Freitag, 15. Oktober Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung freiins Haus —5 durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. eievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗ eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1,-0, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ — eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe le MannheimerSeitt Mlannheimer General Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung · Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen zeiger Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 478 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Da bei der Ausgabe der Eintrittskarten ſcharf geſiebt wurde, iſt es den Kommuniſten, wie ein Blick auf die Galerien zeigt, nicht gelungen, ihre Leute einzuſchmuggeln. Angeſichts dieſer umfangreichen Maßnahmen, die getroffen ſind, um Ruhe und Ordnung auf jeden Fall zu wahren, ſcheinen die Kommuniſten es für zweck⸗ mäßig zu halten, die Obſtruktion auf ein erträgliches Maß zu beſchränken. Das Abfindungskompromiß ſteht als 4. Punkt auf der Tagesordnung. Die Debatte wird durch eine ſchnelle Folge von Obſtruktionsanträgen eröffnet. Ein Kommuniſt forderte zweiſtündige Redezeit, ein anderer die ſofortige Einberufung des Aelteſtenrates, der dritte wieder⸗ holte die Forderung, daß Miniſterpräſident Braun perſönlich die Vorlage vertreten ſolle. Natürlich werden alle dieſe An⸗ träge abgelehnt. Das geſchieht ohne Lärm und Getöſe, doch wiederholen ſich ähnliche Auftritte wie in der zweiten Leſung zur Stunde nicht. Nach einer einſtündigen kommuniſtiſchen Rede naht mit dem Hakenkreuz geſchmückt Herr Wulle der Rednertribüne. Er gibt eine Erklärung ab, in der die Zu⸗ ſtimmung der Völkiſchen zu dem Vergleich ausgeſprochen wird,„obwohl er ja dem Hauſe Hohenzollern nicht völlig ge⸗ recht werde“. Wulle wendet ſich dann weiter unter ſtür⸗ miſchen Gegenkundgebungen der Kommuniſten gegen die Verunglimpfungen der Königin Luiſe. Nach dieſem Inter⸗ mezzo folgt wieder Kommuniſt auf Kommuniſt. Sie alle polemiſieren gegen die Vorlage und gegen die Hohenzollern. Um die Mittagsſtunde haben ſich vor dem Hauptportal des Landtagsgebäudes größere Menſchenanſamm⸗ lungen gebildet, die offenbar zu Demonſtrationszwecken herbeizitiert wurden. Es gelingt der Schupo indes ohne Mühe den Auflauf zu zerſtreuen. Nach einem Antragsſturm der Kommuniſten begründet der Demokrat Nuſchke die Haltung ſeiner Partei. Er hält nicht mit den Bedenken zurück, die von demokratiſcher Seite gegen die Vorlage erhoben wurden, im beſonderen gegen den § 7, der dem Kaiſerpaar einen ſtändigen Wohnſitz in Hom⸗ burg v. d. H. offenhält. Nuſche bezeichnet das Interview, das Wilhelm II. in dieſer Angelegenheit einer amerikaniſchen Zeitung gewährte, als eine Taktloſigkeit. Im übrigen iſt er davon überzeugt, daß der Kaiſer unter den gegenwärtigen Verhältniſſen tatſächlich keine Neigung verſpüren wird, in der deutſchen Republik ſeinen Wohnſitz aufzuſchlagen. Dann ergreift der Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff das Wort zu einigen Darlegungen über die Beſtimmungen des§ 7 und die Auseinanderſetzungen über die Kunſtſchätze und betont hierbei die Vorteile, die der Vergleich der preußi⸗ ſchen Regierung gegenüber dem im Reichstag vorgelegten Kompromiß aufweiſt. Er hebt hervor, daß das Republikſchutz⸗ geſetz ſich ja noch immer in Kraft befinde und daß deſſen § 23 beſtimmt, daß den Mitgliedern der ehemals deutſchen Fürſtenfamilien der Aufenthalt in Deutſchland unterſagt werden kann, wenn es das Staatsintereſſe erfordert. Was die Frage des Beſitzes der Kunſtgegenſtände anbelangt, ſo hätte Preußen nach dem Kompromißentwurf im Reich auf alles, was bisher der Oeffentlichkeit nicht zugänglich war, verzichten müſſen. Dem preußiſchen Staat ſei es aber ge⸗ lungen, durch ſeine jetzigen Vereinbarungen einen großen Teil dieſer Kunſtſchätze dem Staat zu ſichern. Nach dem neuen Vergleich fallen an Preußen 400 Gemälde und 1100 Skulpturen. Nach einem neuen kommuniſtiſchen Verſuch, die Beratun⸗ gen in die Länge zu ziehen, iſt die allgemeine Ausſprache beendet und man kommt zur Abſtimmung über die einzelnen Abſchnitte. Dabei wird§ 1 gegen die Stimmen der Kom⸗ muniſten bei Enthaltung der Sozialdemokraten angenom⸗ men. Ebenfalls wird der Abſchnitt 2 gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Stimmenthaltungen ſind 54 ge⸗ zählt worden. Das beweiſt, daß ſich der weitaus größte Teil der Sozialdemokraten, deren Fraktionsſtärke 114 iſt, an der Abſtimmung garnicht beteiligt hat. Eine Erklärung des Miniſterpräſidenten Berlin, 15. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Um die Mittagsſtunde hatte Miniſterpräſident Braun eine Unterredung mit dem volksparteilichen Abg. Dr. Wiemer, dem er das bereits bekannte Ergebnis ſeiner Beſprechung mit den Regierungsparteien mitteilte. Es habe ſich ergeben, daß alle Parteien grundſätzlich zu Verhandlungen bereit ſeien, daß aber der gegenwärtige Zeitpunkt für nicht geeignet ge⸗ halten werde, ſondern man erſt den 3. November a b⸗ warten wolle. Auf den Vorwurf Dr. Wiemers, daß die Volkspartei nicht ſchon geſtern von dieſem Beſchluß in Kennt⸗ nis geſetzt worden ſei, erwiderte Miniſterpräſident Braun, aß er infolge Al eitsüberlaſtung nicht dazu ge⸗ ommen ſei, die Fraktion zu benachrichtigen. Die Volkspartei zum Abbruch der Koalitionsverhandlungen IBerlin, 15. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei im preußiſchen Landtag iſt heute mit folgendem Beſchluß hervorgetreten: „Die Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei ſieht nach dem bisherigen Verhalten der Regierung und der, Regie⸗ rungsparteien die Verhandlungen über eine Erweiterung der Regierung als abgebrochen an.“ Soweit der Beſchluß der Fraktion, der den Abbruch der Verhandlungen über die Regierungsumbildung bedeutet. Die Fraktion hat ſich dabei von der Erwägung leiten laſſen, daß in dem Verhalten der Regierung und der Regierungspar⸗ teien der Mangel des ernſten Willens, zu einer Einigung zu kommen, zu erblicken ſei. Es wird darauf verwieſen, daß bereits die Ernennung des Miniſterialdirektors Abegg zum Staatsſekretär, ohne daß man mit der Volkspartei ſich in Verbindung geſetzt hatte, dieſen ernſten Willen vermiſſen ließen. Beſonders verſtimmt hat auch die Tatſache, daß von dem Ergebnis der Beſprechungen des Miniſterpräſidenten mit den Fraktionsführern der Koalitionsparteien der Deut⸗ ſchen Volkspartei offiziell keine Mitteilung gemacht wurde. Die Deutſche Volkspartei hat ihren folgenſchweren Beſchluß im Prinzip ſchon geſtern in der geheimen Sitzung gefaßt. Man wollte indes erſt die Friſt ablaufen laſſen, innerhalb derer noch ein Beſcheid des Miniſterpräſidenten erwartet werden konnte. Der iſt jedoch ausgeblieben. Die Koalitions⸗ verhandlungn ſind damit geſcheitert. Ob ſie bei geeigneter Zeit ſpäter wieder aufgenommen werden, hängt von der Entwicklung der parlamentariſchen Lage in Preußen, vielleicht aber auch im Reiche ab. Die Möglichkeit, daß die gegenwär⸗ tige Preußenregierung in die Lage verſetzt wird, bei irgend einer wichtigen Entſcheidung auf die Unterſtützung der Volks⸗ partei angewieſen zu ſein, iſt ja unter den gegenwärtigen Mehrheitsverhältniſſen in Preußen natürlich durchaus ge⸗ geben. Bei den Mißtvauensankrägen der kommun⸗ niſtiſchen Partei, die ja bis auf das Mißtrauensvotum gegen den Innenminiſter Grzeeſinski aus der Hohenzollerndebatte entſtanden ſind, wird die Volkspartei Stimmenthal⸗ tung üben, weil ſie nicht Arm in Arm mit den Kommuniſten Obſtruktion treiben will. Von einem ſelbſtändigen Miß⸗ trauensvotum gegen den Innenminiſter, der ja immerhin etwa in Anlehnung an die Magdeburger Vorgänge möglich geweſen wäre, hat die Fraktion abſehen zu müſſen geglaubt. In den Kreiſen der Regierungsparteien wird, wie eine parlamentariſche Korreſpondenz mitteilt, der Standpunkt der Volkspartei dahin beurteilt, daß keine Tat⸗ ſache vorläge, die zu der Annahme berechtige, daß ein ernſter Wille mit der Volkspartei zu einer Einigung zu kommen, nicht vorhanden ſei. Allerdings wäre dieſe Einigung nach Lage der Dinge nicht gleich zu erwarten, vielmehr müßte erſt der 3. November, wo Reichstag und Landtag zuſammentreten, abgewartet werden. Zu dem ablehnenden Standpunkt der Volkspartei wird offiziös noch erklärt, in erſter Linie ſei maßgebend geweſen, die Behandlung des Falles Abegg. Ein der Volkspartei be⸗ freundeter Staatsſekretär wird entlaſſen, eine auf das ſchärfſte umkämpfte Perſönlichkeit verlangt; beides während ſchon Ver⸗ handlungen ſchwebten und nachdem die Volkspartet zu erken⸗ nen gegeben hatte, daß eine Bereinigung des Falles Abegg erforderlich ſcheine und daß hier in irgend einer Weiſe erkenn⸗ bar gemacht werden müſſe, daß Grundlagen für eine Eini⸗ gung vorhanden ſeien. Man hat die Volkspartei nicht einmal einer Antwort über das Ergebnis der Beſprechungen des Miniſterpräſidenten mit den Führern der Regierungsparteien gewürdigt. Nach all dem erſcheinen Zweifel berechtigt, ob auf der anderen Seite wirklich ein ſo ſtarker Wille vorhanden iſt, daß die zutage getretenen Schwierigkeiten überwunden wer⸗ den können. Polens Kriegsrüſtungen im Buoget Nach dem jetzt feſtſtehenden Budgetentwurf des volniſchen Finanzminiſters ſchließen ſowohl Einnahmen wie Ausgaben für das Rechnungsjahr 1927—28 mit 1,900 Millionen rund ab. Der dritte Teil aller Ausgaben iſt allein für die Ausgaben des Kriegsminiſteriums vorgeſehen, das mit 622 Mill. im Budget ſteht, wozu noch 101 Mill. Zloty für Invalidenrenten und militäriſche Unterſtützungen kommen. Dem gegenüber die Ausgaben des Kultusminiſteriums nur mit 292 Mill. im Etat. Auf der Einnahmenſeite ſind Steuer und Monopoleinnahmen ſo hoch angeſetzt, daß maßgebende Wirtſchaftsführer Polens erklärt haben, eine derartige ſteuerliche Belaſtung würde das Land nicht aushalten. Im Verlaufe des Budgetjahres ſollen 145 Mill. auswärtiger Schulden getilgt werden. Zwiſchenfall an der deutſch⸗polniſchen Grenze An der deutſch⸗polniſchen Grenze ereignete ſich in der Nähe von Beuthen ein Zwiſchenfall. Auf einer Studienreiſe deutſcher Gelehrter aller Wiſſensgebiete unter Führung des bekannten Berliner Geographen Albrecht P enck an die ober⸗ ſchleſiſche Grenze betrat Geheimrat Peuck in Unkenntnis der ſchlecht markierten deutſch⸗polniſchen Grenze an der Zollſtelle der Scharlejer Chauſſee nördlich der Stadt Beuthen polniſches Gebiet. Im Handumdrehen griff einige Meter von der Grenze entfernt ein polniſcher Grenzſoldat zu und wollte den greiſen Gelehrten verhaften. Nur dem Eingreifen des Ber⸗ liner Profeſſors Wasman, der die polniſche Sprache be⸗ herrſcht, war es zu danken, daß Geheimrat Penck dem Ab⸗ transport nach Tarnowitz entging. Prof. Wasman erklärte, daß es ihm noch bei keiner einzigen Grenzſtelle eines Landes, in welchem Erdteil der Welt es immer geweſen ſei, paſſiert wäre, daß er bei menigen Metern Grenöübertritts ſich der Gefahr einer Verhaftung ausſetzte. Die litauijche Extratour Nachdem in Nr. 461 unſer Warſchauer Vertreter die polniſche Anſicht über den neuen ruſſiſch⸗litauiſchen Vertrag behandelt hat, laſſen wir nachſtehend einen gelegentlichen oſtpreußiſchen Mitarbeiter zu Wort kommen, der als beobachtender Nachbar über eine be⸗ ſonders gute Einſicht in die inneren Verhält⸗ niſſe Litauens verfügt. Schriftleitung. Die Randſtaaten müſſen als die Bauern im europä⸗ iſchen Schachſpiel betrachtet werden, an ſich von untergeordneter Bedeutung, aber gegebenenfalls von ausſchlaggebender Wich⸗ tigkeit. Seit ihrem Entſtehen ſind es daher drei Mächte, die ſie vorzuziehen verſuchen: England, Rußland und Frankreich. Frankreich verſuchte das, um mit Hilfe von Polen eine Rand⸗ ſtaatenentente gegen Deutſchland zuſtande zu bringen. Sein Einfluß wurde jedoch mehr und mehr aus⸗ geſchaltet, zumal ſeitdem es England gelungen iſt, auch auf die polniſche Politik entſcheidenden Einfluß zu gewinnen. Damit ſind die Randſtaaten zu einer rein engliſch⸗ruſſiſchen Einfluß⸗ ſphäre geworden, zu einem der vielen europäiſch⸗aſiatiſchen Glacis, auf denen ſich der weltpolitiſche Machtkampf zwiſchen England und Rußland abſpielt. Das baltiſche Glaeis iſt daher beſonders wichtig, weil es das Viorfeld der vielerörterten Völkerbundsaktion gegen Rußland hergeben mußte, die nach Anſicht durch England von langer Hand vorbereitet wird. Um eine ſolche Aktion zu paralyſieren, oder in ihrer Wir⸗ kung wenigſtens abzuſchwächen, ſchloß Rußland mit Deutſch⸗ land den Berliner Neutralitätsvertrag, der nur dadurch mög⸗ lich wurde, daß Deutſchland ſich mit Rückſicht auf ſeine mili⸗ täriſche und geographiſche Lage von der Verpflichtung des§ 16 des Völkerbundes befreien ließ. Deutſchland iſt damit weder verpflichtet an einer Exekution des Völkerbundes gegen einen Staat teilzunehmen, noch ſein Territorium als Aufmarſchgebiet benutzen zu laſſen. Dieſe Sonderſtellung Deutſchlands innerhalb des Völkerbundes macht den ausſchlaggebenden Wert des Neutralitätsvertrages mit Rußland aus, weil ihm damit eine außerordentliche Sicherung gewährleiſtet wird. Logiſcherweiſe vermochte Rußland dieſe Vertragspolitik auf die ihm noch näher gelegenen Randſtaaten Finnland, Eſt⸗ land, Lettland und Litauen auszudehnen. Es konnte dabei auf ein Vertragsangebot zurückgreifen, das den baltiſchen Staaten im Jahre 1923 durch Vigdon Kopp gemacht wurde und ihnen ihren Beſtand gegen freien Durchmarſch der Roten Armee ga⸗ rantierte. In Rußland hoffte man damals auf den Sieg der Kommuniſten in den deutſchen Inflationswirren. Die Rand⸗ ſtaaten hatten das Angebot abgelehnt, weil es ihnen für ihre Selbſtändigkeit nicht ungefährlich ſchien, gegebenenfalls zwi⸗ ſchen zwei Räteſtaaten zu ſitzen. Jenes Vertragsangebot wurde in der Form eines Non⸗ Agreſſionsvertrages von Rußland nach Abſchluß des Berliner Vertrages wieder aufgegriffen und fand grundſätzliches Ent⸗ gegenkommen. Die Verhandlungen ſpielten ſich mit Finn⸗ land, Eſtland und Lettland ab, wobei Rußland von vornherein verſuchte, mit jedem der Staaten geſondert zu ver⸗ handeln. Dieſe ließen ſich aber nicht darauf ein, ſie verſtändig⸗ ten ſich untereinander und antworteten Ende Juli mit einer gleichlautenden Note, in der ſie zwar vorſchlugen, ſofort die Verhandlungen zu beginnen, aber die Teilnahme von Vertre⸗ tern aller an dem Vertrage intereſſierten Nationen, alſo auch Polen, anregten. Gleichzeitig verſuchte wenigſtens Lettland, das innerhalb der Randſtaaten beſondere Stellung einneh⸗ mende Litauen in die gemeinſame Front einzubeziehen. In dieſer Entwicklung ſah Rußland einen Gegen zug Englands, der einmal unter ſeinem Einfluß die polniſche Randſtaatenhegemonie herbeiführen und außerdem ihm den treueſten Bundesgenoſſen Litauen entfremden ſollte. Die litauiſch⸗ruſſiſche Freundſchaft beruhte auf dem litauiſch⸗pol⸗ niſchen Gegenſatz in der Wilnafrage. Bekanntlich hat Polen den Litauern 1920 während eines Waffenſtillſtandes das Wilnagebiet entriſſen und während ſich ſelbſt der Bölker⸗ bund auf Seiten Polens ſtellte, erkannte damals Rußland das Wilnagebiet als zu Litauen gehörend an. Tatſächlich bahnten ſich in neuerer Zeit aber auf engliſchen Einfluß hin Be⸗ ſtrebungen an, eine friedliche Verſtändigung in der Wilna⸗ frage zu erzielen oder das Feld durch eine polniſche Annexion ganz Litauens zu bereinigen. Angeſichts dieſer Gefahr hielt es die ruſſiſche Diplomatie. für richtiger, die Verhandlungen mit den übrigen Randſtaaten einſchlafen zu laſſen und erſt einmal erneut Litauen an ſich zu feſſelu, das auf polniſch⸗englichen Druck hin einer rußland⸗ feindlichen Randſtaatenentente hätte gefügig werden können. Tſchitſcherins Plan glückte vollkommen. Am 28. September traf der litauiſche Premier⸗ und Außenminiſter Sleſhevicius, ohne auf der Durchreiſe in Riga einen Höflichkeitsbeſuch ge⸗ macht zu haben, in Moskau ein und unterzeichnete einen Ver⸗ trag auf 5 Jahre, der folgendes vereinbart: gegenſeitige Ach⸗ tung der Souveränität unter allen Umſtänden, beiderſeitige Verpflichtung von agreſſiven Handlungen gegeneinander Ab⸗ ſtand zu nehmen, ſowie im Falle des Angriffs gegen eine der vertragsſchließenden Parteien, dem angreifenden Staat keinerlei militäriſche, politiſch wirtſchaftliche oder finanzielle Unterſtützung zu gewähren. Gleichzeitig werden Noten aus⸗ Retce ergreifung Wilnas durch die Polen nicht anerkennt und Wilna auch weiter als Beſtandteil des litauiſchen Staates im Sinne der im Vertrage eingegangenen Verpflichtungen anſieht. Die litauiſche Regierung erklärte dagegen, daß die von ihr dem Völkerbund gegenüber übernommenen Verpflichtungen durch den Vertrag nicht aufgehoben würden. Die beiden Zuſatznoten ſind entſchieden wichtiger, als das Vertragswerk ſelbſt. Die Verſicherung Litauens, daß ſeine Völkerbundsverpflichtungen durch den Vertrag nicht be⸗ rührt würden, iſt ziemlich einſeitig, denn man wird ihm kaum die gleiche Vergünſtigung bezüglich des§ 16 zubilligen wie Deutſchland zumal, da gegen deſſen Ausnahmeſtellung durch Finnland und Lettland ein bisher vom Völkerbunde noch nicht behandelter Einwand erhoben worden iſt. Beſonders England dürfte mit dieſem Paſſus des Vertrages nicht einverſtanden ſein, weil damit das militäriſche Vorfeld gegen Rußland noch⸗ mals verringert wird. Der berühmte§ 16, gegen den Deutſch⸗ 88 3 8 2. Seite. Nr. 478 2040 8550 S4e e S Gde Freitag, den 15. Oktober 1920 Iand bisher nur durch privaten Briefwechſel in Locarno ge⸗ b iſt, wird vorausſichtlich im Völkerbunde heiß umſtritten werden. Ebenſo wichtig iſt die Anerkennung von Litauens An⸗ ſpruch auf Wilna, in der man in Polen eine direkte Herausforderung erblickt. Tatſächlich hat ſich damit Rußland inſeitig feſtgelegt, es hat ſich damit zwar einen Flankenſchutz egen Polen geſchaffen, aber die Gefahr einer militäriſchen Auseinanderſetzung, der Pilſudski ohne weiteres zuneigt, er⸗ heblich vergrößert. Rußland zwingt zudem durch die einſeitige Bindung an Litauen die übrigen Randſtaaten, ſich nach Schutz bei England und Polen umzuſehen, denn es iſt ſehr zweifel⸗ haft, ob ſie unter dieſen Umſtänden noch einen Vorteil darin erblicken können, ebenfalls einen Non⸗Agreſſionsvertrag mit Rußland zu ſchließen. Ein weſentlicher Punkt des litauiſch⸗ruſſiſchen Vertrages iſt bisher übrigens noch ungeklärt, nämlich ob die arantie des litauiſchen Beſitzes auch die Garantie des Memelgebietes in ſich ſchließt. Sollte dies der Fall ſein, ſo läge darin eine deutliche Spitze gegen Deutſchland, die umſo befremdlicher wäre, als ſich Deutſchland im Berliner —— mit Rußland ausdrücklich freie Hand im Oſten icherte. Erweiterung der Ruſſenkreoite? Nach Meldungen einer Berliner Korreſpondenz werden zur Zeit Verhandlungen hinſichtlich der Erweiterung der ruſ⸗ ſiſchen Kredite gepflogen. Bekanntlich iſt der große Kredit von 300 Millionen nur für langfriſtige Lieferungsgeſchäfte für die ſogenannte„ſchwere Inſtallation“ beſtimmt. Nach der Exportkreditverſicherung iſt Rußland prinzipiell von der Belieferung ausgeſchloſſen, da die Verſicherungsgeſellſchaften grundſätzlich ablehnen, nicht zuletzt deshalb, weil eine Reichs⸗ verſicherung bei ausländiſchen Geſellſchaften nicht zu erlan⸗ gen iſt. Anſcheinend will man dieſe Lücke, die daraus für die übrige exportierende Induſtrie, die nur kurzfriſtiger Kredite bedarf, entſtanden iſt, in der Weiſe überbrücken, daß zum Zwecke der Exportverſicherung für Rußlands Geſchäfte das Reich einen verhältnismäßig nicht zu hohen Garantiefond ſtellt und man den Verſicherungsgeſellſchaften das Geſchäft in⸗ ſofern erleichtert, als man ihr Riſiko erheblich beſchränkt. Der ganze Aufbau des Geſchäftes ſoll nach privatwirtſchaftlichen Grundſätzen erfolgen. Das Genſer Arbeitsamt über den Achtſtundentag In der geſtrigen Sitzung des Verwaltungsrates des inter⸗ nationalen Arbeitsamtes in Genf, in der eine erregte Debatte über den Achtſtundentag ſtattfand, erklärte der Vertre⸗ ter der Reichsregierung, Geheimrat Feig, daß der neue Ge⸗ ſetzentwurf über die Arbeitszeit den Beſchlüſſen der Londoner Arbeitsminiſterkonferenz angepaßt und ſoweit fortgeſchritten ſei, daß er demnächſt dem Reichskabinett zur Beratung über⸗ wieſen werden könne. Mit Bedauern ſei feſtzuſtellen, daß die internationale Lage in Bezug auf den Achtſtundentag unbe⸗ friedigend ſei und daß mehrere neue Arbeitszeitgeſetze nicht in den Rahmen des Waſhingtoner Vertrages hineinpaßten. Der Vertreter der deutſchen Gewerkſchaften Hermann Müller betonte, die deutſchen Arbeiter ſeien mit dem lang⸗ ſamen Verfahren der Reichsregierung nicht zufrieden. Die deutſchen Gewerkſchaften verlangten daher ein Notgeſetz für die Regelung der Arbeitszeit.— Der weitere Verlauf der Debatte war ſehr erregt. Aus allen Reden der Vertreter der Arbeitergruppen klang ein ſtarker Peſſimismus über das Schickſal der Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens durch. Rücktritt des Kabinetts Vethlen Nach einer amtlichen Auslaſſung aus Budapeſt hat Bethlen dem Reichsverweſer die Demiſſion des Kabinetts unterbreitet. Im vorhergehenden Miniſterrat war der Be⸗ ſchluß gefaßt worden, daß die Regierung nach Erledigung des Frankenfälſcherprozeſſes es als ihre verfaſſungsmäßige Pflicht erachte, die Bertrauensfrage zu ſtellen im Hin⸗ blick auf die politiſche Verantwortung und zu dieſem Zweck dem Reichsverweſer die Demiſſion der Geſamtregierung ein⸗ zureichen. Der Reichsverweſer erſuchte den Miniſterpräſi⸗ denten, einſtweilen die Geſchäfte weitzuführen. In politiſchen Kreiſen heißt es, der Reichsverweſer habe darum nicht ſofort die Entſcheidung getroffen, weil er, einem konſtitutionellen Brauche folgend, vorher noch einmal die Führer der poli⸗ tiſchen Parteien empfangen und von dieſen ihre Anſicht über die politiſche Lage einholen wolle. Das Parlament wurde für Montag einberufen. Bei dem Rücktritt des Kabinetts handelt es ſich um eine formale Demiſſion. Bethlen wird zweifellos wieder mit der Regierungsbildung beauftragt. Die Gerüchte von der Auf⸗ löſung der Nationalverſammlung behaupten ſich. Neuwahlen ſollen im Dezember ſtattfinden. * Abd el Krims Exil. Von der Inſel Réunion wird ge⸗ meldet, daß Abd el Krim in Begleitung ſeinen Familie dort am 10. Oktober angekommen iſt. Die Penſion, die der frühere Rifführer beziehen wird, iſt noch nicht feſtgeſetzt. Deutſche Mitarbeit in der tſchechiſchen Regierung In dem neugebildeten tſchechoſlowakiſchen Kabinett ſind, wie berichtet, zum erſten Male auch die Deutſchen durch z wei ihrer Parteien vertreten, und zwar durch die deut⸗ ſchen Agrarier und durch die Chriſtlich⸗Sozia⸗ len. Für die deutſchen Parteien in der Tſchechoflowakei iſt dieſer Wendepunkt natürlich von der allergrößten Be⸗ deutung. Und deshalb wird nicht nur in ihrer Mitte, ſondern auch in Deutſchland die Frage aufgeworfen und eifrig erörtert, ob dieſer Schritt richtig war und welche Folgen er haben wird. Die Meinungen ſind, wie üblich, geteilt. Schon die Frage, war um die tſchechiſchen Parteien ſich zur Mit⸗ urbeit mit den Deutſchen verſtanden haben, läßt ſich verſchie⸗ den beantworten. Maßgebend war wahrſcheinlich ein inner⸗ politiſcher Grund, die Erwägung nämlich, daß man ohne die Mithilfe der Deutſchen nicht mehr gut auskommen könne. Aber es iſt immerhin nicht unmöglich, daß bei dieſer Er⸗ wägung auch außenpolitiſche Gedankengänge mitgeſpielt haben. Es liegt ja nahe, anzunehmen, daß die Verſtändi⸗ gungspolitik, an der ſich auch die Tſchechoſlowakei ſeit Lo⸗ carno beteiligt hat, den Weg zur Aufnahme der Deutſchen in die tſchechiſche Regierung hat bahnen helfen. Wichtiger aber als dieſe Seite der Angelegenheit iſt für uns die Frage, ob den deutſchen Intereſſen durch die praktiſche Mitarbeit in der Regierung mehr gedient iſt, als durch die bisherige Oppoſitionsſtellung. In den deutſchen Kreiſen der Tſchechoflowakei ringen zwei Strömungen mit⸗ einander. Die eine, die namentlich von den Deutſchnatio⸗ nalen und den Nationalſozialiſten getragen wird, will von einer Bejahung des tſchechiſchen Staates nichts wiſſen. Die andere, der die Chriſtlich⸗Sozialen und die deutſchen Agrarier naheſtehen, hält eine aktive Mitarbeit für den beſſeren Teil. Es treffen hier, wenn auch unter etwas anderen Voraus⸗ ſetzungen, dieſelben Richtungen aufeinander, die im Deutſchen Reich ſich bei der Frage gegenüberſtehen, welche Stellung man zur Staatsform einnehmen ſoll. In der Tſchechoſlo⸗ wakei hat man auf dieſem Gebiete noch keine praktiſchen Er⸗ fahrungen geſammelt. Wenn man ſich vergleichsweiſe auf unſere eigenen, innerpolitiſchen Erfahrungen beziehen darf, ſo wird man der Meinung ſein, daß mit der aktiven Beteili⸗ gung den deutſchen Intereſſen in der Tat beſſer gedient ſein kann, als mit dem Grundſatz der unbedingten Oppoſition. Es wird allerdings alles auf den praktiſchen Er⸗ folg ankommen. Es wird ſich zeigen müſſen, ob es gelingt, dem Deutſchtum durch die Beteiligung an der Regierung im tſchechoſlowakiſchen Staate auch wirklich den ihm gebühren⸗ den, bis jetzt verweigerten Einfluß zu ſichern. Die beiden deutſchen Miniſter, die in die Regierung eintreten, bieten alle Gewähr dafür, daß ſie ihre ganze Kraft an die Erreichung dieſes Zieles ſetzen werden. Dabei werden ſie auch die ſtill⸗ ſchweigende Unterſtützung derjenigen deutſchen Parteien fin⸗ den, die abſeits ſtehen. Wir werden uns darauf beſchränken müſſen, zu dem mutigen Verſuche Glück zu wünſchen. Ob ihm Erfolg beſchieden ſein wird, muß die Zukunft zeigen. Engliſcher Arbeiterparteitag Der Arbeiterparteitag in Magato lehnte am Donnerstag die von den radikalen Arbeiterführern eingebrachte Reſolution ab, in der die Anullierung des Verſailler Ver⸗ trages und des Dawes⸗Planes gefordert und der Locarno⸗ Pakt als Drohung gegen Rußland bezeichnet wurde. Dagegen wurde ein Zuſatzantrag angenommen, in dem die bisher befür⸗ wortete Außenpolitik der Arbeiterpartei beſtätigt und Deutſch⸗ lands Eintritt in den Völkerbund begrüßt wurde. Es wird daxin erklärt, daß es das Ziel jeder engliſchen Regierung ſein müſſe, die allgemeine Abrüſtung der Welt zu fördern, und daß von neuem Anſtrengungen gemacht werden müßten, durch Kraſſin Rußlan ds Zuziehung zur Abrüſtungskonferenz und ſeinen Eintritt in den Völkerbund zu ſichern. Vatikan und Argentinien Wie„La Prenſe“ in Buenos Aires meldet, iſt der ein⸗ einhalb Jahre zwiſchen Argentinien und dem Vatikan dauernde Konflikt beigelegt worden, da die argentiniſche Regierung den päyſtlicherſeits vorgeſchlagenen Nuntius Mon⸗ ſignore Porteſi, als Nuntius in Buenos Aires für genehm erklärt hat, während andererſeits der Heilige Stuhl das Erzbistums Buenos Aires nach der ihm präſentierten argen⸗ tiniſchen Kandidatenliſte neu beſetzen wird. Allerdings iſt die Wahl des Vatikans auf den Pater Bottaro gefallen, der erſt an dritter Stelle der Liſte hinter zwei argentiniſchen Bi⸗ ſchöfen ſtand. Der Konflikt iſt ſeinerzeit dadurch entſtanden, daß der Vatikan die argentiniſche Kandidatenliſte vollkommen unbeachtet laſſen wollte. Daraufhin hatte die argentiniſche Regierung den damaligen Nuntius in Buenos Aires als persona ingrata erklärt und nach längerem Widerſtand des Vatikans ſeine Abberufung durchgeſetzt. liſchen Rennplätzen laufen. Letzte Meldungen Gerichtliches Nachſpiel zum Fall Mittelmann⸗Epp — München, 15. Okt. Reichstagsabgeordneter Dr. Mittel⸗ mann, der mit dem als Zeugen vorgeladenen Generalleut⸗ nant a. D. von Epp im Femeausſchuß einen Zuſammenſtoß hatte, welcher hinterher durch Erklärungen der Parteien in einer alle Teile befriedigenden Weiſe beigelegt worden iſt, wurde durch einen Artikel der Blätter des oberbayeriſchen Zeitungsblocks aufs ſchärfſte angegriffen. Dr. Mittelmann hat bei der Staatsanwaltſchaft des Landgerichts München Antrag auf Erhebung der öffentlichen Klage wegen ver⸗ leumderiſcher Beleidigungen geſtellt. Ein jugendlicher Mörder — Bingen, 17. Okt. Der 17 Jahre alte Wilhelm Conrad erſtach geſtern abend ſeine 42jährige Stiefmutter, die Ehe⸗ frau des Schiffers Peter Joſeph Conrad. Der Täter lauerte der nichts ahnenden Frau in einem dunklen Hausflur auf und ſtach mit einem Küchenmeſſer auf ſie ein, wobei er die Lungenſchlagader traf. Dieſe ſchwere Verletzung führte den Tod innerhalb einiger Sekunden herbei. Der Täter ließ ſich ruhig von der Polizei feſtnehmen und zeigte nicht die ge⸗ ringſte Reue. Er erklärte bei ſeiner richterlichen Verneh⸗ mung, daß er genau wiſſe, daß ihm ja als Jugendlichem unter 18 Jahren nicht viel geſchehen könne. Silberhochzeit des Miniſters Dr. Külz — Berlin, 15. Okt. Aus Anlaß des Feſtes der ſilbernen Hochzeit ſind beim Reichsinnenminiſter Dr. Külz und ſeiner Gemahlin eine Fülle von brieflichen und telegraphiſchen Glückwünſchen in der Wohnung des Miniſters eingelaufen. Unter den zahlreichen Blumenſpenden bemerkte man u. a. eine Gabe des Reichskanzlers. Das Silberpaar hat ſich dem Anſturm der Gratulanten entzogen und verbringt den Tag außerhalb Berlins. Amtsantritt des Berliner Polizeipräſidenten — Berlin, 15. Okt. Der neue Polizeipräſident von Berlin, Zörgiebel, hat heute vormittag ſein Amt angetreten. Un⸗ ter Führung des Vizepräſidenten Dr. Friedensburg hatten ſich die leitenden Beamten des Berliner Polizeipräſidiums ver⸗ ſammelt. Nach einer kleinen Begrüßungsanſprache des Polt⸗ zeipräſidenten, die Dr. Friedensburg erwiderte, wurden dem neuen Präſidenten die Reſſortchefs und die Leiter der ein⸗ zelnen Dezernate vorgeſtellt. Der Spritſchmuggler Bauer geflüchtet — Berlin, 15. Okt. Dem als einer der Hauptſchuldigen in die große Spritſchmuggelaffaire verwickelten Ingenieur Bauer, der ſich noch nach Aufdeckung der Tat längere Zeit in Berlin aufgehalten hat, iſt es gelungen, ins Ausland zu flüchten. Nach den bisherigen polizeilichen Feſtſtellungen hält ſich Bauer in Schweden auf. Grubenunglück im Remaux⸗Schacht — Saarbrücken, 14. Okt. Auf dem Schacht Remaux im loth⸗ ringiſchen Merlenbach, der wegen ſeiner vielen Unfälle in Bergarbeiterkreiſen unter dem Namen Mordſchacht be⸗ kannt iſt, ereignete ſich geſtern durch Gebälkeinſturz ein neues Unglück. Drei Bergleute wurden verſchüttet, von denen bis⸗ her nur einer geborgen werden konnte. Die anderen liegen noch unter den Trümmern. Es beſteht keine Hoffnung, ſie noch lebend zu bergen. Das Urteil im Frankenfälſcherprozeß — Budapeſt, 14. Okt. Heute hat die Königliche Kurie als oberſte Gerichtsinſtanz das rechtskräftige Urteil im Franken⸗ fälſcherprozeß gefällt. Die Strafe des Prinzen Win diſch⸗ .rätz wurde von vier Jahren Zuchthaus in vier Jahre Gefängnis gemildert, die des Polizeicheßs Nadoſſy von vier Jahren Zuchthaus in dreieinhalb Jahre Zuchthaus, die des Sekretärs des Prinzen Windiſchgrätz, Diſiderius Raba, von einem Jahr auf 10 Monate Gefängnis herabgeſetzt. Die Strafe des früheren Kommandanten des kartographiſchen In⸗ ſtituts, General Haits, von einem Jahr Gefängnis, wurde be⸗ ſtätigt, die Strafe ſeines Nachfolgers, Oberſt Kurz, von einem Jahr auf ſechs Monate Gefängnis ermäßigt. Die Strafe des techniſchen Leiters des kartographiſchen Inſtituts, Major Gerö, von eineinhalb Jahren auf ein Jahr Gefängnis, die des Kam⸗ merdieners des Prinzen Windiſchgrätz, Kovaes, von einem Jahr auf ſechs Monate herabgeſetzt. Zulaſſung deutſcher Rennpferde in England — London, 15. Oktbr, In der in Neumacket abgehal⸗ tenen Sitzung des engliſchen Jockey⸗Klubs wurden die Geſuche des Berliner Union⸗Klubs und des öſterreichiſchen Jockey⸗ Klubs genehmigt, wonach dieſen Klubs jetzt wieder geſtattet ſein möge, gegenſeitige Vereinbarungen einzugehen. Hier⸗ durch wird es zum erſten Male ſeit 1914 wieder möglich ſein, daß Pferde deutſcher und öſterreichiſcher Beſitzer auf eng⸗ Meoiziniſche Amſchau Die Hygiene des Gummikauens Der Kaugummi als Muskelſtärker— als Zahnbürſte als Anregungsmittel— Kaue zu Hauſe! Von Dr. Kurt Hengſtenberg⸗Berlin Nach dem Beiſpiele Amerikas hat ſich nun auch bei uns die Sitte des Gummikauens in ungeahnter Weiſe eingebür⸗ gert. Während die Produzenten des Kaugummis ihrem Er⸗ zeugnis mannigfache Vorteile nachrühmen, ſteht ihm das Publikum im allgemeinen feindlich gegenüber, tut es als Ausdruck einer Ueberziviliſation in Acht und Bann und ſagt ihm ſogar ſchädliche Wirkungen nach. Zweifellos birgt der Kaugummi aber weſentliche Momente in ſich, die ihn darüber erhaben erſcheinen laſſen, nur als reine Modeſache angeſehen zu werden. Wenn er auch bei rein äſthetiſcher Betrachtung keine Daſeinsberechtigung genießen mag, ſo kann ihm doch ſowohl in phyſiſcher als auch in pſychiſcher Beziehung ein ge⸗ wiſſer Wert nicht abgeſprochen werden. Die Hauptwirkung des Kaugummis beſteht darin, eine bedeutend erhöhte Produktion von Speichel hervorzurufen. Dieſer wird zwar dauernd, aber in ganz verſchiedenen Meengen von den Speicheldrüſen abgeſondert. Iſt der Mund lleer, und ſind die Kaumuskeln im Ruhezuſtande, ſo wird nur ſo viel Speichel ſezerniert, wie zur Feuchthaltung der Schleim⸗ Hhaut notwendig iſt. Eine vermehrte Sekretion wird angeregt Durch Einwirkung auf die Geſchmacksnerven lauch auf die Ge⸗ ruchsnerven)— zuweilen auch pſychiſch vom Gehirn aus bei der Vorſtellung wohlſchmeckender Subſtanzen— hauptſächlich aber infolge mechaniſcher Reizung durch die Tätigkeit der Kaumuskeln. Der Speichel ſpielt nun in der Verdauung— bei der ſogenannten Mundverdauung— ein wichtige Rolle. Durch einen in ihm enthaltenen Stoff— Ptyalin— beſitzt er die Fähigkeit, Stärke— z. B. Brot— in Zucker und Dextrin zu zerlegen und ſo der nachfolgenden Magen⸗ und Darm⸗ verdauung ſchon einen gehörigen Teil Arbeit abzunehmen. Der mit Speichel ſtark durchmengte Biſſen gelangt ſchon z. T. verdaut in den Magen und macht in ihm dann die weiteren Stadien ſeiner Umwandlung um ſo leichter durch, nach dem bekanten Satz:„Gut gekaut iſt halb verdaut!“ daß die unteren Frontzähne, Die Erwartungen, die an den Kaugummi in dieſer Hin⸗ ſicht— entſprechend ſeiner Propaganda„fördert die Ver⸗ dauung“— geſtellt werden mögen, müſſen allerdings ent⸗ täuſcht werden. Die Verdauungskraft des Speichels kommt nur für Nahrungsmittel in Frage, die beim Kauen mit dem Speichel vermiſcht werden, und findet nur während des Kau⸗ aktes im Munde ſtatt. Der vorher oder nachher ſezernierte und dann in den Magen gelangte Speichel hat auf die Ver⸗ dauung keinen Einfluß mehr. Es hat alſo keinen Sinn, etwa nach dem Eſſen Gummi zu kauen, um durch die dadurch her⸗ vorgerufene ſtarke Speichelabſonderung auf die Verdauung einwirken zu wollen. In indirekter Weiſe erſcheint jedoch eine die Verdauung fördernde Wirkung als durchaus möglich. Ein Gummikauer wird auch bei der Nahrungsaufnahme das Kauen gründlicher und intenſiver beſorgen, als es ſonſt ge⸗ meinhin geſchieht. Seine Kaumuskeln ſind eben darauf ein⸗ geſtellt, dauernd harte Arbeit zu leiſten und üben dieſe ihre gewohnte Tätigkeit dann auch beim Eſſen aus, wobei es ihnen gleichgültig iſt, woraus das gekaute Medium beſteht.— Der Kaugummi ſpielt ſozuſagen die Rolle eines Muskelſtärkers! In weſentlicherem Maße vermag das Gummikauen zur Erhaltung der Zähne beizutragen. Die weitaus verbreiteſte Zahnerkrankung, die Karies, wird immer zuerſt durch ſtecken⸗ bleibende Speifereſte hervorgerufen. Dieſe bilden bei längerem Verweilen Säuren und entkalken den Zahnſchmelz. Auf dieſe Speiſereſte kann der Kaugummi günſtig einwirken, indem er zwiſchen die Zähne dringt, an dort befindlichen Reſten feſthaftet und ſo eine Reinigung bewirkt. Die Kleb⸗ kraft des Kaugummis iſt in einem feuchten Medium— der Mundhöhle— allerdings nur gering, aber unterſtützt durch den großen Druck, mit dem er zwiſchen die Zähne gedrängt wird, ausreichend, um als Reinigungsmittel zu fungieren und als Verbündeter der Zahnbürſte— deren Gebrauch er natür⸗ lich weder erſetzen noch einſchränken darf— aufzutreten. Die durch Kaugummi bewirkte ſtarke Speichelabſonderung trägt gleichfalls zur Konſervierung der Zähne bei. In wieweit der Speichel ſchon an und für ſich durch gewiſſe in ihm ent⸗ haltene Stoffe karieshemmend wirkt, iſt noch nicht ſicher feſt⸗ geſtellt. Die Keroſtomie, eine Krankheit, die in langſamem Ver⸗ ſiegen der Speichelſekretion beſteht, verurſacht ein ſehr ſchnelles Fortſchreiten der Karies. Andererſeits beſteht die Tatſache, die an der tiefſten Stelle der Mundhöhle befindlich dauernd vom Speichel umſpült werden, nur ſehr ſelten von der Karies befallen werden. Der Speichel wirkt alſo konſervierend auf die Zähne, von einem eytl. chemi⸗ ſchen Einfluß ganz abgeſehen dadurch, daß er ſich bildende Säu⸗ ren verdünnt und fortſchwemmt. Es erhellt klar, daß die Ab⸗ ſonderungsmenge in einem direkten Verhältnis zu ſeiner Wirkſamkeit ſteht. Auch auf das Zahnfleiſch vermag das Gummikauen als dauernde leichte Maſſage günſtig einzuwirken. Einer weitverbreiteten Anſicht zufolge wird durch Kau⸗ gummi das Rauchbedürfnis eingeſchränkt. In wieweit er ſich tatſächlich derartig auswirkt, läßt ſich ſchwer feſtſtellen. Zum mindeſten ſtellt er aber an Stätten, wo aus beſonderen Grün⸗ den— z. B. Feuergefährlichkeit— Rauchverbot beſteht, einen Erſatz für das Rauchen dar, ähnlich wie es der Kautabak tut, dem er aber in hygieniſcher und äſthetiſcher Hinſicht unbedingt vorzuziehen iſt. Der moderne Menſch neigt nun einmal dazu, ſeinen geplagten Nerven irgendein Ablenkungsmittel zu bie⸗ ten. Das fortwährende Kauen vermag— ſpeziell beim Sport — die aufs Aeußerſte angeſpannten Nerven etwas abzulenken und dadurch eine ruhigere, aber umſo ſicherere Konzentration zu bewirken. Man hat dem Kaugummi den Vorwurf gemacht, er bewirke mit der Zeit ein hartes und geſpanntes Ausſehen der Geſichts⸗ züge, was aus naheliegenden Gründen beſonders beim weib⸗ lichen Geſchlecht unangenehm in Erſcheinung träte. Das dürfte kaum zutreffen. An der Bildung der Geſichtszüge beteiligen ſich gerade die Kaumuskeln nur in ganz geringem Maße, am meiſten noch der in der hinteren Wangenpartie gelegene Haupt⸗ kaumuskel(Maſſeter). Dieſer müßte ſich, um für das Ausſehen des Geſichtes in Betracht zu kommen, in geradezu ungeheurem Maße verſtärken. Das tut er aber nicht, denn ſonſt müßte man auch den intenſiy kauenden Menſchen von dem Schlinger, der ſeine Kaumuskeln nur ſehr wenig benutzt, äußerlich unter⸗ ſcheiden können, und das iſt keineswegs der Fall. Die andern zum Kauen benutzten Muskeln liegen ſo tief, oder zum großen Teil vom Knochen bedeckt, daß ſie für dieſe Frage völlig aus⸗ ſcheiden. Allein von der äſthetiſchen Seite aus betrachtet, iſt die Poſi⸗ tion des Kaugummis ſchwer zu verteidigen. Denn daß ein kauender Menſch keinen erfreulichen Anblick bietet, iſt wohl ſicher. Darum iſt die Forderung berechtigt: kaue zu Hauſel Handelt man aber danach und vermeidet dieſe Betätigung in der Oeffeutlichkeit, ſo ſoll man ſich ihr getroſt hingeben in dem Bewußtſein, nicht nur ſeinen Mitmenſchen, ſondern auch ſich ſelbſt in keiner Weiſe zu ſchaden und ſogar noch ein klein wenig für ſeine Geſundheit zu tun. 2 ——— * — 9 FPreitag, den 15. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 478 Stäotiſche Nachrichten Mannheim im Winterflugverkehr Rapide Entwickelung des Flugverkehrs— 28 Linien werden im kommenden Winter angeflogen— Geſamt⸗ ſtrecke 11000 Kilometer— Die Flugzeuge ſind geheizt Der deutſche Flugverkehr hat trotz mancher politiſchen und wirtſchaftlichen Hemmungen einen außerordentlich ſtarken Auf⸗ ſchwung genommen, was auf die fortſchreitende techniſche Ver⸗ vollkommnung, auf die wachſende Betriebsſicherheit, zweck⸗ mäßige Linienführung und auf die Einbeziehung wichtiger Wirtſchaftsgebiete in den Flugverkehr zurückzuführen iſt. Der Winterflugverkehr, der nach einer uns von der Deutſchen Luft⸗ hanſa zugehenden Mitteilung am 16. Oktober offiziell beginnt, wird eine Ausdehnung bekommen, die bei weitem den geſam⸗ ten Sommerverkehr vom Jahre 1924 übertrifft. 1924 wurden im Deutſchen Reiche insgeſamt 7000 Kilometer geflogen. Das war mehr als das Doppelte vom Jahre 1923, wo die Geſamt⸗ flugſtrecke 3400 Kilometer betrug. Im kommenden Winter führt die Geſamtſtrecke über rund 11 000 Kilometer. Das iſt mehrals das Dreifache der Sommerlinie vom Jahre 1923. 28 Linien werden im kommenden Winter in Betrieb geſetzt. Nur ſechs Linien führen davon in das Aus⸗ land, nach Holland, Belgien, Frankreich, England, Dänemark, Oeſterreich, Ungarn und nach Rußland. Die letzte Linie wird aber nur bis 1. November in Betrieb gehalten. Die übrigen Linien ſind ſämtlich für den innerdeutſchen Verkehr beſtimmt. Auch unſexe Flugſtation iſt in den Winterflugverkehr ein⸗ gereiht worden. Das iſt nur möglich geweſen durch weit⸗ gehendſte finanzielle Unterſtützung des Flugverkehrs durch unſere Stadtverwaltung, da ſich der Flugverkehr aus dem Er⸗ lös der Perſonen⸗ und Frachtenbeförderung allein noch nicht rentiert. Immerhin hat die Verkehrsentwicklung, was die Perſonenzahl und das Geſamtgewicht der beförderten Frachten anbelangt, im vergangenen Sommer ein Ausmaß genommen, daß die Hoffnung berechtigt iſt, daß die ſtarten finanziellen Anſprüche, die zur Förderung des Flugverkehrs bis jetzt an unſere Stadt geſtellt wurden, ſich im kommenden Jahre ermä⸗ ßigen werden. Für den Winterflugverkehr werden heiz⸗ bare Limouſinen in Betrieb geſtellt. Die Heizung er⸗ folgt durch Waſſer, das vom Motor aus erwärmt wird. Es iſt das eine techniſche Neuerung, die eine Fahrt durch die Luft auch bei ſtärkſter Kälte angenehm machen wird. Es werden im kommenden Winter folgende Strecken be⸗ flogen: Berlin—Hannover—Amſterdam(585 Km.), Köln— Brüſſel-London(500 Km.), Berlin—Danzig—Königsberg(642 Kilometer) mit Anſchluß nach Kowno.—SmolenskMoskau (1200 Km.), Eſſen—Mülheim—Köln—Brüſſel—Paris(513 Km.), Berlin—Leipzig—Fürth—Nürnberg—München 526 Km.), Ber⸗ lIin—Halle—Erfurt—Stuttgart(531 Km.), Berlin—Breslau Gleiwitz(439 Km.), Frankfurt—-Mannheim—Karls⸗ ruhe— Baſel(205 Km.), Frankfurt a. Main—Köln—Dort⸗ mund(225 Km.), Berlin—Lübeck—Kopenhagen—Malmö(504 Kilometer, Berlin—Dresden—Prag—Wien(526 Km.)— der Tag für die Inbetriebnahme der Teilſtrecke Dresden—Prag Wien iſt noch nicht bekannt, da die Verhandlungen mit den be⸗ teiligten Landesregierungen ſchweben—, Hamburg—Bremen.— Amſterdam—London(800 Km.), München.—WienBudapeſt (593 Km.), StuttgartMünchen(192 Km.), Dortmund—Köln— Fürth-—Nürnberg(405 Km.), Frankfurt a..—Saarbrücken (175 Km.)— Tag der Inbetriebnahme dieſer Strecke ſteht noch nicht feſt—, Eſſen—Mülheim—Hannover(220 Km.), Bremen— Hannover(100 Km.), Leipzig—Chemnitz.-Prag E07 Km.)— auch für die Teilſtrecke Chemnitz.-Prag ſteht der Tag der In⸗ betriebnahme noch nicht feſt—, Hamburg—Hannover—Frank⸗ furt am Main(398 Km.), Frankfurt a. Main—Darm⸗ tadt— Mannheim(75 Km.), Hamburg—Lübeck(80 Km.), ortmund.—Mülheim—Eſſen—Amſterdam(213 Km.) mit An⸗ ſchlußmöglichkeiten nach London, Köln—Eſſen—Mülheim Amſterdam(238 Km.)— dieſe beiden Strecken ergänzen ſich—, Halle—Köln(860 Km.), Halle—Leipzig, die nur nach Bedarf ge⸗ flogen wird(32 Km.), Breslau—Gleiwitz.—Wien(446 Km.). Die Strecken werden täglich, außer Sonntags, geflogen. 10 bis 15 Kilo Gepäck werden frei befördert. Auch die Flugpreiſe ſind weſentlich ermäßigt worden. Die längſte Strecke, die be⸗ flogen wird, iſt wieder die Strecke Berlin—Danzig—Königs⸗ berg mit 642 Kilometer. Ihr kommt durch den Anſchluß nach Rußland eine hohe internationale Bedeutung zu. Es iſt die einzige Strecke, die den Luftverkehr mit Rußland vermittelt. Nach den vorläufigen Frequenzziffern vom Sommer 1926 wurden mit etwa 65 Linien insgeſamt 38 000 Kilometer geflo⸗ gen. 1925 waren es nur 23 000 Kilometer. Da das geſamte deutſche Eiſenbahnnetz 53 000 Kilometer umfaßt, ſo läßt ſich hieran ungefähr die Bedeutung ermeſſen, die der Flugverkehr im geſamten deutſchen Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsleben bekom⸗ men hat. Der Flugzeugpark iſt weſentlich ausgebaut worden. Im vergangenen Jahre ſtanden 324 Flugzeuge für den Luft⸗ verkehr bereit. Die Geſamtzahl aller flugplanmäßigen Flüge hat ſich im Vorjahre gegenüber dem Jahre 1923 mehr als ver⸗ ſechsfacht. Die durchſchnittlichen Leiſtungen an den Flug⸗ tagen haben ſich in dem gleichen Zeitraum faſt um das Vier⸗ fache erhöht. Ein treffendes Bild über die Entwicklung des Perſonenflugverkehrs bieten die geleiſteten Perſonenkilometer, deren Zahl ſich von rund 2 Millionen im Jahre 1923 auf 10,6 Mill. im Jahre 1925 oder um mehr als das Fünffache ſtei⸗ gerte. Mehr als die Hälfte der zur Verfügung ſtehenden Ka⸗ binenplätze waren beſetzt. Auf einzelnen Strecken machte ſich eine ſo ſtarke Nachfrage nach Plätzen bemerkbar, daß Sechs⸗ ſitzer⸗Limouſinen in Betrieb geſtellt werden mußten. Hohe Bedeutung hat der Flugverkehr für die Frachtbeförde⸗ rung bekommen, namentlich für den Verkehr nach dem Aus⸗ land. Bevorzugt war der Luftweg für kleine, aber wertvolle Güter. Der Luftweg bietet inſofern einen großen Vorteil, als die Zollabfertigung an den Grenzſtationen ſehr ſchnell geht, damit die Anſchlußverbindungen erreicht werden können. Die Güterbeförderung war zumteil ſo groß, daß Plätze für die Perſonenbeförderung nicht mehr bereitgehalten werden konn⸗ ten, oder Reſerveflugzeuge in Betrieb geſtellt werden mußten. Verkehrsleitungen von mehr als 30 000 tkm hatten die Strecken Berlin—Gleiwitz, Berlin—Dorſten(Ruhrgebiet), Berlin— Frankfurt a. M. zu verzeichnen. Im Frachtverkehr nahm Berlin die erſte Stelle ein, dann folgten Leipzig und Han⸗ nover. Den ſtärkſten und faſt gleich großen Perſonenver⸗ kehr hatten Berlin und Hamburg. Nach ihnen kamen München, Leipzig, Bremen und Frankfurt am Main. Ins⸗ geſamt wurden im Vorjahre 32 000 Perſonen befördert. Wie uns von der Deutſchen Lufthanſa mitgeteilt wird, wurde dieſe Zahl im Sommerflugverkehr 1926 weit überſchritten. Dieſe Tatſache hat auch den Anlaß dazu gegeben, den Winterflugver⸗ kehr über ein Geſamtſtreckennetz von 11000 Kilometer auszu⸗ bauen. Zur Feſtſetzung des nächſten Sommerflugplans haben die Verhandlungen mit den beteiligten Stadtverwaltungen be⸗ reits begonnen. Der nächſte Sommerflugverkehr wird viele Neuerungen und Erleichterungen bringen. Auch die Preiſe ſollen mit der Abſicht einer Senkung einer neuen Kalkulation unterzogen werden. Gemeinde⸗, Bezirksrats⸗ und Kreiswahl Wahlkartei einſehen! Wer noch keine Wahlkarte erhalten hat, die als Ausweis dafür gilt, daß der Name in der Wahlkartei enthalten iſt, muß ſich nunmehr ſofort perſönlich davon überzeugen, ob ein Verſehen vorliegt. Wer nicht eingetragen iſt, darf am 14. November nicht wählen! Die Wahlkartei liegt bis einſchließlich Sonn⸗ tag, 17. Oktober, vormittags von 9 bis 12.30 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, am kommenden Sonntag nur vormittags von 9 bis 12 Uhr zur Einſicht aus und zwar für die Altſtadt im Rathaus N 1, Zimmer 18, für die Stadtteile Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau und Sandhofen in den dortigen Gemeindeſekretariaten und für den Stadtteil Waldhof in der Polizeiwache des X. Reviers. Wahlberechtigt ſind alle Deutſchen, die das 20. Lebens jahr vollendet und ſeit 14. Mai 1926 in der Gemarkung Mannheim ihren Wohnſitz haben. “* Die konſnlariſche Vertretung der Republik Panama. Die Ernennung des Herrn Oskar Weinſchel zum Konſul von Panama in Stuttgart iſt rückgängig gemacht worden; die Geſchäfte des Konſulats werden bis auf weiteres von dem Generalkonſul von Panama in Hamburg wahrgenommen. „* Freaueng der ſtädtiſchen Krankenanſtalten. Laut Mit⸗ teilung des Städtiſchen Nachrichtenamts befanden ſich am 9. Oktober in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 927 Kranke(478 männliche, 449 weibliche), und zwar im Krankenhaus 823, im Spital für Lungenkranke 92, im Geneſungsheim Neckargemünd 12. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 247 in der mediziniſchen Abteilung, 286 in der chirurgiſchen Abtei⸗ lung, 109 in der gynäkologiſchen Abteilung, 73 im Säuglings⸗ krankenhaus, 81 in der dermatologiſchen Abteilung, 10 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkranke und 17 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 9. Oktober 1925 die Zahl der Kranken 972(482 männliche, 490 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Krankenanſtalten am 9. Oktober ds. Is. 45 Kranke weniger als am gleichen Tage des Vorjahres. * Autozuſammenſtoß. Heute vormittag ſtießen in der Schwetzingerſtadt, Ecke Kleinfeld⸗ und Schwetzingerſtraße, zwei Kraftwagen zuſammen. Der Zuſammenſtoß wurde dadurch verurſacht, daß die elektriſche Straßenbahn an der Halteſtelle hielt und der eine Kraftwagen die Straßenbahn auf der ver⸗ kehrten Seite überholte. Im ſelben Augenblick bog der andere Kraftwagen aus der Kleinfeldſtraße in die Schwetzingerſtraße ein. Im letzten Moment fuhr der erſte Kraftwagen auf den Bürgerſteig. Er wurde beſchädigt. Die Schuld trifft den Füh⸗ rer des zweiten Wagens. Veranſtaltungen 6 Mannheim im Rundfunk. Heute von.15—.15 findet vom hieſigen Rundfunk⸗Beſprechungsraum aus ein„R omanzen⸗ und Balladenabend“ ſtatt, bei dem Konzertſänger See⸗ fried Balladen von Löwe 1 und Herr Diener(Violine) die Romanzen in k⸗Dur und G⸗Dur für Violine und Klavier von Beethoven, ſowie die Romanze op. 4 von Kreißler ſpielen wird. Am Flügel: Frau Luiſe Schatt⸗Eberts. Das Kon⸗ zert wird über die Sender Frankfurt a. M. und Kaſſel über⸗ tragen. G Wiederbeginn der Orgelkonzerte in der Chriſtuskirche Mannheim. Die Reihe der Orgelvorträge Arno Land⸗ manns wird am kommenden Sonntag, den 17. Oktober mit einem Bach⸗Abend eröffnet. Im Klangſtil der Bachorgel kom⸗ men zum Vortrag Präludium und Fuge A⸗Dur, Choralvor⸗ ſpiele, die Trio⸗Sonate Es⸗Dur(zum erſten Mal) und die Paſſacaglia. Die Wiedergabe einiger geiſtlicher Lieder hat Dora Poppen⸗Frankfurt a. M.(Alt) übernommen. Der Ein⸗ tritt iſt frei. * Muſikvorträge im Städtiſchen Krankenhaus. Am Sonn⸗ tag, 3. Oktober haben das Mandolinenquartett Lin⸗ denhof und der Zitherklub1920 Mannheim⸗Necka⸗ rau in den Städtiſchen Krankenanſtalten Muſikſtücke zum Vortrag gebracht. Den Kranken wurde damit eine große Freude bereitet. Aus dem Lande LI Walldorf, 10. Oktbr. Der Landwirt Ludwig Freund von hier wurde am Dienstag abend mit ſeinem Fuhrwerk, das mit Möbelſtücken beladen war, zwiſchen Sandhauſen und Walldorf von einem Laſtkraftwagen von hinten angefahren. Freund wurde durch den Anprall vom Wagen geſchleudert und blieb ſchwer verletzt auf dem Feldgelände liegen. Der Laſtwagenführer fuhr unbekümmert weiter, wurde aber von einem Motorradfahrer eingeholt und der Polizei über⸗ geben. Freund befindet ſich im Krankenhaus in Heidelberg. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Weinheim, 14. Okt. Unter der Spitzmarke„Myſteriöſe Ueberfälle an der Bergſtraße“ kurſierte in verſchiedenen, auch außerbadiſchen Zeitungen in dieſen Tagen ein Artikel, wo⸗ nach zwiſchen Laudenbach und Heppenheim junge Leute von Autoinſaſſen überfallen worden ſein ſollen. Nachts ſet ein junger Mann aus Weinhei müberfallen und mit Gum⸗ miknüppeln mißhandelt worden. Es handle ſich um Werber für die Fremdenlegion... Hierzu iſt zu bemerken, daß von ſolchen Vorgängen weder der Gendarmerie in Weinheim, noch in— 9 noch in Heppenheim auch nur das geringſte bekannt iſt. Es handelt ſich um ein aus der Luft gegriffenes Phantaſiegeſpinſt. Uebrigens hatte ſchon vor zwei Jahren ein En ähnlicher, gleichfalls erfundner Bericht die Runde ge⸗ macht. ch. Unterſchwarzach, 13. Okt. Geſtern abend fuhr der Kraftwagenführer Kolb⸗Michelbach auf der Straße Unter⸗ ſchwarzach—Aglaſterhauſen an einen ihm entgegenkommenden Sandwagen, der anſcheinend nicht genügend ausgewichen war. Der Führer verlor einen Augenblick die Herrſchaft über den Wagen und fuhr gegen das Geländer der Schwarz⸗ bach. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden, doch iſt das Auto völlig demoliert und mußte abgeſchleppt werden, auch der Wagen des Bauern iſt beſchädigt. * Karlsruhe, 14. Okt. Am Dienstag mittag wurde der 5 Jahre alte Knabe des Hilfsarbeiters Belſchner auf dem Wege von der Kinderſchule nach Hauſe, als er noch vor der daherfahrenden Straßenbahn über das Gleiſe kommen wollte, von dieſer überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod augenblicklich eintrat. X Pforzheim, 12. Okt. Am Freitag abend traf im Auto Erzbiſchof Dr. Fritz von Freiburg zur Vornahme der Fir⸗ mung hier ein. Am Portal der Stadtpfarrkirche fand feier⸗ licher Empfang durch die hieſige Geiſtlichkeit und kath. Behör⸗ den ſtatt. In der Kirche hielt der Biſchof eine Anſprache und erteilte den biſchöflichen Segen. Im Pfarrhaus ſchloß ſich die Vorſtellung der Vorſtände der hieſigen kath. Vereine an. Am Samstag fand die Firmung durch den Erzbiſchof ſtatt, wobei 600 Firmlinge aller Altersſtufen das Sakrament empfingen. * Pforzheim, 14. Okt. Die Ehefrau eines in der Süd⸗ ſtadt hier wohnenden Kabinettmeiſters trank heute in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht eine giftige Flüſſigkeit. Obwohl die Tat raſch bemerkt wurde, ſtarb die Frau, Mutter von zwei Kin⸗ dern, nach ihrer Ueberführung ins Krankenhaus. 9 * Freiburg. 14. Okt. Ein ſchweres Autounglüc⸗k ereignete ſich in der vergangenen Nacht in der Nähe des Bahnhofs Hugſtetten. Ein Perſonenauto der„Freiburger Zeitung“, beſetzt mit ſechs Perſonen, ſtürzte in einer Kurve und überſchlug ſich. Dem Führer des Autos, dem 31 Jahre alten Ridzewska, wurde hierbei der Bruſtkorb eingedrückt, ſodaß er nach wenigen Minuten verſtarb. Ein zweiter Inſaſſe und eine Dame erlitten Quetſchungen. Die übrigen Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Der Oberteil de Autos iſt vollſtändig zertrümmert worden. 8 PEPPP———————y———— o y Y ꝰ Y Y PP——o œ ᷣ ꝓœ œPPP——ꝑꝰꝰ ᷣ ꝰꝑᷓ ꝑQ BBPPPPPPVPPVVPPP——ꝓ— ꝰꝰꝰꝰꝰ» œ PVꝓ——̃»»» xxxxxxxxPPPPPTTTT——ꝑpͤH——ĩ————— Aeber den„Schluckauf Von Dr. med. G. Zickgraf⸗Bremerhaven Während in der Medizinforſchung unſerer Tage alle Krankheiten des menſchlichen Körpers und der Seele in jeder Weiſe Gebiete des intenſipſten Forſchens ſind, gibt es eine Reihe von gewöhnlichen, leichten Krankheitserſcheinungen oder Zuſtänden, man möchte ſagen banaler Art, die noch ſehr der bedürftig ſind. Zu dieſen gehört der„Schluck⸗ a u“. Man verſteht darunter ein ruckweiſes, unwillkürliches, nicht unterdrückbares Aufſtoßen, deſſen Erſcheinung für den Betreffenden wohl unangenehm iſt, in der Umgebung aber meiſt Heiterkeit auslöſt. Hervorgerufen kann der Schluckauf werden durch eine lokale Reizung im Gebiet des Oberbauches, wie es z. B. nach Operationen kein ſeltenes Vorkommnis iſt, daß Patienten kürzere oder längere Zeit an„Schluckauf“ leiden. Am häufigſten kommt der Schluckauf“ nach unvor⸗ ſichtigem Eſſen, zu kaltem Eſſen oder Trinken vor. Hier iſt es der Kältereiz, der ſich durch die Magenwände hindurch auf das Zwerchfell erſtreckt und dieſes zu ruckartigen Bewegungen veranlaßt. Das Weſen des„Schluckauf“ beſteht nämlich in einer ruckartigen Zuſammenziehung des Zwerchfells, wodurch es zu dem eigenartigen Bild des Schluckauf kommt. Der Arzt weiß, daß, ſo harmlos der Schluckauf im allge⸗ meinen iſt, er doch ein höchſt bedenkliches Zeichen bildet, wenn z. B. im Verlaufe von gewiſſen Krankheiten der„Schluck⸗ auf“ eintritt. Solche Fälle ſpielen ſich aber am Krankenbette ab und haben für den Laien kein großes Intereſſe. Häufiger ſchon wird der Laie den Zuſtand des Schluck⸗ aufs ſehen, der durch eine nervöſe Reizung im Gehirn ein⸗ treten kann, wie man in den harmloſeſten Fällen es bei Kindern ſieht, die heftig geweint haben. Hier führt die Alteration der zentralen, nervöſen Bahnen zu meiſt ſchnell vorübergehenden Zwerchfellkrämpfen. Es iſt intereſſant, daß der Schluckauf manchmal anſteckend wirkt. Man hat verſchiedentlich ſolche Schluckaufepidemien be⸗ obachtet und dabei feſtgeſtellt, daß der Schluckauf ſogar mitten im Schlaf plötzlich zum erſten Male eintreten und tagelang dauern kann. Es iſt das ſo zu erklären, daß im Unterbewußt⸗ ſein der betreffenden Menſchen das Bild des bei anderen geſehenen Schluckaufs zu einer automatiſchen Nachahmung führt. Daß im wachen Zuſtand das Auftreten des Schluckaufs nach Anſteckung häufiger iſt, erklärt ſich von ſelbſt, da hier das Sehen und Hören des Schluckaufs bei andern ebenſo zur automatiſchen Nachahmung kührt, wie z. B. beim Gähnen. Der„Schluckauf“ iſt in den meiſten Fällen nur von ganz kurzer Dauer und macht keinerlei Beſchwerden als die unan⸗ genehme Empfindung des ruckartigen Zuſammenziehens des Zwerchfells, das Mißbehagen darüber, daß ſich eine ſo ſichtbare Bewegung von Muskeln ohne unſeren Willen oder vielmehr gegen unſeren Willen abſpielt, und ferner das unangenehme Gefühl, im Beiſein Anderer davon befallen za ſein. Dauert aber der Schluckauf längere Zeit, ſo entſteht eine ſchmerzhafte Uebermüdung des Zwerchfellmuskels, die zu Muskelſchmerzen in der Flanke, in der Bruſt⸗ und Bauchmuskulatur führt. Ferner entſtehen dann häufig Kopfſchmerzen und andere ner⸗ vöſe Symptome, ja es kann ſogar zu Brechreiz und Erbrechen kommen. Die Fälle, in denen der Schluckauf längere Zeit dauert, alſo über Tage ſich erſtreckt, werden mit einer beſon⸗ deren, grippeartigen Infektion in Verbindung gebracht und erfordern doch manchmal ärztliches Eingreifen. Der gewöhnliche„Schluckauf“, der jedem ſchon aus eigener Erfahrung bekannt iſt, geht raſch in Minuten oder Stunden ſpäteſtens von ſelbſt vorbei. Es gibt unzählige Methoden, dieſe Art Schluckauf zu bekämpfen. Atemanhalten, Tiefatmen, Waſ⸗ ſertrinken in kleinen Schlucken wird empfohlen. Auch das Fixieren einer geöffneten Meſſerklinge, die ein Freund lang⸗ ſam dem Betroffenen nähert, hilft manchmal. Letzteres aber nur dann, wenn die Urſache des Schluckaufs auf einer zen⸗ tralnervöſen Erregung beruht, und ſo durch die ängſtliche Spannung infolge des bedrohlich ſich nähernden Meſſers eine Ablenkung der nervöſen Erregunng erreicht wird. Theater und Muſik OKonzertverein. Das Liceo Amar⸗Quartett. Reger⸗ Hindemith⸗Verdi hieß die Loſung. Und Verdi liegt dem Führer des Quartetts, Liceo Amar, in Ton und Ausdruck am beſten. Verdi klingt auch im Geſamt des Quartettſatzes am beſten, und ſo war Verdis E⸗moll⸗Quartett— dem Stil nach an Aidazeiten gemahnend, der Triumph des Abends; weil hier die Quartettiſten(die Herren Amar, Walter Caſpar und die Brüder Paul und Rudolf Hindemith) ihre wahre Muſikalität zeigen konnten, hatten wir eine ſeltene Freude. Dieſe konnten wir als unbefangene Erſthörer des Streich⸗ trios(Werk 34) von Paul Hindemith leider nicht empfin⸗ den, obwohl der Tonſetzer ſelbſt die Bratſche und ſein Bruder das Violoncello vertrat, obwohl alles jedenfalls in der beſten Harmonie geriet. Aber die neue dreiklangloſe Kunſt und ihre Weiſe, drei Stimmen zu verbinden, deren Zuſammenklang wir zunächſt nicht verſtehen! Außer dem kleinen Pizzicato⸗Inter⸗ mezzo hatten wir nicht viel Behaltſames gefunden, unſer Bei⸗ fall war Dank und— Erinnerung an die ſchönen Violin⸗ ſonaten(Werk 11), die das Talent des Tondichters offen⸗ barten... Man ſpielte alles im ſchönſten Quartettgeſchmack; nur daß die Unterſtimmen voller erklangen als die erſte Violine(während die zweite die richtige Mitte hielt), iſt m. E. ein beſonderer Umſtand. Hier mag die Frage der alt⸗ italieniſchen Inſtrumente und ihrer verſchiedenen Ausdrucks⸗ fähigkeiten wenigſtens geſtreift werden. Es iſt nämlich ſchwer, gegen eine ſolche Meiſter⸗Bratſche, wie ſie Paul Hindemith beſitzt, das Gegengewicht der Oberſtimme in Regers hohen Lagen und undankbaren Figurationen zu behaupten. Das -moll⸗Quartett von Max Reger, aus den Münchener Tagen, aus der„wilden“ Jugendzeit, gehört nämlich nicht zu den klangvollen Werken. Wir wiſſen zudem, wie ungleich Regers Werke ſind, wie ſehr Reger ſich geläutert hat. Wenn wir uns z. B. an Regers letzte Werke erinnern, wenn wir ſein Streich⸗ quartett(Werk 109— Es⸗dur) wieder hören, ſo wird der Kontraſt bedenklich. Aber das A⸗moll⸗Quartett, in drei Sätzen formgerecht aufgebaut, zeigt einen Mittelſatz, der bleiben⸗ den Wert hat. Das Andante semplice(D⸗moll 76) mit ſeinen durch einen Tonartenkreis von ſeltener Schönheit ent⸗ falteten Veränderungen war jedenfalls der Gipfel des Quar⸗ tetts. Unſere Quartettgenoſſen, über deren Beliebtheit nichts Neues zu melden iſt, bewährten auch hier ihre Künſtlerſchaft. Und es gab einen fröhlichen, herzlichen Schlußbeifall. Literatur Daheim⸗Kalender 1927, Verlag von Velhagen& Klaſing in Bielefeld und Leipzig. Der vorliegende Jahrgang zeigt beſte Namen. Neben einer größeren Erzählung von Hopff⸗ garten„Adam Fieſel“ erzählt Friedel Merzenich Lausbuben⸗ geſchichten. Gute Proſaarbeiten ſind ferner von Johannes Wunſch mit„Der gute Fehlſchuß“, Jula Hartmann mit„Me⸗ luſine“ u. a. m. vertreten. Zahlreiche zum größten Teil lyriſche Gedichte ſind in dem Text geſtreut, der mancherlei Aufſätze aus dem praktiſchen Leben wie„Küche, Keller und Zubehör in Sansſouei“,„Wohnungskultur und Hausfrau“, Beiträge über ſtaatsbürgerliche Erziehung, Sport, Geographie und aus vielen anderen Gebieten bringt. An der Spitze dieſer n ſteht Dr. Georg Gieſeke mit ſeinem Aufſatz „Deutſche Bildnisminiatur“. Genealogien, Rätſel, Ratſchläge mancherlei Art ſomie Gemeinnütziges auch Berichte aus Han⸗ del und Verkehr ſchließen ſich an. Reicher Bilderſchmuck iſt dem Kalender beigegeben. neu nach Berlin verſetzte badiſche Geſandte Dr. Honold, in ihrer Wahrnehmung beſtärken können, nur das ſch lieb hatte, ſchlecht gehandelt? 4. Seite. Nr. 478 Rene Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) — Frertag, den 18. Oktober 192 Aus der Pfalz Die Brandſtifter Germersheim, 14. Okt. Der Feuerſchaden bei dem geſtern vormittag niedergebrannten Schuppen der Reichsvermögens⸗ ſtelle beläuft ſich auf etwa 25000 Mark. Zirka 1000 Zentner Heu, 2000 Zentner Stroh und mehrere landwirtſchaftliche Wa⸗ gen wurden ein Opfer der Flammen. Schwer geſchädigt wur⸗ den 10 Landwirte, die nicht einen Halm verſichert hatten. Als Täter, die dort genächtigt hatten, wurden am gleichen Tage noch in Lingenfeld der 52 Jahre alte ledige Arbeiter Adam Mühl von Eſſingen und der 50 Jahre alte ledige Zu⸗ ſchneider Emil Heiſt von Pirmaſens ſowie der 34 Jahre alte Berginvalide Otto Forſter aus Niederohmbach auf ſeiner Flucht über den Rhein feſtgenommen. Der vierte noch unbe⸗ kannte Beteiligte konnte noch nicht ausfindig gemacht wer⸗ den. Nach Lage der Sache liegt mindeſtens fahrläſſige Brand⸗ ſtiftung vor. Nachbargebiete Typhus unter den Beſatzungstruppen sw. Mainz, 14. Okt. In der Alicekaſerne iſt unter den Beſatzungstruppen Typhus ausgebrochen. Etwa 20 Soldaten ſollen erkrankt ſein. Die Beſatzungsbehörde hat die Kaſerne ür jeglichen Verkehr abgeſperrt. Aus der Stadt Mainz wer⸗ den keinerlei Erkrankungen * Mainz, 14. Okt. Ein Beamter der biſchöflichen Steuer⸗ einnahmeſtelle hat 18000 Mk. Kirchenſteuergelder unterſchlagen. Da die Angehörigen des Täters jedoch bereits Schadenerſatz geleiſtet haben, dürfte die Angelegen⸗ heit kein gerichtliches Nachſpiel haben. * St. Ingbert, 14. Okt. Junge Leute provozierten vor dem Hauſe des Formers Karl Feger einen Streit, den ſich Feger, weil er ſeine Nachruhe haben wollte, nicht gefallen ließ. Er ging deshalb vor das Haus, um die Radaumacher zu ver⸗ jagen. Die Raufbolde hatten jedoch ſogleich das Meſſer bei der Hand und fielen über Feger her, dem ſie ſo ſchwere Ver⸗ wundungen beibrachten, daß er ſtar b. Die Gendarmerie hat zwei der Tat Verdächtige namens Hermann und Wilhelm Fickinger verhaftet. Der Getötete war 56 Fahre alt,. Meſſen und Ausſtellungen Beſuch der Berliner Polizeiausſtellung durch badiſche Polizeibeamte * Berlin, 13. Okt. Aus Anlaß der Polizeiausſtellung geſtern etwa 50 Beamte der badiſchen Lan⸗ espolizei und Mitglieder des badiſchen Miniſteriums des Innern der Reichshauptſtadt Berlin einen Beſuch ab, der auf mehrere Tage berechnet iſt. 23 5 nachmittag fand im Ehrenhof der Polizeiausſtellung ein Empfang der anweſenden Badener Polizeibeamten durch einen Beauftragten des preußiſchen Innenminiſteriums ſtatt, der in ſeiner Anſprache ausdrücklich darauf hinwies, daß die jetzige Polizeiausſtellung ihre größten Anregungen durch die vorjährige badiſche Polizeiausſtellung empfangen habe. Er betonte dabei beſonders das große Verdienſt des Miniſterial⸗ direktors Bark. Ihm erwiderte der vor einigen Monaten indem er den Dank des Badener Landes für den freundlichen Empfang zum Ausdruck brachte. Die konzertierende Schupo⸗ kapelle hatte es ſich nicht nehmen laſſen, zur Feier der An⸗ weſenheit der Badener das Badener Heimatlied und das Lied:„O Schwarzwald, o Heimat“ eigens für Militärmuſik inſtrumentieren zu laſſen und zu ſpielen. An den Empfang ſchlotz ſich ein ausgedehnter Rundgang unter Führung — Polizeibeamter an. Am Abend fand aus Anlaß er Anweſenheit der badiſchen Landsleute in der badiſchen Ge⸗ — 3 ein geſellſchaftlicher ſtatt, zu dem der badiſche Geſandte und ſeine Gattin Frau Honold eingeladen hatte. Insbeſondere waren auch eine große An⸗ 05 von Mitgliedern des Vereins der Badener, darunter Xöellenz Bleidorn, Dr. Guſtav Maz, Miniſterialdirektor Dr. Kuenzer anwefend. Auch hier begrüßte der badiſche Geſandte in einer launigen Rede die Anweſenden, bedankte ſich ſ50 den zahlreichen Beſuch ſeiner Landsleute aus Anlaß der Polizeiausſtellung und ſchilderte ſeine neue Aufgabe. In warmen Worten erwiderte ihm der erſte Vorſitzende des Vereins der Badener, Reinhard. Auch hier wurde wieder der großen Arbeit des Miniſterialrats Bark und des Regie⸗ rungsrats Jung gedacht. Im Laufe des Abends ſang das Mitglied der Staatsoper, Hieber, mehrere Lieder. Alle Zweiter Verhandlungstag Der Vorſitzende des Gerichtshofes, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, eröffnete um 9 Uhr vormittags den heutigen zweiten Verhandlungstag zu dem ſich bedeutend mehr Zuhörer als geſtern eingefunden hatten. Am Eingang gab es während der Sitzung wiederholt ein ſtarkes Gedränge. 12 Zeugen ſind heute geladen. Auf Befragen des Staatsanwalts Dr. Morr wird feſtgeſtellt, daß Purrmann am 8. Dezember 1925 auf Betreiben eines Karlsruher Rechtsanwalts gegen die Bafag und am 29. Dezember 1925 auf Betreiben des Bankhauſes Schimmelpfeng gegen das Bankgeſchäft Purrmann einen weiteren Offenbarungseid geleiſtet hat. Der Vorſitzende ſtellt feſt, daß aufgrund der Offenbarungseide Purrmann wegen Falſcheid verhaftet wurde. Der Angeklagte erwidert, daß man ihm für ſeine Vermögensaufſtellung keine Zeit gelaſſen habe. Von heute auf morgen könne man dies nicht machen. Im Gegenſatz dazu konſtatiert der Vorſitzende, daß Purrmann ſchon am 6. Oktbr. 1925 in Kenntnis geſetzt wurde, daß er am 8. Dezbr. 1925 den Offenbarungseid leiſten müſſe. Von heute auf morgen könne daher keine Rede ſein. Im übrigen ermahnte der Vorſitzende den Angeklagten, von ſeinen faulen Aus⸗ flüchten und ſeiner Verdrehung der Tatſachen endlich Abſtand zu nehmen und bei der Wahrheit zu bleiben. Dem Angeklagten wird vorgehalten, warum er für ein ausgeſchiedenes Aufſichtsratsmitglied drei Monate lang keinen Erſatz beſorgte, damit der Aufſichtsrat die zur Be⸗ ſchlußfaſſung erſorderliche Zahl von Mitgliedern aufwies und wieder vollzählig war. Beſprochen wird ferner der Kino⸗ verkauf der Bafag in Durlach, wo beide Angeklagte den Erlös für ſich behielten. Es beginnt die Vernehmung der Zeugen. Zeuge Lobauer war mit der Aufſtellung des Status von Purrmann beſchäftigt. Die Arbeit wurde aber durch die Be⸗ ſchlagnahme der Bücher durch die Staatsanwaltſchaft ſehr er⸗ ſchwert. Was den Kinoverkauf anbelangt, ſo ſei ihm vom Perſonal geſagt worden, daß 2000 Mk. von einem Herrn Marſchall in Heidelberg eingegangen ſeien. Dieſe müſſe Purrmann oder ſeine Frau ſich angeeignet haben. 3000 Mk. ſeien ſofort bezahlt worden. Der Zeuge beſtätigt, daß ihn Frau Purrmann wegen eines Films beeinfluſſen wollte. Auch hat der Zeuge bei der Aufſtellung des Status die Meldung erſtattet, daß Frau Purrmann ausreißen wollte, was aber von der Angeklagten lebhaft beſtritten wird. Von den zuerſt erhaltenen 3000 Mark für das Kino ſind etwa 1600 Mark der Bafag zugefloſſen. Es kommt zu einer lebhaften Ausſprache, ob der Kinoverkauf als Ak⸗ tivum der Bafag einzuſtellen iſt. Der Vorſitzende betont, daß die Kinos immer als Vermögen der Bafag angegeben wurden. Purrmann habe ſich bald als Bankier, bald als Vorſtand der Bafag aufgeſpielt und habe alles abſichtlich durcheinander geworſen und miteinander verquickt, um dadurch beſſer im Trüben fiſchen zu können. Alles was Purrmann gemacht habe, ſei unklar geweſen. Der An⸗ geklagte ſei wie ein Chamäleon, er benehme ſich ſo, wie es ihm gerade paſſe. Zeuge Lobauer gibt weiter an, daß er nicht wiſſe, wie Frau Purrmann die Aktienmajorität der Bafag erworben habe. Ueberall, wo der Name Purrmann fiel, hatte man ge⸗ ſcholten. Von Frau Purrmann hatte er eine Abrechnung über die Bafang verlangt, da er ſie ſtark im Verdacht hatte, ſie wolle den Beſitz der von Marſchall erhaltenen 2000 Mk. verſchleiern. Sie habe darauf geſchrieben, daß ſie ihr Geld nicht in Heidelberg, ſondern in Mannheim habe. Ihr Mann ſei verrückt, wenn er behaupte, daß ſie über 300—400 Mk. von dem Kino⸗ Erlös verfüge. Der Angeklagte führt aus, daß alle Beträge für die Bafag automatiſch an die Bank gingen. Zeuge Lobauer iſt der Anſicht, daß für etwa Mk. 15000 Filmver⸗ träge vorhanden waren. Einzelne Bilder waren noch ſehr gut; mit ihnen wäre ein gutes Geſchäft zu machen geweſen. Ein Kinobeſitzer hätte mit alten abgekurbelten Filmen in Heidelberg wöchentlich Mk. 2000 verdient. Zeuge, der Kinofachmann iſt, hält die Bafag heute noch für lebens⸗ fähig. Der Fehler ſei der geweſen, daß Purrmann alles ſelber machen und beſſer wiſſen wollte. Hätte er richtige Fachleute zur Seite gehabt, ſo hätte er monatlich 20 000 Mk. verdienen müſſen. Tatſache ſei, daß die Kino ſtark herunter⸗ gewirtſchaftet waren. Sachverſtändiger Bläſer bezeichnet die Filmverträge als wertlos und die Filme für veraltet. Mit ſolchen Sachen könne man keine Geſchäfte machen. Badener Landsleute waren einig darin, daß die ſchönen und feſtlichen Räume der Badiſchen Geſandtſchaft ſchon lange—9 keinen ſo gemütlichen Abend geſehen hatten. Schwung in den Wipfel Roman eines jungen Schwaben Von Karl Hans Abel 33 Nachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver⸗ filmung, vorbehalten. Sie ging daher hinab, um nachzuſehen, ob noch alles in Ordnung war. Sie konnte auch nichts finden, was ſie hätte warze Tintengeſtell, das ſie Frau Raab geſchenkt hatte, ſtand nicht am alten Platze. Was man einem Dienſtboten verbietet, das tut er erſt recht, dachte die Loni, und hatte ſchon manchesmal im Vor⸗ beigehen in das Schlafzimmer geblickt. Dann hatte ſie ſtets ihr kleines Geſchenk auf dem kleinen Damenſchreibtiſch prangen geſehen. Jetzt ſtand es mitten auf dem großen, runden Tiſch. Da wagte. ſie ſich— ſie wußte, daß ſie heute niemand dabei ertappen würde— einen Schritt weiter hinein in den Raum, um das alte Ding wieder einmal in die Hand zu nehmen und zu öffnen. Gütiger Himmel, was war das? Da lag ja dasſelbe mit derſelben Handſchrift beſchrieben in dem Geheim⸗ a Sie entfaltete es mit bebenden Händen. Es war derſelbe Inhalt, nur erweitert durch den Hinweis auf das von ihr verbrannte Duplikat! Sie hatte alſo nur die Abſchrift vernichtet, die urſprüng⸗ lich in dem Tintengeſtell gelegen war! Und nun hatte ſie das Teſtament noch einmal in Händen! Träumte ſie, oder war's Wirklichkeit? Oder trieben die Geiſter, welche die Menſchen unter ihr, wie ſie wußte, zu beſchwören pflegten, tatſächlich ihren Spuk in dieſem Hauſe? Scheu blickte ſie ſich um. konnte ſehen, was ſie tat. Drückte ſie nicht längſt das Gewiſſen? Hatte ſie nicht an dem Burſchen, den ſie geliebt, den ſie ja immer noch ſo Niemand war da, niemand War's nicht ein Fingerzeig Gottes, was es nicht ſein Wille, daß ſie das begangene Unrecht wieder gut machen ſollte, wenn er ihr auf ſo wunderbare Weiſe die Gelegenheit Fabrikant Todt⸗Pforzheim hat Bankier Purrmann im Jahre 1923 zwei Aktien— eine Elberfelder Farben⸗ und eine Rheiniſche Braunkohlenaktie— zur Aufbewahrung übergeben, Schnee, der von Schuhen abgefallen und inzwiſchen zer⸗ gangen war, ſo daß ſie ſie jetzt erſt bemerkte. Demnach hatte ſie ſich nicht getäuſcht, es war jemand in dem Zimmer ge⸗ weſen. Nun wäre es nicht klug geweſen von ihr, wenn ſie die Hausinſaſſen darauf aufmerkſam gemacht hätte. Konnte nicht der von draußen Gekommene das Blatt Papier ge⸗ funden und entwendet haben? Vielleicht war's ſowieſo ein Dieb. Wer durfte dann ſie des Diebſtahls bezichtigen? Alle dieſe Gedanken wirbelten ihr durch den Kopf. Sie war ganz außer ſich vor Aufregung. Sie fragte ſich in dieſem Zuſtande nicht, wer das Teſtament in dieſes Geheimfach gelegt haben mochte. In ihr übertäubte die Freude alle Be⸗ denken, die Freude, es ſeinem rechtmäßigen Beſitzer ein⸗ händigen zu können. Nun konnte ſie die Schuld von ihrem Herzen wälzen. So nahm ſie die Urkunde an ſich. Auf die Stutzuhr fiel ihr Blick erſt, als ſie das Zimmer wieder verlaſſen wollte. Sie ſtand hinter dem geöffneten Türflügel auf dem Kamin. Loni erkannte ſie ſofort wieder und mit einem Schlage wurde ihr klar, daß niemand als Frau Raab das Original in das Tintengeſtell gelegt haben konnte; hatte ſie doch ſoeben die Anſchrift geleſen, aus welcher ſich deutlich ergab, daß ſich die Urkunde zuerſt in der Uhr befunden hatte. Was mochte dieſe Frau für Gründe haben, das Teſtament ſo zu ver⸗ ſtecken?——— Jedenfalls— deſſen war ſich nun Loni ge⸗ wiß— galt es nun doppelt auf der Hut zu ſein und Veit von allem in Kenntnis zu ſetzen; ſie verbarg die Urkunde, damit ſie ja nicht in falſche Hände geriete, unter dem Lino⸗ leumbelag ihrer Schlafkammer. Schon am nächſten Morgen wollte ſie dem Veit das wichtige Schriftſtück bringen. E Im Raabſchen Hauſe war man, nachdem man gemeinſam zu Nacht gegeſſen hatte und nachdem die Loni ſich zurück⸗ gezogen hatte, bei vollem Licht an die Geiſterbeſchwörung herangegangen. Hans Herrenſchmitt mußte innerlich lachen über dieſe übliche plumpe Art, ſich mit ernſten Dingen zu befaſſen; ſie war ihm bekannt. Frau Raab dachte krampfhaft darüber nach, wie ſie dem Verlauf der Sitzung eine ihren Zwecken entſprechende Rich⸗ tung geben könnte. Das war nicht leicht zu machen, ſie kannte die ſkeptiſche Veranlagung ihres Nachbarn zur Ge⸗ nüge. Die Stimmung am Tiſch war ohnehin ziemlich froſtig dazu bot?—— e ſah ſie auch am Boden naſſe Stellen, Spuren von geweſen, ſelbſt bei dem Toaſt auf das Brautyaar, den Step⸗ pinski in ſeiner geſpreizten Manier ausbrachte. Der Betrugsprozeß gegen Bankier Purrmann die der Angeklagte aber nicht in der geſetzlich vorgeſchriebenen Beiſe aufbewahrte, ſondern mit ſeinen eigenen und fremden Effekten vermiſchte. Der nächſten Zeugin, einer Kriegs⸗ witwe, hätte Purrmann Kriegsanleihe kaufen ſollen, hat den Ankauf aber zum Nachteil der Frau hinausgeſchoben. Die Witwe hat an Purrman wiederholt geſchrieben, er ſolle den Ankauf beſchleunigen. Auf Befragen des Vorſitzenden er⸗ zählte die Frau: Als ihr Mann im Kriege gefallen war, hätte ſie ihr Vieh und ihr Geräte verkauft, und um 11000 Mark Kriegsanleihe gekauft. Ihr Sohn war bei Purrmann in der Lehre. Als die Anleihe im Kurs fiel, ſei ſie zu Purr⸗ mann, der ſagte, daß damit nicht viel zu machen ſei. Er habe ihr zu Bafagaktien geraten, die gut ſtünden. Sie habe dann 1922 Bafagaktien gekauft. Als nach 1½ Jahren die Bafag kaput ging, habe ſie ihre Bafagaktien verkauft und für ihre 11.300 Mk. Kriegsanleihe von Purrmann⸗ 25 Mark erhalten. Sie und ihr Sohn hätten Purrmann fortgeſetzt ge⸗ drängt, die Kriegsanleihe noch bei ihrem hohen Kursſtand zu verkaufen. Purrmann habe ſich aber nicht gerührt Vor 155 Jahren wollte ſie ihre Kriegsanleihe wieder zurückhaben. Die nächſte Beſchuldigung, die gegen den Angeklagten erhoben wird, betrifft deſſen Hausverwaltergeſchäfte. Um möglichſt viele Hausverwaltungen zu bekommen, ver⸗ ſandte Purrmann Proſpekte, in denen ſich das Bankhaus Purrmann empfahl, Hausverwaltungen zu übernehmen. Kaufmann Schulz hat ein Haus in der Bürgermeiſter⸗ Fuchsſtraße. Er erhielt den Proſpekt und beauftragte den Purrmann mit der Hausverwaltung. Als Schulz Mahnun⸗ gen über rückſtändige und nichtbezahlte Hausſteuern erhielt, beſuchte er Purrmann, der aber nie anzutreffen und ſtets in Heidelberg war. Schließlich hat Schulz auf den 1. Juli von Purrmann eine Abrechnung verlangt. Als dieſe nicht erfolgte und weitere Steuermahnungen eintrafen, hat Schulz ſeine Mieter erſucht, die Miete nur noch an ihn ſelbſt zu bezahlen. Als er den Vertrag mit Purrmann kündigte, habe dieſer noch Schadenserſatz wegen plötzlicher Kün⸗ digung verlangt. Purrmann war vom 1. Januar 1925 bis kurz vor ſeiner Verhaftung Hausverwalter und ſchädigte den Schulz um 300 Mark. Der Vorſitzende ſchließt die Verneh⸗ mung mit der Feſtſtellung, daß, wenn jemand zur Löſung des Vertragsverhältniſſes berechtigt war, dann Schulz. Der zweite Fall betraf die vom 1. Januar 1925 bis 1. März 1926 innegehabte Purrmannſche Hausverwaltung des hieſigen Hauſes von Tünchermeiſter Ant. Vollweiler in Oggers⸗ heim, der um 610 M. durch Purrmann geſchädigt wurde. Vollweiler, als Zeuge vernommen, hat ein ſchriftliches An⸗ gebot von Purrmann betreffs Uebernahme der Hausverwal⸗ tung erhalten. Er hat die gleichen unangenehmen Erfahrun⸗ gen mit dem Angeklagten gemacht, wie der Zeuge Schulz. Purrmann will kein Geld eingenommen haben und ſchiebt die Sache auf einen ſeiner früheren Angeſtellten. Dieſer aber ſagte als Zeuge aus, daß er Purrmann das Geld nach Heidelberg bringen mußte, wobei ihm Purrmann geſagt habe, daß er ſchon wiſſe, wo das Geld herkomme. Der Schiffer Anton Leutner, der Purrmann ebenfalls die Hausverwaltung anvertraute, büßte durch Purrmann 83 Mark ein. Ein An⸗ geſtellter hat den Hausvertrag und die fehlenden 83 Mark Miete als Gehalt für ſich angenommen, doch ſei das Geld für Leutner gutgeſchrieben worden. Der Zeuge ſtand da⸗ mals als Lehrling in Kündigung. Purrmann ſchiebt wie vorher, ſo auch jetzt wieder die Schuld auf den Lehrling. Da⸗ mit wird um halb 1 Uhr die Verhandlung auf nachmittags 3 Uhr vertagt. Vom Richtertiſch aus wehte heute ein ſchärferer Wind. Trotz des eingehenden Kreuzverhörs des Verteidigers Dr. Pfeiffenberger mit den Zeugen haben ſich die Chancen der Angeklagten heute weſentlich verſchlechtert. ch. Wetternachrichten der Karlsruhersandeswetterwarte Der geſtern bis England reichende Einbruch kalter Luft iſt durch das Vordringen ſehr warmer ozeaniſcher Luftmaſſen auf der Vorderſeite einer ſüdweſtlich Irlands anrückenden Cyklone von unſerem Lande abgeſchnitten worden. In der weſtöſtlich ſich erſtreckenden Zone beim 52. Breitegrad, in der die warme und ozeaniſche Luft und die kalte Polarluft trifft, liegt ein zuſammenhängendes Regengebiet. Infolge der fortdauernden Eyklonetätigkeit auf dem Ozean iſt auch weiterhin unbeſtändiges und beim Warmluftvorſtößen zeit⸗ weiſe mildes Wetter zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung für Samstag, 16. Oktober: Mild, zeitweiſe wolkig, infolge Höhenlage zunächſt nur geringe Regenfälle. Nur Anne und Theo ſchienen ſich zu verſtehen. Der junge Gelehrte zeigte ſich ablehnend gegen ſeine Mutter. Er empfand einen ſichtlichen Widerwillen an dem bevorſtehenden Unfug, wie er ihren modernen, magiſchen Krimskrams nannte, und Anne pflichtete ihm heimlich bei. Steppinski, der ſowohl in die Künſte des Tiſchrückens als in die Wünſche ſeiner Freundin eingeweiht war, brachte ein kleines, dreibeiniges Holztiſchchen herbei und ſtellte es mitten unter die Verſammelten. Die runde Platte des Tiſches beſtand aus einem japani⸗ ſchen Geflecht ähnlich der Sitzfläche eines Rohrſtuhls. Er wollte mit der Beſchwbrung des Hausgeiſtes begin⸗ nen, der ſich Jakob nannte. Schon nach wenigen Sekunden, nachdem er ſeine aus⸗ gemergelten Hände auf die Matte gelegt hatte, fing das Geiſtertiſchchen an ſich zu bewegen, ſich zu neigen und mit einem Fuß auf den Boden zu klopfen. Frau Raab begann eifrig zu buchſtabieren und ſchüttelte 5 00 Es war ein anderer Geiſt, der ſich meldete, nicht er Jakob. „Zum Donnerwetter nochmal,“ polterte auf einmal der Geheimrat los,„jetzt geht mir aber doch die Geduld aus! So⸗ bald ich den Jakob zitiere, der unſere Verhältniſſe kennt, kommt mir immer dieſe verfluchte Ninon de Lenclos dazwi⸗ ſchen. Es iſt einfach unerhört, wie mich dieſes Frauenzimmer beläſtigt! Mach', daß du fortkommſt, du unſauberer Geiſt!“ Ein ſchallendes Gelächter unterbrach ſeinen Entrüſtungs⸗ ſturm. Es war Herrenſchmitt, der ſich in ſeinem Klubſeſſel herumwand wie ein vom Spaten getroffener Regenwurm. Helle Tränen liefen ihm über die Wangen. Frau Raab ſchickte ihm einen zornigen Blick zu, und Anne, die dieſen Blick bemerkt hatte, bat den Vater, ſich zu beruhigen. Theo war aufgeſtanden und machte mit den Schultern eine Be⸗ wegung, als wollte er etwas von ſich abſchütteln. Er ſetzte ſich aber wieder hin, weil Anne ihn auf ſeinen Platz neben ſich zurückzog. „Ja, wenn Sie lachen,“ bemerkte Steppinski mit Würde, „dann iſt natürlich nichts anzufangen. Sie werden ſehen, daß ſich der Tiſch jetzt überhaupt nicht mehr bewegt.“ „Dann holen Sie einen andern, wenn Ihre Geiſter ſo ſchnell die Gekränkten ſpielen! Vielleicht kommen ſie dann wieder,“ rief Hans Herrenſchmitt, indem er ſich mit ſeinem Taſchentuch die Augen trocknete.„Nehmen Sie einen mit einer glatten Oberfläche; ich bin geſpannt, ob ſich Ihr Ex⸗ periment dann auch ausführen läßt.“ (Fortſetzung folgt.) 9 Brektag, den 15. Oktober 1926 3 5. Seite. Nr. 478 Burg Bocksberg im bad. Frankenland Ein ehemaliges Johanniterhaus. Fauſt⸗Sagen v. Bocksberg Keine der Burgen im badiſchen Hinterland hat ſolch eine tragiſche Geſchichte aufzuweiſen, als die einſtige Burg Bocksberg, die über dem Städtchen gleichen Namens liegt. Der Bauernkrieg ging ſpurlos an ihr vorbei; Tillys rohe Horden ließen im drangſalvollen dreißigjährigen Krieg dieſe gewaltige Ritterveſte unzerſtört und doch ſieht man heute auf dem Bocksberg nur noch kümmerliche Reſte aus dem Bauſchutt herausſchauen. Die Gemeinde Boxberg hat es in dieſem Sommer in dan⸗ kenswerter Weiſe unternommen, die vorhandenen Burg⸗ ruinenreſte freizulegen und zu erhalten, was im vorigen Jahrhundert um einige Hundert Gulden Willen zerſtört wurde. Bis jetzt wurden der ſog.„Grabeneckturm“ in einer Höhe von 8 Meter und umfangreiche Ueberreſte von Mauern und anderen Wehrtürmen freigelegt. Die erſten Erbauer der Burg Bocksberg wählten eine durchaus günſtige Lage, denn von dem Wüſtenberg, wie er früher hieß, gehen 5 Täler aus, die einſt reichen Durchgangs⸗ verkehr aufwieſen. Eine launige Volksſage, welche uns den Namen Bocksberg erklären will— in älteſten Urkunden heißt die Burg Boksberg, Bocksberg, Bochsberg und Boches⸗ berg— erzählt, daß bei einer Belagerung ein Schneiderlein bei der Beſatzung mutig mitfocht und mit ſeinem Schwerte Hecken und Stauden zuſammenhieb, um dem Feinde zu zeigen, wie es ihm erginge, wenn er näher herbeikäme. Doch als der Sturm begann, verkroch er ſich im Stall der Burg in das Fell einer friſch geſchlachteten Ziege. Doch ein Sieger revi⸗ dierte auch den Stall, ſah den gehörnten Geißbock und zog den vermeintlichen Braten heraus; als er aber entdecken mußte, daß da ein Schneiderlein im Felle ſaß, mußte er lachen und ſchenkte ihm aus Barmherzigkeit das Leben. Doch zog er ſich und ſeinen Zunftgenoſſen die Bezeichnung Geißbock und dem Orte den Namen Bocksberg auf ewige Zeiten zu. Im Gemeindeſiegel prangt dafür auch heute noch ein feiſter Geißbock. Das Geſchlecht derer von Bochesberg, wie es in Comberger Schenkungsbuch genannt wird, war im zehnten Jahrhundert der Erbauer der Burg. In Urkunden und Be⸗ ſtätigungsbriefen der Klöſter von Scheftersheim(1172) und Br ombach bei Wertheim(1178) treffen wir immer wie⸗ der auf dieſes Geſchlecht, das im Frankenland reich begütert war. Vornehm und edel waren die Stammväter dieſer Burg zu ihren Untertanen. Ein Erbe der Burg, Heinrich von Bocksberg, trat in den Johanniterorden ein und wurde 1278 Hochmeiſter der Johanniter in Deutſchland. Mit ihm war der Mannesſtamm erloſchen und Adelheit von Bocksberg heiratete den Herrn Wolfrad von Crutheim, deſſen Geſchlecht bis 1369 auf der Burg ſaß. Nach ihrem Ausſterben war die friedliche Periode dieſes Johanniterhauſes, das nur wenige Verteidigung beſaß, vorbei. Männer des Friedens hatten ihre Güter, mit denen ſie durch die Milde der Gönner des Ordens begabt waren, verwaltet. Dieſes Hoſpital und Pilgerhaus, in dem Reiſende und Pilgrime, auch ſonſtige Arme und Dürftige vorſprechen durften und Herberge und Atzung empfingen, kam dann an das kriegeriſche Geſchlecht von Roſenberg und Waffen⸗ und Kriegslärm waren jetzt an der Tagesordnung. Dieſes Odenwälder Herrengeſchlecht befeſtigte die Burg durch Mauern und Türme, Wallgra⸗ ben und mehreren unterirdiſchen Gängen, die zum Ausfall und zur Flucht geeignet waren. Vom Krappenturm aus über⸗ ſah man ſtundenweit das Gelände. Den Ort umſchloſſen ſie mit einer Wehrmauer, bei der ein See ausgegraben wurde. Selbſt durch den Kalkſteinfelſen, auf dem die Burg ſtand, ließen ſie einen Brunnen hauen, deſſen Quell nur ſpärlich Waſſer lieferte. Als die Bocksberger Burg ſo befeſtigt war, begann für den Odenwald bis gen Franken ein ander Leben für Krämer und Kaufleute. Faſt ohne Ausnahme ſaßen von dieſem Ro⸗ ſenberger Geſchlecht Wegelagerer, Heckenreiter und Schnapp⸗ hähne auf der Burg, die weder einzelne Wanderer, noch-ganze Reiſegeſellſchaften— beſonders hatten ſie es auf die„Pfeffer⸗ ſäcke“ mit ihrem Geld abgeſehen— ungerupft und ungepfän⸗ det an ihrer Burg vorüberziehen ließen. Am ſchlimmſten trieb es Georg von Roſenberg, den die Biſchöfe von Mainz und Würzburg ſowie der Pfalzgraf Friedrich am Rhein 1470 von der Burg jagten und ſie zum Teil zerſtörten. Zehn Jahre ſpäter ſehen wir dieſen Haudegen ſchon wie⸗ der auf Bocksberg; er hatte das Beſitztum von der Pfalz als Lehen erhalten und baute die Burg in aller Kürze wieder auf. 1502 ſteht er im Dienſt des Markgrafen von Brandenburg, greift in deſſen Dienſte— der junge Götz von Berlichingen kämpft an ſeiner Seite— die Stadt Nürnberg an und 1504 verteidigt er Landau an der Iſar gegen denſelben. 1523 wird die Burg mit 23 anderen ſchwäbiſchen Burgen auf Befehl des Kaiſers in Acht und Bann gelegt und durch den ſchwäbiſchen Bund gebrochen. 1547 ſehen wir Albrecht von Roſenberg wieder im Beſitz der Burg. Sieben Gemeinden mußten beim Wiederanfbau frohnen. Hierüber berichtet eine ſagenhafte Ge⸗ ſchichte folgenden eigenartigen Juſtizfall: DS* EEEE einmal einige Minuten Verſpät Dieſe Schulzen der ſieben Gemeinden wollten nach Heidel⸗ berg, um ſich über ihren Lehensherrn beim Pfalzgrafen zu be⸗ ſchweren. In einem Dorfwirtshauſe wurde Halt gemacht, der Wein machte redſelig und ſie enthüllten die Abſicht ihrer Reiſe, ja ſie ſtießen ſogar laute Drohungen gegen ihren Herrn von Bocksberg aus. Eine Magd hörte das Geſpräch an, berichtete alles ſchnell aufs Schloß und Albrecht v. Roſenberg ließ den ſieben Schulzen nachſetzen, ergreifen und nach kurzen Prozeſ⸗ ſen enthauptet. Ein hölzernes Kreuz ſoll noch lange den Platz angezeigt haben, wo die ſieben Dorfſchulzen ihr Leben haben laſſen müſſen. 1561 fällt das Lehen an den Kurfürſten von der Pfalz zurück. 1621 rückte der wilde Tilly in die rheiniſthe Pfalz und beſetzte Schloß und Städtchen, die der Pfalzgraf aus Geloͤnot nach dem Kriege an den Biſchof von Würzburg ver⸗ pfänden mußte. 1780 konnte Bocksberg wieder ausgelöſt wer⸗ den. Nach Aufhebung der Kurpfalz kam Burg und Städtchen an die fürſtliche Standesherrſchaft Leiningen, bei der es unter badiſcher Oberhoheit geblieben, das das Amt 1849 ganz an Ba⸗ den überging. Nur das Schloß auf der Höhe blieb im Beſitze des Fürſten von Leiningen, der den ſteinernen Einbau, die Ringmauer, gewaltige Turm⸗ und Gewölbereſte um den elen⸗ den Preis von 300 Gulden an einen Maurermeiſter von Bocks⸗ berg verkaufte, der die alte Burg aus dem Sarge riß und die Steine verkaufte. So verſchwand eine Burg, hiſtoriſch merkwürdig, wie kaum eine in der Umgebung, die mit ihrer faſt unzerſtörbaren Ring⸗ mauer und einem ſtattlichen Einbau noch Jahrhunderte lang dem Zahn der Zeit getrotzt hätte. Der jetzigen Gemeindever⸗ waltung gebührt ſo doppelter Dank, wenn ſie die Reſte, die noch unter dem Abbruchſchutt liegen, freilegen läßt. Bocksberger Fauſtſagen Einſt zauberte der vielberüchtigte Schwarzkünſtler Dr. Fauſt an einem kalten Wintertage, als die Frauen des Schloſſes luſt⸗ wandelnd im Garten ſpazieren gingen und dieſe über die Kälte klagten, zuerſt einen Frühlingsgarten mit Veilchen und dann einen Herbſtgarten mit Aepfeln, Birnen und Trauben herbei. Die Damen griffen bereits zu den niedlichen Nähmeſſerchen, um ſich die Trauben von den Weinſtöcken zu ſchneiden, als der boshafte Doktor die Binden von ihren Augen fallen ließ und ſie ſahen, wie eine jede das Meſſer an das hochgetragene Näs⸗ chen gelegt hatte. Der Teil des Gartens heißt heute noch Veilchengarten. Ein andermal ſprengte Dr. Fauſt mit einem beſpannten Wagen nach Heilbronn. Ein Arbeiter auf dem Felde hatte ge⸗ ſehen, daß gehörnte Geiſter vor dem Wagen den Weg eben pflaſterten, andere hinter ihm die Steine wieder aufriſſen, ſie entfernten und ſo jede Spur des Pflaſters vertilgten. Nur einige Steine ſind noch im Erdreich ſtecken geblieben zum ewi⸗ gen Wahrzeichen, daß einſt böſe Geiſter hier tätig geweſen ſind. Böſe Zungen behaupten, daß dieſe Geiſterſtraße ja die alte Römerſtraße durch den Odenwald ſei. Ph. Pflästerer. Reiſegeſchwindigkeiten in allen Zeiten (Nachdruck verboten.) Daß früher das Reiſen ſehr unbequem war, iſt bekannt, es ging jedoch auch ſehr langſam vor ſich. Noch vor ungefähr 100 Jahren dauerte die Reiſe zwiſchen Berlin und Leipzig 36 Stunden, ein Reiſender, der von Stuttgart nach Frank⸗ furt a. M. fuhr, war mehr als 40 Stunden unterwegs, wer von einer Küſtenſtadt der Oſtſee nach Breslau wollte, hatte ſich auf eine Reiſe von wenigſtens 7 Tagen einzurichten. Schuld daran waren nicht nur die vielen Zollſchikanen an den ein⸗ zelnen Landesgrenzen, auch die ſchlechten Wege trugen dazu bei. Die alten Römer mit dem vorzüglichen Landſtraßennetz, das ſie ſich gebaut hatten, waren ſchon viel ſchneller gereiſt. Es ſteht feſt, daß im alten Rom ſelbſt mit der einfachen Staats⸗ poſt auf weite Strecken hin Durchſchnittgeſchwindigkeiten von annähernd 260 Kilometer den Tag erreicht worden ſind. Bei beſonderen Gelegenheiten reiſten aber einzelne Römer bei ausreichendem Pferdewechſel noch raſcher. So legte Kaiſer Tiberius einmal in der Zeit von 24 Stunden eine Strecke von annähernd 300 Kilometer zurück. Da die Straßen in Deutſchland bis weit in das 19. Jahrhundert hinein ſehr ſchlecht und nicht ſelten auch noch unſicher waren, wurden in Deutſchland, wo es irgend anging, die Ströme zum Reiſen benutzt. Beſonders auf dem Rhein und auf der Donau hatte ſich ſeit dem Mittelalter ein ſehr flotter Perſonenverkehr ent⸗ wickelt. Im 18. Jahrhundert ſoll es auf dem Rhein ſchon gegen 1500 Paſſagierſchiffe gegeben haben. Das waren zwar alles nur kleine Schiffe, ſie waren jedoch ſchon recht bequem eingerichtet, jedenfalls reiſte es ſich auf den Schiffen bequemer als in der Poſtkutſche. Aber Reiſen auf ſolchen kleinen Schiffen dauerten noch länger als mit der Poſtkutſche. So mußte eine Reiſe von Frankfurt a. M. den Main und den Rhein hinauf bis Köln auf ſieben bis acht Tage veranſchlagt werden, und eine Reiſe von Regensburg die Donau hinauf bis Wien war kaum unter 10 Tagen zu machen. Heute aller⸗ dings ſind viele Reiſende ſchon ungeduldig, wenn ein Eilzug ung hat. A. M. iien —————— Wandervorſchläge Tageswanderung enheim, Fiſchweiher, Kirſchhauſen, Mittershauſen, Schannenbach, Gronau, Zell, Bensheim Sonntagsfahrkarte nach Bensheim, bei der Hauptbahn .80 /, bei der OEG. Bensheim oder Fürth.90. Vom Hauptbahnhof ab:.56,.30,.50, Heppenheim an: .00, 6,46,.01, vom Bahnhof der OEch(Neckarſtadt) ab: 5,32, .07,.52, Weinheim⸗Brücke an:.15,.50,.37, Weinheim Hauptbahnhof ab:.28,.43. Oeſtlich durch die Stadt zum kleinen Marktplatz. Von da mit der Nebenlinie 30, rotem ſenkrechten auf weißem wage⸗ rechten Strich und gleichzeitig mit der Hauptlinie 14, weißes Dreieck in gleicher Richtung durch die Heppenheimer Vorſtadt ins Kirſchhäuſer Tal. Auf ſchöner Straße im Tal kaum be⸗ merkbar auf. Rechts ein rauſchender Bach und Wald. Nach 30 Min. Fiſchweiher und nach 15 Min. Kirſch⸗ hauſen. Bei den letzten Häuſern von Kirſchhauſen ſchwenkt das weiße Dreieck nach Sonderbach ab. Durch den Ort öſt⸗ lich mit der Nebenlinie 30 und mit der Hauptlinie 5, blaue Scheibe, an einem Bächlein links aufwärts. Alsbald eine Schwenkung links, direkt nördlich. Schöner Blick auf Kirſch⸗ hauſen und Sonderbach. Nach 10 Min. Trennung von der blauen Scheibe, rechts am Waldrand her, über ein Bächlein und gleich eine Schwenkung rechts, öſtlich. Schöner Rückblick auf die Starkenburg. Nach 5 Min. links Wald, dann im Wald noch etwas auf und auf Feldweg ab nach Mitters⸗ hauſen, St. Daſelbſt über die Straße und dem Bach, links auf Pfad durch Wieſen aufwärts auf einen Feldweg, Richtung nordöſtlich. Rechts unten Igelsbach und Lauten⸗ Weſchnitz, gegen Oſten ſchöner Blick ins Weſchnitztal. Meiſt eben durch Feld, nach 25 Min. wieder über einen Bach durch und im Feld auf. Nach 5 Min., Vorſicht, in nördlicher Rich⸗ tung Uebergang auf die Hauptlinie 3, blauer Strich. Kurz im Feld aufwärts in de Wald. Rechts ſchöner Blick auf Erlenbach und Gimmenbach. Ueber die Straße Erlenbach⸗ Seidenbach und auf dieſer Straße im Feld auf nach Seiden⸗ bach, 20 Min. Einkehrgelegenheit. Rechts ſchöner Blick auf Lindenfels. Nördlich durch den Weiler durch Wieſen und Feld aufwärts zum Wald. Hier über die Hauptlinie 12, gelbe Scheibe. Nach etwa 15 Min. im Wald auf zur Höhe, dem Krehberg. Jetzt 5 Min. im Wald und hierauf im Feld ab⸗ wärts durch einige Gehöfte, nach 4 St. Schannenbach. Ein⸗ kehrgelegenheit. Von da bis Bensheim weſtliche Richtung, mit der Nebenlinie 11 rotblauer Strich und kurz mit der Nebenlinie 13 weißrotes Dreieck. Im Feld, Wald, links eines Baches bergab, mit dem rotblauen Strich. Der rauſchende Bach bleibt Begleiter bis Bensheim. Nach“ St. durch Wieſen und Feld abwärts, nach 10 Min. bei einem Stück Wald Zuſammentreffen mit der Hauptlinie 5, blaue Scheibe. Nun im Feld ab. Kurz vor Gronau geht der rotblaue Strich rechts ab. Mit der blauen Scheibe hinein nach Gronau. Von Schannenbach bis daher ca 14 St. Durch den Ort in gleicher Richtung, ohne Markierung. Immer dem Bach folgend, am Weinberge vorbei, durch Wieſen und Feld. Nach St, eine Schwenkung links, direkt ſüdlich, ſtets gemächlich abwärts, wieder an Weinberge vorüber und durch Wieſen, nach 10 Min. die Bord⸗Mühle bei Zell. Gute Einkehrgelegenheit. Von da wieder an Weinbergen vorüber u. durch Wieſen, nach 10. Min. berge. Durch den langgeſtreckten Ort, mit den Hauptlinien 1, roter Strich und 12 gelbes Dreieck, durch Weinberge, nach Bensheim. Eine abwechslungsreiche und wenig gegan⸗ gene Wanderung. Wanderzeit 5, St. Bensheim ab:.34, .27,.08, Weinheim an: 558,.53,.32, Mannheim an:.50, .49, 10.28; Weinheimer⸗Brücke ab:.05,.27,.15,.22,.50, Mannheim⸗Neckarſtadt an:.48,.10,.58, 10.33. F. Sch. W. DeZug Berlin—Weſterland ab 1. Juni 1927. Der Bau des 11 Km. langen Wattenmeerdammes, der das Feſt⸗ land mit der Inſel Sylt verbinden ſoll, hat in dieſem Som⸗ mer einen günſtigen Verlauf genommen. Die Aufſpülungen ſind mit 6 Tag und 6 Nacht arbeitenden Spülbaggern, bei täg⸗ lichen Leiſtungen von zuſammen etwa 20 000 chm, Ende Auguſt bereits auf der ganzen Länge beendet worden. Von den Erd⸗ maſſen, die mit Trockenbaggern auf dem Feſtland und der In⸗ ſel gewonnen und auf die Spülfläche aufgebracht werden, feh⸗ len nur noch 2 Km. einſchließlich der Pflaſterungen für die Dammfüße. Dieſe Arbeiten dürften bei günſtiger Herbſt⸗ witterung, und wenn keine unvorhergeſehenen Hinderniſſe ein⸗ treten, vor Beginn des Winters fertiggeſtellt Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. 1 E S S1IS S 2 S Beutschlondz Gütersloh/Vestialen Uder 1800 Beamte uArbeiterx 1600 Ps Betriedskraft wird mit Recht von jeder Frau gefordert. Zwei unüber- treffliche Hautpflegemittel, 4711 Cold Cream und 4¹“ Matt-Creme, erhalten die Haut trotz Haus- und Küchenarbeit behandelt die sorgsame Hausfrau die Haut mit etwas “ Celd Cream, der die Poren reinigend durchdringt. Der durch 47/ Cold Cream klar und hell gewordenen Haut gibt 4741 Matt-Creme am Tag den Hauch Gepflegtheit bei häuslicher Tätigkeit stets weiß und zart.— Allabendlich Nun E2 ait der ges gerch, uif.-Geld Eee besonderer Gepflegtheit. 0 Io Töpfen und Tuben 9 * 9 9 9 4 4 ——— 35 9 4 93 0 6 5 4 778 * 6 5 4 1 — 35 2 3 0 5 3 35 8 3 93 3 19 7 * 13 4 . Seite. Nr. 478 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Neue Mannheimer Seitung Hand elsblatt Eijenpakt und Güddeutſchlands weiterverarbeitende Induſtrie In einer Unterredung, die unſer G..⸗Mitarbeiter mit dem bekannten Mitglied des Reichswirtſchaftsrates, Direktor Wilhelm BVögele von der Joſeph Vögele AG. hatte, ſtellte dieſer, der bei den Düſſeldorfer Verhandlungen ſelbſt mitgewirkt hat, ſich auf den keineswegs von allen füd⸗ deutſchen Fabrikanten geteilten Standpunkt, daß die ge⸗ troffenen Vereinbarungen dem Markt und dem Geſchäft eine ruhige Entwicklung bringen werden. Als Verbraucher, meinte Herr Vögele, konnte man es allerdings begrüßen, wenn man, wie es am ſüddeutſchen Markte in den letzten Monaten in erfreulicher Weiſe der Fall war, infolge des beſtehenden Wettbewerbs der Eiſenproduzenten oder Eiſenhändler als Käufer ſtark umworben wird. Die Angebote kamen von der Saar, Lothringen und aus dem Rheinland. Dies wird jetzt natürlich aufhören, denn das Syndikat iſt da. Es komme nunmehr eben darauf an, wie es gehandhabt werde. Man könne ſich dabei auf den jedes Rohmaterial⸗Syndikat ab⸗ lehnenden rein privat⸗wirtſchaftlichen Standpunkt ſtellen, oder man könne den Zuſammenſchluß unter weiteren volkswirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Geſichtspunkten betrachten und dann werde man eben erkennen, daß das Syndikat aus wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Gründen kommen mußte. Was die Frage der Preisgeſtaltung betrifft, ſo ſei die beſtimmte Zuſage erteilt worden, daß nicht beabſichtigt iſt, die Preiſe im Inland zu erhöhen; weiterhin wurde auch die Zuſicherung gegeben, daß die Preisrelation zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland durch entſprechende Ausgeſtaltung der Frachtbaſis ſo wieder hergeſtellt werden ſoll, wie es früher der Fall war. Wahrſcheinlich wird anſtelle der jetzigen Frachtbaſis Türkismühle für Süddeutſchland wieder Neun⸗ kirchen gewählt werden. Die bayeriſchen Firmen haben allerdings als Frachtbaſis Eiſenach verlangt, was für ſie naturgemäß beſonders günſtig wäre; ſie ſind mit den ge⸗ troffenen Abmachungen, die nur in ſehr ſcharfen Verhand⸗ lungen zum Abſchluß gebracht werden konnten, überhaupt nicht zufrieden.— Nehme man den Eiſenpakt als etwas Gegebenes an, dann komme es auf die Politik dieſes Eiſen⸗ ſyndikates, den Eiſenzoll und auf die Frachten an. Die Schwerinduſtrie, deren Bedeutung meiſt überſchätzt wird, da ſie nur etwa 400 000 Perſonen Beſchäftigung bietet, während die Maſchineninduſtrie rund 800 000 Menſchen beſchäftigt, ſei ſich zweifellos darüber klar geworden, wie dies auch aus Ausführungen Fritz Thyſſens hervorgehe, daß ſie auf ihren beſten Kunden, die eiſenverbrauchende Induſtrie, mehr Rück⸗ ſicht nehmen muß, als das früher der Fall war. Die Werke ſelbſt haben das größte Intereſſe an einem geſicherten großen Abſatz, denn die neuen Thyſſen⸗Werke werden jetzt mit voller Kapazität belaſtet und müſſen auch tatſächlich große Maſſen walzen, wenn ſie rentabel ſein wollen. Die Erzeuger ſind alſo ſelbſt gezwungen, auf die Lebensmöglichkeiten der Weiterverarbeiter einzugehen und werden ihre Syndikats⸗ politik danach einzurichten haben. Der Einfluß der Frach⸗ ten ſei unter Umſtänden weſentlicher, als der der Zölle, je nach dem in Frage kommenden Produktionsgebiet. Es gebe Gebiete, in denen der Wegfall der Zölle relativ wenig aus⸗ machen würde, wogegen ſie durch die Fracht ſchwer belaſtet werden und umgekehrt, weil die Dinge faſt in jedem Falle anders liegen. Süddeutſchland legt Wert darauf, daß die ſelbſt⸗ ſtändigen Händler⸗Firmen erhalten bleiben, weil ſie für die Verſorgung wertvoll ſind und ihre Berechtigung haben, vorausgeſetzt, daß ſie nicht, wie dies in Mitteldeutſch⸗ land geſchehen ſei, auf die von den Werken geſtellten Preiſe einfach durch eine Händlervereinigung feſtgeſetzte Preis⸗ zuſchläge vornehmen. Viel hänge davon ab, wie die Ver⸗ handlungen wegen der Frachten ausgehen, denn ſelbſt wenn Süddeutſchland für den Eiſenbezug wieder ſo geſtellt werden würde, wie es vor dem Kriege war, ſo habe es doch nicht mehr die freie Bewegung nach dem Weſten, wohin es früher einen großen Abſatz für ſeine Erzeugniſſe hatte. Im Kampf um die Waſſerfrachten ſei ja erfreulicherweiſe eine Ermäßigung von 15 v. H. für die Maſchineninduſtrie erfolgt, die aber noch völlig unzureichend erſcheine, weil die Frach⸗ ten, proportional gegen die Vorkriegszeit gemeſſen, am meiſten geſtiegen ſind. Die Frachtverteuerung wirke ſich im ganzen Produktionsprozeß aus, während die Preiſe für die Fertigfabrikate ſich dieſer Verteuerung bisher keineswegs anzupaſſen vermocht haben. Durch die in der Fracht liegende Verteuerung werde ſowohl das Lohnniveau als auch die Konſumkraft beeinflußt. Für die in Süddeutſchland anſäſſige weiterverarbeitende Induſtrie gefährlich ſei insbeſondere die Konkurrenz der ſo⸗ genannten Konzernwerke, d. h. jener Maſchinenfabriken, die ſich im Beſitz von Hüttenwerken ſelbſt befinden und ihr Eiſen zum Selbſtkoſtenpreis erhalten. Das Syndikat werde unbedingt darauf zu achten haben, daß auf dieſem Gebiete keine Uebergriffe vorkommen. Es müſſe ſpezielle Rückſicht auf die Pflege des Inlandmarktes genommen werden, bei dem auch die Kaufkraft im richtigen Verhältnis in Betracht gezogen werden muß. Am Weltmarkt mußte bisher um Aufträge gekämpft werden; wenn an ihm infolge der getroffenen Abmachungen beſſere Preiſe zu erzielen ſein ſollten, wozu vielleicht auch die Beſprechungen mit der eng⸗ liſchen Induſtrie beitragen dürften, dann würde es mög⸗ licherweiſe leichter werden, die beſtehenden Zollgrenzen zu überſpringen, falls dem nicht eine Kontingentierung im Wege ſtehe. Vorläufig glaube man, daß von dem Eiſenpakt eine gewiſſe Stetigung auch für den Weltmarkt ausgehen werde. Wenngleich nicht vergeſſen werden dürfe, daß der Hauptabſatz der weiterverarbeitenden Induſtrie im Inlande liegt, ſo ſei doch nicht zu überſehen, daß die Ausfuhr der Maſchinen⸗ induſtrie ſie mit zu einem der größten Deviſen⸗Beſchaffer macht. Am Inlandmarkte könnten durch eine unglückliche Syndikatspolitik recht häßliche Erſcheinungen hervorgerufen werden, die unter allen Umſtänden, wenn der Kampf der Eiſenproduzenten um den ſüddeutſchen Markt ausgeſchaltet iſt, Süddeutſchland umſo ſchärfer treffen würden als Nord⸗ deutſchland, als für das ſüddeutſche Gebiet die Frachten für das Rohmaterial und bei der Ausfuhr für das Fertigfabrikat eine größere Rolle ſpielen. 5 Eines ſei ſicher: Nämlich, daß von allen Wirtſchafts⸗ gebieten Südweſtdeutſchland ein ganz beſonders exponierter Punkt geworden iſt, ſozuſagen ein feinnervigerer Körper als früher, der auf alle Störungsquellen, wie z. B. auf die durch die Steuerpolitik ungünſtig beeinflußte und verlangſamte Kapitalneubildung, auch empfindſamer als früher reagiert. Mit der Flüſſigkeit kurzfriſtiger, vielleicht aus⸗ ländiſcher Gelder iſt ihm nicht gedient. Er braucht lang⸗ friſtige, die Induſtrie befruchtende und in ihr Anlage ſuchende inländiſche Gelder, weil ſich der Umſatz in der Maſchinen⸗ Induſtrie, wenn jetzt vielleicht auch doppelt ſo ſchnell als vor dem Kriege, doch relatiy langſam vollzieht. Wenn auch ein Teil der ſüddeutſchen Maſchineninduſtrie Beſchäftigung hat und einige Fabriken von dem Abkommen mit Rußland durch Hereinnahme von Aufträgen Nutzen ziehen konnten, ſo läßt die Beſchäftigung im Ganzen doch noch ſehr zu wünſchen übrig, wie dies die hohe Ziffer der Erwerbsloſen für den Mannheim⸗Ludwigshafener Induſtriebezirk beweiſt. Die Bezahlungsweiſe der Kundſchaft iſt in den letzten Monaten eine etwas beſſere geworden. Deutſche Gaſolin.-G. Jahresverluſt faſt 9 Millionen //— Der Uebergang von Stinnes zur J. G. Farben⸗Induſtrie Das am 31. März 1926 abgelaufene Geſchäftsjahr war für die Geſellſchaft an Ereigniſſen reich und ſchwer. Das End⸗ ergebnis iſt bekanntlich ein Verluſt von insgeſamt 8799 262 I bei einem AK von 11 Mill. /. Der Verluſt ergab ſich im einzelnen aus einem Betriebsverluſt von 5 135 948 /, Hand⸗ lungsunkoſten von 1997 639 /, Zinſen und Bankſpeſen von 1171.760/ und Abſchreibungen von 493 914 /. Die Ver⸗ mögensbilanz zeigt eine außergewöhnliche Anſpannung der finanziellen Lage. Gläubiger überſteigen das AK mit 21 608 174/ faſt um das Doppelte, dazu kommen noch unter den Verpflichtungen Akzepte mit 1 210 153/ und Hyotheken⸗ ſchulden mit 168 007 /. Dieſen Schulden ſtehen nur Debi⸗ toren in Höhe von 12 707 003 /, Warenlager u. Materialien⸗ vorräte von 6510 400/ und Wertpapiere von 445 627 J/ gegenüber. Allerdings werden Beteiligungen und Patente mit 1 aufgeführt. Unter den Anlagekonten befinden ſich Grundſtücke mit 753 428 /, Betriebsgebäude und Wohnhäuſer mit 962 707 /, ſowie Maſchinen und ſonſtige Betrebseinrich⸗ tungen mit 3817 407 /. Im Geſchäftsbericht führt der Vorſtand aus, daß das Un⸗ ternehmen durch die Fuſion mit der AG. für Petroleum⸗In⸗ duſtrie in die Stinnes⸗Kriſe hineinbezogen wurde, die ihm große Schwierigkeiten bereitete. Dem Unternehmen wurde plötzlich der Kredit ſtark beſchränkt. Die laufenden Kredite mußten durch Realiſation größerer Objekte zum größten Teil zurückgezahlt werden. Es war ſchließlich möglich, neue Groß⸗ aktionäre zu finden, deren Intereſſen auf dem Arbeitsgebiet der Geſellſchaft liegen. Durch den Wechſel im Aktienbeſitz, der von Stinnes auf die J. G. Farbeninduſtrie überging, wurde die Geſellſchaft in die Lage verſetzt, ein günſtiges Lieferab⸗ kommen abzuſchließen, das die Bezüge in ausländiſchen Be⸗ triebsſtoffen und Schmierölen ſicherſtellt. Neu aufgenommen wurde der Vertrieb des Betriebsſtoffes„Motalin“, der durch Zuſatz eines von der J. G. Farben⸗Induſtrie AG. er⸗ fundenen Antiklopfmittels zum Benzin klopffrei gemacht wird. Von der künftigen Entwicklung dieſes Betriebsſtoffes verſpricht ſich der Vorſtand gute Erfolge. Die Lage der Ge⸗ ſellſchaft iſt auch nach den Ergebniſſen der letzten Monate noch nicht optimiſtiſch zu betrachten. Auch heute wird noch mit Verluſt gearbeitet. Trotzdem hofft man, daß die Verhältniſſe ſich langſam beſſer geſtalten werden, namentlich ſobald das ſynthetiſche Benzin auf den Markt kommt. Der Verluſt ſoll dadurch beſeitigt werden, daß das Aktien⸗ kapital eine Zuſammenlegung von 11 auf 2,2 Mill./ erfährt, und danach wiederum auf den Betrag von nom. 11 Mill./ durch Neuausgabe von Aktien im Verhältnis:4 zum Kurſe von 103 v. H. erhöht wird. Die Oelhandelsgeſellſchaften Klinke u. Niemöller AG, Ropa AG und S. Cohen ſind bereits wirtſchaftlich mit der Gaſolin verbunden. Ihre rechtliche Ueberführung auf die Geſellſchaft iſt in Ausſicht genommen. Die unwirtſchaftlich gewordenen Betriebswerkſtätten wurden ſtillgelegt und finden teilweiſe als Umſchlagsanlagen Ver⸗ wendung. Ueber die mit der Firma Stinnes ſchwebenden Differenzen iſt ein Vergleich zuſtandegekommen. 8 z1: Günſtige Geſchäftslage der Deutſchen Werke AG. in Kiel. Die Lage bei der Geſellſchaft hat ſich, wie verlautet, in letzter Zeit erheblich gebeſſert. Die Geſellſchaft hat neben den norweg. Aufträgen, die ein ſehr erhebliches Millionen⸗ objekt darſtellen, noch verſchiedene andere größere In⸗ und Auslandaufträge erhalten. Da die bisher vorhandene Beleg⸗ ſchaft nicht ausreicht, wird die Geſellſchaft vom 1. Nov. ab zu einer Neueinſtellung von über 1000 Arbeitern ſchreiten. )(Der Saar⸗Pfalz⸗Kanal in das Arbeitsbeſchaffnos⸗ Programm aufgenommen. Wie unſer ſaarländiſcher Mit⸗ arbeiter drahtet, iſt der Bau des Saar⸗Pfalz⸗Kanals laut Mitteilung von Kom.⸗Rat Hermann Röchling ins Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm des Deutſchen Reiches bereits aufgenommen. Börſenberichte vom 15. Oktober 1926 Mannheim gut behauptet Die Börſe hatte heute weſentlich ruhigeres Geſchäft als an den Vortagen, die Tendenz blieb aber gut behauptet. Stärker geſucht waren Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien, die auf 120 anzogen, ferner waren Brauerei⸗Aktien, Seil⸗ wolf, Benz, Mez u. Söhne und Nählaiſer höher, während Zellſtoff Waldhof etwas ſchwächer lagen. Es notierten: Bad. Bank 150, Pfälz. Hypothekenbank 145, Rhein. Hypotheken⸗ bank 145, Südd. Disconto 145, J. G. Farben 324,50, Rhenania 88, Brauerei Durlacher Hof 114., Schwartz⸗Storchen 142., Werger 140., Frankfurter Allgemeine 118., Mannheimer Verſicherung 120, Württ. Transport 31,5., Seilwolf 60, Benz 89,50, Enzinger 100, Gebr. Fahr 40, Karlsruher Maſch. 42, Mannheimer Gummi 61., Mez u. Söhne 80,.S. U. 114, Nähkaiſer 66, Zement Heidelberg 140, Rheinelektra 143,50, Wayß u. Freytag 134, Zellſtoff Waldhof 203, Zucker Wag⸗ häuſel 103,5, Kriegsanleihe 0,665. Frankfurt Glattſtellungen, aber feſte Haltung An der Börſe war auch heute noch kein Nachlaſſen des großen Kaufbegehrens von der Provinz zu beobachten; da⸗ gegen ſchritten die berufsmäßigen Börſenkreiſe zu Glattſtel⸗ lungen, ſo daß die Kursbewegung unregelmäßig wurde, doch überwiegend höhere Kurſe zeitigte. Am Chemiemarkt hat das Intereſſe für J. G. Farbeninduſtrie etwas nachgelaſſen; auch waren für dieſe Aktien die Realiſationen am größten, ſo daß der erſte Kurs 3,5 v. H. niedriger wurde. Auf dem Montanmarkt gab es für Phönix, Laurahütte und Mans⸗ felder Kuxe und für die Kaliwerte weitere kleinere Steige⸗ rungen; dagegen waren aber Harpener und Mannesmann etwas gedrückt. Stahlaktien im Freiverkehr ſehr begehrt und gegen geſtern abend weitere 3 v. H. höher. Auch Zell⸗ ſtoff⸗Werte ſchwächer. Elektro⸗Werte gewannen bei ziemlich lebhaftem Geſchäft bis 1,5 v.., Banken dagegen unverändert bis auf Dresdner Bank(plus 1,5 v..). Autowerte etwas höher, namentlich Adlerwerke(plus 3,5 v..). Auf dem Rentenmarkt bröckelten dagegen die Kurſe weiter ab. Berlin nicht einheitlich Trotz Glattſtellungen für die Medioliquidation und Still⸗ ſtand der weiteren Aufwärtsbewegung entwickelte ſich in Ver. Stahlwerke ein ſtürmiſches Geſchäft zu kräftig ſteigenden Kurſen infolge des Beginnes des Terminhandels in dieſem Papier. Andere Montanwerte wurden kräftig mit aufwärts gezogen. Laurahütte gewannen weitere 6,5 v. H. Spezial⸗ werte waren bevorzugt, ſo Goldſchmidt um 4,5 v. H. höher. Am Bankaktienmarkt ſtiegen Bank für Brauinduſtrie um mehr als 9.., Berliner Handelsgeſellſchaft um etwa 4.H. Schiffahrtsaktien uneinheitlich. Die allgemeine Tendenz war durchaus freundlich, aber die Spekulation war zurückhaltend. Später geſtaltete ſich das Geſchäft ruhiger bei teilweiſe nach⸗ gebenden Kurſen, beſonders für Papier⸗ und Zellſtoffwerte. Der Geldmarkt iſt flüſſig, Sätze unverändert. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Börſe vom 15. Oktober Alctien. 14. J 15. 14. Banle Alekien 14.. 237,0 850 e 100,5— 1 alzw. Heilbronn——129, ng. Spinn.—,. —— 5 6 9 5 Tellus Bergbau. 88.—92.50 Faber, Joh. Blei——— Bankf Brau. Ind. 174,0182,5 B.u. Saurahütte 63,—92.75 Farbwerk Mühlh. 7r Bayr. Bodenckr.B—.— C rt⸗Aleti FJ. G. Farbenind. 324,5323,0 Bayr,Hyp. u. Bb. 165,01670 Trausport⸗Aktien. Fahr Gebr Pirm. 40—/10 Bapner Bantver. 187,7186.4 Schantungbahn..10].50 Felt.Guill Carls T 165,0169.5 BerlinerHandels 230,0—,— Hapag... 171.7/177,5 Feinmech. Jetter. 90,—88.— TCom.u. Privatb. 156..158,2 Nrddeutſch. Lloyd 169,0 171,0 Frantf. Pok.LWit, 8250ſ86,— I Darmſt..Rat. B 238,0.238,0 Oeſter.⸗U. St...—Fuchswaggon 03850050 + Deutſche Bank. 185,5188,1 Baltimore& Ohio 96,50——Goldſchmipt Th. 135.0138,0 D. Effekt.u. Wechſ. 128,0128.0 Iuduſtrie⸗Akktien. Gritzner M. Durl. 119,7120,0 Grkrftw. Mhm.6/—.— D. Hypothekenbk. 139.0137,0 Eichb.⸗Mannh..—.—.— Grün, Bilfinger 93 124.0 D. Ueberſee⸗Bank 115,5—,— 9 Rereir H. Kempf-Sternb. 161.0163,5 Haide Neu, Näh-- 54.—55.— -eſ. 1715 1730 Mainzer St.⸗A. 174.0178,0 Hammerſen. 117,0117,0 + Dresdner Bank 156,0157,5 Schöfferh, Bindg. 265.0272,0 Hilpert Armaturf.—.—61.— Frefrt. Hyp.⸗Bank 140,0140,0 Schwartz⸗Storch. 138.——HirſchKupf u. Met. 129,7128,0 Metallb. u..⸗G. 165.9166,2 Werger 138,0140.0 Hoch⸗ und Tiefbau 95.—94.— IMitteld. Ered.⸗B 147,0147,0 Adt. Gebr..... 44.——.— Holzmann, Phil.. 140,0144.0 Nüraberg. Bs.⸗B.—,—,— Accumulatoren.—.——,— Holzverkohl.⸗Ind. 52,—53,85 Deſter. Cred. Anſt. 8,50 9,50 Adler Oppenheim 130.0[Junghans Stam. 99,70 99.70 Pfälzer Hyp.⸗Bl. 143,2144.0 Adler Klever. 8,50 100,0 Kammg, Kafſeral. 138.0 188,0 Reichsbank... 167,6168,0 A. E. G. St.⸗A. 165,0168.7 Karlsrüher Maſch. 41,10—.— Rhein,Ereditbant 139,0134,0 Aſchafl. Buntpap. 145,0137,0 Kemp, Stettin Rhein, Hyp.⸗Bank 146,6.146,5 Aſchaff. Zellſtoff- 150,2 152,5 Klein, Sch Becker 92 50ſ04, Südd. Dsconto, 143,0ſ14,0 Pahnbed⸗Harmſt. 2,5 30,—Knorr, Heilbronn 150,0132,0 Wiener Bankver. 5,65.95 Bad. Elektr.... 0,175 0,18 Konſerven Braun 50.——.— Wörtb. Notenbk. 191.5182,2 Bad. Maſch. Durl. 15,0120,0 Krauß& Co. Lock.——— Mannh Verſ.⸗Geſ. 116.—,—— 5 40. 8 163550 8& Co. 154 1157 8 ayriſch. Spiegel 72.—(0,— 8e ugsburg. 115, 3 Frankf. Allg, Perſ. 17.7/½7 Pegr 15. — SberrhBeiſſchel.———.— PBergm., Elektt.. 154 0185,2 Eudwigsb. Walgm 115,0116,7 Frankf. R. u. Mitv.—.——.— Vergwerk⸗Aktien. T Bochumer Guß. 167,00166,0 Cement Heidelb.. 137,0139,4 Mainkraftwerke Buderus Eiſen 107,2110,8 Cement Karlſtadt 145.0147.0 Miag, Mühlb. Bing Metallwerke 71,1571,— Lutz Maſchinen.——39.— Brem.⸗Beſigh. Oel 84.———Luz'ſche Induſtr.—.—39,50 105,0106,0 132.0133.0 1D.Luxemb. Berg 165,0 166.0 ChamotteAnnaw.—.——.—Mez Söhne—— ◻ Eſchweil. Bergwri 165,5—Cont. Nürnb. Bzg.——— Moloten Deutz JGelſent. Bergw. 174.0178,0 Daimler Motor. 89.—91,50 Motorf. Oberurl. 65.—.—,— Gelſenk. Gußſtahl———,—.Gold-u..-Anſt 185.0188,“ Neckarſ. Fahrzg.. 114,5112,0 THarp. Bergbau 181,5180.2 Dyckerh. K Widm. 78,7578.45 Nrh. Leder Spier—.—— Kali Aſchersleben 146,0(149,0 Dingler Zweibrück—,——,— 103,2104.0 Kali Salzdetſ.———,— Dürkoppwerk St.———.—Pf. Nähm Kayſer 63.—65.— Kalt Weſteregeln 159,5160,0 DüſſeldRat. Dürr 40,—40.— Philipps.-G. Frt 40,—40,— Klöckner⸗Werke—.——,— Eiſen Kaiſerslaut. 46.—47,75 Porzellan Weſſel—.—. T Mannesmannr. 157,5157,0 TElr. Licht u. Kr. 162.0163.7 Rein. Gebb& Sch. 87.—85.— 1Oberbedarf... 74,—75.— Elſ. Bad. Wolle 54.53,75 Rheinmetall...—65.— Tdo. Eiſen(Caro)—.—76,— Emagßrankfurt-- 0,3050.307 Rheinelektr. Sta. 143.0 143.5 TPhönixBergbau 128,0132.00Emaille St. Ullrich 46,75151, Rh. Maſch. Leud. 45.—45,— 14. 15. 14. 15. 14. Rhenania Aachen—.—66.— Zellſt. Waldhof St 208,5204,08% D. Reichsanl. 0,660—,— Riebeck Montan. 165,0164,0 102,0103,04½%-9.⸗Sch.—,— Rodberg Darmſt.—.—— rankenth 86.—87,254% D. Schutzg, 08 10,60 9,40 J1Rüttgerswerke. 134,8135,7 Juckerf. Heilbronn 102,8104,004¾ D. Schutzg. 14 10,60 9,40 Schlinck& C. Hbg.—.——,— Zuckerf. Offſtein. 130,0131,5 Sparprämie. 1919—.—,— Schnellpr. Frank. 85.—85,— Zuckerf. Rheingau 100.—.5% Pr. Schatzanw.—.——. Schramm Lackf.. 75,—73.25 Zuckerf. Stuttgart 102.3104,04% do do.—. FSchuckert, Nrbg. 141,0148,2 Frei 40% Preuß. Konſ. 0,6500,640 Schuhfabrit Herz 67,—66,50 30½„ 0,,67000,650 TelemenzäHalet 206 7, 205,0 Eiberfetd. Kupſer———— 4u Sarun1318———.— Südd 5 Entrepriſes.. 3/0% do. ab e. S..St.3 bert——.— Mansſelder... 133,0124,53% Po. von 1896 Fricotw. Beſgh.—.—64.— Mcer Waggen JJ.—.504,% Sayr-Eiſ Anl.—— —HMa„ 5 1—— Ver- Eeuſch, Hei— 85.— Mhm. Kohlenanl. 12.52—— 600 15—— ..ch.Ind⸗Mainz 40.50 49,50 Feſtverzinsliche Werte.%ö Bay. Pf. E. P.——— Ver. Ultramarinf. 144,0142,0 4½% Mhm.1914—.——.—3¼%/ d 8 Ver. Zellſt. Berlin 128,0121,03%“ 902—.——.— 40% Heſſ. v. 89.06 0,660—.— Vogtk. Maſch. St.—— 4½%„ 1904/5—.—— 8/%), abgeſt.—,—.650 Voigt& Haff. St. 118,0 121.05/ Pt. Reichsanl. 0,7010,6603/„—.—0,650 Volthom. Seil.K 60,— 56.50 40/ do unk..1925—.——.— 4% Säch. St⸗A.18—.— Wayß& Freytag 133.00134,23% D, Reichsanl, 0,6600,6404% Württ..1915——.685 Berliner Börſe vom 15. Oktober „Aktien. TAllg. Elettr.-Geſ. 164.0167,60 Deutſche Kall 122.01124,0 5 9.—.—[Anglo. Et. Guano 99.59 104,0TDeutſche Maſch. 108,108,5 Barmer Bankver. 136,5 137.00Anhalt. Kohlen-—. 105,0105.0Deutſche Steinzg. 150.2150,2 IBerl. Handelsg. 232..234.7 Annener Gußſtahl 40,— 39,— Deutſche Wollw..——73,— TCom..Privatb. 157.0158,7 Aſchaffbg. Zellſt. 159.2158,5 Deutſch. Eiſenh..——69,75 TOarmſt. u..⸗B. 238,9239,2 Augsb.⸗Nb⸗Maſch 105,0107,8Donnersmarckh.. 81,.—84,50 —.——.— 2˙1⁰ 0.—.——.— — — Balcke Maſchin..————Dürener Metall. 95,7593.— TSl Ueberſee— 116.0 1190 Meguin. 54,7559,— Dürkoppwerke,. 67.—67.— TBisc. Command. 171,5178.0 J. P. Bemberg.206,0208.0Dynamit Nobel. 154,5155,7 TDresdner Bank 156,5158.7 JBergmann Elkt. 162,5165.00Elberfeld. Kupfer e IMitteld. Kredb. 146.2149.0 Berl.⸗Gub. Hut. 234,0285,00Elektr. Lieferung. 150,0158,0 Reichsbank... 167.0166,5.BerlKarier, Ind 119.7119.0 TEletr. Lichtu. Kr. 151,0168,7 Rhein Ereditbank 33.5 133,5 JBerlin. Maſchb. 89,2589,000Cmaille Ullrich 49,—58.— Sübdeutſc. Piee.150,0 Biug Rürnberg. 20,75 fl.—[Eſchmne Bergnrt 105,0—.— Cransport⸗ Aktien. 2 Bismarähütte————— 73.C. Farbenind. 323,0 9240 8 7— Sib ot 0 166,0167,0 0 08 S[Gebr. r& Co.———-Felten uill. Sand 8095 142,0 30— 2600 N. 8 950 00575 1 Deutſch⸗Auſtral. 189,7 190,0 Bremen Valkan 64⸗5069.——.—47.25 Hapag 172.0178,2 Buderus Eiſenw 107,5 111.[Gebhard Textil 94,—99.— 19. Südamerita 112,0174,5 Chem. Heyden 115,0121.5 TGelſent. Bergw. 172.51770 1Hanſa 0 810 232.6229.) Chem. Gelſen! 161,2163,0 Gelſent. Gußſtah. 31.—37.— Aüen. 167,2171. Cocn, W. 80 1160 1196& Co. 75,25.74.75 1 80 7 1 + Concord. Spinner 116,0112,5 German. Portl⸗Z.—,— 169,7 Berein. Elbeſchiff 74.—75.50 PDaimler Motor 89,—91,25 Gerresheim.Glas 143,5147,0 Induſtrie⸗Aktien. LDeſſauer Gas 149,5 152,5 TGeſ..elkt. Unter. 188,5185,2 Accumulatoren 149,7152,0 LDtſch.⸗Luxemo 165,0167,7 Gebr. Goedhardt 75,5077,50 Adler& Oppenh. 128,2129,7 D. Eiſenb.⸗Signe 120,0122,00Goldſchmidt, Th. 133,5189,0 Adlerwerke.... 93.— 100.5TDeutſche Erdöl 165,80165,00Goerz C....——36,— .⸗Gf. Verkhrsw. 156,0165, Gußſtahl—, 104.(Gothaer Waggon 20.—2 S2 0 22.— Alexanderwerk.. 81.—81,25Deutſche Kabelw. 104.8199,0] Gritzner Maſchin. 116,5/118.7 5 14.J 15. 14. J 15. Grkrftw. Mhm.60%—————JOberſchl. E Bed. 78,—76,—heldburg. 60.— 90.— Gebr. Großmann 67,5065,—JOberſchl. Eiſen. 74.—76,—Hochfrequenz 135.(188,0 Grün& Bilfinger————I Oberſchl.Koksw 145,5142,5Krügershall Hand 114. 112,0 Gruſchwitz Textil 75,—75,— Orenſt,& Koppel 127.0124,00Petersb. Int..90 5,45 Hackethal Draht. 96.—98,50 TPhönix Bergb. 123,0133,0 Ronnenberg Halleſche Maſch.. 157,7166,0 Rathgeber Wagg.—,— 73,500Ruſſenbank Hammerſ. Spinn. 117,0116,5 Reisholz Papier.—.—92,— Sichel& Co...— 3,— Hannov. M. Egeſt. 78,—79,25 TRhein Braunkhl. 236,0235,5 Sloman Salpeter 67.5670.— Hann. Waggon. 14,——,— Rhein Chamotte 83.— 84,50 Südſee Phosphat Hanſa—— 8180 144,5145,5 Hfa 42.— 41.50 Hbg.⸗Wien Gum. 83, ,50 Rhein. Maſch. Led.—.—— i 48 Harkort Bergwrk. 69,—6 ,50 PRheinſtahl..167.0167,2— uSte 1 685 9. Harpen. Bergbau 179,8180,0 TRhenania Chem 84,—67.— Dollarſchätze 5 Hartmann Maſch, 41.—42,50 Romb Hütten. 13,8514,— Reichsſchatz IV.V0.682.6 Hedwigshütte.. 135,5139,0 Roſitzer Braunk.. 96,—96,— VIIx 0,63.•602 Hilpert Maſch..—08,50 Roſizer Jucker.. 86,25.8,75* 10246r.6260·600 Hindr.& Aufferm. 75.—76,—TRütgerswerke 184,5 0 F. Reichsanl. 0680„667 14,J 15. THirſch Kupfer 126,0128,5 Sachſenwerk..118,5 06720,627 JHirſchberg Leder—ISalzdetfurth.. 179,7179,58/% 2 E JHoeſch Eiſ. u. St 155,0 S 156,5160,0 0,655 8— 0,8850 IHohenlohe⸗Wrk. 24,7524,85 Scheidemantel.. 44.7547.— 4% Pezß Ko' 690 l ohann.146,514/0 PScndertäSait. 235,0737,0 9 0 K 98 6 55 orchwerke..——e8,15 LSchuckert& Co. 142.5140,5%„.6550.700 IHumboldtMaſch. ſ05, Siem& Halske. 20730 208,34% Bayer. Anl..645•650 Tolje Bergbau. 172.017.0 Sinner.⸗G... 62,5562.—3/)5,, Buyer. Anl..6160.620 M. Jüdel& Co. 40,0430,0 Stettiner Pulkan. 62,78ſ66,— 5% B. Kohlenanl. 12.651,70 Hebr. Junghans 96.00/ StoehrKammgrn. 180,0ſ.9,25% Prß. Kalienl. 5,60 5, Kahla Porzellan. 105,0105,) Stoewer Nähm. 99,—/1000½ Röggenwert. 8·1/— Kaliw. Aſchersl. 148,0 149,0 Südd Immobil. 71,2571,255, Rogenrentb..167.18 Karier Maſchin. 40,—41,5 Feichgräber. 50 Sächſ. Braunf.86 3, Kattowitz. Berg.—.——.— Feleph. Berliner. 96,2591,—„Vandſch. Ro.580 730 C. M. Kemp...—— Thoerldelfabritz:.—98,— Klöcknerwerke. 141,01452, inionwerke Maſch 77,5076,75 b) Ausl. Neutenwerte. C. H. Knorr.. 180,2 132,8Ver. B. Frkf. Gum. 74,5074,505%% Mexikaner—.—.— Kollm.& Jourdan 80,5080,— Ver. Chem. Charl. 129,0129,34½ Oeſt. Schatza. 23 5023,65 Köln Rottweiler. 162,2162,0 V. Otſch Nickelw. 178,5 160,04%„Goldrente 24,1523,75 Gebr. Körting.. 104.0105.0 BGlanzſtoff Elbf. 315,0320,04%—,„conv. Rte.—— 2,15 Koſtheimer Cell.. 110,0f80.— V. Schuhf BrnS W 78,2590.—4¼%„Silberrte. 5,400 5,40 Kyffhäuſer⸗Hütte 69,—70,50 Ver. Stahlwerke. 154,0159,64¼/„Papierrte.—— 2,15 14 Lahmeyer& Co. 144,1146,8/BStahlw v. d. Zyp 194,5195,04% Türk. Ad.⸗Anl. 14.2514.— Laurahütte.. 85,—91,85 Ver. Ultramaxinf. 144,0145,04%„ Bagd.⸗Eiſ. 1 27,7527,85 Linde's Eismaſch. 104,7404, Pogtländ. Maſch. 76—78,154%„„ 1121.5024.— Lindenberg.. 62,—62,85 Wanderer⸗Werke 205,0205,0 4% ürk-unif Anl. 18,.— 19.— J. Carl Lindſtröm 160,0179,5 Weſer Akt.⸗Geſ.—.——, 4%„Bollob. 1911 16,6016,35 Lingel Schuhfabr. 70,—70,.—JWeſtereg. Alkali 15/,0159,22„400-.⸗Los 29.50 30,— Linke& Hoſfm. 74.50(9,— Wicking ⸗Cement. 139,7139,84¼% U St.⸗R1913.75-.— Ludw. Loewe& Co 201,5202,6 Wiesloch Tonwar. 107.—.—4½%,„„ 1914 22.7.65 — C. Lorenz.... 117.2117,2,Wittener Stahl. 107.5107,04%„„ Goldrte 23,65 Lothr. Portl.⸗Cem—.—,— Wittener Gußſtahl 61, 61.—4%„„ Magirus.⸗G. 65.—64,50 Wolf, Buckau.. 55,.—55,— 80% Oe. U. Stb. alte 19,.— Mannesmann 15/,55/0 Verein 125,0121,003% Se-UXSr(74—- IMansfeld. Akt. 138,8/134,8 Sellſtoff Waldho 209,0206.7 4% Oe. Goldprior. 13.— Mech. Web. Lind 193,0184,5 Sre e .60% SüdöE. aß—.— Mix& Geneſt 132,5134.2 2560%„neue Pr.——. Motoren Deutz 70,5071.75 Adler Kali: 37,—37.—5%„Obligat.——— Motorb. Mannh 36,50 34,— Bergb. Präſid—.——.—476% Anat. Ser.!1 92.6522,15 Müllheim Berg 140,0152,0 Senz-Motor 65,—84.— 4%„„ 1132,2021.85 Reckar Fahrzg. 1160116,7 Deutſche Petrol. 113,0112.04%%„„III 26.5029,.— TNordd Wollk. Diamond.. 25,15125,855% Tehuantepec. 21.—-.— 146,5148,7 * Freitag, den 15. Oktober 1928 Die Rieienleiitung ues Herzens Ein normales menschliches Berz wiegt ungefähr 350 g. Es pumpt mit durchschinittlich 70 Schlägen in der Illinute jedesmal 180- 200 cem Blut durck die Hderkandle des K örpers. Fᷣast 1à ooo cem Blut werden vom Perzen bewaͤltigt oder das vierzigfache seines Eigengewichts in der Iſlinute. Das Durcischnittsherz beim Iſlanne hat die Srötze einer geballten Faust. Jn der Stunde pumpt es 8R0 Kilo Blut durch das EHdersustem des menschlichen Körpers 1 llleter Freitag, den 15. Oktober 1928 4 Stãtt Karten 9 Dr. August Hidenbrand ElElisabeth Hidenbrand geb. Häéſlen 8094 Veimähſte Köln, Hansaring 106 Hhelm, 1 15, 11 Trauung: 16. Olct. 26, Konkord.-Kirche! Die Wahl der ärztlichen Sachverſtändigen betreffend. Als ärztliche Sachverſtändige des Oberver⸗ ſicherungsamts Mannheim(§ 1686 R. V..) wurden noch für den Reſt des Jahres 1926 bis Ende 1928 von der Beſchlußkammer des Oberverſicherungsamtes gewählt: a) für Ner⸗ ven⸗ und innere Krankheiten: Dr. med. Wil⸗ helm Dreyfus in Mannheim, Goetheſtr. 14, b) für Nervenkrankheiten: Dr. med. Alfred Strauß in Mannheim, 0 7, 11. 37 Mannheim, den 12. Oktober 1926. Der Direktor des Oberverſicherungsamts. Ellicende Saduträto in allen Modefarben von.— Mk. an, nach neueſten Modellen. Umarheiten anerkannt erstllassig Faſſonieren wie neu, auch kappenartig .50 Mk.(Umpreſſen unnötig). Elagengeschäfi. Keine Ladenpreise. bder weiteste Weg lohnt sich) Akademiestraseis E8) Nähe Rheinstraße.*524 genießen über 54 Jahre beſten Ruf, weil gedie⸗ gene Arbeit m. billig. Fabrikpreis vereinigt ſind Schlafzimmer Siche, Jchwere HnsJu 500.-an weiß 900 M. och te 9 Herrenzimmer Vochaparte Mo el M. 500.—, f mit Auszugtiſch und Speisezimmer Lederſtühlen von M. 495.— Küchen mit Linol.⸗Belag von M. 185.— Beſuchen Sie noch heute die Fabrik--Rlusteraussfellung der Fabrikate Aug. 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