— 10 Forlon, daß die Wittwoch, 17. November Neue Bezugspreiſe; In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 8 er durch die Poſt monatlich.⸗M.2,50 ohne Beſtellgeld. ei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle R 1,46, Baſſermannhaus). Geſchäfls⸗Rebenſtellen: Waldhoſſtr.6, Achwetzingerſtt 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 1 dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 2mal. Fernſprecher: 24944,24945,24951,24952 u. 24953 ſannhei Mannheimer Heneral Anzeiger Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1920— Nr. 533 ler Ge itung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Bainville ſchreibt u..: Man darf ſich nicht ein⸗ ilden, daß man ein Land, das ſeine Einigkeit erhalten und eine Kraft wieder gefunden hat, zur endgültigen militäriſchen 1 humacht verurteilen kann. Der deutſche Staat wird immer 5 der Lage ſein, eine Armee zu halten, die ſeiner Politik nutſpricht. Man wird ſich darin erſchöpfen, hinter ſeinen Ka⸗ onen, Maſchinengewehren u. Regimentern herzugehen. Um die unge beim Namen zu nennen: Die Interalliierte Mili⸗ * ntrollkommiſſion, die die Anwendung der nuſeln des Verſailler Vertrages überwacht, iſt ein Spio⸗ agedien ſt mit einem Aushängeſchild nach der Straße. Fra ſchwierige und wahrſcheinlich unmögliche Aufgabe, die ſich bärankxeich geſtellt hat, beſteht darin, Deutſchland als gleich⸗ erechtigt zu behandeln, während man es gleichzeitig unter it wmundſchaft halten will. Aus dieſem Widerſpruch man noch nicht heraus, und man wünſcht, daß bie erutſchen es nicht merken. Wir bedauern, es ſagen zu müſ⸗ But, daß nicht alles Unrecht bei ihnen iſt. Wenn man den 5 en Glauben Deutſchlands nicht zugeben will, was will man dann in Locarno und Thoiry? Berufung in den Völkerbund Der deutſche Staatsvertreter beim deutſch⸗engliſchen ge⸗ miſchten Schiedsgericht, Rechtsanwalt Dr. Barandon aus iel, der dieſen Poſten ſeit 6 Jahren in London bekleidet, hat 3 Angebot Sir Erik Drummonds, als deutſches Mitglied tredie Rechtsabteilung des Völkerbundſekretariats einzu⸗ reten, angenommen. Er wird ſeinen neuen Poſten zu Be⸗ ginn des kommenden Jahres antreten. 30 Vorwände und Ausflüchte 10 Die„Times“ bringt es fertig, dem Inſtruktions⸗ rei der Reichswehr, das mit ein paar Sätzen in Frank⸗ 3 Anſtoß erregt hat, einen ganzen Leitartikel zu widmen. milbandelt ſich hier bekanntlich um einen Leitfaden für den * itäriſchen Unterricht, der in einer Betrachtung über das Gstedenswerk“ von Verſailles der Anſicht Ausdruck gab, die gertreißung deutſcher Gebietsteile müſſe einmal zu neuen krie⸗ miſchen Auseinanderſetzungen führen. Man mag ſich zu die⸗ E8 ISat im Auslande ſtellen wie man will— ganz töricht iſt miedenfalls, wenn man nun auch dieſen Leitfaden mit in die dem gaffnunasdebatte zu ziehen verſucht. Deutſchland hat unter weh ruck von Gewalt vollkommen abgerüſtet und iſt ein genüloſer Staat. Dieſes Ergebnis ſollte den Kontrollmächten eine gen. Wenn man vongdem deutſchen Volke außerdem noch man ſchickſalergebene, paziſiſtiſche Geſinnung verlangt, ſo ſollte geſch andere Behandlungsmethoden anwenden, als es bisher 9 ehen iſt. Im übrigen ſollte man ſich doch vor abſtoßendem Schulſertum hüten. Man braucht nur fran zöſiſche der ü cher durchzublättern, um zu wiſſen, welcher Geiſt von ſchuzöſiſchen, Jugend beigebracht wird. Hier iſt jedenfalls ſelig chwächlichem Pazifismus nichts zu ſpüren. Proben feind⸗ 5 gegen Deutſchland könnten zur Genüge bei⸗ erden. ſtand er Fall des Leitfadens für die Reichswehr iſt Gegen⸗ es ſich iplomatiſcher Verhandlungen geweſen. Poincaré hat Kennt nicht nehmen laſſen, ihn dem deutſchen Kabinett zur jindet ns zu bringen. In der neuen Auflage des Leitfadens glaubt nan die betreffenden Sätze nicht mehr. Aber nun alte A man die Entdeckung gemacht zu haben, daß auch die iſt Anlälage noch im Buchhandel zu haben iſt. Und dies alles die ſi aß zu einem hochpolitiſchen Leitartikel der„Times“, ch doch ſonſt nicht mit Kleinigkeiten abzugeben pflegt. Gegen, unterliegt gar keinem Zweifel, daß man auf der rüchtete förmlich nach Vorwänden und Aus⸗ tigun 885 ſucht, um den Kampf Deutſchlands für die Beſei⸗ ſchwebever Militärkontrollkommiſſion nach Möalichkeit zu er⸗ dem— Trotzdem iſt die Erwartung berechtigt, daß wir in bis iükent Erfolg haben und daß die Kontrollkommiſſion land ei eſtens Ende dieſes Jahres ihre Tätigkeit in Deutſch⸗ gültig uſtellt. Damit wird aber dieſe Frage noch nicht end⸗ gelöſt ſein. Vielmehr wird alsdann verhütet werden e ſtändige Kontrolle in irgend einer verkappten trollmä— Völkerbund wieder eingeführt wird. Die Kon⸗ daß werden ſich ſchon jetzt darüber klar ſein müſſen, der 5 chlands Stellung zum Völkerbund vollkommen von die ſich edigung dieſer Frage abhängt. Eine Orgamſſation, als Inſtrument einer einſeitigen Intereſſenpolitik gegen 2 Werk verloriland mißbrauchen ließe, hätte für uns ihren Kongreß der franzöſiſchen Arbeitgeber mirtaſepienstag iſt in Paris der Kongreß der Union der nationaliſtipen Intereſſen eröffnet worden, d. h. des großen, ſammlun iſch eingeſtellten Arbeitgeberverbandes. Die Ver⸗ der Reput Bät nach einem Referat des früheren Präſidenten angenom rationskommiſſion Lois Dubois eine Entſchließung toner 8 in der ſie die Ablehnung nicht nur des Waſhing⸗ dert, da 0 ern auch des Londoner Schuldenabkommens for⸗ zöͤſiſche ie Beſtimmungen dieſer beiden Abkommen die fran⸗ em kei ahlungsfähigkeit weit überſteigen und da ſie außer⸗ ließu R. Reparationsſicherheitsklauſel enthielten. Die Ent⸗ ändng fordert das Parlament auf, die beiden Abkommen Zu 9 ſchließdern, damit ſie anehmbar würden. Eine weitere Ent⸗ Rede 95 ſpricht ſich mit einem deutlichen Seitenhieh auf die aus A Louis Marin zugunſten der nationalen Einigung des Fr ußerdem fordert die Entſchließung die Stabiliſierung anken, nachdem der Kurs ſich weiter gebeſſert habe. Die Inveſtigations- und Saartruppenfrage Der Londoner Korreſpondent der„Germania“ will eine Beſtätigung der Meldung erhalten haben, daß ſowohl die In⸗ neſtigationen, als auch die Zurückziehung der Saartruppen verſuchsweiſe auf die Tagesordnung des Völker⸗ bundsrates für Dezember geſetzt worden ſind, doch ſoll Sir Erik Drummond, der ſich gegenwärtig in London auf⸗ hält, noch immer geneigt ſein, den Aufſchub dieſer Dinge bis März zu befürworten. Der Aufſchub wird nicht als unbe⸗ dingt erforderlich betrachtet, aber eine vorläufige Klärung der Militärkontrollfrage dürfte notwendig ſein, bevor die end⸗ gültige Entſcheidung über die Tagesordnung des Bölker⸗ bundsrates getroffen wird. Wie ſiehts in Syrien? Die Mandatskommiſſion des Völkerbundes ſetzte am Dienstag in Genf ihre Beratungen über den Aufſtand und die blutigen Ereigniſſe in Syrien fort. Nach der Sitzung machte der franzöſiſche Vertreter der Preſſe Mitteilungen über die Sitzung. Die Lage in Syrien habe ſich in der letzten Zeit erheblich gebeſſert. Auf eine Anfrage zu der in der ganzen Weltpreſſe kürzlich verbreiteten Nachricht, wonach Frankreich das ſyriſche Mandat an eine andere Macht abtreten wolle, und ob darüber innerhalb der Mandatskommiſſion verhandelt worden ſei, antwortete der franzöſiſche Vertreter, daß von alledem innerhalb der Mandatskommiſſion kein Wort ge⸗ fallen ſei. Weltwirtſchaftskonferenz im Mai? In Kreiſen der Teilnehmer an der vorbereitenden Welt⸗ wirtſchaftskonferenz rechnet man ernſthaft damit, daß die Welt⸗ wirtſchaftskonferenz bereits im Mai zuſammentreten kann. Am Dienstag nachmittag haben in Genf die drei Unterkomitees für landwirtſchaftliche, finanzielle und Spezialfragen der Voll⸗ kommiſſion Bericht erſtattet. Ferner berichteten der ſchwei⸗ zeriſche Finanzmann Leopold Dubois als Finanzſachverſtändi⸗ ger und der Amerikaner Gilbert als landwirtſchaftlicher Sach⸗ verſtändiger, beide als Vorſitzende von Sonderausſchüſſen. Es ergab ſich, daß man in den finanziellen und induſtriellen Fra⸗ gen bereits von einem gewiſſen Abſchluß reden kann, während die Handels⸗ und Landwirtſchaftsfragen noch nicht ſoweit ge⸗ diehen ſind. Aus dem Bericht des Vorſitzenden des Unter⸗ komitees für Induſtriefragen geht hervor, daß dieſes vom Se⸗ kretariat eine Ergänzung der Denkſchrift über die Behandlung von Kohle, Eiſen, Stahl, Baumwolle und Schiffsbau fordern wird. Auch die Ausarbeitung einer Denkſchrift über die Sei⸗ deninduſtrie und ein zuſammenfaſſendes Memorandum über die übrigen Induſtrien wird vorgeſchlagen. Im Rahmen dieſes Materials gelangten Denkſchriften der deutſchen Wirtſchafts⸗ ſachverſtändigen, ſowie von dem deutſchen Kommiſſionsmitglied Dr. Lammers, von Profeſſor Wiedenfeld und Dr. Großmann zur Verleſung. Dann legte Dubois die Vorſchläge des Finanz⸗ ausſchuſſes dar, die beſonders das Währungs⸗ und Stabiliſie⸗ rungsproblem, die Freiheit des Deviſenverkehrs und die De⸗ viſenkontrolle behandeln. Heute(Mittwoch) vormittag fand in den Unterkomitees ein Meinungsaustauſch über einen vorläufigen Programm⸗ entwurf ſtatt. Heute nachmittag wird Theunis einen Bericht erſtatten, aufgrund deſſen er mit dem Unterkomitee einen Pro⸗ grammentwurf aufſtellen wird, der morgen nachmittag in einer Vollſitzung behandelt werden ſoll. Franzöſiſche FInnenpolitik Die Gefahr einer inneren franzöſiſchen Kriſe iſt durch die geſtrige Erklärung Poincarés über den Fall Louis Parin raſch beſchworen worden. Dies zeigt ſich im beſonderen auch in der Kursentwicklung, die namentlich in Newyork noch gün⸗ ſtiger geworden iſt. Die Karikaturiſten ſtellen die Angelegen⸗ heit ſo dar, als ob der ungezogene Schüler Marin vom Schulmeiſter Poincaré gezüchtigt worden ſei.(Die Darſtellung Poincarés als Schulmeiſter iſt ſeit ſeiner Inſpektionsreiſe nach dem Elſaß ſehr beliebt geworden.) Immerhin iſt die radikale Preſſe noch nicht durchweg befriedigt. Sie teilt zu⸗ nächſt mit, daß der Vollzugsausſchuß der Radikalen Partei ſich gleichwohl heute verſammeln werde, was beweiſt, daß er die Angelegenheit noch nicht als erledigt anſieht. Die„Ere Nouvelle“ läßt durchblicken, daß der Präſident der radikalen Kammerfraktion, Cazels, auf die Rede Marins im gleichen Ton antworten werde.— Die„Volonté“ fordert, daß Herriot dieſe Aufgabe ſelbſt übernehme, denn er ſei es, der von Ma⸗ rin an den Pranger geſtellt worden ſei. Bei Marins Rede handelt es ſich um eine Wahlrede. Die nationaliſtiſchen Miniſter ſollen in der letzten Zeit verſucht haben, auf dem Vermittlungswege auf die Präfekten Einfluß zu gewinnen, von denen bekanntlich der Ausgang der Wahlen zum großen Teil abhängt. Da aber das Innenminiſterium von einem Radikalen, Sarraut, beſetzt iſt, haben ſie auf dieſem Wege wenig erreicht. Da aber auf der anderen Seite Tar⸗ dieu, Marin und Bokanowski in der Regierung ſitzen und demzufolge gewiſſermaßen zu politiſcher Untätigkeit verur⸗ teilt ſind, war es nur durch einen Diſziplinarverſtoß nach Art Marins wöglich, zu verſuchen, einen entſcheidenden Einfluß auf die Geſtaltung der Senatswahlen zu erzielen. Oberſchleſiens zweite Volksabſtimmung Der deutſche Wahlſieg in Oſtoberſchleſien hat nicht nur im engeren Kreis der davon aktiv oder paſſiv Betroffenen Freude und Jubel hervorgerufen, ſondern auch im deutſchen Mutter⸗ und Heimatland ein weithin hallendes Echo gefunden. Neben dem erhebenden Stolz über die rührende Treue und Anhänglichkeit der Deutſchen, die ſeit mehr als vier Jahren unter der polniſchen Zwangsherrſchaft zu leiden haben, iſt es vor allem das Gefühl einer moraliſchen Genugtuung, weil durch den Ausfall der Gemeindewahlen abermals der Beweis erbracht worden iſt, daß die bekannte Entſchei⸗ dung des Völkerbundes wider göttliches und menſchliches Recht erfolgt iſt.„Pan“ Korfanty wird es im tiefſten Innern ſeines Herzens zweifellos bereuen, daß er unvor⸗ ſichtigerweiſe ſelber das Schlagwort von der zweiten Volks⸗ abſtimmung geprägt hat. Denn was von ihm als zugkräf⸗ tigſte Wählparole für das Polentum gedacht war, hat ſich nun⸗ mehr als überaus anziehungsſtarker Magnet für das Deutſch⸗ tum erwieſen. Und das, obwohl die Warſchauer Regierung die Vornahme der Gemeindewahlen immer wieder verſchleppt hat, weil ſie hoffte, in der Zwiſchenzeit die völlige Entdeut⸗ ſchung des ihr zugeſprochenen Gebietes durchführen zu können. Nach ihrer Abſicht ſollten die Gemeindewahlen den Beweis er⸗ bringen, daß dieſes ehemals deutſche Land wirklich polniſch geworden war, weil auch die Bevölkerung den Anſchluß an Warſchau gefunden habe. Mit welchen Mitteln gegen das Deutſchtum in Oſtober⸗ ſchleſien gearbeitet wurde, iſt nur zu bekannt. Die Unter⸗ drückung der deutſchen Bevölkerung zeigte ſich vornehmlich in der Aberkennung der Minderheitsſchulen, wo⸗ bei der Woywode ſich in keiner Weiſe weder durch die An⸗ weſenheit, noch durch die Einſprüche Herrn Calonders, des Vorſitzenden des gemiſchten Schiedsgerichts, behindern ließ. Es iſt überhaupt charakteriſtiſch, wie Polen, der verhätſchelte Liebling der Entente und des Völkerbundes, garnicht daran denkt, ſich den Entſcheidungen internationaler Schiedsgerichts⸗ inſtanzen zu beugen, wenn ſie ſeine Gewaltpolitik durch⸗ kreuzen. So war es bis jetzt in der Regel bei den Entſchei⸗ dungen des Völkerbundes in Streitfragen mit Danzig— man denke an die Matroſenſtation auf Weſterplatte—, ſie wieder⸗ holte ſich bei den Entſcheidungen Calonders und ſelbſt der Spruch des Haager Schiedsgerichts in der Angelegenheit der Chorzower Werke blieb, wie bekannt, bisher völlig unberück⸗ ſichtigt, ſodaß darüber bereits ein Notenwechſel zwiſchen Berlin und Warſchau erfolgte. Merkwürdig berührt in allen dieſen Fällen lediglich die Langmut, mit der man namentlich in Frankreich die Widerſätzlichkeiten des polniſchen Freundes hinnimmt, während man umgekehrt bei angeblichen„Verfeh⸗ lungen“ Deutſchlands gegen den„heiligen“ Geiſt der Verträge ſofort das ſchwere Geſchütz der Drohnoten auffährt. Neben der„kalten“ Unterdrückungsmethode über den Ver⸗ waltungsweg feierte aber in Oſtoberſchleſien beſonders der Terror Triumphe. Der Verband der Aufſtändiſchen ver⸗ übte ein Attentat nach dem andern gegen die Bewohner, die ſich zum Deutſchtum bekannten. Die Wirkung blieb auch nicht aus. Viele Deutſche zogen es lieber vor, freiwillig zu gehen, als ſich durch einen Anſchlag dazu zwingen zu laſſen. Dazu kam dann die ſchwere wirtſchaftliche Kriſis. Was zu erwarten war, trat bald genug ein. Die Lostrennung von Deutſchland zerſchnitt die Fäden natürlicher wirtſchaftlicher Zuſammenhänge. Die Induſtrie ging ſtändig zurück. Die Ar⸗ beitsloſigkeit griff immer mehr um ſich und es verſtand ſich von ſelbſt, daß auch unter dieſer Erſcheinung das deutſche Element am meiſten zu leiden hatte, da die deutſchen Ar⸗ beitsloſen zuerſt abgeſchoben wurden. In den letzten Wochen hat die beſſere Konjunktur, die inſolge des engliſchen Berg⸗ arbeiterſtreiks einſetzte, die Wirtſchaftslage etwas entſpannt, aber es iſt auch jetzt noch unbeſtreitbar, daß die Not der In⸗ duſtrie in die Reihen der deutſchen Arbeiterſchaft im polniſchen Oberſchleſien große Lücken geriſſen hat. Das für uns Bedeutſame und Entſcheidende der Ge⸗ meindewahlen liegt vor allem darin, daß ſich das Deutſchtum in Oberſchleſien nicht nur behauptet, ſondern teilweiſe auch noch verſtärkt hat. Bei der Abſtimmung 1921 war das Verhältnis etwa ſo, daß in Oſtoberſchleſien 55 Prozent pol⸗ niſchen 45 Prozent deutſche Stimmen gegenüberſtanden. Selbſt wenn die Gemeindewahlen nur das Fortbeſtehen dieſes pro⸗ zentualen Verhältniſſes gezeitigt hätten, wäre dies ein großer Erfolg geweſen. Tatſächlich haben ſich aber in vielen Orten ſogar ſtarke deutſche Mehrheiten ergeben. Kattowitz, Königshütte und Tarnowitz ſind beſonders leuchtende Bei⸗ ſpiele, aber ſelbſt im ſüdlichen Teil Oberſchleſtens, im Stadt⸗ und Landkreis Pleß ſind die Polen unterlegen. Vor allem können ſich jetzt die deutſchen Mehrheiten auf den Rathäuſern erfolgreicher zur Wehr ſetzen, als es bislang der Fall war. Es iſt daher begreiflich, daß Korfanty in ſeinem Blatt „Polonia bittere Tränen der Bekümmernis vergießt. Auf der Suche nach Sündenböcken, die doch in erſter Linie bei ihm und ſeinen Gefolgsmannen zu finden wären, verfällt er auf den bequemen Ausweg, die Warſchauer Regierung an⸗ zuklagen, weil ſie es nicht verſtanden habe, das unter den „größten Opfern an Gut und Blut“ eroberte Schleſien an ſich zu feſſeln. Korfanty erklärt, der Ausgang der Wahlen habe den Beweis erbracht, daß die polniſche Regierung Schleſien nicht regieren könne. Das Volk habe die ſchärfſte Form des Proteſtes gegen die bisherige Behandlung Ober⸗ ſchleſiens gewählt und die deutſche Liſte gewählt in der Meinung, daß es auf dieſe Weiſe laut ſeine Stimme erhebe, die von den verantwortlichen Lenkern des Staates hoffentlich ———————— 'glänzende 2. Eblte Ar 0r Neüe Mälnhelmer Beiküng P Penbüga — auch verſtanden werde. Die Niederlage der polniſchen Parteien ſei durch die Gewaltpolitik der Aufſtändiſchen und des Weſtmarkenvereins herbeigeführt worden. Korfanty ſtellt dann die Frage, wem das Volk am 14. November das Urteil gefällt habe. Auf der Anklagebank ſäßen die polniſchen Regierungen und die Beamtenſchaft, die der oberſchleſiſchen Bevölkerung mit Geringſchätzung und Taktloſigkeit gegenüber⸗ ſtanden. Der deutſche Sieg habe die Arbeit ganzer Geſchlechter um die Erhaltung des Polentums in Schleſien liquidiert. Zum Schluß warnt Korfanty davor, den Ausgang der Wahlen zur Veranlaſſung zu nehmen, durch Terrorakte die Bevölkerung zu vergewaltigen. Man hört, ſo ſchreibt Kor⸗ fanty, daß unſere Ueberpatrioten, die die Schuld tragen an der polniſchen Niederlage bei den Kommunalwahlen, eine Politik der Rache beginnen wollen. Das wäre die größte Dumm⸗ heit, die man tun könnte und die zweifelos dem Polentum in Oberſchleſien den Todesſtoß verſetzen würde.„Der 14. November wird in dem neuerſtandenen Polen ein Tag der Trauer bleiben. Dieſe muß überwunden werden durch eine Politik der Klugheit und des nationalen Ausgleichs.“ Das ſind ungewohnte Töne aus dem Munde eines ſolchen Heißſporns, wie es Korfanty iſt. Nationaler Ausgleich, von polniſcher Seite verkündet, muß unter allen Umſtänden Miß⸗ trauen erwecken, weil nach der bisherigen Praxis der Polen Ausgleich gleichbedeutend mit Unterdrückung des Deutſchtums war. Aber wir greifen den Ball auf! Ein nationaler Aus⸗ gleich iſt nur möglich, wenn das Recht der nationalen Minderheiten anerkannt und berückſichtigt wird. Das zuſtändige Tribunal iſt Genf. Obwohl der polniſche Ver⸗ teter beim Völkerbund, Sokal, erſt noch kürzlich in einer Un⸗ terredung mit einem Journaliſten jegliches Nachgeben für unmöglich erklärt hat, wird ſich Polen doch dazu bequemen müſſen, ſeine bisherige intranſigente und intolerante Haltung zu ändern. Gegen das erſte Urteil von Genf, das ein Ver⸗ brechen an dem Selbſtbeſtimmungsrecht der deutſchen Bevöl⸗ kerung in Oberſchleſien darſtellte, meldet nunmehr dieſelbe Bevölkerung durch das Votum ihrer Stimmzettel Reviſion an. Nachdem Deutſchland in den Völkerbund eingetreten iſt, kann es ſich mit vollem Nachdruck der Wiederaufnahme des Verfahrens widmen. Mit Deutſchlands Hilfe und unter Deutſchlands Führung muß nunmehr in Genf der. Gedanke des Rechts der nationalen Minderheiten aktiv werden. Die Beweisgründe liegen in der zweiten Volksabſtimmung, deren Ergebnis einfach nicht mehr zu überſehen oder zu negieren ſind. K. F. 4. 4* Intereſſante Einzelheiten meldet uns noch ein Bericht unſeres oſtoberſchleſiſchen Mitarbeiters: „Grundſätzlich iſt bei einer Betrachtung der Ergeb⸗ niſſe feſtzuſtellen: Wo der Terror in den Orten Polniſch⸗ Oberſchleſiens in den letzten Jahren am größten war, wo die Deutſchen am brutalſten behandelt wurden, da iſt jetzt auch der Sieg des Deutſchtums am größten und ent⸗ ſchiedenſten. Je ſtärker die Unterdrückung der Deutſchen in den einzelnen Gemeinden war, umſo machtvoller ſteht jetzt das Deutſchtum da. Als die letzte ordnungsmäßig gewählte Stadtvertretung von Kattowitz aufgelöſt und durch eine proviſoriſche Vertretung erſetzt war, die aus fünf Polen und zwei Deutſchen beſteht, wurde noch die Eingemeindung von einer Reihe von Vororten durchgeführt, um wenigſtens in der Hauptſtadt eine ſichere Mehrheit zu erhalten. Und jetzt? Die künftige Gemeindevertretung wird aus 34 Deutſchen und 20 Polen beſtehen, wobei ſich zu allem Ueberfluß unter den letzteren noch einige weitere Deutſche befinden, die ſich für polniſche Sammelliſten einfangen ließen. Der größtel nachzukommen. Das Delegiertenkomitee der Bergleute des. Sieae i e Sai Wrse Mgvein l⸗ Warze⸗c en Köhlendiſtrikts überſandte hierauf den Verband —4 in Königshütte errungen, wo ſich faſt achtzig Prozent für das Deutſchtum erklärten. Dort wurden 38 deutſe Kandidaten und nur 16 polniſche gewählt. Dieſes Ergebnis iſt ſichtbar darauf zurückzuführen, daß die polniſche Mi,wirt⸗ ſchaft in der großen Induſtrieſtadt in den letzten Jahrén, un⸗ gehemmt durch jede Kontrolle, geradezu furchtbare Formen angenommen hatte. In Hohenlinde, den Toren von Beuthen vorgelagert, deſſen Namen durch, die dort von den Inſurgenten verübten Grauſamkeiten oft“ durch die euro⸗ päiſche Preſſe gegangen war, errangen die Deutſchen gleich⸗ falls prachtvolle Erfolge. In Ru da, wenige Minuten vor Hindenburg gelegen, wo die Deutſchen oft dutzendweiſe aus den Eiſenbahnzügen herausgeholt und brutal mißhandelt worden waren, hat ſich ebenfalls eine deutſche Mehrheit er⸗ geben. Mit einem Wort: Wo deutſche Liſten aufgeſtellt waren, ergab ſich auch eine deutſche Mehrheit. Daß in einem Orte wie Tiſchau, wo der Generaldirektor des einſt deutſchen Fürſten Pleß die Aufſtellung einer deutſchen Liſte mit Gewalt verhinderte, von den Deutſchen nur weiße Zettel abgegeben werden konnten, iſt ſelbſtverſtändlich. Einen be⸗ Inſekten als Schmuckſachen Von Max Büttner⸗Berlin Im Rahmen der deutſchen Schmuckwareninduſtrie, die in der Hauptſache ihren Sitz in Pforzheim, Hanau und Oberſtein⸗ Ibar hat, arbeitet ein eigenartiger Gewerbezweig, von dem man außerhalb der Fachkreiſe im allgemeinen wenig weiß: Er befaßt ſich mit der Verwandlung natürlicher Inſekten in Schmuckſtücke. Eine große Anzahl der in den tropiſchen Län⸗ dern vorkommenden Tierchen iſt in ſo lebhaft leuchtende und ende Farben gekleidet, daß ſich den Juwelieren der Ge⸗ danké förmlich aufdrängte, in ihrem eigenen Kunſtgewerbe dieſe kleinen bunten Geſchöpfe zu verwenden, ſei es auf Bro⸗ ſchen, Halsketten oder Nadeln, ſei es zur Faſſung in allerlei Geräten, Spielſachen uſw. Man verſendet dieſe Inſekten mit den ſchillernden Farben aus ihren Urſprungsländern, jedes einzelne ſorgfältig in einem kleinen Papierumſchlag verpackt. Alle dieſe Täſchchen werden zuſammen in einem feſten, unzerbrechlichen Kaſten verſchickt. Nach der Ankunft werden die Tierchen an Ort und Stelle von einem Spezialiſten klaſſifiziert und nach der Eignung geordnet. Nunmehr werden die kleinen Körper von Arbeiterinnen zer⸗ legt bezw. die Gliedmaßen von dem Rumpf getrennt. Liegen die einzelnen Teile der Inſekten geordnet auf dem Arbeitstiſch, 35 ſo werden zunächſt die Bruſtpanzer der Tiere mit geſchmol⸗ zzenem Wachs ausgegoſſen und dann die Körper von geſchickten Händen wiederhergeſtellt. Diesmal werden jedoch präparierte Und beſonders haltbare innere und äußere Organe benutzt, deren Widerſtandsfähigkeit ſede Probe beſtehen kann. Nun bleibt nur noch übrig, die kleinen Mumien auf Broſchen, Kra⸗ wattennadeln uſw. anzubringen oder ſie etwa auf dem Mar⸗ morblock eines Briefbeſchwerers oder auf ähnlichen Dingen zu befeſtigen. Auch die Flügel exotiſcher Schmetterlinge werden vielfach Hei kunſtgewerblichen Arbeiten verwendet. Die Flügel werden vom Leib getrennt, in Präparierflüſſigkeiten gelegt und dann wieder getrocknet. Nun ſchneidet man ſie mit Scheren oder be⸗ ſonders ſeinen Werkzeugen in Stücke, um dieſe zu den ge⸗ wünſchten Muſtern zuſammenſtellen zu können. Zu dieſem Zweck klebt man die kleinen himmelblauen oder goldgrünen, Zelben, roten oder prächtig abgetönten Flügelteile auf Papier und verarbeitet ſie als eigenartig und künſtleriſch wirkende ntarſien, etma. utierbretter, ertäßchen 2 ähnliches. Natürlich überdeckt man dieſe zer⸗ für kleine Präſe ütierbretter, Doſendeckel, Un⸗ ikwerke mit einer dünnen Kriſtallſchicht, um ſonders böſen Reinfall erlebte ſchließlich auch der ehemalige Warſchauer Handelsminiſter Kiedron, der ſeit faſt zwei Jahren Generaldirektor der bekannten Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte in Laurahütte⸗Siemiesnowitz iſt. Er hatte mit den ſchwerſten Drohungen gearbeitet, den peinigenden Hunger für diejenigen an die Wand gemalt, die für deutſche Kandidaten eintreten würden. Die Quittung beſtand darin, daß ſich in dem induſtriellen Doppelorte eine erhebliche deut⸗ ſche Mehrheit zuſammen gefunden hat. Derartige Beiſpiele ließen ſich beliebig vermehren. Völlig würdigen kann man dieſen beiſpielloſen Sieg eines unterdrückten Volkes nur, wenn man ſich einige wenige Zahlen vergegenwärtigt: Nach der Teilung Oberſchleſiens wanderten rund 100 000 Deutſche aus dem polniſch ge⸗ wordenen Teile des Landes aus. Eine gleiche Anzahl von Polen aus Galizien und anderen Teilen Polens zog herein. Weitere Zehntauſende von Deutſchen, die hier blieben, ver⸗ loren durch ihre Option für Deutſchland das Stimmrecht. Und trotzdem dieſer gewaltige Wahlſieg! Rechnet man die Stimmen der zugewanderten Galizier und der Pflichtwähler, der unterdrückten Beamten, ab, dann ergibt ſich: Polniſch⸗ iſt heute mehr deutſch denn je zuvor!“ Am ben Finanzausgleich Miniſterpräſident Dr. Held und Finanzminiſter Kraus⸗ neck ſind am Dienstag in Berlin eingetroffen und haben im Laufe des Tages mit parlamentariſchen Kreiſen Fühlung wegen des Finanzausgleiches genommen. Verhand⸗ lungen mit dem Reichsſinanzminiſter haben noch nicht ſtatt⸗ gefunden, da Dr. Reinhold am Dienstag in einer beſonders langen Kabinettſitzung feſtgehalten war, bei der ſein Etat be⸗ raten wurde. Am beutigen Mittwoch iſt in Norddeutſchland Feiertag und am Donnerstag will Dr. Reinhold nach Dresden reiſen. Es iſt damit zu rechnen, daß die Beſprechungen mit dem Fi⸗ nanzminiſter nicht vor Freitag beginnen können. 90 Amerikaniſche Steuerermäßigung Schatzſekretär Mellon erklärte, wie aus Waſhington ge⸗ meldet wird, daß eine Ermäßigung der Steuern für diejenigen Steuerzahler um 15 Prozent erfolgen ſolle, die im Jahre 1925 die individuellen und Korporationsſteuern bezahlt haben. Der Ueherſchuß der Budgeteinnahmen für 1925 hätte über 300 Mil⸗ lionen Dollar betragen, ſodaß eine 15prozentige Steuerkür⸗ zung verwirklicht werden könnte. Die endgültige Beilegung des Bergarbeiterſtreils Nach einer Meldung des amtlichen britiſchen Funkdienſtes beſteht nunmehr kein Zweifel darüber, daß der Kohlenſtreik mit dem Wochenende durch Annahme des von der Regierung zur Regelung der Frage vorgeſchlagenen Planes ſein Ende erreichen wird. Schon jetzt iſt die Zahl der Streikenden ſtark zurückgegangen. In der vergangenen Woche wurden nahezu 1 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Arbeitsſtreitigkeiten in Auſtralien Infolge von Arbeitsſtreitigkeiten im Kohlendiſtrikt von Neu⸗Südwales befürchtet man den Ausbruch eines Gene⸗ ralſtreiks in ganz Auſtralien. Die Direktion der Pelaw⸗ grube in der Nähe von New Caſtle hat die Schließung der Grube verfügt, da die Bergleute, von denen die Grubenleitung behauptete, daß ſie Sabotage betrieben, ſich weigerten, dem Verlangen der Direktion nach Vermehrung der Produktion der Bergherren ein Ultimatum, in dem eine Konferenz gefordert wurde, die am 22. November ſtattfinden ſollte. Bei einer Weigerung der Bergherren ſoll der Generalſtreik aus⸗ gerufen werden. Die Hafenarbeiter ſämtlicher auſtraliſcher Häfen beabſich⸗ tigen, in einen Proteſtſtreik gegen die zahlreichen Ueberſtun⸗ den, die von ihnen verlangt werden, einzutreten. Die Regie⸗ rung trifft bereits alle Vorbereitungen, um den Wirkungen eines derartigen Streikes, der den Außenhandel Auſtraliens lähmen würde, entſprechend zu begegnen. Neues Komplott auf Java Aus Batavia wird gemeldet, daß in Samarang auf Java ein neues kommuniſtiſches Komplott entdeckt worden iſt. Ueber 80 Verhaftungen wurden bereits vorgenommen. Aus Singapore wird gemeldet, daß dort eine geheime kommuniſtiſche Bande entdeckt worden iſt, die angeb⸗ lich einen Aufſtand in Niederländiſch⸗Indien angezettelt hat. Anruhen in Mexiko Im Staate Chihuahua iſt nach einer Meldung aus Mexiko ein Auſſtand ausgebrochen, der jedoch von Regierungstrup⸗ pen ſofort niedergeſchlagen wurde. Die Rebellen befinden ſich auf der Flucht. Wie General Ramon Lopez, der Garniſons⸗ kommandant von Lacoyte, erklärte, hat ein Gefangener, deſſen Name geheimgehalten wird und der ſcheinbar eine bekannte politiſche Perſönlichkeit iſt, den Militärbehörden die genauen Einzelheiten der Verſchwörung mitgeteilt, die ſich gegen die Regierung Calles richtet, und deren Haupt General Tolen⸗ tino, ein Freund des Generals Enrico Esdrada und Adolfo de la Huerta ſein ſoll. Die Regierungstruppen unter dem Kommando des Gene⸗ rals Obregon, die ſich auf einer Straferpedition gegen die Daqui⸗Indianer befinden, haben ein ſchweres G efecht mit den aufrühreriſchen Indianern beſtanden, bei dem neun Offiziere und eine große Anzahl Mannſchaften gefallen ſind. Auch die Yaquis hatten ſchwere Verluſte zu verzeichnen. Ge⸗ neral Obregon iſt entſchloſſen, entweder die Yaquis zur Uebergabe zu zwingen, oder ſie bis auf den letzten Mann auszurotten. Ein Notruf der Katalonier Die kataloniſche Gruppe in Paris, die jüngſt an 90 Minoritätenkongreß in Geuf teilgenommen hat, veröffentlich ein langes Manifeſt, worin ſie die Lage in Katalonien aus⸗ führlich ſchildert. Dieſes Land wolle unabhängig werden. Es werde von Spanien in einer unglaublichen Weiſe bedrückt, Solange Katalonien nicht frei ſei, werde jeder europäiſche Friede bedroht ſein. Es werde immer Mächte geben, die an der Unzufriedenheit der Katalonier Nutzen ziehen möchten, wie das Beiſpiel Italiens bewieſen habe. Die Ehre der Familie Garibaldi Der ältere Bruder von Riciotti Garibgldi, Peppino Garibaldi, hatte in Paris am Dienstag äbenid eine Unter⸗ redung mit Riciotti im Gerichtsgebäude, wozu Riciotti au dem Gefängnis geführt worden war. Die Unterredung—— lief ſehr pathetiſch. Peppino erklärte nachher: Ich bin hierhe⸗ gekommen, um den Namen und die Ehre der Familie baldi zu verteidigen, deren Chef ich als Aelteſter der Fami bin. Ich will, daß vollſtändiges Licht in dieſe dunkle Ange legenheit gebracht werde. Letzte Meldungen Eiſenbahnattentat — Regensburg, 17. Nopbr. Nachts wurde auf das G der Strecke Schwandorf—Furthimwalde zwiſchen den S 0 lionen Kothmeißling und Cham ö je 60 em lange Kilomeuhr ſteine und ein Stück Holz aufgelegt. Der Frühzug 1108 auf, wobei in der Lokomotive der linke Schneeräumer und 885 Gepäckwagen der Gasbehälter beſchädigt wurde. Die Reichz⸗ bahndirektion hat für die Ermittlung der Täter eine Ge belohnung von 200 Mark ausgeſetzt. Eine franzöſiſche Heereskommiſſion im Rheinlaud — Paris, 17. Nov. Geſtern beſchloß der Heeresausſchuß der Kammer, eine Kommiſſion ins Rheinland zu entſenden, um an Ort und Stelle die verſchiedenen militäriſchen und vo tiſchen, auf die Beſatzung bezüglichen Fragen zu prüfen. Italieniſche Uebergrifſe in Griechenland — London, 17. Nov. Der Athener Berichterſtatter der „Morning Poſt“ meldet, daß italieniſche Soldaten, die in Kolynnos(Dodokanes) griechiſche Häuſer durchſuchten, auch in das Haus einer Engländerin eindrangen und Bilder de cügliſchen Königspaäres zerriſſen, obaleich die Engländert ſich als ſolche auswies. Die Italiener ſprengten das Hau des Bürgermeiſters in die Luft und warfen eine griechi che Flagge in die See. Abſchluß des Rigaer Kommuniſtenprozeſſes — Riga, 17. Nopbr. Wir berichteten kürzlich über 5 Beginn eines Kommuniſtenprozeſſes, in dem ſich ein komm niſtiſcher Agitator und zwölf ſeiner Anhängerinnen zu ehr⸗ antworten hatten. Das Urteil, das am Schluß der menz tägigen Verhandlungen gefällt wurde, lautete gegen Meb⸗ Angeklagte auf Zuchthausſtrafen von drei Jahren vier 5 naten bis fünf Jahren. Zwei Angeklagte wurden 1** geſprochen, die übrigen zu Feſtungshaft von—3 Jahr verurteilt. Keine rumäniſche Anleihe in Amerika — Newyork, 17. Nov. Die Königin von Rumänien hat die Meldungen offiziell dementieren laſſen, wonach ſie 0 N für eine Anleihe in Rumänien g ührt habe. ſie vor Berührungen zu ſchützen. Zuweilen bringt man auch ganze konſervierte Schmetterlinge zwiſchen zwei Glasplatten, deren Ränder mit unſichtbarem Klebſtoff(ſog. Kanadabalſam uſw.) aneinander befeſtigt werden. In ähnlicher Weiſe werden elegante Fläſchchen, Aſchbecher und allerlei kleine Luxusdinge geſchmückt. Schließlich dienen beſtimmte Schmetterlingsarten als deko⸗ ratives Moment in der Damenhutmode. Die Präparierung für dieſen Zweck vollzieht ſich dergeſtalt, daß man die Schmet⸗ terlinge zuerſt einen ganzen Tag lang auf feuchtem Sand auf⸗ weicht; dann überſtreicht man die Flügel mit einem klaren Alkoholfirnis und klebt ſie nun auf Atlas, den man darauf genau den Umriſſen der Flügel entſprechend Kusſchneidet. Dieſe Teile werden nun auf einem Metallgerüſt! angebracht, das den Körper des Schmetterlings darſtellt, und der Hut⸗ ſchmuck der eleganten Dame iſt fertig— falls es die Laune der Mode gerade will. Theater und Muſik SRadioſendung zeitgenöſſiſcher Opern. In letzter Zeit haben eine größere Reihe von Rundfunkübextragungen zeit⸗ genöſſiſcher Opern ſtattgefunden: Janaceks„Jenufa“ durch den Leipziger Sender aus dem Nationaltheater Weimar(dieſe Sendung wird wegen des ſtarken Erfolges wiederholt), Bitt⸗ ners„Hölliſch Gold“, Wiener Sender aus der Staatsoper Wien, Schrekers„Ferner Klang“ und Rezniceks„Rit⸗ ter Blaubart“, Berliner Sender aus der Staatsoper Ber⸗ lin.(Reznicek: Unterſendung Stuttgart und Breslau.) Schillings„Mona Liſa“, Berliner Sender und Rigaer Sender. Die Norag, Hamburg, hat Schillings„Mona Liſa und Weingartners„Dame Kobold“, der Caſſeler Sender Graeners„Schirinund Gertraude“ zu eigenen Auf⸗ führungen erworben. Auch der Stuttgarter Sender plant eine Uebertragung von„Mona Liſa“.— Viel Beachtung finden die kleinen klaſſiſchen Singſpiele der Univerſal⸗Edition bei den Sendern. Zuletzt wurde Mozarts„Gärtnerin aus Liebe7 in der Bearbeitung von Bie in Dresden geſendet. Leipzig bereitet eine Uebertragung von Haydns„Apothe⸗ ker“ in der Hirſchfeldbearbeitung vor. Eine Beethoven⸗Gedächlnis⸗Tonhalle in Wien. Der unter dem Ehrenpräſidium von Richard Strauß ſtehende Muſik⸗ und Sangesbund in Wien beabſichtigt den hundertſten. Tobestag Beethovens zum Anlaß zu nehmen, um ein großes Gedächtniswerk zu errichten. In Wien foll eine Lonhalle „ ee e 0 9 3 3 — — mit einem Faſſungsraum von über 10 000 Perſonen und 4000 Mitwirkenden, verbunden mit einem großen Muſiten und Sängerheim, geſchaffen werden. Bedeutende Archite die haben Entwürfe dieſes Bauwerkes ausgearbeitet, und ne⸗ öſterreichiſche Regierung hat ſich bereit erklärt, einen geelgter ten Baugrund im Umfange von etwa 36 000 Quadrattang zur Verfügung zu ſtellen. Zugleich wendet ſich die Leuftler des Bundes an alle muſikaliſchen Körperſchaften, Kün der und Muſikfreunde mit der Bitte, ihm bei der Aufbringung bedeutenden Mittel behilflich zu ſein. —085 n Theaternachrichten. Am Schauſpielhaus in B ne nelot kam das von den einheimiſchen Redakteuren, W. Schma und C. Hilker gemeinſam eyrfaßte Luſtſpiel„Bie Siglter Glück“, am Stadttheater inEſſen das Drama„Die am des rheiniſchen Schriftſtellers Alex von Frankenberg, In⸗ Stadttheater in Bochum der Abenteurer⸗Schwank, In⸗ ſel der Affen“ von Hellmuth Unger, am Stadttheater in orfis 1 zig das Luſtſpiel„Das Mädchen aus der Fremde“ von Ka Holm zur Uraufführung.— Gerhart Hauptmann ien den letzten Proben ſeines neuen Schauſpiels„Dorothea des germann“, deſſen Uraufführung in Abänderunget in Spielplans bereits dieſen Samstag(20. Nov.) ſtattſin gſet⸗ München eingetroffen. Die für Ende November duſpiel tierte Premiere von Gerhart Hauptmanns neuem Scheeer in „Dorothea Angermann“, die für das Deutſche Theen Berlin beſtimmt war, mußte nach Wien verlegt wer Eheater findet nunemhr in Max Reinhardts Joſephſtädter k⸗ ſtatt.— Der Ausſchuß für das Wiener Girardi⸗ r ein mal veranſtaltet am 28. Nov. in der Wiener Volksoper Der Aufführung von Ferdinand Raimunds Zaubermärchen arge⸗ Verſchwender“, wobei ſämtilche Rollen von Kindern ener ſtellt werden ſöllen.— Als nächſte Neuheit der Dres in drei Staatsoper gelangt Cherubinis burleske Oper dem Akten:„Don Piſtacchio, der dreiſach Verlohte“, Tert nacheſtet italieniſchen Hriginal für die deutſche Bühne ſrei henauſtka⸗ von Hans Teßmer, zur deutſchen Uraufführung. Die nierung liſche Leitung hat Hermann Kutzſchbach, die Inſntwü und Regie liegt in den Händen von Alfred Reucker; Er hde der Bühnenbilder und Koſtüme: Leonhard Fanto.— Heaſhelte ſich die im Vorjahr von Pirandello zuſammeng bruar⸗ Theatergruppe auflöſen mußte, will der Dichter im 67 digen 1927 einen zweiten Verſuch zur Schaffung einer taatliche Proſabühne in Italien hen, es wurde ihm das ſta eine heater Argentina in Rom zur Berfügung geſtellt Uno taatlich⸗ Süͤbvention zugeſichert SE., S. EaG. S Li, Kce Ke, und — F B. Seite. Nr. 888 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) lder aus aller Welt den 17. November 1926 Mittwoch, — Der gröste Bulle: See-Elefant im Angritt auf den Photegraphes Veberreste der Urwelt: Eine Herde von See Der gröste Stragenbahn-Bahnhot Deutschlande in Drendes ernn Berla Die neue Verkehrsregelung am Spittelmarkt ia ——— Persichetui Presse-Pe Die Nichte des Papstes Marla Lulse Ratti vermuhlte sieh mit dem Harchese Agerin der Welt At antle-Parto dle Alteste Dio Sannrige Herzegin von'Usea, ————— Der Poliseispitzel Mussolinis Rieciotti Garibaldi ein Nette des berühmten Guiseppe Garſbaldt Der neue Pressechet der Reichs⸗ reglerung Dr. Zechlin Der bisherige Pressechef der Reichs- Regierung Ministerlaldirektor Dr. Kiep. ähri ins Privatleben aurück 23 omas Alwa 3 Photo P Allantie-Paris 4. Seite. Nr. 533 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. November 1020 Stäotiſche Nachrichten Hinnenoch Die Wahle ſin verbei, die Schlacht is'ſchlache; Jetzt ſeid verninfdich, dut eich widderum vertrache, Un ſchafft eindrächdich for des Wohl der Schtadt, Sunſcht hot ken Zweck die ganz Campanje'hatt. Wenn ſo e Schlacht verbei, gibt's auch als Dode, Verwundete un allerhand Marode. D' Bleſſierte ſchaffe mer ins Krankehaus; Doch, mit de Dode iſch's— vorläufich— aus. Velleicht, daß ſe mol ſchbäder ufferſchteh' Un ſich vun neiem ſchtelle uff die Bee, Un trete widder in de Wahlkampf ein, Velleicht, wer weeß?'s könnt alles meeglich ſein! For heit iſch's aus. Wer hot de Sieg errunge, Is jetzt die Froog, de Feind im Kampf bezwunge? Sieg, Sieg! ſo jubelt die un die Bardei, Meintweche, mir iſch's total eenerlei. Ich hab mei Schteierlaſcht wie vor zu traache, Daß mer's ball rot, ball ſchwarz werd vor de Aache, Kein Kommuniſcht, kein Sozz, kein Zentrum, meen ich als Nimmt mir die ungeheier ſchwere Laſcht vum Hals. A. W. * Zum Fall Mayr wird uns vom allgemeinen ten⸗Ausſchuß der Handels⸗Hochſchule mitgeteilt, daß auf Grund einer jetzt erfolgten beiderſeitigen Ausſprache die Studentenſchaft feſtgeſtellt habe, daß eine Bedrohung der Lehrfreiheit im Falle Mayr nicht vorliege. Sie habe daher vorläufig keine Veranlaſſung, in die Angelegenheit ein⸗ zugreifen. uUeble Folgen einer Schwarzfahrt. In der vergangenen Nacht fuhr ein Perſonenkraftwagen in übermäßig ſchnellem Tempo von der Riedfeld⸗ in die Laurentiusſtraße gegen einen dort vor dem Hauſe Nr. 26 ſtehenden Lieferkraftwagen. Zwei Inſaſſen des Perſonenautos exlitten durch Splitter der —2— Schutzſcheibe erhebliche Schnittwun⸗ en. Der eine mußte mit dem Sanitätsauto in das Kran⸗ kenhaus verbracht werden. Der Lenker des Kraftwagens, der eine Schwarzfahrt ausführte, war angetrunken. wurde vorläufig feſtgenommen. Der Kraftwagen ſichergeſtellt. Sprung aus dem Fenſter. Infolge eines Nerven⸗ zuſammenbruches ſprang in der vergangenen Nacht ein 30 Fahre alter Mann aus ſeiner im 2. Stock gelegenen Woh⸗ nung in Rheinau in den Hof und blieb bewußtlos liegen. Das Sanitätsauto verbrachte den Verunglückten in das all⸗ gemeine Krankenhaus. 00„ Radlerunfälle. Geſtern mittag fuhr auf der Haupt⸗ ſtraße in Feudenheim ein 16 Jahre alter Radfahrer einen 0 6 anderen beim Ueberholen an und warf ihn um. Der Ge⸗ ſtürzte blieb bewußtlos liegen und mußte auf die nahe gelegene Polizeiwache verbracht werden. Der herbei⸗ gerufene Arzt ſtellte außer blutunterlaufenen Wunden am Kopf keine ſchlimmeren Verletzungen feſt. Nach einer halben Stunde erholte ſich der Verunglückte wieder und konnte ſich 5 mit ſeinen Angehbrigen nach Hauſe begeben.— Geſtern nach⸗ mittag wurde in der Neckarauerſtraße ein Radfahrer von einem überholenden Perſonenkraftwagen angefahren, zu Bo⸗ den geworfen und leicht verletzt. * Zuſammenſtoß. An der Straßenkreuzung O und P 6 und 7 ſtießen geſtern vormittag ein Straßenbahnzug der .E. G. und ein Perſonenauto zuſammen. * Sein 25jähriges Dienſtjnbiläum feiert am morgigen Donnerstag Herr Karl Appel bei der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit beging geſtern Bau⸗ unternehmer Joſef Kreis mit ſeiner Gattin gebr. Greulich ——— Studen⸗ ** * Kein Viſum zur Auswanderung nach Nordamerika. Wie Frl. E. W. Trippmacher⸗Ladenburg auf Erkundigung beim amerikaniſchen Konſulat erfährt, ſtehen augenblicklich die Ausſichten für Auswanderer nach Nordamerika nicht ſehr günſtig. Das Konſulat ſchreibt an Frl. Trippmacher: „Zu Ihrer Orientierung wird Ihnen mitgeteilt, daß das Konſulat in Stuttgart ſeit dem 15. Oktober keine Viſumanträge mehr annimmt, außer ſolchen, die in die ſogenannte bevorzugte Klaſſe fallen(Landwirte und Angehörige amerikaniſcher Staats⸗ bürger.) Dem jetzigen Einwanderergeſetz gemäß iſt anzu⸗ nehmen, falls keine Aenderungen vorgenommen werden, daß die Einwanderungsquote für das Jahr 1926/27 bedeutend vermindert wird.“ Alſo keine guten Ausſichten für die die nicht zu der bevorzugten Klaſſe en. Herbſtausſtellung Baden⸗Badener Künſtler Im Kunſtverein zu Baden⸗Baden wurde die letzte Aus⸗ ſtellung dieſes Jahres eröffnet, die dem engeren heimiſchen Kunſtſchaffen gewidmet iſt und in charakteriſtiſcher Auswahl die in Baden⸗Baden lebenden Künſtler umfaßt. Nach innen verſenkt, indes mit dem geiſtigen Ausblick ins Helle, Ueber⸗ helle, aufs Starke, Ueberſtarke, Ueberſinnliche, wird Alexan⸗ der b. Vollborth zum Verkünder jener Urgefühle, aus de⸗ nen ſich im Verlaufe der Menſchengeſchichte Religionen und Kulturen gebildet haben und die in den Philoſophien aller Völker und Zeiten, wie auch immer umſchrieben, wieder⸗ kehren: Licht und Unſterblichkeit. Die beiden großen Bilder „Gebet“ und„Auferſtehung“ ſind ergreifend innig mit der Seele geſchaut; ſie atmen eine Reinheit der Empfindung und teilen uns das Gefühl der Ueberwindung irdiſcher Schwere und Unvollkommenheit ſo überzeugend mit, wie das nur durch die Kraft des wahren Idealismus geſchehen kann. Mit einer maleriſch fein empfundenen Badener Landſchaft des⸗ ſelben Künſtlers ſei auf die Fülle von Landſchaften über⸗ geleitet, die den Hauptbeſtand der Ausſtellung bilden. Vitus Staudacher iſt aus dem Kreis der Heimatkünſtler nicht wegzudenken. Auch die ſonnigen Waldbilder Prof. Robert Engelborns grüßen wir als unentbehrliche Spender ſonntäglicher Stimmung. E. v. Palmenberg hat für eine Landſchaft mit Föhren und für ein Vorfrühlingsbild die charakteriſtiſchen Töne gefunden und die dekorative Pracht eines Dahlienſtraußes in warmleuchtender Friſche wieder⸗ gegeben. In der Luftbehandlung und in der Erzielung land⸗ ſchaftlicher Ausſchnitte von vollendet künſtleriſcher Bildwir⸗ kung zeigt ſich E. v. Parſeval als Meiſterin. Stephanie Grimm hat außer einem Blumenſtück und einem apart kom⸗ ponierten Stilleben zwei Landſchaften ausgeſtellt, beide wert⸗ voll durch das wohlgelungene Bemühen, die durch Lokal und Jahreszeit bedingte Eigenart der Beleuchtung weſentlich zu machen. Auch Artur Grimm bekennt neben ſeiner eigent⸗ lichen Landſchafternatur ſeine ſorgſame Liebe für das Blu⸗ menſtück. Unter techniſch Gleichwertem iſt es aber doch ſeine Odenwaldlandſchaft, der unter den Landſchaftsbildern der Nusſtellung der Ehrenplal gebührt. Eine Portitſkigze Grimms, die bei aller Sparſamkeit der Striche das Weſent⸗ —39 herausgearbeitet, möge zu den Portätiſten hingeleiten. a finden wir Colomba v. Volborth mit einem klar aus Vorträge D. Dr. Jaeger⸗Freiburg:„Der letzte innere Halt“ Der ſtarke Beſuch, den die religiöſe Abendfeier in der Johanniskirche am letzten Sonntag fand, zeigte das lebhafte Intereſſe für den Vortrag von Stadtpfarrer D. Dr. Jae⸗ ger aus Freiburg. Die Frage nach dem letzten inneren Halt im Leben und Sterben iſt nicht eine Frage, ſondern die Frage. Viele wiſſen darauf keinen feſten Beſcheid, aus Leicht⸗ ſinn oder innerer Unſicherheit. Wo iſt Sicherheit? Die echte Wiſſenſchaft, die ſich ihrer Grenzen bewußt iſt, kann nie Letz⸗ tes, ſondern nur Vorletztes bieten. Viele ſuchen bei der Anthropoſophie, bei Theoſophie, bei Spiritiſten und„Bibel⸗ foſrchern“. Auch die ſo feſt erſcheinende römiſche Kirche hat unter der äußeren Einigkeit viel innere Uneinigkeit und per⸗ ſönlichen Streit, und die Sicherheit, die ſie zu bieten ſcheint für Leben und Sterben, iſt doch ſtark mit Ungewißheit ge⸗ miſcht. Aber ſollte die evangeliſche Kirche mit ihren vielen Meinungsunterſchieden Sicherheit geben können? Iſt die ſeit Luther aufgekommene Kritik nicht das Ende aller Sicherheit? Der Redner zeigte, wie das literariſche Erdbeben die Bibel doch nicht hat erſchüttern können, weil eben das Chriſtentum nicht als Lehrbewegung in die Welt trat, ſondern als Freu⸗ denbewegung und Freudenkraft, die durch Kritik nicht zer⸗ ſtört werden kann. Das Seelenbeben des Weltkriegs und des Zuſammenbruchs hat vielmehr erſt recht erwieſen, daß es unmöglich iſt, ohne Jeſus als Kraft Gottes überhaupt aus⸗ zukommen. Wo liegt aber in dem, was die Bibel bietet, die Lebenskraft? In dem Vaternamen Gottes. Mit dieſem Vaternamen Gottes hat Jeſus ſein ſchweres Leben ge⸗ führt und ſiegreich zu Ende beſtanden. So iſt der der Bürge für die Kraft dieſes Vaternamens. Chriſtus iſt der Schwur Gottes, daß er Vater genannt werden will. In dieſen Vater⸗ namen Gottes iſt Luther geflohen aus der Kirche, die zwar viel Gnaden bot, aber nie die Sicherheit, ob ſie auch reichen. In der Sicherheit und Freudigkeit, die Luther in dieſem Vaternamen fand, erlangte er die Kraft zu ſeinem mutigen Auftreten. Alle Widerwärtigkeit des Lebens wird durch die Flucht zu„unſerm Vater in den Himmel“ überwunden. So müſſen wir die Bibel gebrauchen als Troſt⸗ und Kraftbuch, nicht ängſtlich klebend an Lehrmeinungen, ſondern in ſo freiem Gebrauch wie Luther, der als Richtſchnur in der Bibelver⸗ wendung die Frage nahm, ob die einzelnen Bücher Chriſtum treiben“, d. h. ob in ihnen die Kraft der Chriſtusbotſchaft vom Vater ſteckt. Denn die Bibel iſt kein ſtarres Lehrbuch, ſon⸗ dern ein dynamiſches Buch, ein Buch der Lebenskraft. So gibt es auf die Frage:„Woran dürfen wir uns halten?“ keine einfachere Antwort als die: Haltet euch an den Vater, der euch hält! Unſer Vater, das iſt das Vort, das ſie ſollen laſſen ſtah'n. In ſichtlicher Ergriffenheit folgten die Hörer dem faſt eine Stunde währenden Vortrag, der durch muſikaliſche Dar⸗ bietungen umrahmt war. Freudig erklangen die Muſikſtücke für Orgel und Horn von Händel und Bach, geſpielt von den Herren Lenz und Kralemann. Zwei Lieder von Dvorak wurden mit wohlklingendem Tenor von Herrn Emig vor⸗ getragen. Gemeindegeſang beſchloß die Feier, die der Evang. Männerverein Lindenhof veranſtaltet hatte. Vereinsnachrichten * Der Angelſiſcher⸗Verein„Merkur“ e. V. Mannheim, Riedfelöſtraße 25, hielt vergangenen Sonntag in der„Con⸗ cordia“ Langſtraße 36, ſeine Generalverſammlung ab, die ſehr ſtark beſucht war. Die aufwärtsſteigende Mit⸗ gliederbewegung, die günſtigen Kaſſenverhältniſſe, die für die ſportfiſchereilichen Intereſſen erzielten Verbeſſerungen und Vergünſtigungen u. a. m. legten beredtes Zeugnis ab für die auſopfernde Mühewaltung der Vereinsleitung im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr. Der vorbilblichen Vorſtandſchaft wurde daher auch unter Dankſagung ſeitens der G. A. Ge⸗ ſamtentlaſtung erteilt und die Wiederwahl mit wenigen Aen⸗ derungen vollzogen. Ein lehrreicher, allgemeinverſtänd⸗ licher Lichtbildervortrag mit dem Thema:„Wie können wir unſere Flußfiſcherei gegenüber der Ent⸗ wicklung von Verkehrs⸗ und Landeskultur retten?“ brachte dem Landesfiſcherei⸗Sachverſtändigen, Re⸗ ierungsrat Dr. Koch⸗Karlsruhe ſtarken, wohlverdienten eifall. Mit einem herzlichen Appell an die Verſammelten, ſortzufahren auf der beſchrittenen Bahn, Kameradſchaftlich⸗ keit und Sportsdisziplin zu üben, Heger und Pfleger zu ſein, ſchloß der Vorſitzende die angeregt verlaufene Tagung. Petrt Heill 5 Veranſtaltungen 3 Konzertverein E. V. Wegen plötzlicher Erkraukung des Herrn Prof. Buxbaum muß leider der zwe ite Kammer⸗ muſikabend des Konzertvereins, der morgen Donners⸗ tag, 18. November ſtattfinden ſollte, ausfallen. Der Abend —9— nachgeholt. Neues Datum wird rechtzeitig bekannt ge⸗ geben. der Kinderſeele gewonnenen Mädchenköpſchen in Paſtell. S. Herforths„Bildnis des Vaters“ gewann ſeine lebens⸗ volle Plaſtik aus der farbenſtrotzenden Freude, mit der der junge Künſtler hier zugriff. K. Mall zeigt den Aufbruch ſtarken Miterlebens in die Farbe. M. Pal⸗Binder ſtellt intereſſante Probleme mit einer an Frauen nicht oft wahr⸗ zunehmenden pſychologiſchen Konſequenz farbig und gra⸗ phiſch zur Diskuſſion. Dabei iſt ſie eine poetiſch⸗muſikaliſche Natur, denn ſonſt wären die entzückenden, in Porzellan⸗ malerei verwendeten Einfälle unerklärlich. Noch einmal wird unſere Aufmerkſamkeit in beſonderem Maße gefeſſelt. Wir ſtehen vor den Aquarellen von Clariſſa v. Blumenthal. Beherrſcherin der Form iſt zur Meiſterſchaft in der Dar⸗ ſtellung der Bewegung und ihres Rhythmus berufen. Dabei nützt ſie die lockere Aquarelltechnik verblüffend im Dienſte der Kompoſition. Von J. Steinels lebendig geſehenen Tierbildern kommen wir endlich zu den plaſtiſchen Formen, denen K. Th. Karcher⸗Brändli mit ſicherer Beherr⸗ ſchung geiſtigen Ausdruck und Bewegung gegeben hat. Fer⸗ ner ſind in der Ausſtellung noch vertreten Johanna Engler, Frau Dr Grimm, E. von Herzer, Elſe Kappler, Jul. Krätz, Lilian von Kuſenberg, Otto Müller, M. Schlobach⸗da Coſta, Marianne Vögele und R. Weil⸗Neu. Alfred Maderno. Kunſt und Wiſſenſchaft O Zur Wahl der Dichtermitglieder der Preußiſchen Aka⸗ demie der Künſte. Wie zu der bereits gemeldeten Wahl der ordentlichen Mitglieder der Sektion für Dichtkunſt der Preußiſchen Akademie der Künſte ergänzend von dieſer mit⸗ geteilt wird, hat Hermann Sudermann die auf ihn ge⸗ ſallene Wahl nicht angenommen. Er fühlt ſich zurück⸗ geſetzt, weil er ſich nicht unter den zuerſt von dem Miniſter berufenen Dichtern befand, worauf er eine gewiſſe Anwart⸗ ſchaft zu haben glaubte, da er zu den 1919 geführten Vor⸗ verhandlungen über die Gründung der neuen Sektion als Berater zugezogen war und er der älteſte der in Frage ſtehenden Dichter iſt. Abgelehnt hat die Annahme der Wahl Rainer Maria Rilke, weil er grundſätzlich keine Aus⸗ zeichnungen annimmt, Hugo v. Hofmannsthal hat durch ein kurzes Telegramm obne Angabe von Gründen ab⸗ geſagt.—Die ſetzt beſtätigten, von den erſten Mitgliedern vorgenommenen Wahlen erheben nicht den Anſpruch darauf, ſchon jetzt alle in Betracht kommenden Namen in der Sektion Fin⸗Ramoſchau W. R.„Alhambra“. Der Sechsakter„Komte 5 Bu kopf“ iſt eine reizende Angelegenheit. Bilder von ſelte geſehener landſchaftlicher Schönheit und auserleſenem ſchmack, die Anmut und Grazie der Vertreterin der Ha rolle, Carmen Boni, dazu eine heitere, ſprühende Handluzer das alles macht das Stück zu einem wirklich guten Film9 über dem Niveau des Durchſchnitts ſteht. Demgegenn 9 kann der zweite Film des Spielplans„Das große A b* teuer“, eine Liebesgeſchichte zu Waſſer, zu Lande und in 5 Luft, nur noch eine ſenſationell aufgemachte Rolle ſpie — Ein gutes Beiprogramm trägt weiter zur Unterhaltun der Beſucher bei. Aus dem Lande Sie will keine Prozente, ſie will Geld! * Schwetzingen, 14. Nov. Dieſer Tage kam ein altes Mn terchen auf das Arbeitsamt, um Erwerbsloſenunterſtün abzuholen. Sie klagte, daß ſie mit der kleinen Unterſtützu nicht auskäme und daß ſie mehr Geld haben wolle. Der 1 amte verſuchte der Frau vergeblich klar zu machen, aß* Reichstag die Erhöhung der Unterſtützungsſätze beſchloſſe habe, daß ſie alſo demnächſt zehn Prozent me her be äm Darauf erwiderte die Frau vorwurfsvoll:„Was tun ich miß eire Prozente? Ich will keine Prozente, ich will G eld — Eig phantaſiebegabter Junge iſt ein 10 Jahr alter Rea ſchüler aus Hockenheim, der die hieſige Realſchule beſuch, Das Büblein ſollte zu Hauſe eine Mitteilung unterſchreibe. laſſen, deſſen Inhalt wohl wenig ſchmeichelhaft für ihn Um der elterlichen Strafe zu entgehen, erdichtete er eine Ueberfall. Zu Hauſe erzählte der Junge, er ſei in einſche Auto nach Ketſch entführt, von zwei Männern mit einem Dol 5 bedroht, ſeiner Barſchaft von 20 Pfg. und ſeines Schulranzn nebſt Frühſtück beraubt worden. Im Rheinwald habe man N5 dann wieder ausgeſetzt.— An der Geſchichte iſt natürlich ke wahres Wort, ſie iſt von A bis Zerfunden. Von einem Motorrad angefahren 6 Grenzach, 16. Nop. Am Sonntag abend wurden an bei Baslerſtraße zwiſchen Grenzach⸗Horn und Grenzach 9 ar Wanderburſchen, die ſich Arm in Arm führten, und ſcheluh etwas angeheitert waren, von einem von der Grenze kommenden Motorrad mit Seitenwagen überfahren. 1 erlitten ſchwere Verletzungen. Der Motorradfahrer kam 11 einigen Hautabſchürfungen davon. Wie verlautet, ſoll keine Schuld treffen. 4 4* Wallſtadt, 16. Nov. Schreinermeiſter Adam T 90 mann feiert heute mit ſeiner Frau Babara geb. Hecch Hauptſtr. 30, das Feſt der Silbernen Hochzeit. Gleia, zeitig feiert die Tochter des Ehepaares, Greta Troppman mit Herrn Fritz Sohn, Bäckermeiſter ihre grüne Hochzei UU Weinheim, 16. Nov. In einer hieſigen Nährmittel, —5 wurde dem Ende der 20er Jahré ſtehenden Arbeitee eter Lohrbächer, der mit einer Hand in das Getrt einer Teigmaſchine geriet, der linke Arm ausgeriſſen. aus Uberfübrt wurde in das hieſige ſtädtiſche Krankenha überführt. J Weinheim, 16. Nov. Im Keller des Hauſes Gramige, bachſtraße 65 beging heute dormittag 11 Uhr der ölähn⸗ ledige Arbeiter Karl Hördt Selbſtmond durch Ergn gen. Das Motiv war Liebeskummer.— Feldhüter Heiich Pfläſterer erhielt von der Stadtverwaltung, an a 99— 25jährigen Dienſtjubiläums eine filberne Uhr ette. zKiger I Laudenbach, 16. Nov. In einem Anfalle von geiſihhe Ummachtung ging die etwa 50jährige Landwirtsfrau Wihgs Adam Linnebach in den Keller ihres Hauſes, rieb ſich Es Haar mit Petroleum ein und zün dete ſich an, icken gelang ihrem herbeieilenden Sohne, die Flammen zu erſhe ns⸗ und ſeine Mutter zu retten, die mit verſchiedenen nicht lebe gefährlichen Brandverletzungen davonkam. 2 sch. Hockenheim, 12. Nov. In einem unbewachten Augeſ⸗ blick ſtahlein ſonſt unbeſcholtenes Mädchen in einem halb gen Metzgerladen einen Hundertmarkſchein und hat deshal Beſtrafung wegen Diebſtahls zu erwarten.— Der T pro wurde hier und in Reilingen zum Preſſe von 75 Mara, Zentner durch Vermittelung hieſiger Handelsleute vordfried Als Abnehmer kommen die Tabakfirmen Neuhaus, Lano iſt und andere Großfirmen in Betracht. Mit dem Verwiege ſchon begonnen worden. 3 Scheung * Eberbach a.., 12. Nov. In Oberſcheidental iſt die + mit Stallung des Anweſens„zum Löwen“ in der Nacht ge⸗ Donnerstag aus bis jetzt noch unbekannter Urſache a mlie brannt. Das Wohnhaus des Anweſens, das der Fa ſent⸗ des Reichseiſenbahnrats Hemberger gehört, iſt nur unwe lich beſchädigt. er für Dichteunſt zn vereinigen. Zuwahlen blelben daſtell gänzien Sektion überlaſſen. Dieſer blelbt auch anheimg bedeutende Bahee fremder Sprache hinzuzuwählen. O Ein Wa 9 deutſcher Kunſt im Oſten. J krug(Memelland), das jetzt unter litauiſcher Herrſchaf iſt ſoeben unter Teilnahme auch des Evangeliſchen Ober rates, der ſeinen geiſtlichen Präſidenten D. Dr. Conre Berlin entſandt hatte, eine neue evangeliſche Kirche einge und worden, die in ihrer Art in Deutſchland eingig da 9 ſonderlich für den Oſten ein markantes Wahrzeichen evangeliſcher Kunſt bedeutet. Die Kirche iſt noch ei nannte„Jubiläumskirchel, geplant zur Exinnegau das Regierungsjubiläum des Kaiſers, der zu dem 1 Geſchenk von Mk. 40 000 zuſteuerte. Krieg, Revolungonnen Inflation kamen dann dazwiſchen und es mußte neu ge te werden. Das ganze evangeliſche Deutſchland beteilig chen nunmehr an dem Werke, auch der Evangeliſche Ober rat, der Guſtav Adolf⸗Verein, namentlich aber auch ſelbſt, zum Teil in rührender Weiſe. So war denn weihung ein Freudentag, der begannen wurde dur und litauiſche Gottesdienſte. Der Bau, in ſchlichten Halkneg gehalten, iſt von dem oſtpreußiſchen Archlitekten Kurt die eſchaffen, die künſtleriſche kirchliche Ausſtattung igs en alereſen und Bildwerke, ſtammen von dem Künthan“ ber Richard Pfeiſfer, dem bekannten Meiger ſtattung Königsberger Staatlichen Kunſtakademie. Dieſe Aufeſt wel erregt nach Art und Umfang allgemeine Aufmerkſam ch aum ſie im evangeliſchen Kirchenweſen in dieſer Weiſe noauf den angewendet iſt. Der Künſtler hat zurückgegriffen ar eine alten Brauch, dem ſeder kirchliche Bauteil als Ausdeſe Kirch Idee und als Symbol diente. So xedet denn auch dieſſalle überall durch Bild und Plaſtik. Die vornehme dem Gedächtnis der gefallenen Helden gewidmeen e Innere des Gotteshauſes ſelbſt iſt durch ſeine Male oſedernin einzige packende und beredte Predigt. Wenn. auch nengrtig eine Anknüpfung an alten Kunſtbrauch, ſo iſt dorſhmäckſe für die gegenwärtige Kunſt der evangeliſchen Kirchenſofür bas von Profeſſor Pfeiffer geſchaſſene rieſige B esko aue, Altarwand, das 80 Geviertmeter groß, in Bubnſhkeiten de geführt iſt. Mit etwa 80 Porträts von Perſönlſch gewiſſeu anbetenden und triumphierenden Kirche will es rechtverſtandenem Sinne die„Gemeinſchaft der 94 ſtellen. Auch⸗das der evangeliſchen Gegenwart brin ihr Männer und Frauen. In Kompoſition und Ausfi ropp; Grunbel⸗ E es eine gewaltige Leiſtung deutſcher evangeliſcher, Kunſt. Als deren eindrucsvolles Zeugnis für den wird die neue Kirche allſeitig begrüßt upt⸗ die —— FSS3223.. „ eeeeeeeeeee *4 —* . 4 Mittwoch, den 17. November 1920 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 533 Aus der Pfalz Der Gattenmord auf dem Limburger Hof Rurrb, Ludwigshafen, 16. Nov. Zu dem Gattenmord auf dem ker dgerbof iſt noch mitzuteilen, daß das Ehepaar For⸗ r das ſeit 1½ Jahren verheiratet iſt, ſeit einigen Wochen et rennt lebte. Inwieweit die Eiferſucht Forſters begrün⸗ ſbeidar, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Jedenfalls ſchwebt die Ehe⸗ ungsklage. Nach dem tödlichen Stich ſchleppte ſich die Haufoffene noch, etwa 50 Meter weit und brach dann vor dem kunſe des Polizeidieners, dem ſie Anzeige erſtatten wollte, glei zuſammen. Forſter, der, wie gemeldet, noch in der gutden Nacht in der Wohnung ſeines Schwagers in Kaiſers⸗ Abend feſtgenommen wurde, iſt wiederholt vorbeſtraft. Am gleite der Tat ſoll er noch von einer weiteren Perſen be⸗ ſein 90 worden ſein, die auch bei der Tat zugegegen geweſen 5 oll. Die angeſtellten Ermittelungen haben jedoch hier⸗ Her noch zu keiner Feſtſtellung geführt. Der Mord in Großkarlbach Groß Großkarlbach bei Frankenthal, 16. Nov. Der Mord in 198 ökarlbach hat, wie die„Frank. N. Nachr.“ melden, über⸗ bend ſchnell Aufklärung gefunden. Der Tote, der bis K8 Unkenntlichkeit am Kopfe und im Geſicht verletzt war, 34 einen Perſonalausweis ohne Lichtbild bei ſich, auf den rere en Fritz Schwab lautend. Da auf dem Ausweis meh⸗ m Frtsnamen ſtanden, war es zunächſt unmöglich, die Hei⸗ karlh es jungen Mannes feſtzuſtellen. Durch ein in Groß⸗ brin ach angeſtelltes Dienſtmädchen konnte man in Erfahrung Eiſenen, daß ein gewiſſer Fritz Schwab aus ihrer Heimat Diemberg ſeit einigen Tagen bei einem hieſigen Bauern in S uſt getreten ſei. Inzwiſchen wurde auch feſtgeſtellt, daß —* in Geſellſchaft des Joſef Raudeſch aus Dirmſtein Slre Jedenfalls kamen beide wegen eines Mädchens in mit eit, in deſſen Verlauf der übel beleumundete Raudeſch den mehreren wuchtigen Meſſerſtichen auf Kopf und Geſicht⸗ ſund Schwab niederſchlug. In der Wohnung des Raudeſch Hoſ te Gendarmerie Dirmſtein eine mit Blut beſudelte er ſ Als die Gendarmerie den Täter verhaften wollte, war —9 foxt, um, wie ſein Vater ſagte, ſich in Grünſtadt der er darmerie freiwillig zu ſtellen. In Wirklichkeit aber hat waltfe Zeit benutzt, um flüchtig zu gehen. Die Staatsan⸗ lin, ſchaft Frankenthal hat einen Haftbefehl gegen den Flücht⸗ Ihen rlaſſen. Wie das Blatt weiter hört, iſt Raudeſch inzwi⸗ erhafterBaftet worden. Außerdem haben drei weitere ſtu i ſich eine Unter den Verhafteten befindet * Mllfudwigshafen, 13. Nod. Nach efner Statiſtik im„Sta⸗ chen Fahrbuch der deutſchen Städte“ iſt die ſteuerliche Be⸗ mit ng pro Kopf der Bevölkerung in Ludwigshafen RM. 69.— Kuiſeoriger als in benachbarten badiſchen, heſſiſchen und Müncſchen Städten, aber höher als in den bayeriſchen Städten chen und Nürnberg. Nachbargebiete Rabenplage an der Bergſtraße walbe Heppenheim, 12. Nov. Aus den Wäldern des Oden⸗ diehen kommen jetzt, wie alljährlich, wieder die Raben und geſucht nachdem ſie die Felder der Bergſtraßengegend heim⸗ Liner aben, rheinwärts. Da ſich die Tiere immer mehr zu denen Plage für die Landwirtſchaft entwickeln, iſt in verſchie⸗ nicht Ortſchaften an der Bergſtraße eine allgemeine Ver⸗ nommen gsaktion gegen die Plagegeiſter in Ausſicht ge⸗ Großfener * licht bsislingen 4. Fils, 16. Noy, Seit heute früh 242 uhr pap ie Papitfabnnkgebände der Großeislinger Seidenpa⸗ halh rfabrik Moritz Fleiſcher in Flammen. Inner⸗ ſtuhl dens kurzer Zeit hatte das Feuer den geſamten Dach⸗ dierahfä ängs⸗ und Querbaus, wo in der Hauptſache Pa⸗ deus daille und Ausſchuß lagerte, ergriffen. Um? Uhr mor⸗ an. Daterte der gewaltige Brand, allerbings vermindert, noch bekamper Brandherd wurde mit 25 Schlauchleitungen danz 3 t. Der Schaden iſt bedeutend. Der alte Bau iſt kenbeſtärſtört. Im oberen Stockwerk ſind große Fertigwa⸗ eimaſchde verbrannt, ferner die ſogen. Holländer(Papier⸗ Rraſtzechinen). Die vier großen Papiermaſchinen, und die brik in utrale ſind dagegen vollſtändig erhalten, ſodaß die Fa⸗ dens ang gehalten werden kann. Ueber den Umfang des die Direz den das Feuer anrichtete, laſſen ſich zur Zeit, wie chen. Oktion mitteilt, zahlenmäßige Angaben noch nicht ma⸗ er Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Sportliche Rundſchau Handball V. f. R.— M. T. G.:2(:2) V. f. R. II— M. T. G. II:1(:0) Spielv. 07— Mannheimer Ruderklub:1 Einen prachtvollen Entſcheidungskampf lieferten ſich geſtern auf dem Platz des hieſigen Polizeiſportvereins die erſten Mannſchaften des Vereins für Raſenſpiele und Mannheimer Turnſportgeſellſchaft. Die Raſenſpieler konnten infolge beſſe⸗ rer Geſamtleiſtung Sieger werden. Durch dieſen Sieg er⸗ kämpften ſich die Raſenſpieler die Teilnahme an den Schluß⸗ ſpielen um die Bezirksmeiſterſchaft. K Sportverein Darmſtadt 1. Ingend— Sportverein Waldhof 1. Jugend:6 Selbſt auf eigenem Platze konnte ſich Darmſtadt für die im Vorſpiel erlittene Niederlage nicht revanchieren. Unter ſehr wenig günſtigen Bodenverhältniſſen gab der Schieds⸗ richter mit reichlicher Verſpätung den Ball frei. Darmſtadt findet ſich ſofort zuſammen und kann in den erſten fünf Mi⸗ nuten ein Tor erzielen. Vom Anſpiel an zieht Waldhof vor das Darmſtädter Tor und wirft den Ausgleich. Bei einem gut vorgeſpielten Ball kann der Halblinke D. das 2. Tor erzielen. Kurz darauf kann der Halblinke W. den Augsleich wieder herſtellen. Nun ſah man Waldhof immer mehr in Schwung kommen und ſchon erzielen ſie 2 weitere Tore. Nach Wiederbeginn trachten beide Parteien weitere Tore zu er⸗ zielen. Wiederum eröffnet D. den Torreigen, dem aber Waldhof nicht nachblieb und durch 2 weitere Tore das Spiel für ſich entſchied. Der Schiedsrichter, Herr Werner aus Langen, war dem Spiel jederzeit ein korrekter Leiter. Turnen Werbeturnen des Mannheimer Turnerbund Germania im Muſenſaal des Roſengartens am 5. Dezember Die Erfolge der Schauturnen der vergangenen Jahre haben gezeigt, daß die techniſche Umſtellung, die der Turner⸗ bund angeſichts der fortſchreitenden Entwicklung der Leibes⸗ übungen vornahm, richtig war. Das körperbildende und kräfteerhaltende Moment wurde in den Vordergrund geſtellt gegenüber der Heranzüchtung von Rekord⸗ u. Spitzenleiſtung. Das kommende Werbeturnen hringt dieſen Grundgedanken in weiterer Vervollkommnung. Ausſchnitte aus den Uebungs⸗ gehieten ſämtlicher Abteilungen ſollen auch den Fernſtehenden mit dem Weſen und der geſundheitfördernden Wirkung nen⸗ deutſchen Turnens vertraut machen. Etwa 300 Ausübende beiderlei Geſchlechts, angefangen vom 5jährigen Kind fis zum Altersturner, beteiligen ſich an den Vorführungen. Für die Eltern der heranwachſenden Jugend wird beſonders das Ent⸗ wicklungsturnen im Aufbau intereſſant ſein, dem heute in Fachkreiſen zur Behebung von Geſundbeitsſchäden unſerer Großſtadtkinder beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. Boxen * Deutſch⸗franzöſiſche Boxkämpfe. Am Dienstag abend fand im Zirkus von Paris das erſte große deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Boxmeeting ſeit dem Kriege ſtatt. Fünf Deutſche, dar⸗ unter der deutſche Mittelgewichtsmeiſter Domgörgen, ſtanden fünf franzöſiſchen Boxern gegenüber. Die Deutſchen zeigten ſich ausnahmslos äußerſt angriffsluſtig, doch waren ihnen die Franzoſen in techniſcher Hinſicht faſt überall über⸗ legen. Einzig Domgörgen, der dem franzöſiſchen Welt⸗ gewichtsmeiſter Romerio gegenüberſtand, wurde als Punktſieger erklärt. Der Marſeiller Nitram überragte ſeinen deutſchen Gegner Hammer an Kraft und Gewandtheit. In der 10. Runde war letzterer ſozuſagen ſtehend k. o. Der Hannoveraner Röſemann wurde disgualifiziert, da er ſeinen Gegner durch einen Tiefſchlag zu Boden gebracht hatte. Der Deutſche Stamms wurde von ſeinem Gegner die Stricke entlang getrieben und konnte ſich nur auf dieſe Weiſe dem knock out entziehen. Auch Mimos zeigte ſich unterlegen und gab ſchließlich den ungleichen Kampf auf. MNadſport Möller in Paris ſiegreich Der Hannoveraner Erich Möller gab am Sonntag auf der Pariſer Winterbahn ein ganz hervorragendes Debut und konnte einen eindrucksvollen Erfolg erzielen. Bemerkenswert war das ausgezeichnete Verſtändnis zwiſchen ihm und ſeinem neuen Schrittmacher Didier, mit dem er ſich in beſter Weiſe ergänzte. Möller brachte den 10 und 20 Kilometer⸗Lauf an ſich, den 15 Kilometer⸗Lauf verlor er dadurch, daß er mit 1¼ Runden Vorſprung an der Spitze liegend durch einen Defekt zurückgeworfen wurde. Trotzdem konnte er nach einem End⸗ ſpurt an den führenden Aertz bis auf 80 Meter herankommen. * Verleihung des Ehrenbrieſes der Deutſchen Sport⸗ behörde. Am vergangenen Freitag wurde anläßlich der An⸗ weſenheit des Verbandsſportlehrers Reinau, der einen Füh⸗ rerkurs leitete, Major Schütz für verdienſtvolle Arbeit auf dem Gebiet der Leibesübungen der Ehrenbrief der Deutſchen Sportbehörde durch den Bezirksvorſitzenden Wentzell über⸗ reicht. Neues aus aller Welt — Ein Feſt der Badener in Berlin. Der Verein der Badener in Berlin veranſtaltete am Sonntag abend ſein alljährliches Trachtenfeſt und erfreute ſich ungewöhnlich ſtarken Beſuches, ſowohl der badiſchen Landsleute, wie der befreun⸗ deten Landsmannvereine aus Württemberg, Bayern, Heſſen und Elſaß⸗Lothringer, und vieler Freunde in Berlin. An der Spitze ſeiner Gäſte war der neue Badiſche Geſandte in Berlin, Dr. Honold erſchienen, außerdem ſah man viele in Berlin tätige hohen Reichs⸗ und Staatsbeamte badiſcher Her⸗ kunft. Das Feſt war als Fahnenweihe eines Schwarzwald⸗ dorfes gedacht und unter Leitung des Feſtausſchuſſes und der Familie Deubeln glänzend durchgeführt. Im Namen des Vereins begrüßten deſſen 1. Vorſitzender Reichardt, die größenteils in Schwarzwäldertracht Erſchienenen als Bürger⸗ meiſter des feſtgebenden Ortes in alemanniſcher Mundart. Aus einem Nachbardorf war u. a. ein Geſangverein unter Leitung des Dorfſchullehrers(Senatspräſident Hertel⸗Berlin) er⸗ ſchienen. Die von der Trachtengruppe geſtiftete Fahne wurde von einem Chor von Jungfrauen in den Saal gebracht. Frau Staatspräſident Hertel ſprach einen humorpoetiſchen Vor⸗ ſpruch. Im Laufe des Abends wurden zahlreiche neue und alte Trachtentänze aufgeführt. Zum Schluß ließ ſich auch der bayriſche Verein zu einem Schuhplattler herbei, der ebenfalls lebhaften Beifall erntete. — Nenn Monate an der Leiche des Gatten. Ein unglaub⸗ licher Fall von Liebe über den Tod hinaus wird aus Bor⸗ deaux berichtet. Eine 80jährige Frau behielt die Leiche ihres 70jährigen Mannes neun Monate lang in ihrem Schlafzimmer, weil ſie es nicht ertragen konnte, ſich von dem Gefährten ihres Lebens zu trennen. Als die Polizei in die Wohnung eindrang, lag die Leiche zur Mumie getrocknet und mit Blumen beé⸗ deckt im Ehebett. Die alte Frau bat flehentlich darum, ihr den toten Gatten zu laſſen, oder ſie ſelbſt zu töten. Wetternachrichten der KartsruherLandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ moroens! See. Lu i⸗ Tem⸗ S2 3 22 2 Wind 2 92 Söhe 0 S8 8 55—.— WBeue 88 — Rün S88 3⁰⁰ Richi Stärt SS8* Wertheim—— 8 1— ſttille Nebel Königſtuhl 625 765.6 9 12 8 S0 leeichtſ bedeckt Karlsruhe.1277 760,0 8 16 8 SW Nebel Bad. Bad 213 765,5 10 16* 0 bedeckt Villingen 780768 00 8 13 44 SW„ Feldbg. Hof1497 641,9/ 10 10 9 SW 91 2 Badenweil.———————— St. Blaſien“—— 9 13 3 W lleichtſ bedeckt Höhenſchw———— Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Mild, meiſt wolkig, aufſriſchende Winde von wech⸗ ſelnder, aber vorwiegend ſüdweſtlicher Richtung, Regenfälle. SS—————————————————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung Gem b.., Mannbeim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunatpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Geſchäftliches Ein hoher Gaſt. Auf ſeinem bohen Galawagen fuhr in den letzten Tagen der Froſchkönig durch die Straßen unſerer Stadt, um unſere Hausfrauen daran zu erinnern, daß die bekannte Schuhereme Erdal an dem roten Froſch zu erkennen iſt. Die bekannte Märchen⸗ geſtalt wurde von unſerer Schuljugend jubelnd begrüßt. Aber auch bei den Straßenpaſſanten fand der geſchmackvoll ausgeführte Wagen allgemeinen Beifall. Ed38 „„———————————— ——— 6. Seite. Nr. 533 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. November 1926 Rückgliederungsprobleme der Saarwirtſchaft (Von unſerm ſtändigen ſaarländiſchen Mitarbeiter) Die Vorausſicht der Rückgliederung des Saargebiets ins Reich, die man nach der Ueverzeugung der Genfer Saar⸗ delegations⸗Mitglieder innerhalb zwei Jahren erhofft, be⸗ ſchäftigt ſämtliche Saarwirtſchaftskreiſe immer intenſiver. Unter dem Hauptgeſichtspunkte, daß den wieder preußiſch biw. bayeriſch gewordenen Saargruben ein wöglichſt billiger Abſatzweg für Qualitätskohlen nach ihrem früheren ſüd⸗ deutſchen Hauptabſatzgebiet eröffnet werden müſſe, damit die Induſtriekohlen umſo billiger der einheimiſchen Induſtrie zur Verfügung geſtellt werden können, verficht der Völklinger Hüttenbeſitzer Hermann Röchling als Protagoniſt die Schaf⸗ fung eines Saar⸗Rhein⸗Kanals durch die Pfalz, wo⸗ gegen freilich ſelbſt die nächſtbeteiligte pfälziſche Handels⸗ kammer in ihrer Vollverſammlung am 11. d. M. ſich mit Rückſicht auf die techniſchen Schwierigkeiten der Ueberwin⸗ dung zweier Waſſerſcheiden auf dem etwa 150 Klm. langen Wege und im Hinblick auf die finanzielle Tragweite der auf 350 Mill. geſchätzten Koſten, außerordentlich zurückhaltend äußerte. Die übrige Saarwirtſchaft iſt an genanntem Pro⸗ jekte nur inſofern intereſſiert, als das Gedeihen von Berg⸗ bau und Eiſeninduſtrie— wenn dieſes über jeden Zweifel nachweislich durch ſolche Waſſerverbindung gefördert werden ſolte— ſtets die ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung für blühen⸗ den Handel und Wandel im Saargebiet bleibt. Die bereits durch zwei Inflationen ſchwer geprüfte Kauf⸗ mannſchaft erörtert ebenfalls bereits intenſiv ihr Verhalten zu den mancherlei durch die Rückgliederung ausgelöſchten Zukunftsfragen, um von den Ereigniſſen nicht etwa überraſcht zu werden. Der Einzelhandel iſt ſich darüber klar, daß in Ausſicht auf die Rückgliederung, welche die Wiederaufrichtung der Zollgrenze zwiſchen Saargebiet und Frankreich inſolviert, die Abwicklung und Liquidierung der Einkaufstätigkeit in Frankreich bzw. der mit franzöſiſchen Lieferanten laufenden Verträge ins Auge gefaßt, andererſeits die Konkurrenz der deutſchen Waren, Preisniveau, Preisentwicklung und Un⸗ koſten des deutſchen Warenhandels eingehend verfolgt wer⸗ den müſſen. Wenn aus Frankreich und beſonders aus Elſaß⸗ Lothringen jetzt ſoviele bewegliche Klagen über die voraus⸗ ſichtliche Geſchäftsſchädigung durch den Verluſt des Saar⸗ Abſatzes an die Adreſſe der franzöſiſchen Regierung gerichtet werden, ſo vermag die durch die zwangsweiſe und natur⸗ widrige Abtrennung von Deutſchland in ihren Grundfeſten erſchütterte Saarwirtſchaft eine weit impoſantere Gegenrech⸗ nung für die Vergangenheit aufzumachen und für die Zu⸗ kunft bedeutet die Rückgliederung ihr den Verluſt von Luxemburg und Elſaß⸗Lothringen als Kundſchaft. Um die franzöſiſchen Kredite abzuwickeln, wird alsdann die Reichsbank einſpringen müſſen. Schon jetzt wird ſeitens der ſaarländiſchen Kaufmannſchaft die Forderung er⸗ hoben, die hieſigen Reichsbankſtellen müßten, in Abänderung ihrer Kreditpolitik, dem ſaarländiſchen Handel größeres Ent⸗ gegenkommen erweiſen. Ja man hält ſogar Notſtandskredite für die Saarwirtſchaft unumgänglich, wie ſolche die Pfalz jetzt erhält. Für die Ueberganaszeit dürfte jedenfalls ein ſpezielles Zwiſchenregime, eine Art Schonfriſt, ſich als Not⸗ wendigkeit erweiſen. Eine neue Kommunalbank in Halle. Der Vertrag zwiſchen dem Sparkaſſen⸗ und Giroverband für die Provinz Sachſen, Thüringen und Anhalt in Magdeburg und der Stadtgemeinde Halle zwecks Errichtung einer Kom⸗ munalbank in Halle hat die Genehmigung des preußiſchen Miniſteriums des Innern gefunden. Die neue November offiziell eröffnet. (Y s 240 HGB. bei der Deutſch⸗Holländiſchen Bank.⸗G. Die Deutſch⸗Holländiſche Bank.⸗G. in Köln beruft für den 8. Dezember die G. V. ein, in der Mitteilung gemäߧ 240 HGB. gemacht und über die Liquidation der Ge⸗ ſellſchaft Beſchluß gefaßt werden ſoll. 5* 2: Die künſtige Gliederung bei den Gelſenkirchener Guß⸗ *. und Eiſenwerken. Im Laufe der Neuordnungen wird as Stahlwerk Oeking AG. in Düſſeldorf, wahrſcheinlich aus der Gruppe der Gelſenkirchener Gußſtahl⸗ und Eiſenwerke herausgelöſt werden nud vielleicht ſeine frühere Selbſt⸗ ſtändigkeit zurückgewinnen. Die Eingliederung von Annen geſchieht deshalb, weil die Werke Gelſenkirchen, Hagen, Düſſeldorf⸗Heerdt mit Annen eine geſchloſſene Reihe bilden könnten. Nicht übernommen werden aus dem bisheri⸗ gen Verwaltungsgebiet von Gelſenguß die Deutſche La ſt⸗ Automobil AG. in Ratingen, das Hephaeſtus⸗ kel und die Bereinigten Preß⸗ Kommunalbank wird am 15. ſeiner Teilliquidation abhängen. 4 Harkortſche Bergwerke und Chemiſche Fabriken A⸗G. in Gotha und Haſpe i. W. Wie verlautet beabſichtigt die Che⸗ miſche Fabrik.⸗G. Mahler u. Dr. Supf in Ber⸗ lin⸗Wilmersdorf maßgebenden Einfluß auf das Unter⸗ nehmen zu gewinnen. Obwohl die Verhandlungen zur Zeit noch andauern, wird aller Wahrſcheinlichkeit nach die Mahler⸗ Supf.⸗G. ſämtliche nom. 1750 800% Vorratsaktien und nom. 70000.⸗A. der Harkort.⸗G. vorläufig nur options⸗ weiſe übernehmen, um ſich damit etwa 75 v. H. des geſamten Stimmrechts bei Harkort zu ſichern gegen Bereitſtellung eines Kredits an Harkort, über deſſen Höhe und Einzelheiten noch nichts bekannt iſt. Die Mahler⸗Supf.⸗G. kann ſich bis zum 1. Februar 1927 entſcheiden, ob ſie die Aktien feſt erwerben oder gegen Rückzahlung des Kredits zurückgeben will. Bei eventueller Veräußerung der Aktien würde ſich bei Zu⸗ grundelegung des augenblicklichen Börſenkurſes von etwa 65 v. H. ein erheblicher Buchverluſt für Harkort ergeben, da die Aklien zu Pari in die Bilanz eingeſetzt ſind. :: Gebr. Funke AG. in Düſſeldorf. Der Abſchluß für 1925/26 weiſt einen Verluſt von rund 90 000/ auf, zu deſſen Deckung die Rücklage von 87000 herangezogen wer⸗ den ſoll(i. V. 16 644/ Reingewinn, woraus 6 v. H. Divi⸗ dende auf 150 000/ BA. gezahlt wurden). Die Geſchäftslage hat ſich im neuen GJ. weſentlich gebeſſert. e Konſtitnierung der Kraftwerke Ryburg⸗Schwörſtadt Ach. Die mit deutſch⸗ſchweizeriſchem Kapital gegründete Kraftwerke Ryburg⸗Schwörſtadt AG. in Rhein⸗ felden hat ſich nunmehr konſtituiert. Das AK. beträgt 30 Mill. Fr. Die Aktien ſind bis 1. Juli 1035 unverkäuflich. dem 16gliedrigen Verwaltungsrat gehören von deutſcher Seite u. a. an: Karl Fürſtenberg⸗Berlin, Dr. Robert Haas⸗Rheinfelden, Dr. Ernſt Baer gin g⸗Frankfurt a.., Dr. Kaſimir Paul, Präſident der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ direktion Karlsruhe, ferner von ſchweizeriſcher Seite u. a. Regierungsrat Emil Keller⸗Aargau und Dr. Nizzola (Motor⸗Columbus). Den Sitzungen des Verwaltungsrates wird je ein Staatskommiſſar des Kantons Aargau und des Freiſtaates Baden beiwohnen. Das neue Rheinkraftwerk wird gemeinſam durch die Nordoſtſchweizeriſchen Kraftwerke, die AG. Motor⸗Columbus, die Badiſche Landeselektrizitäts⸗ verſorgung und die Kraftübertragungswerke Rheinfelden ge⸗ [N. Levy u. Co. AG. erhöht Wirtieh) atts· unõ Sandelszeiiuug Steuerliche Behanoͤlung ſchwebender Lieſerungsgeſchäfte Wohl die wenigſten Geſchäfte werden ſich unter den heu⸗ tigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen Zug um Zug abwicteiln, d. h. in der Weiſe, daß der Leiſtung ſofort die Gegenleiſtung folgt. Die Betriebsmittelknappheit zwingt Käufer und Ver⸗ käufer im weiteſten Umfange Abzahlungsgeſchäfte zu tätigen. Die buchmäßige Behandlung derſelben bildet vom kauf⸗ männiſchen Standpunkt aus keine Schwierigkeiten. Denn kaufmänniſcher Grundſatz iſt, daß in der Regel nur tatſächlich eingetretene Geſchäftsvorfälle in den Büchern aufgezeichnet werden. Der Abſchluß eines Kaufvertrages z. B. bleibt da⸗ her ſolange unberückſichtigt, bis eine Leiſtung erfolgt iſt. Erſt wenn der Lieferant die Ware abgeſandt hat, belaſtet er für den Wert den Käufer und letzterer erkennt den Verkäufer, ſobald er die Ware erhalten hat. Der Ausgleich erfolgt dann bei der Zahlung ſeitens des Käufers. Dieſelbe Buchung er⸗ folgt, wenn der Käufer bei Beſtellung z. B. einer Maſchine eine Vorauszahlung leiſten muß. Er belaſtet hierfür den Lieferanten, dieſer erkennt ihn für den bezahlten Betrag. Anders wird dagegen die Lage und zwar in handels⸗ und ſteuerrechtlicher Beziehung, wenn ſich zwiſchen Vertrags⸗ abſchluß und Ausführung desſelben das Wertverhältnis von Leiſtung und Gegenleiſtung verſchiebt, was für einen Ver⸗ tragskontrahenten immer von Nachteil ſein muß. In handelsrechtlicher Beziehung verfährt hier der Kauf⸗ mann nach dem Grundſatz, daß unrealiſierte Gewinne in der Bilanz unberückſichtigt bleiben, während objektiv feſtſtellbare Verluſte berückſichtigt werden müſſen. Dieſen Geſichtspunkt auch gegenüber der Steuerbehörde zu vertreten, wie über⸗ haupt die ſteuerliche Behandlung ſchwebender Lieferungs⸗ geſchäfte, iſt öfters mit Schwierigkeiten verbunden. Es iſt daher begrüßenswert, daß der Reichsfinanzhof in einem Urteil vom März d. J. klar ausgeſprochen hat, daß bei einer Aenderung des Wertverhältniſſes zwiſchen Leiſtung und Gegenleiſtung zu Ungunſten des Steuerpflichtigen eine ent⸗ ſprechende Abſetzung vorgenommen werden darf. Der Tat⸗ beſtand war folgender. Eine Firma kaufte am 12. 7. 1922 einen Wagen um 850 000, die Lieferung ſollte erſt ſpäter erfolgen. Der Käufer leiſtete eine Vorauszahlung von 400 000“. Bis zur tatſächlichen Lieferung ergab ſich nun eine Ueberteuerung von 40 v. H. Aus dieſem Grunde wies der Käufer in der Bilanz den Wagen auf Fahrzeugkonto mit 850 000/ aus, die Reſtforderung des Lieferanten von 450 000/ ſtellte er unter den Kreditoren ein und auf das ganze Fahrzeugkonto wurde 40 v. H. Ueberteuerung abge⸗ ſchrieben. Bei der finanzamtlichen Buchprüfung wurde dieſe Buchung beanſtandet und eine Erhöhung des ausgewieſenen Gewinnes errechnet. Als Abſchluß des entſtandenen Rechts⸗ bildet. Die Baukoſten belaufen ſich auf 60 Mill. Fr., wo⸗ von die Hälfte in Aktien, die andere Hälfte in Obligations⸗ geldern aufgebracht werden ſoll. Das Werk ſoll in vier Jahren betriebsfertig ſein. ):GGründung einer Südamerikaniſchen Elektrizitäts⸗Ge⸗ ſellſchaft in der Schweiz. In den nächſten Tagen findet in Zürich die Gründung einer neuen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft in der Schweiz unter dem Namen Südamerikaniſche Elektrizitäts⸗Geſellſchaft ſtatt. Der neue Truſt wird mit einem.⸗K. von 30 Millionen Schweizer Franken ausgeſtattet werden, eingeteilt in 60 000 Aktien zu je 500 Fr. Die Finanzgrundlage ſetzt ſich zuſammen aus 10 Mill. Fr. argentiniſchen Kapitals, 5 Mill. engliſchen und italieniſchen Kapitals, 5 Mill. der Motoren Colu m⸗ bus.⸗G. und 10 Mill. einiger Schweizer Bankinſtitute. Das ganze.K. iſt bereits feſt übernommen. el⸗ Steiger AG., Automobilfabrik, Burgrieden b. Laup⸗ heim. Die im November 1925 über die Geſellſchaft verfügte Geſchäftsaufſicht iſt nunmehr aufgehoben und durch rechts⸗ kräftigen Zwangsvergleich beendet worden. Die Zahlung einer 15 proz. Vergleichsquote wurde hauptſächlich durch die Uebernahme eines Teiles des Vermögens auf die neu⸗ gegründete Steiger u. Co., G. m. b. H. ermöglicht, die als Kaufpreis für die von ihr übernommenen Werte einen ent⸗ ſprechenden Barbetrag zur Verfügung ſtellte. Die neu⸗ gegründete Geſellſchaft ſetzt auch die Fabrikation und den Verkauf des Steigerwagens in Verbindung mit einer Reparaturwerkſtätte und einem leiſtungsfähigen Erſatzteil⸗ lager fort. :: Zuſammenſchluß im Berliner Metallhandel. Die ſeit langem geführten Fuſionsverhandlungen zwiſchen den Metall⸗ handelsfirmen N. Levy u. Co. AG. und Julius Stern u. Co. in Berlin haben nunmehr zu einem Reſultat geführt. Die Firmen werden ſich ab 1. Januar 1927 vereinigen. Die ihr Kapital von 2 auf 3 Mill.. Die Inhaber der Firma Stern, Heilbronner und Stern, treten in den Vorſtand ein. Der Name wird in N. Levy⸗Stern AG. geändert. Kom.⸗Rat Norbert Levy bleibt Vorſ. des AR. 1⸗ Martin May Lederwerke AG. in Frankfurt a. M. Der Abſchluß auf 30. Juni 1926 weiſt einen Verluſt von über 500000“ aus. Die Verwaltung wird der HV. Mitte Dezbr. Mitteilung gemäߧ 240 HGB. machen. Zur Sanierung des Unternehmens(Lederfabrik) ſoll das AK. von 1 Mill. im Verhältnis:1 auf 250000 zuſammengelegt und ſodann wieder um 150 000 auf 400 000 erhöht werden. Die Ge⸗ ſchäftslage im laufenden Jahre ſei befriedigend und der Auftragsbeſtand ſei gut. * Das Banvrogramm der Duisburger Hafen Ach. Der AR. der Duisburger Hafen AG. bewilligte für Er⸗ weiterungs⸗ und Ausbau⸗Arbeiten in den Häfen 11 359 000 4. Das Bauprogramm erſtreckt ſich auf die Jahre 1926/27 und 1928. Die Leiſtungsfähigkeit der Duisburg⸗Ruhr⸗ orter Häfen ſoll durch dieſen Ausbau zauf 35 Mill. Tonnen jährlichen Umſchlag gebracht werden. 71 Bürgerliches Brauhans in Ravensburg AG. Der AR. hat beſchloſſen, der HV. am 20. Dez. aus dem Reingewinn von 94592(60 417)/ die Ausſchüttung eines Gewinnanteils an die StA.⸗Beſitzer von 5(0) v. H. vorzuſchlagen. o⸗ Ausnahmetarif für Wein. Die Deutſche Reichsbahn⸗ geſellſchaft hat für Weinſendungen nachſtehende Beſtim⸗ mungen erlaſſen: Am 22. Nov. 1926 tritt der neue Ausnahme⸗ tarif 9a für Wein lausgenommen Schaumwein) in Wagen⸗ ladungen im Verkehr zwiſchen ſämtlichen Stationen der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Kraft. Der neue Tari ſieht ermäßigte Frachten auf Entfernungen bis 100 Klm. vor und begünſtigt beſonders die nahen Entfernungen. Die Frachtberechnung erfolgt für das wirkliche auf volle 100 Kg. aufgerundete Gewicht, mindeſtens für 5000 Kg. Beſondere Frachtſätze für Ladungen von 5, 10 und 15 To. beſtehen nicht. Der 5proz. Gewichtszuſchlag für bedeckte Güterwagen entfällt. Der Ausnahmetarif gilt auf jederzeitigen Widerruf längſtens bis 31. Dezember 1927. * Die Verlängerung der ermäßigten Lebensmittelzölle. Die in der kleinen Zollnovelle vom 1. Auguſt 1925 feſtgeſetz⸗ ten ermäßiaten Lebensmittelzölle, deren Geltungsdauer am geren Preis erworben werden könnte, iſ fffeſt. 31. Juli 1926 abgelaufen war, ſind damals bis zum 31. Dez. 1026 verlängert worden. Die Regierung und das Parlament ſtreites fällte der Reichsfinanzhof folgende Entſcheidung: 05 ein Lieferungsvertrag durch Leiſtung einer Anzahlung ee⸗ Lieferungsempfänger teilweiſe erfüllt, ſo kann der Lieſe⸗ rungsempfänger in ſeiner Bilanz den Anſpruch auf die Li en, rung mit demſelben Betrage unter ſeine Aktiven aufnehmzi mit dem er den Gegenſtand ſelbſt zu bewerten hätte, un Be⸗ Reſtforderung unter Kreditoren ausweiſen.“ In der er, Lieferungsempfang 1 berechtigt wa erück⸗ gründung wird ausgeführt, daß der nachdem er eine Anzahlung geleiſtet hatte, 6 von ihm teilweiſe erfüllten Vertrag in der Bilanz zu den, ſichtigen. Im Endergebnis ſei dagegen nichts einzuwen 1 wenn er den Lieferungsanſpruch ebenſo hoch bewertet, in den Wagen ſelbſt hätte bewerten dürfen, wenn er berei ſeinem Beſitz geweſen wäre.(Urteil des.F. H. 1A 15 nach Dieſe Entſcheidung iſt deswegen zu beachten, weil es dar e5 dem Steuerpflichtigen geſtattet iſt, die Veränderung 31 Wertverhältniſſes zwiſchen Leiſtung und Gegenleiſtune ſeinen Ungunſten bereits in der Steuerbilanz zum Ausbfeſ⸗ zu bringen. Vorausſetzung iſt, daß der Verluſt bereits ine ſteht, mindeſtens aber objektiv feſtſtellbar iſt. Kauft ſich faht Firma im Oktober eine Maſchine, die im nächſten Frühag geliefert werden ſoll und ſtellt ſich noch vor Jahresſchn heraus, daß infolge techniſcher Neuerungen in der edri⸗ kation nunmehr die Maſchine zu einem um 20 v. H. nie 0• ſt die Firma beren tigt in der Steuerbilanz am 31. Dezember dies bereits! berückſichtigen. Eutſprechend iſt es natürlich auch dem Liefeferteune en ſtattet, verluſtbringende ſchwebende Lieferungsverpfli in der Bilanz anzuführen, beſonders dann, wenn die eſil, partei bereits erfüllt hat. Vorausſetzung iſt aber die Ereis, lung der Gegenpartei nicht, wenn nur der Verluſt nachrſ bar bereits eingetreten iſt(R..H. 1 48/24). Der Be muß im gleichen Geſchäftsjahr feſtſtehen, in dem er bila rechtlich berückſichtigt wird. Rückſtellungen z. B. für nächſten Jahre erwartete Verluſte ſtellen echte Reſerven die den Gewinn des laufenden Jahres nicht mindern. tlanz⸗ dem erwähnten Urteil des Reichsfinanzhofes iſt die bi en mäßige Berückſichtigung eines ſchwebenden Engage amun dann geboten, wenn die daraus ſich ergebende Verpflichen die korreſpondierende Forderung an Wert übertrifft. Kauf, in einem ſolchen Falle ſei die Vermögenslage des chtlich manns am Bilanzſtichtage bereits wirtſchaftlich und re 0 er⸗ beeinträchtigt und es könne dem Kaufmann daher ni wehrt ſein, dieſe bereits eingetretene Vermögensmin in der Bilanz zum Ausdruck zu bringen. Die engliſche Handelsbilanz (Von unſerm Londoner Korreſpondente Die ſoeben erſcheinende Statiſtik des engliſchen handels in den 12 Monaten vom 1. Oktober 1925 30. September 1926 zeigt den außerordentlichen Einfluß 0 Kohlenſtreiks nicht nur auf den Umfang, ſondern auch rhen die Richtung des Handels. Vom Mai bis September maehen für rund 20 000 000 Lſtr. Kohle eingeführt. Das iſt rafuht Bewertung der folgenden Tabelle über Ausfuhr und 8 Englands zu berückſichtigen(Ziffern in Millionen Eſtr.). dar, ach derung 1913 Jahr endend Jahr endend Sept. 1925 Sept. 1926. Import 700 129¹ 12²¹ Export 635 883 779 fäll An der Statiſtik über die Wege des Außenbandef en vor allem auf, daß der Anteil des europäiſchen Kon ſtieg am Import, verglichen mit dem Vorjahr, beträchtlich 913 Die iſt, und zwar von 32,75 auf 34,92, gegen 40,53 v. H 1913. uur u euronäiſchen Kohlenimporte können dieſe Entwicklung as zum Teil erklären. Anderſeits iſt der Anteil Nordamechtlih am Import, trotz erheblicher Kohlenlieferungen, bett m gefallen. Die Ausfuhr nach dem Kontinent iſt, weit 334 als durch den Kohlenausfall erklärlich, gefallen(von auf 28,04 v..). In Bezug auf die einzelnen Länder iſt vor allem eſſant, daß der Anteil Deutſchlands an der eneg Einfuhr gegen das Vorjahr von 3,55 auf 5,20 v. H. ge iſt, während Frankreichs Anteil von 5,18 auf.90 Deutſchland hat dadurch die fünfte Stelle in der Einfuhr eingenommen, hinter den Vereinigten Argentinien, Canada und Auſtralien, während es im 1 ein Jahre nur die achte Stelle innehatte. Rechnet man erien Teil der von holländiſchen Häfen nach England expor abe Güter auf das deutſche Konto, was in beträchtlichen Ein/ den Tatſachen entſpricht, ſo kann man ſchließen, daß den fuhr deutſcher Waren heute wieder, wie vor dem Kriege acht⸗ zweitgrößten Poſten der engliſchen Einfuhrbilanz au Stelle Auf der Exportſeite ſteht Deutſchland jetzt an vierter 16 auf gegen die zweite im Vorjahre; dies iſt im vollen Umfheutſch den Ausfall der engliſchen Kohlenausfuhr nach Nor land zurückzuführen. 55 rung zur Frage einer weiteren Verlänen der und es ſind hier zwei Möglichke lle fü⸗ Entweder die ermäßigten Sünovellz bis zum Ablauf der kleinen Zo oder es 31. Juli 1927, verlänger gahr ge⸗ wird ein kürzerer Zeitraum von etwa einem Biertc wird⸗ wählt. Welcher von beiden Wegen eingeſchlagen wer der läßt ſich zur Zeit nicht vorausſagen. Die Entwi eſtleg innerpolitiſchen Lage wird eventuell zunächſt die. c. laſſen, auf ein kürzeres Proviſorium notwendig erſchetaaf hinge Reichsminiſter Curtius hat bereits kürzlich darauſ 2 22— müſſen daher jetzt Stellung nehmen, Behandlung gegeben. Lebensmittel werden überhaupt, alſo bis zum bis wieſen, daß eine Verlängerung der Geſamtnovelle 970 daber 3 Jahre ſich als gegeben erweiſen dürfte, und es W ittelzöl vielleicht zweckmäßig ſein, die Regelung der Lebensfängerung für längere Zeit mit den Beratungen über die Ver der Geſamtnovelle zu verknüpfen. Mannheimer Vörſe ruhig Da die norddeutſchen Börſen heute geſchloſſen t, blieb das Termingeſchäft ſehr ruhig. Am Kaſſaman gut behauptete Tendenz hatte, lagen Zellſtoff Ferner waren Knorr, Salzwerk Heilbronn, Kurſen geſucht. Feſtverzinsl. Werte behauptet. Badiſche Bank 166, Pfäls. Hypotheken⸗Bank 15 Creditbank 138, Rhein. Hypotheken⸗Bank 151., conto 160, J. G. Farben 341, 342, Rhenania Durlacher Hof 121., Brauerei Sinner 83,5 G. ſannhei Dingler 7, Benz 114, Gebr. Fahr 46, Knorr 150, Gummi 81, N. S. U. 114,5, Zement Heidelberg 11b ronn 55 elektra 146,5, Rheinmühlen 100. Salzwerk Heil226, Zu Freiburger Ziegelwerke 24., Zellſtoff Waldhof Frankenthal 91., Zucker Waghäuſel 112. * eute Die Börſen in Berlin und Frankfurt buebeſcloſen wegen des preußiſchen Buß⸗ und Bettages ge ſen ung — S— —— —— 2— * — S SSrers ˖ Autwoch, den 17. November 1926 Neue Mannheimer Zeiiung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 533 7 Gerichtszeitung — Amtsgericht Mannheim * Ein Schwindler er, Kaufmann Hildebrandt aus Biloͤſtock an der Mubelflindet ſich fortgeſetzt in Geldſchwulitäten. Um dieſem Rhwinen, gab er ſich als Vertreter hieſiger Firmen aus und Hüge delte in einer ſehr großen Anzahl von Fällen Geld⸗ von—25 Mk. Da er ſchon zweimal vorbeſtraft iſt, R en knuch die Strafe ſchlimmer aus. Wegen fortgeſetzten Be⸗ lHoceerbält er eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten, wovon hen der Unterſuchungshaft abgerechnet werden. Zwei Freundinnen auf der Anklagebank ſant Anna K eller, geb. am 1. 5. 1800 zu Seckenheim, zu Friedrichsfeld und die Taglöhnerin Frl. Luiſe Hur ing ſind gute Freundinnen. Die Freundſchaft geht ſunk sveit, daß ſie nun auch zuſammen auf der Anklage⸗ lem en. Die Keller hat in den letzten beiden Jahren in Uun geſchäft in Friedrichsfeld Waren, insbeſondere Eier, nbet eiſe, Waſchpulver, Perſil, Wachs, Fett u. dergl. ent⸗ Frl. Weißling, am 24. 10. 1902 zu Friedrichsfeld — geboren, iſt wegen Anſtiftung zum Diebſtahl und wegen Dieb⸗ ſtahlsverſuch beſchuldigt. Der Dritte im Bunde drang zu einer verſchloſſenen Türe in den Laden ein. Er hatte aber in⸗ ſofern Pech, als ſich der Geſchäftsinhaber im Laden befand und die Sache anzeigte. Amtsgerichtsrat Burger diktierte Ge⸗ fängnisſtrafen, deren niederſte auf 3 Monate lautete. Unüberlegte Streiche Ein junger lediger Kaufmann iſt in ein Geſchäft einge⸗ treten, in dem ſein Vater Teilhaber war. Nach beſonderen Vereinbarungen erhielt er keinen Lohn, dagegen wurden ihm für die im Intereſſe des Geſchäfts ausgeführten Reiſen ſeine Speſen und noch ein Sonntagsgeld von 5 Mk. ausbezahlt. Da er mit dieſem Geld nicht auskam, kaſſierte er Geſchäftsgelder ein und ſchädigte die Firma dadurch um den Betrag von 412 Mark. Der junge Mann erhielt einen Strafbefehl, gegen den er Einſpruch erhob. Das Gericht, Amtsgerichtsrat Strübel, verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Monaten und den entſtandenen Koſten. ch. 2¼ Jahre Gefängnis für böswilliges Herbeirufen der Feuerwehr Ein Tiſchler wurde vor dem Schöffengericht in Eſſen beſchuldigt, 13mal die Feuerwehr böswillig herbeigerufen zu haben, u. a. in einer Nacht viermal und in einer anderen Audienz beim alten Deſſauer Novelle von Karl Demmel ſleiglichen Generaldirektoriums Johann Wilhelm Ludewig Kewacem letzten Male vor dem Ziel die Fferde ſeines er dsgens wechſeln müſſen. Er batte abſichtlich die Route lhn meſes weltvergeſſene Städtchen gewählt, da er immer ichenlilonen für Paul Gerhard hatte, jenem einfachen Gelederdichter der Barockzeit, der in Gräfenhatnichen ſie— gekommen war. Und dieſen Tag, da Gleim durch ögs dgen Gaſſen des Städtchens ging, um ſich auch ganz er Ge eſen des mutigen Kanzelſtreiters einzuleben, hatte Shrift traldirektionsſekretarius anitzt a. D. mit ſäuberlicher Kacht 3 ſeinem Tagebuch verewigt, So ſchlief er noch die Norgenn Gräſenhainichen geruhſam, bis ihn am nächſten Poſillt, die Sonne aus den Federn herausholte. Denn der Wuntenbatraf ſchon die Vorbereitungen zur Abfahrt gen i Welſngfang war am Wege. Schon längſt rollte nun ie ſchlarn. im Rotehauſer Forſt. Die Morgenſonne ſah durch fu den nken Kiefernſtämme und warf auch goldene Streifen fütte Waldweg. Gleim ſah lang zum Fenſter hinaus und n Sül Wohlbehagen die Melodien der putzigen, geſieder⸗ Mit ihm ger. Er hatte es gut getroffen, denn niemand reiſte Mauchm So erging er ſich ganz und gar in ſeinen Gedanken. Klben tal lehnte er ſich wieder in das Wachstuchpolſter der Pranienbatſche zurück und dachte an das Kommende. In iche aum ſollte ſich ſein Schickſal erfüllen! Die König⸗ Rürſten neraldirektion beorderte ihn als Stabsſekretär zum uon ſic Leopold von Anhalt⸗Deſſau, der die Weltgeſchichte täglich ureden machte.„Ein ſchönes Gefühl, ſolchen Menſchen far ſch Morgen wurde ihm zum Gedicht. Dorf Jüdenberg Folillon durchfahren. An der Müchauer Mühle hielt der em Müh einen Augenblick an und tränkte die Pferde aus Müler ölbach. Herr Gleim trat aus der Kutſche heraus, Der Fhürze mand vor der Tür in Hemdsärmeln mit blauer uten Mor, dem korpulenten Leib.„Wünſche einen ſchönen Eu Afücorgeni, beeilte ſich Gleim zum Gruß. Der Müller Aunden ſeine Kappe und gab den Gruß freundlichſt zurück. bdann beiſammen und erzählten gleichgültige Dinge: Iudn Gräfenhainichen hatte der bisherige Sekretär des n ſeinem Umgang kennen zu lernen,“ dachte er bei ſich. vom Krieg des Preußenkönigs, vom ſchönen Wetter und vom ſchlechten Geſchäft. Da ſaß der Poſtillion ſchon wieder auf dem Bock und weiter ging es nun direkt auf Oranienbaum zu. Immer noch war Wald am Wege. Je näher die Stadt kam, deſto ängſt⸗ licher wurde dem Sekretario zu Mute. Er legte alle ſeine Sachen ſchon auf dem Polſter zurecht, obgleich im Städtchen dazu noch genügend Zeit geweſen wäre. Die erſten Häuſer zogen am Wagenfenſter vorbei. Noch im Vormittagsglaſt lag das Städtchen. Gleim ſprach den Namen „Oranienbaum“ mit ſingender Stimme aus. Dachte bei ſich wieder:„Wie friedlich alles! Wie abgezirkelt die Straßen!“ Zwiſchen den Häuſerzeilen ſtanden Bäume mit breiten Zwei⸗ gen, die das Neſt ſo unendlich heimiſch machten. Die Demoi⸗ ſellen lugten hinter den Gardinen von ihrer Hausarbeit unter weißen Spitzenhauben. So ſahen ſie jeden Tag neugterig aufs Poſtgefährt. Mancher ſchwoll erregt der volle Buſen, wenn die Poſt ins Städtchen fuhr, da ja vielleicht unter den vielen Epiſteln auch eine vom Galan des Herzens ſein könnte. Und ſo hielt das Gefährt vor dem„Güldenen Poſthorn“ am Marktplatz. Der Wirt kam ſchon herausgedienert und öffnete den Schlag. Das alte Hausfaktotum nahm Gleims Koffer in Empfang uad brachte dieſe ſogleich aufs Gaſthaus⸗ zimmer, obgleich darüber noch garnicht geſprochen war, daß der Reiſende auch im„Güldenen Poſthorn“ bleiben wollte. Und Gleim blieb gern, da ihn ein blitzſauberes Stübchen anlächelte. Er machte Toilette, lang und umſtändlich, wuſch ſich zweimal die Hände, paßte ſich dann ein friſch friſierte und gepuderte Perücke auf, wuſch ſich abermals die Hände und ging dann zum Mittageſſen ins ſeparate Zimmer für die Rei⸗ ſenden hinab. Die Audienz war für den nächſten Tag mit⸗ tags um 12 Uhr angeſetzt. Alſo noch genau vierundzwanzig Stunden Zeit. Denn endlich war nun der Fürſt von ſeiner Reiſe zurück. Nach dem Eſſen ſprang Gleim wieder in ſein Zimmer hinauf und legte ſich zur Ruhe. Kein Wagen⸗ geraſſel kam von draußen her. Oranienbaum war in den Mittagsſchlaf verſunken. Da regt ſich kein Blatt am Baum. Da waren die wenigen Straßen ganz und gar wie ausgefegt. Und Gleim ſchlief reiſemüde in den Herbſttag. So ganz langſam aber erwachte die Stadt wieder: die „Coffeemühlen“ mahlten behäbig in den Küchen;, das zierlich goldgeränderte Geſchirr klapperte; die Kanarienvögel, die unter einem Tuche gleichfalls Sieſta gehalten hatten, ſteckten die Köpfe wieder heraus. —2* Nacht dreimal. In dem einen Falle war die Feuerwehr ge⸗ rade zur Bekämpfung eines Großfeuers ausgerückt. Als der falſche Weckruf ankam, mußte auch der letzte als Feuer⸗ ſchutz noch zur Verfügung ſtehende Löſchzug zeitweilig die Wache verlaſſen. Der Täter, der auf friſcher Tat ertappt wurde, entſchuldigte ſich mit Trunkenheit. Der Sachverſtän⸗ dige erklärte bei der Gerichtsverhandlung, die Tat müſſe als gemeingefährlich bezeichnet werden, da nicht nur unab⸗ ſehbarer Sachſchaden, ſondern auch Verluſte an Menſchen⸗ leben hätten entſtehen können, wenn die Feuerwehr durch den Unfug einmal nicht in der Lage geweſen wäre, beim Aus⸗ bruch eines Feuers rechtzeitig Hilfe zu bringen. Das Gericht ſchloß ſich der Auffaſſung an und verurteilte den Tiſchler zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis. * § Zuchthaus für Brandſtifter. Das große Schöffengericht Konſtanz verurteilte in Pfullendorf den 31jährigen Knecht Otto Veit aus Raſtatt wegen Brandſtiftung in mehreren Fällen zu vier Jahren ſechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Beit hatte im Frühjahr dieſes Jahres zu verſchiedenen Zeiten fünf Scheunen im Bezirk Pfullendorf in Brand geſteckt. In drei Fällen konnte dem Angeklagten Brandſtiftung nachgewieſen werden, in den beiden anderen Fällen wurde er freigeſprochen. Die Kirchturmglocke ſang die dritte Nachmittagsſtunde, und ganz langſam kam alles wieder ins alte Gleis. In den Büros der Amtsſtuben flogen nun wieder friſch geſchnittene Federkiele über das gelbliche Aktenpapier. Sekretarius Gleim war alſobald vom erfriſchenden Mittagsſchlafe aufgeſtanden, zog ſich die Perücke über, die ſorgſam über den hölzernen Kopf hing; wuſch ſich Geſicht und Hände friſch und ſtelzte in ſeiner Schlankheit wieder ins Gaſtzimmer hinab, wo er weiße Brötchen zu braunem Coffee genoß. Der Gaſtwirt vom„Güldenen Poſthorn“ war zeitlebens der neugierigſte Mann von Oranienbaum geweſen. So machte er ſich im Zimmer zu ſchaffen, wo Sekretarius Gleim ſaß. Hatte das dicke Gäſtebuch unterm Arm und dienerte heran: „Wollen Euer Hochwohlgeboren ſich inkommodieren und Ihren hochdenſelben Namen in dieſes amtliche Buch ſchreiben? Tinte und Feder liegt hier auf dem Pult.“ Gleim ſtand ſofort auf und ſchrieb in das Buch:„Johann Wilhelm Ludewig Gleim, Sekretär des Königlichen General⸗ direktoriums, Geheimſchreiber Seiner Königlichen Hoheit des verſtorbenen Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. Alter 26 Jahre. Geboren am Sonntag Palmarum, den 2. April 1719 zu Ermsleben am Selkebach im Fürſtentum Halberſtadt.“ In die Spalte„Zweck der Anweſenheit“ ſchrieb Gleim:„Zur Audienz bei Seiner Durchlaucht dem Fürſten Leopold von Anhalt⸗Deſſau nach Oranienbaum befohlen.“ Gleim ſetzte ſich wieder an den Tiſch, jedoch war der Cof⸗ fee inzwiſchen etwas erkaltet, da ein ziemlicher Lex in das Fremdenbuch zu ſchreiben war. Der Gaſtwirt wußte ja nun alles. Seine Höflichkeit ſprang einen doppelten Grad höher; er redete jetzt den Sekretarius nur noch mit„Euer Gnaden“ an. Gleim lächelte darob nachläſſig. 5 „Uebrigens, was ich Euer Gnaben mir erlauben wollte mitzuteilen, drüben im andern Gaſthof iſt ebenfalls ein Herr abgeſtiegen, der ſich ſeit einiger Zeit um die Stabsſekretär⸗ ſtelle bei Seiner Durchlaucht bewirbt. Ein Schmeichler jedoch, der S lange verſucht, durch Bücklinge und Kratzfüße ſich die Gunſt aller Herren des Hofes zu erwerben.“ Wilhelm Gleim donnerte auf:„Was weiß er eigentlich, daß ich Stabsſekretär beim Fürſten werden will. Dann irrt er ſich gewaltig in der Sachlage.“ „„ch wollte ja auch garnichts geſagt haben, Euer Gnaden, bitte tauſendmal, mir Pardon zu gewähren. Ich habe nur ein mitfühlendes Herz für alle meine Gäſte,— wollte ſagen, für alle meine Mitmenſchen.“ Schluß folgt. Flir die mir und meinen Angehötigen auf dem letzten Gang meiner lieben Gatſiti in reiciem e bewiesenen Anieilnehme, ſut die lebevollen Buumenspenden und die herzichen Abschüeds- Vorte des Hermn Ceeisfictlen sege ich meinen herzlichsfen Dank. Wih. Veber. 4¹44 anmhelmCaltel edieg. mod. Ausführ. Vermischtes Fuf. Süneitonn empf. ſich in Anfertig. von Damen⸗ u. Kinder kleidern.*4074 Käthe Rein, b. Bracht. Alphornſtraße 41, II. Hede U. düeg werden billig 4111 Topariert u. ausgemauert Herdſchloſſerei Minnig B 5. 10 elephon 91 608. Prachtvolle ſchwere Schlat- Zimmer in Eiche, Goldbirke u. Echt Mahagoni. Enorm billige Preiſe, auch b. monatl. Naten⸗ gahl. günſtige Beding. Rob. 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Inge geſetz beihsvorſchriften zum Reichsvieh⸗ n gebſtdet ebend aus der Gemeinde Rei⸗ —. 15 in den Km.⸗Umkreis. Nellirumkreis von 16 Km. vom Seuchen⸗ Vorſchriſenernt 108 der Ausfüh⸗ Efaller riften zu ü asfallen 3 m Reichsviebſeuchenge⸗ Köbung. fümtliche Gemeinden in 5 annhei Babiſteim den 16. N — Belirksamt—. 5 Podelsreolster. * andelsregtſter wurde ein⸗ Mm 11 folgenden Firmen: Haft Süddeutſchrber 120““ beſchrgr Maſchinenvertriebsgeſell⸗ a8 it niter 9 Mannbeim: .Scheuhornn cht mehr Geſchäftsführer. Am IPäftsführe Irchleur, Mannheim, iſt keeht. G emder A92r ufmnt der Firutt. Mannheim: Das Geſchäft Werg n Hanmta von Johann Schmitt auf dter gangen, 90 Amberger, Ziegelhauſen, e bisheer, es als alleinſger Inhaber hettat das a gen:⸗ X. i FSdnobenf Ligen Iirma weiterführt. ipp. Buch⸗, Akzidenz⸗ und 4. deim, i annheim: Wilhelm Stähli WergeCanot,Go t Prokuriſt beſtellt⸗ 95 us gbeim Diempany A. Obſt c Cie.“, Soaeeicat u4, Olelſchait iſt aufgelöſt und F Ak Mtünheimirma auf Aipen und Paſſiven und welſen, di als kerſührt AAlice Friederike Reich ert — Aileinige Inhaberin überge⸗ nter der bisherigen Flrma mut Bartſch, Mannheim und Dr. Fritz Cahn⸗ Garnier, Mannheim. Karl Gerich, Stadt⸗ kaſſendirektor Mannheim iſt zum Prokuriſt beſtellt. Er iſt berechtigt, gemeinſam mit einem Geſchäftsführer zu zeichnen. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch mindeſtens zwei Geſchäfts⸗ führer oder durch einen Geſchäſtsführer und einen Prokuriſten vertreten. Als nicht ein⸗ getragen wird veröffentlicht: Die Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen nur durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Am 13. November 1920: 7. Hugo Sternheimer&. Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaſt hat am 1. März 1926 begonnen. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind Hugo Sternheimer, Kaufmann, Viernheim und Fritz Sternheimer, Kauf⸗ mann, Viernheim. Geſchäftszweig: Leder⸗ und Schuhbedarfsartikel⸗Handel. Geſchäftslokal: Schwetzingerſtraße 62. Mannheim. den 13. November 1926. Amtsgericht F. G. 4 Achtung! Hausfrauen! porzellan-Reparatur-Werkstätte repariert waſſerſeſt: Porzellan, Glas, Mar⸗ mor u. Kunſtgegenſtände aller Airt. Fehlendes wird erſetzt. Joſeebe⸗ Roſengartenſtr. 34. Anerkannt raschen Und sicheren Erfels erzielen Sie duroh Auft⸗ gabe Ihrer Anzeigen in der Wäscheref und Wäschefabr Sekorpp Anleitung zum Sélbstbau erstkl. Empfangsgeräte. Rädiovertrieb Kinzingechof N7, 8 Tel. 28964 — EL Billiger Gelegenheits⸗ auf in Filetdecken aller Art(Handarbeit). *4138 S. 16, part. 00 Mädchen(Fröbl.) zu einem EAöT6 ucht einige Kinder 2 2 2 2 2 2 2 2 20 2 2 2 — 4 4 25 2 810 89 eesssssn weiches Frauenhaar, gepflegte Schönheit offenbarend, ist eine Zauber- macht. Nur regelmäßige Waschungen mit 47.1 Kopfwasch· Pulver verbürgen die Entfaltung und Erhaltung jener herrlichen Haarpracht, auf deren fesselnder Wirkung weiblicher Zauber beruht. 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