Zu es offenbar ein verhängnisvoller Irrtum unterlaufen, 95 Pandelt ſich Rtleruungsvorlage. Der Anlaß, der Regierung einmal zu d Reſſchnationale Aktion einen Schlag ins Waſſer. Der Regierung natürlich zu der neu geſchaffenen Loge Stellung teile gewinnen.„Die Regierungsparteien beantragten, um Zeit zu weit Dienstag, 9. November Neue Man Sezugspreiſe: In Mannheim u. Um ii iſe: x Amgebung frei ins Haus Herdunch die Poſt monatlich.⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. f eieptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ —.— vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe Baßt⸗ eſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,-6, aſſermannhaus).Geſchäfis⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Ahwezingerſte. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 12 reſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſprecher: 24944.24945, 24951, 24952 u. 24953 Wittag⸗Ausgabe Preis OPlennig 1920— Nr. 518 Anzeigenpreiſe nach Tarif, Koloneliele für Allgem. —4.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriſten ſür beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ bei je einſp. nzeigen 0,40.⸗M. Reklamen 0 0 U H U 0 Ul Iu er 0 en hral Ilze ger walt, Streils uſw. berechtigen 5 teinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränlte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Auſträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Der Parteikamyf der Erwerbsloſenfürſorge Eine erregte Reichstagsſitung— Die Rogierungsparteien verlaſſen den Gaal Aeberraſchungsmanöver der Deutſch⸗ nationalen 8 EBerlin, 9. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) 83 den geſtrigen Abſtimmungskämpfen um die Exwerbs⸗ mſenanträge im Reichstagsplenum haben die Deutſchnatio⸗ en dem Hauſe eine eigenartige Ueberraſchung bereitet: Sie karbalfen nämlich den ſozialdemokratiſchen Anträgen, die be⸗ untlich für die Hauptunterſtützungsempfänger eine Er⸗ 90 hung von 30 Pro., für die Familienzuſchläge 20 Proz rſehen, zur Annahme. Die Verblüffung über dieſen feh achzug, auf den man in den Reihen der Deutſchnationalen Tri. ſtolz zu ſein ſcheint, war groß. Mit der Miene eines ſeinumphators erläuterte Graf Weſtarp die Motive, die Fraktion zu ſolchem Vorgehen bewogen haben. Sachlich kr—— natürlich gegen die Fürſorgepolitik der Sozialdemo⸗ ad te, aber man erteile ihr den Segen, um ſie auf die Art wü ahsurdum zu führen, und bei der Geſamtabſtimmung ei rdẽ man den Beſchluß als Ganzes ja ablehnen können. Der derentliche Zweck des deutſchnationalen Manövers war, wie di Verlauf der Dinge deutlich zeigte, in Wirklichkeit der, Regierung in Verlegenheit zu bringen, ihr Deicemüte zu führen, wie ſehr ſie auf die Unterſtützung der 0 utſchnationalen angewieſen ſei und ihr die daraus zu zie⸗ en Folgen nahe zu legen. Dabei iſt dem Grafen Beſtarp n hier ja lediglich um einen Initiativ⸗ de rag des Ausſchuſſes, keineswegs, wie man nach m Gebaren der Deutſchnationalen meinen konnte, um eine eiſen,„was eine Harke iſt“, war mithin ungemein ſchlecht hteblt. De facto hat die Regierung ja durchaus die Mög⸗ Lpnott. die zur Debatte ſtehenden Fragen auf dem Verord⸗ Rahnnvege zu regeln zumal die erforderlichen Mittel im men des Etats bereitſtehen. Inſofern bedeutet die sarbeitsminiſter erklärte denn auch, daß die führnen werde, doch ließ er keinen Zweifel an der Undurch⸗ war arkeit des Beſchluſſes. Die Sozialdemokraten tete en, wie ſich denken läßt, wenig erbaut von dem unerwar⸗ nete Sukkurs durch die Deutſchnationalen, den der Abgeord⸗ Hinthch, als eine ausgeſprochene„parteitaktiſche terhältigkeit“ charakteriſterte. Der Volkspar⸗ nellen r Thiel kennzeinchete den Widerſinn der oppbſitio⸗ 10 n Taktik. Man denke: 11,6 Proz. der Erwerbs⸗ würden darnach die ſeitherigen Löhne über⸗ reiciten und 30 Proz an die Nettolöhneheran⸗ e anz Tageso 85 Abſetzung des ganzen Gegenſtandes von der einer rdnung. Allein dieſer Antrag wurde ebenſo wie der darr Zurückweiſung an den Ausſchuß abgelehnt. Es blieb, w nter ſolchen Umſtänden die Abſtimmung fortgeführt Anden mußte, als letztes Mittel nur der demonſtrative ſchaftz⸗ gder Regierungsparteien, denen die Wirt⸗ Bef vereinigung ſich anſchloß. Man erreichte dadurch die Dennd lußunfähigkeit des Hauſes und die Vertagung. ihnen die Deutſchnationalen geglaubt haben, durch die von mun beliebte Methode Verwirrung ſtiften und Kriſenſtim⸗ täuſcht erzeugen zu können, ſo haben ſie ſich gründlich ge⸗ Fürſourch den Beſchluß des Reichskabinetts, die Erhöhung der nunbrgeſätze für die Erwerbsloſen auf dem Verord⸗ wege zu vollziehen, iſt der unqualifizierbare Vor⸗ Deutſchnationalen in der einzig richtigen Weiſe pa⸗ ngern orden. Die Regierung hat ſich, wie wir hören, ſehr dazu 5 zu dieſem Schritt entſchloſſen, da ſie, obwohl ſie nicht dem rlchllichtet war, doch ſtets Wert darauf gelegt hat, vor rat, ſor aß ähnlicher Beſtimmungen nicht nur mit dem Reichs⸗ ndern auch mit dem Reichstag Fühlung zu nehmen. ſin bgeſehen von der unmittelbaren finanziellen Wirkung indiskuteBeſchlüſſe der Oppoſition ſchon um deswillen völlig beſchloſſ abel, weil ganz zwangsläufig eine Erhöhung in dem ſchaffenen Maßſtabe Anſprüche ſowohl der Beamten⸗ hen W auch der Kriegsbeſchädigten nach ſich zie⸗ rde, ſo daß eine Bewegung von unſchätzbarer Trag⸗ e auf die Art provoziert würde. dommum nicht entſchieden worden iſt im Reichstag über den Ar eitsl ſtiſchen Antrag, ſämtliche Verſicherungsbeiträge der Di oſen aus der Erwerbsloſenfürſorge zu beſtreiten. ntrag iſt durch eine Zufallsmehrheit im ſozial⸗ 50 Ausſchuß angenommen worden. Ihm ſteht ein er Regierungsparteien auf Aufrechterhaltung ledig⸗ digen Bentlichen Anſprüche an die Begleichung der vollſtän⸗ num 5 rage gegenüber. Angenommen iſt bereits im Ple⸗ die Erwe Antrag für die ſogenannten Ausgeſteuerten, R gierunabsloſenfürſorge über ein Jahr auszudehnen, da die lich bis ug, in ihrem ſogen. Kriſenfürſorgeentwurf ledig⸗ 3 31. März 1927 die erforderlichen Beiträge aus ſewerbsloſenfürſorge zur Verfügung ſtellen will. Auch 1 U 5 rage dürfte die Regierung nunmehr auf dem Ver⸗ ngswege die Entſcheidung treffen. Aus dem Sitzungsbericht Antragſdent Koebe eröſſnet die Sigung um g Uhr. Ein trafver er Staatsanwaltſchaft, der die Genehmigung zur wegen folgung des kommuniſtiſchen Abgeordneten Remmele Geſchäftsoleidigung des Reichspräſidenten nachſucht, wird dem die Jültsordnungsausſchuß überwieſen. Zur Beratung ſteben werbsloferäcge des ſozialen Ausſchuſſes zur Er⸗ ſenfürſorge, die den Reichstag bereits am Freitag und Samstag beſchäftigt hatten. Darnach ſollen die Bezüge der Hauptunterſtützungsempfänger, die keine Familienzuſchläge beziehen und nicht dem Haushalt eines anderen angehören, um 15 Prozent, die Bezüge aller übrigen Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger um 10 Prozent erhöht werden. Die Sozialdemokraten beantragen eine Erhöhung der Be⸗ züge um 30 Prozent und der Familienzuſchläge um 20 Prozent. Die Völkiſchen beantragen eine Erhöhung der Er⸗ werbsloſenunterſtützung für alle verheirateten Erwerbsloſen um 20 Prozent und eine Erhöhung der Familienzuſchläge um 30 Prozent. Die Kommuniſten fordern 50 Prozent Erhöhung. Ein Kompromißantrag der Regierungsparteien verlangt die Fürſorge für die Ausgeſteuerten. In einer Entſchließung der Regierungsparteien wird die Reichsregierung erſucht, den Ländern für die erhöhten Unkoſten einen angemeſſenen Pauſch⸗ betrag zur Verfügung zu ſtellen. Die Deutſchnationalen empfehlen in einer Entſchließung die Einführung des Lohn⸗ klaſſenſyſtems. Verbunden mit der Ausſprache wird das kom⸗ muniſtiſche Mißtrauensvotum gegen den Reichsarbeits⸗ miniſter. In der Spezialdebatte begründet beim Kapitel„Be⸗ dürftigkeit und Pflichtarbeit“ Abg. Giebel(Soz.) einen Antrag, der möglichſtes Wohl⸗ wollen bei der Prüfung der Bedürftigkeit verlangt. So ſoll der Beſitz von Hausrat, einem kleinen Eigenheim, oder eines landwirtſchaftlichen, handwerkerlichen oder gewerblichen nicht zur Verneinung der Bebürftigkeit ühren. Abg. Rädel(Komm.) verlangt Beſeitigung der Pflicht⸗ arbeit und der Bedürftigkeitsprüfung. Abg. Frau Schröder(Soz.) fordert Einbeziehung der Jugendlichen in die Erwerbsloſenfürſorge. Das Schickſal der Attentäter von Leiferde zeige deutlich, welche Gefahren die Ausſchließung der Jugendlichen in ſich berge. Die Rednerin empfiehlt weiter einen ſozialdemokratiſchen Antrag, die Un⸗ terſtützung an die Ausgeſteuerten weiter zu zahlen. Die Kriſenfürſorge ſei keine vollkommene Löſung. Die Rednerin befürwortet eine Entſchließung, wonach für beſonders belaſtete Gemeinden 1,5 Millionen als Härteausgleich zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Abg. Frau Arendſee(Komm.) fordert gleichfalls Einbe⸗ ziehung der Jugendlichen in die Erwerbsloſenfürſorge. Damit ſchließt die Ausſprache. Nach Ablehnung des kommuniſtiſchen Antrages auf Er⸗ höhung der Unterſtützungsſätze um 50 Prozent folgt die namentliche Abſtimmung über den ſozialdemokra⸗ tiſchen Antrag, die Sätze für die Hauptunterſtützungs⸗ empfänger um 30 Prozent, die Famlienzuſchläge um 20 Proz. zu erhöhen. Unter lebhafter Bewegung des Hauſes verkündet Präſident Loebe als Ergebnis, daß der Antrag mit 205 gegen 141 Stimmen bei 8 Stimmenthaltungen ange⸗ nommen worden iſt. Dafür haben neben den Sozialdemo⸗ 90160—— Kommuniſten die Völkiſchen und Deutſchnationalen geſtimmt. Reichsarbeitsminiſter Dr. Branns gibt ſofort die Erklä⸗ rung ab, daß die Reichsregierung zu dieſem Beſchluß des Reichstages natürlich noch nicht habe Stellung nehmen kön⸗ nen. Sie werde es aber ſobald wie möglich tun. Namens der anweſenden Miniſterkollegen ſei er aber ermächtigt, zu erklären, daß auf Grund der Verhandlungen, die bisher über dieſen Gegenſtand gepflogen worden ſind, die Möglichkeit, daß die Reichsregierung dieſen Beſchluß durchführen werde, wahr⸗ ſcheinlich nicht beſtehe.(Lebhaftes Hört, Hört! links.) Abg. Graf Weſtarp(..) gibt eine Erklärung ab, wo⸗ nach die Anträge, namentlich derjenige auf Erhöhung der Unterſtützung, geſtellt ſeien, ohne daß ein klares Bild über die Geldmittel geſchaffen worden wäre, die zur Verfügung ſtehen. Es ſei nicht anzunehmen, daß die Sozialdemokratie ernſtlich mit einer Annahme ihrer Anträge gerechnet haben. Regierung und Regierungsparteien hätten den urſprünglichen Standpunkt des Reichsarbeitsminiſters nach und nach ver⸗ laſſen. Auf die Auffaſſungen der Deutſchnationalen Partei habe man keine Rückſicht genommen, ſondern ſich unter dem Einfluß der ſozialdemokratiſchen Anträge mehr und mehr den ſozialdemokratiſchen Wünſchen genähert. Man habe bei dieſem Geſetz auf die Möglichkeit gerechnet, es mit wechſeln⸗ den Mehrheiten zu verabſchieden. Unter dieſen Umſtänden habe die Deutſchnationale Fraktion durch ihre Abſtimmung der Sozialdemokratie Gelegenheit gegeben, zu zeigen, ob ſie die praktiſchen und parlamentariſchen Folgen aus ihren An⸗ trägen zu ziehen gewillt ſei. Der Regierung und den Regie⸗ rungsparteien könne ſie die Verantwortung, die den ſozial⸗ demokratiſchen Forderungen folgen werde, nicht erſparen (Große Bewegung und allgemeine Unruhe.) Graf Weſtarp ſtellt zum Schluß ſeſt, daß ſich ſeine Fraktion bei den weiteren Abſtimmungen der Stimme enthalten und in der Ge⸗ den Beſchluß als Ganzes ablehnen werde. Aba. Hoch(Soz.) wirft den Deutſchnationalen bartei⸗ taktiſche Hinterliſtiakeit vor.(Große Unruhe bei den Deutſchnationalen, lebhafter Beifall bei den Sozialde mo⸗ kraten.) Die Deutſchnationalen treiben ein eigenartiges Spiel. Der Beſchluß, der eben gefaßt worden iſt, iſt gerecht⸗ fertigt angeſichts der großen Not, die im Winter bevorſteßt. Abg. Eſſer(Str.) erwidert, die Regierungsparteien ſeien in ehrlichem und heißem Ringen bemüht geweſen, den Er⸗ werbsloſen das zu geben, was irgend möglich war. Abg. Graf Weſtarp(..) ſtellt feſt. daß die Triumphrede des Abg. Hoch gezeigt hat, daß die Deutſchnationalen den beab⸗ ſichtigten Erfolg erzielt haben. Es ſei gelungen, der Sozial⸗ demokratie die Maske des verlogenen Agitators vom Geſicht zu reißen.(Großer Lärm bei den Sozialdemokraten; Zuſtim⸗ mung rechts. Der Präſident rügt den Ausdruck.) (Fortſetzung auf Seite 2) Der achte Fahrestag derRevolution „Rote Fahnen aufs Rathaus!“ Das iſt die Pa⸗ role des Mannheimer kommuniſtiſchen Blattes für die Ge⸗ meindewahlen am kommenden Sonntag. Offenſichtlich erfolgt dieſe tägliche Paroleausgabe in Erinnerung an den Tag heute vor acht Jahren, an dem auf die Höhe des Kaufhausturmes eine rote Fahne gebracht wurde. Sie blieb ſolange oben, bis ſie durch Wind und Wetter verſchliſſen und durch den über Mannheim lagernden Kohlendunſt derartig geſchwärzt worden war, daß man in ihr überhaupt kein flaggenähnliches Gebilde mehr vermutete. Symboliſch hatte ſie ihre Bedeutung ſchon bei den Wahlen des Jahres 1919 verloren, die zwar für die Stadt Mannheim noch eine ſozialiſtiſche Mehrheit aller Farben⸗ gattungen ergaben, aber für Reich und Land die Alleinherr⸗ ſchaft der roten Fahne verhindert hatten. Was damals in der erſten Begeiſterung und im Ueberſchwang der Gefühle über den„Sieg des Volkes auf der ganzen Linie“, wie ihn Scheide⸗ mann pomphaft, wenn auch falſch, vom Reichstagsfenſter aus proklamierte, geſchah, wird jetzt keine Wiederholung mehr er⸗ fahren. Wirklich zur roten Fahne und zur Revolution ſchlecht⸗ hin bekennen ſich— und das iſt das einzig ehrliche an ihnen— nur noch die Kommuniſten. Die Sozialdemokraten und ſonſtige Abarten von der revolutionären„Möchte gern, aber will nicht!“⸗Couleur, benutzen die rote Fahne nur zu beſonderen Gelegenheiten. Je nach Bedarf kokettiert man auch mit der Fahne der bürgerlich⸗demokratiſchen Republik, namentlich bei Reichsbannerumzügen. Die idealſte Löſung ſtellte jene Fahne dar, die einmal bei einer unter dem Schutz des Reichsbanners ſtehenden demokratiſchen Wahlverſammlung von der Orgel⸗ empore des Nibelungenſaales herabwehte: auf der einen Seite ſchwarz⸗rot⸗gold, auf der anderen Seite ausſchließlich rot. Alſo eine Mampe⸗Fahne, Halb und Halb zu 50 Prozent! In den vergangenen acht Jahren hat ſich freilich manches geändert. Die Zeiten ſind vorbei, in denen man in einzelnen Ländern den 9. November als Nationalfeiertag verkünden konnte. Stillſchweigend ſind dieſe befohlenen Feiertage— gleich dem 1. Mai in Baden— verſchwunden. Einzig und allein im roten Sachſen beſtehen ſie noch als Foſſilien aus einer ver⸗ klungenen Zeit. Die öffentlichen Umzüge ſind ebenfalls von den Straßen verſchwunden, heute feiert man die Revolution in Sälen, gewiſſermaßen im kleinen Kreis, und überläßt die Poſaunen der Parteipreſſe. Auch gewiſſe Kreiſe der Demokra⸗ ten, namentlich der Jungdemokraten und republikaniſchen Bünde, haben es aufgegeben, dieſen Novembertag beſonders zu feiern. Zu viele der Sorgen und Nöte um das ſchwere Schick⸗ ſal, von dem das ganze Volk betroffen worden war, die Lei⸗ den der Wirtſchaftskriſen und der Inflation ließen nicht die rechte Feiertagsfreude aufkommen. Von Jahr zu Jahr wurde es ſtiller und auch diesmal erleben wir lediglich Aufforderun⸗ gen zu intimen Zuſammenkünften in der ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Preſſe, während die demokratiſche gänzlich ausfällt. Auch der Plan des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun, über den Rundfunk die Welle von Königswuſterhauſen zu ſozialiſtiſcher Geſchichtsklitterung zu mißbrauchen, wird nicht von ſonderlichem Erfolg begleitet ſein, da man ſich ja auf eine andere Welle ſolange einſchalten kann, bis die Weisheit des Parteimannes Braun erſchöpft iſt. Die ſubkutanen Kampfereinſpritzungen zur Belebung der Herztätigkeit, d. h. zur Begeiſterung für den 9. November, werden den Patienten nicht helfen, ebenſo wie die Feſtlimonade matt bleiben wird, vorausgeſetzt, daß ſich überhaupt jemand findet, der ſie aus⸗ trinkt. Wir ſind alle ruhiger geworden in der Beurteilung dieſes einſchneidenden Ereigniſſes der jüngſten deutſchen Ge⸗ ſchichte. Selbſt ſozialdemokratiſche Führer verſtehen ſich heute zu dem Eingeſtändnis, daß der 9. November nicht poſitiv eine Revolution erbrachte, ſondern negativ das Datum des phyſi⸗ ſchen und ſeeliſchen Zuſammenbruchs des deutſchen Volkes darſtellt. So konnte alſo der Umſturz zu keiner politiſchen Kraftquelle werden, geſchweige denn der Nation zu einem ſeeliſchen Aufſchwung verhelſen. Beweis: Bis heute iſt es weder der Republik noch ihren„entſchiedenen“ Anhän⸗ gern gelungen, uns eine revolutionär⸗republikaniſche Natio⸗ nalhymne zu beſcheeren, wie ſie den Franzoſen 1792 in der Marſeillaiſe geſchenkt wurde. So mußte die Republik die An⸗ leihen aus der Vergangenheit nehmen. Selbſt das Reichs⸗ banner als Schutztruppe der Republik mit ſelbſtverliehenen Privilegien borgte ſich für ſein Flaggenlied Text und Weiſe aus dem Anſang des 10. Jahrhunderts. Der beſchämende und niederdrückende Zuſtand des jahrelangen Gegeneinander⸗ ſingens wurde durch die Einſetzung der Deutſchlandhymne be⸗ ſeitigt, die dadurch zu einer der feſteſten Brücken vom allen zum neuen Staat wurde. Leider entbehren wir noch mancher anderer derartig verſöhnender Momente. Man braucht nur an den unſeligen Flaggenſtreit zu erinnern, der das deutſche Volk in zwei große Konfeſſionen zerteilt und faſt täglich die Gefahr eines neuen Glaubenskrieges heraufbeſchwört. Im⸗ merhin iſt als weiteres erfreuliches Zeichen der zunehmenden Beruhigung die im allgemeinen doch ſachlicher gewordene geſchichtliche Beurteilung des November Ereigniſſes ge⸗ worden. Jahrelang haben wir leidenſchaftsdurchtobte Kampf⸗ —————bfʒ 2. Seite. Nr. 518 —— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) ſchriften ſber uns ergehen laſſen müſſen, in denen der je⸗ weilige Standunkt mehr mit Schmähungen der anderen, als mit Ueberzeugungstrene vertreten wurde. Durch die Fülle der Memoiren und Geſchichtswerke führender Staatsmänner Politiker und Militärs, die zwar nicht immer lautere Quellen barſtellen, aber doch den Schleier abziehen von manchem, was uns bishers verborgen blieb, nicht zuletzt auch durch die wahrhaft kühne Tat der Reichsregierung, die Akten des Aus⸗ wärtigen Amtes lückenlos zu veröffentlichen, ſehen wir heute die Dinge mit all ihren Schwächen und Fehlern klarer und in ihren Zuſammenhängen überſichtlicher als vorher. Gewiß, das wirklich objektive Geſchichtswerk über den 9. Novem⸗ ber wird vielleicht erſt um 1940 herum erſcheinen können. Aber in ihm werden dann jene auch heute noch immer die Lei⸗ denſchaſten auſwühlenden Schlagworte von„Cäſarenwahn⸗ ſinn“ und„Unfähigkeit“ auf der einen Seite und von„Ver⸗ n. und„Dolchſtoß“ auf der anderen Seite verſchwunden ſein. Wir, die wir den Ereigniſſen noch zu nahe ſtehen, aber doch immerhin wenigſtens den Verſuch machen ſollten, zu einer ge⸗ kechten Würdigung zu gelangen, können uns heute mit der Feſtſtellung begnügen, daß die Republik, die am 9. Nopember 1918 noch ein Verlegenheits⸗ und Zufluchtsprodukt war, jetzt zu einer Tatſache geworden iſt, mit der ſich gering gerechnet, vier Fünftel des deutſchen Volkes abgefunden haben. Denn ſchließlich iſt in den acht Jahren ſo vieles geſchichtlich ge⸗ worden, daß eine Kompaßumſtellung nicht mehr wöglich iſt. Richtig iſt natürlich, daß die neue Staatsform nur bei ver⸗ hältnismäßig Wenigen politiſche Erkenntnis iſt. Bei den übrigen iſt ſie ein Ergebnis von Vernunftſchlüſſen. Nichts wäre aber verkehrter, wollte man, wie es neuerdings bei den „Entſchiedenen“ und„Aufrechten“ Mode zu werden beginnt, die Unterſcheidung in Republikaner erſter und zweiter Ord⸗ nung einführen. Das Bekenntnis zum Staat und die tatkräftige Mitarbeit an ihm ſind die wertvollſten Er⸗ rungenſchaften, die ſchwerer wiegen als alle die angeblichen „Errungenſchaften“, die eine Folge des 9. November geweſen ſein ſollen. Darum ſoll man uns, die wir uns nicht leichten Herzens von der Vergangenheit loslöſen können, den Weg nicht erſchweren, ſondern ebnen. Man verlange vor allem nicht Freude und Begeiſterung über ein Ereignis, das doch nun einmal am Ende eines unglücklichen Krieges ſteht und zu⸗ gleich ein Zeitmerkmal des tiefſten Zuſammenbruchs in der Geſchichte des deutſchen Volkes darſtellt. Was man nie ver⸗ geſſen möge: neben dem 9. November ſteht der 11. November, der Tag des Waffenſtillſtandes! Was nützt uns alles Dekla⸗ mieren von innerer Freiheit, ſolange wir noch die Ketten der Beſatzung tragen? Was hilft uns die freieſte Verfaſſung der Welt, wenn wir nach außen unfrei ſind? Wer es gut und treu mit ſeinem Volke meint, kann dies alles nicht einfach vergeſſen. Die geſchichtliche Entwicklung iſt ſeit 1918 andere Wege gegangen, als die Ausrufer und erſten Nutznießer der Re⸗ volution glaubten. Der Traum der roten Mehrheit iſt aus⸗ geträumt, vom ſozialiſtiſch⸗marxiſtiſchen Stagt ſind wir weiter entfernt, denn je. Deshalb berührt auch der Ruf nach den roten Fahnen auf dem Rathaus überholt und veraltet. Die Zeiten einer neuen Verunzierung ſind endgültig vorbei. Dennoch ſind Zwiſchenfälle in den Gemeinden nicht immer, ausgeſchloſſen. Deshalb gilt es, gerade weil wir in der letz⸗ ten Woche des Wahlkampfes ſtehen, auch an dieſer Stelle darauf hinzuweiſen, daß die Konſolidierung der Kür⸗ gerlichen Demokratie. wie ſie im Reiche und in den Ländern und in zahlreichen deutſchen Gemeinden bereits zur Tatſache geworden iſt, auch in Mannſbeim bekräftigt wird. Das neuerdings von allen Seiten mit Recht angefeindete Liſtenſyſtem gibt dennoch Möalichkeiten zur Perſönlichkeits⸗ wahl. Bekämpft der Bürger ſeinen ärgſten Feind, die innere Laußeit und Waßlmndigkeit, gibt er vor allem ſeine Stimme der Partet der Arbeit und Verantwortung. der Deutſchen Volksvartei, dann bleißt die rote Faſne auf dem Mannheimer Rathaus eine Epiſode in der Lofol⸗ geſchichte. R FE Abg. Thiel(D. Volksp.) betont, daß bei Ausführung des gefaßten Beſchluſſes 11,6 Prozent der Erwerbsloſen die ſeit⸗ Löhne überſchreiten und 30 Prozent an die Nettolöhne heranreichen würden.(Lebhaftes Hört, Hört! bei den Regierungsparteien). Unter großer Bewegung beantragt nunmehr Abg von Gué⸗ rard(Zentr.) im Namen der Regierungsparteien, den ganzen Gegenſtand zurzeit von der Tagesordnung abzuſetzen, da die Grundlage der Vorlage völlig verändert worden ſei.(Große Unruhe links.) Bei der Abſtimmung über den Antrag von Guérard ſtim⸗ men für dieſen unter allgemeiner großer Unruhe und Bewe⸗ gung nur die Regierungsparteien. Dagegen ſtim⸗ men Sozialdemokraten und Kommuniſten, während Deutſch⸗ nationale und Völkiſche, ſowie Wirtſchaftliche Vereinigung ſich enthalten. Da das genaue Ergebnis nicht zu ermitteln iſt, muß Auszählung erſolgen. Die Auszählung ergibt die Ableh⸗ nung des Antrags von Guérard mit 140gegen 140 Stim⸗ men bei 52 Enthaltungen.(Stürmiſche Heiterkeit.) Die Ab⸗ ſtimmungen werden alſo fortgeſetzt. Nunmehr beantragt unter großer Unruhe Abo Leicht (Bayer. Volksp.) die Zurückverweiſung der Vorlage an den Ausſchuß. Auf dieſen Antrag erheben ſich wieder nur die Re⸗ gierungsparteien, während Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten dagegen ſtimmen und die anderen Parteien ſich der Ab⸗ ſtimmung enthalten. Da das Ergebnis zweifelhaft iſt, muß wieder Auszählung erfolgen. Der Antrag auf Verweiſung an den Ausſchuß wurde mit 140 gegen 188 Stimmen bei 28 Enthaltungen abgelehnt. Als die Abſtimmungen dann fortgeſetzt werden, ver⸗ Iaſſen die Regierungsparteien unter großem Hallo der Linken den Saal. Nur einige wenige ihrer Mit⸗ glieder bleiben im Sitzungsſaal. Auch die Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung hat ſich den Regierungsparteien angeſchloſſen. Die ſozialdemokratiſchen Anträge gelangen zur Annahme, da So⸗ zialdemokraten und Kommuniſten dafür ſtimmen und die Deutſchnationalen und Völkiſchen ſich der Abſtimmung ent⸗ halten und die anderen Parteien nicht vertreten ſind. Schließlich bezweifelt Abg. Schotter(Zentr.) die Be⸗ ſchlußfähigkeit des Hauſes. Die Auszählung ergibt bie Anweſenheit von 290 Abgeordneten. Das Haus iſt alſo beſchlußunfähig. Der Präſident beraumt eine neue Sitzung für eine Viertelſtunde ſpäter an. Auf der Tagesordnung ſtehen die Handelsabkommen mit Fiunland und Lettland. * Beſchädigung eines Kriegerdenkmals — Magdeburg, 9. Nov. In Magdeburg wurde in der Sonntag Nacht das Kriegerdenkmal der 28er beſchmutzt und beſchädigt. An zwei Steinſockeln ſind fauſtgroße Ecken heraus⸗ eſchlagen und die Inſchrift iſt beſchädigt worden. Das Sunemal, ein ſprungbereiter Löwe, trägt Spuren der Zer⸗ Die ganze Umgebung des Dekmals iſt in nicht Weiſe beſchmutzt worden. Die Täter ſind ſtörung. wiederzugebender och nicht ermitte Die neue Sitzung Abg. Rädel(Komm.) beantragt, die Erwerbsloſenfürſorge weiter zu beraten. Dagegen wird aber Widerſpruch erhoben. Darauf werden die Handelsabkommen mit Finnland, Lettland, der Schweiz und Frankreich, ſowie das Abkommen über den Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland und dem Saargebiet an den Auswärtigen Ausſchuß und den Handels⸗ politiſchen Ausſchuß verwieſen. Ein deutſchnationaler Antrag über Stundung der fälligen Steuerbeträge der Landwirtſchaft geht an den Steuerausſchuß. ſchaff Darauf vertagt ſich das Haus auf Dienstag 8 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen die noch nicht erledigten Anträge zur Erwerbsloſenfürſorge, der 800⸗Millionen⸗Nach⸗ tragsetat, ferner die Denkſchrift über die Erwerbung des Kaiſerhoſes für Bürozwecke, ſowie die ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Interpellationen und Anträge zur Ver⸗ hinderung der Rückkehr des ehemaligen Kaiſers und die Anträge über die Hohenzollern⸗Abfindung. Die Deutſchnationalen als Erzieher“ Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſchnationalen Blätter verſichern, vermutlich aufgrund einer gemeinſamen ſpätabendlichen Inſtruktionsſtunde, daß die geſtern beſchloſſene Taktik der Rechten der Erziehung von Regierung und Regierungsmehrheit habe dienen ſollen. Die Deutſchnationalen hätten, ſo heißt es in der„Deut⸗ ſchen Tageszeitung, mit ihrer Zuſtimmung zu dem ſozialdemokratiſchen Antrag„lediglich eine politiſche Er⸗ ziehungsarbeit gegenüber den Mittelparteien bezweckt, die vielleicht bei dieſen wie bei der Regierung nicht ohne Ein⸗ druck bleiben wird.“ In der„Kreuzzeitung“ heißt es: „Regierung und ihr anhängende Parteien hätten geſtern eine empfindliche Lehre erhalten, und die Sozialdemokratie durch das„taktiſch richtige Vorgehen“ der Deutſchnationalen eine Schlappe erlitten.“ Die„Deut ſche Zeitung“ for⸗ muliert den gleichen Gedanken ſo: Die Rechte hätte ein Exempel ſtatuiert und der Regierung eine„ſchwere Niederlage beigebracht. Das iſt, wie man ſieht, offenbar die Auffaſſung der Frak⸗ tionsleitung und des von ihr delegierten Inſtruktionsoffi⸗ ziers. Manche deutſchnationale Blätter indes gehen weiter, Lehre hin, Lehre her: Die„Börſenzeitung“ hofft, daß die Rechte unter allen Umſtänden die geſtern begonnene Tak⸗ tikfortſetzen und ſo die Bildung einer„feſten, dem natio⸗ nalen und nicht dem internationalen Gedanken dienende Regierungsmehrheit erzwinge.“ Im„Lokalanzeige 33 wird auseinandergeſetzt, daß die Beurteilung der geſtrigen Aktion und ihre politiſche Auswirkung davon abhängen wird, ob die Deutſchnationalen ihre geſtrige Taktik„unbeirrt und folgerichtig weiter führen werden.“ Dem Mann, der im be⸗ nachten„Tag“ die Feder führt, ſind indes ſchon leiſe Be⸗ denken gekommen. Auch er verſichert zwar, daß mit Methoden wie den geſtrigen„ſehrernſte Schwierigkeiten“ für die Regierung entſtehen könnten, hält es aber doch nicht für ausgeſchloſſen, daß ſich an den geſtrigen Zwiſchenfall Ver⸗ handlungen über die Bildung einer Mehrheitsregierung an⸗ knüpften, die, wie die Dinge augenblicklich liegen, dann doch in der Richtung der großen Koalition geführt werden müßten. Die„D...“ aber, die immerhin allerhand Be⸗ ziehungen zur Rechten hin unterhält, ſpricht unumwunden aus:„Was iſt“:„Geſteigertes Mißtrauen gegen etwaige neue Feuerüberfälle bei der Koalition, geſteigertes Macht⸗ bewußtſein bei der Sozialdemokratie,“ und fragt ähnlich wie Björnſons Pfarrer Bang:„Waren dies die von den Deutſch⸗ nationalen angeſtrebten Ergebniſſe ihrer Aktion?“ Dem„Vorwärts“ bleibt die Aufgabe, ſeinen Leſern und darüber hinaus den Wählern der Sozialdemokratie zu ſagen, warum ſie es jetzt nicht zur Kriſe treiben wird. Das ſozial⸗ demokratiſche Zentralorgan ſchilt auf die Deutſchnationalen und ihren„olöden Witz“ und meint dann:„Von Regie⸗ rungskriſen können die Arbeitsloſen nicht leben, ſondern nur von Brot. Für uns kann eine Regierungskriſe, wenn ſie ein⸗ tritt, auch nur ein Mittel ſein, um den Forderungen, die wir auf ſozialem Gebiet und anderen Gehieten erßeben, ſtärkeren Nachdruck zu verleihen— alſo nur ein Mittel zum Zweck und kein Selbſtzweck.“ Alſo mit anderen Worten, die Sozialdemokratie wird, wie wir dak von Anbeginn vermuteten, es nicht zum äußerſten treiben. Im„B..“ wird allerdings verſichert. es gäbe in der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion eine Strömung, die auf alle Fälle gegen den Plan der Regierung, die Verordnung über die Erwerbsloſenfürſorge ſchon heute zu erlaſſen, Ein⸗ ſpruch erheben will. Die franzöſiſch⸗italieniſche Spannung V Paris, 9. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Der italieniſche Botſchafter, Baron Avezzana, wurde geſtern abend am Quai'Orſay von Briand empſangen. Die Unterredung des Außenminiſters mit dem italienſchen Bot⸗ ſchafter dürfte ſich im beſonderen auf die kürzlichen Zwiſchen⸗ fälle in Ventimiglia und Tripolis erſtreckt haben, doch er⸗ fährt man bisber nichts beſtimmtes darüber, ob Avezzana die auf franzöſiſcher Seite erwartete formelle Entſchul⸗ digung der italieniſchen Regierung überbracht hat. Es ſcheint vielmehr, daß ſich der italieniſche Botſchafter darauf beſchränkte, den Standpunkt ſeiner Regierung in dieſer An⸗ gelegenheit darzulegen. Wie verlautet, wurde eine Art Kom⸗ penſation ins Auge gefaßt in der Weiſe, daß der in Venti⸗ miglia verhaftete franzöſiſche Eiſenbahnangeſtellte zu gleicher Zeit wie der italieniſche Faſziſt, der vom Balkon des ſranzö⸗ ſiſchen Konſulats herab eine Rede hielt, freigelaſſen werden. Ferner wir bekannt, daß dem franzöſiſchen Außenamt dem⸗ nächſt eine italienſche Note übergeben werden ſoll, in der die Maßnahmen genannt werden, mit denen Muſſolini die De⸗ monſtranten vor den Konſulaten in Tripolis und Venti⸗ miglia zu beſtrafen und den unangebrachten Kundgebungen ein Ende zu bereiten gedenkt. Muſſolini ſoll u. a. ein Zir⸗ kular an die italieniſche Preſſe vorbereiten, in dem dieſe er⸗ mahnt wird, ihren Ton zu mäßigen und ſich Frankreich ge⸗ genüber höflich zu zeigen. In Paris gibt man wohl zu, daß eine ſolche Initiative nur einen günſtigen Einfluß auf die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen hahen könnte, aber man erachtet einen ſolchen Appell an die Preſſe angeſichts der leidenſchaftlichen Kundgebungen als ungenügend. Italieniſche Niederlage in Tripolis Paris, 9. Nobvr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der linksſtehende„Homme Libre“ veröfſentlicht eine Mel⸗ dung, wonach die italieniſchen Truppen kürzlich im Süden von Tripolis eine ſchwere Niederlage erlitten haben. bisher nicht unterworfenen Die Truppen wurden von einem— Stamme mit größter Heftigkeit angegriffen. Ein Teil der italieniſchen Truppen wurde zur Flucht auf tuneſiſches Gebiet gezwungen, wo ſie von den franzöſiſchen Behörden und mili⸗ käriſchen Autoritäten freundlich aufgenommen wurden. Es foll ſogar zu einer gemeinſchaftlichen franzöſiſch⸗italieniſchen Unternehmung gekommen ſein, um die vorſtoßenden feind⸗ lichen Stämme Einzelheiten ſind dem„Homme Libre“ nicht bekannt, doch das Blatt erklärt mit Beſtimmtheit daß die geſchilderten Vor⸗ gänge den Tatſachen entſprechen, Auch die italieniſche Preſſe veröffentlicht bisher nichts darüber. Am Schluß ſeiner Mit⸗ teilungen ſchreibt der„Homme Libre“, daß die italieniſche Re⸗ gierung ihrem früheren franzöſiſchen Alliierten den Danl für die geleiſtete Hilfe ausſprechen wird. 0 9 + Dienskag, den 9. November 190 Der Landsberger Femeprozeß Im Verlaufe des neuen Fememordprozeſſes wurde del Angeklagte Leutnant a. D. Hain vernommen. Er ſchilder die Vorgänge während der Mißhandlung des Gaedicke Fort Tſchernow. Im letzten Raum der Kaſematte ſei Klapp⸗ roth über Gaedicke hergefallen. Gaedicke war vor Angſt bei⸗ nahe tot und Klapproths wutverzerrtes Geſicht ſtieß ihn furcht⸗ bar ab. Klapproth und(Hain) Dabkowski zogen den Gaedi 9 185*„Wir haben dann den Gaedicke nach Küſtrin 0 afft“. Als erſter Zeuge wurde 4¹ der Nebenkläger Gädicke vernommen, der als Feldwebel beim Arbeitskommando auf Fort Säpzig tätig war. Er ſagte u. a. aus, daß Leutnant Jahnke Geld brauchte und ihm vorſchlug, dabei behilflich Zu ſein bei der Verladung von Munition, die den Kom mu, niſten zum Kauf angeboten werden ſollte. Er habe das aber nicht mitgemacht, und es wurde dann verſucht, bei det Altwarenfirma Zickelwein die Munition zu verkaufen. habe dabei mitgeholfen und ſich weiter keine Gewiſſensbiſſe gemacht, weil man ſich erzählte, daß auch Abteilungsführet Leutnant Knüppel Munitionsteile verſchoben haben Er habe dann aus Fort Leipzig die telephoniſche Mitteilung erhalten, daß er nach Fort Tſchernow kommen ſollte. Er wur dann dort in einem engen Gang plötzlich von Klapproth 19 hinten geriſſen und erhielt einen furchtbaren Schlag an den Kopf. Er hätte noch die Geiſtesgegenwart gehabt, diſ Hand von Klapproth zu erwiſchen und dabei habe er gefühll, daß Klapproth in der Hand einen Totſchläger hielt. Damm erhielt er einen zweiten Schlag an die rechte Schläfe, der ihn bewußtlos machte. Als er wieder zu ſich kam, lag er in eine großen Raum und Leutnant Dabskowski bemühte ſich um i Dann kam Leutnant Knüppel aus Küſtrin und brachte einer Haftbeſehl gegen Gaedicke. Gaedicke ſagte noch aus, daß 10 noch heute dauernd rechtsſeitige Kopfſchmerzen habe, wesha er keiner regelmäßigen Beſchäftigung nachgehen könne, daß er lange Zeit in einer Nervenanſtalt geweſen ſei. Ait den weiteren Ausſagen des Zeugen ging hervor, daß Schiun bei der Ehefrau Gaedicke war und ihr erzählte, daß ihr Mant im Fort furchtbar geſchlagen worden ſei. Dieſe Tatſache 5 Schuͤlz bisher verſchwiegen und er hat bisher ſtets geſagt, da er von dem Vorfall viel ſpäter unterrichtet geweſen wäre. Der Angeklagte Klapprotzh beſtritt, je einen Totſchlüͤ⸗ ger gebraucht zu haben. Auf Befragen desRechtsanwaltes Sack beſtätigte Gaedicke, daß Leutnant Knüppel ihm die 5 ſelſtücke abgeriſſen, ihn angeſpuckt und ihm den Degen genommen hätte. Die beiden Sachverſtändigen, Sanitätsrat Dr. Weinhah und Geheimrat Dr. Bräutigem, beſtätigten, daß Gaedt zweifellos eine Schädigung ſeiner Geſundheit zurückbehalten hätte. Es ſeien Beſchwerden nervöſer Art, die Gaedicke in R Ausübung ſeines Berufes als Maler hindern. Dann wird Amtsgerichtsrat Leitzemann⸗Küſtrin, als Unterſuchungsrichter die Munitionsſchiebungsſache 0 beitete, hauptſächlich darüber befragt, was er gemeint als er habe Gaedicke auf ſeine Haftbeſchwerde erwidert, we er ihn entlaſſe, dann müſſe damit gerechnet werden, da 9 verſchwinde. Der Zeuge gibt zu, daß er vielleicht daran—4 dacht haben könne, die Kameraden könnten Gaedicke i Im übrigen habe Gaedicke wegen der Mißhandlungen eine Strafantrag ſtellen müſſen. Fortgeſetzte Fragen des Vertreters des Nebenklägers 9510 anlaßten den Vorſitzenden zu der Bemerkung, er werde Verhandlung vertagen, falls ſie auf keinem anderen Nirecr geführt werde. Er könne nicht zulaſſen, daß ein Richter Bi als Angeklagter hingeſtellt werde. Nach Beendigung der Au ſagen kes Zeugen wurde dann die Verhandlung auf Dienstas früh vertagt. Erneute Erhöhung der Saarkohlenyreiſe 3 Trotz der ſtarken Beſſerung des Franken hat die Irie zöſiſche Saargrubenverwaltung am 1. November die für Kohlen und Koks um 7 v. H. erhöht. Dieſe Maßnahn die offenſichtlich dem Beſtreben, die außerordentlich gün iſit Lage auf dem Weltkohlenmarkt auszunutzen, entſpringt, die auf der Kohle aufgebaute Saarwirtſchaft umſo emp licher, als die Saarkohlen auf Grund der Preiserhöhung Kark 1. September bei einem Frankenkurs von 7,2 für die ben die Weltmarkpreiſe bereits erreicht hatten, ſodaß ſie dieſe ſogar überſchreiten. Gegenüber der Ruhrkohle erſter tät macht dieſe Ueberteuerung etwa 17 v. H. aus. Neue Vorſchläge der engl. Vergwerksbeſite⸗ In den Verhandlungen mit der Regierung haben 16 Bergwerksbeſitzer erklärt, daß ſie nicht auf nationaler B ge⸗ verhandeln könnten. Sie haben ſich aber bereit erklärt, 1 wiſſe Vorſchläge in einigen Diſtrikten zur Annahme iſt⸗ empfehlen. Dieſe Vorſchläge ſind in einem kurzen Schrie fatz niedergelegt worden und enthalten in der Hauptſache nle Bedingung, daß der Minimumprozentſatz in keinem ligen unter den von 1021 ſinke. Die übrigen Punkte beſchäf 5 ſich mit den Beſtimmungen des beſtehenden Lohnverfahr und ſetzen u. a. feſt, daß der Prozentſatz, in dem die meet gewinne zwiſchen Lohn⸗ und Unternehmergewinn ſe die werden ſollen, der alte bleiben ſoll, nämlich 87 Prozet ſi baß Löhne und 13 Prozent für den Unternehmergewinn, 9550 für der Satz nur in ganz beſonderen Fällen auf 15 Prozen den Unternehmergewinn ſteigen könne. bis ECook hat in einer Rede in Liverpool erklärt, daß er““ jetzt kein Friedenszeichen erblicken könne. China und die Mächte § London, 9. Nov.(Von unſerem Londoner Die Annullierung des belgiſch⸗chineſiſchen Vertrages em hier große Beunruhigung. Man diskutiert vor aude⸗ die Gefahren, die ſich aus einem Präzedenzfall für die, ündi⸗ ren Mächte ergeben könnten. Praktiſch beraubt dieſe K gung durch die chineſiſche Reierung Belgien der emden torialen Rechte und aller anderen Privilegien der Mächte auf chineſiſchem Boden. Es ſei daran erinde Deutſchland auf dieſe Privilegien ſeinerzeit fre verzichtet hat. Man erwartet allen Ernſtes einen ge ſamen Schritt der Mächte, der allerdings angeſichts dengg täriſchen Lage der Pekinger Regierung kaum mehr a papierner Proteſt ſein würde. 1 Bezeichnend iſt, daß Amerika ſofort ſeine Neuteſ on⸗ in dieſem Streit erklärt hat. Wie der„Times“⸗Korreſaten dent in Wafhington meldet, werden die Vereinigten Sſgein der intereſſierte Zuhörer bleiben. Im Augenblick in Waſhington der Fortſchritt der kanadiſchen Regiergnutro⸗ — Armee viel wichtiger als alle andere Ko ter), Verterr 291 Für eine engliſch⸗ruſſiſche Konferenz ni⸗ — London, 8. Nov. In einer von den Arbeiterorhoine ſationen geſtern abend veranſtalteten Kundgebung wurge rung Entſchließung angenommen, in der die britiſche Rogſerig⸗ aufgefordert wird, zur Regelung der unerledigten Schw keiten eine engliſch⸗ruſſiſche Konſerenz einzuberufen, Eud verſucht werden, die Ausfuhrkreditgarantie und die auch auf Rußland auszudehnen. den⸗ Rußland wie England müßten ihre Botſchafter entſenden“ — alttät p⸗ rreeoee —— Dienstag, den 9. November 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 518 Die Gemeindewahlen 1926 Politik und Rathaus Jedesmal, wenn Gemeindewahlen bevorſtehen, ertönt der Ruf: Auf's Rathaus gehört keine Politik. Man muß die Frage einmal ernſthaft unterſuchen und nicht kritiklos nachſchwätzen, was einige ehrgeizige„Unpolitiſche“ am Stammtiſch dem über tadtverwaltung u. Steuerdruck verärgerten Bürger erzählen. Gehört Politikaufs Rathaus? Die Antwort lantet Ja und Nein. Zuerſt das Ja. Seit es geſetzgebende Ver⸗ ſammlungen und ſeit es Selbſtverwaltungskörper gibt, wird zu dieſen Körperſchaften nach politiſchen Grun d ätzen gewählt. Alſo ſeit 100 Jahren iſt es ſo; und warum iſt es ſo? Weil es vollkommen unmöglich iſt, große Gruppen von Men⸗ chen nach anderen Geſichtspunkten zu ſammeln, als nach dem Geſichtspunkt der Weltanſchauung, die ſich in der politiſchen Geſinnung kundgibt. Daß Gegenſätze im Staatsleben und im Leben der Gemeinde vorhanden ſind, daß ſie unausgeſetzt wirk⸗ ſam ſind, liegt im Weſen von Staat und Gemeinde. Deshalb inden ſich politiſche Parteien zu allen Zeiten und in allen Staaten. Selbſt da, wo ſie im öffentlichen Leben nicht ſichtbar ſind, ſetzen ſie ſich doch auf geiſtigem Gebiete fort. Dieſe ge i⸗ ige Kraft beſtimmt das öffentliche Leben, alle Verſuche ſie zu zertrümmern und reine Wirtſchaftsintereſſen an ihre Stelle zu ſetzen, tragen den Todeskeim in ſich und gehen zu Grunde. Alles was ſich Wirtſchaftspartei oder Aufwertungspartei nennt oder ſich gar mit phantaſtiſchen hochtrabenden Namen belegt, hat dies gerade in den letzten Jahren erfahren. Wo ſitzen die beiden Vertreter der Wirtſchaftspartei im badiſchen andtag? Bei den Deutſchnationalen und den Landbündlern, obwohl das wirtſchaftliche Intereſſe gerade dieſes Intereſſen⸗ verbandes dem des ſtädtiſchen Mittelſtandes entgegegenſetzt iſt. Am eigenen Widerſpruch ſcheitert ſchon hier eine Bewegung der die Idee fehlt. Bei den Wahlen zu den geſetzgebenden Kör⸗ perſchaften hieß es zuerſt für den Hausbeſitz. Die Paxole war das Syrungbrett für ein paar Leute, die ſich zum Führer geboren fühlten. Mit Schlagworten gegen die Politik gelangen einige vermeintliche Wahlerfolge. Aber das Satyrſviel blieb nicht aus. Der oder die Führer der antipolitiſchen Bewegung wurden politiſche Exponenten in ſtärkſter Form. So entſtand die Wirtſchaftspartei. Alſo doch eine Partei, aber eine ohne Geiſt und Fdee. Und die Parteitrieb Politik, im Reichstag auf Welfen und Bauernbündler geſtützt. im Land⸗ ag und in den Gemeinden. Nur half ſie weder der Wirtſchaft, koch dem Mittelſtand. Aber ihre Gründer ſchufen eine neue Partei und halfen das Bürgertum weiterhin zu zerſplittern ſer Freude derer, die ſie angeblich bekämpfen wollten. Denn ſahen, daß es nur den Weg der Politik gibt, um überhaupt wirkſam zu ſein. Auch bei der Gemeindewahl kann der Weg zur Mitarbeit im Gemeinweſen nur über die Politik gehen. ie Arbeit aber ſelbſt darf in kommunalen Dingen bei allen ragen nur ein Ziel haben: Was nützt der Gemeinde, der Stadt, der Bevölkerung. Der Stadt, der Bürgerſchaft, dem emeinwohl können aber nur die dienen, die ihre Kraftquellen n allen Kreiſen haben, die das Gemeinweſen bilden. Nur eine politiſche Partei, niemals aber die Intereſſenvertreter von düemen Teilen einer Bevölkerungsſchicht hat leſe Kraftquellen. Deshalb kann auch die Kommunalpolitik nur durch politiſche Parteien geführt werden. Aber die Gemeinde ſoll nicht der Tummelplatz für eng⸗ irnige Parteipolitik werden. Dies zu verhüten haben gerade e Vertreter der Deutſchen Volkspartei immer als re Aufgabe angeſehen. Dabei kommt es aber nicht darauf an, R die Partei unter dem Namen einer politiſchen Partei im 1 ahmen der biſtoriſchen Parteien auftritt, oder ob ſie ihre par⸗ eipolitiſchen Ziele mit einem Mäntelchen, auf dem Wirtſchaft oder Mittelſtand oder gar Aufwertung ſteht, verhängt. Die eutſche Volkspartei vertritt den Standpunkt, daß in der 8 adtverwaltung Männer von Fähigkeit, Tüchtigkeit, anſtän⸗ Raer Geſinnung und Charakter an führender Stelle ſtehen. icht die Parteigeſinnung befähigt zum Amt. In dieſem Sinne Ebört Politik allerdings nicht aufs Rathaus. Gegen den unſch der Deutſchen Volkspartei, die immer wieder hiervor Ewarnt hat, ſind in den letzten Jahren zahlreiche ſtädtiſche tellen nach Parteigrundſätzen von der Linken beſetzt worden. S r wenden uns nicht dagegen, daß eine tüchtige Kraft aus der ozialdemokratie einen Poſten in der Stadtyerwaltung beſetzt, Rür den ſie ſich eignet. Aber die Tüchtigkeit ſoll entſcheiden, cht die Parteizugehörigkeit. Das Rathaus darf keine Ver⸗ ebungsſtelle für Parteitüchtige werden. Nicht nur die Sozial⸗ emokratie ſucht ihre zahlenmäßige Stellung auf dem Rat⸗ aus in dieſem Sinne auszunntzen, ſondern in gleichem Maße de zentrum.„Es iſt Tatſache, daß wir von den 13 Reſſorts — ſtädtiſchen Verwaltung keines mit einem Zentrums⸗ beſetzt haben“, heißt es in dem neueſten Flugblatt des 5 eintrums, das die Ueberſchrift trägt„An die Katholiken Mann⸗ 5 ms“, und auch den Tauſenden Katholiken zugeſandt wurde, ift. dem Zentrum nichts zu tun haben wollen. Das Vom deutſchen Heimweh Von Otto Conrad⸗Charlottenburg Selilus alter Zeit klingt uns ein gutes Wort entgegen: kom ſind, die Heimweh haben, denn ſie ſollen nach Hauſe es 5 Das Wort ſtammt nicht aus der Heiligen Schrift: von tvon einem Freunde Goethes aus der Straßburger Zeit, unter Jung-Stilling. Doch der Spruch iſt ſo ſchön, daß er Atden Seligpreiſungen der Bergpredigt ſtehen könnte. babe ber ſind denn wirklich die ſelig zu preiſen, die Heimweh man 5. Heimweh iſt die Sehnſucht nach der Heimat, der ſurchtharn iſt, die man vielleicht ganz verloren hat. Wie ergrei ar iſt es, keine Heimat mehr zu haben! In einem der f fenden Gedicht„Vereinſamt“ klagt Friedrich Nietzſche, hat! ern von Deutſchland weilt: Weh dem, der keine Heimat ſalsloktnſern Vorfahren erſchlen es als daz ſchlimmſte Schick⸗ emei„in der Fremde weilen zu müſſen. Wer der Volks⸗ ſcöwe nſchaft fern war, der war im alilanti, im Elend. Wie kann das iſt, wenn man die Heimat aufgeben muß, das die kuns an dem Dichter Theodor Storm ſehen. Er mußte 1848 ben Zeiten durchmachen, als die Schleswig⸗Holſteiner Der——— Verzweiflungskampf um ihr Deutſchtum führten. die FStreit endete mit der Unterwerfung der Länder unter zanenelüiſche Herrſchaft. Da Storm den däniſchen Unter⸗ ſum eid nicht leiſten wollte, mußte er ſeine Vaterſtadt Hu⸗ Hauſe rlaſſen. Da ſteht er zum letzten Male vor ſeinem den erän Huſum. Er wendet ſich an ſein jüngſtes Kind mit ergreifenden Worten: du, mein Kind, mein jüngſtes, deſſen Wiege Hörd noch auf dieſem teuren Boden ſtand, 9* mich— denn alles andere iſt Lüge— Es 0 Menſch gedeihet ohne Vaterland! — bei dem Worte: Weh dem, der keine Heimat hat! den Ste deutſchen Brüder und Schweſtern, die ihr nun frem⸗ gaten angehört, die noch dazu unſerm Heimatlande Knechtf geſinnt ſind, es wird der Tag kommen, wo eure bethaft zu Ende geht. Haltet feſt an deutſcher Kultur ſind dieaher Sitte. Euch allen gilt die Verbeißung: Selig Die Heimweh haben, denn ſie ſollen nach Hauſe kommen! Fremöe Bort gilt aber nicht nur für die Brüder in der Ein tichtes gilt auch für uns, die wir die Heimat noch haben. Der Gneter Sinn, ein ewiger Gedanke liegt hier verborgen. liche Cöriit hat ja nicht nur die irdiſche Heimat. Die menſch⸗ mm eele ſehnt ſich zu körem Gott zurück, von dem ſie ge⸗ umen iſt. Der grotze Kirchenvater Auguſtin drückt das Geiſt, den die Deutſche Volkspartei auf dem Rathaus ſei bekämpft hat und bekämpfen wird, der Geiſt, der ſtädtiſche Aemter Parteitüchtigen ausliefern will. Dabei vergaß das Flugblatt zu erwähnen, wieviele Zentrumsleute in der zwei⸗ ten und dritten Reihe ſorgfältig in den letzten Jahren in der untergebracht und vorwärtsgebracht worden ſind. In den Bürgerausſchuß der Stadt Mannheim gehören politiſch geſchulte Köpfe. Aber keine Männer und Frauen, deren freier Blick durch die Parteibrille gehindert iſt. Die Deutſche Volkspartei iſt ſich ihrer Aufgabe auf dem Rathaus bewußt und darnach hat ſie ihre Kandidaten gewählt. Ihre Aufgabe iſt, dem Wohl der Allgemeinheit zu dienen zum Wohle der Stadt Mannheim und ihrer geſamten Bevölkerung. Die Nummern der Wahllſſten Die Beſtimmungen der badiſchen Gemeindeordnung und der Verordnungen über die Wahlen zum Bezirksrat und der Kreiskörperſchaft verlangen, daß die Liſten nach dem Zeit⸗ punkt des Eingangs bei den Behörden(Stadt beziehungs⸗ weiſe Bezirksamt) numeriert werden. Die Folge hiervon iſt, daß die Liſten aller Parteien und Gruppen auf den beiden amtlichen Wahlzetteln verſchiedene Nummern tragen. Das iſt unpraktiſch, aber für die Wahl am 14. November un⸗ abänderlich. Jeder Wähler gibt am Wahltage gleichzeitig zwei amtliche Wahlzettel 5 Die Liſten der Deutſchen Volkspartei tragen für die Gemeindewahl die Nummer 4, für Bezirk und Kreis die Nummer 6. Wahlverſammlung in Saudhofen Die Deutſche Volkspartei hielt am Freitag abend im Lokal„Zum Rebſtock“ eine Wahlverſammlung ab, die einen glänzenden Verlauf nahm. Stabdtverordneter Schenkel be⸗ grüßte die Erſchienenen und betonte die beſondere Bedeutung der bevorſtehenden Wahlen. Stadtrat Haas zeichnete in längeren, ſachkundigen Ausführungen die heutige Stellung der Gemeinde in Staat und Reich, wobei die Steuerfragen eine eingehende Würdigung erfuhren. Im zweiten Teil ſeiner Ausführungen beſchäftigte ſich der Reͤner mit den Arbeiten der Deutſchen Volkspartei auf dem Rathauſe während der letzten 4 Jahre, indem er nachwies, wie die D. V. P. manchen Erfolg verzeichnen kann. Stadtverordnetenvorſtand Gruber beſchäftigte ſich mit der Stellung des gewerblichen Mittel⸗ ſtandes in der Gemeinde, ſeiner Wichtigkeit und Unentbehrlich⸗ keit, bedauerte die Zerſplitterung in Intereſſentengruppen und warnte vor Illuſionen. Nur große, ſtarke politiſche Parteien hätten den nötigen Einfluß. Für den gewerblichen Mittel⸗ ſtand komme nur die Deutſche Volkspartei in Be⸗ tracht; ihr gehört am 14. November die Stimme. Herr Knodel⸗Rheinau behandelte ſpeziell einige Vorortwünſche. In der anſchließenden lebhaften Ausſprache, an der ſich u. a. die Herren Lyttge, Gaa, Schneider und Gaa Joh. Philipp beteiligten, kam die Geuugtuung über die Haltung der Volkspartei zum Ausdruck. Es wurden auch eine Anzahl Wünſche, ſpeziell Vorortwünſche, geäußert. Erſt ſpät nach Mitternacht konnte der Verſammlungsleiter, Herr Schenkel, den Dank an die Redner ausſprechen und an die Anweſenden die Mahnung richten, eifrig für die D. V. P. zu werben, damit der Erfolg ein recht großer werde. Aus dem Lande &* Heddesheim, 9. Nov. Die Wahlvorſchlagsliſten zur Wahl von 48 Gemeindeverordneten und 10 Gemeinderäten wurden vom Wahlausſchuß feſtgeſtellt. Die Wahlvorſchläge ſind an der Rathaustafel veröffentlicht. Folgende Parteien haben Wahlvorſchläge eingereicht: 1. Zentrum; 2. Sozialde⸗ mokratie; 3. Vereinigte Arbeitsgemeinſchaft; 4. Wirtſchaftliche Vereinigung; 5. Bürgerpartei. Bei den letztverfloſſenen Ge⸗ meindewahlen(1922) wurden 3 Wahlvorſchläge gemacht, da Wirtſchaftspartei, Bürgerpartei und Zentrum eine gemein⸗ ſchaftliche Liſte hatten, die damals die Mehrheit erlangte.— In Fortſetzung des Handels mit diesjährigem Tabak⸗ auf 70 RM. * Laudenbach, 8. Noy. Auch hier hat ſich die Zentrums⸗ partei geſpalten. Die rechtsgerichteten Kreiſe haben ſi in der„katholiſchen Bürgerpartei“ zuſammengeſchloſſen un treten mit eigener Vorſchlagsliſte in den Wahlkampf. Die derzeitige Führung in hieſiger Zentrumspartei paßt ihnen nicht. Soll doch ſogar ein Vertrauensmann der Partei zu⸗ gleich der Vertrauensmann einer ſozialiſtiſchen Gewerkſchaft ein. aut ſteigerte ſich der Preis pro Zentner auf 65 und ſogar h Deulſche Volkspartei Verſammlungskalender Dienstag, 9. Nov., abends 8 Uhr: Rheinau.„Kaffee Eichele“ am Marktplatz. Redner: Stadtrat und Landtagsabg. Haas, Gaſtwirt Ad. Knodel. Dienstag, 9. Nov., abends 8 Uhr: Käfertal. Pflug“, Nebenzimmer. Redner: Oberpoſtſekretär Paul Walther, Schuhmacher⸗ Obermeiſter Gruber. „Zum [Dienstag, 9. Nov, abends 8 Uhr: Schwetzingerſtadt und Oſtſtadt.„Zum Tatterſall“. Redner: Rechtsanwalt Dr. Waldeck, Maler⸗Obermſtr. Fr 7 Handelskammerpräſident R. Lene l, Bankrevi⸗ ſor Haag. Mittwoch, 10. Nov., abends 8 Uhr: Feudenheim, im „Schwanen“. Redner: Rechtsanwalt Dr. Waldeck, Schuhmacher⸗Ober⸗ meiſter Gruber. Mittwoch, 10. Nov., abends 8 Uhr: Neckarau,„Stadt Mannheim“. Redner: Stadtrat und Landtagsabg. Haas, Gaſtwirt Adolf Knodel. Mittwoch, 10. Nov., abends 8 Uhr: Waldhof,„Zum Bahnhof“. Redner: Stadtrat Dr. Wittſack, Treuhänder Dr. C. W. Martin. Donnerstag, 11. Nov., abends 8 Uhr: Verſammlung im Muſenſaal(Koſengarten) Redner: Oberbürgermeiſter und Landtagsabg. Günderte Pforzheim, Reichstagsabg. Senator Beythic u⸗Berlin, Stadtrat Architekt Ludwig. Samstag, 13. Nov, abends 8 Uhr: Friebrichofeld, „Main⸗Neckarbahn“. Redner: Stadtrat u. Landtagsabg. Haas, Rechtsanwalt Dr. Waldeck. —6 Uhr Wahlen. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Wirtſchaftliches · Soziales Beſeitigte Streikgefahr in der Rheinſchiffahrt Wie uns heute früh aus Berlin gemeldet wurde, hat der Reichsarbeitsminiſter die Schieds ſprüche für die Rhein⸗ ſchiffahrt entſprechend dem Antrag der Rheinſchiffer⸗ organiſationen für verbindlich erklärt. Hierdurch iſt der Lohnkonflikt in der Rheinſchiffahrt beigegegt. Der Qualitätsgedanke im Einzelhandel Durch die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit mit ihrer Erſatz⸗ wirtſchaft iſt auf dem Warenmarkt eine große Verwir; ing angerichtet worden. Um hierin gründlich Wandel zu ſchafſen, ſind die deutſchen Uhrmacher dazu übergegangen eine eigene Qualitätsmarke zu ſchaffen. Ein Ausſchuß von tüch⸗ tigen Fachleuten ſuchte die Fabrikate aus, die beſtimmten Qualitätsanforderungen entſprechen. Dieſe Qualitätsware wird mit einem geſetzlich geſchützten Qualitätszeichen verſehen, für das die Geſamtheit der deutſchen Uhrmacher bürgt und einſteht. Bei der Auswahl der Fabrikate hat man auch die letzigen Beſtrebungen der Rationaliſierung berückſichtigt und ſich weiſe auf beſtimmte Muſter beſchränkt. Für jeden Ge⸗ brauchszweck ſind nur einige beſonders zweckmäßige Muſter herausgeſucht worden, die— natürlich in größerer Anzaht ergeſtellt— zu einem vorteilhaften Preiſe durch den Uhr⸗ macher geliefert werden können. Dieſe Beſtrebungen der Uhrmacher haben auch in anderen Einzelhandelskreiſen große Beachtung gefunden und das ganze Problem der Markenware erneut aufgerollt. Wenn die Uhrmacher zuerſt dazu über⸗ gegangen ſind, dieſe Frage praktiſch zu löſen, ſo liegt das daran, daß bei den Uhren die Qualitätsunterſcheidung be⸗ ſonders ſchwierig iſt u. daß hier mehr wie bei jeder Ware der —— eine Garantie für eine entſprechende Qualität haben muß. in dem ſchönen Worte aus:„Du Gott, haſt uns zu dir hin geſchaffen, und unſer Herz iſt unruhig, bis es wieder ruhr in Dir.“— So geſehen, iſt Religion im letzten Grunde Heim⸗ weh, die bitterſüße Sehnſucht des Kindes, nach Hauſe zu kommen. In dieſer ſchweren Zeit, in der wir leben, empfin⸗ den wir dieſe Sehnſucht ſtärker als jemals. Ich glaube, Gott ſelber hat ſie in die Herzen gepflanzt. Und ſo iſt dieſe Sehn⸗ ſucht nach dem Ewigen eine Bürgſchaft dafür, daß wir der⸗ einſt nach Hauſe in die ewige Heimat gelangen. Uns allen gilt die Verheißung: Selig ſind, die Heimweh haben, denn ſie ſollen nach Hauſe kommen! Konzert des Lehrergeſangvereins annheim⸗Ludwigshafen Geheimnisvoll und wunderbar mochte uns die Vortrags⸗ folge des geſtrigen erſten Konzerts erſcheinen, denn der Lehrergeſangverein, der doch der Herold ſeines Ruhmes ſein müßte, ſang nur Schuberts„Geſang der Geiſter über den Waſſern“ und den Schlußchor zu der Rhapſodie aus Goethe⸗Brahms Harzreiſe. Anderſeits führte das National⸗ theater⸗Orcheſter unter Leitung von Erich Orthmann uns Schuberts unvollendete Symphonie vor, begleitete den„Ge⸗ ſang der Geiſter“ nach Siegmund von Hauseggers Inſtrumen⸗ tation, desgleichen die genannte Rhapſodie und ſchloß mit der -moll⸗Symphonie von Brahms. Dies war vielleicht eine Akademie des Lehrergeſangvereins zu nennen, vielleicht ein „Propaganda“⸗Abend. Oder ſollte und wollte ſich Erich Orth⸗ mann, unſer neuer Opernkapellmeiſter und zugleich der neue Ehormeiſter des Lehrergeſangvereins, gleichſam als General⸗ muſikdirektor ausweiſen? Laſſen wir alle Geheimniſſe bei⸗ ſeite und nehmen den ganzen Abend recht objektiviert, wie er Uns geboten worden iſt. Erich Orthmann, den ich zum erſten Mal ſah und durch das Medium unſeres vortrefflichen Orcheſters hörte, macht einen angenehmen Eindruck. Er kennt ſeine Partituren, hat die ruhige Ueberſicht über das Ganze, insbeſondere auch über die einzelnen Gruppen des Orcheſters wie über einen achtſtimmigen Chor, und leitet alles mit Er⸗ fahrung und Sicherheit. Daß Schuberts„Unvollendete“ und Brahms'„Erſte“ heute zu den bekannten Stücken der Symphonie⸗Orcheſter ge⸗ hören, ſteht wohl über allem Widerſpruch. Erich Orthmann gab uns das Weſentliche nach den Ueberlieferungen der deutſchen Linie, die ſich mit F. Steinbach und Hans Richter ſkissieren läßt. Freilich gerät unſer geſtriger Leiter ſtrecken⸗ weiſe ins Theaterkapellmeiſterliche— wie im Brahms⸗Schluß⸗ ſatz— aber dies hat auch ſein Gutes. Denn nun gerät er in Schwung(rheiniſchen?) und ſo kommen die Maſſen in Fluß. Das Eigene? Erich Orthmann gab dies in dem kleinen As⸗ dur⸗Intermezzo der Symphonie, das die meiſten Dirigenten fallen laſſen; das aber geſtern in einem ſo klangreinen Alle⸗ gretto gedieh, in einer ſolchen Miſchung von ruhigem Froh⸗ ſinn und zarter Anmut, die eine Seltenheit geworden iſt. So anſtrengend der ganze Abend für das Orcheſter war, ein Urteil über den Künſtler Erich Orthmann ließe ſich nur gewinnen, wenn er uns als Mozart⸗Dirigent be⸗ gegnete, oder wenn er uns ein unhekanntes Werk von jeder Muſiker oſfenbaren, und aus der Art, wie ein ſolcher die „Hammerklavier“⸗ Sonate nach Felix Weingartnes Orcheſtra⸗ tion auslegen könnte, würden wir einen Maßſtab erlangen, um das innere Weſen des Orcheſterführers zu ermeſſen. Ueber den Chormeiſter Erich Orthmann können wir uns kurz faſſen: er iſt dem Männerchor des Lehrergeſang⸗ vereins ſchon jetzt zum Segen geworden. Die lautreine und ſchöne Ausbildung von Sprache und Ausdruck ſind als weſentliche Erxungenſchaften zu buchen; nur in dem bekannten „Ueberforte“ ſind noch Reſte aus der Rhein⸗Neckarſtadt zu hören! Sie traten vielleicht dadurch in eine akuſtiſche Ver⸗ größerung, weil der Chor auf der hohen Warte ſtand, wäh⸗ rend das Orcheſter die unteren Regionen inne hatte... Eine Schubertfrage? Darf man ein Werk ſo ummodeln, wie geſtern geſchah? Schubert wußte ſchon, warum er ſeinem„Geiſter⸗ chor“ nur die tieferen Streichinſtrumente hinzufügte; er ſchrieb für kleine Verhältniſſe, mithin auch für etwa 40 wir nicht lieber zur Urform zurück⸗ ubert zu wagneriſi klares Ja. eren? nd nun genug von alledem, und nur noch die Erwäh⸗ nung, daß Frau Emmy Senff. Thieß, Konzertſängerin aus Düſſeldorf, ihre Rhapfodie mit prächtiger Stimme, mit tiefer, edler Empfindung und mit außergewöhnlicher Muſika⸗ lität geſungen hat. Die Stimme ſelbſt, etwa als hoher Alt anzuſprechen— Altklang und Mezsoſopranlage vereinend— iſt vielleicht etwas zu ſehr auf das„Dunkel, wie dunkel“ von Brahms gebildet worden. Wenn wir aber bedenken, welchen Umſang und welche Biegfamkeit der Meiſter von ſeiner Rhap⸗ dankbare Erinnerung bewahren. Und nicht minder dem geſtrigen erſten Konzert des Lehrergeſangvereins! X. Bl. ——— Sonntag, den 14. November 1926 Beethoven vorführte. In Mozarts Muſik muß ſich nämlich ſodin verlangt, ſo werden wir der Düſſeldorfer Sängerin eine —————— 16 die er zur Schau trägt 4. Seite. Nr. 518 »Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 9. November 1926 Stäotiſche Nachrichten Der ſchienenloſe Zug hat geſtern ohne großen Aufenthalt unſere Stadt wieder ver⸗ Iaſſen. An die Schauburg iſt er ebenſowenig wie an das Ufa⸗Theater in P 6 gelangt, weil das Paſſieren der Breiten⸗ ſtraße verboten war. Der Zug kam von Ludwigshafen, wo von den Inſaſſen in Gemeinſchaft mit den Ludwigshafener Lichtſpielhausbeſitzern im Bahnhofreſtaurant das Mittageſſen eingenommen worden war. Da ſich das Beiſammenſein in die Länge zog, traf der Zug mit einſtündiger Verſpätung in Mannheim ein. Da nur die Ringſtraße befahren werden durfte, mußte der Zug, als er die Rheinbrücke und die Schloßgartenſtraße paſſiert hatte, an der Bismarckſtraße wie⸗ der zum Ring einbiegen. Am Hauptbahnhof vorbei ging dann die Fahrt, bei der ein Buickwagen führte, weiter durch den Kaiſerring. In der Heidelbergerſtraße mußte, wie mit⸗ geteilt, in die enge Straße zwiſchen P 6 und? eingebogen werden, weil ſowohl das Paſſieren des Engpaſſes als auch der Kunſtſtraße unterſagt war. Wer Augenzeuge des fürchterlichen Gedränges war, das durch dieſe polizeilichen Anordnungen verurſacht wurde, der mußte denen recht geben, die meinten, daß man den Weltreiſenden einen ſympathiſcheren Empfang hätte bereiten ſollen. Man hatte den Eindruck, daß die Polizei das durch den Zug veranlaßte Zuſammenſtrömen von Tauſenden als eine recht unliebſame Verkehrsſtörung empfand, der man durch Umleitung in die Seitenſtraßen zu begegnen ſuchte. Wenn man bedenkt, daß der Zug in anderen Städten ſogar offiziell durch die Behörden begrüßt wurde, dann muß man über den Empfang in Mannheim den Kopf ſchütteln. Hatte die Polizeibehörde mit dem Maſſenandrang des Publikums überhaupt nicht gerechnet? Die Amerikaner müſſen ſich, als ſie in der Seitenſtraße zwiſchen P 6 und 7 eingequetſcht waren und die wirklich gefährliche Situation ſahen, nicht als willkommene Gäſte, ſondern als„läſtige Aus⸗ länder“ gefühlt haben. Hoffentlich wird von der„ablenkenden Aufnahme“ in Mannheim nicht nach Amerika berichtet. Der Zug fuhr in nördlicher Richtung bis zum Straßen⸗ bahndepot und dann über den Friedrichs⸗ und Luiſenring zur Jungbuſch⸗Garage vor der er etwa eine Viertel⸗ ſtunde Aufenthalt nahm. Alsdann erfolgte über den Ring am Parkhotel vorbei durch die Seckenheimerſtraße die Weiter⸗ reiſe nach Heidelberg, wo übernachtet wurde. Da man vor Einbruch der Dunkelheit in Heidelberg eintreffen wollte— bei der ſchlechten Beſchaffenheit der Hauptſtraße zwiſchen hier und Heidelberg eine durchaus begreifliche Vorſichtsmaßnahme — ſo mußte der Aufenthalt in Mannheim mehr abgekürzt werden, als vorgeſehen war. Sch. * Erzbiſchöflicher Beſuch. Erzbiſchof Dr. Karl Fritz weilt gegenwärtig in Mannheim. Heute früh fand in der Jeſuitenkirche die biſchöfliche Meſſe ſtatt, die morgen früh wiederholt wird. * Schlaſwagenverbindung nach München. Durch den Aus⸗ fall des Abendzuges D 69/94(Mannheim ab 10.44 abends, München an 7 Uhr morgens) ſind die Reiſenden von Mann⸗ heim gezwungen, falls ſie Schlafwagen benützen wollen, den in Frankfurt 11.33 abends abfahrenden Zug D 48 nach Mün⸗ chen zu benützen. Um den Anſchluß von Mannheim ſicher⸗ tzuſtellen, hat auf eine Beſchwerde des Verkehrs⸗Vereins die Reichsbahndirektion Frankfurt inzwiſchen angrordnet, daß der Zug Frankfurt—München in Frankfurt bis zu 15 Minu⸗ ten auf Zug D 191(Mannheim ab 10.09 abends, Frankfurt an 11.17 abends) zu warten hat. Die Anſchlußverſäumnis, die vor dem kanntwerden der Wartezeit ſtattfand, dürfte ſich daher künfthhin nicht mehr wiederholen. Eine fahrplan⸗ mäßige Späterlegung des D 48 kann nicht vorgenommen wer⸗ den; ſie iſt bei der vorgeſehenen Wartezeit auf D 191 auch nicht nötig, zumal der Zeitunterſchied zwiſchen der Ankunft des D 191 und der Abfahrt des D 48 in Zukunft nunmehr 29 Minuten beträgt. * Das Ausſtellungsmaterial der Stadt Mannheim auf der Geſolei. Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, wird das Ausſtellungsmaterial der Stadt Mannheim, das ſich auf der„Geſolei“ befand. im Turnſaal der Hauptfeuerwache von Donnerstag 11. bis einſchließlich Sonntag, 21. November, in der Zeit von—4 Uhr zur allgemeinen Beſichtigung aus⸗ geſtellt. Zuſammenſtoß. Geſtern vormittag ſtieß an der Ecke 5 1/0 2 infolge Nichteinhaltung der Fahrvorſchriften ein Motorradfahrer mit einem Kleinauto zuſammen. Der Motor⸗ radfahrer kam zu Fall, hatte aber noch Glück dabei, da er ſich nur eine leichte Verletzung an der Stirn über dem rechten Auge zuzog. Das Motorrad wurde leicht beſchädigt. * Unfall eines Poſtautos. Geſtern abend kurz nach 7 Uhr verlor ein Poſtauto in der Kunſtſtraße bei N 7 das rechte Vorderrad. Nach etwa einer Viertelſtunde traf ein Poſtauto mit einem Erſatzrad ein. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Chri⸗ ſtian Mayer mit ſeiner Ehefrau Anna geb. Stief, wohn⸗ haft Burgſtraße 16. Der Kavalier Eine alltägliche Erſcheinung 5 Er iſt eine Uebergangserſcheinung im männlichen Leben. Das heißt: er ſteht an der Schwelle des Alters da der Knabe beginnt, als Jüngling bezeichnet zu werden. Alſo etwa zwi⸗ ſchen achtzehn und neunzehn. Er iſt unfehlbar zu erkennen an der nie verglimmenden Zigarette, die er zwiſchen Zeige⸗ und Mittelfinger, und an der überlegenen, blaſierten Miene, Im Kaffeehaus, wo er nicht Kaffee, ſondern nur Mokka trinkt. In der Bar, wo er die teuerſten Liköre beſtellt. In der Tanzdiele, wo er, der Walzerunkundige mit ſeinen unfertigen Gliedmaßen for⸗ trottet. Auf dem Rennplatz, wo er ſeinen durch keine Sach⸗ kenntnis getrübten Pferdeverſtand dadurch bezeugt, daß er nicht vom Toto weicht und nach jedem Rennen ſeinen„tot⸗ ſicheren“ Tip unter die„Ferner liefen“ verbucht. Kurz, er iſt eben überall da, wo etwas los iſt. Was ſeinen äußeren Menſchen anbelangt, ſo iſt er im allgemeinen weniger mit Geſchmack, als peinlichſt ſtreng nach der neueſten Mode gekleidet. Er weiß ganz genau, ob die Weite der Beinkleider 39 oder 40 Zentimeter betragen muß. Weiß auch, ob man demnächſt den Ulſter auf Taille oder auf Glocke gearbeitet tragen wird. Er weiß aber weniger genau, Gelegenheiten man Frack, Gehrock, Smoking oder ut trägt. Seinen Kunſtbedarf deckt er im Kino, Kabarett, Ope⸗ rettentheater, im Zirkus oder in Spezialitätenbühnen. Er kennt zweifelsohne Namen Werdegang, d. h. Vergangenheit ſowie Familien⸗ und ſonſtige Verhältniſſe der Film⸗ und Operettenſterne. Beſchreibt auf Auhieb das Kleid, das Fräu⸗ lein k bei der Uraufſührung der neueſten Pariſer Zotenpoſſe in Berlin getragen hat. Damit iſt aber auch ſo ungefähr das künſtleriſche Intereſſe des Kavaliers erſchöpft. Seine geſellſchaftliche Stellung.. Nun, er entſtammt zumeiſt der ehrbaren Zunft der noch nicht„Ausgelernten“. Aber er umgibt ſich gern mit den Alluren des Mannes von Welt. Oft liebt er es auch, den Studenten zu markieren. Trägt dicke Bierzipfel, läßt ſich wohl auch von einem befreun⸗ deten Barbier auf Tiefquarten bearbeiten. Er iſt übrigens ſauch nicht ſo antimilitariſtiſch, daß er nicht verſuchte, bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten durch energiſches Zuſammenſchlagen ſeiner Gummiabſätze oder durch Ein⸗ klemmen eines Einglaſes den Offizier nachzuahmen. Er iſt überall vertreten. Gefallenen-Gedenkfeier im Staotteil Waldhof Eine würdige und ſtimmungsvolle Feier, an der der Lie⸗ derkranz Waldhof, die freiwillige Feuerwehr, die freiwillige Sanitätskolonne, der evangeliſche und katholiſche Volksverein ſowie der Sportverein 07 Waldhof teilnahmen, veranſtaltete am vergangenen Sonntag der Krieger⸗ und Militär⸗ verein Waldhof unter Mitwirkung der bekannten Ka⸗ pelle Mohr. Ein ſtattlicher Zug bewegte ſich durch verſchie⸗ dene Straßen des Stadtteils zu dem in dieſem Jahre neu er⸗ richteten Kriegerdenkmal, wo nach einem einleitenden Vorſpiel der Kapelle Mohr der als Redner gewonnene Herr Dr. Kleuck⸗Sandhofen eine zu Herzen gehende Gedenkrede hielt. Ausgehend von der in immer weitere Kreiſe dringenden Er⸗ kenntuis von der Notwendigkeit der Heldenehrung, führte der Redner aus, daß der Sinn dieſer Gedenkfeiern, die ſich fern ab allem politiſchen Tagesgezänk zu halten haben, nicht darin be⸗ ſtehen könne, alte, kaum verharſchte Wunden wieder aufzurei⸗ ßen, ſondern daß bei dieſen Feiern nur der innige Dank und die aufrichtige Verehrung für das, was die zwei Millionen Toten für unſer Volk Großes und Bleibendes geſchaffen haben, zum Ausdruck kommen dürfe. Dieſes lebendige Denk⸗ mal in unſeren Herzen ſei beſſer als alle aus Stein; auch der ————— Gedenkt der Brüder im Ausland! Werbewoche des Vereins für das Deutſchtum im Ausland ſchönſte Blumenſchmuck könne niemals die lebendige Verbun⸗ denheit der Herzen erſetzen. Wie ſonſt an Gräbern lebendige Hoffnung ſchließlich das einzige Mittel ſei, um die Trauer zu lindern und ſchließlich zu überwinden, ſo müſſe auch hier der Hoffnung Ausdruck verliehen werden, daß die blutige Saat der toten Helden unſerem Volke einſt reiche Ernte bringe. Die lebende Generation ſei von den Gefallenen nicht getrennt, ſon⸗ dern ſie habe die Aufgabe, mit ihnen und im Geiſte ihrer Opferbereitſchaft und im Geiſte ihrer Kameradſchaft mitzuwirken am Wiederaufbau Deutſchland. Leider fehle viel⸗ ſach bei uns dieſer ſoziale und kameradſchaftliche Geiſt, der, wenn er eine lebendige Kraft wäre, manche Not lindern, ja ſogar beſeitigen könne. Seine Ausführungen illuſtrierte der Redner mit dem Beiſpiel eines Kriegsteilnehmers, der nach vierjähriger Teilnahme am Feldzuge heute bereits ſeit 19 Mo⸗ naten erwerbslos ſei und nunmehr gezwungen ſei, nach Ame⸗ rika auszuwandern, weil ihm die Heimat Brot und Arbeit nicht bieten könne. Dieſe ſozialen Nöte müßten überwunden werden, wenn Deutſchland leben wolle, und wenn es leben ſolle, dann müßten Taten der Opferbereitſchaft getan werden, für die uns unſere geſallenen Helden leuchtende Beiſpiele geben. Nach ſtimmungsvollen Klängen der Kapelle Mohr ergriff der Vorſtand des Krieger⸗ und Militärvereins Waldhof, Herr Eberts, das Wort, um in warmer und ergreifender Weiſe ganz beſonders der 320 Gefallenen aus dem Stadtteil Waldͤhof zu gedenken. Sodann wurden mit kurzen, aber inhaltsreichen Anſprachen ſeitens der Vertreter der eingangs erwähnten Ver⸗ eine Kränze niedergelegt. Mit gedämpften Klängen ging es dann in geſchloſſenem Zuge zum„Mohrenkopf“ zurück, wo 0 der Zug auflöſte. * Neue Wohlſahrtsbriefmarken. Ab 1. Dezember gelangen, wie in den Vorjahren, Wohlfahrtsbriefmarken zugunſten der Deutſchen Nothilfe zur Ausgabe. Die Wohlſahrtsbriefmarken werden bis zum 15. Februar 1927 bei ſämtlichen Poſtanſtalten mit Ausnahme der Poſtagenturen verkauft. Der Poſtver⸗ kauf dauert alſo in dieſem Jahre zehn Wochen gegenüber nur vier Wochen im Vorjahre. Die poſtaliſche Gültigkeit der Marken erliſcht am 30. Juni 1927. Der Ertrag der Wohl⸗ fahrtsbriefmarken, die in Werten von 5, 10, 25 und 50 Pfg. zum doppelten Nennwert verkauft werden, iſt wiederum zur Linderung materieller Notſtände im ganzen Reichsgebiet be⸗ ſtimmt; insbeſondere ſollen die Erträge zur ergänzenden Für⸗ ſorge für Kinder, alte Leute und Erwerbsunfähige ſowie für Speiſungseinrichtungen aller Art Verwendung finden. * e auf Schulzeugniſſen. Da mit Reife⸗ zeugniſſen ſchon wiederholt Mißbrauch getrieben wurde, hat das Unterrichtsminiſterium beſtimmt, daß mit Wirkung vom 1. Januar 1927 auf ſämtliche Reifezeugniſſe und ſonſtige zum ordentlichen Studium an einer deutſchen Hochſchule erforder⸗ lichen, von den Direktionen der Höheren Lehranſtalten auszu⸗ ſtellenden Ausweiſe ein mit dem Anſtaltsſtempel verſehenes Lichtbild des Inhabers(Größe 5 mal 4 Zentimeter) anzu⸗ bringen iſt. Seine Stellung zu dem anderen Geſchlecht bewegt ſich leider und trotz ſeiner Jugend im gegenſätzlichen Verhält⸗ 75 zu dem Goethewort, daß uns das Ewigweibliche hinan⸗ zieht. Der Kavalier iſt unſterblich. Das heißt: Verkörperer dieſer Uebergangserſcheinung im männlichen Leben wechſeln durchſchnittlich alle zwei Jahre. Stets aber treten neue an ihre Stelle. Die Umwelt hat ſich an dieſe Gattung des homo sapiens als an ein harmloſes, gemein⸗ ungefährliches Weſen gewöhnt. Bei Kellnern, Pförtnern u. a. genießt es ob ſeiner Trinkgeldfreigebigkeit ſogar eine ge⸗ wiſſe Wertſchätzung. Eltern, Vormünder, Prinzipale ſind freilich' oft ungehalten und verzweifelt. Indeſſen, der Ka⸗ valier iſt ja nur das Uebergangsſtadium eines in der Ent⸗ wicklung begriffenen Knabenjünglings. r.—m. Theater und Muſil Theaternachrichten. Puccinis nachgelaſſene Oper „Turandot“ hatte nun auch in Berlin lin der Städtiſchen Oper) einen vollen Erfolg. Bruno Walter und ſeine So⸗ liſten wurden ſtürmiſch gefeiert.—Felix Weingartner war an der Budapeſter Oper für 40 Aufführungen ver⸗ pflichet. Infolge eines Streites über die Beſetzung der Oper „Carmen“, die Weingartner gleichfalls dirigieren ſollte, iſt der Vertrag aufgelöſt worden.— In der Wiener Staatsoper geht als nächſte Premiere Verdis„Macht des Schickſals“in Szene. Die Aufführung unter der muſika⸗ liſchen Leitung Direktor Schalks und der Regie Hans Breuers findet zwiſchen dem 18. und 20. ds. Mts. ſtatt. Als zweite Neuheit folgt am 14. Dezember„Intermezöo“ von Richard Strauß unter muſikaliſcher Leitung des Komponiſten.— „Der Stock im Eiſen heißt das neueſte Werk Julius Bittners, ein Ballett, deſſen Handlung gleichzeitig in Ge⸗ genwart und Mittelalter vor ſich geht.— Kapellmeiſter Max R. Albrecht(Dresden) hat die Kompoſition einer abend⸗ füllenden Oper„Neros Ende“, Text von Paul Rolff, vollendet.— Die Leitung des Wiener Burgtheaters hat das neueſte Werk des jetzt in Paris lebenden Walter Haſen⸗ clever, die Komödie„Ein beſſerer Herr“ zur Auf⸗ führung angenommen. Im Mittelpunkt dieſes Stückes ſteht die Figur eines Heiratsſchwindlers.— Romains„Dik⸗ tator“ kommt außer bei den Saltenburg⸗Bühnen in Berlin noch im Wiener Burgtheater und im Münchener Schauſpielhaus heraus.— Für die deutſche Theater⸗ die jeweiliee ausſtellung in Magdeburg 1927 wird ein einwöchiges Gaſtſpiel des Wiener Burgtheaters in den Sommer⸗ Veranſtaltungen Die Freiwillige Fabrikfeuerwehr der Zellſtoffabrik hielt am Samstag nachmittag 4 Uhr, geleitet von ihrem be⸗ währten Kommandanten Knäbel, im Beiſein der Direltion und einer ſtattlichen Schar von Gäſten, unter denen wir Ver⸗ treter der ſtädtiſchen Feuerwehr, ſowie von Benz, Böhringer, Lanz und Zelluloidfabrik und der Berufsfeuerweyr bemerkten, ihre Schlußübung ab. Diesmal war als Angriffsobijekt die Siloanlage ausgewählt, die in 10 Silos je 100 Kbm. fein⸗ geraſpeltes Tannenholz zur Verarbeitung auf Zellſtoff aufbewahrt und neben der Gasbereitungsanſtalt zu den ge⸗ fährlichſten Betrieben des Etabliſſements gerechnet wird. war ein unvorgeübter Angriff. Das geſamte Schlauchmaterial, geſpeiſt von der auf%½ Atmoſphären geſpannten Werkwaſſer⸗ leitung und der 20 000 Liter bereithaltenden Gasſpritze, waren eingeſetzt. Es war ein impoſanter Anblick für die auf dem Kocherbau verſammelten Zuſchauer, als nach wenigen Minuten die vielen kräftigen Waſſerſtrahlen von allen Seiten auf daß Brandobjekt niederpraſſelten und die beruhigende Gewißheit auslöſten, daß es mit der Löſchbereitſchaft der Fabrik aufs beſte beſtellt iſt. „Nach der Uebung fand ein Vorbeimarſch der 90 Mann zählenden Wehr ſtatt, der einen vortrefflichen Eindruck machte. Die Direktion veranſtaltete in der Speiſeanſtalt für ihre Gäſte und Mannſchaften ein kleines Bankett. Eine bis jetzt no „namenloſe“ Jazzkapelle aus Sandhofen ſpielte frohe Weiſen. Flotte„Zellſtoffmädels“ reichten einen kräftigen Imbiß un friſchen Trunk. Direktor Clauß, dem das Feuerlöſchweſen der Fabrik unterſtellt iſt, begrüßte die Gäſte und gedachte mi anerkennenden Worten der Tätigkeit der Wehr im verflol ſenen Jahre, wo ſie in zwei Ernſtfällen mit großer Geſchwin⸗ digkeit zur Stelle war und Hervorragendes leiſtete. Brand⸗ meiſter Kaehne erſtattete fachmänniſchen Bericht über die vorausgegangene Uebung. Oberkommandant Schlimm hob lobend hervor, daß dieſe Uebung die ſchwierigſte Aufgabe ae⸗ ſtellt habe, an die er ſich erinnere, beſonders da ſie nicht vor⸗ bereitet war. Kommandant Knäbel dankte der Direktion für die anerkennenden Worte und verſprach in humorvoller Weiſe, die Anregungen der ſachlichen Kritik im nächſten Jahre gebührend zu berückſichtigen. Der Kommandant der Gummi⸗ und Zelluloidfabrik ſprach auf die gute Kameradſchaft zwiſchen ſtädtiſcher Feuerwehr, den Fabrikwehren und der Berufsfeuer“ wehr und ein Feuerwehrveteran brachte auf den eifrigen För⸗ derer der Zellſtoffwehr, Direktor Clauß, ein kräftiges„Gut Schlauch!“ aus. Die Ausrüſtung der Wehr iſt durch die Neu⸗ einrichtung des Saniätsraumes, die Anſchaffung einer Bahre, die mit einem Kranen gehoben und befördert werden kann, und eines fahrbaren autogenen Schneidapparates bereichert worden. Frohe, von echt kameradſchaftlichem Geiſte getragene Stunden folgten dem ernſteren Teile des Banketts, das alle Teilnehmer in dankbarer Erinnerung behalten werden. X. * * Freiwillige Feuerwehr Mannheim. Am Sonntag ver⸗ anſtaltete der Verwaltungsrat der Freiwilligen Feuerwehr eine kleine Feier zu Ehren des Hauptmanns Thron der Kompagnie(Neckarau), der geſtern ſeinen 70. Geburtstag feierte. Nach Eröffnung der Feier und Begrüßung ſpra Kommandant Schlamm dem Jubilar die Glückwünſche des ganzen Korps aus. Er hob hervor, daß Herr Thron nu ſchon ein Mannesalter der Freiw. Feuerwehr angehört un ſich gerade in den letzten Jahren als Führer der 7. Kompagnie bei ſeinen Kameraden und Mitmenſchen Liebe und Achtung erworben hat. Mit dem Wunſche, daß der Jubilar noch eine Reihe von Fahren in Geſundheit und Friſche dem Korps an, gehören möge, übereichte der Redner einige Geſchenke. Hier⸗ auf ſprach Branddirektor Voulant ebenfalls in herzlichen Worten ſeine Glückwünſche aus. Umrahmt war die Feier d Vorträgen des Feuerwehr⸗Singchors, der unter Leitung ſeines Dirigenten Baunach mit zwei Liedern aufwartete. 8 Geſellſchaft für neue Muſik! Die Geſellſchaft für nen Muſik veranſtaltet ihren 2. Konzertabend am Mittwoch, 10 November im Hanſaſaal. Für dieſen Abend konnte das Wiener Streichquartett verpflichtet werden. 3 Quartett bringt zur Aufführung Werke von Darius Milhaud, Streichquartett op. 7, Anton Webern, fünf Sätze für Streich⸗ quartett op. 5, Arnold Schönberg, Streichquartett d⸗moll op. 7. 8 Frances Walt tanzt am Dienstag, 16. November* Muſenſaal des Roſengartens. Am Flügel begleitet Kar Rinn. Ueber die Künſtlerin, die ſeit längerer Zeit dure ihre Tanzſchule in Mannheim beſonderes Intereſſe erwe hat, leſen wir im Wiener Neuen Journal: Ihr Tanz iſt Ver⸗ heißung und Erfüllung, iſt Bewegung gewordene Muſik, iſt Symphonie in ſatten Farben und waren Tönen, iſt Grelle und Schrillem abhold. Daher iſt F. W. dem Wienertum ſo und ein Wiederſehen mit dem guten Geſchmack i Tanze. Halsentzündung. Schnelle Hilte: Mit Chinosol gurgeln! Versuchspackung 60 Pi. in allen Apo- theken und Drogerien.—— Chinosol ferien des nächſten Jahres vorbereitet.— Heinrich M ang hat eine neue Komoͤdie„Das gaſtliche Haus“ vollende, die von den Münchener Kammerſpielen zur allei⸗ nigen Uraufführung angenommen wurde.— Die Abrechnung für das Stadttheater Würzburg ſchließt mit einem D14 fizit von über 320 000 Mk. ab. Eine grundſätzliche* ſcheidung über die nächſtjährige Spielzeit ſoll erſt im d zember gefällt werden. Indianerwörter im Deutſchen Dr. Karl Lokotſch gibt in ſeinem eben erſchienenen„Ety mologiſchen Wörterbuch der amerikaniſchen Wörter“ eine 9a, ſammenſtellung von 158 Wörtern, die aus den Indianen prachen bei uns Aufnahme gefunden haben. Zum größteft Teil handelt es ſich allerdings um Wörter, deren Herkun auch der Laie leicht errät, wie die verſchiedenen Tier⸗ Pflanzennamen: Lama, Skunks, Kakao, Mate u. dgl. Obe zwiſchen aber macht man doch immer wieder überraſchener Entdeckungen. Wer käme von ſelbſt darauf,, daß unſe gHängematte“ auf das indianiſche„hamake“ zurückgeh 5 Mit dieſem Worte bezeichneten die Indianer Südamerika⸗ ihre hängenden Ruheſtätten, die den erſten Europäern rt merkwürdig vorkamen; die Spanier übernahmen das unverändert und von ihnen die Franzoſen bei denen es it der verkürzten Form„hamak“ heute noch gebräuchlich ilr während das engliſche„hammock“ ſich ſchon etwas weiter 99 der Urform entfernt. Die Niederländer faßten das Wort ſche tümlich als„hangmat“ auf, und ſo entſtand das deutſ „Hängematte“. Ebenſo dürfte nicht jeder wiſſen, daß Wort„Orkan“ weder aus dem Lateiniſchen noch aus den Griechiſchen ſtammt, ſondern aus einem Indianerwort, den, auch das engliſche hurricane und franzöſiſche ouragan 50 grunde liegt und das urſprünglich nur jene eigentümliche Wirbelwinde bezeichnete, die in Weſtindien ſo verheereng wirken, und von denen einer ja erſt kürzlich den Bade⸗e Miami in Florida zerſtört hat. 5 Literatur * Deutſche Kunſt in Heimatbildern mit Worten deutſchz, Dichter. Ein Wochen⸗Abreißkalender für 1927. Belſer A. ſ⸗ Abt. Kalenderverlag, Stuttgart. Eine Galerie ſchöner Kuih⸗ blätter nach Gemälden, Aquarellen, Radierungen, Beirt nungen und Holzſchnitten bekannter Maler der Gegenwaen meiſt anſprechende Heimatbilder aus den verſchiedenſte deutſchen Gauen enthält dieſer neue, in feinſtem Offſetörhe hergeſtellte Abreißkalender: Berge, Landſchaften, Städte, ſtille Winkel und Gaſſen, alte Türme, Feſten und Burgen, — 7 „Dienstag, den 9. November 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 518 Abſchluß der Automobil⸗Ausſtellung Ihr geſchäftliches Ergebnis Berlin, 7. November. Hupen ſchallten... es kreiſchten Sirenen, brüllten Boſch⸗ Zörner“ es war ein Höllenkonzert, als heute um 9 Uhr die Deutſche Automobilausſtellung ihr Ende fand. Der Direktor des Reichsverbands der Automobilinduſtrie ſprach ein paar Abſchiedsworte, die den großen Erfolg dieſer Automobil⸗ ausſtellung und den Erfolg der Umſtellung der deutſchen utomobilinduſtrie auf Preisabbau erkennen ließen.. dann wurden die 500 ausgeſtellten Automobile mit ihren weißen Staubhüllen überdeckt, die Lichter verlöſchten... Deutſchlands etzte nationale Automobilausſtellung hatte ihr Ende gefun⸗ den.. es leben die kommenden internationalen! Alle Be⸗ denken, die bisher gegen ſolche internationalen Aus⸗ ſtellungen deutſcherſeits. beſtehen mochten, ſind hinfällig ge⸗ worden. Deutſchlands Kraftfahrzeuginduſtrie hat den ſchweren Kampfbeſtandenz; ſie wird ſich auf internationalen Ausſtellungen künftig qualitativ mindeſtens gleich vertig, vielfach ſogar überlegen, und in der Preisgeſtal⸗ ung abſolut konkurrenzfähig, präſentieren können! Dies aber war auch der große Eindruck und der große Erfolg dieſer Jubiläums⸗Ausſtellung. Es iſt weit meyr gekauft worden, als die meiſten es erwartet hatten. Einzelne Automobilfabriken ſind à Konto der Ab⸗ ſchlüſſe und der Einzelverkäufe auf der Berliner Automobil⸗ ausſtellung auf Monate hin aus gut beſchäftigt; auch jene Banken, die am Werden und Gedeihen einzelner utomobilfabriken intereſſiert ſind, werden ob des ſehr guten rfolges der Ausſtellung(loder der fabrikatoriſchen Um⸗ ſtellung!) erleichtert aufatmen. Denn volkswirtſchaftlich er⸗ wogen, war dieſe deutſche Autoausſtellung weit mehr als ein Erfolg einzelner Automobil⸗, Motorrad⸗ und Zubehörfabri⸗ en: ſie war Lebensbeweis eines deutſchen In⸗ duſtrie⸗ und Wirtſchaftszweigs, an dem rund eine halbe Million Menſchen beruflich mehr oder weniger inter⸗ eſſiert ſind. Da die nächſte nun kommende Automobilausſtellung, zugleich die erſte internationale, die Kölner Internatio⸗ nale Laſtkraftwagenausſtellung ſein wird, ſei zunächſt auf den Abſchluß des Laſtkraftwagenge⸗ ſchäfts auf der Berliner Autoausſtellung eingegangen. Qualitativ und konſtruktiv hat die deutſche Laſtkraftwagen⸗ induſtrie ihre Ueberlegenheit gegen alle Welt⸗ marken behauptet. Mehr noch als die Perſonenwagen⸗ ausſtellung bot die Laſtkraftwagenſchau Beweiſe konſtruktiver enialität, die zur Bewunderung und ehrfürchtigem Staunen keißugen. Dazu der Preisabbau Im Verhältnis zu gleichſtar⸗ ken aber in der Qüalität des Makerials und in der Konſtruk⸗ tion durchaus nicht gleichwertigen) Auslandsfabrikaten iſt der deutſche Nutzwagen rund 20—25 v. H billiger. Kein under darum, daß ausländiſche Laſtkraftwagen bisher auch kaum auf den deutſchen Markt gekomemn ſind. Ob es ſich um den Hanſa⸗Lloyd Zweitonner, um den mittelſtarken Omnibus von Daimler⸗Benz, Magirus, NA, Büſſing, Ansbach, Kom⸗ nick oder Vomag handelt oder um die rieſenſtarken Krupp, Vomag oder NAG. ſie alle ſind billiger als die geſamte uslandskonkurrenz und drum ging auch auf der Laſtkraft⸗ wagenausſtellung das Geſchäft ſo flott, wie man ſichs nur ünſchen konnte. Aber auch die Zubehör⸗In duſtrie war mit der Ausſtellung zufrieden. Was ſich bewährt hat und einen Na⸗ en zu ſchaffen vermochte, gleich, ob es Reifen oder Licht⸗ anlagen, Scheibenwiſcher oder Getriebe, Kugellager oder Stoßdämpfer waren, iſt gut, teils ſogar ſehr gut gekauft biorden. Erfreulicherweiſe ſind einzelne Zubehörfabriken, die isher auf bedenklich hohem Roß ſaßen, von ihrer Höhe erabgeſtiegen, weil ſie ſahen, daß trotz Zollſchutz und Mono⸗ polſtellung auf die Dauer Preisüberſpannungen doch nicht haltbar ſind. Auch hier bot ſomit die Ausſtellung Beweiſe geſunder Fortentwickelung. A Das Motorradgeſchäft war lebhaft. Hier tritt das f bzahlungsgeſchäft ſtärker in Erſcheinung. Rund⸗ kragen an den Ständen ergaben, daß zweierlei beſonders ge⸗ auft wurde: wirklich preiswerte Serienmaſchinen guter Qua⸗ 3* wie z. B. die beiden.K..⸗Modelle, der Einzylinder Mo der neue Zweizylinder, und auch ganz hochwertige, ſtarke 8 chinen, wie z. B..M. W. Doch auch.S.., Victoria, k4 Ernſtwerke, Zündapp, Mabeco u. a. waren mit dem Ver⸗ Kufsergebnis zufrieden. we, Daß im Perſonenwagengeſchäft die zur preis⸗ derten Serienfabrikation hochleiſtungsſähiger Sechs zylin⸗ 985 bergegangenen Fabriken von Rang und Namen das doſte Geſchäft machen würden, war von vornherein klar. Der Teutſche Gebrauchswagen... das war der Batumph dieſer Ausſtellung! Adler, Mercedes⸗ licns und Preſto, die kurzfriſtig ihre Sechszylinder werden efern können, haben mehrere hundert Wagen verkauft! Der 17„Horch 8“ hat ſo eingeſchlagen, wie es bei ſeinem in An⸗ billfacht der Materialqualität und Ausſtattung verblüfſend ligen Preiſe nicht anders zu erwarten war. Die G. D. A. au ie meiſten Verkäufe in Brennabor⸗Wagen erzielt. Aber Sech die NAG⸗Vierzylinder ebenſo wie die neuen NAcG⸗ Llohszylinder verkauften ſich gut. Der wunderſchöne Hanſa⸗ nerbdAchtzylinder iſt mehrmals verkauft worden. Die klei⸗ —* Steyr⸗Sechszylinder waren ſtark gefragt. Daß Opel ob 5 billigen Preiſe ein gutes Geſchäft machen wird, war S0 ſelbſtverſtändlich, wie die ſtattliche Auftragszahl von b. nomag. Aber auch große Qualitätswagen wie z. B. May⸗ hatt wurden mehr verlangt, als die Ausſteller es vermutet ch von Simſon u. Co. hörte man ſehr zufriedene de ſtellungsergebniſſe, weil auch hier dem Fachmann wie Ber Laien das günſtige Gleichgewicht zwiſchen Qualität und werbaufpreis ohne weiteres verſtändlich iſt. Drei Typen ſpiel en künftig auf dem deutſchen Automarkt die erſte Rolle Walen, fabrikatoriſch und auch geſchäftlich: der billige Sogen— der mittelſtarke Gebrauchswagen, und der b port⸗ und Luxuswagen. Das hat dieſe Ausſtellung ewieſen. §S. Doers chlag. * Eröffnung der bayriſchen Polizeiausſtellung in München — :Ludwigshaſen a. Rh., 6. Nov. Geſtern wurde in Anwe⸗ faweit der bayeriſchen Regierung die bayeriſche Polizeiaus⸗ ie ing in München eröffnet. Einen beſonderen Raum nimmt Haf Elusſtellung der Polizeidirektion Ludwigs⸗ für— a. Rh. ein. Sie hat ein Lehr⸗ und Anſchauungsmodell wi 8 Verkehrsunterricht in den Schulen der Stadt Lud⸗ Selohafen ausgeſtellt, ferner Tafeln, die die Schulung zur oriff ſtverteidigung der Landespolizei und wirkſame Polizei⸗ 908 5 darſtellen. Weiter gibt ſie eine Darſtellung der Hunde⸗ Pubchtung und einen überſichtlichen Dienſtplan der Polizei kehrs Ishafen, ferner Darſtellungen des Kraftfahrzeugver⸗ 2 des Kraftverkehrs, des Fahrzeugverkehrs und des Fuß⸗ uſtierverkehrs auf beſonderen Tafeln. An einen grauſigen gitmord an einem zwölfjährigen Mädchen, begangen am Juli 1918, erinnern Photographien des Tatortes. Kommunale Chronik Die 5 Millionenanleihe der Stadt Ludwigshafen genehmigt :: Ludwigshafen, 7. Nov. Durch Beſchluß des Stadtrates Ludwigshafen am Samstag wurde die Aufnahme eines Anlehens von 5 Millionen Reichsmark geneh⸗ migt. In der Hauptſache kommt der aufzunehmende Betrag der Erweiterung des Krankenhauſes zugute, die ſchon im April dieſes Jahres einſtimmig vom Stadtrat be⸗ ſchloſſen wurde. Durch die Anlehensaufnahme werden auch ſehr verkehrswichtige Projekte verwirklicht. In erſter Linie kommt hier der zweigleiſige Ausbau der Stra⸗ ßeubahn nach Oggersheim in Frage. Von dem Stra⸗ ßenbahnamt wurde ſchon ſeit längerer Zeit dieſer Ausbau als betriebstechniſche Notwendigkeit hingeſtellt(der bisherige Be⸗ trieb war eingleiſig). Seit die Rheinhaardtbahn den Schienen⸗ ſtrang der Straßenbahn nach Oggersheim mitbenutzte, war der zweigleiſige Ausbau ein unabwendbares Gebot der Betriebs⸗ ſicherheit. Neben der Straßenbahndirektion Mannheim hat das Perſonal der Straßenbahn wiederholt den doppelgleiſigen Ausbau verlangt. Ja es wurde ſogar ſchon mit Einſtellung des Verkehrs gedroht, wenn der als notwendig bezeichnete Ausbau nicht bald erfolge. Von größerem Intereſſe iſt die nunmehr ſichergeſtellte neue Straßenbahnſtrecke nach Oppau bezw. Frankenthal. Bekanntlich wollte Ludwigshafen die Strecke zuerſt nur bis Oppau bauen und die Weiterführung des Baues der Zukunft überlaſſen. Bei dieſer Einſtellung ſtieß es aber auf den heftigſten Widerſtand der Stadtgemeinde Frankenthal, die durch dieſe Art des Vorgehens eine ſtarke Berkehrsabwanderung von Oppau nach Ludwigshafen zum Nachteile Frankenthals befürchtete. Frankenthal iſt in ſeinem Beſtreben des gleichzeitigen Angriffs des Straßenbahnneu⸗ baues von Ludwigshafen und Frankenthal aus von der pfäl⸗ ziſchen Kreis⸗ und der bayeriſchen Staatsregierung unterſtützt worden. Lange Bemühungen der beiden Städte Ludwigshafen und Frankenthal haben nun erreicht, daß die Arbeit der Er⸗ ſtellung einer Straßenbahn als Notſtandsarbeit in das Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramm der Reichs⸗ und bayeriſchen Re⸗ gierung aufgenommen wurde. So wird es nicht mehr lange dauern, bis die beiden pfälziſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ ſtädte Ludwigshafen und Frankenthal und auf badiſcher Seite noch Mannheim durch die elektriſche Straßenbahn miteinander verbunden ſind. Man wird wohl nicht fehlgehen, wenn man die Straßenbahnſtrecke Ludwigshafen—Oppau bezw. Ludwigs⸗ hafen—Frankenthal als eine der zukunftsreichſten und einmal beſtrentierendſten im ganzen Straßenbahnnetz bezeichnet. ** Kr. Heidelberg, 6. Nov. Der Stadtrat ſtimmte einem Antrag der Direktion der Mädchenrealſchule zu, von Oſtern 1927 ab an die oberſte Klaſſe der Schule eine Frauen⸗ ſchulklaſſe mit Jahreskurs anzuſchließen. Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ſoll eingeholt werden.— Der mit dem ärztlichen Verein über die ärztliche Verſorgung der Klein⸗ rentner, Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen abzu⸗ ſchließende Vertrag, der freie Aerztewahl vorſieht, wird ge⸗ nehmigt.— An dem Hauſe Hauptſtraße 151 ſoll eine Ge⸗ denktafel angebracht werden, die daran erinnert, daß in dem Hauſe„Achim von Arnim und Clemens Brentano dich⸗ tend und ſammelnd an des Knaben Wunderhorn“ wohnten. — Verſchiedene Arbeiten für das Sanatorium Speyerershof werden vergeben. Aus dem Lande Der Mäuſekrieg in Ladenburg X Ladenburg, 8. Nov. Ueber die in Ladenburg kürzlich durchgeführte Mäuſevertilgung leſen wir in der „Neckar⸗Bergſtraß⸗Poſt“ folgende hübſche Schilderung:„Es gibt keine drei Pfennige mehr für eine Maus. Der offizielle Krieg gegen die Mäuſe iſt beendet. Großer Sieg! 5550 Feinde ſind zur Strecke gebracht. Fünftauſendfünfhundertfünfzig Mäuſe, das iſt ein Wort. Es war ein Volkskrieg oder beſſer geſagt ein Bubenkrieg. Zu unſerer Jugendzeit waren es bloß Maikäfer, gegen die unſere Vernichtungswut mit lockender Belohnung(2 Pfennig fürs Pfund) entflammt wurde. Aber Mäuſe, ha, das iſt doch etwas anderes, das iſt doch ſozuſagen ein Kampf Mann gegen Maus, da kann man nicht einfach ſchütteln und aufleſen, da muß hingehauen wer⸗ den, da erwacht der Held. Und diesmal gabs für das Hin⸗ hauen ſogar eine Belohnung und eine Gefahr, ſelbſt ge⸗ hauen zu werden, beſtand nicht. So ſind denn die Stoß⸗ trupps hinausgezogen aufs Feld, mit Prügeln bewaffnet, und haben wilde Schlachtlieder geſungen(„Im Felde, da iſt der Mann noch was wert.“) Wie weiland die Rieſen ließen ſie ihre Keulen niederſauſen, wo immer ein Feind ſich zeigte (vorausgeſetzt, daß dieſer nicht flinker war als ſie). Oh, es gab hervorragende Mäuſekrieger, deren Namen unauslöſchlich in der Geſchichte dieſes„Feld“zuges eingetragen ſein werden, wo⸗ zu hat man denn ſonſt bei der Polizei die Liſte geführt? Den Rekord hat Richard Maſter geſchlagen, der nicht weniger als 428 Mäuſe zur Strecke gebracht hat. 373 graue Skalpe hat Willi Kirchner abgeliefert, während es Franz Meng auf 260 gebracht hat. Alſo dieſe drei Ladenburger Buben aſſein haben dem Mäuſeheer ſchwere Verluſte, über tauſend, bei⸗ gebracht. Wertvolle Bundesgenoſſen haben wir dann noch in dem Regen und feuchtkalten Wetter erhalten, die noch ſtärker als die Menſchen unter den Mäuſen anfgeräumt haben, ſo daß zu hoffen iſt, daß die Invaſion der Mäuſe ohne nachhaltigen Schaden für unſere Gemarkung abgeſchlagen iſt.“ * Kr. Heidelberg, 9. Nopbr. Die Heidelberger Inder⸗ zahlen betrugen am 1. November ohne Bekleidung 136,78 und mit Bekleidung, Verkehr uſw. 144,92, d. h. gegen den Vormonat eine Steigerung von 1,75 bezw. 1,39 Proz.— Am Maſchinenſchuppen des neuen Bahngebäudes iſt ein 18⸗ jähriger Lehrling abgeſtürzt. Kurz nach ſeiner Ein⸗ lieferung ins akademiſche Krankenhaus iſt der Verunglückte geſtorben. Der Unfall geſchah dadurch, daß der Lehrling durch eine Oberlichtöffnung 8 Meter tief herabſtürzte. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. cS Weinheim, 9. Novbr. Gendarmeriekommiſſär Lam⸗ bert Sernatinger hier begeht heute Dienstag 95 40⸗ jähriges Staatsjubiläum. Er war früher in Mann⸗ heim, Mosbach, Eppingen, Leimen und dienſtlich tätig und wirkt ſeit 15 Jahren in on ſeinen ſieben Söhnen ſind drei im Weltkriege gefallen. Nov. In der letzten Nacht wurde von in die Holzbearbeitungs⸗ und Möbel⸗ fabrik Uehlingen eingebrochen, ferner machte er einen Ein⸗ bruchsverſuch in ein danebenliegendes Gaſthaus. Finger⸗ abdrücke an den Glasſcheiben ließen erkennen, daß der Mit⸗ telfinger der rechten Hand fehlte. Dadurch war es der Gen⸗ darmerie gelungen, den Täter in der Perſon des Schreiners Rudolf Wickert zu verhaften, der erſt vor einigen Tagen aus dem Bonndorfer Gefängnis entlaſſen wurde. Aus der Pfalz Die Zweibrücker Turn⸗ und Feſthalle⸗Einweihung :: Zweibrücken, 7. Nov. Die neuerbaute Turn⸗ und Feſt⸗ halle ſoll mehreren Zwecken dienen. Das Turnen in ſeinen verſchiedenſten Arten findet eine Heimſtätte; aber auch Muſik und Geſang ſollen hier gepflegt und der Geſelligkeit Räume bereitet werden. Dem Turnen dient eine Turnhalle, der große Saal und der Raum für Leichtathletik, ergänzt durch Garderoben und Waſchräume für Turner und Turnerinnen, Turnwart und Turnratszimmer. Der große Saal iſt in erſter Linie als Konzertſaal gedacht; er wird aber auch zum Turnen, für Feſtlichkeiten, Bälle und Verſammlungen benutzt. Ein großes Konzertpodium geſtattet die Aufführung größter Werke für Chor und Orcheſter. An der Bauausführung waren im weſentlichen nur Zweibrücker und andere pfälziſche Fir⸗ men beteiligt. Glückwünſche zur geſtrigen Einweihung ſandten u. a. der deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen, die Vorſitzenden der deutſchen Turnerſchaft, des pfälziſchen Turnerbundes, der 1. Vorſitzende des bayeriſchen Turnerbundes, der Oberpräſi⸗ dent von Oberſchleſien, die Tiroler, ſudetendeutſche und ſteirer Turnerſchaft, die deutſche Turnerſchaft in Bromberg(Polen), die Danziger Turner, die Turnerſchaft des Saarbliesgaues, oſtpreußiſche und oberſchleſiſche Turner. * :: Ludwigshafen, 8. Nov. Der 22 Jahre alte Otto Hart⸗ korn, der bei dem Betriebsunfall in der Anilin⸗ fabrik am 4. November ſchwer verletzt worden war, iſt heute früh 47 Uhr geſtorben. Den bei dem Betriebsunfall verletzten, im ſtädtiſchen Krankenhaus befindlichen Arbeitern und der Witwe des tödlich verunglückten Arbeiters Peter Buckel aus Oggersheim, ſprach der Vorſtand des Bezirksamtes Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Oberregierungsrat Dr. A. Lederle, im Namen des Regierungspräſidenten Dr. Matheus und im eigenen Na⸗ men die Teilnahme der Behörden aus. Der Witwe Buckel wurde außerdem ein Geloͤbetrag überwieſen. Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Verurteilter Fahrraddieb Auf der Anklagebank ſaſſen der wegen Diebſtahls ſchon mehrſach vorbeſtrafte 22 Jahre alte Gipſer Wilh. Steinmann aus Ilvesheim, zuletzt in Seckenheim wohnhaft; die 22 Jahre alte Margarethe Stahl aus Neckarhauſen; der 36 Jahre alte zu Heddesheim geborene Gipſer Jakob Eſchelbach; der 22jährige zu Seckenheim geborene Gipſer Leopold Neu⸗ bauer, und der 28jährige verheiratete Schloſſer Karl Grie⸗ ſer, ſämtlich in Seckenheim wohnhaft, ferner der 44jährige zu Ladenburg geborene verheiratete Arbeiter Franz Lulay und der 22jährige zu Seckenheim geborene, in Ladenburg wohn⸗ hafte verheiratete Schloſſer Karl Reffert. Steinmann hatte eine große Vorliebe für Fahr⸗ räder. Da er aber nicht das erforderliche Geld zum Ankauf hatte, auch von den erleichterten Zahlungsbedingungen der Fahrradhändler keinen Gebrauch machen wollte, ſtahl er ſich die Räder. Da er dieſe dann gleich wieder zu Geld machte, ſo hatte er Geld und Räder zuſammen. Im ganzen waren es über ein halbes Dutzend gebrauchte Fahrräder, die er den rechtmäßigen Eigentümern geſtohlen hatte. Verſchiedene der Fahrräder verkaufte er zu 10 Mark. Die Marg. Stahl, die zweimal wegen Diebſtahls verurteilt, aber nicht rückfällig iſt, beſtreitet die ihr zur Laſt gelegten Vergehen, Steinmann da⸗ gegen iſt geſtändig. Die anderen Angeklagten, von denen ver⸗ ſchiedene wegen Eigentumsdelikte vorbeſtraft ſind, geben die ihnen zur Laſt gelegten Verſchulden zu. Da die Fahrrad⸗ diebſtähle in der letzten Zeit wieder überhand zu nehmen drohen, hielt das Gericht auch eine ſtrenge Beſtrafung für an⸗ bracht. Der Einzelrichter, Amtsgerichtsrat Burger, ſteckte daher den Hauptdieb Wilhelm Steinmann auf längere Zeit an einen Ort, wo es keine Fahrräder zu ſtehlen gibt und verurteilte den Fahrradmarder wegen Diebſtahls im wieder⸗ holten Rückfalle und wegen mehrfacher Unterſchlagung zu zwei Jahren Gefängnis, abzügl. 3 Monate 1 Woche der Unterſuchungshaft. Die Marg Stahl erhielt wegen fort⸗ geſetzten Diebſtahls im Rückfall drei Monate Gefängnis. Leopold Neubauer wegen Hehlerei anſtelle einer an ſich ge⸗ rechtfertigten Gefängnisſtrafe von 3 Wochen eine Geld⸗ ſtrafſe von 50 Mark. Karl Grieſer bekam wegen Hehlerei eine Gefängnisſtrafe von 6 Wochen. Freigeſprochen werden die Angeklagten Bulag, Reffert und Jakob * § Ein Obergerichtsvollzieher wegen Beſtechung angeklagt. (Voy unſerem Berliner Büro.) Der Obergerichtsvollzieher Paul Schulz iſt am 5. November von dem Amtsgericht Berlin wegen Beſtechung angeklagt. Es wird ihm zur Laſt gelegt, von Kutisker 2000 Mk. für eine ihm er⸗ wieſene Gefälligkeit gelegentlich einer Pfän du ug er⸗ halten zu haben. Sein Verteidiger hat Beweis dafür an⸗ getreten, daß Schulz die Summe ſelbſt in der Hoffnung auf gute Zinſen und Spekulationsgewinn auf ſein Konto bei der Kutisker naheſtehenden Scharlachbank einbezahlt habe. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Rovember Rräin-Pee 2 P5 e Keckar-Begel] 2..4 5 55. el1,381,301.38140 1760575 Nannbeim 4 29..026 813,70.46.20 Sarernſer.—2,822.67/ 28⸗ J6 70 Jagffeld 729 1,48.20 1,25 1401.50 Rerau:. 492464.542.554.48.˙35 Nannheim.28.973.603.505 450.27 Caub.208.358.092.912,7½ 46 Köln..264.704.10,3.54 309/2.97 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Neue Mannbeimer Zeitung G. m b.., Mannheim, E 6, 2 Geſchäftliches Erſte Hilfe bei Unfällen. Ein gutes anti deſſen bakterienhemmende Wirkung der des Sablines 5 wegen ſeiner Ungiſtigkeit nicht nur unbedenklich jedem Laien in die Hand gegeben, ſondern auch zum Gurgeln, zu Spülungen und innerlich benutzt werden kann, iſt das Chinofol. In ſüdamerkka⸗ niſchen Ländern hat man es in jedem Haushalt mit derſelben Selbſtverſtändlichkeit vorrätig, wie Pfeffer und Salz. Wunden aller Art, auch Brandwunden, heilt es überhaupt ſchnell. Es wirkt blutſtillend, entzündungs⸗ und eiterungswidrig, es iſt ſehr aus⸗ giebig und billig im Gebrauche und wird auch mit auffällig gutem Erſolge gegen Geflügelkrankheiten' vor allem Diphtherie angewandt. Ea 251 9 0 4 6. Seite. Nr. 518 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 9. November 1926 Birtichakts· un Motoren-Werke Mannheim AG. vorm. Benz Abteiſung ſtationärer Motorenbau, Mannheim Einigung und Zurückziehung der Klagen/ Ausſcheiden der Foufés⸗ Gruppe aus der Verwaltung./ Kapital⸗ ermäßigung und ⸗Wiedererhöhung um 27/% Mill./ Der Kampf der Fonfé⸗Gruppe mit der Vielmetter⸗ Gruppe(Südbremſe) kommt nicht zum Austrag und die Klage, die die Mannheimer Motorenwerke gegen die Herren Gen.⸗Dir. Dr. Vielmetter, Juſtizrat Dr. Waldſchmidt (Berlin) und Direktor Dr. Strauß(Südbremſe⸗München) ſowie gegen die ehemaligen Vorſtandsmitglieder, die Herren Proſper'Orange(Mannheim) und RA. Dr. Serini (Berlin) angeſtrengt hatte und in der Termin in Mannheim auf heute, 9. Nov. angeſetzt war, iſt zurückgezogen worden. Es iſt eine Einigung derart erfolgt, daß der Aktien⸗ beſitz des Gen.⸗Dir. Joſef Fonfé zu noch nicht bekanntem Kurs größtenteils an die Knorr⸗Bremſen⸗Gruppe über⸗ gegangen iſt, mit der Wirkung, daß die Herren Gen.⸗Dir. Fonfé, RA. und Notar Dr. Stöhr, Direktor Cahn von der Deutſchen Verkehrsbank und Chefingenieur Vollmer, alle Berlin, aus dem AR. der M. W. M. ausſcheiden. Ebenſo ſcheidet das Direktionsmitglied Senkel aus dem Vorſtande aus und hat ſeine Tätigkeit bei der Geſellſchaft bereits ein⸗ geſtellt. Da die Einigungsverhandlungen alsbald nach der ao. HV. vom 4. Sept. ihren Anfang nehmen, iſt die von dieſer eingeſetzte Reviſionskommiſſion garnicht erſt in Tätigkeit getreten. Das AK. der M. WM. wird von 5 Mill. auf 275 Mill. berabgeſetzt und alsdann wieder auf 5 Mill./ erhöht, eine Transaktion, deren Durchführung gewährleiſtet iſt. Die neuen Aktien werden in der Hauptſache von Generaldirektor De. Vielmetter übernommen werden. der der Geſellſchaft bekanntlich bis Mitte Nov. v. J. 1 Mill./ zur Verfügung geſtellt und für einen Kredit der Disconto⸗Geſellſchaft in Berlin von 1 Mill. die perſönliche Bürgſchaft über⸗ nommen hat. Eine Aeußerung zu den vorſtehenden unbeſtätigten An⸗ gaben war von dem Vorſtandsmitglied, das die Geſchäfte in Mannheim wahrnimmt und auch von einem in Mannheim anſäſſigen ehemaligen Vorſtandsmitglied nicht zn erhalten, da der AR. offenbar die Abſicht hat, nähere Mitteilungen erſt in der zu erwartenden ab. HV. zu machen. Die Geſell⸗ ſchaft ſelbſt iſt, wie man erfährt. gut beſchäftigt; für die Neu⸗ einſtellung von Arbeitskräften ſcheint jedoch eine Notwendia⸗ keit noch nicht zu beſtehen. U◻ Ar Kapitalerhöhung der Süddeutſchen Drahtinduſtrie AG. in Mannheim⸗Waldhof. Die Geſellſchaft beruft ihre o. HBV. auf den 30. Nopbr. ein, auf deren TO. neben den Regularien auch die Erhöhung des gegenwärtigen Kapitals von 900 000 4 ſteht. Ueber die Dividende wie auch über das Ausmaß der Erhöhung kann z. Zt. noch nichts mitgeteilt werden, da die endgültige Beſchlußfaſſung des AR. noch ausſteht. 2: Die Sanierung der Schnellpreſſenſabrik Ach., Heidel⸗ berg. Die Schuellpreſſenfabrik Heidelberg legt nunmehr unter gleichzeitiger Mitteilung gemäߧ 240 HGB. den Sanie⸗ rungsplan vor, nach dem die 5000/ Aktien Lit. Bein⸗ gezogen und die verbleibenden 1,17 Mill./ StA. im Berhältnis 1028 auf 351 000 zuſammengelegt werden. : Keine generellen Erhöhungen von Einſchüſſen bei der Liquidationskaſſe AG. in Berlin. Die Gerüchte über eine generelle Erhöhung von Einſchüſſen bei der Liquidations⸗ kaſſe AG. entbehren jeglicher Begründung. Die weitaus überwiegende Mehrzahl der Mitglieder des Liquidations⸗ vereins für Zeitgeſchäfte an der Berliner Wertpapierbörſe e. B. iſt bereits mit 15 v. H. und höher gedeckt. Etwaige Anforderungen ſind nur an einzelne Firmen, die dieſem Deckungsverhältnis bisher nicht entſprochen haben, was für die Allgemeinheit belanglos iſt, geſtellt worden. 2: Kapitalerhöhung der Vereinsbank in Hamburg. Der AR. beſchloß, einer HB. am 9. Dez. Kapitalerhöhung von 10,5 auf 15 Mill./ vorzuſchlagen. Die neuen Aktien mit Dividendenrecht ab 1927 werden von einem von der Disconto⸗Geſellſchaft geführten Konſortium übernommen und zwar werden 2,1 Mill./ im Verhältnis von:1 den Aktio⸗ nären angeboten, während 2,4 Mill./ in feſte Hände über⸗ gehen, die einen langfriſtigen Beſitz gewährleiſten. )ol Roch keine Verkaufsbeteiligung von Rombach am Ruhrkohlenſyndikat. Das Ruhrkohlenſyndikat hat die Eut⸗ ſcheidung darüber, ob die Selbſtverbrauchsbeteiligung der Rombacher Hüttenwerke beim Ruhrkohlenſyndikat in eine Berkaufsbeteiligung umgewandelt werden ſoll, vertagt, des⸗ gleichen einen entſprechenden Antrag der Fried. Krupp AG., weil ſich die reinen Zechen gegen eine auf ihre Koſten gehende Erhöhung der Verkaufsbeteiligung wehren. Die Berkaufs⸗ bzw. Intereſſengemeinſchaftsverhandlungen ſchei⸗ nen bei der Ablehnung des Romhach⸗Antrages eine wichtige Rolle geſpielt zu haben. Die Mehrheit im Kohlenſyndikat ſcheint die Anſicht zu vertreten, daß die Umwandlung der Berbrauchsbeteiligung in eine Verkaufsbeteiligung über⸗ flüſſig iſt, wenn der Anſchluß der Concordia⸗Zeche an die Kokswerke perfekt wird. Durch die Ablehnung des Antrags ſind die Rombacher Hüttenwerke inſofern benachteiligt, als die Selbſtverbrauchsbeteiligung der Concordia⸗Zeche allein nur einen geringeren Wert beſitzt. Bei allen Verhandlungen ſpielt das Beteiligungsmoment eine hervorragende Rolle. zis Aus der Michel⸗Gruppe. Nach dem Geſchäfts⸗ bericht der Gruppe für das Jahr 1925 war der Geſchäfts⸗ gang in der erſten Hälfte des Berichtsjahres ſtark ſchwankend und ſchleppend. In der zweiten Hälfte brachten die Abrufe, namentlich vonſeiten der Händlerſchaft, in Hausbrandbriketts eine erfreuliche Belebung, ſo daß im ganzen eine nicht un⸗ weſentliche Steigerung der Erzeugung und des Abſatzes gegenüber dem Vorfjahr zu verzeichnen iſt. Die Förderung erhöhte ſich von 3,7 auf 4,9 Mill. To., d. h. um 16,5 v. H. un die Briketterzeugung von 1,16 auf 1,39 Mill. To., d. h. um 20 v. H. Die auf techniſcher Höhe gehaltenen Betriebe hätten ſtörungslos gearbeitet; ihre Leiſtung könnte bei Belebung der Wirtſchaft noch um einen beträchtlichen Prozentſatz geſteigert werden. Ueber die Beteiligung am Stahlwerk Becker wird mitgeteilt, daß die Reorganiſation des Werks energiſch weiterbetrieben ſei, wobei naturgemäß die für Eiſen und insbeſondere für Edelſtahl ungewöhnlich ſchlechte Konjunktur ſtärke Hemmungen mit ſich gebracht habe. Bei Michel wird der Gewinn von 659 349/ vorgetragen, ebenſo der Gewinn von 623 207 bei Veſta, von 615 132& bei Leonhardt und von 271974 bei Gute Hoffnung. Die Ausſich⸗ ten für das Geſchäftsjahr 1920 ſeien nicht ermutigend: die in den erſten Monaten herrſchende milde Witterung habe den Abſatz an Hausbrandbriketts ungünſtig beeinflußt. Die Ausgleichsmöglichkeit durch Stapelung ſei im Geiſeltalrevier nicht in vollem Umfang gegeben, ſo daß bei ungleichmäßigem Abſatz Produktionsausfälle unvermeidlich ſeien. 1 Metall⸗, Walz⸗ und Plattierwerke Hindrichs⸗Auſſer⸗ maun Acz, in Barmen. Nach dem Geſchäftsbericht für 1925/6 konnte die Weiterentwicklung der Geſellſchaft nur langſam * voranſchreiten. Aus dem Rein 153 052 4& ſollen 6 v. H. Dividen vorgetragen werden. :: Vereinigte Deutſche Nickelwerke Acz. in Schwerte. Wie verlautet, iſt der Geſchäftsgang bei der Geſellſchaft befriedi⸗ gend und es iſt anzunehmen, daß für das am 30. September — einſchl. Vortrag von e ausgeſchüttet und 80 624% labgeſchloſſene GJ. die gleiche Dividende wie im Vorjahr (12 v..) verteilt wird. :: Waggon⸗ und Maſchinenbau AG. in Görlitz. Bei dem Unternehmen ſoll ſich nach der jetzt vorliegenden ToO. die Wiedererhöhung um 3,66 Mill. VA. ſo vollziehen, daß nur 3,06 Mill./ neue Aktien geſchaffen und die 600 000%/ vor⸗ handenen Vorratsaktien, die von der Zuſammenlegung aus⸗ genommen ſind, in VA. umgewandelt werden. ꝛ5: Umtanſch von.E..⸗Zertifikaten. Die Nattonal City Bank of Nework hat ſich in ihrer Eigenſchaft als Treuhänder im Auguſt d. J. bereit erkläxt, den Umtauſch eines erſten Abſchnitts von amerikaniſchen Zertifikaten über A...⸗Shares, die auf Grund von durch die Bondbeſitzer ausgeübten Optionen ausgegeben waren, in A. E..⸗Stamm⸗ aktien zu geſtatten. Nunmehr iſt ein neuer Abſchnitt von amerikaniſchen Zertifikaten zum Umtauſch in tatſächliche Stücke freigegeben worden, nachdem von den fünf vor⸗ geſehenen Aktienoptionen die erſten drei Optionen ausgeübt worden ſind. 2: R. Stock u. Co. in Berlin⸗Marienſelde. Der Geſchäfts⸗ gang bei der Geſellſchaft iſt im ganzen günſtig; aller Voraus⸗ ſicht nach wird man für das am 30. Sept. abgeſchloſſene GJ. mit der gleichen Dividende wie i. V.(6 v..) rechnen können. :: Maſchinenfabrik Hiltmann u. Lorenz Ach. in Aue i. S. Die Geſellſchaft beantragt Kapitalerhöhung um einen nicht genannten Betrag. Das Kapital beträgt bisher 1/4 Mill. lJ. z: Weſtfäliſche Drahtinduſtrie AG. in Hamm. Die Geſell⸗ ſchaft verteilt auf Grund des Intereſſengemeinſchaftsvertra⸗ ges mit Krupp wieder 5 v. H. Diridende für 1025/6. sia Minimax 26. in Berlin. Der Rohgewinn beläuft ſich auf 2,27 gegen 2,26 Mill. in 1924/5. Die General⸗ unkoſten haben ſich mit 1886 293(1 590 142) nicht unerheb⸗ lich erhöht. Abſchreibungen wurden mit 162 988(201 441) 4 vorgenommen, ſo daß ein um 139 901 4 geringerer Rein⸗ gewinn als i. V.(864 591) verbleibt, wozu noch Vortrag aus 1924/25 mit 46 809/ tritt. Wie bereits angekündigt, kommt eine Dividende von 10(12) v. H. auf die StA. und 9 v. H. auf die VA. zur Verteilung. Im neuen GF. weiſen die Um⸗ ſätze gegenüber der zweiten Hälfte des vergangenen GF. eine Steigerung auf. Auch könne jetzt wieder mit einem gleich⸗ mäßigen Auftragseingang für das Handfeuerlöſchergeſchäft gerechnet werden, ſo daß mit dem üblichen Vorbehalt auch für das laufende GJ. ein befriedigendes Ergebnis zu er⸗ warten ſei. :: Tuchfabrik Aachen vorm. Süskind u. Sternan AG. in Aachen. Der AR. beſchloß, der am 7. 12. ſtattfindenden HV. die Verteilung von 8(6) v. H. Dividende vorzuſchlagen. :::„Südſäge“ Holzhandels⸗AG. ſüddentſcher Sägewerke, München. Die Geſellſchaft ſchließt für 1925 mit einem Ver⸗ luſt von 22 599/ li. V. Reingewinnvortrag 4701%] ab, der vorgetragen wird. Aufträge konnten nur ſchwer herein⸗ geholt werden. Die Preiſe blieben das ganze Jahr hindurch gedrückt und die Lagerbeſtände mußten zum Teil mit Verluſt abgeſtoßen werden. Eine Hebung des Abſatzes im dritten Vierteljahr konnte den Ausfall der vorhergehenden Monate nicht mehr gutmachen. Gegen Ende des Jahres flaute das Geſchäft wieder ab. zis Verlnſtabſchluß der Gebr. Roſenberg Holz⸗ AG. in Köln. Die HV. genehmigte die Jahresrechnung für 1925 und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Die Verſammlung be⸗ ſchloß, zur Deckung des Verluſtes von 247391/ die Rücklage von 10000% und den Gewinnvortrag von 1924 in Höhe von 23561/ heranzuziehen und den verbleibenden Verluſt von 213 829/ vorzutragen. Neu in den AR. wurde W. M. H. Benott⸗Davier(London) gewählt. v⸗ Porzellanfabrik Kahla Ach. Der Geſchäftsgang bei der Geſellſchaft hat ſich in den letzten Monaten weſentli gebeſſert, ſo daß man auch für den Schluß des Geſchäftsjahres mit einem guten Ergebnis rechnen kann. Es iſt unter dieſen Umſtänden nicht ausgeſchloſſen, daß die Dividendenzahlung für 1926 wieder aufgenommen werden kann. ꝛ: Julins Berger Tiefbau⸗A. in Berlin. In einer AR.⸗ Sitzung wurde mitgeteilt, daß das bisherige Ergebnis des laufenden Geſchäftsjahres den Erwarxtungen entſpricht. Die im Jahre 1024 übernommenen Eiſenbahnbauten in der Türkei ſind fertiggeſtellt. Die Arbeiten für die Herſtellung des Teliutunnels in Rumänien ſind programmäßig ver⸗ laufen. Mit den Arbeiten in Kolumbien iſt begonnen wor⸗ den. In der letzten Zeit ſind mehrere umfangreiche Aufträge im Inlande hereingekommen, und es ſchweben ausſichtsreiche Verhandlungen wegen Uebernahme von größeren Arbeite⸗ im Ausland. Mit den zurzeit feſt ühernommenen Arbeiten iſt die Geſellſchaft bis in das Jahr 1928 hinein gut beſchäftigt. :: Münchener Exportſabrik AG. in München. Bei 1 Mill. A. ſtellt ſich nach 41 261(81 138) Abſchreibungen der Rein⸗ gewinn auf 138 878(130 346), aus dem bekanntlich 10 v. H. Dividende verteilt und 20602/ vorgetragen werden. Der B Malzabſatz war zufriedenſtellend, ſo daß die Betriebsanlagen voll ausgenutzt werden konnten. :0: Kapikalerhöhung der Erſten Pilſner Aktienbranerei. Einer ao. HV. ſoll Erhöhung des AK. von 3,36 auf 5,04 Mill. Kr. vorgeſchlagen werden bei einem Bezugsrecht :1 zum Kurſe von 900 Kr. Die neuen Mittel ſollen zur Tilgung einer Bankſchuld von zurzeit 13 Mill. Kr. verwendet werden. 10 v. H. Dividende der Deutſchen Verlags⸗Anſtalt Stuttgart. Der Abſchluß auf 90. Juni 1926 ergibt ein Geſamt⸗ erträgnis von 793 313 4, zu dem ein Gewinnvortrag aus 1924/25 in Höhe von 121.753 tritt, dem die Generalunkoſten mit 327 392(373 483)/ und die Abſchreibungen mit 125977 (68 420)/ gegenüberſtehen, ſo daß ein Reingewinn von 461 696(411 753)/ verbleibt, aus dem 100 000/ der all⸗ d gemeinen Rücklage zugeführt, 20000/ der Rücklage für Altersunterſtützungen, 20000/ der Hausunterſtützungskaſſe überwieſen, ſo daß auf das 2,4 Mill. betragende Ad. 10 v. H. Dividende zur Verteilung gelangen und 81 696 ¼4 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Der Umſatz des Verlags blieb hinter dem des Vorfahrs zurück; in gleichem Maß wurde auch die Büchervroduktion eingeſchränkt, was naturgemäß eine geringere Beſchäftigung der Buch⸗ druckerei und Buchbinderei zur Folge hatte. Die Beteili⸗ gungen erbrachten wieder befriedigende Erträge. Im neuen GF. bat die im Frühjahr einſetzende langſame Beſebung des Geſchäftsganges angehalten, doch ſtehen die für Papier und Bücher zu erzielenden Verkaufspreiſe noch in keinem befrie⸗ digenden Verhältnis zu den Geſtehungskoſten, Vertriebs⸗ ſpeſen und allgemeinen Laſten. )16 Anglo Perſian Oil Co. Die HV. beſchloß, aus einem Reingewinn von rund 4,4 Mill. Lſtr. eine Schlußdivi⸗ dende von 127/ v. H. zu verteilen(die Zwiſchendividende betrug 5 y..). Außerdem erhalten die Inhaber der gewöhn⸗ lichen Aktien einen Bonus in Geſtalt von einer neuen auf zwei alte Aktien. Ueher die Marktſage führt der Geſchäfts⸗ bericht aus, daß angeſichts des zunehmenden Weltverbrauchs ch]Lond.⸗Schweiz Reichsſinanzgebarung April⸗Seytember Nach der Ueberſicht des Reichsfinanzminiſteriums über die Reichseinnahmen und sausgaben in den Monaten April bis September 1926 belaufen ſich in dem an⸗ gegebenen Zeitpunkt die Einnahmen des ordentlichen Haushalts auf 3544,1 Mill., die Ausgaben des ordent⸗ lichen Haushalts auf 3559,8 Mill., das Monatszwölftel der in den Kaushalt eingeſtellten Ueberſchüſſe aus den Jahren 1924 und 1925 auf 183,9 Mill.. Im außero rdent⸗ lichen Haushalt belaufen ſich die Einnahmen auf 1,1 Mill. 4, die Ausgaben auf 529,0 Mill. 4. Mithin ſind aus der Anleihe zu decken 327,9 Mill.%. Die na ch⸗ träglichen Einnahmen zu Laſten des Rechnungsjahres 1925 betrugen 48,5, die Ausgaben 318.3 Mill. /. Der Stand der ſchwebenden Schuld am 30. 9. 1926 war: 1. Zah⸗ lungsverpflichtungen aus der Begebung von Schatzanwei⸗ ſungen 18,6 Mill., 2. Sicherheitsleiſtungen 50,9 Mill., 3. Dar⸗ lehen von der Poſt 100,0 Mill. A. ——— trotz der anſcheinend gegenwärtig beſtehenden Ueberproduktion an Petroleum wenig Wahrſcheinlichkeit für eine weſent⸗ liche Preisermäßigung beſtehe. eh⸗ Beifügung von Urſprungszeugniſſen bei Sendungen nach Frankreich. Die Außenhandelsaoteilung der Handels⸗ kammer für den Kreis Maunheim teilt mit: Nach einer Ber⸗ fügung der franzöſiſchen Regierung ſind den Begleitpapieren bei Sendungen in das franzöſiſche Zollgebiet auber der be⸗ glaubigten Rechnung noch ein Urſprungszeugnis beizufügen⸗ Das Urſprungszeuguis iſt nur für ſolche Waren erforderlich, die nach dem Deutſch⸗Fransöſiſchen Handelsabkommen vom 5. Auguſt 1926 einer meiſtbegünſtigten Zollabfertigung unter⸗ liegen. Die Formulare für Urſprungszeugniſſe können von der Außenhandelsabteilung der Handelskammer, Mannheim, L 1, 2, bezogen werden. Die Beglaubigungsgebühr für die Urſprungszeugniſſe beim franzöſiſch. Konſulat beträgt 5 Gold⸗ franken(1 Goldfrank= 84 Pfg.)— 420 Al. z0: Verbraucherkredite im Berliner Einzelhandel. Nach dem Bekanntwerden des Teilzahlungskreditabkommens der Firma Herm. Tietz mit der Kaufkredit⸗ AG. in Zürich ſind jetzt auch die Einzelgeſchäfte mit ihren Plänen zur Finanzierung der Verbraucher an die Oeffent⸗ lichkeit getreten. Auf der einen Seite handelt es ſich um die Verhandlungen des Verbandes Berliner Spezialgeſchäfte mit einem amerikaniſchen Finanzinſtitut, wo⸗ nach laut B.., an ein Kapital von 40—50 Mill. für das geplante Kreditinſtitut gedacht iſt. Dem Verbande gehören etwa 300 Berliner Firmen an. Auf der andern Seite haben die Verbände des Berliner Einzelhandels, hinter denen etwa 3000 Geſchäfte ſtehen, beſchloſſen, eine Kredit⸗ genoſſenſchaft ins Leben zu rufen. Eine deutſche Groß⸗ bank hat ſich vertraglich verpflichtet, dieſer Genoſſenſchaft einen Kredit von 50 Mill.„ zur Verfügung zu ſtellen. Nicht nur die großen, ſondern auch mittlere Berliner Geſchäfte ſollen an dieſer letztgenannten Maßnahme teilnehmen. Wie verlautet, wird der Betrieb in 14 Tagen aufgenommen. Deviſenmarkt Reichsmark weiter abgeſchwächt Am internationalen Deviſenmarkt waren geſtern im all⸗ gemeinen keine größeren Schwankungen zu verzeichnen. Al bemerkenswert iſt feſtzuſtellen, daß die Reichsmark weiterhin aus rein techniſchen Gründen abge⸗ ſchwächt hat und ſich geſtern gegen Kabel auf 4,21,10, alſo auf den unteren Goldpunkt ſtellte. Im einzelnen laſſen ſich folgende Kurſe ermitteln: 6. 9. 6. 9. 6. London-Paxis 133,50147.751 Natld.-Schwz. 22.80J 21, 80Lond.-Stockh. J 18.18 45 Lond.⸗Brüſſei 34.85 84,85 Holland⸗Schw. 207.45207.45[Lond.⸗Madrid 82.00 92.10 Sond.⸗Mallb. 112.50.118,75 Kabel Holland 250,15/250 150Mailand-Parisſ126,75 178.50 Kabei Schweiz 518.85 51,75 Lond.-Holland 12.12 12,12 Brüſſel⸗Paris 8 4²5.00 25,14 25.15 London-Oslo. 19,39/ 19,35 Holland-Paris11.85 1 18.38( 18.35 Kabel London.84.444.7 Paris-Schweiz 17.40 17,00J Lond.-Kopenh. In.⸗Mit. laſſen ſich tolgende Kurſe ſeſtſtellen London.. 20,89 20,41 Prag 12.46J 12.48J Madrid. 63.70 9740 Paris.. 14.00 18,65 Oslo.. 05.15/104.95 Argentinien.170.80 1714 Zürich..6110 8115/Kepenbagen.11.9011.050 Hapan 2090 76552 Mailand.. 16,15 17,70 Stockbolm. 112.30 112.40 New⸗Bork..20.6.21, Holland... 166.20189.40 Brüſſel 58.60J 58.65 Mannheimer Produktenboͤrſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM. Amtliche Preisnotierungen vom 8. November 1826. Weizen inl. neuer 30.50—.—J Hafer aüsländ 20.— 24.—J Wieſenheu ſoſe.50-.50 1— Mais gelbes m. Sack!.—-20 25 Nottleehen—r8 „ ausl. 32.—84.— 5 Röggen inl.neuer 25 50-26.— Pmehl. Spez.0S9..50-49.75 Luz. Kleeh loſe.30-10.0 „ ausl.—.——.—[BVeizenbrotm. m. S. 32.50-52.75, 5 neues..80 Brau⸗Gerſte lin · mit S. 35.—37.—.40- 440 ausl.! 26.50.29.75 Weizenkleiem. Sack 11.25-11.50 Gebund Stroh 8 80·—.— Futter⸗Gerſte 21.—22.—[Trockentreber Raps mit Sack—. Hafer inländ. 19.75-20.50] Rohmelaſſe Berliner Metallbörſe vom§. November 17.—17.50 —.—.— Preiſe Feſtmark ür 1 Kg. 8. Elettrolyttupfer 134,75 183,25 Aluminium in Raffinadekupfer—.—.— Barren 244 24⁰ Rohiink Bb.-Pr.) 67.35.88.25 6t.80-8.— 0 n Pr.) 9*„9098.— enzinn—.——9 fickel 275 9 20. 510 Alaltenzint 89,50-60,— 59,50-60.— Antimon 104-.10 388—74.50 Pluminium 2,10.10 Silber für 1 Cr. 73,—-74.— 78.50 London, 8. November. Metallmarkt(In Llt. f. d. eng. t. v. 1016 K. 68., 5. 6. Biei 289 33,— Kupfer Kaſſa 57,95 57.25 beſtſeleet. 65,75 64 75] Zint 88,5 10.75 do. 3Monat 26,50 59,15[Nickel—.——— Bueckſuber 16.75 16. do. Eleltrol. 67.— 66.25[ Zinn Kaſſa 300.75 303.20[ Regulus— :: Herabſetzung der Kupferpreiſe. Der Entwicklung 963 Rohkupfermarktes entſprechend hat die Verkaufsſtelle 5 Kupferblechſyndikats Caſſel den Hrundpreign 170 Kupferblechfabrikate mit Wirkung vom 6. Nov. ab vo auf 171 ermäßigt. „Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häſen In der Zeit vom 90. Okt. bis 5. Nov. 1020 ſind anene kommen: kalwärts 8 leere Schleppkähne und 12 beladen mit 2144 To., bergwärts 16 beladene Dampfer mit 2853 5 leere Schleppkähne und 84 beladene mit 35 194 To. gefahren ſind: talwärts 6 beladene Dampfer mit 524 a. 38 leere Schleppkähne und 25 beladene mit 13 575 To., berg⸗ wärts 1 beladener Dampfer mit 84 To., 10 leere Schleur, kähne und 0 beladene mit 1192 To.— Auf dem Necar ſüe⸗ talwärts angekommen: 4 leere Schleppkähne und 2 ladene mit 258 To., bergwärts abgefahren Scheppkähne und 6 beladene mit 867 To. Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrortvom S. November Die Nachfrage nach Kahnraum an, der heutigen Bürſe war im Verhältnis zu den Vortagen lebhafter. Bor a die waren verſchiedene Bergreiſen am Markt, worauf ſich Tagesmieten um 76 Pfg. per Tonne erhöhen konnten. der Börſe wurden auch für einige Reiſen ab Rhein⸗Hern Kanal 6 Pfg. per Tag und Tonne bezahlt. Die Talfra nach Holland und Belgien blieben unverändert. 9 ſind: 4 leere 77J PP0„ — D 4 lenstag, den 9. November 1026 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 518 * Sportliche Vorrundenkämpfe des SW2BB-Bezirkes Baden-Württemberg Reiüm Samstag abend fand die erſte Vorrunde zu den deſtherſchalten des Bezirtes Baden⸗Württemberg im Süd⸗ 1 Fraulchen Amateur⸗Boxverband, deſſen Sitz ſich zur Zeit Leik rankfurt beſindet, im„Großen Mayerhof“ ſtatt Die en daa und Organiſation der Veranſtaltung lag in den Hän⸗ Sor es MFC. Phönix, der ſich dieſer Aufgabe mit Mühe und 8 unterzog. Allerdings, ein Bodenbelag für den Ring hanäne einmalige Anſchaffung— war immer noch nicht vor⸗ ben.. ſodaß mancher Kämpfer mehr als einmal unnötig lum den aufſuchen mußte. Das zahlreich vertretene Publi⸗ und wohnte den ſehr intereſſanten Kämpfen mit Intereſſe bei End hielt auch bis zum letzten, der kurz vor ½12 Uhr ſein nechf ſand, geduldig durch.— Im Ring amtierten ab⸗ elnd Werle⸗Phönix und Schwind⸗V. f. R. achſtehend der Kampfverlauf: Allr⸗Dlicgengewicht. Hamberger⸗Pforzheim— Heuberger⸗Phö⸗ zen 1annheim. Die beiden Kleinen liefern einen ſehr tapfe⸗ Nrinad fairen Kampf, der außerordentlich ſchöne Momente ſonde Hamberger iſt ſehr flink und wendig und gefällt be⸗ wird rs durch ſein blendendes Abdecken. Knapper Punktſieger präzif euberger, der gut plazierte Körper⸗ und Geſichtstreffer ziſe einbringt. I⸗Aiiegengewicht. Wißler⸗BfR. Mannheim— Schulz⸗Phö⸗ Reich annheim. Wißlers eiſerne Ruhe, gepaart mit größerer eine weite und äußerſter Treffſicherheit verhelfen ihm zu mend. einwandfreien Punktſieg. Er ſtoppt den tapfer ankom⸗ Ban Sch. klar und ſicher. Mit antamgewicht: Krämer⸗Karlsruhe— Lorenz⸗Pforzheim. ten Garten Linken und Rechten raubt Krämer dem ungedeck⸗ am grenz zunächſt die Luft und punktet ihn im weiteren Beindfverlauf vermöge auch ſeiner ſehr zweckmäßig ſparſamen ma ſerveit, die ihn immer am Mann hält, aus. Nur wenig Piorzß der zähe, für den Sieg aber nie in Frage kommende zbeimer den Verſuch, Kramer links abzuſtoppen. Naufedergewicht: Heuſer⸗Heilbronn— Steinkönig⸗Phönir⸗ dronnbeim. Sieger nach hartem Schlagwechſel wurde der Heil⸗ Vormer⸗ der meiſt führte, ihm Steinkönig, der gut in 8—— nicht viel nachſtand. heime dergewicht: Binder⸗Pforzheim—Klöpfer U⸗VfR.⸗Mann⸗ en. Zwei Drittel des energiſchen Kampfes waren ausgegli⸗ belde Jum Schluß kommt Kl. bei ſtark abgekämpften Zuſtand r deutlich ſichtbar nach vorn und ſiegt verdient n. P. heim ichtgewicht: Böhm⸗Pſorzheim— Klöpfer I⸗VfR.⸗Mann⸗ Linke Der ganz auf Diſtanz eingeſtellte Klöpfer ſticht brillante kunde und vermeidet jeden Nahkampf mit dem in Crouchſtel⸗ auch finkommenden. phyſiſch ſtärkeren Pforzheimer, was ihm nur lber zum Schaden gereicht hätte. Bis zum Ende kommt Le⸗ als Sieger in Frage und wird es auch. du Seichtgewicht: Schwarz⸗Heidelberg— Schäfer⸗Pforaheim. *++ Wlrklich gute, bekömmfiche Brote: Wertheimer Korn Kreuznach. Graham Felke Vollkorn echtes Simons lMrferlächume ar Stadt Maunheim Wir Gebäudeſonderſtener vember erſuchen um Zahlung der am 5. No⸗ leuer 1026 fällig geweſenen Gebändeſonder⸗ Friſt für Oktober 1926 mit einer letzten Novemon 3 Tagen. Wer bis ſpäteſtens 12. Zuſchlaer1020 nicht zahlt, hat die geſetzlichen Kofteläge zu entrichten und die mit hohen Awar werbundene Zwangsvollſtreckung zu Nosiama und* Schalterſtunden von—½41 Uhr Ullisch Uhr. on ½3—4 Uhr. Samstags von—12 Hamburger S 43 Stadtkaſſe. Kölner hause Verputzarbeiten ſür das Vorpumpen⸗ Pumpernickel aſſerw d den Treppenhausvorbau im 2. 3193 Unter 3780 Rheinau ſollen an leiſtungsſähige unterla mer vergeben werden. Verdingungs⸗ U In 8 155 bei unſerer Bauleitung * ugef 13, in der Zeit von—12 Uhr kuter-Konsun, P 4, 10. Erſialinen u. ſolange der Vorrat reicht gegen ie ug der Selbſtkoſten bezogen werden. hrechendangebote ſind verſchloſſen mit ent⸗ den 22.§/ Aufſchrift verſehen, bis Montag, Zimmer November ds. Js., vorm. 11 Uhr, 2 205 502 abzugeben. Eröffnung Zim⸗ irekti 48 ektion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektr. Werke. Seeeug U4. 5— 1. Nuftrage verſteigere am Donnerstag, ovember, morgens 10 Uhr und nach⸗ Agang 9 Uhr in meinem Lokal Q 4, 5, W2 kopurch den Hol. 1 Treppe, folgendes: S mpl. Schlafzimmer leichen) mit groß. W193 333 3◻⏑ 9 rasiorer ſreut ich a. d. neuen ici0. Leöchlin Tuu Srcuerung al, Stellschrauben. Der beste Rasierapparat der welt. 1. Rasiert den Siätksten Bart. 2. Bleibt Jahre ohne Schleifen haarschari. J. Verietren unmöglich. Tausende Anerkennungen. Berr Plarter tlemm, Meunkirchen- Erlangen, schreibi: Bia sehr zulrieden. 20 Jahro fasiert ohne Schleifen. Sein Sclönstez WeHMacATSöESCAEAx ..—..50, 10.—. Umtausch alter Apparate und Klingen onebelſchränken. (eichenz Speiſezimmer m. 6 Lederſtühlen 1 Klubfoſavi. Pitchpine⸗Rüche(modern). ſäben, 2 8 mit 2 Seſſel, Sofa mit Umbau, reiötiſch olſterſeſſel, 2 Schreibſeſſel, Damen⸗ Süſett. uußb lematenSchreibtiſch eichenes tühien, Zierſvol. Büſett, Auszugtiſch mit 4 Chai rſchrank, K d l. Vertik tif iſelongue m. Deck 39 er 18 Räberes aui Anirsge. feieenſen Henmede mi, Hlarner und Spfe: klllIxl Faäk.lbAan chränte“ Spiegelſchränke, polierte Kleider⸗ aut. Teupantike Schränke, ältere Standuhr, En, 0 e, Polſtergarnitur, ſehr gut erhal⸗ Fautlerne Warenſchrank mit 6 Schiebetüren, beugegenſtä ſchine, Singernähmaſchine, Auf⸗ nalt 8 Schreif 2 Hobelbänke, gut er⸗ annte. reinerwerkzeuge u. vieles ern tparte Socherkaufe aus freier Hand zwei 31 erſtklaffigczimmer, Schlafzimmer, birken, mmer. liger Ausführung, ſchw. Herren⸗ ketcämtlich — a Möbel können teilweiſe aus och und Pagekauft werden und zwar Mitt⸗ 2 vor der Verſteigerung. Aktion einrich Seel, C 4, 5 Wöür P10 Telephon 32 506 ofſtraße e Wohnhausbauten an der Wald⸗ h die Lieſenan vergeben werden: b Wand⸗ krung und das Verlegen der die Liend. Bodenplatten, tutAugeboteierung der Herbze und Oei⸗⸗. fütten And vordrucke gegen Erfatz der Selbſt⸗ 15.40 Pfg 9 8— zu a für 50 Pig. und zu b Andet, K* 7—8 baben bei Herrn Architekt geb lchen ſind bie entſprechender Auſſchrift ver⸗ 5——5 ſpäteſtens Samstag, den 13. 1. Zimme rmittags 9 Uhr, im Rathauſe Gemeinni 61 Nr. 21, einzureichen. tzige Baugeſellſchaft Mannheim 8 G. m. b. H. 882² ——————— 4 Drudisachen für die gesamte ndustrie liefert prompt Aus k ü Rundſchau reichen Mann. Mit ſeltener Ruhe, ſicherem Auge und ſtarker Hand fängt er den wild anſtürmenden Schäfer ab und weiſt ihn in gebührliche Schranken zurück. Kaum einen Treffer bringt der durch kürzere Arme etwas benachteiligte Sch. ein. Die nicht zu verleugnende Ueberlegenheit des Heidelbergers, die ſich in haargenau einkommenden linken und rechten Punkttreſſern in Geſtalt von Haken äußert, muß Sch. unbe⸗ dingt anerkennen. Der Sieg des Schwarz ſtand nie in Frage. Weltergewicht: Feuerbacher⸗Pſorzheim— Wohlfahrt⸗ViR. Mannheim. Die anfänglich guten Ausſichten.s ſchwinden mit der Dauer des Kampfes. W. fällt beſonders zum Schluß ſtark zurück und., der ſeine unteren ſehr empfindlichen Par⸗ tien ſorgſam gegen jede Gefahr geſchützt hat, ſiegt n. P. Mittelgewicht: Kolb⸗Pforzheim—Menninger Phö. Mann⸗ heim. Menninger überſteht diesmal die erſte Ründe nicht. Sein Gegner iſt ihm techniſch über, ſodaß M. verſchiedentlich in Verlegenheit kommt. Ein harter Rechter, den M. gut oben bei K. einbringt, hat den Bruch des Mittelhandknochens zur Folge, ſodaß M. zur Aufgabe gezwungen iſt. Kampflos Sieger und als ſolche in die zweite Vorrunde kommen Krieger⸗V. f. R. Mannheim über Rudolf⸗Phönix Mannheim im Welter⸗, Werle⸗Phön. Mannheim über Blum⸗ V. f. R. Mannheim im Mittel⸗ und Frank⸗V. f. R. Mann⸗ heim über Seitz⸗Heidelberg im Halbſchwergewicht, da ihre Gegner nicht antraten. Sch. *Der neue Vorſtand des Deutſchen Reichsausſchuſſes. Nach den in Verbindung mit der Deutſchen Turnerſchaft erſolgten Satzungs⸗ änderungen ſetzt ſich der Vorſtand des D. R. A. f. L. nunmehr wie folgt zuſammen: Vorſitzende: 1. Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald⸗ Berlin, 2. Prof. Dr. Berger⸗Berlin, 3. F. Linnemann⸗Berlin; ſtell⸗ vertretende Vorſitzende: 1. Staatsminiſter a. D. Dr. Dominicus⸗ Berlin, 2. Oberbürgermeiſter Dr. Jarres⸗Duisburg, 3. z. Zt. un⸗ beſetzt; Schriſtſührer: 1. Regierungsrat Dr. Martin⸗Charlottenburg, 2. Georg Hax⸗Berlin; Schatzmeiſter: Geh. Legationsrat Dr. Friſch⸗ Berlin; ſtellv. Kaſſenführer: Dr. Frey⸗Frankfurt a..; Beiſitzer: 1. Prof. Dr. Reinhard⸗Berlin, 2. z. Zt. unbeſetzt, 3. Rechtsanwalt F. P. Lana⸗München, 4. Dr. Südow⸗Berlin, 5. Reg.⸗Rat Prof. Broßmer⸗Karlsruhe, 6. Oberbürgermeiſter Böß⸗Berlin, 7. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Adenauer⸗Köln. * Zwiſchenrunde um den D. F..⸗Pokal. Für die am 16. Januar 1927 ſtattfindende Zwiſchenrunde um den D. F..⸗Pokal ſind jetzt auch die Schiedsrichter angeſetzt wor⸗ den. Den in Berlin zur Durchführung kommenden Kampf Sü doſtdeutſchland gegen Berlin leitet Friedrich⸗Altona, wäh⸗ rend Gufſenz⸗Eſſen zum Leiter des in Hamburg ſtattſindenden Spieles Norddeutſchland gegen Mitteldeutſchland beſtimmt iſt. Handball Mannheimer Turnerbund„Germania“— Turn⸗Verein Seckenheim(:1):1, Ingend(:1):2 Am Sountag trafen ſich obige Mannſchaften auf dem Germania⸗Platz an den Rennwieſen zum fälligen Verbands⸗ Zuerſt gelangte das Jugendſpiel zum Austrag, das von Anfang bis zum Schluß von beiden Mannſchaften mit großem Eifer durch⸗ geführt wurde. Das erſte Tor wurde durch Germania erzielt, dem 10 Minuten ſpäter Seckenheim ein Tor entgegenſetzen konnte. In der zweiten Halbzeit machte ſich ſodann eine gewiſſe Ueberlegenheit ſeitens Seckenheims bemerkbar und alsdann ging auch letzteres durch ein weiteres Tor in Füh⸗ rung. Ueberraſchend konnte aber Germania kurz vor Schluß durch einen ſchönen Durchbruch doch den Ausgleich erzielen, und das Spiel ſodann auch auf Unentſchieden halten. Sodann nahm das Spiel der Aktiven ſeinen Anfang. In den erſten fünf Minuten verſtand es Germania, den Gegner ſtändig in die eigene Hälfte zurückzudrängen. Die hierbei angebrachten Schüſſe wurden aber zu ſehr auf den Mann geſchoſſen, ſo daß es zu keinem Erfolg kommen konnte. Manch günſtige Gelegenheit blieb beiderſeits unausgenützt, da beide Stürmerreihen einen raſchen Schußentſchluß vermiſſen ließen. In der 15. Minute gelang es dann Seckenheim, doch ſich durchzuſetzen und das erſte Tor zu erzielen, das ſchließlich bei raſcherem Eingreifen der Germania⸗Verteidigung hätte verhütet werden können. Im weiteren Verlauf machte ſich obiger Mangel immer wieder bemerkbar; wobei auch das Zuſammenſpiel der Stürmer und zwar beſonders bei Ger⸗ mania manches zu wünſchen übrig ließ. So kam es denn auch, daß bis zur Halbzeit kein weiteres Tor ſiel. Mit Beginn der zweiten Halbzeit war Seckenheim die Mannſchaft, die obige Mängel am meiſten beherzigte, ver⸗ mochte ſich aber doch durch das tadelloſe Spielen der Ger⸗ mania⸗Verteidigung mit beſonderer Unterſtützung der Läufer⸗ reihe, wobei der Mittelläufer im beſonderen auffiel, nicht mehr allzu oft durchzuſetzen. Wenn nun auch der Germania⸗ Sturm immer wieder vor das gegneriſche Tor kommen konnte, ſo war es ſtets das mangelhafte Zuſpiel, daß es Seckenheim in den meiſten Fällen gelang, die Angriffe ſchon vor der Abſeitslinie zu unterbinden. Erſt gegen Schluß trat in dieſer Beziehung eine Beſſerung ein und ſo gelang es auch dem Rechtsaußen 5 Minuten vor Schluß durch einen präziſen Schuß den Ansgleich herzuſtellen. Hierauf ſetzte Germania alles daran, um das Spiel für ſich zr entſcheiden und 2 Min. vor Schluß fiel denn auch durch einen 10⸗Meter⸗Wurf das ſiegbringende Tor. RR * e Neue deutſche Schwimmrekorde. Der bekannte deutſche Meiſterſchwimmer Herb. Heinrich⸗Leipzig unternahm am Sonntag im Magdeburger Wilhelmsbad einige Rekord⸗ verſuche, die vom beſten Erfolge begleitet waren. Zuerſt ver⸗ beſſerte der Leipziger den von Berges⸗Darmſtadt mit:58,1 Min. gehaltenen Rekord im 300 Meter Freiſtilſchwimmen auf:53,2 Min. Ueber 400 Meter blieb er mit 5: 22,8 Min. hinter ſeiner eigenen Beſtleiſtung von 5: 16,8 Min. zurück, dagegen hatte er über 500 Meter mit 6: 50,4 Min.(bisher Berges 6: 53,7) einen weiteren Erfolg. Heinrich hält damit deutſche Rekorde im Einzelſchwimmen von 100 bis 500 Meter. CLopfschmerzen und Mattigkeit eind die Folgen von schlechtem Stoffwechsel in hrem Körper. Sie müssen deshalb rechtreitig zur Erhaltung Ihrer Gesundheit etwas tun, um den Stoffwechsel und Ihre Verdauung zu fördern sowie Ihr ganzes inneres System zu regulärer Arbeit anzuregen. Bitie vergleichen Sie einmal den menschlichen Korper mit dem natür · üchen Verbrennungsprozeß in einem Oſen, der aus der Feuerung Schlacken exzeugt. Werden diese Schlacken nicht beseitigt, so verstopfen sich die Abzugskanäle; die Folgen sind Ihnen bekannt. Ein ühnlicher Verbrennungsprozeß geht auch im menschlichen Körper vor sich, folslich gleiche Erscheinungen und gleichartige Wirkungen. Nehmen Sie deshalb jeden Morgen Kruschen-Salz, das Ihnen zur Erhaltung Ihrer Gesundheit wertvolle Dienste leisten. In Apotheken und Drogerien M..— pre Glas, für 3 Monate ausreichend BEUTHIEN& schuLrz G. m. b.., BERLIN N 39, PANKSTRASSR 18—16 Fabffulager für Wiedewerkäufer: Paul Bech, Manuhelm, Lange Rötterstrade 58, Ferarut 29 290. wigshafen a. KEh.: Keisebüro Carl Kohler, am Ludwigsplatz. MannheimEi, 19Reisebüroll. Hansen Generalagentur für den Freistaat Baden: Reisebüro H. Hansen,.-Baden, Drucksachen E s N AEEKEN CREME OEHNE · SESre · U PRBOARNN a8en WESTIINDIEN TRINIDAD ENZUELA- CUᷓO COLLBN und ZENTNALAMENINA Schnelldienst far Passagiere und Fracht nfte und Druchsachen dur ch HaMBURG-AMERIKA TINIE Hamburg, Alsterdamm 25, und deren Vertreter an allen großeren Plätzen In Heidelberg: Hugo Reiher in Fa. Gebr. Trau Nachf., Brückenstr. 8. Lud- Kaiser Wilhelmstr. 31 und Kiosk Speyer a. Rh.: Ludwig Groß, Ludwigstr. 15. am Leopoldsplatz. 8⁵1 kur die gcuzinte Industrie llefert prempt Zwruckeref Dr. Haas 6. f. b. H. ———————————3 Druckerel Dr. Haas G. m. b.., Mannheim E 6, 2 — chwarz beſitzen die 78er in Heidelberg einen zukunfts⸗ ſpiel der Vorrunde um die Gaumeiſterſchaft. Was ſorgſame Behandlung verlangt — Seide, Volle und empfindlicie Stoffe— LUx Scifenſlocken pflegen Innen dlles am 111 SkIEENFOCKEN Johanna beim Sport. „Lebewohléte, das beste Mittel Nahm die Hühneraugen fort, Selther spür ich Manneskylfte, Huldige dem Fußballsport: Qemeintiet natürſich das berührte, von vielen Aerzten empfohlene Mun ———- mit druckmilderndem Eilzring für oie Zeben und kezened Dallenscheiben für die FuBsohle, Blechd se(8 Pflasver) 78 Hig., Lebewoni- rundad gegen emplindliche füße und Fußschwerß, Schachtel(aBAder) 50'., erkaltlick in Apotheken und Drogerien. Eaz48 ——— —— ——— Belle ds. Bl. erbeten. Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) f 0 a Witilſt ——— — Otiomane-Maniel entzuckende Form mit eohtem Pels TPPPPPPPP Mülſttun umineuutnnueeeneeieieeee ieeeeeeeeeeeeeeeeeeee Hochxl Ewi — ————————— Velour- Mantel weiche Oual., neueste Far ben 29.50 . + Segi- mit grobem Skunſs 98.00 9 Dus cg-Mantel bewährie Qualuãt ganz aui Dumassd ◻I Velour-Maniei vorneſime Hachari Nit grobem Pelzkrgen 49.00 imil. Baus, braun und schars E Kinder- Mänfel fur Knaben u. Madchen 8 darreihig. Pralt. Noppen- Stof,, Größe 45 6. 90 +.— Sieigerung. fo, Knaben u. Madchen, aus prima Flausch doppelreihig, einſarbig Große 45 S. 95 +.— Steigerunę Velour de laine, mit reich. FHela-Garnitur, in buche, rosenhola, usw. Gr. 45 17.50 +.— Sieigerung. 4 5 15 Flotie Tuffel. Stilkleic Samt. Kleic Bachſisch- Kleid Bolero-Kleid Siixkina- Giocke P vorzügliche Qualitde Grösse 100 bie 110 ane gul. Rigs in vlelen 8 perachiadene Farben in vielen Har rein. Popelin Ferben Warenbaus eieeeeinmlfe CHiker Sikina- Hui vorn au'geschlagen, mit breite, Bandgarnitur TZrofieur-Hut aua Silxina · Samt, weick gearbeiteter Kop- .95 FFme Beachien Sie biite unsere Schautenster fabakäumusdiuuBurukmmtunimntüuwulüuainsittänunraiütuinnnininukiutuikbununubuettalunkiguselküuküuuskungnunurunabuluntunumnatkuntintkltäl. hnkiäzetnutusnturnttunturlintütummit Wir suchen für ſoſort einen beſtempfohlenen Herrn oder Firma), der in der Lage iſt, den Alleinvertrieb eines patent. ganz erſt⸗ klaſſigen Artikels in die Hand zu nehmen. erlangt wird: Ed80 Energiſche Perſönlichkeit, Fleiß, Um⸗ ſicht, zielbewußtes Schaffen(Branche⸗ kenntniſſe nicht nötig). — 2 6 ur e Uebernahme ſtändi ei⸗ gendes hohes Einkommen.*5 Zur Uebernahme ſind ca. Mk. 2000.— er⸗ forderlich.— Gefl. Angebote erbeten an Deutsche Sparga-Gesellschaft m. b. H. bt.., Nürnberg, Bucherstraße 97. Berufswechsel Zur Unterſtützung unſerer irks⸗ bdirektion zwecks* Ber⸗ günſtigungsvertrages ſuchen wir f. Baden und theinpfalz einige arbeitsfreudige exren, welche in erſter Linie an perſön⸗ liche Tätigkeit gewöhnt ſind und ſpäterhin auch(Einarbeitung von neuen Kräften) tätig ſein ſollen. Die Poſition iſt durch Gewährung hoher Pro⸗ iſionen fehr einträglich und wollen ſich nur Herren bewerben, welche derartige Poſten bekleiden können. Angebote mit ausführl. Lebenslauf unter Organiſation H u 119 an die Geſchäftsſtelle. 882⁴ Hieſige Beinhandlung ſucht einen 23130 Vertreter Pertrieb ihrer Konſumweine an Private. ſucht zum ſofortigen mit ſicherem gewandte Speſenvergütung. Aussenbeamte lung erfolgt gegen Gehalt, Proviſion und Angebote mit ſelbſtgeſchr. Lebenslauf unter H N 112 an die Geſchäſtsſt. Offene Stelſen Bedeutender Industriekonzern Antritt zuverläſſige n Auſtreten. Anſtel⸗ zum ſofortigen an die Geſchäft Buchhalter im Alter von 19—22 Jahren, für die Mahnabteilung eines hieſigen Werkes Angebote mit Zeugnisabſchriſten u. Gehaltsanſprüchen erbet. unt. H V 120 Eintritt geſucht. ſtelle ds. Blatt. 8826 Verſandſtelle vergebe n. jed. Ort. P. Holfter, Breslau F. 487. Ea246 Teilhaber für kleineres rentabl. Unternehmen geſucht. Angeb. unt. N M4 an die Geſchſt. 3225 Wirtschafterin für kl. beſſ. frauenloſ. Hausbalt zum 15. 11., evtl. ſpäter geſucht. In Betracht kommen nur ſolche Damen, die ein. Kinde anſtändige und intellig. Erziehung ge⸗ währen können. An⸗ ufragen unier L N 97 an die Geſchäfts⸗ ——— gebote unt. N Y 58 an die Geſchäftsſt. 18297 Lohneaden Verdiens finden junge Leute. Vorzuſtell. abends 44 bis 5 Uhr*9246 Siamitzſtraße, 20 bei Hübner. Haus- Verwalier eſucht für kleines aus(Neckarſtadt). Angeb. unt. N J 43 an die Geſchſt. 49219 Iäuauen geſucht. Kuuſtſtickerei Schreibwarengroßhandlung verbunden m. Schulbedarfsfabrikation, ſucht zum Eintritt per 1. Januar 1927 8880 fachkundig. Reisende für Baden. Bewerbungen mit Angabe der bisherigen Tätigkeit, des Umſatzes, Zeugnis⸗ abſchriften und Gehaltsanſprüche unter H X Nr. 122 an die Geſchäſtsſtelle ds. Bl. Weltkirma hat die Fabrikation einer epochemachenden Neuerung, die in jedem Büro mehrmals ge⸗ braucht wird, aufgenommen und ſucht zum Vertrieb derſelben geeignete, 8832 Seriöse, repräsentable Herren gegen hohe Proviſion. Ausführliche Zu⸗ ſchriften erb. u. 5 9 123 an die Geſchäftsſt. Laewasen-chaukfeur der nachweislich längere Zeit mit Laſtwagen gefahren iſt und kleinere Reparaturen aus⸗ zuführen verſteht, geſucht. Em124 Angebote mit Zeugnisabſchriften u. Lohn⸗ forderüng unter S M 780 an Rudolf Moſſe, Pirigcut f Eten. von Landverein, etwa od. Witwe in gutgeh. 45 Sänger, geſucht. Geſchäft bei einigen (Bahnſtat., Bergſtr.) Preisangebote erbet.] Mille Einlage. Buſchr. unter R K 87 an die unter N G 41 an die Geſchäftsſtele. 29217] Geſchäftsſtelle. 58234 EE————— ———————— Mädchen H. Sirofnik, L 15. ö. m. guten Empfehlung. geſucht. 822²3 P 3. 4, 1 Treppe. Stenotypistin mit guter Handſchrift 3. Aushilfe auf einige Monate für die Vor⸗ mittagsſtunden geſucht. M Angebote unt. J L 45 an die Geſchſt. B5292 Md tüchtiges NMäcichen welches ſchon in herr⸗ ſchaftl. Hauſe gedient hat, nach'heim Bis⸗ marckſtr. auf 15. Nov. od. 1. Dez. geſucht. Schriſtl. zu meld. unt. L 20 a. d. Geſchſt. 39182 eeeeeeee Dauer-Einkommen m. feiner konkurrenz⸗ freier Sache! Geſucht werden je—2 ezirksvertreter für'heim, Ludwigs⸗ hafen, Worms, Heidel⸗ berg ete., welche in mittler. Lebensmittel⸗ geſchäft. gut eingeführt ſind, für Neueinführ. von Rabattmarken, Margarine, Kokosfett, Nuß⸗Schmalz, Malz⸗ kaffee eic. Bevorzugt werden Herren, welche zu Lebensmittel⸗Groß⸗ handlungen gute Be⸗ ziehungen haben. Per⸗ ſönliche Vorſtellg. erb. am Dienstag u. Mitt⸗ woch von—11 ſowie —0 Uhr in Maunh., Nenoſtheim, Holbein⸗ ſtraße 13.*3187 5 P Aelteres Wadamächen zu Amonatl. Kind per fofort od. 1. Dez. ge⸗ ſuch t. Nur ſolche Be⸗ werberinnen, welche entſpr. Zeugniſſe auf⸗ weiſen können, wollen ſich melden bei 3307 Frau K. Friedberger, Rich. Wagnerſtr. 59. ieeeeeeee Monatsmädchen 15—17 J. alt, geſucht. *8952 Roth Rheinhänſerſtr. 2w. Kaufmann anf. 40er, früher ſelb⸗ ſtändig, ſucht geeignet. Poſten für Kontor u. Reiſe i. d. Nahrungs⸗ bezw. Genußmittelbr. Derſelbe iſt bei der einſchl. Kundſchaft in d. Bez. Mannheim u. Heidelberg beſt. ein⸗ geführt. Gefl. Zuſchr. erb. unter M U 29 an die Geſchäftsſt. 33200 Vertrauens-Stele ſucht nücht., ſtrebſam. Mann, 29., kaufm. geb., mit gut. Zeugn. —4000 Mark Kantion kann in Grundbeſitz. evtl. auch bar geſtellt werden. Beteiligung nicht ausgeſchloſſen. Angeb. unt. M B11 an die Selcht——105 Träulein 26 J. alt, gut. Schul⸗ bidg., mit allen Büro⸗ arb vertraut perf. in Stenogr. u Maſchinen⸗ niſſen, ſucht paſſenden Wirkungskreis. Anfrag. erb. unt. N die Geſchäftsſt. ſchreiben, Sprachtennt⸗ ſucht ſchriftliche Reltt⸗ beſchäftigung ab n abends. Geſt. Auhte unter O A 60 a 920 Geſchäftsſtelle. Eörkiches, fleißit BAädchen, v. Lande, ſucht Nüh in kl. Haushalt. 3179 Walter Maximilian ——— Füngere, tüchtit Stenotypistin. bamenschnelefh ſucht Stellung, hes auch mit ebenſoli, zuſammenarbeiten einige Tage Woche. Accgeſg J H 42 a. 84 ſtelle dſs. B— tüct. Durchauz gewb. guig Geſchäftsfrau, l. N Lelbſt., uch: Vertrauensp, füt Verk. Aufſicht uſn. ganze od. halbe ahne Auch Filfal⸗überneg Ang. erb. unt. B551 Feudenheim Neuerbautes J Ler-as m. Manſärde, wo eine 8 Zimmerwohnung be⸗ 26 000„ bei ein. An⸗ zahlung v. 5000 zu verkauf. Wohng. kann ſofort bezogen werden. Näheres Fr. Rihm, Immob., Fendenheim, Hauptſtraße 138, Tele⸗ phon 21 475.*3242 Auto-Motor billig zu verk. Näher. Fendenheim, Wilhelm⸗ ſtraße 5, part. 13185 fah D Prennator 4 Sitzer, mit Boſchlicht⸗ und Anlaſſer etc. in neuhvert. Zuſtand, preis⸗ wert zu verkauf. 3240 Wilh. Mechler. I. 2, 11. Telephon 22327. 3240 Schlafzimmer Nußbaum. tadellos erh.“ verſchied. Kſichenmöbel und ſonſtiges zu verkauf. Max Joſeſſtr. 11, 2 Tr. links. 3814 Schreibmaschine Continental ſehr preis⸗ wert abzugeben. N 2, 1, Laden. Telephon 20 569 *3227 Geſucht: Vcllltedbarade oder Banhütte (Größe ca. 6 auf 20 m) Angebote unt. N A 35 an die Geſchſt. 83209 Kl. Föderrolie 15—20 Ztr. Tragkraft, evtl. mit entſprechend. Pferd zu kaufen ge⸗ ſucht. Angebote unter H Y33 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B5289 Piano gut erh., aus Privath. geg. Kaſſe zu kauf. geſ. Angebote unt. N L 45 50 an an die Geſchſt. 9228———— EKau ſchlagnahmefrei iſt, für 95 PS., ganz überholt Gut erhalt. 10 Wischatrbe billig zu verkauſen Fr. Röͤhm Cotlait 24— Guter runder Bin — 5 verka⸗ Anzul. zw. 12—2 Uhr. Nunt, Dürerſte 9300 ——— Ein ant Se Herren-Fan 9 verk. 9 9 100 ugartenſtr. 9t —— ——— Rexre billig zu verk. Ge 04. itraße 8, 3. St. b. 43236— Gebrauchtes Damonta für 40 zu vernen, Zu erfrag. Aug4 0 ſtraße 69, part. EWeihnachtsgecchent itato 2½ K. kupen, reiswert zu 0 Aang unt. N W 9 die Geſchäftsſt⸗ Wenig getragen tierren-lstuc, ittl. Fig., zu, Nen Seike 125 5 Mnks 2 Anzüg, u. Ueberzieher 05 3 geſ. Figur bill, 4, kaufen. Q 6. ö, Gut erhaltere ficiensffr 91 kauf. gel Acecl, Pioforre —4., 47 kaufen ekune m. Preis unt, an die Geſchſt⸗ an die Geſchſt. 43222 Junger Mann ſucht gut möbliert. Zimmer in ruh. Lage und gut heizbar. Ang m Preis unter K u 79 an die Geſchäftsſtelle. 28102 jet-Ge Okkeri-Brieie ao nleht die riebtiben 22 meln Mummern der botr. ieee erschweren dle Wofterleitung odde geſucht. Ang. m Ang. an en, lle TZelchen und Nu sle direkt unmöglüch. Es Im interesse der Einsonder von genau zu baachten, tam Verwechslungen vermie mim it un fuut Lalnt ie beschäftsstene der keuen M 3 lne * „Dienstag, den 9. November 1020 Mational- Tieater Mannhelm.Eñ AEEEEEEEEEEBEEEGHEES Dienstag, den 9. November 1926 Vorstellung Nr. 70, Th. G. Nr. 10 en⸗, Für die Theatergemeinde 1 des Bühnenvolksbundes 22 2 46 51, 201, 211—214, 221. — 284, 266, 269, 271, 281, 311, 521 u. 401—406 —5(ohne Kartenverkauf) ¹ Die Boheme. 5 Srenen aus H. Murgers„Vie de Bohéme“ 1 4 Budern von G. Ciacosa und., Illica 1 Deutsch von Ludwig Hartmann Musik von Giacomo Puecini ö. Spielleitung: Richard Meyer-Walden 3 usikalische Leitung: Erich Orthmann. 9 ang.30 Uhr. Ende 10 Uhr. — Personen: * Ladislas Vaida Hugo Voisin U c0 Sydney de Vries v, M Aenne Geier er Pasette Rose Lind l Iurpignol W Killan 8•* Alfred Landory Zallwachter Adoll Karlinger eam t. 14 0 9 Heute zum letzten Male abends 8 Uhr e. Der Nobelpreis mit Kortenverkaut ab 10 Uhr unun er⸗ 8 2 brochen en der Apollokssse Telephonische Vorbestell 9 21 624. Wir mechen susdrücklich daraut auf- merksam, dab alle Vorzugskarſen f. „Michzel Kramer“ und„Nobelpreis 4 mit cem heutigen Tage ihre Gültigkei. 2 verlleren. 2 1 Morgen abend 8 Uhr Bunies zur Lauie! . Die Presse neunt sie: eueisterindesvortrages Zur Laute“ 8421 Karten 2u Mk. 1, 2, 3, 4 elnschl. 0 Steuer an der ſages- u. Abendkasse Täglich Pdas boppelprogramm! 4 * Mueike t d lerict Maäsonfiat Im zwe ten Oroß um ꝛcig sich enh Schücrat finftabenics Wochenschau-aurfüm Jugendlichen ist der Zutritt Ealast-Tealer e Padakobum Aer Tobänngt. Vartrag; tieu Karten zu Jaal der Harmonſe, D 2. 6. haudr%6 u. 2 Mk. in den Musikallen⸗ EFuncen und am Saaleingang. 3028 E Eine Liebes- und Diebes- geschichte in 8 Akten. Regie: Wolfgang Neff Due erstllassige Besetzung: bent. ein Imer fuden. Walter Siazak en scöne fian Kurt Vespermann Ihe. ein birres kisd Hienate Brausewetter ne, Wisdafleliu..... Maſy Deisckatt ns. die peile.. Hanna Brinkmann ler hen kunmenientat. Rodert Garrison Mädchen für Ules.. Hanni Wolsso edem2 Albert paullg der 7 aktigen Gesell⸗ schafis-Komödie von seiner besten Seite. verboten! 8417 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Norgen abend 8 Uhr Prerruere: Mensch ung Uebermensch Korn&die iri S Akfer vor Berrerd Stiew. Heckeig Eugen Klöpfer Künsflerhealer Ap0olio * 7 R 9—0—** tttett Iiieieen Siiieeeeeeee MRRe un, MIie tenn iͤiieee eee ieeen ſT10 n eieeeeeeeee Iiiee ee Ah40 aaaäd Keeeeeee Lokal-Verband der Mannheimer Tanztehrer Ausgehend von den berechtigten Wünschen vieler Schüſer der maß- gebenden hlesigen Tanzschulen, haben die unten angefühften Tenzlehrer ionnheims eine kinigung dahingehend getroffen, ab 1. Nov. 1926 Eine einheitliche Unterrichtsmethode einzuführen. Diese Unterfichtsmethode, herausgegeben nach den Richt- linien deſ prominenten Tanziehter und Amateuwerbände gewäéhrleistet ſnit ihrer Scheffung nunmehr vollständig einheitlichen Unterricht der modernen Gesellschaftstänze in àllen folgenden Tanzschulen: Tenzschule Hans Guth, L 10, 10, Tel. 24768 Tenzschule K. Koch, E 3. —484 Karl Helm, F 6 45 d. Schröder, 8 7, 14 Fr. Hed, P 1, 3a, Tel. 22953 1 J. Stündebeek, 1 4, 1 „ Geschw. Hetzel, A 2, 3„ Hl. Ungeheuer, Laurentiustr. 170 In diesen lnstituten beginnen dnfanęs Dezember neue Kurse ſeaſſſeſee ſſſſ ſſaſſſſſ ſcſſſſſſſaſſſſſſſaſer anpſcceſſſe ſſpſſſ ſſeſcaſſſſaſeſeh* 1 i- enniiimnineninin E ſſe, Süiäääfffisft HAeeeeeeeee P7 Akie nach der Noveile Siberia. Ferner gutes Beiprogramm] Frauen⸗Vertrag u. Mädchen über 18 Jahre eHygienikerin f„iin 10 Schehſchtetkerln P. Eliserorstmann Uüin 2 eine der beſten Kennerinnen des geſamten Franuenlebens, deren Vorträge in allen Städten ſtets ausverkaufte Häuſer fanden, ſpricht in den 10. Nov., Mannheim Horge abds, 8 Uhr, Harmonie, D 2, 6, großer Saal, ſowie Donnerstag, 11. Nov., abends 8 Uhr, Roſengarten, Ver⸗ 9 ſammlungsſaal, über: 3 Das Liebesteben des Weibes! Weibl. Seschlechtskraft u. K4 bele Gäheres aus dem Inhalt 2c. ſiehe große Anzeige in der S ee Meerfeldstr. 50/58 Linie 1, 2, 5, Haltestelle Windeckstr. Spielplan von Dienstag bis einschließlich Freitag ausgabe dieſer Jeitung vom 9 Weitere Presseurteile: Der„Fränkiſche Courier, Nürnberg“ ſchreibt am 2. Nov. 1926 u. a. was ſolgt: Die Hygienikerin und Schriſtſtellerin Frau Elſe Forſtmann aus Köln, eine vielſeitig gebildete und erfahrene Red⸗ Hnerin, ſprach am Donnerstag im über⸗ füllten Künſtlerhaus⸗Saale über die [Auſgaben und Pflichten der Frau im Hinblick auf das eheliche Glück, über die Geſunderhaltung des Körpers und die Verfüngung des Geiſtes, über das Lie⸗ besleben des Weibes, kurz über alle die Fragen, die eine moderne, ihres Wer⸗ tes und ihrer Geltung bewußten Frau heute beſchäftigen und bewegen müſſen. Der Vortrag bewegte ſich auf einem vornehmen, bemerkenswert gutem Niveau und er brachte viel Neues, nicht Unur auf dem Gebiete der Körper⸗ und Geſundheitspflege der Frau, ſondern auch inbezug auf das Sexualſeben der IFrau von der Entwicklung bis zu den Bechſeljahren. Gerade heute, wo die Frau im Erwerbsleben, in der Oeffent⸗ lichkeit ſteht, tut es bitter Not, auch füber Dinge zu reden, die früher teil⸗ weiſe aus falſcher Prüderie, teilweiſe nicht vor dem Forum der Oeſſentlichkeit behandelt wurden. Die ausgezeichnete Rednerin brachte all' das viele Wiſſens⸗ werte in dezenter, einfacher Weiſe zur Lenntnis. Wohl jede der anweſenden Frauen hatte den Eindruck, daß die auf tiefgründiger Kenntnis des Frauen⸗ lebens beruhenden Ratſchlägé von einer Frau erteilt wurden, die von dem ebr⸗ lichen Beſtreben beſeelt iſt, Aufklärung in die große Menge unſerer Frauen zu tragen. Und wahrhaftig! Dieſe Auf⸗ klärung tut allen Frauen not. Sie er⸗ möglicht leder Frau, auf geſunde, ein⸗ ſache, natürliche und wenig zeitraubende Weiſe die eigene Geſundheit und die Erhaltung der Friſche bis in die höhe⸗ ren Jahre zu bewahren, und iſt nicht zuletzt ein bedeutender Faktor für die Pflege der Geſundheit überhaupt. Denn geſunde Frauen ſind die weſentliche Vorausſetzung für eine ſtarke, geſunde Generation. Der Vortrag wurde von allen Anweſenden mit größter Befriedi⸗ gung aufgenommen Einlaß 7 Uhr. Ende 11 Uhr. Farten n Mk. 150,.— ünd E0 u 7 an der Abendkaſſe 1 Stunde vor Beginn Die Schreckensherrschaft des Zaren. Grausame Gewaltherrschaft— kettenklirrender sibirischer Kerker. * des Vortrags. 93133 Achieheliche Vorträge: Die Deutsche elt Iter v. Sturm und Drang. H. J. Moser aus Heidelberg. te Dienstag, 9. November, abends 8 Uhr im Hansa- an e, Wären Reparaturen ell, gewissenh., billig Ul0 Kanet Mannneim 0 7, 13 (Laden), Heidelbergersir. em Wasserturm seit 1903. Tel. 27635 aci Sdincllbüslerei empfiehlt ſich in Bügeln und Ausbeſſern von Damen⸗ und Herrengarderoben. 9204 Telephon 26 300, 0 3, 2 Freie Abholung und Zubringung. GrToßer Heller 160U—m, als Weinkeller eingerichtet mit 2 Büroräumen, einer Schwenk⸗ küche oder Lagerraum im Mittel⸗ punkt der Stadt sofort zu ver⸗ mieten. Angebote unter X J159 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Sebo2 Lichtpausen alle Aften Bom Plandrucke in jeder Gròbe llefert in tadellosen kopien billigst Auf telephon. Anruf Abholung der Orlginele S. THOHA NACHf. T 6, 15 Elektr. Lichtpauserei Telephon 29175 9. Seite. Nr. 5189 unwiderruflich nur bis Niitwoch Diesen Film mul jedermann sehen! LLE Ein Beitrag zu dem heig um- strittenen Problem des Tages 218 uer Fustnel zun Sen., Naens Beischen als Lehrerin hat hinreigende Momente, spielt unerhört be⸗ owegt die schwarze Tragik des 3 geschändeten Mädchens. Conrad Veidt ospielt den Staatsanwalt knapp. scharf umrissen. mit virtuosen Böhepunkten im Dramatischen Ein Mensch, der ganz Nerv ist. Harry Liedikee eibt den menschenverstehenden Arzt mit soviel Güte, Wärme und Echtheit, daß man diese neue Nuance des Frauenlieb⸗ lings überrascht begrüßt. Werner Krauss als Idiot von fürchterlicher Ein- dringlichkeit. Das ist ein Spiel. eine Wirklichkeit von so großer, einem fast der Atem still steht Sähönes Beinrooramm! ugendliche haben Koinen Zubrial Anfang J, 5, 7 und.30 Uür 2 Beionmisdmasdunen I oiorbauwinde billig zu verkaufen. Angebote unter§ T 118 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 88⁰⁰ Kauf-Gesuche Einfamilienhaus mit 8 bis 10 Zimmern nebſt Zubehör, vom Stadtinnern leicht zu erreichen, bei großer Anzahlung oder Barzahlung Zu Kaufen gesucht. Angebote unter H Q 115 an die Geſchäſts⸗ ſtelle dieſes Blattes erbeten. Miet-Gesuche Wohnungstausch Frankfurt-Mannheim Geboten in Frankcurt: Schöne 3 Zimmer-Wohnung im II. Stock mit Küche, Bad und 2 Balkons im Zentrum Frankkfurts. Gesucht in Mannheim: —4 Zimmer-Wohnung in guter Lage Mannheims Angebote unter L. A. 152 an die Geschäftsstelle ds. Bl. 76⁵0 uub0 boschlagnahmefrele, modeme Une-Wolnuao t Zentraſelzung u. Bad in guter Lage Angebote unter L O 100 an die Geschäftsst, ds. Bl. 344⁵ Geränmige. helle 35 Ummer-Wennung möglichſt in freier Lage, per ſofort geſucht, Anfragen unter M 3 34 an di ſchäſts ſtelle ds. Bl. erbeten. Wi Elegante, neu hergerichtete große J Ummer-Wohnüng elektr. Licht, ſchͤne Wohneuche, Speiſe am. Bad und Manfarde uſw. gegen 2 Zimmer und Küche zu tauſchen geſucht. Adreſſe in der W 2174 Geſchäftsſtelle. Vermietungen Eine gutgehende erſtklaſſige Restauration iſt an tüchtige, kautionsfähige Wirtsleute, die über—5 Mille Barmittel verfügen und eine—3⸗Zimmerwohnung tanſchen können, zu vermieten. Angebote unter§ S 117 an die Geſchäftsſtelle— 280 Näheres Tel. 32048, — ————————————————————————— 5 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 10²⁰ Dienstag, den 9. November Se ſae zuna! Deshalb von heufe ãab auũergewöhnlich hillige Preise. Benutzen Sie diese ãubersf günsfige Gelegenheit schon heuie für ſhre Weihnachts-Einkäufe STOFFNAUSs HROeHSTETTER am Messplatz Ecke Schimperstrasse Wasche mit 8818 Ab l. Dezember H, 161 7, nächst dem Marktplatz, Haltestelle der Linie 6 Der 4 Aleinverhauſü Mannheim „Haulcelkamm“ Mit diesem neuen patentiertecf Hskel- Kkamm lassen sich aus farbiger Wolle Spielend leicht Kissen, Schlummer- rollen, Kaffeewärmer, Hüte anfertigen. An den Planken L 7, 4a Seit 1890. Tal. Vorfugruno auj der II. Eiage Hirschland Mannßseim Dieses deutsche Frauenbildnis bedeutet das Sinnbild des Glückes und der Zu- friedenheit. Und warum? Der Fhemann Bhat ihr endlich eine Lebensversicherungs- police der Germania überreicht und können somit jetzt Frau und Kinder, was finan⸗ zielle und materielle Sorgen betrifft, ge⸗ trost in die Zukunft sehen. Im Jahre 1926 gingen bis 30. September bei der Germania Lebensversicherungsan⸗ träge ein über 90 Millionen Mark Versiche⸗ rungssumme. Wer noch eine Police der Germania wünscht, den bitte ich freundlichst mir Nachricht zu geben. WILHELM KAESEN General-Agent der„G ERMANTA“ 8808 eventuell mit kleinem Lager zu vermieten. Näheres B5280 BR4. 15, 2. St. links. für Brezelbäckerei od. ſonſtig. Betrieb in der Neckarſtadt ab 15. 11. zu 40„ Monatsmiete zu verm. Angeb. unt. M G16 a. d. Geſchſt. *3173 Wohnungen 2, 3, 4 Zimmer zu ner⸗ mieten. B5293 Karl Mathyſtr. 5. Hxuanter Saan mit Klavier zentr Lage preisw. zu vermieten. Zu erfr. T 4, 5, 1 Tr. B5300 Großes freundl. gut möbl. Zimmer 0 an ruh. Herrn ſof. zu vermieten. Käfertaler⸗ traße 89, 3. St. rechts. Großes, ſchön möbl. Zimmer ſep Eingang, zu verm. C 1, 9, 3 Trepp. links. 3161 ul Röbl. Amer an Herrn od. Dame zu vermiet. Eichendorff⸗ ſtraße 19, 3. St. B5301 In ſauberem Hauſe möbl. Zimmer met 2 Betten an zwei Freunde od. Frl., auch berufst. Ehep. ſof. zu verm. Adreſſe in der Geſchſt. od. Tel. 23 643 *3148 Ut öbl. Amer an beſſer. ſolid. Herrn zu vermieten. 3129 N 7. 3, 2 Trepp. hoch. Viermietungen Einf. möbl., heizbares Zimmer zu vermieten. 3140 G 7. 3, 3. Stock. Elegant möbl. Moha- U. Schaizmmer auch als Büro zu ver⸗ mieten. Nähe Waſſer⸗ turm u. Bahnhof. O 7. 24, 3 Tr. rechts. *3144 Sehr gut möbliertes Wohn-. Schlafzimm. mit Balkon, el. Licht, u. Tel. ſof. od. bis 15. zu vermieten. 3108 Parkring 2a, 1 Tr. Sut möbliertes Zimmer] m. elektr Licht, Zen⸗ tralhzg. Bad u. Tele⸗ fonbenützg. am Fried⸗ richsplatz, z. 1. Dez. zu verm. Gefl Ang unt. K F 65 d. d. Geſchſt. B5295 Khen föbl. Zimmer mit elektr. Licht, bis 15. Nov. 1926 zu verm. M 3, 7. B5302 In ruhiger Lage Achön mäbl. Lunmer an Herrn od. Dame ſof, zu vermieten. B5304 Stamitzſtr. 13, pt. lks. Schönes. arotes gut möbl. Limmer (mit Schreibt.) ſof. zu verm. K 2. 7, 3 Trepp. *3132 Gut möbl., heizbar. 2 IMMER. ſof. zu vermieten, evtl. Penſion, bei Klaus, Käfertalerſtr. 92. 43188 Möbl. Zimmer m zwei Betten u elekt. Licht; an Beamte oder Schüler zu vermieten. Adreſſe in der Geſchſt. 4323⁵ Möbl. Zimmer ab 15. 11. 26, daſelbſt ar. leeres Zimmer, bis ſpät. 1. Jan. 1927 an beruft. Firl. veſp. Ehep. z. verm. R 3, 13, 3 Trepp. lks. 3238 Sehr aut möbl. ſonnig. + M 1 F 16 b. alleinſt. Dame zum 15. 11. zu vermieten. Käfertalerſtr. 75. 3 Tr. 43177 P 1. 4, 2 Treppen, Nähe Paradeplatz ZIMMER eleg. möbl., gt. heizb., elekt. Licht, Bad vorh., p. ſof. od. 1. 12. bezieh⸗ bar, zu verm. Bh5315 Miet-Gesuche Kinderloſ. Beamten⸗ Ehepaar ſucht 2 Linmer U. Küche eventl. 1 Zimmer und Küche. Dringlichkeits⸗ karte vorhand. Angeb. unter M X 92 an die Geſchäftsſtelle.* 9205 Beſchlagnahmefreie EI-Wkaunn mit Zubeh. geg. Miet⸗ vorauszahlg. od. mäß. Bauzuſchuß geſucht. Angeb. an R. Buttkus Pflügersgrundſtraße 3 2. Etage.*3249 Wohnung —1 Zimmer mit Zu⸗ behör, in guter Lage geſucht. Angeb erb. unter N C 57 an die Geſchäftsſtelle. 49212 Ein gut möbliertes Timmer geſucht, mögl. Nähe der Neckarbrücke, oder neue Neckarſtadt. Ang ant. H R 116 an die Geſchſt. 1 9200 ſchſ Miet- Besuche Elag. möbl. Ammer von höh. Beamten ſof. geſucht. Angebote erb. unter M Y 33 an die Geſchäftsſtelle. 43206 Drobes leores Zimmer auch Manſarde, ſofort geſucht. Angebote unt. M T 28 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*3198 Fräulein ſucht f Pül Schartere Angebote unt. O C 62 an die Geſchſt. 3247 Alleinſt. ruh Frau ſ. leeres oder möbl. Maneeansimmon ohne Wäſche u. Bedien. Gefl. Ang. u. L2 K 94 an die Geſchſt. 13123 Beſchlagnahmefreie -Mohuung i. Neckarau o. Rheinau geſucht. Ang. m. Miet⸗ angabe unter 9 H3 an die Geſchſt. B5221 Ig. kinderloſes Ehe⸗ paar ſucht*3207 2 leere Zimmer oder möbl. Wohnlüche u. Schlafſtube. Angeb. mit Preisang. erb. an Hans Werner, Mann⸗ heim, Große Merzel⸗ ſtraße 3, J.* 907 Dauermieter, ſucht gut wöbl. /iwmer an die 8 Hleines Püro mit Lager geſucht, am liebſt. m. Toreinfahrt. Angeb. unter M S 27 an die Geſchſt. 43197 Faäeünnteln per 1. April 1927 oder früher eine fU-Wannung Lage Oſtſtadt od. Bahn⸗ hofsnähe, zu mieten, evtl. mit Lift. Angeb. an Willy Kauffmann, Ulm a. Donan, Heim⸗ ſtraße 13. B5263 Geſucht wird eine 3 Zimmer⸗Wohnung. Geboten wird eine kleinere 2 Zimmer⸗ Wohnung, neu her⸗ gerichtet.(Unkoſten⸗ vergütung.) B5313 Angebote unt. N 3 59 NSS 2 Ul niü. Zimmer (evtl. 1 großes) Nähe Bahnh. ſofort geſucht. Elektr. Licht, Bad und Teleph.⸗Benützung be⸗ vorzugt. Angeb. unt. M M 21 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B5307 Junger Kaufmann ſucht per 1. Dezbr. Schün mönl. Zimmer in guter Lage. Gefl. Angeb. unter M D 13 an die Geſchſt. 13169 Berufstät. Fräulein ſucht möbliertes Parterrezimmer m. eig. Eingang. Miet⸗ vorauszahlg. Angeb. unter L A 85 an die Geſchäftsſtelle. B5299 Geſucht für 1. Dezember 1 ut Möbl. Immer mit elektr. Licht von Akadem! Nähe Schloß od. Friedrichspark. Gefl. Angeb. unt. K E 64 an Großes, ſchweres Speise-Zimmer ſehr ſchönes Modell, Büfett 250 br., Gläſer⸗ ſchrank, Ausziehtiſch u. 6 Stühle zu bedeut. herabg. Preiſe z. verk. H. Schwalhach Sö. B 7, 1 Toh 26505 zwiſchen B 6 u. B 7. Enthaarungs- pomade entfernt binn. 10 Mi⸗ nuten jed. läſt. Haar⸗ wuchs des Geſichts u. der Arme, gefahr⸗ und ſchmerzlos. Glas 2. Kurfürsten-Drogerſe, K4, 13/14. 3175 Buchhalter (abgebaut). bilanzſicher, empfiehlt ſich den Ge⸗ ſchäſten zur Nachführ. der Bücher, Aufſtellg. von Steuererklärungen. Ang. unt. L F 90 an die Geſchäftsſt. 3119 Aelt. zuverläſſ. Mann übernimmt das Einkassieren v. Beträg. Kaut. kann geſt, werd. Anfr. erb. u. M E14 a. d. Geſchſt. *3170 Nähmaschinen repariert unt. Garant. Rahn, Käfertal, Bäckerweg 32, Teleph. Nr. 31 698.— Komme ins Haus.*3186 Kiichen Niſcaem⸗ * Aückend pracht⸗ 0 11 vonf. 169- S „ Gra S Rarkelienst 24 n Dſ Bein Leden! E Kiichen mit reichl. Mayonnaiſe / Fiü. à0 Pig. Heling-Salat / Plil. J5 Pig. in ruh Hauſe bei guter Farnilie. Nähe Fried⸗ richspark. Ang. m. Preis erb. unt. N R 51 an die Geſchſt. d. Bl. 3229 Oststadt oder Wasserturmnähe ſucht Akad. ein ungeſt. möbl. Zimmer, ey. ſep. auf 1. Dez. Angebote m. Preis unt. F B 72 an die Geſchſt. 2860 ein billiges nahrhaftes Essen tüglich frisch üttinger Butter-Konsum P 4, 10 307% m. Preis u. Angabe d. die Geſchäfrsſt. 3079 füf Hloraspol billig und reell, rufen Sie bitte an die Tel.⸗ Nr. 26 087.*3186 Laſtkraftwag.⸗Verkehr M. Jacob. Tüchtige Schneiderin empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe. Adr. in der Geſchäftsſt.*3189 Perf. Schneiderin in Weiß⸗ u. Kleidernäh. nimmt außer Hauſe n. einige Kund an. 3230 Ang. unt. N S 52 an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. WO? kann junge Dame, die in einem halb. Jahre nach Amerika geht, in den Abendſtunden das Friſieren gründlich er⸗ lernen? Angeb. unt. M F 13 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 33171 Frisier- Saton empf. ſich in Manicure für Damen u. Herren in und außer Haus. Spez. Haarfärben Bubikopf⸗Behandlung. Damen⸗Friſierſalon Hilgers, Friedrichs⸗ platz 17, 1. S161 Tüchtige Kranbanzo wister empfiehlt ſich für Priv.⸗ Pflege, auch Wochen, Säuglingspflege. 3138 *3138 Schweſter Klara. L 15, 13, 4. Stock. Tel. 30 444 Tüchtiger Maler u. Tüncher arbeitet auf Gegen⸗ rechnung f. Sckneider. Anfrag. unt. M V 30 an die Geſchſt. 53201 Geldverke W. 8000- geg. hypothek. Sicherh. zu leihen geſucht. Geld⸗ geber kann auch tätig. od. ſtill. Teilhab. ſein. Angebote unt. N U 51 an die Geſchſt.——323¹ u018 ſiereg u — D2 2 Ir anzüsisch! 8F Für Schüler (Obertertia Oberreal⸗ ſchule) gute Kraft für Nachhilſe geſucht. Ang. Vorbild. unt. N E 30 an die Geſchſt. 83214 Wer erteilt gründlich. Manaolaunterricht Elektro- CCHhte die an Gesichtshaaren, Warzen, Leber“ Ferner aus ganz friſcher Abladung eingetroffen, ein Dieſe Bezeichnung bürgt für Qualitätsware⸗ zu äußerſt kalkulierten Preiſen. NAaniſen, Tel. 51711 mit bedingungslosem gelallen, ſiefete ich solv genden gtoßen, echten Eichen Ttiehte Walter H. Gartz, Berlin 8 42. Posttach 410 P Alesandrinen Geb. Wwe., Nordd., repräſ. Erſchein., ſehr geſchäftstücht., mit gut erzog. 10i. Töchterchen, ſchöner Ausſt., möchte mit geb. charakterfeſt. Herrn in guter Poſit. in Verbindg. tret. zw. Helrat Nur ernſtgem. Zuſchr. mit Bild, welches unt. Diskret. zurückgeſ..,9 Heirat Alleinſteh. Beamter in ſehr guten Verhältn., der dem geſellſchaftlich. Leben ſein. Bekannten⸗ kreiſe bisher fern ge⸗ blieben iſt, ſucht auf dieſem Wege die Be⸗ kanntſchaft einer geb. Dame, auch Wwe, nicht ausgeſchloſſ. Zuſchriſt. erb. unter D 3 15 an mit gut eing, Wohn,, wünſch ſicher. Exi od. beſſer. (Herzensbi Gefl. Angeb. m. Preis unt. M Wͤ31¶ an die Geſchäftsſtelle. 43203 unter M P. 24 an die Geſchäftsſtelle. Eytl. auswärts.*3193 die Geſchäftsſt. B5260 ile Zu haben in den einschlägigen Geschil Hersteller: Föll& Schmalz, Bruchsal 10 Einmachfleisch Braten, Kalbsgelinge 5 Haxen 80 Nieren- J mit flerz. 51• Kotelett, Pfd. braten Kalbsieber Pid. —0—75 t Argent. Hastochsenfleisch er Narke 4, zuäten Aus meinen hieſigen Schlachtungen bekannt gute Oualitile 80 Kücksendungstechtineg 14 Reflektanten, 005 beſghh⸗ kelassigen. auch die verwöhnt. Ausbe App.- Die Lieterung ertolgt nebst 6 Stücken aut 6 doppels Künstierpiatten nach ibtet Wah! zum Listenpreise geg Zahlg von nut Gm. 0 —35 Woche bei angemessenei Aozahlung, 10 9 usik gebört in ſedes Haus plelzlipet⸗ Vetlaugen Sie sofort kostenlos illustriette, e. kHaune auch über andete pteiswette 8 techappaee aphi 91 uno naubenlose. Trichler: und trichtetlos 0 Geb. kinderl t* nicht unter 60 Pür 19.), 8 flecken leiden finden unbedingt sichere e E Behandlung im Institut de für Gesichtspflege 8² tu — Mannheim, P 1, 6, 1 Treppe ſi Luise Maier Bee Beratung kostemos— 20jährige Praxis.— Arzti Empfehlungen ge Zahlieiche Dankschreiben.— Sprechstunden tgl. von—7 Uhr ti ——— Die Hammelfleisch-Saisos die billige— beginnt—— ab heute und kommende Woche — Hassenschlachtung% 180 Stuck Jahrungshammel 180 S1O nur junge und feine Ware N 0 gesund nahrhaft Kräfng* Ragontkkk Kotelett Braten Harumelfieisch g. koch. Pfb. 15% Pf5. 80⸗ 0 16662 Gelinge mit Herz, Pfd. 60; gekochte Sülzchen W Lebern n..20 Sammelskipen. Jungn. bikn, ff 8—— nur ſ Indieser Woche: Eolland-Jung-Kälber 2% 7 SSSS 0 94 e 8