— — Wittwoch, 13. Oletober Neule Miaunheimeröeitun Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus —— die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne aftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. R1,-6, Baſſermanmhaus). Geſchäſt⸗⸗Nebenſtellen“ Waldhofſtt.6, chwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. 45 anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel · Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung WMittag⸗Ausgabe 0 VS 6„ 9 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stell 1 7 43—— Bähee Ge⸗ K walt, Streiks, Betriebsſtörungen ec u keinen 93* 99*8 Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte aben Die deutſchfranzöſijche Annüherung Ausarbeitung eines Planes VParis, 13.Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die „Ere Nouvelle“ veröffentlicht folgende Mitteilung: An dem Meinungsaustauſch, der in Thoiry zwiſchen Briand und Streſemann ſtattgefunden hat, werden ſich die künftigen Be⸗ ſprechungen nicht allein auf finanzielle, ſondern auch auf militärtechniſche Fragen ausdehnen.(1) Die Exper⸗ ten des Außenamts ſind momentan beſchäftigt, gemeinſchaft⸗ lich mit militäriſchen Perſönlichkeiten einen Geſamtplan für die Annäherung zwiſchen den beiden Staaten auszuarbeiten, und dieſen Plan ſowohl in ju riſtiſcher, wirtſchaft⸗ licher, politiſcher und finanzieller Hinſicht auszugeſtalten. Parallele Studien finden auch in Berlin ſtatt. Erſt wenn das Terrain genügend ſondiert iſt, werden die franzöſiſchen und deutſchen Experten gemeinſchaftlich mit⸗ einander arbeiten. Dr. Streſemann berichtet Der Reichsratsausſchuß für Auswärtige An⸗ gelegenheiten trat am Dienstag in Berlin unter dem Vorſitz des Reichsminiſters des Auswärtigen zu einer Sitzung zuſammen. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann berichtete zunächſt über die außenpolitiſche Lage, insbeſondere über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund und die in Genf und Thoiry geführten Verhandlungen. An das Referat des »Außenminiſters ſchloß ſich eine Ausſprache. Weiter berichtete Staatsſekretär Schmid vom Miniſterium für die heſetzten Ge⸗ biete über die Germersheimer Vorgänge. Pariſer Kaiſerhetze VParis, 12. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ob⸗ wohl die deutſche Regierung ein amtliches Dementi gegen die von kommuniſtiſcher Seite lanzierten Gerüchte über eine Rückkehr des ehemaligen Kaiſers verbreiten ließ, ſetzt der Temps“ ſeine Hetze ungeſchwächt fort. In ſeineim heutigen Leitartikel behandelt er die Angelegenheit ſo, als ob die Berliner Regierung ſich bisher nicht gerührt habe. Das Blatt ſchreibt:„Wir haben mit der deutſchen Republik den Frieden geſchloſſen und billigten dem deutſchen Volke Bedin⸗ gungen zu, die es niemals erhalten hätte, wenn Deutſchland Kaiſerreich geblieben wäre. Durch die Errichtung der deutſchen Republik und die Beſeitigung der Hohenzollern verhütete das deutſche Volk die ſchwere Prüfung, den Krieg auf eigenem Bo⸗ den zu ſehen. Sicherlich hätten wir den Feind in ſein Land verfolgt, Deutſchland überflutet und beſetzt. Das ſollte man auf der anderen Seite des Rheins nicht vergeſſen. Die Alliier⸗ ten haben die Pflicht, das deutſche Volk daran zu erinnern, daß eine Annäherung an eine Nation unmöglich iſt, die in irgend einer Form die Herſtellung des Kaiſerreichs unter den Hohen⸗ zollern begünſtigen würde. Zwiſchen dem Mann von Doorn und dem Vertrauen der ziviliſierten Welt hat Deutſchland end⸗ gültig zu wählen.“ Das Blatt zielt offenkundig darauf hin, durch die Bot⸗ ſchafterkonferenz eine Warnung nach Berlin richten zu laſſen. Der Zweck einer ſolchen Warnung der Botſchafterkonferenz wäre, die deutſche Reichsregierung zu einer bindenden Erklä⸗ rung in der Hohenzollernfrage zu veranlaſſen. Zu dem, was das Blatt über die angeblichen milden Bedingungen ſchreibt, die dem deutſchen Volke durch den Verſailler Vertrag zugebil⸗ ligt wurden, wäre zu bemerken, daß die 14 Punkte Wilſons teils willkürlich von den Mitgliedern ausgelegt, teils beſeitigt wurden. Und das ſoeben erſchienene Buch des franzöſiſchen Diplomaten Alois de Ebray,„Papierfetzen“, beweiſt, daß das deutſche Volk einem Wortbruch der Alliierten wehrlos zum Opfer gefallen iſt. Reichsminiſter Dr. Vell in Speyer Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Bell, traf am Dienstag vormittag zu einem eintägigen Pfalzbe⸗ ſuche in Speyer ein, wo er zunächſt die Referenten der pfäl⸗ ziſchen Kreisregierung und die Vorſtände der Reichsvermö⸗ gensämter Landau und Kaiſerslautern empfing und dann dem Biſchof von Speyer, dem Kirchenpräſidenten und dem Oberpoſtpräſidenten einen Beſuch abſtattete. Nach einem Empfang der ſog. pfälziſchen Saargänger, die über die Not⸗ lage der Frankenempfänger im pfälziſchen Saargebiet berich⸗ teten, fand im Regierungsgebäude eine allgemeine Ausſprache ſtatt, an der die ereſten Bürgermeiſter der kreisunmittel⸗ baren Städte, die Vorſitzenden der Handelskammer, Hand⸗ werkskammer, Kreisbauernkammer, des Induſtriellenverban⸗ des, die Vertreter der Gewerkſchaften und die beiden Vor⸗ ſitzenden des pfälziſchen Kreistages teilnahmen. Außer den beiden Vorſitzenden der pfälziſchen Redakteure⸗ und Verleger⸗ organiſationen, die als Vertreter ihrer beiden Verbände ge⸗ laden waren, wurde die Preſſe zu der Ausſprache nicht zuge⸗ laſſen. Ob das auf Veranlaſſung des Reichsminiſters oder der pfälziſchen Kreisregierung geſchah, war bis jetzt noch nicht feſtzuſtellen. An den Verhandlungen nahm im Auftrage der bayeriſchen Staatsregierung Miniſterialrat Dr. Sperr von der bayeriſchen Geſandtſchaft in Berlin teil. * Die Erwerbsloſigkeit in England. Das Londoner Ar⸗ beitsminiſterium teilt mit, daß die Zahl der Arbeitsloſen am 2. Oktober 1572 700 betrug oder 44959 mehr als in der Vor⸗ woche und 275 072 mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. „In dieſe Zahl ſind, wie üblich, die ſtreikenden Bergarbeiter nicht eingeſchloſſen. Ein Paneuropa der Wirtſchaft? § London, 12. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ will folgende Einzelheiten über die Unterhaltung der deutſchen und britiſchen Induſtrieführer in Romſey erfahren haben. Einer der Hauptzwecke, den die Deutſchen verfölgten, ſoll ge⸗ weſen ſein, die britiſche Induſtrie⸗ und Finanzwelt zur Be⸗ teiligung an der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit mit Ruß⸗ land zu bewegen. Bisher habe Rußland nur die Hälfte der bei dem Abſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Vertrages in Ausſicht geſtellten Kredites in Höhe von 300 Millionen Mark gewährt erhalten, trotz der 60prozentigen Garantie des Reiches und erboten, die engliſch⸗ruſſiſche Verſöhnung zu erleichtern. Die deutſchen Banken und Induſtriellen wünſchten dringend die Beteiligung der britiſchen Finanz an ihren zweifelhaften ruſ⸗ ſiſchen Unternehmen. Dadurch ſoll Rußlands Enttäuſchung, daß es nur die Hälfte der urſprünglich verſprochenen Kredite erhält, beſänftigt werden. Es ſei jedoch nicht klar, ob die Werbe oder britiſche Induſtrie dabei am meiſten gewinnen würde. Kraſſin, der dieſe Woche mit Chamberlain und den City⸗Bankiers verhandelt, hofft, daß der Beſuch der⸗ deutſchen Induſtriellen in England die Ausſicht auf Gewährung eng⸗ liſcher Kredite an Rußland erhöht habe. Die Deutſchen hätten in Romſey anfänglich mehr auf die britiſche Cooperation beim neuen Stahltruſt gedrungen. Einer ihrer Gründe hierfür ſei die Beſorgnis, daß ohne Englands Beteiligung Frankreich zu wirtſchaftlichen Zwecken einen politiſchen Druck auf Deutſchland ausüben können. Doch die Auseinanderſetzungen in Romſey bewieſen den deutſchen Vertretern, daß die bri⸗ tiſche Stahlinduſtrie nicht genügend organiſiert und geeignet ſei, um einen baldigen Eintritt in das Stahlkartell zu ermög⸗ lichen. Andererſeits hätten ſich die deutſchen Juduſtriellen jetzt davon überzeugt, daß eine Stahlkombination gegen Amerika nur zu finanziellen Verluſten führen würde und daß England ſich keiner Bewegung der europäiſchen Schuld⸗ ner Amerikas oder Großbritanniens, die gegen die Ver⸗ einigten Staaten gerichtet ſei, anſchließen würde. Von den Gerüchten, die hier über die Konferenz in Umlauf ſind, ſei noch eine Meldung der liberalen und freihändleriſchen Daily News“ erwähnt, wonach das Ziel der Konferenz der Verſuch einer Bildung der wirtſchaftlich vereinigten Stäaten von Europa mit einer gemeinſamen Zollgrenze geweſen ſein ſoll. Die nächſte Konferenz ſoll in Berlin ſtattfinden. Unterdeſſen werden Gruppenkonfe⸗ renzen abgehalten werden. Oppoſition gegen Pointares Finanzwolitik VParis, 11. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Widerſtand gegen die Schuldenregelungsakkorde zwiſchen Frankreich und ſeinen alliierten Gläubigern verſchärft ſich zuſehends, ſeitdem Poincaré ſeinen Beſchluß bekannt gegeben hat, unmittelbar nach Zuſammentritt der Kammer die Ratifi⸗ zierung des Abkommens unter gewiſſen Vorbehalten zu ver⸗ langen. Nach dem Widerſtand der Handelskreiſe ſind es die Kombattantenverbände, die Poincaré durch ihre Weigerung, ſeine Stellung in der Schuldenregelungsfrage zu decken, in Gefahr bringen. Eine Delegation des großen Nationalver⸗ bandes der ehemaligen Kombattanten, der etwa 400 000 Mit⸗ gleeder zählt, ſprach heute beim Miniſterpräſidenten vor, um ihm eine neue Proteſtreſolution gegen die endgültige An⸗ nahme der Abkommen vorzulegen. In ſeiner Antwort ver⸗ wies Poincaré auf ſeine bekannten Ausführungen in den Reden von Saint Germain und Bar le Duc und wiederholte die Erklärungen, Frankreich könne ſeinen alliierten Gläubi⸗ gern keine Zahlungen leiſten, die über ſeine wirtſchaftliche Kraft hinausgingen. Die Regierung iſt in dieſer Auffaſſung einig, daß ihr ebenſo wie in der Frage der deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Annäherung, die ſich auf politiſchem Gebiet leichter ver⸗ wirklichen läßt, ein wirkliches Abkommen vorausgehen muß. Koalitionsberhanolungen in Preußen EBerlin, 13. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Initiative für die Koalitionsverhandlungen in Preußen liegt jetzt beim Miniſterpräſidenten Braun. Wie die„Tägliche Rundſchau“ mitzuteilen weiß, iſt dieſer der an ihn ergangenen Anregung bereits gefolgt. Es hat im Laufe des geſtrigen Nachmittags darnach im Landtag eine Kabinettsſitzung ſtatt⸗ gefunden, in der das Kabinett zu einem Beſchluß ge⸗ langte, die Verhandlungen mit der Volkspartei aufzunehmen, und zwar vorausſichtlich am Donnerstag. Der Fraktionsvorſitzende der Volkspartei iſt durch das Zentrum von dieſer Abſicht der Regierung verſtändigt wor⸗ den. Ob die Verhandlungen nunmehr in ſachlicher Beziehung Fortſchritte machen werden, muß man abwarten. Die Sozialdemokraten, die heute vorausſichtlich in einer Fraktionsſitzung die Frage der Regierungsumbildung be⸗ ſprechen werden, bekunden vorerſt nur geringes Jutereſſe für die Aktion. Sie wünſchen eine Verquickung der Koalitions⸗ verhandlungen in Preußen mit ſolchen im Reich. Ihre Taktik läuft infolgedeſſen offenſichtlich auf Verſchleppung hinaus. Die Tatſache, daß der Landtag am Freitag bereits wieder eine längere Pauſe in ſeinen Beratungen einlegt, iſt dieſen Be⸗ ſtrebungen günſtig. * Wegen Beleidigung verurteilt. Der Leiter der Entführung Matteottis, der frühere Vertraute Muſſo⸗ linis, wurde wegen Beleidigung des Duce zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt. Da der Verurteilte nunmehr den Vorteil des bedingten Strafaufſchubs verliert, muß er nun⸗ mehr auch die ihm im Matteotti⸗Prozeß auferlegte Strafe von 4 Jahren Gefängnis abſitzen, ſodaß er jetzt 5 Jahre hin⸗ ter Schloß und Riegel kommen wird. 9 „Unterholtungs-Beilage. Aus der Welt der Lechmmk⸗ der Bundesſtaaten. Streſemann habe ſich verſchiedentlich an⸗⸗ Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 473 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung ie einſp. Kolonelzeile fle Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. euamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Sae ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Rannbenn. Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht Die neuen Dirpil⸗Dokumentr Von Korvettenkapitän a. D. E. E. Schulze Den erſten Band ſeiner als Ergänzung der„Erinne⸗ rungen“ herausgegebenen„Dokumente“ hatte Tirpitz unter dem Titel„Der Aufbau der deutſchen Weltmacht“ zuſammen⸗ gefaßt. Er hatte darin, ſoweit das in politiſchen und hiſtori⸗ ſchen Dingen überhaupt möglich iſt, gezeigt: Die Kataſtrophe des Sommers 1914 war, ſofern man ſie nicht auf ſchickſalhafte, tiefliegende Urſachen zurückführen will, vermeidbar, nicht durch unaufhaltbar ſich zuſpitzende außenpolitiſche oder mili⸗ täriſche Gegenſätze, ſondern durch eine Verkettung kaum be⸗ greiflicher Fehlgriffe faſt der geſamten europäiſchen Diplo⸗ matie wurde eine Lage geſchaffen, die binnen kurzem den ungeheuren Brand auflodern ließ. Dieſe Sammlung war alſo ein bedeutſamer Beitrag zu unſerer Entlaſtung in der be⸗ rüchtigten„Schuldfrage“ und iſt im Auslande, beſonders in England, ſelbſt in den uns wenig freundlich geſinnten Blät⸗ tern, als ſolcher anerkannt worden. Jetzt liegt der zweite Band der„Dokumente“ vor.(Poli⸗ tiſche Dokumente Bd. 2„Deutſche Ohnmachtspolitik im Weltkriege“.(Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg 36.) Er enthält in mannigfaltiger Fülle Aufzeichnungen und Briefe der an den Ereigniſſen des Weltkrieges beteiligten Perſönlichkeiten und ſoll, wie Tirpitz im Vorwort ſagt, die Belege dafür bringen, daß der Krieg, ſo unerſehnt er uns auch kam, nicht verloren zu werden brauchte. War der Zweck der erſten Sammlung ohne weiteres deutlich, ſo könnte dies⸗ mal mancher, der das Buch noch nicht geleſen hat, die Frage nach Sinn und Notwendigkeit einer Veröffentlichung erheben, die Geſchehenes doch nicht ungeſchehen machen kann. Die Antwort lautet: Weil es ſich nicht um einmalige, nicht wieder⸗ kehrende Begebenheiten und um ſtrittige Sondergebiete der Seekriegführung handelt, ſondern um eine grundſätzliche Auffaſſung vom Weſen der Politik und des Staates über⸗ haupt. Es wurde eine der weſentlichen Urſachen für den unglücklichen Ausgang des Krieges, daß unſere Reichsleitung immer wieder durch Nachgiebigkeit und Verzicht unſere Stel⸗ lung beſſern zu können glaubte— durch„Ohnmachtspolitik“, wie Tirpitz es nennt—, nicht erkennend, daß ſie dadurch in⸗ nere Schwächen offenbarte und die Forderungen der Geg⸗ ner nur ſteigerte, daß jeder Staat letzten Endes auf Macht beruht und daß Politik in Krieg und Frieden ſchließlich richtige Anwendung der vorhandenen Machtmittel bedeutet. Uum zwei Hauptfragen des Seekrieges, die jedoch in der großen allgemeinen Politik wurzeln, handelt es ſich vor allem in der jetzt erſchienenen Dokumentenſammlung: um die Fragen des Einſatzes unſerer Schlachtflotte und der Verwendung unſerer Unterſeeboote. Ihre Behandlung iſt unter dem Einfluß der politiſchen Leitung des Reiches mit entſcheidend geworden für den Ausgang des Krieges: dadurch, daß wir aus kaum zu begreifenden voliti⸗ ſchen Beweggründen verabſäumt haben, von dieſen Waffen Trechtzeitig und nachdrücklich Gebrauch zu machen, haben wir ſie ſelbſt entſchärft, und— was faſt noch ſchlimmer war— nach außen hin Charakterſchwäche bekundet. Wäre, ſagt Tir⸗ pitz, die Schlacht vor dem Skagerrak im Auguſt 1914 geſchla⸗ gen worden, ſo wären nicht nur die militäriſchen Erfolgs⸗ möglichkeiten für uns größer geweſen wegen des damals für uns erheblich günſtigeren Kräfteverhältniſſes, ſondern ein deutſcher Seeſieg hätte zu jener Zeit auch auf die politiſche Geſamtlage ganz anders eingewirkt. Man braucht nur an Italien zu denken, das in jenen Monaten noch zögernd abſeits ſtand. Durch unſere„Ohnmachtspolitik“ wurde, nach Tirpitz,„der Krieg unabſehbar verlängert bis zu einem gänz⸗ lich zermürbenden Aufbrauch der Kräfte. Infolge der bei⸗ ſpielloſen Opfer und der von Jahr zu Jahr geſteigerten Ver⸗ betzung wuchſen die leidenſchaftlichen Haßgefühle bis zu ſol⸗ cher Höhe, daß die feindlichen Staatsmänner im Taumel des Sieges die Lebensnotwendigkeiten des Kontinents und damit die wohlverſtandenen Intereſſen des eigenen Volkes vergaßen und ein durch die lange Dauer des Krieges auch in ſeiner moraliſchen Kraft gebrochenes Deutſchland zu völliger Ohn⸗ macht und langſamer Verkümmerung verurteilen konnten. Dies war zum erbeblichen Teile die Folge der verſäumten Möglichkeiten zur See.“ Der Keim zu dem tragiſchen Schickſal unſerer Flotte liegt in der Auffaſſung, die der Chef des Admiralſtabes, ., Pohl, in einem Briefe vom 13. September 1914 an den Flottenchef, Admiral v. Ingenohl, übermittelt:„Ich bitte Sie aber, Seine Majeſtät oder mich möglichſt frühzeitig zu informieren, wenn Sie ſich zu einer größeren Aktion ent⸗ ſchließen. Seine Majeſtät nimmt den regſten Anteil an allem, was die Flotte betrifft. Er hält ihre ungeſchwächte Exiſteng für die Durchführung des Krieges für durchaus notwendig.“ Charakteriſtiſch an dieſen Zeilen iſt auch die Art, wie hier dem Kaiſer eine Verantwortung zugeſchoben wird, die in Wirk⸗ lichkeit anderen oblag, ein Spiel, das wir oft bei großen Ent⸗ ſcheidungen ſich wiederholen ſehen. Wenige Tage ſpäter ſchreibt Pohl ähnlich an den ſtellvertretenden Chef des Ad⸗ miralſtabes:„Der Beſtand der eigentlichen Flotte iſt für die Weiterführung des Krieges von höchſter Wichtigkeit und ent⸗ ſpricht ihre Erhaltung auch den Weiſungen Seiner Majeſtät.“ Sehr viel offener werden die Karten aufgedeckt in einem Schreiben desſelben Verfaſſers an den Flottenchef, vom 20. Sept. 1914:„Ich bin nach wie vor der Anſicht, die ſehr be⸗ ſtimmt vom Reichskanzler vertreten wird, daß wir die Flotte erhalten müſſen.“ Und am Schluß des Briefs die angſtvoll klägliche Mahnung, nur nicht mit der Flotte zu weit hinaus⸗ zugehen; Hornsriff, über 100 Seemeilen ſüdlich vom Skagerrak, gilt ihm ſchon als zu weit vorgeſchoben.„Dann wird zuviel riskiert und vielleicht mit überlegenen Kräften die Schlacht aufgezwungen, die uns der Flotte beraubt.“ Wohl im Sinne der geſamten alten Marine bemerkt Tir⸗ pitz hierzu ſcharf:„Ueber die furchtbare Verblendung der Annahme, eine Schlacht werde uns„der Flotte berauben“, brauche ich kein Wort zu verlieren; zumal bei den Kräſtever⸗ hältniſſen von 1914 war dieſe Unterſchätzung unſerer Flotte gexadezu frevelhaft und mir völlig unverſtändlich.“ Unab⸗ läſſig drängt Tirpitz vom erſten Kriegstage ab auf größere Aktivität, ſchon am 8. Auguſt 1914 beim Admiralſtabschef, nach deſſen eigenen Aufzeichnungen; am 29. Auguſt 1914 beim Kaiſer perſönlich.„Verlangt allgemein größere Aktivität und ———————— unlösbare reiſe 2. Seite. Nr. 479 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Oktober 1926 ſpricht von Prinzipienfehlern.“(Aufzeichnung des Admirals Hopmann.) Und am 4. September ſchreibt er ſchon in ſchwerer Vorahnung:„Ohne Initiative ſinkt die moraliſche Kraft un⸗ ſerer Flotte, ohne Initiative wird uns das Glück nie lächeln, wir werden mit der Zeit uns immer mehr gewöhnen an das Abwarten, und das Ende des Krieges wird das Ende der Flotte ſein.“ Alles Drängen von Tirpitz aber ſcheiterte da⸗ ran, daß Pohl immer wieder einen Rückhalt fand bei den ein⸗ flußreichen und verderblichen Kräſten, die im Großen Haupt⸗ quartier den Kaiſer umgaben. Bei jedem Anlaß wird aus den Dokumenten deutlich, daß unſerer politiſchen Leitung das Unentbehrliche fehlte: Der Glaube ſan den Sieg. Faſt noch greller wird die Plan⸗ und Entſchlußloſigkeit unſerer Politik in der Frage des Unterſeeboots⸗Han⸗ delskrieges durch die wiedergegebenen Dokumente be⸗ leuchtet. Die bei Kriegsausbruch beſtehenden völkerrechtlichen Abmachungen enthielten über das U⸗Boot nichts. Man konnte entweder zur rechten Zeit die neue Waffe voll einſetzen, oder aber mit Rückſicht auf höhere politiſche Geſichtspunkte den U⸗Bootkrieg unterſagen. Nichts von beiden geſchah; durch ein Hin und Her von Befehlen und Gegenbefehlen wurde dem Auslande innere Schwäche offenbart, der Eindruck ſchlechten Gewiſſens erweckt, den Vereinigten Staaten der Anſporn zu immer ſchärferen Forderungen gegeben, unſere Komman⸗ danten fanden ſich in dem Buſt und Wirrwarr der durch die Politik auferlegten Beſtimmungen kaum noch zurecht, die Wir⸗ kung wurde gelähmt. Als es endlich unter dem Druck der Not zum Entſchluß kam, waren die techniſchen und militä⸗ riſchen Abwehrmaßnahmen vom Gegner inzwiſchen zu ſolcher Höhe entwickelt worden, daß trotz höherer Bootszahl und ver⸗ mehrter Opfer die Erfolgsmöglichkeiten weſentlich herab⸗ gemindert waren. Ohne Zweifel ſind die militäriſchen Ge⸗ die bei dieſer Frage mitſprachen, ſchwer zu über⸗ ehen, die Zahl der wirklich Sachkundigen iſt gering. Die in der Marine ſelbſt liegenden Fehler, die Mängel der Organiſation und einzelner führender Perſönlichkeiten ließen ſich, wenn die Dokumente vollſtändig ſein ſollten, nicht gut verſchweigen, und durften bei der Grundrichtnug des ganzen Buches nicht verſchwiegen werden, ſo ſchwer ihre Preisgabe dem Großadmiral auch geworden ſein mag.„Es iſt natürlich,“ ſo ſchreibt er,„daß das heute nachfolgende Geſchlecht ſehr kritiſch geſtimmt iſt und Darlegungen mißtrauen wird, wenn ſie nicht von Streben nach Objektivi⸗ tät und rückſichtsloſem Wahrheitsdrang durchdrungen ſind. Dazu kommt noch ein anderer Grund: In den Jahren 1807/13 wurde die Atmoſphäre, in der der Zuſammenbruch Preußens von 1806/7 erfolgte, durch Kriegsgerichte und rückſichtsloſen Durchgriff von oben ſo gereinigt, daß die Stunde der Er⸗ hebung ein neues Führergeſchlecht vorfand. Das nachrevo⸗ Iutionäre Deutſchland richtete parlamentariſche Unter⸗ ſuchungsausſchüſſe ein, die das gleiche Ziel nach der Art ihrer Zuſammenſetzung, Beeinfluſſnug und Methode unmög⸗ lich erreichen können. So bleibt nur der Weg offen, daß die⸗ jenigen, die ſich ein maßgebendes Urteil aus Kenntnis und Erfahrung der Dinge zutrauen, ihre Stimme erheben und ihrerſeits rückhaltlos Klarheit ſchaffen.“ Wer einmal im alten Reichsmarineamt und in der Zeit des großen Aufſtiegs unter Tirpitz hat arbeiten dürfen, dem werden unvergeßlich bleiben ſeine Sachlichkeit, ſein behut⸗ ſames Abwägen vor jedem Entſchluß und der erſtaunliche Inſtinkt, mit dem er ſchließlich, nachdem er alle Meinungen erausgelockt und geprüft, die richtige Entſcheidung traf. r war vorſichtig, oft peſſimiſtiſch ſcheinend in ſeinem Den⸗ ken, aber optimiſtiſch und kühn im Handeln. Der feſte Glaube an die Sache, die er vertrat, hob ihn dann über alle Wider⸗ ſtände und Zweifel hinweg. Der Aufbau der Flotte legt hierfür Zeugnis ab; die tiefernſte Ueberzeugung, die ihn trug, ſpricht auch aus allen in der Sammlung enthaltenen eigenen Briefen und Aufzeichnungen. Die verantwortliche große Tat allerdings blieb ihm im Kriege verſagt, da der Kaiſer unter dem Einfluß ſeiner Ratgeber es ablehnte, ihm den Oberbefehl über die Marine zu geben, den zu bean⸗ ſpruchen er ſich nach ſeiner Vergangenheit für berechtigt und verpflichtet hielt. Er wurde zurückgedrängt in die Stellung eines ungern gehörten Ratgebers und von wichtigen Ent⸗ ſcheidungen mehr und mehr ausgeſchaltet. Zweimal reichte er vergeblich ſeinen Abſchied ein, bis die Lage für ihn uner⸗ träglich wurde und er ſich endgültig von einem Syſtem trennte, für das er die Mitverantwortung nicht mehr zu tragen vermochte. Solange Deutſchland in zwei Lager ge⸗ trennt iſt, wird auch das Urteil über den Schöypfer der deutſchen Flotte geteilt bleiben. So wird das vorliegende Buch abgelehnt werden von allen denen, die den heutiaen Staat oder ſich ſelbſt nicht anders behaupten zu können glau⸗ ben, als durch Verleugnung unſerer Vergangenheit, Bruch jeder hiſtoriſchen Tradition, gundſätzlicher Verneinung des „fluchbelaſſenen“ alten Regimes. Dem Leben und Werk des Großadmirals aber hat dies Buch den folgerichtigen Abſchlu“ gegeben, einem Werk, das nur für den oberflächlichen Blick in die Tiefen von Scapa Flow verſenkt iſt. Denn es bedeu⸗ tete nicht bloß die Schaffung vergänglicher äußerer Werte aus Stahl und Eiſen, ſondern vor allem eine Idee: die Verknüpfung deutſcher Zukunft mit See und Seefahrt. Anterrebung mit Lord 0 Albernon VSLondon, 12. Okt.(Von unſerem Londoner Perireter Sord'Abernon traf geſtern abend aus Berlin hier ein un hegab ſich mit ſeiner Gemahlin auf ſeinen Landſitz in Eſher. Er wird vorausſichtlich ſehr bald eine Audienz beim König haben und Chamberlain beſuchen. Zu einem Sonderbericht⸗ erſtatter des„Evening Standard“ äußerte ſich der hervor⸗ ragende britiſche Staatsmann über ſeine Amtszeit in Deutſchland wie folgt:„Ich habe nur Tag für Tag meine Pflicht getan, indem ich die Befeſtigung des Friedens und die Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen Lage ſtändig im Auge behielt. Ich betrachte dabei Locarno als den Höhe⸗ unkt, zweifle aber, ob die Leute in England die Wichtigkeit er eben erfolgten Zulaſſung Deutſchlands zum Völkerbund begriffen haben. Meine Dankbarkeit gegen die deutſchen Staatsmänner iſt vielleicht bei all der Freundlichkeit der Ab⸗ ſchiedsfeſte in der letzten Woche nur ſchwach zum Ausdruck e e gekommen. Ohne ihre aus vollem Herzen kommende Mit⸗ wirkung wäre das Geſchehene unmöglich geweſen. Ich habe mit angeſehen, wie Deutſchland ſich ſtetig und unter enormen Schwierigkeiten zuſammengerafft und die Folgen des Krieges durch Wiederherſtellung ſeiner wirtſchaftlichen Stellung über⸗ wunden hat. Heute komme ich zu meinen Landsleuten zurück und bedaure die Trennung von vielen guten Freunden in Deutſchland. Die 6 Jahre ſind ſo ſchnell und angenehm vor⸗ übergegangen. Jetzt iſt mir die Ruhe die Hauptſache. Wir uns zuerſt nach Eſher, dann werden wir eine Ferien⸗ ach Italien unternehmen. Rußlands innere Kriſe SLondon, 12. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Hier vorliegende Meldungen aus Moskau beſtätigen die akute Kriſe zwiſchen den Sowiets⸗Parteiführern. Der„Daily Mail“ wird aus Riga gemeldet, das politiſche Büro der Kom⸗ muniſtiſchen Partei kündigte den Moskauer Zeitungen an⸗ daß Trotzki, Sinowjew, Kamenew, Radek und andere Bol⸗ ſchewiſten wegen Hochverrats angeklagt wurden, weil ſie eine Oppoſition gegen die Sowjets begründet hätten. Die Ver⸗ handlungen gegen ſie werden am 20. Oktober vor dem Zentral⸗ komitee der Vartei ſtattfinden. In politiſch informierten Kreiſen hält man den Ausbruch eines Bürgerkrieges für aus⸗ eſchloſſen. Starke Truppenabteilungen ſind kürzlich nach den nduſtriebezirken geſchickt worden. 9 Die deutſch⸗engliſche Induftriellen⸗ beſprechung Enges Zuſammenwirken der deutſchen und engliſchen Induſtrie 8 London, 13. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Ueber den eigentlichen Zweck der deutſch⸗engliſchen Induſtriellen⸗ konferenz liefert einer der britiſchen Delegierten, Oberſt Wilen der frühere Präſident der Föderation britiſcher Induſtrieller weitere„Enthüllungen“ in der„Weſtminſter Gazette“. Er erklärte einem Vertreter des Blattes in einer Unterredung, es ſei ein Fehler geweſen, die Preſſe nicht ins Vertrauen zu ziehen. Das Ziel der Konferenz war, zu erörtern, wie man den Geſamtumfang des Han⸗ dels erhöhen könnte, nicht aber, ihn einzuſchränken. Aus einer ſolchen Erhöhung würden alle Vorteile ziehen. Sämtliche Uebereinkommen müßten, wenn ſie gerechtfertigt ſein ſollten, im Intereſſe der Abnehmer abgeſchloſſen werden 900 eine Tendenz zur Verringerung der Preiſe aben. Der in duſtrielle Kontakt zwiſchen den Führern beider Staaten, der durch die Konferenz zuſtande gekommen ſei, ſet unbezahlbar. Er beewiſe ihre friedliche Abſicht und müſſe auf Amerika einen guten Eindruck machen und ſeine finanzielle Hilfe bei dem Aufau Europas beſchleunigen. Schließlich hätten alle aus der nahen Berührung und aus dem Bekanntwerden mit der deutſchen Organiſation und der Art, wie die internationale Seite gewiſſe Handelsprobleme in Deutſchland behandelt worden ſei, Nutzen gezogen. Oberſt Wiley erklärte, daß über den nächſten Zuſammentritt der Konferenz noch nichts beſchloſſen worden ſei.(Geheimrat Kaſtl erkkärte geſtern, das nächſter Tagungsort Berlin aus⸗ erſehen ſei.) „Heute wird einer der Delegierten der jüngſten Konferenz, Sir Frank Musprat, auf einer Sitzung des Großen Rates der Föderation britiſcher Induſtrieller den Vorſitz führen, in der die Geſamtfrage beſprochen werden dürfte, die dahin geht, daß ein offizieller Schritt behufs engen Zuſammenwirkens der Förderation britiſcher Induſtrieller mit dem deutſchen Induſtriellen⸗Verband ergriffen wird. Der Rat wird auch die Ernennnug eines ſeiner Mitglieder, namens Nugent zum Chef des Syndikats ratifizieren, welches den Kontakt aufrecht zu halten hat. Der Präſident der deutſchen Baumwollfabri⸗ kanten, Johannes Elſter, der an der Konferenz teilnahm, traf geſtern in Mancheſter ein, und beſuchte die dortige Han⸗ delskammer. Ein anderer deutſcher Textilvertreter, Ephraim, beſuchte Bradford, wo er mit britiſchen Woll⸗ nud Textilver⸗ tretern zuſammentraf. Der Kommuniſtentumult im Preußenparlament U11JBerlin, 13. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Kommuniſten ſetzten(wie bereits im letzten Abendblatt der „N. M..“ gemeldet), bei der zweiten Leſung des Fürſten⸗ kompromiſſes im Landtag am Dienstag ihr Obſtruktionsthea⸗ ter fort und zwar im allergröbſten Stile. Sie hatten ſich in einem zahlreichen Aufgebot Baſſermannſcher Geſtalten, die ſich auf den Tribünen häuslich niederließen, den nörtgen Rückhalt geſichert. Wie am Vortage, ſo wurden auch geſtern wieder von kommuniſtiſcher Seite ein Obſtruktionsantrag nach dem ande⸗ ren geſtellt und prompt abgelehnt. Jedesmal erfolgten Wut⸗ ausbrüche, die aber gar zu ſehr die künſtliche Mache ver⸗ rieten, Der Deutſchnationale v. d. Oſten, der offenbar einen Proteſt gegen die vorgeſtrigen Anprangerungen des Hohen⸗ zollernhauſes vorbringen wollte, wurde niedergebrüllt. Man gebärdete ſich im kommuniſtiſchen Lager von Stunde zu Stunde toller. Der Demokrat Falk, der als Ausſchußberichterſtatter noch einmal die einzelnen Punkte des Vertrages durchging, vermochte ſeinen Bericht nicht zu Ende zu bringen. Der Teil des Saales vor der Rednertribüne wurde zum Schauplatz wüſter Szenen, denn nun hielten es die Kommuniſten für an⸗ gebracht, unter dem Beifallsgejohle der Galerie die letzten Hemmungen fallen zu laſſen. Dem Demokraten Riedel, der ſich beſchwerdeführend an den Präſidenten wandte, flog ein Druckſachenbündel an den Kopf. Ein Kommuniſt machte Miene, das Tintenfaß als Wurfgeſchoß zu benutzen, ein anderer übte ſich auf der Trillerpfeife, ein dritter bemächtigte ſich der Präſi⸗ dentenglocke, die ihm nach hartem Kampf von drei Saaldienern wieder entwunden werden konnte. Verſchiedene Kommuniſten ſteckten ſich hohnlächelnd Zigarren an, und was derlei„Helden⸗ ſtücke“ mehr ſind. Ein dreifaches Hoch auf die Internationale, in das der Chorus oben einfiel, wurde in den Saal geſchmet⸗ tert. Kurz, es herrſchte völlige Anarchie. Herr Bartels bewies als Präſident leider wieder einmal ſeine völlige Unzu⸗ länglichkeit. Nach längerem Zögern und erſt auf Zuruf aus den eigenen Reihen hin entſchloß er ſich, die Tribüne räumen zu laſſen, die auch für den Reſt der Sitzung geſperrt blieb. Aber noch lange hinterher erfüllten die an die Luft Beförder⸗ ten die Gänge draußen mit Lärm und Geſchrei. In der neuen Sitzung vermochte dann auch mit Mühe Falk ſein Referat zu beenden. Nach einer zuſtimmenden Erklärung der Wirtſchaftspartei und einer grotesk anmutenden Verwah⸗ rung der Welfen gegen die Einbeziehung Hannoverſcher Schlöſſer in den Vertrag wurden unter fortdauernden Sabo⸗ tageverſuchen der Kommuniſten die Einzelabſtimmungen vor⸗ genommen. Die Sozialdemokraten enthielten ſich, ihrem Frak⸗ tionsbeſchluß gemäß, der Stimme. Und ſchon ſchien es, daß, obwohl mit Hinderniſſen, man langſam dem Ziele näher käme, Ein Zentrumsantrag ſtets erſt über die Vorlagen und dann über die kommuniſtiſchen Abänderungsanträge abzuſtim⸗ men, rief jedoch einen neuen Sturm hervor, ſo daß der Vize⸗ präſident Garnich, der inzwiſchen Herrn Bartels abgelöſt hatte, die Sitzung abermals unterbrechen mußte. Bei ſeinem Wiedererſcheinen eröffneten die Kommuniſten eine förmliche Attacke auf die Präſidententribüne, die mit allen möglichen Gegenſtänden bombardiert wurde. Das Präſidium ſah ſich deshalb gezwungen, den Rückzug anzutreten. In einer Sitzung des Aelteſtenrats, der ſofort zuſammenberu⸗ fen wurde, beſchloſſen die Mitglieder des Präſidiums, unter Zuſtimmung der übrigen Fraktionsvertreter, gegen die Kom⸗ muniſten, die ſich an den Tätlichkeiten beteiligt hatten, Straf⸗ anzeige wegen Körperverletzung zu ſtellen und polizeilichen Schutz zu erbitten. Bigepräfident Garnich machte dem Hauſe unter ungeheurem Lärm der Kommuniſten Mitteilung von dieſen Maßnahmen und außerdem von dem Beſchluß, drei Kommuniſten auf 20 Sitzungstage das Betreten des Hauſes zu verbieten. Keiner von den Gemaßregelten machte indeſſen Anſtalten, den Saal zu verlaſſen. Infolge⸗ deſſen wird die K abermals aufgehoben, da das Eingreifen der Polizei ſich nunmehr als unvermeidlich er⸗ weiſt. Beim Herannahen der Polizeibeamten bequemten ſich indeſſen die Widerſpenſtigen, freiwillig das Feld zu räu⸗ men. Ein weiterer Kommuniſt muß nachträglich ihr Schickſal teilen, jedoch werden ihm nur 8 Tage Ausſchluß zudiktiert. Da⸗ mit iſt der Widerſtand der Kommuniſten aber gebrochen. Sie erklären, ihr Ziel erreicht zu haben und verlaſſen den Saal. Der Reſt des Geſetzes wird darauf hin en bloc angenommen. Es erſcheint fraglich, ob es wirklich in der Abſicht der Kom⸗ muniſten gelegen hat, die Dinge ſo auf die Spitze zu treiben. Ihr Verhalten wich jedenfalls von der Taktik ab, die ſie auf ausdrückliche Weiſung Moskaus bisher in den Parla⸗ menten übten und die eine gründliche Abkehr von den Radau⸗ methoden bedeutet, die ſie geſtern wieder aufgenommen haben. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß das unerwartet energiſche Vor⸗ gehen des Vizepräſidenten Garnich, im Gegenſatz zuür paſſiven Haltung des Herrn Bartels, den Kommuniſten das Konzept verdorben hat. Sollten ſie tatſächlich diesmal ihre Moskauer Inſtruktionen überſchritten haben, dann würde es für die kom⸗ muniſtiſche Parteileitung noch ein ſehr übles Nachſpiel geben. In der Berliner Preſſe tritt überwiegend die Auffaſſung zu Tage, daß bei einer von Anfang an ſtrafferen Handhabung der Geſchäftsordnung der kommuniſtiſche Tumult im preußiſchen Landtag nicht die Aus⸗ maße angenommen hätte, wie es ſchließlich der Fall war. Die Rote Fahne“ kündigt an, daß die Kommuniſten die Ob⸗ ſtruktion fortſetzen werden. Im Grunde kann dieſe Drohung die verſtändigungsbereite Mehrhei t des Hauſes nur kalt laſſen. Wiederholen die Kommuniſten ihre Treibe⸗ reien, ſo werden eben ſo lange Ausſchließungen erfolgen müſ⸗ ſen, bis der Reſt zur Vernunft kommt. Die Taktik der Kom⸗ muniſten, die ja ſchon einmal im Reichstag acd absurdum ge⸗ führt wurde, muß ja ſchließlich auf ſie ſelbſt zurückfallen. Aller⸗ dings ſcheint es, als wollte die Leitung der Kommuniſtiſchen Partei jetzt das Hauptgewicht des Kampfes auf die Straße verlegen. Beſſerung des Arbeitsmarktes Wie im„Reichsarbeitsblatt“ feſtgeſtellt wird, ſtand die wirtſchaftliche Entwicklung des Monats September ebenſo wie der Arbeitsmarkt unzweifelhaft unter dem Zei⸗ chen der Beſſerung. Dieſe wirkte ſich in ſtärkerem Maße in allen Induſtriezweigen aus. Trotzdem wäre es noch verfrüht, aus dieſen Anzeichen bereits auf eine durchgreifende Aenderung der Wirtſchafts⸗ lage oder des Arbeitsmarktes zu ſchließen. Erſt nach Ab⸗ lauf eines oder zwei weiterer Monate wird ſich feſtſtellen laſſen, in welchem Ausmaße die Belebung auf Saiſongründe — Bautätigkeit, Erntearbeiten, Weihnachtsgeſchäft— zurück⸗ zuführen iſt., Der nicht unbefriedigende Ausgang der Leip⸗ ziger Meſſe und auch die Tatſache, daß viele Abſchlüſſe der Ruhrzechen auf längere Zeit getätigt werden konnten, läßt jedoch die Hoffnung zu, 1 dauerhafte Beſſerungstendenzen die Lage beein⸗ fluſſen. Die Berechtigung dieſer Hoffnung würde ſich er⸗ weiſen, wenn nach Abſchluß der Saiſonbeſchäftigung die Ar⸗ beitsloſenziffer nicht wieder weſentlich zunimmt. Die Geſtaltung von Arbeitsmarkt und Wirtſchaftslage wird auch von den bereits in den letzten Monaten, im Sep⸗ tember aber beſonders, ſich häufenden Zuſammenbal⸗ lungen in der Induſtrie beeinflußt. An ſolchen ſind aus dem September insbeſondere zu nennen: die europäiſche Rohſtahlgemeinſchaft ſowie Zuſammenſchlüſſe in der Lino⸗ leum⸗, Wagenbau⸗, Photo⸗ und Kohleninduſtrie. Dieſe letz⸗ teren haben vielfach zunächſt weniger wirtſchaftliche als tech⸗ niſche Gründe. Das weiſt darauf hin, daß von ihnen zurzeit noch keine Beſſerung auf dem Arbeitsmarkt, höchſtens all⸗ mähliche in der Wirtſchaftslage zu erwarten iſt. Die Lage des Handwerks iſt noch ſehr uneinheitlich. Trotz ungün⸗ ſtigen Beſchäftigungsgrades in vielen Handwerkszweigen wird angenommen, daß die Verſchlechterung der Lage des Handwerks zum Stillſtand gekommen iſt. Nach den Berichten von 3936 typiſchen Betrieben mit 14 Mill. Beſchäftigten hat die Arbeitnehmerzahl in dieſen Be⸗ trieben um 0,5 v. H. zugenommen. Die Zahl der in ungün⸗ ſtig beſchäftigten Betrieben tätigen Arbeitnehmer verringerte ſich um 5. v. H. auf 54 v. H. zugunſten der befriedigend beſchäftigten Betriebe, die von 29 auf 31 v.., fie der gut beſchäftigten Betriebe, die von 12 auf 15 v. H. iegen. Rückgang der Erwerbsloſigkeit In der zweiten Septemberhälfte iſt die Zahl der Er⸗ werbsloſen weiter zurückgegangen, und zwar die Zahl der männlichen Hauytunterſtützungsempfänger von 1194 000 auf 1 128 000, die der weiblichen von 289 000 auf 267 000. Die Geſamtsahl von 1 483 000 auf 1 395 000, alſo um 88 000 oder 5,0 Prozent. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger lunterſtützte Familſienangehörige von Erwerbsloſen) hat ſich in dem glei⸗ chen Zeitraum von 1481 000 auf 1 410 000 vermindert. Während des ganzen Monats September iſt die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger um 153 000, d. h. um 9,8 Proz., zurückgegangen, gegenüber einem Rückgang von 103 000, das heißt 6,3 Proz., im Auguſt, und 89 000, das heißt 5 Proz., im Juli. Gegenüber dem Höchſtſtand der Erwerbsloſenzahl im Februar, die 2058 000 betrug, ergibt ſich ein Rückgang um 663 000 oder 32,2 Prozent. Letzte Meldungen Dreifacher Mord — Berlin, 13. Okt. Am Dienstag abend wurde in Oranienburg bei Berlin der 70jährige frühere Poſtſekre⸗ tär Friedrich Dobrindt, ſeine 66jährige Frau Anna geb. Gonſha und die 43jährige Tochter, die frühere Kon⸗ toriſtin Käthe, in ihrer Wohnung in Oranienburg ermor⸗ det. Der Täter iſt entkommen. Es ſoll ſich um einen Ver⸗ wandten der Familie namens Müller handeln. Schiffe in Seenot — Hamburg, 12. Okt. Die Sturmgefahr an der Waſſer⸗ kante ſcheint noch nicht vorüber zu ſein. Die deutſche See⸗ warte Hamburg erläßt eine Sturmwarnung. Der Nordweſt⸗ ſturm brachte bereits im Laufe des Tages ſchwere Böen und ein erneutes Anſteigen des Waſſers. Von der Unterelbe wird Windſtärke 10, von Borkum Windſtärke 12 gemeldet. Der Dampfer„Iſtros“ gibt fortwährend SOS.⸗ Rufe. Ein Flugzeug der Sation Norderney hat bei Baltrum einen Dampfer mit ſchwerer Schlagſeite beobachtet. Wegen des ſtarken Seeganges konnte das Flugzeug jedoch nicht niedergehen. Ausgehende Bergungsdampfer haben den Dampfer nicht mehr aufgefunden. In der Höhe des Weſer⸗ Feuerſchiffes gibt ein ſpaniſcher Dampfer ebenfalls dauernd SOS.⸗Rufe. Attentatsverſuch auf Poincaré — Paris, 12. Okt. Nach einer Meldung der„United Preß“ wurde geſtern ein Attentatsverſuch auf Poincaré verhindert. Ein Sy ani er betrat das Palais Royal und verlangte drin⸗ gend Poincaxé zu ſprechen. Da ſein ſondersbares Benehmen auffiel, wurde er einer Leibesunterſuchung unterzogen, bei der man einen ſcharf geladenen Revolver fand. Der Spanier wurde ſofort verhaftet.— Hierzu iſt zu bemerken, daß ſich Poincaré zurzeit des angeblichen Attentatsverſuchs überhaupt nicht in Paris befand. Dabei wäre natürlich möglich, daß der angebliche Attentäter von der Abweſenheit Poincarés nichts wußte. Millionenraub im Schloſſe Chantilly — Paris, 12. Okt. Ein ſenſationeller Einbruch⸗Diebſtahl iſt in der letzten Nacht in dem Schatzturm des Schloſſes von Chantilly verübt worden. Hierbei fielen den Einbrechern Koſtbarkeiten von unſchätzbarem Werte in die Hände, insbe⸗ ſondere der bekannte„Grand Condé“, ein herrlicher roſa⸗ roter Diamant, der vor dem Kriege ſchon auf 10 Mil⸗ lionen Goldfranken geſchätzt wurde, der wundervolle Dolch Abd el Kaders und wertvolle hiſtoriſche Schmuckſtücke aus dem Beſitz der Häuſer Condé und Orleans, ein in Diamanten eingerahmtes Miniaturbildnis Kaiſers Franz J. von Oeſtererich und zahlreiche andere Koſtbarkeiten. daß neben Saiſongründen auch SPSDr eeee — Mittwoch, den 13. Oktoher 1928 „Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 473 Was könnte auch in Mannheim ſein? Eine einheitliche Verkehrsregelung am Kaiſer- und Frieorichsring Am Bahnhof hängt eine große Tafel: Nach der Stadt nur rechte Ringſeite!“ Der entſprechende Vermerk iſt bei NS. zu finden. Trotz dieſer eindeutigen Abſicht, die äußere und in⸗ nere Fahrbahn des Kaiſerings für den Verkehr in nur einer Richtung frei zu geben, beſteht immer noch die Möglichkeit, dieſe Vorſchrift zu umgehen. Kommt ein Laſtkraftwagen beiſpielsweiſe vom Hauptmarkt zwiſchen R7 und S 6 an den Friedrichsring und wünſcht in die Rupprechtſtraße zu fahren, ſo iſt ihm erlaubt, an S 6 vorbei entgegen der Verkehrsrich⸗ tung zu fahren und erſt bei T 6 auf die richtige rechte Seite einzubiegen. Hierdurch iſt einmal bei der Einfahrt in den Ring die Gefahr des Zuſammenſtoßes gegeben und zweitens hat das Fahrzeug keine eigene Bahn, da es zwiſchen den rechts fahrenden Fuhrwerken, Autos uſw. und der links fahrenden Elektriſchen, die ihm alle entgegenkommen, in der Mitte hin⸗ und herſteuern muß. Was würde es ſchaden, wenn das Laſt⸗ fuhrwerk ein halbes Quadrat mit dem Verkehr Richtung Waſ⸗ ſerturm führe, bei der Tullaſtraße über die Schienen ſetzte und nun ebenfalls in der Fahrtrichtung bis zur Rupprecht⸗ ſtraße führe? Der Umweg beträgt die Länge eines einzigen Quadrats, verglichen mit den in Mannheim ſo beliebten Ver⸗ kehrsumleitungen(Enge Planken, Roſengarten, Straße Neu⸗ oſtheim—Seckenheim!) eine höchſt geringfügige Strecke. Dem entſprechen aber bedeutende Vorteile. Ein Fahrzeuglenker der z. B. von der Heidelberger⸗ oder Kunſtſtraße, oder vom Tatterſall in den Ring rechts einbiegt, überblickt bereits von weitem den ganzen links von ihm liegenden Teil des Rings. Kommen von dort Fahrzeuge, ſo kann er ſeine Vorkehrungen treffen. Einen dem Verkehr entgegenlaufenden Wagen er⸗ blickt er dagegen erſt beim Einbiegen in die enge Rechts⸗ kurve. Jedenfalls erhöht alſo die konſequent durchgeführte Sperrung einer Fahrtrichtung die Sicherheit der Fahrzeuge. Nicht anders liegt die Sache beim Publikum. Allgemein überſchreitet man den Kaiſerring und den Friedrichsring bis U5 mit dem Wonnegefühl, hier wenigſtens nur von einer Seite über den Haufen gefahren werden zu können. Das Umſchauen nach links und rechts wird unterbrochen durch den Blick auf grüne„Verkehrsinſeln“, die uns ein guter Geiſt noch lange erhalten möge! Aber ſelbſt dieſe ſtille Freude wird dem Fußgänger genommen, wenn auf beiden Ringſeiten in doppelter Richtung drauflosgefahren wird. Dann iſt das Bild genau wie in der Breite⸗ oder Kunſtſtraße! Es iſt erſtaunlich, daß die Polizeidirektion hier noch im⸗ mer nicht konſequent verfährt. Die Anlage des Gehweges von der Rheinbrücke zum Beckbuckel, der zweimal von der Straßenbahn überſchnitten wird, ſpricht jeder Sicherheit und polizeilicher Sorgfalt Hohn. Der Verkehr, den man aus der engen Heidelbergerſtraße glücklich abgezogen, ſtaut und ballt ſich nun in der Kunſtſtraße. Die Lage der Fußgänger bet Engelhorn u. Sturm und gegenüber vom Cafaſö iſt lebens⸗ gefährlich. In München wurden die Straßenzüge einfach— genau wie es für den Ring zu ſordern iſt— in einer Rich⸗ tung geſperrt. Vom Marienplatz zum Odeonsplatz gelangt man nur durch die Diener⸗ und Reſidenzſtraße, umgekehrt durch die Theatiner⸗ und Weinſtraße. Hier in Mannheim wäre ähnlich zu fordern: die Freigabe der Kunſtſtraße, Rich⸗ tung Parkhotel—Kurfürſtenſchule, Freigabe der Planken Rich⸗ tung Börſe—Waſſerturm unter Verlegung der Straßenbahn um Gleisbreite nach Norden, Aſphaltierung der Straße zwi⸗ ſchen P und Q ſowie E und F für die Richtung Kunſthaus bis E 5, von wo der Verkehr zwiſchen F und E zum Luiſen⸗ ring weitergeführt werden müßte. Auf der Poſtſeite der Plan⸗ ken wäre der Weſt⸗Oſt⸗Berkehr, die Börſenſeite könnte als Halteplatz für Taxameter und Fuhrwerke dienen und würde der Verkehrsarmut wegen wohl ebenſo zur Promenade für ältere Herrſchaften geeignet ſein, wie bisher der gegenüber⸗ liegende Bürgerſteig für die Jugend. R. K. Erweiterung der beſchatteten Spazierwege Mannheim hat wohl an der Rheinpromenade, im Schloß⸗ garten und im Waldpark ein herrliches Dorado beſtgepflegter und beſchatteter Spazierwege. Aber der Spaziergänger will, zumal Viele durch die Geldverhältniſſe jetzt an die eigene Stadt gebunden ſind, mehr Abwechſlung haben und auch der Fremde bekommt einen günſtigeren Eindruck von Männheim, wenn ihm eine größere Reichhaltigkeit von Naturſchönheiten gezeigt werden kann. In dieſer Hinſicht iſt die links⸗ ſeitige Neckardamm⸗Promenade beſonders ge⸗ eignet, ausgebaut zu werden. Der herrliche Neckardamm wird bei grellem Sonnenſchein gemieden, weil er keinen ſchatten⸗ ſpendenden Baumbeſtand hat. Wohl beſitzt er auf ſeiner neckarſeitigen Dammkrone eine prächtige Baumreihe, die aber für Beſchattung des Fußgängerweges nicht in Betracht kommt, weil ſie kurz nach den erſten Vormittagsſtunden den Schatten auf die öſtliche abfallende Dammböſchung wirft, während der Spaziergängerweg tagsüber voll⸗ ſtändig in der Sonne liegt. Dieſem Mißſtand wäre leicht abzuhelfen, wenn jetzt im Herbſt oder Frühjahr auch auf der ſüdlichen Dammkrone raſch ſich entwickelnde Bäume gepflanzt werden würden. Beſſer und ſchöner wäre aller⸗ dings der Ausbau des Neckardammes als groß⸗ angelegte Promenade, wenn neckarſeitig eine Sand⸗ anſchüttung, alſo eine Dammverbreiterung, erfolgen würde, ſodaß die jetzt ſchon vorhandenen alten Bäume alsbald ihren Zweck erfüllen könnten, indem dieſe dann ſüd⸗ ſtatt oſtwärts der Promenade zu ſtehen kämen. Man ſagt wohl, das Rhein⸗ bauamt verhalte ſich aus hochwaſſertechniſchen Gründen ab⸗ lehnend gegen jede neckarſeitige Dammverbreiterung. Aber wo ein Wille beſteht, findet ſich auch ein Weg. Vielleicht ſind die Hochwaſſerverhältniſſe jetzt anders zu beurteilen, nachdem die Neckarkanaliſation durchgeführt iſt, ſodaß der„wilde Knabe Neckar“ ſich auch austoben kann, wenn der Damm um etwa 5 Meter neckarſeitig verbreitert wird. An Sandmate⸗ rial dürfte es nicht fehlen, denn vor noch nicht langer Zeit war auch die Rede von einer Dammverbreiterung auf der Gegenſeite des Dammes; andererſeits böte ſich Gelegenheit zur Beſchäftigung von Arbeitsloſen während des Winters. Einer der oft auf dem Damm ſpazieren geht. Anterſuchung der Luft unſerer Stadt Bei meinem diesjährigen Aufenthalt in Oberbayern las ich in einer Münchener Zeitung eine Anregung, die ich auch hier weitergeben möchte. Es war die Aufforderung, jetzt wieder, wie in vorkrieglichen Zeiten, in München die Luft zu unterſuchen. Was für München gut iſt, kann auch für Mann⸗ heim gut ſein; wir haben ſogar noch viel mehr Grund, eine Luftunterſuchung zu fordern als München, da die Verhält⸗ niſſe bei uns viel ſchlechter liegen als in München, durch die vielen Fabriken und die Lage der Stadt. Es iſt mit dieſer Luftunterſuchung freilich nicht die Feſtſtellung des Verhält⸗ niſſes von Sauerſtoff zu Stickſtoff und Kohlenſäure gemeint; ſondern feſtzuſtellen wäre, wieviel und welche Giftſtoffe und andere luftförmigen Beſtandteile der Menſch hier täglich mit der Luft einatmet. Intereſſant wäre vor allem die Prüfung der Luft, nachdem ein ſogenannter„Bulldog“ die Straße ent⸗ lang fuhr. Dieſe ſollen zwar eine große Verbilligung des Transportweſens bedeuten. Man ſpricht ſogar davon, daß durch ſie nach und nach die Pferde überflüſſig würden, daß ſogar die Stadtverwaltung ſich mit dem Gedanken trüge, ihre Pferde durch„Bulldogs“ zu erſetzen, weil durch das bil⸗ lige Oel, das in dieſer Maſchinen verwendet werden könnte und durch den Wegfall der Unterhaltungskoſten für die Pferde die Koſten der Fuhrverwaltung verringert würden. Doch hier müßte ein anderer Faktor weit ausſchlaggebender ſein: die Geſundheit der Bevölkerung. Wer hin⸗ ter einem ſolchen„Bulldog“ eine Strecke weit herzulaufen gezwungen iſt, glaubt nach kurzer Zeit nicht mehr atmen zu können. Der Geſtank dieſer Auspuffgaſe überſteigt alles, was der Großſtädter, der doch ſicher mit guter Luft nicht ver⸗ wöhnt iſt, bisher erlebte. Die Prüfung der Luft wäre an verſchiedenen Tagen vorzunehmen, ſo z. B. an nebligen Ta⸗ gen, an denen die Nebeldecke das Aufſteigen der Dünſte ver⸗ hindert; beſonders aber auch dann, wenn der Weſtwind uns die bekannten Düfte der Antlinfabrik zuträgt. Viele wären mit mir geſpannt auf das Ergebnis einer ſolchen Luftunter⸗ ſuchung. M. B. Die Ausnutzbarkeit der Straßenbahnfahrkarten könnte in Mannheim auch ſo ſein, wie im benachbarten Hei⸗ delberg. Dort kann man von dem Fahrſcheinheft die einzelnen Scheine ſelbſt abtrennen und nach Belieben durch ſich ſelbſt oder andere verwenden laſſen. In Mannheim kann man das leider nicht. Hier beſteht die ſtrenge Dienſtvorſchrift, daß nur der Schaffner den Fahrſchein abtrennen darf und daß nur der Fahrgaſt fahrberechkigt iſt, der im Beſitz des Heftumſchlages iſt aus dem der Fahrſchein benutzt wurde. Hierdurch entſtehen die größten Aergerlichkeiten. Folgender Fall mag das illu⸗ ſtrieren: Ich ſtieg dieſer Tage zuſammen mit meiner Frau am Waſſerturm in einen Wagen der Linie 1 Richtung Paradeplatz ein. Ich ſelbſt wollte bis Börſe fahren, meine Frau gebr wollte einen Umſteiger Paradeplatz.—Feuerwache haben. Der Schaffner erklärte, nur einen Wunſch erfüllen zu können. Infolgedeſſen war ich gezwungen, am Paradeplatz auszuſteigen, damit meine Frau mit dem Fahrſcheinheft die Fahrt nach der Feuerwache fortſetzen konnte. Wäre es, ſo fragen wir die Straßenbahnverwaltung, in einem ſolchen Falle nicht möglich, daß der Schaffner dem Fahrgaſt, von dem er doch genau wußte, daß er im Beſitze eines ordnungsmäßi⸗ gen Fahrſcheins war, geſtattet hätte, die eine Station von Paradeplatz bis Börſe noch im Wagen zu bleiben? M. Rechts gehen! Es könnte in Mannheim auch ſo ſein, wie in allen an⸗ deren Großſtädten Deutſchlands, daß die guten und böſen Leute beim Ueberſchreiten einer Brücke ſich immer rechts halten und nicht, wie man es z. B. täglich zu ſeinem Entſetzen auf der Neckarbrücke mit anſehen muß, wie eine Hammelherde durcheinanderquirlen. Gerade zur Meſſezeit iſt dort ein Gedränge, Geſchubſe, Geſtoße und Geſchiebe, daß einem angſt und bange werden kann. Man ſolte wahrlich annehmen, daß es für eine tüchtige Verkehrspolizei doch keine allzu ſchwierige Aufgabe ſein könnte, hier mal gründlich Ordnung zu ſchaffen. Es brauchte ſich nur einmal ein paar Tage lang ein Verkehrsſchutzmann auf die Gehwege des Brückenkopfes zu poſtieren und das Publikum zum ord⸗ nungsgemäßen„Rechtsgehen“ zu veranlaſſen. Und wenn das auf gütlichem Wege nicht gehen ſollte, dann muß es eben Strafmandate hageln, denn es gibt leider noch immer gar zu viele Leute, die zwar für alle Ermahnungen zur Ordnung taub und blind, am Geldbeutel aber umſo empfindlicher ſind. Einer, der täglich das„Vergnügen“ hat, die Brücke zu paſſieren Orientierungstafel am Bahnhof Wenn zum hieſigen Bahnhof ein Fremder heraustritt, der von der eigenen Bauart Mannheims und ſeiner quadratiſchen Einteilung noch nichts gehört hat, ſo wirken beim erſten An⸗ blick die an den Eckhäuſern angebrachten blauen Tafeln mit Buchſtaben und Zahlen rätſelhaft auf ihn. Er ſieht wohl dieſe Schilder und weiß ſich deren Zweck nicht zu deuten, nicht aber ſiebt er die in anderen Städten an gleicher Stelle angebrachten Straßenbezeichnungen. Und wenn er dann auf Befragen end⸗ lich erfährt, worum es ſich handelt, ſo kennt er immer noch nicht das Syſtem, nach dem die Einteilung vorgenommen iſt, und er tappt in neunzig von hundert Fällen in den Quadraten umher wie in einem Labyrinth. Für uns Eingeweihte iſt es etwas Selbſtverſtändliches, wo wir die einzelnen Literas und die darin befindlichen Hausnummern zu ſuchen haben, nicht aber für den Ortsfremden, wie ich ſchon viele Male perſönlich feſtſtellen konnte. Wäre es da nicht angezeigt, am Bahnhof oder Bahnhofsplatz eine genaue, überſichtliche Orientierungs⸗ tafel anzubringen mit kurzen Erläuterungen? Zum Beiſpiel: daß die Breiteſtraße vom Schloß bis zur Friedrichsbrücke je⸗ weils der Ausgangspunkt für die verſchiedenen Quadrate bil⸗ det und zwar linksſeitig für die mit—K, rechtsſeitig, wieder beim Schloß beginnend, für die mit.—U bezeichneten. Daß ferner die Quadrate nur innerhalb des Ringes, in der Innen⸗ ſtadt, zu ſuchen ſind, während alle übrigen Stadtteile genan wie in anderen Städten mit Straßennamen belegt ſind. Will man den Fremden noch ſicherer führen, dann könnten auch noch an allen verkehrsreichen Plätzen der Stadt, wie am Parade⸗ platz, Wegweiſertafeln erſtellt werden mit dem Hinweis: Nach den Quadraten—K bezw.—U und umgekehrt—I. bezw. —A. Beſonders einfache Leute dürften ſich an Hand ſolcher Tafeln leichter orientieren können, wie auch allen denen beſſer gedient ſein dürfte, die von auswärts kommend oft mit der ihnen zu Gebote ſtehenden Zeit haushalten müſſen. Wegweiſerautomaten Man lieſt ſo viel von den Wegweiſerautomaten, die beim Drücken auf einen beſtimmten Knopf den Weg anzeigen und nach dem Ziel weiſen, nach dem man zu gelangen wünſcht. Gerade bei uns in Mannheim wäre es angebracht, denn ein Fremder wird ſich das erſtemal in der Quadrateinteilung nicht zurechtfinden und der Apparat, am Bahnhof aufgeſtellt, würde manchem Fremden das Auffinden ſeines Zieles erleichtern. Billige Eislaufbahnen Es iſt zu begrüßen, daß die Stadtverwaltung ſich dazu entſchloſſen hat, das Gelände des linken Neckarufers zwiſchen Friedrichsbrücke und Straßenbahndepot aufzufüllen. Hier⸗ durch beliben rechts und links des Neckars zwei gleichmäßige, gerade Flächen. Es ließe ſich gerade jetzt noch vor Eintritt des Winters eine Vorrichtung änbringen, die geeignet wäre, mit Eintritt des Froſtes dieſe beiden Ufer zu überfluten. Hierdurch wäre eine große und gefahrloſe Eisfläche ge⸗ ſchaffen, die Tauſenden von Freunden dieſes geſunden Spor⸗ tes zugänglich wäre. Die Pflege der Bahn könnte von eint⸗ gen Arbeitsloſen ausgeführt werden. Die Gebühren, für Erwachſene 15 und für Kinder 10 Pfg., würden nicht nur die Unkoſten decken, ſondern noch der Stadtverwaltung erheb⸗ lichen Reingewinn ſichern. Es ſind leider nicht alle in der Lage, die hohen Eintrittspreiſe auf dem Tennisplatz zu zahlen, während 10 oder 15 Pfg. immer noch aufzubringen ſind. Schließlich dürfte ſich auch zeitweiſe eine Muſikkapelle einfinden, die gegen eine geringe Erhöhung des Eintritts⸗ geldes ein⸗ bis zweimal in der Woche ſpielt. R. K. Herrliche Gottesnatur Drei Strichzeichnungen von Karl Demmel Die Landſtraße Sie iſt ſcheinbare Unendlichkeit. Wo ſie endet, gehen immer wieder andere Wege weiter. Das geht von Land zu Land, von Meer zu Meer. Eintönig iſt ihre graue Wandermelodie. Manchmal ſtehen Bäume daran, hohe, ſchlanke Pappeln, Laub⸗ oder blutjunge Obſtbäume. Das iſt ein buntes Spiel. Die Gräben laufen nebenher. Die Landſtraße geht durch das Städtchen mit dem dumpfen, alten Stadttor; ſie windet ſich durch die Kornfelder, läuft weißgrau in den dunklen Kiefernwald hinein. Manch⸗ mal poltert quer die Eiſenbahn darüber, oder der Weg geht über kühn geſpannte Brücken. Und wieder ein andermal läuft ſie Berge hinauf und klettert dann ins tiefſte Tal ab⸗ wärts. So iſt ſie Wechſeltanz. Bei großen Städten verliert ſich die Gradheit der Land⸗ ſtraße im Netz der ſich vornehm dünkenden Straßen zwiſchen hohen Häuſern. Was mag die graue Aermlichkeit von uns vornehmen Geſchwiſtern wollen? Und irgendwo hat ſich auch zuweilen an der Landſtraße eine Schänke aufgebaut. Da ſtehen die Fuhrwerke ſtill, die ächzend mit Laſten fahren. Wandergeſellen gehen mit flie⸗ genden Röcken und ſchnellen Schritten daran vorbei. Es iſt ein eigen Lied, wenn in der friſchen Morgenſonne die Telegraphendrähte neben der Landſtraße ſingen und dieſe ſich im grauen Glaſt weit übers Flachland dehnt. Dorfkirch⸗ türme locken. Von Städten ragen zarte Schattenriſſe auf. Kühl, ſilberbetaut ſind die Felder. Auf dem Wegweiſer beim weißen Kilometerſtein ſitzt ein Spatz und pfeift:„O, du un⸗ bezahlbare, goldene Freiheit!“ Hand aufs Herz, wo iſt der Handwerksburſch, dem bei Gedanken in enger Werkſtatt das Herz nicht warm wir Weiß hängen die Obſtbäume voll Blüten, und die Laub⸗ 529 ſpenden kühle Schatten. Wem wird das Herz nicht offen? Die Landſtraße— ſchmucklos zieht ſie ſich hin. Sommer und Winter wohnen in ihren Bäumen. Dick liegt der Staub, oder es klaffen Regenfurchen. Die Landſtraße ſingt eine ein⸗ tönige Wandermelodie. Und dennoch kann dieſe Eintönigkeit ein Buch voll Schönheit und Wonne ſein. Dorfbild. Ums Dörflein her ein Sommerlied mit kornblumen⸗ blauen und klatſchmohnroten Mer Porſend weiße Mar⸗ gueriten ſind die Singſtimmen der Dorfkinder. Die weiten Kornfelder wogen das Sommerlied in den dunklen Kiefern⸗ wald hinein. Das Dorf, ganze drei ſchiefe Gaſſen, braune Balken zwiſchen weißen und himmelblau angeſtrichenen Häu⸗ ſern, darüber ein graues Strohdach, wie der graue Regen⸗ ſchirm des Ortsſchulzen. Und auf den grasbewachſenen, ſtaubigen Straßen bunt⸗ ſchillernde Hühner mit einem ſtelzenden Hahn, dem leicht der Kamm ſchwillt. Am Modergraben bei der großen Scheune gelangweilt wackelnde Enten und angriffsluſtige Gänſeriche, die den Hals bis zum nächſten Dorf ausſtrecken möchten. Nachmittagsſonne brütet über dem Neſt. Am Anger ruhen Pflugſcharen und Eggen zwiſchen Gänſeblumen und Brenneſſeln. Im Kirchhof mitten drin das Kirchlein, breit und ver⸗ ſonnen wie der Herr Paſtor. Rings herum dicke, graue Felsſteine um die Stätte der Toten; eine morſche Holztür, die in allen Tönen quietſcht, führt hinein. Grabſteine moosbe⸗ wachſen und wetterzerweht. An einem Kindergrab nickt all⸗ jährlich eine rote Roſe im Sommerwind. Das kühle Kirch⸗ lein;— ſchwere, ungefüge Bänke wie Bauernknochen und die Kanzel wie ein feſtes Bibelwort. Die ſilbrigen Orgelpfeifen gleiten hinunter wie des Kantors ſieben Kinder. So ſtill, ſtill iſts im Kirchlein, als ginge der Heiland im wallenden Kleid über⸗ die kalten Flieſen. Und eine weiße Fliederdolde wächſt zum Altarfenſter herein. Im Kirchturm ſchlägt es drei Uhr nachmittags. Der Gutshofgarten. Hinter dem Herrenhaus dehnt er ſich in die endloſe Ebene. Dicke Heckenroſenbüſche haben ihn eingeſäumt. Der Dorf⸗ graben ſchleicht moderſchwarz und träge zwiſchen Brenneſſel⸗ ufern daran vorbei. Buntheit der Beete mit Stiefmütterchen, Fuchſien und Vergißmeinnicht. Den Gartenweg entlang blühen tiefrote Roſen. Ueppig die Beerenſträucher. Obſtbäume mit weißgeſtrichenen Stämmen ſtehen ſelbſtbewußt da und haben ſich ein klebriges Band um den Leib gewickelt. Zwiſchen Blumenbeeten ſilberne Glaskugeln. Sonne tanzt darauf. In einem lauſchigen Winkel ein zartgefügtes Gartenhaus aus dünnen Holzſtäben. Alte Möbel ſtehen da⸗ rin. Entzückende Farbenſattheit auf Kiſſen und Decken. Die Heimatzeitung liegt neben Strickzeug und einem zierlichen Band von Goethes Liebesbrieſen. Duftfriſche, länd⸗ liche Hexrenhauseleganz, erſtarrend in alter Familienher⸗ kömmlichkeit. Draußen dehnen ſich die Felder. Mattgelbe Garben ſind auf den Stoppelfeldern aufgeſtellt. Die braunroten Dächer des nächſten Dorfes lachen wie Reſedenblüten im Grün. Da⸗ hinter ſteht der dürre, ſchweigende Kiefernwald. Der Gutsherr kommt in hohen Stiefeln und wedelnder Reitpeitſche in den Garten. Der Korbſtuhl ächzt, in den er ſich fallen läßt. Zigarrenduft weht in leichtgrauen Wolken durch den Nachmittag. Leiſe kniſtert die Zeitung: die amt⸗ liche Bekanntmachung des Landrates Der große Hofhund liegt träge unter dem weißen Tiſch. Wie ein Hauch des Empire die Gutsfrau. Verträumte Augen mit friſchroten Wangen. Ein Sommerſpuk geht leiſe auf den gelbſandigen Gartenwegen. Ein Mädchen bringt aus dem Gutshaus den Nachmittagskaffee. Brüllt eine Kuh vor einem ſchwankenden Erntewagen am Gutshoftor. Fern ſummt die Dreſchmaſchine ihr Arbeitsgebet ums tägliche Broet Kunſt und Wiſſenſchaft Ein badiſch⸗pfälziſcher Aerztefortbildungskurs. Ein vom Kreis Heidelberg mit Unterſtützung des badiſchen Mini⸗ ſteriums des Innern, der Regierung der Pfalz und der Lan⸗ desverſicherungsanſtalt der Pfalz veranſtalteter Aerztefort⸗ bildungskurs über das Thema:„Die Tuberkuloſe als Allge⸗ meinerkrankung“ nahm im Krankenhaus Rohrbach ſeinen An⸗ fang. Die Leitung des Kurſes, ſowie die Abhaltung der kli⸗ niſchen Vorleſungen liegen in den bewährten Händen von Prof. Dr. Fraenkel. Bei den ſeminariſtiſchen Uebungen wirken der Direktor des Krankenhauſes Dr. Hack, ſowie ſeine Aſſi⸗ ſtenzärzte mit. Führende Wifenſchaftler auf dem Gebiete der Tuberkuloſenforſchung wie Gotſchlich(Heidelberg), Neißer (Frankfurt). Lönſchle[Mannheim), Gräff(Heidelberg), Harms(mannſpß un), Enderſen(Heidelberg), Ruppauer (Samaden), Lurz elberg), Mange(Heidelberg), Blümel (Halle), Bottmann ßera), Schreiber(Heidelberg), Berg⸗ haus(Karlsruhe), Beck Heidelberg) und Ulriei(Charlotten⸗ burg) halten theorethiſche Vorleſungen. Die Kursteilnehmer ſind beamtete Aerzte aus der Pfalz und Baden. Sette. Nr. 475 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Oktober 1926 1 Stäotiſche Nachrichten Tagung d. Südweſtoeutſchen Kandesverbandes heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen Die Südweſtdeutſche Arbeitsgemeinſchaft heimattreuer Oſt⸗ und Weſtpreußen hatte ſich am vergangenen Sonntag hier zu einer Tagung zuſammen⸗ gefunden, bei der in ſtattlicher Anzahl Delegierte der Orts⸗ gruppen Frankfurt, Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim vertreten waren. Der Tagung ging am Samstag abend eine geſellige Feier in der Liedertafel voraus, die in allen Teilen einen harmoniſchen Verlauf nahm. Beſonders waren es das Streichquartett der Liedertafel, die Geſangsabteilung der Heidelberger Ortsgruppe, die das Maſovia⸗Lied ſtim⸗ mungsvoll zu Gehör brachte, und humoriſtiſche Vorträge, die den Abend verſchönten. Am Sonntag trafen ſich dann die Teilnehmer im Vereins⸗ heim„Nuber“ zu ernſter Arbeit wieder. Im Vordergrund 9 des Intereſſes ſtanden neben internen Angelegenheiten vor 6 allem die nach Locarno wieder akut gewordenen Fragen der öſtlichen Grenzgebiete. Die Danziger Frage, der Weichſel⸗ E korridor und das in ſeiner Iſolierung zur Kolonie herabge⸗ 5 würdigte Oſtpreußenland fanden im Hautreferat des Reichs⸗ 5 verbandsvorſitzenden Scheunemann⸗Eſſen in eingehend⸗ ſter Darlegung volle Würdigung ihrer Notlage. Der Redner betonte, daß, was nicht oft genug wiederholt werden könne, der durch den Schandvertrag von Verſailles im deutſchen Oſten geſchaffene natur⸗ und rechtswidrige Zuſtand ein ewiger Zankapfel der Welt bleiben werde. Darum ſei immer wieder mit Nachdruck die Forderung zu erheben: Gebt uns den Oſten freil Schon auch um unſerer Jugend willen, daß ſie wieder deutſch denken nud deutſch reden darf! Daß ſie wieder in deutſchen Leſebüchern unterrichtet werden und daß man ihr wieder deutſche Lehrer gibt. Polniſche Lehrer wer⸗ den nach Deutſchland, beſonders ins weſtfäliſche Induſtriege⸗ 3 biet, importiert, und propagieren die großpolniſche Idee. Dagegen liegt die ehemals blühende Holzinduſtrie durch die 6 Internationaliſierung des Memelſtroms völlig darnieder. Deutſche Kultur iſt dem Untergange geweiht. Dieſe deutſche Kultur gilt es zu retten. Es iſt Aufgabe aller zuſtändigen Stellen, für die Befreiung der Oſtgebiete mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln einzutreten. Diesbezügliche Entſchließun⸗ gen fanden einſtimmige Annahme. * * Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer 118 und Kriegerhinterbliebenen. Die Geſchäftsſtelle des Reichsbundes befindet ſich nunmehr im Schloß rechter Flügel, 3. Stock, Zimmer 21. Bisher iſt die Geſchäftsſtelle den an ſie geſtellten Anforderungen in vollem Maße gerecht geworden und hat den Kriegsopfern ſchon ſehr viele Dienſte geleiſtet. 172 So wurden im letzten Vierteljahr an 1094 Perſonen in der Geſchäftsſtelle Rat und Hilfe erteilt, eine große Anzahl Ren⸗ 8 tenanträge geſtellt, in vielen Fällen die Fürſorgeſtellen zum Eingreifen veranlaßt und ganz beſonders auch in dieſer Be⸗ richtszeit 211 Rentenprozeſſe beim Verſorgungsgericht bear⸗ beitet. Daneben wurden Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene beim Oberverſicherungsamt, Gewerbe⸗, Kaufmannsgericht und dergl. vertreten. In Geld ausgedrückt würde die Summe, die dadurch den in Frage kommenden Perſonen zu gute gekom⸗ men iſt, einen gewaltigen Betrag ausweiſen. Der hieſige Be⸗ zirksverein ſieht ſeine Hauptaufgabe daxin, auf die Geſetz⸗ 3 Pnnle und die Verwaltungsbehörden einzuwirken, um die oziale Fürſorge für die Kriegsopfer zu erhalten und zu ver⸗ 8 vollkommnen. Das iſt natürlich nur durchführbar, wenn ſich, wie dies beim Reichsbund der Fall iſt, dieſe Beſtrebungen auf eine ſtarke Organiſation ſtützen können. Der Bezirks⸗ verein Mannheim zählt z. Zt. über 4000 Mitglieder. Ent⸗ ſprechend dieſer Stärke hat er überall in den Wohlfahrtsaus⸗ ſchüſſen und ſonſtigen Einrichtungen Vertreter und ſtellt auch 1 die Beiſitzer zum Verſorgungsgericht. * Major Bayers Tod. Ueber die Ereigniſſe, bei denen der am Samstag hier beigeſetzte Major Bayer den Tod fand, teilen wir aus einem Bericht eines Regiments⸗Kame⸗ raden des Gefallenen folgendes mit: Vor der Stellung des Regiments, das Major Bayer befehligte, befand ſich ein fran⸗ zöſiſches Maſchinengewehrneſt, das durch ſeine flankierende Wirkung dem Regiment viele Verluſte verurſachte. Alle Ver⸗ ſuche, das Neſt durch Patrouillen oder Artillerie zu vernichten, waren erfolglos geblieben. Das Vorgelände zu betreten, war —— 5 bei der Wachſamkeit der Franzoſen überaus gefährlich und 5 koſtete ſtets Opfer. Da beſchloß der Regiments⸗Kommandeur Major Bayer, der als alter Südweſt⸗Afrikakämpfer im Klein⸗ 0 krieg und Patrouillengehen beſondere Gewandtheit beſaß, ſelbſt den gefährlichen Gang zu wagen und einer geballten Ladung das Neſt zu erledigen. Von dieſem Gang, den er in der Nacht des 25. 10. 1917 allein unternahm, iſt er nicht mehr zurückgekehrt. Zunächſt nahm man an, daß er in franzöſiſche Gefangenſchaft geraten ſei, bis man im April 1918 bei der Frühjahrs⸗Offenſive zwiſchen den Stellungen ſeine Leiche fand, die nur einen ſchweren Knieſchuß aufwies. Ob das Ge⸗ ſchoß, das ihn getroffen, von deutſcher oder franzöſiſcher Seite gekommen war, konnte niemand mehr feſtſtellen. Anzuneh⸗ men iſt, daß der Schwergetroffene in Gedanken an die Ge⸗ fahren, die das Betreten des Zwiſchengeländes bedeutete, auf Herbeirufen von Hilfe verzichtete und ſich ſo ſelbſt opferte. * Störung bei der elektriſchen Straßenbahn. Geſtern abend gegen7 Uhr ſetzte der Strom der elektriſchen Straßen⸗ bahn ungefähr 10 Minuten aus. Die Störung war aber nur teilweiſe. So kam es, daß ſich an der Neckarbrücke die Wagen, die vom Ring kamen, in endloſen Reihen ſtauten. Auf der anderen Seite der Neckarbrücke konnte man beobachten, wie die Fahrgäſte der Linie 10(Käfertal) ihren Wagen unter großem Hallo ſo lange ſchoben, bis er wieder in einen mit Strom verſehenen Bereich kam. 93 Vereinsnachrichten * Die Badiſche Heimat, Ortsgruppe Mannheim, fand in den von ihr veranſtalteten Autofahrten einen neuen Weg, ihren Mitgliedern die Heimat vertraut zu machen. Diesmal führte die Fahrt durchs herbſtliche Neckartal nach Zwingenberg(Burgbeſichtigung), von da über Mosbach nach Buchen, wo neben dem alten Städtchen das muſterhafte Heimatmuſeum die Teilnehmer entzückte. Ueber Walldürn (Wallfahrtskirche), Amorbach, Schloß Waldleiningen(Beſich⸗ tigung von Schloß und Park) kehrten dann die beiden Wagen an Eberbach vorbei wieder nach Mannheim zurück. Allen 46 Teilnehmern wird dieſe Heimatfahrt, beſonders die Bekannt⸗ ſchaft mit dem weniger bekannten Stück Badner Land zwi⸗ ſchen Neckar und Main, eine eindrucksvolle 9585. 8Theaternachricht. Am Donnerstag bringt der erſte Shakeſpeare⸗Abend dieſer Spielzeit„Romeo und Julia“ in neuer Einſtudierung.(Regie: Dr. Georg Kruſe.)— In der Aufführung von Arnolt Bronnen's„Vatermord“ ſind die Hauptrollen Hildegard Grethe, Ewald Schindler und Adolf Ziegler übertragen. Die Spielleitung hat Heinz Dietrich Kenter. Anläßlich dieſer Eröffnung der„Jungen Bühne“ findet am Freitag ein Einführungsabend ſtatt. Ober⸗ regiſſeur Kenter wird über die Zuſammenhänge zwiſchen der zeitgenöſſiſchen literariſchen Produktion und der neuen Ju⸗ gend ſprechen. Willy Birgel lieſt Bronnen's Novelle:„Napo⸗ leons Fall“. Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Anna Pa w⸗ lowa ſieht eine Gaſtſpielreiſe durch Deutſchland vor, in deren Verlauf ſie zuch im MannheimerKünſtlertheater Apollo einige Tage gaſtieren wird. Ein umfangreicher Apparat wird auf⸗ geboten werden, um die ruſſiſche Tanzkunſt in vollem Glanz zu zeigen. Außer dem Tanzenſemble von etwa 40 Perſonen begleiten die Tournée zwei Dirigenten, ein Sologeiger, ein Solocelliſt, ein Pianiſt, zwei Sekretäre, dazu 50 Tonns De⸗ korationen, die auf eigens von den Daimlerwerken herge⸗ ſtellten Autos befördert werden uſw. Im nächſten Akademiekonzert am 19. Oktober wird die berühmte Pianiſtin Frau Elly Ney außer dem gewaltigen Es⸗Dur⸗Konzert Beethovens noch das Klavierkonzert von Ernſt Toch ſpielen. Die Uraufführung fand erſt vor vier Tagen in Düſſeldorf ſtatt und es iſt durch das Entgegen⸗ kommen Tochs der Akademieleitung möglich, das Notenmate⸗ rial der Uraufführung für die hieſige Erſtaufführung zu be⸗ kommen. Die Ausmaße dieſer beiden Werke, die Schwierig⸗ keit der Vorbereitung, als auch die Anforderungen an die Ausführenden und Zuhörenden ſind ſo außerordentlich, daß ſich die Akademieleitung genötigt ſieht, das nunmehr dritte ganz große Werk— die fünfte Symphonie von Bruckner— an andere Stelle zu ſetzen. Es wird ſeinen Platz im Pro⸗ gramm des Februar⸗ oder März⸗Konzertes erhalten. Die Akademieleitung, die ſich ungern zur Aenderung des vorge⸗ ſehenen Generalprogramms entſchließt, ſieht ihr Vorgehen aber darin entſchuldigt, daß ſie das neueſte Werk des in lebenden Ernſt Toch ſofort nach der Uraufführung ringt. 3 Wertungsſingen. Die Mannheimer Sängervereinigung — Gau Mannheim des Badiſchen Sängerbundes— veran⸗ ſtaltet am kommenden Sonntag, 17. Oktober 1926, im Nibe⸗ lungenſaal ihr diesjähriges zweites Konzert. Diesmal nehmen 19 Vereine an dem Wettſtreite teil. Jeder Verein ſingt wieder zwei Chöre, ein Volkslied und einen Chor, der größere Anforderungen ſtellt(Kunſtchor). Als Wertungs⸗ richter ſind wieder die beſtbekannten Herren Mathieu⸗Neu⸗ mann und Götze gewonnen. Infolge der großen Zahl der teilnehmenden Vereine muß die Veranſtaltung geteilt wer⸗ den in Vormittags⸗ und Nachmittagskonzert. 8 Coué⸗Demonſtrations⸗Vortrag: Die Wunder der Sug⸗ geſtion. Ueber die praktiſche Anwendung der Methode Coué, über Selbſtheilung und Seelenerziehung, über Beſeitigung ſeeliſcher und nervöſer Leiden, Suggeſtion auf Kinder und Geſchäftserfolg durch Autoſuggeſtion, hält der bekannte Ber⸗ liner Pſychologie⸗Praktiker, Leon Hardt, ein perſönlicher Schüler von Coué, am Freitag, 15. Oktober, einen einmaligen Experimental⸗Vortrag. Dem Vortrag von Hardt iſt nach dem Gutachten des Sachverſtändigen(Herrn Geheimrat Prof. R. Henneberg) vom Polizeipräſidium Berlin ein höheres wiſſenſchaftliches Intereſſe beizumeſſen. Kommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Lampertheim Lampertheim, 9. Oktbr. Die auf geſtern abend an⸗ beraumte Gemeinderatsſitzung wurde um 8 Uhr durch Bürgermeiſter Keller eröffnet. Die Jagdgeſellſchaft Lampertheim hat bei der Bürgermeiſterei Antrag auf Zu⸗ laſſung des Weinhändlers Alois Schreiber in Gundheim (Rheinheſſen) für den Jagdbezirk 4a geſtellt. Da keine Be⸗ denken vorliegen, wird dem Antrag ſtattgegeben. Das Mitglied der Wohnungsdeputation Ludwig Fahrenbruch hat ſein Amt niedergelegt. An deſſen Stelle wird Schloſſer⸗ meiſter Adam Fiſcher gewählt.— Die Verpachtung der Winterſchafweide erfolgt an den hieſigen Schafhalter Michael Nooger zum Preiſe von 700 RMk. Es wird ihm aber zur Auflage gemacht, 3 Morgen Gemeindewieſen noch vor Weihnachten zu pferchen und zwar beginnend mit denen in den Köcherlinswieſen.— Das Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch des Jakob Kullmann für das Haus Viernheimerſtr. 19 wird mit 15 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Dagegen werden die gleichen Geſuche des Johannes Götz, Karl Sauer⸗ wein und Adam Frödert II. genehmigt, da es ſich hier um Uebergänge handelt. Auch gegen die Erweiterung der Wirtſchaft„Zum Treffpunkt“ des Phil. Jakob Herweck 1J. beſtehen keine Bedenken. Der Polizeioberwachtmeiſter a. D. Adam Friedrich Weyand l. und der Fabrikarbeiter Johann Adam Klotz l. haben um Befreiung von den Vor⸗ ſchriften zur Ortsbauſatzung der Gemeinde für ihre außer⸗ halb des Ortsbauplanes zu erſtellenden Wohnhäuſer nach⸗ geſucht. Die Genehmigung wird erteilt. Das Haus des Klotz iſt bereits im Bau. Es wird deshalb im Protokoll vermerkt, daß in Zukunft auch in ſolchen Fällen keine Rück⸗ ſicht mehr genommen werden kann und daß jedesmal erſt vorher um die Erlaubnis nachgeſucht werden muß.— Zum Anſchluß ſeines Hausentwäſſerungskanals an den Ortskanal wird dem Hans Peterle die Genehmigung erteilt. Er hat hierfür eine jährliche Gebühr von 60 Mark zu zahlen.— Die beiden Rektoren der Schulen haben ſich mit der Bitte um Beſchaffung eines Saales an die Bürgermeiſterei gewandt, da im Winter infolge des Saalmangels in den Schulhäuſern die Unterrichtsſtunden nicht untergebracht wer⸗ den können. Der Bitte wird vorläufig nicht entſprochen. Es ſollen aber Verhandlungen mit dem Gaſtwirt Friedrich Kirſch II. wegen deſſen Sälchen und dem Vorſtand der Klein⸗ kinderſchule wegen ev. Ankauf gepflogen werden und dann nochmals Vorlage erfolgen. Ebenſo findet man ſich nicht bereit, die für Schulſtrafen eingehenden Gelder für die haus⸗ wirtſchaftliche Mädchenfortbildungsſchule zu verwenden.— Dem Obſt⸗ u. Gartenbauverein und Jungbauernverein wer⸗ den als Zuſchuß zu der vom.—4. Oktober veranſtalteten Obſt⸗ und Gemüſeausſtellung 50 Mk. bewilligt, nachdem auch die Landwirtſchaftskammer einen Zuſchuß von 80 Mark und der Kreis einen ſolchen von 50 Mk. gegeben haben.— Der Geländetauſch der Gemeinde mit Ludw. Knecht kommt zum Abſchluß und zwar gibt Knecht an die Gemeinde Baugelände in der Grauenſteingewann ab, wo⸗ gegen die Gemeinde ihm ſolches im Bachgrund eintauſcht. Er zahlt außerdem noch an die Gemeinde 600 Mk. in bar.— Von dem Georg Krämer werden für einen Ausladeplatz am Altrhein eine Anerkennungsgebühr von 12 Mk. erhoben.— Die Kunſtſteinfabrikation des Philipp Illius III. hat ſich günſtig entwickelt, ſo daß dieſer um weitere 1700 qm Boden⸗ fläche im Induſtriegelände nachſucht. Seinem Wunſche wird Rechnung getragen und hierfür 70 Mk. gefordert.— Für die Weidenkulturen der Gemeinde bietet Jakob Weiß einen jährlichen Pachtpreis von 80 Mk. und ver⸗ pflichtet ſich, die Anlagen zu unterhalten und zu pflegen. Dem Antrag wird jedoch nicht ſtattgegeben, da man von dieſer Kultur Stecklinge für ein neu anzulegendes Gelände be⸗ nötigt.— Auf der Heide beabſichtigt Peter Schneibel II. eine Geflügelfarm anzulegen und bittet um Ueber⸗ laſſung des nötigen Geländes. Zunächſt ſoll durch die Acker⸗ pachtkommiſſion und Friedrich Kirſch I1. eine Beſichtigung erfolgen und ſollen dieſe dann Bericht erſtatten. Erſt nach⸗ her will man der Sache nähertreten.— Zur Linderung der Wohnungsnot ſind von 2 Firmen Vorſchläge über die Verwendung und Lieferung umgebauter Eiſenbahn⸗ waggons eingegangen. Es würden ſich ſolche mit 20 qm Grundfläche auf etwa 800—1000 Mk. ſtellen und würden dieſe eine 20—30jährige Lebensdauer beſitzen. Die Bürgermeiſterei erhält den Auftrag, ſich mit den Firmen in Verbindung 3u 9 ſetzen und in nächſter Sitzung zu berichten.— In geheimer Sitzung wird ſodann noch über die Beſetzung der erledigten S Vorderwald und verſchiedene Darlehnsgeſuche be⸗ raten. 3 Kleine Mitteilungen Die Gemeinde Oppau hat ein äußerſt umfangreiches Kanaliſationsprojekt ins Auge gefaßt. Die notwen⸗ digen Arbeiten, die teilweiſe in das Notſtandsprogramm auf⸗ genommen werden ſollen, und der Grunderwerß allein ver⸗ urſachen der Gemeinde Koſten von etwa 995 000 Mark. Das fehen Projekt wird ſich im Preiſe auf etwa 1750 000 Mark ellen. Battiſtini und Wüllner Zum erſten hieſigen Auftreten Ludwig Wüllners als Sänger + Wüllner! Kein Zufall. Kein Gegenſatz zum Vergleichen, zum Ausſpielen gegeneinander. Dieſe Beiden gehören, ſo 9 wenig dies den Außenſtehenden zunächſt der Fall zu ſein ſcheint, enge zuſammen! Nicht nur, weil tatſächlich edelſte „Freundſchaft dieſe beiden Ganzgroßen im Reiche des Klangs und der Geſtaltung verbindet; nicht nur weil Beide, gleich⸗ altrig(Wüllner iſt ſogar noch etwas älter) die Kulturwelt in Bewunderung ſetzten über das, was ſie noch heute an Uner⸗ reichtem uns darbieten. Rein als künſtleriſche Erſcheinung, ileder in ſeiner Eigenart, gehören ſie enge zuſammen und 4 ergänzen ſich wie Form und Inhalt. Und das bei vollkom⸗ mener Beherrſchung von Natur und Geiſt in jedem Falle. Iſt bei Battiſtini alles klingendes Leben, Natur und doch voll Geiſt, niemals nur Form— ſo zeigt uns Wüllner, der mehr als der große Sprecher denn als Sänger bekannt, ja hier als ſolcher ganz unbekannt iſt, das Gegenbild; das Letzte, hinter Allem Liegende wird mit ungeheurer Geſtal⸗ tungskraft oder unbegreiflicher Naivität tönend zum Erlebnis gebracht, doch niemals nur als ekſtatiſche Geſte, immer in der Zucht ſchwer errungener Form. Hier geiſtgewordener Klang, Hort klanggewordener Geiſt. Bei Buttiſtini lauſcht man berückt den Tönen, vergißt den Inhalt. Bei Wüllner gibt man ſich ganz dieſem hin, hinter dem jene verſchwinben. In beiden Fällen Leben, volles Leben. Und darin auch wieder gerade in der typiſchen Ver⸗ ſchiedenheit ſich wundervoll ergänzend; hier herrſcht als Prinzip der Geſtaltung die Wahrheit(Chärakteriſtik bis zur ußerſten Grenze des Schönen); dort die Schönheit(belcantos bis zur äußerſten Grenze des dem Stoff nach Glaubhaften. UAUlnnd beides geſchieht in der Stärke höchſter Meiſterſchaft! 9— Nach Battiſtini am heutigen Mittwoch abend Ludwig D Literatur *„Der Weg zur Freiheit.“ Die Halbmonatsſchrift des Arbeitsausſchuſſes Deutſcher Verhände, bringt in ſeiner Nr. 14 vom 1. Oktober 1926 einen Artikel des Präſidenten des Ar⸗ beitsausſchuſſes, Exzellenz Dr. Schnee:„Zum Eintritt eutſchlands in den Völkerbund“. Der Verfaſſer behandelt darin kurz die Entwicklung, die der Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund ſeit dem 29. Juni 1919 genommen hat, die tiefe Kluft, die zwiſchen dem damaligen Standpunkt der Alliierten, Deutſchland unter allen Umſtänden vom Völ⸗ kerbund fernzuhalten, und der Begeiſterung über den nun⸗ mehr erfolgten Eintritt beſteht. Dr. Wilhelm Ziegler behandelt„Die Strategie der franzöſiſchen Propaganda“, ſo wie ſie ſich ſeit 1919 den verſchiedenen politiſchen Ereigniſſen, wie der Reparationsfrage, der Sicherheitsfrage und der Ab⸗ rüſtungsfrage angepaßt hat. Dr. Adolf Krencker gibt als Fortſetzung ſeines erſten Artikels über die elſaß⸗lothringiſche Frage einen Ueberblick über die Ereigniſſe, die beim Zuſam⸗ menbruch 1918 ſich in Elſaß⸗Lothringen abgeſpielt haben. Ein weiterer Artikel„Weltkirche und Kriegsſchuldfrage“ bringt den Schriftwechſel zwiſchen dem Deutſchen Evangeliſchen Kir⸗ chenausſchuß und dem amerikaniſchen Zweige des Welt⸗ bundes für Freundſchaftsarbeit der Kirchen. Die ſoeben er⸗ ſchienene Volksausgabe der im Auftrage des Auswärtigen Amtes von Friedrich Stieve opülſchen eh Iswolski⸗Ur⸗ kunden:„Im Dunkel der europäiſchen Geheimdiplomatie“ wird einer kurzen Beprechung gewürdigt. Aus der Vergeſſen⸗ heit hervorgezogen wird ein Vortrag, den im September 1922 der Wiener Völkerrechtslehrer Alexander Hold⸗Ferneck von der Handelshochſchule Wien hielt über das Thema:„Hat der Vertrag von Verſailles zwingende Kraft?“. Reichsver⸗ faſſung und Kriegsſchuldlüge“ lautet der letzte Artikel, der auf das ſoeben erſchienene Buch des ehemaligen Oberſten Richters der Vereinigten Staaten James Beck,„Die Verfaſſung der Vereinigten Staaten“ anſpielt. Dieſe Aeu⸗ ßerungen beweiſen aufs neue, daß ſelbſt angeſehene Ameri⸗ kaner auch heute noch von den durch die Ententepropaganda ausgeſtreuten Kriegsſchuldlügen nicht abzukommen vermögen. * Bücher, die nicht käuflich ſind. Uns liegen zwei ent⸗ zückende Bücher vor, die nicht käuflich ſind und keinen Pfennig koſten und jedem Bibliophilen, inſonderheit aber jeder Dame höchſt begehrenswert erſcheinen müſſen. Das eine iſt in Ganz⸗ leder gebunden und enthält in vielfarbigen, koſtbaren Licht⸗ drucken fakſimiliert eine der größten Koſtbarkeiten der Preußi⸗ ſchen Staatsbibliothek zu Berlin: den mit vielen wunderbar feinen Bildern geſchmückten Prachtkalender Albrecht Glocken⸗ dons, eines Nürnberger Meiſters und Zeitgenoſſen Dürers. Der Kalender iſt von Prof. Dr. Herm. Degering, Direktor der Handſchriften⸗Abteilung der Staatsbibliothek, herausge⸗ geben. Das zweite Buch, ein ſchmiegſamer Ganzleinenband, iſt von Dr. Wolfgang Bruhn, dem Leiter der Lipperheideſchen Koſtümbibliothek, geſchrieben und betrachtet an der Hand von 32 ganzſeitigen und in vollendeter Technik farbig wiederge⸗ gebenen Tafeln ſowie vielen Abbildungen im Text das Mo⸗ denbild und damit die Entwicklung der Mode im Laufe der letzten fünf Jahrhunderte. Beide Bücher ſind im Verlage von Velhagen u. Klaſing, Bielefeld und Leipzig und als Werbegaben erſchienen. * Velhagen& Klaſings Volksbücher. In dieſer weit ver⸗ breiteten Sammlung, die über 160 Bände zählt, iſt in neuer Auflage Band 166 erſchienen: Goethe und Rom, von Dr. Otto Th. Schulz. Rom und die römiſche Landſchaft darin dem Leſer ſo wiedergegeben, wie ſie ſich vor Zeiten dem jungen Goethe zeigten, und wie ſie für ſein dichteriſches* Schaffen von Einfluß waren. Rom, wie er es ſah und auch Italien, wie es ſeinem körperlichen Auge erſchienen iſt, ſieht der heutige Beſucher dieſer Stätten weſentlich anders als es Goethe ſah. Das vorgenannte Volksbuch bietet ſich dem Leſer Goetheſcher Dichtung als eine Ergänzung dar, und es wird bei der Lektüre einzelner ſeiner Werke und der Italieniſchen Reiſe als Spezialarbeit gerne herangezogen werden. Die textlichen Darlegungen, die wiſſenſchaftlich einwandfrei und ſtiliſtiſch gewandt gegeben ſind, werden ſinngemäß von 70 Ab⸗ bildungen, die zum Teil den Kupferſtichen Piraueſis nach⸗ gebildet ſind, ergänzt. Die Brünetten werden modern Rührige Reporter mehrerer amerikaniſcher Modejournale haben die Newyorker Modefirmen und die führenden Friſeure befragt, welchen Frauentyp die diesjährige Wintermode bevor⸗ zugen wird. Uebereinſtimmend wurde der Anſicht Ausdruck gegeben, daß das braune Haar diesmal den Vorzug erhalten 4 werde. Denn die Blondinen ſeien langſam allzu zahlreich ge⸗ 7 worden. Die mütterlichen Typen werden mit Bedauern ver⸗ 4 nehmen, daß noch weit mehr als in den vorhergehenden Jah⸗ ren auf weibliche Rundung verzichtet wird. Starke Frauen 0 dürften ſobald nicht wieder in Mode kommen, erklärten alle maßgebenden Stellen. Die kleinen Brünetten werden ſehr im Kurſe ſteigen. Man hat ſie auch bisher gar zu ſehr vernach⸗ läſſigt. Daneben aber werden die großen, ſchlanken und hoch⸗ gewachſenen Typen zu ihrem Recht kommen. * Mittwoch, den 13. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 473 Aus dem Lande Ein Totenhain vor der...⸗Wachenburg c Weinheim a. d.., 13. Oktbr. Auf einem hervor⸗ ſpringenden Bergrücken des Wachenberges erhebt ſich die vor nun faſt zwei Jahrzehnten vom Weinheimer Alte⸗Herren⸗ Verbande errichtete W. S..⸗Wachenburg, die einzige eigene Studentenburg, an der der Weinheimer Seniorenkonvent— umfaſſend die Corps aller techniſchen Hochſchulen und Berg⸗ akademien Deutſchlands— alljährlich ſeine Tagung abhält. Der Erbauer der Burg, Architekt Profeſſor A. Wienkoop (Saxoniae⸗Karlsruhe), Direktor des Staatstechnikums in Darmſtadt, hat ſoeben mit den Vorarbeiten begonnen, um der Burg ihren letzten architektoniſchen Abſchluß zu geben und gleichzeitig unterhalb ihrer Baſtion einen weihevollen Totenhain zu errichten, nach deſſen Volleudung die Wachenburg eine geſchloſſene einheitliche Denkmals⸗ anlage von ganz beſonderer Wucht und Größe darſtellen wird. Die Baſtion vor der Palas wird zu großen Stirn⸗ mauern erweitert werden, von der rechts und links monu⸗ mentale Treppenanlagen zu einem Ehrenhof mit Ruhmes⸗ halle hinabführen. Auf dem acht Meter unterhalb des oberen Burghofes gelegenen Niveau werden fünf große Bogen⸗ öffnungen geſchaffen, die den Zugang zu der acht auf ſiebzehn Meter großen Ehrenhalle für die im Weltkriege ge⸗ fallenen Kommilitonen vermitteln ſollen. Bon dieſer Halle aus werden einige Stufen zu einem halbkreisförmig an⸗ gelegten Hain herabführen, an deſſen unterer Peripherie das jetzt ſchon vorhandene Feuerbecken ſich beſindet. In der ſieben Meter hohen Ehrenhalle werden auf Marmortafeln die Namen der im Weltkriege gefallenen Helden des..C. für ewige Zeiten feſtgehalten. An der Nordoſtecke der Anlage wird ſich ein Flankenturm erheben, in deſſen unterem Gewölbe die Ehrentafel der im Kriege 187071 Gefallenen, die ſich zur Zeit im Bergfried befindet, untergebracht werden ſoll. Den oberen Burohof wird ein architektoniſch eindrucks⸗ voller Arkadengang nach Oſten abſchließen. Der Haupt⸗ zweck, den Prof. Wienkoop mit der Errichtung des etwa tau⸗ ſend Perſonen faſſenden Ehrenhofes verfolgt, beſteht darin, abſeits vom fröhlichen Treiben und den profanen Feſtlich⸗ keiten in und vor der Burg einen unterhalb gelegenen ſtillen Hain zu ſchaffen, wo im Anſchluſſe an die alljährliche Tagung des..E. eine würdige Totengedenkfeier abgehalten werden ſoll. Die Hauptarbeit dieſer monumentalen Anlage wird das Jahr 1927 ausfüllen, wonach dann zu Pfingſten 1928 anläßlich des Doppeljubiläums des 65jährigen Beſtehens des Weinheimer Seniorenkonvents und des 25jährigen Be⸗ ſtehens des Weinheimer Alte Herren⸗Verbandes die Ein⸗ weihung der alsdann architektoniſch vollendeten W. S..⸗ Wachenburg und des Totenhaines erfolgen wird. Eröffnung der europäiſchen Fahrplankonferenz in Baden⸗Baden Baden⸗Baden, 12. Okt. Heute begann im Kurhaus in Baden⸗Baden die Europäiſche Fahrplankonferenz, an der alle Länder Europas beteiligt ſind. Es ſind insgeſamt 225 Herren und 147 Damen zur Teilnahme erſchienen. Darunter befindet ſich auch eine japaniſche Delegation, beſtehend aus 7 Herren, die zu dem Zwecke gekommen ſind, über die Fort⸗ ſetzung des Sibirien⸗Expreß nach Japan mitzuberaten. Der Montag und Dienstag iſt ausſchließlich Vorbeſprechungen ge⸗ widmet. Man ſieht in den ſchönen Sälen des Kurhauſes ein⸗ zelne Intereſſentengruppen beiſammen ſitzen, die ſich über ver⸗ ſchiedene internationale Züge und ihre Leitung klar zu werden verſuchen. Am Mittwoch wird die erſte Vollverſammlung ſtatt⸗ finden und erſt am Freitag werden in einer zweiten Vollver⸗ ſammlung die Ergebniſſe der für den internationalen Zugs⸗ verkehr bedeutſamen Konferenz bekannt gegeben werden kön⸗ nen. Eröffnung der Ortenauer Herbſtmeſſe * Offenburg, 11. Okt. Samstag vormittag wurde die 3. Ortenauer Herbſtmeſſe eröffnet. Zu dem feierlichen Akt hat⸗ ten ſich eine Anzahl geladener Gäſte eingefunden. Oberbür⸗ germeiſter Holler begrüßte Gäſte und Veranſtalter. Landrat Engler⸗Offenburg übermittelte die Grüße und Glückwünſche des Miniſters des Innern, des Landeskommiſſars und des Bezirksamtes Offenburg. Im Anſchluß an die Eröffnung unternahmen die Gäſte unter ſachkundiger Führung einen Rundgaing durch die reichhaltige Ausſtellung. Die Aus⸗ ſtellung zeigt Erzeugniſſe an Obſt, Branntwein, Saatgut und landwirtſchaftliche Geräte, Maſchinen und dergl., ferner Er⸗ zeugniſſe der Gärtnerei, der Blumenbindekunſt, der Kochkunſt und Konditorei. Am Montag findet die Prämtierung von Zucht⸗Stuten und ⸗Fohlen, am Dienstag von Zuchtſchweinen und ein Schweinemarkt ſtatt. Ausklang der Hananer Herbſtwoche X Kehl, 12. Okt. Der Ausklang der Hanauer Herbſtwoche brachte am Samstag einen Kinderfeſtzug, der mit das Beſte und Schönſte war, was die Herbſtwoche bot. Der Feſtzug war überraſchend ſchön zuſammengeſtellt und brachte neben der Darſtellung der vier Jahreszeiten alle deutſchen Märchen in formvollendeter Weiſe, Anſchließend fanden Kinderbeluſtigun⸗ gen aller Art ſtatt. Abends bewegte ſich ein unabſehbarer Lampionzug durch die Stadt, ein farbenprächtiges Bild. Abends fand in der Stadthalle der Hanauer Heimatabend verbunden mit einem Spinnfeſt ſtatt, das großen Erfolg hatte. Der Be⸗ ſuch war ſo ſtark, daß ſich eine Wiederholung am Sonntag als nötig erweiſt. Der Sonntag brachte vormittags den Muſik⸗ wettſtreit von 18 Vereinen des Bezirks, der großes Kön⸗ nen aufwies und ſtarken Beifall fand. Den Nachmittag füll⸗ ten verſchiedene Platzkonzerte aus. Daneben fand ein Fuß⸗ ballwettſpiel Stuttgarter Kickers gegen Kehl 1 ſtatt. Stuttgart konnte nach ſchönem, gleichwertigen Spiel mit:2 gewinnen. Es war ein wirkliches Propagandaſpiel, das allerſeits großen Beifall fand. Um 5 Uhr nachmittags wurde die Wiederholung des Spinnfeſtes gegeben. Ein großes Brillantfeuerwerk ſchloß den vergnügungsreichen Tag. 55 Heidelberg, 13. Oktbr. Die Allgemeine Ortskranken⸗ kaſſe zählte am 1. Oktober 36 107 Mitglieder gegen 36 081 im Vormonat. Hiervon waren 18 642(18 584) männlichen und 17 465(17 497) weiblichen Geſchlechts. Pflichtverſichert waren 17 296(17 231) Männer und 14206(14 222) Frauen. Frei⸗ willig verſichert waren 1346(1353) Männer und 3259(3275) Frauen. An Kranke und Arbeitsunfähige wurden am Stich⸗ tage 569(594) Männer und 598(710) Frauen gezählt; hier⸗ von entfallen auf freiwillige Mitglieder 40(35) Männer und 128(131) Frauen. Von 190(170) Wöchnerinnen, die am 1. ds. Mts. vorhanden waren, gehören 130(115) den pflichtigen und 60(55) den freiwilligen Mitgliedern an. Außer dieſen wurden auf Grund der Familienhilfe weitere 134(116) Wüch⸗ nerinnen unterſtützt. Die Erwerbsunfähigkeit betrug ins⸗ geſamt 1167(1304) oder 3,23(3,61) Prozent. X Helmſtadt, 12. Okt. Geſtern abend kam es vor dem Gaſt⸗ Hahr zum Hirſch zu einem Wortwechſel zwiſchen dem etwa 19 ahre alten Emil Hammel und dem 17 Jahre alten Adam Herbold. Dabei zog Herbold plötzlich das Meſſex und führte einen wuchtigen Stich gegen die Herzgegend ſeines Gegners, der ſofort zuſammenbrach. Hammel ſtarb noch im Laufe der Nacht. Der junge Herbold ſtellte ſich nach der Tat ſelbſt der Polizei. * Baden⸗Baden, 12. Oktbr. Der König von Schweden iſt zu achttägigem Beſuch mit Gefolge hier eingetroffen. Der Beſuch gilt ſeiner Gemahlin, die ſich ſchon ſeit längerer Zeit in Baden⸗Baden aufhält. Ein Prozeß wegen Gattenmords Ein Sanitätsrat unter Moroverdacht Dresden, 11. Oktbr. Der Obmann der Geſchworenen wandte ſich in der Vormittagsſitzung vom 11. Oktober— ein nicht alltäglicher Fall— in einer Anſprache an die Zuhörer. Die Geſchworenen erhielten außer Drohbriefen täglich andere Schreiben, in denen den Laienrichtern Räͤtſchläge gegeben und Vorwürfe wegen ihres Verhaltens gemacht würden. Die Geſchworenen erſuchten, daß man ſie mit der⸗ artigen Zuſchriften verſchonen möge; denn dieſe Briefe könn⸗ ten an der unbeirrbaren objektiven Einſtellung des Gerichts nichts ändern. Die Staatsanwaltſchaft hat auch unzäh⸗ lige Briefe erhalten, und der Vorſitzende wies darauf hin, daß auch er Drohbriefe und anonyme Schreiben bekom⸗ men habe. Schließlich erhob ſich noch der Verteidiger, Juſtiz⸗ rat Dr. Knoll, und machte Mitteilungen ähnlicher Art. Die gereizte Stimmung, die ſich aus dieſen verſchiedenen Erklä⸗ rungen erkennen ließ, erfuhr noch eine Verſchärfung, als der Verteidiger eine Viertelſtunde nach Beginn der Verhandlung feſtſtellte, daß eine ganze Anzahl noch nicht vernommener Zeugen im Saal der Verhandlung folgte. Landgerichtsdirektor Dr. Kurth ſtellte dann feſt, daß der tödliche Schuß aus dem Jagdgewehr Dr. Böhmes mit 3 Millimeter Schrot erfolgt ſei, während man ſonſt ſchwächeren Schrot verwende. Der Angeklagte behauptete darauf, daß im September jeder ſtärkeren Schrot verwende. Dieſe Dar⸗ ſtellung wurde von dem anweſenden Schieß⸗Sachverſtändigen beſtätigt. Verwaltungsinſpektor Hülſe⸗Schweidnitz, der mit der Toten befreundet war, hatte ihr einen Brief geſchrieben, der als unbeſtellbar zurückgekommen ſei. Darauf habe er ſich an die Polizei gewandt und gehört, daß Frau Böhme tot ſei.„Nun ſchrieb ich an Dr. Böhme ſelbſt, der damals im Felde war und bekam von ihm eine Poſtkarte folgenden Inhalts: Frau Anna Böhme iſt an Herzſchlag geſtorben.“ — Vorſ.:„Herr Böhme, haben Sie dem Zeugen das wört⸗ lich geſchrieben?“— Angekl:„Das weiß ich nicht mehr, wenn er es ſagt, wird es wohl ſtimmen.“(Große Bewegung,) — Juſtizrat Dr. Knoll(aufſpringend):„Das iſt doch un⸗ möglich, daß Sie ſo etwas geſchrieben haben, Sie hätten doch nur mitteilen können, daß Ihre Gattin das Opfer eines Jagdunfalles geworden iſt.“ Kriminalinſpektor Geipel⸗Dresden, der die Unterſuchung des Falles geführt hat, ſchilderte das Verhalten Dr. Böhmes bei den Verhören. Er habe immer dann nicht gehört, wenn es ihm nicht paßte. Fräulein Frieda Schilling⸗Berlin war bei Dr. Böhme zur Zeit des Todes ſeiner Frau als Stütze. Frau Böhme habe vor ihrem Mann Angſt gehabt, weil er in ſeinem Nachttiſch einen Revolver aufbewahrte. Dieſe Angſt der Frau ſei ſo groß geweſen, daß ſie ihrem Manne das Grund⸗ ſtück und noch Geld dazu hätte ſchenken wollen, wenn er ſie frei ließe. Sie habe ihn ſogar einmal in der Küche ein⸗ geſchloſſen, damit er darin einwillige. Er ſei aber aus dem Fenſter geklettert. Die Zeugin bekundete weiter, daß Frau Böhme ihr erzählt habe, ſie ſei von dem Rabenſtein⸗ Felſen faſt in die Tiefe geſtürzt, da ihr Mann ſie ge⸗ ſtoßen habe. Dr. Böhme habe allerdings, als er davon hörte, ſeiner Frau geſagt. ſie ſoll ſich doch ſchämen, ſolche Märchen zu erzählen. Vorſitzender:„Wie war das Verhalten Dr. Böhmes, als ſeine Frau ſtarb.“ Zeugin:„Er war furchtbar aufgeregt.“ Vorſitzender:„Dr. Böhme ſoll Ihnen einen Korb Aepfel geſchenkt haben mit der Bitte, ſie ſollten nicht über Aus der Pfalz Eine neue Poſtnebenſtelle in Ludwigshafen Ludwigshafen a. Rh., 11. Okt. Am 13. Oktober wird die in der Bismarckſtraße 93 neu eingerichtete Poſt dienſt⸗ ſtelle eröffnet. Der Umbau des Wohnhauſes in ein Poſt⸗ amt wurde unter der Oberleitung des Hochbaureferenten der Oberpoſtdirektion in Speyer und der lokalen Leitung des hieſigen Poſthochbaubüros von Ludwigshafener Geſchäftsleu⸗ ten und Unternehmern ausgeführt. Die neuen Anlagen legen Zeugnis von dem Geſchick der Bauleute ab. Schon die Ge⸗ ſtaltung des Schaltervorplatzes wirkt ſehr angenehm. In dem Hauſe iſt das geſamte Poſtbankweſen untergebracht. Bei dieſer Gelegenheit ſei daran erinnert, daß das Hauptpoſtge⸗ bäude am Bahnhof am erſten November 1895 bezogen wurde. 1908 wurde außerdem noch das Poſtamt, das inzwiſchen einen Neubau erhalten hat, in dem gleichen Gebäude untergebracht. Infolge der Inanſpruchnahme einer Reihe von Räumen durch die Beſatzung ſind die Verhältniſſe in dem Hauptpoſtgebände zu eng geworden, obwohl neben dem Poſtſcheckamt auch das Baubüro und die techniſchen Betriebe verlegt wurden. Eine Erweiterung des Hauptpoſtgebäudes ſelbſt war nicht mehr möglich. Einige Räume werden noch von der Beſatzungsbe⸗ hörde beanſprucht. 4 9. Ludwigshafen, 12. Okt. Geſtern abend gegen ½11 Uhr fiel ein verheirateter Fenſterreiniger beim Aufſuchen ſeiner Wohnung in der Wredeſtraße rückwärts die Stiege herunter auf den Hinterkopf nud verletzte ſich ſo, daß er durch die Unfallwache ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Urſache iſt Trunkenheit.— Aufgegriffen wurde in der ver⸗ gangenen Nacht am Hauptbahnhof hier ein geiſtig nicht nor⸗ maler, etwa 15 Jahre alter Burſche von auswärts. Da er mit einem Sprachfehler behaftet und weder ſchreiben noch leſen konnte, konnten auch ſeine Perſonalien noch nicht feſt⸗ — werden.— Gefunden wurden geſtern abend 2 Fahr⸗ räder. Nachbargebiete 4* Bensheim, 11. Okt. In Reichenbach im Odenwald ge⸗ riet der Händler Steinmann aus Lindenfels unter ein Perſonenauto und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er im hieſigen Hoſpital ſtarb. * Frankfurt a. M. 10. Okt. Der Anfangs dieſes Monats verſchwundene Kaſſenbote Lutz wurde auf dem hieſigen Bahnhof feſtgenommen. Zu gleicher Zeit wurde auch die Schwiegermutter, die auf dem Wege zumBahnhof war, ſeſtgenommen. Nach dem Aufenthalt der Braut wird ge⸗ fahndet. Der Defraudant hatte nur 400„ in Bar bei ſich. Auf Befragen gab er an, noch 15000 in einem Lokal in Eſſen in Oldenburg in einer Kiſte aufbewahrt zu haben. Den Reſt der veruntreuten Summe ſoll die Schwiegermutter im Beſitz haben. Lutz hatte auch verſucht, auf der hieſigen Bank das Geld in engliſchen Pfund oder amerikaniſchen Dollar zu verkaufen. * Mainz, 12. Okt. Der vor einigen Tagen mit 30 000 Mk. von der Dresdner Bank in Mainz flüchtig gegangene Kaſſen⸗ bote Lutz iſt geſtern in Begleitung ſeiner zukünftigen Schwie⸗ germutter in Oldenburg verhaftet worden. In ſeinem Beſitz befanden ſich noch 16000 Mark, während das reſtliche Geld in Mainz verſteckt ſein ſoll. Die 16jährige Braut des Lutz hat ſich wegen der Tat ihres Bräutigams die Treppe hinuntergeſtürzt und wurde heute im Krankenhaus ver⸗ nommen. das ſchlechte Verhältnis reden, das zwiſchen ihm und ſeiner Frau herrſchte.“ Zeugin:„Das weiß ich nicht mehr.“„5 Hierauf wurde die Verhandlung für heute geſchloſſen. Es ſchloß ſich ſodann der Lokaltermin in Groß⸗Röhrsdorf an, zu dem ſich alle Prozeßbeteiligten begaben. Der Lokaltermin Geſtern nachmittag um 1 Uhr begann der Lokaltermin im Mordprozeß Boehme in Großröhrsdorf. Kurz nach 1 Uhr traf man in Großröhrsdorf ein. Zunächſt machte man vor dem Wohnhaus Dr. Boehmes Halt. Gendarmerie hatte den Platz abgeſperrt, da die Dorfbewohner von der Arbeit weg in ganzen Scharen herbeigeſtrömt waren. Nach einer kurzen Beſichtigung des in einem ſauber gepflegten Garten gelege⸗ nen Landhauſes ging es dann nach der Unfallſtelle ſelbſt, die etwa 1 Kilometer hinter dem Dorf an der Straße nach Lieb⸗ ſtadt gelegen iſt. Der Vorſitzende vernahm dann weiter die beiden wichtigſten Zeugen, die Arbeiterin Frau Ther. Schoff⸗ rath und den Zeugen Holfert, von denen die erſtere aus etwa 130 Meter Entfernung den Vorfall beobachtet haben will. Frau Schoffrath gab vor Gericht an, ſie habe, beyor der tödliche Schuß fiel, gehört, daß Dr. Boehme zu ſeiner Frau geſagt habe:„Es iſt ſehr gut, daß du heute mitgekommen biſt!“ Durch andere Zeugen wurde dagegen die Feſtſtellung gemacht, daß der Wind ziemlich ſcharf von Norden her blieb. Frau Schoffrath ſtand gegen den Wind, und aus dieſem Grunde wurde ſie von den Schöffen, vom Vorſitzenden ebenſo wie vom Verteidiger immer wieder eingehend befragt, ob ſie tatſächlich dieſe Worte gehört habe. Unter den obwalten⸗ den Verhältniſſen ſcheint es kaum glaublich, daß ſie gegen den Wind überhaupt etwas gehört haben konnte. Der Zeuge Holfert mußte dann angeben, von welcher Stelle aus er geſehen hatte, was ſich abſpielte. Der Zeuge hat etwa 200 Meter entfernt vom Tatort geſtanden, wieder⸗ holte im übrigen ſeine Angaben, die er ſchon vor Gericht ge⸗ macht hatte. Der Lokaltermin geſtaltete ſich in ſeinem wei⸗ teren Verlauf außerordentlich günſtig für den Angeklag⸗ ten, da die Hauptbelaſtungszeugin, Frau Schoffrath, ihre bisherigen Angaben faſt vollkommen widerrief. Sie hatte bisher ausgeſagt, daß ſie unmittelbar nach dem zweiten Schuß, der gefallen war, ſich umgedreht und dann die Vor⸗ gänge geſehen hätte. Auf Vorhalt des Vorſitzenden und an⸗ derer Zeugen erklärte ſie ſchließlich unter großer Bewegung der Anweſenden, ſie habe überhaupt keinen Schuß gehört, ſondern ſich bei der Arbeit einmal zufällig umge⸗ dreht und die Gruppe der drei Perſonen erſt in dem Augen⸗ blick geſehen, als der Förſter Winter bei der toten Frau Dr. Boehme angelangt war. Dann fand noch eine Beſichtigung der ſogenannten Ra⸗ benfelſen ſtatt, wo Dr. Boehme angeblich verſucht haben ſoll, ſeine Frau in den Abgrund zuſtoßen. Die Raben⸗ felſen ſtürzen jedoch nicht ſenkrecht in die Tiefe, ſondern bauen ſich terraſſenförmig in Stufen von 3 bis 4 Meter Höhe auf. Falls Dr. Boehme überhaupt ſeine Frau hätte hinab⸗ P4 915 5 5 2 bis 3 Meter tief gefallen, a die einzelnen ätze dieſer merkwürdigen Formation 10 bis 12 Meter Breite haben. 3 Gegen 4 Uhr nachmittags wurde dann die Verhandlung 5 ſie wird heute im Landgericht Dresden weiter⸗ geführ Gerichtszeitung 104 Millionen Mark Geldſtrafe Das Urteil im Hamburger Spritſchmuggelprozeß Ein neuer Rieſenſchmuggelprozeß, der größte, der die Hamburger Gerichte in den letzten Jahren beſchäftigte, fand nunmehr ſeinen Abſchluß. Eine Bande von 11 Mann hat im ganzen mehr als 150 000 Liter Feinſprit auf Schleichwegen und mit Hilfe gefälſchter Kanoſſements ins Zollinland verkauft. Unter anderem bediente man ſich beim Transport eines Möbelwagens, wobei die Wagen obendrein als Oel, Aſphalt oder dergleichen deklariert wurden. Die Zollbeamten wurden längere Zeit durch ſcheinbar planmäßige Irrfahrten der Schmuggler im Hafen getäuſcht. Die Strafen waren entſprechend den geſchmuggelten Umſätzen außer⸗ ordentlich hoch. Im ganzen wurden 10 772500 Reichs⸗ mark Geldſtrafe ausgeſprochen, davon über 3 Mill. Mark allein gegen den Anführer der Bande, einen Kaufmann Cannich, der außerdem ein Jahr Gefängnis erhielt. Die niedrigſte Geldͤſtrafe betrug 128000 Mark. Außer⸗ dem mußten die Verurteilten 2 Mill. Mark Werterſatz und haben zum Teil empfindliche Gefängnisſtrafen uſitzen. Große Strafkammer des Landgerichts Mannheim Borſitzender: Landgerichtspräſident Schlimm. Beiſitzende Richter: die Landgerichtsräte Dr. Leſer, Dr. Ullrich. Als Schöffen fungierten: Frau Hulda Bau und Heinrich Diehl, Kaufmann von hier. Die erſte Berufungsverhandlung betraf die Anklageſache gegen den Kaufmann Jakob Ludwig Huether von Mann⸗ heim⸗Feudenheim, der am 24. 7. 26 vom Amtsgericht Mann⸗ heim wegen Betrugs und Konkursvergehen zu je RM. 1500, zuſ. RM. 3000 verurteilt worden war. Huether legte gegen das Urteil Berufung ein. Er hatte ſ. Z. eine Kommandit⸗ geſellſchaft zum Veftrieb eines Jodpräparates gegründet. Es handelte ſich um keimfreie Seidenfäden, die bei Opera⸗ tionen zum Vernähen der Wunden Benützung finden ſollten. Es hieß auch, daß bei offenen Wunden der Heilungs⸗ prozeß ſofort beginne, wenn die Wunden mit dem Jod⸗ präparat beſtrichen werde. Eine Reihe von Perſonen wurden als Kommandiſten in die Geſellſchaft, die Sutter u. Co. fir⸗ mierte, aufgenommen. Drei Geldͤgeber verloren dabei ihr Geld. Der Bücherſachverſtändige bezeichnete die Buchfüh⸗ rung als ſchlecht. Huether hatte mit ſeiner Berufung inſo⸗ fern Erfolg, als er von der Anklage wegen Betrugs frei⸗ gieſvro chen wurde. Dagegen blieb es bei der Strafe von RM. 1500 wegen Konkursvergehens. Die Verteidigung lag in Händen der.⸗A. Groſſert und Dr. Helenheinz. Die 8 Staatsanwalt Kloos. Karl Auguſt D. hatte am 27. 8. 26 wegen Be Amtsgericht Mannheim 3 Monate Gefengnis 00 Er ſoll als Aushelfer i. J. 1924 von einem Gefangenen ein Rad angenommen haben und hat dafür vom Gericht fünf Monate Gefängnis erhalten. In der Berufungsverhandlung wurde aber feſtgeſtellt, daß die Frau des D. das Rad von dem Angeklagten um 75 Mk. gekauft hatte. ſ D. freigeſprochen. kkbae iee —— prauch — 6. Sette. Nr. 478 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Ortober 4028) Neue annheimer Seitung⸗ Handelsblatt Babiſcher Sparkaſſen⸗ und Giroverband 7. ordentliche Verbanosverſammlung Unmittelbar im Anſchluß an den Feſtakt über die Hundertiahrfeier der Städtiſchen Sparkaſſe Freiburg fand am Samstag im Kaufhausſaal in Freiburg i. Br. die 25 lordentliche) Mitgliederverſammlung des Badiſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes ſtatt. Der von etwa 400 Ver⸗ tretern von Sparkaſſen, Städten und Kreiſen aus allen Tei⸗ len des Landes beſuchten Verſammlung wohnten u. a. auch der Miniſter des Innern Remmele bei. Vom Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband war der Präſident, Geh. Reg.⸗ Rat Dr. Kleiner und der Geſchäftsführer, Direktor Cremer, erſchienen. Die Tagung fand unter der Leitung des Badi⸗ ſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes 1. Bürgermeiſter Ritter⸗Mannheim ſtatt. Der Vorſitzende des Sächſiſchen Sparkaſſenverbandes, Präſident Dr. Eberle⸗Dresden, hielt einen Vortrag über Die Bedeutung der Giroorganiſation und ihre Stellung gegenüber dem privaten Baukgewerbe Das Ergebnis einer unermüdlichen und außerordentlich er⸗ folgreichen 15 jährigen Arbeit wurde hier in ſeinen Haupt⸗ abſchnitten behandelt. Die Ueberführung der 3000 größeren und kleineren Kaſſen in den Organismus der Geſamtwirt⸗ ſchaft habe die Organiſation in ihrer Bedeutung erſt ſichtbar gemacht. Durch die Uebernahme der vielen kleinen Konten, die von den Privatbanken als unrentabel abgeſchoben wur⸗ den, hätten die Spar⸗ und Girokaſſen der deutſchen Wirt⸗ ſchaft unermeßliche Dienſte geleiſtet. Der weittragendͤſte Unterſchied aber zwiſchen der Giroorganiſation und den Privatbanken liege in dem Moment der Zentraliſation und Dezentraliſation. Zum Schluſſe ſeiner mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Ausführungen richtete der Redner noch einen warmen Appell an die Sparkaſſenbeamten, auch weiterhin mit dem ganzen Herzen bei der Sache zu ſein und das geſchaffene Werk immer weiter auszubauen. Ueber den bekannten Geſchäftsbericht der Bad. Girozentrale reſerierte Generaldirektor Dr. Meltzer⸗ Mannheim. Es ſei erwünſcht, daß wir bald vom Ausland⸗ krebit unabhängig werden. Zur weiteren Befriedigung des Kreditbedürfniſſes badiſcher Kommunen hat die Badiſche Girozentrale auch die Ausgabe einer neuen Inlandanleihe beſchloſſen; der Markt ſei jedoch gegenwärtig nicht gerade günſtig für eine derartige Maßnahme. Die Sonderkredite für die Landwirtſchaft und das mittelſtändige Gewerbe hätten beträchtliche Mengen der eigenen Mittel der Girozentrale in Anſpruch genommen. Der Referent ging dann über zu einer ausführlichen Beſprechung der Bilanz und gab zum Schluſſe noch einen Ueberblick über die Geſchäftsentwicklung im laufenden Jahr. Ohne Debatte wurde hierauf der vor⸗ gelegte Rechnungsabſchluß und die vorgeſchlagene Verteilung des Reingewinns in Höhe von 517 337,89/ genehmigt und dem Verbandsausſchuß und dem Verbandsvorſtand Ent⸗ Iaſtung erteilt. Ebenſo einſtimmig wurde die vorgeſchlagene Aenderung der Verbandsſatzung genehmigt. Im Anſchluß hieran behandelte Bürgermeiſter Dr. Po⸗ tyka⸗Ettlingen in ſeinem Referat die Frage der Einrich⸗ tung von Bauſparkonten bei badiſchen Sparkaſſen Da in Baden im Jahre 1924 rund 5000 Wohnungen, im Jahre 1925 rund 8000 Wohnungen gebaut wurden, da ferner in ganz Deutſchland 130 000 bis 150 000 Wohnungen nötig ſind, muß der tätig gewordene Wille zur Selbſthilfe auf dem Gebiete des Banſparweges von den Sparkaſſen als will⸗ kommener Helfer begrüßt werden. Am Schluſſe dieſes Refera⸗ tes gelangte folgende Entſchließung zur Annahme: „Die Verbandsverſammlung erblickt in der zentralen Erfaſſung des Bauſpargedankens eine wichtige volkswirt⸗ ſchaftliche und wohnunzspolttiſche Aufgabe des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes. Sie empfiehlt deshalb die Ausarbeitung einheitlicher zur Einrich⸗ tung von Bauſparkonten durch die Deutſche Giro⸗ zbentrale unter Verwendung der von der heſſiſchen Giro⸗ zentrale aufgeſtellten Richtlinien. Sollten einheitliche Grundſätze über das Bauſparweſen ſich nicht binnen kurzem durch die Deutſche Girozentrale aufſtellen laſſen, ſo ſollen in Baden nach dem heſſiſchen Muſter Bauſparkonten ein⸗ geführt werden.“ Ueber die Bedeutung der öffentlichen e Bee ſodann noch der⸗ geſchäftsführende Direktor der Heffentlichen Lebensverſicherungsanſtalt Baden Dr. Weiß⸗ Mannheim. Einleitend gab er einen geſchichtlichen Ueber⸗ blick der Lebensverſicherung in Deutſchland. windung der Wunden, die die Inflation geſchlagen hatte, ſind in den beiden letzten Jahren ſowohl die Sparkaſſen, als auch die Lebensverſicherungsgeſellſchaften wieder raſch voran geſchritten. Die Lebensverſicherungsbetriebe verwalten heute wieder mindenſtens—7,50 Milliarden langfriſtiger Spar⸗ verträge mit Jahresprämien von 300 Mill. /. Weder die Sparkaſſen noch die Lebensverſicherungsgeſellſchaften ſind in einem Ausmaß der Konzentrationsbewegung unterworfen worden, wie die Großbanken. Die ſoziale Bedeutung der Einrichtung öffentlich⸗rechtlicher, auf kommunaler Selbſtver⸗ waltung ſich aufbauender Lebensverſicherungsanſtalten iſt unverkennbar. Im Gegenſatz zu dem Vorgehen der größeren Privatverſicherungsgeſellſchaft gilt bet den öffentlich⸗recht⸗ lichen Anſtalten der Grundſatz, daß Prämienreſerven zu⸗ erſt den Verſicherten gehören, wenn dieſe ſie nicht beanſpruchen, fließen ſie in Form von Hypotheken dem Quell⸗ gebiet, aus dem ſie eingehoben wurden, wieder zu. Beide Vorträge wurden von der Verſammlung mit ſtarkem Beifall ausgezeichnet, Zum nächſtjährigen Tagunas⸗ ort wird, auf Einladung hin, Säckingen beſtimmt. Mit der Verbandsverſammlung ſoll im nächſten Fahr die Feter des 75 fährigen Beſtehens der Städt. Sparkaſſe Säckingen verbunden werden. R. Jung, Fabrik für Präziſionsapparate.-G. Verluſtabſchluß, Kapitalzuſammenlegung u. Wiedererhöhung Nach dem Bericht des Vorſtandes über das 4. Geſchäfts⸗ jahr ſchließt die Bilanz mit einem Verluſt von 74415/ ab. Der Vorſtand ſchlug deshalb der geſtrigen HV. vor, das AK. im Verhältnis von:1 von 184000 auf 46 000% zu⸗ ſammenzulegen. Der dadurch entſtehende Buchgewinn ſoll zur Deckung des Verluſtes, zur Abſchreibung auf Apparatur⸗ und Gebäudekonto und zur Stärkung des Reſervekontos ver⸗ bendet werden. Gleichzeitig ſollen 540 Aktien zu je 100/ neuausgegeben und dadurch das AK. wieder auf 100 000% krhöht werden. Dadurch werde das Betriebskapital ſoweit eſtärkt, daß in Zukunft ohne nennenswerte Bankkredite ge⸗ rbeitet werden könne. Volles Bezugsrecht zu 100 v. H. ſoll en alten Aktionären gewährt werden. Die 20⸗/-Aktien ollen eingezogen und in 100⸗„Aktien umgetauſcht werden. ie Anträge der Verwaltung wurden von der HV. genehmigt. 2⸗: Das Urteil in der Angelegenheit der deutſchen Farb⸗ atente in Amerika. In der Angelegenheit der Chemical houndation hat der Oberſte Gerichtshof gegen die Regierung intſchieden. Der Oberſte Gerichtshof erklärte den Verkauf Nach Ueber⸗ Neue Aufgaben des deutſchen Meſſeweſens Mit der Rationaliſierung des deutſchen Meſſeweſens wird ſich auf Vorſchlag des Reichsverbandes der deutſchen Indu⸗ ſtrie in wenigen Tagen eine Berliner Konferenz der Buͤrger⸗ meiſter der deutſchen Meſſeſtädte beſchäftigen, die dabei hoffentlich von Vertretern der Meßämter begleitet ſein wer⸗ den. Denn da es ſich nicht um eine Tagung nach Art der Verkehrsvereine handelt, ſondern daxum, die wirtſchaftlichen Grundlagen der einzelnen Meſſen feſtzuſtellen, wird es wich⸗ tig ſein, den Wirkungsradius der einzelnen Meſſen zu um⸗ ſchreiben. Für die Frankfurter Meſſe hat das die„Frankf. Ztg.“ getan, indem ſie feſtſtellte, daß die Meßausſteller einem Gebiet entſtammten, deſſen Ränder durch die Städte Konſtanz, Gotha, Duisburg und das Saargebiet bezeichnet werden. Das müßte auch für die andern deutſchen Grenzmeſſen geſchehen. Dann wird ſich das Bild ergeben, daß wir neben der alten Leipziger Univerſalmeſſe, wo auch der ausländiſche Ausſteller teilweiſe eigene Meßhäuſer und nicht erſt ſeit dem Kriege ſeinen feſten Platz hat, eine Reihe von Grenz⸗ und Randmeſſen haben, die in der Pflege der Beziehungen zu ganz beſtimmten Nachbarländern eine Sonderaufgabe ſehen. Die Berliner Konferenz kann natürlich keine neuen Werte ſchaffen, ſie kann aber einen vorhandenen Tatbeſtand feſter umreißen, woraus dann die ausſtellenden Induſtrien ihrer⸗ ſeits wieder die Folgerungen zu ziehen haben. Da die weitere Entwicklung der Dinge nach der Stabili⸗ ſierung unſerer Wirtſchaft und einen Konzentrationsprozeß auch im Meſſeweſen und mit der beginnenden Trennung zwiſchen Ausſtellung und Meſſe ziemlich ſicher zu erkennen iſt, ſo wird damit der ausſtellenden deutſchen Induſtrie auch ihre Entſcheidung erleichtert. Während in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit bei dem Fehlen aller anderen Verbindungen die deutſchen Meſſen und ganz beſonders die Leipziger Meſſe die dominierende Umſatzgelegenheit für den internationalen Güteraustauſch geweſen ſind, ſpielen ſie heute gegenüber der wieder aufgenommenen Werbetätigkeit jedes einzelnen Wer⸗ kes nur die Rolle eines Zuſatzfaktors über die eigene Propaganda hinaus. Jeder Fabrikant wird heute ziemlich genau feſtſtellen können, wie viele ſeiner Aufträge auf Rech⸗ nung ſeiner eigenen Werbearbeit und wie viele auf den Meſſebeſuch und deſſen Nachwirkung kommen. Wie hoch neben den alten Meſſebranchen, die ihren Auslandsmarkt vorwiegend in Leipzig finden, vor allem die geſamte deutſche Maſchineninduſtrie, die Elektrotechnik, die Motoreninduſtrie uſw. die Anweſenheit einer kaufbereiten Auslandkundſchaft mit 15—20 000 regelmäßigen Beſuchern in Leipzig einſchätzt, erweiſt die Tatſache, daß die Rieſenmaſchinenhallen auf der Techniſchen Meſſe nicht vom Leipziger Meßamt ſondern von der ausſtellenden deutſchen Induſtrie ſelber errichtet worden ſind. Es wäre nun aber verfehlt, in dem Moment, da wir mit einer Rationaliſierung des deutſchen Meſſeweſens bald wieder einen Stand erreicht haben, der auch in Leipzig in einem Verhältnis zur Vorkriegszeit ſteht, und mit der Fixie⸗ rung der Sonderaufgaben der Randmeſſen die Dinge ſich ſelber zu überlaſſen. Konkurrenz macht luſtig, hat auf der Leipziger Herbſtmeſſe einer der beſten Kenner des deutſchen Meſſeweſens Geheimrat Roſenthal geſagt. Und nur wo Be⸗ wegung iſt, da iſt Leben und Entwicklung. Man hat es immer wieder beklagt, daß der koſtſpielige Apparat der Meſſen eigentlich nur zwei Wochen im Jahr öffentlich tätig iſt und während der anderen Zeit ſtilliegt. Das kann man ändern, wenn man dieſen Meßorganiſationen neue Aufgaben ſtellt. Durch ſeine ehrenamtlichen Vertreter im Auslande erhält das Leipziger Meßamt ebenſo wie die andern Meſſen dauernd ein außerordentlich wichtiges wirt⸗ ſchaftliches Nachrichtenmaterial über die Abſatzmöglichkeiten im Auslande. Dieſes im Bedarfsfalle leicht zu ergänzende Material kommt faſt niemandem zugute und lagert in den Akten ab. Auf der andern Seite iſt der wirtſchaftliche Nach⸗ richtendienſt unſerer Konſulate und der Außenhandelsſtelle des auswärtigen Amtes ſehr viel beſſer geworden als früher⸗ Man iſt oft erſtaunt, mit welcher Sachkenntnis und welcher wirtſchaftlichen Beobachtungsgabe dieſe Berichte heute ab⸗ gefaßt werden. Leider iſt die Stelle, an der ein großer Teil dieſer Berichte veröffentlicht wird, in Handels⸗ und Indu⸗ ſtriekreiſen faſt unbekannt. Es handelt ſich hierbei meiſt nicht um große Dinge, und die großen, Firmen finden mit ihren Fabrikaten auch ganz von ſelber ihren Weg. Es handelt ſich um die Maſſe der mittleren Firmen und oft nur um Kleinigkeiten, die aber auch ihren Mann nähren, beſonders in einer Zeit, wo das Futter allgemein etwas knapp geworden iſt. Und da wundert man ſich oft, wie die deutſche Induſtrie in manchen Fabrika⸗ ten das Feld völlig der fremden Konkurrenz überläßt. Wenn z. B. konſtatiert wird, daß in Indien beſtimmte Werkzeuge, deutſche Nieten, Hufnägel uſw. überhaupt nicht zu haben ſind, daß deutſche Fahrräder, Küchengeſchirre uſw. auf einem Balkanmarkt gänzlich fehlen, daß Italien Scheuertücher über⸗ haupt nicht kennt, daß der Markt darin aber faſt unbeſchränkt aufnahmefähig ſein würde, ſo ſind das Dinge, die einer ganzen Anzahl deutſcher Fabriken lohnende Beſchäftigung geben könnten, wenn zugleich angegeben würde, wie groß ungefähr der Bedarf iſt. Wir haben nämlich auch ſchon das Gegenteil erfahren. Als nur zwet deutſche Firmen den indiſchen Markt mit Sturmlaternen belieferten, hatten beide gut zu tun. Seitdem aber ein Dutzend deutſcher Konkurrenz⸗ firmen Indien mit Sturmlaternen überſchwemmt hat, ſtockt faſt jeder Abſatz. Das ſind nur einige Beiſpiele, wo ſolche Kleinarbeit Erfolg haben könnte. Daraus ergibt ſich aber, wie wertvoll und wichtig es für den deutſchen Export ſein würde, wenn das Nachrichten⸗ material der deutſchen Meßämter der Außenhandelsſtelle und vielleicht auch der Handelskammern zu einem lebendigen Faktor für das deutſche Wirtſchaftsleben gemacht würde. Dazu iſt kein großer Apparat nötig. Die Außenhandelsſtelle, die ja bereits erfolgreich arbeitende Filialen in einzelnen Induſtrie⸗ und Handelsſtädten unterhält, braucht von dem eingehenden Material nur Durchſchläge an das Leipziger Meßamt und je nach dem Arbeitsgebiet der Grenzmeſſen an dieſe entſprechende Teile ſolcher Nachrichten weiterzugeben. Vereinigt mit den eigenen Berichten der Meßämter würde das eine Informationsſtelle ergeben, auf der ſich der Meſſe⸗ beſucher über den ausländiſchen Bedarf ſchnell unterrichten kann und zwar während der Meſſe, die damit ihr Grund⸗ prinzip, in der kürzeſten Zeit, auf dem engſten Raume und mit den geringſten Mitteln die größten Geſchäfte zu ermög⸗ lichen, auch hier unterſtreichen würde. Ebenſo wie zur mündlichen während der Meſſe, müßten ſolche Informations⸗ — natürlich ſtets zur ſchriftlichen Auskunft bereit ſein. er die Anfragen kennt, die heute an die Meßämter gerich⸗ tet werden, wird zugeben, daß hier ein allgemeines Bedürf⸗ nis vorliegt, dem man durch eine zeitgemäße Ergänzung des immer etwas ſchwerfällig bleibenden amtlichen Apparates auf halbem Wege entgegenkommen könnte. Und daraus erwächſt dann ganz von ſelber ein Weiteres: Aus den Auskünften ſolcher Informationsſtellen ergibt ſich für jede mit dem Auslande arbeitende deutſche Induſtrie, welche ausländiſchen Meſſen ſie beſchicken ſoll und wo ſie mit ihren Fabrikaten Ausſichten auf Abſatz hat. Denn dieſe Beſchickung der ausländiſchen Meſſen und die; Er⸗ faſſung der Kundſchaft, die nicht gerne reiſt, wird ein immer wichtigerer Ergänzungsfaktor des deutſchen Meſſeverkehrs, je mehr ſich der Abbau und Konzentrationsprozeß nicht nur in Deutſchland ſondern auch im Auslande, wo man unſere Meſſen einfach kopiert hat und wo jedes Land nach dem Leipziger Muſter eine Hauptmeſſe geſchaffen hat, ſeinem Ende nähert. der beſchlagnahmten deutſchen Patente für chemiſche Farben, der Schutzmarken und der Nachbildungsrechte an die Che⸗ mical Foundation als zu Recht beſtehend. als Verſöhnung bei Wintershall? Wie der Hann. Kurier meldet, wird Kom.⸗Rat Fritz Rechberg unter Abänderung des Beſchluſſes der letzten demnächſt wieder den Vorſitz im Grubenvorſtand übernehmen.— Wie verlautet, darf man annehmen, daß dieſe Einigung zwiſchen Rechberg und Roſterg auf die eifrigen Vermittlungs⸗ bemühungen einer führenden Perſönlichkeit des Kaliſyndikats zurückzuführen iſt. ele Rhenania⸗Kunheim, Verein chemiſcher Fabriken AG. in Berlin. Von der Verwaltung wird mitgeteilt, daß der Geſchäftsgang gemäß der allgemeinen Wirtſchaftslage als normal zu bezeichnen ſei. Ueber das Ergebnis des laufenden Jahres habe die Verwaltung einen Ueberblick noch nicht, zu⸗ mal die Entwicklung des Herbſtdüngergeſchäftes noch nicht abgeſchloſſen ſei. * Dividendenrückgang bei der Spinnereien Haagen u. Rötteln AG. in Haagen(Baden). Der Rohgewinn auf 30. Juni 26 ſtellte ſich auf 132 172(246 421) 4. Bei 65 630(65 820) „ Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 118 722 (180 600), aus dem wieder 7 v. H. Gewinnanteil auf die VA, dagegen nur 4(8) v. H. auf die Stä. ausgeſchüttet werden; zum Vortrag auf neue Rechnung kommen 54 302(52 180) J. — Die Anlagen haben im abgelaufenen GJ. eine Erhöhung um etwa 360 000%, nämlich von 746 601 auf 1042 346/ er⸗ fahren; es wurden die Waſſerkräfte der ebiden Werke Haagen und Rötteln weiter ausgebaut und fertiggeſtellt und die Elektrifizierung völlig durchgeführt. Durch Aufſtellung von 10 000 neuen Spinnſpindeln wurde die Leiſtungsfähigkeit der Spinnerei weſentlich gehoben. In der Vermögensaufſtellung werden außerdem ausgewieſen: Schuldner 313090(865 949), Vorräte 430 556(550 931); AK. 1606 000(unv.), Rücklage 160 000(unv.) und Gläubiger 662 216(834 964 /. zl- Kabelwerke Rheydt AG. in Rheydt. Die Geſellſchaft weiſt für das abgelaufene GJ. einen Rohgewinn von 3 113 485(i. V. 3 980 599)„ aus. Unkoſten betragen 1123 033 (1474 981) /, Steuern und Belaſtungszinſen(Induſtrie⸗ zinſen) 585 519(813 036) /, zweifelhafte Forderungen 86 185 (16 138)/ und andere Zinſen 40 824(88 969) /. Der Rein⸗ gewinn inkl. Vortrag ſtellt ſich nach 388 822(528 595)/ Abſchreibungen auf 1011 193(1058 877) /. Hieraus werden 12(15) v. H. Dividende auf die StA. und 6 v. H. auf die VA. verteilt. Der Reſt wird Abzug von 55 000% für den Reſervefonds und 50 000 für die Beamten⸗ und Arbeiterkaſſen in Höhe von 62 593/ auf neue Rechnung vorgetragen. (o) Die Jahresdividende der Standard Oel⸗Gruppe für 1926— 190 Mill. Dollar. Die Dividendenausſchüttungen der Standard Oil⸗Gruppe werden allexr Vorausſicht nach in dieſem Jahre einen neuen Rekord aufweiſen. Man ſchätzt ſie auf 190 Mill. Dollar, was gegenüber dem Vorjahre eine Steigerung um 36,5 Mill. Dollar oder 24 v. H. bedeuten würde, und gegenüber dem Jahre 1912, dem erſten Jahr der Fuſion, mehr als eine Verdreifachung(51 868 634 Doll.) An den Gewinnen der Stal. und VA. hat die Standard Hil of New Jerſey mit 35 Mill. Dollar den größten Anteil der Gruppe. Die beiden Geſellſchaften, deren Gewinne in der Hauptſache durch Kapitalerhöhung beeinflußt wurden, ſind die Standard Oil of California und die Standard Oil of New Hork. Die erſte erhöhte ihr Kapital um 3,5 Mill. Dollar in⸗ folge der Fuſion mit der Pacifie Oil. In dieſem Jahre wird die 2 Dollar⸗Dividende auf 12 602 000 Anteile 25 204 000 Doll. ausmachen gegen 18 927000 Dollar im Jahre 1925. Die Standard Oil of New York erhöhte ihr KA. durch die Uebernahme der Aktienminorität der Magnolia, General Petroleum. Infolgedeſſen wird die bar ausgezahlte Divi⸗ dende ungefähr 23 Mill. betragen gegen 14,345 Mill. Dollax. Deviſenmarkt Lira wieder ſchwächer Der internationale Deviſenmarkt war erſt in den geſtri⸗ gen Nachmittagsſtunden lebhafter, hervorgerufen durch eine Hauſſe der norwegiſchen Krone, London—Oslo, das in den Vormittagsſtunden, wie ſchon ſeit Monaten, mit 2,15 ein⸗ ſetzte, ſtieg in der zweiten Börſenſtunde auf 21,15, was einem .A⸗Kurs von 96,25 nach einer amtlichen Notiz von 92,05 entſpricht. Die Aufwärtsbewegung iſt darauf zurückzuführen, daß die norwegiſche Regierung nach wie vor die Abſicht hat, ihre Währung ſobald wie irgend möglich auf den Goldſtand der Vorkriegszeit zu bringen. Schwach liegt international nach der vorübergehenden Steigerung die italieniſche Wäh⸗ rung, die ſich an der Börſe gegen London auf 120 ſtellte, nach einem Frühkurs von 1177/6. Das engliſche Pfund notiert nahezu unverändert mit 48576—4 gegen Kabel. Der Dollar ſtellte ſich zur amtlichen Notiz auf 4,20 und wurde ſpäter im freien Verkehr mit 4,2005—4,2015 gehandelt. Schwächer liegt auch der ſpaniſche Peſeta gegen London mit 32,65, in./ 62,55. Im einzelnen notieren heute vormittag: 3 12. 13, 1 13 169.—] Raild.-Schwz.] 21,58 21,55J Lond.-Stocth, J 16,15 16,15 174,50J Holland-Schw. 207,—207.—Lond.⸗Mabrid 32 500 82,60 120,— Kabel Holland 249,85 2 Mailand-Paris145,25141,45 97— 517,50] Lond.-Holland 12,13] 12,13] Brüſſel-Paris 96,75 Lond.-Schweiz 25.11 21,15 Paris⸗Schweiz] 14.90 14.95] Lond.-Kopenh.] 19.25 18,25 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe ſeſtſtellen: 12.44J Madrid.. 48, 60J 82,85 „20,88] 20,38 Sric 4 0 12,44 slo 96,25 Argentinien„171,400171,— 12.15 12,05 2 1 111,60] Sapan. 205 5020260 aris 0 28 81,150 81,15 Kopenhagen. 111,60 8—9..17,40 17, 100 Stockbolm.. 112,85/112,30] New⸗Bork. 4,20,0 4,20,0 olland.. „160,10168.05J Brüſſel.. 11,75 11,70 Berliner Metallbörſe vom 12. Oktober 3 Preiſe 1 Feſtmark ür 1 Kg. 186,— 168.75 174.50 1176⁵ 517,50 London-Paris Lond.-Brüſſel Sond.⸗Maild. Kabel Schweiz — 25,111 London-Oslo.22,15— 13.90/ 13,96 abel London 4,65,74,85,2 11. Elektrolytkupfer 133.— —.— lei W— Rohgink Bb.⸗Pr.) 60.—69,50 60,—60.50 „ Fr. Verk.) 11. 12. Aluminium in Barren 2,.44 2,14 inn ausl.—.——— Päckelnn 940-5 79•90 ——— 40..50.40•9,50 Plattenzint 60,—60.50 60,—-60,50 Antimon.10118 115-119 .10 76,5077.50 77.—78,— Aluminium 2,10 Silber für 1 Gr. London, 12. Oktober. Metallmarkt(In Eſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 11. 12. Blei 30,50 30,35 65.— 65,50 ink 84,15 34,15 555 ueckſilber 16,50 16,50 815,50 312,50 J Regulus—.— . Kupfer Kaſſa 57.75 59,15 do. 8 Monat 56,50 59.— do. Elektrol. 66,25 66,50 beſtſeleet. Nickel Zinn Kaſſa —.— Frachtenmarkt in Duisburg⸗Auhrort vom 12. Oktober Bei unveränderter Geſchäftslage blieben die Tagesmieten für Bergtransporte und die Frachten für Taltransporte unverändert. Die Schlepplöhne ſcheinen etwas zurückzugehen. 9 Mutwoch, den 13. Ortober 1026 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 473 Cyortliche Tagung des Deulſchen Hockeybundes Berlin, 12. Okt.(Eig. Bericht.) Präſidium und Bundes⸗ ausſchuß des Deutſchen Hockeybundes traten am Sonntag in Berlin zu einer Tagung zuſammen, um zu verſchiedenen aktuellen Fragen Stellung zu nehmen. Das Präſidium miß⸗ billigte die Tatſache, daß der Brandenburgiſche Hockeyver⸗ band bei den Kampfſpielen in Köln nicht vertreten war. Für die einzelnen Ausſchüſſe wurden ſtrenge Richtlinien gegeben. So muß der Regelausſchuß bis zum 15. November dieſes Jahres die neuen Regeln in Satz geben. Schließlich beſchloß das Präſidium noch einſtimmig den Beitritt zur Lebensret⸗ tungsgeſellſchaft. Der Bundesausſchuß beſchloß ohne Wider⸗ ſpruch die Beteiligung des Deutſchen Hockeybundes an den Olympiſchen Spielen 1928 in Amſterdam. Es ſei eine na⸗ tionale Pflicht, eine deutſche Siegeschance, die ſich gerade im Hockey biete, zu wahren. Wie verlautet, wird ſich England an den Olumpiſchen Spielen nicht beteiligen, ſodaß das Olympiſche Turnier nur von Frankreich, Italien, Spanien, Belgien und Deutſchland beſtritten würde. Eine längere Debatte löſte die Frage aus, ob die Silber⸗ ſchildſpiele trotz der Vorbereitung auf die Olympiade durchge⸗ führt werden ſollen. Man einigte ſich ſchließlich darauf, die Silberſchildſpiele 1926/27 unter Ausſchluß der beiden ſpiel⸗ ſchwächſten Verbände Südoſtdeutſchlands in Nordoſtdeutſchland auszutragen. Den beiden ausgeſchloſſenen Verbänden ſoll aber eine andere Möglichkeit geboten werden, ihre Spielſtärke zu vervollkommnen. Die Silberſchildſpiele ſollen dann gleich⸗ zeitig als Auswahlſpiele zur Olympiade durchgeführt werden. Als weitere Vorbereitung für die Olympiade kommt das In⸗ ternationale Bremer Oſterturnier in Betracht. Anſchließend an dieſes Turnier wird Anfang Mai im Grunewaldſtadion zu Berlin der erſte olympiſche Vorbereitungskurs abgehalten werden. Im Herbſt findet dann ein zweiter Kurſus ſtatt. Hier wird in der Hauptſache Taktik und Technik gelehrt werden, ſodaß die teilnehmenden Spieler wohlvorbereitet in die neue Saiſon eintreten können. Die Länderſpiele der nächſten Zeit ſind 24. Oktober 1926 Deutſchland gegen Schweiz in Baſel, An⸗ fang April 1927 an einem weſtdeutſchen Ort Deutſchland gegen Holland, Anfang 1928 Deutſchland gegen Oeſterreich. Handball Deutſche Polizei⸗Handball⸗Meiſterſchaft Polizei S. V. Berlin ſchlägt Sachſen mit:5 Toren Berlin, 12. Okt.(Drahtber.) Vor 2000 Zuſchauern kam am Sonntag auf dem...⸗Platz in Charlottenburg das Endſpiel um die Handballmeiſterſchaft der deutſchen Polizei zwiſchen dem Pol. S. V. Berlin und dem Sächſiſchen Repräſen⸗ tativen zum Austrag. Es war ein ſchönes Spiel, das leider nur durch den zu ſtarken Sturm beeinträchtigt wurde. Wider Erwarten hatten es die Berliner ſehr ſchwer, den Sieg an ſi0 zu reißen. Bis zur Halbzeit kämpften ſie ganz überlegen un führten auch bei der Pauſe:1. Dann aber verſtärkte ſich der Widerſtand der Sachſen ganz gewaltig; ſie kamen zu fünf Treffern, während Berlin nur noch zweimal erfolgreich blieb. Internationale Borkämpfe in Hamborn Vor 3000 Zuſchauern kamen am Sonntagabend im Ham⸗ borner Stadion ausgezeichnet beſetzte Berufsboxkämpfe zum Austrag, die durchweg ſpannenden Sport boten. Im Halb⸗ ſchwergewicht ſiegte Hammer⸗Godesberg über 6 Runden knapp nach Punkten über den Belgier Debarbieux. Der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Hein Domgörgen landete in einem 10 Rundenkampfe einen ſicheren Punktſieg über Dubus⸗Belgien. Den Hauptkampf beſtritten Rudi Wagener⸗Duisburg und der Neger Alf Baker im Schwergewicht. Der Neger wurde ſchon in der 1. Runde ſchwer angeſchlagen und mußte ſich in der 2. Runde auszählen laſſen. Im Ausſcheidungskampf um die Rundſchau deutſche Leichtgewichtsmeiſterſchaft ſiegte Enſel⸗Köln knapp nach Punkten über P. Czirſon⸗Berlin. Das Ergebnis iſt für den Kölner ſehr ſchmeichelhaft. Ruderſport Süddeutſcher Rudertag Der Süddeutſche Ruderverband hielt am Samstag und Sonntag ſeinen 18. Rudertag in Mannheim ab. Nach Er⸗ ſtattung des Jahresberichtes durch den erſten Verbandsvor⸗ ſitzenden Ihrig⸗Frankfurt a.., ſowie der Berichte des Kaſſiers und des techniſchen Ausſchuſſes wurde in die Dis⸗ kuſſion eingetreten, die zu erregten Auseinanderſetzungen führte, weil der bisherige 2. Vorſitzende Dreifuß⸗Mann⸗ heim die ſogenannte Richtungsfrage aufwarf, und für den Anſchluß an das freie Sportkartell eintrat. Es kam wieder⸗ holt zu ſcharfen perſönlichen Zuſammenſtößen zwiſchen den beiden Vorſitzenden, die zu einer Wortentziehung des bis⸗ herigen 2. Vorſitzenden durch das Votum der Delegierten⸗ mehrheit führte, die ſich gegen die Erörterung der Anſchluß⸗ frage an das Arbeiterſportkartell bezw. an den Arbeiterwaſſer⸗ ſportverband erklärte. Dafür fand ein Antrag des neuen Verbandsvorſtandes einſtimmige Annahme, mit dem deutſchen Renn⸗ und Wanderruderverband(D. R. W..) unter Wahrung des Neutralitätsprinzipes und volker Selbſtändigkeit des S..V. und ohne finanzielle Verpflichtung für ihn eine Ar⸗ beitsgemeinſchaft einzugehen. Schließlich wurde noch be⸗ 6 die nächſte Meiſterſchaftsregatta wieder in annheim abzuhalten. Weitere Regatten werden im kommenden Jahre veranſtaltet in Frankfurt a.., Mainz, Offenbach und Eddersheim. Der nächſte ordentliche Ruder⸗ tag wird in Nied a. M. abgehalten werden. In den Vorſtand iſt an Stelle des zurückgetretenen 2. Vorſitzenden Dreifuß⸗ Herr Pfeiffer⸗Mannheim einſtimmig gewählt worden. Schwimmen Iubiläumsſchwimmfeſt in Pforzheim Der.C. Pforzheim 96 hielt am Samstag und Sonn⸗ tag anläßlich ſeines 30jährigen Beſtehens ein Jubi⸗ läumsſchwimmfeſt ab, das eine recht gute Beteiligung auf⸗ zuweiſen hatte. Die Ergebniſſe lauteten: Erſter Tag: 4 mal 100 Meter Junior⸗Lagenſtaffel: 1..V. Göppingen :22,2 Min. 2..C. Pforzheim.— 100 Meter Jugend⸗Bruſt⸗ ſchwimmen: 1. Leipprand⸗Pforzheim:26 Min.— Freiſtil⸗ ſchwimmen für Vereine ohne Winterbad, 100 Meter: 1. Die⸗ trich⸗Bregenz.— 100 Mtr. Damenbruſtſchwimmen: 1. Brandt⸗ S. V. Freiburg:44,8 Min.— 4 mal 100 Meter Junior⸗Bruſt⸗ ſtaffel: 1..V. Göppingen:54,6 Min.— 2. Senioren⸗Frei⸗ ſtilſchwimmen 100 Meter: 1. Wild⸗Ulm:07,8 Min.— 100 Meter Senioren⸗Seiteſchwimmen 1. Hans Winter⸗S. V. Ulm :15,4 Min.— Waſſerballſpiel: Hannover /Linden 98—.V. Pforzheim 12:8 Zweiter Tag: 4 mal 100 Meter Senior⸗Lagenſtaffel: 1. S. V. Göppingen :11,2 Min.— 100 Meter Junior⸗Freiſtilſchwimmen: 1. Klei⸗ nert⸗Hannover:13,2 Min.— 2. Bruſtſtaffel 3 mal 100 Mtr.: 1. S. B. Schwaben Stuttgart:12,8 Min.— 1. Senior⸗Frei⸗ ſtilſchwimmen 100 Meter: 1. H. Dex⸗München:05,4 Min.— 2. Senior⸗Freiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1..V. Ulm :23,4 Min.— Seniorenſpringen: 1. P. Speck⸗Delphin Stutt⸗ gart 103,12 Punkte.— 10 mal 40 Meter Senior⸗Freiſtilſtaffel: 1. Karlsruher.V.:54,6 Min.— Senioren⸗Streckentauchen: 1. Winter⸗Ulm 31,2 Sek.— Senioren⸗Rückenſchwimmen 100 Meter: 1. Günther⸗Göppingen:17,4 Min.— Jubiläums⸗ Lagenſtaffel 4 mal 100 Mtr: 1. S. V. Göppingen.— Vereins⸗ Mehrkampf: 1...v. S. München.— Waſſerball: Hannover⸗ Linden— Karlsruher.V.:5, S. V. Göppingen— S. C. Pforzheim 5ꝛ3. * Verke“ 50 89½%% E eg üx Athletik Zum 80. Geburtstag des Altmeiſters Leonhard Holländer Die Vorarbeiten zu der am 17. Oktober ſtattfindenden Veranſtaltung zu Ehren des verdienten Vorkämpfers um den Schwerathletik⸗Sport Altmeiſter L. Holländer ſtehen vor dem Abſchluß, ſodaß es ſich lohnt, auf die großzügige Veranſtaltung, die ſich die Sportvereinigung 1884 e. V. Mannheim als Ver⸗ anſtalter zum Ziele geſetzt hat, näher einzugehen. In dem Bewußtſein, nur hochwertigen Sport zu bieten, war ſich der feſtgebende Verein in der Auswahl der zu ſtar⸗ tenden Vereine äußerſt genau. Es iſt denn auch nach vieler Mühe gelungen, nur die beſten Kräfte zu verpflichten. Aus dem umfangreichen Programm, das an dieſem Tage vom Stapel geht, werden wohl die Kämpfe um den Holländer⸗ Pokal im Ringen das Hauptintereſſe erwecken. Treffen ſich doch Mannſchaften, die ſich vollſtändig ebenbürtig ſind, ſo daß man Zeuge techniſch hochſtehender Kämpfe ſein wird. Die vier Liga⸗Vereine, A. Sp.Vgg. Kreuznach(Deutſcher Meiſter 25/26),„Herkules“ Pirmaſens(Kreismeiſter 24/5), 1. A. Kl. Pirmaſens(Gaumeiſter) und.f. R. Mannheim(Gau⸗ meiſter), werden ſich um die Erringung des Holländer⸗Pokales heiße Kämpfe liefern. Schon in den leichteren Gewichtsklaſſen ſind ſpannende Be⸗ gegnungen zu erwarten, ſind doch, um nur einige Namen zu nennen: Triem, Gaubatz, Haber, Zirkel⸗Pirmaſens, Marx, Zehmer, Baruch⸗Kreuznach, Spatz⸗Mannheim, die in dieſen Klaſſen zuſammentreffen. In den oberen Gewichtsklaſſen iſt es Rupp⸗Pirmaſens und Bräun⸗Kreuznach, die bei dem im September dieſes Jahres in Riga ſtattgefundenen Europa⸗ meiſterſchaften die deutſchen Farben unter der Beteiligung von 11 Nationen zum Siege führten. In dem mehrfachen Oeſterreichiſchen Meiſter Zickmund, zur Zeit Pirmaſens, wird Bräun und Stiefel auf einen äußerſt harten Gegner ſtoßen. Der ſich in glänzender Form befindliche deutſche Meiſter Müller⸗Kreuznach und der Schnellſieger Poganiatz⸗Pirmaſens werden für Abwechſlung auf der Matte ſorgen. * * Schwer⸗ und Leichtathletik vor 35 Jahren in Mannheim. Drei noch lebende Mannheimer Sportler, Leonhard Hol⸗ länder, Joh. Allgaier und Peter Schimpf. Holländer, jetzt 80 Jahre alt, war in den 80er Jahren ein vollendeter ana⸗ tomiſch ſchön gebauter Kraftmenſch. Er wurde volkstümlich durch ſeine Ringkämpfe mit Abs, Jak. Schäfer uſw. In den 90er Jahren trat der jetzt 59jährige Johann Allgaier auf, ihm iſt die Technik und Einführung des griechiſch⸗römiſchen Ringens zu verdanken, er maß ſich öfter mit Hch. Eberle, Hitzler und Perouſe. Peter Schimpf, der lange Jahre als Turnwart dem Turnverein Hoffnung⸗Mülhauſen i. Elſ. vor⸗ ſtand, vollführte im Langſtreckenlauf im Ausland: Frankreich, Italien, Schweiz und 1898 auf hieſiger Rennbahn(Luiſen⸗ park) großartige Leiſtungen, indem er 17 Km. in 1 Stunde zurücklegte. Im 58. Lebensjahre gebrauchte er zu 5 Km. 18 Minuten. Vor einigen Wochen durchlief er 3 Km. in 10 Minuten. Dieſe Leiſtung iſt umſo höher zu bewerten, wenn man berückſichtigt, daß Schimpf das 60. Lebensjahr über⸗ ſchritten hat. 3 ==ZZ=====—————————————————,,'..—————————— Waſſerſtanosbeobachtungen im Monat Oktober Khein-Pegel[6,.[6. 8, J12. 18. Necar-Pegelſ 6. 7. 8, c, 12[l. Schuſterinſel'o,55.0,58ſ 0,540,57— ſo SsJMannbeim 640 9 961.01/1.68 f. 1 Kehl..791.76/1.781,741.74175 elb 528,47 5,420,52, Raxan. 3,403.353,343843,29.31*3 0 Mannheim.031.961,92 1,931.811.88 Caub 130..261.241,19.114113 Köln.. 40,850 810.79,0.780.700.71 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. 1 Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. G Ein ist das Waschen lösen Sie »—————————— sich nicht selbst umständlichl Verwenden Sie es so, wie es auf dem Paket angegeben ist: Sie es ohne Zusatz und kochen SEFUBuuns Fuch- mit Persil. Machen Sie es es Kalt auf, nehmen Preis für das Paket Persil 45 Pfennig. ———TX——————————————————————————————————— —————————— ——————————————— Sie die Wäsche nur einmall Es kann kein angenehmeres Waschen geben, als wenn Sie Persil genau nach Vorschriſt ge- brauchen, und Sie haben immer eine Wäsche, wie sie nicht schöner sein kannl einmaliges rochen ſüifenweise lhs rSil el + 8. Seite. Nr. 473 Keue Manuheinter Helkuut(Miktel⸗lnaebe)- Mittiwoch, den 13. Ortober 1926 — Meine Sprechstunde findet Wieder Wie bisher von—1 und 3— 6 Uhr nachmittags statt. Em107 Dl. med. K. Kaercher Füchartt für Haut- und Seschlechtskrankhelten Telephon 215 61 P 7, 16. I 1 klar untarnt Im Auftrag des 83 verſteigere ich aus dem Nachlaß der Frau B Wwe. ſam Freitag, den 15. Oktober d Is., nach⸗ mittags 2 Uhr, in K 3, 17 1 ſehr ſchönes Büfett, dunkel eichen. 1 zwei⸗ türiger und zwei eintürige Kleiderſchränke, 1 Waſchkommode mit Marmor, 2 Mahagoni Nachttiſche, zwei gleiche Mahagoni Bett⸗ 'ſtellen m. 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Oktober 1926 Heimliche Brautfahrf Lustspiel von Leo Lenz. Eintrittspreise zwischen.89 und.— RM. 8* Die Intendans. A250LLO Nur noch bis 16. Okt., täglich abends 8 Uhr Haristein in der tollen Schwankburleske Fridolin oder„Wer 104 der Papa“ Vorher der erstklaseige Varieté-Teil [VWieder Friedenspreise Vorverkauf täglich ab 10 Uhr an der Apollokasse. Telephon 21624. 8420 Donnerstag, 1* Shieber 1826 im Musensaal— Rosengarten KONZERT der SKAngerhealle E. V. Leitung: Chordirektor Frans Beierle unter Mitwirkung von Kammersänger Adolf Loeltgen (Tenonj Curt Weber(ie Am Flügel Adelf Sehmitt Karten zu Mk..75, 108,.10 und—.50 einschl. Steuer bei Heckel, 0 3, 10, im Mannheimer Musikhaus, P 7 und an der Abendkasse. 80² aeeeeeeeeeeee Vereinigte—— 6. U, b. U. P 7. Hevte Mittwoch, 13, Okt., Marmenle, D 2. 6, abds. 7½ Uhr Liederabend Dr. LIudwid wunner Lieder v. Schumann, Wolf, Brahms, Schubert. Am Flügel: Walther Welsch. Karten in den bek. Vorverkaufsst. u. à. d. Abendkasse. Für d. Mitgl. d. 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Ferner Ferdinand Bonn der große Charakterdarsteller LVio Pavanelli [oer Tenor aus„Kammermusi“) und den unverwüstlichen Henri Bender, der als Wilhelm Giesecke eine humorvolle Glanz- leistung bietet. Wer sich in unserem 5 Hause an dem Film: Ach hab mein Herz in Hoidelberg vonloron“ errreut hat, wid auch den Besuch des Weisen Rög' nicht versäumen. Die beiden Films sind von gleicher Art und gleich erfolgreich. Jugendliche haben Zutriet. u. a. die hochinteressante Emelka-Woche Anfan 440. S Neue—— Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mitttwoch, den 13. Ortober 10 57 ſſſahgͤgnaeäWIA Wogen Unbau ſeines Ladens gewähre ich auf sämtliche Stand-Uhren Wand-Uhren Tisch-Uhren nur beste Fabrikate olen Rabatt! ie Besonders günstige Gelegenheit für Weihnachts-Geschenke! függ — ——FPür jede Uhr schriftliche Garantie Noch isti es Zeil! Tichung 15. und 16. Oktober Fesenmeyer n I—— U-.-r. Eun* Sichern Sie sich sofort ein Los 1. Klasse der 28. 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