— 8 frieden getan habe. (Heidet das Landesarbeitsgericht. eue M Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach⸗ —— chüftsteller Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Kupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Bnol⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗ Ausgabe annheimer Seitung annheimer General Anzeiger Beilagen Sport und Spiel. Aus Geit und Leben.Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Preis 10 Nlennig 1920— Nr. 502 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelgeile fle Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Maninheim. Wandern und Reiſen Geſetz und Necht Zur deutjchen Wahrheit und Dichtung Der Amſterdamer„Telegraaf“ meldet, daß zurzeit in deutſchen Regierungskreiſen neue Schritte für die Aufrollung er deutſchen Kolonialfrage im Rahmen des Völkerbundes erwogen werden. Die deutſche Regierung, ſo heißt es, beab⸗ ſichtige, den Plan des Herzogs von Mecklenburg, einen Teil es bisher vollkommen unerſchloſſenen, wegen ſeiner Boden⸗ chätze außerordentlich zukunftsreichen Gebiets von Nieder⸗ än diſch⸗Neu⸗Guinea durch eine deutſch⸗niederlän⸗ diſche privilegierte Geſellſchaft von deutſchen Koloniſten ewirtſchaften zu laſſen, in abgeänderter Form dem Völker⸗ 50 vorzulegen mit dem Erſuchen, die Frage der wirtſchaft⸗ ichen Erſchließung von Niederländiſch⸗Neu⸗Guinea nicht als eine deutſch⸗niederländiſche, ſondern als eine allgemeine inter⸗ nationale Frage zu behandeln. Weiter teilte der„Telegraaf“ mit, die deutſche Regierung beabſichtige, für den Grundſatz er privilegierten Geſellſchaften zur gemeinſamen Bewirt⸗ f aftung eines Teiles der brach liegenden Kolonien verſchie⸗ Ener Staaten, denen es an Geldmitteln, Arbeitskräften und rganiſationsvermögen zur Koloniſierung mangele, als all⸗ gemeines Syſtem einzutreten. 5 Wie die„Kölniſche Zeitung“ hierzu an unterrichteter eutſcher Stelle hört, ſchweben zurzeit keinerlei Ver⸗ andlungen zwiſchen Deutſchland und denjenigen Län⸗ ern, die ſeinerzeit die deutſchen Kolonien übernommen aben. Ebenſowenig hat Deutſchland beim Völkerbund Vor⸗ ſchläge für beſtimmte Kolonien gemacht, die Deutſchland über⸗ tragen werden müßten. Der Plan der Ueberlaſſung von iederländiſch⸗Neu⸗Guinea an Deutſchland oder auch nur zur Bewirtſchaftung durch eine deutſch⸗holländiſche privile⸗ gierte Geſellſchaft iſt bereits vor zwei Jahren, als der Plan es Herzogs von Mecklenburg zur Erörterung geſtellt wurde, fallen gelaſſen worden. Deutſchland ſetztſeine Be⸗ rebungen, Kolonien zur Bewirtſchaftung zu erhalten, fort. Es hat im Einverſtändnis mit England und Frankreich die Rückkehr deutſcher Koloniſten nach Oſt⸗ afrika, Kamerun uſw. unterſtützt. Alle darüber hinaus⸗ ehenden Meldungen beſtimmter Abſichten oder gar amtlicher Schritte der Reichsregierung ſind erfunden. Dr. Luther in Argentinien Die in Buenos Aires erſcheinende Zeitung„La Prenſa⸗ Reidmet Dr. Luther einen herzlichen Begrüßungsartikel als em Staatsmann, der zuſammen mit Dr. Streſemann die bcarnopolitik eingeleitet und damit den erſten Schritt zu en internationalen Verhandlungen über den wahren Welt⸗ 1 Argentinien vermeide es, zu den poli⸗ iſchen Streitfragen, die Europa bewegten, Stellung zu neh⸗ men, aber ſelbſt ein vitales Intereſſe daran, daß der Verie r zwiſchen den Nationen ſich wieder in normalen un⸗ geſtörten Bahnen entwickele. Der argentiniſche Präſident Dr. lvear ließ Dr. Luther gleich bei ſeiner Ankunft offiziell Darüßen und wird ihn in einer Privataudienz empfangen. 5 r. Tuther erklärte, keine Vorträge halten zu wollen, ſein eſuch trage keinerlei offiziellen Charakter. Er werde aber Lern die Gelegenheit benutzen, über Zweck und Ziele der dearnopolitik kurz Rede und Antwort zu ſtehen. Die Beratung der Erwerbsloſenfrage Si Berlin, 29. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) ie wir hören, iſt heute vormittag das Kabinett zuſammen⸗ getreten, um im Anſchluß an die geſtrigen Beratungen des fanzlers mit den Parteiführern erneut zur Erwerbs⸗ 18 enfrage Stellung zu nehmen. Nach der Tagung wird er Reichskanzler in Gemeinſchaft mit einigen Kabinettsmit⸗ gliedern die Parteiführer der Sozialdemokraten und dann die er Deutſchnationalen Volkspartei empfangen. Beratung des Arbeitsgerichtsgeſetzes „ Der Reichstagsausſchuß für ſoziale, Angelegenheiten führte die Beratung des Arbeitsgerichtsgeſetzes beim dritten Aril des Geſetzentwurfes fort, der das Berfahren vor den Urbeitsgerichtsbehörden regelt. Die Regelun des Urteils⸗ verfahrens ſchließt ſich grundſätzlich der der Zivilprozeßord⸗ ung über das Verfahren der ordentlichen bürgerlichen Ge⸗ ſüchtsbarkeit an. In Abänderung der Regierungsvorlage be⸗ 4 loß der Ausſchuß folgende Formulierung des Paragraphen 865 zueber die Ablehnung von Gerichtsperſonen entſcheidet ſche, Kammer des Arbeitsgerichtes. Wird ſie durch das Aus⸗ cheiden des abgelehnten Mitgliedes beſchlußunfähig, ſo ent⸗ Gegen den Beſchluß ſindet ein Rechtsmittel ſtatt.“ Mittelmann ſtellt Strafantrag Kurr= Nürnberg, 29. Okt. Einer Meldung des„Fränkiſchen Vurier“ zufolge hat der Reichstagsabgeordnete der Deutſchen olkspartei Dr. Mittelmann jetzt durch ſeinen Rechtsbeiſtand utrag auf Erhebung der öffentlichen Klage bei der Mün⸗ ener Staatsanwaltſchaft gegen den verantwortlichen Schrift⸗ eiter des bayeriſchen Zeitungsblocks wegen eines beleidigen⸗ en Artikels aus Anlaß des Zuſammenſtoßes zwiſchen Gene⸗ den von Epp und dem Abgeordneten Mittelmann während — Münchener Tagung des Reichstagsfemeausſchuſſes ſtellen aſſen. Auch die Reichsregierung habe, wie das Blatt Krfahren haben will, Antrag auf Erhebung der öffentlichen lage geſtellt. Ein panenropäiſcher Wirtſchaftsausſchuß. Auf dem pan⸗ Kropäiſchen Kongreß in Wien hat ſich ein poneuropäiſcher Firtſchaftsausſchuß gebildet, der ein ſtändiges Büro in Brüſſel eingerichtet hat, eiten ſoll. das eine paneuropäiſche Zollunion vorbe⸗ Kolonialfrage „Material für die Anti⸗Streſemanngruppe“ § London, 29. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie zu erwarten war, haben die eigenartigen Informationen des diplomatiſchen Korreſpondenten des„Dail v Tele⸗ graphl, die von einer Verſtimmung in Waſhing⸗ ton über die deutſche Außenpolitik der letzten Zeit wiſſen wollten, eine ſchnelle Widerlegung gefunden. Die „Times“ veröffentlichen heute einen Artikel ihres Kor⸗ reſpondenten in Waſhington, der ein Licht auf den Urſprung dieſer Meldungen wirft:„Sie ſind nicht nur gutes Mate⸗ rial für die Anti⸗Streſemann⸗Gruppe in Deutſchland, ſondern dürften auch in Amerika benutzt werden, um unter den deutſchamerikaniſchen Wählern Unzu⸗ friedenheit mit der Regierung Coolidge zu verbreiten. Im Schatzamt wird erklärt, man merke neuerdings eine Tendenz der britiſchen und franzöſiſchen Preſſe, für jede Schwierigkeit, die bei der Verwirklichung der Pläne von Thoiry entſteht, die Vereinigten Staaten verantwortlich zu machén. In Wirklich⸗ keit beſteht in der amerikaniſchen Regierung volle Sympathie für jede Bemühung einer Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Es herrſcht ziemliche Zuverſicht, daß dieſe Annäherung nicht mehr außerhalb des abſehbaren liegt. Was die Haltung der amerikaniſchen Regierung zur Frage der Eiſenbahnobligationen angeht, ſo ſei vorerſt über⸗ haupt noch keine offizielle Anfrage in Waſhington geſtellt wor⸗ den. Die Meinung kompetenter Kreiſe, daß die Zeit für dieſe Operation noch nicht reif ſei, ſei nicht unumgänglich, doch hängt alles davon ab, daß Frankreich ſeine andauernden Verſuche, ſeinen anerkannten Verpflichtungen zu entkommen, aufgebe. Wenn das Schuldenabkommen wirklich nicht ratifiziert werde, ſo werde keine Stabiliſierung des Franken möglich ſein und da man in Waſhington glaubt, daß Italien bald dem muti⸗ gen Beiſpiel Belgiens folgen werde, ſo würde ſich Frankreich in einer verhängnisvollen finanziellen Iſolierung befinden. Was die Stellung Amerikas zum europäiſchen Sta hlpakt anbetrifft, ſo erklärten dem„Times“⸗Korreſpondent verant⸗ wortliche Stellen, daß man keinen Grund ſehe, zu dieſer Ange⸗ legenheit überhaupt Stellung zu nehmen. Der diylomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ läßt heute bereits wieder ein neues Torpe do gegen die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung los. Er glaubt zu wiſſen, daß die deutſche Regierung in London wegen der Hal⸗ tung der Botſchafterkonferenz in der Entwaffnungsfrage Schritte unternommen habe, die von der engliſchen Regierung zurückgewieſen werden mußten.„Dieſe indirekte Zurückwei⸗ ſung, die zu der Erbitterung hinzukommt, die in Deutſch⸗ land allgemein über das völlige Fehlſchlagen der politiſchen und finanziellen Hoffnungen von Thoiry beſteht, hat die deut⸗ ſchen Miniſter zu der Ueberzeugung gebracht, daß jede Rege⸗ lung zwiſchen Deutſchland und Frankreich notwendig eine ſehr langſame Entwicklung nehmen müſſe und daß jede Beſchleuni⸗ gung nur in einem Meer von Rückſchlägen endigen kann, die das Preſtige und die Autorität der gegenwärtigen deutſchen Regierung untergraben müſſen.“ Internationale Ausſtellung in Berlin EBerlin, 29. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Oberbürgermeiſter von Berlin, Dr. Böß, ſprach heute vor einem Kreiſe von Preſſevertretern über den Stand der Frage einer internationalen Ausſtellung, die bekanntlich für das Jahr 1930 geplant iſt. Den Mittelpunkt ſeiner Ausfüh⸗ rungen bildete der⸗Gedanke, daß die verſchiedenen Intereſſen, denen zu dienen bei einer derartigen Aktion ins Auge gefaßt werden muß, ihre größtmöglichſte Berückſichtigung durch die Wahl Berlins als Ausſtellungsort fänden, und daß auch das Reich ſich doch wohl am beſten bei einem ſo wichtigen Anlaß durch ſeine Hauptſtadt repräſentieren läßt. Auch ſonſt biete Berlin, nach der Meinung ſeines Oberbürgermeiſters, einige Vorteile für dieſe Aufgaben: Es hat beſonders günſtiges Ge⸗ lände, das von allen Teilen der Stadt durch ein bis dahin noch vervollkommnetes Verkehrsſyſtem leicht und ſchnell zu erreichen ſein wird. Außerdem dürfte Berlin als Mittelpunkt des Reichs der Gefahr einer Abwanderung des internatio⸗ nalen Ausſtellerpublikums in das benachbarte Ausland viel ſtärker vorbeugen, als das bei rheiniſchen Städten, in denen die jüngſten großen Ausſtellungen ſtattfanden, der Fall war. Das Reichsinnenminiſterium, das zwar dem Plan einer internationalen Ausſtellung ſeine Zuſtimmung erteilt hat, ohne ſich jedoch jetzt für Berlin ausgeſprochen zu haben, dürfte nach Anſicht von Dr. Böß der Wahl von Berlin keine Hinder⸗ niſſe in den Weg legen. Das Reich wird überhaupt eine weſentliche Rolle übernehmen. Es wird die außerordentlichen Mittel, die die Stadt Berlin zur Verfügung ſtellen wird, weit⸗ gehend ergänzen. Einem Reichskommiſſar wird die Leitung der Ausſtellung zufallen. Es handelt ſich bei dem Projekt, worauf wir ſchon hinwieſen, nicht um eine Weltaus⸗ ſtellung, deren Prinzip es wäre, möglichſt fämtliche Zweige von Induſtrie und Wirtſchaft zu berückſichtigen, ſondern um eine internationale Ausſtellung, die Bauwirtſchaft, Baukunſt, Kunſtgewerbe und unmittelbar damit zu⸗ ſammenhängende Gebiete umfaſſen ſoll. Dieſe Tendenz fand ihre nachdrücklichſte Unterſtützung bei den bis jetzt geleiſteten Vorarbeiten durch das Bauamt wegen der Siedlungsfrage, durch das Meßamt, das ſchon längſt ähnliche Ziele verfolgt und durch den Werkbund, deſſen Intereſſen im Kunſtgewerbe berührt werden. Dr. Böß ſchloß mit einem Appell, ſich nicht in kleinlichen Zänkereten zu zerſplittern und dem Ausland nicht ein Bild von deutſcher Uneinigkeit zu gehen, ſondern alle Kräfte zuſam⸗ menzufaſſen, die Ausſtellung, die ſchließlich das geſamte Reich repräſentiere, zu einem großen Werk zu geſtalten. lehrreichen Ziffern nicht vorübergehen können, die in Der Finanzkamyf zwiſchen Reich und Ländern Zu den neuen bevorſtehenden Verhandlungen über den Finanzausgleich zwiſchen dem Reich, den Ländern und den Gemeinden haben die Spitzenverbände der Wirtſchaft mit einer umfangreichen Denkſchrift Stellung genommen. Vorher iſt der deutſche Städtetag ebenfalls mit einer Denkſchrift an die Oeffentlichkeit getreten. Am 2. November werden die Finanzminiſter der Länder ſich in Berlin verſam⸗ meln, um mit dem Reichsfinanzminiſter über eben dieſelbe Frage zu verhandeln. Es ſind alſo alle Ausſichten vorhanden, daß der Kampf um den Finanzausgleich, d. h. um die Ver⸗ teilung der Steuern zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden von neuem mit jener Schärfe entbrennt, die einer ſolchen Auseinanderſetzung anzuhaften pflegt. Hört doch in Geld⸗ ſachen bekanntlich die Gemütlichkeit auf. Die Beſtimmungen, die gegenwärtig über den Finanz⸗ ausgleich in Geltung ſind, gehen auf das Finanzkom⸗ promiß zurück, das im Auguſt vorigen Jahres von der Rechtskoalition des Reichstages unter ſchweren Kämpfen namentlich gegen die kommuniſtiſche Oppoſition durchgeſetzt wurde. Im Rahmen dieſes Kompromiſſes wurde in Bezug auf den Finanzausgleich ein Proviſorium geſchaffen, das bis zum 1. April 1927 währen ſollte. Danach erhielten die Län⸗ der anſtelle der 90 Prozent, die ſie bis dahin als An⸗ teil an der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer bezogen hatten, nur noch 75 Prozent. Von der Umſatzſteuer wurden ihnen für das vorige Jahr 35 Proz. und vom Jahr 1926 an 30 Prozent bewilligt. Um den Beſorgniſſen der Läu⸗ der gerecht zu werden, übernahm das Reich die Garantie für einen beſtimmten Länderanteil an der Umſatzſteuer im Be⸗ trage von 450 Millionen Mark im Jahr. Schon vor mehreren Monaten ſah man die Notwendigkeit ein, das Proviſorium des Finanzausgleichs weiter zu ver⸗ längern, da man an eine endgültige Regelung erſt heran⸗ gehen kann, wenn ſich klar erkennen läßt, mit welchem Einkom⸗ menſteuerbetrage die Finanzverwaltung mit Sicherheit rech⸗ nen kann. Dieſer Ueberblick iſt zur Zeit noch nicht möglich⸗ Das Proviſorium muß alſo weiter in Wirkſamkeit bleiben. Es kann ſich dabei aber nicht um eine einfache Berlängerung der Beſtimmungen handeln, die im Sommer des Jahres 192⁵ getroffen worden ſind, da ſich auf dem Gebiete der praktiſchen Steuerpolitik inzwiſchen manches geändert hat. Die Luxus⸗ umſgtzſteuer, die bei dem obenerwähnten Finauzkom⸗ promiß mit, einem Jahresertrag von 125 Millionen Mark veranſchlagt wurde, iſt ganz beſeitigt worden. Ferner aber hat man die Umſatzſteuer herabgéſetzt und die Finanzverwal⸗ tung hat bekanntlich einen Steuerausfall von rund 500 Mil⸗ lionen Mark auf ſich genommen. Reſerven, die damals noch vorhanden waren, ſind aufgezehrt und der Reichsfinanz⸗ miniſter hat erſt kürzlich warnend darauf hingewieſen, daß wir im Reichshaushalt ſehr nahe das Defizitſtreifen. Das alles wird zu berückſichtigen ſein, wenn es ſich darum handelt, das Proviſorium des Finanzausgleichs zu ver⸗ längern. Wir haben es hier mit einem Intereſſenkampf zu tun, bei dem unbedingt wieder wie im Sommer 1925 eine mittlere Linie gefunden werden muß, wenn das In⸗ tereſſe der Allgemeinheit nicht zu kurz kommen ſoll. G iſt an ſich gauz ſelbſtverſtändlich, daß alle Beteiligten einen mög⸗ lichſt großen Anteil an dem Steuerertrag verlangen. Bei der Beurteilung dieſer Wünſche wird man aber au 0 er Denkſchrift des deutſchen Städtetages wiedergegeben ſind. Danach belaſtete der Finanzbedarf des Reiches den Kopf des Einwohners im Jahre 1913 mit rund 23, im Jahre 1925 mit rund 68 Mark. In Preußen betrug die Steigerung im glei⸗ chen Verhältnis rupd 13 zu rund 36 Mk. In den preußiſchen Stadtkreiſen rund 38 zu rund 62 Mark. Die Belaſtung iſt alſo außerordentlich ſtark geſtiegen und wenn ſie bei dem Finanzbedarf der Städte am wenigſten ins Gewicht fällt, ſo wird man bedenken müſſen, daß das Reich die ganzen, un⸗ geheuren Laſten der Kriegsfolgen zu tragen hat. Jedenfalls darf bei dem Finanzausgleich nicht aus dem Vollen gewirt⸗ ſchaftet werden, ſondern alle Beteiligten müſfen darauf Rück⸗ ſicht nehmen, daß die Steuerkraft des Volkes nach dem Raub⸗ bau der letzten Jahre geſchont werden muß. Das gilt ſelbſt⸗ verſtändlich in erſter Linie für das Reich, deſſen Verwaltung auf dem Grundſatz der ſtreugſten Sparſamkeit aufgebaut ſein und auf alle koſtſpieligen Erweiterungspläne Verzicht leiſten muß. Aber auch die Länder werden ſich einer harten Not⸗ wendigkeit fügen müſſen. Deshalb wird Bayern wohl kaum auf eine allzu große Gegenliebe des Reichsfinanz⸗ miniſters ſtoßen, wenn es, wie angekündigt, auf der Kon⸗ ferenz der Finanzminiſter am 2. November die Wieder⸗ heraufſetzung des Länderanteils an der Einkömmen⸗ und Körperſchaftsſteuer von 75 auf 90 Proz, verlangen wird. In dieſem Punkte iſt ſogar der Reichsfinanzminiſter von Schlieben im vorigen Jahre feſtgeblieben, obwohl er noch über Re⸗ ſerven verfügte und den übermäßigen Steuerdruck noch nicht gemildert hatte. Unter den inzwiſchen veränderten Verhält⸗ niſſen werden die Länder wohl nicht damit rechnen können, daß ſie günſtigere Bedingungen erlangen, als im Som⸗ mer 1925. Gegenüber den Wünſchen der Länder wie auch gegenüber dem Finanzprogramm der Stä dte wird man der Stimme der Wirtſchafk volles Gehör ſchenken müſfen. Die Städte rechnen damit, daß ihnen ein Zuſchlagsrecht zur Ein⸗ kommenſteuer bewilligt wird. Das ſteuerliche Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Städte hat gewiß ſeine Vorzüge, ob es aber im Rahmen eines Proviſoriums durchgeführt werden kann, iſt zweifelhaft. Auf jeden Fall wird man der Denkſchrift der Spitzenverbände darin Recht geben müſſen, daß ein ſolches Zuſchlagsrecht zu unerträglichen Folgen führen kann, wenn es von parlamentariſchen Mehrheiten ausgeübt wird, die den Steuerzuſchlag am eigenen Leibe nicht empfinden. Auch was in der Denkſchrift über die Einſchränkung der Gewerbeſteuer, über die Vereinheitlichung des ganzen Steuerſyſtems und üher die Notwendigkeit der Sparſamkeit in der öffentlichen Wirtſchaft geſagt wird, iſt in höchſtem Maſſe beachtenswert. Es wird Sache des Reichstages ſein, zu verhüten, daß bei dem Finanzkampf zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden der Steuerzahler und die Volkswirtſchaft die Leidtragenden ſind. 2. Seite. Nr. 502 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5 tober 1926 Freitag, den 29. Oktober 1 8 E 94 Anläßlich ſeines jüngſten Auſenthaltes in Heidelberg hatte Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne Preſſevertretern — gegenüber ſich über die künftige Ausgeſtaltung der Reichs⸗ waſſerſtraßen geäußert. Eine halboffiziöſe Verlautbarung 0 der badiſchen Regierung formuliert dagegen den Stand⸗ punkt Badens wie folgt: Um dem Reiche die einheitliche Regelung der Schiffahrts⸗ verhältniſſe ſowie den Ausbau und die Unterhaltung der Schiffahrtswege zu ermöglichen, hat die Reichsverfaſſung in Artikel 97 dem Reiche das Eigentum und die Verwaltung der dem allgemeinen Verkehr dienenden Waſſerſtraßen(in Baden des Rheins von Baſel abwärts, des Neckars und des Mains) übertragen. An einer Waſſerſtraße ſind aber nicht 0 nur Verkehrsintereſſen zu wahren, es kommen auch zahl⸗ reiche andere, nicht minder wichtige Intereſſen in Frage, wie der Hochwaſſerſchutz, die Kraftausnutzung, die Grun dwaſſerverhältniſſe entlang den Flüſſen, die Entnahme von Waſſer für Landwirtſchaft und Induſtrie, die Ableitung von Gebrauchswaſſern aus den Wohngebie⸗ ten und den induſtriellen Anlagen und dergleichen. Die Wahrung dieſer Intereſſen iſt Sache dér Län⸗ der geblieben. Es fragt ſich daher, in welcher Weiſe dieſe ſich oft widerſprechenden Aufgaben am beſten, einfach⸗ ſten und billigſten gelöſt werden können; eine Zweck⸗ mäßigkeitsfrage, die nach rein praktiſchen Geſichts⸗ 4 punkten zu löſen ſein wird. Die Frage iſt ſeit dem Staatsvertrage von 1921, der zwiſchen dem Reich und den in Betracht kommenden Ländern 43 zur vorläufigen Regelung abgeſchloſſen wurde auch tatſäch⸗ lich gelöſt; und zwar in der Weiſe, daß dem Reichsverkehrs⸗ 5 miniſter als oberſter Inſtanz die Oberleitung in der Verwaltung der Reichswaſſerſtraßen, ſoweit ſie an das Reich tbergegaangen iſt, unbeſchränkt zuſteht, er ſich aber in der mittleren und unteren Inſtanz der vorhandenen Landes⸗ behörden, die gleichzeitig auch die von den Ländern zu wah⸗ E renden kulturellen und waſſerwirtſchaftlichen Intereſſen be⸗ 5 treuen, bedient. Durch dieſe Perſonalunion wird er⸗ reicht, daß bei Bearbeitung der Projekte und Ausführung E 9 der Bauarbeiten alle(Reichs⸗ und Länder⸗) Intereſſen von EN derſelben Behörde, ja denſelben Beamten gewahrt werden, 83 wodurch nicht nur an Arbeit, Zeit und Geld geſpart wird, ſon⸗ dern vor allem auch Unſtimmigkeiten und Reibungen zwiſchen 3 verſchiedenen Behörden auf die einfachſte Art vermieden wer⸗ den. Da für die behördlichen Entſcheidungen das Waſſerkecht der Länder maßgebend iſt, erſcheint es auch abſolut ſachgemäß, Der deutſche Generalſekretär beim Völkerbund 1 45 EBerlin,29. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Der B. Z. wird aus Genf gedrahtet, daß die Ernennung des bisherigen Geſandtſchaftsrates und bevollmächtigten Mit⸗ ggliedes an der deutſchen Botſchaft in London Dr. Duf ene zum deutſchen Generalſekretär beim Völkerbund heute oder morgen im Generalſekretariat entſchieden wird. Sämtliche 8 4 dentſche Beamtenernennungen im Völkerbund werden in der Dezember⸗Tagung des Rates vollzogen und beſtätigt werden, Außf, nach Paris! Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Humanité“ hatte behauptet, daß Höſch bei Briand ſich darüber beſchwert habe, daß die franzöſiſche Regierung mit dem ſozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Breitſcheid in Verhandlun⸗ gen eingetreten ſei. An deutſcher zuſtändiger Stelle wird dieſe „Meldung als völlig unwahr bezeichnet. Im übrigen wird es auf deutſcher Seite ſehr begrüßt, wenn Parlamen⸗ tarier, die für das Verſtändigungsprogramm eintreten, ſich nach Paris begeben und eine Fühlungnahme mit den zuſtän⸗ digen Kreiſen erſtreben.(1) Ereöſinung ber Beutſchen Autoausſtellung Berlin, 20. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Heute 8 vormittag 11 Uhr wurde die Große Deutſche Automobil⸗ und Reotorrad⸗Ausſtellung durch den Reichsverkehrs⸗Miniſter Krohne eröffnet. Im allgemeinen iſt der Aufhau der gro⸗ ßen Schau, die die letzte nationale Veranſtaltung dieſer Art ſeit wird, fertig. Die zahlreichen Ehrengäſte erblickten auf ihrem erſten Rundgang ein einheitlich ſchönes Bild, das durch die hervorragende Ausſchmückung des Halleninnern wir⸗ kungsvoll gehoben wird. Die diesjährige Automobitausſtel⸗ lung erhält eine beſondere Note durch das Bjährige Jubi⸗ läum des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie. Buden und die Neichswaſſerſtraß Badoiſche Bedenken 111 daß Landesbehörden dieſes Geſetz vollziehen, die mit ſeiner Handhabung durchaus vertraut ſind. Die nunmehr ſeit 5 Jahren beſtehende Regelung hat ſich nach Meinung der Länder beſtens bewährt, auch iſt vom rechtlichen Standpunkt gegen ſie nichts einzuwenden, da ja der Staatsgerichtshof entſchieden hat, daß das Reich nicht ver⸗ pflichtet ſei, auch in der mittleren und unteren Inſtanz eigene Reichsbehörden einzurichten. Trotz alledem wünſcht der Reichsverkehrsminiſter dieſe Regelung in der Weiſe zu ändern, daß beſondere Rei ch S⸗ behörden in der mittleren und unteren Inſtanz geſchaſſen werden ſollen. Nach Ueberzeugung der hauptſächlich betei⸗ ligten Länder würde die Verwirklichung dieſer Abſicht keiner⸗ lei Vorteile, ſondern lediglich Nachteile bringen. Selbſt beim beſten Willen wird ſich das Zuſammenarbeiten nicht ſo einfach geſtalten, wie wenn ein und dieſelbe Behörde die Au⸗ gelegenheit bearbeitet. Ferner wird dadurch, daß öter (Reichs⸗ und Landes⸗) Behörden dieſelbe Sache, jede von ihrem Intereſſenſtandpunkt aus, getrennt behandeln müſſen, nicht eine Verminderung der Beamtenzahl erreicht, ſondern es wird mit aller Wahrſcheinlichkeit eine nicht unerhebliche Vermehrung ſtattfinden müſſen. Nun deutete der Reichsverkehrsminiſter an, daß dieſe Landesaufgaben den zu ſchaffenden Reichs behörden über⸗ tragen werden könnten; zumal„dieſe Aufgaben nur 20 Pros. der Geſamtkoſten dieſer Behörden ausmachten“. Nach An⸗ ſicht der beteiligten Länder geht dieſe Berechnung von un⸗ richtigen Vorausſetzungen aus. edenfalls ſtehen die Auf⸗ gaben der Landeskultur und Waſſerwirtſchaft an Bedeutu; nicht hinter den Intereſſen der Schiffahrt zurück, und es iſt ſchon aus dieſer allgemeinen Erwägung nicht einzuſehen, warum man mit bedeutenden Koſten(neue Dieuſtgebäude Umzügen uſw.) die Organiſation umſtellen ſoll, während die bisherige Organiſation ihre Aufgaben zufriedenſtellend erfült hat. Die Länder werden aber auch gar nicht in der Lage ſein, die ihnen anvertrauten Aufgaben den Reichsſtrom⸗ behörden zu übertragen. Die Frage liegt doch ſehr nahe, ob eine Reichsbehörde, die in erſter Reihe berufen iſt, die In⸗ tereſſen der Schiffahrtsſtraßen zu vertreten, die den Ländern verbliebenen Aufgaben in demſelben Maße kennt und zu be⸗ werten imſtande iſt, wie die Landeshehörden, die mit dieſen Fragen, und zwar für das ganze zuſammenhängende Länder⸗ gebiet dauernd beſchäftigt ſind. Das dürften im weſentlichen auch die Gründe ſein, die den badiſchen Landtag veranlaßt haben, in ſeiner Sitzung vom 18. März 1926 ſich einſtimmig gegen die Pläue des Reichsverkehrsminiſters auszuſprechen. Der Sanösberger Jeme⸗Prozeß Der heutige Tag brachte die Vernehmung der beiden näch⸗ ſten Angeklagten Oberleutnant Schulz und Leutnant Ra⸗ phael. Von den 30 Zeugen iſt nur ein Teil anweſend, der andere Teil iſt für Montag beſtellt. Der morgige Tag wird frei bleiben, damit einige der Angeklagten von den Aerzten auf ihren Geſundheitszuſtand unterſucht werden können. Ober⸗ leutnant Schulz lehnte auf Beſragen des Vorſitzenden eine Unterſuchung ſeines Nervenzuſtandes ab. Hierauf wurde in die Vernehmung des Angeklagten Leutnant a. D. Raphael eingetreten. Raphael war aktiver und kam 1922 mit Schulz zuſammen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Jüterbog würde er als Kommandant nach Fort Gorgaſt verſetzt. Im Juni 1023 wurde Gröſchke nach dem Fort gebracht. Eines Tages wurde dem Angeklagten von Gräf die Meldung ge⸗ bracht, daß Gröſchke einer Organiſation„der ſogengunten ſchwarzen Hand“ angehbre und daß man unbedingt in Gröſchke einen 75 7 der Kommuniſtiſchen Partei erwiſcht hätte. Auf Vorſchlag des Leutnants Becker ſollte Gröſchke eingehend ver⸗ nommen werden. Raphael gab Becker den Rat, Leute mit in die Zelle zu nehmen zum eigenen Schutze. Der Angeklagte bekunbete weiter, daß er an einem Kriegsſpiel in der Kom⸗ mandantur in Küſtrin teilnahm. Nach dem Kriegsſpiel habe er eine gewiſſe Unruhe gehabt, daß etwas im Fort in Abwe⸗ ſenheit der Ofſiziere paſſiert ſei, Er ſei deshalb mit Büſching und Klapproth nach dem Fort im Auto zurückgefahren. Der Vorſitzende fragte, ob dem Angeklagten nicht aufgefallen ſei, daß Büſching, der doch in Frankfurt a. O. wohnte, plötzlich auf 99 7 Gorgaſt anweſend war. Raphael antwortete, Büſching habe ihm geſagt, er wolle Gröſchke nach Frankfurt a. O. holen. Als Büſching mit Gröſchke im Auto wegfuhr, habe der An⸗ geklagte bemerkt, wie Büſching mit einer Eiſen ſtange auf Gröſchke losſchlug. Als er dies verhindern wollte, habe ihn Erich Klapproth davon abgehalten. Er glaubte aber, daß Bü⸗ ſching nur in einer momentanen Auſwallung ſo gehandelt habe uUnd daß Erich Klapproth das Letzte ſchon verhüten würde. Letzte Meldungen 2 1 Viſierung der Urſprungszeugniſſe nach Frankreich * Ludwigshaſen, 29. Okt. Die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Ludwigshaſen a. Rh. macht die Exporteure darauf 5 aufmerkſam, daß die Urſprungszeugniſſe für im deutſch⸗fran⸗ 6 öſiſchen Handelsproviſorium zollbegünſtigte Waren nicht ſulariſch viſiert ſein müſſen, wenn die Sendungen bis 5. November bei einem franzöſiſchen Zollamt deklariert wer⸗ den. Inzwiſchen finden die Verhandlungen mit der franzö⸗ ſiſchen Regierung über die Viſierungsgebühr, die bekanntli ca. RM. 20 betragen würde, ſtatt. Ferner empfiehlt es ſich, bei derartigen Sendungen auf den Zolldeklarationen ausdrü lich zu vermerken, daß die Ware nach den Sätzen des deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsproviſoriums verzollt werden ſoll. Kreuznach ſoll geräumt werden — Koblenz, 29. Okt. Ebenſo wie Andernach wird auch die Stadt Kreuznach demnächſt geräumt werden. Die Be⸗ ſatzungstruppen ſollen am 15. November nach Neuſtadt 4. d. H. verlegt werden. Deutſche Demarche in der Kontrollfrage Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der „Daily Telegraph“ wußte heute früh von einer Demarche des deutſchen Botſchafters in der Angelegenheit der Kontrollfrage zu berichten. Dieſer Schritt hat jedoch, wie an zuſtändiger Stelle erklärt wird, nicht ſtattgefunden und iſt auch nicht ge⸗ plant. Deutſch⸗engliſche Handelsgemeinſchaft für Rußland? Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der B. F wird aus Tondon gedrahtet: Die„Weſtminſter Gazette“ meldet, daß bei der bevorſtehenden Beſprechung zwiſchen dem Vertreter des engliſchen und des deutſchen Reichsverbandes der Induſtrie die Bildung einer deutſch⸗eng⸗ liſchen Handelsgemeinſchaft für Rußland einen wichtigen Gegenſtand der Beſprechungen bilden werden. Die Infänterieſchule der Reichswehr Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Infanterieſchule der Reichswehr, die von München nach Dres, den überſiedelt, wird am 18. November in ihrer neuen Heim in Dresden eingeweiht werden. Es wird mit der Möglichkei gerechnet, daß der Reichspräſident an den Einweihungsfeier“ lichkeiten teilnimmt. Argentiniſcher Beſuch beim Reichspräſidenten — Berlin, 29. Okt. Der Reichspräſident empfing geſtern den argentiniſchen Kontreabmiral Glindez, der von dem OGe⸗ ſandten und dem Marineattachs begleitet war. Autobusunglück — Berlin, 29. Okt. Geſtern verunglückte in Mariendorſ bei Berlin ein Kraftomnibus durch ein ſcheu gewordene Pferd. Der Chaufſeur ſteuerte den Omnibus in der Ver⸗ wirrung gegen einen Baum. Der Omnibus zertrümmerte und achtzehn Perſonen wurden verletzt. Rückkehr der rumäniſchen Königin — Wien, 29. Okt. Aus Bukareſt wird amtlich gemeldet, daß die der rumäniſchen Königin in Amerika gebrochen wird. Die Königin befindet ſich bereits auf der Rückreiſe nach Europa. Frankreich ratifiziert bie Locarnoabkommen — Paris, 29. Okt. Das„Journal Officiel“ veröffent⸗ licht heute morgen eine Verorbnung, durch die die Locarno⸗ abkommen als ratiſiziert erklärt werden. Erdbeben in Chile —Newyork, 20. Okt. Aus Santiago wird gemeldet, daß in den Provinzen Poquito und Avacama eine ſtarke Ert erſchütterung, begleitet von unterirbiſchem Getöſe, verſpi wurde. Mit' mehreren Städten ſind die Drahtverbindungen, geſtört. Die Bevölkerung hat ſich entſetzt ins Freie geflüchtet⸗ Graf Luckner in Newyork — Newyork, 29. Okt. Graf Luckner wurde geſtern miſ ſeiner Gattin und den Offizieren des Seglers„Vaterland in der hieſigen Stadthalle feierlich empfangen. Der ſtellver tretende Oberbürgermeiſter Kerrigan betonte in ſeiner An, ſprache die engen zwiſchen Deutſchland und Amerika, deren möglichſt innige Geſtaltung beiden Ländern am dienlichſten ſei. In ſeiner Erwiderung erklärte Graf Luckner, daß er ſich freue, der größten amerikaniſchen Stadt die Grüße deütſcher Kinder überbringen zu können, welche die Hilſe Amerikas nach dem Kriege nicht vergeſſen würden. * Meoiziniſche Aumſchau Zauberei und Beſprechung in der Medizin Von Dr. med. G. Zickgraf⸗Bremerhaven Die Geſchichte der Medizin zeigt einen ewigen Wechſel in den Auſchauungen, Bald herrſcht dieſe, bald jene Theorie, Jebesmal, wenn eine anfänglich als abſolut richtig erſchei⸗ niende Theorie aufgetaucht war und ſich ihren maßgebenden Einfluß erobert hakte, dauerte es nur einige Zeit, bis wieder eine neue Theorie, oftmals nür eine verbeſſerte, wiſſenſchaftlich begründete, die alt gewordene ablöſto. Immer aber war ein Fortſchreiten zu höherer Erkenntnis, zu vertiefter Anſchauung über Krankheits⸗ und Lebensgeſchehen damit verbunden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Naturwiſſenſchaſten ihre höchſten Triumphe feierten und die Entdeckungen auf chemiſchem, phyſiologiſchem und pathologi⸗ ſchem Gebſete ſich gewiſſermaßen üherſtürzten, als die Herr⸗ ſchaft des Mikrofkops in den Kliniken begann, als Virchow ſeine Cellularpathogogie lehrte und die Bakterkologie die Ge⸗ heimuſſſe der Inſekkionskrankheiten entſchleierte, ſchten es mit den Theorien auf dem mediziniſchen Gebiete aus zu ſein. Dort, wo das Mikroſkop herrſchte und man anſcheinend die letzten Geheimniſſe der Natur erlauſcht hatte, war für Spekulatlonen kein Raum mehr. Es ſchien, als ſei die ſtrenge wiſſenſchaftliche Medizin alleinige Herrſcherin am Krankenbett geworden. Boch es ſchien nur ſo. Vieles im Verlauf von Krankheiten blieb dunkel, und manches Rätſel am Krankenbett ließ ſich nicht löſen. Die Aerzte ſtanden oft genug vor rätſelhaften Heilungen, die durch Wundermittel geſchehen waren, und konnten ſich die Sache nicht erklären, Langſam, ganz langſam entwickelte ſich in der modernen Mebizin eine Strömung, die die Bunder in der Heilung maucher Krankheiten anerkannten, Weil ſie tatſächlich nicht wegzuleugnen waren. Und weil dieſe Kerzte Wiſſenſchaftler waron, verſuchten ſie die Wunder in der Mebizin zu ergründen, So hat 12 im Verlaufe der letzten zwanzig Jahre eine Strömung in der Medizin angebahnt, die mit dem ganzen Rüſtzeug der modernen Wiſſenſchaft die Wun⸗ derheilungen erſorſcht und ihnen den Charakter des Wunder⸗ baren genommen hat. 4 Bi frühere, K W es 855 mit den körpexlichen Veränderungen der Krankheit zu tun. 5 materialiſtiſchen Zeitalter, itte vergeſſen, entſchuldbar im Lag dle— 0 des Menſchen einen Faktor im Leben darſtellt, — liche Mebizin ſich der ſeeliſchen Beſchaffenheit der Kranken der für die Entſtehung und für die Heilung von Krankheiten von ausſchlaggebender Bedeutung iſt. 5 Die wiſſenſchaftliche Erforſchung der Wechſelwirkung zwi⸗ ſchen Leib und Seele nahm ihren Ausgang von den wirk⸗ lich erfolgten Wunderheilungen. Bekanntlich findet ſede Ver⸗ änderung unſeres ſeeliſchen Gleichgewichts ihr Echo in un⸗ ſerem Körper. Man denke nur an das Erröten bei Scham, an das Erblaſſen bei Schreck, wie hier weite Gefäßbezirke des Körpers auf einen ſeeliſchen Eindruck ſich ſo verändern, daß in einem Fall eine Blutfülle, im andern eine Blutleere in gewiſſen Körperbezirken eintreten kann. So kennt man Läh⸗ Aua der Glteder, der Sprache uſw., die aus Affekten der Angſt zurückbleiben, alſo ſeeliſch entſtanden ſind und ſeeliſch geheilt werden können. Hierher gehören z. B. die fakttſchen Wunderhetlungen vor dem Muttergottesbild in Lourdes, die 0 durch den gewaltigen Gemütsaffekt hervorgeruſen wurden. Aber auch bei körperlichen Krankheiten, ſelbſt bei Infek⸗ tionskrankheiten, ſpielt der Zuſtand der Seele eine große, manchmal ausſchlaggebende Rolle. Man muß annehmen, daß das Unterbewußtſein des Menſchen in naher Beztehung zu den unbewußt tätigen Nerven, den Lebensnerven, ſtehend, Befehle und Anordnungen an die kranken Köryerteile und ⸗zellen hinausſendet, die bald krankmachend, bald geſundend einwirken können. Wiſſenſchaftlich erprobte Beiſpiele für ſolche ſeeliſche Beeinfluſſung von geſunden und kranken Kör⸗ perorganen gibt es genng. Man weiß heute, daß es eine große Anzahl von Krank⸗ heiten und e gibt, die nur ſeeliſch bedingt find. Es iſt klar, daß ſolche Zuſtände auch ſeeliſch geheilt werden müſſen. Hier, wo früüher das„Wunber“ geſchah, wo eine„Beſprechung“ half, wiſſen wir, daß der Zauber oder die Wler antg te Umwandlung der ſecliſchen Konſtitution von einer krankmachenden zu einer geſundmachenden bewirkt. So kehrt heute die Medtzin zu den alten Methoden jener Zeiten zurück, in denen Arzt und Prieſter noch in einer Per⸗ ſon vereint waren, um gleichermaßen die Seele und den Kör⸗ per des Menſchen zu heilen. Wenn man aber denkt, es wäre mit der Entdeckung dteſer Zuſammenhänge eine neue Aera in der Medtzin angebrochen, und män könnte nun mit Zauberworten ſeine Pattenten hei⸗ len, ſo iſt das ein Irrtum. Gewiß iſt es gut, daß dieſer Brunnen neuer Kraft mediziniſchen Könnens, der lange ver⸗ ſchüttet ſchlen, wiedet aufgedeckt iſt. und daß die wiſſenſchaft⸗ nur verſchüttet. In Wirklichkeit hat jeder Arzt mit ſenet Suggeſtion gearbeitet, die die krankmachenden Einflüſſe der ſeeliſchen Grundſtimmung ausſchaltet und die geſundmachen⸗ den einſchaltet. Nur hatte dieſes Verfahren bisher keinen wiſſenſchaftlichen Namen und war nicht Gegenſtand einer Lehre, ſondern etwas, das man das Künſtleriſche am Arz nennt, im Gegenteil zum Handwerksmäßigen, ſie war da Intuitive ſeines perſönlichen Wirkens. Die moderne Seelenheilkunde hat alſo den Zauber, die Beſprechung und das Wunder abgelöſt und durch wiſſenſchaft⸗ liche Vertiefung die Zuſammenhänge zwiſchen Leib und See klargelegt. Sie hat das Unerklärliche erklärlich gemacht un ſo den Arzt ſeiner Fähigkeit, auf den Kranken einzuwirken, bewußt gemacht. Nicht alle Menſchen reagieren aber auf dieſe Macht der ſeeliſchen Beeinfluſſung. Im Weſen des modernen Menſchen ſtecken 9455 Zweifel, ſoviel ſeeliſche Zerrtſſenhelt daß immer nur Einzelne eine weſentliche. dauernde Beein, fluſſung durch den Seelenarzt erfahren. Eine große Anzah wird über einen anfänglichen Enthuſtasmus nicht hinauskom men und infolge ihrer ſeeliſchen Unzulänglichkeit keine vollen Erfolg haben, wenn nicht die Hemmungen in ihnen ſelbſt eine ſeeliſche Beeinfluſſung überhaupt unmöglit machen. Die Baſedowſche Krankheit Von Dr. med. Mosheim Die eigenartigen Symptome der Baſedowſchen oder „Glotzaugenkrankheit“ wurden zuerſt von einem in Merſe⸗ burg wohnenden Arzte namens Bafedow im Jahre 1840 ge⸗ lau beſchrieben und die Krankheit nach ihm benannt. Schon einige Jahre früher waren einem engliſchen Arzte, Graves, dieſelben Krankheitszeichen aufgeſallen. Auch er hatte ſchon darüber berichtet, jeboch nicht in ſo klarer Weiſe, daß jedel Mann wußte, um was es ſich handelte Auch nachdem man nun wußte, wie die Krankheit ausſoh und ſie, je mehr man darauf achtete, öfter fand, ſo ſtand ma⸗ doch lange Zeit vor einem Rätſel, auf welche Weiſe di Krankheit entſtände, bezw. welches Organ des Körpers be⸗ troffen ſei. Man glaubte, die Baſedowſche Krankheit ſei eine Nervenerkrankung. deren Sitz vermutlich im Halsmark läge. Erſt 1886 fand Möbius die richtige Urſache in einet Er krankung der Schilddrüſe, jener Drüſe vor mehr als bisher zuwendet. Aber der Brunnen ſchien ja * und zu beiden Seiten des oberſten Teiles der Luftröhre, Durch weitere und eingehende Unterſuchungen und Beoba 8• uf n⸗ is er⸗ 6• S S er er 10 9* S 9 — W4 Her geworden als früher, der Kampf ums Daſein und ſozia⸗ ſichten in ihren Berufen ſprechen. Auch ſollen ſich in dieſem gebracht werden, daß jeder Beruf Freitag, den 29. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 502 Stäotiſche Nachrichten Eitern-Abende In der Zeit vom 25. Oktober bis zum 18. November ver⸗ anſtaltet das ſtädtiſche Arbeitsamt Elternabende, in denen Fachleute über die Ausſichten und Anforderungen in den wichtigſten Berufen ſprechen werden. Denn wenige Monate noch und wieder ſtehen viele Kinder vor der Schulentlaſſung und damit vor den Toren des werktätigen Lebens. Für ſie gilt es einen Beruf zu wählen, der ihnen ein Auskommen bietet nud zum Leb ensinhalt werden kann. Im Zeichen der Arbeitsteilung erſahren die Berufe eine ausgedehnte Spezia⸗ liſierung, ſodaß es den Eltern unmöglich iſt, die Verhältniſſe n den einzelnen Berufen zu überblicken. Schule und öffent⸗ liche Berufsberatung haben ſich deshalb zuſammengetan, um Arbeit die Wege zur richtigen Berufswahl zu eiſen. Bei dem geſtrigen gut beſuchten Eröffnungsabend im alten Rathaus begrüßte Bürgermeiſter Böttg er die Er⸗ ſchienenen, indem er auf die Wichtigkeit der Berufsberatung und die Reihe der Vorträge für eröffnet erklärte. Ueber Zweck und Ziel der öffeutlichen Berufsberatung ſprach ſodann Direktor Kaſten, Geſchäſtsführer des ſtädti⸗ ſchen Arbeitsamtes. Der Redner führte aus, wie die Auf⸗ gaben der Erziehung von verantwortungsvollen Eltern im⸗ mer ſchwer empfunden würden. Die Schickſalsfrage, was ſoll mein Sohn bezw. meine Tochter werden, verlangt ge⸗ bieteriſch nach einer Löſung. Das Berufsleben iſt vielgeſtalti⸗ len Auſſtieg wiel ſchwerer. Die Eltern und ihre vor dem Eintritt ins Berufsleben ſtehenden Kinder brauchen jedoch nicht zu verzagen. Denn aufgrund großer Erfahrungen iſt die Beratnugsſtelle in der Lage zu helfen. Allerdings kann dieſe Beratung nur in unverbindlicher Form übernommen werden. Fachleute werden über die Bedingungen nud Aus⸗ Jahre an die Vortragsabende der Knaben, ſolche für die Mädchen anſchließen. Führungen durch induſtrielle Betriebe ſind vorgeſehen, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, ſich an Ort und Stelle von den Arbeiten der verſchie⸗ denſten Berufszweige zu überzeugen. Mit beſonderer Für⸗ ſorge nimmt ſich die Beratungsſtelle derer an, die durch Krankheit, körperliche Gebrechen u. dͤgl. nicht gleich in einen eruf eintreten können. Wäre es dann ſo, daß jeder auf ſeinen Platz, zu einer Tätigkeit gelangt, an der er Freude habe, ſo ſei das mit ein Schritt weiter auftden Wiederaufſtieg Anſeres deutſchen Volkes. An Stelle des verhinderten Stadtſchularztes Med.⸗Rat Stephani ſprach Stadtſchularzt Dr. Linke über das ema „Der Arzt im Dienſte der Berufsberatung“. Jeder ins Leben hinaustretende Schüler ſolle an der Stelle verwandt werden, für die er geeignet erſcheine. Gerade der Schularzt habe durch die Beobachtung der Kinder Gelegenheit, dieſe Eignung feſtzuſtellen. Das Ergebnis der fährlichen Unterſuchung im Herbſt werde immer gemerkt. Dabei leiſte⸗ ten die wertvolle Mitarbeit, da ſie durch das längere Zuſammenſein mit den Kindern gute Fingerzeige geben könnten. Im häufigſten werde bei den Kindern die allge⸗ meine Körperſchwäche angetroffen, was man noch zu den Folgen des Krieges zählen dürfe. Soweit es angeht, werden die Kinder ja in Erholung geſchickt und ſchließlich gleicht ſich die Körperſchwäche auch mit der Zeit aus. Der edner kommt dann auf Berufe zu ſprechen, die wegen irgend einer körperlichen Nichtvollkommenheit nicht ausgeübt werden dürften. So eigne ſich z. B. für Schwachſichtige der eruf des Lokomotivführers nicht. Schwörhörige dürfen nicht Muſiker, Stenographen, Verkäufer, Schalterbeamte, Kellner u. dgl. werden. Weiter kam der Redner auf die Be⸗ Kufe bei mit körperlichen Gebrechen Behafteten zu ſprechen. Die Schule im Dienſte der Berufsberatung Ueber dieſes Thema ſprach Hauptlehrer Lämmermann. er Redner ſührte aus, daß die Ziele der Berufsberatung nur zu erreichen ſeien, wenn Arbeitsamt un d Schule an die ufgabe herangingen. Dem Arbeitsamt fällt die Arbeits⸗ vermittlung zu, der Schule die vorbereitende Arbeit. Der Eintritt ins Leben iſt gleichbedeutend mit der Wahl eines erufes. Man kennt oft die Schwere der Bedeutung: ich abe meinen Beruf verfehlt, noch nicht. Die Schule muß über ie Geſichtspunkte bei der Berufswahl volle Klarheit ſchaffen. Die heute ſo ſehr begehrte hochſtehende Quakitätsarbeit wird nur erreicht, wenn Luſt und Liebe, verbunden mit der nötigen Begabung, vorhanden ſind. Denn der Beruf ſoll mehr als ein reiner Broterwerb ſein. Er ſoll dem Leben auch einen inneren Inhalt geben. Der Jugend muß zum Bewuſſcſein der mit⸗Gewiſſenhaftigkeit ausgeführt wird, ſeinen Träger abelt. Dazu muß die berufs⸗ kundliche Belehrung mit beitragen. Die Schulentlaſſung iſt zu rüh, denn der 14jährige iſt noch ein halbes Kind. Es ſoll perſönlicher Einblick in die praktiſchen Berufe gewährt wer⸗ den. Die Führungen durch induſtrielle Betriebe ſind aber nicht immer, wegen der damit verbundenen Störungen, durch⸗ führbar. Beim Film, der die andere ins Auge zu ſaſſende Möglichkeit iſt, bleibt der arbeitende Menſch zu ſehr im Hin⸗ tergrund. Geräuſche, Gerüche und dergl. kommen dabei gar nicht zum Ausdruck. Bei der Berufsberatung arbeitet die Schule unmittelbar mit. Die Neigung und Eignung des Schülers zu dieſem oder jenem Berufe muß feſtgeſtellt wer⸗ den. Der Jugendliche muß an ſeinem Beruf Freude haben. Die Eignung in körperlicher und geiſtiger Hinſicht iſt ſeſt⸗ zuſtellen. Die Eigenſchaften, die einen guten Schüler aus⸗ machen, machen nicht immer einen guten Handwerker aus. Deshalb wurde die pſychotechniſche Eignungsprüfung, die von Fachpſychologen vorgenommen wird, eingeführt. Die Auf⸗ gaben der Schule auf dem Gebiete der Berufsberatung ſind ganz bedeutend. Wenn es ihr gelingt, den Jugendlichen bei der Wahl eines Berufes zu helfen, hat ſie eine wichtige Arbeit geleiſtet. W. R. * * Verſetzt wurde Juſtizaſſiſtent Friedrich Krüger beim Notariat Schönau zum Notariat Mannheim. * Frequenz im Herſchelbad. In der Woche vom 18. Oktober bis 23. Oktober wurden 9491 Badekarten(gegen 10351 i..) ausgegeben. Hiervon entfallen auf: Große Schwimmhalle 3885(Männer 2544, Familienbad 899, Wellenbad 303, Schüler⸗ karten 49), Frauenhalle 1661(darunter Schülerkarten 40), Halle III 757, Wannenbäder 1. Klaſſe 551, Wannenbäder 2. Kl. 1225, Dampfbäder 404, Lichtbäder 12, Kohlenſäurebäder 7, Krankenkaſſenbäder 989(Dampfbäder 255, Lichtbäder 65, Fich⸗ tennadelbäder 505, Solbäder 126, Kohlenſäurebäder 33, Schwefelbäder). * Schwerer Betriebsunfall. In der Schreinerei von Gebr. Weber in Sandhoſen brachte geſtern vormittag ein 17 Jahre alter Lehrling die linke Hand in die Fräsmaſchine, ſodaß ihm der Daumen abgeriſſen wurde. Der Verunglückte fand Aufnahme im allgemeinen Krankenhaus. * Zuſammenſtoß. Geſtern vormittag fuhren an der Straßenkreuzung P und Q6 und 7 zwei Perſonenkraftwagen aufeinander. Es entſtand nur Sachſchaden. * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden u. a. entwendet: Eine wollene, 1 Meter auf 1,50 Meter große Decke, tuf der einen Seite ſchwarz und auf der anderen tigerfarbig, aus einem Auto in der Max⸗Joſefſtraße.— Eine braun⸗ lederne, 25 zu 18 Zentimeter große Brieftaſche mit einer Ge⸗ werbelegitimationskarte und ſonſtigen Papieren, auf den Namen Konrad Wippel lautend, aus einem Kittel, der vor C2 an einem Fuhrwerk hing.— Ein ſchwarzlackierter Schein⸗ werfer, von 10 Zentimeter Durchmeſſer von einem Auto in der Colliniſtraße.— Eine zwei auf drei Meter große, braune Segeltuch⸗Wagenplane, in der Mitte genäht und noch gut er⸗ halten, vor II 3, 4, von einem Fuhrwerk.— Ein Feuerwehr⸗ dienſtmantel aus ſchwarzem Tuch mit zwei Reihen Metall⸗ knöpfen im Apollotheater. Vorträge Emil Ludwig über Bismarck Im Goldſaal des Apollo⸗Theaters ſprach geſtern abend vor einer zahlreichen, zu Dreivierteln der politiſchen Linken zuzu⸗ rechnenden Hörerſchar Emil Ludwiig über das Thema „Bismarck und die Republik“. Die Formulierung war irreführend, denn der Vortragende gab weniger eine Spezialſtudie über das Thema, das zweifellos außerordentlich intereſſant geweſen wäre, als vielmehr eine allgemeine Be⸗ trachtung über Bismarck ſelbſt, deſſen Eharakter er einer ſeelenanalytiſcheni Unterſuchung unterzog. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß Emil Ludwigs, aus ſeinen Büchern bekannte, geiſtvolle Art der Zergliederung den Menſchen Bismarck mehr⸗ fach in neuem, wenn auch nicht gerade ganz unbekanntem Licht erſcheinen ließ. Manches war ebenſo verblüffend wie über⸗ zeugend, wenn auch die letzten Tiefen Bismarckſchen Weſens nicht ausgelotet wurden. Wenn Emil Ludwig Bismarcks Stolz, Haß und Liebe, aber auch die Kunſt der Menſchenbehand⸗ lung dieſes großen Menſchenverächters, die Mäßigung im und nach dem Erfolg, vor allem die Schnelligkeit und Sicherheit der Konzeption hervorhob, ſo traf dabei mancher Schuß ins Schwarze. Und dennoch, ſo farbig die Moſaikſteine auch im einzelnen waren, ein Geſamtbild zuſammenzuſetzen gelan Emil Ludwig nicht, konnte auch nicht gelingen, denn in 1½ Stunden iſt das Thema Bismarck nicht zu erſchöpfen. Blieb lediglich die Tendenz übrig, Bismarck gewiſſermaßen als Pionier der Republik darzuſtellen, weil er trotz angeborenem Royalismus über Monarchien und deren Träger mehr als einmal ſich recht abſällig geäußert hat. Auch jene— im 3. Band der unlängſt veröffentlichten Geſpräche zitierle zu Freifrau von Spitzenberg geäußerten Worte, daß der neue Aufſchwung Deutſchlands möglicherweiſe nur auf der Grundlage der Republik erfolgen könne, iſt doch eher als Beweis der Seher⸗ gabe Bismarcks zu werten, denn als logiſcher Rückſchluß auf die Notwendigkeit der gegenwärtigen deutſchen Republik. So machten ſich denn die Zwiſchenräume fühlbarer bemerkbar, als die Pfeiler, über die Ludwig eine Gedankenbrücke ſchlug. Daß darüber hinaus der Vortrag eine Fülle des Anregenden und gum Nachdenken Zwingenden bot, iſt ſelbſtverſtändlich, obwohl das Miterleben ſtark gehemmt wurde durch ſprachliche und oxatoriſche Mängel. Streſemann hat wiederholt in ſeinen Reden die Forderung erhoben, daß man endlich einmal das Buch vom„mißverſtandenen Bismarck“ ſchreiben müßte. Ob Emil Ludwig der Verfaſſer dieſes Werkes ſein wird,— ſein bereits vor dem Kriege erſchienenes Bismarckbuch iſt heute veraltet— erſcheint nach ſeinem geſtrigen Vortrag fraglich. Aber als Mitarbeiter zur Bekämpfung der Legende wird er immer willkommen ſein. r. Veranſtaltungen Weber⸗Abend der Muſikriege im Turnverein Mannheim von 1846 Zu einer beſonderen Feier war zum 23. Oktober aufge⸗ rufen. Viele, viele kamen! Galt es doch, einem der größ⸗ ten deutſchen Opern⸗ und Liederkomponiſten und Schöpfer der romantiſchen Oper, Carl Maria von Weber, im 100. Ge⸗ denkjahre ſeines Todes einen Lorbeerkranz dankbarer Er⸗ innerung zu flechten. Der Vorſitzende der Muſikriege, Herr Rogowſki, entwarf mit tiefem innerem Empfinden ein Lebensbild Webers, den Richard Wagner als den deutſche⸗ ſten der Muſiker bezeichnet hatte. Dankbarer Beifall lohnte den Redner. Daß die Muſikriege unter der liebevollen Pflege ihres Führers, Kammermuſiker R. Loewecke, zielſicher ihren Weg bahnt, bewies ſie in der Durchfüßrung der Auf⸗ gaben dieſes Abends. Geboten wurde„Aufforderung zum Tanz“,„Zauberwald“ und„Freiſchützl. Mit Temperament und Feuer erklangen die Inſtrumente. Beſonders gut war die Romantik im„Zauberwald“ herausgearbeitet. Als an⸗ genehme Sängerin lernte man Frl. Biebelheimer ken⸗ nen. Weich und ſchmiegſam klingt die Stimme, die mühelos die Lagen beherrſcht. Die Künſtlerin bot die Arien aus Freiſchütz und Oberon und„Klage“ Ehrlicher Beifall dankte der ſymyathiſchen Sängerin. Die ihr überreichten Blumen waren nicht nur eine Aufmerkſamkeit, ſondern der blüßende Rahmen dankbarer Anerkennung. Als Begleiter am Flfigel durfte ſich Herr Ellinger jr. in die erwieſene Ehrung teilen. Man hatte nachher nochmals Gelegenheit. dieſen iungen begabten Künſtler als Soliſten zu hören. Mit den Variationen:„Vien qua Dorina bella“ brachte er ernent den vollen Beweis ſeiner vollendeten Technik. Wenn zum Schluß Männerturnwart K. Groß namens des Turnrates den berz⸗ lichſten Dank für den genußreichen Abend ausſyrach, ſo hatte er allen Zuhörern aus dankbarem Herzen geſprochen. Ro, Kommunale Chronik L. Söllingen, 28. Okt. In der jüngſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung wurde der Gemein de voranſchlag für 192627 beraten. Ihm iſt zu entnehmen, daß ſowohl Einnahmen wie Ausgaben geſtiegen, erſtere von 80 149 M. auf 133 130 M. und letztere von 109.630 M. auf 189 370 M. Der Fehlbetrag iſt damit von 20 450 M. im Vorjahre auf 56240 M. geſtiegen. Auf das Grund⸗ und Betriebsvermögen umgelegt, ergibt ſich ein Umlagefuß von 1,16 M. gegenüber 0,53 M. im Vorfahre“ Die Hauptpoſten im Ausgabeetat ſind: Wohlfahrtspflege M. 84 900, Liegenſchaftsvermögen 18 607., Gemeindeverwaltung 18 188., Landwixtſchaft 11531 M. uſw. Nach lebhafter De⸗ batte wurde der Voranſchlag mit 24 gegen 21 Stimmen an⸗ genommen.— Die Weiterführung der Pfinzkorrektion wurde ebenfalls behandelt. Da aber die Bürgerpartei den Saal ver⸗ ließ, war der Ausſchuß beſchlußunfähig. Kleine Mitteilungen Die Bürgerausſchußſitzung in Hockenheim genehmigte einſtimmig den Gemein devoranyſchlag, der eine Umlage von 92 Pfg. vorſieht. Ein ſozialdemokratiſcher An⸗ trag auf Erſtellung einer Leichenhalle wurde abgelehnt. In Neckargerach wurde das neue Rathaus fertig⸗ geſtellt. Das Rathaus, mit deſſen Bau im Jahre 1925 be⸗ gonnen wurde, iſt eine ſchöne architektoniſche Schöpfung, die allgemein bewundert wird und ſich dem Landſchaftsbild gut anpaßt. Im Erdgeſchoß beſinden ſich Duſch⸗ und Wannen⸗ bäder für die Ortseinheimiſchen, ferner ein Wahllokol und eine Herberge der Handwerksburſchen, auſterdem eine Woh⸗ nung für den Lehrer und eine ſolche für den Gendarm. SDSDrrrrBBBZrBrBBrrZBrrrrrrrrrrrrrr—————— Tägliches Erfordernis zum Wohl⸗ befinden iſt ergiebige Darmentleerung. Hierzu ſind die zu⸗ verläſſig und mild wirkenden, ärztlich empfohlenen, ſeit Fahrzehnten als Hausmittel beliebten Apotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen unübertroffen. In allen Apotheken zum neuen Preis v. Rm..50 erhältlich. Exir. Sel. pal, 1. Extr. Achill. mosch— Aloes.— Absyn h. àa 10— Extr. Trit. — Gent. Aa 50. Pulv. rad. Gent. Trif. à4 d. s. f. pit 50, m119 tungen weiß man heute mit aller Beſtimmtheit, daß die Baſedowſche Erkrankung durch eine vermehrte oder vielleicht ſen veränderte Drüſenabſonderung hervorgeru⸗ wird. „Die Schilddrüſe wurde eben ſchon als eine merkwürdige Drüſe bezeichnet. Der Grund, weshalb ich ſie ſo genannt habe, ſoll nicht vorenthalten werden. Alle Organe des Kör⸗ pers, die einen Saft produzieren und ihn für die Bedürf⸗ niſſe des Organismus abſondern, nennt man bekanntlich „Drüſen“. Deren gibt es im Körper eine große Reihe. Bis auf eine nur kleine Anzahl haben alle dieſe Drüſen Ausfüh⸗ rungsgänge, durch die der hergeſtellt Saft abfließen kann. So fließt der Speichel durch den Ausführungsgang aus den peicheldrüſen dorthin, wo er gebraucht wird, nämlich in die undhöhle. Oder die Galle, das iſt der Saft, der in der Drüſe„Leber“ fabriziert wird, fließt durch den zugehörigen usführungsgang in den Darm, an die Stelle, wo ſie zur erdauung des mit der Nahrung aufgenommenen Fettes gebraucht wird. Im Gegenſatz hierzu haben einige Drüſen keinen Ausführungsgang, ſondern der hergeſtellte Saft wird auf andere Weiſe abgegeben. Wie alle Organe des Körpers von Adern durchzogen ſind und ſo mit Blut verſorgt werden, as durch die Schlagadern in die Organe hineinfließt und dieſe durch die Blutadern wieder verläßt, ſo werden natür⸗ lich auch dieſe Drüſen durchblutet. Auf dieſe Weiſe nun wird der Schilddrüſenſaft, der keinen anderen Ausweg hat, direkt u das Blut abgegeben, vom Blutſtrom, indem er durch die Schilddrüſe hindurchgeht, einfach mit abgeſchwemmt. Der Schildörüſenſaft iſt alſo für den Körper beſonders wichtig, enn während der Saft der anderen Drüſen, die einen Aus⸗ führungsgang haben, nur an eine beſtimmte Stelle geht(bei en angeführten Beiſpielen einmal in die Mundhöhle, das andere Mal in den Darm) kreiſt er mit dem Blute durch den Körper, gelangt in jedes Organ und wirkt auf alle bieſe ein. Um alſo auf die Baſedowſche Krankheit zurückzukommen, mußte das Vorhbergehende erklärt werden, um zu ver⸗ ehen, warum die Veränderungen und Krankheitszeichen ſo vieler verſchiedener Organe, wie es bei dieſer Krankheit der Fall iſt. durch die Erkrankung einer einzigen, dazu verhält⸗ nismäßig kleinen Drüſe zuſtande kommen. So ſehr feſtſteht, daß die Baſedowſche Krankheit durch eine Beränderung der Schilddrüſe hervorgerufen wirb, wie die einen meinen, dadurch, daß die Saftabſonderung vermehrt wird, wie die enderen glauben, dadurch, daß der ganze Saft in ſeiner Zuſammenſetzung verändert iſt, ſo wiſſen wir noch nichts über die Urſache dieſer Erkrankung. Zwar hat man beobachtet, daß die Krankheit zuweilen erblich iſt— doch ſind das nur wenige Fälle— auch wirken mauchmal Kummer und große ſeeliſche Erregungen auslöſend auf die Krankheit, aber das iſt auch alles; alles andere iſt Vermutung und Theorie, In einem Falle ſtimmt dieſes, in einem anderen jenes, aber es läßt ſich nicht für alle Krankheitsfälle verwerten. Das, was von der Krankheit dem Laien am meiſten auf⸗ fällt, ſind die Krankheitszeichen an den Augen. Wie der Name „Glotzaugenkrankheit“ ſchon ſagt, ſtehen dieſe aus ihren Höh⸗ len hervor und zeigen einen eigentümlichen ſtarren Blick, an denen noch ein beſonderer Glanz auffällt. Das zweite, meiſt nicht minder auffallende Symptom dieſer Krankheit iſt der Kropf.„Kropf“ nennt man eine Vergrößerung der Schild⸗ drüſe, die an der Außenſeite des Halſes eine mehr ober min⸗ der große Geſchwulſt erkennen läßt. Man nimmt an, daß eine ſolche vergrößerte Schilödrüſe auch mehr Saft abſondern muß als eine normal große. Andere Krankheitszeichen zeigen ſich beim Herzen und Puls. Die Pulszahl iſt regelmäßig geſteigert, ſtatt 72 Schläge in der Minute ſind es häufig 120 und mehr. Die Kranken verſpüren häufig Herzklopfen. Dauert die Krankheit länger an, ſo finden ſich auch Veränderungen am Herzen ſelbſt, die ſtarke Beſchwerden hervorrufen. Das Nervenſyſtem iſt ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Jeder Baſedowkranke iſt außerordentlich„nervös“, reizbar und aufgeregt. Läßt man einen Baſedowkranken die Hände ausſtrecken, ſo bemerkt man, daß ſie zittern. Andere Symp⸗ tome ſind Schlafloſigkeit, Schwindelgefühl, Gedächtnisſchwäche. Die meiſten Kranken ſchwitzen außerordentl. viel, ſie leiden an Haarausfall, an Brechen der Nägel, an chroniſchem Durchfall, und nicht zuletzt magern ſie ab. Man ſieht alſo, daß es Er⸗ ſcheinungen der verſchiedenſten Organe ſind. Die obige Schilderung betrifft jedoch nur ganz ausge⸗ krägte Fälle. Es gibt ſehr ſchwere Fälle von Baſedow⸗ ſcher Krankheit, bei denen trotzdem die Glotzaugen oder der Kropf fehlen, Fälle, bei denen auch ſeitens des Arztes die zuweilen erſt nach genaueſter Unterſuchung feſtzu⸗ telſen iſt. Was die Behandlung angeht, ſo verfügt die Medizin jetzt über eine ganze Reihe von Mitteln, der Krankheit zu be⸗ gegnen. Beſonders in den Fällen, bei denen ein großer Kropf vorhanden iſt, nimmt man häufig eine Operation zur Ver⸗ kleinerung der Schildoͤrüſe vor. Theater und Muſik O Klavierabend Lilli Schleſinger(Iſing). Sich ganz der Anſchauung hinzugeben, dies allein gibt jedem Urteil den rechten Wert. Da nun Fehler etwas Einzelnes und Endliches ſind, ſo ſind ſie leichter zu erkennen als Vorzüge. Dieſe und eine junge Künſtlerin in das beſte Licht zu ſetzen, ſei daher der Zweck dieſer Zeilen. Lilli Schleſinger(Iſing) hat ihre grundlegenden Studien an unſerer Hochſchule für Muſik ge⸗ macht, insbeſondere bei Willy Rehberg. Sie zeigte ſich geſtern in der Vaterſtadt, ſpielte Beethovens 32 Veränderungen in C⸗moll, Chopins B⸗moll⸗Sonate mit dem berühmten Trauermarſch, bot dann die Waſſerſpiele von Maurice Ravel lals impreſſioniſch⸗franzöſiſches Zwiſchenſpiel) und ſchloß mit Schumann. Die Toccata aus Schumanns romantiſchen Jugendtagen zu Heidelberg bereitete ſinnreich den Vortrag der ſymphoniſchen Studien vor, deren glänzendem Finale nur eins fehlte. Nämlich die Erkenntnis der Verwandtſchaft des Rondothemas mit der Romanze des Jvanhoe aus Marſchners „Templer“. Sobald unſere junge Künſtlerin dieſen Befund in ihren Vortrag einſtellt, wird das Ganze den Glanz der alten Romantik von 1830 wiederſpiegeln, während geſtern Chopin aushelſen mußte. Aber dies und einiges Andere ſind die einzelnen und endlichen Dinge, die Vorzüge der jungen Künſtlerin ſind ſchöner Klang, ſtraffer Rhythmus und geiſtige Beherrſchung. Temperament und deutliche Geſtaltung gehen zuſammen; es fehlen die zeitüblichen Uebertreibungen: der Mißbrauch ber Pedale, das Schaukeltempo und das Ueber⸗ forte, Lilly Schleſinger geſtaltete Beethoven wie Schumann mit entſchiedenem Stilgefühl und mit allerlei glänzenden „Techniken“. Ihr Weſen als Klavierſpielerin iſt aber wohl der ſüdſlaviſch⸗franzöſiſchen Kunſt des polniſchen Meiſters ver⸗ wandt. Mit der Freundeshilfe eines edlen Bechſteinflügels au, dem Lager von K. Ferd. Heckel gewann die Pianiſtin den herzlichen Beifall des geſtrigen Harmonie⸗Kreiſes. Daß die Nl. allzugut war, mag der Geſamtgeſtaftung und der Dis⸗ poſition der Künſtlerin ein Hindernis geweſen ſein, aber wir alle hörten dennoch mit Teilnahme und Freude dieſen Klauier⸗ vorträgen zu. Der kleine Kreis ſpendete großen Beifall und ſchöne Blumen! A.(Bl. Burg Hornberg im Neckartal Von Guſtav Heybach⸗Unterſchwarzach Eines Morgens ſteht man in Mosbach und weiß nicht recht, wohin die Fahrt gehen ſoll. Da fällt das Wort: Hornberg. Dieſes eine Wort hat 97— ſo hellen Klang, daß alle den Vorſchlag freudigſt be⸗ grüßen. Ueber den Höhenkamm führt der Weg hin zur ehren⸗ werten Feſte des Götz von Berlichingen auf die wetter⸗ zernarbte Burg, die ſo manches Geſchick ihrer Beſitzer mit ewigem Gleichmut ertrug. Wenn man aus dem Wald heraustritt, ſo iſt man ſchon im Banne der Burg: Wuchtiges Tor mit ſtarkem Eiſen⸗ beſchlag an dem Türlein läßt uns erkennen, daß hier ehe⸗ dem feſtverſchloſſene Tore die Oberburg oder Hauptburg ſchützten. Ein reizendes Bildchen. Eine Idylle und doch voll Romantik, denn neben dem Tor erhebt ſich dahinter in ſeiner charakteriſtiſchen Aufmachung der Bergfried, nach der Talſeite zu halbrund aufgemauert, die Rückſeite plan aufgeſchichtet. Mit einem roten Ziegelkäppchen bedeckt, deſſen Farbe weit in die Ferne leuchtet. Vor uns liegt die untere Burg und der Mantelbau. Doch wir haben gewartet, bis das kleine Fräulein den großen Schlüſſel brachte, um uns einen Rundgang durch die Ruinen des Hauptbaues machen zu laſſen. Auf ſchlechtem Pflaſter holpert der Weg bergau. Rechts und links von lebensfrohem Geſträuch umſäumt. Das Gemäuer zur Rechten läßt gerne offen für einen Blick ins offene Neckartal und kleine Niſchen laden auch ſo gerne zum Sitzen ein und das Mädchen iſt ſo voll Freude über das herrliche Bild. Durch das graue Gemäuer grüßen die Necka:wieſen, der Fluß, die Höhen, vom Wald umſäumt.... Doch weiter führt die Maid.. Zeigt den Eckturm mit dem Verließ und der Haſpel, uns auf die Tiefe hinweiſend, als ſie einen Fidibus brennend hinabſenkte. Wir ſchreiten einige Schritte zurück und kommen in das Innere der Hauptburg. Frauengemächer und der Ritterſaal, in die das blaue Himmelszelt ſchaut, neben dem Eingang in den Turm, ſind noch deutlich zu erkennen, ebenſo die Wappen und die Jahreszahlen der Bauzeit nebſt den ſchönen Steinmetzenzeichen, die die Sande in der Wendeltreppe ſchmücken. Hinauf auf den höchſten Punkt. Hier oben möchte ich wohne und ein Dichter ſein... Drunten gen Weſten der Fluß, der Wald, der dampfende Ackerboden, im Mittag liegt Schlöß Guttenberg und in der Ferne verſchwinden die Türme Altwimpfens im Hintergrunde der Löwenſteiner Berge. Im Morgenglanz liegen hinter mir die Hänge voll Wald, voll blühendem Leben, voll Kraft.. Talabwärts gleiten die Blicke noch, denn das Notburgakirchlein lugt ſo traut wie ein Schäfer, über die kleinen Häuſer Hochhauſens hin; daun ſteigen wir wieder abwärts, ſchauen nach dem Lutz Schotten⸗ ſchen Wappen, beſchauen nochmals Wappen und Blecker am Toreingang zur Wendeltreppe, dann ſtreben wir dem Aus⸗ gange zu, denn nun führt uns der breite Fahrweg hin zur unteren auch Vorburg genannten Feſte. Dort liegt der mäch⸗ tige Mantelbau, deſſen weiße Flächen ein bezeichnendes Stück Hornbergs ſind. Sthauen wir zurück, ſo finden wir den Aufban der Burg kühn, die Ausführung wuchtig und die Geſchloſſenheit der Anlage gigantiſch. hof ſtehend, die Höhe und die Flucht der Bergkuppe. Wie kleine Kinder muten die Erker an in ihrem fachwerknen Aufbau vom lebensgrünen Efen umklammert. Das ganze Burgviertel macht den Eindruck einer Citadelle. Im Burghof ſelbſt iſt ein heiteres Leben. Die breite Fahrſtraße bringt Leben und weiß die Verbindung herzuſtellen, zwiſchen Burg und Dorf und Hof, die ſchon ſeit Jahrhunderten zu⸗ ſammengehören. Ein mächtiger Bau der Mantelbau. In ſeinen Aus⸗ maßen mehr noch als wuchtig, in ſeiner Höhe aber doch zu einem harmoniſth wirkenden Bau zuſammen abgeſtimmt. Er beherbergt köſtliche Schätze: Die echte Rüſtung Götzens, die er bei ſeinem Freunde Feyerabend in Heilbronn hatte ſtehe laſſen und das vielſeitige Archiv der Herrn v. Gemmingen⸗ Hornberg. Bilder grüßen von den Wänden, gute alte Er⸗ innerungen wachrufend, ein Spinett erklingt leiſe, doch das macht alles nicht den tiefen Eindruck auf uns als das Land⸗ ſchaftsbild, das wir von der Niſche aus immer wieder be⸗ trachten müſſen: Burgbewehrte Berge im Waldesrauſchen und das Waſſer und das Feld und den blauen Himmel. Langſam verdüſtert ſich der Raum, das Mäochen ſchließt die Läden; nur noch einer iſt offen, dann wird es dunkel in 5 Raum und Schweigen liegt über Ahnen, Spinett und üſtung Draußen verlöſcht im Abend der Tag. Wir treten vor das Tor, das vom Neckar in die Burg führt, mit ſeinem Wappen⸗ bild und ſetzen uns auf die Holzbank, das kleine Mädchen holt die Laute und zarte Weiſen beginnen, trutziges Landsknechts⸗ liedlein will nicht fehlen und ſo vergeht der Abend langſam, ohne daß wir es merken. Doch ehe wir uns zum Scheiden wenden, naht unſer treuer Freund, der Kenner und Wiſſende vom Leben der Burg. Er läßt uns einen Blick tun in die Baugeſchichte des Schloſſes. Vermutlich im 11. Jahrhundert erbaut, iſt die obere Burg oder Hauptburg, eine der älteſten Feſten des Neckartals. Eine Bauzeit im 13. Jahrhundert erſt anzunehmen, iſt falſch, da die Neuordͤnungen, die durch die Kreuzzüge kommen, feh⸗ len. Das 15. Jahrhundert baut vieles um: das nördliche Tor, (durch das wir getreten ſind) ſtammt aus dem Ausgang des 15. Jahrhunderts. Lutz Schotten baute das große Gebäude gegenüber dem Eingang um die Kapelle, ſein Sohn den Bau, der ins Tal blickt und um 1570 bauten die Herren von Ber⸗ lichingen den Ritterſaal und den ſechseckicen Treppenturm. Kaum war der Bau fertig, kam der dreißigfährige Krieg und manchmal ſah der alte Burgherr Feinde durchs Tal ziehen, wie hundert Jahre zuvor der alte Götz die Bauernhaufen hat ziehen ſehen. Bald ſtand es um den Bau ſehr ſchlecht, denn jeder klagte, daß er mit der Revaratur ziemlich Koſten gehabt habe. Der Beſitzer Dienſtſtelle iſt meiſt draußen am Hof, ſodaß dieſe ſich nicht um den Berg kümmern und ſo kam es, daß ein Amtmann aus Sparſamkeitsrückſichten den Hornberg zur Ruine machte, indem er das Dach abheßen ließ, die Fenſter aushob und das eiſerne Gekrems verkaufte. Um 1825 fanden dann größere Baulichkeiten ſtatt; die Treppe im Turmbau wurde neu hergerichtet und vieles ausgebeſſert, ſodaß wenig⸗ ſtens ſich manches noch erhalten hat. Und heute iſt die Burg eine der ſchönſten und romantiſchſten Stellen des Neckartals. Wer die Burg erbaute. vermag niemand mehr zu ſagen, da die geſchichtlichen Belege darüber nichts erzählen; nur wiſſen wir, daß ein Graf von Laufen einen Teil des Horem⸗ berg aßtrat gegen ein anderes Gut. Doch bald nach dem Tode weht die Fahn der Durne vom Bergfried; aber auch die Herrn von Hornberg, wie ſie ſich nennen. bleihen nicht lang, ſie ver⸗ kaufen ihren Beſitz an Heinrich von Sneyer, den Riſchof. Syener ſiat nun dieſes Beſitztum ſich erhalten bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Syeyer verſuchte nun mit aller Macht, dieſes ſchöne Beſitztum auszuhauen und ſo finden wir es ſehr verſtändlih, wenn der Biſchof von Kaiſer Lndwig in Frank⸗ furt die Genehmigung erhält, Hornberg befeſtigen zu dürfen Hier fühlen wir erſt, im unteren Schloß⸗ und das Dorf Steinbach zur Stadt auszubauen und daß der . die neue Stadt mit allen Rechten einer Freiſtadt be⸗ gabt. Da ein Ehrenberger Biſchof zu Speyer iſt, verleiht er den Hornberg ſeinen Verwandten von Ehrenberg. Nach dem Tode des Biſchofs kam eine unruhige Zeit für den Hornberg. Geld und Geld und abermals Geld leiten ſeine Geſchicke. Kaum ein⸗ gelöſt, wird er wieder verpfändet, bis 1467 Biſchof Mathias an Lutz Schotten um 2600 gute rheiniſche Gulden drei Viertel des Hornberg verkauft(das letzte Viertel iſt noch an Eberhard von Venningen verpfändet), doch kann das auch eingelöſt werden. Lutz Schotten büßt durch ſeinen Kampf gegen den Pfalzgrafen die Burg ein. Simon von Batzhofen erhält ſie. Er verkauft ſie an Rafan von Helmſtadt. Doch dieſer muß auf die Burg verzichten und ein Hans von Sickingen erhält die Burg. Lutz Schotten hatte inzwiſchen nicht geruht. Er konnte nichts machen. Da gelang es ſeinem Sohn, ſich des Hornbergs zu be⸗ mächtigen. Die Verhandlungen beſtimmen den Pfalzgrafen Lutz Schotten als Burgherr zu belaſſen. Der Biſchof willfährt den Bitten und nimmt Lutz als Lehensherrn an. Doch nur wenige Zeit, denn ſchon 1517 verkauft Schotten die Burg an Götz von Berlichingen. Dieſe Zeit iſt die ſchönſte für den Hornberg. Bis 1562 iſt Götz auf der Burg, dann überläßt er ſie ſeinem Sohn, der aber bald ſtirbt. Der Nachfolger, Philiyp Ernſt, verkauft die Burg an Heinrich v. Heußenſtamm, dieſer fand in Reinhard von Gemmingen ſeinen Nachfolger, der den Beinamen„der Gelehrte“ trug. In ſeiner Familie iſt der Hornberg bis auf den Tag geblieben und heute noch wohnen in Neckarzimmern die Freiherrn von Gemmingen⸗Hornberg. Düſteres Schweigen lag im Tal, als der Sprecher geendet. Nacht kroch durch das Gemäuer und die Rebenhügel, nur das Waſſer ſang ſeine uralte Melodie, als wir leiſe fröſtelnd uns ins Haus begaben. Ein Wanderbuch aus alten Zagen Von Karl Witzel⸗Darmſtadt Wie von ungefähr fiel mir vor einiger Zeit ein Wander⸗ buch in die Hand, das ob ſeines kulturhiſtoriſchen Wertes mein Intereſſe erregte. Nicht iſt es etwa aus loſen Notizbuch⸗ blättern eines neuzeitlichen Wanderers entſtanden, der mit peinlicher Genauigkeit alles aufgezeichnet, was er auf ſeinen Fahrten in Gottes weitem Garten erſchaut und erlebt. Nicht iſt es dem Wanderbuch eines fahrenden Schülers aus dem 15. Jahrhundert vergleichbar, das uns Johannes Butzbach, der ſo vortrefflich die Kulturzuſtände am Ausgang dieſes Jahrhunderts beſchrieben, hinterlaſſen. Nichts von alledem. Ein vergilbtes Büchlein aus dem Jahre 1836, deſſen ganzes Ausſehen einen Schluß zuläßt auf die Güte der damaligen Buchbinder. 3 Schon zu dieſer Zeit fand der Spruch:„Mut und Hoffen jedem Streben! Ernſtem Wollen Heil und Preis“ eifrige An⸗ hänger. So trieb es denn den Geſellen hinaus auf die Wan⸗ derſchaft, um an andern Orten Vervollkommnung in ſeinem Handwerk zu erreichen. Einem jeden wurde ein Wanderbuch ausgeſtellt, das eine kurze Perſonalbeſchreibung nach einem wunderhübſchen Titelblatt, hier ein entzückender Stahlſtich von Kaſſel, um das ſich zum munteren Reigen die vielen Zeichen der einzelnen Handwerkszweige legen, enthält, wie ſie heute unſer Perſonalausweis zeigt. Nur fehlt das Licht⸗ bild, das man jetzt unbedingt beiheften muß, damit Schiebun⸗ gen nicht Tür und Tor geöffnet ſind. Die Behörde geſtattete das Wandern im In⸗ und Auslande und drückte ihr Siegel bei. Angehängt iſt ein Auszug aus der Zunft⸗Ordnung, alles Beſtimmungen, die das Verhalten auf der Wanderſchaft und die Wichtigkeit des Wanderbuches betreffen. Schon damals hatte man ein ſcharfes Augenmerk auf die Ueberhandnahme der Landſtreicherei. Die einzelnen Meiſter, bei denen die Geſellen unterwegs in Arbeit geſtanden, mußten ein ſorgfältiges Zeugnis aus⸗ fertigen, wie aus dem Büchlein zu erſehen iſt. Oft kommt deutlich zum Durchbruch, daß ſie beſſer ihr Handwerks⸗ als ihr Schreibzeug zu führen verſtanden. Um den Geſellen über die in den verſchiedenen Staaten eingeführten Silber⸗ und Kupfermünzen zu unterrichten, ſind ſie im Anhang aufgenommen. Selbſt das Ausland iſt ver⸗ treten. Zur Unterſtützung von ſchwachen Köpfen iſt das Einmaleins angefügt, aber in einer ganz anderen Reihenfolge wie es heute üblich. Vom großen Einmaleins hat man abge⸗ ſehen, da es ſehr ſelten zur Anwendung kam. Da griff man ſchon zum ſchriftlichen Ausrechnen. Der Meilenzeiger gab die Entfernung zwiſchen den einzelnen größeren Städten an. Eine Weiſung der Mainſtadt Frankfurt an die in ſie ein⸗ paſſierenden Handwerksgeſellen geſtattete einen viertägigen Aufenthalt auf der Herberge ohne Arbeit. Dagegen war bei Arreſtſtrafe oder Ausweiſung aus der Stadt unterſagt, für ſich umſchauen zu laſſen oder gar in Arbeit zu treten, ohne poli⸗ zeiliche Erlaubnis erhalten zu haben. Daß der Inhaber mit Erfolg geimpft, verrät ein anderes Zeugnis. Am Eingang ſtehen wahrhaft väterliche Worte an reiſende Handwerksgeſellen. Man erkennt aus ihnen, mit welcher Sorgfalt der Vorbereitung man den jungen Mann in die Welt ſchickte. Einesteils iſt es bedauerlich, daß dieſer ſchöne Brauch geſchwunden iſt. Seine Wirkung verfehlte er auch heute noch in den meiſten Fällen nicht. In den Worten iſt ſo viel Weisheit enthalten, daß ſie fol⸗ gen mögen. Junger Mann! ohne Zweifel biſt du mit einem ſchweren Herzen aus deines Vaters und Lehrmeiſters Hauſe gegangen. Beide gaben dir ihre Ermanhnungen mit auf den Weg. Dein Vater teilte vielleicht ſeine wenige Barſchaft mit dir, und deine Mutter gab dir vielleicht ihren letzten Groſchen. Tränen der Wehmut floſſen dir nach, und nur die Hoffnung, dich der⸗ einſt ausgebildeter, verſtändiger und unverdorben zurück⸗ kehren zu ſehen, konnte ſie trocknen. Jener Tränen, dieſer Hoffnung ſei aber täglich eingedenk und dieſe wenigen Worte mögen dir dazu behilflich ſein, wenn du recht oft ſie zur Hand nimmſt. Das Handwerk, ſagt ein Sprichwort, hat einen goldenen Boden, und dieſer goldene Boden wird unter Gottes Bei⸗ ſtand auch deiner Arbeit Erfolg verleihen, wenn du Fleiß und Mühe nicht ſcheuſt, dich in deinem Handwerk immer mehr zu vervollkommnen. Das aber kannſt du am beſten in der Fremde, darum mußt du wandern. Doch dein Wandern, dein Reiſen muß dir Nutzen bringen, darum mußt du unterwegs nichts ſehen, was du nicht recht genau betrachten kannſt. Such vor allem zu erfahren: wozu iſt dies da? und wie iſt dies gemacht? Frage viel, wohin du kommſt; antworte ſehr kurz, ſtelle dich unwiſſender, als du biſt, und man wird dich überall gern unterrichten. Beſonders bekümmere dich um alles, was dein Handwerk betrifft. Treibe dasſelbe nicht bloß mecha⸗ niſch, ſondern ſuche bei allem. was du arbeiteſt, auch den Grund zu erforſchen, d. h. arbeite mit Verſtand. Andere Län⸗ der, andere Gemohnſieiten, nrüfe ſie alle und die beſten be⸗ halte. Bringſt du neue nützliche Erfinöungen oder zweck⸗ mäßigere Verfahrungs⸗Arten in dein Vaterland zurück, ſo wirſt du dort Dank und Ehre verdienen, dein Fortkommen umſo mehr fördern. Außer deinem Handwerle ſuch guch die Menſchen kennen zu lernen: die Schlechten fliehe, aber der Umgang mit Guten wird dich bilden. Du wirſt in viele Städte und Länder kommen, überall kannſt du lernen; doch nicht überall magſt du lange bleiben. Kommſt du aber in ein Land, oder in eine Stadt, wo Reinlichkeit und Ordnung dir überall entgegenleuchten, wo du den Bauern ſchon mit Sonnenaufgang bei der Feldarbeit begegneſt, wo keine Brach⸗ felder ſichtbar ſind, wo Obſtbäume die Landſtraße zieren, wo nicht das Gras auf den Steinen wächſt, wo der Fremde freundlich gegrüßet wird, wo nicht die Bettler an allen Kreuzwegen liegen, wo nicht jedes Städtchen einen eigenen Galgen hat, wo Schulen und Krankenhäuſer die ſchönſten Ge⸗ bäude ſind, wo der Schenken und Tandzböden wenige dich anlocken: da ruhe aus, du biſt in einem Land, wo rechtliche Leute wohnen, die Kopf und Herz am gehörigen Orte haben. in ſolchem Lande, in ſolcher Stadt wirſt du auch bald einen Lehrmeiſter finden, der dir zuſagt, und bei ihm ſuche dich zu vervollkommnen. Sei willig in ſeiner Arbeit, ſei ge⸗ horſam und treu gegen ihn, betrage dich überhaupt ſo, daß er dich gern als ein Mitglied ſeiner Familie betrachtet, daß er dich ungern entläßt, wenn deine Beſtimmung dich weiterruft. Ununterbrochener Fleiß mit gehöriger Rückſicht auf deine Geſundheit muß dir zur Gewohnheit werden. Früh zu Bette und früh wieder auf, dies ſei deshalb dein Wahlſpruch. Mit dem Gelde, welches du verdienſt, ſei ſehr ſparſam, vermeide jede unnütze Ausgabe; aus Pfennigen werden Taler, ſam⸗ melſt du ſie ſorgfältig. Wer den Pfennig nicht ehrt, iſt des Talers nicht wert. Selbſt ſolche Ausgaben unterlaß, welche bloß auf deine Bequemlichkeit abzwecken; gewöhne dich viel⸗ mehr zeitig an Entbehrungen, denn du kannſt nicht wiſſen, ob du auf deiner Wanderung nicht ſelbſt manches Notwen⸗ dige eine Zeitlang entbehren mußt. Du wirſt auf dieſe Weiſe nie von deinen Bedürfniſſen abhängen. Sei mäßig im Eſſen und Trinken, den Genuß geiſtiger Getränke meide ganz, ſo wirſt du einen geſunden Körper behalten, der die Anſtrengung der Arbeit und der Wanderung wird ertragen können. Liebe die Ordnung, jedes Ding hat ſeinen angewieſenen Platz, jedes Ding ſeine beſtimmte Zeit. Leide auch keine Unrein⸗ lichkeit an deinem Körper, an deiner Klciödung, in deiner Wohnung. Nimm dir täglich vor, zu tun, was du tun mußt, tue es unfehlbar und tue es ganz. Sprich nur das, was an⸗ dern und dir nützlich ſein kann, und ſchweige, wo es deine Pflicht gebietet. Liebe die Wahrheit, haſſe die Lügen. Deine Reden müſſen mit deinen Gedanken übereinſtimmen. Füge niemanden Schaden zu, weder dadurch, daß du ihm Unrecht tuſt, noch dadurch, daß du verſäumſt, ihm das Gute zu er⸗ weiſen, was deine Pflicht iſt. Hüte dich, über eine Beleidi⸗ gung erbittert zu werden, in dem Verhältnis, wie du Recht dazu zu haben glaubſt. Sei vorſichtig in der Wahl deines Umgangs; böſes Beiſpiel verdirbt gute Sitten. Sei wie taub, wenn andere liederlich ſcherzen, halte deine Zunge im Zaum, daß nie ein unzüchtiges Wort ſie ſchände. Betrachte den Sonntag als einen Ruhetag von deiner gewöhnlichen Arbeit, aber verſäume den Gottesdienſt nicht, und, wenn es in Städten Sonntagsſchulen für Handwerker gibt, beſuche ſie fleißig. Dann vergnüge dich ſittſam im Freien, oder durch Geſpräch mit einem rechtſchaffen geſinnten Freund, oder durch Buch in der Bibel, im Geſangbuch, oder in anderen guten ern. Wandervorſchläge Tageswanderung 2 Beusheim, Kirchberg, Eruſt Ludwigstempel, Amalienhöhe, Felsberg, Felſenmeer, Reichenbach, Elmshauſen, Wilmshauſen, Schönberg, Fürſtenlager, Anerbach Sonntagsfahrkarte nach Auerbach bei der Hauptbahn .90 Mk., bei der O. E. G. 2 Mk. Mannheim, Hauptbahnhof ab:.30,.50, Bensheim an: .55,.09; Neckarſtadt⸗Bahnhof ab:.32,.07,.52, Weinheim an:.15,.50,.37; Weinheim, Hauptbahnhof ab:.28,.43. Oeſtlich durch Bensheim, an der Kirche vorbei, bald links nördlich, mit der Hauptlinie 10, gelber Strich und mit der Nebenlinie 10, weißes R, in Weinbergen ſteil bergauf, nach Kirchberg, ½ Stunde. Schöner Rückblick auf die Berg⸗ ſtraße, namentlich auf Bensheim. Daſelbſt eine Schwenkung rechts(Trennung von dem weißen Zeichen), durch Reben und Feld, an den Bensheimer Anlagen vorbei. Rechts ſchöner Blick auf Schloß und die Kirche von Schönberg. Noch kurz durch Reben und Feld auf Höhenweg hin. Schöner Rückblick auf die Höhen der Bergſtraße, ſowie auf das Haardtgebirge. Nach Stunde der Ernſt Ludwigstempel, mit prächtiger Fernſicht, gegen Weſten auf die Bergſtraße und die Haardt, gegen Oſten auf Schönberg mit Schloß, Wilmshauſen, Elmshauſen. Wieder etwas auf in den Wald. Vorher letzter ſchöner Blick auf Schloß und die Kirche von Schönberg. Im Wald, meiſtens Buchenwald, bequem auf zur Amalien⸗ höhe und gleich zu einer Schutzhütte, die Auerbacher Hütte, 20 Minuten. Links kurz über Feld links ſchöner Blick auf den Melibocus, wieder in den Wald. Nach einigen Minuten über⸗ ein Wäſſerlein und gemächlich auf zum Felsberg mit Ausſichts⸗ turm, Ohlyturm, nach dem Namen des 7 Oberbürgermeiſters Ohly in Darmſtadt und erſten Vorſitzenden des Odenwald⸗ klubs genaunt. Auf dem Turm umfaſſende Rundſicht. Rechts, etwas abſeits das Lanz'ſche Erholungsheim. Mit der Haupt⸗ linie 8, gelbes Viereck, rechts ſüdlich ab zu dem, den Römern ſchon bekannten Felſenmeer, 5 Minuten. Daſelbſt beſon⸗ ders ſehenswert ein links etwas abſeits ſtehender Altarſtein und eine etwas abwärts, rechts des Wegs liegende Rieſen⸗ ſäule, beides Werke römiſcher Steinmetzkunſt. Ein im Er⸗ friſchungshäuschen zu kaufendes Büchlein gibt nähere Aus⸗ kunft über die Eigenart des Felſenmeers. Mit dem gelben Wegzeichen durch das Felſenmeer ſüdlich bergab und aus dem Wald. Links ſchöner Blick auf Lindenkirchen und rechts auf Reichenbach. Dahin“ Stunde. Gute Einkehr. Durch den ſchönen Ort ſüdweſtlich, mit der Nebenlinie 9, weißem ſenk⸗ rechtem auf rotem wagrechtem Strich auf ſehöner Straße, rechts der Lauter entlang, links Wieſen, an 2 Mühlen vorüber, nach Stunde Elmshauſen. Weiter mit dem Flüßchen, nach 5 Minuten eine ſcharfe Kurve links, links wieder Wieſen, nach weiteren 5 Minuten Wilmshauſen. Von da ohne Mar⸗ kierung ſtets der Lauter folgend durch Wieſen, nach“ Stunde Schönberg. Mit der Nebenlinie 11, rotblauer Strich hinauf zum Schloß, Stunde. Vom Schloß nördlich aufwärts, ſo⸗ dann auf Pfad ab in's Fürſtenlager 20 Minuten und auf ſchöner Allee nach Auerbach,“ Stunde. Abwechſlungs⸗ reiche Wanderung. Wanderzeit 50 Stunden. Das Schön⸗ berger Schloß ſtammt aus dem 13. Jahrhundert. Im bayriſchen Erbfolgekrieg zerſtört, fiel es 1510 als heſſ. Lehne den Er⸗ bacher Grafen zu, wurde wieder aufgebaut und 1621 von den Spaniern ausgeplündert. Von deſſen Terraſſe ein prächtiger Blick in's Lautertal und auf die Bergſtraße. Gegenüber dem Schloß auf der Höhe liegt die 1830 erbaute Kirche, die 1899 ab⸗ brannte, aber in der Folge wieder aufgebaut wurde. Auf dem Kirchenylatz ebenfalls eine ſchöne Ausſicht. war urſprünglich eine Kuranlage, deſſen Mineralquelle, der gute Brunnen, im Ruf großer Heilkraft ſtand, wurde von Großherzog Ludwig J. von Heſſen mit Parkanlagen umgeben und ſo in einen fürſtlichen Sommerſitz umgeſtaltet. Anerbach ab:.26,.19..02. Mannheim.50,.49, 10.28 Weinſeim an: 5 58..53,.32, Weinheim ab:.05,.27,.25,.50, Monnßeim, Neckarſtadt an:.48,.10,.58, 19.33. F. Sch. Das Fürſtenlager Brucksachen Breitag, den 29. Oktober 1928“ Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 502. Bergeßt die teuren Toten nicht— Zweck und Arbeit des„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge“ Aus Anlaß der zunehmenden Reiſeberichte über den nicht gepflegten Zuſtand gewiſſer deutſcher Kriegerfriedhöfe im Usland und veranlaßt durch ein Vorkommnis, das zu Rißverſtändniſſen Veranlaſſung geben könnte, bittet uns de Ortsgruppe Mannheim des 8 eutſche Kriegsgräberfürſorge“,, die nachſtehenden Aufklärungen über den Zweck und die ſich immer weiter aus⸗ ehnende Arbeit des Volksbund zur Kenntnis zu bringen. Der„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge“ iſt eine Private Organiſation und erhält keinerlei Zuſchüſſe durch das eutſche Reich, dem er ſeinerſeits in vielen Beziehungen wert⸗ volle Unterſtützung zuteil werden läßt und eine große Ar⸗ beitslaſt abnimmt. Lediglich ſind Vertreter der zuſtäudigen Miniſterien, wie des Auswärtigen Amts, des Reichsmini⸗ teriums des Innern, des Reichswehrminiſteriums und des Preuß. Kultusminiſteriums Mitglieder des Bundesvorſtandes. ie ſatzungsgemäße Hauptaufgabe des Volksbund iſt Herrich⸗ tung, Schmuck und Pflege der deutſchen Kriegsgrabſtätten im Ausland. Niemand iſt verpflichtet, zwecks Erlangung einer luskunft über ein Kriegergrab Mitglied des Volksbund zu werden. Ein Unkoſtenbeitrag für Mitglieder wird nicht mehr erhoben, von Nichtmitgliedern dagegen ein ſolcher in Höhe von RM. 1. Minderbemittelten wird der Unkoſtenbeitrag erlaſſen. Unklarheit ſcheint bei manchen über die Zweckmäßigkeit und Notwendigleit des zur Ausfüllung vorgelegten Frage⸗ ogens zu beſtehen. Jeder Auskunftſuchende, ob Mitglied, ob Nichtmitglied, erhält einen ſolchen Fragebogen zugeſtellt, a die Beantwortung der darauf verzeichneten Fragen für eine möglichſt ſchnelle Bearbeitung der Sache im allſeitigen Intereſſe unerläßlich iſt. Auch muß bei Rückfragen jederzeit das Nähere aus dem Fragebogen erſehen werden können, da die von den meiſten Angehörigen gegebenen Anhaltspunkte ſtets mehrere Rückfragen erforderlich machen würden. Die vom Volksbund geſammelten Gelder werden zunächſt für eine würdige Ausgeſtaltung der deutſchen Soldatenfriedhöfe im üsland und in zweiter Linie für die ſehr umfangreiche Aus⸗ kunftstätigkeit verwendet. Im letzten Jahr hat der Volks⸗ bund für die Friedhofspflege RM. 108 000“ verausgabt und 14.383 Auskünfte an die Angehörige von Gefallenen verſandt. er Volksbund korreſpondiert z. Zt. mit 26 Ländern in 12 ver⸗ ſchiedenen fremden Sprachen. Daß ſich die Arbeit immer weiter ausdehnt, belegt allein ſchon die Tatſache, daß in den erſten 9 Monaten des laufenden Jahres 25 203 Auskünfte an ngehörige von Gefallenen über den Zuſtand einzelner riegsgräber erteilt wurden. Im Jahre 1925 wurden 119 Friedhöfe in Stand geſetzt, im laufenden Jahre bis jetzt 88 Friedhöfe. Außerdem wurden in den letzten 9 Monaten auf 53 Friedhöfen Gräber aufgehügelt und geſäubert, in 7 Friedhöfen die Gräber be⸗ pflanzt und auf 31 Friedhöfen die Kreuze erneuert und aus⸗ gebeſſert. Auf 16 Friedhöfen ſind neue Umwehrungen er⸗ richtet, auf 17 die ſchadhaften Umwehrungen ausgebeſſert, auf 4 ſchadhafte Denkmäler inſtand geſetzt und ſchließlich auf 2 Friedhöfen neue Tore errichtet. Dem Auswärtigen Amt meldete der Vollsbund den ſchlechten Zuſtand von 117 Fried⸗ öfen, was zur Folge hatte, daß die zuſtändigen polniſchen Behörden.J. 1926 die Inſtandſetzung von 109 Friedhöfen an⸗ geordnet haben. In der gleichen, an ſich kurzen Zeitſpanne wurden im Auftrag der Angehörigen 361 Einzelgräber in⸗ ſtandgeſetzt und bepflanzt und 1300 Kranzniederlegungen auf Linzelgräbern veranlaßt. Ferner ſind den Angehörigen von Sochräbern in dieſem Jahr Lichtbilder beſchafft und 722 Reiſeratſchläge erteilt worden. Der Volksbund legt Wert dar⸗ guf ſeſtzuſtellen, daß von ihm, trotz umfangreicher Vorarbeiten Ur die Ausgeſtaltung von weiteren Friedhöfen, keine größere Abordnung zur Beſichtigung von Friedhöfen entſandt worden iſt. Lediglich der bewährte Gartenbau⸗Architekt des Volks⸗ bundes hat jetzt eine größere Reiſe durch Polen, Galizien, umänien, Jugoſlavien gemacht, um an Ort und Stelle den uſtand unſerer Friedhöſe zu prüfen und praktiſche Vor⸗ läge für eine würdige Wiederherrichtung u. Ausgeſtaltung auszuarbeiten. Der Vorſchlag, den Angehörigen von Gefallenen Frei⸗ karten zum Beſuch der Gräber ihrer Gefallenen zu geben oder bedürftige Angehörige durch Geldͤmittel zu unterſtützen, ſt leider undurchſührbar, da hierdurch die Geldmittel des zolksbundes verbraucht würden und die eigentliche Friedhof⸗ Plege unmöglich wäre. Der Volksbund hilft aber allen ugehörigen in allen Angelegenheiten der Kriegs⸗ kräb er fürſorge gern, erteilt ihnen koſtenlos Aus⸗ unft in Reiſeratſchlägen und bemüht ſich immer wieder, all en vielen Wünſchen, mit denen die Angehörigen zu ihm kom⸗ men, gerecht zu werden. In beſonderen Fällen hat der Volks⸗ bund Unbemittelten koſtenl? Bilder von dem Grab eines Gefallenen beſchafft oder das Grab auf Volksbundkoſten ge⸗ chmückt und inſtand geſetzt. Sache der ungefähr 1000 Orts⸗ gruppen des Volksbund iſt es, derartige Anträge zu unter⸗ uchen und zu begründen. Um jeden Angehörigen von Ge⸗ allenen den Beſuch einzs Kriegergrabes im Ausland zu er⸗ Möglichen, hat ſich der Volksbund in mehreren Eingaben an Rler hierfür in Betracht kommenden Behörden, u. a. an die Keichsbahngeſellſchaft, gewandt mit der Bitte, auf Reiſen zu en Kriegsgräbern im Ausland eine Fahrpreiser⸗ 2 äßigung von mindeſtens 33́ v. H. zu gewähren. Die Anträge ſind bisher abgelehnt worden. 5 Schließlich iſt dem Volksbund beſonders daran gelegen, arüber aufzuklären, warum es auf Friedhöfen in Frankreich und Belgien heute vielfach— nicht überall— noch ſehr troſt⸗ los ausſieht. Die deutſchen Kriegsgräber unterſtehen im usland lt. Friedensvertrag dem Schutz und der Fürſorge der fremden Staaten, in denen ſich die Grabſtätten befinden. Der „Volksbund jetzige Zuſtand unſerer Friedhöfe, gerade in Frankreich und Belgien, entſpricht nach Anſicht der Franzoſen und Belgier ungefähr den durch den Friedensvertrag übernommenen Ju⸗ ſtandhaltungspflichten. Wenn auch die Friedhöfe ſauber und frei von Unkraut ſind, ſo ſind doch die Grabſtätten ſelbſt kahl und öde, ohne jegliche Bepflanzung. Der Volksbund erſtrebt daher, die amtliche Fürſorge derart zu ergänzen, duß die deut⸗ ſchen Friedhöfe durch gärtneriſche Ausgeſtaltung einen würdi⸗ gen, dem deutſchen Empfinden entſprechenden Anblick bieten. In Belgien fehlte bisher die Hauptgrundlage, die Zuſiche⸗ rung des ewigen Ruherechts für unſere Gefallenen auf belgiſchem Boden ſowie die Gewißheit, daß keine Umbet⸗ tungen in größerem Umfang mehr vorgenommen werden. Die vor nicht allzu langer Zeit abgeſchloſſenen langwierigen Verhandlungen, die das deutſche Auswärtige Amt führte, haben nun endlich die Zuſicherung des ewigen Ruherechts ge⸗ bracht. Von 1926 ab ſoll nun eine ſyſtematiſche Inſtandſetzung aller Friedhöfe in Belgien durchgeführt werden. Hieran wird ſich der Volksbund durch Beiſteuerung erheblicher Mittel be⸗ teiligen. Der erwähnte Gartenbau⸗Architekt, ein hervorra⸗ gender Fachmann, wird bald auch Belgien und Frankreich be⸗ reiſen und ebenfalls geeignete Vorſchläge für die endͤgültige, dauerhafte Ausgeſtaltung der Friedhöfe ausarbeiten. Die vom Volksbund im engſten Einvernehmen mit den zuſtändigen be⸗ hördlichen Stellen zu leiſtenden Arbeiten in Belgien und Frankreich werden infolge der umfangreichen Vorarbeiten im Frühjahr nächſten Fahres beginnen können. Wenn dem Volks⸗ bund, wie zu hoffen iſt, von der deutſchen Bevölkerung die Mittel für dieſe umfangreiche Tätigkeit zur Verfügung geſtellt werden, ſo wird alsbald aus all unſeren Friedhöfen im Aus⸗ land eine ſchlichte, aber des deutſchen Volkes und ſeiner treuen Toten würbige Ruheſtätte geſchaffen ſein.* Togegen Tagung des Südweſtdeutſchen Handelskammer⸗ Aunsôſchuſſes für Hotelgewerbe und Fremdenverkehr Der Südweſtdeutſche Handelskammerausſchuß für Hotel⸗ gewerbe und Fremdenverkehr(Vorort Handelskammer Karlsruhe) hielt vor kurzem ſeine diesjährige Spätjahrs⸗ tagung in Karlsruhe ab. Die Verhandlungen leitete der Präſident der Handelskammer Karlsruhe, Herr Konſul Ni⸗ co lai. Die Verſammlung befaßte ſich in der Hauptſache mit der Frage einer Kredithilfe für die badiſche Hotelindu⸗ ſtrie. Angeſichts der Bedeutung, die der Fremdeninduſtrie im badiſchen Wirtſchaftsleben zukommt, war man ſich einig, daß die erſtrebte Kreditaktion ſo ſchnell wie möglich verwirk⸗ licht werden ſollte. Die weiteren Arbeiten zur Erledigung der Angelegenheit wurden einer Kommiſſion übertragen. Außer dieſer Sache kamen noch Verkehrsfragen zur Erörterung. Die Vertreter des Schwarzwaldes beklagten ſich in Sonderheit darüber, daß ihnen im neuen Fahrplan etwa ein Drittel der bisherigen Schnellzüge genommen wor⸗ den ſeien. Wiedereinlegung der ausgefallenen Züge wurde dringend gefordert. Schließlich wurde von der Verſammlung auch der weitere Abbau der immer noch recht unangenehm bemerkbaren Paßformalitäten verlangt. Die anregend verlaufene Verſammlung ließ erkennen, daß zwecks Beſeitigung der augenblicklichen Notlage im Hotel⸗ gewerbe durchgreifende Maßnahmen alsbald erforderlich ſind. tszeitung Ein Maſſeneinbrecher Unter Aufgebot eines großen Zeugenapparates verhan⸗ delte das Große Schöffengericht in Schweidnitz in einer von früh an bis ſpät in die Nacht dauernden Sitzung gegen einen Schwerverbrecher aus Breslau. Nicht weniger als 18 Einbrüche und Raubzüge in die Provinz wurden dem Angeklagten diesmal zur Laſt gelegt, obwohl er wegen vieler Einbrüche gleicher Art ſchon jahrelang Gefängnisſtrafen hinter ſich hat und gegenwärtig eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren in Groß⸗Strehlitz verbüßt. Dabei iſt der Angeklagte erſt 25 Jahre alt. Zuletzt wohnte er in Breslau, wo er auch bereits mehrjährige Gefängnisſtrafen wegen ſchwerer Diebſtähle und Hehlerei zudiktiert erhielt. Verbüßung nahm er die Raubzüge in die Provinz in um ſo ſchlimmerer Weiſe auf. Alfous Gröger iſt ſein Name. Er wohnte in einem Quartier auf der Hildebrandtſtraße. Seine Logiswirte wunderten ſich allerdings, daß er ſo wenig da⸗ heim war und namentlich immer viele Nächte hintereinander fort blieb. Er ſuchte das dadurch zu erklären. daß er Rei⸗ ſen in die Provinz unternahm, daß er dort Landesprodukte aufkaufte, um ſie in Breslau zu Gelde zu machen Doch alles dieſes ſtammte aus verwegenen Raubzügen in die Provinz. Namentlich war es die Gegend um Reichenbach, wo er mit großem Erfolge operierte, da er aus Habendorf, Kreis Reichenbach, gebürtig iſt, und die ländlichen Verhältniſſe dort gut kennt. In der Zeit um Weihnachten 1924 zog er auf Beute aus. Nacht um Nacht kamen Plün derungen von ländlichen Gehöften vor Immer war es eine außer⸗ gewöhnlich ſtattliche Beute, die die Einhrecher forträumten. manchmal vis 50 Stück Hühner und Gänſe auf einmal. Auch wurden dieſe Einbrüche nicht etwa in ein, ſondern in drei, vier Beſitzungen in ein und dergleichen Nacht aus⸗ geführt. Durch alle dieſe Einbrüche zog ſich wie ein roter Faden immer die Spur des Gröger, den man in Breslau alaubte. der aber bald hier, bald da in verſchiedenen Ort⸗ ſchaften geſehen wurde. In Habendorf wurde ein ganzes Dieſheslager in einer Scheuer aufgedeckt, und aus dieſer der Bald nach deren. Argetlagte aufgeſtöbert, der ſofort entfloh. Er iſt genau er⸗ kannt worden, doch bleibt er bei ſeiner Behauptung, daß das eine Vexwechſelung ſein müſſe, da er in Breslau weilte. Am Tage nach einem Naubzug, ar⸗ mausgeplündert wurden, wurde er geſehen, als er mit einem ſchwer beladenen Handwagen zum nächſten Bahnhof fuhr. Er erklärte das harmlos, daß in den Paketen auf dem Wagen allerhand an⸗ dere Sachen waren, nur nicht Geflügel doch entſprach die Menge der Pakete den Quanten, die an Geflügel in jener Nacht geſtohlen waren. Auch in Haushalten ging er mit Ge⸗ flügel hauſieren. Ebenſo lieferte er an den Hausfrauen⸗ verein in Reichenbach, wobei es auffiel, daß die Hühner noch volle Kröpfe hatten, alſo nicht früh geſchlachtet ſein konnten, wie es bei Landwirten üblich iſt, ſondern in der Nacht. Oft fehlten auch die Köpfe ganz, da ſie beim Einbruch im Dunkeln glatt abgeſchnitten waren, denn Gröger ſchlachtete die Beute am Tatort ab. Obwohl er bis zum Ende leugnete und mehr⸗ ſach rabiat wurde, hielt ihn das Gericht in ſieben Fällen für überführt und verurteilte ihn unter Einbezug der von ihm zetzt zu verbüßenden Ftrafe zu ſechs Jahren Zucht⸗ haus, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizei⸗ aufſicht. Der Staatsanwalt hatte alle 18 Einbrüche für er⸗ wieſen erachtet und in jedem Falle gegen Gröger zwei Jahre Zuchthaus beantragt, ſo daß nicht weniger als 36 Jahre Zuchthaus als Einzelſtrafen zuſammengekommen wären. 85 SBeſtrafung einer Milchpantſcherin. Wegen Milch⸗ fälſchung wurde die Ehefrau des Landwirts Albert Nuß geb. Stief vom Amtsgericht Neckarbiſchofsheim zu einer Geldſtrafe von 100 Mk. oder im Falle der Unbeihringlich⸗ keit zu 20 Tagen Haft verurteilt. 5 § Verurteilung eines Separatiſten. Das Schwurgericht Trier verurteilte den 27jährigen ehemaligen Separatiſten Max Johann Menscus, ein geborener Holländer, der in Deutſchland mehrmals vorbeſtraft iſt, zu 4 Jahren Gefäng⸗ nis. Menscus hatte am 22. November 1923 in Wittlich den Ackergehilfen Philipp Klaas aus Oberöfflingen mit einem Karabiner erſchoſſen. Er war Poſten vor dem Separa⸗ tiſtenwachlokal, als die Bauern aus der Umgebung anrückten, um Wittlich von den Separatiſten wieder zu befreien Mens⸗ cus trat vor das Wachlokal und gab auf die heranxückenden Bauern einen Schuß ab, der den Klaas traf und ſofort tötete. Ein anderer Separatiſt, Werner, der an dem glei⸗ chen Tage ebenfalls geſchoſſen hatte. iſt flüchtig. § Schöffengericht Krefeld. Die ſchon einige Jahre zurück⸗ liegenden Verfehlungen und Schiebungen bei dem Reichsneu⸗ bauamt Krefeld ſind noch immer Gegenſtand gerichtlicher Unterſuchungen, weil es äußerſt ſchwer war, ein klares Bild von den vorgekommenen vielen Unregelmäßigkeiten zu ge⸗ winnen. Nunmehr wurde gegen den früheren Angeſtellten des Reichsneubauamtes, Ingenieur Reinhold Elzie wegen Beiſeiteſchaffung amtlicher Urkunden und wegen Beihilfe zu gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug in 18 Fällen und wegen Beſtechung ain 3 Fällen und wegen Unterſchlagung von 24000 Mark verhandelt Der Angeklagte erhielt vom erweiterten Schöffengericht eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und eine Geldͤſtrafe von 1300 Mark. Wetternachrichten der Kar'sruherkandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(*“ morgens) See- Punt Sem, SSES22 Bind 2 . m rm6 5 S81 Richi Stärn Wertheim—— 5 5 2— ſtilleſNebel 20 Königſtuhl 625 7449 8 9 4 SW mäß.. 0 Karlsruhe. 127745,90 7 6 4— ſtille[ Regen 16 Bad. Bad. 213745,8] 8 6 5 N leichtt„ 39 Villingen 7807479/ 7 4 4 S. Feldbg. Hoff1487 6288 ß 7 4 ſſchw 40 Badenweil.— 746,4 11 7 6 W 5 Nebel 33 St. Blaſien——————— Höhen ſchw—1—1—1— 1——— Der geſtrige Tag brachte für Baden trübes Wetter. Nach⸗ dem ſchon vormittags zeitweiſe leichter Regen gefallen war, erreichte uns nachmittags der ergiebige Aufgleitregen des herannahenden Tiefdruckwirbels und dauerte faſt ununter⸗ brochen bis heute an. Die niedergegangenen Regenmengen betrugen in der Rheinebene ſtellenweiſe 20—30 Liter pro Quadratmeter. Heute morgen gegen 7 Uhr trat mit An⸗ näherung der Aufgleitlinie allenthalben ſteigende Temperatur um 4 Grad in zwei Stunden ein, ſodaß die Morgentempe⸗ raturen bereits vielfach höher liegen als die geſtrigen Höchſt⸗ temperaturen. Der Wirbel wandert in nordöſtlicher Richtung, unſer Land bleibt infolgedeſſen weiterhin unter dem Wärme⸗ einfluß des Wirbels. Die Schneeſchmelze im Hochſchwarz⸗ wald, verbunden mit dem ergiebigen Regen der letzten Zeit ſtellt ſtarkes Anſchwellen der Flüſſe in Ausſicht. Vorausſichtliche Witterung für Samstag, 30. Oktober: Bevölkt, zeitweiſe Regen, mild. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung Gem b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. DDZZZZBBZ—————————————————rv—sv5in᷑-(.—¶N nᷣ 2 Kwor eine glänzende Idee aus den Salzen der berühmfen Sodener Guel. len bosfillen herzustellen. So kann jeder für Mk. i- Husten u. Heĩs erłkeit durch Feys echte Sodener verfreiben BRENNABCOR der preiswürdige deutsche Gebrauchswagen! 5/0 PS. 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Gußſtahl 29.—27,50.Gold-u..-Anſt 177,0478.0 Recarſ. Fah e 6 6. Seite. Nr. 502 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 29. Oktober 1926 Neue Aannheimer Seitung⸗ Handelsblatt Zur Preisentwicklung Betrachtet man die Preisentwicklung der beſonders ouiuntturempfindlichen Waren(Metall, Schrott, Häute, Felle uſw.), ſo ſieht man, daß der Index für dieſe Waren von dem Höchſtſtand von 165(1913 100) im Anfang des Jahres 1925 dauernd und ziemlich gleichmäßig herunter⸗ gegangen iſt bis auf 117 im Mai dieſes Jahres, um von dieſem Zeitpunkt allmählich wieder zu ſteigen auf 122 im Auguſt 1926. Nicht ſo ſtark war der Rückgang für die vom Großhandelsindex erfaßten Waren, weil der Groß⸗ handelsindex nicht entfernt die Höhe des Index der beſon⸗ ders konjunkturempfindlichen Waren erreicht hatte. Der Groß⸗ handelsindex hatte ſeinen höchſten Stand mit 140,5 im Jan. 1925, er fiel bis 118 im März 1926 und iſt allmählich wieder geſtiegen auf 127. Verhältnismäßig am gleichmäßigſten war die Preisentwicklung im Kleinhandel. Weil die Kleinhandels⸗ Preiſe nicht die Aufwärtsentwicklung der konjunkturempfind⸗ lichen Waren und des Großhandelsindex mitgemacht hatten, haben ſie keine Senkung, ſondern eine Erhöhung erfahren. Der niedrigſte Stand des Kleinhandelsindex war 120 im Jan. 1925, er ſtieg dann auf 133 im Juli 1925, fiel auf 127 im März 1926 und ſteht jetzt auf rund 132. Für in du⸗ ſtrielle Fertigwaren iſt ein nicht unweſentlicher Preisrückgang zu verzeichnen; der Fertigwarenindex iſt heruntergegangen von 153 im Auguſt 1925 auf 141,7 im Auguſt 1926; die Abwärtsbewegung war am ſtärkſten zunächſt bei den von der Produktion benötigten Waren; ſie hat ſich dann allmählich auch auf die Verbrauchgüter erſtreckt. Wenn man die Gründe für die rückläuſige Preis⸗ entwicklung unterſucht, ſo ergeben ſich, wie den„Hamburger Nachrichten“ geſchrieben wird, in der Hauptſache zwei. Der eine beſteht in den Auswirkungen des Rationaliſie⸗ rTungsprozeſſes, der nicht nur die betriebstechniſchen Vorgänge, ſondern auch die Zinſen, den Warenvertrieb uſw. erfaßt hat und ber ſich im Laufe der Zeit immer ſtärker in den Preiſen auswirkte. Daneben ſpielt jedoch auch eine wich⸗ tige Rolle der Rückgang der Umſätze. Der Inder ſtieg von Mitte 1924 bis Anfang 1925, ſolange die Umſätze beim Unternehmertum und beim Maſſenverbrauch zunehmen. Dieſe Umſatzſteigerungen ſind beſonders deutlich erkennbar an den Ziffern der neubezogenen Wechſel, deren Betrag von Mitte 1924 bis Anfang 1925 um rund 40 v. H. ſich erhöhte, während im Maſſenverbrauch lerrechnet an den Einnahmen aus der Umſatzſteuer) in derſelben Zeit ſogar eine Umſatz⸗ ſteigerung von beinahe 50 v. H, zu verzeichnen war. Mit dem Herannahmen der Kriſe perminderte ſich zunächſt die Summe der neubezogenen Wechſel; ſie fiel vom Oktober 1925 bis zum Herbſt 1926 von 4½: auf 2,8 Milliarden. Nicht ſo ſtark war der Rückgang im Maſſenverbrauch, der vom vierten Quartal 1925 bis zum erſten Quartal 1926 fiel von rund 28 auf 24 Milliarden, um im zweiten Quartal bereits wieder einen Betrag von 26 Milliarden/ zu erreichen. Intereſſant iſt hier, daß die Ausgaben für Nahrungs⸗ und Genußmittel im großen und ganzen ſich gleich geblieben ſind, während der Umfatz an Bekleidungs⸗, Haushaltungs⸗ und Luxusgegen⸗ ſtänden faſt überall(zum Teil um 20 v..) hinter dem Umſatz des Jahres 1925 zurückgeblieben iſt. 9 Verſucht man, aus der Vergangenheit einen Schluß auf die Zukunft zu ziehen, ſo kann man wohl mit ziemlicher Sicherheit— von Ausnahmen bei einzelnen Waren abgeſehen — mit einer gleichmäßigen Preisentwicklung auf ungefähr der jetzigen Grundlage rechnen. Die aus einer Steigerung der Umſätze und der damit in Verbindung ſtehenden ver⸗ ſtärkten Nachfrage möglichen Neigung zur Erhöhung der Warenpreiſe dürfte wohl ausgeglichen werden durch die Fortſchritte des Rationaliſierungsprozeſſes der preisverbilli⸗ gend wirkt. Bei Zugrundelegung von 1/½ Millionen Erwerbs⸗ loſen ergibt ſich einſchl, des Ausfalls an Unternehmer⸗ und Bermögenseinkommen eine Kaufkraftver minderung Lon jährlich 5 Milliarden/ oder rund 10 v. H. des Geſamt⸗ volkseinkommens! Es iſt alſo nicht anzunehmen, daß ſelbſt eine weſentlich ſchnellere als die bisherige Verringerung der Arbeitsloſenziffern ſchon bald in einer erheblichen Steigerung der Umſätze und damit in Preiserhöhungstendenzen ſich aus⸗ drücken wird. 3 * Vor der Auflegung der Stinnes⸗Bonds. Das ameri⸗ kaniſchs Stinnes⸗Konſortium, das aus den Bankfirmen Halſey Stuart u. Co. Inc. Newyork,.⸗G. Becker u. Co., Newyork und Newman Sounders u. Co., Inc. Newyork, beſteht, gibt bekannt, daß es die Haftung für die 25 Mill. Dollar⸗ anleihe übernommen habe, deren Erlös zur Ueber⸗ führung der Intereſſen der Familie Hugo Stinnes in die beiden amerikaniſchen Holding⸗Geſellſchaften, die kürz⸗ lich gegründet worden ſind, dienen ſoll. Die eine Hälfte des Anleihebetrages wird in Form von 7proz Debenture⸗ Bonds herausgebracht und zugunſten der„Hugo Stinnes In⸗ duſtrie“ verkauft werden. Die Geſellſchaft wird die Maforität des Aktienkapitals des Kohlenbeſitzes der Familie Hugo Stinnes mit den dazu gehörenden Gas⸗, Electrizitäts⸗ und chemiſchen Unternehmungen beſitzen oder kontrollieren. Die zweite Hälfte des Auleihebetrages, die ebenfalls 12½ Mill. Doll. ausmacht, und in Geſtalt von 7proz. Bonds her⸗ auskommen ſoll, wird für die„Hugo Stinnes Corporation“ untergebracht werden. Dieſe Bonds haben eine Laufzeit von nur 10 Jahren, während für die Debenture⸗Bonds eine ſolche von 20 Jahren vorgeſehen iſt. Die„Hugo Stinnes Corporation“ beſitzt ſämtliche Anteile der anderen Holding⸗Geſellſchaft. Die„Hugo Stinnes Corporation“ wird auch die Kontrolle über Werte erwerben, die nicht mit dem Kohlengeſchäft verbunden ſind. Die Auflegung der Bonds dürfte im Laufe der nächſten Woche erfolgen. * Kapitalerhöhung der Schleſiſchen.⸗G. für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb. Die Slaſkie Kopalnie i Cynkownie Spolka Akcyina(Schleſiſche.⸗G. für Bergbau und Zink⸗ hüttenbetrieb) in Lipiny beruft eine GV. auf 10. Dez.ein und beantragt hierfür eine Erhöhung ihres Aktienkapi⸗ tals von 30 Mill. Zloty(25 Mill. Zloty St. A. und 5 Mill. Zloty Prioritätsaktien) auf 45 Mill. Zloty um 150 000 Stück neue, auf den Inh. lautende, ab 1. 1. 1927 dividenden⸗ berechtigte StA. über je 100 Zloty. Allem Anſchein nach ſoll der Erlös aus der Emiſſion zu Inveſtitions⸗ und Ex⸗ panſionszwecken dienen. Das iſt u. a. auch daraus zu ſchließen, daß die letzte Bilanz der Geſellſchaft per 31. Dez. v. Is. recht flüſſig war. Sie wies alles in allem nur für 5½ Mill. Kreditoren aus. Die Aktien, die in Berlin ofſiziell ge⸗ handelt werden, notieren zurzeit 151/ pro 100 Zloty. * 20 v. H. Divibende der Richard Hütte für Glasfabri⸗ kation in Sulzbach. Die Geſellſchaft, die mit den Vereinig⸗ ten Vopelius⸗ und Wentzelſchen Glashütten in Verbindung ſteht, verteilt für das am 30. Juni 1926 ſchlie⸗ ßende Geſchäftsjahr 20 v. H. Dividende bei einem AK. von einer Million Frs. Nach dem Geſchäſtsbericht hatte das Er⸗ gebnis nicht ganz den Erwartungen entſprochen. Der Tafel⸗ markt war ſtärkeren Schwankungen unterworfen, wobei be⸗ ſonders das franzöſiſche Geſchäft ſehr zu wünſchen übrig ließ. Von der Zukunft erhofft man eine Beſſerung, wenn das deutſche Geſchäft durch Vereinbarungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich geſichert bleibt. „ꝛ Die Fuſion in der ſchwediſchen Eiſeninduſtrie. Der von Syenska Handelsbanken für die Verſchmelzung der von ihr finanzierten vier Eiſenwerke— Gimo⸗Oſterby, Horndal, Kloſter und Fagerſta— aufgeſtellte Fuſions⸗ plan iſt von den ao. HV.'s der vier Werke gutgeheißen worden. Die Verſchmelzung erfolgt in der Weiſe, daß Fagerſta die übrigen drei Werke„pachtweiſe“ übernimmt. Die deutſch⸗engliſchen Wirtſchaftsbeſprechungen. Ueber die bevorſtehenden deutſch⸗engliſchen Wirtſchaftsbeſprechungen ind ſeit einigen Tagen in London mehrere Verſionen im imlauf, von denen man jetzt, wie unſer Londoner Vertreter drahtet, mit einiger Gewißheit auf drei verſchiedene Aktionen ſchließen kann. Erſtens haben in den letzten Tagen in London Verhandlungen zwiſchen deutſchen, franzöſiſchen, belgiſchen und engliſchen Stahlinduſtriellen über den end⸗ gültigen Abſchluß des internationalen Schienenkartells ſtatt⸗ gefunden. Ueber die Durchführung dieſer Abmachungen, die ſeinerzeit ſchon als perfekt galten, beſtehen anſcheinend doch noch erhebliche Differenzen. Die deutſchen Produzenten ſind der Auffaſſung, daß die deutſchen Reparationsleiſtungen nicht unter ihre Quote gerechnet werden dürfen. Die Franzoſen erheben jedoch gegen dieſe Anſicht Einſpruch und die Belgier drohen wieder einmal von der ganzen Vereinbarung zurück⸗ zütreten, wenn nicht bäld eine Regelung erzielt werde. Zwei⸗ tens ſteht bekanntlich eine Zuſammenkunft zwiſchen Vertre⸗ tern des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie und der Föderation der britiſchen Induſtrie bevor, zu der der eng⸗ liſche Verband bekanntgibt, daß es ſich um die Fortſetzung gewiſſer allgemeiner Beſprechungen handelt, die vor längerer Zeit in Berlin begonnen hätten. Mit der Wirtſchafts⸗ konferenz von Romſey ſtünden dieſe Projekte in keinerlei Zuſammenhang. Eine dritte Information, die geſtern von der„Central News“ verbreitet wurde, kündigt gerade die Fortſetzung der Diskuſſion von Romſen an. Eine Konferenz der beteiligten Induſtrien wird demnächſt konkrete Pläne für den Ausbau der Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern erörtern. 91(Saargebiet und Eiſenpakt. Dem„Journal“ wird aus Berlin berichtet, daß heute zwiſchen dem Direktor des franzö⸗ ſiſchen Handelsminiſteriums Serruys und den deut⸗ ſchen Behörden eine endgültige Vereinbarung über die Annahme der wirtſchaftlichen und induſtriellen Bedingungen erfolgen wird, unter denen das Saargebiet dem internatio⸗ nalen Eiſenvakt angegliebert werden kann. :: Ferngiroverkehr ah 1. November. Halbamtlich wird mitgeteilt, daß der Effektengiroverkehr Berlin—Dresden Vörſenberichte vom 29. Oktober 1926 Mannheim weiter feſt Auch heute lag der Terminmarkt unverändert feſt. Bevor⸗ zugt waren Bank⸗ und Montanwerte ſowie Farbenaktien. Am Kaſſamarkt waren Verſicherungsaktien, und Hypotheken⸗ banken höher geſucht. Vorkriegs⸗Pfandbriefe wurden wieder zu ſteigenden Kurſen aus dem Markt genommen. Es notier⸗ ten: Badiſche Bank 148, Rhein. Creditbank 137, Pfälz. Hypo⸗ thekenbank 142, Rhein. Hypothekenbank 151,.G. Farben 3347 Rhenania 83., Ludwigshafener Aktienbrauerei 170., Brauerei Werger 146., Frankfurter Allgem. Verſicherung 117., Continentale Verſicherung 81., Mannheimer Ver⸗ ſicherung 121, Seilwolf 65,5, Benz 94, Gebr. Fahr 39, Fuchs Waggon 0,53, Germania Linoleum 205, Knorr 137, Braun Konſerven 47, Koſtheimer 88, N. S. U. 117, Nähkaiſer 63, Rheinelektra 146, Oelverein 80, Wayß u. Freytag 131, Weſteregeln 171, Zellſtoff Waldhof 201., Zucker Waghäuſel 113, alte Rheinbriefe 12,25, Kriegsanleihe 0,725. Frankfurt ſehr feſt und lebhaft Trotz des bevorſtehenden Ultimos hält die ſtarke Auf⸗ wärtsbewegung an der Börſe an. Jeden Tag iſt es ein anderes Gebiet, das im Mittelpunkt ſteht, und den ganzen übrigen Markt mit ſich reißt. Heute waren es in erſter Linie .G. Farben, auf die ſich das Intereſſe konzentrierte, nachdem ſie in den letzten Tagen eine untergeordnete Rolle geſpielt hatten. Der..⸗Farben⸗Kurs erfuhr ſchon zu Beginn eine Steigerung von 4,5 v. H. Daneben waren es auch heute in der Hauptſache wieder die Montanwerte, die lebhaft umgeſetzt wurden. Die Bewegung in Mannesmannaktien zieht immer weitere Kreiſe. Es macht ſich in dieſem Papier auch ſtarker Materialmangel bemerkbar, was auch bei vielen anderen führenden Werten der Fall iſt. Elektro⸗ und Schiffahrts⸗ werte vernachläſſigt, abe eine Kleinigkeit feſter. Von den Banken nahmen heute wieder einmal Danatbank das größte Intereſſe in Anſpruch bei einer Kursſteigerung von 6ů v. H. Autowerte kaum verändert, aber Bauunternehmungen ſehr feſt. Zuckerwerte aber etwas abgeſchwächt. Deutſche Au⸗ leihen konnten ihre Aufwärtsbewegung nicht fortſetzen. Aus⸗ ländiſche Renten aber feſter, beſonders Türken auf höhere ausländiſche Notierungen. Berlin feſt/ Erhöhung des Privatdiskontes Auch heute lagen erhebliche Kaufaufträge insbeſondere für Montanwerte vor. Mannesmann ſtiegen gegenüber dem offiziellen Schluß um 9,5 v. H. auf Mitteilungen über einen angeblichen Anſchluß des Unternehmens an den mitteldeut⸗ ſchen Eiſentruſt, Rheinſtahl angeblich auf Intereſſenkäufe mehr als 5 v. H. Chemiſche Werte zogen im Anſchluß an die Höherbewertung von.G. Farben um—3 v. H. an. Elektro⸗ werte beſſerten ſich meiſt um—3 v. H. Auch Maſchinen⸗ fabrikaktien weiter befeſtigt. Metallbankaktien konnten eine Steigerung um 7 v. H. nicht voll behaupten. Am Tertilaktien⸗ markt gewannen Hammerſen mehr als 5 m.., Stöhr u. Co. 4 v. H. Das Geſchäft am Bankaktienmarkt war ſehr lebhaft, Danatbank führte mit 6proz. Beſſerung. Die feſte Tendenz konnte ſich, abgeſehen von einzelnen Abſchwächungen infolge Realiſierungen, gut behaupten, da man die flotte Abwicklung des Ultimos für geſichert hält. Das Anziehen der Zinsſätze für Tagesgeld auf—6 v.., für Geld über Ultimo anf 6,5—7 v. H. und für Schiebungs⸗ geld auf 7,5 v.., ſowie die Erhöhung des Priv at⸗ disconts für lange Sichten auf 4,75 v. H. hielt man für vorübergehend. Berliner Deviſen Diskonkſätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4% u.%% v. H. Eſſen—Frankfurt a..—Hamburg—Köln am 1. November 1926 eröffnet wird. Nurszettel der NHeuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanteihen in Prozenten. bei 55 in Mark je StückR Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich di noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 29. Oktober „Alletien. 28. 29. 28. 29. Baul⸗Alletien. IRhein Praunk. 254.725.0 Enzinger-Unton. 100,099,25 e mit verſehenen 8 Allg., O. Credibt. 141.5144,5 Salgw. Keilbronn 189,9 1670 Fie Spinn. 207,0/200,0 f„145,0—.— Tellus Bergbau⸗ 100.0192.0 Faber, Joh, Blei 99,——.— ———.—165,1 B K. u. Laurahütte 89,2589,50 9050 Mühlh.—.——— Dayr Bodencer B 1⸗Aleti G. Farbenind. 32898840 Bayr Hop. u. Bb 176,0176,0 Sransport⸗ en. Fahr Gebr. Pirm. 39.5039, 25 Barmer Bantver 145.5144.8 Schantunghahn 11.—.12 Felt, Guill. Carls T 6,0fe8.0 BerlinerHandels 235.0242,0 Hapag 184.11070 Feinmech⸗ Jetter 89.—06.— TCom u. Pridatb. 178.0181,0 Nrddeutſch. Lloyd 271, 174,7 Frantf. Pok.& Wit. 83,.—84.— TDarmiſt. u. Nat. B 250,0256,2 Heſter.⸗M. St. B. Fuchswaggon..5400 1 Deutſche Bant 185.5168,0 Baltimore& Ohio 87,7599,—[Goldſchmidt Th. 140,0146,5 * 5 u. Wechſ. 132,0185.0 2 2 S eeee 133.5135,6 Induſtrie ⸗Altien. D. Uiberſee-Bani 130,0142,0 Eichb.⸗Mannh. T 7 D. Vereinsbank 103,0103,0g, Kempf. Sternb. 09,.0 T Disconto⸗Geſ. 175,0176,0 Mainzer St.⸗A. 185.0 T Dresdner Bant 167,0167,0 Schöfferh. Bindg. 264.0 rirt, Hyp.⸗Bant 136,5138.0 Schwartz⸗Storch. 145 2 Riateüb U N. S. 161,0 5 Werger 144, IMitteld. Cred.⸗B 155,0157,5 Adt, Gebr... 45,50 Nüraberg. Vs.⸗B.——,——.—.— Ered Anſt 6,27 6,20 Adler Oppenheim 140,7146.0 Adler Kleyer.. 105 9,10.6 Ramimg. Kaſſersl. 15.513770 Rlichsbank, 154,2163.0 K. E, G. St.-⸗A. 169.01/9 Karlsrüherptaſch. 89.25 39,50 Rhein.Ereditbank 185,01870 Buntpap. 142,0142.0 Kemp, Steitin.—— a Gritzner M. Durl. 113,0.119,0 Grkrftw Mhm.%%———, Grün, Bilfinger 122.5124,0 HaideReu, Näh- 50,2551,— Hammerſen. Hilpert Armaturf. 72.—71.75 127,5127.0 15 oemen, Pl 145f840 jolzmann, 9 0 0 Lohl. Jud. 50,.—50.— unghans Stam. 109.2105.0 ——— S3 S898292282 4 ———— Bank 149,0151,0„Bellſtoff. 146,0150.0 Klein, Sch K Becker 89.25.89,35 149,0150,0 Sahnbed. Darmſt. 30,—30,509 Knorr, Heilhronn 130,0129,5 Wiener Bankver. 5,50——[Bad. 3 +0,140 Konſerden Braun 47.—48.— Württb. Notenbk.—.———Bad, Maſch, Purl. 121.0 121,9 Krauß& Co. Lock. 65,5065.— Mannh Berl.⸗Geſ. 275— Saf A... 1880/f.5 Kabever 8 Co. 145.549.2 rankf⸗Allg⸗Ver. 417.—.— S 4 Spiegel 66,—67,—Lech Augsburg 112,1112.9 — Verf.-Geſ.——— Pec& Henten 16,—60—fsederwert Rotbe 35,.—55,05 Frankj. R. u. Mitv.—.——.— 1Bergm. Eietn.. 163,7164,0 Cudwigsh. Walzm 108,7110,0 Bing Metallwerke 65,5057.—Suß Maſchinen—.—34.50 Bergwerk⸗Aktien. Brem.⸗Beſigh, Hel 77.5076,50 Suß ſche Induſtr. 34.—50,— TBochumer Guß. 177,5—,—Cement Heidelb. 129.5132,0 Mainkraftwerke 107.1108,9 Buderus Eiſen 111,7113,5 Cement Kartſtadt 144.5144.5 Miag, Mühlb. 126,5128.0 10. Curemb. Berg 176.5175.) Chamotte Annaw. 72.—70.25 Mez Söhne—.—. Eſchweil. Bergwri 179.0180,5 Cont. Nürnd. Bög.—.—.— Moioren S 1 Gelſenk. Bergw. 180,0182,0 Daimler Motor. 95 5096.— Motorf. Oberurſ. 1 50 480 g. 116,0116, Shlep Berc on 191..194.5 Dpckerh. E Wibm. 70,—(f1,35 Nrh- Jeder Spier 76.60— Kali Aſchersleben 159,0159,2Dingler Zwelbrück.—.—Peter Union Frtft. 107 Kali Salzdet.—.——.—Dürkoppwerk St. 72,9074.— Kayſer 63,7563.25 Kali Weſteregeln 171,9/178,0 Düſſeld-Rat. Dürr 89.—89,50 e 145.—47.50 Klöckner⸗Werke—.— n Kaiſerslaut. 50.2552,— Porzellan Weſſel 71.—71.— —.—Eiſe 5. Rannesmannr. 165.9195,0 Lälr. Licht u. Kr. 169.2169,5 Rein. Gebb& Sch. 97,50099.— JOberbedarf. 9,7599.— Ell, Bad, Woſle 51,9552.—[Rheinmetall. 18(Caro)———EmagßFrankfurt-. 8*. Sta. 144.0ſ148,.0 IPhöntrberghau SEmalll Elech 52,00]Kh. Maſch. Ceud. 48,—49,— 0 28. 29. 28.29. 28.] 29. Rhenania Aachen—.—62.50 Zellſt. Waldhof St 200,0203,53% D. Reichsanl. 0,8500,850 Riebeck Montan. 164,9/165,0 T Zuckerf. B. Wag. 114,5114.4½/.9.⸗Sch.——, odberg Darmſt.—.—10.— Zucherf. rankenth 92,—90,254% D. Schutzg, 09 16,9017.50 TRüttgerswerke. 133,8188,0 Zuckerf. Heilbronn 115,0112,54% D. Schußg. 14 16,9017,50 Schlinck& C. Hog.—.— 94.Offſtein. 144,7144.9Sparprämie. 1919 0,4250, 480 Schnellpr. Frank. 83.5084,90 Juckerf. Rheingau 114.0112.05% Pr. Schatzanw.———— TSchune 35 4 51 117 80 uckerf. Stuttgart—.—114.0 40 do 5—— 77—— uckert, Nrbg. 9 1% Preuß. Konſ. 5 SSae Freiverkehrs-Kurſe,. h 0,690 0,687 Sellinduſtr. Wolf 68.,7564.— Cio 85 ld. Ku, 04 0„ 0,710—.— e 66 üdd. Draht-.—.—.—*933345 5 ½% do. abgeſt. O, 5 Ser S e e ee Secton f Perls e Theerſehr Hin P— e e0 renfabr. Furtw. 27.—26, 0. Ber. deulſch Self. 80,50 W bin, Kohlenant, eſ ..ch. Ind Mainz 47.50 77,50 Jeſtverziusliche Werte.4% Bay. Pf. E. P. 125/ 125 Ver. Ultramarinf. 140,3142,0 4¼% Mhm.1914—.———8½% do.200 1 550Ver. Sellſt. Berlin 117,0 1219 7½%% 3480———4 Heſſ. v. 80.06 0, 580o, 580 oſet Maſch. St. 90, 15 170.%6 1904/—.—— 3½%„ abgeſt.—,— Voigt 8. Häff. St. 114,0 114,0 5% Pt. Keichsanl. 0,7400, 727/85——0 671 Volthom. Sell u. 58,— 59.— 4% do unk. b. 1925—,— 40/ Säch. St-.18—.——.— Wahß 4 Freytag 130,0113,03% D. Reichsanl,——0,68514% Würtl..1915.700—.— Berliner Börſe vom 29. Oktober i TAllg.Elektr.⸗Geſ. 166,6167.21 Deutſche Kalt 129,8130,2 5 5 + —— 1 173,00172.7 Anglo-Ct. Guano 99.—.99,251 Deutſche Maſch. 114.717,0 Barmer Bankver, 144,0145,6 Anhalt. Kohlen-.. 120,0134,2 Deutſche Steinzg. 1577/150,7 TSBerl. Handelsg. 230,5 241,5 Annener Gußſtahl 36,— 80,-[Heutſche Wollww., 69,257,25 TCom. u. Privatb. 179.0162.0 Aice Bellſt.. 147,2147,0 Deutſch. Eiſenh. 83,6585,.— THarmſt...-B. 246,0255,0 Außsb. RbMaſch 105,0106,0 Oonnersmarckh.. 129,9.429.0 1 Heutſche Bank 185,0 188.00 Palcke Maſchin. ree,Dürener Metall. 91,7593,— JTOt. Ueberſee Bk. 130.0142.0 Damag, Meduin. 68,3066,50 Sürkoppwerke.99. e IDisc. Command. 175,0178.7J. P. Bemberg. 219.5210.0 Dynamit Nobel 155,517,5 TPresdner Bank 165,0 168.0 Bergmann Elkt. 162,7164.[Elberfeld. Kupfer I Mitteld. Kredb. 156,01585 Berl.Gub, Hut. 251,)254,5 Elektr. Lieferung. 159,0188.2 Reichsbank 168.0163,00 L Berl. Karlsr. Ind 114,0114,7/ TClttr, Licht u. Kr. 167,8168,5 Rhein Creditbani 135..188,00PBerlin. Maſchb. 99,—105,0 Cmaille Ullrich 51.—52.— Sübdeutſch. Disc. 150.(150,0BSerzellus Bergw.—.Enzinger-Union 109.2101.0 Crausport⸗Aktien Bing Nürnberg 66,—67,25 Eſchw. Bergwert 178,0179 0 — 9 Bismarckhütte.———I3.G. Farbenind. 929,5.388,5 chantungbahn 10,751,75 TBochum. Gab. 170,.0175,2 164,00164,0 0. E 2 — Lol, u. Str. 168,0189.00Gebr. Böhler Ko.—.——,-Felten& Guill. 167,5167.7 SS —+ 97„ISr.-Beſigh. Oelf. 78,.—77,50][Suchs, Waggon 0, 105,018,9 Sremer Witen 92.5092.— Santer„A. 44,5046,75 18 885 104/0.195,00Suderus Elſenw. 111.J/114.0Hebhard Texii 103,7155,0 13„Südamerika 171.0/177.0ſCyem. Gelent. 116.7119.2/TGeiſent, Bergw. 160,0/182,0 anſa Bſchi 229,0/286.Sſchem. Helſent. 101,5108,5ſHeiſent. Gußftah. 28.75—.— orddtſch.Lloyd 169,2173,5 Chem. Albert. 156,0159.00Senſchow& Co. 99.—96.75 22 Roland-Linie Concord. Spinner 104,0107,00Serman, Portl⸗3. 170,0173,0 Berein. Elbeſchiſf 84—85.— TPaimler Motor. 97.—98.— S 150,0.150.1 Induſtrie⸗Aktien.[Deſſauer Gas 155.0156.1 TGeſ..elkt. Unter. 178,0177,8 Accumulatoren 152,7/154,0LDtſch.⸗Luxemb. 179,0179,2 Gebr. Goedhardt 93,2563.— Adler& Oppenh. 131,0184.0D.Eiſenb. Signl. 103,5109,7 Goldſchmidt, Th. 141.0144,.0 Adlerwerke.. 105,0104,8TDeutſche Erdöl 194.7189,7[Goerz C. P. 37,5936.— 0 .⸗Gf. Verkhrew. 159,0164.0 Deu 24,1 Alexanderwerk.„19,75178, 151De 24— „Gußſtahl 124,0 128.01Gothaer Waggon 22.— 5 1 Kabetd. 174,01t10,810rihner Maſchin. 120,0ʃ128,0 1T Pſſch Bfiober ſ9 S15788t in.-M. für G. L* M. Iſäze 2 Holland 100 Gulden 157,87 168,29 167.96 168,38 168,47 8,5 Buenos⸗Aires 1 Peſ. 1,708.712.7 712.78 10 Brüſſel. 100 Belga⸗ 500 P⸗Fr. 56.43 58,57 58.48[58,57[58.— 7 „100 Kronen 104,69 104,95 104,62 104.88 112.50 4,5 Stockholm.... 100 Kronen 112,16 112,44 112,17 112,45[112,50 4,5 Kopenhagen.... 100 Kronen 111,68[111,96 111,68 111.86 112,50 5 Danzig.... 100 Gulden 81,2 61.62.87 81.57 81.—555 Oiſſabon. 100 Eskudo 21.475 21.525[ 21,475 21.825453.57 8 Helſingfors.. 100 flnnl. M. 10,58 10.80 10,56 10,60 81.— 7,5 Stalien 100 Lire 18,06 18,10 18,48 18,47 81.— 7 Londoeͤn 1 Pfd. J 20,361] 20,411]20,86 20.41 20,48 5 New⸗Bort. 1 Dollar 4,1995.2085 4,199.209.196] 4 Paris. 100 Franten.89 J12,88 13.15 J13,19 J12.— 7,5 Schweiz... 100 Franken 30.97 81,17 80,97 J61,17 1,20 3,5 Spanien.... 100 Peſeten 68.52 63,68 63,52 68,8 61.— 5 S 905..054] 2,058.055.053] 2/092 6,57 Konſtantinopel... I türk. Pfd. 2,085 2,105 2,115 2,1251 18,45 10 Rio de Janeiro.. 1 Milxeis 0,581 0,583.5711 6578].878[ 3,5 Wien 100 Schilling] 59,28 59,42 59.29 59,43.70 2 Pragg 100 Kronen 12.44 12,48 12,432 12,472 e5,0e2] 5,5 Südflawien... 100 Dinar 7,415 7,485.41 7,43 61.— 2 8 Budapeſt... 100 000 Kronen 5,877[.697 5,87 5,89 85,062 6 Sofia.. I00 Leva] 3,085.045.032] 3,042 81.— 7 Athen. 100 Drachmen.24.26.09.11 81.— 10 Kair ſd.[20.881 20.933] 20,884 20.9864—.—— 28,29. 28.29. 28. 29. Grkrftw. Mhm. 0/—,—SJOberſchl. E Bed.—,— eldburg. 60.—-81 Gebr. Großmann 67.5057,75 TSperſchl. Eiſen 99,60,— Hochfrequenz 136.148,0 Grün& Bilfinger 125,0130,0TOberſcht.Kotsw 144,2147,6 Krügershall Hand 180.(130,0 Gruſchwit Textil 70,1571,— Orenſt,& Koppel 119.7128, Petersb. Int..50 6, Hackethal Draht 94,5094,50 TPbönix Bergb. 140,0140,6 Ronnenberg. 88,—— Halleſche Maſch. 168,0162.0 TRathgeb. Wagg. 78,5074,— Ruſſenbank.75/725 Hammerſ. Spinn. 115,0122,00Reisholz Papier. 200,5205,0 Sichel& Co.. 5,—5,50 Hannov. M. Egeſt. 89.—89,50 Tatheinreunthi. 254.0255,0 Sloman Salpeter 70,.—70.— Hann. Waggon 18,5013,35 Rhein Chamotte 79,75—,—[Südſee Phosphat—— 60. 55—0 8 5—5 W 0 8 39.—375,50 .⸗Wien Gum. 68, ein. Maſch. Led. 1. Harkort Bergwrk. 60,—64.— TRheinſtahl 174,0017556 Harpen. Bergbau 18 185.60IRhenania Chem 94,02,15 Dollorſchäge Harimann Maſch, 4175 5 Romb' Hütten 15,1518.— Reichsſchah. 1V.V.670,675 edwigshütte 176,2186,1 Roſitzer Braunk..—,180,0 8 ſperk Waſc. 71500P Meſher Zucer 0— Hindr.& Aufferm. 94,7506,75 TRütgerswerke 133,0 12.5 5% B. Rei 91.7350.727 LHirſch Kupſer. 127, J28.] Sachſenwerk: 113, 116.6 J% B. Reichant. 4800.0 THirſchberg Leder 101,0100,0 PSaizdetfurth. 160,0186,03,8% D. Reichsant 07600,695 Toeſch Eil.. St 186,2/60,9 Saroftl.. 1815,9½%.Recha3 9760 0,5 ThHohenlohe⸗Wrk. 20,15ʃ29 50 Scheidemantel.. 49,7548,254% Prb. Konſols 0,687.865 hil. Holgmann. 147,5 155,0 FSchuberts Salz. 274,025,003/Y0/%„ Saheie.7140602 orchwerke... 95,—115,0 TSchuckert& Co. 144,0145.0 760 0⁰ 7* 00610.787 THumboldtmraſch. 10.—ff0,[Stem.& Halste 205,0 206.74% Baver, Aul. 6716ʃ6.670 Tgiſe Bergbau. 236,0242.00Sinner.⸗G. 60,—80.— 10 8——.7150•670 M. Judel& Ce, J81, 2ſ181, Stettiner Bultan, 9,—62,75¼ Nobtennt. 48750 Gebk. Junghans. 100,0101,2 StoehrͤKammgrn. 145,2146,7—380 33— 5,60 5,60 Kahla Porzellan. 96,25 97780 Stoewer Nähm. 0,—61,75 9,.428,45 Kaliw. Aſchersl., 156.81½00Südd Immobil. 75,25—.—5, Ronenrentb..15.42 Karlsr. Maſchin. 40,5040,65 Teichgräher.. 5000 Säd 7 77•32 332 Kattorwit. Berg.—,———Teleph. Berüner 99.506.— 95 Roga.35.40 E. M. Kemp.—— Thoerldelfabrit-- 104,7105,5, Can 8. Kiöcknerwerke 148,5 155.5 Unlonwerke Maſch—.———b) Ausl. Rentenwerte, C. H. Knorr.. 139.0/158,5 Ver. B. Frkf. Gum. 74,2577,.—%% Mexitaner—.— 4% Heſt. Schatza. 24.— 4%„Goldrente— 4%„conv. Rte. 2,20 4¼0/„Silberrte.——5 4// Papierrte.—,——, 4% Türt. Ad.⸗Anl. 15,3015 Kollm.& Jourdan 78.—,79,—[Ver. Chem. Charl. 144,0144,0 Köln Rottweiler 153,716650 Dtſch Nickelw. 1/2,512,0 Gebr. Körting..— 99.25 BGlanzſtoff Elbſ. 921/00325,0 Koſtheimer Cell. 89,—65.— B. Schuhf rngW 65,1570,75 Kyffhäuſer⸗Hütte 73,7578,500Ver. Stählwerke 15,0153,5 Lahmeyer& Co. 144,8/146,5 98 192,50191,0 Ver. Ultramar. 58.— T Carl Lindſtröm 165,0 109.00 Weſer Akt.⸗ Ila T00/5b.,“.. 88 51.80 18,60 Lingel Schuhfabr. /9,0 65,—TWeſtereg. Alkali 170,0170,5*—15 61.5031,0 1 Einte& Hoffm. 50,—60,— Wicking ⸗Gement. 141,5/142,54½%U1.N1016 21.25/1.60 Ludw. Loewe& Eo 214,9212,50WieslochTonwar. 10),0108.04½%,„„ 1814 28 5028,60 C. Lorenz.. 114,211,2Wittener Stahl. 103.2108,004%„ Goidrte 24.5024.50 Lothr. Portl.Fem————[Bittener Gußſtahl 61,504,—4%„„ Kronr..1/ 8,10 Magirus.⸗G. 66.—68,.— Polf, Buckau.69,—78,75 9% Oe. H. Stb. alte——19 ITMannesmann 185,2196,00Hellſtoff Verein 121,5120,08% Oe⸗UlXSr74)0— 4 50 8 Zellſtoff Waldhof 200,7202,0 ech. Web. Lind. 193, Mir à Geneſt. 183.6,164,00 Jreiverkehrs⸗Kurſe. Motoxren Deutz 78.5074.65 Adier Kal. Motorb. Mannh. 33.50 40.— Bergb. Präſid. Mülheim Berg 160,0165,5Benz⸗Motor Necax Fahrzg. 114.7/115,7 Deutſche Petrol. Nordd Wo 150,0168,7Diamond .60% SüdöC. a5— 10 t.——— 45% Anat. Ser. 51.25 81, 4160 1 80,7505 004½„I1 26.— 5/ Kebuantehec.— 1 Laurahütte 67,6568,25 143,.0 4%„ Bagd.⸗Eiſ.1 2,—27, Linde's Eismaſch. 161,0159,7 Bogtländ. Maſch. 94,85/95,—4%„„ 1124˙25024,39 Lindenberg 56,25 Wanderer⸗Werle 196,5168,9 4% Kürtlunif Anl..2519.80 4% Oe. Goldprior. 13.2518,8 — „—„—— 2— * Kh, eene eeeeeene eein 7 * Freitag, den 20. Oktober 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 502 Schwung in den Wipfel Roman eines jungen Schwaben Son Karl Hans Abel Nachdruck verboten. Alle Rechte filmung, vorbehalten. Wenn er ſich innerlich trennte von dem, der ihn wie einen Bruder liebgewonnen hatte, dann hatte er auf der wei⸗ en Welt niemanden mehr. ft Sollte er dieſem einzigen Menſchen, deſſen Freund er ich nennen durfte, auch nur das kleinſte Leid zufügen? Arm zu ſein, war keine Schande. Aber Schande wäre e8 geweſen, ewige Schande für ihn, wenn er ſo niederträchtig eweſen wäre! Er hob wieder den Kopf. Seine Blicke gingen hinaus in die Allee, an deren Ende ſich auch das Eberhard⸗Denkmal feierlich von den Büſchen abhob, die es umſtanden. Da kam auch Veit das liebe, alte Württemberger Lied in den Sinn von dem Grafen, der ſein Haunt ruhig legen durfte n den Schoß ſeiner Hirten, der um dieſes höchſten Schatzes willen vor allen andern deutſchen Fürſten als der glücklichſte geprieſen wurde. Das war's! Das war des deutſchen Volkes Heiligſtes Beit reue! Und treu wollte er auch ſein und bleiben, der tt. 44 auch das der Ver⸗ Noch waren ſie die alten Freunde! Und dag wollte er ſich nicht nehmen laſſen. Immer wieder faßte er den alten, ſchönen Entſchluß, zu ſchweigen und die Zukun't Gott zu überlaſſen, und das war ick Grunde genommen auch nüt echte Schwabentreue. * In derſelben Nacht brannte das Raabſche Haus nieder. Eine milde, ruhevolle Abendröte, wie ſie ſich in Regen⸗ zeiten mauchmal einzuſtellen velegt, batte das einſame, ſchuld⸗ beladene Weib, das dort zum Fenſter hinausſtarrte, in Ra⸗ ſerei gebracht. Endlich ſcheug auch dieſer Frau das Gewiſſen. Sie erin⸗ nerte ſich bei dem freundſichen Dämmerſchein an frühere Zeiten. wo ſie als Mutter ißr Kind auf dem Schoße am Fen⸗ ter getragen und hm die lieben, alten, kleinen Geſchichten erzählt hatte. Da packte ſie auf einmal— ſie, die dieſe Stimmen immer gewaltſam in ſich unterdrückte, ein Grauſen vor ſich ſelbſt. Es kam ihr in den Sinn, daß Theo ſich an der Hand läicht verletzt und bald darauf den giftdurchtränkten Mullverband ausgerungen hatte, und ſie erriet mit einem Schlage das furchtbare Strafgericht Gottes, das über ſie hereingebrochen war. An die kleine, kaum noch ſichtbare Rißwunde hatte nie⸗ mand, auch der Arzt nicht, gedacht. Das Gift ſchien ſich auch zuerſt in die Blutbahnen weiter hineingeſchlichten zu haben, denn die Stelle ſelbſt, wo die Verletzung ſich befand, war durch keine beſondere Anſchwvellung oder Entzündung aufge⸗ fallen. Nur einmal hatte Theo ihr gegenüber die Schramme erwähnt, die er ſich an dem Fahrrad Veits geholt hatte, und hatte gemeint, ſie ſchmerze ihn nachträglich auf einmal ganz empſindlich. Damals fiel ihr das nicht mehr ein, daß er ſie ſich kurz bevor er ihr aufräumen half, zugezogen hatte, und ſie vergaß über ſeinem allgemeinen ſchlechten Befinden die winzige Wunde ſchnell. Aber jetzt, jetzt wurden ihr dieſe Zuſammenhinge ſchauerlich klar, und in dumpfer Verzweif⸗ lung brach ſie neben dem Fenſterbrett in die Knie. Ihre ganze Vergangenheit zog an ihr vorüber, von der die jüngſte voller Schuld und Sünde war und voller Strafen. Sie hatte durch den Krieg und ſeine Folgen ihr Ver⸗ mögen verloren. Ihr Haus war verpfändet. Ihre letzten Spargroſchen hatte ſie verſpekuliert. Im Kampfe um den Mammon hatte ſie ihre Sonntagsruhe verloren, ihr Beten verlernt, ihren Gott mit Götzen vertauſcht. Sie hatte Freund⸗ ſchaft geſchloſſen mit einem Hochſtapler. Und mit dieſemt Men⸗ ſchen hatte ſie ſich verbrüdert, um einen armen Burſchen aus ihrer Nachbarſchaft um ſeine Erbſchaft zu betrügen, weil ſie ſich dadurch einen Vorteil für ſich verſprach. Ja, ſie hatte ſich des verſuchten Mordes an ißm und der fahrläſſigen Tötung ihres eigenen Sohnes ſchuldig gemacht. Wenn die Geiſter, an deren Vorhandenſein ſie eher geglaubt als an die Allgegenwart Gottes, wenn ihre Schickſalsſterne ſie in dieſen Abgrund geführt hatten, dann war ſie ſelbſt und nur ſie daran ſchuld. Und dieſe Erkenntnis war es, die ſie nun dazu trieh, ſich ſelbſt zu entleiben. Daß ſie ſich mit einem Strick erhängt hatte, durſte niemand erſaßren. Die Flammen, die ſie in dem Stockwerk unter ihr ins Raſen gehracht hatte, ſchlugen über ihrer Leiche zuſammen, bevor jemand entdeckte, daß ſie ſelbſt ihrem Leben ein Ende gemacht hatte. Bei den Menſchen ſieß es, ſie ſei verbrannt. In Wirk⸗ lichkeit hatte ſie ſich erhänat. Hans Herrenſchmitt und die beiden Mägde wurden von dem Feuerſchein geweckt, als alles ſchon lichterloh brannte. Veit ſchlief in ſeiner Kammer drunten in der Vorſtadt, Steppinski in ſeiner Wohnung droben in Degerloch. Nie⸗ mand wußte etwas von ihrer Tat. Sie ſtarb auf eine fürch⸗ terliche Art, dieſe Frau. Als Beit von dem Brande erfuhr, rauchten die Trüm⸗ mer bereits nicht mehr. Er war hinaufgeſtiegen, um ſich die Stätte anzuſehen. Es ging auf den Abend. Als er den ſchönen, großväterlichen Park wieder vor ſich liegen ſah, trat die Verſuchung aufs neue an ihn heran, die Verſuchung, nur wie andere zu ſein, nur wie andere zu handeln. Wer in der Welt hätte geſchwiegen wie erl Es koſtete ja ben Freund ſein Vermögen nicht, wenn er mit ſeinem Geheimnis bervortrat, es koſtete ihn ja bloß den Wohnſitz. Nur die Behauſung, weiter nichts. Aber ſie war dieſem Menſchen mehr als das, Veit wußte es. Sie war ihm eine neue Heimat. Sollte er den Heimat⸗ loſen dieſes Erdenflecks berauben? Klein erſchien der Verluſt durch die Brille eines andern, rieſengroß vielleicht in ſeinen Augen. Vielleicht auch nicht und Veit war ein dummer Menſch, der ſich von falſchen Vor⸗ ſtellungen in einem wilden Kampfe mit ſich ſelbſt umher⸗ werfen ließ, ganz umſonſt! Er konnte es ja auf den Verſuch ankommen laſſen. Er — ia dann immer noch zurückſtehen. Ja, das wollte er tun. Er ging hinüber bis vor die Haustüre. Er legte den Finger an den Drücker der elektriſchen Klingel. Da fiel es ihm ein, daß er das doch jetzt nicht konnte, nicht bei herein⸗ brechender Nacht. Lieber am Tage. Er würde Herrenſchmitt um den Schlaf bringen, dachte er. Im am Tage ihm damit unter die Augen treten? Beit ließ ſeine Hand ſinken. 6 hatte wieder einmal überwunden, er war zum Opfer ereit. Am Abendhimmel ſtanden die Wolken bochgelſtrmt, wils übereinandergeballt, zerklüftet nebeneinander. Die vorderen erſchienen ſchwarzblau. Dann ſchoben ſie ſich in immer hel⸗ leren Kuliſſen hinter⸗ und übereinander, bläulich, gelh und zu oberſt, in den Tiefen des Himmels, der in ſtrahlender Bläue durchſchimmerte waren ſie blendendweiß. Sie glichen hochgewirbelten Rauchſäulen. 9 Opſerdämpfe waren es, die emporſtiegen zum Ewigen. Und Beit trat ſtill wieder ſeinen Heimweg an. (Fortſetzima folat.) Der ricktige — —— ist der Wunsch Vieler. 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Merkur Warenhandel Zweigniederlaſ⸗ 70 Mannhefm(T 1.). 20. Oktober 1926. fung der Firma Helnrſch Goftrort ün St. 7 i In tiefer Trauer— a.—0 8 3 aſſung, Hauptniederlaſſung: Ludwigshafen a.— Frau Rbein. Jubaber ict Heinrich Galdkorn, Kauf⸗ ◻— 44 höri mann in Ludwigshafen a. Rh. Geſchäftszweig 3 F iſt:— Weiß⸗, Woll⸗ u. Galanteriewaren⸗ Die Beerdigung findet am Samstag handlung. Am 27. Oktober 1926: 156 al—— Uhr von der Leichenhalle aus statt. een ie ee S———— Hüttenprodukte, Mannheim. Inhaber iſt Handeisregisier. In das Handelsregiſter wurde eingetragen: 2 zu folgenden Firmen: m 26. Oltober 1926: beſe Nerkur Waren⸗Handelsgeſellſchaft mit 00 chränkter Haftung, Mannheim. Die Geſell⸗ walt iſt aufgelöſt. Heinrich Goldkorn, Kauf⸗ Dian in Ludwigshafen a. Rh. iſt Liquidator. 5 e Firma der Geſellſchaft mit beſchränkter Iltung iſt erloſchen. Ma Alter& Duven mit beſchränkter Haſtung, jühnnbeim. Julius Alter iſt als Geſchäfts⸗ rer ausgeſchieden. geſe Badiſch⸗ Pfälziſche Luftverkehrs⸗Aktien⸗ kolellſchaft, Mannheim. Die Generalverſamm⸗ ril vom 28. Mai 1926 hat die Erhöhung des R undkapitals um einen Betrag bis zu 400 000 Tei beſchloſſen. Die Erhöhung iſt um einen llbetrag von 320 000 RM. erfolgt, ſo daß das Getendkapital jetzt 820 900 RM. beträgt. Der neſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Ge⸗ deralverſammlung vom 28. Mai 1926 abgeän⸗ zcct, in den 88 1(Firmah, 3 9 Abſatz 1 Satz ſer ühungen des Auſſichtsrates) u. 8 14 Zif⸗ 4(Wahl der Aufſichtskats⸗ und Beirats⸗ mit lieder) Mied— und ergänzt durch§ 11a(Bei⸗ 16 Die Firma iſt geändert in!„Badiſch⸗ niclziſche Luft Hanſa Aktiengeſellſchaft“. Als ct eingetragen wird veröffentlicht. Die neuen Aktien lauten auf den Inhaber und je er 100 RM. Die Ausgabe erfolgt zum ennwerte. Am 27. Oktober 1926: ſellj Faßgroßhandlung F. Linsler 4. Co., Ge⸗ 5 ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Geſchcelelſchaft iſt aufgelöſt. Die bisherigen Joſchäctsfübrer Joſef Haas in Mannheim u. Lielef, Linsler in Mannheim⸗Sandhofen ſind guidatoren. Die Firma iſt erloſchen. — Rheinmühlenwerke, Mannheim. Die Pro⸗ aedes Carl Bock iſt erloſchen. heir Soſeph Vögele Aktiengeſelſchaft, Mann⸗ teret Heinz Vögele Mannheim iſt zum wei⸗ * ordentlichen Vorſtandsmitglied beſtellt. kur, Groſch, Linz& Co., Mannheim. Die Pro⸗ 2 5 des Aug. Sieberling iſt erloſchen. Dem deſſ ann Baptiſt Hennecka in Mannheim, glen Geſamtyrokura erloſchen iſt, iſt jetzt Mäelprokura erteilt. efaacob Wellenrenther, Mannheim. Der treideiſtszweia iſt fetzt: Der Handel mit Ge⸗ — e„ Futtermittel, Mühlenſabrikate und 9 * upp, 5 irma it erloſchen⸗ chupp, Mannheim. Die 8 Alexander Schrade, Kaufmann, Mannheim. Mannheim, den 27. Oktober 1926. Amtsgericht F. G. 4. Herui/ Genua Savoy Hotel erstel Familenholei inmitten prach vollem Palmengarten. Prospekte Frau 6. Beeler prop. Im Sommer: Badhoſel u. Kurhaus Rössii Bad Seewen o. 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