—— * — — * 0 9 Am 92 K 4 *e Dienstag, 26. Oletober Nenngerxeiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Der durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne etevtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ —— 7 Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Suſe eſchäftsſtelle Eö, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1. 46, 6 alſermannhaus) Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Achmesin erſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ teſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel Eine Ehrung Einweihung des Moltke-Gedächinisſaales Das im Dienſtgebäude des Reichsminiſteriums des In⸗ ern, das bekanntlich früher den Zwecken des Großen Gene⸗ ralſtabes diente, eingerichtete Gedächtniszimmer für den Feld⸗ marſchall Grafen von Moltke, wurde heute(Dienstag) in einer kurzen ſchlichten Feier der Oeffentlichkeit übergeben. Bor Reichspräſident war hierzu in Uniform erſchienen. ou der Wehrmacht nahmen Reichswehrminiſter Dr. Geß⸗ 3 und der neue Chef der Heeresleitung, Generalleutnant N n Heye, viele Offiziere und Angehörige der Familie ſt oltkes teil. Nachdem der Reichspräſident die Erſchienenen ich hatte vorſtellen laſſen, ergriff Reichsinnenminiſter Dr. Külz — Wort zu einer Anſprache, in der er u. a. ausführte: Es ſt ein Alt menſchlicher und geſchichtlicher Pietät, zu dem wir uns heute hier am 26. Oktober, dem Geburtstage Moltkes, vereinigt haben. Hier an der Stelle. wo der Feldmarſchall Graf von Molkte vom Jahre 1872 bis zu ſeinem Hinſcheiden am 4 April 1891 gelebt hat, ſoll fortan ein Gedächtnisſaal die kinnerung erhalten an den, der zu denen gehört, die für uns (kicht tot ſein dürfen. Hier ſoll für die Lebenden eine Stätte des Dankes, der Ehrfurcht und der Mah⸗ nung erhalten bleiben. Der Ernſt und die Arbeit der Zeit, in der wir leben, mehr aber noch die ſchlichte Größe und die trenge Vollkommenheit deſſen, den wir ehren wollen, verbietet es, hier in dieſem Augenblick in tönenden Worten von dem zu teden, was Moltke für Deutſchland war. Im Buch der Ge⸗ ſchichte ſteht hiervon mit unauslöſchlichen Zeichen geſchrieben lür alle Zeiten. Aber eine Stätte der Pietät ſei dieſer Er⸗ muerungsſaal und dazu eine Stätte der Mahnung. Moltkes geſchichtliches Werden und Sein ſtehen vor uns als ein Denk⸗ mal, danernder denn Erz. Man hat ihn den großen chweiger genannt und doch war er ein gewaltiger Red⸗ ner. Aber derjenigen Rede, die im Geſchehen des Volkes und er Welt allein gilt. Von Moltkes Lebenswerk ſpricht zu uns die Mahnung:„Des deutſchen Mannes wahre ede iſt die Tat!“ und es ſpricht noch etwas anderes zu uns:„Jede Rede, wenn ſie groß und gut iſt, wird ſtill getan.“ Anfang war die Tat und am Ende iſt die Tat.“ eee Der Zuſammenbruch des Kohlenſtreiks Die Loudon, 26. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) keie Plänkeleien im Unterhaus wegen der Kohlenkriſe haben eine Aenderung in der Streiklage hervorgerufen. Die ge⸗ amte konſervative Paxtei unterſtützte den Eutſchluß ver Nc ſeerug. ſich in den Diſput nicht weiter einzumiſchen, ſondern ein natürliches Ende abzuwarten. Bei der heſtigen Anti Lathie. welche die kommuniſtiſchen Streikleiter im ganzen ande erregt haben, kann die bittere Kritik an der Regierung urch die Arbeiterpartei und Lloyd George keine für die Re⸗ Kerung gefährliche Wirkung bei der Wählerſchaft ausüben inb Cobt und Smeets infolge der Propaganda der Sozialiſten in Unterhaus künftig mehr Freiheit für ihre Verzweiflung⸗ dampagne in den abtrünnigen Kohlendiſtrikten gewäyrt en wird, bleibt abzuwarten. Die heutigen Blätter wollen erſahren, daß die geben die heiden Führer verhängten verbote in Straffordſhire und anderen Diſtrikten aufgehoben Worden ſeien. Aber gleichviel, ob ſie in ihrem aufreizenden eldzug fortfahren oder nicht, auf einen Erfolg iſt nicht mehr hoͤſfen. Der Rückzug der Geſamtheit der Strei⸗ enden geht ununterbrochen weiter. So ſind geſtern in dem ganzen Streikgebiet weitere 5000 Mann an die rbeit zurückgekehrt. Cook und Smeets bemühen ſich ver⸗ geblich, den Rückzug aufzuhalten. In den Orten, wo ſie eden halten, bannen ſie wohl die Flucht auf 24 Stunden, ſo⸗ wie ſie aber den Rücken wenden, kehren die eben Wieder⸗ gewonnenen weiter in noch größeren Mengen wieder an die rbeit zurück. Im Ganzen arbeiten ietzt wieder 50 000 Mann von den 1100 000, die vor dem Streik ar⸗ eiteten. Cook und Smeets haben ihre Abſicht angekündigt, eute in Straffordſhire und in denjenigen Orten Anſyrachen 1 halten, wo ihnen geſtern das Reden unterſagt wurde. ſinüiseiliche Maßregeln zur Verhütung von Ausſchreztungen nd getroffen worden. Thoiry und Frankreichs Finanzen 9 EVerlin, 26. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) detriſer Drahtungen, die ſichtbar auf die dortige amtliche eutſche Stelle zurückgehen, kennzeichneten heute früh die egeniwärtige deutſch⸗franzöſiſche Situation dahin, man ſei be, 8 ht, an die Stelle des bisher auf eine finanzielle Hilſe becutſchlands durch Mobiliſierung der Eiſenbahnobligationen aſierten Planes eine andere Grundlage für die Verſtändi⸗ gung zu finden. Man ſcheint aber in der Wilhelmſtraße dieſe inge nicht ſo zu ſehen, wie in der Rue de Lille und hält ohl weiter noch unbedingt daran feſt, daß als praktiſche „Hrundlage des in Thoiry gefaßten Planes, politiſche Konzeſ⸗ onen von Frankreich durch finanzielle Hilfe zu erlangen, nur de Mobiliſierung der Eiſenbahnobligationen in Frage kommt. ie Mobiliſierung der Obligationen iſt aber abhängig von der uſtimmung Amerikas, die aber auf jeden Fall nur dann er⸗ eilt wird, wenn Frankreich das Waſhingtoner Abkommen zatifiziert Gerade dieſer böſen Verpflichtung möchte ſich Frankreich wenn möglich entziehen. So iſt von franööſiſcher seite neuerdings der Plan in die Debatte geworfen worden, „Aus Seit und Leben.Mannheimer Frauenzeitung Gedächtnisſaales. annheimer Heneral Anzeiger -Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnib Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Dann ergriff das Wort der Chef der Heeresleitung, Generalleutnant von Heye, zu folgenden Ausführungen:„Im Auſtrage meines höchſten Vorgeſetzten, des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg und im Auftrag des Herrn Wehrminiſters, zugleich aber auch aus innerſtem Herzensbedürfnis als Chef der Heeresleitung danke ich, hochverehrter Herr Reichsminiſter des Innern, auf⸗ richtig im Namen des Reichsheeres für die Schaffung des Moltke⸗Gedächtnisſaales. Wenn auch in uns Ofſizieren, die dem alten ruhmreichen Reichsheer und dem Großen General⸗ ſtab angehört haben, das Betreten dieſer Räume, in denen die Tradition des Generalſtabes und ſeiner großen Chefs lebt, neben tiefer Ehrfurcht ein Gefühl der Wehmut wachruft, ſo beherrſcht uns alle und das ganze Reichsheer doch das dank⸗ bare Gefühl der Genugtuung darüber, nun einen heiligen Wallfahrtsort offen zu wiſſen, zu dem jung und alt pilgern kann, um den Geiſt des Mannes zu faſſen, der nach Schlieffen das Selbſt, das Ich nicht kannte, der über alles, was an die eigene Perſon herantrat, weit erhaben war, der niemals für ſich arbeitete und kämpfte, nicht für ſeinen Ehr⸗ geiz und Ruhm, ſondern nur für einen höheren Zweck. Im Sinne dieſes Schweigers der Tat iſt die Reichswehr erzogen, in dieſem Sinne wird ſie erhalten werden, um befruchtend zu wirken am Wiederauſſtieg unſeres Vaterlandes. Sodann ergriff Reichspräſident von Hindenburg das Wort. Er erinnerte an ſeinen militäriſchen Dienſt unter dem Feldmarſchall von Moltke in Kriegs⸗ und Friedens⸗ zeiten. In den gleichen Räumen habe er über zehn Jahre lang unter Moltke gearbeitet, auch oft dasſelbſt Vortrag ge⸗ halten.„Hier habe ich öfter“, ſo führte der Reichspräſident weiter aus,„in den Schickſalsſahren 1914 bis 1918 gewohnt, wenn ich zur Beſprechung weittragender militäriſcher Be⸗ ſchlüſſe in Berlin weilte. So ſind dieſe Räume voll vieler und ſchwerer Erinnerungen. Ich begrüße es mit Dank, daß dieſe Stätte, dem Toſen des Tages entzogen, der Erinnerung und Mahnung unſeres Volkes geweiht wird. Möge vor allem unſere Jugend in der Erinnerung an den großen ſchweig⸗ ſamen Feldherrn und Führer die Kraft zum Wiederaufbau unſeres ſchwer darniederliegenden Vaterlandes finden.“ Dann beſichtigte der Reichspräſident die Einzelheiten des „Saarländiſche Not“ Die„Saarbrücker Landeszeitung“, das Organ der Zen⸗ trumspartei, beſchäftigt ſich in einem„Saarländiſche Not“ überſchriebenen Artikel eingehend mit der elenden Lage, in der ſich weiteſte Kreiſe der Saarbevölkerung angeſichts der fortſchreitenden Teuerung befinden, die in keinem Verhältnis zum Einkommen ſteht. Das Blatt wendet ſich mit Schärfe gegen das Verhalten der vollbeſchäftigten Induſtrie, die in den Lohnverhandlungen immer neue Ausreden finde, um die Not der Unternehmer draſtiſch hinzuſtellen. Zuerſt habe die Dop⸗ pelwährung herhalten müſſen. Nach der Zollabſchnürung des Saargebietes von Deutſchland habe man die hohen Zölle als Urfache der ſchlechten Entwicklung bezeichnet und als die Zölle vom Reich geſtundet worden ſeien, ſchützte man hohe Bank⸗ bürgſchaften vor. Das Blatt erklärt, man dürfe geſpanut ſein, auf welche Ausflüchte man jetzt nach Niederſchlagung der Zölle und nach Sicherſtellung des Abſatzes durch Aufnahme des Sgargebietes in den Eiſenpakt verfallen werde. Die von der Hütten⸗ und Metallinduſtrie für den 15. September abge⸗ lehnte und erſt am 1. Oktober eintretende winzige Lohn⸗ erhöhung von 5 Proz. ſei gering und unzureichend. Während früher der Kohlenhauer und der Handwerker in der Induſtrie mit ſeinem Lohn den Bezügen der Beamten in Grupep 3 und 4 gleichkam, verdiene er heute das Gehalt von Gruppe 1 und da wage es die franzöſiſche Gruben⸗ verwaltung, in einer Zeit, wo die Kohle reißenden Abſatz finde, und ſie deswegen Abſatzgebiete in Süddeutſchland preisgebe, den Bergleuten für Oktober eine Lohnerhöhung von 3 Proz. anzubieten. Am troſtloſeſten ſei, ſo führt die„Saarbrücker Landes⸗ zeitung“ mit Recht aus, die Lage der Sozialrentner. Mit monatlichen Einkünften von 185 Franken(das ſind 24 Markl) für eine vierköpfige Familie bei 25jähriger Bei⸗ tragsleiſtung könne der Rentner im Saargebiet ſein Daſein nicht friſten. Viele von dieſen Unglücklichen, der Verelen⸗ dung preisgegebenen Menſchen erhielten aber noch weniger. Man müſſe dabei berückſichtigen, daß die eigenen Kinder ihren arbeitsunfähig gewordenen Eltern nur noch in wenigen Fällen helfen könnten, weil ſie ſelbſt einen ſchweren Exiſtenz⸗ kampf führten. Hierzu komme, daß die Erſparniſſe aus frühe⸗ ren Tagen durch die Inflation reſtlos vernichtet ſeien. Die Regierungskommiſſion, deren Verpflichtung den Sozialrent⸗ nern gegenüber durch den Verſailler Vertrag klar umſchrie⸗ ben ſei, lade eine ſchwere Schuld auf ſich, denn es ſei das frühzeitige Siechtum der Arbeitsveteranen im Saargebiet bekannt. Alle Proteſte der Gewerkſchaften und der hungern⸗ den Sozialrentner(auch der Landesrat hat ſich wiederholt nachdrücklich ohne Erfolg eingeſetzt) hätten bis jetzt nicht zum Ziele geführt. Die Reichsregierung ſollte ſich darum aufs dringlichſte beim Völkerbund dafür einſetzen, daß Tau⸗ ſende deutſcher Volksgenoſſen an der Saar nicht länger Not und Elend preisgegeben werden dürfen. * Der 28. Oktober italieniſcher Nationalfeiertag. Durch eine Verordnung iſt der 28. Oktober als Jahrestag des faſzi⸗ eine deutſch⸗franzöſiſche Anleihe in neutralen ſtiſchen Marſches auf Rom zum ſtaatlichen Feiertag erklärt Ländern aufzulegen. worden. Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 496 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Nabee fle Allgem. Anzeigen 0,40 KM. Velamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte lusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim⸗ Eine europäiſche Zollunion? Das Für und das Wider Von Dr. Klaus Buſchmann Die Länder des europäiſchen Kontinents kommen ſich er⸗ freulicherweiſe wieder näher und näher, vornehmlich auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiete. Und ſie haben allen Grund dazu. Macht doch die Enteuropäiſierung der Weltwirtſchaft immer bedrohlichere Fortſchritte. Europa hat ſeinen Vor⸗ rang an die Bereinigten Staaten von Amerika abtreten müſ⸗ ſen. Soll es mit der europäiſchen Wirtſchaft nicht noch wei⸗ ter abwärts, ſondern wieder aufwärts gehen, dann muß ſie ihre Kräfte zuſammenfaſſen, dann muß an die Stelle des Gegeneinander ein Miteinander treten. Aber wie? Allent⸗ halben ſinnt man auf Mittel und Wege, und da iſt es denn kein Wunder, daß auch die ſchon alte Idee einer europät⸗ ſchen Zollunion jetzt zu neuem Leben erwacht iſt. Nicht nur in Deutſchland, auch anderwärts ſetzen ſich immer mehr gewichtige Stimmen dafür ein. Die deutſchen Befürworter einer europäiſchen Zoll⸗ union knüpfen vielfach an Friedrich Naumanns Idee von „Mitteleuropa“ an. Sie ſehen in einer ſolchen Union zu⸗ nächſt eine Anbahnung friedlich⸗pazifiſtiſcher Verhältniſſe auf dem Kontineut, in der Beſeitigung der Zollmauern aber die Rettung für den wirtſchaftlichen Wiederauſſchwung. An die Stelle der heutigen Marktzerſplitterung Europas, bei der Zölle in Höhe von 400 v. H. des Wertes keine Seltenheit ſind, ſoll nach dem Muſter der Vereinigten Staaten eine Markt⸗ einheit treten. Davon verſpricht man ſich für Europa eine ganz erhebliche innere Stärkung und damit zugleich das not⸗ wendige Gegengewicht gegen das drohende oder bereits vor⸗ handene Uebergewicht der„großen Weltreiche“, vor allem des engliſchen und amerikaniſchen. Wie Naumann, will man nämlich England und auch Rußland in die Union nicht ein⸗ bezogen wiſſen, obwohl große Bedenken dieſem Ausſchluß widerſprechen, ſteht doch das engliſche Imperium gerade für Deutſchland und Frankreich als Abſatz⸗ und Bezugslaud mit an erſter Stelle. Die Kartelle werden, ſo glaubt man, in einer europäiſchen Zollunion entweder international ſein müſſen, oder aber keine gefährliche Macht mehr darſtellen, weil dann die Zollſchranken, hinter denen Kartelle außerordentlich gut gedeihen, fortfallen. Was Aufgabe des Freihandels ge⸗ weſen wäre, dafür zu ſorgen, daß die Produktion ſich auf der Grundlage rationeller Arbeitsteilung aufbaut, das ſoll nun, weil ſich allgemein der Freihandel nicht erreichen läßt, ver⸗ mittels der Zollunion erreicht werden. Zwar könne nach außen hin eine gemeinſchaftliche Zollgrenze beſtehen bleiben, aber im Innern, das iſt das Ziel, ſoll der Zoll abgeſchafft und ſo für ein begrenztes Gebiet der Freihandel verwirklicht werden. Selbſt der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie ſagt in ſeiner Denkſchrift über„Deutſchlands Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik“ vom Dezember 1925:„Das Ziel der deutſchen Handelspolitik muß der Abbau der internationalen Zoll⸗ mauern, insbeſondere der europäiſchen Wirtſchaftsgebiete, ſein.“ Die Gewerkſchaften hinwiederum ſehen in einer europäiſchen Zollunion eine Etappe zu ihrem weltwirtſchaft⸗ lichen Ziel, und ſie ſind deshalb dafür; allerdings unter der Vorausſetzung, daß dieſe Union ſich nicht der Umwelt gegen⸗ über durch Schutzzölle abſchließe, denn letztes Ziel müſſe die weltwirtſchaftliche Arbeitsteilung ſein. Freilich verkennen die Befürworter einer europäiſchen Zollunion auch nicht die großen Hinderniſſe, die dieſer im Wege ſtehen, und es fehlt deshalb nicht an Vorſchlägen, daß und wie man am beſten und erfolgreichſten dem Endziel all⸗ mählich näherzukommen ſuchen ſoll. Wie ſehr aber ſelbſt hier⸗ bei die Meinungen auseinandergehen, zeigt das jüngſt im Verlag R. Hobbing⸗Berlin erſchienene Werk von Dr. H. Hei⸗ mann„Europäiſche Zollunion“, das mehr als zwanzig her⸗ vorragende Kenner dieſer Frage zu Worte kommen läßt. Die einen ſind der Anſicht, daß vor allem eine weitgehende Herab⸗ ſetzung der Zölle auf Grund von Gegenſeitigkeitsverträgen nottue. Daneben eine Arbeitsteilung unter den europäiſchen Ländern, und zwar nach den vollkommenſten Betrieben, der geeignetſten Arbeitskraft, den vorhandenen Rohſtoffen, dem Klima u. a. m. Andere ſehen in einer Zollunion zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich den zunächſt notwendigen Schritt nach vorwärts. Doch hier ſtehen die Verträge von Verſailles und St. Germain hinderlich im Wege, worauf es wohl nicht zuletzt auch zurückgeführt werden muß, daß die ſchon 1918 auf der Salzburger Tagung unternommenen Verſuche eines deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſchen wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ ſchluſſes bis heute ohne jedes praktiſche Ergebnis geblieben ſind. Wieder andere halten ein gemeinſames Zolltarifſchema für eines der erſten Erforderniſſe zur Verwirklichung der Zollunion. Aber auch der ſehr beachtliche Standpunkt findet ſich vertreten, und zwar von Prof. Dr. Blauſtein⸗Mann⸗ heim, daß es zunächſt noch gar nicht darauf ankomme, die Form zu finden, in der ein engerer wirtſchaftlicher und ſon⸗ ſtiger Zuſammenſchluß Europas möglich iſt, ſondern die Tat⸗ ſachen zu erkennen und den Geiſt zu erneuern, der nötig iſt, um den Egoismus des Einzelnen zum Gemeinſinn zu ſtei⸗ gern. Denn mit allzuweit gehenden Plänen und allzu detail⸗ lierten Erörterungen, wie ſie bei uns in Deutſchland beliebr ſeien, ſchade man nur der großen Idee. Einige Autoren, ſo beſonders Prof, Dr. Eulenburg⸗Berlin, gehen noch weiter und ſprechen ſich direkt gegen eine europäiſche Zollunion ⸗aus. Zum Teil mit ſchwerwiegenden Gründen. Die Gegner der Idee weiſen darauf hin, daß bei einer Zollunion die heutigen europäiſchen Staaten ſich freiwillig zn autonomen Provinzen eines gemeinſamen Oberſtaates oder eines europäiſchen Staatenbundes umformen, d. h. ſich ihres Hbekränzten Gaſſen, harxend des Feſtzuges. * 2. Seite. Nr. 40 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 26. Oktober 1030 ſtaatlichen Charakters entkleiden müßten. Das ſei natürlich eine utopiſtiſche Forderung. Wolle man das aber nicht, dann würde eine ſogen. Zolunion eine relativ belangloſe Errungenſchäft bedeuten. Denn die Zölle ſelen längſt nicht meyr das einzige weſeutliche Verkehrshindernis, es gäbe heute geuug Schranken anderer Art, einen„adminiſtrativen Protettionismus“. Zu deſſen Mitteln gehörten: Steuern, Eiſenbahutarife, Schiffahrtsſubventionen, Einfuhrkontingente, Lieferungsweſen, Bauvorſchriften, Vorſchriſten über die Na⸗ tionalität der leitenden Funktionäre von Attiengeſellſchaften, Vorſchriften über die Nationalität des Mehrheitsbeſitzes von wichtigen Unternehmungen, Paßweſen, Wohnungswirtſchaft, vor allem die Regulierung des Arbeitsmarktes durch Fern⸗ haltung oder Zulaſſung von ausländiſchen Arbeitskräften. Ferner unterſtreichen die Gegner der Idee, daß eine euro⸗ päiſche Zollunion von vornherein nach außen hochſchutz⸗ 3 5 11 neriſch auftreten müßte. Schon deshalb, weil in den meiſten Ländern die Einnahmen aus den Zöllen einen weſent⸗ lichen Teil des Staatshaushalts ausmachen, in Frankreich d, in Deutſchland 8½ v. H. Auch Landwirtſchaft und Induſtrie würden auf die Schutzzölle ſicherlich nicht verzichten wollen. Nicht unbedingt richtig ſei des weiteren der Gedanke, daß die europäiſche Zollunion eine Großproduktion und einen Groß⸗ abſatz nach amerikaniſchem Muſter gewährleiſte, wüßten doch andere, in ſich geſchloſſene„große Märkte“, wie Rußland, Indien, China, ſchon hundert Jahre und länger nichts von Zollſchranken, und trotzdem hätte ſich dort bis heute nichts von dem entwickelt, was man als ſelbſtverſtändlich annehme. Nicht die Größe des Marktes, ſondern der natürliche Reichtum des Landes und die beſondere Tüchtigkeit des Volkes ſchafften in Amerika jene Aufnahmefähigkeit, die anderwärts fehle. Ita⸗ lien, Polen oder der Balkan würden nicht aufnahmefähiger dadurch, daß die Zölle fallen. Eine Illuſion ſei auch, daß bei einer europäiſchen Zollunion die Länder ihre Produktion gegenſeitig anpaſſen und ſo eine Art Arbeitsteilung platzgreifen würde. Denn man könne ein junges Land nicht von voruherein auf die vorhandenen Produktionszweige be⸗ ſchränken. Ebenſowenig werde die Arbeiterſchaft eines der Länder den Heroismus aufbringen, einer zukünftigen Ent⸗ wicklung zuliebe gewiſſe Induſtrien preiszugeben. Mit dem bisher Geſagten ſind die Gründe und Erwägun⸗ gen, die für und gegen eine europäiſche Zollunion ſprechen, zwar noch lange nicht erſchöpft, aber auch ſo läßt ſich ſchon er⸗ kennen, daß wir hier ein überaus ſchwieriges Problem vor uns haben, und daß wir fürs erſte ſehr zufrieden ſein dürften, wenn es gelingen ſollte, die europäiſchen Länder zu einer gleichmäßigen ſukzeſſiven Herabſetzung der Zölle und zum Ab⸗ bau der ſonſtigen, oben näher gekennzeichneten Verkehrshin⸗ derniſſe zu bewegen. Ein neuer Reichspreſſechef? BBBerlin, 26. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Dieſer Tage war gemeldet worden, daß der Reichspreſſechef Dr. Kiep ſein bisheriges Amt aufgeben und durch den Dirigenten der Abteilung, Zechlin, erſetzt werden würde. Richtig daran wird wohl ſein, daß Herr Dr. Kiep, der ſich ſeit geraumer Zeit von ſeinem Poſten wegſehnt, dieſen über kurz oder lang verläßt. Alles andere iſt, worauf wir ſchon hinwieſen, vorläufig nur Gerücht. Sitzung des Reichskabinetts Beriun 26, Oft.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie wir Pören, wird das Kabinett heute im Reichstag eine kurze Sitzung abhalten, in der man ſich mit der Erwerbsloſen⸗ ſrage befaßt. Der Reichsaußenminiſter wird an dieſer Sitzung nicht teilnehmen, da er noch immer ſchwer erkältet iſt. Dieſe Tatache dürfte auch dazu führen, daß die für Freitag angeſetzte Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichs⸗ tags verſchoben werden muß. Die däniſch⸗deutſche Grenze Der Vertreter der Deutſchen Nordſchleswigs, Abg. Paſtor Schmitt⸗Wodder hat im Kopenhagener Folkething in Gegenwart des Miniſterpräſidenten und aller übrigen Kabi⸗ nettsmitglieder eine ſehr eindrucksvolle Rede gehalten in der er u. a. ſagte:„Der Friede von Verſailles hat uns zu Däue⸗ mark gebracht. Ich habe es wiederholt geſagt, daß dieſer „Friede“ die vermeſſene Krönung einer Entwicklung iſt, die von einer neuen Zeit abgelöſt zu werden beſtimmt iſt. Dieſe neue Entwicklung meldet ſich ſchon deutlich an und vergeblich beſchwört man ſie, bei Verſailles Halt zu machen. Es über⸗ zeugt niemand mehr, wenn immer wieder von der Feſtigkeit der neuen Grenzen, von der Gerechtigkeit dieſer Neuordnung und von dem Segen, dem ſie für Nordſchleswig bedeutet, ge⸗ ſprochen wird. Es iſt vielmehr immer klarer geworden, daß die Wünſche großer Bevölkerungsteile ſich bei der jetzigen Grenzziehung nicht beruhigen. ————————————— Der Hohenzolleen-Zankapfel EBerlin, 26. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „B..“ wird aus Stuttgart gemeldet, daß Prinz Oskar von Preußen dort große Eintäufe gemacht habe, deren Zuſendung er nach Schloß Homburg v. d. Höhe beſtellt haben ſoll. In Stuttgart, ſo behauptet die B.., ſchließt man daraus, daß Prinz Oskar demnächſt ſeinen Wohn⸗ ſitz auf Schloß Homburg v. d. Höhe nehmen werde. Die„B..“ läßt ſich dazu, anſcheinend von amtlicher preußiſcher Stelle mitteilen, daß von einer Ueberſiedlung des Prinzen keine Rede ſein kann. In dem Hohenzollernvergleich ſei Schloß und Park Homburg v. d. H. lediglich dem Kaiſer und ſeiner Gattin auf Lebenszeiten vom Staat zur Verfügung geſtellt worden. Mithin bleibt der preußiſche Staat Eigentümer des Schloſſes, das nur rein perſönlicher Wohnſitz Wilhelms II. und ſeiner Gattin und nicht übertragbar iſt. VParis, 26. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zur weiteren Entwicklung der deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen ſchreibt der bekannte linksſtehende Publiziſt Jean Piot:„Die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung iſt eine ſehr ernſte Sache und iſt auch als eine ſolche zu betrachten. Es handelt ſich um ein Werk, das einer längeren Vorbereitung und vorſichtigen Aus⸗ führung bedarf. Die Diplomaten, die ſich der deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Verſtändigungspolitik gewidmet haben, müſſen aber mit den Stimmungen der öffentlichen Meinung rechnen. Heut⸗ zutage ſpielen die Empfindungen des Publikums eine allzu große Rolle, als daß ſie vernachläſſigt werden dürften. So manches ſchön entworfene Unternehmen ſcheiterte daran, daß man die Imponderabilien, d. h. die Volksſtimmung, außer Acht ließ. Es iſt deshalb ſehr zu bedauern, daß gerade jetzt in Deutſchland die Frage der Rückkehr des Exkaiſers Wilhelms ll. aufgeworfen wird. Die Theſe ſeiner Anhän⸗ ger, die erklären, daß die Entſpannung, die ſich momentan in der europäiſchen Politik geltend macht, die Bedenken gegen die Rückkehr der Hohenzollern ausräumen könnte, muß als ein ſchwerer pſychologiſcher Deukfehler der Deutſchen betrachtet werden oder mindeſtens als ein Denkſehler eines gewiſſen Teils des deutſchen Volkes. Man müßte ſich von Seiten des Reiches folgendes ſagen: Die Rückkehr oder die Eventualität der Rückkehr des Hohenzollern⸗Chefs nach Deutſchland würde die Entſpannung, die gegenwärtig in der europäiſchen Politik Platz gegriffen hat, weiterhin unmöglich machen. Nur au eine Republik Deutſchland gibt es für Frankreich eine An⸗ näherung. Man möge wollen oder nicht, eine Wiederkehr des Kriegsherrn von 1914 wird genügen, um bei uns das ſchwerſte Mißtrauen zu erwecken. Das iſt der loyale und formelle Standpunkt, den wir unſeren deutſchen Freunden zu geben verpflichtet ſind.“ Neuer Fememoroprozeß ſ71 Berlin, 26. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Heute morgen begann in Landsberg an der Warthe der Fememord⸗ prozeß gegen den ehemaligen Oberleutnant Paul Schulz, den Landwirt Klapproth und den Kaufmann Johann Hayn. Sie werden beſchuldigt den Feldwebel Gädicke mit Vorfatz zu töten verſucht zu haben. Der ehemalige Zeitfrei⸗ willige, Feldwebel Gädicke iſt als Nebenkläger Zeuge. Die Vorführung der Angeklagten geht wieder unter beſondern Vorſichtsmaßregeln vor ſich. Vor Eintritt in die Verhand⸗ lung beantragte der Vertreter des Nebenklägers die Zuſam⸗ menziehung der heute anſtehenden Sache mit dem großen Prozeß, der unter dem Rubrum Schigurr und Genoſſen am Donnerstag anſteht. Er begründet das damit, daß es ſehr wichtig iſt, feſtzuſtellen, wie weit die heute Angeklagten in an⸗ deren Fällen ſchuldig oder beſchuldigt ſind. Es werde ſich er⸗ geben, daß Klapproth und Schulz planmäßig gehandelt haben und wenn auch eventuell in der heutigen Verhandlung ein Abſchluß der Angelegenheit nicht möglich ſei, ſo würde die Be⸗ urteilung ihrer Handlungsweiſe und ihrer Strafbarkeit im Zuſammenhang mit anderen Verfehlungen ſich doch ermög⸗ lichen laſſen. Der Oberſtgatsanwalt erklärt, daß man nach längeren wichtigen Verhandlungen zwiſchen der Staatsan⸗ waltſchaft und der Leitung des Schwurgerichts aus guten Gründen dazu gekommen ſei, die Sachen getrennt zu ver⸗ handeln. Der Antrag des Rechtsanwalts Dr. Sack. alle geſtern im Laufe der rehandlung gebrauchten Ausſprüche, wie Mordkommiſſion und die Angabe, daß Adju⸗ tant des Schulz geweſen ſei, zu vermeiden, wird abgelehnt. Der Rechtsvertreter des Nebenklägers ſtellt dann den Antrag, den Oberſt Gudivius als Sachverſtändigen abzulehnen. Es folgt dann eine Ausſprache, in der von allen Seiten auf Gudivius als Sachverſtändigen verzichtet wird. Darauf er⸗ folgt die Vernehmung der Angeklagten. Nach den Feſtſtellun⸗ gen der Perſonalien beantragt Rechtsanwalt Dr. Sack Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit. * Konferenz der Arbeitsſtatiſtiker. In der vergangenen Woche fand in Genf die dritte internationale Konferenz der Arbeitsſtatiſtiker ſtatt, die am Sonntag ihre Arbeiten beendete. Die gefaßten Entſchließungen bilden die Grundlage für eine fortſchreitende Vereinheitlichung der Methoden der Statiſtiken bei Streiks, Ausſperrungen und Kollektivverträgen. iieeeeeeeeeeee Am Sonutag trat, wie gemeldet, der Fachausſchuß Angeſtellte der Deutſchen Volkspartei Baben in Man heim zuſammen. Die Tagung wurde mit einer öffentlich, Kundgebung im Harmonieſaal eröſſnet, über diebereits Montag⸗Morgenblatt berichtet worden iſt.* Am Nachmittag tagte der Fachausſchuß, um geſchäftlhh Angelegenheiten zu erledigen. An der Sitzung nahmen Landesvorſitzende, Rechtsanwalt Steinel, Generalſektei, Wolf, Reichstagsabgeordneter Thiel, ſowie die Landtage geordneten Haas und Wilſer teil; Landtagsabgeordeh Bauer hat ſich entſchuldigen laſſen. Der Vorſitzende Men gab einen Ueberblick über den Stand der Organiſation, einen erfreulichen Aufſtieg zeigte. Reichstagsabgeordut Thiel ſprach über die Aufgaben und Ziele der Angeſtellte ausſchüſſe und erntete mit ſeinen Ausführungen reichen 0 fall. Anſchließend an die Rede des Herrn Thiel begrüßte Landesvorſitzende den Angeſtelltenausſchuß in längeren führungen. Eine äußerſt anregende Ausſprache ſand im A ſchluß an die Darlegungen Thiels ſtatt. 9 Zum Vorſitzenden des Fachausſchuſſes wurde Ment Mannheim, zum Stellvertreter Schneider⸗Karlsruhe, 3 Schriftführerin Fräulein Jahr⸗Mannheim gewählt. Dankesworten an die Erſchienenen und den beſten Wünſche für ein gedeihliches Arbeiten ſchloß Menth die ausgezeihn verlaufene Tagung, an der auch zwei Vertreter aus der Pf teilgenommen hatten. Letzte Melöungen Geßler bei Hindenburg 1 Berlin, 26. Ott.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie hören, hat der Reichspräſident heute vormittag den Rei wehrminiſter Dr. Geßler empfangen. Stürme überall — Berlin, 26. Okt. Von der franzöſiſchen Küſte und En land ſowie aus Rordamerika laufen fortwährend Meldunge über die verheerenden Wirkungen ſchwerer Stürme ell Längs der franzöſiſchen Küſte am Kanal und im atlantiſchel Ozean herrſchen ſeit geſtern Stürme verbunden mit ſtarket“ Abkühlung und Froſt. In der Nacht zum Montag wurden Breſt7 Grad Kälte feſtgeſtellt. Auch Schneefälle ſind eil getreten. An der portugieſiſchen Küſte ſoll im Sturm ein be giſcher Dampfer infolge einer Exploſion an Bord untergegall gen ſein. Die geſamte Mannſchaft des Dampſers„Celede) nien“, insgeſamt 41 Perſonen, ſoll ums Lebengeko men ſein. Aus Newyork kommt die Nachricht, daß im Staate New Jerſey durch Stürme ſchwerer Schaden angerichtet wur kleinere Fahrzeuge auf See kenterten. In der Newyorkeſſ⸗ Eity wurde gleichfalls erheblicher Schaden feſtgeſtellt. Auf den, Hudſon kenterte ein Frachtſchiff, wobei 2 Perſonen getöle wurden. Aus San Franzisko wird ein leichtes Erd' beben gemeldet. Stürme an ber italieniſchen Küſte — Rom, 26. Okt. An der Küſte von Italien haben ſchiben Unwetter in den letzten Tagen großen Schaden verurſa Sturzwellen überfluteten die Hafenanlagen in Trieſt, Livorn und Viareggio. Auch in Venedig ſind alle tiefer gelegenel Punkte der Stadt bis heute mittag unter Waſſer geſetzt. 9 Capri wurde vom Sturm eine Deutſche vor den Augen ihre Gatten ins Meer geriſſen und ertrank. Der geſtern vormi „Trieſt“ wurde durch das Unwetter ſo gefährdet, Schleppern in Sicherheit gebracht werden mußte. Ein„Ebert⸗Hof“ in Wien 4 — Wien, 25. Okt. Am Sonntag wurde hier in Anweſen, heit des deutſchen Geſandten Grafen Lerchenſeld der neu große Gebäudekomplex, den die Stadt Wien hat bauen laſſe und der nach dem erſten deutſchen Reichspräſidenten Namen„Ebert⸗Hof“ führen wird, feierlich eingeweiht. 555 dem neuen beziehen 209 Familien mit allan hygieniſchen Einrichtungen der Neuzeit verſehene Wohnungel Der Feſtakt geſtaltete ſich zu einer begeiſterten Anſchlu kundgebung. Bürgermeiſter Emmerling erklärte in ſeing Anſprache u.., mit dem Namen„Ebert⸗Hof“ habe man ni nur Ebert ſelbſt ehren, ſondern auch zum Ausdruck bringe, wollen, daß die Oeſterreicher ſich eines fühlen mit dem deut ſchen Volke und dem Deutſchen Reich. — 3 daß er voh Winzerfeſt am Rhein Von Hermann Ler⸗Neuwied Rheiniſches Winzerleben, ein Stand beſonderer Art, be⸗ ſungen und beſchrieben in Leid und Freud, in ſeinen Mühen und Entbehrungen ſeit alten Tagen. Rheiniſches Winzerfeſt: „Atemſchöpfen nach einem Jahr ſorgender Arbeit, Erholung in Geſelligkeit nach den mancherlei Plagen des Weinbergbaues; Frohſinn, jauchzender, urrheiniſcher, hervorwachſend aus dem Feuer des Weins. Wenn die Septemberſonne die Rebe gekocht und die letzten Oktobergluten die ſpäteſten Geſcheine gewürzt, wenn der erſte Federweiße ſchäumt, wenn ſüßer Moſt in dem Bottiche quirlt und rumort, wenn Wetter und Sonne, Berg und Winzer ihre Schuldigkeit getan, wenn auf den Höhen die erſten Fröſte nächtens Blätter ſterben laſſen und in den Weinbergen das letzte Grün zum blutigſten Rot ſich malt,— dann kommt es über das rheiniſche Blut. Herbſtgoldener' Sonnenſchein blinkt in die hellgeputzten Butzenſcheiben, küßt die morgendlichen leeren, engen Straßen des Weinſtädtchen wach, ſpielt um die bewimpelten, bekränz⸗ ten, verſchnörkelten Giebel, ſteigt koſend in das Buntlaub bder Rebenhänge, kündend den frohen Tag. Aus dem Rundbogen des Kirchturms ertönt Glockenſchall. Zur Kirche ſtrömts, zum Erntedankfeſt. Ein blühender zarter Eden iſt um den Altar geleet; da lächeln des Herbſtes letzte Blumen, Aſtern, Georginen, Balſaminen dem Schöpfer Dank. Die goldene Rebe flüſtert ihr Dankgebet, der würzigſte Apfel duftek ein Weiheopfer. Und der Winzer weiß, was er ſeinem Herraott ſchuldet. Nachmittags ſtrömen die Menſchen herbet von nah und fern, ſolche, die es ſchon ſo oft geſehen, als ſie Jahre zählen, und ſolche, die von weither kommen, um mitzutrinken aus dem Zauberborn rheiniſchen Frohſinns am Winzerfeſt. Auf den Straßen mit Fahrrädern, Autos, Wagen, zu Fuß, au dem Bahnhof, überall drängt ſichs, haſchend nach dem Fröh⸗ lichſein des Feierns. Glücks genug, iubelnde Freude, ſauch⸗ zende Lebensluſt überall, ſo bewegt ſich die Menge in den Und wenn er kommt, mit friſchen Klängen, frohem Singen, leuchtenden 5 Farben, ausſchenkend Koſtyroben des Weins, Moſt und Feder⸗ dann iſt der Höhepunkt des Tages da. 0 5 dend, d marſchieren die Ortsvereine im Reben⸗ Vorauf fahren un laub⸗ und Traubenſchmucke, eine folgende Muſikkapelle gibt dem Zuge Rhythmus und Gefüge. Die nächſten Wagen und Fußgruppen vermitteln eine Darſtellung der ſchweren Arbeit des Winzers. Das Roden und Anlegen des Weinberges, das Zurichten der Weinbergpfähle, das Pflanzen der Reb⸗ ſtecklinge, das Anbinden, Beſchneiden der Rebe, das Umſpaten und Düngen des Bodens. Die Bekämpfung der Rebſchädlinge veranſchaulichen die nächſten Wagengruppen, und gerade dieſes traurigſte Kapitel aus dem Winzerleben iſt mit derbem Humor gewürzt, der ſo recht den unverwüſtlichen Lebensmut der ſo ſchwer um ihr Daſein ringenden Winzer zeigt.„Kriecht Wurm und Laus am Stock empor, der Winzer ſieht nur den Humor!“ Aus Aepfeln, Kartoffeln, Dickrüben hat man ſeltſam ungeheuerliche Rebläuſe, Sauerwürmer und andere Rebſchädlinge käͤrikirrt. Wagen der Küferei folgen ſolche der Weinleſe und ⸗kelterei, die frohen, heiteren Bilder, wie ſie unſere Maler mit dem Pinſel feſtgehalten und unſere Dichter in begeiſterten Verſen geſchildert haben. Rieſenfäſſer und eine weinfrohe Stimmung kennzeichnen den„Abſtich“wagen, wo der friſche Trunk ohne Aufhören dem Spund entquillt. Alle Augenblicke macht er Halt, und in das Klingen der Becher miſcht ſich das ſelige „Nur am Rhein, da möcht ich leben!“ Auf einer Rieſenflaſche (15 000 Viertelchen Riesling) thront, umgeben von reben⸗ bekränzten Mädchen in rheingrünen Gewändern, Weingott Bacchus.„Im tiefen Keller ſitz ich hier!“ ſo tönt's von dem Wagen.„Weinprobe“ mit den gewiegten Weinkennern hei der Probe im Keller, deren behagliches Schmunzeln die Güte des zu Probierenden verrät. Auf einem Rieſentransyarent vrangt Viktor v. Scheffels Weinlob„Der Winer Schutzherr Kiltan Beſchert' uns etwas Feines..., di⸗ Güte des Heurigen an⸗ deutend. Den Abſchluß kildet die Gruppe Nach getauer Ar⸗ beit iſt gut ruhn“, den Winer in ſeinem Heim und das Jung⸗ volk hei Tanz. Scherz und Liebe zeigend Nach Auflöſen des Zuges geht's hinein in die Tanzſäle. in [Winzer⸗ und Heckenwirtſchoften, ſchnell, ſchnell; denn im Nu iſt alles beſetzt. Trauben, Moſt, Federweinen und aſle Mar⸗ ken werden gekoſtet. Hei, Feuerwein! Wie das jubelt, lacht, ſingt, tanzt und jauchzt...„ein vßeiniſches Mädchen bei rhei⸗ niſchem Wein“. Heut' iſt Winzerfeſt, nur heut': Edler Wein, du hiſt auf Erden Fedem Menſchen Hochgenußl Und das Klingen und Singen kreut ſich über die mächtigen Giebel hinaus, miſcht ſich in den Erdduft der Weinberge, dem fallenden Goldlaub das Sterben verſüßend— Hoffnung kün⸗ dend fürs nächſte Jahr. Die Skala Ler Herbſtfarben Die Natur als Landſchaftsmaler iſt jetzt wieder in voller Tätigteit und breitet an den turzen Sountagen, die un⸗ u0 gegvant ſind, das wunderbarſte Farbenſpiel vor uns au, Die Schönheit der Herbſtfärbung hat den Menſchen ſtets 406 ein gutiges Wunder berührt, durch das der ewige Kreislau des Werdens noch einmal ſeinen Höchſtglanz entfaltet, he⸗ vor die Stille des Wintertodes ſcheinbar 1 dieſer Symphonie des Seins eintreten lätß. geſchultes Auge beobachtet aber heute die unzähligen Nüau“ cen und Skalen dieſer Herbſtfärbungen feiner als je zuvb Das zeigt die Schilderung, die Fritz v. Oheimb in ſeinem im Verlag der„Gartenſchönheit“ erſchienenen Buch„Garten, glück von heute“ dieſem Schauſpiel widmet. Zuerſt iſt eß das tiefe Rot, die glühende Leuchtkraft warmer Farben, 93 die Bäume in ein Prachtkleid hüllt. Der Märchenwald ſerah im Sonnenfunkeln mit einer geradezu überirdiſchen Prach und Helligkeit. Acht Tage ſpäter wandelt ſich dann dieſe ſchwere rote Symphonie in ein Konzert heller,„grün⸗goldig⸗ gläuzender“ Töne, das nicht minder ergreiſt.„Ich kam läng u der Erkenntnis,“ ſagt der Verfaſſer,„daß der Herbſt 1 arbenpracht den blumigſten Lenz ſchlägt, aber ihm fehlt das hoffnungsſelige Wirken in Liebe und Erwartung; nur ebe eine unvergleichliche, aber kalte Pracht, die er mit vollen Händen ausſtreut. Wieder einige Tage ſpäter nun iſt alleß in eitel Gold in unendlichen Abſtufungen, Legierungen mit Kupfer und Silber bis zum reichſten Sehwefelgelb. Ganſe Hallen und goldene Säle und Dome betritt der Fuß auf reich geſticktem Tepvich in allerſeinſten Blattmuſtern, ſtiliſiert wie von Albrecht Dürers Stift Dunkle, tiefgrüne Säulen der Koniferen trogen ein wundervoſſes Goldgewölbe, aus dem lange, zarte Birkenzöpfe herabhängen. Breite Laken Goldbraun in wagerecht durch dieſe Dome gerogen, worln“ die Buche Meiſter iſt, und die Aeſte und Stämme ſteßen michtig ſchwarz in all dem Goldflimme n. Jent iſt die Höhe, Denn du läßt ihn ſelig werden, Ohne daß er ſterben muß! letzt gibt's keine Steigerung des ganzen Jahres mehr, wir ſind im Allerheiligſten angekommen..“ 5 9 44 Viele Perſonen wären getötet und viele verwundet. Mehrere 4 tag in Trieſt von Stapel gelaſſene italieniſche Panzerkreug eine Pauſe 4* Unſer farben- —* Babiſche Polilik Angeſtelltentagung der Deutſchen Nollsparkcd — CFECCC. S — * Dlenstag, den 20. Oktober 1020 8— Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 404 Sltädͤtiſche Nachrichten * Schlußprüfung des 5. Semeſters der an die Gewerbeſchule Mannheim angegliederten Maſchinentechniſchen Fachſchule Am Freitag vormittag ſand der mündliche Teil der Schlußprüſung des fünften Semeſters der an die ewerbeſchule Mannheim augegliederten Maſchinentech⸗ niſchen Fachſchule ſtatt, nachdem in den vorher⸗ gegangenen Wochen der ſchriſtliche Teil dieſer Prüſung er⸗ edigt worden war. Der Prü ung wohnten an: als Vertreter es Unterrichtsminiſteriums Oberregierungsrat Huber, des tadtrats Mannheim und des Beirats der Schule Stadtrat Sckert, des Stadtſchulamts Schulinſpektor Beck, des ſtädtiſchen Maſchinenamtes Stadtbaudirektor Volckmar, des tädt. Straßenbahnamtes Bauamtmann Bogt, des ſtädt. Ar⸗ beitsamtes Oberverwaltungsinſpektor Hildebrand, der Handwerkskammer Mannheim Dipl.⸗Ing. Schmidt, des Verbandes der Metallinduſtriellen Syndikus Dr. van der orght, der Firma Heinrich Lanz Dipl.⸗Ing. Digel, der irma Benz⸗Daimler Betriebsingenieur Ruhig, der Firma Gebr. Sulzer Ingenieur Schlote, des Deutſchen Metall⸗ arbeiterverbandes Geſchäftsführer Ritter, ſowie ein großer eil des Lehrerkollegiums der Schule. Es unterzogen ſich 30 Teilnehmer der Maſchinentech⸗ niſchen Fachſchule der Prüſung mit gutem Erfolg. Die münd⸗ liche Prüſung erſtreckte ſich auf die Lehrfächer Werkzeug⸗ maſchinen(Dipl.⸗Ing. Krott), Wärmekraftmaſchinen(Dipl.⸗ Jng. Waldvogelj und Elektromaſchinen(Dipl.⸗Ing. Beu⸗ gel). Die Keuntniſſe der Schüler legten Zeugnis davon ab daß Lehrer und Schüler während der vergangenen fünf emeſter mit großem Erfolg gearbeitet haben, was umſomehr anzuerkennen iſt, als der Unterricht in der Maſchinentech⸗ niſchen Fachſchule in den Abendſtunden erteilt wird. Gewerbe⸗ ſchuldirektor Henninger hob dies in ſeiner Anſprache am chluſſe der Prüfung beſonders hervor, dankte den Lehrern und Schülern für ihre erſolgreiche Arbeit ſowie den Gäſten, durch ihre Anweſenheit bei der Prüfung ihr Intereſſe an der Entwicklung der Maſchinentechniſchen Fachſchule bekun⸗ eten, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich die Verhält⸗ niſſe in der Maſchineninduſtrie bald derart beſſern möchten, daß die Abſolventen der Maſchinentechniſchen Fachſchule in ab⸗ ehbarer Zeit auch Stellen, in denen ſie ihre Kenntniſſe ver⸗ werten können, erhalten. Oberregierungsrat Huber über⸗ mittelte die Grüße des Unterrichtsminiſters Remmele, dankte em Direktor, den Lehrern und Schülern der Maſchinentech⸗ niſchen Fachſchule für ihr erſprießliches Zuſammenarbeiten ſowie der Stadtverwaltung Mannheim für die tatkräftige För⸗ Lrung der Schule und betonte, daß die Prüflinge ihre in der Schule erworbenen Kenntniſſe in der Berufspraxis zur Hebung der Geſamtwirtſchaft unſeres Volkes verwerten möchten.*K * Steuerabzug vom Arbeitslohn. Zu der in ketzter Num⸗ mer im Anzeigenteil erſchienenen Bekanntmachung der Finanz⸗ amter wird mitgeteilt: Bei der Ausfüllung der den Finanz⸗ amtern im Laufe des Monats Januar 1927 einzureichenden elege über den Steuerabzug vom Arbeitslohn für das Ka⸗ lenderjahr 1926 ſind gegenüber den früheren Jahren folgende enderungen eingetreten: Arbeitnehmer aus⸗ zuſtellende Lohnſtenerüberweiſungsblatt ich im Durchſchreibe⸗ verfahren in 8 Ausſertigungen herzuſtellen. Iſt die Zahl der Arbeitnehmer ſo groß, daß mehr als 5 Nachweiſungen auf⸗ geſtellt werden müſſen, ſo ſollen die einzelnen Schlußſummen der Nachweiſungen in einer Zuſammenſtellung aufgerechnet werden. Die ſo gebildete Summe ſtellt den Geſamtbetrag der im Kalenderjahr 1926 einbehaltenen Steuerbeträge dar und muß mit dem Ablieferungsſoll des Arbeitgebers übereinſtim⸗ men. Auf die Innehaltung der vorgeſehenen Einreichungs⸗ riſt muß unter allen Umſtänden beſtanden werden, da nur dann der mit der Ausſchreibung verfolgte Zweck, der Beteili⸗ gung der Gemeinden an den Steuerabzugsbeträgen, erreicht werden kann. * Fundunterſchlagungen. In den letzten Tagen gingen in Neckarau eine kleine, achteckige, ſilberne Damenarmband⸗ uhr mit gelbem Zifſerblatt, im Junern des Deckels 18. 7. 26 graviert, und ein ſilbernes Gliederarmband mit Patentver⸗ ſchluß. auf dem Wege von Prinz⸗Wilhelm⸗ bis Spinozaſtraße, eine ſilberne Damenarmbanduhr mit weißem Zifferblatt, chwarzen arabiſchen Zahlen mit ſchwarzem Zugband, im Waldhof eine ältere, braunlederne Brieſtaſche wit 15 Mark Hund einem Perſonalausweis, auf den Namen Mar Herzog lautend, verloren. In einem Zugsabteil im Hauptbahnhof blieb ein ſchwarzer Damentuchmantel ohne Futter, mit brei⸗ tem Kragen, 2 Knöpfen und reichlicher Seidenſtepperei, liegen. * Zuſammenſtoß. Ecke Karlsruher⸗ und Waldſeeſtraße ſtraße in Rheinau ſtießen geſtern vormittag ein Perſonen⸗ raftwagen und ein Radfahrer zuſammen, der etwa 3 Meter mitgeſchleift, aber nicht verletzt wurde. Nachdenkliches Es gibt ſo winzig kleine Geſchöpſe in der Natur, die ein Molekül als Weltkörper bewohnen. Die Wärmeausſtrahlung des Sirius iſt ſo⸗ gewaltig, daß, im Falle er uns in Sonnennähe käme, die Erde ſich innerhalb Sekunden in ihre Urbeſtandteile auflöſen würde. Unſer Planet wurde i von drei Monden um⸗ kreiſt, deren zwei im Lauſe der Jahrmillionen auf die Erde türzten, um durch die ungehenre Wucht des Zuſammenſtoßes, ſowie der damit bedingten enormen Wärmeentwicklung mit etzterer zuſammen in glühenden Zuſtand zu geraten. Unſere rde hat demnach alſo ſchon zweimal einen ſogenaunten „Weltuntergang“ erlebt. Von einem bekannten Aſtronomen iſt errechnet worden, wann unſer jetziger, der dritte Erdmond, der ſich jährlich um Linige Kilometer ſeinem Mutterkörper nähert, von dieſem übermäßig angezogen, auf ihn ſtürzen wird, ebenſo der Zeit⸗ punkt des Auſſturzes der Erde auf die Sonne. Der Schweifnebel eines Kometen iſt nichts anderes, als ein von einem anderen Planeten des unermeßlichen Welten⸗ raumes abgeriſſenes Stück Atmoſphäre, die außer Pflanzen⸗ keimen, Zellen und Amöben auch lebende Geſchöpfe im dritten Entwicklungsſtadium mit ſich führt, um gegebenenfalls alle ihre eigaben anderen Himmelskörpern zuzuteilen. Die Erdatmoſphäre beſteht in den Höhen über 25 Kilo⸗ meter aus reinem Waſſerſtoff. Da der Mars eine dreifach geringere Anziehungskraft als die Erde beſitzt, müſſen logiſcherweiſe alle Gegenſtände auf ihm reimal leichter ſein, ein Erdenzentner alſo nur 33/4 Pfund wiegen. Weil aber auch die um dreimal geringe Dichtigkeit einer ihn umgebenden Atmoſphäre eine entſprechende Aus⸗ dehnungsfähigkeit aller lebenden Körpergebilde zuläßt, ſo müſſen Pflanzen um ebenſoviel an Umfang größer und ſtärker, die etwa dort lebenden Menſchen eine Höhe von über fünf eter erreichen. Unter den Naturvölkern unſeres Erdballs gibt es Tauch⸗ künſtler, die infolge ihrer verblüſſenden Fertigkeit acht volle Minuten unter Waſſer zu arbeiten vermögen, ohne Anwendung jeglicher, auch der primitipſten Hilfswerkzeuge. Die Kopfhaut eines Negers in den Tropen wird bis zu ei Zentimeter dick. In den gigantiſchen Urwäldern Alaskas ſind von einem kühnen, halbindianiſchen Jäger friſche Spuren des ſchon längſt als ausgeſtorben gewähnten Mammuts entdeckt worden. 8 Die braſilianiſchen Pflanzer dulden in ihren Wohnräumen * Auf der Mannheimer Freibank wurden im Monat September 2335½ Kilogr. Fleiſch verkauft(4 Farren, 8½ Kühe, 14 Rinder, 14 Kälber, 1 Ziege, 6“ Schweine). Die Verbraucherpreiſe— für ein Pfund— waren folgende: Far⸗ renfleiſch 50 Pfg., Kuhfleiſch 30—35 Pfg., Rindfleiſch 60 Pfg., Kalbfleiſch 50 Pfg., Schweinefleiſch 65—70 Pfg., gekochtes Fleiſch 25—60 Pfig. * Lebensmüde. Geſtern vormittag wollte ſich aus bis jetzt noch unbekannten Gründen ein 27 Jahre alter Mann durch Einnehmen einer Flüſſigkeit das Leben nehmen. Außer⸗ dem brachte er ſich mit einem Taſchenmeſſer an beiden Hand⸗ gelenken unbedeutende Schnittwunden bei. Der herbeige⸗ ruſene Arzt ordnete die Ueberführung in das Allgem. Kran⸗ kenhaus an. Veranſtaltungen 3 Emil Ludwig⸗Vortrag. Es iſt der Direktion des Mann⸗ beimer Künſtlertheaters Apollo gelungen, Emil Ludwig für einen Vortrag über das aktuelle Thema„Bis⸗ marck und die deutſche Republik“ für Donnerstag, den 28. ds. Mts. zu gewinnen. Für ſeine Bedeutung ſpricht, daß er als einziger Autor auläßlich des paneuropäiſchen Kon⸗ greſſes in Wien von dieſer Geſellſchaft eingeladen wurde, ſei⸗ nen Goethe⸗Vortrag zu halten. Nur eine kleine Anzahl Kar⸗ ten ſteht für dieſen Vortrag zur Verfügung. Jülm⸗Runöſchau W. R.„Alhambra“. Ein reizendes Luſtſpiel hat die„Al⸗ hambra“ diesmal auf ihrem neuen Spielplan ſtehen:„Die kleine Inge und ihre drei Väter“. Nanu, werden da viele wieder ſagen, bei drei Vätern kann es ja luſtig wer⸗ den! Ja, luſtig wird es auch, aber nicht ſo, wie die gedacht haben, die da wieder ihre Hintergedanken hatten. Denn, wenn man ihnen ſagt, daß einer dieſer drei Väter die„Kleine Inge“ ſogar als legitime Gattin und Ehegeſpans nach Hauſe führt, werden ſie gerade keine geiſtreichen Geſichter machen. ie Sache aber verhält ſich ſo: Drei Knaben, Bob Rinks, Jonni Paulſen und Fred Krafft finden bei einem Schulausflug in den Bergen auf ſonniger Höhe eine tote Frau, zuſammen⸗ gebrochen am Wege, neben ihr ein kleines Mädchen von zwei Jahren jämmerlich ſehreiend. Die Knaben bringen das Kind ins nächſte Dorf zum Pfarrer. Als ſie von ihm erfahren, daß das Kind der Gemeinde zur Laſt fallen würde, beſchließen die drei Knaben, da zwei von ihnen Kinder reicher Leute ſind, die kleine Inge auf eigene Koſten erziehen zu laſſen und ſo kam die kleine Juge zu ihren drei Vätern. Aus der kleinen Inge wird dann ſchließlich ein luſtiger Backfiſch, der in einer erſtklaſſigen Penſion ſeine tollen Streiche verübt, dann, nach beſtandenem Examen, zu ſeinen drei Vätern kommt, und ſchließlich den kecken Joni heiratet. Das iſt in nüchternen orten der Sachverhalt. Wie aber Dorothea Wieck(das Klärchen aus: Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“) die Inge ſpielt, muß man geſehen haben.— Ein reichhaltiges und gutes Beiprogramm füllt den übrigen Teil des Spiel⸗ plans aus. Im Winzerkeller Drunten in der Talmulde liegt das Winzerdörflein. Dies⸗ ſeits und jeuſeits überragen es langgeſtreckte, rebenbewachſene Höhenrücken. In das Gewirr der grauen, ſpitzwinkligen Dächer legt ſich breit und mächtig das flache, rote Ziegeldach des neuen Winzervereinskellers. Dorthin lenken wir unſere Schritte. Der Winzerkeller iſt zur Zeit der Mittelpunkt alles Lebeus und Treibens im Dorfe. Weit ſtehen die brei⸗ ten Hoftore ofſen. Ein Wagen nach dem andern mit deu traubengefüllten Bottichen darauf, rollt in den Hof herein, und einer nach dem andern wird gewogen. Der Wiegemeiſter hat von früh morgens bis zur ſinkenden Nacht zu tun. Kein Mitglied des Winzervereins darf daheim keltern und im eige⸗ nen Keller den Wein einlagern. Der ganze Ertrag muß mit Stumpf und Stiel im Genoſſenſchaftskeller abgelieſert wer⸗ den. Was der einzelne zum Haustrunk benötigt, muß er von der Genoſſeuſchaſt wieder zurückkaufen. Und er fährt nicht ſchlecht dabei. Unter ſachgemäßer Pflege im vorſchriſtsmäßig temperierten Keller reiſen Weine heran, wie ſie niemals da⸗ heim im eigenen Keller erzielt werden können. Die höheren Preiſe, die die Genoſſenſchaftsweine erzielen, machen dem Weinbauern bald klar, wo er ſeinen Vorteil ſindet. Eben wird eine Kelter aufgefüllt. Vier andere ſind ſchon in Tätigkeit. Faſt muten die Trotten wie rieſige Folterwerk⸗ zeuge an. Ihre harten Arme preſſen und quetſchen die Bee⸗ ren, daß kein Säftlein mehr drinnen bleibt. Was die Beeren aus den heißen Sonnenſtrahlen der langen Sommertage ein⸗ geſogen haben, das rinnt und tropft in die großen Bütten und ſtrömt in langen dicken Schläuchen hinunter in die dunkle Kammer der rieſigen Fäſſer. Einige Bauern, die ſoeben ab⸗ geliefert haben, ſteben in eifrigem Geſpräch beiſammen. Sie reden von den geſtiegenen Weinpreiſen und dem Moſtgewicht des Neuen. Wieviel Grad fragt einer? 75, 80, auch mal 85, gibt der Kellermeiſter zur Antwort.„Könute beſſer ſein!“ einen ebenſo ſcharfen Mäuſejäger, wie beiſpielsweiſe wir Europäer unſere Hauskatze: die Mäuſeſchlange. Der wohlerhaltene Eingangsturm zu den unterirdiſchen Goldgruben König Davids(vom Verfaſſer ſelbſt beſichtigt) liegt in Rhodeſien, nahe der Grenze Deutſch⸗Oſtafrikas. Die Einzelteile unſerer Erdatmoſphäre beſtehen in der Hauptſache aus unbedingt tödlich wirkenden Giſten. Das geſundeſte Klima der Welt beſitzt Argentinien; deſſen Bewohner erreichen durchſchnittlich ein bedeutend höheres Alter als ſonſtwo in der Welt. Literatur * Langs Bad. Geſchäftskalender für das Jahr 1927 iſt als 50. Jahrgang erſchienen. Er hat auch dieſes Jahr wieder mit größter Sorgfalt alle Verſetzungen, Neuernennungen, Titel⸗ und ſonſtigen Aenderungen verzeichnet. An beachtenswerten Neuaufnahmen nennen wir u..: Geſchäftskalender ſür die Amtsgerichte— Verband der Gemeindebeamten Badens— Verband badiſcher Gemeinden— Landbund— Landwirt⸗ ſchaftlicher Verein. Der Kalender iſt Staats⸗ und Gemeinde⸗ beamten ein unentbehrliches Taſchenbuch, Kaufleuten bietet er wertvolles Propagandamaterial. * Der Jäger aus der Kurpfalz. Pfälziſcher Heimat⸗ kalender 1927. Herausgegeben vom Pfälziſchen Verband für freie Volksbildung, Neuſtadt a. d Druck und Verlag der Pfälziſchen Verlagsanſtalt Karl Linzenberg, Neuſtadt a. d. H. Der neue Kalender iſt wiederum außerordentlich reichhaltig an Material und Stoff, ein Heimatbuch und ein lieber Be⸗ kannter von Nordbaden und der Pfalz geworden. * Odenwald⸗Kalender 1927. Der Odenwald⸗Kalender, herausgegeben von Dr. J. St. Schmitt, der nunmehr im zweiten Jahrgang im Kommiſſionsverlag Johann Gremm erſchienen iſt, gehört in die Reihe der beſten Kunſtkalender. Es iſt ſeine ſpezielle Eigenart, Heimat⸗ und Kunſtkalender zu⸗ gleich zu ſein. Er bringt nämlich nicht, wie dies ſonſt bei Heimatkalender üblich iſt, Lichtbildaufnahmen, ſondern 52 graphiiche Originalblätter begleiten verſtändnis⸗ voll georoͤnet und abgeſtimmt den Lauf des Jahres. Auch die Texte, bald ein wertvolles Gedicht, bald ein gutes Proſaſtück, verraten eine gute Auswahl.— Man findet unter den Graphikern Namen wie Prof. Walter Klemm, U. Hallerſtede, Prof. Hans v. Volkmann, Prof. Lipymaun, Prof. Ad. Beyer und viele andere mehr, unter den Dichtern ſind Klabund, Wilhelm Weigand, Peter Bauer, Otto Frommel, Wilhelm brummt ein anderer.„Auch ſchlechter,“ wirft ein dritter ein, „die guten Jahre müſſen eben die ſchlechteren bezahlen.“ Ob er wie der 25er wird? Abwarten. Vieles kommt auf die Behandlung im Faſſe an. Meiſter Friedrich verſteht ja ſein Fach. Der lächelt. Seine weinfrohen Aeuglein zwinkern vergnügt. Nun winkt er mir, und ich ſteige mit ihm die Steinſtuſen zum Keller hinab. Kühle Luft ſchlägt uns entgegen und ein Gemiſch vom Ruch des alten und neuen Weins ſteigt prickelnd in die Naſe. In ſechs langen Reihen ruhen die Fäſſer, eins neben dem andern und alle von gleicher Größe. In die leeren Fäſſer rinut unaufhörlich der neue Moſt. Prüfend klopfe ich mit dem Fingerknöchel an eines. Ein kurzer, dumpfer Klang. Es wird bald voll ſein. Manches Faß aber wird dieſes Jahr leer bleiben. Kaum ein Drittelherbſt! erklärt der Keller⸗ meiſter. Das kalte Wetter während der Blütezeit, der Aeſche⸗ riſch und zuguterletzt noch ein Schloßenwetter haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir probieren vom Alten. Hier liegen mehrere Stück 28er, da 24er und dort 25er, gute Mittelware und gangbar im Han⸗ del. Der Böer noch etwas jung und ſüffig, die älteren Jahr⸗ gänge abgeklärt, etwas herb, aber von ausgeprägtem Charakter und mit dem feinen, dem Rheinwein eigenen Bukett! Nun ſchwenkt der Kellermeiſter die Probiergläschen und läßt ſie ſorgfältig ausrinnen, daß nicht ein Tropfen darin bleibt. Dann trägt er die kurze Leiter weiter und lehnt ſie an ein anderes Faß. Ein paar Schläge gegen den Spund, ein kurzes Rütteln, und langſam ſenkt ſich das eine Ende des Schlauches ins Faß; ein kurzes Saugen am andern Ende, und goldklar perlt es ins bereitgehaltene Gläschen. Vorſichtig, daß kein Tropſen verſchüttet wird, reicht mir der Meiſter das Glas herab. Noch ehe ich zum Nippen komme, erkenne ich am Duft, der mir in die Naſe ſticht, den beſten aller Jahrgänge, den 21er. Wann wird man ſeinesgleichen wieder ernten? Vielleicht in Jahr⸗ zehnten nimmer. Er vereinigt in ſich alle Vorzlge der aus⸗ ländiſchen Weine, er hat etwas von der Süße des Spaniers, hat die feurige Kraft des Tokayers; aber kein Spanier, kein Ungar und kein Franzoſe hat das, was ihm die rheiniſche Erde gab: den köſtlichen Duft, das wunderbare, einzigartige 198560 Und ſo wird es immer ſein— rheiniſcher Wein über allen. Der Wein iſt die Milch der Alten. Das wiſſen die kräfti⸗ gen, geſunden rheiniſchen Weinbauern. Man muß nur ſehen, wie ſie dieſe Gottesgabe genießen. Das iſt kein Schlemmen, kein Schlürfen in langen vollen Zügen. Der echte Weintrinker koſtet den Wein, beißt ihn ſozuſagen und läßt ihn auf der Zunge zergehen. Und wie ſie am Geſchmack ſofort den Jahr⸗ gang, die Sorte und die Gewanne anzugeben wiſſen, wo er ge⸗ wachfen iſt. Wie die Traube am beſten ſchmeckt, wenn man ſie draußen im Wingert vom Stock ſchneiden kann, ſo ſchmeckt der Wein am beſten im Keller, direkt vom Faß. Aber, wenns am beſten ſchmeckt, ſoll man aufhören, heißt es, und dieſe Warnung ſoll man namentlich beim Probetrinken im Keller beherzigen; fonſt kommt das Spundmännlein und treibt allerlei Allotria mit einem. Das Spundmäunlein iſt ein ſpannenlanges Wich⸗ telchen mit dickem Zwergenkopf und großer weinroter Naſe. Und manchem, der des Guten zuviel getan hatte, träufelte es unbemerkt ein Tröpflein in das Glas, daß ihm noch tagelang nachher weh und übel war. Mein Freund Kellermeiſter ſteht mit ihm auf gutem Fuße, ihm tut es nichts; aber ich fürchte ſeinen Schabernack und darum mache ich jetzt Schluß und trinke ſür heute keinen Tropfen mehr, ſo gerne mir auch Meiſter Friedrich noch eins angehängt hätte. Schlüpft da nicht ein rotes Zwergenmützlein unter das Faß? Droben wird es ſtiller. Die letzte Fuhre wird ſoeben ab⸗ gewogen. Eine Kellerwache muß dableiben; denn ununter⸗ brochen, Tag und Nacht, ſchafft die Kelter, gurgelt und rinnt der Moſt ins Faß, bis die letzte Beere ihren ſüßen Saſt her⸗ gegeben hat. Dämmerung legt ſich ſiher die Dächer und in die engen Gaſſen hinein, als ich heimwärts wandere. Meine Blicke ſtreiſen über die nahen Hügel hin. Solgnge ſie ſtehen, werden ſie Reben tragen, und ſolange wird es Wein geben, berrlichen rheiniſchen Edelwein. A. Weber. * * Konſulariſche Vertretung Italiens. Nachdem das Land Baden dem Amtsbereich des Italieniſchen Generalkonſulats in Frankfurt a. M. zugeteilt worden iſt, wurde der italieniſche Generalkonſul Tito Chiovenda daſelbſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen. * Einreiſeerlaubnis an Allerheiligen nach Elſaß⸗Lothrin⸗ gen. Die Einreiſebedingungen für Allerheiligen ſind in die⸗ ſem Jahr wieder die gleichen wie im vergangenen Jahr. Demnach ſind auch die Grenzkommiſſariate zuſtändig, in die⸗ ſem Ausnahmeſalle(Allerheiligen) das Viſum zu erteilen. Vorzuzeigen iſt die Grabbeſcheinigung und ein Perſonalaus⸗ weis. Eine Neuerung tritt in dieſem Jahr in Kraft. Der Aufenthalt in Elſaß⸗Lothringen iſt— mit Rückſicht auf die oft weiten Reiſen der Grabſtättenbeſucher— um einen Tag verlängert worden. Er beträgt, wie verlautet, nunmehr fünf Tage. Ueber dieſe Frage kann ſich der Einreiſende bet der Grenzkontrolle leicht ſelbſt noch erkundigen. Als Gebühr für die Einreiſe werden 3 Mark(oder drei Goldfranken) höchſtens erhoben. Die Beträge können in Mark oder der entſprechenden Summe in Franken bezahlt werden. Scholz vertreten. Schon dieſe bekannten Namen deuten an, daß der Geſichtskreis des Kalenders weit iſt, wenn er ſich auch von einer begrenzten Landſchaft entfaltet. Er iſt deshalb nicht nur geeignet, den zu erfreuen, der den Odenwald ganz beſonders ins Herz geſchloſſen hat, ſondern alle die ein In⸗ tereſſe an guter Kalenderkunſt habeen Mit der ausgezeichne⸗ ten Schwarz⸗Weiß⸗Wiedergabe der künſtleriſch außerordent⸗ lich hochwertigen Zeichnungen Ribt der Kalender ein Beiſpiel für einen wertvollen künſtleriſchen Hausſchmuck und wird als ſolcher gewiß allen Freunden der Odenwälder Bauten und Berge das kommende Jahr hindurch Freude bereiten. *„Die Kunſt“ Monatshefte für bildende Kunſt(Verlag F. Bruckmann.⸗G., München) Novemberheſt. Aus dem text⸗ lich mannigfaltigen, illuſtrativ reichen Inhalt nennen wir aus Gründen der Aktualität zuerſt die Veröffentlichung über Ti⸗ roler Maler. Vor Jahresfriſt hatte die Stadt Gelſenkirchen, als Dankesſchuld für die Aufnahme ihrer Kinder durch Tirol in den Zeiten der Ernährungsſchwierigkeiten, eine Tiroler Ausſtellung veranſtaltet, die von den Tiroler Künßlern als ihre erſte Vertretung im Ausland mit beſonderer Auswahl beſchickt wurde. Dieſe dann in verſchiedenen deutſchen Städten gezeigte Ausſtellung iſt Inhalt der jetzigen Veröffentlichung der„Kunſt“, die ſo ein anſchauliches Bild der Kunſt eines uns politiſch und innerlich ſo naheſtehenden Volkes gibt.— Einem ganz Großen iſt ein ausgedehnter Aufſatz in dieſem Heft mit herrlichen Illuſtrationen gewidmet, dem franzöſiſchen Bild⸗ hauer Maillol, der, ähnlich wie Hildebrand, ein Erbe der gro⸗ ſen antiken Ueberlieferung, nicht nur in der franzöſiſchen Bildhauerei für immer eine beherrſchende Stellung einnimmt, — Der Kultur des ſchönen Heimes, die in der„Kunſt“ ſtets breiteſten Raum einnimmt, dient die Veröffentlichung üßer die Inneneinrichtung eines Hauſes in Dresden durch den be⸗ kannten Münchner Architekten Ernſt Haiger. * Eisherz und Edeljaſpis oder Die Geſchichte einer glücklichen Gattenwahl. Ein Roman aus der Ming⸗ Zeit. Aus dem Chineſiſchen übertragen. Dieſer in Millionen von Exemplaren verbreitete Roman eines unbekannten Dich⸗ ters gehört zu den zehn„Meiſterbüchern“ der chineſiſchen ſchö⸗ nen Literatur. Es iſt ein Geſellſchafts⸗ und Liebesroman, der tiefe Einblicke in das intime. ſonſt vom Schleier des Geheim⸗ niſſes verhüllte Privatleben der oberen chineſiſchen Schichten gewährt. Höchſte Künſt der Erzählung, köſtlicher Humor, zarte Romantik, gedankentiefe Lebensweisheit vereinigen ſich zu einem Ganzen von unvergleichlichem Reiz. Hier erſchließt ſich uns, mehr als aus Stapeln oberflächlicher Reiſebücher, die Seele Chinas.(Erſchienen im Inſel⸗Verlag.) 1 4. Seite. Nr. 406 Rene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 26. Oktober 102 Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen (Schwetzingen, 26. Okt. Als Finale der vierjährigen Tätigkeit des hieſigen Bürgerausſchuſſes fand geſtern abend unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Götz eine Sitzung ſtatt, deren Tagesordnung neun Verhandlungsgegenſtände aufwies. Erſchienen waren 57 Bürgerausſchußmitglieder. Zunächſt wurde dezn Austritt des ſozialdemokratiſchen.., Friedhofaufſehers Bauer, aus dem Kollegium zugeſtimmt. Die Neufaſſung der Satzung der Städt. Spar⸗ kaſſe, öffentlichen Spar⸗ und Kreditanſtalt, wurde mit den vom Miniſterium des Innern angeordneten Aenderungen genehmigt. Der gemeinderätliche Antrag auf Ausſcheiden der Stadt Schwetzingen aus der Milchzentrale Schefflenz fand die einmütige Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes. Bei Be⸗ ratung der Vorlage über die Aenderung der Vergnü⸗ gungsſtenerordnung aufgrund der Reichsverordnung weiſt G. V. Realſchuldirektor Weiß an der Hand von ver⸗ ſchiedenen Paragraphen nach, daß die neu entworfene Steuer⸗ ordnung den Schwetzinger Verhältniſſen nicht angepaßt wor⸗ den iſt und daß ſie mancherlei Unklarheiten enthält. Bürger⸗ meiſter Götz ſicherte eine loyale Handhabung der Steuerord⸗ nung zu. Die kommuniſtiſchen. Anträge auf Herabſetzung eszzelner Steuerſätze wurden abgelehnt und ſodann die neue Sieuerordnung mit 47 gegen 9 Stimmen bei einer Stimm⸗ enthaltung angenommen. Die Erwerbung eines Geländedreiecks von.04 Ar von der Reichsbahngeſellſchaft zum Preis von 104 Mark wurde genehmigt. Die Firma Baſſermann u. Cie. hier hat beantragt, ihr die neben ihrem Fabrikanweſen gelegenen Grundſtücke mit zuſammen 14 Ar zum Zwecke einer ſvä⸗ teren Fabrikerweiterung käuflich zu überlaſſen. Von der ſo⸗ialdem. Fraktion wurde die Vorlage nach der Richtung bekämyft, daß ſie verfrüht ſei, weil ein momentanes Bedürfnis zur Erweiterung nicht vorliege. Von bürgerlicher Seite wurde das Verhalten der Sozialdemokraten als Hem⸗ mung der Ausdeßnungsmöalichkeit eines Betriebes, der jähr⸗ lich etwa 400 Arbeiter beſchäftige, ſcharf kritiſiert Schließlich gaben die Sozialdemokraten die Aßſtimmung frei. ſodaß der Berkauf des Geländes zum Preiſe von.50 M. für den Quadratmeter an die Firma Baſſermann u. Cie. mit allen gegen 4 Stimmen bei 5 Enthaltungen die Geneßmigung fand. Dem Verkauf von Bauplätzen an Monteur Fr. Bleß. Maurer Ph. Schmeitzer, Maurer K. Volz und Schreiner W. Weiß zum Preiſe von.50 M. je Om. wurde zugeſtimmt, nachdem ein kommuniſtiſcher Antrag auf Ermäßigung des Kaufyreiſes um.50 M. ahgelehnt war. Die weitere Vorſage, Koſten⸗ umlegung gemäߧ 20 Abſ. 3 des Ortsſtraßengeſetzes, erhielt die Zuſtimmung des Kollegiums. Beim letzten Punkt der Tagesordnung: Kapitalauf⸗ nahme zur Erſtellung eines weiteren Hohlſteinhauſes, entſpann ſich eine lebhafte, teilweiſe recht ſtürmiſche Aus⸗ ſprache..V. Zimmermeiſter Kürſchner beantragte im Auftrage der Bürgerlichen Vereinigung, anſtelle von Hohl⸗ ſteinen Backſteine zu nehmen, da dieſe Steinart beſſer und billiger ſei. Stadtbanmeiſter Kircher verteidigte die Hohl⸗ ſteine, insbeſondere als Mittel zur raſcheren Erſtellung der dringend erforderlichen Notwohnungen..V. Dr. Klein⸗ ſchmitt erklärte, daß nach den übereinſtimmenden Gutachten von hieſigen und auswärtigen Sachverſtändigen der Back⸗ ſtein in ſeder Beziehung dem Hohlſtein vorzuzießen ſei. Er ſei im⸗Gegenſatz zum Stadtbaumeiſter, der auf dem Gebiete des Hohlſteines wohl beſondere Fähigkeiten beſitze, immer für Backſteinbauten eingetreten, weil man im Falle des Ab⸗ Pruches der Nothäuſer die Hohlſteine kaum, dagegen die Back⸗ ſteine ganz aut verwenden könne. Es ſei auffallend, daß d⸗⸗ artige Vorſchläge beim Gemeinderat nur deshalb keine Gegenliebe fanden, weil ſie von der Bürgerlichen Vereini⸗ gung kamen. Er müſſe dem Gemeinderat den Vorwurf machen, daß er mit den Geldern der Umlagezahler leichtſinnig wirtſchafte. Gegen dieſen Borwurf verwahrten ſich ſowohl der Bürgermeiſter als auch verſchiedene Gemeinderäte. Der Gemeinderat habe bei ſeinen Entſchließungen, wenn ſie auch nicht immer die Billigung nach anbenhin fanden, ſtets das allgemeine Wohl im Auge gehaht. Neue Gemeinderſte könn⸗ ten es woßl auch nicht beſſer machen, da die Verhältniſſe het ſtäyker ſeien als die Menſchen..V. Dr. Kleinſchmitt —+ dann 37 erſchienen. erklärte, daß ihm eine Beleidigung der Gemeinderatsmit⸗ glieder ferngelegen habe. Nachdem noch.V. Huber, eine bekannte Zentrumsleuchte, ſeine„geiſtreichen“ Bemerkungen gemacht hatte, wurde die auf Erſtellung„eines Backſtein⸗ hauſes“ geänderte Vorlage einſtimmig angenomen und zu dieſem Zwecke eine Kapitalaufnahme von 15000 Mark ge⸗ nehmigt. Mit Dankesworten an die Bürgerausſchußmitglie⸗ der für ihre vierjährige Tätigkeit im Dienſte der Stadt ſchloſ der Vorſitzende um 10 Uhr die zweiſtündige Sitzung. Der beendigte Flaggenſtreit * Singen, 23. Okt. In der Stadt Singen beſteht ſchon ſeit langer Zeit eine Flaggenſtreitfrage, die aber nicht Schwarz⸗ Rot⸗Gold oder Schwarz⸗weiß⸗rot zum Gegenchand hat, viel⸗ mehr geht es um die Singener Stadtfarben. Der Streit hat folgenden Grund: Der Wappengrund iſt ſilbern, die Wappenſigur der rechts aufſteigende Berg, iſt ſchwarz und das Wappenbild zeigt die Farben blau⸗gelb. Es herrſchte aber Unklarheit, ob die gelbe oder die blaue Farbe nach außen zu ſtehen habe. Der Gemeinderat hat nun als eine ſeiner letzten Amtshandlungen beſchloſſen, daß die gelbe Farbe nach außen voranſteht, während die blaue folgt. Damit iſt die Singener Flaggenſtreitfrage erledigt. Die Zahl der Wohnungsſuchenden in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 25. Okt. Nach einer am 21. Oktober gemachten Mitteilung des Wohnungsamtes Ludwigshafen be⸗ trägt zur Zeit die Zahl der Wohnungsſuchenden 7400. Von dieſen haben keine eigene Wohnung 3100, während die anderen 4300 wohl eine Wohnung haben, aber aus irgend welchen Gründen Wohnungswechſel vornehmen wollen. Aber auch bei den 3100 würden noch verfügbare Wohnräume gewonnen wer⸗ den, wenn ſie ihre derzeitigen Wohnungen verließen, ſodaß das tatſächliche Wohnungsbedürfnis, das erfüllt werden müßte, um jedem Wohnungsſuchenden hier eine eigene Wohnung zu geben, 2750 beträgt. Der begehrte Bürgermeiſterpoſten * Groß⸗Gerau, 25. Okt. Auf die zum zweiten Male ausge⸗ ſchriebene Stelle des Bürgermeiſters haben ſich bis zum Schlußtag 140 Bewerber gemeldet. Rieſenfrequenz der Frankfurter Strand⸗ und Luftbäder * Frankfurt, 25. Okt. Die ſtädtiſchen Strand⸗ und LSuftbäder ſind während der verfloſſenen Badeſaiſon Mai September von mehr als einer halben Million Badegäſten be⸗ ſucht worden. Berückſichtigt man das ſchlechte Wetter während des Vorſommers, ſo beweiſt dieſe Zahl, die gegen das Vorfahr um 100 000 geſtiegen iſt und unter Hinzunahme der Beſucher⸗ zahl des Stadions dreiviertel Million erreicht, daß das Baden und vor allem auch der Schwimmſport auf dem Wege ſind, all⸗ gemeine Uebung zu werden. Für Aufhebung der gemeindlichen Getränkeſtener * München, 25. Okt. Entgegen dem von den Behörden erwogenen Plan, die gemeindliche Getränkeſteuer wenigſtens in der Form einer Schankſteuer beizubehalten, nahm die Han⸗ delskammer München heute einen Antrag an, wonach die ge⸗ meindliche Getränkeſteuer als eine Inflations⸗ ſten er unter allen Umſtänden und ohne Rückſicht auf die weitere Geſtaltung des Finanzausgleiches zu dem vorge⸗ ſehenen Zeitpunkt, dem 91. März 1927, aufgehoben werden ſoll. Kleine Mitteilunger Der Stadtrat Freiburg hat in ſeiner letzten Sitzung den mit der badiſchen Unterrichtsverwaltung abgeſchloſſenen Vertrag über den Bau und Betrieb neuer klini⸗ ſcher Krankenhäuſer in Freiburg nach dem aufgeſtell⸗ ten Geſamtyrofekt und dem Koſtenanſchlag von 16 Millionen Mark(Anteil des Staates„, der Stadt 7) vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes nenehmigt. Zur Deckung des auf das Rechnungsjahr 1926 entfallenden Betrages wird eine weitere Gemeindeumlage von fünf Pfennigen vom Grundvermögen und von 7,5 Pfennigen vom Betriebsver⸗ mögen erhoben. Dieſer Tage fand in Ettlingen die letzte Bürgeraus⸗ ſchußſitzung vor den Gemeindewahlen ſtatt. Auf der Tages⸗ oxdnung ſtanden zwei unweſentliche Punkte. Bemerkenswert iſt nur, daß die Fraktionen der vereinigten bürgerlichen Par⸗ teien und der Bürgernereinigung auch diesmal den Verhand⸗ lungen fernblieben. Nahezu eine Stunde dauerte es, bis das Haus beſchlußfähig war. Von 72 Gemeindevertretern waren Schwung in den Wipfel Roman eines jungen Schwaben Von Karl Hans Abel Nachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver⸗ filmung vorbehalten Er ſiegte bei einem 1200⸗Meter⸗Stafettenlauf und holte en erſten Preis. Er ſiegte als Erſter beim Dreitampf, beim Hochſprung, Weitſprung und beim Kugelſtoßen. Beim Ge⸗ räteturnen mußte er ſeiner Verwundung wegen zuſehen, wie andere ſich an Barren, Reck und Pferd auszeichneten. Aber am Schluſſe machte er außer der Reihe allen noch ein kleines Heldenſtück vor am Reck. Er ließ ſich aus dem Rieſenſchwung vorwärts in Sturöſtellung los, überſchlug ſich, die Hände ſeitlich an die Schenkel gepreßt, in der Luft, um am Boden in Kniebeuge zu landen. Das Beiſallsgeſchrei der Zuſchauer lohnte ihm den toll⸗ kühnen Sprung. BVeit war der Held des Tages. Auf den Schultern trugen ihn die Kameraden vom Spielplatz. Stolzer als über dieſen Triumph war er über die Be⸗ und das Lob, das ſein Herr und Anne ihm zollten. Und der glückliche Veit ſchritt wirklich, wie er ſich's er⸗ träumt hatte, mit dem Lorbeerkränzlein im Haar zwiſchen 7 Herrenſchmitt und ihr das Königſträßchen am Abend hin 41 Daheim bewirtete ihn ſein Freund auf der Terraſſe ſeines Hauſes mit Kuchen und Champagner. Aber Veit wußte es gut, nicht er war der Gaſt, ſondern ſie, ſeine Freunde, waren in Wirklichkeit Gäſte bei ihm, und darüber lachte er fröhlich in ſich hinein. Wenn ſie wüßten, was ich weiß! dachte er. Sie merkten ihm wohl etwas an, wurden aber nicht klug aus ihm. Er war und blieb eben in ſeinem Weſen ein Rät⸗ ſel, dieſer Burſche. Am folgenden Morgen benahm ſich Anne ebenſo rätſel⸗ haft ihrem Vater gegenüber. 8 Sie erklärte ihm, ſie wolle nun in das Haus am See zurückkehren. Theo Raab ſchrieb ſie, ohne noch einmal das Haus ſeiner Mutter zu betreten, einen regelrechten Abſchiedsbrief. Dieſen Brief gab ſie dem Vater zu leſen, bevor ſie ihn abſchickte. Der gedachte ihrer früheren Kämpfe und ließ ſie geſtrigen Unglücks auf der Schaumeſſe iſt der 18 Jahre alte — 2 Die Sprengungen im Neckar * Heidelberg, 25. Okt. Bekanntlich werden ſeit einiger Zeit als Vorarbeiten für die Anlage des Stauwehres zwiſchen Hirſchgaſſe und Karlstor Sprengungen im Flußbett des Neckars vorgenommen. Dieſe Sprengungen haben, nach dem „Tageblatt“, bereits unliebſame Folgen gehabt. Wiederholl iſt es vorgekommen, daß bei den Arbeiten fauſtgroße Stein mit ſchußartiger Gewalt gegen die am Neckar in der Nähe der Sprengſtelle ſtehenden Häuſer flogen. So ſchlug ein großer Granitſtein durch ein Fenſter der Werkſtätte eine⸗ 8 Schreiners und flog an die Arbeitsſtelle eines Arbeiters, Vaters von 10 Kindern, der glücklicherweiſe einige Minuten K. vorher die Arbeitsſtelle verlaſſen hatte. Er hätte ſich ſonſt* zweifellos in Lebensgefahr befunden. Ferner wurde ein gro⸗ 10 ßer Stein gegen die Freitreppe der Portheimſtiftung geſchleu 91 dert. Ein weiteres Steingeſchoß ſchlug in einen im zweiten 00 Stock gelegenen Sitzungsſaal der Portheimſtiftung ein. 0 Sturmwüten auch in Karlsruhe de * Karlsruhe, 26. Okt. Bei dem geſtern abend auch hier 80 einſetzenden orkanartigen Sturm wurde mancher Sturm⸗ 5 ſchaden veranlaßt. So wurde auf dem Ludwigsplatz ein“ 9 Mann vom Sturm zu Boden geworfen und eine 32 Jahre e alte Frau durch eine umgeriſſene Tafel am Kopfe verletzt, A In der Beiertsheimerallee war der Durchgangsverkehr zeit⸗ ſc weiſe unterbrochen, da die Fahrbahn mit zu Boden geſchleu' ei derten Zweigen und Aeſten bedeckt war. In der Nähe der** Grenadierkaſerne wurde ein Baum entwurzelt. Die 3* Feuerwehr beſeitigte die Verkehrshinderniſſe. Auch im Hardtwald richtete der Sturm ziemlichen Baumſchaden an, d5 Zahlreiche Telephonſtörungen wurden gemeldet. Ueber den Umfang der Schäden konnte man bei den zuſtändigen Be- hörden nicht näheres erfahren. Schwere Schneeſtürme im Schwarzwald r. Triberg, 26. Okt.(Eig. Drahtber.) Seit heute frith herrſchen im Schwarzwald ſchwere Schneeſtürme mi vollkommen winterlichem Charakter. Auf die am Montag bemerkbare leichte Erwärmung trat neuer Barometerfall ein, der ſich bis in die Nacht zum Dienstag auswirkte. Ueber Nacht gingen die Temperaturen auch in den tieferen Lagen wieder ſoweit zurück, daß die Froſtgrenze bei 900 Meter liegt und auch darunter noch Schneefälle zu verzeichnen waren. Die Schneefälle ſind durchweg in Form von Schneeſtürmen auf⸗ getreten, die ſich ſelbſt bis in die geſchützteren Lagen bemerk⸗ bar machten. Die Kälte erreichte am Dienstag früh am Feldberggipfel 3, Grad. Gleichzeitig hat der Feldberg ſeit nachts fortgeſetzt ſchweren Sturm und dauernden Schneefall, der auch heute vormittag noch anhält. Die Schneehöhe hat 4 Meter erreicht und iſt teilweiſe an gedeckten Stellen tiefer. Auch ſind im Feldberggebiet die bekannten Verwehungen bereits eingetreten, beſonders am Feldberggipfel und am Südabhang. Nach Angabe des Obſer⸗ vatoriums des Feldberges dürfte das Wetter mit Froſt und weiteren Schneefällen noch anhalten. Ein weiteres Tobesopfer bei der Freiburger Einſturzkataſtrophe * Freiburg, 26. Okt. Von den zwei Schwerverletzten des Rudolf Flügel, vergangene Nacht 3 Uhr ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Der 16 Jahre alte Walter Eble ſchwebt noch in Lebensgefahr, während es den übrigen Verletzten verhältnismäßig gut geht. Heute vormittag gegen halb 9 Uhr gingen über der Stadt ſchwere Gewitter nieder, die mit Hagelſchlag und nach⸗ folgendem Schneefall verbunden waren. Im Verlaufe der Gewitter wurden Kugelblitze beobachtet. X* Ettlingen, 25. Okt. Die unter dem Verdacht der Brand⸗ ſtiftung verhafteten Beſitzer der Marxzeller Mühle, Otto Schneider und ſein Sohn aus Marxzell, wurden wieder auf freien Fuß geſetzt. gewähren. Ihm bangte, wenn er ſich daran erinnerte, wie ſchwer es Anne ſchon einmal gefallen war, ſich von Veit los⸗ zureißen, wie ſie damals zu dem Giſte griff. Anne fühlte, daß er ſie verſtand, auch wenn er nichts dazu ſagte. Sie miche 73 5 Herzens und mußten ſich beide ſagen: es kann n ein. Sie wußten es wohl, ſie hatten ſich alle beide auf getrenn⸗ ten Wegen verſtiegen, waren vor derſelben unüberklimm⸗ Wand zuſammengetroffen, und mußten nun beide zurück. Als AUnne ſich von Beit verabſchiedete, bat ſie ihn, nie⸗ mandem zu ſagen, daß ſie ſich geküßt hätten. „Reut Sie das?“ fragte er bitter. „Nein!“ war die Antwort,„aber die Menſchen würden uns nicht verſtehen, weil wir nicht vom gleichen Stande ſind.“ Veit gehörte zu denen, die warten können. Es durſte ihm nicht über die Lippen ſein Geheimnis! Noch nicht! Jetzt erſt recht nicht! Als die neue Köchin und das neue Zimmermädchen, die Anne eingeſtellt hatte, ihren Dienſt angetreten hatten, reiſte ſie ab. Die Blutbuche vor dem Hauſe entfaltete gerade ihre kupferroten Blätter. Als ſie fort war, ſchrieb auch Veit einen Abſchiedsbrief: Er kündigte Hans Herrenſchmitt den Dienſt. Es waren wenige Worte, ſchlicht und recht. Es zu ſagen, wäre ihm zu ſchwer gefallen, meinte er, darum hätte er's lieber ſchriftlich“ gemacht. Er legte das Schreiben ſeinem Herrn auf den Tiſch, kurz nor dem Abendbrot, denn er aß wieder, ſeitdem Anne im Hauſe geweſen war, drunten in ſeinem Stübchen allein. Und allein vor ſeinem Gedeck las Herrenſchmitt dieſes Kündigungsſchreiben. Er las es zwei⸗, dreimal, bis ihm Tränen den Blick verſchleierten. Er aß nicht und ging hinaus in den Park. Als er eine Weile gedankenlos, wie vor den Kopf ge⸗ ſchlagen, dahingewandert war, hörte er aus der Ferne. in der Richtung der Fangelsbachkluft. ein Spiel auf einer Man⸗ doline. Es war das Volkslied: Morgen muß ich fort von hier.— Dämmerung lag ſchon über dem Dickicht unter den hohen Koniſeren. Der Abend war ſchwül, es ging kein Wind. Herrenſchmitt wuft zuerſt nicht, wo die Töne herkamen, von der Reuen Weinſteige droben oder aus ſeinem Garten. Beim Weiterſchreiten führten ihn die Klänge, die nur gedämpſt herüberſchallten, unter ſeinen alten Edelkaſtanien⸗ baum, der dort vor dem Abſtieg zum Fangelsbachtälchen ſtand. „Wenn zwei gute Freunde ſind—,“ zog es dem Dahin⸗ ſchreitenden durch den Sinn. Da ſaß auf einer Futterkrippe, die vom Ziegenſtall ein⸗ mal hierher verſchleppt worden war, rittlings der Veit Sein Geſicht gegen die Kaſtanie gewendet, hielt er ſeine Mandoline im Schloß und ſpielte. Er ſah aus wie ein Wilder, denn er hatte nur Bein⸗ kleider an und ſein nackter Oberkörper war von den Strah⸗ len der Maienſonne ſchon gebräunt. Seine Haut, über die ein letzter verlorener Schimmer von ihr ſchlich, während ſie unterging, leuchtete in dem Dämmerlicht wie Samt. Er hob, als er den Freund auf ſich zukommen ſah, den Kopf und lachte freundlch, aber verlegen. Seine weißen Zähne blitzten auf im Dunkel, ſeine Augen aber waren tränenfeucht. „Komm!“ ſagte Hans Herrenſchmitt,„wir ſetzen uns dort drunten auf die Bank und du erzählſt mir, wie du zu dem Entſchluß gekommen biſt, mir den Dienſt zu kündigen.“ „Den Dienſt!“ betonte Veit, indem er ſich erhob,„nicht die Freundſchaft!“— Sie gingen ſchweigend hinab. Veit, der ſich wie ein Indianer zwiſchen dem Gezweige hindurchwand, ſchritt auf dem ſteilen Pfade voraus. Als ſie drunten waren, ſetzten ſie ſich auf die grüne, rund um den ſteinernen Tiſch herumlaufende Bank, und Veit er⸗ * —p„„— eeerrsSerSSSeeesesraS2 klärte dem mit ſchwerem Herzen zuhörenden Freunde, daß er nun die Abſicht hätte, ſein Eramen zu machen und daß er ſich zum Flugzeugführer ausbilden wollte. An der Gärtnerei hätte er keine Freude mehr. Bei Friedrichshafen am Bodenſee gäbe es eine ausgezeichnete Pilotenſchule. Da wolle er hingehen. Als ihn Hans Herrenſchmitt halb im Scherz, halb im Ernſt fragte, ob ihm ſein Leben nerleidet ſei, weil er ſich aus⸗ gerechnet dieſen Beruf ausgeſucht habe, ſchwieg er ſtill. Nur über die Saiten ſeiner Mandoline ließ er die Finger ſachte gleiten, daß ſie leiſe ſchwangen und ſangen. Das hörte ſich an, als wären es Klänge aus der Tieſe ſeiner Seele, und Hans Herrenſchmitt verſtand ſie, dieſe Sprache. Er wußte ja, wie alles gekommen war, und brauchte weiter keine Antwort. Doch Beit fing von ſelber wieder an zu ſprechen. (Fortſetzung folgt.) — Dienstag, den 28. Oktober 1920 en 65 8—— m 2 5 Stierkamupf in Mexiko he Von Dr. Walter Hagemann 4 geidie blatigen Arenakämpfe der Antike ſind in unſerem 3 alter durch friedlichere Wettkämpfe erſetzt worden und .— nur noch in den Stiertämpfen der ſpaniſchen Länder 10 rt. Auch in dieſen ſeloſt ſind ſie in dauerndem Schwinden 5 bcariſſen, nachdem ein erfolgreicher Feldzug unter der Flagge 9 if. Biviliſation und Menſchlichkeit gegen ſie geführt worden * die Nur in Mexito und im Mutterlande Spanien haben ſich Altenten Stierkampftraditionen noch ziemlich unverfälſcht er⸗ be Dex allſonntägliche Stierkampf in der Colonia Roma be⸗ 4 et für den Mexitaner etwa dasſelbe wie ein Fußballmatch 98 den Großſtädten der angelſächſiſchen Länder. Ein Völker⸗ 1 Laeküſt dert in die ſüdliche Vorſtadt, wo das ungeheure Eiſen⸗ in(Kexüſt der Arena in den Himmel ragt. Kartenſchwingende re ändler überfallen am Eingang den Beſucher:„Sonne oder t. Achatten, mein Herr??“ Schatten koſtet das Doppelte. Die t⸗—.— iſt nämlich ungedeckt, und die Glut der Nachmittags⸗ 0* brennt auf die eine Arenahälfte.„Schatten.“ Ueber 4* Treppenſtufen betritt man das Innere. Die Arena 10 llt ein ungeheures Kreisrund dar, das für mehr als 25000 enſchen Platz bietet. Die Zuſchauer ſitzen nicht auf Bänken, m wödern wie im antiken Theater auf Steinſtufen. Für Ver⸗ n. 5 hute werden ſeidene Kiſſen feilgeboten. Schnell füllt ſich n er ungeheure Raum. e⸗ 01 3 Uhr 25. Die Nervoſität des Publikums erreicht ihren 8 pfel. Von lauten Zurufen begrüßt, erſcheint der Vertreter er Stadtbehörde auf ſeinem latz; neben ihn tritt ein Meitt der ſeine Befehle durch Hornſignal weitergibt. 6 Kiubr 30. Die Tore der Arena ſpringen auf, und unter den en des Stierkampfmotivs aus Earmen zieht die Qua⸗ 9* la ein. Ein Reiter in altſpaniſcher Grandentracht ſprengt in ran, ihm ſolgen die Matadores und Bandilleros, die Pferde 1 w ihrer Mitte, endlich das dreiköpfige Maultiergeſpann, 1 welches das Amt der Totengräber zu verſehen hat. Die Ge⸗ 1 Raber der Toreros ſind von großer Koſtbarkeit, ein ein⸗ K nes ſoll mehr als 5000 Mark koſten; ſie ſind andaluſiſchen * Urſprungs, reich mit Spitzen und Arabesken verziert. Ueber — Schultern fällt ein koſtbarer Seidenmantel. Vor der Loge 5 Kampfrichters angekommen, löſt ſich die Quadrilla auf, die Picadores nehmen Stellung an den hölzernen Schranken, e Capeadores halten ihre Mäntel bereit. Ein Hornſignal ertönt. Die Tore des Zwingers öffnen E. und ein rieſenhafter Stier ſpringt in den Ring. Eine ſtunde ſtutzt er vor der tieltauſendköpfigen Menge, dann bhttelt er heftig das Haupt und ſetzt in großen Sprüngen Mr die Arena. Einer der Capeadores öffnet den rotſeidenen * autel. Mit dumpfem Brüllen ſtürzt der Stier darauf los. ſetnhickt weicht der Capeador zur Seite, ein anderer öffnet inen Mantel. Der Stier ſpringt ihn an, und wieder ver⸗ „ehlt er ihn. Wild gemacht durch dieſes nutzloſe Spiel, ſtürzt a VLanzenſtiche. er. auf den nächſten Reiter, den einzigen, der ihm ſtandhält. 9 ie Lanze des Reiters bohrt ſich tief in den Nacken des lieſen, im gleichen Augenblick wird das Pferd von den Hörnern des Stieres emporgeſchleudert, und Roß und Reiter ballsen ſich im Sand. Schnell, ehe der Stier zum Stoße aus⸗ olt, lenkt ein Capeador ihn mit ſeinem Mantel ab und rettet en Geſtürzten. Der Reiter lebt, dem Pferde ſind die Hörner 9 in die Weichen gedrungen, und die Eingeweihte hängen eit heraus. Schnell wird das zuſammenbrechende Tier von Maultieren aus der Arena geſchleppt, während der Reiter in neues Tier beſteigt. In alter Zeit hatte der Reiter die feuſgabe, mit ſeinem Speer den Stier von ſeinem Pferde ernzuhalten; dazu gehörte ein ſtarker Arm und ein Roß von noſtem andaluſiſchem Blut; heute ſind es meiſt alte Schind⸗ währen, billig erworben, die dieſen ſchnellſten Weg zum chindanger gehen. Der Stier erledigt das zweite, das dritte ber ſie werden gräßlich zugerichtet aus der Arena geführt; er auch in dem Nacken des Rieſen klaffen jetzt drei 91 Der zweite, weniger grauſige Akt des Kampfſpieles be⸗ unt. Ein Bandillero tritt in die Mitte der Arena, einen urzen Holzſtab in jeder Hand. Dieſe Stäbe ſind mit Papier⸗ ſe uchen verziert und haben vorn zwei mit Widerhaken ver⸗ ehene Eiſenſpitzen. Der Bulle ſtürmt ihn an, und in dieſem dalgenblick ſtößt er, geſchickt ausweichend, das Pfeilpaar in Oit Nacken des Tieres. Beide Pfeile müſſen an der gleichen lelle dicht zwiſchen den Schulterblättern ſtehen, und in der michen Sekunde hat der Bandillero vor den Hörnern des dietenden Stieres auszuweichen, eine Geſchicklichkeitsprobe, 95 in der Welt ihresgleichen ſucht. Der Bulle tobt weiter, ilder gemacht durch den neuen Angriff, und ſucht durch dchütteln die Pfeile aus ſeinem Nacken zu ſtoßen, die er da⸗ urch nur noch tieſer treibt. Der zweite Bandillero tritt in — Ring; ehe man denken kann, ſtecken vier Pfeile in der chulter des Opfers. Ein dritter und vierter tritt an, und des Stieres iſt jetzt überſät mit blutgetränkten n. 8. Nun treiben die Capeadores ihr Spiel mit dem durch lutverluſt ſchon geſchwächten Tier. Es gibt nichts Gra⸗ Aücſeres als dieſe ſchlanken Tänzergeſtalten, die mit ihren zaten Seidenmänteln das mächtige Tier umſpielen und oft earſcharf an ſeinem Hörnertode vorbeitanzen. Jetzt ſtehen be wie Bildſäulen eine Handbreit vor dem ſchnaubenden Tier, 985 ſich zum Sprunge anſchickt, jetzt ſpringen ſie elaſtiſch wie eidengerten zur Seite und beginnen ihr Spiel aufs neue. Tus Geheimnis ihrer Kunſt iſt, daß der Stier nur das rote Mach, nicht den Menſchen angreift. Hält der Capeador den 1 antel ſeitwärts, ſo verpufft der Stoß in der Luft, ſchlägt er 5 zuſammen. ſo beſänſtigt ſich der Stier. Ein beſonders Ge⸗ chickter ſpielt minutenlang mit dem Tier wie mit einem üahmen Hund, während das Publikum in donnernden Beifall 3 ausbricht; bis dann plötzlich der Stier doch ſeinen Peiniger an⸗ greift und ihn ſo ſchwer verwundet, daß ihn die Diener wie eblos aus der Arena tragen. 5 Ein neuer Hornſtoß! Der letzte Akt hebt an. Der Mata⸗ or tritt in den Ring. Er trägt ein prächtiges Seidengewand und in der Hand einen Degen und eine kleine rote Flagge. eſchickt wie eine Katze umſpielt er das mächtige, noch immer 26ſ4 rliche Tier, während er in immer neuen Wendungen das Datk Tuch vor den Augen des Stieres ſchwingt. Der Stier Aut ermattet eine Sekunde in ſeinem Angriff ſtill. Dieſen ugenblick erſpäht der Matador und ſtößt ihm das Schwert is an das Heft in die Schulter. Aber der Degen ſcheint weder Herz noch Lunge getroffen zu haben, denn in verdop⸗ delter Wut erhebt ſich der Stier und ſtürzt ſich aufbrüllend dulſeinen Feind. Die Caveadores retten durch ſchnelles Aus⸗ reiten ihrer Mäntel den Matador vor dem Todesſtoß. Dieſem wird ein neuer Degen gereicht. Schon pfeift der Pöbel, denn Ls iſt nicht Brauch, zuzuſtoßen, wenn noch der erſte Degen in er Schulter ſteckt. Der Matador reißt einen Pfeil aus der U blutigen Schulter und zieht mit dieſem den Degen heraus, der lntrot zur Erde fällt. Unter dem Pfeifen der Menge bolt der katador zum zweiten Stoße aus. In dieſem Augenblick be⸗ ginnen die Knie des gewaltigen Tieres zu ſchwanken, ſein oyf ſinkt vornüber, und mit einem dumpfen Laut bricht es zu Boden. Das Publikum brauſt in frenetiſchem Jubel. Ein Auf⸗ atmen geht durch die Menge, nach zwanzig Minuten der vannung hört man wieder das Ausrufen der Eisverkäufer und das Klingeln der Straßenbahnen draußen.„Wie ſchauer⸗ lich“, ſagt mein Nachbar und ſchüttelt ſich. Die Mexikanerin an meiner Seite hat die gauze Zeit wie ein Marmorbild ge⸗ ſeſſen, nun wendet ſie ſich mit glänzenden Augen zur Seite und ruft;„Ganz herrlich, nicht wahr?“ Inzwiſchen haben ſich die Tore der Arena geöffnet, die Maultiere ſchleppen den toten Stier hinaus, und die Arena⸗ wärter mit Harken und Sandſäcken gehen daran, den Kampf⸗ platz für das nächſte Trefſen in Stand zu ſetzen. Dieſe ſechs Bullen, die nacheinander zur Strecke gebracht werden, ſtellen, es iſt wahr, große Anforderungen an die Nerven der Zuſchauer. Aber ſie enthüllen auch menſchlichen Wagemut und menſchliche Todesverachtung in ſo grandiofer Weiſe, daß man ſich mit der Grauſamkeit des Schauſpiels teilweiſe ausſöhnt. Unzählige Male geht in zwei Stunden der Tod an dem Leben eines jungen Menſchen vorbei, nur Geiſtesgegenwart und Zuſammenſpiel aller retten ihn. Im Vergleich damit iſt ein Fußballſpiel nur eine Zurſchau⸗ ſtellung von Kraft und Schnelligkeit, die durchaus im Rah⸗ men des Alltäglichen bleibt. Nach dem Drama darf auch das Satyrſpiel nicht fehlen. Während ſich die ungeheuren Räume des Theaters langſam zu leeren beginnen, machen ſich die Straßenjungen daran, in der noch blutigen Arena„Stierkampf“ zu ſpielen. Da gibt es viel Gelächter; wenn einer die Jacke wie eine Capa vor ſich hält und der anſtürmende Gegner, ſie verfehlend, ſich im Sande wälzt. Mit einem Holzklötzchen wird dem Opfer der Todesſtoß gegeben, und drei Buben ſchleppen es an den Beinen wie einen toten Stier aus der Arena. Das iſt der Nachwuchs für künftige Stierkämpfer, die im Lande großen Ruhm genießen und deren Kampfgeheimniſſe ſich durch Gene⸗ rationen vererben. Bevor der Wächter die eiſernen Tore verſchließt, iſt es noch Zeit, einen Blick in die Landſchaft zu werfen, die zu Füßen des Zuſchauers liegt. Amphitheatraliſch bauen ſich die Terraſſen der Stadt, die waldigen Höhen und die kahlen Bergwände hintereinander auf, um ihren Abſchluß in fernen Schneebergen zu finden. So blickte der Römer vom Zirkus Maximus über die ewige Stadt und genoß die weichen Li⸗ nien der Albanerberge, nachdem er ſich an dem blutigen Schauſpiel der Gladiatoren geweidet hatte. Allerlei Druckteufeleier Von Ludwig Stettenheim Der am 30. Oktober vor 10 Jahren verſtorbene Humoriſt Julius Stettenheim„Herausgeber der„Berliner Weſ⸗ pen“ und Schöpfer der berühmten Geſtalt des Kriegsbericht⸗ erſtatters„Wippchen“, hatte eine einzigartige Sammlung von Zeitungsausſchnitten angelegt, die er„Druckteufeleien“ nannte. Er ſammelte unter dieſem Namen zunächſt jene Druckfehler, wie ſie die Verzweiflung aller davon Betroffenen, beſonders aber der Schriftſteller, Redaktenre und Verleger bilden. Die Druckfehler ſind eigentlich Satzfehler, die ihre leichterklärliche Urſache in der großen Schnelligkeit haben, mit der die Tages⸗ zeitungen fertiggeſtellt werden müſſen. Ein zweites Gebiet der Druckteufeleien ſind die Stilfehler, die auf Flüchtigkeit, Unbil⸗ dung oder mangelnden Geſchmack der Verfaſſer zurückzufüh⸗ ren ſind. Sowohl die Druck⸗ wie die Stilfehler bringen häufig höchſt ergötzliche Ergehniſſe zutage und nur ſolche ſind es, die Stettenheim geſammelt hat. Der Sohn des Humoriſten, Dr. Ludwig Stettenheim in Leipzig, ſtellt uns eine Blüten⸗ leſe aus der Sammlung zur Verfügung. Alle dieſe Druck⸗ teufeleien ſind Originale aus deutſchen Zeitungen. Politik Im Reichskanzlerpalais hat eine vertrauliche Sitzung des Saatsminiſteriums ſtattgefunden. Das deutſche Volk muß Weltnachtspolitik treiben. von Miquel iſt an der Grille erkrankt. raga von Serbien. Dieſe Frau iſt die Enkelin jenes Mannes, der einer der bedeutendſten Mitarbeiter des großen Mikoſch bei der Begründung des heutigen Serbiens war. Lord Methuen hat bei Lillifontein 200 Rinder erobert, ſich an ihre Spitze geſtellt und ſie in Sicherheit gebracht. Der Krieg in Südafrika befindet ſich heute ausnahmsweiſe in der erſten Beilage unſeres Blattes. Fenilleton Aus einer Kritik über„Undine“ in einer kleinen Stadt: Herr Siegner war ein Waſſerfürſt, die Frau Direktorin führte die Undine auf. Herr Körner als Graf Rudolf von Neindorf vermählte ſich mit Undine, aus welcher Ehe ein Kind hervor⸗ geht. Die hiermit verbundenen Szenen wurden ebenſo muſter⸗ haft aufgeführt, als ſie ſchwer waren, und ernteten wohlver⸗ dienten, reichſten Beifall des Publikums. Aus einer Muſikkritik: Es klang wohl manches ſehr ſchön, was Frl. N. ſpielte, aber es war eine unintereſſante, kalte Schönheit. Doch das ändert„vielleicht die Zeit und— das all⸗ nächtige Schickſal.“ Wenn in den Chören da und dort noch kleine Unreinlich⸗ keiten hörbar waren Die ganze Skala der Empfindung weiß ſie wie keine Zweite zu durchlauſen. Zitat an Goethes Geburtstag:„Es wird die Spur von meinen Erdentagen Nicht in Atomen untergehn.“ Adelina Patti ſoll einem amerikaniſchen Millionär ihren gegen die nette Summe von 500 000 Franks verkauft aben. In einem Artikel über Goethe: Der junge Moſt fing ge⸗ waltig an zu gähnen. Am zahlreichſten beſucht ſind wie gewöhnlich die Vorleſun⸗ gen des Wirkl. Geh. Rats Kuno Fiſcher über Grethes„Fauſt“. Ein Fauſtzitat: Vernunft wird Unſinn, Wohltat Plage Weh' dir, daß du ein Engel biſt. Friedrich Nietzſche war der Inhalt des Vortrages, den der bekannte Münchener Schriftſteller M. G. Conrad im Verein junger Kaufleute vor einer zahnreichen Zuhörerſchaft hielt. Alſred de Muſſet ſchwärmte für eine hübſche Pariſerin und beſang ihren Leibreiz in allen Tonarten. Gedankenleſer. Wer in der ſpiritiſtiſchen Literatur nur halbwegs bewandert iſt, weiß. daß das Auffinden einer ver⸗ ſteckten Nudel durch eine ſenſible Perſon möglich iſt. Vermiſchtes Die Menge wollte den denaturierten Vater lynchen. In der Kirche, die voll von Gläubigern war, entſtand eine gewaltige Panik Ein höchſt brutaler Mord wird aus Whitechapel berichtet. Die Ermordete, eine Frau, vermochte über den Täter, der ent⸗ kommen iſt, keine Auskunſt zu geben. Roman 5 Aus einem Roman„Der verſchwundene Bräutigam“: Der Gerichtsrat ſaß in tieſes Brüten verſunken, ohne daß es ihm jedoch gelingen wollte, das Columbusei ans Licht zu fördern, welches über dem myſteriöſen Ereignis ſchweßte.. Eine düſterfarbene Tapete bedeckte die Wände. Des Verhängniſſes unheilſchwangerer Fittich brütete in der dumpfen Zimmer⸗ atmoſphäre... Das Columbusei verwandelte ſich in ein Gorgonenhaupt, das ihn zur Salzſäure erſtarren Salun mit Schafzimmer. ßer durchſchlagender Lacherfolg. Aus dem Roman„Der Hochzeitstag“: Und dann rollte der Wagen von dannen— der Brautwagen, dem der Bräutigam fehlte— ſtill, blaß und tränenlos. Aus dem Roman„Schloß Favorite“: Unter der Linde ſtand der Tektiſch 9— das letzte Abendbrot fiel durch die des alten Baumes Sb Ag einem Roman„Des Meeres und der Liebe Wellen“: Das letzte hatte der alte Herr mehr zu ſich allein, mit flüſtern⸗ der Stimme geſprochen. Jetzt ſtemmte er den rechten Ellen⸗ bogen gegen 0 75 Kinn und ließ ſein Haupt ſchwermutsvoll in eine Hand ſinken. 213— Roman„Die Tochter des Rentiers“: Gleich da⸗ rauf trat an Neſtler beran die junoniſche Geſtalt des weißbär⸗ tigen Alten So ſtand er ein paar Sekunden regungslos, lauslos. Lokales Geſtern ſtarb im Alter von 29 Jahren die älteſte Perſon hieſiger Gemeinde Frau Agathe Schueider. Die Einweichung des neuen Reformgymnaſiums in der Kneſebeckſtraße Er hinterläßt eine Gattin, mit der er in unverheirateter derloſer Ehe lebte. 35 Ju Schwimm⸗ und Badeanſtalt wird Schwimmunter⸗ richt aüch auf Damen erteilt. Se auch noch in Betracht, klagte verheira Ser Mann ſft mittelgroß, hat dunkelblaue, nach aufwärts gekämmmte Haare, blaue Augen Einen Selbſtmord beging geſtern ein unbekannter gutge⸗ kleideter Mann, welcher auf dem Dampfer„Köhlbrand“ über Bord ſprang und in der Tiefe verſchwand. Die angeſtellten Wie derbelebungsverſuche waren vergebens. Die Leiche iſt noch nicht gefunden worden. Seine Witwe trat die Erbſchaft mit ihren unendlichen Sorgen an, verkaufte das Hundegeſchäft an ein Konſiſtorium, das mit Erfolg bemüht iſt, deſſen alten Ruf wiederherzu⸗ tellen. Das Aſyl iſt namentlich durch die finanzielle Unter⸗ ſtützung des Frl. J. möglich geworden, Gegen dartig beſin⸗ den ſich 10 Wädchen in dem Aſyl. In Haft kamen im Lauſe der Feſttage ein Gewohnheits⸗ trinker und 4 Unbefugte. Gegen 2 Uhr erſolgte eine Benzin⸗Exploſion, wobei zwei Feuerwehrleute verletzt wurden. Leider war ärztliche Hilſe ſofort am Platze. Vor einigen Wochen ſtarb an Arſenikvergiftung der Glasmacher Jungwirth, welcher ſich indeſſen wieder erholte. Eine tragiſche Hitze herrſchte in letzter Zeit. Zugeflogen: Eine weiße Brieftaube und ein dicker brau⸗ ner Teckelhund. Der Flieder. Jetzt iſt die ſchöne Zeit gekommen, wo der blaue Flieder losbricht. Zart und flaumig wie die erſte Liebe ſtellt ſich in dieſer Woche der erſte Schnee ein. Briefkaſten Fledermaus. Der Vers:„Ich möchte Dir mein ganzes Inneres zeigen, jedoch das Schickſal will es nicht“, klingt uns zwar bekannt— allerdings vielleicht nur wegen der üblichen Wald⸗ und Wieſen⸗Sentimentalität, die er atmet— das Lied, dem er entnommen iſt, kennen wir indeſſen nicht, Der Vers erinnert an Strachwitz. daß der Ange⸗ Inſerate Zum ſofortigen Antritt ſuche eine perfekte Maſchinen⸗ ſchreiberin chriſtlicher Confektion. Familienanſchluß Eine ältere Dame oder Witwe mit Vermögen kann ſich als Familienmitglied in einem guten Bürgerhaus anſchließen. Wird in das Haus als Hypothek eingetragen. Ausführliche Offerten mit Lebensſauf unter K. N. 435. Ein in Hoch⸗ und Tiefbau erfahrener Bauchtechniker ſucht Stelle oder Nebenbeſchäftigung. Ein ſtud. phil. ſucht eine Haulehrer⸗Stelle. Mutter und Tochter wünſchen Reinigung. Aufwärterin für ein paar Mordenſtunden geſucht. Ein Junge, der Luſt hat, die Schornſteinfegerkunſt zu erlernen. Herren beſſ. Standes finden lohnende Beſchäft. in der Einbruchsbranche. Feiner auswärtiger Herr ſucht herrſchaftlich möblierten Junger Mann mit Vermögen ſucht Stellung als Ver⸗ käuſerin in einem beſſ. Zigarrengeſchäft. Eine Frau ſucht täglich ein Kind zu ſchenken. Wo, ſagt die Expedition. Eine geb. Witwe ſucht die ſelbſt. Führung eines led. äl⸗ teren Herrn zu übernehmen. Leere Kammer oder Mädchen mit Bett zu vermieten. Die Verlobung mit Johann Schnitzler hebe ich hiermit 9 80 der Schwiegermama. Achtungsvoll Katharina Kurth. Aus einer Heiratsanzeige: Ich heanſpruche ein ſchönes, gebildetes Mädchen von tadelloſem Makel Heirat. Für ein junges Mädchen aus guter Familie mit 10000 Mark Miſtgift wird paſſende Partte geſucht. Die glückliche Geburt eines kräftigen Knaben zeigen hoch⸗ erfreut an Friedrich Jakob und Braut. Empfehlung einer Fleiſchmaſchine. Jede Hausfrau iſt ent⸗ zückt, daher leicht verkäuflich. Taäglich friſche Pfannkunchen in nur reinem Schweine⸗ ſchmalz von meinem ſelbſtgemäſteten Schwein gebacken bei Julius Langer, Bäckermeiſter. Theater und Konzerte Fauſt. Der Tragödie erſter Teil von W. v. Goethe. Gro⸗ Nora oder Ein Suppenheim. Apollo⸗Theater. Volkstümliche Vorſtellung. Minna von Bornholm. Rienzi, der letzte der Bühne. „Im weißen Röſſl“ von Hans Huckebein. Aus dem Perſonenverzeichnis eines Luſtſpiels„In Unt⸗ form“ von P. A. Lehnhardt: 65 v. Reckwitz, Mafor a. D. Camilla, ſeine Tochter. Erna, beider Tochter. Großes Konzert im Kurhaus. Vorzüglich gut ausgewähl⸗ tes Programm, darunter Tranſpirationen aus Lohengrin, Fauſt non Wagner Herausgeber Drucker und Nerleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. E 6, 2 5 Ferdinand Heyme. efredaktenr: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redaktenre: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— 15 Dr. S. Kanſer. Kommunaſpelitik und Lokoſes, Nichard Schönfelder.— Sport und Veues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Frayz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. 4 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie —Im vergangenen Monat herrſchte auf dem Automobil⸗ markt rege Nachfrage nach Perſonen⸗Kleinkraftwagen, Liefer⸗ wagen von—2 Tonnen, Omnibuſſen und ſchweren Laſt⸗ wagen modernſter Konſtruktion. Die Reichspoſt, die, wie bereits berichtet, den Ankauf von rund 4000 Perſonen⸗Kleinkraftwagen zur ſchnelleren und billigeren Landbeſtellung beabſichtigte, hat bereits Teil⸗ aufträge vergeben. Auch im übrigen iſt die Nachfrage nach Perſonen⸗Kleinkraftwagen rege. Dagegen mittelſtarke und Luxus⸗Perſonenwagen ſind naturgemäß weni⸗ ger begehrt. Die Nachfrage nach Fahrzeugen dieſer Gruppen hat ſich nicht gehoben, trotz Vermehrung der Kreditbanken. Leider herrſcht noch immer fühlbarer Geldmangel, der, ab⸗ geſehen von„Käufen aus Kapital“ ſelbſt„Käufe aus laufen⸗ dem Einkommen“ nicht oder nur bei billigen Objekten ge⸗ ſtattet. Bemerkenswert iſt dagegen die fortſchreitende Kon⸗ zentrationsbewegung. Wie Direktor Schlippert von der Benz⸗ Daimler AG. anläßlich einer kürzlich vom Reichsverband der Automobilinduſtrie abgehaltenen Preſſekonferenz berich⸗ tete, beſtehen von 77 Fabriken mit 118 Typen im Jahre 1923 heute nur noch 30 Firmen mit 43 Typen! Immerhin haben die in Frage kommenden Lieferfirmen ſich inzwiſchen wieder ſoweit erholt, daß beſcheidene Gewinne zu verzeichnen ſind, trotzdem ſie hauptſächlich auf den Inlandmarkt angewieſen ſind. Weſentlich günſtiger iſt die Lage auf dem Nutzfahr⸗ zeug⸗Markte. Die Gründe ergeben ſich aus der inneren Entwicklung, deren äußere Kennzeichen folgende ſind: 20 pros. Verbilligung gegenüber der Vorkriegszeit, trotz etwa proz. Einbuße an Kaufkraft der heutigen Reichsmark; höherer Gebrauchswert, konſtruktive Vervollkommnung, insbeſondere höhere Motorſtärken und Geſchwindigkeiten, Verbeſſerung und Verſtärkung aller arbeitenden Organe, ſtärkere allge⸗ meine Abmeſſungen bei beſſerem Material, keine Gleitlager ſondern nur noch Kugellager, ſtatt Ketten⸗ nur noch Kardan⸗ antrieb ſelbſt bei ſtärkſten Typen, ſtatt Vollgummi nur noch Rieſenluft⸗ oder Elaſtikbereifung, ſerner die Einführung der Licht⸗ und Zündanlagen der Motor und Vierradͤbremſe, der langen Federn z. T. auf Rollen, der Vierradlenkung und des Niederflur⸗Chaſſis uſw. Noch günſtiger wäre die Lage dieſer Gruppe, wenn mittels engeren Zuſammenſchluſſes der Her⸗ ſtellerſirmen eine rationellere und typiſiertere Maſſenherſtel⸗ lung ermöglicht würde. Erwähnenswert iſt, daß die in Frage kommenden Werke für die nächſten Monate weniger mit Be⸗ ſtellungen auf reine Laſtkraftwagen rechnen. als mit Beſtel⸗ lungen auf Onibuſſe. Die in den letzten Wochen gemachten Beobachtungen ſcheinen dieſe Annahme zu beſtätigen. In Elektrofahrzengen hat ſich die Lage nicht geändert. In der Zubehörin duſtrie hat die allgemeine Abfatzhebung angehalten, wobei z. T. erhebliche Ausland⸗ aufträge insbeſondere auf Licht⸗ und Anlaſſeranlagen zu ver⸗ zeichnen ſind. Im Motorradgeſchäft war ein weiteres be⸗ merkenswertes Anziehen des Abſatzes feſtzuſtellen. Die Einfuhrziffer iſt erfreulicherweiſe weiter geſunken, dagegen läßt die Ausfuhr von Motorrädern mit etwa 2,5 v. H. der Geſamtproduktion gegenüber etwa 60 v. H. in den Vorkriegs⸗ jahren noch viel zu wünſchen übrig. Man rechnet allgemein bei der kommenden deutſchen Automobilausſtellung in Berlin mit regem Beſuch, nicht nur aus dem Inlande ſondern auch beſonders aus dem Auslande. Bei dieſer Gelegenheit wird ſich dieſes überzeugen können, daß Deutſchland den im Kriege und in der Nachkxiegszeit eingetretenen Stillſtand in der Weiterentwicklung zum größ⸗ ten Teil überwunden und den Vorſprung des Auslandes im entſprechenden Maßſtabe wieder eingeholt hat. Wenn auch hieraus ein weiteres Anwachſen des Auslandgeſchäftes zu erhoffen iſt, ſo kann eine Vorkriegsblütezeit iedoch nur dann wieder erreicht werden, wenn die Kaufkraft und die Kaufluſt des Inlandes im alten Umfange wieder hergeſtellt iſt. G. A. Die Intereſſengemeinſchaft Nordſtern— Unitas. Zu dem bereits gemeldeten Uebergang des früher im Beſitze der Stinnes⸗Gruppe befindlichen Aktienpaketes der Nordſtern Allgemeine Verſicherung.⸗G. an die Allba⸗Nordſtern Lebensverſicherung⸗A.⸗G. und die Geſellſchaften des Unitas⸗Konzerns iſt noch zu erwähnen, daß ein aus⸗ führlicher Intereſſengemeinſchaftsvertrag der beteiligten Firmen ausgearbeitet und den Verwaltungen im November vorgelegt werden ſoll. Danach wird jede Firma ihre Selbſtändigkeit und Organiſation beibehalten. Doch ſoll die Gemeinſchaft durch eine beſondere Firmenbe⸗ zeichnung zum Ausdruck gebracht werden. Eine gewiſſe Rationaliſierung iſt ſerner in Ausſicht genommen. Zum Beiſpiel ſoll die Unitas Rückverſicherungs⸗A.⸗G. die Rückverſicherung für alle beteiligten Konzerngeſellſchaften, nämlich Nordſtern. Colonia, Gothaer und Schleſiſche Feuer, Oldenburger Verſicherung und Vaterländiſche und Rlenanta. Georg Egeſtorff die Ausſchüttung einer Dividende nicht in liche Weiterführung des Betrieſes kann nur bei Zuſſihrung übernehmen. Geheimrat Rieſe vom Nordſtern iſt in den AR. der Unitasgtückverſicherungsgeſellchaft eingetreten. Der Noro⸗ ſtern beabſichtigt, wie verlautet, auch das Kleinlebeusverſiche⸗ rungsgeſchäft aufzunehmen. ꝛ: Kapitalerhöhung der Albingia Verſicherungs⸗AG. in Hamburg. Das Inſtitut beankragt die Erhöhung des Grund⸗ tapitals um bis zu 2 auf bis zu 5 Mill./ durch Ausgabe von 10000 neuen StA. zu je 100 /, die von einer Gruppe übernommen werden, und durch Ausgabe von 10 000 VA. zu je 100/ unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre. Die Gruppe ſoll den Aktionären den Bezug von einer neuen StA. auf je drei alte Aktien anbieten. § Die Frage eines Zuſammenſchluſſes Demag— Pokorny u. Wittekind gegenwärtig nicht akut. Gegenüber wider⸗ ſprechenden Meldungen über Verſchmelzungs⸗Ver⸗ handlungen zwiſchen der Demag und der Frank⸗ furter Maſchinenfabrik AG. vorm. Pokorny u. Wittekind wird von der Verwaltung der Demag erklärt, daß Angliederungsverhandlungen mit der Frankfurter Ge⸗ ſellſchaft nicht geführt werden und anch bisher nicht geführt worden ſeien und infolgedeſſen auch nicht ergebnislos abgeſchloſſen ſein könnten. Die Frage einer ſolchen Augliede⸗ rung ſei gegenwärtig nicht akut. el⸗ Asſ. für Licht⸗ und Kraftverſorgung in München. Die ao. HB., die über Umwandlung der VA. in StA., Satzungs⸗ änderungen und Aufhebung des Beſchluſſes des HV. vom 18. Sept. beſchließen ſollte, wurde vertagt und die Auf⸗ hebung der Sonderrechte des Bankhauſes Gebrüder Arnhold in Dresden in den Satzungen einer neuen HB. vorbehalten. Bei den Verhandlungen zwiſchen den Groß⸗Aktionären (Energie AG. in Leipzig) und dem Bankhaus Arnhold ſei in einer Reihe von rechtlichen Fragen bislang noch keine Ueber⸗ einſtimmung erzielt. Angeſtrebt wird, die bekannten Sonder⸗ rechte nicht durch eine HV. und Satzungen, ſondern in einem Vertrag zwiſchen der AG. für Licht⸗ und Kraftverſorgung München und dem Bankhaus Arnhold feſtzulegen, wobei lt. .N. N. die Dauer auf eine Anzahl von Jahren beſchränkt werden ſoll. Zu der Transaktion HapagDeutſch⸗Auſtral—Kosmos. Wie verlantet, dürften die nicht zur Uebernahme der Deutſch⸗Auſtral⸗ und Kosmos⸗Linie verbleibenden 20 Mill.% von den neu zu ſchaffenden 50 Mill./ Aktien den Aktio⸗ nären zum Bezuge angeboten werden. Das Bezugs⸗ recht dürfte vorausſichtlich aber nicht ſehr groß ſein. :0: Keine Dividende Egeſtorff Maſchinen. Entgegen anderslautenden Gerüchten kommt für das am 30. Inni 1926 abgelaufene GJ. der Hannoverſchen Maſchinenbau AG. vorm. Frage. Der augenblickliche Geſchäftsgang iſt aller⸗ dings recht günſtig, ſo daß die Beleaſchaft in den letzten Monaten um mehrere hundert Arbeiter erhößt werden konnte. Die Belegſchaft beträgt zurzeit etwa 4500 Mann. :: Porzellan⸗ und Appargtekabrik Elektro⸗ Union vorm. Beck Ach. in Hochſtadt. Der Abſchluß ergibt bei 240000 AxK. einen Verluſt von 84628(i. V. Reingewinn 1397) /, nach⸗ dem vorher 25741/ zu Abſchreibungen nerwendet wurden. Nach Auif⸗ehrung des Reſervefonds mit 24000/ ſyll der Ver⸗ litſt⸗Reſtſaldo mit 60 628/ vorgetragen werden. Eine gedeih⸗ nener erhehſicher Kanitalien in Frage kommen. Da lehteres nicht möalich erſcheint, bleibe nichts übria, als der HV. am 26. Okt. die Liquidation vorzuſchlagen. :: Wanß n. Freytan Aſd. in Frankfurt a. M. Die Ver⸗ maftung beabſichtigt, den Vernehmen nach, ihre Aktien im Frühjahr 1927 an der Berliner Börſe einzuführen. 2: Die Verluſte der Rautzener Tuchfabrik. Wie ver⸗ ſautet, ſchließt das am 31. März abgelaufene GJ. mit einem Verluſt von etwa 500 000/ ab, zu deſſen Deckuna der ganze Reſervefonds in Anſpruch genommen werden muß. Der Reſt gelanat zum Vortrag, da die Verwaſtung glaubt, im laufen⸗ den Jahre nicht nur den Verluſt abdecken, ſondern darſiher binaus noch Gewinne erzielen zu können. Der Geſchäfts⸗ gang ſat ſich wen ig gebeſſert. Das Unternehmen iſt für—5 Monate voll beſchäktigt. Der Grund für die nor⸗ jährigen Verluſte ſiegt in fehlerßaften techniſchen Disyoſitio⸗ nen. Inzwiſchen iſt in der techniſchen Leitung ein Wechſel vorgenommen worden. *.⸗G. Papierfabrik Heage in Kemyten. Die o. HV. ge⸗ nehmigte den gewinnonteilloſen Ahſchluß(Vortrag des Rein⸗ gewinns von 12 920). Der AR.⸗Vorſikende, Bankdirektor Gerhaher⸗Augsburg, teilte mit, daß ſich in der Geſchäfts⸗ lage in der ſenten Zeit eine leichte Beſſerung zeige, nament⸗ lich durch Aufträge aus dem Knlande. Bei der Ausfuhr mache ſich leider ein überragender Wettbewerb der kanadi⸗ ſchen Pavierindurie bemerkbar. Die frachtengeo⸗ S e Lage des Unternehmens erſchwere überdies eine *fiihr. 4 Vörſenberichte vom 26. Oltober 1926 Maunheim nicht einheitlich Bei ruhigem Geſchäfte neigten die Kurſe am Termin“ marlt zur Schwäche. Am Kaſſamarkt lagen Hypothekeubauk, Aktien feſter, im übrigen waren die Kurſe gehatten. Nach Pauſe wurden Badenia Weinheim mit 7,5 notiert. Am Markt der feſtverzinsl. Werte lagen Vorkriegs⸗Pfandbriefe feſter. Es notierten: Pfälz. Hypoth.⸗Bank 140, Ereditbank 135, Rhein, Hypothekenbank 151., Süde. Disconto 150,.G. Farben, induſtrie 326, Rtenania 85, Brauerei Sinner 77, Brauere Schwartz⸗Storchen 144., Brauerei Werger 146., Conti⸗ nentale Berſicherung 80, Mannheimer Verſicherung 120, Seil⸗ wolf 64, Benz 96, Fuchs Waggon 0,53, Gebr. Fahr 4 Knorr 139, Mannheimer Gummi 66, N..U. 115,5, Rhein, elektra 144, Rheinmühlen 87, Oelverein 78, Zellſtoff Waldha 108, Zucker Frankenthal 91, Zucker Waghäuſel 113, alle Rheinbriefe 12, Kriegsauleihe 0,710. Frankfurt ſchwächer Die ſchon ſeit einigen Tagen innerhalb der Börſe zu beobachtende ſchwächere Stimmung, die ſeither aber durch) fortgeſetzte neue Käufe des Auslandes und der Bankenkund⸗ ſchaft nicht zum Ausdruck kommen konnte, brachte heute do etwas Zurückhaltung. Allerdings dürften dabei auch Ultimo, Glattſtelungen eine Rolle geſpielt haben. Das Geſchäft a dem Effektenmarkt war weſentlich kleiner. Am ſchärſſten waren zum erſten Kurs Chemie⸗ und Schiffahrtswerte ge, drückt. J. G. Farbeninduſtrie und Hapag eröffneten 3 un Lloyd 2 v. H. niedriger. Auf dem Moutanmarkt war anſang die Tendenz ſehr uneinheitlich. Bei Banken betrugen die Rückgänge—2 v. H. Dagegen waren die Elektrowerte der Mehrzahl bis zu 1 v. H. feſter auf den in Ausſicht ſtehen, den großen franzöſiſchen Auftrag auf Reparationskonto. Nur Siemens u. Halske eröffneten 1,5 v. H. niedriger. Feruet verloren anfangs Rütgerswerke 1,5, Erdöl 2,5, Philipp Holz⸗ mann 2,5 und Zuckeraktien bis zu 1 v. H. Recht lebhaſt und feſt war dagegen die Tendenz für deutſche Anleihen. Krieg anleihe eröffnete mit 0,710. Schutzgebietsanleihe bei gand enormem Geſchäft 12,40 auf ſtarkes ſpekulatives Treiben, denn für die Behauptung, daß engliſche Käufe vorliegen, ſehlt es an jeglicher Unterlage. Ausländiſche Renten etwas feſter, namentlich ungariſche Goldrente und Ruſſen. Berlin unregelmäßig Die Meldung von einer Erhöhung der Rohſtahlproduktion und der heute ſtattfindenden Verwaltungsratsſitzung Ver. Stahlwerke gaben eine Auregung für Kursbeſſerungen der betreffenden Werte. Kohlenaktien wie Eſſener Stein“ kohlen und Harpener ſtellten ſich um mehr als 2 v. H. höher, Elektrowerte beſſerten ſich um—3,75 v.., Maſchinenfabrik““ akten waren ſtill. Schiffahrtsaktien litten ſtark unter Reali⸗ 0 ſierungen. Die Kursbewegung beſchränkte ſich auf wenig bedeutende Schwankungen. Kriegsanleihen und auch die 7 andern Vorkriegsanleihen wurden etwas in die Höhe geſett, Schutzgebietsanleihen gingen auf 12,50 v. H. Kriegsanleihe verlor ſpäter faſt den ganzen anfänglichen Gewinn. Auslän“ diſche Renten waren ungefähr behauptet. Für Vorkriegs“ Pfandbriefe beſtand einiges Intereſſe. Die Kurſe zogen etwa um—10 Pfa. an. Geld blieb flüſſig bei unveränderten Zinsſätzen. Das Geſchäft bielt ſich in recht engen Grenzen bei leichter Neigung zu Mſchwächungen. Berliner Deviſen Diskonlſätze: Reſchsbauk 6, Lombard 7. Privat 4¼ u. 4½ v. 9, Nmch 2Bitober 77 Bikober ee in.⸗M. für S G. B. M. äte Holland... 100 Gulden 167,95 168.87 168,05 168.48 168.40[85 Buenos-Aires.. I Peſ. 1,711J.715.708.713.78 10 Brüſſel.... 100 Franken11.68 117/ 1170 1174 81/—7 Oslo 100 Kronen 103.97 104.28 104.97 105.28 112.50.5 Stoctholim 100 Kronen 112.19 112.47 112.21 112.0 112045 Kopenhagen... 100 Kronen 111.71 111.99 111.72 112.00 11250 5 N Danglig.... 100 Gulden] 81.50 80.7081.50 61.70 61— 5 Liſſabon. 100 Eskudo 21.425.475 21.57521.625 458.5/0 7 Helſingſors:„ 100 finnl. M. 10.557 10.57 10.562 10.602— Italien 100 Lire 18.81 18.85 19,16[19,29— 7 Londoen 1 Fſd 20,8720.41 20.867 20,41720.48 5 New⸗Hork... 1 Dollar4.2005 4,2105 4,202.212.186[ 4 Paris.. 160 Franken 12,8413.8813.07 13.1 12.—73 Schweig. 100 Franken].02 41,22 30.90 81.19[81.20 85⁵ Spanien... 100 Peſeten 63,32„48 63.72 658.88 61.— E Japan... lHen].058.057.054].58.69 70 Konſtantinopel... 1 türk. Pid. 2,145.155] 2,105 2,115 16,4510 Rie de Janeiro.. 1 Milreis].584].586.)1.578.87 Wien.. 100 Schilling] 39,26[59.40 58,26 59.40.70 7 Pragg. 100 Kronen 12,433] 12,478] 12.44 12,40 85.062] 8 Südflawien... 100 Dinar.412].482].415 61.—* Budapeſt.„. 100 000 Kronen 5,88 5,90 5,88.90 65.06? 0 Sofia 100 Leva.083.04 3085.045 61.— 10 Athen.. 100 Drachmen.14].16.24 26 61.— 10 Kairoo 1 Pfd. 20.887] 20.9391 20,889[ 20.841]“—.— Nurszettel der Meuen Mannheimer Zeitung Aktien und Ausfandsanleihen in Nrozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 26. Oktober ien. 25. 28. 28. Danke-Aletien. 26. Sagrl elte 2550ʃ445 glenn⸗mne⸗ 90,50 139,0138.5 Salzw. Heilbronn 129.0129.0ſCttling. Spinn...— ——— 140.0 148.0 Tellus Bergbau. 97.—68.— Faber. Joh. Blei 99.——.— Bankf. Brau. Ind. 169,0169.5B K. u. Laurahütte nen. 00 Mühlh.—.—.— Bayr. BodenCr. B—.— 5 Crausport⸗Alctien. J. G. Farbenind. 327.2825.5 Fahr Gebr. Pirm. 59.—39.25 —— 188.0 140,5.75, Felt. Guill. Carls T 166,5168.5 aba 230.00230,0 Havagg 7185 0 Feinmech. Jetter. 83.—86.50 Ponne Jloalb. 164.9 l6d.O Srddeutſc, Licod 175.)051 0 Srantr Por Wit 6 588.25 TDermft u. Nak. B 245.6244,) Seſter.-M. St.B,——Fuchewaggon..559,50 + Deulſche Bank. 184,0 181.0 Baltimore& Ohio——97,— Geſoſchm. 8011 140,0140.0 ekt· u.. 130,0180.0 ritzner M. Durl.—.—-. Z Hopolhelenöt. 189.0 188.e Induſtrie⸗Aketien. ſchreeiim hm 9½ D. Ueberſee⸗Bant 127,0126,0 Cichb.⸗Mannh. 4 2. Grün, Bilfinger.121.5121.5 Z. Vereinsbank 103,0103,0 H, Kempf, Sternb. 159,2 HaldgReu⸗Näh. 5057551,— 1„Geſ. 170.5169,7 Mainzer St.-A. 188.0 Hammerſen 112,0112,0 1— 2 Sant 160.0158,7 Schöfſerh. Bindg. 268.5 266.0 Hilperk Armaturf. 75.—75.— Irijrt. Hyp.⸗Bank 135.5136,2 SchwartzStorch. 148.5144 0,HirſchKupf u. Met. 126.0 147.5 Metallb. u..⸗G. 157,5157.5 Werger 146.0—.— Hoch⸗ und Tiefbau 91.—83.— TMeitteld⸗Cred.⸗B 147,0145,0 Adt. Gebr..... 45.7545,75 Holzmann, Pgil. 1390140.2 Nuürnberg. Be.⸗B.———,— Accumulatoren—.——,— Holzverkohl.Ind. 50,2550.15 Oeſter. Cred.Anſt.,350 6,30]Adler Oppenheim—.———Junghane Stam. 97,9097,80 Pfälzer Hyp.⸗Bi. 136,9140.0 Adler Kleyer.. 108 0 106 0 Kammg. Kaiſersl. 135,5.135.5 Rlichsbank.. 163.5160,0. E, O. St.-A. 165.167.0 Karlsrüger Maſch. 40.—(39.50 Rheln Freditbank 185,0185,0 Aſchaff. Buntpap. 142.0142.0 Kemp, Stettin. Rhein, Hyp.⸗Bank—150,5 Aſchaft. Zeuſtofl. 11.5 150.0 Klein. Sch& Becker 9195 Südb. Disconto 1485149.0 Sahnded Darmſt. 81.61.—Snorr. Heilbronn 139.0188.0 Wiener Bankver..60 5,80 Bad..0,140—.— Konſerven Braun 43.—49.— Urttb. Notenbk.—.———Bad. Maſch. Durl. 125.0 121.0 Krauß& Co. Lock. 64.—6 dannhBerf.-Geſ. 150.0—.— Saft.G.. 120130 ACahmever k Ko. 14 71459 rankj.Allg. Verſ, 114,7114.0 Bahriſch. Spiegel 67.——,— Lech Augsburg 113,0112.7 Verſ.⸗Geſ.—.—. Beck& Henkel. 78— 79.— Lederwert Rothe 36.—36.— Frantf,R. u. Nit,—.——.—PSergri,Elekm., 102 eſ163,0 Judwigeh Walzin 141.0110.0 Bergwerl Akctien Bing Metallwerte 67.6066,—Lutz Maſchinen 39.——.— —— Brem.⸗Beſigh. Oel—,——,— Luf'ſche Induſtr. 35,5035.— T Bochumer Guß 174,5175,5 Cement Heibelb. 130.7130.0 Mainkraftwerte 108,0109,3 Suderus Eiſen 110,0108,5 Cement Kariſtadt 144.5 144.5 Miag, Mühlb...124.0128.0 1D.Luxemb. Berg 17/3.5174.0 Chamone unnaw.—,——.— Mez Söhne..—.— Eſchweil. Bergwrt 175,0174.0 Cont. Rürnb. Bzg. 92.— 94.— Moloren Deutz.—.——.— 1Gelſenk Bergw. 177,2175.5 Paimler Motor. 99.—06.— Motorſ. Operurſ. 69,5068,— Selſenk. Gußſtahl 27,—29,—.Gold- u..- Anſt 175.0175,2 Neckarſ. Fahrzg. 114.7/110,0 THarp. Bergbau, 183.0 182.5 Dyckerh.& Widm. 73,65 /2.— Nry. Leder Spier 84.—86.— Kali Aſchersleben 158,7ſ158,0 Dingler Zweibrück.——.— Peter Unton Frijt. 104.5103.7 Kall Solzdetj..—.——,— Dürkoppwerk St. J1.2571,50 Pf. Nähm Kayſer 62.— 60, 5 Kali Weſteregeln 172,0171.0 Düſſeld.Rat.Dürr 39,—39.— Philipps.-G. ört 42,—43.— Klöckner Werke—.——.— Eiſen Kaiſerslaut. 48.—49.— Porzellan Weſſel—.——.— T Mannesmannr. 174,0174.2 TElr. Licht u. Kr. 165.2166.2 Rein Gebb& Sch. 97.50199.85 TSberbedarf... 65.—69,75 Elſ. Bad. Wolle 54.5054.10 Rheinmetall.. 180. Eiſen(Caro)—.——,— EmagFrankfurtt. 0 320/.33 Rheinelektr. Sta. 144.7142 5 TPhönicBergbau 135,0196,0lEmaille St, Uilrich 51,—150,50 Rh. Maſch. Leud. 46,50147,50 25 26. 25.J26 53 25..26, 25.26. 25. 26. Rhenania Aachen 83.50 85.75 Zellſuß Waldhof St 196.187.P3% D. Reichsanl. 0,8000,800 Grkrftw. Mhm. 69%.—. JOberſchl. E Bed.—.——,— heldburg 80-8. 15⁰ Riebeck Montan. 164.8163.7 J Zuclerk. B. Wag 114.718.(½%.9.⸗Sch.. Gebr. Großmann 67,5067.—[TOberſchl. Ciſen 86,2591,— Hochtrequenz 131.—96 Rodberg Darmſt. 10.—10.— Zuckerf. Frontenth 98.7592.74% O. Schutzg, 08 19,3217.40 Grün& Bilfinger 132.7 124,0 TOberſchl. Koisw 186,214,1 Krügershall Hand 125. 146 TRüttgerswerke 130,1132.2 Juckerf. Heilbronn 114.5178% D. Schutzg. 14 10,32/12,40 Cruſchwitz Textil 79.— 71.—Orenſt.& Koppet 120,5120.0 Petereb. Int. 2845. Schlinck& C. Hbg.. Juckerſ. Ofiſtein 143.5144. Sporprömie. 1919.4450.410 Hackethal raht 95,„5Pt önix Rergb 185,0 135,2 Ronnenberg.. 41.— 638⁰ Schnellpr. Frank. 86,25 85.10 Zuckerſ. Rbeingau 115.0112.88% Pr. Schotzanw—.——.— Halleſche Maſch. 161.7150,8 Rathgeber Wagg. 78,5078,55 Ruſſendank...80 375 Schramm Lackf. 73.25 73.— Zuckerf. Stuttgart 115.5 114.0½4% ds do.—.———Hammerl. Spinn. 113.8112.(Reisholg Popler. 200.0 Sichel& Co..75 3— ISchuckert, Nrbg. 143.5 145.0 Freiverkehrs⸗Kurje. 10% Preuß. Konl. 0,630ſ0,650 Hannov. M. Egeſt. 89.—69.501Rheinrountbl. 249,0251,0 Sloman Salpeter 70,.— 70.— Schuhſabrit Hers 60,2560,25 Renz—— 899¼„ 0,6800,660 Hann. Waggon 13.15.13,50 Rhein Chamotte 83,—79.— Südſee Phosphat 69.— Seilinduſtr. Wolff 64 0,f Eiberſelb. Kupfer—.—— 3,0%„—.——.—Hanſa Sleyd. 66.7568..— Rhein Elelhrizität 144,0145,00 lfg. 650397 TSiemenssHqlsk 206,(206 6/Entrepeiſes—.——.—% Podntv1919—.——.—[Hbg.⸗Wien Gum. 64—.63,75 Rhein.Maſch.Led. 50,—49,—a) Reichs⸗u. Staatspaß Südd. Hraht.—.——.—[Mansſelder. 155,8 186,83%/% do. abgeſt..680.680 Harkort Bergwrk. 60.—60.— TRheinſtahl.172,1171,1 95.9 20 9% do. von 1696—.——.— 4% Bayr. Cil⸗Anl..680—.— .Led. St.Ingbert——-—.— Raſiatter Waggen 0 25709/9 do..675 0,660 Tricotw. Beſighz-—.— 85.— U—— Uhrenfabr. Furtw. 27.—26.50 Mhm. Kohlenanl—— Ver. deutſch. Oelf. 78.—78.— 0* 0.—.——.— ..ch. Ind.Maing 48.—47.15 Feſtverziusliche Werte. 4 Bov, Pf. E. P. 1,25 1,25 Ver. Ultramarinf. 140,0 141,9 4¼/ Mhm.1914———, 3¼9/ do.———— Ver. Zellſt. Berlin 118,0 118,03%/„„1902—.——40,0 Heſſ. v. ö0 u. O6.600—.— 350„Maſch. St.— 4½% 1004/5—— 3½%, abgeſt..65—.— Voigt& Haff. St. 116.0 114,0 5/ Pt. Reichsanl. O,69100, 703%—, Volthom. Seil.K 58.75 58,— 4% do unk..1925—.——.— 4% Säch. St.-.18—.—— Wayß& Freytag 130,1180.3 5% D, Reichsanl, 0,6600,6504% Württ..1915——10.640 Berliner Vörſe vom 26. Oktober BaukAktien. TAug. Etettr.-Gel, 165.8166.[Deutſche Kau. 126,71127,5 Bank f. el. Werte 163,0162,5 Anglo-Et. Guano 101.5109,01 Deutſche Maſch. 141,5112.0 Barmer Bantver. 139,6188,0 Anhalt. Kohlen-. 109,5117,00Deutſche Steinzg. 151.—,— TBerl, Handelsg. 284,7230.00Annener Gußſtahl—88,— Deutſche Wollw. 08,7568,— TCom. u. Pripatb. 164.5165.0 Aſchaflgi Zellſt., 150,8149.8 Deutſch. Eiſenh. 64,7564.— TDarmſi. u..-B. 244,0243,0 Augeb.-RbMaſch 104,7/104,5 Donnersmarckh. 16.2120)2 1 Deutſche Bant! 183.0161,00 Balcke Maſchin..—Pürener Metall 91,—51,75 1Dt. Ueberſee Bk. 125.0/126.0 Meguin. 59,6560,— Durtoppwerke 73.—13.— TDisc. Command. 171.6169.0J. P. Bemberg 2066208.5 Ponamit Nobel 155.5154,2 THresdner Bank 159,6,159,01 Bergmann Eltt. 162.6162..elberfeld. Kupfer Iütteld. Kredb. 146.0146.2 Berl.-Gub. Hut 251,2251,7 Eletir. Lieferung. 157,0154,2 Reichsban JTBerl-Karlsr. Ind 112.2110.5/1 Cur.Licht u. Kr. 163,8157,2 162,160.71 Rbein Creditbant 135..139.0,.Perlin. Waſchb. C6,—S7s0 Gmaile Urich 82.— 58, Enzinger⸗Union 99.—100.0 ü tſch. Disc. 150,0150.00Berzelins Bergw. Erchesport- Abtien 9 Bing Nürnberg. 67,7566,15 Eſchw. Vergwert 175.0175,2 Bismarckhütte.—.——,— 13.0. Harbenind. 329,6825,7 A 8 9,800 TBochum. Gußſt. 176,0175,2 Feldmühle Papier 157..160,0 80 E1 u. Str. 180.0183.00Gebr. BöhlerKEo.—,—.— Felten& Gui. 166,5160,0 Saltin iſenbahn 77——=Braunk. u. Brikets 174,00185,00R. Friſter. 73,—74.— 10 10 0—5 97.— 927³5 Br.⸗Beſigh. Oelj. 78,.—77,50 Huche Waggon. 6,525/0.600 15 eutſch⸗Auſtral. 3 198,0 Premer Vulkan. 61.—93.25 Gaggenau.-A. 43.—43,75 0 80— 168,10Buderus Eiſenw. 110.9106.60Hebhard Textii 143.5 1189 5*— 5 5 Chem. Heyden. 116.0115,21 Geiſent. Vergw. 177.0175,5 Hanſa Diſchin 25.5/74.) Chem. Geiſent. 104.7163.00Geiſent. Gußftah. 20.— 26.— 9 155,0158,5Genſchow& Co. 84,5065.— IRordbiſch.Lloyd 174,7171.00Chem. Albert Concord. Spinner 105.0107.00German. Portl-Z. 168,6169,0 — — E — E — Roland-Linte—.——.— Verein. Elbeſchiſt 65.—f62.75 PHaimler Motor 87.7507.75 Gerresheim. Glas 149.714,7 Induſtrie⸗Aktien. E Deſſauer Gas 157.0155,0 TGeſ.. eltt. Unter. 161,0/175,5 Accumulatoren 159,6ſ153,8[Dtſch.-Luxemb. 175.5174,5]Gebr. Goedyardt 79.——.— Adler& Oppenh. 133.5130.0 D. Eiſenb.- Signi. 112.2112,0 Golpſchmidt, Th. 141,0139,7 Adlerwerke... 107.1106.00TDeutſche Erdöl 177,7175.5/Goerz C.... 38.—38,— .⸗Gf. Verthrͤw. 159,5 162.5 Deutſch. Gußſtahl 125 0 121.[Gothaer Waggon 27.25.28.— Aleranderwert. 76,—77,751Deuiſche Kabelch, 110,51110,118716ner Maſckin, 247,0111,0 1 3 danleihe Harpen. Bergbau 168.0163.7 1Rhenania Chem 68.—85.— Hol Harimann Maſch. 485 4,— Romb Hütien, 18,45 13.15 Recpsſchas V 8767 Hedwigshütte 175.0174.0 Roſitzer Eraunk. 68,.— 86.— 3 ix.685 Hilpert Maſch. 74.75/4,25 Roſitzer Zucker. 65,.—00.15* 1924cr 0,685 Hindr.& Auſſerm. 94.—02.— 1Rütgerswerke 130,6181,2 59% F. Rei 11..6920 Eoirſcbert dede, 100 8l Soſeetſunh. 18 180 5 irſchberg Leder 100,5101,0 TSalzeetfurth. 186, 333. 0 154 0 Eiſ. St 85 83 Scroft 8—5 15 50 0338 ohenlohe⸗Wrk. 20,—26,45 Scheidemantel. 44,1543, K5 1 hil. Holzmann. 130,5139.5 PSchuderte Seiz. 70,2 271.0., rb. Konſols 5 horchwerſe. 68,—6,50J Schucert& Co. 143,8144.0%* IHumboldtMaſch 69,5070,—[Siem& Halske. 264.5205,5 85 Baver. Anl. 0,650 Tiije Bergbau 209.0218.00Sinner.⸗G 77.2578,— 3750— 4. 08550 M. Jüdel& Co 133,182,0Stettiner Vulkan. 64,5064.75———— 2 82 1 Gebr. Junghans 99,50ſ90,50 StoehrKammgru. 145,0144,2% Pr—.60 Kahla Porzellan. 95,—96,25 Stoewer Nähm.. 92,—62.— 1 Rb.—4—.55 Kaliw. Aſchersl.. 156,815/2[Südd Immobil.—.—. 55/ R oggenwert 712 Karlst. Maſchin. 40,50 40,50 Teichgräber... 5 3˙52 Kattowit. Verg.—.——.—Teleph. Berlüner 89,15.69,75 8 N98.35 C. M. Kemp...—.——,— Thoerldel'cbrit- 103.5103,0 ie, Klöcknerwerke 141,0141,7]ünionwerke Maſch———-b) Ausl. Renteuwern, C. H. Knorr. 139.2189,[Ver. B. Frkf. Gum. 75,—74,255%% Mexitaner——2“ Kolim. 4 Jourdan 78.7508.65 Ber-Chem Charl. 14014,0047 Sef. Schaha.—— 8 Köln Rotiweiler 164.0103.5 B Dtſch Rickeiw. 148,01/104½-Goldrente 23.752%% Gebr. Körting. 86.65 87,50 Bolanzſtoff Elbf. 320,6320,54% conv Rie. 2202 —— Cell. 89.— 90.— B. Schuhf rns W 80.2582,65 4½½. Silberrte 6,15/ 6, Kyffbäuſer⸗Hütte 72,25 12,50 Ber. Stahlwerke. 151,5151,4½/, Papierrie.— 4 Lähmeyer& Co.——144,00BStahlw.d. Zyp 167,0197.0 4% 1MtEb. Ani. 14.75 15⁰ Laurahütte. 61.5083,— Ber. Ultramarinf. 142,0142.04%, Bagd.-Eiſ. 26500%, Linde's Eismaſch. 160..15),0 Bogtländ. Maſch. 90,—62.— 4%„„„ 1124.5074 Lindenberg.. 57,7557,79/ Wanderer⸗Werte 196.0165,0 4% Türt untſ Anl. 18.C5 16 50⁰ J. Carl Lindſtröm 170.01/0,00Weſer Alt.⸗Geſ.—.——.4%„ Soliob. 1911 17,40½/0 Lingel Schuhfabr. 71,65/4,— TWeſtereg. Altall 170,00170,00 700-.-Los 20.—796 1 Linte& Hoſſm. 60.—,60.— Wicking ⸗Cement. 13,2157,04/%81.1913 70,— 20 Ludw. Lorwe& Co 200,2190,2] WieslochTonwar. 106,8107.54¼%½„„1914 22,5 259 C. Lorenz... 115,5114.00Wittener Stahl 145.7/108.)4% 2 Goldrie 23.&24.— Lothr. Portl. Cem—.—— Wittenerchußſtabi.—50,504/„ Krom..—800 Magirus.-G. 67.—66.— Wolſ. Bucau„. 66,2569,15 3% Oe.Ii. Stb. alte 19.84/19, 1Mannesmann 175,1175,0Zeliſtoif Verein 119.0120,0%Oe-UlXSr7—— 1808 1880 ellſtoff Waldhof 200.5157,4% Oe. Goldprior. 13,70/13 eb. Lind. 0 E.——— Wix& Geneſt. 130,0131,0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Motoren Deutz.74.—71.85 Adier Kall.. 40.—48/44/5% Obligat.——7 Motorb. Mannh. 37.— 38.50 Bergb. Präſſd.—.——,— 47% Wat. Sff 29.1 39 06 9 ——88588—88 —2— ————————— * —————— SSS 6 Nedar Fahrzg. 115,0 114 5 Deutſche Petrol. 103.010204½%„ TRordd Wollk.. 150,01150,2 Diamond..... 25,45125,255% Tehuanteyec. 91,75 Mülheim Berg. 152.0153,5 Benz⸗Motor.. 96.——.—4½ 3 11 20.55.2 5 9 — — 3 — nung dadurch worden, worauf ſogleich alle Malergeſchäfte verſtändigt und ichtszeitun SGerichtszeitung am 30. Mai ihrem geſchie ſchlagsnerſuch 8 Jahre Zuchthaus. Das Gericht ließ meldernde keinem früheren Wirtslokale hatte. In Dienstag, den 20. Oktober 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 496 Nachbargebiete Heppenheim bel Weinheim, 25. Okt. An ein nach Darm⸗ ſtadt mit Eis fahrendes Auto hängten ſich zwei Kinder an. Die nur angelehnte Rückwand des Autos ſchlug auf, wobei die Kinder von dem in großer Fahrt befindlichen Wa⸗ gen ſtürzten. Sie erlitten ſehr ſchwere Verletzungen. * Darmſtadt, 25. Okt. In den Werken der Fa. Wacker und Dörr entſtand eine kleine Exploſion, bei der jedoch ein Arbeiter aus Nieder⸗Ramſtadt, der Vater 5 unmündiger Kinder, derart ſchwer verletzt wurde, daß er von der Ret⸗ tungswache in hoffnungsloſem Zuſtande ins hieſige Kranken⸗ aus verbracht werden mußte. *Frankfurt a.., 23. Okt. In einem Hinterhaus in der Friedberger Landſtraße entſtand in einer Manſardenwoh⸗ 1 Feuer, daß das Gaslicht die Decke zum Glimmen brachte. Ein allein in der Küche ſchlafender Säug⸗ lUing wachte durch den Rauch auf und begann zu ſchreien. avon wurden dieEltern wach, bemerkten das Feuer und riefen die Feuerwehr herbei. * Wiesbaden, 25. Ott. Vorgeſtern jährte ſich zum achten Male der Tag, wo ein feindlicher Fliegerangriff 13 blühende Menſchenleben aus dem Leben riß. Die nächt⸗ lichen Stunden mit all ihrem Schrecken und Aufregung ſtehen noch in aller Gedächtnis. Auf dem Friedhof draußen ver⸗ künden 13 gleiche Kreuze mit gleicher Todesſtunde die Opfer jener Nacht.— Durch die neuen Eingemeindungen iſt Wies⸗ baden in der Reihe deutſcher Großſtädte weiter aufwärts gerückt. Seine Einwohnerzahl dürfte 135 000 erreicht haben. * Stuttgart, 26. Oktbr. Am Mittwoch iſt es einem Polizei⸗ beamten in Tübingen gelungen, den i. J. 1888 in Ammriswil (Schweiz) geborenen, vielſach vorbeſtraften, des Raubmor⸗ es an dem Landwirt Benedikt Kramer in Gams(Kanton St. Gallen) und durch Steckbrief geſuchten Johann Imhof bier feſtzunehmen, als er im Begriffe war, bei einem Maler⸗ meiſter wegen Arbeit nachzufragen. Der in den verbreiteten Fahndungsplakten als Maler und Küſer bezeichnete und im ild gekennzeichnete Mörder iſt am Mittwoch früh geſehen bei ihnen nach dem Mörder gefahndet wurde. Er wurde außerdem noch als Schweizer auch an ſeinem Dialekt ſofort erkannt. Imhof iſt ins hieſige Amtsgerichtsgefängnis einge⸗ lieſert und wird nach der Schweiz ausgeliefert werden. Wie verlantet, ſoll Imhof die Mordtat nicht ableugnen. Er hat am 10. Okt. 1926 abends gegen 7 Uhr den alleinſtehenden Landwirt Benedikt Kramer, geboren 1860, in ſeiner Wohnung auf beſtialiſche Weiſe mit einem zugeſpitzten Prügel er⸗ mordet und ihn hernach beraubt. Der Schwerverbrecher iſt bereits 35 mal vorbeſtraft wegen Diebſtahl, Betrug, Unter⸗ chlagnug, Körperverletzung uſw. 3 Schwurgericht Kaiſerslautern Vor dem Schwurgericht Kaiſerslautern hatte ſich die 32 Jahre alte geſchiedene Ehefrau Sophie Mayer aus Kirchheim⸗ bolanden wegen Mordverſuchs zu verantworten. Sie hatte enen Ehemann, mit dem ſie trotz der im Jahre 1924 ausgeſprochenen Scheidung noch zuſammen⸗ lebte, Kleefali in den Kaffee geſchüttet, was jedoch von em Ehemann rechtzeitig bemerkt wurde, ſo daß nur leichte Vergiftungserſcheinungen bei ihm auſtraten. In der Berhand⸗ lung vom 25. Sktober beſtritt die Angeklagte, deren Ehe durch das Dazwiſchentreten einer weiblichen Perſon vollkommen Serrüttet und infolgedeſſen auch geſchieden worden war, die Tötungsabſicht. Sie habe ihrem Ehemann nur Leib⸗ chmerzen bereiten wollen. Der Staatsanwalt ließ die An⸗ lage auf Mordverſuch fallen und beantragte wegen Tot⸗ Umſtände walten und beſtrafte die Angeklagte unter beſon⸗ derer Berückſichtigung der unglücklichen häuslichen Verhält⸗ niſſe zu einer einfährigen Gefängnisſtrafe unter Anrechnung von zwei Monaten der Unterſuchungshaft. Strafkammer München Der 1879 geborene Kaufmann Wleſer war Teilhaber Zigarettenfabrik Sanna, die im Jahre 1955 ihr Lager in em Lager befanden ch Zigarettentabake und fertige Zigaretten, leere Schachteln uſw. Am Vormittag des 23. Oktober 1025 befand ſich Wieſer einige Zeit in dieſem Lager. Mittags bemerkte ein im Hauſe wohnender Kaufmann Rauch, der aus dem Lokal drang. Er verſtändigte hiervon ein Mitglied der Freiwilligen Feuer⸗ wehr, worauf der Feuerwehrmann ſofort die Türe zum La⸗ gerraum einſtieß. Das Lager war teilweiſe in Brand geraten, er von der herbeigerufenen Feuerwehr bald gelöſcht wurde. Bei der Schadenregulierung gab Wieſer den ihm zugefügten chaden auf 9 952 Mark an, die Vexſicherungsgeſellſchaft ver⸗ weigerte jedoch die Bezahlung, da ſich der Verdacht ergeben atte, daß Wieſer den Brand ſelbſt gelegt habe, um in den Be⸗ ſitz der Verſicherungsſumme zu gelangen. Inſolge der am Oktober 1925 eingetretenen Erhöhung der Zigarettenſteuer war die Geſchäftskonjunktur äußerſt ungünſtig, der Tabak war entweder gar nicht oder nur mit ſchweren Geldverluſten ver⸗ käuflich. Da die Verdachtsgründe gegen Wieſer ſich mehrten, wurde gegen ihn ein Verfahren wegen Verſicherunas⸗ der betrug eingeleitet und Wieſer in der Schöffengerichtsver⸗ andlung zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen die⸗ es Urteil hatten nun ſowohl Wieſer, der die Täterſchaſt ent⸗ chieden leugnete, als auch der Staatsanwalt Berufung zur landgerichtlichen Strafkammer eingelegt. Der Angeklagte be⸗ ſtritt auch in der neuerlichen Verhandlung, daß er den Brand vorſätzlich gelegt habe, und gab verſchiedene Möglichkeiten an, wie der Brand entſtanden ſein könnte. Das Beweisergebnis geſtaltete ſich ſo günſtig für den Angeklagten, daß er nach zweitägiger Verhandlung freigeſprochen* Sie ſtehlen wie die Elſtern Die letzte Verhandlung vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſt a dt zeigte ein recht eigenartiges Bild. Als die große Anzahl von Diebſtählen zur Beſprechung kam, die dem iugendlichen in Zerkow(Polen) geborenen Martin Krukowski und dem von Schiffberk bei Hamburg gebürtigten Rudolf Felzmann zur Laſt gelegt und im weſentlichen eingeſtanden wurden, glaubte man annehmen zu müſſen, daß ſie das Ge⸗ werbe gründlich gelernt hätten. Dieſe beiden jungen Menſchen, Gelegenheitsarbeiter, die ſich als Nachbarn in der Großſtadt Mannheim kennen lernten, verbanden ſich zu gemeinſamen Diebesfahrten und ſtahlen, wie man zu ſagen pflegt, wie die Elſtern. Sie ſtahlen alles, was ihnen zu Geſicht kam, Brief⸗ marken, Geld, Fahrradlaternen, Eier. Schokolade, Kleider, Kupfer und Rotguß. Sie ſtahlen nicht allein in Mannheim, in der Gartenvorſtadt Waldhof und auf dem Scharhof, ſondern machten auch mit der Bahn Diebes⸗ fahrten. Sie begaben ſich nach Pfeddersheim, Viernheim, Lam⸗ pertheim, Roxheim, Albsheim, alſo auch nach Rheinheſſen und die Rheinpfalz. Auch in Bickenbach an der Bergſtraße ſcheinen ſie geweſen zu ſein. Als der Staatsanwalt gegen die Uebel⸗ täter je 2 Jahre 6 Monate Gefängnis beantragte, kamen ihnen die Tränen. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 6 Monate bei Krukowski, Felzmann erhielt die gleiche Strafe und noch ein Woche dazu, ein Dritter, Ernſt Joſef Guckert von Mann⸗ heim⸗Sandhofen, der nur bei zwei Diebſtählen beteiligt iſt und einmal als Hehler erſcheint, bezieht 4 Monate 1 Woche Gefäng⸗ nis. Es werden 7 Monate Unterſuchungshaft angerechnet. K § Schöffengericht Landau. Der Müller Heinrich Ferber von Oberotterbach, der im September in der Wirtſchaft„Zam Sternen“ den Bürgermeiſter Michael Hey, der ihn zur Ruhe ermahnte, durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt hatte, erhielt vom 30 Schöffengericht in Landau ein Jahr Gefängnis. Schwurgericht Kreſelb. Das Krefelder Schwurgericht ver⸗ Urteilte den Sonderbündler Albert Kremers wegen gefähr⸗ licher Körperverletzung zu einem Jahr ſechs Monaten Gefäng⸗ nis. Kremers, der während der Separatiſtenzeit im Novem⸗ ber 1923 Kriminalpoliziſt der Sonderbündler war, hatte auf den Vorſitzenden eines Turnvereins, bei dem er eine Hausſuchung nach Waffen abhielt, mehrere Schüſſe abgege⸗ ben, die den Mann ſchwer verletzten. Weiter verhandelte das Schwurgericht gegen den Kellner Albertz, der ſ. Zt. in Dienſten der Belgier geſtanden hatte. Albertz, der einen deutſchen Kriminalbeamten vor der belgiſchen Behörde fälſchlich be⸗ ſchuldigt und dieſe Beſchuldigung auch vor dem belgiſchen Kriegsgericht unter Eid aufrecht erhalten hatte, wurde wegen falſcher Anſchuldigung und Meineids zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Syportliche Runoͤſchau „Schlichter Dienſt am Vaterland!“ Eine Kundgebung des D. R. A. Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen erläßt auf Grund des Veröffentlichungsbeſchluſſes vom 9. Oktober 1926 folgende öffentliche Kundgebung: „An den Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen iſt die Aufrage ergangen, in welchem Umfange nationale oder internationale Sieger durch Stadtverwaltungen und Behör⸗ den zu ehren ſeien. ör bittet, hierbei größte Zurückhaltung zu wahren; denn der Sportsmann ſoll ſich ebenſo wie durch Leiſtung durch Be⸗ ſcheidenheit auszeichnen. Das deutſche Volk will ſeine Jugend in dem Sinne erziehen, daß für jeden einzelnen der Einſatz ſeiner Kraft zur Ehre des Sports eine Pfichterfüllung bedeu⸗ tet, für die der Erfolg ſelbſt und die Mitfreude der Volks⸗ genoſſen der ſchönſte Dank iſt. Der deutſche Sport lehnt lautes Gepränge und prunkvolle Feiern ab. Er hält ſich frei von Gewinn und Eigennutz, von Uebertreibungen und Ueberhaſtung; er iſt ſchlichter Dienſt am Vaterlande.“ Es iſt zu begrüßen, daß ſich die höchſte Stelle, der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen, gegen das übertriebe ie Feiern unſerer großen Sportler wendet, wie dies der Deutſche Sportbund in einer Entſchließung getan hat. Athletik * Erſolge der Jugend der Sportvereinigung 1884 Mann⸗ eim beim Gaujngendtag. Der Rhein⸗Neckargau des 4. Krei⸗ es 8 veranſtaltete vergangenen Sonntag im Ver⸗ einsheim des V. f. L. Neckarau ſeinen Gaujugendtag. Die Gauleitung gab ſich redliche Mühe, die Jugendwettkämpfe rei⸗ bungslos abzuwickeln, was ihr auch dank der tätigen Mitfilfe des Kampfgerichtes gelang. In Zukunft müßte aber der Ter⸗ min zum Jugendtag mit den leichtathletiſchen Wettkämpfen früher angeſetzt werden; ſo ſielen die leichtathletiſchen Wett⸗ kämpſe und Staffettenläuſe dem andauernden Regen zum Opfer. Auch die Beſchickung der Kämpfe wäre beſſer geworden. So hatten die Vereine ihre beſten Jugendlichen entſandt, die durch ihre guten Leiſtungen Zeugnis von intenſipſtem Trai⸗ ning ablegten. Mit der Erringung von Nerſten, 2 zweiten, 4 dritten, 2 vierten, 1 fünften und Uachten Preis konnte die Jugend der Sportvereinigung 1884 wiederum einen ſchönen Geſamterfolg erzielen. 220 ugendklaſſe bis 90 Pfd. Kör⸗ pergewicht: A. Huſer 1. Preis im Ringen und 3. Preis im Ge⸗ wichtheben. Huſer war in ſeiner Klaſſe der beſte Techniker und gewann verdient den erſten Platz.— Jugendklaſſe bis 100 Pfund Körvergewicht: F. Menger 3. Preis im Ringen. Kolb 4. Preis im Ringen.— Jugendklaſſe bis 110 Pfund Körpergewicht: Kieſer jr. 3. Preis im Ringen. Knaus 5. Preis im Ringen und Schlotterbeck 8. Preis im Ringen.— In⸗ gendklaſſe über 130 Pfund: A. Hammer 1. Preis im Ge⸗ wichtheben und 2. Preis im Ringen. Hammer muß ſich zu ſei⸗ ner Körperkraft noch mehr Technik aneignen will er im Rin⸗ gen einen beachtenswerten Gegner abgeben. Aktive Klaſſe: Gewichtwerfen: F. Bender 2. Preis, K. Scheuer⸗ mann 4. Preis.— Aktive Klaſſe: Hammerwerfen: F. Bender 3. Preis. Maoſport Rabſportpremiere im Berliner Sportpalaſt Hahn ſiegt im Großen Preis der Nationen. Der Berliner Sportpalaſt wartete am Sonntag mit einem gut gelungenen Radſportprogramm auf, das einen ſchönen Auftakt zur disjährigen Winterſaiſon darſtellte. Das Inter⸗ eſſe des Publikums war ſehr lebhaft, leider verliefen die Rennen nicht regulär. Der„Große Preis der Ausländer“ brachte gleich eine große Ueberraſchung mit dem Ausſcheiden von Leene und Ernſt Kaufmann, die beide von dem Italiener Tonani geſchlagen wurden. Den 2. Vorlauf gewann der Franzoſe Faucheux gegen Jenſen und Spears und im Hoff⸗ nungslauf qualifizierte ſich Dr Martini⸗Italien von Jeuſen und Spears für den Endlauf. Die Vorläufe des„Großen Preis der Inländer“ gewann Hahn vor Gottfried und Buſchenhagen und Schrage vor Fricke und Koch. Koch ſiegte im Hoffnungslauf gegen Gottfried und kam ſo in den End⸗ lauf, der leider durch einen Zwiſchenfall ein irreguläres Ende nahm. In der letzten Runde hatte Hahn einen Reifenſchaden, Schrage wurde in ſeinen Sturz verwickelt und beide flogen über die Barriere in den Zuſchauerraum. Glücklicherweiſe ging es ohne irgendwelche Verletzungen ab. Koch kam auf dieſe Weiſe zu einem billigen Erfolg.— Der„Große Preis der Nationen“ brachte in den Vorläufen gleich das Ausſchei⸗ den von Ernſt Kaufmann, Spears, Fricke und Faucheux. Lorenz gewann den erſten Zwiſchenlauf gegen Koch und Leene und Hahn den zweiten gegen Gottfried und Tonani. Durch einen Sieg im Befähigungslauf kam Tonani in den Endlauf, den er mit Lorenz und Hahn beſtritt. Auch hier gab es einen Zwiſchenfall, der ein irreguläres Ende ergab. Lorenz kam kurz vor dem Ziel in voller Fahrt zu voll, ohne allerdings Schaden zu nehmen. Tonani richtete ſich aus dieſem Grunde auf, ſodaß Hahn mühelos gewinnen konnte. Die Ergebniſſe: Großer Preis der Inländer: 1. Koch; 2. Hahn(geſtürzt); 3. Schrage(geſtürzt). Großer Preis der Ausländer: 1. Faucheux: 2. Tonani eine Länge; 3. De Martini drei Längen. Großer Preis der Nationen: 1. Hahn; 2. Tonani aufge⸗ richtet; 3. Lorenz geſtürzt. 8 10 Wetternachrichten der KarlsruherLandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) See. ut, Tem⸗ S 322 Wind 8 22 JWe SSES EWene S 8 EE Wertheim—— 4 7 3[SW ſſchw. wolkig Königſtuhl 625 7500 2 7 2—„ bedeat Karlsruhe. 1277508 5 12 5 4 Regen Bad. Bad 213750,3 5 13.] NO ämäß. 0 Villingen 780 7538 1 6 1 SW ſſchw.] bedeckt Feldbg. Hoſ1497 624.8 8 2 4 SW St. Schnee Badenweil. T—————— St. Blaſien,— 2—— Höbenſchw. 1——— 4— 5 Baden hatte geſtern meiſt wolkiges Wetter bei zeitweiſen Regeufällen. Gegen Abend brachte die Annäherung der Warm⸗ luftfront ziemliche Erwärmung bei plötzlich eingeſetzten Süd⸗ weſtwinden von erheblicher Stärke(einzelne Stöße von 29 Skm.= über 100 Km. die Stunde), die auch nachts anhielten. Heute morgen führte der Kaltlufteinbruch auf der Rückſeite des nach Oſten abgezogenen Wirbels zu plötzlichem Tempe⸗ raturſturz um etwa 4 Grad, verbunden mit ſtarken Nieder⸗ ſchlägen(5 L je am in der Stunde) in Mittelbaden. Der Aufprall der Kaltluft auf die warme verurſachte im Breisgau Gewitter mit nachfolgenden Schneefällen. Ueber England bildet ſich hoher Druck, der vorübergehend bei uns Aufheite⸗ rung bei abflauenden Winden und leichter Abkühlung bringen wird. Auf dem Ozean folgt bereits ein neuer kräftiger Wirbel, der wieder Erwärmung und neue Regenfälle in Ausſicht ſtellt. Wetterausſichten für Mittwoch, 27. Oktober: Nach kurz⸗ dauernder Aufheiterung mit abflauenden Winden und leichter Abkühlung(ſtellenweiſe als Nachtfroſt) wieder neue Regen⸗ 888 etwas wärmer und erneut auffriſchende Winde aus Süd⸗ meſten. Vernüschias Pert. Damen- ch eiderin Häte. Jacken⸗Kleider, äntel. Kleider jeder Art. Taa.50. Gefk Angebote um, J B 23 an.-Geſchäftsfl. 1617 V engäunäle finden beſte Aufnahme in gutem Hauſe eytl. Familienanſchl Adreſſe in d. Geſchäftsſt. 91608 Mäntel und Anzüge werden gut u. billio an. gefertigt auch bei Ra⸗ gebrachtem Stoff. Ra⸗ tenzahlung geſtattet. K Krieg, M. Joſeſſtr. 2 1541 privat-Pension An gut bürgerlichem Mittag⸗ u. Abendiiſch könn. n. einige Herren teilnehmen. 1590 Sniſenring 59, part. Keine.adenmlete zahlen Sie wenn Sie ihre Uhren u. 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