—* (Dienstag, 26. Oktober Bezugsyreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Der durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. eievtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung—— Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Supt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,40, — ermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, chwhetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſ e: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. L2nt Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 405 ler Seitung MaunheimerGeneral Amzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Jeit und Leben.Mannheimer Frauenzeitung.Unkerhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnib. Wandern und Reiſen. Geſetz und Necht Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolnetkele ile Allgem. Anzeigen 0,40.W. Rellamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. —— Thoiry in Der gegenwärtige Stand der deutſch⸗ franzöſiſchen Verſöhnungspolitik 5 Paris, 25. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach er Wiederaufnahme des perſönlichen Kontaktes zwiſchen dem ranzöſiſchen Außenminiſter Briand und dem deutſchen Bot⸗ chafter läßt ſich nach mir an verſchiedenen maßgebenden Stellen erteilten Informationen die gegenwärtige diploma⸗ iſche Lage folgendermaßen kennzeichnen: Die ausführlichen Konferenzen des Herrn v. Höſch mit Berthelot, Seydoux ſo⸗ wie einigen anderen hohen Funktionären des Quai'Orſay betrafen ausſchließlich und allein den Zweck, eine praktikable rundlage zur Fortſetzung der in Thoiry ange⸗ nüpften Beſprechungen zu finden. Ebenſo befaßte ich Außenminiſter Briand in ſeinem etwa einſtündigen Mei⸗ nungsaustauſch mit dem deutſchen Botſchafter mit der Frage, welche Richtlinien für die Weiterentwicklung der deutſch⸗ ſranzöſiſchen Annäherungsbeſtrebungen feſtgelegt werden önnten. Trotz eingehender Diskuſſion gelangte man nicht zu einer den beiderſeitigen Intereſſen und Wünſchen ent⸗ prechenden Verhandlungsbaſis. Der Umſtand, daß die Rati⸗ tzierung des Waſhingtoner Abkommens und die Mobiliſie⸗ rung der deutſchen Eiſenbahnobligationen einen äußerſt chwierigen und noch ungelöſten Fragenkomplex bilden, än⸗ ert ohne Zweifel die in Thoiry ins Auge gefaßten Pläne. n der Tat läßt ſich auf dem Boden einer ſogenannten Hsut⸗des⸗Politik nicht weiter arbeiten. Es ſteht bei Frank⸗ reich, ſich endlich zur Erkenntnis durchzuringen, daß nach der endgültigen Ausſchaltung der elſaß⸗lothringiſchen Streitfrage, ie auf die Beziehungen beider Länder bisher ſtörend ein⸗ wirkte, die breite und völlige Verſöhnung mit eutſchland in den Bereich praktiſcher Möglichkeit gerückt lei. Gleicherweiſe ſind in Frankreich mindeſtens 70 der politiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſe einem Verſöhnungsgedanken günſtig geſinnt, es beſtehen jedoch ſtarke Bindungen, die eine glatte Abwick⸗ ung der in Thoiry aufgenommenen Verſtändigungspolitik emmen. Eine dieſer Bindungen beſteht in dem Verhältnis Frankreichs zu Polen Ohne behaupten zu wollen, daß Polen von Frankreich die Ga⸗ rantie erhalten habe, daß das Rheinland vor dem Jahre 1935 nicht geräumt werde, gewinnt man aus verſchiedenen Aeuße⸗ rungen einflußreicher Perſönlichkeiten den Eindruck, daß auf ſranzöſiſcher Seite der Wunſch beſteht, die Beſchleuni⸗ gung der Rheinlandsräumung zu ſabotieren. erner ſcheint man in maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen mmer noch auf eine feierliche Erklärung Deutſchlands hin⸗ ſichtlich der Anſchlußfrage zu drängen. Die franzöſiſche iplomatie überſieht hier die wichtige Tatſache, daß der Frie⸗ ensvertrag die Anſchlußfrage klargeſtellt hat, und zwar in em Sinne, daß der Völkerbund über Deutſch⸗Oeſterreichs An⸗ chluß an Deutſchland gegebenenfalls zu entſcheiden habe. Der Quai'Orſay ſucht in vorſichtiger Weiſe die deutſche Diplo⸗ matie auf den Weg einer deutſch⸗polniſchen Aus⸗ prache zu führen. Begreiflicherweiſe liegt kein Grund vor, nach den Locarno⸗Verträgen das Verhältnis zwiſchen Deutſch⸗ Iand und Polen in den Bereich der deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ handlungen zu ziehen. Störend wirkt hier noch immer die eee eeeeee Der Landsberger Jememoroprozeß ſeJ Berlin, 25. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Vor dem Schwurgericht in Landsberg a. d. Warthe wurde der Fememordprozeß verhandelt. Da ſich das Gerücht verbreitet atte, daß man einen Befreiungsverſuch des Angeklagten chulz machen wollte, ſind ganz beſondere Sicherheits⸗ aßnahmen getroffen worden. Bei Beginn der Verhand⸗ ung hielt der Vorſitzende eine Anſprache an die Geſchworenen r wies daraufhin, daß der Reichstag und der Landtag Aus⸗ ſchüſſe gebildet haben, die ſich mit dieſer Angelegenheit be⸗ ſchäftigen, daß aber dort die Beweiserhebungen noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſind. Auch bar,Reicegenchhen ſich bereits mit er Angelegenheit beſchäftigt. Der Vorſitzende bittet alle an em Prozeß Beteiligten dahin zu wirken, daß dieſe Verhand⸗ ungen nicht nur begonnen, ſondern auch zu Ende geführt erden können. Alle ſollten mitarbeiten, um hier ein ge⸗ rechtes Urteil zuſtande zu bringen. Nach der erſten Verneh⸗ mung der Angeklagten über ihre Perſonalien ſtellt Juſtizrat Hahn, der Verteidiger des Angeklagten Buchholz, den An⸗ trag, die Oeffentlichkeit auszuſchließen. Ueber dieſen Antrag ird in dreiviertelſtündiger geſchloſſener Sitzung verhandelt. gchdem die Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt iſt, wird der Beſchluß des Gerichtes verkündet, wonach der Antrag auf lẽsſchluß der Oefſentlichkeit wegen Gefährdung der Staats⸗ ſicherheit abgelehnt wird. Das Gericht behält ſich aber vor, arüber zu wachen, daß gegebenenfalls die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen werden ſoll, wenn Dinge zur Erörterung kom⸗ men, die für die Staatsſicherbeit ſchädlich ſein könnten. Es beginnt nun die eingehende Vernehmung der Angeklagten. Das Urteil Am Montag abend wurde in dem erſten der Landsberger Jememordprozeſſe das Urteil gefällt. Es erhielten: Thom wegen verſuchter Tötung zwei Jahre Gefängnis, athsmann wegen Beihilfe zwei Jahre Gefängnis unter Anrechnung von zehn Monaten Unterſuchungshaft. em Thom wurden ſieber Monate der Haft angerechnet. Der Bariſer Kampagne der franzöſiſchen Preſſe in der Entwaffnungs⸗ frage. Es iſt überall die Meinung verbreitet, daß die Bot⸗ ſchafterkonferenz ſehr ernſte und weitgehende Forderungen an die Reichsregierung ſtellen werde, hauptſächlich in der Frage der Ausbildung der Reichswehrmannſchaften mit der verbote⸗ nen Waffe. In dieſem Punkt läßt ſich erwidern, daß im Frie⸗ densvertrag hierüber keine Beſtimmungen enthalten ſind. Die für Mitte dieſer Woche angeſetzte Beſprechung des Herrn v. Höſch mit dem franzöſiſchen Vertreter in der Botſchafter⸗ konferenz, Herrn Cambon, dürfte einige Klarheit in dieſer Frage ſchaffen. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen, daß nach hier herrſchen⸗ der deutſcher Auffaſſung der Gedanke der Verſtändi⸗ gung, in maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen eine Vermin⸗ derung nichterfahren wird. Gleichwohl wäre irgend welcher Optimismus auf eine raſche Weiterentwicklung der diplomatiſchen Lage als ungerechtfertigt anzuſehen. Man ſollte bedenken, daß die Verhandlungen, die vom deutſchen Me⸗ morandum im Februar 1925 bis zur Locarno⸗Konferenz ge⸗ führt wurden, einige Monate dauerten und in verſchiedenen Augenblicken ſich äußerſt kritiſch geſtalteten. Man ſteht heute vor einer neuen Situation, für die neuepraktiſche Verhandlungsmethoden geſucht werden müſſen. Nach Briands Rückkehr werden die Beſprechungen am Quai'Orſay mit großer Energie wieder aufgenommen werden. Die„Ueberwachung der deutſchen Abrüſtung“ § London, 26. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ behauptet, daß noch einige Monate verſtreichen würden, ehe die Alliierten untereinander und dann die Alliierten mit Deutſchland darüber einig werden könnten und Genf es be⸗ ſtätigen würde, wann die Ueberwachung der deut⸗ ſchen Abrüſtung von der Kontrollkommiſſion an den Völkerbund übertragen werden kann. Die Friſt von einigen Monaten dürfte nicht als zu kurz zu bezeichnen ſein, wenn die Tatſachen ſo liegen, wie der Gewährsmann erfahren haben will. Die Botſchafterkonferenz, ſo erklärt er, über⸗ läßt es General Walch und ſeinen Kollegen in der Kontroll⸗ kommiſſion, dem Reichswehrminiſterium alle weiteren ſchrift⸗ lichen und mündlichen Vorſtellungen bezüglich der Teilunter⸗ laſſungen Deutſchlands bei ſeiner Abrüſtung gemäß dem Ver⸗ ſailler Vertrag zu überreichen, weil man dadurch die verbit⸗ ternde Wirkung einer formellen Note an Deutſchland zu ver⸗ meiden hofft. Der wahre Grund für die Abneigung der fran⸗ zöſiſchen Regierung, die Kontrollkommiſſion zu bald an den Völkerbund übergehen zu laſſen, ſei aber nicht der durch die deutſchen Verfehlungen erregte Argwohn der franzöſiſchen und anderen Militärhehörden, vielmehr ſeien Poincars und die Leiter der franzöſiſchen Armee entſchloſſen, keine Milde⸗ rung in der fortlaufenden Kontrolle der deutſchen Abrüſtung eintreten zu laſſen, bis die ſtrikten Bedingungen der Kontrolle durch den Völkerbund, die Frankreich verlangt, zwiſchen den Alliierten untereinander und dann zwiſchen den Alliierten und Deutſchland vereinbart worden ſind. Die franzöſi⸗ ſchen Bedingungen ſollen folgende ſein: 1. Eine über⸗ wältigende franzöſiſche Maforität im Völkerbundsrat, 2. häu⸗ figere und regelmäßige Inſpektionen, 3. ſtrengere Ueber⸗ wachungen in der entmilitariſierten Zone als im übrigen Deutſchland, 4. Befugnis des Völkerbundsrates, Sanktionen durch Majoritätsbeſchluß zu verlangen, falls das Inſpektions⸗ komitee weitere Verfehlungen des Deutſchen Reiches gegen ſeine Entwaffnungsverpflichtungen berichtet. ——————————————— frühere Fähnrich Buchholz wurde wegen Begünſtigung zu einem Monat Geſängnis verurteilt. Sämtliche Angeklagten wurden zur Tragung der Koſten verurteilt. Die Strafanträge lauteten: gegen Thom auf ſechs ZJahre Zuchthaus wegen verſuchten Mordes, gegen Rathsmann auf drei Jahre Zuchthaus wegen Beihilfe und gegen Buchholz auf ſechs Monate Gefängnis wegen Bedro⸗ hung. Der Urteilsbegründung zufolge wurde bei Thom ſeine geiſtiige Minderwertigkeit berückſichtigt, die ihn daran gehindert habe, mit Ueberlegung die Tötung zu be⸗ gehen. Bei Thom und Rathsmann wurden vom Gericht die damaligen Verhältniſſe mit in Rechnung geſtellt. Thom wurde aus der Haft entlaſſen. Die Haftentlaſſung Rathsmanns wurde abgelehnt. Aus der Zeugenvernehmung war noch intereſſant die Bemerkung des Sachverſtändigen Gudo⸗ vius,des damaligen Kommandanten von Küſtrin, der erklärte, obwohl die Leute Arbeitsangeſtellte und keine Soldaten ge⸗ weſen ſeien, ſei es doch ihr Vorgeſetzter geweſen. Thom hätte ſich an den Leutnant Knüppel wenden müſſen, wenn er die Tat hätte verhindern wollen. Dieſer hätte dann ihm, dem Kom⸗ mandauten, Mitteilung machen müſſen. Die Feſtnahme Jahn⸗ kes habe er, Gudovius, nachträglich gebilligt. Einer öfſent⸗ lichen Verhandlung wegen der Munitionsverſchiebung durch Jahnke hätten damals ſtarke außenpolitiſche Bedenken ent⸗ gegengeſtanden. Rechtsanwalt Dr. Kann richtete an Gudo⸗ vius die Frage, ob die Degradation des Jahnke ordnungs⸗ gemäß erfolgt ſei. Oberſt Gudovius antwortete, es habe ſich um Arbeitskommandos gehandelt und nicht um Soldaten. Näher könne er ſich nur in einer nichtöffentlichen Sitzung äußern. Auf eine Frage des Oberſtaatsanwalts er⸗ widerte der Sachverſtändige:„Da die Angeſtellten ſämtlich ſehr national geſinnt waren und alle ſehr ſtark unter den Folgen des Verſailler Vertrages litten, bin ich überzeugt, daß ſie eine ſehr ſcharſe Auffaſſung von Verrat hatten und auch die Munitionsſchiebung als ſolchen Verrat betrachteten.“ E+Berlin, 25. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichspräſident hat heute vormitatg den Generalleutnant v. Heye empfangen. Der Hohenzollern-Zankapfel Auch das politiſche Leben iſt eine fortgeſetzte Kette von Enttäuſchungen. Wer gehofft hatte, daß mit der nach langem Streit kürzlich endgültig erfolgten Erledigung der Fürſten⸗ abfindung durch das Preußenparlament und der glatten Ab⸗ wicklung des Zwiſchenfalls von Münſingen der Hohen⸗ zollern⸗Zankapfel nun für abſehbare Zeit aus dem politiſchen Parteikampf verſchwinden würde, der ſieht ſich bitter enttäuſcht. Immer noch und gerade jetzt wieder mit neu aufgeflammtem Eifer wird im In⸗ und Auslande mit deun Hohenzollern⸗Zankapfel jongliert. Weil der Vermögens⸗ ausgleich zwiſchen Preußen und Doorn einen Paragraphen enthält, nach dem der ehemalige Kaiſer das Schloß in Hom⸗ burg v. d. Höhe als Wohnſitz zugeſprochen erhält, falls er jemals wieder nach Deutſchland zurückkehren ſollte, ſehen ge⸗ wiſſe Parteien dieſe theoretiſche Möglichkeit bereits in nächſte und bedrohlichſte Nähe gerückt. Abgeſehen von den Kommu⸗ niſten, deren agitatoriſches Alarmgeſchrei in dieſer Ange⸗ legenheit man gewiß nicht tragiſch zu nehmen braucht, ſind es vor allem die Sozialdemokraten, die dieſer Frage größte und aktuellſte Bedeutung beimeſſen. Ganz ohne ſachlichen Grund. Denn ein Artikel des Ge⸗ ſetzes zum Schutze der Republik beſtimmt ausdrücklich, daß im Auslande lebende Mitglieder ehemaliger regierender Häuſer, nur mit Erlaubnis der deutſchen Regierung zurückkehren können. Daß dieſe Erlaubnis in abſehbarer Zeit erteilt wer⸗ den könnte, erſcheint völlig ausgeſchloſſen. Die Reichsregie⸗ rung hat vielmehr gerade eben erſt ausdrücklich erklärt, daß ein etwaiges Rückkehrgeſuch aus Doorn völlig ausſichtslos und ſie feſt entſchloſſen ſei, noch vor Ablauf des Republik⸗ Schutzgeſetzes im Juli nächſten Jahres die erforderlichen Schritte zu unternehmen, um die ſtaatsrechtliche Stellung des ehemaligen Kaiſers endgültig feſtzulegen. Das alles hat je⸗ doch die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion nicht davon ab⸗ halten können, im Reichstag einen Antrag einzubringen, durch den die Rückkehr des Kaiſers nach Deutſchland unter allen Umſtänden ausgeſchloſſen ſein ſoll. Man wird ſich alſo bei der in Kürze beginnenden Sitzungsperiode des Parlaments auf eine Neuaufrollung der Kaiſerfrage mit all' dem höchſt übelen Drum und Dran gefaßt machen müſſen. So unerquicklich das gewiß auch ſein wird, ſo kann es doch ſein gutes haben. Die ohnedies noch mit genug Zündſtoff gela⸗ dene politiſche Atmoſphäre kann dadurch gereinigt werden. Sowohl in innen⸗ wie in außenpolitiſcher Hinſicht. Den Links⸗ parteien, aber auch gewiſſen Elementen auf der Rechten, die die Haltung der Reichsregierung in dieſer Frage als unklar und ſchwankend hinzuſtellen für gut befinden, würde durch eine klipp und klare öffentliche Stellungnahme der verant⸗ wortlichen Stellen der Wind aus den Segeln genommen wer⸗ den. Dem Ausland aber, beſonders den Franzoſen und Eng⸗ ländern, die ſich über eine eptl. Rückkehr des Kaiſers nach Deutſchland viel mehr Gedanken machen als wir ſelbſt, würde durch eine parlamentariſche Klärung der Kaiſerfrage ein Vorwand genommen, die in Locarno, Genf und Thoiry verabredete Verſtändigungspolitik zu verſchlep⸗ pen und zu ſabotieren. Kaiſer Wilhelm ſelbſt aber, der bis in die jüngſte Zeit hinein in ſeinen Kundgebungen nicht auf⸗ gehört hat ſich als Imperator Rex zu fühlen und die gegen⸗ wärtige Staatsform Deutſchlands als eine vorübergehende Epiſode anzuſehen, würde, ſo fürchten wir für ihn, durch eine rückhaltloſe Ausſprache der Kaiſerfrage erkennen müſſen, wie verſchwindend klein die Zahl derer iſt, die auch heute noch geneigt ſind, der Perſon und der Sache des Kaiſers zu Liebe den neuen Staat in neues Leid zu ſtürzen, wie überraſchend geſchloſſen aber andererſeits bis in die Deutſchnationalen hinein die Millionenmaſſen ſind, die ſich mit dem republika⸗ niſchen Staat nicht nur abgefunden, ſondern ihn lieb gewon⸗ nen haben, indem ſie willig daran mitarbeiten, der neuen Form auch einen ſtändig zu verbeſſernden Inhalt zu geben. Selbſt ein bis noch vor kurzem ſo unentwegter Rechtsradika⸗ ler wie der Kapitän Ehrhardt hat ja bekanntlich dieſer Tage als neuer Führer des Stahlhelms die Parole:„Hinein in den Staat!“ ausgegeben und gleichzeitig erklärt, daß er für eine Rückkehr des Kaiſers, der 1918„feige geflohen ſei“, keinen Finger rühren werde. Für den entthronten Mann in Doorn muß dieſe Eut⸗ wicklung ſehr ſchmerzlich ſein. Doch iſt er nicht ohne Schuld daran. Bevor die Volksabſtimmung über den Fürſtenentſcheid die parteipolitiſchen Leidenſchaften in Deutſchland ſo wild aufflammen ließ, war ihm noch einmal Gelegenheit gegeben, durch eine wahrhaft„königliche Geſte“ aller Welt und insbeſondere ſeinen Anhängern in Deutſchland zu zeigen, daß er im Geiſte und in der Wahrheit„von Gottes Gnaden“ und über das was uns alle bändigt, königlich erhaben iſt. Dieſe ihm vom Schickſal gebotene letzte Chance hat er ver⸗ ſäumt. Und nicht nur das. Er iſt auch noch drauf und dran, ſich ſchnöden Geldes wegen nicht nur die letzten Sym⸗ pathien zu verſcherzen, ſondern ſich obendrein noch billigem Spotte preiszugeben, den jeder vornehm denkende Deutſche, ſei er bei welcher Partei er wolle, von dem ehemaligen Ober⸗ haupte des Deutſchen Reiches gern ferngehalten ſehen möchte. Doch die geſtern von uns veröffentlichte Meldung aus der kleinen holländiſchen Hafenſtadt YHmuiden muß in dieſer Beziehung einen ſehr niederſchmetternden Eindruck machen. Wie konnte der ehemalige deutſche Kaiſer, der auch jetzt noch vielfacher Millionär iſt, ſo kleinlich ſein, Hmuidens Bitte um einen Koſtenzuſchuß zu einem Jubiläumsfeſte der Stadt ab⸗ zulehnen? Hätte der Kaiſer es nicht vielmehr freudig be⸗ grüßen müſſen, hier einmal Gelegenheit zu haben, ſich dem holländiſchen Volke dankbar zu erweiſen, dafür, daß es ihm noch zu einer Zeit, wo der von aller Welt Verfehmte auf U 75 92 ereeeee e ——— i 65 73 Doorn, 18. Auguſt 1926. mitverwaltet werden. Für die ſogenannten wird am 1. April 1927 eine beſondere Verwaltung beim keil des Schloſſes von der Beſatzung frei iſt. bes Einbeitsſtaates und der bäuerlichen Siedlung ſtehen. Seite. Nr. 405 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 26. Oktober 19 bder Liſte der„Kriegsverbrecher“ ſtand und ſeine Auslieſerung begehrt wurde, eine ſichere Zuflucht bot und dann auch all dieſe ſchwere Jahre hindurch eine ſo treuliche Gaſtfreundſchaft gewährte? Hätte er das nicht um ſo mehr tun müſſen, als es ſich bei Ymuiden um ein Städtchen handelte, das ſchon vor zwanzig Jahren eine ſeiner Straßen dem damaligen deutſchen Kaiſer zu Ehren„Kaiſer Wilhelmſtraße“ genannt hatte und, was die Hauptſache und unſerer Meinung nach ein zu beſon⸗ derem Dank verpflichtender Grund iſt, dieſe Ehrung auch nach dem tiefen Sturze des Kaiſers unbekümmert beibehalten hat? Wie ſchlecht muß der Mann von Doorn auch jetzt noch be⸗ raten ſein, um dieſe elementarſte Pflicht der Dankbarkeit nicht zu erkennen und ſich ihr unter einem Vorwande zu entziehen, deſſen völlige Haltloſigkeit uns erröten macht? Ein Mann von wahrhaft königlichem Geblüte denkt da ganz anders. Der be⸗ grüßt auch und gerade erſt recht nach ſeinem Sturze von der Höhe der Macht jede Gelegenheit, um ſich ſelbſt und aller Welt zu beweiſen, daß, wenn er auch kein regierender König mehr iſt, doch noch immer königlich denkt. Dieſen Beweis aber iſt Kaiſer Wilhelm, wie in vielen anderen Fällen vorher, ſo auch diesmal, ſchuldig geblieben. Dadurch hat er aufs neue gezeigt, daß er nicht der Mann iſt, um deſſen wegen eine ihrer Verantwortung bewußte Regierung es auf ſich nehmen könnte, das ſich nach innerpolitiſcher Ruhe und außenpolitiſchem Frieden ſehnende Volk auch nur im geringſten zu beunruhigen. Aus dieſem Grunde kann eine Rückkehr des Kaiſers nach Deutſchland nicht mehr in Frage H. A. M. Aufklärung für Doorn BEBerlin, 26. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Tägliche Rundſchau“ erwirbt ſich ein beſonderes Ver⸗ dienſt, indem ſie in einwandfreier Deutlichteit aufcheiſt, warum eine Rückkehr Wilhelms II. nach Deutſchland unmöglich iſt. Sie erinnert daran, daß der Kaiſer ſeine Abdankung ja nicht als ein letztes Wort betrachte und beleuchtet das eigentümliche Verhalten der monarchiſtiſchen Preſſe, die ſich in ein zwei⸗ deutiges Schweigen hüllt, anſtatt, wenn das wirklich ihre Meinung ſei, offen und männlich die Heimkehr des Kaiſers zu jordern. In dieſem Zuſammenhang ſtellt die„Tägliche Runbdſchau“ dann mit Recht feſt, wie es in Deutſchland faſt keinen Monarchiſten gebe, der nicht fühle, daß Wilhelm II. die Krone nicht mehr tragen könne:„Um nur zwei Dinge zu nennen, die am tiefſten in der Seele brennen: Wil⸗ helm II. wollte ſein eigener Generalſtabschef ſein, und als unſere Schickſalsſtunde an der Marne ſchlug, war er nicht da. Er hörte meiſt auf ſich ſelbſt, ſelten aufggute Ratgeber. Als es aber im November 1918 galt, nur auf die Stimme ſeines eigenen königlichen Innern zu hören, hörte er andere, ver⸗ ließ ſein Heer und nahm ſeine Zuflucht in Holland. Wenn kommt. die heutigen Ratgeber Wilhelms ll. ihn über die Stimmung des deutſchen Volkes nicht genügend unterrichten, ſo muß die Preſſe dafür ſorgen, daß der Kaiſer aufgeklärt wird. Wenn Wilhelm II. in ruhigeren Zeiten als wirk⸗ licher Privatmann heimzukehren wünſcht, wird ihm die Heim⸗ kehr wohl nicht verwehrt werden. Als Kaiſer, der ein Anrecht auf die Krone geltend macht, will ihn niemand, der nach einem gekrönten Haupt in Deutſchland verlangt.“ Die Monarchie wird in dieſen Darlegungen ernſthafter als Eventualfall behandelt, als es nach unſeren Auffaſſungen möglich wäre. Aber das iſt ſchließlich eine Geſchmacksſache. Das eine jedenfalls, das aus dem Herrn Streſemann naheſtehenden Blatt ertönt, iſt unmißverſtändlich, das ſcheint umſo bedeutſamer, als, worauf wir ſchon hinwieſen, von der Scherlpreſſe in dieſen Tagen wiederholt der Verſuch ge⸗ macht worden iſt, den Reichsaußenminiſter als ſtillen Hörderer der Heimkehr Wilhelms II. in Anſpruch zu nehmen. Ein Dokument aus Doorn SBerlin, 26. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Von beſouderer Seite wird der„Welt am Montag“ nach⸗ ſtehende Urkunde zur Verfügung geſtellt: „Ich ernenne hiermit den Hofſtaatsſekretär, Herrn Ader⸗ mann, in Anerkennung ſeiner dem Prinzen Friedrich Wil⸗ helm von Preußen geleiſteten treuen Dienſte zum prinz⸗ lichen Hofrat. gezeichnet Withelm l. K. Auswirkungen des Hohenzollernausgleichs Im preußiſchen Finanzminiſterium iſt man, wie der Demokratiſche Zeitungsdienſt erfährt, mit Arbeiten zur Durch⸗ führung des Hohenzollernvertrages beſchäftigt. Es wird nun⸗ mehr darauf ankommen, den neuen Staatsbeſitz in den Ubrigen Staatsbeſitz organiſch einzugliedern. Die Forſten und Domänen werden in Zukunft vom Landwirtſchaftsminiſterium uſeumsſchlöſſer Kultusminiſterium eingeführt, die„Verwaltung der ſtaat⸗ lichen Schlöſſer und Gärten“, während die dem Staat zu⸗ gefallenen Nutzgrundſtücke von der allgemeinen Finanzver⸗ waltung mitverwaltet werden. Zu den Muſeumsſchlöſſern gehört auch Schloß Wil⸗ helmshöhe bei Caſſel ſowie Schloß oder Teile des Schloſſes iesbaden. In den Nebengebäuden dieſes Schloſſes ſind zur Zeit engliſche Truppen einquartiert, während der Haupt⸗ Weiter werden verwaltet werden: Burg u. a. vom Kultusminiſterium Sonneck am Rhein und Schloß Stolzenfels am Rhein. Es iſt geplant, am Kronprinzenpalais die Generalverwaltung der Preußiſchen Staatstheater unterzubringen. Eine Weltausſtellung in Verlin Berlin, 26. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Sberburgermeiſter Böß hat, wie das„B..“ zu berichten weiß, geſtern in Sachen der Weltausſtellung zwei ent⸗ ſcheidende Unterredungen gehabt, die eine mit dem Reichs⸗ innenminiſter Külz, die andere mit dem Reichskanzler. Beide hätten ſich dahin ausgeſprochen, daß das Reich durch⸗ aus den Plänen der Stadt Berlin zuſtimme. Wenn eine internationale In duſtrie⸗Ausſtellung abge⸗ halten werden ſolle, käme als Ort nur die Reichshauptſtadt in Frage. Das Reich werde die Berliner Ausſtellung mit allen Mitteln unterſtützen. Die weiteren Verhandlungen ber etwa noch zu klärende Einzelheiten ſollen im Laufe dieſer Woche zu Ende geführt werden. Schon am Mittwoch ſoll das Magiſtratskollegium offiziell gleich darauf auch der Aelteſtenausſchuß der Stadtverord⸗ unterrichtet werden, Retenverſammlung. 5„ Semokratiſcher Reichsparteitag in Stuttgart. Der Reichs⸗ parteitag der Deutſchen demokratiſchen Partei ſoll, vorbehalt⸗ der Zuſtimmung des Parteivorſtandes und des Partei⸗ der Woche nach Oſtern 1927 in Stuttgart ſtatt⸗ ſinden. Im Vordergrunde der Erörterungen ſoll der Gedanke Der Saar⸗Pfalz⸗Kanal Eine Abordnung der Saarwirtſchaft unter Führung des ſaarländ. Großinduſtriellen Dr. H. Röchling iſt dieſer Tage vom Reichsvertehrsminiſter empfangen worden, um dieſem das Projekt eines Saar⸗Pfalz⸗Kanals zu unter⸗ breiten. Damit iſt dieſe Kanalfrage, die ſeit einigen Wochen die Saar⸗ und Pfalzwirtſchaft außerordentlich beſchäftigt, zum erſten Male an das Reichsverkehrsminiſterium herangetragen worden. Welche Stellung das Miniſterium zu dieſem Kanal⸗ projekt einnehmen wird, iſt noch nicht bekannt. Zunächſt iſt na⸗ kürlich erforderlich, daß das Projekt von den zuſtändigen Reſ⸗ ſorts nach ſeiner techniſchen, wirtſchaftlichen und verkehrspoli⸗ tiſchen Seite hin genau geprüft wird, um ſeine Durchführbar⸗ keit feſtzuſtellen. Immerhin glauben wir nicht, daß dieſer Ka⸗ nal ſchon in nächſter Zeit irgendwie ernſtlich in Erwägung ge⸗ zogen werden wird, um ſo weniger, als ſeine Durchführung die Zuſtimmung der Saarregierung erforderlich macht. Nach unſeren Informationen handelt es ſich auch lediglich um ein Projekt, das erſt zur Ausführuig kommen ſoll, wenn die Rück⸗ führung des Saargebietes nach Deutſchland auf Grund der zur Zeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich geführten Verhand⸗ lungen ihre Erledigung gefunden hat. Auch die beſonders von Trier aus betriebene Kanali⸗ ſie rung der Saar und Moſel hat nach unſeren Infor⸗ mationen zur Zeit keine Ausſicht auf Durchführung. Immer⸗ hin iſt natürlich damit zu rechnen, daß auch gerade dieſe Kanal⸗ pläne im Reichsverkehrsminiſterium ſorgfältig geprüft wer⸗ den, da ja grundſätzlich die Neigung beſteht, Süddeutſchland wie überhaupt die wichtigſten Wirtſchaftszentren Deutſchlands an die Hauptwaſſerſtraße, in dieſem Falle den Rhein, heran⸗ zubringen. Der Kalſerhof ſür die Reichsbehörden EBerlin, 26. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das am Wilhelmsplatz gelegene große Hotel„Der Kaiſer⸗ hof“, das ſeit manchen Jahren ſchoer gegen die Ungunſt der Verhältniſſe kämpft, ſoll bekanntlich vom Reich angekauft werden, um ſpäterhin als Miniſterialgebäude zu dienen. Eine Denkſchriſt des Reichsfinanzminiſteriums über den Ankauf des Kaiſershofes liegt auch bereits ſeit einigen Tagen dem Reichskabinett zur Beſchlußfaſſung vor. Die Dentſchriſt ſoll, wie wir der„Voſſiſchen Zeitung“ entnehmen, zugleich ein Programm der Neugruppierung der Reichsbehor⸗ den enthalten. Die über ganz Berlin zerſtreut liegenden Büroräume ſollen zuſammengelegt werden, um die Abwicklung der Dienſtgeſchäfte zu erleichtern. Vor allem aber wünſcht man die überflüſſigen Räume in Privathäuſern ab⸗ zuſtoßen, ſintemal das Reich noch immer über 60 000 Quadrat⸗ meter gemietete Räume verfügt. Der Kaiſerhof ſoll dazu dienen, dieſes Ziel zu erreichen. Bei der Gelegenheit ſollen dann faſt alle Reichsminiſterien ihre Büroräume wechſeln. In den Kaiſerhof wird das Reichsfinanzminiſterium ziehen, das Reichsverkehrsminiſterium, das bisher zum Teil im alten preußiſchen Kriegsminiſterium hauſte, in die bisherigen Ränme des Reichsſinanzminiſteriums. Das Reichsminiſte⸗ rium des Innern, das z. Zt. im alten Generalſtabsgebäude domiziliert, ſoll wieder nach der Wilhelmſtraße überſiedeln uſw. uſf. Schließlich ſoll für die Reichskanzlei auch ein neues Gebäude auf der Baulücke errichtet werden, die in der Wilhelmſtraße hart neben dem Kanzlergebäude klafft. Die bisherigen Räume im Kanzlerpalais ſeien für den angen⸗ blicklichen Umfang des Dienſtbetriebs der Reichskanzlei viel zu klein geworden. Für die ältere Generation wird es nicht ganz leicht ſein, ſich in dieſe Pläne und dieſe Begründungen hineinzuſinden. Schließlich iſt im alten Kanzlerpalais zuweilen doch auch gute Politik gemacht worden und der Umfang des Reiches war ganz beträchtlich größer. Stimmungsmache gegen die vaterländiſchen Verbände E Berlin, 26. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Pariſer„Journal!“ hat ſich von einem ſeiner Berliner Be⸗ richterſtatter melden laſſen, die Reichsregierung wolle geſetz⸗ geberiſche Maßnahmen gegen die vaterländiſchen Ver⸗ bände ergreifen, um ſo einer Hauptforderung der Botſchaf⸗ terkonferenz in der Abrüſt ungsfrage entgegen zu kom⸗ men. An Stellen, die es wiſſen müßten, wird uns verſichert, daß die Meldung in dieſer Form keineswegs zutreffe. Ver⸗ handlungen über dieſen Punkt mögen im Schoße der einzelnen Miniſterien und zwiſchen ihnen ſtattgefunden haben, wobei ſich herausgeſtellt haben dürfte, daß manche Miniſter einem ſo ge⸗ nerellen Vorgehen durchaus abgeneigt ſind. Mehr iſt einſt⸗ weilen kaum geſchehen und wird auch nicht geſchehen, ſchon da⸗ rum nicht, weil man ja vorderhand gar nicht weiß, was die Botſchafterkonferenz denn nun eigentlich will. Einigung im Vergarbeiterſtreik? Sinter den Kuliſſen ſcheinen ſich wieder neue aus⸗ ſichtsreiche Verhandlungen mit den Bergarbeitern anzubahnen. Der engliſche Bergwerksminiſter erklärte auf Anfrage, daß es wohl möglich wäre, eine Kohlenpreiskontrolle einzuführen, daß er jedoch angeſichts der Möglichkeit einer ſehr baldigen Regelung der Kriſe den Augenbtick nicht für geeignet halte. Dieſer Ausſpruch in Verbindung mit der Tatſache, daß der Miniſter des Innern das öffentliche Redeverbot Cooks aufgehoben hat und die Ankunft Cooks in London beſtätigen die Annahme, daß die Verhandlungen bevorſtehen. — Das Unterhaus erklärte ſich geſtern damit einverſtanden, daß der Ausnahmezuſtand für vier weitere Wochen verlängert wird. In der Sitzung richteten Clynes und Lloyd George heftige Vorwürfe gegen die Regierung wegen ihrer Parteilichkeit zugunſten der Grubenbeſitzer. Baldwin ver⸗ teidigte die Untätigkeit der Regierung mit dem Hinweis darauf, daß, ſolange die gegenwärtigen Führer der Berg⸗ arbeiter und der Grubenbeſitzer im Amte blieben, keine Macht der Erde imſtande ſein werde, einen Friedensſchluß zu er⸗ zwingen. Die Rede Baldwins wurde mehrfach durch Tumultſzenen unterbrochen. Zum Schluß erklärte Bald⸗ win noch, daß, nachdem die bisherigen Vorſchläge der Regie⸗ rung abgelehnt worden ſeien, ſie keine neuen Vorſchläge zu machen habe. Die Kritik der britiſchen Reichskonferenz § London, 26. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Bei den geſtrigen wichtigen Beratungen der Reichskonferenz andelt es ſich um die internationale Politik des britiſchen Reiches und die eventuelle Beteiligung der Dominions an der Leitung. Der Gedankenaustauſch der einzelnen Premiers über Chamberlains Revue der internationalen Lage in der Mittwochſitzung förderte erhebliche Differenzen zwiſchen ihnen zu Tage. Chamberlains Ueberſicht war damals optimiſtiſch gehalten. Er erklärte, daß die auswärtige Lage ſich ſeit der letzten Reichskonferenz im Jahre 1923 erhehlich ge⸗ beſſert habe. Das ſei ganz beſonders der britiſchen Führer⸗ ſchaft zu verdanken. Als Beweis führte er u. a. den Locarno⸗ pakt an. Ein Teil der Dominionpremiers übte geſtern ziem⸗ lich ſcharfe Kritik an Chamberlains Darlegungen. Nament⸗ lich General Hertzog für Südafrika und der Vertreter des iriſchen Freiſtaates wünſchten eine ſchärfere Definition für die Gleichberechtigung der Dominions mit dem Mutterlande in auswärtigen Beziehungen. Deutſcher Tag in Newyork Auf dem von der Steubengeſellſchaft und anderen delt 9 ſchen Vereinen veranſtalteten deutſchen Tag in Newyort ſpraln der von ſeiner Europareiſe zurückgekehrte Profeſſor B arne 3 über das Kriegsſchuldproblem. Der Verſailler Vertrag ſei eine ungeheuerliche Rechtsbeugung und einh wirtſchaftlicher Unſinn. Die 14 Punkte Wilſons müßten Grundlage für eine Neuregelung bilden. Zu der Verauſhg tung waren mehrere Vertreter der Behörden erſchienen, der Kommandeur des öſtlichen Marinediſtrikts, Admige Plunkett, Der Newyorker Bürgermeiſter Walcker hielt humoriſtiſche Rede, in der er auch auf die begeiſterten Schi derungen ſeiner Gattin über ihre Deutſchlandreiſe zu ſür chen kam. Die Feier der Schiffstaufe in Hamburg ſei erfren lich und erhebend geweſen. Die Verſammlung nahm ein Entſchließung gegen die Beſchränkung der deutſchen Einwal derung an. Eine iſchechiſche Stimme zur Kriegsſchuloſrah EBerlin, 26. Oktober.(Von unſerem Berliner Bürg Die tſchechiſche Prager Zeitung„Tribunal, die Maſat nahe ſteht, nimmt, wie wir in der„DA3Z.“ leſen, in bene 9 6 kenswerter Weiſe zur Kriegsſchuldfrage Stellung. D Blatt bezeichnet den Kriegsausbruch als Ergebnis 50jährige politiſcher und diplomatiſcher Vorarbeit, die zu einem en gültigen Syſtem geheimer Verträge geführt habe. Auf di Entente falle die Schuld, daß ſie nicht alles pflichtgemih unternommen habe, um den Konflikt zu verhüten, ſonder ihn als gegebene Tatſache betrachtet und ihre Aufgabe nur! einer angelegentlichen Vorbereitung zu ſeiner Durchkämpfun angeſehen habe. Wenn die Schuld der Zentralmächte auh materieller Art ſei, während ſich bei der Entente eher Heng mungen moraliſcher Art hätten geltend machen ſollen, 0 ſollten die Ententeſtaaten doch nicht die Frage ſtellen welche Schuld von beiden Seiten die größere ſei, falls ſie niih eine ſie ſelber verurteilende Antwort hören wol⸗ ten. Es würde von Selbſterkenntnis zeugen, wenn der Krieg ſchuldartikel des Friedensvertrages geſtrichen würd wenn das aber noch nicht möglich ſei, ſo müſſe wenigſtens vol ihm nicht geſprochen werden. Letzte Meldungen Eine Ablehnung Seeckts — Berlin, 26. Okt. Der Reichskriegerbund Ky häuſer war an den Generaloberſten von Seeckt herange treten, um ihm die durch den Tod des Generaloberſten 5 Heeringen freigewordene Stelle des erſten Präſidenten de Reichskriegerbundes anzutragen. Von Seeckt hat, wie wi erfahren, abgelehnt. Verhaftung des Grundſtückmaklers Meyerfeld — Berlin, 25. Okt. 4 ntakler Erich Meyerfeld iſt auf Anordnung der Staatsanwalt, ſchaft verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis Moabl eingeliefert worden. Die Staatsanwaltſchaft hatte durch einen anonymen Brief davon Kenntnis erhalten, daß Meyerfeld! einer Reihe von Fällen Betrügereien verübt habe. ſoll in verſchiedenen Fällen Anzahlungen auf Grundſtücke 05 ſich verwendet haben. Die Schäden belaufen ſich auf euh 500000 Mark. Ein von dem Rechtsvertreter Meyerfelb geſtellter Haftentlaſſungsantrag iſt abgelehnt worden. Das Verfahren gegen Spruch — Berlin, 26. Okt. Dem Juwelenräuber in der Tau entzienſtraße, Johann Spruch, iſt geſtern die Anklageſchrif zugeſtellt worden. Er wird ſich am 30. November vor erweiterten Schöffengericht Charlottenburg wegen ſchweren Raubes mit Waffengewalt, Nötigung und unerlaubten Wafſen beſitzes zu verantworten haben. Mitangeklagt ſind weges Hehlerei ſeine Schweſter Charlotte Spruch und die Film ſtatiſtin Elſe Ringhauſen. Der Helfer Spruchs, Paul Gerlach 1 kounte immer noch nicht entdeckt werden⸗ nach wird Spruch von dem Gerichtsarzt für ſeine Tat als vel Der bekannte Berliner Grundſtück Dem Vernehmen 9 antwortlich erklärt werden. 8 + Die Beamtenkriſis in Oeſterreich — Wien, 26. Okt. Die Regierung Seipel hat eine nen, Konzeſſion an die Beamten gemacht. Das Mindeſtgehalt 900 150 Schilling ſo nicht auf 162/, ſondern auf 170 Schilling(100 Mark) erhöht werden. Dieſe Erhöhung war von den Beamte gefordert worden. Sechs Millionen Schilling ſollen ferner fü die Erhöhung der Bezüge der Altpenſionäre ausgeworfeg werden. Die allgemeine Gehaltserhöhung ſoll dadurch run 12% Proz. betragen. Die Vertreter der Beamtenſchaft haben auch dieſen Vorſchlägen noch nicht zugeſtimmt. Plötzliche Erkrankung Painlevés — Paris, 26. Okt. Kriegsminiſter Painlevé war geſter, bei der Enthüllung eines Denkmals in Chalons ſur Marn zugegen. Nachdem er eine längere Anſprache gehalten hatte, wurde er von plötzlichem Unwohlſein erfaßt und mußte in, Krankenhaus gebracht werden. Am Abend hatte er ſich ſowel erholt, daß er nach Paris reiſen konnte. 8 Von dem Erzberger⸗Mörder nichts bekannt! — Paris, 26. Okt. Die Hayas⸗Agentur verbreitet auf Grund von Erkundigungen die Nachricht, daß bei den in Frage kommenden amtlichen Stellen nichts von der von de „Times“ gemeldeten Berhaftung eines angeblichen Erzberger“ Mörders bekannt iſt. Im Wahnſinn —Newyork, 26. Okt. Die Zeitungen teilen mit, daß 1 Marion im Staat Fllinois der frühere Senator Potter mi einer Eiſenſtange ſeine Fran, ſeine beiden Töchter und zwel n Enkelinnen getötet und ſich darauf in einen Schacht geſtürzt habe, wo er ertrank. Man vermutet, daß Potter, der bei deß, Sturmkataſtrophe in Florida große Verluſte erlitten hal, plötzlich wahnſinnig geworden iſt. 4 Der Prinz von Wales in Paris. Der Prinz von Wales wird Ende nächſter Woche zu einem dreitägigen offiziellen Be“ ſuch in Paris eintreffen. Der engliſche Thrönfolger ſoll u. 9 die Militärſchule von St. Cyr bei Verſailles beſichtigen un auch das in Paris errichtete kanadiſche Haus einweihen. * Graf Lucknex in Amerika. Am Samstag traf im New.“ horker Haſen der Viermaſtſchoner„Vaterland“ unter Führung des Grafen Luckner ein, der am 2. November in der Carnegie“ Hall ſeinen erſten Vortrag halten wird. 4 Nachtrag zum lokalen Teil * Folgenſchwerer Sturz auf der Treppe. Am Abend des 19. Oktober iſt in einem Gaſthaus in S 2 ein dort wohnhafter, + verheirateter, 56 Jahre alter Müller bei beleuchteter Treppe vermutlich infolge eines Fehltrittes vom zweiten zum erſten Stock geſtürzt und hat ſich Verletzungen am Kopf zugezogen. Infolge Verſchlimmerung mußte der Verunglückte 4 Tage ſpäter in das ſtädtiſche Krankenhaus eingewieſen werden, wo ſelbſt er vorgeſtern abend geſtorben iſt. 2 ller 9 eing u. niu eih Sch ſpte⸗ frel⸗ ein wal — 4 — Dienstag, den 26. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 495 Stäodtiſche Nachrichten Aus der Verwaltungsratsſitzung des Verkehrsvereins Um ankommenden Fremden die raſche Orientierung an einem Stadtplan zu ermöglichen, werden im hieſigen Haupt⸗ dlabben hof drei Stadtpläne angebracht. Zwei von ieſen Plänen befinden ſich im Korridor nahe dem Mittel⸗ ausgang, links und rechts von der zum Bahnhofsplatz füh⸗ renden Tür. Der eine umfaßt die Innenſtadt, während der andere noch die nächſten Vororte miteinbezieht. Außerdem wird ein großer, handkolorierter vollſtändiger Gemarkungs⸗ un in der neu erbauten Halle des Oſtausgangs angebracht. lle drei Pläne ſind ſauber gerahmt und ſo angebracht, daß 2 Fremde, nachdem er eben die Bahnſteigſperre paſſiert hat, ie Pläne direkt am Weg findet.— Die mehrfachen Fahr⸗ planänderungen ſowie die hohen Herſtellungskoſten ließen die 1 rage aufkommen, ob der Verkehrs⸗Verein auch für das Win⸗ derbalbiahr 1926/27 ſein ſeit drei Fahrplanwechſeln erſcheinen⸗ es Kursbuch„Mannheim im Fernverkehr“ heraus⸗ geben ſoll. Da es aber wünſchenswert erſcheint, die Regel⸗ mäßigkeit der Ausgaben beizubehalten, ſoll die Frage der oſtenaufbringung erneut geprüft und wenn irgend möglich auch die Winterausgabe 1926/1927 herausgegeben werden. Gegen die Nichtberückſichtigung Mannheims in einigen in der näheren Umgebung herausgegebenen Führern hat der Berkehrs⸗Verein nachdrücklichſt Einſpruch erhoben und von en zuſtändigen Stellen die Zuſicherung erhalten, daß bei der nächſten Auflage unſere Stadt die ihr gebührende Erwäh⸗ nung findet. 5 Die Propagierung der Mannheimer Dar⸗ ietungen ſoll im bevorſtehenden Winterhalbjahr beſon⸗ ders nachdrücklich erfolgen. Dieſem Zweck dient insbeſondere eine umfaſſende Plakatvropa ganda. In Abſtänden von—4 Wochen wird im Großformat ein Plakat verbreitet, das eine Zuſammenſtellung der Sehenswürdigkeiten ſowie der Hauptdarbietungen auf dem Gebiete des Theater⸗, Kon⸗ zert⸗ und Vortragsweſens umfaßt. Das erſte Plakat in die⸗ er Reihe, die Zeit bis 15. November berückſichtigend, wurde in aroßer Auflage in Baden, der Pfalz und Heſſen verbreitet. Neßen dieſen Programmplakaten wird auch die Herſtellung und Verbreitung eines allgemeinen Werbeplakats angeſtrebt, vorausſichtlich als Bildplakat, wofür der Ver⸗ kehrs⸗Verein künſtleriſch wirkungsvolle Motive zu gewinnen bemüht iſt. In der weiteren Ausgeſtaltung der Mann⸗ eimer Rundfunk⸗Beſprechungsſtelle iſt der Berkehrs⸗Verein im Benehmen mit Stadtverwaltung und Handelskammer weiterhin beſtrebt, die Intereſſen Mannheims zu ſichern. 9—— * Der ſchwere Südweſtſturm, der ſich in den geſtrigen Abendſtunden und während der Nacht hier austobte, hat in reihurg, wo er den 30 Meter hohen Turm einer Rutſchbahn auf dem Meßplatz zum Einſturz brachte, ein Todesopfer ge⸗ fordert. Wir berichten über das Unglück ausführlich an an⸗ derer Stelle. In den Anlagen waren heute morgen die Wege mit Aeſten, Zweigen und Blättern bedeckt. Die Böen, die ich an den Straßenecken fingen, waren geſtern abend ſo hef⸗ tig, daß manche Kopfbedeckung entführt wurde. In der un⸗ teren Breiteſtraße riß der Sturm ein mächtiges Reklameſchild ab. Ein Paſſant machte das Schild, das an einem Nagel noch in der Schwebe hing, völlig los und ſtellte es vor die Eingangstür des Geſchäfts. Schwere Unfälle ſind nicht be⸗ kannt geworden. Mit dem Nachlaſſen des Sturmez hat von neuem der Regen eingeſetzt. Die Temperaturen ſind weiter⸗ hin ſehr niedrig. Heute früh wurden 3,8 Gr. C.(4 Gr..) ſeſtgeſtellt. In der vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 3,2 Gr. E.(2, Gr..) zurück. Das Maximum be⸗ rug geſtern 10,5 Gr. C. * Große Erſolge von Mannheimerinnen beim Wettſchrei⸗ ben auf der Schreibmaſchine. Bei dem am Oktober in ir maſens ſtattgefundenen Wettſchreiben auf der Schreib⸗ maſchine nach der Zehnfingermethode in Verbindung mit der Stenographie errang den erſten Preis(150 Mk. mit Diplom) Frl. M. Müller⸗Mannheim, Lehrerin für Stenographie und Maſchinenſchreiben, 2. Preis(125 Mk. mit Diplom) Frl. Fina Böhm⸗Mannheim, Stenotypiſtin, 3. Preis(Stadtpreis für den beſten Schreiber der Stadt Pirmaſens, 100 Mk. mit Diplom) Frl. Berta Schuſter⸗Pirmaſens, Kontoriſtin, 4. Preis 60 Mk. mit Diplom) Frl. Edith Tefs⸗Pirmaſens. Das beſte Diktat lieferte Frl. Gärtner⸗Mannheim und erhielt bierfür den 1. Preis(50 Mk. mit Diplom). In der Schön⸗ chrift ging Frl. Eliſe Diener⸗Pirmaſens als erſte Preisträ⸗ gerin hervor(40 Mk. mit Diplom). * Sie wollten an die friſche Luft. Zwei Handwerksbur⸗ ſchen, die kürzlich vom Schöffengericht wegen Diebſtahls ver⸗ urteilt worden waren, weil ſie einem Bäckermeiſter in Feu⸗ denheim die Brieftaſche mit 380 Mark geſtohlen hatten, gaben mannsheim“ einen Filmaben d.(Siehe Anzeige.) ———————— ſei. Um den Platz zu bezeichnen, ließen ſie ſich einen halben Tag lang in Feudenheim herumführen und erklärten dann ſchließlich, daß das Geld zu gleichen Teilen im Rockfutter unter der Schulternaht eingenäht ſei. Dort wurde es denn auch gefunden. Als Grund, weshalb ſie ſich erſt nach Feu⸗ denheim führen ließen, gaben ſie an, ſie hätten einmal friſche Luft ſchnappen wollen. * Wem gehören die Kragen? Aufgefunden wurden in einem Lagerplatz in der Langerötterſtraße 12 Stück verſchie⸗ denfarbige Stoffkragen, Größe 37 bis 40. * Todesfall. In Heidelberg verſtarb am Samstag früh der Direktor der Taubſtummenanſtalt Georg Neuert im Alter von 59 Jahren. Faſt ſeine ganze Dienſtzeit in dem arbeitsreichen Leben verbrachte Neuert im Unterricht der badiſchen Taubſtummen, erſt an den Taubſtummenanſtalten in Gerlachsheim und Meersburg und nach Erſtellung der Heidelberger Anſtalt in Heidelberg, wo er vor einigen Jahren zum Leiter berufen wurde. Doch nicht bloß der Ausbildung der Zöglinge in den Anſtalten ſelbſt hatte er ſeine Kraft ge⸗ widmet, ſondern in der Betreuung der ſchulentlaſſenen Lehr⸗ linge, der Geſellen und Meiſter fand er gleichfalls eine ſeiner Hauptaufgaben. Denn die Erfahrung hatte gelehrt, daß die bei Handwerksmeiſtern untergebrachten Zöglinge einer ſteten Fürſorge bedürfen. So blieb Neuert auf lange Jahre hinaus mit den einſtigen Anſtaltsinſaſſen weiter verbunden. In Mannheim leitete er lange Jahre, beſonders während des Krieges, die Weiterbildungskurſe für erwach⸗ ſene Taubſtumme, ebenſo die kirchliche Verſorgung der evangeliſchen Taubſtummen, in beſonderen Taubſtummen⸗ gottesdienſten. Ueberall im ganzen badiſchen Land trauern die einſtigen Zöglinge, die teilweiſe jetzt ſchon tüchtige Hand⸗ werksmeiſter geworden ſind, um ihren ehemaligen Lehrer und in treuer Dankbarkeit gedenken ſie ihres langjährigen Beraters und Führers in beruflichen Angelegenheiten. In der Geſchichte des badiſchen Taubſtummenweſens wird Neuerts Name ſtets mit Dankbarkeit genannt werden; denn wo es galt, ſprang er ein, um die Sache der Taubſtummen zu verfechten. In einer beſonderen Zeitſchrift für die über ganz Deutſchland, ja über die ganze Welt zerſtreuten badiſchen Taubſtummen hielt er weiter ſtets Fühlung mit dieſen Män⸗ nern. Eine Geſchichte des badiſchen Taubſtummenweſens liegt von ſeiner Hand vor; Archive, Bibliotheken hatte er durchgeſtöbert, um das Werk möglichſt lückenlos herauszu⸗ geben. Nun hat der Tod den Unermüdlichen von ſeiner reichen Arbeit abgerufen, mitten aus dem tätigen Leben. Während des Sommers weilte Neuert in Königsfeld, um ſich von ſeinem Leiden zu erholen; leider konnte er ſeinen Dienſt nicht wieder übernehmen. Veranſtaltungen Familienabend der evangeliſchen Volksvereinsjugend Beinahe hätte der Familienabend, den die evan⸗ geliſche Volksvereinsjugend im dicht beſetzten Kon⸗ firmandenſaal der Trinitatiskirche am Sonntag abend abhielt, einen ſchlimmen Ausgang gefunden. Die Darbietungen, meiſtens geſanglicher Natur, verherrlichten das Wandern und beſonders den deutſchen Rhein. Ein Liederſpiel,„Grüßt mir das blonde Kind am Rhein“ mit Benützung einer Reihe be⸗ liebter Volks⸗, Wander⸗ und Rheinlieder, brachte dieſe Note am Schluß zur beſonderen Betonung. Was war aber das Schönſte am ganzen Abend? Jugend führte ihn aus, und ging ganz auf in der Geſtaltung ihrer Rollen. Daß man aber inmitten von Kuliſſen und fonkigen leicht entzündbaren Stoffen mit Kerzen hantierte, war etwas leichtſinnig. Als dann am Schluß der Vortragsfolge ein Vorhang Feuer fing, ſetzte eine kleine Panik ein, die aber ſchnell wieder behoben wurde. 05 8Theaternachricht. In der hentigen Aufführung von Shakeſpeares„Romeo und Julia“ ſpielt Hedwig Lillie die „Julia“ und Julie Sanden die„Amme“. Die groteske Tanz⸗ operette„Olly⸗Polly“ von Kollo, die bei der Premiere einen ſtürmiſchen Publikumserfolg hatte, wird am Mittwoch abend im Neuen Theater zum erſten Mal wiederholt.— Im Schau⸗ ſpiel haben die Proben zu der Neuinſzenierung von„Wallen⸗ ſteins Tod“ unter der Spielleitung des Intendanten Sioli begonnen. G. Der„Männergeſangverein Lindenhof“ wird in ſeinem Jubiläumskonzert am 31. Okt. Orcheſterchöre von R. Wag⸗ ner und E. Grieg, à capella⸗Chöre von L. Baumann, V. Kel⸗ dorfer, O. Werth, W. Nagel, J. Rheinberger und R. Trunk zum Vortrag bringen. Die Kapelle Becker ſpielt die„Frei⸗ ſchütz“⸗Ouverture und das„Loreley“⸗Vorſpiel von M. Bruch. Beſonderes Intereſſe dürfte der Soliſt, Herr Hermann Weil, der Bayreuther Hans Sachs, erregen. Herr Weil ſingt Lieder von Schubert und R. Strauß und Geſänge von Gretſchaninow und Bizet. Die muſikaliſche Leitung und die Begleitung des Soliſten beſorgt der Chormeiſter des Vereins, Herr Otto Buſelmeier.(Näheres im Inſerat dieſer Zeitung.) * Filmvortrag:„Die Leipziger Meſſe“. Der D. H. V. ver⸗ anſtaltet am heutigen Dienstag im Vortraasſaal des„Kauf⸗ * Winterwetter im Schwarzwald 5 Grad Kälte— 15 em Schuee— Kräftige Froſtzunahme Schneefälle bis 600 Meter Der Wochenwechſel brachte im Schwarzwald abermals einen kräftigen Vorſtoß des Winters. Nach der erwarteten leichten abermaligen Erwärmung im Laufe des Samstags, ſetzten ſich die Niederſchläge am Samstag abend und nachts reichlich fort, ließen dann am Sonntag morgen nach und be⸗ gannen gegen mittag von neuem, teilweiſe in heftiger Form, begleitet von ſtarken weſtlichen Winden, die oft böigen bis ſtürmiſchen Charakter annahmen. Auf das temporäre Auf⸗ hellen am Sonntag früh folgte alsbald ein Rückſchlag zu einer neuen Abkühlung unter gleichzeitigem Drehen des Windes gegen Nordweſten. Die Niederſchläge gingen allenthalben wie⸗ der in Schneeform über und zogen diesmal auch Teile des Schwarzwaldes in ihren Bereich, die bisher noch keinen Schnee gehabt hatten. Bei immer weiter abſinkender Temperatur reichten Sonntag abend die Schneefälle bis auf 600 Meter herunter und waren ſo kräftig, daß ſelbſt in dieſen tiefen La⸗ gen trotz Bodenfeuchtigkeit ſich eine leichte Schneedecke bilden konnte. Auf den Höhen des Hochſchwarzwaldes und im Feld⸗ bergmaſſiv ſind nach einer am Sonntag abend um neun Uhr vorliegenden Meldung die Temperaturen bis auf fünf Grad Kälte geſunken. Es hat im Feldͤbergmaſſiv ſeit Sonntag mittag faſt unabläſſig geſchneit, ſodaß die Höhe der Schneedecke mit etwa 10 bis 15 cm angegeben wird. Die erſten Skiläufer haben bereits den jungen Schnee ausprobiert, der in der Güte tadellos war, aber bei ſeer Lockerheit und Dünn⸗ heit allerhand Vorſicht verlangt, jedenfalls noch nicht für die Allgemeinheit zur Ausübung des Sports ausreicht. W. R. Aus dem Lande 5 Schwerer Wirbelſturm über Freiburg Die Rutſchbahn auf der Schaumeſſe eingeriſſen Ein Toter und ſieben Verletzte— Große Panik * Freiburg i.., 26. Okt. Einen traurigen Abſchluß fand geſtern abend die diesjährige Herbſtmeſſe. Gegen ½6 Uhr ſetzte plötzlich ein gewaltiger Sturm ein, der den etwa 30 Meter hohen Turm der Rutſchbahn auf der Schau⸗ und Vergnügungsmeſſe ins Wanken brachte, ſodaß ſich dieſer langſam nach vorn neigte und dann in ſich zu⸗ ſammenſtürzte. Zu gleicher Zeit erloſch das elek⸗ triſche Licht, ſodaß der ganze Meßplatz im Dunkeln lag. In das Krachen der ſtürzenden Balken miſchte ſich das Angſtgeſchrei der nach vielen hunderten zählen⸗ den Menſchenmenge. Feuerwehr und Polizei wurden ſofort alarmiert und begannen mit den Aufräumungsarbeiten, Der ganze Meßplatz wurde abgeſperrt. Aus den Trümmern wurde ein 19 Jahre alter Student namens Camp tot hervorgezogen, ferner wurde ein 2jäh⸗ riges Mädchen geborgen, das ſo ſchwere Schädelver⸗ letzungen erlitt, daß es wohl kaum mit dem Leben davon⸗ kommen dürfte. Weiter wurden noch ſechs Perſonen ver⸗ letzt, darunter zwei Kinder. Ihre Verletzungen ſind jedoch nicht lebensgefährlich. Die Unglücksſtätte bietet ein wüſter Trümmer⸗ haufen. Den Schauplatz umſäumen tauſende von Menſchen, darunter viele Eltern, die nach ihren Kin⸗ dern ſuchen, die bei der Panik verloren gingen. Das Unfallkommando umfährt dauernd den Platz, um eventl. Plünderungen vorzubeugen. Die Kunde von dem Un⸗ glück verbreitete ſich wie ein Lauffeuer in der Stadt. Die Gerüchte, die von einer großen Anzahl Toten und Verletzten wiſſen wollten, waren übertrieben. Der Sturm hat auch in der Stadt große Ver⸗ wſtſtungen angerichtet. Fenſterſcheiben wurden ein⸗ gedrückt und viele Ziegelſteine wurden auf die Straße geſchleudert. 4 * Mosbach, 25. Okt. Vor einigen Tagen zog ſich der Gaſt⸗ wirt Andreas Pfeuffer von Sonderhofen beim Wetzen der Senſe eine kleine Wunde zu, der er keine Beachtung ſchenkte. Es ſtellte ſich Blutvergiftung ein. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe konnte der bedauernswerte Mann nicht mehr gerettet werden. Karlsruhe, 25. Okt. Der in den weiteſten Kreiſen be⸗ kannte Profeſſor Richard Maſſinger von der Helmholtz⸗ Oberrealſchule in Karlsruhe iſt an einem Schlaganfall im Alter von 63 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene hat ſich große Verdienſte um den Badiſchen Schwarzwaldverein erworben. Er war langjähriger Vorſitzender der Ortsgruppe Karlsruhe. ——————————— an, daß das geſtohlene Geld in Feudenheim vergraben Der Beſuch 5 Skizze von Ernſt Kreuder Es war ihm nun langſam und beſtändig gelungen, ſich über die Verwirrungen hinaus zu heben. Er wußte nun, wie er es jeweils erreichen konnte, daß das wenige von Ruhe, das E im Herzen hielt, ſich gleichſam ſtaute, mehr wurde, in die Tiefe ſich dehnte und bald den Beſtand eines Raumes hatte, en man verſchloſſen hält. Mit dieſer Ruhe nun konnte es geſchehen, daß er in jene Weite geriet, die ihm erlaubte, die erwirrungen hinter ſich zu legen wie Bilder, die man lange geung betrachtet hat, und die nun mehr ohne Beziehungen ind, da ſie nichts Unerklärliches mehr in ſich tragen. In dieſer uhe konnte er die Bewegungen finden(und ſie wurden ihm leicht), das Unerklärliche aus den Verwirrungen zu heben, womit er ſie zugleich gering machte und ſich über ſie erhob. Gab es nun nichts mehr, was ihn verwirren konnte? Er wollte es glauben, daß ihn nun nichts mehr verwirren konnte, aber es hinderte ihn etwas daran, das er wie Angſt unter dem derzen fühlte. Es kam ihm zuweilen vor, als würde jenes, as wie Angſt war, das Herz mit der Fülle ſeiner Ruhe ein wenig von unten in die Höhe heben, um es haſtig wieder fallen zu laſſen. Da nahm er ſich vor, gut acht zu haben auf alles, war der Tag in ihn hineintrug, hineinrang und hineinſchwieg. Man brachte ihm an einem Morgen eine Poſtkarte. Er ſah die Schrift und legte die Karte zur Seite, er bemühte ſich, ie mit einer richtigen, gelaſſenen Bewegung wegzulegen, wie wenn er ſie eingehend geleſen hätte. Nach einer kleinen Zeit ſpüte er, wie ſeine Ruhe zunehmend geringer wurde, und er ah ein, daß er etwas in ſich verraten hatte, indem er es ver⸗ leugnet hatte in dem Glauben, es ſei in ſolch einer gefeſtigten Sicherheit, daß es nicht wanken würde, wenn er mit einem kleinen Verrat, mit einer Lüge daran ſtoßen würde. Und er nahm die Karte unter den Büchern hervor und las. Damals, als ſie verreiſte, hatte er ſo viel Aufrichtigkeit in ſich bereit gefunden, daß er Abſchied von ihr nehmen konute. Lus hatte den Abſchied begriffen, wie ſie alles gleich ſchön be⸗ griff, was aufrichtig erſchien. Aber ſie hatte ſich dagegen ge⸗ wehrt, wie ſich eine Frau gegen ein Geſchehen wehrt, dann, wenn es ſchon längſt geweſen iſt. Sie hatte es getan, indem ſie ihm jene Karte ſandte. Lus hatte eine Wahrheit als Waffe und Wehr, ſie war in der Tat in Rokhen vom Pferde geſtürzt, war nach Hauſe gefahren und lag nun im Bette, wo ſie ſich in der Angſt vor größeren Schmerzen nicht viel zu bewegen wagte. Sie hatte es anſcheinend(in ihrem Zuſtande) ver⸗ geſſen, ihrer Mitteilung auf der Karte hinzuzufügen, daß ſie Chriſtian bäte, ſie einmal zu beſuchen. Ebenſo mußte ſie es vergeſſen haben, ihren Namen mit einem Gruße darunter zu ſchreiben.— Dieſes Fehlende machte auf Chriſtian einen furchtbaren Eindruck. Er hatte es ähnlich einmal erlebt, als ihm ein Bettler begegnete, welchem Naſe und Ohren fehlten, und die eine, die linke Hand. Er trug dieſen Eindruck lange in ſich herum wie eine furchtbare Drohung, und erfand keine Stelle in ſeinem Herzen, wo er ihn hätte vor ſich verbergen können. So wirkten dieſe fehlenden Worte auf der Karte auf ihn ein und nahmen ſeiner dichten, geſamelten Ruhe gleichſam den Atem. Und er ſpürte, wie ſeine Ruhe unter ihm wich und ihn ſinken ließ in die dunkle Haltloſigkeit der Verwirrungen. Er liebte Lus. Aber es war da etwas in ihrem Sein, vor dem er Angſt hatte, da es ſo furchtbar fremd war. Manchmal konnte es in ihre Augen kommen, oder in eine kurze Bewe⸗ gung ihrer Hände(ſo, wenn ſie nach dem Haare griff, um es zu ordnen), und er erſchrak davor ſo ſehr, daß ihn dieſer Schrecken im Herzen verwundete, mit hilfloſen Schmerzen, die ihm alles Süße und Leuchtende ihrer Nähe zerſtörten. Das Fremde in ihr war ein Feindliches, und er erriet an ihm, da⸗ durch, daß Lus es nicht verlor und daß es allmählich immer deutlicher und heftiger wurde, daß Lus ihn nicht liebte(ſie war eine Geliebte, keine Liebende), und daß ſie ſeine Liebe von ihm nahm wie das Glänzende von den Dingen, wie das Blühende von dem Frühling, ohne mit ihrem Herzen über ihn zu kommen, um ihn zu erfüllen. Sie behielt das Fremde um ſich wie einen Zaun, und als Chriſtian ſah, daß e res nim⸗ mer vermochte, den Zaun zu überwinden, kehrte er ſich ab von ihr. Aber er liebte ſie. Nun zerriß er die Karte in kleine Stücke und verörannte ſie. Er wartete ab, ob er mit dieſer Flucht etwas gewinnen würde. Aber die Verwirrung in ihm begann dunkler zu werden und mit der ſchmerzlichen Unruhe in ſeinem Herzen zu wachſen. Da entſchloß er ſich, Lus zu beſuchen. Wenn er das tat, war es ihm nicht klar, wie es wirklich werden würde. Er meinte vielleicht, er könnte es nicht ganz richtig tun, er könnte zum Beiſpiel plötzlich etwas vergeſſen (was in der Tat ſpäter geſchah), was viel Wichtigkeit in dem Entſchluſſe beſaß, und könnte dann etwas verkehrtes tun, etwas anderes. Er ſah es doch deutlich ein, daß der Entſchluß, Lus zu beſuchen, nicht eigentlich durch ihn geſchehen war, es war doch das andere, die fehlenden Worte, die zerriſſene und verbrannte Karte. Die Nachricht ſelbſt ſchien ihm dabei nicht ſehr viel zu bedeuten. Und dann, wie ſollte er es herbei⸗ führen, daß er dieſen Beſuch beſtand, ſo beſtand, daß er ihn nur in ſeiner richtigen Bedeutung erlebte, und nicht anders. Er ſah voraus, wie er alles verlieren würde, das Gleichmaß, das er müde in ſich gebracht hatte, die heitere Fülle von Ruhe und die Entfernung von den Verwirrungen. Aber er hatte das alls ſchon zur Hälfte verloren, und es drängte in ihm, ſich ganz auszugeben. Er liebte Lus. Und ging.—— a er in das hohe Zimmer trat und ſie anſchaute, wurde er ſo heftig ergriffen(und gleichſam erfüllt) von dem leiſen, köſtlichen Gruße, der in ihren dunklen Augen war, daß er das Sagen vergaß. Er vergaß ſeinen Beſuch. Er vergaß ihre Hand zu nehmen, die ſie ihm entgegenhielt wie ein Geſchenk, das ihm lange verſprochen worden warzer vergaß, etwas zu tun. So verlor er die Beſtimmung, ſeinen Beſuch zu beſtehen. Er verlor ſich ganz. Er liebte aus ſich hinaus, grenzenlos.— Da ſpürte Lus, wie ſie leiſe zu lieben begann; es ſtand eine Freude in ihr auf, die ſie nicht begreifen konnte in ihrer bunten, ſilbernen Fülle, die ſie beinahe bedrückte mit der ver⸗ langenden Schwere ihrer Ungewohntheit. Und da mußte ſie ihm dieſe Freude entgegenbringen, damit ſie nicht fremd würde in ihr und ungetan. Und ſie erwiderte ihn in ſeiner Liebe mit einem bangen, ſeligen Kommen. Die neue Korallenmode Während im vergangenen Jahr jede Dame, die modern ſein wollte, Schmuck aus Jade trug und man überall Jade⸗ Ohrringe, Jade⸗Halsbänder, Jade⸗Kämme, Jade⸗Zigaretten⸗ halter uſw. ſah, nimmt dieſes Jahr die lange verſchmähte Ko⸗ ralle die Stellung des Modeſchmucks ein. Da ja Rot über⸗ haupt in der Farbengebung der Mode vorherrſcht, ſo werden auch alle kleineren Schmuckſachen und Verzierungen der Toi⸗ lette aus Korallen hergeſtellt. Man ſieht lange Halsketten aus kleinen Korallen, wie ſie die Großmütter ſo gern trugen, Korallenbroſchen, auf denen Kameen eingeritzt ſind, Korallen⸗ Ringe, Korallen⸗Armbänder und Korallen⸗Knöpfe. An den ſchwarzen Filz⸗ oder Samthüten, deren Krempen ſcharf aus dem Geſicht herausgebogen ſind, werden Korallen⸗Nadeln und Korallen⸗Schnallen getragen, während auf den neueſten Handtaſchen die Initialen nicht mehr in Gold, ſondern in Korallen ausgeführt ſind. Die eleganteſte Neuheit ſind„Ko⸗ rallen⸗Franſen“ am Abendkleid; ſie beſteßen aus Tauſenden ſin winzigen Korallenkugeln, die an Schnüren aufgereiht ind. 4 9 1 f jährige Ausbildung. E. Seite. Nr. 495 Dienstag, den 26. Oktober 1920 Tagungen P Deutſche Vereinigung für Säuglings⸗ und Kleinkinderſchutz in Düſſeldorf Die 8. Tagung für Säuglings⸗ und Kleinkinderſchutz fand dieſesmal aus Anlaß der ſoeben beendeten Geſolei in Düſſel⸗ dorf ſtatt. Nachdem der Präſident Bumm und die verſchie⸗ denen Vertreter der Behörden, u. a. der Präſident des Reichs⸗ geſundheitsamtes, des Wohlfahrtsminiſteriums, der baye⸗ riſchen, ſächſiſchen und thüringiſchen Miniſterien, auch Ver⸗ treter aus dem Auslande, Oeſterreich, Spanien, Ungarn, Holland, Frankreich uſw. die Verſammlung begrüßt hatten, wurde in die reichhaltige und anregende Tagesordͤnung ein⸗ getreten. Sehr zu feſſeln wußte der Direktor des Reichsgeſund⸗ heitsamtes Dr. Schwéers⸗Berlin, der über„die Auswer⸗ tung der Fürſorgegeſetzgebung für die Säuglingsfürſorge“ berichtete. Seine Anſicht, daß 50000 Säuglinge in Deutſch⸗ land bei richtiger Ernährung und richtiger Fürſorge vom Tode gerettet werden könnten, ließ die Verſammlung auf⸗ horchen. Immer wieder wurde betont, wie notwendig eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Fürſorge, Krankenkaſſen und vor allen Dingen Hebammen ſei und wie auch die Richter⸗ kEreiſe mehr für die Paragraphen, die das Fürſorgegeſetz und auch das Geſetz des Rechtes des unehelichen Kindes an⸗ gehen, zu intereſſieren ſeien.— Man hörte in der Diskuſſio voll Intereſſe und voll Neid den Berichten des Prof. Moll⸗ Wien zu, dem Leiter des großen Säuglingsheimes dort, wie er in gemütvoller Wiener Art erzählte, was in ſeiner Vater⸗ ſtadt alles zu erreichen iſt. Die Mütter bleiben dort—6 Mo⸗ nate in der Anſtalt, die Fürſorgeſtellen werden von den Krankenkaſſen unterſtützt uſw. Das zweite Referat hielt anſtelle des angekündigten und leider kurz vor der Verſammlung verſtorbenen Stadtmedi⸗ zinalrats Dr. Silberſtein Herr Dr. Erich Naſſa u⸗Berlin über„den Entwurf eines Geſetzes über das Recht des unehe⸗ lichen Kindes und die Annahme an Kindesſtatt“ Vor allen Dingen wird eine Herabminderung des Alters für die Adop⸗ tion gefordert, bisher 50 jetzt 40 Jahre, eigene Kinder ſollen kein Hindernis mehr ſein. Zur Neuregelung betreffend die Einrede des Mehrverkehrs werden Bedenken geäußert, die die materielle Sicherung und die ſoziale Stellung des un⸗ ehelichen Kindes betreffen. Als letzter Referent ſtellte ſich Prof. Dr. Schloßmann mit einem Referat über die reichseinheitliche Regelung der Ausbildung der Säuglings⸗ und Kleinkinder⸗Pflegerin vor. In einzelnen Ländern werde eine 2jährige Ausbildungszeit verlangt, in anderen nur eine einjährige. Er verlangt für die Säualings⸗ und Kinderkranken⸗Pflegerin eine zwei⸗ Beſonders an dieſes Referat ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion. Prof. Luſt⸗Karlsruhe, der Vorſitzende des Badi⸗ ſchen Landesausſchuſſes für Säuglings⸗ und Kleinkinderfür⸗ ſorge trat für die Familien⸗Säuglingspflegerin ein. da ſtän⸗ dig Anfragen wegen Steſſenbeſetzung vorlägen. In ähnlichem Sinne äußerte ſich auch Prof. Heß⸗Mannheim. An die Tagung ſchloß ſich eine Beſichtigung der Akademi⸗ ſchen Kinderklinik und der Viktoria⸗Krippe. E. Rl. Aus der Pfalz Gegen die Meſſebeteiligung * Pirmaſens, 25. Okt. Eine innerhalb des Verbandes der Deutſchen Schuh⸗ und Schäftefabrikanten vorgenommene Urabſtimmung über die Beteiligung an deutſchen Schuh⸗ meſſen hat ergeben, daß ſich 84 Prozent der Verbandsmitglie⸗ der gegen jede direkte oder indirekte Beteiligung an Meſſen ausgeſprochen haben. Nachdem dieſer Beſchluß durch die letzte Generalverſammlung der Deutſchen Schuh⸗ und Schäftefabrikanten ausdrücklich beſtätigt wurde, dürften die Schuhmeſſen für die deutſche Schuhinduſtrie endgültig er⸗ ledigt ſein. * * Ludwigshafen, 24. Okt. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Geſtern abend 6,10 Uhr entgleiſten im Bahnhof Mundenheim zwei leere Wagen des Güterzuges 7581. Die Perſonenbahn Ludwigshafen—Schifferſtadt war dadurch ge⸗ ſperrt. Um 8 Uhr war das eine Gleis und um 8,30 Uhr auch das andere wieder fahrbar. In der Zwiſchenzeit wurden die Perſonenzüge auf der Strecke LudwigshafenSchifferſtadt über die Gütergleiſe geleitet. Es entſtanden Verſpätungen bis zu 1½ Stunden. Verletzt wurde niemand. Der Sach⸗ ſchaden iſt gering. Die Urſache iſt noch nicht geklärt. * Oèagersheim, 25. Okt. Der älteſte Bürger von hier, Jakob Mückert, konnte am Samstag bei geiſtiger und kör⸗ perlicher Rüſtigkeit ſeinen 87. Geburtstag feiern. Aus dieſem Anlaß wurden dem Ortsveteranen von ſeinen Mitbürgern zahlreiche Glückwünſche entgegengebracht. Schöffengericht Mannheim Taſchendiebſtahl bei einem Schutzmann Zwei dunkle Exiſtenzen, die 28 Jahre alte Näherin Berta Zimmermann und ihr Ehemann, der 26 Jahre alte Händler Franz Zimmermann, beide von Saarlouis, ſchei⸗ nen in den letzten Jahren nur vom Diebſtahl gelebt zu haben. Aus zwei Diebſtählen der rückfälligen Frau, die ſie in Saarlouis und Saarbrücken verübt hat, ergibt ſich, daß ſie den Köder ſpielte und leichtlebigen Menſchen im Alkoholrauſch die Taſchen leerte. Hier wurde ein 37 Jahre alter verheira⸗ teter Schutzmann der Geneppte dieſer heruntergekomme⸗ nen Angeklagten. Auf einer kleinen Weinreiſe kam man auch in ein Weinlokal im Jungbuſchviertel. Als der Schutzmann in ſeine rechte Rocktaſche griff, war ſein Papiergeld in Höhe von 92 Mark verſchwunden. Das Urteil gegen ſie lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, gegen ihren Mann auf 5 Monate Gefängnis. Betrügeriſche Pfalzreiſe Eine Reihe von Gaſtrollen an den Gerichten deutſcher Großſtädte haben ſchon die Händler Alfred Hirſchler und Albert Wolf, beide einander verſchwägert, gegeben. Von hier aus beglückten ſie eine große Anzahl pfälziſcher Bürger⸗ meiſtereien von der Vorderpfalz bis weit hinter Pirmaſens mit Papierlieferungen zu weit über der Marktlage liegenden Preiſen. Von einer hieſigen großen Papierfirma erhielten ſie die Ware auf Rechnung. Die beiden erſten Lieſerungen be⸗ glichen ſie, die anderen nicht mehr, ſodaß ſich die Firma genö⸗ tigt ſah, die Forderung der beiden von etwa 30 Bürger⸗ meiſtereien erheben zu laſſen. Das Geld erwies ſich zum weit⸗ aus größten Teile von i hnen einkaſſiert. Die Firma iſt mit über 4000 Mark geſchädigt. Das Urteil gegen Hirſchler lautete Gefängnisſtrafe von 5, gegen Wolf auf 3 Mo⸗ nate. * § Schwurgericht Aſchaffenburg. Das Schwurgericht hat den Kriegsinvaliden Hermann Seltſam, einen geborenen Würzburger, wegen verſuchten Gattenmordes zu 5 Jahren Zuchthaus nud 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Seltſam hatte ein Verhältnis mit einer anderen Frau und verſuchte gelegentlich einer Kahnfahrt auf dem Main ſeine Frau zu ertränken, um dann ſeine Geliebte heiraten zu können. Sportliche Runoſchau Boxen Die Südweſtdeutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsboxen in Mainz In Mainz gelangte zwiſchen dem 1. Mainzer Box⸗Club und Phönix Mannheim der Entſcheidungskampf um die ſüd⸗ weſtdeutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsboxen zur Durchfüh⸗ rung. Die Mannheimer waxen ihrem Gegne in keiner Weiſe auch nur annähernd gewachſen und allein vier Kämpfe wur⸗ den vom Ringrichter wegen zu großer Ueberlegenheit der Mainzer Boxer vorzeitig abgebrochen. Mainz gewann ſämt⸗ liche ſieben Kämpfe leicht und ſiegte im Geſamtergebnis mit 14:0 Punkten. Boxländerkampf Weſtdeutſchland—Belgien:4 Weſtdeutſchland knapper Sieger Der zum erſten Male nach dem Krieg ausgetragene Bor⸗ länderkampf zwiſchen Weſtdeutſchland und Belgien in Aachen nahm einen überraſchenden Ausgang. Wenn man auch das Können der Belgier nicht ganz einzuſchätzen imſtande war, ſo rechnete man doch unbedingt mit einem glatten Siege der Weſtdeutſchen. Und dieſer Sieg kam auch nur durch viel Pech nicht zuſtande. So wurde der deutſche Leichtgewichtsmeiſter Domgörgen wegen Tiefſchlages disqualifiziert und das⸗ ſelbe paſſierte dem Kölner Müller, bei dem aber die Ent⸗ ſcheidung des Ringrichters ſtrittig war. Die Belgier ent⸗ täuſchten nach der angenehmen Seite und zeigten eine gute techniſche Ausbildung. Da die Weſtdeutſchen im Schwerge⸗ wicht ſiegreich waren, wurde ihnen nach dem Reglement der Geſamtſieg zugeſprochen. Bantamgewicht: Metzner⸗Köln ſiegt über Thon⸗Belgien nach Punkten.— Leichtgewicht: Domgörgen⸗Köln wird gegen Roth⸗Belgien in der 2. Runde wegen Tiefſchlags disqualifi⸗ ziert.— Mittelgewicht: Stevens⸗Belgien ſiegte gegen Judek⸗ Aachen nach Punkken.— Fliegengewicht: Degand⸗Belgien ſiegt über Pauly I1⸗Belgien nach Punkten.— Federgewicht: Dübbers⸗Köln ſiegte über Buiſſet⸗Belgien nach Punkten.— Weltergewicht: Roth⸗Düſſeldorf ſiegt über Hendricks⸗Belgien nach Punkten.— Halbſchwergewicht: Müller⸗Köln wird gegen Vanderfole⸗Belgien in der zweiten Runde wegen Tiefſchlags disqualifiziert.— Schwergewicht: Schönrath⸗Krefeld ſiegt über Gas⸗Belgien nach Punkten. Neues aus aller Weltt — Ein Zeitungsverleger zum päpſtlichen Kämmerer er/ nannt. Der Verlagsdirektor der„Bayeriſchen Volkszeitung⸗ Balthaſar Möckel, iſt vom Papſt Pius XI. zum päpſtlichen Geheimkämmerer ernannt worden. — Die vielen Bierſorten werden in Bayern abgeſchafft⸗ In der Sitzung der Landesbauernkammer teilte Direktor Dr. Horlacher mit, daß als Termin für den Beginn des Aus, ſchankes des Einheitsbieres, das nunmehr die bayeriſchen Brauereien herſtellen, der 15. November in Ausſicht genom men ſei. Mit dem Einbeitsbier ſollen dann die bisherigen ſog. Lagerbiere und die Exportbiere im allgemeinen in Wee fall kommen. Ueber den Preis des neuen Einheitsbieres ſei bis jetzt noch nichts bekannt. — Die Gold freſſenden Tiere. Einem Viehhändler 5 den Nachbargauen wurde vor kurzem eine im Schweineſta verlorene Brieftaſche von den Schweinen geplündert und a Schweineſutter verzehrt. In den letzten Tagen nun wurd iym aus ſeiner im Geisſtall aufgehängten Weſte der Betre von über 800 Mark geraubt. Es ſtellte ſich heraus, daß dies mal der Räuber eine Ziege war. Ein ſofortiges Schlachten 170 * Unterſuchen des Magens war jedoch ohne Erfolg, da die Zieg 6 7 „Geſolei“-Auszeichnungen zu gut gekaut batte. Auf der„Geſolei“ wurde außer den bereits erwähnten eine weitere Reihe führender Firmen beſonders ausgezeichnet. Di Firma Henkel u. Co.,.⸗G., Düſſeldorf, erhielt für ihren ausgezeichneten Pavillon und für die Vorführung ihrer 1 brikate, beſonders„Perſil“ und„Ata“, die große Reichsmedalll zuerkannt. Ebenſo wurde den Vaſenol⸗Werken. Arthur Köpp, Leipzig, die Reichsmedaille verliehen. Die Firma erhielt die Auszeichnung für das vorbildliche Vaſenol⸗Kinder, heim und für die Darſſellung ihrer Vaſenol⸗Präparate. der goldenen Medaille der Geſolei wurde das bekannte Fabri⸗ kat„Underberg“ der Firma H. Underberg⸗Albrecht Rheinberg(Rhld.) prämiiert. Die Jodauellen.⸗G., Bah Tölz, erhielt ein beſonderes Anerkennungs⸗Diplom. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober mbein-Peg 18.70 1 2 2 P5 16[1 20 2. 22 2⁵ Schuſterinſel.,470,479.430,850.es.03/ Manneeim—.91.900— Kehl..681.721.69.742,C42.32. Jagſtfeld——— 0,68* Raxau. 32643,243,22.2803.35 3,88 Mannheim.581.581.511.851.922,1 Canb..181.181.14.14.6145 Köln... J467/0.86,0.83,0.50688417 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: 4 Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S⸗ Sayſeiz Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport un Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. E. Stötzner. —....——....—...—.— Venn die Bubifrisur nicht sitaen will, gibt es gar keine andere Hilfe als eine sorgsame (Kopfwäsche mit Pixavon. Die wöchentliche Haar⸗ wiäsche mit Pixavon gibt dem Haar die lockere Fülle und die weiche Geschmeidigkeit, die den dauer- haften Sitz der anmutigen Bubifrisur ermöglicht. Keine der geibõlinlichen flussigen Teer- seiſen hat auch nur annähernd die Vir- kungen von Pixavon. Bestehen Sie fest auf„Pixavon“(nur in geschlossenen Originalflaschen), sotvoli fur die hã us liche Haarwäsche, wie auch fur die im Frisiersalon. Fordern Sie Rostenlos von uns Ab-· bildungen neuer Bubenkoꝑfschinitte für Pinter 1926. LINGNER. ERK E Dresden Theater und Muſik DStädtiſches Theater Heidelberg. Mit Oscar Nedbals „Polenblut“ hat die Operette den durch die„Tereſina“ ercheckten günſtigen Eindruck noch erweitert. Fred Schulge⸗ 9 z als Regiſſeur und Dr. Fritz Henn als muſikaliſcher eiter trafen durchweg den ſchmiſſigen Operettenton, ſeine ſzeniſche Durcharbeitung und muſikaliſche Ausfeilung hielten ſich die Wage. Marga Mayer übertraf mit ihrer Helena alle ihre bisherigen Leiſtungen, ſie ſpielt, tanzt und ſingt, daß es eine reine Freude iſt. Mario Sembro iſt ein ungemein 3 und ſangesfreudiger Baranski, man merkt jetzt erſt o recht bei ihm, daß ihm die fördernde Regiehand bisher geſehlt hat. Schulze⸗Holzens Popiel ſtrotzt von ele⸗ gantem, urwüchſigem Humor. Das reizende„Diplomaten“⸗ Terzett bekommt ſeine muſikaliſche Wirkung nicht zuletzt durch Erich Frohweins gut gezeichneten und noch beſſer ge⸗ ſungenen Zaremba, genau ſo wie das Kartenſpiel⸗Enſemble am Anfang des zweiten Akts nur durch die Mitwirkung von Julius Welcker, Florian Haller, Bruno Herken und Robert Fitz erſt zur zündenden Wirkung kommt. Helene Reffert iſt eine elegante und feurige Tänzerin Wanda un in Nelly Theiſen haben wir ſogar eine richtiggehende ſin⸗ gende Komiſche Alte. Da auch der Chor voll klang und ge⸗ ſchmackvoll ſang, das Orcheſter Neoͤbals Weiſen ausgezeichnet erklingen ließ, war der Erfolg außerordentlich ſtark. K. Breslauer Uraufführung: Ferdinand Bruckner „Tragödie der Jugend“. Das Erſtlingswerk des jungen öſterreichiſchen Dichters geſtaltet das Leiden einer Jugend. Das Drama ſtellt ſich in die Reihe ein, deren Eck⸗ punkte etwa von Bronnen und von Klaus Mann gehalten werden. Man muß Bruckner zubilligen, daß er einen bedeut⸗ ſamen Schritt vorwärts getan hat. Das Stück wäre ein Gewinn, würde die Handlung nicht zuſammengehalten durch einen„dämoniſchen“ Mann, der zugleich Raiſonneur und aus der Kolportage entſprungen iſt. Das techniſch geſchickt ge⸗ arbeitete Drama wurde vom Publikum ſehr begrüßt. Ein Teil des Beifalls mag freilich den ausgezeichneten Darſtellern Thereſe Thieſſen und Joſeph Keim gegolten haben, ſicher⸗ lich auch dem Mute des ſchwer ringenden Intendanten Bar⸗ ney, der als ſein eigener Regiſſeur ſehr viel zum Gelingen des Abends beigetragen hat. Dr. F. O. H Uraufführung von Leo Falls„Jugend im Mail. Leo Fall hat eine vollſtändige Operette„Jugend im Mai“ hinter⸗ laſſen, von deren Text man ſich aber wenig Erfolg verſprach. Da unternahmen es Rudolf Schanzer und Ernſt Weliſch, ein neues Buch zu ſchreiben, ohne die Partitur zu verändern. Das Wagnis iſt gut gelungen, wie die Uraufführung am Freitag im Zentraltheater zu Dresden bewies. Fall hat in dieſem Werk mit dem modernen Ohperettenſtil gebrochen und ſich mehr der Spieloper zugewandt. Man hat daher das Werk auch nicht als Operette, ſondern als Singſpiel be⸗ zeichnet. Fall betont das Volksliedmäßige und hat eine Reihe herrlicher Melodien dieſer Art zu einem ſchönen Strauß ver⸗ einigt, die im Geſangsteile und im Orcheſter den feinſinnigen Komponiſten verraten. Allerdings war auch die Aufführung ganz ausgezeichnet. Jean Gilbert dirigierte das Singſpiel mit Hingebung und Feinfühligkeit. Das Liebespaar ſangen Charlotte Boerner von der Berliner Staatsoper als Prin⸗ zeſſin und Walter Jankuhn als Dichter und Abiturient. Der Erfolg war durchſchlagend, alle Duette mußten wieder⸗ holt werden. Die Hervorrufe und Blumenſpenden nahmen kein Ende. 8 Bedrohte Freiheit der Kritik. Blättermeldungen zu⸗ folge hat das Enſemble des Frankfurter Schauſpielhauſes einem Zeitungsverlage die Mitteilung zugehen laſſen, daß ſich die Mitglieder weigern würden zu ſpielen, wenn der Nezenſent des Blattes, Dr. Mareuſe, ſeine kritiſche Tätigkeit im Schauſpielhauſe weiter ausübe. Das weitere Anſinnen des Enſembles, Dr. Marcuſe durch einen anderen Kritiker zu er⸗ ſetzen, hat der Verlag mit einem kategoriſchen Nein zurück⸗ gewieſen. Der Verband Frankfurter Kritiker hat ſich in⸗ zwiſchen mit Dr. Marcuſe ſolidariſch erklärt und wird von der Tätigkeit der in Betracht kommenden Bühne keine Notiz mehr nehmen, wenn es dem Indendanten nicht noch im letzten Augenblicke gelingt, die Schauſpieler von der Unrecht⸗ mäßigkeit ihres Vorgehens zu überzeugen. Haar und Charakter Der Volksglaube ſchließt ſeit uralter Zeit von der Haar⸗ farbe auf das Weſen des Menſchen, und beſonders hat man die roten Haare für ein ſchlimmes Seichen augeſehen. Auf alten Bildern werden Judas und Kain mit roten Bärten ab⸗ gebildet, um ſchon dadurch die Boshaftigkeit ihrer Natur an⸗ zuzeigen. Die wiſſenſchaftliche Beſchäftigung mit dem Haar und ſeinem Zuſammenhang mit dem Charakter iſt aber erſt in letzter Zeit durchgeführt worden. Wir beſitzen heute ſo feine Methoden der Haarunterſuchung, daß man jede indivi⸗ duelle Beſonderheit des Haares feſtſtellen kann und das Haar ebenſo zum Identitätsnachweis benutzt wie die Finger⸗ blonde, ſondern dunkle Haare haben. Wenn er nicht ein ei abdrücke. Auch ſind die Hagre als ein wichtiges Unterſche, dungsmerkmal für die einzelnen Menſchenraſſen und Bölken erkannt. Die Grobheit des Haares verrät bei tieſerſtehenden Raſſen ihre nähere Verwandtſchaft mit den tieriſchen fahren. Hervorgehoben wird auch, daß ſich die blonde So farbe nirgends bei Tieren findet. Im Volksglauben erſchein aber das blonde Haar nicht als ein Anzeichen beſondere Tugenden, ſondern dieſe werden dem braunen und vor alle dem kaſtanienbraunen Haar zugeſchrieben. Den zarteren, Schattierungen des roten Haares, dem Goldblond und Ryot braun, wird bei Frauen große Schönheit zugeſprochen; be Trägerinnen dieſes Schmuckes ſollen auch treu in der Lien, und feſt in ihren Entſchlüſſen ſein. Am früheſten hat ſich 59 Wiſſenſchaft mit den Zuſammenhängen zwiſchen Haar 900 Verbrechen auseinandergeſetzt. So ſtellte Havelock Ellis daß die Zahl der ſchwarzhaarigen Perſonen unter den B brechern im Verhältnis beträchtlich größer iſt als unter übrigen Bevölkerung Englands, Italiens und Amerikas. Den 8 Kopfhaar des Verbrechers iſt zumeiſt ünig, der Bart dagege dürftig. Ein großer Prozentſatz der Verbrecher iſt haarig, und ebenſo der Idioten. Verbrecheriſche Frauen ſolle, einen großen Reichtum an Haar aufweiſen. Der amerteh niſche Anthropologe Charles Caſſel will beobachtet haben, 94 das blonde Haar bei den Verbrechern ſtärker hervortritt a das ſchwarze. Er hat auch über die Haarfarbe und Haaral des Genies eingehende Unterſuchungen angeſtellt. Dabe, kommt er zu dem überraſchenden Ergebnis, daß bedeutend Menſchen zwar meiſtens blaue und graue Augen, aber nich⸗ ziges Genie gefunden haben will. deſſen Haare„gelb“ genannt werden können, ſo iſt demgegenüber darauf hinzuweiſen, 90 Schillers Haar bisweilen als gelb, häufiger allerdings nag⸗ als rötlich bezeichnet wird. Wenn man dem Künſtler gern — Locken zuſchreibt, ſo ſcheint das auf Walirheit zu berußen. 93 60 Genies, deren Haarart Caſſel erwähnt fand, wird bei 0 das Haar als lockig oder wellig geſchildert. Von dieſen waren 22 Dichter, Muſiker und Künſtler. Man darf aber das grole und harte Haar deshalb nicht dem Genie abſprechen, denn z. Bi Napoleon wies eine ſolche Haarart auf. * * Romain Rollands„Musiciens'autretois“ erſchienen bel Georg Müller in München unter dem Titel„Muſiker von Ehedem“ in der Ueberſetzung von Wilhelm Herzog. Da⸗ 1 Werk enthält unter anderm die berühmten Aufſätze über Glu 1 und Mozart und die intereſſanten Arbeiten„Ueber die Stel“ lung der Muſik in der Geſchichte“,„Die Oper vor der Oper“ ie * D re SSSD * 1 5 * Dienstag, den 26. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 495 Studiengeſellſchaft für den Waggontruſt gegrundet Die Firmen van der Zypen und Charlier, Köln⸗Deutz; Gothaer Waggonfabrik in Gotha, G. Talbot u. Co. in Aachen; Linte⸗Hofmann, Waggon, und Maſchinen⸗ fabrit; Waggon⸗ und Maſchinenfabrik Buſch, Bautzen; Wag⸗ gonfabrit Gebr. Gaſtell in Mainz; Waggonfabrit Stein⸗ kurt in Königsberg i. Pr. haben am Samstag die ange⸗ kündigte Studiengeſellſchaft gegründet, die das Problem der Zuſammenfaſſung der deutſchen Waggonfabriken zu einem einheitlich geleiteten Unternehmen alsbald in An⸗ griff nehmen will. Außer den obengenannten Firmen ſollen auch andere Geſellſchaften bezw. Waggonbauanſtalten zur Gründung an der endgültigen Geſellſchaft eingeladen werden. Zweck des Zuſammenſchluſſes iſt es, die Produktionskoſten in durchgreifender Weiſe zu verringern und dadurch die deutſche Waggoninduſtrie wieder lebensfähig und auch im Auslande wettbewerbsfähig zu machen. Es gibt wohl kein anderes Ge⸗ biet, als das der Waggoninduſtrie, das ſich für die Typiſierung eignet. Die Arbeiten der Studiengeſellſchaft ſollen ſehr be⸗ ſchleunigt und in enger Verbindung mit dem Großabnehmer der Waggoninduſtrie, der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, ge⸗ führt werden. Das Kapital der endgültigen Geſellſchaft wird von der Zahl der endgültig einbezogenen Fabriken abhängen und ſo groß ſein, daß es den in den nächſten Jahren zu er⸗ wartenden Umſätzen angepaßt wird.— Es handelt ſich alſo einſtweilen um ſieben Werke. Insgeſamt umfaßt die Waggon⸗ induſtrie ober 45 Betriebe. Indeſſen umſchließen die in der Studiengeſellſchaft vereinigten ſieben Werke insgeſamt etwa 35—40 v. H. der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Waggonbau⸗ induſtrie. Es ſcheint, als wenn die Abſicht der den Truſt vor⸗ bereitenden Studiengeſellſchaft ſei, nicht alle waggonbauenden irmen hereinzunehmen, ſondern die von vornherein lebens⸗ unfähigen auszuſchließen. Es iſt auch an einer Mitarbeit der Reichsbahngeſellſchaft gedacht. In welcher Form und in wel⸗ chem Umfange, bleibt ſpäteren Unterſuchungen und Verhand⸗ lungen vorbehalten. Der Reichsbahn ſind durch frühere, von den einzelnen Staatsbahnen übernommene Staatsverträge der einzelnen Geſellſchaften die Hände gebunden. Solche Ver⸗ träge beſtehen namentlich in den ſüddeutſchen Staaten. Württ. Privatbank.⸗G.(vorm. G. Beiswenger) in Stuttgart. Nach Abſchreibungen von 22176(143 420) 4 ver⸗ bleibt für 1925 ein Reingewinn von 3705(9847) /, der wieder vorgetragen wird. In der HV. wurde noch darauf hingewieſen, daß der gegenwärtige Geſchäftsgang ſehr zu⸗ kriedenſtellend ſei und daß die verſpätete Veröffentlichung der vorjährigen Bilanz auf Fuſionsverhandlungen zurückzu⸗ ühren ſei, die im Spätjahr ſich verwirklichen ſollten, jedoch im Zuſammenhang mit einem neuen Plan einen weiteren Aufſchub erfahren. 2 Kapitalerhöhung der Deutſchen Hypothekenbank in * Berlin. Das Unternehmen beantragt eine Kapitalerhöhung um 2 auf 5 Mill.. Bezugsangebot für 1,5 Mill./:1. :: Bankverein für Nordweſtdeutſchland AG. in Bremen. In der Sitzung des AR. wurde der bisherige Verlauf des GJ. beſprochen. Das Geſchäft habe weiter gute Fortſchritte gemacht, es werde nach dem bisherigen Ergebnis mit einer höheren Dividende als im Vorjahre(66 v..) gerechnet. * Köln⸗Neueſſener Bergwerksverein. Bei 0,78 Mill./ Vortrag, 2,14(0,78) Mill. Anteil aus der Intereſſengemein⸗ ſchaft Höſch⸗Köln⸗Neueſſen und einſchließlich 0,27 Mill./ Dividende auf Höſchaktien, ergibt ſich nach Vorwegnahme aller Laſten ein verfügbarer Gewinn von 3,19(0,78) Mill. /4 Bekanntlich ſollen hieraus 5,5 v. H. Dividende auf 54,3 Mill./ StA. und 6 v. H. auf 0,36 Mill./ BA. 1 für die bei⸗ den letzten Jahre ausgeſchüttet werden(i. V. keine Dividende) Zum Vortrag verbleiben 0,16 Mill. 4. Dem Bericht des Vor⸗ ſtandes iſt zu entnehmen, daß der Inlandsabſatz bis zum Schluß des Berichtsjahres(30. Juni) dauernd nachließ. Die Förderziffer hat ſich um rund 24 v. H. auf 0,41 Mill. To. ge⸗ hoben, da erſtmals eine Mehrbeteiligung für einen neuen Schacht ausgenutzt werden konnte. Die erhöhte Förderleiſtung konnte infolge techniſcher Verbeſſerung mit einer nur um 9,3 2. H. vermehrten Belegſchaft(7118 Mann) erzielt werden. Die Koksherſtellung belief ſich infolge der ſchlechten Lage der Eiſeninduſtrie nur auf 289 970 To.(gegen das Vorjahr— 43 366 To.). In der Bilanz betragen neben 1,09(0,39) Mill. Bürgſchaften, Gläubiger 491(6,26) Mill., dagegen Schuldner einſchl. Bankguthaben 12,42(12,19) Mill., flüſſige Mittel 105 484(16 353)/„mit der notwendigen Vorſicht bewertete“ Vorräte 0,34(0,30) Mill. Beteiligungen haben durch weitere Beteiligung an Syndikatshandelsgeſellſchaften und bei der irma Eicken u. Co. eine Vermehrung um 1,47 auf 9,58 Mill. erfahren. Die Bergwerksanlagen Trier—Il ſtehen in folge Vergrößerung des anteiligen Kuxenbeſitzes mit 27,9 (27,6) Sill. und Bergwerksanlagen nach 5,31 Mill. Zugängen und 2,74 Mill. Abſchreibungen mit 33,56(33,99) Mill. zu Buch. G. V. 19. Noy.) 11: 5 v. H. Dividende der Hochofenwerk Lübeck AG. in Lübeck. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 30. Juni 1026 abgelaufenen GJ. einen Reingewinn von 11(1,24) Mill. /, aus dem, nach Abſchreibungen in Höhe von .06(0,90) Mill., 5 v. H. Dividende auf die StA.(i. B. dividendenlos) und wiederum 6 v. H. Dividende auf die VA. gezahlt werden ſollen. Zum Vortrag auf neue Rechnung kommen 177 556(174 810). el- Ein Meſſingtruſt? Von den ſeit einiger Zeit zur Er⸗ richtung eines deutſchen Meſſingtruſts geführten Verhand⸗ lungen verlautet nunmehr, daß zunächſt beabſichtigt iſt, eine Studiengeſellſchaft und eine unparteiiſche Kommiſſion aus Vertretern der in Frage kommenden Unternehmen ins Leben zu rufen. Man denkt an die Bildung zweier Organiſationen, ie die Berliner, ſächſiſchen, thüringiſchen und ſüddeutſchen Unternehmungen, andererſeits die rheiniſch⸗weſtfäliſchen Be⸗ triebe umfaſſen werden. Dann iſt die Gründung einer Hol⸗ ing⸗Geſellſchaft mit 100 000& Kapital beabſichtigt, der die egelung der Entſchädigungsfrage und der Quotenverteilung auferlegt werden ſoll. An der erſtgenannten Gruppe wür⸗ den beteiligt ſein Hirſch Kupfer⸗ und Meſſingwerke AG. und die von ihr kontrollierten Betriebe, Reinickendorf und Hugo Schneider, außerdem Mansfeld, Deutſche Meſſingwerke(Eve⸗ king) Berlin, Wellner⸗Aue, Geitners Argentan Fabrik Auer⸗ hammer, Niemeyer⸗Nürnberg, Meſſingwerke Schwarzwald, heddernheimer Kupferwerke. Die gegenwärtige Leiſtungs⸗ fähigkeit der geſamten Meſſinginduſtrie, die ſich aus etwa 62 nternehmungen zuſammenſetzt, von denen jedoch nur 20 Firmen als Großunternehmungen zu bezeichnen ſind, beträgt ſchätzungsweiſe 11—12 000 To. monatlich. Der geringe Be⸗ ſchäftigungsgrad der einzelnen Werke und der ſcharfe Wett⸗ bewerb untereinander ſind auch hier die Hauptgründe für den ruſtgedanken. :: Eine Koßle⸗Verſchwelungs⸗AG. durch die AEch. Unter maßgebender Beteiligung der A6G. iſt in dieſen Tagen die Gründung einer Geſellſchaft erfolgt, die ſich ebenfalls mit der Verſchwelung der Kohle befaſſen wird. Der Geſellſchafts⸗ vertrag, der Mitte Oktober fertiggeſtellt wurde, hat die Zu⸗ ſtimmung des Regiſterrichters gefunden, ſo daß die Ein⸗ tragung der Geſellſchaft in das Handelsregiſter bereits exfolgt litt. Mit 500 000%/ Grundkapital wurde die Kohle⸗Verſchwe⸗ Hung⸗AG. in Berlin errichtet, deren Zweck die Errichtung und der Betrieb von Kohleverſchwelereien und damit ver⸗ bundener Anlagen zur Ausnutzung und Verwertung der Erzeugniſſe iſt. Der erſte AR. beſteht aus den Herren Geh. Neue Mannheimer Seitung« Handelsblatt Kursausſichten für die Kriegsanleihe Anſchließend an die jüngſte Aufwärtsbewegung der Aus⸗ landsrenten kam die Hauſſe der alten Staatsanleihen, die vor allem deshalb intereſſant iſt, weil es trotz der 17 jährigen Exiſtenz des Ablöſungsgeſetzes noch nicht gelungen iſt, dieſe linnerlich gleichwertigen Papiere unter einen Hut zu bringen. Anregend auf die Kursentwicklung wirkte jene Konferenz von Börſen⸗ und Regierungsleuten, in der die künftige Uſance für die Anleihenotierung beſprochen wurde. Es war dabei vor allem an die Notierung nach Reichsmarkprozenten gedacht. Ein poſitives Ergebnis hatte die Sitzung nicht; ſo bleibe es alſo vorläufig beim alten: Aufrechterhaltung der Papiermarknotiz und Trennung nach alten Schuldnern. Für die erſtere wurde geltend gemacht, daß noch nicht genügend Ablöſungsſtücke und Ausloſungsſcheine fertiggeſtellt ſeien. So bedauerlich dieſe mit nichts zu begründende Veröögerung auch iſt, es kann dieſer Uebelſtand nicht hinderlich geweſen ſein. Denn eine Papiermarknotiz für die Neubeſitzſtücke muß lſo lange aufrechterhalten bleiben, bis die Anmeldefriſt ab⸗ gelaufen iſt. Die Börſenvorſtände haben bisher die Praxis geübt, wie ſich aus den Uſancen für die aufgewerteten Indu⸗ ſtrieobligationen ergibt, daß eine Notiz in Reichsmark erſt dann erfolgt, wenn die Ausſchlußfriſten ihr Ende erreicht haben. Bekanntlich ſind ſolche für den Neubeſitz noch garnicht ergangen. Bezüglich der Beibehaltung der alten bundesſtaat⸗ lichen Anleihen als ſolcher im Kurszettel, ſoweit ſie zu Reichsanleihen erklärt ſind, z. B. Preußiſche Conſols, ſind dagegen triftige Gründe nicht vorhanden. Will man auch hier die Gepflogenheiten der Börſen heranziehen, ſo iſt darauf zu verweiſen, daß in den Fällen, in denen Anleihen von einem neuen Schuldner übernommen ſind, dieſe neuen Schuldner im Kursblatt allein erſcheinen. Danach ſtände ſach⸗ lich der Vereinheitlichung nichts im Wege. Wenn ſpäter, man ſpricht von Frühjahr 1927, endlich eine Reichsmarknotiz herbeigeführt ſein wird, und die bundes⸗ ſtgatlichen Anleihen in die Rubrik„Reichsablöſungsſchuld“ einbezogen ſein werden, wird immer noch eine Zweiteilung der Rubrik erforderlich ſein. Einmal wird die einfache unver⸗ zinsliche und untilgbare Ablöſungsſchuld gehandelt werden und dann als Hauptwert der Ausloſungsſchein, der mit 500 v. H. ſeines Nennwertes zuzüglich 4,5 v. H. Zinſen aus dem Einlöſungswert innerhalb 30 Jahren zu tilgen iſt. Es muß darauf verwieſen werden, daß das Ablöſungsgeſetz aus⸗ drücklich eine Trennung zwiſchen Ausloſungsſchein und Ab⸗ löſungsſchuld vorſieht, weil jede Urkunde einzeln veräußerlich ſein ſoll. Daraus geht hervor, daß ſpäter dies amtlich ſich auch nur ſo vollzieht, und nicht, wie es jetzt im Freinerkehr üblich iſt, mit den Ausloſungsſcheinen auch gleich die Ablöſungsſchuld einzuyerlangen. Dieſe wird erſt dann ausgehändigt, wenn der Schein gezogen iſt. Unterſuchen wir nun die Kursausſichten. Der Beſitzer von z. B. 4000 P. KA. erhält einen Ausloſungsſchein ſber 100./ und eine gleich hohe Ablöſungsſchuld. Der Aus⸗ loſungsſchein iſt bis 1955 zu tilgen mit 500.“ Zinſen, und zwar 30 mal 45(135) v. H. aus 500&, was zuſammen einen Wert von 1165./ ergibt. Es ſei auch noch betont, daß die Zinſen nur aus dem Einlöſungswert, und nicht aus dem Nennwert berechnet werden. Gleich'eitia mit der Aus⸗ Komm.⸗Rat Dr. Deutſch, Komm.⸗Rat Dr. Mamroth und Dr. v. Rieben. 2: Die Eanierung der Gaſolin genehmigt. Die o. HB. der Deutſchen Gaſolin AG. in Berlin⸗Schöneberg genehmigte den Vortrag des ſich aus der Bilanz vom 31. März 1926 er⸗ gebenden Verluſts von 8 779 262 und beſchloß, das AK. von 11 auf 2,2 Mill./ im Verhältnis von:1 herabzuſetzen und alsdann um 2,2 auf 88 Mill./ wieder auf 11 Mill. 4 zu erhöhen. Die neuen Aktien werden den alten Aktio⸗ nären im Verhältnis von:1 zu 103 v. H. von einem unter Führung der Danatbank ſtehenden Konſortium angeboten. Die Zahl der AR.⸗Mitglieder wurde von vier auf acht erhöht und Gen.⸗Dir. Späth⸗Düſſeldorf, Dir. Kruſpig⸗Düſſeldorf, Dir. Harneit⸗Hamburg und Dir. Doetzert⸗Hamburg neu in den AR. gewählt. * Neugründung im Metallbankkonzern. Unter der Firng „Sachtleben.⸗G. für Bergbau und chemiſche Induſtrie“ wurde mit 12 Mill. Kapital eine neue Gründung im Metallbankkonzern vorgenommen. Das Einbringen in die Geſellſchaft umfaßt die Gewerkſchaften Sachtleben und Sicilia, außerdem die Schwarzwälder Baryt⸗Werke Schulte u. Co. in Wolfach mit ihren Bergwerken, chemiſchen Fabriken und Beteiligungen. Jeder Kux wird in nom. 7000 AÜsAktien umgetauſcht. Für die Börſen Berlin und Frank⸗ furt iſt die Einführung der Aktien zur amtlichen Notiz in Ausſicht genommen. o Kapitalserhöhung des Vereins für Zellſtoffinbuſtrie.⸗ G. in Berlin. Die Geſellſchaft beabſichtigt, ihr AK. um 0,75 Mill. RM. auf 3,75 Mill. RM. zu erhöhen. Den alten Aktio⸗ nären wird ein Bezugsrecht:1 eingeräumt. Die durch die Aktienausgabe einkommenden Mittel ſollen zur Stärkung der Betriebsmittel, die bei dem vermehrten Geſchäftsumſatz not⸗ wendig iſt, verwendet werden. :: Kapitalerhöhung der Kulmbacher Rizzibräu AG. Der AR. beſchloß die Verteilung einer Dividende von wiederum 12 v. H. auf die StA. und eine Erhöhung des StA.⸗ Kapitals um 300 000“ in Vorſchlag zu bringen. Die neuen Aktien ſollen an die Bankhäuſer Gebr. Arnhold und Philipp Elimeyer in Dresden begeben und den bisherigen Aktio⸗ nären zum Kurſe von 118 v. H. im Verhältnis:1 angeboten werden.(HV. 22 Nov.) 21: Höheres Stahlproduktions⸗Kontingent? Zur Zeit ſchweben zwiſchen den vier an der Juternationalen Rohſtahl⸗ gemeinſchaſt beteiligten Eiſeninduſtriegruppen Verhandlun⸗ gen darüber, daß für die Stahlproduktion des laufenden Quartals nicht die ſog.„erſte Quote“ von insgeſamt 25,2 Mill. Tonnen, ſondern die ſog.„endgültige Quote“ von 29,2 Mill. Tonnen jährlich angewandt wird. Anlaß zu dieſen Verhand⸗ lungen gibt die Tatſache, daß der augenblickliche Bedarf dieſe Produktion vollſtändig aufnehmen würde. Für Deutſch⸗ land ergebe ſich bei der Anwendung der hohen Quote eine erhebliche Erhöhung des Anteils, nämlich von 40,45 auf 43,18 v. H. Bekanntlich iſt die Bewilligung der belgiſchen Sonderforderungen ſeinerzeit davon abhängig gemacht wor⸗ den, daß der künftige Zuwachs in erſter Linie anderen Län⸗ dern, insbeſondere Deutſchland, am wenigſten aber Belgien, zufallen würde. Der Ausgang der ſchwebenden Verhand⸗ lungen iſt im Augenblick noch ungewiß. Anſcheinend iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß bei einer Gruppe(nicht Belgien) Widerſtand gegen die Neuregelung auftreten könnte. :„: Internationale Superphosphat⸗Zuſammenkunft in London. Anfang dieſes Monats hat, wie aus London ver⸗ lautet, eine Zuſammenkunft von Vertretern der Super⸗ phosphat⸗Induſtrie ſtattgefunden. Es wurde beſchloſſen, eine internationale Vereinigung der Superphosphat⸗Produzenten mit dem Sitz in London zu ſchaffen. Der Zweck iſt Austauſch von Erfahrungen in der Erzeugung und Verwertung von Produkten. Es zeigte ſich unbedingte Einmütigkeit in der Behandlung der gleichartigen Intereſſen. Von deutſcher Seite wird die Richtigkeit der Meldung beſtätigt, jedoch hinzugefügt, daß die Verhandlungen noch nicht endgültig abgeſchloſſen ſind. loſung iſt ein Stück Ablöſungsſchuld über 100.& aus dem Verkehr zu ziehen. Es iſt nun durchaus nicht unbedingt erforderlich, daß der Beſitzer des Scheines ein Schuldſtück beſitzen muß, weil ja die Scheine unabhängig von den Ab⸗ löſungsſtücken gehandelt werden. Beſitzt er alſo keins, ſo hat er dies zu erwerben. Intereſſant iſt übrigens auch ein Ver⸗ gleich mit der Aufwertungsquote der Neubeſitzer. Da deren Stücke vorläufig, d. h. bei Lage der Dinge wohl auch noch bis 1955 unverzinslich und untilgbar ſind, iſt der Wert des Ablöſungsſtückes höchſtens gleich dem Nennwert, d. ſ. 100./, während der Altbeſitzer 1955 über den 10 fachen Betrag erhält. Mit anderen Worten erhöht ſich im letzteren Falle die Auf⸗ wertung von 2,5 auf 29,13 v. H. Nun wird dieſe Tilgung im letzten Jahre ſich höchſtens auf 3,3 v. H. des geſamten Materials an Ausloſungsſcheinen erſtecken, wie denn auch die Tilgung 1926 nur den 30. Teil ausmacht. Um aber einen Ueberblick über die Wahrſchein⸗ lichkeit der Kursentwicklung zu haben, wählt man praktiſcher⸗ weiſe den Durchſchnitt, alſo nach 15 Jahren(1940). Es hätte dann ein Ausloſungsſchein rechneriſch folgenden Wert: Nennbetrag: 25.ä— 4 — Einlöſungswert 125.00 4 Zinſen 15 mal 4,5 aus 128 84.88„ Endwert 209.39„ oder anders ausgedrückt, ein Stück über 25,.—.4 koſtek 836 v. H. Würde an der Börſe weniger bezahlt, ſo könnte man von einer Unterbewertung ſprechen. Für die Kurs⸗ beurteilung vor 1940 wäre natürlich ein landesüblicher Diskont abzuziehen. Ueber die planmäßig 1926 ſtattfindende Ausloſung hat man bisher nichts gehört. Unabhängig von dem Zeitpunkt der Ausloſung werden die Zinſen immer bis Ende des laufenden Jahres berechnet. Für die diesjährige Ausloſung kommt danach für einen Schein über 25,.—./ ein Einlöſungsbetrag von 130,65./ in Frage. Weſentlich anders ſteht es um die Ablöſungsſtücke, die ſich zuſammenſetzen aus dem Altbeſitz, ſoweit er nicht zur Kapitalanlage zurückbehalten wird, und dem geſamten Neu⸗ beſitz. Heute bietet man für ein Stück KA. über 1000.% 7,.—.l, d. ſ. umgerechnet auf den neuen Nennwert von 25,.—./ 35 v. H. Da das Papier auf viele Jahre keine Rente abwirft, darf der Kurs als angemeſſen betrachtet werden. Im übrigen können ſpäter reine Erforderniskäufe notwendigerweiſe nur dann ſtattfinden, wenn der Aus⸗ loſüngsſchein eines Beſitzers verloſt, der, wie oben erläutert, keine Ablöſungsſchuld beſitzt. Inwieweit ſolche Anſchaffungen kursbeeinflußend wirken, kann noch nicht beurteilt werden. Dazu iſt zunächſt das genaue Verhältnis des Alt⸗Neubeſitz erforderlich, und dann, ob viele Stücke ohne Ausloſungsſchein umgeſetzt werden. Das eine muß aber immer feſtgehalten werden: der Kurs der Anleiben, ſo wie ſie jetzt gehandelt werden, hat nicht den geringſten Einfluß auf den der Ausloſungsſcheine und umgekehrt. Wenn jetzt die Anleihen weiter ſteigen, nur deshalb, weil die Börſe annimmt, der Regierung läge an einem höheren Kurs aus Gründen ſpäterer Finen Utronsaktianen. S Deviſenmarkt Franken und Lira befeſtigt Am internationalen Deviſenmarkt fällt weiterhin die ſtarke Steigerung des franzöſiſchen Franken und der italie⸗ niſchen Lira auf. Beide Währungen konnten ſich im Ver⸗ laufe weiterhin erheblich befeſtigen. London—Paris, das an der Vorbörſe mit 162,25 einſetzte, konnte ſich im Laufe der Börſe auf 158 befeſtigen. Ebenfalls ſehr feſt liegt die italieniſche Lira mit 107,50 nach einem Frühkurs von 112,25. Hingegen liegt der belgiſche Franken etwas ſchwächer und ungefähr auf der Baſis des in Ausſicht genommenen Stabili⸗ ſierungskurſes von 174,50. Auch die norwegiſche Krone hat in Reaktion auf die vorausgegangene tagelange Steigerung eine Kleinigkeit im Werte nachgelaſſen und ſtellt ſich gagen London auf 19,50 nach 19,40. Im einzelnen notieren heute vormittag: ., 29. 20. 79. 28. London-Parts 162.27 58.001 Nailb.-Schwz. 22,87 23.307ond.-Stockh. 18,17 18,18 Lond.⸗Brüſſel 173.5 174.00 Holland-Schw 207.25207.25 Zond.-Madrid 32,0“ 81.80 Lond.⸗Maild. 112,75107.500 Kabel Holland 250,00250,00 Nailand-Paris445,00147.00 Kabel Schweiz 518.45518.45/ Lonb.-Holland 12,12 12.12/Krüſſel-Paris 94,25/ 81.00 Lond.⸗Schweiz25,14 25.12 London-Oslo. 19,400 19,500Holland-Paris 13,40/ 13.10 15.40158,500 Lond.-Kopenh. 18.25 18.25[Kabel London.84.6.84.7 In.⸗Mk. laſſen ſich kalgende Kurſe ſeſtſtellen London.. 20.37/ 20,38] Praa 12.45 12.45] Madrid. 68.7.40 Varis. 12,55 12.85 Oslo 105,30/104.10J Argentinien.171.70171.30 Zürich 0 90 05 81,10] Kopenbagen. 111.80 111.85/ Japan. 205.00 205,89 Mailand..18.50 10.85 Stockvolim. 112.30 112.35/ New⸗Hort 4200..205 Holland.„„ 168,10.168.151 Brüſſel 11.80, 11.70 Mannheimer Produktenboͤrſe Dle Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim mit Sack, gahldar in Rupt. Amtliche Preisnotierungen vom 25 Oktober 1926. Welzen inl. neuer 31.50-31.75 J Hafer ausländ 20.50-24.— Wieſenheu loſe.78-10.78 „ ausl. 32.50-34.—[Mais gelbes m. Sack20.25-20 50 Rottkleeheu—.—.— Roggen inl.neuer 25..—.— Wümehl. Speg.08. 43.50-44.—[Lug. Kleeh, loſel1.20-11.50 „ ausl.—.——.—[Weizenbrotm. m. S. 33.50-34.—[,„ neues.75-.50 Brau⸗Gerſte lin · 9* Preß⸗Stroh.60-.— ausl.! 27.—.80.25] Weizenkleiem Sack 10.25-11.—[Gebund Stroh 450-.50 Ber 21.—21.50J Trockentreber 16.—-16.25 Raps mit Sack—. ater inländ. 19.50-20.50 J Rohmelaſſe—.—.— Berliner Metallbörſe vom 25. Oktober Preiſe in Feſtmark ür 1 Kg. . 2². S. Elektrolytkupfer 134,75 134,75 Aluminium in Rafſinabekupfer—.——.— Barren 2,14.14 Blei—.— inn ausl.——— Rohzink Bb.⸗Pr.) 69,—-69,50 68.—09,50 üttenzinn—.——.— „ FKrr. Verk.)—.——.— ickei 8,40-8,50 8,40- 8,50 Alattenzink 80,.—61,— 60,—-60.80[ Antimon.10-1,15.,10. 1,18 Pluminlum.10 2,„10 Silber für 1 Sr. 73.-73,75 72,2578,28 London, 25. Oktober. Metallmarkt(In Eſt. f. d. eng. t. v. 1010 Kg. 22. 25. 22²³. 25. JBDlei 80.88 30.50 Kupſer Kaſſa 53,05 38.50 begkſeleet. 06,80 e,28 int 94,15 84.07 de. 3 Ronat 59,35 59,85[Nickel——— ueckfilber 16,75 16,75 de. Slektrel. 67,.— 67,— J Zinn Kaſſa 810.30 310.75[ Regulus—.——. Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 15. bis 22. Okt. 1926 ſind angekom⸗ men: talwärts 1 beladener Dampfer mit 7 To., 6 leere Schleppkähne und 17 beladene mit 2745 To., bergwärts 16 beladene Dampfer mit 2601 To., 1 leerer Schleppkahn und 105 beladene mit 44886 To. Abgefahren ſindt talwärts 19 beladene Dampfer mit 1521 To., 70 leere Schleppkähne und 26 beladene mit 6257 To., bergwärts 1 leerer Dampfer und 2 beladene mit 93 To., 17 leere Schleppkähne und 12 beladene mit 1806 To. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 25. Oktober Das Geſchäft an der heutigen Börſe war bei ziemlich großem Angebot an Leerraum ſtill. Die Tagesmieten für Bergreiſen wurden auf 8,50 Pfa. ab Ruhrort und 9 Pfg. ab Rhein⸗Herne⸗Kanal ermäßigt. Die Frachten für Reiſen nach Holland und Belgien blieben wie ſeither beſtehen, doch iſt anzunehmen, daß auch dieſe weiter zurückgehen. Der Berg⸗ ſchlepplohn nach Mannheim notiert mit.50 /, der Tal⸗ ſchlepplohn blieb mit 20 Pfg. für Ruhrort⸗Rotterdam unver, ——————— * 2 F 6. Seite. Nr. 495 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) „Dienstag, den 26. Oktober 1920 Hlandesamiliche Nachrichten. Verkündete: Monal Oktober 1926. —4 Kutſcher Eugen Retz u. Anna 13. Müller Leonbard Lieger u. Sofie Schmidi Arbeiter Ludwig Fitz u. Berta Schäfer Schloſſer Jakob Müller u. Emma Wetzler Kraftwagenführer Karl Stetter u. Luiſe Jäger Schloſſer Karl Michel u. eber 4. Winzer Joſef Hauck a. Thereſia Wetzler Arzt Dr. med. Ernſt Klinckmann u. Marianne Wa enmann 7 Hafenarbeiter Joſef Mitſch u. Kathar. Fitz Kaufm. Karl Schell u. Maria Buhl Schloſſer Willi Gärtner u. Luiſe Röſch Gepäckträger Albert Kantenwein u. Johanna 127 Streng 8 Schloſſer Karl Rück u. Roſa Lenz 45. Arbeiter Heinrich Köllner u. Luiſe Haaf Herbſt geb. Lurz Eiſendr. Wilh. Eberwein u. Roſa Bürkle Eiſendr. Karl Brenner u. Frieda Song Fräſer Leopold Heck u. Parla Berger Tagl. Herm. Haas u. Wilhelmine Weilemann Händler Paulus Theodor Zapf u. Karolina Maſchinenarb. Johann Bender u. Karolina Schlecht Hilfsarb. Alfred Paatzſch u. Martha Oßwald 16. Verſicherungsag. Wilhelm Hoffmann u. Roſa ſichaft empfieblt es ſich mit der Ausſchreibung Maichle Lackierer Karl Winkler u. Charlotte Hahn Keſſelſchmied Ludwig Crentz u. Maria Wors 19. Kraftwagenführer Auguſt Weis u. Elſa Göckel Arbeiter Joſef Damm u. Anna Schäfer. Getraute: Monat Oktober 1926. 14. Schweißer Anton Bettwieſer u. Emilie Bäuerle —— Bankbeamter Eugen Bitz u. Luiſe Schnabel Techniker Hans Hartmann u. Anna Hammer Kaufmann Dr. rer. pol. Auguſt Hildenbrand und Eliſabeth Hallen Maſchiniſt Ant. Sandholzer u. Maria Stolzen⸗ berger Kaufm. Otto Wachtfahrt u. Hildegard Hönerbach Händler Friedrich Gerſtner u. Anna Knüttel Kaufm. Herbert Gau u. Eugenie Sperandio Kraftwagenf. Friedr. Marcus u. Paula Ries Tüncher Bernhard Sander u. Kathar. Stein 16. Spengler Friedr. Baumer u. Ida Koltzenburg Schiffsführer Alfred Biſchofsberger u. Gertrud Baier — 19. Oktober 1926. Guſtav 7. Eiſenbahnaſſiſt. Karl Jakob Körber e. S. Karl 8. Fabrikarbeiter Leopold Stahl e. S. Leopold Die vielseitig Vortelſhaftester Bezug in großen Origivalflaschen zu RHM..50, Achtung aut unversehrlen Plembenversch'ub. Zementeur Jakob Ebert u. Eliſe Gerſtner Kaufm. Karl Gräter u. Joſefine Köberle Schriſtenmaler Hans Hambitzer u. Eva Gum⸗ merum Flugzeugführer Fritz Harder u. Elſe Ruppert 40 Wilhelm Hemberger u. Maria Hol⸗ erba Bäcker Rudolf Henn u. Margareta Hennrich Maurer Auguſt Maier u. Luiſe Oberacker Schloſſer Rudolf Mattes u. Maria Stuppy Eiſenbahnbetriebsaſſiſtent Jakob Merk u. Elſa Oberbauer Kauſm. Alb. Meſſerſchmidt u. Amanda Dreſcher geb. Knayy Tapezier Peter Roſenzweig u. Eliſe Franz Ingenieur Wilhelm Seitz u. Lydia Soldner Müller Engelbert Schmid u. Anna Vogt Kraftwagenführ. Auguſtin Schmitt u. Maria Roth Kaufm. Leopold Schneckenberger u. Suſanna Wittwer Tagl. Karl Schöll u. Sofie Göhringer Gärtner Julius Schröder u. Hedwig Stupka — Heinrich Stumpf u. Anna Schmitt 9. Schloſſer Jakob Fiſcher e. T. Marianne Roſa Rudolf Albert Schmoll e. T. Edith aria Staatlich gepr. Baumeiſter Ph. Wilhelm Het⸗ tinger e. S. Helmut Otto Albert Kaufm. Franziskus Nerz e. S. Werner Sylv. hard Fritz Franz Berwaltungsinſpektor Johann Bruno Valentin Gleiter e. S. Richard Werner Horſt Kantinier Rich. Herm. e. T. Irene Ingeborg Ortrud 10. Elektromont. Jakob Chriſt. Bartſch e. T. Lydia Aloiſius Joſefine Former Karl Lebk Schiffbauer Franz Koch E Portier Julius Glatt e. T. Margot Eliſabet ücher e. S. Werner Kaufm. Hans Blank e. S. Rupert Hans Geong Kaufm. Jobann Jakob Oskar Krämer e. Annemarie Klara Invalide Ernſt Herm. Seck e. S. Erich Bern? Metzger Konrad Schweitzer e. S. Helmut Lehrer Fridolin Anton Röſinger e. S. Karl Fr * K. Johanna Eliſab. Maria Schreiner Valentin Kraus e. T. Johanna Polizei⸗Oberwachtmſtr. Franz Joſef Diehm e. Sohr Edͤgar Ludwig Buchdruckereibeſ. Auguſt Barth e. T. Irmgard Elfriede Kaufm. Adolf Dilling e. T. Giſela Irmgard Monteur Frieoͤr. Wilh. Kathage e. T. Irma Margret Aug. Schumacher e. T. Hilde⸗ ar gard. 11. Keſſelſchmied Alfred Wachter e. S. Alfred Otto Eifendr. Otto Vogt u. Eliſabeth Weidgenannt Sesſ ur Wetu feitheter nn Konrad Joſef Lomb e. T. Eliſabetha rogiſt Ernſt Urbach u. Ella Rentſchler Lackierer Georg Machill u. Johanna Dietrich S Eiſendr. Hans Gattner u. Barbara Gehweiler Spengler Adam Anslinger u. Hedwig Herdel Inſtallateur Karl Brand u. Anna Adler Wilhelm Schärr u. Eva Hann⸗ ſtein Arbeiter Georg Volk u. Frieda Bruſt Friſeur Peter Wolff u. Elſa Schweikert Friſeur Peter Wolff u. Elſa Schweikert Monteur Karl Lenze u. Lina Waibel Metzger Friedrich Anſelm u. Helena Paulus geb. Löffler. Geborene: Metzgermeiſter Guſtav Neudeck e. S. Helmut Heinz Auguſt Müller Joſef Eugen Kuhn e. T. Emilie Karol. Schloſſer Adolf Diehl e. T. Eliſabeth Charlotte 12. Hilfsarbeiter Johann Joſef Roſenbaum e. S. Karl Anton Kalkulator Joh. Friedrich Mayer e. T. Ruth Wilhelmine Geſchäftsführer Eugen Nikolaus Hennrich e. T. Hannelore Eliſabeth Kauim. Karl Bernbard Georg Friedmann e. T. Maſchiniſt Joſef Bromberek e. T. Margot Fuhrm. Joſef Bernhard Meiſel e. S. Kurt Joſ. Tüncher Heinrich Dablmer e. T. Maria Anna Martha Eiſendr. Fr. Gg. Nicklas e. S. Herbert Willi Tüncher Franz Georg Nicklas e. S. Herbert Willi Tagl. Karl Heckele e. S. Hans Erich Verſicherungsbeamter Fr. Schneider e. S. Hans Friedrich 13. Schloſſer Vinzenz Albert Müller e. S. Fran⸗ Kaufm. Alfons Joſef Spreßert e. T. Irmgard Friedrich Kaufm. Ludwig Amlung e. T. Hella Metzger Herm. Ludwig e. T. Hannelore Luiſe Tagl. Peter Ludwig Kurz e. T. Betty Katharina Maurer Michael Mandel e. S. Werner Gärtner Otts Ulrich e. T. Lioba Chriſtian Joſef Wedel e. T. Irene oſa Gestern abend 8 Uhr entschlief unerwartet rasch nach langem mi! Geduld getragen m Leiden unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante Marie Herrmann Mannheim(Max Josefstr. 16), 25. Oktober 1926. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Feuerbestattuns findet am Mittwoch, nach⸗ mittags 4 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Winter- 2 LletAcae zum Einlegen abzugeben 30⁴⁵ Kadel Mittelstraſe 3 Telephon 26513 14. Schloſſer Emil Kempf e. T. Eliſabeth Berta Wilhelm Fuchs e. T. Annelieſe ofie Philipp Wilhelm Nohe e. T. Suſanna otte 9 Verwendung von NASST Würze Micht nur Suppen aller Art, sondern auch SGemüson, Sogen und Salaten verleikt eln kleiner Zusatz feinen, kräftigen Wohlgeschmack, 840 ist mancher Haustrau noch unbekannt. Juſtizſekretär Albert Vogt e. S. Hilmar Kidel 5 Inſtallateur Franz Anton Walter e. S. Angeſtellter K. Joh. Kannegießer e. S. Benng Heinrich Floridan Kaufm. Curt Auguſt Theodor Heß e. S. Friedt⸗ 4 Auguſt Tbeodor Schmelzer Chriſtian Merle e. T. Gerda. 5 Geſtorbene: Monat Oktober 1926. 12. Anna Suſanna geb. Dennhard Wwe. des Händ⸗ lers Mathäus Stern 67 J. Frieda Franziska Hartmann 9 M. 16 Tage 13. Karl Joſef Eck 22 Tage 4. Eliſe, geb. Rieß, Ehefrau des Kranenführerh Chriſtian Lebmann, 68 Jahre Lediger Schloſſer Anton Adam 52 J. 2 M. Privatmann Peter Ludwig Gedde 82 J. 11 M. Eliſe geb. Fiſcher, Chefrau des Kaſſengebilien, 1 Karl Stieber, 35 J. 5 M. 14. Lediger Schloſſer Eugen Weiler 18 J. 5 M. Privatmann Abraham Loevy 72 J. 6 M. Maria geb. Simet, geſch. von Zementeur Ernſt Ruſſolo 36 J. 4 M. Kätbe Hebrberger 15 Stunden 4 15. Max Auguſt Demeter 1 J. 6 M. 3 Schloſſer Otto Gottfried Fiſcher 26 J. 6 M. Ledig. Fabrikarbeiterin Roſa Wacker 22 J. 6 N. Taglöhner Adam Rettig 45 J. 9 M. 16. Katharina Sofie geb. Benz, Ehefr. des Speng“ Ters Heinrich Oskar Blaſe 30 J. 6 M. Zollaſſiſtent Karl Sebaſtian Egner 55 J. 7 M. Kurt Walter, 1 Tag Kaufm. Hugo Weingart 67 J. 11 M. Lediger Steinhauer Friedrich Keller 44 J. 1 M. Ledige Handelshauptlehrerin Eliſab. Hepting 17. Eliſabeth geb. Klee Wwe. des Möbeltransport Jakob Holländer 86 J. 10 M. 18. Sofie Suſanna geb. Hofherr, Ehefrau des Reh⸗ ſenden Koſef Schenk 48 J. 10 M. Julius Hüttenberger 15 Minuten. 1 5 55 7 Steill Kerien! N 2 Die giücdcl. Geburi eines Krcſſigen Sonntagsjungen Zeigen hocherſteut en 1570 Kerl Hausmenn u. Freu Em/ geb. Vimierbauer Nermhelm, 24. Okl. 1926 Zi. Privetentomdungsbeim Lerner, J 7, 3 ie Vermäöhlung veehren sich“ anzuzelgen Erw/in Pfirrmann NMariã Pfirrrann geb. Hinkel 20. Oltober 1926 1559 Hennheim G.7 DSSS———————————— der Ueberweifungsblätter für die im Laufe des Kalenderiahres 1926 ausgeſchiedenen Ar⸗ beitnehmer alsbald zu beginnen, Zahl der nach Fahresſchluß auszuſchreibenden Belege möglichſt vermindert wird. Die Ein⸗ reichungsfriſt bis zum 31. Januar 1927 muß unter allen Umſtänden eingehalten werden. werde. Nion 00 Suppen in Wurstform F Klichen Niſe uen ent⸗ Kinder- Stu n e. faheren en, e H. Relchardt. E 2 2.[Küichen Auch aufgewärmt Schmecke ich delikat ich ergebe 6 Teſter felne Suppe, wenn ich in kaltem Wasser angerdhrt und 20 Minuten ohne lede Zutaten gekocht“ 0 Es gibt bei edem Kautmann die Sorten: Erbs fein Slumenkoh! Spergen Erba cu Sdeen Reis mnromsten Tomaten Erbs mit Reis Teigwaten Krebs Or Och 0 2 Pllz SHei Verhãnqen mit Spitzenborte bũqle man Waschen Sie Vorhänge mit mehr als gewõhnlicher Sorgfalt; die zarten Fãden vettragen kein Reiben und Scharke Mittel. Der milde reiche LUX-Schaum lõst schnell und behutsam allen Schmutz. 5 Ihre Wohnung lacht noch einmal so freundlich, Wehre lhre Cardinen mit LUN gewaschen sind. R‚ SUNUcHr“NMANHNrtEIN letztere zuerst. Doppelgroße Packung 90 Ple. 4 Normal- Packung 50 Plg. 9 — Slkü0ccE Amtliche Sekannimachünge Bekanntmachung. Die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſt⸗ tage. Es wird darauf hingewieſen, daß am Buß⸗ und Bettag, d. i. am Sonntag, den 21. Nov. damit die Glaſer⸗ einſchließl. Beſchlägarbeiten für Neu⸗ bau Haus für Obdachlofe mit Aufſeherwohn⸗ Nähere Auskunft Baubüro an der Kron⸗ prinzenſtraße(Halteſt. Brauereien d. elektr. Straßenbahn), wo Arbeitsvergebung. haus. Ausſchreibungsbeding⸗ Damen 1— Mannheim, P 1, 6, 1 f Luise Maier gegenüber 000 die an Gesichtshaaren, Warzen, Leber- flecken leiden finden unbedingt sichere erfolgreiche Behandlung im Institut für Gesichtspflege 5 88² — 1926, nur Aufführung ernſter Muſik, ſowie Theater⸗ und Lichtſpielvorführungen ernſten Inhalts ab 3 Uhr nachmittags geſtattet ſind. Die Inhaver von Lichtſpielhäuſern, Wirt⸗ ſchaften und Konzertlokalen haben bis ſpäte⸗ ſtens 19. November 1920 ein mit dem Prü⸗ fungsvermerk der Muſikhochſchule— L 2, 9a Die teilweiſe abgeänderten Vordrucke wer⸗ 98 ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der den den Arbeitgebern auf Verlangen ſchon]Se 22 jetzt an den Auskunftsſchaltern der zuſtän⸗ digen Finanzämter koſtenlos zur Verfügung bſtkoſten erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Mittwoch, den 3. November 1926, vorm. 9 Uhr, Rathans N 1, Zimmer 124. Beratung kostenlos— 20jährige Praxis.— Arztl Empfehlungen Zahlreiene Dankschreiben.— Sprechstunden tägl. von—7 Uhr geſtellt. Mannheim, den 23. Oktober 9 8 Hochbauamt. Finanzamt Stadt un eckar⸗ Arheitsvergehung bier— verſehenes Programm vorzulegen. Tanzbeluſtigungen ſind unterſagt; ebenſo iſt die Abhaltung ſportlicher Wettſpiele ver⸗ boten. 27 Mannheim, den 20. Oktober 1926. Vezirksamt⸗Polizeidirektion B. Einreichung der Belege über den Steuer⸗ abzug vom Arbeitslohn für 1926. Da für die Zwecke der Lohnſteuererſtattung, der Feſtſtellung der Kirchenſteuern und des Finanzausgleichs Lohnſteuerbeſcheinigungen in großem Umfang erforderlich ſein werden, Iintl. Veräkfentlichungen der Stadt Mannkeim zwa müſſen bis ſpäteſtens Eyde Oftober 1926 aus⸗ gelöſt werden, vember 1926 verſteigert werden. Die Pfänder vom Monat April 1926 und] Nähere Auskunft im Baubüro an der Kron⸗ N AP r 63 31prinzenſtraße.(Halteſtelle Brauereien der ESTE“ U. DR Lit. A Nr.—1994(rote Scheine) elektr. Straßenbahn), wo Ausſchreibungsbe⸗ Lit. B Nr.—5473(weiße Scheine) dingungen, ſoweit vorrätig, gegen Lit. C Nr.—3800(grüne Scheine) tun andernfalls ſie Anfang No⸗ Städt. Leihamt. Ausführung von Verputzarbeiten für Neubau Wagenhalle mit Wohngebäuden für die Städt. Fuhrverwaltung. der Selbſtkoſten erhältlich. Einreichungstermin für Angebote: Dienstag, den 2. November 1926, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. DAS der Konkurswaren⸗Verſteigerung am Nebenzimmer ſchön groß, 80—100 ſind für 1926 die Steuerabzugsbelege in der in den Ausführungsbeſtimmungen für den Steuerabzug vom Arbeitslohn vorgeſehenen Art auszuſchreiben. 4⁵ Für Betriebe mit ſtark wechſelnder Beleg⸗ Freitag, den 29. Oktober 1926 an auf unge⸗ fähr 1 Woche wegen Reparatur und Neueich⸗ ung auter Betrieb. 8⁵ Die Fuhrwerkswage in Rheinan iſt von Städt. Maſchinenamt, Drucksachen. Drucket ei Dr. Haas, G. m. b.., E 6. 2 Mittwoch, den 27. Oktober 1926 in Mann⸗ heim, R 3, 15b von Kurzwaren aller Art, Laden⸗Einrichtung uſw. 8366 Ortsrichter Gg. Landſittel Tel. 27309 gerichtl. beeidigter Schätzer. Perſ faſſend, m. eleln⸗ Licht. Heiz. u. Klavie ohne Vergütung 9 vergeben. Gefl. 10 8 u. G X 94 a. d. Geſch —14542 lisfert rompt 4 — lenstag, den 25. Oktober 16 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 405 Kational-Theater Mannhelm.“ GSchsuBURG Die Zweiſe Woche Verlängeri Wir beginnen heute mit der Dienstag, den 26. Oktober 1926 NIrtE falE 0 Se 3 Vorstellung Nr. 54. Th. G. Nr. 7— FFF Dounontag! Nr. 1201 1450, 1601—1700, 3151—8200, Der Romanfilm, 5100—5900, 10001—10200: 7 der begeisterte Aufnahme Romeo und JIulia fand: Heute das entzũckendste deutsche Dienstag, 26. Ortober, abds. 8 Uhr, im„Kauf⸗ mannsheim“ 1f Trauerspiel in 5 Akten von William Shakespeare, ilmvortrag: rt. ubersetzt von August Wilhelm von Schlegel— ſi 10 6 0 Lustspiel der Gegenwart: 10 In Szene gesetzt von Dr Georg Kruse U 7 0 Pluziger Löb * Bühnenbilder von Heinz Grete 55 1— * 7 8—— abbs. r im 4 Anfang.30 8 10.15 Uhr.„Kaufmannsbeim“ Escalus, Fürst von Verona Wimelm Kolmar ausverkauften Vorstellung: Familienabend G i Verwandter des D ET(Gründungsfeier der 8 4 Montague. 1 Häupter zweier Josel Renkert 8315 aug d⸗ Capulet. Häuser Georg Köhler 5 2 d. 9061 8 Zweiter Capulet, Vetter des 9— Borſtand. Vaters Capulet Fritz Linn 13 5 Romeo, Montague's Sohn Gillis van Rappard Mercutio. Verwandter des— Fürsten und Romeos Freund Ernst Langheinz B1 Anos In der Hauptrolle: Benvolio. Momxgue's. Nelte 1e li R. L und Rensss Pedad Karl Haubenreisser————————— Die liebretze 2 oxpbalt. Netfe der Gräfin Ca- Ein Film aus der D th W. K en 0 4—— russischen Revolution. 11 Akte Kauf Uud orO BSa 160 ruder Lorenzo 65* 2 Abraham. Bedienter Mon- Das Liod Von dor Wolga 8 2 spielte das Klärchen in dem Fum: tague's Neumann-Hoditz Il N eie i Balthasar. Romec's Diener Walter. 5 8 4 Ich hab mein Herz in 3 93 on Hans Godec jener schwermütige Sang der 13 ** Zediente Capulet's——————„Surlaki“, der Schſeppleute. die bet 8 Heidelberg verloren 8 i 0 0 seit tausend Jahren wie Last- Heekel F irk it: 8 9 0 1 erner wirken mit: .— Se Paris tiere die schweren Wolgakähne in Apotheker stremauf und stromab zienen, Piano-Lager Harry Hardt 9⸗ bildet das Leitmotiy eines der pedantisch-korrekte Graf Bob 0 3, 10. Sewaltigen Fiims aus der russischen Revolution Der Walgasckiffer“ Beprogramm und Wochenschau Grobes Orchester EFür Jugendiiche verbo en. IVorstellongen:.15,-15..20 Oscar Marion der leichtsinnige Sportsmann cari Walter Meyer als schüchterner Liebhaber. ber fum gehört zu den stärksten originellsten deutsch. Leistungen!“ Schönes Beijprogramm! Anfang 3 Uhr .30,.30 und.30. —— Gräfin Montague Helene Leydenius 5 Gröfin Capulet Lene Blaukenfeld Iulia. Capulet's Tochter Hedwig UAllie Juliens Amme Julie Sautden 725 ————————————— Teairo delDiccoli oder Satbfer und cie Elenora Duse(aus einem Brief von 8 New Vork, Nov. 23 Tch hegrüge die drei Dienstmädchen Ein Stück Leben in 6 Akten pacl — 5 9—5 und gehorchen. eine Bewunder- 5 ung verschmilzt mit dem glühend- 60 0 Mak sten u. herzliehsten Glückwunsch. Heilbor n· K 915 7 Hauptdarsteller: Werner Fütterer, käthe Haak, Erika Gläsner, Julius Falken-⸗ Stein, Erieh Kaiser-Titz, Eva Letzte Woche— Täglich abends 8 Uhr Speyer, Robert Garrison, 2 grobe Hartstein-Schlager Teppldhe Von SRVN preiswert und gut Eiisabeinstr. 1 a. Friedrichsplatz 3 Fräulein ſucht zum Mähen u. Flicken — 5 0 K h für die geſamte Ie du⸗ 5F257 5 chäfts⸗ ruc Sac En strie liefert prompt 57 a. d. Geſchäfts.sE ſtelle d. Bl. 1476 1 Irnckerei Dr. zaas G. m. b... Mannheim. ———— 2◻ . Uſene Stellen — r + 2*— 5 9 K 25 Heinrich amüsiert Sich 5 Erstklassige 10 Das Scheidungsdiner DerSiulz der à. kHiamnagnie Eine Komödie in? Akten. 8289 E N U rE N Hei Oder ame Beiprogramm! beitſam, energiſch, zum proviſionsweiſen 10 Glazaroff: Blum und Blum—— 1 1 Verkauf eines Obstaterer geſucht. Guter Ich ab 10 Uhr an der Apollokasse. felephon 21624 Kubinke: 400—.25,.55—.10, Eicne in allen Faiben, Nusbaum, Mahagoni Verdienſt, bei gutem Arbeiten. Angeb. unt. i.40— 1055 Unr E. B 140 an die Geſchältsft. d. Bl. 8362 Diner: 5 40, 6 45,.25.30 Uhr. Im Goldsaal des Apollotheaters fü 4 epricht Donnerstag, 28 Okt. abends 8 Uhr& auu 1858 Bewerdb i 1 1—3000 Mk. Intereſſeneinlage ſtellen können Emil Ludwig Grg-mESrIR in süüoen, vefeüben u. Algate woren usfun. Küceete e 8 W über ENS SUANNEN 6 Beachten Sie meine 5 uen bedeu'end die Geſchäftsſtelle ds. Blattes richten. 1572 Pelephon 32867— ermäßigten Preise Gewandte tüchtige Verſandſtelle vergebe Bismarcłk und diedeutscheflepublik, Hesiengung ohne Kaufzwang erbeten Verkaurerin 1— F 7 04 Tarten zu 1, 2, 3 und 4 Mk. ab eee Nur noch his Donnerstag! 8 reslau F. 487. Ea —— Theaterkasse. Telephon 21624 7 Pfon pber ſper ge⸗ eeee LIE Der Käönig des Humors ist in jucht. Angeb. m Seug. ertreter 3 t.* S 2 det E Sonniag, den 31. Ofober 1920 8 und 52, 4a reiephon 28 203 P2, 4a 8 9 165 on die Geſchſe ſur Leicht vertäufliche 8 nachmittags 3 Uhr— müt von séinem„keldherrn. 90⁵9 Artikel, Wachstuche— 8 im Friedrichspark hügel“ Geistesblitze zünden 111 Linoleum uſw., ſowie S— Der heste u. berühmteste Humorist e x x L S KONZERIT 3 5 e 177175 5 Offenie Stelleri 8 29 Lung, S 3 Aarch eine ununterbrochene Reihe mit guter Schulbilög. S Lũ6 Mäunergesaugvoreins Lindenhof 2er vitzissten Eintälle nicht s0 Geſucht werden: Auto⸗Brauche. von Klein, Ang Groß⸗ S 08 3ums ürmischen Lachen mitreigen handlung geſucht. An⸗ zu seinem 1597 HF 75 195 1 Seifenſieder, Großſtückarbeiter für feine 8 ule das„hoshaft-humorvotte“ Filmiustsplel Maßarbeiten, 1 Meſſerſchmied(K ichleiferſ gebote unt. H R13 an 40 jährigen Bestehen.— von Roda Roda und Carl Rögler:—bei guter Bezahlung in Dauerſtellung. 7 die Geſchäftsſt. 1587 8 60—— Arbeitsamt N 6, 3. f S Hermann Weil vom Landes-—— t bild t t. — theater Stuttgart. Die Kapelle 8—— 191 K 147 5 lült. obenver Loust S 3 R eſ Siate 05 auerots. Ungeb unl. SLeitung: Herr Otto Buselmeier. 3 6 an die Geſchſt S An 7 Uhr Festbankett mit darauffolgendem Bal. S6 Axkte einer Kette geistreicher, Haupt-Agentur Ersfklassiger 998 21667 S rolliger u. humorvoller Gedanken. ämtliche Verſicherungsſparten unter 22 SKaeart Mie.—, 2 d.— bel Hecke“, 4die, ins Bildhafte übertragen, immer* 500 1 K Ak.— S arte—,.—— be ckel,„„ 2 Selfter Mlusfnabs, E. RinerPscher, iest- wieder die Lachmuskeln stark in Sünstigen Bedingungen 6 ame- Auis! Gll S ee 0 zu vergeben. Ca 249 bei auter Verdienſtmöglichkeit geſucht. Vorzu⸗ r eee e lich war der gleichnamige Theater⸗ 99 S Werbe⸗Büro 8 ſuct der sch k der beid bi Aut, mit gut. Bed 8 gneeegenchaungpniungmnee P krs der alt: Bonpelmonarohié Oester- Lage i,, das beſteh. Geſchäft auszubauen. Palast-Kaffee. ——5 reich-Ungarn verboten, weil er Geboten werden: Feſter Zuſchuß, Pro⸗———— 8 Bedingungen: Große — in seinem beigenden Humor zuviel viſion und Inkaſſobeſtand. 1 de Art.⸗Gel. 5 Figur, tadelloſ. Aeuß,, S U tZt V“ H Geſl. Angebote unter M 65 an Ala⸗ Führende Geſ. der ca. 66 4— O0C G 4 Hauptdarsteller: Haaſenſtein& Vogler, Karlsruhe. Glühlampen⸗Branche ſucht chriftl. Angebote mit — 5 Bild, Lebenslf., Zeug⸗ Verssumen Sie nicht das Harry Liedike—— 7 AK 9* nisabſchrift K an S OlgaTschechowa, Maria Mindszenty 2 7 U181 our- anone Südd. Gaſtſtätten G. m. 8 au Junkermann, Kod Roda Und Doairkvertretunn ö. H. in 0 7. 7. 3040 2 Sandere erste deutsche Darsteller. ür S 1 2 Fröffnungs- n; für Schnellwaagen mo⸗ Kür Mannheim u. Ludwigshafen./ Nh.) e Meaie flurt Erich Schünkekwer Ehrling 3 Progrãrmm S P der Angebote unter§ T 9401 an Ala⸗ 0 8 renommierter, großer Im. Schulbi 8 a Loda zelber s Kamstonmapiaut Weagerſakeſe 1oer⸗]Saalenftin E Spgle, Eklurt. wiain.M Aus SatgtgsaBüie 6* Schönes Bel lkebea beilſthen Ber⸗ Seeeee—— von Futterſtoff⸗Hroß⸗ SS 2—2 chönes Be programm 0 9 handlung ſof. geſucht. — E ältniſſen v. Mannheim⸗ — 1 be 1 le E Angebote unt.§ C 99 — gshafen u. Um⸗ S ang: Hägel.28..50,.40..08,.00 bls Kate wolen ebste 5 Damen an die Geſchſt. 1855 3 itllme: ut, wo ebote 7 9* — Ot. 5 2 1 63— S* 7 2 1 i. 90 0125 965 üee e t Uüngere Kontoristin — ſiger, Selmaàr Basch, Link- 5 auf richten an: Em iſtenz für vornehme leichte Reiſetätigkeit. 6* Büro Blrerba, Pforrhein, Borzüft. Stenstag von.Pehe, Milewoch er 8 5 r ee e. von.—1 Ubr bet Säckel, Waldböitr. G. Schre en n Alſpmopunmaulfcpluuupuumaafpüuohumws Erbprinzenſtr. 84. 71508 e ſchriftl. Angebote 5 5 40 30 em Durchm. Mk 1 10 98975 88 H G 14 89 Geſchärta⸗ Privet-Tanzſchule Friedrich Heß 8S89 r ee 9 1 5⁰ Peredepleh Tel. 22025 0„7.40 e, beutſche Verſicherungsgeſelſch. euter Schulblldung und aus suter „ 8. 7 Kamilie as Em 120 0 l. Branchen betreibend, ſucht für Verfekte Aile Fofmengleſche Pieise · la Japan Seide, 4 0 M ſämtl. Branchen 0 0 75 242 Arfang November Ia. Seiden-Batist.60 Mk rowie sümi, Besatzart. einige Bezirke in Baden und Pfalz 3 Restahrationskächin 0 neue Kurse FBB.. K EhrliR 8 e, Su W 4 B5040 Lampenschitmbedert G. Schuster. E 3. 2. 80 Oren 1. Eintritt für 9 —— N 33 zum baldmög 1 altes ezangsduette Lieder ur HMute JUwelen Nodernes Lager Auch Nichtfachleute ſinden bei Be⸗ kautmännisches Büro 93 Wianor Damen-Jazz-Duett n enenteuennge beane Arfeuene. Sireflenssser:. bobild. Dano Ionel amen- dZ2- ll0 Dialin S86 F trag. Weitgehende Unterſtützung durch gesucht. lin Krankenpflege er⸗ Klavier und Schlagzeug eparaturen, ie General⸗Agentur zugeſichert. Be⸗ bote mit Abschrift d b⸗ fahren, zu ält. Dame Gesangolos Mitanknuslk Goldwaren sehnell, gewissenh, billig werbungen mit Lebenslauf unter 9 15 188 ge⸗ oderne und Kklassische Musik. 2 ſſucht. Ausf. Zuſchrift. Pei an er 26 4 Apel annheun 0 7, 15 640 148 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. an Rudolf Mosse, Mannheim. 4 875 ebene .Zt. 4 Monate Café Schiff, Malten, Kempten Caden), Heidelbergerstr. lunter F X 69 an die 4 im Allgäu, Em120 Inächst dem Wasserturm seit 1903. Tel. 27 635 1Geſchäftsſtele.*1402 8. Seite. Nr. 495 Dienstag, den 26. Oktober 1925 Pir Herhet- Un Gestreiite farbecht, G5„„„„ Mtr. 57, 15n Gestrelite Hemdenllavelle, farbecht, 465 99626*23„„6e„* prima u. beste Oual., Mtr..40, 1, 20, Karierte Hemdenilanelle, ˖ ſtr⸗ Karierte Hemdenflanelle, farbecht, prima u. beste Oual., Mtr. 1,40, 1,25. Sportſanelle, Sportflanelle, beste Qualitäten 969„e„„„4„ „Mtr. 85, 65, 185 prima und .Mtr. 1,50, 1,40, 145 K5 Philana-Flanell suone Muster, 75/80 em breit ermischtes Einiarbige EH echt- Mtr. 1, 10, 78. Normalilanell, Kasshecke Unterrock-Molton, gemust., Waschecht Velour, waschecht, schöne, neue Must. 3262„„„„„„„„„„„ Samtvelour, waschecht, hervorragend schöne neue Must., uni-Farben. 3„Mtr. 18 .20 bön Mtr..95,.35, .Mtr- 85, 75, Mtr..55, 1,40, .36 chlairock-Welline, echtfarbie. . Meiter nur S5 Pi. echtt. Mtr. Leue ieg. Shtkauznztianelle vr..50 Kchlakrock-Welline“. Moke .5 Echtfarbige Schürzenzeuge auatlelterl: doppeltbr., sogen./ Wolle, PMtr..30,.20 prima ausgez. Qualität in schönen Mustern Mtr..90..15,.80 116/120 em breit, la. echt- farb. Qual. Mtr..10, 95, S5 ei an den Planken— neben der Haupfposf. fſſ ſ0 o fagcaaamum c 0 0 f L Wogen Umpau meines Ladens gewähre ich auf sämtliche Staned⸗ Uren Vand-Uhren Tisch- Uhren nur beste Fabrikate gogen Rabatt! Kaaaaamoapc Besonders günstige Gelegenheit füreihnachts-Geschenke! —bor lede Uhr schriftliche Garantie. Ciaal Pb3 Breitestr. uneeeeeneen, — I—5— e Laan 2 ¹—. ** e 8 Model-Jetaute zum ſofortigen Eintritt geſucht. Angebote unter F A 150 an die —55—4— 8 8322 Techniker- Lehrling K Angebote unter an die Ge⸗ 30⁵⁵ 151 hefteßele SSiess Kaub. Leig. Lehrmäcchen geſucht. Teigwaren⸗ Geſchäft H 7. 29. 31600 Einfaches, ordentl. Mädchen nicht unter 16., für leichte Hausarb. tags⸗ über per 1. 11. geſucht. Frau K. Rieſterer, 9. *1562 im 0 halt bewandertes Bö066 Mädchen mögl. mit Nähkenntniſſ. und nur guten Zeug⸗ niſſen zum baldigen Antritt bei hoh. Lohn geſucht. Friedrichsring 38. Köchin im Alter nicht unter 30. Jahren, mit guten Empfehlungen geſucht. Verlangt wird vollſt. Beherrſchung d. guten Küche. Eventl. auch Aushilfe. Vorzuſtellen Phileſophenplatz 4 *1453(Oſtſtadt). Tct. A. Mägchen das ſelbſt. kochen kann, p. 1. 11. geſucht. 1582 —— L 11. 25. 5 Odler Stellung ſucht tüchtiger Geſchäftsführer(Technik.⸗Kauf⸗ mann) mit vielſeit. Branchen⸗ u. Material⸗ kenntniſſen, guter Organiſator, nebſt beſten Zeugniſſen und Referenzen. Kaut. od. Einl. von Mk. 5000.—. Angebote unter F Rü 63 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. *1484 Junger Kaufmann mit Führerſchein ſucht Reiſepoſten oder Ber⸗ tretung, eytl. Beteili⸗ ung an gut. Geſchäft. a Angeb. unt. L 7 a. d. Geſchäfts⸗ *1571 Kelle dſs. Bl. Tüchtiger Bäcker, Konditor u. Pätissier läng. Zeit i. Ausland tätig, ſucht ſof. Stellg. Angebote unt. G Q 87 an die Geſchſt. 51526 Stelſenbesüche 10 Jähr. Mädchen vom Lande, ſauber u. fleiß., ſucht Stell. Näh. 8,., Schwaiger. *1586 Mädchen v. Lande, das ſchon in Stellung war, u. gute Zeugn. beſ., ſucht auf 15. 11. 26 Stellung. Zu erfrag. Alphornſtr. 37, part., bei Kolderbach. *1589 Baumann. Fran ohne Anhang, 43., tücht. u. ſauber, ſucht bei einz. Herrn od. in kl. frauenloſen Haushalt Stelle als Haushälterin geg. ge⸗ ringe Vergüt. Ang. u. H T 15 an die Geſchſt. *1593 Geb. Mädchen, 21., perfekt i. Nähen, ſucht per 1. 11. Stelle als heſſer. Zimmermädchen od. zu Kindern. An⸗ gebste unt. H J5 an die Geſchäftsſt. *1565 Leichtes Herstellungs-Verfahren ein. nicht alltäglich an⸗ gebotenen chemiſchen Artikels der einem gro⸗ ßen Mangel abhilft zu verkaufen. Wenia nötig. Angebote unter Schließfach 304 en nitz. 15⁴ -Lieferwagen ca. 1 To., 11/25 PS., luftbereift, billig zu verkaufen.*1609 Gebr. Graab, Mittel⸗ ſtraße 11, Tel. 29 577. Handwagen aurf zu 7 13 Liornen fiüüte z. Regulieren, z. Friedr. 4, 1 Gut Gesherd billig abzugeben. An⸗ lzuſeh. zw. 9 u. 10 Uhr morgens. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 3063 Friedrichsring maſſiv gebautes, gut ausgeſtattetes Etagen⸗ Haus *6 Simmer Bad ꝛc von ausw. Beſitzer Zu verkaufen d. Immobilienvüro Levi& Sohn 2 1. 4 85053 Tel. 20595/96 4 Sitzer Opel u. 1 Leichtmotorrad b. g. verk. Franz Schreck, Schanzenſtr. da. 1588 2 nußb. lack. Bettſtell. m. Polſterroſt zu ver⸗ kauſen. Jung, Heinr.⸗ Lanzſtraße 15. 1537 .10. Grab childer ieeeeeeeeeene Pirmen- U. Türschiner in Emell und fiessing Gummisiempel P. Werre F 5, 17, Eckladen 3053 3 H 3. 4, 5. Stock rechts. Zimmerkollege geſucht für einf. möbl. Zimmer.*1569 Geſchäftstücht. 55 ſucht eine 563 Eilisle zu übernehm. Kaution k. geſt. werd. Ang. u. 5 Gs an die Geſchſt. U Krümpfe Paar aus 2 Paar, 0 ausgeſchnitt. Schu⸗ hen zu tragen. 65 Pig. Seidenſtrümpfe werden aufgemaſcht. Annahme: S 6, 23, II, u. Pflügersgrundſtr. 8. 3 Treppen. B5016 Verheirat. Me ehepaar ſucht größere Fabrik-Kantine ger⸗ od. gutgehende Speiſe⸗ wirtſchaft, wo Selbſt⸗ ſchlachtung. vorgenom. werd, könn., zu über⸗ nehmen. Angeb. unt. Es regnet! Schützen Sie sich durch unsere Negenüserffleidunsg Sie ist gut und preiswert Gummimäntel in aulen Formen nur gute Fabrikate Mk. 16. 22 29. 38.44. 53. Regenstolimäntel Gabardine- Mk. und burberryartig 24.-32.- 44. 52.- 58.- 64. Lodenmäntelaus best niertem Strichloden 18. 25.— 32.— 39.—48.- 50. Spezidl-Angebot: Gummi- Mantel Gabardine-Decłe 2 reili. Form m. Gürtel nur M. mit grauer 27. E A 22 an die Geſchſt. *1413 ſtelle dleſes Blattes. Enige 9358 Vertikalschränke Zu Kaufen gesucht. Angebote unter D E1 an die B5054 Haus mit Wirtſchaft bei 10 000 /% Anzahlg. zu kaufen geſucht. Angeb. unter J E. 26 an die Geſchäftsſtelle. 1613 Bauplatz in Vorort oder nahe Umgebg. Mannheims geſucht. Ausführl. An⸗ gebote unter W 7 27 an die Geſchſt. 5008 Wohlnut oder Iun elektr. Apparat, 1 Pelziacke, kl. Boden⸗ teppich, Linolenmläuf. ſämtl. gut erhalten zu kaufen geſucht. Gefl. Angeb. unt. GL 82 an die Geſchäftsſt. 5069 Hacherandwagen auf Federn, zu kaufen geſucht. Angebote unt. H B17 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 1595 88˙ J nn u mit Bad, elektr. Licht in guter Lage geſucht. Skoſten⸗Vergütung. 1 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Gefl. Angebote u. B5064 Laden f. Lebensmittelgeſchäft per ſofort od. ſpät. zu mieten geſucht. Angeb. 3 unter 3 C 99 an die Geſchäftsſtelle. B5028 Laden m. Nebenraum in ver⸗ kehrsreich. Lage ſofort geſucht. Eil⸗Angebote unter H U 16 an die Geſchäftsſtelle. 31594 Lager ca. 30 qm 8 trocken, z. Einlagern v. Büro⸗ möbel per 1. 11. ge⸗ [ſucht. Ang. d. Größe u. monatl. Mietpreis unter H P11 an die Geſchäftsſtelle. 41579 EE für Bürozwecke, zentrale Lage, mögl. ſepar. Eingang, ſofort zu mieten geſucht. An⸗ gebote unter E Wö146 an die Geſchſt. 805¹ Babukorb 5, weiß. Holzkinder⸗ bett 25/ zu verkauf. Laurentinsſtr. 1, IV. r. *1438 Damen- und Rerreniahrrad billig zu verkaufen. Eckert, Ackerſtr. 26. *1607 Damen⸗ und Herrenlahrrad äuß. billig abzugeben. Hebelſtr. 13, part. *1578 .öbachafträume für Heilpraxis ſofort geſucht, auch für Ehe⸗ paar 2 Wohnräume ſof. geſucht mögl Zentrun. Eilangeb. unt. A N 45 an d. Geſchäftsſt. S5030 Kinderloſ. Ehepaar ſucht—4 unmöblierte Zimmer mit Zentralhz., Küche, Bad, in Einzelvilla od. großer Wohnung. An⸗ gebote unter 6 D 160 an die Geſchſt. 51556 Vohuungs-Täusch Borlin-Mannheim Berlin gute Lage NO ſchöne 4 Zimmerwohn. mit Gleichwertige Wohnung in Mannbeim geſucht. Adreſſe erbeten unter D Kes an die Geſchſt. —.— FIn Aon gegen gr Mietevoraus⸗ zahlung geſucht Angeb. unter H Bu 98 an die 8 A8 Ein Zimmer und Küche oder leeres Zimmer gegen Miet⸗ vorauszahlung per ſo⸗ fort geſucht Gefl Ang. unt. H A 97 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.—1548 Zubehör geboten. 8 — 63 8 9 3 te rreraume in Feknen ca. 120 qm mit zwei Eingängen für Büro und Lager auch iũr jedes Geschäft passend, evtl. mit Wohngele⸗ genheit per November oder später zu vermieten. Gefl. Angebote unter H V 20 an die Geschäſtsstelle. G SSSsssssesessessses zu vermieten. -4 Räume als Büro oder Ausſtellungsräume oder für 2 Läden im Zentrum der Stadt per 1. Nov. *1599 Angebote unter§ X 19 an die Geſchäftsſt. — Blattes. —— i 9055 Stadtlage B5052 gelegener ſchöner großer, moderner Laden mit hellen Lager⸗ und Arbeitsräumen per ſofort od. ſpäter zu vermieten. Näh. d. Immob.⸗Büro Levi& Sohn 2 1, 4, Tel. 955 Mannheim e eine Metzgerei zu t29 evtl. zu verkaufen. Komplette mod. Einrichtung vor⸗ handen. Angebote unter ſchäftsſtelle. Neuerbaute Privat-Garage m, Heizung, Grube uſw. od. ohne Chauffeur⸗ zimmer(Heiz. el. Licht, Gas) zu vermieten am Waldpark, Trifels⸗ ſtraße 8. 0 1546 Hl. Büro zu vermicten. 1502 L 10. 8, parterre. Alleinſteh. Perſ. ſucht d. Geſchſt. 1564 Gut möbl. Zimmer v. ſolid. Herrn per 1. Nov. geſucht. Nähe Waſſerturm oder . Zim. Ang. Lagerraum zu vermieten. Zu erfrag. J 2. 4, Möbelgeſchäft. Beſchlagnahmefr. -3 Ummerwohnung mit Küche, Zentralheiz. elektr. Licht u. Gas. im ober. Stock eines neuen Einf.⸗Hauſes in ſchöner ruhige Lage zu vermiet. Vahnhof bevorzugt. Gefl. Angebote anter A 18 10 3 S e e e Geichf. *1539 5 — L IIIhe ers Tmmer uch für Büro od. Pra⸗ Ing. Hucht xis geeign. ev. Küchenb. ſöbl. Zimmer in gut. Hauſe u. ruh. Lage. Angeb. m. Preis unter N 9 an die Geſchäftsſtelle. 81574 ſof, zu verm. Zu erfr. Laurentiusſtr 23, 1I., r. Leeres Timmer zu vermiet. Gefl. An⸗ gebote unt. H O 10 an die Geſchäftsſt. 1575 [Wohnung beſchlagnahmefrei, —2 Zimm. u. Küche, mit Möbelübern, neu, zu vermiet. Angebote unter H5 F 2 an die Geſchäftsſtelle. 1561 Möbl. u. leere Zimmer jür Damen. Herrn und Ehepaaré vermietet und ſucht Schwetzingerſtr.16 am Tatterſall, T. 33540. 1589 Hleines leer. Timmer mit elektr. Licht an einzel. Herrn oder Frl zu vermieten.*1550 K 3, 18, part., links. Schönes B5050 Möbliertes Zimmer auf 1. Nov. zu verm. 0 5. 1, 3 Tr. links. Möbl. Zimmer ſof. zu verm. Hunds⸗ dorf, Jean Beckerſtr. 2 B5047 Wohn⸗ u. Schlafzimm. gemütl. u. ſauber, an ſol. Perſönlk. zu verm. Rollſchreibt., el. Licht. 41436 C 2. 8, 2 Tr. Einf. möbl, Zimmer an ſolid. Arbeiter zu vermieten. Käfertaler⸗ ſtraße 65, vart. Wohn⸗ u Schlafzimmer mit Küchenben., neuz. u. geſchmackvoll möbl., Veranda, Warmwaſſer⸗ heizung, Telephon im Hauſe, in neuem Einf.⸗ Haus, ſehr ſchön u. ruh. gelegen zu verm. Gefl. Ang. u. G Z 96 an die Geſchäfsſtele 1545 Fein möbl. M bei alleinſt. ſof. oder 1. 11, zu vermiet. Käfertalerfür. 75, 3 Tr. *1551 Schönes möbliertes Zimmer per 1. Nov. zu 1 Goetheſtr. 18, part., 85072 P 5. 11/12, 3 Treppen aut möbl. Zimmer an nur beſſer. Herrn zu vermiet. 51580/81 vermieten. *1458 Gut möbl. 1460 Hohl-. Schlata Lol mit Küchenbenützg. an ig. Ehepaar zu ver Adreſſe in der Geſchſ iodl. Wohn-U. Schlefzin preiswert ſofort Nähe nh. zu vermieten Telephon 28666 ———— l möbl. Ammel, elekt. Licht, Bucheg, Icrank, Schreibtiſch u. Tel.⸗Ben. zu vermie 7. 10, 1 Tr. link⸗ 31498 Schön möbl. Zimme ſofort zu vermieten, Pflügersgrundſtr. 4 1405 3, Stock. but möbl. Zmmel, el.., an beſſ. Herrn auf 1. 11. 26 zu verm⸗ Näh. U 5. 13, 2 Tr. B507¹ Schön möbl, Aaie mit guter Penſion 9000 B507 K 1. 10, 2 Trepper⸗ Freundl. möbl., ein, Zim mer z. 1. 11. ſol. Herrn zu Fer Jung, Hch. Lanzſtr. 13, Beſichtig. nach 1 Uhr⸗ *1538 Cul möbl. Zſnſief Nähe Friedrichsbr. 51. verm. K 2 18, 1 Tr. B5078 Seidverkehr Mk. 50.— f. kurze Zeit zu feihen geſucht. Gefl. Ang. F Q 62 an die 600 *148g nterricht- Enalischt⸗ 7 22 S61 L 0 n** E u8 008 Mitekes Französin erteilt gründlichen Unterricht in biammat. Konverssfib und Nachhilfe⸗ M. Schmidt⸗Bonberg 8 1. 7 Beb —— 122—◻ 992 2 2 7 2 ————— 22 * * 82cc