Nezugepreije In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 8 er durch die Poſt monatlich.⸗M.2,50 ohne Beſtellgeld. evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ rderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe 6 E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,4-6, ch ermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr. 6, N0 wetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 2 reſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. SEmal. Fernſprecher: 24944, 24945,24951,24952 u. 24953 Die Botſchaſterkonferenz in Paris Die Paris, 14. Nopbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) B e geſtrige Sitzung der Botſchafterkonferenz hatte nach den Peſprechungen, die Briand in den letzten Tagen mit dem Kräſidenten der interalliierten Kontrollkommiſſion, General Bolſh dem britiſchen Botſchafter Lord Crewe, dem deutſchen mi ſchafter Herrn v. Hoeſch und dem belgiſchen Außen⸗ der fer Vandervelde über die Entwaffnung und Aufhebung K Kontrollkommiſſion führte, beſondere Bedeutung. Der seps- ſchreibt zu der Sitzung:„Wir hahen öfters darauf uſtewieſen, daß die von Deutſchland mit Nachdruck verlangte Aubbebung der Interalliierten Kontrollkommiſſion von der Verlührung der Entwaffnungsbeſtimmungen des Verſailler ſteh trages durch die deutſche Regierung abhängt. Es be⸗ *5 jedoch immer noch eine Reihe von Punkten, in denen bat iſchland den Alliierten noch keine Befriedigung gegeben Veibänmlich in der Frage der Polizei, der ungeſetzlichen Köniande, des Kriegsmaterials und der Befeſtigung von rur gsberg. Die Alliierten haben von der deutſchen Regie⸗ jung das Verſprechen erhalten, die Kontrollkommiſſion werde befrichſer Zeit hinſichtlich der noch unerfüllten Bedingungen der iedigt werden. Die Botſchafterkonferenz hat eine Liſte allii aßnahmen aufgeſtellt, deren Ausführung von den Balenten. Kontrolleuren geprüft werden ſoll und General Tune wird in ſeinem nächſten Referat über ihre Durchfüh⸗ ſchler Bericht erſtatten. Um die Regelung der Fragen zu be⸗ ilheligen, hat die Reichsregierung einen Beamten in der ſein elmſtraße, Herrn Forſter, nach Paris geſchickt. Wenn beſri Erklärungen und die Feſtſtellungen des General Walch ſtall edigend ausfallen, wird die Botſchafterkonferenz kon⸗ mu eren, daß die Reichsregierung die Entwaffnungsbeſtim⸗ inteden ausgeführt hat. Erſt in dieſem Augenblick kann die Kkel Aliterte Militärkontrolle aufgehoben und gemäß Ar⸗ tion 213 des Verſailler Vertrages durch einen Inveſtiga⸗ „Der Asſchuß erſetzt werden, der vom Völkerbund ausgeht. Gen Präſident dieſes Ausſchuſſes iſt General Deſticker, demeralſtabschef des Marſchalls Foch. Von dem Eifer, mit laille Deutſchrand den mititäriſchen Bedingungen des Ver⸗ ar Vertrages nachkommt. wird es abhängen, ob die Auf⸗ „eing der Interalliierten Militärkontrolle im Laufe der am ſchloßzember beginnenden Seſſion des Völkerbundsrates be⸗ ſſen werden kann.“ 0 verſchenral Walch iſt geſtern abend mit neuen Jüͤſtruktionen hen wiederum nach Berlin abgereiſt. Das franzö ſiſche Marine⸗ und Handelbuogets 5 Die Kammer hat am Samstag nachmittag das Marine⸗ Mari andelsbudget angenommen. Bei der Beratung des antranebudgets wurde mit 350 gegen 199 Stimmen ein Zuſatz⸗ deſſen abgelehnt, wonach das Marinearſenal von Rochefort, bat, h Aufhebung die Regierung durch Verordnung beſchloſſen 902 Die Reichstagspauſe Berlin, 14. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) In brechueratungen des Reichstages iſt am Samstag eine Unter⸗ alſo a von einer Woche eingetreten. Nach deren Ablauf, erausalt Montag über acht Tagen, beginnt die mehrfach zeit paeſbobene außenpolitiſche Debatte. Ob in der Zwiſchen⸗ zwiſcherſucht werden wird, das gegenwärtige Verhältnis Letroffer Regierung und Sozialdemokratie über die bisher Durch—— Bindungen hinaus zu befeſtigen, ſteht dahin. das ſich 6 Annahme des Kriſenfürſorgegeſetzes, 0 Keſtern im Reichstag ohne jede Schwierigkeit vollzog, 40 eutſchnationalen Taktik die erſte Schlappe bereitet willens“ Es ſcheint indes nicht, daß Graf Weſtarps Fraktion zu zieheiſt, aus dieſem Fehlſchlag eine Lehre für die Zukunft Wiederhof Die Regierung wird daher gut tun, ſich auf eine erfolgr olung der Angriffe gefaßt zu machen, der geſtern eich abgeſchlagen wurde. * den El — 4— Die Gewerkſchaften beim Kanzler den Wöber eine Beſprechung zwiſchen der Reichsregierung und mun ertretern der Gewerkſchaften wird folgendes Kom⸗ 55 ausgegeben: mit den bechend der am 9. Noy. abgehaltenen Beſprechung Samst Vertretern der Arbeitgeberorganiſationen fand am den Serg vormittag eine Ausſprache des Reichskanzlers mit Reichsmitriern der Gewerkſchaften unter Beteiligung der die Dr. Brauns, Dr. Curtius und Haslinde über ſprache neuts zeitfrage ſtatt. Im Verlauf dieſer Aus⸗ organiſ wurde ſeitens der Vertreter der Arbeitnehmer⸗ ge nder ionen zum Ausdruck gebracht, daß ſie nach ein⸗ ſchaft Prüfung aller Schwierigkeiten der deutſchen Wirt⸗ enarbder Forderung einer Durchführung des Achtſtun⸗ Ueberſtu sitstages, namentlich aber der Bekämpfung des ermindedenmißbrauches kommen müſſen, um eine fühlbare erung der Arbeitsloſigkeit zu erreichen. D Der Reichskanzler bei Hindenburg kanzler Reichspräſident empfing am Samstag den Reichs⸗ Anſchl zum Vortrag. Der Vortrag des Kanzlers fand im ewerkfchaft Beſprechungen ſtatt, die Dr.—— ührern ü ffaſſ m Arbeitszeit⸗ geſetz gepflogen 9 über deren Auffaſſung zu 5 Die Flaggenhiſſung am Waffenſtillſtandstag deutf!. Berlin, 14. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die hiltulchnaktonale Reichstacsfraktioh hat wegen der Flaggen⸗ fillſtandotf der Waſhingtoner deutſchen Botſchaft am Waffen⸗ wird di stag eine Interpellation eingebracht. Vermutlich der Hieſe Interpellation mit der außenpolitiſchen Debatte ürnächſten Woche sſprache würzen helſen he verbunden werden und da die Ausſprach WMorgen⸗Ausgabe Beilagen Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen Anm die Aufhebung der Milltärkontrole Die Aufwertungspolitik Pointarés Die Pariſer Kammer hat ſich nach Verabſchiedung des Marine⸗ und Handelsbudgets vertagt. Bei der Beratung des⸗ Handelsbudgets gab Poincar«é eine intereſſante Erklärung ab. Er teilte mit, daß die Regierung nicht gewillt ſei, die Be⸗ amtengehälter zu erhöhen. Sie verfolge eine Aufwer⸗ tungspolitik des Franken und ſei deshalb überzeugt, daß die Lebenshaltungskoſten infolge dieſer Politik in der nächſten Zukunft weſentlich ſinken werden. Eine Baiſſe ſei bereits für die Großhandelspreiſe zu verzeichnen und werde auch bei Kleinhandelspreiſen nicht mehr lange auf ſich warten. laſſen. Dieſe Erklärung Poincarés benutzten die Kom⸗ muniſten dazu, durch Zwiſchenrufe dargn zu erinnern, daß der Kleinhandelsinder im Oktober von 580 auf 624 ge⸗ ſtiegen iſt. Poincaré empfing am Samstag den früheren engliſchen Schatzkanzler Mac Kenna und den Bankier Lord Charles Montagu. Wie verlautet, ſoll Montagu Poincaré, wie ſchon ſeinerzeit dem belgiſchen Schatzminiſter Francqui, den drin⸗ genden Rat gegeben haben, den Frankenkurs zu ſtabi⸗ liſieren und nicht eine uferloſe Aufwertungspolitik zu ver⸗ folgen, wie ſie Poincaré anſcheinend zu betreiben gedenke. Die Militärkontrolle in engliſcher Beleuchtung Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ beſpricht die„zwieſpältige Haltung der franzöſiſchen Diplo⸗ matie gegenüber Deutſchland“ und kommt zu dem Schluß, die Pariſer Regierung werde ſtets in der Frage der deutſchen „militäriſchen Geheimverbände“ einen willkommenen Vorwand finden, um die Aufhebung der Militärkontrolle ſolange hinauszuſchieben, als es ihr gut dünke. In engliſchen diplomatiſchen Kreiſen beſtehe keine Neigung, in dieſem Punkte auf Paris einen Druckauszuüben. Die franzö⸗ ſiſche Regierung beſtehe darauf, daß erſtens vor Aufhebung der Militärkontrolle das Syſtem der künftigen Völkerbunds⸗ überwachung in allen Einzelheiten vereinbart werden müſſe, und daß zweitens nicht durch eine zeitweilige, ſondern eine ſtändige Kontrolle durch den Bund eingerichtet werden müſſe, und zwar ganz beſonders im Rheinland. Deutſchland wider⸗ ſetze ſich einer derartigen Auslegung des Artikels 213 des Verſailler Vertrages entſchieden, mit der Frankreich unter den Großmächten allein daſtehe. In verantwortlichen briti⸗ ſchen Kreiſen ſei geſtern zum erſten Male der Gedanke er⸗ örtert worden, den Haager Schiedsgerichtshof zu einem Eutſcheid über die richtige Auslegung dieſes Artikels aufzufordern. All dies ſei aber zeitraubend und beweiſe, daß von der im nächſten Monat ſtattfindenden Völkerbunds⸗ eibehalten werden ſollte. ratsſitzung wenig materielle Fortſchritte zu erwarten ſeien. ———————————— PPPPP+ꝓ++—ꝓꝗꝗTPTTP77T777R Das Spiritusmonopolgeſetz im Reichsrat Ablehnung der badiſchen Forderungen Der Reichsrat nahm in einer ſeiner letzten Sitzungen den Entwurf eines neuen Spiritusmonopolgeſetzes nebſt Ein⸗ führungeſetz an. Der Hauptzweck des neuen umfangreichen Geſetzes iſt, die Monopolverwaltung zu einem ſelbſtän⸗ digen kaufmänniſchen Unternehmen zu machen. Die Reichsratsausſchüſſe haben an dem Geſetzentwurf eine ganze Anzahl von Aenderungen vorgenommen, über die der Be⸗ richterſtatter nur kurz referierte. So iſt die Zuſammenſetzung des Verwaltungsrates geändert worden. Die Zahl der in⸗ duſtriellen Mitglieder wurde um 2, die der landwirtſchaftlichen um 1 Mitglied erhöht und entſprechend auch die Zahl der vom Finanzminiſter berufenen Mitglieder. Die induſtriellen Mitglieder wurden auf die einzelnen in Frage kommenden Gewerbeaufgeteilt. Das Beſchwerderecht gegen die Beſchlüſſe des Verwaltungsrates an den Reichsfinanzminiſter wurde geſttichen. Von weſentlicher Bedeutung ſind die materi ellen Aenderungen beim Brennrecht. Die Ausſchüſſe haben be⸗ ſchloſſen, daß vorläufig neue Brennrechte nicht ent⸗ ſtehen' können. Sie können nur bei entſprechender Beſſe⸗ rung der Wirtſchaftslage gegeben werden. Die Einteilung der Brennereien in landwirtſchaſtliche gewerbliche Brennereien und Obſtbrennereien iſt unverändert geblieben. Die Aus⸗ ſchüſſe haben auch die erheblichen Aenderungen, die der Ent⸗ wurf wegen der ſchwierigen Kontrolle auf dem Gebiete der Abfindungsbrennerereien vorgeſchlagen hat, angenommen, u. a. auch die Zwangszuſammenlegung zu Gemeinſchafts⸗ brennereien, aber, um den Wünſchen aus Süddeutſch⸗ land wenigſtens einigermaßen zu entſprechen, die Bildung von Gemeinſchaftsbrennereien auf freiwilliger Grundlage ein⸗ gefügt. Auch auf dem Gebiete der Preispolitik, haben die Ausſchüſſe Aenderungen beſchloſſen. Für die Parfümerie⸗ induſtrie wurde ein beſonderer Verkaufspreis feſtgeſetzt, da⸗ gegen wurden Anträge betreffend beſondere Berückſichtigung der Heilmittel und kosmetiſchen Induſtrie abgelehnt. Die Vorlage wurde nach den Beſchlüſſen der Ausſchüſſe angenommen gegen die Stimmen von Baden, Würt⸗ temberg und Bayern. Die Vertreter dieſer Länder erklärten, daß ſie die Vorlage ablehnen müßten, wegen Nichtberück⸗ ſichtigung der Wünſche der kleinen ſüddeutſchen Brennereien. * Die Farbigen gegen die Lynchjnſtiz. Der amerikaniſche Nationalverband der Farbigen hat in einer Depeſche an den Präſidenten Coolidge ein Antilynchgeſetz verlangt, da ſeit dem 31. Januar dieſes Jahres 31 Neger gelyncht worden ſeien. * Diaz Präſident von Nicaragua. Zum Nachfolger des kürzlich zurückgetretenen Präſidenten Gegeral Chamorro hat der Kongreß von Nicaragua Adolpho Diaz gewählt, der ſchon in den Jahren 1911 bis 1917 die Präſidentſchaft führte. er Mannheimer eneral Anzeiger Preis10 Plennig 1920— Nr. 528 Anzeigenpreiſe nach Tarif, vei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw.berechtigen zu leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Auſträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Goletz und Necht Die Zuſammenkunft in Odeſſa Ueber die Unterredung des türkiſchen Außenminiſters mit Tſchitſcherin in Odeſſa verlautet immer noch nichts Näheres. Man weiß nur, daß Tſchitſcherin und der türkiſche Miniſter erſte Unterredung an Bord des Kreuzers„Hamidieh hatten. Ueber die Zuſammenkunft meldet der„Secolo“ aus Odeſſa: Die hieſigen Blätter betonen, daß trotz allen der Türkei von einigen Weſtmächten gemachten Verſprechungen und Einſchüchterungsverſuche die freundſchaftlichen Bedie⸗ hungen zwiſchen Moskau und Angora ſich als unerſchütterlich erweiſen. Die ruſſiſchen Blätter geben auch der Hoffnung Ausdruck, daß der Meinungsaustauſch zwiſchen Tſchitſcherin und Tewfik Ruchdy Bey ſo erfolgreich ſein werde, wie im Dezember 1925 der Abſchluß des Vertrages in Paris. In diplomatiſchen Kreiſen Moskaus ſoll die Reiſe Tſchitſcherins ſehr überraſcht haben, indem der ruſſiſche Volkskommiſſar noch am Tage vorher den engliſchen und den italieniſchen Bot⸗ ſchaſter empfangen hatte, ohne die Odeſſaer Zuſammenkunft auch mit einem Worte zu erwähnen. Die Moskauer„Isweſtija“ ſchreibt, außer dem Abſchluß eines Garantievertrages ſuche Tſchitſcherin ſich über die Abſichten der Türkei hinſichtlich desVölkerbundes zu vergewiſſern. Sowohl Deutſchland als England ſollen in Angora einen Druck aus⸗ geübt haben für den Beitritt der Türkei. Die engliſch⸗italie⸗ niſche Intereſſengemeinſchaft im Orient habe England veran⸗ laßt, ſeine jetzige Zuſammenarbeit mit Italien in ein dauer⸗ haftes Uebereinkommen zu verwandeln. Zur Ergänzung die⸗ ſer Mittelmeerpolitik mache Großbritannien bei Italien alle Anſtrengungen, um gemeinſam die Türkei zu veranlaſſen, ſich von Rußland loszumachen und dem Völkerbund anzuſchließen. Der Einfluß Rußlands in Aſien würde auf dieſe Weiſe er⸗ heblich beſchränkt. Indeſſen werde dieſer Plan Englands nicht gelingen, dͤa die Türkei durch die Lostrennung von Rußlaud auf jede ſelbſtändige nationale Politik verzichten müſſe. Anterredung mit Muſſolini E◻Berlin, 14. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Deutſche Allgem. Ztg.“ hat einen Sonderberichterſtatter nach Rom entſandt, der denn auch von„Seiner Exzellenz dem Chef der italieniſchen Regierung, Benito Muſſolini“ empfangen worden iſt. Muſſolini hat nach ſeiner Gewohn⸗ heit zunächſt einmal ein wenig„das Schwert im Mund⸗ ge⸗ führt“:„Italien verlangt, daß die anderen ſeine unbedingten Bedürfniſſe nach Sonne und Erde anerkennen. Tun ſie es nicht, ſo wäre Italien gezwungen, ſich ſein Recht ſeiber zu holen.“ Ueber die eigentliche Kernfrage, die einzige, die uns wirklich intereſſiert, das Schickſal unſerer Volksgenoſſen in Südtirol(denn die faſziſtiſche Regierungsform geht uns nichts an) hatte der Duce die Güte zu erklären:„Was die deutſch⸗italieniſchen Beziehungen angeht, ſo ſehe ich keine Gegenſätze von Belang, die die beiden Völker tren⸗ nen könnten. Das Recht der Minoritäten kann ich z. B. nicht als ein trennendes Moment anſehen und ich ſetze ihm das Recht der Majorität entgegen, da ich in dieſem Falle Demo⸗ krat bin. Das italieniſche Volk von 42 Millionen Menſchen iſt vom Meer und von den Alpen umgeben und ſo einheitlich in ſeiner Struktur, wie kaum ein anderes Volk. Dieſes Volk darf wohl ſein Recht als Majorität in Anſpruch nehmen.“ Es folgten noch ein paar Bemerkungen über die wirtſchaftlichen Beziehungen, die Autoſtraße Hamburg— Mailand, an die Muſſolini„noch nicht recht glaubt“ und die Schieds⸗ vertragsverhandlungen, die„wenn auch nicht bald, ſo doch ſicher in abſehbarer Zeit“ zu einem Erfolg führen würden. Der Vertreter der„Deutſchen Allgem. Zeitung“ ſchließt ſeinen Bericht mit der Feſtſtellung:„Muſſolini machte einen überaus friſchen Eindruck. Er war von beſtrickender Liebens⸗ würdigkeit u. es war deutlich zu merken, daß er die Gelegen⸗ heit freudig begrüßte, um dem deutſchen Volke die Wahrheit über den Faſzismus zu ſagen und als Menſch und Regie⸗ rungschef ſeine Sympathie zu bezeugen.“. Schade nur, daß den düſteren Hintergrund zu dieſen Sympathie⸗ beweiſen und dieſer beſtrickenden Liebenswürdigkeit die und Notrufe der 200000 Deutſchen in Südtirol ilden. Das Ende des Vergarbeiterſtreiks Die Delegiertenkonferenz der Bergarbeiter hat am Sams⸗ tag in London getagt und beſchloſſen, das Memorandum über die Schlichtung des Grubenkonfliktes den einzelnen Diſtrikts⸗ verbänden zu unterbreiten mit dar Empfihlung, das Memo⸗ randum anzunehmen. Dieſer Eutſchluß wurde mit 432 000 gegen 352 000 Stimmen gefaßt. Es beſtand ſomit eine weſentliche Oppoſition. Zur Beſchleunigung der Abſtimmung iſt den Bezirksverbänden empfohlen worden, keine geheimen Abſtimmungen vorzunehmen, ſondern die Arbeiter zu Ver⸗ ſammlungen einzuberufen und offene Abſtimmungen zu ver⸗ anſtalten. Auf dieſe Weiſe hofft man, bis Donnerstag im Beſitze des Abſtimmungsergebniſſes zu ſein, ſo daß am Frei⸗ tag die Delegiertenkonferenz ſicg von keuem verſammeln und das Ergebnis endgültig ratifizieren könnte, Sofort nachher dürfte der Befehl zur Wiederaufnahme der Arbeit gegeben werden. Man öweifelt nicht daran, daß die Berg⸗ arbeiter das Memorandum annehmen werden, nachdem im⸗ merhin eine große Mehrheit der Delegiertenkonferenz, das heißt der Verſammlung der Vertrauensmänner der Berg⸗ arbeiter, ſich für ſeine Annahme ausgeſprochen hat. Es ſtellt ſich nun vor allem die Frage, welches die Hal⸗ tung der Bergwerksbeſitzer ſein wird, über deren Köpfe hinweg gewiſſermaßen die Regierung und die Bergar⸗ beiter ſich geeinigt haben. Laut„Evening Standard“ wurde der Präſident des Grubenbeſitzerverbandes Evans Williams im Grubenminiſterium empfangen. Er ſoll erklärt haben, daß die Bergwerksbeſitzer jetzt keine weiteren Einwendungen mehr gegen das Memorandum zu machen hätten, ſondern daß ſie es in allen Teilen anzunehmen bereit ſeien. Sollte ſich dieſe Meldung beſtätigen, ſo dürfte bis zum nächſten Samstag mit der Wiederaufnahme der Arbeit zu rechnen ſein. Die Bergwerksbeſitzer ſcheinen vor allem auch deshalb einlenken zu wollen, weil das Publikum in der letzten Zeit offen mit den Bergarbeitern ſympathiſiert und die Berg⸗ werksbeſitzer für die Ausdehnung des Konfliktes verantwort⸗ lich macht, durch den die Bequemlichkeiten des Engländers empfindlich geſchädigt werden. 2. Seite. Nr. 5²⁸ Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) R* Montag, den 15. November 1026 Wirtſchaftliche Anterſuchungen Der Vierte Unterausſchuß des wirtſchaftlichen Unter⸗ ſuchungsausſchuſſes(Arbeitsleiſtung) hatte auf ſeine Tages⸗ ordnung vom letzten Samstag die Ausſprache über die in Duisburg in Schachtanlage 4 bis 8 der Zeche Friedrich Thyſſen vorgenommenen Unterſuchungen über die Wirkungen der Veränderungen von Arbeitszeit und Arbeitslohn auf die Arbeitsleiſtung geſetzt. Der Vorſitzende, Pro⸗ feſſor Dr. Heyde, legte ein Schreiben des Ausſchußmitglieds und Reichstagsabgeordneten Dr. Wienbeck vor, in dem die Anſicht ausgeſprochen wird, daß das Arbeitszeitgeſetz nicht vor dem Abſchluß der Arbeiten dieſes Unterausſchuſſes gemacht werden könne. Der Ausſchuß möge bei der Regierung auf eine Ausſetzung der Arbeiten am Geſetz hinwirken. Der Vor⸗ ſitzende ſtellte ſich mit den meiſten Ausſchußmitgliedern auf den Standpunkt, daß der Ausſchuß die Anregung Dr. Wien⸗ becks ablehnen müſſe. Es würde eine präſudizielle Bedeu⸗ tung haben, wenn er dieſer Anregung folgen würde. Der Unterſuchungsausſchuß habe überhaupt keine Vorſchläge für die wirtſchaftliche Geſetzgebung zu machen, ſondern nur Tat⸗ ſachen zu ermitteln und andern Organen die Schlußfolgerun⸗ gen daraus zu überlaſſen. Dr. Wienbeck erklärte auf die ver⸗ ſchiedenen Einwände hin, von ſeiner Anregung nicht abſehen zu können; er wünſche zum mindeſten, daß die Frage dem Präſidium des Unterſuchungsausſchuſſes vorgelegt werde. Das Parlament müſſe alles vermeiden, was die Arbeit des Ausſchubes in andre Babnen bringen könnte. Das würde aber durch die Beſchlußfaſſung des Parlaments über das Arbeitszeitgeſetz gegeben ſein. Er ſtelle deshalb formell den Antrag: „Der Unterſuchungsausſchuß wolle die Reichsregierung darauf hinweiſen, daß durch eine vorzeitige endgültige geſetz⸗ liche Regelung der Arbeitszeit einer unbeeinflußten Tätigkeit des Ausſchuſſes weſentliche Grundlagen entzogen würden.“ Hierzu bemerkte das Ausſchußmitglied Tarnow, daß die ſachlichen Arbeiten nicht im geringſten durch das Geſetz — geſtört würden. Der Ausſchuß habe Arbeitszeit und Arbeits⸗ leiſtung zu unterſuchen, und das könne er bei jeder Dauer der Arbeitszeit tun. Der Ausſchuß habe nur objektiv feſtzuſtellen, wie weit die Arbeitsleiſtungen durch Veränderung der Ar⸗ beitszeit berührt würden. Der Vorſitzende betonte noch ein⸗ mal, daß der Ausſchuß für eine Beſprechung des Arbeiter⸗ ſchutzgeſetzes nicht zuſtändig ſei. Das würde den Ausſchuß ohne jede ſachliche Notwendigkeit in eine Uneinigkeit bringen, die ſeine Arbeit erheblich erſchweren würde. Schließlich wurde folgende Beſchlußfaſſung vorgeſchlagen und ange⸗ nommen: „Der Unterausſchuß hält eine Stellungnahme von ſich aus gur legislativen Behandlung des Arbeiterſchutzgeſetzes für untunlich.“ Danach ging der Ausſchuß zur Ausſprache über die Duis⸗ burger Verhandlungen und ſeine geſchäftlichen Angelegen⸗ heiten über. Schurmann über die Verhältniſſe in Deutſchland Vor ſeiner Abreiſe nach Europa empfing in Newyork der amerikaniſche Botſchafter in Berlin Schurmann an Bord des„Leviatan“ einige Preſſevertreter und gab ihnen ein ausführliches Interview über die Verhältniſſe in Deutſch⸗ Iand. Deutſchland betrachte den Krieg zwiſchen Amerika und Deutſchland als eine unglückliche Epiſode in der Geſchichte. Ihm läge nichts mehr am Herzen, als die Wiederherſtellung freundſchaftlicher Beziehungen. Was die politiſchen Verhält⸗ niſſe innerhalb Deutſchlands anlange, ſo ſei die deutſche Re⸗ publik feſt begründet, doch dürften die Amerikaner nicht er⸗ warten, in Deutſchland eine Nachahmung des amerikani⸗ ſchen Regierungsſyſtems zu finden. Deutſchland habe 1919 in Weimar der engliſchen Form der Demokratie den Vorzug gegeben. Die demokratiſche Regierungsform in Deutſchland gewinne täglich neue Anhänger und werde immer ſtärker. „Sie werden niemals etwas anderes als eine Demokratie in Deutſchland ſehen. republik Amerikas und wird es bleiben.“ Matia und Garibaldi Am Samstag fand in Paris eine Beſprechung zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Poincaré, dem Juſtizminiſter Bar⸗ thou und dem Direktor der Sicherheitspolizei Chiappe über die weitere Behandlung der Affäre Garibaldi und Macia —3 Man teilt mit, daß die ganze Angelegenheit nunmehr en ordentlichen Gerichten überwieſen wird. Ricciotti Garibaldi und Oberſt Macia wurden eine Stunde lang im Gebäude des Miniſteriums des Innern durch den Generalſekretär Chiappe einander gegenübergeſtellt. Ueber das Ergebnis wird ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. Darauf wurden beide in Haft genommen und in das Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert. Deutſchland iſt eine Schweſter⸗S Die Germersheimer Zeugen Der„Temps“ und das„Journal des Debats“ bringen eine Havasmeldnug aus Mainz, daß 11 Zeugen des Germers⸗ heimer Zwiſchenfalles(Rouzier), die für ſeine Aufklärung von beſonderer Wichtigkeit ſeien, ſich in das unbeſetzte Gebiet begeben haben. Dabei wird den deutſchen Behör⸗ den der Vorwurf gemacht, ſie hätten kein Intereſſe daran, daß ſich dieſe Zeugen ſtellen. Demgegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß ſich die 11 Zeugen nach der Verhaftung des Hof⸗ mann ins ünbeſetzte Gebiet begeben haben, nicht um ſich der franzöſiſchen zeugenſchaftlichen Vernehmung zu entziehen, ſondern um dem Schickſal zu entgehen, das die franzöſiſchen Behörden durch völlig grundloſe Verhaftung dem Hofmann bereitet haben. Wird dieſen freies Geleite zugeſagt, ſo ſtehen ſie zur Vernehmung dem franzöſiſchen Unterſuchungsrichter ſofort zur Verfügung. Ein berechtigter Vorwurf kann den 11 Zeugen aus dieſem Verhalten nicht gemacht werden. Es darf nicht überſehen werden, daß die Furcht vor franzöſiſcher Unterſuchungshaft in der Bevolkerung außerordentlich groß iſt. Sie iſt verſtändlich, weil die Unterſuchungshaft völlig willkürlich verhängt wird, und dann aber auch aus dem Grund, weil die franzöſiſchen Unterbeamten, die ſich während des paſſiven Widerſtandes große Mißhandlungen deutſcher politiſcher Unterſuchungsgefangener zu Schulden kommen ließen, ſich noch immer in ihren Stellungen befinden. Der Grenzverkehr mit dem Saargebie: Paris, 14. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die zur Regelung des Grenzverkehrs mit dem Saarland eingeſetzte Kommiſſion hat ihre Arbeiten mit der Unterzeichnung von vier Protokollen abgeſchloſſen. Den Bewohnern der 10 Km. breiten Zone auf beiden Seiten der Grenze werden beſondere Erleichterungen für den Handel mit landwirtſchaftlichen und forſtwirtſchaftlichen Erzeugniſſen ſowie für Lebensmittelver⸗ ſorgung eingeräumt. Um Mißbrauch dieſer Vergünſtigungen zu vermeiden, werden beſondere Ueberwachungsmaßnahmen angeordnet werden. Bereits vor einer Woche hatte die er⸗ nannte Kommiſſion ein Reglement für den Grenzverkehr der deutſchen und ſaarländiſchen Arbeiter fertiggeſtellt. Die Frage der Titelverleihung Vom Reichsinnenminiſterium wird mitgeteilt: Einige Unzuträglichkeiten, die ſich aus der gegenwärtigen Rechtslage hinſichtlich der Titel⸗, Amts⸗ und Berufsbezeich⸗ nungen ergeben haben, das Reichsminiſterium des Innern ſchon ſeit längerer Zeit. Die gegenwärtige Rechts⸗ lage iſt u. a. auch von den zuſtändigen Stellen als unbefrie⸗ digend empfunden worden, weil ſie nicht zuläßt, die Tätigkeit deutſcher Pioniere im Auslande, die ſich auf wiſſenſchaftlichem Gebiete verdient machen, durch Verleihung einer Berufs⸗ bezeichnung, durch Titel zu fördern. Der Reichstag hat im Januar eine Entſchließung angenommen, durch die die Reichsregierung erſucht wird, dieſe Frage zu regeln. Eine Entſcheidung darüber, ob aus dieſem Anlaß die ganze Titel⸗ frage grundſätzlich aufgerollt werden ſoll, iſt zwar bisher weder vom Reichsminiſterium des Innern, geſchweige vom Reichskabinett gefällt worden. Immerhin ſieht ſich das Reichskabinett zu einer baldigen Stellungnahme veranlaßt angeſichts der bekannten Meinungsverſchie enheiten, die zwiſchen dem Reich und Bayern über die Zuläſſigkeit von Titeln beſteht. Auch auf dem Gebiete der tragbaren Ehren⸗ zeichen wird das Kabinett, insbeſondere zur Frage der Ver⸗ leihung der Rettungsmedaille und des Feuerwehrabzeichens, Stellung nehmen. Die Kämpfe in China 8 London, 14. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Kämpfe am Bangtſe haben ein weiteres Vordringen der Kantontruppen zur Folge gehabt. Reuter meldet daß Sun Chuan Fang ſich an die Spitze ſeiner Truppen nach Nanking begeben habe. Die Armee des Diktators von Schanghai ſei jedoch in einem Zuſtand ſchwerſter Unordnung. un Chuan Fang habe geſtern zwei weitere Provinzen Fu⸗ kien und Auwei aufgeben müſſen. Die Verteidigung ſei nun⸗ mehr auf Nanking beſchränkt worden, das als Vorſtufe für Schanghai zu gelten habe. Man a daß die Kanton⸗ Truppen bei ihrem Vormarſch den angtfe hinab in ein bis zwei Wochen vor den Mauern von Nanking ſtehen werden. Im engliſchen Oberhaus fragte geſtern Lord Parmoor die Regierung über die Lage in Eina. Balfour ſchilderte die Situation in ziemlich ſchwarzen Farben und ſagte, es werde nicht lange dauern, daß wir mit China eine Rethe Spezialabkommen außerordentlichen Chaxakters— müſſen. Die Politik Großbritanniens in China ſei von der Grundauffaſſung geleitet, daß China ſeine eigenen Angele⸗ genheiten allein in Ordnung bringen müſſe, ungeſtört und unbeeinflußt von fremden Mächten. Wir haben nicht den leiſeſten Wunſch, in der Neuordnung Chinas zu interve⸗ nieren, noch haben wir die geringſte Macht das zu tun. Tragödie eines Sajährigen Altſitzers Der Berliner Kriminalpolizei iſt es gelungen,— grauenhaftes Kapitalverbrechen, das ſeit etwa acht Taceneuck Einwohnerſchaft des kleinen Dorfes Rottſtock bei an der Ruthe in Atem hielt, aufzuklären. Am vorigen in tag wurde der 84jährige Altſitzer Guſtav Schmi ſo⸗ ſeiner Wohnung in Rottſtock tot aufgefunden. Man nahm fort an, daß der Greis keines natürlichen Todes. ſei und verhaftete ſeine Tochter, die, wie im Dorfe beka 0 war, mehrfach ihren greiſen Vater mißhandelt hatte. age längerem Leugnen geſtand ſie endlich, ihren Vater verprüg zu haben. Sie wurde feſtgenommen, verſuchte iedoch, auf dem— nach dem Gefängnis in Potsdam zu entfliehen. Der nenm jäger vermochte ſie jedoch noch einzuholen und von Wan feſtzunehmen. Nun hat ſich die Mörderin im Gerichtsgeſä nis in Potsdam erhängt. eit Der alte Schmidt hatte zu Beginn der Iuflationsagl ſeine Büdnerwirtſchaft an ſeinen Schwiegerſohn Kranen abgetreten. Dieſer, ein ruhiger und fleißiger Mann,—* (mit ſeinem Schwiegervater auf gutem Fuße, nicht dage ſeine Frau. Dieſe, die im Alter von 46 Jahren ſteht 8 63 Mutter von drei Kindern iſt, hatte bereits mehrfach* greiſen Vater geſchlagen, beſonders ſeitdem es wegen der— wertung der Wirtſchaft zu Streitigkeiten gekommen be⸗ Wiewohl der Schwiegerſohn zur Beſonnenheit mahnte, 955 ruhigte ſich die Frau nicht und ſetzte ihre Mißhandlungen— um auf dieſe Weiſe ihr Ziel, eine möglichſt geringe Auſw tung der Anſprüche ihres Vaters, zu erreichen. Als die Frau zur Verantwortung gezogen wurde, ko ſie ein Verſchulden an dem Tode des Vaters nicht völlig nen, da durch die Obduktion feſtgeſtellt worden war, Greis an den Folgen der, Schläge geſtorben war. Sch ſe lich geſtand die Tochter die Mißhandlungen, behauptete doch, ſie habe drei Wander burſchen von der Streſ ins Haus hereingerufen und von ihnen den Vater verprige laſſen. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen hat Fr Kranepuhl ohne Zweifel von vornherein die Abſicht gehert den Greis zu erſchlagen und die Tat allein ausgefiiteß Während ihr Mann auf dem Felde war, ſchickte ſie die Kin fort, verſchloß die Wohnung und ſiel mit einem Knüppel den greiſen Vater her. Letzte Meloungen U Piratenüberfa 8 — Paris, 14. Nov. Nach einer Meldung aus Hong iſt der 1275 öſiſche Paſſagierdampfer„Hanoi“ an der kalen des Lien Tſcheu in Indochina von 26 chineſiſchen at ſich überfallen und ausgeraubt worden. Die Beute beläu itän, ſauf 70000 Dollar. Die Piraten zwangen dann den Sa e gan die Küſte zu fahren, wo ſie ihre Beute ausluden un ſchwanden. unte 9 e Kohlenarbeiterſtreik in Paris — Paris, 14. Nov. Die meiſten Kohlenarbeiter von a und Umgebung ſind wegen Lohndifferenzen in den Balt un⸗ getreten. Die Kohlenverſorgung von Paris iſt desha ſicherer geworden. Bombenattentat ual. — Poſen, 14. Nop. Geſtern nacht wurde unter das Saher Dekorationsmalers Rataj in Bielſchowitz, Sparte zweiter Spitzenkandidat der Liſte der Katholiſchen Volk beiw iſt, eine Dynamitbombe geworfen, die die Scheiben von ation ſieben Doppelfenſtern zertrümmerte. Eine ſtarke Deton ang war die Folge der Exploſton der Bombe, die ſaſt in 9 Bielſchowitz gehört wurde. Zwölf Tote bei einer Granatexploſion aus ben — Mailand, 14. Novbr. Die Blätter melden, im Dolomiten, daß auf einem Domänengut bei Paneve⸗ Hanale Fleimstale Feldarbeiter beim Ackern auf eine den ge⸗ ſtießen, die ſofort explodierte, Zwölf junge Leute 53 offen⸗ tötet und drei ſchwer verletzt. Die Granate ſiamm bar aus dem Kriege. Das Unwetter in Italien 1⁰ — Malland, 14. Novbr. Zwiſchen Tirano und Bog die droht ein Erdſturz eine Anzahl Häuſer zu zerſthren, un umt. neue Straße zu verſchüttern. Die Häuſer wurden 9 Land⸗ Der See iſt wieder über die Ufer getreten und hat die ſtraße unter Waſſer geſetzt. Mordanſchlag auf den japaniſchen Miniſterpräſidente a⸗ — Tokio, 14. Nov. Drei Anarchiſten verſuchten deut vot niſchen Miniſterpräſidenten zu ermorden, wurden a Ausübung der Tat ergriffen. — 1 Hamſuns erſte Amerilareiſe „Aus der erſten deutſchen Biographie des nordiſchen Dichters Knut Hamſun von Carl David Marcus, die ſoeben im Horen⸗Verlag Berlin⸗Grunewald er⸗ ſchienen iſt“. Nachdem er der Schuhmacherei überdrüſſig geworden war, begann er ſeine Wanderfahre; er tritt in einem Fiſcherdörſchen als Kohlenauslader auf, er reiſt durch das halbe Land, ver⸗ weilt nirgends beſonders lange, wird von der Not und von einem inneren Drang vorwärts getrieben. Während dieſer Wanderjahre war er Lehrer, Angeſtellter bei einem Landrat, Steinbrecher, Wegarbeiter u. a. m. Einmal war das Glück ihm gewogen, er fand einen Mäcen, der ihn auf eine Auslands⸗ xeiſe ſchickte. Nach all dieſen Erwerbsverſuchen und ſicherlich manchen heimlichen Schreibereien wird er der Verdienſtmöglichkeiten ſeines Heimatlandes überdrüſſig, greift den alten Familien⸗ gedanken wieder auf und wandert, 22 Jahre alt, nach Amerika aus, zunächſt in der Abſicht, Prediger der Unitariſtenſekte zu werden. Das ſoll ihm nicht gelungen ſein, und nun beginnt dasſelbe Leben wie in Norwegen, nur unendlich viel ſchwerer, lebensgefährlicher, der furchtbare Kampf eines Emigranten um ſeine Exiſtenz, um ſein Leben unter Ausübung jeder denk⸗ baren und undenkbaren Arbeit. Aber alle, die Hamſun wäh⸗ rend dieſer ſeiner erſten Amerikaperiode kannten, erzählten, daß ſie ſelten einen ſo hübſchen jungen Menſchen geſehen haben, der ſo mit witzigen Einfällen überraſchte und über eine ſo We Laune ünd anſteckende Lebensfreude verfügte. In ſeinen Freiſtunden arbeitete er ſchriftſtelleriſch. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß er glauhte, in der gewaltigen Men⸗ ſchenmaſſe Amerikas leichter ein Publikum zu bekommen, als in dem unbeſchreiblich ſchwach bevölkerten Vaterlande. Es wird von ihm berichtet, daß er wie ein Berferker ſchrieb, dann alles zerriß, was er während der Nacht verfaßt hatte, weil es in keiner Weiſe dem entſprach, was er mit dem geſchriebenen Worte hatte ſagen wollen. Schließlich aber brachen ſeine Kräfte. Eines Abends, als er mit gewaltiger Stimme auf einem Bazar in Minneapolis Auktionärsdtenſte verrichtete, fühlte er, wie etwas in ſeiner Bruſt entzweiſprang; er fing an, Blut 2 ſpucken, wurde bett⸗ lägerig, und die Aerzte ſtellten die Diagnoſe: galoppierende Schwindſucht und nur noch etwa drei Monate Leben! Er müßte ſich ſofort auf den Weg machen, wenn er Norwegen noch erreichen wollte. Knut Hamſun machte ſich wirklich auf den Weg, ohne ſich beſonders darum zu kümmern, was die Aerzte feſtgeſtellt hatten Er gebrauchte eine höchſt merkwürdige Kur, auf die er ſich zum Glück kein Patent geben ließ. Er ſtellte ſich nämlich auf die Lokomotive, die drei Tage brauchte, um New Dork zu erreichen und ließ während der Fahrt den ſtarken Luftſtrom in ſeine Lungen eindringen. Er ſelber behauptet, daß er bei ſeiner Ankunft in New Hork ſchon halbwegs geſund war. In Norwegen wurde er, nachdem er ſich einige Monate ausgeruht hatte, vollſtändig geſund; die Diagnoſe dürfte unrichtig geweſen ſein. Das war im Sommer 1885. Siegmund von Hauſegger Zu den Hanſeggerfeiern in Ludwigshafen u. Heidelberg Hauſegger iſt wohl der würdigſte Vertreter des„jüngeren München“, dieſer Gruppe von hochbefähigten Komponiſten, die, nachdem ſie alle die Schule von Strauß durchlaufen haben, in mehr gemäßigte Bahnen eingetreten ſind. Nach einer dra⸗ matiſchen Arbeit„Zinnober“ widmete er ſich mit Beharrlich⸗ keit und Erfolg dem Dienſt der ſymphoniſchen Muſe.„Wie⸗ land der Schmied“ und die„Naturſymphonie“ mit dem impo⸗ ſanten Schlußchor ſollen demnächſt aufgeführt werden. Die Anregung zu„Wieland der Schmied“ empfing Siegmund von Haufegger von Richard Wagners gleichnamigem Dramen⸗ entwurf. Die zu Grunde liegende Wieland⸗Sage hat Hau⸗ ſegger in die höhere Sphäre allgemein menſchlichen Erlebens und Empfindens gehoben. Es iſt der auf dem ſchwanken Bo⸗ den des Uebermenſchentums ſchiffbrüchig gewordene ſtarke Menſchheitstyp, der, im Feuer ſchmählichſter Erniedrigung geläutert, aus eigener, von trotzigem Herrenwillen geſtählter Kraft ſich die Flügel ſchmiedet zum Sonnenflug. Noch ſtärker individualiſiert und eindringlicher in der Ueberttagung iſt die„Naturſymphonie“, eine ganz grandioſe, faſt immer mit„vollem Werk“ arbeitende Orcheſterkompoſi⸗ tion, die wie Beethoven und Mahler zur letzten Ausdeutung den Chor heranzieht. 9 dieſes Werk, von der gewaltigen Schönheit der Mlpenwelt efruchtet, will mit dem Nachbild⸗ neriſchen der Muſik ein perſönliches Erleben vermitteln, das, im und Ab der Naturgewalt, ſich an dem 712 10 Pol“ verankert, an der Allmacht des unendlichen pfers. Hauſegger iſt ein Ethiker der modernen Muſik, ein Künſtler, manchmal voll Herbigkeit und Schwere im kompoſi⸗ toriſchen Schaffen, doch von ehrlichſtem Wollen und Ringen, ein mitreißender Dirigent, ein echt Deutſcher, ein tief ernſt geſinnter Menſch. D Br. B. E, B. Theater und Muſik u SO Brief aus Baden⸗Baden. Dr. Grußendorf, eb⸗ einſtudierung des„Don Carlos“, die wir in unſereig er⸗ ten Briefe als nächſtes bevorſtehendes Theaterereiann wähnten, hat unterdeſſen den Beweis erbracht, daß ma der Zeitangleichung Schillers Abſtand nehmen kann, ohgleihen. halb in uns weſensfremdem Heldenpathos befangen zu, tra Richard Eggarters Carlos war erlebte Jugend un ßerun⸗ dieſer Unausgeglichenheit der Gefühle und ihren Reihe 3 gen den Kern der Geſtalt. Auf dem Wege über eine Reihe He Teil vortrefflicher Luſtſpiele und Komödien, von denen Nie⸗ Damemit dem Scheidungsgrund“ mit Sophie Her bers Gabriela in vollendeter Pariſer Grazie und d na⸗ Garten Eden“ mit Emmi Reinhardts bezaube, lan türlicher Tilly herausgegriffen ſeien, gelangte der Sy in„Dantons Tod“ wieder auf klaſſiſches Gebiet⸗ eut⸗ Viſcher verſuchte die Büchnerſche Dichtung durch kſamer lichere Gegenüberſtellung der Hauptſpieler bühnenw kennen⸗ zu machen. Es hieße die Idee des Werkes total vernarün⸗ wenn man den Verſuch Viſchers lohen wollte. Büchner ründete dete Dantons Ueberdruß an der Revolution und beg elt ihn dadurch den Tod des genialen Führers. Viſcher ſtemutſſch⸗he⸗ durch Striche und Umarbeitungen zu einem ohlegmaen ſind nußſüchtigen Bonvivant. Die nächſten Neugufführugallerine „Die rote Robe“,„Frau Warrens Gewerbe“, Die lan einer der Königin“,„Bie gläſerne Frau“, Es iſt der Spielolaonbli⸗ theatermüden Zeit, der aber den Schauſpieler und da e deren kum wieder in ſeine angeſtammten Rechte einſetzt 4* Oper Berückſichtigung das Theater nicht leben kann. In 8 urch folgte auf eine liebloſe„Tannhäuſe r⸗Aufführunſlendet das Karlsruher Landestheater, die einzig dank der Schülerin künſtleriſchen Eliſabeth der Mali Fanz leinſtige— der in Mannheim hochgeſchätzten Rocke⸗Heindl) Beachften noch diente, eine ganz prächtige Wiedergabe von Adams a 5 Elſe immer friſchem„Poſtillon“ mit Robert Butz 95 Dom⸗ Blank in den Hauptpartien. Als Soliſtin des Berliit Lillt chor⸗Konzerts hörten wir die Mannheimer Piank* Koppeb in techniſch ausgefeiltem Spiel. Das Am in demith⸗Quartett warb mit gleicher Auerken emeimen Caſella, fand aber nur mit Mozaut und Schubert a 1 Beifall; unſere einheimiſche Quartettvexeiniaung begangeue dieswinterlichen Znklus mit einem vollen Saal. 8 n on blick feſſein zwei Namen und Perſönlichkeiten den aki. freund: Franz von Veeſey und Raoul von Kocda K Sams- —— ver⸗ 333 Peern. ——* Wnnr ————— Das Ergeb d er Gemeindewahlen 1926 in ——....——.—.—.————— Mannheim-Stact * * 5 1 3 Stimm S3 223 3 2 enzahl der einzelnen 8 ezeichnung des Wahlbezirks 8 SE 2 22 23 3 S53 E2&ͤS3 25 23 332 8 S2E 42 8 S2 332 82 3 S2853 FPPEE 2222 2 38 Stim SS( ESS S233 3333 33 333 S3 3 2—33 menzahl der einzeln —. S8 S SSSS5 3 3 33 33 3 22 38 22 3 2 3 2 7 elnen Partelen 11 Schioß, 4—5 5S 6 3 8* 90 38 22 45 8 Bezeichnung des Wahlbezirks 5 3 2E22 22 S 325 — 83 S& 6 8 3 3 8 8 6* 8 7 7——.—.— 8 63 233 5—7 1149 3 5126 138 180 27 2 27 81 8 3 6SſS S3 3 333 23 33 3 506 90—11 20/ 92/ 12 43 6118 90ʃ Hohwi S S3 SS32 5 8 3 33 33 23 2 — 1011 475 6 92 24 7 955 ohwieſenſtr., Schimperſtr, S. S3 G G 8 S3 23 353 . 1325 5555 14 01 e Boefte l. Gee 4 1 1275“ 440 98 0 EE 80 67* 1 100 0 57/ 58 0 37 19 22 2 18 3 92 Sang 1255 503154 2 125 23 34ʃ 10/ 75/ 12 13 2 ** 91 R Nar 4• 50/ 2 5 92 3 180 8 Lange Röiterſt. 3/ 500 93 34 50 1241—2. 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Epinger Miehweg 15 88 5½%/ 14 2 1 15 eckerſir., M nſtr., Brentanoſtr 173 8 62 25 9 1 Eſſenerſtr., Hall 6 nger Riedweg 77 99 61— und 140 ab önchwörthſtr von 191 44 7 49 11 17 6 2 Hallenweg, aulentuſet Hollenſtraße, 5 67/ Haeat, ee aee E. ee Mül⸗ 68 bolkelir, Leopol 985 934 4002710 4/ 52 otterbamerſtraße. andſir, S r. Partring, Rhein · 38 13 25 8 Schwetzingerland xterſtraße, 0 Saaeriel— 8 6 13/ 416126 Saherfe. Healchenee Reenaen 11 ei 99 20 19 2 a 4* 5% 1 0 5 6% 2 72, Dalberefttirchenſir.2010 129 47 30 27 5 12 3118 Meuretiſtt, Poporube Sboche 7 112⁴ Holeffroftr⸗ Grabenſtr. W 110 405/191 179 82 13 63 2 14 312 von Nr. 196 u. 150 4b Wogeffeſte⸗ 28 0 e 1068 4851880 E 80 50 75 93 n Be aſeen e e 4 la r.„ 3 e aſſe, 5 1 r—* ruchtb 3 7 hlauſchl„Ludwigsbadſtr. 1„ Taubenſtr.— 5 ———— R 8 8 10., 8 uen rfſtt. 26Sa eeeh. Men 15 2 Sogſe 5 gſtr. li.„Meßplatz 513119 20 5 38 pp Kreuzweg, Schö e, 77 Lan nks, Luth 3 3 64 63 3 21 9117 ſt. g. Schönauerſtr, Sonnen⸗ Gſtr. re erſtr. 1193 507 18 27 9 raße, Viernheimerw 99 d, 8 85 n anſie0 d, 4 24 1 0 ** 11131/ 10 13 erbeſe neugaſſe, Riedſpitz, 49 artenſetritecote, Miteiſtr rechte 1282 570 35 51 11 11 513 Rerſtr, Untergaſſe Euene 244 81, Garte ſtr. rechts, Riedfeld 106 204 12 72 37/ 22 132 16 13 9/19 gaſſe, Wilheimswörihſir, Schar 82/ Laur nfeldſtr, kinks, Riedſ 1 ſtr. Unts13 550 5231168 10/ 74 18 20 300 5130 15/ 14 7/22128 Kirſchgarishauſen und Sondi hoj, 9 635 10 8 Waldhol: Ei or1 1104] 388 60 830 Alphorſusftr Pflügers Ablu. rchte172 49817/ 20 11 21 25⁵ 140 18 10.27 ſbers. G iſenſte, Gaswert cuen. 7 62 75 6 30 84 Alphornitr-rechts,Wald grunbſtr rechts 1172 498170 20 9 55 24 5175/ 30 10 810%( e 30/ 2 39% rnſtr linke hoſſtr. Inks.571223/ 549/21 9 4 28 10 5110 9 12 biä ogenxiebſtteu Landesgefängn—— umb, Kleine Ried 108õ 3 20 28 1 1119 auerſir, Sammele ie 8⁵ grundfttdſtr, Peſtalozzi e. 71 5281138 13/ 35 17 3 5168( 12 15/ 4/18 im Altrhein u. 3 ahnhon, Schiffe 86 Eihenſt. Ge 20 14% 313 20 6 214 129 Waldhel 1137 552/201 5 87 4 S80 1207 3510f 0 67 29 55 22 6163/ 30 280 130 1680 U1157 10% 02 20% 14 8 142 Bürge 8 6 67 36 39 15 10 170 14 11 3420 520 20 14 40 20 41 14 5 6 0 f 1155 533101] 13/ 38 4 310 4 5/202 60 7 0 Seteceefe 369 79/ 13/ 33 0 4 5 100 2 2 42 Sröbüchher—49Q3287 455/14215 2* 8 13% 2 9 Rſeil rerne Wenpen 1236 80229 7 4 1 1% 9 1065 M e ee Ser,. 0 9 3 ſir ee Ferge e 1182 12 15 2659 a eS, het 1 5 5ʃ140 1 290 go enſt neſtr. erlé 0 9 nenſtr. . Ha Iuf, Peienheſmer. 1300 Memof rgee 903 490190 Homhu gür, Bil 4 bergſtt. rechts. ienpee Se 4 55 30 30 17 6 ammerſchle„Induſtrieſtr. 135—* Zellſtoffabrit. öſtr., Speck⸗ 10900 7 6 22¹ Pyramibehleule Lagerſt Mü elſtr, aldhol. Atzethoſſt 9080 37316 midenſtr., 1241552120 Lane 5 5 440 38/ 26/ 100 7 480 9/ 3 7 6l 681 30l 20ʃ 16ʃ 1 1 nenſcee Wea 216 51311 15 9 2 ee e 9896039 bt, 2 511 27 U 1371 Städt. 7 60 1, Waldſtr. lints 12059771 100 10/ 310 29 20 1/ 2134— 5 3121311178 58 28%61/ 4175/ 11 7127 eſamt⸗Ergebnis 85 5 3 41 61 14 16/ 63 5, 1 75 PücteT 0 ölcd üld Sörf Soie Aan fclsel Sid ssf S88 4. Seite. Nr. 528 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 16. Nopember 199. SCladtverordnetenwahlen in Mannheim Wahlbete Stimmen leer aus. den Wahlausgang empfinden. Der Wirrwarr, der durch die Dreiliſtenwahl angerichtet wurde, hat die Feſtſtellung der Wahlergebniſſe ungewöhnlich lange hinausgeoögert. Unſeren eigenen Feſtſtellungen liegen die Ergebniſſe aus 136 Bezirken zugrunde. Ein Bezirk waren bis Redaktionsſchluß(½11 Uhr) noch nicht eingelaufen. Um dieſe Zeit lagen dem amtlichen Wahlbüro im Rathauſe erſt 64 Bezirke vor. Es iſt damit zu rechnen, daß die Wahl angefochten wird, da die Art, in der die Wahl von Karls⸗ ruhe aus angeordnet wurde, eine ganz unglaubliche Ver⸗ wirrung angerichtet hat. Man kann nicht ſcharf genug da⸗ gegen proteſtieren, daß keine einfachere Form der Abſtim⸗ mung gewählt wurde. Soweit wir unterrichtet ſind, hat das Mannheimer Bezirkamt auf die vorausſichtlichen Folgen des Wahlmodus in Karlsruhe aufmerkſam gemacht. Ohne jeden Erfolg. Der Miniſter des Innern hat ſich darauf berufen, daß nach den geſetzlichen Beſtimmungen die Liſten ſo num⸗ meriert werden müſſen, wie ſie einlaufen. Den Erfolg ſehen wir jetzt: ein vollſtändiges Durcheinander und eine Empörung die durch alle Kreiſe der Bevölkerung geht. Aufgrund des von uns feſtgeſtellten, vorläufigen Ergeb⸗ niſſes können wir feſtſtellen, daß ſich die D eutſche Volks⸗ partei gegen den Anſturm von links u. recht gut behauptet. hat 10 118 Stimmen bei der Stadtverordnetenwahl im Jahre 1922 ſtehen 8840 Stimmen bei der geſtrigen Entſchei⸗ dung gegenüber. „eine Zahl, die nicht den Erwartungen entſpricht, aber bei der Damit ſind 11 Stadtverordnete gewählt, geringen Wahlbeteiligung(rund 40 v..) durchaus begreiflich iſt. Die Demokraten haben mit 5019 Stimmen prozen⸗ tual ungefähr den gleichen Verluſt wie die Deutſche Volks⸗ partei erlitten, da im Fahre 1922 6323 Stimmen abgegeben wurden. Die Demokraten erhalten nach unſeren vorläufigen Feſtſtellungen 6 Sitze. Eine ſchwere Einbuße haben die Deutſchnationalen erlitten. Mit 2120 Stimmen haben ſie nahezu 2000 Stimemn weniger als 1922 erhalten. Eine be⸗ trächtliche Zahl ihrer Wähler iſt zweifellos der Reichs⸗ partei für Volksrecht und Aufwertung zugute gekommen, auf die 1489 Stimmen entfielen. Einen Stadtver⸗ ordneten wird dieſe Aufwertungspartei in das Stadtparla⸗ ment entſenden. Die andere Aufwertungspartei geht mit 599 Genugtuung darf das Zentrum über Mit 10853 Stimmen bleibt dieſe Paxtei nur wenig hinter der Zahl im Jahre 1922(11 665) zurück Nach unſeren Berechnungen wird das Zentrum nur einen Stadtverordneten verlieren. Die Eigenbrödelei der Ehriſt.⸗ozialen Reichspartet, die keine 1000 Stim⸗ men auf ſich vereinigte, war ein vollſtändiges Fiasko. Die Wirtſchaftliche Vereinigung hat ſich gut behauptet. Mit 3965 Stimmen bleibt ſie nur wenig hinter dem Wahler⸗ gebnis von 1922(3456) zurück. Die Sozialdemokratie hat ſtarke Einbuße durch 0 die Kommuniſten erlitten, die 10062 Stimmen(gegen 7638 im Jahre 1922) auf ſich vereinigten. Nach unſeren vorläufigen Feſtſtellungen werden ſie mit 25 Stadtverordneten(gegen bis⸗ her 33) in das Stadtparlament einziehen, während die Kom⸗ muniſten mit 10 062 Stimmen einen Zuwachs von 3 Stadt⸗ verordneten erhalten. Die Anabhängigen haben ſich als ungefährlicher erwieſen, als angenommen wurde. Die 948 Stimmen, die für dieſe Zwitterpartei abgegeben wurden, ſind als ein geradezu klägliches Ergebnis zu bezeichnen. Auf Ein⸗ zelheiten des Wahlergebniſſes, das ſich in ſeinem Endergebnis noch ändern wird, da bei unſerer Betrachtung die Reſtſtimmen nicht in Betracht gezogen ſind, werden wir noch zurückkommen. Sch. Das vorläufige Geſamtergebnis Wahlberechtigt 173 483 Abgegebene Stimmen 68 536 Sozialdemokraten 20 946 Unabhängige Sozialiſten 948 Zentrum 10 853 Deutſche Volkspartei 8 840 1 Wirtſchaftliche Vereinigung 3 965 Demokraten 5 019 Deutſchnationale Volkspartei 2 120 Kommuniſten 10 062 Chriſtl.⸗Soziale Reichspartei 918? Reichsp. f. Volksrecht u. Aufwertung 1489 3 Deutſche Aufwertungspartei 599 Die Zuſammenſetzung des neuen Bürper⸗ 8 ausſchuſſes Sozialdemokraten 25 Stadtverordnete Unabhängige Sozialiſten 1 3 Zentrum 13*0 Deutſche Bolkspartei 11 8 Wirtſchaftliche Vereinigung 4 Demokraten 6 9 Deutſchnationale Volkspartei 2 15 Kommuniſten 12 7 Chriſtl.⸗Soz. Reichspartei 1 Reichsp. für Volksrecht u. Aufwertung 1 1 Deutſche Aufwertungspartei— Die Wahlbeteiligung Ein Vergleich mit der Stadtverordnetenwahl 1922 und 5 Landtagswahl 1925 Stadtverordnetenwahl 1922 Bei der letzten Stadtverordnetenwahl am 19. November 1022 geſtaltete ſich bei 70 945 abgegebenen Stimmen das Ab⸗ ſtimmungsverhältnis folgendermaßen: Deutſche Volkspartei 10118 Stimmen 12 Sitze Deutſchnationale Vp. 3 8²¹ 4„ Zentrum 11 665 7 14„ Demokraten 6 323 50„5 Sozialdemokraten 26 2⁴8 88„ Kommuniſten 7 638 5 9„ Wirtſchaftl. Bgg. 3 456 5 3. Mittelſtandsbund 1473 0 133 Landtagswahl 1925 Bei der Landtagswahl am 25. Oktober 1925 verteilten ſich die in Mannheim⸗Stadt abgegebenen 90 538 Stimmen wie folgt: Deutſche Volkspartei 14 604 Stimmen Badiſcher Rechtsblock(Deutſchnatl. u. Landb.) 4 165 5 Zentrum 13 943 60 Demokraten 7737 5. Sozialdemokraten 31 283 1 Kommuniſten 11976„ Wirtſchaftliche Vereinigung 3 696 Deutſche Aufwertungs⸗ u. Aufbaupartet 14¹16 4 Deutſchvölkiſche Freiheitsbewegung(Partei für Aufwertung) 428 Badiſcher Pächter⸗ u. Kleinbauern⸗Verband 363 Nationalſoz. Deutſche Arbeiter⸗(Hitler)Partei 716 80 Zerſplittert 511 80 * iligung etwa 40 Prozent— Schwere Niederlage der Sozialdemokraten gegen die Kommuniſten— Die Deutſche Volkspartei hat ſich ehrenvoll behauptet Der Wahlſonntag iſt bedeutend ruhiger verlaufen als in früheren Jahren. Schon am Vormittag war der Gang nach den Wahllokalen lebhaſt. Insbeſondere machten nach Beendigung der Vormittags⸗ gottesdienſte ſehr viele von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Dann aber wurde es ruhig und ſtill. Erſt in den letzten Stunden vor Beendigung der Wahl ſetzte ein ſo ſtarker Andrang nach den Wahllokalen ein, daß ſich verſchiedentlich Polonaiſen bildeten. Etwas Abwechſlung in den trüben und grauen Regentag brachten die Propaganda⸗Autos der Deutſchen Volkspartei, die durch Auſſchriften zur Wahl der Liſten der Partei aufforderten. Sonſt ſah man nur noch ein Auto der Kommuniſten, das durch ſeine roten Fahnen auffiel. Vor dem Baſſermanngebäude in K 1 am Marktplatz wur⸗ den bereits am Samstag abend die neueſten Nachrichten auf einer Rieſenleinwand durch einen Projektionsapparat, der auf einem Montagewagen aufgebaut war, einer außerordent⸗ lich großen Menſchenmenge mitgeteilt. Auch am Sonntag abend hatte ſich ſchon längſt vor 6 Uhr eine unüberſehbare Menſchenmenge zur Entgegennahme der Wahlergebniſſe an⸗ geſammelt. Die Geduld der Maſſen wurde auf keine allzu⸗ lange Probe geſtellt, denn ſobald die erſten Wahlergebniſſe einliefen, erſchienen ſie auch ſofort auf der Leinwand, wo ſie dann von der Menge mit mehr oder minder ſtarkem Beifall, je nach der Parteizugehörigkeit, aufgenommen wurden. In den Straßen herrſchte weit länger als gewöhnlich ein ſehr lebhafter Verkehr, da man allgemein mit Spannung das End⸗ reſultat erwartete. ch. Aus dem Lande Seckenheim(Vorläufiges Ergebnis): Es erhielten Stim⸗ men: Sozialdemokraten 818, Zentrum 904, Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung(Volkspartei, Demokraten, Deutſchnationale) 779, Kommuniſten 116. Oftersheim: Sozialdemokraten 144, Zentrum 225, Kom⸗ muniſten 191, Mittelſtand u. Gewerbe 156, Bürgervereinigung 215, Bad. Pächter⸗ und Kleinbauernverein 84. Es erhalten Sitze: Sozialdemokraten 9, Zentrum 11, Kommuniſten 9, Mit⸗ telſtand und Gewerbe 7, Bürgervereinigung 10, Badiſche Pächter 4. Schwetzingen⸗Stadt: Sozialdemokraten 655(10 Sitze bis⸗ her 20), Zentrum 791(12 Sitze bisher 14), Kommuniſten 376 (6 Sitze bisher), Wirtſchaftsgruppe der Mieter 652(10 Sitze bisher), Bürgervereinigung 1350(22 bisher 23). Ketſch: Es erhielten Stimmen: Sozialdemokraten 150, Zentrum 342, Kommuniſten 396, Bürgervereinigung 147, Grund⸗ und Hausbeſitzer 193, Demokraten 181. Bezirk Heidelberg: Sozialdem. 5257(20 Sitze, bisher 21), Zentr. 3652(14 Sitze, bisher 14), Deutſche Volkspartei 2468 9 Sitze, bisher 12), Demokr. 2440(9 Sitze, bisher 12), Komm. 2667(10 Sitze, bisher), Reichsp. für Volksrecht u. Aufwert. 1180 4 Sitze, bisher), Ver. Bürgergr. 8405(18 Sitze, bisher 16). Die Wahlbeteiligung betrug etwa 50 Prozent. Bezirk Eberbach: Soz. 649, Zentr. 447, Wirtſch. Vgg. 779, Nationalſoz. 184, Mieter 126, Parteiloſe 695. Bezirk Schopfheim: Soziald. 684(bisher 618), Ztr. 240 234), Wirtſch. Vgg. 390, Komm. 158(174), Bürgerl. Bgg. 647. Bezirk Bruchſal: Soz. 607(769) 8 Sitze, Zentr. 2242 (7233)—; Deutſche Volkspartei 440(337) 6 Sitze; Wirtſchaftl. Verg. 339: 4 Sitze; Dem. 581(985) 8 Sitze; Deutſchn. 280(370) 3 Sitze; Komm. 648(442) 9 Sitze; Reichspartei 277: 3 Sitze. Bezirk Pforzheim: Soz. 5891, Ztr. 1502, Deutſche Volks⸗ partei 2848, Wirtſch. Vgg. 2639, Dem. 1411, Deutſchn. 3554, Komm. 1814, Sparerbund 1616. Bezirk Kehl: Soz. 589(774) 14 Sitze bish. 19, Zentr. 281 (263) 4 Sitze bish. 6, Wirtſch. Vgg. 395(0) 6 Sitze bish. 0, Dem. 433(0) 7 Sitze bish. 0, Komm. 314(0) 5 Sitze bish. O, Verg. Bürger 246(182) 4 Sitze bish. 4. Bezirk Ettlingen: Soz. 713(688) 12 Sitze, Zentr. 890(566) 15 Sitze, Deutſche Volkspartei 405(0) 7 Sitze, Wirtſch. Vgg. 579 00) 10 Sitze, Dem. 190(0) 3 Sitze, Komm. 92(0) 2 Sitze, Bürgerl. Vg. 600(286) 11 Sitze. Bezirk Karlsruhe: Sozialdem. 10 772(13 226), 23 Sitze, bisher 27, Zentrum 8587(9487), 19 Sitze, bisher 19, Deutſche Volkspartei 5550(4552), 13 Sitze, bisher 9, Dem. 2205(4827), 5 Sitze, bisher 9, Deutſchnat. 4132(4708), 9 Sitze, bisher 9, Komm. 2500(2632), 6 Sitze, bisher 7, Kampfbd. der Entrecht. 2292, 5 Sitze, bisher 0, Wirtſch. Bürg. Vergg. 1511(2706), 3 Sitze, bisher 5, Unpol. Wirtſchgr. 475, 1 Sitz, bisher 0. Bezirk Raſtatt: Soz. 974, Zentr. 1213, Deutſche Volks⸗ partei 330, Wirtſchaftl. Verg. 1123, Dem. 538, Komm. 519, Bürgerliche Verg. 323. Bezirk Baden⸗Baden: Soz. 1464, Zentr. 2721(3058) 28 Sitze, Deutſche Volksp. 1307, Dem. 1747(1768), Deutſchn. 461, Komm. 317. R. Triberg, 14. Nov.(Eig. Drahtbericht.) Die Wahl⸗ beteiligung betrug 60 Prozent gegen 66 Prozent bei der letzten Landtagswahl. Es erhielten Zentrum 638(766). So⸗ zialdemokraten 395(418), Demokraten 229(269), Ueberpartei⸗ liche Vereinigung(Neue Partei der Hausbeſitzer und der Rechtsparteien) 407, Aufwertungsvarteien 270. Davon erhal⸗ ten im Bürgerausſchuß von 60 Sitzen: Zentrum 20 gegen 22. Sozialdemokraten 15 gegen 13, Demokraten 9 gegen 8 und Ueberparteiliche 15 gegen 0. Im alten Bürgerausſchuß waren 48 Sitze vorhanden. Davon gehörten 3 der Deutſchen Volks⸗ partei und 2 den Deutſchnationalen. Die vermehrte Sitzzahl iſt in der Hauptſache den Ueberparteilern, alſo der neuen Partei, zugefallen. Bezirk Stockach: Soziald. 134 1 Sitz, Zentr. 485 4Sitze, De⸗ mokr. u. liberale Partei 537 4 Sitze, Komm. 111 1 Sitz. Bezirk Lörrach: Soziald. 771(703), Zentr. 1069(1156), De⸗ mokr. 522(711), Komm. 1401(449), Deutſchvölk. 112(), Bür⸗ gerl. Vg. 772(614), Haus⸗ u. Grundbeſitz 1033(). Bezirk St. Georgen: Soziald. 6999(19 Sitze bisher 24), Ztr. 278(8 Sitze bisher), Bürgerl. Wahlvgg. 173(3 Sitze). Bezirk Konſtanz: Soziald. 1763(2015) 13 Sitze bish. 16, Zentr. 3973(4252) 31 Sitze bisher 34, Deutſche Volkspartei 469 1 Sitze, Wirtſchaftl. Ver. d. bad. Mittelſt 975(1379) 7 Sitze bis⸗ her 11, Demokr. 1256(1282) 10 Sitze bisher 10, Deutſchntl. 562 4 Sitze, Komm. 1430(875) 11 Sitze bisher 6. Völkiſche 192(0) 1 Sitz bisher 0, Nationalſoz. 148(0) 1 Sitz bisher 0. * Ernannt wurde Regierungsrat Dr. Alfred Sauer bei der badiſchen Geſandtſchaft in Berlin zum Oberregierungsrat daſelbſt. Dr. Sauer iſt gebürtiger Mannheimer. * Beſuch in der Milchzentrale. Dieſer Tage haben Schweſtern und Aerzte des Allgemeinen Krankenhauſes letwa 100 Perſonen) unter Führung von Direktor Dr. Kißling die Milchzentrale beſichtigt, ferner eine Kommiſſion aus der Tſchechoſlowakei unter Führung des Molkereireferenten des Landwirtſchaftsminiſteriums in Prag und der Vorſitzende der landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft in Reval(Eſtland). * Berufskundliche Vorträge. Am heutigen Montag findet im alten Rathausſaale(F 1) der ſechſte Vortrags⸗ abend ſtatt.(Siehe Bekanntmachung des Arbeitsamts in letzter Nummer.) ch. Vom geſtrigen Sonntag. So griesgrämig und weiner⸗ lich als der letzte Sonntag, wo es den ganzen Tag regnete, war nun der geſtrige allerdings nicht. Doch wurde der ganze Vormittag verregnet. Erſt in den ſpäteren Nachmittags⸗ ſtunden konnte man einen Spaziergang riskieren. Aber maf ſah nur wenig Leute im Freien. Waldpark und Luiſenpar waren trotz 10 Grad Luftwärme nahezu menſchenleer. Herbſtſtürme haben die letzten Blätter von den Bäumen ge⸗ rüttelt. Namentlich hat der Föhn in der Nacht von Saue tag auf Sonntag in dem Blätterdach der Bäume noch rech bös gehauſt. Auch in der Stadt machte ſich der windige Ge⸗ ſelle an manchem Fenſterladen und an mancher offenen Türe recht unangenehm bemerkbar. Die weithin leuchtende Farben⸗ pracht der Blätter iſt zum raſchelnden und fahlen auf dem Boden liegenden Laub geworden. Die kleinen gefiederten Sänger ſind verſtummt und nach wärmeren Ländern geflogen. Die Spätſommer⸗ und Herbſtblüher im Garten ſind mit ſam ihrer Blütenpracht und ihrem Farbenreichtum den kalten Nächten zum Opfer gefallen. Bald wird auch der Froſt die letzte Roſe entblättern. In den Kirchen wurde geſtern 0 Ernte⸗Dankfeſt geſeiert. Aus dieſem Anlaß waren Altäre mit Früchten des Feldes, mit Brot, Obſt und Blumen geſchmückt. In den Landgemeinden wird dieſer Sonntag beſonders feſtlich begangen, denn der Landwirt iſt viel inniger mit der Natur verbunden als der Großſtädter. Der Verkehr im Innern der Stadt wurde erſt gegen 5 Uhr lebhafter. Von den beleuchteten Ladengeſchäften in den Hauptſtraßen ſtan, ſtets eine große Menſchenmenge. In den Abendſtunden füllten ſich die Lichtſpielhäuſer, die Theater und Reſtaurants⸗ Veranſtaltungen Geſangverein„Harmonie⸗Lindenhof“ e. V. Anläßlich ſeines 22. Stiftungsfeſtes veranſtaltete der Verein am Samstag abend im Ballhausſaal ein Kon, zert, das die zahlreich erſchienenen Beſucher künſtleriſch hoch befriedigte. Der Verein beſitzt in Muſikdirektor Friedrich Gellert einen hervorragenden Chorleiter, der nicht nur verſteht, gute, wirkſame Programme aufzuſtellen, ſondern au durch ſeine ruhige und temperamentvolle Art des Dirigieren aus ſeinen Sängern das beſte reſtlos herauszuholen. die drei erſten Volkschöre:„Heute ſcheid' ich“ von Iſenmann, das duftige„Blaublümelein“ von Dregert und Hanſen? „Maientanz“ zeichneten ſich durch große Reinheit in Intonation aus und waren dynamiſch bis auf's feinſte ausge⸗ arbeitet. An größeren Chören hörte man:„Die Toten er Haide“ von M. Neumann, eine Kompoſition, die ſchon ben letzten Wertungsſingen einen großen Eindruck hinterließ un die„Gotentreue“ von H. Wagner, bei der das ſchöne Chor⸗ material ſo recht zur Geltung kam. Das garnicht leicht an ſingende Chorwerk wurde in ſeinem Stimmungsgehalt voll erfaßt und ſehr rein, ohne das übliche Steigen in den Tenören am Schluſſe, zu Gehör gebracht. Das Doppelquartet der Harmonie, das unter Gellert's Schule ganz überraſchend Fortſchritte machte, ſpendete einige entzückende Lieder, die mi großem Beifall aufgenommen wurden. Als Soliſt hatte man mit Kammermuſiker B. Merz einen guten Griff getan. Der Künſtler führte ſich mit der Fedur⸗Romanze von Beethoven vorteilhaft ein und zeigte auch mit dem nachfolgenden Sol daß er ein ganz gediegener Geiger mit großer Technik i der ſeinem Inſtrument warme Töne zu entlocken verſteht. Der Vorſitzende, Herr Heberle, bewillkommnete in ſeiner Begrüßungsanſprache die äußerſt zahlreich anweſenden Mitglieder und Gäſte und gab ſeiner beſonderen Freude über die zum Teil in ſtattlicher Anzahl erſchienenen Abordnungen und Gäſte der Brudervereine und der ſonſtigen mit der „Harmonie“ befreundeten Vereinigungen Ausdruck. Hert Roth brachte Glückwünſche der„Mannheimer Sängervereini⸗ gung“ und des„Männergeſangvereins Lindenhof“ und Herr Dr. Reidel ebenſolche der„Liederhalle“. Letzterer dankte auch namens der Gäſte für die freundliche Einladung und die genußreichen Stunden, die die„Harmonie“ durch Abwicklung des ſchönen Konzertprogramms bot. Ein fröhlich⸗gemütlicher Feſtball beſchloß die wohlgelungene Feier. * 4 Theaternachricht. Das Deutſche Theater Berlin, mt Alexander Moiſſi, das ſich zur Zeit auf einer Toa Ro⸗ durch ganz Deutſchland befindet, gaſtiert am 27., 28. und 20. de vember im Mannheimer Nationaltheater mit„Der le ben on Leichnam“ von Tolſtoi und„Jedermann“ von Hugo Kle⸗ Hofmanusthal. Die Titelrollen in beiden Werken ſpielt 90 xander Moiſſi.— Die Premiere des Luſtſpiels„Mädelr heute“ von Guſtav Davis iſt auf Samstag, den 20. Nov feſtgeſetzt. Die beiden tragenden Rollen wurden An Born und Adolf Ziegler übertragen. Die Spielleitung Dr. Georg Kruſe. den 8 3. Akademiekonzert. Im g. Akademiekonzert werrt unter Leitung von Generalmuſikdirektor Richard die italieniſche Rapſodie von Alfredo Caſella(zum eaa, Male) und die Symphonie Nr. 5 von Tſchaikowſky zur arie führung gelangen. Zur ſoliſtiſchen Mitwirkung wurde Mor⸗ Olſzewska(Alt) verpflichtet, die Arien und Lieder mit cheſterbegleitung zum Vortrag bringen wird. 9 n 4 3 Die Mannheimer Muſikſchule. Leitung: Dingru⸗ Hanſen, veranſtaltet in dieſem Schuljahr 1926/27 zwet ſen fungskonzerte der Klavier⸗, Elementar⸗ und Mittelklan und Mittel⸗ und Hberklaſſen. Neben Werken klaſſiſche yön, moderner Meiſter, gelangen die Klavierkonzerte von Beethoven, C⸗ u.⸗Dur, Schumann, Konzertſtück, C. Frerer⸗ Symphoniſche Variationen, und Schubert⸗Liſzt, Wande Phantaſie zur Aufführung. 3 Schule Hellerau Laxenburg. Die Hellerauer Tauſg ſchule, die bekanntlich das Schloß Laxenburg bei Wien den Inſtitut zur Verfügung geſtellt bekam, wird am Freitag, alig 19. November 1926 im Muſenſaal des Roſengartens einm durch ihre Tanzgruppe Kratina unter perſönlicher hie⸗ tung von Valeria Kratina mit 10 Damen ihre Kunſt daichen ten. Der Gruppe, die ſich auf einer äußerſt erfolageihier Tournee in ganz Deutſchland befindet, wird ſicher auch uge⸗ in Mannheim die gebührende Aufmerkſamkeit entgege bracht werden. N affneté *„Feuerio.“ Mit einem Pfälzer Abend eriffuin die große Karnevalgeſellſchaft„Feuerio“ am 1—1 eig⸗ Habereck den Reigen der Winterſaiſon. Die Elferräte Ent⸗ ten ſich in der Kleidung linksrheiniſcher Weinhauernn, ie ſprechend der Veranſtaltung waren die Räume deloriert, on Rede“ die Präſident Gieber gur Erbſſnung hielt, bliete Lie⸗ desken Einfällen. Nach dem Geſang eines allgemeinen die des kerfreute Herr Baumeiſter mit einigen Lie der Lie⸗ ihm viel Beifall einbrachten. Die Herren Gramlichtten⸗ derhalle) und Eichele zeigten ſich als treffliche Beiden redner. Eine köſtliche Abwechſlung gaben die von den beHar⸗ Quartetten der„Flora“ und„Sängerluſt“ geſpendeten erein bietungen. Herr Heinrich Rhein von dem Geſangr „Flora“ erfreute außerdem die Anweſenden mit einigen ur⸗ Vorträgen unter Zitherbegleitung. Die Quartettſänger ihnen den inſofern noch beſonders gefeiert, als jeder von ent⸗ durch den Präſidenten ein Bierglas überreicht bekam er Mit⸗ ſprechender Widmung. aus Dankbarkeit anläßlich ihreez Er⸗ wirkung beim diesjährigen Feuerio⸗Vollfeſt. Dinge 5 i ch/ götzens waren es, die durch die Herren Fritz Wein ein⸗ Vogt und Fegbeutel zum Vortrag gelanaten. Präſt⸗ reich hatte es außerdem übernommen, dem Feuerigegehen denten, der in den nächſten Tagen ſein 60. Wiegenfeſt ſes in kann, ein ſinniges Gedicht zu widmen, wofür der Preuchtete bewegten Worten dankte. Finanzminiſter Holm belentEm⸗ mit kernigen Dankesworten die frohen Taten und das porblühen des„Feuerio“ unter Biebers Leitung. 3 9 * r. KKr e ——— — i Montag, den 15. November 1026 — Reue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 528 eeee Sport und Spiel 30 Jahre Verein für Raſenſpiele Die Feſtveranſtaltung im Roſengarten Betrachten wir den Werdegang eines Vereins vom Tage ſeiner Gründung ab, ſo iſt darüber viel zu erzählen. Auch der Verein für Raſenſpiele Mannheim, der nun ſchon ſeit 30 Jahren beſteht, könnte uns viel erzählen. Doch in unſe⸗ rer heutigen materialiſtiſchen Zeit haben Erzählungen nur noch wenig Wert. Nur Taten finden Anklang und haben Be⸗ ſtand. Und daß er nicht nur erzählen kann, ſondern auch fruchtbar tätig war und iſt, das geht daraus hervor, daß der ubilar zu den größten und beſtgeleitetſten Vereinen Deutſch⸗ ands gehört, der zum Nutzen der Volks⸗ und Jugenderzie⸗ hung bleibende Werte geſchaffen hat. Verfolgen wir den Weg, den der Jubelverein ſeither be⸗ chritten hat, ſo läßt ſich leicht feſtſtellen, daß er nicht immer ſo teicht begangen werden konnte, wie es ſich die Führer gedacht kaben und gerne gewünſcht hätten. Gar oft mußten ſie, woll⸗ en ſie zum Ziele kommen, die Roſen ſamt den Dornen bre⸗ chen. Daß es dabei blutende Wunden gab, die oft ſehr ſchmerz⸗ Bat waren, war nicht zu vermeiden. Aber dieſe Aderläſſe ſind bis jetzt noch jedes Mal zum Guten ausgeſchlagen. Wenn man ohsdie angenehme Mühe macht und ſich in die aus Anlaß des 8 Ojährigen Jubiläums erſchienenen Vereinszeitung verſenkt, dann wird man dieſe Beweisführung beſtätigt finden. In der qualitativ und quantitativ tadellos redigierten Jeſtſch rift ſind wertvolle Merkmale enthalten, die verdie⸗ nen, beſonders hervorgehoben zu werden. Dieſe ſind: Mannigfaltigkeit der im Verein gepflegten Leibes⸗ übungen, Bekennerfreudigkeit, Beſcheidenheit und die kleinen, aber wertvollen Abhandlungen pro⸗ minenter Perſönlichkeiten des Mannheimer Sport⸗ * lebens Wenn ſich die Allgemenheit das, was Amtsgerichtsdirektor Bil Wolfhard, W. E. Leiner, Otto Nerz, Adalbert Kappler, ilhelm Scharvogel, Direktor Bühn, Profeſſor Dr. Streibich, 8 r. Hans Götzl, Dr. J. P. Buß und der große Unbekannte, er das„Erlebnis auf dem Sportplatz“ ſchilderte, zu Eigen macht, dann werden dieſe Herren für ihre Mühe reichlich be⸗ ohnt ſein. 5 Es iſt jammerſchade, daß das Fußballſpiel Hunderttauſende beberrſcht. Würden aber Hunderttauſende das Fußballſpiel daherrſchen, ſo wäre unſer Ziel faſt erreicht. Ich ſage faſt; denn as Fußballſpiel allein iſt nicht das Ideal, das wir erſtreben, ondern wir wollen eine harmoniſche Körperſchulung. Was eim Fußballſpiel übrig bleibt, nicht angefordert wird, müßte Uertümmern, wenn wir dafür nicht einen Ausgleich hätten. And dieſer Ausgleich heißt: „Ergänzungsſport“ 8 Schon ſehr bald hat man im Verein für Raſenſpiele er⸗ Amnt, daß dieſer Forderung Rechnung getragen werden muß. us dieſem Grunde ſpielt man im V. f. R. nicht nur Fußball, umdern man pflegt auch intenſiv das Handball⸗, Hockey⸗ ind Tennis⸗Spiel, die Leichtathletik, das Boxen, — gen und Schwimmen. Auch auf die Heranbildung du er Schiedsrichter legt man ſehr viel Sorgfalt. Nur reicht dieſe Ausgleich ſchaffende Mannigfaltigkeit wurde er⸗ Seicht, was heute iſt. Es iſt daher kein Wunder, wenn ſich jedes — l..⸗Mitglied ſtolz und freudig zu ſeinen Farben bekennt, ſchlechten und in guten Zeiten. Trotzdem wiſſen die Mit⸗ 9 eder, daß nichts beſſer einen Sportsmann adelt, als Beſchei⸗ Heit. Und es darf ein gutes Omen für die Zukunft bezeich⸗ 5 werden, daß dieſe Beſcheidenheit in allen Berichten der teilungsleiter zu finden iſt, die in folgenden Worten immer eder zum Ausdruck gebracht wird: Zum Wohle des w B. f. R. und damit zum Beſten des Vaterlandes. Jubiläumsfeier Pirkündeten einfach, aber geſchmackvolle Plakate an allen häukatſäulen der Stadt, in vielen Schaufenſtern und Aus⸗ weigekäſten der hieſigen Geſchäftswelt. Wer in Mannheim ſich nichts von dem reichhaltigen ſportlichen Programm, das ch im Laufe der Monate Mai bis Oktober auf dem grünen ialen abgewickelt und dem Verein für Raſenſpiele ſo präch⸗ ſiche Erfolge in jeder Beziehung gebracht hat und wer wollte Kr nun ausſchließen, wo es galt, all dieſem Erleben die — aufzuſetzen? So war es denn nicht erſtaunlich, daß ſich lu vergangenen Samstag ungefähr 1500 Menſchen im Nibe⸗ deudgenſaal des Roſengarten eingefunden hatten. Zu Beginn reichhaltigen und vorzüglich zuſammengeſtellten Pro⸗ mms, waren auch die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädti⸗ Behörden, Abordnungen hieſiger und ſonſtiger befreun⸗ r Vereine erſchienen. Insbeſondere begrüßte der erſte deorſitzende des Vereins für Raſeuſpiele, Direktor Bühn, Vertreter der Stadt Mannheim, Stadtbaurat Römer, Mh. Rat Dr. Sickinger, den Rektor der Handelshochſchule tor mbeim, Profeſſor Dr. Sommerfeld, Gymnaſialdirek⸗ 9 Dr. Rieger, Oberrealſchuldirektor Gſcheidlen, Dir. richluck, Dir. Henninger, Stadtſchulrat Ihrig, Amtsge⸗ Schtsrat, Dr. Wolfhard, den Vertreter der Deutſchen Beortbehörde Sberleutnant Brenner⸗Karlsruhe und den bartreter des Süddeutſchen Jußballverbandes, Dr. Raß⸗ ⸗Wiesbaden ſen die Kapelle Stumm, Opernſängerin Pauly⸗Dree⸗ verſt und Opernſänger Kön ker vom hieſigen Nationaltheater gewinnden es vortrefflich, ſich die Herzen der Zuhörerſchaft zu Bieſe men; die dann auch mit Beifall nicht kargten. Durch für edimſikaliſchen nud geſanglichen Vorträge war der Boden ben us Feſtrede des erſten Vorſitzenden gut vorbereitet wor⸗ Worimit großem Intereſſe lauſchten die Zuhörer folgen⸗ en: den W Feſtrede Wir haben uns heute i i chi zur Jubelfeier vereint in dieſem 1405 en Saale, der ſich an einer Stelle erhebt, wo der.f. R. glei ren wurde. Vor 30 und mehr Jahren breitete ſich an dem wieſ en Platze, der jetzt den Roſengarten trägt, eine Sand⸗ tagta aus, auf der ſich Oberrealſchüler und Realgymnaſiaſten r im Fußballſpiel tummelten. Dieſe ſchloſſen ſich im duſam 1896 mit ehemaligen Schülern zu einem Fußballklub ußbaten und wurden ſo die Gründer der Mannheimer Bald allgeſellſchaft 1806, des älteſten Stammvereins des Bf.. tendſt entſtanden in raſcher Folge neue Vereine, deren bedeu⸗ nierk Viktoria und die mit dem Sportklub Germania fuſio⸗ ballge Union ſich im Jahre 1911 mit der Mannheimer Fuß⸗ Hockeeſellſchaft 96 gemeinſam mit dem 1905 gegründeten ſind——— im V. f. R. zuſammenfanden. Drei Jahrzehnte ens eit der Gründnug vorübergefloßen, eine Zeit voll Kämp⸗ Kisgs und Ringens, aber auch des ſtetigen machtvollen Auf⸗ zeiten uus beſcheidenen Anfängen heraus. In jenen Anfangs⸗ mehr des Raſenſports zählte keiner der Gründungsvereine Vefwals zwei Mannſchaften, heute ſpielen für die Farben des liche B allein 28 Fußballmannſchaften. Eine andere ſport⸗ empfä etätigung als Fußball kannten die Gründer nicht, heute Pildungat der Fußballer außer ſeiner ſpezialſportlichen Aus⸗ neben d eine grundlegende allgemeine Körpererziehung und em Fußball haben ſich im B. f. R. eine Anzahl anderer Sportarten gleichberechtigt entwickelt: Hunderte von V. f. R. Spielern betätigen ſich heute in den Abteilungen für Leicht⸗ athletik, Hockey, Tennis, Handball, Boxen, Ringen und Schwimmen. So iſt denn aus den kleinen Vereinigungen eines Häufleins Sportbegeiſterter eine mächtige Organiſation geworden, der weithin im In⸗ und Auslande bekannte B. f. R. dem im Jubiläumsjahr 2600 Mitglieder angehören. Drei Jahrzehnte unermüdlichen Kampfes, aber auch erfolgreichen Strebens liegen hinter uns. Mit Genugtuung können wir heute ſagen, daß auf der ſtolzen Siegesbahn, die der deutſche Raſenſport geſchritten iſt, der V. f. R. voranzog, ſtets in vorderſter Linie, als einer der Bannerträger der idealen Sportauffaſſung, jener Anſchauung, die im Sport nicht Selbſtzweck ſieht, ſondern ein hervorragen⸗ des Mittel, um unſer Volk, beſonders die Jugend, körperlich und ſittlich zu erneuern. Nach den furchtbaren geſundheitlichen und moraliſchen Schädigungen, der hinter uns liegenden Leidenszeit und bei den wirtſchaftlichen Nöten der Gegenwart iſt es die wichtigſte nationale Aufgabe, unſer Volk wieder geſund, hart und willenskräftig zu machen, um den ſchweren Daſeinskampf be⸗ ſtehen zu können. Der Raſenſport darf für ſich als größtes Verdienſt an⸗ ſprechen, daß er die Großſtadt⸗Menſchen hinausführt aus den dumpfen Stuben und ſtaubigen Werkſtätten in die freie Na⸗ tur, um da draußen in friſch⸗fröhlichem Spiel die Bruſt zu weiten, das Herz zu ſtärken und die Seele frei zu machen. Wie kaum eine andere Leibesübung kräftigt der geregelte Raſenſport die inneren Organe, Herz und Lunge, die durch das ſeßhafte Großſtadtleben der Verkümmerung ausgeſetzt ſind. Und er erzieht harte, ſtarkarmige Menſchen, die gefeit ſind gegen die Unbilden der Witterung und Püffe und Stöße mit Gleichmut hinzunehmen lernen. Die friſche Kampfes⸗ ſtimmung des Wettſpiels ſtrafft die ſchlaffen Nerven und Sehnen zu perſönlicher Höchſtleiſtung und erzeugt das ſtolze Bewußtſein des eigenen Wertes. So wird der harte Kampf im Gewande der Freude die beſte Nervenſtärkung, die herr⸗ lichſte Erholung von den Mühen und Plagen des Alltags. Damit gibt der Raſenſport ſeinen Ausübenden eine ſeeliſche Erquickung, eine frohgemute Lebensfreude, die hohe ſittliche Werte erzeugt. Auf dem Boden dieſes überſprudelnden Lebensgefühls reift der Wille zur Tat, die Energie des Schaffens, die uns zu Herren des Schickſals macht und uns hilft, die Not zu überwinden. Der Sportsmann, der es ge⸗ wohnt iſt, ſeine Kräfte im harten Ringen um den Sieg zu meſſen, wird auch im zermürbenden Kampf ums Daſein nicht verſagen. Dieſen Kampf aber wird der echte Sportsmann führen mit Ehrlichkeit, Rückſicht und Achtung für die Anderen ſowie es das Geſetz auf dem grünen Raſen will. Der Kampf auf dem Sportplatz lehrt ihn aber auch, daß nur freiwillige Unterordnung unter die Führung bewußtes Einfügen in die Spielgemeinſchaft zum ſportlichen Erfolg führt. Und dieſe durch ſtete Wiederholung gefeſtigte Erkenntnis erweitert ſich unbewußt zu der höheren ſtaatsbürgerlichen Einſicht, daß eine große Volksgemeinſchaft nur gedeihen kann bei freier Zurückſtellung der eigenen Perſon hinter das Wohl des Gan⸗ zen, des Vaterlandes. Und ſo leiſtet der deutſche Raſenſport nationale Arbeit, in dem er die jungen Bürger des Volks⸗ ſtaates zu brauchbaren Gliedern der Volksgemeinſchaft er⸗ ziehen will. Das iſt der tieſere Sinn der Worte, die Reichs⸗ präſident v. Hindenburg an den Reichsausſchuß gerichtet hat: Förderung der Leibesübungen iſt Dienſt am Vaterlande. Leibesübungen iſt Bürgerpflicht, den ſie ſichert uns die Ge⸗ ſunderhaltung des Volkes, die Förderung der Tatkraft, des Gemeinſinns, des Mutes, von Eigenſchaften, die die Grund⸗ lage jedes geſunden Staatsweſens bilden. Dieſe vaterländiſche Aufgabe erfüllen die Raſenſportver⸗ eine in unermüdlicher, praktiſcher Arbeit, durch die ehren⸗ amtliche gemeinnützige Tätigkeit ſeiner Führer. Mehr und mehr dringt erfreulicherweiſe die Erkenntnis durch, daß unſer Wirken gemeinnützig iſt im beſten Sinne des Wortes, und ſie iſt ſchon hineingedrungen bis in den Reichsfinanzhof, der in einem Urteil dem Vif. R. beſtätigt hat, daß ſeine Tätigkeit gemeinnützig iſt und deshalb die Wettſpieleinnahmen umſatz⸗ ſteuerfrei ſeien. Es iſt zu hoffen, daß bald die letzten Steuer⸗ ſchranken fallen, die noch in Mannheim als einziger Groß⸗ ſtadt Deutſchlands in Form der Luſtbarkeitsſtener um den Sport gezugen ſind. Im Kampfe gegen dieſe Steuer iſt der Vif.R. in vorderſter Linie geſtanden, weil es ſich um die Ehre des Raſenſportes handelt, der als Amateur⸗, als Herren⸗ ſport nicht wie der gewerbsmäßige Berufsſport der Sechs⸗ Tage⸗Rennen, der Box⸗Kanonen behandelt ſein will. So lange der Vif. R. beſteht, hat er die Bahn des Amateurſports nicht verlaſſen und er wird auch nie ſeinen Grundſatz aufgeben können, wenn er auch weiterhin ſeinen erzieheriſchen Aufgaben auf dem Gebiete der Volksertüchtigung und Jugendpflege gerecht werden will. Stets wird er deshalb auf dem Plane ſein, wenn es gilt, alle Auswüchſe zu bekämpfen, die die reine Sportidee gefährden können. Wilde Rekordjagd, hemmungs⸗ loſer Perſonenkultus, wie er ſich beſonders in der Ueber⸗ bewertung von Svortsmeiſtern ausdrückt. ſportliche Unbot⸗ mäßigkeit und Uebertreibung der ſportlichen Betätigung iſt für das Anſehen des Amateurſportes ſchädlich und wird für die Sportausübenden körperlich und moraliſch verwüſtend. Verhütung einſeitigen Spezialiſtentums, Verdrängung der ſogenannten„Kanonen“ durch ſportliche Körperzucht der Maſſe und vor allem Erziehung zu anſtändiger Geſinnung, das iſt der Weg, der allein zur Ueberwindung jener Aus⸗ wüchſe führt. Und deswegen legt der Vif.R. auch den größ⸗ ten Wert auf die Ausbildung und Erziehung ſeiner Jung⸗ mannſchaften und mit Stolz dürfen wir heute ſagen. daß wir dieſem Grundſatz vor überragenden ſportlichen Er⸗ etzten Jahre verdanken. 93 i Jubeltag wollen wir das Gelöbnis ablegen, daß wir im gleichen Geiſte idealer Sportsaufſaſſung weiter arbeiten wollen als freiwillige, unbezahlte Helfer im Dienſte der Volkserziehung, Hand in Hand mit Behörden und Schulleitungen, von denen wir erwarten, daß ſie die gewal⸗ tige Sportbewegung ſachlich zu würdigen verſtehen und dieſe nicht nach den Auswüchſen beurteilen, die auch wir bedauern fekämpſen. und it berechtigtem Stolz blickt der Vi. R. heute auf ſeine Führer, die ſtets in idealem Streben bemüht waren. den Verein auf die rechte Babn zu geleiten und voll Befriedigung blicken wir auf unſere Snieler, die den Leitern ſport' kame⸗ radſchaktlich Gefolgſchaft leiſten und ſo zu ihrem Teil daran mitarbeiten, das hohe Ziel zu erreichen, das wir als Snort⸗ ideal uns vorgezeichnet haben. Möge die Zukunft dem VfR. meiterhin die Kraft ſpenden, an der Geſundung und ſittlichen Hebung des Volkes und der Jugend beſonders gedeihlich mit⸗ zuwirken. Möge auch in den kommenden Jahren im Vff. R. der Geiſt des echten und reinen Sports lebendig ſein. Mit dem Sportruf auf das Vaterland und den Verein ſchloß der Redner ſeine beachtliche, mit nicht endenwollendem Beifall aufgenommene Rede. Das Withtigſte vom Sonntagjport Die Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Normaler Verlauf bis auf die Niederlage Waldhofs gegen Darmſtadt 13. Die Vorrunde um den..B. Hockey⸗Pokal: Süddeutſch⸗ land ſchlägt Weſtdeutſchland:4— Berlin ſchlägt den Balten⸗ verband:0. 8 Amateurboxkämpfe in Heidelberg. Niſpel ſiegt in Oslo gegen Eugval. Rudi Wagener ſchlägt Joop Liet in der 1. Runde k. o. Möller⸗Hannover ſiegt in den Steherradrennen in Parr Der Turnausſchuß der D. T. tagt in Mülhauſen in Thüringen. EEEEErrr———— Die Ehrung der Meiſtermannſchaften des Spieljahres 1925/26 nahm der 2. Vorſitzende, Richard Hetzler, vor. Er betonte in ſeinen Ausführungen vor allem, daß er ſehr ſtolz und es ihm eine große Freude ſei, 12 Mannſchaften. die in dieſem Jahre die Meiſterſchaft in ihren Klaſſen errungen haben, die Ehrung zuteil werden zu laſſen: Liga, Erſatzliga, 3. und 4. Verbandsmannſchaft, Privatliga, Martin Stemmle⸗Gedächt⸗ nis⸗Mannſchaft, Gaber⸗Mannſchaft, AJ⸗ und AlI⸗Jugend, B I⸗ und BII⸗Jugend und 1. und 2. Schüler⸗Mannſchaft. Von den übrigen Abteilungen des Vereins wurden mit dem Ehren⸗Diplom ausgezeichnet: Oppenheimer, Waldeck, Dr. Fuchs, Boehringer und Hildebrandt von der Tennis⸗Abtei⸗ lung, R. Morgen, Schönberger, Ehret und Kehl von der Leichtathletik⸗Abteilung, Krieger, Henſel und Frank von der Boxabteilung und Spatz, der 3. Deutſche Kampfſpielſieger, von der Ringerabteilung. Sodann überreichte der dritte Vorſitzende, Hermann Banzhaf, den Gründern und langjährigen Führern, den Funktionären der fuſionierten Vereine, ſowie des Bif. R. das goldene Abzeichen: Dir. Karl Bühn, Hermann Banzhaf, Lud⸗ wig Banzhaf, Emil Ruppender, Heinrich Derſchum, Heinrich Langenbein, Adolf Kinzinger, Dir. Karl Egetmeier, Prof. Dr. Auguſt Streibich und Stefan Oppenheimer. Das Ab⸗ zeichen in Silber wurde folgenden Herren verliehen: Richard Hetzler, Heinrich Kaiſer, Adolf Keller, Theodor Dröcker, Phi⸗ lipp Kohlſchmitt, Karl Leininger, Heinrich Lulei, Joſef Mohr, Georg Spatz(Feudenheim), Fritz Thum, Dr. Riſterer, Hans Krebs und Frau Derſchum. Für ganz beſondere Verdienſte im.f. R. ſowie in den ſpäter mit ihm fuſionierten Vereinen erhielten Valentin Bär ſr., Fritz Kolb und Hilmar Köhler das Abzeichen in Bronce. Eine ganz beſondere Ehrung wurde den langjährigen Führern des Vereins für Raſenſpiele, dem Ehrenvorſitzen⸗ den Prof. Dr. Streibiſch und den Ehrenmitgliedern Dir. Egetmeier und Adolf Kinzinger, zuteil. Direktor Bühn überreichte den Jubilaren das„Deutſche Sportbuch“, worin die Urkunden über die Ernennung zum Ehrenvorſitzen⸗ den und Ehrenmitgliedern ſich befinden. Reichen Beifall löſte auch die Ernennung des Geheimrats Dr. Sickinger zum Ehrenmitglied aus. Hierauf überbrachte Dr. Raßbach⸗Wiesbaden im Namen des Süddeutſchen Verbandsvorſtandes die herzlichſten Grüße und beſten Glückwünſche, wobei er beſonders hervor⸗ hob, daß der Verein für Raſenſpiele zu allen Zeiten in vor⸗ derſter Linie im Kampf für die großen Ziele des Sports K48 tanden habe und gab weiter der Hoffnung Ausdruck, daß ie heutige ſportliche Vielſeitigkeit auch weiterhin dem Verein erhalten bleiben möge. Als Vertreter der Deutſchen Sportbehörde und des Badiſchen Landesverbandes für Leichtathletik gab Oberleut⸗ nant Brenner⸗Karlsruhe ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß man ihn dazu auserſehen habe, die wärmſten Glückwünſche dem verdienſtvollen Pionier zu ſeinem 30jährigen Jubiläum zu überbringen. Anſchließend an ſeine Ausführungen übez⸗ reichte er dem verdienſtvollen Kämpfer des Leichtathletik⸗ ſports, Emil Ruppender, die Ehrennadel des Badiſchen Landesverbandes für Leichtathletik. Einen glücklichen Gedanken hatten die Damen des Vereins zur Ausführung gebracht, indem ſie dem Jubilar ein wunder⸗ volles Banner in den Farben des Vereins zum Geſchenk machten. Nachdem Frl. Lieſel Letz in hübſcher Form den Prolog geſprochen hatte, übernahm Direktor Bühn aus den Händen der Damen das Banner und verſprach dabei, es zu hüten und mit Leib und Seele zu ſchützen. Hierauf übergab er einem Mitbegründer der M. F. G. 98, Eugen Föckler, das Banner mit dem Bemerken, daß er es vorantragen ſolle in guten und ſchlechten Zeiten zum Wohle des Vereins. Den Höhepunkt des Abends bildete jedoch zweifellos das von Vereinsmitgliedern geſtellte lebende Bild. Hier kam ſo recht zum Ausdruck, wie vielſeitig der Verein für Raſenſpiele Mannheim eingeſtellt iſt und welch ungeheure Arbeit auf dem Gebiete der Körpertüchtigkeit geleiſtet worden iſt und noch ge⸗ lte 8 6* er Abſchied der Gladiatoren(Marſch) v. Ph. Souſa bil⸗ dete den Beſchluß des offiziellen Programms. Bei dem hierauf folgenden Tanz verlebten die Mitglieder und ihre Gäſte noch manche gemütliche und gemütvolle Stunde. Franz Freſl. Verbanòsſpiele im Rheinbezirk 805 Fv. Se— B. f. L. Neckarau:6(:) „Zu einem überzeugenden Siege konnte der V. f. L. Neckar ſein Gaſtſpiel in Speyer geſtalten. Trotzdem 1 nach Splel⸗ beginn ein ſtarker Regen einſetzte, war das Spielfeld in kadel⸗ —— Berfaſſung. Die Gäſte kamen bereits in der 12. Minute Zöllner, der eine Vorlage Zeilfelders verwandelte, zum 90— In der Folge war der Kampf ausgeglichen, aber 1 e Torhüter zeigten ſich jeder Lage gewachſen. Die gefähr⸗ hen Durchbrüche des Speyerer Mittelſtürmers Bös wur⸗ en ſtets von der Neckarauer Verteidigung unterbunden. Bei 8 Sache wurde der Verteidiger Flörſchinger vom 7 e verwieſen. Streu unb Zöllner wurden verletzt, konnten 4 Unterbrechung weiterſpielen. In der 38. Minute ver⸗ —7 ete der Neckarauer Läufer Reinemuth einen Strafſtoß, er vom Mittelſtürmer Bös J gut vors Tor getreten und im Gedränge Zum Ausgleiche verwandelt wurde Nach der Halb⸗ zeit hatte Spever wenig mehr zu beſtellen. In der 15. Minute perwandelte Zöllner einen Handelfmeter zum 2. Tore für V. 5 E. Zöllner. ſchied dann endgültig aus, aber trotz dieſer Schwächung änderte ſich an der Ueberlegenheit der Neckarauer nichts. Zeilfelder erhöhte bald darnach das Ergebnis auf:1. Die Durchbrüche Speyers wurden ſtets eine ſichere Beute der Neckarauer Verteidigung. In der 20. Minute ſchoß der Gäſte⸗ rechtsaußen Keck nach Vorlage Zeilfelders das 4. Tor. Neckarau erzielte bei großer Feldüberlegenheit noch 2 Tore, die beide Zeilfelder zum Schützen hatten. Schiedsrichter Kaiſer⸗ Biebrich, leitete das ziemlich ſcharfe Treffen korrekt. W. ſchwache Geſamtleiſtung. Vorſonntages zeigte. 0 „Schiedsrichters Herrn Schmidt(Offenburg) lieferten ſich beide Mannſchaſten einen hartnäckigen Kampf. Montag, den 18. Rovember 128. 6. Seite. Nr. 528 Spielvereinigung Sandhofen— V. f. R. Mannheim:2(:2) Einen erbitterten Kampf gab es geſtern in Sandhofen um die begehrten Punkte. Der Neuling lieferte ſeine bisher beſte Partie mit den bisherigen Verbandsſpielen und der Bezirks⸗ meiſter konnte nur mit Glück beide Punkte retten. Sandhofen ſpielte zwar ohne Staatsmann, ſonſt aber in ſtärkſter Be⸗ ſetzung. Die Mannſchaft zeigte beſonders in der 2. Halbzeit ein ſehr gutes Spiel, doch verſchenkte der Sturm die zahlreichen Torgelegenheiten. V. f. R. hatte Freiländer mit dem Sturm⸗ führerpoſten betraut. Die Hinterman⸗ ſchaft war durch Hügel und Deſchner verſtärkt. Während die Wf..⸗Verteidigung und Deckung gut gefallen, fehlte der Angriffsreihe immer noch der geeignete Führer. Schon drei Minuten nach Spielgebinn verwirkte V. f. R. einen Elfmeter, der von Sandhofens Ver⸗ teidiger Meiſter zum Führungstore verwandelt wurde. V. f. R. hatte dann etwas mehr vom Spiele. Die Angrifſe entbehrten aber der Geſchloſſenheit, ſo daß die gegneriſche Verteidigung immer wieder klären konnte. Erſt in der 20. Minute konnte Beck einen ſchlecht abgewehrten Ball zum Ausgleiche einſenden. Sandhofen vermochte zwei gute Torgelegenheiten nicht aus⸗ zunützen und in der 28. Minute benützte Beck eine Verwir⸗ rung der gegneriſchen Hintermannſchaft durch energiſches Ein⸗ greiſen zum 2. Tore und ſtellte das Reſultat auf:1 für B. f. R. Nach der Pauſe änderte ſich die Kampflage zu Gunſten der Platzmannſchaft. Sie ſpielte ſich wiederholt gute Torgelegen⸗ heiten heraus, die aber teils in der Aufregung verſchoſſen, teils von Hügel in hervorragender Manier abgewehrt wur⸗ den. Der Kampf nahm ſehr ſcharfe Formen an, ſo daß kurz hintereinander Berberich(Sandhofen) und Engelhardt II(V. f. .) des Feldes verwieſen wurden. Sandhofen konnte aber ſeine Feldüberlegenheit nicht ausnützen, ſodaß die Raſenſpieler den knappen Sieg halten konnten. Der Schiedsrichter, Mül⸗ ler⸗Offenbach, konnte nicht überzeugen. 8. * Sportverein 98 Darmſtadt— Sportverein Waldͤhof:1(:1) Der Tabellenführer Sportverein Darmſtadt konnte durch einen Sieg über Waldhof ſeine führende Stellung behaupten. Waldhof trat zwar wieder mit Ph. Bauſch als Mittelläufer an, deſſen Verletzung machte ſich aber bald wieder bemerk⸗ bar, ſo daß ſein Können ſtark beeinträchtigt war. Waldhof lieferte wieder ein gutes Feldſpiel und erzielte das erſte Tor in der 28. Minute nach Flanke Kohl's durch Kopfball Brückl's. n der 34. Minute glich Darmſtadt nach einem Alleingang üllmerſtadt's aus. Und ſchon drei Minuten ſpäter erhöhte derſelbe Spieler nach Flanke von links durch ſcharfen Schuß das Ergebnis auf:1. In der zweiten Halbzeit brachte das Spiel einen wechſelvollen Kampf, doch zeigte ſich der Waldhof⸗ ſturm wieder wenig durchſchlagskräftig. In der 20. Minute wurde das Spiel entſchieden. Ein wuchtiger Strafſtoß Müll⸗ merſtadt's aus 20 Meter Entfernung entſchied das Spiel zu⸗ gunſten der Heſſen. Der Kampf nahm an Schärfe zu, ſo daß Laumann(Darmſtadt) und Skutlarek(Waldhof) des Feldes verwieſen wurden. Der Schiedsrichter Spahn(Schwein⸗ furt) war dem ſcharfen Kampfe nicht gewachſen.— e* .C. Phönix Mannheim— F. C. Phönix Ludwigshaſen:2(:2) Das geſtrige Rückſpiel des Tabellenletzten gegen ſeinen Ludwigshafener Namensvetter brachte letzterem, wie im Vor⸗ ſpiele den Gewinn beider Punkte. Die Mannheimer, ohne Schemel und Henrich boten in den vorderen Reihen eine ſehr ſ6 Beckerle war als Sturmführer äußerſt ungenügend, wie den Leuten überhaupt jegliche Ueber⸗ legung bei ihren Aktionen im Feldſpiele und beſonders bei ſich darbietenden Torgelegenheiten mangelte. Lediglich der Eifer war anerkennenswert. Das Schlußtrio war bedeutend beſſer disponiert, ohne jedoch die Erfolge des Gegners ver⸗ hindern zu können. Der Sieger führte techniſch und taktiſch das beſſere Spiel vor und gewann verdient. Den Sturm führte erſtmalig Büchler(früher Feudenheim) ganz annehm⸗ bar, während Gußner mit Erfolg für Seibert den Mittelläufer⸗ poſten inne hatte. Die Verteidigung mit Bauer im Tore ſtand dieſes Mal vor keiner ſchwierigen Aufgabe. Den Ein⸗ heimiſchen boten ſich von vornherein gute Torgelegenheiten, aber der Sturm war zu deren Verwertung unfähig. Ein den Ludwigshafenern zugeſprochener Elfmeter ging in dex 15. Minute daneben, doch kamen ſie fünf Minuten ſpäter durch Büchler zum erſten und wenig darngch durch Hahn zum zweiten Erfolge. Nachdem auch die Neckarſtädter einen Elfmeter ver⸗ ſchenkt hatten, war Halbzeit. Die zweite Hälfte ſah zunächſt die Mannheimer im Angriffe und wiederum gute Tor⸗ gelegenheiten auslaſſend. Dann ſpielten die Linksrheiner lange Zeit überlegen, bis Phönix Mannheim das Spiel wieder ausgeglichener geſtaltete. Bei einer recht zweifelhaften Sache, die Phönir Mannheim Erfolg hätte bringen können, leiſtete ſich der Schiedsrichter Kowalsky(fHeddernheim) nach längerer Debatte einige Fehlentſcheidungen, die ihm ſchließ⸗ lich die Sympathien des einheimiſchen Publikums vollends verſcherzen halfen. Die genaue Situation anläßlich des ſtrit⸗ tigen Falles konnte vom Preſſeplatz aus einwandfrei nicht be⸗ urteilt werden. E. * 253 F. G. 1003 Lubwigshaſen—.C. Pirmaſens 28(:9) .C. Pirmaſens beſtätigte geſtern aufs neue ſeine Form⸗ verbeſſerung. Der auf dem 1903⸗Platze erzielte Punktgewinn iſt ſehr beachtenswert, wenn auch 1903 nicht die Form des Unter der korrekten Leitung des Schon in der 2. Minute kann o3 nach einem flotten Durch⸗ * bruche in Führung gehen. Dann halten ſich beide Gegner ſo ziemlich die Wage. b03 vergibt dann einige ſchöne Torgelegen⸗ heiten,. In der 20. Minute konnte Pirmaſens infolge eines Mißyerſtändniſſes der 03 Verteidigung durch den Rechtsaußen Wendling ausgleichen. 10 Minuten ſpäter ließ ſich die zu weit aufgerückte 03⸗Verteidigung erneut überrumpeln und wieder war es Wendling, der den 2. Treffer für Pirmaſens ſchoß. Trotzdem Pirmaſens die beſſeren Torgelegenheiten hatte, konnten die Einheimiſchen noch vor der Pauſe durch Kopfball Scherers ausgleichen. Nach der Halbzeit war Pir⸗ maſens die etwas beſſere Partei und ſchon nach 11 Minuten verwandelte Hergert einen Strafſtoß wegen Hand auf der 16 Meter⸗Linie zum ſiegbringenden Tore. Bis zum Schluſſe hatte Pirmaſens mit wenig Ausnahmen das Spiel in der Hand, aber die jetzt gut arbeitende 03⸗Verteidigung ließ ſich jetzt nicht mehr ſchlagen. Pirmaſens hatte im Torhüter Schaub und Mittelläufer Hergert ſeine beſten Kräfte. Der Sturm zeigte ſich ſehr entſchloſſen und durchſchlagskräftig. Bei den Ludwigshafenern ſpielte die Angriffreihe wieder ſehr unprobuktiv, zumal Feſer ſehr ſtark gedeckt wurde. Die Hintermannſchaft hatte einige ſchwache Momente, die zum Siege des Gegners ausreichten. M. 8 Tabellenſland der Rheinbezirksliga Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. Tore Punkte Sportv, 98 Darmſtabt 9 9 2 1 B. f. L. Neckarau 8 6 1 i15 Spo't, 1907 Waldhof 8 5 850 98 2615 10 B. fſ. R. Mannheim 8 4 2 2 29713 10 Phänix Ludwigshafen 8 4 2 908 OLitdwigshafen 8 3— 5 16:25 6 8. V. Speyer 8 3 9 59% 2282 6 5 4 4 995 Sp andhofen 5 hön Maunh 1 1 3 23650 Meter. 1. Nene Mannheimer Zeitung(Rorgen⸗Ausgabe) Ergebniſſe im Rheinbezirk Bezirksliga Phönix Mannheim— Phönix Ludwigshafen:2. Spiel⸗ vereinigung Sandhofen—.f. R. Mannheim:2. 1903 Lud⸗ wigshafen—.C. Pirmaſens:3. Fv. Speyer— BV..L. Neckarau:6. Spv. 98 Darmſtadt— Sportv. Waldhof 31. Kreisliga Vorderpfalzkreis: Pfalz Ludwigshafen— Union Ludwigshafen:2..f. R. Frieſenheim— Spielvg. Munden⸗ heim:0. Fv. Frankenthal— V,.R. Oggersheim.2. Ludwigshafen 114. Ergebniſſe im Reich Süddeutſchland Meiſterſchaftsſpiele Bezirk Bayern: Wacker München—.C. Fürth:0; A. S. V. Nürnberg—1. F. Cl. Nürnberg.2; Schwaben Augsburg Bayern München:2; Sp.Vg. Fürth—.V. München 60 311. Bezirk Württemberg⸗Baden: Karlsruher.V.— Stutt⸗ garter.C.:0; Stuttgarter Kickers— V. f. R. Heilbronn 37. Sportfreunde Stuttgart—V. f. B. Stuttgart:4; Freiburger F..—Phönix Karlsruhe:3; Union Böckingen—.C. Frei⸗ burg 31. Mainbezirk: F. C. Hauau 93—Eintracht Frankfurt:1; V..L. Neu⸗Iſenburg—Offenbacher Kickers:1; F. S. V. Frank⸗ furt-Viktoria Hanau 94:0; Germania Frankfurt—Viktoria 40; S. C. Rot⸗Weiß Frankfurt—Union Nieder⸗ ra Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: S. C. 05 Saarbrücken—.V. Saarbrücken ausgef.; Haſſia Bingen—..V. 05 Mainz:1; Alemannia Worms—.V. Wiesbaden 21; Eintracht Trier Wormatia Worms:2. Hocken Württemberg— Nordbayern:1 Das von 500 Zuſchauern beſuchte Spiel verlor dadurch von vornherein an Intereſſe, daß Bayern nur eine ſchwache Mann⸗ ſchaft ſtellte. Der Kampf ſtand auf keiner beſonders hohen Stufe. Württemberg ging in der erſten Halbzeit durch ſeinen Rechtsaußen in Führung. Nach dem Wechſel glich Nordbayern durch den Halbrechten aus. Die Spielleitung befriedigte. Hockeyergebniſſe Turngemeinde Heidelherg—T. V. 46 Mannheim: 1. Mann⸗ ſchaften 114, 2. Mannſchaften:2, 3. Mannſchaften:3, Damen 122; V. f. R. II-M. T. G II:2, 3. Mannſchaften 13:0, Damen :2; Münchener S..—D. S. V. München 0ꝛ3; 1860 München Wacker München:0; Heidelberger H..—1880 Frankfurt:5; Alemannia Worms—.V. 1860 Frankfurt:8; Eintracht Frankfurt—Blau⸗Weiß Aſchaffenburg:2, Damen:0; Ger⸗ mania Süd Frankfurt—T. H. C. Hanau:0;.V. Sachſen⸗ hauſen 57—T. V. 60(Damen) 51. Rhein—Main⸗Kreis.—Weſtkreis 911. Handball Vorrunde um den D. S..-Pokal Berlin ſchlägt den Baltenverband:0(:0) Wie zu erwarten ſtand, fertigten am Sonntag die Reichs⸗ hauptſtädter auf eigenem Boden die Vertreter des Baltenver⸗ bandes im Vorxundenſpiel um den D. S. B. Handball⸗Pokal überlegen ab. Der Sieg der Berliner hätte noch weiter höher ausfallen können, wenn nicht der Torwaxt dex Nordoſtdeut⸗ ſchen wahre Wunderdinge verrichtete und die unmöglichſten Würfe unſchädlich machte. Spieleriſch waren die Berliner weit überlegen. In der Baltenmannſchaft war vor allem der Sturm viel zu langſam, um ernſthaft gefährlich werden zu können. Bei Berlin waren die beſten Leute der unermüdliche Läufer Köpke(Polizei), der Linksaußen Burkoſaks(Polizei) und der Halblinke Dieſing(S. V. Charlottenburg). Die Berliner lagen bei Halbzeit bereits mit:0 in Führung. Das ſchönſte Tor des Tages war das dritte, das kurz vor Halbzeit durch Dieſing er⸗ zielt wurde. Der Baltentorwart hatte bereits einen ſcharfen Wurf angehalten, der Ball prallte zurück, kam zu Dieſing, der im Sprung ſcharf ins Tor fauſtete. Auch nach dem Wechſel hatten die Nordoſtdeutſchen nichts zu beſtellen. Die Berliner brauchten gar nicht ganz aus ſich herauszugehen, um noch durch zwei weitere Tore den Sieg mit :0 ſicher zu ſtellen. * Sübdeutſchland ſchlägt Weſtdeutſchland mit:4(:2) Allererſte Extraklaſſe repräſentierten die ſüddeutſchen Ver⸗ treter in Hagen vor etwa 2000—2500 Zuſchauern. Der Sieg konnte nach den gezeigten Leiſtungen niemals ausbleiben, zu⸗ mal die Weſtdeutſchen außerordentlich enttäuſchten. Hier war die Abwehr gegen früher nicht wieder zu erkennen. Der Tor⸗ wart Orth hätte 4 von den 9 Toren halten müſſen. Er ſteckte mit ſeiner Unſicherheit die Verteidigung vor ſich ſo an, daß auch hier nichts Geſcheites mehr zuſtande kam. Die Läufer waren auch nicht auf der Höhe, zwar unterſtützten ſie den Sturm, vergaßen dabei aber die Unterſtützung der Abwehr, die viel notwendiger war. Lediglich der Sturm war anſprechend. Bei Süddeutſchland fiel vor allem die Harmonie auf, mit der die ganze Mannſchaft arbeitete, ſo daß alles wie am Schnürchen klappte. Jans in der Sturmmitte war der geiſtige Führer der Elf, der die Fäden in der Hand hielt und die ganze Mannſchaft dirigierte. Vorzüglich ſpielte in der Läuferreihe Allwohn. Die Verteidigung genügte den an ſie geſtellten An⸗ forderungen, überragend war der Torwart Trautwein, der die ſchwierigſten Sachen mit meiſterhafter Sicherheit klärte und weitere Torerfolge der Weſtdeutſchen zu nichte machte. Das Ergebnis war nicht ganz verdient, denn Jans erzielte zwei Tore, als er innerhalb des Schußkreiſes ſtand. Pferdeſport Dortmund 1. Frondeur⸗Jagdrennen. Ehrenpr. u. 2100„. 3000 Mtr. 1. Abtlg.: 1. Stall E. Burge's Ortwin(Janek), 2. Vergeß⸗ michnicht, J. Waldo; 2. Abtlg.; 1. Klapp's Harriett(Broda), 2. Sit Tight, 3. Montezuma. Ferner liefen: Karrara, Oſtſee, Eulvert, Hexenkind, Javari, Timgad, Eiros, Günther, Ibis, Vater Rhein, Roberta. 1. Abtlg.: Tot.: 206:10; Pl. 28, 30, 20.210; 2. Abtlg.: Tot.; 49:10; Pl. 20, 25, 34:10. 2. Kirſchblüte⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 2600 l. 3200 Mtr. 1. L. Hahn's Artus(Oertel), 2. Schwalbe, 3. Zuchow. Ferner liefen: Die Zuverſicht, Leibſuchs, Anika, Gräfin Marie, Germane, Queen Mary, Maunta, Duleinea, Pannhütte, Sheitan, Jobbe, Dieb, Türmerin. Tot.: 58:10; Pl. 22, 161, 28:10. g. Diamant⸗ Hürbenrennen. Für Dreijährige. 2100 l. 2400 Meter. 1. H. Wiehe's Melange(Pinder), 2. Falke, 3. Lola. Ferner liefen: Helga, Moraliſt, Merkur, Leierfrau, 9 7 Minerva, Heruler, Viſion. Tot.: 41:10; Pl. 10, 4. Sieglinde⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrenpr. u. 9500 l. 3800 Meter. 1. O. Schubert's Fechtmeiſter(Weber), 2. Coeur 'Almee, 3. Stattliche. Ferner liefen: Chibouk, Lohgerber, Firn 2, Abendwind, Vögelchen, Anitra, Relicario. Tot.: 76:10; Pl. 30, 34, 27:10. 5. Wellgunde⸗ Jagdrennen. Verkaufsrennen. 3000 /. 79 3 N4 0 4 2014 heimer Vierjährigen Weißdorn ſtartet Oppau— Viktoria Neuhofen:0...R. Landau—.C. 1904 Geſt. Pünſtorf's Jwan(Grobauer), 2. Lord Offaly, 3. Nymphe 2, 3. Leiſtung. Ferner liefen: Tartarie, Heidi, Relicario, Ibealiſt, Dante, Ehromoſphere, Timgad, Magnus. Tot.: 56:10; Pl. 17, 31, 9, 11:10. 6. Lebewohl⸗Jagdrennen. 3000 J. 3200 Mtr. 1. N. Per⸗ ſcheid's Prinz(Schuldt), 2. Cyrano, 3. Jugendliebe. Ferner liefen: Peruanerin, Tannenberg, Domherr, Boppard, Petrarca, Cyrano. Tot.: 49:10; Pl. 18, 15, 14:10. Weißdorn wird Zweiter im„Großvenor⸗Cup“ * Liverpool, 13. Nov. Mit dem ausgezeichneten Oppen⸗ zum erſten Mal ſeit dem Kriege ein Pferd eines deutſchen Rennſtallbe⸗ ſitzers auf engliſchen Rennbahnen. Der Hengſt beſtritt an Samstag in Liverool den„Grosvenor⸗Cup“ und war dan, der umſichtigen Vorhereitungen des engliſchen Trainer Reginald Day, der ihn in Newmarket bearbeitete, in vorzüg⸗ licher Form. Mit dem zweithöchſten Gewicht gramm belegte der Vierjährige des Frhr. S. A. v. Oppenheim den zweiten Platz hinter dem 10 Pfund Gewicht weniger tra⸗ genden Inca des Herrn Reid Walker, der einen überraſchen⸗ den Sieg davontrug. Weißdorn ließ dafür den vorzüglichen fünfjährigen Purple Shade ſowie ein weiteres großes Feld hinter ſich und hinterließ durch dieſe erſte Leiſtung auf engli⸗ ſchem Boden einen hervorragenden Eindruck. Der Pruſus⸗ Sohn, der zeitweilig in dieſer Saiſon in Deutſchland nicht recht in Gang kommen konnte, bewies damit jedenfalls ſeine unbeſtreitbar große Klaſſe. Athletik Ring⸗Mannſchaftskämpfe des Rhein⸗Neckargaues Sportvereinigung 1881 Mannheim— Stemm⸗ u. Ring⸗Club Lampertheim:6 Der fällige Rückkampf obiger Mannſchaften hatte eine zahlreiche Zuſchauermenge in die Turnhalle angelockt ein Zeichen, daß auch für die Schwerathletik Intereſſe da iſt, wenn nur mehr Kämpfe gezeigt würden. War die Lampertheimer Mannſchaft komplett, ſo mußte Sp. Vg. 84 in der Hildaſchule wiederum mit zwei Mann Erſatz antreten. Wenn die Mann⸗ ſchaft komplett, wäre ihr der Geſamtſieg kaum zu nehmen ge⸗ weſen. Das Kampfgericht aus den Herren Kü chler(.K. 86) und Seitz(...) ließen in ihren Entſcheidungen viel zu wünſchen übrig. liegengewicht: Redzig(84— Moo* ur 5 Selbſtfaller wirft ſich R. ſelbſt auf beide Schultern. Bautamgewicht: Hemeier(84)— Hahl(.) Nach 26 minu⸗ tigem gleichwertigen Kampf wird Hahl Punktſieger. 3 Federgewicht: Gramlich(84)— Jakob(.). Kampf übe die ganze Diſtanz mit Gramlich als Punktſieger. 110 Leichtgewicht: Bender 5 5(.). Bender w nach 20 Minuten knapper Punktſieger. Rettig(84)— Gunkel(.). Gunkel wird durch parierten 83 albſchwergewicht: Rupp— Stephan(.). 5 185 ralnferten Eindruck hinterläßt, ſiegt über⸗ raſchend durch Ueberroller in 6,50 Minuten 9 Schwergewicht: Hammer 64)— Hilsheimer(.). 199 jugendliche R verläßt nach 5 Minuten durch Eindrü der Brücke die Matte. Geſamtreſultat mit Vorkampf 18:10 für Lampertheim. Voken Zweiter nationaler Vorabend in Heidelberg T. G. 78 Heibelberg— 1. Stuttgarter Boxklub:5 Acht Wahlverſammlungen hatten dem 2. Nationalen B4 abend nicht den gleich großen Beſuch zuteil werden Laſſeui immerhin war die Stadthalle am Samstag abend recht iBer beſucht. Die zahlreichen Kämpfe brachten guten Sport, le waren ſich die Gegner nicht immer gleichwertig, ſodaß meiſt zu überlegenen Siegen kam. ibkampf. 45 gart—Heidelberg kam nicht in allen Gewichtsklaſſen 3 Durchführung, dafür wußten zahlreiche Rahmenkämoſeg el⸗ entſchädigen. So brachte der Abend der rührigen Boxa 10 lung der Turngemeinde 78 Heidelberg einen ſchönen 9— der den Verein zu weiteren Werbeveranſtaltungen anſpore wird, zumal das Intereſſe vor allem auch in den oberen Kr ſen vorhanden iſt. Der Verlauf der Kämpfe 69 Papiergewicht: Schepperle, Stuttgart gegen Stutk⸗ Heidelberg. Bei ſtändiger leichter Ueberlegenheit des S 93 garters muß Hurth in der dritten Runde über die Zeit kt⸗ 5 daß Schepperle(Jugendkampf) verdienter Pun, Boden, ſo daß Schepp GZug Uedergewicht Würn ieger wird.:0 für Stuttgart.— 2 gegen Schwarz, Heidelberg. Ein bervorragender Kampf zweier guter Techniker. Schwarz landet etwas Reuer und liegt auch nach Punkten in Führung, als eine dritte 3 warnung dem Heidelberger durch Disqualifizierung Gegners den Sieg bringt:2.— Leichtgewicht: Steinhilte⸗ 1 2 12 Stuttgart gegen Wagner, Heidelberg. Ein ungemein, hax und——— Kampf. Der Stuttgarter holt in der Schlc runde gut auf, landet auch verſchiedentlich ſehr gut, 1 es nur zu einem Unentſchieden;:3.— Mittelgewicht: iner löhr, Skuttgart gegen Manteuffel, Heidelberg. Der Traſer der T. G. Heidelberg muß ſeinem faſt gleichwertigen, mehr angreifenden Gegner einen knappen Punktſieg laſſen.:5 für Stuttgart. Rahmenkämpfe Papiergewicht: Gauſſert,..⸗Darmſtadt ſchlägt W15320 beſſerer Technik und größezer Reichweite Marien⸗Heid verdient nach Punkten.— Fliegengewicht: Wißler, Mannheim liefert dem Stuktgarter Schwars einen te diger ganz hervorragenden Kampf, den Schwarz nach ſatt 4 Ueberlegenheit des Gegners in der 2. Runde aufgi rſten Bantamgewicht: Dennig⸗Heidelberg weiß in den beiden enicht ganz überlegen durchgeführten Runden ſeine Chancen Auf auszunützen und iſt in der 3. Runde vollkommen ſer nen einmal kommt Klöpfer 2⸗Mannheim mächtig auf, hat Gegner ſofort groggy, ſodaß der Ringrichter den Kcheblei, Gunſten von Klöpfer 2 abbricht.— Bantamgewicht: legen. 03⸗Ludwigshafen, iſt Hermann⸗Stuttgart haushoch* dem 900 der 8 3—— o „o. In der Pauſe gibt der Stuttgarter auf. Weltergewicht: Ein ſeltenes Urteil: Melber,..R. 15 dem heim unterliegt Theiß⸗Heidelberg durch Abbruch. In agy wenig ſchönen Kampf ſind beide in der 3. Runde ſtark an erie, Theiß ſchlägt ſchon ſtark ſchwimmend noch eine Ha eihking⸗ worauf Billo abbricht. Warum, weiß nur noch—55 nbach⸗ richter.— Mittelgewicht: Thies⸗s LudwigshafenBe 1 nbach Heidelberg, Wieder ein„ſalomoniſches“ Urteil. Bearoagy, muß zu Boden, kommt bei 9 wieder hoch, iſt noch* worauf Billo ihn ruhig auszählt.— Halbſchwerg Sa⸗ Rodemich⸗Mainz gibt Bauer⸗Stuttgart einige ſchwerſt erſten chen zu koſten, worauf der Stuttgarter noch in 6 0 Runde aufgibt.— Schwergewicht: Pfadt⸗Karlsruße iſe ge⸗ mals im Ring und Höhl⸗Heidelberg in keiner Weiſeater⸗ wachſen. So tut Billo, dem ſo manche Fehlentſcheidu91 ab⸗ —— war, recht, den Kampf zu Gunſten von Höh übrechen. 5¹ Herausgeber, Drucker und Verteger: Druckerei Dr.—9 4 2 Neue Mannbeimer Zeituag Gm b. H. Mannbelm. 0 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur' Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakte Kayſer. Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. S. 35 Kommunalpolitik und vokates: Richard Schönfelder.— SN Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt 8 Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: E. Stötzner. von 57 Kilo⸗ über⸗ Rupp der Der Klubkampf Stutt⸗ „5e—enSSSeSsSnS2 SSSSE 68 — —p— ꝰ— VY—p ⏑——————— * *— „Nontag, den 15. November 1926 Neue Mäunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabej 7. Seite. Nr. 588 8 Vorträge Seit wann, warum, wozu und wie weit gehört die Schule dem Staate? 1 Ueber dieſes Thema ſprach Freitag abend als letzter Red⸗ * im Rahmen der Vortragsreihe des Be zirkslehrer⸗ ereins Mannheim„Staat und Kirche in ihrem lätsvhältnis zu Schule und Erziehung“ Univerſi⸗ 4 Sprofeſſor Dr. Hellpach, Heidelberg. Der Redner führte uncz aus: Die deutſche Schule iſt Staatsſchule 5 bleibt Staatsſchule. Es gibt in Deutſchland nicht 35 Menſchen, die an eine Trennung der Schule vom Staat flatken und es ſind nur wenige, die ein geiſtig⸗kirchliches In⸗ cd wünſchen. Kulturpolitiſche Gefahren entwickeln Sicht gemacht werden muß, ſo muß gerade die Kultur⸗ holikik auf ganz welte Sicht gemacht werden. Der edner kommt dann auf die Entwicklung und die Anfänge der Hikätsſchule zu ſprechen, wobei er die Anfänge von der erſten 5 älfte des Mittelalters an, entwickelt, die Beſtrebungen Karls ſeh Großen bis zur zweiten Hälfte des Mittelalters. Einige müen bereits in der Weimarer Schulordnung von 1619, wenn Oatt ſo will, die moderne Staatsſchule. Vom 13. bis zum 15. uhrhundert war die Unabhängigkeit der Schule ſchon ſo hroß, daß der Rat einer Stadt als Schulherr bezeichnet wer⸗ Si kann. Aber ſchon bei Beginn der Neuzeit nimmt die „Fladt als Mittelpunkt des geiſtigen und wirtſchaftlichen debens eine abſteigende Entwicklung. Die Reſidenzen reißen Vorherrſchaft an ſich. Es beginnt die Entwicklung des ab⸗ punten Fürſtentums. Reſidenz und Schloß werden Mittel⸗ dankt des geiſtigen und allgemeinen Lebens. Um die Wende 16. zum 17. Jahrhunderts wird dann das Bündnis des Klaates mit dem Geiſt beſiegelt durch Gründung der Univerſi⸗ ät Halle. 9 Welche Gründe bewogen nun den Staat zur Mono⸗ wöliſierung der Schule? Es waren wirtſchaſtliche Er⸗ ſtahungen, die Volksmaſſen mit beſſeren Kenntniſſen auszu⸗ bülten wie bisher. Denn die Entwicklung der Wirtſchaft be⸗ eingt eine Erhöhung der Kenntniſſe. Es genügt nicht mehr, — gläubiger und guter Chriſt zu ſein. Zuſammenfaſſend 0 geſagt werden, daß man von einer Staatsſchule ſprechen Mun, ſeit der Entwicklung der ſpätmittelalterlichen Stadt, als tutter und mit der Entwicklung des fürſtlich abſolutiſtiſchen f aates als Vater In den Kämpfen um das„wozu“ der ſelentlichen Erziehung ſpielt die Frage wozu kann der Staat ume Zöglinge erziehen, eine Rolle. Um das Jahr 1850 her⸗ iſt wenn man überhaupt von einem Zeitpunkt ſprechen kann, m noch ein Bildungsdualismus vorhanden. Dieſer Dualis⸗ auf tbeſteht auf der einen Seite in der chriſtlichen Volksſchule, N15 der anderen Seite in dem humaniſtiſchen Gymnaſium. alle, beute iſt ja eine große Vermiſchung durch Entſtehung Star möglichen Schulgattungen eingetreten. Wozu hat der Diaat die Pflicht, ſeine heranwachſende Jugend zu erziehen? Dieſe Frage iſt heute überhaupt nicht mehr zu beantworten. 0 iſt unſere Tragik, die geiſtige und ſittliche Kriſe, in der le die abendländiſche Welt befindet. Drei Kreiſe ſind in den das en Fahrzehnten in der Grundanſchauung zu verzeichn en: übe, Ideal des Ehriſtenmenſchen, das Ideal des Menſchen oderbaupt, alſo des humanen Menſchen, und das völkiſche nationaliſtiſche Fdeal. Die ungeheure Verantwortung aus taates der heranwachſenden Menſchen gegenüber iſt die, ſei allem Drängen das Kernſtück herauszuholen und es in annen beſten Auswirkungen auf die heranwachſende Jugend Eruwenden. Es heiße heute zwiſchen den Idealen lawieren. dieſät heute unmöglicher für den Staat denn je, für einen daer drei Kreiſe Partei zu ergreifen. Solle der Staat oder ber Elternhaus die Kinder erziehen? Das bleibe ſich gleich, 8 es würde nur einen Wechſel der Inſtanzen bedeuten. eg iſt die Aufgabe des Staates, dem auftretenden Gruppen⸗ dertemus einen Damm entgegen zu ſetzen Bis 1919 war ſich ant Staat ſeiner Verantwortnug bewußt. Jetzt liegt die Ver⸗ mit wortung auch auf den Maſſen und es erhebt ſich die Frage: antuvelchem Geiſt wird der neue Staat erfüllt? Der Redner und ortet darauf, daß dieſer Geiſt aus der Maſſe der Arbeiter Zu ihrer Vertretung, der Sozialdemokratie, heraus entſtehe. Dart Schluß dankte herzlicher Beifall den ausgezeichneten legungen Profeſſor Hellpachs. W. R. Iilm⸗Runoſchau Ufa⸗Theater „Die Boheme“ mit Lilian Giſh daumeder Sprachkreis beſitzt ſeine eigene Romantik, die ſich fuüpftmit der— Sehnſucht anderer Völker ver⸗ tapfeke Deutſchland hat ſeine Geſpenſter und Feen, ſeine por alin. Ritter und wilden Jäger. Frankreich, d. h. Paris dieſer 5 anderen Romantiſierung die— Boheme. Der Homer Held Welt war Murger. Ein Dichter, wie Rodolphe, ſein linder Und da die Dichter ſchon von den alten Griechen Er⸗ kigentlenannt wurden, iſt auch der Dichter der Boheme dert, nch ein Erfinder. Seine Bohemewelt, wie er ſie ſchil⸗ das“Oat. es nie ganz ſo gegeben; und das iſt vielleicht gerade über Fpons an ihr. Gerade der poetiſche Schimmer, der ſich als Roreud' und Leid der Boheme breitet, hat ihre Beliebtheit klärten dan begründet und Puccinis klangſelige Weiſen ver⸗ Ketztiiſe Geſtalten durch die Macht der Muſik. tendem kibat der Film ſich in einer Höchſtleiſtung von bedeu⸗ mächtigt unſtleriſchem Wert dieſes wohlvertrauten Stoffes be⸗ weckt. ihn auch für die Flimmerbühne zum Leben er⸗ löſtreitber es iſt nicht ſo ſehr das Milien, das an dieſem beſondenfen feſſelt, als vielmehr die Darſtelletin, die man mit hat: iEn Glück für die Hauptrolle der Mimi auserſehen Schweſte zan Giſh. Man kennt ſie aus der„Weißen ber ſie ſie als Geſtalterin ſtärkſter Art; die neue Rolle, mit legenbeitb jetzt die Welt erobert, bedeutet noch mehr eine Ge⸗ eriſchen Aur Entfaltung ihrer ungewöhnlichen ſchauſpiele⸗ de vollkahittel. as Wunderbare an dieſer Erſcheinung iſt Aduck. ommene Uebereinſtimmung von Seele und Aus⸗ dieſer die Mimi Murgers iſt gleichſam die Vorahnung * zaubernührend ſchönen Geſtalterin geweſen, die in ihrer be⸗ zoten Wden Anmut alles, was ſonſt noch Boheme heißt, zur Fenſter eratur macht. Die Augen dieſer Mimi ſind die Keub, ſehrer garten Seele, jede Regung, Liebe, Leid, Glück, Wie die Liemert in ihnen verklärt von ätheriſchem Glanz. ſie i emiebe zu Rudolf in winterlicher Kälte erwacht, wie raſſenden als idylliſcher Gegenſütz nicht ganz in das Werk dingt, um Frühlingsreigen ſich zum Licht der Sonne empor⸗ Aufobfem dann in Hunger, Arbeit und Entbehrung nur der unig undng für den Dichtererfolg Rudolfs zu leben, iſt ſo und vollkexareifend, daß man alle Flimmerleinwand vergißt logen wironmen in den Bann dieſer hinreißenden Frau ge⸗ ſbeſer ſtillet: Das Zarte, Duftige, Mimoſenhafte des Weſens crer zehren, Griſette mit ihrer lautlos großen Liebe und em angrenden Kranrheit iſt vollkommen eins geworden mit mimi utigen Spiel der Gebärden. Dabei beſitzt der usdruck dieſer innigen Schönheit eindrucksvollſte wäköße. Das Sterben dieſer Mimi iſt das Erſchüt⸗ bbeme f as die Filmleinwand je gezeigt hat. Man will die uneben und ſieht Lilian Giſh, man ſieht Lilian Giſh und me. vergeßlich den ganzen romantiſchen Zauber der benſchon den übrigen Da rſtellern tritt John Gilberts lei⸗ ig durther Rudolf durch 189 Aufgabe, vielmehr Ausdruck die Glut der Darſtellung und die Beherrſchung der ſſerſucht kraft des Körpers hervor. Die Ausbrüche ſeiner Giteme baben elementare Gewalt. Die übrige Welt der Vilder 10 ebenſo fein wie zurückhaltend gezeichnet. Die ergen feinſte Stimmungswerte; das⸗Paris der von heute auf morgen. Wenn Politik ſchon auf weite) dreißiger Jahre bildet mit erſtaunlichem techniſchem Aufwand den Hintergrund des Geſchehens. Bei der Vorführung hat man im hieſigen Ufatheater mit Bedacht die übliche unintereſſante Ankündigung, wer die Koſtüme gefertigt, den Kurbelkaſten bedient und die Bild⸗ ſtreifen vervielfältigt hat, weggelaſſen. Dafür präludiert das Orcheſter die Vorführung ſehr ſtimmungsvoll durch die von der Kapelle vorzüglich wiedergegebenen Weiſen Puccinis, die dann auch die Begleitmuſik anmutig durchranken. Der Auf⸗ führung, die einen vollen Erfolg darſtellt, geht u. a. die wie⸗ 50 äußerſt reichhaltige und ſehenswerte Ufa⸗Wochenſchau voraus.— Tagungen Tagung des Bad. Verbandes für Frauenbeſtrebungen Am Samstag und Sonntag vereinte der Badiſche Verband für Frauenbeſtrebungen ſeine Mitglieder zur 5. Generalver⸗ ſammlung und zugleich öffentlichen Tagung in Karlsruhe. Die Vorſitzende Frau Camilla Jellinek, eröffnete am Samstag nachmittag die Tagung unter beſonderer Begrüßung d des Vertreters des Innenminiſteriums, Miniſterialrat Bark und der zahlreichen geladenen Gäſte. Die Vorſitzende er⸗ innerte daran, daß der Verband vor 15 Jahren in Karlsruhe ins Leben gerufen worden iſt. Die Arbeit des Verbandes beſtehe heute vor allem darin, die Frauen über ihre Auf⸗ gaben im neuen Staat aufzuklären und ihren Forde⸗ rungen zum Ziele zu verhelfen. Die geſamte Frauenbewegung habe durch den Umſturz einen neuen Aufſchwung genommen Und ſei auf eine bedeutend verbreiterte Baſis geſtellt. Sodann begrüßte Miniſterialrat Bark namens der Re⸗ gierung die Verſammlung. Frau Bensheimer ⸗Mannheim überbrachte der Tagung die Grüße des Bundes Deutſcher Frauenvereine. Ebenſo ſprachen Vertreterinnen ſämtlicher angeſchloſſener Vereine und befreundeter Berbände dem Ver⸗ band zur Feier ſeines 15jährigen Beſtehens die Glückwünſche aus Aus dem umfangreichen Geſchäftsbericht ſei die Stellung des Verbandes zur Mädchenſchulfrage, zur Frage der ſchul⸗ ärztlichen Verſorgung der Mädchenſchulen erwähnt, ferner die Frauenforderungen zu den Reichstagswahlen. Bedauert wird das Ausſcheiden von Frau Regierungsrat Dr. Baum aus dem Innenminiſterium und der krankheitshalber erfolgende Rücktritt der langjährigen Vorſitzenden des Badiſchen Ver⸗ bandes, Frau Baſſermann. Nach Erledigung von geſchäft⸗ lichen Angelegenheiten(Kaſſenbericht) wurde einſtimmig eine Entſchließung gegen die Verlängerung der Polizeiſtunde an⸗ genommen, ferner ein Antrag, worin das tiefe Bedauern darüber zum Ausdruck kommt, daß es nicht gelungen iſt, Frau Dr. Baum dem Verein zu erhalten.— Im folgenden verbreitete ſich Frau Jellinek⸗Heidelberg über das Thema: „Frau und Wohnung“. Alsdann beſprach Frau A. Bensheimer Organiſationsfragen und teilte dabei mit, daß die Zahl der dem Bunde angeſchloſſenen Verbände von 60 auf 77 geſtiegen iſt. Eine lebhafte Ausſprache beſchäf⸗ tigte ſich mit der bevorſtehenden Wahlrechtsreform, zu der der Bund bis jetzt noch keine poſitive Stellung ge⸗ nommen hat. Am Samstag abend fand eine öffentliche Ver⸗ ſammlung ſtatt, in der Frau Dr. Johanna Kohlung⸗Freiburg über das Thema:„Die Frau in der Mäochenſchule“ ſprach. Die Rednerin forderte vor allem als unbedingt notwendig, daß die Frau die Erziehungsarbeit des heranwachſenden, ſich entwickelnden Mädchens in derSchule in die Hand nehme und auch in leitende Schulſtellen komme. Die Schulleitung an Mädchenſchulen müſſe in Frauenhände gelegt werden. Auch an dieſen Vortrag ſchloß ſich eine ſehr inte⸗ reſſante Ausſprache. In einer darnach gefaßten Entſchließun wurden die Forderungen der Referentin unterſtützt. Am Sonntag vormittag wurde die fünfte Generalver⸗ ſammlung des Badiſchen Verbandes für Frauenintereſſen fortgeſetzt. Frau Stadtrat Mattheis übermittelte vor Eintritt in die Tagesordnung die Grüße und die Sympathie⸗ bezeugungen des Sberbürgermeiſters Dr. Finter und hob hervor, daß ſowohl auf dem Schulgebiet als auf dem Rieſen⸗ gebiet der ſozialen Fürſorge der Mithilfe der Frau nicht entraten werden könne. 05 Hierauf ſprach Frau Dr. Lüders, M. d.., über das Thema„Der Staat ohne Frauen“. Die Rednerin ging von dem Gedanken aus, daß die Tätigkeit der Frau in der Küche ſich auf den ganzen Haushalt ausdehnen müſſe. Was im Hauſe geſchehe, ſei von größter Bedeutung⸗ für die ge⸗ ſamte Volks⸗ und damit auch für die Weltwirtſchaft, da Hauswirtſchaft wie Staats⸗ und Weltwirtſchaft organiſch zu⸗ ſammenhängen. Trotzdem ſei aber die Frau weder im Er⸗ nährungs⸗ noch im Reichswirtſchaftsminiſterium vertreten. Die Frau müſſe auch in techniſchen, mechaniſchen und Ver⸗ kehrsfragen einen beſtimmenden Einfluß ausüben um ſich die Wirtſchafts⸗ und Haushaltungsführung zu erleichtern und dadurch bisher unnütz vergeudete Kräfte für ihre Tätigkeit in der Familie und dadurch indirekt am Staatsganzen und an der Hebung der Kultur freizubekommen. 0 den Vortra loß ſich eine Ausſprache, worauf in Eniſchließung“ 3 von der Rednerin vorgetragenen Wünſche und Forderungen formuliert wurden. 80 In der Nachmittagsverſammlung verbreitete ſich Fräulein E. Böß, Polizeifürſorgerin in Heidelberg, über die Grün⸗ dung einer Arbeitslehrkolonie in Baden. Die Re⸗ ferentin plant für die Unterbringung der polizeilich aufge⸗ griffenen obdachloſen Frauen und Mädchen im Alter von etwa 20—25 Jahren die Schaffung einer Arbeitslehr⸗ kolonie, die auch Mädchenarbeitsaſyl genannt werden könne. Dieſes Aſyl ſoll ein Zwiſchending zwiſchen Mädchen⸗ erziehungsanſtalt und Arbeitshaus ſein. Das Aſyl ſoll drei Abteilungen umfaſſen, die erſte Abteilung für obdachlos auf⸗ gegriffene Frauen und Mädchen, die einige Tage im Aſyl bleiben können, bis ſie eine Dienſtſtellc gefunden haben oder in eine andere Fürſorge gebracht werden, die zweite Abtei⸗ lung für obdachloſe Mädchen, die in zweifelhaften Schlaf⸗ ſtellen ſittlich zugrunde gehen würden, und die dritte Abtei⸗ lung, die den Anfang für das Mädchenarbeitsaſyl bilden wird. In einer Ausſprache war der Plan der Referentin lebhaft begrüßt worden; die Schaffung einer ſtaatlichen Mäd⸗ chenerziehungsfürſorgeanſtalt wurde als dringendes Gebot der Stunde bezeichnet. Am Schluß der Sitzung wurde zur erſten Vorſitzenden Frau Camilla Jellinek und zur zweiten Frau Julie Baſſermann⸗Mannheim gewählt. In den Vorſtand wurden neu gewählt Frau Emma Kromer, Mitglied des Reichswirtſchaftsrats, Fräulein Riegger, Hauptlehrerin, Frau Kraußmann, Vorſitzende des Vereins der Für⸗ ſorgerinnen und Frau Dr. Marie Groeppler. Die Vor⸗ ſitzende dankte Frau Baſſermann, die 15 Jahre den Verband geleitet hat, für ihre zſelbewußte Führung und auch Frl. M. Roth, die aus dem Vorſtand ausgeſchieden iſt, für die im Intereſſe des Verbands geleiſtete Arbeit. Tagung der badiſchen Inſtizſekretäre Der Verhand badiſcher Juſtizſekretäre hielt kürzlich ſeine diesjährige Hauptverſammlung im Schöffengerichts⸗ ſgal des Amtsgerichts Karlsruhe ab. Nach Eröffnung der Hauptverſammlung durch den erſten Verbandsyvorſitzenden erſtattete dieſer den Geſchäftsbericht. Einen breiten Raum nahmen die Anſtellungs⸗ und Beförderungsverhältniſſe ein. Es wird Gleichſtellung mit den Gerichtsvollziehern erſtrebt, die lediglich auch nur eine Fachprüfung ablegen und in Gruppe 6 und7 der Beſoldungsordnung eingeſtuft ſind. Die Ausſprache geſtaltete ſich ſehr rege. Notar Haas und Reg.⸗ Rat Weißmann ſagten ihre Unterſtützung zu. Kommunale Chronik Dringliche Gemeinderatsſitzung in Lampertheim 9 ik Lampertheim, 11. Nov. Bürgermeiſter Keller er⸗ öffnete die geſtrige Sitzung abends 7 Uhr und begrüßte ins⸗ beſondere Forſtmeiſter Gutfleiſch, der den Waldwirt⸗ ſchaftsplan unterbreitet. Für die kommende Holzernte ſins 6000 Feſtmeter vorgeſehen. Das etwa 6 Morgen große Wald⸗ ſtück„Kronenberger Eck“ ſoll um eforſtet werden. Das Um⸗ pflügen und Düngen werden etwa 600 Reichsmark Koſten verurſachen. Die Arbeiten ſollen durch Verſteigerung ver⸗ geben werden. Auch dieſes Jahr will man wieder den Rück⸗ kauf des Losholzes durchführen.— Die Erwerbsloſen ſind um Gewährung einer Winterbeihilfe vorſtellig ge⸗ worden. Alle Parteien erkennen die wirtſchaftliche Notlage an. Es werden verſchiedene Vorſchläge unterbreitet. Da iedoch in allernächſter Zeit größere Notſtandsarbeiten in An⸗ griff genommen werden, wodurch den Beteiligten Arbeits⸗ gelegenheit gegeben wird, bewilligt man vorerſt jedem ver⸗ heirateten Unterſtützungsempfänger zwei Zentner Koks aus em Gaswerk. Durch die Ruheſtandsverſetzung des Wag⸗ meiſters Fiſcher iſt deſſen Stelle frei geworden. Für den kommenden Winter ſoll der Dienſt des Wagmeiſters aus⸗ hilfsweiſe durch einen Feldſchützen verſehen werden. Auch trägt man ſich mit dem Gedanken, die Brückenwage des Herrn Göbel am Bahnhof zuübernehmen und eine Entſchei⸗ dung bis 1. März 1927 herbeizuführen.— Ueber die Auftei⸗ lung des Geländes„Ameiſenlache“ in Hüttenfeld zu 12 oder 24 Loſen iſt man ſich noch nicht einig, weshalb eine Kom⸗ miſſion es zuvor beſichtigen ſoll. Der bei der Verſteigerung erlangte Preis ſoll ratenweiſe bezahlt werden und zwar be⸗ ginnend mit Martini 1927. Die Reſtſchuld iſt mit fünf Pro⸗ zent zu verzinſen.— Dem Wilhelm Theodor Kinzer aus Lautersheim(Pfalz) wird die Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„zum halben Mond“ erteilt, da es ſich um einen Uebergang handelt.— Die Möbelfabrik will eine Waſſer⸗ rinne zum Bachgraben anlegen, was ihr gegen eine Aner⸗ kennungsgebühr von drei Mark und Auferlegung der Reini⸗ gungskoſten des Grabens an ihrem Grundſtück bei Ver⸗ ſchlammung genehmigt wird.— Da Karl Folz einen eigen⸗ mächtigen Anſchluß an das Kabelnetz vollzogen hat, ſoll er aufgefordert werden, nachträgliche Genehmigung einzuholen; die Gebühr wird ſpäter feſtgeſetzt. Da jedenfalls noch mehr ſolcher ungemeldeter Anſchlüſſe beſtehen und damit für die Zukunft dies unterbleibt, wird eine Bekanntmachung er⸗ ſolgen, daß dieſe Anſchlüſſe ſofort gemeldet werden, andern⸗ falls Strafanzeige erfolgt.— Für den Wohnbaracken⸗ bau hat die Verwaltung ein Projekt eingeholt, was ihr je⸗ doch mit 31.600 Mk. zu hoch erſcheint. St Gemeindebaumeiſter Jöſt hat ein ſolches mit einem Koſtenaufwand von 21200 Mk. ausgearbeitet. Bei einer Länge von 60 Meter und Tiefe von 8 Meter würden 8 Wohnungen geſchaffen. Mit der Aus⸗ führung ſollen einheimiſche Gewerbetreibende beauftragt werden. Vom Staat iſt ein Drittel der Bauſumme zuge⸗ ſichert. Bezüglich der Platzfrage entſcheidet eine Kommiſſion. — Die Raumnot in den Schulhäuſern wird immer größer, weshalb vergangene Woche Oberſchulxat Hoffmann⸗ Darmſtadt auf der Bürgermeiſterei wegen Weiterführung des vor dem Kriege begonnenen Schulhauſes vorſprach, von dem die Grundmauern ſtehen, das aber infolge der finan⸗ ziellen Not nicht ausgeführt werden konnte. Die Fundament⸗ arbeiten haben bereits 30 000 Mark verſchlungen. Der ſeiner⸗ zeit genehmigte Staatszuſchuß iſt nicht zur Auszahlung ge⸗ langt. Falls dieſer jetzt noch gewährt werden ſollte, wird man der Frage näher treten. Dem Anſinnen, in den alten Schulhäuſern der Römerſtraße ein Rektorzimmer einzu⸗ richten, kann vorläufig nicht entſprochen werden, da man mit der Erbauung des neuen Schulhauſes rechnet.— Das Elek⸗ trizitätswerk Rheinheſſen ſchlägt vor, die fünfzigkerzigen Birnen der Straßenbeleuchtung durch hundertkerzige zu erſetzen. Seither war der Preis für die Kilowattſtunde 30 Pfg., bei der Neueinführung will ihn das Werk auf 20 Pfg. ermäßigen. Bevor man ſich entſchließt, ſoll eine Berech⸗ ung eingefordert werden.— Die Einführung der elektriſchen Beleuchtung im Rathaus wird vorerſt zurückgeſtellt.— Einem Geſuch des Kaninchen⸗, Geflügel⸗ und Vogelzuchtvereins wegen Erlaß der Kartenſteuer gelegentlich der Ausſtellung am vergangenen Sonntag wird entſprochen, dagegen ein Zu⸗ ſchuß zu der Ausſtellung abgelehnt.— Die Firma Maiſchein und Gärtner erhält die Erlaubnis, zunächſt die tiefliegenden Sportplätze mit Erde, die ſie aus Mannheimer Betrieben zu entfernen hat, zu überdecken. Wegen Bereitſtellung weiteren Geländes ſoll ſpäter verhandelt werden. Durch die Arbeiten werden etwa fünfzig Erwerbsloſe ein halbes Jahr Ver⸗ dienſt erhalten.— Die letzte Verſteigerung des Klespern⸗ geländes erbrachte einen Durchſchnittspreis von 10,88 Mk. je Morgen und iſt auf 18 Jahre getätigt. Für einen Teil bält ſich jedoch die Gemeinde einjährige Kündigung aus, um im Bedarfsfalle eine Sandgrube anlegen zu können Badiſcher Städteverband Der Vorſtand des Badiſchen Städteverbandes iſt am 30. Oktober 1926 in Offenburg zu einer Sitzung zuſammen⸗ getreten. Von den Verhandlungsgegenſtänden ſollen folgende von allgemeinerem Intereſſe hervorgehoben werden: Die Mitwirkung der Polizei in den Städten mit Staatspolizei bei reichsgeſetzlich vorgeſchriebenen Erhe⸗ bungen und Zählungen, wie Perſonenſtandsaufnahme, Wohnungszählung uſw, iſt bisher vom Staate nur gegen Ge⸗ währung einer Vergütung an die Polizeibeamten durch die Städte zugeſtanden worden. Die Städte verlangen nach wie vor, daß dieſe Mitwirkung ohne Vergütung erfolgt, da ſie an den gerſönlichen Koſten der Polizeibeamten auf Grund des Polizkigeſetzes ſechs Zehntel zu tragen haben, und es ſich durchweg um Aufgaben handelt, die im allgemeinen Reichs⸗ intereſſe durchgeführt werden müſſen. Eine Verquickung dieſer Frade mit den Vergünſtiqungen der Polizeibeamten auf der Straßenbahn, wie das Miniſterium des Innern vorſchlägt, wird nicht für angängig gehalten und daher abgelehnt. Die Frage der Landesplanung bezw. Siedlungspla⸗ nung wird eingehend erörtert und die Bildung eines Unter⸗ 85 zur weiteren Behandlung dieſer Frage in Ausſicht genommen. Bei der Förderung von öffentli t⸗ ſtandsarbeit en war bisher in 13 Regel Grunb⸗ forderung das eineinhalbfache der erſparten Erwerbsloſen⸗ unterſtützung als verlorener Zuſchuß gewährt worden. Jetzt wird auf Grund neuerlicher Entſchließung des Miniſteriums, abgeſehen von ganz außerordentlichen Fällen, regelmäßig nur noch der einfache Betrag der erſparten Unterſtützung als Zu⸗ ſchuß gewährt. Die Städte erblicken darin eine ſchwere Be⸗ einträchtigung der Förderung der Notſtandsarbeiten. Auch die Erhebung eines Zinsſatzes von 6 Prozent durch das Land für Darlehen zur Finanzierung von Notſtandsarbeiten iſt zu hoch. Eine Herabſetzung des Zinsſatzes muß nachdrücklich verlangt werden. Sonſt muß jeder Anreiz. Notſtandsarbeiten auszuführen allmählich verloren gehen. Die Vergünſti⸗ aungen, die eintreten, wenn mehrere Geſchwiſter höhere Schulen beſuchen, und die in Ermäßigung bezw. Befreiung von Schulgeld beſtehen, ſollen an den rein ſtaatlichen Schulen einer Anordnung des Unterrichtsminiſteriums ent⸗ ſprechend auch dann zur Anwendung kommen, wenn einzelne dieſer Geſchwiſter private höhere Lehranſtalten beſuchen, ſo⸗ ſern die Gegenſeitiakeit verbürgt iſt. Der Vorſtand ſtellt den Städten empfehlend anheim, an den Schulen, an denen die Städte beteiligt ſind, in gleicher Weiſe zu verfahren. 8. Seite. Nr. 528 Neue Mannheimer Zeitüng(Morgen⸗Ausgabe) Aus der Pfalz Das erſte Krematorium in der Rheinpfalz * Neuſtadt a. d.., 12. Nopbr. In der heutigen General⸗ verſammlung des Feuerbeſtattungsvereins Neuſtadt a. d. H. wurde die Errichtung eines Krematoriums in Neu⸗ ſtadt a. d. H. einſtimmig gutgeheißen. Die Stadt baut auf ihre Koſten eine neue Einſegnungs⸗ und Leichenhalle mit an⸗ ſchließenden Einzelhallen für die Aufbahrung von Leichen. Unter dieſen Baulichkeiten erſtellt der Feuerbeſtattungsverein Neuſtadt a. d. H. auf ſeine Koſten das Krematorium. Die Koſten für den Bau betragen 60000 Mk., die die Stadt dem Verein kreditiert. So wird Neuſtadt das erſte Krematorium in der Rheinpfalz beſitzen. Bisher diente für die Feuer⸗ beſtattungen in der Pfalz das Mannheimer Krematorium. * * Ludwigshafen, 13. Nov. Im Laufe des geſtrigen Tages wurde in einem Hauſe in der Wredeſtraße eine verſchloſſene Manſa rde durch unbekannte Täter mit einem Nachſchlüſſel geöffnet und aus einem Kleiderſchrank eine Handtaſche mit 70 M. geſtohlen.— Ebenſo wurde am gleichen Tage eine Manſarde in der Bismarckſtraße ebenfalls durch unbekannte Täter mit einem Nachſchlüſſel geöffnet und zum Nachteil eines dort wohnenden 25 Jahre alten Dinſtmädchens der Betrag von 318 M. geſtohlen.— Am Donnerstag nachmittag Wurde cin im Hofe eines Hauſes in der Auſtraße abgeſtelltes Fahrrad durch unbekannte Täter geſtohlen.— Geſtern abend geriet in der Gellertſtraße ein lediger Tagner mit einem verheirateten Tagner in Disput, in deſſen Verlauf beide gegenſeitig mit dem Meſſer aufeinander losſtachen. Dabei erlitt der eine einen Stich in die Naſe, wodurch ihm dieſe ſamt der Oberlippe durchſchnitten wurde. Er wurde in das Krankenhaus verbracht.— Geſtern abend ſchoß ſich der 17 Jahre alte Kurt Gegner in ſeiner elterlichen Woh⸗ nung eine Kugel in den Kopf. Er wurde in das Kran⸗ kenhaus verbracht, wo er nach ſeiner Einlieferung ſtarb. 2: Ludwigshafen, 12 Nov. Feſtgenommen wurde geſtern nachmittag auf dem nördlichen Stadtteil ein wegen Diebſtahl und Betrug geſuchter 23 Jahre alter Tagner von hier.— In der Nacht von Mittwoch zum Donnerstag wurden durch Bubenhände zwei in der Rupprechtſtraße aufgeſtellte Ruhe⸗ bänke gewaltſam aus dem Boden geriſſen. Die Täter ſind unbekannt.— Geſtern nachmittag verunglückte ein!? Jahre alter Tagner, der bei einer Pfläſtererfirma in der Ludwig⸗ ſtraße beſchäftigt war dadurch, daß er mit einem Gefäß mit kochendem Teer zu Fall kam, wobei ihm der Teer über die Händelief. Er erlitt dadurch erhebliche Brandwunden, die ſeine Verbringung in das ſtädtiſche Krankenhaus notwendig machte. *Bad Dürkheim, 9. Nov. Seit etwa drei Wochen iſt der 18 Jahre alte Sohn der Witwe Bernhard Dörner in Har⸗ denburg verſchwunden. Nach einem Verweis, den der junge Dörner— er war Küferlehrling in Dürkheim— von ſeinem Lehrmeiſter wegen einer beruflichen Vernachläſſigung be⸗ kam, verließ er ſeine Lehrſtelle. Bis heute iſt er noch nicht nach Hauſe zurückgekehrt. 2: Neuſtadt a.., 11. Nov. Ein großer Diebſtah Iwurde in vergangener Nacht in dem hieſigen Pelzwarengeſchäft von Götz jun. ausgeführt. Der Geſchäftsraum iſt nur durch eine dünne Backſteinwand von dem Kaffee Schloßgott, in dem zur Zeit Ausbeſſerungsarbeiten vorgenommen werden, getrennt. Dieſen Umſtand machten ſich die Diebe zunutze und drückten ein Loch in die Wand, durch das ſie bequem in den Laden von Götz gelangen konnten. Die Diebe erbeuteten Pelzwaren, deren Wert in die Tauſende geht. Bis jetzt ſind nur wenige Anhaltspunkte für die Ergreifung der Täter vorhanden. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Der 21 Jahre alte Taglöhner Gottfried aus Neu⸗ lußheim iſt einem 17jährigen Mädchen nachgeſtiegen; das von dem Burſchen nichts wiſſen wollte. Da er ſich tätlich an dem Mädchen vergriff, erhielt er trotz ſeines fortgeſetzten Leugnens eine Geſängnisſtrafe von 8 Monaten.— Der internationale Taſchendieb Wiska beging geſtern vor dem hieſigen Amts⸗ gericht eine Wiederſehensfeier. Im Jahre 1924 fuhr er im D⸗Zug nach Mannheim. Unterwegs machte er die Bekannt⸗ ſchaft eines Oekonomierates aus Neuſtadt a. d.., dem er in kurzer Zeit die Brieftaſche aus der Rocktaſche heraus⸗ praktizierte, ohne, daß der Diebſtahl bemerkt wurde. Erſt i. J. 1926 wurde der Verdacht auf Wiska gelenkt. Der pfälziſche Oekonomierat erkennt den Wiska mit aller Beſtimmtheit wie⸗ der als den Mann, der mit ihm im Schnellzug geſeſſen war. Wiska aber verlegt ſich aufs Leugnen, und will ein Alibibe⸗ weis antreten, demzufolge er um die fragliche Zeit in Berlin und Wien ſich auſgehalten hat. Die protokolariſchen Aus⸗ ſagen zweier Frauen beſtätigen dies. Obwohl das Gericht ſehr erheblich Bedenken gegen Wiska hat, ſo muß es den Angeklagten doch laufen laſſen, da der Diebſtahl nicht klar erwieſen iſt.— Der ſtellenloſe Former Keſſelring nahm vorübergehend die Stelle eines Reiſenden einer Buchhand⸗ lung in Wiesbaden an, um den Vertrieb einer Familienzeit⸗ ſchrift im Mannheimer Bezirk zu organiſieren und ſelbſt oie Zeitſchrift zu vertreiben. Aber das Geſchäft ging ſchlecht, zu⸗ mal die Konkurrenz auch fleißig arbeitete und die Leute in⸗ ſolge Geldmangels keine Beſtellungen aufgaben. In ſeiner Not fälſchte er die Beſtellſcheine und ſchickte ſeinem Arbeit⸗ geber fingierte Beſtellungen nach Wiesbaden um die Provi⸗ ſion zu erhalten. Der Angeklagte legte ein Geſtändnis ab. Er habe die Scheine lediglich deshalb gefälſcht, um Geld für Nah⸗ rung und Kleidung zu bekommen. Er bitte deshalb um mil⸗ dernde Umſtände. Entſprechend dem Antrag des Staats⸗ anwalts Seitz wurde der Angeklagte zu 6 Monate Ge⸗ fängnis verurteilt. Da er ſich bisher in Haft befand, wurde er auf freien Fuß geſetzt.— Der 20 Jahre alte W. P. K. aus Tröſel bei Weinheim iſt der Urkundenfälſchung und des Be⸗ trugs beſchuldigt. Er hat auf den einlaufenden Frachtbriefen über Bierſendungen an eine hieſige Biergroßhandlung die Beträge geändert und höhere Siffern eingeſetzt. Im ganzen hat er auf 20 Frachtbriefe. um—40 Mark höhere Frachten eingeſetzt und ſeine Firma dadurch um den Betrag von 286 Mark geſchädigt. Zu ſeinen Gunſten ſpricht, daß er den Be⸗ trag nicht verjubelte, ſondern da er in ganz dürftigen Ver⸗ hältniſſen lebte, zur Anſchaffung von Kleidern und Lebens⸗ mitteln verwendete. Es wurde in der Verhandlung feſtgeſtellt, daß der Angeklagte im Monat 40 Mark verdiente, daß er in einer Herberge zur Heimat zum Preiſe von monatlich 30 Mark logierte u. beköſtigt wurde und daß er ein oder zweimal in der Woche ein warmes Eſſen ſich leiſten konnte. weil ihm ſonſt das Geld nicht gereicht hätte. Wegen ſchwerer Urkunden⸗ fälſchung erhielt der Angeklagte 4 Monate Gefängnis. 1 Monat der Unterſuchungshaft wird abgerechnet. Das Ge⸗ richt, Vorſitzender Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, kam dem jungen reumütigen und geſtändigen Mann inſofern entgegen, als es die Haftentlaſſung des Angeklagten e ch. Nochmals die Unterſchlagungen bei der badiſchen Kriegs⸗ gräberfürſorge— Schärfere Strafen für die Angeklagten Wie erinnerlich, verhandelte das Schöffengericht Karls⸗ ruhe am 3. September ds. Is. eine auſſehenerregende Skan⸗ dalaffäre. Es handelte ſich um Unterſchlagungen von 33 000 Mark bei der Kriegsgräberfürſorge. In dem Prozeß ſpielten die raffinierten Erpreſſungen der Tänzerin Anna Beck aus Stuttgart die Hauptrolle. Das Gericht verurteilte damalé 27jährigen Kurt Moſer der in ſeiner ehrenamtlichen S 0 lung bei dem Volksbund Deutſcher Kriegsgräberfürſorge Unterſchlagung beging, wegen Untreue, Unterſchlagung mehr zu drei Jahren Gefängnis, abzüglich 5 Monate u 2 Wochen Unterſuchungshaft, die 26jährige, 0 beſtrafte Tänzerin Anna Beck aus Stuttgart wegen Erpreſſun Betrug und Hehlerei zu zwei Jahren neun Monaten Gefänd, nis, abzüglich vier Monaten Unterſuchungshaft und den— mann der Beck, den Buchhändler Egon Marzian aus Alkon wegen Hehlerei zu acht Monaten Gefängnis abzüglich 1 Monaten Unterſuchungshaft. f Gegen dieſes Urteil war ſowohl von der Staatsanwa 4 ſchaft als auch von den Angeklagten Berufung eingelegt den. Die Reviſionsverhandlung fand am 11. Novemher 105 der Strafkammer Karlsruhe ſtatt. Nach mehrſtündiger Beweez aufnahme plaidiert Staatsanwalt Dr. Mackert auf ein Doſer Strafmaß für die Angeklagten, vor allem für Beck und Meah auf Aberkennung der hürgerlichen Ehrenrechte. Bei Moſg wiederholt er ſeinen erſtinſtanzlichen Antrag auf Gefängn l ſtrafe von vier Fahren. Die Verteidiger traten für eine m dere Strafbemeſſung ein. 5 Nach zweiſtündiger Beratung verkündet das Gericht, urteil, das das des Schöffengerichts verwirft. Bei Moſ bleibt, die dreijährige Gefängnisſtrafe beſtehen, jedoch t e Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf zwei ahe⸗ hinzu. Die Angeklagte Beck wird wegen in Tateinheit 16 gangene“ Verbrechen and des Rü⸗fallbetruges, Verbrechen, der Erpreſſung und Hehlerei zu einer Geſamtzu chthan 1 ſtrafſe von Z Jahren? Monaten verurteilt, außerden, zu einer Geldͤſtrafe von Mark 1000.— an deren Stelle 3 Maſ⸗ nate Zuchthaus treten, die durch die Unterfuchungeh als verbüßt gelten. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden alt auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Marctan 10 wegen Hehlerei 1 Jahr 6 Monate Gefängnis abzüglich 4 nate Unterſuchungshaft. 9 Bei den Worten der Urteilsbegründung„ſie iſt eine— brecherin.“ fährt die Angeklagte Beck mit eilhen Schrei in die Höhe und ſtürzt ſich auf Moſer ſie heſtig beim Schopfe faßt. Sie bekommt einen 9 ſuchtsanfall und bricht in Schreikrämpfe aus, en. ihre Abführung durch mehrere Polizeibeamte nötig machen Während der Urteilsbegründung hört man noch von drauhe ihre Schreie. Die Urteilsbegründung betont, Moſer* ſeine Ehre verloren, er habe ſich an Geldern vergriff die ihm als Soldat hätten heilig ſein müſſen, um ie 3¹ eine Perſon zu hängen, die ohne weiteres als Dirne erkennen ſei. Neues aus aller Welt — Die Hinrichtung Lederers. Die Hinrichtung des frübe, ren Oberleu' zants Guſtav Lederer, der ſeinerzeit gemeinſge mit ſeiner Frau den Schlächtermeiſter Kudelka ermor hatte und deſſen Prozeß vor einigen Monaten großes Meß ſehen erregt hatte, fand im rückwärtigen Hof des Geſänaniſſe Am Margaretenring in Budapeſt ſtatt. Lederer verbra te 1 letzte Nacht mit Briefſchreiben. Soldaten mit Stahlhelm 0 9 aufgepflanztem Seitengewehr umſtanden den Galgen. Noc, Verleſung des Urteils und einem kurzen Gebet des Geſänn nisgeiſtlichen erfolgte die Hinrichtung. Lederer trug Leiig Oberleutnants⸗Uniform. Der Tod trat erſt na 900 Minuten ein. Der Vollſtreckung wohnten ungeſähr 190 Perſonen bei. Vor dem Gefängnis hatte ſich eine rieſß Menſchenmenge angeſammelt, die durch die Polizei zerſtre werden mußte, da ſie mit Gewalt in das Gefängnis einzu⸗ dringen verſuchte. — Mannheim's Frösste ſ06ÿa15 Lerkauf Hur! Troppe 9 hoch 9 D 1, 1 Maf D 1, 1 Im Singang sehenswerte Ruslagen D 1, 1 „„„„„——— Unsere dellebten .. Meter nut 69 Pl. 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S15 Mannheim, den 11. November 1926. Badiſches Bezirksamt, Abteilung V. Antl. Veröffentlichungen uer Stact Mannhein Verſteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal, 0 5, 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude, ſig det am Mitkwoch, 17. November 1923, nachm. 2 Uuhr, die öſfentliche Verſteigerung verfallener Pfän⸗ der(Kleider, Weißzeug, Stiefel und dergl.) gegen Barzahlung ſtatt. Lokaleröffnung 2 Uhr. Milbringen von Kindern nicht ge⸗ Uattet. 6 Städt. Leihamt. nenhaus im 2. Waſſerwerk Rheinan ſollen an leiſtungsfähige Unternehmer vergeben werden. Verdingungsunterlagen können bei unſerer Bauleitung K 7, Zimmer 313 in der Zeit von—12 Uhr eingeſehen und ſo⸗ lange der Vorrat reicht, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten bezogen werden. Die An⸗ gebote ſind verſchloſſen bis Mittwoch, den 24. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, Zimmer 502 abzugeben. Eröffnung Zimmer 205 Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektr.⸗Werke. 48 Die Erdarbeiten für 2 Reinwaſſerbehälter im ſtädt. Waſſerwerk Rheinau ſollen an einen leiſtungsfähigen Unternehmer vergeben werden. Angebotsformulare ſind erhältlich bei unſerer Bauabteilung K 7, Zimmer 325, in der Zeit von 8 bis halb 2 Uhr. Die An⸗ gebote ſind mit der Auſſchrift:„Angebot für Erdarbeiten im Waſſerwerk Rheinau“ bis zum Samstag, 20. November 1926, vormit⸗ tags 11 Uhr, auf Zimmer 502 abzugeben. An⸗ gebotseröffnung Zimmer 205. 49 Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektr.⸗Werke. U1,1 Machlag-Versteigerung U 1, Sahlugtas der Verkeſ gg auf Ableben der Fran da Grotta Wwe. am Dienstag, 16. Nov. 1626, nachmittags 2 Uhr in Manuheim, U 1. 1.(Grünes Haus) von Schmucksachen aller Art. WFerner: 1 Gasbadeoſen, 2 Zimmeröfen, 1 antikes Gemälde. Ortsrichter G. Landsiitel. Tel. 27 309 gerichtl. beeibigter Schätzer. Wer Geld sucht auf 1. Hypotheken wende ſich an Angem. Finanz- u. Handelsges. m. b. H. Geſchäftsführung: Otto Henne Mannheim, 02, 7a. Tel. 30811, 22011 . tur leccr, 00 S 1 Röhr.-Stati%g. 79 iieeeeeeeeeee kompl. 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