kommt. Dr. K. Theater und Muſik e Landestheater für Pfalz und Saarland in Ludwigs⸗ hafen. Vor gutbeſetztem Geſellſchaftshausſaal eröffnete das Landestheater ſeine diesjährige Spielzeit mit„Jeder⸗ mann“, dem Spiel vom Sterben des reichen Mannes von Hugo von Hoffmannsthal. Die ſtärkſte Leiſtung, die das Landestheater bis jetzt geboten. Getragen wurde das En⸗ ſemble natürlich von der eindruckstiefen Darſtellungskraft des Trägers der Titelpartie: Erich Werder, einem neuen Mitglied des Theaters. Das war beſle Schaufpielkunſt in Wort und Gebärde. Am reifſten durchdacht und am tiefſten erlebt ſeine Haltung inmitten der Bacchanals der Freunde. Vielleicht hätte nur noch die Kontraſtwirkung zum Schluß, der Uebergang von der ſeeliſchen Depreſſion zur beſeligenden Befreiung ſchärfer herausgearbeitet werden können im rein ſtimmlichen. Doch— alles in allem, eine ganz vorzügliche Leiſtung, die ſtärkſten Eindruck erzielte. Um dieſe Geſtalt gruppierten ſich die übrigen Perſonen, eine jede in Spiel und Wort voll am Platz. Der Geſamteindruck war ſtark und nachhaltig. Dr. B, E. B. Konzerte in Heidelberg. Mit einem kleinen„Mozart⸗ feſt“ hat die offizielle Konzertſaiſon ihren Anfang genom⸗ men. Das Buſch⸗Quartett, Rudolf Serkin und Mit⸗ glieder des ſtädtiſchen Orcheſters brachten an zwei Abenden bekannte und weniger gehörte Mozartſche Kompoſitionen zum Klingen und ſchufen damit eine Atmoſphäre reinſter Freude. Den ſtärkſten Eindruck hinterließ das Klavierkonzert Es⸗dur, das Serkin in blühender Klangſchönheit erſtehen ließ, vom ſtädtiſchen Orcheſter unter Adolf Buſchs Führung glänzend begleitet. Der Bachverein hatte ſich für ſein erſtes Konzert den Leipziger Thomanerchor verſchrieben, den Prof. Karl Straube, der echte Kantor von St. Thomae auf hoher künſtleriſcher Warte zu halten weiß. Alle Vorzüge, die man von einem ſolchen Körper verlangt, ſind bei den Thomanern feſtzuſtellen, einer vor allem: die wunderbare Chordiſziplin. Auch hier wieder Stunden reinſten Genuſſes. Für den er⸗ krankten Günther Ramin hatte Hermann Poppen in letz⸗ ter Stunde die Orgelvorträge übernommen.— In der Reihe der ſtädtiſchen Konzerte werden im kommenden Winter drei Konzerte von Dr. Peter Raabe⸗Aachen dirigiert. Dr.'o p⸗ pen, der ein Konzert leiten wird, bringt mit dem Bachverein am 12. Dezember die h⸗moll⸗Meſſe von Bach und am 6. März als Uraufführung Gerhard von Keußlers„In jungen Tagen“. Außerdem ſind unter Leitung Dr. Poppens zwei außerordent⸗ liche Konzerte zu ermäßigten Preiſen vorgeſehen, von deren ühlicher Bezeichnung als„Volkskonzerte“ man aus falſcher Einſtellung dem Wert und Zweck dieſer Konzerte gegenüber abgekommen iſt. An dieſen Abenden hören wir u. a. als Neu⸗ heiten:„Kleine Abendmuſik“ von Hermann Grabner, Märſche für Blasorcheſter von Toch und Krenek. Für Anfang Juli iſt ein etwa dreitägiges Beethovenfeſt geplant. J. K. 0 —— erſcheinen. Dienstag, den 12. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 471 Veranſtaltungen 5 Spielfeſt der Eliſabethſchule Am Freitag feierte die hieſige Eliſabethſchule ih alljährliches Spielfeſt auf dem Platze des Turnvereins 1846. Der friſche Mut der Schülerinnen wurde noch erhöht durch das ſonnige Herbſtwetter. Ein Aufmarſch der geſamten Schülerſchaft in 7 Kolonnen zu Vieren leitete das Feſt ein und führte ſchwungvoll unter Muſikbegleitung des Konzert⸗ orcheſters Mannheim⸗Neckarau zu den Freiübungen über. Die Schwarsgekleideten, die„Großen“, ſtanden in der Mitte und zu beiden Seiten die„Kleinen“ in weiß. Der Applaus beim Abtreten der Reihen bezeugte lebhaft den ſchönen Ein⸗ druck, den die Zuſchauerſchaft gewonnen hatte. Die nachfol⸗ genden Wettkämpfe regten zu manch heißer Schlacht an und verlangten wirkliche Aufwendung aller Kräfte. Die„Großen“ ſpielten Korbball, Schleuderball, Handball, Schlagball ete. Die „Kleinen“ gaben die heitere Würze dazu mit Eierlaufen, Sacklaufen, Topfſchlagen ete. Ganz beſonders reizvoll ge⸗ talteten ſich die Staffelläufe der verſchiedenen Klaſſenſtufen, die von allen Seiten begeiſterte Teilnahme fanden. Den Abſchluß des Nachmittags gaben die ſinnvollen Worte von Direktor Bühn, wie er auf die wahre Bedeutung der Körperkultur hinwies und endlich die Siegerklaſſen mit den verdienten Ehrenabzeichen beſchenkte. Hervorragende Leiſtungen hatten die Klaſſen Ul und b aufzuweiſen mit je 3 Preiſen. Ihnen gebührt ein„Hoch“, zuſammen mit den gekrönten Klaſſen, aber der ſtille und warme Dank den lei⸗ tenden Kräften, Herrn Steinecker und Fräulein Rub, die ſich mit viel Zeitaufwand 6 wochenlang der Sache ge⸗ widmet hatten. Es klang an dieſem Abend in uns Allen etwas wie Schwung und Kraft und echte Freude. E. * * Volkskonzert des Geſangverein Liederkranz Neckarau. Anläßlich des 50. Stiftungsfeſtes veranſtaltete der obige Ver⸗ ein am Sonntag nachmittag im Saale des„Prinz Max“ ein Volkskonzert, bei welchem fünf Bundesvereine des.⸗Pf.⸗ Sängerbundes mitwirkten. Die Vortragsfolge hatte eine Reihe Chöre im Volkston, leichteren und erſchwerten Volks⸗ geſangs, vorgeſehen. Man bewies durch dieſe Chöre die Wertſchätzung, die die Vereine heute wieder dem Volkslied entgegenbringen, das in Wahrheit als ein wichtiger Kultur⸗ faktor zu betrachten iſt. Die Chorleiſtungen der einzelnen Vereine, in denen erfreulicherweiſe viel junges Blut vertre⸗ ten iſt, waren recht anerkennenswert. Auf gute Textbehand⸗ lung hatten die Dirigenten größten Wert gelegt, Reinheit der Intonation und feine Schattierung in den Stärkegraden fiel angenehm auf. Die Vereine verfügen alle über eine Sänger⸗ zahl von 60 und mehr, ſodaß ſie bei fleißigem Studium und guter Sängerkameradſchaft zu großen Erfolgen als berechtigt Einleitend ſang der Veranſtalter des Konzerts, Liederkranz Neckarau, Wengerts„Koſakenritt“. Es folgte Harmonia Waldhof mit„Waldabendſchein“ von Schmölzer und„Heute ſcheid ich“ von Iſenmann. Viktoria Waldhof waͤrtete mit Türks„Tagemünn“ und„Abendſtändchen“ auf. Der Liederkranz Friedrichsfeld hatte„Jägers Morgenſtänd⸗ chen“ von Waldow und unſeres Karlsruher Chormeiſters Baumann„Korſarengeſang“ gewählt. Der Männergeſang⸗ verein Seckenheim brachte das„Tanzlied“ von Ricks und Winkelgaſtes humoriſtiſchen Chor„Beim Kronenwirt“ zu Ge⸗ hör. Zwei Lieder unſeres Mannheimer Komponiſten-Edgar Hanſen„Habe es lieb, das Blümlein“ und„Waldkönig“ wur⸗ den von der„Sängereinheit“ Altrip vorgetragen. Den Schluß der Chordarbietungen machte der Liederkranz Neckarau mit „Goldring“ von Wengert und„Ich hört ein Vöglein pfeifen“ von Karl Schauß. Der Beſuch war gut und ſah man erfreu⸗ licherweiſe auch viele Sänger der anderen Ortsvereine von Neckarau. Der Liederkranz Neckarau mit ſeinem Dirigenten, Oberreallehrer Steinecker dürfen die Veranſtaltung als einen guten Erfolg verbuchen.* STheaternachricht. In der Neueinſtudierung von Shake⸗ ſpeare's„Romeo und Julia“, unter der Spielleitung von Dr. Georg Kruſe, iſt die Rolle des Tybald Hanns Barthel, die des Lorenzo Johannes Heinz und die des Merkutio Ernſt Langheinz«bertragen; die Amme ſpielt Elſe von Seemen.— Am Mittwoch wird im Neuen Theater„Die Dollar⸗ prinzeſſin“ wiederholt. Die Aufführung findet zu er⸗ mäßigten Preiſen ſtatt. 8 Aus der Kunſthalle. Im Leſeſaal des graphiſchen Kabi⸗ netts der Kunſthalle ſind ab 8. Oktober ds. Is. Radierungen von B. Kretzſchmar, Dresden ausgeſtellt. * Mannheimer Rundfunk. Heute abend von.15—.45 ſpricht Herr E. Dürr, Dramaturg am Nationaltheater, von der hieſigen Beſprechungsſtelle aus über„Die neue Ju⸗ gend“. Der Vortrag wird zur Einführung in Arnolt Bron⸗ nens Drama„Vatermord“, das kommenden Sonntag anläß⸗ lich der Eröffnung der„Jungen Bühne“ zur Aufführung ge⸗ langt, gehalten. Der Vortrag wird über den Frankfurter und Kaſſeler Sender verbreitet. Nachbargebiete Schweres Autounglück— Zwei Kriminalbeamte ſchwer verletzt * Höchſt a.., 10. Okt. Drei hieſige Kriminälbeamte machten am Donnerstag nachmittag in einem Auto eine Dienſtreiſe nach Wallen bei Hochheim, um in einer Diebſtahls⸗ ſache Ermittlungen anzuſtellen. Auf dem Rückwege mußte das Auto einem Laſtauto ſcharf ausweichen. Dabei ſtieß der Wagen an eine Telegraphenſtange und ſauſte, ſchlagend, den Abhang hinunter, wobei die Inſaſſen in großem Bogen herausgeſchleudert wurden. Die beiden Kriminalbeamten Wolfram und Steffens wurden dabei ſchwer verletzt, während der dritte Beamte und der Chauffeur mit Hautabſchürfungen davonkamen. * Frankfurt a.., 11. Okt. Am Sonntag iſt die ält e ſte Bewohnerin Frankfurts, Frau Emma Großmann, geb. Stephani im Alter von faſt 102 Jahren geſtorben, Die geiſtig und körperlich noch verhältnismäßig rüſtige alte Dame wurde bei Eintritt der herbſtlichen Witterung von einer ſtarken Erkältung befallen, deren Opfer ſie geworden iſt. ſich über⸗ d Ein Prozeß wegen Gattenmords Ein Sanitätsrat unter Morödverbacht Vor dem Schwurgericht des Dresdener Landesgerichts begann, wie ſchon im geſtrigen Abendblatt berichtet, der Pro⸗ zeß gegen den des Gattenmords angetlagten Sanitäts⸗ rat Dr. Juſtus Robert Böhme aus Groß⸗Röhrsdorf bei Dresden. Der Vorſitzende, Landgerichtsrat Dr. Kurth, ſtellte ein⸗ leitend feſt, daß Dr. Böhme im 62. Lebensjahre ſteht, drei⸗ mal verheiratet war und jetzt, nachdem er die Praxis aufgegeben, als Rentier in Groß⸗Röhrsdorf lebt. Der Vor⸗ ſitzende ſtellt feſt, daß Böhme in Dresden mehrere wertvolle Grundſtücke und Häuſer beſitzt. Seit Mai iſt der Angeklagte in Unterſuchungshaft unter dem Verdacht, am 22. September 1916 ſeine Gattin vorſätzlich getötet zu haben. Der Vorſitzende geht gleich in die Dinge hinein und fragt, ob Böhme zugebe, ſeine Frau getötet zu haben.„Ich bin vollkommen unſchuldig, erklärt der Angeklagte. Dr. Böhme ſchilderte dann ſeinen Lebenslauf. Als älteſter von vier Söhnen habe er die Realſchule beſucht, dann in Leipzig ſtudiert und 1890 ſein Staatsexamen gemacht. Im Gegeenſatz zu ſeiner erſten Ehe ſei die zweite ſehr unglücklich geweſen, ſodaß er herz⸗ leidend wurde. Dieſe Krankheit habe ſich im Felde dann ver⸗ ſchlimmert, wo er beim Großenhainer Huſarenregiment Dienſt tat. Er wurde ſchließlich in die Heimat zurückgeſchickt und beurlaubt. Der Vorſitzende hielt dem Angeklagten Dr. Böhme hierzu vor, daß er trotzdem eifrig auf die Jagd ge⸗ gangen ſei. Auf Befragen des Vorſitzenden ſchilderte Dr. Böhme ſeine erſte Ehe, die er mit der Tochter eines Fabri⸗ kanten aus Pirna geſchloſſen hatte. Sein Schwiegervater habe ihn mit fürſtlichen Geſchenken überſchüttet und bei ſeinen Beſuchen ihm ſtets Beträge von 500—1000 Mark geſchenkt. Er ſſelbſt habe gar nicht gewußt, was er mit dem vielen Geld machen ſollte. Seine erſte Ehe dauerte von 1892—1896. Seine Frau ſei 1896 an Lungenentzündung geſtorben und hinterließ dem Angeklagten und ſeiner kleinen Tochter Irene 27000 Mark, von denen er 20000 Mark der Tochter bei erreichter Mündigkeit zahlen mußte. Im Mai 1898 heiratete Dr. Böhme wieder, und zwar ein Fräulein Clara Cubich aus Forſt. Als ein Kind ſtarb, ſeien bei ſeiner Frau Degenerationserſchei⸗ nungen aufgetreten, und die Ehe ſei ſtark getrübt worden, um ſo mehr, als die Frau dem Kinde aus erſter Ehe ſehr ſtiefmütterlich entgegengetreten ſei. Der Vorſitzende ſtellte dann feſt, daß die zweite Ehe völlig in die Brüche gegangen ſei, als das Teſtament des Schwiegervaters bekannt wurde, nach dem Böhme nichts er⸗ halten ſollte, während ſeine Frau allein erbte. In dem Ehe⸗ ſcheidungsprozeß ſpielten vornehmlich die finanziellen Dinge die Hauptrolle. So hatte Böhme z. B. verſucht, von ſeiner Frau die ſchriftliche Beſtätigung zu erhalten, daß ſie ihm den Zinsgenuß ihrer zu erwartenden Erbſchaft notariell über⸗ trage. Böhme hat z. B. die Entmündigung ſeiner Gattin be⸗ antragt mit der Behauptung ſeine Frau ſei„moraliſch min⸗ derwertig“, da ſie ihren Väter nicht veranlaßt habe, das Böhme unangenehme Teſtament umzuſtoßen. Die„geiſtige Minderwertigkeit“ der Frau ſuchte Dr. Böhme damit zu be⸗ gründen, daß ſeine Frau„Fremdwörter falſch angewendet“ habe. Dr. Böhme ging ſchließlich ſo weit, ſeine Frau zu ver⸗ klagen, 700 Mark Beitrag zu den ehelichen Koſten zu zahlen, ſich an den Steuern zu beteiligen uſw. Böhme erklärte, auch das ſei das Werk ſeines Rechtsanwalts geweſen. Er ſelbſt „habe nichts davon verſtanden“. Ueber das Eheleben der Beiden wurde in nichtöffentlicher Sitzung verhandelt. In der weiteren Vernehmung des Angeklagten Sanitäts⸗ rat Dr. Böhme am 8. Okt. wurde dann auf ſeine dritte Ehe eingegangen. Er näherte ſich erſt der Schwägerin ſeiner geſchiedenen Frau, dann einer Dame, die 10 Jahre älter war als er ſelbſt, die aber im Rufe ſtand, ſehr reich zu ſein. Vorſ.: Sie haben ſich zu der dritten Heirat der Hilfe einer Heiratsvermittlerin bedient, der Sie die Proviſion ſchuldig blieben.— Angekl.: Ja, ich lernte, als ich aus dem Felde kam, eine Dame kennen, die ebenſo wie ihre Mutter eine Madonna war.— Vorſ.: Und außerdem hatten die beiden Madonnen ein Vermögen von 300 000 Lark. Sie haben aber die junge Dame nicht geheiratet, ſondern ſich gleichzeitig mit der Witwe Trips bekannt gemacht, die Sie dann heirateten. Wann haben Sie genaue Kenntniſſe des Vermögens ihrer dritten Frau, der Frau Trips, erhalten?— Angekl.: Ich wußte erſt nach den Erzählungen meiner Frau, was los ſei. Ich wußte zwar, daß ſie ſehr ſchöne Grundſtücke beſaß, aber die Wertpapiere habe ich erſt nach dem Tode meiner Frau gefunden.— Vorſ:: Das iſt unrichtig. In einem Prozeß haben Sie im März 1915 das Vermögen Ihrer Frau durch die Kreditänſtalt nach⸗ gewieſen erhalten. Ihre Frau hatte allein für 82 000 Mark Wertpapiere dort.— Angekl.: Das iſt mir vollkommen ent⸗ fallen.— Vorſ.: Am 20. September 1916 ſind Sie mit Ihrer Frau nach Groß⸗Röhrsdorf gefahren. Erzählen Sie nun mal alles.— Angekl.: Anfang September ging die Hühnerjagd auf, und meine Frau wollte ſchießen lernen, da meine Schwägerin auch jagte. Meine Frau war ſchon ſechs⸗ bis ſiebenmal mit mir zur Jagd gegangen. Wir wollten Hühner ſchießen. Mit uns ging der Förſter. Mehrere Hühner und Faſane gingen vor uns auf und wir wollten eine Kette bil⸗ den, um das Wild zu treiben. Ich ging einige Meter rechts von meiner Frau; ganz rechts von mir ging der Förſter. Wir näherten uns einer Stelle, wo ich mehrere Hühner hatte einfallen ſehen. Plötzlich ſpürte ich eine Hemmung am Fuß, ich ſchwankte, ſuchte mich zu halten, fiel dann aber ſeitwärts über nach der linken Seite. Die Flinte muß meine Körper⸗ bewegung imtgemacht haben. Plötzlich krachte ein Schuß und ann.... Als der Vorſitzende erklärte, daß dieſe Darſtellung nicht glaubhaft erſcheine, behauptete der Angeklagte, es habe ſich ſo zugetragen, wie er es geſchildert habe. Die weitere Vernehmung erſtreckte ſich insbeſondere darauf, wie weit die getötete Frau von der Mündung weggeweſen iſt. Der Ange⸗ klagte hatte früher zugegeben, ſie ſei nur 50 Zentimeter ent⸗ fernt geweſen. In der Verhandlung erklärte der Angeklagte, es ſeien etwa zwei Meter geweſen. Am 9. Oktober wurde unter allgemeiner Spannung dann die Schwägerin Dr. Böhmes aufgerufen, die erklärte, von dem Recht der Zeugnisverweigerung keinen Gebrauch zu machen. Frau Böhmes Schweſter war zudem die erſte Gattin des Angeklagten. Sie ſagte aus:„Eine Woche nach dem Tode meiner Schweſter hielt Böhme um mich an. Ich war jedoch mit ſeinem Bruder ſchon heimlich verlobt, und da verſuchte er, die Verlobung zu hintertreiben.“— Die dritte Frau Böhmes bezeichnete die Zeugin als ungebildet und launenhaft. Dieſe habe ſich bei Böhme nie wohl gefühlt und oft zu ihm geſagt:„Ich ſchenke dir das ganze Haus(in Groß⸗ Röhrsdorf) und noch 50 000 Mark dazu, wenn du mich frei läßt.“ Die Streitigkeiten dauerten an, und acht Tage vor dem Tode der Gattin habe Böhme geſagt:„So kann es nicht weitergehen.“ Unter noch größerer Spannung wurde die Tochter Dr. Böhmes, Frau Jrene Vogt aus Berlin, vernommen. Die Zeugin vermeidet es, dem Vater zunächſt ins Geſicht zu ſehen, während Dr. Böhme die Tochter ängſtlich muſtert. Staatsanwalt Canzler beantragte, den Angeklagten während der Dauer der Vernehmung abzuführen, doch widerſprach dem der Verteidiger energiſch mit dem Bemerken, daß Frau Vogt ausdrücklich erklärt habe, ſie wolle ausſagen. Frau Vogt fügt hinzu: Die Anweſenheit meines Vaters ſtört mich nicht. Auch will ich klarſtellen, was in den Zeitungen bezüg⸗ lich einer Schuld am Tode meiner Mutter und meines Bru⸗ ders behauptet worden iſt. Mein Vater hat daran keine Schuld. Dr. Böhme bricht bei dieſen Worten zu⸗ ſammen und weint ſtill vor ſich hin. Auf Befragen des Vor⸗ ſitzenden ſchilderte Frau Vogt, daß in den Jugendjahren das Verhältnis ihres Vaters zu ihr das beſte geweſen ſei. Erſt 1916 ſei es zu Differenzen gekommen infolge einer über⸗ großen Strenge des Vaters, der es auf eine Machtprobe an⸗ kommen laſſen wollte, obwohl ſie bereits erwachſen war und ſelbſt verdiente.— Vorſ.: Es muß damals recht heftig ge⸗ weſen ſein, denn früher haben Sie geſagt, daß Ihr Vater Sie ſo oͤurch das Zimmer geſchleift habe, daß Sie um Hilfe riefen. Zeugin:(ſehr leiſe): Es war auch ſo.— Staatsanwalt: Sie ſollen auch die Befürchtung geäußert haben, daß Ihr Vater Ihnen ein Leid antun werde.— Zeugin: Vater war ja ſo jähzornig, und es war niemand im Hauſe, der mir half. 33 òPPPPTPPPPPPPTTPPTTTTPT———————————T— Schöffengericht Ludwigshafen Verurteilter Zinswucherer Der in Ludwigshafen und Umgebung bekannte Pferde⸗ metzger Wilhelm Stephan, wurde am geſtrigen 8. Oktober nach zweitätiger Verhandlung vor dem Schöffengericht Lud⸗ wigshafen wegen eines fortgeſetzten Vergehens des er⸗ ſchwerten Wuchers zu 3 Monaten Gefängnis und 4000 Mark Geloͤſtrafe evt. weitere 40 Tage Gefängnis ſowie zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. Auf Grund der Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte ſeit 1912 in Ludwigs⸗ hafen ein gewerbsmäßiges Geldgeſchäft betreibt. Auch nach der Inflationszeit hatte der Angeklagte Darlehen hinaus⸗ gegeben und ſich dafür Ende 1924 bis Anfang 1925 Monats⸗ zinſen in Höhe von 8, 16 und 9 Prozent geben Pei In einem Falle z. B. hatte er an einen Kunden in dem Zeitraum vom 2. Februar 1924 bis Ende Juli 1925 430 Mark gegeben und ſich dafür für faſt die gleiche Zeitſpanne ſage und ſchreibe 1650 Mark geben laſſen; das entſpricht einem Zinsſatz von 30 Prozent. Bei der Urteilsfällung kam mildernd in Be⸗ tracht, daß Stephan einen guten Leumund beſitzt und ein acht⸗ barer Bürger der Stadt Ludwigshafen iſt. Erſchwerend ſiel jedoch ins Gewicht, daß der Angeklagte gerade die Notlage verſchiedener Angeſtellter eines hieſigen großen Werkes zu ſeinen Zwecken ausgenützt hat. Dem Angeklagten wurden mit Rückſicht auf die Verwerflichkeit der Geſchäfte eine Bewäh⸗ rungsfriſt verſagt. Schöffengericht Neuſtadt a. d. H. Ein Autounfall vor Gericht Vor dem erweiterten Schöffengericht Neuſtadt a. H. wurde am 8. Oktober jener Autounglücksfall verhandelt, der ſich am 8. Juli auf der Landſtraße zwiſchen Neuſtadt und Mußbach abſpielte und den Tod des Geſchäftsführers der Neuſtgdter Bäckereieinkaufsgenoſſenſchaft der Bäckerinnung der Pfalz, Klein, zur Folge hatte. Um 11 Uhr nachts fuhr der Gold⸗ arbeiter Weber mit einigen Begleitern von Mußbach nach Neuſtadt. Auf einer Seite der Straße ſtand ein Laſtauto, das beleuchtet war. Weber kam mit ſeinem Auto nicht vor⸗ bei, ſondern ſtieß mit der rechten Seite auf dieſes Laſtauto, wo⸗ bei dem neben ihm ſitzenden Klein von der Ecke des Laſtwagens der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Klein ſtarb im Auto auf dem Transport nach Neuſtadt. Der Goldarbeiter Weber ſtand nun unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung. Er machte geltend, daß er wohl das Licht des Autos geſehen habe, jedoch die Umriſſe des Wagens nicht habe erkennen können. Von der Anklage wurde geltend gemacht, daß vor und nach dem Unglück größere Autos als das des Weber gut vorbeigekommen ſind. Zur Verhandlung waren 3 Sach⸗ verſtändige und drei Aerzte geladen. Der Amtsanwalt bean⸗ tragte 8 Monate Gefängnis. Der Verteidiger plädierte auf Freiſpruch. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Weber zu ſechs Wochen Gefängnis unter Annahme mildernder Umſtände. * §S Der Kirner Separatiſten⸗Prozeß. Im Wiederauf⸗ nahmeverfahren wurde in Kirn vor dem Koblenzer Schwur⸗ ſch kat gegen den Kirner Lederarbeiter Fuchs wegen Tot⸗ chlags verhandelt, der angeklagt war, am 15. Dezember 1925 in Gemeinſchaft mit dem Arbeiter Mohr den Arbeiter Johann Schreckgetötet zu haben. In der erſten Verhand⸗ lung der Sache am 25. Mai 1925 iſt Fuchs wegen Totſchlags zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden, während gegen Mohr auf Grund der Amneſtie das Verfahren einge⸗ ſtellt wurde. Die Reviſion der Verurteilung Fuchs wurde verworfen, einem Antrag der Verteidigung auf Wieder⸗ aufnahme des Verfahrens wurde ſtattgegeben. Der Ange⸗ klagte gehörte zu der Separatiſtenwache, die an dem Ereignis⸗ tage das Rathaus in Kirn beſetzt hielt. Der Angeklagte würde wegen Totſchlags zu ſechs Jahren Zucht⸗ haus und acht Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die bisher verbüßte Unterſuchungshaft wird angerechnet.(22 Monate). Die Verhandlung dauerte von vormittags 10 Uhr bis nach Mitternacht. Arbeitsnot Und hohe Steuern belasten die deutsche Wirtschaft unerträglich. Willst Du dem tat⸗ kräftig entgegentreten?— Dann kaufe nur deutsche Reifen! Das neueste Produkt Deutschlands größter Reifenfabrik ist der„Conti⸗ nental⸗ Schwarz“; er erzielt erstaunlich hohe Kilometerleistungen, PE—— ——— d. Seite. Nr. 71 — Dienstad, den 12. Ortoder 1020 Aus dem Lande Grundſteinlegung des evangeliſchen Gemeindehauſes — Heidelberg, 10. Oktober. Heute Sonntag nach⸗ mittag fand in der Kirchſtraße, nahe der Bergheimerſtraße, die Grundſteinlegung zum evangeliſchen Gemeindehaus der Bergheimer Pfarrei ſtatt. Der Feier wohnte eine ſehr be⸗ trächtliche Zahl der Gemeindeglieder des reich bevölkerten Stadtteils ſtatt. Das Gemeindehaus— von dem amtierenden Geiſtlichen dieſes Bezirks Lutherhaus benannt— erhält außer dem Konfrmandenſaal und anderen zur Jugendarbeit benötigten Räumen im zweiten Stock, einen großen Saal zur Abhaltung von Gemeindeverſammlungen. Durch Hinzu⸗ nahme eines davor liegenden Saals kann dieſer große Saal eine Vergrößerung erfahren. Damit, erhält die Bergheimer Pfarrei, die zur Chriſtuskirche zählt, aber von dieſer durch zwei Bahnkörper getrennt iſt, einen Mittelpunkt im volksreichſten Teil dieſes Viertels. Im Vorderbau des werden im oberen Stockwerk Wohnungen für die rankenſchweſtern und eine Vikarswohnung eingerichtet Im Boranſchlag ſind für den ganzen Bau 300 000 Mark vorgeſehen. — Durch Aufſtellung einer Einheitsliſte für die Mitglieder des evangeliſchen Kirchengemeinderats und Kirchenausſchuſſes in Heidelberg⸗Stadt(linke Neckarſeite) bleibt die evangeliſche Gemeinde von der Wahl verſchont. Ohne weiteres gelten die von den verſchiedenen Parteiſchattierungen auf die Einheits⸗ liſte geſetzten Perſonen gewählt. Als Maßſtab bei der Ver⸗ teilung der Plätze für die einzelnen Fraktionen wurde die Stimmenzahl bei den evangeliſchen Landeskirchenwahlen ge⸗ nommen. Es wäre zu wünſchen, daß auch bei künftigen Lan⸗ deskirchenwahlen— im ganzen Land— eine Einheitsliſte aufgeſtellt würde, damit die unliebſamen Wahlkämpfe ver⸗ mieden werden. Der Karlsruher Pfalz⸗ und Saarabend Karlsruhe, 10. Okt. Im Rahmen der Herbſttage fand . im Bürgerſaal des neuen Rathauſes geſtern abend ein falz⸗ und Saarabendſtatt, der auch aus der Pfals 0 beſucht war. Unter den Anweſenden bemerkte man u a. en badiſchen Staatspräſidenten Trunk, Oberbürgermeiſter Dr. Fintex, Landtagspräſident Baumgartner, die Bürger⸗ meiſter von St. Martin, Bergzabern u. a. m. Zweibrücken hatte in Vertretung des Oberbürgermeiſters den Oberinſpek⸗ kor Walter nach hier beordert. Weiter war die bekannte Pfälzer Dichterin Lina Sommer erſchienen. Juſtizrat Dr. Heinrich Röhrig aus Frankenthal hielt die Feſtanſprache And ſchilderte begeiſtert die landſchaftlichen Schönheiten ſeiner eimat und die Kulturbeziehungen zwiſchen Baden und Pfalz. r ſchloß mit der herzlichen Bitte, öfters die Pfalz zu beſuchen. Den Optimismus ließen ſich die Pfälzer nicht rauben. Es müſſe einmal wieder Frühling werden in deutſchen Landen! Glückwünſche waren u. a. eingetroffen vom Hauptvorſtand des Pfälzer⸗Waldvereins in Speyer, dem Oberxegierungsrat Dr. Poeverlein, vom früheren Kommiſſar für die Pfalz Miniſte⸗ ialdirektor a. D. Dr. Wappes, vom Pfälzer Treubund Mün⸗ vor. die Bauchgegend beibrachte. chen, ſowie Senatspräſident Nortz, München, von Staatsſekre⸗ tär des Reichsarbeitsminiſteriums Dr. Geib lein Pfälzer) und vom Verein der Pfälzer in Berlin. Der Bellheimer Dich⸗ ter Auguſt Hein rich trüg ernſte Pfalz⸗ und Saardichtungen fälziſche Heimatdichtungen, meiſt heiteren Charakters, rezitierte mit viel Temperament Verlagsdirektor Karl Th. Schuler aus Zweibrücken. Auch die muſikaliſchen Darbie⸗ kungen waren glänzend. Nach der Feier verſammelten ſich die Gäſte im„Goldenen Adler“. Auch Staatspräſident Trunk und Sberbürgermeiſter Dr. Finter nahmen an dem geſelligen Beiſammenſein teil.— 60 Weinheim, 11, Oktbr. Ein 25 Jahre alter hieſiger Motorradfahrer ſtürzte in Affolterbach und trug eine Gehirnerſchütterung davon. Er wurde ins hieſige ſtädtiſche Krankenhaus überführt.— Ebenfalls dahin wurde ein Landwirt aus der Umgebung gebracht, der ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine ſchwere Stichverletzung in Der Grund iſt auf Familien⸗ ſtreitigkeiten zurückzuführen. * Aus dem Odenwald, 11. Okt. Der ſehr ſonnige Sep⸗ tember war den Landleuten recht willkommen. Das Grummet⸗ gras, die Kartoffeln und die Wurzelgewächſe, die zurückge⸗ blieben waren, entwickelten ſich noch. Das Grummet, das nach Quantität und Qualität befriedigte, konnte gut unter Dach gebracht werden. Auch die Kartoffel⸗ und die Dickrüben⸗ menge befriedigt. Die Kartoffeln ſind geſund und wohlſchmek⸗ kend und kamen trocken und ſauber in den Keller. Nach und nach werden jetzt auch Kohlraben, Kraut uſw. heimgebracht. Das Vieh kann noch wochenlang mit Klee gefüttert auf die und ausgepreßt. Weide getrieben werden, ſo daß die Milcherzeugung reichlich ſt, und das Winterfutter geſtreckt wird. Einen Uebel⸗ kand hat aber das trockene Wetter gebracht. Der ſchwere, ſehr hart gewordene Boden kann für das Kornſäen kaum ge⸗ flügt werden. Man ſieht da und dort an einem Pflug drei Rübe. Und ganz langſam kommen die drei dabei beſchäftigten Perſonen vorwärts Man wartet ſehnſüchtig auf ausgiebigen Regen. Im hohen Odenwald gibt es heuer weniger Aepfel als in tleſeren Lagen. Und doch kann gegenwärtig für einen austrunk geſorgt werden, da es überall viel Birnen gibt, ie ſich zur Moſtbereitung eignen. Bis in die tiefe Nacht hinein wird in Kellern auf kleinen Keltern 0 er. * Karlsruhe, 10. Okt. Tot aufgefunden wurde geſtern früh gegen 6 Uhr in einem Hofe in der Südweſtſtadt ein ledi⸗ ger 25 Jahre alter in der Oſtſtadt wohnhafter Büro⸗ aſſiſtent von hier. Der Verlebte iſt vermutlich aus einem 00 Feuſter des 4. Stockes in den Hof gefallen. Ob ein Verbrechen öder ein Unglücksfall vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden.— Der 19 Jahre alte Kaufmanns⸗ lehrling von hier, der ſeinem Arbeitgeber 1600 Mark bei einer Bank abgehoben, 100 Mark einkaſſierte Gelder unter⸗ ſchlagen und flüchtig war, konnte in Baden⸗Baden feſtge⸗ nommen werden. * Zeſtetten b. Waldshut, 10. Okt. Am Dienstag früh wurde der 16 Jahre alte Sohn der Witwe Weißerhängt auf⸗ efunden. Bisher konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, was den ungen Mann in den Tod getrieben hat. Lahr, 10. Oktbr. Nachdem erſt vor wenigen Tagen die Lahrer Maſchinenbaugeſellſchaft m. b. H. ihren Betrieb eingeſtellt hat, hat, wie die„Lahrer Zeitung“ Rieldet, geſtern die Firma Lotzbeck Gebrüder.⸗G. durch Anſchlag in den Betriebsräumen den Arbeitern die Künbigung auf 6. November d. J. ausgeſprochen und gleich⸗ zeitig der hieſigen Stadtverwaltung mitgeteilt, daß ſie ihren hieſigen Betrieb auflöſe und der Stadt die der Firma gehörenden Liegenſchaften zum Kauf anbiete. Der Betrieb wird, wie ſchon früher beabſichtigt, nach Hamburg⸗Altona verlegt. Die Verlegung geſchieht lediglich aus ſteuerlichen SGründen. 3. Mit lauwarmem Waſſer und einem Ledertuch(Fenſterleder). grogen Originalflaschen 2u RHM.50 besonders vorteilhaft. Man fällt daraus das Kleine Maggi-Fläschchen selbst nach und hat außer Geldersparnis noch die Neue Maunheimer Zeikung(Mittaß⸗Ausgabeß Aus der Pfalz Die Sparkaſſe der J. G. Farbeninduſtrie * Lubwigshafen, 9. Okt. Die J. G. Farbeninduſtrie Ak⸗ tiengeſellſchaft(Werke Ludwigshafen a. Rh. und Neckarzim⸗ mern) beabſichtigt wie bereits berichtet, für alle Werksange⸗ hörigen eine Sparkaſſe zu errichten, die auf Einlagen eine Vorzugsverzinſung gewährt, außerdem den Werksangehörigen, deren Jahreseinkommen Mk. 8 000.— nicht überſteigt, nach Leiſtung und Dienſtalter bemeſſene Sahres⸗ prämien auszuzahlen, wobei Vorzugsverzinſung und Prä⸗ mie dem Geſchäftsgang angepaßt ſind. Der Zinsſatz der Spar⸗ kaſſe wird unter Anlehnung an den jeweiligen Zinsfuß für monatliches Geld der öffentlichen ſtädtiſchen Sparkaſſe in Frankfurt a. Main feſtgeſetzt und in dieſer Höhe garantiert. alls die Dividende der J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſell⸗ ſchaft höher als dieſer Zinsſatz ſind, ſo wird denjenigen Spa⸗ rern, die am 30. Junt ein Sparguthaben beſitzen, bis auf weiteres für das abgelaufene Jahr(1. Juli bis 30. Juni) ein Zinszuſchlag gewährt, der gleich einem Viertel der Divi⸗ dende des Vorjahres iſt, mit der Einſchränkung, daß die Ge⸗ ſamtverzinſung(Sparkaſſenzins plus ein Viertel der Divi⸗ dende) nicht höher ſein darf als die Dividende. Die Jahres⸗ prämien werden allen Werksangehörigen gewährt, die am 1. Oktober 1926 das 18. Lebensjahr vollendet haben, an dieſem Tag mindeſtens ein Jahr im Werk beſchäftigt ſind, am Tage der Auszahlung noch im Dienſte des Werkes ſteben und deren Jahreseinkommen den Betrag von Mk.8 000.— nicht über⸗ ſteigt. Für die Bemeſſung der Prämien iſt für das Jahr 1925 ein Grundbetrag von Mk. 20.— zugrunde gelegt. Dazu kommt ein Zuſchlag, der unter Berückſichtigung des Dienſt⸗ alters und der Leiſtung ſeſtgeſetzt wird. Für das beträgt der Zuſchlag Mk..— für jedes vollendete und an⸗ rechnende Dienſtjahr und außerdem 10 bis 80 Mk. je nach Höhe des Einkommens. Die Prämien gelangen Ende Novem⸗ ber zur Verteilung und werden entweder als Einlage der Sparkaſſe überſchrieben oder 5 bar ausbezahlt. * LVudwigshafen, 11. Okt. Entgegen anders lautenden Meldungen aus der Pfalz iſt der erſte Hauptgewinn der Bayeriſchen Roten Kreuzlotterie ein 10/45 Opelauto nach München gefallen. Er wurde von einer Kaſſiererin der Mathäſer⸗Bierhallen gewonnen. Intereſſant iſt, wie die Ge⸗ winnerin das Los erwarb: Während des Bedienens entfiel ihr ein Maßkrug und zerbrach. Ein Gaſt kaufte ihr bei dieſer Gelegenheit bei einem Sanitäter, der zufällig anweſend war, ein Los mit dem Bemerken:„Zieh Dir ein Los, Scherben bringen Glück!“ p. Ludwigshafen, 11. Okt. Geſtern abend entſtand an der Hauptpoſt durch Entgleiſung eines Straßenbahnwagens eine Verkehrsſtörung von 15 Minuten, hierdurch wurde der Straßenbahnverkehr von Frieſenheim nach Mannheim ge⸗ ſtört.— Gefunden wurde am Samstag nachmittag vor der Poſt in Mundenheim ein älteres Herrenfahrrad Marke Gritzner.— Geſtern nachmittag zerſprang an einem Straßen⸗ bahnwagen der Linie 13 in der Kaiſer⸗Allee auf bis jetzt noch unbekannter Urſache eine Glasſcheibe an der Plattform. Dabei wurde eine auf der Plattform ſtehende 12 Jahre alte Schülerin durch die Glasſplitter im Geſicht leicht verletzt. Die Verletzungen ſind nicht erheblich.— In Polizeigewahr⸗ ſam waren vergangene Nacht eine größere Anzahl Perſonen wegen Obbdachloſigkeit. 5 bei Germersheim, 7. Okt. In der Nacht zum Sonntag haben bisher unbekannte Jungen an der gieſigen Bahnübergangsſtelle in Abſtänden von 12 bis 13 Metern zwölf Baſaltſchotterſteine zwiſchen Schiene und Zwangsſchiene gelegt. Das Hindernis wurde vom Bahnbeam⸗ ten, bevor der Zug einfuhr, beſeitigt. :: Neuſtadt, 7. Okt. Infolge der Höhen⸗ und Villenbeleuch⸗ tung in Neuſtadt ſind geſtern abend ganze Rudel Wild⸗ chweine von der Haardt nach dem rückwärts gelegenen Lin⸗ enberg hinüber gewechſelt. Infolgedeſſen hatten Fäger der Jagdgeſellſchaft„Weinbiet“, die iae nach Schwarzwild auf dem Anſtand waren, das ſektene lück, nicht weniger als vier Wildſchweine zu erlegen. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünſte können nicht gegeben wetden. Beantwortung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet. Stammtiſch olkapfatk 1. I. Kriegsanleihe im September 1014 4,460 Milliarden Mark, II. März 1915 5,060 Milliard. Mk., III. Sep⸗ tember 191512,101 Milliard. Mk., IV. Febr. 1916 10,012 Mitliard.., W. Sept. 1916 10,652 Milliard. Mk., VI. März 1017 13,222 Milliard. Mark, VII. Sept. 1917 12,626 Milliard. Mark, VIII. März 1918 15,001 Milliard. Mark, IX. September 1918 10,443 Milliarden Mark. 2. Das Volksvermögen im Jahre 1913 betrug nach einer Schätzung von Helfferich ca. 285 Milliarden Mark. 3. 1014 gab es in Deutſch⸗ land 3122 Sparkaſſen mit einem Geſamtguthaben der Einleger von 86 974 996 Mark. Wilhelm. Die Adreſſe iſt uns nicht bekannt. Der Sitz der Ver⸗ waltung iſt in Bromberg. Ma. Am 14. Mai veröffentlichten wir einen Artikel„Die gerettete Republik“. Vielleicht meinen Sie dieſen Artikel. K. L. 1. Neben der Unfallrente gibt es eine Invalidenrente. Zu 2. und 3. Wenden Sie ſich an das Bezirksamt(Fimmer 54) un⸗ ter Mitnahme der laufenden Quittungskarte, der Aufrechnungsbe⸗ ſcheinigungen und vielleicht des Geburtsſcheines. Dort werden Sie Keub alles Nähere erfahren. K. G. Die Herſtellung wird wohl jeweils Fabrikgeheimnis ſein. Das Rezept können wir Ibnen nicht angeben. O. E. Chaufkeur. 1. Papiere für die Prüfung als Kraftwagen⸗ führer: Zeugnis eines Fahrlehrers, bezirksärztliches Zeugnis, Ge⸗ burtstſchein, Leumundszeugnis und Photographie. 2. Eine Straſe kann ein Grund zur Verweigerung darſtellen, es kommt dabei jedoch auf die Umſtände an, die zur Strafe geführt haben. O. B. Verſuchen Sie es mit einer perſönlichen Beſchwerde bei dem betreffenden Hundebeſitzer. Iſt dieſe Beſchwerde erfolglos, ſo wenden Sie ſich an das Bezirksamt, wo man Ihnen die weiteren Schritte zeigen wird. G. T. 1. Reichswehrangelegenheiten bearbeitet das Reichswehr⸗ miniſterium in Berlin. 2. Wenn Sie eine Stelle zur Ausbildung für die Handelsmarine meinen, kann Ihnen die Seemannsſchule in Hamburg Auskunft geben. 3 Sch. Fragen Sie bei der badiſchen Polizeiſchule in Karls⸗ ruhe an. Fran E. Traitteurſtr. Kommen Sie doch bitte einmal auf der Redaktion vorbet, wir werden Ihnen dann mündlich Auskunft geben. R. G. Wenden Sie ſich an die Badiſch⸗Pfälziſche Lufthanſa.G. in Mannheim⸗Neuoſtheim. Lu. Erkundigen Sie ſich in einem großen elektriſchen In⸗ ſtallationsgeſchäft. Hier wird man Ihnen die genauen Adreſſen an⸗ geben können. Friedel. 1. Hier wird nur ein Nachkärben mit echter Farbe helfen. 2. Laſſen Sie den Hut in einem Geſchäft chemiſch reinigen. Jahr 1925 A —— „Garantie der Echtheit. Achtung auk unversehrten Plombenverschlus Sportliche Runoſchan Allgemeines Jngendführerkurſe des badiſchen Landesausſchuſſes für Leibesübungen und Jugendpflege in Karlsruhe Der zweite Tag des Jugendführerkurſes nahm einen ebenſo anregenden Verlauf, wie dies ſchon am erſten Tag der Fall war. Vor allem die Vorträge des Diözeſanpräſes Hirt, der über das Thema„Verein und Familie“ ſprach und der fachwiſſenſchaftliche Vortrag des Sportarztes Dr. Ullmann, waren kleine Meiſterwerke der Vortragskunſt, die ihren Zweck bei den Zuhörern nicht verfehlten, was durch die lebhafte Dis⸗ kuſſion und den lebhaften Beifall bewieſen wurde. Ein inter⸗ eſſanter und werbender Vortrag über das Rettungsſchwimmen des Turnlehrers Linnenbach beſchloß das Vormittags⸗ penſum. Der Nachmittag war den praktiſchen Uebungen der einzelnen Sportarten gewidmet. Diplomſportlehrer Twele brachte eine reiche Fülle neuer Gedanken ſeinen Schülern zu Gehör. Treulich unterſtützt wurde er in ſeiner Arbeit von dem Sportlehrer Sorg, der beſonders über das Handball⸗ ſpiel referierte. Im Phönix⸗Stadion hatte Turnlehrer Lin⸗ nenbach die Fußballer verſammelt. Im Verfolg ſeiner Aus⸗ führungen trat klar zutage, daß das Fußballſpiel ſich noch lange nicht überlebt hat, im Gegenteil noch weiter foriſchreitet. Auch die anderen Sportarten, wie Turnen, Rudern und Schwerathletik erfreuten ſich lebhafter Begeiſterung durch die Kursteilnehmer. Am Abend hielt Geſchäftsführer Wolpert ein lehrreiches Referat über die Vereinsverwaltung, aus dem die Teilnehmer des Kurſes zu was Selbſtverwal⸗ tung verpflichtet, wie die einzelnen Vorſtandsmitglieder ihr mt auffaſſen und ausführen ſollten und was die Vorſtands⸗ mitglieder alles wiſſen müſſen, um alle die gegebenen Möglich⸗ keiten zur Förderung des Vereins und damit der ganzen Be⸗ wegung auszunutzen. * Karlsruhe, 10. Okt. Gleich den vorhergegangenen Tagen wies auch der Donnerstag ein gut zuſammengeſtelltes Pro⸗ gramm auf. Die Folge war: Allgemeine Freiübungen, Vor⸗ trag des Sportarztes Dr. Ullmann, Referat des Regie⸗ rungsrates Broßmer, Leibesübungen und als Abſchluß des Tages ein Vortrag des Geſchäftsführers des badiſchen Landesausſchuſſes für Leibesübuigen und Jugend⸗ pflege, Wolpert. Den Höhepunkt des Tages, vielleicht auch des ganzen badiſchen Landesausſchuſſes für Leibesübungen und Jugend⸗ Broßmer dar, der über Leibesübungen und Jugendpflege Prastt Aufbau und Inhalt desſelben verraten den großen raktiker und Kenner unſerer Bewegung, die für Deutſch⸗ lands Jugend und damit dem Vaterland ſelbſt von unge⸗ 5 Bedeutung iſt. Die ſich an das Referat anſchließende iskuſſion war ſehr rege. Auch geſtern der Nachmittag den praktiſchen Uebungen auf dem Sportplatz und in der Turnhalle gewidmet. Hier ſei beſonders Dipl.⸗Sportlehrer Twele erwähnt, der mit den einfachſten Mitteln arbeitet, aber großen Egfolg zu verzeichnen hat. Ge⸗ ſchäftsführer Wolpert ſprach am Abend über Gliederung der Verbände und Ausſchüſſe. 8 * Der Sportwerbetag in Mannheim. Im Bericht über den Feſtzug muß es richtig heißen: Einen beſonders guten Eindruck machte die Motorrad⸗ und Radrennmannſchaft des Radfahr⸗ Klubs„Opel“ Mannheim. Die Beutſche Motorrad-Straßenmeiſterſchaft Die fünf Meiſter der Saiſon 1926 Nach Beendigung aller Läufe der Deutſchen Motorrad⸗ Straßenmeiſterſchaft können jetzt die Meiſter geannut werden. Die Meiſterſchaft kam bekanntlich in 5 Klaſſen und zwar bis 175 cem, bis 250 cem, bis 350 cem, bis 500 cem, und über 500 cem zur Durchführung. Jeder Anwärter auf den Titel mußte an 5 Läufen teilnehmen; drei davon konnte er ſich ſelbſt ausſuchen, jedoch war zur Bedingung gemacht, daß er dieſe Läufe vor Beginn der Meiſterſchaftskämpfe namhaft machte. Als Meiſterſchaftsläufe galten folgende Veranſtaltungen: Eilenriedrennen, Wildparkrennen, Solituderennen, Dreiecks⸗ rennen bei Marienburg, Eifelrennen, Schleizer⸗Dreiecksren⸗ nen, Frankfurter Dreiſtädtefahrt und die Märkiſche Herbſt⸗ fahrt. Jeder Lauf führte über 150 Km. und wurde nach Punk⸗ ten gewertet. Der Sieger erhielt 4, der Zweite 3, der Dritte 2 und der Vierte 1 Punki. Das Geſamtergebnis der Meiſterſchaftskämpfe: Bis 175 cem: Meiſter A. Müller⸗Zſchoppau(DRW.) 11 Pkt. Bis 250 cem: Meiſter H. Islinger⸗Mannheim (NSu.) 7 Punkte. Bis 350 cem: Meiſter A. Lohſe⸗Chemnitz(Schüttoff) 12 Pkt. 4 935— cem: Meiſter E. Henne⸗München(B. M..) 11 unkte. Ueber 500 cem: Meiſter P. Rüttchen⸗Erkelenz(Harley⸗ Daviſon) 12 Punkte. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein⸗Pegel 5• 8, 7,]8.9, 12 Reckar⸗ Begelſ 5, 8, 7. 9. 6. 13. Schuſterinſel 9,92 0 Beſo.s8..869.55.—[Manndeim 2 082 021.95J1.9/1.611,69 Kehl..83.781.761.76/1.J4740Jagſtfetb 0,41,ö,40..520,470,47052 Maxau...458,403.35/3,848 848,29 Mannheim 2,112.031 96/1.921,93/1.81 a 1,32/1,801.261.241.191,14 Köln 0,900,85C.81ʃ0,79/0.730.70 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Maunbeimer Zeitung G. m. b.§ Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alkred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelstetl: Kurt Ehmer. Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Gericht und alles Uebrige: S1³⁵ Schwarz oder nicht ſchwarz? Wie beim Wagen Linienführung, Aufbau und Farbe der Mode unterworfen ſind, ſo giöt man heute den modernen Reifen eine vorteilhafte ſchwarze Farbe, die ſogen. ſchwarzen Reiſen. Dieſer Umſtand iſt jedoch ohne Einfluß auf die Quaglität, weil man bekanntlich jede Gummiſorte chemiſch ſchwarz färben kann. Und doch bedeutet der von Deutſchlands größter Rei⸗ fenſabrik herausgebrachte neue Reifen„Continental ſchwarz“ eine außerordentliche Qualitätsverbeſſerung, da er geradezu unverwüſt⸗ lich und eigens für unſere ſchlechten deutſchen Straßen geſchaffen iſt. Leiſtungen von 30—40 000 Kilometer ſind keine Seltenheit. Es kommt eben auf die Qualität und dann erſt auf die Farbe an.„Con⸗ tinental— Schwarz“ iſt die Bezeichnung von höchſter Qualität. ie an den übrigen Tagen, war Dienstag, den 12. Oktober 1926 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 471 Neue Mannheimer Seitung« Handelsblatt Am den Saar⸗Pfalz⸗Kanal Seine wirtſchaftlichen Vorausſetzungen Saarbrücken, 10. Okt. An der von der Handelskammer einberufenen Verſamm⸗ lung, die ſich mit dem Problem des Saar⸗Pfalz⸗Kanals be⸗ ſchäftigte und über die wir bereits ausführlich berichtet haben, nahm als Vertreter der pfälziſchen Städte Oberbürgermeiſter Dr. Baumann von Kaiſerslautern und für den Verband pfälziſcher Induſtrieller deſſen Syndikus Dr. Friſch teil. Beide betonten die Zuſtimmung der von ihnen vertretenen Kreiſe zu dem Projekt. Ueber die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen und Abſichten des Kanalprojek⸗ tes iſt folgendes zu ſagen: Es gilt einen billigen Großgüterweg zwiſchen dem Saar⸗ gebiet und Süddeutſchland zu ſchaffen, der der Saarwirtſchaft die Wiedergewinnung des infolge der Zwangsumſtellung verlorenen deutſchen, insbeſondere ſüddeutſchen Abſatzmarktes ermöglicht und ihre durch den Ausbau der Waſſerſtraßen in anderen deutſchen Gebieten bedrohte Konkurrenzfähigkeit wiederherſtellt. Unter den für die Verſchiffung in Frage kommenden Gütern ſteht an erſter Stelle die Saarkohle. Nach dem Saargebiet ſelbſt iſt Süddeutſchland der ſtärkſte Verbraucher der Saarkohle. Von dem Geſamtabſatz der preußiſch⸗fiskaliſchen Gruben im Jahre 1913(11 865 539 To.) entfielen 34 v. H. auf das Saargebiet, 10,9 v. H. auf das übrige Preußen und 25,14 v. H. auf Süddeutſchland, während 12,75 v. H. nach Elſaß⸗Lothringen und der Reſt von 17,20 v. H. ins Ausland gingen. In Tonnen ausgedrückt haben die preußiſch⸗fiskaliſchen Gruben 1913 im Inlande(ausſchließl. des Saargebiets) per Eiſenbahn 4984 215 abgeſetzt, darunter in der Provinz Heſſen⸗Naſſau 381015, Rheinprovinz links⸗ rheiniſch 443 942, bayeriſche Pfalz 869 426, Großherzogtum Heſſen 304 765, Großherzogtum Baden 397538, Bezirk Mannheim⸗Ludwigshafen 119900, Königreich Würt⸗ temberg 628 198, Südbayern 228 131 und Nordbayern 186 506 Tonnen. Aus dieſen Zahlen iſt erſichtlich, in welchem Maße Süddeutſchland auf die Saarkohle angewieſen iſt und welche Möglichkeiten ſich eröffnen, wenn die Saarkohle auf dem Waſſerwege, bis an die Hauptpunkte ihrer Abſatzgebiete herangeſchafft werden kann. Das gleiche gilt für die im pfäl⸗ ziſchen Teile des Saargebiets gelegenen Kohlengruben. Zu berückſichtigen iſt ferner, daß die Geſamtförderung der Saar⸗ gruben ſeit 1913 geſteigert worden iſt und zwar 13 216 309 in 1913, 14 032 118 in 1924, 12 989 849 in 1925 und 13 500 000 in 1926(geſchätzt). Unter der gegenwärtigen franzöſiſchen Ver⸗ waltung iſt die Saarkohlenausfuhr nach Deutſchland auf einen Bruchteil der früheren Lieferungen zurückgegangen, ſie betrug 69 561 To. in 1920, 250 469 in 1921, 1 182 012 in 1922, 372 456 in 1923, 1 064 000 in 1924 und 938 000 To. in 1925, augenblicklich wird ſie infolge des in Frankreich durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik entſtandenen höheren Kohlen⸗ bedarf noch ſchärfer gedroſſelt. Die Wiedergewinnung des deutſchen Abſatz⸗ marktes nach Rückkehr des Saargebietes zum Reich iſt alſo für die Saargruben eine Lebensfrage. Hinſichtlich der Rückfracht ſind die Saargruben für den Kanal von Wichtig⸗ keit als Großbezieher von Grubenholz. Im Jahre 1913 wurden 206322 To. Grubenholz und Schwellen und 71322 To. Nutzholz auf dem Eiſenbahnwege ins Saargebiet eingeführt. Ein großer Teil dieſes Holzes kommt aus der Pfalz und dem Schwarzwald, ferner aus Heſſen und Bayern. Nicht minder wichtig iſt der Kanal für die Saareiſenhütten, einmal um ihre Erzeugniſſe im Reich und zum andern, um ihre Rohſtoffe von dort zu beziehen. Die Eiſenerzeugung der Saarwerke hat in 1913 1870 890 Roheiſen und 2079 825 Stahl, in 1925 1 453 057 Roheiſen und 1574687 To. Stahl er⸗ reicht. Beſonders für die Kanalfracht eignen ſich die Neben⸗ erzeugniſſe der Hüttenwerke, nämlich Thomasmehl(Saar⸗ produktion 1925 rund 800 000 To.), Schlackenſand, Backſteine und Schottermaterial, ferner gewiſſe Kokereinebenprodukte. Für die Rückfracht 9 der Rohſtoffbezug beſonders ins Gewicht mit Erzen(3. B. aus der Binger Gegend), feuer⸗ feſtem Material, Formanco, weſtfäliſcher Magerkohle uſw. Auch zur Ausfuhr von anderen Saarerzeugniſſen wie Bau⸗ ſtoffen, Ziegeln aller Art und anderen Schwergütern iſt der Kanal in Betracht zu ziehen, während er auf der anderen Seite berufen iſt, einen weſentlichen Teil der Verſorgung des Saargebietes zu übernehmen wie Getreide, Lebens⸗ und Futtermittel, überſeeiſche Güter aller Art wie Petroleum und Zucker, von dem 1913 über 9000 To. aus der Pfalz(Franken⸗ thal) bezogen wurden, ferner den ſehr großen Bedarf an Baumaterial, rohen und bearbeiteten Steinen(hiervon bezog das Saargebiet 1913 aus der Rheinprovinz allein 300 000 To. und aus der Pfalz 100 000 To.), Zement, Sand, Kies, Margel, Ton, Rohſtoffe für die ſaarländiſchen Glashütten(Silikete) und anderes mehr. 91(Errichtung einer neuen preußiſchen Rentenbank. Das preußiſche Finanzminiſterium bereitet einen Geſetzentwurf zur Gründung einer einheitlichen preußiſchen Rentenbank vor. Damit folgt der preußiſche Staat der Tendenz, die ſich ſchon ſeit Jahren in der Vereinigung einzelner provinzieller Rentenbanken zeigte. So wurde die hannoverſche mit der ſächſiſchen Rentenbank in Magdeburg, die ſchleswig⸗holſteinſche und die Lauenburger mit der pom⸗ merſchen in Stettin, die rheiniſch⸗weſtfäliſche mit der branden⸗ burgiſchen in Berlin zuſammengelegt. Man kann jetzt an⸗ nehmen, daß die Berliner Rentenbank zu dem geplanten geſamtpreußiſchen Inſtitut ausgebaut wird. Die Verzöge⸗ rung der Ausgabe neuer Renten liegt nicht etwa an mangelnder Nachfrage der Darlehnsnehmer. Vielmehr hat die Unſicherheit in der Entwicklung des Zinſes bisher von der Ausgabe neuer Renten abgehalten. 21: Bank für elektriſche Unternehmungen, Zürich. Die Geſellſchaft beantragt aus dem Reingewinn von 5,63(5,03) Mill. Fr. 9(8) v. H. Dividende auf 51,5 Mill. Fr. Kapital. Die Tochtergeſellſchaften haben dem Bericht zufolge befrie⸗ digend gearbeitet. Die Lage der Straßenbahn⸗Unterneh⸗ mungen hat keine weſentliche Veränderung erfahren. Aus der Bilanz(in Mill. Fr.):.92(1,56) Kreditoren, dagegen 6,41 (.23) Effekten, 12,92(.69) Bankauthaben. 17,80(14,27) Vor⸗ ſchüſſe in laufender Rechnung. 0,70(0,28) Konſortiale. Betei⸗ ligungen ſind mit 27,21(35,09) ausgewieſen. 516Kapitalerhöhung der Preußiſchen Pfandbriefbank AG. in Berlin. Bekanntlich beantragt das Inſtitut Kapital⸗ erhöhung um 3 auf 7 Mill. /. Die neuen Aktien, die ab 1927 gewinnberechtigt ſind, werden von einer Bankengruppe ühernommen und im Verhältnis von:3 zu 125 v. H. den Aktionären angeboten. Bei dieſer Gelegenheit wird bekannt gegeben, daß ſich der Umlauf an Emiſſionspapieren bei dieſem Unternehmen im Laufe des Jahres um ungefähr 50 Mill./ erhöht hat. In neueſter Zeit iſt das Inſtitut dazu über⸗ gegangen, auch Kommunalobligationen auszugeben. 24⸗ Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. Es wird uns mitgeteilt, daß die Firma Stuttgarter Lebensverſiche⸗ rungsbank a. G.(Alte Stuttgarter) abgeändert worden iſt in Alte Stuttgarter Lebensverſicherungsgeſellſchaft a. G. und die Firma„Neue Stuttgarter“, Lebensverſicherungsbank AG. in Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. 25:„AG für Kohleverwertung in Eſſen“. Die Studien⸗ geſellſchaft für die geplante Geſellſchaft für Kohleverwertung iſt mit einem AK. von 162 900/ gegründet worden, das zu⸗ nächſt von fünf Geſellſchaften übernommen iſt. Wenn auch einige wenige Zechen noch Vorbehalte gemacht haben, ſo darf doch angenommen werden, daß der Studiengeſellſchaft ſämt⸗ liche Syndikatsmitglieder beitreten. In Ergänzung zu der Mitteilung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats über die Gründung der Studiengeſellſchaft für Kohleverwertung erfährt der DHD., daß die Vorbehalte der wenigen noch außenſtehenden Zechen formaler Natur ſind. Die neue Ge⸗ ſellſchaft wird bei ihrer endgültigen Gründung mit 60 Mill./ ins Leben treten und ſich zuerſt der Ferngasverſorgung wid⸗ men. Die bisherige Errechnung ſchätzt hierbei den Jahres⸗ umſatz des vollen Betriebes auf etwa 800 Mill. /. Die Kohlenverflüſſigung wird vorerſt nicht aufgenommen werden, doch glaubt man, hier in ſpäterer Zeit Gelegenheit zu haben, eine weitere rentable Grundlage für die neue AG. zu ſchaf⸗ fen. Augenblicklich iſt die praktiſche Erprobung auf dieſem Gebiete noch nicht genügend fortgeſchritten, um den Betrieb im Großen aufzunehmen. zl⸗ Beilegung der Differenzen im Wintershall⸗Konzern. Der Gleichgewichtszuſtand in der Kaliinduſtrie, der durch die bekannten Vorgänge im Gumpel⸗Konzeérn neuerlich bedroht erſchien, iſt durch die feſte Verankerung der Mehrheiten dieſes Konzerns in einer Dachgeſellſchaft unter maßgebender Betei⸗ ligung der Burbach⸗Gruppe wieder geſichert. Die Auswir⸗ kungen dieſes Ereigniſſes laſſen ſich heute noch nicht über⸗ ſehen, nur das ſcheint jetzt feſtzuſtehen, daß bei einer Zu⸗ ſammenfaſſung der geſamten Kaliinduſtrie, falls ſie über⸗ haupt etwa nach dem Vorbilde der Vereinigten Stahlwerke zuſtande kommen ſollte, der Wintershall⸗Konzern den be⸗ herrſchenden Einfluß nicht erlangen wird. Dies entſpricht durchaus den von Dir. Rechberg, dem bisherigen Vorſitzen⸗ den des Wintershall⸗Konzerns, kürzlich verkündeten Pro⸗ gramm. In dieſem Zuſammenhang iſt bemerkenswert, daß nach dem Bericht der Gebr. Dammann⸗Bank die über dieſe Frage der Vorherrſchaft in der Wintershall⸗Verwaltung ent⸗ ſtandenen Gegenſätze inzwiſchen wieder ausgeglichen ſein ſollen. Kom.⸗Rat Rechberg dürfte demnach wieder den Vorſitz der Geſellſchaft Wintershall übernehmen. Die Ausdehnungs⸗ beſtrebungen des Generaldirektor Rosberg, die bekanntlich auf eine Majoriſierung ſeines Einfluſſes innerhalb der Kali⸗ induſtrie hinausgingen, können damit wohl als aufgegeben bzw. durch den Widerſtand der Gumpel⸗Gruppe als geſchei⸗ tert angeſehen werden.— Die Ausſichten der von der Kali⸗ induſtrie gewünſchten Preiserhöhungen werden neuerdings wieder hoffnungsvoller beurteilt, nachdem der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter die maßgebenden Kaliinduſtriellen zu einer Beſprechung über die Lage der Kaliinduſtrie eingeladen hat. )(Süddeutſche Lederwerke AG., St. Ingbert. Die geſtrige HV. genehmigte die TO. einſtimmig, ſo daß eine Dividende von 8 v. H.— 40,.— Fr. auf die StA. zur Ausſchüttung gelangt. In den AR. wurde das ausſcheidende Mitglied Direktor Dr. K. Martin, St. Ingbert, wieder und H. Eswein, Bad⸗Dürkheim, neu gewählt. zl⸗ Gründung einer württembergiſchen Automobilbank. Unter der Firma„Württ. Automobilbank AG. in Stuttgart“ erfolgte unter Mitwirkung des Stuttgarter Verein Verſiche⸗ rungskonzerns die Gründung einer AG. mit dem Zweck, der Automobil⸗Induſtrie und dem Automobilhandel die Finan⸗ zierung von Auto⸗ uſw. Verkäufen zu erleich⸗ tern. Das AK. beträgt 250 000/ und iſt voll bezahlt. Die Geſchäftsräume befinden ſich Königſtraße 35 in Stuttgart. Der Geſchäftsbetrieb iſt bereits aufgenommen. Zu Vor⸗ ſtands⸗Mitgliedern wurden beſtellt: Bezirksdirektor W. Friedrich von der Fa. Thaldorf u. Friedrich, Stuttgart, und Bankprokuriſt Theod. Keuerleber, Stuttgart. Die not⸗ wendigen Diskontkredite im In⸗ und Ausland ſind dem Unternehmen zur Verfügung geſtellt. Der AR. beſteht aus: Bankier E. Pick, erſter Vorſitz., Dir. R. Märklin(Stutt⸗ garter Verein Verſ. AG.) ſtellv. Vorſitzt, Dir. A. Würz (Stuttgarter Verein. Verſ.⸗AG.), Dir. Dr. R. Theurer (ſtellv. Vorſitz. der Handelskammer Stuttgart), RA. Dr. W. Molt(Sundikus des Württ. Automobilhändlerverbandes), Fabrikant P. Staiger, ſämtliche in Stuttgart. :: Süddeutſche Spirituoſen⸗AG. in Karlsruhe i. B. Für das GJ. 1925/6 iſt ein Rohgewinn(i. V. 11 226 /) nicht ausgewieſen, Unkoſten und Steuern dagegen mit 3331/ (11080), ſo daß ein Verluſt von 3043(i. V. 146/ Ueber⸗ ſchuß) verbleibt. Schuldner haben ſich von 4506 auf 7140/ erhöht, desgleichen Gläubiger von 25565 auf 48 202 /. (AK. 5000). :: Die Kursſteigerung der Gebr. Junghans AG., Uhren⸗ fabrik in Schramberg. Zu den Kursſteigerungen in den Aktien der Geſellſchaft teilt die Direktion mit, daß die Ver⸗ anlaſſung für die Aufwärtsbewegung nicht in inneren Gründen des Betriebes liege. Irgendwelche Aenderungen in der Zuſammenſetzung der Firma oder des Kapitals ſtän⸗ den nicht bevor. Die Geſellſchaft werde ſich nach wie vor an den bekannten Zuſammenſchlußplänen beteiligen „unter der Vorausſetzung, daß der Firma hierbei die ihr zukommende Stellung gewahrt“ bleibe. :: Günſtige Entwicklung der BMW. Der AR.⸗Sitzung der Bayeriſche Motorenwerke AG. in München— an der bekanntlich Daimler⸗Benz neu beteiligt iſt— wurden die Ergebniſſe des erſten Halbjahres 1926 vorgelegt, die eine günſtige Entwicklung des Unternehmens zeigen. Die aus dem In⸗ und Auslande vorliegenden Aufträge ſichern bereits 3 eine volle Beſchäftigung des Werkes bis ins neue Jahr hinein. :0: Oberbayriſche Zellſtoff⸗ und Papierfabriken AG., Aſchaffenburg. Der Reingewinn von 46 658(30 769)/ wird vorgetragen. Die Bilanz zeigt bei 2 Mill./ Kapital Kredi⸗ toren und Rückſtellungen mit 52956(6400)%%, dagegen Debitoren und Beteiligungen in einem Poſten 2,84(0,22) Mill. /. Die Anlagen in Redenfelden und Miesbach ſind bekanntlich an die AG. für Zellſtoff⸗ und Papierfabrikation Aſchaffenburg verpachtet. z: Wiederinbetriebnahme der Konſervenfabrik Leibbrand in Schorndorf. Eine Schweizer Finanzgruppe, die in enger Fühlung mit einer großen Baſler Konſervenfabrik ſteht, hat nach der„S..“ ſämtliche Grundſchuldbriefe der in Konkurs geratenen Konſervenfabrik Leibbrand AG. erwor⸗ ben. Gegenwärtig wird mit dem Konkursverwalter über den Erwerb der bekanntlich ſehr gut eingerichteten Betriebe aus dem Konkurs verhandelt. Es iſt damit zu rechnen, daß in den nächſten 14 Tagen eine neue AG. mit einem voraus⸗ ſichtlichen Barkapital von 2,5 Mill. gegründet wird. Dieſe neue Geſellſchaft wird unter neuer fachmänniſcher Leitung die Herſtellung von Fleiſch⸗ und Gemüſekonſerven wieder auf⸗ nehmen. zl⸗ Geſchäftsaufſicht über die Zimmermann⸗Werke in Chemnitz. Die Verwaltung dieſer Spezial⸗Werkzeugmaſchinen⸗ fabrik hat zur Abwendung des Konkurſes den Antrag geſtellt, über das Vermögen des Unternehmens die GA. zu ver⸗ hängen. Es wird erklärt, daß für die Gläubiger irgend eine Gefahr angeſichts der vorhandenen Vermögenswerte nicht beſtehe. Das am 30. Juni beendete Gg. ſchloß bei 4,332 Mill. Kapital mit 159 022/ Verluſt ab, der aus der Rücklage gedeckt wurde. :: Bremer Vulkan, Schiffsbau und Maſchinenfabrik in Vegeſack. Die Geſellſchaft verhandelt laut Mitteilung in der Vom franzöſiſchen Eiſenmarkt Paris, 10. Okt. In der abgelaufenen Woche machten ſich erſtmals, an⸗ geſichts der erſt mit etwa 15 v. H. erfolgten Arbeits⸗Wieder⸗ aufnahme im engliſchen Bergbau dringlichere Beden⸗ ken in eiſeninduſtriellen Kreiſen hinſichtlich geſicherter Brennſtoffverſorgung für die Wintermonate geltend ⸗ Außerdem ſpricht man vom Bevorſtehen einer neuen Er⸗ höhung der Eiſenbahnfrachtſätze. Andererſeits kündigt man neuen Maſſenbedarf hauptſächlich für Marokko an und erhofft bedeutende Abſchlüſſe von den Verhandlungen mit Sowjet⸗ Rußland. Der Eiſenpaktabſchluß wirkt, wie erwartet, im Sinne der Hauſſe. Der Exportpreis für Stabeiſen konnte ſich im Laufe dieſer Woche von 5,10—5,12 bis gegen 5,15 Lſt., das angebliche Ziel der Eiſenentente, erheben. Zudem hat der franzöſiſch⸗belgiſch⸗luxemburgiſche Roheiſenverband den Preis für Gießereiroheiſen fob Antwerpen von 71,3 auf 75 Sh. und frei franzöſiſch⸗belgiſch⸗luxemburgiſche Grenze von 610 auf 620 Fr. offiziell erhöht. Ueber den Anſchluß von Deutſchland, deſſen Eventualität merkwürdigerweiſe mehrfach dementiert wurde, wird in der kommenden Woche verhandelt. Die deutſchen, belgiſchen und holländiſchen Drahtwerke haben in ihrer letztwöchigen Brüſſeler Verſammlung die beabſich⸗ tigte Bildung eines Ausfuhrabkommens noch nicht erreicht, jedoch eine Preiserhöhung um 2,6—10,0 Sh. je To. für die einzelnen Erzeugniſſe beſchloſſen; am 20. bzw. 21. Okt. ſoll, wie ebenfalls bereits gemeldet, in Paris über den Anſchluß der franzöſiſchen Produzenten verhandelt werden. Beſonders infolge der engliſchen Nachfrage bleibt Roheiſen und vornehmlich Halbzeug in Frankreich andauernd ſtark geſucht und feſt. Die Engländer erſtreben möglichſt umfangreiche Abſchlüſſe, ohne, wie betont wird, in der Preisfrage knauſerig zu ſein. Dagegen iſt die inner⸗ franzöſiſche Nachfrage fortgeſetzt ſchwach, weil die verarbeiten⸗ den Werke großenteils noch von ihren Vorräten zehren und von der mit amerikaniſcher Kredithilfe erwarteten Franken⸗ ſtabiliſierung mindeſtens keine Aufwärtsbewegung ins Auge faſſen. Der de Wendel⸗Abſchluß von 10000 Tonnen Schienen für Japan ſoll, wie verlautet, zu 35—36 Dollar je Tonne eif Japan erfolgt ſein; außerdem ſoll ein japaniſcher Auftrag von 9000 To. für eine elektriſche Eiſenbahn nach Europa gehen. In Blechen iſt die Weltmarktlage andauernd ſehr feſt. In Frankreich erſcheint die Nachfrage für die bisher ſtark⸗ geſuchten Fein⸗ und Mittelbleche rückgängig. Draht⸗ erzeugniſſe behaupten ſich feſt. In Röhren verſtärkt ein Außenſeiter, Jemmapes, ſeine Produktion von nahtlos geſchweißten Röhren. Der Schrottmarkt verzeichnet für ſämtliche Sorten eine entſchiedene Aufwärtsbewegung. Die jüngſten Ver⸗ gebungen der Oſteiſenbahngeſellſchaft erzielten beträchtliche Mehrpreiſe: Gußſtahl 36,06 Fr.; Radreifen aus Gußſtahl 40,60—40.80; Radkörper 32,75; Achſen 47,15; Schwerſchrott 37,90; Grobbleche 31,10; Blechſchnitzel 32,57; Eiſen⸗ und 30,60; Schienenſtühle 56; Brandguß 39 Fr. je 100 Kg.). HV. wegen verſchiedener Neubauaufträge ausſichtsreich. Die Konkurrenz unter den Werften ſei im übkigen ſo groß, daß 40—50 v. H. der Werften heute überflüſſig ſeien und daß ein großer Teil ſich auf die Dauer nicht werde halten können. Die Zahl der Angeſtellten und Arbeiter hoffe man von etwa jetzt 1700 in zwei Monaten wieder auf 2000 Mann zu er⸗ höhen. Falls nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, dürfe man wohl für 1926 mit demſelben Ergebnis rechnen. Die Bremer Vulkan verteilt eine Dividende von 4 v. H. Deviſenmarkt Lira⸗Hauſſe Am internationalen Deviſenmarkt war am geſtrigen Tage das Bemerkenswerte die Hauſſe der italieniſchen Wäh⸗ rung, die auf Deckungen und Exekutionen zurückgeführt wird. London—Mailand, das ſchließlich ſich bis auf 116,25 befeſtigen konnte, wird nachbörslich mit 11776 gemeldet, was immerhin einem.(⸗Kurs vo 17,40 entſpricht, nachdem noch vor wenigen Tagen die amtliche Notiz auf 17,85 lautete. Der Dollar hält ſich auf der mittleren Linie von 4,20 /. Die Nachfrage iſt weiterhin weſentlich, ohne daß man hierfür eine rechte Begründung weiß. London—Paris ſtellte chſi nahezu unverändert auf 168,75, London—Brüſſel etwas feſter 173,25 (174,50). Schwach liegt weiterhin aus innerpolitiſchen Grün⸗ den die ſpaniſche Währung mit 31,60—32,50 gegen London. Im einzelnen notieren heute vormittag: 112 9. 12, 9, 8 London-Parisſ168.(.75J Maild.-Schwz.] 20.45] 21,55J Lond.-Stockh.18,17J 18.15 Lond.-Brüſſel 175.0 174.(0 Holland- Schw. 207,15207.—]Lond.-Madrid 325⁵. 32 50 Lord.-Maild. 123,45117 65 Kabel Holland 249,85249,95] Mailand-Paris136,7145,25 Kabei Schweiz 517,75517,50 Lond.-Holland 12.130 12,18 Prüſſel-Paris 96.25 96.75 Lond.⸗Schweiz 25,17 25.11J London-Oslo. 22,15 22,15 Holland-Paris 13.90 13.90 Paris-Schweiz 14 95 14.90l Lond.-Kopenh.] 18.25 18,251 Kabel London 4,85,71.85.7 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe ſeſtſtellen: London.. 30,34 20,88 Pragg.. 12,44J 12,44] Radrid. 82,60 62,0 Paris.. 12,19 12,15] Oslo.. 91,95/92,— Argentinien. 170,60171,40 Jürich... 81.10 81.15 Kopenbagen. 111,50111,80 Japan. 203.40203 50 Mailand..16.60 17,40] Stockvolm.. 112,15 112,35 New⸗Dork.. 4,20,0 4, 20,0 Holland... 168,05/168, 10l Brüſſel.. 11.65 11.75 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM. Amtliche Preisnotierungen vom 11. Oktober 1926. Weizen inl. neuer 29.50—.— Hafer ausländ. 19.—22.— Wieſenheu loſe.75-10.75 ausl. 31.—-32.50[Mais gelbes m. Sack19.25-19 50 Rotkleehen usl. Roggen inl.neuer 23.50-23.75]'mehl. Spez. OSp. 41.75-—.—[Luz.⸗Kleeh. loſe11.20-11.50 939.21.75-—.—„neues.75-.50 „ ausl.—.——.—[Weizenbrotm.m 80 Brau⸗Gerſte lin · Roggenmehl mit S. 38.50-34.50 Preß⸗Stroh.80-.— ausl.) 25.56.29.—[ Weizenkleie m. Sack.75-10.—[Gebund Stroh 4 50-.50 Futter⸗Gerſte 20.—21.— Trockentreber 15,25—.—[Raps mit Sack—.. Hafer inländ. 18.—-19.— JRohmelaſſe § Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 9. Okt,(Morris A. Heß G. m. b.., Hamburg.) Die rückläufige Bewegung am Kaffeemarkt ſetzte ſich in der abgelaufenen Berichtswoche fort. Niedrigere Offerten von Braſilien im Zuſammenhang mit einem Rückgang des braſilianiſchen Wechſelkurſes übten Der Konſum deckt eine ſtark verflauende Wirkung aus. weiter nur den dringendſten Bedarf. Berliner Metallbörſe vom 11. Oktober Preiſe K Feſtmark ür 1 Kg. 8 Elektrolytkupfer 133,75 133,.— Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,14 2,14 ei Zinn ausl. Rohzink Bb.⸗Pr.) 69,.—⸗69,50 69.—-69,50 Hüttenzinn—.——.— „(ſx. Verk.)—.——.— Nickel 8,40-8,50 3,40- 3,50 Plattenzink 60.—-60,50 60,—-60.50 Antimon 1,10-1,15 1,10-.15 Aluminium.10.10 Silber für 1 Gr. 77.—78.— 76,5077,50 London, 11. Ottober. Metallmarkt(In Kſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. *3 8. 11. Blei 89,35 30,50 Kupfer Kaſſa 57,50 57.75.] beſtſelect. 65,— 65,.— ink 83,90 34,15 do. 3 Monat 56,75 58,50[Nickel—— ueckſilber 15.85 16.50 do. Elektrol. 66,25 66,25[ Zinn Kaſſa 315.50 315,50[Regulus——— Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 11. Oktober Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr rege. Die vorhandenen Kähne konnten für Tal⸗ und Berg⸗ 93 5 unter den ſeitherigen Frachten gut untergebracht werden. e. 5 E . Seite. Nr. 471 Reue Mannheimer S(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 12. Oktober 19268 Gestern abend entriß uns der Tod unseren Mitarbeiter Iri Schater Ein grausames Geschick hat vorzeitig ein blũhendes Leben zerstört und Hoffnungen vernichtet, die auch wir auf seine weitere Mitarbeit gesetzt haben. Wir gedenken seiner in Dankbarkeit und Trauer. Rombach Koklenhandelsgesellschaft Mannheim m. b. H. Mannheim, den 11. Oktober 1926.— 798⁰ Statt Joder besonderon Anzeigs. Nach schwerem Leiden entschlief am 9. ds. Mts. unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante, Fräulein Lfsiae Mes im Alter von 44 Jahren. Mannheim(H 4, 26), 11. Okt. 93 Lie tranernden Hintorblüsbenen. Die Beisetzung hat im engsten Kreise in aller Stille stattgefunden. Von der Reise zurũck Dr. Rosenburg Facharzt für Chirurgie und Urologie Telephon 31 215 179641 L 14. 14 S Lesunden zelgen hochettreut a 2 7„ O, die glacklche Seburt eines Sonntagsmädels zelgen hocherfteut an Karl Heintich Geisinger und Frau Berta Hännhelm(z. Zt. Hch. Uanz-Krenkenheus), den 10. Oltober 1926. Dle glückliche Geburt eines gesunden Nödels Bernhärd Oppenheimer und Fràau Jenny crunebaum *104 n. 7986 2. Zt. Lulsenheim *—————— Dx Ueksachen. Indusirie elert prorpt Druckerei G. m 0„., E 6 2 Aintl. Veröftentüchungen uer Itaut e Lemheinde-, Bezirksrats- und Kreiswall. Die Wablkartei liegt von Sonntag, den 10. Okiober bis einſchließlich Sonntag, den 17. Oktober vormittags von 9 bis 12.30 Uhr und nachmittags von—6 Uhr, Sonntags nur vormittags von—12 Uhr zur Einſicht aus. für die 6 0 im Rathaus N 1, Zim⸗ für die Sebttele Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau und Sandhofen in den bortigen Gemeindeſekretaria⸗ ten, für den Stadtteil Waldhof in der Polizei⸗ wache des 10. Reviers. Während Pieſer Zeit können da, wo die Kartei aufliegt, Einſprüche gegen deren Rich⸗ tigkeit erhoben werden. Spätere Einſprüche müſſen nach geſetzlicher Vorſchrift unberückſich⸗ tigt bleiben. Dieienigen, die in der Wahlkartei einge⸗ tragen ſind, werden biervon durch Poſtkarte benachrichtigt werden. Wer eine ſolche Karte nicht erbält, iſt nicht oder nicht mehr in der Wahlkartei eingetragen und muß während der Offenlage der Wahlkartei die Aufnahme beantragen. Wahlberechtigte, die bis zum 14. November d. Is. das zwanzigſte Lebensjahr noch vol⸗ lenden werden und bisher in der Wahlkartei Man rüähre hochtelne, schmacłkhafte Erbs ſeln Erbs mit Reis Teigwaren Stoͤnkern mich kalt an und lasse micn dann 20 Minuten kochen. Alsdann vewandie ich mieh in o Telier Suppe. Es gibt die Sotten: Stumenkohl Erbs mit Spocn. Rels miTomaten Tomaten Sparge! robs Ochsenschwanz Plla Oadel bin ich sehr bintig! Jeder Kaufmann hat mich! 16 9 wird in der Zeit von Mittwoch, den Oktober 1926 bis Sonntag, den 17. Okt. 1020 das Dampfbad geſchloſſen. tädt. Maſchinenamt. Morgen früh auf der Freibank 3 Anfang⸗Nummer 1200. Adterverpaduung Das auf Martini d. Is. pachtfrei werdende kirchenärariſche Grundſtück Lagb. Nr. 7777 der Gemarkung Mannheim⸗Käfertal mit 1751 Ar 98 Quadratmeter Acker auf die Bittern 41. 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Ferner Ferdinand Bonn er robe Charskntarsteler Möpelgeschäft und Schrelnerei( Livio Pavanelli DOer Tenor aus„Kanmermustk“) und den unverwüstlichen Henri Bender, der als 1 Wilhelm Giesecke eine humorvolle Glanz- leistung bietet. 530 Wer sich in unserem 8 Hause an dem Film: d mn r Heicelberg wonoren“ erfreut hat, wid auch den Besuch des Films sind von gleicher Art und gleich erfolgreich. Da dieser Fim unwiderruflich nur bis Donnerstag beit zur Besichtigung nicht zu versãumen. u. a. die hochinteressante Emelka-Woche Anfang 8 245,.45,.45 u,.20 Uhr. Lichtspiele P 7, 28 Tel. 29202 an d. Geſchäſtsſtelle. —— Neue Mannheimer Zeitung(Mitiag⸗ Ausgabe) ſalbers Ne Nr. 471 Dienstag, den 12. Oktober 1920 10. Seite. 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