14 Punkte zugegeben hätten. WMontag, 18. Oktober Neue Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1, 46, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 lannhei Mannheimer General Anzeiger Worgen⸗Ausgabe Preis 10 Mennig 1920— Nr. 48 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei je einſp, Kolonelzeile fie Augen. Azegen 0,40„M. Menamen .—4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Der frühere und aller Wahrſcheinlichkeit nach künftige Finanzminiſter ſiegte deshalb, weil die Partei trotz ihrer Beſtrebungen, ſich mit den Sozialiſten von Fall zu Fall über eine Linkspolitik zu verſtändigen, das Prinzip der Vermögensabgabe aus ihrem Programm geſtrichen hat. Im Vorjahre mußte Caillaux, weil er die Schwierigkeiten einer ſolchen Reform erkannt hatte, vor Painleve zurückweichen. Kurz nachber fiel er. Als ihm Briand zum zweiten Male das Finanz⸗ portefeuille anvertraute, machten die Sozialiſten gegen Caillaux ebenſo Front wie die Rechtsparteien. Wiederum fiel der Finanzminiſter. Auf dem Parteikongreß gewann er diesmal die 140 Deputierten radikaler Richtung. Gleichzeitig bekannte er ſich zu einer gründlich durchgeführten Einkom⸗ menſteuer. Es ſcheint, daß die Sozialiſten ihm auf dieſem Wege folgen werden. Die Moöglichkeit einer Rückkehr Caillaux mit einem neuen Steuerprogramm, das den Linksblock befriedigen könnte, iſt ziemlich groß geworden. Jetzt hängt es von Poincaré ab, entweder die caillauxiſtiſchen Forderungen aufzugreifen oder ſeinem Vor⸗ gänger Platz zu machen. Der frühere Miniſter zeigte auf dem Kongreß Mut und Entſchloſſenheit. Mehrmals griff er durch die Verſammlung gedrängt in die Finanzdebatte ein, um die Partei, deren Mangel an kundigen Steuer⸗ und Finanzpolitikern ſehr groß iſt, aufzuklären. Man hörte Caillaux wie einem Apoſtel zu Gleichwohl ſind die Ausführungen des früheren Finanz⸗ miniſters allen internationalen Beurteilern der Lage Frank⸗ reichs durchaus geläufig. Caillaux betonte, daß Poincarés Ruhraktion nebſt einer ungeheuren Verſchul⸗ dung bei den franzöſiſchen Großbanken unter dem Kabinett Millerand die ſchwere Geldkriſe ebenſo verurſachte, als der Zuſammenbruch der Konferenzen von Cannes und Genua. Er zeigte die Schwächen des Verſailler Ver⸗ trages, der Deutſchland verſtümmelte und gleich⸗ deitig dem beſiegten Volke untragbare Laſten aufzu⸗ wälzen ſuchte. Er erinnerte an die Möglichkeit im Jahre 1019, die interalliierten Schulden Frankreichs zu regeln und ſeinen Worten konnte ich entnehmen, daß Wilſon bereit ge⸗ weſen wäre, auf ein ſolches Arrangement einzugehen, wenn Clemenceau und Lloyd George die Einhaltung der Die gegenwärtige Lage erör⸗ ternd, zeigte Caillaux, wie reviſionsbedürftig das Dawesſtatut, deſſen Transfer⸗Syſtem unter den heutigen weltwirtſchaftlichen Zuſtänden praktiſch kaum zu verwirklichen wäre. Die Schutzzölle bilden nach Caillaux' Ueberzeugung ein ebenſo ſtarkes Hindernis für den Transfer, wie die noch immer beſtehenden politiſchen Schranken, die durch den Ver⸗ ſailler Vertrag geſchaffen worden ſind.„Ein voller und tiefer Friede allen vermag die Transferierung ins Leben zu rufen,“ ſagte Caillaux unter dem großen Beifall der Verſammlung. Briands Außenpolitik betrachtete er als die einzig richtige Methode, die wirtſchaftlichen und finanziellen Unterlagen für eine Anpaſſung des Dawesplanes an die ſchwie⸗ rige Lage Europas zu ſchaffen. Die Reichsfinanzen im erſten Halbjahr In der letzten vom Reichsfinanzminiſterium allmonat⸗ lich veröffentlichten Ueberſichten der Einnahmen des Reichs ſind die Zahlen für September und die Geſamtſummen für die Zeit vom 1. April bis zum 30. September 1926— alſo für die erſte Hälfte des laufenden Finanzjahres— angeführt. Wenn irgendwo, ſo iſt bei der Beurteilung dieſer monatlichen Ausweiſe die Gefahr vorhanden, Fehlſchlüſſe zu ziehen. Die einzelnen Steuern verteilen ſich in ihren Erträgen ſchon wegen der geſetzlichen Beſtimmungen höchſt ungleich auf das ganze Haushaltjahr. Dazu kommt, daß durch andere Anläſſe die Ergiebigkeit der Steuerquellen innerhalb recht weiter Grenzen ſteigt und ſinkt. So hat die noch ausſtehende An⸗ wendung der Reichsbewertungsvorſchriften auf die Ver⸗ mögens⸗ und Erbſchaftsſteuer zu einem erheblichen Minderertrag dieſer beiden wichtigſten Beſitzſteuern während der erſten Monate des laufenden Haushaltjahres geführt. Weiter ſpielen die Anweiſungen und Vorſchriften eine Rolle, die vom Reichsfinanzminiſterium an die Landesfinanzämter und von dieſen wieder an die Finanzämter gegeben werden. Zunehmende und abnehmende Neigung der Finanzbehörden zur Gewährung von Steuerſtundungen muß ſich in den Er⸗ g- miſſen der einzelnen Monate und auch größerer Zeitab⸗ ſchnitte auswirken. Unter dieſen Vorbehalten müſſen die Er⸗ gebniſſe der erſten Hälfte des laufenden Haushaltjahres be⸗ wertet werden. Bei der wichtigſten Steuer, der Einkommenſteuer, macht der Ertrag des erſten Halbjahres etwas mehr als die Hälfte des Voranſchlags für das ganze Finanzjahr aus. Bei der Körperſchaftsſecuer ſind bereits am 30. September Ebenſo wenig konnte die Erklärung überraſchen, daß die Stabiliſierung des Franken ohne eine gleichzeitige Re⸗ gelung der Schuldenfrage nicht möglich ſei. Hier ſtieß Cail⸗ laux heftig gegen die Empfindung der Verſammlung, die ihrem Zorn über Nordameridka wieder einmal gründ⸗ lich Luft machte. Das Urteil des Finanzkenners machte einen ſtarken Eindruck. Die Notwendigkeit auswärtiger Kre⸗ dite hielt Caullaux der Verſammlung vor Augen. Er er⸗ innerte an Deutſchland und Belgien. Daß ſich das Kabinett Poincaré in einer ſchwierigen Situation befindet, beſtritt Caillaux nicht. Das Minimum, die ſogenannte Garantie⸗ klauſel, die einen Zuſammenhang zwiſchen den deutſchen Reparationsſchulden und den franzöſiſchen Verpflichtungen gegenüber England und Amerika herſtellen ſoll, beantragte auch Caillaux. Freilich bezweifelt er heute, daß Waſhington darauf eingehen werde. Als vielleicht erreichbares Ideal be⸗ zeichnete Caillaux die Streichung ſämtlicher Kriegs⸗ ſchulden. Es iſt ſonderbar, daß der Appell Caillaux, die Herſtellung eines wahren Friedens zu fördern, in dem Be⸗ richt des Parteiausſchuſſes über die auswärtige Politik Frankreichs nicht den entſprechenden Ausdruck erhielt. Die Reſolution des Kongreſſes, in der Briands Werk gelobt und geſegnet wird, täuſcht das Ausland über die wirkliche Tat⸗ ſache hinweg, daß der Berichterſtatter Ripault einen Vor⸗ trag hielt, der einer Mißtrauenskundgebung gegenüber Deutſchland gleichkommt. Ripault iſt Mitarbeiter des Unterrichtsminiſters Herriot. Was er ſagte, klang wie der Abklatſch eines Leit⸗ artikels aus dem poincariſtiſchen„Temps“ und beunruhigte eine große Anzahl von Politikern, die gegen Ripaults Aus⸗ fälle proteſtieren wollten. Aus angeblichem Zeitmangel wurde ihnen jedoch das Wort nicht erteilt. Den Schwerpunkt der Anklagen Ripaults gegen die deutſche Regierung bildete der deutſch⸗ruſſiſche Rücknerſicherungsvertrag. Trotz der endgültig anerkannten Interpretierungen dieſes Ergänzungsabkommens behauptete Ripault, Deutſchland und Rußland hätten eine Front gegen den Völkerbund geſchaffen und würden gemein⸗ ſchaftlich Polen bedrohen. Ferner ſpielte er den Trumpf aus, daß die deutſchen Demokraten und Sozialiſten nicht hin⸗ reichende Schranken ſchaffen würden, um die Rücktehr des Exkaiſers zu verhüten. Frankreich ſei im Juli 1914 ſchon einmal von den kaiſerlichen Sozialiſten betrogen worden und ſei daher ihnen gegenüber mißtrauiſch. Am Schluß ent⸗ warf der Berichterſtatter das bekannte Schreckbild der wer⸗ denden deutſchen Revanchearmee, die ſich im Rahmen der deutſchen Reichswehr herausbilde. General von Seeckt wurde bei dieſer Gelegenheit wieder als der Mann hinter der Tapete hingeſtellt. Ich konnte mit Ripault über die in der Verſammlung gemachten Mitteilungen ſprechen, und ihn auf die peinliche Auswirkung ſeiner Rede aufmerkſam ma⸗ chen. Der Vertrauensmann Herriots entgegnete mir, daß in Berlin immer noch nach Bismarck'ſchem Rezept gearbeitet würde, das darin beſtände, die Verträge nur ſolange zu halten, als ſie nützlich ſeien und ſie im gegebenen Augenblick zu brechen. Er ſprach ſich empört darüber aus, daß im Berliner Auswärtigen Amt immer noch die Diplo⸗ maten des Kaiſerreiches tätig ſeien und wandte ſich gegen den Grafen Bernſtorff und deſſen Tätigkeit in Genf. Da⸗ gegen nahm er die franzöſiſchen Blocknationaliſten in Schutz. Die Bedeutung der Rede Ripaults vor den 1400 Pro⸗ vinzdelegierten der Partei liegt klar zu Tage. Ripault empfahl mit Hilfe unzutreffender Argumente Mißtrauen gegen breite deutſche Volksteile und gegen die deutſche Diplo⸗ matie. Es wäre ratſam, daß die Reichstagsabgeordneten Haas und Erkelenz, die u. a. an dem Kongreß in Karls⸗ ruhe teilnehmen werden, den Wortlaut der von Ripault hier gehaltenen Rede prüfen. 80 v. H. des geſamten Voranſchlags eingegangen, nämlich rund 198 Millionen Mark von insgeſamt 250 Millionen Mk. In der erſten Hälfte des laufenden Finanzjahres ſind indeſſen — aus den oben erwähnten Gründen— bei der Vermögens⸗ ſteuer nur rund 29 v.., bei der Erbſchaftsſteuer ſogar nicht einmal 20 v. H. der veranſchlagten Geſamtſumme des Jahres eingegangen. Bei der Umſatzſteuer, deren günſtiger Er⸗ trag vom Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold mit Vorliebe als kennzeichnend für die Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage bezeichnet worden iſt, hat das erſte Halbjahr nur 43,3 v. H. der veranſchlagten Geſamtſumme erbracht. Ganz augenfällig ſind die hohen Erträge bei den Zöllen. In der erſten Hälfte des Haushaltjahres ſind nicht weniger als 71,4 v. H. des geſamten Voranſchlag⸗Solls eingegangen. Bei der Tabakſteuer iſt dagegen die Hälfte des Voranſchlags nicht ans erreicht worden. Bei der Zucker⸗ und der Bier⸗ teuer übertrifft wiederum der wirkliche Ertrag die Hälfte des Voranſchlags. Insgeſamt betragen die Einkünfte aus den verpfändeten Reichseinnahmen nach Ablauf der erſten 6 Monate des laufenden Finanzjahres 57,2 v. H. des geſamte. Voranſchlags. Im ganzen hat das erſte Halbjahr des Haushaltjahres 1926/27 rund 52 v. H des Voranſchlags für das geſamte Haushaltjahr erbracht. Da uns aber im weitern Verlauf des Jahres vorausſichtlich auf verſchiedenen Gebieten des öffent⸗ lichen Lebens erhöhte Ausgaben bevorſtehen, kann das Er⸗ gebnis des erſten Halbjahres durchaus nicht als beruhi⸗ gend bezeichnet werden. * Zuſammenkunft Briand.-Muſſolini? Dem„Petit Pari⸗ ſien“ zufolge wird in Rom von der Möglichkeit einer Zuſam⸗ menkunft zwiſchen Briand und Muſſolini geſprochen. Poincaré und das Gaargebiet (Von unſerem Saarbrücker Mitarbeiter) Saarbrücken, 14. Oktober. In der deutſchen Oeffentlichkeit hat die Straßburger Mel⸗ dung von einer dortigen Erklärung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, wonach die franzöſiſche Regierung „keineswegs die Abſicht hege, das Saargebiet vor Ablauf der vorgeſehenen Friſt an Deutſchland zurückzugeben“, eine ge⸗ wiſſe Beſtürzung hervorgerufen. Denn eine ſolche Kund⸗ gebung ſtünde in direktem Gegenſatz zu der ſeit Thoiry und beſonders dem Eiſenpaktabſchluß obwaltenden optimiſtiſchen Stimmung, die ganz entſchieden auch im Saargebiet ſelbſt ge⸗ teilt wird. Es wäre alſo, die Richtigkeit der Poincaréſchen Intranſigenz vorausgeſetzt, wieder einmal ein Reif in der Frühlingsnacht gefallen. Wir wollen vorausſchicken, daß wir dieſe Auffaſſung nicht teilen. Man hat bereits bemerkt, daß die Meldungen der Pariſer Preſſe, aus welcher die deutſchen Korreſpondenten ſie wieder⸗ gegeben haben, in Bezug auf den Wortlaut der Straßburger Erklärung erheblich, ja entſcheidend auseinandergehen. Die Pariſer Chauviniſtenpreſſe, insbeſondere das„Journal“ und „Echo de Paris“, bringen die ſchärfſte, rein politiſche Faſſung und tun ſo, als ob Poincaré dieſe Standpunktseröffnung, nach Art ſeiner bekannten Erwiderung in der Kriegsſchuldfrage auf Streſemanns Genfer„Bier“⸗Rede, als eine neue War⸗ nung vor Illuſionen wie aus der Piſtole geſchoſſen hätte. Um dem Tatbeſtand näherzukommen, iſt es wichtig, zu wiſſen, daß Poincaré ſeinen Ausſpruch über das Saargebiet weder aus eigener Initiative noch etwa auf„beſtellte“ Provokation ex abrupto als„kalten Waſſerſtrahl“ von ſich gegeben hat, ſon⸗ dern daß vielmehr die Poincaré'ſche Aeußerung eine diploma⸗ tiſche Beruhigungspille zur Antwort auf die durch die jüngſten Gerüchte„beunruhigten“ Straßburger Handelskammerkreiſe, die gerade an der wirtſchaftlichen„Ausbeutung“ des Saar⸗ gebiets intereſſiert ſind, geweſen iſt. Gelegentlich des Straßburger Empfangs fühlten ſich näm⸗ lich elſaß⸗lothringiſche Notabilitäten— und zwar hauptſäch⸗ lich nach Kriegsende aus Altfrankreich Eingewanderte— be⸗ müßigt, auf die„ſchweren Nachteile“ hinzuweiſen, welche eine „vorzeitige Räumung des Saargebiets“ der franzöſiſchen Volkswirtſchaft zufügen würde. Wie aus nächſtbeteiligten Kreiſen verlautet, benützen dieſe Vorſtellungen etwa folgende Argumente: Das Saargebiet ſei heutzutage ein wertvoller Kunde(für 1 Milliarde Franken jährlich) des franzöſiſchen Handels, andererſeits in bedeutſamen Umfange wichtigſter Lieferant zahlreicher elſäſſiſcher Wirtſchaftszweige. Dieſe vor⸗ teilhaften Verbindungen ſeien kein Werk des Zufalls, ſon⸗ dern Loucheur ſei als Wiederaufbauminiſter im Jahre 1919 der propagandiſtiſche Anreger für die Niederlaſſung fran⸗ zöſiſcher„Wirtſchaftspioniere“ im Saargebiet geweſen. Be⸗ deutende franzöſiſche Kapitalien ſeien infolgedeſſen im Saax⸗ gebiet inveſtiert und langfriſtige, koſtſpielige Arbeiten unter⸗ nommen worden, von welchen in letzter Inſtanz das Saar⸗ gebiet ebenſo wie Frankreich Nutzen ziehe. Dieſe wirtſchaft⸗ lichen Bande dürfe man nicht etwa aus reiner politiſcher Seutimentalität abbrechen; dieſe Ueberzeugung werde übri⸗ gens nicht nur von ſog.„nationaliſtiſchen“ Elementen geteilt, ſondern auch ein bedeutender und nicht der geringſte Teil der eigentlichen Anhänger der„Locarno“⸗Politik ſtehe auf dieſem Standpunkt. Solcherlei Darlegungen waren es, wie wir aus nächſtbeteiligtem Munbe hören, auf welche Poin caré die formelle Verſicherung erteilte, daß„Frankreich nicht die Abſicht habe, die vertraglichen Rechte, welche es im Saargebiet beſitzt, preiszugeben. Die Kenntnis dieſes Zuſammenhangs iſt natürlich für die korrekte Interpretation des jüngſten Poincaré⸗Diktums ent⸗ ſcheidend. Poincaré hat damit nichts anderes geſagt und ſagen wollen, als was er, der rabuliſtiſche Advokat, wenn man will im„Shylocks“⸗Gewand, von je und je un⸗ belehrbar hundertfach urbi et orbi kundgetan hat. Die Straß⸗ burger Erklärung, daß Frankreich die Erfüllung der„unter⸗ ſchriebenen“ Vertragsverpflichtungen deutſcherſeits bis auf den letzten i⸗Punkt verlange, gehört als eiſerner Beſtand in die Phraſeologie des„großen Lothringers“. Nach dem durch Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund geſchaffenen Ku⸗ ſiſſenwandel der internationalen Atmoſphäre wird man einen ſolchen an larmoyante Landsleute gerichteten Ausſpruch nicht mehr ſo blutig ernſt auffaſſen dürfen. Zudem, wie geſagt, wurde er nur in wirtſchaftlichem Sinne getan und verſtanden. Daß„Poincaré—la Ruhr“ nur dann die Hand von der Kehle des beſiegten Löwen laſſen will, wenn hand⸗ greifliche Vorteile für Frankreich herausſpringen, iſt eine Binſenweisheit. Mit dieſer Beſchränkung hat er ſich tatſäch⸗ lich auch keinen Eingriff in die Zuſtändigkeit des Außen⸗ miniſters Briand erlaubt. Poincaré ſelbſt aber als Finanz⸗ miniſter hat ſchon manches Waſſer in den Wein ſeiner„Prin⸗ zipien“ gießen müſſen; er wird, trotz pompöſer Verſicherung des Gegenteils bei ſeinem Amtsantritt, wohl oder übel das amerikaniſche Schuldenabkommen ſchlucken; er weiß auch, daß die nächſten größeren Summen der nationalen Vertei⸗ digungsbons bereits Ende November und in der erſten De⸗ kade des Dezember fällig ſind und daß vor dieſem gefährlichen Termin auch die kaum entbehrliche deutſche Finanzhilfe be⸗ reinigt ſein muß. Die paar Wochen der Schonzeit bis dahin mag er noch in Aubienzen und bei Denkmalseinweihungen hoch zu Roſſe ſitzen; im Innern hat aber auch er ſich ſchon mit der politiſchen Geſchäftspraxis„do ut des“ vertraut ge⸗ macht. Man darf demnach von dem grimmen Haſſer keine Fanfaren mehr, ſondern nur Rückzugskanonaden erwarten. Gewiß gibt es franzöſiſche Kreiſe, und zwar gerade ſolche, welche von altersher„Poincaré—la Guerre“ nahe ſtehen, eine gemeinſame Fühlungnahme erfolgen ſolle, 1 6. Seite. Nr. 481 Reue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 18. Ortoder 4020 0 welchen die unvermeidliche„Evacuation anticipée de la Sarre“ durchaus nicht in den Kram paßt. Es ſind größtenteils epatriotiſche“ Motive ſehr bedenklicher Art, welche bei dieſen unentwegten Verteidigern des franzöſiſchen Annexionismus den Ausſchlag geben. Mancher abgedankte Bramarbas möchte ſich die bei heutiger Franken⸗Kaufkraft recht kärgliche Ge⸗ Reralspenſion zuzüglich der trotz Aufbeſſerung noch immer nicht überwältigenden Senatoren⸗Diäten durch die in der un⸗ mittelbaren Nachkriegszeit ſo beliebten Ausflüge in die einſt ſo ergiebigen Geſilde ſaarländiſcher„Schieberei“ vervollſtän⸗ digen, um ſich den in der friſch⸗fröhlichen Nachkriegszeit an⸗ gewöhnten Lebensſtandard zu erhalten. Begreiflicherweiſe ſind ſolche Lohgerber betrübt, wenn ſie ihre Felle nun un⸗ kettbar die Saar hinunterſchwimmen ſehen müſſen. Aber die Kundgebungen ſolcher„Patrioten⸗Ligen“ beeinfluſſen den Gang der weſteuropäiſchen Politik nun doch nicht mehr maß⸗ geblich. Die„Entgiftung“ ſchreitet unaufhaltſam fort und a im wohlverſtandenen eigenſten Intereſſe Frankreichs ſelbſt. Was das Saargebiet betrifft, ſo hat es mit Deutſchlands Uuſnahme in den Völkerbund in Genf den legitimen Anwalt erhalten und braucht zur Verteidigung ſeiner Rechte nicht ehr die Hintertreppen zu beſteigen. Aus dem Kommunique iber das Forelleneſſen von Thoiry durfte auf eine Annähe⸗ rung der deutſch⸗franzöſiſchen Anſchauungen auch in der Saarfrage geſchloſſen werden. Daß bei einem„finanztech⸗ niſchen“ Arrangement Deutſchland die Intereſſen der ſaar⸗ * Weſtmark mit in erſte Reihe ſetzt, verſteht ſich von ſelbſt, Eine neuerliche Genfer Meldung ſpricht davon, daß per franzöſiſche und der deutſche Außenminiſter die Saar⸗ frage, und zwar nach Richtung des Abzugs der franzöſiſchen Truppen, des Verzichts auf die Volksabſtimmung und des Rückkaufs der Gruben deutſcherſeits, noch vor der auf Dezem⸗ ber anberaumten Tagung des Völkerbundsrates einem gegenſeitigen Sachverſtändigenausſchuß zu unterbreiten beab⸗ ſichtigen. Die von der„Patriotenliga“ ausgeſchriene Gefahr der„Entblößung der Oſtgrenze“ iſt ein lächerliches Argu⸗ ment, das in den Verſailler„Vertragsrechten“ des Saar⸗ Statuts keinerlei Stütze hat. Ernſthaft zu diskutieren wäre edoch etwa das natürliche gegenſeitige wirtſchaftliche Inter⸗ eſſe zwiſchen dem Saargebiet und dem ehemaligen Reichs⸗ land, die tatſächlich vielfach bedeutſam im Geben und Nehmen aufeinander angewieſen bleiben, auch nachdem oder vielmehr erſt recht, wenn ſobald die Rückkehr des Saargebiets in die reichsdeutſche Wirtſchafts⸗Gemeinſchaft den abgründlichen Widerſinn der„Desannexion“ Elſaß⸗Lothringens offenbar und gerade dem„wiebergewonnenen“ franzöſiſchen Gebiets⸗ teil ſpürbar macht. Dr. Bell aber ſeine Rheinreiſe Der ſoeben von ſeiner Beſichtigungsreiſe durch das be⸗ etzte Gebiet zurückgekehrte Miniſter für die beſetzten Gebiete r. Bell hat in einer Unterredung mit dem Vertreter eines Nachrichtenbüros erklärt, daß trotz der berechtigten Klagen der Rheinländer und Pfälzer über die Beſatzung und ihre Auswirkung er nirgends im beſetzten Gebiet Chauvinismus oder nationaliſtiſche Leidenſchaften gefunden habe. Gerade im beſetzten Gebiet habe man Verſtändnis für die Politik der Verſtändigung mit Frankreich. Das ſollte man im unbeſetzten Gebiet beachten. Einigung über Dorymüller? Die zwiſchen dem Präſidenten des Verwaltungsrates der Reichsbahn und dem Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne ber die zwiſchen beiden Inſtanzen noch zu löſenden grundſätz⸗ ichen Fragen geführten Verhandlungen ſcheinen zu einer bei⸗ derſeitigen Einigung geführt zu haben, ſo daß mit einer bal⸗ digen Beſtätigung des Generaldirektors Dr. Dorpmüller zu echnen iſt. Die ſtrittigen Punkte waren, daß in künftigen Fällen vor der Ernennung des Generaldirektors der Reichs⸗ ahn zwiſchen der Reichsregierung und dem a uftig uch bei d. Ernenung eines Stellvertreters des Generaldirek⸗ ors der Reichsregierung ein Beſtätigungsrecht zuſtehen ſoll und daß der Reichsverkehrsminiſter in Zukunft an den Sitz⸗ ungen des Verwaltungsrates der Reichsbahn teilnehmen wird, um eine möglichſt enge Zuſammenarbeit zwiſchen den eiden Inſtanzen zu ermöglichen. Hoeſch in Berlin — Berlin, 17. Okt. Der deutſche Botſchafter in Paris, 90 Hoeſch, hat ſeine Kur in Bad Kiſſingen unterbrochen und 5 uſch Berlin gereiſt. or Die 7 wird mit dem langſamen 0 der Thoiry⸗Verhandlungen in Verbindung ge⸗ racht. Eröffnung der Zungen Bühne 3„Vatermord“ von Arnolt Bronnen Dunge Bühne,— zwei Worte für eine Abſicht, und den⸗ noch von doppelter Bedeutung. Einmal, daß dieſe Bühne Jung ſein ſoll. Daß auf ihr etwas zum Durchbruch gelangen will, was ſonſt von vornherein Widerſtände hervorruft. Dann aber, daß dieſe dichteriſche Jugend eine Bühne haben oll. Es ſcheint, als lege man darauf zu wenig den Akzent, dem man noch zu ſehr mit literariſchen Erwägungen an die Werke der Jungen Bühne ſtatt an ihr Werk herangeht. Auch dieſe Bühne ſoll jung ſein, d. h. ſich von Grund auf erneuern. Wir erleben Zeit, wie eine ganz fremde Theaterwelt, die „Habima“ z. mit ihren gegenwärtigen Triumphen in Ber⸗ lin, das Publikum packt; das bedeutet nichts anderes als ein Rütteln an den Pfeilern herkömmlicher Theaterſpielerei. Darin erblicken wir zuerſt die Fruchtbarkeit dieſes Ge⸗ bankens der Jungen Bühne, daß ſich die Bühne ſelbſt, das heater in jedem Sinn an ihr entzündet und erneuert. Das heater hat ſolch eine Wiedergeburt aus dem Geiſt beſeſſener ügend nötig, dringend nötig. Ein ſolches Werk ſcheint ſich nach dem geſtrigen Anfang des kühnen Unternehmens nicht an unſerem Nationaltheater, aber in ihm zu vollziehen. Man ſollte bei der Rechtfertigung der Jungen Bühne— ſtreng genommen bildet eine ſolche Rur die Tatſache des Beſtehens ſelbſt— nicht mit der hieſigen „„Räuber“⸗Aufführung kommen. Dies wichtigſte Werk der ge⸗ Kant deutſchen dramatiſchen Literatur war für ganz Deutſch⸗ land die Wiederholung der Gedanken und Vorgänge von 1789, Sie einer Bühne zuſammengedrängt. Es war die, vielleicht die** innerlich wirkliche, deutſche Revolution in der leben⸗ Rers eſchichte. Von der Bühne aus gibt es heute keine evolutionen mehr; ganz abgeſehen davon, daß wir zur Ge⸗ nüge wiſſen, wie ſolche außerhalb der Bühne ausſehen.— ber das Theater ſelbſt muß ſich mit der Umwälzung ſeiner rt beeilen, wenn es nicht ſeinen weſentlichſten Beſtandteil allmählich, aber unaufhaltſam, verlieren will: das Publikum. — Man ſah nun geſtern zunächſt das begeiſternde Schauſpiel eines bis auf den letzten Platz von Menſchen gefüllten Theaterraumes. Bemerkenswert, aß dieſe Fülle„organiſiert“ ſein mußte. Was dabei Erwartung von irgend 00 965 Senſation war, ließ ſich ſchwer ſagen, iſt auch völlig gleichgültig. 92115 Prologus tritt der Intendant Sioli vor den Vor⸗ hang und deklamiert eine Einleitung, nicht ohne die ſpürbare Freude, wieder einmal ein volles Haus vor ſich zu ſehen. Der Kanzler über den deutſchen Wein Unter dem Motto:„Vom Rhein der Wein“ veran⸗ ſtaltete der Reichsverband der Rheinländer und die Rheiniſche Frauenliga am Samstag Abend in den Geſamträumen der Berliner Philharmonie einen rheiniſchen Geſellſchaftsabend, der als außerordentliche Propaganda für den deutſchen Wein gedacht war und dieſen Zweck auch reſtlos erfüllte. Unter den Ehrengäſten ſah man den Reichskanzler Dr. Marx mit ſeiner Tochter, den neuen preußiſchen Staatsſekretär des Innenmini⸗ ſteriums Dr. Abegg, Vertreter der verſchiedenen Miniſterien, der ſtädtiſchen Behörden, des wirtſchaftlichen, geiſtigen und öffenntlichen Lebens, der Preſſe uſw. Muſik, Geſang und Tanz des Programms waren durchweg auf das Thema des Abends zugeſchniten. Bei der Weinprobe für einen auserwählten Kreis bemerkte man Gruppen, die bereits reſtlos für den deutſchen Wein gewonnen waren, und zwar auf Grund eigener Prüfung. Im Laufe des Abends ergriff der Reichskanzler Dr. Marx das Wort, um zu dem Thema des Abends etwa folgendes aus⸗ zuführen: Ich glaube, es wird hier niemand das beſtreiten können, wenn ich ſage, wenn wir vom Rhein ſprechen, dann denken wir auch an den Wein. Es iſt eine ſehr alte Verbin⸗ dung, die zwiſchen dem Rhein und dem Wein beſteht. Es geht die Sage, daß die Römer ſchon Reben pflanzten. Die geſchicht⸗ liche Entwicklung beweiſt, daß die Gegenden, wo der Wein wächſt, Gegenden beſonders hoch entwickelter Kultur ſind. Weinbau iſt keine leichte Beſchäftigung. Feinde mannigfacher Art bedrohen die doch gewiß friedliche Arbeit des Weinbauern. Aber es ſcheint, daß gerade auf dieſer dornenvollen Arbeit be⸗ ſonderer Segen ruht, denn gerade die Arbeit unſerer Winzer verdanken wir ein Getränk, das in ſeiner ganzen Köſtlichkeit und ſeiner ganz eigentümlichen Zuſammenſetzung Wirk⸗ ungen hervorruft, die auch unſere Künſtler, Dichter u. Muſiker bewogen haben, den Wein und die Gegenden zu beſingen und darzuſtellen. Es iſt ein verhältnismäßig kleiner Teil, den der Weinbau bei uns in Deutſchland einnimmt. Es ſind 28000 Hektar, die dem Weinbau unter 28 Millionen Hektar land⸗ wirtſchaftlich genutzter Fläche zur Verfügung ſtehen und den⸗ noch hat er eine beſonders große Bedeutung. Er iſt derjenige Teil der Landwirtſchaft, der am intenſipſten betrieben werden muß. In normalen Zeiten können aber auch zwei bis drei Morgen Land einen Familie ernähren. In letzter Zeit iſt der Weinbau aber durch die Ungunſt der Verhältniſſe und infolge der Konkurrenz des Auslandes beſonders wenig ertragreich geweſen. Reich und Länder ſind daher beſtrebt geweſen, dem Weinbau beizuſtehen. Das allein aber genügt nicht. Ich glaube, es liegt hier auch dem ganzen Volk eine Pflicht, dem deutſchen Weinbau gegenüber ob. Auch der heutige Abend ſollte für uns alle die Anregung geben, den Grundſatz mit nach Hauſe zu neh⸗ men, daß wir grundſätzlich unſeren deutſchen Wein hegen und pflegen, daß wir die auswärtige Konkurrenz möglichſt aus⸗ ſchalten ſollten. Das ſollten wir tun nicht nur im Intereſſe unſeres Weinbaues, ſondern im Intereſſe unſeres geſamten Wirtſchaftslebens. Der Liebe zum Rheinland, zum Rhein, zu unſerem deutſchen Strom, ſollen unſere Gedanken auch heute gewidmet ſein. Dem Kanzler dankte mit herzlichen Worten der Präſident des Deutſchen Weinbauverbandes Dr. Müller im Namen des deutſchen Weinbaues und der Weinbauvereine. Die Exi⸗ ſtenz der Winzer ſei auf das ſchwerſte bedroht geweſen und wenn durch das ſchwarze Gewölk der Not neuerdings auch wie⸗ der die Sonne durchbreche, ſo ſei dieſe Wendung und die Hoff⸗ nung für die Erhaltung der deutſchen Winzerſchaft dringend nötig. Der deutſche Wein habe eine beſondere Art. Dieſe rein zu erhalten und rein zu verbreiten, ſei eine wichtige Aufgabe. Solange die Reichskanzler Rheinländer ſeien, würde es dem deutſchen Rhein und dem deutſchen Wein nicht ſchlecht gehen. Hauptverſammlung des Reichsbürgerrats In der Hauptverſammlung des Reichsbürgerrats am Samstag in Hamburg erſtattete zunächſt das geſchäfts⸗ führende Präſidium einen eingehenden Bericht über ſeine Tätigkeit, insbeſondere über die Stellungnahme ſeines Vor⸗ ſitzenden, des Staatsminiſters v. Loebell du der Reichs⸗ präſidentenwahl und zum Volksentſcheid. Es wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: Die Hauptverſammlung ſpricht dem geſchäftsführenden Präſidium ihre Billigung zu ſeiner Haltung bei der Reichs⸗ präſidentenwahl aus und erwartet, daß bei allen politiſchen Fragen, die über den Rahmen der Parteipolitik hinausgehen, der Reichsbürgerrat führend hervortritt. In der darauffolgenden Wahl wurde Loebell wiederum zum Präſidenten des Reichs⸗ bürgerrates gewählt. Der bisherige 2. Vorſitzende Herr Mayer⸗Asberg⸗München wurde gleichfalls wiederge⸗ wählt. 5 * Portugieſiſch⸗belgiſches Kolonialübereinkommen. Nach einer Mitteilung des portugieſiſchen Außenminiſters werden dem⸗ nächſt Verhandlungen mit Belgien für ein wirtſchaftliches Uebereinkommen mit Bezug auf Belgiſch⸗Kongo aufgenom⸗ Territoriale Fragen ſollen hierbei nicht berührt werden. (Man kann ihm dieſe Freude nachfühlen.) Das Spiel kann alſo beginnen. Welch ein Spiel! Ganz abgeſehen von allem, einer der ſtärkſten Theatereindrücke, die wir zu den unſrigen zählen können. Durch zwei Spieler, die unerhört, ganz unerhört waren; wahrhaft junge Bühne, beſeſſen, erſchütternd, von Herz zu Herzen gehend. Weiterhin durch einen Regiſſeur, der mit feurigem Atem dies ſtarke ſchauſpieleriſche Leben erfüllte, der dem Werk dienen wollte und es dafür ſo weit brachte, daß das Werk der Aufführung diente. Was für ein Werk? Für hergebrachtes Empfinden ein grauſes Stück. Gegen das ſich viel, unendlich viel ſagen ließe, ſelbſt dann, wenn man den ſtändigen Konflikt ſeiner Vorgänge mit gewiſſen Paragraphen des Strafgeſetzbuches ganz beiſeite läßt; es iſt dichteriſch uneinheitlich, bald ſym⸗ boliſtiſch, bald realiſtiſch, bald naturaliſtiſch, hauptſächlich bru⸗ taliſtiſch. Aber glaubt man vielleicht, daß man mit ſolchen Einwänden weiter kommt? Welch ein Irrtum! Auch daß es für die„Junge“ Bühne in der Entſtehungszeit ſchon eine Weile zurückliegt, ſomit eher Großvater⸗ als Vatermord heißen könnte, vermag nichts zu beſagen gegenüber der Wahrheit, daß dies Werk lebt! Vor allem auf unſerer Bühne lebt, eins geworden mit der ſeeliſchen Glut ſeiner Dar⸗ ſteller. Wir vermögen ſomit Werk und Wiedergabe nicht zu trennen, weil beides, Jugend und Bühne, vereint waren. So verlohnt es ſich auch nicht, den Dichter dort in Schutz 0 nehmen, wo ihm die meiſten Einwände drohen werden, ie ungerechtfertigſten: gegen ſeine Darſtellung des Verhält⸗ niſſes vom Sohn zur Mutter und gegen den Vater. Solange in den Schulen der ſophokleiſche„Oedipus“ geleſen wird, ohne daß ein Menſch auch nur im entfernteſten daran denkt, dagegen zu proteſtieren, iſt es Torheit und Heuchelei zu⸗ gleich, wenn man gegen das Werk Bronnens Front machen will, weil darin Dinge vorkommen, deren Urgrund von einem der genialſten Erforſcher der menſchlichen Seele nach jenem Werk des Sophokles benannt iſt. Daß die entſprechen⸗ den Vorgänge bei Bronnen übrigens in einem dichteriſch umgewandelten und aus der Seelennot des vom Vater ge⸗ peinigten jungen Menſchen motivierten Zuſammenhang be⸗ handelt ſind, ſei dabei nicht vergeſſen. Es geht nicht um den gepeinigten Leib, ſondern um die gemarterte Seele des Sohnes. Adolf Ziegler, an deſſen ſtarkes Talent wir ſchon bei ſeinem Max Piccolomini glaubten, war dieſer Sohn. Kind eines kleinen Beamten; Farmer will er werden, natürlich Die Regierungsbildung in Danzig Am Samstag haben die Verhandlungen mit den Ver⸗ tretern der bürgerlichen Parteien über die Regierungsneu⸗ bildung zu einem Ergebnis geführt. Damit iſt die Regie⸗ rungskriſe beſeitigt, wenn auch die Perſonenfrage noch nicht gelöſt iſt. Ueber das Ergebnis der Verhandlungen iſt ſolgende Mitteilung gemacht worden: Die bevollmächtigten Vertreter der Deutſchnationalen, des Zentrums, der Deutſch⸗ liberalen und der Beamtengruppen ſind in der Beſprechung unter Vorſitz des Präſidenten Dr. Sahm einig geworden ſich an der Neubildung der Regierung zu beteiligen. Die Par⸗ teien haben ſich auf folgende Programmpunkte grundſätzlich geeinigt. Die Hauptaufgabe der Regierung iſt die grundſätzliche Herbeiführung der Geſundung der Staats⸗ finanzen. Zu dieſem Zwecke ſoll ein Ermächtigungsgeſetz dienen, welches dem Senat die Ermächtigung gibt, Verord⸗ nungen mit Geſetzeskraft zu erlaſſen zur Regelung der Zoll⸗ verteilungsſchlüſſel, der Einnahmen aus dem Tabakverbrauch im Wege einer direkten Beſteuerung oder eines Monopols, durch die Erhebung eines Zuſchlages zur Einkommenſteuer, der drei vom Hundert der zu entrichtenden Steuer nicht über⸗ ſchreiten darf, ferner zur Aenderung der Einkommenſteuer von ledigen Perſonen, zur Vereinfachung von Verwaltung und Juſtiz mit dem Ziele, Erſparniſſe zu machen, und dabei insbeſondere die Zahl der Staatsbedienſteten herabzuſetzen, ſowie zur Aufſtellung eines Ergänzungsetats für die Zeit vom 1. Oktober 1926 bis 31. März 1927 und die Feſtſetzung eines Höchſtbetrages für die Haushaltsabgaben im iech⸗ nungsjahr 1927/28 und zur Erhebung einer Anleihe bis zum Betrage von 30 Millionen Gulden. Das Ermächtigungsgeſetz ſoll bis zum 31. März 1927 befriſtet werden. Darüber hinaus ſollen Maßnahmen für eine Kürzung der Beamtengehälter im Einvernehmen mit der Beamtenſchaft getroffen werden. Die notwendige Regelung auf dem Gebiete der Erwerbs⸗ loſenfürſorge ſoll innerhalb des Rahmens des Ermächti⸗ gungsgeſetzes durch ein beſonderes vom Volkstage zu be⸗ ſchließendes Geſetz erfolgen. Ueber die Perſonen, deren Wahl zum Senator vorge⸗ ſchlagen werden ſoll, ſind noch keine Vereinbarungen ge⸗ troffen worden. Es iſt zu erwarten, daß der Volkstag im Laufe der nächſten Woche zur Wahl der neuen Senatoren ſchreiten wird. Die beteiligten Parteien ſprechen dem Präſi⸗ denten den Dank für ſeine Bemühungen um das Zuſtande⸗ kommen der Regierung aus. Sie ſtellten feſt, daß der Präſi⸗ dent die berufene Perſönlichkeit ſei, bei Umbildungen von Regierungen die Führung der Verhandlungen unter den Parteien zu übernehmen. Letzte Meloungen Der letzte Tag der Polizeiausſtellung — Berlin, 17. Okt. Die Verhandlungen über eine Ver⸗ längerung der Polizeiausſtellung ſind ſchließlich doch e ra⸗ gebnislos geblieben. Aus techniſchen Gründen iſt es nicht möglich, die Große Polizeiausſtellung 1926 in irgendeiner Form zu verlängern. Alle drei Hallen ſind heute abend end⸗ gültig geſchloſſen worden. Bis zum Samstag hatte die Aus⸗ ſtellung weit über 400 000 Beſucher zu verzeichnen. Beide Teile, das preußiſche Staatsminiſterium ſowohl wie das Ber⸗ liner Meſſeamt, ſind mit dem Ergebnis der Ausſtellung durch⸗ aus zufrieden. Es heißt, man habe ſogar noch einen finan⸗ ziellen Ueberſchuß zu verzeichnen trotz der ungeheuren Koſten der großzügigen Veranſtaͤltung. Feſtungshaft für angebliche deutſche Spionage in Polen — Warſchau, 17. Okt. Im Prozeß gegen elf Mitglieder des Deutſchen Volksbundes, die der Spionage zugunſten Deutſchlands angeklagt waren, wurde geſtern das Urteil ge⸗ fällt. Von den Angeklagten wurde einer zu 2 Jahren, äwet zu 18 Monaten und zwei zu je einem Jahre Feſtung ſowie vier Angeklagte zu 5 bis 7 Monaten Kerker verurteilt. Zwei Angeklagte wurden freigeſprochen. Die Preſſe der Minderheiten ſchreibt übereinſtimmend, daß es ſich um einen der üblichen politiſchen Prozeſſe zur Un⸗ terdrückung der deutſchen Minderheiten handele, da nach dem vorliegenden Material von einem Beweis der Anklage keine Re de ſein könne. Feuersbrünſte und Ueberſchwemmungen — Melbonrne, 17. Okt. Im Geſchäftsviertel von Sidney hat ein Großfeuer für 100 000 Pfund Sterling Schaden ange⸗ richtet. Das Feuer zerſtörte eine Reihe von Geſchäften und Privatwohnungen. U. a. fielen ihm 67 Automobile zum Opfer. Gleichzeitig iſt in dem Gebiet zwiſchen Grafton und Port Macquarie 100 Meilen nördlich von Sidney ein Buſch⸗ brand ausgebrochen, der bis jetzt noch nicht eingedämmt wer⸗ den konnte und ähnlich großen Umfang anzunehmen droht, wie der vom vergangenen Februar. ſein in der liebenden Natur. Man ſpürt es, wie das Hers dieſes Jungen ſich hinaus ſehnt, wie ihn der ſinnloſe Gehirn⸗ mechanismus der Schule und des Lernens in tieſſter Seele anwidert. Doch er muß lernen, nicht für ſich, ſondern weil es das Reſſentiment des proletariſchen Vaters, deſſen Klaſſen⸗ haß es ſo will; durch den Sohn will der Vater ſich rächen. Doch dieſer hat nur eine liebende Seele, die ſich auf der Scholle ihr Heim gründen möchte., Er gibt dem Bater ein Geſuch zur Unterſchrift, das ihm eine landwirtſchaftliche Frei⸗ ſtelle verſchaffen ſoll. Der Vater weiſt alles barſch zurück. Die Bitte geht unter im Kampf. Das Martyrium wächſt zum Himmel. Noch mehr als die Schmerzen des gezüchtigten Körpers ſpüren wir die Qualen der Seele in dieſer erſtaun⸗ lichen Darſtellung, bei der wir völlig vergeſſen, daß ſie rein phyſiſch bis an die Grenze des Unmöglichen geht. Immer höher ſteigt die Not, doch auch Liebe iſt da, Liebe, die in dieſer Hölle mehr ſein muß als bloßes Mitleid: die Mutter ver⸗ körpert ſie. Dieſe Liebe— nicht die leibliche Mutter allein — umklammert er, als die Grenze menſchlichen Leidens über⸗ ſchritten iſt, und da, da kommt alles zuſammen: Notwehr, Haß, Wut, Drang nach Freiheit,— er befreit ſich vom Vater, indem er ihn mordet. Das alles lebte dieſer Darſteller vor in einer unglaublichen Spielbeſeſſenheit; aus der wie Glocken⸗ ton klingenden Stimme rang ſich Schmerz und Weh und Sehnſucht und Liebe mit wunderbarſter Wirkungskraft her⸗ vor. Kein Augenblick, in dem da nicht ein ganzer Menſch vor uns ſtand. 5 Ebenſo dieſe Mutter, von Hildegard Grethe gegeben. Schlicht, tief innerlich, die Frau eines kleinen Mannes, der ihre große Seele nicht ſah und nicht ſieht. Und dabei doch eben auch eine Frau mit kleiner Umgebung, mit Arbeit, Aerger und ſinnlicher Liebloſigkeit des Mannes, den ſie nicht lieben kann. So liebt ſie denn den Sohn, und man glaubt an dieſe Liebe in jener wundervollen Szene, da eine Wand ſie von ihm, den der Vater einſperrte, trennt, und ihre Seelen ſich durch dieſe gewaltſame Trennung hindurch begegnen. Der Vater: Ewald Schindler. Sein überlegener Intellekt lieferte ihn ſchon öfter dem Karikieren aus. Hier wurde es derRolle, die kein anderer als Kolmar hätte ſyielen dürfen, zum Verhängnis. Das war alles fein pſychologiſch und charakterologiſch eingefädelt und ausgeklügelt; in einem Luſtſpiel wäre das eine Delikateſſe geweſen. Nur dieſer Vater war es nicht, der doch auch einen ernſten, ernſtzu⸗ nehmenden Auftrieb hat: der Sohn ſoll ihn rächen; das glaußte man dieſer Kreuzſpinne einfach nicht. Die Wahl dieſes an ſich vortrefflichen Spielers war das einzige Mißverſtändnis des kraftvollen, zielbewußten Spiel⸗ — 2 Reſeeeeece RNontag, den 18. Oktoder 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Sekte. Nr. 481 Stäoͤtiſche Nachrichten Der verregnete Sonntag Der bisher lange angehaltene Altweiberſommer, der bis in die letzten Tage hinein außerordentlich prächtige Herbſtſonne und blauen mit ſchneeweißen Wetterwölkchen perſehenen Himmel beſcherte, hat mit dem am Samstag ein⸗ ſetzenden Landregen ſeine ganze Poeſie verloren. Die wundervollen Webgeſpinſte auf den Wieſen, Feldern und Parkanlagen, die in der Frühe mit ihren hellglitzernden Tautröpfchen wie mit Perlen beſät ausſehen, als ob ſie der Tau in der Nacht geſchaffen, hat der Herbſtwind ſamt den kleinen Spinnchen vertrieben. Verjagt hat der Wind auch den farbenprächtigen Herbſt⸗Blätterſchmuck der Bäume. Die am Samstag einſetzenden Niederſchläge, die während des Sonntags faſt ununterbrochen bis in die Abendſtunden an⸗ hielten, haben anſtelle der letztwöchigen milden Lufttempera⸗ tur, die faſt durchſchnittlich auf 18 C. ſtand, eine ſtark empfindliche Abkühlung gebracht. Der Wind kam aus Nord⸗ Nordoſt. Unſer Wetterbericht vom Samstag abend von der Karlsruher Landes⸗Wetterwarte, der für Sonntag ſtarke Abkühlung und ergiebige Regenfälle meldete, hatte wieder die richtige Prognoſe geſtellt. Da der Sonntag trübe, reg⸗ neriſch und kühl war, blieb man am liebſten zuhauſe im gemütlich geheizten Zimmer, das man geſtern recht gut ver⸗ tragen konnte. Hierdurch erlitten die auf den Fremdenbeſuch angewieſenen Reſtaurationslokalitäten eine Einbuße. Die verſchiedenen Kirchweihen in der Umgebung der Stadt, ſo vor allem in Rheinau, Feudenheim, Seckenheim und Heddesheim, die ſonſt immer von der tanzluſtigen Mann⸗ heimer Jugend und den Geſchäftsleuten aus Mannheim gut beſucht wurden, verſpürten die Ungunſt der Witterung ebenſo ſtark, wie die üblichen hieſigen Sonntagsveranſtaltungen. In den Kirchen wurde mit Rückſicht auf den letzter Woche begonnenen Konfirmationsunterricht die ſittliche und religiöſe Erziehung der Jugend, die ja eine der brennendſten Fragen der Gegenwart darſtellt, behandelt. Vormittags gab es auf der Linie 10 der Elektriſchen bei den Brauereien infolge eines Bruches an der Oberleitung eine Störun g, wodurch ſich eine größere Anzahl von Wagen auf dieſer Linie anſammelten. Nach ungefähr einer Viertelſtunde war der Schaden behoben und der Betrieb wieder in Ordnung. Infolge der regneriſchen Witterung ſind mehrere große Fußball⸗Wettkämpfe ausgefallen, da die Spielplätze unter Waſſer ſtanden. Die Dämmerung ſtellte ſich ſehr frühzeitig ein, da ja jetzt die Nächte länger als die Tage ſind. Erſt in den Abendſtunden machte ſich im Innern der Stadt, in der es tagsüber recht ſtille war, ein etwas leb⸗ hafterer Verkehr bemerkbar. Die Höchſtluftwärme am Sonn⸗ tag betrug 10,1. In der Waldhofſtraße, in der Nähe der Hanſaſtraße, hat ſich, wahrſcheinlich infolge des anhaltenden Regenwaſſers, abends 6 Uhr in der Mitte die Fahrſtraße eine Strecke von etwa zwei Quadrat⸗ meter ungefähr 40—50 Zentimeter geſenkt. Da man Unfälle namentlich für Auto befürchtete, wurde die Berufsfeuerwehr alarmiert, die die Senkung mit Sand auffüllte und damit jede Gefahr beſeitigte. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich abends 6 Uhr in Feuden⸗ heim. Ein 15 jähriger Burſche wurde durch eine Schiffs⸗ ſchaukel ſo ſchwer am Kopfe verletzt, daß der Junge ſofort ins Allgemeine Krankenhaus transportiert werden mußte. Es wurde eine Rißwunde über dem linken Auge und eine ſchwere Schädelverletzung feſtgeſtellt, die eine ſofortige Operation erforderlich machte. ch. Vereinigung für Hauspflege Bekanntlich iſt eine ganze Reihe von Wohlfahrtseinrich⸗ tungen von Staat, Stadt, Privaten und Konfeſſionen geſchaf⸗ fen worden, um den verſchiedenen wirtſchaftlichen Nöten ab⸗ zuhelfen. Eine der ſegensreichſten Einrichtungen der letzteren Art iſt die Vereinigung für Hauspflege e.., die ſchon jahrelang in unſerer Stadt beſteht und bald mehr oder weniger in Anſpruch genommen worden iſt. In Krankheits⸗ fällen der Hausfrau, in Todesfällen bei verwaiſten Familien, bei Wochenbetten, bei hilfsbedürftigen älteren Perſonen, wo überhaupt häusliche notwendig ſind, tritt dieſe Vereinigung helfend ein. Angehörige aus den verſchie⸗ denſten ſozialen Schichten finden bei uns als Pflegefrauen Verwendung. Dadurch leiſtet die Vereinigung eine wertvolle ſoziale Arbeit und wird deshalb nicht nur von ſämtlichen konfeſſionellen Vereinen, die in der jährlichen Generalver⸗ ſammlung durch Vertreter in ſteter Arbeitsgemeinſchaft mit dem Vorſtand bleiben, finanziell getragen, ſondern die Stadt Mannheim, der Kreis und die Ortskrankenkaſſe ſtellen der Vereinigung in Anbetracht ihrer Leiſtungen größere Zu⸗ ſchüſſe zur Verfügung. Dadurch iſt die Vereinigung auch in den Stand geſetzt, unentgeltliche Hilfe zu leiſten, was in der jetzigen Zeit, wo eine ganze Anzahl Familien aus allen ſozialen Schichten ſich keine Pflegerin mehr leiſten kön⸗ nen, von beſonderem Segen iſt. Krankenkaſſen und Fürſorge⸗ fieer werden dadurch entlaſtet. Es wäre, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, ſehr zu wünſchen, daß Körperſchaften, Betriebe uſw. die im eigenen Intereſſe für ihre Angeſtellten oder Arbeiter die Vereinigung in Anſpruch nehmen könnten, als korpora⸗ tive Mitglieder der Vereinigung beitreten oder in Form von Rückvergütungen wie die Fürſorgeſtellen mit ihr arbeiten würden. Im Geſchäftsjahre 1. April 1925 bis 31. März 1926 wurden 376 Fälle gemeldet; davon 292 erledigt, 14 ins neue Geſchäftsjahr übernommen, 70 zurückgezogen; im ganzen wurden 3771 ganze Pflegetage geleiſtet und 1887 halbe. Von den Antragſtellern trugen 96 die ganzen Koſten, 34 zum Teil. Die anderen wurden vom Verein übernommen oder von den verſchiedenen Fürſorgeämtern oder Konfeſſionen. * ch. Hugo Weingart 7. Im Alter von 68 Jahren verſchied am Samstag abend Kaufmann Hugo Weingart, eine in der Getreidebranche von ganz Deutſchland bekannte und ge⸗ ſchätzte Perſönlichkeit. Hugo Weingart war Mitbegründer und Vorſitzender des Verbandes ſüddeutſcher Getreidebörſen und ⸗Märkte. Ihm war es zu verdanken, daß dieſe Vereini⸗ gung muſtergültige Normen für den Getreidehandel ſchuf. Im hieſigen Leben war er eine bekannte Erſcheinung. Sein Verdienſt um die Mannheimer Börſe, der er als Vorſtand angehörte, ſind allſeits bekannt. Als die durch ihn vertretene und geleitete Getreidehandlung Weingart u. Kaufmann in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt wurde, wurde er zum ſtellvertretenden Vorſitzenden des Aufſichtsrats gewählt. Hugo Weingart war durch ſein zuvorkommendes Weſen all⸗ gemein beliebt. Wenige Stunden vor ſeinem Tode hat er ſich noch mit beruflichen Geſchäften befaßt. Sein Hin⸗ ſcheiden bedeutet einen Verluſt für die Mannheimer Börſe, die er bei allen wirtſchaftlichen Fragen in Berlin vertreten hat. Die Gründung der Firma Weingart u. Kaufmann er⸗ folgte in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Lud⸗ wigshafen a. Rh. Sie verlegte dann ſpäter ihr Hauptgeſchäft nach Mannheim. * Bedürfnisanſtalt auf dem Marktplatz. Vom ſtädtiſchen Nachrichtenamt wird uns berichtet: Mit den Arbeiten zum Neubau einer unterirdiſchen Bedürfnisanſtalt auf dem Marktplatz G 1 wurde, wie unſere Leſer ſchon aus un⸗ ſerem Marktbericht im Samstag⸗Abendblatt erſehen haben, am 15. Oktober d. Is. begonnen.—Hoffentlich ſchreitet der Ban raſch vorwärts. Veranſtaltungen Schloßmuſenm Mannheim. Von Dienstag, den 19. Oktober ab werden die Beſuchsſtunden neu feſtgeſetzt.(Nähe⸗ res ſiehe Anzeige.) Muſikpädagogiſche Vorträge. Der Verband der Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener Muſiklehrkräfte E. V.(der Ortsgruppe des Reichsverbandes deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer) veranſtaltet eine Reihe muſikpädagogiſcher Vorträge, deren Themen das Intereſſe ſowohl des Fachmuſikers als auch aller muſikintereſſierten Kreiſe in Anſpruch nehmen dürften. Es ſprechen: Prof. Dr. H. J. Moſer(eidelberg): Die Ziele künftiger Muſikpädagogik und der Staat; Dr. Ernſt Toch: Die Bedeutung der theoretiſchen Kenntniſſe im Muſikunter⸗ richt; Dr. Karl Anton: Die Bedeutung der Muſik im Kul⸗ turleben; Prof. D. h. c. Dr. A. Mendelsſohn(Darmſtadt): Betrachtungen über einige Präludien und Fugen aus Bachs wohltemperiertem Klavier. cKünſtlerfeſt der Bühnenkünſtler des Nationaltheaters. Für den kommenden Winter iſt ſeitens des Mannheimer Ortsverbandes der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenangehöri⸗ ger ein großangelegtes Künſtlerfeſt vorgeſehen, wie es zu⸗ letzt im Jahre 1912 hier abgehalten worden iſt. Die Haupt⸗ aufgabe dieſes Feſtes iſt es, als geſellſchaftliches Ereignis die perſönliche Verbindung zwiſchen dem Mannheimer Publi⸗ kum und den Theaterangehörigen zu pflegen. Tagungen Tagung der Südweſtdeutſchen Weinhändler in Mainz Unter dem Vorſitz des Herrn H. Sichel⸗Mainz tagte in Mainz der Bund ſüdweſtdeutſcher Weinhändler. An der Verſammlung, die von zahlreichen Vereinen beſchickt war, nahm u. a. auch der Vertreter des Zentralverbandes der Weinhändler Norddeutſchlands und zugleich der Geſchäfts⸗ ſtelle deutſcher Weinhandelsverbände Dr. Neumann⸗Berlin teil. Die Beratungen und Ausſprachen drehten ſich in der Hauptſache um die Stellungnahme zu den Anträgen des Deutſchen Weinbauverbandes über die Aenderung des Wein⸗ geſetzes, um die Beziehungen zwiſchen Weinbau und Wein⸗ handel und das Schankſtättengeſetz. Eine Reihe von Be⸗ ſchlüſſen wurden angenommen. Jilm⸗Runoͤſchau „Das ſchwarze Geſchlecht“ „Skizzenbuch der zweiten Citroén⸗Automobil⸗Expedition quer durch Afrika“ wird im Untertitel dieſer im Verleih der Phoebus⸗Filmaktiengeſellſchaft erſchienene große Afrika⸗Film genannt. Viel zu beſcheiden; denn hier handelt es ſich um nichts geringeres als um einen der wertvollſten Kulturfilme, die jemals hergeſtellt worden ſind, zum mindeſten aber um den beſten bis jetzt gezeigten Expeditionsfilm. Durch den glück⸗ lichen Verlauf der erſten Citroen⸗Expedition, die am 7. Januar 1923 Timbuktu erreichte, ermutigt, rüſtete die bekannte Ci⸗ troén⸗Automobilgeſellſchaft im Jahre 1924 eine zweite Afrika⸗ Expedition aus, die unter der Leitung von S. M. Haardt und L. Audouin Dubreuil mit acht beſonders für die afrikaniſchen Verhältniſſe konſtruierten tankartigen Spezialautomobilen am 28. Oktober 1924 Colomb⸗Bechar(Algerien), die Ausgangs⸗ ſtation der großen Fahrt, verließ. Der„Geiſt des Jahrhün⸗ derts“, ſo heißt es in dem grandioſen Filmband, das als die filmiſche Ausbeute des glückhaften Unternehmens zu betrach⸗ ten iſt,„hat die Schrecken der Wüſte, hat Felſen, Wälder, Seen, jegliches Hindernis der Natur bezwungen.“ Zweifellos eine Heldenleiſtung deutſchen Forſchergeiſtes. Aber auch eine Glanz⸗ und Spitzenleiſtung deutſcher Filminduſtrie; denn nur ein Kurbelmann, der ſein Jach bis ins Letzte hinein verſteht, konnte die Reiſeeindrücke ſo unvergleichlich großartig einfan⸗ gen, daß die Bilder wie ein Märchen aus„1001 Nacht“ anmu⸗ ten. Wohl noch nie iſt der Lebensrhythmus der ſchwarzen Raſſe in ſolcher Eindringlichkeit im Filmbilde feſtgehalten wor⸗ den. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß neben den rein landſchaft⸗ lichen Aufnahmen, von denen übrigens ein nächtliches Stim⸗ mungsbild am Tſchadſee unbedingt hervorgehoben werden muß, die Bilder von der Bevölkerung Zentralafrikas, von ihren Lebensformen und vor allem von ihren kultiſchen Ge⸗ bräuchen und religiöſen Sitten den größten Raum einnehmen. Da treffen wir im tiefſten Urwald die durch Halbdunkel und ungenügende Ernährung im Wachstum zurückgebliebenen Pyg⸗ mäen, eine Zwergraſſe im Urzuſtand, da beobachten wir den König über die Mangbetus, Elibondo, Herrſcher über 63 Frauen, lernen die Sara⸗Maſſas und ihren ſeltſamen Kult kennen. Da vergeſſen wir ganz, daß wir ja nur im Kino ſitzen und leben in dem mitreißenden Rhythmus dieſer Tänze, be⸗ wundern die teilweiſe ägyptiſchen Einfluß verratenden Kunſt⸗ erzeugniſſe der ſchwarzen Künſtler, kurzum, die geheimnisvol⸗ len Myſterien des dunklen Erdteiles werden uns zu tiefſtem Erlebnis. Die Alhambra⸗Lichtſpie le haben ſich in die⸗ ſem vortrefflichen Kulturfilm ein Werk geſichert, das kein um die Vertiefung ſeines Wiſſens Bemühter verſäumen wird. Für den Geographieunterricht bedeutet dieſer Expeditionsfilm je⸗ denfalls ein nicht hoch genug zu ſchätzendes Anſchauungsmittel. — Vervollſtändigt wird der ausgezeichnete Spielplan durch die aktuelle Bildberichterſtattung der Emelka⸗Woche(42) und die Groteske„Tip und ſein Danebenbuhler“. H. L. Ufa⸗Theater„Schauburg“.„Wien, wie es weint und lacht.“— Wieder ein Film von der ſchönen blauen Donau, der uns Wiener Leben vermittelt, bei dem die Hand⸗ lung nur den ſekundären Zweck hat, mit den Menſchen des Wien der Vorkriegszeit bekannt zu machen, mit ihren Stim⸗ mungen und kleineren und größeren Sorgen. Und ſo mar⸗ ſchieren denn auf: das lebenshungrige Mädchen aus demVolke, ihr Bruder, der durch ſeinen Jähzorn immer in die unan⸗ genehmſten Situationen kommt, der feſche Leutnant. Dazu die alten Wiener Weiſen in der vom Schauburg⸗Orcheſter ge⸗ wohnten präziſen und klangvollen Interpretation, was will man mehr, um ſich zwei Stunden gut zu unterhalten. Und das tut man denn auch. Läßt das alte Wien vor ſeinen Au⸗ gen vorüberziehen, die Menſchen mit ihren alten und immer neuen Geſchichten von Liebesglück und Liebesweh, läßt ſich rühren und erheitern und iſt zufrieden, zumal, da die ein⸗ zelnen Perſonen von den beſten unſerer Schauſpieler ver⸗ körpert werden, von denen nur Mady Chriſtians, Hans Brauſewetter, Erich Kaiſer⸗Tietz. Imogene Robert⸗ ſin, Hermann Picha und Jack Mylong⸗Münz genannt ſein mögen.—„Bobby macht'ne Landpartie“ iſt eine Groteske amerikaniſchen Urſprungs, in der die Geſchehniſſe einer Autotour in draſtiſchſter Weiſe wiedergegeben werden. — Herrliche Aufnahmen von der Kuriſchen Nehrung, mit dem ewig wunderbaren Meer und der Eigenart der Wanderdünen, bringt ein Kulturfilm der Ufa und die Wochenſchau ergänzt das Programm durch die Vorführung intereſſanter Weltereig⸗ niſſe im Bild. * Städtiſches Leihamt. Der Pfänderbeſtand beim Mannheimer Leihamt Ende Auguſt d. Is. betrug 28 287 Stück mit einem Werte von 276 154 Mark. Im September d. Is. be⸗ lief ſich der Zugang auf 9532 Stück mit einem Wert von 77 802 Mark, der Abgang auf 9815 Stück mit einem Werte von 81841 Mark, ſodaß ſich der Pfänderbeſtand Ende September dieſes Jahres auf 28 004 Stück mit einem Werte von 272115 Mark ſtellte. Ende September 1925 betrug der Pfänderbeſtand 22 317 Stück mit einem Wert von 212 924 Mk., Ende Septem⸗ ber 19˙3 lauteten die entſprechenden Zahlen 64 151 Stck. bezw. 444 582 Mark. St. N. A. leiters Heinz Dietrich Kenter. Die Atmoſphäre, die er der Geſamtwiedergabe ſchuf, beſaß Gewitterſpannung, die Ent⸗ ladungen hatten elementare Gewalt. Dem allzu Natura⸗ liſtiſchen, das als Gefahr drohte, war das Ganze durch die künſtleriſche Durchdringung ſo gut wie entrückt. Raoul Alſt er, der einen der angedeuteten Paragraphen auf eine etwas unmögliche Art und noch einige andern ſtraf⸗ baren Dinge zu vertreten hatte, ſpielte mit beachtlichem Ge⸗ ſchick. Willy Krüger, der jüngere Sohn, zeigte das unbe⸗ dingt reiche Talent dieſes ſehr jugendlichen Schauſpielers aufs neue in einer größeren Rolle. Lotte Schwarzkopf, Hedwig Lillie und Helene Leyden ius kompletierten die Darſtellerreihe verdienſtvoll. Von einigen Kichernden, die fehl am Ort waren, abge⸗ ſehen, verhielt ſich das Publikum muſterhaft und ſpendete am Schluß, nachdem es ſich von dem Bann der Aufführung be⸗ freit hatte, reichen, enthuſiaſtiſchen Beifall, den auch der an⸗ weſende Dichter im Verein mit Spielleiter und Darſtellern entgegennahm. Gegenüber allen Einwänden: Dieſer Anfang der Jungen Bühne war ein Theaterereignis, wie die Annalen des Mann⸗ heimer Schauſpiels der letzten Zeit keines aufweiſen. Und deshalb bekennen wir uns zu ihm! Dr. Kayser. Münchener Vilder Von Richard Rieß In München iſts jetzt ſtiller geworden. Nach den Frem⸗ den des Sommers, die wieder in ihre Heimat zurückgekehrt ſind, haben uns auch die Gäſte des Oktoberfeſtes wieder ver⸗ laſſen, und auf der Thereſienwieſe iſt von der ganzen Luſt⸗ barkeit, die fünfzehn Tage lang eine halbe Million Men⸗ ſchen in recht hoch„gehobener“ Stimmung hielt, nichts mehr zurückgeblieben als niedergetretenes Gras und die Schuren der ſchnell vergänglichen Bauten. Und— der abſchließende Polizeibericht, der da beſagt, daß relatiy wenig geſtohlen wurde, daß auch Unglücksfälle nicht viel zu verzeichnen waren und daß nicht mehr als ein Toter auf der Strecke blieb. Eine kleine Bilanz der Volksgaudi. Die Kehrſeite der Rechnung des Vergnügens. Alles in der Welt will ſchließlich bezahlt ſein. Dabet ſind die gebrochenen Herzen ebenſowenig in Betracht Rern worden wie die Bier⸗ Leichen. Mit Recht. Denn der Zahn der Zeit, der über alles Gras wachſen läßt, pflegt, wie man mit Recht und ſo poetiſch legt, jed eilen und die gebrochenen 2 ſagen pflegt ſiee e 3 ſo ſie auf Oktoberfeſten oder bei ähnlichen Veranſtaltungen der Volksluſt erworben worden iſt, meiſt nur eine Woche, in ſchweren Fällen deren fünf. Und ehe der Faſching ſpruchreif geworden, ſind die ach! ſo zerbrochenen und wieder geheilten Herzen aufs neue bruchreif. Es gibt freilich auch troſt⸗ und hoffnungsloſe Fälle. Die führen leicht zu Kataſtrophen auf dem Standesamte. Aber— man muß ja nicht immer das Schlimmſte befürchten Stand da neulich auf den Stufen, die dem Seitenbau der Münchener„Reſidenz“ eine reſpektvolle Diſtanz zur Straße ſchaffen, ein kleines weißes Bulldogg⸗Hündchen. Es wippte bekümmert mit einem Vorderfüßchen und ſchaute beleidigt auf die Umſtehenden, die es intereſſiert betrachteten. Die Begleiterin des kleinen Hunde⸗Prinzen mußte immer wie⸗ der erzählen, was dem Tierlein paſſiert ſei. Schließlich holte eine„Frau aus dem Volke“ ein nur leis beſchädigtes Praline aus der Taſche, reinigte es mit dem Schnupftuch und gab es alsdann dem Patienten zu koſten. Dann wies ſie drohend auf den Platz:„Ueberhaupts da muß ja a Unglick gſchehn, bal de Schnauferlfahrer wie narret durch'Staadt fahrn, die Hanswurſchten, die ſo a gemeiner Lump, der an 2 Hunderl wehtuat, der gehörat ins Zuchthaus, des tat eam B recht gſchehn. Der Hund aber, der beim Verſuche, dem ſüßen Rüchlein eines Laternenpfahles nachzugehen, von einem Motorradler angefahren worden war, verſtand offenſichtlich, daß von ihm geſprochen wurde. Denn während er das ſüße Kohlenſtückchen zerbiß, das das dicke Fraule ihm in den Mund ſchob, ſchaute er höchſt voxwurfsvoll in die Menge.—„Und glei auf und davo“, ſagte einer, und er meinte den Radler.„Den wann i erwiſchat, nacha tat in'n ſzammhaun, daß er ſei Füaß nimmer finden tat...“ 0 Da ſich die Menge langſam verlief, hatte ich Zeit, ein wenig nachzudenken: Würde, nach den Worten des ſtreit⸗ baren Jünglings, der flüchtige Motorradler ſo ſchwer be⸗ ſtraft ſein, daß nun er an den Stufen der Reſidenz läge— würden ſich da viele Leute finden, die den„Zſammghauten“ mit einem der ach! ſo teuren Pralinen erletzten? Vielleiht ... Aber in unſerer Zeit hat ſich menſchlichem Leid gegen⸗ über eine gewiſſe Wurſchtigkeit eingeſtellt. Ueberproduktion eines„Artikels“ führt leicht zu Unterſchätzung. Auch im Gefühlsleben regelt ſich alles nach Angebot und Nachfrage. So ſteht denn der Schmerz des Hundes verhältnismäßig höher im Kurs. Zumal wenn es ſich um eine ſo niedliche, reinraſſige und bekannterweiſe recht teuere Zwergbulldogge Solche Tiere ſieht man nämlich ſelten zum Kaufe aus⸗ geſchrieben. Auch die„Hundebörſe“, die in einem Gieſinger Gaſthaus„hör⸗ und ruchſam“ abgehalten zu werden pflegt, bringt derartige Favoriten ſelten auf den Markt. Hier gibts viele„Raſſehunde“, meiſtens ſind ſogar mehr Raſſen als Hunde vertreten. Einer ſteht in der Ecke, ein nur wenig ver⸗ bogener Boxer.„Fuffzig Marklu“ ſagt ſein Beſitzer,„is eh halbert gſchenkt. Druckt mirs Herz ab, daß i ean hergebn muß. Da, gib dem Herrn ſchöns Pfoterl, Lord. So folg⸗ ſam wie der is...“ Aber er gibt das Pfoterl nicht.„Glei gibſts Pfoterl, du Bankert, du elendiga... Sie müſſn näm⸗ lich wiſſn, Herr, grad bei de Raſſehund tut man ſich ſchwar mit'n Pariern. Des is grad wie bei de Menſchen: A noblichts Menſch mag net folgn. Des hat allwei ſei eignen Kopf. Da⸗ für haben S' aber an ganz echten, ganz raſſeechtn Hund da gib i Eahna mei Ehrenwort Dem Lord ſei Eltern, des ſind auf Ehr und Solligkeit Raſſehund gwen.“ Im Zweifel, ob die beiden Erzeuger des etwas ſchief gedrehten Lord auch wirklich Boxer geweſen, frage ich:„Geben S' mir das ſchriftlich?“ Da aber begann der Lordberr wich feindlich anzuſchaun:„Woos? Schriftli aa no? Und a Maß ier dazua, gelns? Jetzt will der für ſei paar Markl a Raſſehund aus lauter gleicher Raſſ' ham! I ſag dir's, Entmannshuber, die Leut heutzutag wern immer ausver⸗ ſchamta...“ Literatur * Neue Chriſtoterpe 1927. 48. Jahrgang. Ein Jahrbuch, gegründet von Rudolf Kögel, Emil Frommel und Wilhelm Baur. C. Ed. Müller's Verlag(Paul Seiler), Halle(Saale). Ein koſtbarer Inhalt füllt die Neue Ehriſtoterpe1927“ Eeclesiam häbemus(Wir haben eine Kirche) bringt ein Be⸗ kenntnis trutziger Treue zur Kirche. Dieſen in der evange⸗ liſchen Literatur einzigdaſtehenden Aufſatz ſchrieb Haupt⸗ paſtor D. Schöffel⸗ Hamburg nach einem Eindruck er⸗ weckenden Ausſpruch auf der Generalſynode. Skizze Käthe Luther von Rudolf Stöweſan d. Die ſonnigen und ſchweren Tage ihrer Ehe ziehen an uns vorüber, und im Kreiſe ihrer Kinder ſchließt ſie die Augen zum letzten Schlaf. — Paul Steinmüllers Legende„Unter Schmer⸗ zen hab' ichs vollbracht“ iſt ein Schatz für ſich.— Acht prächtige Bilder zieren den Band, deſſen Umfang ſo groß iſt, wie ſeit zehn Jahren nicht. Die„Neue Chriſtoterpe 1927“ wird überall Ehre einlegen, und wiederum zu einem lieben Hausfreund werden. ſitzende, Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhar d, feſtſtellte, die U. Seite. Nr. 481 Neue Mannbeimer geitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 18. Oktober 1920 Aus dem Lande Heimatfeier der 50jährigen Ladenburger Ladenburg, 17. Okt. Am Sonntag, den 10. Oktober fand unter Mitwirkung des„Heimatbundes“ eine ſehr gemütlich verlaufene Feier der 50jährigen Ladenburger Schul⸗ kameraden und Schulkamerädinnen ſtatt, die auch dem Straßenbild ein feiertäglich⸗feſtliches Gepräge gab. Nachdem ſchon am Vormittag eine zwangloſe Zuſammen⸗ kunft und eine Begrüßung der Auswärtigen— ſogar von Berlin war eine Ladenburgerin herbeigeeilt— ſtattgefunden hatte, verſammelten ſich die 56 Geburtstagskinder— darunter 20, die von allen Teilen des Reichs herbeigeeilt— mit ihren Angehörigen auf dem Marktplatze, von wo aus unter ſachverſtändiger Führung der Herren des„Heimatbun⸗ des“ eine Beſichtigung der Ausgrabungen und Altertümer und des Ortsmuſeums ſtattfand. Nach einer photographi⸗ ſchen Aufnahme der Jubilare ging es in den feſtlich ge⸗ ſchmückten„Anker“⸗Saal. Ratſchreiber Frey begrüßte als Borſtand des vorbereitenden Ausſchuſſes die Feſtgäſte. Auch die Gemeinde begrüßte durch Bürgermeiſterſtellvertreter Bargolini die Feſtgäſte. Eine tiefempfundene Rede hielt der 2. Vorſitzende des„Heimatbundes“, Redakteur Serr. Frau Eliſabeth Beedgen trug ſchwungvoll ein von Frl. Eliſabeth W. Trippmacher verfaßtes Begrüßungsgedicht vor. Am Abend verſammelte ſich eine überaus zahlreiche Schar nochmals im„Anker“, wo Pfarrer Boſſer t⸗Hocken⸗ heim die Feſtrede hielt. Frl. Palm trug einen Feſtgruß, ſehr poetiſch von Herrn Kornel Serr verfaßt, vor. Frau Ratſchreiber Frey hatte ſich wieder als echte Ladenburger Humoriſtin bewährt. Kreisamtmann Heiden⸗Mannheim gab köſtliche Erinnerungen zum beſten und ließ alte Laden⸗ burger Originale wieder erſtehen. Erwähnt ſeien noch Herr Gürtler und Tochter, Herr Fritz Wahl, die kleinen Ge⸗ ſchwiſter Höfer und Frl. Bargolini und Köhler. Die erwachſenen Töchter der 50jährigen tanzten einen allerlieb⸗ ſten Reigen. Ein trautes Heimatfeſt war's, das die Fünf⸗igiährigen gemeinſam feierten, das die Liebe zur Hei⸗ mat ſtärkte und die alten Bande wieder neu feſtiaten. E. W. Tr. Weinheim, 15. Okt. In einem hieſigen Obſtgarten im Gewann Breitwieſerweg erzielte ein Obſtzüchter von einem einzigen Birnbaum bds Zentner Früchte(Herbſtwäſſerling). Im ſelben Garten ſteht ein anderer Birnbaum, deſſen Früchte (Sorte„König Karl von Württemberg“) bis zu 2 Pfund wogen. * Neckargemünd, 14. Oktbr. Die durch die Penſionierung des Oberlehrers Th. Ziegler hier freigewordene Haupt⸗ lehrerſtelle wurde dem Hauptlehrer Scholl im Stadtteil Kleingemünd übertragen. Die Stelle in Kleingemünd wird bis zur Beſetzung durch einen Hauptlehrer von Unterlehrer Dingler hier verwaltet. L. Walldorf, 14. Okt. Nachdem vor einiger Zeit die Grum⸗ pen zum Einheitspreis von 50 Pfennig das Pfund verkauft wurden, wurden geſtern die erſten Verkäufe von Sand⸗ blättern getätigt. Je nach Güte der Ware werden 80—90 Mark pro Zentner gegeben, was für den bedrängten Land⸗ wirt eine ſehr ſchöne Einnahme bedeutet, die ihm manche Sor⸗ ge wegnimmt. Dem Vernehmen nach ſollen auch die dies⸗ jährigen Tabakpreiſe ſich ſo geſtalten, daß auch die Pflan⸗ zer nicht wie im letzten Jahr, wo ſie kaum einen Einſatz an Arbeit und Betriebskoſten erreichten, den verdienten Ge⸗ winn daran haben. —* SOerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Der 24 Jahre alte Arbeiter Groß, der aus einem bay⸗ riſchen Gefängnis vorgeführt wurde, iſt beſchuldigt, den Einbruch in dem evgl. Pfarrhaus in Feudenheim im Jahre 1921 begangen zu haben. Auf das Vorhalten des Vorſitzenden, die Tat zu geſtehen, erwiderte der Angeklagte nicht ohne Humor, daß er den Einbruch garnicht begangen habe. Die Polizeibeamten, die ihn ſ. Zt. feſtnahmen, hätten ſo lange in ihn hineingeſprochen, bis er die Tat ein⸗ geſtanden hätte. Es ſei ihm von den Beamten alles ſo mundgerecht dargelegt worden, daß er gar nicht anders konnte, als ja zu ſagen. Er wiſſe von dem Einbruch; er ſei es aber nicht. Die Polizei ſolle nur ſelbſt ſuchen, bis ſie den Einbrecher erwiſche. Auf die Frage des Vor⸗ ſitzenden, warum er denn heute alles herumdrehe, behauptet er, ſeine damaligen Angaben ſeien ja alle falſch geweſen. Wenn jemand wie er über vier Jahre im Zuchthaus und meiſtens in Einzelhaft geſeſſen habe, da könne man nicht alle ſeine Worte ſo genau abwägen. Da iſt man wirr im Kopfe! Er habe vom Schwurgericht Frankenthal wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode vier Jahre Zuchthaus erhalten. Der Vorſitzende meinte, daß dann die Vorausſetzung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe vor⸗ liege. Der Angeklagte aber erwiderte:„Aba, aba!“ Er wollte vom badiſchen Gericht freigeſprochen ſein und wieder ins Bayeriſche zurückkehren. Die Verhandlung, die zeitweiſe eine etwas humoriſtiſche Note trug, da ſich der Bayer nicht belehren laſſen wollte, endete gegen den Willen des Angeklagten mit einer Vertagung, da, wie der Vor⸗ badiſchen Gerichte gründliche Arbeit machen ch. Beilage Nr. 32 NMontag. den 18. CRioDer Aus dem Schachleben Partie Nr. 320 (Gespielt um die Meisterschaft am Oberrhein in Frei- burg i. Br., Anfang August 1926) Weißh: v. Terestchenko-Baden-Baden— Schwarz: Theo Weißinger-Karlsruhe i. B. 1. e2—e4 cI1—e5 20. DS8—84 87—86 2. b2—b4 b7—b6) 21. Tdi—ds Kfs-87 3 Sg1—13 Les-bꝰ 22. Li4—es 17—16 4. bihcc5 bEc 23. Tei—di d/—ds(ö9 5. LIi—e4 e7—e6) 24. eteds 5) fees(9) 6. Sb1—03 Sba-c 25. dSdce Dds— 16(ö9 7. Tai—bt Tas—bS 26. Ida—-d7 T Eg7—h6 0˖) 8—0 Sg—e7 27. 1d7—17 DfE—85 9. If—ei Se7—c8) 28. Dg4cg5 Khécg5 10. dz—d⸗ cbed 29. h2-h3 Ths- es 11. Sised4 Scs—b6 30. Tdi- dꝛ Lbꝰy—e8 12. Lc4-bs a7—40 9) 31. Td7-e7 Les-dé 13. Lei—14 Ibs—c8 32. T07—e3 Lesxe) 14. Sdãcc Tcdyce 33. Lbace& Tescee 15 Scs- ds Lis—c5 34. 82—83—e“ 16. Ddi—8490 Kes—18) 35, SYch- Kgspch! 17 Sdsdcb6 Tcob 36 12—14 eAxc 18. Tbi—dt h7—5 37. Weiß gibt aut 19. PS4- 830) h5—h4 1. In der Regel geschicht hier c5& b4. Doch pflegt Weiſ durch das Bauernopfer die bessere Stellung zu bekommen. Auch der Textzug kann an dieser Tatsache nichts ändern.— 2. Der Be4 durfte natürlich nicht geschlagen werden, wegen Le4 X f7 und Sf3—g5.— 3. Die Entfernung des Königs- springers zur Damenlinie gibt taktisch zu Bedenken Anlaß, weil die Königsfront entblößt wird.— 4. Schwarz wollte ofkenbar Sbö Verhindern.— 5. Mit diesem guten Zuge ver⸗ dirbt Terestchenko dem starken Gegner die Rochade, die wegen der Drohung Lh6 nicht— ist.— 6. Schwarz kat nichts Besseres.— 7. Stärker DPfg. Der Textzug kostet dem Weißen ein wichtiges Tempo.— S. Der entscheidende Fehler. Bis hierhin hat Baron Terestchenko ausgezeichnet espielt; man kann sogar sagen, daß er seinen Gegner, den isherigen Meister vom Oberrhein in der Eröffnun über⸗ spielt hat. Mit Zug 25: Le5—al hätte Weiß bei starker An⸗ griffsstellung auf Gewinn spielen können. Das Offiziersopfer war jedoch Zu unvorsichtig.— 9. Der Bes war nicht zu halten und hiermit war das Schicksal der Partie entschieden. * Partie Nr. 321 (Aus dem Länderwettkampf Deutschland—Schweiz, Anfang August 1926) Weibß: Dr. Voellmy-Basel Schwarz: Theo Weißinger⸗ Karlsruhe 1. d2—d4 Sg3—16 22. Tdt—hi Des-b7 2. c2—64 87—86 23. Kc1—02 7) Tas-bs 3. Sbl—03 L16—27 24. Thi—bt Db7—e8 4 eꝛ—e“ 7- dõ 25. LI3—22 Sto—h5) 5. Lft— e2 Sbs-d7 26. LSS—e7 TIS2 6. Let—e3) e7—es 27 Led 159—b7 7 di—ds—0 28. Dds- es Scbhcb4) 8..e2—13 Sd7-bE 29. Deda Sct—a3 7 9. Ddi—ez2 9) 67—03 30. Kci- di Sab)oebt 10. 82—84 9 Dds—d7 31. Diadces Sbieca 11. h2—B33 Sio— eb 32. Desccs“) Tb7—bi 12. 84—85 17—15 33. Kdi—02 Des-bꝰ 13. gSCi SedKC 34. Se2—c1 Tbiyeci + 9) 14. b2—b3 427—a6 35. Kc2xcc! LgI—h6- 15.——0 Dd7—es“ 36. Kci- di Db7—bi 16. Thi—h2) Led-d7! 37. Kdi—e2 Sh5—f14 17. Lez—85 Sbé—-c8 38. Ke2—13 Dbi-di 18. De2—e3 b7—bõ 39. Kf3— Sf4(—d3 19. Sgi—e2 bõSc 40. Dcsedã Ddt&ds + 20. bãꝰcc Scg- bõ 41. Weiß giht auf 21, Ded—ds Des—c8 1. Hier kam—f4 in Betracht. Mit der dann geschaf- fenen breiten Bauernfront hätte Weiſs Aussicht auf Gewinn ehabt.— 2, Kein günstiger Zug, weil dadurch dem SgI er Ausweg versperrt wird.— 3. Jetzt wird es klar, dab Weiß auf der Damenseite rochieren will. Der Gegner richtet dementsprechend seine Angriffsmaßnahmen sofort gegen den weiben Damenflügel.— 4. Um den Les Platz zu machen.— 5. Der Zweck dieses Zuges ist nicht recht einzusehen. Wäh. rend Weiß ein Tempo nach dem andern verliert, trifkt Schwarz völlig zielbewußt die Vorbereitungen zum ent⸗ scheidenden Vorsturm.— 6. Um dem Sb6 Platz zu machen.— 7. Jetzt wird es dem Schweizer doch unheimlich.— 8. Schwarz läßt im Interesse des beschleunigten Angriſfes den Gegenzug Lgö—e7 zu und hat die Konsequenzen durch- gerechnet. Theo Weihßingers Exempel, so kompliziert es ist, stellt sich als korrekt heraus.— 9. Ein ganz brillantes, wie⸗ derum völlig korrektes Opfer.— 10. Besser Sd2& cg.— 11. Entscheidend. Weiß 19 sein Spiel mit Sci—b3 zu retten suchen. Durch das neue Opfer nimmt Theo Weißinger dem Gegner die letzte IIlusion. Zwei Partien blieben unentschieden. * Die Arbeitsgemeinschaft der Mannheim-Ludwigshalener Schachvereine hielt am 25. September im Kaffee„Apollo“ eine Sitzung ab, in der sämtliche angeschlossenen Klubs ver- treten waren. Das Ergebnis der mehrstündigen Beratungen War durchaus befriedigend. Es wurde sowohl in der Frage der Doppelmitgliedschaft, als auch in der Herbeiführung zwangloser Weltspiele unter den Vereinen der Arbeitsgemein- schaft volle Harmonie erzielt. * Für den bevorstehenden Wettkampt um die Welt⸗ meisterschaft hat der Schachklub in Buenos Aires 10 000 Dollar als Preisfonds gestiftet. Zunächst sollen Capablanca und Aljechin um die Siegespalme fechten. Dann kommt die Hauptentscheidung mit Emanuel Lasker, Nimzowitsch und Bugoljuboff. Es gibt also zur Zeit nicht weniger als künf Anwärter um die Weltmeisterschaft. * Bei dem Massenwettkampf zwischen dem rheinisch⸗ westfälischen Schachverbande und dem holländischen Schach- bunde letzten Sonntag in Krefeld wurde an 71 Brettern gekämpft. Im ersten Gange siegten die Holländer mit 38.33, im zweiten die Deutschen mit 42:29 Punkten. Das Gesamt- ergebnis war somit ein S1e8 des rheinisch-westfälischen Schachverbandes, als dessen Spitzenführer der Rheinmeister Dr. van Nüß-Düsseldorf mikkämpfte, mit 75:67 Punkten. * Im Kampfe um die britische Meisterschaft siegte Schachmeister Lates mit 9½ Punkten vor Michell(72), Blake, Goldstein und Saunders. * Ruchti⸗Speyer, der im Kampfe um die Rheinmeister- schaft mit 8½ Funkten nach Dr. van Nüß und Orbach den dritten Preis belegte, hat dem Vernehmen nach seine Teil- nahme am Winterturnier des Schachklubs Mannheim(I. Klasse) zugesagt. Im Kampfe um die Klubmeisterschaft dürkten diesmal die stärksten Amateure von Mannheim mit ganz geringen Ausnahmen teilnehmen. Groſßhmeister A. Nimzowitsch, der bedeutendste Ver⸗ fechter des Stils im Schachspiel, der größte Expressionist des Schachs der Gegenwart, einer der Anwärten auf den Weltmeisterschaftstitel tober, im„Apollo“ voraussichflich im Goldsaal einen Vor- trag halten. Auf Veranlassung des Mannheimer Schachklubs hat die Arbeitsgemeinschaft der Schachklubs von Mannheim- Ludwigshafen und befreundeten Schachvereine den Groß- meister für den genannten Tag, abends 8 Uhr, zu der Sonder- vorstellung nach Mannheim eingeladen. Nimzowitsch, der Sieger in zahlreichen internationalen Turnieren, der erst kürzlich wieder im Meisterturnier in Hannover den 1. Preis belegte, indem er dort alle Partien mit Ausnahme einer 18- zügigen Remispartie gegen Rubinstein gewann, hat unter dem Titel„Mein System“ im Schachverlag Bernhard Kagan, Berlin W. 8 ein Lehrbuch des Schachspiels auf ganz neu- artiger Grundlage herausgegeben. In diesem Lieferwerk, von dem bis jetzt drei Lieferungen vorliegen, hat Groß- meister Nimzowitsch die Grundzüge seiner epochalen Schach- strategie in allgemeinverständlicher Weise erläutert und durch zahlreiche praktische Beispiele erläutert. Durch die Herausgabe dieses Werkes hat er sich ein bleibendes Ver- dienst um die Schachwelt erworben. Mit umso größerem Interesse darf man dem Vortrage entgegensehen, den der Großmeister, bevor er die Simultanvorstellung gibt, ab- statten wird. In dem den Abend abschlieſenden Massen- kampfe werden sich die Schachspieler von Mannheim und Umgebung in beträchtlicher Zahl dem Großmeister entgegen- stellen. Auf dieses bedeutende schachliche Ereignis sei da- her bereits heute gebührend aufmerksam gemacht. h. — Die Jubiläumsausgabe von Kagans„Neuesten Schach- nachrichten“(Schachverlag Bernhard Kagan, Berlin W. 8) enthält Uebersichten, die dazu bestimmt sind, einen Ueber⸗ blick über die Entwickelung zu geben, die das Schach in den letzten 50 Jahren genommen hat. Die Persönlichkeiten, denen dieser Fortschritt zu verdanken ist, werden in wohl⸗ elungenen Konterfeis dem Leser vor Augen geführt. Wir inden in dieser Nummer u. a. eine Liste der Meisterturniere seit 1876, eine Totenliste der in den letzten 50 Jahren ver- storbenen Schachmeister, Problemkomponisten und Schach- schriftsteller(mit Bildnissen), ein Verzeichnis der Problem- dichter der Gegenwart und vieles Andere, was die Jubi⸗ läumsausgabe von Kagans Neuesten Schachnachrichten zu einem besonders wichtigen Wegweiser für alle Jünger der edlen Schachkunst macht. Von größeren Abhandlungen in dieser Ausgabe erwähnen wir„Die Entwicklung des Schach⸗ spiels in Deutschland“(Rechtsanwalt Dr. Alfred Wiener), „Ein Ueberblick über die Entwicklung des Schachspiels in Finnland in den letzten 40 Jahren“(Major E. Malmberg),„50 Jahre Schachgeschichte in den Niederlanden“(C. C. K. Os- kam),„Die Entwicklung des Schachspiels in Schweden“ u. s. W. *Simultanspiel. Der Münchener Schachmeister Lud- Wig Schmitt, der neue deutsche Meister und Sieger des Pirmasenser Meisterturniers, gab in Ludwigshafen und Zwei⸗ brücken Simultanvorstellungen. In Ludwigshafen gewann er von· 40 Partien 26, verlor 7 und machte 7 unentschieden. In Zweibrücken gewann er von 19 Partien 13 und verlor 4. wird am Samstag, 30. Ok- Statt besenderer Anzelge: Todes-Anzeige. unerwattet rasch entrissen wurde. Mannheim(M 7, 16) Gberhauscn KfSETand) den 16. Oktober 1926. Frau Henriette Weingart Dr. Theodor Schmidt mittags 11¼ Uhr im hiesigen Krematorium statt. Tieferschüttert geben wir bekannt, daß mein innigstgeliebter Gatte, unser lieber Vater, Großvater, Bruder und Onkel, Herr HugoWeingart uns im fast vollendeten 68. Lebensjahre nach längerem Leiden und doch Frau Elisabeth Schmidt geb. Weingart Die Feuerbestattung iindet Dienstag, den 19. Oktober 1926, vor⸗ Von Kondolenzbesuchen bittet man gütigst abzusehen. Auksichtsrats, Herr heute sanft entschlafen ist. Todes-Anzeige. In tiefer Trauer zeigen wir hiermit an, daß der stellvertretende Vorsitzende unseres Hugo Weingart Annähernd 50 Jahre seines arbeitsreichen Lebens hat er unserem Unternehmen gewidmet und in dieser langen Zeit ihm unvergeßliche Dienste geleistet, für die unsere Dankbarkeit niemals erlöschen wird. Seine ungewöhnliche Begabung, sein hervortagendes Vissen, sein gewinnendes Wesen und seine nie versagende Güte sichern ihm unset unvergängliches ehrenvolles Gedenken. Berlin, Mannheim den 16. Oktober 1920. Aufsichtsrat und Vorstand der Weingart-Kaufmann-Landsberg Getreide-Aktiengesellschaft. Die Feuerbestattung findet Dienstax, den 19. Oktober, vormittars 11½ Uhr im Krematorium in Mannheim statt. 8— —— — — 2 Montag, den 18. Oktober 19268 ———— Verbanosſpiele im Rheinbezirk Die Bezirksligaſpiele fielen wegen Unbeſpielbarkeit der Plätze aus. Kreisliga F. C. 1908 Mannheim— Sportverein Schwetzingen:0(:0) Der Tabellenführer 08 konnte auch geſtern gegen die Ver⸗ einigten aus Schwetzingen einen Siegeszug fortſetzen. Trotz⸗ dem die Schwetzinger ſich ſehr gut hielten und viel Eifer und Siegeswillen an den Tag legten, mußten ſie dennoch dem Platzverein den Sieg überlaſſen, der bei Halbzeit ſchon feſt⸗ ſtand. 08 hatte Erſatz für Teufel 1 und Langenberger einge⸗ ſtellt. Nachdem der Schiedsrichter den Platz für ſpielfähig er⸗ klärt hatte, begann das Spiel mit einer leichten Ueberlegen⸗ heit der Lindenhöfer. Dieſe konnten bis zur Halbzeit durch Theobald und Teuſel Ul bereits zwei Tore vorlegen. Nach dem Wechſel konnten die Schwetzinger weit mehr Widerſtand bieten, als zuvor, jedoch reichte es ihnen nicht zum Erfolge. Der Halbzeitſtand blieb das Endergebnis. Schiedsrichter Godtlieb(Bf. R. Kaiſerslautern) leitete Spielvereinigung 07—.f. T. u. R. Feudenheim:2(:2) Den Neuoſtheimern gelang geſtern gegen Feudenheim ein unerwartet hoher Sieg. 07 hatte für Dobie erſtmals den erteidiger Mündinger auf den Mittelſtürmerpoſten geſtellt, woſelbſt ſich Mündinger ſehr gut einführte. Die Verteidigung von 07 war mit Willkomm und Chriſt auch jederzeit gut beſetzt. 07 konnte das Spiel mit wenigen Ausnahmen in der Hauptſache für ſich überlegen geſtalten. Die Durchſchlags⸗ kraft im Sturme war ausſchlaggebend, während die junge, aber eifrige Mannſchaft von Feudenheim der hohen Torziffer von 07 nur 2 Gegentore entgegenzuſtellen vermochte. 07 er⸗ elte durch Mündinger das 1. Tor, dem der Rechtsaußen Sudroff bald den 2. Treffer folgen ließ. Wiederum durch Mündinger ſtellten dann die Neuoſtheimer den Stand:0 her. Durch ein Eigentor des Platzvereins und durch ein Mißver⸗ ändnis der 07⸗Verteidigung hervorgerufenes Tor, das der ittelſtürmer von Feudenheim erzielen konnte, ſtand die Partie bei Halbzeit:2 für 07. Im Verlauf der zweiten Spielhälfte war 07 nach dreimal erfolgreich und zwar durch Mündinger, Gudroff und den Halbrechten Haag. Schieds⸗ f 0 oſemann Kaiſerslautern) leitete ellend. 5 Die Verbanosſpiele in Bayern Drei Ueberraſchungen: Der 1. F. C. Nürnberg, den man als ſicheren Sieger über die Sp. Vg. Fürth erwarten konnte, erzielte nur ein unentſchieden:0. ie Klubleute er⸗ Iitten damit dieſes Jahr den erſten Punktverluſt, doch ändert dies an ihrer führenden Stellung nichts, da der A. S. V. Nürnberg, der bislang nach dem Klub die relativ gün⸗ ſtigſte Tabellenſtellung hatte, gegen die Münchener Bayern mit:2 unterlag. Das war die zweite große Ueberraſchung, denn auch hier hatte man mit einem ſicheren Sieg der Nürnberger gerechnet, und das umſo mehr, als die Bayern wieder ohne Pöttinger und Kienzler ſpielten muß⸗ ten. Das dritte unerwartete Ergebnis beſcherte Wacker⸗ München im Spiel gegen Schwaben Augsburg, das dem favoriſierten Wacker nur ein:1 einbrachte. Wenn man will, iſt ſchließlich auch noch die:6⸗Niederlage des 1. F. C. Bayreuth gegen 1860 München eine Ueberraſchung, denn man hatte zwar mit einem Siege der Münchener ge⸗ rechnet, daß dieſer aber auf dem eigenen Gelände der Bay⸗ reuther ſo hoch ausfallen würde, hatte man nicht erwartet. Sp. Vg. Fürth—1. F. C. Nürnberg:0 Trotz ſtrömenden Regens und wenig einwandfreien Platz⸗ verhältniſſen wurde auf dem Fürther Platz ein ſchöner Kampf ausgetragen. Die beiden alten Gegner traten vor etwa 8000 Zuſchauern unter der Leitung des recht guten Schiedsrichters Beutel⸗Mannheim mit ihren ſtärkſten Mannſchaften an. Beide liefen zu guter Form auf. Ganz erſt⸗ klaſſig waren die beiden Hintermannſchaften, gut waren auch die Läuferreihen. Die Angriffsreihen wieſen Schwächen auf, die teilweiſe auf den glatten Boden zurückzuführen ſind, der oft ein genaues Zuſpiel und einen Schuß unmöglich machte. Der Klub griff leich nach Beginn forſch an, mußte aber bald merken, daß die Hintermannſchaft des Gegners ſehr gut ſpielte. Das machte die Nürnberger ſcheinbar etwas unſicher, denn ſie wurden ſichtlich nervös und verſchoſſen manchen Ball. In der zweiten Halbzeit wurde das Treffen ausgeglichen, auch Fürth vergab jetzt manche günſtige Gelegenheit. Seiderer und Auer verſagten zweimal in ausſichtsreicher Stellung. Während dieſer Zeit hatten die beiden Torwächter kein große Arbeit. Dann wurde der Kampf noch mehr zu 8 Spiel der verpaßten Gelegenheiten. Immerhin wußte das Spiel aber noch durch zahlreiche Feinheiten zu feſſeln. Einen Straſſtoß für Nürnberg verſchoß Kalb. Aſcherl und Auer verſiebten für Fürth ſichere Sachen. Auf der anderen Seite wieder verfehlte Träg wiederholt. So ging das Treffen tor⸗ Ios zu Ende. Die Verbanosſpiele im Vorderpfalzkreis Auch im Vorderpfalzkreiſe fielen die meiſten angeſetzten Spiele den ſchlechten Boden⸗ und Witterungsverhältniſſen zum Opfer. Im Spiele: Arminia Rheingönheim—.C. Pfalz Ludwigshafen:7(:2) konnte der Favorit des Vorderpfalzkreiſes einen überzeugen⸗ den Sieg herausholen. Das Spiel hatte naturgemäß unter den ſchlechten Bodenverhältniſſen zu leiden. In der erſten Halbzeit war der Kampf noch einigermaßen offen. Die Arminen vermochten ſogar durch Verwandlung einer Ecke das Führungstor zu erzielen. Einen Eckball für Pfalz ver⸗ wandelte Doland zum Ausgleiche und kurz vor dem Wechſel erhöhte der Linksaußen Froſch das Ergebnis auf:1 für Pfalz, Nach der Halbzeit waren die Gäſte vollſtändig überlegen. Einen Elfmeter verwandelte der Mittelläufer Schmidt zum 8. Tore. Den ſtändigen Kombinationsangriffen der Pfälzer konnte Rheingönheim keinen Widerſtand mehr entgegenſetzen. Doland, Beſt und der Halbrechte Walter(2) brachten das Endreſultat auf:1 für Pfalz. Der Schiedsrichter Porike (Frankfurt) leitete das Spiel gut. Die beiden Neulinge Viktoria Neuhoſen und..R. Oggersheim ſtanden ſich in Neuhofen gegenüber. Das Treffen war eben⸗ falls von den ſchlechten Boden⸗ und Witterungsverhältniſſen beeinflußt. Neuhofen war aber die unbebingt beſſere Partei und ſiegte überlegen mit:1 Toren. 8. Ergebniſſe im Rheinbezirk Bezirksligag .f. R. Mannheim— Sp. Waldhof ausgefallen. Phönix Ludwigshafen— 1903 Ludwigshafen ausgefallen. Spielvg. Sandhofen— Phönix Mannheim ausgefallen. Kreisliga Kreis Unterbaden: 1908 Mannheim—.V. Schwetzingen :0. Spielvg. 1907 Mannheim—.J. T. u. R. Feudenheim 5. Seite. Nr. 481 :2. Alemannia Rheinau— Vorwärts Mannheim:2. Fv. Hockenheim— Sp. Amicitia Viernheim. Vorderpfalzkreis: Spielvg. Mundenheim— Fv. Franken⸗ thal ausgefallen. Arminia Rheingönheim— Pfalz Ludwigs⸗ hafen:7. Vif. R. Frieſenheim—.C. 1904 Ludwigshafen ausgefallen..f. R. Landau— Union Ludwigshafen ausge⸗ fallen. Viktoria Neuhofen—.f. R. Oggersheim 411. Ergebniſſe im Reich Süddeutſchland Verbandsſpiele Bezirk Bayern: Sp.Bg. Fürth— 1..C. Nürnberg 010. Bayern München— A..V. Nürnberg:0. 1. F. C. Bay⸗ reuth— SV. München 1860:6. Schwaben Augsburg— Wacker München 111. Bezirk Württemberg⸗Baden: Stuttgarter Kickers— 1. F. C. Freiburg:1. Union Böckingen—..B. Stuttgart :2. Sportfreunde Stuttgart—.C. Stuttgart:4. Phönix Karlsruhe—.f. R. Heilbronn:1..C. Freiburg— Karls⸗ ruher.V.:5. Mainbezirk: F..V. Frankfurt— Eintracht Frankfurt :2. Offenbacher Kickers—.C. Rot⸗Weiß Frankfurt 111. Union Niederrad— Viktoria 94 Hanau:0...L. Neu⸗ Viktoria Aſchaffenburg:0. Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: Wormatia Worms.V. Saarbrücken:3. S. V. Wiesbaden— Haſſia Bingen:1. Saar 05 Saarbrücken— Alemannia Worms:0. Boruſſia Neun⸗ kirchen— 1..C. Idar:0. Eintracht Trier—.V. Mainz 05:6. Rugby Rugby in Heidelberg Ruderklub—-Rudergeſellſchaft I 11:0— Ruderklub II—Ruder⸗ geſellſchaft II:0 Das mit großer Spannung erwartete Treffen der beiden Ortsrivalen fand bei regneriſchem Wetter unter ungünſtigen Bodenverhältniſſen auf dem College⸗Feld ſtatt. R..H. zeigte im Gegenſatz zum vergangenen Sonntag eine weſentliche Formverbeſſerung, die bei weiterem intenſiven Training noch weiter gehoben werden kann. Es wurde mit viel mehr An⸗ griffsgeiſt und Kampfesfreude geſpielt als ſonſt. Dr. Graf und ein weiterer Spieler hatten bereits in der 2. Mannſchaft ein Spiel abſolviert, was ſich im Verlauf des ſchweren Kampfes nach der Halbzeit bemerkbar machte. Es war viel⸗ leicht eine wenig glückliche Maßnahme, den Poſten des Schluß⸗ mannes auszuwechſeln. Der Sturm konnte reſtlos gefallen. Die Verbindung zur Hintermannſchaft konnte nicht befrie⸗ digen. Die Läuferreihe arbeitete mitunter zufriedenſtellend und wurde öfters gefährlich. Wenn man rein ſachlich dem Spielverlauf nach urteilt, ſo hätte R..H. beſtimmt auch einen Erfolg verdient, denn ihre rührige und ebenſo zähe Mann⸗ ſchaft ſchlug ſich von Anfang bis Ende mit einer bewunderns⸗ werten Tapferkeit. Bei Sommer als Schlußſpieler wäre das Reſultat nicht ſo hoch ausgefallen. Ruderklubs Sturm war durch den eingeſtellten Erſatz nicht ganz auf der Höhe und mußte vom Gedränge dem Gegner, wenigſtens in der erſten Halbzeit, öfters den Ball überlaſſen. Leins war wieder ganz hervorragend. Auf ſein Konto kommen allein zwei Verſuche. Die Dreiviertelreihe wurde des öfteren in Bewegung geſetzt, konnte aber an der geſchickten Verteidigung der R...⸗Leute nicht vorbeikommen. Ruf als Schlußſpieler brauchte wenig in Aktion zu treten. Der Spielverlauf ſah in der erſten Hälfte die Klubleute etwas mehr im Vorteil. Die Bälle von der Gaſſe erhält meiſtens R..., doch werden die Angriffe durch zu langes Zögern rechtzeitig geſtoppt. Ein Straftritt für R..H. wird nicht verwandelt. Klub ſetzt ein Dribbling an. Leins ſtößt vehement vor, treibt den Ball an den Außendreiviertel und den Schlußſpieler, die beide durch falſche Taktik den Ball paſſieren laſſen, vorbei und erreicht die Linie. Die Erhöhung mißlingt.:0 für Klub...H. greift unentwegt weiter an und drängt nun kurze Zeit. Brenzliche Situationen für Klub folgen, doch Botzong, Leipert, Ruf ſind auf der Hut. Bis zur Halbzeit liegen beide Parteien noch abwechſelnd im Angriff, aber an dem Reſultat wird nichts geändert. Bei anhaltendem Regen und ſchlechter werdenden Boden⸗ verhältniſſen geht es weiter. R..H. drängt zunächſt; Uns wird öfters ſicher gehalten. Aus der anderen Seite werden die beiden Leiperts, die es öfters im Alleingang verſuchen, von der Gegenpartei gut abgefaßt. Leins nutzt einen Fehler der gegneriſchen Verteidigung geſchickt aus und kann für ſeine Farben den zweiten Verſuch buchen, der nicht erhöht wird. Das Spiel wird nun wieder ausgeglichener. Gegen Schluß kommt Klub durch Botzong zu einem weiteren Verſuch, der erhöht wird. 11:0 Punkten für Ruderklub iſt das End⸗ ergebnis. Heidelberger Ballſpielklub— Sportverein Ofſenbach 21:8 Das Reſultat läßt aufhorchen...C. war ſeinem Gegner, der kein ſchlechtes Spiel lieferte, im Ausnutzen der Chancen überlegen und konnte auf dieſe Weiſe ein derartiges hohe Ergebnis erzielen. W. Rugby⸗Ergebniſſe 1860 Frankfurt— Wacker München 1710. 1860 Frankfurt— Bayern München 05. 1880 Frankfurt— Berliner.C. 18:0. Hockey⸗Ergebniſſe S. C. München— Wacker München 5ꝛ2. 860 München—.C. München 10:1. .S. V. München— Paſſing:2. 1. F. C. Nürnberg— Würzburger Kickers 312. Leichtathletik Dr. Pelzer ſtellt über 1000 Meter einen neuen deutſchen Rekord auf Im Rahmen der nationalen leichtathletiſchen Wettkämpfe der Viktoria⸗Hamburg unternahm Dr. Peltzer am Sonntag einen neuen Angriff auf den Weltrekord über 1000 Meter, den der Franzoſe S. Martin mit:26,8 hält. Bei dem kühlen naſſen Wetter war es von vornherein ziemlich ausgeſchloſſen, daß Dr. Peltzer Erfolg haben würde. Immerhin hatte er aber die Genugtuung, ſeinen eigenen deutſchen Rekord von :29,3 auf:27,4 verbeſſern zu können. Weſtdeutſche Meiſterſchaft im 50 Kilometergehen * Duisburg, 17. Okt.(Eig. Drahtber.) Der Homberger Spielverein brachte am Sonntag auf einer 10 Kilometer langen Rundſtrecke die weſtdeutſche Meiſterſchaft im Gehen über 50 Kilometer zum Austrag. Die Organiſation war mäßig. Von den 26 gemeldeten Gehern nahmen nur 13 an der Meiſterſchaft teil. Die beiden Favoriten Liſſen und Roden⸗ bücher gaben beim 26. bezw. 39 Kilometer auf. Sieger blieb der Düſſeldorfer Tokaſelino in 5111,15 vor Wittmann⸗ — Köln:16,32 und Kleinſtoll⸗Duisburg:18,4. Dienburg— Germania 94 Frankfurt:1. F. C. Hanau 93—- Das Wichligſte vom Sonntagſport 7— im Rheinbezirk wegen Die Deutſche Meiſterſchaft im Schwergewichtsboxen zwi⸗ ſchen Breitenſträter und Haymann unentſchieden. . Deutſchland ſchlägt Dänemark im Amateurboxen. 9 Dr. Peltzer ſtellt über 1000 Meter einen neuen dentſchen Rekord auf. 4 Pferderennen im Reich. v. Weinbergs Aurelius gewinnt das Hertefeld⸗Rennen mit O. Schmidt. Die A. D. A. C. Harzfahrt. Schlutins⸗Berlin auf BWM. gewinnt den Oſtſeepokal. Der Geländelauf des 1 46 Mannheim. Erfolge deutſcher Kleinflugzenge in Italien. Die deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft unentſchieden Haymann und Breitenſträter kämpfen vor 20 000 Zuſchauern über 15 Runden unentſchieden. Dortmund, 16. Okt.(Drahtber.) Als dem deutſchen Schwer⸗ gewichtsmeiſter Franz Diener der Titel entzogen wurde, weil er zu dem von der Boxſportbehörde Deutſchlands anberaum⸗ ten Kampf mit Breitenſträter nicht früh genug aus Amerika zurückkehrte, gab es in der deutſchen Sportwelt Viele, die mit dieſer Maßnahme der BBd ſehr unzufrieden waren. Zweifels⸗ ohne haben dieſe Leute auch recht, wenn ſie ſagen, daß Diener der beſte deutſche Schwergewichtler bleibe und ein Titelkampf in ſeiner Abweſenheit eine Farce ſei. Nachdem aber einmal die BBD. den Kampf Haymann⸗Breitenſträter als Meiſter⸗ ſchaftstreffen angeſetzt hatte, konnte man an dieſem Ereignis nicht ohne Beachtung vorübergehen, denn ſchließlich intereſ⸗ ſierte auch die Frage ſtark, wer einmal der Gegner für den aus Amerika zurückkehrenden Diener ſein ſoll. Bekanntlich hat die ByBDD. Diener das Recht zuerkannt, ſofort nach ſeiner Heim⸗ kehr mit dem neuen Meiſter um die Schwergewichtskrone zu kämpfen. Vorläufig aber haben wir noch keinen neuen Schwer⸗ gewichtsmeiſter, denn das Treffen in Dortmund iſt unentſchie⸗ den verlaufen. Der ſchon von jeher boxfreudige Weſten hat ſich in Dort⸗ mund eine neue Borſport⸗Zentrale geſchaffen. 20000 Zuſchauer füllten am Samstag Abend die prächtige„Weſtfalenhalle“ bis auf den letzten Platz. Man muß ſich fragen, ob in der Reichs⸗ hauptſtadt, die ja bisher das Reſervat für alle Kämpfe um die deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft hatte, eine gleich große Zuſchauermenge zuſammen gekommen wäre. Das iſt umſo zweifelhafter, als man gerade in Berlin einem Titelkampf zwiſchen Haymann und Breitenſträter in Abweſenheit Dieners ſkeptiſch gegenüberſtand. Aus allen Städten des Induſtrie⸗ gebiets bis hinab nach Köln waren die Sportfreudigen in Dortmund zuſamengeſtrömt. Hunderte von Intereſſenten kamen auch aus entfernteren Orten, aus Berlin, Hamburg, Frankfurt a.., und Leipzig. Weit über hundert Plätze muß⸗ ten der deutſchen Preſſe reſerviert werden. Schon bei Beginn der Rahmenkämpfe um.30 Uhr war die geräumige Halle dicht beſetzt. Mit der bei ſolchen Anläſſen üblichen Ungeduld ließ man die Rahmenkämpfe über ſich ergehen. Sie brachten zwar keine überragenden Paarungen, immerhin aber recht guten Sport. Im Weltergewicht erzielte der deutſche Exmeiſter Herſe⸗Berlin über den Kölner Senſen einen ganz klaren Punktſieg. Ein zweiter Kampf in der gleichen Gewichtsklaſſe brachte dem Hamburger Sahm über den zwar ſehr ſtarken, aber techniſch ſchwächeren Otto⸗Bochum einen Punktſieg.— Im Fliegengewicht unterlag der Berliner O. Michelſon dem Düſſeldorfer Minow durch Disqualifikation. Die Erregung der Maſſen erreichte einen mitreißenden Höhepunkt, als gegen 9 Uhr die Vorbereitungen für den großen Hauptkampf getroffen wurden. Mit ſehr herzlichem Beifall wurden die Partner im Meiſterſchaftstreſſen bei ihrem Erſcheinen begrüßt. Haymann machte einen prächtigen, zuverſichtlichen Eindruck. Er brachte 172,2 Pfund auf die Wage, während Breitenſträter mit ſeinen nur 160 Pfund den Eindruck beſtätigte, den man ſchon vorher von ihm hatte, daß er nämlich etwas abtrainiert und nicht vollkommen auf der Höhe ſei. Unter der Leitung von Rothenburg⸗Hamburg begann dann der Titelkampf. Breitenſträter, der vor dem erſten Gongſchlag einen etwas nervöſen Eindruck machte, ging mit der an ihm gewohnten Verve in den Kampf. Er hatte in den erſten Runden Momente, die an ſeine beſten Tage er⸗ innerten. Wiederholt landete er mit ſeinem harten Rechten, er war auch ſchneller und gewandter als Haymann, beſaß aber mit ſeiner Arbeit nicht genug Wirkung, um den ſtarken Haymann zu erſchüttern. Als es in die 6. Runde ging, hatte Breitenſträter zwar ein kleines Punktplus, aber es war jetzt allen klar, daß er den Münchener Studenten nicht mehr aus⸗ ſchlagen würde und das mußte auch Breitenſtrſteer ſeiyt ein⸗ geſehen haben, denn er verlor ſichtlich an„Herz“, während Haymann immer mehr in Front kam. Haymann trieb jetzt faſt ſtändig, traf ſehr oft links und rechts, brachte genau plazierte Geſichts⸗ nud Körpertreffer an und hatte ſeinen Gegner wiederholt angeſchlagen. Aber auch ihm fehlte die Wirkung. Einen großen Fehler beging allerdings auch der Ringrichter Rothenburg, indem er immer, wenn die Kämpfer etwas aneinander gerieten, viel zu früh trennte. Haymann war im Nahkampf unbedingt ſtark überlegen, aber Rothen⸗ burg ließ es kaum zum Nahkampf kommen. Von der 12. Runde an kam Breitenſträter immer mehr in Bedrängnis, Wiederum war er oft angeſchlagen und konnte ſich nur durch Halten über die kritiſchen Momente bringen. In der 15. und letzten Runde griffen beide Kämpfer noch einmal energiſch an aber auch jetzt blieb die Entſcheidung aus. Allgemein er⸗ wartete man einen Punktſieg für Haymann, aber das geſamte Punktgericht verkündete ein„Unentſchieden“ und zwar wohl aus der Erwägung heraus, daß eine deutſche Schwerge⸗ wichtsmeiſterſchaft überzeugender errungen ſein müßte. Und überzeugend wäre ein Sieg Haymanns gerade nicht geweſen, wenngleich er auch etwas beſſer war, Breitenſträter iſt keines⸗ wegs mehr der alte„blonde Hans“ aber auch Haymann muß noch viel lernen, um der deutſchen Schwergewichtsmeiſter⸗ ſchaft würdig zu ſein Alle Fachleute, die dem Kampf bei⸗ wohnten, waren der Meinung, daß keiner der beiden Kampf⸗ teilnehmer gegen einen Franz Diener beſondere Chancen haben würde. Unter dieſen Umſtänden muß es faſt befriedi⸗ gen, daß der Kampf in der„Weſtfalenhalle“ ohne Entſchei⸗ dung blieb. Im übrigen wurden ſowohl Haymann wie auch Breiten⸗ ſträter nach ihrem Kampf vom Publikum ſtürmiſch gefeiert. Bei einer zweiten Begegnung Haymann—Breitenſträter, die ja wohl doch in abſehbarer Zeit ſteigen muß, wird die Weſt⸗ falenhalle wohl zu klein ſein. geglichenem Kampf Nürnberg die erſten . Seite. Nr. 481 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 18. Oktoder 100 Deutſchland ſchlägt Dänemark im Amateurboxen Der Länderkampf wird bei einem:4 Ergebnis durch den Sieg Deutſchlands im Schwergewicht entſchieden * Kopenhagen, 16. Okt.(Drahtber.) Zum zweitenmale ſtanden ſich am Freitagabend die Vertreter des deutſchen und däniſchen Amateurboxſportes in einem Länderkampf gegen⸗ über. Während Dänemark im Vorjahre noch in Berlin einen :8 Sieg erzielen konnte, wurde es diesmal im eigenen Lande geſchlagen. Das Endergebnis der acht Repräſentativkämpfe lautete zwar:4, da aber bei einem unentſchiedenen Reſultat in einem Länderkampf das Ergebnis des Schwergewichts⸗ treffens entſcheidet und Deutſchland in dieſer Gewichts⸗ kategorie erfolgreich blieb, fiel ihm der Geſamtſieg zu. Dieſe Entſcheidung iſt umſo gerechter, als Deutſchland die Begeg⸗ nung im Weltergewicht nur durch ein Fehlurteil verlor. Im übrigen machten unſere Leute in der däniſchen Landeshaupt⸗ ſtadt durchweg die beſte Figur; ſie lieferten techniſch ſchöne Kämpfe, die ſelbſt das etwas einſeitig eingeſtellte Publikum mitriſſen. Die Ergebniſſe Fliegengewicht: Zieglarski⸗Deutſchland ſchlägt Laurſen⸗ Dänemark nach Punkten. Bantamgewicht: K. Aß⸗Dänemark ſiegt über Dalchow⸗ Deutſchland knapp nach Punkten. Federgewicht: Marſen⸗Dänemark bleibt im Kampf gegen Dübbers⸗Deutſchland Punktſieger. Leichtgewicht: Domgörgen⸗Deutſchland punktet Arne Sande⸗Dänemark glatt aus. Weltergewicht: Durch ein kraſſes Fehlurteil wird im Kampfe A. Peterſen⸗Dänemark gegen Nitſchke⸗Deutſchland dem Dänen der Punktſieg zugeſprochen, obwohl der Deutſche beſſer war. Mittelgewicht: Müller⸗Deutſchland beſiegt Frederikſen⸗ Dänemark nach Punkten. Halbſchwergewicht: Lindberg⸗Dänemark ſchlägt Panne⸗ Deutſchland nach Punkten. Schwergewicht: Knöpnadel⸗Deutſchland bezwingt E. Han⸗ ſen⸗Dänemark nach Punkten. Städteboxkampf München—Nürnberg 10:4 Schönrath⸗Kreſeld wird Schwergewichtsvertreter für die Ländermannſchaft Miünchen, 16. Oktbr.(Drahtber.) Am Freitag abend kam ein München ein Städtekampf im Amateurboxen zum Aus⸗ trag, den München gegen Nürnberg mit 10:4 Punkten ge⸗ wann. Gleichzeitig wurde auch der Ausſcheidungskampf im Schwergewicht für die Ländermannſchaft zwiſchen Schönrath⸗ Krefeld(170) und Schwenter⸗München(168) durchgeführt. Der Rheinländer war während aller drei Runden ſtets leicht über⸗ legen, landete wiederholt ſehr gut und wurde ſchließlich ver⸗ dient Sieger nach Punkten. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Eichner(T. Gmde. Nürnberg) verliert ge⸗ gen Roth(Bajuvaren München) glatt nach Punkten. Miſchgewicht: Höchtl(Baj. München) gewinnt nach aus⸗ knapp gegen Gabler(1. F. C. Nürnberg). Dürchner(T. Gmde. Nürnberg) holt für Punkte gegen Brückner(Baj. München). Hölzl(T. Gmde. Nürnberg) bucht gegen Federgewicht: Leichtgewicht: Neumann(Baj. München) den zweiten Sieg für Nürnberg. Muyſers(Baj. München) kann gegen einen knappen Punktſieg Weltergewicht: Mündt(TGme. Nürnberg) nur herausholen. Miſchgewicht: Dirnhofer(Baj. München) ſchlägt Wüſtner (Nürnberg) in der 3. Runde k. o. Mittelgewicht: Wasner(Baj. München) gewinnt gegen Bratinger T. Gmde. Nürnberg) nach Punkten. Zurnen Geländelauf des Turnvereins Mannheim v. 1846 Leider war die Witterung dieſer gut vorbereiteten Veranſtaltung in gar keiner Weiſe hold. Wenn trotzdem die gemeldeten Teilnehmer ſehr zahlreich am Start erſchienen waren, ſo ſtellt dieſes dem Geiſt dieſer und dem innewohnenden Intereſſe der Vereine ein gutes Zeugnis aus. Die aufgeweichten Wege ſtellten an die Läufer, die ſich am Ziel zum Teil ſcharfe Endkämpfe lieferten, recht hohe Anforde⸗ rungen. Beſonders der Hauptlauf, der mit Bruſtbreite entſchieden wurde, geſtaltete ſich im Ziel äußerſt ſpannend. Die Mannſchaſts⸗ kämpfe blieben ſowohl in der Jugendklaſſe als auch im offenen Lauf unentſchieden, ſodaß jeweils der 4. Läufer des betr. Vereins die Ent⸗ ſcheidungl brachte. Die Laufſtrecke, die vom T. V. 46⸗Platz durch den neuen Luiſenpark nach dem Palmenhaus führte und von dort den Rückweg über den Rennplatz, dieſen umlaufend und durchkreuzend, nahm, gab den Zuſchauern von den Tribünen des T. V. 46⸗Platzes die beſte Gelegenheit, den Verlauf der einzelnen Läufe im größten Teil zu überſehen. Die ſtärkſte Beteiligung wies die Jugendklaſſe mit 60 Einzelläufern und 7 Mannſchaften auf. Die Ergebniſſe der für Jugend⸗ und Altersklaſſe 2½ Km., für Anfänger und offene Konkurrenz 5/ Km. betragenden Lauf⸗ ſtrecke ſind folgende: 5,5 Km. offen. Einzellauf: 1. Förſter.G. Heidelberg 17,30,1; 2. Stützel V. T. Oggersheim 17,30,2 Min., 3. Reichert T. V. Kronau 17,55,6 Min.; 4. Fiſcher.V. Bruchſal; 5. Hägele.V. 46 Mannheim. 5,5 Km. offen. Mannſchaftslauf: 1. T. V. 1846 Mannheim 11 Punkte; 2. T. G. Heidelberg 11 Punkte Gurch den 4. Mann ent⸗ ſchieden.) 5,5 Km. für Anfänger. Einzellauf: 1. Pfundſtein T. V. Nuß⸗ bach⸗Triberg 18,52,4 Min.; 2. Deeſi.V. Haßloch 18,53,4 Min.; 3. Fröhlich.V. Gaggenau 18,59 Min.; 4. Falk T. V. 1846 Mannheim. 5,5 Km. für Aufänger. Mannſchaftslauf: 1. T. V. Nußbach⸗ Triberg's Punkte; 2..V. 1846 Mannheim 30 Punkte; 3..V. Grünweiß Frankfurt 92 Punkte; 4. T. V. 1846 Heidelberg 33 Punkte. 2,5 Km. für Aeltere. Einzellauf: 1. Handriſch Ph.,.B. Haßloch 9,27,8 Min.; 2. Handriſch Hch., T. V. Haßloth; 3. Döring T. V. 1846 Mannheim. 2,5 Km. für Aeltere. Mannſchaftslauf: 1. T. V. Haßloch 6 Punkte; 2..V. 1846 Mannheim 13 Punkte. 2,5 Km. für Jugend. Einzellauf: 1. Walſch T. V. Bruchſal 8,30,8 Min.; 2. Löffel T. V. Niederrad⸗Frankfurt 8,32 Min.; 3. Berneck T. V. Lingenfeld 8,35,4 Min.; 4. Baier.G. Heidelberg 8,36 Min.; 5. Rheinemuth.V. 46 Mannheim 8,36,8 Min. 2, Km. für Jugend. Mannſchaftslauf: 1. T. V. Grün weiß Frankfurt 18 Punkte; 2..G. Heidelberg 18 Punkte(durch den 4. Läufer entſchieden); 3. T. V. 1846 Heidelberg 23 Punkte; 4. T. V. Lingenfeld 28 Punkte; 5..V. 1846 Mannheim 34 Punkte. Das gleichzeitig ſtattfindende Meiſterſchaftsſpiell im Fußball ſah.V. 1846 Mannheim— T. B. Freinsheim 611(:0) Fegreich. Die Mannheimer Turner hatten das Spiel von Anfang an in der Hand. In der 1. Hälfte konnten die Gäſte das Spiel noch einigermaßen offen halten und ließen nur einen Torerfolg der Platz⸗ herren zu. Nach dem Wechſel kommt die Stürmerlinie erſt in Fluß und kann noch 5 Tore erzielen, dem Freinsheim durch Händeelfer das Ehrentor entgegenſetzt. T. V. 1846 I1— Kolumbus 1 511. Schwimmen Internationales Schwimmfeſt von Poſeidon Leipzig * Leipzig, 17. Okt.(Eig. Drahtber.) Die Schwimmer⸗ mannſchaft des 3. Bezirks Budapeſt eröffnete ihre neug Deutſchlandsreiſe durch einen Wettkampf gegen Poſeidon Leipzig. Das Leiziger Carola⸗Bad war bis auf den letzten Platz beſetzt, aber leider erfüllte der Sport nicht die Erwar⸗ tungen. Die Ungarn enttäuſchten, beſonders befremdete ihre Niederlage in der 3 mal 100 Meter⸗Freiſtilſtaffel, zu der ſie allerdings mit geſchwächter Mannſchaft antraten, um ſich für das Waſſerballſpiel zu ſchonen. Beim Waſſerballſpiel hatten Gr. * die Ungarn bis zur Halbzeit mit:3 Toren die Führung, dann aber wendete ſich das Blatt und die Leipziger konnten ein:8 erzielen. Bei den Ungarn überragte Kaperu, der allein 5 Tore ſchoß. Bei Leipzig waren Mesbach und Hein⸗ rich die beſten Leute. Der Klubkampf endete mit einem Ge⸗ ſamtſieg von 15:10 für Poſeidon Leipzig. Ergebniſſe: 4 mal 50 Meter⸗Freiſtilſtaffel: 1. Leipzig:55; 2. Buda⸗ peſt:58,4. 100 Meter⸗Bruſtſchwimmen: 1. Föges⸗Leipzig:25,2; 2 Küninger⸗Leipzig:26, 3. Gollos⸗Budapeſt:31,2. 100 Meter⸗Rücken: 1. Ozelle⸗Budapeſt:22,5; 2. Eck⸗ ſtein⸗Leipzig:24,3. 1. Leipzig 3117,8; 2. 3 mal 100 Meter⸗Freiſtilſtaffel: Budapeſt:38,3. Waſſerballſpiel: Poſeidon⸗Leipzig— 3. Bezirk Buda⸗ peſt:8. Pferbeſport Hoppegarten Der Weinberger Dreijährige Aurelius, der ſeit eini⸗ ger Zeit ausgeſetzt hatte, trat am Sonntag in Hoppegarten in der großen Steherprüfung der Dreijährigen im„Harte⸗ feld⸗Rennen“ wieder in ſehr guter Form in Aktion. Ueber die 3000 Meter⸗Strecke ſtarteten 5 Pferde. Roſanera ſorgt im Intereſſe ihres Stallgefährten Aurelius gleich für ein flottes Rennen. Mitte der Gegengeraden ging Aurelius an der bereits geſchlagenen Roſanera vorbei und bog knapp vor Rheinwein in die Gerade. Es gab hier einen hartnäckigen Kampf. Beide Pferde lagen ſchon weit vor Hödur und Roſa⸗ nera, die in die Entſcheidung nicht mehr eingreifen konnten. Aurelius behielt in dem Endkampf die Oberhand und ge⸗ wann noch recht ſicher. Sein Sieg war um ſo eindrucksvoller, als er Rheinwein noch 7 Pfund abgeben mußte. 1. Robert le Diable⸗Rennen. 2800 Mark. 1600 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Perſephone(O. Schimdt), 2. Staf⸗ felſtab, 3. Engadin. Ferner liefen: Tante Lotte, Geldulf, Weſel, Floreſtan, Stalliebling, Oktondi, Georgiritter, Llewe⸗ lẽyn, Hermes, Primo, Traunegg, Neumärker, Mohican. Tot. 30:10, Pl. 13, 23, 18:10. 2. Eaſtern⸗Rennen. Für Zweijährige. 3009.“/. 1200 Meter. 1. C. Fellers Acolus(Bleuler), 2. Oldwiga, 3. Lucas. Ferner liefen: Munin, Geri, Kikeriki 2, Malvolio, Altenberg, Ordenskanzler, Raute, Marcheſa. Tot. 68:10, Pl. 27, 37, 67:10. 3. Biniou⸗Rennen. Ausgleich 2. 3900 /. 1600 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Sonnenwende(Sämiſch), 2. Caſanvoa, 3. Adana. Ferner liefen: Gralsritter, Carl⸗ Heinz, Mutatis Mutandis, Oran, Tirano, Roſt, Runkler, Senow, Periboia, Fürſtenbrauch, Kyon, Opponent, Donner⸗ wolke, Nordlicht. Tot. 141:10, Pl. 51, 41, 29:10. 4. Nuage⸗Rennen. Für Zweijährige. 6500 J. 1200 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Domfalke(Vargg), 2. Graue Theorie, 33. Augenweide. Ferner liefen: Polfino, Feenkönigin, Märker, Honnef. Tot. 75:10, Pl. 21, 18, 13:10. 5. Hertefeld⸗Rennen. Für Dreifährige. 13000 J. 3000 Meter. 1. A. u. C. v. Weinberas Aurelius(O. Schmidt), 2. Rheinwein, Hödur. Ferner liefen: Roſa, Roſanera. Tot. 14:10, Tot. 12, 10:10. 6. Ulſter King⸗Rennen. Für Zweifähr. Verkaufsrennen. 2800 J. 1000 Meter. 1. W. v. Bleichröders Pilgerin (Varga), 2. Mulate, 3. Gemsblume. Ferner liefen: Pedro, Vineta, Engelsgeduld, Deluſton, Loiſach, Meiſe. Tot. 29:10, Pl. 15, 19, 13:10. 7. Diadumenos⸗Rennen. Ausgleich 3. 2800/ 2200 Meter. 1. O. Blumenfeld u. R. Samſons Frühlingsbote(E. Haynes), 2. Rita, 3. Frasquita. Ferner liefen: Cebria, Taiga, Canio, Alamund, Miſſa, Chalzit, Laokoon, Tullius, Dorns Bruder, Clothilde, Herbert, Arbela. Tot. 34:10, Pl. 17, 24, 35:10. München⸗Riem 1. Eugen von Breſſendorf⸗Rennen. 1500 /. 1200 Meter. 1. K. Vokts Tſcherkeſſin(Weber), 2. Sapientia, 3. Corps⸗ geiſt. Ferner liefen: Terrakotta, Eva 2, Guſcha, Katzbach, Simonelle. Tot. 79:10, Pl. 23, 19, 22:10. 2. Franz⸗Preß⸗Jagdrennen. 1500 /. 3600 Meter. 1. A. Schnierings Libuſſa(Keim), 2. China, 3. Tango, 3. Thu's bitte. Ferner liefen: Seidenſchwänzchen, Sanna Anna. Tot. o 0 g. Graf Max Arco⸗Zinneberg⸗Rennen. 2000. 2200 Meter. 1. S. Vogls Mardonius(A. Seiffert), 2. Goldelſe, 3. Rochebelle. Ferner liefen: Petronius, Kavalier, Nain Nain, Vergeßmichnicht, Logenbruder, Sternche, Carlotka. Tot. 72:10, Pl. 20, 28. 20:10. 4. Preis von Schorn. Jagdrennen. Herrenreiten. Aus⸗ gleich 2. 2000 /l. 4000 Meter. 1. Ga. Wagenknechts Trapper ſv. Moßner), 2. Rolls, 3. Sturm. Ferner liefen: Le Defroque, Jahn, Sokrates. Tot. 18:10, Pl. 14. 34:10. 5. Max von Stetten⸗Rennen. Ausgleich 3. 1500 /. 1600 Meter. 1. A. Weber⸗Nonnenbofs Aida(Buchmann). 2. Pe⸗ trarca, 3. Glockner). Ferner liefen: Hilf Dir ſelbſt, Ellingen. Tot. 19:10, Pl. 12. 14:10. 6. Franz Grafhey⸗Rennen.(Nicht öffentlich.) Herren⸗ reiten. Ehrpr. im Werte von 300, 150, 100 /. 1800 Meter. Dortmund 1. Nixen⸗Rennen. 3000 /. 1400 Meter. 1. F. Denickes Miami(Dreißig), 2. Minneſänger, 3. Gambetta. Ferner liefen: Pannhütte, Charlatan, Luſtgarten, Schwalberich, Nordſtern, Arie, Hardinac, Waldo, Arche, Türmerin, Ram⸗ bla, Heimat, Jobbe, Butineuſe. Tot.:10, Pl. 31, 53. 58:10. 2. Feen⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen. 3000 J. 3000 Mtr. 1. O. Matthieſſens Magnus(Brückmann), 2. Gräfin Marie, 3. Heidi. Ferner liefen: Snob, Coma, Glücksburg, Oſtſee, Schwertlilie, Ambroiſie, Maas, Germane, Marquis, Günther. Tot. 240:10, Pl. 113, 23, 36:10. 3. Dornröschen⸗Rennen. 3000 /. 1300 Meter. 1. Frau A. Seidenfadens Carol(Nette), 2. Geiſel, 3. Iſonzo. Ferner liefen: Conſtant, Szekely, Pillar, Chibouk, Marasquino, Liliom, Roberta. Tot. 39:10, Pl. 20, 17, 32:10.— 1. O. Matthieſſens Viſhuu(Korb), 2. Saint Leonard, 3. Sirokko. Ferner liefen: Sonnenkönig, Sündenbock, Godesburg, La Paludiere, Nataſcha. Tot. 72:10, Pl. 17, 20, 13:10. 4. Metternich⸗Rennen. 6000 /. Für Zweijährige. 1400 Meter. 1. Geſt. Ravensbergs Eiſenkanzler(Pretzner), 2. Turnierdame. 3. Linz. Ferner liefe: Bundſchuh. Heliodora, Kabalia, Lapaz, Lux, Meinhardt. Standrecht. Tot. 12:10, Pl. 13, 18, 15:10. 5. Schneewittchen⸗Faadrennen. Ausgleich 2. 4000 /l. 3800 Meter. 1. A. Steinecks Mutterlos(Hartmannshenn), 2. Iwan, 3. Prinz. Ferner liefen: Gerwin, Leibfuchs, Artus, Dante. Tot. 30:10, Pl. 12, 16, 12:10. 6. Ellen⸗Rennen. 3000 /. 1400 Meter. 1. R. v. Heimanus Cca(Vaas), 2. Feſtgulden, 3. Orma. Ferner liefen: Zwirns Bruder, Helen, Ajax, Königsborn, Sonnenſchein 3, Heimat, Karneval 2. Tot. 187:10, Pl. 34, 35, 34:10. 7. Erlkönig⸗Rennen. Ausgl. 2. Ehrpr. u. 4000 /. 2400 Meter. 1. E. Stratmanns Salvator(Tausc), 2. Heiduck, 3. Filius. Ferner liefen: Scharfenberg, Grafenſtein. Glad⸗ beck, Golderſatz, Vater Rhein. Tot. 65:10, Pl. 21, 14, 12:10. Leipzig 1. Knauthainer Jagdrennen. Für Dreij. Verkaufsrennen. 7100 /. 3200 Meter. 1. G. Hackebeils Final(Hauſer), 2. Romreiſe, 3. Majoran. Ferner liefen: Livonia, Taſſo 2, Galeote, Dingo. Tot. 44:10, Pl. 16, 15, 15:10. 2. Preig vom Völkerſchlachtdenkmal. Für Zweij. Ehrpr. und 2100 /. 1000 Meter. 1. E. G. Butzkes Dianthus (Grabſch), 2. Intrigant, 3. Faſtrad. Ferner lief.: Maimorgen, Perſeus, Isländer, Laetitia, Geranium, Fenja, Graziella Schwälbchen. Tot. 43:10, Pl. 17, 15, 16:10.* 3. Preis von der Tabaksmühle. Ausgl. 2. 3400 I. 2000 Meter. 1. K. Sternbergs Odaig, 2. Crhonos, 3. Ruhr. Tot. 165:10, Pl. 73, 63, 105:10. 4. Oskar⸗Oehlſchläger⸗agdrennen. Ehrpr. und 5000 A. 4600 Meter. 1. Heinz Stahls Daubenton(Edler), 2. Im⸗ preſſario, 3. Otavi. Tot. 52:10, Pl. 18, 18, 20:10. 5. Mühlholz⸗Ausgleich. Ausgl. 3. 2700. 1400 Meter. 1. O. Blumenfeld u. R. Samſors Fegefeuer(Schönfiſch), 2. Schneeberg, 3. Schaumſchläger. Tot. 104:10, Pl. 41, 90, 32:10 6. Theklaer Jagdrennen. Ausgl. 2. 3400 l. 4000 Meter. 1. J. Diedrichs Eulalia(Hauſer), 2. Rachegott, 3. Otus. Tot. 28:10, Pl. 16, 17:10. 7. Preis von Anerbachs Keller. 2700 l. 1600 Meter. 1. A. Hebers Vela(Schönfiſch), 2. Orlandus, 3. Albana. Tot. 59:10, Pl. 13, 11, 13:10. Automobilſport A. D. A. C. Harzfahrt * Hannover, 17. Okt.(Eig. Drahtber.) Am Sonntag wurde zum 10. Male die Harzfahrt des A D A C veranſtaltet. 85 Fahrzeuge, 55 Wagen und 30 Motorräder fanden ſich am Start ein. Es wurde in der Nacht vom Samstag auf Sonn⸗ tag von 12—8 Uhr geſtartet und zwar in ſolchen Abſtänden, daß die größeren Wagen die kleineren nicht überholen konn⸗ ten. In der Nacht waren die Schwierigkeiten für die Fahrer groß. Es herrſchte eine eiſige Kälte, Regenſchauer vermiſcht mit Hagel ging faſt ununterbrochen nieder und dazu waren die Straßenverhältniſſe auf dem erſten Teil der Strecke ſchlecht. Die Strecke führte von Hannover über Hameln, Höx⸗ ter, Hannoverſch⸗Münden, Dransfeld, Göppingen, Heräberg, Oberharz. Hier wurde auf einer 2,9 Kilomter langen ſtark anſteigenden und kurvenreichen Strecke in der Zeit von—2 Uhr vormittags eine Sonderprüfung eingelegt. Die Strecke ging dann weiter über Wolſenbüttel, Braunſchweig, Münſter i.., Soltau, Hannover, über insgeſamt 500 Kilometer. Nach⸗ mittags um.43 Uhr traf als erſter Fahrer der Hannovera⸗ ner Butenuth auf Hanomag in der vorgeſchriebenen Zeit ein. Die näheren Ergebniſſe werden erſt in den nächſten Tagen errechnet. Es kann aber ſchon heute geſagt werden, daß ein großer Teil der Fahrer ohne Strafpunkte bleiben wird. Mit einer Ausnahme blieb die Veranſtaltung auch von Unfällen verſchont u. auch dieſer war nicht beſonders tragiſch zu nehmen. Ein Wandererwagen kollidierte mit einemBrücken⸗ geländer. Während der Wagen ſtark mitgenommen wurde und abgeſchleppt werden mußte, kamen die Fahrer mit dem Schrecken davon. * Motorradrennen um den Oſtſeepokal Schlutius⸗Berlin auf B..W. gewinnt den Pokal Swinemünde, 17. Oktbr.(Eig. Drahtber.) Auf der tradi⸗ tionellen Bäderrennſtrecke bei Swinemünde wurde am Sonn⸗ tag das Motorradrennen um den Oſtſeepokal ausgetragen. Von 28 geſtarteten Fahrern kam nur die Hälfte durchs Ziel. Auch der Pokalverteidiger Cubela⸗Berlin auf Mabego wurde durch Defekte zur Aufgabe gezwungen. Sein Nachfolger wurde der Berliner Schlutius auf B. M. W. Ergebniſſe: Bis 175 cem(158,4 Kilometer): 1. Müller⸗Tſchopau (D. K..):03,18. Bis 250 cem: 1. Kohl⸗Berlin(.M..):59,24. Bis 350 cem(198 Kilometer): 1. Thewies⸗Berlin(Jap) :20. Bis 500 cem(198 Kilometer): 1. Schlutius⸗Berlin (B. M..):04,19. Ueber 500 cem: 1. Burggaller⸗Berlin(.M..):06,07, Ilugſport „Avia“ Sieger im„Coppa'Italia“ Erfolge der deutſchen Klein⸗Flugzeuge. Der Kleinflugzeugwettbewerb um den„Coppa'Italia“, der zu Beginn durch den Abſturz von Dr. Lotar und ſeinem Monteur leider zwei Todesopfer forderte, hat mit dem Siege der tſchechiſchen Avia⸗Maſchine B. H. 17(60 PS.⸗Walter⸗Mo⸗ tor) geendet. Der Pilot des Avia⸗Flugzeuges war Decan. Die Avia⸗Maſchine gewann ſchon im Vorjahre den„Coppa 'Italia“ u. zeichnete ſich im diesjährigen franzöſiſchen Klein⸗ flugzeugwettbewerb zu Orvy aus. Es gelang ihr endgültig, in den Beſitz des Pokal zu kommen, der einen Wert von 13 000 Lire hat. Außerdem erhielt Avia den 1. Preis des Wettbewer⸗ bes in Höhe von 150 000 Lire. Der 2. Preis wurde der von dem Italiener Ruſtici geführten Maſchine(45 PS.⸗Anzani) in Höhe von 50 000 Lire zugeſprochen.— Auch die deutſchen Teilnehmer errangen einige ſchöne Erfolge. Sönning⸗Düſſeldorf auf Udet⸗Flamingo(60 PS.⸗Siemens) beſetzten in dem über 301, 500 Kilometer gehenden Streckenflug mit:20,30 Stunden den 2. Platz hinter Decan, ſchied aber bei der Preisverteilung aus. In Anerkennung ſeiner bravouröſen Leiſtung beim Flug Düſ⸗ ſeldorf—Frankfurt a. M.— Augsburg—München nusbruck Piſa—Rom über 1300 Kilometer, den er in 13 Stunden zurück⸗ legte, wurde ihm die Silberne Medaille zugeſprochen.— Conta auf ſeiner Meſſerſchmidt⸗Maſchine(29 PS. Briſtol⸗Motor) konnte nur außer Konkurrenz teilnehmen, da die Wettkampf⸗ beſtimmungen eine Motorenleiſtung von mindeſtens 40 PS. vorſchrieben. Aber auch Conta erhielt für ſeinen Alpenflug mit Begleitung die Silberne Medaille. Die italieniſchen Zei⸗ tungen rühmen begeiſtert die Flugleiſtungen der Deutſchen u. ſchreiben u. a. wörtlich:„Was Fliegen heißt, haben uns die deutſchen Kleinflugzeuge gelehrt.“ Winterſport * Die Zunahme des Skiſports im Schwarzwald. Die beiden letzten Winter waren bekanntlich in den deutſchen Gebirgen ſelbſt bis in große Höhen kinauf für die Ausübng des Skilaufs ſo wenig günſtig wie in den alpinen Gebieten ſelbſt auch. Viel⸗ fache Schneearmut, unverhältnismäßig hoch liegende Schnee⸗ grenze und andere abnorme Erſcheinungen ſchmälerten die Laufmöglichkeiten und damit das Intereſſe am Skiſport erheb⸗ lich, zumal ſelbſt größte Veranſtaltungen verſchoben oder ganz ausfallen mußten. Beiſpiele hierfür waren im Schwarzwald der Große Dauerlauf über 30 Kilometer, der ſtatt im Januar erſt unter Ortsverlegung im März ſtattfinden konnte, der Staffellauf im Schwarzwald, der ganz ausfiel, während die Schwarzwaldmeiſterſchaft im Februar auf dem Feloberg ter⸗ minmäßig erfolgen konnte. Umgekehrt wieder mußte die Deutſche Meiſterſchaft in Garmiſch nach längerem Zuwarten ſchließlich nach dem Arlberg gelegt werden, während die Win⸗ terkampfſpiele für Ski, mit der Deutſchen Meiſterſchaft in Gar⸗ miſch verbunden vorgeſehen, wieder ausfallen mußten. Dieſer immer währende Wechſel hat einer Weiterentwicklung des Ski⸗ laufs in dem Maße der Vorjahre immerhin einigen Abbruch getan. Umſo bemerkenswerter iſt, daß der Ski⸗Club Schwarz⸗ wald trotzdem einen Mitgliederzuwachs von 337 Vollmitglie⸗ dern und faſt 500 Jugendlichen verzeichnen kann, wobei vor allem der ſtarke Zugang der Jugend als ein gutes Zeichen an⸗ geſeßhen werden kann. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. 4 233 Montag, den 18. Oktober 1020 mene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 481 Mational-Theater Mannheim. Vorstellung Nr. 45, Th.-G. Nr. 6— Ab heute Montag Für die Theatergemeinde Plunowäsche des Bühnen volksbundes 15 9 Abt. 21—80, 60—80, 91—99, 251, 252, 261, 262, 0————2— 8 291, 292, 410, 411, 414, 451—520, 526—530 3 ROme o und Julia 5 per Trauerspiel in 5 Akten von Willlam Shakespeare, Pfg. Efd. übersetzt von August Wilhelm von Schlegel üb. 25 Pfd. Erxmäg. In Szene gesetzt von Dr Georg Kruse u. 25 Pfd. kl. Zusch. Bühnenbilder von Heinz Grete Groß- Anfang.30 Uhr. Ende 10.15 Uhr. 40 Personen: 1 Escalus, Fuürst von Verona Wilhelm Kolmar Wäscherei Graf Paris, Verwandter des Fürsten Willy Birgel Montague, Häupter zweier Josel Renkert r Capulet, Häuser Georg Köhler Zweiter Capulet, Vetter des Gr. Merzelstr. 41 Vaters Capulet Frits Linn Tel. 22278. Romeo, Montague's Sohn Gillis van Rappard Mercutio, Verwandter des Fürsten und Romeos Freund Ernst Lansheinz Ankauf Benvolio, Montague's Nefſe und Romeo's Freund Karl Haubenreisser von getragen. Herren⸗ Tybalt, Neffe der Gräfin Ca- kleidern, Schuhen, pulet Hans Barthel Wäſche und gebraucht.“ Bruder Lorenzo Johannes Heinz Möbel ete. S205 Abraham, Bedienter Mon- J. Bornſtein, T 2. 10, tague's K. Neumann-Hoditz Teleph. 23 718. 0 Balthasar, Romes's Diener— 1—.— 3 N 2 39 Simson, ans e sabse en u. di Capulet' ul Al V. S N 37 5 eeen“ fült Süi iiiiee 1¹ Aklte S— Sbhwermütige Sang def ,, Buxlai“, der Sonleppleute, die selt tausend Jabren uie Srälin Montagu. Helene Teyderius 0 10 00 01 0 l asftlers die schneren Wolgakahne Stromauf und stromab zlehen, büldet das L eit- Anti K Motl eines gewalligen Flais aus der russischen Rerolullon„Der Wolgaschiffer“ Juliens Amme Else von Seemen 2 7 f 2 2 8 800— 65— Derselbe ist in keiner Richtung parteipolitisch eingestellt.— A P O E O0 SDe Weder zugunsten der Roten Armee noch für die Weisgardisten. Schränke-Kommoden 8 Taglich abends 8 Uhr Tischo- NMäbüsche Rein menschlich rollt sich vor dem großartigen Hlintergrunde dieser größten Umwälzung 2 große Spiegel— Sofas der Weltgeschichte der unendlich zarie Liebesroman ab, den der arme Wolgaschiffer mit der Bojarentochter durchlebt. Diese dumpf auikeimende, beinahe in mißverstandenen Haß- gefühlen erstickte und doch s0 abgrundtiefe Liebe, die den Revolutionär und die Aristo- kratin in das gleiche Schleppseil vor dem Wolgakahn zieht. 84¹7 BEIPROGRANINI und WoCHENSCHAvb LFur Iusendifche verboten-.][Croges Orchester][Vorsteſlungen;.15.78.29 Balas Harisiein-Sdilager e, aus erster Hand I. S4²⁰ Heinrich amüsiert Sichk barantiertoriginal 11 5 2 Sodor Reiche Der Stalz der à. Rumnagniebtshe, Mstense d Außerdem:(Kein Laden) 10 Glazarof 7 Blum e Kusse.—24 Leeckunt Kgleh 25 10 Ur an Ler Wrolükasse. Ielepnon2l P. Schloßmuseum pilliget bel Schwab& Co. Seckenustr. 16 ll. HMannheim. 55 Von Dienstag, den 19. Oktober ab werden 8 2— die Beſuchsſtunden wie ſolgt feſtgeſetzt: 1 ee Kl NAHE FREDRICHSBRUCKE=ZK1 Sonntags v. 11—4 Uhr durchgeh., Dienstags Heute und folgende Tage! bis einſchließlich Samstags von 10—1 Uhr u. —4 Uhr(ſtatt wie bisher 5 Uhr.) 69 6 Diesmal wird die Schauburg das Ziel Tausender Mannheimer in beſter Lage 100.-N. 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