9 — 106 4* 418 11 222—2 83 —— ü 3 14 Donnerstag, 21. Oktober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17500 Karlsruhe. Hau t⸗Geſchäftsflele Eb, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4-6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wittag⸗Ausgabe eimeröei Maunheimer Heneral Anzeiger Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 487 Ulg Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Dezember abends in einem Kaffee in der Siemensſtadt an den Rechtsanwalt Goetz in München ge⸗ ſchrieben hat. Der Brief lautet:„Lieber alter Goetz! Ich lebe noch. Habe mich durchgeraucht.(1) Ich bin hier ange⸗ kommen durch zwei Ingenieure, die ſich für mich ins Zeug gelegt und die Sache gemanaged haben. Ich habe Chancen, hier empor zu kommen. Dir zur Mitteilung, lieber Freund, daß ich folgenden Reim gemacht habe: Streſemann ver⸗ weſe man. Ich habe zwei Offiziere, die mitmachen. Auto, lugzeug uſw., auch die Finanzierung iſt allright. Es würde mir ſehr lieb ſein, wenn Du, alter Goetz, einige Zeilen dar⸗ ber ſchreiben würdeſt, daß ich für die Sache gut bin. Du kennſt ja meine Vergangenheit. Wenn Du für mich ſchreibſt, geht alles in Ordnung. Streſemann— verweſe man. Die⸗ ſes Schwein muß gekillt werden. Die Induſtrie iſt auch gegen dieſen Verräterhund. Du haſt ſicher einen vertrauten Mann hier, der mich aufs Korn nehmen kann. Mit treudeutſchem Gruß Dein Kaltdorff.“ Dieſem Schreiben hatte Lorenz die Worte angefügt: Herzlichen Gruß unbekannter Weiſe Lorenz, Oberleutnant a..“ Wenn er in dem Brief die Redewendung gebraucht habe: Streſemann verweſe man, ſo behauptet jetzt Kaltdorff, habe er das nur deshalb getan, weil er ſich bewußt ſei, daß Streſe⸗ mann das Deutſche Reich verweſen laſſe. Dann wurde der Angeklagte Lorenz, der Sohn eines Gymnaſtalprofeſſors in Zittau, vernommen. Er lebte von 1910 bis 1922 meiſt in Irrenanſtalten. Sobald er ent⸗ laſſen wurde, machte er Einbrüche, Raubüberfälle und wurde ſtets von den Gerichten wegen' hochgradigen Schwach⸗ ſinns außer Verfolgung geſetzt. Lorenz hatte ſich der Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei angeſchloſſen. Er iſt wie Kaltorff von einem geheimen Leiden heimgeſucht, außerdem noch Kokainiſt und ſchwerer Alkoholiker. Der Angeklagte erklärt anfangs, er könne ſich überhaupt auf nichts beſinnen. Nach ſeiner Erinnerung habe Kaltdorff ihm zunächſt nichts Wirtſchaft und Finanzen In der Reichszentrale für Heimatdienſt in Eſſen hielt der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff eine Rede über Wirtſchaft und Finanzen. Der Miniſter ſprach zunächſt des längern über das Problem der Arbeitsloſigkeit. Der Staat könne in der Zeit der wirtſchaftlichen Depreſ⸗ ſion in verſtärktem Maße dieſenigen Arbeiten verlangen, die von der öffentlichen Hand doch einmal auszuführen ſind. Er könne ferner durch Ausnutzung ſeines Kredits die Ausführung wirtſchaftlicher Verträge fördern und Kapital für die Produk⸗ tion nutzbar machen, das ſonſt in gleichem Maße nicht zur erfügung ſtehen würde. Beiſpiel: Uebernahme der Barantie für die Ruſſenverträge ſowie die Aufnahme von Anleihen. Es ſei wenig bekannt, daß der preußiſche Staat Anleihemittel in Höhe von 180 Millionen Mark verbraucht, um ſeine Werke, Bergwerke, Häfen, Elektrizitätswerke auszu⸗ bauen und Landgewinnungsarbeiten durchzuführen und da⸗ urch auch Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen. Der Staat könne drittens, allerdings unr in beſchräkntem Maße, Notſtands⸗ arbeiten durchführen, um eine Stillegung eines Betriebes zu verhindern. Er könne viertens das Sparen für beſtimmte Produktionszweige gleichſam zwangsweiſe erzielen. Bei⸗ piel: Erhöhung der Hauszinsſteuer für die Förderung der eubautätigkeit. Preußen verwende hierfür in dieſem Jahr aus Mitteln der Hauszinsſteuer 430 Millionen Mark und weitere 60 Millionen Mark, die vom Reich angeliehen ſeien. Schließlich müſſe aber die Wirtſchaft ſelbſt die Arbeitsloſig⸗ eit, die ja aus bekannten Gründen außerordentlich ernſt, aber urchaus in Deutſchland nicht erſtmalig ſei lerinnert ſei an die von 1874 bis 1894 ſowie an das Jahr 1906), über⸗ inden. Dabei werde der Staat der Wirtſchaft helfen. Aber auf dem wichtigſten Gebiet, nämlich dem des Steuer⸗ abbaues, ſeien dann doch gewiſſe Grenzen gezogen, ſo daß vor Uebertreibung gewarnt werden müſſe. Die ſcharfe An⸗ pannung der Steuern ſei keine deutſche Eigentümlichkeit, ondern könne in allen Ländern beobachtet werden. Als eiſpiel könne Egland genannt werden. Der Steuerabbau, der im vergangenen Jahr durchgeführt ſei, ſei zum erheblichen Teil auf Koſten der Länder und Gemeinden ge⸗ gangen. Gleichwohl müſſe auch von dieſen anerkannt wer⸗ den, daß eine weitere Senkung erwünſcht und notwendig ei. Die Steuerſenkung werde aber am erſten dann durchge⸗ führt werden können, wenn durch eine günſtige Entwicklung er Wirtſchaft die Einnahmen bei der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer ſteigen und die Ausgaben für die Er⸗ werösloſenfürforge, die heute alle Haushaltpläne aus dem Gleichgewicht brächten, ſinken. Steuerſenkung ſei weiter mög⸗ ch, wenn nach Durchführung aller Steuergeſetze der Ver⸗ waltungsapparat verkleinert werden könne und eine beſſere Wirtſchaftslage auch die Wohlfahrtspflege weniger von einer Ermordung geſprochen, ſondern geſagt, er habe eine große Sache vor, bei der man 15000 Mark verdienen könne. Doch brauche er einen verläßlichen dritten Mann hierzu. Als er den Greußlich zum erſten Male zu Kaltdorff brachte, habe dieſer erſt ſeine Anſichten über die Locarno⸗ politik geäußert und dann erklärt, indem er Greußlich ſcharf anſah, Streſemann verweſeman. Dann ſagte Kaltdorff plötzlich, er habe den Plan gefaßt, den Miniſter zu ermorden. Am beſten ſei es, wenn man ihn, wie im Falle Rathenau, vom Auto aus erſchießen würde. Er ſelbſt ſei damals betrunken geweſen. Er habe garnicht verſtanden, was Kaltdorff da von Lorcanb uſw. redete. Später habe er auf der Straße den Hauptmann getroffen und ihn nach der Unter⸗ redung zwiſchen Kaltdorf und Greußlich gefragt. Herr Hauptmann, es iſt alles fertig. Das Flugzeug iſt bereit. Handgranaten liegen in meinem Zimmer. Dann fliege ich zum Kaiſer nach Holland. Er ſelbſt kenne Streſemann gar⸗ nicht und habe ihm auch nie etwas tun wollen. Dann äußerte ſich der mediziniſche Sachverſtändige Medizinalrat Dyrenfurth gutachtlich über den Geiſtes⸗ zuſtand des Angeklagten Kaltdorff. Schon die Militärärzte hätten bei Kaltdorff Jugendverblödung feſtgeſtellt. Er ſei pathologiſcher Natur, doch ſei er nicht als geiſtesgeſtört im Sinne des§ 51 zu betrachten. Zweifellos ſei ein Hang zur Phantaſie, zur Redeſucht und zur Renommiererei feſt⸗ zuſtellen. Medizinalrat Störmer ſchloß ſich dieſem Gut⸗ achten an und berichtete über Lorenz, er habe 1922, nach ſeiner Entlaſſung aus der Irrenanſtalt, für ſeine Taten verantwort⸗ lich gemacht werden müſſen. In gewiſſem Grade hätten auch Kokain und Alkohol ſeine Handlungen beeinflußt. Dann begann das Gericht mit den Zeugenverneh⸗ mungen. Zunächſt wurde Maſchinentechniker Greuß⸗ lich vernommen, der das Zuſammentreffen mit den beiden Angeklagten in einem Kaffee ſchilderte, wo Lorenz ihn in ſeinen Plan, Miniſter Streſemann zu ermorden, eingeweiht habe. Lorenz habe betont, daß Waffen, Anzüge und Päſſe bereitgeſtellt ſeien, um den Plan auszuführen. Er habe die Aeußerungen Lorenz zuerſt nicht ernſt genommen. Das Arteil: Freiſpruch Nach kurzer Beratung verkündete das Gericht im Prozeß gegen Lorenz und Kaltdorff, nachdem der Staatsanwalt be⸗ reits die Anklage fallen gelaſſen hatte, das Urteil, das beide Angeklagten von Strafe und Koſten freiſpricht. Die Freigeſprochenen wurden ſofort auf freien Fuß geſetzt. belaſte. Auch die Vereinfachung der Verwaltung, die durch Aufſaugung kleiner Länder herbeigeführt werden könnte, würde die Möglichkeit zur Steuerſenkung geben. Die Wirt⸗ ſchaft habe noch immer nicht erkannt, welche Bedeutung das Streben zur Aufſaugung kleiner lebensunfähiger Länder für ſie haben könne. Erinnert ſei an den Mißerfolg von Lippe⸗ Schaumburg. Der Miniſter kam zu dem Schluß, daß eine zielbewußte Fortführung der bisherigen Außen⸗ und Handelspolitik maß⸗ gebend ſei ſowie der Ausbau und die Befeſtigung der republi⸗ kaniſchen Verfaſſung im Innern, um ſo die Vorausſetzung zu einer ruhigen Entwicklung zu ſchaffen. Der Redner erntete reichen Beifall. Volkspartei und preußiſche Regierungsumbildung Bexlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf der Mittelſtandstagung der Deutſchen Volkspartei Heſſen⸗Naſ⸗ ſau hat in der Delegiertenſitzung der preußiſche Landtagsab⸗ geordnete Schwarzhaupt einen Bericht über den Wiederein⸗ tritt der Deutſchen Volkspartei in die preußiſche Regierung gegeben. Er betonte, daß die Volkspartei keine Veranlaſſung habe, als Bittende aufzutreten und daß ſie eine Aufforderung zu erneuten Verhandlungen von der anderen Seite erwarte. Ob es dazu kommen wird, vermag im Augenblick niemand zu ſagen. Die„Germania“ gibt, ohne ſich übrigens ſelbſt mit ihr zu identifizieren, einer Zuſchrift aus Parteikreiſen Raum, in der dem Miniſterpräſidenten bereits nahegelegt wird, die Frage, wer im November zu neuen Koalitionsver⸗ handlungen die Initiative ergreifen ſoll, nicht zu einer Pre⸗ ſtigeangelegenheit werden zu laſſen. Es läge vielmehr im In⸗ tereſſe einer klugen Staatspolitik„der von der Ertratour zu⸗ rückkehrenden Deutſchen Volkspartei goldene Brücken zu bauen“. Die Sozialdemokratie erhält in dieſem Zuſammen⸗ hang einen ſanften Rüffel:„Vom Standpunkt einer Politik, die die große Koalition mit Entſchiedenheit will, wäre es rich⸗ tig geweſen, wenn man dem wiederholt zitierten Gefühl der Verärgerung keinen ins Gewicht fallenden Einfluß auf die Haltung der Deutſchen Volkspartei eingeräumt hätte. So⸗ weit wir unterrichtet ſind, iſt ein Mangel an Bereitſchaft zu Verhandlungen weniger beim Miniſterpräſidenten Braun, als bei den Kreiſen zu ſuchen, die von außen her einen entſcheiden⸗ den Einfluß auf die ſozialdemokratiſchen Mitglieder des Ka⸗ binetts ausüben.. k Die ruſſiſch⸗baltiſchen Paktverhandlungen, In Reval wie auch in Rigg haben Ende der vergangenen Woche die vor⸗ bereitenden Verhandlungen bezüglich des Abſchluſſes von Garantieabkommen mit Sowjetrußland begonnen. Die in Riga zu führenden Verhandlungen wird der Generalſekretär des lettländiſchen Außenminiſteriums, Albat, führen. Werte Wertzeichen Statt die Streitaxt des inneren Haders nun einmal end⸗ gültig zu begraben, haben wir einen neuen Zankapfel ausgegraben. Einen Gegenſtand an ſich zwar winzig klein, in der Hand von tüchtigen Parteipolitikern jedoch rieſengroß in propagandiſtiſcher, neue Unruhe und neuen Unfrieden ſtif⸗ tender Wirkung. Es ſind dies die neuen deut⸗ ſchen Briefmarken, über deren unmittelbar bevor⸗ ſtehendes Erſcheinen wir kürzlich berichtet haben. Zwar ſind ſie noch nicht da, große Ereigniſſe werſen aber bekanntlich ihre Schatten ſtets voraus. Die Tatſache, daß die neuen Poſtwertzeichen nach dem Willen des Reichspoſtminiſters Stingl mit den Kopfbildern hervorragender Vertreter deut⸗ ſcher Art und deutſcher Geiſtesgröße geſchmückt ſein ſollen, hat gewiſſe Reviere des deutſchen Blätterwaldes mächtig auf⸗ rauſchen laſſen. Man findet„den ganzen Einfall, eine Ga⸗ lerie berühmter Männer zu Briefmarken zu verarbeiten, nicht ſehr glücklich und vor allem nicht mehr originell“. In anderen Staaten, zum Beiſpiel in Oeſterreich, hätte man das vor längerer Zeit ſchon vorgemacht und es wäre doch empſeh⸗ lenswerter geweſen, eine Marke zu ſchaffen, die nicht nur „eine Nachahmung“ ſei. Bei Lichte beſehen, konzentriert ſich das zornvolle Rau⸗ ſchen im Blätterwalde nur auf eine von den zehn neu vor⸗ geſehenen Briefmarken. Nicht der bevorſtehende tägliche An⸗ blick der Bilder von Goethe, Schiller, Leſſing, Leibniz, Kant, Bach, Beethoven, Dürer hat den Grimm weiter Kreiſe ent⸗ facht, ſondern lediglich die Ankündigung, daß die neue deutſche Zehnpfennigmarke das Kopfbild König Friedrich des Großen tragen ſoll. Dieſer Gedanke iſt gewiſſen Leuten unerträglich, läßt ſie nicht zur Ruhe kommen und veranlaßt ſie, nach Möglichkeit“ auch noch andere Zeitgenoſſen in Har⸗ niſch zu bringen. Und warum, warum dieſe Abneigung, warum dieſer neue Kampf und Zankapfel? Hören wir zuerſt eine Stimme, die ſich anmaßt, der Meinung Süddeutſchlands, alſo auch von uns in Baden, Ausdruck zu geben. Es iſt der „Bayeriſche Kurier“ in München, das Hauptorgan der Bayeriſchen Volkspartei, der über die neue Zehnpfennigbrief⸗ marke mit dem Bild Friedrichs des Großen u. a. ſchreibt: „Man mag die Verdienſte Friedrichs II. in der Machtſtellung Preußens auch voll würdigen. Seine Stellungnahme als deut⸗ ſcher Reichsfürſt gegen den Kaiſer iſt zu werten. Ein wahr⸗ haft deutſcher Fürſt war er nicht. Man würde es in Süddeutſchland nicht verſtehen, wenn ſein Bild auf einer Reichsmarke erſcheinen würde. Den derzeitigen Fridericus⸗ Kult mitzumachen, baben doch nur dieienigen ein Intereſſe, die ein Groh⸗Preußen anſtreben. Oder ſoll mit der Fridericus⸗ Marke angedeutet werden, daß alles im Reiche ſchon verpreußt iſt, und daß ein Groß⸗Preußen an die Stelle des alten großen deutſchen Reiches getreten iſt? Was würde man in Berlin ſagen, wenn das Bild eines baneriſchen Königs, etwa Ludwigs J. deiſen deutſche Geſinnung höher ſteht, als die eines Friedrich II., auf einer Reichsmarke erſcheinen würde?“ Was ſoll man zu ſolcher Stimmungsmache ſagen? Soll man ſie achſelzuckend als einen Verſuch abtun, mit untaug⸗ lichen Mitteln und am untauglichen Objekt einen Stur m im Waſſerglaſe zu entfachen? Das kann man leider nicht. Die Boshaſtigkeit, mit der dabei auf den alten, un⸗ ſeligen Zwieſpalt zwiſchen Preußen und Bayern hingezielt wird, läßt das leider nicht zu. Um immer noch blutende Wunden nicht noch ſtärker aufzureißen, kann, nein muß man ſich jedoch Zurückhaltung auferlegen und ſich auf einen Hin⸗ weis begnügen, deſſen Tatſächlichkeit niemand, der die deutſche Geſchichte kennt, beſtreiten kann. Auf die Tatſache nämlich, daß ohne Friedrich den Großen, ohne das von ihm im Ringen mit einer Welt von Feinden geſchaffene ſtarke Preußen ein großes und einiges Deutſches Reich nie möglich geweſen wäre. Leider bleibt der Sturmlauf gegen die geplante Friede⸗ ricus⸗Marke auf Bayern nicht beſchränkt. Der Treppen⸗ witz der Weltgeſchichte will es, daß ſogar die Regierung des Landes, das ohne Friedrich den Großen wahrſcheinlich längſt von der Landkarte verſchwunden wäre, daß auch die Regie⸗ rung des heutigen Freiſtaates Preußen ſo frei iſt, allerhöchſtdero Unzufriedenheit mit der Friedericusmarke aller Welt kund und zu wiſſen zu tun. Wie wir in unſerem geſtrigen Abendblatt mitteilten, iſt die preußiſche Regierung „in Erwägungen über die bevorſtehende Ausgabe der Frie⸗ dericusmarken eingetreten“ und hat dann„eine Fühlung⸗ nahme“ mit dem Reichspoſtminiſter für notwendig erachtet. Dieſem Affront von höchſter Regierungsſtelle gegenüber verlieren die Aeußerungen von ſozial⸗ und demokratiſchen Berliner Blättern ſelbſtverſtändlich an Bedeutung. Immer⸗ hin ſind ſie charakteriſtiſch für die reichlich künſtlich wirkende Empörung, wie ſie in dieſen Zirkeln geübt wird. Vielleicht iſt dieſe ſyſtematiſche Stimmungsmache auch auf die Stellung⸗ nahme des preuß. Innenminiſterinms, an deſſen Spitze bekannt⸗ lich ſeit einigen Tagen der Sozialdemokrat Grzeſinski ſteht, nicht ohne Einfluß geweſen. Wir wollen deswegen nicht ver⸗ ſäumen, die Aeußerungen der betreffenden Hauptorgane wenigſtens in ihren Grundgedanken wiederzugeben. Das „Berl. Tagebl.“ z. B. meint, daß das„Brieſmarken⸗ kompliment“ für Friedrich den Großen in dieſem Falle„keine Ehrung, ſondern eine Konzeſſion an einen Zehn⸗ pfennig⸗Nationalismus und eine Herabſetzung“ ſei. Und die geſinnungsgleiche„Voſſiſche Zeitung“ ſchreibt: „Denken Sie ſich: Ein Fridericus⸗ In iedem deutſchen S Die 9 7— 2 „Baterländiſchen Verbände“ ſind übertroffen. Die Heiminduſtrie der Aſchenbecher mit unter Glas geklebten Briefmarken wird einen ungeheuren Aufſchwung nehmen. Der Gedanke war wirk⸗ lich genial!“ —— 2————————————— 2. Seite. Nr. 487 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) * Donnerstag, den 21. Oktober 1926 Der„Vorwärts“ aber erklärt, daß„die republikaniſche Bevölkerung ſich nicht von Herrn Stingl verhöhnen laſſen“ wolle, verlangt die ſofortige Einberufung des Berwaltungs⸗ rates und wettert: „Es wird dringend davor gewarnt,„Imponderabilien“ u unterſchätzen. Was dieſe unwägbaren Gefühlswerte bedeuten, at ſich ſchon bei Luthers Flaggenerlaß gezeigt, zu dem Stingls Briefmarkenerlaß das würdige Gegenſtück iſt. Im Kaiſerreich fübrte die Reichspoſt keine Briefmarken mit Monarchenköpſen. Dieſen Fortſchritt zu vollziehen, blieb der Republik vorbehalten! Der Kopf„Friedericus Rex“ iſt heute das Aushängeſchild der rechtsradikalen nationaliſtiſchen Propa⸗ ganda. Iſt man bei der Reichspoſt wirklich ſo naid, das nicht zu wiſſen, oder ſtellt man ſich nur ſo? Hat man jener Propaganda mit Abſicht einen Liebesdienſt erwieſen, oder denkt man ſich überhaupt nichts?“ Und um den entrüſteten Proteſt nicht nur in Worten zu erſchöpfen, ſondern auch in die Propaganda der Tat aus⸗ zumünzen, macht das ſozialdemokratiſche Zentralorgan für einen Boykott der neuen Zehnpfennigmarken Stimmung: „Würde die Fridericus⸗Marke zur Tatſache, ſo würden ſehr 7 viele Leute ſtatt mit 10⸗Pfennig⸗Marken(einmal Fri⸗ dericus) mit zwei öb⸗Pfennig⸗Marken(zweimal Schiller) frankieren, was eine erhebliche Mehrbelaſtung beſonders der kleineren Poſtämter zur Folge hätte!!“ + Bei welch' rührender Beſorgnis der„Vorwärts“ ganz vergißt, daß Schiller es war, von dem der im Kampfe gegen die Sozialdemokratie häufig zitierte Satz ſtammt:„Was iſt die Mehrheit? Die Mehrheit iſt der Unſinn!“ Wie aber verhält ſich der Reichspoſtminiſter gegen dieſen großen Anſturm kleiner Geiſter? Leider nicht ſehr ge⸗ ſchickt! Wenn man Berliner Blättern glauben darf, erklärt man nämlich jetzt im Reichspoſtminiſterium, die am meiſten gebrauchte Marke ſei die Fünfpfennigmarke und man habe die Zehnpfennigmarke gerade deshalb für den Kovf Friedrich des Großen beſtimmt, weil dieſe Marke nur im deutſchen Fernverkehr verwendet werde und nicht im Aus⸗ lIandsverkehr... Durch ſolche„Erklärungen“ aber macht man es den Widerſachern der Friedericusmarke ſehr leicht, nun ihrerſeits hohnvoll zu antworten:„Das iſt ja ein ſehr hübſcher Zug, daß man eine Marke ſchafft, die man glaubt, dem Auslande nicht zeigen zu dürfen!“ Solche Auslegung iſt natürlich ein aufgelegter Unſinn, an den ſeine Hervorbringer ſelbſt nicht glauben. Um weiterer Parteipolitiſcher Propaganda dieſer neueſten„Affaire“ nach Möglichkeit den Wind aus den Segeln zu nehmen, wäre es am beſten, wenn die Ankündigung aus Berlin ſchleunigſt in die Tat umgeſetzt würde, daß die neuen Marken bereits ver⸗ ſandfertigt ſeien und Anfang November in den Poſtämtern zur Ausgabe kommen. Wenn ſie aber erſt da ſind, dann ſollen die mit den Kopfbildern großer deutſcher Männer geſchmückten Poſt⸗Wertzeichen uns in dankbar ſtolzer Erinnerung als Zeichen wert ſein. 4 H. A. Meibner. eee Sozialpolitiſche Ausſvrache im Reichstag Berlin, 21. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstag hat geſtern eine Ausſprache zwiſchen Zen⸗ trumsparlamentariern des Reichstags, des Reichsrats und des preußiſchen Landtags ſtattgefunden, an dex u. a. Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr. Brauns, Reichstagsabgeordneter Dr. Wirth und der badiſche Finanzminiſter Dr. Köhler teil⸗ nahmen. Die Ausſprache galt ausſchließlich den z. Zt. im ſozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstags ſchwebenden Fragen des Erwerbsloſenproblems. Die Anträge der Lin⸗ ken wurden faſt ausnahmslos als reine Agitationsanträge bewertet. Beſchlüſſe ſind nicht gefaßt worden. Meue Enthüllungen“ über ein Diktaturgeſetz EBerlin, 21. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Voſſiſche Ztg.“ tritt heute mit einem neuen Entwurf des ſo⸗ genannten Diktaturgeſetzes auf den Plan. Dieſer Entwurf, der nach der bereits veröffentlichten„Vorſtudie“ entſtanden ſein ſoll, enthält einige nicht unweſentliche Abweichungen von ihr. Insbeſondere erfährt der militäriſche Ausnahmezuſtand gewiſſe Einſchränkungen. Nur wenn die Wiederherſtellung der Ordnung anders nicht erreicht werden kann, ſollen die Mili⸗ tärbefehlshaber beauftragt werden dürfen. Der§ 15 verfügt, daß im Falle des militäriſchen Ausnahmezuſtandes dem Mili⸗ tärbefehlshaber ein bürgerlicher Beauftragter zur Seite zu ſtellen iſt, daß Anordnungen des Militärbefehlshabers nur unter Außerkraftſetzung von Grundſätzen zuläſſig ſind, zur Rechtswirkſamkeit der Zuſtimmung des bürgerlichen Beauf⸗ tragten bedürfen, ſowie Rochtsverordnungen deſſen Gegen⸗ zeichnung. Nach wie vor kann jedoch bei Gefahr im Ver⸗ zuge nachträgliche Mitteilung an den hürgerlich Beauftrag⸗ ten genügen. Die„Voſſiſche Ztg.“ richtet die Frage an die Re⸗ terung, ob dieſer Entwurf nun derjenige ſei, der gegenwärtig N Reſſortverhandlungen zu Grunde liegt. Wir meinen, daß mit der Kritik wirklich nutzbringend doch nur dann erſt eingeſetzt werden kann, wenn der Entwurf fer⸗ tig vorliegt. Hat man ſieben Jahre gewartet, ſo wird man ſich ia wohl noch ein paar Wochen länger in Geduld üben können. Aömiral v. Müller gegen Tirpvitz BBerlin, 21. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.)„Der langjährige Chef des Marinekabinetts, Admiral v. Müller, ſetzt ſich in der„Germania“ mit dem neuen Buch des ehemali⸗ gen Großadmirals v. Tirpitz„Deutſche Ohnmachtspolitik im Weltkriege“ auseinander. Er hält Herrn v. Tirpitz vor, daß ex durch dieſe Veröffentlichung dem Ausland willkommenes Material in der Kriegsſchuldfrage biete, und findet überhaupt, Haß das Buch nur geeignet ſei, neue Parteiſtreitigkeiten her⸗ Vorzurufen. Admiral v. Müller erklärt im beſonderen:„Im Intexeſſe des Vaterlandes lag in erſter Linie die Aufrecht⸗ erhaltung der Autorität der Reichsregierung. Di Untergrabung dieſer Autorität, die ſich durch die Entfernung des Reichskanzlers v. Bethmann⸗Hollweg von ſeinem Amt im Sommer 1917 faſt bis zur Vernichtung ſteigerte, war der ent⸗ ſcheidende Schritt in der wirklichen Ohnmachtspolitik im Welt⸗ krieg. Will man überhaupt gelten laſſen, daß das irre 10 deutſche Volk ſchließlich der Wehrmacht zu Lande und zu Waſ⸗ ſer den Dolch in den Rücken geſtoßen habe, ſo muß man ſagen, daß der Dolch durch die Untergrabung der Autorität der —— an der Tirpitz mitſchuldig war, geſchärft wor⸗ en iſt. Admiral v. Müller kündigt ſchlietzlich an, daß ex im In⸗ tereſſe der„ernſten und wahrhaftig hiſtoriſchen Forſchung“ zu geeigneter Zeit ſein Tagebuchmaterial bekannt geben werde, was er ohne die Tixpitz⸗Provokation lieber vermieden haben 4 würde. Die Kämpfe in China Dem Schanghaier Korreſpondenten des„Datly Expreß“ zufolge hat Geerel Sun Schuan Fang ſeinen Truppen Be⸗ fehl gegeben, die Bahnlinie Schanghai—Hankau auszubeſſern nud die Streitkräfte der Provinz Tſchekiang anzugreifen. General Tſchaug⸗Kai⸗Schek, der Oberſtkommandierende der an der Ktangſi⸗Front verwundet worden und die Rote Armee befinde ſich auf dem Rückzug. 0 Ein franzöſiſcher Wirtſchaſtsführer zum Wirtſchaftsmanifeſt VParis, 20. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Von einem der franzöſiſchen Unterzeichner des Wirtſchafts⸗ manifeſtes wird erklärt, daß die Beteiligung der Inbuſtrie⸗ führer Frankreichs an dieſer Kundgebung, wenn auch unter den bekanten Einſchränkungen als Akt großmütiger und auf⸗ richtiger Bereitwilligkeit, an dem Wiederaufbau Europas mit⸗ zuwirken, zu betrachten ſei. Die prominente Perſönlichkeit führte folgendes aus:„Was hätten die Deutſchen dazu ge⸗ ſagt, wenn während der Inflation und vor der Verwirk⸗ lichung des Reparationsſtatuts plötzlich ein Aufruf in die Welt gegangen wäre, der den Freihandel forderte. Wäre es nicht in große Beſtürzung über einen ſolch verfrühten Vor⸗ ſchlag der ausländiſchen Bankiers und Induſtrieführer ge⸗ raten? Wir Franzoſen befinden uns heute in einer ſolchen Lage. Mitten in unſere Finanzkriſe, deren Ausgang noch niemand beurteilen kann, kommt dieſes angelſächſiſche Manifeſt. Es war uns unmöglich, die ideale Forderung des Freihandels zu unterſchreiben. Welchen Zweck hätte eine derartige Kundgebung von unſerer Seite, wenn wir unſere Wirtſchaftslagererſt in Ordnung bringen müſſen? Es drohe uns Produktions⸗ und Abſatzkriſen, Arbeitsloſigkeit ſteht vor der Tür, die Lage der franzöſiſchen Induſtrie umdüſtert ſic mehr und mehr. Trotz dieſer aufſteigenden Gewitterwolken entſchloſſen wir uns, das Manifeſt grundſätzlich anzunehmen. Wir wollten unſere Solidarität mit den leitenden Perſönſich keiten Englands und Deutſchlands beweiſen. Das Ausland ſcheint gegenwärtig die Wirtſchaftslage Frankreichs mit einem gewiſſen Optimismus zu heurteilen. Die Dinge ſtehen aber ſchlechter, als man denkt. Die franzöſiſche Induſtrie befindet ſich in einer außerordentlich gefährlichen Situation. Der Ab⸗ bau wird entſprechend vorbereitet werden müſſen, um Kata⸗ ſtrophen zu verhüten. Wir ſetzen unſere Hoffnung auf die internationale Wirtſchaftskonferenz, die einen Ausgleich zwiſchen der Aufnahmefähigkeit und der Exportmöglichkeit der europäiſchen Staaten zuſtande bringen ſoll.“ Dieſen Ausführungen wäre noch hinzuzufügen, daß in Fabrikantenkreiſen mit Entrüſtung über das Manifeſt geſprochen wird. Da die Preſſe mit dieſen Schichten rechnen muß, ſo läßt ſich ihre abfällige Beurteilung der fremden Handelsforderungen erklären. Pariſer Botſchafterkonferenz über deutſche Angelegenheiten V Paris, 20. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Botſchafterkonferenz beſchäftigte ſich heute mittag mit einem Bericht der Militärkommiſſion. Es ſtanden folgende Punkte auf der Tagesordnung: 1. Die Ernennung des Generals v. Heye zum Nachfolger des Generals v. Seeckt. 2. Die Prüfung eines Berichts über die Befeſtigung von Königsberg. 3. Ein/ Expoſé über die Behandlung der vaterländiſchen Verbände, insbeſondere des Reichsbanners. An General Walch ſind Inſtruktionen abgegangen. Chamberlain vor ber Reichskonferenz § London. 21. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Hinter den verſchloſſenen Türen des Regierungsgebäudes in der Downingſtreet hielt auf der geſtrigen Sitzung der briti⸗ ſchen Reichskonferenz Außenminiſter Sir Auſtin 60 amber⸗ lain die angekündigte große Rede über die politiſche Lage in allen Teilen der Welt und die Außenpolitik Großbritan⸗ niens in den letzten drei Jahren. Die Rede, die ſich faſt über den ganzen Tag hin ausdehnte, wird in allen Teilen ge⸗ heim gehalten, doch hebt die Preſſe hervor, daß die Tat⸗ ſache der Nichtveröffentlichung nicht ſo aufzufaſſen ſei, daß irgendwelche neue oder beſorgniserregende Umſtände in der internationalen Politik in dem Vortrag des Miniſters ent⸗ halten geweſen ſeien. Chamberlain erörterte auch die bri⸗ tiſche Politik hinſichtlich des Locarnopaktes und des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund. Der ganze Kom⸗ plex der in ſeiner Rede enthaltenen Fragen wird erſt in einigen Tagen durch die Konferenz diskutiert werden. Da⸗ bei wird dann die endͤgültige Stellungnahme der Dominions zu der europäiſchen Politik Großbritanniens erfolgen. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang ein Artikel des diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Tele graph'“, der die von einzelnen Dominions hervorgehobenen Be⸗ denken gegen den Locarnopakt ſchildert. Vor allem erregen, ſo ſchreibt der Korreſpondent, die Paragraphen 3 und 4 des Locarnovertrages Widerſpruch. Ihre Beſtim⸗ mung, daß die Garantiemächte dem angegriffenen Staat auch ohne Beſchluß des Völkerbundsrates zu Hilfe kommen ſollen, wird als Umſchreibung der von England abgelehnten Theſe der automatiſchen Sanktionen aufgefaßt. Gegenüber dieſen Bedenken erinnert dex Korreſpondent des Blattes daran, dar ſich in dieſer Frage ſeit dem griechiſch⸗bulgariſchen Konflikt ſeine gewiſſe Praxis entwickelt habe, nicht zu intervenieren bevor der Völkerbund darüber beſchloſſen habe. Jedenfalls wird dieſer Einſpruch der Dominions, wie der„Daily Tele⸗ graph“ zu wiſſen glaubt, dadurch eine gewiſſe Löſung finden, daß auf der gegenwärtigen Konferenz ein Delegierter Kana⸗ das als eigener Vertreter der Dominious im Völkerbund aufgeſtellt wird. Die Lage im engliſchen Kohlenkonſlikt § London, 21. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Einbruch der Froſtwelle in England hat die Wirkung des Koh⸗ lenſtreiks weiter verſchärft. Auf dieſen Eingriff der Natur ſind wahrſcheinlich die Zuſpitzungen zurückzuführen, die in den letz⸗ ten Tagen auf beiden Seiten ſtattgefunden haben. Obwohl eine praktiſche Löſung nicht in zu naher Ausſicht ſteht, verdient ein neuer Schrittder N von dem die„Daily News“ zu berichten wiſſen. Die Regierung werde in dieſen Tagen abermals den Verſuch machen, einen unabhän⸗ gigen Vermittler einzuſetzen, der an keinem der bisherigen Schlichtungsverſuche beteiligt geweſen ſei. Das Hauptproblem, an dem der Regterung gelegen ſei, ſei die Regelung der Di⸗ ſtriktabkommen durch eine Form von Rahmenvertrag. Das be⸗ deutet, daß man diesmal einen Druck vorwiegend auf die Minenbeſitzer ausüben will, die bisher jedes Geſamtabkommen mit der Föderation der Bergleute auch in der Form eines nationalen Schiedsgerichts abgelehnt hat. Die Zahl der in die Gruben zurückgekehrten Bergarbeiter wird heute auf 234000 angegeben, ſo daß der Rückgang, der in den letzten Tagen durch die Kampagne des ſogenannten Kriegsrates der Arbeiter her⸗ vorgerufen wurde, wieder wettgemacht erſcheint. Die ruſſiſche Wirtſchaftslage JBerlin, 20. Oktober.(Bon unſerem Berliner Büro,) Wie wir hören, iſt der Rußland zum Wiederaufbau ſeiner Wirtſchaft gewährte 300 Millionen⸗Kredit bis jetzt nur erſt zu einem Prittel ausgenutzt worden. Dieſe Tatſache iſt in⸗ ſofern intereſſant, als ſchon verſchiedentlich die Höhe der Summe als zu gering kritiſiert und eine Erleichterung und Ausdehnung des Kredits angeregt wurde. Die geringe In⸗ anſpruchnahme des Kredits dürfte auf die doch wohl noch allgemein flau zu bezeichnende Wirtſchaftslage Ruß⸗ lands zurückzuführen ſein. Der Aufbau der zerſtörten Wirt⸗ ſchaft ſchreitet eben nicht ſo ſchnell fort, wie das von Opti⸗ miſten hier und da erwartet wurde. in der Deutſch franzöſiſche Saarbeſprechunge E Berlin, 21. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro Direktor Serruys vom franzöſiſchen Handelsminiſterium trifft heute in Berlin ein, um mit der deutſchen Regierung über aktuelle Saarfragen zu verhandeln. Die Be ſprechungen betreffen in der Hauptſache die Frage beziehung des Saargebiets in das kürzlich abgeſchloſſene inter) nationale Stahlabkommen. Ob ſich die Verhandlungen au auf weitere Gebiete erſtrecken werden, ſteht z. Zt. noch nuing feſt. Es liegt nahe anzunehmen, daß auch die deneſch rang ſchen Handelsbeziehungen in den Kreis der S einbezogen werden. Man weiß indes nicht, ob Serruys na dieſer Richtung Vollmachten hat. 9 Daß die Beſprechungen auch auf das Programm 199 Thoiry übergreifen werden, iſt nicht anzunehmen, da vo beiden Seiten Wert darauf gelegt wird, dieſes Prograug nicht mit Dingen zu belaſten, die nicht unmittelbar das gehören. 4 Germersheim * Germersheim, 21. Oktbr. Die in der franzöſiſchen Preſſe aufgeſtellte Behauptung, daß die deutſchen Beteiligten am ſogen. Fall Germersheim ſämtlich Angehörige der nalſozialiſtiſchen Pärtei und Nationaliſten ſeien, iſt jetzt dur 0 die Feſtſtellung einwandfrei widerlegt, daß der von Leutnan Rouzier angeſchoſſene Schuhmacher Richard Holzmann, der von dem franzöſiſchen Kriegsgericht unter der falſchen Anſchuldigung eines Angriffes auf den franzöſiſchen Okig verhaftet wurde und noch immer in Haft gehalten wird, Mitglied des Reichsbanners, Ortsgruppe Germer heim, iſt. Die Mitgliedskarte Holzmanns iſt am 10. Juli 1926 ausgeſtellt. Da die ſämtlichen 28 Mitglieder des Reichs⸗ banners in Germersheim der ſozialdemokra ti ſch e n Partei angehören, geht daraus auch die Zugehörigkeit des Holzmann zu dieſer Partei hervor, der auch ſein Vater ſcho lange Zeit angehört. Die übrigen Beteiligten gehören mi Ausnahme des getöteten Emil Müller keiner Partei und keiner Organiſation an. Emil Müller ſelbſt war längene Zeit ebenfalls Mitglied der ſozialdemokratiſchen Partei und war erſt 2 Tage vor ſeinem Tode der nationa ſozialiſtiſchen Partei beigetreten. Mit dieſen Feſtſtellungen entfallen auch die in der franzöſiſchen Preſſe aufgeſtellten fal⸗ ſchen Behauptungen und Erörterungen, daß die deutſchen Be⸗ teiligten auf Weiſung rechtsrheiniſcher nationaliſtiſcher Ver⸗ bände gehandelt hätten.— ieeeeete Letzte Meldungen Der erſte Schnee im Schwarzwald r. Triberg, 21. Okt.(Eigener Drahtbericht.) Im Sauſe der Nacht iſt im Schwarzwald ein ſtarker Wetterſturz einge⸗ treten, der verurſacht iſt durch den Einbruch warmer Luft⸗ ſtrömungen, die von Weſten her über die polare Kaltluft hin⸗ — wegzog und bereits im Laufe des geſtrigen Tages in den— Höhenlagen Südweſtwind mit gleichzeitig langſamer Erwär⸗ mung verurſachte. Bei dem Aufeinandertreffen beider Luft⸗ ſtrömungen kam es im Laufe der Nacht zu ausgedehnten anhaltenden Nieberſchlägen, welche im Hochſchwars⸗ wald bei Temperaturen, die um 0 Grad ſchwankten, in Form von Schneefällen, den erſten dieſes Jahres, niedergehen. Ebenſo iſt es auch in den tieferen Lagen bis auf 800 Meter herunter unter dem Einfluß noch lagernder Kaltluft zu vorübergehenden Schneefällen gekommen. Gleichzeitig iſt ein ſtarker Barometerrückgang von 15 Druckmillimeter zu ver⸗ zeichnen. Allem Anſchein nach dürfte die Wetterlage wie vorſtehend geſchildert, noch einen Tag andauern, doch iſt dann vorausſichtlich mit einem Ueberwiegen der warmen Luftſtrö⸗ mung zu rechnen, ſodaß auch im Feldberggebiet, wo bereits ſeit geſtern eine Erwärmung um 4 Grad vorliegt, die Schnee⸗ fälle wieder aufhören dürften. — Das Verbot des„Wiking“ und des Sportklubs ——— 5 „Olympia“ aufgehoben K — Leipzig, 21. Okt. Wie erinnerlich, hat der preußiſche Miniſter des Innern am 12. Mai ds. Is. nach der großen Putſchaktion den Bund„Wiking“ und den„Sportklub „Olympia“ verboten. Dieſe Verfügung erſtreckte ſich auf Preußen. Gegen das Verbot war Beſchwerde erhoben und die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik angerufen worden. Der Staatsgerichtshof hat in ſeiner geſtrigen Sitzung das Verbot des preußiſchen Innen⸗ miniſters aufgehoben und das Weiterbeſtehen der beiden Bünde zugelaſſen. 4 250 Worte in der Minute 8 Berlin, 21. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die B. Z. erfährt, hatte die engliſche Markonigeſellſchaft mit ihren Stationen, die ſie der engliſchen Regierung geliefert hat, einen großen Erfolg errungen. Die beiden in England und Canada errichteten kurzen Wellen⸗Stationen haben die ver⸗ langten Garantien, wonach ſie in 7 aufeinanderfolgenden Tagen täglich 18 Stunden mit einer Telegraphiergeſchwindig⸗ keit von mindeſtens 100 Worten zu 5 Buchſt aben pro Minute arbeiten ſollten, glänzend beſtanden. Es ſind ſogar Durchſchnittsgeſchwindigkeiten von 130 Worten und vorüber⸗ gehend Rekordgeſchwindigkeiten von 250 Worten pro Minute erſolgt. 1 4 Schiffsbrand vor der Elbemündung 9 — Hamburg, 21. Okt. Vor der Elbemündung wurde ein finniſcher Viermaſter auf der Höhe von Scharhörn brennend angetroffen. Das Schiff war bei eintretender Ebbe auf Grund geraten. Die Mannſchaft konnte von dem deutſchen Motor⸗ ſchiff„Waltraut Horn“ gerettet werden. waxen bisher erfolglos, da Schleppdampfer wegen des Feuers nicht an das Schiff herankonnten. 4 Chineſiſche Note an Japan — London, 21. Okt. Wie aus Peking gemeldet wird, hat die chineſiſche Regierung in Tokio eine Note überreichen laſſen, ie Reviſion des heute ablaufenden chineſiſch⸗ japaniſchen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages vom Jahre 1896 auf der Grundlage der Gleichberechtigung und Gegen⸗ ſeitigkeit gefordert wird. Verlängerung der Notſtandsakte Der engliſche König hat von ſeinem Schloß in Sandringham aus eine Proklamation erlaſſen, wodurch der Ausnahme⸗ zuſtand aus Anlaß des Grubenarbeiterkonflikts um einen wei⸗ teren Monat verlängert wird. Wahrſcheinlich hat er das Parlament für nächſten Montag einberufen, um die Proklama⸗ tion ratifizieren zu laſſen. Sturmkataſtrophe in Kuba —. Newyork, 21. Okt. Aus Habana wird gemeldet, daß Kuba durch eine ſchwere Sturmkataſtrophe heimgeſucht wurde. Alle Flüſſe ſind über die Ufer getreten. In Habana ſteht das Waſſer in den Straßen. Es fehlt zumeiſt auch an elektriſchem Strom. Bis jetzt iſt nicht bekannt, ob es ge⸗ koſtet hat. Mehrere Schiffe werden vermißt, doch konnte die Abſchleppperſuche 3 K 9 Mannſchaft, ſoweit es ſich überſehen läßt, in jedem Falle ge⸗ rettet werden. Auf dem Lande wurden tauſende von Bäumen vom Sturm entwurzelt. — ſe e⸗ 9 n⸗ n — * — n — rrrnee. Donnerstag, den 21. Oktober 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 487 Stäotiſche Nachrichten Fürſorge für weibliche Obdachloſe Das Problem der Obdachloſenunterbringung hat in Aus⸗ maßen, die ſich nach der Größe der Stadt richteten, ſchon immer beſtauden. In der Nachkriegszeit aber mit ihren ſch.vierigen wirtſchaſtlichen Verhältniſſen und mancherlei un⸗ liebſamen Erſcheinungen, mit ihrer ausgedahnten Erwerbs⸗ loſigkeit, Wohnungsnot, Zunahme der Eheſcheidungen, hat ſich dieſe ſoziale Frage zu einer der wichtigſten geſtaltet, deren Löſung um ſo notwendiger iſt, als ſich uuter der er heblichen Zahl der Obdachloſen auch relativ zahlreiche Frauen beſinden. Und zwar finden ſich unter den weiblichen Obdachloſen der Gegenwart auch gute Elemente, denen irgend eine ſchwere Notlage das Heim raubt. Die eine zog vielleicht non aus⸗ wärts der Großſtadt zu, um Arbeit oder einen Dienſt zu ſinden. Doch ehe ſie Erwerb erhält, ſind ihre kuappen Geld⸗ mittel zu Ende. Da ſie nicht mehr zahlen kann, verliert ſie ihre Unterkunſt, wird obdachlos. Eine andere wird nach einem heſtigen Eheſtreit von ihrem Mann aus dem Hauſe geiagt. Angehörige oder Verwandte beſitzt ſie nicht, ebenſo bietet ſich ihr nicht gleich lohnende Arbeit. Auch ſie iſt obdachlog, be⸗ ſonders wenn der Mann geſchieden ſein will und ſich der AUnterhaltspflicht auf dieſe oder jene Weiſe zu entziehen ver⸗ ſteht. Für ſolche Obdachloſe aber wäre eine längere Obdach⸗ loſigkeit wohl gleichbedeutend mit einem phyſiſchen und pſy⸗ chiſchen Zugrundegehen. Denn während ein Mann mit feſtein Willen auch aus ſolchen trüben Epochen ſeines Lebens ſich nicht ſelten ungeſchädigt erhebt, verzweifelt die Frau, verliert Mut und Ueberlegung und geht dadurch nur allzu leicht auf Angebote ſcheinbar freundlicher, in Wahrheit aber gewiſſen⸗ loſer Menſchen ein, die ſie häufig in ein Elend locken, aus dem es kein Zurück mehr gibt. Aus dieſen Erwägungen hat ſich die konfeſſionelle ürſorge genötigt geſehen, ſich der weiblichen Obdach⸗ loſen anzünehmen, zumal die kommunale fürſorge wie in auderen Städten, ſo auch in Mannheim, dem raſchen Au⸗ wachſen der Obdachloſigkeit mit ihren Maßregeln nicht folgen und nur mehr oder weniger primitive, behelfsmäßige Unter⸗ bringung gewähren konnte. In Mannheim begann die kon⸗ ſeſſionelle Fürſorge für weibliche Obdachloſe mit Kriegsende notgedrungen in den konfeſſionellen Mädchenherbergen, die urſprünglich Dienſtmädchenherbergen mit Stellenvermittlung, ald auch Arbeiterinnen aufnehmen mußten. Auch Vertrie⸗ bene fanden hier Zuflucht. Heute weiſt das ſtädtiſche Kür⸗ ſorgeamt die obdachloſen Mädchen bezw. Frauen, dieſen Mädchenherbergen zu, die zwar keine eigentlichen Obdach⸗ loſenheime ſind, aber praktiſch die Obdachloſenfürſorge aus⸗ üben. So beherbergt das evangeliſche Marthahaus außer den Inſaſſen ſeines Damen⸗ u. Mädchenheimes gegen⸗ wärtig etwa 28 weibliche Obdachloſe, in Notfällen bis zu 32. Da aber die Zahl der weiblichen Obdachloſen keineswegs in der Abnahme begriffen iſt, hat das Marthahaus ſeine Räum⸗ lichkeiten durch Einbeziehung eines Hinterhauſes erweitert und wird wohl darin am 1. Advent ſein Mädchenheim Be⸗ thanien eröffnen, währen kann. Zur Zeit ſind dieſe Obdachloſen in zwei ſchlich⸗ ten, aber ſehr reinlichen und praktiſchen Schlafſälen und in mehreren kleineren freundlichen Räumen untergebracht. Dazu ſteht ihnen ein Tagesraum, der jetzt auch als Speiſeſaal dienen, muß, zur Verfügung. Das Ordnen und Reinigen dieſer Räume beſorgen die Obdachloſen, doch iſt hierbei eine Beauſſichtigung notwendig. Sie haben die Möglichkeit, ihre Kleider und Wäſche in ſtand zu ſetzen und erhalten, nötigen⸗ falls dazu Anleitung. „In ähnlicher Weiſe wie das eyangeliſche Marthahaus übt das katholiſche Thereſienhaus die Fürſorge für weibliche Obdachloſe aus. Da jedoch ſeine Räume ſich längſt als zu klein erwieſen haben, wurde dem Mädchenheim des katholiſchen Katharinenſtiftes eine Obdachloſenabteilung an⸗ gegliedert, die zu einem ausgeſprochenen Heim für Obdachloſe gusgebaut werden ſoll. Bis jetzt kann dieſe Abteilung etwa 20 Obdachloſe beherbergen, iſt indeſſen infolge Ueberfüllung häuſig genötigt, Räume des Mädchenheims mit Obdachloſen zu belegen. Zuweilen finden auch Frauen und Kinder ob⸗ dachloſer Familien hier Zuflucht, während dem Mann an⸗ derswo, etwa in der Herberge zur Heimat, ein Unterkommen zuteil wird. Zweifellos beſteht infolge des großen Andranges die Notwendigkeit für ein eigentliches Heim für weibliche Obdach⸗ loſe und zwar für ein Heim, das nicht nur, wie beiſpielsweiſe die Obdachloſenaſyle in Berlin, lediglich eine Unterkunft ſür die Nacht gewährt, ſondern, wie es hier geſchieht, die In⸗ ſaſſiunen auch tagsüber behält. Denn wenn man weiblichen Obdachloſen wirkliche Hilfe und Halt geben will, muß man ſie auch tagsüber von der Straße fernhalten. Dafür aber müßten m. E. außer dem ſelbſtverſtändlichen Inſtandhalten der von ihnen benutzten Räume, das weder längere Arbeit noch eine ſonderliche Anſtrengung erfordert, Arbeits⸗ leiſtungen der Inſaſſinnen zugunſten des Heimes bezw. an⸗ Treue im Kleinen Von Friedrich Lienhard Mehrfach habe ich die Beobachtung gemacht, daß in meinem vogelreichen Gaxten ein Neſt, in dem geſtern noch unflügge Unge ihre Schnäbelchen emporſtreckten, ausgeraubt war. Ob Katzen oder Amſeln die Schädlinge waren, konnte nicht feſt⸗ geſtellt werden. Ein ſolcher Vorfall iſt ja nur eine Kleinig⸗ keit. Und dochl Mit welch unglaublicher Sorgfalt iſt in einem Hänflingsneſt Paar an Paar gereiht, bis ein wohnlich Heim für Eier und Junge zuſtande kommt! Es ſchwindelt uns betrachtenden Männern wie vor der Häkel⸗ oder Stickerei⸗ 1˖ 91 0 unendlich geduldigen Frauen. Welche Treue m Kleinen Och wählte abſichtlich ein gans einfaches Beiſpiel aus der Natur, um unſerem Volke eine jetzt äußerſt exwünſchte Tugend ans Herz zu legen. Denn Treue im Kleinen iſt Heldentum im Alltag. Eine Haupteigenſchaft der Natur iſt die Geduld. Wer ein ſolch leeres Neſt, das geſtern noch von ilfloſen Jungen belebt war, wer ein ſolches Kunſtwerk der lternliebe in der Hand hält, ohne bewegt zu werden, der hat kein Herz für die hier waltenden Seelenkräfte und kein Auge für die hier ausgeübte Kunſt. Aus ſchöpferiſchen Augenblicken ſetzt ſich das Schöpferwerk der Ewigkeit zuſammen. Treue im Kleinen verbürgt das Gedeihen des Ganzen. Hausherr und Hausfrau wirken in ſolchem Sinne durch Arbeitsteilung wundervoll zuſammen. rauen beim Staubwiſchen oder vor Stickerei und Flickerei und dieſe Vögel beim Neſtbauen, beim Brüten und Füttern — ſie ſchauen nicht mit Fernröhren ins Unendliche, ſie ver⸗ ſenken ſich vielmehr in das Nahe und Gegenſtändliche, So guch die Mutter, die auf ihr trinkendes Kind an ihrem Buſen hinabſchaut. Es iſt immer wieder ein rührend holdes, ſchön in ſich geſchloſſenes Bild. Dieſer Nahblick iſt zugleich Liebe. reue im Kleinen iſt eine Form der Liebe. Dieſelbe drängende Liebe, die des Vogels Eier legt und ausbrütet, hat ſchon das Neſt mühſam zuſammengetragen. Das Pärchen ſand ſich gegenſeitig angezogen und ward aus Liebe ſchöpferiſch. Und ſo wirkt das Einzelne wieder ins Ganze. Das ſind Alltäglichkeiten, gewiß. Aber wer beachtet ſie? So ſitzt der Schuhmacher vor ſeinem Schuh; ſo ſchnitzt und bemalt der Handwerker ſeine Truhe. So malte der Mönch ſeine goldenen oder karminroten Anfangsbuchſtaben; ſo trugen Maler des Mittelalters mit herzlicher Sorgfalt ihre Farben auf die Flügel⸗Altäre. Und nicht anders entſtand die Wunderwelt der Dome. Es iſt ein Anſtrahlen der Bauſtofſe derer Wohlfahrtsanſtalten obligatoriſch ſein. Und zwar wäre es vielleicht dienlich, dieſe Arbeitswilligkeit zur Be⸗ dingung zu machen für die Abgabe von Mittag⸗ und Abend⸗ eſſen. Amerikaner nennen die deutſche Wohlfahrtspflege „ſentimental“, da ſie ihre Pfleglinge zu wenig an Arbeit ge⸗ wöhne. Und wenn überhaupt irgendwo, dann erſcheint nur dieſer Vorwurf in der Fürſorge für weibliche Obdachloſe viel⸗ leicht nicht ganz unverdient. Denn wenn die weniger guten Elemente unter den weiblichen Obdachloſen Hausarbeit zu⸗ gunſten des Heimes, das ihnen Gaſtſreundſchaft bietet, mit dem Hinweiſe ablehnen, daß„ſie nicht zum Arbeiten in das Heim gekommen ſeien“, ſo beweiſt das, daß ſie womöglich auf Jahr und Tag, einen angenehmen Sinekureauſenthalt zu ſinden beanſpruchen, obſchon ſie durchweg durchaus arbeits⸗ fähig ſind. Arbeitsſcheu 8 unterſtützen, iſt aber doch wohl kaum der Zweck unſerer Wohlfahrt. Notwendig und zu be⸗ grüßen iſt unbedingt ein zielbewußter nicht„ſentimentaler“ Ausbau der Fürſorge für weibliche Obdachloſe, denn er wird dazu dienen, manche Frau, manches Mädchen vor Verzweif⸗ lung und vor dem Untergang zu bewahren, ihnen über ſchwere Notzeit hinweg helfen und die Rückkehr in geordnete Lebensverhältniſſe ermöglichen. In dieſem Sinne wird die Fürſorge für weibliche Obdachloſe zweifellos ſegensreic) wirken. Erna Reidel. * 5 * Maunheiner Geſchichtsblätter. Das ſoeben erſchienene Oktoberheft der vom Maunheimer Altertumsverein heraus⸗ gegebenen Geſchichtsblätter enthält einen Aufſatz des Grafen Lambert von Oberndorff über die Belagerung Můa unheims im Jahre 1795 mit Briefen aus dem Obern⸗ dorff'ſchen Familienarchiv in Neckarhauſen. Dr. Hans Knud⸗ ſen, Geſchäftsführer der Geſellſchaſt für Theatergeſchichte in Berlin, veröffentlicht zwei Schauſpielerbriefe von Beck und Iffland, die kürzlich für das hieſige Theaterarchiv erworben worden ſind. Joſeph Kinkel ſetzt ſeine„Erinnerungen eines alten Mannheimers“ mit Mitteilungen über Gerichte, Verwaltung, Verkehr, Handel und Gewerbe fort. Unter den kleineren Beiträgen iſt ein Auſſatz über Bezie⸗ hungen der Mannheimer Kunſt des 18. Jahr⸗ 93 nderts zu Hildesheim hervorzuheben. Der reiche uhalt des Heftes bringt den Freunden heimatlicher Geſchichte wiederum intereſſanten Leſeſtoff. Straßenherſtellung. Die Nuppertsbergerſtraße zwiſchen Dürkheimerſtraße und Bäckerweg in Käfertal wurde fertiggeſtellt und dem Verkehr übergeben. * Im Haupibad der ſtädtiſchen Krankenanſtalten wurden im Monat September insgeſamt 2784 Bäder und 1982 Maſſagen verabfolgt. Die Bäder verteilen ſich wie folgt: Koh⸗ lenſäurebäder 122, Fangobäder 223, Dampfbäder 116, elektriſche 321, Fichtennabelbäder 735, Salzbäder 254, Schwefel⸗ äder 13. * Immer noch nahe an der Froſtgrenze hält ſich die Tem⸗ peratur. In der vergangenen Nacht ging das Queckſilber bis auf 1,5 Gr. C. über Null zurück. Heute früh wurden 3,3 Gr. C. (1,8 feſtgeſtellt. Die Höchſttemperatur betrug geſtern Veranſtaltungen 99 Theaternachricht. Heute findet eine Wiederholung von Smetanas komiſcher Oper„Die verkaufte Braut“ ſtatt. In der Freitagaufführung der„Salome“ mit Roſe Pauly⸗Dree⸗ ſen in der Titelpartie ſingt Ladislas Vajda zum erſten Mal die Partie des Narraboth. Die Premiere der Tauzoperette „Olly⸗Polly“ findet am Samstag⸗Abend zu ermäßigten Prei⸗ ſen im Neuen Theater ſtatt. Die Hauptrollen wurden Frie⸗ del Dann und Eliſe de Lank, Walter Friedmann und Helmuth Neugehauer übertragen. Die muſikaliſche Leitung hat Wer⸗ ner Gößling— Alfred Landory hat die Spielleitung.— Die Aufführung von„Tiefland“ am nächſten Sonntag ſteht unter muſikaliſcher Leitung von Erich Orthmann, die Regie führt Dr. Richard Hein. Roſe Pauly⸗Dreeſen ſingt die Martha, Hans Bahling den Sebaſtiano und Adolf Loeltgen den Pedro. 6 Großes Sonmtagskonzert des Pfalzorcheſters. In Fort⸗ ſetzung dex populären Sonntagsveranſtaltungen im Nibe⸗ lungenſaal erſcheint— diesmal ohne Wirtſchaſtsbetrieb— am kommenden Sonntag ein Gaſtſpiel des vollſtändigen, 55 Künſtler ſtarken, Pfalzorcheſters unter Leitung ſeines Generalmuſikdirektors, Profeſſor Ernſt Boehe. Mit dieſem Abend, der als Sonderveranſtaltung gedacht iſt und bei dem volkstümliche ſinfoniſche Werke in ſtarker Orcheſter⸗ beſetzung, wie ſie für den Nibelungenſaal iſt, zur Aufführung gelangen, ſoll an die Tradition der Münchener und Mannheimer Kaim⸗Konzerte angeknüpft werden. * Die Ortsgruppe Mannheim des Stahlhelms veran⸗ ſtaltet, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, einen paterländiſchen Abend, für den als Feſtredner Oberſtleutnant a. D. Düſterberg⸗Halle a. S. gewonnen iſt. das etwa 40 Obdachloſen Aufnahme ge⸗8,8 G 7 Vereinsnachrichten Stellungnahme des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten zu den Gemeindewahlen Im Hinblick auf die im November ſtattfindenden Ge⸗ meindewahlen in Baden ſand die vom Gewertſchaftsbund der Angeſtellten(G. D..) in der Harmonie abgehaltene Mit⸗ gliederverſam mlung mit einem Referat des Gauge⸗ ſchäftsführers Stadtverordneten Armin Geßner⸗Frankfürt über das Thema„Meine Erfahrungen und Erleb⸗ niſſe im Stadtparlament“ beſonders lebhaftes In⸗ tereſſe. Der Redner ging aus von den in Frankfurt vor⸗ liegenden beſonderen örtlichen Verhältniſſen und zeigte dann, daß genau wie in Frankfurt auch in allen anderen Orten die Angeſtelltenſchoft und überhaupt die geſamte Arbeitnehmer⸗ ſchaft an den gemeindepolitiſchen Arbeiten ſtarkes Intereſſe zeigen muß. Nichts iſt verkehrter, als wenn die großen Schich⸗ ten der kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten den Fra⸗ gen der Gemeindepolitik intereſſelos gegenüberſtehen. An Hand von einer reichen Fülle von Beiſpielen aus der Praxis wurde gezeigt, auf welch vielſeitigen Gebieten eine Stadtver⸗ waltung mit dazu beitragen kann, durch eine ſoziale Geſtal⸗ tung des Lebens in der Gemeinde auch das Daſein des kauf⸗ männiſchen und techniſchen Angeſtellten ganz erheblich zu ver⸗ beſſern und zu erleichtern. In ſeinen intereſſanten Ausfüh⸗ rungen ging der Redner beſonders ein auf die Frage des Wohn ungsbaues. Außerdem wies er auf die Notwen⸗ digkeit hin, die Fürſorgeeinrichtungen der Gemeinden bei den Feſtſetzungen über den Haushaltetat beſonders zu berückſſch⸗ tigen, weil an dieſe Einrichtungen in den kommenden Mo⸗ naten inſolge der ſtarken Arbeitsloſigkeit große Anſyrſche geſtellt werden. Weiterhin iſt der Ausbau des Lehr⸗ vlanes an den Handelsſchulen eine Angelegenheit, die weſentlich von der Gemeindevertretung beeinflußt werden kann. Dabei iſt es wichtig, daß die Intereſſen der kaufmän⸗ niſchen und techniſchen Berufsſchichten eine entſprechende Be⸗ rückſichtigung erfahren. Beſondere Zuſtimmung erntete der Redner mit dem Teil ſeiner Ausführungen, in dem er die in vielen Stadtparlamenten ſich abſpielenden Parteiſtreitigkeften verurteilte. Seiner Meinung nach iſt eine Gemeindevertre⸗ tung ein Platz, wo in erſter Linſe ſachliche Arbeit geleiſtet werden kann, wenn auf allen Seiten der Wille beſteht, auf fruchtloſes Parteige⸗änk zu versichten. In der ſich anſchlieſienden ſeßr ausgedeſnten Ausſyrache war das lebhafte Intereſſe zu erkennen, das der Reöner mit ſeinen intereſſanten Ausſührungen geweckt hatte. Von allen Disknſſionsreödnern wurde in eindringlicher Form an die Anwoſenden apypeſſiert, dafür zu ſorgen, daß bei den kommen⸗ den Gemeindewahlen die Arbeitneßmerſchaft und insbeſon⸗ dere die kaufmänniſche und techniſche Angeſteſltenſchaft ihre Pflichten als Stogtsbürger erfüllt und zur Waßkurne geſit und nach heſtem Wiſſen und Gewiſſen durch den Stimmzettel ſeinen Willen zum Ausdruck bringt. 4* Erſte juriſtiſche Prüfung im Spätjahr 1926. Auf Grund der im Spätſahr 1926 abgelegten erſten juriſtiſchen Prüſung ſind folgende Rechtskandidaten zu Referendaren ernannt worden: Altſelix, Werner, aus Durlach; Becker, Wilhelm, aus Karlsruhe; Braun, Joſef, aus Bößingen; Braun, Karl, Wilhelm, aus Wehr; Burger, Joſef, aus Müllheim; Bur⸗ kardt, Joſef, aus Heidelberg; Denz, Fritz, aus Karlsruhe; Eiſele, Fridolin, aus Schönau; Emmelmann, Oskar, aus Biebrich, Dr. Fiſcher, Oskar, aus Freiburg; Gartner, Theo⸗ dor, aus Karlsruhe; Glanzmann, Roderich, aus Pforzheim; Graf, Erich, aus Tuttlingen; Gulden, Emil Heinrich, aus Mannheim; Heid, Otto Johann, aus Karlsruhe; Höpf, Karl, aus Zell⸗Weierbach; Holzenthaler, Joſef, aus Schopfheim; Jeſelſohn, Sigmund, aus Neckarbiſchofsheim; Jordan, Ru⸗ dolf, aus Mannheim; Korſch, Hans Erwin, aus Straßburg; Mayer, Wilhelm, aus Großſachſen; Müller, Otto, aus Offen⸗ burg; Obermayer, Werner, aus Mannheim; Pfreund⸗ ſchuh, Georg, aus Neuſtadt i. Schw.; Renner, Rudolf, aus Oberkirch; Roth, Karl, aus Pforzheim; Schneider, Ernſt, aus Lahr i..; Schneider, Wolfgang⸗Dietrich, aus Neuſtadt im Schwarzw.; Dr. Schultheiß, Guſtav, aus Maunheim; Weber, Guſtav, aus Oftersheim; Well, Paul, aus Heidelberg; Zembſch, Rudolf, aus Marienwerder; Zoepffel, Richard, aus Mülhauſen i. E. n Muſterpaßordnung. Im Reichszollblatt vom 9. Oktbr. Nr. 68 iſt eine Muſterpaßordnung veröffentlicht, die unter Zugrundelegung des Artikels 10 des internationalen Abkom⸗ mens zur Vereinfachung der Zollformalitäten(Genfer Zoll⸗ abkommen) vom g. November 1023 die bisherigen Muſterpaß⸗ vorſchriften, die ſich in Baden im weſentlichen auf die badiſche 8 vom 8. Mai 1900 gründeten, zuſammenfaßt. luskünfte erteilt die Außenhandelsabtetlung der Handels⸗ kammer Mannheim, I. 1 Nr. 2. mit Verklärungskraft. Jüngſt noch lagen dieſe Steine al⸗ Felsblöcke im rauhen Gebirge; jetzt ſind ſie gewandelt in ein allbewundertes Münſter. Treue im Kleinen iſt auch eine Form der Frömmigkeit. Sie hebt das Einzelne und Kleine enger in den Zuſammenhang mit dem Ganzen und roßen. Man kann übrigens weltbewegendes Genie ſein und doch tren im Kleinen: das beweiſt ein Blick auf Kant und Friedrich den Großen. Die Lerche fliegt in ſingenden Spiralen genial in die Weite des Himmels und vergißt doch bei allem Hochflug nicht die kleine Stelle, wo ihr Neſt wartet. So iſt der Menſchen⸗ geiſt zwiſchen Enges und Ewiges eingeſpannt. Unſere Geiſt⸗ leiblichkeit iſt ein Svannungszuſtand zwiſchen Welt und Ewigkeit. Wir wechſeln zwiſchen Fern⸗ und Nahblick. Das Wort„Haus“ kann Enge bedeuten, kann Gereiztheit, Schwere oder Dumpfheit bergen. Aber es beherbergt auch eine Fülle von Treue im Kleinen, von Güte, von ſorgfältiger Hingabe. Und es kann ſo weit ſein wie unſer äußerlich zwar begrenztes, innerlich aber grenzenloſes Ich. An einem rech⸗ ten Ich und Heim iſt immer irgendwo ein Fenſter offen in die Ewigkeit. Nun habe ich freilich über dieſer Plauderei die räuberiſche Katze vergeſſen, die jenes Neſt geleert hat. Mit einem ein⸗ zigen Tatzengriff ward alle Sorgfalt zunichte. Auch das iſt Natur. Ein Hagelſchlag wettert oſt eine Summe von Klein⸗ arbeit nieder. Kein Beobachter des wirklichen Lebens kann dieſen oſt erſchreckend rohen Eingriff einer vernichtenden Naturgewalt leugnen oder vertuſchen. Genau ſo im Schickſal des Menſchen. Ich ſtehe eben unter dem Eindrucke eines ſol⸗ chen Schickſalſchlages. Einem äußerſt ſchätzenswerten Kol⸗ legen war ſeine einzige Tochter Mitarbeiterin, beiratete dann und ſtarb jählings am erſten Kinde— ſamt dem Kinde, Flir die Hinterbliebenen ein ſchwer zu tragender Riß. Jenes winzige Vogelneſt fällt mir ein. Auch bier, im königlichen Bezirk des Menſchen, eine jäh hereinwirkende Macht von außen— und alle Fülle von Treue im Kleinen, von Liebe, Fürſorge, Erwartung iſt verwandelt in ein ſchmerzvolles Klagen, Tragen und Verſtummen Hier gibt es nichts zu tröſten, nichts ſchön zu färben. Hier iſt unerbittliche Tragik, Unſer Erdendaſein enthält davon ein herbes Teil, um dad wir nicht herumkommen. Man muß dieſer unenträtſelbaren Sphinx ins Auge ſchauen, den Schickſalsſchlag verarbeiten und mit einem mutigen„Dennoch!“ dann weiterleben und weiterwirken. Hier ſetzt die Kraft des Glaubens ein. Wir ahnen Ge⸗ fetze auch im Unerforſchlichen— und beugen uns. Man ſchilt den Menſchen ſo oft! Man ſollte ihn bewun⸗ dern, daß er in all dem Leid und Irrweſen, zu dem er von Beburt an verurteilt dennoch ſo tapfer und ſo geduldig zushält und immer aufs neue unverdroſſen am Teppich des Lebens weiterwirkt. Annemarie von Nathuſius 7 Die Romguſchriftſtellerin Annemarie non Nathu⸗ ſius iſt im Alter von 52 Jahren in Berlin plötzlich einem Herzſchlage erlegen. Die zerfallende ariſtokratiſche Geſellſchaſt des hinſterbenden Rokoko, die Epoche jener Ueberzierlichen, die ſich in geiſtreiche Aperçus und tändelnde Spielereien auch dann noch verloren, als ein neues Geſchlecht mit vernehmlichem Kolbenſchlag gegen die geſchmückten Poxtale ihrer gepflegten Salons gebieteriſch hämmerte, gaben Annemarie von Nathuſius Stoff für ihre neueſten Romane und Novellen. Mit ſubtilſtem Einfühlen in verborgenſte Eigengrt der Zeit, verſetzt ſie ſich und ihre Leſer in das Milieu des Pathos der Geſten und Gefühle. Ihre ſar⸗ bige, an Nüaneierungen reiche Sprache malt den Reig einer für immer verſunkenen Grazie der Lebensformen ſo eindring⸗ lich, daß die leidenſchaftlichen Herzensaffären zumeiſt hiſtori⸗ ſcher Perſönlichkeiten, die als Grundlage für die Dichtungen dienen, zu neuem blutdurchpulſten Leben erwachen. Zu ſener Zeit, da man ſeine innerſten Empfindungen zu enthüllen pflegte, um nur ja keine Gelegenheit zu einer bedeutſamen Poſe zu verlieren, waren die Liebesangelegenheiten der Hoch⸗ geſtellten Gegenſtand des öffentlichen Intereſſes. Die unge⸗ nierte Indiskretion, mit der eine halb wohlwollende, halb ge⸗ ärgerte Oeffentlichkeit mediſterte, beluſtigt den heutigen Leſer ſehr. Damals freilich verwandelte böswillige Zwiſchenträgerei das heitere Lebensſpiel oft genug in eine Tragödie. So ſchürzt ſich der Knoten. der den raſchen Tod der lieblichen Gräſin In⸗ genheim im„Törichten Herz der Inlie von Voß“ herbeiführt, ſo wird das Schickſal der ſtolzen und ſchönen Madeleine in „Rheinsberg“ beſiegt. Sie tragen das Joch einer ſchmerzen⸗ reichen, opferwilligen Liebe. Im Gegenſatz zum Weibe, das am Leid der Liebe vergeht, zeichnet Annemarie von Natſiuſius den Mann, der ſolche ſchrankenloſe Hingabe fordert. Neben ſeiner Lebensgufgabe bleibt ihm das Liebeserlebnis nur Epi⸗ ſode. Er reiht es ein in die immer bewegte Kette ſeines täti⸗ gen Daſeins. Die Helden dieſer Bücher ſchreiten auf glanzvol⸗ ler Bahn. Prinz Louis Ferdinand, König Friedrich Wilhelm., Napoleon, ſie alle ſind dem Leben mehr ſchuldig als nur den bebenden Herzſchlag um ein Weib. Die Dichterin zeigt ſie uns da, wo ſie als Menſchen fühlen durften, und ſie verklärt dies Menſchentum durch die Hingabe der Frauen, denen ihr Her⸗ zensroman Schickſal wurde. 1 5 ——— 5 — —— beſſere Einnahmequelle zelnen Körperſchaften(Reich, 4. Seite. Nr. 487 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 21. Oktober 1020 Kommunale chronil Oberbürgermeiſter Dr. Weiß über den Finanzausgleich Ludwigshafen, 20. Okt. Geſtern abend ſprach im Saale des Pfälzer Hofes in Ludwigshafen in öffentlicher Ver⸗ ſammlung Oberbürgermeiſter Dr. Weiß über den Fi⸗ nanzausgleich zwiſchen Reich, Länder und Gemeinden, dabei Finanzfragen der Städte berührend. Dr. Weiß faßte ſeine Anſichten in folgende Forderungen zuſammen: 1. Der Finanzausgleich möge ſobald als möglich eine endgültige Form annehmen. 2. Die Eutſcheidung darüber möge noch vor dem 1. April 1927 fallen, weil an dieſem Termin die gemeindlichen Etats unter Dach und Fach ſein müſſen. 3. Keinesfalls dürfen während des Etatsjahres Aenderungen an der Geſetzgebung durchgeführt werden. 4. Die Einkom⸗ men⸗ und Körperſchaftsſteuer möge zur freien Verwertung den Ländern und Gemeinden überlaſſen werden. 5. Wenn das nicht erreicht werden kann, dann möge der geſamte Fi⸗ nanzausgleich, wie er bisher war, weiter Geltung haben. Auf keinen Fall dürfe eine Verſchlechterung des Entwurfes durchgeführt werden, ſondern er möge inſofern noch Verbeſ⸗ ſerung erfahren, als der 20prozentige Entwertungsfaktor, der zum Nachteil der Gemeinden im Entwurf ſteht, geſtrichen wird. 6. Den leiſtungsſchwachen Ländern(Heſſen, Thüringen, Baden und auch Bayern) möge durch einen Ausgleich bei⸗ geſtanden werden. 7. Den Austrag des Kampfes um das Exiſtenzminimum möge man nicht in die Gemeinden ver⸗ legen. 8. Die Abſtriche in der Vergnügungsſteuer mögen wieder rückgängig gemacht werden, damit dieſe Steuer eine für die Gemeinden ſchaffe. Zum Schluß betonte der Oberbürgermeiſter noch, daß das Ver⸗ hältnis der Wirtſchaft zu den Gemeinden ein beſſeres werden möge. Man möge das Trennende beiſeite ſtellen und den ſchönen Worten vom Zuſammengehören die entſprechende Taten folgen laſſen. Hinſichtlich der Verein⸗ fachung der Verwaltung führte der Redner aus, daß die Gemeinden bereit ſind, zu tun, was ſie können, aber der größte Teil ihrer Aufgaben ſei eine Zwangsaufgabe und der Abbau ſtehe nicht in ihrem Belieben. Zum Schluß richtete er die Bitte an die anweſenden Parlamentarier, den Finanz⸗ ausgleich ſo viel als möglich zu fördern, damit das endgül⸗ tige Geſetz kein Kampfgeſetz werde, ſondern ein Geſetz, das den langerſehnten und notwendigen Frieden zwiſchen den ein⸗ Ländern und Gemeinden) bringe. An den Vortrag ſchloß ſich eine rege Ausſprache. Gasfernverſorgung in Heſſen * Darmſtadt, 20. Okt. Die Stadt Darmſtadt iſt zurzeit dabel, mit der Gemeinde Vieruheim einen Gaslieferungs⸗ vertrag abzuſchließen. Gleichzeitig ſoll noch eine Reihe an⸗ derer Gemeinden an die zu errichtedne Fernleitung ange⸗ ſchloſſen werden, wodurch eine Erhöhung des Gaskonſums des Darmſtädter Gaswerkes von etwa 3 Millionen Kubik⸗ meter eintreten wird. Die nach den Gemeinden Groß⸗Gerau, Griesheim, Eberſtadt, Pfungſtadt, Lampertheim, Lorſch und Viernheim zu legende Gasfernleitung wird gleich ſo gebaut, daß ſie ſpäter ohne weiteres an ein etwaiges kommunales Großgasfernnetz angeſchloſſen werden kann. Kleine Mitteilungen Daß in einer kleinen Landgemeinde fünf Wahlgänge not⸗ wendig werden, um einen Bürgermeiſter zu wählen, wird auch zu den Seltenheiten gehören. In der Gemeinde Hottingen iſt dies der Fall. Um die geſetzliche Mehrheit zu erreichen, wurden drei Wahlgänge erforderlich, doch wurden drei Wahlen beanſtandet. Nunmehr iſt auch die vierte Wahl wegen eines Formfehlers vom Bezirksamt für ungültig er⸗ klärt worden. Die Bürger müſſen ein fünftes Mal zur Urne gehen, um ihr Oberhaupt unter den beiden Kandidaten zu erwählen. In der Freinsheimer Gemeinderatsſitzung wurde die Einführung des achten Schuljahres gegen vier Stimmen für die katholiſche und die proteſtantiſche Schule beſchloſſen. * I Lampertheim, 18. Okt. Die hieſige Gemeindefſagd wurde im Jahre 1923—1935 auf„Goldmarkbaſis verpachtet. Hiernach beläuft ſich die derzeitige Jahrespacht auf 2180., 2 während vor dem Kriege 5765 M. der Gemeindekaſſe zufloſ⸗ ſen. Die Gemeinde ſuchte nun durch wiederholte Verhand⸗ lungen mit den Jagdpächtern die Vorkriegspacht zu erlangen, während ſich dieſe herbeiließen, 60 Prozent zu zahlen. Da eine Einigung auf dieſer Grundlage nicht erzielt werden konnte, kam die Angelegenheit vor dem Sonder⸗Pachteini⸗ ungsamt Worms zur Verhandlung, das entſchied, daß die ſagdpacht 80 Prozent der Vorkriegspacht zu betragen hat.— Nach den ſtandesamtlichen Nachrichten betrugen im Monat September die Geburten 18, die Eheſchließungen 11 und Sterbefälle 9. [Bankkredit angewieſen ſeien. Tagungen Jahresverſammlung des Landesverbandes der Badiſchen Hotelinduſtrie und verwandter Betriebe Mannheim als nächſter Tagungsort Der Landesverband der Badiſchen Hotelinduſtrie und ver⸗ wandter Betriebe e.., Sitz Baden⸗Baden, hielt am 20. Ok⸗ tober ſeine ordentliche Hauptverſammlung im Hotel Union in Offenburg ab. Die Verhandlungen leitete der Landes⸗ vorſitzende Bieringer⸗Baden⸗Baden. Dem Bericht des Vorſitzenden war u. a. zu entnehmen, daß das letzte Halbjahr wieder ſchwere Laſten gebracht hatte. Dem Steuerdruck und der wirtſchaſtlichen Kriſe ſeien erſtklaſſige Häuſer auf dem Schwarzwald zum Opfer gefallen. Die Erholungsheime ſollten ſteuerlich genau ſo behandelt werden wie die Hotels. Eine weſentliche Verkehrsförderung werde die geplante inter⸗ nationale Autolinie Hamburg—Mailand bringen, die durch Baden führen werde. Der Bericht behandelte dann die Wochenendpropaganda und ſprach ſich u. a. gegen die Hotel⸗ bauten der Städte aus. Elſäſſer⸗Mannheim ſprach über die gegenwärtige geſetzliche Regelung der Arbeitszeit unter beſonderer Berück⸗ ſichtigung des Hotelgewerbes und behandelte die weſentlichen Beſtimmungen des neuen Entwurſes eines Arbeitsſchutz⸗ geſetzes, der eine erhebliche Verſchlechterung bedeute. Mit dem Entwurf käme Deutſchland, wenn er Geſetz würde, ins Hintertreffen gegenüber dem Auslande. Die Nachbarländer dächten nicht daran, den Achtſtundentag einzuführen, an dem Deutſchland ſo ſtark halte. Bürgermeiſter Keil⸗Triberg referierte über das Thema „Kreditaktion“ und zwar zunächſt über die Gründe der Not⸗ lage der Hotelinduſtrie, beſonders der Saiſonhotels, die auf Sie müßten aber vom unſiche⸗ ren Bankweſen losgeriſſen werden. Er ſprach dann noch über eine eigene berufsſtändige Kreditgenoſſenſchaft und Heraus⸗ gabe von Hypothekenpfandbriefen uſw. Syndikus Rechtsan⸗ walt Herrmann⸗Karlsruhe ſprach über die wirtſchaftliche Lage in der Hotelinduſtrie, insbeſondere über den Steuer⸗ druck, den Härteparagraphen, über das Ueberhandnehmen der Eigenheime und die Schwierigkeiten bei Kreditgewährungen u. dergl. Es ſeien Anzeichen vorhanden, daß ſich die Wirt⸗ ſchaftslage beſſere. An das Referat ſchloß ſich eine Ausſprache an. Miniſterialrat Dr. Scheffelmeier hielt die Klagen über den Steuerdruck für berechtigt und glaubt, daß der Finanz⸗ ausgleich eine Möglichkeit finden werde, eine Erleichterung eintreten zu laſſen. Die nachgeordneten Stellen ſeien ange⸗ wieſen worden, bei Prüfung von Einzelfällen nicht kleinlich vorzugehen. In der Kreditgewährung ſpreche das letzte Wort das Parlament. Vertrauensvolles Zuſammenarbeiten werde aus der Kriſe heraushelfen. Als nächſter Tagungsort ſoll Mannheim in Betracht kommen. Um 5 Uhr nachmittags konnte der Vorſitzende die Beratungen ſchließen. Aus dem Lande Ladenburg, 20. Okt. Innerhalb zwei Tagen wurden nahezu 1000 tote Mäuſe auf der Wachtſtube im Rathaus ab⸗ geliefert. Sie werden ins Kiesloch verbracht und dort ver⸗ brannt. Für jede Maus werden 3 Pfg. gezahlt. 2 Heddesheim, 19. Oktbr. Die Kirchweihfeier iſt nun auch wieder vorbei. Tage⸗ u. wochenlang bereitete man ſich in den Familien darauf vor. Diesmal iſt der erſte Tag größtenteils verregnet. Die Gäſte von auswärts ſind durch das Regenwetter teilweiſe zurückgehalten worden. Immer⸗ hin brachten die Bahnzüge noch zahlreiche Feſtteilnehmer aus Nah und Fern. Die Straßen und Plätze waren am Abend, als der Regen aufhörte, und auch am Montag bei dem ſonnigen Wetter recht belebt. Auf dem Rathausplatz waren verſchiedene Kauf⸗ und Spielſtände aufgeſtellt; Karuſſell und Schiffſchaukel fehlten ebenfalls nicht. Guter Betrieb ließ ſich allenthalben erkennen. Die Wirts⸗ und Tanzlokale waren beſonders an den Abenden recht gut beſetzt. So ungeeignet der ſonntägliche Regen ſich einſtellte, ſo erforderlich war er andererſeits, da die Landwirte jetzt endlich ihre Winterſaat beſtellen können. * Karlsruhe, 18. Oktbr. Der frühere vieljährige Syn⸗ dikus der Handelskammer Karlsruhe, Dr. Rich. Planert, ſtarb dieſer Tage in Heidelberg, wo er im Ruheſtand weilte. Aus einer Lehrersfamilie ſtammend, ſtudierte er nach ſeiner Gymnaſialzeit Volkswirtſchaftslehre und Rechtswiſenſchaft an den Univerſitäten Leinrig und Jena. Im Dienſte der Han⸗ delskammer ſtand er ſeit dem 1. Auguſt 1880. Gerade zurzeit ſeines Dienſtanfanges fand die Konſtituierung der Handels⸗ kammer auf geſetzlicher Grundlage ſtatt. Vor wenigen Mo⸗ 6— noch konnte er die Feier ſeines 80. Geburtstages er⸗ eben. ——— Aus der Pfalz Das neue Heim der Ludwigshafener Feuerwehr * Ludwigshafen, 20. Okt. Das neue Heim der Berufs⸗ feuerwehr Ludwigshafen wurde heute durch Mitglieder des Stadtrates ſowie verſchiedener Vorſtände und Führer der Freiwilligen Feuerwehr Ludwigshafen einer Beſichtigung unterzogen. Die ſeitherigen Unterkunftsräume im Stadteil Nord erwieſen ſich bei der immer größer werdenden Ausdeh⸗ nung der Stadt als unzulänglich, weshalb die Berufsfeuer⸗ wehr nach dem in den Beſitz der Stadt übergegangenen Albert Wagnerſchen Anweſen zwiſchen Uhland⸗ und Heinigſtraße ver⸗ legt wurde. hier eine großzügige Anlage geſchaffen, die nach menſchlicher Vorausſetzung für Jahre genügen dürfte. Die Berufsfeuer⸗ wehr verfügt zurzeit über zwei automobile Kraftſpritzen und eine automobile Drehleiter, ferner über eine Großſpritze, die in einer Minute 1800 Liter Waſſer auswerfen kann ſowie eine Kleinſpritze mit 1200 Liter minutlicher Waſſerleiſtung. Für die Unterſtützung der Berufsfeuerwehr durch die Freiwillige Feuerwehr ſteht noch eine Benz⸗Motorſpritze mit einer Waſſer⸗ leiſtung von 1500 Litern in der Minute zur Verfügung. Der Mannſchaftsſtand der Hauptfeuerwehr beträgt zurzeit bei jeder Schicht 16 Mann. Der zweite Bürgermeiſter der Stadt, Kleefoth, hatte die Gäſte begrüßt, während Oberingenieur Tocü, dem die Leitung der Berufsfeuerwehr übertragen iſt, die Führung übernahm. An die Führung ſchloß ſich nach⸗ träglich eine kleine Uebung, die von der Schlagfertigkeit der Wehr ein glänzendes Zeugnis ablegte. * Landan, 20. Okt. Rückſichtsloſe Autofahrerei forderte in der vergangenen Nacht wieder ein Menſchenleben. Am Montag abend gegen 10 Uhr überrannte auf der Straße zwiſchen Mainfeld und Landau ein unbekanntes Auto einen Fußgänger, den etwa 50 Jahre alten Jakob Turwächter aus Freckenſeld. Das Auto fuhr weiter, ohne ſich um den Ueber⸗ fahrenen zu kümmern. Flemlinger Bauernburſchen fanden den Sterbenden und brachten ihn zur elektriſchen Oberland⸗ bahn, die ihn nach Landau ins Städtiſche Krankenhaus ver⸗ brachten, wo nach 17 Stunden der Tod eintrat. Am Dienstag nachmittag fand die gerichtliche Sektion der Leiche ſtatt, die einwandfrei ergab, daß ein Unglücksfall als Todesurſache Nachbargebiete Verhaftetes Hochſtaplerpaar — Frankfurt a.., 20. Okt. Ein geriſſenes Hochſtapler⸗ paar, das ſeine Schwindeleien beſonders in Weſt⸗ und Mittel⸗ deutſchland betrieben hatte, wurde jetzt in der Perſon eines ſchon wiederholt vorbeſtraften Buchhalters und deſſen Ehe⸗ frau feſtgenommen. Das Paar lebte ſeit Jahren aus den Erträgniſſen der von ihm verübten Heiratsſchwindeleien. Der Mann trat in jeder Stadt unter anderem Namen auf. Um Eindruck zu machen, legte er meiſtens die Uniform eines Reichswehrhauptmanns an und ſchmückte ſeine Bruſt mit einer Fülle von Orden und Ehrenzeichen. Er gab ſich in An⸗ zeigen als hoher Offizier aus, der eine Frau ſuche, und er⸗ langte damit Eingang in Offizierskreiſe. Hier verübte er dann ſeine Schwindeleien. Der Hochſtapler wurde auf einer 1 Feſtlichkeit verhaftet, an der er in voller Uniform teilnahm. 694 Se. Veitseleicet Sselt o SSHSsο/ er HGsε Und&ie Selbst Hbenes In GEr Hond, Senutxei Ge Oen zum sehen ſoins cαποεεαοs 01 1 oso5 Sejſengulrer und S N (beices Zuscmen 450 SFeſoben on, ie Ge- WISfeiit cc ſe Hciseube 8 GeSeHn und melt on- — 5 OSOHnen mid. Sun — Die Brieftaſche Skizze von Max Hirſchfeld Ja, auch ich habe meinen Detektiv. Er heißt Müller. Der Name Müller wird bald in der ganzen Welt berühmt ſein. Müller ſtand in der Bahnhofshalle, wo er den Londoner Expreß erwartete, der bekanntlich immer die berühmteſten Gauner für die Detektive liefert. Da hörte er— Müller natürlich— den Schrei: „Meine Brieftaſche! Meine Brieftaſchel“ Muüller trat an den Herrn heran, der den Ruf ausge⸗ ſtoßen hatte, gab ſich als Detektiv zu erkennen und ließ ſich folgendes erzählen „Ich wollte eine Fahrkarte nach Köln kaufen, wo mich meine Familie erwartet, und legte meine Brieftaſche, der ich das Geld entnehmen wollte, auf das Schalterbrett. Als es aber aus Bezahlen ging, war meine Brieftaſche verſchwun⸗ den. Der Dieb kann nur der Mann geweſen ſein, der hinter mir ſtand und den ich ſoeben im Warteſaal verſchwinden ſah.“ „Kommen Sie mit nach dem Warteſaal!“ Aber als ſie den Saal betraten, ſaßen eine Menge Rei⸗ ſender friedlich an den Tiſchen, neue ſtrömten herein— der Beſtohlene konnte niemand mit einiger Gewißheit verdächtt⸗ gen, umſoweniger, als er den mutmaßlichen Dieb nur ver⸗ ſchwinden ſah, ohne ſein Geſicht zu kennen. Im Warteſaal befand ſich ein Geheimpoliziſt, auf den Müller zutrat, ihm einiges ins Ohr flüſternd. Der Poliziſt ſtellte ſich an die einzige Ausgangstüre des Saales und rief mit lauter Stimme: „Ich bin Poliziſt, hier iſt meine Marke. den Saal ohne meine Erlaubnis. Falſchmünzer, der ſich hier im Saale befindet und feſtgenom⸗ men werden ſoll. Die falſchen Scheine befinden ſich in einer braunledernen Brieftaſche mit den eingedruckten Buchſtaben: M. N. Vielleicht hat jemand von den Anweſenden dieſe Brief⸗ taſche geſehen?“ Niemand meldete ſich. Der Bahndiener trat ein und rief: „Abfahrt Görlitz⸗Breslau!“ Eine Anzahl Reiſender erhob ſich und begehrte ſtürmiſch hinausgelaſſen zu werden. Der Poliziſt wollte widerſprechen, aber nun rief Detektiv Müller:„Wer mit dieſem Zuge fährt, darf hinausgehen,“ Faſt der ganze Saal leerte:ſich. „Herr,“ rief der Beſtohlene verzweifelt,„war das alles was Sie tun konnten? Und was ſollte der Unſinn mit dem Falſchmünzer?“ Niemand verläßt Originalhandſchrift Es handelt ſich um einen Müller trat ſchweigend an einen der Tiſche, hob einen Brotkorb in die Höhe, nahm die darunter liegende Brief⸗ taſche und überreichte ſie dem ebenſo verblüfften als ent⸗ zückten Eigentümer. „Aber wie haben Sie das gemacht—?“ „Sehr einſach! Als der Dieb hörte, daß es ſich um falſche Scheine handeln ſolle, ſuchte er ſich der Brieftaſche zu entledi⸗ gen, indem er ſie unter den Brotkorb ſchob. Als der Geheim⸗ poliziſt die Worte in den Saal rief, die ich ihm vorgeſchrieben hatte, beobachtete ich alle Anweſenden ſehr genau, und ſo ent⸗ ging mir auch nicht das Hantieren des Diebes. Er wird bereits von meinem Kollegen draußen verhaftet ein.“ 9 Solch ein Kerl iſt Müller! Wer ihn nicht ganz unbändig bewundert, iſt nicht wert, dieſe Geſchichte geleſen zu haben. Theater und Muſik Strauß und Wien. Im Verlaufe der vom öſterreichi⸗ ſchen Staatstheater⸗Generaldirektor Schneiderhan geführten Verhandlungen mit Richard Strauß erklärte ſich der Meiſter bereit, die Originalpartitur ſeiner derzeit im Entſtehen be⸗ griffenen Oper„Die ägyptiſche Helena“ der Wiener Nationalbibliothek zu überlaſſen, der er erſt vor kurzem die 101 des„Roſenkavalier“ zum Erſchenke machte. Uraufführung in Düſſeldorf. Des jungen rheiniſchen Dichters Wilhelm Seringhaus Schauſpiel„Julius Cäſar von Oeſterreich, deſſen Stoff dem tragiſchen Le⸗ ben des Prinzen Julius Strada entnommen iſt, ſpielt in ſei⸗ nen drei erſten Bildern in Prag, in den drei letzten in Krumau im Böhmerwald um das Jahr 1610. Es iſt Schickſalstragödie, Familienſtück und große Staatsaktion in einem. Schickſal⸗ beſtimmend kreiſen das kranke Habsburgiſche Blut und der lei⸗ denſchaftliche Blutſtrom der Mutter in ſeinen Adern; weſens⸗ fremd ſtehen ſich in der Familie Sohn und Vater gegenüber, da der Vater den Sohn im Grunde haßt; und ſchließlich geht das Ganze um 45 Kaiſerkrone. Ohne ſtreng geſchloſſenen Auf⸗ bau entwickelt ſich Seringhaus' Schauſpiel in den ſechs groß angelegten Bildern von der erſten Aufſäſſigkeit des Prinzen dem Magiſter gegenüber an bis zum blutigen Ende, dem fürch⸗ terlichen Todesſchrei des auf des kaiſerlichen Vaters Befehl hingemeuchelten Prinzen. Guſtav Lin demann, der fein⸗ ſinnige Syielleiter gab dem Geſcheßen tragiſche Größe und verhalf dem Schauſniel zum Erfolg. Karl Kyſer ſpielte den Kaiſer, Rudolf Fernau den Prinzen Strada, Salka 90 Steue rmann die Gräfin Strada. Eine große Anzahl guter Einzelleiſtungen rundete ſich mit den gut charakteriſierten Ge⸗ ſtaltungen dieſer Künſtler zu einer eindrucksvollen Geſamt⸗ leiſtung, für die Eduard Sturm mit bewährter Meiſterſchaft die künſtleriſch hervorragenden Bühnenbilder ſchuf. Leiſtun⸗ gen und Werk fanden den wohlverdienten Beifall. 1. . N. Rieſenſchal und lebender Pelzkragen Der Schal iſt in dieſem Winter moderner als je zuvor, aber zugleich iſt er viel größer geworden, ſodaß das Tragen noch ſchwieriger iſt. Nun liegt aber bekanntlich die Schönheit dieſes Kleidungsſtückes nicht ſo in ihm ſelbſt, als in der graziöſen Form, es um die Figur zu drapieren. Die prächtigen reich geſtickten Schals der neueſten Mode mit ihren langen geknüpften Seidenfranſen und dem breiten Netzwerk, das den eigentlichen Schal von der Franſe trennt, ſind wie große Män⸗ tel, die das Abendkleid völlig bedecken und höchſtens einen Blick auf die Knöchel geſtatten. Alles hängt vom eleganten Tragen des Schals ab, und dafür haben ſich einige jetzt beſon⸗ ders beliebte Formen herausgebildet. Am einfachſten iſt es, den Schal in die Hälfte zuſammenzulegen und dann wie einen Mantel rund um die Geſtalt feſt zuſammenzuziehen, wobei die eingewickelten Arme den Schal halten. Das tut man be⸗ ſonders mit bunt geſtickten Stücken, die durch die Schönheit ihres Ornaments wirken. Eine andere Art, den Schal zu tragen, iſt die, daß er über die linke Schulter gelegt und unter dem rechten Arm durchgezogen wird. Die richtige Drapierung die einen anmutigen und leichten Fall verbürgt, erfordert aber viel Geſchmack. Eine dritte Form ſchließt ſich der orientaliſchen Art an, bei der der oberſte Teil des Schals als eine Art Ka⸗ puze über den Kopf gezogen wird, während der übrige Teil mit den langen Franſen mit leichter Rafſung quer herunter⸗ fällt. Der letzte Stil der Schaldrapierung iſt der ſpaniſche, bei dem der Schal über die eine Schulter gezogen iſt, während der andere Arm frei bleibt und das Tuch in graden Falten nach vorn herunterfällt. Für dieſen Stil eignet ſich am beſten der ſchwarze Schal mit ſeinen bunten Blumenmuſtern. Die neueſte Modetorheit in London iſt der lebende Pelz⸗ kragen. Das beliebteſte Tier für dieſen Zweck ſind die lang⸗ ſchwänzigen Lemuren aus Madagaskar. Sie legen ſich um den Hals der Trägerin und können dort ſtundenlang ſchlafend liegen bleiben; als Schutz gegen Wind und Kälte dient dann nicht nur das Fell, ſondern auch die lebendige Körperwärme des Tieres. Die Tierhändler verlangen für ein Eremplar zurzeit etwa 90 Mark, wenn ſich die Mode ausdehnt, wird aber der Preis wohl ſteigen. 0 Mit verhältnismäßig geringen Mitteln wurde * 8 — Donnerstag, den 21. Oktober 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 487 Sportliche Runoſchau Hanoball in Mannheim Mit den Spielen des geſtrigen Sonntags haben nun faſt alle Vereine die Vorrunde beendet. Bis jetzt iſt es in der ⸗Gruppe noch keinem Verein gelungen, einen entſcheiden⸗ den Vorſprung für die Endrunde ſich zu ſichern. Wie hart⸗ näckig auf den Spielſeldern gekämpft wurde, geht ſchon aus der unten ſtehenden Tabelle hervor. Das gute Abſchneiden der Maunheimer Turnſportgeſellſchaft verdient beſonders hervorgehoben zu werden. Im Gegenſatz hierzu beſindet ſich .F. C. Phönix, der vorjährige Bezirksmeiſter. Die Mann⸗ ſchaſt ſpielt immer noch den beſten Handball in Mannheim, aber ſie zeigte ſelbſt in gewonnenen Spielen eine gewiſſe Mü⸗ digkeit und innere Zerriſſenheit, die, werden ſie nicht bald und energiſch beſeitigt, zu weiteren Rückſchlägen führen wer⸗ den. Bei den Raſenſpielern ſcheint allmählich wieder Kampf⸗ geiſt eingekehrt zu ſein. Der Anfang war wenig vielver⸗ ſprechend und erſt in den Spielen gegen die ſchwerſten Gegner wurde ihnen der Ernſt der Lage bewußt. Die beiden Ta⸗ bellenletzten, o8 Liadenhof und Spielvereinigung 07, geſtalte⸗ ten ihr Debut ſehr eindrucksvoll. Im weiteren Verlauf der Spiele jedoch war nicht zu verkennen, daß Kampfgeiſt doch nicht alles ausmacht und ſo mußten ſie ſich der Routine der alten Vereine beugen. In der Gruppe B iſt die Lage noch ziemlich ungeklärt, deshalb, weil erſt Sportverein Waldhof ſeine Spiele beendet hat, während die anderen Vereine damit noch im Rückſtande ſind. Nachdem Polizeiſportverein Heidelberg ſeine Mann⸗ ſchaft von den Verbandsſpielen zurückzog, blieben in dieſer ruppe nurmehr drei Vereine übrig. Waldhof errang mit ſeiner jungen Mannſchaft ganz achtbare Reſultate und wird vorausſichtlich auch an den Endſpielen mit dabei ſein. Po⸗ lizeiſportverein Mannheim ſcheint der zweite Vertreter zu werden. Es muß jedoch noch ſein Abſchneiden gegen Neckarau abgewartet werden. Die Vorſtädter ſind in dieſem Jahre noch nicht ſo recht in Schwung gekommen, müſſen dies aber bald tun, wollen ſie nicht das Ende der Tabelle zieren. Die Spiele des vergangenen Sountags ergaben Ueber⸗ raſchung auf Ueberraſchung. Die größte jedoch war zweifel⸗ los der Sieg der Raſenſpieler über M. F. C. Phönix. Zum erſten Male, ſeit in Mannheim Handball geſpielt wird, mußte ſich Phönix von Vif. R. mit:3 Toren geſchlagen bekennen. chon immer bildeten die Blauen ein ernſtes Hindernis für die Phönixmannſchaſt, aber nie gelang der große Wurf, bis jetzt am letzten Sonntag der jahrelange Bann gebrochen wurde. In der erſten Halbzeit lieferten ſich beide Mann⸗ ſchaften ein großes Spiel und jede Partei warf zwei Tore. Die zweite Spielhälſte nahm einen weniger ſchönen Aus⸗ gang. Die Raſenſpieler warfen noch ein Tor, das ihnen Sieg und Punkte brachte. Auf dem Waldhofplatz führte Polizeiſportverein Mann⸗ heim ein ſchönes und überlegenes Spiel vor. Zu einem Sieg reichte es aber nicht, denn Waldhof verteidigte aufopfernd. Die Arbeit wurde ihnen dadurch erleichtert, daß der Polizei⸗ ſturm zu zerfahren ſpielte und mit ſeinen Würfen recht wenig Glück hatte, denn Waldhofs Torwächter übertraf ſich wieder einmal ſelbſt. Auf dem Lindenhöfer Platz ſtanden ſich Spielvereinigung 07 und 08 Lindenhof gegenüber. Wer ohne weiteres an einen Sieg des Platzvereins geglaubt hatte, wurde arg enttäuſcht. 07 zeigte ein ſchneidiges Spiel und die Lindenhöfler hatten ſchwere Arbeit zu verrichten, um ihr Tor rein zu halten. Wegen anbrechender Dunkelheit mußte das intereſſante Spiel beim Stande:0 abgebrochen werden. Waldhof— Polizeiſportverein Mannheim 222(120). .F. C. Phönix— Verein für Raſenſpiele:8(:). 08 Lindenhof— Spielvereinigung 07(:0) abgebrochen. Tabelle der Gruppe& Verein Spiele gew. unentſch. verl. Punkte Tore M. T. G 4 2 2— 6 11:7 Phönix 4 2 1 1 5 14:7 V. f. R. 4 2 2 4 14:12 08 8*— 2 2:9 07 3— 9 2 1 614 Tabelle der Gruppe B Waldhof 2 1 1— 3 11:3 P. S. V. M. 1— 1— 1 22 .f. L. N. 1—— 1 0:9 Rugby *k Rugby⸗Club Mannheim. In der letzten Verwaltungs⸗ ratsſitzung des Sportvereins Waldhof wurde der Rugby⸗Club Mannheim einſtimmig als Unter⸗Abteilung aufgenommen. Der Club hat ſich bereits um einige weitere Mitglieder ver⸗ mehrt und konnte dieſer Tage die Gründungsverſammlung abgehalten werden, in der folgende Funktionäre aufgeſtellt wurden: 1. Vorſitzender: Dr. Ratzel; 1. Schriftführer und Preſſe W. Leonhard; Trainingsleiter: C. Müller; Zeugwart: E. Hottenſtein; Beiſitzer: Dr. A. Roſenberg. Es wurde ferner beſchloſſen, ſofort mit dem Training zu beginnen, das erſtmals am 8. Oktober auf dem Feld am Rinderberg(F. C. Boeringer u. Söhne) ſtattfinden konnte. Freunde und Anhänger dieſes hochwertigen Sports ſind ſtets willkommen. Auch in unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen macht ſich erhöhtes Intereſſe für Rugby bemerkbar. Der rührige Fußball⸗Club Phönix beab⸗ ſichtigt Rugby einzuführen und ſteht bereits in Verhandlung wegen eines Propaganda⸗Spieles. Wenn ſich keine Schwierig⸗ keiten ergeben, dürfte am 7. November ein Werbeſpiel in Lud⸗ wigshafen ſtattfinden. Boxen * Erfolge Mannheimer Boxer. Anläßlich des Verbands⸗ tages des ſüdweſtdeutſchen Amateurboxverbandes in Neu⸗ ſtadt a. H. am 17. Okt. wurden abends Werbeboxkämpfe ab⸗ gehalten, bei denen folgende Mitglieder der Borabteilung des M. F. C.„Phönix“ ſchöne Erfolge erringen konnten. Heuber⸗ ger ſchlug Rowatzig in 3 Runden überlegen nach Punkten. Steinkönig hatte ſeinen Gegner jederzeit in der Hand, ſo daß er in 3 Runden einen überlegenen Punktſieg für ſich buchen konnte. Meiſenhelter machte mit ſeinew Gegner Sauer kur⸗ zen Prozeß und zwang ihn in der 2. Runde zur Aufgabe. Heubergers Sieg iſt umſo höher anzurechnen, da er den Abend vorher in Karlsruhe gegen Bachinger den Mittelbadi⸗ chen Meiſter kämpfte. Heuberger, ſowie Bachinger waren in blendender Form. Beide ſchnell auf den Beinen, hart im Schlagwechſel, in der 1. Runde war Heuberger leicht im Vor⸗ teil. Der gewiß nicht ſchlechte Bachinger wurde zur Hälſte der 2. Runde von einem linken Haken auf die Halsſchlagader getroffen und ging für die Zeit zu Boden. Motorraoſport * Die Deutſche Motorradſtraßenmeiſterſchaft. In der Klaſſe bis 250 cem. wurde Franz Ißlinger Mannheim und nicht H. Ißlinger Sieger. Der Erfolg Ißlingers iſt um⸗ ſo bemerkenswerter, als er erſt 16 Jahre alt iſt. Bereits ſeit ſeinem 12. Lebensjahr nimmt Ißlinger mit Erfolg am Ren⸗ nen teil. Flugſport * Flugtag in Lampertheim. Der Flugtag mit Angriff auf den Welt⸗Höhen⸗Rekord im Fallſchirmabſprung konnte infolge des anhaltend ſchlechten Wetters vergangenen Sonntag nicht ſtattfinden. Die Veranſtaltung wurde daher auf Sonntag, 24. Oktober verlegt und findet an dieſem Tage nachmittags auf der„Großen Bonau“ in Lampertheim ſtatt. Mit dem Fall⸗ ſchirm⸗Höhenrekord wird gleichzeitig eine Fallſchirmjagd ver⸗ bunden, an der ſich Automobile und Motorräder beteiligen. RBBB—————————B—————————————————————————— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Röein-PegelI415 13 19.J 20 f21 Rerar-Begeiſ 18. 14J 15 16[LE 25, Schuſterinſel“.58 975..7993474 0,48]Mannheim.91181/—— 1,901,80 Kebl...76(.7.73.68.72.69]Jagſtfeld.61(—-——[— Rarau.28.27.27326,3.248.22 Nannheim..8218118.381,38 1,81 Canb.101.14.281.18118114 Köln.70 6870.50.87.860.88 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Geſchäftliches „In der Beſchränkung zeiget ſich der Meiſter“. Dieſes Wort gilt auch in der Küche bei der Verwendung von Maggi's Würze. Denn gerade dann, wenn ſie in kleinſten Mengen— alſo tropfenweiſe— den Speiſen beim Anrichten zugeſetzt wird, entwickelt Maggi's Würze ihre beſte Wirkung. Dagegen beeinträchtigt naturgemäß ein„Zuviel“ den Geſchmack. Maggi's Würze iſt eben ſehr ausgiebig und deshalb ſparſam zu verwenden. S4o eldverkehr Erſtklaſſiges Geſchäft sucht ein 30U1e Im Preise vielen gleich, jede Fabrik ist bestrebt, Qualitãt. BUICK-PREISE Tanο P. 8. STAKoann⸗ 18/80 P. S.„WasTRR. 20— 8 Pass. Coach 24—4 Roadster 0 (2 Nots.) 50 2—8 Touring 28— 2 Coupe 27—8 Sedan 28—4 Coupe 29—7 Touring Sedan eob Ramburg bel funtf boreitung Autorisierter Vertreter: G. m. b. H. ln Preiswürdigkeit unerreichtl Es sind viele Kraftwagen im Handel, die in die Preisklasse des Buicx fallen; denn fast Wagen zu bauen, der mit Buicx konkurrieren kann. Gleicher Preis bedeèutet aber noch lange nicht die gleiche Qualität, einfache Nachahmung von Buicx's technischen Neuerungen noch lange nicht Buicx- Die lauteste Reklame von anderer Seite kann nicht die Tatsache aus der Welt schaffen, daß über eine Million Buicx-Besitzer unbedingtes Vertrauen zu ihrem Wagen haben und immer wieder Buicx kaufen. 40— 8 Pass. Coacg Touring. Limousine 15110.— Brougham. 14270.— SportRdst. 11870.— Touring 11550.— hiienlich Zoll Jungbusch- Garage Mannheim Telephon: Sammelnummer 33055. GENERRL MorokS G. a. v. MH. Darlehen gegen Sicherheit und höchſten Zins aufzu⸗ nehmen. B5005 Angeb. unt. V Köa. d. Geſchäftsſtelle d. Bl. Privatgeld Mk. 120 000.— auf 1. Hypothek per ſo⸗ fort zu vergeb., jedoch nur auf erſtklaſſiges Objekt, durch Edss4 . Zilles, Immobilien⸗ u. Hypo⸗ theken⸗Geſchäft, N 5. 1, Telehon 20 876. Mk. 100. gegen hohen Zins und Motorrad a. Sicherheit auf 2 Monate zu leihen geſucht. 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Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Die Gründung des ABC-Bankentruſtes heſichert Die Gründung des ABC⸗Bankentruſtes kann, nach Witteiiungen von zuſtändiger Seite, als geiten. amerikaniſchen, engliſchen und houändiſchen Banken wird, wie unſer Korreſpondeut beſtimmt verſichern kann, die Union Pariſienne an dieſem Truſt teilnehmen. von größpter Bedeutung, denn der Präſident der Union Pari⸗ ſienne iſt der ſrühere Unterſtaatsſekretär im Finanzmini⸗ ſterium, Sergent, ein beſonderer Vertraueusmann Poin⸗ carés, der ihn auch 1924 in das Daweskomitee entſandt hatte. Es kann aber nachdrücklich verſichert werden, daß vor⸗ läufig der Truſt mit der Begebung der deutſchen Eiſen⸗ bahnobligationen nichts zu tun haben kann, denn betragen, ſein Kapital wird eine Milliarde Dollar womit er alſo keineswegs Obligationen im Betrage von elf Milliarden übernehmen könnte. Ansdrücklich wird verſichert, daß der Truſt nur die Aufgabe haben werde, der Privat⸗ induſtrie Kredite zu gewähren. Er werde inſofern eine Bedeutung haben, daß, wenn ſich zum Beiſpiel eine deutſche Firma an amerikaniſche Banken wegen Kredite wenden wird, dieſe ſelbſt nicht in der Lage wäre, die notwendigen Recherchen über die Kreditwürdigkeit dieſer Firma anzuſtellen, und daß in dieſem Falle die eur o⸗ päiſchen Banten, die dem Truſt angehören, mit dieſen Recherchen betraut würden. Später einmal könnte vielleicht der neue Truſt daran gehen, auch große ſtaatliche Kredit⸗ obligationen wie die Begebung der Eiſenbahnauleihe zu übernehmen. Man macht unſeren Korreſpondenten ferner darauf auf⸗ merkſam, daß, während der Gouverneur der Bank von Eng⸗ Jand und der Präſident der Deutſchen Reichsbank das Wirtſchafts⸗Manifeſt unterſchrieben, das heute veröffent⸗ licht wurde, der Gouverneur der Bauk von Frankreich nicht zu den Unterzeichnern gehört, wie ſich auch kein Bank⸗ birektor in Paris, der Caillaux naheſteht, an der Zeichnung dieſes Manifeſtes beteiligte. 2: Deutſche Bank. In der geſtrigen AR.⸗Sitzung der Deutſchen Bank wurde mitgeteilt, daß das Gewinnergebnis befriedigend im erſten Halbjahr 1926 war.— Die ſtellvertr. Direktoren Dr. Bonn, Dr. Brunswig, Dr. Kehl und R. A. Kiehl wurden zu ſtellv. Vorſtandsmitgliedern, der Abteilungsdirektor Dr. Cats zum ſtellv. Direktor und Prok. Rönnefahrt zum Börſenabteilungsdirektor ernannt. Wi Einbringung der Lauchhammerwerke in den mittel⸗ deuiſchen Stahltruſt. Die Linke⸗Hofmann⸗Lauchhammer⸗ Transaktion iſt geſtern perfekt geworden, nachdem der AR ſeine Zuſtimmung erteilt hat. Danach werden die Lauch⸗ Hhammerwerke aus dem Linke⸗Hofmann⸗Lauchhammer⸗Kon⸗ zern herausgelöſt und in den zu gründenden Mitteldeutſchen Stahltruſt eingebracht. Die Linke⸗Hofmann⸗AG erhält da⸗ für 33 Mill./ Aktien des 5 Stahltruſts, der mit einem Geſamt⸗AK von 50 Mill. /% ausgeſtattet iſt. In den mitteldeutſchen Stahltruſt wird ferner das den Ver. Stahlwerke gehörende Weberwerk eingebracht, wofür die Ver. Stahlwerke 12 Mill./ Aktien des mitteldeutſchen Stahl⸗ truſts erhalten. Die Linke⸗Hofmann⸗AG. ſchüttet 28/ Mill./ mitteldeutſche Stahltruſt⸗Aktien an die Linke⸗Hofmann⸗Lauch⸗ hammer⸗Aktionäre aus; 5 Mill.„ behält ſie im Portefeuille. Das Aktienkapital der Luke⸗Hofmann⸗Geſellſchaft wird um dieſe 28 Mill./ vermindert und alsdann von 42 auf 21 Mill. „% zuſammengelegt. :: Bergbau AG. Lothringen in Hannover. Die Verhand⸗ lungen wegen einer größern amerikaniſchen Anleihe ſind noch in der Schwebe, und die Anleihe wird, da es gelang, bis heute ſo auszukommen und ſich verſchiedene An⸗ gebote machen zu laſſen, vorausſichtlich günſtigere Be⸗ dingungen enthalten, als man ſie in einem frühern Zeit⸗ punkt hätte hinnehmen müſſen. Die Kursſteigerung der Lothringen⸗Aktien, auch in der Schweiz, wird im übrigen in eingeweihten Kreiſen weniger mit dem bevorſtehenden Anleiheabſchluß als mit der geſchäftlichen Entwicklung des Lothringen⸗Konzerns in Verbindung gebracht. Die Geſell⸗ ſchaft hat ihren ganzen Koks abſtoßen können. Eine Anleihe wäre vielleicht, rein betrieblich, wenn die günſtige Entwick⸗ lung ſich nur einigermaßen fortſetzt, gar nicht mehr not⸗ wendig, aber man erkennt nach der K. Z. auch bei Lothringen die Notwendigkeit, die Gelder für den Ausbau von Anlagen nicht dauernd aus den Erträgen zu nehmen, dieſe vielmehr auch zu angemeſſener Dividendenzahlung zu benutzen. Man darf alſo auch bei Lothringen, ohne daß natürlich ſchon jetzt Beſtimmtes geſagt werden könnte(das ). ſchließt erſt mit dem Kalenderjahr), mit einer Divi⸗ dende für 1926 rechnen. e Braunkohlen⸗ und Brikettinduſtrie.⸗G. in Berlin. Die Förderung und Brikettherſtellung hat m Geſchäſtsjahr 1925/½6 dem Bericht zufolge den höchſten Stand ſeit Beſtehen der Geſellſchaft erreicht. Es betrugen bei den Stammwerken und den zur Geſellſchaft gehörigen Gruben(in Mill. Tonnen): Rohkohlenförderung 4,66(i. V. 4,18) Rohkohlenabſatz 0,48 (0,46), Briketterzeugung 1,54(1,38), Brikettabſatz 1,54(1,33). Der engliſche Bergarbeiterausſtand hat den Abſatz der oſt⸗ elbiſchen Braunkohleninduſtrie in keiner Weiſe belebt. Der Rohertrag der Werke belief ſich auf 5 890 344(5 716 132), wozu noch 286 307(144 380)/ Zinſen und 245 863 Vortrag treten. Hiervon beanſpruchten Steuern und Abgaben 1163533 (1 234 644), allgemeine Unkoſten 716 129(697 137)/ und Ab⸗ ſchreibungen 2 250 000(1 750 000)%, ſo daß ein Reingewinn von 2295 853(2 178 731)/ verbleibt, woraus neben der 7proz, Dividende auf die Vorzugsaktien wieder 10 v. H. Dividende auf die StA ausgeſchüttet und 359 985/ vorgetragen werden. * Patentverkauf der Vereinigte Chemiſche Werke Char⸗ lottenburg.⸗G. Die Geſellſchaft hat an die Voury van der Lande, Fabrik für Chemiſche Produkte, ver⸗ ſchiedene Patente zu einem Preiſe verkauft, der zwi⸗ ſchen 400 000 und 500 000/ liegt. Die Patente ruhten bisher nach der„F. Z. in einer von beiden Kontrahenten gemeinſam gegründeten holländiſchen Geſellſchaſt, die jetzt liquidiert wer⸗ den ſoll. Der Vorgang iſt alſo wohl der, daß die holländiſche Geſellſchaft die Patente von der holländiſchen Tochter kauft, ſo daß die oben erwähnte Markſumme der Chemiſchen Char⸗ lottenburg aus der Liquidation zufließt. Wie weit dem Er⸗ 168. der einen beträchtlichen Prozentſatz des Kapitals von 2 Mill/ der Chemiſchen Charlottenburg darſtellt, Bedeu⸗ tung jür die Dividendenbemeſſung der Geſellſchaft für das abgelaufene Geſchäftsjahr zukommt, bleibt abzuwarten. Im Zuſammenhang damit iſt von Intereſſe, daß die Aktienmehr⸗ heit der Geſellſchaft vor einiger Zeit an ein Bankenkon⸗ ſortium überging, dem auch die Amſterdamer Bankfirma Gebr. Teixeira de Mattos angehört. nn Abtrennung des Leichtflugzeugbaues bei Daimler⸗ Benz.⸗G. Wie aus Stuttgart gemeldet wird, ſchweben Ver⸗ handlungen mit Finanzleuten, die den Zweck haben, die Flugzeugbau⸗Abteilung der Daimler⸗Werke in Sindelfingen, in der die vielfach erprobten Daimler⸗ Leichtflugzeuge hergeſtellt werden, vom Automobilbau ganz abzutrennen und daraus eine eigene Geſell⸗ chaft zu bilden, die mit hinreichendem Kapital ausgeſtattet 5 35 wird, um den Bau dieſer Flugzeuge im großen aufneh⸗ en zu können. 9 1 geſichert] Außer ven beteitigten, bereits bekannten deutſchen, P Dieſe Tatſache iſt Vertragsverhältnis in Gefahr zu bringen. Vertragliche Sicherungen Von Eduard Butzmann, Berlin Der Abſchluß von Verträgen erfordert bei den beteiligten arteien in der Regel die Mitwirkung beratender Perſonen, denen es obliegen ſoll, für die Auſuahme aller nur erdenk⸗ lichen Sicherungen in dem Vertragsinſtrument zu ſorgen, damit nicht nur das eigentliche Ziel der Vertragsſchließung beſtimmt erreicht wird, ſondern auch einer etwaigen Nicht⸗ erfüllung der übernommenen Pflichten einer Partei und allen ſonſtigen möglichen Vorfällen Rechnung getragen iſt. Die aus derartigen Beſtrebungen geborenen Verträge haben darum zumeiſt eine ungewöhnliche Länge durch die Anhäufung un⸗ gezählter Paragraphen, ohne daß es jedoch gelingen kann, damit eine abſolute Sicherheit zu gewinnen. Vielmehr lehren die praktiſchen Erfahrungen, daß mit der Zunahme der Para⸗ graphen und der Länge eines Vertrages die Möglichkeit wächſt, Meinungsverſchiedenheiten und Streit über die Aus⸗ legung dieſer oder jener Beſtimmung zu zeitigen und ſo das Die beſte Siche⸗ rung eines Vertrages wird ſtets der gute Wille zur Voll⸗ bringung der vertraglich vereinbarten Aufgabe ſein und das ernſte Beſtreben beider Parteien zu gutem Einvernehmen und zur beſtmöglichen Erfüllung übernommener Pflichten. Das ſchließt aber natürlich nicht aus, daß neben den ſelbſt⸗ verſtändlichen Beſtimmungen eines Vertrages für Sonder⸗ fälle durch Feſtſetzung entſprechender Vereinbarungen Vor⸗ ſorge getroffen wird. Handelt es ſich bei der Schließung eines Vertrages um ein Zuſammengehen zu gemeinſamer Arbeit unter Einſetzung der perſönlichen Arbeitskraft, ſo wird jeder Partei eine Be⸗ ſtimmung erwünſcht ſein, in der für ein etwaiges Ausſcheiden eines Vertragſchließenden Vorſorge getroffen wird. Hierbei iſt zu unterſcheiden, ob der Austritt zu Lebzeiten und frei⸗ willig oder infolge Ablebens einer Partei erfolgt. Kann man für den erſteren Fall die Aufnahme des Vermögens⸗ ſtandes des gemeinſamen Unternehmens zur Zeit des Aus⸗ ſcheidens und Teilung zu gleichen Teilen durch Auszahlung an den ausſcheidenden Partner vereinbaren, ſo wird für den Todesfall zweckmäßig durch Abſchluß einer gemeinſamen Lebensverſicherung vorgeſorgt, ſo daß der überlebende Teil⸗ haber das Geſchäft nun allein behält, während die Verſiche⸗ rungsſumme als Abfindung des verſtorbenen Teilhabers an die Familie oder Erben desſelben zur Auszaßlung gelangt. Derartige leicht erfüllbare Vereinbarungen und Verpflich⸗ tungen zu einer geordneten Auseinanderſetzung gelegentlich einer Auflöſung des Vertrages werden ſtets beiden Parteien dienen. Daneben werden aber auch ſonſtige Geſichtspunkte im Vertrage geregelt ſein müſſen, deren Aufzählung hier aber zu weit führen würde. Anders verhält es ſich jedoch mit der Abſchließung von Verträgen, in denen die eine Partei der anderen Rechte ge⸗ währt, die auszuüben der anderen Partei zur Pflicht gemacht wird. Es ſei hierbei auf alle Verträge hingewieſen, die eine Vermietung zum Gegenſtande haben, oder Rechte zur Aus⸗ nutzung von Erfindungen oder Schutzrechten jeglicher Art, zum Betriebe beſtimmter Geſchäfte oder Vertriebe beſonderer Waren in örtlich begrenzten Gebieten uſw. uſw. Hier werden im Gegenſatz zu dem zuerſt behandelten Beiſviele der gemein ſamen Betätigung in dem zu ſchließenden Vertrage die Bo ſtimmungen überwiegen, die eine Feſtlegung der die Pflich ten übernehmenden zugunſten der die Rechte gewährenden Partei anſtreben. So wird alſo z. B. in einem Miet⸗ oder auch einem Lizenzvertrage, nach dem der Mieter bzw. Lizenz⸗ —— e Emaillier⸗ und Stanzwerke vorm. Gebr. Ullrich in Mai⸗ kammer(Pfalz) wieder dividendenlos. Nach dem Bericht für 1925—26 war die Geſellſchaft zu bedeutenden Betriebsein⸗ ſchränkungen gezwungen, die naturgemäß die Geſtehungs⸗ koſten weſentlich ſteigerten und ein entſprechendes Gewinn⸗ ergebnis nicht erzielen ließen. Nach 38 414(138 327) RM. Ab⸗ ſchreibungen und nach 19000(44 000) RM. Vergütung an Vor⸗ ſtand und Beamte, ſowie nach der Dividende von 7 v. H. auf die VA. mit 1050 RM.(wie i..) verbleiben 4357(35 853) RM., die auf neue Rechnung vorgetragen werden. Das Stammaktienkapital von 1,2 Mill. RM. bleibt diridendenlos. Den 0,74(0,55) Mill. RM. Gläubigern und Akzepten ſtehen 0,20(0,31) Mill. RM. Schuldner und 0,67(0,53) Mill. RM. Waren gegenüber. Ueber die Ausſichten für das begon⸗ nene GZ. laſſen ſich heute noch keine Vorausſagen machen, wenn auch Anzeichen einer leichten Beſſerung vorhanden ſind. * Dux⸗A.⸗G. Metallwarenfabrik Deutſcher Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitälswerke in Frankfurt a. M. Das Jahr 1925 ſchließt mit einem Geſamtverluſt von 230 389 A. Das ungünſtige Ergebnis iſt, wie im Geſchäftsbericht ausgeführt wird, in der Hauptſache auf die Auswirkungen, welche die Einſtellung der Herſtellung von elektriſchen Koch⸗ und Heiz⸗ apparaten zur Folge hatte, zurückzuführen. Die vorhandenen Vorräte mußten teilweiſe zu Schrotpreiſen abgeſtoßen werden Die HB genehmigte die Bilanz und erteilte der Berwaltung Entlaſtung. Es wurde beſchloſſen, zur Deckung des Verluſtes die Rücklage von 1637/ zu benutzen und den Reſt vorzutra⸗ gen. Im neuen Geſchäftsjahr iſt der Beſchäftigungs⸗ grad in Anbetracht der allgemeinen Verhältniſſe als zufrie⸗ denſtellend zu bezeichnen. 21: Konſervenfabrik Joh. Braun AG. in Pfeddersheim dividendenlos. Der AR. beſchloß, der HV. am 15. Noy. vor⸗ zuſchlagen, den Reingewinn von 26 487(110 554) auf neue Rechnung vorzutragen. )2( Zuckerſabrik Jülich, A. Schoeller u. Co. A⸗G. in Jülich. Der AR beſchloß, der GV vorzuſchlagen, für das Geſchäfts⸗ jahr 1925/6 eine Dividende nicht(im Vorjahr 106 866/ Ver⸗ luſt) zu verteilen. :1; Münchner Exvort⸗Malzfabrik München AG. in München. Laut M..N. rechnet man für das am 31. Juli 1926 abgelaufene GJ. mit einer Dividende von 10(10) v. H. —— Auch der zweite Schacht in Buggingen hat das Kalilager erreicht Nunmehr hat auch der zweite Schacht des Kaliwerkes in Buggingen— der Schacht Markgräfler— das Kalilager erreicht. Obwohl die Arbeiten im zweiten Schacht zunächſt nur ſchwach belegt waren, weil im Jahr 1925 ſaſt alle Arbeits⸗ kräfte für den Bau des erſten Schachtes benötigt wurden, hat doch das Abteufen des Schachtes Markgräfler bis zu ſeiner jetzigen Tiefe von rund 780 Meter weniger als zwei Jahre erfordert. Die Arbeiten ſind alſo in einem ganz über⸗ raſchend kurzen Zeitraum vollendet und auch durch keinerlei Zwiſchenfälle unterbrochen worden. Noch bei Aufſtellung des Zeitprogramms zu Beginn dieſes Jahres hatte man nicht damit gerechnet, das Kalilager vor Jahresſchluß anfahren zu können. Jetzt iſt dieſes noch mehrere Monate ſrüher, als man geglaubt hatte, erreicht worden. Das Kalilager iſt auf Schacht Markgräfler in einer Mächtigkeit von 4,40 Meter feſtgeſtellt worden. Sie über⸗ trifft die angegebene durchſchnittliche Lagermächtigkeit um 40 Zentimeter, wobei bemerkt werden kann, daß ſich während des ausgedehnten Streckenbetriebs von Schacht Baden aus, der ſich bereits auf über 300) Meter beläuſt, Verſchwächungen des Lagers nicht ergeben haben. Qualitativ weiſt das Lager nehmer eine Maſchine geliefert erhält, mit der gewiſſe Gegen⸗ ſtände herzuſteuen ſind, ſtets die Feſtlegung eines Mindeſt⸗ quautums in einer beſtimmten Zeit vorgeſehen ſein, um die Ingebrauchnahme der Maſchine ſicherzuſtellen und eine be⸗ ſtimmte Mindeſtproduktion, nach der die Miete oder Lizenz berechnet zu werden pflegt. In ſolchen Verträgen muß der Vermieter bzw. Lizenzgeber jedoch auch den Fall berückſich⸗ tigen, daß aus irgendwelchen Urſachen die zur Ausnutzung abgegebene Maſchine nicht weiter benutzt wird. Dafür kommt nicht nur ein etwaiger Todesfall beim Mieter bzw. Lizenz⸗ nehmer, ſondern auch ſonſtige Vorfätle höherer Gewalt oder auch der finanzielle Zuſammenbruch in Frage. Für den Fall eines Lonkurſes iſt der Vermieter baw. Lizenzgeber von der Erwägung geleitet, daß die gelieſerte Maſchine während des Konkursverfahrens entweder ruht, oder aber er wird als Gläubiger in das Konkursverfahren hineingezogen und erleidet auf dieſem Wege Einbußen. Des⸗ halb iſt die Aufnahme einer vertraglichen Beſtimmung be⸗ liebt, durch die für den Konkursfall eine ſofortige Rückgabe der Maſchine vereinbart wird und oft darüber hinaus noch die Fälligkeit der vereinbarten Miete oder Lizenz auf be⸗ ſtimmte Zeit. Grundſätzlich iſt dagegen nichts einzuwenden, wenn der Gläubiger ſich auf dieſe Weiſe vor Schaden zu bewahren ſucht. Erſt kürzlich hat aber wieder ein vor die Gerichte gebrachter Streitfall bewieſen, daß auch in dieſem Beſtreben oft Uebertreibungen vorkommen, die im Intereſſe der Allgemeinheit nicht gutgeheißen werden können. So war in dem fraglichen Vertrage vorgeſehen worden, daß im Konkursfalle die Mieten bis zum Ablaufe des noch mehrere Jahre laufenden Vertrages fällig werden ſollten. Das würde aber zweifellos zu einer ungerechtfertigten Bereicherung des Vermieters bzw. Lizenzgebers ſühren, der mit dem Eintritt des Konkursfalles auch die ſofortige Rückgabe der Maſchine verlangen kann. Bei aller Anerkennung des Rechts beider Parteien, ſich in dem zu ſchließenden Vertrage nach jeder Richtung hin zu ſichern, darf niemals außer Betracht gelaſſen werden, daß es eine Unmöglichkeit iſt, alle etwaigen Möglichkeiten in dem Vertrage zu berückſichtigen. Auch die ſorgſamſte Faſſung eines ſolchen kann nicht verhüten, daß Umſtände und Fälle eintreten, in denen das Verlangen der Erfüllung der Ver⸗ tragsbedingungen ſich mit der Auffaſſung von Treu und Glauben nicht vereinbaren läßt. Darum erſcheint es an⸗ gebracht, ſich mehr als dies gewöhnlich geſchieht, auf die ſorg⸗ ſam ausgearbeiteten und nach jeder Richtung hin erwogenen Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuchs, des Handels⸗ geſetzbuchs und der ſonſtigen in Anwendung gelangenden Geſetze zu verlaſſen. Denn in Streitfällen müſſen die Grund⸗ geſetze im kaufmänniſchen Leben und die Sitten und Ge⸗ bräuche in den verſchiedenen Wirtſchaftszweigen trotz aller noch ſo tiefgründig erſonnenen Sonderbeſtimmungen eines Vertrages für die richterliche Entſcheidung den Ausſchlag geben. Alle unbedingt notwendigen Beſtimmungen für Rechte und Pflichten der Vertragsparteien laſſen ſich zumeiſt in wenigen Paragraphen zuſammenfaſſen, die unvorherſeh⸗ zaren Zwiſchenfälle und Einwirkungen auf das Vertrags⸗ verhältnis beurteile man jedoch in jedem Sonderfalle nach den erprobten Grundſätzen, nach denen ſich das geſamte Wirt⸗ ſchaftsleben eines geordneten Rechtsſtaates zu regeln pflegt, nämlich nach Treu und Glauben. auf Schacht Markgräfler wieder den bekannten hohen Prozentgehalt auf. Auch der zweite Schacht des Kaliwerks wird alſo in den nächſten Wochen ſeine vorläufige Beteiligungsziffer erhalten, während Schacht Baden bekanntlich ſeit längerer Zeit in ununterbrochener Förderung ſteht, ſo daß beiſpielsweiſe in den letzten Wochen gegen 10000 Doppelzentner Kaliſalze und Fabrikate zum Verſand gelangen konnten. Die Leitung des Kaliwerks Buagingen hat mit der raſchen Vollendung des Schachtes Markgräfler wiederum eine ſehr anerkennentswerte Leiſtung vollbracht. :: Ein Weltgetreidevool im nächſten Erntejahr? Eine Pariſer Meldung aus Waſhington beſagt, daß im kommen⸗ den März in den Vereinigten Staaten eine Internatio⸗ nale Konferenz zur Feſtlegung des endgültigen Planes eines Weltgetreidetruſtes ſtattſinden ſoll. An dieſer Verſammlung ſollen die großen Produzenten der Vereinigten Staaten, Kanadas, Auſtraliens, Argentiniens, Rußlands und Indiens teilnehmen. Ein beſonderer Informations⸗ dienſt über die Ernten würde unabhängig von der be⸗ ſteßenden internationglen Organiſation in Rom ins Leben cerufen werden.— Man wird gut tun, wenn man ſich dieſen Meldungen vorläufig noch ſehr ſkeptiſch gegenüberſtellt, Deviſenmarkt Fortſchreitende Beſeſtigung der Weſtdeviſen Das Geſchäft am internationalen Deviſenmarkt hat ſich am geſtrigen Tage weiterhin belebt. Die Aufwärts⸗ bewegung der Weſtdeviſen hat größere Fort⸗ ſchritte gemacht, ebenſo die der norwegiſchen Krone. London—Mailand ſtellte ſich an der Börſe auf 111,75, ein Kursſtand, der ſeit Mitte 1925 nicht mehr dageweſen iſt, ebenſo liegt der franzöſiſche Franken weiterhin ſehr feſt mit 161 gegen London, der belgiſche Franken in langſamer Be⸗ feſtigung mit 171. Sehr feſt liegt die norwegiſche Krone gegen London mit 19,60 nach 19,80. Die Verluſte der inter⸗ nationalen Spekulation in den Weſtdeviſen ſind natürlich erheblich, da die hohen Baiſſeengagements in Lire zu teueren Sätzen fortlaufend prolongiert werden. Im einzelnen notieren beirte ormittas: 5 20. London⸗Paris 168,75161,00J Maild.-Schwz.] 21.80 22,20Lond.⸗Stockh. J18,15 18.15 Lond.-Brüſſel 172,00171.00 Holland-Schw. 207.00207.15Lond.-Madrid31.900 31.95 Lond.⸗Maild. 114,45111,75] Kabel Holland 250,00250,000 Mailand-Paris 99.65 91.15 Kabel Schweiz 517.65 518,00 Lond.⸗Holland 12.12 12,12/Prüſſel-Paris 144.00/144.25 Lond.-Schweig 25.11/ 25,11 London-Oslo.19,60 19,50[Holland-Paris 13.70 18,45 Paris-Schweiz 15,10. 15,40] Lond.-Kopenh. 19.25 18,251ʃKabel London.85.0,.84,8 In.⸗Mk. laſſen ſich talgende Kurſe ſeſiſtellen London.. 20.37 20,86 Prag 92.440 12,44] Madrid.. 63.10/ 64.15 Paris. 12.30 12,70 Ost. 100.75104.15 Argentinien.171.000171.20 Zürich.. 51.10 81.10 Kopenbagen.111.30 11.50 Japan. 20,40205.2 Mailand..17.85/ 18,25 Stackbolm.. 112,80112.35 New⸗Hork. 4,20,0 4,20, Holland... 158,05168,05 Brüſſe!l...11.85 11,95 Berliner Metallbörſe vom 20. Oktober Preiſe in Feſtmark ur 1 Kg. 19. 2⁰. 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Philipſenburg in Eſſen ge⸗ boren, iſt aus der Strafhaft von Bochum nach Darmſtadt gebracht worden, um ſich hier wegen ſchwerem Diebſtahl im Rückfall zu verantworten. Am 17. Febr. 1925 wurde hier in der Kohlenhandlung Köhler am Luiſenplatz um die Mittags⸗ geit das verſchloſſene Büro durch Erbrechen der Türe ge⸗ öffnet und eine ſilberne Damenuhr im Werte von 30/ ent⸗ wendet. Die damals bei Köhler beſchäftigte Frau K. Kunz reklamierte dieſe Uhr als ihr Eigentum. Sie hat die Uhr nicht wieder geſehen. Der Angeklagte, dem Handfeſſeln angelegt ſind, erſucht den Vorſitzenden dieſe ihm abnehmen zu laſſen, was geſchieht. Darauf teilt der Angeklagte mit, er habe über 60 Diebſtähle in den Jahren 1924 und 1925 ausgeführt, habe es aber immer nur auf Geld und Textilien abgeſehen. Mit Kleinigkeiten habe er ſich da niemals abge⸗ geben. Auf die Polizei iſt er nicht gut zu ſprechen, ſie habe ihm ein Geſtändnis ſörmlich abgeliſtet. Der Sachverſtändige bezeichnet den Angeklagten als früh kriminell gewordenen Pſychopathen, auf den aber der§ 51 St. G. B.(Verbringung in eine öffentliche Anſtalt) nicht anwendbar ſei. erkennt auf 1 Jahr Gefängnis. N Diebſtahlsprozeß. Das Amtsgericht Landau fällte nach dreitägiger Verhandlung das Urteil in einem ſchweren Ein⸗ bruchsdiebſtahls⸗Prozeß. Der Schindelmacher Karl Wadlin⸗ ger von Wilgartswieſen erhielt wegen mehrerer Diebſtahls⸗ vergehen 4 Jahre Gefängnis, der vorbeſtrafte Schuh⸗ macher Jakob Krauß von Albersweiler 6 Jahre Zucht⸗ au s, ſeine Ehefrau wegen Hehlerei 6 Monate Gefängnis. Badlinger und Krauß erhielten außerdem 5 bezw. 10 Jahre hrverluſt. § Fälſchungen von Erwerbsloſenfürſorgekarten. Ange⸗ ſichts der in der letzten Zeit vorgekommenen Fälſchungen von Karten der Erwerbsloſenfürſorge hat das Schöffengericht uisburg einen Arbeiter wegen Fälſchung von Urkunden zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegrün⸗ ung wird betont, daß es ſich bei dieſen Fälſchungen um ein umſo ſchweres Vergehen handle, als dadurch verſucht wird, aus öffentlichen Mitteln ſich Vermögensvorteile zu ver⸗ chaffen. Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung ſei daher auf die Mindeſtſtrafe von 3 Monaten zu erkennen. Sw. Das Urteil Verurteilte„Goldgräber“ Am 19. Oktober kam der Diebſtahl der Goldſtücke, die die Firma Prym in Stollberg bei Langerwehe vergraben hatte und von denen im Juli dieſes Jahres 8 Käſtchen mit je 20000 Mark Inhalt verſchwunden waren, vor dem Gericht in Aachen zur Verhandlung. Des Diebſtahls waren an⸗ geklagt der Privatſekretär des Fabrikanten Prym, Johann Frings, der Förſter Johann Schweickert und der Landwirt Hubert Brückmann, ferner wegen Beihilfe bezw. Hehlerei der Student Peter Schweickert, der Elektromonteur Richard Brückmann und der Landwirt Werner Meeſen. Die An⸗ geklagten machten zu ihrer Entſchuldigung geltend, daß ſie der Anſicht geweſen ſeien, daß das Gold während der Kriegs⸗ jahre geſammelt und der Reichsbank abſichtlich nicht abgelie⸗ fert worden ſei Demgegenüber ſagte der als Zeuge er⸗ ſchienene Fabrikant Hans Prym aus, daß er das Gold erſt 1923 vergraben habe. Es ſei nach und nach aus holländiſchen Käufen angeſammelt worden. Die Berteidigung wies darauf hin, daß die Firma Prym bereits während des Krieges Sil⸗ ber vergraben habe und bezeichnete ihr Verhalten als ver⸗ wunderlich. Nach ſechsſtündiger Verhandlung wurden die drei Hauptangeklagten zu 6, 4 und 3 Monaten Gefängni⸗ verurteilt. Die beiden anderen, Richard Brückmann und Werner Meeſen, erhielten je 50 Mark Geldſtrafe. Prozeß gegen Rauſchgifthändler EBerlin, 19. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem großen Schöffengericht in Schöneberg findet morgen die Verhandlung gegen eine internationale Geſellſchaft von Rauſchgifthändlern ſtatt. Der Hauptangeklagte iſt der Apo⸗ theker Hahn. Neben ihm ſitzt eine Reihe ehemaliger ruſſi⸗ ſcher Offiziere auf der Anklagebank. Der Hauptangeklagte wird beſchuldigt, ohne Erlaubnis mit Rauſchgiften gehandelt zu haben. Er hat das beſtritten und behauptet, regulär in den Beſitz von Rauſchgiften gelangt zu ſein, das er weiter verkauft habe, um einem Bekannten, der ſich in Not befand, Gelegen⸗ heit zum Verdienen zu geben. § Verurteilung einer Hochſtaplerin. Als eine Hochſt a p⸗ lerin ſcheint ſich die Elſa Ganter von Waldkirch zu entpup⸗ pen. Sie zog mit einem gewiſſen Kümmich herum und hat in Bensheim und Heppenheim mit gefälſchten Zeugniſſen mild⸗ tätige Seelen gebrandſchatzt. Das und ein falſcher Eintrag auf den Namen Kümmich im Gefangenenbuch des Darmſtädter Landgerichtsgefängniſſes trägt ihr eine Geſamt⸗ ſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft ein, die ſie annimmt. Sw. Liebe macht blind Blinde Liebe und Wut über die Abſage ſeiner Geliebten hat den 22jährigen bisher unbeſtraften Buchdrucker Willi Lariſch zu einer Gewalttätigkeit gegen ſeine jugendliche Braut gebracht, die als verſuchte Tötung ausgelegt wurde. Der Fall beſchäftigte das Schwurgerichts des Landgerichts Ber⸗ lin Ul. Bei der letzten Silveſterfeier hatte der junge Mann die 20jährige Charlotte K. kennengelernt und ſich ſogleich ſterblich in ſie verliebt. Sowohl ſeine Eltern, als auch ihre Pflege⸗ eltern waren zunächſt mit dem Verlöbnis einverſtanden, ſpäter war aber die Pflegemutter dagegen und am Himmelfahrtstage kam es zu einer Erklärung. Das junge Mädchen eröffnete ihrem Liebhaber, daß ſie dem Drängen ihrer Tante und Pflege⸗ mutter nachgegeben habe und das Verlöbnis löſe. Lariſch ge⸗ riet in große Verzweiflung. Als ſein Bitten und Flehen nichts nutzte, ſchlug er dem jungen Mädchen vor, mit ihm gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden. Sie erwiderte:„Ich bin noch ſo iung und möchte länger leben.“ Nun ergriff Lariſch ein Küchenmeſſer und drohte, er werde ſich, die Braut und deren Pflege⸗tern damit erſtechen. Als das erſchrockene junge Mädchen zum Fenſter eilte, um nach Hilfe zu ſchreien, wurde es von ihm am Halſe gepackt, gewürgt und zu Boden gewor⸗ fen. Bei dem Kampf am Boden ſchlug Lariſch den Kopf ſeines Opfers mehrmals gegen den Fußboden. Der Ringkampf und die Hilferufe hatten Hausbewohner herbeigelockt und als dieſe in die Küche, in der der Vorgang ſich abgeſpielt hatte, eindrin⸗ gen wollten, ergriff Lariſch eine Reibekeule und ſchlug damit auf das junge Mädchen blindlings nach Kopf und Geſicht los, ſo daß ſie blutüberſtrömt, bewußtlos dalag. Der Angeklagte verteidigte ſich damit, daß er nicht beabſichtigt habe, ſeine Braut zu töten, ſondern er habe ihr nur einen Denkzettel geben wol⸗ len, weil ſie ſeine Liebe mit Füßen getreten hatte. Charlotte ſei die erſte Frau geweſen, mit der er in nähere Beziehungen getreten ſei. Er habe von ihr nicht laſſen können und habe die Abſicht gehabt, ſelbſt auch aus dem Leben zu ſcheiden. Nur die Verhaftung habe ihn daran gehindert. Das Schwurgericht billigte dem Angeklagten mildernde Umſtände zu und verur⸗ teilte ihn wegen verſuchten Totſchlages zu zwei Jahren Gefängnis, vier Monate und zwei Wochen wurden ihm auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Lariſch verzichtete auf Rechtsmittel und trat die Strafe ſofort an. * § Doppelt verpfändet. Der 25 Jahre alte Schloſſer Lubwig Netter von Speyer wurde vom Amtsgericht Speyer zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Es lagen ihm Betrugsfälle zur Laſt, weil er für geliehene Gelder die gleichen Maſchinen und Motoren als Sicherheit an mehrere Perſonen verpfändet hatte. — eine feine Eier-Teigwaren-Suppe- 1 Würfel für 2 Teller nur 13 Pf. 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