—— d⁴ — PS N S σ 891—— — — Wittwoch, 27. Oktober Meue SBezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 805 durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne faſe ec⸗ eievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach⸗ orderun Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Gupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, — ermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr. 6, Se Geren e 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mittag⸗ Ausgabe annheimer Geitung Manuheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 407 Anzeigenpreiſe nach Tgrif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelgeile für Allgem. Anzeigen 0540. N. W Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernoimmen. Höhere Ge⸗ Bettiebsſtörungen uſw. u keinen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. oder Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht üHH—PPPPPrTrPrP————————————————————PPP————PPPPPP———— P—— PP—P—»’⸗ꝛꝰ— ͤ ¶——ððVð'i—P— Sleuerwünſche Finanzausgleich u. Gewerbeſteuerreform 5„Die wirtſchaftlichen Spitzenverbände, Reichsverband der eutſchen Induſtrie, Deutſcher Induſtrie⸗ und Handelstag, entralverband des deutſchen Großhandels und Zentralver⸗ and des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes haben ein ge⸗ meinſames Votum zur Frage des Finanzausgleiches unter beſonderer Berückſichtigung der Gewerbeſteuer⸗ reform abgegeben. Die Spitzenverbände legen ein kurzes rogramm in Geſtalt von„Leitſätzen“ vor. Dieſe Leitſätze Reben davon aus, daß der künftige endgültige Finanzausgleich bir, der künftigen Steuerpolitik in ſich 9 6 Im einzelnen wird eine durchgreifende Milderung der inkommens⸗ und Gewerbeſteuer gefordert. Der Weg zu ſteuerlichen Erleichterungen ſolle darin beſtehen, daß nach Ein⸗ chränkung der öffentlichen Ausgaben auf allen Gebieten die teuerlaſt gerechter verteilt und das ganze Steuerſyſtem ver⸗ einfacht und rationaliſiert wird. Die wichtigſte konkrete For⸗ exung der Spitzenverbände iſt die Zuſammenfaſſung der Ge⸗ werbeſteuergeſetzgebung zu einem Reichsrahmengeſetz. In die⸗ em ſoll der Umfang und vor allem auch die Bewertung des ewerbeertrages ſowie des Gewerbekapitals in Anlehnung an die bekannten Grundſätze feſtgeſetzt werden, die für die eichsſteuergeſetze bereits(im Reichseinkommens⸗ und Kör⸗ perſchaftsgeſetz und im Reichsbewertungsgeſetz) vorliegen. Die rundſätze der Bewertungsgeſetze ſollen durch einheitliche teuerbehörden, in denen die Steuerorgane des Reiches, der änder und der Gemeinden zuſammenzufaſſen wären, ange⸗ wandt und weiter entwickelt werden. Das Zuſchlagsrecht der änder und Gemeinden zur Reichseinkommenſteuer, das im inanzausgleichsgeſetz in Ausſicht genommen und neuerlich wieder nachdrücklich gefordert wird, kommt nach Anſicht der pitzenverbände nur dann in Frage, wenn die ſichere Gewähr beſteht, daß die damit entſtehende Geſamtbelaſtung im Rahmen einer vernünftigen Begrenzung bleibt. Die Verbände erklär⸗ Deutſche Proteſtnote an Volen Wie eine hieſige Korreſpondenz mitteilt, hat die Reichs⸗ regierung an die polniſche Regierung eine Note gerichtet, in der gegen die unberechtigte Ausweiſung von zwei Reichsdeutſchen, eiter induſtrieller Werke in Oſtoberſchleſien, Einſpruch erho⸗ en wird. Die beiden Direktoren müſſen bis 1. November das polniſche Gebiet verlaſſen und ſollen durch polniſche Direktoren ihren Betrieben erſetzt werden. Da dieſer Standpunkt auch mit dem zur Zeit verhandelten Niederlaſſungsrecht in Zuſam⸗ menhang ſteht, iſt er auch gegenüber der polniſchen Delegation n Berlin zur Sprache gebracht worden, und es iſt gleichzeitig auf die ſchikanöſe Behandlung Reichsdeutſcher in Oſtober⸗ ſchleſien hingewieſen worden. Mit Hilfe der Steuerſchraube wird gegen Reichsdeutſche in rigoroſer Weiſe vorgegangen. ährend auf der einen Seite die deutſchen Unternehmer ge⸗ zwungen werden, unrentable Betriebe weiter zu führen, ver⸗ ſucht man auf der anderen Seite, einen Druck auf die Geſell⸗ chaften auszuüben und deutſche Direktoren zu entlaſſen. Die Niederlaſſungsverhandlungen ſelbſt gehen infolge der beſte⸗ enden Schwierigkeiten nur ſehr langſam vor ſich. Polniſcher⸗ ſeits nimmt man in der Frage der Aufenthaltserlaubnis wei⸗ er einen unverſöhnlichen Standpunkt ein. 3 Eine weitere ernſte polniſche Schwierigkeit beſteht zur Zeit wegen des Liquidationsbeſchluſſes, der ſich gegen die Wohl⸗ tätigkeitsanſtalten des Deutſchen Frauenvereins in Poſen und ommerellen richtet. Auch hier war die deutſche Regierung ge⸗ zwungen, in einer Beſchwerdenote gegen dieſe Liquidation Einſpruch zu erheben, da es ſich nach deutſcher Auffaſſung hier um Eigentum handelt, das wie Kirchengut behandelt werden muß und infolgedeſſen der Liquidation nicht unterliegt. Schließ⸗ lich dürfte auch der Kattowitzer Volksbundprozeß ein diploma⸗ tiſches Nachſpiel haben, da die im Prozeß bekannt gewordene Beſpitzelung des Kattowitzer deutſchen Generalkonſulats dem ölkerrecht widerſpricht. * Polen und Litauen. Wie der„Petit Pariſien“ meldet, ſoll Polen an die Botſchafterkonferenz das Erſuchen gerichtet aben, die Entſcheidung von Wilna vom 14. März 1923 über fiätwWeſtlegung der litauiſch⸗polniſchen Grenze nochmals zu be⸗ igen. Berhaftung eines angeblichen Spions VParis, 27. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die franzöſiſche Gegenſpionage überwachte ſchon ſeit längerer Neit einen Angeſtellten der Paris—Lyoner Bahn, der im Ver⸗ acht ſtand, in Frankreich Spionage zugunſten Deutſch⸗ lands zu treiben. Durch häufige Reiſen zwiſchen Paris und Lyon hatte er die Auſmerkſamkeit der Beamten des fran⸗ zöſiſchen Geheimdienſtes auf ſich gezogen. Letzten Sonntag abend, als er im Begriff war, in einen Zug nach Paris zu teigen, wurde er verhaftet. Man fand in ſeinem Beſitz einige militäriſche Reglements, die jedoch kaum belaſten, da man ſie in jeder Buchhandlung kaufen kann. Der Verhaftete, eaucharton, ſtellte energiſch in Abrede, im Dienſte der deut⸗ chen Spionage zu ſtehen. * Gegen die italieniſche Schulpolitik. Der Stadtrat von Bellinzona im Kanton Teſſin hat beſchloſſen, daß der italieni⸗ chen Schule wegen ihrer politiſchen Tendenzen keine öffent⸗ 10 en Unterrichtsſäle mehr zur Verfügung geſtellt werden en. der Wirtſchaßt ten für notwendig, daß das Anhörungs⸗ und Ein⸗ ſpruchsrecht der berufsſtändiſchen Vertretungen für die Gewerbeſteuern, das bisher nur in einzelnen Ländern beſteht, für das ganze Reich einheitlich ausgeſtaltet wird. Zum Schluß wird eine möglichſte Beſchleunigung der Finanzreform, wenigſtens zunächſt in der Vor⸗ bereitung der Geſetzgebung ſowie die Vereinheitlichung und Offenlegung des Haushaltsplanes gefordert. Bei einer wei⸗ teren Hinauszögerung der endgültigen Finanzreform muß nach Anſicht der Verbände bereits jetzt verſucht werden, die Grundſätze ihres Programms proviſoriſch zur Anwendung zu bringen. 2 Die Neuregelung der Erwerbsloſenfürſorge Der Unterausſchuß des ſozialpolitiſchen Ausſchuſ⸗ ſes des Reichstages ſetzte am Dienstag nachmittag die Ge⸗ neraldebatte über die Neuregelung der Erwerbsloſenfürſorge fort und führte ſie zu Ende. Neben den grundſätzlichen Fragen: Erhöhung der Unterſtützung, Verlängerung der Unterſtüt⸗ zungsdauer, Bedürftigkeitsprinzip wurden von verſchiedenen Parteien auch noch Anträge bezüglich der Regelung von Ein⸗ zelheiten geſtellt. Die Sozialdemokraten beantragten eine Aenderung des Paragraphen 7 der Erwerbsloſenfürſorge⸗ verordnung in der Form, daß die Leiſtungen der Wochenhilfe nicht mehr angerechnet werden dürften. Sie beantragten ferner, die jugendlichen Erwerbsloſen in die Erwerbsloſen⸗ unterſtützung einzubeziehen. Der Vertreter der demokra⸗ tiſchen Partei beantragte entſprechend ſeiner Erklärung in der letzten Sitzung, die Unterſtützungsdauer für Erwerbsloſe bis zum 31. März 1927 zu verlängern. Bis dahin müſſe das Ar⸗ beitsloſenverſicherungsgeſetz verabſchiedet ſein. Der Vertreter der Reichsregierung legte an⸗Hand eines umfangreichen Zahlenmaterials die Wirkungen der Einführung von Lohn⸗ klaſſen dar. Der Ausſchuß beſchloß, in der nächſten Sitzung am Donnerstag nachmittag in die Spezialberatung einzu⸗ treten. 9 Briands Thoiry⸗Politik EBerlin, 27. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Pariſer Berichterſtatter des„Vorwärts“ übermittelt ſeinem Blatt folgende Erklärung Briands, die dieſer in den letzten Tagen in einem engeren Kreiſe von„Mitarbeitern und Politikern“ getan haben ſoll:„Könnte irgend ein ernſt⸗ hafter Menſch, der die Sachlage und ihre Komplikationen kennt, wirklich glauben, daß man von heute zu morgen zu den gewünſchten Löſungen käme? Eines iſt möglich:„Frank⸗ reich und Deutſchland arbeiten auf völlig gleichem Fuße im Völkerbund zuſammen.(Mit dem Unterſchied freilich, daß Deutſchland allerhand Dinge verboten ſind, die Frankreich ausüben darf. Die Schriftltg.) Sie ſind beide beſten Willens, um die vorhandenen Schwierigkeiten zu überwinden, die einer notwendigen Verſtändigung ſich entgegenſtellen können. Wenn es auf dem einen Weg nicht geht, ſo werden ſie eben einen anderen ſuchen, ohne je das Ziel aus den Augen zu ver⸗ lieren, das bei ſtändiger Würdigung der beiderſeitigen In⸗ tereſſen in der Geſamtlöſung aller Fragen beſteht, die heute noch zwiſchen beiden Ländern ſchweben. Dabei darf man weder eine Frage auf die lange Bank ſchieben noch ſich über⸗ ſtürzen. So vieles, was vor zwei Jahren für unmöglich ge⸗ halten wurde, hat ſich in der Zwiſchenzeit verwirklicht. Einſt⸗ weilen ſind, wie wir es in Thoiry ausgemacht haben, die Experten an der Arbeit, die die Einzelfragen prüfen, und die Beſprechungen zwiſchen mir und dem deutſchen Bot⸗ ſchafter von Höſch haben ebenfalls entſprechend den in Thoiry getroffenen Vereinbarungen ſofort nach der Rückkehr des Herrn v. Höſch nach Paris eingeſetzt. Andere Beſprechungen werden ihr folgen und wohl viele. Im Dezember gedenke ich Herrn Streſemann in Genf zu treffen, dann werden wir zuſammen das Terrain wieder überſchauen. So kämen wir Schritt für Schritt weiter in unſeren Verhandlungen. Das Geſchrei von Leuten, die aus wer weiß welchen Grün⸗ den, ſicher nicht immer den edelſten und beſtintereſſierteſten, plötzlich eine gar zu große Ungeduld an den Tag legen, darf uns nicht aus der Ruhe bringen.“ Bon der britiſchen Reichskonferenz § London, 27. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die britiſche Reichskonferenz hatte geſtern einen außerordent⸗ lich wichtigen Tag, Indeſſen dulden die Fragen der mil i⸗ täriſchen Verteidigung des Weltreiches, die zur De⸗ batte ſtehen, keine Zuhörer. Aus den Verhandlungen wer⸗ den nur ſchwache Andeutungen belannt, die immerhin be⸗ kannte Schlüſſe zulaſſen. Die regelmäßig wiederkehrende Aufgabe, den weiteren Ausbay Singapores und der pazifi⸗ ſtiſchen Flotte zu fordern, war iesmal Auſtralien zugefallen. Doch gehen, wie es ſcheint, die Beratungen hierüber mit über⸗ raſchender Schnelligkeit zu Ende. Dazu wird von einer nicht zu erkennenden Seite die Erklärung lanciert, man hätte Ja⸗ pan nach den Erſchütterungen der letzten Jahre nicht mehr als einen gefährlichen Gegner betrachtet, wie früher. Offen⸗ bar ſoll dieſe Andeutung den Blick in eine ganz beſtimmte Richtung ablenken. Der wirkliche Grund dürfte vielmehr darin zu ſuchen ſein, daß die in den vergangenen Jahren be⸗ gonnenen Befeſtigungen vorerſt noch ausreichen und 5 man inzwiſchen keinen allzu kriegeriſchen Eindruck auf Chin hervorzurufen wünſcht, dem einzigen Feinde, deſſen ſtumpfe Waffe man im Augenblick fürchtet. Streiflichter vom Tage Der ſtaatlichen Verwaltung der Vorkriegszeit wird von der Sozialdemokratte immer nachgeſagt, daß man es durch gute Beziehungen leicht zu etwas habe bringen können. Dieſe üble Nachrede kann aber die Tatſache nicht aus der Welt ſchaffen, daß die innere Verwaltung in der Vorkriegs⸗ zeit ſo tüchtig und ſo makkelos geweſen iſt, wie man ſie einem Staate nur wünſchen kann. Dagegen haben manche Fälle den Beweis geliefert, daß in der heutigen Verwaltung auch der Ungeeignete Ausſicht hat, durch die Vetternwirtſchaft der Par⸗ tei einen guten Poſten zu erlangen. Ein neuer Fall dieſer Art iſt jetzt dazu gekommen, ein Fall, der es aus gerſchie⸗ denen Gründen verdient, Beachtung zu finden und der ſichc. auch in der politiſchen Diskuſſion noch eine Rolle ſpielen wird. Dr. Jänicke, der Schwiegerſohn des verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert, iſt von der preußiſchen Ver⸗ waltung übernommen worden. Wie man ſich erin⸗ nert, war Dr. Jänicke angehender Diplomat im Dienſte des Auswärtigen Amtes. Als ſolcher hatte er es fertig gebracht, einem Hotelfremdenbuch auf der Inſel. Capri eine herah⸗ ſetzende Aeußerung über den Reichspräſidenten Hindenburg anzuvertrauen, als deſſen Wahl in Italien bekannt wurde. Das Auswärtige Amt hat ihn dafür zur Verantwortn ge⸗ zogen und Dr. Jänicke wurde im Diſziplinarverfaß in zweiter Inſtanz zu einer Geldſtrafe in Höhe eines monat⸗ lichen Gehaltsdrittels und zur Straſverſetzung verurteilt. Das Auswärtige Amt ließ auf Dienſtentlaſſung plädieren, drang damit aber nicht durch. Aber wenn das Urteil auch milde genug war, die Laufbahn Dr. Jänickes war doch er⸗ ledigt, denn es war ſelbſtverſtändlich, daß ein Mann der ſich ſo wenig zu zügeln vermag und ſich der Veranwortung ſeiner Stellung ſo wenig bewußt iſt, einen verantwortungs⸗ vollen Beamtenpoſten nicht zu bekleiden vermag. Man konute alſo die Akten über dieſen Fall ſchließen. Aber man macht doch wieder einmal die Exfahrung daß man ſich über die im gegenwärtigen Staat beſtehenden Mög⸗ lichkeiten getäuſcht hat. Dr. Jänicke hat es für richtig ge⸗ halten, um die Entlaſſung aus ſeinem bisherigen Dienſt⸗ verhältnis zu bitten. Das war klug gehandelt, denn er hatte ſich ſelbſt jede Ausſicht auf ein Vorwärtskommen verſcherzt. Weiter aber ergab ſich nun die Möglichkeit, der Geldſtrafe aus dem Wege zu gehen, da mit dem Ausſcheiden Jänickes aus ſeinem Dienſtverhältnis der Fall ja erledigt war. Tat⸗ ſächlich war das Gnadengeſuch denn auch nicht umſonſt. Die Geldͤſtrafe iſt dem jungen Exdiplomaten auf Grund eines Amneſtiegeſetzes vom Reichspräſidenten erlaſſen worden. Es gelang aber auch, den anderen Fall des diſszi⸗ plinariſchen Urteils unwirkſam zu machen. Dr. Jänicke ſchied aus ſeinem bisherigen Dienſtverhältnis nur aus, um in den preußiſchen Verwaltungsdienſt einzutreten. Man hat nicht umſonſt Partei⸗ und ſonſtige Beziehungen zu prominenten Perſönlichkeiten der preußiſchen Verwaltung, man gehört nicht umſonſt einem Familienbereich an, der mit Rückſicht auf den verſtorbenen Reichspräſidenten von der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei beſonders geehrt wird. Man muß ſchon an⸗ nehmen, daß derartige Erwägungen bei der Berufung Dr. Jänickes in den preußiſchen Verwaltungsdienſt eine Rolle geſpielt haben, denn man kann nicht annehmen, daß ein Be⸗ amter, der ſich reſpektlos über den Reichspräſidenten in einer öffentlichen Kundgebung äußert, damit einen beſonderen Be⸗ fähigungsnachweis erbracht hat. Man wird ſich dieſen Fall alſo merken müſſen. Er zeigt, wie wenig gerade die Linke dazu berufen iſt, über der angeblichen Vetternwirtſchaft des alten Regimes zu Gericht zu ſitzen. Der Werkgehilfe Kaltdorf und ſein Freund Lorenz, die ſich kürzlich in Mpabit wegen eines Attentatsplaues gegen den Außenminiſter Dr. Streſemann zu verant⸗ worten hatten, ſind freigeſprochen worden, weil man ſie als geiſtig minderwertig anſah. Dieſer Ausgang hat einige offene Fragen zurückgelaſſen. Zunächſt iſt es unklar, warum der Prozeß überhaupt eröffnet worden iſt, wenn es ſich um ſchwachſinnige Perſonen handelte. Ueber das Vorleben der beiden Angeklagten wird man doch wohl auch ſchon vorher unterrichtet geweſen ſein. Aber wichtiger iſt die zweite Frage: Was geſchieht, um die Oeffentlichkeit gegen derartige Perſonen zu ſchützen? Der Freiſpruch gründete ſich offenbar auf die Auffäſſung, daß man geiſtig minderwertige Perſonen nicht für das verantwortlich machen kann, was ſie tun. Was geſchieht nun, wenn ein ſolcher Schwachſinniger es nicht bei dem Plane bewenden läßt, ſondern zur Tat ſchreitet? Auch dann wäre er wohl durch ſeine geiſtige Minderwertigkeit vor 6 Stoff⸗ haben. 2. Seite. Nr. 497 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) dem Schickſal bewahrt, für ſeine Tat verantwortlich gemacht zu werden. Iſt das nicht geradezu ein Anreiz zum Ver⸗ Prechen? Dieſe Frage iſt umſomehr berechtigt, als die beiden An⸗ geklagten— wie man annehmen muß, aus Rückſicht auf ihren Zuſtand, mit einer erſtaunlich großen Nachſicht behandelt wor⸗ den ſind. Die widerwärtigen Kraftausdrücke, die in dem Briefe Kaltdorfs ſtehen, ſind in der Gerichtsverhandlung von dem Angeklagten nicht zurückgenommen, ſondern aufrecht er⸗ halten worden, wobei er allerdings verſuchte, ihnen eine harmloſe Deutung zu geben. Man hat nichts davon geleſen, daß die Ausdrücke gerügt worden ſeien. Ebenſowenig ſind die beleidigenden Ausdrücke zurückgewieſen worden, die der Angeklagte bei ſeiner Vernehmung brauchte. Der Vorſitzende begnügte ſich damit, feſtzuſtellen, das ſei eine perſönliche Auf⸗ faſſung. Wenn ſich die beiden Angeklagten durch dieſe Be⸗ handlung veranlaßt ſehen, auch noch Vergütung für die Verbüßung von Unterſuchungshaft zu verlangen, ſo braucht man ſich nicht zu wundern. Daß dies aber der richtige Weg iſt, um abſchreckend auf die Attentatsgeſinnung zu wirken, kann man wirklich nicht behaupten. — Auf dem Parteitag des Landesverbandes Pots⸗ dam der Deutſchnationalen Volkspartei iſt eine ſcharfe Ent⸗ ſchließung gegen den Eintritt der Deutſch nationa⸗ len in die Regierung gefaßt worden. Die Locarnopolitik und Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund wurden als eine Politik der Schwäche verurteilt. Die deutſchnationalen Abgeordneten Dr. Qugatz und Freytag⸗Lorring⸗ hoven hielten Anſprachen im Sinne dieſer Entſchließung. Die Kundgebung iſt nicht gerade geeignet, Zutrauen zu der Zielfeſtigkeit der deutſchnationalen Politik zu erwecken. So⸗ wohl Graf Weſtarp wie auch der Abgeordnete Hergt haben ſich ausdrücklich namens ihrer Partei bereit erklärt, poſitiv an der Regierungspolitik mitzuarbiten, nachdem Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund vollzogen iſt. Man hat ſich auch mit dem in Thoiry aufgeſtellten Verſtändigungs⸗ Programm einverſtanden erklärt, ja, man konnte in deutſch⸗ nationalen Zeitungen ſogar leſen, dieſes Programm ſei ſaſt eine Selbſtverſtändlichkeit, da Frankreich ſich infolge ſeiner inneren Schwierigkeiten am Rhein fa doch nicht halten könne. Jetzt aber wird wieder behauptet, alles das ſei eine Politik der Schwäche und die deutſchnationale Parteileitung wird aufgefordert, gegen die Regierungspolitik Oppoſition zu machen. Das erweckt doch den Eindruck, als richte man ſich mit ſeinen Entſchlüſſen nach der Konjunktur. Unter dem friſchen Eindruck von Genf und Thoiry ſchien man bereit, einzuſchwenken, jetzt aber verfällt man wieder in den Geiſt der Oppoſition, nachdem ſich die zu erwartenden Schwierig⸗ keiten bei der Durchführung des Verſtändigungsprogramms gezeigt haben. Man wird zunächſt abwarten müſſen, ob die Parole der Deutſchnationalen in Potsdam von der deutſch⸗ nationalen Parteileitung gutgeßeißen wird. Wie die Dinge bisher ſtanden, iſt jedenfalls die Potsdamer Entſchließung mit einem Vertrauensvotum für den Grafen Weſtarp nicht gut vereinbar. Denn Graf Weſtary hat ſich zu einer Mit⸗ arbeit bereit erklärt, die in der Potsdamer Entſchließung ſcharf abgelehnt wird. 5 Keine Rückkehr aus Doorn B Bertin, 27. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Geh. Rat Zierſch von der Generalverwaltung des könig⸗ lichen Hauſes hat, wie wir der„Kreuzzeitung“ entnehmen, dem„Steglitzer Anzeiger“ Mitteilungen über die Abſichten Wilhelms II. gemacht. In der Form einer Polemik mit dem Preußiſchen Finanzminiſter berichtet Herr Zierſch: Wil⸗ helm I1 hätte überhaupt nicht die Abſicht, nach Deutſchland zurückzukehren, ſo lange ſich die politiſchen Verhältniſſe im ggegenwärtigen Stadium“ befänden.„Wenn er jedoch in Zu⸗ kunft einmal die Abſicht haben ſollte, als Privatmann in die Heimat zurückzukehren, ſo ſollte ihm nach der ausdrücklichen Beſtimmung des Abfindungsvertrags dieſe Heimat auch zur „Verfügung ſtehen. Z. Zt. jedoch, und das muß ſeitens der Generalverwaltung auf das eutſchiedenſte betont werden, denkt der Kaiſer nicht daran, deutſchen Boden zu betreten.“ Das iſt doch noch ein Wort, gemeinverſtändlicher als neu⸗ lich der myſtiſche Doorner Hinweis auf das Walten der„Vor⸗ ſehung“. Immerhin bleibt es einigermaßen bedauerlich, daß der Herr Geh. Rat ſeine ſehr nützlichen Feſtſtellungen aus⸗ gexechnet in einem Berliner Vorortsorgan machen mußte. Von Doorn nach der Schweiz? Die„Neue Zürcher Zeitung“ erwägt, ob der deutſche Ex⸗ Kaiſer die Abſicht haben könnte, wie ſeinerzeit Kaiſer Karl von Oeſterreich, ſein Heim in der Schweiz aufzuſchlagen. Sie ſchreibt: „Wir wollen keine Geſpenſter an die Wand malen und glauben nicht, daß Wilhelm l. Luſt daran empfindet, in Ascona Nachbar ſeines Biographen Emil Ludwig zu werden. Da aher Wilhelm UI. ſchon häufig über das Klima von Doorn geklagt hat, weil es ihm nicht paßt, müſſe man dennoch mit der Mög⸗ lichkeit rechnen, daß er eines Tages ſeinen Aufenthalt verän⸗ dert. Wir halten dafür, daß die Vorgänge auf dem Monte Verita der Aufhellung bedürfen. Es ſoll nicht dazu kommen, HDaß ihre Hintermänner eine Situation ſchaffen, die der Schweiz politiſche Schwierigkeiten zuziehen. Wir haben mit der Aſyl⸗ gewährung an geſtürzte Monarchen ſeit dem Kriege keine guten Erfahrungen gemacht und wünſchen ſie nicht zu erneuern, am allerwenigſten mit Wilhelm ll., der der Welt nur einen Dienſt erweiſen kann: ſtille zu ſitzen, wyo er ſich hingeflüchtet hat.“ Berliner Ausſtellung„Form und Stoff 4 9 Berlin, 27. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Berliner Weltausſtellung von 1930 wird keine Weltausſtellung ſein. Es ſich vielmehr nur, wie das„B..“ feſtſtellt, um eine Bauausſtellung, mit der eine internatio⸗ nale Werkbund⸗Ausſtellung für Inneneinrichtung uſw. verbunden ſein ſoll. Das iſt eine ſehr erfreuliche Berich⸗ tigung, die die Bedenken ausräumt, die wir leiſe hier geſtern zum Ausdruck brachten. In der Tat ſind vielmehr Wirtſchaft wie Wiſſenſchaft ſeit geraumer Weile in der Verurteilung ſo⸗ genannter Weltausſtellungen ſich einig. Die Stadt Berlin will für die Ausſtellung ein großes Gelände zwiſchen Kaiſerdamm, Eichkamp und Grunewald in einer Größe von 100 Hektar zur Verfügung ſtellen. Man plant 12 gewaltige Hallen, darunter ein großer Kongreß und Konzerthaus. Die Aus⸗ ſtellung wird möglicherweiſe den Namen„Form und Großbrand in London London, 27. Okt. Im Dockyiertel wurde geſtern durch ein Droßfeuer ein völlig zerſtört. Der Schaden wird auf 60 000 Pfund Sterling geſchätzt. Der Lanòsberger vememordprozeß Nachdem das Gericht neuerlich den Antrag der Verteidi⸗ gung auf Ausſchluß der Oeffentlichkeit abgelehnt hatte, wurde in die Vernehmung des Angeklagten Haym eingetreten, der ausſagt, er habe Oberleutnant Schulz nur flüchtig gekannt. In einem Kaffee habe ihm Schulz die Dienſtanweiſungen ge⸗ geben, die nicht bekannt werden durften. Irgendwelche in⸗ neren Angelegenheiten der ſchwarzen Reichswehr ſeien ihm bisher fremd geweſen. Ueber die ihm bekannt gewordenen Munitionsſchiebungen ſei er wie alle anderen ſehr empört geweſen. An dieſen Munitionsſchiebungen war auch der Feldwebel Gaedicke beteiligt. Haym ſei dann nach einer Unterredung mit Klapproth, der das Auto lenkte, nach dem Fort gefahren, in dem ſeine Truppe unter⸗ gebracht werden ſollte. Als man die Kaſematten beſichtigte, in der auch Gaedicke ſich befand, ſei Klapproth auf ihn geſtürzt und habe ihn geſchlagen. Er ſei dazu getreten und habe da⸗ für geſorgt, daß man Gaedickes Kopf verbunden habe. Als der Vorſitzende den Angeklagten darauf aufmerkſam macht, daß ſeine jetzigen Ausſagen ſich mit ſeinen früheren nicht deckten, verſteifte ſich Haym darauf, daß ſeine früheren Aus⸗ ſagen falſch ſeien. Als nächſter Angeklagter wurde der Feldwebel Klapp⸗ roth vernommen, der ausſagt. daß er große Wut auf Gae⸗ dicke hatte wegen der Waffenſchiebungen. Er ſei ſehr jäh⸗ zornig und wiſſe nicht, was er in ſeiner Wut tue. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er ihn totſchlagen wollte, ant⸗ Wortete der Angeklagte, daß er das nicht glaube. Wenn er Gaedicke töten wollte, hätte er es ſo einrichten können, daß er ihn ohne Zeugen zu treffen gewußt hätte. Ueber den Zweck ſeines Aufenthaltes in Küſtrin bekundet Klayyroth, daß er dies nicht mehr wiſſe. Er ſei dauernd zwiſchen Berlin und Küſtrin hin und her gereiſt. Hierauf wurde in die Vernehmung des Hauptangeklagten, Oberlentnant Schulz, eingetreten, der in ausführlicher Weiſe ſchildert, zu welchen Zwecken die von ihm gebildete Truppe aufgeſtellt wurde, Seine Tätigkeit ſei völlig legal geweſen. Seine Truppe ſei vom Reichswehrminiſterium gebildet worden, und zwar voll⸗ kommen etatsmäßig. Sie hätte lediglich die Verpflichtung ge⸗ haht, alles geheim zu halten. Die von ihm aufgeſtellten Ar⸗ beitskommandos ſeien dazu auserſehen geweſen, einen im Jahre 1922 befürchteten Gewaltſtoß ſeitens der Polen gegen die deutſche Oſtgrenze abzuſchlagen. Dieſe Formationen ſoll⸗ ten im Ernſtfalle die Grenzen beſetzt halten. Als die En⸗ tente die Auflöſung der Formationen verlangte, habe er den Auftrag erhalten, ihnen die Waffen abzunehmen. Deshall ſollten ſie im Arbeitskommando in Küſtrin untergebracht werden, das beim dritten Pionierbataillon beſtand. Bevor Leute aus den Wehrverbänden in das Arbeitskommando ein⸗ geſtellt wurden, habe er jedesmal das Wehrkreiskommando benachrichtigt. Dieſes habe das Reichswehrminiſterium infor⸗ miert und vom Reichswehrminiſterium habe der preußiſche Innenminiſter Nachricht erhalten. Solange er das Arbeits⸗ kommando geführt habe, ſei niemals eine Perſon geſchlagen oder getötet worden. Schulz ſagte weiter aus, daß in ver⸗ ſchiedenen Fällen ſein Name mißbraucht worden ſei. So ſeien Einſtellungen erfolgt, evon denen er nichts wußte, von denen aber behauptet wurde, daß er ſie gutgeheißen habe. Mit dem Falle Gaedicke habe er abſolut nichts zu tun. Als ihm die Waffenſchiebungen Jankes und Gaedickes bekannt wurden habe der dem Oberſten Gudovius den Vorſchlag gemacht den ganzen Fall dem Amtsgericht zu übergeben und die beiden Täter in Haft zu nehmen. Gudovius habe dieſem Vorſchlag ſofort zugeſtimmt. Zu dem Antrag des Vertreters des Nebenklägers, Rechts⸗ anwalt Dr. Sack, die Miniſter Severing, Dr. Geßler, Gene⸗ neraloberſt von Seeckt und andere Zeugen zu laden, faßte das Gericht folgenden Beſchluß: „Die Beweisanträge des Vertreters des Nebenklägers werden als unerheblich abgelehnt. Die Sache wird aufun⸗ beſtimmte Zeit vertagt, da der Zeuge Becker nicht zu erreichen iſt. Der Antrag der Verteidigung, das Verfahren gegen Haym abzutrennen, wird abgelehnt. Die Vertreter des Nebenklägers werden aufgefordert, ihre Beweisanträge ſchriftlich einzureichen, da es vielleicht notwendig iſt, in einem ſpäteren Termin die Sache zu verhandeln. Der angebliche Erzbergermörder Entgegen dem geſtrigen Dementi, wonach bei den behörd⸗ lichen Stellen in Kolmar von einer Verhaftung eines angeb⸗ lichen Erzbergermörders nichts bekannt ſei, berichtigt ſich die Havasagentur heute dahin, daß tatſächlich— und dies wird von amtlicher Stelle beſtätigt— in Colmar ein Mann ver⸗ haftet wurde, der ſich Fournier nannte. Fournier ſei je⸗ doch wegen Verletzung der polizeilichen Beſtimmungen über den Aufenthalt von Fremden verhaftet worden. Aus gewiſſen Andeutungen ſei jedoch auf die Annahme zu ſchließen, daß der verhaftete Fournier doch an der Ermordung Erzbergers be⸗ teiligt war. Der ſogenannte Fournier habe, ſo ſtellt das „Journal“ feſt, enge Beziehungen mit deutſchen nationa⸗ liſtiſchen Kreiſen. Vor 14 Tagen eröffnete er mit einem an⸗ deren Deutſchen namens Zintz eine Garage unter der Finma Zintz 8. Co. Der Polizei zugegangene Mitteilungen über ſeine Geſchäfte veranlaßten eine unauffällige Unterſuchung, durch die feſtgeſtellt wurde, daß Fournier ein Deutſcher ſei, der nach Frankreich gekommen war, ohne daß man wußte, wann und wo er die Grenze paſſiert habe. Der Fall Himmelsbach Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Anläßlich des Urteils der 10. Zivilkammer des Landgerichts 1,Berlin in Sachen der Gebrüder Himmelsbach.⸗G. gegen den Ver⸗ leger und Redakteur Fernbach ſind in verſchiedenen Blättern Artikel erſchienen, die ſich auch mit dem zur Zeit im Sta⸗ dium der Beweisaufnahme befindlichen Schadener ſatz⸗ prozeß befaſſen, den die Firma Gebrüder Himmelsbach .⸗G. gegen das deutſche Reich und den preußiſchen, baye⸗ riſchen und heſſiſchen Staat führt. Vexeinzelt wird hiexin die Meinung ausgeſprochen, daß das erwähnte Urteil dem baye⸗ riſchen Staat Anlaß geben ſollte, die Himmelsbach⸗Angelegen⸗ heit ſobald als möglich von ſich aus beizulegen. Demgegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß die beide Prozeſſe weder äußerlich noch innerlich in Zuſammenhang ſtehen. Im Prozeſſe Himmelsbach gegen Fernbach handelte es ſich um Anſprüche, die die Firma gegen Fernbach wegen der von dieſem im„Holzmarkt“ veröffentlichten Artikel, die den Abſchluß der ſogenannten Coupes suplementaires-Ver⸗ d träge geißelten, erheben zu können glaubt. Das Urteil iſt noch nicht rechtskräftig. Dem Vernehmen nach wird Fern⸗ bach Berufung einlegen. Hingegen betrifft der Prozeß der Firma Himmelsbach gegen das Reich und die beteiligten Länder Anſprüche, die die Firma wegen Nichtberückſichtigung beim Holzverkauf aus den Staatsforſten erheben zu können glaubt. Dieſe Haltung der Staatsforſtenverwaltung gründete ſich bekanntlich nicht auf den Abſchluß der ſogenaßnten Coupes suplementaire-Ver⸗ träge, ſondern auf die beleidigenden Angriffe der Firma und ihrer Vertreter gegen die Staatsforſtverwaltung und ihre Beamten während und nach dem Beleidigungsprozeß, den die Firma zu Beginn des Jahres 1925 gegen Fernbach geführt hat. Wenn gegenüber dieſer Tatſache die Firma behauptet, daß ſie„in unzuläſſiger Weiſe von der Staatsforſtyerwaltung boykottiert worden ſei“, ſo muß nach der einmal erfolgten Klageſtellung abgewartet werden, ob in dem ſchwebenden der Firma der Beweis für ihre Behauptung gelingt. * Mittwoch, den 27. Oktober 1 Baoiſche Politik Die Geſchäftsführung des Badenwerks In einigen badiſchen Zeitungen waren in letzter Zeit A griffe gegen Finanzminiſter Dr. Köhler, im Zuſam hang mit gewiſſen Vorgängen im Badenwerk gerichtet. word Nun hat der Finanzminiſter an das dem Zentrum angehhr de„Buchener Volksblatt“ ein Schreiben gerichtet, dem er darauf hinweiſt, daß es ſich bei dieſen Veröfſe lichungen ausſchließlich um Vorgänge handle, die in dem 91 nungsmäßig geführten und zum Abſchluß gebrachten Di ziplinarverfahren gegen den nunmehr aus d Staatsdienſt entlaſſenen Verwaltungsinſpektor Ru dy eil Rolle geſpielt haben, um Vorgänge, die vom Aufſichtsrat 0 Badenwerks unterſucht, in mehreren Fällen vom Staatsg walt in Karlsruhe und vom Generalſtaatsanwalt behan wurden. Auch in den öffentlichen Sitzungen des Landtag vom 6. Juli ds. Is. ſei über die Vorgänge debattiert wordz Der Finanzminiſter erklärt, er denke gar nicht daran, auf neuerlichen Angriffe, die zum Teil ſo tun, als ob die e genannten Inſtanzen in gar keiner Weiſe ſich mit den Dinge beſchäftigt hätten, irgendwie in der Preſſe einzugehen. habe angeregt, die Erledigung des Geſuches Rudys, das er ———PPPPPPPPFPPPPPPPPPPPPPPPCPPPPPPPPFSS 2* den Landtag eingereicht hat, ausdrücklich für die folgen Sitzung des Landtages vorzubehalten. Da letzteres geſcheh iſt, wird das geſamte Aktenmaterial dem Landtag alsha bei ſeinem Zuſammentritt im November unterbreitet werde Er ſei feſt davon überzeugt, daß das Badenwerk gegenüle den Angriffen dieſes entlaſſenen Beamten durchaus gere fertigt hervorgehen wird. Letzte Meloungen Schneefall in München — München, 26. Okt. Nachdem bereits in den letzte Tagen ein empfindlicher Temperaturrückgang eingetreten wa der im bayeriſchen Voralpengebiet ausgiebigen Schneefall zu Folge hatte, ſetzte heute auch in München Schneetreiben, unter miſcht mit Hagel und Regen ein. Die Schneedecke, die ſowoh auf den Bergen als auch in der Ebene des Voralpengebiele liegen blieb, konnte ſich in München nicht halten. Neue deutſch⸗engliſche Induſtrie⸗Beſprechungen — Berlin, 27. Okt. Beim Reichsverband der Deutſch Induſtrie iſt nunmehr eine offizielle Einladung von der Febe ration of Britiſh Induſtriers eingetroffen. Das Präſidin des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie wird zu Be ſprechungen mit dem Präſidium des engliſchen Verbandes i London auf Mitte November gebeten. Ein beſtimmt Programm der Berhandlungen iſt nicht aufgeſtellt. Man Wix ſich vielmehr erſt in der Ausſprache ſelbſt über den Gegenſtan der Verhandlungen einig werden. Prinzipiell handelt es ich um eine Fortſetzung der privaten inoffiziellen Verhandlungen zwiſchen deutſchen und engliſchen Induſtriellen in Romſey. Möglichkeit eines Berliner Verkehrsſtreiks — Berlin, 27. Okt. der Allgemeinen Berliner Omnibus⸗Aktien⸗Geſellſchaft habe geſtern abend zu den am 18. Oktober ergangenen Schied ſprüchen Stellung genommen, und nach mehrſtündigen Erör⸗ terungen beſchloſſen, ſie abzulehnen. Weiter wurde der ſchluß gefaßt, am Samstag eine Urabſtimmung über Frage„Arbeit oder Streiks“ durchzuführen. Vorhe wird das Perſonal beider Geſellſchaften noch in Vollverſamm lungen zu der Lage Stellung nehmen. Die letzte Poſt vom Unterſeeboot 14 — Berlin, 27. Okt. Am Strande bei Apenrade wurde eine verſiegelte Flaſchenpoſt angetrieben, in der auf einem ſtark vergilbten Zettel mitgeteilt wird, daß ſich das Unterſeeboot 14 in ſinkendem Zuſtande befindet. Der Name des Abſenders und ſeine Heimatadreſſe ſind angegeben. handelt ſich ſomit vermutlich um die letzte Nachricht von einer 9 Unterſeeboot⸗Tragödie aus dem Kriege. Die Erdbebenopfer in Armenien— 350 Tote, 4 400 Verwundete — Berlin, 27. Okt. Nach Moskauer Berichten iſt die Zahl der Todesopfer bei dem Erdbeben in Armenien nunmehr au über 350, die der Verwundeten auf über 400 feſtgeſtellt wor⸗ den. Tauſend Bewohner ſind ohne Obdach. Die Regierung hat vorläufig 250 Eiſenbahnwagen nach Leninacan bringen laſſen, in denen die Obdachloſen einſtweilen untergebrach werden. Die ganze Umgebung von Leninacan bietet ein Bilb wüſter Zerſtörung. Beleidigung des Reichspräſidenten —Dresden, 27. Okt. Wegen Beleidigung des Reichsprä⸗ ſidenten von Hindenburg wurde der verantwortliche Redaktenr, der kommuniſtiſchen„Arbeiterſtimme“ in Dresden, Wi Schneider, der ein die Perſon des Reichspräſidenten verun⸗ glimpfendes Gedicht aus der Zeitſchrift„Der Knüppel“ abge⸗ druckt hatte, zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Eiſenbahnunfall — Hannover, 27. Okt. Bei Münder am Deiſter ereignel⸗ ſich geſtern ein Eiſenbahnunglück. Der Perſonenzug 514 iſt in der Nacht zum 26. Oktober bei der Ausfahrt aus der Station Münber am Deiſter infolge falſcher Weichenſteklung auf den Prellbock geleitet worden. Verſchiedene Fahrgäſte er⸗ litten erhebliche Kopf⸗ und Bruſtverletzungen. Die öſterreichiſchen Beamten lehnen ab — Wien, 27. Okt. In einer Sitzung des Ausſchuſſes der, öſterreichiſchen Bundesbeamten wurde geſtern beſchloſſen, das Regierungsangebot hinſichtlich der Erhöhung der Beamten⸗ gehälter als nicht ausreichend abzulehnen. Unwetter über der franzöſiſchen Küſtengegend — Paris, 27. Okt. Aus ganz Frankreich treffen weiter Nachrichten über Unwetterſchäden ein. Der Sturm hat beſon⸗ ers in der Gegend von Breſt, Lorient, Tarbes, Touraine, Burgund, dem Jura und der Dauphiné gewütet. In den Ge, birgsgegengen iſt Schnee gefallen. Im Kanal führte der Sturm. zu Störungen in der Küſtenſchiffahrt und Einſtellung der Fiſchexei. Eine Anzahl von Küſtenfahrzeugen wurde be⸗ ſchädigt. In den Gewäſſern von Greix iſt eine Barke unter⸗ gegangen. Auf der Rhede von Cherbourg haben etwa 15 be⸗ ſchädigte Schiffe Zuflucht geſucht. Bomben im Newyorker Juſtizpalaſt Rewyork, 27. Okt. Im Archivſaal des Juſtizpalaſtes von Newyork iit eine Dynamitbombe im 0 88 2 Pfund und eine Zeitbombe aufgefunden worden, die aber no Die Funktionäre der Hochbahn unngg rechtzeitig unſchädlich gemacht werden konnten. Ueber die Perſönlichkeit des Täters fehlen noch genaue Anhaltspunkte, Wenn die Zeitbombe explodiert wäre, ſo wäre die Hälfte des Teiles, in dem d nimmt an, daß die Bomben von Anarchiſten oder Kommuniſten gelegt wurden. er Archivſaal liegt, in die Luft geflogen. Man ˖ P 8 8 nennen. Mittwoch, den 27. Okkoder 1920 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 497 Was könnte auch in Mannheim ſein? Gechts gehen! 1 Endlich, endlich findet ſich einmal Einer, der ein Grund⸗ bel der Maunheimer feſtnagelt. Ich meine das hier auer⸗ dings noch ſehlende Rechtsgehen auf den Straßen. Iſt es nicht ein Jammer, weun man durch die ſchmalen Planken gehen muß und wird dauernd gezwungen, den Fußſteig zu verlaſſen, um denen auszuweichen, die die falſche Straßenſeite einhalten. ls ein Wunder erſcheint es mir als Fremder geradezu, daß der Bahk noch kein größeres Unglück paſſierte. Da in en ſchmalen Planken die Straßenbahn dort ſehr nahe am ußſteig vorbeifährt, iſt es ſehr gefährlich, beim Ausweichen auf die Fahrſtraße zu treten. Eine weitere gefährliche Ecke iſt an der Ausmündung der unteren Breiteſtraße in die lanken und an der Friedrichsbrücke. Wäre es da nicht ange⸗ racht, wenn eines ſchönen Tages die Schupobeamten die Paſſauten auffordern würden:„Bitte nur rechts gehen?!“ m vorigen Jahre wohnte ich in Münſter i.., das auch ehr enge Hauptverkehrsſtraßen hat. Eines ſchönen Sonntags waren Schupopoſten an den gefährlichen Ecken poſtiert, die Jeden aufforderten, nur rechts zu gehen. Manche waren darob erſt etwas erſtaunt, fanden es aber dann doch als richtig und — angenehm, daß man nicht immer und immer wieder ent⸗ gegenkommenden Perſonen falſch ausweichen mußte. Es hat gezogen und das Publikum wurde erzogen. Es muß dies auch in Mannheim möglich ſein. B. HI. „Man ſollte glauben, daß das Rechtsgehen einem Groß⸗ ſtädter derart in Fleiſch und Blut übergehen müßte, daß dar⸗ ber zu ſprechen ſedes Wort überflüſſig wäre. Dem iſt aber nicht ſol Schließlich könnte es einem ja auch gleichgültig ſein, auf welcher Seite der Straße die Mitmenſchen laufen, wenn man nicht ſelbſt darunter zu leiden hätte. Vorweg ſei geſagt, aß noch viele Mannheimer der Anſicht ſind, daß ſie ein gutes iecht darauf haben, rechts oder links zu laufen, wie es ihnen gerade paßt. Nein, mein lieber Mannheimer, dies iſt denn doch anders. Wenn Du auf die Straße kommſt dann iſt es ge⸗ rade ſo, als wenn Du in die Wohnung eines andern kommſt, denn dort kannſt Du Dich auch nicht ſo benehmen, als wäreſt u zu Hauſe. Die Straße gehört nicht Dir allein und Du haſt Dich in die Straßenordnung zu fügen. Mit der beſtimmten Abſicht, einmal mein beſonderes Augenmerk auf das Rechtsgehen zu richten, verlaſſe ich Sams⸗ tag nachmittag 4 Uhr meine Wohnung in der Neckarſtadt. Ge⸗ rade ſchließe ich die Haustüre und ſchoͤn wäre mir beinahe ein „Linksgeher“ auf die Fußzehen getreten, wenn ich nicht, ge⸗ witzigt durch meine Erfahrungen in den Mannheimer Straßen, langſam und vorſichtig mein Haus verlaſſen hätte. Bur Illuſtration erlaube ich mir das Alter des„Linksgehers“ Es war ein junger Mann von etwa 19 Jahren. eiter führt mich mein Weg auf der rechten Seite der Straße in die Mittelſtraße und ſchon ſehe ich eine Gefahr die mir mindeſtens einen blauen Fleck am Ellenbogen oder ſonſt wo einbringen dürfte. Ein grobknochiger Mann in den 40er Jahren kommt auf der linken Gehwegſeite breitſpurig als hätte er das größte Recht dazu, auf mich zu. Was tun, ſoll ich meinen„Rechtsſtandpunkt“ durchſetzen, oder ſoll ich der Ge⸗ ſcheitere ſein und nach links ausweichen— rechts iſt die Häu⸗ ſermauer— war die Frage eines Augenblicks und ſchon habe ich eine ab. Ich war nicht ſchnell genug mit meinem Handeln und der Wille des anderen mir eins auszuwiſchen, hat triumphiert, denn mit geſpreizten Armen hat er ſein Hinder⸗ nis genommen. Er ſieht ſich nochmals nach ſeinem Opfer um, ein Verachtungsblick von mir und weiter gehts im Straßen⸗ kampf. Eben komme ich an den Meßplatz. Die Annahme. daß ich hier nicht auf meine Koſten komme da doch der Gehweg ſchlechter gepflegt iſt als der übrige Teil des Meßplatzes, daß alſo das Publikum ſich auf den ganzen Platz verteilt nud ſo⸗ mit den ganzen Gehwegraum nicht einzuhalten braucht war eine irrige. Haarſcharf werden die Grundlinien des mit Regenpfützen überladenen Gehwegs vom Publikum einge⸗ halten und das Allerſchönſte iſt, ſämtliche Menſchen gehen hier alle— links. Nun wäre ich der einzige„Rechtsgeher“ ge⸗ weſen, weshalb ich es vorzog, außerhalb des ſogenannten eßplatzgehweges auf dem beſſer bekieſten Meßplatz die Front der„Linksgeher“ abzuſchreiten. Das Bild ändert ſich, als ich die Friedrichsbrücke betrete. Unzählige laufen links. Einer, der es nicht beſonders eilig* haben ſcheint, liegt mit en Armen auf dem Brückengeländer, den einen Fuß ſogar noch etwas in die Höhe geſtellt, als ob der Menſchtrubel hinterbei ſeinem Rücken ihn nichts angehe. Seine naſſen Stiefel wer⸗ en unbemerkt an den Hoſenbeinen der Paſſanten gereinigt. Ich weiche ihm diesmal aus. Kaum iſt dies Hindernis ge⸗ nommen, naht ſchon ein weiteres Unheil. Zwei Stadtbaſen wiſſen anſcheinend immer noch nichts von den Verkehrsver⸗ hältniſſen einer Großſtadt. Die eine mit dem Finger im und die andere geſtikulierend, ſo ſtehen ſie beieinander. Aber als„Gebüldete“ haben ſie ſelbſt eingeſehen, daß man nicht mitten im Trubel ſtehen bleiben kann ſie haben ſich deshalb an das linksſeitige Brückengeländer„zurück“gezogen. Ich umgehe ſie vorſichtig. Ja, was iſt denn jetzt hier wieder los? Dort ſtaut ſich die Menge am Ausgang der Brückenſtraße. Daß der Mannheimer wegen jeder Kleinigkeit ſtehen bleibt, iſt ja weit und breit bekannt, daß es aber zu einem Straßen⸗ auflauf kommt, weil es einigen die ſicher noch nicht weiter als bis zum Waſſerturm gekommen ſind, gefällt, dem unter der Brücke ankernden Fiſcher zuzuſehen, wie er ſeine Netze putzt, kommt mir nicht in den Sinn. Unter vielen Puffern komme ich endlich in die untere Breiteſtraße. Ein großes Gedränge herrſcht hier. Quer über den Bürgerſteig ein Kinderwagen, geführt von einer ſicher wohlmeinenden Mutter. Eben erhält ſie eine Lektion vgn einem Paſſanten, dem ſie mit dem Kin⸗ derwagen den Anzug beſchmiert hat und ſchon kommt eine weitere Aufforderung eines anderen, doch mit dem Kinder⸗ wagen aus dem Gedränge zu gehen. Aber o wehl Die kommen gerade recht. Jetzt begreife ich auch, daß es nur ſolche Per⸗ ſonen ſein können, die ſich nicht der Ordnung fügen, als ſie anfängt:„Määne Sie, ich bezaal kä Steier, Sie Uverſchäm⸗ ter...“ Sie konnte den Satz jedoch nicht vollenden, denn ein unſanfter Druck und die ſogenannte Steuerzahlerin iſt in dem Warenhauseingang zum Mißvergnügen der ein⸗ und aus⸗ gehenden Kunden gelandet. Mit der Belehrung dieſer Unverbeſſerlichen auf dem Zei⸗ tungswege iſt es natürlich nichts, denn ſolche Perſonen leſen ſicher keine Zeitungen. Hier hilft nur ein unbedingtes Ver⸗ bot durch die maßgebende Behörde. Die Straßenordnung iſt doch eigentlich meiſtens nur den willigen und ordnungslieben⸗ den Bürgern bekannt und dieſen bleibt es überlaſſen, wie ſie mit den anderen fertig werden. Ich mache daher den Vor⸗ ſchlag, die Polizeidirektion möge durch einen ihrer Organe täglich in allen Straßen— nicht nur in den Hauptverkehrs⸗ ſtraßen— Plakate auf den Bürgerſteigen herumtragen laſſen, mit der Auſſchrift: „Rechts gehen!“ Das fortwährende Erſcheinen dieſer Aufforderung prägt ſich viel tiefer in das Gedächtnis ein, als alle Verordnungen, die meiſtens nicht geleſen werden. Es muß unbedingt Allgemein⸗ gut werden, immer rechts zu gehen,— ſei es auch in den un⸗ belebteſten Straßen— damit endlich einmal die fortwähren⸗ den Anrempelungen aufhören. E, L. Saubere Straßen in Mannbeim Nicht erſt ſeit heute ſpricht man von den teilweiſe ſchmutzigen Straßen Mannheims; man weiß das ſchon lange und wer es nicht wiſſen will, muß ſich es von Fremden ſagen laſſen. Wenn aber noch ſo viel darüber geſprochen und ge⸗ ſchrieben wird, und wenn auch die Kolonnen der Straßen⸗ kehrer verdoppelt würden, ſo wäre Mannheim noch lange keine ſaubere Stadt. So lange das Mannheimer Publikum ungeſtraft Papierfetzen, Orangen⸗ und Bananenſchalen u. oͤgl. auf die Straße werfen kann, ſo lange der Hausbeſitzer ſeinen Pflichtteil Bürgerſteig auf die Art kehrt, daß er die Straßen⸗ rinne als Schuttabladeplatz betrachtet; ſo lange Reklamezettel zu Zehntauſenden zum Wegwerfen an das Publikum verteilt werden dürfen, ſo lange wird Mannheim in punkto Sauber⸗ keit mit Recht immer„hinten“ ſein. Die Stadt ſollte erſtens genügend Papierkörbe auf⸗ ſtellen, um das Publikum zur Sauberkeit zu erziehen. Die Ausgaben für die Papierkörbe könnten leicht gedeckt werden, wenn nach Münchener Art jeder Schutzmann das Recht be⸗ kommt, jedem Miſſetäter beim Wegwerfen von Unrat ſofort auf betroffener Tat für jeden Einzelfall eine Reichsmark gegen Aushändigung einer Quittung abzuknöpfen. Eine zweckent⸗ ſprechende Belehrung der Jugend durch die Schule könnte die Maßnahmen der Polizet unterſtützen. Iſt man in Mannheim gewillt, wenigſtenz einen Verſuch nach obigem Vorſchlag zu machen, der nicht wie die meiſten andern Vor⸗ ſchläge Geld koſtet, ſondern noch Geld einbringt? NS. Briefkäſten an den Straßenbahnen „In einer Reihe europäiſcher Großſtädte werden gegen⸗ wärtig Verſuche mit dem amerikaniſchen Syſtem der Poſt⸗ briefkäſten an Straßenbahnwagen angeſtellt. Dieſe Einrichtung erfreut ſich dort, wo ſie angewendet wird, großer Beliebtheit eim Publikum. Die Durchführung iſt am einfachſten in ſolchen Städten, in denen die große Mehrzahl der Straßen⸗ bahnlinien über einen beſtimmten Verkehrsknotenpunkt, alſo über einen führt, da an dieſer Stelle die Leerung der Briefkäſten leicht durchzuführen iſt. Dieſe braucht dabei durchaus nicht zum Verkehrshemmnis zu werden, da ſich das Abnehmen techniſch ohne Aufenthalt einrichten läßt. Die Briefe erreichen auf dieſe Art das Hauptpoſtamt viel ſchneller als durch die gewöhnlichen Straßenbriefkäſten.— — Herbſtlicher Gang Rr Skizze von Paulrichard Henſel Es tat ihm weh— der Regen, der Nebelſchleier über der Stadt, das unzufriedene Heimgehen aus lauten Kaffee⸗ häuſern, die er doch nicht mied, weil ſein Erleben nur noch uſchauen war. Ein Altwerden ging durch dieſe Tage, die zu müde zur Arbeit machten und zu wach zur Reſignation. In dem kleinen Blumenladen neben ſeiner Wohnung ſtanden blaue Aſtern— viele kleine Töpfe mit blauen Aſtern. Da dachte er an Ingeborg Rein, Jahre zurückgehend, klammerte ſich an ein paar warme Worte, die unvergeſſen waren, an ein unverlöſchbar ſchönes Bild— und mit einem ale waren Neugierde und Sehnſucht in ihm. Vielleicht war es auch nur das Verlangen, wieder in ein Erleben zu treten, das er ſelbſt formte. Er lächelte, als er den Boten anwies, der Frau Doktor die Karte mit der zag⸗ baften Frage unauffällig zu bringen.— Feucht war die Luft, als er zu der erbetenen Stunde im Park wartete. Ein paar junge Mädchen gingen mit ironiſchem Lächeln vorüber. Da ſtand eine ſchlanke Geſtalt im Pelzmantel vor ihm. „Guten Tag, Kurt. Daß du dich doch erinnert haſt...!“ „Ich vergeſſe nicht.“ ſagte er leiſe, als er ſich über die ſchwale Hand im Handſchuh beugte. Dann gingen ſie nebeneinander durch enge, blätterüher⸗ ſtreute Wege. Die Shritte des Mannes wurden lebhafter nehen der eleganten Frau, die einem anderen gehörte und doch auf eine kurze Bitte gekommen war— und er ordnete in Gedanken die Worte! die er jetzt ſyrechen wollte: Von ſeiner Arbeit und dem Alleinſein. von ſeiner Sehnſucht und dem kleinen Haus hinter dem Staoͤtgraben, das ſie beide ſo gut kannten— und er würde den warmen Klang wieder finden, der Glauhen heiſchte. Vielleicht ließ ſich eine neue Kette von Erlebniſſen flechten— neben dem Alltaa—, denn ngeborg war ſchön wie reifer Sommer geworden. Und während er noch ſann, erzäßlte die Frau zögernd und abgeriſſen, ſich um einen harmloſen Tonfall mübend— „Ich bin auch viel allein— man kann das nicht ändern — gewiß gibt es viele Möglichkeiten der Unterhaltung, aber das Intereſſe ſchläſt. Glaubſt du. daß ich lange kein gute“ Buch in den Händen hatte? Viele Frennde verkehren nicht bei uns. Mein Mann ſieht es nicht gern—“ Da griff er mit ſeinen Fragen weiter in ſie hinein, aber die Antworten klangen müde und verhalten. Einmal waren ſie denſelben Weg gegangen, dachte er, ganz im Anfang. Wie im Kaleidoſkop überſah er die Mo⸗ nate des Glücks, und dann das Quälen und Leiden und Un⸗ freiſein— der Schickſalsweg jeder Liebe, die keine Schranken kennt. Man kämpft gegen ſich ſelbſt mit Vorſätzen und Eiden und erſtickt doch nie das heimlich nagende Verlangen nach einem Ende. Um wieder aufzuatmen— ſei die Erinnerung heiter vder herb. Nie würde es anders ſein. Warum hatte er die Karte geſchrieben? Weil es ihm leichter dünkte, an ein erloſchenes Leben anzuknüpfen, als ein neues zu be⸗ ginnen— weil er ſich der Ingeborg erinnerte, die Wärme und Lachen in ihn getragen hatte— und weil er vergeſſen hatte, daß hier ſchon Gebundenſein am Beginn neuer Tage ſtand. Ja, dies alles war ſo; aber verborgen ſprach auch das Verlangen der Eitelkeit, von dieſer Frau nicht vergeſſen zu werden; nicht aufzuhören, etwas in ihrem Leben zu ſein, nicht verdrängt zu werden durch einen anderen. Ein leichter Sprühregen kam durch die Blätter. Ein vaar Lampen flammten auf. Fern ſah man die blinkende Reihe erleuchteter Wagen. „Du frierſt gewiß, Inge; wir könnten in eine Konditorei gehen.“ „Ich muß bald nach Hauſe, Kurt.“ „Du haſt es gut— du wirſt erwartet“— er ſuchte nach Worten und fühlte immer ſtärker, daß er aus der Ver⸗ gangenheit ßolen mußte, mas nicht neu in ihm erſtand. Sie gingen allein, denn die Menſchen ſaßen in hellen Häuſern, und er hätte die Frau küſſen können, die allein von aſſen in ihm leben geblieben war— aber er fröſtelte nur und ſaß di⸗ gelßen Blätter auf den Reſenklächen und fühlte die ankoneſ⸗ lende Scham, mit leeren Händen zu ſtehen, wo er vielleicht Verheißung geweckt hatte. Wo der Stadtyark allmählich in die laute Straße mündet, blieb Ingeborg ſtehen. „Ich fahre von hier, Kurt.. S gberffel 0 unerklärliche Angſt.„Wir wollen uns wiederſehen,“ bat er. Sie lächelte.„Zuſammenſein wie früßer— hat das nicht dann nur Sinn, wenn du mich noch liebſt?“ Die Gedanken an ein Aufwachen und Auflodern ſtarben in dem Manne an dem Geſühl von Müdigkeit und Herßſt; er wußte, daß ſie beide nichts Neues erwartete, als wieder Erößere Schnelligkeit der Straßenbahn Straßenbahn⸗Geſchwindigkeit—10 Kilometer, Autos 30 Kilometer innerhalb der Stadt. Natürlich kann die Straßen⸗ bahn mit ihren Handbremſen nicht ſchneller fahren, ſonſt kommt ſie bei Unfällen nicht mehr zum Halten. Deshalb ſchlage ich dem Straßenbahnamt vor, endlich der Neuzeit ent⸗ ſprechend ihre Motor⸗ und Anhängewagen mit Luftbremſe auszurüſten. Dadurch iſt dem Wagenführer folgendes möglich: 1. Die Geſchwindigkeit mit 2 bis 3 Anhängewagen auf 30 Kilometer zu erhöhen. 2. Ein ſchnelles Anhalten an den Halteſtellen. g. Braucht der Wagenführer nicht den ganzen Tag mit voller Kraft das große Rad herumzudrehen. 4. Kann der Wagenführer mit dem Bremsventil durch eine kleine Handbewegung den ganzen Wagenzug auf einige Meter zum Stehen bringen. 5. Erzielt die Luftbremſe hauptſächlich bei Unfällen ein ſchnelles Halten. 6. Bekommt Mannheim beſſere Verkehrsverhältniſſe. 7. Werden die Fahrgäſte im Anhängewagen beim An⸗ halten nicht mehr umhergeſchaukelt. 8. Sparen die Fahrgäſte Zeit, da die Geſchwindigkeit er⸗ höht werden kann. 9. Das Straßenbahnamt ſpart an Wagen, da der Wagen die Strecke zweimal fährt in gleicher Zeit wie heute mit der Handbremſe. 10. Wird der Straßenbahnführer dieſe mit Freude be⸗ grüßen. Wenn das Straßenbahnamt ſo wie jetzt weiter macht, wird ſie bald nicht mehr konkurrieren können. Fahren z. B. zwei Perſonen mit einem 10jährigen Jungen und einem Koffer vom Bahnhof nach Neu⸗Oſtheim, ſo koſtet es bei der Straßen⸗ bahn 80 Pfennig bei einer Fahrzeit von 20 Minuten. Das Gegenſtück mit einem Kleinkraftauto: die gleichen Perſonen mit dem Koffer auf gleicher Strecke vor das Haus für 90 Pfg. in 5 Minuten. Deshalb weg mit der Handbremſe und die Luftbremſe eingeführt. H. E Der Luſtgarlen Hat man die wenigen Sehenswürdigkeiten Mannheims im Laufe der Jahre zum ſoundſovielten Male in Augenſchein genommen, dann gibt es meiſtens ein Rätſelraten, wohin man an Sonntagen ſeine Schritte lenken ſoll, wenn man in Mann⸗ heim bleiben will. Der Ruheſuchende tut am Beſten, wenn er ſich auf die Straßenbahn ſetzt und nach Waldhof fährt, um ſich in dem ſchönen Käfertaler Wald zu tummeln. Abex auch dieſes harmloſe Vergnügen kann ſich nicht jeder Mannheimer erlauben, denn die Hin⸗ und Herfahrt mit Kind und Kegel iſt zu koſtſpielig und der Weg zum Laufen iſt zu weit. Die bisherige Neckarpromenade rechts des Neckars bis nach Feu⸗ denheim an den Maulbeerbäumen vorbei iſt durch den Neckar⸗ kanal ausgeſchaltet worden, denn ſie findet am Krankenhaus ein jähes Ende. Der ſtadtſeitige Neckardamm, der Waldpark und Luiſenpark, bieten an Sonntagnachmittagen keine Er⸗ holung. Das iſt nun alles, was Mannheim ſeinen 250 000 Einwohnern bieten kann! Es iſt nicht übertrieben: armſeli⸗ ger kann ich mir wirklich keine Stadt von Mannheims Größe auf dieſem Gebiet vorſtellen. Und wer da glaubt,. in den Mannheimer Vergnügungsetabliſſements eine Entſchädigung zu finden, der iſt wohl auf dem Holzweg. Sind vielleicht die ſogenannten„Strandfeſte“ am ſchönen Neckarſtrand Volksner⸗ anügungen?“ Lieber nichts! Der ehemals ſchöne grüne Ra⸗ ſen auf den Neckarwieſen kann einem leid tun. Alſo. verehrlicher Stadtrat, jetzt aber mal ran an die Kiſte! Die Arbeitsloſen warten darauf. Wo doch gerade der Neckardamm aufgeſchüttet wird. kann die Sandbahn auch mar entgegengeſetzt fahren an den Luiſenparkweiher und dort ihre Wagen kiypen laſſen, damit ein Berg entſteht, deſſen Hänge in den Weißer ſtürzen. Ich meine dort, wo jetzt ſchon die erſte Terraſſe zu dieſem künftigen Berg erſtellt wurde. Auf der einen Seite der ſchöne See, auf der anderen Seite die Villenſtadt und weiter draußen die Rennbahn und der Flug⸗ platz. Auf dem Gipfel des Berges ein Reſtaurant mit Ter⸗ raſſe. Selbſtverſtändlich braucht der Bera nicht hößer zu ſein wie der Karlsruher im Tiergarten. Welchem Einwohner Mannßheims wäre dort über allen Wipfeln nicht das erſehnte Ziel, ſich auszuruhen beim Klang ſchöner Muſik. Und die Gondeln auf dem See. An ſchönen Sommerabenden mit Lampions und Muſik. Der Tierpark ſollte am Luft⸗ und Son⸗ nenbad, alſo hinterm Palmenhaus wo jetzt die Schrebergär⸗ ten ſind, geſchaffen werden. Der Kinderſpielplatz mit Schon⸗ keln kann ebenfalls dort untergebracht werden. Raſenflächen für Kinderſpiele— aber bitte ohne Umzännung oder Ver⸗ botstafeln— müſſen da draußen ebenfalls entſtehen. Mit einem Wort: es muß ein Luſtgarten für Groß und Klein ſein. ohne Orgel und Reitſchule, Gſuffabuden und deral. Der Treffvunkt der Mannheimerl R bangende Liebe und quälendes Bangen, Unſreiheit und ein neues Vergeſſen— Und mit einem Male ſtand er wie hüllenlos vor der Fran, mutlos und ehrlich, und wußte nichts zu ſagen als: „Alles iſt ſo lange her..“ Da reichte ihm Ingeborg die Hand. „Ich weiß es, Freund. Und darum bin ich heute gekom⸗ men. Entfernt aneinander zu denken, ſchafft immer neue Sehnſucht und kettet an eine Vergangenheit, die uns Schran⸗ ken baut. Jetzt aber wiſſen wir von uns, daß wir verſchie⸗ dene Wege gehen, jeder in ſeiner Welt. Iſt das nicht viel beſſer, als daß wir uns ſelbſt betrügen, aus Pietät und aus Schwachheit, neu zu beginnen? Können wir mehr gewinnen, als Klarheit mit uns ſelbſt? Ich danke dir, daß du ehrlich zu mir warſt——“ Er ſtand noch lange auf derſelben Stelle und ſah der Frau nach, deren Pelz wie ein Schatten in das Lichtmeer tauchte. Welke Blätter fielen über ihn. * S Das Teatro dei Piccoli, das für ſeine deutſche Pre⸗ miere nach Mannheim im Muſenſaal des Roſengarten zu ver⸗ pflichten gelungen iſt, ſchloß ſoeben unter glänzenden Bedin⸗ gungen ein vierwöchentliches Gaſtſpiel im Theater des We⸗ ſtens in Berlin und ein gleiches Gaſtſpiel anſchließend an die Berliner Verpflichtungen im Apollotheater in Wien ab. ——— Hoslalo SGl Delio Slung E ——— über die gangsbahnhof haben Stadt iſt. ſie tut das Frankfurter Veröffentlichungen über dies Projekt— ſo ein⸗ Daß in der größten Stadt des badiſchen Müſterlaudes die zu⸗ ſtändigen Stellen ſich auch ſchon recht eingehend mit B plänen zur Moderniſierung des Mannheimer Bahnhofs be⸗ ſchäftigen. Wenn man vielleicht auch noch nicht ſich mit den Mahlers vierter Sinfoniel) ſtehen, 4. Seite. Nr. 407 Mittwoch, den 27. Oktober 126 Wirtſchaftliches Soziales Stärkere Nachfrage nach kaufmänniſchem Perſonal im Oktober Das einſetzende Wintergeſchäft hat eine ſtärkere Nach⸗ frage nach Verkäufern faſt aller Geſchäftszweige, beſonders aber des Lebensmittelhandels, zur Folge gehabt. Gleichzeitig war die Nachfrage nach Reiſenden gegen Feſtgehalt größer. Auch Proviſionsreiſende ſind nach wie vor ſtark geſucht, es fſinden ſich aber nur wenig oder kaum Bewerber für derartige Poſten. Von den bei der kaufmänniſchen Stellenver⸗ mittlung des Deutſchnationalen Handlungs⸗ ehilfſenverbandes gemeldeten oſſenen Stellen be⸗ ragen allein 37 Verkäufer⸗ und Reiſendenpoſten. An einigen Plätzen war Mangel an genügend geeigneten Bewerbern für Poſten, für die Spezialkenntnis verlangt wurden(Deko⸗ rations⸗ und Reklamefachleute, gewandte Lackſchriftſchreiber uſw.). Stark geſucht waren auch funge Kontoriſten mit guten Kenntniſſen in Stenographie und Maſchinenſchreiben. In Seipzig, Hamburg und Berlin konnten eine größere Anzahl Aushilfskräfte bei Behörden und Firmen untergebracht wer⸗ den. Im großen Ganzen geſehen iſt die Beſſerung der Lage des kaufmänniſchen Stellenmarktes, geſehen an der Zahl der Stellungſuchenden, die leider im Oktober auch nicht abgenom⸗ men hat, kaum feſtzuſtellen. Der Zugang Gekündigter iſt jetzt * um ein Drittel zurückgegangen, aber immer noch edeutend. Stäbtiſche Nachrichten Der Mannheimer Hauptbahnhof Kritiſche Aeußerungen eines Fremden Von unſerem Frankfurter sp.⸗Mitarbeiter wird uns ge⸗ ſchrieben: Die kürzlichen Juformationen in der Frankfurter Preſſe Pläne der Stadt Frankfurt zur Umge ſt altung des Frankfurter Kopfbahnhofes in einen Durch⸗ Ine 1 ſicher die Mannheimer Bürgerſchaft neidiſch werden laſſen. Ein Vergleich der Verhältniſſe in den beiden Bahnhöfen iſt wohl nach keiner Richtung hin möglich, denn das wird jeder Mannheimer zugeben, daß der Mann⸗ heimer nichts weniger als eine Zierde der Wenn ſich die Frankfurter Stadtverwaltung— und ſchon ſeit langen Fahren und nicht erſt ſeit den gehend mit Bahnhofsplänen beſchäftigt, die bei einem Koſten⸗ aufwandt von etwa 100 Millionen Mark einweilen als Luft⸗ ſchlöſſer bozeichnet werden müſſen, ſo fragt man ſich, wenn man im Mannheimer Hauptbahnhof ausſteigt und das In⸗ nere paſſiert: wie iſt es eigentlich möglich, daß eine Stadt von der Bedeutung Mannheims einen ſolchen Bahnhof hat, der nach keiner Richtung hin einen Vergleich mit Bahnhöfen Städte aushalten kann. Es iſt wohl nicht zu wenig geſagt, wenn man behauptet, daß keine andere deutſche Stadt von der Bedentung Mannheims ſich mit einem ſo wenig reprä⸗ ſentativen und unzulänglichen Bahnhof begnügen muß. Nicht au ſprechen von Frankfurt und erſt recht nicht von Karlsruhe. Für den Fremden jedenfalls, der viel auf Reiſen iſt und den Unterſchied würdigen kann. iſt der Mannheimer Bahn⸗ Hof eine recht trübe Erinnerung an die ſonſt ſo ſchöne Stadt. Hört man von den großzügigen Frankfurter Bahnhofs⸗ projiekten, ſo möchte man beinahe mit Sicherheit zannehmen, 1* au⸗ an ſich weniger dringlichen architektoniſchen Erneuerungen Hbeſchäftigt haben mag, ſo muß man aber doch mit aller Be⸗ ſtimmtheit annehmen, daß die Reichsbahn etwas projektiert, um die inneren Raumverhältniſſe den heutigen Bedürfniſſen anzupaſſen. Der Reiſendenverkehr iſt in mancher Beziehung derart kompliziert, daß man ſich in einem Labyrinth wähnt. Auch ſonſt läßt der innere Bahnhof vieles zu wünſchen übrig, was ſicher von der NM3. in dieſen Spalten ſchon genügend erörtert worden iſt. Zwar iſt die Reichsbahn erfahrungsge⸗ mäß in ſolchen Dingen ziemlich hartherzig. Aber die Ent⸗ ſchuldigung, daß ſie Hauptträgerin der Reparationslaſten 155 darf in ſolchen Fällen nicht mißbraucht werden. Dafür ſollte ſchon die Mannheimer Stadtverwaltung ſorgen und erſentuell ein finanzielles Uebereinkommen treffen. In dem Zuſtand, in dem ſich der Bahnhof derzeit befindet, iſt er nicht nur nicht —— ſondern ein ſchwerer Schönheitsfehler der adt. Man wird nicht finden, daß die vorſtehenden kritiſchen Aeußerungen unſeres Frankfurter Mitarbeiters zu ſcharf ausgefallen ſind. Hoffentlich iſt die Reichsbahndirektion Karlsruhe recht bald in der Lage, das Umbauprojekt der Stadtverwaltung zu präſentieren. Philharmoniſcher Verein 1. Konzert. Dirigent: Felix von Weingartner Fünf Konzerte ſieht die rührige Vereinsleitung vor, die ſtets auch zu halten wußte, was ſie verſprach, und der man es auch für diesmal wünſchen kann, denn ſie verſpricht ſehr viel. Einen Richard Strauß, den Unerreichbaren, auf dem Progrmm figurieren zu laſſen, will etwas bedeuten, und wenn daneben noch Namen wie Duſolina Giannini, Erika Morini in klangvoller Mannheimer Unbekanntheit und ferner Maria Ivogün, Bruno Walter(dieſer u. a. mit ſo darf man ſich füglich von der dekorativen wie inhaltlichen Seite dieſer hervor⸗ ragenden Konzertreihe das Schönſte verſprechen. Der geſtrige Beginn war dazu ein Präludium, das wieder einmal die Mannheimer Konzertbegeiſterung in entſprechen⸗ dem Lichte zeigte. Es ſteht zwar nicht feſt, inwiefern hier die Beifallsbezeugungen mit Da Capowünſchen im Orcheſter⸗ konzert verbunden ſind. Aber ſo gewiß ein ſolches Verlangen nach dem kürzlich geſpielten Klavierkonzert von Toch nicht zu bemerken war, obwohl eine Wiederholung dem ſogenannten „Verſtändnis“ nicht geſchadet hätte, ſchien es geſtern offenſicht⸗ lich, daß man ſich den Berlioz, wenigſtens zum Teil, noch ein⸗ mal wünſchte. Weingartner hatte diesmal aus der drama⸗ tiſchen Legende„Fauſts Verdammnis“ von Berlioz drei Aus⸗ ſchnitte mitgebracht, offenbar um das Dreigeſtirn Berlioz Liſzt.-Wagner nach Beethovens achter Sinfonie in der je⸗ weiligen Eigenart zur Geltung zu bringen. Von Wagner kam die Tannhäuſer⸗Ouvertüre mit dem anſchließenden Bacchanal zum Vortrag, das nur im Zuſammenhang mit dem Anſchaulichen Geltung beſitzt und deshalb nicht daraus entfernt werden ſollte. Wagner, Liſzt und Berlioz haben ſich ſelbdritt entſprechend ihrer literariſch⸗muſikaliſchen Beſtre⸗ bungen mit der Fauſtgeſtalt muſikaliſch auseinandergeſetzt. Wagner mit ſeiner Fauſtouvertüre ſteht dabei iſoliert; zwi⸗ ſchen der Fauſtſinfonie von Liſzt und der„Damnation de Faust“ von Berlioz beſtehen dagegen engere Beziehungen. Berlioz hat vor allem Liſzt zu ſeiner Fauſtſinſonie angeregt und ihm auch durch ſeine dramatiſche Legende gewidmet, was wiederum Liſzt zur Widmung ſeiner Fauſtſinſonie an Ber⸗ lioz veranlaßte.(Wagner und Liſzt widmeten ſich gegenſeitig den Lohengrin und die Danteſinfonie.) Dennoch blieben die gegenſeitigen fauſtiſchen Beziehungen zwiſchen Berlioz und Liſzt nicht ganz ungetrübt, wie der ungariſche Marſch als Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die Gemeindewahlen Die Deutſchnationale Volkspartei hat fol⸗ gende Liſte für die Wahlen zum Bürgerausſchuß aufgeſtellt: 1. Richard Perrey, Stadtbaudirektor, 2. Heinrich Irſch⸗ linger, Hauptkaſſierer, 3. Berta Gulde, Oberlehrerin, 4. Martin Bommarius, Obermeiſter, 5. Heinrich Winter⸗ werb, Fabrikant, 6. Jakob Rabe, kaufm. Angeſtellter, 7. Wilhelm Blaſe, Malermeiſter, 8. Luiſe Langer, Ehe⸗ frau, 9. Alfred Zin der, Hauptlehrer, 10. Hermann Stachel⸗ haus, Kaufmann, 11. Dr. Wilhelm Kolb, Chemiker, 12. Michael Schwin d, Schuhmachermeiſter, 13. Ida Scipio, Privat, 14. Franz Kühner, Kaufmann, 15. Fritz Klump, Eiſenbahnoberinſpektor a. D. 1* * Preisgekrönt anf der Geſolei. Der Preisrichter der Großen Ausſtellung Düſſeldorf hat der Armaturen⸗ und Waſ⸗ ſermeſſerfabrit Bopp u. Reuther G. m. b.., Mann⸗ heim⸗Waldhof, die goldene Medaille der Geſolei zuer⸗ kannt. Es waren ausgeſtellt: Naturgetreues Schaubild mit Geländeſchnitt zur Darſtellung der Armaturen für die Waſ⸗ ſerentnahme aus der Hauptleitung, wie Brunnen, Hydran⸗ ten, Rohrſchellen, Einbauſtücke uſw.; Darſtellung der Wir⸗ kungsweiſe und betriebsmäßige Vorführung aller Arten von Baſſermeſſern, Flügelradwaſſermeſſer„Optima“, Woltmann⸗ Kombinationen neueſter Bauart, Venturimeſſer, Anzeige⸗, Regiſtrier⸗ und Summierungsapparate D..., elektriſche Fernübertragung der Waſſermeſſung. * Kein Kofferdiebſtahl. Wie uns mitgeteilt wird, iſt der Koffer, von deſſen Verſchwinden wir im Montag⸗Abendblatt berichteten, nicht geſtohlen worden. Er blieb vielmehr im Zuge ſtehen und iſt auf dieſe Weiſe nach Frankfurt gelangt. Vortrãge Berufskundliche des Mannheimer Arbeits⸗ amte Wenige Monate noch und wieder ſtehen viele Kinder vor der Schulentlaſſung und damit vor den Toren des werk⸗ tätigen Lebens. Für ſie gilt es, einen Beruf zu wählen, der ihnen zuſagt, der ihnen ein Auskommen bietet und zum Lebensinhalt wird. Es iſt Pflicht der Eltern, den Kindern bei dieſem ſchweren Entſchluß mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Doch iſt es den Eltern unmöglich, die Verhältniſſe in den zahlreichen Berufen zu überblicken, die infolge der Ar⸗ beitsteilung eine ausgedehnte Spezialiſierung erfahren haben. Schule und öffentliche Berufsberatung haben ſich deshalb zuſammengetan, um in gemeinſamer Arbeit Mittel und Wege zur richtigen Berufswahl zu weiſen. Schule und Berufsberatungsſtelle wollen Helfer ſein. In dieſem Sinne veranſtaltet das Arbeitsamt Mannheim auch in die⸗ ſem Jahre und zwar in der Zeit vom 28. Oktober bis 18. November einige Elternabende, an denen Fachleute über die Ausſichten und Anforderungen in den wichtigſten Berufen Vorträge halten werden. Die Vorträge finden je⸗ weils im großen Saale des„Alten Rathauſes“(F 1) ſtatt, erſtmals am Donnerstag, 28. Oktober. Im ührigen wird auf die Bekanntmachung des Arbeitsamts verwieſen. * * Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874.„Rund um Paris“ hieß das Thema, über das das Mitglied, Profeſſor Dr. Ott, am vorigen Mittwoch vor einer zahlreichen Zuhörer⸗ ſchaft im großen Saal des Kaufmannsheimes ſprach. Anhand einer Menge Lichtbilder führte der Vortragende die aufmerk⸗ ſamen Zuhörer nach und durch die Hauptſtadt Frankreichs und deren nähere und weitere Umgebung. Das Leben und Treiben in der Metropole, die bedeutenden Baudenkmäler und die Ereigniſſe, die ſich einſt dort abſpielten, wurden in dem kurzweiligen, durch eindrucksvolle Anſchaulichkeit ſich aus⸗ zeichnenden Vortrag berührt. Bei einigen Mitgliedern kam dabei früher Geſehenes in Erinnerung. Alle aber nahmen das Bewußtſein mit nach Hauſe, auf die billigſte Art in Paris geweſen zu ſein.— Anfang Dezember wird das Mitglied, Staatsanwalt Dr. Vollmer, über ſeine Schneefahrten in die Oetztaler Alpen erzählen und ſelbſtaufgenommene Bilder zeigen. Hänsliche Geſundheitspflege. Wir machen auf den heute in der Liedertafel ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr. Mayer aufmerkſam. Der Beſuch iſt in der Hauptſache denen zu empfehlen, die mit Nervenleiden, Rheumatismus, Iſchias, Gicht, Neuralgien, Stoffwechſel⸗ und Verdauungsſtörungen, allgemeiner Körperſchwäche und Erſchöpfungszuſtänden be⸗ haftet ſind. Fre⸗ * Vortrag des Kommandanken der dritten Möve. gattenkapitän a. D. Burggraf und Graf zu Dohna⸗Schlo⸗ dien, der Kommandant der 3. Möve, ſpricht am Freitag, den 5. November im Friedrichspark. Im Schaufenſter in unſerer Nebengeſchäftsſtelle in R 1, 4/ ſind drei Karten ausgeſtellt, die die Heimkehr der dritten Möve am 4. März 1916, ſowie ihren Kommandanten und die Mannſchaft darſtellen. Bereinsnachrichten Der Deutſch⸗evangeliſche Frauenbund, Ortsgruppe Mannheim, hatte am Donnerstag abend zu einer Mitglie⸗ derverſammlung im Konfirmandenſaal der Trinitatis⸗ kirche eingeladen. Nach einigen geſchäftlichen Mitteilungen der Vorſitzenden, Fräulein Scipio, erhielt als Rednerin des Abends, Frau Hummel aus Altenburg, das Wort zu dem Vortrag:„Mütter ſind das Schickſal ihres Volkes“. Sie führte in 1½ſtündiger Rede, der die Zuhörer⸗ ſchaft aufmerkſam bis zum letzten Augenblick folgte, ungefäht folgendes aus: Zu allen Zeiten deutſcher Geſchichte ſtand in der Not die Frau neben dem Manne und half die Not über⸗ winden. Wir haben jetzt eine Notzeit wie vielleicht nie zuvor, und die Frau hört in weiten Kreiſen dieſen Notſchrei nicht. Die einen gehen unter in der Sorge um das eigene Leben, die andern gehen auf in Putz und Tand und Sberflächlichkeit, Die Rednerin ging den Gründen dieſer Verfallserſcheinung nach und ſprach dann ausführlich über die Aufgaben der Mütter im Haushalt, in der Pflege des Familienlebens, im Verhältnis zu den Kindern. Zu Müttern des Volkes rechnet ſie aber auch alle die unverheirateten Frauen, die in einem Leben für andere ſtehen. Rettung für unſer Volk aus der ſchweren Not gibt es aber nur durch eine ſittliche Er⸗ neuerung, die aus der Religion kommt. die für ihre tiefgehenden Ausführungen reichen Beifall ern⸗ tete, ſprach in den letzten 14 Tagen in der Pfalz; ſie nimmt nun in Bruchſal an der Badiſchen Tagung des Deutſch⸗evang. Frauenbundes teil und wird dann am 1. November in Köln beim Reformationsfeſt ſprechen. * Sonntagsrückfahrkarten an Allerheiligen. Am Mon⸗ tag, 1. November, werden im Bezirk der Reichsbahndirek⸗ tionen Karlsruhe und Ludwigshafen und der Eiſenbahndirek⸗ tion des Saargebietes fahrkarten ausgegeben. Damit gelten die am 30. Okto⸗ ber, 31. Oktober und 1. November gelöſten Sonntagsrück⸗ fahrkarten bis Dienstag, 2. November, jedoch mit der Ein⸗ ſchränkung, daß am Dienstag, 2. November, die Rückfahrt von der Zielſtation oder von einer Unterwegsſtation der Sonntagskarte ſpäteſtens um 9 Uhr vormittags angetreten und ohne Fahrtunterbrechung durchgeführt werden muß. In den Reichsbahndirektionsbezirken, die an Allerheiligen Sonn⸗ tagsrückfahrkarten nicht ausgeben, werden die in den anderen R. B..⸗Bezirken ausgegebenen Sonntagsrückfahrkarten als gültig anerkannt. An Allerheiligen verkehren die für die Perſonenbeförderung dienenden Züge wie an Werktagen; Sonntagszüge werden nicht gefahren. * Eine Umwälzung auf dem Gebiete der Feuermelde⸗ anlagen. Wie der„Badiſchen Preſſe“ mitgeteilt wird, hat ein Mechaniker aus dem badiſchen Schwarzwald eine drahtloſe, elektriſche Feueralarmanlage erfunden, die es er⸗ möglicht, Feuerwehrleute in beliebiger Anzahl durch Alarm⸗ wecker von beliebigen Stellen aus zu alarmieren(ſogenannter „Stiller Alarm“). Die Alarmwecker werden an eine beliebige Lichtleitung oder Kraftleitung angeſchloſſen. gleichgültig, ob in dieſer Gleich⸗ oder Wechſelſtrom fließt. Die patentierte Er⸗ findung iſt von Sachverſtändigen techniſch und praktiſch bereits durchprobiert worden. Die Koſten ſollen nur etwa ein Viertel der bisherigen Aufwendungen betragen. KalsER-BORAN“ das hygieniſche Hautpflegemiitel moclit das llusser woich untantiseprsch Oie tag. en laschungen verleiſien cer fiaut Zartneit und qugendfrische. Lelrrich Mack Nachi. Un voranging; dieſen entnahm Liſzt der gleichen Quelle wie Berlioz zur ſinfoniſchen Verarbeitung, die er, um Berlioz nicht zu kränken, eine ganze Weile ſpäter veröffentlichte. Ganz einerlei war ihm das nicht. Die Abhängigkeit der geſamten neueren Muſik von Ber⸗ lios Orcheſtration macht es erklärlich, daß ein Dirigent wie Weingartner, der dieſe ganze Berlioz.—Liſzt⸗Tradition wie heute wohl kaum ein Zweiter mehr(in den Werken nur noch Richard Strauß) repräſentiert, einem Berlioz ſtets beſondere Wirkungen abgewinnen kann. Die unbedingte Ueberlegen⸗ heit dieſes Grandſeigneurs unter den heutigen Dirigenten läßt den ganzen einſtigen Klangzauber der eigenwüchſigen, in ihrer Art genialen Inſtrumentalkunſt, die Kraft und Reich⸗ haltigkeit der Rhythmik, neu empfinden. Dieſer Glanz der Berliozmuſik ſtrahlte aus der Wiedergabe durch das Natio⸗ naltheaterorcheſter, das ſich der überlegenen Führung des ihm wohlvertrauten Gaſtes mit gewohnter Hingabe überantwor⸗ tete. Die Ruhe und Sicherheit des Dirigenten Weingartner kennzeichnet ſich dabei bereits in der leicht nach vorn ge⸗ neigten Haltung, in der von Form und Geiſt beherrſchten Geſte, die frei von jeder Affektiertheit, ſich auf ein Mindeſt⸗ maß der deutenden Gebärde beſchränkt, und gerade damit ihre unbedingte Souveränität begründet. Die linke Hand aſſiſtiert kaum zum Modulieren oder rhythmiſch⸗dynamiſchen Aus⸗ gleichen einzelner Gruppen der feldherrlichen Rechten. Die ganze Direktionsweiſe Weingartners läßt ſich vielleicht kaum beſſer umſchreiben als edelmänniſch wie die geſamte Erſchei⸗ nung dieſes Muſtkers von feinſtem Sinn und reichſter Kenntnis. Liſzt Taſſo bildete den Abſchluß. Der inſtrumentrale Glanz und Schimmer dieſer Muſik war völlig in die Wieder⸗ gabe aufgegangen, ſo ſehr, daß man das allzu Vergängliche dieſes Werkes kaum in ſeiner ganzen Schwere empfand. Wie man das klangliche Urhild der Taſſoweiſe in der heutigen Lagunenſtadt vergebens ſuchen wird, ſo ſind auch für uns dief muſikaliſchen Apotheſen vorbei, auch wenn die Fanfaren⸗ klänge noch ſo freudig dazu überleiten wie geſtern. Aus dem Triumph Taſſos wurde ſo ein Triumph Wein⸗ gartners, an dem alle, Orcheſter, Verein und Publikum von Herzen teilnahmen. D * Von der Univerſität Heidelberg. Geheimrat Profeſſor Dr. von Schubert wurde von der Herdergeſellſchaft in Riga Beiſpiel zeigt, der geſtern dem Taſſo von Liſsſt ſo friedlich! fremdem Lande, Der Wuſchelkopf Die neueſte Bubikopf⸗Mode, die von Paris aus ihren Siegeszug antritt, ſucht den Eindruck zu erwecken, als ob die Trägerin dieſer Haartracht direkt vom Morgenbad käme und noch keine Zeit gehabt hätte, die naſſen Haare zu kämmen und zu bürſten. Je maleriſcher die Unordnung iſt, in der ſich die und je zwangloſer ſie ins Geſicht gezogen werden, deſto beſſer genügt man den Forderungen der Mode. Aber dieſe Haar⸗ wirrnis, ſo zwanglos ſie ausſieht, iſt durchaus nicht unbegb⸗ großer Kunſt hergeſtellt. Es gibt drei verſchiedene Formen des„Wuſchel⸗Bubikopfes“, die von den Pariſer Coiffeuren Ikreiert“ werden. Die einfachſte erinnert in der Lagerung der Haare an die gewöhnlichen Wellen, die nur auf einer Seite des Kopfes angebracht werden, während die andere Seite einen buſchig gelegten Bubikopf zeigt, der durch einen Kamm zuſam⸗ mengehalten wird. Bei der zweiten Form ſind die wirren Locken über den ganzen Vorderkopf verteilt, ſchieben ſich über die Stirn vor zu einer gewellten Franſe, und ein paar Locken ſind ins Geſicht heruntergezogen, wobei aber die Ohren frei bleiben. Die gewagteſte Form iſt die, bei der ſich die Wirrnis aufgelockert und durch zwei Seitenkämme notdürftig gehalten; eigentliche Wellen und Locken fehlen vollkommen. Die Dame trägt ein hochſtehendes Geſtrüpp von unordentlichem Haar. Literatur Nene Miſſionsbücherei. Vom Evangl. Miſſionsverlag G. m. b. H. Stuttgart ſind einige hübſche unterhaltende Bücher erſchienen. Erwähnt ſei zunächſt F. Ittmann„Mein Freund Leopard“, eine feine Geſchichte von einem Sklavenſohn in Kamerun, der ſpäter Miſſionslehrer wird. Die Erzählung iſt von ihm ſelbſt geſchrieben, ſie zeugt nicht nur von einer ſcharfen Beobachtungsgabe, ſondern auch von einer charakteriſtiſchen Erfaſſung der auf den Sklavenſohn ein⸗ dringenden Eindrücke. Auf der in edler Sprache erzählten Geſchichte ruht ein abgeklärter Friede. Ein ebenſo treffliches 9 4 das von Oehler⸗Heimerdingen,„Freude im Him⸗ mel“, etwas ganz anderes ſind, als die landläufigen Weihnachts⸗ erzählungen. Es ſind ſieben lebenswahre Novellen aus alle feinſinnig geſchrieben, alle voll unvergeß⸗ zum Ehrenmitglied gewählt. licher Weihnachtsfreude mit Weihnachtsſegen. Frau Hummel, in Saarbrücken Sonntagsrück⸗ Haare präſentieren, je wilder die Locken durcheinanderwirbeln ſichtigt, ſondern ſie wird von geſchickten Haarkünſtlern it über den ganzen Kopf ausbreitet. Die Haare ſind vollkommen 9 das Weihnachtsgeſchichten aus China enthält, die aber e⸗ is⸗ zen des em 63 ex⸗ iht er⸗ ox, die it. ng er im tet m er el, 4 n⸗ g. W IrSorne KRNer RF-oeereNN 0 * 8 Mittwoch, den 27. Oktober 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 497 Veranſtaltungen Die Schützengeſellſchaft Diana e. V. Mannheim bielt in den letzten Wochen ihr diesſähriges Schluß⸗ ſchie hen, verbunden mit einem Königſchießen, auf ihren eal gelegenen Schießſtänden im Käfertaler Wald ab. Die Preisverteilung fand am Sonntag im Saale der Liedertafel im Rahmen eines Familienabends ſtatt, bei dem das — des Geſangvereins Frohſinn ganz Hervorragendes eiſtete. An erſter Stelle ſei erwähnt, daß die Damen des Vereins einen ſilbervergoldeten Königspotal ſtifteten, der aus der Wertſtätte des Mitgliedes Juwelier Fritz Appel hervor⸗ ging und auf dem der Namen des Schützenkönigs jedes Jahr urch Gravur verewigt wird. Schützenkönig für das Jahr 1926 wurde das im Lebensalter jüngſte Mitglied Alfred Piſter in Feudenheim mit einer ganz hervorragenden Leiſtung. Die Meiſterſchaft auf Feld errang der 1. Ober⸗ ſchützenmeiſter Ernſt Kuhrmeier, die Meiſterſchaft auf Stand Herr Fritz Piſter ſen., Vater des Schützenkönigs, die Meiſterſchaft auf Piſtole Herr Adolf Cahn. Weitere Preiſe auf Feld erhielten die Herren Cahn und Frauenſtorfer ſen., auf Stand die Herren Hartrich, Frauenſtorfer ſen., Cahn und uhrmeier, während auf Piſtole Frauenſtorfer jr., Piſter ſen. und Beyler Preisträger wurden. Auf der Glückſcheibe waren ſiegreich als erſter Herr Krücken, dann die Herren Kuhrmeier, Hartrich, Frauenſtorfer jr., Piſter jr., Cahn, Toch, Benecke, Piſter ſen., Frauenſtorfer ſen., Prager, Gehrmann, Srba, node, Beyler und Rupp. Auf der Punktſcheibe errangen ſich reiſe die Herren Kuhrmeier, Krücken, Benecke, Aſſenheimer, rauenſtorfer jr., Schupp, Platz, Cahn, Rupp, Piſter ſen., eyler, Gehrmann, Piſter jr., Frauenſtorfer ſen. und Beichert. * & Theaternachricht. Heute abend wird im Neuen Theater erfolgreiche Operette„Olly⸗Polly“ zum erſten Mal wieder⸗ lt. Am Donnerstag findet im Nationaltheater die erſte Wiederholung der d Albert'ſchen Sper:„Tiefland“ in der Premierenbeſetzung ſtatt.— Aſta Nielſen, die weltbekannte Filmſchauſpielerin, iſt zur Bühne zurückgekehrt. Nur wenigen iſt es bekannt, daß ſie von der Sprechbühne zum Film ge⸗ kommen iſt. An einer kleinen literariſchen Bühne in ihrer Heimat Dänemark hat ſie debutiert. Aber erſt der Film hat ſie berühmt gemacht. Ihre Haupterfolge hat ſie hier Rollen zu verdanken, die großen Bühnenſtücken entlehnt ſind: z. B. „Fräulein Julie“,„Rauſch“,„Hedda Gabler“,„Erdgeiſt“. c Klöpfer⸗Gaſtſpiel im Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Eugen Klöpfer, der berühmte Berliner Schauſpieler, der anläßlich der Frühjahrsfeſtſpiele die Sympathie der annheimer im Sturm eroberte, gaſtiert ab 1. Novem⸗ Her im Mannheimer Künſtlertheater Apollo mit einem En⸗ ſemble erſter Berliner Bühnendarſteller. 8 Muſikverein E. V. Die Aufführung des Brahms⸗ ſchen Requims am 1. November ds. Os. findet der ge⸗ ſchloſſeneren Wirkung wegen im Muſenſaal(nicht im Nibe⸗ lungenſaal) ſtatt. Generalmuſikdirektor Richard Lert hat die muſikaliſche Leitung. * Wettervorherſage für November. Das Wetter des Win⸗ zermonates Oktober hat wieder einmal die zutreffende Wetter⸗ vorherſage des bekannten Aſtrologen A. M. Grimm(Ver⸗ faſſer des im Verlag der A. M. Grimmſchen Wetterkalender, Salzburg, erſchienenen Kalenders) beſtätigt. Für den ovember öbingt Herr Grimm folgende Prognoſe: Der letzte Herbſtmonat iſt in ſeiner erſten Hälfte vorwiegend au⸗ genehm, warm und trocken, in ſeiner zweiten Hälfte kälter und niederſchlagsreicher, mit Regen und Schnee. Die Durch⸗ ſchnittstemperatur hält ſich an das normale Mittel. Die Höchſt⸗ temperaturen fallen ungefähr auf den 5. und 12., während es um den 20. herum ſehr kalt ſein wird. Die zweite Hälfte des November bringt gleich ziemlich am Anfang Unfreundliches Wetter mit Schnee, Regen, Nebel und Sti'⸗ luch wird Porr in dieſem Monat von Erdbeben un tſürzen ören. die Da es uns unmöglich ist, jedem einzelnen zu danken, bitten wir alle, die uns heute, wie auch während des Krankeniagers unseres lieben Verstorbenen in solch überaus er⸗ wiesen, auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank entgegen zu nehmen. 714 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Susi Stengel Wwe. Mannheim, 25. Oktober 1926. reichem Maße Anteilnahme ———————— letzter Tag= der Konkurswaren-Versteigerung am Donnerstag, den 28. Oktober 1926, vor⸗ mittags ½10 Uhr und nachmittags 2 Uhr in Mannheim, R 3, 15b, von Partiewaren aller Art, Laden-Einrichtung ete. 8386 Ortsrichter Gg. Landsittel, Tel. 27309 gerichtlich beeidigter Schätzer. täglich die — Amtliche Bekanntmachungen Straßenſperre. Wegen Vornahme von Walzungen wird auf nachſtehenden Strecken der geſamte Fuhr⸗ werksverkehr geſperrt: 15 1. Landſtraße 2 zwiſchen Rheinau u. Schwet⸗ zingen in der Zeit vom 26. Oktober bis 6. November. Die Verkehrsumleitung er⸗ folot über Brühl⸗Rohrhof. 2. Kreisweg 9 zwiſchen Landſtr. 2 u. Brühl in der Zeit vom.—10. No⸗ vember. Die Umleiteng er⸗ folgt 19 Rohrhof oder Schwetzingen. 8. Landſtraße 2 zwiſchen Hockenheim und Schwetzingen vom.—16. November. Die Umleitung erfolgt über Ketſch. Mannheim, den 25. Oktober 1926. Badiſches Bezirksamt— Abteilung 5. gehört der metallfreie und daher vollständig unschädliche„Durex“ Locken- und Wellen · wickler. Jede Dame ondulieit sich iht Haar jetzt Selbst In unseter Parfümeiie-Abteilung zeigen wir praktischen Hilismittels. Einmal versucht — werden Sie sich nur noch mit„Durex“ ondulierenl — Preis 50 Piennig— Große Auswahl in Bubikàmmen u. Bubibauben Wronker Kommunale Chronik Nachtragsbauprogramm in Ludwigshafen :: Ludwigshafen, 26. Okt. In der heutigen Stadtrats⸗ ſitzung konnte das Bürgermeiſteramt dem Stadtrat zur Be⸗ hebung der Wohnungsnot noch ein Nachtragsbaupro⸗ gramem für 1926 in Vorlage bringen. Hierfür waren vom Miniſterium für Soziale Fürſorge 95000 Mark Staatsdar⸗ lehen und 8000 Mark Zuſatzdarlehen für Schwerkriegsbeſchä⸗ digte bereit geſtellt worden. Mit den aus Anleihereſten, ſon⸗ ſtigen Einſparungen und Einnahmen noch erübrigten Geldern wird der Bau von 49 Wohnungen ermöglicht. Unter anderem werden 85000 Mark zur Gewährung von Baudarlehen an Schwerkriegsbeſchädigte, ſtädtiſche Beamte und Raſchigſiedler ausgeworfen. Mit dem Reſt der verfügbaren Mittel ſollen die Koſten für die Erſtellung von Wohnungen in den Friedhof⸗ hallen der Vororte beſtritten, eine weitere Achthausgruppe zur Unterbringung minderbemittelter kinderreicher Familien an der Herderſtraße und eine Gruppe von 10 Reihenhäuſern an der Dürkheimerſtraße(Raſchigſiedlung) durch die Stadt errich⸗ tet werden. Der Geſamtaufwand für die gemeindeeigenen Bauten beträgt aus ſtädtiſchen Mitteln 169000 Mark. Aus Staatsmitteln werden 32 000 Mark in Anſpruch genommen. Inzwiſchen hat die Reichsregierung zur Steuerung der Er⸗ werbsloſigkeit ein Arbeitsbeſchaffungsprogramm aufgeſtellt und Mittel hierfür bereit geſtellt. Im Rahmen dieſes Pro⸗ gramms erhielt die Stadt zur Durchführung eines Zuſatzbau⸗ programms für 1926 weitere 280 000 Mark Staatsdarlehen. Mit dieſen und weiteren zur Verfügung ſtehenden Geldern läßt ſich der Bau von weiteren 86 Wohnungen finanzieren. Soweit noch Mittel erübrigt werden, ſollen dieſe für das Bau⸗ programm am Rolandsplatz, das 66 Wohnungen vorſieht, reſerviert werden. Durch dieſe Bauvorhaben ergibt ſich für 1926 ein Geſamtzuwachs von 299 Wohnungen. Der Geſamt⸗ aufwand an Gemeindemitteln für Förderung des Wohnungs⸗ baues im Jahre 1926 beläuft ſich ſomit auf etwa 1075 000 Mark. Ein Antrag der Wirtſchaftlichen Bürgervereinigung, den ſtaat⸗ lichen Zuſchuß von 150 000 Mark an die Gemeinnützige Bau⸗ aktiengeſellſchaft zu ſtreichen und dieſen dem privaten Bau⸗ kapital zuzuführen. wurde gegen die Stimmen dieſer Partei abgelehnt und im übrigen das Programm nach langer, mit⸗ unter ſehr erregter Ausſprache gutgeheißen. Der Einſtel⸗ lung des ſtädtiſchen Ziegeleibetriebes wurde zu⸗ geſtimmt, nachdem die vorhandene Erde aufgebraucht und neues Tonmaterial in der Nähe nicht mehr aufzutreiben iſt. Der Brennofen und die Maſchinen ſollen abgebrochen und ver⸗ kauft werden. Ueber die endgültige Verwertung der ſtillgeleg⸗ ten Ziegelei ſoll ſpäter Beſchluß gefaßt werden. Die weitere Tagesordnung war mit verſchiedenen kommuniſtiſchen Anfra⸗ gen ausgefüllt, die durch das Bürgermeiſteramt entſprechend den gegebenen Tatſachen beantwortet wurden. Die erſten Folgen des Saar⸗Rhein⸗Kanalplanes * Homburg(Saarpfalz), 26. Okt. Die hieſige Stadtver⸗ waltung und Bürgerſchaftsvertretung iſt durch das plötzlich aufgetauchte Saar⸗Rhein⸗Projekt in eine eigenartige Zwangslage verſetzt worden. Sie hatte ſeinerzeit für Beginn 1927 die als notwendig erkannte Erbachregulierung und kanaliſierung durch die Stadt⸗Mitte in Ausſicht genommen. Die nötigen beträchtlichen Ausgaben für dieſe Regulierung ſollten aus der ſtädtiſchen Dollaranleihe beſtritten werden und waren ſchon hierzu bereitgeſtellt worden. Jetzt wird notge⸗ drungen das Erbach⸗Regulierungsprojekt erneut vertagt wer⸗ den müſſen, denn wenn tatſächlich der Saar⸗Rhein⸗Kanal ge⸗ baut und über Homburg geführt werden ſollte, ſo müßte er aller Wahrſcheinlichkeit nach in der Linie des Erbachlaufes, die die tiefſte Geländeſtelle bei Homburg darſtellt, gelegt werden. In St. Ingbert intereſſiert man ſich naturgemäß für das Saar⸗Rhein⸗Kanalprojekt auch auf das lebhafteſte. Vertreter der dortigen wirtſchaftlichen Organiſationen und die Stadt⸗ verwaltung ſuchen zu exreichen, daß der künftige Saar⸗Rhein⸗ Kanal unter allen Umſtänden in Linie des Rohrbachtales zu tiegen kommt. Eine Verbindungsſtraße zwiſchen Freiamt u. dem Elztal * Freiburg, 26. Okt. Kürzlich wurde eine Beſichtigung der Verbindungsſtraße zwiſchen Freiamt und dem Elztal vorgenommen, wobei die intereſſierten Gemeinden ſtark vertréͤten waren. Baurat Büchner⸗Emmendingen er⸗ örterte die beiden Projekte. Durch den Bau der Straße von Oberbiederbach zu den letzten Höhhäuſern, die in ihrem letzten Abſchnitt genehmigt iſt, ergibt ſich eine Durchgangsſtraße nach dem Kinzigtal, ſomit eine Kreisſtraße. Der Bau der Straße von Hühnerſedel durch Rotzel würde ebenfalls Kreisſtraße und von der Gabelung in Unterbiederbach in die Kreisſtraße ein⸗ münden. Das andere Projekt über Einersberg, Selbig, Bäreneck, Kreuzmoos wird mit dieſer parallel laufen, was vom Kreis niemals genehmigt werden würde. Während die Neubauſtrecke durch den Rotzel mit 4 Km. etwa 120000 Mk. würde, beliefe ſich das andere Projekt auf etwa 270 000 ark. Landwirtſchaft Zuchtſchweineſchau in Seckenheim Am 13. Oktober ds. Is. veranſtaltete die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer gemeinſam mit dem Pfalzgauverband des Badiſchen Landwirtſchaftlichen Vereins und mit Unterſtützung des Kreiſes Mannheim und der Gemeinde Seckenheim die alljährliche Zuchtſchweinſchau in Seckenheim. Aufgetrieben waren im Ganzen 29 Tiere, von denen 23 Tiere der Raſſe des weißen Edelſchweines und 6 Tiere der Raſſe des veredelten Landſchweines angehörten. Für die Gaue, in denen zwei Raſ⸗ ſen nebeneinander zugelaſſen ſind, beſteht eine große Gefahr, daß die Züchter gelegentlich Kreuzungszucht treiben. Wer jedoch die Schweinezucht fördern und nicht nur als Gebrauchs⸗ züchter gelten will, muß ſich in erſter Reihe ſtreng an die ein⸗ geſchlagene Zuchtrichtung halten. Infolgedeſſen werden in Zukunft Tiere, die irgendwie die Merkmale von Kreuzungs⸗ tieren an ſich tragen, unbedingt von der Schau ausgeſchloſſen. Im Ganzen konnten 26 Geldpreiſe vergeben werden. Die bronzene Medaille der Landwirtſchaftskammer erhielt die Stadtgemeinde Weinheim für einen Eber in der alten Klaſſe. Wenn man auch an ein Zuchtgebiet, das inmitten grö⸗ ßerer Städte liegt und hauptſächlich Handelsgewächsbau treibt, keine beſonders hohen Anforderungen ſtellen darf, ſo hätten doch verſchiedene Gemeinden aber etwas beſſer ſein können. Die Schuld trägt wohl nicht die Beſchaffenheit der Eber bei ihrem Ankauf und auch nicht die Fütterung, ſondern wahr⸗ ſcheinlich das veraltete Verfahren, die Eber gemeinſam mit den weiblichen Tieren auf die Weide zu treiben. Solange dies 11 Fall iſt, kann von einer geordneten Zucht nicht die Rehe ein. SSS—————————————————————————— Waſſerſtandsbeobachtungen im Nonat Oktober Röcin-Begel 20 f21 22 f23 f26 27 HRecar-Bearf 1. 20 21 22 25 20 Schuſterinſel“0,47,0,430.850. S8.030.%% Nanndeim 19“.800——— 2658 Sebl..721.69/1.742.C4.322.20/ Jagſtfeld.—— 066— Naran..243,22.28.38.83,37 Mannheim..88/1.911.881 93/2.51/2.85 Caub.18/1.141.141.16/1.49.58 Köln.(.860.8300.80C0·88 1˙07 14⁴ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politit: Hans, Alfred Meißner.— Feuilletön: Dr. S. Kayſer. Kommunalvpolitik und Lokales: Richaxd Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. — 2— einfache Handhabung dieses die Jugend, Varenhaus Mannhbeim Dei KropfaunAkropin Sehr wirkſam, ungiftig, ärztlich erprobt. Auch kür Kinder. Dep.: Schwanapotheke. Eds75 Drncksachen für die geſemte Ludu⸗ strde lieſert prempt Druexerel Dr. Haax, G. m. b.., Mannhelm, E 6, 2 ist der kostbarste Besitz jeder Frau. Ihre Pflege verlängert und glücklich.“ 2 Slida-Idealscife ist reiner, milder und viel besser parfümiert. EIADA 2e Lurusse FHe fu r macht begehrt Sei schön durch BAESSEIEER 280 BEHeuu14 4 ſicher, ſo daß die Verbraucher durch ihre alten Bezugskanäle mieden haben, bloß auf ihre eigenen Intereſſen zugeſchnit⸗ zu wollen, haben die deutſchen Stahlinduſtriellen beruhigend gewirkt. Frankreich, Belgien und Luxemburg, den europäiſchen Eiſen⸗ burger Eiſens in der Welt aufhört. ten, das mit den lothringiſchen und luxemburgiſchen Eiſen⸗ zuſtellen. und Wiedererhöhung des Grundkapitals vorgeſchlagen wird. ſetzung im Verhältnis:1 von ſeither 440 000 auf 110 000% letzten Monate weiſt eine erhenliche Beſſerung guf. Halbjahr ein emufindlicher Umſchlag eingeſetkt habe. Geſellſchaft ergänzend mitteilt, im letzten Viertel des G9. [8. Seite. Nr. 497 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 27. Oktober 1926 Neue Mannh eimer Seitung⸗ Handelsblatt Zur Verſtändigung in der Stahl⸗ und Eiſeninduſtrie Tagung der Süddeutſchen Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller Unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Vorſitzenden, Komm.⸗xtat Dr. Klein⸗Frankenthal tagte geſtern in Stutt⸗ gart die ſüddeulſche Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ Aund Stahlinduſtriellen. Zu Beginn der Tagung widmete der ſteuvertretende Vorſitzende dem verſtorbenen erſten Vorſitzen⸗ den der ſüddeutſchen Gruppe, Bergrat Gröbler⸗Wetzlar, einen warmen Nachruf. Für dieſen wurde Geheimrat Röchling⸗München zum Vorſitzenden der ſüddeutſchen Gruppe gewählt. Den Jahresbericht erſtattete Dr. Mees⸗ mann⸗Mainz. In den Vorſtand wurden neugewählt: Komm.⸗ Rat Köhler⸗Wetzlar, Direktor A. Heller⸗Eßlingen, Direktor Dr. Canaris⸗München und Dr. W. Vögele⸗ Mannheim. Sodann erſtattete der Reichstagsabg. Dr. Reichert⸗ Berlin Reſerat über Die Internationale Rohſtahlgemeinſchaft und die Ver⸗ ſtändigung zwiſchen der Eiſen ſchaffenden und ver⸗ arbeitenden Induſtrie“ Selten hat die Eiſen ſchaffende Induſtrie in der öffent⸗ lichen Meinung ſoviel Zuſtimmung gefunden, wie beim Ab⸗ ſchluß der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft. Eine ab⸗ lehnende Kritik ſteht ganz vereinzelt da. Der Grund der weitgehenden Zuſtimmung liegt nach den Ausführungen Dr. Reicherts darin, daß die Eiſeninduſtriekapitäne es ver⸗ tene Geſchäfte zu machen. Es liegt der Fall vor, daß ein wirtſchaftlicher Ausgleich zwiſchen mehreren Ländern zu⸗ gleich einer politiſchen Entſpannung dienen kann. Die deut⸗ ſchen Staatsmänner ſehen es gern, daß die durch den Ver⸗ ſailler Vertrag am meiſten getroffene Induſtrie, nämlich die deutſche Eiſeninduſtrie dem Wettbewerb des gegneriſchen Auslandes zur Verſtändigung die Hände reicht. Durch den internationalen Stahlpakt können weſentliche Wirkungen des Verſailler Vertrages gemildert werden. Ferner haben es ſich die deutſchen Eiſeninduſtriellen an⸗ gelegen ſein laſſen, die internationalen Verhandlungen nicht nur in engſter Fühlung mit dem deutſchen Reichskabinett und der deutſchen Handelsvertragsdelegation in Paris zu führen, ſondern auch in ſtändigem Meinungsaustauſch mif den Führern der nord⸗ und ſüddentſchen eiſenverarbeitenden Induſtriezweige. Während in Deutſchland Produzenten⸗ kartelle und Syndikate im allgemeinen nicht beliebt ſind, iſt man geneigt, den internationalen Zuſammenſchluß der Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellen wohlwollender zu beurteilen. Schon mit der Zuſage, die deutſchen Inlandſtahlpreiſe aus Anlaß der internationalen Kartellierung nicht erhöhen Es iſt das Ziel, die Wettbewerbskraft der inländi⸗ ſchen Eiſenverarbeitung zu verbeſſern. Die Verabredung mit und Stahlmarkt gemeinſam zu ordnen, dürfte dahin führen, daß das Frankendumping verſchwindet, und daß die infolge der Frankeninflation beobachtete Bevorzugung der Abnehmer franzöſiſchen und belaiſchen, ſowie Lurem⸗ Wenn erſt die Maſchi⸗ nen⸗, Apparate⸗, Werkzeug⸗ und ſonſtigen Fabrikanten der Eiſenverarbeitung, die in den Eiſenländern und Nichteiſen⸗ ländern anſäßig ſind, zu annäbernd gleich hohen Preiſen be⸗ liefert werden, dann wird ſich das wirtſchafkliche Gleich⸗ gewicht wieder einſtellen, das nach der alten Standortslage für die Gewinnung von Inland⸗ und Auslandaufträgen beſtimmend war. In dieſer Be⸗iehung liegt ein beſonderes ſüddentſches Intereſſe vor. Süddeutſchland iſt für den Export nach weit entlegenen europäiſchen und überſeeiſchen Ländern in keiner günſtigen Lage, aber es hat im Geſchäftsverkehr mit Elſaß⸗Lothringen Südfrankreich, mit der Schweiz, Ftalien, Oeſterreich, Ungarn, der Tſchechoſlowakei und den Balkanländern vor anderen deutſchen Induſtriegebieten einen Vorſprung. In der deut⸗ ſchen Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie beſteht die beſtimmte Abſicht, auf die Standortslage der ſüddeutſchen Eiſen⸗ verarbeiter Rückſicht zu nehmen, um die Preis⸗ geſtaltung ſo günſtig einzurichten, wie es in der Vor⸗ kriegsrelation der Fall war. Auf die ſüddeutſchen Verhält⸗ niſſe iſt insbeſondere das Kontingentsabkommen zugeſchnit⸗ hütten vereinbart worden iſt. Hierzu tritt die Verſtändigung der deutſchen Eiſen⸗ und Stahlverbände mit den Saarhütten. Dieſe Maßnahmen ſtellen die Verſorgung Süddeutſchlands ihre Bezüge aus dem Saargebiet wie aus Lothringen und Luxemburg aufrechterhalten können. Auch an den im ſo⸗ genannten Aviabkommen verabredeten Maßnahmen zur Förderung der deutſchen Ausfuhr ändert ſich grundſätzlich nichts. Nun iſt anzuſtreben, daß der internationale Stahl⸗ pakt eine Ergänzung durch einen zweckmäßigen endgültigen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag erfährt und daß zum Ausgleich für die ſeitens der deutſchen Eiſen ſchaffenden Induſtrie zugunſten Frankreichs gebrachten Opfer ſich nun⸗ mehr Frankreich entſchließt, der Einfuhr von Fertigerzeug⸗ niſſen der deutſchen Induſtrie mehr als bisher die Tore zu öffnen und ihr unbeſchränkte volle Meiſtbegünſtigung ſicher⸗ ar Kapitalzuſammenlegung:1 und Wiedererhöhung der Deuiſche Woernerwerke AG. in Mannheim. Die Verwaltung beruft ihre o. HV. auf den 15. Nov. ein, der Mitteilung gemäߧ 240 HGB. gemacht und zur Beſeitigung der Unter⸗ bilanz die Umwandlung der VA. in StA., die Herabſetzung Wie wir dazu zuverläſſig erfahren, iſt der Verluſt— der 1d. 300 000% beträgt— 3. T. auf die ſeinerzeitige G/⸗Um⸗ ſtellung zurückzuführen, die, wie ſich in der Zwiſchenzeit berausſtellte, nicht den tatſächlichen Verhältniſſen entſprach. Die ſchlechte Geſchäftslage der Zigarreninduſtrie und die. erheblichen Speſen im abgelaufenen GJ. wirkten weiter ungünſtig ein, ſo daß ſchließlich in Verbindung mit größeren Verluſten an Debitoren der erwähnte Verluſt zu verzeichnen iſt(i. V. 71911/ Reingewinn). Zur Beſeitigung der Unter⸗ bilanz wird die Verwaltung darum eine Kavitalherab⸗ und alsdann eine Wiedererhöhung um 250 000/ der HV. zur Beſchlußfaſſung unterbreiten. Die Geſchäftslage der ef⸗ Konſervenfabrik Nol. Broun Ac. in Pfeddersſeim. Wie ſchon mitgeteiſt. weiſt das Unternehwen auf 30. Ayril einſchl. 15 791(00/ Vortroa nach 27271(25 368)/ Abſchrei⸗ bungen 26 487(110 5140/ Reingeminn aus. der vorgetragen werden ſoll. Der Geſchäftsbericht führt aus, daß im n großer Teil der Ahnehmer habe die umfangreichen, im erſten Halbjahr abaeſchloſſenen Lieſerungen nicht abnehmen können pder ſei in Zahlunasſchwierigkeiten geraten. Auferdem ſeien erheblicße Mengen Konſernen durch Inſalvenz wehrerer Kon⸗ ſervenfabriken zu Notpreiſen an den Markt gekommen. Die Die Fuſion Deutſch—Auſtral—-Hapag— (Von unſerem Hamburger Korreſpondenten) Es iſt kaum noch daran zu zweifeln, daß die Fuſion der Deutſch⸗Auſtral und Kosmos⸗Linien mit der Hamburg⸗ Amerita⸗Linie perfekt wird. Trotz aller Verwaltungs⸗ dementis, mit denen die Heffentlichkeit in letzter Zeit ſehr reichlich geſegnet worden iſt und trotz der unverkennbaren Hemmungen, die in Teilen der betroffenen Reedereikreiſe offenbar gegen dieſe Fuſion vorhanden ſind. Mit dieſer Feſt⸗ ſtellung wird ein wichtiges Problem aufgerollt: die Beein⸗ fluſſung der Konzentrations⸗Tendenz in der Schiffahrt von außen, und zwar vom Bankkapital her. Die Initiative vor allem wohl der Darmſtädter⸗ und Nationalbank hat der Schiffahrtskonzentration einen ſtarken Impuls ver⸗ liehen, der über den Weg der aktienmäßigen Beherrſchung einer Reederei geht und durch Manipulationen mit einer Majorität Zuſammenſchlüſſe propagiert, wenn nicht erzwingt. Hierin liegt gleichzeitig die Haupterklärung für die Hauſſe in Schiffahrtsaktien während der letzten Wochen. In gewiſſem Umfange ſind die Reedereien vor ein fait accompli geſtellt worden. Dadurch, daß die Darm⸗ ſtädter⸗ und Nationalbank der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ein Aktienpaket der Deutſch⸗Auſtral und Kosmos⸗Linien befriſtet anbot, ſah ſich die Hapag vor die Wahl geſtellt, dieſes An⸗ gebot zu akzeptieren oder ſich der Gefahr auszuſetzen, daß die ſehr beträchtliche Stärkung, die mit einer Uebernahme der Deutſch⸗Auſtral⸗Kosmos verbunden war, einer anderen Großreederei, alſo wahrſcheinlich dem Norddeutſchen Lloyd, zugefallen wäre. Das iſt ſchon eine gewiſſe Zwangslage, die verſtärkt worden iſt dadurch, daß die Danatbank mit anderen Großaktionären zuſammen arbeitet und ſo klare Majoritäts⸗ verhältniſſe bei Deutſch⸗Auſtral⸗Kosmos geſchaffen hat, wobei von Wichtigkeit für die Hapag iſt, daß anſcheinend die hinter der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie ſtehenden Bankkreiſe an dem gleichen Strang ziehen. So iſt das Projekt entſtanden, daß die Hamburg⸗Amerika⸗Linie ihr Kapital um 50 auf 125 Mill. Cerhöhen ſoll, wobei 30 Mill. zur Ueber⸗ nahme von Deutſch⸗Auſtral und Kosmos im Umtauſch⸗Ver⸗ hältnis:1 und ein weiterer Betrag wahrſcheinlich zur Zahlung eines Bonus an die Aktionäre von Deutſch⸗Auſtral⸗ Kosmos dienen ſollen. Es beſteht kein Zweifel, daß eine ſolche Transaktion für die Majoritätsbeſitzer Reiz hat und daß ſie auch der Hamburg⸗Amerika⸗Linie nützen kann. Aller⸗ dings kommt dieſe Reederei mit dieſer Fuſion in ein be⸗ trächtliches Exvanſionstempo hinein, was beachtenswert iſt unter dem Geſichtspunkt, daß ſie erſt vor zwei Monaten ihr Kapital um 21 Millionen erhöht und ſeit der Ablöſung der Harriman⸗Intereſſen beträchtliche Verpflichtungen über⸗ nommen hat. Das Entſcheidende bleibt aber, daß die Realiſierung der Konzentrationswünſche vom Bankkapital ausgeht, das zwei Reedereigruppen zuſammenführt, die ſeit Monaten Differen⸗ zen miteinander austragen, die durch die Ausnutzung der Konferenzꝙ Quoten der Hugo Stinnes⸗ Linien durch Deutſch⸗Auſtral⸗Kosmos nach Uebernahme dieſer Reederei zu Beginn des Jahres entſtanden ſind und zum Prozeß geführt haben. Schon in den nach der Entſchei⸗ dung des Landgerichts Hamburg(zugunſten von Deutſch⸗ Aüſtral⸗Kosmos) aufgenommenen Ausgleichsverhandlungen zwiſchen den Verwaltungen beider Reedereien zeigte ſich Be⸗ einfluſſung von außen. Die Verhandlungen kamen aber nicht recht vorwärts, weil die Landgerichtsentſcheidung ſowohl wie die geſchäftlich⸗finanztelle Entwicklung von Deutſch⸗Auſtral⸗ Kosmos deren Verwaltung den Rücken ſtärkte und ſie außer⸗ dem keinerlei Anlehnungsbedürfnis verſpürte. Für Deutſch⸗ Auſtral⸗Kosmos tritt die Wirkung von 8 1 und noch darüber hinaus zur Auswirkung gekommeen. Die Bilanz verzeichnet nun bei 1895 000/ Ack, rund 9¹8 000 (798 000 /% Kreditoren, andererſeits bei.03(2,99) Mill. 4 Aktiven 1,73(1,62) Mill. Vorräte und 423 000(488 000)— Debitoren neben 707 000(701 000) 10 Immobilien und Ein⸗ richtungen und unv. 140 000 4 Beteiligungen. Nach den Erfahrungen von 1925 lege man ſich für die neue Fabrikation entſprechend den Abſatzmöglichkeiten Beſchränkung auf. ꝛ: Auſſichtsratsſitzung der Vereinigten Stahlwerke.⸗G. In der in Eſſen abgehaltenen Aufſichtsratſitzung der Veret⸗ nigten Stahlwerke.⸗G. wurde nach Erledigung einiger lau⸗ fender Angelegenheiten über den Stand der mitteldeut⸗ ſchen Zuſammenſchlußbeſtrebungen berichtet, und zuſtimmend von den Zuſammenſchlußbeſtrebungen der Edel⸗ ſtahlbetrieben Kenntnis genommen. Die mit der Grün⸗ dung der Vereinigten Stahlwerke beabſichtigte Rationali⸗ fierung iſt in weitgehendem Maße zur Durchführung ge⸗ langt. Sie verſpricht die in ſie geſetzten Erwartungen zu er⸗ füllen. Die in den letzten Wochen zum Abſchluß gelangten inter nationalen Vereinbarungen laſſen ſich in ihrer Auswirkung heute in ihrer ganzen Tragweite noch nicht überſehen. Ueber die Abſchlußarbeiten für das erſte Geſchäftshalbjahr iſt nicht geſprochen worden. Dieſe Arbeiten werden ſich noch bis in den Januar hinziehen. Es dürfte nicht zutreffen, daß die Frage einer Dividendenausſchüttung, wie anderweitig verlautet, vor allem eine Preſtigefrage für die Vereinigten Stahlwerke ſei. Nach der K. Z. fühlt man ſich in dieſer Hinücht wenig gebunden, da mit wachſendem Ver⸗ ſtändnis für die jüngſt vollzogene Umſtellung und weitere Entwicklung der deutſchen Kohle⸗ und Eiſenwirtſchaft auch im Ausland gerechnerwerden kann. Man wird aſo bei dem Nach⸗ weis wiedererlangter Rentabilität ſich eher an die Tatſachen halten. 91( Linke⸗Hofmann⸗Lauchhammer. Die ao. H. V, die über die Abſtoßung der Lauchhammerwerke und die Zuſammen⸗ legung des Reſtkapitals beſchließen ſoll, wird auf 13. No⸗ vember einberufen. Die Firma ſoll in Linke⸗Hof⸗ mann⸗ Werke Aktien⸗Geſ. geändert werden. Im übrigen ergeben ſich die Punkte der Tagesordnung aus dem bekannten ausführlichen Verwaltungskommunique. Erwäh⸗ nung verdient die Art der Formulierung des Verwaltungs⸗ vorſchlages auf Kapitalherabſetzung. Sie erfolgte in Höhe von 21 Mill.„zwecks Vornahme von Abſchreibungen und Rücklagen“. „“ Annahme des Zwangsvergleichs bei Mannesmann⸗ Mulag.⸗G. in Aachen. Die Geſellſchaft teilt mit, daß im Vergleich der von der Firma angebotene Zwangsvergleich mit beträchtlicher Mehrheit angenommen worden iſt. Hiernach werden die Gläubiger mit Forderungen bis zu 100% voll be⸗ friedigt; Gläubiger bis zu 500/ erhalten 50 v. H. ihrer For⸗ derungen ſofort in bar, bis zu 1000 25 v. H. und die Gläu⸗ biger über 1000 10 v. H. ratenweiſe in bar und 15 v. H. in neuen Aktien der Geſellſchaft. Die Auszahlung der ſofort fälligen Zahlungen wird 14 Tage nach erlangter Rechtskraft durch Zwangsvergleich erfolgen. Die Wiederaufrichtung des Unternehmens wird damit als geſichert angeſehen. Sanierung der Gothaer Waggonfabrik und Teeiwerke. In dieſen Tagen haben in Eiſnach unter Beteiligung der in⸗ tereſſierten Banken und der Oberbürgermeiſter von Gotha Honfunkturverluſte aus dieſer Sitnation ſeien, mie uns die außen ſo noch mar⸗ Bankkapital und Schiffahrt Die kommende Fuſion Hapag-Lloyd Wege und Ziele der Konzentrationspolitik kanter hervor. Die Verwaltung wird ohne ihr Zutun, viel⸗ leicht ſogar vollkommen gegen ihren Willen zu einer Fuſion wirft. Dieſe perſonellen Fragen bieten noch Schwierigkeiten die deshalb auch für die Maſoritätsbeſitzer von Wichtigkeit ſind, weil ſie ſicherlich nicht führende Männer der Schiffahrt in ihrem neuen Konzern in Oppoſitionsſtellung haben oder ſogar auf ſie verzichten wollen. Hierin zeigen ſich ſchließlich auch die Mängel einer Fuſion die vom Bankkapital her betrieben wird, die ſich ähn⸗ lich in ſolchen Fällen in der Induſtrie ereignet haben, die für die Schiffahrt aber ein Novum darſtellen. Führereigenſchaft unſerer Reedereileiter meiſt ſo ausgeprägt, daß ſie die Initiative ſtets in der Hand behalten konnten⸗ Gütſcheidend für die Beurteilung muß aber natürlich de ge⸗ baut. Sie iſt durchaus geſund, wenn auch der Status des neuen Konzerns vorübergehend etwas geſpannt ſein könnte. Schlüſſe ſind zuläſſig aus den Transaktionen, die beide Reedereien im laufenden Jahr durchgeführt haben. Hapag die Ablöſung der Harrimanintereſſen. zahlte die Hapag noch 1 582 500 Dollar in bar und belaſtete ſich mit 4 Mill. Dollar 7proz. von 1927/7 fälligen Schuldevr⸗ ſchreibungen. Deutſch⸗Auſtral⸗Kosmos haben zu Beginn des Jahres die Stinnes⸗Linie erworben— übrigens auch durch Vermittlung der Danatbank— haben dafür 6 Mill⸗ mit einem hohen Millionenbetrag übernommen; der Kauf iſt iſt bereits zum Teil abgetragen, dürfte aber immer noch nicht unbeträchtlich ſein. Da die Transaktion aber vom Bank⸗ kapital ausgeht und der Konzern hier einen ſtarken Rückhalt haben wird, wären irgendwelche Befürchtungen abwegig. Hin⸗ zu kommt. daß ſich die Schiffahrt einer beträchtlichen Ge⸗ ſchäftsausdehnung mit günſtigen finanziellen Ergebniſſen ex⸗ freut, die bereits eine Rentabilität für das laufende Jahr ſowohl bei der Hamburg⸗Amerika⸗Linie wie auch bei Deutſch⸗ Auſtral⸗Kosmos ſichergeſtellt haben dürften. über gewinnt die Frage weitgehender Konzentra⸗ tionen, die mit dem Streben nach einem Schiffahrtstruſt be⸗ zeichnet worden iſt, erhöhte Bedeutung. Es ſcheint jedenfalls daß das Bankkapital noch weitergehende Pläne egt. liegende Fall bewieſen. Wohin aber die Tendenz gehen wird, kann mit Sicherheit noch nicht geſagt werden. Die Kräfte⸗ verhältniſſe in der deutſchen Großſchiffahrt wer⸗ den nach vollzogener Fuſion von Hapag⸗Deutſch⸗Auſtral⸗Kos⸗ mos ſehr einfach liegen. Dieſe Gruppe wird über einen Tonnagebeſtand von über 800 000 Br.⸗R.⸗To. verfügen, der Norddeutſche Lloyd beſitzt nach ſeiner Fuſion mit der Roland⸗Linie, der Hamburg⸗Bremer⸗Afrika⸗Linia und der Dampfſchiffreederei Horn.⸗G.,Lübeck, Ende vorigen Jahres über 600 000 Br.⸗R.⸗To. Dieſe beiden Großmächte in un⸗ ſerer Schiffahrt werden dann zuſammen alſo nahezu die Hälfte der deutſchen Handelsflotte beſitzen. An ſelbſtändigen Großreedereien verbleiben nur noch die Deutſche Dampfſchiff⸗ fahrts⸗Geſellſchaft Hanſa in Bremen mit einer Tonnage von etwa 230 000 Br.⸗R.⸗To, als Majoritätsbeſitzerin der Dampf⸗ Dampfſchiffahrts.⸗A.⸗G., und die Hamburg⸗Südamerikaniſche Die deutſchen Afrika⸗ Hamburg, mit etwa 170 000 Br.⸗R.⸗To. mann⸗Linie(etwa 45000 Br.⸗R.⸗To.) befinden ſich bereits unter dem Einfluß von Hapag und Lloyd. auch ein endgültiges Ergebnis dieſer Beratungen noch nicht feſtſteht, ſo wird ſich doch eine ſtarke Zuſammenlegung des zur Zeit 7,56 Mill. RM. betragenden AG. nicht vermeiden laſſen. Die wichtigſte Frage iſt die Beſchaffung neuer Betriebsmittel, da die Banken infolge der der Geſellſchaft bereits gewährten hohen Kredite nicht in der Lage ſind, die erforderlichen Be⸗ tärge in vollem Umfange zur Verfügung zu ſtellen. Man iſt deshalb an die Kommunen herangetreten, um ſie in Anbetracht der Wichtigkeit der Werke für ihre Bezirke zu dem Sanie⸗ runswerk heranzuziehen. Von ihrer Bereitwilligkeit wird vor allem das weitere Geſchick der Geſellſchaft abhängen. Ferner hat man, um der Geſellſchaft neues Blut zuzuführen und den Abſatz ſicherzuſtellen, Fühlung mit einer anderen Gruppe auf⸗ genommen. Es handelt ſich hierbei um die Zyklon⸗Werke in Berlin, von denen über Schebera Beziehungen zu Schapiro zu keinem endgültigen Abſchluß gelangt. Deviſenmarkt Der internationale Deviſenmarkt war auch geſtern ſehr lebhaft, beſonders für Weſtdeviſen, die ſich vorbörslich weſent⸗ lich im Wert befeſtigen konnten. London—Paris ſtellte ſich im Verlaufe auf 156¼, ſchlot aber abgeſchwächt mit 15894, London—Brüſſel faſt unverändert auf der Stabiliſierungs⸗ grundlage von 174 nach 174, London—Mailand nach 1035 ſchwächer mit 1094. Von nordiſchen Deyiſen konnte ſich die norwegiſche Krone nach der vortägigen Abſchwächung erneut befeſtigen und ſtellte ſich gegen London auf 19,35 nach 19.50, Im einzelnen notieren heute vormittag: 26. 27. 26. 27. 1. 2/ London-Paxis 158,00156,75J Malld.-⸗Schwz.] 23.30 28,400gond.⸗Stockh. J16,15 18,18 Lond.⸗Brüſſel 174,00 174.250 Holland-Schw. 207,25207.25Sond.-Madrid 51,90 82,05 Lond.-Malib. 107,50 109,25 Kabel Holland 250,00250,20Mailand-Paris147/00448,45 Kabei Schweig 518,45 518,75 Lond.⸗Holland 12.12/ 12,120Prüſſel⸗Baris 91,00, 0,25 Lond.-Schweiz 25,12 25,13] London-Oslo19,50 19,35 Holland-Paris 1540 12,28 158,50 16,00 Lond.⸗Kopenh.)“ 19.25] 16,25/Kabel London.64.7.84,1 In.⸗Mk. laſſen ſich ſolgende Kurſe ſeſtſtellen: London... 20,88 20,80J Prag.. 12,45. 12,40J Mabrid...69.49J.88,49 Paris... 1285 12,85/ Sslo... 104,10105,10 Argentinien 171.3917119 Zürich.. 4681,10 6110 Kopenhagen„ 111.85111.,85/ Japan. 205,59205,8 Mailand.. 710,85 18,65 Stockdolm.. 112,35112,35 New⸗Hork..20,.20,7 Holland.. 168.15168.25] Brüffel.. 11.70 11.70 „Die Stabiliſierung des belgiſchen Franken. Belgien wird mit Hilfe einer Stabiliſierungsanleihe von 100 Mill. Dollar ſeine Währung ſtabiliſieren, wobei 5 Papierfranken einem „Belga“ 174,31 für ein engl. Pfd. zugrunde gelegt wird. Parität iſt 100 Mk. gleich 171,32124 Belga; ein Dollar gleich 7,1913 Belga. Geſtern fand in London bereits die amtliche No⸗ tierung der neuen belgiſchen Währung ſtatt. In Berlin lautet die Deviſennotiz vom 27. d. M. ab nicht mehr auf belgiſche Franken, ſondern auf Belga. Bereits geſtern fanden im in⸗ ternationalen Deviſen⸗Uſancehandel größere Abſchlüſſe in der neuen belgiſchen Uſanceeinheit ſtatt. In Newyork wurden geſtern 100 Belga mit 13,91 Dollar notiert. Die bisherigen Kurſe bewegen ſich über der Parität, woraus das Vertrauen des Auslandes in das belgiſche Stabiliſierungswerk hervor⸗ gehen dürfte. 3 Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 26. Oktobe Das Geſchäft an der heutigen Bönſe war ziemlich ruhig. Im allgemeinen wurden nur wenig Reiſen ſowohl talwärts wie bergwärts angenommen. Die Tagesmieten gingen um und Eiſenach neue Verhandlungen über eine Sanierung der 1 Pfg. per Tonne zurück, während die Exportkohlenfrachten Gotbaer Waggon⸗ und Diriwerke Eiſnach ſtattgefunden. Wenn um 20 Pfg. per Tonne ermäßigt wurden ——— geführt, die nicht unintereſſante Fragen perſoneller Art auf⸗ Bisher war die ſchäftliche Grundlage ſein, auf der ſich die Transaktion auf⸗ Außer der Uebergabe von 10 Mill./ Aktien an Harrinan gezahlt und die Hypothekenbelaſtung der Stinnesflotte durch Inanſpruchnahme von Bankkredit finanziert worden, er Bei der Aktivität des Bankkapitals der Schiffahrt gegen⸗ Daß es in der Lage iſt, ſie durchzuſetzen, hat der vor⸗ ſchiffahrts⸗A.⸗G. Neptun, Bremen, mit etwa 50 000 Br.⸗R.⸗To. reedereien Deutſche Oſtafrika⸗Linie(etwa 55 000) und Woer⸗ beſtehen. Auch in dieſer Richtung ſind die Verhandlungen noch SrrSBOOSSS2L 2 2 — — erer7 u SN“ * n e e eeeeeengeeeee-n * Mtttwoch, den 27. Oktober 1020 Neue Maunheimer Zeitung(Mitiag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 407 1 Aus dem Lande Ladenburg a.., 26. Okt. Einer großen Einmütigkeit 5 Einigkeit erfreut ſich unſere evangel. Kirchengemeinde denburg⸗Neckarhauſen. Dieſe Geſchloſſenheit fand ihren borsdruck auch in den erfolgten Wahlen. Die in dieſem Monat wedenommenen regelmäßigen Neuwahlen des Kirchenge⸗ kute deAusſchuſſes, Kirchengemeinderats und Bezirkskirchen⸗ ats, die ſich auf ſechs Jahre erſtrecken, fanden eine harmo⸗ he Erledigung. Da für die Wahl des Kirchengemeinde⸗ ſcloſchuſſes und Kirchengemeinderats nur eine Wahlvor⸗ kcgsliſte eingereicht wurde, ſo iſt dieſe für gültig er⸗ 3 art wor den. Damit blieb ein Wahlkampf erfreulicher⸗ eiſe erſpart. Als Kirchengemeinderäte ſind gewählt die en. Georg Paul, Martin Löſſer, Theodor Höfer Re Müller, Hermann Lackert, Poſtmeiſter Fil⸗ helur eer, Fritz Keller, Karl Ruckelshauſen, Wil⸗ 6 m Brecht, Georg Hörauf, Peter Betzold, Karl 8 chnelle und Hauptlehrer Schemenau; letztere fünf Ferren von der Filialgemeinde Neckarhauſen. Als Bezirks⸗ glücabSmrat wurde von Neckarhauſen das ſeitherige Mit⸗ 40 ied Herr Georg Hörauf wieder und von Ladenburg Ge⸗ 3 Ars Paul neu gewählt. Auch dieſe Wahl erfolgte einſtimmig. —— vergangenen Samstag wurden dann die vier neu ge⸗ Eablten Kirchengemeinderäte(Filſinger, Keller, Ruckelshauſen, 8 emenau, im Vormittagsgottesdienſt, durch Stadtpfarrer eyd in ihr Amt feierlich eingeführt und der Gemeinde vor⸗ geſtellt. Mögen die Wahlen unſerer evangel. Kirchengemeinde zum Glück und Segen gereichen. dieſcer Heidelberg, 25. Okt. Altſtadtrat Emil Rösler ſeierte leſer Tage ſeinen 75. Geburtstag und gleichzeitig das ſilberne ubiläum als 1. Vorſitzender des Schützenvereins, der ſeinem Rabilar am Sonntag eine würdige Feier veranſtaltete. Herr 1 Sler war viele Jahre als Vertreter der Nationalliberalen — Stadtrat tätig und ſtellte heute noch ſeine bewährte Kraft n den Dienſt ſtädtiſcher Kommiſſionen. Sein Verdienſt um die Deſfentlichkeit wurden bei der Jubiläumsfeier vom.⸗B. 6 r. Walz gebührend gewürdigt.— Zu Ehren des 70. Ge⸗ fabttstags von Kommerzienrat Stoeß fand in der Gelatine⸗ abrik von Stoeß 8. Co. eine Feier ſtatt, bei der Prokuriſt leißer ein lebenswahres Bild des Jubilars entwarf. Auch weiteren Anſprachen ging hervor, daß Herr Stoeß im Llatfe ſeines arbeitsvollen Lebens ſich die Verehrung und iebe vieler Meuſchen errungen hat.— Der Steg am Wieb⸗ dinger Wehr ſoll unter Vorbehalt von der Neckarbau⸗ irektion für den Fußgängerverkehr freigegeben werden und zwar ſolange, bis die projektierte Brücke zwiſchen Mitter⸗ waierſtraße und Neuenheim erſtellt iſt.— Ein 19jähriger Womn, und ein 18jähriges Mädchen wollten ſich geſtern in der 0 ohnung des Mannes durch Einatmen von Leuchtgas das eben nehmen, konnten aber im akademiſchen Krankenhaus och gerettet werden. 5 ne. Ul Beinheim, 26. Okt. Der Vorſtzende des Badiſchen Bie⸗ enzuchtvereins, Hauptlehrer Otto Falk, beging heute in voller Friſche ſeinen 60. Geburtstag. Aus dieſem Anlaſſe wur⸗ — dem beliebten Schulmanne aus allen Kreiſen der Bevöl⸗ erung ehrende Aufmerkſamkeiten zuteil.— Poſtdirektor I ülter, ſeit 13 Jahren hier, früher in Mannheim wirk⸗ Jlam, wurde mit 1. November ds. Is. als Oberpoſtdirektor an das Poſtſcheckamt Karlsruhe verſetzt. * Karlsruhe, 25. Okt. Das Auſſichtsratsmitglied der welt⸗ ekannten Firma Sinner.⸗G. in Karlsruhe, Karl Sin⸗ er, iſt heute im Alter von 76 Jahren geſtorben. * Freiburg, 26. Okt. Der Bau des Via duktes in der Rabennaſchlucht im Höllental bei Freiburg iſt im vollen Gange. Die Bauarbeiten werden von den Freiburger Firmen Hichler und Oberrheiniſche Bau⸗Union.⸗G. ausgeführt. — 5 Viadukt enthält neun Oeffnungen von ſe 20 Meter Licht⸗ ſtärte⸗ die größte Pfeilerhöhe beträgt 38 Meter, die Pfeiler⸗ ärke 4,80 Meter. Man rechnet mit der Fertigſtellung für nfang des kommenden Jahres. gemacht. Aus der Pfalz Unwetterſchäden in Neuſtadt a. H. * Neuſtadt a.., 26. Okt. Der Sturm in der vergan⸗ genen Nacht hat in der Stadt Neuſtadt a. H. vielfachen Scha⸗ den angerichtet. Bei der JBBAG. iſt ein Baracke abge⸗ deckt worden. In der Kaiſerſtraße ſind von den neuerbauten Häuſern Dachziegel, anderswo ganze Dachfenſter her⸗ untergeriſſen worden. Die Stromverſorgung durch die Pfalz⸗ werke iſt unterbrochen worden, da verſchiedene Maſte um⸗ geriſſen wurden. Das Elektrizitätswerk Neuſtadt konnte die Störung durch die Einſchaltung einer Reſervemaſchine in kur⸗ zer Zeit beheben. 0 * Lubwigshafen, 26. Okt. Geſtern abend gegen 8 Uhr wurde ein 35 Jahre alter lediger Schloſſer von hier, der auf ſeinem unbeleuchteten Fahrrad über die Rheinbrücke fuhr, von dem Polizeibeamten feſtgehalten. Da er ſich wei⸗ gerte, ſeine Perſonalien anzugeben, wurde er vorläufig feſt⸗ genommen. Auf dem Wege zur Wache verſuchte der Mann plötzlich auf das Rad zu ſpringen und davonzufahren, konnte aber noch erwiſcht werden. Dabei verſetzte er dem Polizei⸗ beamten einen Tritt auf den Leib.— In der vergangenen Nacht gegen 1 Uhr wurde in der Jägerſtraße ein betrunkener Weinhändler von Mundenheim mit ſeinem Auto beob⸗ achtet, wo er höchſt unſicher rückwärts bis zur Heinigſtraße fuhr. Mit Rückſicht auf ſeine Trunkenheit wurde er von einer hinzukommenden Polizeipatrouille in Schutzhaft ge⸗ nommen und das Auto ſichergeſtellt. Bei der vorläufigen Feſtnahme ſchlug der Weinhändler einem Nolizeibeamten in das Geſicht und verübte durch Schimpfen und Schreien gro⸗ ben Unfug. :: Frankenthal, 23. Okt. Geſtern abend ſtieß ein Auto, das von Carlsberg kam, und einen Krankentransport aus⸗ führte, auf der Heßheimer Straße mit dem Auto des Möbel⸗ fabrikanten Abraham von Frankenthal zuſammen. Die In⸗ ſaſſen erlitten durch Glasſplitter leichte Verletzungen und mußten mit dem Krankenauto ins Krankenhaus Frankenthal verbracht werden. Die beiden Autos mußten abgeſchleppt wer⸗ Gerichtszeitung § Pforzheimer Amtsgericht. Im letzten Frühjahr wurde in Göbrichen ein Kind von einem ſchadhaften umſtürzenden Brunnenſtock erdrückt. Da der Bürgermeiſter nicht dafür geſorgt hatte, daß der längſt ſchadhafte Ortsbrunnen in Ord⸗ nung gebracht wurde, erhielt er wegen fahrläſſiger Tötung vom Pforzheimer Amtsgericht eine Geldſtrafe von 600 Mark. Die gleiche Strafe bekam ein Maurer von Göbrichen, der den Auftrag, den Brunnen in Ordnung zu bringen, trotz wiederholter Mahnung erſt ausführte, nachdem das Unglüc geſchehen war. § Verurteilung wegen Beſtechung. Auf Antrag des Ver⸗ eins gegen das Beſtechungsunweſen, Sitz Berlin, verhandelte das Amtsgericht Berlin⸗Mitte gegen den Ingenieur Friedrich Goltze in Berlin wegen Beſtechung. Goltze hatte als Mit⸗ inhaber der Fa. Stock u. Goltze mehrmals Geldſummen an den Prokuriſten Grieger der Siedlungs⸗ und Landbank in Karlsruhe gezahlt, um dieſen zu veranlaſſen, ihn bei der Verteilung von Aufträgen an ſeine Firma zu bevor⸗ zugen. Grieger, der vom Schöffengericht Karlsruhe zu einer Geldſtrafe von 2000 M. verurteilt worden iſt, ſollte auch Kon⸗ kurrenzangebote bei einer anderen Firma einholen, bei der jedoch Goltze ebenfalls beteiligt war. Hierdurch hat ſich Goltze gleich dem Verurteilten Grieger des Vergehens nach Paragr. 12 des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb ſchuldig Goltze erhielt eine Geldoͤſtrafe von 300 M. ——— Piano chlatzi iche eazimmer Unen, ſchwarz poliert, ſchrant 180 em inkl. Iin groß. Aus- Elfenbein, prämiiertes 5 Fabrikat, m. Garantie wahl. Quali-biig abzugeb.“1680 tätsw. enorm eh an,Altschuh, C 2, 1. WunschzZah⸗ — Marmor, 2 Ae teie Sarc atzen, 1 Hand⸗ tuchhalker 3081 Sungi Weteſe lungserleich. Manthey⸗Pianos. Sahr geſtattei.itel-ascun Möbalk. M. Ohrenstein S5, 4 Hochfenerfeſter —— Feuer-Zement —— 5* Nebenzimmer 212.0 83 8 Perfekte ſchön groß, 80—100 Silika-Mörte ſend, m 0elektr. Marke„Glocke“ neiderin Bcht 9035 u. Klavier] Verkaufsniederlage: Kan. ſich in Kinder⸗ amen⸗Garderobe. 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Wie wir jetzt von authentiſcher Seite hören, liegt die Entſcheidung über die Anſiedelung die⸗ ſer jüngſten Induſtrie bei der Stadt Frankfurt; die Kaſſeler Flugzeugwerke ſtellen die Bedingung, daß die Ueberſiedelung, die Errichtung einer Fabrik in Frankfurt und von Wohnun⸗ gen durch die Stadt Frankfurt getragen wird. Die flugſportliche Bewegung will die Stadt Frankfurt außer durch dieſe induſtrielle Anſiedelung noch durch die An⸗ ſiedelung führender Luftſport⸗ und Luftverkehrsfachleute för⸗ dern. Bisher iſt es bereits gelungen, Ernſt Udet zur Nieder⸗ laſſung in Frankfurt, das übrigens ſeine Heimatſtadt iſt, zu bewegen. Auf den Namen Udets beſtehen in Bayern bereits Flugzeugwerke, die jedoch nicht mehr in ſeinem Beſitz ſind. Dagegen plant Udet, wie wir hören, in Frankfurt eine neue Fabrik für Flugzeuge zu errichten, ſodaß ſeine„Akquiſition“ für Frankfurt einen doppelten Gewinn bedeuten würde. Udet, der gegenwärtig in Frankfurt weilt, gibt übrigens in der Frankfurter Preſſe Auskunft über ſeinen Pariſer Beſuch. Die eben erfolgte Aufnahme Deutſchlands in die Fedération Aeronautique Internationale, von der Udet eine Belebung des Flugſports erwartet, hat Udet bewogen, die Einladung der dem Militär fernſtehenden Vereinigung der franzöſiſchen Zivilflieger anzunehmen, denen er bekanntlich einen Vortrag über den Stand des deutſchen Flugzeugbaus halten ſoll. Auf jeden Fall hat Frankfurt durch die Anſiedelung Udets hier ſowohl in flugſportlicher wie in flugzeuginduſtrieller Hinſicht die beſte„Akquiſition“ gemacht. 89. Athletit *E. Mühlberger ſtößt einarmig 200 Pfund. Am Montag Abend vollbrachte der deutſche Federgewichtsmeiſter und Kampfſpielſieger Eugen Mühlberger in der Uebungsſtunde des Vereins für Körperpflege von 1886 Mannheim in der Turnhalle der Mollſchule wiederum ganz ausgezeichnete Höchſtleiſtungen. So erreichte er im beidarmigen Reißen mit 190 Pfund den deutſchen Rekord ſeines Vereinskollegen Willt Reinfrank, im einarmigen Stoßen rechts ſchuf er ſogar mit 200 Pfund eine neue deutſche Beſtleiſtung, die bisher von Bunz⸗Augsburg mit 190 Pfund ſeit Jahren gehalten wurde. Damit hat Mühlberger auch den erſt in jüngſter Zeit von dem Oeſterreicher Haas aufgeſtellten Weltrekord erreicht. Im beidarmigen Stoßen brachte M. 240 Pfund zur Hochſtrecke. Mühlberger machte dieſe Leiſtungen bei einem Körpergewicht von 126 Pfund. Der vielfache deutſche Leichtgewichtsmeiſter und Kampfſpielſieger Willi Reinfrank gab anläßlich des 20⸗ iährigen Stiftungsfeſtes des Svortvereins 06 Mannheim einige Proben ſeiner ganz ausgezeichneten Leiſtungen, indem er, ohne ſich zu verausgaben, leicht einarmig 150 Pfund rei⸗ ſen, 185 Pfund ſtoßen und beidarmig 250 Pfund ſtoßen konnte. Die letzte Leiſtung iſt bekanntlich deutſche Höchſtleiſtung, die von Reinfrank im Auguſt 1925 in Stuttgart Kufketen — SUIMA Schafſit ſur mich“ In der brodelnden SMA- Schaum. Iòſung bil-,Flugzg.- u. Motor- boot-Schäden. 1696 Beratung b. Käufen, vollzichit ſici von ſelbſi Ausfhr. v. Revisionen. Ueberw. von Reparat. Radio ohne Hochantenne. Vorführung tägl. Radiovertrieb Kinzingerhof, M 7, 8 Teleph. 78964. S196 SRVN preiswert und gut Elisabeihsir. 1 a. Friedrichsplatz garant. rein. Bienen⸗ Blüten ⸗ Schleuder ⸗ Honig edelſter Qual., 10 Pf.⸗Doſe ſrk. Nachn. 11&. halbe.50 l. Nichtgef. nehme zurück Feindt, Hemelingen 27 Honigverſand. S134 mitteln. Fräul. empf. ſich im Ausnähen. Karte genügt. Gefl. Anfrag. unter D'ü18 an die Geſchäftsſtelle. B5058 Uhren all. Art werd. gut bill. rep. A. Ringer Uhrm. A 2, 16—5 n. Marktpl. Tel. 30 418 173⁵ SUMA aio nane Se, Kuſe 2 Nnlioit Hmtein. die Reinigung lnrer Vãſche, die Sic ſonſt geuohint waͤren, mit großer NMühe rein zu reiben— zum Schaden der Gcwebe. 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Oktober 1026 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 497 Mational-Theater Mannheim. Mittwoch, den 27. Oktober 1926 Vorstellung Nr. 55. Th. G. Nr. 8 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes (ohne Kartenverkaut) Abt. 812, 33—44, 46—51, 201, 211—214, 221, 234, 236, 271, 321, 401- 408 R Ome oO und Julia Trauerspiel in 5 Akten von William Shakespeare, übersetzt von August Wilhelm von Schlegel In Szene gesetzt von Dr Georg Kruse Bühnenbilder von Heinz Grete Antans.30 Uhr. Ende 10.15 Uhr. Personen: Escatus, Fürst von verona Wilhelm Kolmar Graf Paris, Verwandter des Fürsten Willy Birgel Montague. Häupter zweier Josel Renkert Capulet. Häuser Georg Köhler Zweiter Capulet. Vetter des Vaters Capulet Frita Linn Romeo. Montague's Sohn Gillis van Rappard ereutio. Verwandter des Fürsten und Romeos Freund Ernst Langheinz Benvolio. Vlontague's Neffe und Romeo's Freund Tybalt, Nefte der Gräfin Ca- dulet Bruder Lorenzo Abraham. Bedienter Mon⸗ Karl Haubenreisser Hans Barthe! Johannes Heins tague's K. Neumann-Hoditz Balthasar. Romec't Diener Walter Sack Simson, Hans Godeck Sregorio. rurguc.ve. Raoul Alster Peter. Willy Krüger Ein Page des Paris Ilse Fürstenberg Ein Apotheker Frits Länn Srafin Montague Helene Leydenius Gräfin Capulet Lene Blankenfeld Hedwig Lillie Julie Sanden Julia. Capulet's Tochter Juliens Amme ſLeuesrheaterim Rosengarten Vorstellung Nr. 22 Mittwoch, den 27. Oktober 1926 Zu ermäßigten Preisen OIIyJ-POII Operetie in 3 Akten von Franz Arnold-d Ernst Bach.— Gesangstexte von Willi Kollo. usik von Walter Kollo.— In Szene gesetzt Non Alfred Landory.— Musikalische Leitung: erner Göhling.— Entwurf und Einstudierung der Tänze von Alired Landory Anfang 8 Uhr Ende gegen 10.30 Uhr Personen: Harald Wills Helmuth Neugebauer arlieSpencer,sein Freund Walter Friedmann Oliy Woodson Friedi Dann Polly Webs, ihre Souvernante Else de Lank ane Margit Stoehr Tobias, Faktotum b. Harald Alkred Landory Mr Fox. Direktor der Fox- „Film-Gesellschait Hugo Voisin ick, Detektiv Hugo Voisin er Hoteldirektor Willy Resemeher Mary Elvira Gläser Anny Mitglieder Greiel Heib Siddy 93 Betty aisy Liesel Schmitt ſtey ſ Haraid-Wills- JRia Fzgle Maud Klub Hilde Ebler Violet Johanna Knapp Mabel Eliriede Rupp Erster Betektiv weiter Detektiv Karl Zöller Anton Scheepers Die Kleider der Darstellerinnen sind von der Firma Fischer-Riegel geliefert. —————————————— Leatro del Diccoli Daily Mirror: Das T. d. P. ist die ensationsneuigkeit und der Erfolg der Theatersaison von London. — Emil Ludwie spricht morgen Donnersiag 8 Uhr im Goldsaale des Apolloſheafers über 84²⁰ Karten zu 1, 2, 3 u. 4 M. a. d. Tageskasse Mluunmunnunnnumumuummumunnunmnimunntuuiunmss A50LLO Letzte Wochel Täglich 8 Uhr 2 giobe Hanstsin-Schlagor I. Heinrich amüsieri sich U. Der Siolz der 3. Kompagnie Außerdem: 10 Glazarofl: Bium u. Bium Hamertauf kelich ab 10 Unr an der Apolokasse, Telephon 21624 Im Goldsaal heuie 8 Uhr Tanz. SSboennmernseenn Der Goldsaal 3 des Apoliotheaters irn neuen Gewande steht Jeweil, Muntags, Dienstets, onnerstags nd Fr itags für Ko zerte, Vo träg(. Ver⸗ eins- u..iva festl'chkeiten z ur Verfügung — Erstkl ssige Biere. Weine, Küche! —— ſüduunnnnuaunnnmunmunnnnnnntuuumunununnnmunumnunununmus S SENG SUANNENTI Telephon 32867 Kurnomneuie u. moräen- Gerlüngerung ausgeschlossen) Der König des Humors ist In Mannheim eingezogen und läht von Seinem„Feldherrn⸗ S Hügel“ Geistesblitze zunden I1 Der heste u. berühmteste Humorist oder Komiker Deutschlands kann durch eine ununterbrochene Reihe der Witzigsten Einfälle nicht s0 Zum sſürmischen Lachen mitreißen wle das„hoshaft-humervolle““ Fümlustsple von Roda Roda und Carl Rösler: AarTotemiau die, ins Bildhafte übertragen, immer wieder die Lachmuskeln stark in Beweguns bringen und stürmische Lachsalven auslösen!— Bekannt⸗ lich war der gleichnamige Theater- schwank der beiden obigen Autoren in der alt. Doppelmonarchie Oester- reich-Ungarn verboten, weil er in seinem beigenden Humor zuviel des Guten brachte———1 Hauptdarsteller: Harry Liedike Olgarschechowa, Maria Mindszenty Hans Junkermann, Roda Roda und andere erste deutsche Darsteller. Lie Hogie führt Erich Schöneler Wol Iuüa zslber as Kunstonmardant Schönes Beiprogramm! Anfang; kügel.25-.50,.40-.05,.00 bis 10.25 Uhr. Beiflime:.00-.25,.50 bis .40,.05-•9 Uhr. eeeeeee Maline-Verein Mannheim. Am Freitag, den 5. Novbr. 1926, abends 8 Uhr ſpricht im Fiedrichspark der ehemalige Kommandant des Hilfskrenzers„Möve“, Fregattenkapitän a. D. Burggraf und Guat 1 Dohna Schlodien über ſeine Haperiahrien u. Erlebnisse. Karten zu.—,.50 und.— RM. ſind zu haben in der Konditorei Lang, Marktplatz, Neſtaurant Kaufmannsheim, C 1, 11, Schuh⸗ haus Keßler, Schwetzingerſtr. 14 und an der Abendkaſſe. SremeG —— fs SSeee fdkuaunuue Anf agen an da: Büro des Apoll- theaters, Telephon 21624 84²0 ——————————— 7 Es ladet freundlichst ein der Sscnausune Liu Iud leute und norneu! Der Romanfilm, der begeisterte Aufnahme fand: drei Dienstnadchen Ein Stiſek Leben in 6 Akten nach dem sleichnamigen Roman von Georg Her mann. Manuskript: Heilborn-Körbitz. Hauptdarsteller: Werner Fütterer, käthe Haak, Erika Gläsner, Jullus Ealken⸗ Speyer, Robert Garrison, Hilde Maroft und andere erste deutsche Darsteller! Das Scheilunescher — — Beiprogramm! Kubinke: 4 60—.25,.55—.10, .40— 10 55 Uhr Diner; 5 40,, 6 45,.25.30 Uhr. Au e Eugen Klöpfer beste Männer-Darsteller der deutschen Bühne und des Films, der sich die Herzen und Sympa- thieen der Mannheimer im Sturm eroberte, kommt am l. November mit einem Ensemble erster Ber- liner Bühnenkünstler zu einem kurzen Gastspiel wieder ins Mannheimer Künstlertheater 0 „ Apollo Canz Mannheim freut sich- P 5, 9 4 Heute groges SSSchlachtfest Erstklass. Küche Ia. Spezlalbier Es ladet freundl. ein 1733 Franz Gienger festaurant Vier dahreszeiten Donnerstag bratesöchialhtiest. Sonntag: K ONZ ERT. 51703 Frau 0. Soller, Langstr. 40. Beruishunauche voriräge. Am Donnerstag, den 28. Oktober d. Js., abends pünktlich 8 Uhr, finden im Saale des alten Rathauſes F 1 folgende Vorträge ſtatt: „Zweck und 99 der öfſentlichen Berufs⸗ exatun Herr Direktor Kaſten, Geſchäftsführer des Arbeitsamts. „Der Arzt im Dienſte der Berufsberatung“ Herr Stadtſchularzt Med.⸗Rat Dr. Stephani. „Die Schule im Dienſte der Berufsberatung“ Herr Hauptlehrer Lämmermann. Eltern und Erziehungsberechtigte, Hand⸗ werksmeiſter ſowie ſonſtige Intereſſenten ſind hierzu eingeladen. Eintritt frei. Zu den Vorträgen dieſes Eröffnungsabends haben die Schüler keinen Zutritt. 9 Arbeitsamt Mannheim. 44. . NE FBIEOBIEUSSRUCKE-K1 9 stein, Erich Kaiser-Vitz, Eva Eine Komödie in 7 Akten. 8289 Rang, Seite, 1. Reihe wegzugshalb. ſehr gün⸗ ſtig abzugeben. Adreſſen erbeten unter§ C 152 an d. 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Pfälzer 83 Krischer“ in Worms. „Die Pelzer Mähmaschinen repar u verk Knudſen. L 7.., Teleph. 23 493. abends 8 Unr Heidelbergerstraße Anfang.10 Uhr, .40 und.15 Uhr. Nittwoch, den 27. Okiober 1926 im Hansa-Saal der Harmonie, D 2, 6 Gloses Odeon- und Columbia-Platteg⸗ KONZEERT EInITIII frei! Mannheimer iusikhaus, P7, 14a Spezlalhaus Lur Sprechapparaie u. NMusikplaſſen 8880 9 Oeffentlicher Vortrag mit Lichthildern im großen Saale der Liedertafel K 2, 82, am Mittwoch, den 27. Oktober 1926, abends 8 Uhr Dr. Mayer aus Freiburg ſpricht über das Thema Iie Moiuaat des üuauichen Shwadskomes Eintritt freil Eintritt freil Zu zahlreichem Beſuch ladet höflichſt ein Wohlmuth⸗-Institut 8348 Mannheim. N 4, 13 Kunststraße Tanz- Schule J. Stündebeek Frledrichsplate 14 ſel. 23006 Neue Anfängerkur⸗ se beginnenAufang November. Gefl. Anmeldungen erb. Prospekte kostenl. 705 Blluu-Pfalus neue und gebrauchte, erstklassig, elegant und billig auch bei Teilzahlung. 829 Fr. Slerine O7 Nr. 6 Kein Laden. 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