Dienskag, 9. November Merreile In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus Urch die Poſt monatlich.⸗M.2,50 ohne Beſtellgeld. evtl.Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe) ach⸗ erung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 8 t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4•6, dhermannhaus) Geſchä ts⸗Nebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Are ſer Werſe, 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Lm ſſe: eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. al. Fernſprecher: 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 eilagen: Sport und Spiel wder Bem Sei ſord Botſchafter⸗Empfang bei Hindenburg 905 Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der cha e räſident hat heute den neuernannten engliſchen Bot⸗ ealar Sir Ronald Lindſey zur Entgegennahme ſeines 1 aubigungsſchreibens empfangen. An dem Empfang inb rn der Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann Shuber, Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes Dr. von u. dert teil. In ſeiner Anſprache erklärte der Botſchafter un„Mit der Unterzeichnung der Verträge von Locarno Nat mit dem Eintritt Deutſchlands in die Brüderſchaft der Sachten eröffnet ſich ein neuer Abſchnitt der internationalen cte. Wir dürfen eine Zeit ununterbrochener Verſöh⸗ vird und ſtetig zunehmender Sicherheit mit anſehen.„Es und Beſtreben ſein, die Politik des Friedens und er Berſöhn ung ſoweit es an mir liegt, zu fördern vibmech werde mich dieſer Aufgabe mit aller meiner Kraft m. en. Ich gebe mich der Hofnung hin, daß ich während weiter Amtszeit in der Lage ſein werde, mit Sympathie vie ſülgen Entwicklung von Deutſchlands Wohlergehen zu ver⸗ wies Der Reichspräſident N 4 ————————— — ———— r ſemen und mittleren Winzer erhalten ſollen, tione ſta 1 aufb in ſeiner Antwort auf die große Aufgabe des Wieder⸗ f aues und der dauernden Sicherung des Friedens Europas die Hindenburg fuhr dann ſort:„Ich hoffe mit Ihnen, daß de lkerbund, deſſen Sie ſoeben gedachten, Etappen auf ege zu dieſem Ziel ſein mögen und daß Ihre Erwar⸗ 0 uf einen neuen Abſchnitt in der Geſchichte der Völker cbeitlüllen werde. Die Zuſicherung Ihrer perſönlichen Mit⸗ be t an dieſem Werk nehme ich dankbar entgegen. Zugleich 0 ge Aühem der Hoffnung Ausdruck, daß alle Mächte auf poli⸗ me 8 N harbeiten, gleitet von dem Geiſt des Entgegenkommens und ſhafſichtnahme auf die Erforderniſſe des nationalen und wirt⸗ aftlich dung a und wirtſchaftlichem Gebiete verſtändnisvoll zuſam⸗ — ben Büae von Locarno und Deutſchlands Eintritt in — . en Lebens der einzelnen Völker. Außenpolitiſche Ausſprache erſt Freitag Tatſa Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ſlorünche daß die außenpolitiſche Ausſprache nicht wie ur⸗ am Felich beabſichtigt war, bereits am Dienstag, ſondern erſt kommeitag beginnen ſoll, hat im Reichstag das Gerücht auf⸗ Verzöen laſſen, daß die Regierung ſelbſt den Anſtoß zu dieſer nochlogerung gegeben hat. Angeblich ſoll von deutſcher Seite Sweiter Nachtrag zum Reichshaushaltsplan ltslar Reichstag iſt der zweite Nachtrag zum Reichshaus⸗ Meichs an für das Rechnungsjahr 1926 zugegangen. Das Nurchfniſterium für die beſetzten Gebiete fordert darin zur illion. rung von Hilfsmaßnahmen im Saargrenzgebiet drei die apnen Mark an. Die Ausgabe ſoll durch Rückeinnahme, und der Abwicklung der beſonderen Erwerbsloſenfürſorge mungen Kredite der Hilfskaſſe für gewerbliche Unterneh⸗ werden an das Reich am 1. Juli 1926 aufkommen, gedeckt erſucht die Reichsregierung um nachträgliche Be⸗ Wöbun er ſeit Sommer dieſes Jahres eingetretenen Er⸗ Mark 10 de Kulturfonds von zwei auf drei Millionen und deres⸗Härtefond's von drei auf 45 Millionen Mark 6½5 MiSaargängerunterſtützung von 1,5 auf illionen Mark. Un Aus terſtü der Begründung ergibt ſich, daß die laufende Wonatli chung der Frankenempfänger an der Saargrenze einen Sacrundela Bedarf von 600 000 Reichsmark ausmacht. Unter ie Zeit elegung dieſes monatlichen Bedarfes ergibt ſich für 1. Mai 1926 bis 31. Dezember 1927 ein Geſamt⸗ bon 6, Millionen Mark. Es wird daher noch ein Be⸗ 5 Millionen Mark angefordert. egierung glaubt, daß mit der Erhöhung des Härte⸗ illionen Mark die vorliegenden Härtefälle 1 Sogolten werden können. Jedenfalls ſollen im neuen werdenr 1027 Mittel für dieſen Zweck nicht angeſordert ſa Das nbkr Reichsernährungsminiſtertum fordert als Not⸗ don 15 Mi it für die Winzer einen einmaligen Betrag kes Reichsthbionen M k. an, auf Grund der Entſchließung leinere bstages vom 27. März 1026. Die Kredite, die die 8 wobei die hillen bis gubaubetriebe vorzugsweiſe zu berückſichtigen ſind, ber aufgefüß Dezember 1930 zurückzuzahlen ſein. Bet den emerkt weturten Beträgen handelt es ſich, wie ausdrücklis n. dirden ſoll, ausſchließlich um Hilfs⸗ und Kredit⸗ die bereits im Gange ſind. Lruch der deutſch holntjchen Berhanzlungen vorniſ Berlin, 9. Nov.(Von unſ. Berliner Bürb.) Einzelne 0 ch Koufoftter, inbeſondere die Korfantypreſſe melden, der Abuge, den von anderer Seite bis jetzt noch nicht be⸗ in bruch der deutſch⸗polniſchen Wirkſchaftsverhand⸗ Berlin auf unbeſtimmte Zeit. Mmmn fl. Movember ur irn Musensaal: Fern Piligung' d Die R ds Wſlos af tat fü „ ligten ingen annheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Politik des Friedens und ders erſöhnung nes Zugeſtändnis zu erwirken, mit dem der Außenminiſter dann vor den Reichstag treten könnte. Wie wir von unterrich⸗ teter Seite erfahren, iſt dieſe Kombination unzutreffend. Die Dispoſition, nach der zuerſt die Innenpolitik bei der Etatsbeſprechung an die Reihe kommen ſoll, iſt auf Wunſch des Aelteſtenausſchuſſes getroffen worden. Die völkiſche Fraktion des Reichstages hat zur außenpolitiſchen Debatte einen Antrag vorgelegt, der die Kündigung der Locarnoverträge und die Zu⸗ gehörigkeit zum Völkerbund ſowie die Ungültigkeits⸗ erklärung ſämtlicher Dawesgeſetze verlangt. Reichsminiſter Bell über das beſetzte Gebiet Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Ausſchuß für die beſetzten Gebiete des Reichstags wurden die Hilfsmaßnahmen für die weſtlichen Grenzgebiete, beſonders für die Arbeiterſchaft und den Mittelſtand erörtert. Reichsminiſter Dr. Be ll ging in einer umfaſſenden Darſtel⸗ lung auf die Verhältniſſe des beſetzten Gebietes ein, wie ſie ihm anläßlich ſeiner Reiſe gezeigt haben und be⸗ ſprach die Schritte des Reichsminiſteriums für die beſetzten Gebiete und der Reichsregierung überhaupt. Der Miniſter hob hervor, daß in den 20 bis 30 Beſprechungen, die er im beſetzten Gebiet abgehalten hat, überall die gemeinſame Not hervorgehoben wurde, die ſich ergibt aus dem Vorhandenſein der Beſatzungstruppen, die immer noch die Wohnungsnot vergrößern, aus dem Ordonnanzenſyſtem, aus dem Gendar⸗ merieweſen, aus dem Paßweſen und aus den wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Hierbei wurde vom Miniſter ein Appell an die Wirtſchaft des unbeſetzten Gebietes ge⸗ richtet, die mehr als bisher bei Auftragserteilungen die Wirt⸗ ſchaft des beſetzten Gebietes berückſichtigen ſolle. In aus⸗ führlichen Einzeldarlegungen erörterte ſodann der Miniſter die Leiſtungen des Reiches und der Läuder für das Saar⸗ grenzgebiet und beſprach die Wünſche, die ihm hierzu vorgetragen ſind. 8 Staatsſekretär Schmid beſprach die jüngſten Zwiſchen⸗ fälle und die Tätigkeit der franzöſiſchen Kriegsgerichke, die für Deutſchland unerträglich ſind. Weiterhin ſtellte er feſt, daß die Befriedungsabkommen von der Gegenſeite loyal aus⸗ geführt worden ſeien. Es beſinden ſich noch 113 Geſangene in Gefängniſſen der Alliierten, die wegen Delikten des ge⸗ meinen Rechts verurteilt worden ſind. Das Reichsinnen⸗ miniſterium iſt hier bemüht, mindeſtens Strafminderung zu erreichen. Für das Etatsjahr 1927 ſind die Mittel für den Neubau von 1500 Wohnungen im Betrage von 15 Millionen — verſucht werden, von der franzöſiſchen Régierung ein klei⸗ Mark vorgeſehen. Reichsrat und Erwerbsloſenfürſorge EBerlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Unterausſchuß des Reichsrats hat heute die durch die geſtrige Abſtimmung im Plenum geſchaffene Situation beſpro⸗ chen, und ſich mit der Abſicht der Regierung, die Unterſtützungs⸗ ſätze für die Erwerbsloſen auf dem Verordnungswege feſt⸗ zuſetzen, beſchäftigt. Der Unterausſchuß hatte beſchloſſen, der Regierung die Genehmigung zu dieſem Schritt zu ertei⸗ len. Inſolgedeſſen ſteht die Veröffentlichung der Verordnung unmittelbar bevor. Reichsarbeitsminiſter Brauns wird im Am 4. November wählen die liberalen Männer und Frauen Mannheimsdie Liſte Deutſchen Vollspartei! (Ludwig, Lenel, Menth, Gruber, Haas, Frau Weickert) Plenum des Reichstags von dem Vollzug der Maßnahme Mit⸗ teilung machen. Die Schwierigkeiten, die ſich aus der Beſpre⸗ chung der Erwerbsloſenfrage ergeben haben, ſind dadurch frei⸗ lich noch nicht überwunden, da bekanntlich heute im Plenum vor Beginn der Nachtragsetatsbeſprechungen der noch übrige Fragenkomplex der Erwerbsloſenfürſorge beſprochen werden ſoll. Poutlügnnee dündert, Prckis 10 Pfenuig 1926— Nr. 519 nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Maimmheim. Geſetz und Necht Ran an den Staat! Ein eigenartiges Abenteuer erlebte der Reichsernäh⸗ rungsminiſter Dr. Haslinde gelegentlich der kürzlich ſtattgefundenen ſächſiſchen Landtagswahlen in Königswartha in der Lauſitz, wo er für die Zentrumspartei ſprechen wollte...„Um 8 Uhr, zum angekündigten Eröffnungsbeginn, war der Saal noch in völliges Dunkel gehüllt. Eine Viertel⸗ ſtunde ſpäter ſtrömten die erſten vier Beſucher herein, alles Auswärtige, kein einziger aus Königswartha. Um 79 Uhr erſchienen die Honoratioren des Ortes. Bis gegen 9 Uhr kamen dann noch weitere 25 bis 30 Zuhörer. Da Reichsminiſter im allgemeinen eine beſſere Zugkraft entwickeln, war man all⸗ gemein verwundert über dieſen ſchlechten Beſuch der Berſamm⸗ lung. Aus einem Zwiegeſpräch zweier braver Königswarthaer erfuhr man, daß am ſelben Nachmittag in aller Eile durch Um⸗ lauf die Auszahlung der Jagdpacht und die Ausgabe des Jagdbieres an die Mitglieder der Jagdͤgenoſſenſchaft von Königswartha angeſetzt war. Daran iſt der größte Teil der Einwohner intereſſiert, und ſo kam es, daß ſie die Jagdpacht und vor allem das Jagoͤbier einer Rede des Reichsminiſters vorzogen. Dieſe Jagdbier⸗Einladung war natürlich kein Zu⸗ fall, ſondern ein deutſchnationaler Trick ganz nach dem Muſter der konſervativen Wahlmache in der Vorkriegs⸗ zeit.“ An dieſe von der Berliner„Täglichen Kundſchau“ aus der„Voſſiſchen Zeitung“ kommentarlos abgedruckte Notiz wurden wir erinnert, als wir heute vormittag den Berliner Bericht über die deutſchnationale Taktik bei der geſtrigen Reichstagsabſtimmung zur Kenntnis nahmen. Beide deutſchnationale Handlungen, die bei den Wahlen und die geſtrige Stellungnahme zu den ſozialdemo⸗ kratiſchen Anträgen in der Erwerbsloſenfürſorge entſpringen ein und derſelben Geiſtesverfaſſung. Einer Geiſtesverfaſſung, die aus politiſcher Kurzſichtigkeit erwachſen iſt. Weil ihnen die Früchte nicht ſo reifen, wie ſie gern möchten, weil ſie im Gegenteil ihre Felle immer mehr wegſchwimmen ſehen, ver⸗ fallen ſie in ihrem Aerger auf Manöver, die die größte bür⸗ gerliche Partei des Reichstags eigentlich für ihrer unwürdig halten ſollte. Die ganze Politik, zumal der innerpolitiſche Parteikampf, iſt ja zwar ein rauhes, häßliches Handwerk, politiſch Lied ein garſtig Lied, aber gerade eine Partei wie die Deutſchnationalen müßte unſeres Erachtens ihrer ganzen Zuſammenſetzung nach mit ihre vornehmſte Aufgabe darin erblicken, die innerpolitiſchen Meinungskämpfe auf ein mög⸗ lichſt hohes Niveau zu heben. Das braucht keinesfalls zu hindern, daß man gelegentlich im Ringen um eine für gut und nützlich gehaltene Sache oder im Kampfe gegen eine als Schädling erkannte Perſon ſcharf vom Leder zieht. Kampf hält die Kräfte rege. Alle billige Demagogie jedoch, alles, was man von gegneriſcher Seite auch nur mit einem Scheine von Recht als allzudurchſichtige parteipolitiſche Mache, als Komödie, als Mätzchen, anſprechen könnte, ſollte bewußt ver⸗ ſchmäht werden. Denn ſonſt beſteht die große Gefahr, daß ſich gerade die beſten und charaktervollſten Elemente, angeödet oder angewidert von der aktiven Teilnahme am politiſchen Leben zurückziehen und das Kampffeld den Leuten zweiten und dritten Ranges überlaſſen. Das aber wäre zweifellos zum Schaden von uns allen, ob wir nun Arbeitgeber oder Arbeitnehmer ſind. In dieſem Sinne ſtets gewirkt zu haben, kann der größten bürgerlichen Partei des Reichstags leider nicht be⸗ ſcheinigt werden. Dieſes feſtzuſtellen, kann von keiner Warte aus ſo ſchmerzlich empfunden werden, wie von der der Volks⸗ partei. Denn keine von unſeren zwei Dutzend politiſchen Parteien hat mit den Deutſchnationalen in der politiſchen Ziel⸗ ſetzung ſo viel gemeinſame Berührungspunkte wie die Deutſche Volkspartei. Aber gerade vom Standpunkte dieſer alten Freundſchaft, die in den letzten Jahren durch deutſchnationales Verſchulden(man denke nur an die vielen ſo überaus ge⸗ häſſigen perſönlichen Angriffe gegen Streſemann) leider nur zu häufig verdunkelt wurde, erwächſt uns die Pflicht, den Deutſchnationalen unumwunden zu ſagen, daß wir im Hinblick auf unſere politiſche und wirtſchaftliche Lage, genau ſo wie in der Außenpolitik auch in der Innenpolitik jede Kata⸗ ſtrophenpolitik, jede Kriſenmacherei unbedingt ablehnen. Wir legen den Deutſchnationalen, bei ihrem in letzter Zeit mit immer größerer Dringlichkeit geäußerten Wunſch, wieder in die Reichsregierung einzutreten, grundſätz⸗ lich keinerlei Steine in den Weg, aber ſchließlich kommt es dabei nicht auf die Volkspartei allein an. Der geſtrige Vor⸗ ſtoß der Deutſchnationalen aber war ganz gewiß nicht dazu angetan, um bei den anderen bürgerlichen Parteien die Sym⸗ pathien für die Deutſchnationalen zu ſtärken. Denn mit den Regierungsparteien, denen nichts anderes übrig blieb, als vorzeitig den Saal zu verlaſſen, hat auch die Regierung ſelbſt eine Schlappe erlitten. Der Um⸗ ſtand aber, daß die deutſchnationale Taktik von ganz falſch be⸗ urteilten Vorausſetzungen ausging, wie hinterher vom Grafen Weſtarp ſelbſt zugegeben werden mußte, iſt ganz gewiß auch nicht dazu angetan, die Meinung aufkommen zu laſſen, daß die deutſchnationalen Führerfähigkeiten denen der anberen überlegen ſeien. Denn es iſt offenbar, baß die Deutſchnationalen in ihrer völligen Verkennung der Tat⸗ lachen ſich und der von ihnen vertretenen Sache nicht genützt, ſondern nur geſchadet haben. Selbſt ein ſtets ſo ruhig ur⸗ 8 Eyihien, U. profeſſoren Girald und Marti Jara verhaſtet. Er liebt den Lohengrin über alle 4 2. Seite, Rr. 519 Neue Mannheimer Zeltung(Abend⸗Alnsdabe) Dienstag, den 9. November 19280— teilendes und, den Deutſchnationalen durchaus freundlich gegenüberſtehendes Blatt, wie die„Köln. Z1g.“ urteilt lin ihrem heutigen Erſten Morgenblatt):„Vom allgemeinen poli⸗ tiſchen Standpunkt aus war das Verhalten der Deutſch⸗ nationalen eine Torheit. Wenn ſie geglaubt haben, mit dem heutigen Verhalten den Nachweis ihrer Unentbehrlichkeit für eine ſtabile Regierungsarbeit zu liefern, ſo haben ſie das Gegenteil davon erreicht. Eine Partei, die den ſtaatlichen Pflichten gegenüber ſo wenig Ernſt auſbringt, wird insbeſon⸗ dere denjenigen Parteien, die ihr aus der Vergangenheit noch .ißtrauen entgegenbringen, genoſſin ſein.“ Die Deutſchnationalen aber ſind auch jetzt noch überheb⸗ keine angenehme Bundes⸗ lich genug, um ihre ſo völlig falſche und ſchädliche Taktik als „Erziehungsarbeit“ an den Mittelparteien hinzu⸗ ſtellen. Dabei hätten die ſich wieder einmal ſo anmaßend ge⸗ bärdenden Deutſchnationalen alle Urſache, ſich im nüchternen Lichte der außen⸗ wie innerpolitiſch gegebenen Tatſachen erſt einmal ſelbſt zu erziehen. Wenn ſie ſich ſo weiter einſtellen wie bisher, dann treiben ſie gerade der Partei, die ſie be⸗ kämpfen wollen, der Sozialdemokratie, neuen Wind in die Parteiſegel und geben ihr im Konzert der Parteien ein Uebergewicht, das ihr nicht zukommt. Sie ſelbſt aber iſo⸗ lieren ſich, ohne daß man auch nur mit einem Schimmer einer Berechtigung ſagen könnte, daß dieſe Iſolierung eine glän⸗ zende ſein würde. Glauben die Deutſchnationalen mit ihrer törichten Oppoſition durchaus noch„nationaler“ ſein zu kön⸗ nen, als die Ehrhardtleute, die bekanntlich ansdrücklich die Parole: Ran' an den Staat! ausgegeben haben? Ledia⸗ lich mit taktiſchen Maßnahmen, die auferdem noch völlig tzweckwidrig ſind, läßt ſich das freilich nicht machen, ſondern Bmur durch poſitire und ehrliche 1 Die Bolkspartei zur Wahlreſorm BBerlin, 8. Nov.(Von unſerem Berliner Büro). Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat ſich, wie wir hören, mit dem neuen Wahlgeſetzentwurf beſchäftigt. Man hält dort den vom Reichsinnenminiſter vorgeſchlagenen Weg nicht für geeignet, um zu einer ſtärkeren Berückſichtigung der ein⸗ zelnen Perſönlichkeiten zu kommen, iſt nielmehr der An⸗ ſicht, daß das neue Ziel nur durch eine grundſätzliche Ab⸗ kehr vom Verhältniswahlrecht erreicht werden kann. Allerdings dürfte man ſich wohl darüber klar ſein, daß eine ſolche Aenderung noch viel weniger Ausſicht auf An⸗ nahme durch das Parlament hätte, als der jetzt zur Debatte ſtehende Entwurf. Es wurde ferner beſchloſſen, einen Aus⸗ ſchuß einzuſetzen, der ſich beſonders mit Mittelſtands⸗ problemen beſchäftigen ſoll. Man geht wohl nicht fehl in der Vermutung, daß der ſtarke Zulauſ, den gerade die Wirtſchafts⸗ und Sparergruppen bei den letzten Wahlen in Sachſen hatten, es der Fraktion wünſchenswert erſcheinen laſſen, den Mittelſtandsfragen erhöhte Aufmerkſamkeit zu⸗ guwenden. Neue Anträge im Jememoroprozeß Berlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu Be⸗ Bor der heutigen Verhandlungen in Landsberg teilte der orſitzende mit, daß der Prozeß über die vorgeſehenen zwei Tage weit hinausgehen wird. Dann ſtellte der Vertreter des Nebenklägers ſeine Beweisanträge und beantragte, den Reichswehrminiſter Dr. Geßler, den Reichsinnenminiſter Dr. Külz, den früheren preußiſchen Innenminiſter Se⸗ vering, den Oberregierungsrat Mühleiſen, den Oberſten von Bock, den Regierungsdirektor Dr. Weiß, den General⸗ oberſten a. D. von Seeckt und den Staatsſekretär a. D. Dr. Meiſter als Zeugen zu laden, die bekunden ſollen, ob die ge⸗ nannten Herren bezw. die von ihnen vertretenen amtlichen Stellen damit einverſtanden waren, daß die Arbeitskomman⸗ dos Waffendienſt verrichteten, daß ſie über ihre normale Stärke hinaus beſetzt waren und daß ſie ſowohl für den Fall von inneren als auch von äußeren Komplikationen eingeſetzt werden ſollten. Rechtsanwalt Sack erklärte ſür den Fall, daß den Beroeisanträgen des Nebenklägers ſtattgegeben werde, müſſe er vorſorglich den Antrag ſtellen, den früheren Reichs⸗ kanzler Cuno zu laden und eventuell auch den gegenwärtigen Reichspräſidenten von Hin denburg. Spaniſche Verſchwörer verhaftet * EBerlin, 9. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach einer Drahtung der„B..“ aus Madrid wurde geſtern nachmittag Aleſſandro Lerroux, der Chef der republikaniſchen Partei, verhaftet, weil in den letzten Tagen eine Abſchrift eines ihm zugeſchriebenen Briefes zirkulierte, der nach dem baldigen Sturz der heutigen Regierung eine jakobiniſche Diktatur und Strafen ankündigte. Gleichzeitig wurden die Univerſitäts⸗ Berliner Muſikbrief Von Oscar Bie CEine Hochflut von Muſik und Kunſt geht augenblicklich Surch Berlin. Wir wollen es uns einteilen. Zunächſt einmal Muſik. Die Turandotpremiere ſteht bald bevor, es gibt ſehr 7 Preiſe, ſie wird Wohltätigkeit für den Verein Berliner reſſe. Indeſſen ſind die Novitäten nicht gerade überſchweng⸗ lich. Man begrüßt ſeine alten Freunde. Richard Strauß war brei Wochen hier, hat eine Reihe von Opern und zwei Konzerte dirigiert, aber die Konzerte waren erſchreckend leer. Die Elektra war nicht unter ſeinen Opern, ſie wird mit Barbara Kemp neu einſtudiert, die ſie endlich das erſte Mal ſingen wird. Bon Wagneropern dirigierte Strauß Triſtan und Lohengrin. 3, und man wird beobachten, wie die langgeſponnene Melodie öteſer Oper in ſeiner ägyp⸗ tiſchen Helena irgendwie neu erſtehen wird, innerhalb des frühheroiſchen Stils, den er in dieſem neuen Werk ver⸗ ucht. Er hatte eine herrliche Elſa. Maria Müller iſt zur Zeit ie Senſation von Berlin. Ich nannte ſie einen Himmels⸗ boten. Eine überaus liebliche Erſcheinung, rührend im Spiel, bezaubernd in der ſüßen und weichen Stimme, die trotzdem einer ungeheuren Leidenſchaft fähig iſt, aber ſelbſt in den exregteſten Momenten ihre vollendete Technik nicht vergißt. Sie kam aus München nach New⸗Pork, noch ehe ſie euro⸗ Pälſche Berühmtheik war, Fetzt kſt ſie für die Zelt, die ſie Bnicht in New Hork beſchäftigt iſt, für Berlin verpflichtet wor⸗ den und ſingt uns alle lyriſchen Partien der Operngeſchichte ber Reihe nach vor. Das iſt ein großer Gewinn. Neu einſtudiert wurde für Strauß ſeine Ariadne. Es war ſo gelungen, daß ich mir keine beſſere Löſung vorſtellen kann. Die Bühne war von Aravantinos als Fortſetzung des Zu⸗ ausgebildet, mit dem erhöhten Podium der ühne. Die Buffoleute kamen in dem vorderen Raum zu einander, durch Seitentüren, über Treppen vom Publikum her, bildeten Gruppen im Zuhören und im Mitſpielen und fanden ſich zu ihren Enſembles in einer entzückenden Luſtigkeit. Hinten ging der Vorhang auf vor der Arſadneſzene, deren Schlußbild durch einen Hochzeitshimmel beſonders glücklich wirkte, der ſich von oben ſenkte und gleichſam ſeine Fühler langſam um das Liebespaar ſchlang. Hörth hatte dieſe Regie der gemiſchten Seria und Buffa auf eine ſo natürliche und doch neue Art durchgeführt, daß man das diskrete Werk endlich einmal wie einen Teil von ſich ſelbſt aufnahm. Dazu kam, daß de Nuffährvn nicht im Krollſchen Opernhaus, ſondern im Es handelt ſich Vilanzdesengliſchen Grubenſtreiks Friede in Sicht— Blick über das Schlachtfeld Die neuen Tendenzen (Von unſerem Londoner Vertreter.) In die Schlachtreihen dleſes mörderiſchen Kampfes iſt, nach Monaten unheimlichen, verbiſſenen Schweigens, plötzlich Bewegung gekommen.„Die ſchwarzen Männer hiſſen die weiße Flagge“— dieſer Ruf hat das engliſche Volt in dieſen Tagen mit neuer Hoffnung auf Erlöſung erfüllt. Und wäh⸗ rend die erſten Schritte der Friedensſtiſter noch auf allen Seiten kalten, höhniſchen Mienen begegneten, iſt auf einmal ein Lauffeuer von Konferenzen, Sitzungen, Beſprechungen in Gang gekommen, ein Autoraſen von Haus zu Haus, ein verzweiſelter Ameiſenhaufen von Delegierten, Kundſchaftern, Unterhändlern aller Parteien. Der erſte Vorſtoß gelang: die vermittelnden Gewerkſchaften haben ſich Eintritt in das Haus der Entſcheidungen verſchafft. Nach den Gewerkſchaften kam die Exekutive der Bergleute, dann die Grubenbeſitzer, Vor⸗ ſchläge gingen hin und her, Experten wurden berufen, da⸗ zwiſchen tagte das Kabinett, während vor der Türe, in zwei nerſchiedenen Gaſtſtätten, Bergherren und Bergleute auf ihr Stichwort warteten. Während dieſe Zeilen geſchrieben wer⸗ den, ſind die Verhandlungen noch im vollen Gange; doch iſt in den meiſten Streitpunkten bereits eine Einigung erzielt worden, bis auf die eine und allerdings ſchwerwiegende Schwierigkeit, daß die Grubenbeſitzer keinerlei Landesrege⸗ lung, auch nicht in der Form unabhängiger Schwiedsgerichte, anerkennen wollen und die Arbeiter naturgemäß verſuchten, wenigſtens einen Reſt von Einfluß für ihre Gewerkſchaft zu Doch beſteht bei jeder der Parteien, die Regierung nicht aus⸗ genommen, eine ſolche Furcht davor, den letzten Kredit der aufs Höchſte erregten Heffentlichkeit zu nerlieren, daß ein baldiger Friede mehr als wahrſcheinlich iſt. Ueberblickt man das Schlachtfeld, ſo iſt auch hier die Frage der Schuld ganz unintereſſant gegenüber der Frage nach den Urſachen des Konfliktes. Man hat in der Tat den Eindruck, daß England mit der elementaren Gewalt eines Naturprozeſſes in dieſe Kataſtrophe getrieben wurde. Um an bekannte Dinge nur kurz zu erinnern: ſeit Jahren beſteht in der ganzen Welt eine ſchwere Kohlenkriſe, deren Löſung noch immer in der Zukunft liegt. Die künſt⸗ liche Kriegskonjunktur, das Vordringen der Oelfeuerung und der Wärmeſparwirtſchaft haben zu einer Ueberproduk⸗ tiou an Kohle geführt, die ſchon viel früher in einen erbit⸗ terten internationalen Konkurrenzkampf ausgelaufen wäre, wenn nicht verſchiedene Ereigniſſe— amerikaniſcher Gruben⸗ ſtreik, engliſcher Streik von 1921, Ruhrbeſetzung— die jeweils zweien dieſer Hauptkohlenländer eine Scheinkonjunktur auf Koſten des Dritten erlaubten, die Entſcheidung bisher hinge⸗ halten hätten. Zu dieſen internationalen kommen ſpezifiſch engliſche Urſachen: die techniſche und organiſatoriſche Rück⸗ ſtändigkeit der engliſchen Kohleninduſtrie, die im Gegen⸗ ſatz zur deutſchen ein unrationelles Durcheinanderarbeiten von 1500 verſchiedenen, zum Teil winzigen und längſt unrentablen Unternehmungen darſtellte. Die Forderung der Tatſachen iſt: Abbau der Produktion, Abbau der Preiſe, Reoganiſation der Induſtrie. Daraus ergibt ſich der Grund des Kampfes: es iſt die Auseinanderſetzung über den Anteil an unvermeid⸗ lichen Verluſt. Die Wirkungen, die der halbjährige Konflikt auf das ſo⸗ ziale und wirtſchaftliche Leben ausgeübt hat, ſind tief und nachhaltig Die Verſchärſung der Parteigegenſätze wird vermutlich das Auseinanderfallen der Wählermaſſen in „links“ und„rechts“ immer deutlicher machen. Der Austritt zweier prominenter Parlamentsmitglieder aus der liberalen ſervativen, der andere, Commander Kenworthy, zur La⸗ bourpartei hinüberwechſelt, iſt ein deutliches Zeichen für die fortſchreitende Spaltung. Die Kohleninduſtrie iſt der Lebensnerv der engliſchen Wirtſchaſt, und der enorme Pr⸗öuktionsausfall mußte des⸗ halb ſeinen lähmenden Einfluß auf das geſamte induſtrielle Leben des Landes ausüben. Faſt alle Induſtrien ſind ſchwer geſchädigt worden. Der Export weiſt einen außerordentlichen Ausfall auf, die Einſuhr iſt inſolge der umfangreichen Kohlen⸗ importe vom Kontinent und aus Amerika mächtig emporge⸗ 0„Dr. Reiſch, geht hervor, daß die ſchnellt. Eine Reihe dieſer Schäden wird noch lange Zeit nach 9 ſch, gehtt F e ſo namentlich der Miltionen Schilling betragen, für die der Stagſ he, Verluſt verſchiedener Exportmärkte, auf denen ſich in der fommen muß. Das Geſamtvermögen der Poſtſparka unken Streikzeit andere Länder mit Erfolg ſeſtgeſetzt haben. Nach trägt 387 Millionen. Durch die Geſchäfte mik dem bela Koſe der Schätzung des bekannten Nationalbkonomen J. M. Key⸗ Multimillionär aus der Inflationszeit Boſel hat die BPer, der Beilegung des Ausſtands andauern nes wird der Geſamtverluſt, den Eugland gegenüber dem 3 Milliarden innerer Wertausfall. Die induſtrielle Kataſtrophe hat England in einem Maße vorwärtsgetrieben, daß man von einem Glück im Unglück tration. Englands Wirtſchaft wird aus dieſer Kriſe in ganz e 5 ſichern, deren Zerſchlagung ſie um Fahrzehnte zurlickwirft. frage und den Delegierten der Grubenarbeiter“ fatt, die e, Partei, von denen der eine, Sir Alfred Mon d, zu den Kon⸗ Grund⸗, Gewerbe⸗ und Wertzuwachsſteuer von den Vorjahre an ſeiner internationalen Zahlungsbilanz erleidet ſte ſind durch verfehlte Frankenſpekulationen und nicht weniger als 71 Millionen Pfund oder faſt anderthall 3 Bertehrsklebtt⸗ und der Milliarden Mark betragen! Dazu kommen noch mindeſtens Bank entſtanden. ſprechen könnte. Kriſenzeiten ſind immer Zeiten der Konzen⸗ Manila beträͤgt die Zahl der durch den Taifun auf 62. neuem Gewand, vielleicht ſogar ſchon mit ganz neuer Rer emerr die in der Gründung eines gewaltigen Chemietruf ſichtbarſten Ausdruck gefunden haben, beginnen bere 1 en der Eiſen⸗ und Stahlin duſtrie gehen wi in dieſer Richtung vor, und ſogar bedeutennn ſder ſammenſchlüſſe von Kohlengruben werden ſoeben Setet ſih Die Ueberzeugung, daß es kein Zurück mehr gibt, bre horl mit rafender Eile aus; ſchon hat ſich die Forderung nach hen zontaler Konzentration die eben noch mißtrauiſchen Zeitungen erobert;„Augen auf Deutſchland! iſt auf e Ge⸗ das Thema von zahlloſen Aufſätzen, Reſolutionen, nethodel ſprächen geworden; über amerikaniſche Wirtſchaftsmete; Deutſchland, und mahnenden Eſſa das Publikum losgelaſſen. 1 Drama der Weltwirtſchaft, du l die letzten drei Jahrzehnte nur die Expoſition darſtelltel Rei⸗ begonnen. Das Ende des engliſchen Kohlenſtreiks, als fiſce nis faſt verſchwindend unter dem Fanfarenklang po 0 Begleitmuſik, iſt wie das kaum bemerkbare Hochgehen Ge⸗ Vorhangs vor verdunkelter Bühne. Doch wird nach Pechelh, ſetzen der Dramentechnik die Frage, ob ſich das deutſ Vobet liſche Paar im Laufe des erſten Aktes die Hände rein den nicht, für die Art der Löſung des„Knoten“ und damit Beden Ausgang des ganzen Stückes von ausſchlaggebender tung ſein. Auf dem Wege der Einigung — London, 9. Nov.(Telegramm). Geſtern fand ein Unterredung zwiſchen dem Regierungskomitee für die Ko e neut hlen. 0¹ 9 bis 11,45 Uhr dauerte. Es wurde ein Kommuniqué e büſentlicht, die Arbeiterdelegierten erklärt bane 9 Verhandlungen ſeien jetzt an einem Punkt angekommeerten es notwendig ſei, die Konſerenz der Grubenarbeiterdeleg nach⸗ zu befragen. Die Konferenz wird für morgen, Mittwoch, mittag in London einberufen. Die ⸗Preſſefreiheit“ in Italien 03 71 Berlin, 9. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) In ſce Blättern hat eine Reihe parlamenti Führer noch einen Proteſt gegen die Knebelung der— et freiheit in Italien veröffentlicht. Der Aufruf geht v u Be, Annahme aus, daß die in Italien erlaſſenen drakoniſchen 10 ſtimmungen auch auf die ausländiſchen Preſſevertre. a1, Italien angewendet werden ſollen. An den Berliner 5 ſel digen Stellen will man wiſſen, daß dies nücht der 0 dieſe daß vielmehr lediglich die italieniſchen Blätter unter nahme beſtätigt. Bisher lag in Berlin der authentiſch der Verordnung noch nicht vor. 9 Unterſchlagungen el — Vorlin, 9. Nov. Im Zuſammenhang mit ben, 6 Unterſchlagungen der früheren Stadtinſpe er⸗ Un⸗Mitte und Berlin⸗Kreuzberg hat die Kriminalpoliöe⸗ a neue Verhaftung vorgenommen. Der 35 Jahre alte aftet inſpektor Willi Eckhardt wurde unter dem Verdacht verhger⸗ an den Veruntreuungen beteiligt zu ſein. Schulz uwutbe hardt hatten, wie ſeinerzeit ausführlich mitgeteilt Steuer, e an pflichtigen in ihre eigene Taſche ſich zahlen laſſen, ſtatt felle die Kaſſe zu überweiſen. Im ganzen wurden 3 ektoren feſtgeſtellt, in denen ſich die ungetreuen S adtinſp ark angeeignet haben. Schulz und Gerhardt ſind wahrſchel über Rumänien nach Südamerika geflüchtet. Die Verluſte der öſterreichiſchen Poſtſparkaſf — Wien, 9. Nov. Aus Enthüllungen des Präſi Ver, ſtaatlichen Poſtſparkaſſe etwe a allein 74 Millionen Schilling verloren. Die weiteren duch Treuge 462 Taifunopfer as — New Hork, 9. Nov. Nach den letzten Meldungen Phl⸗ lipppinen getöteten Perſonen, die geborgen wurden, Schauſpielhaus am Gensdarmenmarkt ſtattfand. Man er⸗ reichte eine Intimität, die ſowohl dem Stücke ſelbſt, als dem ſoliſtiſchen Orcheſterklang ungemein nützlich war. Dieſe Auf⸗ führungen im Schauſpielhaus wird man während des Um⸗ baues der Großen Oper jetzt in allen den Fällen wiederholen. die ſich ihrem Stil nach dafür eignen. So wird aus dem Mangel eine Tugend. Das Nächſte wird der Figaro ſein. Pattiera war der Bacchus. Er triumphierte in dieſer Lieblingspartie. Er hat ſich nun ganz in Berlin eingelebt, und wir ſind glücklich, ihn auf Jahre gebunden zu haben. Auch dies iſt ein Fortſchritt unſeres Opernenſembles. Aber man iſt hier ſehr hungrig auch nach anderen neuen Kräſten. Man ſucht ſie überall zuſammen. Der berühmte Dresdner Sopran Roſelle ſingt in dieſen Tagen die Aida und wird unſer ſtän⸗ diges Mitglied bleiben. Die Städtiſche Oper ſteht der Staat⸗ lichen nicht nach, ſie führt uns den plötzlich ruhmbedeckten Wiener Tenor Kiepura an mehreren Abenden vor. Das Pub⸗ likum hat die Wahl. Die größte Künſtlerin ihres Faches, Fritzi Maſſary, bleibt uns immer treu. Ihre Premieren ſind geſellſchaftliche Ereig⸗ niſſe. Maſſary und Turandot wetteiſern in den Preiſen. Sie hat eine neue Operette. Es iſt ganz gleich, was ſie hat, ſie zieht in Scharen das Publikum an, die Künſtler, die Bühnen⸗ kenner, ja die feinſten äſthetiſchen Naturen. Die Jahre haben ihr nichts an. Ihre Kunſt, ſich zu kleiden und ſich ſelbſt zu mo⸗ dellieren, ſteht ihrer Geſtaltungskraft nicht im Geringſten nach. Ob ſie ein Couplet ſingt, eine tänzeriſche Geberde andeutet, ein leichtes Wort der Konſervation färbt, ein Menſchenſchickſal in der Tieſe ahnen läßt, die höchſten Grade der Leidenſchaft erreicht— es iſt immer die gleiche Herrſchaft über die Aus⸗ druckmittel, die überwunden iſt in einer hinreißenden Liebens⸗ würdigkeit, in einem weltſtädtiſchen Charme der ewig reiz⸗ vollen Form ihres Tones und ihrer Bewegung Das neue Stück heißt„Die Königin“. Der Text iſt von Mariſchka und Granichſtaedten, faſt mehr ein Luſtſpiel als eine Operette, zu lang für ſich ſelbſt, aber nicht für ſie. Eine nette Idee: die Exkönigin eines republikaniſch gewordenen kleinen Staates trifft in der Schweiz auf ihren Nachfolger, den Präſidenten und aus ihrem politiſchen Feind, macht ſie ihren privaten Freund, indem ſie ihr politiſches Malheur mit dem Glück der Liebe rächt. Pallenberg iſt der Führer der Oppoſition und er ſucht die Szenen, in denen ſie nicht auftritt, durch ſeine nun ſchon typiſch gewordenen Wortjonglierſpäſſe zu beleben. Denn wo ſie nicht auftritt iſt Gefahr. Es dehnt ſich. Es durſtet nach Muſik. Oscar Straus hat nicht gar zu viel Muſik bei⸗ geſteuert. Aber was er macht, macht er mit Anmut und ee Geſchick, bald durchwulſt von modernem Rhythmus, u m nübergeträumt in alte Walzerſeligkeit, manchmal egeiche würdigen, aparten Ideen— vor allem es klingt ausgeaffinien ganz ſein, wie ferner Unterton leichken Luſtſpiels, ellmeiſte, in Partitux geſetzt, wobei ihm ſicherlich ſein Oyerelleneg Hauke wieder hilfreiche Hand leiſtete, der dies Ope icht 10 cheſter ſo ſchön dirigiert, wie man es in der Welt n einmal hört. Rauſchenden Beifall gab es. Operet Ich muß zuletzt noch einen kleinen Ableger der merke! erwähnen, weil mir die Muſik dazu doch immerhin he zur 3u wert erſcheint. Das hieſige Renaiſſancetheater wir aut 10 von keinem Geringeren als Oscar Kauſmann ungſeyne vo,, ſpielt indeſſen im Kleinen Thegter zu Gaſt eine MerHolläh, Marcellus Schiffer,„Hetärengeſpräche“, die Friedri der am Klavier begleitek. Von der Revue ſelbſt Themas(den erſten Feuilletoniſten der Welt) 190 oder weniger gelungene Lebensausſchnitte, am beſtdartel wenn ſie die Philoſophie eines huheren Stumpfſinne die Muſt ein ganz klein wenig literariſch unterminiert— aber trüch iſt gut, Holländer hat ſich wieder aufgeſchwung othmen 1010 Nägel auf Köpfe, er haut Melodien, er reißt Rhyj* Ke hat ganz das Zeug, Nelſon der Zweite zu wer ſchlechter Ruhm in dieſer Zeit. Ein Bortell der chineſiſchen Koſt 9 Man iſt gewoynt, aus China, dem Lande der Kcechrenen und politiſchen Unruhen, gegenwärtig vorwiegend nutet, 5 nachrichten a vernehmen, ſo daß es ſaſt ſeltſam A enehm, dem„Reich der Mitte“ auch etwas Tröſtliches und Augoerichte, zu erfahren. So wurde vor einiger Zeit aus Peeing ſten 901, daß Blinddarmerkrankungen in China zu den ſehr meditſer, kommenden Krankheiten zählen. In den dortigaagvol 5 ſchen Kreiſen führt man dieſe Tatſache auf die ma 1 ncch hältnismäßig reizloſe, quantitativ nicht ſehr reichliche übrigens durch die Erfahrungen eines deutſcheg, Senenbe China. Er hatte dort im Laufe von acht Nahren Ge örverl Stuu, tur hervorgehen Die Konzernbildungen der letzten Wochen, i 0 el vielen Induſtrien ein überraſchendes Tempo anzuneh Be⸗ chtige Zus werden mit der gleichen Plötzlichkeit, wie vor drei Jahreſ — Geſetz fallen. Man wird abwarten müſſen, ob ſich dieſe Teh Letzte Mielbungen Schulz und Gerhardt von den Berliner Bezirksämtern ene Geſamtbeträge von über einer Biertelmillion nlichg e1 nährungsweiſe der Bewohner zurück, die bekanntlich Koſ ⸗ mehr als 86 000 Chineſen aus allen Volksſchichten 60 Cht, —— iſt lanſchen viel zu ſagen, ſie bringt in Fortführung des 9 A wie vor zu bevorzugen ſcheinen. Bekräftigt wird dieſetes darmreizung gefunden, bis auf einen einzigen bei e * denfalls gibt dieſer Befund nicht nur den Anhängern lorientheorie zu denken. te. neſin, die allerdings viele Jahre in Europa gelebt hatze Ka⸗ JC 0. le 01 1 it 00 1 ————————— —— Dienstag, den 9. November 1920 — Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr a — 8 Die Frau in der Gemeindepolitik Wenn überhaupt in der Politik der Frau Gelegenheit ge⸗ eben iſt, ſich in ihrer Eigenart als Frau zu betätigen, ſo iſt ies beſtimmt in den ſtädliſchen Parlamenten der Fall. ier bietet ſich ihr ein großes und wichtiges Arbeitsgebiet. ie m engen Kreis der Familie, ſo auch im weiteren des Gemein⸗ eſens, hat ſie Aufgaben zu erfüllen, die ihr ihre Eigenart zuweiſt. Die der Frau angeborene Mütterlichkeit befähigt ſie deſonders, das leibliche wie ſeeliſche Wohl der ugend zu betreuen. Sie wird in der Jugendpflege— von en Kleinſten an bis zu den 18jährigen— eine Fülle von Be⸗ ſih rng möglichkeitein finden. Hierzu zählt auch die Pflicht, beſonders der weiblichen heranwachſenden Jugend anzu⸗ nehmen und ihre Belange nachdrücklich zu vertreten. Insbe⸗ onders muß ſie der weiblichen Berufsausbildung ihr Intereſſe zuwenden. Wie in allen Kulturfragen als wichtiger Faktor muß die Frau und Mutter auch in allen Schulfragen gehört und berückſichtigt werden, da ſie die Auswirkungen der Schule nten eigenen Kindern am beſten beobachten und bewerten Das geſamte Gebiet der Wohlfahrtspflege iſt für die Frau ein außerordentlich dankbares Feld. Ihre erzensgüte kann hier viel Leid und Not mildern. Sie kann andererſeits ödurch ihre Umſicht, ihren praktiſchen Sinn ud ihr Verſtändnis für die Bedürfniſſe des Einzelnen ver⸗ daß öffentliche Gelder falſch verwendet werden. Es iſt 1 t und lbſtverſtändlich, daß die Frau als Mitglied des ſtädtiſchen arlamentes ſämtliche einſchlägigen Geſetze kennen muß und ch Sachkeunntuis aneignet auf allen Gebieten, die ihr in ihrer etätigung als Frau zufallen. Bei der Wohnungsnot ud allem, was mit ihr zuſammenhängt, ſind die Frauen die Kün meiſten Geſchädigten. Eine der Hauptaufgaben der weib⸗ en Stadtverordneten muß deshalb ſein, ihren Einfluß ſo eit als möglich wirken zu laſſen, um beſſere Woh⸗ ngsverhältniſſe zu erlangen. Bei der Herſtellung on Wohnbauten und Einrichtungen aus öffentlichen Mitteln muß d 2 ſich ſchl — Sthnen Geſundheitspflege, die der 9 die O ie Frau mitbeſtimmen können. Die Wichtigkeit der ohnungsfrage mit ihren ethiſchen und geſundheitlichen Wir⸗ kungen auf unſer Volk machen es notwendig, daß die Stadt⸗ erordnete alle Wohnungsfragen ſorgfältig durcharbeitet und Kenntniſſe, ſowohl der Bauweiſe, wie auch der Material⸗ t aneigenen muß. Die Frau wird mit praktiſchen Vor⸗ gen, die ſie als Kennerin häuslicher Bedürfniſſe zu machen ufen iſt, nur durchoͤringen können, wenn ſie auch gleichzeitig en Weg weiſen kann, wie ihre Vorſchläge durchzuführen ſind. eben der Wohnungöfrage ſtehen die Fragen der allge⸗ Frau als terin des leiblichen Wohles der Familie beſonders liegen. azu gehört auch, daß ſie ihr Augenmerk auf Milchverſor⸗ ung und Beſchaffenheit von Nahrungsmitteln richtet, ſoweit rgane der Gemeinde hierzu zuſtändig und befugt ſind. ſchräde die Zahl der weiblichen Stadtverordneten ſehr be⸗ vert Bel änkt iſt, die einzelnen weiblichen Berufsſtände alſo nicht reten ſein können, müſſen Erſtere Verſtändnis für die Wünnige der einzelnen Berufsarten beſitzen, für berechtigte Stwaiger Mißſtände wirken. leg und ſebrtung übernimmt. uſche und Forderungen eintreten und für Beſeitigung 0 Wenn man bedenkt, daß die adtverordnete darüber hinaus mit ihren männlichen Kol⸗ en an allen übrigen Fragen des Gemeinweſens teilnehmen arbeiten muß, wird man zugeſtehen müſſen, daß die Frau 8 Stadtverordnete eine ungeheure Arbeitslaſt und Verant⸗ i Es wird ihr auch nur dann möglich u, dieſe Aufgabe richtig zu erfüllen, wenn ſie die Gewißheit kaben darf, daß die Frauen hinter ihr ſtehen. Mit Genug⸗ arbon kann feſtgeſtellt werden, daß die in der Politik mit⸗ itende Frau immer mehr in ihre Aufgabe hineinwächſt. Leider gibt es noch eine Anzahl Frauen, die ſich damit be⸗ gnüg en, daß Frauen an entſcheidenden Fragen mitarbeiten, elbſt aber nicht ihre einfachſte ſtaatsbürgerliche Pflicht, zu ver So dern ählen, erfüllen. Sie wollen von Politik nichts wiſſen, und geſſen dabei, daß alle ihre alltäglichen kleinen und großen rgen in engſter Verbindung mit ihr ſtehen. Sie vergeſſen, olitik heute nicht mehr allein Sache der Männer iſt, ſon⸗ ſind daß ſie an allem im öffentlichen Leben mitverantwortlich bewer Sweif Welche Bedeutung man der Frau in der Politik beimißt, t die Anerkennung, die der volksparteiliche Führer faal 8 auf dem Parteitage in Köln im überfüllten Stimm⸗ d ma ch Volkocrechtigten Frauen, die auf dem Boden der Deutſchen des Gürzenich unter Anweſenheit vieler Prominenten M. Partei, darunter auch Außenminiſter Dr. Streſemann, der Eberbeit der Frau gezollt hat. Er ſchloß mit den Worten: iſt heute überhaupt keine Politik zu en— ohne die Frauen“. Darum ergeht an alle partei ſtehen, der Appell: 95 Waählt Liſte 4 der Deutſchen Volksparteil Emma Schmidt. Theater und Muſik lene Puccinis„Turandot“ in Köln. Puccinis nachgelaſ⸗ Vien letes Opernwerk, das bisher in Mailand, Dresden und 1 Söene gegangen war, fand jetzt im Kölner zu eirnhanſe die zweite reichsdeutſche Aufführung, die ſich igniſſen großen künſtleriſchen und auch geſellſchaftlichen Er⸗ 9 v. W abendung zur Tragik verfaßte Textbuch erhebliche Schwächen, ga e 9 d O Galcaterb da gterter xo das 9 hauſtſaliſ geſtaltete. Und doch hat das Werk an ſich vielen eſuchern, und zumal den ſonſt für Puccini Be⸗ t, in Köln einige Enttäuſchung bereitet. Gewiß hat on R der chineſiſchen Fabel des Venezianers Carlo Gozzi enato Simoni und Giuſeppe Adami mit einer verfehlten kiſcharlüper hätten wohl die meiſten angeſichts des bunt hen Milieus und des gewaltigen pomphaften Gepräges, eſehen en Lebensnerven dieſer Oper zählt, willig hinweg⸗ mfans wenn ſich nicht„Turandot“ in ziemlich weitem ige muſikaliſch als ein Alterswerk erwieſe, in dem des 0 kahmendiſuiß Schöpferkraft ſch,deaneig reche deuklech gi er⸗ ke ſantenerte Fortentwicklung Puceinis auf in der höchſt impo⸗ 18 end gibt. Trotzdem weiſt„Turandot“ eine ſehr bemer⸗ roßer urchführung mächtiger, klangſchöner Enſembles, ſowie Pchäti Chorſzenen, die eine beſonders glückliche Inſpiration iſtiſch en und in ihrer Stimmungsverſchiedenheit charakte⸗ ezund ſchöne Aufgaben darſtellen. Dem Weſen chineſiſch⸗ at cher Ausdrucksweiſe mit vieler Sorgfalt nachſpürend, Sitccini ein auf reiche farbenfreudige Exotik gerichtetes, i rcheſter tionsſchilderung beſonders eindringlich pflegendes kurzen vgeſchaffen, in dem die ihrer Art nach bekannten otive bei einigen Maſſenauftritten mit Marſch⸗ e inernt abwechſeln. Die Kölner Aufführung geſtaltete ſich zu berenden verſtorbenen populären Komponiſten wahrhaft ausce, Fugen Szenkar als muſtergültiger Leiter und ollſtem Peichnete Orcheſter brachten Puceinis Tonſprache in Maße zu der ihr immer möglichen Geltung, während enexalj emen Aöntendant Rémond nichts geſpart hatte, der Oper Sbenvo prunkvollen ſzeniſchen Rahmen und ſonſtige 1 O voll charakteriſtiſche Ausſtattung zu ſichern. Hans weiſenden ah nach deſſen Entwürfen die viel Originelles auf⸗ lerdings ſtellenweiſe Ehina mit dem Expreſſionis⸗ us fiichen Kobindung bringenden Dekorationen und reich⸗phan⸗ (Huung d * kater hergeſtellt worden ſind, hat die Oper mit feiner Ab⸗ ewegnder einzelnen Auftritte inſzeniert und zumal in der edteſteng der Maſſen echtes Leben entfaltet. Unter be⸗ em Einſatze ihrer hervorragend ſchönen Stimmen boten werden. oſtüme in den Werkſtätten der Vereinigten Stadt⸗ Die Gemeindewahlen 1026 „Jührer?“ Es iſt ſonſt nicht unſere Gepflogenheit, ſich mit den Per⸗ ſönlichkeiten gegneriſcher Liſten zu befaſſen. Die jetzt zu den Mannheimer Gemeindewahlen eingereichten Liſten zwingen uns aber leider dazu, zwei Ausnahmen von der Regel zu machen. Die erſte betrifft den Spitzenkandidaten der„Deutſchen Aufwertungspartei(Deutſche Mittelſtandspartei) Geſchäftsſtelle Mannheim“, Kaufmann Karl Giera. Dieſe„Partei“ ver⸗ ſendet an Handwerker und Geſchäftsleute ein Rundſchreiben, in dem ſie ſich ausſchließlich gegen die Deutſche Volkspartei wendet. Sie wirft ihr u. a. vor, auch für den neuen Hotelbau geſtimmt zu haben und erwähnt beſon⸗ ders den Namen des Handelskammerpräſidenten Lenel als Mitglied der Deutſchen Volkspartei. Es iſt Pflicht, ſich ein⸗ mal dieſe Aufwertungspartei und ihren Führer genauer an⸗ zuſehen. Ihr Spitzenkandidat Giera wird wohl ofſenſichtlich von einem unbegrenzten Ehrgeiz geplagt. Vor Jahren war er Mitglied der Deutſchnationalen Volkspartei. Als er dort nichts erreichen konnte, wandte er ſich der Deutſchen Volkspartei zu. Sechs Wochen vor den Reichstagswahlen im Jahre 1924 wurde er Mitglied der Deutſchen Volkspartei und erhob Anſpruch auf einen ſicheren Platz auf ihrer Kandidaten⸗ liſte. Als ſein Wunſch von der Deutſchen Volkspartei nicht erfüllt wurde, trat er, geſinnungstüchtig wie er einmal iſt, ſofort wieder aus und gründete ſeine eigene Aufwertungs⸗ partei, wohl in der Hoffnung, ſich ſelbſt ein Mandat erringen zu können. Damals ſchwärmte er von Zehntauſenden von Wählern, die hinter ihm ſtänden. Nach den Wahlen ſtellte es ſich heraus, daß die Partei in ganz Baden etwas über 6000 Stimmen erhalten hatte. Das war der rieſige Anhang des Herrn Giera! Und nun kandidiert er, beſcheiden geworden, für den Bürgerausſchuß. Jede Stimme, die für dieſe unnötige und von vornherein zur Ausſichtsloſigkeit verurteilte„Par⸗ tei“ und ihren„Führer“ abgegeben wird, bedeutet Zer⸗ ſplitterung und Schwächung des Bürgertums! Der andere tüchtige„Führer“ befindet ſich bei den Kom⸗ muniſten und heißt Martin Faulhaber. Mit ihm be⸗ faßt ſich eine Zuſchrift, die uns aus ſichtlich gut unterrichteten Erwerbsloſenkreiſen zugeht und die u. a. folgendes beſagt: Faulhaber iſt Erwerbsloſenſpezialiſt und Er⸗ werbsloſenregiſſeur, der auch gern, o gar zu gern, am poli⸗ tiſchen Welttheater eine Hauptrolle mitſpielen möchte. Es ſei an eine kurze Epiſode 1923 erinnert, die dieſen„Politiker“ zur Genüge kennzeichnen müßte. In einer Vertrauens⸗ männerſitzung ſagte er zu einem Vertrauensmann,„er ſolle die Erwerbsloſen auffordern, in den Läden zu kaufen, wenn niemand darinnen ſei. Er als Erwerbsloſenrat könne dies nicht.() Ein geſchickter Schachzug dieſes ſeinen Erwerbsloſenrats. Er wollte ſeine Haut nicht zu Markte tragen, aber ein anderer ſollte es tun. Das war den Ver⸗ trauensmännern denn doch zu toll und ſie lehnten ſeine Auf⸗ forderung glatt ab. Und ſolche Elemente ſtellt die K. P. D. als Kandidaten auf! Es iſt wirklich einmal an der Zeit, daß dieſem ſich mit der Glorie des politiſchen Martyrertums ſchmückenden„Rats der Erwerbsloſen“ die Maske vom Ge⸗ ſicht geriſſen wird und er daran erinnert wird, daß er ſich 1923 vor Gericht ebenſo feig benahm wie alle die, die mit radikalen Phraſen die Maſſen fütterten und dann ſich als feige Polikanten eutuppten, von denen einer den andern betzichtigte, weil keiner ein Wäſſerchen getrübt haben wollte. So ſehen in Wirklichkeit dieſe ſich als Helden aufſpielende Phraſeure der.P. D. aus. Es mag dies ein kleiner Finger⸗ zeig für die Arbeiter und Erwerbsloſen ſein, die am 14. November meinen, dieſer Kandidat ſei für ſie.“ Gemeinſame Liſten „In Bretten iſt es gelungen, ſämtliche Parteien von den Völtiſchen bis zu den Kommuniſten auf eine gemeinſame Liſte für die Gemeindewahlen zu einigen. Es erhalten danach Sitze: Die Deutſchnationalen 22(bisher 19), die Sozial⸗ demokraten 13(14), Deutſche Volkspartei 10(10), die Demokraten 7(), das Zentrum 7(), die Kommuniſten 1(). Auch für den Kreisrat wurde eine gemeinſame Liſte auf⸗ geſtellt, während für den Bezirksrat ein gleiches nicht er⸗ reicht werden konnte, da die Kommuniſten ihre bereits einge⸗ reichte Liſte nicht zurückgezogen haben. In der Gemeinde Ehingen(Amt Engen) werden die Gemeindewahlen ebenfalls nicht zur Ausführung kommen, da man ſich dort auf eine gemein ſame Liſte geeinigt hat. — Das gleiche wird aus den Gemeinden Neufrach und Ahauſen des Amtsbezirks Ueberlingen berichtet.— Wenig Neigung für die Durchführung der Gemeindewahlen zeigt auch im Neuſtädter Bezirk der Ort Eiſenbach, wo man ſich damit begnügte, auf dem Verhandlungswege eine einheitliche Liſte zuſammenzubringen. Das gleiche kann ſchließlich noch von der Gemeinde Eiſental im Amtsbezirk Bühl berichtet Elſa Foerſter und Joſef Kalenberg als Turandot und Kalaf Vorzügliches. Henny Neumann⸗Knapp vermit⸗ telte die Geſäuge der Liu durch ihren herzenswarmen Ton zu tiefer Wirkung, dann ſchufen Carl Hammes, Helge Ros⸗ waenge und Richard Riedel mit dem Miniſtertrifolium eine köſtliche ſpieleriſch⸗geſangliche Groteske. Auch im übrigen waren leiſtungsfähige Soliſten zur Stelle, während den Chören für ihre tadelloſe Haltung alle Anerkennung gebührt. Zu einem großen Abend gehört großer Beifall. Den gab es nach allen drei Akten und nach Schluß wollten die Hervorrufe der kein Ende finden. Indes habe ich Grund zu der Meinung, daß der ſo lebhaft ſich äußernde Erfolg weit mehr der trefflichen Art der Aufführung als dem Werke ſelbſt lt. Paul Hiller. Aus der Muſikwelt. Richard Strauß hat vor der Abreiſe nach London mit ſeinem Verleger Fürſtner noch einen Vertrag abgeſchloſſen, wonach auch ſeine neue Oper„Die ägyptiſche Helena“(Dichtung von Hugo von Hofmannsthal), deren letzter Akt ſoeben in der Kompoſition vollendet wurde, wie alle früheren Straußſchen Bühnenwerke im Verlag der Firma Adolf Fürſtner(Berlin) erſcheinen wird. Die Urauf⸗ führung der„Aegyptiſchen Helena“ iſt für die Spielzeit 192/8 in Ausſicht genommen. Strauß iſt nach einer außerordentlich ſtürmiſchen Ueberfahrt in London angekommen. Er wird in England einige Konzerte dirigieren, darunter auch für den Rundfunk.— Das Inſtitut für muſikwiſſenſchaft⸗ liche Forſchung in Bückeburg hat Prof. Dr. Her⸗ mann Abert von der Univerſität Berlin und Profeſſor Dr. Theodor Kroyer von der Univerſität Leipzig zu Senatoren gewählt.— Eine Zentralſtelle für die Fragen der deutſchen Orgelkunſt iſt von der erſten Tagung für Orgelkunſt in Freiburg beſchloſſen worden. Zum Leiter wurde Profeſſor Biehle⸗Bautzen, Lehrer an der Berliner Techniſchen Hochſchule, gewählt. In ſeiner Verſuchs⸗ ſtelle für Orgelbau, Glockenweſen, Raumakuſtik und Kirchen⸗ bau ſoll die wiſſenſchaftliche Unterſuchung aller einſchlägigen Fragen fortgeführt werden.— Auf Grund einer Stiftung der Brüder Sir Frederick Gardiner und William Gardiner wird mit einem Kapital von 12 200 Pfund Sterling an der Uni⸗ verſität Glasgow ein Lehrſtuhl für Muſik er⸗ richtet. Die Stiftung ſoll durch weitere Beiträge im ganzen auf 92 000 Pfund Sterling gebracht werden, wodurch die Gründung einer ſchottiſchen Nationalakademie für Muſik ermöglicht werden ſoll.— Friedrich E. Kochs Oratorium„Von den Tageszeiten“ wird am 10. und 11. November in Stettin im Rahmen des Muſikfeſtes, das Aus dem Lande 8 Walldorf, 5. Novbr. Zur Wahl der Gemeinde⸗ ve rdneten am 14. November wurden 7 Wahlvorſchlags⸗ liſten auf dem Rathauſe abgegeben und zwar: Freie Bürger⸗ dereinigung, Bürgerpartei, Zentrum, Evangeliſche Arbeiter⸗ partei, Sozialdemotratiſche Partei, Arbeitsgemeinſchaft(Kom⸗ muniſtiſche Partei, Landbund. * Oberkirch, 7. Nov. Wie der Renchtaler ſchreibt, hat die Sozialdemokratiſche Partei in Oberkirch aus Verſehen unter⸗ laſſen, die aufgeſtellte Liſte einzureichen, was wohl als einzig daſtehender Fall bezeichnet werden darf. Durch das Ver⸗ ſäumnis der Einreichung der Vorſchlagsliſte erhält die ſozial⸗ demokratiſche Partei nunmehr keinen Sitz im Stadtrat und Ausſchuß. Es braucht für das Rathaus kein Wahlgang ſtatt⸗ zuſinden, denn die Einheitsliſte der bürgerlichen Parteien wird ſämtliche 60 Abgeordnete ſtellen. * In der Gemeinde Oſterburken iſt eine Wahl für die Gemeindevertretung am 14. November überflüſſig geworden. Die ſämtlichen Parteien haben ſich auf eine Liſte geeinigt. Zur Gemeindewahl wurden in Konſtanz von neun politiſchen Parteien Liſten eingereicht, alſo drei mehr als bei den letzten Wahlen. Bezirksrats⸗ und Kreisverſammlungs⸗ wahlen finden in ſämtlichen Amtsbezirken ſtatt mit Aus⸗ nahme des Amtsbezirks Engen, wo die Parteien einen Kom⸗ promiß abgeſchloſſen haben. Kommunale Chronik Dritte ergebnisloſe Bürgermeiſterwahl in Wallſtadt * Wallſtadt, 9. Nov. Die Wahl des Bürgermeiſters verlief zum drittenmal ergebnislos. Die Bürgerausſchuß⸗ mitglieder ſtimmten geſchloſſen für die Kandidaten ihrer Par⸗ teien. Nunmehr hat die Staatsbehörde den Bürgermeiſter einzuſetzen. * c Ladenburg, 7. Nov. Aus der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Die Gewährung von Bau⸗ darlehen aus Mitteln des Wohnungsverbandes an ſolche Bauherren, die bereits von der Gemeinde für ihren Neubau ein Baudarlehen in beſtimmter Höhe in Ausſicht ſeſtellt bezw. bereits ſchon erhalten haben, wird nicht befürwortet.— Das Geſuch der Fa. Engel u. Böll, Ingenieur⸗ und Architekturbüro, um ihre Aufnahme in die Handwerkerliſte zwecks Berückſich⸗ tigung bei Vergebung laufender ſtädtiſcher Inſtruktionsarbei⸗ ten wurde abgelehnt.— Einem Antrag auf Befreiung von der Zahlung der Realſchulgeldes für einen die hieſige Realſchule beſuchenden Schüler wurde teilweiſe entſprochen.— Ein Trockenbeizapparat zur Beizung von Saatfrucht ſoll angeſchafft werden, wenn ſich der Kreis bereit erklärt, die Hälfte der An⸗ ſchaffungskoſten der Gemeinde zu erſetzen. der Oratorienverein anläßlich ſeines 60jährigen Beſtehens veranſtaltet, durch Muſikdirektor R. Wiemannn zur Auffüh⸗ rung gebracht. Frieörich Wilhelm der Erſte und der Kunſthänoler Mitgeteilt von Ernſt Jucundus König Friedrich Wilhelm J. von Preußen malte in ſeinen Mußeſtunden gerne in Oel. Er hatte ſeine Freude an den Gemälden, die er ſchuf, und wenn ihm ein Bild beſonders gut geraten ſchien, ſo ließ er den Kunſthändler., deſſen Laden er öfter beſuchte, zu ſich kommen, zeigte ihm das vollendete Gemälde und fragte, was es wohl wert ſei. Einmal geſchah dies wieder. Der Kunſthändler rühmte die Arbeit ſehr und verſicherte, das Bild ſei unter Brüdern 200 Taler wert.— Der König lächelte und ſagte:„Dafür ſoll er's haben!“ und ſchickte ihm das Gemälde nebſt der Rechnung zu. Der Kunſthändler bezahlte ohne Widerrede, ließ das Bild prächtig einrahmen, befeſtigte ein großes Blatt Papier an dem Rahmen und ſchrieb darauf:„Von ſeiner Majeſtät dem König eigenhändig gemalt!“— Dann hängte er das 5 a 8 Ladens. Kein Wunder, daß ſich die Schar der Beſchauer vor d Geſchäfte des Kunſthändlers von Minute— Minute— größerte und bald halb Berlin das Bild beſah. Als dem König die Sache gemeldet wurde, ward er zor⸗ nig und ließ dem Kunſthändler befehlen, das Papier ſogleich von dem Rahmen zu entfernen und das Gemälde hereinzu⸗ nehmen. Der Kunſthändler aber erwiderte allerunter⸗ tänigſt, er ſei nicht der Beſitzer einer Privatgalerie, ſondern wie ſtadtbekannt, Kunſthändler, alſo ein Mann, der kaufe, un zu verkaufen, und verpflichtet ſei, die Namen der Meiſter zu nennen, deren Werke er ausbiete. Der König ſchickte dem Kunſthändler die 200 Taler zu und verlangte das Bild zurück. Der Mann erwiderte, er ſei Kaufmann und müſſe vom Gewinn leben; er könne das Bild unmöglich für den Preis laſſen, für den er es eingekauft habe. Er habe geſagt, das Bild ſei unter Brüdern 200 Taler wert, im Kunſthandel aber habe es einen weit höheren Wert; unter 300 Talern könne er das Werk nicht verkaufen. Der König erwiderte kein Wort mehr, ſchickte die 300 Taler und ließ das Bild abholen. Er ſoll ſeit dieſem Vorfall niemandem mehr Einblick in das Schaffen ſeiner Mußeſtunden gewährt haben. 8— 9 ———————— 5 A. Seite. Nr. 519 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Dienstag, den 9. November 100 Wirkſchaſlliches»Soziales Die Beamtenratswahlen bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft hatten folgende Ergebniſſe: 1. Hauptbeamtenrat Berlin: zentralgewerkſchaftsbund(neutral) 95 200 Stimmen ⸗ 5 Sitze, ewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner(chriſtlich) 83 113 Stimmen 22 5 Sitze, Einheitsverband(freigewerkſchaftlich) 66 707 Stim⸗ men- 4 Sitze, Gewerkſchaft Deutſcher Lokomotivführer 51 934 Stimmen- 3 Sitze. 2. Bezirksbeamtenrat bei der Reichs⸗ Hbah nd irektion Karlsruhe: Zentralgewerkſchaftsbund 4367 Stimmen— 4 Sitze, Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner 2881 Stimmen 2 Sitze, Einheitsverband 3073 Stimmen= 3 — Deutſcher Lokomotivführer 2466 Stimmen 2 Sitze. Durch Zuſammengehen des Zentralgewerkſchaftsbundes unb der Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner ſtellen dieſe beiden Organtſationen die Vorſitzenden. Zum 1. Borſitzenden des Bezirksbeamtenrats für das Land Baden, den ſeither der Einheitsverband(freigewerkſchaftliche 9 ſtellte, wurden Eiſenbahninſpektor Wilhelm Fröhlich(mann⸗ heim) vom Zentralgewerkſchaftsbund gewählt. 1 Gründung der Hafraba 4Als Vorbereitungsgeſellſchaft für den Plan der Auto⸗ mobilſtraße Hamburg—Frankfur—Baſel wurde in einer in Frankfurt abgehaltenen Verſammlung ein Verein gegründet, der den Namen Hafraba e. V. führen wird und der alle Arbeiten in techniſcher, wirtſchaftlicher, finanzieller, ver⸗ kehrspolitiſcher und propagandiſtiſcher Hinſicht zur Prüfung der Durchführbarkeit und zur Vorbereitung der Ausführung der gedachten Autoſtraße zu leiſten hat. Als Mitglieder traten dem Verein u. a. bei: das Land Baden und faſt alle an der Strecke liegenden Städte, viele Handelskammern, Verkehrs⸗ vereine, darunter der Badiſche Verkehrsverband, Privatgeſell⸗ ſchaften uſw. Dem Vorſtand gehört u. a. auch Oberregierungs⸗ xat Dr. Zierau⸗Karlsruhe an. 3 — — Städtiſche Nachrichten e Lebensmüde. Geſtern abend wurde auf dem Friedhof eine junge Frau von einem Auſſeher in bewußtloſem Zu⸗ ud zwiſchen zwei Gräbern liegend aufgefunden. Das her⸗ eigerufene Sanitätsauto verbrachte die Frau nach dem all⸗ emeinen Krankenhaus, woſelbſt feſtgeſtellt wurde, daß die Lebensmüde ſich durch Einnehmen von Tabletten aus bis ietzt noch unbekannter Urſache das Leben nehmen wollte. ODDrei ſchwere Unfälle von Kindern ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages. Geſtern vormittag wurde auf dem Bahnhofsplatz ein 5 Jahre alter Knabe von einem Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren und erheblich verletzt. Geſtern nachmittag ſprang auf der Seckenheimerſtraße ein 6 Jahre altes Mädchen gegen einen Perſonenkraſtwagen und erlitt eine Gehirnerſchütterung. Im Parkring geriet geſtern nachmittag ein 5 Jahre alter Knabe unter ein Per⸗ ſonenauto und wurde überfahren. Mit einem rechten Oberarmbruch und Hautabſchürfungen lieferte man das Kind in das Diakoniſſenhaus ein. In allen drei Fällen ſoll die Schuld nicht die Lenker der Kraftwagen treffen, ſondern die Kinder ſelbſt. Man wird ſich aber auch fragen müſſen: Wo war die Aufſicht über die Kinder? * Betriebsunfall. Am Neckarkanalbau kam geſtern mittag ein 33 Jahre alter Arbeiter beim Abladen von Gerüſtſtangen zu Fall und zog ſich am linken Fuß einen K nöchelbruch zu. Der Verunglückte fand Aufnahme im allgemeinen Krankenhaus. * Ein Perſonenauto umgekippt. Als geſtern mittag Ecke Tatterſall⸗ und Moltkeſtraße ein Perſonenauto einem Motor⸗ rabfahrer ausweichen wollte, kam es ins Schleudern und kippte um. Perſonen wurden dabei nicht verletzt. Es ent⸗ ſtand nur Sachſchaden. * Nicht auf dem Fahrdamm unterhalten! Auf der Zu⸗ fahrtsſtraße zur Rheinbrücke wurde geſtern abend ein 17 Jahre alter Radfahrer, der ſich mit einer andern Perſon auf der Fahrbahn unterhielt, von einem Perſonenkraftwagen angefahren und im Geſicht leicht verletzt. * Eine Verkehrsſtörung ereignete ſich heute nachmittag kurz vor 2 Uhr auf der Friedrichsbrücke. Ein Laſtwagen mit Anhänger einer hieſigen Brauerei war mit Gerſte beladen. Da der Laſtzug zu nahe an den Brückenpfeiler(Stadtſeite) kam, wurde ein Sack aufgeſchlitzt. Der Inhalt rieſelte auf den Boden. Da der Führer weiterfuhr, wurde er durch Zuruf darauf aufmerkſam gemacht. Der Wagen hielt ungefähr 20 Meter weiter auf den Schienen. Mittlerweile ſtanden hinten ſchon die Straßenbahnwagen, ſodaß dem Chaufſeur nichts anderes übrig blieb, als davon zu fahren. Die ausgelauſene Gerſte wurde von den Paſſanten, die einen Behälter bei ſich hatten, auſgeleſen. Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags vor der Friedrichsbrücke(Stadtſeite) zwi⸗ ſchen einem Motorradfahrer und einem Pferdefuhrwerk und nachmittags Ecke Kurfürſten⸗ und Schloßgartenſtraße zwi⸗ ſchen zwei Perſonenkraftwagen. Es entſtand nur Sachſchaden. Feſtnahme eines Fahrraddiebes. Wie aus Flomers⸗ heim(Pfalz) berichtet wird, wurde dort ein augeblicher Rei⸗ ſender von der Polizei feſtgenommen, der im Nachbardorf Eppſtein 11 Fahrräder zu äußerſt billigen Preiſen verkauft hatte. Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um geſtohlene Fahr⸗ räder handelte, die in Mannheim von einer vierköpfi⸗ gen Diebesbande eutwendet worden waren. Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: Ein ſchwarzer Damen⸗Skunlspelz, aus 4 Fellen zufammengefetzt, halbrunde Form mit braunem Seidenfutter, auf der Straße zwiſchen G 3 und 4.— Ein vierräderiger un⸗ geſtrichener Handwagen mit neuen gelbgeſtrichenen Rädern, auf der Inſelſtraße. Eine Brieftaſche aus ſchwarzem Saffianleder, ohne Verſchluß mit ſogenanntem Geheimſach und 2 bis 3 Fächern für Papiergeld, in der ſich ein Reiſepaß, ein Führerſchein für Motorrad und Perſonenwagen, eine Zu⸗ Iaſſungsbeſcheinigung für Motorrad und Perſonenwagen, eine Steuerkarte, ein Waffenſchein, diverſe Viſitenkarten und einige Photographien befanden, in den Abendſtunden in einem Café in F 5 aus einem Mantel. Sämtliche Ausweispapiere ſind auf den Namen Heinxich Frieß in Mannheim ausgeſtellt. — —— 7 Vacdorf.- Astoria Cigareitenfabrik A- Vereinsnachrichter. * Gründung eines Lokalverbandes der Mannheimer Tauzlehrer. Zu dieſem Zweck hatten ſich die maßgebenden hieſigen Tanzſchulen im Konferenzzimmer des Hotels„Pfäl⸗ zer Hof“ zuſammengefunden. Waren auch bisher die Eini⸗ gungsverſuche der hieſigen Tanzinſtitute in verſchiedenen be⸗ ruflichen Fragen nicht immer zu einem befriedigenden Er⸗ gebnis gelangt, da imm zer einige Outſider ſich den Beſtre⸗ bungen eines Zuſammenſchluſſes fernhielten, ſo ſtand die dies⸗ malige Verſammlung unter einem guten Sterne. Nicht we⸗ niger als 10 Tanzlehrer und ⸗lehrerinnen der Stadt Mann⸗ heim waren erſchienen, von dem Wunſche beſeelt, ihre Mit⸗ arbeit zuzuſagen und den berechtigten Forderungen der Schüler der einzelnen Inſtitute Rechnung zu tragen. Die weſentlichſte Frage, die in der Verſammlung zu löſen war, und die erfreulicherweiſe auch gelöſt wurde, war: verlangt der Elementarunterricht eine Uebereiuſtimmung des Unterricht⸗ fyſtems, die den Schülern der einzelnen Tanzſchulen ein ein⸗ heitliches Tanzen gewährleiſtet. Eine dieſerhalb gegründete Fachſchule unter gemeinſamer Zuſammenarbeit der Be⸗ teiligten hat ſich der Aufgabe unterzogen, dieſen einheitlichen Unterricht zu verwirklichen und in friedlichem Gedankenaus⸗ tauſch die Methode feſtzulegen, eine Methode, die nicht nur lokale Bedeutung hat, ſondern die in allen Canzſchulen des Reiches unterrichtet wird und bei allen Tanzturnieren von Bedeutung zu finden iſt. Der Lokalverband der Mannheimer Tanzlehrer freut ſich, mit dieſem Zuſammenſchluß dem längſt gehegten Wunſch ſeiner Schüler Rechnung getragen zu haben, und verweiſt auf die Anzeige in der vorigen Nummer.. 6 Veranſtaltungen 4 ftonzert des Geſangvereius„Frohſinn“ Feudenheim. Ein reichhaltiges vorzügliches Programm hatte der langiährige, erfahrene und verdiente Chormeiſter des Vereins Herr Karl Schmitt zuſammengeſtellt. Mit dem Sängerſpruch„Mein Badnerland uſw.“, vertont von Adolf Schm itt,„Veſper⸗ geſaug“ von H. Füngſt,„Wüchſen mir Flügel“ von Wein⸗ ierl, eröffnete der ſtattliche, gut diſsiplinierte Männerchor das Konzert. In Frl. Käthe Back lernten wir eine vor⸗ zügliche Violiniſtin kennen, ſie bot„Nocturne“ von Chopin, „Spaniſcher Tanz“ von Rehfeld,„Liebeslied“ und„Liebes⸗ freud“ von Kreisler. Der Beifall zwang die junge Künſtlerin zu einer Zugabe. Die Blumenſpenden, die ihr überreicht wurden, waren ſehr ver'ient. Der Vereinsteuoriſt Simon Gauch ſang„Die Verlaſſene“ und„Des Zechers Luſt am Rhein“, Konnte er, vielleicht infolge Indispoſition, nicht in allen Lagen ganz befriedigen, ſo ſeien ſeine Leiſtungen doch dankbar anerkannt. Die Baritonſolis Fritz Köhlers„Am Meer“ von Frz. Schubert und„Tom der Reimer“ von K. Löwe waren ganz reſpektable Leiſtungen. Hans Scholl Tenor) hatte ſich mit„Liebeslied“ von R. Wagner die Herzen der Hörer erobert, mit Meyerbeers„Land ſo wunder⸗ ſchön“ hatte er ſich eine Aufgabe geſtellt, die er zur Zu⸗ friedenheit löſte. Der Geſamtchor ſang noch mit der ge⸗ wohnten Sicherheit, rein in Tongebung und Text,„Vorbei“ von W. Speiſer,„Heute ſcheid' ich“ von Iſenmann,„Des Förſters Kind“ von K. Schmitt,„Die Nühle im Tale“ von H. Weſeler und zum Schluß„Kathrinchen friſch, von Parlow und„Tanzlied“ von Döbert. In Herrn Pianiſt Adolf Schmitt hatten die Soliſten einen feinfühligen, anſchmie⸗ genden Begleiter. Das Konzert, das in allen Teilen einen vorzüglichen Verlauf nahm und deſſen einzelne Nummern leb⸗ haft applaudiert wurden, wird dem feſtgebenden Verein ge⸗ wiß Anſporn zu weiterer Pflege des deutſchen Liedes 5 Film⸗Runoſchau P. R. Palaſt⸗Theater. Zwei reizende Liebesgeſchichten füllen das große Doppelprogramm des Palaſt⸗Theaters aus. Zuerſt iſt der deutſche Sechsakter zu nennen„Die Liebes⸗ briefe des ſchönen Franz“ oder„Der Kavalier vom Wedding“. Dieſer Titel iſt eigentlich auch am richtigſten. Denn der ſchöne Franz, ſtud. jur., bandelt mit allen Dienſt⸗ mädchen an und kommt damit, weil es ſich eben nicht immer vermeiden läßt, daß die eine„erſte Liebe“ mit der andern „erſten Liebe“ zuſammentrifft, in manche peinliche Situation. Sein Studienſreund Georg Diedenhofen, der arme Neffe ſeines reichen Onkels, ſpielt dieſem Geizhals, als er zur Kur in Marienbad weilte, einen tollen Streich, aber vereint mit Franz weiß er ſich doch aus der Patſche zu ziehen. Wie der ganze Film aufgemacht und mit ſeiner glänzenden Beſetzung geſpielt iſt, iſt reizend. Das Publikum hat ſeinen Spaß. Auch der zweite Großfilm„Fürſt Habenichts“, eine Geſell⸗ ſchaftskomödie mit Joſef Schildkraut in der Hauptrolle, weiſt recht gute Qualitäten auf. Der Schluß auch hier: Sie kriegen ſich. Ein gutes Beiprogramm füllt den übrigen Teil des guten Spielplans aus. Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Gerichtlicher Schlußakkord eines Radfahrerfeſtes Ein hieſiger Radfahrerverein hielt im Laufe dieſes Som⸗ mers auf den Neckarwieſen ein größeres Radfahrerfeſt ab, das ſehr ſchön war. Weniger ſchön dagegen war eine Meſ⸗ ſerſtecherei, für die der Verein jedoch nichts konnte. Der Stecherei ging zuerſt ein Wortwechſel voraus, bei dem einer mit einem Maßkrug einen derartigen Schlag auf den Kopf erhielt, daß der Krug in Scherben ging. Aber auch der Schädel wurde bös mitgenommen. Nach dieſem einleiten⸗ den Vorſpiel wurde zum Meſſer gegriſſen. Der Täter leugnet die Tat, gibt aber zu, ſeinem Vater in höchſter Not beigeſprungen zu ſein. Die Zeugenausſagen belaſten den Täter. Amtsgerichtsrat Strübel verurteilte den Ange⸗ klagten Kl. deshalb zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Mon a⸗ ten, wovon 1 Monat und 15 Tage Unterſuchungshaft abge⸗ rechnet werden. * § Ein Bürgermeiſter verurteilt. Der Bezirksausſchuß Wiesbaden, der ſich mit dem Disziplinverfahren gegen den Bürgermeiſter der Stadt Eltville, Heinrich Reetgen, beſchäſ⸗ tigte, verhandelte unter Ausſchluß der Oefſentlichkeit. Das Ur⸗ teil lautete auf 500 Reichsmark Geldſtrafe. ——— ————.— 999 Parum bringen unoe, eine —— wir unſere allbekkannre OBERSxin neuer Miſehung und Pachkung? wir angeſpornit durch die außerordenllichen Erſolge. die ſie„ASTOR.-HaUs“( durch ire ungewößnlich milde Oualität errungen 14.-8 Preiel 8 Außergewöhniliches ſckaſfen wolllen leichte. milde. gehhaltvolle zum Unterſckied erſcßeint die reue SBERST 5 Sportliche Runoſchau 17. Berliner Sechstagerennen Der Stand am Montagabend. Die Lage im allgemeinen unverändert. Lewanow gibt auf. Berlin, 8. Nov.(Drahtber.) Nach den Wertungs, kämpfen am Sonntagabend blieb es zunächſt bis gegen 12,30 Uhr verhältnismäßig ruhig. Nebe⸗Gottfried holten dann ohne beſondere Anſtrengung eine ihrer Verluſtrunden auſ, Wenig ſpäter wurde das ausverkaufte Haus durch eine neue große Jagd in helle Aufregung verſetzt. Tietz⸗Behrendt, Wambſt⸗Laquehayx und Horder⸗Horan verloren je eine Runde, während Fricke⸗Verſchueren, Lewanow⸗Buſchenhagen und Nebe⸗Gottfried je zwei Runden einbüßten. Dadurch kamen Koch⸗Miethe in die Spitzengruppe. Kurz vor zwei Uhr entfeſſelten Laquehay⸗Wambſt eine weitere Jagd, die aber bald wieder abflaute und nur Lewanow⸗Buſchenhagen eine weitere Runde koſtete. Die 22uhr⸗Wertung brachte dann folgende Ergebniſſe: 1. Spurt: Horan, Gottjried, Wameſt, Koch. 2. Spurt: Buſchenhagen, Junge, Tonant, Tietz. 3. Spurt: Lewanow, Gotfried, Wambſt, Huſchke⸗ 4. Spurt; Rieger, Tonani, Tietz, Laquehay. 5. Spurt: To⸗ nani, Behrendt, Laquehay, Miethe. 6. Spurt: Wambſt, Tietz, Koch, Marcillac. 7. Spurt: Gottfried, Horder, Lewanowꝛ, Behrendt. 8. Spurt: Verſchueren, Tietz, Koch, Huſchke⸗ 9. Spurt: Tonani, Gottfried, Rieger, Behrendt. 10. Spurtz Aerts, Knappe, Marcillac, Nebe. Die weiteren Nachtſtunden wurden durch zahlreiche Prü, mienkämpfe und kleine Plänkeleien belebt; größere Jagden gab es nicht mehr. Gegen fünf Uhr morgens konnten die Amerikaner Horder⸗Horan unter allgemeiner Heiterkeit ihte „Poſition“ durch einen Rundengewinn verbeſſern. Als die Amerikaner eine halbe Stunde ſpäter noch einmal vor⸗ ſtießen, verſchärft Tietz und Tonani das Tempo und aus war die Erfolgsausſicht der Hankees. Während der neutralen Stunden am Vormittag ſtreckte Lewanow die Waffen. Sein tapferer Partner Buſchenhagen fährt als Erſatzmann weiter, — Nach dem erſten Teil der Montagnachmittagwertung gab es einige Plänkeleien, bei denen Gottfried⸗Nebe und Fricke⸗ Verſchneren ohne beſondere Anſtrengung eine Runde auf⸗ holen konnten. Der zweite Teil der Wertungskämpfe ver⸗ lief merkwürdigerweiſe ohne ernſthafte Vorſtöße. Dafür er⸗ lebte das ſchon in den frühen Nachmittagsſtunden gut ſuchte Haus prachtvolle Punktekämpfe, deren Ergebniſſe fol⸗ gende waren: 1. Spurt: Tonani, Gottfried, Fricke, Tieß, 2. Spurt: Verſchueren, Miethe, Horder, Knavye..Spurt: Tietz, Tonani, Koch, Gottfried. 4. Behrendt, Miethe, Aert, Marcillac. 5. Spurt: Huſchke, Rieger, Tietz, Horan. 6. Spurt: Junge, Huſchke, Nebe, Fricke. 7. Spurt: Tonani, Tieh, Miethe, van Hevel. 8. Spurt: Rieger, Junge, Behrendt, Huſchke. 9. Spurt: Tietz, Tonani, Marcillac, Knappe⸗ 10. Spurt: Junge, Rieger, Laquehay, Aerts. Nach 91 Stunden, um 5 Uhr Montagnachmittags waren 2363,820 Kilometer zurückgelegt und der Stand des Rennens wie folgt: 1. Tietz⸗Behrendt.—Deutſchland 124 Pkt. 2. Koch⸗Miethe—Deutſchland 64 Pkt. 3. Wambſt⸗Laquehay Frankreich 60 Pkt. Eine Runde zurück: 4. Junge.—Deutſch⸗ land⸗Marcillac.—Frankreich 101 Pkt 5. Aerts⸗van Hevel⸗ Belgien 63 Pkt. Zwei Runden zurück: 6. Knappe⸗Riegerz, Deutſchland 190 Pkt. 7. Huſchke⸗Tonani— Deutſchlan Italien 138 Pkt. Sechs Runden zurück: 8. Gottfried⸗Nebe⸗ Deutſchland 209 Pkt. Sieben Runden zurück: Horder⸗Horau⸗ Amerika 88 Pkt. land⸗Verſchueren—Belgien 63 Pkt. Leichtathletik Rätze⸗Luckenwalde gewinnt den Berliner Serbſiwoltf lauf. Der am Sountag mit Start und Ziel in Reinickendo bei Berlin über 6 Kilometer ausgetragene Herbſtwaldlan des Verbandes Brandenburgiſcher Athletik⸗Vereine wurde it der Hauptklaſſe von Rätze⸗Luckenwalde in 20: 18,7 Min. 50 Meter Vorſprung vor dem Finnen Katz gewonnen. in der Altersklaſſe belegte Wernicke vom D. S. C. Bgſatz, 20: 30, Min. vor Pohl⸗S. E. Charlottenburg den 1. Pla Den Mannſchaftswettbewerb gewann der Berliner S. C. —————————————————— Wenernachrichten der Karisruhergandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens)—. —72 See. t, Tem⸗ 82 2 2 2 Wind 222 Wbe S8 8— Wen m W E* S5 838 5 Nich Stärt,—— WertheimP PF ſmaß bcbect% Köntgſtuhl 625 75100 5 9 5 SW„ 7 Karlsruhe. 127 7495 10 14 7 0 Bad. Bad 213 751.2 11 14 10 fiak 1 Villingen 780 7543 5 10 4 8 ſſchw.5 Feldbg. Hoi1497 627,.2 0 8 18s ſſtür. Badenweil.— 5——— St. Blaſien(—— 5 8 3— ſtillbedeckt 5 Höbenſchw—- 5— Rcer ö Nach vorübergehender Aufheiterung bei ſchwachen lichen Winden ſetzte geſtern im Laufe des Nachmittags fiel ſüdweſtlichen Winden wieder Bewölkund ein. Zeitweiſe lite auch Regen. Der Feldberg hatte nachts Schneefall. Hen morgen brachte der Vorüberzug einer Böenlinie für 0 Baden böige und zeitweiſe heftige Winde aus Slidweſte Zm Weſten ſolgen vorderhaud keine weſentlichen ſtörungen. Bei ſteigendem Barometer iſt daher noch mit Abflauen des Windes mit wechſelnd bewölktem Wiften 101 das vorausſichtlich auch noch morgen a wird. Wetterausſichten für Mittwoch, 10. November: Wolklg Aufhellungen. mit cer und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung Gm b. H. Mannheim. E 6, Direktion: Ferdinand Heyme. Gbefredatteur Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteures ſer. Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. an Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder. Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Herausgeber, Dru Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. E. Stötzner. Anzeigen: erru ielage elw Die Tahaſte der Ernie 1025 ermöglichen es Sigarelte zu bringer. 8 + 2 in neuem Klei. 2——*—— 71 Acht Runden zurüͤck: 10. Fricke—Deuiſch⸗ ———%⁵ͤͤ—————= 8 —* ———PGGWWGSPGGGSPEPGAGGGG NR * 75 Han die ihm unterſtellten Wachbeamten weiterzugeben, Kute obwohl ſie groß genng ausgefallen waren. Hpeigt“eberr. ach war es. Ich geſtehe alles.“ Und er ſchluchzte Dienstag, den 9. November 1020 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) — 5. Seite. Nr. 519 1000 Dollar Belohnung Humoreske von Karl Fr. Rimrod 0 Als der Freiheitsſtatue auf dem Marktplatz der ehren⸗ nörten Stadt Oliſton im Staate Ohio zum dritten Male chtlicherweile eine leere Sektflaſche in die eherne Rechte ge⸗ e worden war und das Publikum dieſes, verſteht ſich, lei alkoholiſierten Fleckens am nächſten Morgen ſo neue Ge⸗ dedenheit hatte, ſich die Seiten vor Lachen zu halten, da bekam und olizeichef vom Gouverneur einen taifunartigen Anpfiff nebenbei, auf eigene Rechnung ſozuſagen, einen Tob⸗ eloesanfall Die Auswirkungen dieſes Zuſtandes erhielt in an Hlicher Portion der Kommiſſar des öffentlichen Dienſtes koſten, und dieſer beeilte ſich, das Erhaltene o da iemand zu kurz kam. dert er, Gouverneur hatte entſcheidende Maßnahmen gefor⸗ —3 Sie kamen. Wenic ſpäter prangte an allen Litfaßſäulen —5* Bekanntmachung, daß für die Namhaftmachung desjeni⸗ böh; der auf ſo unerhörte Art Staat, Recht nud Geſetz ver⸗ —2 habe, eine Belohnung von 1000(tauſend) Dollar aus⸗ undet ſei. Unterſchrieben war die Sache vom Gouverneur, ni mauch einer, der es las, bedauerte aufrichtig, den Täter icht zu kennen, denn 1000 Dollar waren kein Handkäſe. Urb im, ein Mann mit modernen Anſchauungen, der der eit, und allem, was mit ihr auch nur im Entfernteſten ver⸗ dalndt oder verſchwägert war, mit einer geradezu rekord⸗ palten Gewandtheit aus dem Wege ging, las das Plakat ein Re r Mal und unter Zuhilfenahme ſeiner letzten literariſchen ab itniſſe genaueſtens durch, wurde ſehr nachdenklich und be⸗ ilt ſich dann, indem er ein bei ihm ſonſt gänzlich unbekanntes gatoempo anſchlug, in den Bouillonkeller„Zum ſidelen Alli⸗ or“, wo er ſeinen Freund Job wußte. Neöm Gegenſatz zu Jim war Job ein ſehr arbeitsfreudiger Auftich, Da er äber ſeiner Arbeit ſtets zur Nachtzeit, ohne rag und unter Zuhilfenahme von falſchen Schlüſſeln, Pollolaterne und Stemmeiſen nachging, geriet er mit der damſe“ häufig in Meinungsverſchiedenheiten, die in der Regel des it endeten, daß Job auf kürzere oder längere Zeit Gaſt ut Staates wurde und in jenen ſtabil gebauten Häuſern ein dererkommen fand, deren Fenſter ſich dadurch von denen an⸗ Krer Häuſer unterſcheiden, daß ſie vergittert ſind. ſch dob. der erſt vor ein paar Wochen elne ſolche Kur hinter Slatbebracht batte, ſaß in ſeiner oben näher bezeichneten teil mmkneipe und labte ſich an einem Tee. Die Urbeſtand⸗ aus dieſes Tees ſtammten zwar nicht aus Ehina, ſondern gut den Pflauenhainen Kaliforniens, aher trotzdem war er kernder Tee. Die Bilanz über ſeine letzten geſchäftlichen un⸗ mehromungen ziehend, hatte Job ſich bereits den Inhalt der Wrex ſolcher Teebehältniſſe einverleibt. Bei dieſer in ie⸗ den Hinſicht geiſtigen Beſchäftigung traf ihn Jim. Die bei⸗ angeßogen ſich in eine verſchwiegene Ecke zurück, wo ſie ſich gelegentlichſt unterhielten. Jim redete wie ein Waſſerfall. gber Das ſie disputierten, hat nie ein Menſch erfahren, ſicher 5 iſt, daß Fim eine gute Stunde ſpäter auf dem Polizei⸗ puchtbüro erſchien und mit kühler Miene den Polizeichef zu erechen begehrte. Der im Vorzimmer dienſttuende Beamte, den Hum nicht ganz unbekannt war, knurrte zwar einiges in lertoart, was weder in der Bibel noch im Konverſations⸗ der zon verzeichnet ſteht, konnte aber nicht umhin, Herrn Jim, ger immerhin ein(zur Zeit) freier amerikaniſcher Stgatsbür⸗ bem cz anzumelden. Fünf Minuten ſpäter ſtand Jim vor Bewaltigen. „Kuuun?“ fragte der, nicht gerade ſehr intereſſtert. Ind 9 wollkeimft K 1000 Dollar holen!“ ſagte Jim ſchlicht den N0 ſein Gegenüber mit der ganzen ihm zu Gebote ſtehen⸗ reuherzigkeit an. traut ieee?“ fragte der Polizeichef, der ſeinen Ohren nicht 9 im wiederholte mit Nachdruck und fuhr fort:„Job ken aſler, iſt der Mter. Laſſen Sie ihn verhaften, den Schur⸗ einer Er hat mich einmal hineingeritten, dieſer Abkömmling Vüchf zahnloſen Klapperſchlange und einer alten Konſerven⸗ Sin—23— revanchiere ich mich. Schicken Sie ihn nach Sing⸗ 8 urſchen“. baß der Polizeichef telephonierte ſofort an den Gouverneur, Jim ex, Täter aller Vorausſicht nach gefunden ſei, umarmte Pollzmit einer Träne im Knopfloch und ſchickte eine Kohorte Beſehiloldaten nach dem„Fidelen Alligator“ mit dem ſtrikten tot 990 Job Bamfley zu verhaften und hierher zu bringen, um Dis lebendig, nötigenfalls in Stücken. Jim, deſſen Bitte Sigariskretion man verſtändlich fand, bekam eine grobe Ete und wurde in ein Nebenzimmer Lerfrachtet. ſchäuene Vierkelſtunde ſpäter ſchleppten ſie den vor Wut Halden Job ins Zimmer. Halleftltet mich feſt!“ röchelte der Polizeichef, als er ihn ſah. Amwpibiclt feſt, ſonſt mache ich Corned beef aus dieſer 0 Beamten bielten wunſchaemäß ihren Chef. im S arum haſt Du die Polizei ſo blamiert. Du Schandfleck lederhigewanner? Du Pirat— röſten ſollte man Dich bei Leib, Du. hawef derbriat ſich, die Titel alle aufzuzählen, die der Poli⸗ ührel,den Sarefrei verlieh. Sie ſind in jedem beſſeren zoologiſchen Naub nachzuleſen. Dieb einer Weile brach Job in bitteres Weinen aus. ihr Faef Beamten bemerkten das nicht ohne Rührung, ſogar „Bif murde milder geſtimmt ſt Du es geweſen?“ dru r machte in der Tat einen bemittleidenswerten Ein⸗ ſebte PBereitwigliaſt unterſchrieb er das in aller Eile aufge⸗ ſagen rotokoll über ſein Geſtändnis.„Darf ich noch etwas fragte er dann. „Schieſ, los!“ armer an hat mich dazu angeſtiſtet. Man weiß, daß ich ein An Teufel bin 9 7 gern einen Schnaps trinke, gab mir laſche Lents, viel zu trinken und drückte mir dann die leere „Der 86 die ich auf das Denkmal bringen mußte. „Swefal ſie Dir? Kap, e 2 Herren in Frack und Zylinder. Sie tranken gen, Kognak.“ Munder Polizeichef ſchluckte das Waſſer hinunter, das ihm im Alkognluuſammengelaufen war und ſagte mit Würde:„Aha, Daun muggler!“ Seine Beamien murmelten Beifall. beram 8 wurde Job hinaus⸗ und Jim hereingeführt. Er Ubrige Quittung einen Vorſchuß von 20 Dollar.„Das .2 der Verhandlung“ ſagte der Mann an der Kaſſe. Betannteriage ſpäter machte man Job den Prozeß.„Ein alter bJob ſah, umunzte der Oberrichter nicht ohne Humor, als Haädig ab und dann begann die Verhandlung. Es ging Verteſf„Viereinhalb Meiste. Der Staatsanwalt und der duf die ger, den Jim für zehn Bollar beſorgt hatte, wetterten Aikobolſaaruch an dieſer Sache mitſchuldigen unbekannten Deeſe Peſtbugaler los, daß es eine wahre Freude war. Hberrichte eulen am Volkskörper ſeien an allem ſchuld. Der Rach aufe nickte Zuſtimmung verkündete das Urteil u. ging Rbeinwei e, wo er ſich zum Mittageſſen eine halbe Flaſche la Riüdesh ſchmecken ließ Sein Veiter war Weingutsbeſitzer eim und kam alle paar Jahre mal herüber. Untenhaltun (bei Ihnen net'habt. em immer verdutkter und bleicher werdenden Job ge⸗ d Während Job nach Nummer Sicher gebracht wurde, ließ 0—— den Reſtbetrag von 980 Dollar auszahlen und ver⸗ wand.— Viereinhalb Monate ſpäter erſchien Job wieder auf der Bildfläche.„Wo iſt Jim?“ fragte er den„Fidelen Alligator,, „Jim? Ausgewandert!“ „Aus—ge—wan—dert?“ „Jawohl. Er hat'n Brief für Dich dagelaſſen.“ Job las:„Lieber Freundl Sei mir nicht böſe, aber Dir würden die 500 Dollar, die auf Deinen Anteil kommen, doch nichts nützen. Drum behalte ich ſie und wandere aus. Nach Mexiko oder Kanada, genau weiß ichs noch nicht. Werde eine Hafenkneipe aufmachen. Sowas rentiert ſich. Wenn ich Milliardär bin, komme ich zurück. Dann teilen wir. Good bye! Dein Jim.“ Wenn Job ſeinen„Freund“ in dieſem Augenblick in Reichweite gehabt hätte, wäre zu Oliſton im Staate Ohio in den nächſten Tagen eine Beerdigung fällig geweſen. So aber mußte ſie unterbleiben, mangels Maſſe ſozuſagen. Von ſeinem urſprünglichen Plan, die Polizei nachträglich über den ganzen Schwindel aufzuklären, nahm Job nach reif⸗ licher Ueberlegung Abſtand. Das hätte ihm ein paar Jahre gebracht, während Jim, fern und unauffindbar, frei ausge⸗ gangen wäre. So blieb dem wackeren Job nichts anderes übrig, als ſich mit dem Los des zweiten Siegers zu beſcheiden. Hin und wieder, wenn er nicht gerade in den obenge⸗ nannten ſtabilen Gebäuden im Intereſſe des Staates zu tun hat, trifft man Job im„Fidelen Alligator“. Da ſitzt er und wartet auf die Rückkehr des Milliardärs und auf die große Teilung. „Des ſag i Ihna glei“ Skizze von Fritz Müller⸗Partenkirchen Wenn du Geſchichten hören willſt, ganz unverlogene, keine aufgezäumten mit geſchlitzten Seitenblicken auf Leſer und Verleger:„Ob ſo was augenblicklich gehen wird?“, dann klapp dein Buch zu, in dem du eben, auf dem Soſa liegend, ſatt herumgeſchleckt haſt, ſtell' es in den Schrank, ſteig hinunter von der Bel Etage in die mindre Wohnung ebner Erde, laß 5 herunter, das Fenſter auf, und ſetz dich ſtill ahinter. Erſt wirſt du nichts erleben, rein nichts. Da ſpringen ſchon die meiſten auf:„Nicht zum aushalten!“ Dann wirſt du eine weitere Viertelſtunde Bäckerburſchen pfeifen, Kinder plärren hören. Das halten auch nicht viele aus.„Ich will einmal auf meinem Schreibtiſch was erledi⸗ gen,“ ſagen ſie. Laß ſie erledigen, halte aus. Dann kommen ein paar Ratſchen, die von überg'laufener Milch und einem un—ver—ſchäm-—ten Hausherrn was erzäh⸗ len. Freund, rümpf die Naſe nicht und ſchiele nicht in der Richtung Bücherſchrank. Wetten wir, du ſuchteſt in der Hälfte deiner Literatenbücher umſonſt nach ſo was unverfälſchtem wie von dieſer überg'laufnen Milch und jenem unverſchämten Hausherrn. Haſt du aber ſo lang ſtillgehalten, wirſt du was erleben, wie ich es erlebte, neulich, hinter der herabgelaſſenen Jalou⸗ ſie, deren Ritzen nicht ſo ſchmal ſind, daß nicht volles Leben, heiß und bitter funkelnd, dir ins Zimmer ſpritzen könnte. „Ja, ſeh ich recht, Frau Oberbuchhalter— ſind Sie's oder ſind Sie's nicht?“ „Ich bin es. Aber Sie?— Wenn nicht meine Roſa da⸗ mals ſo viel ſchmächtiger geweſen wäre, würde ich ſagen—“ „Sagen Sie's nur. Ich bin die Roſa. Das heißt, die war ich. Jetzt bin ich Frau Oberküchenmeiſter Stempflinger, bitte. Und der Herr Oberbuchhalter?“ „Tot. Schon lange, Roſa— Frau Oberküchenmeiſter.“ „Was Sie nicht ſagen. Ja mei', ewig lebt kein Menſch. Aber mager ſind S' word'n, mager, Fran Oberbuch—— Frau Reiſinger. Schlechte Zeiten, gell? Was ſich der Herr O—, was ſich der Herr Reiſinger erſpart hat, werd futſch ſei', kann mir's ſchon denken.“ Keine Antwort. Das Schweigen vor dem Rolladen ſchlüpfte in mein Zimmer, ſetzte ſich mir gegenüber auf den Stuhl und ſah mich an. „Ja, und was l ſag'n will, Fran Reiſinger, da werd'n S' halt ſo ein Stuckl von Möbel nach dem andern ſpaziern gehn ham laſſen. Ich könnt' auch was brauchen. Ham S' noch was übrig?“ Keine Antwort. Das Schweigen auf dem Gegenſtuhle ſah mich an: Sie hatte nichts mehr übrig. „Ja, und was treiben S' jetzt, Frau Reiſinger: Ham S ſchon a Stell'funden? Is net leicht jetzt, wo ſo viele in der aleichen Lag' ſind.“ 5 Noch immer Schweigen. Verhärmt ſaß es mir gegen⸗ ſiber, mit tieſen Augen, mit müden Füßen, die vom Stellen⸗ uchen zittrig waren. 5 das muß i ſag'n, Frau Reiſinger, ſchlecht hab''s Alſo, was is's, i könnt' a Köchin brauchen— kommen S' mit? Das Schweigen auf dem Stuhle lebte anf, bewegte die dünnen Lippen, wollte„Danke“ ſagen, wollte„Endlich“ enken. „Aber des ſag i Ihna glei: Bei mir werd''arbeit'.“ Mir brauſte es auf einmal in den Ohren. Hatte mir je⸗ mand Kopf Ich konnte nichts mehr ören. Ich ſaß wie gelähmt. 8 Als ich aufſtehn konnte, den Rolladen hochzog und den Kopf hinausbog, ſah ich in der Ferne zwei Frauen, eine dünne, eine dicke. Die dünne ging gebückt. Die dicke redete noch immer. Man ſah es an den Schultern. Und an den ausgeſtreckten Händen ſah man auch die Worte:„Des ſag i Ihna glei.. des ſag i Ihna gle˙i DZZ——————————— —— 25— Aus der Geschichte des Kakaos. Die, Froberung Europas“ durch den kο wäear 50 gründlich. dos kurz noch selner Einführung qurch die àus der neuen Welt heimkehrenden Sponſer es beid kein Lend mehr 20b, das nicht dleses würzige Geträne mit leidenscheft getrunken hötte. Bezelchnend für die überreschende Nöhrkreft dieses neuen Setrönbes ist ein Zweifel seitens der Geistlichkeſt jener Zelt. ob die Schokolede und der kaν⏑οο wegen ihrer Nahtheftigłeit on Fasttagen genossen werden dürte. Nechdem gerede die Alpurse- Schokolede ſprallnem und der Kchao ob ihres großen Nöhrwwertes algemeine Anerkennung in der ganzen Weit gefunden, sind sſe nicht nur ein begehrtes Senub- sondem vot àem auch ein unentbehfiches Nehrungs- Mittel geworden. In allen elnschlöglgen Geschäſten emälticht pursa-Werkte I. C. Biessenhofen bayel. Agäu, —————— Das Puppentheater Skigze von Paulrichard Heuſel „Wo iſt der Rainer?“ hatte Luzie ſchon wiederholt gefragt. Sie war verwundert und ein wenig in ihrer Eitelkeit gekränkt, daß ſie an dieſem letzten Ferientage in dem hübſchen Landhauſe ſo ganz ſich ſelbſt überlaſſen blieb und der junge, ein wenig zu ernſte und unbeholfene Vetter ſich gar nicht um ſie küm⸗ merte. Aber über Rainer war eine Mißſtimmung gekommen, die er weder verhehlen konnte noch zeigen wollte. Als er zum erſten Male gehört hatte, daß die hübſche Baſe aus der Groß⸗ ſtadt, die trotz ihrer Fugend eine ſehr elegante und moderne Dame geworden war, den Sommer bel ſeinen Eltern verleben wollte, hatte ſein Herz höher geſchlagen. Niemand hatte ſich je um ſeine Seelennöte gekümmert; niemand hatte ihn gefragt, ob er zufrieden ſei oder ob ihn etwas quäle. Und es war ſo viel in den letzten Jahren geweſen, was ſeine Begriffe, ſeine Anſchauungen durcheinander gewirbelt und ihn müde und un⸗ froh gemacht hatte, ſo daß er den Menſchen aus dem Wege ging. Wie ein Einſiedler hatte er inmitten der Eltern und Nachbarn, des Hauſes und der Landſchaft gelebt. Und nun kam da ein Mädchen aus der Stadt, aus einer fremden Welt, ein neues Licht, und man konnte neue Dinge hören, ein neues Le⸗ ben gewinnen— la, ſo war es, als Luzie eintraf: Wo ſie war, war Rainer bei ihr, wie ein Schatten neben dem Licht, und ſeine Augen und ſein Herz wurden oft ratlos vor Bewun⸗ derung und Erſtaunen. Das Mädchen gewann den Ferien⸗ genoſſen gern; ſeine Anhänglichkeit gefiel der Verwöhnten, aber das Gefühl eigener Ueberlegenheit trieb ſie zu ewigem Wechſel von Freundlichkeit, Koketterie und Stolz, well ſein immer neues, naives Werben ihr ein Spiel ſchien, das ſo recht in die Seltſamkeit dieſer Sommertage paßte. Rainer aber wußte nichts von ſolchen Gedanken; er ſah nur, daß dieſes Mäbchen ſchön war und freundlich zu ihm, und dachte— abends einmal, als ſie mit einem Scherzwort zu ihm in die Laube ge⸗ — war— es könne nun nicht anders ſein, als daß er ſie küſſe.— Luzie aber hatte gelacht und ihm den Rücken gedreht, und dieſes Lachen konnte Rainer nicht vergeſſen.— Und nun ging es ans Packen. Man brauchte dies und jenes, und der Rainer ſollte helfen. Auf dem Dachboden kramte er mit Luzie in allerlei Gerümpel. Deun es gab da viel altertümliche Dinge, die die Neugierde des Mädchens weckten. Und da ſtand ein Puppentheater, aus Holz und Pappe, und ein Bündel phantaſtiſch gekleideter Figuren lag, Glieder und Schnüre in wirrem Durcheinander, auf dem verſtaubten Holz der buntbemalten Bühne. Ueberraſcht klatſche Luzie in die Hände und kniete neben dem ſeltſamen Spielzeug nieder.„Haſt Du oft damit geſpielt, Rainer?“ fragte ſie,„erzähle doch—1“ Und ſie hockte ſich dem Vetter gegenüber auf eine der alten Truhen. Rainer nahm die Puppen in die Hand, entwirrte die Fä⸗ den— da ſah er nicht mehr das niedrige Gebälk des Dach⸗ bodens und die wartenden Augen des Mädchens vor ihm— da waren viele Jahre wie ausgelöſcht, und ſo, wie die Exinnerung wieder zu ihm kam, taſtend zuerſt und dann ihn ganz ausfül⸗ lend, erzählte er, der Worte kaum bewußt.— Ja, das war ſchön, mit den Fäden die Figuren zu lenken den König, die Prinzeſſin, den Jäger und— das war doch das Wichtigſte— alle die Geſtalten, die ſie ſich ſelbſt ſchuſen, aus den Erlebniſſen der Tage heraus, und mit denen ſie dann agierten, wie es ihnen und nicht wie es der Welt da draußen beliebte. Natürlich hatte er alles, was ſie ſpielten, ſelbſt ge⸗ ſchrieben. Es iſt ein gutes Mittel, doppelt lange jung zu blei⸗ ben, weil man zweimal lebt. Kam einem etwas in die Quere, gab es eine Enttäuſchung— ach, es gibt deren mehr für einen Jungen, als eine Mutter glaubt— dann ſchuf man ſich auf der kleinen Bühne eine Traumwelt, dann erlebte man das, S * — was man nicht erleben durfte, hier zwiſchen den gemalten Ku⸗ liſſen ganz ſo, wie es einem am ſchönſten erſchien. Dann aber, wenn man recht zufrieden war, ſpielten ſie wohl auch ein trau⸗ riges Stück, nur um nachher übermütig die Figuren durchein⸗ ander zu werfen, weil ja das Leben viel ſchöner ſei. Und er hatte dann Dora in die Arme genommen und mit ihr über den ganzen Dachboden getanzt— „Wer iſt Dora?“ fragte Luzie leiſe und verwundert. Still ſaß ſie da, im ſchlichten Reiſekleid, gar nicht mehr die kokette und lachende Luzie; die Einſamkeit des Raumes, die Nähe des Freundes, den ſie nun wieder verlieren würde, machte ſie be⸗ klommen. Warum nimmt er mich jetzt nicht zum Abſchied in die Arme?, dachte ſie. Bin ich nicht ſchön, bin ich nicht ſelten für ihn? Können wir uns nicht ein Erlebnis ſchaffen, das mehr iſt als alles Leben für ihn hier und für mich in der Stadt Rainer ſah an ihr vorbei und ſagte:„Dora war ein Mäd⸗ chen, das ich liebte und das ich nie vergeſſen werde. Wenn ſie mich küſſen wollte, küßte ſie mich, und wenn ſie mir wehtun wollte, tat ſie es. Sie war ehrlich und darum ſelten und koſt⸗ bar. Sie war—“ und ietzt gingen ſeine Augen ruhig über die Geſtalt des Mädchens neben ihm—„ſie war anders als die Frauen, die nur als Spiel mit Augen und Bewegungen locken, um dem Betörten ins Geſicht zu lachen— oder die ſtill wie ſitzen und darauf brennen, daß man ſie an ſich reißt Er achtete kaum darauf, wie Luzie, bleich wie die getünchte Wand hinausging. Er hielt noch immer die Puppen in der Hand und wußte: So am Urſprung einer Vergangenheit an⸗ gelangt, die ſchön war, lebt ſie wieder auf, und alles, was in⸗ zwiſchen war, auch die bunte Flitterſehnſucht nach dem fremden Mädchen, iſt ausgelöſcht und nicht geſchehen. Wer gute Er⸗ innerungen an Menſchen hat, iſt reich und weiß Wege, die leicht über das bange Heute hinwegführen— Das Rollen eines davonfahrenden Wagens Sand der Landſtraße. erſtickte im Sar; 3 9 19 . Eine neue Anleihe der Stadt Mannheim Wie wir zuverläſſig erfahren, ſteht die Stadtverwaltung Manuheim gegenwärtig in Unterhandlungen zwecks Auf⸗ nahme eines Handdarlehens oder einer langfriſti⸗ gen 7proz. Anleihe im Betrage von 20 bis 25 Mill. R/. Die Verhandlungen befinden ſich zwar noch im Stadium der Vorbeſprechungen, ſind aber immerhin ſchon ſoweit gediehen, daß es ſich nur noch um die Abwägung der einzelnen Angebote handelt. Soweit wir unterrichtet ſind, kommt eine reine Auslandanleihe nicht in Frage, da für dieſe, nachdem bekanntlich erſt im Sommer d. J. eine ſolche gewährt wurde, die Zuſtimmung verſagt werden wird. Neben Inlandsangeboten liegt aber durch Vermittlung einer deutſchen Firma auch ein Angebot einer amerikaniſchen Finanzgruppe vor, die bereit iſt, eine Markanleihe unter beſonderen Beſtimmungen zu gewähren. Wie wir hören, handelt es ſich bei der langfriſtigen Anleihe, die für werbende Zwecke(Ausbau des Gaswerkes, der Straßenbahn uſw.) Verwendung finden ſoll, um eine Lauf⸗ zeit von 20 Jahren, deren Auszahlungskurs ent⸗ ſprechend den letzten Anleiheaufnahmen verhältnismäßig günſtig zu liegen kommen wird. Immerhin möchten wir der Stadtverwaltung bei Abſchluß der Anleihe zu bedenken geben, daß ſie den kommenden Geldmarktverhältniſſen Rech⸗ nung trägt und eine Anleihe nur unter ſolchen Bedingungen annimmt, die eine ſpätere Angleichung des Zinsſatzes bzw. frühzeitige Rückzahlung ermöglicht. ls Motoren⸗Werke Mannheim vorm. Benz. Unſere Mit⸗ teilung im heutigen Mittagsblatt beſtätigt ſich. Die M. W. M. haben in dem heute Vormittag vor dem Landgericht Mann⸗ heim, Kammer 4 für Handelsſachen, anfallenden Termin die von ihnen erhobene Klage gegen ſämtliche Be⸗ klagte zurückgenommen. Hinſichtlich des beklagten früheren Vorſtandsmitgliedes'Orange wurde ein Koſten⸗ urteil erwirkt, das die Klägerin zu tragen hat. Verpachtung von Saar⸗Kohlengruben an die Firma Wendel. In deu Kreiſen der franzöſiſchen Hütteninduſtrie verlautet, wie unſer Pariſer Vertreter drahtet, daß ſich die ſaarländiſche Domänenverwaltung mit der Abſicht trage, einen Teil der Saar⸗Kohlengruben der Firma Wendel zu verpachten. Die eigenen Schächte dieſer Firma ſind faſt vollſtändig ausgebeutet; um neue Erträg⸗ niſſe von ihnen zu erhalten, müßten die Schächte viel tiefer gebohrt werden, was aber beträchtliche Koſten verurſachen würde. Das Projekt der Domänenverwaltung würde der Firma Wendel dieſe Ausgaben erſparen, da die im Bau befindlichen Flöze der Domänengruben noch ſehr ertragreich ſind. Der ſich aus der Ausbeutung der Domänengruben ergebende Gewinn würde zwiſchen der Firma Wendel und der Domänenverwaltung geteilt werden. 0: Truſt ſtatt Konvention. Die Konvention für Kali⸗ und Natronſalpeter, die ſämtliche deutſchen Fabriken umfaßte, iſt mit Wirkung vom 1. Januar 1927 auf⸗ gehoben worden. Die Auflöſung iſt in der Form vorgenom⸗ men, daß die deutſchen Herſteller mit der J. G. Farben⸗ induſtrie ein Abkommen getroffen haben, nach dem die Herſtellung und der Vertrieb von Kali⸗ und Natron⸗ ſalpeter völlig in die Hand der J. G. Farbeninduſtrie über⸗ geht. Ausgeſchloſſen von dieſem Abkommen hat ſich die Chemiſche Fabrik in Billwärder vorm. Hell u. Sthamer AG., die über eine bedeutende Produktion verfügt, ſo daß alſo ab 1. Januar die Fabrik freie Hand hat. Da die.G. Farben⸗ induſtrie den Rohſtoff, ſoweit er aus Deutſchland ſtammt, feſt in der Hand hat, wird die Billwärder Fabrik ihre Erzeugniſſe ausſchließlich aus Chileſalpeter herſtellen. * Der Reparations⸗Waggonauftrag van der Zypen m. Charlier⸗Köln⸗Deutz übertragen. Wie endgültig von maß⸗ gebender Seite verlautet, ſind die ſchon ſeit langem ſchweben⸗ den Verhandlungen über Lieferung des Reparationsauftrages für Frankreich im Umfange von rund 3000 Waggons nunmehr ſoweit zum Abſchluß gekommen, daß der früher den Gockel⸗ Werken⸗Neuwied erteilte Auftrag von 1500 Wagen der Wag⸗ gonfabrik van der Zypen u. Charlier⸗Köln⸗Deutz definitiv übertragen wurde. Dieſes Objekt ſtellt einen Wert von ca. 6 Mill./ dar und wird von van der Zypen n. Charlier finan⸗ ziert. Von dieſen 1500 Waggons übernimmt van der Zypen u. Charlier den größten Teil. Ferner ſind beteiligt an der Lieferung die Waggonfabrik Talbot in Aachen, Waggonfabrik Caſtet in Mainz ſowie die Maſchinenfabrik Angsburg⸗Nürn⸗ berg. Mit der Lieferung iſt bereits begonnen worden. Die Erledigung dürfte etwa vier Monate in Anſpruch nehmen. Ueber die reſtlichen 1500 Waggons für Frankreich ſchweben noch Verhandlungen, über deren Ausgang ſich aber heute noch nichts ſagen läßt. 21: Durchführung der Konſumfinauzierung. Ueber die Konſumſinanzierungspläne der Commercial Inveſt⸗ ment Truſt AG., Berlin(Citag) wird bekannt, daß der Zinsſatz für den Darlehnsſucher 7,5 v. H. betragen ſoll, die im voraus zu entrichten ſind. Die Abzahlungsfriſt beträgt 1 Jahr. Die Kauffriſt, innerhalb deren die Waren bezogen werden müſſen, 1 Monat. Gegen Ausfall iſt das Inſtitut bei der Hermes Kreditverſicherungsbank A G. in Berlin rückverſichert. Der Mindeſtkreditbetrag iſt 200 /, die obere Grenze wurde auf 3000/ feſtgeſetzt.— Wie ver⸗ lautet, iſt beabſichtigt, auch in Stuttgart der Frage der Konſumfinanzierung näherzutreten. Es haben deswegen bereits Beſprechungen ſtattgeſunden, an denen namhafte Firmen des Einzelhandels teilnahmen. Von Großbankſeite bringt man den Plänen lebhaftes Intereſſe entgegen. Zum Abſchluß des Saarablommens Aus dem Abkommen werden folgende Einzelheiten be⸗ kannt: Artikel 1 des neuen deutſch⸗franzöſiſchen Saar⸗ abkommens enthält die Liſte der hauptſächlichſten Waren, die von Deutſchland nach dem Saargebiet zum Minimal⸗ tarif eingeführt werden. Artikel 2 und 3 enthalten die Liſte der Zugeſtändniſſe für die Ausfuhr von der Saar nach Deutſchland, u. a. ein Kontingent von 30 000 To. Roh⸗ eiſen, von 45 000 To. Röhren, von 10600 To. Guheiſen, ins⸗ geſamt 1310 000 To. Eiſen, 125000 To. Thomas⸗Phosphat⸗ mehl, 4200 To. Schrauben und Nieten. Artikel 3 enthält eine Reihe von Waren der weiterverarbeitenden Indu⸗ ſtrie. Dieſe ſind ſo kontingentiert, daß eine übertriebene Konkurrenz für die Induſtrie des Ruhrgebiets, des Wupper⸗ tales, Lahn⸗ und Dillgebietes nicht eintreten kann. Es folgen dann zwei Liſten, die zur Maſchinen⸗ klauſel gehören. Auf die weſentlichen Verbeſſerungen durch Einführung der Verbleibskontrolle iſt bereits oben hin⸗ gewieſen worden. Auf Grund der Bedingungen, nach denen die Kommiſſion Waren dieſer Art nach der Saar hineinzu⸗ laſſen hat, iſt damit zu rechnen, daß weſentlich mehr von Deutſchland ausgeführt werden kann. Jedenfalls iſt die Verbleibskontrolle für jeden leicht erfüllbar. Aus der Liſte zur Maſchinenklauſel ſind hervorzuheben: Dampfmaſchinen, die zum Minimaltarif eingeführt werden können, landwirt⸗ ſchaftliche Maſchinen, die 30 v. H. unter dem Minimaltarif liegen, desgleichen Werkzeugmaſchinen, Dynamomaſchinen, Turbinen uſw. zum Minimaltarif. Beſonders wichtig iſt die Zollfreiheit für Erſatzteile und einzelne Maſchinenteile, die alſo ohne jede beſondere Gebühr von den deutſchen Werken bezogen werden können. Das Abkommen tritt, wenn es von den geſetzgebenden Körperſchaften ratiſiziert worden iſt, mit dem 1. Dezember 1926 in Kraft und läuft bis zum 31. März 1927. Artikel 7 des Abkommens ſieht vor, daß Erwägungen über die Ver⸗ längerung des Abkommens eingeleitet werden ſollen. wenn am 1. März erſichtlich iſt, daß ab 1. April 1927 das Hauptabkommen mit Frankreich nicht zuſtande kommt. : Neue Preisermäßigung für Bleifabrikate. Die Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſche Bleifabrikate⸗Händlervereinigung in Düſſel⸗ dorf hat mit Wirkung ab 8. November ihre Lagerpreiſe für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate um weitere 3 pro 100 Kg. herabgeſetzt, ſo daß der heutige offſizielle Grundpreis auf 81/ pro Dz. ſteht. Die letzte Preisermäßi⸗ gung erfolgte am 26. Oktober um 5/ auf 81. * Rege Inanſpruchnahme des Effektenſerngiroverkehrs. Der am 1. November eingeführte Effektenferngiroverkehr hat ſich in der abgelaufenen erſten Woche bereits völlig glatt abgewickelt. Die regſte Inanſpruchnahme hat der Ver⸗ kehr zwiſchen Berlin und Frankfurt a. M. zu ver⸗ zeichnen, zu dem bisher 90 Effektengattungen zugelaſſen worden ſind. Auch zwiſchen Berlin und dem Kölner und Dresdner Kaſſenverein fand ſchon ein ziemlich ſtarker Giro⸗ verkehr ſtatt, während mit Eſſen und Hamburg nur geringe Umſätze getätigt wurden. Zwiſchen Frankfurt und Hamburg fand ein Verkehr nur in kleinem Ausmaße ſtatt. ⸗l⸗ Eine neue italieniſche Staatsanleihe. Zur Konſoli⸗ dierung der ſchwebenden Schuld wird in Ftalien eine neue fünfprozentige Staatsanleihe zum Ausgabekurs von 87,5 aufgelegt. Die Schatzſcheine von fünf und ſieben Jahren Umlaufsfriſt werden obligatoriſch in die neue An⸗ leihe umgewandelt. Der Finanzminiſter Volpi erklärt, auf dieſe Weiſe würden über 20,5 Milliarden der kurzfriſtigen Staatsſchuld in konſolidierte Anleihen umgewandelt. Es handelt ſich ſonach um eine der größten Operationen in der 4 . italieniſchen Finanzgeſchichte. Eine ſtabile Verteidigung Lira ſei nur auf dieſe Weiſe möglich, indem der Staat lichſt von kurzfriſtigen Verpflichtungen befreit würde. Anleihe bezwecke ausſchließlich die Wiederherſtellung der normalen Lage am Geldmarkt, die durch die Entwertung Lira geſtört worden ſei. del :: Hopfen⸗Außenhandel der Tſchechoſlowakei. Nach. 10 Ausweis des Statiſtiſchen Staatsamtes in Prag wurke de⸗ September insgeſamt 11826(24 476) Ztr. Hopfen a Tſchechoflowakei ausgeführt. Davon gingen u. 10 Deutſchland 6859 Ztr., Oeſterreich 1615, der Schweiz 125 Frankreich 848 Ztr. Eingeführt wurden im ganzen 910 (2733) Ztr. Der größte Teil der Einfuhrmenge kam Südſlawien(735), dann folgen Belgien(256) und Polen Vörſenberichte vom 9. November 1920 Mannheim behauptet 1 Gegenüber den geſtrigen Abendkurſen war der Akthh markt heute etwas erholt. J. G. Farbenaktien zogen 510 Medio auf 360 an. Der Kaſſamarkt war im großen Oeleh behauptet. Von feſtverzinslichen Werten wurden Borkaſeht Pfandbriefe auf ungefähr geſtrigem Niveau lebhaft— 100 Es notierten: Badiſche Bank 160, Rhein. Creditban nelt Südd. Disconto 160, J. G. Farben 360, Rhenania 80, Brcon Durlacher Hof 120, Sinner 80, Schwartz⸗Storchen 150, 105 nentale Verſicherung 89, Mannh. Verſicherung 130, Benz euſ Maikammer 50., Gebr. Fahr 50., Germania Linpan 195., Karlsruher Maſchinen 45, Koſtheimer 87, 1300 heimer Gummi 77,..U. 113, Zement Heidelberg 16 Rheinelektra 152,5, Wayß u. Freytag 143, Weſteregeln Zellſtoff Waldhof 210. Zucker Frankenthal 92, Zicke Nan häuſel 112, 10 proz. Mannheim Stadt⸗Anleihe 106., heim Vorkriegs⸗Stadt 1,25 G. Franfkurt erholt. vot⸗ Während heute von privater Seite kaum Aufträge g, lagen, ſchritt die Spekulation auf den verſchiedenen Man e bieten zu mehr oder weniger ausgedehnten Rückdeckungen be⸗ das Kursniveau wieder etwas hoben. Die ſchon imm h vorzugten Papiere, wie J. G. Farbeninduſtrie, Dana niel Mannesmann, Rheinſtahl, Rütgerswerke u. a.., ungen ſich um bis zu 5 v. H. erholen, während die Kurserholt wie im allgemeinen nicht über 2 v. H. hinausgingen. ſühlves vor gedͤrückt blieben dagegen Deutſches Erdöl und Stan in ein. Das Geſchäft war nicht ſehr groß und konnte Auleihe Verlauf ſich nicht weſentlich beleben. Auch auf dem ſater markt war die Tendenz bei ruhigem Geſchäft etwas fe Berlin abgeſchwächt. auſk, Dle Börſe ſtand im Zeichen ſtarker Löſungen von o09en engagements. Das Angebot war nicht beſonders 5653 90 die Aufnahmeluſt aber wegen des immer noch recht hoch Foll⸗ ſehenen Kursſtandes außerordentilch zurückhaltend. Die arel war ein weiteres Abgleiten der Kurſe. Die Rückgänge ativen in ihrem Umfange ſehr uneinheitlich, je nach der ſpekuiſchen Beliebtheit des einzelnen Papieres. Sie ſchwankten duuſe in 2 und 8 v. H. Im Verlaufe machte ſich auf Meinungskiie un⸗ Rheinſtahl eine leichte Befeſtigung bemerkbar. Auch Wider, verminderte Flüſſigkeit des Geldmarktes trug zur iem ſtandsfähigkeit bei. Immerhin blieben die Rückgänge lich beträchtlich. Deutſche Bonds konnten ihren Songpfand leicht behaupten, insbeſondere Kriegsanleihe. Vorkrieg briefe zogen leicht weiter bis zu 4 v. H. an. Berliner Deviſen 3 Diskontfäte: Reichsbauk 4, Lombard 7, Privat%½ u. 4 1665 1 Amch 7 Nopender odember Srital 62— .—— in.⸗M. für 30 Holland..... 100 Oulden 168.17[169.50 169,17, 169.59 163 1 Buenos⸗Aires 1 Peſ..709.713.714 58.— 146—4 Brüſſel. 100 Belga= 500 P⸗Fr. 58.58536.72 58.58 58.72.50 16 Oslo 100 Kronen 104.82 105.08 105.22 105.48 112.50 4 Stochoim.... 189 Kronen 112,54 113. 112.2 11 1284 Kopenhagen... 100 Kronen 111,90 112.18 111,91 1112.19 5 Danzig.. 100 Gulden61.49 81.69 81.49 61.89 69.50 15 Siſſabon... 100 Eskudo 71.525 187 825 51.51— Heiſingfors... 100 finnl. M. 10.572 10.812 10,376 10.816— 3 Stalien. 100 Lire 17.70 17.74 17,66 17.70 83 4 Londen... fd 20.836 20,488] 20.883 20% 416“ New⸗DNork...„ 1 Dollar4.206.216.20654.2165 12.— 35 Paris.„„ 100 Franken 13,82[13,8813.59 13,73 81.0 5 Schweig...„ 100 Franken61.05[81,25 81.09 81.29 61.— 551 Spanien... 100 Peſeten 63,32 63,49 63.72[63.88.0510 Japan.. I Den.067 071] 2,067 2. 16.65 35 Nonſtantnopel:.. 1 fort, Fd.].118 1 15 21 1% Rio de Janeiro„ 1 Milreis.576.578] 0,572 0,574 1. 90 Wien 100 Schilling 39,30 4⁴ 58,29 59.43 65.06² 9 Prag. 100 Kronen12,457] 12,497 12.45 12,49 81.— 6 Südflawien Dinar 7,415 7,435 7,415.425 k5.067 1 Budapeſt.. 100 000 Kronen.90 5,82 5,892 5,912 51, 1 SNSR 100 Leva].907].947].987 047 8— Athen.. 100 Drachmen.24.26.29.31 Kaircro1 20.869 20.941 20.904 20.956 Kurszettel der Neuen Mannheilmer Zeitung Aetien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Börſe vom 9. November 9 „Aktien. 8, 0. Bauk⸗Alttien 8.„ Tgthein Braunk.. 261.0251.0 Enzinger⸗Union. Allg. D. Creditbk. 149,7147,7] Salzw. Heilbronn 130.5130,2 Eitling. Spinn.-— 210,0 210,0 Baßiſche Bant. 165.010,0 Teüus Bergbau. 100650.— Faber, Joß, Sle———.— Bankf. Brau. Ind. 173,0—.— VK. u. Laurahüfte 80,50170,50—— 6505 5— —— 156.(78.[Cransport⸗Alttien. FCahr Gebr. Piem. 54,7548,— Sarmer Bantver. 150.835.5 110 F 164,5 99025 284. 5 Hapagg(Feinmech. Jetter.——89. en u Srldle, 100, 405,5 Srderiſe, oinod 176. 78.0 Srent BorSit 80 98. TBermiſt.. Rat. B 266,7 264,0 Heſter. M. St.P. oachewaggon..9,525,52 IBeutſche Bant 194,2.187,2 Baltimore& Ohio 101,0101.0 Holdſchmidt T0.. 139.00 D. Effekt.u. Wechſ. 140,0187,7 Induſtrie⸗Alctien. Gritzner M. Durl. 129,0127,0 9 140,7 Grkrftw. Mhm.6%—— .5 Bant 13300 420, Eichb.⸗Mannh...—-Grün, Bilſinger““ 135..120.0 D. Bereinsbank 114,0114,09, Kempf⸗Sternb. 153,0 155,90HaidéNeu, Näh⸗ 53,2553,90 TDisronto⸗Geſ. 180,0175,0 Mainzer St.⸗A. 170.0Hammerſen.—— esbner Bant 170,0165,5 Schöfſerh. Bindg. 288,0.264.0 Hilpert Armaturf.—,—— 385 Hyp.⸗Bant 150,0149,7 Schwartz-Storch. 159,0—,— HirſchKupfu. Met. 130,0124.5 Kieleüb⸗ u..-G. 181,0173,0 Werger.. 140.9140,0ſHoch⸗ und Tiefhau 102,2100,0 TMitteldExed.⸗B 160,0155,0[Adt, Gebr..... 41,5042,—Holzmann, Phil.. 159,5154,0 Nürnberg. Bs.⸗B.—.—— Accumulatoren.—.——.— olzverkohl.- nd. 69.—64.— Deſter. Ered⸗Unſt 8,50 6,25 Adier Oppenheim—Junghane Stam. 118.0112.0 Pfälzer Hyp⸗ Bk. 150.0149,0 Adler Kleyer. 113.0109[Kammg. Kaiſerel. 140.018,0 Reichsbank. 108,5165,0 A, E. G. Si.-A. 169.0165.0 Karlsrüher Maſch. 49,—46.— Rhein. Crebitbank 141,0440,0 Aſchaff. Buntpap. 141.9135,00Kemp, Stettin..— Rhein. Hyp.⸗Bant— 510 lſchaff. Jellſtaff- 146,2145.5 Klein, Sch E. Becker 90.2591.— Südd. Pisconto 160,0158.0 Pahnbeb Darmſt. 35,—34.— Knorr, Heilbronn 136,0138.0 Wiener Bankver..70/.700Sad. 8 0,170, 170 Konſerven Braun 52.—51,— Württb. Notenbk. 151,5152,0 Sad. Maſch. Durl. 118.0 120,0 Krauß& Co. Lock. 51.—.— Mannh Ver.⸗Geſ. Saſt AE.. 1539 Lahmeyer& Co. 197,5154.0 Frankf⸗Allg, Berſ. 118,0113.5 Segrich, Spiegel 90..65.—LLech Augsburg 1215/11655 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.———.— 1 5& Henkel 81 5079,.—Lederwerk Rothe 37.—57,25 Frantf..u. Mitv.—— 1—— Elekit.. 1695 161,0Cubwigsh. Walzm 115.0/103,5 835 ing Metallwerke 54.6054.— Lutz Maſchinen. 47,50—— Vergwerk⸗ Akkien. Hrem Belgh, Hei 8 80 78,— Lußſſche Induſtr. 3,79 88,50 1 Bochumer Guß. 176,0ſ170,0[Cement Heidelb. 135,0138,0 Diainkraftwerke. 110,5110,7 Soderus Eiſen. 121,4116,][Cement Karlſtadt 145.0145.0 Miag, Mühlb.. 133,7128.5 14 Luxemb. Berg 173.0 172,0]Chamotte Unnaw.—. S Ef well. Bergwri—. 170.0 Cont.Nürnb. Bög. 101.0100.0 Moioren D eug 5 JGeiſenk. Bergw. 180,5 174,7 Daimier Motor. 103.7100 Motorf. Oberurl. 66,7562,25 Gelſenk. Gußſtahl 35,.— D. Gold-u..⸗Anſt 186,0161 Fahrzg..—.—113,7 THarp. Bergbau. 194,0191.0 Dockerh. K Widm. 76,2576,—Nrh. Leder Spier 95.——.— Kali Aſchersleben 159,0154,0Pingler Zweibrück—.———Peier Union Frtft. 128.0126,0 Kali Solzdelf...—.——.— Dürkoppwert St..—, Pf. Nähm. Kayſer 68,7567.— Kali Weſterfgeln 163,5163,0 Düſſeld.Rat. Dürr 90.— 48,50 Philipps A⸗G.Frk 44.—44.— Klöckner-Werke—.——.—Eiſen Kaiſerslaut. 59.500—,— Porzellan Weſſel—.——.— IMannesmannr. 189.0185,TElettr Licht.K. 157,2154.2 Rein. Gebb& Sch. 124,0ʃ116.2 22 —.——— 222 ITSberbedarf.. 107.9103.5Elj. Bad. Wolle 60.—56.50 Rheinmetall..— Tde. Eiſen(Caro) 115ʃ1550 EmagFrankſurtz- 3700,3700Rheinelekte. Sia. 153 5152.0 1Phönixergdan 141,5135,0 Emaille St. Ullrich 48,—149,90 Rh. Maſch. Leud, 58,75150,50 .9. 8. 9. 9.[9. Rhenania Aachen 78.—78.— Zellſt. Waldhof St 215.9210.008% D. Reichsank. 0,9270, 910 Riebeck Montan. 180,0175,0 LZuckerf. B. Wag, 112,1111,54½/.9.⸗Sch.—.— —38.—4% B. Schußg, 08 17,60/17.30 JRüttgerswerke. 143,8 138,5 Huakerf eilbronn 112,0111.24% D. Schutzg. 14 17,6017,30 Schlinck& C. Hbg.—.——.— Zuckerf. Offſtein 143,0143,0 Sparprämie. 1919—,0,485 Schnellpr. Frank. 8 80,60 Juckerf. Rheingau—. ,5% Pr. Schatzanw.—.—. D2 Rodberg Darmſt. 20.——.— Zuckerf. Frankenth 91. — — Lackf. 80 65 uckerf. Stuttgart 4 5 8 chuckert, Nrbg. 1 5 i ehrs⸗Kurſe.„ Preuß. Konſ.— Schuhſabrik Herz 58.— 60,.— 25 110 Seilinduſtr. Wolff 66,5067.— 101.0085,—5 8 Entrepriſes. 3 Set e.— Monehelbee.. 145,085566, 0 Trleotw. Beſigh.. 68.——.— Raſtatter Waggon).——.—foſ Bayr. Giſ. Anl. 9,0 Uhrenfabr. Furtw. 32.—32.— 3 Ver. deutſch. Oelf. 78.2578.50 ..ch. Ind. Mainz 68,90/60.— Ver. Ultramarinf. 156,0159,0 4½/ Mhm.1914—.—— 1,20 Poeh Maſch. St. 95,25 95,25 4/J%„ 1904/5—.——— 3½/, Voigt s. Häff. St. 124,3120,0%% Bt. Reichsanl. 0,8470,8203%,„— Volthom. Seil.K 62,— 68.— 4c% de unk. b. 1925—.— 40/ Säch. St..19.— — Berliner Börſe vom 9. November Banle⸗Aletien. Bormer Bankver. 152.0145,0 lt. Kohlen, 125,5 IBerl. Handelsg. 276,2.267,5 Annener Gußſtabl 5 E TDarmſt. u..⸗B. 267,5 20,0 Augsb.⸗.Maſch 128,5 128,0 Donnersmar IDeutſche Bank. 194,0186.5 .Mitteld. Kredb. 159,7155,5Verl.Gub. Hut 277, Süddeutſch. Disc.—.—153.0 Be zelius Bergw. Enzinger⸗Union. 100,597.— Crausport⸗Aktien. Allg. Lot. u. Str. 185,0 Südd. Eiſenbahn 143,0140.0 11 8 f Baltimore. 100,6 99,75 R 1 Deutſch⸗Auſtral. 184,0185,0 1 106.018 Bremer . Friſter ulkan. 420,0115.0 IHanſa D ſchiſf 248..289.0 Chem. Gelſenk.. 111,0107,0 Gelſenk. Sußſtah. 33,.—22.1 TRorddtſch. Lloyd 178,7173,8 Chem. Albert. 161,5156.0 Genſchow& Induſtrie⸗Aktien. Adlerwerke... 115,0108,0T Deutſche Erdöl 192.0195.0Goerz C. P. .-⸗Gf. Verthrew.—,——Deutſch. Oußſtahl 129.0125 ölGothaer Waggon 23,— Alexanderwerk,„1,7589,50[Deutſche Kabelw. 106,1105,24Gritzner Maſchin. 126,2 enz 39 5 9988 0,775 fe ˖ 770.—.— TSiemensäHalst 209,8.208,5 Elberſeld. Kupfer———.— 4% Badunlv1919—.———9 eſt. O, 7500, 730 —— 3% do. von 1896—. hm. Kohlenanl.— 87% 175.709 220 Feſtverzinsliche Werte.%Bad..c P.—.—.30 8 0 210——.— Ver. Zellſt. Berlin 126.8 123,0 3%„ 5 1902—.—-—.—4% Heſſ. v. 89.06 0,7300. 900 abgeſt.—.— .740 Wayß& Freytag 145.0ʃ141,018%% D, Reichsanl,.780 0,770ʃ44% Württ. k. 1915 0,750.750 189006 5 122.6 nglo⸗Et. Guano 109. eutſche Maſch. 122,5413,0 555 Anha 119.0 Deutſche Steinzg. 155.0155,0 A Zeilſt. 147.0 145.) Deulſch. Eiſ 19 245 ſchaffbg. Zellſt.. 6„7Deutſch. Eiſenh.. 94.75ſ89,15 TCom.u. Privatb. 199.5198.5 995. 148..105.6 4 Balcke 78— 0 955 3 19¹,0 3˙5[Bamag⸗ Meguln.„—Dürkoppwerke„. 84.—80,50 P,n G 16 01892 Srſh. e 170 6FBergmann. 165, 5Elberfeld. Kupfer—.— ToDresdner Bank 170,5184.0 9 50 f1 289,2 Elettr.— 9585 1858 TBerl. Karlsr. Ind 110.2108.00 TElttr. Licht u. Kr. 156,2155, Abeh Erebitzont 140.0 440.5Berſin. Maſch, 114.5/0, Emaille Uürich 59.80 8725 Bing Rürnberg. 55,25 54,50 Eſchw. Bergwert 171,7110,1 Bismarckhütte.—.———L3.G. Farbenind. 308,5358,2 Schantungbahn 11.751,15 fPBochum. Gußſt. 175,5 172,7]Feldmühle Papier 156,0156,5 179,00Gebr. Böhler KCo.—.——, en& Guill. 165.2160.0 80,75/5775 Br.⸗Beſigh. Delf. 75,—76.— Fuchs Waggon..5500,550 apa 21.2 8 Ei H5. 0 Seeherb Terül 105,005E 9. eEBuderus Eiſenw. 121.7115.0 Gebhard Te 105, 3 T9. Hüvamerita 101.5186,5 Chem. Heyden. 137,5 132.0 LGgellent. Bergw. 178.0675.0 Co. 91.—99,25 2˙Cencord. Spinner 108.0104.7 German. Portl⸗3. 168.5166,5 Berein. Elbeſchiſt 85.1582.75 TDaimler Benz. 104.7 101,5 Gerresheim. Glas 146,0146,0 TDeſſauer Gas. 164.6159,5 TGeſ.f. elkt. Unter. 173.0167,7 Accumulatoren. 154.80141,0 LOtſch.⸗Luxemb. 175,7173,2Gebr. Goedhardt 96,—96.— Adler& Oppenh. 134.7 130,5.Eiſenb. Signl. 111,0107.2 Goldſchmidt. Th. 149,0143,5 8, 9. 8. 9. Grkrftw. Mhm.5%—.——.—TOberſcht. E. Bed.—.— Hemburg. 145,0 1350 10 2 38885. 8 8 —. 5 Gebr. Großmann 64.5064,85TOverſchl. Eiſen Hochfrequend 1 Grün& Bilfinger 144,0128.0 TOberſchl. Kolsw 144.0 Krügershall Hand.40,5, Gruſchwitz Textil 60.—78.50 Orenſt,& Koppel Petersb. Int. 950 9 6. 6 ——— 222 —— —2 E 2 EEE Hackethal Draht 102,099.15 TPyönix Bergb..0 Ronnenberg Halleſche Maſch. 166,0161,00 TRathgeb Wagg. Ruſſenbank 6, Hammerſ. Spinn.—.——— Reisholz Papier. 225.0233.0 Sichel& Co. eiet 70 69% Hannov. M. Egeſt. 108,5 103,8 1Rhein Braunkhl. 254. Sloman Saly bal Pl⸗ Hann. Waggon.———-Rhein Chamotte 75,5077,— Südſee Phospha 36.— Hanſa Lloyd.. 69.⸗68,75 Rhein. Elektrizität 153,0150,0fa. taaleß bg.⸗Wien Gum. 92,50 90.— Rhein. Maſch.Led. 54.—51.— a) Neichs· u· 5 90 00 2 Harkort Bergwrk. 70,68.IRyeinſtahl.. 200.5198,5 Foldanleihe.1 Harpen. Bergbau 194.0190,0TRhenania Chem 77.7576.— Dollarſchäße 0 7⁴⁰ 0 f0 Hartmann Maſch, 44,1542,25 Romb Hütten. 14.6515.— Reichsſchaß⸗.V 94 0·0 Hedwigshütte. 170.0187,00Roſitzer Braunk.. 135,0181,0 VI.XX.4 Hilpert Maſch.. 83,5061,50Roſitzer Zucker.. 85.—66.— 1924er., Hindr.& Aufferm. 90,—90,500TRütgerswerke. 146,0139.7 Hirſch Kupfer. 128,7125,2 Sachſenwerk..121,2116,0 40%„ 10.540 Tgosſch Eif Leder 195,0104,5 LSatzdetfurth. 158.7—0%00„D. Reichran 960 41,15 2 E — E THoeſch Eiſ. u. St 166,5 150,0 Sarotti. 156,71 THohenlohe⸗Wrk. 26,65.25,65 Scheidemantel.. 42,— 40/ 8 hil, Holzmann. 160,0152,5TSchuberts Salz. 222,2278,03. 125 orchwerke... 115,0/117,0 TSchuckert& Co. 155,0150,5 90% THumboldtmaſch. 7,25 11.88 Siem& Halske. 205,5 202,54% Bäper. Anl. TZlſe Bergbau. 254,0251,0Sinner.⸗G. 76,—76.—½ M. Jüdel& Co. 132,5 183,0Stettiner Vulkan. 91,256,25 Gebr. Junghans, 119.0/113,5 StoehrKammgrn. 168,0159,080% Kahla Porzellan. 106,0 102,2 Stoewer Nähm.. 100,097.—% Rogg Kaliw. Aſchersl.. 186,9ſ15430 Südd Immobil. 79,.—77,5058, Roggenrentb, Karlsr. Maſchin. 49,15 45,25 Teichgräber.. 50% Sächſ. Pr unt Kattowit. Berg.—,——.— Teleph, Berliner 95.—92.— Pandſch⸗Rogg⸗ 0 „M. Kemp...———,— Thoeridelfabrik- 100.596,25 1 Nenten 17* Klöcknerwerke.. 150,2148,5 Unionwerke Raſch——. b) Ausl. 80 7240 7 E. H. Knorr.. 137.5139,5 Ber. B. Frtf. Gum. 64,—61.— ete Schabe..4900 Foflm& Jourdan 39,7553,.— Ver.Chem. Charl. 148,5 145,04% Leſt, Sgesgte 20% Köln Rottweiler.183.5 176,60V. Otſch. Nickelw. 170,5167,54%„Goldr Gebr. Körting.. 110,7105.6 BClanzſtoff Elbſ. 345,0683.24%„conpr rrte. 6, Koſtheimer Cell. 87,75 59.— S. SchuhfUrn&W——71. 4% e 730 Koſſhäuſer⸗Hütte 71,2560,— Ber. Stahlwerke 151,9148.5 4½/% Papi⸗Anl. 16 Lähmener& Co. 156,7153.7 SStahlw v. d. Jyp 210.0208,04/kürt.Ad. E1f 2600 85 5 3 Ber.— 168.0166,7 10„ Bagd. 745 11 nde's Eismaſch. 158.0155.5 Bogtländ. Maſch. 101,598.—4%„„.—.11. Saederbers,. 98 70072 Sanuerer. ek,. ece, Kaernen TCarl Lindſtröm 166,0166,5 Weſer Akt.⸗Geſ. 64.50ſ80.—4%„Zollob. 60 90 Kingel Schuhfabr. 90. 48.5⸗(T Weſtereg, Altan 168.216.„00, 11016 LEinte& Hoſfm. 01,50 60,25 Wicking⸗Eement. 140,2136,54%% S 1914 25.60 Ludw. Loewe& Co 214,7209,7 Wiesloch Tonwar. 108.0105.04¼% Goldrie 26.90 -Lorenz.... 125,0120,5 Dittener Stahi 112.5109,54%„80 9. Kronr,„020 1 SS( — —— Lothr. Porti.⸗Cem—.———[WittenerHußſtabl—.—55.504% 20, Magirus., G..2868,50 Woif, Suctall 6968,6.— ſe⸗ 88560 TMannesmann 180,0188,0 Zellſtoff Verein 128,2124,1 ldprior. 1 Bc. 4405 1890 1640 Seultof Waldhof 27.54210.0 S Sade ech. Web. Lind. 199, 99 33 Mit à Geneſt. 128,0124·0 Sreiverkehrs⸗Kurſe..60⸗/%„ geu. Mokoren Deutz 77.8575.15 Adter Kal. 45/4844/45 50/ Anat. Ser, Motorb. Mannh. 50.—49,75 Bergb. Präfid..—.——.—4% Anat. Mülheim Berg 162,5 159,0 Benz⸗Motor.—.6/97 ————— N SSSN NNNNV 8 — * 28.— 125,2 ——————— Reckar Fahrzg..111˙0 110,0 Deulſche Petrol. 100,9,100,0 4½%„„ Fahrzg iſche P 8 Leboe TRordd Wollk.. 162,16,0 Diamond 235128,—9% 2 6300% 25% B. Reichsanl..670 0 — * „„ — 2S TT mit Anne ſo ſtand! Haß er ihr gleichgültig geworden war. „Dienstag, den 9. November 1020 Neue Mannhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 519 Schwung in den Wipfel Roman eines jungen Schwaben Von Karl Hans Abel 53 Nachdruck verboten. Alle Rechte filmung vorbehalten. Was fragte er nach der Uhr dieſes Fremden, wenn es Nun hatte ſie ihm zu verſtehen gegeben, auch das der Ver⸗ Oder ſtellte ſie ſich bloß ſo? Daß ſie über ihr zufälliges Zuſammentreffen kein Wort Prach, kränkte ihn noch am meiſten. Sie wollte ihm wohl iünnit zu erkennen geben, daß ſie der Meinung war, er ſei r geſolgt, um ſich ihr aufzudrängen, und wollte ihn damit zurechtweiſen! Warum aber wäre ſie ſo erſchrocken, als ſie am Abend vorher ins Speiſezimmer trat und ihn unter den Kavalieren utdeckte, wenn ihr nachträgliches Gebaren keine Verſtellung kbar? Sie wollte nichts mehr von ihm wiſſen, aber es ſiel hr wohl ſchwer. Ja, ſchien es nicht ſo, als ſei er ihr durch⸗ aus nicht ſo gleichgültig, wie ſie ſich ſtellte? Hatte ſie am Ende mehr Intereſſe für ihn, als ſie ſich eloſt zugeſtellen wollte, und ſchämte ſich ſeiner bloß wegen einer früheren Stellung und Herkunft? Oder hatte ſich ihr erz wirklich dieſem Franzoſen zugewendet? Veit hatte Klarheit gewollt und ſtand vor neuen Rätſeln. Wenn das letztere der Fall ſein ſollte, war er nicht ge⸗ willt, ohne weiteres nachzugeben. Dann wollte er einmal ſehen, ob die einzige Tochter eines wie Hans Herrenſchmitt im beſten Sinne deutſch empfindenden Mannes ihre Hand einem Franzoſen geben durfte! Sicherlich wußte ihr Vater nichts davon und hätte nichts davon wiſſen wollen. 5 In ſeiner Ratloſigkeit faßte er einen großen, ſeinem eſen entſprechenden Entſchluß. Er glaubte, das gute Frauenberz ſeiner Wirtin erkannt zu haben, die trotz ihrer Leichtlebigkeit großzügig genug ſein Vochte. daß er ſich ihr rückhaltlos anvertrauen konnte. Und ging zu Frau Miraglia, die ja nur darauf gewartet hatte, den Schleier lüften zu dürfen, der ihr ſein Herzens⸗ fichnis noch verbarg, und erzählte ihr ſeine ganze Ge⸗ — Beſſeres hätte er nicht tun können. Sye Haliſen Habôi Mürze am vorte/ in einer groden Originaiflasche MMe6, aqus welcher Sie Inr Macc/ Seſbst abfullen. Das jst ſun Sje bequemer, Gewahn det Echtheit. MaGòiss Würze ist unòb Die gutmütige Frau weinte ſich die 5 rot, während Veit ihr ſein Schickſal enthüllte. Sie war der erſte Menſch, dem er das Geheimnis ſeiner Erbſchaft verraten hatte. als er ſeinen ganzen Kummer packte ſie ihn am Kopf und gab einen mütterlichen Kuß. Ihr Leben hatte auf einmal einen Inhalt bekommen. Nun wollte ſie handeln. Ihr Schützling ſollte ſich nicht in ihr getäuſcht haben! Vor allen Dingen wollte ſie dafür ſorgen, daß Anne nicht länger Veit im Verdacht haben konnte, er ſei ihr in auf⸗ dringlicher Abſicht nachgereiſt. Ueber ſeine Anſtellung bei ihr wollte ſie ihr klaren Wein einſchenken und ihr zu verſtehen geben, daß ſie es geweſen ſei, die ihn ſeiner Fähigkeiten wegen gebeten habe, ihr Privatpilot zu werden, und daß ſie ihn als Gaſt und nicht als Diener in ihrem Hauſe betrachte. Sodann ſollte Veit Gelegenheit bekommen, ſich, losgelöſt von allem, was ſie beide hier umgab, mit Anne einmal gründlich aus⸗ zuſprechen. Wie ſie das ins Werk zu ſetzen gedächte, das ſollte er ihr nur ruhig überlaſſen. Der junge Mann hatte ſeit langen Jahren wieder das Gefühl, als habe er mit ſeiner Mutter geſprochen. Frauen⸗ hände hatten ihn tröſtend berührt, und dieſer Troſt hatte ihm wohlgetan. Nun hielt er ſich bereit, gehorſam alles zu tun, was ſeine gütige Wirtin ihm befahl. Der Untergang ihrer„Nixe“, deſſen Urſache ſie von Veit erfuhr, hatte Frau Miraglia bald verſchmerzt. Der Schul⸗ dige mußte ihr dafür nach ihren Angaben ein großes Bild malen. Das hatte ſie ſcherzend mit ihm abgemacht. Es ſollte gleich begonnen werden und einen märchenhaft ſchönen Park darſtellen, in welchem auf einer Steinbank ein glücklich an⸗ einander geſchmiegtes Liebespärchen ſaß. Das war ſo ganz ihr Geſchmack, und der junge Franzoſe verſprach ihr lachend, die Arbeit wunſchgemäß auszuführen. Am folgenden Abend ſchon erklärte ſie ihren Freunden, ſie würde ſie für acht Tage allein laſſen. Wie alljährlich fahre ſie nach Pontreſina, um nach dem Grabe ihres Gatten zu ſehen, jedoch würde ſie diesmal die Reiſe zum erſten Male 8 Kiteteus machen, und zwar nur von ihrer Geſellſchafterin egleitet. Dieſe hatte den Schrecken, den ſie auf dem Motorboot erlebt hatte, noch in den Gliedern, aber ſie gang zur Verwun⸗ derung aller darauf ein. Frau Miraglia hatte befürchtet, bei ihr auf Widerſtand zu ſtoßen, ſchon deshalb, weil Veit Und vor ihr ausgeſchüttet hatte, ihm, unter Tränen lachend, willigte, die ſchöne, aber nicht Reiſe mitzu⸗ machen, verſetzte die gute Frau und ihren Piloten in Er⸗ ſtaunen. Wer aber der unglücklichen Anne hätte ins Herz blicken können, den hätte ihre Bereitwilligkeit nicht wunder⸗ genommen. Nichts wäre ihr erwünſchter geweſen, als unter⸗ wegs mit dem geliebten Manne eines gemeinſamen Todes zu ſterben. Den Brief ihres Vaters, in welchem er ſie heimrief, hatte ſie noch nicht erhalten. Vielleicht hätte dieſes Schreiben noch einen Eindruck auf ſie gemacht, ſie vielleicht zur Umkehr be⸗ wogen, obwohl ſie ſich, ſie wußte es gut, daheim nicht mehr glücklich fühlen konnte. Ihr Leben war zerbrochen. Eine Verbindung mit Veit, dem armen Burſchen aus dem Volke, ihr undenkbar, nach einer anderen ſtrebte ſie nicht mehr. Ihre angebliche Freundſchaft mit dem welſchen Maler war nur eine gute Kameradſchaft, ein Mittel, ſich über ihre große Verlaſſenheit hinwegzuhelfen. Daß ſie der junge Künſt⸗ ler liebgewonnen hatte, merkte ſie wohl, aber er machte ihr keinen Eindruck. Sie zürnte ſich jetzt ſelbſt, daß ſie ſo feige geweſen war, ſich bei dem Untergange des Bootes retten zu laſſen. Ein zweitesmal wollte ſie dem Tode ruhig in die Augen blicken. Schon allein die Möglichkeit, wenn ſie auch noch ſo gering erſchien, mit dem Geliebten zu ſterben, bedeutete für ſie eine Beruhigung. Und Veit? Veit war entſchloſſen, es ſo einzurichten, daß er in Pon⸗ treſina bei einem Flug mit Anne allein ſich einmal mit ihr ausſprechen konnte; ſe nachdem dieſe Ausſprache ausfiel, wollte er mit ihr zurückkehren— oder nicht. Die ſchwarzen Schlünde der Alpen waren tief genug. Die dritte, die mitflog, dachte nicht ans Sterben! Wenn ſie eine Ahnung davon gehabt hätte, was in dieſen Köpfen ſpukte, ſie hätte ſich nicht ſo ſeelenvergnügt den beiden an⸗ vertraut. Aes Erdenkliche, was ihrem gemeinſamen Wohlergehen diente und mitgenommen werden konnte, ließ ſie in die Gon⸗ del ſchleppen. Sie hatte eine ſo unerſchütterliche Zuverſicht in den Mut und die Zuverläſſigkeit ihres Piloten, in deſſen Hände ja außer ihr auch Anne gegeben war, daß ſie ſich über die 8 die ihnen bevorſtehen konnten, keine Gedanken machte. So flogen ſie, nachdem alle Vorbereitungen getroffen natürlich die beiden Damen führen ſollte. Daß ſie ſofort ein⸗ waren, an einem herrlichen Herbſtnachmittag davon. (Fortſetzung folgt.) 7 sich in die Ewigkeit abberuten hat. Seckenheimerstiahe 98) morgens 7 Uhr in der Hl. Geistkirche. Statt besonderer Anzeige. Freunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß Oott der Allmächtige unseren innigstgeliebten, herzensguten Vater, Schwieger⸗ vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Andrras Weinreuter nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren, wohl vorbereitet, zu In tiefster Trauer: Familie Richard Eiih Familie Josenh Müller Mannheim-Karlsruhe, den 8. November 1926. Die Beerdigung kindet am Donnerstag, den 11. November nachmittags 2 Uhr von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Das Seelenamt ist am Donnerstag, den 11. November tragen: heim in Mannheim: 3 ſtellt: Franz Kappler beſchränkter Haftung, tember 1926 um 75 000 8. Grunewald 8⸗ *3270 beſtellt. teilt. Vorſtandsmitglied. Vorſtand. heim⸗Neckarau, Steiti Kœrter. Danksagung. Für die uns in o reichem Maße bei unserem achweren Verluste erwiesene Teilnahme sagen wir auf diesem Wege allen innigsten Dank. Insbesondere danhen wir für die vielen Kranz- und Blumen- penden, der Volkasingakademie für ihren erhebenden Grabge· Lang, sowie den andern beteiligten Vereinen und der reinermeisterianung für das Grabgeleite ihres vor- Storbenen Mitgliedes 3283 Im Namen der traernden Hinterbliebenen: Frau Simon Bieber WWe. nebst Kindern. Sie Seampiang der Munl⸗ 192d hat die Herabſetzu um einen Betrag von 5 ſheftesten Flaschchen nach Sedam ud Sſe haben quhger Gejdersparnis auch die SSet haltoar. Gründe genug fur qen kincaut in plombierter Originalſlasche ⁊u Rhi. 6. 50 Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde einge⸗ a) zu folgenden Firmen: Am 4. November 1026: 1. Daimler⸗Benz Aktiengeſellſchaft Mann⸗ Guſtav Thieme in Mannheim. meinſam mit einem Vorſtandsmitgliede zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Am 5. November 1920: 2. Ph. Oeſtreicher& Co., Geſellſchaſt mit Stammkapital iſt auf Grund des Beſchluſſes der Geſellſchafterverſammlung vom B. Sep⸗ trägt jetzt 200 000 RM. Burkhard, Geſellſchaft mit beſchränkter Haſtung, Mannheim: Durch Geſellſchaſterbeſchluß vom 18. September 1926 iſt die Geſellſchaſt aufgelöſt. Kaufmann Georg Holtzmann in Mannheim iſt zum Liquidator Die Firma iſt erloſchen. 4. Gebrüder Krayer, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim: Dem Fried⸗ 13. rich Kadell, Mannheim, iſt Einzelprokura er⸗ 5. Dedrova Drogenhandel ſchaft, Mannheim: Karl Bächle iſt nicht mehr Hans Wich, Kaufmann, Mannheim, iſt zum Vorſtand beſtellt. 6. Greifwerke Peter Kohl Aktiengeſell⸗ ſchaft, Mannheim: Peter Kohl iſt nicht mehr Walter Kohl, Ingenieur, Mann⸗ iſt zum Vorſtand ernannt, Die Generalverſammlung vom 8. Oktober ſellſchaft mit beſchränkter Haſtung Cöln, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mann⸗ eim: Das Stammkapital iſt durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 26. Juni 1920 um 25 000 RM. erhöht und beträgt letzt 2147 000 RM. Am 6. November 1928: 8. Valentin Fahlbuſch, Mannheim: Die Prokura des ranz Adamczewſki iſt er⸗ loſchen. Der Maria Fahlbuſch, Mannheim, und der Herma Fahlbuſch, Mannheim, iſt Prokura erteilt. 9. Valentin Würthwein Wtw., Seckenheim: Die Firma iſt erloſchen. 10. Leonhard Schiffers, Mannheim: Das Geſchäft mit Firma iſt auf die Erbengemein⸗ ſchaft zwiſchen Oskar Schifſers, Kaufmann in Mannheim und Leonhard Schiſſers, Schloſſermeiſter in Mannheim durch Erbfolge und Erbteilsübertragung übergegangen. 11. Jukius Setzer 8 Co., Mannheim: Die Geſellſchaſt iſt auſgelöſt und das Geſchäſt mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchaſter Kaufmann Julius Setzer, Mannheim, als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 12. Faſig& Hahn, Mannheim⸗Neckarau: Die Firma iſt erloſchen. Marx Maier, Mannheim⸗Käſertal: Kaufmann Karl Maier Ehefrau, Frieda geb. Mosbacher in Mannheim iſt als perſönlich haftende Geſellſchafterin eingetreten. Eine Kommanditiſtin iſt ausgeſchieden. Die Ein⸗ lagen der Kommanditiſten ſind herabgeſetzt. 14. Joſef Neher, Mannheim: Die Firma iſt gändert in: Schußhaus Joſef Neher. 15. Beaury& Bornemeyer, Mannheim: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Ge⸗ ſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auſ den Geſellſchafter Kaufmann Heinrich Jakob Beaury, Mannheim, als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. b) Folgenden Firmen: Am 5. November 1926: u Prokuriſten ſind be⸗ in Gaggenau und Jeder iſt ge⸗ Mannheim: Das RM. erhöht und be⸗ Aktiengeſell⸗ ng des Grundkapitals 225 000 RM. beſchloſ⸗ Für die überaus zahlreiche Teilnahme an dem Verluste unserer lieben Heimgegangenen sagen wir alten herzlichsten Dank. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: B. Lneckt. Mannbeim, den 9. November 1920 Weidenstr. 3 938307 Beobachtungsgeblet. Um den Sperrbezirk(A) wird ein Be⸗ obachtungsgebiet im Sinne der 98 165 ff. der Ausführüngs⸗Vorſchriften zum Reichsvieh⸗ Rheiniſches Brannkohlen⸗Sundikat Ge⸗ LWanosversteigerung Mittwoch, den 10. Rov. werde ich im Pſand⸗ Zahlung im 5 lich verſteigern: Bindlen ofme Hilaring Berun Sein Briich Reine chmergen ſle, Sce ce S lune Emeſun aee 0 S5 ar S ke kan alen Abolheken u. Orogerien erhälilich! und Klanenſenche. Nachdem in dem Gehöft des Chriſtof Klo⸗ ver und Eduard Fuchs, mittlere Mühlſtraße in Hockenheim, die Manl⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anordnun⸗ gen getroffen: A. Sperrbezirk. Die beiden Gehöfte bilden ſe einen Sperr⸗ bezirk i. S. der§§ 161 ff. der Außführungs⸗ vorſchriften des Bundesrats zum Reichsvieh⸗ ſeuchengeſetz. engeſetz beſtehend aus der Gemeinde Seee Ausnahme des Inſultheimer Hoſes gebildet. 0. 15 Km.⸗Umkreis. In den Umkreis von 15 Km. vom Seu⸗ chenort Hockenheim entſernt(§ 168 der Aus⸗ führungsvorſchriften zum Reichsviehſeuchen⸗ geſetz) fallen ſämtliche Gemeinden in dieſer Umgebung. 20⁰ Mannheim, den 8. November 1926. Badiſches Bezirksamt— Abt. IV- 10. Nordbadiſche Autoſtraßen⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haſtung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt am 7. September 1926 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: die Vorbereitung. Finanzierung, Erbauung und der Betrleb von Autoſtraßen, ſowie die Beteiligung an gleichen, ähnlichen oder da⸗ mit zu verbindenden Unternehmungen, der Erwerb und Betrieb von ſolchen und alle biermit zuſammenhängenden Geſchäfte. Die Tätigkeit des Unternehmens erfolgt auf ge⸗ meinnütziger Grundlage. Das Stammkayital beträgt 20 000 RM. Geſchäftsführer ſind Bür⸗ germeiſter Joſef Amberger, Heidelberg, Bei⸗ geordneter Jonas Loeb, Mannheim. Dr. Alfred Schneider, Sundikus, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Sind mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch mindeſtens zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer und einem Pro⸗ kuriſten vertreten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deut⸗ ſchen Reichsanzeicer. 5 Am 6. November 1926: 17. Adolf Hellinger, Nannheim. Inhaber iſt Kauſmann Mannheim. 6 1 KR 9 Löh g Co., Die 33.[liene Handelsgeſellſchaft hat am 8. Dezem⸗ will, leih: od.kauf: preis./ber 1924 Geſchäftsführer ſind wert ſeinen Hochzeies.Oduard Oßb. Kaufmann Mannheim und Dr. oder Geſellſchaft⸗AnzuaJuſtns Wille, Kaufmann, Mannheim. im Kaufhaus fürĩHecren⸗ Mannheim, den 6. November 1020. bekleidung Jakob Ringel Amtsgericht F. G. 4. men03 43 Panbe„.“ kaut fur di taan- 5 Drucksachen ri nt mp, neb. d. 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