Freitag, 22. Oletober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung eee Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, (Saſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. J2mal. Fernſprecher 24044, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Die Bedenken Loucheurs V Paris, 22. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der frühere Finanzminiſter und Delegierte Frankreichs beim Völkerbund, der Deputierte Loucheu r, weiſt in einer Preſſe⸗ erklärung darauf hin, daß die Frage des Freihandels, die im Wirtſchaftsmanifeſt aufgerollt wird, mit dem Problem der nationalen Si cherheit verknüpft iſt. Bei⸗ ſpielsweiſe käme Italien in einen Zuſtand der Inferiori⸗ tät, denn es würde keinen Stahl mehr beſitzen, um ſeine Ver⸗ teidigung zu ſichern. Die ganze Stahlerzeugung würde ſich in Lothringen und Weſtfalen konzentrieren, wo ſich die Kohlen befinden. Italien ſei daher genötigt, die Zollbeſtim⸗ mungen für Stahl aufrecht zu erhalten, um ſeine Stahlwerke zu ſchützen. Frankreich würde von den amerikaniſchen Ford⸗ Fabriken mit Kraftwagen überſchwemmt werden, falls nicht gegen dieſe Gefahr Abwehrzölle beſtünden. Das Freihandels⸗ problem iſt ein Komplex und läßt ſich durch Aphorismen nicht löſen. Endgültige Lehren lieferte der Krieg ſelbſt. Die Engländer rücken vom Freihandel ab, um ihre ſogenannte Schlüſſelinduſtrie zu ſchützen. Auch Frankreich iſt gezwungen, für ſeine Farbſtoffin duſtrie ein entſprechendes Schutz⸗ bollſyſtem aufrecht zu erhalten. Nach Loucheurs Ueberzeugung machte Frankreich in den beiden letzten Jahren wichtige Zu⸗ geſtändniſſe in zollpolitiſcher Hinſicht. Ich hatte heute Ge⸗ legenheit, mit einer leitenden Perſönlichkeit der Union der chemiſchen Induſtrie über die Ausſichten eines franzöſiſch⸗deuiſchen Abkommens der chemiſchen Induſtrie zu ſprechen. Es wurde mir mitgeteilt, daß gegenwärtig in beiden Ländern eine Unterſuchung der Ergebniſſe des im Au⸗ guſt geſchloſſenen Handelsabkommens durchgeführt werde. In 10—12 Tagen werde man die Reſultate kennen. Schon heute ſei man ſich aber in der chemiſchen Induſtrie Frankreichs klar bewußt, daß die Deutſchen beſtimmte chemiſche Produkte nach Frankreich billiger verkaufen als in ihrem eigenen Lande, und ein Dumping begonnen habe, das in franzöſiſchen In⸗ duſtriekteiſen ernſte Befürchtungen hervorgerufen habe. Ein Abbau der Zölle in der chem. Induſtrie geſtalte ſich außer⸗ ordentlich ſchwierig, denn dieProduktionsfähigkeit müſſe in mög⸗ lichſt vollem Umfange vor fremder Konkurrenz geſichert bleiben. Man bürfe nicht außer Acht laſſen, daß die chemiſche Induſtrie Frankreichs einen wichtigen Beſtandteil der nationalen Ver⸗ teidigung bilde. Die betreffende Perſönlichkeit bez weifelt die praktiſche Durchſührung eines franzöſiſch⸗deutſchen Paktes der chemiſchen Induſtrie. Zur Ausſprache Hoeſch⸗Berthelot UEBerlin, 22. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der heutige„Petit Pariſien“ knüpft an die Meldung von der geſtrigen Ausſprache Hoeſch⸗Berthelot die Meldung, daß man deutſcherſeits in der Thoiry⸗Debatte zu einer bedenklichen ile dränge, daß aber die franzöſiſche Regierung ein über⸗ ſtürztes Tempo nicht für förderlich halte. Demgegenüber wird an zuſtändiger deutſcher Stelle die Anſicht zum Aus⸗ druck gebracht, daß unſer Bemühen wohl dahingeht, daß die Debatte über die in Thoiry angeſchnittenen Fragen in offi⸗ zieller Weiſe fortgeſponnen wird, jedoch iſt darin keinesfalls das Motiv zu ſuchen, das Tempo der Diskuſſion zu beſchleu⸗ nigen und den in Thoiry aufgeſtellten Grundgedanken günſtigerer ſpezieller Vereinbarungen aufrecht zu erhalten, nämlich den, die Reibungsflächen in den deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen zu verhindern und wenn möglich zu beſeitigen. Da die Ausſprache Hoeſch⸗Berthelot ſich neben Thoiry natür⸗ lich auch auf die politiſch aktuellen Probleme erſtreckt haben wird, ſo iſt es durchaus möglich, daß ſie auch die Frage der Rücktehr des ehemaligen Kaiſers zum Gegenſtand gehabt hat. Eine Mitteilung des deutſchen Botſchafters über ſeine geſtrige eſprechung liegt aber hier noch nicht vor. 88 Der Direktor des franzöſiſchen Handelsminiſteriums, Serruis ſoll der Meldung einiger Berliner Blätter zufolge⸗ auch in Verhandlungen über die mit der Thoiry⸗Debatte zu⸗ ſammenhängenden Fragen mit deutſchen Stellen eingetreten ſein. Demgegenüber wird von zuſtändiger Stelle darauf hin⸗ gewieſen, daß der Gegenſtand ſeiner hieſigen Beſprechungen lediglich, wie wir bereits meldeten, eine eventuelle Ergänzung des Saarabkommens vom 5. Auguſt im Hinblick auf den Eiſenpakt darſtellt. Darüber hinaus ſind keinerlei Verhand⸗ ungen vorgeſehen und es iſt ſomit ebenfalls durchaus ab⸗ wegig, Serruis in Verbindung mit den eventuell in Kürze wieder aufzunehmenden deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags⸗ verhandlungen zu bringen. Vorläufig ſind ja die Verhältniſſe in dieſer Hinſicht bekanntlich durch ein Proviſorium geregelt, das erſt dann von einem Abkommen abgelöſt werden kann, wenn in Frankreich ein verbindlicher Zolltarif mit poſitiven und feſten Zollſätzen in Kraft getreten iſt, da wir ja, wie verſchiedentlich betont, nur bei genauer Normierung der Zoll⸗ ſätze in der Lage ſind, die Wirkung von Zugeſtändniſſen, die beiderſeits gemacht werden, zu überſehen. Die erſte Zahlung an die Hohenzollern Wie gemeldet wird, ſoll die erſte 5Millionen Mark betragende Entſchädigung aus dem Hohenzollernvergleich in den letzten Oktobertagen erfolgen, jedoch nicht ſrüher, als das Geſetz in der preußiſchen Geſetzesſammlung erſchienen iſt. Das iſt erſt gegen Monatsende zu erwarten. Die Zah⸗ Iung wird zu Händen des Generalbevollmächtigten des Hohenzollernhauſes, von Berg, über die Seehandlung vor⸗ genommen werden. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Freihandel und nationale Cic in der konſervativen Preſſe im Gefolge. Unterhaltungs-Beilage erheit Engländer zum Wirtſchaftsmanifeſt S London, 22. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Kundgebung für die Beſeitigung der wirtſchaftlichen Hin⸗ derniſſe findet in liberalen induſtriellen Kreiſen, beſonders in Mancheſter, dem Sitz der engliſchen Textilinduſtrie, eine ſeh r freundliche Aufnahme. Man erinnert daran, daß die Idee des Manifeſtes auf einem Diner entſtanden ſei, das der verſtorbene Lord Cecil vor drei Jahren in Man⸗ cheſter gab. Das große Handelsblatt„Mancheſter Guardian“ meint, es könne zwar noch lange Zeit vergehen, ehe Europa ſeine wirtſchaftliche Steinzeit überwunden habe, doch wenn die Geſchichte dieſes Abſchnittes geſchrieben werde, müſſe das Manifeſt einen prominenten Platz einnehmen. Es iſt die erſte Attacke gegen die Zitadelle engſtirniger Vorein⸗ genommenheit und Ignoranz. Der Aufruf macht es allen klar, daß ein ſolcher Schritt nicht farbloſer Inter⸗ nationalismus, ſondern einfache Einwendungen des geſunden Menſchenverſtandes enthalte. Ueberraſchend iſt die Haltung der konſervativen Preſſe. Das internationale Manifeſt der Wirtſchaftsführer trifft bei den großen konſervativen Blättern auf eine Art feindſeli⸗ gen Mißtrauens, das in Aubetracht der Beteiligung ſo vieler hoher Autoritäten der engliſchen Wirtſchaft kaum ver⸗ ſtändlich erſcheint. Männer, wie der Präſident der Bank von England, konnten ſicherlich nicht ohne Zuſtimmung der Regierung ihren Namen unter das Manifeſt ſetzen. Wäh⸗ rend die konſervativen Blätter ſonſt die große Linie der Re⸗ gierungspolitik einhalten, z. B. wie die„Times“, die wie erſt kürzlich bemerkt war, für eine induſtrielle Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen England und Deutſchland eingetreten waren, haben ſie zu dem neuen Aufruf überhaupt noch keine eigene Stellung genommen. Alle konſervativen Blätter laſſen ſich aus Deutſchland, Frankreich und Amerika ausſchließlich feind⸗ liche Blätterſtimmen melden. Auch die große Rede für den Wirtſchaftsfrieden, die Sir Allan Anderſon vor der Inter⸗ nationalen Handelskammer in Paris gehalten hat, wird von keiner der konſervativen Zeitungen kommentiert. Trotzdem wäre es falſch, aus dieſem Verhalten einen ernſthaften Wider⸗ ſtand der maßgebenden Kreiſe zu entnehmen. Die Löſung des Rätſels iſt wohl, daß die Freihandelsparole, die den Grundton des Manifeſtes auswacht, in England unglück⸗ licherweiſe in den Mittelpunkt der Parteipolitik getroffen hat. Obwohl ſich die Intereſſen der engliſchen Wirtſchaft ſeit dem großen Kampf der Vergangenheit um Freihandel oder Schutz⸗ zoll länaſt vollkommen verändert haben und obwobl ein Blick in die internationale Zahlungsbilanz Großbritanniens zeigt, daß ſein hauptſächlichſter Aktivpoſten heute im Rohſtoffhandel und Kohlenervort und viel weniger in der Induſtrie liegt, hat ſchon die Nennung freihändleriſcher Ideen eine Oppoſition eeeee e ee eeee e Demokratenkonferenz in Berlin EBerlin, 22. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Die demokratiſche Reichstagsfraktion tritt heute im Reichs⸗ tag zu einer gemeinſamen Sitzung mit den Vertretern der demokratiſchen Fraktionen der Länder zuſammen. Die Ver⸗ handlungen beſchäftigen ſich zunächſt mit dem Hauptthema des heutigen Verſammlungstages, mit den Fragen der auswärti⸗ gen Politik. Reichstagsabgeordneter Graf Bernſtorff berich⸗ tet über die Genfer Vorgänge. In der ſich anſchließenden Ausſprache ſkizzierte Reichsinnenminiſter Dr. Külz die Linienführung, die ſich aus Genf und Thoiry für die Reichsregierung ergibt. Als moraliſcher Erfolg ſei hervor⸗ zuheben, daß die Lüge von der Alleinſchuld Deutſchlands am Kriege durch die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund als Problem der politiſch⸗pſychologiſchen Verwirrung end⸗ gültig erledigt iſt. Die Frage der Kriegsſchuld ſei nur noch ein hiſtoriſch⸗kritiſches Problem. Mit aller Energie müſſe man ſich gegen die Behauptung der Rechten wenden, daß es ein Fehler unſerer Politik geweſen ſei, ohne ausdrüctlich formelle Rücknahme der Kriegsſchuldlüge in den Völkerbund gegangen zu ſein. Wirkſamer als durch eine neue hiſtoriſche Tatſache könne dieſe Lüge nicht widerlegt werden. Genf und Thoiry brächten für die Regierung einen rieſigen Komplex wirtſchaftlicher und außenpolitiſcher Fragen. Von allen Illu⸗ ſionen müſſe man ſich freihalten. Wir dürfen nicht annehmen, daß blitzartig nunmehr die Wirkungen des Geſundungs⸗ prozeſſes ſich einſtellen werden. Genau wie von Verſailles bis Genf werde auch der Weg von Thoiry bis zum End⸗ punkt ein dornenvoller ſein. Zum mindeſten werde die Oppoſition dauern, bis ein endgültiger Erfolg da ſein werde. Der Miniſter behandelte dann die Frage der Be⸗ freiung der Rheinlande und des Saargebietes. Die damit perbundene Finanzgebarung hänge eng zuſammen mit dem t, Problem der interalliierten Schuldenregelung. Die Ratiſizie⸗ rung des Schuldenabkommens durch Frankreich ſei für Ame⸗ rika eine Preſtigefrage geworden. Zum Schluß wandte ſich der Miniſter gegen jede Soldatenſpielerei der Wehrverbände, die uns außenpolitiſch gerade in der ietzigen Zeit außerordentlich ſchaden könne. Reichstagsabgeord. Dietrich⸗Baden warnte vor je dem Optimismus bezüglich der Verhandlungen von Thoiry. Die Entwicklung könue auch leicht rückwärts gehen. Auch Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold griff in die Debatte ein. Damit fand die Beſprechung über die Außen⸗ politik ihr Eude. Am Nachmittag wird man ſich mit der Innenpolitik beſchäftigen. — London, 22. Okt. Aus Schanghai wird gemeldet, daß die Truppen Sun Schuang Fangs die Stadt Kaſhing wieder ein⸗ genömmen haben, die vor zwei Tagen von den Streitkräften des Gouverneurs der Provinz Tſchekiang erobert worden war. er Seitut Mannheimer Heneral Anzeiger Aus der Welt der Cechnik Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 490 Se nach Tarif, bei einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 24R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Reiſen. Geſetz und Recht Die Schwierigkeiten der Verwirklichung von Thoiry Aus Berlin wird uns von beſonderer Seite geſchrieben: Die beiden Staatsmänner Dr. Streſemann und Briand erſtrebten mit ihrer Beſprechung in Thoiry eine Geſamtlöſung des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes. Dabei war von vornherein klar, daß die Durchführung dieſer Abſicht auf manche Schwierigkeiten ſtoßen mußte. Der Wille führender Staatsmänner allein genügt nicht, er muß ſich auch im eigenen Land durchſetzen. Für Deutſchland traf das zu. Weſentlich anders liegen die Verhältniſſe in Frankreich. Auch damit mußte allerdings von Anfang an gerechnet werden. Es genügt, auf die eigenartige Zuſammenſetzung des franzöſiſchen Kabinetts und den inneren Gegenſatz Poincaré Briand hinzu⸗ weiſen. Der Kampf zwiſchen ihnen muß in Frankreich ausgefochten werden und in dieſem Kampf ſtehen wir mitten drin. Vielleicht gewinnt der Außenſtehende die Auffaſ⸗ ſung, daß ſich Poincaré zurzeit in der Vorhand befindet; Briand hält ſich etwas zurück. Wer aber die Einſtellung des franzöſiſchen Außenminiſters beurteilen kann, weiß, daß er nur auf den geeigneten Zeitpunkt wartet, an dem er mit Er⸗ folg wieder hervortreten kann. Es gibt ſehr ernſte Politiker in Frankreich, die heute ſchon Poincaré keine lange Regie⸗ rungsdauer zubilligen. Gerade deshalb, weil er ſich mit Außenpolitik beſchäftigt, während ſeine Aufgabe lediglich die Stabiliſierung des Franken war. Die außenpolitiſche Betätigung Poincarés tritt natürlich nicht offen in Erſcheinung, zeigt ſich aber in der ihm nahe⸗ ſtehenden Preſſe. In der gleichen franzöſiſchen Preſſe, in der kurze Zeit nach Thoiry eitel Freude herrſchte, iſt zur Zeit eine Schwenkung zu verzeichnen. Damals wollte ſeloſt Sauer⸗ wein im„Matin“ die Briandſche Verſtändigungspolitik mit⸗ machen, heute hat ſich das Blatt gewendet. Man muß ſich darüber klar ſein, daß die gefährlichſten Gegner der Thoiry⸗ Politik nicht diejenigen ſind, die von vornherein Nein ſagen, ſondern diejenigen, die Briands Erfolg mit Jubel begrüßten, zu allem Ja ſagten und auf den Augenblick warteten, an dem ſie ſeine Politikſabotieren konnten. Dieſe Gegner der Politik von Thoiry verfolgen zur Zeit eine ganz beſtimmte Taktik. Sie erklären, es genüge, nicht nur eine deutſch⸗fran⸗ zöſiſche Geſamtregelung herbeizuführen, man müſſe vielmehr weit größeres erreichen. Sie können ſich für dieſe Auffaſſung teilweiſe auf Preſſeäußerungen der meiſtbeteiligten europä⸗ iſchen Länder ſtützen. Dort begann naturgemäß ſofort nach Thoiry eine allgemeine politiſche Debatte, in der alle mög⸗ lichen finanziellen, wirtſchaftlichen, militäriſchen und politiſchen Fragen erörtert wurden und durch die der Rahmen ſehr weit geſpannt wurde. Es war klar, daß England und Italien, die an einer deutſch⸗franzöſiſchen Regelung ſchon dadurch intereſ⸗ ſiert waren, daß die Fragen der Eiſenbahnobligation zur Er⸗ örterung geſtellt wurde, ſich meldeten. Inzwiſchen haben dieſe Staaten offiziell ihre Zuſtimmung zu den Abmachungen in Thoiry erklärt. Es war weiter klar, daß das Problem des Dawesplans und der internationalen Schuldenregelung im Hintergrund all dieſer Verhandlungen wartete. Notwendig war aber nicht, daß dadurch der weitere Fortgang der deutſch⸗ franzöſiſchen Verſtändigungsverhandlungen beſtimmt werden mußte. In den franzöſiſchen Kreiſen, die jedoch dem Thoiry⸗ Plan feindlich gegenüberſtanden, ſuchte man ſeiner Verwirk⸗ lichung durch eben ſolche Verbreiterungswünſche entgegenzu⸗ arbeiten. Zwei Auslaſſungen franzöſiſcher Politiker dürfen dabei ſtärkſte Bedeutung beanſpruchen. So ſchrieb vor kurzem der Senator de Jouvenel im„Matin“ einen Artkiel, in dem er eine Verbreiterung der zur Debatte ſtehenden deutſch⸗ franzöſiſchen Verſtändigung auch nach dem Oſten hin per⸗ langte. Kurz darauf ſchrieb ſein Mitarbeiter, der Außenpoliti⸗ ker des„Matin“, Sauerwein, im„Amſterdamer Telegraf“ über die Räumung der beſetzten Gebiete. Die Ausführungen beider ſind auf Kreiſe, die hinter Poincaré ſtehen, zurückzufüh⸗ ren. Sauerwein verlangt in ſeinen Ausführungen eine Mo⸗ biliſierung der geſamten Dawesobligationen(11 Milliarden Eiſenbahnobligationen, 5 Milliarden Induſtricobligationen, zuſammen 16), ferner eine aus alltierten und neutralen Offi⸗ ziren zuſammengeſetzte Kontrollkommiſſiyn in den Brücken⸗ köpfen des Rheins und ſchließlich bei Zurückziehung der Rhein⸗ landbeſatzung eine Garantte Deutſchlands„keine Grenzberich⸗ tigung zu verlangen, die nicht mit den Nachbarn beſprochen worden iſt.“ Unter Nachbarn werden die im Oſten neu eut⸗ ſtandenen Staaten verſtanden. Schließlich ſoll Deutſchland auf Oeſterreich! verzichten. Dieſe Auffaſſungen haben namentlich in Warſchau große Freude erlebt. Man folgert dort daraus, daß eine Angelegenheit, wie die Räumung der Rheinzone, im bedeutenden Maße auch Polen angehe, ſo viel Jahre Polen für ſeine Sanierungs⸗ und Armierungsarbeiten ebenſoviel Jahre habe Frankreich am Rhein zu blei⸗ en. Der Zweck der Ausführungen beſteht darin, ein mög⸗ lichſt großes Programm aufzutun, das ſo viel Schwierigkeiten in ſich birgt, daß ſeine Löſung zur Unmöglichkeit wird. Man könnte hier ſagen, der Vorſchlag Sauerweins bedeutet ſchon eine Art Reviſion des Dawesplans. Aber wer nur einiger⸗ maßen die wirtſchaftlichen Berhältniſſe überblickt, weiß, daß eine Mobiliſierung der geſamten oder nur der Hälfte der Dawesobligationen eine Reihe von Jahren erfordern würde. Für dieſe Zeit wäre dann die Räumung des Rheinlandes hinausgezögert. Der ſpätere Verſuch Sauerweins, der Rheinlandbeſatzung neue Aufgaben zuzuweiſen, muß ebenſo ſcharf abgelehnt wer⸗ den. Nach dem Verſailler Vertrag ſollte die Rheinlandbe⸗ ſatzung nur den ſinanziellen und militäriſchen Garantien Frankreichs dienen. Nicht aber als Bürgſchaft für den europäiſchen ſtatus quo. Ebenſo abwägig iſt aber ſein Verſuch, durch Aufſtellung eines umfaſſenden Oſtyrogramms die Schwierigkeiten ſo zu häufen, daß eine praktiſche Löſung auf abſehbare Zeit unmöglich erſcheint. Vielleicht verſteht man jetzt auch im Oſten, weshalb die Oſtfragen zurzeit in der deutſchen Außenpolitik etwas zurücktreten. Allerdings gibt es auch andere Schwierigkeiten, die ſich der Verwirklichung von Thoiry entgegenſetzen. Dazu gehört in erſter Linie das gegenwärtige Verhültnis Frankreichs zu Amerika. Die unſichere Haltung Frankreichs verbunden mit Dabei wurden die Anforderungen an werden, ſie dürften aber weder Arbeitgeber noch Fäll 2. Seite. Nr. 490 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 22. Oktober 1926 manchem anderen der letzten Zeit hat dazu beigetragen, daß Frankreich in Amerika zurzeit wenig Freunde beſitzt. Der Der Fremdenfeldzug, der Brief Clemenceaus, die Kund⸗ gebung franzöſiſcher Frontkämpfer, nicht zuletzt aber Takt⸗ loſigkeiten, die durch Schreiben und Zuſendungen an den franzöſiſchen Bolſchafter begangen wurde, haben in Amerika außerordentlich nachteilig gewirkt. Erfahrungsgemäß reagiert der Amerikaner auf ſolche Angriffe außerordentlich ſauer. Dadurch wird aber die Stabiliſierung des franzöſiſchen Fran⸗ ken nicht erleichtert. Ohne eine Stabiliſierung des franzöſi⸗ ſchen Franken iſt aber eine Reviſion des Dawesplans und damit eine Geſamtregelung der internationalen Schulden⸗ frage nicht möglich. Es erſchien einmal notwendig, dieſe Widerſtände klar her⸗ auszuſtellen. Die deutſche Oeffentlichkeit wird ſich daran ge⸗ wöhnen müſſen, daß die Entwicklung der in Thoiry ange⸗ bahnten Außenpolitik noch manche Hemmungen zu überwin⸗ den haben wird. Man hat gelegentlich dem deutſchen Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann den Vorwurf gemacht, er ſei allzu⸗ großer Optimiſt. umſomehr wird man ſeine auf Abwarten eingeſtellten Ausführungen, die er auf dem Parteitag der Deut⸗ ſchen Volkspartei in Köln machte, beachten müſſen. Wenn in einer Politik Hemmungen eintreten, ſo iſt damit keineswegs geſagt, daß dieſe Hemmungen nicht überwunden werden können. Meiſtens zeigt ſich gerade in der Ueberwindung ſolcher Schwierigkeiten die Richtigkeit einer Politik. Eine neue Note der Botſchafterkonferenz? EBerlin, 22. Oktör.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtern von Havas angekündigte Note über die Beſchlüſſe der Botſchafterkonferenz iſt auch heute hier noch nicht ein⸗ getroffen. Man neigt in Berliner politiſchen Kreiſen zu der Annahme, daß es ſich bei dieſer Ankündigung um blinden Lärm handelt. Das Arbeitsgerichtsgeſetz Berlin, 22. Okt.(Von unſ. Berliner Bürv.) Der Reichstagsausſchuß für ſoziale eiten ſetzte die Beratung des Arbeitsgerichtsgeſetzes beim 18 fort: Beſtellung des Vorſitzenden des Arbeitsgerichts. dieſen Richter von Seiten der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen dahin präziſiert, daß es nicht Rechtsanwaltsnaturen ſein dürften, ſondern Männer, deren innere Einſtellung ſie zu freien unabhängigen Richtern befähigt. Deshalb ſei nach einer Uebergangszeit Anſtellung auf Lebenszeit zu fordern. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde u. a. verlangt, daß der Vorſitzende und die Stellvertreter der allgemeinen Juſtizver⸗ waltung, aufgrund von Vorſchlagsliſten der wirtſchaftlichen Vereinigungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer rbeit⸗ nehmer ſein. Gegen dieſe Neuerung wurden von Vertretern der Reichsregierung ſchwere Bedenken erhoben, weil ſie einen Einbruch in die Freiheit der Regierung zur Berufung ihrer Beamten bedeute. Nach Möglichkeit müßten für dieſes Amt ordentliche Richter, die ja unabhängig ſeien, gewählt werden, zunächſt für kürzere Zeit, um ihre Eignung gerade für dieſes Amt zu prüfen. Ueber Perſonalfragen könne die Reichsregierung ſich nicht mit den Verbänden unterhalten. Ein ſolches Vorgehen würde ebenſo wie die Vorſchlagsliſte die Freiheit des Richters beeinträchtigen und ihn in den Streit der Parteien ziehen. Ein Vertreter des Reichsjuſtizminiſteri⸗ ums wandte ſich gleichfalls gegen die Anträge auf Aufſtellung von Vorſchlagsliſten, die die Richter in den Streit der Par⸗ teien hineinziehen. Dr. Krohne über Verkehrspolitik Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne ſprach in Berlin am Donnerstag im Reichsklub der Deutſchen Volkspartei über Verkehrspolitik. Der Miniſter legte dar, daß die einzige Auf⸗ gabe der deutſchen Luftfahrt in ihren Verkehrszwecken beſtehe. Der Flugſport diene der Vorbildung des Betrieb⸗ und Bau⸗ perſonals. Deutſchland habe nach dem Kriege ganze 317 neue Flugſchüler ausgebildet. Demgegenüber habe nach dem Zeugnis eines Führers der franzöſiſchen Luftfahrt, des Kampf⸗ fliegers Fonck, Frankreich nach dem Kriege 10000 Flug⸗ zeugſchüler ausgebildet, eine Tatſache, die beſonders im Hinblick auf die jüngſten Angriffe des„Temps“ gegen die deutſche Luftfahrt von Bedeutung ſei. Die deutſche Luftver⸗ kehrspolitik habe im Kampfe gegen die uns aufgezwungenen Begriffsbeſtimmungen einen Erfolg zu buchen gehabt. Der Abſchluß von Luftabkommen mit anderen Staaten ſei jetzt auch für Deutſchland möglich, natürlich unter voller Gegenſeitig⸗ keit. Im übrigen ſeien wir im Luftverkehr bisher gut vor⸗ wärts gekommen, ohne der„Cina“ beigetreten zu ſein, von der man uns bei Gründung ſeinerzeit ausdrücklich ausgeſchloſſen habe. Angelegen⸗ weiſen. Bismarck als„Skandal“ Kindiſches aus der Tſchechei Wir leſen in„Radmarkt und Motorfahrzeug“ folgende erſtaunliche Geſchichte: „Das Madriber Abkommen vom 14. April 1891 über den internationalen Schutz von Warenzeichen ſieht vor, daß die dem Abkommen beigetretenen Staaten das Recht haben, unter beſtimmten Vorausſetzungen den Schutz eines Warenzeichens in ihrem Lande abzulehnen. Die Ablehnungs⸗ gründe ſind international vereinbart und in den am Abkom⸗ men beteiligten Staaten geſetzlich feſtgelegt. So lautet für die Tſchechoſlowakei das betr. Geſetz in ſeinem 8 8: „Ausgeſchloſſen ſind von der Eintragung und genießen daher keinen Schutz die Warenzeichen, die: 1. ausſchließlich aus dem Bild oder dem Namen des Staatspräſidenten oder ſolcher Perſönlichkeiten beſtehen, die ſich um den Staat ver⸗ dient gemacht haben und allgemein bekannt ſind; 2. aus⸗ ſchließlich aus dem Staatswappen oder einem anderen öffent⸗ lichen Wappen oder Wort beſtehen; 3. im Handel allgemein gebräuchlich ſind, um beſtimmte Arten von Waren zu bezeich⸗ nen; 4. unmoraliſche Inſchriften oder Bilder enthalten und geeignet ſind, Aergernis zu erregen(de nature à causer du scandal).“ Danach würde mit Fug und Recht einem Waſſerſpülklo⸗ ſett, Marke„Maſaryk“, in der Tſchechoſlowakei der Muſter⸗ ſchutz verſagt werden. Ebenſo einem Hühneraugenpflaſter Marke„Beneſch“. Ebenſo einem Büſtenhalter, der etwa den Ehrgeiz hätte, auf den wohlgerundeten Hügeln ſeiner Trä⸗ gerin die ſtolzen huſſitiſchen Löwen und Kelche des Staats⸗ wappens zu zeigen. Eine deutſche Firma im Rheinland ſtellt ſeit über 25 Jahren Fahrräder her. Als geſetzlich geſchütztes Zeichen führt dieſe Firma das Wort„Bismarck“ und ein kleines Kopfbild des Altreichskanzlers auf dem Steuerkopf ihrer Fahrräder. Das Bild zeigt den ganz alten Friedrichs⸗ ruher Bismarck in Schlapphut und Zivil. Geſtützt auf ihre deutſche Eintragung in das Madrider Abkommen hat die Firma ihr Zeichen auch in Bern eintragen laſſen. Gegen die Eintragung erhebt das tſchechoſlowakiſche Handelsminiſterium Einſpruch und lehnt den Schutz für das Gebiet der Tſchechoſlowakei ab. Die Begründung bezieht ſich auf die ge⸗ ſetzliche Beſtimmung des Abſ. 4 und lautet: Der Schutz der Marke wird abgelehnt. Dieſe Marke beſteht lediglich aus dem Bilde des Kanzlers Bismarck, und dieſes Bild iſt dazu an⸗ getan, bei den Beziehern in unſerem Lande Aerger⸗ nis zu erregen(scandaliser). Würden wohl in Deutſchland italieniſche Automobile „Skandal“ erregen, wenn ſie ſtatt Fiat etwa Cavour hießen? Oder amerikaniſche Gilette⸗Klingen, wenn ſie Waſhingtons Kopf trügen? Ebenſowenig hat das tſchechiſche Volk dem Fürſten Bismarck irgend etwas zu verargen. Daß daher Bis⸗ marcks Kopf(in der Größe eines Fünfzigpfennigſtücks) an einem Fahrrad geeignet ſein ſoll, in der Tſchechoſlowakei all⸗ gemeine Entrüſtung zu erregen, iſt unwahrſcheinlich. Daß aber das Miniſterium eines benachbarten Staates, zu dem normale Beziehungen beſtehen, es wagt, in einem amtlichen Schreiben an ein internationales Büro ein derart verächt⸗ liches Werturteil über Bismarck abzugeben und ſich in ſeiner Anſicht mit wenigen verblendeten Fanatikern gleichſtelſt. das iſt an dieſer Angelegenheit wohl das einzige, was„Skan⸗ dal“ erregt. Deutſchenhetze in Polen Der polniſche Weſtmarkenverein ſetzt ſeine wüſte Deut⸗ ſchenhetze ſort. In einer am Dienstag ſtattgehabten Ver⸗ ſammlung des Weſtmarkenvereins in Warſchau wurden wie⸗ der wüſte deutſchhetzeriſche Reden gehalten und Deutſchland mit dem Kriege beoͤroht. Man ging von dem beliebten Thema aus, daß die Lage der polniſchen Minderheit in Preußen beklagenswert ſei, daß die preußiſchen Behörden ſie unterdrücke, malträtiere und mit brutaler Gewalt behandle. Es wären für Zwecke der Verdeutſchung in den Oſtprovinzen deutſcherſeits 32 Millionen Reichsmark ausgeworfen, die natürlich, ſo meinten die Vertreter, zum größten Teil nach Polen fließen würden, um hier das Deutſchtum zu fördern und die Deutſchen in Polen zum Haß gegen Polen aufzu⸗ ſtacheln und für Spionagezwecke auszunutzen. Es wurde Proteſt erhoben gegen eine angeblich beab⸗ ſichtigte Ausweiſung von 64000 landwirtſchaſtlichen Arbeitern aus Deutſchland und eine Reſolution gefaßt, durch die die polniſche Regierung aufgefordert wird, in der nächſten Seſ⸗ ſion des Völkerbundes einen Antrag einzubringen, der ver⸗ lange, daß der polniſchen Minderheit in Deutſchland der Minderheitenſchutz voll garantiert werde. Es wurde ferner die polniſche Regierung daran erinnert, daß die Angelegenheit der deutſchen Optanten in Polen noch nicht erledigt ſei. Es müßten ſofort Repreſſalien gegen die Optanten ergriffen werden, falls die Deutſchen es wagen ſollten, die polniſchen landwirtſchaſtlichen Arbeiter auszu⸗ Babiſche Politik Landtagsabgeoroneter Heinrich Brixner vollendet am heutigen 22. Oktober ſein 60. Lebensjahr. Er iſt gebürtiger Schwetzinger, wo er das Wagnerhandwerk erlernte. und Landwirt. Da ſeine Intereſſen von je über den Rahmen ſeines engeren Berufs hinausreichten, er auch mit geſundem Menſchenverſtand und einer beglückenden Doſis guten Hu⸗ mors begabt iſt, erwarb er ſich frühzeitig das Vertrauen ſei⸗ ner Mitbürger, die ihn in das Gemeindeparlament und in den Bezirksrat entſandten. Seit Anfang des Jahrhunderts war er auch Vertrauensmann der Nationalliberalen Partet, die ihn ſogar in ihren Engeren Ausſchuß zog. Die friſche Art ſeiner Rede in der Debatte und ſein geſundes Urteil brachten es von ſelbſt mit ſich, daß er wiederholt zum Reichstag und zum Landtag kandidierte. Volkspartei ſchloß er ſich unverzüglich wieder an. Sei⸗ ner Aufklärungs⸗ und Kleinarbeit iſt es zu danken, daß die Volkspartei immer ſtärkere Ziffern im Wirkungskreiſe Brix⸗ ners errang. kreiſes Geheimrat Paaſche im Sommer 1923 ſein Mandat niederlegte, trat Brixner für ihn in den Landtag ein. Bet den Wahlen im Oktober 1925 wurde er wiedergewählt. In der volksparteilichen Fraktion gehört er zu den landwirt⸗ ſchaftlichen Sachverſtändigen, im beſonderen ſind ſeiner Obhut die landwirtſchaftlichen Intereſſen Unterbadens anvertraut. Wie er in der Frage des Hofguts auf der Kollerinſel die Führung übernahm, wird wohl noch in aller Erinnerung ſein. Auch bei den übrigen Parteien erfreut ſich Brixner uneingeſchränkten Anſehens. So iſt er im Laufe der Jahre zu einem wirklich volkstümlichen Vertreter der Landwirt⸗ ſchaft geworden, deſſen Rat allſeitig weit über den Kreis Brirner, dem man die 60 Jahre wahrlich nicht anſieht, noch weiter reichlich Geſundheit und Spannkraft zum Beſten der Deutſchen Volkspartei und darüber hinaus unſeres engeren Heimatbezirkes. Letzte Melöungen Der Orkan auf Cuba 58 Tote, 2500 Verletzte Nach den letzten Meldungen aus Havanna zählt man ſetzt 58 Tote und 2500 Verletzte. Gegen 325 Häuſer wurden auf Cuba zerſtört. 1 Aus Miami wird gemeldet, daß der Orkan, der die Süd⸗ küſte von Florida erreicht hatte, plötzlich ſeine Richtung änderte. In Miami wehte der Wind mit einer Stunden⸗ geſchwindigkeit von 120 Km., dazu von ſtarkem Regen begleitet. Um Adelmanns Nachfolge die Meldung, daß als Nachfolger für den verſtorbenen Regie⸗ rungspräſidenten von Köln, den Grafen Adelmann, in erſter Kaſſel, Freiherr von Korff, in Betracht komme. Wie wir erfahren, befindet ſich zwar Freiherr von Korff unter den engeren Anwärtern für dieſen Poſten, jedoch iſt an erſter Stelle ein dem Zentrum angehörender hoher Beamter des preußiſchen Staatsminiſteriums in Ausſicht genommen, der 160 um das beſetzte Gebiet bereits große Verdienſte erworben hat. Hindenburg wieder in Berlin EBerlin, 22. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichspräſident iſt heute früh von Bremen kommend in Berlin eingetroffen. Im Laufe des Vormittags empfing ez den Reichsſinanzminiſter Dr. Reinhold zum Vortrag. Mor⸗ gen trifſt hier der neue engliſche Botſchafter ein. Drei Menſchen gemordet — Luxemburg, 22. Okt. Eine ſchwere Bluttat ereignete ſich geſtern abend auf der ehemaligen Adolf⸗Emil⸗Hütte bei Eſch an der Alzette, der drei Menſchen zum Opfer fielen. Ein entlaſſener Arbeiter, der wegen ſeiner Entlaſſung vorſtellig werden wollte, tötete den Obermeiſter durch einen Stich in den Unterleib und einen Oberingenieur und den Direktor der Hüttenwerke von Terros⸗Rouges, Schock, durch Revolver⸗ ſchüſſe. Der Täter iſt flüchtig. Flugzeug und Luftſchiff — London, 21. Okt. Bei dem heutigen Uebungsflug des engliſchen Militärluftkreuzers„R. 33“ iſt es erſt⸗ malig gelungen, außer der Beſatzung zwei Großkampf⸗ flugzeuge mitzuführen. Während des Fluges ſind dann die beiden Flugzeuge von dem in Fahrt befindlichen Luft⸗ kreuzer aus glatt geſtartet. Raläkwiſſenſchaflliche Rundichan Beſitzt die Erde einen zweiten Mond? Von Max Balier Dieſe Frage mag dem Laien in aſtronomiſchen Dingen müßig ſcheinen, denn er denkt gewiß: wenn wir einen zweiten Mond hätten, ſo müßten wir ihn ſchon längſt geſehen haben. Indeſſen, ſo einfach liegt der Fall denn doch nicht. Wenn wir uns recht überlegen, wie die Erde im Welt⸗ raum ſchwebt, wie ſie einen Schattenkegel ſonnenabgewendet weit hinauswirſt, dann zeigt ſich bald, daß kosmiſche Körper, welche unſere Erde in großer Nähe umkreiſen, alle Ausſicht haben, dem Forſcherauge ſich zu entziehen. Körper dagegen, welche in größerer Entfernung unſern Heimatſtern auf ſeiner Bahn begleiten, müſſen wieder eine gewiſſe Mindeſtgröße be ſitzen, um von uns geſichtet zu werden, ſelbſt wenn ſie wie der Vollmond noch ſo ſchön von der Sonne beſchienen werden. Die Ausrechnung zeigt, daß 3. B. an Stelle unſeres roßen Mondes ein kleiner Körper den Durchmeſſer von mindeſtens 1 Kilometer haben müßte, um mit freiem Auge noch eben als mattes, bewegtes Sternpünktchen erkannt zu werden. Die Ausſichten, etwa vorhandene winzigſte Kleinmonde der Erde von wenigen hundert Metern Durchmeſſer zu ent⸗ decken, ſind gar nicht ſo ſehr groß; immerhin iſt die Möglich⸗ keit von Zufallstreffern nicht ganz ausgeſchloſſen. Und es ſcheint in der Tat, daß ſchon mehrfach in den letzten 25 Jahren derartige Beobachtungen gelungen ſind. bloß daß die meiſten Entdecker an ihren eigenen Fund nicht glauben wollten. Beachtenswerte Ausnahmen bilden die folgenden beiden Am 12. Oktober 1920, nachmittags 1 Uhr 42 Minuten 35 Sekunden MEZ, gelang es nämlich zufällig dem Verſaſſer dieſer Zeilen ſelbſt, in Bozen(Südtirol) mit Hilfe eines 24 zölligen Fernrohres am hellen Tageshimmel, unweit des Ortes, wo ſich die beiden Planeten Merkur und Venus be⸗ finden ſollten, einen derartigen Kleinmondkörper von ſichel⸗ förmiger Lichtgeſtalt zu erkennen, deſſen Phaſe und Bahn⸗ eſchwindigkeit(wie die nachherige Berechnung ergab) ganz zu den kosmiſchen Bedingungen für einen die Erde nahe umkreiſenden Kleinmond von wenigen Meterzehnern Durchmeſſer entſprach. Am 24. Mai 1926, abends 8 Uhr 32 Minuten 30 Sekunden MEz dagegen ſichtete A. Spill in Annen(Weſtfalen) einen, dunklen Körper, der vor der Scheibe des 13 Tage alten Mondes als deutlich wahrnehmbare kleine Kugel vorüber⸗ zog und deſſen ganzes Verhalten wieder auf eine der Erd⸗ oberfläche nahe liegende Bahn hindeutet. Aber auch noch von einer dritten Seite iſt auf ganz an⸗ derem Weg das Vorhandenſein eines eroͤnahen Kleiumondes kürzlich geſordert worden. Nach Meldungen aus Amerika will nämlich der bekannte dortige Aſtronom Pickering aus Störungen im Bahnlaufe unſeres großen Mondes feſtgeſtellt haben, daß ein Körper von etwa 200 Meter Durchmeſſer, der nur 4000 Kilometer über dem Meeresſpiegel die Erde in rund 3 Stunden umkreiſt, vorhanden ſein muß, um jene Störungen hervorzubringen. W. Spill glaubt nun tatſächlich, den von Pickering rech⸗ neriſch geforderten Kleinmond im Fernrohr geſichtet zu haben. Das iſt wohl etwas voreilig geurteilt, aber immer⸗ hin: auch der bekannte Meteorberechner v. Niſſl hat ſchon vor Fahren feſtgeſtellt, daß ſich unter 400 von ihm abgeleiteten Meteorbahnen drei befanden, für welche ſich als ſehr wahr⸗ ſcheinlich ergab, daß der zum Schluß ſeiner Laufbahn als Meteor entflammte Körper vor ſeinem Einſchuß in den Luft⸗ kreis unſeres Heimatſterns die Erde bereits mehrmals als freier Kleinmond umkreiſt hatte. Und ſchon vor über 20 Jahren hat in Hamburg ein Herr Waltemath ein Buch über die Dunkelmonde der Erde erſcheinen laſſen, ohne damit frei⸗ lich in Fachkreiſen viel Anklang zu ſinden. Endlich folgt auch aus der immer mehr Intereſſe erregenden Welteislehre des Wiener Ingenieurs Hanns Hörbiger, daß unſere Erde dauernd von einem ganzen Schwarm freilich nur kurzlebiger Klein⸗Eis⸗Monde umgeben ſein muß, die beim Einſchuß große Hagel⸗ und Wetterkataſtrophen erzeugen. Grund genug jedenfalls für die Liebhaber der Himmels⸗ kunde, mit Fleiß nach dieſen Körpern Ausſchau zu halten, beweiſen doch dieſe Ausführungen, daß es ſelbſt zwiſchen Erde und Mond noch allerhand zu entdecken gibt. * Was verdanken wir dem Golfſtrom? Wenn auch heute der Golfſtrom in vielen phantaſtiſchen Romanen eine große Rolle ſpielt, ſo ſind ſich doch die Wenig⸗ ſten über ſeine wahre Bedeutung klar, beſonders über das, was wir ihm zu verdanken haben. Zunächſt hat er Colom⸗ bus durch das Anſchwemmen von Leichen eines unbekannten Menſchenſtammes auf den Azoren auf die Meinung gebracht, daß im Weſten fremde Völker wohnen müßten— in dem erſehnten„Weſtindien“. Die eigentliche Endeckung des Golf⸗ ſtromes iſt jedoch erſt auf ſpäteren Fahrten gelungen und zwar in den Engen zwiſchen Bahama und Florida, wo Ponce de Leon 1513 auf einen ſo heftigen Strom ſtieß, daß ſeine drei Segelſchiffe, obwohl ſie vor dem Winde lieſen, nicht da⸗ gegen aufkamen. Später hat man dieſe ſtarke Strömung für die Heimfahrt von Amerika nach Europa ausgenutzt, und ſo wurde der Golfſtrom indirekt der Begründer der Stadt Ha⸗ vanna. Dort verſammelten ſich nämlich die heimkehrenden Weſtindien⸗Fahrer. Weiter iſt der Golfſtrom für den Wal⸗ liſchiäger von großer Bedeutung inſofern, als die Walfiſche das warme Golfſtromwaſſer vermeiden und die benachbarten kalten Strömungen bevorzugen, hauptſächlich nach der Seite von Neufundland hin, wo dem Golfſtrom ein kalter Stront aus der Baffinsbai entgegenkommt. Hier leiſtet der Gol⸗ ſtrom weiterhin nützliche Arbeit. Er ſchmilzt nicht nur das hier herankommende Treibeis, ſondern läßt auch die darin mitgeführten Schuttmaſſen und ſelbſt Felsblöcke niederſinken 16 baut ſich damit einen Schutzwall gegen die kalte Strö⸗ ung. Daraus ergibt ſich der hochintereſſante Ausblick für die Zukunft, daß der Golfſtrom allmählich wärmer werden wird⸗ da der Wall gegen die kalte Strömung immer mehr ſteigt. Auch für das Auge gewährt der Golfſtrom in dieſer Gegend ein herrliches Schauſpiel, da ſich dort die ſog.„Silbernebel von Neufundland“ erheben, deren Entſtehung darauf zurück⸗ zuführen iſt, daß die vom Goldſtrom angewärmte Luft beim Zuſammentreffen mit der polaren Kaltluft nicht mehr ihre geſamte Feuchtigkeit in Dampfform halten kann, ſondern daß deren teilweiſe Verdichtung in Nebelform eintritt. Dieſes Zuſammentreffen von warmen und kalten Luftmaſſen iſt uns auch in Deutſchland bekannt, wo bei ſehr heftigen Kon⸗ traſten furchtbare Wetter⸗Kataſtrophen die Folge ſind. Es wäre jedoch unrecht, wenn man deswegen den Golfſtrom ver⸗ antwortlich machen wollte. Die Gefahren für die Seeſahrt rühren vielmehr von den Kaltluſtmaſſen her, die vom Pol herunterkommen. Der weitere Verlauf des Golfſtromes im Altantiſchen Ozean führt zu einer Syaltung, von denen der eine Straht über Madeira nach Afrika herunterführt und gewiſſermaßen den Kreislauf ſchließt, während der zweite Strahl an Nor⸗ wegen vorbei in die Polarzirkulation des Ozeans übergeht. ſchätzungsweiſe drei Jahre in Anſpruch. 8 Seit 1889 wohnt er in Brühl als Wagnermeiſter Der neugegründeten Deutſchen Als der Spitzenkandidat des 6. Landtagswahl⸗ ſeiner Partei hinaus begehrt wird. Wir wünſchen Heinrich — Köln, 22. Okt. Ein auswärtiges Blatt brachte heute Linie der dem Zentrum angehörende Polizeipräſident von 9 Der Kreislauf im ſüdlichen Arme des Golfſtromes nimmt — — —————ö * — 22222900 2 8 — Pr erlen Stadtgegenden . Breltaa, den 22. Oktober 1920 Reue Mannheimer Zeltund(Abend⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 400 Skästiſche Nachrichten Lärm und Schmutz in Mannheim N Aus dem Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Den wenigſten 0 enſchen iſt ſchon in den Sinn gekommen, darüber Beobach⸗ tuetgen anzuſtellen, inwieweit der Großſtadtlärm dazu bei⸗ nondt, die oft bis zur Qual gepeinigten Nerven der Bewohner ſchch mehr zu ruinieren. Zunächſt möchte ich ſcharf unter⸗ heiden zwiſchen Berufslärm, dem die meiſten Fabrikarbeiter ein großer Teil geiſtiger Berufe ausgeſetzt ſind und iſchen dem ſogenannten Straßenlärm. Dem Berufslärm aldennet der Großſtädter mit einer ganz anderen Einſtellung rhy dem Straßenlärm; er empfindet ihn mehr wie eine 1 hmiſche, wenn auch nicht gerade angenehme, Begleitmuſik ſeiner Arbeit. Sein Organismus hat ſich daran gewöhnt, tresbalb dieſer Lärm auch meiſt nur eine zur Ermüdung bei⸗ kigende Wirkung ausübt. Wie ſehr vorſtehende Tatſache zu⸗ fft, beweiſt die Beobachtung, daß ein neuer und unge⸗ abnter Lärm in einem Betrieb ſofort auffällt und auch eine Res andere Wirkung auf die Nerven ausübt. Anders da⸗ leen der Straßenlärm! Mit welcher brutalen, rohen Wucht Kuſtt er die menſchlichen Nerven, die durch ihre dauernde ütlpeitſchung und durch ihren größeren Verſchleiß die Wir⸗ ung ganz anders empfinden, als die Nerven der Land⸗ ewohner und Kleinſtädter. Der Großſtadtmenſch iſt ſich, aus fr allmählich eingetretenen Gewohnheit! heraus, dieſer Neveren und zerſetzenden Wirkung des Lärms auf ſeine beerven nicht genug oder beſſer geſagt überhaupt noch nicht btevußt. Zweck dieſer Abhandlung ſoll es daher auch ſein, egan und für ſich ſchon genug gehetzten und gepeinigten roßſtadtmenſchen auf die ſchädliche Wirkung des ganz un⸗ Itigen Lärms der Straße aufmerkſam zu machen. Die For⸗ arrungen zur Beſeitigung an die Behörden und durch dieſe n die Technik kommt dann ſchon von ſelbſt. Wö Eine klare und berechtigte Forderung an die Technik Stre, den in ganz beſonderem Maße läſtigen Lärm der traßenbahn zu beſeitigen. In dem Wörterbuch der echnik gibt es bekanntlich nicht das Wort unmöglich. Die ei enſchheit hat ein Recht darauf, von der Technik zu verlangen, nen faſt geräuſchloſen Straßenbahn⸗Verkehr zu ſchaffen. enau das Gleiche gilt für den Auto⸗ und ſonſtigen Fahrzeug⸗ erkehr. Zunächſt das Auto! Obwohl die Mehrzahl der läagen ſo ruhig und geruchlos fährt, als es die Maſchine zu⸗ Betz ſo gibt es noch eine ganze Anzahl, die in rückſichtsloſer 9 eiſe lärmen und rattern und trotz ſtrengen Verbotes Ab⸗ Mle auspuffen. Bei den Motorrädern und Rädern mit ſt otoren(ein großer Unterſchied) iſt das Fahren mit einem andalöſen Lärm und Geſtank verbunden. Nur ein kleiner Gebsentſa dieſer Fahrzeuge läuft ruhig, lautſchwach und ohne 0 er größte Teil, meiſt ſind es alte Räder, knattert, ſtank. kattert und knallt in der Stadt herum, daß man ſich nur wun⸗ muß, daß die Verkehrspolizei nicht ſchärfer einſchreitet. ne beſondere Sorte ſind die Räder mit ſogen. Hilfsmotoren. 1118 ohne Ausnahme fahren dieſe vorſintflutlichen Vehikel 80 it ſo hölliſchem Geratter und Geknatter durch die Straßen, Di ſie Nerven ſo ſtark wie Stahltaue umbringen können. (SDieſe Art Straßenlärm gehört ohne weiteres verboten, umſo⸗ 0 ehr, als es meiſt mutwillige Spazierfahrten ſind, die inner⸗ Halb der Stadt unternommen werden. 9 Der geſamte Straßenhandel, ſoweit er ſich mit faſt un⸗ laterbrochenem Schreien und Rufen bemerkbar macht, iſt eine einſtädtiſche Rückſtändigkeit und einer Stadt, die Anſpruch if die Bezeichnung Großſtadt erhebt, unwürdig. Daß dieſe 8 erliche Lärmart nicht längt verboten iſt, iſt mehr wie ver⸗ önnderlich, Würden alle lärmenden Beläſtigungen durch Be⸗ rde nund Technik beſeitigt, ſo wäre der Hauptfeind der deerven aller gehetzten und gejagten Großſtadtmenſchen aus 35 Welt geſchafft und eine wohltuende Wirkung könnte bald eobachtet werden. Wie viel unnötiger, meiſt unbewußt erzeugter, oft aber uch ſchikanöſer Lärm wird dem Großſtädter durch ſeine lieben itmenſchen bereitet. In dem einen Hof wird gehämmert, epoltert, geſchrien, geſchimpſt, in dem anderen geſungen, mu⸗ ſ6 oder ge von früh bis ſpät in die Nacht hinein, 0 datz der müde, ruhebedürftige Mitmenſch mit dem Schlafen⸗ feben noch lange nicht zur Ruhe kommen kann. Hier— alſo 8 den Höfen und Gärten— kann nur durch gegenſeitige, takt⸗ olle Rückſichtnahme Beſſerung geſchaffen werden. Daß eine Uktgenſeitige Verſtändigung möglich iſt, beweiſen die ſchon in getroffenen Vereinbarungen, nach ſt nen ſogar das Singen und Geſchirrwaſchen bei offenen Fen⸗ ern freiwillig unterlaſſen wird und die Arbeiter der ſtädt. ih üllabfuhr durch angebrachte Tafeln höflich gebeten werden, ** Werk möglichſt ohne Lärm zu verrichten. Es liegt alſo faſt — an der Technik und der Polizei, einen der größten A agegeiſter der Stadtmenſchen zu verbannen. Wenn dieſe Buslaſſungen recht beachtet werden, ſo werden ſich auch bald Hilſchläge ergeben, die der Technik und den Behörden zu ilfe kommen können. St 9 gleich wichtiges Kapitel iſt die Bekämpfung des Der Stern der Maler de Nur auf ſtatiſtiſchem Wege iſt die Aſtrologie vorläufig in r Lage, das Intereſſe wiſſenſchaftlich kritiſcher Kreiſe für ſich 9 gewinnen. Bemerkenswert 90 in dieſem Sinne eine Studie 13 Dr. Wilhelm Moufang, die wir in den„Aſtrologiſchen Auttern“ ſinden. Der genannte Forſcher behandelt die Ge⸗ rtstage von Kunſtmalern, wobei er ſich an das Urteil des i onſervators der alten Pinakothek in Münſten anſchließt, der 30 aus dem 19. und 20. Jahrhundert 150 Künſtler namhaft allctacht hat. Die Verteilung der Geburtstage zeigt von der⸗ Woemeinen Gruppierung eine unverkennbare Abweichung. unc⸗bemerken nämlich, daß die Sonne im Zeichen der Wage le.dewöhnlich betont iſt. Es ſind ungefähr dreimal ſoviel Ma⸗ r geboren worden, während die Sonne in der Wage ſtand, * zu der Zeit, wo ſie ſich im Löwen und in der Jungfrau fhielt. Weiterhin iſt das Zeichen des Waſſermannes be⸗ 8 ſog. Lufttrigon angehört, alſo intellekt⸗betont iſt. Ein wenig hebt ſich in der Kurve auch der Stier heraus, unter gem nach der Anſicht anderer Aſtrologen beſonders ſchöne Frauen geboren werden ſollen. Unter den Wagegeborenen Bönſtlern erwähnen wir von den bedeutendſten: Achenbach, öcklin, Cornelius, Kaulbach, Piloty und Thoma. Wenn wir zw die Leiſtungen dieſer Künſtler denken, ſo finden wir un⸗ Beeifelbaft etwas Gemeinſames. Uebrigens betont auch die enus an den Geburtstagen dieſer Künſtler die Wage, wäh⸗ end der Mond den Steinbock bevorzugt. Es wird ſehr in⸗ 5 reſſant ſein, das nüchterne Prinzip der Statiſtik auch auf udere charakteriſtiſche Berufe angewandt zu ſehen. * Deutſche Eichen. Mit Beihilfe des Reichsminiſteriums Os,Innern herausgegeben von Mar Lange Geheimem und KKrregiexungsrat z. D. in Deſſau. Architekturverlag G. m. .H. Berlin W 66. Von Alters her iſt die Eiche der dentſche olks⸗ oder Nationalbaum. Die Dichter der Freiheitskriege deeiſen immer wieder auf die Eiche hin als das Sinnbild der deutſchen Einheit, Freiheit und Stärke. Darum iſt es ein gro⸗ 4 Pen das zu der Wage inſofern zugeordnet iſt, als es ebenfalls k. de bes Berdienſt, die deutſche Eiche in beſonders ſchönen und Scgrakteriſtiſchen Aufnahmen in einer Sammlung heraus⸗ üracht zu haben, die ihresgleichen nicht hat, und das Ent⸗ ücken aller bildet, welche die Sammlung geſehen haben. Der vurch naturgetrene Aufnahmen geführte Nachweis einer form⸗ ollendeten Architektur der Eiche iſt etwas völlig Neues und 06t jedem denkenden Menſchen die Frage vor: Sind dieſe oft 0 wunderbaren und eigenartigen Wuchsformen der Eiche urch Zufall entſtanden oder nicht? der Großſtadt iſt es faſt genau wie mit dem Lärm. Auch dieſe vergällen dem Großſtädter ſeine Erholungsſtunden und be⸗ drohen die Geſundheit in ſteigendem Maße. Soweit es in menſchlicher Möglichkeit liegt, wird zur und Beſeitigung von Schmutz und Staub ſchon viel getan. enug jedoch noch lange nicht. Die Behörden müßten durch die Be⸗ wohner gezwungen werden, auch auf dieſem Gebiet das tech⸗ niſch Möglichſte zu tun. Es werden von den meiſten Stadt⸗ verwaltungen die großen Ausgaben für Staub⸗ und Schmutz⸗ bekämpfung ins Feld geführt; ſie ſind aber im Intereſſe der Erhaltung der Geſundheit der Bevölkerung immer noch zu klein. Die immer noch vorherrſchende Staubbekämpfung durch Waſſer iſt unzulänglich und veraltet und bewirkt oft das Ge⸗ genteil von dem, was bezweckt wird. Heute muß mit ganz anderen Mitteln gearbeitet werden und die Bekämpfung ſchon vor der Entſtehung einſetzen. Es muß zugegeben werden, daß ein großer Teil der Staub⸗ und Schmutzbildung durch die Kohlen⸗ und Briketfeuerungen hervorgerufen wird. Der Kampf gegen dieſe Entſtehungsurſache iſt auch ſo gut wie zweck⸗ los. Die Zeit liegt aber gottlob nicht mehr allzu fern, in der man einſieht, daß das Verfeuern von Kohle durch den Verluſt der koſtbaren Nebenprodukte zu einer Vergeudung wird. Mit dem Aufhören der Kohlenverfeuerung wird auch dieſe Art läſtiger Großſtadtſchmutz beſeitigt ſein. Was zur Bekämpfung heute ſchon techniſch möglich iſt, muß von den zuſtändigen Be⸗ hörden verlangt werden, und möglich iſt ſchon recht viel. Sind erſt Schmutz, Staub und Lärm in der Großſtadt auf ein Mini⸗ mum reduziert, dann heben ſich auch wieder Geſundheit, Rein⸗ lichkeit und Pflanzenwachstum und damit ſtellen ſich bei den Großſtadtmenſchen wieder mehr Widerſtandskraft, Lebensluſt und Schönheitsſinn ein. * * Auf der Geſolei preisgekrönt. Die Firma Enzinger⸗ Union⸗Werke.., Spezialfabrik für Faß⸗ und Flaſchen⸗ kellerei⸗Maſchinen, Mannheim, wurde von dem Preisgericht der Großen Ausſtellung„Geſolei“(Internationale Ausſtel⸗ lung für Geſundheitspflege, Soziale Fürſorge und Leibes⸗ übungen Düſſeldorf 1926) mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. Die Enzinger⸗Union⸗Werke.G. zeigten auf der„Geſoléi“ eine moderne Muſter⸗Anlage zum Reinigen, Füllen, Verſchließen und Etikettieren von Flaſchen aller Art, ſowie eine Faßkellerei⸗Anlage, beſtehend aus Rotationsdruck⸗ regler, Broneeſchalen⸗Filter, automatiſchem Faßfüller, eine Pichmaſchine u. v. a. m. Auch ein vollautomatiſcher Milch⸗ flaſchenfüller mit automatiſcher Pappſcheiben⸗Verſchlußma⸗ ſchine erregte das beſondere Intereſſe der Ausſtellungsbe⸗ ſucher. Der größte Teil der Maſchinen wurde im Betrieb vorgeführt, ſodaß den Ausſtellungsbeſuchern Gelegenheit ge⸗ boten war, den maſchinellen Betrieb einer modernen Brauerei kennen zu lernen. In 4* Der 20 Pſennigtarif ber Straßenbahn abgelehnt. einer Sitzung des Haushaltsausſchuſſes iſt die Erhöhung des Straßenbahntarifs auf 20 Pfg. abgelehnt worden. Dieſe Nach⸗ richt hat keine lokale Bedeutung, weil wir den 20 Pfennig⸗ tarif ſchon lange Jahre haben. Es beſteht ja auch in abſeh⸗ barer Zeit keine Ausſicht, daß eine Ermäßigung eintritt, weil die Straßenbahnverwaltung auf dem Standpunkt ſteht, daß ein großer Prozentſatz jetzt ſchon zu 15 Pfg. fährt. Die Mel⸗ dung kommt aus Berlin. Dort hat man ſich nicht dazu entſchließen können, die Fahrt auf der kürzeſten Strecke auf 20 Pfg. zu erhöhen. * Schwerer Betriebsunfall. Geſtern abend fiel beim Aus⸗ laden von Holz aus einem vor der Zellſtoffabrik liegenden Schiff ein etwa 2 Meter langes Stück Holz auf einen dort be⸗ ſchäftigten 23 Jahre alten Taglöhner, der wegen ſchwerer Kopfverletzung in das allgemeine Krankenhaus einge⸗ liefert werden mußte. * Armbruch einer Rablerin. Geſtern nachmittag ſtießen an der Straßenkreuzung K und S 5 und 6 eine Radfahrerin und ein Radfahrer ſo unglücklich zuſammen, daß die Radlerin ſtürzte und den linken Unterarm brach. Einen weni⸗ ger ſchlimmen Ausgang nahm ein Zuſammenſtoß, der ſich geſtern nachmittag Ecke Krieger⸗ und Schönauerſtraße in Sandhofen zwiſchen einer Radfahrerin und einem Per⸗ ſonenkraftwagen ereignete. Die Radfahrerin kam mit einer Quetſchung des rechten Fußes davon. * Borſicht beim Uebergneren des Fahrdammes. Geſtern vormittag wurde beim Ueberſchreiten der Waldhofſtraße eine 44 Jahre alte Frau von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Die Verunglückte klagte über Schmerzen im Kopf. Ueberfahren. Geſtern vormittag wurde auf der Fried⸗ richsbrücke ein 17 Jahre alter Schloſſerlehrling, der einen Handwagen ſchob, von einem Lieferkraftwagen von hinten an⸗ gefahren, zu Boden geworfen und ihm beide Beine über⸗ fahren. Aeußerliche Verletzungen trug der Verunglückte nicht davon, doch klagte er über innerliche Schmerzen. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Michael Koch, Bauführer, H 7, 3 mit ſeiner Ehefrau Luiſe geb. Schmitt. Dem Jubelpaar, das ſeit 25 Jahren unſer Blatt Albert Lortzing Zu ſeinem 125. Geburtstage am 23. Oktober 1926 Von Berthold Wetzler Mit Lortzing haben wir den Höhepunkt der geſunden deutſchen Volksoper, die vorher ſchon von Dittersdorf, Hiller und Kauer mit Erfolg gepflegt worden war, erreicht. Lortzing mit ſeinem von Jugend auf geſchulten Theaterblick, ſeinem urwüchſigen Humor und ſeiner ſtarken melodienreichen Muſi⸗ kalität gab in ſeinem Lebenswerk dieſem Kunſtzweig eine Vollendung, die bisher noch nicht übertroffen wurde und die jung und lebensfriſch geblieben iſt. Trotzdem ſeine Opern „Zar und Zimmermann“,„Der Wildſchütz“,„Undine“ und „Der Waffenſchmied“ alle etwa ein Jahrhundert alt ſind, wer⸗ den ſie überall viel und gern geſpielt. Und immer wieder be⸗ zaubern die Klänge der Lortzing'ſchen Muſik den geſund empfindenden Hörer, denn die dieſen Liedern, Arien, En⸗ ſembles und Orcheſterſätzen innewohnende, ſtrömende Melo⸗ dienfülle iſt von gewinnender Herzlichkeit, Gefühlstiefe und genialer Intuition. Lortzing iſt ſeit Dittersdorf der einzige Komponiſt, der ſich mit mehrfachem Erfolge der komiſchen Spieloper gewidmet hat. Seinen Opern kam außer ihrer ſtar⸗ ken und echten Muſikalität zugute, daß Lortzing die Texte bühnenſicher ſelber verfaßte, ſo daß, wie beim Werk Wagners, eine größere innere Einheit und ein in ſich geſchloſſenes Kunſt⸗ werk entſtand. Lortzings Begabung auf beiden Gebieten er⸗ wies ſich durch den Dauererfolg als glänzend. Seine Onern werden immer die Lieblinge des unverdorbenen Volkes blei⸗ ben. Die Eltern des Künſtlers waren beide Schauſpieler, er ſelber wurde ſchon früh mit Kinderrollen bedacht; die geheim⸗ nisvolle Welt der Kuliſſen wurde auch ſeine Welt und zwar ſo ſtark, daß er faſt ausſchließlich für die Bühne komponierte. Seine Muſik iſt ſo bühnenmäßig erfühlt und erdacht, daß ſie nur im Rahmen der Aufführung zur vollen Geltung kommt. während man beiſpielsweiſe Wagners„Triſtan“ unbeſchadet als Symphonie geben könnte. Die Jünglings⸗ und frühen Mannesjahre ſahen Lortzing an den Theatern von Düſſeldorf, Bonn, Aachen und Münſter. Von 1833—1844 war er am Leip⸗ ziger Stadttheater tätig und zwar als Schauſpieler, Tenor⸗ buffo, Regiſſeur und Komponiſt. In dieſer glücklichſten Zeit ſeines Lebens— er war ſeit 1821 mit ſeinem Röschen verhei⸗ ratet— entſtanden die meiſten erfolgreichen Opern, die ſeinen Namen berühmt machten, ihm aber wenig materiellen Erfolg einbrachten, ſogar nicht perhindern konnten, daß er jahrelang ſtellungslos war. Der Lebensabend des 1851 verſtorbenen Komponiſten war trüb und ſorgenvoll. Er wußte ſich mit Veranſtaltungen Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen wirß ſich auch in dieſem Winterhalbjahr durch Veranſtal⸗ tungen von Konzerten das muſikaliſche Leben unſerer Stadt bereichern zu helfen. In ſeinem erſten Konzert am Montag, den 8. November, bringt er die„Rhapſodie“ von Brahms und „Der Geſang der Geiſter über den Waſſern“ von Schubert, beides Chorwerke mit Orcheſterbegleitung, zur Aufführung. Herr Kapellmeiſter Erich Orthmann vom Nationaltheater wird die unvollendete Schubertſymphonie und die 1. Brahms⸗ ſymphonie leiten. Am Dienstag, den 25. Januar 27 wird dann die c moll⸗Meſſe von Mozart unter derſelben Leitung mit dem hieſigen Nationaltheaterorcheſter wiedergegeben werden. Am Samstag, 2. April 27 folgt dann das Männerchorkonzert, in dem in der Hauptſache neuere Kompoſitionen zum Vortrag kom⸗ men werden, unter der Leitung des Ehrenchormeiſters Weidt. Weitere Lockerung der Fwangswietſchaſt für Geſchäſtsräume in Württemberg Durch eine am 30. September 1926 erſchienene Verord⸗ nung des Württembergiſchen Miniſteriums des Innern über geſetzliche Miete und Mieterſchutz werden die bisher für Ge⸗ ſchäftsräume des Kleinhandels und des Kleingewerbes be⸗ ſtehenden Schutzbeſtimmungen ab 1. Oktober d. Is. außer Wirkung geſetzt. Bisher waren ſolche Geſchäftsräume, wenn ihre Friedensmiete in Stuttgart den Betrag von 500 Mark nicht überſtieg, dem Mieterſchutzgeſetz und der geſetzlichen Miete(zurzeit 110 und 115 v. H. der Friedensmiete) unter⸗ ſtellt. Die durchaus nicht ungünſtigen Erfahrungen, die in Württemberg mit der bisherigen Befreiung der Geſchäfts⸗ räume von Mieterſchutz⸗ und Zwangsmiete gemacht wurden, rechtfertigen den Verſuch eines weiteren ſtufenweiſen Ab⸗ baus der noch beſtehenden Bewirtſchaftungsvorſchriften. Auch bei kleineren Geſchäftsräumen iſt ein gewiſſer Ausgleich in Angebot und Nachfrage, ſowie in den Mietpreiſen zu beob⸗ achten, ſodaß auf eine Sonderſtellung der Geſchäftsräume des Kleinhandels und des Kleingewerbes verzichtet werden kann. Ab 1. Oktober 1926 ſind dieſe Räume ſomit den übrigen be⸗ freiten Geſchäftsräumen gleichgeſtellt. Zur Veremidnug unbilliger Härten iſt durch Uebergangs⸗ beſtimmungen dafür Sorge getragen, daß Kündigungen ſol⸗ cher Geſchäftsräume früheſtens auf 1. April 1927 wirkſam werden können und daß bis dahin jeweils die geſetzliche Miete zu entrichten iſt. Zu beachten iſt, daß ſämtliche Geſchäftsräume lalſo auch des Kleinhandels und des Kleingewerbes), die Teile einer Wohnung bilden oder wegen ihres wirtſchaft⸗ lichen Zuſammenhangs mit Wohnräumen zugleich mit letzteren vermietet ſind, nach wie vor geſchützt bleiben. Im übrigen iſt auch die neue Befreiungsvorſchriſt wie die frühe⸗ ren Abbaumaßnahmen in ſtets widerruflicher Weiſe verfügt worden. Gerade umgekehrt liegen die Verhältniſſe in Bayern, wo bisher nur ganz ſchwache Verſuche eines Abbaus der Zwangswirtſchaft nuternommen worden ſind.* Tagungen Kreistag des.H. V. „Am Samstag nachmittag traten in Kaiſerslautern die pfälziſchen Ortsgruppen des Deutſchnationa⸗ len Handlungsgehilfen⸗Verbandes zu Beratun⸗ gen zuſammen. Nach einer Feſtvorſtellung im Theater fand eine geſellige Unterhaltung ſtatt, in deren Mitte ein intereſ⸗ ſanter Bericht des Schriftleiters der„Handelswacht“, Albert Zimmermann⸗Hamburg, über ernſte und heitere Erkebniſſe während ſeiner 30jährigen Verbandstätigkeit ſtand. Am Sonntag vormittag wurde im Marhoffer Konzertſaak der zweite pfälziſche Kaufmannsgehilfentag abgehalten. Kreis⸗ vorſtand Drehfal⸗Ludwigshafen leitete die Verſammlung, die in der Hauptſache von zwei inſtruktiven Referaten ausge⸗ füllt war. Richard Düker⸗Kaiſerslautern ſprach über das Thema:„Das deutſche Kulturgut als Grundlage deutſchen Bildungsweſens“ und Gauvorſitzender Ed. Menth⸗Mann⸗ heim über das Thema„Die nationale Frage und die deutſche Arbeitnehmerbewegung“. Beide Referate, die von patrioti⸗ ſchem Geiſte getragen waren und ſehr treffend die Entwick⸗ lung der deutſchen Kultur bezw. die heutigen Verhältniſſe ſkiz⸗ zierten, fanden lebhafte Zuſtimmung. Der Tagung wurde überhaupt lebhaftes Intereſſe entgegengebracht, was ſchon dar⸗ aus zu erſehen war, daß ſtädtiſche und ſtaatliche Behörden ihre Vertreter entſandt hatten. Als Vertreter der pfälziſchen Kreisregierung war Amtmann Meiſter, als Vertreter der Stadt Bürgermeiſter Relle anweſend. Ferner waren die Landtagsabgeordneten Burger und Diſſinger erſchienen. Am Sonntag abend wurde die gutbeſuchte, durch allerlet Unterhaltungen und Darbietungen reich ausgeſtattete 28. Gründungsfeier abgehalten, bei der Gauvorſitzender Ed. Menth⸗Mannheim die Feſtrede hielt. Die Feier nahm ubes und Schmutzes! Mit dem Staub und Schmutz bezieht, herzliche Glückwünſche. einen ſehr unterhaltenden Verlauf. ſeiner geliebten Frau und ſeinen elf Kindern kaum durch⸗ zuſchlagen. Ein für dieſen großen deutſchen Sohn unverdient hartes Los! Allerdings darf man wohl heute ſagen, daß ſein unvergänglicher Nachruhm dieſe trüben Stellen in ſeinem Erdendaſein ausgewiſcht hat, und wenn Lortzing an ſeinem 125. Geburtstag liederträllernd mit ſeinem Röschen über die weißen Wolkenſtraßen wandelt und von allerorts ſeine Melo⸗ dien aus den Opernhäuſern und Funkſtätten zu ihm empor⸗ ſteigen, wird er lauſchend ſtehen bleiben und lächelnd ſagen; „Das beutſche Volk hat mich nicht vergeſſen!“ Der Charakter zeigt ſich-in der Zunge! Die meiſten Leute haben ſoviel mit dem Bekritteln ihrer Mitmenſchen zu tun, daß ihnen keine Zeit bleibt, ſich mit ſich ſelbſt zu beſchäftigen. Und doch würde dieſes Selbſtſtudium für ſie das gute haben, ihre ſchwachen Seiten kennenzulernen. Ein guter Weg zur Selbſterkenntnis und Selbſtbeurteilung iſt, ſo lieſt man in einer engliſchen Zeitſchrift, das Studium der Zunge, die über den Charakter wertvolle Aufſchlüſſe gibt. Man braucht ſich nur vor den Spiegel zu ſtellen und die Zunge weit herauszuſtrecken, um ſich darüber klar zu werden, was mit einem los iſt. Iſt die Zunge kurz und ſchmal— man glaubt nicht, welche erſtaunliche Vielſeitigkeit die Zunge hat! — ſo deutet das auf Schlauheit, verſtecktes Weſen und einen unzuverläſſigen Charakter. Der Beſitzer einer ſolchen Zunge wird ſchwerlich einem Freunde die Treue halten. Dagegen iſt die kurze und breite Zunge mit breiter Spitze eine gute Zunge. Ihr Beſitzer darf als ehrenwert, zuverläſſig und ſym⸗ pathiſch gelten und hat Anſpruch auf Vertrauen in allen Lebenslagen. Am allerwenigſten darf er als ehrgeizig und Has kpſnee angeſehen werden. Iſt die Zunge ſchmal, ſo iſt as immer ein Zeichen geringer Zuverläſſigkeit. Iſt ſie jedoch ungewöhnlich lang, ſo iſt der Beſitzer geiſtig hochbegabt, aber gleichzeitig ränkevoll und hinterliſtig. Die ſchmale—— mit runder Spitze iſt die Zunge des Künſtlers, beſonders des Muſikers. Eine Zunge iſt ein gutes Zeichen, das darauf ſchließen läßt, daß der Beſitzer viel gute Eigenſchaften und kein Laſter hat, aber es iſt keine„Geſchäftszunge“. Dieſe hat rechts und links markierte Punkte, aber keine ausge⸗ ſprochene Spitze. Ihr Reſitzer hat einen hervorragenden In⸗ ſtinkt für alle geſchäftlechen Dinge und wird ſeinen Weg in der Welt machen. Eine dünne Zunge, die ſpitz ausläuft, iſt die des geborenen Redners, und eine ſolche, die an der Spitze dicker wird und an jeder Stelle ausgeſprochene Schwellungen oder Erhöhungen zeigt, iſt die Zunge des lebensfrendigen Optimiſten, der bei jedermann belieht iſt, wenn auch ſein Cha⸗ rakter wankelmütig und unzuverläſſig iſt. A4. Seite. Nr. 490 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabcc Freltag, den 22. Oktober 1920 Kommunale Chronik — Kleine Mitteilungen Der Boranſchlag der Stadt Viltingen für das Rechnungsjahr 1926—27 ſoll demnächſt dem Bürgerausſchuß zugehen. Er weiſt eine durch Umlagen zu deckende Differenz von 286 322 Mk. auf. Zur Deckung des Fehlbetrages iſt die Erhebung einer Gemeindeſteuer von 61 Pfg. vom Grundver⸗ 6 mögen und von 87 Pfg. vom Betriebsvermögen pro 100 Mk. E5 Steuerwert erforderlich. „Am Samstag iſt in Säckingen eine Anzahl alter großer Eiſenbahnwagen angekommen, die von der Stadt zur Einrichtung von Notwohnungen von der Reichsbahn⸗ 8 Geſellſchaſt angekauft worden ſind. Die Wagen werden auf die 6 am„Gießen“ bereits errichteten Sockel geſtellt und als Woh⸗ nungen bald beziehbar ſein. Der Berliner Magiſtrat hat ſich entſchloſſen, eine Hilfsaktion für fünfzig Erwerbsloſe geiſtiger Berufe für ſechs Monate durch Anſtellung in den Berliner Bibliotheken und Büchereien durchzuführen. Die betreffenden 8 Geiſtesarbeiter ſollen eine tägliche Vergütung von acht Mark erhalten, wovon das Landesarbeitsamt einen Zuſchuß von Mk..40 gibt, ſo daß die Stadt noch Mk..60 je Kopf zu zahlen hätte. Zur Aufbringung der Mittel in Höhe von 42 000 Mark hat der Magiſtrat der Stadtverordnetenverſamm⸗ Lung eine entſprechende Vorlage zugehen laſſen. Aus dem Lande Kommerzienrat Heinrich Stöß 70 Jahre alt Heidelberg, 21. Okt. Seinen 70. Geburtstag feiert am morgigen Samstag Kommerzienrat Heinrich Stoeß in Hei⸗ delberg. Aus kleinen Anfängen gründete er 1888 mit 30 Ar⸗ beitern in Gelatinefabrik in Ziegelhauſen bei Heidelberg. Durch Betriebſamkeit und eiſernen Fleiß blühte das Werk ſo aeſt daß es heute über 200 Arbeiter beſchäftigt. Auch für Zie⸗ gelhauſen ſelbſt iſt das Werk eine Quelle des Wohlſtandes ge⸗ worden. Seine fachmänniſche Tüchtigkeit und ſeine ſtreng reelle Geſchäftsführung erwarben ihm auch das Vertrauen der ame⸗ rikaniſchen Weltfirma Eaſtman Kodak Company. Dieſer Ver⸗ trauen aber war die Grundlage eines neuen großen Werks in Eberbach a. N. Beide Werke ſind in großzügiger Weiſe mit 05 den neueſten Betriebseinrichtungen ausgeſtattet. In großen Fabrikſälen wird die Gelatine, dieſe Grundlage der geſamten Photographie, des Illuſtrationsweſens, der Röntgenheilkunſt, der Himmelsphotographie, der Filminbduſtrie uſw., in höchſter Feinheit hergeſtellt. Das Eberbacher Werk wurde in der Nach⸗ kriegszeit erſtellt und bietet 300 Arbeitern und Angeſtellten ihr Brot. Seit mehr denn 20 Jahren gehört Stoeß auch dem Vor⸗ ſtand des„Verbandes Südweſtdeutſcher Indu⸗ ſtrieller“ an. Später übernabm er den Vorſitz, den er in erfolgreicher, aufopfernder Weiſe zum Segen unſerer heimi⸗ 3 ſchen Wirtſchaft jahrelang führte. Ferner vertrat er in der er⸗ wähnten Eigenſchaft die Intereſſen unſerer Induſtrie in Orga⸗ nen des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie ünd bei vie⸗ len anderen Körperſchaften. Durch ſeine hingebende, auf⸗ opfernde Tätigkeit trotz der Ueberlaſtung in ſeinen eigenen Werken hat ſich Kommerzienrat Stoeß große, bleibende Ver⸗ dienſte um unſere heimiſche Induſtrie und Wirtſchaft erwor⸗ ben, ebenſo als langjähriger Vizepräſident der Heidelberger Handelskammer. Stoeß iſt auch bekannt als großer Freund ſeiner Arbeiter. Seine Wohlfahrtseinrichtungen ſind 6 vorbildlich. Innerhalb der Deutſchen Volkspartei 1 in Baden, der er ſeit ihrem Beſtehen angehört, hat er ſich 93 ebenfalls als Vorſitzender des Ausſchuſſes für Handel und Induſtrie im Intereſſen der Wirtſchaft angenommen. Die Gründung des Kraftwerks Ryburg⸗Schwörſtadt * Rheinfelden, 20. Okt. In den letzten Tagen fand in „Rheinfelden in der Schweiz die Gründung der Aktiengeſell⸗ 8 ſchaft zum Bau und Betrieb des größten Kraftwerks am Oberrhein bei Ryburg⸗Schwörſtadt ſtatt. Als Grün⸗ das Badenwerk, die Kraftübertragungswerke Rheinfelden; auf Schweizer Seite der Kanton Aargau, vertreten durch die nordoſtſchweizeriſchen Kraftwerke und die Geſellſchaft Motor⸗Columbus in Zurüch. Das Artien⸗ kapital wurde auf 80 Millionen Franken feſtgeſetzt. In den erſten Aufſichtsrats wurde vom Lande Baden entſandt: Ober⸗ baurat Dr. Helmle, Direktor des Badenwerks, Präſident und Oberregierungsrat Seeger vom Finanzminiſterium und Oberbaurat Altmaier von der Waſſerbaudirektion Karls⸗ ruhe. Als Staatskommiſſär delegierte der badiſche Finanz⸗ miniſter den Präſidenten der Waſſerbaudirektion, Miniſterial⸗ 5 HDirektor Dr. Fuchs in Karlsruhe. Als erſter Vorſitzender des Aufſichtsrats wurde Regierungsrat Keller von Aargau gewählt; dem vierköpfigen Arbeitsausſchuß gehört als Ver⸗ kreter Badens Oberbaurat Dr. Helmle an. um Direktor der neuen Geſellſchaft wurde der Leiter der Kraft⸗ 5————— Rheinfelden, Direktor Dr. Haas, er⸗ Rannt. Bei dem an die Gründung ſich anſchließenden Mahle be⸗ grüßte Ständerat Keller von Zürich die deutſchen Teil⸗ nehmer. Finanzminiſter Dr. Köhler ſprach im Namen des badiſchen Staates. Er führte u. a. aus: Schon ſeit 20 Jahren gehen die Verhandlungen über die Ausnützung der Gefällſtufe Schwörſtadt, nie aber konnten ſie zum Ab⸗ ſchluß kommen. Schwierigkeiten türmten ſich auf, als wollren ſie nimmermehr den Bau zulaſſen. Weltkrieg und Wäh⸗ Tungserſchütterungen mit all ihren unheilvollen Folgen waren gewaltige Widerſtandszentren. Daß das Werk allen Schwie⸗ rigkeiten zum Trotz dennoch gelang und wir heute vor der vollzogenen Gründung der Geſellſchaft ſtehen, iſt ein Grund der Freude für alle, die in jahrelanger mühſeliger Arbeit dem Ziele zugeſtrebt haben. Die Wirtſchaft nicht nur in unmittelbarer Nähe des Werks, ſondern in weiter Ausſtrah⸗ Iung wird durch dieſes neue Kraftwerk Befruchtung er⸗ F ſahren. Die Bauarbeiten, mit denen alsbald begonnen werden ſoll, werden ſchon eine Entlaſt ung des Ar⸗ beitsmarktes bringen. Die zu erſtrebende Induſtriali⸗ ſierung am Oberrhein wird eine außerordentliche Förderung durch das projektierte Werk empfangen, insbeſondere wenn die rationellſte Verwertung der Rheinwaſſerkräfte durch die 0 in Vorbereitung befindliche Erſtellung des Schluchſee⸗ werks droben im badiſchen Schwarzwald geſichert iſt, jenes Werks, das mit ſeinen 390 Millionen Kilowattſtunden im Vollausbau die größte Speicheranlage Deutſch⸗ lands darſtellen wird. Aber darüber hinaus hat der heu⸗ tige Tag noch eine weitere Bedeutung. Es iſt das erſte⸗ mal, daß die beiden Uferſtaaten ſich gemeinſam an der Erbauung eines Kraftwerks“ ihres Grenzgewäſſers betei⸗ ligen; denn zu insgeſamt 50 Proz. iſt das Aktienkapital in den Händen des Landes Baden und des Kantons Aargau. Für das Land Baden iſt es überhaupt die erſte Betei⸗ ligung an einem der Oberrheinkraftwerke. Mit der Errichtung des Kraftwerks Ryburg⸗Schwörſtadt wird aber auch—und das möchte ich volkswirtſchaftlich für das Bedeutendſte halten— der erſte Schritt getan zur Aus⸗ führung des großen Programms, das auf der 1 Grundlage des internationalen Wettbewerbs über die Frage der Kraftausnützung und der Schiffbarmachung des Oberrheins im Jahre 1920 für die Strecke Baſel Konſtanz aufgeſtellt worden iſt. Mit ihrer 3,6 Milliarden Kilowattſtundenleiſtung iſt dieſe Rheinſtrecke eine der größ⸗ zen Kraftqu⸗llen Europas überhaupt. der traten zufammen der badiſche Staat, vertreten durch R Dr. Paul, Vorſitenber des Aufſichtsrats des Badenwerks G1 Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Mannheim Am heutigen Freitag vormittag begann vor dem Großen Schöffengericht Mannheim eine Verhandlung, die Aehnlichkeit mit dem Purrmannprozeß hat. Angeklagt iſt der 26jährige S Sceeur und Geſchäftsführer R. S. von Mannheim, der 33 Jahre alte verheiratete Geſchäftsführer Nikolaus B. aus Meſſel wegen Konkursverbrechen u. a. mehr. Vorſitzender iſt Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, Beiſitzender Richter Amts⸗ gerichtsrat Schmitt. Vertreter der Anklage iſt Staats⸗ anwalt Nebel. Neun Zeugen und ein Sachverſtändiger ſind geladen. Als Verteidiger fungieren die R. A. Dr. Groſ⸗ ſert und Dr. Schindler. S. hat zwei Semeſter auf der Techniſchen Hoch⸗ ſchule ſtudiert, jedoch kein Examen gemacht. Es wurde ſ. Zt. ein Entmündigungsverfahren gegen ihn eingeleitet, dem jedoch nicht ſtattgegeben wurde. Die Angeklagten wollten die Firma Frankl und Kirchner übernehmen. Es gab jedoch Unſtimmig⸗ keiten, weshalb die Beiden beſchloſſen, eine eigene Elektrizi⸗ täts⸗G. m. b. H. mit einem Stammkapital von RM. 5000 zu gründen. S. wird als Geſchäftsführer unter anderem beſchul⸗ digt, die Krankenverſicherungsbeiträge ſeiner Arbeiter nicht an die Ortskrankenkaſſe abgeliefert, ferner die Handelsbücher ſo unordentlich geführt 810 haben, daß ſie keine Ueberſicht ergaben. Weiter hat er gegen die Beſtimmungen des H..B. wiederholt verſtoßen und keine Bilanz gezogen. Er ſoll die Gläubiger inſofern benachteiligt, als er Vermögensſtücke der Geſellſchaft beſeitigt und den ihm auferlegten Offen barungseid vorſätzlich falſch geſchworen habe. S. gibt bei ſeiner Vernehmung an, daß die Firma bis zuletzt gut gear⸗ beitet habe. Was die Nichteinzahlung der Krankenkaſſenbei⸗ träge anbelange, ſo handle es ſich ja nur um einen Monat. Es ſei eben kein Geld in die Firma hereingekommen, ſodaß die Löhne oſt nur in—3 Raten bezahlt werden konnten. Weiter führte der Beſchuldigte aus, er habe noch niemals einen kaufmänniſchen Betrieb geleitet und überhaupt nicht ge⸗ wußt, was ein Kaſſen buch iſt. Auf den Vorhakt des Vor⸗ ſitzenden, bei der Leiſtung des Ofſenbarungseides von 70 For⸗ derungen nur fünf angegeben zu haben, erwiderte er, daß er überraſchend vorgeführt worden ſei und er ſeine Ausführungen nur unter Vorbehalt gemacht habe. Er habe ſich nie auf Bücher verſtanden und verſtehe auch heute noch nichts davon. Es wird ihm vom Vorſitzenden vorgehalten, daß er oft genug zum Offenbarungseid vorgeladen wurde, ſodaß von einer überraſchenden Vorführung wohl nicht geſprochen wer⸗ den könne. Jedenfalls ſtehe feſt, daß der Offenbarungseid in fahrläſſiger Weiſe geleiſtet wurde. Wenn von 70 Ausſtänden nur 5 angegeben werden, ſo ſei das bezeichnend genug. Der Angeklagte beſtreitet, Forderungen für ſich eingezogen zu haben, obwohl er dazu als Geſchäftsführer berechtigt geweſen wäre. Trotzdem habe er ſein ganzes Geld in die Firma hineingeſteckt, weil er der feſten Meinung war, die Firma hoch⸗ und durchzubringen. Der Angeklagte B. iſt im Oktober 1925 mit Rück⸗ ſicht auf ſeine Geſundheit aus der Firma ausgetreten und hat auch ſeine Geſchäftsanteile an S. abgegeben. Leider aber habe er, wie er betonte, vergeſſen, dem Handelsregiſter davon Mitteilung zu machen. Trotzdem er ſich von der Firma ganz zurückgezogen hat, ſo habe er doch fortgeſetzt Gerichts⸗ ladungen wegen der Firma erhalten. Er ſei aber über die Vorgänge bei der Firma nach Oktober 1925 nicht orientiert. Bücherreviſor Otto Sutter verbreitet ſich als Sachver⸗ ſtändiger über die Bücher, die unordentlich geführt und mangelhafte Einträge aufweiſen. Erſter Staatsanwalt Nebel hält die Anklage aufrecht und beantragt für S. neun und für B. ein Monat Gefängnis. Die Verteidiger R. A. Dr. Groſſert für S. und.A. Dr. Schindler 80 B. beantragen Freiſprechung eytl. milde Geldſtrafen. Der Vorſitzende des Gerichtshoſes, Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley erkannte auf ſolgendes Urteil: Der Angeklagte S. wird wegen Konkursvergehens zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten und 2 Wochen abzüglich zwei Monate Un⸗ terſuchungshaft und der Angeklagte B. wegen Vergehens gegen die Konkursordnung zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Von der Anklage gegen ein Vergehen gegen die eichsverſicherungsordnung, gegen die Vorſchriften des G. m. b..⸗Geſetzes und wegen fahrläſſigen Falſcheides wird der An⸗ geklagte S. freigeſprochen. Beide Angeklagte haben, ſo heißt es in der Urteilsbegründung, es nicht verſtanden, ihre Bücher ordnungsgemäß zu führen, um einen Ueberblick über die Vermögenslage zu geben. Es darf aber nicht einreißen, daß die Bücher bewußt oder unbewußt oder aus Leichtfertigkeit ſo ſchlecht geführt werden. Es muß wieder Treu und auben im kaufmänniſchen Leben vorherrſchen. Die erſte Pflicht des Kaufmanns iſt richtige Bücherfüh⸗ rung. So lange aber ſo gegen Treu und Glauben und gegen die Konkursordnung verſtoßen wird, wie es bei dieſer In⸗ flationsgründung vorgekommen iſt, ſolange muß auch mit ſtrengen Strafen eingeſchritten werden. Die Verhandlung dauerte von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 2 Uhr. ch. Schöffengericht Karlsruhe Vor dem Schöffengericht Karlsruhe hatte ſich der Ge⸗ Leppert aus Hügelsheim bei Raſtatt meinderechner Karl wegen Amtsunterſchlagung zu verantworten. Es wurde ihm zur Laſt gelegt, in einer Reihe von Fällen Geld aus der gemeindlichen Viehverſicherungskaſſe entnommen zu haben. Der Angeklagte iſt 42 Jahre alt, verheiratet und Vater von acht Kindern. Er erklärt, daß, da er ver⸗ mögend ſei, er keinen Grund gehabt habe, Unterſchlagungen zu begehen. Im Laufe der Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß er ſeine Bücher ſchlecht geführt habe. Auch habe er ſich der Urkundenfälſchung und des Vernichtungsverſuchs eines Be⸗ legs ſchuldig gemacht. Die Verhandlung nahm faſt den gan⸗ zen Tag in Anſpruch. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre Gefängnis. Das Gericht verurteilte Leypert zu zehn Monaten Gefängnis abzüglich einem Monat Unter⸗ ſuchungshaft. * 8 Schöffengericht Landau. Das Schöffengericht Landau ver⸗ urteilte den vorbeſtraften Maurer Jakob Kühner aus Grä⸗ fenhauſen, der im Februar dieſes Jahres mit zwei Kumpanen einen Ein bruchsdiebſtahl in Eſchbach verübte und die Beute im Werte von 600 Mark in Mannhe im an einen pol⸗ niſchen Hauſierer verkauft hatte, zu zwei Jahren Zucht⸗ haus und 5 Jahren Ehrverluſt. § Schwurgericht Darmſtadt. Vor dem Schwurgericht Darm⸗ ſtadt hatte ſich der in Birkenau im Odenwald geborene Kauf⸗ mann G. wegen Meineid zu verantworten. Während der Staatsanwalt eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr 6 Monate be⸗ antragte, erkannte das Gericht auf zwei Jahre Zucht⸗ haus, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft. Ferner wer⸗ den die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. In der Urteilsbegründung kam zum Ausdruck, daß gegen die Meineidsepidemie energiſch eingeſchrit⸗ ten werden müſſe. Beleibigungsprozeß. Auf Veranlaſſung der Staatsan⸗ waltſchaft Nürnberg fand vor dem Reichsgericht die Re⸗ viſionsverhandlung gegen den verantwortlichen Schriftleiter des„Stürmer“, Hauptlehrer a. D. Julius Streicher, ſtatt, der wegen Beleidigung der Beamten des Nürnberger Woh⸗ nungsamtes angeklagt, vom Schwurgericht Nürnberg aber freigeſprochen wörden war. Das Reichsgericht hob das frei⸗ ſprechende Urteil auf und verwies die Sache zur anderweiti⸗ gen Verhandlung und Entſcheidung an das Landgericht Fürth. Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarle Neues aus aller Welt — Neuheiten auf der Schallplatte. Das neue e Lee riſche Aufnahmeverfahren— bekanntlich werden he dieſem Syſtem die Aufnahmen nicht mehr vor dem Trichte ſondern vor einem Mikrophon gemacht— wird von der Deuſ 3 ſchen Grammophon⸗Aktiengeſellſchaft ſchon ſeit langer Zei gepflegt und iſt durch die unermüdlichen Bemühungen, aue dieſe Technik immer wieder zu verbeſſern, inzwiſchen zu größ““ ter Vollkommenheit gereift. Einer der bedeutendſten Muſiken Richard Strauß, iſt für Schallplatten⸗Aufnahmen der Deug ſchen Grammophon⸗Aktiengeſellſchaft ausſchließlich verplichte Ein unbeſchreiblicher Genuß iſt es, und zwar nicht nur ſn den Kenner, die von Richard Strauß ſelbſt dirigierten Platten⸗ auſnahmen ſeiner Tondichtung„Ein Heldenleben“ zu hören, Selbſt Klavieraufnahmen, die früher immer große techniſche Aufnahme⸗Schwierigkeiten bereiteten, werden von dem neuen elektriſchen Aufnahmeſyſtem gemeiſtert. Einer unſerer jünge“ ren aufſtrebenden Künſtler, der Pianiſt Walter Reh berg ſpielt Grieg's Hochzeitstag auf Troldhaugen in vollendete Virtuoſität; aber ebenſo vollendet und vom Original⸗Klavier““ ton nicht zu unterſcheiden, iſt die Platte ſelbſt. — Ein Glückspilz. Ein geradezu märchenhaftes Glück hahhl. ein Beſucher der Geſolei gehabt. Kommt da ein Oberwacht meiſter aus Düſſeldorf auf die Geſolei, nimmt ſich ein Los 1 und gewinnt drei Mark. Mutig geworden, löſt er ſich ein neues, zieht ein Freilos, tauſcht es ein.. und hat 500 Mart? gewonnen. Von ſo viel Glück überwältigt wird er leicht⸗ ſinnig und opfert noch eine Mark ſür ein weiteres Los. D neue Los bringt ihm——— 5000 Mark. — Tauſendjahrſeier in Nordhanſen. Die alte ehemaſſa freie Reichsſtadt Nordhauſen am Harz begeht im Mal nächſten Jahres feſtlich ihr 1000jähriges Stadtjubiläum. Die Stadt iſt eine der älteſten Siedlungen Nordthüringens und, am Harz und heute eine blühende Mittelſtadt von 36 000 Ein, wohnern, die ſich ihre mittelalterlichen Reize zum großen Tei zu erhalten verſtanden hat. Die Jahrtauſendſeier ſoll im größeren Rahmen ſtattfinden; Feſtzug, Volksfeſt, Feſtvor, ſtellungen im Stadttheater, Wettkämpfe im Stadion und auf“ der Radrennbahn u. a. Veranſtaltungen ſind geplant. — Paris. Berlin im Sturmflug in 4 Stunden 15 Minnten Im orkanartigen Sturm legte das Flugzeug D. 949 der Deut⸗ ſchen Lufthanſa(Typ Junckers D. 23) heute die faſt tauſem Kilometer lange Strecke Paris—Berlin in 4 Stunden 15 Mi⸗ nuten zurück. Am Steuer befand ſich der bewährte Flugzeug⸗ führer Karl Noack, der im regelmäßigen Luftverkehr bereit⸗ 370 000 Kilometer geflogen hai. — Wieder ein Raubüberſall in Berlin. Die Raubüber⸗ fälle in Berlin beginnen nachgerade Mode zu werden. S0 wurde ein frecher Ueberfall in einem Schweſternheim in der Keſſelſtraße verübt. In dem Heim bewo jede ein einzelnes Wohnzimmer, während die Mahlzeiten in einem gemeinſchaftlichen Eßzimmer eingenommen werden, Als geſtern morgen eine der Pflegerinnen vom Nachtdienſt heimkehrte, begab ſie ſich zunächſt nach ihrem Zimmer, um die Kleidung zu wechſeln und wollte dann in das Speiſezimmer gehen. In der Tür trat ihr ein Mann entgegen, der die Er⸗ ſchrockene mit einer Peitſche über den Kopf ſchlug, ſo daß ſie beſinnungslos zu Boden fiel. Der Uebeltäter flüchtete dann und entkam. Einige Zeit darauf wurde dne Ueberfallene von 40 einer anderen Pflegerin aufgefunden. Wie die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, war am Mittwoch abend in dem Heim ein Mann erſchienen und hatte eine der Schweſtern azur Pflege ſeiner erkraukten Frau nach der Chaus eheſtent⸗ Dort wohnte aber niemand, der der Pflege bedürftig geweſen wäre. Die heimkehrende Schweſter war es, die ihre Berufs⸗ kollegin beſinnungslos auffand. Ohne Zweifel iſt die Be⸗ ſtellung des Mannes nur ein Vorwand geweſen. um ſich ſüſer der Inſaſſinnen des Heims zu unter⸗ richten. — Das Alter der Mumie. Im neueſten Heft von„Kunſt und Künſtler“ wird folgendes Geſchichtchen erzählt: Der Be⸗ ſucher ſragt im ägyptiſchen Muſeum den Aufſeher:„Wie alt iſt dieſe Mumie?“„5007 Jahre“, erwidert der Auſſeher.—„Wie kann man denn das aber ſo genau wiſſen?“ forſcht nun der andere und erhält die Antwort:„Ja, ich bin ſieben Jahre hier, und als ich herkam, war ſie 5000 Jahre alt.“ — Ein Richter verrückt geworden. Die Unterſuchung gegen den Bandenführer Saltis, der kürzlich einen Rechts“ anwalt mit einem Maſchinengewehr ermordete, fand nach. Meldungen aus Newyork eine plötzliche Unterbrechung, 9 da einer der Richter Anzeichen geiſtiger Umnachtung zeigte⸗ Er hatte in ſeiner Schublade Dolche aufbewahrt und verſuchte, die übrigen Richter auzugreifen. — Für 400 000 Mark Juwelen geraubt. Wie die„Times“ aus Newyork melden, hielten anditen in einer abge⸗ legenen Straße Newyorks ein Privatautomobil au und be⸗ raubten die Inſaſſen, zwei Damen, ihres geſamten Juwelen“ ſchmucks im Werte von 400 000 Mark. 3 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) — See⸗ ull, Tem⸗S 222 Wind 2 22 d. e e 53 m wm C 6S2CSsKicht Stärt, 8 5⁵ Wertheim— 3 5 2[SWiſchw. bedeckt 9 Königſtuhl 625 746,2 0 2 0 W eicht[ Nebelw. 9 Karlsruhe.127 746,6 4 6 8[NW lleichtſ bedeat 7 Bad. Bad.213746,2 4 6 3 Wfeeichiſ bedeckt 17 Villingen78074600 5 6 3 NW elleichiſ bedeckt 14 Feldbg. Hoſ1497 620.6 2 4 2 W lleicht Nebelw. 46 Badenweil.— 7 5,5 5 7 NoO leeichtſ bedeckt 19 St. Blaſien(— 6 8 6 leichtf bedeckt 33 Höhenſchw.—————— Unter dem Einfluß des über Süddeutſchland hinweg⸗ ziehenden Fallwirbels, der einen rapiden Fall des Baro⸗ meters um 20 mm in zwei Tagen hervorrief, hat es geſtern in Baden faſt anhaltend geregnet(lim Gebirge Regen un Schnee). Die mittlere Tagestemperatur lag 4 Grad unter dem Normalen. Nach Abzug des Wirbels herrſcht heute in Baden bedecktes Wetter bei nordöſtlichen Winden und durch⸗ ſchnittlich 4 Grad Tagestemperatur. Im Weſten folgt ein neuer Fallwirbel nach. Da die Wirbel nunmehr ſüdlichere Zugſtraßen bevorzugen, ſteht für morgen und die nächſte Zeit weiterhin naßkaltes Wetter mit Neigung zu Schnee⸗ fällen, auch in der Ebene, bevor. Wetterausſichten für Samstag, 23. Okiober: Fortdauer der naßkalten Witterung, weitere Niederſchläge, auch in der Ebene Neigung zu Schneefällen. 4— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kanſer⸗ Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer⸗ Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. iſt der neue Preis für die ſeit fünſzig Jahren als mildes und zu derläſſiges Ablührmittel unüber“ troffenen in allen Kpotheken erhältlichen(Eml19 E. Stötzner. 50 Bln Apotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen Excx. Sel, pa.5 Extr. Achill. mosch— Aſoes— Absynih. à4 10 Exck. Tril, — Gen, àa.5. Pulv, rad. Oent, Trif. àa d. 8. f. pil, 50, 7 1 *— * ◻ —— Eine ſechstägige Wanderfahrt durch den Odenwald In der Ferienzeit zu wandern liegt nicht jedem. Die Jugend ſindet noch etwas Selbſtverſtändliches darin, ſie iſt erfüllt von dem Sehnen nach dem„Hinaus“. Gottes freie Natur iſt das Spiegelbild ihrer Ideale. Die meiſten und namentlich die älteren Sommerfriſchler neigen iedoch mehr zu einem bequemen Aufenthalt und ziehen nach den Anſtren⸗ gungen des Berufes eine geruhſamere Erholung vor. Doch man überlege, daß für den Körper, für Seele und Geiſt ein friſchfröhliches Wandern wohl Anſtrengungen, aber auch er⸗ habene Genüſſe, zugleich die gewünſchte geiſtige und körper⸗ liche-Erneuerung bringt. Man ſchalte in den Landaufenhalt eine mehrtägige Wanderung— oder mehrere ſolcher— ein und man wird finden, daß die Erinnerung an die Sommer⸗ friſche nachhaltiger und wärmer bleibt. Beſondere Koſten ſind damit nicht verbunden. Der ſchöne Odenwald liegt ſo nahe und bietet gerade zu Familienaufenthalten und lohnen⸗ den Wanderungen ſo reichlich Gelegenheit, daß jedermann auf ſeine Rechnung kommen kann. Die Markierung iſt dank der Arbeit des Odenwaldklubs durchweg ausgezeichnet. Unter Benutzung des Kartenwerks des Odenwaldklubs laſſen ſich beliebige kleine oder größere Wanderungen zuſammenſtellen; ſo man will, laſſen ſich viele Strecken durch Poſtauto oder ahn verbinden und es wird auch der weniger Wanderrüſtige guf den Genuß der Schönheiten der Landſchaft, auf die erbau⸗ lichen Eindrücke im Odenwald nicht zu verzichten brauchen. Mit einem Wandergenoſſen war ich übereingekommen, dieſes Jahr nicht in die Ferne zu ſchweifen, vielmehr die ongſte Heimat weiter zu erforſchen und ſiehe da, es tat ſich ein Schatzkäſtlein auf! Im lieblichen Steinachtal(bei Heiligkreuzſteinach) trafen wir uns am 2. September. Wir erreichen das Eichköpfel (Höhe 400 Meter) und verfolgen die Nebenlinie 40, rotgelb, nach Heddesbach, überqueren das Tal und die folgende Höhe (4²0 Meter), erreichen Brombach. Hier iſt bei einem Bauern⸗ hauſe auf grünem Raſen eine kurze Mittagsraſt. In der Mit⸗ tagsſonne gehts weiter über die nächſte Höhe(450 Meter) nach berhainbrunn. Hier finden wir bei der Finkenbach in⸗ mitten der Wieſen, Felder und Wälder ein idylliſches Lager⸗ plätzchen. Luft⸗ und Sonnenbad, zwangloſes Geplauder über die Landſchaft, ihre Geographie, Geologie und Botanik, über irgendwelche wirtſchaftliche Fragen in Verbindung mit der Gegend und ihrer Bevölkerung oder in allgemeiner Be⸗ ziehung geben ſolchen Ruheſtunden am munteren Gebirgsbach weiteren Inhalt und eine Fülle von Anregungen. Gegen Abend wandern wir weiter, den Berg hinan nach Rothenberg 1410 Meter Höhe). Am 2. Wandertag brechen wir um s Uhr von Rothen⸗ berg auf und wandern auf dem Höhenrücken zwiſchen Gam⸗ melsbach und Finkenbach unter Benutzung der Hauptlinie 13 blau 4, ſchöner Waldweg) nach Beerfelden. Nach Austritt aus dem Wald finden wir hier auf der Höhe vor dem Ein⸗ gang zum Städtchen in einem Haine ein ſchönes, ſtilvolles Ehrendenkmal für die im Weltkrieg gefallenen Söhne von Beerfelden. Am Nachmittag wandern wir auf guten Wald⸗ wegen auf Linie 14,(weiß Dreieck), über Reiſenkreuz(500 Meter, Gebirgsſattel zwiſchen Elſaberg und Krähberg) nach Station Schöllenbach und durch die lange Dorfſtraße bis zum Bach(Eutergrund). Hier ladet der Bach und die grüne Wieſe zu der üblichen erquickenden Nachmittagspauſe ein. Wohl er⸗ fkriſcht ſtreben wir ſonach ſteil aufwärts auf ſteinigem, ausge⸗ waſchenem Wege durch Wald auf die Höhe von Heſſelbach(480 Meter), durch das Dorf und über die nächſte Höhe in den Park von Waldleiningen. Schönere Waldungen als hier ſind in gleicher Ausdehnung wohl kaum im Odenwald zu finden! Und wenn man von der Höhe herabgeſtiegen iſt, da ſindet man ſich plötzlich vor dem prachtvollen, märchenhaften Schloß aldleiningen! Dies iſt einer der wunderbarſten Punkte der anzen Wanderung. Traumverloren, eingebettet in einem alkeſſel mit einzigartigen Waldungen, umgeben von ſeltenen Baumgruppen liegt hier ein in engliſch⸗gotiſchem Stile aus rotem Sandſtein erbautes Schloß, das den Fremden mit Ent⸗ zücken erſüllen muß. Dam⸗ und Edelwild, ſowie Wild⸗ ſchweine werden in dem Park gehegt. Ungern verlaſſen wir dieſen ſtimmungsvollen Platz, der für den geſuchten deutſchen Heldenhain uns als geeigneter Ort erſcheinen möchte. Wir erreichen in einer halben Stunde das Gaſthaus in Ernſttal, gerade als ein Gewitter losbricht. In dem Gefühl, einen großen Tag hinter uns zu haben— die ſportliche Leiſtung war überdies auch gut—, verleben wir noch einen gemüt⸗ lichen Abend. U. a. wird uns hier erzählt, daß vor Jahren während der Hungersnöten einmal ein Gaſt folgendes ins Satr denbuch ſchrieb, als er vergeblich nach Forellen gefragt atte: Forellen ſind ein gutes Eſſen, ch habe zwar noch keine gegeſſen; och meines Vaters Bruders Sohn, Der hat einen Freund beſeſſen Und der hat einmal Forellen ſehen eſſen. Am 3. DTag brechen wir erſt um 11 Uhr in Ernſttal auf. Auf Hauptlinie 17, roter Rhombus, gehts durch den Wald bergauf nach Mörſchenhardt, von dort auf ſchönem, oft ausſichtsreichem Höhenweg nach Preunſchen und weiter über Wildenburg nach Buch und Amorbach. Sehr intereſſant iſt ie umfangreiche und guterhaltene Burgruine Wildenburg, in der ſich Wolfram von Eſchenbach längere Zeit aufgehalten hat. Auch das bayeriſche Städtchen Amorbach bietet einige Sehenswürdigkeiten: Schloß des fürſtlichen Hauſes Leiningen, proteſtantiſche Kirche— ehem. Kloſterkirche der Benediktiner⸗ abtei Amorbach— im barocken Renaiſſanceſtil mit ſchöner Orgel aus dem 18. Jahrhundert u. a. Nur kurz iſt hier unſer Aufenthalt. Erſtmals auf dieſer Wanderung beſteigen wir —— Abend die Bahn, um noch nach Miltenberg zu kom⸗ en Der 4. Tag iſt ausſchließlich der Beſichtigung dieſes maleriſchen Mainſtädtchens und ſeiner Umgebung gewidmet Als beſonders anziehende Punkte ſeien hervorgehoben: Die Marktplatzgegend mit ſchönen Holzkonſtruktionen, beſonder⸗ bei dem hier mündenden„Schnatterloch“, die Pfarrkirche, das aus dem 16. Jahrhundert ſtammende Gaſthaus zum Rieſen, in welchem ſeit dem Mittelalter durchreiſende Kaiſer, Fürſten und Heerführer wohnten. Das 1552 zerſtörte Schloß, die eildenburg, iſt Privatbeſitz. Unſer Ausflug über den Main, Wallfahrtskapelle Marig⸗Hilf nach dem Engelsberg(Fran⸗ ziskanerkloſter, wie in Miltenberg), eröffnet prächtigen Aus⸗ blick auf das Maintal, auf Miltenberg, Groß⸗ und Klein⸗ heubach. Im Kloſter werden vorzügliche Erfriſchungen ge⸗ boten. Der Rückweg über Großheubach und Kleinheubach führt an dem Schloß des Fürſten von Löwenſtein⸗Wertheim⸗ Roſenberg(kath. Linie) vorbei und durch den ſchattigen Park längs des Mains bis Miltenberg. Nach einem Rundgang auf halber Höhe des ſüdlich der Stadt gelegenen Berges fahren wir am Abend mit dem Poſtauto über Laudenbach(main⸗ abwärts), Hainhaus, Vielbrunn, Kimbach und durch herrliche Wälder und bei angenehmſter Unterhaltung nach König i. O. im Mümlingtal(Stahlbad). Ein ſelten ſchöner Sonntag fin⸗ det damit ſeinen Abſchluß; der Tag war reich an erhabenen Eindrücken. In der Frühe des 5. Tages führt uns der Zug tal⸗ aufwärts nach Michelſtadt, der Zentrale des Odenwaldes. Wir beſichtigen als beſonders ſehenswert das Rathaus, ein Fachwerkbau aus dem 1484(älteſter Holzbau in Heſſen), das Schloß der Grafen zu Erbach⸗Fürſtenau mit dem kühn⸗ geſpannten Bogen, ſowie die 819 erbaute Einhardbaſilika, die teilweiſe gut erhalten iſt und als eines der älteſten, kunſt⸗ geſchichtlich wichtigſten Baudenkmäler Deutſchlands gilt. Der Einhard war der Geheimſchreiber Kaiſer Karls des Großen. Nach Michelſtadt beſuchen wir das naheliegende Städt⸗ chen Erba ch, beſichtigen dort eine Elfenbeinſchnitzerei— dieſes Kunſtgewerbe iſt in Erbach in Blüte— und die hervor⸗ ragenden und wertvollen Sammlungen im Schloß der Grafen zu Erbach⸗Erbach. Am Nachmittag fahren wir mit dem Zug das hier immer maleriſcher werdende Mümlingtal aufwärts nach Hetzbach und wandern von dort an einer großen, geſchmackvoll in das Landſchaftsbild eingefügten Bahnüberführung vorbei nach Marbach(Einmündung der Marbach in die Mümling). Hier nochmals die beliebte Ruhepauſe am Bach bei ſchönem Wetter, die Mußeſtunde, die Zeit der ſchönſten Erholung. Aber ſchon ahnen wir aus der dunſtig werdenden Luft— die Odenwälder nennen es Höhennebel— den drohenden Regen. Das Kurs⸗ auto reißt uns aus unſeren Betrachtungen und bringt uns am Marbach aufwärts über Hüttental, Unter⸗ und Oberhilters⸗ nach der Wegſcheide, von wo wir auf Hauptlinie 11, rot, nach Grasellenbach— Urſprung des Ulfenbachs— wan⸗ dern(Hotel zum Siegfriedsbrunnen, Beſ. Val. Dörſam). Wir machen einen Abſtecher nach dem Siegfriedsbrunnen, der Stelle, an der nach der Sage Siegfried durch Hagen von dem tödlichen Speer getroffen worden ſein ſoll. Eine leichte Ent⸗ täuſchung läßt ſich freilich nicht verbergen: abgeſehen davon, daß zu bezweifeln iſt, ob die Kämpen, um Waſſer zu ſchöpfen, bergan und faſt auf die Höhe des Speſſartkopfes gelaufen ſind, ſo hätten wir anſtatt einer Fichtenallee zur Quelle eine Allee von Eichen erwartet(Fichten waren zu Siegfriedszeiten im Odenwald wohl noch nicht vorhanden) und das Grabdenkmal dürfte nicht mit einem Kreuz, dem chriſtlichen Abzeichen, ge⸗ ziert ſein. Wir glaubten darin einen Anachronismus zu ſehen und hätten einen grobgehauenen Felsblock als paſſenderen Gedenkſtein gefunden. Wir kehren zurück nach Grasellenbach und da es noch früh am Tage iſt, wenden wir unſere Schritte nach Wahlen und Affolterbach. Prachtvoll ſind alle dieſe Orte gelegen, zur Sommerfriſche oder zum„weekend“ ſehr geeignet. Glücklicher⸗ weiſe ſind die ſchönen Fleckchen gerade von Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen aus leicht zu erreichen. Am 6. Tag früh ſtellt ſich der befürchtete Witterungs⸗ umſchlag ein und doch entſchließen wir uns, nach der hohen Tromm zu wandern. Wir haben Glück, es regnet wenig und wir laufen leicht auf den ſchönen Höhenwegen. Vom Irenen⸗ Turm ſtreben wir über die Kreidacherhöhe nach Siedels⸗ brunn. Wir verbringen noch einige gemütliche Stündchen und dann gehts den Höhenweg von Siedelsbrunn über den Zollſtock, Adlerſtein nach Eichköpfel und hinab nach Heilig⸗ kreuzſteinach, unſerem Ausgangspunkt. Wir haben vieles ge⸗ ſehen: Berge, Täler, Höhenzüge, Burgen, Baudenkmäler und Städtchen, kurzum Land und Leute des Odenwaldes. Und wenngleich wir als Odenwälder bisher ſchon mit Liebe der engeren Heimat in unſerem idylliſchen Steinachtal gedachten, ſy hat ſich dieſe Liebe vertieſt und erweitert. Der Odenwald iſt ſchön, man muß ihn nur aufſuchen und ihm ſeine Geſieim⸗ niſſe ablauſchen. Mit Befriedigung blicken wir nun zurück auf die Tage der goldenen Freiheit draußen bei unſeren munteren Streifen durch Odins Reich und wir zehren lange von den Kräften, die uns der Urquell ſpendete. P. R. * Jernweh Aus allen möglichen Beweggründen werden Reiſen unternommen. Der eine kann es unter dem Druck der ge⸗ wohnten Verhältniſſe nicht mehr aushalten. Er ſucht Ab⸗ wechslung und Zerſtreuung. Bei dem andern iſt die Ar⸗ beitskraft erlahmt, er muß ausſpannen. Einen dritten treibt die Neugierde in die Ferne, um ungekannte Bilder au ſchauen, um den Kreis der Kenntniſſe zu erweitern, um eine längſt gehegte Sehnſucht zu ſtillen. Manchen leitet die Liebe zur Natur. Es ſei noch derer gedacht, die reiſen, um etwas erzählen zu können, weil es eben Mode iſt. So erzählt man ſich von Leuten, die das ganze Jahr ſparen und ſich ſelbſt Notwendiges nicht gönnen, um die Mittel zuſammen⸗ zubekommen, damit ſie einige Zeit in einem Modebad oder in einem Modekurort während der Saiſon ſich aufhalten können. Unwillkürlich denkt man beim Begriff Fernweh an Heimweh. Daß jemand an Sehnſucht nach der Scholle leidet, iſt uns im Leben des öfteren ſchon begegnet. Da ſie die Um⸗ ſtände gezwungen, ihren Aufenthalt in der Ferne zu nehmen, wird in ihnen das Gefühl wach, noch einmal die Stätten zu beſuchen, wo ihre Wiege geſtanden, wo ſie ihre erſten Laute gelallt, wo ihre Kindoͤheit ging, wo ſie ihre erſten Eindrücke empfangen. Wenn ſie dieſem Orte, wo man ihre Liebſten dem Schoße der Erde anvertraut, wo ihre nachhaltigſten Er⸗ innerungen lebendig werden, wo ein Reich voll Zauber und Wonne ſich erſchließt, von Zeit zu Zeit oder kurz vor dem Ende ihrer Tage einen Beſuch abſtatten, ſo finden wir das verſtändlich. Beſonders bei uns Deutſchen iſt dieſe Heimat⸗ ſehnſucht ſtark ausgeprägt und wir haben alle Urſache, darauf ſtolz zu ſein. Ihren Ausdruck findet ſie oft in durch die Zeitungen gehenden Notizen, daß Deutſche, die fern der Heimat, ihr größere Stiftungen zugewendet haben. Wie verhält es ſich nun mit dem Fernweh? Vor allem ſei feſtgeſtellt, daß mehr Menſchen daran leiden, als man ſi bei oberflächlicher Betrachtung denkt. Viele Menſchen ſin in ſeinen Bann geſchlagen, ohne ſich darüber eigentlich Rech⸗ nung geben zu können. Andere ſind ſich deſſen bewußt, ſuchen jedoch allerlei Deckmäntelchen für ihre Reiſeſucht— hier ſei vornehmlich an die Forſchungsreiſenden gedacht— um nicht dieſer Klaſſe zugerechnet zu werden. Auch Herodot ſoll ein Opfer des Fernwehs geweſen ſein. Es wird berichtet, daß er in Verfolgung dieſes Triebs eine Reiſe nach Aegypten gemacht habe, abgeſehen von den anderen, die uns nicht ge⸗ ſchildert werden. Im Mittelalter gab es viele Leute, die an dieſer Krankheit gelitten. Sie verließen Haus und Hof, Weib und Kind, Heimat und Scholle, um' ihr zu frönen. Reichtum, Amt und Würden ließen ſie im Stich, da ſie dieſem ſtarken Verlangen die erforderliche Willensſtärke nicht entgegenſetzen konnten. Ihre Angehörigen ließen ſie ſuchen, und manchmal wurden ſie entdeckt, lebend unter den widerlichſten Verhält⸗ niſſen. Doch lange feſſelte ſie die Heimat nicht, eines ſchönen Tages hatten ſie wieder ihr Bündel geſchnürt, um nie mehr gefunden zu werden. Ungekannt, verlaſſen ſind ſie in irgend einem Weltwinkel geendet, verſchollen für ihr in Ungewiſheit bangendes Geſchlecht. Vielleicht ſind die Fahrten vieler Handwerksburſchen, die mit ihrem gevackten Ränzel aus⸗ zogen, auch auf dieſe Urſache zurückzuführen. Ueber die Entſtehung des Fernwehs geht ein nordiſches Märchen, das, da wenigen bekannt, hier geboten ſei. Ein Seekönig im ſkandinaviſchen Norden hatte das Zeit⸗ liche geſegnet. Sechs Söhne teilten ſeine Hinterlaſſenſchaft. Der erſte nahm das Königsſchloß in Beſitz, der zweite Län⸗ dereien, der dritte Seen und Flüſſe, der vierte Jagdgründe, der fünfte Viehherden und der ſechſte das Drachenſchiff des Vaters. Bald wurde dem ſechſten Sprößling klar, daß fort⸗ an für ihn in der lieb gewonnenen Heimat kein Platz mehr wäre. In ſeiner Herzensnot nahm er ſeine Zuflucht zum Traumonkel, einen guten Geiſt in der Geſtalt eines armen Mannes, der allen, die in ihrer Bedrängnis ihre Schritte zu ihm lenken, hilft. Nachdem er ſein Anliegen vorgetragen, bedeutete er ihm, daß künftighin die weite Welt ſeine Heimat darſtelle. Auch ſenkte er ihm den Trieb für die Ferne in die anfänglich zermarterte Bruſt. Er lichtete die Anker und fuhr mit dem Drachenſchiff in alle Welt. Alle Sorge um die alte Heimat war von ihm gewichen; wo er ſich gerade befand, da erblühte für ihn die Heimat. Und die Fernſehnſucht gönnte dem Fahrzeug keine Ruhe. In unerklärlichem Trieb durch⸗ furchte es des Meeres Wellen, immer neuen, nie gekannten Eilanden zuſtrebend. Hatte er eines geſchaut, ſo ſchlug ſein Hers heftiger, um neuen Zielen zuzuſteuern. In der Weite lag ſeine Befriedigung, wie der gute Geiſt ihm verheißen hatte. Dort nur konnte ein Glücksgefühl ihn überkommen. Dieſes Fernweh iſt auf ſeine Nachkommen übergegangen, die nach und nach in alle vier Winde zerſtoben ſind. Wie bereits angedeutet, kennt man auch in unſeren Tagen Perſonen, die von dieſem Drang geſchüttelt werden. An einer Stelle iſt ihres Bleibens nicht lange, ihnen iſt es nicht gegeben, an der Scholle zu kleben. Ihr Tod wäre die unaus⸗ bleibliche Folge. In queckſilberiger Art zieht er ſie mit ge⸗ heimen Strängen in die Ferne. Ihr Fuß raſtet erſt dann, wenn ſie nicht mehr ſind. An und für ſich iſt ja dieſer Trieb recht lobenswert, wenn man überdenkt, welche Erfolge uns auf dieſe Weiſe gezeitigt worden ſind. Wenn man ſich die Abwanderungsziffern an⸗ ſieht, wird man ſicher manchen von dieſen modernen Nomaden in ihnen ſinden, die auf Grund dieſer Eigenſchaft ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben. In unſerer Jetztzeit iſt die Aus⸗ wanderung ſehr rege. Alle glauben in der Ferne ihr Glück bauen zu können, das ſich ihre lebhafte Phantaſie, unterſtützt durch eine unverantwortliche, marktſchreieriſche Reklame, aus⸗ gemalt hat. Doch wie oft zerrinnen ihre Träume, wenn die nackte Wirklichkeit ihr wahres Geſicht bietet! Alle möglichen Gründe werden vorgeſchützt, um das Ziel der Wünſche zu er⸗ reichen. Doch wie viele reißt dieſes Fernweh in ungekannte Fernen! Die Heimat werfen ſie über Bord, alle Fäden zer⸗ ſchneiden ſie mit frevelender Hand. Die Forderung: Bleibe im Lande, und nähre dich redlich! hat für ſie keine Geltung. Wie ſehr müſſen wir, die wir dieſer harten Notwendigkeit nicht unterſtellt ſind, eine Träne des aufrichtigen Mitleids ihnen widmen, da ſie keine Ruße, keine Raſt, kein Sicherholen kennen! Daher wehe den Fernweh⸗Kranken!— K. W. * Wandervorſchlage Tageswanderung Heppenheim, Helenenruhe, Heppenheimer Stadtwald. Schannenbach, Knoden, Bensheim Sonntagsfahrkarte nach Bensheim bei der Hauptbahn .80 Mk., bei der O..G. Bensheim oder Fürth.90 Mk. Vom Hauptbahnhof ab:.30,.50, Heppenheim an:.46, .01, vom Bahnhof der.E. G.(Neckarſtadt) ab:.32,.07,.52, an:.15,.50,.37, Weinheim, Hauptbahnhof ab: .28,.43. Oeſtlich durch das Städtchen bis zum kleinen Marktplatz. Hier links, nördlich, mit der Nebenlinie 29, gelbem zwiſchen zwei weißen Strichen und gleichzeitig mit der Hauptlinie 1, roter Strich, bequem aufwärts. Bald rechts ein Steinbruch, links Weinberge. Links ſchöner Blick auf Heppenheim und die Bergſtraße. Am Hang der Starkenburg auf zu einem Sattel, Trennung vom roten Strich. Von da rechts, weſtlich im Wald auf und um die Starkenburg herum. Links einzig ſchöner Blick auf Unterhambach. Von da Höhenwanderung bis Knoden und von da bis kurz vor Bensheim. Bald über Feld mit wechſelnd ſchönen Ausblicken links auf Unterham⸗ bach, rechts auf Heppenheim und in's Kirſchhäuſer Tal. Nach 35—40 Minuten, vor Eintritt in den Wald, die Helenen⸗ ruhe, eine Ruhebank mit ſchönem Ausblick auf Heppenpem. die Starkenburg und in's Kirſchhäuſer Tal. In nordöſtlicher Richtung(Wegzeichen gelbem zwiſchen zwei weißen Strichen) meiſtens in ſchönem Buchenwald gemächlich bergan. Der Weg macht mehrere Ränke, behält jedoch im allgemeinen die nordöſtliche Richtung bei. Nach etwa 1 Stunde über die Nebenlinie 34, blaurotes Viereck und gleich über die Haupt⸗ linie 5, blaue Scheibe und gleich ein Knotenpunkt von fünf Wegen. Immer noch allmählich aufwärts, nach einer weiteren Stunde über die Hauptlinie 12, gelbes Dreieck und aus dem Wald. 5 Minuten Feld, links ein Stück Wald, noch durch ein Stück Wald nach Schannen bach,“ Stunde. Vom Wirts⸗ haus links über Wieſen, im Feld auf und hinab nach Kno⸗ den, Stunde. Von da direkt weſtlich und abwärts, mit der Hauptlinie 1, roter Strich. 10 Minuten durch Feld und Wieſen in ſchönen Hochwald. Links kurz an einem Bächlein hin, bald über dieſes. Nach einer Schwenkung links, über die Hauptlinie 5, blaue Scheibe. Jetzt ziemlich ſteil bergab und nach 15 Minuten aus dem Wald. Auf der Höhe weiter mit prächtiger Fernſicht links in's Gronauer Tal, auf Gronau, Zell, Bensheim, die Bergſtraße und die Rheinebene, rechts ins Lantertal, auf Elmshauſen, Wilmshauſen, Schloß und Dorf Schönberg, das Auerbacher Schloß und den Melibocus, ſowie gegen Weſten auf die Erhebung des Donnersbergs. Noch einmal an einem Stück Wald links vorüber und durch ein Stück Wald. Von da an Rebberge links ziemlich ſteil abwärts, zuletzt durch einen Hohlweg und hinunter nach Bensheim. Von Knoden bis Bensheim etwa 2 Stunden. Wieder eine wenig gegangene Wanderung. Ganze Wanderzeit etwa fünf Stunden. Bensheim ab:.34,.27, Weinheim an:.58,.53, .32, Mannheim an:.50,.49, Weinheim ab:.05,.27,.15, .50, Mannheim, Neckarſtadt an:.48,.10,.58, 10.83. FE. Se * Literatur *„Schwarzwald und Oberrhein“(„Nachrichtenblatt des Verkehrspereins für den Schwarzwald“). Von der Zeitſchrift iſt uns Nr. 7 vom 15. Oktober zugegangen. An ihrer Spitze ſetzt ſich Rechtsanwalt Otto Fehren bach für den„Willen zur Tat in der Verkehrswerbung“ ein, der dadurch zum Ausdruck kommen ſoll, daß zu gemeinſamer Förderung des oberbadiſchen Fremdenverkehrs die maßgebenden Behörden und Perſönlichkeiten Oberbadens unter Führung Freiburgs ſich eng zuſammenſchließen.— Intendant Dr. Krüger vom Freiburger Stadttheater gewährt in einem intereſſanten Auf⸗ ſatz Einblick in die Bedeutung des Freiburger Theaters als Ausfallpforte und Vorpoſten deutſcher Kultur in einem Ge⸗ biet, das nach zwei Seiten hin Grenzgebiet geworden iſt. Freiburg und die Auto⸗Sonderſtraße Hamburg—Mailand“, von der ſchon in Nr. 5 die Rede war, iſt neuerdings durch eine wichtige Frankfurter Tagung aktuell geworden. Herr D. F. Brodek zeigt in ſeinem zweiten Auſſatz, wie es bei dieſer Sonderſtraße, für die ſich alle Teilnehmer der Frank⸗ fürter Beſprechung nachdrücklichſt erklärten, auf die Schaffung von Zufahrtsſtraßen ankommt, und er maljnt die Inter⸗ eſſenten, ihre diesbezüglichen Wünſche bald geltend zu machen. — 6. Seite. Nr. 490 Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt Die zweite deutſch⸗engliſche Induſtriellen⸗ beſprechung im November Wie die„Finaneial News“erfahren, ſoll das zweite Zu⸗ ſammentreffen der deutſchen und engliſchen Induſtriellen im November erfolgen. Es ſteht jedoch noch nicht ſeſt, ob es in Deutſchland oder wieder in England ſtattfinden wird. Im Zuſammenhang mit der jetzt tagenden Imperialkonſerenz iſt es intereſſant, feſtzuſtellen, daß offenbar von offizieller Seite darauf hingewieſen wird, daß die britiſchen und deutſchen Jutereſſenten, die an der Konferenz von Romſey teilnahmen, ſich nicht auf irgendwelche Meinung feſtgelegt haben, die die Handelsbeziehungen und die Zollbevorzugung innerhalb des britiſchen Imperiums beeinträchtigen könnten. Dasſelbe wird infolge der wenig günſtigen Auf⸗ nahme dieſer Beſprechungen in Frankreich, Belgien und Italien in Bezug auf dieſe Länder feſtgeſtellt. Eine Unter⸗ kommiſſion iſt eingeſetzt worden, um die Möglichkeit einer Ausdehnung der engliſchen Exportkreditverſicherung auf eine internationale Baſis zu prüſen. Eine franzöſiſche Inter⸗ eſſenten⸗Organiſation hatte ſich kürzlich mit den engliſchen Stellen, die die Verhandlungen in Romſey organiſiert hatten, ſchriftlich in Verbindung geſetzt, um feſtzuſtellen, ob dieſe Verhandlungen in irgendwelchen Beziehungen franzöſiſche Intereſſen tangiereen könnten. Sie erhielten die Antwort, daß nichts beſchloſſen werden würde, was die fran⸗ zöſiſche Induſtrie in irgendeiner Weiſe ſchädigen könnte. Es heißt, daß, ſobald die Verhandlungen mit den deutſchen Intereſſenten genügend fortgeſchritten ſind, auch an franzö⸗ ſiſche Induſtrielle Einladungen ergehen ſollen. Es beſteht nicht die Frage eines ſeparaten britiſch⸗deutſchen Abkommens, ſondern, was man anſtrebe, ſei eine Verſtändigung auf einer wirklich internationalen Baſis. Ferner wird bemerkt, daß, falls ein Beitritt Englands zum kontinentalen Stahl⸗ kartell berbeigeführt werden könnte, er ſich nur auf Roh⸗ und Rohſtahl, nicht aber auf Fertigfabrikate beziehen würde. 2: Kapitalverdoppelung der Oldenburgiſchen Landesbank. Das erſte Halbjahr weiſt eine zufriedenſtellende Weiter⸗ entwicklung der Bank bei guten Erträgniſſen auf. Auch die folgenden Monate geſtalteten ſich günſtig. Der AR. beſchloß, einer Mitte November einzuberufenden ao. GV. die Er⸗ höhung des Grundkapitals um 1,6 Mill auf 3,2 Mill./ vorzuſchlagen. Die neuen Aktien ſollen einem unter Führung der Dresdner Bank ſtehenden Konſortium überlaſſen werden mit der Verpflichtung, ſie den alten Aktionären im Verhält⸗ nis:1 zum Bezuge anzubieten. * Demag— Vereinigte Stahlwerke. Wie die„K..“ hört, handelt es ſich bei der neu anzugliedernden Maſchinen⸗ fabrik um die Frankfurter Maſchinen bau.⸗G. vorm. Pokorny u. Wittekin d. Der Vorgang betreffe wohl weniger die Vereinigten Stahlwerke, als die neue De⸗ mag. Die Rationaliſierung in der Maſchineninduſtrie dürſte aber doch mit der Initiative von Generaldirektor Vögler, der auch im AR von Pokorny ſitzt, aufs engſte zuſammenhängen. Die Verhandlungen ſollen noch im Laufe dieſes Monats zum Abſchluß kommen. :: Metall⸗, Walz⸗ und Plattierwerke Hindrichs⸗Auffer⸗ mann AG. in Bremen. Die Verwaltung der Geſellſchaft wird ihrer am 22. d. M/ in Düſſeldorf ſtattſindenden GV. die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. vorſchlagen. 21: Peniger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei AG. in Peuig i. S. Der AR. bringt 4(0) v. H. Dividende auf die StA. in Vorſchlag. Auf die WA. ſoll die ſatzungsgemäße Dividende von 7 v. H. ausgeſchüttet werden, während 11 500% Ankunſt der Tiere muß jeweils mindeſtens 24 Stunden zuvor der Zollſtelle und dem zuſtändigen Grenztierarzt(Bezirkstierarzt) in Breiſach oder Kebl angezeigt ſein. Deuiſche Kohlenkontrakte für 1927 Aus Cardiff wird gemeldet, daß infolge der Verſchär⸗ fung des engliſchen Bergarbeiterſtreiks dem Ruhrgebiet wei⸗ tere Aufträge aus den früheren engliſchen Abſatzgebieten, die bisher in Erwartung baldiger Arbeitsaufnahme in den Gru⸗ ben zurückgeſtellt worden waren, zugefallen ſeien. Es handelt ſich vorwiegend um Lieferungen für das erſte Quartal des neuen Jahres, um die ſich auch der engliſche Kohlenhandel be⸗ müht habe. So haben mehrere italieniſche Gaswerke ihren geſamten Bedarf an Gaskohle für Januar bis März in Deutſchland eingedeckt und ſtehen wegen weiterer Lieferungen in Unterhandlungen. Die oberſchleſiſchen Gruben haben aus Skandinavien beträchtliche Auſträge, gleichfalls im erſten Quartal des nächſten Jahres lieferbar, erhalten. Auch für ruſſiſche Rechnung ſollen 200 000 To. Induſtriekohle in Deutſchland beſtellt worden ſein. Die überſeeiſchen Kohlen⸗ ſtationen, deren Vorräte nach vorübergehender mäßiger Auf⸗ füllung wieder ſtark zuſammengeſchrumpft ſind, haben zwar mit Rückſicht auf die Wünſche der engliſchen Schiffahrt einen Teil ihres Bedarfs für die erſten Monate des kommenden Jahres noch für die britiſche Spezialkohle reſerviert, ſich größtenteils aber deutſche Bunkerkohlenlieferungen bis zum Frühjahr geſichert. :1: Amerikaniſche Kohle in den Niederrheinhäfen. In den letzten beiden Tagen iſt der Bunkerkohlenpreis in Rotterdam und in Nieuwe Waterweg auf 50 Sh. geſtiegen. In abſehbarer Zeit werden größere amerika⸗ niſche Steinkohlenladungen in Rotterdam erwar⸗ tet. Außerhalb des Kohlenſyndikats ſtehende Importeure ſollen in Hampton Road bereits größere Mengen abgeſchlof⸗ ſen haben. Die Kohlenpreiſe ab Hampton Road ſind zurzeit 15—20 Sh. Dazu kommen 26 Sh. Fracht. Bei den weiteren Gebühren für Verſicherung uſw. kann amerikaniſche Kohle höchſtens 1 Sh. unter dem zurzeit in Rotterdam geltenden Bunkerkohlenpreis eingeführt werden. In Kohlen⸗Groß⸗ handelskreiſen glaubt man daher, daß, falls die Preiſe keine weſentliche Steigerung erfahren, die amerikaniſche Kohle mit der Ruhrkohle kaum ernſtlich in Konkurrenz treten könne. Bei den amerikaniſchen Kohlenladungen für Rotterdam dürfte es ſich vorläufig nur um Ausnahmetrans⸗ porte handeln. Mitte November wird in Rotterdam die erſte Kohlenladung aus Hampton Road(ungefähr 6000 To.) erwartet. )6 Der bisherige Verſandrekord im Ruhrgebiet über⸗ ſchritten. Die amtlichen Wagengeſtellungsziffern der Reichs⸗ bahn ſür Kohle, Koks und Brikets laſſen erkennen, daß ſich die Reichsbahn nach Möglichkeit bemüht, den großen Wagen⸗ anforderungen des Ruhrbergbaues gerecht zu werden. Die ſämtlichen bisherigen Höchſtziffern wurden am Mittwoch weſentlich überſchritten, indem 34 149 Wagen geſtellt wurden. Es iſt bemerkenswert, daß ſich trotzdem noch eine Fehl;iffer von 1423 Wagen ergab, der Bedarf des Ruhrgebietes an Ver⸗ ſandmitteln alſo auch dieſe hohe Ziffer erheblich überſtieg. * Unveränderte Roheiſenpreiſe. Der Roheiſenverband hat den Verkauf für den Monat November d. Is. zu unver⸗ änderten Preiſen aufgenommen. Auch die Zahlungsbedin⸗ gungen haben keine Aenderung exfahren. : Verwendung der japaniſchen Dawes⸗Rate zur Kredit⸗ gewährung an Importeure deutſcher Waren. Nach einer Kabelmeldung aus Tokio hat ſich die japaniſche Regierung ent⸗ ſchloſſen, die Transferfrage in der Weiſe zu regeln, daß ſie die ihr auf Grund des Dawes⸗Abkommens zuſtehende zweite Jahresrate im Betrage von 6 370000.% den ja pa⸗ Brauerei⸗ und Zuckerwerte. Es notierten: Bad. Bank 150, Pfälz. Hypothekenbank 140., Rhein. Hypothekenbank 145, Südd. Disconto 150, J. G. Farben 332, Rhenania 82, Brauerei Durlacher Hof 118., Brauerei Schwartz⸗Storchen 148., Brauerei Werger 145., Benz 96, Seilwolf 65, Continentale Verſicherung 80., Mannheim. Verſicherung 121, Germania Linoleum 214, Gebr. Fahr 40, Fuchs Waggon 0,55, 10 proz. Großkraft VA. 125, Knorr 139, Mannheimer Gummi 63, N..U. 116, Nähkaiſer 64, Rheinelektra 144, Freiburger Ziegel 23, Zellſtoff Waldhof 201, Wayß u. Freytag 134,50, Zucker Frankenthal 95, Zucker Waghäuſel 116, alte Rhein⸗ briefe 11,77,. Frankfurt ſehr feſt Die Käufe für alle variablen Werte hatten zu Beginn der heutigen Börſe wieder einen außerordentlich großen Umfang trotz der Darlegungen des Reichsbankpräſidenten Schacht, die dieſer als einen Warnungsruf aufgefaßt haben möchte. Das Geſchäft war ſehr lebhaft, beſonders für J. G. Farbeninduſtrie und die in den letzten Tagen favoriſierten Montanpapiere. J. G. Farben eröffneten 3, Mannesmann 2,75 v. H. höher. Rheinſtahl und Riebeck gewannen je 1,75, Luxemburg 1 v.., dagegen gaben Gelſenkirchen etwas nach. Schiffahrtswerte lagen nach ihrer Hauſſebewegung an der geſtrigen Abendbörſe bis zu 2 v. H. niedriger. Auf dem Banken⸗ und Elektromarkt überwogen kleine Kursbeſſe⸗ 1,5 v. H. hervor. Kaliwerte ſind weiter feſt, plus 2 v. H. Die Aktien des Metallbank⸗Konzerns verkehrten in unregel⸗ mäßiger Haltung. Metallbank plus 2, Metallgeſellſchaft da⸗ gegen minus 1,5 v. H. Bau⸗ und Zellſtoff⸗Aktien 0,5 v. H. höher. Zuckerwerte unverändert. Von Maſchinenfabrikaktien traten Frankfurter Maſchinen Pockorny u. Wittekind durch eine Steigerung von 6 v. H. hervor. Deutſche und aus⸗ ländiſche Renten waren etwas gebeſſert. Berlin anfangs feſt, ſpäter matter Die Spekulation zeigte ſich heute bereits anfangs und im Verlaufe in erhöhtem Maße, anſcheinend im Zuſammenhang mit den Ausführungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht über die allzu ſtarke Aufnahme von Auslandskrediten, abgabe⸗ luſtig. Doch trat dies angeſichts der vom Auslande und auch rheiniſchen Kreiſen vorliegenden großen Kaufaufträge in Schirsahrts⸗, Kali⸗, Farben⸗ und einzelnen Montanwerten nicht in Erſcheinung. Die Kurſe ſetzten mit wenig Aus⸗ nahmen mit durchſchnittlichen Erhöhungen von—2 v. H. ein, unter Bevorzugung von Schiffahrtsaktien, die—8 v. H. in die Höhe gingen. Die Börſe beſchäftiate ſich ſtark mit Ge⸗ rüchten über einen bevorſtehenden Schiffahrtstruſt, in den die Hamburg⸗Amerika⸗Linie und der Norddeutſche Lloyd auf⸗ gehen ſoll, Pläne, deren Ausführung noch in weiter Ferne liegen. Für Farbeninduſtrie ſpielten bei einer Steigerung von nahezu 5 v. H. die Verhandlungen in Amerika und der ſich in der engliſche, chemiſchen Induſtrie vollziehende Zu⸗ ſammenſchluß eine gewiſſe Rolle. Am Montanmarkt waren Mannesmann und Rheiniſche Braunkohlen um—5 v. H. weiter geſteigert. Das Geſchäft wurde im Verlaufe nach Er⸗ ledigung der Kaufaufträge und auf Verkäufe der Speku⸗ lation hin etwas ruhiger. Der Kursſtand ſenkte ſich um—2 v.., vereinzelt auch mehr. Die Stimmung wurde unſicher bei ſchwankenden Kurſen. Schiffahrtsaktien blieben gut be⸗ hauptet. Am Rentenmarkt waren wenig Veränderungen, Privatdiskont und Geldſätze unverändert. Berliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbank 8, Lombard 7, Privat 4½ u. 4% v. H. zur Rückzahlung von nominell 10 000/ per 1. Juli 1927 zufniſchen Importeuren deutſcher Warenals Kxe⸗ Tmmilich Siiober 22. Slober ſp See kündigende VA. Serie A verwendet werden ſollen. dit zur Verfügung ſtellt, der in jedem einzelnen Fall bei in.⸗M. für G. G. L B. M. Iſätze :: Mechaniſche Weberei Hannover⸗Linden. Wie die K. Z. Fälligkeit in ſapaniſcher Währung zurückzuzahlen iſt. ImHolland...... 100 Gulden 167.86 ſ168.28 167,20 168,32 168,47[8,5 zuverläſſig erfährt, werden ſeit einiger Zeit Verhandlungen Rahmen des Dawes⸗Guthabens werden die Kredite in Form Buenos.Aires.. 1 Peſ. 1710 174 110 1J14 178 10 über die Verſchmelzung mit einem gleichartigen Unter⸗ von ſtaatlichen Reichsmarkanweiſungen, die zur Fruſlel... nehmen gepflogen, die aber bisher zu keinem abſchließenden Regulierung der deutſchen Warenbezüge dienen ſollen gegen Stocholm.... 100 Kronen 112.21 112, 112.18 112.46 112.5043 Ergebnis geführt haben. entſprechende Unterlagen in einzelnen Abſchnitten(Mindeſt⸗ Kopenhagen. 100 Kronen 1117)1 111.58 111.68 111.86 112.50 5 2 Weſtafrikaniſche Pflanzungs⸗Geſellſchaft„Vickoria“ in hetrag 100 000./) den Einfuhrhauſern eingerüumt, die wenigr Sſebon:: 100 Eeide, Berlin. Wie bereits mitgeteilt, ſoll der zum 4. Nov. ein⸗ ſtens eine dreiſährige dauernde Geſchäftsverbindung mit Helſingfors::.. 100 finnl. M. 10,547 10.58710,547 10,567 81.—75 berufenen HV. die..E Bilanz vorgelegt tderde 8 Wie Deutſchland nachweiſen können. Stalien.. 100 Cire 18,51 18,55 18.28, 18,3[81.— 7 jetzt verlantet ſoll das Ac von 12 Mill../ auf 6 Mill../“* Die Lohnverhandlungen für die Rheinſchiffahrt geſchei⸗ e Hort ee e im Berhältnis von:1 zuſammengelegt werden tert. Die Lohnverhandlungen für die Rheinſchiffahrt ſind ge⸗ Paris.. 160 Franken 13.77812.61s 13.5412.58 12— 755 7 ſcheitert. Ob die Parteien das Schlichtungsverfahren in An⸗ Schweiz..... 100 Franten 61.0 8122 80.84.14.20 35 ſpruch zu nehmen beabſichtigen, iſt bisher nicht bekannt ge⸗— 1⁰⸗⁰ 5 ((Ein⸗ und Durchfuhr von Tieren aus Frankreich. Die Außen⸗ worden. Lonſtantinopel: 1 frl. B. 2·15[ 2˙16.145.155 16˙45 0 —* 8 den—7 2 0 Rio de Janelro... 1 Milreis].5830,565 9545 59570 1705.5 mit: Im Badiſchen Geſetzes⸗ un erordnungsblatt vom 15. ober 05 Wien.. 100 Schilling]58.21 59,35 59,2 9, 1,7 5 1926 erläßt des Innern eine Bekanntmachung vom Börſenberichte vom 22. Oktober 1926 8100 100 e 1*— 5 5 ü„„ 2 2 nar 5 5*32 ee, Wene FPPPPPPRVbe ben benete Nach feſtem Beginn waren die Terminwerte heute im 991503411— 10 den beſonderen Vorſchrikten überhannt geſtattet iſt, nut über die Verlauf etwas abgeſchwächt, dagegen lag der Kaſſamarkt un⸗ 2 2 2 1 Pfd. 20,874 20.926] 20.874] 25.526(—— Zollftellen(Zollamt Breiſoch und Zollamt Kehl) erfolgen darf. Die Hverändert feſt. Höher notierten Verſicherungs⸗Aktien, 2 1 21. 22. 21. 22. 21. ſ 22. 21, 22. 21. J 22. 21 J22. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Rhenania Aachen—.—60.—(Zelſt.Waldhof St 201,0 201.0,8c% D. Reichsanl. O,850ſ0,820] Grerſtm Mhm Go/e e. TOberſchl. E Bed.. neldburg... 79.— 881 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 22. Oktober Bauk⸗Altien. 2 Allg. D. Creditbk. 140,7142,5 E. 148,0149.7 Tellus Bergbau. 96. ——— 172,00178,0/B K. u. Saurahütte 88,75.87.— Baor Hodencn 169,0,170,2 Transport⸗Alctien. 220.0 40.—140.— Bayr Hyp. u. Wb 169,0170, Fahr Gebr. Pirm. 40, 8 142. 0 Schantungbayn.60 Felt.Guill. Carls.169.0170.0 Barmer Bankver. 142.5 290 0 77 0 Feinmech. Jetter. 86,7569.— Jorte Aeldard 160.0 164,7 Arddeutſch. Lloyd 269,0175,0 rankf. Pot& Wit. 82,5086.— T Borwiſt u. Mat, B 24.00244.0 Seſter.-. St B.. e, Suchewaggon 0,8250,540 TDeutſche Bank. 355& Ohio 94,7594,75 19 140,0 t. 130,7139.0 ritzn 8 123.—.— —— 135.(/137,5 Induſtrie- Altien. Grirftw Mhm.6/—— D. Ueberſee⸗Bani 123,0128,5 Eichb.⸗Mannh. + Grün, Bilfinger 120.01205 D. Bereinsbank 108,5 108,0 H. Kempf-Sterno. 165,0163.0 HaidsReu-Näh- 55,52,50 I Disconto⸗Geſ. 178,0174,0 Mainzer St.⸗A. 185.9199,0 Hammerſen 1 Dresdner Bank 161.7160,7 Schöfferh. Bindg. 266.7269,5 Hilpert Armaturſ. 73.— Frkfrt. Hyp.⸗Bank 60 14²,5 Salgw. Heilbronn 129,5/129,5 Ettling. Spinn. 4. 210,0/208,0 96.— Faber, Joh. Blei—.— Farbwerk Mühlh.—.— F. G. Farbenind. 327,2 S 5 114.8114.0 8 14⁵ 128,0 120. 135.5 Schwartz⸗Storch. 146,0146,5 HirſchKupfu.Met. 128, Melade u..G. 181.0161 J Wergee,.145,0/145.0 Hoch⸗ und Tieſbau 95.—93.— .Mitteld. Ered.⸗B 150,0148,0 Adt. Gebr..... 46.— Holzmann, Phil.1425410 Nuraberg Be,⸗B.———.[Accumulatoren.—.——.—Holzvertohl. Ind. 50,2551.25 Oeſter. Ered. Anſt 6,40 8,45 Adler Oppenheim—.——.— Junghans Stam. 98,50.98,50 Pfälzer Hop.- Bk. 141.5——Adler Kleyer 105.7108.0 Nammg. Kalſersl. 140.0185,0 Reichsbank... 163, 163·0 Aſce. B— 5 0 40,5041,— in. Ereditbank 135,0135,0 Aſchaff. Buntpap. 10, O Kemp, Stettin..—.— 147·6 Aſchaff. Seültoff- 148.)148.5 Kiein, Sch K Becer 88.—6.— 146,5 Bahnted-Darmſt. 30.—80.— Knort, Heilbronn 141.7/140.0 309 Bas, aſ. Vurl. 422.0 472,0 Kraug.Co., Goc. 6,— 65.7e ü enbk. 133,5133,5 Bad. Maſch. Dur„0122,0 Krau., Lock. 65,—65,75 Naanb Berl.Ge 12,0 40·0 Baſt.⸗G... 185.01 3,0 PLahmeyer E Co. 143.7146.5 Frankf. Allg-Verſ 112.5114,5 Bahriſch. Spſegel 66.,69,Lech Augsburg 115,0114, Bberrh. Verſ.⸗Geſ.—, Beck& Hentel.. 70,25 72 75 Lederwert Rothe—.— 2 Rhein. Hyp.⸗Bank 147,6 —— 150,0 Wiener Bankver. 5,80 — 0 iun.—.——.—LBergm. Elekn. 184,2 168,0 Eudwigsh. Walgmn 115,0111.0 Franel..-Mito.—.—Sing Meiallwerke 10.2570.85 Lun Mashinen 8 Vergwerk⸗Akkien. Bremm.⸗Beſigh.Oel 77.5077/.— Lug'ſche Induſtr. 36,—36,.— 132.0 Maintraftwerke. 109,7104.2 0Miag, Mühlb... 120.5130,0 174.5 Chamotte Annaw.—,——,— Mez Söhne.J 171,0 Cont. Nürnb. Vvzg.—.— Moloren Deutz— 177,7 Daimier Mtoiar 87.—J90 Motorf. Oberurſ, 84,75 —.Gold-u..⸗Anſt 162.2 Neckarſ. Fahrzg.. 115,7 162.2 Dycerh.& Widm. 73,25 Nrh. Leder Spier—.— 158.5 Dingler Zweibrück—,———Peier Unionörift. 106,0 176,5 Cement Heibelb.. 131.5 Guß. 177,0 —— 3 111.5 Cement Karlſtadt 145,0 Buderas Eiſen 111,5 1 D. Luremb. Berg 175,7 Eſchweil. Bergwrk—. 1Gelſenk. Bergw. 178.2 Gelſenk. Gußſtahl 32,.— THarp. Bergbau, 182.0 Kali Aſchersleben 153.0 Kall Sulzdetſ...—.——.— Dürloppwert St. 70,— J4.—[Pf. Nähm Kayſer 65,.—65.— Kali Weſteregein 166,0172,5 Düſſeld⸗Rat, Dürr 38.—39,— Philipps.⸗G. Urk 48.—45,— Klöckner⸗Werke—.——,— Eiſen Kaiſerslaut. 45,5046,50 Porzellan Weſſel—.— 8. TEix. Licht u. Kr. 164.0168.0 Rein Gebb& Sch. 95,—96, TSberbedarf.. 87,2589.—Elſ. Bad. Wolle 56.95/8 Rheinmetalll..—— Ido. Eiſen(Caro)—.——EmagßFrankfurt⸗ 0,3040,285 Rheinelektr. Sta. 144 0/144.0 TPoönixBergbau 135,7/135,7[Cmaille St. Ullrich 53,50052,25 Ry. Maſch. Leud. 44,7548,— 1 Nannesmannz. 164.5 2122. 21. 22. IRhein Braunk.— Enzinger⸗Union. 104,0ſ103,0 Riebeck Montan 164,0 Zuckerf. B. Wag. 117,0115,04½9%•9.⸗Sch.——, Robberg Darmſt. 10.——,— Zuckerf. Frankenth 96.—95.—4% B. Schutzg, 08 10,55.10,40 JRütigerswerke. 132,0132,5 Juckerf. Heilbronn 117,0116,54% D. Schi1919 10.55 10,40 * Schlinck& C. Hbg..—. Juckerſ, Oſſſtein 141,9132,0 Sparprämie. 1919———.— Schnellpr. Frank. 85.— 65,50 Juckerf. Rheingau 118.05% Pr. Schatzanw.—,— ackf. 4 15 Juckerſ. Stuttgart 118.00117,5 4000 1. Schuckert, Nebg. 144, 2 1 /6 Preuß. Konſ. O, 65 Schuhfabrit Herz 5,—68,50 Sreiverkehrs⸗Furſg,%%„0,6550, Seilinduſtr. Wolff 65.7565.— Elberſe 185 Jupfet——.— 90 TSiemens Halsk 205 0 4% BabAnt 1919—.— Südd. Draht. Entrepriſes Mansfelder..137,3 138,0 3,%dle do. a .Led. St. Ingbert..———— 3/ do. von 1896—. Tricolw, Beſtgh f. 64.——.— Aſcte er Wagan 35.—57,— 4% Bayr.Eiſ⸗Anl..588.628 S .fech.Ind⸗Maing 48,2548.— Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay⸗Pf. E. P..20.20 Ber. Ultramarinf. 139,0142,94¼% Mhm.1914—.—.%¼9/0 do. 220/ 1 20 Ver. Zellſt. Berlin 119,5118,03%„—.——4˙9⁰ Heſſ. v. 89.06 0. 6000, 600 P859ek 4 Halſ. St. 11.]119.0½ B 1004½— 3¼%, abgeſt..650—.— Voigt& Häff. St. 118,0115,05%% St. Reichsanl. 0, 7050, 7023⸗—— ——.— 4% Säch.St.-.18—.— Volthom. Seil.K 57,—57.—4% do unk.b. 1925—.—— Wayß& Freytag 134.01135,53% D, Reichsanl, 0,6550,560 Berliner Vörſe vom 22. Oktober ien. TAllg. Elektr.⸗Geſ. 165.2165.80Deutſche Kali.. 125.5 05 167.0 Anglo⸗Ct. Guano 103.5103,001 Deutſche Maſch. 112,7 Barmer Bankver. 142.0 Anhalt. Kohlen-. 105,7107.0 Deutſche Steinzg. 151.01⸗ TSerl. Handelsg. 238,5 Aynener Gußſtahl 39,.— 39,09 Deutſche Wollw.. 70.— TCom.-Privatb. 168.2 Aſchaffbg. Zellſt.. 148.5149,0 Deutſch. Eiſenh. 67,50 TOarmſt. u..-B. 244,2 Augsb.⸗Nh⸗Maſch 102,0105,5 Donnersmarckh.. 115,7 1Heutſche Bank 186, S 1. Ot. Ueberſee Bk. 123.0 THisc Command. 174.0 I Sembeen 00 IPresdner Bank 162,5 JBergmann(ikt. 188.7108.0 TMitteid. Krebb. 150.0 Berl. Gub, Hut. 18, Reichsbank 16³ 201 Bert. Karlsr.Ind 111.0113.1KClktr.Licht u. Ke. 164.5 Rhein Ereditbant 135.0 135.0 TBerlin. Maſchb. 101,597,85 Emaille Ullrich 54.50 Süddeutſch. Disc. 150.015,0 Berzelius Bergw. e—Enzinger⸗Union 103. Cran rt Aktie Sing Nürnberg. 70,2570,—[Eſchw. Bergwert 174,0 8 ausport⸗Aktien. Sismarckhütte., I3.G. Farbenind. 328,0 Schantungbahn Bochum. Gußſt. 178.277,8 156,0 Su8 Lot, u. Str. 118.5 Gebr. Böhler Kcko.—.——, Felten& Guill. 160.2 Südd. Eiſenbahn 145.—. Braunt. u. Brikets 170,0168,7 N. Friſter. 15.75 3— 94,25 Br.⸗Beſigh. Oelf. 79,5078.— Juchs Waggon„.575 9 uſtral. 199.0 Bremer Bulkan. 94.— 94.— Gaggenau.⸗A. 46,.—4 LHapag. 178.5 Buderus Eiſenw. 111,2112.80Gebhard Textil. 101,0 1H. Sudamerika 170,5 Cyem. Heyden,. 119,0116,5 TGehſent, Vergw. 178,3 Chem. Gelſent.. 103,2103,00Gelſent. Gußſtah. 29,85 Chem. Albert. 155,0155,0[Genſchow& Co. 79.— Concord. Spinner 107,0105,00German. Portl⸗Z. 170.0 Daimler Motor. 96.7596,50 Gerresheim Glas 146,5 UDeſſauer Gas 159,0158,1TGeſ.f. elet. Unter. 186,0 1Otſch.⸗Luxemb. 176.0 176,0 Gebr. Goedhardt 85,50 D. Eiſenb.⸗Signl. 115,7115,2 Goldſchmidt, Th. 141,5 IDeutſche Erdöl 177.5176.5 Hoerz C. P. Deutſch. Gußſtahl 110,7117.0lGothaer Waggon 29,7028.— Dürkoppwerke. 71.25 Dynamit Nobel. 15/,5 Elberfeld. Kupfer—— Elektr. Lieferung. 156,0 — 2 1Hanſa'ſchiſf. 224,0 IMorddtſch. Lloyd 169,5 Roland-Linie 0 Verein. Elbeſchiſf 86 50 Induſtrie⸗Aktien. Accumulatoren. 154.5157,0 Adler& Oppenh. 139,7139,0 Adlerwerke...106.5107. .⸗Gf. Verkhrsw. 162,0164,0 174.8 84.50 62.— — „Alexanderwerk. 77,1578,00]Oeutſch he Kabelw. 112.5119,51Gritzner Maſchin. 123,0 655 Hann. Waggon. 13.5019 eſt. O, 6300,630 4% Württ..1515—.——.— Dürener Metall 92,—94,— 75.— 155,5 159,0 16,7 103.2 175⁵ 0 330,0 156.0 163,7 74,75 5575 5,.— 21.0 177.0 — 62.75 170,0 146.0 108,0 142.5 86,75.38,50 117.0 9 JOberſchl. Eiſen. 68,5087,75 Hochfrequenz. 134. ToOberſchl. Kotsw 137,7 Orenſt,& Koppel. 123,0 TPhönix Bergb. 185,21 Rathgeber Wagg. 69.—73,65 Relsholz Papier. 209.5197,0 TRheinbraunkhl. 253,0 252,0Sloman Salpeter 67,50 9,15 Rhein Chamotte 83.—64,—Südſee Phosphal 60.— 69.— 69,— 30 Uſa. 39.—89.— hein. Maſch.Led. 45, Harkort Bergwrk. 64.— IRheinſtahl. 172.1173/0 Harpen. Bergbau 162.7 1Rhenania Chem 51,7581.75 OpRarſchhhe—— Hebarbunte.. 18 7ſ1559 Roſtte, arun. 0.—,— Reichsſchaß..v 07650 edwigshütte.. 154,7154,7 Roſitzer Braunk.. 96,— 98,— 8. LiXx 0·6550 4 74.— 7——— 5 8 17— N 1924er 0·6500, Hindr. ufferm. 86.— ütgerswerke 8 8 890 B. Reichsanl. 9050 5 Gebr. Großmann 63,8568 Grün& Bilſinger 123,0 Gruſchwitz Textil 78,— Hackethal Draht. 95,—95.— Halleſche Maſch. 164,7 Hammerſ. Spinn. 114.9 Hannov. M. Egeſt. 69,75 Krügershall Hand 122, Petersb. Int... 5,66/ 8, Ronnenberg... 44.— Ruſſenbank... 6. Sichel& Co.. 3 G6056532„„* Hanſa Lloyd.. 65,75 Hbg.⸗Wien Gum. 85.— Tguchoerg Geder 400, l0 TSelzeherth. 448.0 88 er er lzoetfurth.. 188, 2 0 Tolſch E.. Et 2860 i—90 5— 0(0. Reicsant 97.—50 THohenlohe⸗Wrk. 25, Scheidemantel.. 45,—12⁰ 9 Phie Hahmamn 4⁰•7 FSScubertgSaiz, 222,224,0 3 rb. Konſols 99 9660 Horchwerke..97, 1Schuckert& Co. 187,142.%%0 0 THumboldtMaſch. 71,.—72,25 Siem.& Halske. 203,7205,7—— Talſe Bergbau. 180.5 Sinner.-G... 82,5080,—%,—5 83 M. Jübel& Co. 185,5 Stettiner Vulkan⸗ 65,5553.— 937 obiknank 12 21 11.90 Gebr. Junghane.— Stoehrsammgrn. 440, 46515/ Pr.508 Kahla Porzellan.— Stoewer Nähm.. 93,7590,25% 90.20 8. i Sũ t. 8 Karier. Maſch Teigteräber,—.——.—5/, Roggenrentb..187 1 Kattowitz. Berg.—.— 3 Teichgräder... 50798.250 Sächſ. Drauni 3,32 C. M. Keinp.——Teleph. Berliner 90,7590,25„Vandſch. Rogg..30 Klöcknerwerke. 140,5 —Thoerldelfabrik-- 104,7105,8 141,/UünionwerkeMaſch—,— b) Ausl. Rentenwerte. C. H. Knorr. 140,0/142,0 Per. B. Frkf. Gum. 75,—76.—%% Mexikaner 5 Kollm.& Jourdan 79.8579,50 Ver Chem Charl. 144,5144,7476 Beſt. Schaßg. 23.75.23,90 Köln Rottweiler. 168,0164,7B Otſch Nickelw. 174.0178,7„Golbdrente 24.— Gebr. Körting.. 100,5 101.0/BGlanzſtoff Elbf. 323,0321,04%„conv. Rte..20—2 Koſtheimer Cell., 95,—95.— P. Schuhfrns W 58.—63.— 4½%, Silberrte..30 6,25 Kyſfhäuſer⸗Hütte 74,—72,75 Ver. Stahlwerke. 154,0152,04½%„ Papierrte..25— Lahmeyer& Co. 146.2145.2 BStahlw v. d. Zyp 187.0177,04% Türk. Ad.⸗Anl. 14.50 15,0 Laurahütte.. 87,50 64,50 Ver. Ultramarinf. 143.0142.5%8„ Bagd.⸗Eiſ.1 28,25— Linde? Eismaſch. 153.)466,e/Pogtländ. Maſch. 905084,50 4%„„ 11.24.60 25•5 Lindenberg... 59.—54,75 Wanderer⸗Werke 200,0404,7 4% Kürt-unif Anl. 18.—49 1 Carl Lindſtröm 171.0170.00Weſer Att.⸗Gel.— 4%„ Zollob. 1811 17.8018.0 Lingel Schuhfabr. /1 5071,500TWeſtereg. Alkali 166,5171,5 5 FJ. ⸗Los 29.50 30.50 1Einte& Hoſfm. 63.7581,50 Wicking ⸗Cement. 136,0136,0 4¼% US1.1813 20.15.20,14 Lubw. Locwe& Co 19/,7202,0 Wiesioch Tonwar. 107.210,4½%%„„ 1914 22.422,5 E. Lorenz.. 117,01/50 Wittener Stahl. 103.5103,04%—„„ Goldrte 23.1023,10 Lothr. Portl.⸗Cem————WittenerGGußſtahl 63,75/73,854%„„ Kronr..10/ 3,1 Magirus.,G.. 70,—70,— Wolf, Buckau. 69,7550,75 3% Oe. U. Stb.alte 19,75 IMannesmann. 165,0170,9 Zellſtoßf Berein. 113,0117.0% Se-UIXSr(74.— TMansfeld. Akt. 157,5130,0 Zellſtoff Waldhof 109,7201,04% Oe. Goldpriox. 13.35 Mech. Web. Lind. 9 200,0296.0.60% Südöck. a. Mix 8. Geneſt.. 130..130.0. Freiverkehrs⸗Kurſe..60% e 5 Motoren Deutz. 74,7575.50 Adler Kali 40,—42,—5%„Obligat.—— Motorb. Mannh.——85,75 Bergb. Präfib..—,———4½% Anat. Ser.1 82,25 Mülheim Berg.152,0 153,5 Benz⸗Motor... 95/86—.— 4½%„ 1134,15 Neckar Fahrzg. 115 5114,5 Deutſche Petrol.,——104,0 4½%„„III 28.5528.— 7Rordd Wolle.. 50,2151,9 Diamond..... 25,50125,505% Tehuantepec. 32,0ʃ82. — ¹ — . rungen; nur Danatbank trat hier mit einer Steigerung von „ — — „ceuad, den 22. Orteser 1020 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabeß 7. Seite. Nr. 490 Schwung in den Wipfel Roman eines jungen Schwaben Von Karl Hans Abel 0 Nachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver⸗ „* filmung, vorbehalten. tr Sie hatten ihn als Wächter des Hauſes zurückgelaſſen— 8 war nun auch der Wächter ihres Glücles. Von ihm hing Rub, ob ſie ſich länger dieſes ſchönen Beſitztums erfreuen ſten; und er wollte ſie in dieſem Beſitze nicht ſtören. 0 Hätte er das Gut verkaufen dürfen, dann wäre alles viel ibgn geweſen. Dann hätte ſich ſein Herr von der Stadt 55 in Kaufgeld zurückgeben laſſen und ihm, dem Erben, das ſweſen wieder abkaufen können. So aber hätte ſein Herr 109 eine andere Heimat ſuchen müſſen, und das wollte ihm t erſparen, ſolange es nur irgendwie ging. 5 So groß und gut und treu konnte ee ſein, der einfache enſch, der arme Veit. Beſatz er denn nicht dieſes wohnliche Haus, dieſen herr⸗ Garten? Genügte ihm dieſer Gedanke vorläufig Er tat ja ſeine Arbeit nicht mehr als Knecht, er ente doch ſeinem Freundel War das ein ſchöner Dienſt! Ach, daß doch jeder ſo dem Pdern dientel dachte Beit. 3 Er wollte ruhig abwarten. Die Stunde mußte kommen, 8 den beiden lieben Menſchen die Eröffnung ſeines Geyeim⸗ uſſes keinen Schrecken, wo ſie ihnen nur noch Freude be⸗ eiten konnte. Und darum ſchwieg er. Veit empfand bei dieſem Gedanken eine wunderbare W Heuugtuung. Nun konnte er Hans Herrenſchmitt all die Mite und Güte zurückbezahlen, die ihm dieſer ſchon erwieſen fel In den kommenden Wettkampf zog er im Vollbeſitze Peuer körperlichen Geſundheit und Kraft, gehoben durch das Eewußtſein ſeines äußerlichen und innerlichen Reichtums. Kinen höheren Glückszuſtand gab es auf der Welt nicht mehr. ke un noch einen ſchönen Sieg erringen und ſein Examen beſtehen Und dann— dann wollte er Anne erlöſen, wie er Prinz im Märchen die verzauberte Jungfrau oder die miinäeſſin, die den einfachen Müllerburſchen liebt und nicht eiß, daß er ein verzauberter Prinz iſt. l. sꝛaK Laß dich auf nichts anderes ein, Daß der Waschtag voll gelinge, Muß Perflor verwendet sein! S0 mild und schonend wie reinste Seifenflocken, im Gegensatz zu diesen aber Vollkommen selbsttãtig und schneeweiß. * So bequem und fieckenlos wie selbsttätige pulvrige Waschmittel, im Gegensatz zu diesen aber ohne Schärſe für Wäsche und Hände. 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Im jungen Grün der Buchen ſangen die Amſelhähnchen ihr Abendlied. Von dem mit roten Schleiern verhangenen Himmel hoben ſich die hohen, dunklen Koniſeren ab, als wären ſie hineingewirkt, als wär's eine Stickerei. Hinter den blaugrauen Mauern einer fernen Wol⸗ kenſtadt verſank rubinrot der Sonnenball. Darüber ſpannte ſich hinter roten Wolkenwogen ein gelblich matter Grund aus, auf den der Teppich gewebt war. Allmählich verglomm die Glut am Himmel, milchblaues Dämmerlicht kam geſchlichen, einige Regentropfen fielen ver⸗ einzelt aus dem dünnen Gewölk. Im Vordergrunde ſtanden die beiden ſchönſten Bäume, zwei ſchlanke Wellingtonien, nebeneinander wie zwei Freunde. Es war, als ſpiegelte die ganze ihn umgebende Natur die Fülle ſeines Glückes wider. Da trat Anne neben ihn. Sie war auf die Terraſſe geſtiegen, während ihr Vater auf der andern Seite des Hauſes in ſeine Wohnung ging. Und Anne ſchien alles vergeſſen zu haben, was früher einmal war. Eine Macht, die über den Willen der Natur geht, führte ſie. Es war ſo ſelbſtverſtändlich, was ſie tat, als ſie den Veit erblickte, daß er ſelber nicht darüber er⸗ hrak. Er hatte ihr Kommen nicht bemerkt und fühlte, wie ſie ihren Arm über ſeine Schulter legte. Und Veit drückte mit der gleichen natürlichen Bewegung den erſten, langen, leiden⸗ ſchaftlichen Kuß auf ihren nach ſeiner Liebe lechzenden Mund. Dann lächelten ſie ſich zu und trennten ſich wieder. Sie beide wußten ſelbſt nicht, wie ihnen geſchah, aber ſie wußten es, daß es ſo kommen mußte. Der Gott in ihnen war mächtiger geweſen, als ſie ſelbſt, als ihre Vernunftgründe. Die Allmacht der freien Wahl, der von Gott gewollten, urſprünglichen, voller Gnaden und Verheißungen höchſte irdiſcher Seligkeit, hatte ihre Sinne berauſcht. Sie forderten nur, was von ihnen geſordert wurde. Sie erfülten nur, was nach Erfüllung ſchrie. ſie waren gehor⸗ ſam, indem ſie ſich beſchenken ließen. Erſt lange, nachdem ſie ſich wieder voneinander getrennt hatten, kam das Erwachen. Anne verſank wieder in Troſtloſigkeit. Sie hatte gegen ihren Vorſatz gehandelt und trug nun ſchwer an ihrer Wil⸗ lensſchwäche. Sie hatte getan, was ſie ſofort bereute, nach⸗ dem es geſchehen war. Sie hatte den langen Kampf umſonſt gekämpft. Sie hatte verzichten wollen und hatte genoſſen. Seine warmen, ſchwel⸗ lenden Lippen hatten ſich in die ihrigen vergraben. Nun war ſie ſein, ſein eigen, und nichts in der Welt konnte ſie mehr aus dieſer Leibeigenſchaſt löſen. Der Burſche aber ging berauſcht, beflügelt in den Wett⸗ kampf! N5 waren Turn⸗ und Radfahrervereine, die ſich bei einer Bannerweihe meſſen wollten in ſportlichen Spielen. Die Veranſtaltungen begannen am frühen Vormittag mit einem Fernrennen der Radfahrer von achtzig Kilometer. Veit, der auch zu ihnen gehörte, hatte noch vor dem Schlafengehen unter Pfeifen und Singen ſeine Rennmaſchine in einen tadelloſen Zuſtand gebracht. Nun fuhr er in die lichte Frühlings⸗Sonntagsmorgen⸗ pracht hinaus, von tauſend Hoffnungen getragen, von einem einzigen, ihn ganz erfüllenden, ſeligen Glücksempfinden durchſtrömt, ſtark und jung und ſchön und geſund und un⸗ überwindlich! Und die Leute, die ihn vorüberfliegen ſahen, machten un⸗ willkürlich Halt und ſchauten ihm nach, als hätte ſich der Glanz der Freude, die aus ſeinen blauen Augen ſtrahlte, auf ſie übertragen, und ſetzten mit helleren Blicken, gehobenen Herzens ihren Weg fort. Auch ein deutſcher Burſchel dachte dabei ſo mancher. Veit jagte nur ſo dahin und hatte die andern alle bald überholt, die mit ihm geſtartet waren. Die vorgeſchriebene Straße führte von Degerloch über Möhringen, Steinenbronn nach dem herrlich gelegenen Wal⸗ denbuch; und von dort über Plattenhardt, Beruhauſen, Neu⸗ Nellingen, Ruit zurück zu den Degerlocher Spiel⸗ plätzen. Es war eine Rundreiſe durch eine ganze Schar von ſtatt⸗ lichen ſchwäbiſchen Dörfern, aber es war keine leichte Fahr⸗ bahn.(Fortſ. folgt.) Luutl. Verökfentächungen der Staut Manmhaim Arbeitsvergebung. Schloſſerarbeiten für Neuban Planetarium. Nähere Auskunft Hochbauamt, Rathaus N 1, Zimmer 131, wo Ausſchreibungsbeding⸗ ungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erbältlich. 22 Einreichungstermin für die Angebote: Freitag, den 29. Oktober 1926, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. Radio-Apparate fertige Kama-Antennen Lautsprecher-Konfhörer Täglich Vorführung 3 Jager, E 2, 16 Pianken Lampenschirmfabrikation. 91277 —* Gute Kleidung Dillg Hinden Sie stets auf unserer Etage Kaufhaus für Herrenbekieidung Jakob Ningel Plai ken— 0 3, 4a, 1. 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